Die Zenten des Hochstifts Würzburg: Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts: Band 1, Abt. 1 Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten I. [Reprint 2020 ed.] 9783112379844, 9783112379837


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German Pages 720 [724] Year 1907

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Einleitung
Zentbuch
Allgemeine Bestimmungen
K. Wenzels Privileg, die Verlegung der Zenten betr., v. 1383
B. Gottfrieds IV. Zentreformation v. 1447
B. Rudolfs Beizigordnung v. 1470
Zentgrafen-Annahme u. -Pflicht
B. Eonrads III. Zentreformation (nach 1625 ?)
K. Maximilians I. Privileg, die Abschaffung der Siebner betr., v. 1504
B. Lorenz Ordnung, wie in peinl. Sachen zu handeln, v. 1504
K. Karls V. Privileg wider die ungehorsamen Zentschöpfen v. 1540
B. Melchiors Schmachmandat v. 1550
B. Friedrichs Mandat wider die mutwilligen Befehder v. 1568
B. Melchiors Mandat, nach der peinl. H.G.O. (Karolina) zu verfahren, v. 1548
Zent Albertshausen
Zent Arnstein
Zeni Aub
Zent Aura-Trimberg
Halsgericht M. Bibart (Neuburg)
Zent Bischofsheim
Zent Bütthart
Zent Dampsdorf-Donnersdorf
Zeni Ebenhausen
Zent Ebern
Zent Eichelberg
Zent Eltmann
Zent Esteiifeld • Rimpar
Zent Fladungen
Zent Gelchsheim
Zent Geldersheim
Halsgericht Gemnnden
Zent Gerolzhofen
Zent Grünsfeld
Zent Hart
Zent Hartheim
Zent Haßfnrt
Zent (Burg) Haßlach
Zent Heidenfeld
Zeni Hellmitzheim
Zent Hilters
Zent Hohenaich
Halsgericht Homburg
Zent Iphofen
Zent Jagstberg
Zent Karlsberg
Zent Karlstadt
Zent Eitzingen
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Die Zenten des Hochstifts Würzburg: Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts: Band 1, Abt. 1 Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten I. [Reprint 2020 ed.]
 9783112379844, 9783112379837

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Die Zenten des

H o c h s t i f t s Würzburg. Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts. Mit U n t e r s t ü t z u n g d e r S a v i g n y s t i f t u n g herausgegeben von

Dr. Hermann Knapp. I. Band. Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten. I. Abteilung. Mit z w e i A b b i l d u n g e n .

B e r l i n 1907.

J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung G. m. b. H.

Der Savigny-Stiftungs- Kommission an der

Münchener Akademie der Wissenschaften

in dankbarer Verehrung.

Vorwort. Rockingers treffliche Schriften über Lorenz Fries boten den ersten Anlaß zur Entstehung dieses Werks, sie führten zuerst den Gedanken, den Bahnen jenes weitberühmten Magisters zu folgen und das Wesen der Würzburger Zenten zu ergründen, zur greifbaren Gestalt. Der Entschluß reifte jedoch zur Tat, als außer E. Mayers ermunterndem Zuspruch die Dioskuren der Rechtshistorik an der Münchener Alma Mater Konrad v. Maurer u. Wilh. Heinr. v. Planck mein Vorhaben mit unverhohlenem Beifall begrüßten und mich zugleich bestärkten, das von mir erkorene Forschungsgebiet, trotzdem es, noch wenig erschlossen, an Unwirtlichkeit kaum seinesgleichen fand, bis in seine verborgensten Falten zu durchstreifen und offenzulegen. Meinem Wahlspruch „non cras, sed hodie" getreu, schritt ich unverweilt zur Uberwindung des gewaltigen Wissensstoffs, doch — Jahre schwanden, das „nonum prematur in annum" ward zur bitteren Wahrheit, wie ich das vollendete Werk den beiden für mich zu früh Dahingegangenen nicht mehr zu Füßen legen konnte, um die tröstliche Gewißheit zu erlangen, daß es auch vor dem prüfenden Maßstab der Meister zu bestehen vermag. Immerhin entschloß ich mich in dem sicheren Bewußtsein, ihren Wünschen nach Kräften genuggetan und vor allem das mir gesetzte Thema bis in seine letzten Einzelheiten gewürdigt zu haben, vertrauensvoll zur Veröffentlichung. Noch hätte es endlich zur Verwirklichung dieses kostspieligen Unternehmens der äußeren Mittel ermangelt, wenn nicht die Savignystiftung in wahrhaft fürstlicher Munifizenz ihre hilfsbereite Hand geöffnet hätte. Mit Freuden ergreife ich daher die Gelegenheit, der Münchener Akademie u. in erster Linie den hochverehrten Gönnern Herrn Reichsrat Geh. Rat v. Bechmann, Exz., und Herrn Hofrat K n a p p , Würzburger Zent I.

fo

VI

Vorwort.

v. Amira den innigsten Dank hierfür darzubringen. Last not least sei auch des Verlegers, der meine Interessen schon des öfteren in so uneigennütziger Weise vertrat, rühmend gedacht und ihm die reichlich verdiente Anerkennung gezollt. Ein gewichtiger Grundstein soll es sein zum Aufbau einer umfassenden und zugleich erschöpfenden historisch-dogmatischen Darstellung des alten süddeutschen Verfahrens und Strafrechts im Gegensatz zu Plancks mehr auf niederdeutschen Satzungen und Bräuchen fußendem Standardwork. Sind meine früheren Arbeiten über das Nürnberger Recht, welche in der Folge für die Verfasser des Speyerer und Bamberger Strafrechts vorbildlich wirkten, als schlichter Anfang hierzu zu betrachten, so sei die übersichtliche Verwertung und Erläuterung der von mir zu nicht geringem Teile gesammelten Ergebnisse der bayerischen und insbesondere regensburgischen Gesetzgebung und Praxis der nächsten Zukunft vorbehalten. Wohl in keinem deutschen Lande fand bald nach Ausgang des Mittelalters eine so sorgfältige Feststellung der „herbrachten Bräuche" statt, als wie im Dominium der Nachfolger S. Kilians, bei keinem Territorium, das angesichts seines immerhin bescheidenen Umfanges über die stattliche Reihe von nahezu siebzig Zenten und Halsgerichten verfügte, ist uns daher ein so tiefer Einblick in die Verfassung und das Verfahren jener Epoche ermöglicht. Und eben dadurch, daß Bischof Julius die zahlreichen, die Gepflogenheit der einzelnen Gerichtsbezirke auf das genaueste erforschenden Fragen hinaussandte und fast überallher die ausführlichsten Aufschlüsse empfing, ist es uns an der Hand derselben vergönnt, ein möglichst lichtvolles und lückenloses Bild des damaligen Gerichtswesens zu entwerfen. Denn der von den Zentgrafen und Schöpfen erteilten Beantwortung wohnt meist der Wert von wirklichen Weistümern inne, in welchen sich Satzung und Herkommen, hinsichtlich deren man ja ehedem ohnehin auf peinlichste Wahrung bedacht war, nicht selten in der Fassung, der sie sich seit Entstehung der Zent erfreuten, und mitunter in ursprünglichster Originalität und Frische widerspiegeln. Freilich erfuhren diese bei Herstellung der Ordnungen selbst manche redaktionellen Eingriffe, die jedoch teils auf Beseitigung wirk-

Vorwort.

vn

licher Mißbräuche, welche dann häufig ausdrücklich gegeißelt wurden, abzielten, teils politischen Charakter trugen, so wenn es galt, eine zu Unrecht angemaßte Zentfreiheit zunichte zu machen. Aus jenem Grunde ist es auch erklärlich, daß fast keine Ordnung der andern gleicht und allein die wenigen neu hinzugefügten Bestimmungen modernen Gepräges eine gewisse Übereinstimmung verraten. Ich glaubte deshalb, was Streichungen anlangt, große Vorsicht walten lassen zu müssen. Allein die Abschnitte über Schöpfen- und Zentverwandtenpflicht (Eid), ebenso die Formulare für die Erklärung in die Mordacht gerieten, sobald sie inhaltlich den ihnen entsprechenden Kapiteln im allgemeinen Teile gleichkamen, in Wegfall, nicht minder wurden die in die Ordnungen eingeschalteten Berichte und Kundschaften zuweilen tiefgreifenden Kürzungen unterworfen. Bei den (nur bis zur Zent Bibart, bzw. Hohenaich reichenden) Zentbüchern des M. L. Fries und des Bischofs Julius hielt mich aber auch in dieser Hinsicht eine gewisse Pietät von allzu radikalem Vorgehen ab. Wirkt ferner hie und da die langatmige Aufzählung der Einkünfte der Gerichtspersonen ermüdend, so wagte ich doch bei der heutigen Vorliebe für wirtschaftsgeschichtliche Feststellungen hier keine Einschränkung vorzunehmen. Endlich ließ ich auch die Halsgerichtsformulare, sofern sie in jene eingefügt sind oder als selbständige Ordnungen (Homburg) in Betracht kommen, ungekürzt; außerdem habe ich diese ältesten und interessantesten urkundlichen Belege des Würzburger Zentverfahrens, die in ihrer wahren Bedeutung bereits von den Richtern und Urteilern des 16. Jahrhunderts nicht mehr völlig erfaßt wurden, im Anhang besonders eingehend beleuchtet. Was sonst in Rücksicht auf die Entstehung der einzelnen Ordnungen, wie das JuliaDische Zentwerk, an sich bemerkenswert, sei der folgenden Einleitung vorbehalten. Während der erste Band unseres Werkes die Quellen selbst in sich schließt, und zwar von den alten Zentweistümern und Halsgerichtsformularen bis zu den in den Beginn des 17. Jahrhunderts hineinragenden eigentlichen Zentordnungen, als deren Grundstock die Normen aus M. Lor. Fries und des großen Julius Echter Zeit zu betrachten, so baut sich der andere Teil, abgesehen von den

VIII

Vorwort.

zahllosen Dokumenten des Würzburger Kreisarchivs, vornehmlich auf den mitunter altehrwürdigen Dorf-Weistümern und Ordnungen auf. Auch diese sollten ursprünglich auszugsweise einen Bestand des Quellenwerkes bilden, doch verzichtete ich endlich, da keine weiteren Mittel verfügbar waren, zudem jenes allzusehr an Umfang gewonnen hätte, wenn auch ungern, auf dies wertvolle Material. Immerhin erfahren ja die wichtigeren Bestimmungen derselben bei der wissenschaftlichen Darstellung ausreichende Würdigung. Sonst ist das System des Werkes auf den ersten Blick erkennbar. Jeder Zent geht eine Ubersichtstabelle voraus, welche zuerst die Orte derselben (einschließlich der Wüstungen w.) und die in ihrem Bezirke vorgefallenen Verschiebungen vorführt. Es folgen sodann, soweit feststellbar, die jenem entsprechenden Gaue, würzburgischen und heutigen Ämter, jene gemäß Steins Gaukarte wie den Erbhuldigungsund Ämterbüchern des Kreisarchivs. Hieran reihen sich die Aufschlüsse über den Inhaber der Zent wie das Weistum, die in ihr befindlichen Freigüter, die Schöpfenzahl, die Angabe, welcher Art die Gerichte waren und wie oft man sie hegte, Hinweise auf die Kompetenz, den Oberhof wie das Berufungsgericht bei Ratholung und Appellation und endlich auf die noch vorhandenen, verschiedenen Ordnungen der Zent. Eingehend ist hierauf die Geschichte derselben in chronologischer Folge behandelt, wobei die am Schlüsse in Klammern angeführten Daten lediglich für den Hauptort gelten. Da jene Tabellen ihrer überwiegenden Mehrheit nach die Verhältnisse während der Julianischen Ära ins Auge fassen, so dürfte der dargebotene Stoff zu noch weiteren Forschungen, so z. B. über die damalige Ämterverfassung, verwertbar sein. Die vorgesetzten Jahreszahlen sind in der Regel völlig zutreffend zu nennen; nur in den seltensten Fällen mußte man schätzungsweise verfahren. Hinsichtlich der unter dem Jahre 1715 häufig angeführten Berichte über die Zentkustodien sei auf die interessante Beilage zum Gefängniswesen im zweiten Band verwiesen. Im Hinblick auf die zu beobachtende Schreibweise, so vermochte ich mich, zumal es sich um Quellen handelt, welche ihrer überwiegenden Mehrzahl nach dem 16. Jahrhundert angehören, nicht zu entschließen, den keineswegs einwandfreien Prinzipien der D. Reichs-

Vorwort.

IX

tags-A. zu folgen. Ich entschied mich vielmehr für die Beseitigung aller Häufungen, falls nicht zwingende sprachliche Gründe ihre Beibehaltung verlangen. Daß ich aber hiermit den richtigen Weg gewählt, erwies schon ein Vergleich mit L. Fries, einem Meister damaligen Stils; mit Deutlichkeit ging aus jenem hervor, daß alle diese späteren Verdoppelungen, welche zudem den Umfang des Bandes um nahezu ein Achtel vergrößert hätten, wie bei der Lektüre unschön und lästig wirken, nutzloses Beiwerk sind. Bei Personen-, Orts- und Ländernamen huldigte ich dem bisherigen Brauch, wenn sich auch bergk, burgk, feldt, dorff, hauß, hoff Vereinfachungen gefallen lassen mußten (nicht jedoch z. B. Seckendorff). Das i in ie und dessen Verbindungen (ieder, iemand, iener) behielt ich analog den D. Reichstags-A. im Texte bei, um so mehr, als diese Schreibart Fries entspricht und auch von Julius vielfach befolgt wird, nicht jedoch — in Hinsicht auf Quellen aus späterer Zeit — in den Anmerkungen. Fries kennt noch kein sz, wohl aber Julius, so daß nur bei ersterem von einer Verwendung desselben abgesehen wurde. Endlich ließ ich die mitunter originelle Friesische Abkürzungsweise in der Regel unbehelligt. Ferner galt es, die Friesischen Ordnungen, welche mehr oder minder verändert und durch Zusätze bereichert in das Julianische Zentwerk übergingen, mit letzterem in Vergleich zu stellen. Man ermöglichte dies dadurch, daß man den voneinander abweichenden Bestimmungen verschiedene, wenn auch gleichartige Schrift verlieh und sie außerdem am Rande durch die Worte Fries und Julius kennzeichnete, die dem Wortlaut nach von Julius übernommenen Satzungen aber in Kursive wiedergab. Was unsere Bilder anlangt, so zieren die wertvollen Originale der beiden Farbendrucke vor dem Titelblatt die dem Beginn des Zentgrafenbuchs vorgehefteten Pergamente. Bischof Friedrich v. Wirsberg (1558—1573) nimmt hier eigenhändig die Belehnung von Zentrichtern vor, und zwar die des Stabhalters der Hauptstadt selbst, der „an stat des herzogen zu Francken" richtet, „in angethonen und sitzendem kuriß oder hämisch", in gewöhnlichem Ornat jedoch die eines Zentgrafen der Landschaft. Die äußerst instruktive Übersicht über die Zent Ullstadt (vor der zweiten Abteilung) endlich ist dem Julianischen Zentbuch entnommen.

X

Vorwort.

Ungern entsagte ich dem Gedanken, eine Gerichtskarte des Hochstifts zu entwerfen, doch hätte dies die ohnehin hohen Kosten des Werkes wesentlich erhöht. Da übrigens bei jeder Zent die einzelnen hierzu gehörigen Orte genaue Feststellung erfuhren, so sind bei Bedarf die Grenzen der verschiedenen Bezirke ohne erhebliche Mühe zu ziehen. Noch sei hier erwähnt, daß in Hinsicht auf die Zent Hohenaich eine sehr lehrreiche Karte aus Julius1 Zeit im Archiv des hist. Vereins (Bd. 35) veröffentlicht wurde. Zum Schluß sei aller derer, die das Werk mit Rat und Tat gefördert, rühmend gedacht! So bin ich vornehmlich dem K. Kreisarchiv Würzburg, dem sämtliche urkundlichen Belege, falls kein anderer Fundort beigefügt, entstammen, wie dessen Vorstand Reichsarchivrat S. Göbl im höchsten Grade verpflichtet; nicht minder sei dem Reichsarchiv in München, den Kreisarchiven Bamberg und Nürnberg wie den staatlichen und fürstlichen Archiven zu Amorbach, Karlsrahe, Koburg, Meiningen, Stuttgart, Wertheim, dem Pfarrarchiv zu Maßbach, der Hof- und Staatsbibliothek zu München, der herzogl. Bibliothek zu Gotha, der Universitätsbibliothek, dem Stadtarchiv und dem historischen Verein zu Würzburg für ihre Aufschlüsse und Sendungen der verbindlichste Dank zum Ausdruck gebracht. Und nun, mein Buch, zieh' frohen Muts dahin, Glück auf den Weg! Möchtest du dem, der dich in ehrlichem Gelehrtenfleiß geschaffen, neue Gönner werben, möchtest du dieselbe wohlwollende Nachsicht wie deine beiden älteren, dem Nürnberger Recht geweihten Brüder erfahren: dann wäre mir für meine Mühe und manche Stunde der Entsagung reichlich gelohnt! München, den 1. November 1906.

Der Verfasser.

Inhalt. Einleitung Allgemeine Bestimmungen (Einl. zu M. L. Fries u. Jul. Zentb.) K. Friedrichs I. Privileg (die goldne Freiheit) v. 1168 K. Wenzels Privileg, die Verlegung der Zenten betr., v. 1383 B. Gottfrieds IV. Zentreformation v. 1447 B. Rudolfs Beizigordnung v. 1470 Zentgrafen-Annahme u. -Pflicht B. Eonrads III. Zentreformation (nach 1625 ?) (Ordnung der endlichen peinlichen Gerichte Reform. Mordachtordnung.) K. Maximilians I. Privileg, die Abschaffung der Siebner betr., v. 1504 . . . B. Lorenz Ordnung, wie in peinl. Sachen zu handeln, v. 1504 K. Karls V. Privileg wider die ungehorsamen Zentschöpfen v. 1540 . . . . B. Melchiors Schmachmandat v. 1550 B. Friedrichs Mandat wider die mutwilligen Befehder v. 1568 B. Melchiors Mandat, nach der peinl. H.G.O. (Karolina) zu verfahren, v. 1548 Die Weistttmer und Ordnungen der Würzburger Zenten: Seite

69 Zent A l b e r t s h a u s e n Zentweistum v. 1554 72 72 0 . aus Jul. Zentb., 1575 . . . . 75 Zent Arnstein 0. aus Fries u. Jul. Zentb., nach 77 1532 u. 1575 104 Zent A s c h a c h 0. aus Fries u. Jul. Zentb., nach 105 124 0. aus Fries u. Jul. Zentb., nach 126 1532 u. 1575 Zent A u r a - T r i m b e r g 136 Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 138 Extrakt Aurager Z.O. v. 1394 . 139 0. aus Fries u. Jul. Zentb., nach 140 1532 u. 1575 167

0. aus Fries Zb., n. 1532 . . . Zent Bischofsheim 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent B ü t t h a r t 0. v. 1497 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent D a m p s d o r f - D o n n e r s dorf 0. v. 1527 0 . aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent E b e n h a u s e n Achtordnung, vor 1525 0. aus Jul. Zentb. v. 1575. . . Zent Ebern 0. aus Jul. Zentb. v. 1576 . . Zent Eichelberg 0. aus Fries u. Jul. Zentb., nach 1532 u. 1575 Zent Eltmann

Seite

1 21 21 33 35 38 40 44 44 51 56 59 61 64 65 67

168 174 175 194 195 198 213 214 223 244 245 248 257 259 300 301 313

xn

Inhalt. Seite

0. v. 1513 0. aus Jul. Zentb. v. 1676 . . Friedgebot d. Z. E. um 1550 . Zent Estenfeld-Rimpar . . . 0 . aus Jul. Zentb. v. 1576 . . 0. der Zent Rimpar v. 1596 . Zent Fladungen 0 . aus Jul. Zentb. um 1576. . Zentweistum v. 1552 Zent Geichsheim 0 . v. 1513 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Geldersheim 0 . v. 1527 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Halsgericht Gemünden . . . 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Gerolzhofen 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Grünsfeld 0. v. 1663 Zent Hart 0 . v. 1513 0 . aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Z e n t flarth eim 0 . v. 1614 0 . v. 1663 Zent Haßfurt 0. v. Ende d. 15. Jh Zentweistum v. 1513 0. aus Jul. Zentb. v. 1 5 7 5 . . .

316 318 344 346 347 356 376 378 394 398 399 399 408 409 411 424 424 430 432 465 466 477 477 478 481 482 485 495 496 503 504

Seite

Zent (Burg) Haßlach 0 . aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Heidenfeld 0. aus Jul. Zentb. v. 1576 . . Halsgericht Heidingsfeld . . 0 . aus Jul. Zentb., um 1575 . Zent Hellmitzheim 0. aus Jul. Zentb. v. 1576 . . Zent Hilters 0 . v. ca. 1540 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Hohenaich Zentweistum v. 1459 0. aus Jul. Zentb. v. 1576 . . Halsgericht Homburg . . . . 0. v. ca. 1533 Zent Iphofen 0 . aus Jul. Zeit Zent J a g s t b e r g Zentweistum v. 1494 0. aus Jul. Zeit Zent K a r l s b e r g 0. v. 1527 0. aus Jul. Zentb. v. 1676 . . Zent K a r l s t a d t 0. v. Anf. d. 15. Jh 0. aus Jul. Zentb. v. 1575 . . Zent Kitzingen 0. y. 1534 0. v. 1662

521 522 529 630 544 545 547 547 551 552 553 568 672 574 590 594 594 595 601 602 604 620 621 630 654 656 658 688 690 695

Einleitung. Qstfranken zerfällt in folgende Gaue: Badenachgau, Gollachgau, Goßfeld, Grabfeld, Haßgau, Iffgau, Jagstgau, Kochergau, Maulachgau, Neckargau, Badenzgau, Rangau, Saalgau, Taubergau, Tullifeld, Volkfeld, Waldsassengau, Werngau und Wingarteiba. Für das Zentgebiet des Würzburger Hochstifts sind nur fünfzehn von Belang, d. h. es scheiden die vier südlichsten aus: Kochergau, Maulachgau, Neckargau und Rangau.1) Die Würzburger Zenten aber verteilen sich etwa in nachstehender Weise auf die einzelnen Gaue: B a d e n a c h g a u : Albertshausen, Aub, Bütthart, Geichsheim, Grünsfeld, Ochsenfurt, Röttingen. G o l l a c h g a u : Aub. Goßfeld: Arnstein, Eichelberg, Estenfeld, Kitzingen, Prosselsheim, Retzbach, Wipfeld, Würzburg. Grabfeld: Aschach, Bischofsheim, Ebenhausen, Ebern, Fladungen, Geldersheim, Hilters, Karlsberg, Königsberg, Königshofen, Marktsteinach, Maßbach, Medlitz, Meiningen, Mellrichstadt, Münnerstadt, Neustadt, Seßlach, Wettringen, Wildberg. H a ß g a u : Haßfurt, Königsberg, Wettringen. I f f g a u : Hellmitzheim, Kitzingen, Marktbibart, Ochsenfurt, Schlüsselfeld, Stadtschwarzach, Ullstadt. J a g s t g a u : Jagstberg. R a d e n z g a u : Haßlach, Medlitz, Schlüsselfeld. S a a l g a u : Arnstein, Aura, Gemünden, Karlstadt, Mittelsinn. Freilich stand dem Hochstift ehedem im Rangau infolge der Schenkung im Jahre 1000 umfassende Gerichtsbarkeit zu, doch verlor jener Gau seit Verlust des Stiftes Ansbach (1259) und der Loslösung des Windsheimer Gebiets von der Botmäßigkeit des Landgerichts für W. völlig an Bedeutung. S. i. übr. d. Kap. „Immunität und Herzogtum" im zweiten Teil. K n a p p , Würzburger Zent. I.

1

2

Einleitung.

T a u b e r g a u : Aub, Hart, Röttingen. Tullifeld: Fladungen. Volkfeld: Donnersdorf, Eltmann, Gerolzhofen, Haßfurt, Heidenfeld, Hohenaich, Karlsberg, Oberschwarzach, Stadtschwarzach, Yolkach. W a l d s a s s e n g a u : Gemünden, Heidingsfeld, Homburg, Karlstadt, Michelrieth, Remlingen, Retzbach, Rothenfels, Würzburg. W e r n g a u : Arnstein, Eichelberg, Geldersheim, Karlstadt, Werneck. W i n g a r t e i b a : Freudenberg, Hartheim, Ripperg. Deckt sich das W. Zentgebiet keineswegs mit dem des Bistums, indem das erstere z. B. weit über die Grenzen desselben in das Bambergische Gebiet hineinragt, so besteht zweifellos die Tendenz, Amt und Zent möglichst einander anzupassen. Hat sich bereits Stein in verdienstvoller Weise mit der Ergründung der fränkischen Gaue befaßt,1) so glaube ich, so ungern ich mich hierzu entschließe, von einer genauen Grenzbeschreibung der einzelnen Zenten hier absehen zu müssen, da angesichts ihrer stattlichen Zahl eine derartige topographische Feststellung doch allzusehr ermüden dürfte. Übrigens gewähren die jeder Zent beigegebenen Tafeln zugleich einen Uberblick über die hierzu gehörigen Orte und somit auch über den Umfang derselben. Weit wichtiger sind die Beziehungen zu den Nachbarn und die im hochstiftischen Lande begüterten weltlichen wie geistlichen Dynasten; durch deren Klarlegung erwirken wir bedeutsame Aufschlüsse über die Herkunft und sonstigen Geschicke einer ansehnlichen Reihe von Zenten. Von solch fremdherrlichen Territorien sind jedoch hervorzuheben : 2 ) Vor allem das güterreiche H e n n e b e r g , das nicht minder berufen gewesen wäre, die Vorherrschaft in Ostfranken für sich in Anspruch zu nehmen, wenn nicht die stetig an Besitz und Einfluß wachsende Würzburger Immunität, ein Gebiet nach dem andern an sich reißend, sich einem Keile gleich dazwischen geklemmt hätte, jedem weitern Gelüst nach Länderraub ein Veto entgegensetzend. Von Interesse ist hier das Schicksal verschiedener Ämter und Zenten, wobei das Bistum keineswegs den kürzeren zieht. A s c h a c h , Schloß und Amt, bildet ehedem den Stammsitz der Aschacher Linie. Diese versetzt es 1391 an Bibra, worauf wir es Uber die fränkischen Gaue s. Stein, Gesch. v. Franken 1, 41, Arch. d. bist. Ver. v. Unterfr. 2 4 , 1 2 3 u. 28, 237. 2 ) Hinweise s. bei den einzelnen Zenten.

Einleitung.

3

1402 im Besitze Würzburgs vorfinden. 1434 wird es an Henneberg verschrieben; Bischof Rudolf löst es 1483 mit anderen Ämtern wieder aus, überläßt es jedoch 1491 amtmannsweise an Henneberg. 1586 fällt es endgültig an das Hochstift. Aura, die Zent, kommt mit Kissingen von Henneberg an den Nürnberger Burggrafen und dann durch Heirat an Herzog Swantibor von Stettin; von diesem endlich 1394 an W. E b e n h a u s e n wird 1353 ebenfalls seitens der Aschacher Linie an jenes überlassen. F l a d u n g e n wird 1436 vom Stift an Henneberg verkauft, gegen Ende dieses Jahrhunderts jedoch durch Bischof Rudolf zurückgelöst. K ö n i g s b e r g , ursprünglich Bamberger Lehen der Herzöge von Meran, wird nach Aussterben derselben 1248 vom Lehnsherrn eingezogen, der es jedoch Henneberg als Pfand übergibt, ohne mehr auf dessen Rücklösung bedacht zu sein. 1323 findet die offizielle Belehnung Hennebergs mit diesem Amt als Reichslehen durch König Ludwig statt. 1343 fällt es an den Burggrafen von Nürnberg, 1394 von Herzog Swantibor, Gemahl der Burggräfin Anna, an W. Das Hochstift versetzt es aber wieder an letztern. In der Folge wird das Pfandrecht an Thüringen überlassen, das Königsberg 1400 endgültig vom Hochstift kauft. Diesem verbleibt jedoch die Zent. Nach dem Abkommen von 1406 nimmt der thüringische Vogt den Vorsitz neben dem W. Zentgrafen ein; 1579 fallen die Zentgerechtsame über den Hauptort ausschließlich dem Hause Sachsen zu. K ö n i g s h o f e n ist W. Lehen der Henneberg und wird 1354 durch Eberhard von Wirtemberg, dem Schwiegersohn der Gräfin Jutta v. H., an W. veräußert. Im 15. Jahrhundert befindet es sich im Hennebergischen Pfandbesitz. M a i n b e r g , ursprünglich Gründlachisches Reichslehen, gerät i303 durch Kauf an die Familie Barby, 1305 an Henneberg. 1380 wird es an Wenkheim versetzt, 1542 kommt es durch Tausch gegen Meiningen an W. M a r k t s t e i n a c h , die Zent, erwirbt Henneberg 1450 zur Hälfte von Schaumberg; da wegen der Hegung keine Einheit erzielt wird, schließen sie 1460 den Vertrag, daß jeder in seinem Teile richten solle. 1584 erwirbt W. den Hennebergischen, 1625 den Schaumbergischen Anteil. M a ß b a c h erringt bei Gelegenheit der Hennebergischen Teilung (1274) das Schleusinger Haus. 1313 wird das Schloß (nicht das l*

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Einleitung.

Amt) an Brandenburg versetzt. 1347 sehen wir Johann I. von Henneberg-Schleusingen in dem Besitz des Amtes, 1396 Baden. 1408 kauft es die Familie Maßbach. Nachdem 1542 Teile der Zent an W. gefallen, schließt man 1581 den berühmten Trappstadter Vertrag. 1626 verkauft Schaumberg die Zent über mehrere Orte an W. 1637 zieht Kursachsen das Lehen infolge Aussterbens des Maßbachischen Mannesstammes ein und verleiht es Hatzfeld und Gleichen. 1676 fällt es an Rosenbach, worauf 1685 alle Lehen, außer Maßbach selbst, wie Völkershausen durch Sachsen an W. abgetreten werden. 1806 fällt das Burggrafentum Thundorf an W., Maßbach mit Volkershausen an Weimar-Eisenach. Medlitz, ehedem Bambergisches Lehen der Trimberg, wird seit 1280 von Henneberg-Aschach gemeinsam besessen. Bei Aussterben der Trimberg im Jahre 1376 macht jenes sein Anrecht geltend und tritt es erst 1423 an den Lehensherrn Bamberg ab. Die Zent ist jedoch schon anfangs des 13. Jahrhunderts Würzburgisch; 1244 zwingt das Hochstift die Herzöge von Meran, welche jene 1231 unbefugter Weise nach Baunach verlegten, sie nach Medlitz zurückzuverlegen. Meiningen, seit 1008 W. Gebiet und von diesem 1434—1495 an Henneberg verpfändet, wird 1542 gegen Mainberg an letzteres vertauscht. W. behält sich indes den Heimfall vor. Als dieser 1586 in Frage steht, wird es Sachsen für immer als Mannlehen überlassen. Mellrichstadt, 823 als kaiserliche Schenkung an W., kommt 1057 an die Königin Richiza von Polen, 1410 und 1435 an Henneberg und Bibra, worauf nach verschiedenen Verpfändungen die Rücklösung seitens des Hochstifts stattfindet. Immerhin erfreut sich Henneberg dortselbst noch eines „Horchers". Münnerstadt gehört halb der Aschacher Linie, halb der sog. neuen Herrschaft der Henneberg. Dieser Teil gelangt 1354 an W. 1434 an Henneberg-Römhild versetzt, wird es durch Bischof Rudolf 1491 ausgelöst und Otto IV. von Henneberg amtmannsweise übergeben. Die Mansfeldische Quart fällt 1552, die Stolbergische 1585 an W. Wettringen. Diese Zent entspricht großenteils der ehedem gleichnamigen Hennebergischen Zent, welche (mit Hofheim und Rottenstein) 1354 durch Kauf von Eberh. v. Wirtemberg, Schwiegersohn der Jutta v. Henneberg, an W. fällt. Wildberg. Die eine Hälfte der Herrschaft wie des Gerichtes Saal wird 1354 durch Wirtemberg, die andere seitens der Aschacher Linie 1368 an W. abgetreten.

Einleitung.

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Würzburg. Uber das Burggrafentum daselbst wird im zweiten Teil eingehend gehandelt. Zentgerechtsame besitzt Henneberg-Sachsen außerdem noch in Ebern, Haßfurt, Karlsberg und Seßlach. Namhafte Besitzungen erwarb ferner das Hochstift von den Trimberger Grafen. Dies wurde vornehmlich für folgende Zenten bedeutsam : Arnstein. 1279 vermacht Konrad der ältere von Trimberg Stadt und Amt Arnstein seinem Sohne Konrad, dem Hochstift Schloß und Amt Trimberg. Dieser erklärt das Vermächtnis für kraftlos und gerät mit W. in Fehde; 1292 verzichtet er jedoch auf Trimberg und Arnstein und erhält hierfür Bischofsheim auf Wiederlösung. B i s c h o f s h e i m . Dieses fällt von Trimberg 1376 wieder an W. Ebenso umschließen die Zenten Aura und Medlitz ehedem Trimbergisches Gebiet. Die Grafen von Rieneck sind hauptsächlich bei der Geschichte der Zenten Gemünden, Grünsfeld, Lauda und Rothenfels in Berücksichtigung zu ziehen, die von Hohenlohe bei Aub, Geichsheim, Gerolzhofen, Hart, Hellmitzheim, Jagstberg, Künzelsau, Lauda, Remlingen, Röttingen, Stadtschwarzach, Weikersheim, Wipfeld u. a. Während die Grafschaft Casteil das Halsgericht am Berge nebst dem Blutbann vom Reich verliehen erhielt, ist es von Seiten des Hochstifts mit den Zenten Haßlach und Stadtschwarzach belehnt. (Burg) Haßlach ist bereits 1314 im Castellschen Besitz; als Afterlehensleute kommen seit 1317 die Yestenberg in Betracht. Von 1412—1482 zwischen Castell und Limburg gemeinsam, stehen die Zentrechte von nun an jenem allein zu. Stadtschwarzach ist zur Hälfte W. Lehen der Castell. Anfangs finden sich dort zwei Zentgrafen vor, welche, was das Fragerecht anlangt, durchaus koordiniert sind. Durch Vertrag von 1532 jedoch wird der Castellische Graf zum schweigenden Richter herabgewürdigt. Beachtenswert ist sodann der Tauschvertrag mit Hohenlohe-Castell v. J. 1662, wonach das Anrecht der Castell an Stadtschwarzach nebst der Hälfte der Zent zu Castell wie des Hochgerichts zu Rüdenhausen dem Hochstift zufallen. Remlingen. Hier kommt Castell als Mitzentherr in Betracht; 1645 wird mit ihm ein Vertrag behufs Wiederaufrichtung der Zent geschlossen, 1666 die neue Z. 0. beredet.

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Einleitung.

H e l l m i t z h e i m , ursprünglich Hohenlohische Zent, ist nur 1412 bis 1435 im gemeinsamen Besitz von Castell und Limpurg, worauf jenes Verzicht leistet. V o l k a c h . Bekanntlich wird 1432 dieser Stadt, welche vordem zur Zent Stadtschwarzach gehört, ein selbständiges Halsgericht verliehen; der Rat sollte bei Wahl des Richters entweder den W. oder den C. Schultheißen zum Vorschlag bringen und der Bischof ihm dann den Bann verleihen. Nach verschiedenen Schicksalen kommt Volkach 1520 völlig an das Hochstift. Hervorzuheben ist noch, daß Castell bis 1447 die Zent des Amtes Großlangheim gehört. Es wird an Henneberg-Rörnhild und Truchseß von Wetzhausen verkauft, später jedoch an W. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts befindet sich Großlangheim bei der Zent Stadtschwarzach. Endlich sind bei den Zenten Gerolzhofen, Iphofen und Wipfeld einige Abkommen mit Castell verzeichnet. Die Grafen von Wert h e im besitzen als W. Lehen Freudenberg, Homburg a. M., Remlingen, ein Drittel der Zent Wertheim und vier Dörfer der Zent Michelrieth. Mit F r e u d e n b e r g wird Wertheim 1295 belehnt; 1333 verleiht K. Ludwig der Stadt einen Freiheitsbrief. 1419 ist es als W. Mannlehen aufgeführt; 1612 fällt es nach dem Tod der Kath. v. Crichingen an das Hochstift. Es besteht daselbst ein Zent- und ein Halsgericht. H o m b u r g . Dies kam angeblich durch Karl d. Gr. an W. Es wird sodann Lehen der Wertheim, 1377 und 1483 ist das Amt offiziell an diese verschrieben; von 1484 befindet es sich wieder bei W. M i c h e l r i e t h . 1409 belehnt das Hochstift Wertheim mit der Zent dortselbst. R e m l i n g e n . Hier ist nur die Burg W. Lehen; an der Zent sitzt in früherer Zeit ein W. Horcher. Sonst war Remlingen ursprünglich Hennebergisch, seit 854 Fuldisch. 1413 wird Wertheim von Fulda mit dem Dorf nebst Zubehör belehnt; bereits 1331 fallen die dortigen Hennebergischen Güter an jenes. 1465 wird ein Vergleich wegen der Zenten Remlingen, Michelrieth und Homburg geschlossen; der dermalige Zustand soll fortbestehen. 1505 gelangt es dann zum endgültigen Vertrag. Nach Absterben der von Crichingen im Jahre 1612 erhält W. Remlingen samt der Zent. W e r t h e i m . Hier steht dem Stift nur ein Drittel der Zent zu, 1434 wird ein kaiserliches Privileg für das dortige Halsgericht erteilt. Von Interesse ist der wegen des Brückengerichts geschlossene Vertrag.

Einleitung.

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Was die Ausübung der Zentgerechtsame anlangt, so erfreut sich W. zu Homburg, Michelrieth, Remlingen und Wertheim nur eines schweigenden Zentgrafen oder Horchers. Aus dem Jahre 1399 ist eine Abrede Wertheims mit Hartheim wegen dieser Zent von Interesse. 1589 fallen Irrungen mit Wertheim und Rieneck in der Karlstadter Zent vor. Endlich geht 1730 die Zent Rosenberg samt dem Amt von Hatzfeld auf Wertheim über. Hier ist ferner die Verleihung der Zent Michelrieth an die Familie Stolberg im Jahre 1556 anzufügen; 1569 wird mit ihr ein Abkommen wegen Wiederaufrichtung der Zent Remlingen getroffen. Ein wichtiger Erwerb glückt W. von seiten L e u c h t e n b e r g s . Dieses hatte G r ü n s f e l d durch Heirat mit der letzten Rieneckischen Erbtochter erworben und 1502 dem Hochstift als Mannlehen aufgegeben. 1592 wird die Gemeinsamkeit des Zentbesitzes zwischen Mainz und Leuchtenberg aufgehoben; 1646 heimst endlich W. bei Aussterben der Leuchtenberg Zent und Amt ein. B ü t t h a r t steht W. und Leuchtenberg zu, 1575 wird von beiden eine Z. 0. verfaßt. 1593 tritt eine Scheidung ein, wonach die Zent zwischen ihnen zur Hälfte geteilt wird. Die Grafen von L i m p u r g besitzen bekanntlich die Zent Hellmitzheim seit 1435 durchaus selbständig, während sie 1482 auf das Haßlacher Anrecht zugunsten Castells Verzicht leisten. In der Zent Ochsenfurt schließen sie mit dem Domstift ein Abkommen wegen Sommer- und Winterhausen, zu Bibart mit dem Hochstift einen Grenzvertrag. Der Beziehungen zu M a ß b a c h - S c h a u m b e r g ist bereits bei der Zent Maßbach gedacht. In Hinsicht auf das Haus S e i n s h e i m - S c h w a r z e n b e r g , so wird 1433 die Zent zu M a r k t b r e i t durch Würzburg ausdrücklich bestätigt, worauf dieses 1661 auch noch das Seckendorfische Viertel abgibt. 1646 kommt ein Vertrag des W. Domstifts mit Schwarzenberg zustande. 1622 erhält dieses einen Teil der erloschenen Zent S c h o p f e n l o h e als W. Lehen. H ü t t e n h e i m ist den Ganerben 1574 noch gemeinsam, 1700 verzichtet der Bischof zu gunsten Schwarzenbergs auf des. Stiftes Anrecht. Abgesehen von einigen Erwerbungen in den Zenten Kitzingen und Marktbibart, spricht sich Schwarzenberg 1494 auch die Stätte, auf der die Stadtschwarzacher Zent gehegt wird, als eigen zu. Für W. erweist sich also diese Nachbarschaft keineswegs als vorteilhaft. :

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Einleitung.

Seckendorf besitzt die Zent Ullstadt als W. Lehen, Wolfskeel Albertshausen, Hatzfeld Rosenberg. C r i c h i n g e n erfreut sich des Miteigentums der Zent Remlingen. Eine Fülle von Streitigkeiten ruft die Pfandschaft Kitzingens mit B r a n d e n b u r g hervor. W. gewann nach und nach (1336, 1339, 1381) dies gesamte Gebiet von Hohenlohe, dem früheren Vogt des dortigen Klosters; 1399 sieht es sich doch gezwungen, jenes an den Burggrafen von Nürnberg zu versetzen. Nachdem 1406 der 1336 erworbene Hohenlohische Teil, der bisher nur als Pfand galt, eigen des Hochstifts geworden, verpfändet Johann v. Brunn 1434 das ganze Kitzingen samt Zent an Brandenburg. Die Rücklösung erfolgt 1629, die endgültige Befriedigung der Ansprüche der Pfandnehmer erst 1685. Erwähnenswert sind hier endlich noch einige Abkommen hinsichtlich der Zent Marktbibart. Bayern kommt vorübergehend als Inhaber von Gemünden, Jagstberg, Lauda und Rothenfels in Betracht, die Pfalz als Ganerbe der Auber Zent; ihr Anrecht fällt zeitweise an Rosenberg, 1668 an den Deutschen Orden. Wirtemberg verkauft 1521 die Zent über Möckmühl an W., doch gelangt es 1542 wieder in dessen Besitz. Hessen-Kassel führt seit 1671 mit W. das Direktorium der Zent Mittelsinn. Anlangend die geistlichen Nachbarn, so wird W. zu zahlreichen Verhandlungen und Verträgen mit Bamberg veranlaßt. Die W. Zentgerechtsame ragen ja weit in dessen Gebiet hinein, wobei sich die Richter zu mancherlei Übergriffen verleiten lassen. Vergebens berufen sich die Bamberger Bischöfe auf die zur Regelung der Zentkompetenz in der W. Reformation von 1447 festgelegten Normen; sie werden stets seitens der Nachfolger Gottfrieds unter dem Vorgeben, daß jenes Grundgesetz ungültig sei, zurückgewiesen. Die meisten Streitpunkte gewähren die Verhältnisse in den Zenten Ebern, Eltmann, Haßfurt und Hohenaich (letztere sogar 1510 durch Bamberg in die Acht erklärt); das berühmte Interim von 1611 erweist sich wenigstens als geeignet, einen gütlichen Ausgleich anzubahnen. Aber auch die Zenten Medlitz, Oberschwarzach, Schlüsselfeld und Seßlach bieten Anlaß zu Differenzen; 1460 erzielt Bamberg zwischen Henneberg und Schaumberg einen Vergleich hinsichtlich der Jurisdiktionsbefugnisse zu Marktsteinach.

Einleitung.

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Fiel mit F u l d a in früherer Zeit manch unsanfte Berührung vor, so kommt es später nur hinsichtlich Auras und Hilters zu einigen Auseinandersetzungen. Mit M a i n z besteht in der Regel ein treffliches Einvernehmen. Als Ganerbe ist es zu Aub und Künzelsau beteiligt. In der Zent Hartheim findet 1656 ein Tausch mit W. statt; dieses tritt 1585 einen Teil der Zent Lauda ab, wogegen es 1684 die gesamte Zent Ripperg erwirbt. 1592 setzt sich Mainz mit Leuchtenberg wegen der ihnen gemeinsamen Zenten Grünsfeld und Tauberbischofsheim, und zwar unter W. Vermittlung auseinander, worauf 1646, wie erwähnt, der Leuchtenbergische Anteil an W. fällt. 1593 übergibt Fronhofen an dieses die Zent Beckstein, da Mainz sie nach Tauberkönigshofen ziehen will; 1614 verlegen Mainz und W. die Michelriether Zent interimsweise nach Trennfeld. Der D e u t s c h e O r d e n ist Ganerbe der Auber Zent. 1401 verkauft ihm W. das Amt Geichsheim unter Vorbehalt der Zentbefugnisse. 1583 findet ein Vertrag wegen des Goldfastengerichts des Ordens zu Münnerstadt und anderer Orte dieses Zentbezirkes statt, ähnlich zu Aschach und Bütthart. Uber Mergentheim übt das Hochstift ehedem ein Schutzrecht aus, die Zent steht jedoch dem Orden zu; ebenso zu Markelsheim, wiewohl hier auch Streitigkeiten wegen der Befugnisse vorfallen und 1498 Bischof Lorenz den Richter ausdrücklich als Zentgraf des Hochstifts belehnt. 1735 genehmigt der Orden die Verlegung der Zent Maßbach nach Thundorf. Bezüglich der Klöster L a n g h e i m und E b r a c h sind vor allem die umfassenden Abtretungen in den Jahren 1337 und 1340 zu beachten. Die Zent über Rattelsdorf ist lange an das Kloster M ö n c h s b e r g bei Bamberg verpfändet; mit S c h w a r z a c h sind einige Irrungen in der Stadtschwarzacher Zent verzeichnet. Das W. D o m s t i f t erfreut sich seit 1295 der ansehnlichen Zent Ochsenfurt; außerdem beansprucht es analoge Gerechtsame über Eibelstadt, Theilheim und verschiedene Ortschaften des Estenfelder Bezirks. Hat das R e i c h , d. h. dessen Herrscher, der in erster Linie als Oberlehensherr in Betracht kommt, auch an sich das Recht der Bannleihe an die Zentrichter im W. Gebiete aus der Hand gegeben, so behält er sich doch zuweilen die Verleihung der Hochgerichtsbarkeit ausdrücklich vor (ich erwähne hier die Belehnung mit dem Blutbann zu Kitzingen und Münnerstadt), wie er auch eventuell direkt

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in die Rechte des Hochstifts eingreift (Verleihung des Halsgerichts zu Ostheim an die Seinsheim). Anderseits mehrt er durch Verpfändungen (Heidingsfeld, Mainbernheim) den Bestand des Bistums. Von Interesse ist endlich das Verhältnis zur Reichsstadt Schweinfurt. Um 1260 finden sich dortselbst fünf Herrschaften vor: Das Reich, Henneberg, Eichstätt, Wildberg und Würzburg. Während als fragender Richter an sich nur der Reichsvogt in Betracht kommt, so ist auch das Bistum, jedoch lediglich durch einen schweigenden Zentgrafen (Horcher) vertreten. Ja, als jenes den Pfandbesitz der Stadt erlangte, maßt sich letzterer sogar die Befugnisse des Stabhalters an; der Vogt wird völlig zurückgedrängt, die einheimischen Schöffen werden überhaupt nicht mehr beigezogen. Erst König Wenzel weist die die Unabhängigkeit der Reichsstadt gefährdenden Ubergriffe zurück. Immerhin versteht es der Bischof, die alten Rechte des Horchers bis zum Erlöschen der Zent im Jahre 1564 aufrecht zu erhalten. Die beiden Reichsdörfer G o c h s h e i m und S e n n f e l d befanden sich vordem unter der Schweinfurter Reichsvogtei; 1572 wirft sich W. als ihr Vogt auf, drei Jahre darauf schließt Julius mit ihnen einen Schirmvertrag. Sie zählen zur Zent Karlsberg und verbleiben bis 1648 in des Bistums Schutz; von nun an erfreuen sie sich bis zum Ausgang des Reiches der Unmittelbarkeit. Auch zu S c h e i n f e l d belehnt der Bischof den Zentgrafen, wenn auch die Zent durchaus Schwarzenbergisch ist. Ein näheres Eingehen auf die Verfassung dieser wie der Schweinfurter Zent unterlasse ich, da sie an sich nicht zu den eigentlichen W. Zenten zählen. Soviel zu kurzem Vorbericht; im übrigen sei hier der ausführlichen Besprechung in des Werkes zweitem Teil, wo das allmähliche, für die Entwicklung des Gerichtswesens so bedeutsame Anwachsen des hochstiftischen Gebiets genau verfolgt werden soll, nicht vorgegriffen. Was endlich die wichtigeren geschichtlichen Daten der einzelnen Bezirke anlangt, so verweise ich auf die jeder Z. 0. beigefügten Tabellen.

Ursprünglich hegte ich die Absicht, die verschiedenen Ordnungen in chronologischer Reihenfolge vorzuführen. Der Vortritt hätte hiernach den Satzungen gebührt, welche vor 1576, d. h. vor dem Beginn der Kodifikation des Zentbuches Julius Echters erlassen worden sind.

Einleitung.

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An jene hätte sich letzteres angereiht und, da ja dies nicht über die Zent Hohenaich hinaus gedieh, sollten ihm die übrigen 0. ans Bischof Julius Regierungsepoche angefügt werden. Den Abschluß hätten sodann die wenigen 0. der späteren Zeit gebildet. Lediglich, um der Publikation eine möglichst große Übersichtlichkeit zu verleihen, entsagte ich nach langem Zaudern jenem Gedanken, auch auf die Gefahr hin, wegen der Zerreißung der Echterschen Sammlung des Vandalismus geziehen zu werden. Es scheint nämlich vor allem schon deshalb weit zweckmäßiger, die jüngere 0. einer Zent direkt der älteren anzuschmiegen, weil diese mitunter geradezu das Vorbild wie die Vorlage für die folgende darbot. Leichter fällt so die Feststellung, welche Satzungen, mehr oder minder verändert, in die spätere, breiter angelegte 0. gelangten und durch welche Ergänzungen jene bereichert wurden. Endlich gehören ja fast alle übrigen 0. ihrem Ursprung nach der nämlichen Periode an; sie sind zum Teil von Julius selbst redigiert und unterscheiden sich ihrer ganzen Fassung nach nur wenig von ihren fast gleich» altrigen Schwestern. Warum sollte also jetzt, wo es gilt, das uns leider nur als Torso überlieferte Zentbuch zu vervollständigen, dies nicht in der Weise erfolgen, daß die Publikation den modernen Anforderungen gerecht und trotzdem ein klares Bild der historischen Entwicklung jenes bedeutsamen Gesetzgebungswerks erzielt wird? Von nachjulianischen 0. kommen überdies nur vier in Betracht. Zwei derselben (Hartheim und Kitzingen) werden den früheren 0. dieser Zenten angegliedert; die Remlinger 0. von 1655 aber ist an Steele der während des Einfalls der Schweden nach Wertheim entführten 0. aüs Julius Zeit von seiten der bischöflichen Kanzlei unter möglichster Berücksichtigung der alten Bräuche der Zent vermittelt worden. Lediglich die Grünsfelder 0., welche erst 1663, d. h. nachdem dies Gericht an das Hochstift fiel, entstand, nimmt sich seltsam neben der ehrwürdigen Harter 0. aus; bei ihr allein lohnte es sich jedoch nicht, auf eine Sonderstellung Bedacht zu nehmen. Um aber immerhin einen Überblick vom historischen Standpunkt aus zu gewähren, so seien die vorjulianischen 0. in folgende Gruppen geschieden: Kommt den im Henneberg-Coburgischen Salbuch von ca. 13401) *) Dieses hochinteressante Salbuch wurde mir seitens des Coburgischen Staatsarchivs in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt; der von Schultes

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Einleitung.

enthaltenen Zentbeschreibungen noch nicht der Charakter von wirklichen Z. 0. zu, indem wir aus ihnen ja nur die Namen der Orte und die Schöpfenzahl ersehen, so sind aus dem 14. Jh. die älteste W. Halsgerichts 0., aus dem 15. Jh. die a. Karlstadter 0., die Weistümer von Remlingen (1409), Hohenaich (1459), die 0. von Ochsenfurt (1412), die des W. Brücken- u. Stadtg., die Bitzing- u. Mordacht 0. (ca. 1447), die von Geichsheim (1470), Michelrieth, Remlingen (1480) Jagsberg (1494) und Bütthart (1497) anzuführen. Einsendungen an die fürstliche Kanzlei finden seitens Gemünden, Hart, Haßfurt, Hilters, Hohenaich, Maßbach, Medlitz und Münnerstadt statt. Der Wende dieses Jahrhunderts entstammen endlich die 0. von Haßfurt, Marktsteinach, Medlitz, Werneck und Wildberg. Einige 0. datieren von 1513, so Eltmann, Geichsheim und Hart; das Mellrichstadter Weistum gehört dem Jahre 1523 an. Unter Konrad v. Thüngen (1519—1540) werden 0. von Dampsdorf, Ebenhausen, Eltmann, Geldersheim, Hilters, Homburg, Karlsberg, Kitzingen, Stadtschwarzach wie die spätere W. Mordacht-O. verfaßt; Vorlagen an den Bischof erfolgen von Aschach, Aub, Ebern, Geichsheim, Geldersheim, Gerolzhofen und Prosselsheim. In diese Regierungsepoche fällt auch das Friesische Zentbuch, dessen wir später eingehend gedenken. Sonst sind aus der Zeit vor Julius noch die 0. von Mainberg (1543), Mellrichstadt (1547), Hohenaich (1570), Eltmann (1572), das Fladunger Weistum (1552) und die Ochsenfurter Zentreformation (1572) zu nennen. Von den Julianischen 0. sind über dreißig den Jahren 1575 bis 1578 zuzusprechen, zwanzig den Jahren 1583—1600, abgesehen von der zu Verlust geratenen Remlinger 0. Außerdem sind noch .. so aber ainer aus den Trimpergischen dorferen die bues zu geben verurtailt wurt, wollen die Trimpergischen schöpfen, man solle si mit der ganzen bues anhaims an sein dorfgericht Schimel

weisen mainet,

und

wollen

also

nemen

und

nit geben.

Hanns

das dise zent mit claggelt und buessen des jars

unserm gnedigen hern und dem richter ongeverlich uf 50 fl. ertrage. " O r d n u n g des p e i n l . r e c h t e n s . (Ausführl. Ordnung (Verlesung der urgicht) s. bei den halsgerichtsformularen.) x)

s. später unter zent Eichelberg.

Zent Aschach (nach 1532 u. 1575). B e z i r k . O r t e : (Wald-)Aschach, Burgwallbach, Burkardroth, Gefäll, Hassenbach, Katzenbach, Lauter, Neuses (nun mit Aschach vereinigt), Poppenroth, Premich (Bremetleiden), Riedenberg (Ober- u. Unter-R.), Schiimpfhof, Schmalwasser, Seifertshof, Stangenroth, Stralsbach, Waldfenster, Zahlbach.1) (bei Fries fehlen: Gefall, Katzenbach, Premich, Riedenberg u. Schmalwasser.) 1 8 0 4 : unverändert. Gau: Grabfeld. W. A m t : Aschach. Bez. Ä.: Brückenau, Kissingen, Neustadt. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Kleinbrach. S c h ö p f e n : 12. Ger.-O.: ein kirmeßgericht, sodann alle vierzehn tage gebotnes gericht. Z u s t ä n d i g k . : alle fälle (kein dorfgericht). R a t h o l e n : beim rat zu Münnerstadt. A p p e l l : b. W. brückengericht. O r d n . : Fries Zentb. 62—72, Jul. Zentb. fol. 109—161; Ger. Kiss. 77, 3 (1600), Salb. 14, 24. kundschaft: admin. 16122, 706 (1568). G e s c h i c h t e : 747—814 Aschach als königsgut an Fulda, Swinf. 34. (dann stammsitz der Henneberg-Aschacher linie.) 1391 von Henneberg an Bibra verschr., Schuttes, Gesch. d. H. H. 1, 496. 1402 in W. besitz, Sch. 1, 338. 1434 das amt an Henneberg verschr., Sch. 1, 363. 1490 fällt das amt an W. u. wird dem Otto von Henneberg 1491 auf lebenszeit amtmannsweise eingeräumt, 1. div. 16,111,106; 15,132. *) Der ort Aschach zum teil bei zent Neustadt, s> d.

Zent Aschach.

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1540 übersendet der zentgraf die Ordnung wie das weistum, das jährlich auf dem kirchweihgericht verlesen wird, £n den bischof. 1575 nochmaliger bericht über Ordnung u. gebrauche, Misz. 2501.

1586 das amt endgiltig bei W., 1. div. 31, 89. 1735 A., Großenbrach, Burghausen u. Bocklet: vertrag mit dem Deutschorden der zentgrenzen wegen, 1. div. 58, 58. 1748 den salzsiedern in den ämtern A. u. Kissingen wird die zentjurisdiktion über untergebene salzbediente zugesprochen,1. div. 62,48. 1777 wird eine zentkustodie gebaut, Hofkammerprot. 269. (s. a. Schuftes, Gesch. d. H. H. 1, 73, 337, 363, 385, 387. — 1285 kais. privileg für A., s. Erbhuldigungsbuch Jul.; 1401 fällt das schloß von Steinau an Bibra, W. U. 18, 136; 1409 wird das schloß an Thüngen verschr., 1. div. 7, 291, Verträge wegen rücklösung des Pfandes von Henneberg: 1483 1. div. 16, 1 1 2 ; 1490, 16, 1 1 1 ; 1491,

16, 106; 15, 132; 1525 verbrennt das schloß im bauernaufruhr, Swinf. 511. L.: Arch. hist. Ver. 44, 1.)

Aschach, die dritte zent. (nach 1532 w. 1575, Fries Zentb. 8. 62-72 w. Jul. Zentb. fol. 109-119.)

W i e v i l d ö r f e r u n d ort in d i e s e zent gehören. Svittf.

A s c h a c h , das dorf, ist getailt; das ain tail, darin die pfarhe ligt, haist Aschach, das ander tail, darin das sloss ligt, haist Neuses. In dise zent gehören volgende dorfere: Bopenrod Burchartrod Hessenbach Lauter N e u s e s "j Ascha ) ain S e m a i n d e S e i f r i d s , ain wustenung S l i m p h o f , zum tail Fuldisch Stangenrod Strolsbach Walbach Waltmanslohe Zalbach Dise obgemelte dorfere etc. ligen alle im ambt Ascha, sind auch Wirtzburgisch, ausgenomen Waltmanslohe.

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Cfttl.

Zent Aschach.

Aschach Neuseß

Nota. Neuseß und Aschach ist ain gemain, sind also gethailt: das thail, darin das schloß % t , haist Neuseß, das ander thail, darin die pfarr ligt, haist Aschach; und was über den bach ligt gegen der Neustatt zue, das zent gen der Neustatt.

Boppenrodt S c h l i m p f f h o f oder Hußners Stangenrodt Burckhardtrodt Hasenbach Lauter Strolßbach Walbach durchaus mit aller obrigZalbach kait Wirtzburgisch. S e y f e r t s , ist ein wuestung. Eatzenbach Bremetleiden Ritenberg die höve ufm Mostfurst, sonsten das G e f e l l genant. Schmalwasser Waltmaßloe, sonst W a l t f e n s t e r genant, der Stainruckin zu Kissingen. W i e v i l schöpfen an der zent sitzen, aus welchen dörfern die gegeben und w a s die zu ruegen schuldig. Stiee.

An disem gericht sollen sitzen 14 frome, elich geborne, redliche, unverleumte mennere u. aus den oberzelten dorfern gegeben werden, nemlich 1 von B o p e n r o d e 2 von B u r c h a r t r o d e 1 von N e u s e s 1 von L a u t e r 1 von H e s s e n b a c h dise schöpfen alle, ausgenomen 1 von Seifrids, der Seifrids, rügen schaden, schmähe u. wustenung alles, was unrecht ist. seien alle erb-

Zent Aschach.

$rie«. i von S l i m p h o v e oder Husmers 1 von S t a n g e n r o d e 2 von Stralsbach i von Waltbach i von Zalbach

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schöpfen, so lang si vermuglich u. tu^lich darzu sein; handelt ainer unehrlich, der mag entsetzt werden.

dise schöpfen alle ruegen todschlag, mordgeschrai, diebstal und fließend wunden. Nota, wie der Friess seliger dise zent beschrieben, meldet er, das dise schöpfen ruegen schaden, schmach und alles, was unrecht ist. 1 von Waltmanßloe, sonst Waltfenster genant, ruegt diebstal, mord oder todschlag, notzucht wid fließend wunden, in ainem vertrag, bei Zeiten bischof Rudolff seliger gedechtnuä ufgericht, stehet, das diß dorf zentpflichtig sei gen Aschach, gebe ainen schöpfen mit seinem satz an das gericht; und so sich am notgericht mächte, sei es mit andern darzue zu kommen schuldig. primo contract. Rudolphi fol. 589. 1 von Seyferts (bei Fries Seifrids). dise wuestung ist vor etlichen jähren bewohnt gewesen und hat ein schöpfen geben, dieweil aber jetzu/nd niemand da wohnt, sondern die inwohner des dorfs Hain die gueter zu Seyferts inhaben und gebrauchen, muessen sie ain schöpfen aus i/nen an die zent Aschach geben; der ruegt aber nichts, dan das dorf Hain sonst an die zent zu Neustatt gehörig ist.

1 2 1 1 1 1 1 1 1 1

von von von von von von von von von von

Boppenrodt Burckhartrodt Hasenbach Lauter Neuseß Schlimphove oder Haßners Stangenrodt Strolßbach Walbach Zalbach

Kein dorfgericht, ausgenommen Waldfenster; das ruegt nit mehr dann diebstal, mord, todschlag, notzucht u. flißende wunden, desgleichen die wüstung Seyfarts ruegt gar nichts, dann die besitzere in der zent Neustatt gesessen, aber von wttstung am Gefell ist ein Schultheis zu Bremetleiden zu ruegen schuldig, do sich auch über oberzelte feil in einem oder andern flecken feil zutrugen, das alles ist jedes orts Schultheiß an die zent zu bringen u. zu rügen

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Zent Asciiach. U n d dise obgemelte schöpfen alle seind

erbschöpfen,

so

l a n g sie vermöglich und tuglich d a r z u e ; handelt ainer unehrlich, der m a g entsetzt werden. D o sich a b e r in denen zentbarn dörfern, so nit schöpfen a n die zent geben,

etwas ruegbars

begibt und zntregt,

das

ist ein Schultheiß desselben orts zu negstkunftigen zentgericht a n der zent zu ruegen schuldig. Von a n n e h m u n g und der

Verpflichtung

schöpfen.

Wa der obbestimbten schöpfen ainer oder mehr mit tod abgeht oder sunst untuglich wwrdet, benent die dorfsgemainde, von der wegen er oder sie dahi/n verordent gewest, drei, vier oder fünf andere aus inen unverleumbde, ehelich geborne, geschickte männere; daraus kiesen ambtmann und zentgraf andere schöpfen an der abgegangenen statt und nehmen gewöhnliche pflicht von inen, so man aber in ainem oder mehr der jetztberurten dörfern kain geschickten, tuglichen schöpfen findet, mag der richter ainen aus andern zentpflichtigen dörfern nemen und verpflichten, den aber das ordenlich dorf darin man tuglichen schöpfen nit finden können, versolden soll, wie hernach folgt. Was der schöpfen

belohnung.

Und hat ein ieder schöpf zu jerlicher besoldung von seinem nachbarn zehen pfund.1) Und mueß sich ein ieder schöpf solcher besoldung genuegen lassen und sich in haltung der gemainen zentgericht das jar über schuldig, u. werden solche feel jedesmal uf nechst kommende gericht durch jedes orts schöpfen u., do es kein schöpfen, durch den Schultheißen vor gehegtem zentgericht u. schöpfenstuel gerüget, wann sich aber ein malefizsach zutregt, alsdann ist der schöpf oder Schultheiß dasselb alsbald den beambten oder zentgraven zu Aschach anzuzaigen schuldig u. sein auch solche feel vor zeiten u. noch auch des negstvolgend zentgericht vor gericht auch angezeigt, aber nit eingeschrieben worden, es werden auch solche feil uf negst gericht gerügt, der theter sei gleich ergriffen oder nit; aber uf solchen fall, do der theter nit vor der hand, wird kein bues ausgericht. u. dann, wann die partheien, so einander geschlagen, die bues ausrichten, alsdann haben sie wol macht, die Sachen in der guete zu vergleichen, 1600, Ger. Eissingen 77, 3. Fries: Walpach ausgenomen, 8 lb. 12 d.

das gibt seinen schöpfen nit mehr, dari

Zent Aschach.

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selbst verlegen, die schöpfen alle sambtlich sei/nd schuldig den zentgraven, zentschreiber, freiboten oder landknecht zu iedem zentgericht mit zimblichen essen und trinken frei zu halten, es wurde dan ein peinlich oder sonst ein ander gericht außerhalb der gewöhnlichen ordenlichen zeit zu halten begeret; alsdan solt der cläger oder, wa leain cläger vorhanden wehre, sonder aus geheiß der obrigTcait oder von ambtswegen gericht gehalten wurd, unser genediger herr von Wirtzburg die obgenanten drei person sambt den schöpfen zimblicher weis verlegen.1) W a n und w i e oft im j a r g e r i c h t gehalten

werden.

Uf montag nach trmitatis helt man jerlich ei/n sonder zentgericht zu Aschach, das kirchmeßgericht genant, daran die schöpfen das alt herkommen öffentlich weisen und zu recht sprechen; sonst helt der zentgraf allwegen in vierzehen tagen, wa er durch die feiertäg und andere furfdllende ehaft nit verhindert, einmal ordenlich zentgericht. wolt aber iemand außerhalb solcher ordenlicher zeit gericht haben, dem solle es der zentgraf uf des begehrenden costen, wie oblaut, nit dbschlahen, sondern verhelfen, in peinlichen bändeln helt man gericht, wan es die nottwrft erfordert oder es die obrigTcaii bevilcht; und wurd das peinlich gericht zu Neuseß under dem schloß gehegt und gehalten.7) W a s f ü r Sachen am disem gericht verrecht werden.

Alle peinliche und andere sachen und händel, Verwundung, Schäden, schmach, unrecht, stain, rain und schuld belangend, werden an diser zent verrecht, soweit die zent raicht, dan in kainem dorf in diser zent kain dorfgericht ist. *) Ausgenohmen die beede schöpfen zn Burckartsrodt haben anstatt 10 lb ein Wasennutzung im Appenhan, dergleichen auch der ein schöpf zu Waldfenster anderthalben morgen wasen ober dem dorf gelegen gehabt, daraus hat St. ein vorellensehe gemacht u. dem schöpfen darfiir järlich 10 lb. gelts zu lohn geben, Ger. Eissingen 77, 3. *) Die zent wird zu Aschach im schenkhaus in bürgerlichen Sachen, aber in peinlichen vor dem schloß am zentberg gehalten, 1&82, Salb. 14, 24. Die gelait müssen die hackenschutzen im ambt thuen, so vil man deren bedürftig, ibid.

110

Zent Aschach.

Freihöf. Zu Clainbrach ligt am hof, ist halb Wirtzburgisch u/nd halb des closters Aura, desselbigen besitzer ist die zent zu besuchen gefreiet; danmb mueß er auch unserrn genedigen herren zu den diensten •im haus Aschach ain sonder geschirr halten, sonsten ist nichts zentfrei in diser ganzen zent. Hegnng des gerichts. Das gericht wurdet gehegt durch den zentgraven im namen und von wegen unsers genedigen herren von Wirtzbu/rgs, der ein fürst und herr ist im herzogthumb zu Francken, von wegen des ambtmans, sein des richters, der schöpfen und aller der, die das gericht handhaben und schützen. Wa die schöpfen in z w e i f e l i c h e n sachen rath holen und wohin von diser zent a p p e l l i r t werde. So die schöpfen an diser zent in gebung der urtheil zweifelich worden, haben sie vor alters herbracht, mit uberschiclamg des gerichtshandels von burgermeister und rath zu Munerstatt rath und underweisung zu bitten, die inen auch iederzeit guetwilliglich mitgethailt worden. Wa aber iemand der urtheil halben an dem zentgericht zu Aschach ergangen sich beschwert zu sein vermainet und derwegen appellirn will, der soll sich gen Wirtzbu/rg an das landrecht des bruchengerichts beruefen. Von fursprechen oder rednern. An disem gericht sind allwegen zwen fursprechen oder redner außerhalb des gerichts, die bei iren gethanen gelubden und aiden ai/nem ieden sein clag, antwort und andere notbu/rft zum besten furtragen und von ieder clag nit mehr dan drei Pfenning nehmen sollen. In peinlichen sachen redet dem cläger und beclagten iedem ein schöpf aus dem stuel und hat des clägers wortredner zu lohn.1) in was der lohn besteht, fehlt.

Zent Aschach.

an

Bueß, f r e v e l und c l a g g e l t . Höchste bueß an diesem gericht ist funfzehen pfimd tmd ein heller, daran zehen pfund unserm genedigen herren, fwnf pfimd dem zentgraven gehören wnd der heller für am beutel geben wu/rdet. solche bueß geben dieienigen, die zu den peinlichen gerichten erfordert sind und außenpleiben aus Verachtung ohne redliche genuegsame Ursachen oder erlaubnus, desgleichen, den es sonst mehr mit recht uferlegt uuurd. Der frevel ist zwai pfund funfzehen pfenning, daran hat unaer genediger herr ein pfund zwainzig pfenning und der zentgraf fünf und zwainzig pfenning. Nota, in des Friesen zentbuech stehet, frevel ist drei pfimd zehen pfenning, daran gebuere unserm genedigen herren von Wirtzburg dritthalb pfund und dem, zentgraven fünf und zwainzig Pfenning; solche bueß sei mit recht erhant und ufgelegt, sonderlich denienen, so iemand geschmächt oder verleumbdt, aber solches nit beweisen können, wurd aber ietzt nit also gehalten; sondern do ainer den andern an seinen ehren angreift, der wird vermög bischof Melchiors löblicher gedechtnuß ausgangenen mandats gestrafft. Sewmbueß ist funfzehen pfenning, daran zehen pfenning der obriglcaif und fünf pfenning dem zentgraven zustehn.1) Und ist hierbei sonderlich zu merken, wie auch alle jar mit weisthumb zu recht gesprochen wurd: so der obgemelten schöpfen ainer bueßfellig wurdet, soll er allwegen zwifach bueß geben. Claggelt ist neun pfenning, davon gebuert den schöpfen sechs pfenning und beden wortrednern drei pfenning.2) Fries: die gibt derienig, so zu gemainen zentgerichten furgevordert worden, aber ungehorsam ausbleibt, aber kain claggelt wurt an diser zent gegeben. such mer von bussen im alten herkomen. 2 ) Wann aber einer eines mords, diebstals, raubs, notzucht, bluetschand u. dgl. malefizischer unthaten bezichtigt, aber nit erwisen würd, alsdann würd der bezichtiger in u. gn. f. u. h. gefengnus gewisen, welches alsdann bei den beambten stehet, ob sie solches an ire f. gn. gelangen lassen wöllen oder aber solches nach inhalt des schmachmandaten strafen, verlemung der glieder, fließende wunden u. bluetrust werden an der zent mit 15 tt. verbueßt; aber ploe u. beulen werden wol geruegt, aber nit verbuest. dergleichen wann einer den andern bezechter oder zorniger weis ein schelmen, dieb, verlognen mann, hurndeckel oder dgl. schmecht, ist derselbig Verbrecher ein frevel nemblich 2 von einer ieden hohen bues, 28 i> von ainer beschriben urkunt aus dem gerichtsbuch, so iemant geurtailt worden, 14 $ von urkund oder abschrift gemainer urtail. 3ul.

2 lb. 18 ^ von den acten, so iemant appellirt. Besoldet ein ieder fleck, so zentschöpfen geben, die seinen doch ungleich, etwa wurd einer mit gemainen guetern, die andern mit geld besoldet, doch erstreckt sich kaines jars besoldung von seiner gemain über die vierzehen neue pfund. Mehr haben sie etliche gefell, wie die in des Friesen seligen zentbuech stehen, nemblicli: ein pfund, zwen und zwainzig pfenning von einer ieden hohen bueß. acht und zwainzig pfenning von einer beschriebenen urkund aus dem gerichtsbuch, so iemand geurtheilt worden. vierzehen pfenning von urkunt oder abschrift gemainer urthail. zwai pfund und achtzehen pfenning von den acten, so iemand appellirt. der aus der acht gesprochen wird, gibt iedem schöpfen vierzehen pfenning; davon gibt ieder schöpf dem Schreiber zwen pfenning. Und so oft gericht gehalten wurd, zehren die schöpfen bei dem wvrth und mit inen der vogt oder heller zu Trimberg,

147

Zent Aura-Trimberg.

der zentgrave, der Schreiber und landknecht; aber die jetztgemelten vier person geben nichts, sondern muessen die schöpfen fwr sie zahlen von den obbestimbten gefeilen, die sie dan darzue gebrauchen, wa sich auch bisweilen zutregt, daß solche gefell nit raichen, muessen die schöpfen aus irem beutel zubueßen. doch sagen die alten, das der vogt oder heller zu Trimberg inen jerlich von unsers genedigen herren wegen ein höchste bueß schenke, damit sie dest baß mit der zehrung ausraichen mögen. Von der ruege. Obgemelte flecken alle (ausgenommen Euerdorf, Sultztal, Wiermstal) ruegen und verhießen nachvolgende stuck, sie werden gleich den Schultheißen geclagt oder nit: Diebstal, mordgeschrei, notzucht, vergwaltigu/ng, fließend wunden, schmachwort.1) dise drei dörfer sambt der IAndesmueln under BottenEuerdorf lauben gehörn an die zent Aura und sollen laut des Friesen zentbuchs daran ruegen diebstal, mordgeschrei, Sultztal fließend wunden und so iemand in seinem haus überlaufen, vergewaltigt oder gemtigt wurd in seinen vier Wiermstal pfeln. Im obangezognen gemainen zentbericht, so Hanß von Stainaw, genant Stainruckh, den ailften martii des berurten eintausent fünfhundert und fünf und sibenzigisten jahrs in die canzlei gethan, stehet, daß sie zu ruegen schuldig diebstal, fließende wunden, mord und mordgeschrai, notzucht und schmachwort. So seind die Hennenbergischen, was an der zent daselbst geruegt werden soll, nit ainig; dann, wie d. Balbi seligen verzaichnus und das protocoll zu Euerdorf anno etc. drei und sechzig gemacht bewiesen, haben die Hennenbergische ein weil gewolt, die vier ruegen seien mord, mordgeschrai, dieberei, fließend wunden, uf ein ander mal gesagt, es sei mordgeschrai, diebstal, notzucht, brand. däneben aber wurd ein alter man von Euerdorf, Lindhardt Götz genant, der bei dreißig jahrn an der zent gesessen, gehört; der sagt, man ruegt an die zent Aura mord, waSengeschrai, diebstal, notzucht und fließend wunden, und dieweiln sich befindet, das sie neben den Fries: aber, was veldschäden, stain, rain u. schulden betrifft, bieiben an im dorfgerichten. 10»

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Zent Aura-Trimberg.

hohen auch nidere feil zu ruegen schuldig seind, wille man darfur halten, daß sie in allen zentfellen, hohen und nidern, an die zent gehörig sein; es sei dan sach, das sie etlicher geringen zentfell halb gefreiet oder ein anders herbracht, das inen zu beweisen obligt. Und wiewol die Herfinenbergischen furgeben, daß sie solche feile nit eher zu ruegen schuldig sein, es werden dan dieselbigen zuvor dem Schultheißen iedes orts clagend furbracht, und darumb gewöllet: so die berurten feil, sonderlich die verwwndung, ehe die dem Schultheißen geclagt, gmtlich vertragen, daß die nit geruegt, noch von dem zentgrafen geandet werden sollen; so ist inen doch solches nit gestanden, sondern, wa derselben begangenen fälle einer, sonderlich die Verwundung, ungeruegt dahinden plieben, so hat der zentgraf von ambtswegen iederzeit gegen den thätern und schöpfen gehandelt, such davon, was uf montag nach trinitatis anno etc. vierzehen durch beder herren räth zu Euerdorf gehandelt m dem alten graf Hermans buch fol. 153 et sequentibus. Und wiewoln berurte von Sultztal, Wiermstal und Euerdorf über das auch hernacher (wie sich dan bei den gebrechenschriften zwischen unserm genedigen herren von Wirtzburg und Katharina, grävin von Hennenberg, gebornen von Stolberg, obberurt befindet) gewölt, als solten die zentbar sachen den Schultheißen zuvor geclagt und anders nit an die zent gebracht werden mögen, do auch solche sachen, ehe und zuvor sie an die zent gelangen, vertragen wurden, das sie an die zent nit mehr gehörten, auch dieselben abzufordern hetten, sich dessen uf einen vertrag referierend, der anno etc. eintausent vierhundert und vier und neunzig durch bischof Bertholten von Maintz zwischen bischof Rudolphen und graf Otten von Hennenberg ufgericht worden, so zu allerletzt hernach registrirt stehet fol. 141, Findet sich doch ein solches nicht, sondern wol das widerspiel darinnen, nemblich das es mit den ruegen, so an dieselben zent gehörend, gehalten werden soll, wie von alter herkommen ist. und mit abforderung der Hennenbergischen underthanen, sie seind innen oder außerhalb der zent gesessen, soll es also gehalten werden, umb sachen gedachte rueg nicht beruerend: so sie durch die herrschaft Hennenberg oder ire ambtleut vor oder auf das ander gericht abgefordert, durch den zentgrafen zu Aura geweist werden solt. aus solchem erscheint, das sie allein in sachen, so nit ruegbar, gewiesen werden sollen; aber die so ruegbar, muessen geruegt und daselbst

Zent Aura-Trimberg.

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verhandelt werden, ungeacht, ob sie gleich die partheien derselben halben, ehe und zuvor oder nach dem sie an die zent gebracht, mit einander vertragen hetten. dan solche vertrag und transaction nach dem zentherren, auch seiner habenden iurisdiction und straff nichts benomen, cum transactio privatorum vindictam publicam tollere nequeat. Ob aber die schmachwort und iniurien daselbst auch geruegt werden sollen, findet sich in lib. 3 graf Hermans gebrechenbuech fol. 86. 87. 88, demnach anno etc. sehs und dreißig irrungen furgefallen, daß Eustachius von Thungen bericht thut, er hab sich bei den eltisten sovil erkundiget, daß von altershero die schmachsachen an der zent Aura geruegt und verhandelt worden seien, dieweil aber die graven von Hennenberg sich uf obgemelten vertrag referirt, hat bischof Conradt von Thungen bevelch gethan, daß, wo ein Wirtzburgischer underthane ein Hennenbergischen wider sie ufgelegter schmach an die zent zu Aura, wie recht ist, zu benemen furfahren wurde, daß ime dasselbig gestatt und den iniurianten umb die schmach furzunehmen zugelassen werden solle; doch, wo er von den graven von Hennenberg abgefordert wurde, ine vermög der zent herkommen, nemblich daß ime in dreien vierzehen tagen rechts verholfen werde, an sein ordenlich gericht weisen lassen, wo im aber an demselben ort in bestimbter zeit rechts nit begegnen wolte, alsdan ime uf sein ansuchen furter an der zent rechts verhelfen, aus ainer relation, so d. Endres Hartman und d. Conradt Diener etc. in den Hennebergischen gebrechen begriffen. Was f ü r s a c h e n an diser zent v e r r e c h t werden. Obverlaute ruegen, desgleichen alle peinliche händel werden an diser zent gerechtfertigt; aber, was veldschäden, stam, rairnmd schulden betrifft, bleiben an ihren dorfgerichten. aus des Friesen zentbuech fol. LXXVH. Wan und wie oft im i a h r z e n t g e r i c h t g e h a l t e n werde. An disem gericht pflegt man gewöhnlich alle vierzehen tag ein malrecht zu sprechen, das advent ausgenommen; und wan sonst ein fest oder andere heilige tag furfallen, derwegen man etlich tag hinderhelt.

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Zent Aura-Trimberg.

Aber m peinlichen sacken helt man so oft gerieht, als es die noth erfordert und es die obrigkeit haben will. Von besuchung und beschutzung des z e n t g e r i c h t s . Welcher die zent zu besuechen durch den freiboten oder zenthnecht erfordert wurdet und ohn urlaub oder rechtmeßig Ursachen außen bleibt, der gibt erstlich die seumbues, zum andern ein frevel, zum dritten die höchste bues. und soll man furter dem cläger uf die erhdltu/ng sei/nes aids von des beclagten guetern verhelfen u/nd sollen die graven von Hennenberg mit ufforderung irer schöpfen die zent nit verhindern, wie sich solches aus nachvolgenden vertrag bescheinet. So man zentgericht in bürgerlichen sachen helt, sollen allwegen ain u/nd sechzig mann mit ihren wehren bei dem gericht erscheinen, den zentgraven, schöpfen, clägere und andere helfen handhaben, schützen und schirmen, bis das wtheil vollstreckt wurd; daran gibt Machtiltzhausen 6 Langendorf 6 Eilfferßhausen 7 Bambstal 4 Witterßhausen 2 Sultztal 12 Dolb 4 Albertzhausen 2 W i e r m s t a l 21) Euerdorf 10 Westheim 2 Feurtal 2 Hausen 2. TJnd wird solcher verordenter schütz und schirm ain Schickung zum satze, des die andern dorfere in der zent, so ietzund an disem ort und nit benent sein, uberig stehen. Aber wan man peinlich gericht helt, seind alle zentverwanten, denen durch den landknecht geboten würd, schuldig, mit irer weher das gericht zu besuechen und zu schützen, aus obberurts Hansen von Steinaw mehrangezogenen bericht den 11. martii anno etc. 1575 beschehen. !) bei Fries fehlt Wiermstal, dafür Clainbrach 1.

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Die schöpfen sein auch ohne mittel uf alle peinliche zentgericht zu erscheinen schuldig: da aber einem unmuglich zu erscheinen wer, so mueß der Schultheiß desselben dorfs an sein statt sitzen, aber in bürgerlichen zenten oder Sachen, so der schöpf oder ein ander zentverwanter ohne redliche Ursachen außenblieb, so wurd es durch den zentgraven an die schöpfen gesetzt und durch sie zu frevel gesprochen, nemblich fünf pfund, welches dem zentgrafen und geriebt gebuert. Ob e t l i c h e p e r s o n e n o d e r g u e t e r z e n t f r e i sein und welcher maßen. Nachvolgende behausungen: Stieß. R ä t e r s w i s e n . Georg von Bibra hat ein hove daselbst, desgleichen Wilhelm von Bibra; die wollen sie bede zentfrei haben. grave Herman hat ain hof bei K i s e c k u. gewollte, das der besitzere desselbigen, dergleichen die besitzere seiner burggutere in der zent gelegen zentfrei sein solten. ist ime aber nie gestanden; sonder wa sich der itzbenanten vier rugbarn feile ainer oder mehr daruf zugetragen, ist durch den zentgraven dargegen mit recht verfaren worden, die höf, heuser und gueter sind nit zentbar, son- herr Yaltins von Munster, ritters dern gefreiet; geben auch nichts Cuntzen Stainrucken seligen zu K i s s i n g e n an die zent, ha- Eyerichs von Munsters gelegen. ben auch nichts Christoffs Schlettens daran, aus des Bastian Weihers ambtmans Han- Herbstetter hof sen von Stainaw, Wachtel hof genant Stain- item die bürg zu Kissingen, gleichwol ietzt ruckh,gemainem unbebauet. und mehr ange- das schloß B o d e n l a u b e n sambt seiner zogenem zentmarkung. bericht, uf das item der hof daselbst, halber Wirtzburgisch, 58. fragstuck den halber Hennenbergisch. eilften martii die muel uf A r n o l t z h e u s e r markung geanno fünf und legen, Christoffen von Schletten gehörig.

Zent Aura-Trimberg.

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sibenzig in die ein behausnng vorm dorf Helffrichshausen gelegen, Christoff Hainrichen von Erthal canzlei gethan. gehörig. doch sovil die fraischliche ob- die thumbcapitulisch kellerei zu Euerdorf rigkait berürt, ein freihof zue Westheim, Steffan Rüden gehörig, und alle pfarrhöf in der zent ist dieselbe an Aura gelegen. allen diesen orten einem bischof zu Wirtzbnrg gehörig. Lindesmuel under Bottenlauben.1) der muller darauf ist zent und ruegfrei; begebe sich aber der vier ruegbarn sacken eine daselbst, als mord, diebstal, gewalt und Verwundung, mag es der zentgraf anden mit recht, so ist auch der muller schuldig mit andern mullern m der zent die abgangenen galgen wider ufrichten zu helfen. Davon im mittleren Hennenbergischengeb-echenbuch75, 99. Reytterßwiesen. zwen höve daselbst, den edelleuten des geschlechts von Bibra gehörig, wollen zentfrei sein. Euerdorf. ob sich frembde leut daselbst mit einander schlugen, davon sein die inwohner zu ruegen nicht schuldig; wa aber einer derselben entleibt wurde und sie den theter ergreifen lernten, den sollen sie gen Trimperg antworten wnd furter damit nichts zu thun haben, aus dem alten graf Hermans gebrechenbuech fol. 131.

3ul.

Von hegnng dits gerichts. Der zentgrave solle am anfang dits gericht hegen im namen und von wegen des landsfursten, als herzogen zu FrancTcen, seiner fürstlichen genaden ambtleute, sein des zentgraven und verordenten satzs. Von den fursprechen. Es werden allemal über zwai jähr2) zwen aus den schöpfen dwreh den zentgraven und vogt oder lceller benennt und gegebefl, die den furstehenden partheien ir notturft furtragen, wa aber für gut angesehen, werden die so lang an disem ambt gelassen, so lang 1 2

) Fries: den graven von Henneberg zu Romhilt zustendig. ) Fries: alle jare zwen etc.

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153

fwr noth bedacht, die mit andern aus dem gericht zu ersetzen, derselbigen lohn ist von ieden fwrtrag zwen pfenning. wa sich aber iemand eines leumbden benimbt, derselb soll seinem redner oder fursprechen ein alten thurnes geben, (aber in peinlichen sacken muß der anclager seinen sondern wortredner mitbringen.)1) Wa die schöpfen in irrigen sachen rath holen und wahin von inen appellirt werde. An diser zent ist es also herkommen, ivan die schöpfen sich in einer sachen urtheil zu finden spalten oder darzue unverständig erkennen, daß sie derwegen zwen schöpfen mit dem gerichtshandel gen Munerstatt an das stattgericht verordent und daselbst rath gesuecht. haben inen auch den iederzeit guetwilliglich mitgetheilt, auch den ietzgemelten schöpfen zwai pfund für zehrung, die von den cläger und antworter zugleich erlegt, gegeben werden, wa iemand sich durch urtheil (außerhalb der Peinlichkeit) an disem gericht besehwert findet, der mag davon an das landrecht, das ist das brucJcengericht gen Wirtzburg, appellirn. doch soll er an stab geloben, daß er solches mutwilliger weis nit thun und bei Vermeidung der hernachvolgenden peen der appellation nachkommen wolle, der thail, so appellirt hat, soll geben unserm genedigen herren für die gerichtshandlung oder ergangene urtheil ein gülden, dem Schreiber zwölf pfenning, dem zentgraven sechs pfenning fwr das sigel und den schöpfen, wie oblaut, acht und sibenzig pfenning. So aber iemant appellirt hett u/nd der appellation nicht nachkeme, sondern die fallen liese, der ist verfallen dem landsfwrsten ein gülden ein heller, dem richter ein pfu/nd, dem sckreiber drei Pfenning u/nd seinem gegentheil den spruch nach laut des wrfheils. Von den bueßen, frevel und claggelt. Seumbueß ist zwainzig pfenning, gehört dem zentgraven zue. frevel, fünf pfund neu geld, ist etwa nur drei pfwnd acht pfenning gewesen, daran gebuert dem zentgraven der zwaite thail und den schöpfen der dritte thail; die gibt der mit gewaffneter hand über einen andern zuckt und die, den es mit recht ufgelegt wurd. item die partheien am rechten hangend, so sich ohn wissen des zentgraven vertragen. x)

zusatz bei Fries v. spät. hand.

154

Zent Aara-Trimberg.

Höchste bues ist fünf und zwainzig neue pfu/nd (im nenen gemeinen zentbericht stehet nur zwainzig pfund); davon gehörn zwainzig pfund meinem genedigen herren von Wirtzburg, drei pfund acht Pfenning dem, zentgraven und das uberig ein pfund zwen und zwainzig pfenning den schöpfen, mit dieser bueß werden gestrafft die fließende wunden und mordgeschrai, auch in was andern sachen, die mit urtheil erlernt werden. Claggelt wurdet alda nicht gegeben, dieweil man da umb leain schuld rechtet, sonder die partei damit an ir dorfgericht weiset. Richters lohn. Was der zentgraf an den bueßen wnd freveln hat, ist im negsten artiJcel hieoben verzaichnet. Dritthalb malter korn, Munerstatter mas, wurd im jerlich von unsers genedigen herren von Wirtzburgs wegen geraichet. Sechs pfenning gibt man im von einer ieden versiglung. Sechs malter haberns hat der zentgraf uf den sechs hernach bemelten dmfern; die seind dagegen die zent zu besuchen gefreiet, es wehr dan, daß sie durch den freiboten darzue geladen werden. Clainbrach ein achtel dise gemaind beeder orten sollen irren habern zum sende gen Kissingen i/n den Hausen zwei achtel pfarrhof antworten, in disen vier dörfern solle der freibot Reytterswiesen zwei achtel den habern fordern und einbringen, Arnoltzhausen vier achtel aber der zentgraf uf sein costen Albertzhausen zwei achtel heimfuhren lassen. Qahardtz ein achtel diser zenthaber soll mit Munerstatter maß gemessen sein. Des freiboten oder landknechts lohn. Am iedes dorfmercTc (das ist eingesessener inwohner), der aigen rauch hat, gibt dem freiboten des jahrs ein laib brods oder darfur drei pfenning. Die Schultheißen zum Qahardtz und Winclcels haben sich dises laibs zu geben widersetzt, aber änderst gewiesen worden. Deßgleichen hat graf Herman von Hennenberg seine Schultheißen des laibs auch frei haben wollen, das ist abgeschaft. suech im alten Hennenbergischen gebrechehbuech fol. 128. So der freibot ein ganze gemain für gericht ladet, gibt im ein ieder aus derselben, der aigen rauch hat, sechs pfenning.

Zent Aura-Trimberg.

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Ein ieder, so ainen gemainen erthailten aid uf die heiligen thuet, gibt dem lanäknecht oder freiboten zwen Pfenning. Welcher aber mit dem erthailten aid für sein ehr Icombt, der gibt dem freiboten sechs pfenning. Der mit recht wider aus der acht gesprochen wurdet, ist dem freiboten zu geben schuldig ein pfund. So oft der freibot ain geurtheilten fängt und in verhaft bringt, ist ime derselbig zu geben schuldig ein gülden. W a s u n g e v e h r l i c h des z e n t s c h r e i b e r s belohnung. Sviee. An diser zent hat es kain sondern Schreiber, aber der statschreiber zu Kiseck ist gewonlich darzu gebraucht worden. Von ieder rueg ein pfenning. von ieder clag ein pfenning. von ieder ladung ein pfenning. von ieder urthel zwen pfenning; die geben cläger imd antworter, ehe die geöffnet wurd. so einer zu Vertretung seiner ehr ein uferlegten aid thuet, gibt zwen pfenning. von beschreibu/ng, spruch und antwort vier pfenning. urhunt aus dem gerichtsbuech zu geben, vierzehen pfenning. die urhmd eines ganzen gerichtshandels haben wollen, die geben nach erkantnus zentgraven und der schöpfen, welcher appellirt und der appellation nit naMombt, gibt drei

Pfenning. der aus der acht gesprochen wwd, gibt iedern schöpfen vierzehen pfenning; davon gibt ieder schöpf dem Schreiber zwen pfenning. wan ein frembd dorf in gerichtlichen Sachen an dieser zent umb rath ansucht, das gibt dem Schreiber drei pfenning einzuschreiben. Ob a i n z e n t b u e c h und a i g e n sigel vorhanden. Ist kein aigen sigel vorhanden, sondern gebrauchen sich die schöpfen in furfallender notturft des zentgrafenpettschafts. ebener maßen ist kein zentbuech vorhanden; wehr guet, daß man Verordnung

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Zent Aura-Trimberg.

thett, daß eins gemacht und alle ding, es wehr ruegen, clag, antwort oder anders, ordenlich darein geschrieben wurde. Von volg und rais. Es sein alle zentverwanten in furfallenden malefiz und zentsachen zu folgen und raisen schuldig, so weit die zent gehet. Von a n t w o r t u n g der s c h a d b a r n leut. Item es ist in allen zentbarlichen dörfern in der zent Aura also herkommen: in welchem flecken oder derselben markung ein ubelthäter betreten, so muß derselbig von solchen inwohnern uf das schloß Trimperg zu verwahren geantwort werden. Gleichwol wurd inen zu solchen der landknecht alle mal zugeschickt und haben alsdan die zentverwanten mit demselben ferner nichts zu thun; sonder wo nit privat und sonderbare cläger vorhanden, stellen sie solches der obrigkeit ex officio zu straffen heimb. Von g e s t o h l e n e r und g e r a u b t e r haab. Gestohlene und geraubte haab, so bei den übelthätern gefunden, soll neben dem gefangenen auch an die zent geliefert werden, wie es dan bis dahero also gebreuchlich und herkommen ist. Beschreiung der a r m e n leut, so peinlich g e r i c h t sollen werden. Ist also herkommen: wan ein tibelthäter für peinlich gericht gefuert werden solle, so wurd er erstlich durch ein nachrichter zu Trimperg auf dem schloß angenommen und gen Aura in das dorf under die linden gefuert und daselbst in stock gesetzt, wan alsdan das gericht in dem schranken vorm dorf besetzt ist und erkant wird, das man den armen gebunden und gefangen für gericht pringen solle, so fuhrt inen der nachrichter und gehet der zentgraf mit dem stab vor ime her. wurd er under wegen drei mal beschrien, erstlich vor dem stock, zum andern uf halben weg zwischen dem stock und der gerichtsschrannen, zum dritten drei schritt vor der schrannen, ehe er daran geantwort wwrä; und beschickt solches schreien durch den bainlein.

Zent Aura-Trimberg.

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Coste der peinlichen rechtfertigung. Svies. So iemant an diser zent peinlich beclagt, verurtailt u. gestrafft wurt, der choste, so daruf lauft, zusamengezogen, daran bezalt ein ieder hausgenos in der ganzen zent trei pfening; u. wan dasselbig zu bezalung solchen ufgelaufen chostens nit raichen, sonder noch etwas daran ausstendig, das bezalt unser gn. her oder f. g. keller von Trimperg. und geben die Hennebergischen solche 3 i) eben als wol, als die Wirtzburgischen. 3ul. Wan ein übelthäter durch unsern genedigen herren von Wirtzburg ex officio und von ambtswegen an diser zent peinlich beclagt und volgends in craft ergangener urtheil durch den nachrichter vom leben zum tod gerichtet worden, alsdan seind alle zentverwanten sambtlich allen atz, zehrung und costen, deßgleichen des nachrichters, seines knechts und anclägers, wortredners belohnung auszurichten und zu bezahlen schuldig, auch solchen bis anhero ausgericht haben, und befind sich gleichwol, daß vor alters ein zentverwanter an solchem uncosten über drei pfenning nit geben, so haben sich aber doch bis dahero etlich feil zugetragen, daß uf ein haus ufs höchst ein zehen pfenning geschlagen worden, der auch also gemachter austheilung nach durch alle zentverwanten sowol die Hennenbergischen als Wirtzburgischen unwaigerlich erlegt worden. Und wan die austheilung dergleichen uncostens gemacht, wurd durch den landknecht iedes dorfs Schultheißen vermelt und angezaigt, daß er bei seinen nachbarn iren gebuerenden theil einbringe. — (Anno 1577 ist Jöbst Säl, ein dieb und rauber, mit zwen seinen gesellen und iren anhängen in der zent Aura nidergeworfen, der orts peinlich gefragt, aber nach bekennung viler ubelthaten die manßpersonen (dann die weiber zuvor ausbrochen) gein Wirtzburg gefurt und der orts gerechtfertigt worden, ist zu Trimberg 84 fl. 3 4t 10 ^ 1 alter d. Unkosten und atz uf sie alle gangen, welchen die zentverwanten bezalt; und hat iede person (deren damals 1176 gewesen) vierzehen neu pfenning daran geben, sein 13 fl. 2 4fc 6

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2 alte an dem erlegten gelt uberbliben, davon der zentstul, stock gemacht.1) Von widerufrichtung der abgangenen stock und galgen. Das halsgericht oder der galgen wird in diser zent uf aller zentpflichtigen costen verfertigt und ufgericht und das holz in des closters Aura wald genommen. Alle muller im, der zent fuhren das holz darzue, die zimmerleut, so zentpflichtig, seind den galgen zu zimmern schuldig und die leinenweber denselben ufzurichten, desgleichen alle Schmidt in der zent alle ketten zu machen, wie dan im ende des aprilen des eintausent fünfhundert und siben und sechzigisten jahrs an des abgegangenen gerichts statt widerumb ein neues ufgericht worden. Der muller uf der Lindesmuehln under Botenlauben hat sich vor etlichen jähren den abgangenen galgen wieder aufrichten zu helfen widersetzt, darumb im herr Ludwig von Hutten, ritter, ambtman daselbst, kam und pferd genommen, davon im alten buech graf Hermans von Hennenberg. Item wie es mit machung und ufrichtung deren neuen zentstuel gehalten wird, stehet hernach ein bericht, fol 145. — Nun volgt das alt herkommen und gebrauch diser zent. So die zent geordnet und besetzt ist, solle der ambtman, ob er •will, oder der vogt von Trimberg an seiner statt neben dem zentgraven zur rechten hand sitzen. Als oft em spruch oder urtheil gehet, solle iede parthei uflegen fünf Pfenning, nemblich ain dem Schreiber, zwen dem fursprechen und zwen den schöpfen uf den schilt. Schild und Tcolben seind an disem gericht; die muesse der freibot oder landhnecht sambt den heiligen iede zeit dahin prvngen und, so das gerichte ein ende hat, under in verwahru/ng legen. So iemand mit gewafneter hande über ein andern zuckt, verwurht ein frevel; so aber iemand verwund, verfellt er die höchste bueß. spätere hand.

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Ain ieder, der zu ruegen hat, solle, zuvor und ehe er ruegt, ein Pfenning uflegen dem Schreiber, die rueg einzuzaichnen; sodan der oder dieienigen für gericht kommen, die geruegt worden, die sollen dem ruegenden seinen pfenning vrider geben. Die schöpfen am gericht sollen inen selbs kein bueß theilen, noch sprechen; ob aber iemand die schöpfen strafft, den solle man nach gebuere und billichkait darimb auch straffen. Welches dorfgericht an diser zent ain rath zu erthailen bitt, gibt den schöpfen acht und zwainzig pfenning und dem Schreiber drei pfennmg, zu schreiben. Der von einem gesprochen urtheil urJcund begert, der soll geben dem Schreiber sechs pfenning, dem richter zu versigeln drei pfenning und den schöpfen vierzehen pfenning. Were sich von einer gesprochen urtheil berueft oder appellirt, der solle angeloben, der appellation in gebuerender zeit nachzukommen, und dan von dem gesprochen urtheil urkund nemen; darfur ist er schuldig zu geben ein gülden sechs und zwainzig pfenning dem herren, dem richter sechs pfenning zu besiglen, dem Schreiber zwölf pfenning, den schöpfen acht und sibenzig pfenning. Wie vor a l t e r s zur mord und ander acht an disem g e r i c h t verfahren ist worden.

Fürsprech, ich stehe hie an des N. wort tmd clag zu A. umb des willen und bitt urtheil, wie ich zu erlangung rechtens gebahren solle. Urthail, man soll ine nennen und haischen. Fürsprech, er ist gehaischen, als der schöpf geweist hat, bitt weiter umb recht und hilf. Urthail, man solle ine fristen. Fürsprech, man hat ine gefrist lenger den über die zeit, bitt wider etc. Urthail, man solle ine richten mit dem alten rechten. Fwrsprech fragt, was das alt recht sei. Urtheil, der cleger soll haben schild tmd kolben u/nd der freibot ime die raichen, auch er der cleger darmit für gericht treten. Fürsprech, der cleger stehe alhie mit schild und kolben und bitte sich zu beschaiden, wie er sich ferner halten solle. Urthail, er soll stehen zwischen die schöpfen und schrannen tmd den beclagten ein mal fürfordern mit den worten, wie hernach volgt:

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Ich clage zu N. umb das unrecht, das er an mw begangen und darzue das gerieht u/ngehorsamlich verschmecht hat; und kehme er noch für und wolte schweren, so wolt ich im das wehren mit landsrecht wnd Franckenrecht ditz herzogtumbs zu Francken mit meinem leib wider seinen leib, wa er aber kerne und mir besserung thun wolte, wie das die herren und freunde, die schöpfen und landleute beschaidenlich deuchte und auch recht wehre, das wolt ich annehmen. Da mueß der cleger mit dem kolben auf den schild schlagen. Fürsprech, der cläger hab den beclagten fwrgeferdert wie der schöpf gewiesen, wnd beschaidt, wes er sich ferner halten solle. Urthail, der freibot soll ein krais machen zwischen schöpfen und schrannen und der zentgrave und zwen schöpfen ine den cleger in den krais hinein fuhren, darin er den beglagten zwaimal nach einander fordern solle, wie oblaut;. und pleiben die zwen schöpfen bei ime stehen, uf ieder Seiten einer. Sodan der beclagt nicht erscheinet, noch iemand von seinen wegen, so erkennen andere zwen schöpfen uf anregen und bitte des clegers fursprechen, *daß sein widertheil genuegsam furgefordert sei, wie recht ist, aber unbillich außen blieben. Fürsprech, bitt ferner recht. Urthail, der fünft schöpf nirnbt ime sein landrecht, der sechst sein baurerecht, der sibent weist sein frau zu einer wittwen, der acht thailt sein kinder zu waisen, der neunt theilt seinem herren die lehen heim, der zehent den hindern das aigen, der ailft verbeut ime Tcirchen u/nd straßen, der zwölft erlaubt inen seinen fei/nden, der dreizehent verweist ine die vier wege aus dem lande, der vierzehent nirnbt alle recht und freiheit, die ein biderman haben mag, so lang bis er wider zu seinen landrechten kombt. Fürsprech, ob der cläger seinen geurthailten man suechen und sich seiner erstanden urtheil von ime erholen wolte, were ime darzue beholfen sein solte. Urthail, der landsfurst, der vogt wnd landknecht oder freibot. — Versuenung der acht.

Wa iemand m die acht gesprochen wnd sich nachfolgender gestalt mit dem landsfursten umb den achtschatz mit dem cläger um sei/n

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erstandene forderung, auch dem zentgraven, schöpfen, schreibere tmd freiboten vertragen oder sie sonst zufriden gestelt hat, den solle uf sein ansuchen und bitte der freibot in den ring des gerichts, mit einem geren des geachten Tclaids in seiner des freiboten hande, erstlich für den zentgraven, volgends gerings herumb für die schöpfen fuhren und ei/n ieder derselben in Sonderheit mit lauter stimme zu ime sagen, was ich dir mit recht genommen habe, das gib ich dir mit recht wider; dardurch ist der geacht wider vermenet. Für solche suenu/ng solle er geben dem landsfursten zwen gülden ein heller (es wehre dan ein mordacht; alsdan mueß er dem landsfursten seinen willen und gefallen machen) dem zentgraven ein gülden ein heller, iedem schöpfen vierzehen pfenning; davon gibt ieder schöpf dem Schreiber zwen pfenning, dem freiboten ein pfund. Wan aber der freibot den geachten zu haften bracht hett, ehe er wider ausgesuenet were, so ist er ime ein gülden zu geben schuldig. Wie weit sich die zent im umbkrais erstrecke. Alle nachbeschriebene dörfer und flecken, soweit ire markung gehen und alle an einander Auren, die beschließen die zent Aura gerings herumb, auch nichts dafür hinaus gelegen ist, das hierin zentbar were. Erstlich fehet die zent Aura zu Westheim an und zeucht nach Yorttel oder Feurtal, von Feurtal nach Obern Dulba und sanct Weyprecht; grenzt zu der linken hand die Fuldische zent Hamelburg an diese vorgeschriebene markung. die Weyprechter markung grenzt zum theil oben an die Bruckhenauer Fuldische zent und zeucht herab wider uf die Dulber mark, die Ober Dulber mark ferner herumb auf die Albertzheuser mark und die Albertzheuser uf sanct Claus und sanct Claus uf die Kleinbracher, die Kleinbracher mark uf die Hausner mark; grenzt zur linken hand uf die vorbeschriebene mark die zent Aschach, die Hausner markung stost an die Kissinger und die Kissinger an die Winckhelßer; grenzt zur linken hand die zent Murstatt an die vorbeschriebene markung. die Winckelßer mark stost an die Reytterßwieser und die Reytterßwieser an die Arnoltzheuser und die Arnoltzheuser an die Wiermstaler, die Wiermstaler an die Ramstaler; grenzt zur linken hand die zent Ebenhausen an dise vorbeschriebene markung. die Sultztaler markung stost auf die Wasserloßer; grenzt daran die zent Gelterßheimb. die Wasserloßer mark stost an die Machtiltzheuser und die K n a p p , Würzburger Zent. I.

IX

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Machtiltzheuser an die Langendorfer; grenzt die zent Arnstain an die vorbeschriebene markung. und die Langendorfer mark stost an die Fuchstatter und Westheimer markung, da die zent Hamelburg angrenzt. Vertrag zwischen Wirtzburg und Hennenberg. Wir Bertholt, von gottes gnaden des heiligen stuls zu Maintz erzbischof, des heiligen Römischen reichs durch Germanien erzcanzler und churfurst, bekennen und thun kunt allermeniglichen: als sich zwischen dem ehrwürdigen in gott vater, unserm besondern lieben freund, herren Rudolff, bischove zu Wirtzburg, an einem und und dem hochgebornen unserm freundlichen, lieben brudern, herren Otten, grafen und herren zu Hennenberg, andern theils des dorfgerichts zu Euerdorf an der Sale gelegen, des dorfs zu Hain und dan des zentgerichts halben zu Aura unthero irrung und gebrechen gehalten, also haben wir zu Vermeidung uncostens und Weiterung, so aus solchen gebrechen zwischen den genanten unserm freund von Wirtzburg und unserm brueder künftiger zeit erwachsen hetten mögen, uns bei inen sovil bearbeit, daß sie uns darin guetlicher handlung verfolgt, darauf wir in gegen des wirdigen unsers lieben andechtigen Georgen von Giech, thumbherren, landrichter und erzpriester zu Wirtzburg, auch Cuntzen von Schaumberg, marschalk, des genanten unsere freunds zu Wirtzburg darzu verordenten rethen, und dan personlichen beiwesen ehegenants unsere bruders zwischen inen den jetztgenanten partheien mit wissen abgeredt und furter auf zuschreiben desselben unsere freunds von Wirtzburg und mundlich annehmen vilgenants unsere brueders obberurter irer speen in der guetlichkeit vertragen und entschieden hant, vertragen und entscheiden sie, inmaßen wie hernach folgt: Erstlich des gemelten dorfgericht halben zu Euerdorf ist abgeredt, daß der Wirtzburgisch Schultheiß am gericht den stab haben und das gericht alwegen hegen solle von wegen unsers freunds von Wirtzburg und unsers bruders grafen Otten, irer nachkommen und erben, auch in allen Sachen nach dem rechten fragen soll; es wehre dan, das iemand zu einem Hennenbergischen mann oder Hennenbergischen guetern, die in dem dorf Euerdorf und der markungen daselbst seßhaftig und gelegen wehren, oder umb frevel auf gemelten Hennenbergischen guetern begangen zu clagen hette, so solt unsers freunds von Wirtzburgs Schultheiß dem Hennenbergischen Schultheiß den stab

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Zent Aura-Trimberg.

geben, solche clag zu hören und nach dem rechten zu fragen, daß er dan zu thun und nach dem rechten zu fragen schuldig sein soll, und sodan solch rechtlich handlung uf das gericht desselben clägers sein endschaft oder abschied hat, soll der Hennenbergisch Schultheiß dem Wirtzburgischen Schultheiß den stab zu allen malen wider geben, und als man jerlich auf den negsten tag nach der kirchwei, die auf sanct Johans tag des taufers sunwenden genant ist, und also uf den weltzeltag pflegt ein malegericht zu halten, solle der Wirtzburgisch Schultheiß abermals dasselbig gericht zwei jar nacheinander in obgemelter maßen von wegen beider obgemelten partheien hegen, den stab haben, halten und richten und auf das dritt jähre der Hennenbergisch Schultheiß solch mahlgericht auch von wegen beider gemelter partheien hegen, den stab haben, halten und richten, und was auf solch tage ieglichs jahrs für ein ieglichen Schultheißen kumbt, er sei Wirtzburgisch oder Hennenbergisch, der soll, wie jetzt gemelt, darumb zu richten und nach dem rechten zu fragen haben und alwege und tag die mahlgericht also gehalten werden, und soll doch furter in allen andern beider herrschaft Wirtzburg und Hennenberg obrigkait rechten und herkommen zu Euerdorf gehalten werden, den, wie vor alter ist herkommen. Des dorfs halben zu Hain ist abgeredt: wo unser bruder graf Ott von Hennenberg oder sein erben unserm freund von Wirtzburg, sein nachkommen, Philipsen von der Thann und sein erben, sämbtlich oder sonderlich anforderung des widerkaufs halben oder lösung bemelts dorfs betreffend nicht zu erlösen vermeinen, wan dan unser bruder grave Otto oder sein erben unsern freund von Wirtzburg oder sein nachkommen alwegen vier wochen vor einem ieglichen seiner liebe hofgericht umb tagsatzung zum rechten ansuchen wurden, daß dan die genanten unsere freund von Wirtzburg und sein nachkommen unserm bruder und seinen erben für desselben unsers freunds von Wirtzburg und seinen nachkommen hofgericht nach laut des Vertrags der ritterschaft zu recht furbeschaiden und gegen ir liebe und nachkommen, auch Philipsen von der Thann und seinen erben sembtlich und sunderlich, wie unser bruder grafe Otto oder sein erben das wurden ansuchen, darumb geschehen und ergehen lassen sollen, was recht sein wurde. Des zentgerichts halben zu Aura ist abgeredt, daß unser bruder grave Ott hinfür die gebärend zentschöpfen niderzusetzen vergönnen und sie darzu halten, die zent zu besitzen und zu besuchen, damit auch das zentgericht nicht versperren, daß es auch 11*

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Zent Aura-Trimberg.

mit den ruegen, so an dieselben zent gehörend, gehalten werden solle, wie von alter herkommen ist. und mit abforderung der armen, die Hennenbergisch sein, sie wehren in oder außerhalb der zent gesessen, soll es also gehalten werden, umb Sachen gedacht rueg nit beruerend: so sie durch die herrschaft Hennenberg oder ir ambtleut vor oder auf das ander gericht abgefordert, durch den zentgrafen daselbst zu Aura geweist und mit solcher Weisung gehalten werden nach laut der reformation. es sollen auch alle und iegliche alte Sachen, die verhandelt worden seind, dieweil die zent oed gelegen ist, nit geruegt, noch auch gegen unsern freund von Wirtzburg, den veyten, zentgrafen oder schöpfen nicht verbuest, sonder ufgehoben sein; aber so die parthei und Sachen, ehr und glimpf beruerend, gegen einander derselbigen alten Sachen halben zu schicken hetten, die sollen beider herrschaft ambtleute under die hand nehmen, sofern cläger und antworter beider herrschaft oder ir einer verwant wehren, die in der guet darumb vertragen, und ob sie im handel befunden, das dem beschuldigten sich zu expurgieren not sein wurde, sollen sie zulassen, doch nichtsdestominder von unserm freund von Wirtzburg, veyten, zentgraven und schöpfen weder bueß oder frevel darumb nicht genommen werden, und darauf soll auch der handel, so sich jungst zu Euerdorf gegen Michel Weyner und seinem brueder hat begeben, die zu Euerdorf auf Hennenbergischen gut, durch die Wirtzburgischen menner sein angenommen und von dannen gefurt, den unser brueder graf Ott etwas hoch hat angezogen, auch aufgehaben, todt und ab sein und in dergleichen feilen hinfurter nit also, sondern gehalten werden, wie vor alter ist herkommen, und des zu urkund so haben wir dise unser abrede zwen briefe gleichs lauts under unserm anhangendem insigel fertigen und einer ieden Parteien einen ubergeben lassen, zu Aschaffenburg uf dinstag nach dem sontag invocavit anno domini millesimo quadragintesimo nonogesimo quarto. — registrirt in contract. Rudolphi IY, 208. Bericht Linhardt Deuschers, kellers zue Euerdorf, das der hof zu sanct Clauß in die zent Aura gehörig. (dinstag, den heil, pfingstfeiertag,

1560.)

Bericht vorgemelts L. D., des zentstuels halben. („daß solcher uncost durch die obrigkait, den landsfursten oder ihrer fürstlichen genaden bevelchhaber zu erhaltung des gerichts

Zent Aura-Trimberg.

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entricht worden sei und die zentverwanten nichts damit zu thund gehabt, so ist es auch breuchlich: do iemands für recht gestellt, mueß ein ieder zentpflichtiger, ausgenommen die wittfrauen, drei neu pfennig geben, domit der uncost so uf die atzung in verhaft u. andern aufleuft, davon entricht wird." d. d. montags nach iudica, anno sechzig.) Mängel u. g e b r e c h e n . (nach 1532.

Fries Zentb.

126—127.)

Beder fursten und hern Wirtzburg und Henneberg verordente räthe haben im jähre 1520 freitag nach Lucie zu der Neuenstat abgeredt, das die Hennebergischen schöpfen, so die dorfere Sultztal und Wirmstal an dise zent Aura geben und bis daher jarschopfen gewest, hinfur durch verfugung grave Hermans erbschopfen sein und bleiben sollen, im gebrechenbuch fo. 77 d., welchs dann bede heren ainander zugeschrieben, 85. 86. auch sind die obgemelten zwen verordente des volgenden 1521 uf mitwochen nach Lucie zu Munrichstat wider zusamenkomen und unter andern gebrechen den obverlauten artikel wider erholt und zu halten getaidigt, fo. 101 d. Wirtzburg hat sein gemut derwegen erklärt, fo. 108 und Henneberg solche der verordenten abred zugeschriben, 110 d. Vor alter ist es also herkomen: so die zentschopfen nach endung des gerichts, wie der gebrauch, in ain Wirtshaus zur zech gangen, das sie alwegen vier person zechfrei gehalten und für dieselbigen bezalt haben, nemlich den vogt, zentgrave, Schreiber und freiboten, und damit sie solchs deste statlicher thun mögen, hat inen der vogt etwan in zwaien oder treien jaren ain grosse bues geschenkt, das haben sie bei meinem gnedigen heren seliger loblicher gedechtnus von Thungen alle jar haben wollen und an sein f. g. supplicirt und gebeten, aintweder, das man inen järlich eine bues zustelle oder si der zerung mit den vier obgemelten personen erlasse, ist inen abgeschlagen und gesagt worden, man lasse es bei dem alten herkomen bleiben. Der zentgrave Georg Schussler hat mir am freitag nach corporis Christi anno etc. XLI, als er mir der zentordnung halben gruntlichen bericht zu geben hieher gevordert, angezaigt, das vor alter herkomen, wan die schöpfen an diser zent ein urtail zu geben nit ainig oder weis weren, das si derwegen am statgericht zu Munrichstat raths pflegten, wa aber iemant von iren urtailen appelliren wolte, das

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Zent Aura-Trimberg.

muste er hieher gein Wirtzburg an das bruckengericht thun. nu hette man in kurzen jarn ain neuerung furzunemen unterstanden, das sich etliche von den urtailn an der zent ergangen für das gemelt statgericht zu Munrichstat berufen hetten; dieweil aber solchs hievor nie gebraucht, auch ungleich und nit recht, das man in ainer sachen erster instanz von etlichen schöpfen rath suchen und nemen und eben in derselben sachen anderer instanz vor gemelten schöpfen stehn solte, ist dem zentgraven bevolen, das er hinfur dermasen berufung an das statgericht gein Munrichstat kaineswegs zulasse, sonder, wa iemand zu appelliren von noten, das er denselbigen darmit hieher gein Wirtzburg an die brücken weisen wolle. O r d n u n g des peinl. r e c h t s t a g s . (andingung des fürsprechen „an ehren unschedlich". holen des Übeltäters (mit namen gen.) aus dem stock, beschreien (mörder jo), umwenden vor gericht. urteil, daß der richter den schadbaren mann mit feuer, schwert, rad, galgen vom leben zum tod strafen soll, friedgebot für den kläger. der stab wird erst auf der richtstatt hingeworfen, Salb. 169 a.)

Halsgericht M. Bibart (Neuburg) (nach 1532). Bezirk. Orte: Altenspeckfeld, Altmannshausen, M. B i b a r t , (Mühle b. s Oberlaimbach). 1 7 3 1 außerdem: Deutenheim, Etzelheim, Herbolzheim, Hürfeld, Humprechtsau, Ingolstadt, Kottenheim, Krassolzheim, Krautostheim, Nordheim, Oberlaimbach, Rüdem, Rüdisbronn, Schopfenlohe w., Sugenheim, Ulsenheim.1) 1 8 0 4 fehlt Altmannshausen. Gau: Iflgau. W.-Amt: M. Bibart. B.-A.: Scheinfeld. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Altenspeckfeld, Altmannshausen u. M. Bibart. Schöpfen: 12 (zugl. sch. des stadtger. M. B.). G.-O.: drei ruggerichte. Z u s t ä n d i g k . : alle peinl. fälle, schmäheworte, stein u. rain. R a t h o l e n : b. d. fürstl. räten oder amtleuten. Appell: beim stadtger. Iphofen. Ord.: Fries, Zentb. 99—109, Jul. Zentb. f. 164—168. G e s c h i c h t e : 15. jh. wird die zent „bei dem Schopfenlohe" abgetan ü. zu einem halsgericht gehn Marckbibart gewisen, admin. 19053, 870 (s. a. bei zent Schopfenlohe). 1551 vertrag mit Brandenburg wegen Ulsenheim: zent bisher gemeinsam; nun sollen W. u. Br. wechselsweise aburteilen, admin. 15345, 684. 1599 vertrag mit Limburg wegen Oberlaimbach: missetätige personen vor den zweien letzten häusern ausgeliefert, kosten, sofern kein !) Etzelheim, Hürfeld, Humprechtsau, Ingolstadt, Kottenheim, Krassolzheim, Krantostheim, Nordheim, Rüdern, Rüdisbronn, Schopfenlohe, Sugenheim, Ulsenheim ehedem bei zent Schopfenlohe, Oberlaimbach s. auch" zent Hellmitzheim.

Halsgericht M. Bibart (Neuburg).

168

kläger vorhanden, von W. erlegt, in zweifelhaften fällen die delinquenten nach Speckfeld geführt u. examinirt, 1. div. 83, 100. 1661 vertrag mit Schwarzenberg: S. erhält die zent über die Seinsheimischen Untertanen zu Herbolzheim u. Krautostheim; sonst W. zent. sofern W. Untertan in Seinsheim, haus delinquirt, an W. zent, 1. div. 40, 3 6 2 . 1698 bestimmt der bischof, daß die zentuntertanen die halben gerichtskosten, auch die hälfte der zentkustodie bezalen sollen; galgen, stock, leiter, räder muß jedoch W. machen, die halsgerichtsverwandten aber solche unterhalten, admin. 1 5 3 4 5 , 6 8 4 . 1731 vertrag mit Limburg wegen der markung zu Entlar u. Mainbernheim: diesseits des bachs gegen den Entzierberg zent W., jenseits L., 1. div. 57, 3 6 1 . 1742 vertrag mit Brandenburg: zent u. vogtei auf dem schulmeister zu Ulsenheim gemeinsam, 1. div. 61, 40. (Bibart fiel ehedem von Truhendingen an W. 1231 wird Henneberg hiemit belehnt, M. B. 25, 7 3 ; 1297 verschreibt W. seine einkünfte an Seckendorf M. B. 38, 1 6 8 ; 1 3 3 6 wird B. an Hohenlohe verschrieben M. B. 4 0 , 4 8 ; 1387 u. 1 4 6 3 das amt an Kuchenmeister, 1. div. 1, 161 u. 11, 4 9 ; 1467 kommt B. von Schwarzenberg an W., 1. div. 11, 132, 1469 an Seckendorf-Aberdar, 1. div. 11, 132, 1 5 8 8 vom Deutschen orden wieder an W., 1. div. 31, 1 7 3 ; über das ruggericht, admin. 1 9 0 5 3 , 8 7 0 (16. jh.), marktordn. 1497, 1. div. 20, 69.) Biburt,1) und hain nit mehr

da ist ein halsgerieht zent und gehörn darein dann

Biburt sambt der mueln, Altmanshausen sambt der AltenspecTcfelt. Die muel under

Oberlainbach,

mueln, ist deren

vom

Altenstein.

Von den s c h ö p f e n a n d i s e m gericht. Die zwölf schöpfen am stattgericht zu Bibwrt sein schöpfen an disem halsgerieht, haben hain belohnung darvon; wenn man peinlich gericht heltet, so gibt man inen ein malh, das bezalt der cläger. in den andern dreien rueggerichten ist das claggelt, davon hernach !) Fries Zentb. s. 99—109 u. Jul. Zentb. fol. 164—168.

Halsgericht M. Bibart (Neuburg).

169

folgt, ir; das mögen sie vertrinken und imrdet das peinlich gericht allwegen unden im rathhaus gehalten. «

Von den ruegen

und

rueggerichten.

An disem gerieht sind von alterhere alwegen drei rueggericht gehalten worden und noch, das erst uf montag nach obersten, das ander uf montag nach Walburgis, das dritt uf montag nach Michaelis alwegen zu Bibwrt in der rathstuben. tmd wird geruegt, was leib tmd leben, hals und hand antrifft, auch waffengeschrai, Verwundung, schmähewort, stain tmd rain.1) Besuechung und des halsgerichts.

beschutzung

In peinlichen sachen muesse ein ieder im halsgericht gesessen das gericht mit seiner wehere besuchen und das sambt dem ambtman schützen und schirmen helfen; dargegen gibt inen gewöhnlich der ancläger bei zwaien gülden zu vertrinken. Hegung

des

halsgerichts.

Der buetel oder stattknecht hegt dis halsgericht erstlich von wegen tmd an statt unsers genedigen herren von Wirtzbwrg, zum andern von wegen des herzogthwmbs zu Francken, zum dritten von wegen des ambtmans, richters, schöpfen tmd des clägers. Von den fursprechen was ihr lohn ist.

und

Welcher aines fursprechen bedarfe, der nimbt denselben mit erlaubnus des richters aus dem ringe; die haben kain bestimbten lohne, dan in peinlichen sachen gibt der ancläger dem fursprechen ein gülden, so aber der landsfurst clagen läst oder ex officio handelt, gibt man ime nichts. !) Welche die des raths neben dem Schultheißen als richter besetzen, daran alle m. gn. I. underthanen zu Marek Bybart, Altmanßhausen u. Altenspeckfeld erscheinen u. rügen müssen, nemblich, ob m. gn. f. etwas abging an derselben fraischlichen obrigkeit, an wegen n. Stegen oder blutrüstig gehauen oder geschlagen oder geworfen, ein wehr ausgezogen, gerauft oder gelügenstraft. letzlichen fall soll ieder sein negsten nachpar rügen, der nit in der rüg ist, 16. jh., admin. 19053, 870.

170

Halsgericht M. Bibart (Neuburg).

Freie

guetere

in disem

halsgericht.

Zue Biburt im marin ligen zwai 'Limburgische gmtere, die sind von gebimg eines schöpfen gefreiet; in allen andern sachen ruegen und geben sie recht wie andere. Zu Altmanshausen ligt ein marggrävisch guet, ist der ruege frei; sonst gibt u/nd nimbt es recht am halsgericht in peinlichen und bürgerlichen sachen, doch gegen Jcainem frembden. dann so ei/n frembder zu clagen, muesse er bei des gemelten guets obriglcait (Herwegen ansuechen. Zu Altenspeck feit sein zwai Limbivrgische guetere, die ruegen nit, besuchen auch die zent, dan in peinlichen sachen. Ob ein Schreiber, b u c h und s i g e l an disem g e r i c h t . Der statschreiber schreibt alle handlwng in das stattbuech, aber kam sonder sigil ist da. Von bueßen, claggelt.

freveln

und

Welcher dem gericht emredt gibt zehen neuepfu/nd höchste bueß, welcher den andern wurft ist halb des landsfwrsten und halb welcher den andern über recht des ambtmans. erbieten schlecht Welcher mit gewaffneter hand über ein zuckte, verbuest fünf und vierzig neue Pfenning, die sind des kellers. Welcher den andern rauft oder luegenstraft, verbuest funfzehen neuepfennvng; die gehören demzentgraven zue, das ist dem Schultheißen. Welcher den andern schmehet mit worten, verbuest fünf alte pfund und muesse darzu drei tag uf dem straffthwrn ligen. ain frau verbuest nur halb sovil, das ist drithalb pfu/nd, und mueße drei tag aus dem markt sein, und solche bueß gehöret der gemainde zu. Claggelt geben allein die frembden und ist ein viertel toems. Und ist da sonderlich zu merken, daß die obangeregten bueße und frevel allein uf die inwohnere und zentverwanten gestelt ist; wa aber ein frembder im, solchen Übertretungen begriffen, der ist schuldig, die berurte straffe allweg zwifach zu geben.

Halsgericht M. Bibart (Neuburg).

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Des zentgraven und zentknechts lohn. Von alter ist es also herkommen, daß der Schultheiß zu Bibwrt richter ist an disern halsgericht und der gemai/n kriecht landbot; haben aber davon kain sondere belohnung. wa man einen peinlichen richtet, hat ir ieder von dem ancläger ein gülden; so aber der landsfurst von ambtswegen handien löst, gibt man inen nichts. Verbuergung einbrachten

über die übelthätere.

Deßhalben ist leain gewiese austruckliche summa gemacht oder bestimbt, sonder stehet die meßigu/ng oder benennung derselben zu dem landsfursten oder der ambtleute nach gestalt des clägers wnd des einbrachten persone. Wa die schöpfen in zweifelichen sachen rath suchen und wahin von inen appellirt werde. Wann sich die schöpfen an disern gericht spalten oder zu erkennen nit geschickt genueg sind, holen sie rath zu Wirtzburg bei den fürstlichen räthen oder den ambtleuten. welcher sich dann von den urthailn in bürgerlichen sachen an disern gericht gesprochen als beschwert berufen oder appellieren will, der muße es für das stattgericht zu Iphoven thun. Von den grenitzen dises halsgerichts und wa das peinlich gericht beschrien werde. Uf der linken selten des bachs, so von Bücklingen fleust under den hof, Bruck genant, den Schencken von Limburg zustendig, sein etwan vier höf gelegen, ist ietzund ein vmestung, Enßler genant; oben an derselben mark gegen gedachtem hof Bruck hebt an die fraisch dis halsgerichts zu Biburt und geht für die ietzgemelten wuestung bis in die mitte des öbberu/rten bachs. u/nd so man ein übelthäter berechten mll, so mueße der landknecht oder gerichtsbuttel das gericht und den übelthäter daselbst mitten im bach zum ersten mal beschreien. uf der rechten seiten den bach hi/nab bis an

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Halsgericht M. Bibart (Nenburg).

die Straßen, so von Altenspeckfeld gen Helmwoltzheim zu geht, gehört die fraisch gen Helmwoltzheim an die zent; was aber furter under derselben straßen an beden seiten des ehegenanten bachs ligt bis gen Bibu/rt, soweit sich Biburter und Ältmanßhauser marhmg erstreckt, gehört in das halsgericht gen Bibu/rt. und an dem ort, da die Biburter mark sich gegen dem schloß Schwartzenberg endet in der Münch Bäder genant, ist die ander malstatt, da die übelthäter beschrien werden, aber zur linken hand am bach hinab neben und imden der Biburter mark gehört die fraisch gen Schwartzehberg, hinwider uf der rechten hande des bachs hinab bis gen Oberlambach, von dannen zu der muehlen und fürter hmab zu der wmstung, Zinkenhof genant, davon äbwerts am bach zu einem steg wnder Franckenfelt gegen den Langenfelder mark; daselbst ist die dritte malstatt, daruf man die übelthäter vor der rechtfertigung ausschreiet, und ist zu merken, als in dem iahre des herren eintausent fünfhundert und vier und dreißig oder fünf und dreißig die männere zu Underlaimbach ein todschläger, Hansen Buberlein genant, uf der gedachten wuestung, zum Zimckenhof genant, gefangen und über den obbestimbten bach aus der Bibwrter in die Schwartzenbergisch fraisch und gefengnus (darin er der thäter sich selbst umbbracht) geantwort, daß derselben männer einer, Endreß Beckh genant, (Herwegen gegriffen, zu Biburt in verhaft gelegt, und umb solchen begangen frevel funfzehen gülden zu straff geben muessen. von dem obangeregten steg imter Franckenfeld geht die Biburter fraisch ufwerts unden am Kropffsberg here bis zu emem schlag, der Hurfelder rigel genant, da Bibwrter mark wendet und die viert malstatt ist, daruf man die übelthäter beschreiet, und gehet also die fraisch des Biburter halsgerichts von Bibwrt am hinuf gen Bircklingen wnd von Biburt aus hinab bis an den obgenanten weg vmd dann über zwerg uf beden seiten des bachs, soweit die Biburter landwehre und Altmansheuser mark raicht. aus dem bericht, so Hanß von Wichsenstain, ambtman, donnerstag nach Martini anno etc. eintausent fünfhundert und siben tmd dreißig herein gethan hat. Wer den costen peinlicher rechtfertigung ausrichte.

Welcher frembder ein übelthäter einbringt vmd über ine verbürgt, der muesse denselben uf seinen costen richten lassen.

Halsgericbt M. Bibart (Neuburg).

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So aber iemands aus der zent seinen schadbarn man zu haften bringt und richten löst, was für costen darauf gehet, den entrichten die halsgerichtsverwanten samentlich. Wa aber von ambts oder obrigJcait wegen iemands gerechtfertigt wurd, rieht der landsfurst den costen am. Von underhaltung galgens, stock, laiter, räder. Wann der galg abgehet, mueß der Jceller zu Biburt den wider machen lassen; die halsgerichtsverwanten underhalten den branger, stock und laitern, der ancläger gibt das rade.1) Ordnung des peinl. rechtstags. (Urgicht verlesen,

ohne interesse, Nürnb. Ka. 33| 24 s. 23.)

!) (Folgt bei Fries ein bericht über die zent Schopfenlohe, s. b. dieser zent.)

Zent Bischofsheim (1575). Bezirk. Orte: Bischofsheim, Frankenheim, Haselbach, Oberbach, Oberweißenbrunn, Rothenrain, Schönau, Sondernau, Sorg w., Unterweißenbrunn, Wildflecken.1) 1 7 3 1 : ebenso. Gau: Grabfeld. W. A m t : Bischofsheim. B.-Ä.: Brückenau, Neustadt. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Bischofsheim u. Schönau. Wst.: s. bei „haltung der gericht". S c h ö p f e n : 14. G.-O.: 4 hohe gerichte u. nach gefallen des zentgrafen über vierzehn tag oder drei wochen ein mahlgericht. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle. R a t h o l e n : zu Neustadt. A p p e l l : bei der kanzlei. Ordn.: Jul. Zentb. f. 172—190; Salb. 21, 37. G e s c h i c h t e : 1292 an Conr. v. Trimberg abgetreten (gegen Arnstein), M. B. 38, 73. 1376 wieder an W., s. Schlütes, neue Beitr. z. fränk.-sächs. Gesch. 1 ff. 1478 wird das zentgrafenamt an Dolden Semler verschrieben, 1. div. 11, 552. 1509 vertrag mit v. d. Tann wegen Sondernau: die neun Thennisch männer sollen die vier hauptgericht, halsgericht u. rügen, wie andere, zu S. besuchen u. rügen usw., Ger. Bisch. 63, 2. (1401 werden Stadt und amt B. an Tann u. Steinau verschr., 1. div. 13, 272; 1487 von Steinau, Weihers, Schneeberg u. Ebersberg zurück an W., 1. div. 16, 121; 14, 18; 1555 an Ph. D. zum Fürstenstein, !) Sondeniau s. a. bei Fladungen.

Zent Bischofsheim.

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Stumpf 3, 119; stadtgerichtsordn., Salb. 21, II, 132 (1575); stadtordn. 1489, lib. div. 14, 112. L. Schümm, Gesch. v. B., 1875, Stumpf, Topographie des Amtes B., 1796.)

Bischoffsheim vor der Röhn, die achte zent. (1575. Jul. Zentb. f . 172—190.)

Under w e s s e n v e r s p r u c h dise zent sei. Ist under dem schütz und verspruch eines bischofs zu Wirtzburg und herzogen zu Francken und ist vor allem frembden gewalt, zwang und gerichtbarkeit befreiet. In dise zent B i s c h o f f s h e i m gehörn nachvolgende flecken. B i s c h o f f s h e i m , die statt, doch sind darin etliche höf, deren besitzer die zentgericht nit zu besuchen oder umb schuld und Schäden, auch sachen ire lehengueter belangende ohne vorgehende ersuchung irer junkern daran antwort geben, auch am costen uf die ex officio gerechtfertigten übelthäter nichts zahln oder galgen und andere gemeine gericht ufrichten helfen, die in Hanß Georgen von Erthals, ambtmans daselbst, schriftlichem bericht den dreizehenden martii anno 1575 in die Wirtzburgisch canzlei gethan also specificirt worden, zwen gefreite höf ligen zu Bischoffsheim, den junkern von Rumrodt gehörig, mehr ainer Sigmundt Forstmeistern gehörig, mehr Georgen und Hamons von Weyhers lehen; doch seind sie einem ieden regierenden bischoven zu Wirtzburg mit erbhuldung verpflicht, wie sie dann dem jetzigen herren bischof Juliussen solches auch gelaist und gethan haben, auch haben ohn dise bemelte höf und heuser Sigmund Forstmeister und Hamon von Weyhers ieder ein edelmanssitz in der statt Bischoffsheim, die an der zent nichts zu schaffen haben. Schönaw. gehörn und gehen an die zent (außerhalb ein hof, dem closter Westerswinckel zustendig, darauf jetzt Wolf Göpffert und Balthasar Reuelbach sitzen, doch geben solche hofleut drei schillinger jerlich ins dorf Schonaw). Wegfurth, dise inwohner, keiner ausgenommen, besuechen die zent und seind durchaus Wirtzburgisch. Unterweißenbrun, besuechen die inwohner die zent sambtlich, thun auch einem iederzeit regierenden bischof zu Wirtzburg die

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Zent Bischofsheim.

erbhuldung und sitzen in solchem dort sechs und dreißig haasgenossen, so Geörgen von Weyers lehenleute sind. Haselbach und die Sorg, dise inwohner seind gleichwie Underweißenbrun alle zentpflichtig, thun auch alle unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg erbhuldung und hat Hamon von Weyhers zu Haselbach sechs und dreißig man hausgesessen und uf der Sorg in die zwainzig lehenmänner. Franckenheim, alle inwohner des orts sein zentpflichtig, haben auch iederzeit erbhuldung gethan und seind alle dieses dorfs inwohner Sigmundt Forstmeisters und Georgen von Eberßberg, genant von Weyhers, lehenleut, ausgenommen ein hof, so dem eltisten des geschlechts von Haun zu lehen gehet. Oberweißenbrun, ist durchaus zentpflichtig und hat Wirtzburg des orts alle hohe und nidere obrigkait. Ott Hainrich von Weyhers hat ein lehen daselben, welches aber kein hofrait hat; darein gehören ecker und wiesen, und muessen die besitzere desselben lehens, deren fünf seind, under inen ein lehenträger schaffen, der jetzig haist Cuntz Grob und gibt solch lehen jerlich ein goldgulden; und wann es in vheds oder kriegszeiten ist und solcher lehenträger von genantem von Weyhers erfordert wurdet, so muß er zu Gerßfelden im schloß uf der brücken mit einem armbrust vier wochen uf seinen eignen costen hueten. Wildtflecken. mit aller hoher und nider obrigkait allein Wirtzburg verwant und sonst niemand; und gehörn in solch dorf zwen höf am Auerßrain daselbsten gelegen, so jetzo besitzen Hanß und Ludwig die Fueß, vater und söhn. Item ein muel under dem dorf gelegen, so Hartman Nüechtern, des schultheisen, daselbst ist, desgleichen die glashutten an der Schmalen Sinn und Rippach gelegen. Oberbach, mit aller hoher und nider obrigkait allein Wirtzburgisch; und gehörn in solch dorf drei höf an der Trocken Auerbach daselbst gelegen, item noch zwen höf an dem wasser der Oberbach. Rotte-Rhein, auch gen Bischoffsheim zentpflichtig und sonst in allen andern fällen mit gebot und verbot durchaus Wirtzburgisch. in solch dorf gehört ein muel, darin jetzo Cuntz Rausch sitzt; ligt an dem Dispachsgraben under dem Rottenrhein an die Sterpherischen wälde stoßend. Sondernaw. die inwohner dessen orts gehören und besuchen drei und vierzig haussessen, deren zwainzig des closter Wester-

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Zeiit Bischofsheim.

winckel und drei und zwainzig Martin und Hanß Melchiorn von der Thans lehenleut seind, das zentgericht; die andern inwohner gehören an die zent Fladung, seind aber alle und ohn underschaid Wirtzburg erbhuldung, auch insonderheit des closters Westerwinckel lehenleut volg, rais, Schätzung und steur zu thun und geben schuldig. sonsten haben des closters und der von der Thann underthanen ein sonder dorfgericht. was sie daran zu verrechten befuegt, volgt hernach under dem titel dorfgericht zu Sondernaw; dabei auch ein vertrag zwischen meinem genedigen herren von Wirtzburg und Melchiorn von der Thann, ambtman zu Hasselstein, anno eintausent fünfhundert und neun der zent und anderer puncten halben ufgericht inserirt wurd. W i e v i l s c h ö p f e n am g e r i c h t und ob sie e r b s c h ö p f e n . Statt B i s c h o f f s h e i m gibt 4, zwen aus dem rathe und zwen aus der gemein. O b e r w e i ß e n b r u n 1. F r a n c k e n h e i m 1. < H a s e l b a c h 1. N i d e r w e i ß e n b r u n 3, welcher einer von der wuesten Lautenaw, so vor zeiten ein dorf gewesen, der ander von wegen der Brenner gueter, welches vor zeiten auch ein dorf gewesen, und ainer von wegen des obberurten dorfs Underweißenbrun am zentgericht sitzen thun. W e g f u r t h 2. S c h o n a w 2. Und dises sind kain erbschöpfen, sondern jahrschöpfen und werden alle jähr verendert, ausgenommen der zwei dörfer Schonaw und Wegfurth, welcher schöpf iedes dorfs ainer zwai jähr am zentgericht sitzen pleiben mueß; die andern zwen, der ieder auch zwei jähr gesessen hat, die kömmen abe und werden andere an ir statt geordnet. Der s c h ö p f e n p f l i c h t . Die schöpfen werden alwegen ufs pettersgericht von dem zentgrafen angenommen und thun an die zent pflicht, wie hernach folgt: Daß ich zu gericht gehen soll und will, so oft sich das gebuert oder mir geboten und angesagt wird, meines genedigen herren, herren K n a p p , WUrtburger Zent. I.

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Zent Bischofsheim.

Julii, bischofen und herzogen zu Francken, und seiner fürstlichen genaden schaden warnen, frommen werben, am gericht uf das. so daselbst furbracht wird, ein getreu aufmerkens haben und nach meinem verstand dem armen als dem reichen, dem reichen als dem armen recht richten und das nit lassen umb gäbe, mied, freundschaft, feindschaft oder einicherlei Sachen willen, wie ich das für gott dem allmechtigen am letzten gericht verantworten soll und will, auch alle heimlichkait des gerichts verschweigen ohn allerlei gevehrde, also helf mir gott und sein heiliges wort. Und wo es zum fall kombt, daß der zentschöpfen einer mit tod abgehet, sein jähr ausgesessen oder sonsten zum zentschöpfen unduchtig wurde, als ist desselben abgangenen unduchtigen und ausgesessenen schöpfen Schultheiß iedes dorfs schuldig, dem zentgrafen ein düchtigen redlichen man vorzustellen, welcher ferner durch den zentgraveu mit wissen und bewilligung eins ambtmans, do sie denselben tueglich befinden (wo nit, seind sie ime ein andere verstendige tüchtige person zu stellen schuldig), mit dem obgemelten schöpfenaid angenommen und beladen wird. Und nachdem die Lautenawer gueter, so achtzehen sind, deßgleichen die Brenner gueter zu Underweißenbrun alle zentschöpfen geben muessen, welches under inen wechselweis umbgehet, und es ainen, so zu einem schöpfen in ein oder den andern weg unduchtig, treffen solt, ist derselbig mit vorwissen des zentgrafen eine tuegliche person an sein statt zu besolden und zu belohnen schuldig. Gleicher gestalt geschieht auch und ist von alter herkommen: wo man ein peinlich halsgericht helt und ein schöpf sein urthel nit wol ausreden kan, so nimbt man zu demselben gericht der alten schöpfen ainen, welcher die urtheil besser ausprechen kan, an sein statt, welcher ein nothschöpf gehaißen wird, doch dem andern schöpfen an seinen ehren unverletzlich. Der schöpfen belohnung. Statt B i s c h o f f s h e i m gibt iren vier schöpfen alle jähr iedem sechs pfund achthalben pfenning. S c h o n a w seinen zWaien schöpfen von der gemain funfzehenpfund. W e g f u r t h seinen zwaien schöpfen acht und zwainzig pfund. im alten bericht stehet nur funfzehen pfund. U n d e r w e i ß e n b r u n geben irem schöpfen ein ieder inwohner im dorf ein schillinger, den schöpfen von Brenner guetern gibt der

Zent Bischofsheim.

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Brenner Schultheiß sechs pfund ein pfenning. der schöpf von Lautenawer guetern mueß von guetern sitzen oder ein andern an sein statt gewinnen, denn es geht von den Lautenawer guetern zu sitzen umb. F r a n c k e n h e i m gibt ein ieder inwohner siben neue pfenning, vor zeiten hat ein ieder nur ein schillinger geben. Haselbach gibt ieder inwohner, so ein geschirr an acker gehent hat, ein Schilling, aber ein hindersässer (wie sie es nennen) gibt drei pfenning. O b e r w e i ß e n b r u n gibt ein ieder inwohner, so ein pflüg an acker gehend hat, acht neue pfenning und ein hindersässer funfthalb neu pfenning. Und als auch die drei neue dorf, als Wildtflecken, Oberbach und Rottenrain keine zentschöpfen geben, haben sie bewilligt, daß ein ieder inwohner benanter dorf, so ein pflüg ins veld gehend hat, ein schillinger und ein hindersässer drei pfenning den andern zentschöpfen sambtlich zu steur und bestem jerlich geben wöllen, welches gelt die schöpfen unter sich thailn oder aber vertrinken mögen. Ob die s c h ö p f e n i n e n s e l b s mögen b u e ß z u s p r e c h e n . Das können sie nit thun, ist auch vor alter nit also herkommen, es sei den sach, das iemand sie an ihren ehren schmähen oder iniurien thete; uf solchen fall mueß der iniuriant den schöpfen nach irem willen abtrag machen, wo auch am zentgericht umb erbliche gueter geclagt oder gericht wirdet, umb sovil stuck dan der cläger in Sonderheit clagen thuet, mueß er dem gericht davon sein gebuehr thuen, nemlich von ieden stuck sechs pfund erlegen, furter aber der cläger nur aine clag uf einen kauf umb erbliche gueter und also darauf wirdet geurtheilt, so ist er dem gericht nit mehr dan sechs pfund davon schuldig, ob schon der stuck vil weren. Rüge a i n e s i e d e n f l e c k e n s . Alle und iede oberzelter flecken, dörfer nnd höf inwohnere, die aigen rauch halten, muessen uf den vier hohen zentgerichten gehorsamlich erscheinen und mit der statt Bischoffsheim ruegen mord, dieberei, notzucht, fließende wunden und, was hals und hand, stain und rain antrifft, inhalt bischof Gottfridts reformation, deren an diser zent nachgangen wurd. 12*

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Zent Bischofsheim.

Ob die z e n t v e r w a n t e n a l l e s , d a s sie r ü g e n , verbueßen. Ja, wurd alles verbuest und nichts gewiesen, wie dann auch in der ganzen zent (außerhalb Bischoffsheim und Sondernaw) kain ander gericht ist. Bueß, f r e v e l , s e u m b u e ß und c l a g g e l t . Die höchste bueß oder frevel am zentgericht ist zwainzig pfund, ie dreißig neue pfenning für ein pfund; aber ein schlechte oder seumbues ist sechs pfund. an allen solchen bueßen stehet meinem genedigen herren von Wirtzburg zu zwen thail und dem zentgrafen der dritte theil; sonst gefeilt kain claggelt außer der sechs pfund, wa man umb erbliche gueter clagt, welche den schöpfen zuständig, in maßen obvermelt. In w a s z e i t v e r h o l f e n werden solle. Nach gerichtsordnung in vierzehen tagen. W i e w e i t der e d e l l e u t und des c l o s t e r s W e s t e r s w i n c k e l l e h e n l e u t der zent b e f r e i e t und in w a s f ä l l e n sie über ire l e h e n l e u t zu v e r h e l f e n . Die junkern haben über obangezaigte ire lehenleut zue Bischoffsheim in der statt, desgleichen zu Haselbach, Franckenheim, Underweißenbrun und Sondernaw von wegen schuld und schaden, deßgleichen Sachen ire lehengueter betreffende und weiters nit zu verhelfen; dann die andern sachen gehörn an das zentgericht, wie hernach folgt, geschehe aber das in vierzehen tagen nit, deßgleichen, ob der cläger oder beklagt sich des gegebnen beschaids beschwert befund, ist von alter herkommen, daß von unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen ein ambtman zu Bischofsheim und ein zentgericht daselbst (dahin sie appellirn mögen) zu richten, zu helfen und die bueßfelligen zu strafen macht haben, und gesetzt, wo schon berurte junkern ire lehenleut Sachen halben die vier rueg belangende, desgleichen Scheltwort, item rain und stain halben verglichen oder vertrugen, so muessen doch solche vertrag einem bischof zu Wirtzburg und dem zentgericht an ihren gerechtigkaiten unschedlich bescheheii,

Zent Bischofsheim.

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wie auch der Schultheiß oder schöpfen desselben dorfs uf die vier gericht solches zu ruegen schuldig, thete er das nit, so clagt der zentgraf uf den Schultheißen und gemainde desselben orts und wird ieder gemainsman umb sechs pfund bueßfellig erkant. H a l t u n g der g e r i c h t und w a s f ü r Sachen daran v e r r e c h t werden. Vier ordenliche hohe gericht werden im jähr an diser zent uf dem rathhaus zu Bischoffsheim gehalten, nemblich uf iedes der dreier quatember, pfingsten, des heiligen creuz erhöhung, Luciae und uf montag nach sanct Peterstag, uf welchem montag man das weisthumb öffnet, daß einem bischoven zu Wirtzburg und herzogen zu Francken alle mugliche und billiche gebot und verbot, auch wune und waid, so weit sich die zent im umbkrais erstreckt, mit aller ander obrigkait zustehn. und zu solchen vier gerichten muessen alle Schultheißen sambt iren nachbaren erscheinen, ausgenommen was alte, unvermügliche, kranke personen seind, auch sonsten ein man oder vier in iedem flecken zu bewahrung desselben (doch mit erlaubnus und vorwissen eines zentgrafens) daheimen pleiben. und fragt uf die vier obgemelte gericht der zentgraf die zentschultheißen und ieden insonderheit uf ir aid und pflicht, so sie meinem genedigen herren von Wirtzburg gethan, ob sie ire männer alle beisammen gehabt, wann sie dan ja sagen, mueß ein ieglicher Schultheiß durch seinen schöpfen oder, wo in einem dorf kein schöpf ist, der Schultheiß selbst vor gericht in den ring bringen alles dasjenige, so in demselben viertel iahrs seinen nachbarn widerfahren oder under inen geschehen ist und in die vier rueg gehört, welches durch den geschwornen gerichtsschreiber in das gerichtsbuech eingeschrieben und verzaichnet wird, so dann ein Schultheiß oder nachtbar ein rueg an die zent gehörig wurde verschweigen oder sonst nit erhebliche genuegsame Ursachen seines nitruegens (als das die sachen alberait vor dem ambtman geklagt, bei dem sie erörterung erwartend, oder daß er deren ding noch zur zeit kein grundliches wissen hett und derwegen zeit, sich aigentlich zu erkundigen, bis ufs neher zentgericht zu bitten underlassen wurde) am zentgericht furbringt, so clagt alsdan von meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen ein zentgraf zum negsten folgendem gericht zu demselben Schultheißen und der ganzen gemaind, ob sie nit unrecht gehandelt, daß sie ein rueg verschwiegen, und stelt solches zu

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Zent Bischofsheim.

rechtlicher erkantnus. hierauf wird erkent, daß die gemaind unrecht gethan und gehandelt, und ist in craft jetzgemelter urtheil (wenn es gleich nit austruckenlich specificirt) ieglicher inwohner desselben dorfs oder fleckens die schlecht bueß, nemblich sechs neue pfund zu erlegen und zu bezahlen schuldig, und mag sich der Schultheiß und gemaind, so also bueßfellig erkant, an denienigen nachbarn, so die rueg verschwiegen haben, ob sie können, sich ires schadens erholen. Sunst helt der zentgraf seines gefallens über vierzehen tag oder drei wochen ungevehrlich ein mahlgericht; daran wird verrecht alle sachen, stain, rain, schaden, schmache, schuld und all ander Sachen ohn underschaid, die burger zu Bischoffsheim allein ausgenommen, die werden in jetzerzelten und allen andern sachen (außerhalb der obangedeuten vier ruegen) an ir stattgericht gelassen; der vom adel underthanen halben hast du oben genuegsamen bericht. Wo aber ein cläger der ordenlichen gericht nit warten wolt oder könte, mueß man im uf sein begehren ein besonder gericht halten, das heist man ein gekauft gericht, darfur er den schöpfen sechs pfund zu erlegen schuldig.1) H e g u n g des g e r i c h t s . Das zentgericht wird durch den zentgraven als richtern gehegt im namen aines iederzeit regierenden bischofs zu Wirtzburgs und herzogs zu Francken und dann eines ehrwirdigen thumbcapitels zu Wirtzburg, auch aller herren ritter und graven, die dem stift zugethan und verwant seind, item in namen eines ambtmans zu Bischoffsheim, auch in craft und macht des zentgraven und der vierzehn zentschöpfen, so an solchem gericht sitzen, nach hegung des gerichts gibt berurter zentgraf einem ieden frid und gelait, der an der zent begert, recht zu geben oder nehmen. F ü r s p r e c h e n und ir lohn. Der cläger und beclagt haben macht, daß ein ieder einen schöpfen, der ime sein notturft furbringe, aus dem ring erforder und bitte. schulden u. schaden haben die jnnker über ihr lehenleut; wenn sie binnen vierzehn tagen nicht helfen, wird durch amtmann zu B. und zentgericht verholfen, 1575, Ger. Bisch. 59, 2. wenn einer für aid kohmen will, so muß er das thun zu offenen tagen, nemlichen die nechsten wochen nach dem neuen jarstag, die n. w. nach Michaelis, da gepurt von einem ieden dem zentgrafen ein pfund, dem kirchner von heiligen ein pfund, dem landknecht 1 sh., 1580, Ger. Bisch. 184, 6.

Zent Bischofsheim.

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welcher auch also durch ain oder den andern theil zum wortredner gebeten, der ist schuldig, ohn waigerung demselben theil, der in also gebeten, sein Sachen nach seinem verstand furzutragen. auch sein zwen schöpfen, die man iederzeit erfordern wird, uf den peinlichen gerichtstägen dem cläger und beclagten uf ir begehren das wort zu thun schuldig und haben von disem allen kain sondere belohnung, dann was man inen sonst vom schöpfenambt gibt. Wo man r a t h s u c h t und w o h i n a p p e l l i r t werde. In zweifelichen Sachen suchen die schöpfen rath zu Neustatt under Saltzburg; die zehrung, so die geschickten schöpfen umb rath verzehren, deßgleichen, was die gerichtsacten zu schreiben und siglen costen, bezahlt die verlustigt parthei nach erörterung der Sachen. Und appellirt man von inen für meinen genedigen fursten und herren von Wirtzburg und für ir fürstlichen genaden ehrlöbliche räth oder wo die sachen von iren fürstlichen genaden sonst hingewiesen werden. W o r ü b e r am s t a t t g e r i c h t zu B i s c h o f f s h e i m g e r i c h t und g e u r t h a i l t werde. Umb schuld und schaden, auch kundschaft und, wo sich irrungen zwischen den burgern in der ringmauren der gebeu und gärten halben zutragen, wird an disem gericht geurtheilt. und hat ein Schultheiß von meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen die hilf. Die höchste bueß an disem gericht ist sechs pfund, davon gebuehren einem bischof zu Wirtzburg viere und dem Schultheißen zwei pfund. D o r f g e r i c h t zu S o n d e r n a w . Daran wirdet geclagt und gericht über schuld und schaden, darüber des closters oder der junkern von der Than Schultheißen oder sie selbst zu verhelfen haben; wurden sie aber dem cläger in gebuerender zeit und nemblich innerhalb vierzehen tagen nit helfen, alsdan het derselbig fug und macht, solches bei einem ambtman oder zentgericht zu Bischoffsheim zu clagen jind hulf zu erlangen, es haben auch des closters Westerswinckel und die gebruedere von

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der Than ieder einen Schultheißen, auch ieder sechs schöpfen an solches dorfgericht zu setzen und zu entsetzen und ist daran die höchste bueß umb ungebuerliche unziemliche wort ein ort eines guldens. desgleichen, wo sie walpurg und martinsmahl halten und einer ein „nöhß" in der schuett verschweigt, so hat er das beste nöhß ohn eins verwirkt, bede solche bueßen stehen den nachbarn daselbst zu; desgleichen, wo ein nachbar den ochsenlohn verschweigt, so wird er umb ein gülden gebuest. auch wollen sie dessen befugt sein: wo ain umb kundschaft zu einem nachbarn zu Sondernaw zu clagen hett, daß er denselben am dorfgericht daselbst furnehmen und kundschaft erlangen möge, daß aber in etlichen, sonderlich aber in zentfällen, ungewiß, sondern auch das widerspiel durch den ambtman Hanß Georgen von Erthal berichtsweis einkommen, nemblich daß von alters herkommen: wo zentbare Sachen von denen von Sondernaw an dem zentgericht geruegt und geclagt werden und der cläger oder der beclagt in derselben zentbarn sachen kundschaft der warheit von den nachbarn daselbst notturftig, daß dieselbigen zeugen an die zent nachzufolgen und kundschaft der warheit zu geben schuldig. V e r t r a g mit M e l c h i o r n von der T h a n etc. s e i n e r l e h e n l e u t h a l b e n zu S o n d e r n a w ufgericht anno eintausent f ü n f h u n d e r t und neun. Wir Lorentz etc. bekennen für uns und unser nachkommen in craft ditz brieves: als sich irrung und speen zwischen uns und unserm lieben besondern Melchior von der Thann, ambtman zu Haselstein, enthaltend, antreffend Sondernaw in der zent Bischoffsheim an der Röhne gelegen und nemlich der neun männer halben, so Melchiorn von der Than zustehen und Fuldisch sein und welcher männer einer in unser zent gen Fladungen und die ander acht gen Bischoffsheim gehören, daß solch speen und irrung durch die ehrwirdigen und wurdigen unsere andechtige und liebe, getreue herren Albrecht von Bibra, thombprobst, und Carlen von der Than, thumbdechants unsers thombstifts zu Wirtzburg,. als beder seiten verwanten und guetmitler, in der guet aufgehoben, gericht und entschieden seind, inmaßen wie hernach volgt: Zum ersten, als wir auf angezeigten neun armen männern und iren guetern, so zu Sondernaw Thennisch genant und Fuldisch lehen

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seind, vermaint haben, durch uns oder unser ambtleut, dorffrid zu gebieten und gewehr zu setzen und die lessigung oder ungehorsam zu straffen, soll solches Melchior von der Thann als erb- und lehenherr über sein neun arme männer zu thun macht haben und in gleichmeßiger rustigung und gewehr halten neben andern armen leuten zu Sondernaw gesessen, so des closters Westerwinckels und Wirtzburgers sein. Zum andern, daß die obgemelten neun männer alle unsere gericht solten besuchen etc., ist entschieden, daß die bestimbte neun männer zentbar und die vier haubtgericht und was die vier rueg betrifft und das halsgericht, wie ander zenthaftige leut und vor alter herkommen, zu suchen schuldig sein sollen. Und nachdem die ganze dorfschaft zu Sondernaw keinen schöpfen haben, darumb, so etwas zu ruegen ist: eigent sichs gen Bischoffsheim, so soll es Melchiors von der Than Schultheiß ruegen, aigent sichs aber gen Fladungen, so rueg es des closters Schultheiß, nachdem des closters arme männer des mehrentheils gen Fladungen mit der zent gehören; sunst sollen er Melchior und das closter zu Westerswinckel ir gericht zu Sondernaw haben und halten und daran umb schuld und Schäden helfen und enthelfen, und welches arme man die clag belangt, desselbigen Schultheiß soll das gericht hegen, doch in beder dorfsherren namen, wie vor alter herkommen ist. doneben soll ein ieglicher Melchior von der Than arme männer zu Sondernaw gesessen dem zentgraven, dohin der arme man mit der zent gehört, drei muelmetzen haberns und ein sommerhune geben und dem freiboten ein laib brods. Zum dritten, daß die neun männer von iren guetern, so auch Thännisch und Fuldisch lehen sein, davon dienen sollen und läger, atzung und ander beschwernus und auflegung tragen, gleichwie ander Wirtzburgers und des closters arme leut, und zuvorn auch geben steur, raisgeld oder heergelt, wie man das nun nehmen will oder mag etc., ist entschieden, daß in disem zu gemeinem nutz und befridung die neun männer sich halten sollen, wie vor alter zu Sondernaw herkommen ist, aber kain atzung, läger, dienst oder ander beschwernus und uflegung tragen, sonder allein, so man zu zeiten im stift und ambt zu Bischoffsheim Steuer, raisgelt oder heergelt, wie man das nun nennen will oder mag, anlegs zu geben schuldig sein nach anzal irer gueter, wie dan bishero bei unserm genedigen herren und seiner gnaden vorfahren herkommen und

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gehalten worden ist. Auch sollen die neun männer, wa ein aufrnhr oder angriff geschehe, im gericht uf frischer that, soweit ir vermögen ist, wehren und helfen handhaben und hierin nachbarlich gebahren; darzu Melchior von der Than und nachvolgends seine erben sie die männer halten soll. Zum vierten, daß die gedachte neun männer solten geben und zu geben schuldig sein schloberggelt auf die Röhn etc.; darin ist gemacht und bedingt oder entschieden, daß die neun arme männer gehen sollen mit den von Gynolffs, Walperingen und Nidern - Elßbach in die landwehre, wievon alter herkommen ist. und welche in der zent Bischoffsheim sitzen, die belohnen keinen röhnknecht, es wehre dan, daß sie gueter darbei hetten, die in die zent gen Fladungen gehörten, so nun Melchiors von der Than arme männer daselbst kain haben, sollen sie auch nit darumb schuldig sein, darumb schloberggelt zu geben; wo sie aber der ende hetten oder hinfur gewönnen, soll er Melchior sie darzu halten, daß sie nach anzal derselbigen guetern geben und thun, was recht und pillich wurd. Des zu urkund etc. datum montag negst nach sanct Katharina tag anno etc. nono. Wie die b e t r e t e n e n s c h a d b a r n leut a n z u n e h m e n und an die zent zu a n t w o r t e n s c h u l d i g . Ist es also herkommen: wen in einem zentbarn dorf oder flecken ein schadbarer mensch (kain verbrechung ausgenommen) befunden wurd, den ist ein Schultheiß desselben orts anzunehmen und alsbald gen Bischoffsheim in das ambthaus zu liefern oder aber bis uf den morgen zu verwahren schuldig, wo er sich dan besorgt, daß er inen zu antworten nit stark genug sei, alsdan ist er schuldig und pflichtig, solches einem ambtman oder zentgraven zu Bischoffsheim alsbalden anzuzaigen, welcher alsdan durch den zentgraven und landknecht abgeholt wird; darzu im dan der Schultheiß sambt seinen nachbarn, sovil sie darzue bedörfen, verholfen sein muessen. Sonsten hat von meines genedigen herrn wegen ein ambtman oder zentgraf oder wem sie es bevehlen werden, in die vermelte zentbare dörfer und flecken einzufallen, die übelthäter suchen, greifen und gefänglich an die zent fuhren zu lassen, iederzeit mögen und macht, und seind vor disem der edelleut höf oder underthanen nit befreiet; wie sich dan vor langen jähren zwen fäll zugetragen, das

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man übelthäter .uf und in der jnnkern höf zu Bischofisheim gesucht und gefangen laut des ambtmans fernem berichts den andern maii anno etc. fünf und sibenzig in die canzlei beschehen. Von g e s t o l e n e r und geraubter haab. Neben dem gefangenen sollen und muessen auch die gestolene und geraubte gueter bei den gefangenen gefunden dem zentgrafen ohn abgang zugestelt werden. Wo die p e i n l i c h e n h a l s g e r i c h t und die ü b e l t h ä t i g e n p e r s o n e n beschrien werden. Die peinlichen halsgericht werden gehalten zu Bischofisheim vor dem obern thor an dem schöpfenstul; fürs ander werden die übelthetter beschrien erstlich vor dem thurn, zum andern vorm rathhaus am branger, zum dritten zwischen den thorn oder under den thorn. B e s c h u t z u n g der zent. Muessen alle inwohner der zentpflichtigen dörfer, do inen geboten wurd, zu beschutzung der peinlichen zenten erscheinen, iedoch werden nach gelegenheit der zeit etliche mit wissen des zentgravens zu bewahrung der dorf daheim gelassen, der junkern lehenleut zu Bischofisheim, desgleichen Georgen und Hamon Bernhardts von Eberßberg, genant von Weyhers, hofleut, so in und an iren edelmanssitzen und derselben begriffen zu Haselbach und Brendt seß und wohnhaft seien, allein ausgenommen; geben auch am uncosten, so uf die übelthäter gehet, nichts, und tragen die schöpfen zu beschirmung der zent kain weher, sondern erscheinen an dem zentgericht mit weibermänteln und halskappen. Vom u n g e h o r s a m d e r zentverwanten. Und welcher zentschöpf oder zentverwanter uf vorgehend verbot des landknechts ungehorsamlich außenblieb und durch kain redliche erhebliche Ursachen sich dessen entschuldigen kan, der gibt zu bueß sechs pfund.

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Costen peinlicher rechtfertigung, so k a i n c l ä g e r v o r h a n d e n . Wo mein genediger herr von Wirtzburg einen übelthäter für recht stellen und von ambts wegen anclagen lest, so muessen alle zentverwanten, statt, flecken und dorf, sie gehören zu wem sie wöllen, sambtlichen allen atz, zehrung, costen, potenlohn, darein auch der uncosten, so uf die gefangenen lauft, ehe dieselben an die zent geliefert werden, gerechnet wird, uf dem peinlichen rechtstag und in andere wege aufgangen bezaln. deßgleichen muessen alle zentverwanten die atzung und Unkosten uf die übelthäter, so mit oder ohne rechtliche furstellung uf den branger und in die eisen gestelt, ohrn abgeschnitten, mit ruthen ausgesteupt oder in andere weg durch den henker gestrafft und stifts verwiesen werden (wo die übelthätigen personen uncosten nit haben oder verbuergen können) erstatten und bezahlen, und solcher uncosten wird durch ieden Schultheißen der zentbarn orten ausgetheilt und einbracht, allein etliche ausgenommen, in maßen oben under der rubric „von beschreiung der zent" zu sehen, doch geben sie dem nachrichter und seinem knecht nichts; wo aber ein sonder ancläger vorhanden, gebuert demselben inhalt des heiligen reichs peinlichen halsgerichtsordnung, allen solchen uncosten selbst zu tragen und zahln. 1 ) Von u f r i c h t u n g d e r a b g a n g n e n galgen, stock, branger und l a i t e r n . Der schöpfenstuel, deßgleichen stock und pranger wird von den freveln und bueßen, so am zentgericht gefallen, zugerichtund gemacht; laiter und reder werden in andere gerichtsscheden gerechnet, der galgen halben ist von alters herkommen, daß alle zimmerleut in solch zentgericht gehörig (wann es zum fall kommen, daß ein neuer galg gebaut werden muessen) das holz darzu gehauen und denselben gezimmert und gemacht, alle muller das holz darzu gefuhrt, alle waffen und hufschmid vier ketten gemacht und daran geschlagen, volgends die muller und alle leinenweber die löcher darzu gegraben ') B ü r g s c h a f t : da einer mit dem klüger übereinkommen kann, dann mag er wehr bürgen; ein cläger außerhalb des gerichts muß alle kosten tragen, ist es aber eine gerichtsperson, muß es das ganze gericht thun, aber der kläger muß das beschreigeld geben, 1580, Ger. Bisch. 184, 6.

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und denselben gehebt and ufgericht. and den darauf laufenden costen zahlen auch die zentverwanten. Neu h a l s g e r i c h t , u f g e r i c h t a n n o etc. v i e r und s i e b e n z i g . Bischof Julius hat unter dem dato den neunzehenden mai anno etc. eintausent fünfhundert vier und siebenzig dem ambtman zu Bischoffshaim Hanß Geörgen von und zu Erthal in Schriften bevohlen, vermög des alten herkommens ein neuen galgen (weil der alte gar erfaulet und zu grund gangen) ufrichten zu lassen; und do der handwerksleut oder zentverwanten etwan zuvil sein wurden, also einer den andern in solcher arbeit verhindern wurd, auch der costen erspart werde, solle er selbst uf die weg gedenken, wieviel personen zu ufrichtung solches hohegerichts ein notturft. alsdan sollen sie, vermög des zweihunderten und fünfzehenden articuls in des heiligen reichs peinlichen halsgerichtsordnung das loes werfen, welche daran arbaiten sollen oder nit, und, welche also das loes treffen wird, bei demselbigen die anweisung thun, damit sie mit machung desselben fortfahrn. Darauf hat berurter ambtman under dem dato den andern junii berurts vier und siebenzigisten jahrs widerumb in die canzlei bericht, daß er alle zimmerleut, welcher zwen und zwainzig, auch alle muller, welcher siben und zwainzig, und alle lineweber, welcher fünfzig, dan auch alle waffen und hufschmidt, deren ein und dreißig, so in seinem bevohlenen ambt seßhaftig, den acht und zwainzigsten maii für sich uf das rathaus gen Bischoffsheim erfordert und erstlich sie des lohns und nachvolgends der personen, wievil solchen galgen zimmern, machen, auch fuhren und aufrichten solten mit ihnen verglichen, als nemlich, daß sechs zimmerleut solchen galgen hauen und dann zwölf muller denselben fuhren, zwölf leineweber mit und neben den zimmerleuten und mullern solchen ufrichten und vier schmid die ketten machen sollen, von solchen soll den sechs zimmerleuten sechs gülden und dann den mullern und leinewebern vier thaler zu verzehren geraicht und geben; aber den Schmiden solt für iede ketten acht schillinger, das dann ein thaler machen wurd, bezahlt werden, welchen uncosten die zentverwanten ausgericht. und sei nach solcher vergleichung das loes gelegt worden, welche an solchem galgen aus iedem handwerk arbeiten solten, und sei entlich berurt hohegericht

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oder galgen in der wochen nach trinitatis an die alte statt, da zuvor ein hohegericht auch gestanden, ufgericht worden. (folgen die nanien.) Rais und volg. Die zentverwanten seind infurfallenden malefizsachen nachzuvolgen und zu raisen schuldig, soweit sich die zent im gezirk erstreckt; und nachdem vor der zeit ein mandat des glockenstraichs und nacheil halben von bischof Friderichen hochseligen ausgangen, demselben kommen die zentverwanten auch nach. Buch u n d s i g i l . Wird alle jähr ein Main buechlein in quart eingebunden gemacht, darein schreibt man ruegen und bueß; sonst ist kein zentbuch vorhanden. So hat auch das gericht kain aigen sigil, brauchen sich die schöpfen zur notturft des zentgraven pettschafts oder sigils. Zentgravenlohn. Zentgraven besoldt mein genediger fürst und herr von Wirtzburg laut seiner bestallung; sonsten hat ein zentgraf zu solcher besoldung den dritten theil aller bueß, so am zentgericht erkant wird, außerhalb der bueß von scheltworten, die stehen meinem genedigen herren allein zu. mehr hat er etliche heufeider zu Oberweißenbrun, welche jerlich drei gute fuder oder sechs fronfuderlein ertragen mögen, mehr hat er ein halb guetlein zu Haselbach, tregt zwei guter fuder heues, und hat zu dreien metzen acker felds, so zuvor ein Schultheiß daselbst innen gehabt, mehr hat er drei und vierzig sommerhan zu Sondernaw, so drei und vierzig haussessen daselbst geben, so gen Bischoffsheim zentpflichtig. mehr geben sie ime jerlich zwai malter habern, davon obangedeuter vertrag auch meidung thuet. Über das hat ein zentgraf, wo ein ubelthäter für recht gestelt und gericht wird, ein gülden und von ieder kundschaft ein pfund, zu siglen.1) Weil jetzunder (1661) kein absonderlicher zentgraf bei diesem ambt, sondern durch kellern sowohl der zentgrafen als forstmeister dienst versehen wird, hat er deswegen nur eine kellersbestallung, Salb. 22, 48 f.

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Zentknechtslohn. Der hat sein sondere besoldung von unserm genedigen herren von Wirtzburg und sonsten von allen zentverwanten hausgesessenen von iedem ein laib brots, ausgenommen die statt Bischoffsheim, so ime nichts geben, mehr hat er von einer ubelthätigen person, so die gericht wird, drei gülden, mehr hat er von iedlichen, so er uf den dörfern gefenglich annimbt, ein gülden fahegelt und dann tag und nacht von ieden gefangenen fünf schillinger für atz und thurngelt. wurde aber ein burger oder burgerssohn oder gesind in der statt Bischoffsheim gefenglich eingezogen, so gibt dieselbige person kainen fahegulden, sondern alle nacht funfzehen pfenning; doch müeß der verhaft sich selbst verkosten, mehr hat er von ieder person zwen pfenning haischgelts, so er uf des begehren für das zentgericht fordert; wann aber ein cleger vor dem ambtman einen beclagt und den beclagten furzufordern begert, hat der landknecht von solchem furgebot vom cleger neun neu pfenning. ferner, wo einer seinen Schuldner will pfenden lassen, hat der landknecht funfzehen pfenning pfendgelt.1) — Wie weit sich die zent im u m b k r a i s an a l l e n o r t e n e r s t r e c k e , an wen sie grenze, wo, auch bei wem sich dieselbe ende. Obberurter ambtman hat under anderm den dreizehenden martii anno etc. eintausent fünfhundert fünf und sibenzig in die Wirtzburgisch canzlei derwegen bericht gethan, also lautend: Die zent Bischoffsheim wend an der Riedenberger markung, von dannen an den Dispachsgraben, den Dispachsgraben hinauf bis auf die markstein, so zwischen dem dorf Rottenrein und der Fuldischen markung gesetzt, bis an den letzten stein an der klein Sinn, die Sinn, die kleine Sinn genant (welches wasser unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg zustehet) hinauf bis an die Rippach, die Rippach hinauf bis in die Lachen, da der erst stein stehet; alsdan Lohn: von u. gn. h. — dargegen muß er ihrer f. gn. ein gaul halten — 2 mltr. körn, 16 haber, eine wiese unter Unterwisenbron, ein wiesen an der ambtwiesen, ein krautbeet zu Oberwiesenbron, zwei hoftuch, sommer u. winter, auch frohn- u. wachfrei, er hat auch auf den dörfem von wegen u. f. gn. uf die kirmeß den scholler. er hat kein pferd mehr, dienet zu fuß, 1661, Salb. 22, 50.

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von demselben stein, von einem markstein uf dem Thabersfeld herfur bis auf den andern und letzten stein, so im Trollhayg stehet; von demselben stein bis an den Aynhäuger weg und uf demselben hinaus bis an das Höhfeit am schlag, vom schlag an über den Schachen hinein bis in den Hellgraben, von dem Hellgraben an bis an ein ahornbaum uf dem Teufelsberg, von solcher ahörn bis uf die landwehr ufm Teufelsberg; von dannen über die Hohehell und bis uf die landwehr uf der Himelduncken, von der landwehr uf das heufeit, so Hans Streck zu Franckenheim, Sigmundt Forstmeisters Schultheiß, innen hat, von solchem heufeit bis uf Caspar Dirischen zu Bischoffsheim acker, von demselben acker bis uf die Sehlepfutzen, von dannen der Sehlepfutzen uf den Sehlenweg, uf demselben hinaus bis uf die Schluf, von den Schluffen an den Breitenforth und Sangenfloß bis uf den Weißbacher schlag uf der Rhön, von dannen uf den stein ober der Kohlgruben, von demselben stein stehen drei stein über die Böhn herein bis zu dem stein hinder dem bron uf der öbern Rhön, von dem bron an von einem stein zum andern bis an die Schwanßwiesen, von der Schwanßwiesen an der Weißbacher markung hin bis gen Sondernaw an den trinkbron, vom selben bron den weg herab bis an das hirtenheuslein; scheidet die zent Bischoffsheim und Fladungen, von dannen an der Niderelßbacher markung bis an das Reyerßbacher hölzlein, von solchem über die Michelaue hinein bis zu dem Lindtbrun, vom Lindtbrun den heim herein bis uf den Neustatter weg, so durch den Schweinberg gehet, und an die Saure wiesen, so Hainrichen von Bibra zustehet, darufen ein markstein stehet; von solchem stein von einem uf den andern, so Schönawer und Walpicher mark scheiden, bis nauf zu der großen eichen am Geyerßnest, von solcher hinein bis an den Eckerspfad und Hohenwalpacher aichenholz, hierumb bis an die Lißbach, von dannen bis auf den Walpacher weg, so gein Schmalwasser gehet; von dannen zum Heffnersheylgen und furter bis zu der Tantzeichen, und von derselben bis zum Erlabrun hinder dem Kilmeskopff, so hereinwarts Bischoffsheim mit der zent gehörig, underm Ripelßroth herdurch und ferner uf den Schnepfenbrun; von dannen über den Walberg bis an das wasser, die Kellerßbach genant, durch die Kellerßbach uf Peter Endreßen zu Franckenheimrodt, von dannen an den Schwartzenberg, über den Schwartzenberg in Heimwiesen; von dannen über die höhe uf den Buchenbrun, von dannen uf den Rosengarten und furter uf das wasser, die Mittelbach genant, so

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ins ambt Bischoffsheim gehörig und Oberbacher und Riedenberger markung scheiden thuet, bis in die Synn, von der Synn herab bis an die Dispach. doch wird im bericht auch angezaigt, das die statt und dorf im ambt Bischoffsheim gelegen, welche die trift und hut in dem Saltzforst haben, dieselben waid und hut weiter über verzaichnete grenz mit irem viehe und Schweinen von alters herbracht haben. Gebrechen und mengel. Beschweren sich die schöpfen, daß sie dem cläger und beclagten das wort reden sollen und zugleich urtheiler und richter sein, fürs ander, daß fast alle jähr neue schöpfen (außerhalb der schöpfen von Schonaw und Wegfurth, welche, wie oben gemelt, zwai jähr aneinander an der zent sitzen muessen) an die zent gesetzt, wehre besser, man mächt pleibende schöpfen. Peinlicher prozeß. (hgo. das haupturteil nach „clag, urgicht, bekantnuß u. warhaftiger erfundung der ubelthat u. allem fürtragen gemahnt", s. bei den halsgerichtsformularen.)

Knapp, Würzburger Zent. I.

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Zent Bütthart (1497, bzw. 1575). Bezirk. O r t e : Allersheim, Bernsfelden, Bowiesen, B ü t t h a r t , Dechsheim, Egenbarg w, Gaubüttelbrunn, Gaurettersheim, Gützingen, Höttingen, Eirchheim, Lilach, Oberwittighausen, Poppenhausen, Regshausen, Rödelsee, Simringen, Unterwittighausen, Vilchband.1) 1 7 3 1 außerdem: Euerhausen, Most, Oesfeld, Tiefenthal.2) G a u e : Badenach- u. Taubergau. W. A m t : Bütthart (das übrige Leuchtenbergisch, später W. amt Grünsfeld). Bez. Ä.: Ochsenfurt, Würzburg; W ü r t . 0 . Ä. Mergentheim u. Tauberbischofsheim. I n h a b e r : W. u. Leuchtenberg (letzterem steht indeß nur ein schweigender zentgraf zu). S c h ö p f e n : 14. G. 0 . : alle vier wochen; später fünf zentgerichte, das dritte stets hochgericht. Z u s t ä n d i g k . : alle? fälle. Ordn.: lib. div. f. 20, 80 (1497); Jul. Zentb. f. 216—228; Ger. Aub 376, 15 (1696); Salb. 25, 26. G e s c h i c h t e : 1377 B. kommt von Hanau an das stiftW.,lib. ommiss. 1,160. 1390 wird das amtB. an Bronnbach u. Wertheim verschrieben, M.B. 44,147. 1527 wird durch W. u. Leuchtenberg die zentordnung aufgerichtet, item hat secretari Frieß etlich bericht der zent B. zusammengezogen, Misz. 2501. 1575 überschickt der amtmann herkommen, gebrauch u- Ordnung der zent nach W., ibid. 1589 neue Ordnung, s. Buchinger, Julius Echter, 224. 1590 vertrag mit Geyer zu Gibelstadt wegen Allersheim, das dieser ohne zent erkaufte, es werden ihm geringere Verwundungen als vogteifälle zugewiesen, 1. div. 31, 235. 1593 vertrag zwischen Rödelsee u. Fröhstockheim wegen der zentgrenzen, 1. div. 32, 69. x

) Oberwittighausen u. Vilchband 1663 bei der zent Grünsfeld, 1731 wieder bei Bütthart. 2 ) Tiefenthal früher bei der zent Geichsheim.

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1593 vertrag mit Leuchtenberg: jedem gehört die halbe zent gem. Ordnung von 1589; W.: Bütthart, Gützingen, Höttingen, Gaurettersheim, Allersheim, Gaubüttelbrunn, L.: Vilchband, 0 . U. Wittighausen, Eirchheim, Lilach. die zent zu Distelhausen wird an W. abgetreten, 1. div. 32, 73. 1593 vertrag mit Leuchtenberg: Bernsfelden, Bowiesen, Rotteisehe vorläufig an W., 1. div. 32, 75. 1593 vertrag mit dem Deutschen orden wegen Bernsfelden u. Bowiesen: alles was am leben zu strafen, an die zent; doch sollen die inwohner nur die halben zentkosten entrichten, die Wüstung u. markung Rödelsee wird zwischen W. u. dem orden geteilt, 1. div. 32, 93. 1594 vertrag zwischen Leuchtenberg u. Stefanskloster zu W. wegen Vilchband: die büßen L., abgesehen von der blutrustbuße. freiheit des fronhofs, 1. div. 32, 84f. 1596 vertrag mit kloster Schönthal wegen Sümmeringen: S. bleibt bei der zent B., gibt auch einen erbschöpfen, 1. div. 32, 173. 1715 bericht über das B. gefängnis, admin. 7498, 389. 1718 vertrag mit der probstei Haug, daß Wolkshausen zentfrei bleibe, 1. div. 57, 110. (Anf. d. 12. jh., Roger de Bouterid, Wirt. 1. anh. 20; abt des kl. Neustadt gibt lehen zu Buttert in Hohenlohes schütz, Hohenl. 1, 31; 1304 B. herrnhof des kl. Bildhausen, Hohenl. 2, 825; 1310 von Hohenlohe an Hanau, Hohenl. 1, 716; 1377 die feste B. von Hanau an W., 1. div. 77, 160; 1379 Hanauscher hof an domstift W., M. B. 43, 337; 1390 u. 1416 bürg u. amt an Wertheim u. kloster Bronnbach verschrieben, M. B. 44, 147, W. U. 33, 99; 1419 macht Wertheim das halbe amt zum W. lehen, W. U. 42, 58; 1437 bürg u. amt an Seckendorf verschr., W. U. 33, 86; 1480 von Seideneck zurück a. W., W. U. 43, 96; 1554 an Geyer v. Giebelstadt verschr., Stumpf 3, 118; gerichtsordn. 1510, Ger. Aub 601, 23, s. a. Salb. 25, 122.)

Ordnung des zentgerichts zu Buthart, durch Micheln Hermann, der zeit zentgrefe, und Hannsen Crafften, zentschopf, bede zu Buthart gesessen, sovil ine darumb bewust ist, angezeigt. actum s e x t a feria post Lucie anno 1497. (lib. cliv. 20,80.)

Zum ersten gehorn diese hernachgeschrieben dorfer in die zent zu Buthart:

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Bnthart, Gutzingen, Hottungen, Gewerettersheym, Someringen, Bernßfelden, Filchbant, Unterwittichhawsen, Boppenhawsen, Oberwittichhawsen, Kirchen, Buttelbrun, Alderßheym. Diese hernachgeschrieben hove gehorn auch in die zent obgemelt: Wohewisen und Lielach. Item die wustung gehorn auch ine die zent, sein vor zeiten weiler gewest: Egenburgk, Reckshawsen, Rotelsehe, Dechßheyn. Item so ymand in obgemelter zent peinlich gericht werden soll, muß man in obangezeigten dorfern, hofen und wustungen die zent am dritten tag davor beschreien und die inwoner gemelter flecken uf die zent fordern. Item soliche beschreiung und vorderung sol gescheen durch die zwene gebutel, einen zu Buthart und einen zu Unterwittichhawsen. Item die z e n t s c h o p f e n weit man aus den dorfern, wie h e r n a c h volgt. Item zwene aus Buthart, einen aus Gutzingen, einen aus Hottingen, einen aus Geweretterßheim, einen aus Someringen, einen aus Filchbant, aus Unterwittichhawsen zwene, aus Boppenhausen einen, aus Oberwittighausen einen, einen aus Kirchen, einen aus Buttelbrun und einen aus Alderßheym. Summa der zentschopfen vierzehen, der leben diese h e r n a c h g e s c h r i e b e n : Hanns Crafft zu Buthart, Conntz Wernlein zu Someringen, Gernolt Langenberg zu Filchpant, Heintz Korner und Hanns Langenberg zu Unterwittighawsen, Linhart Schuwart zu Boppenhawsen, Enndres Hewßlein zu Oberwittichhawsen, Michel Heynrich zu Kirchen, Enndres Schiltknecht zu Buttelbrun und Hanns Fewllick zu Alderßheym. Summa der lebendigen zentschopfen: zehen. Item die vier zentschopfen sollen aus diesen hernachbenanten dorfern erstatt werden: einer aus Buthart, einer aus Gutzingen, einer aus Hottingen und einer aus Geweretterßheym.

Zent Bütthart.

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Diese h e r n a c h b e n a n t e n haben die zentschopfen zu welen. Item zum ersten hat mein gnediger herr oder seiner gnaden amptman zu Buthart siben zentschopfen aus diesen hernachbenanten dorfern zu wein, nemlich zwene aus Buthart, einen aus Gutzingen, einen aus Hottingen, einen aus Geweretterßheym, einen aus Someringen und einen aus Alderßheym. Item so hat mein gnediger herr grave Aßmus oder seiner gnaden amptman zu Grunßvelt auch siben zentschopfen aus den nachbenanten dorfern zu welen, mit namen einen aus Filchbant, zwene aus Unterwittichhawsen, einen aus Boppenhawsen, einen aus Oberwittichhawsen, einen aus Kirchen und einen aus Buttelbrun. Item ob mein gnediger herr aus Alderßheym und mein herr grave Aßmus aus Buttelbrun oder aber mein gnediger herr aus Buttelbrun und mein herr grave Aßmus aus Alderßheym die zentschopfen zu welen haben, des steen sie in zweifei. Item so man zentgericht helt und besetzt, so hat iede herrschaft einen zentgrefen, nemliche mein gnediger herr einen redenden und mein herr grave Aßmus einen schweigenden an solichem zentgericht sitzen. Item derselbe redende zentgref nimpt auch die pflicht von allen neu geweiten zentschopfen ein, sovil ine dorumb bewist ist. Item was büß an solichem zentgericht der herrschaft erteilt werden, die sein zum halben teile meins gnedigen herrn und zum andern halbteile meins herrn grave Aßmus. Item so man vorzent helt, also das man nit über das blut, sunder über ere oder einen leymund zu verantworten richten wil, dieselben gericht helt man eins zu Buthart und das ander zu Unterwittichhawsen, ie ein gericht umb das ander. Item so oft man aber über das blut richten wil, das geschyet allernest bei dem galgen an einem flecken, genant die arme ruhe. Item in wehchen obgemelten dorfern, weiler, hofen oder wustungen einer begriffen wurde, wider den man mit peinlichem rechten handeln wolt, der sol allwegen gein Buthart gefurt, doselbst gefenglich gehalten und über ine verbürgt werden. Item soliche burgschaft soll gescheen, also das bede obgemelt herrschaft der gnugig sein, die mögen sie einem uf ein somme gelts setzen nach irem gefallen, zu verbürgen dem rechten nachzukomen

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und zu volstrecken in einer hestimpten zeit; woe er des nit dhett, das er dann soliche gelt der herschaft verfallen sei. Item und so einer einen also gein Buthart in gefengnus brocht, über ine verbürgt hat und mit peinlichen rechten wider ine handeln wil, dem sol man ein vorzent machen, also das uf solicher vorzent entgegen sei beider herrschaft amptleut oder gewalt, auch die bede zentgrefen, desgleichen die vierzehen zentschopfen; alsdann sol ime ein rechttag ernant und alle Ordnung des zentgerichts, wie er sich gegen seinen beschedigern uf den bestimpten tag mit beschreien, füren und allen dingen, sovil dem zentgericht ine zu unterrichten geburt, halten sol, heroffent werden. Item sovil ist diesen vorbestimpten zweien, mit namen Michel Herman und Hannsen Crafften, umb ditz zentgericht bewust, unverzyhen, ob sie sich hienach mere oder weiters bedechten oder herinndert wurden, auch on abbrach, wes ander mere dorumb wüsten. B u t h a r d t , die z e h e n t e zent. (1575.

Jul. Zentb. f . 216—228.)

Diese zent Buthardt stehet mit seiner obrigkait und gefellen halb ainem bischof zu Wirtzburg zu, mit dem andern halbthail an das haus Grunsfelt oder inhaber desselben; doch hat der bischof zu Wirtzburg als herzog zu Francken den ban über das blut zu leihen, und sind zwen zentgraven dasselbst, der ain ist Wirtzbnrgisch, der hat den stab, hegt die zent, fragt urthail und rieht alle Sachen aus, die ainem zentgraven gebueren. der ander ist Grünsfeldisch und ein schweigender zentgrave, sitzt mit im gericht, hat aber kain stab, fragt auch nichts, laut der Ordnung, so beede herren darüber ufgericht haben, die stehet registrirt in 1. contr. Conradi üb Thungen fol. 102, welche von wort zu wort hernach volget. Von gottes gnaden wir Cunradt, bischove zu Wirtzburg und herzog zu Francken, und Johanns, landgrave zu Leuchtenberg, nachdem die zent Buthardt etlich zeit nit in Übung gewest, bekennen wir und thun kund öffentlich mit disem brieve gein allermeniglich, daß wir zu widerufrichtung und haltung solcher zent uns nachvolgender Ordnung zu halten verainigt und vertragen haben. Erstlich, daß wir zusammen setzen, auch einander hilflich sein sollen und wollen, daß alle dieienen, so in gemelt zent Buthardt gehören, die gehorsamlich besitzen und besuechen, und daß auch

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alle, die in der zent Buthardt seßhaft, uf zentgeschrai volgen sollen, als weit die zent gehet, und, wie es in andern umbligenden Wirtzburgischen zenten ditz stucks halben gehalten wurd, der ort auch gehalten werden. Und gehören in solche zent n a c h g e m e l t e dörfer und f l e c k e n , als Büthardt, Gützingen, Hettingen, Geurettersheim, Someringen, Bernßfelden, Yilchbandt, Unterwitt ighausen, Boppenhausen, Oberwittighausen, Kircheim, Butelbrun, Alderßheim, und nachvolgende höve: Wowisen und Lilach. und diese wuestung, die vor Zeiten weiler gewesen: Egenburg, Regshausen, Rotteisehe und Dechsheim. Und an solcher zent sollen wir bede, nemlich wir bischove Conradt und unser nachkommen ein redenden zentgraven, der auch den ban von uns und unsern nachkommen empfahen und den stabe allein in peinlichen sachen haben solle, und wir landgrave Johans ein schweigenden zentgraven an solich zentgericht ordnen und daran haben. Item der Wirtzburgisch redent zentgrave soll in gegenwertigkait des schweigenden zentgraven die pflicht von allen zentpflichtigen der obgemelten dörfer, die an solich zent gehören, also nehmen, daß ein ieder uns beden, unsern nachkommen und erben zu unsers ieden

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rechten geloben und schweren soll, der zent in zentbarn sachen gehorsam zu sein, und, was an die zent gehört, dasselbig furzubringen und des rueg zu thun, wie an andern Wirtzburgischen negst daran stoßenden zenten herkommen ist. Item es sollen aus den nachbenanten dörfern vierzehen tugliche und verstendige zentschöpfen aus der gemein derselbigen dörfer zu besitzung solcher zent genommen und benahmet werden, nemblich zwen aus Büthardt, einer aus Gutzingen, einer aus Höttingen, einer aus Gewrettersheim, einer aus Someringen und einer aus Alderßheim, einer aus Vilchbandt, zwen aus Underwittighausen, einer aus Boppenhausen, einer aus Oberwittighausen, einer aus Kircheim und einer aus Butelbron. Und dieselbigen schöpfen, so die ufgenommen werden, sollen dem Wirtzburgischen redenden zentgraven in beisein des schweigenden zentgraven nachgeschriben pflicht thun: Als ich an das zentgericht zu Buthardt zu einem schöpfen aufgenommen bin, also soll und will ich desselben gerichts getreulich warten und nach allem meinem besten verstendnus urtheil und recht sprechen, dem armen als dem reichen, dem reichen als dem armen, und das nit lassen weder von mieth, gäbe, freundschaft, feindschaft oder keinerlei ander sachen wegen, dardurch die gerechtigkait verhindert möcht werden, als ich das verantworten will am jüngsten gericht. auch keine gerichte ohne wissen und laub des zentgraven oder in seinem abwesen seins bevelchhabers versäumen, des gerichts und alle heimlichkeit verschweigen und die obrigkait gemelts zentgerichts helfen handhaben ohn alles gevehrde; also helf mir gott und die heiligen. Item so iemand in obgemelter zent peinlich gericht wird, soll der zentknecht zu Buthardt in obangezaigten dorfen, hövenund wuestungen die zent- am dritten tag darvor beschreien und die inwohner gemelter dörfer und flecken uf die zent fordern mit anzeig, wan der peinlich gerichtstag sein soll, des also zu gewarten, die auch furter alle soliche peinlich gerichtstage schuldig sein sollen zu besuechen. Item so man vorzent helt, als wan man über das blut richten will, soll die verkundigung den schöpfen durch den zentknecht zu Büthardt geschehen und auch solch Vorgericht alwegen zu Büthardt gehalten werden. Item wo in obgemelten zentdörfern oder wuestungen oder selbigen grenitzen einer begriffen wnrd, wider den man mit peinlichem rechten

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handeln will, der soll allwegen gein Büthardt gefuehrt, daselbst gefänglich enthalten und über ihne verbuergt werden, wie hernach folgt. Item die buergschaft in peinlichen Sachen soll also geschehen, das die von beder herrschaft wegen uf ein summ gelts, neinblich vierzig gülden gesetzt werden soll, zu verbuergen, dem rechten nachzukommen und zu volstrecken in einer bestimbten zeit, wie ime die vom Wirtzburgischen zentgraven ufgelegt und bestimbt wurde, wo er das nit thete, das er dann solich gelt den herrschaften iedem zum halben theil verfallen sei; welcher aber solch burgschaft zu thun nit vermöchte, soll in Verhaftung zimlich enthalten und verwart werden, so lang er sein clag war gemacht hat. Item so einer also gen Buthardt in gefengnus bracht und man über in verbürgt hat, und mit peinlichen rechten wider in handien will, dem soll man, wie obgemelt, ein vorzent machen, also daß uf solcher vorzent entgegen seien beder herrschaft ambtleut oder gewalt, auch die bede zentgraven, desgleichen die vierzehen zentschöpfen. alsdann soll ime ein rechtstag ernant und alle Ordnung des zentgerichts, wie er sich gegen seinem beschediger uf dem bestimbten tag mit beschreien, fuhren und allen dingen, sovil dem zentgericht im zu underrichten gebuert, halten soll, eröffnet werden. Und soll dieselbige Ordnung des zentgerichts mit beschreien, fuehren und allen dingen gehalten werden, wie das die Wirtzburgisch halsgerichtsordnung und auch hegung der zent desselbigen peinlichen gerichtstags sich zu thun gebuert, ufgericht soll werden, begreifen wurde und mitlerzeit gehalten werden, wie hernach folgt. Item mit wissen und willen aller zentleut soll algereit und furter ewiglich also gehalten werden: so ein mißhandeler zu straffen ist, wo dann der cleger in der zent Büthardt nit seßhaft, so soll der cleger allein den costen tragen und bezahlen; ist aber der cleger in der zent Büthardt anhaim, soll solcher cost uf gleich anlage durch alle zentleute bezahlt werden, könt aber solchs nit erlangt werden, soll der cleger, ob der auch in der zent seßhaft were, den costen selbs ausrichten, wo er anders peinlich clagen wolt. Item damit übelthate gestrafft werde, haben wir uns des auch verainigt: wo ein wissentlicher thäter in der zent were, wer der were, der soll zu recht angenommen werden, domit er nit entwerde, wer aber ein bestendig gerächt uf einen, darinnen sollen sich beede ambtleute zu Buthardt und Grunsfelt miteinander underreden, domit niemand

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unrecht geschehe; doch soll in allweg kein mißhendler aus der zent gefnehret werden. Item es soll auch der zentknecht zu Büthart iedesmals die peinliche thetter binden und aufbinden zu gebuehrender zeit und niemands anders und des auch den lohn, was sich davon gebuert, allein haben. 1 ) U n d uf d e m p e i n l i c h e n g e r i c h t s t a g es also g e h a l t e n werden.

soll

Wann ein schädlich man zu Buthart in gefengnis ligt, den man mit recht vom leben zum tod bringen will und der peinlich gerichtstag angesetzt wurde, solle allen schöpfen und zentleuten darzu geboten werden und wurd furter gehalten, inmaßen hernach folgt: Nach dem vergleich bisch. Julius mit Leuchtenberg 1693 folgende o r t e : Bütthard mit Riedmühl, Gützingen, Euerhausen, Höttingen, Gaurettersheim, Tiefenthal, Sfimmeringen, Bernsfelden samt Schenckheißenmühl und andern vier m., die Geyersglocken genannt, Büttelbrunn sammt zwei mühlen, Allersheim, Möß, Bohwiesen, Egenburg, Regshausen, Rödelsee u. Dechsheim. Schöffen: Bütthard 4, Gütziiigen 1, Höttingen 1, Gaurettersheim 1, Sümmeringen 1, Allersheim 1, Poppenhausen 1, Büttelbrunn 1, Oßfeld 2, Euerhausen 2, Tiefenthal 1. jeder sein lebtag, so lang als tauglich, sie sollen das erste mal nach den gen. dörfern sitzen, bei ausfall eines der neue unten an sitzen, wähl: vom Schultheiß werden vier ehrbare bürger vorgeschlagen, zentgraf u. sch. wählen. B e s c h r e i e n : soll landknecht drei tag vor dem rechtstag 3 mal in allen dörfern: hört ihr heim, jung u. alten, bis ntag wird man halsgericht halten, zn B. über ein gefangen persohn, die groß übelthaten hat gethon, uf solchen rechtstag solt ihr kommen u. euer wehr han mitgenommen, centio, centio, centio 1 ebenso in den Wüstungen, u. soll landknecht iedesmal ein Wahrzeichen als ein span aus einer eichen oder bäum bringen, daß er die beschreiung gesezter maßen verrichtet und vor gericht zu weisen schuldig ist. wan ihn aber iemands uf den Wüstungen gesehen u. beschreihen gehört, desselben Wahrzeichen entledigt sein, Ger. Aub 376, 16. Ort: gericht noch 1660 unter der linde gehegt, 1703 unter freiem himmel, ibidem. C e n t s c h r e i b e r : schulmeister u. gerichtschreiber zu B. soll zwei centbücher haben: alle Sachen, so an gemeinen centgerichten von den partheien mit klag, antwort u. kundschaft, urkunden, red und gegenred fürgebracht, auch dieienigen Sachen, so außerhalb rechtens mit wissen u. willen unsers centgrafens, centgerichts oder andern unsern beamten vertragen werden, ordentlich u. fleißig protokolliren und einschreiben, solches in Verfassung des urteil den schöpfen alles nach einander deutlich fürlesen u. darauf das gegeben urteil begreifen, in das ander buch alle peinlichen u. malefizsachen, ergreifung mit beschreibung der person u. tat, auch wie er gestraft u. wieder ausgelassen worden, entleibung in irgendwelchem ort, dann auch in peinlichen handlungen clag, antwort, red u. gegenred etc. ibidem.

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Zum ersten, thut man den schedlichen man ans dem thura, so bindt in der nachrichter und setzt in in den stock, desselben tags frue umb siben hora besitzen der Wirtzburgisch zentgrave und die gerichtsschöpfen obgemelt das gericht an der gerichtsstat, do man zentgericht pflegt zu halten; daran soll der Wirtzburgisch zentgraf in seinem hämisch sitzen und ein stab in seiner hand haben und fragen, ob es an der rechten tagzeit sei, das man peinlich gericht besitzen und halten möge, sprechen die schöpfen zu recht ja. Zum andern soll fragen der Wirtzburgisch zentgrave, ob das gericht genuegsam besetzt sei. Erkennen die schöpfen zu recht ja. und sollen die schöpfen alle da sein, es wer dan einer oder mehr mit ehehaften krankheit beladen. Nach solchem soll der Wirtzburgisch zentgrafe ufstehn und sein gerichtsstab allein in der hand haben und das gericht hegen mit nachfolgenden Worten: Ich hege das gericht an statt des hochwirdigen fursten und herren, herren Conradts, bischofs zu Wirtzburg und herzogs zu Francken, von seiner fürstlichen genaden, stifts und herzogthumbs zu Francken wegen, auch des hochgebornen fürsten, herrn Johannsen, landgraven zum Leuchtenberg, und auch von mein des zentgraven und der schöpfen wegen, verbiete auch bracht und uberbracht vor und hinder dem gericht und gib allen den frid und gelait, die zu disem gericht kommen, den armen ausgenommen, dem gönn ich sovil und recht ist, verbiet einem ieden schöpfen, das er niemand ohn laub sein wort thun, auch keiner ufstehn soll ohn erlaubnus mein des zentgraven, alles bei der bueß, wie vor alter herkommen ist. Und darauf soll der Wirtzburgisch zentgrave die frag thun, ob diz zentgericht also genuegsam gehegt sei; erkennen die schöpfen zu recht, es sei genuegsam gehegt. Und dieweil der schadbar man noch im stock sitzt, so komt der cläger mit seinen freunden oder beistendern; dieselbigen bitten den Wirtzburgischen zentgraven um einen fursprechen. so er inen erlaubt wurd, so nimt er einen aus den gerichtsschöpfen, welchen er will, welchen er also erwehlet hat, der mueß es thun; wehret er sich wol ein weil mit Worten, so wurd in recht erkant, daß er es thun mueß. und der cläger ist demselben fursprechen ein gülden schuldig dafür zu geben, den theilet er mit den andern schöpfen. Item derselbig furspreche dingt sich an nach gerichtsordnung mit den oder dergleichen worten: lieber herr richter, ich bitte,

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darnach zu fragen, ob mir krankheit meines leibs oder nnvernunft zufielen, wie das were, das mir mein gesprech verlege oder sonst dem cläger sein wort und clage nit nach seiner notturft volstrecken möchte, ob es der cläger icht billichen wandeln, als oft des noth geschehe, und einen andern nemen möge. Das urtheil. Der mag es wol thun und spricht dann der redner: lieber herr zentgrave, es steht hie N, der cläger, und hat seinen und des lands schädlichen man, nemblich seinen und des lands dieb, mörder, straßenrauber oder, darnach dan die that ist, in dem stock sitzende, mit namen N und will mit ime recht thun und bitt ime darnach zu fragen, wie man den herbringen soll, das man nicht unrecht, sondern recht thue. Urtheil: gebunden und gefangen, als recht ist. derselbig fursprech bitt aber, zu fragen, wer den also herbringen soll. Das urtheil: es soll es der cläger thun. derselbig fursprech bitt aber, wer im darzu helfen soll. Urtheil: es sollen die gerichtsknecht thun. Derselbig fursprecher bitt, wer darzu gelaiten soll. Urtheil: das soll der zentgrave thun. Der furspreche bitt aber, zu fragen, wie sie ine herbringen sollen. Urtheil: mit geschrei und rechter führe, als recht ist. Der furspreche bitt aber, zu fragen, ob es sich zu lang über die rechten tagzeit verziehen wurde, so will der cläger hoffen, das es ime an seinem rechten billich kein schaden bringen solle. Urtheil: es bringt im billich kein schaden. Also stehet der zentgrave auf und reitet mit dem cleger und seinen freunden oder beistendern zu dem stock und gehn mit ime die gerichtsknecht. so heist der zentgrave den schadbarn man aus dem stock thun und ine den nachrichter gebunden hinaus für gericht füren; alsdan soll im der Wirtzburgisch zentgrave mit seinem stab vorreiten, und so man komt an die statt, do man in pflegt zu beschreien, so soll sich der zentgrave umwenden und heißen still halten; alsdan und ie als oft soll der übelthäter beschrien werden von dem cläger und seinen freunden, und das geschrei soll also lauten: „waffent heut hie über mein und des lands dieb, diebio" oder darnach er die that begangen hat.

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Item solches geschrei soll geschehen an dreien enden und an iedem ende zu dreien maln an orten, wie man sich des vergleicht, darnach man ferr der gerichtsstatt hat. So der schadbar man nun für gericht bracht ist, solle man ine vor gericht umwenden und hinden darkeren und sollen ine die schöpfen besehen, ob der stehe, als er mit geschrei darkommen und in recht erkant worden ist. Aisdan bitt im des clegers furspreche zu fragen: lieber herr zentgrave, fragt darnach, ob der cleger disen und des lands schädlichen man also für gericht bracht habe, als dan erkant worden ist. Urtheil: das soll der zentgrave uf den aide sagen; so besagt er das und spricht: Ich nim es uf den aide, den ich dem gericht gethan habe, das ich in herbracht hab, als mit urtheil erkant worden ist; und setzt sich dan wider nider. J e t z t v o l g t die c l a g e . Aisdan mag der schadbare man ein fursprechen nemen, ob er anders will. Item der schadbar man bitt um ein fursprechen, dem soll im der zentgrave erlauben; und er mag einen nehmen, welchen er will ohn des clagers fursprechen. und welchen er also wehlet, der soll ime sein wort thun; hete er icht Widerrede, die sol man hören, darzu moegen sich dan mehr frag begeben. Derselbig furspreche soll sich auch nach gerichtsordnung andingen, wie obverlaut ist. Item so wurd der sprach und clage dem schadbarn man wider eröffent, wie dan erstlich geclagt worden ist. Item so die Sachen uf dem sprach und clage zu recht gesetzt ist, so sollen die schöpfen in ein gesprech gehen und erkennen: nachdem die that begangen worden ist, damit er vom leben zum tod gebracht werde, nemlich ratbrechen, henken, das haubt mit dem schwert abschlagen, mit dem feuer zu aschen brennen etc., nachdem die that ist und wie man dann der urtheil eins wurde. Darnach bitt des clagers fursprech, zu fragen, ob dem cläger an seinem gezeuge, an galgen, rädern, strengen oder, was er darzu dürftig ist, icht abging, ob er das icht wol wandeln mochte, so lang dem rechten ein gnüge geschehe.

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Urtheil: er mög es wol thun. Des clegers furspreche bitt aber, zu fragen, wer dem cleger des rechten verhelfen solle. Urtheil: das soll der zentgrave thun. Darnach bitt des clägers fursprech, zu fragen, ob iemant disen gegenwurtigen cläger seinen und des lands schadbarn man abtringe oder nehme, was er unseren beden genedigen herren, dem gericht und dem cläger darum pflichtig were. Urtheil: der solches thut, ist unsern beden genedigen herren verfallen in ire genad, dem gericht und cleger ire schmähe und Scheden auszurichten nach erkantnüs des rechten. Also stehet der zentgrave auf und die schöpfen von dem gericht. und zentgrave soll sein stab nit hinwerfen, sonder soll mit seinem stabe vor dem schadbaren man reiten und ine mitsamt dem cläger und seinen freunden gelaiten von dem gericht an bis an die stat, do man in richtet. Davon ist ime der cläger ein gülden schuldig zu geben und iedem schöpfen funfzehen pfenning und den buttelen ein gülden, dem stockhausmeister sein atzung. Mordacht. So man dann mordacht halten will, ob ein mensch von dem andern ermordt, erstochen oder ersclagen worden ist, volgt hernach, wie man über die thäter richten solle, die es gethan haben. Erstlich, sobald solches dem zentrichter oder wer den bann hat furkomt, soll er von stund an die zentschöpfen, soviel er der gehaben mag, an die gerichtsstat besenden, es sei frue oder spat; des sollen auch die schöpfen ohne alle verseumnus kommen, und man soll denselbigen todten ermordten man an das gericht bringen und für die schrannen setzen; alsdann soll der Wirtzburgisch zentgrave fragen, ob das gericht genugsamlich besetzt sei. Urtheil: es ist zu disem mal genugsam besetzt; doch das ir uf das meist vir oder fünf sind. So hegt dann der Wirtzburgisch zentgrave das gericht mit nachfolgenden worten: (folgt die hegung.) Darauf bitten des todten freund oder wer sich des entleibten annimt um ein fursprechen; der wird ime erlaubt, derselbig lest fragen, wie die cläger furbringen und thun sollen in recht, damit sie solche

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ubeltheter oder mörder in urtheil oder acht bringen mögen, als recht sei, die den schaden an dem todten gethan haben. Urtheil: man soll durch zwen geschworn schöpfen, die alsbalden am rechten sitzen, den todten besehen; und die mögen ein oder zwen geschworn wund oder leibarzt zu in nehmen, die den todten helfen besichtigen, warzaichen daran zu finden, mit was beschedigung er getödt, des schadens underweisung zu geben, und die zwen schöpfen das für gericht bringen und ein ieder uf sein aide besagen, doch einer nach dem andern mit solchen worten: lieber zentgrave, ich nim es uf mein aide, den ich an das gericht gethan, das dieser gegenwertiger todt man meins Verstands und achtens an der wunden oder beschedigung vom leben zum tod bracht ist. Desgleichen der oder dieselbigen wund oder leibarzt, wie die zwen schöpfen das uf ir aide genommen, auch betauren sollen. Darnach lest des clägers furspreche fragen: dieweil der schad nach erkantnus des rechten furbracht und erzeugt sei, wie er nun furter zu dem ubeltheter mit recht clagen soll, das er recht thue und unrecht lasse. Urtheil: man soll die mit iren namen in das gerichtsbuech schreiben lassen und der Schreiber soll die dreimal nennen und der gerichtsknecht soll die furheischen mit solchen worten: N. bistu irgend da, so tritt herfur, nim das recht, thue das recht oder wehre dich im rechten, zum ersten mal, zum andern mal und zum dritten mal. Darnach Igst des clägers furspreche fragen: dieweil der übelthäter beschrieben und erfordert sei, wie er nun furter mit ime thun solle. Urtheil: man soll ine urtheilen und verurtheiln mit den geschworen schöpfen, darnach soll der richter acht und urtheil bestettigen als recht ist. Volgend stehen richter und schöpfen auf, gehen heraus von der gerichtsstatt. soll der schöpf, der fursprech gewesen, dartreten gegen dem ufgang der sonnen, seinen huet abziehen und also reden: N., als du dan gefordert, geheischen und mit aiden uberzeugt bist, das du disen gegenwertigen mord und übelthat mit der hand an disem menschen gethan und ine vom leben zum tod bracht und das gericht verschmehet hast, also sag ich dich heut fridlos: wo andere leut frid und gelait haben, da solt du keines haben, ich nim dich von und aus allen rechten und setze dich in alles unrecht, ich theil dir dein weib zu einer wissenhaften witwen, deine kind zu ehehaftigen waisen, dein lehen den herrn, von den sie zu lehen rueren, dein erb und

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aigen deinen erben, deinen leib und flaisch den thieren in den weiden, den vögeln in den lüften und den vischen in den wassern und erlaub dich meniglich uf allen Straßen und weise dich in die vier straßen der weit. Darnach solle der zentgrave aufstehen gegen der sonnen und den stab in die erden stoßen mit bloßem haubt und also sprechen: N. von N., ietzt aldo benant, für gericht geheischen und, als mit urtheil getheilt, gefordert bist, von dem schöpfen mit eid uberzeugt und verurtheilt, solche verurtheilung und vertheilung bestettig ich und sag dich also fridlose und erlaub dich allermeniglich uf allen straßen, im veld und im dorf und, wo ein ieglicher man frid und gelait haben soll, da solt du keins haben und ich weise dich in die vier wege der land. Darauf der cleger furspreche fragen lest, ob solcher vertheilung icht billich genueg sei und ob er das icht billich an allen gerichten entgelte, in mörderweis, als recht sei. Urtheil: er entgelt sein mueglich an allen enden und gerichten. Darauf der cläger furspreche fragen lest: sintemals das er also vertheilt und in die acht kommen sei, ob man ime des billich briefe und urkund aus dem buech gebe. Urtheil: so er des begert, so gibt man im billich. Darnach bitt der clager furspreche, wer soliche brief schreiben soll. Urtheil: es soll der geschworn gerichtsschreiber thun. Yolgend frag der cläger weiter, wer solich brief und urkund versigeln solle. Urtheil: es soll der zentgrave thun; damit stehet das gericht auf.1) !) In vielen jähren der unruhigen zeit willen kein hochgericht und zentschrannen erbauet gewesen, galgen nit weit von 6. auf dem Galgenberg, auch die schrannen unter einem großen bäum, nach gefallenen bäum näher an hochgericht gerückt. S e l b s t a b l e i b u n g : soll alsbalden von den schöpfen oder Schultheiß oder andere dem zentgrafen angezeigt werden, der dann mit zwei schöpfen erscheinen, den augenschein einnehmen, dan des abgeleibten nächsten verwanten freund oder wer um dieselbe person gewesen fragen u. verhören solle, aus was Ursachen u. was gestaJt solche ableibung geschehen u. was für reden, beschwernus etc. von den abgeleibten gehört worden, u. solche den nechsten an uns oder canzlei berichten u. befelchs erwarten, immittels aber des abgeleibten ehegenossen, erben anzeigen, daß durch solche ableibung alle hab und güter uns u. unserm stift vermög kaiserlicher privilegien anheimbgefallen, wann nun die verzweifelte person durch unsere nachrichter hinwegzuschaffen befohlen würde, so sollen die verlassene erben u. freund von des verzweifelten güter dem nachrichter billige belohnung

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Gemeine zentgericht sollen also gehalten werden. Nemblichen außerhalb peinlicher gerichtstäg in andern zentbarn sachen alle vier wochen, eins zu Butthart und das ander zu Wittighausen, ie ein gericht umb das ander; doch das der zentknecht zu Buthart allwegen furgebiete und der fragend und der schweigend zentgrave außerhalb peinlicher rechtfertigung in andern zentbarn Sachen ieder ein stab haben, doch das der Wirtzburgisch zentgrave alwegen die frag thun und die zent hege, wie hernach folgt. (folgt die hegung.) Darauf auch zwischen den partheien rechtfertigung ergehen soll, wie hernach volgt. Item was bueß an solchem zentgericht den herrschaften erthailt werden, die seind zum halben theil unser, bischof Cunradts und unser nachkommen, und der ander halbtheil unser, landgrave Johansen und unser erben. Item begeb sich, das der Wirtzburgisch zentgrave aus ehehaft nit da sein könt oder ufstehen muest, so soll er seinen stab dem eltisten Wirtzburgischen zentschöpfen bevehlen oder geben, der furter hege des gerichts und frag allermaß thun soll, als wer der Wirtzburgisch zentgrave selbst entgegen. Item die von Moß sollen sich gegen der zent Buthardt halten und thun, wie vor alter. Und so kein clag mehr am zentgericht ist, alsdan soll der geschworen Wirtzburgisch gerichtsknecht schreien uberlaut, herzue, herzue, wer urtheil will. Und zum ersten so soll der Schreiber des clägers namen, Zunamen und woher er ist, desgleichen des beclagten namen und Zunamen etc. einschreiben, auch die summ oder handlung, warumb etc. So nun solches geschehen ist, alsdan tritt der gerichtsknecht für und bitt den zentgraven umb einen man, der im sein wort thue, das ime erlaubt wurd; alsdan red der furspreche: Herr zentgrave, es stehet hie der gerichtsknecht von wegen der cleger, will gegen den, so an diß landrecht geladen und nit erschinen u., was sonst darauf gehen mögte, zu zahlen; wenn aber verzweifelte nichts in vermögen, alsdan die gemeinde die uncosten auszurichten schuldig, 1593, Ger. Aub, 376, 15. K n a p p , Wttwburger Zent. I.

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sind, handeln und fahren, wie recht ist, bitt darnach zu fragen, wie er sich damit halten solle. Urtheil. Man soll sie nennen und heischen, so mueß alsdan der Schreiber der beclagten namen dem gerichtsknecht laut furlesen und der ime laut nachsprechen und nennen. So list der Schreiber des clegers und auch des beclagten namen, wie die eingeschriben sind. Nimbt dann der Wirtzburgisch zentknecht den cleger zu ime und lest einschreiben N von N urtheilt N von N; des namen schreibt dan der Schreiber darzue. Wann dann solches auch geschehen ist, so mahnet der Wirtzburgisch zentgrave den Wirtzburgischen gerichtsknecht uf sein pflicht, ob er den oder die beclagten zu rechter zeit geladen und inen die ladung mundlich under äugen oder aber zu haus und zu hove verkund hette. der behelt es also uf sein pflicht. Darnach so tritt der Wirtzburgisch gerichtsknecht dar und spricht seinem wortredner nach also: Die leut, die genant, gefordert und gehaischen sind, die haisch ich zum ersten, andern und drittenmal hieher für gericht, ir herren, sie sind hie oder nit. Nun fragt der fursprech weiter, wie man es ferner mit den halten soll. Urtheil. Man soll sie urtheiln und richten, wie recht ist. Fragt weiter. Wie man sie urtheilen und richten soll. Urtheil. Es sollen die cleger durch den geschworen Wirtzburgischen gerichtsknecht thun, der mit zweien uferhobenen fingern darumb schweren soll; nachvolgends zwen schöpfen darumb sagen sollen, wie vor alter herkommen ist. Und also dann hebt der gerichtsknecht zwen finger auf, spricht seinem wortredner nach also: Die leut, die genant, gefordert und gehaischen sind, und die cleger, die lang geclagt haben, heut der tag ist, das man im verhelfen i

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Zent Bütthart.

soll mit besserem rechten, dann man ine es vorsagen soll ohn allerlei gevehrde, also helf mir gott und die heiligen. Und alsdan stehet ein schöpf nach dem andern auf, allewegen die jüngsten zwen; die nehmen es uf ihr pflicht, das die cläger so lang geclagt etc., in maßen der gerichtsknecht bis dahin vorsagen soll und nit weiter. Darnach fragt der furspreche, wie man es weiter halten soll. Urtheil. Der schöpf soll sie urtheiln und der zentgrave bestettigen; so stehet man auf und gehet heraus. Wendt sich der ein schöpf, so furspreche gewest ist, gegen dem aufgang der sonnen und mit emplöstem haubt die beclagten ins urtheil, spricht also: Die leut, genant, gefordert und geheischen und ditz gericht veracht haben, auch mit aiden überzeugt sind, den theil ich ir weiber zu ehaften witwen, ire kinder zu wissentlichen waisen, erb und aigen iren herren, von den sie zu lehen rueren, und, wo ander leut frid haben, ich urtheil und benim ine disen fried und allen landfriden. Darnach wendt sich der zentgrave umb gegen dem aufgang der sonnen, setzt den stab für sich uf die erden, legt die händ creuzweis darauf und mit emplöstem haubt sprechende: Die leut, die genant, gefordert und geheischen sind, die ditz gericht veracht haben, auch mit aiden überzeugt sind und von den schöpfen geurtheilt worden, dieselbig urtheil bestetig ich und sprich die fridlose zu dorf und zu velde und, wo ander leut frid haben, da sollen sie keinen haben, ich theil sie auch in die vier wege der weit. Darnach fragt der furspreche. Herr zentgrave fragt darnach, ob die cleger solcher urtheil nit billich genießen und die beclagten entgelten. Urtheil. Sie genießen es und entgeltens billich. Frage. Ob man solich urtheil billich in das gerichtsbuech einschreibe und den clegern uf ir begehren des under des gerichts insigel urkund gebe. 14*

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Zent Bütthart.

Urtheil. Man schreibts billich ein und gebe den cleger derhalb auch billich urkund. Frage. Wer es schreiben und versiglen soll. Urtheil. Das soll der geschworen Schreiber thun und der zentgrave versiglen.1) Im jähr fünf zentgericht, das dritte allwegen ein hochgericht (montag nach lichtmeß, quasimodogeniti, vor Johannis, vor Bartholomaei, nach Martini.) F r e v e l u. b ü ß e n : verrückung der markstein mit 401b, das zweite mal in die canzlei; wer aber ungefährlicherweise umackert u. sofort anzeigt, frei, ledig, wenn später 6 lb. wer über rain u. stein mit mähen, grasen verfährt 10 Ib., falsche eilen, maß, gewicht nach ansehen der person u. sache. flißende wunden ohne lähmung 10 Ib., höher, wenn beschädigung gefährlich, geringe blutwunden 6 lb. Schmähung nach Melchiors mandat. schöpfen am urtheil strafen an bischof 6 Ib., an zentgrafen 2, jedem schöpfen 1 lb. wenn einer seiner strafe nicht nachkommen will 10 lb. wer ordentlich erfordert außenbleibt 16 bei Wiederholung doppelt, zum dritten mal 6 lb, dann mit gefängnis, geld oder andern, unbescheiden vor gericht, fluchen 2 lb, bei Wiederholung 4 lb. wenn aber einer aus Unwissenheit wider die gerichtsordnung unbescheiden redet, gewarnet, abermals 16 beistandverweigerung bei Verhaftung 10 lb. wer büße nicht erlegt 2 x /2 lb, nach einem monat 6 lb — 10 lb — gefängnis. verschwiegene rügen: jede person 10 lb, 1693, Ger. Aub, 376,16.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf. (1527, bezw. 1575.) Bezirk. O r t e : Altmannsdorf, Bergrheinfeld, Dampfach, Donnersdorf, Falkenstein, Gangolfsberg, Geußfeld, Hauxmoormühle, Horrhausen, Karbach, Klebheimerhof, Koppenwind, Obersteinbach, Prölsdorf, Reinhardswinden, Tugendorf, Untersteinbach, Wohnau, Wustviel, Zettmannsdorf.1) 1 7 3 1 außerdem: Schindelsee, Spielhof, Traustadt 2 ); Gangolfsberg fehlt. Gau: Volkfeld. W. Ä m t e r : Gerolzhofen, Mainberg, Oberschwarzach, Zabelstein. B. Ä.: Bamberg, Gerolzhofen, Haßfurt. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Bergrheinfeld, Hauxmoor, Horrhausen. S c h ö p f e n : 14. G. 0 . : zwei hochgerichte, außerdem alle 14 tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : für alle Sachen (einige dörfer nur in peinl. Sachen). R a t h o l e n : beim rat zu Gerolzhofen. A p p e l l : bei fürst u. brückengericht. O r d n . : admin. 17907, 780 (1527); Jul. Zentb. f. 291—298; Ger. Sulzheim 137, 3 (1697). G e s c h i c h t e : 1017 durch tausch von Bamberg an W., s. Schultes, hist. Sehr. 125. 1234 bei Würzburg, Standb. 644, 273, M. B. 37, 264. 1498 grenzbeschreibung., 1. div. 20, 88. 1600 vertrag zwischen Schaumberg u. Ebrach wegen Traustadt: der rechtszug soll an das W. brückengericht gehen altem herkommen gemäß, 1. div. 33, 217. ') Obersteinbach s. a. bei zent Oberschwarzach (1731), Bergrheinfeld s. b. zent Werneck. 2 ) Traustadt s. bei zent Gerolzhofen (1731).

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Zerit Dampsdorf-Donnersdorf.

1671 vertrag mit Ebrach wegen Wustviel: zent W., bürgerliche fälle vor den Schultheiß zu Prölsdorf unter zuziehung von Ebrach, kirchweihschutz gemeinsam, 1. div. 41, 213. 1 6 8 9 wird Traustadt sammt der zent (vorbehaltlich der malefikantendurchführung) an C. F. Voit v. Rieneck, dompropst zu W., verkauft. es wird heimfall bei aussterben des männlichen geschlechts ausbedungen, 1. div. 44, 219. (Über das dorfgericht, Salb. 61, 3 3 (1695), dorfordn. 1504, Salb. 188, 24.)

G e b r a u c h , g e r e c h t i g k a i t und o r d e n u n g der l a n d t z e n n t h zu Dampßdorf. anno 1527 beschriben.

zenntgerichts-

(aämin. 17907, 780).

Erstlich, so hat sein fürstlich genade ein zentrichter doselbst, der ie zu zeiten den banne und richterstabe von seinen fürstlichen gnaden und derselbigen nachkomen soll entpfahen mit gelubden und eiden, wie sich geburt und herkomen ist und Merthen Seylhe, itzt zentgrafe, auch gethan, und des sein lehenbrive bis uf seiner genaden oder nachkomen widerrufen darüber entpfangen hat und wie desselben lehenbrive copia nachvolgt. Wier Connrad, von gottes gnaden bischove zu Wiertzberg und herzog zu Francken, bekennen öffentlich mit disem brive und thun kunt allermeniglichen, das wir unserm liben getreuen Merthen Seylhe von besondern genaden bis uf unser oder unser nachkomen widerrufen verlihen und bevolhen haben unser und unsers stiefts zentgrevenambt zu Dampßdorfe mit allen seinen gewonheiten und rechten, dem er getreulich vorstehen soll, nachdeme er uns darumbe gelobt und geschworn hat. darauf so heißen und gebiten wir allen und itzlichen personen und besonder den schöpfen des gerichts, zu demselben zentgravenambt gehörig, bei den bueßen und pennen, die wir und unser stieft darüber haben, also das ir den obgeschriben Merthen Seylhe für unsern und unsers stiefts zentgrefen ime mit allen rechten gewartet und gehorsam seit, als gewonheit und herkomen ist, on geverde. zu urkund haben wir unser insigel an disen brive thun hengen, der geben ist auf montag nach Sebastiani nach Christi unsers liben hern geburt funfzehenhundert und ime sechs und zwenzigsten jare.

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Item derselbig zentgrafe helt ungeverlich alle vierzehen tag zent nnd, so oft er dan zent helt, sol dieselbige zent durch obgemelte schöpfen und ire nachkomen, die auch alle die zent, so oft man die helt, besuchen sollen, besatzt werden. Ein yder zentgreve hat yder zeit ein zentknecht aufzunemen. Reinfeit gibt zwen schöpfen; den gibt die gemeinde doselbsten alle jare acht acker gras unter der Gereydtsklingen zu lone, der Schopfenwasen genant. Und so sie ein schadbarn man haben, den müssen sie einen ambtman zu Zabelstein uberantworten und gehört mit rüge in peinlichen und bürgerlichen sachen an die zent Dampßdorfe außerhalbe zwen hofe, die unser genediger herr zu Reinfeit, die der zent gefreit, dan so vil: wes hals und hand berurt, geburt sich an der zent zu verrechten, aber in bürgerlichen sachen hat sie ein ambtman zu Zabelstein zu weisen, an welichs gericht ime ebent. Dampßdorfe gibt fünf schöpfen, die alle jare die zent verwesen; den gibt die gemeinde doselbst jerlichen das gras uf einem gemeindewasen bei dem Schnittelwasen gelegen, des ongeverlichen uf vierzehen acker, domit sie jerlich besoldet werden, und so sie eins urtels mit andern schöpfen nit verstendig oder weis, holen sie dasselbe zu Geroltzhofen am statgericht. Und so sie ein schadbarn man haben, so sollen sie denselben zum Zabelstein einem ambtman antworten; der solle ine furter bewaren. Reynhartswinde gibt ein schöpfen, dem gibt ime die gemeinde jerlich das gras auf zweien wasen an der Klehewiesen gelegen, der sind ongeverlich vier acker; darzu werden ime jerlich 2V2 it. von dreien gutem zu obgeschriben gras seins Ions auch gegeben, und sind alle zentgericht, was hals und hand, rein und stein und sunst in allen andern bürgerlichen sachen an der zent zu rügen schuldig; in bürgerlichen sachen werden sie, wie hienach ime artickel mit weistumben angezeigt, gewiesen. Und so sie ein schadbarn man haben, den sein sie yder zeit zum Zabelstein einem ambtman zu uberantworten schuldig. Wunawe gibt ein schöpfen an die zent Dampßdorfe; dem gibt jerlich die gemeinde das gras uf zweien acker wasen oder bei dritthalben acker am Kranholtz gelegen, darzu 9 . 6 3 von zwelf gutern, der ydes jerlich 23 3 dem schöpfen für sein Ion gibt, sein auch schuldig, was hals und hand, rein und stein und sunst alle andere sachen zu rügen, zu rechtfertigen und zu verbüßen schuldig.

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Und so sie ein schadbarn man haben, den sollen sie yder zeit zu Zabelstein einem ambtman überantworten. Die wustung zu H a w t ß m o r h e gibt jerlich einen schöpfen an die zent Dampßdorfe und wurd von neun wuesten hofstetten und veldguetern belont, der yder dem schöpfen jerlich zwei pfund gibt, die zent zu besietzen, damit er mit achtzehen pfund belont wurd. sind auch alle zentgericht, was hals und hand, rein und stein und sunst alle bürgerliche sachen berurt, an der zent Dampßdorf zu ruegen und doselbst zu rechtfertigen und zu verbüßen schuldig. Und so ein schadbar man uf der wustung bedreten wurde, den sein sie auch zum Zabelstein yder zeit einem ambtman zu uberantworten schuldig. D a m p f f a c h gibt zwen schöpfen an die zent Dampßdorf, so alle jare die zent verwesen; den gibt die gemeinde doselbst das gras uf einem wasen, der Schopfenwase genant, des ongeverlichen sechs acker, und darzu ydem schöpfen zwei pfund, domit sie jerlich von der gemeinde belont werden, und sind alle zentgericht schuldig, was hals und hand, rein und stein berurt, sein sie an der zent zu rügen schuldig; in bürgerlichen sachen werden sie, wie hernach ime artikel mit den weistumben gemelt, gewiesen. Und so sie ein schadbarn man haben, den müssen sie auch zu Zabelstein einem ambtman uberantworten. D u c h e n d o r f e gibt, so man über das pluet rieht und peinlich rechtfertigung furnimbt oder ymant urteln wil, zwen nothschepfen an die zent, die mit den andern schöpfen urtel sprechen; aber in bürgerlichen sachen haben sie mit der zent nichts zu thun. Aber wan sie ein schadbarn man hant, den sein sie auch zu Zabelstein zu antworten schuldig. H o e r h a w s e n gehört auch mit den hochgerichten an die zent Dampßdorf; der sind jerlich zwei, das erst mitwuchens nach quasimodogeniti, das ander mitwuchens nach obersten, und sind die zwei gericht, was hals und hand, rein und stein berurt, zu rügen, zu verrechten und zu verbüßen schuldig: außerhalbe diser sachen haben sie mit der zent nichts zu thun, geben auch kein zentschopfen dhein Dampßdorfe. Dan wan sie ein schadbarn man haben und den bei in bedreten, den sein sie, wie andere zentbare dörfer, zu Zabelstein einem ambtman zu antworten schuldig. Es gehorn auch A l t m a n ß d o r f und F a l c k e n s t e i n mit peinlicher rechtfertigung an die zent Dampßdorf, geben aber kein

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schöpfen dohin und haben ein helfgericht, daran sie einander in bürgerlichen Sachen rechtfertigen. So sie ein schadbarn man haben, den sollen sie auch zu Zabelstein antworten einem ambtman. Vermerk auch eigentlich, das ein itzlicher, der zu schöpfen an gemelt zentgericht angenomen wurd, soll zuvorderst ermant werden, wie hernach volgt. Erstlich, das er dasselbig jare gebeicht und zu österlicher zeit zu dem hochwirdigen heiigem sacrament, als ander cristemenschen gangen sei. Item das er nit in banne oder urtel sei. Item das er ehelich geborn sei und on verleumung. Und sofern er diser stuck freie ist und also zu schöpfen zugelassen wurd, sol ein yder dem zentgrafen geloben und schweren, wie hernach volgt. Schopfeneide. Nemlich mit seinen stuelgesellen nach seiner besten verstentnus recht urtel zu sprechen, dem armen als dem reichen, dem reichen als dem armen und das nit zu lassen weder umb gunst oder gäbe, durch freundschaft oder veindschaft, haß oder neid willen, als er das am jüngsten gerichte verantworten wolle, auch alle geheim des gerichts, auch kuntschaft und urtel zu verschweigen, bis die in gericht geoffenbart werden, die zentgericht getreulich zu besuchen, so oft ime angesagt oder verkunt wurd, und, ob er hört oder verneme, das meinem genedigen hern von Wiertzburg etc. und stieft an disem zentgericht ichts abgezogen wolt werden, dasselbig dem zentgreven getreulich zu melden und fure zu bringen und, ob ymant zu seiner gnaden stieft, dem ambtman, vogt, zentgreven oder in das gericht greifen wolt, des er innen wurd, dasselbig getreulich zu warnen und sunst nach zentrecht zu halten, also helfe mir gott und die heiligen. — Und so das gericht nach altem herkomen besetzt ist, solle der zentgreve dasselbig nachvolgender maßen halten und hegen: erstlich fragt der zentgrafe den schöpfen von Reinfellt, ob es an der tagzeit sei, das ich meinem genedigen hern dise landzent gehalte und gehegen mage. Urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht, es sei wol an der tagzeit, das er meinen genedigen hern sein zentgericht halten und hegen mag, wie vor alter herkomen ist.

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Darauf fragt der zentgreve den andern schöpfen zu Reynnfeld, ob der gerichtsstuel nach notturft besetzt sei, wie vor alter herkomen ist. Urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht, das solle der gerichtsknecht besehen. Darauf spricht der gerichtsknecht, es ist besetzt, wie vor alters herkomen, und nach meins genedigen hern willen. Demnach so hegt der zentgreve solich zentgericht von des geweitigen herzogthumbs wegen zu Francken, darnach von meins genedigen hern wegen von Wiertzburg etc. und von seins erwirdigen capitels wegen, von eins ambtmans wegen zu Zabelstein, auch des vogts zu Geroltzhofen, zentgreven und schöpfen diser landzent und von wegen der landschaft, auch aller der wegen, die des gerichts zu genyßen und zu entgelten haben, wie vor alter herkomen ist, und fragt darauf, ob das gericht also zu recht genug gehegt sei. Urtelt der erst schöpfe zuDampßdorfe und spricht darauf zu recht: herr zentgreve, ich sprich zu recht, das ir meinem genedigen hern von Wiertzburg etc. dise landzent on alles geverde gehegt, wie vor alter herkomen und genugsam sei, zu rechten. Darauf verbeut der zentgreve, das nymant sein stuel reume, er thun das dan mit laube, und nymant auf oder ab hebe, er thun es dan mit laube, und das keiner des andern wort rede, er thun es dan mit laube; und verbeut auch alle frevele wort hinter und vor gericht, unrecht lueßner und unrecht warner, und fragt darnach, ob ymant solich gebot verbreche, oder ob solichs nit zu büßen sei. Der zentgreve fragt darauf den andern schöpfen von Dampßdorfe. Urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht: were die gepot uberdritt, das derselbig solichs zu verbüßen sei, wie der schöpfe erkenne. Darauf mant der zentgrafe die schöpfen uf gelube und eide, uf heut recht urtel zu sprechen, nymants zu libe oder zu leide, auch weder umb mit, gäbe, freundschaft oder veindschaft wegen, als sie solichs verantworten wollen am jüngsten gericht, und setzt das von ime und den hern zu iren treuen und erhen. Und gibt demnach fride und geleit allen den, so die zent besuchen, von wegen meins genedigen hern von Wiertzburgs zu auf und vom gericht, als vil er zu thun hat und als zentrecht ausweist, doch ausgenomen die geurtelt und geecht sind und die mit recht uberwunden werden. Darnach verhört der zentgreve die rüge und nimbt die von den zentdorfern ein; und, so er die eingenomen hat, darauf so bith der

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gerichtsknecht den zentgreven umb ein man, der unserm genedigen hern und seiner genaden das wort redt, das wirt ime gegönnt und erlaubt, ime das selbst zu reden. Dogegen thut der gerichtsknecht dise forderung: Herr zentgreve, so forder ich heut here alle dieienen an dise landzent, die der schöpfe mit rüge benant hat, und sprich ine zu um den raup. Der zentgreve fragt den dritten schöpfen von Dampßdorfe. urtelt der schöpfe uts., spricht zu recht, der gerichtsknecht solle dieselben leut fordern, und thut darauf der gerichtsknecht dise forderung: Herr zentgreve, dise forderung thun ich von meinen hern wegen und bith euch mit recht darnach zu fragen, wie ich an sie komen mage oder geweist werde, domit in nit unrecht geschee. und ist heut die erst clag. Darauf fragt der zentgraf den virten schöpfen von Dampßdorfe. urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht: man soll ine solichs mit dem gerichtsknecht zu wissen thun, das sie uf das nehst gericht komen und die sachen verantworten, furter fordert der gerichtsknecht clegere und antworter. N o t a : so der clager erstlich sein clag durch seinen redner füren wil, so sol er zuvor seinem widertheil umb den raup zuclagen und dem gerichtsknecht ein pfennig für den raup geben; das sind alle zentdorfer außerhalbe Dampßdorfe pflichtig und zu thun schuldig, die den gerichtsknecht allein darfur bitten müssen. Unterrichtung von bueßen. Item zweinzig pfund ist die höchst bueß, also wan über rein und stein gefaren oder ymand blutrustig geschlagen, das beinschrottig, darzu er verwunt eines arzt notturftig. Davon geburen unserm genedigen hern 6 ib., dem zentrichter 3 tt>., dem geschworn zentknecht 1 tl. und dem cleger 10 it. Auch so werden jerlich zwei hochgericht zu Dampßdorf gehalten, das erst mitwuchens nach quasimodogeniti, das ander mitwuchens nach obersten; und, so die gehalten, sein alle inwohner der zentdorfer die hochgericht neben den andern sunst gehalten gerichten mit werender hand zu besuchen schuldig, ire rüge und andere notturft, wie vor alters herkomen, zu thun. und in Sonderheit, so sollen die von Hoerhawsen die zwei hochgericht besuchen und, was sich mitler zeit zentbar sachen verlaufen, das sein sie zu den zweien hochgerichten zu rügen, zu rechtfertigen, zu verbueßen schuldig.

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Es bedorfe auch keiner obgemelter zentverwanten on laube des zentrichters nf die hochgericht außenbleiben, sonder es ist ein yder schuldig, die zwei hochgericht mit werender hand zu besuchen, ydesmals bei zehen pfund bueß, so die uberfaher unserem genedigen hern und dem zentrichter darumb schuldig und verfallen sein, und wurt mit der bueß, wie hievor gehört, zugleich gehalten und werden die bueß am hochgericht nit gezwifiacht, sonder ist alle gericht ein bueß. und so ymant den andern sunst blutrustig und das nit beinschrottig oder des arzt nit notturftig, ist die bueß 5 «>., nemlich unserm genedigen hern 1 tt>. 15 dem zentrichter 22} dem zentknecht 4 und dem clager 2\ tt.. ein schlechter frevel und ein seumbueß ist 15 «5, stett allein dem zentgreven zu. So aber ymant den andern vor und ime gehegten gericht lugenstrafft oder sunst freventlich in das gericht redt oder ime selbst das wort vor gericht on laube, es sei ime dan vom richter ein fursprech erlaubt, ist die bueß 15 d oder, wie es der schöpfe nach gelegenheit yeder Sachen urthelt, und stett dem zentgrafen zu. Item die schopfenstraffe; ist vor alters herkomen, welicher urtel und recht nit helt, welichem die ertheilt, der verfeit 12 tt., nemlich unserm genedigen hern 3 it. 18 3, dem zentrichter 1 tt. 24 sJ, dem zentknecht 18 4> und den schöpfen ir ydem 15 Item ein würfe, so man driefft oder feit, ist 20 tb. und wurd mit der bueß, wie hievor andung geschieht, gehalten, es ist auch vor alters aller zentbarer dorfer herkomen: ob ymant vergeweltigt und umb recht und hilfe, rettung schrihe und von rechtswegen gemant wurd, denselben ist yder zentgreve schuldig, rettung zu thun und meniglichs seins Vermögens bei recht zu handhaben; wo das aber uberfaren und nit geschee, so ist ein yder zentseße doselbst, so er das geschreihe gehört und nit hilfe gethan, unserm genedigen hern 10 tt. bueß verfallen und schuldig, daran zentrichter, cleger, schöpfen und zentknecht nichts hant. Nota, unser genediger herr von Wiertzburg hat uf den zentbarn dorfer, als nemlich Dampffach, Hoerhawsen, Hawtßmorhe und Reinhartswinde, so die von gerichtswegen angeschrihen wurden, nit weiters die nachvolge, dan soweit die zent ime gezirk begreift und umbfangen hat. Der zentgreve ist auch yder zeit schuldig, dem clager, so er ichts am rechten erstanden, an sonder belonung durch den gerichtsknecht zu verhelfen.

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Dogegen von alters herekomen: so der clager ein urtel, es sei umb schulde oder erbstuck, wie das nomen haben mag, an diser landzent mit recht erstehet und erlangt, dovon ein itzlicher meinen genedigen hern von Wiertzburg von 10 gülden ein gülden, von zehen pfund ein pfund und von 10 & ein pfening zu gelten und zu geben schuldig; und sol der gerichtsknecht yder zeit, so sich das begibt, mit recht darnach fragen lassen, und gehört das claggelt unserm genedigen hern das halbe und dem zentrichter das ander halb theil zu und hat sunst nymants theil daran. Und so ymant pfand gegeben wurde und nit geschätzt und so es essende pfand, die stehen drei tag, und so es ander ligende pfand, 14 tag; und so sie dozwischen nit gelost, hat derienig, dem soliche pfand gegeben, macht, die furter umb sein gelt zu cristen und juden, wie ime das gelegen oder ebent, zu versetzen. Mit den weistumben wird es also gehalten, das alle zentbare dorfer vermöge voriger artikel am zentgericht zu rügen, zu verrechten und zu verbüßen schuldig, und wurt do nymants gewissen, dan die zu Dampffach, Hoerhawsen und Reinhartßwinde hat man vor alters und noch in bürgerlichen sachen gewiesen; es were dan sache, das ymant an gemeltem zentgericht beclagt und dem clager von des beclagten herrschaft zum ersten und andern gericht nit geholfen, so wurd der beclagt umb die seumbueß erkant. alsdan ist ime der zentrichter zu weisen nymer schuldig; wurt aber dem clager dozwischen geholfen, hat der zentrichter des furter nit einrede zu thun. Vermerk, wie man sich in peinlichen Sachen h a l t e n soll. So man zugesagt, peinlichs rechten über einen zu gestatten, so ist der ancleger N tt>. und N i> oder heller über den schadbarn zu verbürgen schuldig. Und so man also nach obgemelter zusag peinlichs rechten zu gestatten verbürgt hat, so ist man furter auch schuldig, peinlicher frag zu gestatten. Und so der peinlich rechtag bestiembt wurd, sollen die gerichtschopfen drei tag bevor verbotet werden, die urgicht zu hören, und sich dovon umb straffe seiner verwurkung mit einander unterreden. Es sol auch der schadbar man drei tag bevor durch den zentkneeht an oerten, wie hernach volget, beschrihen werden, erstlich

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mit dem geschreihe anzuheben bei der hollerstauden am Pfaflenberg, am andern zu Nyderntheres mitten ufm Meun, zum dritten auf der Zentgruben zwischen Steynßfelt und Dampffach an der straße, zum vierten zu Hawtsmorhe am bache, zum fünften an siben wegen hinter dem Zabelstein, zum sechsten an der warth ob Trawstat und zum sibenden zu Reynfelt ime dorf bei dem brun. Aber uf den peinlichen gerichtstag wurd es mit den schadbarn gehalten, so man sie rechtfertigt zu Dampßdorf, wie am zentgericht zu Geroltzhofen, allein das der schadbar uf denselben peinlichen gerichtstag vom Zabelstein dein Dampßdorf, zuvor und ehe sich das gericht setzt, in stock geantwort werden soll. Und so volgents das halsgericht gehegt und die vorurtel ergangen sind, so sol der schadbar aus dem stock gethan werden und mit geschreihe durch den ancleger und nachrichter für gericht gefurt und nach der that ydesmal an nachvolgenden orten beschrihen werden und erstlich bei dem stock, zum andern unter dem thore gegen dem gericht, am dritten bei der schranen am gericht. und sol ydesmal an den dreien orten der geschworn zentknecht dem ancleger vorschreihen: ich schreihe heut über mein und des lands diebe, dibiche iohe etc. Und zu ydem mal soll der ancleger dem zentknecht nachschreihen und volgents wurd der schadbar für gericht gestellt. — So ligen dan dise hernachgeschriben dorfer und weiler auch in euer fürstlichen genaden obrigkeit angezeigter zent, der ort aller unser genediger herr allein die freischliche obrigkeit hat. was aber sunst in bürgerlichen sachen und umb verwirkung rein und stein, haben sein fürstlich genaden nichts mit zu thun; sind auch nit schuldig, rechtfertigung an der zent darumb zu thun, sunder wurd yder theil seiner herrschaft gelassen, erstlich: Gewißfeit ist herrn Hansen von Schwartzenbergs, der Fuechß zu Breppach, Schawmbergers zu Trawstat, Wolffen von Heynnachs und ander dorfshern. Wuestvielde ist Achatzius Oechßen und Ebraisch. Coppenwinde Oechßen uts. Obern- und Nydern-Steynbach Wiertzburgische. Carbach Hans Lamprechts. Cleybheim Bambergisch. Prelßdorfe Wuertzbergisch. Zeptmanßdorfe der von Gieche.

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Nota: der ort uts. wurd an keinen nichts beschrihen. Und darumbe ist man dem zentknecht zu geben schuldig 1 golden, von einem itzlichem zu beschreihen und zu gericht zu bitten. Item dem vogt 2 gülden auf den peinlichen gerichtstagen. Dem zentgreven 1 gülden Dem zentknecht 1 gülden Dem richter und schöpfen ein malle und nit mere. Es sind auch schuldig, uf den gerichtstag alle, die in den dorfern, so in die zent gehorn, seßhaft sein, arm und reich, uf den peinlichen gerichttag zu erscheinen mit irem hämisch und weren, das gericht zu beschirmen bei der hoechsten bueß. So hat dan der gerichtsknecht für sein besoldung jerlich: 1 gülden gibt ime der chuchemeister von meins genedigen herrn wegen zum Zabelstein. Item ein gemeinen wasen, angeverlich bei 2^2 acker, hat er von der gemeinde zu Dampßdorf und geben ime nichts für die raubepfening und darzu kein laube prot. Item ein yder haußes, außerhalb der Ebraischen, zu Dampffach gibt ime einer ein laube prots. Desgleichen die von Horehawsen und Reinhartßwinde ein yder hausses ein laube prots. Item von einem furboth zu Dampßdorf 2 3 und sunsten in der zent 3 So aber der zentknecht außerhalbe der zent ymant verscheinpoten must, solichs stett zu des zentknechts willen und gefallen, ime darumbe zu Ionen. Außerhalbe obgenanter flecken weiß ich euer fürstlichen genaden weiter kein anzeigung zu thun.

DampJJdorf, die d r e i z e h e n c l e z e n t . (1575. Jul. Zentb. f. 291—312). In die zent D a m p ß d o r f g e h ö r e n mit der z e n t b a r l i c h e n und f r a i s c h l i c h e n o b r i g k a i t n a c h v o l g e n d e dörfer und w u e s t u n g . Dampßdorf 1 mit aller hoher und nider obrigkait WirtzBergkreinfelt J burgisch. R e i n h a r d t s w i n d e gehört mit der nidern obrigkait Joachim Fuchsen zu Wunfurth.

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Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

W u n a w , mit hoher und nider obrigkait Wirtzburgisch. H a u t s m o h r e , ein wuestung. dieselben gueter, deren neune ganz sind, seind in die dörfer Dampfiach, Dampßdorf, Stainsfelt, Schwappach und Reinhardtswindt ausgethailt; gehört sonst mit der nidern obrigkait dem Fuchsen zu Wunfurth. D a m p f f a c h ist ein ganerbendorf, hat Bamberg, Ebrach, Thereß, Castel, die Fuchs zu Binbach, Wunfurth und Schweinshaubten, auch die Eben zu Zell undersessen der orts. hat ein ieder ganerb ein besondern Schultheißen und in geringen feilen, so nit zentbar, über die seinen zu gebieten. T u g e n d o r f , Ebrachisch und ein man Schaumbergisch. H o r h a u s e n gehört dem closter Thereß zu. ist mein genediger fürst und herr von WirtzAltmanßdorf burg oberster vogt und herr zu dorf und velde, haben auch sein fürstliche genaden der enden alle gebot und verbot und haben beede dörfer miteinander ein helfgericht und seind beede Falckenstain Schultheißen iedes flecken richter; gibt iedes dorf sechs schöpfen an bemelt helfgericht. — W u s t f u l d t ist mit der nidern obrigkait Rotenhännisch, Ebrachisch, Geyerisch etc. C o p p e n w i n d t gehört mit der obrigkait Wolfen von Rottenhans erben; wie sich ein ganze gemaind der orts gegen meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg reversirt, hinfurter die übelthetter bei inen ires besten Vermögens zu hemmen und in die zent Dampßdorf (dahin Coppenwindt mit der fraisch gehörig) in gefengliche verhaft zu antworten oder zum wenigsten die thetter bei inen zu verwahren und dem zentgrafen zu wissen zu thun, daß er sie hole, befind sich 2 contract. Conradi fol. 69. Obern I S t a i n b a c h mit aller obrigkait, gebot und verboten Nidern J Wirtzburgisch, außerhalb zwai gueter im dorf Under Stainbach sambt der Aumüeln under dem dorf, Valentin von Munster gehörig, seind vor zeiten Contzen von Mieltz gewesen. Cleibheim, Bambergisch. P r e l ß d o r f , Wirtzburgisch. Z e p t m a n ß d o r f gehört ietziger zeit frauen Eva von Gich, gebornen von Aschhausen, wittibin, zue. K a r b a c h gehört laut des ambtbuchs über das amt Zabelstain mit der fraischlichen obrigkait und halsgericht auch in dise zent.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Gangolffsb erg. dessen orts gehört meinem genedigen herren von Wirtzburg die fraischlich obrigkait auch zu. Geulchsfelt. gehört laut des zinsbuchs über das ambt Zabelstain, auch des zentberichts, so Caspar Dinckel, gewesener vogt zu Geroltzhoven, und Merthen Seyle, zentgrafen zu Dampßdorf, im jähr 1527 gethan, an dise zent Dampßdorf. und obwoln Peter Eisen, vogt zu Geroltzhoven, under dem dato den 7. octobris anno etc. 70 bericht, daß berurt dorf an die zent Geroltzhofen mit der fraisch gehören solle, so befindt sich doch in etlichen alten berichten dises dorfs halben furgeloffen, daß im vierzehenden jähr ainer, Hurnhaintzlein genant von Geulchsfelt, entleibt, der durch herren Marxen von Berlichingen, rittern, seligen, damals ambtman zum Zabelstain, daselbst angenommen und ohn meniglichs widersprechen in das zentgericht Dampßdorf gefuehret, daselbst vergraben und die thetter uf beschehen clag des zentgrafen am mitwochen Regiswindi jetztgemelts jahrs an diser zent in die acht erkant worden. Item anno etc. 30, als ein weib zu Geulchsfelt iren schwager, den Mecherlein daselbst, mit einem brotmesser entleibt und die gemaind dessen orts den entleibten ohne nehmung leibzaichens gen Wustfulde, dahin sie pfarren, vergraben lassen und der damals gewesen ambtman zum Zabelstain, Kummet von Gich, solches erfahren, hat er den zentgrafen mit dem landknecht und zwaien schöpfen aus der zent Dampßdorf dahin geschickt, das fraischpfand oder leibzaichen zu fordern und den toten cörper zu besichtigen, und als sie dahin kommen, solches zu verrichten, haben inen die zu Geulchsfelt solches nit gestatten wollen, sonder furgeben, wan sie übelthäter hetten, stund zu irem gefallen, denselben in ein zent zu antworten und zu rechtfertigen, welche inen ebent. auf solche verwaigerung hat bemelter ambtman solche ding an meines genedigen herren von Wirtzburgs Statthalter und räthe schriftlich gelangen lassen und beschaid gebeten, darauf uf freitag nach exaltationis crucis anno etc. 30 wider antwort gefallen, er solle den toten cörper wider ausgraben, den zentrichter und schöpfen darzu fordern, leibzaichen nehmen lassen und, da die thetterin uf Wirtzburgischer obrigkait zu betreten, sie zu verhaft annehmen und rechts über sie gestatten. Uf solchen bevelch hat berurter ambtmann, zentrichter und schöpfen den toten auszugraben wider hinauf verordnet; haben sich beede dorfsgemaind Wustfuldt und Geulchsfelt in die kirohen uf den thurn mit iren wehren verfuegt, den toten auszugraben abermals nit gestatten wollen. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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Derwegen als solches an den ambtman gelangt, hat er die zentverwanten aufgemahnet, hinaufgezogen, dem gegebenen bevelch gemeß den toten cörper ausgraben und leibzaichen nehmen lassen, auch die bauren, sovil er deren bekommen, verstrickt, wan sie gemahnet, sich zu stellen. Wievil s c h ö p f e n an d i s e r zent s i t z e n und aus w e l c h e n dörfern. R e i n h a r d t s w i n d gibt 1 zentschöpfen Bergkreinfelt 2 Dampßdorf 5 Wunau 1 Dampffach 2 H a u t s m o h r e , seind die inhaber diser gueter sambtlich aus inen ainen schöpfen an die zent zu schicken und zu belohnen schuldig, welchen ein zentgraf und die schöpfen für tuglich und geschickt darzu achten; do sich aber einer dessen widersetzen solt, muß er die guetere einem andern verkaufen, wird alsdan ein anderer an sein statt erwehlet.

seind alle erbschöpfen und sitzen an der zent, so lang sie leben und tuglich darzue sein.

D u c h e n d o r f 2. die haist man nothschöpfen, darumb daß sie allein die zent besitzen und urtheil sprechen helfen, so man über das blut richtet und peinliche rechtfertigung furnimbt; aber in bürgerlichen Sachen haben sie mit der zent nichts zu thun, besitzen auch dieselben nicht.1) W a s d i e i e n i g e n , so zu schöpfen sollen a n g e n o m m e n werden, b e f r a g t und w a s sie s c h w e r e n muessen. (wie oben.) Hörhausen 2, für die zwei hochgericht u. die zwei gericht, was hals, hand, stein u. rein, ca. 1700, Ger. Sulzbeim 137, 3.

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Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

Schöpfenaid. (wie oben.) Schöpfenbelohnung, (wie oben.) Tugendorfe. dise zwen schöpfen haben kein andere belohnung, dan daß nf den peinlichen rechtstägen, item anch uf die Vorgericht die malzeit für sie bezahlt wurdet, wie hernach vom costen zu sehen. — Welche dörfer an der zent zu rügen und zu verbueßen schuldig und was? dise dörfer alle rügen und verbueßen an der zent nichts, sondern gehörn allein mit der Wustfulde welcher gestalt fraischlichen hohen obrigkait dieEbrachischen an dieselbe, nemlich also: wan Tugendorf underthanen in sie ein schadbarn man, der disen beeden dörfern zentpflichtig, etwas malefizisch mißhandelt, weiset der Ebrachisch vertrag, so haben, verwahren sie denselben oben bald zu anfang der zent und antworten inen alsdan Carolßberg und dem dorf Gretteinem ambtman zum Zabelstatt angezogen, aus. stain; der nimbt inen an und Coppenwinde, haben sie nach solcher antObern I gf. a } n bach wortung mit der Sachen weiters Nidern J nichts zu thun. und in summa Cleibheim außer dessen haben sie mit der Prelßdorf zent durchaus nichts zu thun, Karbach seind auch in nidern zent und Altmanßdorf andern fällen, wie die namen Falckenstain haben, an der zent iemand zu Geulchsfelt recht zu stehen, nicht schuldig, Zeptmansdorf item sie besuchen auch die hohe, hals und andere gemeine zentgericht nicht. Hoerhausen ist uf die zwai hohegericht zu rügen, zu verrechten und zu verbueßen schuldig, was hals und hand, rain und stain berurt; außerhalb diser sachen haben sie mit der zent weiters nichts zu thun, dan, wan sie einen schadbarn man haben und den bei 15*

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Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

inen betreten, den seind sie, wie andere zentbare dörfer, einem ambtman zum Zabelstain zu antworten schuldig, wie davon hernach auch volgt. dise dörfer alle rügen mord, diebstal, nothDampßdorf zucht, rain und stain, fließend wunden, auch was hals und hand und andere sträffReinfeit liche Übertretung betrifft; was ieder inwohner diser dörfer rugbars siehet oder höret, Reinhardtswinde zaigt er solches seinem schöpfen an, der es alsdan angedeuter gestalt an die zent Wunau bringt, und in summa dise dörfer gehören in bürgerlichen und peinlichen sachen an Hautsmohre die zent, muessen auch in allen disen Dampffach sachen an der zent recht geben und nehmen, die Ebrachischen underthanen zu Dampffach allein ausgenommen; die halten sich negst angezogenen Ebrachischen Vertrags, davon oben bald zu anfang der zent Carolsberg meidung beschicht.1) Ob etliche diser dörfer gewiesen werden. Doch werden die zu Dampffach, Reinhardtswindt und Hoerhausen altem herkommen nach in bürgerlichen sachen, als schulden, do die an die zent gelangen, uf beschehene abforderung gewiesen; es wehr dan sach, daß iemand an gemeltem zentgericht beclagt und dem cläger von des beclagten herrschaft zum ersten und andern gericht nit geholfen, so wurdet der beclagt umb die seumbueß erkant, alsdan ist in der zentrichter zu weisen nimmer schuldig, wurde aber dem cleger dazwischen geholfen, hat der zentrichter das furter nit einrede zu thun inhalt eines berichts, so Caspar Dinckel, gewesener vogt zu Geroltzhofen, und Marthin Seyle, zentgraf zu Dampßdorf, am mitwochen nach Catharinae im jähr des herren 1527 eingenommen und zur canzlei geschickt. x ) K u n d s c h a f t : da einer zu einem zeugen ernannt, der aber nit der zent zugethan wehr, so muß der zeugenfürer dieselbigen vor seinem ortenlichen gerichtszwang u. herschaft annemen, die anfrag daselbsten schriftlich einpringen, dan in gericht uflegen. ist das aber ein inheimischer u. zentverwanter, der muß am gericht erscheinen u. seine anfrag vor einem ganzen umbstant muntlich geben; würd sobalden in das zentbuch verleibt, ca. 1700, Ger. Sulzheim 137, 3.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Ob etliche der zent gefreiet. Joachim Fuchs zu Wunfurth maßet sich diser neuerung an und will eine muhl, so neu, in H a u t s m o h r e ungevehrlich vor fünf jähren gebauet, under dem schein, daß die Bambergisch lehen, zentfrei haben; das soll im aber, weil er dessen keinen fug, nit gestatt, sondern meines genedigen fursten und herren zentgerechtigkait dessen orts gehandhabt werden. Item zu Rein feit hat mein genediger herr von Wirtzburg zwen höve, die der zent gefreiet; besuchen auch die zentgericht nicht. Item das closter Thereß vermaint, sein forst und schafhaus zu H o e r h a u s e n zentfrei zu haben, welches man im aber nit einräumen oder gestatten solle. Und als verschienes 25. jahrs sich herr Hainrich, gewesener abt zu Thereß, gegen bischof Cunraden von Thungen hochseliger gedechtnus in Schriften beclagt, daß der förster und schäfer neben andern inwohnern zu Hoerhausen wider alt herkommen an die zent geladen und gezogen werden wöllen, hat man Hansen Knern, zentgrafen zu Dampßdorf, umb bericht geschrieben, welcher denselben gethan, wie hernach volgt: Genediger fürst und herr, euer fürstlichen genaden schreiben sambt eingeschlossener schritt von meinem genedigen herren von Thereß, den förster und schäfer zu Hoerhausen belangend, an euer fürstlichen genaden ausgangen, hab ich in aller underthenigkait empfangen und verlesen, daß mein genediger herr von Thereß in derselbigen seiner schritt anzaigt, daß alwegen und ie der förster und schäfer zu Hoerhausen zentfrei gewesen und noch, hab sich der zentknecht zu Dampßdorf die gemaind zu Hoerhausen sambt den zwaien zentfreien knechten wider alt herkommen an die zent zu laden understanden. darauf gib ich euer fürstlichen genaden in underthenigkait zu vernehmen, daß ich anstatt und von wegen euer fürstlichen gnaden meinem genedigen herren von Thereß, daß schäfer und förster zu Hoerhausen vor alter zentfrei herkommen sein sollen, nit gestendig bin; wurd auch solches mit keinem bestendigem grund anzaigen mögen, dann unwidersprechlich ist Hoerhausen, soweit das mit seiner mark umbfangen, in die zent Dampßdorf gehörig, es geben auch bede knecht, förster und schäfer, dem zentknecht jerlich die büttellaib wie andere inwohner zu Hoerhausen; wurd sich auch erfinden, so sie mißhandelt, daß sie an euer fürstlichen genaden

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zentgericht zu recht gestanden, dasselb verbuest, wiewoln der vorig abt bei den ambtlenten zum Zabelstain derhalben auch anregnng gethan, aber nie anders erlangt, dan alweg uf euer fürstlichen genaden vorfahrn löblicher gedechtnus gewiesen worden und kainem endhandlung nachzulassen erlangt, es haben auch die von Hoerhausen uf ein zeit bei disem ambtman ein rüg, wie jetzt, verschwiegen, darumb ich in auch zugeclagt; hat mein herr von Thereß bei euer fürstlichen genaden zu Haßfurth, wie jetzt, ansuchung gethan, auch des ambtmans und meinen bericht empfangen, mein herr von Thereß seliger sich sein freiheit, daß solche knecht zentfrei sein sollen, aufzulegen und darzubringen erboten, derhalben mit derselben clag bishero in ruhe gestanden der Zuversicht, mein herr von Thereß solt der Sachen bei euer fürstlichen genaden end gemacht haben, dieweil dan von euer fürstlichen genaden mir kain beschaid zukommen und die von Hoerhausen jetzt widerumb ein rueg verschwiegen, auch der zent abbrach zu thun vermainen, hat euer fürstlichen genaden zentknecht ein ganze gemain umb ein verschwiegene rueg, auch ander sachen halben mit recht furgenommen; derhalben ohn bevelch euer fürstlichen genaden, schäfer oder förster frei zu lassen, mir nit gebueren will, hab ich euer fürstlichen genaden uf euer fürstlichen genaden schreiben in underthenigkait nit verhalten. Von bueß, frevel und claggelt. Höchste bueß ist zehen gülden, wurdet allein den muetwilligen iniurianten ufgelegt inhalt bischof Melchiors deshalben ausgangnen mandats; gehört allein meinem genedigen forsten und herren von Wirtzburg. Ander bueß hernach ist zwainzig pfund; daran gehören dem cleger zehen pfund, meinem genedigen herren von Wirtzburg 6 it., dem zentgrafen 3 it., dem knecht 1 it. wurdet erthailt in denen fällen, was über rain und stain geackert oder iemand blutrustig geschlagen, das bainschrötig, darzue der verwundet aines arztes bedörftig, und andern sachen mehr, die an die zent gehören und für frevenlich geruegt werden. Wurf, so man trifft oder fehlet, wurdet mit gemelter bueß zwainzig pfund verbueßt. Halbe bueß ist zehen pfund; davon gehöret meinem genedigen herren von Wirtzburg 3 it., dem zentrichter it., dem cleger 5 it. und dem zentknecht 15 3.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Item, wie hernach folgen wurdet, so seind etliche zentverwante und zentbare dörfer, so hernach specificirt werden, schuldig, die zwai hohegericht, auch die peinliche halsgericht mit bewehrter hand zu besuchen; und do einer oder mehr ungehorsamlich außenplieben, der oder dieselben ist ieder meinem genedigen herren und dem zentrichter zehen pfund bueß verfallen. Item ob iemand vergewaltigt und umb recht, hilf und rettung schreiet und ainer oder der ander zentverwanter solches nit thetten, dessen bueß ist zehen pfund; geburt allein meinem genedigen herren von Wirtzburg. Blutrust, die nit bainschrötig, darzu man keines arztes bedarf, werden mit fünf pfund verbuest; daran gebuern meinem genedigen herren von Wirtzburg 1 tt 15 dem zentgrafen 22£ 3, dem zentknecht und dem cleger 2 } Ein schlechter frevel und ein seumbueß ist funfzehen pfenning; stehet allein dem zentgrafen zue. Der wurdet in solche bueß erthailt: so ainen andern vor und in gehegtem gericht lugenstraft oder sonst frevenüch in das gericht redet oder im selbst das wort vor gericht ohn laub redet, ist die bueß, wie gemelt, funfzehen pfenning oder wie es die schöpfen nach gelegenheit der sachen sonsten erthailn. Schöpfenstraff ist vor alters herkommen: welcher urtheil und recht nit helf, der verfeilt zwölf pfund, nemlich meinem genedigen herren 3 tt. 18 dem zentrichter 1 24 dem zentknecht 18 den schöpfen 6 tfc, iedem schöpfen 15 d>. Claggelt ist zehen gülden ainer, von zehen pfund aines und also fortan; gehört halb meinem genedigen herren von Wirtzburg und halb dem zentrichter, mueß es der verlustigt theil ausrichten. Wo und wan die z e n t g e r i c h t g e h a l t e n w e r d e n und w i e v i l deren im j ä h r . Alle jähr werden ordinarie zwei hohgericht zu Dampßdorf, wo es warm wetter, uf der schrannen, wo es aber kalt oder regenwetter, uf dem rathhaus gehalten, das erst uf mitwochen nach quasimodogeniti, das ander uf mitwochen nach obersten. Doneben helt der zentgraf ungevehrlich alle vierzehen tag, do änderst handlung vorhanden, uf dem rathhaus zentgericht. und soll iedes gericht durch obgemelte schöpfen und ire nachkommen besatzt werden.

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In peinlichen Sachen helt man gericht, so oft es durch meinen genedigen herren von Wirtzburg bevohlen wurdet oder es sonst die notturft erfordert. Welche zentverwanten die zwei hohe gericht zu b e s u c h e n schuldig. Item die beede hohegericht seind alle schöpfen und inwohner zu Reinfeit, Dampßdorf, Reinhardtswindt, Wunaw und Dampffach, die Ebrachischen underthanen zu Dampffach, auch die inhaber der beder zentfreien höfe zu Reinfeit ausgenommen, mit bewehrter hand zu besuchen, und, was bei inen sich rugbars begeben, zu rügen schuldig; und darf kain inwohner der enden ohn sonder erlaubnus des zentgrafen außenpleiben, sie haben gleich zu rügen oder nit. und werden die bueß am hohegericht nicht gezwifacht, sonder ist alle gericht ein bueß. desgleichen so erscheinet auch an solchen hohegerichten der schöpf von Hautsmohre und die zwen rugmeister von Hoerhausen, so gemainlich bauermeister seind, und bringen dasienig, was sie ruegbars bei inen begeben, geburlicher weis auch für. Besuchung der gemainen vierzehentägigen zentgericht. Diese vierzehentägige oder gemaine zentgericht werden allein durch dieienigen, so daran etwas zu schicken oder zu schaffen, besucht. Beschutzung der p e i n l i c h e n halsgericht. Item es stehet im buch über die gerechtigkait des ambts Zabelstain anno 1536 gemacht fol. 12 von beschutzung diser gericht also: Item es seind auch alle, die in den zentdörfern begriffen, reich und arm, schuldig, uf dem peinlichem rechtstag mit iren hämisch und wehern zu erscheinen, die zent helfen schützen bei der höchsten bueß. Und wie Jacob Siber, zentgraf zu Dampßdorf, Hanß Ulrich daselbst und Hanß Göbel zu Dampffach, bede zentschöpfen, den 29. octobris anno 75 mundlich bericht, so seind diß die dörfer, deren inwohner alle uf beschehen ausschreien der zent uf die peinlichen rechtstäg mit iren wehren erscheinen und die gericht beschützen helfen, als Reinfeit, Dampßdorf, Wunaw, Reinhardtswindt, Dampffach und Hoerhausen.

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Straff des u n g e h o r s a m l i c h e n außenpleibens. Welcher zentschöpf oder anderer zentverwanter obgemelter dörfer ohn erlaubnus ungehorsamlich außenpleibt und die hohe und andere gericht, inmaßen negst gemelt, nit besucht, der ist, so oft er das uberfehret, iedesmals zehen pfund bueß meinem genedigen herren und dem zentrichter darumb verfallen. Einemung der rueg. Darnach verhört der zentgraf die rüge und nimt die von den zentdorfern ein. und so er die eingenommen hat, bitt inen der gerichtsknecht um ein man, der von meines genedigen herren wegen das wort redet; das wurdet ime gegönnet oder erlaubt, ime das selbst zu reden. Wie die, so gerügt worden, durch den k n e c h t e r f o r d e r t werden. Dagegen thuet der gerichtsknecht dise forderung: herr zentgraf, so forder ich heut her alle dieienen an dise landzent, die der schöpf mit rüg benant hat, und sprich inen zu um den raup. Der zentgraf fragt den dritten schöpfen von Dampßdorf; derselbig urtheilt zu recht, der gerichtsknecht soll dieselben leut fordern, und thuet darauf er gerichtsknecht dise forderung: Herr zentgraf, dise forderung thun ich von meiner herren wegen und bitt euch mit recht darnach zu fragen, wie ich an sie kommen mög oder geweist werde, damit in nit unrecht geschehe, und ist heut die erste clag. Darauf wird der viert schöpf von Dampßdorf gefragt; der urtheilt zu recht, man soll inen solches mit dem gerichtsknecht zu wissen thun, daß sie uf das negst gericht kommen und die Sachen verantworten. nach solchem allem fordert der gerichtsknecht cleger und antworter und ist hiebei zu merken: so der cleger erstlich sein clag durch seinen redner fuhren wille, so solle er zuvor seinem theil um den raub zuclagen und er cläger dem gerichtsknecht ein pfenning für den raup geben; das seind alle cleger, fremde und andere (außerhalb die inwohner zu Dampßdorf) pflichtig und zu thun schuldig.

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Von den f u r s p r e c h e n . In peinlichen Sachen mueß meines genedigen herren von Wirtzburgs ancleger seinen sondern wortredner mit sich bringen, der wurd bei der Wirtzburgischen canzlei belohnet; dann nit von alters herkommen, daß ime ein zentschöpf, wie etwa an andern zenten gebräuchlich, das wort redet. Dem beclagten aber redet uf sein bitten und erfordern ein zentschöpf aus dem stuel oder, mag auch ein sondern procuratorem bestellen, stehet im bedes frei. Aber in bürgerlichen fällen redet dem cleger und beclagten iedem, do sie es änderst begehren, ein zentschöpfe; derselben ieder hat von seiner parthei zwen pfenning zu lohn. Wan aber von meines genedigen fursten und herren wegen ex officio geclagt wurdet, hat derselbig redner, so von ir fürstlichen genaden wegen redet, an den zweien hohegerichten die malzeit und an den andern gerichten nichts, welche malzeit der zentgraf von hochgedachts meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen bezahlt und im ausgeben verrechnet, was aber die schöpfen und zentgraf uf die zwei hohe und andere gericht, die peinlichen halsgericht ausgenommen, verzehren, bezahlen sie selbst.1) Von dem zentbuch, sigel und Schreiber.

Es ist ein besonder buch, darein alle rügen, clag, antwort und anders geschrieben wurdet, vorhanden. Und ist ein ieder schulmeister zue Dampßdorf zentschreiber. Aber kain aigen sigel hat diese zent, sondern gebraucht sich furfallender noth des zentrichters sigels. Wo in z w e i f e l i c h e n Sachen r a t h g e s u c h t wurdet. In irrigen oder zweifelichen feilen und Sachen erholn sich die schöpfen raths bei einem erbarn rath zu Geroltzhoven; wurdet den In bürgerlichen zentsachen kein sonderlicher proceß, sondern werden ans dem schöpfenstuhl zwen schöpfen der partei ihre Sachen fttrzutragen erlaubt, deren einer von einer clag 2 ¿¡. u. dingen sich cleger und beclagter anders nit an, als durch seinen redner, welcher den richter fragt, ob er dem cleger ein redner seines fürbringens erlaubt hab. in wichtigen Sachen mag die partei wohl fremde procuratores auf ihre costen vorbringen, ca. 1700, Ger. Sulzheim 137, 3.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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mehrern theil durch Schriften und poten ausgericht, also daß die zentschöpfen selbst nit dahin kommen oder ziehen, wie an etlichen zenten der gebrauch. Und den costen deshalben ufgelaufen bezahlt nach ergangenem urtheil die verlustigt parthei. Wohin a p p e l l i r t . Wan iemands an diser zent der urtheil beschwert zu sein und durch mittel der appellation an einem andern ort besser recht zu haben und zu erlangen vermainet, der mueß für meinen genedigen forsten und herren von Wirtzburg oder an ihr fürstlich genaden bruckengericht zu Wirtzburg, als das oberste zentgericht, appellirn und der enden sein appellation in gebuerender zeit rechtens anhengig machen und ausfuhren. Was des z e n t g r a f e n belohnung. Der zentgraf diser zent hat kain andere belohnung oder bestallung von meinem genedigen herren, dann seinen gebuerenden theil von den bueßen und zentgefellen, inmaßen oben bei dem puncten „von bueß, frevel und claggelt" zu sehen. Sonsten hat er von iedem übelthäter, so man hinricht, 1 fl. und dan von einem leibzaichen zu nehmen auch 1 fl. Die gemaind zu Dampßdorf gibt jerlich dem zentgraven von wegen des schultheißenambts, do er änderst Schultheiß und zentgrave miteinander ist, ein laub holzes, ungevehrlich aines gülden werth. Zentschreibersbesoldung. Vier pfenning von ieder summarischer clag aufzuzaichnen. vier pfenning von der antwort oder einred. zwen pfenning von einem aid für gevehrde. sechs pfenning von iedem zeugen für gericht zu verhören; do aber desselben besag sich höher dan uf ein halben bogen papier erstreckt, solle ime von iedem halben bogen sechs pfenning gegeben werden. sechs pfenning von einem urtheil zu schreiben, acht pfenning von iedem blat oder halben bogen der gerichtsacten. ein gülden gibt man im, so man einen entlichen peinlichen rechtstag helt, clag, antwort, kundschaft und anders zu beschreiben.

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Landknechtsbelohnung. Landknecht, den hat der zentgraf von meines genedigen herren wegen anzunehmen nnd mit pflichten und aiden zu beladen, der hat zu belohnung auch seinen gebuerenden theil an bueßen, wie oben „von bueß, frevel etc." zu sehen. Sonsten von meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg jerlich zwai malter korn, die werden ime durch den ambtman zum Zabelstain zu lohn gegeben, und dann: zwen gülden für ein rock, ein gülden von einem leibzaichen zu nehmen, ein gülden von einem zu fahen. ein gülden von einem zu beschreien und für gericht zu gebieten, von dem dorf Dampßdorf einen waasen bei dritthalb acker für die zentlaib und den rauppfenning. aber die andern dörfer, nemlich Reinfeit, Wunaw, Hoerhausen, Reinhardtswindt, Dampffach (doch die Ebrachischen underthanen dessen orts zu Dampffach ausgenommen) gibt ein ieder inwohner ime zentknecht ein laib brots, haist der zentlaib. zwen pfenning furgebotgelt im dorf Dampßdorf an die zent. drei pfenning von einem außer Dampßdorf in der zent. sechs pfenning von iedem zentverwanten für den richter zu verbieten ohn recht. Aber do er außerhalb der zentgezirk in seinem ambt verschickt wurd, wurdet ime gelohnet, nachdem er fern oder nahet geht. Item bemelter landknecht hat uf den kirchweien zu Dampsdorf, Dampffach, Reinfeit und andern dörfern des ambts Zabelstain das stettgelt von den kremern einzufordern, auch das schollern oder das klainot den jungen gesellen zu verleihen. Wan iemand die zentverwanten umb r e t t u n g anschreiet, daß sie demselben hilf zu thun schuldig. Es ist vor alter uf allen zentbarn dörfern herkommen: ob iemand vergwaltiget und umb recht und hilf rettung schreiet und von rechts wegen gemahnet wurd, demselben ist ieder zentseß schuldig1, rettung zu thun und meniglich seines Vermögens bei recht zu handhaben. wo das aber überfahren und nit geschehe, so ist ein ieder zentseß doselbst, so er das geschrai gehört und nit hilf gethan, meinem genedigen herren zehen pfund bueß verfallen und schuldig.

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Zentfolg. In dem ambtbach über das ambt Zabelstain und ainem alten bericht anno 1527 durch vilgemelten Caspar Dinckeln, gewesenen vogt zu Geroltzhoven, und Merthen Seyle, zentgrafen zu Dampßdorf, eingenommen und zur canzlei geschickt, davon oben auch meidung beschehen, stehet der zentfolg halben also: Unser genediger herr von Wirtzburg hat uf den zentbarn dörfern, als nemlich Dampffach, Hoerhausen, Hautsmohre und Reinhardtswinde, so die von gerichts wegen angeschrien wurden, nit weiter die nachfolg, dan soweit die zent im gezirk begreift und umbfangen hat. Aber der gemain zentbericht, so Jacob Siebner, jetziger zentgraf zu Dampßdorf, im jähr des herren 1575 zur canzlei geschickt, stehet der zentfolg halben bei dem 49. fragstuck also: Uf anschreien folgt Dampffach, soweit ir mark gehet, die andern flecken folgen, soweit die obrigkait ir begert. Und hat bemelter zentgraf sambstags den 29. octobris anno etc. 75 neben zweien schöpfen mundlich angezaigt, daß diß die dörfer sein, so also volgen, nemlich Reinfeit, Wunaw, Dampßdorf, Reinhardtswindt, Hoerhausen und Hautsmohr; daß aber die übrigen dörfer, so uf dem Staigerwald ligen, auch nachfolgen, können sie nit wissen. Von a n t w o r t u n g der in d i s e r zent und d e r e n d ö r f e r n und w u e s t u n g e n b e t r e t e n e n schadbarn personen: Reinfeit diese dörfer, so sie ein übelthäter haben, Dampßdorf antworten sie denselben mit allem dem, Reinhardtswindt Wunaw so bei ime befunden, ainem ambtman uf Hautsmohre dem Zabelstain; diß ist also von alters herkommen. Dampffach Hoerhausen C o p p e n w i n d t . seind inhalt obangezogenen revers, der registrirt 2. contr. Conradi fol. 69, schuldig, die bei inen betretene übelthäter in die zent Dampßdorf in gefengliche verhaft zu antworten oder zum wenigsten die thetter bei inen zu verwahren und dem zentgrafen zu wissen thun.

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Zent Darapsdorf-Donnersdorf.

} Stainbach Nidern J seind die übelthetter bei inen zu verWustfulde häften und dasselbig dem zentgraven Tugendorf anzuzaigen schuldig, die alsdan der Altmanßdorf zentgraf und landknecht mit etlichen Falckenstain bewehrten männern abholt und in Cleibheim die zent in gefengliche Verwahrung Prelßdorf uf Zabelstain führet. Zeptmansdorf Karbach Es hat auch mein genediger herr von Wirtzburg und ir fürstlichen genaden zentgraf macht, in allen zentbarn dörfern und wuestungen, kaines ausgenommen, ein berüchtigten übelthetter für sich selbst greifen und holn zu lassen, wan und so oft es inen geliebt oder die notturft erfordert. Wie einem gefangenen, den man peinlich zu r e c h t f e r t i g e n bedacht, f ü r das gericht geboten wurdet. Einem ieden gefangenen, der peinlich gerechtfertigt werden solle, muß am dritten tag vor dem angesetzten rechtstag durch den zentknecht furgeboten werden also: Der ancleger N. gebeut dir N. heut zum ersten, andern und dritten mal für, daß du uf N tag in peinlicher rechtfertigung gerecht werdest. Darauf soll man den armen, so ers begert, lassen beichten und mit dem hochwirdigen heiligen sacrament bewahren. Haltung der Vorgericht. Und so der peinlich rechtstag also bestimbt, sollen die gerichtsschöpfen drei tag vor demselben verboten werden, die urgicht zu hören, und sich davon umb straff seiner verwirkung mit einander underreden und eines urtheils vergleichen, und dis haist man ein Vorgericht. Wie und wan die zent und ü b e l t h ä t e r b e s c h r i e n werden. Item es soll auch ieder übelthäter, so ein peinlicher rechtstag ernent worden, drei tag vor dem angesetzten rechtstag durch den zentknecht beschrien werden also:

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Ich verkund meniglich ein peinlichen rechtstag, uf Ntag zu Irner rechter tagzeit zu Dampßdorf zu erscheinen, und erforder euch sambtlich und sonderlich, uf solchen tag helfen schützen, wie vor alters herkommen ist, bei straff und bueß, die darauf stehen. Wo solch beschreien b e s c h e h e n soll. 1. Erstlich bei der hollerstauden am Pfaffenberg. 2. Zu Nider-Thereß mitten uf dem Main. 3. Uf der Zentgruben zwischen Stainsfelt und Dampffach an der straßen. 4. Zu Hautsmohre am bach derselben wuestung. 5. An den Siben wegen hinder dem Zabelstain. 6. Ob der Wart ob Traustatt. 7. Zu Reinfeit im dorf bei dem brunnen. Item der zentknecht soll auf den wuestungen, als nemlich Pfaffenberg, Hautsmohre, Sibenwegen und der Wart speen aushauen und für gericht bringen. Und wiewoln Wustfulde, Coppenwindt, Obern- Nidern-Stainbach, Altmanßdorf, Falckenstain, Tugendorf, Cleibheim, Prelßdorf, Zeptmanßdorf und Karbach mit der fraisch in dise zent gehörig, inmaßen davon oben anregung beschehen, so wurdet doch die zent an kainem der ort beschreien. Wie es uf dem peinlichen r e c h t s t a g g e h a l t e n werde. Do nun der angestelt rechtstag vorhanden, so wurdet der arm vom schloß Zabelstain fruer tagzeit gen Dampßdorf gefurt und der enden in stock geschlossen; und so die zeit, daß er für gericht gefurt werden solle, vorhanden, so thuet man inen widerumb aus dem stock und furt in für gericht. doch wurd er zuvor underwegen ferner beschrien: erstlich beim stock, zum andern inwendig des thors und zum dritten mal nahet, doch nit gar bei der schrannen; und soll iedesmals an diesen dreien orten der geschworn zentknecht dem ancleger vorschreien, also: ich schrei heut über mein und des lands diebe, diebio etc. Zu iedem mal soll der ancleger dem zentknecht nachschreien und folgends wurdet der schadbar für gericht gestelt.

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Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

Proceß in peinlichen sachen. Weichermaßen nun am gericht ferner procedirt und verfahren wurdet, das findet sich bei dem gemainen zentbericht, so Jacob Sieber, jetziger zentgraf, anno 1575 gethan, bei dem 59. fragstuck; ist gar ein langer unnotwendiger vergeblicher prozeß, derhalben ich denselben hieher zu schreiben für unnotwendig geacht. Wer den atz und costen peinlicher rechtfertigung bezahle. So kain besonder ancleger vorhanden, sondern mein genediger fürst und herr von Wirtzburg ex officio iemand gefenglich einziehen und gegen demselben peinliche rechtfertigung furnehmen last, so sollen dem alten herkommen nach ir fürstlichen genaden allen atz, zehrung und anders dieser gefangenen und gerechtfertigten personen halben notwendig ufgeloffen bezahlen, und haben die zentverwanten niemals nichts daran geben. Voigt ferner vom uncosten, atz und zehrung. Als verschienes 57. jahrs des uberschwenklichen großen uncostens halben, so etwa an diser zent uf die gefangenen gelaufen und durch die schöpfen und andere uf die peinliche rechtstäg und sonst gemacht worden, stritt furgefallen, ist dem damals ambtman zum Zabelstain und zentgrafen zu Dampßdorf den dritten junii bemelts jahrs geschrieben und bevohlen worden, sie sollten sich miteinander berathschlagen, wie forderlich ein Ordnung, dardurch künftig in dergleichen feilen großer uncosten verhuetet, gemacht und für die hand genommen werden möcht, alsdan meinem genedigen herren von Wirtzburg bischof Friderichen dieselben Ordnung überschicken, das ist von inen beschehen, ein solche Ordnung begriffen und dieselben den sechs und zwainzigisten bemelts monats junii zu der canzlei geschickt, die dessen orts ersehen, und darauf den sibenzehenden julii benants jahrs inen hinwiderumb geschrieben und bevohlen worden, daß sie wollen derselben in künftigen feilen, do übelthäter an solcher zent eingebracht und gerechtfertigt wurden, inmaßen sie durch sie verzaichnet übergeben worden, nachkommen und deren gemeß leben, doch vorbehaltlich, dieselb zu mehren, zu mindern etc. welche furgenommene Ordnung folgenden inhalts ist:

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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Was man tag und nacht von ieder gefangenen person für atz nnd huetgelt bezahlt. Item von andern costen bei den guetlichen und peinlichen fragen and af dem peinlichen rechtstag uflaufent. 1. Erstlich, so manich nacht nnd tag ein gefangener in verhaft ligt, bezahlt man für inen ein pfand neu gelt für essen und trinken dem, so im das gibt, item sechs pfenning wartgeld tag und nacht dem, so seiner huet. 2. Zum andern, bei den guetlichen fragen soll sein der zentgraf und zwen zentschöpfen, bezahlt man für iede person drei Schilling. 3. Zum dritten, bei den peinlichen fragen sollen sein drei schöpfen und der zentgraf, wird abermals drei Schilling für iede person bezahlt. 4. Zum vierten, yon dem fahegulden. item was dem zentknecht von der zent zu beschreien und dann dem zentgrafen und zentschreiber uf den peinlichen rechtstägen geben wurdv davon ist oben bei iedes belohnung zuvor meidung beschehen. 6. Zum fünften, wann die schöpfen vorzent halten, seind sibenzehen personen, nemlich vierzehen schöpfen, zentgraf, Schreiber und landknecht, wurd für iede person zwainzig pfenning zehrung bezahlt. 6. Zum sechsten, uf dem peinlichen rechtstag, so der arm vom Zabelstain nach Dampßdorf mit gewehrter hand an die zent wurdet gefuhret, gibt man inen ungevehrlich anderthalben gülden zu vertrinken. 7. Zum sibenden, uf dem peinlichen rechtstag zu frue ist man den vierzehen schöpfen, zentgrafen, Schreiber und landknecht, altem herkommen nach, ein suppen schuldig, doch daß iede person nit mehr dann zwen Schilling verzehre, den Überrest ist der cleger zu bezahlen nit schuldig. 8. Zum achten, desgleichen uf gemeltem entlichen peinlichen rechtstag nach volstrecktem urtheil gibt man jetztgedachten 17 personen ein malzeit, die bezahlt der anclagend thail, iedoch für iede person nit mehr dan ein pfund neu gelt und zwölf pfenning für die nachzech. B e l o h n u n g von b e s i c h t i g e n n. l e i b z e i c h e n von der entleibten gittern, andernfalls der zentherr: zentgraf u. landknecht je ein fl., zweien zentschöpfen jedem ein ort. so ein unbekannter in der zent entleibt wehre u. der teter nit zu bekommen, wiird der entleibt in den nechsten flecken mit abnemung des leibzeichens begraben und die gemeinde die costen auszurichten schuldig, ca. 1700, Ger. Sulzheim, 137, 3 K n a p p , Würzburger Zent I.

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Zent' Dampsdorf-Donnersdorf.

9. Zum nennten, als auch ein ambtman zum Zabelstain mit seinen dienern von meines genedigen forsten und herren wegen mit und bei dem halsgericht ist und dasselbig neben den zentrerwanten hilft schützen, was derselbig dasmals verzert, soll der ancleger sambt obgemelten costen auch ausrichten. Wer die stock, galgen etc. ufzurichten schuldig, auch wer den costen trage. Galgen, stock, branger und anders seind die zimmerleut und muller in diser zent zu machen und zimmern schuldig, das holz darzue wurd in meines genedigen herren wald genommen, welches durch einen zentverwanten, der ohn das zum Zabelstain zu fronen schuldig, welchem es uferlegt, uf die walstatten gefuhret wurd. und ghen alsdan demselben solche für an der frohn ab. Was für eisen daran gehört muessen alle Schmidt machen. Und wan man den galgen will ufrichten, muessen alle zentverwanten darzuehelfen, die schöpfen auch nachfolgender dörfer: Wustfulde, Tugendorf, Coppenwindt, Obern, Nidern-Stainbach, Cleibheim, Prelßdorf, Earbach, Altmanßdorf, Falckenstain, — Geulchsfelt und Zeptmanßdorf ausgenommen. Und diser costen gehet aller uf meinen genedigen fursten und herren von Wirtzburg. Als aber verschienes 1556 jahrs Hanß Marschalck von Uchenhoven umb zwifacher ehe willen in diser zent gefenglich einkommen, den mein genediger herr von Wirtzburg peinlich gerechtfertigt, hat man den stock umb weniger uncostens willen allein durch die zimmerleut verfertigen lassen und die muller daheim gelassen, auch den costen desselben stocks von den bueßen und gefellen der zent nach dem tagwerk bezahlt. Grenitz diser zent. Die zent Dampßdorf fahet an im flecken Dampßdorf, erstreckt sich gegen Trauttstatt in das gehulz, das Gereuth genant, und in den graben, der Gereuthgraben genant, vom selben holz an uf Beinfeit, an der Sultzhaimer Straß hinab bis an den hohen markstain. von demselben markstain uf das gehulz, der Eicheberg genant, vom Eicheberg bis an die Duhrfelder mark, von dannen bis uf die Busoltzheimer mark, von Busoltzheim an die Tugendörfer mark, von Tugendorf uf die wuestung Pfaffenberg an den holler-

Zent Dampsdorf-Donnersdorf.

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stock, von grenitz der zwaier zent Carolßberg und Dampßdorf, davon findet sich 1 contract. Laurentii fol. 88. vom hollerstock mitten uf den Main bei Under-Theres, von Under-Theres uf die Zentgruben zwischen Stainsfelt und Dampffach, von der gruben zum Hautsmohre am bach, von Hautsmohre uf die Siben wege hinder dem Zabelstain, von den Siben wegen uf die Warth bei Trauttstatt, von diser Warth wider uf den Gereuthsgraben und Beinfeit. Ferner gehören in dise zent die folgenden neun dörfer: Obern-, Nidern- Stambach, Wustfulde, Cleibheim, Prelßdorf, Zeptmanßdorf, Karbach, Geulchsfelt und Coppenwind; erstreckt sich auch diser zent obrigkait, soweit iedes gemarkung gehet. Dis und nit mehrers hab ich Pelagius Wagner diser zent halben in alten und neuen berichten befunden, hab auch ein solches, inmaßen es vom anfang bis daher ordenlich erzelt und beschrieben, mehrgemelten Jacob Sibern, zentgrafen, Hansen Ulrichen zu Dampßdorf und Hansen Göbeln zu Dampffach, beden zentschöpfen, widerumb verstendig vorgelesen, die darauf bei iren aiden angezaigt, daß die sachen diser zent halben erzelter maßen und nit änderst beschaffen und gewant. actum den 29. octobris anno etc. 75. Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (Urgicht verlesen, altes fragment. s. b. den halsgerichtsformularen.)

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Zeni Ebenhausen. (1575.) Bezirk. O r t e : Altenfelden, Brönnhof (Wiistenbrunn), E b e n h a u s e n , Ellingshausen, Gressertshof, Hain, Hambach, Holzhausen, Lerbach (Lauerbach) w., Maibach, Orlenbach, Pfandhausen, Pfersdorf, Poppenhausen, Rannungen, Rottershausen, W i t t i g h a u s e n w . G a u : Grabfeld. W.-Ämter: E b e n h a u s e n , Mainberg. Bez.-Ä.: Kissingen, Schweinfurt. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 14. G.-O.: vierzehn bis fünfzehn gerichte jährlich. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle (doch mit ausnahmen). R a t h o l e n : b. d. zent Münnerstadt. A p p e l l : b. fürsten u. brückengericht. O r d n . : Achterkl.: Ger. Miinnerst. 8 1 4 , 3 3 , (vor 1525). 0 . : Jul. Zentb. f. 317—326, Salb. 29, 34 (1497), Ger. Euerdorf 103, 3 (1670). 1353 von Henneberg an W., M. B. 42, 59. 1471 verschreibt bischof Rudolf dem Reichart Trautwein das zentgrafenamt, dazu die „keeß, das waid- u. urtheilgeld", Standb. 590, sub Ebenh. ca. 1522 feststellung der gerechtsame u. des herkommens der zent u. wohin appellirt werde. 1574 ist die Ordnung der achterklärung zur kanzlei gebracht worden. 1575 hat der amtmann erkundigung des herkommens auf gemeine zentartikel eingenommen u. nach W. geschickt, Misz. 2501. 1715 bericht über das gefängnis (völliger mangel hieran, man muß Übeltäter in den häusern festhalten), admin. 7498, 389. (S. a. Schultes, Gesch. d. H. H. 319, 328. — 1216 verpfändet Henneberg die einkünfte zu E. an das W. domkapitel, Wirt. 3, 596; 1349 fällt E. von Henneberg an Münster, Frankenberg, Pfersdorf u. Poppenhausen, 1. div. 73, 42; 1353 wird die herrschaft von H. an W. *) Hambach später bei zent Marktsteinach (1731).

Zent Ebenhansen.

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verkauft, 1. div. 73, 2 0 ; 1883 verk. Bickenbach seine eigenleute im amt an W., M. B. 45, 4 1 7 ; 1398 verschreibt W. das schloß an Thüngen, 1 4 2 3 an Schweigerer, W. U- 43, 106, 1432 an Schwarzenberg, 1. div. 6, 102, 1470 an Mülfingen, W . ü . 44, 101; 1470 u. 1476 der an Schwarzenberg verpf. teil durch Wertheim ausgelöst, W. U, 42, 1 u. 2 ; ebenso der an Mülfingen verschr. anteil an W., 1. div. 73, 190; 1491 amt an v. d. Kere verschr., I. div. 14, 7 3 ; 1525 schloß verbrannt, Swinf. 511; 1555 an Münster verschr., s. Stumpf, Denkw. 3, 119; 1561 von Münster an W., 1. div. 80, 3 2 4 ; 1625 von Schaumberg durch kauf an W., 1. div. 37, 138; über das stadtger., Salb. 29, 3 3 (1497), stadtordn. 1585, Ms. q, 208, hist. Ver.)

Achterclerung z w a i e r u n g e h o r s a m e n l a n d l e u t , w e l c h e i r e z e n t e n nit m i t g e w e h r t e r h a n d b e s u e c h t u. d i e s e l b e n v e r a c h t haben. bei m e n s c h e n g e d e n k e n v o r u. nach dem b a u r n k r i e g a l s o in u b u n g . (Ger. Münnerst. 814, 33.)

Erstlich des fürsprechen clag. herr richter. als euch guet wissent, daß ich gegen M. K. u. M. H., bede zum Gressenhartz, umb ieren ungehorsam, nemblich das sie das peinlich gericht mit ieren wheren nicht besuecht haben, derhalben sy vor euch beclagt worden, die auch alweg zu recht gnugsam durch den freibotten erfordert worden, aber sy alwegen ungehorsam gewesen u. nicht erschinen, darumb so frag ich, wie ich an genante meine ungehorsame menner kome, das ich recht thue und unrecht lasse. richter fragt, freibott, ich frag dich uf dein aid u. glubd, ob den beclagten die ladung verworden sei, wie recht ist. freibott. ich behalt bei meinem aid, daß ich inen die ladung verkunt hab, wie recht u. von alter herkomen ist. fürsprech. was soll ich nun thun, daß ich recht thue. schöpf, der gerichtsknecht soll sy heischen, fürsprech. was soll ich nun thun, daß ich recht thue. schöpf, man soll sy richten, fürsprech. wo man sy richten soll, schöpf, in dem krais.

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Zent Ebenhausen.

fürsprech. wer den krais machen soll. schöpf, der freibott u. an iedem end der ort ain schöpf. fürsprech. wie weit der krais sein soll. schöpf, der inner 70 u. der eusser 72 schueh. darauf sol man den krais machen, fürsprech. was soll ich nun thun, daß ich recht thue. schöpf, man soll den clegern die gerichtsklaider anthun und iere schue austhnn. fürsprech. was soll ich nun thun, daß ich recht thue. schöpf, man soll sy barfus in den krais füren, fürsprech. wer das thun soll, schöpf, sein fürsprech oder ier fürsprech. fürsprech. so er das thue, ob ime der cleger nicht billich sein belonung' gebe. schöpf, er lont ime billich. fürsprech. was soll ich nun thun. schöpf, man soll dem cleger schilt u. kolben anhenken u. in die hend geben. fürsprech. was soll ich nun thun. schöpf, man soll die beclagten zum ersten mal heischen, freibott. ich haisch M. K. u. M. H. zum ersten mal. nota: alsdann nimbt der fürsprech des clegers hand mit dem kolben in sein hand und ruft den beclagten, nennt sy mit ieren namen u. klopft mit dem kolben uf den schilt u. spricht. M. K. u. M. H., ich haisch euch zum ersten mal, darumben daz ier meinem genedigen herren u. disem löblichen gericht ungehorsam gewesen u. dasselbig veracht, damit ier den cleger bewegt u. in großen schaden gefürt, kombt ier u. wolt euch umb disen ungehorsam mit ime vertragen u. euch hinfüro gehorsamlich verpflichten zu erzaigen, so wolt ier das anemen nach biderleut rat, als der schöpf getailt u. der landman ervolgt hat; kombt ier aber u. wolt darfür schweren, so wolt ier euch deß wheren mit eurem hals nach Francken recht. fürsprech. was soll ich nun thun, das ich recht thue. schöpf, man soll sy zum ersten mal suechen. nota: auf solchs nimbt der fürsprech also angethon den cleger also angethan u. furt ine im krais herumb u., wenn er herumb, kumbt, so steet er still u. fragt, was er weiter thun soll. schöpf oder urthel. man soll sy zum andern mal haischen.

Zeni Ebenhausen.

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das thuet der fürsprech aber, wie obgeschrieben stet, mit klopfen u. haischen. fürsprech. was soll ich nun thun etc. schöpf, man soll sy zum andern mal snechen. nota. darauf sucht er sy, wie vorsteet, zum andern mal im .krais herumb. fürsprech.

was soll ich nun thun etc.

schöpf, man soll sy zum dritten mal haischen; das thuet der fürsprech wie vor, zum ersten, andern u. jetzt zum dritten mal. fürsprech. was soll ich nun thun. schöpf, man soll sy zum dritten mal suechen. nota: darauf sucht der fürsprech im krais herumb, wie obstet, fürsprech. was soll ich nun thun etc. schöpf, man soll schilt u. kolben vom cleger nemen. das thuet der fürsprech. fürsprech. was soll ich nun thun. schöpf, man soll den cleger für gericht füren; der soll das gerichtklaid wider austhun u. seine schue wider an. fürsprech. was soll ich nun thun etc. schöpf, der richter soll den beclagten ungehorsamen ier landrecht nemen. richter. dise menner, nemblich M. K. u. M. H., die bede mit recht ins urthel komen seind, den nimb ich heut ier landrecht u. verbeut inen aus craft meines gwalts weg u. steg, mül u. beckenheuser u. alle wonhaftige stett, brunnen u. gemaine wasser; u. da iederman frid u. glait hat, da soll er kein freihait haben, ich thail heut ire frauen zu wittwen u. iere kinder zu waisen, den herren das aigenthumb u. ieren kindern das lehen u. nim sy heut ieren freunden u. gib sy ieren feinden. richter. uf solchs frag ich richter, ob ich disen ungehorsamen mennern ier landrecht rechtlich genomen, ob es auch craft u. macht hab. urthel etc. fürsprech. ob er solche geurtelte menner ankeme u. kunt ier nicht mechtig sein, wer ime darzue verhelfen soll, schöpf, alles, daz zentpflichtig ist. fürsprech. ob iemand kerne u. wolt ime seine geurtelte menner nemen oder sy bede abdringen, was sy damit verschuldt helten.

248 urthel. recht. x )

Zent Ebenhausen.

mit den worten das gnet u. mit den werken das land-

E b e n h a u s e n , die v i e r z e h n t e zent. (1575. Jul. Zentb. f . 317—326)

In dise zent gehören nachvolgende flecken und dörfer. Statt E b e n h a n s e n Orelbach Pferdtsdorf Eltingshansen mit aller hoher und nider obrigkait, Rotterßhausen geboten und verboten durchaus Holtzhausen Wirtzburgisch. Maybach W i t t i g h a u s e n , ein wuestung Hain Poppenhausen W u s t e n b r u n , hof, hat unser genediger herr die vogteiliche und zentbarliche obrigkait und was dem anhengig, aber der commenthur zu Munerstatt das lehen. P f e n d e n h a u s e n , der hof, herren Valentin von Munster, rittern, gehörig. Altenfellen. Lauerbach oder Lerbach, ist auch ein wuestung. hat unser genediger herr von Wirtzburg gleichfals neben der zentbarlichen iurisdiction auch die vogteilich obrigkait, wun, waid und schöpfenambt, aber burgermeister und rath zu Schweinfurth haben das lehen darauf. Haimbach. Greßhartzhof, dem commenthur zu Munerstatt gehörig, und so oft ein halsgericht besessen wurd, mueß diser hof ein person mit der besten weher darzue geben, bezahlt auch iedesmals seinen gebuerenden theil am atz und uncosten. Eine nota am anfang besagt, daß der amtmann Euch. v. Münster selbst die rolle des klägers gespielt habe, dem Schreiber scheint dies allerdings selbst zweifelhaft, „ich kan ime aber aus mancherlei bedenken schlechten glauben geben, daß er nachfolgenden proceß selbstaigner person gesetzter maßen agiert u. geübt haben solte etc. u. halt schlechte ain andere person für ain cleger.

Zent Ebenhansen.

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B a n n i n g e n , ist unserm genedigen herren von Wirtzburg die fraischlich zentbar hohe obrigkait durchaus zugehörig; aber die vogteiliche obrigkait haben ir forstlichen genaden uf niemand anders herbracht, dann allein uf ir fürstlichen genaden underthan daselbst, so im ambtbuch einverleibt, dann uf deren vom adel, als Munsterische, Stainische, Ffilbachische und anderer vom adel underthane daselbst haben, als ob stehet, ir fürstlichen genaden die zentbarlich obrigkait, wie sie dan die vier hernach specificirten ragen zu thun schuldig, aber in geringen feilen, die vier ruege nit betrefient, wollen sie an der zent Ebenhausen nit antwort geben; sondern, do ir fürstlichen genaden underthan ainer oder mehr zu deren vom adel underthanen schulden oder ichts anders halben zu clagen hett, soll der cleger solches bei obvermelten junkern oder iren vögten und bevelchhabern suchen, solche deren vom adel underthanen wollen auch nichts geben an dem uncosten uf die ex officio gerechtfertigten übelthäter laufende, aus dem bericht, so Theobaldt Julius von Thungen, ambtman zu Ebenhausen, den sechsten junii anno etc. fünf und sibenzig gethan. Wievil schöpfen an dieser zent sitzen und ob das erbschöpfen sein oder nit. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

von Pferdtsdorf von Orelbach Wittighausen Holtzhausen Eltingshausen Rotterßhausen Ranningen Altenfellen Maybach Boppenhausen Haimbach Lauerbach

1 Pfendenhausen 1 Wuestenbrun

seind nur jahrschöpfen.

dise zwen seind erbschöpfen und besitzen die zent ir lebenlang oder, so lang sie tuglich und vermöglich.1)

i) Sind alle diese schöpfen, aasgenommen der zn Pfendenhausen, weil solcher bof deren v. Münster ist, bestandweis hingeliehen u. bestendige erbschöpfen gem. befehls von 1Ö87, Ger. Euerdorf 103,3.

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Zent Ebenhausen.

Satzmänner. Diese dörfer geben auch satzmänner (aasgenommen Haimbach, Wuestenbrun, Pfendenhausen, Lauerbach, Wittighausen und Altenfellen), welche bei dem gericht zu verharren und den schütz zu halten schuldig, bis dasselbig gehegt wurdet, nach hegung des gerichts wurdet ihnen uf ir bitt vergönt, widerumb abzutreten.1) In weß namen die schöpfen zu p f l i c h t e n werden angenommen. Die schöpfen werden allwegen durch ein ambtman zu Ebenhausen oder dessen bevelchhabern im namen und anstatt unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen thumbcapitels mit pflichten angenommen; und do deren einer oder mehr sein zeit ausgesessen oder vor der zeit mit tod abgieng oder sonsten untuchtig wurde, mueß der Schultheiß desselben orts neben der gemain ainen andern tuglichen Wehlen und für das gericht stellen, welcher alsdan obvermelter gestalt mit pflichten und aiden beladen wurdet. Schöpfenbelohnung. Iede gemain, so ein zentschöpfen gibt, mueß demselben selbst lohnen und gibt ieder gemainsman in denselben flecken ein halbe metz korn. An bueßen haben sie nichts, dann allein, wan der schöpfen ainer ohne redliche Ursachen das gericht versaumbt oder gar außen pleibt, wurdet derselbig von inen umb ein gülden gestrafft, so inen in gemain gebuert.2) Buge iedes flecken und ob es alles verbuest werde. Alle erstgemelte dörfer und höf sambt der statt Ebenhausen seind viererlei an der zent zu rügen schuldig, als nemlich diebstal, fließende wunden, waffengeschrai und mordschleg und dann (wie ein alter bericht vermag), was man einem schöpfen clagt. Desgleichen seind jetztberurte vier rügen die zu Haimbach zu thun schuldig, aber mit dem underschaid, daß es eine gassen aldo, von iedem ort ein satzmann ausgen. Haimbach, ca. 1717, Ger. Euerdorf 103,3. 2) später die belohnung genau speciflciert, neben korn auch felder u. brennholz, ca. 1717, Ger. Euerdorf 103,3.

Zent Ebenhansen.

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die Creutzgassen genant, habe: was für fließend wunden, diebstal und mordschlag ob solcher gassen beschehe, gehört an die zent Ebenhausen, was aber darunter beschicht, in das ambt Mainberg und Schweinfurth, davon findest du im rathsbuchmanual anno etc. 38 fol. 32., item im gemainen zentbericht, so obberurter ambtman zu Ebenhausen bestimbte zeit gethan, über das viert fragstuck. Und was also gerügt, wurd auch an der zent verbuest und gestrafft. W a s an disem gericht für Sachen verrecht werden. An disem gericht werden verrecht alle peinliche händel, schmach, Verwundung, schaden, stain und rain belangende, desgleichen auch schuld und andere geringere Sachen, und in diser fällen allen seind die zentverwanten an diser zent recht zu geben und nehmen schuldig, den die dörfer in diser zent kaine dorfgericht haben, die inwohner zu Ebenhausen und Hain allein ausgenommen, dieselben geben und nehmen in geringen fällen, doch die vier rueg nit betreSent, recht am Stattgericht zu Ebenhausen. Von den bueßen. Zehen pfund die höchste bueß, damit werden blutrust verbuest; ist solche allein unserm genedigen herren zustendig und die weher, damit die blutrust gemacht, ist auch der obrigkait verfallen. Frevel ist dritthalb pfund. Seumbueß ist funfzehen pfenning; laut des jetzigen zentgraven bestallung geburt im am frevel und seumbueß nur der viert theil. Die Scheltwort aber werden nun hinfurter zehen gülden, laut bischof Melchiors hochseligen ausgangnen mandats, verbuest, unserm genedigen herren gehörig.1) Freihöf. Deren ist kainer in der zent. Von h a l t u n g d e r gericht. In peinlichen Sachen helt man gericht, so oft es die obrigkait bevilcht und es die notturft erfordert. item man gibt zu klage den zehenden pfennig, von einem geurteilten nimpt man 10 lb. item für die hosten buß teilt man m. gn. h. zehen lb. u. die stimme vom zentgericht erträgt jerlichen uf 16 fl, 16. jahrh., Standb. 400, 234.

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Zent Ebenhansen.

Aber in bürgerlichen sachen werden des jahrs ungevehrlich ein vierzehen oder funfzehen gericht, nachdem es die notturft erfordert, gehalten, daran Sachen verrecht werden, inmaßen oben underschiedlich vermelt. Hegung des g e r i c h t s . (nach gewöhnlicher form, „dieb, mörder, straßrauber u. kirchenbrecher, die sollen weder frid noch gelait haben".) 1 ) Von f u r s p r e c h e n . In peinlichen sachen und rechtfertigungen mueß der ancleger sein sondern wortredner haben und mitbringen, dem beclagten aber redet ein schöpf aus dem ring. Sonsten werden alle jähr zwen aus den schöpfen zu fursprechen gewehlet, so den partheien an den gemainen zentgerichten ir notturft furtragen, und ist ir lohn anders nichts, dan, wan sie ein urtheil erlangen, muessen cleger und antworter inen achthalb pfenning geben. Ob ain z e n t b u c h , sigel oder Schreiber vorhanden. Kain zentbuch ist vorhanden. Desgleichen kain aigen sigel oder Schreiber; der zentgraf schreibt selbst, sigelt auch iedesmals von der schöpfen wegen.2) !) Peinlich gericht in den schrannen vor dem obern thor zu E., gemeine zentgericht in bürgerlichen sachen im gemeinen Wirtshaus zu E., vormittag, die hegung umb 9 uhr angefangen, verbiete auch alle winkelrede, ohrenbleser u. heimbliche rathgebere. gastgericht, keins bei mannsgedenken, dieweil sonsten alle montag gericht gehalten werden, andingnng. do einer mit einem an diesem zentgericht za rechten, muß er ersüichen denselbigen vor gehegtem gericht durch den zentknecht laden, dann drei tag vor dem gericht ein solches durch bemelten zentknecht mündlich unter äugen oder zu hause anzeigen u. fordern lassen, wer sich nun des gerichts hegung nicht gemeß verhelt, 2Vz Ib. büße, k u n t s c h a f t . so einer k. bedürftig, so dieselbige in der zent gesessen, muß dieselbige durch den knecht gehaischen, die dann ufs nechste gericht bei straf 1 fl seumbuß zu erscheinen u. vor öffentlichem gericht sein aussag nach aidschwur zu thun schuldig, 17. jh., Ger. Münnerstadt 814, 38. Ist ein gewisser zentschreiber, so auch dem schuldienst u. gegenschreiben vorstehet, kein besonder lohn, auch von gerichtsgefällen nichts; was aber malefizsachen, von den beambten taxirt, 17. jahrh., Ger. Münnerstadt 814, 33.

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Zentfolg. Alle zentverwante seind nachzufolgen schuldig, soweit die ubelthetter beschrien werden; allein der edelleut underthanen zu Ranningen wollen volg und rais frei sein. Vom r a t h s u c h e n . Die schöpfen haben sich von altershero in zweifelichen sachen raths erholt zu Munerstatt an der zent; und was die geschickten schöpfen umb rath verzehren, das muessen sie selbst bezahlen. Wohin appellirt. An unsern genedigen herren von Wirtzburg oder an ir fürstlich genaden bruckengericht daselbst, als das obriste zentgericht, wurdet von disem gericht appellirt. Zentgravenlohn. Sechzehen gülden an gelt. acht malter körn. zwainzig malter habern. ein sommer und ein winterhofgewand. den vierten thail an der kleinen bueß. aus des jetzigen zentgrafen Hans Wolfi Stoltzen bestallung, so er von unserm genedigen herren von Wirtzburg hat, gezogen. Landknechtslohn. Des landknechts besoldung ist von ieden zentverwanten ein laib brot und ein pfenning gebotgelt.1) Wie die s c h a d b a r n leut an die • zent g e a n t w o r t werden. Do ein schadbar man, es sei umb was malefizischer verbrechung willen, in einem flecken, so zentbar, betreten wurdet, mueß solches alsbalden ainem ambtman zu Ebenhausen oder in dessen abwesen ainem zentgraven daselbst angezaigt werden, welche alsdan den landknecht hinausschicken und solche schadbare person abholen 2 malter körn, 2 m. waiz, 2 metz erbes, 1 metz linsen u. von iedem zentverwanten 1 laib brod, ferner fahgulden, von ladung vor gericht 1 »}, 17 jh. Ger. Mttnnerstadt 814, 33.

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lassen, und die nachbarn im flecken, darin die übelthetter begriffen, seind schuldig, uf ermahnen denselben mit irer weher bis gen Ebenhausen in das gefengnus zu belaiten; und den uncosten uf die gefangene, ehe der an die zent geantwort worden, gangen, mueß dasselbig dorf, so inen gefangen hat, bezahlen. Von gestolener und g e r a u b t e r haab. Wo gestolene und geraubte haab und anders bei einem fibelthetter gefunden, ist solches der zentgraf zu sich zu nehmen befuegt; und im fall sich iemands darzue, dem solche entwandte gueter zustunden, erfunde, ist er ime solche uf genuegsame gegrundte anzaigung ohn allen sein oder iren costen und schaden widerzugeben schuldig. Ob der zentherr, iederzeit in die zentbarn dörfer einzuf a l l e n und übelthetter h e r a u s zu nehmen, macht. Ja, unser genediger herr hat wol macht, in alle zentbare dörfer, höf, flecken, weiler und wuestung, in dise zent gehörig, inmaßen dieselben oben specificirt, zu fallen und die übelthetter daraus zu nehmen. Beschreiung der übelthäter. Ein ieder übelthäter soll drei tag vor dem angesetzten rechtstag durch den landknecht viermal beschrien werden, als: erstlichen zum Greßhardtshof mit dem rechten fueß auf der haus oder thurschwellen und mit dem linken in hof zu stehen und dem hofman daselbst mit der besten weher zum gericht zu gebieten, zum andern zu Lauerbach, zum dritten zu Grüningen in der Hattergassen, zum vierten bei der hohen Ilm gegen Wasserloesen hinan gelegen.1) l ) An der zent E. ist langer zeit kein peinlich gericht gehalten worden, weshalb die schöpfen nicht mehr anzuzeigen gewußt, was für ein peinlicher prozeß, sintemahlen kein beschribener bei der zent zu finden, vor dessen im brauch gewesen, weil aber die nechst gehaltenen zweimal, so peinliche gericht gehalten worden, der zentgraf in Münerstatt aus fürstl. befehl in manglung eines zentgrafen zu E. solche gericht gehalten, hat er den Mttnerstatter prozeß mit sich gebracht, auch denselben in haltung des gerichts gebraucht, 17. jh., Ger. Münnerst. 814,33.

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Von b e s c h u t z u n g der zent. Es werden aus allen dörfern Schutzmänner mit der besten weher zum peinlichen rechten erfordert, die auch ohne mittel auf bestimbten tag zu erscheinen schuldig, bis uf drei oder vier man in einem flecken, die werden dieselben zu verwahren anheimbs gelassen, item es mueß auch ein ieder schöpf mit seiner besten weher neben dem zentgraven das gericht helfen schützen sowol, als andere zentverwanten. Do ein schöpf oder ander z e n t v e r w a n t e r ungehorsamlich außenpliebe. Und do ein zentschöpf oder ander zentverwanter durch den landknecht verboten worden, derselbig solches gebot veracht und ungehorsamlich außenpleibt, ist er dem gericht, do er kaine redliche Ursachen furzuwenden, ein gülden verfallen und stehet ferner in der obrigkait straff. Vom costen p e i n l i c h e r rechtfertigung. Die zentverwanten sambtlichen (ausgenommen der edelleut underthanen zu Banningen, so sich jetziger zeit etwas daran zu geben widersetzen) seind allen costen, atz und zehrung und anders, wie es genant werden mag, so auf die ex officio gerechtfertigten übelthetter lauft, zu bezahlen schuldig. Desgleichen bezahlen sie auch den uncosten deren, so ohne gerichtliche furstellung und rechtliche erkantnus auf den branger oder in die eisen gestelt, ohren abschneiden, mit ruthen ausgehauen, stifts verwiesen oder sonst in andere weg am leib gestrafft oder gar ohn leibsstrafi ledig werden, es wehr dan sach, das ein frembder oder besonder ancläger vorhanden, uf des begehren iemand eingezogen wurde; alsdan muest er solchen und dergleichen uncosten selbst bezahlen. Wie solcher u n c o s t e n eingebracht. Und solchen uncosten muessen die schultheisen in der zent under die zentverwante austheilen und einbringen.

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Von u f r i c h t u n g und e r h a l t u n g galgen und stöck. Die gemaine gericht als: galgen, stöck, branger und anders darzue gehörig, maessen die handwerker alle, als zimmerleut, leineweber, muller nnd schmidt, sovil ir in der zent sitzen und wohnen, aufrichten und gehet solcher uncosten auch über die zentverwanten sambtlich und in gemain. U m b k r a i s der zent. Die zent Ebenhausen erstreckt sich im umbkrais soweit die fibelthetter beschrien werden, als: Greßhardtshof, Lauerbach, Groningen und an die Hohen Ilm; Banningen stost an Albrecht von Maßbach und an Boppenlauer, Wuestenbrun stöst an den von Maßbach und an Schweinfurth, Maybach grenzt an Niederwehrn, denen von Munster mit der vogtei zugehörig, sonsten alles gerings herumb an unsern genedigen fairsten und herren stoßend. Und ligen in disem zentbezirk kaine schlösser, dörfer, höf oder weiler, so nicht zentbar, dann was das schloß Ranningen. Ordnung des peinl. rechtstags. (Die z. E. bedient sich der Münnerstadter Ordnung.)

Zent Ebern (1576). B e z i r k . O r t e : Albersdorf, Allertshausen, Altenstein, Armsdorfw., Birkach, Bischwind, Bodelstadt, Breitenbach, Brünn, Buch, Ditterswind, Dürrnhof, E b e r n , Eckartshausen, Eichelberg, Eyrichshof, EiringsmüMe, Ermershausen, Fierst, Fischbach, Frickendorf, Geisdorf, Gemeinfeld, Gemünd, Gerols(harts)wind, Gückelhirn, Herbelsdorf, Hetschingsmühle, Heubach, Hofstetten, Junkersdorf, Kaltenbrunn (Gnendorf), Kraisdorf, Kurzewind, Leuzendorf, Lichtenstein, Lind, Lohr, Losbergsgereuth, Lützelebern, Maroldsweisach, Melkendorf, Neuses, Obermerzbach, Pfaffendorf, Pfarrweisach, Pöppelsmühle, Preppach, Rabelsdorf, Recheldorf, Rentweinsdorf, Reutersbrunn, Römmelsdorf, Ruppach, Saarhof, Sachsenhof, Sandhof, (Schaumberg) Gereuth, Schenkenau, Schottenstein, Siegelfeld, Steiffrich w., Todtenweisach, Traimersdorf w., Treinfeld, Untermerzbach, Voccawind, Yorbach, Weißenbrunn, Welkendorf, Welsberg, Wüstenbirkach, (Wüsten) Gereuth, Wüstenwelsberg. 1 7 3 1 außerdem: Fuchsecken, Jesserndorf, Kirchlauter. 1 ) 1 8 0 4 fehlen Armsdorf, Traimersdorf. G a u : vornehmlich Grabfeld. W. Ä m t e r : Ebern, Haßfurt. Bez. Ä.: Bamberg 1, 2, Ebern, Hofheim, Staffelstein. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : in größerer anzahl vorhanden, s. d. ordn. S c h ö p f e n : 12, in peinl. sachen 14 (d. h. auch die beiden bürgermeister von Ebern). G.-O.: drei hohe u. ein Schöpfengericht; außerdem nach bedarf. Z u s t ä n d i g k . : für alle sachen. O r d n . : Jul. Zentb. f. 328—359. G e s c h i c h t e : 1337 wird die zent an das kloster Langheim verschrieben, M. B. 40, 56. 1492 verschreibt bischof Rudolf die zentgrafenämter zu E. u. Seßlach dem Hans Zentgrafen für lebenszeit, Standb. 590 sub Ebern: 1. div. 14, 184. *) Kirchlauter früher bei zent Eltmann, s. d. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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Zent Ebern.

1523 hat Carl v. Schaumberg uf der schankstat zu Mertzbach ein gericht besetzt; als aber der zentgraf zu Ebern solches erfahren, ist er gein Mertzbach gefallen u. zwen aus dem gericht genommen und mit sich gen E. gefurt. 1523 hat der keller berichtet, was des zent oder landknechts lohn sei u. was für dörfer sich den zentleib zu geben widersetzen. 1537 bericht über die aufrichtung des hochgerichts, Mise. 2501; müller, welche sich weigern, um 12 fl. bestraft. Ger. Ebern, 140, 3. 1540 werden kundschaften über den galgenbau verhört u. ausgesagt, daß alle müller zur mithilfe verpflichtet seien. 1540 ist ein Verzeichnis der dörfer kanzlei geschickt worden.

u. ihres herkommens

an

die

1541 berichtet der rath von E., wie es mit den schmachsachen an der zent gehalten werde. 1556 werden die Untertanen von Weißberg wegen nichtbesuchs vor der zent belangt. 1561 berichtet der rath von E., daß die bürger wegen Schlägerei vor das Stadtgericht gehören, doch die büße der blutrust der zent bezahlt werden müsse. 1564 ist die peinliche halsgerichtsordnung von Ebern dem bischof überschickt worden. 1576 streit mit Alex. v. Stein wegen seiner Untertanen zu Junkersdorf. 1576 ist die peinliche halsgerichtsordnung u. wie die schadbarn personen geantwort u. allgenommen werden sollen, in weiß pergament gebunden, zur kanzlei überschickt worden; Mise. 2501. 1585 versprechen die Stein'schen Untertanen zu Junkersdorf gehorsam zu leisten, Ger. Ebern 130, 3. 1599 vertrag mit Sachsen wegen der zentgrenzen, 1. div. 32, 301. ca. 1604 wird der inhaber von Ermershausen aufgefordert, seine angebliche zentfreiheit zu beweisen. Eberner zentsteinbeschreibung, 1. div. 32, 306, 315. 1604 vertrag mit Sachsen: die dörfer Linden, Nassach, Gemünden, S. vogtbar, aber sonst W. zentbar. 1619 wird Breitenbach durch W. von denen v. Stein erkauft, 1. div. 36,182. 1672 wird dem Gg. Wolf v. Rottenhan wegen der zentpflicht seiner Untertanen in den zenten Ebern u. Medlitz geschrieben: diebstal bis zu 5 fl. dem vogt; wenn aber dazu gestiegen, gebrochen oder reiterirt, an zent, schägerei u. wunden bei lebensgefahr an zent. einlacher ehebruch zwischen einem ehemann und einer ledigen, vogtei, zwischen zweien verehelichten oder einem ledigen u. einer verehelichten, zent. falsch gewicht, metzen, maß ge-

Zent Ebern.

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meinsam, mühlenbeschau durch zentbediente, Verbalinjurien, wenn sie zentbares delict betreffen, zent. stein u. rain, wenn einer ohne vorsatz über stein u. rain baut, vogtei, wenn vorsätzlich zur erweiterung seines guts u. nachbarn schaden, zent. brandfälle, vorsätzliche, zent. sonst nach peinlicher hgo., 1. div. 41, 277. 1685 vertrag mit Bamberg wegen Birkach. B. verbleibt mit der zentfreiheit W., 1. div. 44, 122. 1685 wird die zent zu Gemünden an Bamberg abgetreten, ibid. 1690 wird die zent zu Kirchlauter an 0 . Ph. v. Guttenberg, domprobst zu Bamberg, abgetreten, 1. div. 48, 38. 1696 wird das prot. pfarrhaus zu Untermerzbach zentfrei, 1. div. 48, 289. 1707 vertrag mit kloster Langheim wegen der zentfolge: bei Verfolgung nur bis an den nächsten zentbaren ort u. wenn zentgraf u. beamte nicht genügende mannschaft haben, ebensowenig bei aufrichtung des gerichts oder exekution. gemeine diener, als hirten, schäfer, schmiede befreit, 1. div. 51, 435. 1715 bericht über die zentkustodie. 1717 rezeß mit der ritterschaft orts Baunach wegen der zent, 1. div. 53, 40. (Ebern 1405 amtmannsweise an Waldenfels, WU. 42, 37; 1425 an Schweigerer verschrieben, 1. div. 5, 147; 1465 ein viertel von Stadt u. amt an Stein zum Altenstein, 1. div. 11, 47; 1468 das amt an Schweigerer, 1. div. 14, 191; 1469 dieser teil an Stein, 1. div. 14,192; 1475 amtmannsweise an Fuchs, 1. div. 11, 385; 1479Schweigerers anteil anW.,W.U.24,56, 1479 Bibrascher teil, W. U. 24, 53; 1484 Steinscher teil, W. U. 32, 91, 1491 das amt abermals von Schweigerer zurück an W., 1. div. 77, 176. stadtordn. 1489, 1. div. 14, 105. Lit. Arch. hist. Yer. 7 , 1 , 28.) Ebern, die funfzehente

zent.

C1576. Jul. Zentb. f . 338—362.)

V e r z a i c h n u s der f l e c k e n , s c h l ö s s e r and ort mit der z e n t b a r l i c h e n und f r a i s c h l i c h e n o b r i g k a i t in d i s e z e n t Ebern gehörig. Alberßdorf. A r m ß d o r f , die wuestung. Allertzhausen. Altenstain. Buch. Bottelstatt.

Bischwindt. Brun. Braitenpech. Dietterßwindt. Durrenhof. Ebern. 17*

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Zent Ebern.

Eichelberg. Ermetzhausen. Eckhartshausen. Eringshof. Eringsmöel. First. Forpach. Frickendorf. Gemündt. Geysendorf. Graißdorf. Gemainfelt mit der Fuchsecken. Gerwartswindt. Gückelhuern. Hetzschingsmüel. Haybach. Herbeißdorf. Hofstetten. Junckerßdorf. Kotzewindt. Kaltenbrun-Gnendorf. Lützel Ebern. Lospergereuth. Lindt. Leutzendorf. Lohr. Liechtenstain. Maroltzweisach. Mölckendorf. Neuseß. Ober Mertzbach.

Preppach. Poppleinßmüel. Pfarrweisach. Pirckach ober Gemainfelt. Pfaffendorf. Recheldorf. Rentweinßdorf. Reitterßbrun. Romerßdorf. Rabelßdorf. Rubach. Schaumberggereuth. Schenckenaw. Schottenstain. Staiffrich, die wuestung. Sahrhof. Sigelfelt. Sachßenhof. Sandthof. Trainfeit. Traimerßdorf, die wüestung. Todenweisach. Unter Mertzbach. Yockawindt. Yischbach. Wüstenwelsperg. Weißberg. Wüestengereuth. Welckendorf. Weysenbrun. Wüesten Pirck.

Wievil schöpfen an disem zentgericht sitzen. Diser zentschöpfenstuel würd mit zwölf schöpfen besetzt, die werden ans nachfolgenden dörfern und orten genommen:

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Haibach 1 P r e p p a c h unter Kaueneck 1 Gemainfelt 1 Ermetzhausen 1 Nota: in peinlichen Sachen sitzen Graißdorf 1 die zwen burgermeistere zu Ebern Vischbach 1 als schöpfen auch an disem geLohr 1 richte. Pfarrweysach 1 Eckartzhausen 1 Ditterßwindt 1 Traimerßdorf 1 .. .. , Staifrich } die WU6StUngen 1 Unter Mertzbach 1 Ietzgemelte zwölf zentschöpfen seind alle zentgericht zu besuchen schuldig und werden in namen aines bischofs zu Wirtzburg zu pflichten und aiden angenommen, wie hernach folgt: Zentschöpfenpflicht. Ich soll und will des hochwirdigen unsers gnedigen fursten und herren von Wirtzburgs, seiner fürstlichen gnaden zentgericht zu Ebern zu rechter gebüerender zeit gehorsamlichen besuchen, einem jetzlichen, er sei frembd, kunt, reich oder arm, niemand zu lieb noch zu laid, und, was also in clag, antwort, kundschaften und anderm in recht furgebracht und zu recht gesetzt würdet, nach meinem höchsten verstendnis und besten gewissen ein gerecht, gleich, billich urtheil erkennen und sprechen, auch dieselben urtheil dem richter helfen volziehen und handhaben, die urtheil, und, ehe die eröffnet werden, haimblich halten und niemand insonderheit zu offenbaren, darzu auch des gerichts heimblichkeit bis in mein absterben verschweigen ohn allerlei gevehrde, darzu helf mir gott und sein heiliges wort. amen. Do ein schöpf stürb oder sonst zu sitzen undüchtig wurde, wer einen andern zu benennen und anzunehmen. Wo aber der schöpfen ainer seine zeit alters halber oder sonsten (wie dann etzliche dörfer und wüestung, darinnen ire herrschaften einen schöpfen zwai jähr lang darzustellen schuldig und pflichtig

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Zeni Ebern.

sein) ausgesessen oder aber vor der zeit ainer todes abgienge oder sonsten zu sitzen undüchtig würde, alsdann haben ir fürstliche gnaden an denselbigen orten und enden einen andern oder mehr zu benennen, dieselben mit pflichten uf und anzunehmen und dem gerichtstuel, wie gebreuchlich, zu besetzen. Schöpfenbelohnung. Dargegen werden die gerichtsschöpfen von iren gemainden und andern dörfern, so an der zent zu rügen haben, von welcher wegen sie die rügen und was zwischen den hohegerichten schuldig zu rügen und anzuzaigen ist furbringen, mit schöpfengelt und wiesennutzungen (wie hernach bei iedem dorf underschiedlich folgen würdet) besoldet, also daß sie von gerichtsfellen und andern bueßen (außerhalb der schöpfenstraff und gerichtsacten) keine sonderbare belohnung haben; und seind inen auch keine bueßen zuzuthailen nit schuldig. Wie es mit den rügen gehalten. Was dann alle zentpflichtige dörfer underschiedlich und ein ieder fleck besonder zu rügen, zu richten, zu verhelfen und bueßfellig zu verthailen, dasselbig wird bei einem ieden dorf sonderlich ercleret. und werden alle rügen, die nit augenscheinlich gezaigt, noch bewiesen, nit gebüest; sondern allein, was wissentlich besichtigt und geclagt wird, dieselbig ist ein ieder, uf den gerügt und rechtliche anclage geschieht, in dreien vierzehen tagen und in dreien tagen nach gerichtsordnung meinem gnedigen fursten und herrn von Wirtzburg zu verbüeßen und zu erlegen schuldig, und wird auch einem ieden an der landzent in solcher zeit (zu verhüetung der schöpfenstraff) rechtlich daran also verholfen. W a n n die h o h e g e r i c h t g e h a l t e n werden. Es werden auch das jähr drei hohegericht, nemlich dinstag nach obersten und dan dinstag nach quasimodogeniti das ander, volgents dinstag nach Michaelis das dritte, an welchen gerichten alle personen, so zentbar sein, mit ihren besten wehrn dieselbigen zu besuchen, erscheinen müssen, gehalten, damit sie schuldigen gehorsam laisten.

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Schöpfengericht. Desgleichen wird anch jerlich dinstags nach Walburgis ein schöpfengericht gehalten, an welchem gericht alle die nnderthanen in denen dörfern, darausser gerichtsschöpfen erkiest nnd genommen werden, sich gehorsamlichen erzaigen mftessen. wo dann mein gnediger herr oder aber ein gemaind an irem schöpfen finden, daß er dem gerichtsstul oder der gemainde nicht getreulich vorstehet, alsdann haben ire forstlichen gnaden gnt fueg nnd macht, ein andere qualifizirte person ans inen zu erwehlen und den gerichtsstuel nach dem besten zu versorgen; aber kaine sonderliche pflicht seind die zentverwanten meinem gnedigen fursten und herrn an die zent zu thun nit schuldig. Von h a l t u n g der gemainen zentgericht. Und haben die andern zentgericht, so zwischen den hohen gerichten gehalten werden, keinen gewiesen termin, sonder werden oft vierzehen tage, bisweilen drei wochen, auch oftmals vier wochen, nachdem es die zeit erdulden kan, gehalten, daran blurüst, rain, stain, schmehwort und was dergleichen mehr ist, gerügt, verrecht und verbuest werden. Von besuchung der gericht. So besuchen auch die zentverwanten (außerhalb dem hohegericht) nit alle gericht, sonder allein die rugmeister erscheinen aus einem ieden dorf und bringen dasienige, was von einer ieden gemain wegen anzuzaigen ist, clagend für und bewahren ire gemainde damit vor schaden und nachteil. Was dann für dörfer mit etzlichen rügen gefreiet sein, wie und in welcher gestalt, wem auch dieselben zugehören und welche flecken in die zent gehörig, die dorfgericht haben oder nit, und was für Sachen underschiedlich verrecht und verbüest werden, dasselbige wird bei einem ieden dorf insonderheit, wie vorgemelt, hernach angezaigt. Wo bei dem v o g t s h e r r e n nit v e r h o l f e n will werden, mage man bei der zent umb recht ansuchen. Also wird es mit den zentbarn güeterü und leüten in der zent auch gehalten: wann einem, es sei im kaufen, verkaufen, schulden

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oder sonsten in andern Sachen mehr von den herrschaften oder vogtsherren der billichkait nicht kan verholfen werden und im darneben rechts versagt würd, alsdann hat derselbige, dem die gleichheit nit widerfahren will, gut recht, fueg und macht, (im fall do er ein zentverwanter ist und die gueter uf zentbarm boden ligen) den beclagten an der zent rechtlich f&rzunehmen und citiren zu lassen, darzu auch seines austrags in dem allen bei dem richter und gerichtsschöpfen an der landzent, wie sichs zu recht gebüert, zu suchen und zu gewarten. Straff des u n g e h o r s a m l i c h e n außenpleibens. Wo auch der zentschöpfen einer oder ein anderer zentverwanter durch den landknecht die zent also zu besuchen erfordert wird und derselbige aus Verachtung oder ohne redliche Ursachen und erlaubnus außenpleibt, so ist er solches meinem gnedigen fürsten und herrn mit zehen neuen pfunden zu verbüeßen schuldig. In w e ß namen das gericht gehegt. Und wird das zentgericht in namen und von wegen meines gnedigen fursten und herrn von Wirtzburgs, des herzogthumbs zu Francken, eines ehrwürdigen dombcapitels, auch des ambtmans, kellers und zentgraven, so den ban hat, von der schöpfen, von land und leut wegen gehegt und gehalten, und geschieht solche hegung durch den zentgraven, als richtern. V o n b e s i c h t i g u n g der m a r k s t a i n , rain, stain, u b e r g r a b e n , holz und Überheng abhauen und dergleichen. Item wann einer dem andern über rain und stain überackert oder aber einer aine Wasserflut aus aignem furnemen von seinem acker uf des andern seine veldungen durchgrebt und anlaitet, desgleichen auch, wo einer fürsetzlicher weis seinem benachbarten mit holzhauen und überhengen unbillich beschwert, so sind die schöpfen, ehe es rechtlich an der zent fürgenommen oder anhengig gemacht wird, zuvor zu besichtigen, davon ist man inen eine malzeit zu geben; welcher dann in solchen sachen strefflich erfunden wird, derselbig ist die malzeit (doch billicher weis) zu bezahlen und auszurichten schuldig.

Zent Ebern.

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F o l g e n die s t r a f f , was die höchsten bueß, frevel, seumnus, claggelt nnd andere g e r i c h t s f e l l sein, welche mit u n r e c h t e r t h a t befunden werden. Erstlich, wann einer in meines gnedigen fürsten und herrn gewalt erkant wird, ist die straff zehen gülden oder aber vier wochen in das gefengnus. Zum andern, wann ein dorfsgemainde aine rüge verschweigt und dieselbige, wie sich gebüert, nit rügt, so ist ein iede hertstatt, die zentbar ist und zu gericht gehet, von solcher verschwigener und unangezaigter rüge fünf und zwainzig neue pfund zu straff zu erlegen schuldig. die hohen bueß 25 neue pfund 25 neue pfund ein lembwunden ein fergstlich 25 neue pfund zuerkant und ein wunden 10 neue pfund uferlegt wird, wan einem der groß frevel 5 neue pfund ist die straff der ciain frevel 21 neue pfund ein stainpruch 10 neue pfund die versaumnus 10 neue pfund An disem ietztgemeltem straffgelt hat mein gnediger fürst und herr den zwaiten thail und der zentgrafe den dritten thail in allen stücken. Belohnung des z e n t g r a v e n s und was im f e r n e r an g e r i c h t e n zu n e m e n gebüert. Wann einer umb die schöpfenstraff kömbt, daran gebüert ime zentgrafen fünf neue pfund und hat mein gnediger fürst und herr nichts an solcher straff. Desgleichen auch, so ainer gerichtsacten in appellation und andern Sachen aus dem gericht schriftlich begert und im dieselben mitgethailt werden, darvon hat er ein gülden zu siglen. Item wann die partheien einander sehenden und schmehen und die sachen in der güete vertragen, daß also die handlung in das gerichtsbuch eingeschrieben werden, darvon hat er einen halben gülden für sein belohnung.

266

Zent Ebern.

Was ferner die andern rugpfenning belangen, die inen an hohegerichten gegeben werden, dieselben sind bei einem ieden dorf sonderlich verzaichnet. Und ist der zentrichter der halben malzeit gefreiet bei den gerichtsschöpfen, aber die andern halben malzeit nnd nachzech gebüert im, als andern, zugleich zn bezahlen. Weiters hat gemelter zentgraf von meinem gnedigen herrn von Wirtzburg jerlich zu lohn: funfzehen gülden an gelt. sechs sümmere korns. fünf und zwainzig sümmere haberns. ein sommer und ein winter hofgewand. den dritten pfenning an der zentbueß. Von bueßen and belohnnngen der zentschöpfen. Item so einem die schöpfenstraff rechtlich nferlegt und zuerkant wird, so gebüert einem ieden zentschöpfen daran dritthalb nen pfund und macht die ganze schöpfenstraff sechs gülden und ein ort. Desgleichen auch wann einer aus dem gericht in appellation und anderen Sachen gerichtsacten begert, darvon gebüert den schöpfen ein gülden zu geben. Wo dann partheien einander sehenden und schmehen und ire Sachen in der güete durch ehrfrage erlangende vertragen, daß also ir vertrag und verainigung in das gerichtsbuch einverleibt wird, davon gebüert in ein halber gülden zu erlegen. Was dann ferner ire belohnungen und, daß sie die gericht besuchen und rügen müessen, darvon sie die gerichtszehrung haben etc. anlangt, dasselbig wird bei einem ieden dorf sonderlich vermelt und angezaigt werden. Belohnung eines g e r i c h t s c h r e i b e r s . Ein gerichtschreiber hat von meinem gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg der zent halben keine sonderliche belohnung, dann was die gerichtsfell mit schreiben belangend, die ganz gering und nichts ertragen; derohalben wol von nöthen, daß einem gerichtschreiber aine geringe besoldung darauf gemacht würde, damit desto besserer vleiß (als vor zeiten geschehen) an der zent mit schreiben angewandt möchte werden.

Zent Ebem.

267

Alle rüge, die durch zentschöpfen oder zentverwanten, damit sie ire dorfsgemainde vor schaden bewahren, angezaigt und die Sachen, als blutrüst, stain, rain und dergleichen in das gerichtsbuch eingeschrieben werden, darvon hat ein Schreiber von solchen rügen einzuschreiben nichts zu lohn. Im fall do sie sich mit meinem gnedigen fursten und herren der rüg halber vertragen, so gebüert dem Schreiber von einer ieden rüge sonderlich auszuthun drei alte pfenning und von einem auslendischen sechs alt pfenning. Desgleichen auch wann ein zentschöpf von seiner gemainde oder aber von einer andern dorfgemainde wegen, darvon er schöpfengelt hat, einen schub in zweifelhaftigen sachen in das gerichtsbuch einsetzen lest, so ist man den schreiber von demselbigen schub wider auszuthun nichts zu geben schuldig. Im fall do die sachen rugbar und vertragen werden, davon gebüer dem gerichtsschreiber drei alte pfenning. Item wann ein dorfsgemaind, do es keinen schöpfen hat, einen schub in das gerichtsbuch einschreiben lest und denselbigen, wann sie uf wahre that nit aigentlich kommen, begern herausser zu thun, darvon gebüert dem schreiber drei alte pfenning. Wo aber einer an der landzent uf einen andern selbsten, es seien schmehewort, fließend wunden, rain, stain und dergleichen rügen lest, so ist er dem schreiber von einer ieden angezaigten rüge sechs alte pfenning einzuschreiben schuldig und von einem auslendischen, der nit zentbar ist, zwölf alte pfenning. Und so oftmals einer, der an gerichten zu schaffen hat, ein rüg, clag oder kundschaft zu verlesen begert, also oft und vilmals ist er dem schreiber dieselbige mit sechs alten Pfenningen zu belohnen. Ein ieder, der kundschaft für das gericht persönlich darstellt und dieselbigen verhöre und aussagen in das gerichtsbuch einschreiben lest, so gebüert dem gerichtschreiber von einer ieden kundschaft zwölf alte pfenning zu schreiblohn. Wenn aber die kundschaften schriftlich verfaßt sein und in das gericht zu verlesen eingelegt werden, so gebüert dem schreiber von einer ieden kundschaft, die verlesen wird, sechs alte pfenning. Es ist auch ein ieder, der gerichtsacten oder haubturteil aus dem gerichtsbuch schriftlich begehrt zu haben und ime dieselben mitgetheilt werden, dem schreiber ein gülden zu schreiben schuldig.

268

Zent Ebern.

Im fall do einer den andern an seinen ehrn mit schmachworten angegriffen und die sachen in der giiete vertragen werden, so gebuert dem Schreiber vom thail ein halber gülden in das gerichtsbuch einzuregistrieren. Also auch wann ein dorfsgemainde ain rüg verschwigen und dieselbige nit, wie sich gebüert, eröffnen, sonder werden darüber in meines gnedigen fürsten und herren gewalt erkant, so ist ein iede herdstadt, die zu gericht gehet, dem Schreiber zwölf alte pfenning zu bezahlen schuldig. Desgleichen wann einer in meines gnedigen fürsten und herrn gewalt rechtlich erkant und gefenglichen eingezogen wird, der sich verurpheden mueß, derselbige ist dem gerichtschreiber auch ein gülden zu bezahlen schuldig. Ebenergestalt ist es mit andern personen, die zur gefenglicher Verhaftung gen Ebern gebracht und aldo eingezogen werden, auch also geschaffen: wann einer, es sei in was feilen sich die begeben und zutragen möchten, gefenglich angenommen und eingezogen wird, der sich verurpheden soll und mueß, so geburt dem gerichtschreiber ein gülden, von der urphed zu schreiben, und ist auch seine gedingte belohnung. Und ist der gerichtschreiber der halben malzeit als wie der richter gefreiet, aber die andern halben malzeit. und nachzech gebüert im von seinem gelt zu bezahlen. Besoldung des gerichtsknechts. Der gerichtsknecht wird von etzlichen dörfern mit laiben brot und pfenning besoldet, wie dann solche belohenung bei einem ieden dorf insonderheit specificirt und erclert sollen werden. Alle und iede zentdörfer, die einen gerichtsschöpfen an die landzent verordnen, desgleichen auch welche dörfer ein zentschöpfen mit schöpfengelt belohnen, in denselbigen dörfern ist der landknecht einem ieden, der am gericht zu schaffen hat, nit fürzugebieten schuldig, sonder gebüert einem zentschöpfen, ein solches auszurichten. Aber in andern zentbarn dörfern, die keinen schöpfen haben, noch verlegen, wann er einen rechtlich citirt, ist man ime von einer iedern person ein neues pfund zu geben schuldig. Im fall do ainer aus der zent entsessen, der mit gerichtszwang fürgenommen und von ime gefordert wird, so ist derselbige sich mit ime seines gefallens nach zu vertragen.

Zent Ebern.

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Wo sich auch einer mit meinem gnedigen fürsten und herrn der rage halber vertragt oder aber ein gemainde einen schub auszuthun begern, so ist man ime von der rüge drei alte pfenning und vom schub auch drei alte pfenning zu geben schuldig. Do er vor gericht einen, dem ein aid zu schweren rechtlich ufgetragen wird, solchen fürhalt, so ist man ime zwei neue pfund zu geben schuldig. Desgleichen auch, so ainer in meines gnedigen fürsten und herren von Wirtzburgs gewalt erkannt wird und denselbigen hereinerfahrt, so ist seine belohnung ein gülden. Im fall do er einem vor offenem gericht zu gefenglicher Verhaftung annimbt, ist seine belohnung ein gülden. Von b e l o h n u n g der f ü r s p r e c h e n und p r o c u r a t o r n . Der procurator oder anwalt meines gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburgs wird jerlich von der kellnerei mit zweien gülden besoldet. Andere fürsprechen oder wortrednere, welche die clegere und beclagten zu iren sachen gebrauchen, ist ire besoldung zwai neue pfund. Wie die b e t r e t e n e n s c h a d b a r n leüt in d e r zentbarlichen obrigkait anzunehmen und an die zent zu a n t w o r t e n s c h u l d i g s e i n . Alle dörfer und flecken, die der zentbarlichen obrigkait underworfen und welche die hohen und andere zentgericht durch das ganze jähr zu besuchen schuldig sein, wo sich in derselbigen einem ein fahl begibt oder zutregt, daß mörder, dieb oder sonsten schadbare menner darinnen betreten und zu gefenglicher Verhaftung angenommen werden, so seind alle und iede dörfer und flecken solche verhafte personen von stund an meines gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburgs bevelchhabern zu Ebern anzuzaigen schuldig, damit dieselben in beisein des zentgrafens durch den landknecht neben andern darzue verordenten personen in der statt und von den dörfern, darinnen sie gefenglich verstrickt worden sein, angenommen, gen Ebern gefürt und zu gefenglicher Verhaftung gebracht und beschützt werden.

270

Zent Ebern.

Do f l b e l t h e t t e r uf den z e n t f r e i e n g i i e t e r n sich h a l t e n , w e r dieselbigen zu g r e i f e n befuegt. Im fall do sich mörder, dieb oder sonsten verdechtige personen in den zentbarn dörfern, darinnen einstheils freihnng sind, sich in derselben aine zu beschutznng ires leibs begeben wfirden, so hat mein gnediger fürst und herr, do ainer oder mehr uf erforderung nit herausser will, geliefert werden, recht, fueg und macht, in solche freihung einzubrechen, die personen mit gewalt herrausser zu nehmen und mit denselbigen zu gebahren nach irer fürstlichen gnaden willen und wolgefallen. Zugriff der ü b e l t h e t t e r Wirtzburg frei. Es hat auch mein gnediger fürst und herr macht, in alle zentbare dörfer, wann es ir fürstlichen gnaden gelüstet, derselben gelegenheit nach einzufallen, die übelthetter zu greifen und an die zent führen zu lassen, und ist in solchen dörfern kain bestimbter ort, sonder mage dieselbigen in oder außerhalb der zentbarn dörfer annehmen. Von g e r a u b t e r und g e s t o l e n e r h a a b . Und was für geraubte, gestolene haab und gueter oder änderst, so bei inen gefunden wird, vorhanden ist, das ist man neben den gefangenen gleicher gestalt dem zentgrafen schuldig mitzuüberantworten und folgen zu lassen. Costen p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g . Dargegen wann kein cleger vorhanden und ein übelthetter meinem gnedigen fürsten und herrn in die panden übergeben würd, so seind ire fürstlichen gnaden den costen peinlicher rechtfertigung oder, so sonsten uf die übelthettigen personen lauft, es sei atz, zehrung, botenlohn, nachrichterslohn und änderst, schuldig auszurichten. Es sind auch die zentverwanten den uncosten der übelthetter, so ex officio peinlich angeclagt und gerechtfertigt werden, vil weniger auch deren, so ohne gerichtliche fürstellung und rechtliche erkantnus uf den pranger oder in die eisen gestelt, die ohrn abgeschnitten, mit ruthen ausgehauen, des stifts verwiesen oder sonsten in andere wege ohne rechtliche fürstellung am leib gestrafft

Zent Ebern.

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oder gar ohne leibstraff ledig werden, nichts daran zu geben schuldig, so ist auch kein austhailung des uncostens under den zentverwanten in solchen Sachen niemals fürgenommen noch eingebracht worden. Vom uncosten, ehe die g e f a n g e n e an die zent g e a n t w o r t werden. Was aber den atz und uncosten, so auf die gefangenen und, ehe sie an die zent geliefert werden, sambt denen, so sie bewachen, gehet, das seind sie in iren dorfsgemainden selbsten auszurichten und zu bezahlen. Zentfolg. In fürfallenden malefizsachen seind die zentverwanten, soweit sich meines gnedigen herrn zentbarliche obrigkeit erstreckt und sie dessen ermahnet werden, nachzufolgen und zu raisen schuldig, die aber der zent gefreiet, seind zu einem solchen unverbunden. Von der caution über die g e f a n g e n e n . Wann ein übelthetter außerhalb des fürstenthumbs, darzue auch zu denen dörfern und flecken, die der zentbarlichen obrigkait nit underworfen sein, ergrieffen, zu gefenglicher Verhaftung angenommen und gen Ebern geliefert wird, dieselbigen, die in also zu gefenglicher Verwahrung überantworten, sind die atzung und costen, auch alles, was darauf ergehet, nichts ausgenommen, von dem ersten bis uf den letzten pfenning mit keiner benanten summa gelts nach notturft zu verbürgen und zu versichern schuldig. Wie und auf w a s costen die gemainen gericht, als galgen, stöck, b r ä n g e r und anders, so hierzu gehörig, aufgericht und e r h a l t e n werden. Das gericht, der galgen, wird uf meines gnedigen fürsten und herren von Wirtzburgs costen, wann er eingefallen und nit mehr tüglich ist, aufgebauet und der zentgraf muß die hernach geschribenen müller und personen, so solchen zu machen schuldig sein, von meines gnedigen herrn wegen uf einen bestimbten tag zu erscheinen selbsten erfordern und inen dasselbige zu bauen also anzaigen und fürhalten.

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Zent Ebern.

Die müller sind auch schuldig, das holz, so darzue gebraucht wird, in der Hauben aus meines gnedigen herrn holz selbsten abzuhauen, und die bauren zu Preppach, dasselbige gen Ebern uf die wahlstatt zu führen, und uf der walstatt gebüern dem zentgraven aus dem uberschwaif die ersten drei speen herauser zu hauen, alsdann understehen sich die müller, denselbigen bis uf das nageleinschlagen ganz aufzuzimmern und zuzurichten, darüber inen essen und trinken, dieweil sie daran arbeiten, von der kelnerei geraicht und gegeben wird. Aber die negel gebüern an statt und von meines gnedigen herrn obrigkeit wegen dem kellner und zentgraven einzuschlagen. Alle burger und inwohner in der statt Ebern sind schuldig, das gericht aufrichten zu helfen, und nicht die zentverwanten und gebuert den kellner, burgermeistern und zentgraven das sail, damit er ufgehoben wird, erstlich anzugreifen. Aber die löcher, darein die seüln gesetzt werden, gebüern beden den statt und landknecht zu graben, das sail hinaus zu tragen, dasselbig am überschwaif anzulegen und die seuln wiederumb zu verdammen. Darüber wird auch der burgerschaften von meines gnedigen herren wegen aine Verehrung geraicht. Y o l g e n die m ü e l n u n d m ü l l e r , w e l c h e d a s g e r i c h t zu b a u e n und zu m a c h e n s c h u l d i g sein. Schottenstain, die müel, Hetzschingsmüel, stattmüel zu Ebern, Eichelberg die müel, Rubachsmüel, Preppach die müel, Poppleinsmüel, Weysenbrun die müel, Neuseß die müel, Birckach ober Gemainfelt die müel, Bolmessauer müel, Alberßdorf die müel, Kuchenmüel ober Gemainfelt, Hessenmüel under Gemainfelt, Lohr die müel, Graißdorf die müel, Frickendorf die müel, Tottenweysach die müel, Pfaffendorf die müel, Junckersdorf die ober und unter müel, Pfarrweysach die ober und under müel, müel im Gresselgrund. S t r a f f der u n g e h o r s a m e n und a u ß e n bleibenden müller. Und welcher müller aus denen jetzerzelten personen außenpleibt und nit erscheinet, denselbigen hat mein gnediger fürst und herr macht zu straffen.

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Zent Ebern.

Die ketten an dem galgen sind die hufschmidt in der statt allein schuldig zu machen und werden inen solche, was sie costen, neben einer Verehrung bezahlt und gebüern dem nachrichter dieselbigen anzuschlagen; aber das waffen, damit er sie anschlecht, ist man den Schmiden, dieweil er dasselbig zu seinen handen nimbt, sonderlich zu bezahlen. Was den stock und pranger zu machen belangt, dasselbig gebüert den zimmerleuten zu verfertigen. Im fal, do es die notturft erfordert, daß die wagner dem scharpfrichter ein rad zu einem übelthetter verfertigen sollen, so gebüert dasselbig den maistern in der statt Ebern allein und außerhalb auf den dörfern keinem zu machen; das wird uf ein doppelrad zu bezahlen angeschlagen, und aldieweil sie darüber arbeiten, so ist man inen essen und trinken zu geben schuldig; aber die meistersgesellen und lehrjungen müessen sich solcher arbeit enthalten. Was ferner laitern und andere arbeit zu machen betrifft, darinnen wisssen sie sich ires handwerks gebrauch nach notturft zu verhalten. Das vermag diß puncten halb der gemain zentbericht den achtzehenden octobris anno 1576 in die canzlei gethan. In dem alten zentbuech und sonsten befindet sich bei der canzlei austruckenlich, daß ein alter gebrauch und herkommen ie und alwegen, so lang die zent Ebern gewehret, gewest: wann der galg oder das hohegericht in derselben zent umbgefallen oder nachteil gehabt oder gelitten, daß alle müller in der ganzen zent Ebern gesessen, keinen ausgeschaiden, sämbtlichen einen neuen galgen machen oder den alten bessern haben müessen uf iren aignen costen. im alten zentbuch aber stehet, daß ein bischof zu Wirtzburg den uncosten ausgericht hab anno 1536, wie das auch in rechnungen zu befinden. Und befinden sich in der zentladen vier gesigelte kundschaften wegen der müller zu Maroltzweysach, Junckersdorf, Pfaffendorf und des im Gresselgrundt verhört, welche ich hieher, weil sie etwas weitleuftig, zu schreiben underlassen. welcher sie lesen will, der wird sie in obgemelter laden finden. Von p e i n l i c h e r f r a g e . Item so ein übelthetter durch glaubwirdige anzaigung und genuegsamen verdacht durch die obrigkeit von ambtshalben angenommen und mit peinlicher frag angegriffen wird, darbei dann von obrigkait wegen ein kellner, bede burgermeister, zwen zentschöpfen, der zentK n a p p , Würzburger Zent I.

lg

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Zent Ebern.

grave und der gerichtschreiber sein müessen, uf daß, wann der beclagte sein urgicht und bekantnus widerrufen und laugnen wolte, er mit solchen personen zu überzeugen und zu beweisen ist; von solcher verhöre, wann die furgenommen würd, ist man den burgermeistern, zentschöpfen, zentgrafen und gerichtschreiber die malzeit zu geben. Wo und an welchen o r t e n das peinlich gericht in der zent durch den l a n d k n e c h t beschrien und ausgerufen wird. Wann einem ubelthetter sein rechtstag bestimbt und ernant wird, so ist der landknecht in nachfolgenden dörfern und orten, do ime dasselbig acht tag zuvor oder sonsten zu thun bevohlen oder kund gethan wird, das peinlich halsgericht daselbsten auszuschreien, nemlich und also: Hie schreihe ich von wegen des hochwirdigen meines genedigen fiirsten und herrn von Wirtzburgs seiner fürstlichen gnaden peinlich halsgericht aus über flaisch und über blut, zum ersten, andern und dritten maln, und ich gebeüt auch einem ieglichen mit seiner besten weher uf Ntag zu Ebern zu erscheinen, wie von alter herkommen und noch recht ist. Beschutzung der p e i n l i c h e n gericht. Uf solch erfordern müessen die zentverwanten alle das gericht besuchen und dasselbig uf den bestimbten rechtstage schützen helfen. Zudeme so werden noch dreißig burger in der statt mit iren besten weheren, als büchsen und langen spießen auch darzu geordnet, damit meines gnedigen herren gericht desto besser in schütz und schirm gehalten wird. Volgen die dörfer, in welchen das gericht beschrien wirdet, n e m l i c h e n : Zu Zu Zu Zu

Uf den ersten tage. Yischbach bei dem wirthshaus mitten in der gassen. Pfarrweysach bei der obern schenkstatt mitten ufm plan. Lohr mitten im dorf. Gemainfelt unter dem schrank bei der Fuchsecken.

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Zent Ebern.

Zu Birckach oberhalb Gemainfelt oben am Rangen bei der capell. Zu Ditterßwind mitten ufm plan bei dem alten schloß. Zu Traimerßdorf uf der wüestung bei dem wiesgrund. Zu Ermetzhausen mitten im dorf bei brun. Zum Staiffrich auf der wüestung bei der alten kirchmaur. Zu Eckhartshausen mitten im dorf. Zu Yockawindt mitten im dorf. Zu Gerwartswindt mitten im dorf bei dem sehe. Zu Todenweysach in der gassen bei dem wirthshaus. Zu Gückelhuern mitten im dorf. Zum Sahrhof außerhalb vor der pforten. Zu Braitenbach außerhalb vor dem schloß. Zu Pfaffendorf über dem bach, do die seiden sitzen. Zu Junckerßdorf mitten ufm plan bei der Schmitten. Zu Rabelßdorf mitten im dorf am bach. Zu Herbeißdorf mitten im dorf. Uf den andern tage: Zu Trainfeit mitten im dorf bei dem trenktrog. Zu Lindt mitten im dorf. Zu Haybach bei des Winckhelmans behausung. Zu Eichelberg mitten im dorf uf der höhe beim hirtenhaus. Zu Retterßbrunn mitten im dorf bei der capell. Zu Preppach mitten im dorf bei dem brun. Bei der Popleinßmüel außerhalb der pforten. Zu Welckendorf mitten im dorf. Zu Weyßenbrunn mitten im dorf beim sehedamm. Zu Geysendorf mitten im dorf. Zu Alberßdorf mitten im dorf bei dem bach. Bei der Alberßdörfer müel ufm sehedamm. Zu Neuseß im dorf bei der capelln. Zu Bißwinde mitten im dorf beim trenkbronne. Zu Leützendorf im dorf bei der linden. Zu Graißdorf bei irem gemeinhaus. Zu Brun im dorf bei dem brunn. Zu Frickendorf im dorf bei der linden. Zu Hofstetten mitten im dorf. Zu Rubach mitten im dorf. Uf den dritten tage: Zu First mitten im dorf. 18*

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Zent Ebern.

Zu Kotzewindt mitten im dorf. Zu Bach mitten im dorf. Zu Welsperg mitten im dorf. Bei der neugebauten müel under Weißberg. Zu Ober-Mertzbach mitten im dorf. Zu Schottenstain bei den obern und undern wirthshaus. Zu Bodelstatt mitten im dorf. Zu Kaltenbrun mitten im dorf. Zu Under-Mertzbach mitten im dorf bei dem wirthshaus. Zu Recheldorf mitten im dorf. Zu Loßbergereuth mitten im dorf. Volgen die b e l o h n u n g des g e r i c h t s s a m b t den zehrungen. Wann mein genediger fürst und herr einen übelthetter mit peinlichem rechten richten lest, so ist man den schöpfen, zentgraven, gerichtschreiber und beeden knechten die malzeit zu geben schuldig. Desgleichen so wird den burgern, welche von meines gnedigen herren wegen den schütz und schirm des gerichts halten, eine Verehrung geraicht und gegeben. Belohnung des g e r i c h t s . Ein gülden dem zentgraven vom gericht zu hegen. Ein gOlden dem gerichtschreiber. Zwen gülden dem landknecht vom gericht zu gebieten. Ein halben gülden von wegen des gerichts dem landknecht. Zwei neue pfund dem Stattknecht von den 'gefangenen ein und auszuschließen, desgleichen alle tag ein neues pfund für essen und trinken zu geben; aber den wein, so ein übelthett'er vor dem rechtstage austrinkt, ist man in sonderlichen zu bezahlen. Ein gülden dem landknecht von eim übelthetter gen Ebern zu führen. Ein gülden dem gerichtschreiber von den urgichten zu schreiben und zu zwifachen. Costen bei n e h m u n g der l e i b z a i c h e n . Item wann ein leibzaichen von einem erschlagenen oder ermordten durch die schöpfen von meines genedigen fürsten und herren wegen

Zent Ebern.

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genommen wird, das ist der gerichtschreiber schuldig einzuschreiben; davon gebüert inen ein gfilden für ir malzeit zu geben. Im fahl, do sich ainer des todschlags mit dem leibzaichen zu nehmen selbsten unterfahen und den tod rechnen will, so gebüert den zentschöpfen, zentgraven, gerichtschreiber und landknecht die malzeit darvon zu geben und ist mein gnediger herr nichts daran zu zahlen schuldig. Belohnung, welche a u ß e r h a l b der zent eingebracht werden. Item wan ainer außerhalb der zent eingebracht und Aber in etlich gelt verbürgt wird, so ist man dem zentgraven am verbürgten gelt nichts zu geben schuldig; im fall, daß es ausgedingt wird, so gebürt dem zentgraven ein gülden darvon zu geben. Und es wird mit der malzeit gleicher gestalt, wann einer gericht oder peinlich fürgeführet wird, auch also gehalten, als wann mein gnediger fürst und herr einen richten lest; aber doch ist man inen mit der zehrung was nachzugeben. Belohnung des gerichts. Ein gülden dem zentgraven; im fahl, do im was darüber gegeben wird, geschieht aus gutem willen. Ein gülden dem gerichtschreiber von der urgicht zu schreiben. Zwen gülden vom peinlichen gericht idem. Vier gülden dem landknecht vom gericht zu gebieten. Ein gülden idem vom gericht. Ein gülden dem stattknecht von den gefangenen ein und auszuschließen und alle tag ein neues pfund für essen und trinken. Wann einer in die mordacht erkant wird vor dem gericht, so wird es gleicher gestalt mit der belohnung und gerichtzehrung auch also gehalten, wie jetzo gemelt ist. Yolgen underschiedlich die s t ä t t , schlösser, dörfer, höve, weiler, flecken und w ü e s t u n g in der zent Ebern gelegen, wem ein iedes zustendig, auch welche z e n t b a r oder zent gefreiet seien. Ebern, die statt, ist durchaus innerhalb der ringmauren und außerhalb vor den thorn, soweit sie verplankt und von gemainer

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Zent Ebern.

statt verschlossen ward, zentfrei; und was sich also innerhalb der verplankung von Verwundung, schlegerei und schmachworten begibt und zutregt, dasselbig gehört an das stattgericht und ist nit an der zent zu erörtern, noch daran ausführig zu machen. L ü t z e l - E b e r n , der hove, ist gemainer statt Ebern und dem hospital gehörig; aber die lehenschaften seind der dombprobstei zu Wirtzburg zustendig, darzu zentfrei, soweit derselb mit aller gerechtigkeit umbfangen ist. F y r s t , das dorf, ist dem closter zum Theodorussen zu Bamberg allein zustendig, hat kain aigen dorfgericht, belohnen und haben kainen schöpfen, sondern rügen alle gericht für sich in der gemaind, als: mord, dieberei, nothzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort. und seind der unterthanen sambt den hofstetten sechs, die alle zent und hohegericht durch das ganz jähr besuchen und rügen müessen, gibt auch iede hofstatt dem landknecht ein laib brot. das hirtenhaus ist der gemaind und zentbar. K o t z e n w i n d t , das dorf, ist junker Sebastian von Bottenhan zu Renthweinßdorf gehörig, hat kain dorfgericht, rügen für sich alle gericht, dann sie haben kainen schöpfen, als mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. und seind der underthanen vier, die alle zent und hohegericht durch das ganz jähr besuchen, auch ieder besonder dem landknecht ein laib brot geben müessen, dagegen zwo seiden, welche der zent gefreiet, darauf jetziger zeit Cuntz Braun und Hanß Bauman wohnen. B u e c h , das dorf, hat kein aigen dorfgericht, ist mit herrschaften vermischt, haben keinen zentschöpfen, sonder rügen für sich in der gemainde, als: mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehewort. und sind der unterthanen sambt den hofraithen zehen, die alle gericht durch das ganze jähr an hohen und andern zentgerichten erscheinen und rügen müessen; geben zum theils dem gerichtsknecht laib brods, aber kain gelt, volgen die underthanen junker Erharts von und zum Liechtenstain, die zentbar sein, (folgen 6 namen). underthaner und lehenman der pfarr Ebern zugehörig und zentbar. (1 name.) underthanen junker Wilhelms von Liechtenstains zu Gereuth, die zentbar sein, junker Wilhelms hof gibt jerlich ein laib brods. (2 namen.) S c h a u m b e r g g e r e u t h , das schloß, ist Wilhelmen von Liechtenstains und zentfrei. aber zwo seiden, außerhalb des schloß gebauet, die haben vor zwei und sibenzig jahrn die hohen zentgericht besucht

Zeni Ebern.

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und dem landknecht nach l a u t der a l t e n z e n t r e f o r m a t i o n zwen Pfenning nf das oberst hohegericht geben müessen. jetzt wöllen sie frei sein; wie sie aber von der zent kommen, befindet sich weder in den gerichtsbüchern noch sonst, das bestehet aber vest, daß sie in peinlichen sachen an dise zent gehörig und ihre übelthetter gen Ebern antworten müessen. W ü s t e n - W e l s p e r g ufm First ist ein dorf, hat kain aigen gericht, ist ganz dem junkern Wilhelmen von Liechtenstain zu Schaumberggereuth mit allen lehenschaften zustendig; haben keinen zentschöpfen, sondern rügen für sich in der gemein allein die hohe gericht mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. auch seind der underthanen mit den hofstetten siben, welche die hohen gericht besuchen müessen; gibt ieder inwohner der orten dem landknecht ein neuen pfenning uf das hohegericht obersten, der stock soll unbebauet und zentfrei sein. W e l s p e r g ufm Aichen bei Schottenstain solle inhalt des berichts den 18. octobris anno 1576 der zent Ebern halben von Philipsen vom Liechtenstain, ambtmann zu Kaveneck und Bramberg, und Pangratz Birckeln, kellern zu Ebern, in die canzlei beschehen durchaus zentfrei sein; besucht kein gericht, weder die niderigen noch die hohen. O b e r - M e r t z b a c h hat kain aigen gericht, haben und verlegen keinen zentschöpfen. und seind der underthanen mit den hofstetten zwölf, die alle gericht durch das ganz jähr besuchen; rügen für sich in der gemaind mord, dieberei, nothzwang, fließend wunden, rain, stein, sehend und schmachwort, geben dem landknecht keine neue pfenning, sondern laib brot. und gehören nachfolgende underthanen Hansen von Sternberg zu Schenckenaw zu und seind zentbar. (5 namen.) underthanen junker Veitten von Stains zum Altenstein, die zentbar sein. (5 namen.) underthan dem closter Lanckheim zustendig und zentbar. (1 name.) underthan junker Wilhelms von Liechtenstains zu Gereuth und zentbar. (1 name.) S c h e n c k e n a w , das schloß, ist Hansen von Sternbergs und soll zentfrei sein mitsambt dem hof Trischendorf inhalts obberurts zentberichts. B o t t e l s t a t t ist ein dorf, hat kain gericht, ist mit herrschaften vermischt, haben und verlegen kainen zentschöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind allein die hohen zentgericht mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort.

280

Zent Ebern.

und seind der underthanen mit den hofraithen sechs, die solche hohgericht besuchen müessen; geben dem landknecht brod und neue Pfenning, nemblich hat das closter Bantz ainen underthanen dessen orts, der hat ein gut und gibt ein laib brod. Wilhelm vom Liechtenstain hat vier underthanen, deren ieder gibt einen neuen pfenning, und Hanß von Sternberg ainen, gibt jerlich ein laib brod. S c h o t t e n s t e i n , das dorf, hat kain aigen dorfgericht, sonder die ganerben bemelts dorfs, welches vermischt mit lehenschaften ist, pflegen für sich lehengericht irer lehenschaft halben, do sich der feil begeben und zutragen, niederzusetzen und zu halten, und seind der underthanen sambt den hofraithen drei und vierzig, die alle zent und hohegericht durch das ganz jähr besuchen, dagegen neun und zwainzig personen und hofstett, welche der zent gefreiet sein, belohnen und haben keinen schöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind, nemlich mord, dieberei, nothzwang, fließende wunden, sehend und schmachwort; aber rain und stain sind sie nit zu rügen, noch zu verbüeßen, sonder dasselbig würd durch ire herrechaften ausgetragen, und wievil ein ieder junker dessen orts underthanen hat, das folget underschiedlich hernach, als nemblich: Jacob vom Liechtenstain hat funfzehen, dem ein ieder dem landknecht uf das hohgericht nach obristen ein neuen pfenning gibt, ausgenommen zwen, als Marthin Müller uf der müel und Jobst Pflaumb ufm hof seßhaft; deren ieder gibt dem landknecht ain laib brod und sein dise underthanen alle zentbar. das schloß und der ansitz aber, darauf der vom Liechtenstain heuslichen wohnet, soll, soweit es umbfangen, desgleichen ein hof, darauf jetziger zeit Lorentz Erhardt sitzt, sollen zentfrei sein. Die vom Rothenhan zu Under-Mertzbach haben neun underthanen dessen orts, deren under den sieben ein ieder dem landknecht zu Ebern zu obbestimbten hohgericht ein neuen pfenning gibt, und seind zentbar. aber die zwen mit namen Balthasar Dieppolt und Barbara Deurkhauffin geben nichts und sein zentfrei. Desgleichen soll Wilhelm von Liechtenstains behausung, soweit dieselbe umbfangen und vermacht ist, zentbare freiheit haben, auch sollen nachbemelte vier seine underthanen nit zentbar, auch kein pfenning oder laib brot zu geben schuldig sein. (5 namen.) mehr hat gedachter Wilhelm von Liechtenstain dessen orts 8 underthanen, die alle zentbar und ieder dem landknecht ein pfenning •neu gelt gibt.

Zent Ebem.

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Item Veit vom Liechtenstain zum Geyersperg vier underthanen, so zentbar und ieder ein pfenning gibt. Desgleichen hat gedachter Veit und Wilhelm von Liechtenstain von den Schotten etliche erb und güeter erkauft, darauf jetzt einund zwainzig underthanen wohnen sollen, dem 12 zentfrei und nichts geben; aber die andern neun alle zentbar und ieder (außerhalb eines, der uf ainem guet sitzt und ein laib brod gibt) dem landknecht ein neuen pfenning zu geben schuldig. Daneben sollen nachbemelte ort zentfrei sein: Veiten von Lichtenstains hof. die schmidten das hirtenhaus der gemaind gehörig. die neue badstuben die alt badstuben Desgleichen die vier Bambergischen underthanen, dem ein ieder ein erb besitzen, ünd ein hofstatt, so jetziger zeit unbebauet. (4 namen.) Nota: das ort, do diese underthanen sitzen, haist Mölckendorf und ligt allernegst under dem Schottenstain. Kaltenbrun-Gnendorf, das dorf, hat kain aigen dorfgericht, sondern die ganerben pflegen lehengericht in der freihung zu halten; ist mit herrschaften vermengt, haben und verlegen kainen zentschöpfen. und sind der underthanen mit den hofstetten vier und zwainzig, die alle gericht durch das ganze jähr besuchen müessen, rügen für sich in der gemainde mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort, geben laib brod und gelt uf das hohgericht nach obersten, underthanen, welche dem closter Bantz zustendig und zentbar sein: (3 namen). underthanen deren von Bottenhan zu Mertzbach, die zentbar sein: (19 namen). Die schenkstatt ist nit zentbar, sonder zentfrei; aber uf erfordern des zentgravens mueß ein übelthetter herauser gegeben werden, underthan Sebald Buchers zu Coburg und ist zentbar: (1 name). Das hirtenhaus ist der gemaind und zentbar; wann sich was mit schlegereien und andern sachen darin begibt, gehört es an die zent. Von dem gelt, was in disem dorf gegeben wird, hat der zentgraf für seine belohnung drei alte pfund und sechs pfenning, das ander und die laib brod gehört dem gerichtsknecht. Und haist das dorf uf der Seiten, do die schenkstatt ligt und zentfrei ist, Kaltenbrun, aber uf der andern seiten, da der fahrwege die schaidung gibt, Gnendorf und ist der ganze Auer zentbar.

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Zent Ebern.

Unter-Mertzbach, das dorf, hat kain aigen dorfgericht, sonder die junkern pflegen in der freihung der schenkstatt lehengericht zu halten; und ist mit herrschaften vermengt, sind der underthanen vier und dreißig, welche die zentgericht zu besuchen schuldig; besetzen den gerichtsstuel mit einem zentschöpfen, welcher für sie in der gemainde, was sich darinnen begibt und zutregt, rügen mueß mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmewort. belohnen inen mit einer wiesen und etlichem schöpfengelt bei einer ieden person sonderlich verzaichnet, damit er die gericht ersuchen kan, und gibt ein iede person des dorfs (ausgenommen diese, welche den gerichtsstuel besetzen müessen, die sind des gebens gefreiet) uf obersten am hohgericht dem landknecht ein heller und etliche laib brod. Yolgen die personen mit den güetern und seiden, daraus mein genediger fürst und herr einen zentschöpfen zu erkiesen hat, und sind derselben dreizehen underthanen, der pfarr Ebern gehörig, die zentbar sein: (2 namen). underthanen deren von Rottenhan zu Unter-Mertzbach, welche den gerichtsstuel besetzen mttessen und zentbar sein: (8 namen). unterthanen juncker Yeitten von Liechtenstains, die den gerichtsstuel besitzen und zentbar sein: (2 namen). underthaner junker Hansen von Sternbergs, welcher den gerichtsstuel besitzen mueß und zentbar ist: (1 name). Yolgen die underthanen, welche den gerichtsstuel nit besitzen und doch zentbar sein, underthaner der pfarr Ebern und zentbar. (1 name). underthanen dem von Rottenhan zu Mertzbach, die zentbar sein: (7 namen). Die schenkstatt, darauf Hanß Schueman wohnend, hat in der behausung freihung, aber vor der hausthür und über der schwellen ist sie zentbar und nit frei. Das schloß der junkern mit seinem begrief stehet uf zentbarm boden. underthaner Yeitten von Liechtenstains und zentbar. (1 name). underthanen Hansen von Sternbergs, die zentbar sein: Hanß Rainhart ein seiden, gibt ein heller. Cuntz Braun ein seiden, gibt ein heller. (9 namen). Das hirtenhaus ist der gemain und zentbar. Die Schöpfenwiesen, so der zentschöpf für sein besoldung innen hat, der ist ungevehrlich ein acker und ligt zwischen Mertzbach und Recheldorf; und gibt der hof zu Recheldorf, darauf Jorg Schaumberger sitzt, welcher Hansen von Sternbergs ist, den schöpfen jerlich achtzehen pfenning schöpfengelt.

Zent Ebern.

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Recheldorf, der orts hat es kain aigen gericht, ist durchaus zentbar und mit herrschaften vermengt, nemlich hat Wilhelm vom Liechtenstain 8, Cargeß vom Liechtenstain 2, die vom Rottenhan zu Under-Mertzbach 4, die pfarr Ebern 1 und Hanß von Sternberg 5 underthanen neben einem hof (der achtzehen pfenning schöpfengelt und ein laib brod gibt) der orten, das hirtenhaus ist der gemain und zentbar, als daß der personen 21 sambt den hofraithen sein, die alle gericht besuechen müessen. haben kainen schöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind, als mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehewort. geben dem landknecht aines thails laib brod, aber kain gelt; aber uf das hohegericht, so jerlich nach obersten gehalten wirdet, seind sie dem zentgrafen drei neue pfenning zu erlegen schuldig. L o ß b e r g g e r e u t h , das dörflein, ist Bastian und Georgen von Rotenhans seligen nachgelassenen kindern gehörig und zustendig; und seind der personen mit den hofraithen drei, die alle gericht zu besuchen sein, haben und verlohnen kainen schöpfen, sonder rügen für sich in der gemaind, als mord, dieberei, nothzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort; geben dem landknecht nichts, die scheferei aber aldo, die ist nit zentbar, sonder ganz zentfrei. T r a i n f e i t , ein dorf, hat kein dorfgericht und ist Bastian und Georgen von Rottenhans seligen kindern ganz gehörig; seind der personen mit den hofraithen 16, die alle gericht durch das ganz jähr besuchen müessen. verlegen und haben keinen schöpfen, sonder rügen für sich in der gemaind alles, was zu rügen ist, als nemlich: mord, dieberei, notzwang, fließende wunden, rain, stain, sehend und schmehwort. geben eines theils dem gerichtsknecht laib brod und die andern uf das hohgericht nach obersten pfenning, in maßen solches in dem gemainen zentbericht den 18. octobris anno etc. 76 zur canzlei kommen underschiedlich specificirt würdet, kürz halben dahin gezogen. Die müel der orts, die soll zentfrei sein inhalt bemelts gemainen zentberichts. L i n d t , das dörflein, ist mit herrschaften vermengt und sind der personen mitsambt den hofstetten 5, die alle zentgericht durch das ganz jähr besuchen müessen: haben keinen zentschöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmahwort; geben dem landknecht laib brod, aber kein gelt, underthanen meines gnedigen

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Zent Ebern.

fürsten und herren von Wirtzburgs, welche zuvor Fulbachisch gewesen: (2 namen). Fulbachische lehen und underthanen: (2 namen). underthanen gemainer statt Ebern: (2 namen). Renthweinßdorf ist Bastian und weiland Georgen von Rothenhans seligen nachgelassenen söhnen gehörig, und seind jetziger zeit der underthanen dessen orts mit den vier höfen 36 und pflegen ernante von Rothenhan ir aigen dorfgericht mit lehenschaften und andern Sachen alda zu halten, doneben befindet sich in einem alten zettel, den herr Lorentz Frieß" seliger mit aigner hand geschrieben, daß Renthweinßdorf von Ebern aus durch das dorf uf der linken hand frei, aber uf der rechten Seiten zentbar, ausgenommen die schenkstatt und zwen pfaffenhöve. 2 contract. Conradi fol. 391. 392. Am tag der heiligen drei könig, den 6. januarii anno 1554 verkauft bischof Melchior mit wissen und bewilligung seines dombcapitels 17 zentbare und rugbare männer, seßhaft im dorf zu Remperßdorf, wie die im kaufbrief mit namen underschiedlich specificirt, mit rügen und allen andern iren zentbarlichen rechten und gerechtigkeiten, zu und eingehörungen, inmaßen der stift die innen gehabt, gebraucht, genutzt, genossen und vor alters herbracht haben, verzeihet sich auch, daß man hinfürter zu ewigen tagen ganz und gar nichts mit inen zu thun haben wolle, sondern dieselben zentbare männer aller zentbarlichen beschwerung, wie die mögen genant sein oder gehaißen werden, zu dorf und felde in der ganzen markung zu Remperßdorf frei, quitt, ledig und loes pleiben lassen, doch dem stift Wirtzburg an seinem aigenthumb und der ort zu Remperßdorf haben lehenschaften unnachtheilig und unbegeben. und kommen solche zentmänner mit dem dreitheil am ganzen zehenden zu Lindt, großen und klainen, toden und lebendigen, für und umb 800 fl. Reynisch etc. Hetzschingsmüel ist gemainer statt Ebern und mit lehenschaften dem hospital allein zustendig; aber soweit so umbfangen und vermacht ist, so hat sie zentbarliche freiheit. Heybach, das dorf, hat kain aigen dorfgericht; seind der personen dessen orts 33, welche alle zentgericht besuchen muessen. nemlich haben die von Rothenhan zu Renthweinßdorf 12, Seyfridt von Stain 6, Veit vom Liechtenstain 2, Erhard vom Liechtenstain 4, Wolf Hainrich Marschalck 1, Achatius von Gich zu Krottendorff 1, das gotteshaus zu Ebern 1 und Fulbach 6 underthanen dessen orts.

Zent Ebern.

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haben und belohnen einen zentschöpfen mit ainer wiesen under der Hetzschingsmüel gelegen, so ungevehrlich zwei fuder hey ertregt, aber mit kainem gelt, der für sie von der ganzen gemaind wegen alle zentgericht rügen mneß, nemblich mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmahwort. geben dem landknecht eines theils laib brod, aber kain gelt, nemlich gibt Rothenhänische underthanen: (2 namen.) Fülbachisch Veiten von Liechtenstains, Erhardt von Liechtenstains, Gichisch,

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E i c h e l b e r g , das dorf, ist mit herrschaften vermengt, haben kein dorfgericht und seind der personen mit den hofstetten sibenzehen, welche alle zentgericht besuchen müessen. haben und verlohnen keinen schöpfen, sonder rügen für sich in der gemain, was sich darin begibt und zutregt, nemlich mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmahewort; geben dem landknecht laib brot und neu pfenning uf das hohgericht nach obersten, underthanen Bastian von Rothenhans zu Renthweinßdorf seind zentbar: (3 namen.) underthanen Bastian von Fulbachs zu Claußdorfs, die zentbar sein, welche meinem gnedigen herrn heimb-* gefallen und uferstorben sein: (4 namen). underthanen der frauen vom Rottenhan und irer kinder zu Yischbach, die zentbar sein: (11 namen). W ü s t e n g e r e u t h , der hof, ist gemainer statt Ebern ganz zustendig und zentfrei inhalt obbemelts zentberichts. R e i t t e r ß b r u n , das dorf, hat kain aigen gericht, ist gemeiner statt Ebern ganz gehörig, und seind der personen und hofraithen zwölf, die alle zentgericht durch das ganze jähr besuchen müessen, rügen für sich, haben keinen schöpfen, als mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehewort. geben dem landknecht jerlich von der gemaind fünf neu pfenning und dann Michel Lochners erben, so ein hof besitzen, ein laib brod, Peter Hefner ein laib brod, Georg Reuß ein laib brod uf obersten am hohgericht. P r e p p a c h , das dorf, ist meinem gnedigen fürsten und herren von Wirtzburg und dann der pfarr Ebern mit lehenschaften zustendig. nemlich hat die gemelte pfarr fünf underthanen der enden, die andern alle sein Wirtzburgisch; hat kain aigen gericht und sind der personen dreißig mit den behausungen, welche alle zentgericht zu

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Zent Ebern.

besuchen schuldig seind. haben irn aignen zentschöpfen, der für sie rügt, nemblich: mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehewort; geben kain Schöpfengeld, sonder belohnen inen mit ainer wiesen im Sibentheil gelegen, so ungevehrlich des jahrs zwei füderlein hey ertregt. geben dem landknecht laib brod und pfenning, wie in dem zentbericht den 18. octobris anno etc. 76 beschehen am 27. blat underschiedlich zu sehen. Doneben ist zu merken, das dieser zentschöpf von andern dörfern, für die er rügt, mit schöpfengelt belohnet; als nemblich die zu Geysendorf geben ime drei alte pfund jehrlich aus irer gemaind und vom hof zu Hofstetten sechs und dreißig alt pfenning. Vorbach, das dörflein, ist meines gnedigen fürsten und herren von Wirtzburgs und gehört zum ambt Raueneck. ist zentbar gewesen, hat alle gericht besuchen und rügen müessen, als andere gemaine dörfer am zentgericht dinstags nach Lamperti anno etc. des drei und vierzigsten; ist Verwundung von inen gerügt worden und haben die zeit hero kain gericht nit mehr besucht, sondern sich aller zentgericht enthalten und bishero für zentfrei gehalten worden. P o p l e i n s m ü e l ist mit lehenschaften meinem gnedigen herrn von Wirtzburg zustendig; besuchen allein die hohgericht, rügen alles, was zu rügen ist, nichts hierinnen ausgenommen, als andere zentbare personen, aber diser müller gibt dem landknecht weder laib brod noch pfenning. Gemünd, das dorf, ist Bambergisch und gehört in das ambt und zu dem casten Baunach, ist zentfrei. Welckendorf gehört zu Wilhelmen vom Liechtenstain, der sechs underthanen der orts hat, und Hanß Wilhelmen von Laineck zu Golt-Cronach, der zwen underthanen dessen orts hat. haben kein dorfgericht und besuchen die inwohner irer Schuldigkeit nach, deren acht seien, alle zent und hohgericht durch das ganz jähr; haben und verlegen kainen schöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmähwort. geben weder laib brod noch pfenning. Weysenbrun hat kein dorfgericht, seind der personen sechs, darunter einer, Hanß König genant, so uf einem hof wohnet, für sich selbst und die andern fünf Hanß Carl Fuchsen zu Burck-Preppach zustendig, welche die gericht besuchen müessen. haben kainen schöpfen, rügen alles, was sich begibt und zutregt, als mord, diebstal, nothzucht, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmähwort;

Zent Ebern.

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geben dieselben personen, so uf zwaien hofen sitzen, iedlicher dem landknecht ein laib brots, aber kein gelt, und besuchen bemelte zwen hofbauren alle zentgericht durch das ganz jähr; und was sich zwischen den zentgerichten begibt und zutregt, das müessen sie von der seidner wegen rügen und anzaigen. und rügen, als nemlich der Fuchsische bauer alwegen drei gericht und der ander bauer, Hanß König genant, das viert gericht; aber die seidner besuchen allein die hohen zentgericht und seind der andern gericht gefreiet, das wohnhaus im sehe ist des gemelten Fuchsen u. ritterlehen und der zent gefreiet. Geisendorf ist mit mancherlei herrschaften vermengt, haben kain aigen gericht und seind der personen mit den behausungen acht und zwainzig, welche alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, aber sie geben dem zentschöpfen zu Preppach aus irer gemaind drei alte pfund, der für sie zwischen den hohgerichten rügt, als: mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort; geben dem gerichtsknecht laib brod, aber kein gelt, wie in obgeschriebenen zentbericht den 18. octobris anno etc. 76 in die canzlei kommen am 31. blat zu sehen. Volgen die herrschaften, so leüt und underthanen dessen orts haben: Caspar Göttphart von Failsch 5, Bastian von Rothenhan 4, Hanß Wilhelm von Laineck 7, Caspar Schenck von Bernhausen 3, Christoff Truchseß zu Friesenhausen 3, Wolfi Hainrich Marschalck von Ebnet 2, mein gnediger herr von Wirtzburg 1, Sachsen von wegen des ambts Kunigsperg 1 und die Hailing zu Geisendorf 2. Alberßdorf ist ganz und gar Hans Fuchßen zu Gleißenaw mit lehenschaften gehörig, hat aber kain aigen gericht und seind der personen sambt den hofraithen 13, die alle gericht durch das ganze jähr zu besuchen schuldig sein, dagegen auch fünf hofstett mit den personen, welche der zent gefreiet, haben kainen schöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmähwort, geben weder laib brod noch pfenning. das schloß und der sitz alda ist bemelts junkern und zentfrei. Neuseß, das dorf, hat kain aigen gericht und seind der personen mit den behausungen 16, darunter 12 Hanß Carl Fuchsen zu Gleißenaw und 4 Jacoben vom Liechtenstain gehörig, die alle zentbar und die gericht durch das ganz jähr zu besuchen schuldig, haben kainen schöpfen, sondern rügen für sich in der gemaind mord,

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diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, schänd und schmähwort; geben weder laib brod noch pfenning. B i s c h w i n d ist mit herrschaften vermischt, haben kain aigen gericht und seind der personen mit den behausungen 26, nemlich 6 Wirtzburgisch, 11 Hansen von Stains, 5 Veiten von Liechtenstains, 1 Hanß Wilhelmen von Lainecks und 3 der pfarr Ebern, die alle zentgericht durch das ganze jähr besuchen, dagegen 11 personen mit den hofstetten, nemblich 1 Wirtzburgisch, 2 Hansen von Stains, 6 Hanß Carl Fuchsen und 2 Veiten von Liechtenstains, welche allein die hohen zentgericht erscheinen müessen. rügen für sich, haben kainen zentschöpfen, nemblich: mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmähewort; geben weder laib brod noch pfenning. Welche der orten zentfrei seien: Endreß Och besitzt ein erb, des gotshaus zu Bischwindt underthan, ist zentfrei. desgleichen das kirchhaus, so der gemaind zustendig ist, und die badstuben Wirtzburgisch. L e u t z e n d o r f hat zwaierlei herrschaften und kain dorfgericht und seind der personen 15, nemlich 14 Hanß Wilhelmen von Laineckh und 1 Hanß Carl Fuchsen gehörig, die allein die hohen «entgericht zu besuchen schuldig und der andern gefreiet sein, rügen für sich in der gemaind und haben kainen zentschöpfen, den sie verlegen dörfen, nemlich: mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmewort. und haben die drei höf aldo, wie man 1504 jähr geschrieben, dem landknecht drei laib brod geben, welches ime bishero abgeschnitten und nit gegeben worden, ferner hat gedachter Hanß Wilhelm von Laineckh nachfolgende underthanen und güeter dessen orts, die der zent gefreiet sein:- (2 namen). ein halb hof des junkern, mehr ein halb hof auch des junkern, die bebauet er jetziger zeit selbsten. die behausung mit dem schloß und vorhof, soweit sie verzeünet ist, desgleichen die scheferei ist zentfrei, G r e i ß d o r f besetzt den schöpfenstuel mit einem zentschöpfen, ist mit herrschaften vermischt, nemblich haben nachfolgende junkern leut und güeter der enden: Veit vom Stain zum Altenstain 34, so alle zentbar seien, mehr ainen, der haist mit namen Hanß Bertlman, und die scheferei, so bede der zent gefreiet, pfarr Ebern 10, Bastian vom Stain 2, Hanß Wilhelm von Laineckh 1 und die frau zu Birckenfelt 3. oberzelte inwohner (ausgenommen die scheferei und den, so frei ist) seind die zentgericht zu Ebern zu besuchen schuldig,

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belohnen iren schöpfen (der für sie ragt mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmähwOrt) mit ainer wiesen bei der fahrbrücken gelegen, so ungevehrlich des jahrs zwai fuder hay ertregt, geben dem landknecht des jahrs Tier laib brod, wie in mehrangeregtem bericht der ganzen zent Ebern halben zu sehen, die Schmitten und das hirtenhaus steht der gemaind zu; im fall do sie was darin mit schlegerei und andern Sachen zutragen würden, so seind sie dasselbig auch zu rügen schuldig. Brun, das dorf, hat kein dorfgericht und seind der personen mit den behausung 26, die alle zentgericht durch das gang jähr besuchen müessen. nemlich hat mein gnediger fürst und herr von Wirtzburg siben (under welchen vier dem landknecht jerlichen ieder ein laib brod geben), Wilhelm vom Liechtenstain zu Schaumberg-Gereuth sechs und einen hof (der dem landknecht auch jehrlich ein laib brod gibt), die herzöge zu Sachsen von wegen des ambts Königspergs 1, Wolf Hainrich Marschalck zu Ebnet 4, Achatius von Gich 3, Wilhelm vom Liechtenstain zu Bilmethausen 2 und Bastian vom Stain 2 undersessen dessen orts, rügen für sich, haben und belohnen keinen zentschöpfen, als mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, schelt und schmehwort. Doneben ist zu merken, daß Hanß Wilhelm von Laineckh zu Golt-Cronach auch einen underthanen der enden hat, Georg Schwartz genant, der soll inhalt mehrangezogenen zentberichts zentfrei sein. F r i c k e n d o r f , hat kain aigen gericht, seind der personen mit den hofstetten 16, die alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, und dann ein person, welche allein die hohen zentgericht ersucht, nemblich hat mein gnediger fürst und herr von Wirtzburg in disem dorf siben underthanen, darunter vier dem landknecht ieglicher ein laib brod geben, die pfarr Ebern vier, darunter gibt einer dem knecht ein laib brod. Erhardt vom Liechtenstain 2 und dann noch ainen, der allein die hohen zentgericht besucht, der ein laib brot gibt. Jacob vom Liechtenstain 2. die frau zu Birckenfelt 1, gibt einen laib brod. diese jetzerzelte underthanen haben und verlegen keinen schöpfen, sondern rügen für sich, mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. volgen die underthanen, so zentfrei sein: mehr hat der stift Wirtzburg der enden drei underthanen, die sein zentfrei. Wolfi Hainraich Marschalck zu Ebnet hat 1 underthanen, desgleichen Hanß Wilhelm von Leineckh ainen, die bede auch zentfrei. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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P f a r r w e y s a c h , ist mit mancherlei herrschaften vermischt, nemlich hat Seyfridt vom Stain, Hanß Wilhelm von Leineckh, die frau zu Birckenfelt, Wilhelm vom Liechtenstain zu Biltmethausen, Erhardt vom Liechtenstain und der pfarrherr zu Pfarrweysach güeter, leut und underthanen alda; sonst besetzen die inwohner das gericht an der zent Ebern mit einem zentschöpfen, belohnen inen mit einer wiesen beim brunnen gelegen, ungevebrlich uf siben ort eines güldens taxirt und angeschlagen, desgleichen mit schöpfengelt, daß er die zentgericht durch das jähr, weß sich begibt und zutregt, für sie rügen müegse, als mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. und seind der personen mit den behausungen 52, welche alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, und haben kain aigen dorfgericht, welche nun under disen inwohnern schöpfengelt, auch dem landknecht laib brod geben; das ist in dem gemeinen zentbericht den 18. octobris anno 1576 zur canzlei geschickt am 45. 46. 47. blat underschiedlich zu befinden, welches ich hieher zu schreiben geliebter kurz halben umbgangen. und ist der orts niemand zentfrei, dann allein ein behausutig, darauf jetziger zeit Mattheß Demmigs kinder wohnen, Erharden vom Liechtenstain zustendig, und allein die under Stuben in der schenkstatt, die Wolf Ebnet bewohnet; sonsten und außerhalb jetzgemelter stuben ist die ganz schenkstatt durch und durch zentbar. Wolfi Dietherich vom Stain hat verschienes 1567 jahrs in einem schreiben fürgeben, daß dise schenkstatt Bambergisch aigenthumb und sein lehen, auch allerdings zentfrei seie, daß auch er Verwundung und anders, so sich darauf begibt, zu verbüeßen und zu straffen; das ist im aber damals (sovil die zentfreiheit belangt) nit gestanden, sondern in einem schreiben den 16. juni bemelts jahrs an in beschehen stattlich abgelaint worden, dabei es plieben. und wiewoln weilund Wilhelm vom Stain auch etliche leut und güeter der orts gehabt, die zentfrei gewesen, so seien doch dieselbigen nach seinem tod zentbar gemacht worden und hat ein bischof zu Wirtzburg auf denselben leuten und güetern alle gebot und verbot zu negstgemeltem zentbericht gezogen. Lohr, das dorf, ist meinem gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg (außerhalb einer person Hanß Carl Fuchsen zu Gleißenaw gehörig) mit lehenschaften ganz zustendig und besetzt den gerichtsstuel mit einem zentschöpfen, belohnen inen mit einer wiesen uf zwei füderlein hay, daß er die gericht besucht und zwischen den

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hohegerichten für sie rngt, als mord, dieberei, notzwang, fließend wanden, rain, stain, schelt und schmachwort. haben kein aigen dorfgericht und seind der personen 26, die alle zentgericht zu besuchen schuldig sein; geben dem landknecht laib brod, aber kein gelt, nemlich welcher inwohner ein ganz guet besitzt, gibt ein ganzen laib brod, welcher ein halbes besitzt, gibt laib, welcher ein viertel besitzt, der gibt ein viertel aines laibbrods. die schmidten daselbst ist der gemaind und zentbar. R ö m e r ß d o r f oder ß o m s e n d o r f , ist mit herrschaften vermengt, hat kain aigen gerichtbarkait und sind der personen mit den behausungen neüne, die alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, haben einen zentschöpfen als den zu Lohr, welcher für sie alle gericht zwischen den hohegerichten rügt, nemblichen mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort, belohnen in mit neün pfunden schöpfengelt, geben dem landknecht theils laib brod, aber kein gelt, underthanen Hanß Carol Fuchßen zu Gleißenaw und zentbar: (6 namen). underthanen Alexander von Stains zum Altenstain und zentbar: (2 namen). underthan Wilhelm von Liechstenstains zu Biltmethausen und zentbar: (1 name). Armßdorf, ist ein wüestung und unbebauet; sind allein ligende erbstück und belohnen die personen den schöpfen zu Lohr mit zwen und vierzig Pfenningen schöpfengelt, der für sie, was sich darauf begibt und zutregt, an der zent rügt, als nemlichen: mord, dieberei, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. und seind der personen acht, die solche lehenstück innen haben, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. underthanen der pfarr Ebern gehörig und zentbar: (5 namen). underthanen Hans Wilhelmen von Laineckhs zu Golt-Cronach und zentbar. (3 namen). G e m a i n f e l t , das dorf, hat ein aigen dorfgericht und seind der personen 35 sambt den behausungen und hofraithen, die meinem gnedigen fürsten und herren von Wirtzburg mit lehenschaften zustendig und zentfrei sein, desgleichen auch sechs person, welche der pfarr Ebern verwant, und dann ein person dem pfarrherren zu Gemainfelt mit lehenschaften gehörig, die gefreiet, ungeacht aber diser freiheiten besetzt diß dorf den gerichtsstuel mit einem zentschöpfen und hat mein gnediger fürst und herr einen im dorf oder aus der Fuchseckhen herausser zu erkiesen nach irer fürstlichen gnaden wolgefallen; belohnen denselben zentschöpfen mit ainer wiesen von der gemain ungevehrlich uf zwai füderlein hey, der für sie die 19*

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gericht besucht und rügt, nemlich: mord, dieberei, notzwang, schmachwort. aber rain, stain, fließend wunden verbüeßen sie an irem gericht und würd dasselbig von einem keller zu Gemainfelt verrechnet, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. F u c h s e c k e n , bei disem dorf ligt auch ein ort, haist die Fuchsecken; darinnen wohnen siben person, die allein die hohen zentgericht zu besuchen und gleicher gestalt die oben erzelten vier rügen anzuzaigen schuldig sein, und wohnen solche underthanen hinder denen junkern von Rothenhan zu Unter-Mertzbach. Mehr sind der personen zwo, die der zent gefreiet und bemelten junkern auch mit lehenschaften verwant; rügen für sich, haben keinen schöpfen, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. B i r c k a c h ober Gemainfelt, ist Hanß Carl Fuchsen zu Gleißenaw allein zustendig, hat kain aigen dorfgericht und seind jetziger zeit der personen mit sambt den hofraithen ailf, die allein die hohen zentgericht zu besuchen schuldig sein, dagegen zwo personen, welche der zent nit underworfen. haben und belohnen kainen zentschöpfen, sonder rügen für sich an der zent mord, dieberei, notzwang; aber rain, stain, fließend wunden, sehend und schmehewort vertragen sie vor irer herrschaft. zwen höf ligen alda, gibt ieder dem landknecht jerlichen ein halben laib brod; desgleichen gibt ime landknecht Dorothea Wagnerin uf der müel auch ein laib brod. D i e t t e r s w i n d t , das dorf, ist mit herrschaften vermengt und hat kain aigen dorfgericht, besetzt den gerichtsstuel mit einem zentschöpfen und einem tüglichen mann, ein ieder junker zwei jähr wechselsweis, und belohnen inen mit schöpfengelt, der für sie alle gericht zwischen den hohegerichten, was sich begibt und zutregt, rügt und dasselbe anzaigt. und seind der personen mit den behausungen 25, welche die gericht zu besuchen schuldig sein, nemlich 11 Kilian Fuchsen zu Schweinstetten, 13 Wolff Dieterichen vom Stain und 1 der pfarr Ebern gehörig, dagegen auch fünf personen mit den hofstetten, die der zent gefreiet, nemlich gedachten Kilian Fuchsen 3 und Wolf Dieterichen vom Stain 2 zustendig; rügt diser schöpf mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. Welche dessen orts schöpfengelt geben: (5 namen, darunter Wolff Dieterich von Stain). die frau zu Birckenfelt gibt jerlich dem schöpfen drei alte pfund und funfzehen pfenning.

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Traimerßdorf, ist ein wüestung und nit bebauet, besetzt den gerichtstuel wechselweis mit der wüestung zum Staifrich meinem gnedigen fürsten und herren ein jähr umb das ander mit einem zentschöpfen, der die rüge, wes sich darauf begibt und zutregt, als mord, diebstal, notzwang und dergleichen auszurichten und fürzubringen ist. und gehört solche wüestung Wolff Dietherichen vom Stain, der auch den zentschöpfen zu verlegen und zu schicken schuldig ist. E r m e t s h a u s e n , das dorf, ist mit mancherlei herrschaften vermengt und besetzen den gerichtsstuel mit einem zentschöpfen, iedoch daß derselbig meinem gnedigen fürsten und herrn annemblich ist. im fahl do sie ainen under inen erwehleten und denselben an die zent zu sitzen verordnet haben, so seind sie schuldig, solche erkieste person im beisein des schultheisen oder eines dorfmeisters neben zweien abgefertigten für das gericht darzustellen und zu praesentieren mit dem bevelch, solche person sei von einer ganzen dorfgemaind meinem gnedigen fürsten und herrn sein zentgericht zu besuchen und dem getreulich vorzustehen darzu erwehlet worden, darauf er dann mit aidspflichten beladen und angenommen wird, haben ir aigen gericht und sind der personen sambt den hausgesessen 33, die dem gerichtszwang, allein die peinlichen halsgericht und nit die andern zentgericht besucht haben, underworfen gewesen, aber jetziger zeit wöllen sich nit mehr personen dann sechzehen ercleren, die das peinlich halsgericht besuchen; rügen nit mehr dann mord, diebstal, notzwang, geben und belohnen den schöpfen mit einer wiesen, was rain, stain, wunden, sehend und schmehwort antrifft, vertragen sie sich mit ir herrschaften und geben dem landknecht weder laib brot noch pfenning; aber uf das hohegericht nach obersten geben die sechzehen personen dem zentgrafen 16 kreüzer. S t a i f f r i c h , ist ein wüestung und Hansen vom Stain zum Altenstein zustendig, aber nit bebauet; besetzt den gerichtsstuel mit der wüestung zu Traimerßdorf ein jähr über das ander meinem gnedigen herrn mit einem täglichen zentschöpfen wechselweis, der rügt mord, diebstal, notzwang und dergleichen, was sich darauf begibt und zutregt, und wird von ime dem junkern seines schöpfenstands halber verlegt und vergnuegt. Allertshausen, das dorf, ist Hansen vom Stain zum Altenstain allein zustendig und sind der personen mit den behausungen 14 gewesen, die alle zentgericht haben besuchen und alles, was sich begeben und zugetragen mit mord, diebstal, notzwang, fließent wunden,

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rain, stain, sehend und schmehwort rügen nnd anzaigen müessen. haben auch an gehaltenem zentgericht dinstags nach assumptionis Mariae anno des zwei und dreißigisten, desgleichen dinstags nach invoeavit an gehaltenem zentgericht des drei und dreißigisten jahrs Verwundung gerügt; aber seint der zeit hero ist kein rüg von inen nit geschehen, wie oder welcher gestalt sie von der zent kommen und nit erschienen sein, ist mir nit wissent. Eckartshausen, der orten hat es fünf und zwainzig inwohner, auch sovil hofstett, zwaierlei herrschaften, nemlich Alexander vom Stain 17 und Philip von Lichtenstain 8; aber kain aigen dorfgericht haben sie, besetzen den gerichtstuel mit ainem zentschöpfen, belohnen inen mit schöpfengelt (wie in dem zentbericht den 18. octobris anno 1576 zur canzlei geschickt am 57. blat zu sehen), desgleichen mit einer wiesen, Hirtenwiesen genant, so des jahrs ein gut fuder hey ertregt, welcher schöpf für sie in der gemain rügt, nemlich mord, diebstal, notzwang; aber rain, stain, fließent wunden gehörn für gemelte ir herrschaften. aber was für rüg sich zwischen d e n hohgerichten begeben und zutragen, ist der zentschöpf für die inwohner zu rügen und anzuzaigen schuldig, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. Bischof Johans von Brun hat disem dorf dise freiheiten geben, daß die inwohner hinfüro zu ewigen zeiten nicht mehr schuldig noch pflichtig sein sollen, zu der zent zu Ebern zu gehen, als sie dann zuvor gethän haben und pflichtig gewest sein, es wehr dann, daß sie in gemain oder besonder von ir selbst Sachen wegen angemelter zent zu schicken hetten oder gewönnen, doch sollen sie den schöpfenstuel besetzen und, als oft ein sach, hals oder hand antreffen würde, sollen sie auch mit halten und helfen, als es von alter uf sie kommen ist. geschehen am s. Dionisien tag anno etc. 36. registrirt divers, formarum Brun fol. 242. M a r o l t z w e y s a c h , das dorf, sambt dem schloß istWolff Dieterichen vom Stain gehörig und seind jetziger zeit der personen mit den behausungen 32, welche vor der zeit die zentgericht haben besuchen und rügen müessen, wie ich auch in ainer verzaichnus kurz nach dem baurnkrieg in die canzlei kommen befunden, daß dises dorf gen Ebern zentbar sei. aber wie und zu was zeiten es von der zent kommen, ist mir nit wissent; so ist auch in den alten gerichtsbüchern kaine rügen nit zu finden und würdet jetzo bemelt dorf für ganz zentfrei gehalten.

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Y o c k a w i n d t , das dorf, ist mit den dreien herrschaften vermischt, seind der personen sambt den hofraithen 12, die alle zentgericht durch das ganz jähr besuchen und rügen müessen, nemblich 11 Wolfi Dietherichen vom Stains und 1 dern vom Stain in gemein, und das erb, darauf er sitzt, ist ein umbgehend lehen. dagegen ain person, uf einer seiden seßhaft, der pfarr Ebern zugehörig, die der zent gefreiet ist, darf aber weder wune noch waide uf der Vockawinder markung nit genießen, haben und belohnen kainen zentschöpfen, sonder rügen für sich in der gemaind mord, diebstal, notzwang und plutrust; aber rain, stain und Scheltwort seind sie nit zu rügen, geben dem landknecht jetziger zeit weder laib brod noch pfenning, wiewol vor zeiten ime aus disem dorf drei laib brod und fünfzehen pfenning gegeben worden. W ü s t e n - B i r c k a c h , ist ein hof und hat zwo seiden, der pfarr Ebern zustendig, und seind der personen mit den hofstetten drei, welche die zentgericht haben besuchen und rügen müessen, als andere zentverwante; jetzo geben sie sich für zentfrei dar. G e r w a r t s w i n d t , hat kein dorfgericht und ist mit herrschaften vermengt, sind der underthanen mit den behausungen acht, die alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, haben und belohnen den schöpfen zu Eckertshausen mit schöpfengelt, der für sie in der gemainde, als mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort zwischen den hohegerichten rügt; geben dem landknecht laib brod, aber kain gelt, underthanen Bastian vom Stains, die zentbar sein: (4 namen). underthanen David Truchsessen zu Bundorf und zentbar: (2 namen). underthan Hanß Carol Fuchsen zu Gleißenau und zentbar. (1 name). underthaner der pfarr Gemainfelt zustendig und zentbar: (1 name). G ü c k e l h u e r n , ist Bastian vom Stain zum Altenstain allein zustendig, hat kein gericht. seind der personen mit den behausungen vierzehen, welche die hohengericht zu besuchen schuldig sein, haben und verlegen einen zentschöpfen, nemlich den von Eckartshausen mit sechs alt pfunden gelts, welcher die rage zwischen den hohengerichten für sie rügt, als mord, diebstal, notzwang, fließend wunden, rain, stain, sehend und schmehwort; geben dem landknecht laib brot, aber kein gelt, volgen die underthanen u. zentbarn: (10 namen, darunter Bastian v. Stain). das jegerhaus ist des junkern und allererst bebauet. T o t t e n w e y s a c h , hat zwaierlai herrschaft, nemlich: ain person ist meinem gnedigen herrn von Wirtzburg zustendig, aber die andern

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neün wohnen hinder Bastian vom Stain zum Altenstain. besuchen allein die hohen zentgericht, haben kain dorfgericht; darzn auch verlohnen sie kainen schöpfen, rügen an der zent mord, diebstal, notzwang, fließend wanden, rain, stain, sehend und schmechwort, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. Sahrhof, ist Bastians von Stains znm Altenstain nnd ist nit mehr dis orts, dann ein scheferei und zwo seiden; besuchen allein die hohen zentgericht, welcher hof vor der Zeit Wilhelm von Stains seligen gewesen und zentbar gemacht worden, rügen alles, was zu rügen und anzuzaigen ist, als: mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmachwort, geben dem landknecht nichts. Braitenpech, das schloß oder der ansitz ist Bastian vom Stains zum Altenstain und zentfrei; aber der hove im schloß ist zentbar und besucht allein die hohen zentgericht. rügt alles, was zu rügen ist, wann sich was uf zentbarm boden mit schlegereien und andern Sachen begibt und zutregt. Pfaffendorf. Junckersdorf ist mit herrschaften vermengt, haben kain dorfgericht und seind der personen mit den behausungen und hofstetten sechs und zwainzig, welche die hohen zentgericht zu besuchen schuldig sein, nemlich 25 Alexandern vom Stain und ainer dem gottshaus daselbsten zustendig. dagegen drei personen der zent gefreiet, zwen Hansen vom Stain und der dritt der frauen zu Birckenfelt zugehörig, die zentbarn inwohner rügen die hohgericht für sich, haben und belohnen den schöpfen zu Yischbach jetziger zeit mit neun alten pfunden, welcher die rüg zwischen den hohgerichten für sie ausricht und fürträgt, nemlich mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmachwort, geben dem landknecht weder laib brod noch pfenning. und seind vor zeiten neün güeter aldo gewesen, ehe es verkauft ist worden, die haben dem landknecht neun laib brod nach laut der alten reformation geben. Anno 1554 am freitag nach ascensionis domini verkauft bischof Melchior mit bewilligung seines dombcapitels seinen anthail und mannschaft, so er und das stift Wirtzburg zu Junckersdorf, auch alle zins, gült, handlohn, hüener, stendige und unstendige gefehl und nutzung daselbst jerlichen fallens und einkommens gehabt, für und umb 1200 fl. Reynisch, doch mit vorbehält der fraischlichen obrigkait, die der stift der orts von alters herbracht laut einer kaufverschreibung etc. registrirt 2 contract. Conradi fol. 398.

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Altenstain, darauf die vom Stain wohnen, sambt dem dorf ist zentfrei nnd sollen vor langen zeiten 42 personen die zentgericht zu Ebern zu besuchen schuldig gewesen sein, aber, wie sie befreiet worden, davon hab ich noch zur zeit nichts befunden, außerhalb daß ich aus einer verzaichnus vernommen, daß sie im baurnkrieg schon für zentfrei gehalten worden. Rabelßdorf, der orts hat es kain aigen dorfgericht und seind der personen mit den behausungen 25, nemlich hat Wolff Dietherich vom Stain siben underthanen dessen orts, die dem landknecht vier neu pfenning geben. dise 12 undersessen seind Philipß vom Liechtenstain drei, unter alle zentgericht zu bedenen einer dem landknecht ein laib suchen schuldig. brod gibt. die pfarr Ebern zwen, dorunter gibt einer dem landknecht ein laib brod. ErhardtvomLiechtenstain sechs, deren fünf dem landknecht ieder einen neuen pfenning gibt. dise 12 undersessen beWolff Dietherich vom Stain fünf; geben suchen allein die hohen zentgericht. dievier ieder demlandknecht einpfenning. Und Jacob vom Lichtenstain ein, gibt auch einen pfenning. Mehr hat Wolff Dietherich vom Stain ainen underthanen dessen orts, Wolff Fuchs genant, uf einer seiden wonhaft, der ist zentfrei. Und obernante zentbare underthanen haben und verlohnen kainen schöpfen, sonder rügen für sich in der gemaind mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmachwort. L i e c h t e n s t a i n , das schloß, mit sambt dem dorf ist Erharden von Liechtenstains und haben vor zeiten siben person mit den behausungen die zentgericht zu Ebern besuchen und rügen müessen; aber wie solches davon kommen, kahn ich nit wissen, wöllen zentfrei sein, aber in peinlichen Sachen gehörn sie an die zent Ebern. Düerrenhof, das dörflein, mit sambt dem schloß ist Erharden von Liechtenstains und zentfrei; aber in peinlichen Sachen gehörn sie dahin gen Ebern. Herbeißdorf, das dörflein, ist Erharden von und zum Liechtenstain gehörig und seind der personen mit den behausungen siben, die allein die hohen zentgericht zu besuchen schuldig sein, rügen

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Zent Ebem.

für sich und haben kainen zentschöpfen, nemlich: mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmachwort; gibt ieder dem landknecht des jahrs ein laib brod, aber kein gelt. V i s c h b a c h , das dorf, ist weilund Georgen von Rothenhans seligen nachgelassenen söhnen gehörig, besetzt den gerichtsstuel mit einem tnglichen zentschöpfen und seind der personen mit den behausungen 18, so güeter und seiden innen haben, die alle gericht zu besuchen schuldig sein, haben und verlohnen iren schöpfen mit zwaien wiesen, ungevehrlich uf zwei füderlein hey, der für sie rügt, als mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmachwort und geben die güeter dem landknecht laib brod und die seiden neue pfenning, inmaßen solche in dem bericht den 18. octobris anno 1576 diser zent Ebern halben erfolgt, am 70. blat underschiedlich zu finden. Das schloß oder der sitz alda ist zentfrei, desgleichen auch die schenkstatt, so weit sie umbfangen und vermacht ist. Sigelfelt, ist den junkern von ßottenhan zu Renthweinßdorf gehörig und haben in solchem dorf vor zeiten 8 personen die zentgericht zu Ebern besuchen und rügen müessen; jetzt thun sie es nit mehr, sondern halten sie für zentfrei. Hofstetten, ist Bastian von Rottenhan zu Renthweinßdorf zustendig und seind der personen mit den behausungen zehen, die alle zentgericht zu besuchen schuldig sein, haben und verlohnen den schöpfen zu Preppach mit 36 pfenning alt gelt, der für sie zwischen den hohgerichten rügt, nemblich mord, diebstal, nothzwang, fließent wunden, rain, stain, schelt und schmachwort, und gibt der hof solch schöpfengelt vom holz, die Birckhen genant. Ein ieder inwohner gibt dem landknecht jerlichen ein neüen pfenning, außerhalb Clauß Gumreben, der ufm hof sitzt, der gibt im einen laib brod. Sachßenhove, ist Bastian von Rotenhans und ganz zentfrei. Eyringshove, das schloß und die behausung, ist oftgemelts Bastian von Rotenhans und zentfrei, aber außerhalb der pforten des thors zentbar. Eyringsmüel, ist desgleichen berurts Bastian von Rotenhans und, soweit sie umbfangen, zentfrei. Rübach, das dorf, ist Hanß Matthesen von Gich gehörig und seind der personen mit den behausungen siben, die alle gericht zu besuchen schuldig sein, haben und verlohnen keinen schöpfen,

Zent Ebern.

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sonder die bauern, dem vier seind, rügen allein und die seldner nicht, als: mord, diebstal, notzwang, fließent wunden, rain, stain, sehend und schmehwort, geben dem landknecht laib brod und pfenning, wie folgt: (6 namen). Sandthove mit der ziegelhütten, ist mit lehenschaften denen von Rottenhan zu Renthweinßdorf und dann gemainer statt Ebern gehörig und ganz zentfrei. Z e n t g r e n i t z e n gen dem haus Sachssen. Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (fehlt, sie wurde 1577 an die W. kanzlei überschickt, s. Misz. 2501.)

Zent Eichelberg (nach 1532). Bezirk. O r t e : Bergtheim, Erbshausen, Eßleben, Hausen, Jobsthal(erhof), Mühlhausen, Oberpleichfeld, Opferbaum, Rieden, Sulzwiesen, Unterhag w. 1731: mit zent Arnstein vereinigt; hier auch Unter- oder Zinnhof genannt. Gau: Goßfeld u. Werngau. W. Amt: Arnstein. B.Ä.: Karlstadt, Kitzingen, Schweinfurt u. Wiirzburg. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 14. G.O.: monatlich ein gebotnes gericht, kein hochgericht. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle, soweit nicht dorfgerichte vorhanden. R a t h o l e n : beim W. brückengericht. A p p e l l : bei kanzlei- oder brückengericht. O r d n u n g e n : FriesZentb. 47—54, Jul.Zentb. f. 73, Salb. 10,1320(1663), Ger. Ebern 139, 3 (16. jh.), 0 . zu Rieden, Ger. Arnst. 403, 3 (1581). G e s c h i c h t e : 1292 wohl mit Arnstein von Conr. v. Trimberg an W. 1381 verschreibt bisch. Gerhard die zent an C. v. Hutten um 12056 fl., Standb. 606 sub A. 15. jh. ist erwähnt, daß sich im amt Arnstein zwei zentgerichte, eines zu A. u. das andere auf dem Eychelberge befinden, Standb. 400,251. 1524 wird der Schultheiß von Rieden wegen schmähens in die acht erkannt. 1578 ist das hochgericht (galgen) zu A. aufgerichtet worden, Misz. 2501. 16. jh. ist zu Arnstein mangel an schöpfen, so ergänzt man sie aus denen zu A., s. Arnst. zentordn. vor 1600 zu Rieden hat es ein zent, so zum Eichelberg genant, u. ein halsgericht daselbst zum E., Salb. 10, 1319. 17. jh. zentvisitation: centgraf hat sein protocoll müsen vorweisen, ist ein zuesamben geschnürtes, unrichtiges wesen. ein alter, harloser, nichtsdaugiger man zue diser Verrichtung, MS. f. 527, hist. Ver. (zu Rieden wurde in bürgerlichen, auf dem Eichelberge in peinlichen Sachen gerichtet; beide zenten sodann in die zent Arnstein einverleibt, der galgen stand wohl noch 1804, s. Bundschuh, 2, 379).

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Aichelberg, die erst zent, g e h ö r t ins ambt Arnstain und haist die ober zent. (nach 1532 bezw. 1575. Fries Zmtb. s. 47—54 u. Jul. Zmtb. fol. 53—79).

In dise zent gehören nachvolgende dörfer und weiler. SvteQ. A i s l e u b e n ist Wirtzburgisch, gehöret in das ampt Arnstain. B e r c h t h a i m ist Wilhelmen von Grunbachs. E r b s h a u s e n ist der mertail Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain gehörig, doch haben die von Grunbach auch tail da. H a u s e n ist Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain gehörig. Jobstal, ain weiler, Wirtzburgisch, sunst zu sanct Jobst genant. Mulhausen ist Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain gehörig. Oberblaichveld Opferbain Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain Rieden gehörig. S u l t z w i s e n Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain gehörig, U n t e r Hag, ain weiler, Wirtzburgisch. 3ul. Rieden Aißleben Opfferbaum Wirtzburgisch, in das ambt Arnstain gehörig. Hausen Oberblaichfelt Mülhausen werden bede flecken für ain gemain gehalten, Sultzwiesen darinnen Cuntz von Grumbach siben underErbßhausen thanen, welche so wohl als andere in allen puncten zentbar; die andern sind Wirtzburgisch. Cuntzen von Grumbachs, Berchtheim der Unterhof oder zum Hag genant, in die gemain Sultzwiesen und Erbßhausen gehörig, Ein hof Cuntzen von Grumbach zustendig. Jobstal e i n h o f l s o n s t z u s a n c t J°bst genant, dem herren ' J weichbischof zu Wirtzburg gehörig.

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Zent Eichelberg.

Dise zent hat vierzehen schöpfen. £riee. 2 A i s l e u b e n 2 Opferbain dise acht schöpfen 2 Rieden u. ain ieder besunder 2 S u l t z w i s e n u. E r b s h a u s e n , sitzt nit lenger an dann bede flecken für ain gemainde der zent dann zwai gehalten werden; die Grumbachischen jare. mennere sein zentpflichtig, geben aber kain schöpfen. 2 Ober Blaichveld 1 Hausen dise sechs schöpfen u. ain ieder aus 1 Mulhausen inen sitzen nit lenger dan ain jare. 2 Berchthaim 3ul. 2 Aißleben 2 Opfferbaum 2 Rieden dises seind erbschöpfen und besitzen ir 2 S u l t z w i e s e n u n d leben lang, weil sie vermöglich und tugErbßhausen lich, die zent, seien aber vor zeiten nur 2 Oberblaichfelt jahrschöpfen gewesen. 1 Hausen 1 Mülhausen wechselschöpfen und werden alle zwai jähr Petri cathedra verendert und andere 2 Berchtheim an ir statt gesetzt. P f l i c h t der z e n t s c h o p f e n . ßvite. Die schöpfen an diser zent sind nit erbliche, sonder jarschopfen, das ist si sitzen u. urtailen nit lenger an der zent dan aines oder zwai jare, wie dan hie oben aigentlich anzaigung davon beschehen ist. wa nu ainer aus den schöpfen sein zeit ausgesessen, ist er schuldig, dem zentgraven trei unverleumbte, frome mennere aus seinen nachbauren zu benennen; aus denselbigen nimbt der zentgrave den geschicksten u. verpflichtet ine mit glubden u. aiden wie an der zent herkomen ist u. obgeschriben stet, ging aber der schöpfen ainer mit dot ab, zuvor u. ehe seine jar aus weren, so solle alsdann sein geselle oder der schöpfe, so vor ime gewesen, dem zentgraven trei unverleumbte

Zent Eichelberg.

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nachbauren benennen u. ainen aus denselbigen zu ainem schöpfen an des abgangen stat annemen u. verpflichten lassen. Jeder zentschöpf wurd durch den zentgraven angenommen und mit pflichten und aiden beladen, wie der aid bei der zent Arnstain inserirt ausweist. Und do deren ainer todes halben abgienge oder sonst zu sitzen untuchtig oder unvermöglich wurde, so schlecht ein gemaind, do er wonhaft, ainen oder mehr für. die werden alsdan von dem gerichtsknecht an die zent verboten, geschieht daselbst ein umbfrag, ob er alters halben tuglich, eines gueten Verstands und leumuts sei; do er dan von den zentschöpfen für tueglich erkant, wurde er obgenanter gestalt angenommen, und ist solches der gebrauch bei allen dörfern in der zent, allein das dorf Berchtheim ausgenommen: wo daselbst ein schöpf mit tod dbgangen oder sonst sein zeit ausgesessen wehre, wehlen sie ainen andern aus inen und antworten denselbigen dem, zentgraven, der nimbt inen zu pflichten und aiden an; wo aber der zentgraf ainichen mangel an im wüste, ist er den anzunehmen nit schuldig, sondern muessen sie ein andern tueglichen stellen. Besoldung der schöpfen. Wurd ieder zentschöpf besoldt von seiner gemaind und erstreckt sich iedes besoldung ungevehrlich uf vier gülden oder desselben werth, es sei an holz oder wisen. Was f ü r Sachen an disem g e r i c h t v e r r e c h t werden. An disem gericht werden verrecht alle peinliche händel, alle sachen, schmach, Verwundung1), schuld, stain und rain belangende, die nachvolgende vier dörfer allein ausgenommen. Aißleben Rieden haben ire aigene dorfgericht, daran schuld Opfferbaum und veltschäden an guetern verrecht und Oberblaichfelt verbuest werden. *) hier bei Fries noch „schaden". werden gerügt: schlegerei, schmach u. Scheltwort, schuldsachen, mord, mordgeschrei, diebstahl u. nothzwang, 1663, Salb. 10, 1321.

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R u e g e an disem g e r i c h t . So sei/nd alle und iede schöpfen schuldig (außerhalb schuld) alle und iede peinliche händel, *) alle sachen, schmach, Verwundung, Schäden, stain und rain belangende an der zent zu ruegen, zu melden und furzubringen. Berchtheim allein ausgenommen; derselb schöpf ruegt nicht weiter dan diebstal, fließend wunden, waffen und mordgeschrei, auch notzwang. Freihöf. Der ist hainer in der zent.2) H e g u n g des g e r i c h t s . Alle zentgericht werden durch den zentgraven öffentlich und mit lauten warten gehegt in namen und von wegen u/nsers gnedigen herren von Wirtzburgs, seiner fürstlichen genaden stifts, des herzogthumbs zu Francken, des thumbcapitels, richters und schöpfen.3) Wo das g e r i c h t g e h a l t e n . In peinlichen sachen under dem freien himel uf dem berg, der Aichelberg genant, zwischen Rieden und Opfierbaum gelegen. In bürgerlichen sachen zu Rieden im wirthshaus.4) Wie oft im j ä h r z e n t g e r i c h t gehalten werden. Stieß. Ordenlich pflegt man allweg über 14 tag zentgericht zu halten, es tragen sich dann feste oder feirtag zu, dardurch es etliche tag lenger verzogen wurt. Ordenlich pflegt man allwegen über vierzehen tag oder ein monat zentgericht zu halten, aber in peinlichen sachen helt man gericht, wan es der obriglcait gefellig ist. Kain petersgericht, hohegericht, mahlgericht oder tveisthurnb wurd an diser zent gehalten. *) bei Fries: „oberzelte handele und sachen". Diejenigen, so guter, die zu den Wüstungen gehörig, haben, seint nicht gefreit, 1663, Salb. 10, 1321. 3 ) Würd gehegt etc. item daß kein schöpf aufstehe oder nidersitz oder keinem sein wort redt ohne erlaubnuß, 1663, Salb. 10, 1321. 4 ) Die zent zu Rieden im gemeindhaus gehalten, die halsgericht auf dem Aichelberg, 1663, Salb. 10, 1320.

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Wo die schöpfen rath holen und wohin appellirt werde. Wan sich die schöpfen an disem gericht in Sachen vor inen im, recht schwebend der urtheil nit vergleichen können, sonder gespalten oder aber nit vnssen, was sie sprechen sollen, ist vor alters herkommen, das sie deshalben dem Schultheißen und schöpfen des brucTcengerichts zu Wirtzburg die gerichtshandlung uberschickt und sie umb rath gebeten, was sie darin sprechen oder u/rtheilen sollen; solcher rath wird inen auch iederzeit mitgethailt. So dan iemand der urtheil an disem zentgericht wider inen ergangen sich beschwert sein bedunhen ward, der mag davon für unsern genedigen fursten und herren von Wi/rtzburg, als den herzogen zu Francken, oder an seiner fürstlich genaden landrecht des bruciengerichts appellirn. Und was die geschickten schöpfen umb rath verzehren, bezalt nach ausgang der sachen die verlustigt parthei. Von den bueßen. Sviee. Treierlai bues sind an disem zentgericht, nemlich seumbues ist 15 S, stet halb dem richter und halb den schöpfen zu. die gibt ain ieder, der für die zent gevordert wurt, aber dieselbe verseumet, so oft, bis er geurtailt wurt. hohebues ist 12 V2 Ib., davon gehören unserm gn. hern von Wirtzburg 5 Ib., dem richter 15 «J und iedem schöpfen 15 ¡2dise bues wurt gewonlich mit gerichtlicher erkentnus ufgelegt den zentpflichtigen, so die geboten zent on erlaubnus unbesucht lasen, item den, die den schöpfen einreden, uberpracht oder ander unfug vor der zent treiben. f r e v e l , 3 lb. 28 davon geburt unserm gn. heren von Wirtzburg 2 lb. 15 i>, dem richter 15 «3, iedem schöpfen 2 dise bues geben dieienigen, so andere leut schmehen und solchs nit uf si bringen. 3 u l . Dreierlei bueß sind an disem gericht, nemblich seumbueß, ist funfzehen pfenning, hat ein weil halb dem zentgraven and halb den schöpfen gehört, jetzt behelt es ein zentgraf allein, dise bueß gibt ein ieder, der für die Knapp, Würzburger Zent. I.

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zent gefordert wurd, aber dieselb versaumbt, so oft bis er geurtheilt wurd. h o h e b u e ß ist vierzehenthalb pfund, davon gehören unserm genedigen herrn von Wirtzburg sechs pfund, funfzehen pfenning und iedem zentschöpfen funfzehen pfenning. dise bueß wurd gewöhnlich mit gerichtlicher erkantnus ufgelegt den zentpflichtigen, so die geboten zent ohn erlaubnus unbesucht lassen. f r e v e l b u e ß , funfthalb pfund, daran hat der zentgraf den dritten pfenning, ieder schöpf zwen pfenning, das übrige ist unsers genedigen herren etc. dise bueß wurd gewöhnlich ufgelegt denen, die den schöpfen einreden, uberbracht oder ander unfug vor der zent in wirthsheusern, uf der gassen und sonst üben und treiben. Item do ainer dem zentgraven schulden halben angelobt und ein zeit ernent zu zahlen und von im solches nit geschieht, sondern ferner clag furfallen thuet, ist er dem zentgraven schuldig sibenthalben pfund. do er aber zum dritten mal ungehorsam erscheinet, ist er der höchst bueß oder nach erkantnus der schöpfen in die straff zu gehn schuldig. Vom c l a g g e l t . Das claggelt, so an Aiser zent gefeilt, ist allwegen von sechs gülden ain, von sechs pfunden ains und gehört halb unserm genedigen herren, das ander halbtheil dem zentgraven; zwen pfenning gefallen von ieder clag ins gericht, das nehmen die zentschöpfen. Zentgravenlohn. Hat seinen gebuerenden theil an bueßen und claggelt, inmaßen oben underschiedlich angezaigt. Sonst hat er von unserm genedigen herren etlich gelt, korn und habem laut seiner schriftlichen bestallung. Des l a n d k n e c h t s lohn. Von alter her hat ein landknecht gehabt acht artacker an dreien stucken im flur zu Rieden gegen dem Aichelberg, hinder dem dorf ain Weingarten und fimf artacker, daraus drei acker verliehen und zu Weingarten gemacht, zinsen ieder darein jerlich ein Martinshuen, im dritten flur gegen dem holz zehen acker an dreien stucken,

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vrnter dem dorf bei der mueln drei viertel wiesen, ain hofraith außerhalb des dorfs. aus dem leheribuech bischofs Johansen am ende schir in der verzaichnus der zentgraven am andern blat. und hat der land- oder zentbuttel dem bischof Johans von Grumbach die obgemelten stuck verliehen Claus Wegner gehaißen, ist beschehen freitags nach liechtmeß anno etc. eintausent vierhundert und acht und funftzigisten. (registrata in feudorum Grumbach fol. 115 d.1) Endres Muller, der auch landhnecht des orts gewesen, hat uf mitwochen nach quasimiodogeniti im eintausend, fünfhundert und vierzigisten jar hernach bestimbte stuck angezaigt, der er von wegen seines ambts in beseß gewesen, nemblich drei viertel mßmat bei der obern muehln zu Rieden, funfzehenthalben ackerfelts, nemblich siben am artacker, drei am Riedtbogen, zwen am sehe; durch dieselben gehet das gußbeet. neun acker bei der huetershueten an ziveien stucken, die liegen in ellern, jetzt aber widerumb im bau. zwai pfund von fünf morgen Weingarten hinder dem dorf zins, die hat damals geben Hanß Vogel besitzer derselbigen. er hat auch ferner gesagt, dieweilen ein zentbuttel des sehes zu Rieden über unnter warten muesse, stehe im das gras zu. Nota, wie der jetzig zentgraf Ott Cunradt bericht, sind jetzerzelte stuck und gueter noch alle vorhanden. sonst hat er sein potenlohn und ladgelt von ainem in der zent seßhaft drei Pfenning, von andern aus der zent sechs pfennmg. Von f u r s p r e c h e n . In bürgerlichen Sachen hat ein ieder clager und beclagter ainen fursprechen oder wortredner aus den zentschöpfen zu nemen. Gleichergestalt in peinlichen gerichten mag der ancläger und der arm ieder seines gefallens mit erlaubnus des richters ainen schöpfen uffordern, der im sein wort thuet, und wurd kainem von solchen gelohnt. Ob ein zentbuech, s i g e l und Schreiber vorhanden. jDas gericht hat kam aigen sigel, sondern, wa es zu schulden kwrnbt, das man daran ichts siglen solle, das beschicht gewöhnlich durch den zentgraven, etwan durch ein ambtman. 1)

bei Fries spätere hand. 20*

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Ein buech ist vorhanden, darein alle zentbarliche handlung geschrieben werden. Aber des orts ist kain aigener Schreiber; in bürgerlichen Sachen schreibt der jetzig zentgraf Ott Cunrad genant selbst, in peinlichen Sachen aber wurd der stattschreiber von Arnstain gebraucht. Costen peinlicher r e c h t f e r t i g u n g . Was für costen uf dieienigen lauft, die urnb irer mißhandlung willen durch unsern genedigen herren von obrigkait wegen peinlich an diser zent gerechtfertigt und am leben gestrafft werden, den sein die zentverwanten durchaus under einander zu zahlen und auszurichten schuldig, und kommen nach erörterung der sachen alle Schultheißen in der zent sesshaft zusammen und thailen solchen uncosten uf die mannschaften der zentbarn dörfer kaines hindan gesetzt aus und bringen denselben laut der austheilung von inen ein. Es wehr dan iemand uf eines besondern clägers anhaltung und verbuergung angenommen und gerechtfertigt, denselben costen soll obgemelter cläger ausrichten. Wan aber iemand ohne rechtliche furstellung oder anclagung mit rueten ausgehauen, des stifts verwiesen oder sonsten am leib gestrafft wurd, solcher cost gehet uf meinen genedigen herren und geben die zentverwanten nichts daran. Von ufrichtung und erhaltung der stöck und gemainer gericht. So der stock und galgen an disern zentgericht abgehet, seind die zentverwanten schuldig, andere stock und galgen zimmern zu lassen uf wen gemainen costen; aber die zimmerleut feilen die bäum und furter, so die gefuert, zimmern1) sie dieselben. Die schmidt beschlagen in mit ketten wnd anderer notturft. Die muller fuhren das holz und, so der galg gefertigt, richten sie denselben in die gegrabene löcher. Die leineweber graben und reimen die löcher, darein die galgseulen gehören, u/nd so der galg durch die muller in die löcher ufgericht und bestendig gemacht, ziehen und füllen sie die löcher wider zu. diesen bericht haben anno etc. eintausend fünfhundert und vier u/nd vierzigisten im, merzen die muller in diser zent geben, bei Fries; „ufzuhauen".

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als sie sich mit den wehem geirret, auch sich derwegen kundschaft zu fuhren erboten, so sagt auch Ott Cunrad, jetziger zentgraf, das es dem also gemeß mit ufrichtung der galgen gehalten werd und kain stritt vorhanden. Von beschreiung d e r j e n i g e n , die man peinlich richten will. Dieienigen, so man irer verwirhmg nach peinlich rechtfertigen will, soll man drei tag vor der angesetzten rechtfertigung an dreien orten durch dm landhnecht öffentlich beschreien lassen, erstlich im Aißleber flur zu Altshamen genant, zum andern mal im flur zu Rieden, zu Altenharte oder, wie der neue bericht vermag, zu Altnarren genant, bei der undern muehln, zum dritten zu Hohenrode am eck des Gramschnitzer walds. Uf dem gerichtstag wurd er ferner beschrien, erstlich wan man in aus dem stock thuet im dorf Rieden bei dem schranken, zum andern in mittem des dorfs Eieden und der zent, zum dritten uf dem Aichelberg, das es die zentschöpfen hören. Beschutzung der zent in peinlichen rechtfertigungen. So man ein schadharn man peinlich rechtfertigen will, sollen erstlich alle und iede zentverwanten, sovil deren erfordert werden (doch das in iedem dorf sovil man daheimen pleiben, sovil zu bewachung desselben notwendig) bei peen der höchsten bueß1) mit iren besten wehren an der zent erscheinen tmd der zentgraf als der richter das gericht in angethanem hämisch besitzen und halten, dergleichen ein ambtman zu Arnstain auch bei dem, gericht sitzen tmd seine kriecht sambt ainer anzal der zentverwanten mit ihren wehren gerust bei im haben, das gericht und volziehwng der gesprochen urtheil zu handhaben tmd zu schützen. Von annehmung der ubelthäter. Alle und iede ubelthätere, so in diser zent betreten und angenommen werden, sollen uf des clägers costen, do änderst ainer vorhanden, wo nit, uf der zentverwanten costen gen Arnstam ainem ambtman oder in seinem abwesen dem Tceller in verwahrtmg zu legen bei Fries: „zu dem gericht ervordert werden".

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uberantwortet werden, allein die von Berchtheim ausgenommen, die mögen ihre schadbare leut erstlich gen Arnstain, Grumbach oder Rimpar fuhren.1) und nach dreien tagen (do sie änderst dieselben gen Grumbach oder Rimpar gefuhrt) fuhren sie die gefangene widerumb nach Berchtheim und von dannen antworten sie dieselben an das gericht zum Aichelberg, da sie vom zentgraven, den man es zuvor zu wissen thun soll, und den erforderten zentverwanten angenommen und furter gen Arnstain in die gefengnus gefuert werden. Unser genediger herr von Wirtzburg ir fürstlichen genaden zentgraf oder, wem sie es iederzeit bevehlen, hat auch iedesmals, wan es der notturft erfordert oder es inen gefellig, in die zentbarn dörfer und höf einzufalln, mißhändler gefenglich anzunehmen und an die zent oder andere ort zu fuhren guet muegen und macht. Von gestolener und g e r a u b t e r haab bei den u b e l t h a t e r n gefunden. Alles das, so bei den schadbarn leuten gefunden, es sei gestolene oder geraubte gueter oder anders, das wurd auch dem zentgraven zum Aichelberg zugestelt und uberantwort. Vom costen, ehe die s c h a d b a r n leut an die zent geantwort werden. Und den costen uf die schadbarn leut laufend, ehe die geantwort werden, zahlen die zentverwanten (do änderst derselbig ex officio gerechtfertigt und vom leben zum tod gericht wurd) neben andern ins gemain. Do aber ain mißhändler von denen zu Berchtheim zum ersten gen Rimpar oder Grumbach gefuert und disfals vil oder wenig uncosten uflaufen wurde, denselben muessen sie ohne zuthuen anderer zentverwanten allein tragen und zahlen. Alt h e r k o m m e n und gebreuch. Jeder schöpf, wan peinlich gericht gehalten wird, trägt mit im ein schweinspieß und, do sie in der schrannen zu gericht sitzen wollen, Fries: „wa sie aber dieselben gen Grunbach füren und der zentgrave die vorderen wurt, sind si schuldig, die gefangen alsdan verwart an das gericht zum Aichelberg zu antworten".

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stecken sie dieselben mit den spitzen zusammen in die erden innerhalb der schranken, die also bis zu endung des gerichts und Verlesung des urtheil stecken pleiben. Ist auch bei inen ein alte gerechtigkait, das ieder neben dem zentgraven ein niderclaid bei im hat, damit anzuzaigen, das sie bewehrte menner und zu besetzung des peinlichen rechtens tuglich. Ob die z e n t v e r w a n t e n s o n d e r b a r e p f l i c h t thun. Nain, thun kain sonderbare zentpflicht, sondern werden bei der erbhuldung, so sie unserm genedigen herren von Wirtzburg thun, gelassen. O r d n u n g des peinl. r e c h t s t a g s . (fehlt.) U m b k r a i s der zent. Umbkrais diser zent erstreckt sich ungevehrlich von Rieden aus zu allen seiten uf ein meil wegs und stoßt an der seiten an die zent Arnstain, dan an die zent Werneck, an die zent Wipfelt und an die zent Brosoltzheim, auch an die zent Estenfelt. M ä n g e l u. g e b r e c h e n . (Fries Zentb. s. 121—134.)

An diser zent sitzt kain erbschopf, sonder lauter järschopfen, der etliche nit mer dan 2 jar, etliche nur ain jare bleiben; darnach komen andere, die bleiben auch nit lenger. So sterben auch etliche vor ausgang des ainen oder zwaier jare. Dieweil aber die zent kain aigen Schreiber hat, derwegen die clag antwort vnd beweisung etc., so für die zent kombt, nit ufgeschriben, sonder die schöpfen allain uf ir höre und merke urtailen müssen, trägt sich etwan zu, das etliche gerichtshendel tapfer sind und darumb nit so balt zu ort bracht werden mögen. Darunter etliche schöpfen abkomen. und so man in denselbigen sachen urtail machen oder so ain parthei von ergangener urtail appellirt und man dem oberrichter die gerichtsacta uberschicken solle, aber in dem gerichtsbuch davon nichts ufgeschriben, und also der schöpfen anzaig nach die urtail gemacht und die gerichtsacten ubergeben werden, in welchem die partheien oftmals ufgezogen, in kosten gefurt und bis-

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weilen dannoch verkürzt werden; dann nit ain ieder schöpf aigentlich behalten und merken kan, wie die Sachen geclagt, verantwort oder bewisen worden, sonderlich aber wissen die neuen schöpfen nichts darvon und sollen dannoch urtail helfen machen. Dem allem besser rat beschehe, wa die schöpfen erbschopfen gemacht wurden und bliben, auch ain stetter Schreiber an der zent gehalten wurde. Und kont solchs also sein: dieweil ain iedes dorf on das ire jarschopfen verlegen muß, das es hinfur iren schöpfen, die zu erbschopfen gemacht wurden, jarlich aus der gemainde ain gewise summa gelts geben, als iedem schöpfen 3 oder 4 fl.; des konten die dorfere leichtlich zukomen und wurden die schöpfen des wol zufriden sein. Hanns Schimel sagt, b. Lorentz seliger loblicher gedechtnus hab kurzlich vor seinem dot furgenomen, dermasen erbschopfen zu machen, auch derwegen mit hern Conraden von Grunbach seligen (dieweil Berchthaim auch zwen schöpfen gibt) handien lassen und her Conrad solchs uf sein des zentgraven ansuchen nit allain bewilligt, sonder für gut und nutzlich angesehen; aber seiner f. g. furfallender dotlicher abgang hab gemacht, das dazumal nichts daraus worden, er hab aber zeither bei disem hern deshalben laut seines schreibers, so noch bei der canzlei, oft angehalten, aber bisher entlichen beschaid nit entpfangen. Wa man dann ainem Schreiber zu dem gemainen geburenden schreibgelt, so die parteien williglich ausrichten, von den zentgefellen noch 3 fl. addiren, wurt er auch gesettigt sein. Durch disen weg mocht man die schöpfen und Schreiber perpetuiren und von den gefellen sonderen, also das die schöpfen an den gemainen gerichtsgefellen und buessen nichts mer hetten, sonder die unserm gnedigen heren, auserhalb des zentgraven geburnus, allain zustunden. Man mochte auch mit dem zentgraven umb ain benantes handien, damit er zufriden und also niemants ichts an den gefellen hette, dann unser gnediger herre. Die gefeile sind im zentbuch verzaichet. Und wiewol an diser und andern zenten vor allpr herkomen und gehalten worden, das dem clager und antworter aus den schöpfen im ring fursprechen geben worden, dardurch etwan, so der clag vil furkomen, in machung der urtail schir kaum der halbtail schöpfen

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bei dem richter sitzen bliben, ist doch bedacht, das es sich nit wol schicken wolle, solch herkomen ditsmals zu enderen; doch mocht nit boes sein, ob iemant, clager oder antworter, andere fursprechen aaserhalb des rings mit ime dahin brechte, das denselbigen, iren parteien ire notturft furzutragen und getreulich zu reden, zugelassen sein solten, doch das die dem gerichte derwegen geburende pflicht thun, laut der Ordnung. So tregt sich oft zu, das die parteien mit verfurung irer kuntschaft zu lang ufgehalten und etwan in geringen schlechten Sachen, damit si in vergebenliche unnotturftige zerung gefurt werden, mog dem richter und schöpfen deshalben bevelhe beschehen, einsehens zu haben, damit sich unbillichen Verzugs oder ubereilung mit fugen niemant zu beschweren. Wan ainer von dem andern an seinen ehren und gutem gerucht geschmeht wurd, des er sich beschwert und vor der zent erscheinet, auch umb rechtlich hilf ansucht, damit er seiner ehren ergetzung bekome, haben die schöpfen an disem und vast allen anderen zenten den gebrauch, das si uf solche des geschmechten clag zu recht sprechen, mog er solche schmähe nit leiden, so solle er sich derselben, wie recht ist, mit dem aid benemen und entschuldigen und alsdann dem, der ine geschmecht hat, ain inhibition oder verbotbrief verkünden lasen etc. So er nu dem also nachkombt und zu ausfurung seiner unschuld ain tag benent, daruf dem schmeher solchs zu sehen und zu hören auch verkund wurt, aber der schmeher ausbleibt, wurt der geschmecht zu dem aid gelassen und daruf für unschuldig erkent und der schmeher nit hoher dann umb ain frevel gestrafft; ist an disem gericht nit mer dann 3 it., an anderen gerichten mer oder minder. Dieweil dann die straf des frevels gering ist, gibt es ursach, wa ainer dem anderen veind ist und seinen mut gern an ime erkulen wolte, das er solcher geringen bues nit achtet, sonder die waget, damit er ine erstlich an seinen ehren schmehe, darnach zu ainem unnotturftigen aid und chosten tring, welche bede nit ainem ieden gelegen sein. Zum andern sind dieienigen, so andere schmehen, etwan leichtvertig leute, die zu zeiten von den tritten dahin beredt und schadlos gehalten werden, damit der unschuldig geschumpfirt und zu gemeltem chosten und aid getriben werde, vor welchem sich kain unschuldiger bewaren noch verhüten kan.

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Zum triten, begibt sich mermals, das die geschmechten gleichwol schuldig sein, aber darumb, das die schmeher stil schweigen und si nit beweisen, unuberwunden bleiben und darumb zum aid der purgation zugelassen und für unschuldig erkent werden etc., daraus ser vil mainaid volgen. Zum vierten sprechen die schöpfen in iren aigen nutz, dann ain ieder aus inen von den gemelten 3 ft 2 ^ zu Ion hat. Nu seien aber die straf der frevel darumb ufgesetzt, das man das taglich schmähen und lestern verkomen weren oder zum wenigsten geringer machen mog, derwegen gut und not, uf andere mas und Ordnung zu gedenken etc. Gleichwol, wa ain leimut uf ainen ausbruch und man den rechten anfanger oder urhaber desselben nit erfaren konte, solte dem beschraiten sein unschuld obberurter masen auszufuren unbenomen sein. In den peinlichen handlungen und rechtvertigungen tregt sich oftermals zu, wan man die thatere fragen, vorzent halten oder das peinlich recht ergehn lasen solle, das richter, schöpfen, Schreiber, butel etc. grosen chosten machen und schier iederman der sachen gemessen will, also das die armen zentverwanten in bezalung solchen ufgelaufen unchostens manchmal hoch beschwert werden, das wurt wol und nutzlich furkomen, wan man den schöpfen, richter und Schreiber ire bestimbte löne macht und dann ain genante summa uf ain ieden zentverwanten austailt, die ergeben solle, so man ain ubelthater rechtvertigen will. Da must man aber mit den zentverwanten darumb handien vnd vor wissen, ob si auch darein gehelen und willigen wolten. So hat dits orts der landknecht oder butel von ainem gefangen des tags 1 dem zentgraven und schöpfen verfallen u. zu bezahlen schuldig sein. Wann auch einer uf einen peinlichen rechtstag nit erscheinen, auch keine entschuldigung oder rechtmeßige Ursachen, die er gleichwol bei noch werendem gericht thun solle, seines außenpleibens anzeigen können würde, derselb soll umb 45 $ buest u. gestrafft werden; do es aber ein zentschopf were, solle die bueß als 10 lb. sein. Item wan einer vor gericht grobe unbeschedene und unverscheumbte wort u. sonst gegen gerichtspersonen oder andern, so vor gericht zu thun, ausgießen wurde, der sol um 10 lb. gestrafft werden. Wan aber einer aus Unwissenheit u. ohne erlaubnus wieder die gerichtsordnung redet u. doch unbescheidene wort brauchet, der solle sich erstlich eines solchen zu enthalten verwarnet, thete ers aber

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darüber weiter, doch auch ohne unbescheidene reden, soll er darüber umb 45 i> gestrafft werden. Item wann ein zentverwanter von einem andern umb hielf, beistand, nachvolg oder handhaftung eines ubeltheters oder in andern gemeinen zentbarn Sachen angeschrieben wurde, aber derienig, so also angeschrieben, nicht hielf und beistand leisten wolle, derselben soll ein ieder seines Ungehorsams willen umb 10 lb. bueß gestrafft u. erkant werden, do aber eines oder mehr in zentbaren sachen, leib u. leben betreffend die zent anschreiben wurde u. der oder dieselben geverlicher weis nicht volgen wurden, der solle nach gelegenheit der sachen gestrafft werden. Wann nun iemands also bueßfellig worden, derselb solle die bueß alsbalden vor gericht uflegen oder in ansehung seiner unvermueglicheit der person bürgen, das er in 14 tagen oder ufs lengst vier wochen dieselben bueß erstatten wolle, thuet er nun solchen volg, hat es seinen weg, wo nit, soll er 5 lb. verfallen sein u., wann er die bueß wieder in ein mandat nach verfließung der ersten dilation nit erstatten wurde, alsdann 10 Ib., über die dritte dilation aber 15 lb. verwirkt haben u. zum vierten mal uns heimerkandt werden mit fernerer gelt oder gefengnusstraff nach gelegenheit der person und sachen haben zu verfahrn. V o n v e r s c h w i e g e n e n r u e g e n u. w a s d i e s e l b i g e b u e ß seie. U. nachdem oben gemeltet, was ieder zentbarer underthane unsern beambten u. dem zentgericht anzuzeigen u. zu ruegen schuldig, also wollen wir, das demselben mit allem fleis nachgesetzt werde, wann aber einer oder mehr der obgesetzten ruegen eine, wie dieselbig gleich u. was denselben anhengig sei, so er selbsten gesehen, vor sich oder andern gehört, verschwiegen u. obgesetzter maßen nit anzeigen wurde, der oder dieselben sollen ieder umb 10 lb gebust u. gestrafft werden. Do auch mehr dann ein zentverwanter bei einer sachen gewesen u. ob sie gleich von einem albereit ohne der andern beisein u. mit stimung geruegt u. angezeigt worden, so solle sich doch von den andern auch, so darumb Wissens haben, zugleich oder insonderheit geruegt u. widerholt werden u., welcher auch solches nit thete, der solle gleichfals umb 10 lb. oder nach geschaffenheit der person ufs wenigst um 5 lb. gebust u. gestrafft werden, unser zentgraf auch

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solche n. alle obgemelte u. gehörige bueßen einzubringen u. uns zu verrechnen schuldig sein. Von g e r i c h t s g e f e l l e n , auch sigel, clag oder helfgeld. Soviel dann die gerichtsgefell mit clag, sigel, helf oder anderm gelt u. gefellen anlangt, dieweiln wir deßhalben auch ein besondere taxordnung verfassen lassen, also wollen wir, das derselben auch in dieser unserer zent Rimpar mit allem fleis u. ernst nachgegangen werde. Von gerichtlichem, peinlichem prozeß. Wiewol, als oben gesetzt, die zent hievor zu Estenveldt gehalten u. das hohe gericht uf den Rödern gestanden, so haben wir aber verordnen lassen, das anitzt solch hochgericht in Rimparer markung, wie auch die zentschrannen u. stock ins dorf gesetzt u. aufgericht worden; u. sollen also nun hinffiro die peinliche gericht an berürter schrannen gehalten werden. Von u f r i c h t u n g des h o h e g e r i c h t s , stock, p r a n g e r u. schrannen. Weil in alten berichten erfunden, das der zentherr zu dem hohe gericht das holz zu geben u. füren zu lassen, die zimmerleut aber in der zent gesessen das holz zu zimmern u. zu bereiten, deßgleichen die leinenweber die locher zu graben u. die muller volgends solch hohegericht aufzurichten u. der zentherr solchen handwerksleuten mehrers nit, dann ein ziemliche malzeit zu geben schuldig gewesen, also wurd es bei solchem herkommen nochmaln gelassen, was aber stock, pranger und schrannen beruret, beruhet solcher uncosten uf des zentherrn uncosten. Von uncosten peinlicher rechtfertigung. Wann mißthetige personen einkommen u. kein sonderbare ancleger vorhanden, ist vor alters in abholung gefehrlicher enthaltung u. bis zu peinlicher rechtfertigung der uncosten auf den zentherrn gangen u. derselbig ohne zuthuung der zentverwanten entlieht u. bezalt worden, beruhet es nochmaln darbei u. soll hie einen der ufgerichten zentgerichtscostenordnung gelebt und nachgegangen werden.

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Wann aber besondere ancleger seien, dieselben den uncosten zu tragen u. auszurichten schuldig, wie dann vom cleger alwegen besondere caution u. Versicherung genommen werden soll, inmaßen u. auf die form, in unserer gemeinen zentgerichtscostenordnung unterm titel uf anschreiben sonderbarer clagender personen begrieffen. Wan, durch wen u. was gestalt den armen v e r h a f f t e n u b e l t h e t e r n die peinliche rechtstag angekundet u. wie es mit inen gehalten werden solle. Wann dem armen ein peinlicher rechtstag anzusetzen bevohlen worden, so solle der landknecht ime verhafften denselben den vierten tag zuvor ankunden u. wissent machen, auch ine aus der gefengnus thun u. in sein landknechts oder andere darzu gehörige stuben, doch mit ketten u. sonst wol verwahret thun, dann ine ermanen, das er sein begangen ubel bedenken u. beichten möge, wie es dann auch unserm pfarherrn angezeigt u. bevohlen werden sol, das er zu ime verhafften gehen, ine zur beicht und bueß fleißig ermane, auch des dritten tags vor dem rechtstag mit dem heiligen sacrament des altars versehen u. sonsten auch trösten thue, damit er aus forcht u. entsetzung des tods desto weniger in kleinmutigkeit oder Verzweiflung falle, u. soll er inmittels nach notturft versehen u. gespeist werden. Durch wen, wo u. wie die p e i n l i c h e rechtstäg beschrien werden sollen. Wann nun über ein mißthetige person ein peinlicher rechtstag angesetzt u. ime derselb verkunt worden, so solle unser land oder zentknecht zu Rimpar denselben peinlichen rechtstag drei tag zuvor in allen zentbarn dorfern u. orten an dreien underschiedlichen orten, also erstlich, wann er zu einem dorf hienein gehet, zum anfang, dann mitten im dorf u., wenn er zum dorf wieder hinaus gehen will, am ende desselben beschreihen, als: hört ir herrn, jung u. alt, bis N. wurd man halsgericht halten zu Rimpar über ein gefangen person, die groß ubel hat gethon uf solchen rechtstag solt ir kommen u. euer wehr hann mit genommen, zentio, zentio, zentio.

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Wie die schöpfen u. zentverwanten zum peinlichen gericht e r f o r d e r t werden sollen. Wann auch also ein peinlicher rechtstag angesetzt worden, so sollen alweg über beschehene beschreihung die schöpfen insonderheit durch den land oder zentknecht zu dem peinlichen gericht erfordern u., wann derselb nit anzutreffen, seinen nechsten nachbarn oder dem burgermeister oder schultheisen eines ieden dorfs solches angezeigt u. bevohlen werden, das er dem zentschopfen uf sein anheimbskunft ein solches wissen machen u. uf den rechtstag zu- rechter geburender zeit zu erscheinen ermanen thue. deßgleichen sollen auch über beschehene gemeine beschreihung einem ieden Schultheißen oder in desselben abwesen dem bauermeister solcher peinlicher rechtstag angekunt werden, darauf die gemeine zentverwanten uf denselben peinlichen rechtstag haben zu ermanen u. abzuordnen, wie auch ein ieder zentman uf angeregte beschreihung u. ermanung mit seiner uferlegten wehr zu rechter zeit zu Rimpar beim peinlichen gericht zu erscheinen u. daselb bis nach volbrachter execution beschützen zu helfen schuldig sein sollen, doch soll in iedem dorf nach unsers zentgraven ermeßigung etliche aus den ehesten nach gelegenheit der zeit u. leuften zu bewahrung des dorfs anheimbsgelassen werden. Wie u. was gestalt die zentverwandten zum peinlichen r e c h t s t a g zu erscheinen schuldig. U. damit das gericht u. die execution desto eher befurdert, ins werk gericht u. die zentbare underthanen desto ehest wieder zu haus kommen mögen, so sollen iede zentbare underthanen außer derienigen, so zum schütz u. bewahrung der dorfer anheims gelassen werden, uf den angesetzten rechtstag gewieß zu frue zwischen sieben u. acht uhr zu ßimpar beim zentgericht oder schrannen erscheinen, ire auferlegte wehren bei sich haben, alda bis nach erofnetem urteil u. vollenter execution verharren, also den peinlichen rechtstag helfen schützen u. alsdann, nachdeme unser nachrichter u. seine knecht wiederumb nach der execution in ire gewarsam kommen, sich ein ieder seiner gelegenheit nach wieder zu haus u. anheims zu begeben macht haben. Von der vorzent. Item nachdem sich auch bisweilen Sachen zutragen, die etwas unlauter u. wichtig u. derwegen wol nachdenkens u. allerlei er-

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wegung von nöten, als wollen wir, wann ein solche unlautere bedenkliche sach furfallen möchte, daß vor angesetztem oder ausgeschriebenem peinlichen rechtstag die zentschopfen zuvor zusammenzukommen, die Sachen durch unsern zentgerichtsschreiber verlesen hören, darauf die sachen wol erwogen u. sich eines urtheils vergleichen oder, do sie sich desselben nit vereinigen könen, bei den schöpfen unsers brücken oder stattgerichts, rath holen sollen, damit uf die angesetzten rechtstäg nit hinderung einfallen möge, der rechtstag eingestelt u. doppelter uncost aufgewendt werden müssen. U. zu solchem Vorgericht oder vorzent sollen der schöpfen u. ieder insonderheit bei seinen pflichten durch unsern land u. zentknecht einen oder zween tag zuvor nach ermeßigung unsers zentgraven erfordert werden u. sie die schöpfen auch zu erscheinen u. dasienig, so sich geburet, zu thun u. zu leisten schuldig sein. D u r c h wen u. mit w a s w o r t e n die p e i n l i c h e g e r i c h t u. wie d a r a n g e h a n d l e t w e r d e n sol. Von e n t l e i b u n g oder g e v e r l i c h e r * Verwundung. Wann in dem zentbezirk, es seien in welchen dorf, markung oder wo es wölle, durch schlegerei oder, wie das gleich beschehen möchte, iemands beschediget u. solcher maßen verwundet, das in zweifei gesetzt wurde, ob auch der verwundt wiederumb heil werden u. zu gesundheit ohne leibsgefahr kommen möchte, so sollen alle zentverwandten in gemein, wo oder wer die gleich wehren, schuldig u. verbunden sein, den theter alsobald zu greifen u. in gewarsam u. in verhaft zu bringen, doch das es Burckgrumbachs halben bei dem hernachgesetzten vertrag gelassen werden solle. U. do auch gleich etwan nit mehr, dann ein person, bei der beschedigung u. dieselbe dem theter zu schwach sein möchte, so solle dieselbe anwesende person demnechsten andere nachbarn u. zentverwandten, von der zent wegen dem theter nachzuvolgen u. denselben zu bevestigen, anschreiben u. ermanen; wie auch dieienigen, so also angeschrieben u. ermanet werden oder die sonsten solche anschreihung hören, schuldig sein sollen, demnechsten dem theter mit ernst nachzufolgen, soweit die zent reicht oder soweit die denselben theter über die zent sehen u. spuren, so lang bis sie ine betreten u. habhaft gemacht.

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Welcher aber den theter fnrsetzlioher weis entwerden, demselben nit nachvolgen, auch die zent alsbalden zur nachvolg nit anschreiben, desgleichen dieienigen, so also ermanet u. angeschrieben werden oder die sonsten solch anschreiben u. ermanen ohne geverd horten, nit nachvolgen wurden, deren ieder solle umb 10 fl. oder nach gelegenheit der sachen in eim mehrern gestrafft werden. Also auch u. nit weniger solle es, do iemand also tod blieben oder uf den tod geschlagen wurde, gehalten u. mit allem fleis u. ohne einigen saumsal dem theter demnechsten nachgevolgt u. nichts unterlassen werden, damit derselb zur hand u. geburender straS gebracht werden möge. U. wann nun einer also umb angedeuter sachen willen ergrieffen u. eingezogen worden, so solle es demnechsten unserm zentgraven angezeigt werden, der dann alsobalden mit zweien schöpfen u. dem zentschreiber erscheinen u. den beschuldigten, do er noch im leben, wie sich die sachen verloffen, mit umbstenden befragen, darauf auch bei denienigen, so bei der Verhandlung gewesen u. darumb Wissens haben, vermitteils aids erkundigung u. kuntschaft einziehen, die beschedigung auch von verstendigen Wundärzten, so guet man sie gehaben mag, besichtigen lassen, iren bericht u. relation aufzeichnen, nit weniger auch der verhafften theter darüber besprachen, dann allerseits aussag, kuntschaft u. anzeig zu unserer canzlei uberschicken u. darauf unsers oder unserer rethe bescheids erwarten sollen. Nicht weniger auch, do gleich der theter entworden, solle es doch unserm zentgraven unverzugentlich angezeigt werden, die gebur u. notturft mit besichtigung, nemung der leibzeichen, inventirn u. arrestirung des entwichenen theter gueter, auch verhorung der kuntschaften u. anderm furzunemen u. anzuordnen. Yon V e r z w e i f l u n g oder

selbstableibung.

Do sich iemands aus Verzweiflung oder wie das geschehe selbsten mit willen u. vorsatz ableibig machen wurde, so soll solches alsbalden von den schöpfen oder schultheisen eines ieden dorfs oder, do es kein schöpfen oder schultheisen hette, von andern, so dessen erstlich innen werden, unserm zentgrafen angezeigt werden, der dann alsbalden mit zweien schöpfen erscheinen, den augenschein einnemen, dann des abgeleibten nechsten verwanden freund oder, wer umb dieselben person gewesen, fragen u. verhören soll, aus Knapp, Würzburger Zent. I. 24

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was Ursachen u. bewegung u. was gestalt solche ableibung geschehen, auch was für reden beschwernus oder anders von den abgeleibten personen gehört u. vermerkt worden, u. solche demnechsten an uns oder zu unserer canzlei berichten u. unsers berichts darauf erwarten, inmittels aber des abgeleibten ehegenossen, erben u. freunden anzeigen, das durch solche ableibung alle desselben abgeleibten verlassenen hab u. gueter uns u. unserm stieft vermog habender keiserlicher u. königlicher privilegiens u. herkommens heimgefallen. Darumben dann auch gedachter unser zentgraf in beisein unserer zentschopfen durch den geordneten zentschreiber alle des abgeleibten verlassene hab u. gueter inventiren lassen, dann auch desselben ehegenossen, erben u. freunden bei ernster straff verbieten solle, von demselben das geringste davon nit zu verendern, zu versetzen oder in andere weg zu begeben, sonder sich bei uns bescheids zu erholen u. zu gewarten, wie dann auch sobalden nach beschehener inventur das inventarium uns uberschickt werden solle, der gebur u. uf beschehen ansuchen darnach wissen zu erzeigen. Wann nun die verzweifelte person durch unsern nachrichter hinwegzuschaffen bevohlen wurde, so solle von des verzweifelten guetern ime unserm nachrichter geburende billiche belohnung u., was sonsten darauf gehen möchte, bezahlet werden. V o n b e s i c h t i g u n g d e r V e r w u n d u n g u. n e m e n der l e i b z e i c h e n . Wann iemands geverlichen u. also verwundt worden, das man zweifelhaftig, obs dem verwundten schedlich sein u. etwan zu befahrn, das der beschedigte in der cura u. wart selbsten verwahrlosen u. ime dardurch das leben abkurzen möchte, so sollen alle theilen dem schedigten u. thetern u. deren beederseits freundschaften frei stehen, die Verwundung alsbald besichtigen zu lassen, darnach man sich uf den einen oder andern weg desto besser richten möge. Solche besichtigung aber soll geschehen durch die zwen oder drei geschickte u. erfareste bader u. wundarzt, so in der zent sein, in beisein unsers zentgravens, zweien schöpfen u. des zentschreibers. u. wan sie den schaden nach aller notturft besichtiget u. ermessen haben, alsdann sollen sie bei irem gewissen, pflichten u. aid gedachten unserm zentgraven, schöpfen u. Schreiber ausfurliche relation u. bericht thuen, wie sich die beschedigung erfunden, wie sie auch dieselben als für todlich oder nit erkennen, welchem bericht auch

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der zentschreiber mit allen umbstenden beschreiben u. furters unser zentgraf denselben neben andern an unserer canzlei uberschicken solle. Also auch u. nit weniger, do sich ein entleibung u. todfal begeben, solle es mit der besichtigung allermaßen, wie vor, do der beschedigte noch im leben gemeltet worden, gehalten u. gar nit etwas unterlassen, auch von den entleibten ein fraischpfand oder leibzeichen genommen und bei der zent verwart werden. Und von solchen der Wundärzten und schöpfen besichtigung, genommen leibzeichen u. muhe solle den wundarzten iedem 2 neue pfund u. dem zentgraven, schöpfen u. Schreiber iedem ein pfund neues gelts gegeben u. von denienigen, der die besichtigung begert, oder, do dieselbe von ambtswegen geschehe, von des beschedigten u. entleibten gueter u. erben erstattet u. bezalt werden. Wie die u b e l t h e t i g e n p e r s o n e n g e g r i e f f e n , eingezogen u. g e l i e f e r t w e r d e n sollen. Was erstlich die verwundungs u. entleibungssachen anlangen thuen u. welcher gestalt die theter gegriefen u. verhaßt werden sollen, das ist oben gesetzt u. angezeigt, soviel aber andere missenthaten, so leib u. leben, hals u. hand betreffend, beruren thuen, solle es auch volgender maßen gehalten werden, nemblichen, so bald einer oder mehr zentbare underthanen, in was dorf u. ort es gleich sein möcht, glaubwürdig vermerket, inen werden u. erfahren würde, das ein mißthetige person vorhanden, die ein lebens oder leibsstrafi verwirkt u. uf sich geladen, es were gleich morder, todtschleger, dieb, rauber, notzuchtiger oder, so mit unvernunftigen tieren unkeuscheit getrieben, etc. u. was dergleichen für strafibare malefizische verwirkung mehr u. an was enden gleich die missethaten begangen sein mögen, So solle derienig, so die begangene missethaten von der anwesenden person wüste oder sonsten glaubwürdig gehört u. erfahren, demnechsten u., ehe dieselb mißthetige person gewarnet worden oder sich fluchtig machen möge, dem schultheisen oder zentschopfen des dorfs u. orts, do dieselb mißthetige person ist, bei seinen zentpflichten solches, was ime wissent oder von der anwesenden personen gehört, anzeigen u. darauf der Schultheis oder zentschopfen von noten mit hielf anderer seiner mitnachbauren u. zentverwanten in der still unvermerkt u. unverzuegenlich solche angebene person 24*

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in Verwahrung nemen, dann unsern zentgrafen solches stracks anzeigen, gegen solcher person die gebur haben furzunehmen, wie dan auch darauf zentgraf macht haben soll, solche person selbsten abzuholen oder, do ime zu liefern begern, auch do er unser zentgraf nit anheims oder sonsten die abholung nit thun könte, alsdann die zentverwanten selbsten oder auch uf seins zentgravens begern solche verhaßte personen behalten, furters gein Rimpar für die gefengnus u. in unsers zentgravens oder anderes beambten gewarsam zu antworten u. die zentverwanten auch, soviel man deren bedürftig, sie wehrn gleich vom zentgrafen u. andern darzu ermanet, darmit zu gehen u. zu gleiten zu helfen schuldig sein. Vom a i n f a l u. a n g r i e f f . Und nachdeme uns in dem ganzen zentbezirk u. an allen orten desselben bezirks die zent u. fraischliche obrigkeiten gehörig u. wir die mißthedige personen, wie wir die zu haft bringen können, greifen u. straffen zu lassen befuegt, als solle unser zentgraf oder andere unsere beambte zu Rimpar oder die zentschopfen macht haben, auch schuldig u. verbunden sein, wo sie von einer mißthetigen person an einem zentbaren ort in diese unser zent Rimpar gehörig, an welchem es gleich sein mochte, Wissenschaft oder bericht empfangen hetten, sich demnechsten an dasselb ort zu verfuegen u. die verdechtige mißthetige person selbsten greifen u. mit nach Rimpar füren zu lassen, doch ist es mit Burggrumbach in diesem fall zu halten, wie ends dieser Ordnung gesetzter vertrag ausweist. Wann auch ein solche person betreten u., uf was weg es billich geschehen, eingezogen worden, so solle dieselb demnechsten mit allen umbstenden ires thuens u. lassen halben bespracht, auch darauf erkundigung eingenommen u. alle geschafenheit der sachen in schrieften berichtet u. unsers bevelchs darauf erwartet werden. Vom z e n t g e s c h r e i u. nachvolg. Wann imands, es were gleich ein frembder oder zentman von einem oder mehr angetastet oder ubergeweltigt werden wolte, wie u. uf was weg das beschehe, u. der betrangt oder vergeweltig andere underthanen umb rettung, hielf, schütz u. schirm anrufen oder auch zu handvestung ubelthetiger person andere zentbare underthanen ermanen oder gleich allein zenthio schreihen wurde, so sollen alle zentverwanten oder die in der zent begriefen u. solch

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vergeweltigung sehen oder das geschrei hören, zoznlanfen, den frevelern oder denienigen, nber dene oder, umb deß willen die zent angeschrien wurd, gefenglich anznnemen u. hielf, rettung u. beistand zu thuen schuldig sein bei der bueß, wie oben unter dem titel von der bueß gemeltet oder wie wir die einem ieden nach gelegenheit der person, Sachen u. verbrechung werden auflegen lassen; doch solle in solchem der zent, so weit das ieder zentverwanter bei sonnenschein wiederumb anheimbs gelangen möge, gevolgt werden, inmaßen von alters herkommen. Von den gemeinen zentgerichten, wann, wieviel im jar u. wo die g e h a l t e n w e r d e n sollen. Weil von alters herkommen, das an der zent Estenveit alle 14 tag ein zentgericht gehalten worden, als lassen wir es dabei, das hinfurter jerlichen zwölf solche zentgericht an der neuen schrannen oder nach gelegenheit aufm rath oder wirthshaus zu Rimpar gehalten werden u. besonders, das umb Petri alwegen ein hohegericht sein soll. Und seint an solchen gemeinen zentgerichten die zentschopfen, die partheien, so am gericht zu schaffen, u. alle underthanen außerhalb Rimpar, aber auf dem hohegericht umb Petri alwegen alle zentverwanten zu erscheinen, durchzugehen u., wie vornen gedacht, zu ruegen, auch die neuen u. jungen zentverwanten einschreiben u. pflicht thuen zu lassen schuldig. Do aber inmittels von frembden Sachen furfallen u. eines kauf oder helfgerichts begert werden soll, so soll solches gegen erstattung eines fl. dem gericht gehörig zugelassen u. also geburende hielf verfuegt werden, uf welchen fall alle zentbare underthanen zu erscheinen nicht schuldig.

Von der hegung des g e m e i n e n z e n t g e r i c h t s . Von der appellation, so von den vogtgerichten an das z e n t g e r i c h t g e b r a c h t , wie zu procedirn. Nachdem von alters herkommen, das von den dorfgerichten, die zentbar sein, an das zentgericht Estenfelt appellirt worden, also lassen wir es nochmaln darbei bewenden u. ordnen darauf: wann von einer oder mehr person von einem urtheil, so an dem dorf

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oder vogteigericht ergangen an berurt unser zent appellirt, so sol unserm richter ein schrieftlicher schein apostoli reverentiales genant furgebracht oder aufs wenigst mit 3 personen beibracht werden, das in geburender zeit rechtens inner zehen tagen mundlich oder schrieftlich appellirt u. sich als beschwert an unser zentgericht berufen u. die notturft gebeten worden sei. do nun die geschaffenheit vorhanden u. die appellation also geschaffen, das sie anzunemen, hat unser richter die partheien, wie sich geburt, gerichtlich zu erfordern u. dem appellanten, seine Sachen inner eines monats anhenge zu machen, aufzulegen u. das dann, wie sich geburt, furters procedirt u. schleunig verfarn, auch ins gericht so balden ein gülden uns zu verrechnen eingelegt werden solle. Was an den gemeinen zentgerichten zu verrechten oder gehörig. Das wurd vornen unter dem titnl von den gemeinen zentruegen nach lengst zu finden. über dieses seien auch von alters schultsachen an die eent gebracht u., do die partheien von iren vogtherrn nit abgefordert; wie dann der abforderung vor alters statgethan u. den cleger an den dorfgerichten rechts geburlich verholten, u. ist das clag oder helfgelt vom schillinger ein pfening, inmaßen von alters herkommen; wofern aber iemands an der vogtei gericht eines urtheils beschwert zu sein vermeint, ist von alters herkommen, das er in gewonlicher zeit an das zentgericht zu appelliren macht u. recht gehabt; also sol es nochmaln dabei gelassen werden. Von den wortrednern. Darmit wurd es gehalten, wie oben bei dem titnl von den procuratorn gesetzt, u. hat ein ieder wortredner in bürgerlichen sachen von seiner person 2 pfening, in peinlichen sachen 1 fl. Vom r a t h h o l e n oder suchen. Wann in zweifelichen zentsachen die schöpfen eines urtheils nit verstendig oder sich vergleichen mögen, ist von alter herkommen, das sich dieselben an unserm brücken oder stattgericht raths erlernet oder erholet, also wurd es nochmals dabei gelassen.

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Von der appellation. Do sich einer oder der ander theil eines ergangenen urtheils beschwert befunden, hat er von alters an gedacht unser bruckengericht zu appellirn macht gehabt, also wollen wir, das solche appellation dem beschwerten theil nochmaln freigelassen; doch das er solche zu geburender zeit zehen tagen mundlich oder schrieftlich oder gleich im fueßstapfen ins werk richten, die heubtsachen aber doch unter 10 fl. nit betreffen möge, es wer dann sach, das es ehr u. glimpf betreffen thet. Sonaten soll es mit besuchung der zentgerichten, furgeboten, straff, frevel u. andern bueßen, wie vornen unter iedem puncten gedacht, gehalten werden. Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (urgicht. bei abermaligem leugnen u. zweifei ratholen bei W. canzlei, G. 8875.)

Zent Fladungen (ca 1576). Bezirk. O r t e : Brüchs, Fladungen, Ginolfs, Hausen, Heufurt, Leubach, Nordheim, Oberelsbach, Oberfladungen, Oberwaldbehrungen, Roth, Rüdenschwinden, Sondernau, Sondheim, Stetten, Unterelsbach, Ursprüngen, Weisbach.1) 1 7 3 1 außerdem: Frankenheim, Haubenstein, Höflar, Malpers, Wermers (wiistungen); Sondernau fehlt (nicht 1804). *) Gau: Grabfeld u. Tullifeld. W. Amt: Fladungen (Leubach a. Hilters). B. Ä.: Bischofsheim, Fladungen, Mellrichstadt, Neustadt; Sachsen-Weimar. I n h a b e r : W. W e i s t u m : das sog. petersweistum 1552, s. Jul. Z. 0., 432f. F r e i g ü t e r : die höfe Haubenstein u. Höflar, die wüstung Wermers, güter zu Heufurt, Nordheim, Oberfladungen. S c h ö p f e n : 14. G. 0 . : ein petersgericht u. alle vierzehn tage gericht, später hiefür vier offene gerichte. Z u s t f t n d i g k . : für alle peinl. händel, sodann frevel auf grund wahrer rüge. R a t h o l e n : b. d. zent Bischofsheim. A p p e l l : beim fürsten. Ordn.: Jul. Zentb. f. 414—435; Ger. Flad. 6, 1 (Reform. 1552); Misz. 6118 (1630 u. 1701). G e s c h i c h t e : 1230 fällt F. von W. an Henneberg, Schlütes, Gesch. d. H. H. 1, 364. 1335 wird Heinr. v. Fladungen mit der zent F. u. dem schultheißenamte Hildenberg durch W. belehnt, s. Binder, Sondheim v. d. Rh. 33. 1343 im besitz Fuldas? ibid. 109. 1404 werden den v. d. Tann zinsen u. gilten auf dem gericht zu F. verschrieben, 1. div. 2, 25, *) Oberwaldbehrungen s. a. bei zent Neustadt (1731); Sondernau s. a. bei zent Bischofsheim.

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1435 wird F. von W. an Henneberg verschr., Schultes, Gesch. d. H. H. 1, 567. ca. 1490 wird ausgesprochen, daß Sondheim, Urspringen, Stetten an die zent F. geh., 1. div. 20, 47. ende d. 15. jh. wird F. durch bischof Rudolf von Henneberg zurückgelöst, Schlütes, 1, 364. 1516 berichtet der amtmann, daß Sachsen u. Reuelbach auch an der zent F. zu rügen pflichtig seien. 1523 wird über die teilnähme der zentverwandten an den zentkosten berichtet. 1527 bericht über die beschreiung des halsgerichts. 1527 wird das weistum von Nordheim an die kanzlei gesandt. Misz. 2501. 1534 wird die Ebersteinsche behausung zu Ginolfs für zentfrei erklärt, I. div. 33, 362, 1539 berichtet der amtmann, daß die zentverwandten die kosten der peinlichen rechtfertigung auszurichten schuldig seien. 1575 wird das petersweistum der zent nach W. gesandt. Misz. 2501. 1579 wird den v. Eberstein die vogtei über Ginolfs übertragen, doch bleibt die zent bei W., 1. div. 80, 153. 1585 vertrag mit Sachsen wegen Brüx: W. erhält die zent auf den acht Hennebergischen Untertanen, 1. div 31, 27. 1585 vertrag mit Sachsen: die Orte Stettlingen u. Hermannsfeld sollen die nächsten zehn jähre an die zent Mellrichstadt gehören, 1. div. 31, 11. 1585 vertrag mit Sachsen: Hendingen, Hart, Eussenhausen, Großen Bardorf, Weinkheim, Eibstadt, Poppenlauer, Stadtlauringen, die höfe zu Ottelmannshausen u. Sambach werden mit allen gerechtsamen um 60000 fl. an W. übertragen, die zent war schon vorher bei W., 1. div. 31, 21. 1589 vertrag mit v. d. Tann wegen seiner Untertanen in Oberwaldberungen u. Leipach: zur zentfolge pflichtig, wie die W. Untertanen, 1. div. 31, 323. in Leypach: auch alle schweren injurien an die zent, 325. Frankenheim u. Birx: werden in folge der Sächsischen auswechslung an die zent F. gewiesen, 325. Hofflars: zentfrei, doch daß die besitzer missetätige personen auf zentbaren grund liefern sollen, 326. 1590 Trappstadter vertrag, wodurch die drei Sächsischen dörfer Sondheim, Urspringen u. Stettheim, wie auch Nordheim u. Malpers hinsichtlich der vier hauptrügen u., was leib, leben, hals oder hand antrifft, der zent F. einverleibt werden, in übrigen fällen sollen die zeugen durch Lichtenbergische beamte verhört werden. Misz. 6118.

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1599 vertrag mit Sachsen wegen der Wüstung Malpers: dem stift W. u. der zent F. überwiesen, doch solle das itzt stehende hochgericht, der stock oder aichen, doran ein halseisen, auch also gelassen werden, daß die betretene mißthetige doran verwarlichen, bis sie an die zent geliefert oder abgeholet werden, 1. div. 32, 310. 1678 vertrag mit Sachsen-Eisenach wegen Sondheim, Urspringen, Stetten, Malpers: im wesentlichen nach dem Trappstadter vertrag, alle geringen Sachen dem amt Lichtenberg, bei verschwiegenen rügen werden nur diejenigen, welche hievon Wissenschaft gehabt, bestraft, sofern jedoch dorfgerichtspersonen verschweigen, die ganze gemeinde ohne ausnähme. besichtigung der wunden durch zentgraf, ortsschultheiß, schöffen u. bader. die zentkosten haben die obigen Ortschaften für sich zu tragen, beihilfe zur herstellung des zentthurms in Fladungen, auch die beiden Wüstungen Birx u. Frankenheim sind zentpflichtig, 1. div. 44, 32, Joh. Hartm, 181, 1715 bericht über das zentgefängnis (das unterste gelaß 16 klafter unter der erde), admin. 7498, 389. (1369, 1415 u. 1420 ist Fladungen an Bibra verschrieben, M. B. 46, 262, 1. div. 7, 10, W. U. 22, 30; 1555 an Ph. D. zum Fürstenstein, Stumpf, Denkw., 3, 119. jahrmarktsprivil., 1497, W. U. 45, 12; stadtgerichtsordn., 1590, Ger. Flad. 64, 2.)

F l a d u n g e n , die a c h t z e h e n t e zent. (ca. 1576. Jwl. Zentb. f . 415—435.)

In dise zent g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e ort und f l e c k e n . F l a d u n g e n , statt, Oberfladungen Hansen Heyfurth Northeim Wirtzburgisch. Obern- ^ Nidern/Elßbach Rodt. Brnxs R u d o l ß w i n d t , der orts hat der brobst uf sanct Michelsberg bei Fulda (wie Marthin Wotzel, Fuldischer lehenschultheiß daselbst bericht) nit mehr dan die lehen und vier gülden, dreizehen knacken, und anderthalb pfenning jerlicher zins und Wirtzburg hab die hohe obrigkait, auch alle andere gebot und verbot.

Zent Fladungen.

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Sontheim in das Sächsisch ambt Liechtenberg gehörig, Urspringen doch gen Fladungen zentpflichtig und thun die Stetten inwohner pflicht, wie hernach folgen wurdet. Weißbach, gehört zum halben theil dem von Bastheim, der ander halb theil dem von Rumrodt. Ginolffs, den von Eberstain, Ernsten von Bemelburg, Hansen Thoman von Heldritt, Clausen von wie dise drei dörfer an die zent Heßberg, Balthasarn von und zu kommen, such hernach ander Bastheim und Georgen Marschalcken der rubric: gehörig. „altherkommen". Sondernaw, doch allein die inwohner, so diser seit des wassers nach Fladungen zu wonhaft, Westerwincklisch, die andern gehören an die zent gen Bischofsheim. Oberwalberringen, Thännisch. Leubach, Friderichen und Melchiorn von der Thann zustendig, ist ungevehrlich umb das 1510. jähr erbauet worden; sie wolten fließend wunden nit rügen, ist ein urtheil wider sie am zentgericht ergangen, davon sie appellirt an das bruckengericht zue Wirtzburg, hangt noch ungeörtert, vide das alt zentbuch fol. 24. Wievil schöpfen an der zent sitzen, statt F l a d u n g e n jahrschöpfen und werden alle jähr Hausen uf petersgericht andere an ir statt Heyfurth gesetzt, so durch iedes dorfs SchultNortheim heiß, der auch ufs petersgericht Obernelßbach gegenwertig sein mueß, der zent 1 Nidernelßbach presentirt; besiehe den dritten 2 Sontheim puncten des peterweisthumbs, oder, 2 Ursprüngen wie sie es nennen, der reformation, 1 Stetten so du zu allerletzt bei diser zent 1 Ginolffs auch registrirt findest, item ist es 2 Weißbach. registrirt im ersten oder alten graf Nota: der schöpfen ainer zu Wei6bach wird der Grefenheimer Hermans von Hennenberg geschöpf genant vonwegen derwues- brechenbuch, fol. 7. tung daselbst, Grefenheim genant.

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Zent Fladungen.

Item die zu Oberfladungen geben ainen nothschöpfen, welcher uf den fall, do der andern schöpfen einer die gericht Schwachheit oder anderer Ursachen halben nicht besuchen könte, die zent hilft besitzen. In weß n a m e n die s c h ö p f e n zu p f l i c h t e n a n g e n o m m e n werden. Die schöpfen werden durch den zentgrafen uf das petersgericht im namen und von wegen unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs zu pflichten angenommen und, do deren ainer vor ausgang des jahrs mit tod abginge oder wehren sonst erhebliche Ursachen vorhanden, darumb er an der zent nit sitzen könte, alsdan mueß desselbigen flecken Schultheiß ein andere tugliche person an desselben stat für gericht bringen, welcher gleichermaßen von dem zentgrafen angenommen wurdet, und thun die schöpfen pflicht und aid an die zent, wie nachfolgende form ausweiset. Schöpfen aid. B e s o l d u n g der schöpfen. Die schöpfen werden nachfolgender maßen besoldet, neinlich gibt: F l a d u n g e n irem schöpfen ein jähr lang siben pfund. H a u s e n hat für sein belohnung ein wiesen, so zu gemainen jähren ein, zwai fuder heu ertregt. N o r t h e i m vier gülden. O b e r n e l ß b a c h hat zuvor drei gülden des jahrs zu belohnung gehabt, ist im diß 75. jähr mit einem gülden gebessert, also daß er jetzt vier gülden hat. N i d e r n e l ß b a c h gibt seinem schöpfen vier gülden. H e y f u r t h sechsthalb malter habern und ein wenig wieswachs. U r s p r ü n g e n gibt seinen zwaien schöpfen sechs und zwainzig pfund. S o n t h e i m gibt seinen zwaien schöpfen dreißig pfund, mehr ein pfund heller für die gerichtspfenning. G i n o l f f e r schöpf hat von iedem seiner nachbarn, deren siben und vierzig sind, funfzehen pfenning. W e i ß b a c h e r schöpf hat vierzehen pfund und ein heufeit zu einem fuder heu. O b e r f l a d u n g e n , so ein nothschöpfen gibt, derselbig hat sein belohnung vom kirchen und flurschutzenambt und sonst nichts.

Zent Fladungen.

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Buge aller zentpflichtigen dörfer und ob alles, so gerügt, auch verbuest werde. Alle und iede obgemelte zentpflichtige dörfer und flecken (außerhalb der statt Fladungen, so der ruegen befreiet) sein an der zent uf iedes gericht (außerhalb Leubach, Sondernaw und Oberwalberringen, so ire rügen und dasienig, was sich das ganze jähr bei ihnen rugbars begibt, allein uf das petersgericht thun) bei iren aiden und pflichten, inmaßen der zentgraf die schöpfen nach hegung des gerichts ermahnet, zu rügen und zu verbueßen schuldig, nemblichen mord, diebstal, notzucht, nachtbrand, fließende wunden und Scheltwort, so ehr und glimpf antreffen, auch solche ding unwaigerlich geruegt und verbuest; allein die zu Sontheim, Stetten und Ursprüngen, desgleichen Weißbach und Ginolffs sein in den letzern zwaien puncten, fließende wunden und schmachwort belangende, ungehorsam und bishero vermaintlich furgewendt, daß sie nit mehr, dan die vier hauptrugen zu thun schuldig; wie dann alle petersgericht nach Verlesung der reformation der dreier berurten Sachsischen dörfer ambtleut und bevelchhaber etlich vil jähr hero für gericht erschienen und derwegen einred gethan, auch irer herrschaft halben mehr nit dan die vier angezeigten haubtrugen und fünf schöpfen an das gericht zu liefern gestehen wollen, welches inen aber durch unsere genedigen herren ambtman oder zentgrafen niemals gestanden oder eingeraumbt worden, dan sie sowol als andere zentpflichtige dorfschaften dem alten herkommen nach und nach ausweisung der zentreformation (so zu ende hernach volgen wurdet), auch fließent wunden und Scheltwort, so ehr und glimpf antreffen, neben den andern vier rügen zu rügen und zu verbueßen schuldig, ist gleichwol mit disen dreien benanten Sächsischen dörfern lang strittig gewesen, davon im alten graf Hermans buech, fol. 19. 20. 61. 69. 82, item im mittein buech graf Hermans fol. 53. 193. 47 und andern orten. Sovil Weißbach und Ginolffs belangt, befind sich gleichwol, daß dise bede dörfer noch iren aignen zentgrafen haben, welcher mit namen haist Anthoni Johannes und wohnt zu Ginolffs, deme seine junkern als Eberhardt von Buchenaw und Hans Wilhelm von Rumrodt jerlich zwen gülden zu belohnung geben, der will von wegen seiner junkern über die feil, die vier rüg nit betreffend, zu richten und zu verhelfen haben; das im aber ein solches nit zu gestatten

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sei, ja sie an der zent Fladungen ein mehrers zu thun schuldig, findest du hernach under dem puncten „altherkommen", dabei auch vermelt wurd, wie dise bede dörfer an die zent Fladungen kommen, und ist hiebei wol zu merken, nachdem der 15. puncten im weisthumb vermag, das man under anderm an der zent über einen dieb am strick zu helfen und zu enthelfen habe, derwegen die zu Ginolffs, Ursprüngen, Stetten, Sontheim und andere die diebstal, es sei dan, das sie den dieb gefangen haben, nit rügen wollen, hat bischof Friderich under dem dato den 7. novembris anno 1572 Hansen Breidung, zentgrafen zu Fladungen, geschrieben: dieweil under der rüg den dieb am strick alle andere diebstal, obgleich die dieb entwerden, verstanden, damit dieselben in das zentbuech gebuerlicher weis eingeschrieben, uf daß, so die entwordenen dieb in könftiger zeit in diser oder anderer zent einkommen, man dessen ein grundliches wissen haben und sich in straffung des Übels darnach verhalten möge, und doneben der letzte articul des weisthumbs, so die schöpfen alle petersgericht zu recht sprechen, austruckenlich mit sich bringe, daß die zent über alle wort und werk, die leib und ehr antreffen, zu rechten und zu richten habe, und nun offenbar und unwidersprechlich, daß diebstal leib und ehr betreff, derhalben solle er in besetzter zent die zentschöpfen solches ires rechtsprechens und alten herkommens, auch irer gelaisten pflicht erinnern und inen beineben mit ernst uferlegen, das sie hinfuhro, wie vor alter herkommen, alle diebstal an der zent rügen und den geringsten nit verschweigen und zu anderm einsehen nit ursach geben. Item wie ein ieder schöpf vor dem verkundten gerichtstag mit vleiß nach den rügen fragen und alsdann des volgenden tags an der zent erscheinen solle, ist im vierten puncten des weisthumbs zu finden. Dieienigen dörfer aber, so nit schöpfen an die zent geben, als Rodt, Rudolßwindt und Bruxs, die lassen alle zentgericht, was bei inen rugbars geschehen, durch einen man aus der gemaind am gericht furbringen. Freihöf. Der hof H o f l a r , Friderichen und Melchiorn von der Thann zugehörig. Hof H a u b e n s t a i n , Wilhelm Vasants, und seine behausung zu Sontheim und Hausen.

Zent Fladungen.

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Hansen von Stains kemnaten zu S o n t h e i m und desselbigen hof zu Rieppers. Wuestung W e r m e r s , Balthasarn von Bastheim und Hanß Thoman von Heldrit gehörig. Zwo kemnaten zu N o r t h e i m die brictzstatt daselbst den von der Thann gehörig. der Narbenhof zu H e y f u r t h Ein kemnaten zu O b e r f l a d u n g e n sambt etlichen männern daselbst zum Außruxs, Rumrödisch. Dise sollen der zent befreiet sein, auch nichts am uncosten der übelthettigen personen geben, weniger zu ufrichtung der galgen, stock und gericht geholfen oder darzue erfordert worden, laut Jörg Yoiten von Saltzburg, ambtmans zu Fladungen, Auerßberg, berichts den andern mai anno etc. 75 in die canzlei gethan. welcher gestalt aber und wie die junkern ein solches zu beweisen, hab ich noch zur zeit (außerhalb angezaigts berichts) nit erfahren können, also das es mit disen freihöfen noch zweifelich und die Sachen uf besserer erkundigung bestehet. F r e v e l u n d bueß. Höchste bueß. frevel, seumbueß

ist zehen pfund, unserm genedigen herren von Wirtzburg allein zugehörig. H a l t u n g der g e r i c h t .

An diser zent wurdet alle jähr ein pettersgericht gehalten, darauf man das weisthumb oder (wie sie es nennen) die reformation eröffnet und verliset. und diß gericht soll ieder zentpflichtiger man mit ainem Pfenning oder seinem selbst aigen laib besuchen. Sonst wird gemainlich über vierzehen tag ein malgericht gehalten, wie man dan in dem weisthumb unserm genedigen herren alle vierzehen tag ein gericht erthailt, es wer dan ein notlandung nach vierzehen tagen, mag der zentgraf beitten, so lang er will. In peinlichen Sachen helt man gericht, wan es die notturft erfordert oder von der obrigkait wurd bevohlen.1) 1

) Außer dem petersgericht vier gericht, so man offene tag nennt, in diesen wird nichts geurtheilet, auch kein urtheil geweist u. werden solche uf nachfolgente tag gehalten: montag nach neuen jahrstag, m. n. d. oster feiertäg, n. Joh. Bapt., n. Michaelis, 17. jahrh., Misz. 6118.

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Zent Fladungen.

W a s fnr Sachen an disem gericht verrecht werden. An disem zentgericht werden verrecht alle peinliche händel und dann hat dits gericht zu richten, zn rechten, zu helfen und zu enthelfen über ein mord, über einen dieb an einem strick und über ein notzucht, auch über fließende wunden, mehr hat es zu richten und zu rechten über alle wort und werk, die leib und ehr antreffen, laut des lö. und 16. puncten des weisthumbs. Item hat man zu richten und zu helfen über ein frevel, der mit wahrer rueg herkombt, und sonst an keinem andern gericht in diser zent laut des 5. und. 6. puncten im weisthumb. Item das iedermeniglich, es sei man, frau, knecht oder maigd, in der ganzen zent wonhaft, macht hab an disem gericht, für seinen leumuth zu kommen, auch sich an diser zent mit recht solches leumuths abnehmen, ob man im das nit rügen wolt, laut des 10. punctens des weisthumbs. Hegung des g e r i c h t s . Das gericht wird durch den zentgrafen gehegt im namen und von wegen unsers genedigen herren von Wirtzburgs, eines ehrwirdigen dombcapitels daselbst, auch von wegen eines ambtmans, zentgrafen und der schöpfen zu Fladungen. Von der z e h r u n g , so die s c h ö p f e n und a n d e r e g e r i c h t s p e r s o n e n uf dem petters' und a n d e r n g e mainen zentgerichten machen. Was die schöpfen, Schreiber und andere gerichtspersonen uf das hohegericht, das man das petersgericht nent, verzehren, solche zehrung mueß die ganze zent bezahlen; was aber uf die gemaine zentgericht durch gemelte gerichtspersonen verzert und verthan wurdet, das bezahln sie aus irem aignen seckel. B e s i c h t i g u n g d e r muehl, weber, wein, m a ß , gewicht. Item das ein vogt und zentgraf die in der zent ligenden muelen, desgleichen den webern ire ein und gezawe, auch weinmaß und alle gewicht zu besehen; do auch ainer oder der ander derwegen straff-

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Zent Fladungen.

wirdig befunden, sie dieselben irer verwirkung nach zu straffen macht haben, findest du im 11. puncten des weisthumbs. Wohin von disem gericht a p p e l l i r t werde. Für unsers genedigen herren von Wirtzburgs räth oder, wohin die Sachen alsdan gewiesen wurdet; doch darf kainer appellirn, die haubtsach ubertreff dann zehen gülden. Vom r a t h s u c h e n . Die zentschöpfen suchen in zweifelichen sachen rath bei den zentschöpfen zu Bischofisheim und die zehrung, so die geschickten schöpfen umb rath verzehren, mueß die verlustigt parthei ausrichten. Ob die z e n t v e r w a n t e n sonderbare z e n t p f l i c h t thun. Alle obvermelte ort und flecken (außerhalb die drei Sächsischen dörfer Sontheim, Ursprüngen und Stetten) thun unserm genedigen herren von Wirtzburg kain andere pflicht, dan erbhuldung; die bemelten drei Sächsichen dörfer aber seind einem ieden neuerweiten bischof zu Wirtzburg aid und pflicht mit uferhobenen fingern zu thun schuldig in form und maß, wie folgt: Daß ich dem hochwirdigen fursten und herren, herren Julio, erweitem und bestettigtem bischof zu Wirtzburg und herzogen zu Francken, auch den erwirdigen herren dechant und capitel zum domb zu Wirtzburg und iren nachkommen, meinen genedigen herren, von irer und irer genaden stifts erblicher gerechtigkait wegen und der zent zu Fladungen, wie ire genaden und dero vorfahren und stift das also herbracht, in Übung und gebrauch gehabt haben, getreue, gewehre und gehorsam sein soll und will und also uf irer genaden und stifts erbliche gerechtigkait und, wie obgemelt, eine rechte huldung thun, iren und desselben ires stifts schaden bewahren und frommen getreulich werben, auch iren fürstlichen gewalt und recht helfen handhaben und hegen, doch der vogtei zu Liechtenberg an irem rechten unschedlich und unvergreifenlich ohn alles gevehrde, also helf mir gott und die heiligen. Disen aid findest du registrirt in einnehmung lands Bibra, folio 150, desgleichen 1 contract. Laur., fol. 47; daß auch die inwohner, Knapp, Würzburger Zent. I.

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Zent Fladungen.

berurter dreier Sächsischen dörfer solchen aid uf vorgehend angeloben mit uferhobenen fingern geschworen, findest du in einnehmung lands Zobel, folio 75. item in einnehmung lands Wirßberg, fol. 139. — Ob ein gerichtsbuech, s i g e l und Schreiber vorhanden. Man hat am zentgericht ein aigen gerichtsbuech, aber kein sigel, sondern sigelt der zentgrafe. der stattschreiber zu Fladungen ist zentschreiber. Zentgravenlohn. Sechzehen gülden an gelt, hat der jetzig zentgraf Hans Braittung zehen malter korns, vonunsermgenedigenherrenvonWirtzein sommerhofgewand, bürg jerlich zur belohnung laut seiner acht clafter brenholz bestallung. Item wan ainer an der zent zu bueß gesprochen wurd, geburt dem zentgrafen ein pfund, so ime der bueßfellig zu geben schuldig. Item hat er ein heufeit uf der Röhn, ungevehrlich bei neunthalb acker, item zwainzig acker ungevehrlich hat er zu acker gemacht. mehr hat er nachfolgende gefelle von den dorfschaften in der zent, nemblich: die dorfschaft N o r t h e i m gibt jerlichen und iedes jahrs besonder benantem zentgrafen: acht malter habern uf Michaelis, ein semelbrod für funfzehen pfenning uf weihenachten, anderthalb geschock aier uf ostern, acht sommerhan und vier faßnachthuener. solches alles gibt, wie gemelt, die ganze gemeine nachbarschaft, sie seien gleich Wirtzburgisch, Hennenbergisch oder Sächßisch. Obern-Elßbach gibt jerlich dem zentgrafen aus der ganzen gemain: sechs malter habern, vier faßnachthuener, sechs sommerhan, zwei geschock aier, siben gerichtspfenning. an obgeschriebener summa mueß ein ieder nachtbar geben. Oberwalberringer gemain gibt jerlich dem zentgraven: ein malter habern.

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Zerit Fladungen.

Nidern - Elßbach, gibt jerlich dem zentgrafen die ganze gemain: drei malter habern, drei sommerhan, zwo faßnachthuener, ein geschock aier, zwen gerichtspfenning alle zentgericht. Hansen gibt dem zentgrafen jerlich die ganze gemain: zwai malter habern, vier sommerhan, drei gerichtspfenning alle zentgericht, ein halb geschock aier. H e y f u r t h gibt jerlich dem zentgrafen die ganze gemain: zwai malter habern, zwai faßnachthuener, zwen sommerhan, ein geschock aier, drei heller alle zentgericht. O b e r f l a d u n g e n , gibt die ganze gemain jerlich dem zentgrafen: drei malter habern. Leubach gibt jerlich dem zentgrafen aus der gemaind: ein malter habern. Rudolßwinder ganze gemaind gibt jerlich dem zentgrafen: ein malter habern. Sontheimer ganze gemain gibt jehrlich dem zentgrafen: drei malter habern, zwen summerhan, zwei faßnachthuener, ein geschock aier. Ursprüngen gemein gibt jerlich: zwei malter habern, zwei faßnachthuener, zwen summerhan, ein geschock aier. Stetten er gemain gibt jerlich dem zentgrafen: zwei malter habern, zwei faßnachthuener, zwen sommerhan, ein halb geschock aier. 26*

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Zent Fladungen.

Weißbach gibt ierlich dem zentgrafen: sechs malter habern, sechs sommerhüener, anderthalb geschock aier. Und ist hiebei wol zn merken, daß an obgemelten iedes dorfs gefellen ieder nachbaur, keiner ausgeschlossen, sein gebuernus und also einer sovil als der ander gibt; und ist von iren vorfahren und eitern (wie sie selbst bericht gethan) uf sie also herkommen. Der habern gefeilt, wan man den voithabern einnimbt, die semelbrod uf weihenachten, die aier ostern, han und hliener, wann der zentgraf dieselben zu gelegener zeit einfordert. Und an disen gefellen allen hat der zentgraf bis dahero nichts verrechnet, sondern dieselben allein behalten. Zentschreiberslohn. Hat jerlich zehen pfund zur belohnung, so im von den zentbueßen gegeben werden. Landknechtslohn, (fehlt, ergänzt aus Misz. 6118, 17. jahrh.) 50 lb. an geld, 8 mltr. habern, dann 12 mltr. habern von der zent, ein sommerhofgewand. ein heufeld uf der Röhn, von jedem zentverwandten ein leib brod, ausgenommen die statt, wann er ins ambt geschicket, von einem jeden ort ein weck, ein halb mas wein oder bier. ein Schilling, so er einen ans gericht heischt. 1 lb, so er von obrigkeit wegen gebeut, wann ainer in thurn gelegt wtird, muß ihm der landknecht essen geben; davon hat er jede nacht 1 lb. schicket aber sein essen einer selbsten, hat ein nacht 15 d. wenn er einen ungehorsamben fähet, gebühret ihme ein fahegülden. wann ein übeltheter gericht würd, hat er einen fahegülden u. ein gerichtgülden. da ein mißthätige person des landes verweist würd, hat er einen fahe u. einen verweisgülden, er ist auch frohn u. wachtfrei, gibt aber auch die viehehut. er hat auch auf den dörfern von wegen u. gn. f. uf die kirmes den scholler, den er einnimbt oder verleihet denselben, so wohl er kan. Was an diser zent für wortredner seien. In peinlichen Sachen redet dem cleger und beclagten iedem ein zentschöpf, welchen sie aus dem ring fordern; doch redet gemainlich

Zent Fladungen.

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dem cleger der schöpf, so von der statt Fladungen wegen an der zent sitzt, davon hat er zn lohn ein gülden, welchen im die zent geben mueß, und wird in die andern gerichtscosten gerechnet. Des beclagten wortredner gibt man nichts. Desgleichen auch in anderen zentbarlichen sachen red iedem thail cläger und beclagten ein schöpf, davon hat ieder uf iedes gericht ein schillinger zur belohnung, so inen die partheien geben. Von a n t w o r t u n g der übelthäter. Wan ein zentpflichtiger ort und fleck ein ftbelthetter oder schadbare person bekommen, behalten sie denselben in Verwahrung und zaigen es inmittels irer schuldigkait nach dem zentgraven zu Fladungen alsbalden an. alsdan wurd inen der landknecht von dem zentgrafen zugeordnet, dem sie die verhafte schadbare person uberantworten mit etlichen nachbarn aus demselben dorf, sovil er deren darzu notturftig, gegen Fladungen fuhren lassen. Und der uncosten uf solchen gefangenen, ehe der an die zent geantwort wurdet, laufend mueß die ganz zent tragen, so ferr er änderst durch unsern gnedigen herren peinlich gerechtfertiget wurdet. Und ist das alhie wol acht zu nehmen, daß bisher alle ftbelthetter ohn underschied, so irer verwirkung halben durch den henker zu straffen sein und in den oberzelten zentpflichtigen flecken, sowol den dreien Sächssischen dörfern als den zu Weißbach, Ginolfs und Oberwalberringen, betreten und zu verhaft kommen, nach Fladungen uf die zent gefurt worden. Ob der zentherr macht hab, aus den z e n t b a r n dörfern ftbelthetter zu nehmen, wan es im geliebt. Item unser genediger herr von Wirtzburg, als der orts zentherr, oder ir fürstlichen genaden beambte haben guet macht, in alle zentpflichtige flecken ires gefallens einzufallen und die ubelthetter daraus zu nehmen, wie dann anno etc. 56 Caspar Gram von Burckhardtrodt durch ir fürstlichen genaden diener und beambte zu Ursprüngen nidergeworfen, volgends gegen Fladungen ins gefengnus gefurt und daselbst gerechtfertigt worden.

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Ob die g e r a u b t e und g e s t o l e n e h a a b a u c h an die zent g e a n t w o r t w e r d e n solle. Item die geraubte oder gestolene gueter seien die zentverwanten neben dem thetter dem zentgrafen iederzeit zu lifern auch schuldig. Wie und wo die ü b e l t h e t t e r b e s c h r i e n werden. Uf dem angestelten peinlichen rechtstag werden die gefangenen, so man also peinlich rechtfertigen will, irer Verhandlung nach beschrien : Erstlich under dem oberthurn, darin sie gefangen gelegen. Zum andern am branger. Zum dritten zwischen den zweien thoren, ehe sie für gericht kommen. Wievil b e w e h r t e m a n zum schütz der zent v e r o r d n e t . Wann peinliche gericht gehalten werden, ist gebreuchlich vor alter herkommen und iederzeit gehalten worden, daß man aus iedem dorf, es sei Wirtzburgisch, Sächßisch oder der junkern, ein anzal bewehrter personen nach vermög des flecken und, sovil man deren notturftig, genommen; und welcher zentverwanter auch also erfordert, der ist mit seiner besten weher zu erscheinen und das gericht helfen zu beschützen schuldig. Straff d e r e n , so u n g e h o r s a m l i c h außenpleiben. Wan ein zentschöpf oder ander zentverwanter, deme durch den landknecht an das gericht geboten worden, ohne redliche Ursachen außenbleibt, so ist er solches mit zehen pfund zu verbueßen schuldig, doch haben die schöpfen zuvor darüber zu erkennen. Costen p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g . Item do ein übelthetter für gericht gefurt und von unsers genedigen herren von Wirtzburgs wegen angeclagt wurd, so muessen die zentverwanten neben der statt Fladungen sambtlichen, kainen ausgeschlossen, allen atz und uncosten uf solche person und pein-

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liehe rechtfertigung gelaufen bezahlen; und solcher uncosten wurdet durch den zentgrafen, beiwesend der zent schultheisen, ausgethailt und volgends durch den landknecht eingebracht. Doch ist hiebei zu merken, daß vor jähren (wie aus einem schreiben, so obberurter Hanß Braittung, zentgraf zu Fladungen, under dem dato den 3. augusti anno 1562 an bischof Friderichen hochseligen gethan, zu vernehmen) durch die ambtleut zu Fladungen und Liechtenberg dise vergleichung beschehen, nemlich: do iemand aus den Wirtzburgischen underthanen oder sonst in der zent Fladungen, doch außerhalb der drei Sächßischen dörfer Ursprüngen, Sontheim und Stetten, gefenglich eingezogen wurd, daß alsdan der uncosten, so uf solchen übelthetter lauft, durch die andere zentverwante ohne zuthun berurter dreier Sächßischen dörfer bezahlt werden solle, hingegen do ein übelthäter in denselben dreien Sächßischen dörfern oder von irentwegen zu Fladungen eingezogen, daß alsdan auch sie die drei dörfer den ufgelaufenen uncosten ohne zuthun oder steur der andern zentverwanten auch allein tragen, erlegen und bezahlen sollen, welcher vergleichung durch die zentbare dörfer also bis daher nachgangen. Nota: des negst abgelaufenen 74 jahrs ist Hanß Spieling diebstals halben an der zent Fladungen zum tod verurtheilt, aber aus genaden mit ruthen ausgestrichen und des stifts verwiesen worden, dessen aufgelaufene atzung und gerichtscosten die zent auch erlegt. Von ufrichtung der galgen, stock etc. Die galgen und andere gemaine gericht werden uf der zentverwanten uncosten, so sie sambtlich und zugleich bezahln, ufgericht, darzu muessen alle zimmerleut, muller und leineweber in der zent helfen, auch muessen alle Schmidt in der zent die ketten und ander darzue gehörige ding machen und Schmitten. Die dorfschaften Sontheim, Ursprüngen und Stetten, so Sächßsisch und in die zent Fladungen gehören, haben, wie oben under dei; rubric „rüge" gemelt, alle petersgericht einred, daß sie änderst nit, den mit den vier rügen gen Fladungen zentbar seien, sich auch derwegen den galgen, der anno 1556 ufgericht worden, helfen ufzurichten widersetzt; aber Philips Diett, der ambtman, hat sie des gewiesen, wie sie dan darauf am 27. februarii berurts jahrs holz zu ufbauung desselben galgens gefurt.

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Alth erkommen. Weißbach, wie das an die zent Fladungen gegeben worden sein solle, davon hab ich bei den zentacten ein a l t e copei funden, so von wort zu wort h e r n a c h volgt. Es ist vor alter gewest, daß die von Weißbach gehört haben mit gericht gen Grefenhan, und zu Grefenhan hab ein ritter, der hieß herr Wilhelm Marchart, deß das gericht was. also ward der verderbt vhede halben, daß er des endes nimmer geschutzen kont; da baten die von Weißbach, in zu gönnen, sich an ein ander gericht zu wilkuhren umb schutzung willen; das vergönt in der obgenant ritter mit dem underschaid, daß sie nit mehr thun sollen, dan die vier ruege und sechs malter habern und sechs summerhuener und anderthalb geschock aier. und er wolt seinen zentgraven selbst behalten und sonst alle gerechtigkeit, die er hett in dem hindergericht. also wolten die voitherren zu Bischofsheim nit aufnehmen, er wolt dan den zentgrafen ubergeben; des wolt der genant herr Wilhelm Marchart nit, er wolt sein zentgrafen selbst behalten im hindergericht. also seind die von Weißbach kommen mit der willigung herr Wilhelms an die voitherren und zent Fladungen, die haben sie also aufgenommen mit den vier rügen und mit der gift und ließen im seinen zentgrafen im hindergericht, der noch darin und alzeit mit ist, der dan seinen besondern lohn darumb hat, den das hindergericht noch ausrichtet, und haben das gethan umb schutzung willen, daß sie dan also thun sollen. Es ist zu wissen, daß auf heut dato diser zetteln wir graf Ott und Hanß von Ebersperg und Hans von Steinaw uns miteinander vertragen und veraint haben der gebrechen halben, das zentgericht zu Fladungen und die von Weißbach beruerende, also das die genannten von Weißbach hinfurter mehr zu ewigen gezeiten mit disen hernachgeschrieben rügen gen Fladungen an das gemelt zentgericht gehörende und die daran thun und rügen sollen mit namen: ein mord, item ein dieb an einem sail, item ein notzucht, item nachtbrand; und darzue sollen sie rügen fließende wunden, die mit waffen gehauen, geschlagen, gestochen oder geworfen worden, ohn gevehrde, item rain und stain, die mit gevehrde verruckt werden, item was ehr und glimpf anrueret. ob sich der von Weißbach gemaind des abnehmen wolt, das solt an dem obgemelten zentgericht geschehen

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und darauf soll aller Unwille, der sich der ding begeben und verlaufen hat, gar gericht und gesuenet sein, so sollen wir graf Ott versuchen, dessen obgeschrieben Vertrags verwilligung von unserm genedigen herren von Wirtzburg zu schicken, diese zetteln sein zwifacht und ieglich partei ein behalten, datum uf den sontag vor dem jahrstag anno 1471. Nun stehet im alten zentbuech fol. 24 mit des Friesen seligen hand eingezaichnet also lautend: Die von Weyers haben freitagsnach reminiscere 1544 vor den räthen ein brief unter bischof Rudolphs und grafen Otten sigel lesen lassen, am dato haltend 1470, als graf Ott Fladungen noch innen gehabt, anzaigend, daß die von Weißbach rügen sollen ein mord, diebstal, nachtbrand, notzucht, stain, rain, fließend wunden, sie sein gehauen, geschlahen oder geworfen, item alle schnmchsachen. praesentibus Martin von ßotenhans, Carl Zöllers, D. Briefen, Schultheiß Fronhöfers und D. Joseph. Obgemelte copei und der inhalt jetzterzelten briefs, so laut des bemelten Friesen handschrift in räthen verlesen worden, stimbt mit der substanz durchaus uberein, also das vermutlich solche copei von demselben brief abgeschrieben und gemacht worden ist. Umbkrais diser zent. Die zent Fladungen erstreckt sich ufs weitest uf ein meil wegs und grenzt im gezirk, wie folgt: Anfenglich grenzet sie an die herrschaft Hennenbergk. Vom Stelberg an bis an die wuestung Yolckers grenzet sie von der herrschaft Hennenberg an wider Merthin von der Thann geholz, das Vattenholz genant, von dannen an das Brennerholz, welches Hennenbergisch ist, und von dannen an Philipsen von Stain gehölz und letzlichen an Hanß Thoma von Heldrit und Clausen von Heßberg gehölz zu Weimerschmieden. Vom Volckerts an bis uf die Hohe Straß grenzet sie an Jörgen Adams gehulz zum Sanß. Von der Hohen Straß an bis gegen Northeim grenzet sie an der statt Meirichstatt geholz, von dannen an den Liechtenberger hain, welches ein geholz ist, und an die flurmarkung zu Ostheim, den herren von Sachsen zugehörig; und ist das dorf Ostheim gegen Meirichstatt zentbar.

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Von Northeim an bis gegen Oberwalberringen grenzet sie erstlich an den Heidelberg, dem dorf Ostheim zugehörig, und demnach an die Niderwalberringer markung, so Wirtzburgisch ist und gegen der Neustatt zentbar. Von Oberwalberringen an bis gegen Nidernelßbach grenzt sie an die zent Neustatt. Von Nidern Elßbach an bis gegen Weißbach grenzt sie an die flurmarkung Schonaw und Wegfurth, welche gegen Bischofsheim zentbar seind. Von Weißbach an gegen Ginolfis. Von Ginolfis an gegen Obern Elßbach. Von Obern Elßbach an uf der Rhön herumb bis an die Quere wiesen grenzet die zent erstlichen an das Rodt Mohr, so Hamon von Weyhers zugehörig, von dannen an Caroln und Philipsen von Thungen geholz zu Wuestensachsen, von dannen an der Fuldischen dörfer Melperts, Seyferts und Deithen geholz, welche vier dörfer, als Wuestensachsen, Melperts, Deithen und Seyferts gegen Hilters zentbar seind. Von der Quere wiesen an bis wider uf den Stelberg grenzet die zent erstlichen an den Birxemer wald, volgends an die Franckenheimer markung und geholz, so alles Friderichen und Melchiorn von der Than zugehörig, von Franckenheim an über den Salckenberg und durch die Struhe bis wider an den Stelbergk grenzt sie außerhalb des Haels an die herrschaft Hennenberg. Voigt hernach das weisthumb, so man alle p e t e r s g e r i c h t an der zent Fladungen uf befragen des zentgraven meinem genedigen herren zu Wirtzburg zu recht und herrligkait erthailet. (1552.) 1. Item so ist von alter herkommen, daß man meinem genedigen herren theilet in allen zentpflichtigen dorfern alle muegliche gebot in diser zent, doch ohn schaden einem ietzlichen dorf an seinem alt herkommen. 2. Item man thailet auch meinem genedigen herren, alle vierzehen tag ein gericht zu sitzen an der zent und darzwischen nit, es wer dan ein nothlandung; nach vierzehen tagen mag der voit beithen, als lang er will. 3. Item man theilet auch meinem herren zu recht, daß ein ieglich zentpflichtig man das gericht suchen soll mit seinem selbst

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leibe, das sei von alter also herkommen, für denselben gang ist ein geding gemacht worden in die dörfer, daß die menner daheim pleiben, wer nit zu schicken hat, ausgeschlossen das petersgericht, das soll ein ietzlich zentpflichtig man suchen mit eim pfenning oder mit seinem selbst leibe; dabei soll man bekennen, daß sie lenger im geding sitzen wollen, auch soll ein ietzlich Schultheiß seine nachbauren daheim fragen, ob sie lenger im geding sitzen wollen oder nit, daß ers wiß, den gerichtsherren zu sagen; so soll ein ietzlich Schultheiß selber kommen auf das petersgericht und soll die pfenning bringen und soll auch den stuel von seiner nachbauren wegen besetzen, daß das gericht darmit bewahrt sei. 4. Item man theilet auch zu recht, wan der voit das gericht bestimbt, da sollen die schöpfen aufmerken, und wan der gerichtstag kombt, so soll ein ietzlich schöpf des abends zu seinem Schultheißen gehen und soll im sagen, daß das gericht morgen sein soll; so soll der Schultheiß sein nachbaurn zusammenrufen, wie gewonheit in dem dorf ist, und soll sie fragen umb die rüge bei iren aiden, ob iemands wisse wort oder werk, die an das gericht gehören, kumbt dan iemand und clagt ein nachbaur von dem andern, soll sich der Schultheiß umbsehen, ob iener auch da sei, von dem man clagt. ist er dan da, so soll er in fragen, ob er nein oder ja darzu spreche; ist er nit inheimisch, soll der Schultheiß die rüge aufschlagen bis zu dem negsten gericht, spricht dan iener nein, so soll man im auch sein nain rügen, so soll er auch seinem nein folgen, auch solle der schöpf das gericht suchen und sich nicht daran verhindern lassen, und ob es sich begebe, daß ein wasser vor ihm were, da er nit getraut, bei, hin oder darüber zu kommen, soll er doch das mit vleiß versuchen und in das wasser waten bis an den hals, so mag er umbkehren und wider herausgehen und soll sich zum andern mal versuchen und wider ins wasser waten bis an das kihn und dan wider umbkehren und herausgehen und sich besinnen, was er an das gericht gelobt habe, und dan zu dem dritten mal wider versuchen, bis ihm das wasser ins maul gehet, so mag er umbkehren und sein leben fristen. ö. Item man theilet auch zu recht, daß das gericht hat zu richten und zu helfen über ein frevel, der mit wahrer rueg herkompt. 6. Item man theilet auch zu recht, daß man in keinem dorfe in der zent zu richten oder zu helfen hat über keinen frevel.

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7. Item man theilet auch zu recht meinem herren ein öffenung in allen zentpflichtigen dörfern und allen zentpflichtigen kirchofen zu iren nöthen. 8. Item man theilet auch zu recht, möchte sich icht im gericht, das man verkundigen solle, was des geschehe nachmittag, das soll man dem zentgrafen verkundigen vormittag, was geschehe nach mitternacht, das soll man verkundigen vormittag. 9. Item man theilet auch zu recht bescheiden Scheltwort, die nicht ehr oder glimpf antreffent, und feustschlege, da nicht fließende wunden von bekommen, und über schuld und über Scheden, da hat ein ietzlich Schultheiß daheim über zu helfen. 10. Item man theilet auch zu recht, ob iemand kehme, es wehr man oder frau, knecht oder maigd, und wurd etwas beschuldigt, das im leib oder ehr angienge, muethe und begerte hulf und rechts umb sein leumuth, der möcht vor gericht alhie an der zent mit recht solches leumuths abnehmen, ob man das im nicht rügen wolte. 11. Item man theilet auch zu recht, daß vogt und zentgraf haben zu besehen mueln und webern ir ein und ir gezaue und weinmaß und alle gewicht, und wan sie kommen in ein mueln, so soll man nehmen zwen besten strenge und soll die mit den schlingen in einander schlaifen und soll auch daran stricken zwen knoten und soll das seil umb den muelstein thun mit den knoten und die zargen wider darüber tun und die mueln anlassen gehen; gehet dan die zargen umb, so ist der muller gerecht, pleibt aber die zargen stehen, so ist der muller bueßfellig. auch soll der muller die zargen bewahren, daß kein mel daraus gehe, im zu nutz, und soll auch mitzen mit gerechter metzen, soll auch zu einem gang nit mehr, dan zwei schwein haben, eins am ehrn, das ander uf dem stal und zwölf hiener und ein han, auch zu eim gange. 12. Item wan der voit und zentgrave ein solch besehung thun wollen, sollen sie in einem ietzlichen dorf den Schultheißen - und schöpfen darzu nehmen. 13. Item wurd dan einer bueßfellig, den man ungerecht funde, es wer ein muller oder ein weber oder ein weinschenk, theilt man dem voit zehen pfund, dem zentgraven zehen Schilling und ietzlichem schöpfen ein Schilling, ist von alter also herkommen. 14. Item so soll der weber durch recht gezaue weben und mit gerechter ein messen, was er umb lohn wibt. so soll der weinschenk messen und geben mit gerechtem maß, ein und maß sollen

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gebrant sein; findet man das anders, so soll man daromb zu bueßen. 15. Item diß gericht hat auch zn richten, zn helfen und zu enthelfen über ein mord, über ein dieb an einem strick und über ein notzucht und aber fließend wanden. 16. Item es hat auch zu riohten und zu rechten über alle wort und werk, die leib und ehr antreffend. 17. Item man theilet auch zu recht, daß niemand den andern hausen oder herbergen soll, er wolle in dan versprechen. Prozeß in peinl. h a l s g e r i c h t s s a c h e n . (Urgicht verlesen s. bei den halsgerichtsformularen.)

Zent Gelchsheim (1470). Bezirk. Orte: Aufstetten, Baldersheim, Bolzhausen, Burgerroth, Erlach w., Ganartzhof w., G e i c h s h e i m , Insingen w., Lenzenbrunn, Niedernhausen w., Oberhausen, Obernhofen w., Riedenheim, Sächsenheim, Schönstein w., Sonderhofen, Stalldorf, Tiefenthal 1 ) 1 5 1 3 fehlen Ganartzhof, Insingen, Obernhofen. Gau: Badenach- u. Taubergau. W. Ä m t e r : Bütthart, Reigelsberg, Röttingen. Bez.-A.: Ochsenfurt. I n h a b e r : W. u. Deutschorden (letzterer ist durch einen schweigenden zentgrafen vertreten). S c h ö p f e n : 13. G.-O.: nur peinl. rechtstage. Z u s t ä n d i g k . : nur in peinl. fällen. O r d n . : lib. div. 18, 27 (1470); Jul. Zentb. fol. 472—479. G e s c h i c h t e : Ursprünglich Hohenlohischer besitz, fällt G. 1220 an den Deutschen orden. die zent G. ist aus den W. ämtern Röttingen u. Reigelsberg wie dem Deutschordenschen G. gebildet; W. steht ein fragender, dem D.-O. ein schweigender zentgraf zu. 1401 wird das amt durch den deutschmeister Conr. v. Egloffstein von Dietrich v. Heidingsfeld erkauft, G. 16592 (die zent bleibt W.). ca. 1500 das zentgericht zu Geylichsheim gehört der dritteil gein Rottingen, der ander gein G. u. drit gein Reigelberg; doch so hat m. gn. h. v. W. ein fragenden zentgreven alda, den beiden leit sein gnad den bann, ist vil jare geruhet gelegen, admin. 17 835, 766. !) Die gesamte zent wird im 16. jh. der zent Röttingen einverleibt mit ausnähme von Geichsheim (Deutsch-O.) u. Tiefenthal, welch letzteres an die zent Bütthart fällt. 1391 verkauft Aholfingen seinen anteil an der feste an Hofwart, worauf 1396 W. amt u. schloß an Hofwart überläßt, M. B. 44, 240, 1. div. 77, 484; über das dorfger., Salb. 133,1, 626 (1B95).

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1509 erMärt sich der comthur zu Mergentheim einverstanden, daß ausnahmsweise ein zu G. gefangner brenner nach Röttingen geliefert werde, dieweil es in der zent G. u. dieselbig nit in j?esen sei, 1. div. 18, 93, Misz. 2501. 1520 wird ein Verzeichnis, was für dörfer in die zent gehörig u, wem dieselben zuständig, nach W. überschickt, Misz. 2501. 16. jh. die zent scheint sich seit dem 15. jh. nicht mehr erholt zu haben, die mißtätigen personen werden später nach Mergentheim verwiesen u. gestraft, G. 16592.

Z e n t g e r i c h t zu Greylichsheym. (1513 Standb. 40lVi, 374.)

Item das zentgericht zu G. gehört der dritteil gen Rotingen, ein dritteil den Teutschen herrn u. ein dritteil zu Regelberg den von Eonigstein; doch so hat m. gn. herr von Wirtzpurg ein fragenden zentgrafen n. die Teutschen herrn ein schweigenden, den zweien lehen sein gnade den bane. dorein gehören nachvolgendeflecken,dorfer. Geylichsheym der Teutschen herrn, schicken doran 2 schöpfen. Riethen Wirtzpurgisch 2 „ Sondernhofen W. 2 „ Sechsenheim W. Tiffentale W. Staldorf Konigsteinisch 1 Schonstein ein wustung, W. Baldersheim K. 1 „ Aufstetten | W. Lyntzenpronn Erlach ein wustung Hausen ist des closters Duckelhausen. Boltzhausen W. » Burgerrode K. 1 „ Nidernhausen 1 „ item darzu müssen zwen buttel do sein, einer von Sondernhofen u. einer von Geylichsheym. Greilichsheim, d i e ein und z w a i n z i g i s t e zent. (1575. Jul. Zentb. f . 472—479.)

Dise zent ist jetziger zeit nicht gang, sondern ligt in ruhe; wie lang aber dieselbige nit gang gewesen oder was die Ursachen

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dessen sei, hab ich nit befinden können, allein, daß das letztmal der bann durch den Geilichsheimischen stillschweigenden zentgraven Hansen Pflügern anno 1501 alhie empfangen worden, deme darüber brief gegeben in form, wie volgt: Wir Lorentz, von gottes genaden bischof zu Wirtzburg und herzog zu Francken, nachdem wir und unser stift einen fragenden zentgrafen von unser und unsers stifts ambt wegen zu Rötingen an unser zent zu Geilichsheim und das ambt Geilichsheim einen schweigenden zentgrafen an derselben zent haben, daß sich dann auch gebuert, daß bede zentgrafen, der unser der fragend und der von Geilichsheim der schweigend, dasselb zentgrafenambt darüber von uns empfahen sollen, nachdem auch der fragend unser zentgrafe ie zu zeiten, was er will, dem schweigenden zentgrafen den stab in die hand geben und inen fragen lassen möge, wie dann solches von alter herkommen ist, bekennen wir und thun kunt öffentlich mit disem brief gen allermeniglich, daß wir dem also nach unserm lieben getreuen Hansen Pfluger, der uns von des ambts wegen Geilichsheim benant worden ist, das schweigend zentgrafenambt zu Geilichsheim mit allen seinen gewonheiten und rechten, dem er getreulich vorstehen solle, als er uns gelobt und geschworn hat, bevohlen und verlihen haben, darumb so haißen und gebieten wir allen und iedlichen personen und besonder den schöpfen des gerichts, zu demselben ambt gehören, bei solchen bueßen und peen, die wir und unser stift darüber haben, daß sie den obgeschriebenen Hansen Pfluger für den schweigenden zentgrafen haben und ime mit allen rechten gewarten und gehorsam sein, als gewöhnlichen und herkommen ist ohne gevehrde. Zu urkund montags nach invocavit anno 1501. Was sonst weiters diser zent gelegenheit, herkommen, recht und Ordnung betrifft, ist das alles uf sanct Johannistag, decollationis genant, verschienes 1470 jahrs durch unfierrichtung der alten beschrieben worden, inmaßen underschiedlich hernach gemelt wurdet, das man auch registrirt findet in diversarum formarum Laur. fol. 27, item in lib. feudor. Grumbach gar in fine. Herrschaft diser zent. Item die zent zu Geilichßheim hat drei herrschaften ieglichen zum dritten theil, nemlich das ambt Rötingen, Geilichsheim und Reigelßberg.

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W i r t z b u r g h a t ein f r a g e n d e n , a b e r d a s a m b t G e i l i c h s h e i m ein s c h w e i genden zentgraven, auch bemelt bede h e r r s c h a f t e n iede ein bnttel. Item die zent hat zwen zentgraven und zwen buttel, neinlich das ambt Bötingen hat ein zentgrafen, der soll wohnen zu Rieden, und der ist ein fragender zentgraf und ein buttel, soll wohnen zu Sondernhoven. so hat Geilichsheira einen schweigenden zentgrafen und einen buttel, wonhaftig zu Geilichßheim. die bede zentgrafen empfahen den bann von einem bischove zu Wirtzburg und, wan der fragende zentgraf will, so mag er den stab dem andern auch in die hand geben und ine fragen lassen; und ob der fragend zentgraf der herrschaft, clegern oder antwortern nicht recht oder nach notturft fragt, so mag ime der schweigende zentgraf darein reden. W i e v i l s c h ö p f e n an d i s e r zent s i t z e n und a u s w e l c h e n d ö r f e r n . Item an der zent sollen sitzen dreizehen schöpfen, nemlich und von disen hernach geschriebenen enden: R i e d e n 2. S o n d e r h o v e n 2. I n s i n g e n 1. G e i l i c h s h e i m 2. B a l d e r ß h e i m 2. B u r c k e n r o d e 1. A u f s t e t t e n 1. S t a l d o r f 1. N i d e r n h a u s e n 1. Schöpfenpflicht. Item die schöpfen muessen die hernachgeschriebene pflicht thun der herrschaft des gerichts oder iren ambtleuten an irer statt, nemlich: Daß sie die schrannen des zentgerichts wollen besitzen, recht zu sprechen über flaisch und blut und was zentbar ist, nachdem die sach für sie bracht wirdet, nach irem besten verstendnus den zentherren ire gerechtigkait zu öffnen nach gewohnheit der zente, als Knapp, Würzburger Zent. I. 26

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oft und dicke das noth beschicht, niemand zu liebe noch zu laide »und als sie gott dem allmechtigen am jüngsten gericht darüber antworten wollen, und des gerichts heimblichkeit zu verschweigen, bis es sich zu öffnen gebuert, ohn allerlei gevehrde. Nota: dise zentschöpfen, die also an der zent gesetzt werden, dise pflicht zu thun, helt man also: sitzen sie vor andern schöpfenstuelen, so geloben sie dise pflicht mit handgebenden treuen an eines rechten aid statt, sitzen sie aber vor an keinen andern schöpfenstuelen, welcher der ist, der mueß es geloben und schweren. Was f ü r d ö r f e r , höve und wuestung in dise zent gehörig. Item dise hernachgeschriebene dörfer, weiler, höve und wuestung und was in denselben markungen ligt, gehören in die zent Geilichsheim. und so man ein schadbarn man rechtfertigen will, so mueß man ihne an den enden beschreien, als hernach aigentlichen volgt. Geilichsheim, Teutschmeisterisch und hat Wirtzburg zwen man dessen orts. Auffstetten Lintzenbrunne Wirtzburgich und in das ambt Röttingen Rieden gehörig. Sechßenheim Sondernhoven Boltzhausen Balderßheim Wirtzburgisch und in das ambt Reigelßberg Burckenrode gehörig. Staldorf Ganartzhove. Schönstain. Obernhausen. Nidernhausen. Dieffenthal. Insingen. Erlach. Obernhoven. Item die mueln, die an disen obgeschriebenen enden und markungen ligen und gericht und zentbar sein, gehören auch in die zent. man beschreit aber das gericht nit da.

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D a s g e r i c h t soll mit g a l g e n und s t o c k e n g a n z sein und w e r das b e s t e l l e n solle. Item so man ein schadbarn man einbringt und den rechtfertigen will, so mueß das gericht mit galgen, schrannen, der armeruhe und allen sachen ganz sein und die herren das also bestellen, gemacht werden. Wo die s c h a d b a r n p e r s o n e n h i n g e f u r t werden sollen, a u c h vom a n s c h r e i e n der zentverwanten. Item so einer ein schadbarn man in der zent betritt, den zu rechtfertigen, so soll er ine fuhren gen Geilichsheim oder Reigelsperg, wo er ine am negsten oder bequemlichisten ohn Verhinderung hinbringen mag, und alda den herren oder seinen ambtman umb verhelfung zum rechten ersuchen und anschreien, und ob der ancleger einen schädlichen man anfeilet in der zent und gerichtshilf schreiet, so sollen ime die zentbaren, die das geschrai hören, den helfen zu gefengnis bringen. B u r g s c h a f t des a n c l e g e r s . Item so der ancleger den beschedigern zu gefengnis bracht hat, so solle er die obgeschribenen drei herrschaft oder ihre ambtleute umb gerichtshilf ersuchen und verbürgen vierzig pfund und dem gericht genueg zu thun. Wo das g e r i c h t b e s c h r i e n werden soll und d u r c h wen. Item wan dem ancleger gerichtshulf zugesagt und ein rechtstag bestimbt wurdet, so sollen die zwen obgeschriebene buttel das gericht beschreien an den obgeschrieben enden am dritten tag vor dem gerichtstag an iedem ende, an dreien orten, uf den freien Straßen, ungevehrlich unten, oben, mitten mit disen worten: höret ir herren alle, gleich ir seid arm oder reich, ir solt uf N tag uf der zent zu Geilichsheim sein und des gerichts warten, wie von alter herkommen ist, bei leib und gut. und wo die obgeschrieben end wuest und ungebauet sein, sollen die buttel zu Wahrzeichen speen aus den bäumen schneiden und in das gericht bringen, daß sie das gericht aldo beschrien haben. •26

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B e s c h u t z u n g der peinlichen gericht. Item uf den gesatzten gerichtstag und uf solch geschrai muessen alle inwohner der zent mit iren wehren bei dem gericht erscheinen und dabei pleiben, bis sie zu endung des gerichts geurlaubt oder zur notturft änderst beschieden werden. Wie das g e r i c h t uf die p e i n l i c h e n r e c h t s t ä g besatzt sein solle, auch von den f r a g e n uf solche r e c h t s t ä g . Item so uf den bestimbten und gesatzten gerichtstägen die zwen zentgrafen mitsambt den schöpfen das ges tuele oder schrannen besitzen, sollen die zwen buttel engegen sein bei dem gericht und der zent inwohner und der fragend zentgraf den stab in der hand haben und dise hernachfolgende frag thun: Zum ersten, ob das gericht besatzt sei, als von alter herkommen ist, des geben die schöpfen beschaid. Zum andern mal soll er die buttel fragen, ob das gericht beschrien sei an den enden, Stetten und inmaßen, wie von alter herkommen ist. Zum dritten soll er die ambtleute und Schultheißen von allen theilen fragen, ob sie alle die bei inen haben, die zu der zent gehören, und, ob iemand nit da zugegen wehre ohn verwilligung der herrschaft, so soll der zentgraf fragen, was dieselben der herrschaft darumb bueßfellig sein, daß sie die zent nit suchen, sondern die verschmehen. Zum vierten soll der zentgraf allen denen, die zu der zent gehören und zugegen sein, bei der bueß gebieten, daß sie bei der zente pleiben, so lang bis sie von ine geurlaubt oder anders underricht werden. Zum fünften soll er fragen die schöpfen, wer das gericht schützen und schirmen soll; das sollen die drei herrschaft thun. Zum sechsten soll er die schöpfen fragen, ob nit billich sei, daß iederman, der die zent sucht und darzu gehört, frid und gelait dabei haben; und was dan darinnen durch die schöpfen erkant wird, soll alsdann der zentgraf offen und laut ausschreien und das iederman gebieten bei der höchsten bueß zu halten.

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Item darnach soll der zentgraf die schöpfen fragen, ob es an der tagzeit sei, daß er nf heut möge gerichten über flaisch und über blnet. Zentgraf soll nach den rügen f r a g e n . Item darnach soll der zentgraf nach der rüge fragen, daß iederman wol rnegen und fnrbringen, was rugbar sei, wie von alter herkommen ist, und also die rüge geschehen; soll er behalten, bis das recht über den schadbarn man ergehet und alsdan die rechtfertigen lassen. Item so die rüge gefragt und die geöffnet sein, soll der zentgraf fragen, ob iemand da sei, der zu clagen habe, oder mag das anheben. Von f u r s p r e c h e n . So tritt dann der ancleger für gericht, begert eines fursprechers; so ime der erlaubt wurdet, der ding sich an und, weß ime zu recht und notturftig ist, mit etlichen fragen, wie er sich halten solle, den schadbarn man für gericht zu pringen und anders. item des anclegers fursprech soll den aid geben. Do dem ancleger des tags zu wenig wurde, wie es gehalten soll werden. Item ob dem ancleger des tags zu wenig wurd, soll man ihme drei schaibe in die nacht rechts helfen und, ob das zu kurz wurd, dannoch ist der antworter nit ledig, und was sich furter gebuert, darumb gibt das gericht einen beschaid. Do der gefangen im stock zu Geilichsheim, ligt, wie er für gericht soll g e f u h r t werden. Item ligt der schadbar man in der gefengnus und dem stock zu Geilichsheim, so soll die herrschaft oder ihr ambtman zu Geilichsheim oder, wen er des beschaid, schicken durch den ancleger und die zwen buttel, daß der gefangene aus der gefengnus und dem stock gethan werde, und der buttel zu Geilichsheim soll in zum ersten binden und dann dem ancleger den antworten; der soll ine dann aus dem schloß fuhren bis für die eüßern brücken und sollen die zwen buttel vorgehen mitten im wege und in weisen, wo er in

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beschreien soll, und wan sie also für die eußern brücken kommen, so sollen die buttel stille stehen und den ancleger und die sechs heißen, iren schadbarn man an derselben statt drei stund beschreien. und wan das also an demselben end geschehen ist, so sollen sie furter gehn als mitten im weg bis zu Michel Hartmans haus an die spitzen, als der rigel stehet, und da aber zum andern mal drei stund und wie vor heißen beschreien; und wan das auch geschehen ist, so sollen sie aber furbaß gehen mitten im wege bis für Hansen Reichleins haus herauf, daß sie von einem thor bis zu dem andern mögen gesehen, und dann heißen beschreien in obgeschriebener maß. und wan das geschehen ist, sollen sie furter gehen mitten im wege und den ancleger weisen mit dem schadbarn man bis zu der armenruhe und den ancleger mit seinen freunden den heißen alda verhueten, bis man in für gericht führet, und wan man ine dan für gericht bringt und sich gebuert, den aufzubinden, das aufbinden soll der buttel zu Sundernhofen thun und, wan er aufgebunden wurd, so sollen ihne furter die ancleger verhueten. Do aber der arm zum Reigelßberg ligt. Wurd aber der schadbar mann in der gefengnus zum Reigelßberg bracht, so soll der ambtman daselbst schicken uf den ¡gerichtstag und zukunft des anclegers, daß der gefangene aus dem thurn komme, und furter soll der buttel von Geilichsheim in obgeschriebener maß den binden und dem ancleger antworten und vorgehen, wie obgeschrieben stehet, bis für das schloß in dem vorhove; da soll das erst geschrai geschehen, darnach soll der gefangen gefnrt werden durch Balderßheim bis bei das schafhaus bei den rigel und da zum andern mal beschrien werden und furter den zentwege hinaus bis bei die brücken bei der armen ruhe, aldo soll er zum dritten mal beschrien werden, dan soll man ihn fahren über die brücken zu der armenruhe, aldo soll der ancleger ine verhueten, bis man in für gericht führet, die wege und stette des beschreiens sollen die zwen schöpfen von Balderßheim die zwen buttel weisen und lehren und, so man den schadbarn man vor gericht aufbinden, das soll der buttel von Sundernhofen thun. H e r r s c h a f t e n sollen die zent schützen. Zu deme allem sollen die drei herrschaft die zente schützen und schirmen.

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Z e n t g r a v e soll nach endung der r e c h t f e r t i g u n g nach der r ü g f r a g e n . Wan der schadbar man verartheilt zum tode bracht oder ledig gethailt wirdet, also daß das gericht seinethalbe uf das male ein ende hat, so solle der zentgrafe nmb die geschehen rage rechts fragen und das recht soll alsdan darumb ergehen. D i e bueß w e r d e n nach e r k a n t n u s der s c h ö p f e n erthailt. Was rugbar sei oder wie ieglichs zu bueßen sei, haben die schöpfen gesatzt uf ein bedenken, nachdem ein iedes mit rage und antwort für sie bracht wirdet, darumb zu sprechen nach gestalt der sachen und, wie von alter herkommen ist. Nota, als es zu Geilichsheim am sontag nach Laurentii anno etc. nono gebrandt u. ein maigd daselbsten brands beschuldiget, zu gefengnus angenommen, hat unser gen. f. u. h. v. W. bewilligt uf des commenthurs zu Mergentheimb Johan Adelmans bithe, daß die rechtfertigumb in s. gen. zent zu Rötingen dißmals geschehen solle, laut der brief deshalben gegen einander zugeschrieben, (folgen dieselben, wie ein befehl des bischofs an den ambtman zu Rötingen Phil. y. Sainßheim, „daß du sie dan daselb zu gestrengem rechten annehmen, deß auch unsern Schultheiß hie zu Wirtzburg beschreibest, der wird dir den nachrichter zu solchen fragen u. rechtstagen, wan du des gesinnen wirdest, zuschicken" d. vigilia Bartholomei, anno nono.) Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (fehlt.)

Zeni

Geldersheim (1575).

B e z i r k . O r t e : Dittelbrunn, Euerbach, G e l d e r s h e i m , Krönungen, Kiitzberg, Niederwerrn, Obbach, Oberwerrn, Sömmersdorf. *) 1 7 3 1 außerdem: Hilpersdorf u. versch. mühlen bei 0 . u. N.werrn, Euerbach u. Krönungen. G a u : Grabfeld u. Werngau. W . - Ä m t e r : Bodenlauben, Mainberg, Werneck. Bez.-A.: Schweinfurth. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 13. G.-O.: vier, eventuell alle vierzehn tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle. B a t h o l e n u. A p p e l l : beim brttckengericht. O r d n . : lib. div. 25, 155 (um 1527), Jul. Zentb. f. 484—503, Ger. Werneck 93, 4 (16. jh.). 747—814 G., königsgut, an Fulda, Swinf. 34. (839 an Henneberg, s. Dronke, Nr. 524.) 1343 von Seinsheim an die W. domherrn von Rieden u. Reinstein, M. B. 40, 483. 1403 wird das freibotenamt zu G. an H. Scheublin verliehen, 1. div. 2, 21. 1520 entscheidet das W. brttckengericht, daß Euerbach rain u. stein an der zent zu verbüßen habe. 1521 wird das altherkommen u. die Ordnung der zent nach W. überschickt. 1527 wird berichtet, daß auch die Schweinfurter reichsleute zu G. vor der zent gerichtet werden sollen. 1575 werden gebräuche u. altherkommen auf die gemeinen zentartikel eingebracht u. an die kanzlei gesandt. x ) Dittelbrunn s. a. bei zent Marktsteinach (1731), Obbach s. b. zent Werneck (1731.)

Zent Geldersheim.

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1580 vertrag mit den adeligen dorfschaften Oppach, Ellerbach u. Niederwehrn (Münster, Seckendorff, Bibra, Steinau-Steinrück) wegen zentkosten, zusatz u. rügen (alle zentbarn fälle, doch iede rüg, da sie nit hohe verwirkung uf ihr hette, höher nit dann mit 10 lb), Ger. Euerdorf 50, 2, 1. contr. Jul. 109. 1 7 0 0 freiungsbrief über den Münchshof zu Gronungen, 1. div. 51, 70. 1715 bericht über das zentgefängnis, admin. 7489, 389. (1339 ist das amt an die v. Hesseburg verschrieben, M. B. 40, 2 8 4 ; 1370 verkauft Henneberg seine leute in der zent G. an W„ M. B. 42, 5 2 5 ; 1402 kundschaft über die reichsgüter, Swinf. 188; 1476 G. von Schwarzenberg an W. zurückgelöst, W. U. 21, 146; gerichtsordn., nach 1583, G. 8171, s. a. Salb. 180, 163 (1596).)

Z e n t o r d e n u n g Gelterflheym. (ca 1527, lib. div. 25,155.)

Item alle jareschopfen; wohe die aber nit dugen, soll der richter die nit anfnemen. Item mein gnediger herr hat macht, ein zentgericht zu hegen, so oft sein gnad im jare will und not thut. Item ein iglicher schöpf soll schweren virerleie zu ragen, flißend wunden, dipstal, wafiengeschrei und was man einem schöpfen clagt. Item Gelterßheym soll haben drei schöpfen und der seiten im dorf, so behubt und belehent sein, soll alwegen einer zu dem andern gericht gehen und zu dem zusatze. Item ein iglicher, dem der zusatze geboten ist und nit besucht, der ist dem richter 20 i> verfallen. Item am nechsten gericht nach itzlicher goltfasten sol der knecht schrei arm und reich, so soll der Schultheis mit allen hausgenossen hie außen sein und durch das gericht gehen, es sol auch keiner abgehen on erlaubnus des zentgrafen und, welicher uf solchs gericht nit erscheint, ist dem zentgrafen für 20 zu verbüßen. Item E u r p a c h hat zwen schöpfen und iglicher schöpf sol haben zwen zusetze; und wie einer oder mere außenbleibe, hat der zentgrave umb 20 i> zu straffen. Item Kutzpar hat zwen schöpfen mit vier zusetzern, wae sie nit erscheinen, zu büßen ut supra. Item Nidernwern zwen schöpfen und vier zusetze, wae einer oder mehr außenbleibe, stehet dem richter zu straff ut supra. Jtem Hilbersdorf ein schöpfen, zwen zusetze. Item Gruningen ein schöpfen, zwen zusetze.

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Item Oppach ein schöpfen, zwen zusetze. Item Seumersdorf ein schöpfen, zwen zusetze. Item Obernwern ein schöpfen und zwen zusetze. Item obe ein schöpf krank were, so helt der zentgraf ongeverde das erst gericht; wa aber furter derselbig nit seß, so hat der richter macht, dem Schultheißen und gemein desselben dorfs zuzusprechen, einen andern zu setzen, und wae der Schultheis das nit thet, hat mein gnediger herr etc. zu straffen. Item meins gnedigen herren knecht zu Gelterßheim hat alle mas anzugießen und zu besichtigen und Wernecker eiche, so weit die zent ist, sollen die zentpflichtige dorfer schenken und geben, auch metzen und eiche zu Werneck suchen. Item einer, der ein verwundt macht, ist meinem gnedigen herren etc. verfallen umb die höchste bueß, 10 & 1 heller. Item waffengeschrei ist eodem zu straffen. Item was die höchst büß ist, steht meinem gnedigen herren etc. zu; ist 10 it. 1 heller. Item ein frevel tt. 1 heller, dem eicher. Item seumbus, dem richter, ist 15 sJ. Item so dem schöpfen geclagt wurd, allenthalben in der zent, ime were für stein und rein, metzen und mas, geschnitten oder gearen, theilt der schöpf die bueß meinem gnedigen herren etc. Item wen einer die schöpfen strafft eines urtheils, so ist er meinem gnedigen herren für 10 tt. verfallen und den schöpfen den dritten theil sovil und sonst kein bueß. Item wue ein schadbar man begriffen wurde in der zent, ein diep oder morder etc., sol man den antworten an die zent gehen Geltersheim. wil den mein gnediger herr oder seiner gnaden vogt denselben weiter haben, steet in irer macht, iedoch soll er an der zent gerechtvertigt. Item ob meins gnedigen herren verwanten geeilt wurden oder gejagt in die zentpflichtige dorfer, so weit die zent ist, sol man ine schütze und schirme geben; sprechen die schöpfen zu recht, das das billich sei allenthalben. Item wan man ein ufbeuth, so hat iglicher schöpf 1 £> und der wortreder 2 $ und dem zentgrefen 1 schillinger, auch dem buttel sein lone von der meil sechs i>. Item wa die schöpfen eins urteil nit sprechen kenten, so sollen sie es zu Wurtzburg holen; sol bede parthei, so der handel angeht, ausrichten.

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Item welcher appellirt und wil des urtheils ein kuntschaft haben, sol den schöpfen 4 tt>. geben. Item welche des gerichts begern zwuschen den gewonlichen zentgerichtstag, nachdem dan alle 14 tag, so nit feiertag sind, snnst zentgericht gehalten, sollen die schöpfen verlegen. Item ob ein schadbar man im gericht zu Geltersheim fanden wurde, den man vom leben zum tod bringen solt, so ist meins gnedigen herren etc. herlickeit, das man ine sol beschreien an den vier orten, nemlich zum ersten am Erenst, zu anderm an der Bugenbrucken, zum dritten by der Ilm, zum vierten am Raßpach vor Schweinfurt, so weit geht meins gnedigen herren herlickeit. und ob mans einen mord fund am lande gehen Gelterßheim, so gehört der gein Gelterßheim, funde man in aber an dem lande gein Schweinfurt, so gehört er gehin Schweinfurt, funde man ine aber mitten im bach, so sollen die zwen buttel gein Hilpersdorf ane die kirchen gehen und die rucken aneinander keren und dan iglicher anheim an sein gericht laufen; und welcher dan ehe an die kirchen kumpt, der sol den mord heimziehen. G e l t e r ß h e i m , d i e z w o und z w a i n z i g i s t e zent. (1575. Jwl. Zentb. 484—503.)

An dise zent g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e dörfer und ort. E u e r b a c h , den von Stainaw und Bibra mit der vogtei zustendig; und wird auch das dorfgericht (der orten es aines hat) in irem namen gehegt. Niderwehrn, Münsterisch; und hat auch ein dorfgericht der orts, so in deren von Münster namen gehegt wurd. Gelterßheim Kutzbar Oberwehrn dise bede dörfer besetzen und haben Wirtzburg gehörig. ein dorfgericht Grüningen mit einander. Seumerßdorf, hat kein dorfgericht und verrechten alle ding an der zent.

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Oppach, Hanß Ludwigen von Seefeendorff mit der vogtei gehörig; und hat dis dorf ein aigen dorfgericht, welches in berurts SeckendörSers namen gehegt wurdet. D i t t e l b r o n , wurdet jetzo für Hilperßdorf, so vor Zeiten auch an dise zent gehört, aber laut eines Vertrags anno 1562 ufgericht, der registrirt 1 contract. Frider. fol. 125, mit burgermeister und rath zu Schweinfurth ausgewechselt worden, an die zent gezogen, wie nachfolgender extract des Vertrags ausweiset: Als sich dan auch der zentgerechtigkait und zentschöpfen halben uf Hilperßdörfer markung, so bis anhero an unser zentgericht gen Gelterßheim, dergleichen auch der zentschöpfen aus unsern dörfern Schöningen, Forst, Uchtelhausen, Dittelbron und Heimbach an das Schweinfurtisch zentgericht gehörig, allerhand mißverstand und zwitracht begeben, haben wir uns zu entlicher hinlegung derselbigen mit vilgedachtem burgermeister und rath der statt Schweinfurth dahin verglichen, daß sie uns und unserm stift erstgedachte fünf zentschöpfen aus erstgemelten unsern fünf dörfern des zentbesuchens zu Schweinfurth pflicht und aid, auch der zent gerechtigkait uf derselben ruegbarm boden und gemarkungen erlassen und ledig geben, hiergegen wir inen den Hilperstörffern, auch den Sendtfelder zentschöpfen, so bis anhero bede unsere zenten Gelterßheim und Carolßberg besucht haben, der pflicht, aid und der zentgerechtigkait uf derselben ruegbarm boden und gemarkungen gleicher gestalt erlassen und einantworten sollen, dieselben nach eines ieden gelegenheit hinfurter zu bestellen und anzuordnen, damit dan wir mit inen diser schöpfen und zentgerechtigkait halben an obgedachten orten entlich verglichen und entschieden sein und pleiben sollen und wollen. Diser vertrag ist durch weilund keiser Ferdinanden hochlöblichster gedechtnus im jähr des herren 1562 uf underthenigs bitten burgermeister und rath zue Schweinfurth confirmirt, auch inen von Schweinfurt gegönnet und erlaubt worden, die in craft angeregts Vertrags erlangte neue hohe zentbarliche obrigkait mit irer hievor von dem reich habenden malefizobrigkait zu verainigen, alle straffbare Sachen nach den gemainen geschriebenen rechten und des heiligen reichs Ordnungen zu erkennen, zu verurtheilen und zu straffen. Welche confirmation in obgemeltem buch 1 contract. Friderici registrirt fol. 127.

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W i v i l s c h ö p f e n an disem g e r i c h t s i t z e n , w o h e r und ob die j ä h r oder e r b s c h ö p f e n seien. G e l t e r ß h e i m gibt 3 schöpfen Eurbach 2 Kntzbar 2 als nemlich sitzt ieder scholtheis und ein gemainsman an der zent. Oberwehrn 1 schöpfen Niderwehrn 2 Grüningen 1 Opppach 1 Sefimerßdorf 1 nemlich sitzt jeder Schultheiß dessen orts an der zent. Und diß seind (außerhalb der beden Schultheißen Kutzbar und Seümerßdorf, so ir lebenlang an der zent sitzen) nur jahrschöpfen und werden alle jähr andere an ir statt gesetzt. Von zusätzen. Ein ieder schöpf muß uf alle und iede zentgericht zwen zusätz haben und mit sich pringen an die zent, nemlich gibt: Euerbach 4 Kutzbar 4 . Niderwehrn 4 Seümerßdorf 2 Oberwehrn 2 Grüningen 2 Oppach 2 - letzterzelte zusätz seind die peinlichen halsgericht vor allen dingen mit gewapneter hand zu besuchen und bei dem gericht ufzuwarten schuldig, welche nit allein zum schütz der zent gebraucht werden; sondern auch, do ein schöpf aus einem oder dem andern dorf schwach wurde und das gericht nit besitzen könte, mueste alsdan einer aus seinen zusätzen an sein statt sitzen und den schöpfenstand vertreten. Sovil aber die andere zentgericht, so außerhalb der peinlichen gericht gehalten werden, anlanget, seind ermelte zusätz gleichwol auch uf dieselben bürgerlichen zentgericht zu erscheinen schuldig, es ist aber bishero damit also gehalten worden, wan derienig, so

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zum zusatz gebeten, dem zentgrafen iedes gericht zwen pfenning uberschickt und bezahlt, daß er daheimen zu pleiben macht gehabt. Und do einer oder mehr also zu zusatz gebeten und das zentgericht nit besucht oder sonst, was sich von altershero in bürgerlichen fällen gebuert, dem zentgrafen nit gelaistet, der ist ime dem zentgrafen, so oft er dißfals ungehorsam ist, zwainzig pfenning zu bueß verfallen. Schöpfenpflicht. Die schöpfen werden durch den zentgrafen von wegen und im namen unsers genedigen herren mit pflichten und aiden angenommen und muessen under anderm schweren, viererlei zu rügen, fließend wunden, diebstal, waffengeschrai und was man einem schöpfen clagt. do aber einer sein zeit ausgesessen oder vor der zeit mit tod abgehet, schickt ein iede gemaind einen andern an desselben statt an die zent; der wurd alsdan, do er zum schöpfen tueglich und unverleumdt, obgemelter gestalt mit pflichten und aiden angenommen und für ein schöpfen zugelassen, wofern aber ein oder die ander dorfschaft personen stellen, die zu schöpfen nit tüglich oder qualifizirt, werden dieselben nit angenommen, sondern sie seind schuldig, andere tügliche personen an deren statt dem zentgericht zu presentiren. Schöpfenbelohnung. Die drei schöpfen zu G e l t e r ß h e i m haben ungevehrlich drei acker wiesen, Schöpfenrieth genant. Die zwen schöpfen von E u r b a c h haben von einer gemeind zu lohn vier acker wiesen, das zentgericht zu besuchen und das burgermeisteramt bei inen zu versehen. Die zwen schöpfen zu Kutzbar haben von irer gemaind zu lohn ein halben acker wiesen und vier fuder holz. Der schöpf von Oberwehrn hat von seiner gemaind ein riedlein, ist ein acker ungevehrlichen und jerlich ein gülden. Die zwen schöpfen von N i d e r w e h r n haben von irer gemaind zu lohn zwen acker und ein halb viertheil wiesen und ein gülden. Der schöpf zu Grüningen hat jerlich drei achtel schöpfenkorns, damit hat es dise gelegenheit, daß ein iedes erb daselbst dem schöpfen solche drei achtel korn geben mueß; wan es an dasselbig kombt, dan es gehet also unter den erben vom ersten bis zum letzten j ehrlich umb.

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Der schöpf von Oppach hat von seiner gemain ein acker wiesen zu lohn. Der schöpf von Seumerßdorf hat vom schöpfen und schultheisenambt zwen acker wiesen. Und ist hiebei zu merken: daß ein ieder schöpfe sich an erzelter seiner besoldung benuegen lassen und alle zentgericht sich davon verzehren mueß, ausgenommen was die peinlichen gericht antreffen, darauf ist man sie zu verzehren schuldig, wer aber solche zehrung bezahle, volgt hernach bei dem puncten „vom costen peinlicher rechtfertigung". Zusätzbelohnung. Item man gibt iedem zusatz, do der am peinlichen zentgericht erscheinet, ein maß wein und ain weck und sonst nichts; solchs ist ir zehrung und das wurdet zu des beclagten atzung gerechnet. Da aber einer an seines schöpfen statt sitzt, wird derselb, wie ein anderer schöpf, mit der zehrung gehalten. (Folgen einige nachweise über das recht der zent, über rain u. stein zu richten, insb. ein urteil des W. bruckengerichts, d. d. 1475, sambstag nach quasimodogeniti.) Was iedes z e n t p f l i c h t i g s dorf zu rügen und zu verbueßen schuldig. rügen erstlich fließend wunden, zum andern diebstal, zum dritten mord und waffengeschrai, zum vierten und, was man mehr einem schöpfen clagt, es sei was es wölle, doch daß es oberzelten rügen anhengig sei. was aber den schöpfen nit geclagt wurd oder den specificirten rügen nit anhengig ist, das tragen sie an iren dorfgerichten aus, außerhalb Grüningen, so die feil, die nit rugbar sein, am dorfgericht zu Oberwehrn austragen, und seind die bueß nichtsdestoweniger an allen jetzerzelter dörfer dorfgerichten unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs. Oppach seind auch fließend wunden, diebstal, mord und N i d e r w e h r n waffengeschrai und was man einem schöpfen Eurbach clagt zum rügen schuldig. Die schelt und schmachwort bringen oder tragen dise jetzgemelte drei dörfer (sowol als die andern zentbarn flecken) an der zent nit Gelterßheim Kutzbar Oberwehrn Seümerßdorf Grüningen

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aus, sie werden dann dem schöpfen geclagt; wann sie aber dem schöpfen geclagt und furbracht werden, alsdan sollen sie an der zent geörtert und verbuest werden. Ferner sein alle obgemelte zentbare dörfer, als Gelterßheim, Kutzbar, Oberwehrn, Niderwehrn, Seumerßdorf, Grüningen, Oppach und Eurbach rain und stain, do derwegen clag für sie kombt, zu rügen schuldig, wie dann auch an diser zent umb rain und stain gericht, geurtheilt und gebuest wurdet, und ist die bueß unsers genedigen herren von Wirtzburgs. dann also laut under anderm die alte zentordnung (welches gleichwol billicher ein alt herkommen, dan ein Ordnung genent werden solle), so registrirt 1 divers, formarum Conr. fol. 155. Item so dem schöpfen geclagt wurdet allenthalben in der zent Niderwehrn, Oppach etc., im were für rain und stain, metzen und maß, geschnitten oder geahren, theilt der schöpf die bueß meinem genedigen herren zu. Item was die höchste bueß ist, stehet meinem genedigen herren von Wirtzburg zu, ist zehen pfund ein heller. Besehung maß und gewicht. Item meines genedigen herren knecht zu Gelterßheim hat alle maß anzugießen und zu besichtigen, ausgenommen zu Niderwehrn hat er uf der kirchweihung und wentzeltag nit zu besichtigen; aber sonsten mag ers wol thun. und Wernecker Eich, soweit die zent gehet, sollen die zentpflichtige dörfer schenken und geben, auch metzen und eich zu Werneckh suchen. Ob etwas g e w i e s e n werde. Was an disem zentgericht also rugweis furkombt, wird alda verbuest und nichts gewiesen; do auch in disen und andern fällen am gericht iemand bueßfellig erkant, der soll das geurtheilt innerhalb vierzehen tagen bezahlen. Was an disem gericht die höchste bueß, frevel, seümbueß und c l a g g e l t sei. Höchste bueß ist zehen pfund ein heller. Wer nun ein andern verwundt macht, ist meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg verfallen die gemelt höchste bueß, als zehen pfund ein heller.

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Item waffengeschrai ist eodem modo zu straffen. Item verruckung der markstein wird mit zehen pfunden verbuest. Item wan einer die schöpfen strafft eines urtheils, so ist er meinem genedigen herren für zehen pfund verfallen und den schöpfen den dritten theil sovil und sonst kein bueß. Item so einer für ein stain hiebe im holz oder für ein stein methe oder schnitte und solches rugweis gerichtlich furkehme, der verbuest solches mit einem frevel, als dritthalb pfund ein heller. Frevel ist dritthalb pfund ein heller, neu gelt ] geburt dem zentSeümbueß funfzehen pfenning I grafen. Claggelt, von iedem gülden, so an disem zentgericht erclagt, mueß man ein schreckenberger geben, seind zwen theil eines bischofs zu Wirtzburg, der dritte theil des zentgrafen, ist zuvil. Schmachwort werden laut des mandats mit zehen gülden gebuest, gebuert allein unserm genedigen herren. Ob i e m a n d der zent g e f r e i e t . Man waiß von kainen leuten, wuestungen oder höfen, die in diser zent gezirk ligen und der zent gefreiet weren. H e g u n g des g e r i c h t s . Das zentgericht wirdet durch den zentgrafen im namen und von wegen eines bischofs zu Wirtzburg, des dombcapitels, des ambtmans und zentgravens gehegt. Wo d a s z e n t g e r i c h t g e m a i n l i c h g e h a l t e n wurdet. Vor dem thor zu Gelterßheim, hinder dem spital in den schranken wurdet dis zentgericht gehalten, wan ein übelthäter ist fnrzustellen. do aber kainer vorhanden, helt und hegt man das gericht im wiertzhaus daselbst. Wievil g e r i c h t im j ä h r gehalten werden. Alle jähr werden ordinarie vier zentgericht gehalten, nemlichen alle quatember und goltwochen eines. Ferner findt sich in obangezaigter Ordnung: welcher des gerichts begert zwischen den gewöhnlichen zentgerichtstägen, nach dem dan alle vierzehen tag, so nit feiertag sein, sonst zentgericht gehalten, derselbig solle die schöpfen verlegen. Knapp, Würzburger Zent. I.

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In peinlichen Sachen helt man gericht, so oft es die notturft erfordert und es von einem bischof zu Wirtzburg bevohlen wurdet.

Von besuchung und beschutzung der gericht. Die schöpfen und ire zusätz seind alle gericht zu besuchen schuldig, aber die andern zentverwanten erscheinen oder besuchen die zentgericht nit, es sei dan sach, daß inen von wegen unsers genedigen herren von Wirtzburgs zu dem gericht geboten werde, alsdan seind alle dieienigen, welchen geboten worden, unweigerlich zu erscheinen schuldig und ist niemand in der ganzen zent befreiet, welcher aber ungehorsamlich außenpleibt, der ist dem zentgrafen funfzehen pfenning bueß verfallen. Wann man aber peinlich gericht helt, werden gemainlich vierzig bewehrter man zum schütz des gerichts verordent und stehet solche anzahl nach gelegenheit der laufen und zeit zu mehren; solche bewehrte man werden gemainlich aus den dörfern, welche unserm genedigen fursten und herren zu Wirtzburg allein zugehören, genommen, sonsten gibt in solchen feilen Eurbach vier man, welche sie zusätzer nennen, Niderwehrn vier, Oppach zwen, vermög des ambtbuchs, und wöllen (laut des ambtman Marthin von der Thans gemainen zentberichts über das 30. fragstuck) Niderwehrn u. Oppach sich dieser anzahl anjetzo vermaintlich widersetzen; das soll inen aber nit gestatt, sondern ob unsers genedigen herren gerechtigkait gehalten werden, sovil vermag diß puncten halben der neu bericht. In einem alten bericht befindt sich, daß es vor alters gehalten worden, daß alle zentgericht die hausgenossen des dorfs Gelterßheim uf der ein Seiten zu dem zusatz gehn und das ander gericht hernacher die hausgenossen uf der ander Seiten; und die negsten vier gericht, so man uf die quartal zu halten pfleget, solle die ganze gemain ein iedlich gericht zu dem zusatz gehen, und welcher außen pleibt, bis die rüg beschicht, so ist er einem lichter drei pfenning, ist er aber außenblieben, bis das gericht ufgestanden, hat er einem richter zwainzig pfenning geben muessen, er hett dan seines außenbleibens redliche Ursachen gehabt, diser gebrauch wird abgangen sein, weil in obgemelts ambtmans jetzigem bericht kein meidung davon beschehen.

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Von f u r s p r e c h e n . In bürgerlichen und peinlichen sachen redet clegern und beclagten (do sie es änderst begehren) ein zentschöpf aus dem stuel, und in bürgerlichen feilen hat ieder fursprech zwen pfenning zu lohn, aber in criminalsachen gibt man inen nichts zu lohn, sondern pflegen es des clegers und beclagten wortredner (do es schöpfen seind) umbsonst zu thun. und hat sich vor der zeit begeben, daß Clauß Rauschert von Eurbach, welcher damals ein zentschöpf gewesen, einem übelthetter, Muleisen genant, der diebstals halben gehenkt worden, das wort geredt und von dem zentgrafen ein gülden für seinen lohn begehret, auch inen zentgrafen uf sein verwaigern deshalben mit recht an der zent beclagt. aber berurter zentgraf von solcher clag absolvirt und ledig gesprochen worden, dabei es plieben. Vom r a t h h o l e n und wohin von diser zent a p p e l l i r t werde. Altem herkommen nach solle man zu Wirtzburg am bruckengericht in zweifelichen feilen rath suchen und die verlustigt parthei den uncosten, so die geschickten schöpfen umb rath verzehren, bezahln. dahin auch in zentfällen appellirt werden solle. Aber jetziger zeit suchen zentrichter und schöpfen in geringen feilen rath bei einem iederzeit ambtman zu Werneckh. Vom zentbuch, Schreiber. Zentbuch und sigel ist kaines vorhanden; schulmeister zu Gelterßheim ist zentschreiber. Wie die in der zent b e t r e t e n e n s c h a d b a r n personen sollen g e a n t w o r t t werden. Alle zentbare dörfer, wan sie einen schadbarn man oder übelthetter betreten, er hab gleich gethan, was er wolle, wan nur dasselbig ein maleiiz und peinlich zu straffen ist, seind uraltem gebrauch und herkommen nach schuldig, denselben alsbalden und innerhalb 24 standen mit guter gewarsam gen Gelterßheim dem zentgrafen zu uberantworten, derselbig uberantwortt den umb mehrer gewarsame willen und, weil es zu Gelterßheim kein sichere gefengnus hat, gen Werneck; und wan man denselben gefangenen umb sein Verhandlung peinlich rechtfertigen will, solle solches an der zent 27*

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Gelterßheim geschehen, dahin der ubelthäter wider gefurt werden mueß. Allein Oppach will sich dißfals auch vermaintlich widersetzen, ir übelthetter nit an die zent, sondern aus der zent fuhren; das soll man inen aber nit gestatten oder nachgeben, dan sie haben dessen keinen fueg. G e s t o l e n e und g e r a u b t e haabe. Die gestolene und geraubte haab und anders bei den übelthettern befunden ist man neben dem übelthäter dem zentgrafen zuzustellen schuldig, und vor alters haben solche ding der zentgraf und buttel behalten; aber nach anweisung kaiser Carols des fünften und des heiligen reichs peinlichen halsgerichtsordnung gibt man dieselbige demienigen, welchem solche wahr entfrembt worden, widerumb. Wo die ü b e l t h e t t i g e n p e r s o n e n und d a s z e n t g e r i c h t b e s c h r i e n werden. Die übelthetter, so man peinlich rechtfertigen will, werden nach gestalt irer Verhandlung durch den landknecht drei tag vor dem angestelten rechtstag beschrien, zum ersten bei der Buchbruckhen, zum andern bei der Hohen ilmen zu Kutzbar, zum dritten für der brücken uf dem thamme, do man nach Schweinfurth zu raiset, zum vierten bei dem Ehrnsehe in Gelterßheimer markung. Halsgerichtsordnung. (Klage, urgicht, urteil, sehr ähnlich der Wernecker Ordnung, s. dort des richters urteil nach dem fridgebot, 196, Salb. 180). W e r den c o s t e n p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g b e z a h l e . Do kain cleger vorhanden ist, sondern unser genediger fürst und herr von Wirtzburg gegen einem übelthetter von ambts wegen handien läst, seind alle zentpflichtige dörfer, als Gelterßheim, Kutzbar, Oberwehrn, Niderwehrn, Grüningen, Seumerstorf, Oppach, Eurbach, den uncosten, es sei zehrung, atz, botenlohn oder änderst uf den gefangenen oder seine rechtfertigung gelaufen, altem brauch und herkommen nach sambtlichen und ins gemain auszurichten und

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zu bezahlen schuldig und pflichtig. und die schöpfen und schultheisen an disem zentgericht sitzend rechnen solchen uncosten zusammen; nachfolgends wurd derselbig uf alle zentverwanten geschlagen, uf den reichen sovil, als uf den armen, von einer ieden dorfschaft eingefordert und alsdan durch jetzgemelte schöpfen und schultheisen vermög der obangeregten rechnung und tax bezalt. Dem nachrichter und seinem knecht wurdet uf der Wirtzburgischen canzlei gelohnt, derwegen die zentverwanten mit solchem uncosten unbeschwert pleiben. Doch ist dabei nit zu umbgehen, daß den inwohnern zu Eurbach durch ire Junkern, die von Bibra und Stainaw, etwas an disem uncosten zu geben verboten worden, unangesehen, daß sie gestendig sein muessen und genuegsam zu beweisen ist, daß von alterhero ein ieder nachbar daselbst an solchem uncosten drei pfenning ungevehrlich gegeben haben. Desgleichen Niderwehrn und Oppach wollen jetzo gar nit gestendig sein, daß sie an disem uncosten etwas zu geben schuldig. Und als verschienes 1572. jahrs unser genediger fürst und herr ein tibelthetter zu Gelterßheim, Linhardt Lutz genant, ex officio beclagen und hernach mit dem schwert richten lassen, sich obgemelte drei dorfschaften Oppach, Niderwehrn und Eurbach etwas am uncosten, der sich uf 154 fl. 1 dl. 2 aide erstreckt, zu geben widersetzt und derwegen an der zent beclagt worden, ist durch die zentschöpfen erkant, daß die zentverwante den uncosten, so uf solche rechtfertigung gangen, sambtlich und zugleich tragen sollen, dieweil aber gemelte von Eurbach, Oppach und Niderwehrn solches für unbillich geacht mit furwendung; daß die obrigkait in malefizsachen den costen selbst tragen solle, haben sie von gemelter erkantnis an das kaiserlich cammergericht appellirt, der orts man rechtlichen entschaids gewarten mueß. so doch ein alt herkommen diser zent gewesen, daß ein ieder zentpflichtiger drei pfenning an dem uncosten gegeben. Und obwoln sich befindt, daß sich dise drei jetztgemelten dörfer dessen vor etlichen jähren, als anno etc. 27 und 34, auch widersetzt, so haben sie sich doch dabei auch erboten: wan ein vertrag gemacht und austruckenlich gesetzt und benent werde, was sie damals und hinfurter, da es möcht zu schulden kommen, geben sollen, daß sie alsdan an solchem laut gemachtem Vertrags ir angebuernus geben und den andern dorfschaften daran zu hilf und statten kommen

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Zent Geldersheim.

wöllen, der schadbar mensch werd gleich ergriffen, in welchem dorf er wölle. Daß aber uf solch erbieten ein vertrag oder vergleichung gemacht, befindt sich bei der canzlei nit. Und ist berurts 27. jahrs dem damals ambtman zu Werneckh, Georg Leidtschachern, Steyer genant, uf sein derhalb beschehen schreiben zu beschaid worden, daß es mit bezahlung des uncostens gehalten werden solle, wie es vor alter herkommen, wo dann die drei dorfschaften Oppach, Eurbach und Niderwehrn von alter an dergleichen uncosten nichts bezahlt, soll er sie auch darbei pleiben lassen; dergleichen der zwaier dörfer halben Oberwehrn und Grüningen soll er bei dem ambtman zu Ebenhausen umb bezahlung ires theils costen ansuchen, der wurde sich der gebuer auch erzaigen. beschehen ultimo septembris obgemelts 27. jahrs. Was uf solchen bevelch erfolgt, befindt ich davon nichts. Von u f r i c h t u n g der galgen und stöck. Galgen, stöck, pränger etc. werden uf aller zentverwanten uncosten, keinen ausgeschlossen, ufgericht. daran muessen arbeiten alle zimmerleut und Schmidt, welche maister und in diser zent wonhaftig sind.1) Zentfolg. Alle zentverwanten, do inen ufgeboten wurd, seind zu folgen schuldig, soweit sich die zent erstreckt, auch solches bis uf disen tag zu thun willig, ausgenommen Eurbach, Niderwehrn und Oppach wollen sich hierinn auch sperrn. daß man inen aber nit nachgeben, sondern vilmehr an der uralten zentgerechtigkait ernstlichen halten solle, sonst wurd der stift der enden durchaus umb sein gerechtigkait kommen. Daß W i r t z b u r g zu Oppach, E u r b a c h etc. Öffnung habe. Item ob meines genedigen herren verwanten geeilet wurden oder gejagt in die zentpflichtigen dörfer, als Oppach, Eurbach etc., soll man inen schütz und schirm geben; ist vor unverdenklichen jähren also herkommen. x

) Niederwehm, Eurbach u. Oppach beschweren sich, daß ihnen zugemutet, daß ieder hausgenoß zu erbauung eines neuen zentgerichtsstuhl 16 xr beitragen solle, da sie doch aller beschwerungen, des henkergelds geireihet, 1696, Misz. 4085.

Zent Geldersheim.

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Zentgravenlohn. Frevelbueß, dritthalb pfund ein heller. i s t des zentgrafen. funfzehen pfenning seumbueß Am claggelt, was under einem gulden ist, das ist des zentgraven, was mehr als ein gulden antrifft, ist zwei theil unsers genedigen herren, der drittheil des zentgraven. Schreiberslohn. Ein pfund von einer kuntschaft. zwen pfenning bisweilen von einer citation. Zentknechtsbelohnung. Von ieder person, so er in das gericht heischet, hat er fünf pfenning, welcher inen weiter bedarf, der mueß im weiter lohnen. mehr hat er von iedem zentverwanten, keinen ausgenommen, welcher ecker hat, ein laib brods. item drei acker wiesen zu Gelterßhaim. item von einer pfandung ein ort. item wan er einen gefangen nimbt, ein gulden. Grenitz diser zent. Dise zent Gelterßheim grenzt und stost an kein frembde, sondern rings herumb an Wirtzburgische zent, außerhalb, do si an Hilperßdörfer markung grenzet, so Schweinfurtisch ist. Kundschaft wider die von Eurbach, daß man an der zent Gelterßheim umb rain u. stain zu rechten schuldig, (d. d. montag nach dem sontag judica, 1521.) Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (Urgicht verlesen, der Wernecker Ordnung sehr ähnlich, Salb. 180.)

Halsgericht Gemnnden (1575.) Bezirk. Orte: Gemünden, Hurzfurt, Michelau, Schonderfeld, Seyfriedsburg, Weihersfeld. Gau: Saalgau, Waldsassengau. W.-Amt: Gemünden. B.-A.: Gemünden. S c h ö p f e n 12. Z u s t ä n d i g k . : nur in peinl. fällen. Ordn.: Jul. Zentb. 505—508; Ger. Gem. 78, 5 (1600), Salb. 54 u. 55. G e s c h i c h t e : 1839 noch bei zent Rieneck, dann an Bayern verpfändet, 1387 durch kauf an W., 1405 an Rieneck verschrieben, 1469 durch bischof Rudolf zurückgelöst. 1496 wird Ordnung u. gebrauch des peinlichen halsgerichts an die kanzlei geschickt, Misz. 2501. 1560 berichtet Schultheiß, daß Seufertsburg, Heschenrode, Weyersfeld, Michelau u. Schunterfeld zur zent Rieneck gehören, Misz. 2501. 1570 befiehlt der bischof die wiederaufrichtung des halsgerichts, s. d. o. 1575 berichtet der amtmann über das halsgericht, Misz. 2501. 1600 erläßt Julius eine halsgerichtsordnung, 1. div. Jul. 340. 1605 kaufbrief über Kleingemünden, wonach der adel. ansitz keiner zent, noch obrigkeit unterworfen sein soll, 1. div. 57, 348. 1719 wird der Voit Rienecksche hof zu Kleingemünden an W. gegen den wald Otzenberg verkauft, 1. div. 53, 153, 193, 198. (Hohenl. 2, 558; M. B. 45, 493, 1. div. 7, 240; W. U. 45, 100,1. div. 24, 185, Swinf. 369; jahrmarktsprivil. 1438 u. 1596, 1. div. 5, 286, W. U. 13, 22. gerechtigkeit der freien leute zu Gem., 1449, Standb. 400, 278. Lit. Stelzner, hist. Nachr. über Gem., 1888; Höfling, G., 1838.)

Gemünden, ein halsgeri cht, das d r e i und zwainzigiste. (Jul. Zentb.

505—508.)

Im buch der zentgraven folio 24. 27. 32 und 38 befindet sich, daß der ban über diß halsgericht alhie zu Wirtzburg viermal emp-

Halsgericht Gemünden.

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fangen worden und das negst und letztmal bei bischof Lorentzen von Bibra am mitwochen nach Sebastiani anno 1Ö16, darüber der schultheißbrief empfangen in form, wie volgt: Wir Lorentz, von gottes genaden bischof zu Wirtzburg und herzog zu Francken, bekennen und thun kunt öffentlich mit disem brief gein allermeniglich, daß wir von besondern genaden bevohlen und verliehen haben bis uf unser widerrufen unserm lieben getreuen Hansen Bauch unser und unsers stifts halsgericht zu Gemunden mit allen seinen gewonheiten und rechten, dem er getreulichen vorstehen soll, nachdem er uns darüber gelobt und geschworen hat. darzu so heißen und gebieten wir allen und ieglichen personen und besonders den schöpfen des gerichts zu demselben halsgericht gehörig, bei solchen bueßen und peenen, die wir und unser stift darüber haben, also daß ir den obgeschrieben Hansen Bauchen für unsern und unsers stifts richter desselben gerichts habt, ime mit allen rechten gewart und gehorsam seit, als gewöhnlichen und herkommen ist, ohn gevehrde. zu urkund haben wir unser insigel an diesen brief thun henken, der geben ist am sontag sanct Mertins, des heiligen bischofs, tage nach Christi unsers lieben herren geburt vierzehenhundert und darnach im acht und neunzigisten jähren. Was für flecken in diß h a l s gericht gehörig. Und gehört in gemelt halsgericht mit der hohen fraischlichen obrigkait nichts dann die statt und markung Gemünden, dann sovil die in das ambt Gemünden gehörige dörfer anlanget, als S e y f r i d t s b u r g , so Wirtzburgisch, und dann Weyersfelt, Schunterfelt, Michelau und H u t z f u r t h , so zum halben theil Wirtzburgisch und zum halben theil Maintzisch und Hanauisch zent Rieneckh, schicken auch ire zentschöpfen dahin, aus einem schreiben, so Marthin Voit von Rhienecke, ambtman, Cunradt Schmidt, Schultheiß, burgermeister und rath zu Gemünden uf mitwochen den 7. decembris anno 1575 an den jetzigen regierenden herren bischof Juliussen gethan. In contract. Laurentii 2 fol. 127 stehet also: Die von Seyfridtsburg muessen schicken einen zentschöpfen an die zent gen Rieneckh und ist nit herkommen, daß sie an die geloben, dann der schöpf allein.

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Halsgericht Gemünden.

Rügen. Fließend wunden. Morderei. Diebstal. Geben ieglicher einen buttellaib und dem zentgrafen den zenthabern. sitzen ungevehrde zwainzig man alda. Underschied zwischen zent und halsgericht. Und ist zwischen zent und halsgericht dieses die unterschied, nemlich: daß diß ein zent haist, in welche mit peinlichen sachen vil flecken, dörfer, höve und weiler gehörig und diselben frembde flecken ire anzahl schöpfen zu besitzung des gerichts geben, aber diß heist man ein halsgericht, do mehr stätt und ort mit der zent darein nit gehören, dann die statt, orth oder fleck, darin die Peinlichkeit gehalten wurdet, auch kein person aus andern frembden flecken und dörfern am selben gericht als urtheiler mit sitzen, sondern allein dieienigen, so in derselben statt, do das gericht wurdet gehalten, alle daheim sein. Wievil schöpfen an disem g e r i c h t sitzen. Das peinlich gericht soll mit zwölf personen aus dem rath stattgericht zu Gemunden nach gewonheit des stifts Wirtzburgs setzt werden und ist ein Schultheiß, der iederzeit der enden richter, der den ban von einem bischof zu Wirtzburg empfahen darüber in obgemelter form brief haben solle.

und beist, und

Wo das peinlich g e r i c h t g e h a l t e n werde, auch wo der galgen gestanden. Ambtman und Schultheiß zu Gemunden haben uf sontag den 24. septembris 1570 bischof Friderichen hochseliger gedechtnus schriftlichen bericht, daß etliche alte leut die anzeig gethan, daß das peinlich halsgericht bei Cuntz Wurtzgarttens behausung, alda es noch stain hab, gehalten worden; sie haben auch die stock ober dem Graventhal, alda der galgen gestanden, gesehen, gleichwol sein dieselben gar verfaulet gewesen.

Halsgericht ßemünden.

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Was über ein ü b e l t h e t t e r verbürgt werde. Vor Zeiten hat ieder ancleger, der ein übelthetter einbracht, sibenzig pfund Fuldische pfenning verbürgen muessen dero gestalt, ob er nit mit dem armen verführe, als recht wehr, daß er dem richter das verbürgt gelt verfallen und zu gelten schuldig. In könftigen feilen aber, da frembde ancleger vorhanden, halt ich dafür, muesse keiser Carols des fünften peinlichen halsgerichtsordnung der burgschaft und caution halben nachgangen werden, die gibt deshalben lautern und guten bericht. Wo die ü b e l t h e t t e r beschrien werden. So der arm uf dem entlichen peinlichen rechtstag aus dem stock gethan, ist er underwegen, ehe er für gericht gefurt, nach gelegenheit seiner mißhandlung zwischen dem stock und gerichtsschrannen dreimal beschrien worden. Von dem peinlichen proceß an disem gericht. Wie und welcher gestalt vor zeiten an disem halsgericht gegen den übelthettern verfahren worden und was man in verurtheilung derselben und sonsten für fragen dessen orts gebraucht, befindet sich in der laden Gemünden im mitlern gewelb, desgleichen auch bei Hainrich Zolners, sailers zu Gemunden, Verhandlung in der malefizladen Z. anno 1570. ist gar ein lang, vergebenlich, unnotwendig geschwetz, derhalben ich denselben hieher zu schreiben underlassen; wer in begert zu lesen, der wurd an bemelten beden orten darnach zu suchen wissen. Meines erachtens wer es gut, do man diß halsgericht wider ufrichten und daran iemand peinlich rechtfertigen wolt, daß man richter und schöpfen Ordnung und proceß gebe, wie statt Volckach und oben bei Volckach zu sehen ist; der ist dem rechten und der kaiserlichen halsgerichtsordnung etwas gemeßer und dadurch wurden vil vergebenlicher fragen, so zu nichts, dann verlengerung und Verwirrung der haubtsachen dienstlich, abgeschnitten.

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Halsgericht Gemünden.

Wie b e v o h l e n , diß g e r i c h t w i d e r ufzurichten. Und ist hiebei nit zu umbgehn, als verschienes 1570. jahrs Hainrich Zolner, sailer, von deswegen, daß er sein stiefdochter geschwengert, zu Gemunden neben jetzgedachter seiner stiefdochter zu verhaft angenommen worden, ist bischof Friderichen seliger gedechtnus entlich bedacht gewesen, im das peinlich recht in der statt Gemunden, der orts er delinquirt, ergehen zu lassen, auch dem ambtman und schultheisen umb widerufrichtung des halsgerichts (weil es ein zeit lang irem anzaigen nach nit gang gewesen, sondern in ruhe gelegen) geschrieben, wie folgt: Lieben getreue, wir wollen euch genediger mainung nach nit pergen, daß wir genzlich bedacht und entschlossen sind, dem zu Gemunden verhaften ubelthetter Hainrichen Zölnern, auch desselben stiefdochter Margrethen, die er geschwengert, beden miteinander in unser statt Gemunden das peinlich recht ergehen zu lassen. Darumb unser bevelch, ir wollet gemelte Margretha, weil dieselbig des kinds vor etzlichen wochen gelegen ist, gleichfals gefenglichen einziehen, in der buttelstuben an einer ketten verwahren, volgends das halsgericht zu Gemunden mit den schöpfen des stattgerichts daselbsten widerumb anordnen und nach aller notturft besetzen, auch dieselben inhalt und nach ausweisung weilund keiser Carols des fünften und des heiligen Römischen reichs ufgerichter peinlichen halsgerichts und euer habenden Ordnung den darinnen verleibten schöpfenaide geloben und schweren lassen. Und so solches also verrichtet worden und geschehen ist, ir euch nochmals mit den schöpfen eines orts, daran das peinlich gericht besessen und gehalten werden solle, auch eines furderlichen peinlichen rechtBtags vergleichen, du Schultheiß, dich hiehero in unser statt Wirtzburg zu emphahung des richterlichen bans verfuegen, solchen rechtstag uf unserer canzlei unsern räthen anzaigen und weiters bevelchs und beschaids gewarten. Daran geschieht unser ernstlicher willen und mainung und sind euch mit genaden genaigt. datum den 23. novembris anno 1570. Uf welchen bevelch aber die ufrichtung und besatzung des peinlichen gerichts nit erfolgt, sondern es haben burgermeister und rath bei iren fürstlichen genaden dafür underthenig gebeten und angezaigt, wie sie dergleichen Sachen (weil bei irem gedenken zuvor kein übelthetter der orts gerechtfertigt worden) unerfahren und unverstendig,

Halsgericht Gemttnden.

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und dann, daß etliche seer alte,. verlebte rathsfreund under inen weren, die alters und Schwachheit halben nit zu rath gehen, vil weniger zu besetzung gemelten halsgerichts gebraucht werden könten. Darauf inen durch ir fürstlichen genaden wider geschrieben worden: wiewol man noch zur zeit solche übelthettige personen an andern orten peinlich rechtfertigen zu lassen nit gemaint gewesen, aber wie dem, wolle man sie solcher muehe aus angezaigten iren Ursachen uf dißmals aus sondern genaden erlassen und sie solten die bede verhafte übelthettige personen uf einem karren oder wagen oder gleich zu fueß, wie es am fueglichsten gesein könte, wolverwahrlichen dem keller zu Carolstatt liefern und uberantworten, der bevelch empfangen, dieselben anzunehmen und inen einen peinlichen rechtstag zu bestimmen, welche Überlieferung durch sie beschehen und der mehrgedacht Zölner uf freitag den 22. decembris bemelts 70. jahrs an der zent zu Carolstatt ex officio peinlich angeclagt und zum feuer verurtheilt, aber aus genaden des verbrennens erlassen und mit dem schwert enthaubtet worden, dabei es dises halsgerichts halben bishero bestanden. Von dem c o s t e n , so uf die ü b e l t h e t t e r gehet. Im ende obangezaigts alten proceß stehet des uncostens halben also: So man den schadbarn man aus dem gefengnus, darin er gelegen, thut, ist man zuvor dem stockhausmeister oder, wer ime atzungen geben hat, schuldig, gewißheit zu thun umb die atzungen, das ist alle tag ein pfund, so lang er die atzungen geben und über in verbürgt ist. item den gerichtsknechten ein gülden, item dem richter ein gülden, item des clegers fursprechen ein gülden, item iedem schöpfen am gericht funfzehen neu pfenning. und dem Schreiber auch sovil. wer aber der Schreiber über inen im gefengnus gangen, so geburt ime von iedem gang funfzehen pfenning. item dem nachrichter, wie man mit ime übereinkommen mage. — wer aber solchen atz und uncosten bezahlt, davon befindt sich nichts. Peinlicher prozeß. (Übersiebnen. kläger legt dabei die hand auf des armen scheitel. inter. ordn. s. bei den halsgerichtsformularen).

Zent Gerolzhofen (1575). Bezirk. Orte: Alitzheim, Bimbach, Bischwind, Brünnstadt, Dingolshausen, Frankenwinheim, G e r o l z h o f e n , Heinachshof, Herlheim, Hundelshausen, Krautheim, Lindelach w., Lülsfeld, Michelau, Mönchstockheim, Neuhausen, Prüßberg, Rügshofen, Schallfeld, Sulzheim, Traustadt, Vögnitz, Zeilitzheim.*) 1 7 3 1 außerdem: Püsselsheim.2) Gau: Volkfeld. W.-Ämter: G e r o l z h o f e n , Stolberg. B.-A.: Gerolzhofen. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Dingolshausen, Gerolzhofen, Rügshofen, sodann das freidorf Gaibach. S c h ö p f e n : 16. G.-O.: vier hohe gerichte, außerdem alle 14 tage. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle (doch viele ausnahmen b. einzelnen orten). R a t h o l e n : b. d. kanzlei. A p p e l l : bei kanzlei u. brückengericht. Ordn.: Jul. Zentb. f. 514—560; Ger. Gerolzh. 2 1 9 , 8 (1575), G. 8568 (1697). G e s c h i c h t e : 1340 die zent zu G. wird an das kloster Ebrach verschrieben, M. B. 40, 354. 1474 wird entschieden, daß die armen leute der oblei des hofes Kaulenberg zu Vognitz u. Bischwind nur mord, dieberei, notzucht u., was hals u. hand antrifft, zu rügen schuldig, Standb. 590 sub G., Jul. Zentb. 520 f. 1515 sind Ordnung u. herkommen der zent zur kanzlei geschickt worden. 1530 ist die peinliche halsgerichtsordnung der zent begriffen u. überschickt worden. 2

Bimbach s. a. bei zent Oberschwarzach, Traustadt bei zent Dampsdorf. ) Püsselsheim vordem bei zent Earlsberg.

Zent Gerolzhofen.

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1547 vertrag mit Fuchs v. Bimbach wegen der zent zu Zeulitzheim. 1547 überschickt zentgraf bericht u. extrakt etlicher fälle aus dem zentbuch, was die zentbaren dörfer zu rügen u. verbüßen schuldig. 1552 vertrag mit Lilsfeld wegen der zent, Misz. 2 5 0 1 . 1572 vergleich mit Fuchs v. Bimbach wegen des freihofs zu Rugshoven: nur die bürgerlichen Sachen verbleiben dem Fuchs, Standb. 5 9 0 sub G. 1 5 7 5 hat vogt die gerechtigkeit der zent auf die gemeinen zentartikel eingebracht u. zur kanzlei geschickt. 1 5 7 6 berichtet vogt über die fraischliche Obrigkeit zu Bimbach, Misz. 2501. 1 6 1 4 wird auf dem Galgenberg gegen Brünnstadt ein halsgericht aufgerichtet, so 1 1 4 fl. gekostet u. von der amtsvogtei zahlt worden, hat der Ebrachische richter sich geweigert, daß die Untertanen in den zentbaren orten hand anlegen sollen, ist gedachter richter mit 3 0 rf. strafe angesehen worden, G. 8 5 6 8 . 1 6 1 6 vertrag mit den Zöllnern von Hallburg wegen Rimbach u. Lülsfeld: Z. ersten angriff u. Untersuchung, W. peinliche bestraiung, ungefehrder todschlag zent allein, 1. div. 34, 4 7 4 . 1622 wird ein neuer zent oder schopfenstuel aufgericht: 5 fl. haben die in dem ambt u. zent G. wohnende vierzehn zimmermenner nach gefertigtem zent u. schopfenstuel (dann der alte durch die Soldaten eingelegt, zerhauen u. verbrannt worden) bei dem zentwürt verzert u. ist das holz im walt zu frohn gefeit u. herabgefuert worden, kann man also diesen neuen zentstuel ausheben, zerlegen u. an ein drucken ort verwahren, diese 5 fl. von dem ambt bezalt worden, Standb. 6 4 2 , 2 2 6 . 1 6 5 4 vertrag mit Hans Wolf v. Wolfsthal wegen Zeilitzheim: die vier hohen fälle u. was hals u. hand vor die zent, 1. div. 40, 2 7 7 . 1 6 6 2 vertrag mit Hohenlohe-Castell: an C. die zent über Crautheim u. Ziegenbach, über C. Untertanen zu Rödelsee u. Grafenneuseß, über Untertanen u. fremde zu Eichfeld u. Feuerbach, die W. Untertanen bleiben iedoch bei W. ibid., W. U. 3, 5 3 . 1 6 9 0 vertrag mit dompropst Guttenberg von Bamberg, wonach die zent auf Hundelshausen, Bischwind u. Vögnitz vorbehaltlich der durchführung der malefikaiiten an v. Guttenberg fällt, 1. div. 4 8 , 40. 1 6 9 2 das halsgericht mit handanlegung aller renovirt, G. 8 5 6 8 . 17. jh. wird E . Aidel zum zentgrafen u. exerciermeister in den ämtern Volkach, G., Zabelstein u. Oberschwarzach bestellt, Hoheitss. 1 2 , 1 . 1 7 1 5 bericht über das zentgefängnis, admin. 7 4 9 8 , 3 8 9 . ( 1 4 1 1 ist G. an Cronberg verschrieben u. wird durch v. Sloternheim abgelöst, 1. div. 7, 3 0 3 ; 1 4 1 6 (stadt u. amt) an Seinsheim, W. ü . 46, 173,

Zent Gerolzhofen.

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1438 amt u. gericht halb an Seinsheim, 1. div. 5, 280, an Bebenburg, 1. div. 5, 1 7 6 ; W . U . 20, 18; bischof Rudolf

1449 zum teil

1486 fällt der Yenningsche löst das amt zurück,

teil

an W.,

Swinf. 369.

stadt-

gerichtsordn. G. 8568 (1697), stadtordn. 1546 u. 1572, 1. div. 25 a, 157, 27, 252. St. G „

Lit.: Arch. hist. Ver. 3, 1, 156;

35, 107 ff.; Sixt,

Chron. d.

1893.)

G e r o l t z h o v e n , die vier und z w a i n z i g i s t e zent. (Jul. Zentb. f. 514—560.)

In d i s e z e n t g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e d ö r f e r , h ö v e und w e i l e r .

flecken,

G e r o l t z h o v e n , statt, Wirtzburgisch. nachbemelte Fuchß haben der orts ein freihof, davon hernach ausführlichen meidung beschicht. negst bei der statt Geroltzhoven gelegen, haben mit denen zu Geroltzhoven ein gemain, Wirtzburgisch, außerhalb ein freihof zu Rugßhoven gelegen, herren Johansen, thumbherren, und Endresen zu Mehren, den Fuchßen von Bimbach zugehörig, wieweit sich dessen beRugshoven freiung erstreckt, volgt hernach bei dem periodo „ob etliche der zent gefreiet". Z e i l i t z h e i m , Dieterich Fuchßen zu Binbach, Friderich Eberten von Grumbach und der Fuchßin zu Gleißenau zustendig, ist der zentbarlichen obrigkeit halben ein vertrag ufgericht und registrirt im rathsbuch anno etc. 47 fol. 54, der hernach fol. 539 folgen wurdet. C r a u t h e i m , Balthasar Zölners zur Haiburg seligen erben und der Zöllner zu Rimppach. F r a n c k e n w i n d t h e i m , alda hat Ebrach sovil mannschaft als Wirtzburg. Barthel von Rumrodt hat auch der enden leut und einen sitz, aber Wirtzburg hat allein im dorf uf der gassen und zu velde alle gebot und verbot; Verwundung halben ein vertrag vorhanden, der registrirt im rathsprotocoll anno etc. 40, welcher hernach mit seinem ganzen inhalt auch inserirt wurd. Lindenlach

L i l ß f e l t , welcher maßen die Zöllnerischen daselbst zentbar, ist aus nachfolgendem vertrag fol. 522, der im rathsprotocoll fol. 56 auch registrirt, zu sehen, item aus dem vertrag mit Zollnern de anno 1616.

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Zent Gerolzhofen.

S c h a l c k f e l t , ist ein bischof zu Wirtzburg oberster vogt und herr zu dorf und velde, hat alle gebot und verbot und alle straff uf Stegen und wegen und seind alle inwohner ir fürstlichen genaden erbhuldung zu thun schuldig, unangesehen, welchem ganerben sie zugehörig, ausgenommen die Ebrachischen hindersessen, die aus vertrag kain erbhuldung thun. und seind dis die ganerben dis orts: Hans Wilhelm von Rumrodt, Jörg Voit von Saltzburg und Caspar Truchsessen aigne gueter, haben aber nichts änderst, dan am zehenden theil, gar nichts zu gebieten noch zu verbieten. D i n c k o l t s h a u s e n , ist ein bischof zu Wirtzburg der ortsvogt und herr zu dorf und velde, hat auch alle gebot und verbot, außerhalb ein hof, herren Johansen, thumbherren, und Endresen zu Mehrn, den Fuchßen gebruedern gehörig, desgleichen hat der enden Clauß Sigmundt von Hainach ein sitz. M i c h e l a w Wirtzburgisch. was ieder inwohner diser beder dörfer den zentgrafen schweren muessen, befindt B r u ß b e r g sich hernach under dem puncten „von rüg". hat ein bischof zu Wirtzburg ein man, die Bischoffswindt andern hindersessen gehören einem dombdechant zu Wirtzburg und Clauß Sigmundt von Hainach. volgt ein vertrag hernach under der rubric „rüge", was sie an der zent rügen und verrechten sollen, und do iemand zu dem Wirtzburgischen man zu sprechen hat, mueß er dasselbig vor dem vogt zu Geroltzhoven suchen oder wohin inen sonst der vogt Vögnitz weiset. Hainachshof den Fuchßen zustendig. Neuhauß H u m o l t s h a u s e n , gehört mit der fraischlichen hohen obrigkait auch in meines genedigen fursten und herren Wirtzburgs zent Geroltzhofen; sonsten aber ist es Clauß Sigmundts von Hainachs und hat in nidern unzentbaren fällen seine hindersessen selbst zu straffen, doneben ist hiebei zu merken, daß der herr dombdechant zu Wirtzburg und die von Hainach ein aigen gericht zu Bischwindt haben, das besetzt wurd mit siben dombdechantischen und fünf Hainachischen undersessen. aus disen erwehlet im ein ieder ein schultheisen aus den seinen und helt ein Schultheiß ein viertel jahrs umb das ander gericht und mueß alsdan der ander schultKnapp, Würzburger Zent. I.

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Zent Gerolzhofen.

heiß sovil anstatt eines schöpfen sitzen, daran werden sachen, rain, stain, Verwundung, schmach, schuld und dergleichen betreffent, die sich zwischen den dombdechantischen und Heinachischen underthanen zu Humoltzhausen, Bischofswindt und Vognitz begeben und zutragen, verrecht und verbuest; und welcher herrschaft underthanen bueßfellig werden, geburt derselbigen herrschaft von der bueß das zweittheil und den schöpfen das drittheil. Traustatt, Veiten von Schaumbergs; aber die fraischlich obrigkeit gehört ein bischof zu Wirtzburg, wie auch die übelthettige personen, so man peinlich rechtfertigen will, dessen orts zu Traustatt im dorf und vor der Warth beschrien werden, aus Caspar Dinckels und Hanß Ffanmusen bericht, diser zent halben anno 1515 uf sanct Bartholmeus abent gethan. Herlheim dise fünf dörfer gehören dem closter Ebrach zu, Aletzheim ligen auch in diser zent und hat mein geneSultzheim diger fürst und herr von Wirtzburg in nachBrunstatt folgenden stucken die fraischlich obrigkeit der Stockheim enden, nemlich, was mord, todtschlag, rauberei, diebstal, notzucht, mainaid, brand, auch diser stuck halben purgationes und inzicht und andere Sachen, die fraischliche zentbarliche obrigkait belangend, do die straff uf leib und leben, abnehmung und verderbung der glieder oder landsverweisung betrifft und was dem nachrichter zu verrichten geburt. Nota: alle oberzelte dörfer und wuestung seind zentbar, soweit ire markung gehen. Binbach, fol. 559 und 560. Wievil schöpfen an diser zent sitzen und aus w e l c h e n dörfern. 2 von Zeilitzheim. dise zwen schöpfen werden allemal zum ersten des rechten gefragt und, so sie in peinlichen Sachen undhalsgerichten 1697: nicht mehr gehören zur zent Gerolzhofen: Crautheim, es ist neben andern orten gegen gehabten Castellischen condominio zur zent Stadtschwarzach gezogen, Rimbach, denen herrn v. Schönborn vom stift übergeben u. nach Geubach gezogen, Traustadt zur zent Donnersdorf. Bischofswind u. Vognitz sind mit Hundelshausen u. dem Heinachshof 1691 an den dompropst Guttenberg zu Bamberg übergegangen, ebenso Frankenwinheim, G. 8568.

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das nrtheil und andere fragen nit können noch wissen auszusprechen, diß seind jalrrschöpfen, nemlich muessen sie andere an ir stat be- sitzen nit lenger dan ein jähr stellen oder schicken, die solches an der zent und werden alle können und ausprechen, welchen jähr andere an ire statt gesetzt. sie nach seinem willen von irem lohn besolden müessen.1) 2 von Lilßfelt. 2 von Schalckfelt. 2 von D i n c k o l t s h a u s e n . 2 von W i n d t h e i m , das stehet uf vier guetern, nemlich daß ie zwen inhaber derselben gueter ein jähr an der zent sitzen und das ander jähr die andern zwen. und also wechseln sie alle jähr umb. 1 schöpfen geben die bede dörfer Michelau und Brußberg; werden gleichwol alle jähr zwen gefordert, sitzt aber, wie gemelt, nit mehr dan ainer. 1 schöpf sitzt von wegen seind auch jahrschöpfen. Bischoffswindt und Yögnitz an der zent, sollen ir auch zwen an die zent setzen; wie dann alle jähr deren zwen gefordert werden, sie schicken aber jetziger zeit nit mehr dan einen. 2 von C r a u t h e i m , welche in Sachen, do man über das blut richtet, bede am gericht sitzen, aber außprhalb der peinlichen halsgerichten, do man ander Sachen halben zent heltet, sitzt nur einer an dem gericht und der ander sitzt hinder dem gericht; doch do ein schöpf nit vorhanden und es einen mangeln wurdet, muß er auch sitzen. Statt Geroltzhoven gibt zwen schöpfen aus dem rath, die am neulichisten darein gesetzt worden, an die zent, die iedesmals bei peinlicher frag sein sollen, und, so peinliche rechtfertigung gegen den schadbarn furgenommen wurdet, so sollen sie an der schrannen t) 1697: Zeulitzheim zwei beständige, Lülsfeld, Schallfeld, Dinkolshausen je zwei jahres oder wechselschöpfen, Michelau u. Prüßberg zusammen einen jahresschöpfen. daneben auch Crautheim zwei beständige, Frankenwinheimb zwei Vognitz u. Bischofswind zusammen einen wechselschöpfen, G. 8668. 28*

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auch sitzen; aber sprechen nit urtheil, es wer dan, daß der schadbar seiner urgicht laugnet, so werden sie als zeugen dargestelt und der urgicht gefragt, und anders haben sie außerhalb was peinliche rechtfertigung berurt mit der zent nichts zu thun. Durch wen die schöpfen an die zent presentirt werden. Item was d i e i e n i g e n , so zu schöpfen sollen angenommen werden, b e f r a g t und was sie schweren muessen. Welcher als ein schöpf von der gemeind Bischofswindt und Vögnitz wegen an der zent angenommen werden solle, der mueß, do es der zentrichter haben wille, mit sich bringen die zwen malmeister, die bethauren oder uf ir pflicht sagen, daß derselbig zum schöpfenambt nach herkommen der zent tuglich sei. Die andern schöpfen aus den andern oberzelten dörfern werden durch ire gemaind der zent presentirt und furgestelt. es mueß auch iede gemaind versprechen, wan irer schöpfen einer ufgetrieben und zu besitzung der zent nit tauglich wehre, daß er inen und nit der zent aufgetrieben und daß sie auch alsbalden einen andern tauglichen an desselbigen statt schaffen wollen; alsdan so werden sie sowol auch der von Bischofswindt von dem zentgrafen in meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs namen angenommen, wie hernach volgt: Erstlich wird er gefragt, ob er dasselbig jähr gebeicht und zu österlicher zeit zu dem hochwirdigen sacrament als andere christenmenschen gangen sei. Item daß er in acht oder bann sei. Item daß er ehelich geborn sei und ohn verleumbdung. Und soverr er diser stuck frei und also zu schöpfen zugelassen wurd, soll ein ieder dem zentgrafen geloben und schweren wie volgt. Schöpfenaid. Ich soll und will mit meinen stulgesellen nach meinem besten verstendnus recht urtheil sprechen etc. und ob ich höret oder vernehme, daß meinem genedigen herren von Wirtzburg und stift an disem zentgericht ichts abgezogen wolt werden, dasselbig dem zentgrafen getreulich zu melden und furzubringen; und ob

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iemand zu iren fürstlichen genaden stift, dem vogt, zentgrafen oder meinen stulgesellen sambtlich oder sonderlich oder in das gericht greifen wolt, das ich innen wurd, dasselbig getreulich zu warnen und sonst nach zentrecht halten, alles ohne gevehrde, also helf mir gott und die heiligen. Der schöpfen belohnung. Die zwen schöpfen zu Zeilitzheim haben jehrlich von irer gemeind vier acker gras und ieder vier pfund an gelt zu lohn.1) Crautheim gibt, wie oben gemelt, 2 schöpfen an die zent, einer sitzt am gericht und der ander stehet hinder dem gericht. dem sitzenden gibt die gemain ein jähr neun pfund und haben ein waasen, den verkauft die gemaind und bezahlen die schöpfen darvon. Windtheim, der orts hat es vier gueter, deren besitzer alle jähr zwen an die zent gehen und sitzen müssen; gehet under inen umb, haben kein sondere belohnung, welche gueter von meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg zu lehen rueren, auch ir fürstlichen genaden zins und gult geben. Die zwen schöpfen von Lilßfelt haben zwen waasen, die zentwaasen genant, ungevehrlich uf zehen acker, davon sie belohnt werden. Den schöpfen von Schalckfelt gibt man ir belohnung aus der beeth, nemlich alle jähr iedem zehen pfund und drei gerten holz, vier und zwainzig gerten lang. Die schöpfen von D i n c k o l t s h a u s e n haben vor der zeit zu lohn gehabt alle jähr ein waasen, der zentwaasen genant, ist ungevehrlichen sechs acker gewesen, jetzt aber gibt man iedem schöpfen zwölf pfund, stehet zu beden theilen zu nehmen und zu geben. Der schöpf, so von beder dörfer wegen, Michelaw und Brußb e r g an der zent sitzt, geben bede gemainden ein jähr ungevehrlich drei gülden zu lohn. Den schöpfen zu Bischoffswindt und Yögnitz volgt jehrlich ein waasen, der zentwaasen genant, zu belohnung. *) 1697: zwei von Zedlitzheim, jeder ein thorhaus zu genießen, 4 lb. geld n. 4 acker wiesen u. feld, G. 8668.

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Wievil gericht im j ä h r g e h a l t e n werden. Alle jähr werden vier hohegericht gehalten, iedes quartal eins, die hohegericht genant, sonsten helt man ungevehrlich alle vierzehen tag, nachdem Sachen vorhanden sein, zentgericht. In peinlichen Sachen wurd gericht gehalten, so oft das von meinem genedigen herren von Wirtzburg wurdet bevohlen oder so oft es die notturft erfordert.1) Wie und in weß namen die zent gehegt wurdet. So das gericht, wie von alter herkommen, besatzt ist, soll der zentgraf dasselbig hegen, wie hernach volgt: Erstlich fragt er den schöpfen von Zeilitzheim, ob das gericht besetzt sei, wie von alter herkommen. So sihet sich der schöpf umb und spricht zu recht, man soll es besehen. Fragt der zentgraf ferner, welchen schöpfen er will, wer das thun solle. Urtheil: das soll thun der gerichtsknecht. Darauf fordert der gerichtsknecht alle obgemelte schöpfen aus iedem dorf; und welcher nit do ist, wurdet gestrafft, wie hernach volgen wurdet. Darauf fragt der zentgraf, ob es an der tagzeit sei, meinem genedigen herren von Wirtzburg dise landzent zu halten und zu hegen, wie vor alter herkommen. Spricht der schöpf, so gefragt ist, zu recht, daß es wol an der tagzeit sei, dise landzent zu halten und zu hegen. Demnach so hegt der zentgraf bemelt zentgericht von des gewaltigen herzogthumbs wegen zu Francken, darnach von meines genedigen herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen dombcapitels wegen, von wegen des vogts, zentgrafen, schöpfen und landvolks und aller deren wegen, die des gerichts zu genießen und 1697 : 4 gericht obersten, Walburgis, Jacobi u. Martini, auch darzwischen erheischender notdnrft nach ein helfgericht. u. seind alle orte nur die vier rügen zu rügen schuldig, außer Michelau u. Prüßberg, so keine sondere dorfgerichte haben, alle andere geringe Sachen. Lülsfeld gemäß vertrag von 1552 mit Zöllner zu Rimbach auch alle niedern zentfälle, wie ehrensachen, schwere Verwundungen, G. 8568.

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zu entgelten haben, wie von alter herkommen ist, und fragt darauf, ob das gericht also zu recht genuegsam gehegt sei. Spricht der schöpf zu recht, ja, sei ohn alles gevehrd gehegt. Darauf verbeut der zentgraf, daß niemand seinen stuel räume, er thun dann das mit laube, und niemand auf- oder abhebe, auch keiner dem andern das wort rede, er thun es dan mit laub, und verbeute alle frevenliche wort hinder und vor dem gericht, unrecht lußner und unrecht warner. item vermahnet die schöpfen uf gelubd und aide, uf heut recht urtheil zu sprechen, niemand zu lieb oder zu laid, auch weder umb mieth, gab, freundschaft oder feindschaft wegen, als sie solches verantworten wollen am jüngsten gericht, und setzt das von ime und den herren zu iren treuen und ehren, und gibt demnach frid u. gelait allen den, so die zent besuchen, von wegen meines genedigen herren von Wirtzburgs zu, auf und vom gericht, als vil er zu thun hat und als zentrecht ausweist, doch ausgenommen, die geurtheilt und gerecht sind und die mit recht fiberwunden werden. Darnach nimbt man die rüg ein und fragt der zentgraf, was umb iede rüg die straff sei, und further hat ein ieder sein clag furzubringen, wie recht ist.1) Welche dörfer an der zent zu rügen und zu verbueßen schuldig oder nit. Michelaw

seind an der zent alles unrecht zu rügen und zu verbueßen schuldig, und dise bede dörfer gehören in allen sachen an die zent, dieweil sie kein dorfgericht haben, es muessen auch alle und iede inBrußberg wohner diser beder dörfer dem zentgrafen geloben und schweren, daß er hochgedachts meines genedigen herrens obrigkait und zentgerechtigkeit wolle nach seinem besten vermuegen helfen verthaidingen, handhaben und schirmen, und, wo iemands in diser zent betrangt und vergwaltigt und er umb hilf und rettung angerufen wurd, demselben nach seinem besten vermögen wolle beistand laisten und allen vleiß furwenden, darmit dieselben thetter und vergwaltiger bei handen behalten und zu gebuerender straff gebracht werden möchten, und, do sie über allen furgewendten muglichen !) 1697: hegong in gegenwart des oberambtmanns, vogten and zentgrafen. G. 8668.

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vleiß dannoch entwürden, doch nichtsdestoweniger die handlung seinem dorfsschöpfen anzaigen, der gebuer haben zu rügen und die notturft darinnen furzunehmen; wolle auch alle hohe zentgericht und, wan er sonsten erfordert wurd, gehorsamlich besuchen und was im zentbarlich wissent, doch daß es in seiner behausung nit beschehen, getreulich furzubringen und sich sonst halten, wie frommen underthanen und zentverwanten zustehet, aigent und gebüert. Bischoffswindt sollen an der zent rügen und verrechten mord, dieberei, notzucht und was hals und hand antrifft; die andern Sachen, was sie Yögnitz mit einander zu thun haben oder gewinnen, mögen sie vor einem schultheisen, der ie zu Zeiten ein besitzer des hofs und obleies Kaulenberg ist, ausgetragen. Wir Rudolff, von gottes gnaden bischof zu Wirtzburg und herzog zu Francken, als etliche speende und zwitracht zwischen Harttung Spiegel, unserm zentgrafen zu Geroltzhoven, eins, den armen leuten zu Yögnitz und Bischofswindt zustehende, dem edlen und wirdigen unserm freund und lieben andechtigen Wilhelm, herren zu Limburg, dechants unsers dombstifts zu Wurtzburg, und in sein oblei des hofs Kaulenberg gehörig des andern theils gewesen seind und der genant unser zentgrave vermeint gehabt hat, daß die bemelten armen leut alle Sachen an der genanten zent zu Geroltzhoven verrechten und austragen solten, und sie aber vermeinten, des nit zu thun schuldig weren, bekennen wir mit disem brief gen allermeniglich, daß wir nach verhörung der Sachen mit allertheil gutem willen und wissen zwischen ine der guetigkeit abgeredt und betheidingt haben, wie hernach folgt, nemlich: daß die obgenanten arme leut zu Yögnitz und Bischofswinde hinfuro, wes sie mit einander zu thun haben oder gewinnen, solches mögen sie bei dem Schultheißen, der ie zu zeiten ein besitzer des ehegedachten hofs und obleies ist, austragen und nichts an der zent zu Geroltzhoven; ausgenommen mord und dieberei, notzucht und was hals und hand antreffen ist, das soll an unser zent Geroltzhoven gerügt und verrechtet und das soll also zwischen ine zu ewigen tagen gehalten werden und darauf sollen sie gericht und geschlicht sein und pleiben. Des zu urkund haben wir unser insigel an disem brief gehangen, der geben ist am mitwochen nach Anthonii nach Christi geburt vierzehenhundert und darnach ime vier und sibenzigisten jähre.

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Sovil aber die andern obspecificirten in dise zent gehörige dörfer und ort betrifft, do sich in einem oder dem andern zentbarn flecken die vier hohen zentfell, als mord, brand, diebstal und notzucht auch was hals und hand belangend, begeben, sein die inwohner solches dem zentgrafen zu Geroltzhoven alsbalden und ohne verzug anzuzaigen schuldig und warten nit bis uf die zentgericht. darauf durch gemelten zentgrafen die fernere gebüer nach gestalt, gelegenheit und erhaischung iedes falls verordnet und furgenommen wurdet. Was f u r s a c h e n an disem z e n t g e r i c h t v e r r e c h t w e r d e n s o l l e n , d a b e i a u c h zu s e h e n , w a s ieder f l e c k an s e i n e m d o r f g e r i c h t v e r r e c h t oder nit. An disem zentgericht werden verrecht alle peinliche Sachen und was hals und hand berurt. was aber geringere feil anlangend, seind die zu B i s c h o f f s w i n d t und V ö g n i t z inhalt obangezogenen Vertrags an der zent zu verrechten und zu verbueßen schuldig mord, dieberei, notzucht und was hals und hand berurt. M i c h e l a w | seind umb alle sachen an der zent recht zu geben B r u ß b e r g j und nehmen schuldig, die statt G e r o l t z h o v e n hat ein Stattgericht, daran die burger umb Verwundung, stain, rain, schuld und all ander bürgerlich sachen recht geben und nehmen, werden auch dise feil daran gerügt und verbuest. was aber peinliche händel, auch hals und hand betreffend, das gehört an das zentgericht. An jetzgemelt Stattgericht gehörn auch L i n d e n l a c h und Bugsh o v e n , die mit den zu Geroltzhoven, wie oben auch gemelt, ein gemaind haben. L i l ß f e l t seind an der zent zu verrechten und zu verbueßen schuldig inhalt volgenden Vertrags, also lautend: Wir des hochwirdigen forsten und herren, herren Melchiors bischoven zu Wirtzburg und herzogen zu Francken, unsers genedigen herren räthe. nachdem sich irrung und gebrechen zwischen dem erbarn und vesten Caspar Zölner zu Rimpach an einem, dan Jörgen Phareß, zentgrafen zu Geroltzhoven, am andern theil von wegen der zentlichen ober- und gerechtigkeit uf den hindersessen zu Lilßfelt erhalten haben dergestalt, daß ermelter Zölner vermeint, daß berurte inwohnere zu Lilßfelt umb keinerlei sachen mehr, den was die

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vier hohen rnegen, als diebstal, rauberei, morden, brand etc. an gemelte zent Geroltzhoven gehörig were und er umb aller anderer sachen willen, wie sich die begeben, zu verhelfen hette, hergegen aber der zentgraf von Geroltzhoven furgeben, wie Lilßfelt und desselben inwohnere nit allein mit den vier rügen, sondern auch mit andern malefizsachen an die zent Geroltzhoven gehörten, derwegen sie bederseits für uns zu guetlichem verhöre und underhandlung kommen seind, auch ir kuntschaft, darauf sie sich bederseits berufen, für uns bracht und nach allem furbringen, reden und Widerreden sie solcher irrung halb entlich zu entscheiden gebeten, auch mechtiglich an uns gestelt und zugesagt, wes wir zwischen inen derohalb erkennen und sprechen werden, dabei entlich zu pleiben, So bekennen wir und thun kunt gen allermeniglichen, daß wir nach Verlesung der beder theil kuntschaft und erwegung aller handlung uf bedertheil bittlich und mechtig heimstellen ausgesprochen haben, wie folgt, erstlich, daß über die bekantliche und unstrittige zentfell (als da seind mord, dieberei, todschlag, notzucht und hohe ehrensachen, darumb einer ehrnlos und untuchtig werden kan) auch andere bezichtigung, als wan einer den andern fursetzlich und ohne ursach ein verräther und bößwicht schilte oder dergleichen malefizsachen, so des lebens oder sonst peinliche leibsstraff uf inen tragen, bezichtigt oder berüchtigt und sonst alle und iede feil, die zur hohen obrigkait gehören, desgleichen tödliche und schwere Verwundung und verbueßung derselben blutrusten, auch abhauen und lehmung der glider, da der beschedigt doch uf erkantnus der geschwornen ärzt sein leibsnahrung zu gewinnen verhindert were, item die entschuldigung und ausführung solcher Sachen und dan fursetzliche, gevehrliche verruckung, auswerfung und verenderung rain und markstain, die geschehen gleich in- oder außerhalb Lilßfelt, doch uf zentbarm boden, ohne alle mittel an die zent Geroltzhoven gehörig sein und alda von den partheien uf geschehene furforderung verrecht, verbuest oder vertragen und uf gebetene abforderung nit gewiesen werden sollen. Aber sonsten alle andere schlecht oder geringere Scheltwort, bezichtigung oder lugenstrafung, so aus vorgehender Verursachung zu gegenwehr oder rettung der ehren, item geringe unsorgliche Verwundung und blutrust, die nit tödlich oder bainschrötig seind, auch schlahen, raufen, schuldsachen und kleine frevel, so in Lilßfelt oder uf derselben markung von den Zölnerischen hindersessen oder

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andern geschehen und sich zutragen, desgleichen ungevehrliche und unfursetzliche verruckung oder umbwerfung der rain und schiedstain, die sollen und mögen durch Caspar Zöllnern zu Rimpach, seine nachkommen und gericht daselbsten uf und gegen demselben guetlich oder rechtlich gestrafft, gebuest oder vertragen werden mit dem anhang, wo einer den andern diser sachen halb an obgedachter zent furfordern und beclagen wurde, daß iederzeit ein zentgraf daselbst schuldig sein soll, den geladenen uf Caspar Zöllners und seiner nachkommen oder des beclagten begehre ohne Widerreden zu weisen, es wehre dan sache, daß dem cleger nach geschehener abforderung und heimweisung gegen dem beclagten in drei vierzehen tagen oder ufs lengst in zwen monaten den negsten gevehrlicher weis nit verholfen wurde, alsdan solle an der zent uf des clegers weiter ansuchen, wie vor alter daran und andern zenten herkommen, rechtens verholfen und dieselbige sach und partheien weiter oder darnach nit gewiesen werden. Zu wahrer urkund haben wir diser brief zwen gleichs lauts unter hochgedachts unsers genedigen herren von Wirtzburg secret verfertigen und iedem theil einen zustellen lassen, die geben, seind uf freitag nach Michaelis den letzten tag septembris nach Christi unsers lieben herren und seligmachers geburt funfzehenhundert und im zwei und funfzigisten jähre. (Siehe auch ein neuen vertrag de anno 1616 in 5 lib. contract. Julii, fol. 474). C r a u t h e i m , diß dorf hat kain aigen gericht und seind über die vier hohen zentfell, als da seind mord oder todtschlag, notzucht und brand, auch andere und geringere Sachen und feil, als da sein blutrust, Verwundung und schmachwort und leumuth, frevel, mordgeschrai, vergwaltigung, auch schuld an der zent zu verrechten schuldig, wie auch die inwohner dessen orts vor der zeit in dergleichen fällen an der zent recht geben und genommen haben, inmaßen solches aus dem extract aus dem zentbuch zu Geroltzhoven und den deshalben verhörten kuntschaften (welche bede zu ende diser zent gesetzt) clerlich zu sehen. D i n c k o l t s h a u s e n . Schultheiß, dorfmeister und ganze gemaind daselbst haben den 30. junii verschienes 1551 jahrs bischof Melchiorn in einer supplication angezaigt: wan einer oder mehr inwohner dessen orts mit einander schlagen, raufen, schelten, unwilligen etc., dasselbig alles sambt den veltschäden werde an irem dorfgericht verrecht

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und verbuest, was aber antrefi ein wissentlichen mord, ein öffentlichen wissentlichen dieb und diebstal, brand und dergleichen, das werde an das zentgericht zu Geroltzhoven geweist und daselbst verrecht und derwegen underthenig gebeten, als ire mitnachbarn mit namen Georg Brechtlein und Merthin Gotfridt, welche uf straßen, so man von Geroltzhofen uf Dinckeltshausen zu gehet, sich miteinander geschlagen und der Merthin verwundt worden und dieselben solcher sachen halben durch den zentgrafen zu Geroltzhofen an die zent gefordert worden, ir fürstliche genaden wolten solch des zentgrafen begehren (dergleichen er sich, wie sie melden, zuvor in gleichen fällen mehr understanden) abschaffen und sie bei altem herkommen pleiben lassen, auf solch ir supplicieren hat Georg Phareß, zentgraf zu Geroltzhofen, uf begehren bericht gethan, wie folgt, daraus kan abgenommen werden, was sie an der zent Geroltzhofen zu verrechten und zu verbueßen schuldig. Genediger fürst und herr, was euer fürstlichen genaden mir mit zuschickung der von Dinckoltshausen eingeschlossener supplication haben schreiben und bevehlen lassen, das hab ich in underthenigkeit empfangen und mit allem vleiß verlesen und gibe euer fürstlichen genaden darauf undertheniglich zu erkennen, daß ich mir nie hab furgenommen, denen von Dinckoltshausen an irem alten herkommen und dorfgericht, noch umb schlegerei und blutfluß, so im dorf daselbst geschehen, einigen eintrag zu thun. und hab es bei den drei stucken, wie sie melden, lassen pleiben, als nemlich dieberei, ein mörder und ein notzwinger; dieweil aber fließende wunden oder blutfreventliche thaten, auch injury und schmachwort und in summa, was mund, hand und hals betrifft, zentbare sachen seind, dafür sie nit gefreiet, und in Sonderheit, wan es außerhalb des dorfs und uf zentbarm boden geschieht, so laß ich mich bedünken, sie wollen inen selbst zuvil freiheit und gerechtigkeit zueignen und euer fürstlichen genaden zentgericht damit schmelern. dann, wiewol die zwen theter ire ansitz zu Dinckoltshausen haben, so ist doch die schlegerei und Verwundung nahe bei euer fürstlichen genaden statt Geroltzhofen und uf zentbarem boden geschehen und soll auch biliich daselbst verbuest werden, das sie aber bei irem supplicieren nit gemelt haben, und darumb meiner pflicht halben und zu erhalten euer fürstlichen genaden zentgerechtigkeit und alt herkommen, so hab ich mich schuldig erkant, die zwen theter, umb ir mißhandlung, landfridsbruch und blutfluß zu verbueßen, furgenommen, der under-

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thenigen Zuversicht, euer fürstlichen genaden werden erkennen, daß ich daran nichts unbillichs noch wider alt herkommen gehandelt, dan wie die zwen von Dinckoltshausen wurden abgefordert, da hab ich die zentschöpfen des rechtens gefragt, ob ich die zu weisen schuldig wer oder nit; die haben zu recht erkant, man sei sie in diser Sachen, so uf zentbarm boden geschehen, zu weisen nit schuldig, und über das alles, so haben des verschienen 40. jahrs drei menner von Dinckoltshausen, die noch am leben seind, euer fürstlichen genaden burger einen zu Geroltzhofen mit namen Matheß Gutwillig, schlosser, uf dem velde zwischen Dinckoltshausen und Michelau verwundt und blutflussig gemacht und solches ohn eintrag, widerred oder abforderung an euer fürstlichen genaden zentgericht alhie verbuest; und ich waiß nit anders, dan daß also von alter herkommen, daß sie dergleichen Sachen am zentgericht zu verbueßen schuldig seind, insonderheit wan es nit im dorf, sonder herraußen uf zentbarem boden geschieht, das alles wolt ich also euer fürstlichen genaden uf derselben begehren zu underthenigem warhaftigem bericht gehorsamlich nit unangezaigt lassen, datum dinstag nach Elizabeth anno etc. 45. Bei w e l c h e m b e r i c h t m a n es pleiben l a s s e n und darauf aus der c a n z l e i n a c h v o l g e n d e n b e s c h a i d geben. Dieweil die schlegerei und blutrust, derwegen die von Dinckoltshausen supplizirt, nit weit von Geroltzhoven und also uf zentbarem boden geschehen und die schöpfen an gemelter zent erkant, daß der thetter nit zu weisen, so lest es unser genediger herr von Wirtzburg auch dabei pleiben und kan dieienigen, so in der zent gefrevelt und einander blutrustig gemacht, nit weisen. Zeilitzheim, ist an der zent zu verrechten und zu verbueßen schuldig mord, dieberei, notzucht und was hals und hand betrifft, item so bescheint sich aus obangedeutem, bei dem dorf Dinckoltshausen angezogenen missive der zentgrafen zu Geroltzhoven, daß fließend wunden oder blutrust, freventliche thaten, injurien und schmachwort auch zentbar Sachen sein, in welchen feilen die von Zeilitzheim vor alters an der zent ebenermaßen recht geben und genommen, auch noch thun sollen, und daß noch mehr ist, so befinden sich der feil im zentbuch zu Geroltzhoven vil, daß die in-

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wohner auch schulden halben an der zent beclagt und daran gerechtfertigt worden, also daß sie sich in obgemelten zentsachen sovil desto weniger von der zent absondern können und ein fall etlich in specie anzuziehen. (folgen einige fälle.) F r a n c k e n w i n d h e i m , seind auch an der zent mord, dieberei, notzucht und, was hals und hand berurt, zu verrechten und zu verbueßen schuldig. Aber die fließende Verwundung, die nit hals und hand antreffen, werden an irem dorfgericht (welches mit zwölf Wirtzburgischen hindersessen und personen besetzt und der Schultheiß dessen orts auch, was für bueß daselbst gefallen, der drittheil meines genedigen herren von Wirtzburgs und der zweittheil der gerichtsschöpfen ist) verrecht und verbuest, wie aus nachfolgendem vertrag, welcher registrirt im rathsbuch anno etc. 48 fol. 269, zu sehen. Nachdem ein Zeitlang stritt und irrung gewesen, ob die fließenden Verwundungen, die nit hals und hand antreffen und sich im dorf Franckenwindtheim begeben und zutragen, an der zent Geroltzhoven oder am dorfgericht Franckenwindtheim verrechtet und verbueßet werden sollen, und aber aus der kuntschaft, so gemelte von Franckenwindtheim derwegen furbracht, sovil befunden worden, daß gemelte Verwundungen vergangener zeit am dorfgericht verbuest und verrechtet worden, demnach so hat der hochwirdige fürst, unser genediger herr von Wirtzburg, genediglichen zugelassen und bewilliget, daß fuhrohin solche und dergleichen Verwundungen am dorfgericht zu Franckenwindtheim sollen verrechtet und verbüßet werden und nit an der zent Geroltzhoven, iedoch daß ein iede Verwundung der gebuer verbuest und die büßen seiner fürstlichen genaden treulich eingebracht und verrechnet werde, es wer dan sach, daß dem cleger in sechs wochen und dreien tagen an gemeltem dorfgericht nit wolt oder möchte zu recht verholfen werden; alsdan solte bemelter zent unbenommen sein, gemelte Sachen anzunehmen und darinnen recht sprechen und ergehen zu lassen, auch sonsten gemelter zent an andern rügen, zentsachen und handlungen unnachtheilig und unabbruchig. actum, conclusum et datum am dinstag nach Syxti den sibenden augusti anno etc. 48. Schmachsachen werden an irem dorfgericht verbuest, wie aus nachfolgendem missive der Statthalter und räthe zu Wirtzburg an ambtman zum Zabelstain und vogt zu Geroltzhofen beschehen zu sehen:

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Unser freundlich dienst zuvor lieben schwager, freund und besonder. des hochwirdigen fursten und herren unsers genedigen herren von Wirtzburgs underthane zu Franckenwindheim haben jetzo abermals des mandats halben, so sein fürstlichen genaden verschiedener zeit derienigen halben, so einander mit unbillichen schmachworten antasten, ausgehen lassen, supplicirt und angezaigt, daß sie des berichts und erclerung, so wir dir ambtman kurzverruckter tagen zugeschrieben, nemblichen daß sie hinfurter nach gestalt der schmähe gegen reichen und armen entweders mit gelt oder thurnstraff, nach gelegenheit ieder Sachen, sich mit den urtheiln halten sollen, wol zufrieden, nachdem aber bei inen von alter herkommen, daß unserm genedigen herren von Wirtzburg ein drittheil und den schöpfen, dieweil sie das gericht uf iren costen halten muessen, zwen theil an solchen bueßen worden, wer ir bitt, sie zu verstendigen, wie sie es mit obberurtem straffgelt der zehen gülden halten sollen, dieweil dann unser genediger herr von Wirtzburg das obberurt straffgelt nit der mainung aufgesetzt, seiner fürstlichen genaden nutzen darzu zu suchen, sondern daß es den underthanen ein scheu bringen soll, damit sie einander nit so frevenlich an ehren antasten, können wir den angeregten ihren bevehle anderer gestalt nit, dann als oblaut, nemlich daß nach gestalt einer ieden schmähe gegen reichen und armen entweders mit gelt oder thurnstraff verfahren werden soll, doch dieweil die von Franckenwindheim und vielleicht andere mehr dörfer die gericht uf iren costen und irem theil der bueßen erhalten muessen, soll es nochmals also gehalten werden, daß sie iren zweittheil oder drittheil, wie von alter her, an dem obgemelten straffgelt, es gefalle gleich vil oder wenig, nehmen und, was solcher ir theil über die costen des gerichts laufen wurd, nit verzechen, sonder zu anderer notturft des gerichts verbrauchen, das wollent inen auch anzeigen und darob halten, daß deme also volg geschehe, wollen wir uns von unsers genedigen herren von Wirtzburgs wegen verlassen und seind euch zu freundlichen diensten und guten willen genaigt. datum mitwoch nach conceptionis Mariae anno etc. 50. Doch ist solches, nemlich was Verwundung und schmachwort halben gesagt, allein uf die Wirtzburgischen underthanen und hindersessen zu Franckenwindtheim zu verstehen, dann die Ebrachischen, so in disem und andern gemischten dörfern oder flecken wohnen, halten sich des anno 1561 ufgerichten Vertrags, der deshalben vermag, daß in allen nidern zentbarlichen Sachen und feilen, als

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nemlich: fließende wunden, lehemung, schmehen, schelten, raufen, schlagen, werfen, überackern, übersetzen, übermehen, stain und rain und andern dergleichen nidern zentbarlichen sachen, zu denen der nachrichter von alters hero nit gebraucht worden, betrefient, sollen die Ebrachischen underthanen und verwanten (so in den Ebrachischen oder gemischten dörfern oder flecken freveln) vor den Ebrachischen gerichten furgenommen, beclagt und die sach zwischen den Parteien ausgefurt und exequirt werden. Sovil aber den frevel, straff und bueß, so sich solcher sachen halben zutragen und der herrschaft zugehörig seien, belangen thut, soll es nachfolgender gestalt gehalten werden, nemlich wan ein Ebrachischer uf Ebrachischem grund und boden in eignen oder gemischten flecken wider ein Wirtzburgischen oder frembden frevelt, daß alsdan der herr von Eberach denselbigen zu straffen und die bueß und frevel von ime einzunehmen macht haben solle. Desgleichen wan zwen Ebrachischen underthanen und verwante in gemischten dörfern oder flecken uf Wirtzburgischem boden gegen einander freveln, daß der herr von Eberach dieselbigen zu straffen, frevel und bueß von inen einzunehmen, auch allein macht haben, doch daß unserm genedigen herren von Wirtzburg dardurch an seiner fürstlichen genaden vogteilichen Obrigkeiten nichts benommen, noch dem herren von Eberach von dem gemein recht nichts damit eingeraumbt sein solle. Wan aber zwen Wirtzburgische uf Ebrachischem grund und boden gegen einander freveln, soll solche frevel und bueß unserm genedigen herren von Wirtzburg gleicher gestalten zustehen und von seiner fürstlichen genaden darzu verordenten eingenommen werden. Desgleichen wan ein Ebrachischer gegen einem Wirtzburgischen oder frembden in gemischten flecken uf Wirtzburgischem boden frevelt, soll solcher frevel und bueß auch unserm genedigen herren von Wirtzburg zustehen und von seiner fürstlichen genaden darzu verordenten eingenommen werden, und herwiderumb wan ein Wirtzburgischer gegen einem Ebrachischen uf Ebrachischem grund und boden frevelt, der herr von Eberach denselben zu straffen und die frevel und bueß von ime einnehmen zu lassen macht haben, doch soll hierinnen kein theil des andern underthanen höher dann die seinen straffen, sonder gleichheit gehalten werden. Wollten aber die partheien nach eingenommener bueß und frevel einander für sich selbsten zugefuegter Scheden und obgemelter sachen

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halber rechtens nicht erlassen, soll ein ieder den andern vor seinem ordenlichen gericht, als nemlich der Wirtzburgisch den Ebrachischen vor dem Ebrachischen und der Ebrachisch den Wirtzburgischen vor dem Wirtzburgischen gericht furnehmen und beclagen. S c h a l c k f e l d t , seind an der zent Geroltzhofen die vier hohen zentfell, als diebstal, mord, brand, notzucht und, was hals und hand berart, zu verrechten und zu verbueßen schuldig. Und ist vor alters gewesen, daß sie auch schmachwort, schlagen, Verwundungen und (daß noch mehr) schulden an der zent verrecht, (folgen einige zentcasus aus dem zentbuch zu Geroltzhofen, d. 1519—1535.) Herlheim Aletzheim wie dise fünf dörfer zentbar und was sie für Sachen Brunstatt an der zent verrechten sollen, davon ist oben Sultzheim bald zu anfang diser zent zu finden, fol. 515. Stockheim H u m o l t s h a u s e n , die haben sich iederzeit in nidern feilen des gerichts zu Bischwindt gebraucht, wie oben davon auch meidung beschehen. aber in Sachen, darzu man des nachrichters bedarf, gehört solch dorf an die zent. Traustatt, was die inwohner dessen orts an der zent zu rügen, zu verrechten und zu verbueßen schuldig, hat man sich keines grundlichen berichts erlernen können, allein daß der vogt zu Geroltzhofen bericht, daß durch Hanß Otten, gewesenen burger zu Geroltzhoven, geredt worden, daß Traustatt vor alters mit allen Sachen an die zent gehörig gewesen und daß es vor wenig jähren darzu kommen, also daß der junker doselbsten jetzo ein eigen gericht habe, daran werden alle vogteilichen Sachen verrechtet und verbuest, und daß jetzo an der zent weiters nichts verrecht noch verbuest wurd, dan Sachen, darzue man den nachrichter gebraucht, und daß sie auch alle zenten guetlich und peinlich besuchen muessen und helfen beschützen, jetzo aber pleiben sie gar außen. Ob etliche d o r f s c h a f t e n und zentverw a n t e n uf a b f o r d e r n gew.eist werden oder nit? Doch ist das, so deren ding halben, was ieder zentbar flecken an der zent verrechten solle, bishero gesagt, also zu verstehen: wo schuld oder ander dergleichen sachen halben an der zent geclagt K n a p p , Würzburger Zent. I.

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wurdet and die zum ersten oder andern gericht abgefordert werden, ist man die zu weisen schuldig, so aber die forderung zum andern gericht nit geschieht, wurdet der beclagt umb die seumbueß, das sein 15 dl., erkant. und so das also ergehet, ist inen der zentgraf furter zu weisen nit schuldig. Wurde nun uf solches ein oder mehr Sachen gewiesen und dem cleger in drei vierzehen tagen rechts nit verholfen, alsdan ist uf ferner ansuchen der zentgraf zu verhelfen und nit weiters zu weisen schuldig. Von bueß, f r e v e l und c l a g g e l t an diser zent. Dreißig pfund ist die höchste bueß; und so man hohe gericht helt, das ist zu vier maln im jähr, alsdan so sein alle bueß hernach verzaichnet, gezwifacht und werden solche bueß gethailt in drei theil, als meinem genedigen herren von Wirtzburg ein theil, dem zentgrafen ein theil und den schöpfen ein theil. Nota: Im alten bericht, so Caspar Dinckel, vogt, und Hans Pfanmuß, zentgraf zu Geroltzhofen, im jähr 1515 gethan, stehet, daß der drittheil der bueß, so inen jetzt die schöpfen zuaignen, dem cleger gebürt hab. wurd aber nimmer also gehalten. Schöpfenstraff ist also von alter herkommen, welcher urtheil und recht nit helt, die ime ertheilt, der verfeit iedem schöpfen in Sonderheit fünf und vierzig pfenning und dem zentgrafen als vil als zweien schöpfen. Zehen pfund, fließende wunden, stehet auch uf drei theil, ein theil meinem gnedigen herren von Wirtzburg, so der zentgraf verrechent, ein theil dem zentgrafen und der drittheil den schöpfen. Dreißig pfund ist ein ferchwunden, stehet auch uf drei theil, wie obstehet. Funfzehen pfenning ist ein seumbueß, stehet dem zentgrafen allein zu. Funfzehpn pfenning ein schlechter frevel, stehet auch in drei theil. Rain und stain werden nach verwirkung der Sachen gestrafft und, wie obstehet, in drei theil vertheilt. Zehen pfund für ein wurf, so er trifft, fehlet er aber, so ist die bueß zwifach, nemlich zwainzig pfund; wurdet auch in drei theil, wie oben gemelt, vertheilt.

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Item, so ein weibsbild der obgemelten bueß eine verwirkt und darüber beclagt, solle sie eine halbe bueß geben, uf drei theil vertheilt. Zwei pfund hilfgelt mueß der uflegen, dem zu helfen erkant ist. Ob etliche der zent gefreiet. Geubach soll in kein zent gehören, sondern den brauch haben, so sie ein schadbarn man bei inen bekommen, daß sie in selbst richten; wie dan ungevehrlich vor 18 jähren einer diebstals halben bei inen einkommen, den haben sie bei nacht in Main geworfen, so haben sie vor vil jähren einen an ein aichen bei der Boppenhecken gehenkt und hat ime der jungst eheman die schlingen an hals legen muessen. aus einem schreiben, so Wilhelm Doleß, vogt zu Geroltzhofen, under dem dato sontags den 26. ianuary anno 1567 an weilund bischof Friderichen seligen gethan. Ein freihof zu Geroltzhoven, herr Hansen, thumbherren, und Endresen zu Mehrn, den Fuchsen von Binbach, gebruedern, zugehörig, ist in einem vertrag, welcher registrirt divers, formarum Frid. fol. (?) den 8. octobris anno 1572, des und anders halben dahin gemittelt, daß es volgender maßen und nemlich also damit gehalten werden solle, daß derselbig hof, soweit er umbgrifien, ein freihof sein und pleiben solle, desgleichen auch der herren Fuchß dienere, so iederzeit solchen hof in Verwaltung haben, gefreiet sein sollen, da aber derselbig vogt ein burger, soll es mit ime außer des hofs in bürgerlichen und peinlichen Sachen, wie mit andern burgern gehalten werden und also er da recht zu geben und nehmen schuldig sein, im fall aber gedachter herren Fuchß vogt kein burger, unserm genedigen fursten und herren oder irer fürstlichen genaden statt Geroltzhofen mit pflichten nit verwant und derselben underthanen einer mit ime in bürgerlichen Sachen zu schicken hett oder gewünne, so soll der cleger erstlichen bei seiner herrschaft, als den herren Fuchsen, umb gebuerlich einsehen und schleimige hilf ansuchen; wo ime dieselbige aber gevehrlicher weis und wider die billigkeit ufgezogen und nicht verholfen werden solt, so soll alsdan der beclagt vor unsers genedigen fursten und herren stattgericht zu Geroltzhoven, do er außer der Fuchß freihof betreten, darzu citirt, zu recht zu stehen, daselbsten zu antworten, des austrags zu gewarten und denselben ohn auszug nachzukommen, doch vorbeheltlich der appellation in unsers genedigen fursten und herren statt 29*

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Wirtzburg am statt-, canzlei oder bruckengericht anhengig zu machen schuldig sein. Item obgemelte Fuchß haben ein freihof zu R u g s h o v e n ; was aber mein genediger fürst und herr von Wirtzburg, desgleichen auch sie die Fuchs für gerechtigkeit darauf haben, ist ein sonder punct in negstgemeltem vertrag, also lautend: uf den dritten puncten ist bewilligt und verabschiede daß den Fuchsen der freihöfe zu Rugshoven widerumb geliehen werden solle, doch mit diser beschaidenheit, daß sie unser genediger fürst und herr von Wirtzburg, dero stift und nachkommen darauf die drei höchsten rüge oder zentfell, als nemlich mord, dieberei, notzwang und, was hals und hand (doch daß es maleiizisch sei) anlangt, an derselben zent zu Geroltzhoven zu rügen und zu straffen einräumen, was sie aber außer diser feil in bürgerlichen Sachen zu straffen zutragen wurde, sie die Fuchß inen vorbehalten haben wollen. Item zu D i n c k o l t s h a u s e n haben die Fuchß auch ein freihof, aber Wirtzburg hat die zentbarlich obrigkait durchaus darauf inhalt eines Vertrags anno (?) ufgericht. item vermag ein ander vertrag anno 1572 mit den Fuchßen gemacht, daß gemelte Fuchß der verdechtigen personen halben, so sich ie bisweilen in demselbigen freihof zuwider unsers genedigen fursten und herren ausgegangenen mandats einschlaifen sollen, verordnen, daß gedachter ir hofbaur sich dessen bei hoher straff enthalten soll. W e l c h e r g e s t a l t die g e m e i n e k n e c h t den i n w o h n e r n uf den o b a n g e z a i g t e n d r e i F u c h s i s c h e n h ö v e n zu g e b i e t e n h a b e , folgt a u s n a c h v o l g e n d e m e x t r a c t des e r s t g e m e l t e n Vertrags anno 1 5 7 2 u f g e r i c h t . Daß bei dem 14. puncten die gemaine knecht in der herren und Junkern Fuchsen freihöfe zu Geroltzhoven, Rugshoven und Dinckoltshausen gelegen gehen und wie andern unsers genedigen fursten und herren underthanen gebieten, solle solches abgeschafft und hinfurter, wie vor alters herkommen, mit beschaidenheit gehalten werden. W e l c h e z e n t v e r w a n t e n die vier h o h e und a n d e r e g e m a i n e g e r i c h t zu besuchen s c h u l d i g . Alle schöpfen und zentverwanten in den dörfern, die in die zent gehören, seßhaft, sie sein arm oder reich (ausgenommen die in-

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wohner zu Geroltzhoven, Brunstatt, Stockheim, Herlheim, Sultzheim, Humoltshausen, Traustatt, Rugshoven, Lindenlach, auch der Fuchßhove zu Geroltzhoven, Dinckoltshausen und Rugshoven) sein obbestimbte vier hohe und andere gemeine zentgericht (doch allein uf erfordern) zu besuchen schuldig, von beschutzung der peinlichen gericht geschieht hernach meidung. Straff des u n g e h o r s a m l i c h e n außenbleibens. Welcher uf die vier hohe gericht ungehorsamlich oder ohne genuegsame Ursachen außenbleibt, dessen bueß ist ein pfund, sonsten aber zu andern gemeinen gerichten ist die straff funfzehen pfenning. dise beede bueß gehören dem zentgrafen zu. Wann ein schöpf oder ander zentverwanter an einem peinlichen rechtstag ungehorsamlich außenbleibt, der hat die höchste bueß, nemlich dreißig pfund verfallen. Von wortrednern. Dem cleger und beclagten redet iedem ein zentschöpf aus dem ring (da sie es änderst begehren) sein wort, hat ieder alle gericht von seiner parthei vier pfenning zu lohn. Aber in peinlichen Sachen redet dem ancleger kein zentschöpf, sondern er mueß seinen sondern wortredner mit sich bringen, dem beclagten aber redet ein zentschöpf, dessen belohnung ist ein malzeit, also daß er mit den andern schöpfen isset; dasselbig zahlt der ancleger. Wo in zweifelichen Sachen die schöpfen r a t h suchen. Wann die schöpfen der urtheil in achtbarn Sachen nit verstendig sein, alsdan erholn sie sich raths und beschaids bei den fürstlichen Wirtzburgischen herren räthen; und die zehrung und uncosten, so solcher rechtsbelehrung halben ufgehet, bezahlen cläger und beclagter zugleich miteinander. Wohin von diser zent a p p e l l i r t . Von disem zentgericht ist bishero an meinen genedigen fursten und herren von Wirtzburg und ir fürstlichen genaden räthe appellirt worden, wie dessen ein fall, so sich neulichen begeben, in Peter

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Eisens bericht, so er diser ganzen zent wegen uf donerstag nach Egidi anno 1575 zur canzlei geschickt, wurdet angezogen, nemlich: als Schultheiß und gemaind zu Obern-Yolckach zu Michel Schwaben zu Zeilitzheim geclagt, wie er sie öffentlichen bezichtigt, sie die zu Obernvolckach hetten denen zu Zeilitzheim ire heimblichkeit abgestolen und abgeraubt, und diser beclagter uf abforderung des Geubachischen schultheisen zu Zeilitzheim durch die schöpfen nit gewiesen, sondern erkant, daß solche Sachen ohne mittel an die zent gehörig, ist von solcher erkantnus an die Wirtzburgisch canzlei appellirt und der enden die sachen angenommen worden. Dieweil ich aber find, es auch wahr und unwidersprechlich, daß das bruckengericht zu Wirtzburg das höchst zentgericht im stift Wirtzburg und herzogthumb Francken ist, so soll billich von diser zent, sonderlich in zentsachen und feilen auch dahin appellirt und der enden die appellation sachen erörtert werden. Von dem z e n t b u c h , s i g e l und Schreiber. Der stattschreiber zu Geroltzhoven ist jetziger zeit zentsohreiber. kain aigen sigel hat die zent, sondern gebrauchen sich die schöpfen in furfallender noth des zentgrafen sigels. Was aber die zentbucher belangend, ist ein alts zentbuch, darin vil clag, antwort, bueß, urtheil und anders stehet, vorhanden, und ist ein notturft, daß künftig dergleichen ding nit wenigers mit vleiß ufgeschriben und darzu, wo noth, noch mehr neuer bücher gemacht und solche handlungen, daran nit wenig gelegen, wie gemelt, darein gezaichnet werden. Zentgravenlohn. Sechzehen gülden an gelt. sechs malter korn. zwainzig malter habern, Geroltzhöfer maß. ein sommerhofgewand und die nutzung von zwen morgen wiesen, auch den gebuerenden theil an zentbueßen hat der jetzig zentgraf, Götz Meurer, von meinem genedigen herren von Wirtzburg jerlich zur belohnung inhalt seiner bestallung, deren datum ist uf crucis exaltationis anno 1575. Mehr hat er: ein gülden, so iemand peinlich gerechtfertigt wurd.

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Zent s c h r e i b e r s b e l o h n u n g . Vier pfenning von ieder clage. vier pfenning von einer antwort. vier pfenning, einen zeugen zu examiniren. vier pfenning von einem urtheil zu schreiben, die copei und acten in appellationsachen zu verfertigen, ist man ime blatweis zu bezahlen schuldig. Mehr hat er: ein gülden jehrlich vom zentgrafen; und alle gericht wurdet die malzeit für inen bezahlt. Landknechtsbesoldung. Zwei malter korn werden ime jerlich von meines genedigen herren von Wirtzburgs wegen aus der vogtei Geroltzhoven geben, vier pfenning von einem zentverwanten furzugebieten. ein pfund neu gelt von iedem gefangenen tag und nacht für atzung und huetgelt. ein gülden hat er von der zent und iedem tibelthetter zu beschreien und für gericht zu gebieten. ein gülden gibt man im und dem stattknecht zu Geroltzhoven für huetgelt und den schadbarn zu fuhren. ein gülden von ieder malefizperson zu fahen, der fahegulden genant. Item ist ein iedes hausgeseß zu Zeilitzheim, niemand ausgeschlossen, jerlichen und iedes jahrs besonder uf den andern heiligen christfeiertag einen heller zu erlegen schuldig; davon gehört das halb theil dem zentknecht zu Geroltzhoven und das ander theil irem gemein knecht zu Zeilitzheim. Item so gefallen jerlichen ferners jetztgedachten beden knechten zu ernantem Zeilitzheim uf genante weihenachten zwölf laib brods, welche iedem knecht zum halben theil gebueren. Wovon und aus was Ursachen aber solche heller und laib brod gegeben werden, kan man änderst im bericht nit finden, dann daß es ein uraltes herkommen sei. wie auch die inwohner zu Zeilitzheim solche ding hinfurter, wie bishero beschehen, auszurichten urbuetig. aber die Ursachen solches gebens haben sie uf befragen nit anzuzaigen gewust, wie der vogt zu Geroltzhoven zu anfang des 1576 jahrs bericht.

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Zenthaber. Dessen solle vor zeiten bei den ein und dreißig malter von den zentverwanten diser zent dem zentgrafen gefallen sein, was und wievil aber ein iedes zentbars dorf und ieder zentverwanter in Sonderheit daran geben, das hab ich über alles beschehen nachsuchen, auch gepflogene erkundigung bei dem vogt und zentgrafen zu Geroltzhoven nit befinden oder erfahren können, und hat gemelter vogt derwegen bericht zu der canzlei gethan, daß jetzo niemands nichts von solchem zenthaber wissen wolle. Zentfolg, nemlich welche zentverwanten in z e n t s a c h e n f o l g e n oder nit? Die zentverwanten in den dörfern Zeilitzheim, Crauthaim, Franckenwindtheim, Lilßfeldt, Schalckfelt, Dinckoltshausen, Michelaw, Brußberg, Bischwindt und Vognitz seß- und wonhaft sein in zentfellen uf begehren oder anschreien einem übelthetter soweit nachzufolgen schuldig, als weit es mein genediger fürst und herr von Wirtzburg haben wille. Was aber die inwohner uf der Fuchs freihöf, desgleichen die zu Humoltshausen, Traustatt, Hainachshof, Neuhauß, Herlheim, Aletzheim, Sultzheim, Brunstatt und Stockheim betrifft, wiewol man in zentbuchern und sonsten der zentfolg halber nichts befinden können, so will man doch dafürhalten, sie sein nicht wenigers, als die obspecificirten dörfern zentfolg zu thun schuldig. Von a n t w o r t u n g d e r e n in d i s e r z e n t und d e r e n d ö r f e r n b e t r e t e n e n schadbarn personen. Herlheim seind die mißhendler, die bei inen etwas Übels Aletzheim begehen oder sich underschlaifen, ohne verzug Sultzheim und mit guter gewarsam zu greifen, zu verheften Brunstatt schuldig; und welcher gestalt alsdan dieselben Stockheim dem zentgrafen geliefert werden sollen, gibt der Ebrachisch vertrag davon folgende maß: Und so ein übelthetter durch die Ebrachischen underthanen gefenglich wurd eingezogen oder angenommen, daß obermelter herr

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von Eberach oder seiner ehrwirden Schultheiß oder richter ohngevehrlich in dreien tagen dem Wirtzburgischen zentgrafen solches anzeigen, welcher dann denselben eingezogenen in den negsten drei wochen nach solcher anzaigung, wie gebreuchlich, holen und alsdan ime derselbig an orten und enden, wie es an den zenten herkommen ist, durch die Ebrachischen gestelt werden solle; wo aber derselbig in solchen drei wochen nach beschehener anzeig nit geholt wurde, daß alsdan der herr abt von Eberach oder derselben underthanen solchen eingezogenen lenger zu halten nit schuldig sein sollen, so dann der herr von Eberach oder ein Ebrachischer underthan solchen gelieferten übelthetter für sich rechtlichen wollen beclagen, das soll uf iren aigen costen beschehen; wo nit, sollen sie nach beschehener lieferung einichen uncosten weiter darauf zu wenden nit schuldig sein, sonder dem Wirtzburgischen zentgrafen oder andern bevorstehen, den verhaften zu beclagen oder sonsten ires gefallens darmit zu handien. Z e i l i t z h e i m , die inwohner dessen orts die übelthettigen personen sollen helfen und dem zentgrafen zu Geroltzhofen überantworten. Wir des hochwirdigen forsten und herren, berren Melchiorn bischoven zu Wirtzburg und herzogen zu Francken unsers genedigen herren räthe etc., nachdem das dorf Zeilitzheim, an die zent Geroltzhofen ohne wider prechlich in nachbenanten stucken und feilen gehörig, etlich heller und laib brod dem landknecht geben, auch zwen zentschöpfen daran schicken, dieselben versolden, welche zentschöpfen als die vorsitzer in allen zentgerichten, in peinlichen auch bürgerlichen Sachen die ersten urtheil aussprechen und, wo ir keiner so geschickt ist, daß er in peinlichen Sachen das urtheil aussprechen kan, einem andern schöpfen, der es kan, mit einem gulden verlohnen muessen, daß dannoch sie die inwohner zu Zeilitzheim, Schultheiß, dorfmeistere und ganze gemainde daselbst, wan sie einen oder mehr übelthettigen menschen, der das leben verwirkt, haben oder betreten, solches dem zentgrafen zu Geroltzhoven oder, wo der nit vorhanden, seinem bevelchhaber zu wissen zu thun und ime dieselben übelthettige menschen über die brücken gefenglichen und, damit sie nit entwerden, wol verwart zu überantworten, dergleichen auch, wan sich ein entleibung im dorf oder markung zu Zeilitzheim begibt, daß sie die zu Zeilitzheim solches dem obbemelten zentgrafen oder seinem bevelchhaber zu wissen und, zuvor und ehe dieselben ent-

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leibten cörper begraben werden, an nehmung des leibzaichens, wie sich gebüert und herkommen, kein Verhinderung zu thun schuldig sein, und sollen, damit der landknecht und die vier gefangen irer Verstrickung und gefengnus ledig sein, ieder sein costen selber tragen, des zentgrafen diser Sachen halben wider die von Zeilitzheim am zentgericht furgenommen rechtfertigung abe und gefallen, auch bede partheien derwegen miteinander vertragen sein und pleiben und durch disen vertrage unserm genedigen herren von Wirtzburg und stift an geistlicher iurisdiction und landgerichtszwang und sonsten keinem theil an seinem alten herkommen und habenden gerechtigkeit nichts abgebrochen noch benommen sein soll, alles ohn gevehrde. Und darauf haben die obgemelte Hanß und Hanß Dieterich die Fuchs von Binbach zu Binbach, gevettern, für sich und alle ire erben, sovil sie belangt, auch Schultheiß, dorfmeister und gemainde zu Zeilitzheim, solchen guetlichen vertrag stet, vest und angenehme zu halten, zugesagt und versprochen. Zu urkund haben wir hochgedachts unsers genedigen herren von Wirtzburgs secret an disen brief thun henken, der geben ist am freitag nach dem heiligen pfingstage nach Christi unsers lieben herren geburt 1547 jähren. T r a u s t a t t , kan ich kein bericht befinden, ob sie die übelthetter sollen selbst gen Geroltzhofen antworten oder ob dieselben der zentgrafe selbst abholen soll; das befindt ich aber, als derwegen vor der zeit stritt gewesen, daß durch meines genedigen herren räthe folgende mittel, welche registrirt im ratsbuch anno etc. 4 0 fol. 28. 29., furgeschlagen. Erstlich, daß hinfuro die inwohner zu Traustatt schuldig und pflichtig sein sollen, einen ieden übelthetter, der im dorf Traustatt oder desselben markung ein malefizhandel als nemlich ein mord, brand, diebstal, notzucht und dergleichen peinlich Sachen, hand und hals antrefient, geübt und begangen, wo sie den im dorf oder markung betreten mögen, gefenglich anzunehmen und verwart in verhaft zu enthalten. Zum andern, daß die zu Traustatt in einer bestimbten zeit, dero man sich noch mit obgenantem Erhardten von Schaumberg vergleichen soll, schuldig sein sollen, solchen gefangen thetter dem zentgrafen zu Geroltzhofen anzuzaigen. Zum dritten, daß die gemelten zu Traustatt schuldig und pflichtig sein sollen, dem zentgrafen zu Geroltzhofen den betretenen und

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gefangenen übelthetter gen Geroltzhofen zu uberantworten oder zu gestatten, daß der zentgraf zu Geroltzhoven uf der von Traustatt beschelien anzeigung solchen übelthetter bei inen zu Traustatt selbst hole und in die zent Geroltzhofen führe. Von solchen furgeschlagenen mittein haben Erhardt von Schaumberg und sein freundschaft copei begert, sich darauf zu bedenken, zu oder abzuschreiben mit bitt, mitlerweile gegen den zu Traustatt an der zent zu Geroltzhoven mit der angefangenen rechtfertigung stilstand zu verschaffen. Ob aber dise jetzt erzelte mittel der von Schaumberg zugeschrieben oder nit, hab ich noch zur zeit keinen bericht. Crautheim alle diese dörfer seind alle und iede übelLilßfelt F r a n c k e n w i n d t h e i m thetter, die sie bei inen underschlaifen oder sonst in irem dori oder dessen geSchalckfelt markungen delinquiren, alsbalden zu Michelaw greifen und zu verwahren schuldig ; und Brüßberg wan sie ein solchen schadbarn mann Bischoffswindt haben, muessen sie solches dem zentVögnitz grafen alsbalden zu wissen thun, auch Lindenlach ime denselben mit guter gewarsam in Rugshoven die gefengnus zu Geroltzhofen antworten. Hainachshof Neuhauß H u m o l t s h a u s e n . wan sie ein schadbarn mann haben, seind sie dasselbig einem zentgrafen zu Geroltzhofen anzuzeigen schuldig; in was zeit aber solches beschehen soll, kan man nit erfahren, alsdan muessen sie denselben schadbarn man zu end irer markung führen und dem bemelten zentgrafen antworten. Von gestolener oder geraubter haab. Es ist vor alters ie und alwegen in diser ganzen zent bei allen zentbarn dörfern im gebrauch herkommen, welcher gebrauch auch der peinlichen halsgerichtsordnung gemeß, daß man dasienig, so von geraubter und gestolener haab bei den betretenen schadbarn leuten befunden, dem zentgrafen auch geantwort hat, der alsdan inhalt angezogener des heiligen reichs Ordnung damit gebahret; es were dann, daß solch gestoln und geraubt gut eines nachbarn (der orten der übelthetter betreten) gewesen, alsdan hat man ime dasselbig widergeben.

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Vom costen vor der lieferung der gefangenen. Und allen uncosten, so vor der antwortung uf die übelthetter gehet, bezalt dieienig gemaind und dorfschaften, in deren der schadbar man gefangen worden, auch ist man denienigen zentverwanten, so den übelthetter gen Geretzhoven gefuhret, etwas zu vertrinken oder sonst zu geben nit schuldig, es were dann, daß etliche bürgere oder andere zentverwanten uf begehren des zentgrafen an denen orten, do man die übelthetter holen muesse, iemand hülfen abholen; alsdan gibt man inen, so sie vor nachts widerumb heimkommen, von wegen meines genedigen herren von Wirtzburgs ein trunk und lest gemaine statt idem burger, so mitgangen, ein frondienst abgehen, do sie aber weiters solten, muest man inen von hochgedachts unsers genedigen herren wegen zehrung darzu geben, aber den andern zentverwanten gibt man nichts. Wie und wan die zent und ü b e l t h e t t e r beschrien werden. So einem oder mehr übelthetter und mißhendler ein peinlicher rechtstag angesetzt, solte uraltem gebrauch und herkommen nach derselbig drei tage bevor durch den zentknecht an orten, wie hernach folgt, beschrien werden. Erstlich fahet man mit dem geschrai an zu Zeilitzheim an drei orten, nemlich und zum ersten zwischen der badstuben und dem thor bei der brücken, zum andern bei der alten schenkstatt mitten im dorf. zum dritten vor dem kirchhof bei Jansen Baldings haus. Darnach zu Crautheim, zu Windtheim, zu Lilßfelt, zu Schalckfelt uf der wuestung ob der Wildfeste, bei dem schöpfen zu Dinckoltshausen, Michelaw, Brußberg, zu Alten Heinach, Bischoffswindt, Vognitz auf dem Rohre, ob dem Regelsehe bei dem creuz und zu Traustatt im dorf und an der Wartth und in allen dörfern vor beden fallthoren und bei dem kirchhofe. Aber uf den wuestungen solle der zentknecht speen ausschneiden, die einzusetzen dögen, damit glauben zu machen sei. Aber uf dem peinlichen gerichtstag werden die schadbarn zu Geroltzhoven, so man sie rechtfertigt, dreier ort beschrien. 1. Erstlich bei dem stock. 2. Zum andern bei den fleischbenken. 3. Zum dritten bei dem innern thor vor der Lamprechtin hofe.

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Und zu iedem mal soll der geschworn landknecht dem ancleger iedesmals nach der that vorschreien und der cleger hinach: ich schrei heut über mein und des lands dieb, diebio. Yerbotung der z e n t s c h ö p f e n . Aus bevelch des zentgrafen werden in peinlichen Sachen durch den landknecht die zentschöpfen drei tag vor dem angesetzten rechtstag verbott und verkundt. Aber in guetlichen Sachen ein tag vierzehen oder weniger oder mehr nach gelegenheit der Sachen durch ermelten knecht. oder wurd nach gehaltener zent alsbald ein ander tag verglichen, alsdan dörfen sie keines weitern furbietens. Vom Vorgericht.

Item so der peinlich rechtstag bestimbt worden, sollen die gerichtsschöpfen drei tag bevor verboten werden, die urgicht zu hören und sich davon mit einander umb straff seiner verwirkung zu underreden; und diß heist ein Vorgericht. Beschutzung der peinlichen gericht. Statt Geroltzhoven. alle inwohner diser dorfschaften, arm und reich, ausgenommen die besitzer uf der herren junkern, der Füchsen freihof zu Geroltzhoven, Bugshoven und Dinckoltshausen, seind uf den peinlichen gerichtstag zu erscheinen, mit iren hämisch und wehren das gericht helfen zu beschützen schuldig bei der höchsten bueß, so der oder dieselben, die ungehorsamlich und ohn erheblich Ursachen außenpleiben, zu geben verfallen sein. Zu Schalckfelt seind ebenermaßen die Eberachischen undersessen sowol als andere die peinliche gericht zu besuchen verbunden ; dan es ist derwegen ein sonder punct in dem Ebrachischen vertrag, anno etc. 61 ufgericht, also lautend: Item und zum funfzehenden, dieweil die Ebrachische underthanen zu Schalckfelt ein zeit lang hero die zent zu Geroltzhoven zu verZeilitzheim Crautheim Windtheim Lilßfelt Dinckoltshausen Michelaw Brüßberg Bischoffswindt Vognitz

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derbung der übelthetter daselbsten mit gewehrter hand besucht, sollen sie dieselbigen furter, wie bishero, auch besuchen. Aber die inwohner uf den drei Fuchsischen freihöfen, desgleichen die Ebrachischen underthanen zu Sultzheim, Herlheim, Brunstatt, Franckenwindheim, Stockheim und Aletzheim und dann die, so uf dem Heinachshof und Neuhauß wohnen, seind die peinlichen zentgericht zu besuchen und zu beschützen nit schuldig, wie Peter Eisen, vogt zu Geroltzhofen, im angehenden 1576. jähr deshalben lautern bericht gethan. Was T r a u s t a t t belangt, ob sie die peinlichen gericht helfen zu beschützen schuldig, befindet sich nichts gewiß, allein daß obgedachter Hanß Otto, gewesener burger zu Geroltzhofen, die anzeig gethan, daß sie vor der zeit alle zenten gutlich und peinlich besuchen und helfen beschützen müessen. jetzo aber pleiben sie gar außen. Humoltshausen. S t r a f f deren, so uf die p e i n l i c h e halsgericht ungehorsamlich außenpleiben. Und welcher schöpf oder zentverwanter in obgemelten flecken ohn erhebliche Ursachen und erlaubnus uf einem peinlichen rechtstag außenpleibt und nit erscheinet, der stehet in meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs ungenad und straff und mueß derselbig gemeinlich die höchste bueß bezahlen, nemlich dreißig pfund. Was uf eim p e i n l i c h e n r e c h t s t a g ungevehrlich für uncosten uf ein ü b e l t h e t t e r l a u f e t . Ein gülden einem zentknecht von der zent zu beschreien und für gericht zu gebieten. zwen gülden dem vogt. ein gülden dem zentgrafen. ein gülden dem statt und zentknecht für huetgelt und den gefangenen zu fuhren. ein malzeit den richter, schöpfen und Schreiber, und nit mehr. Wer den c o s t e n p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g , a u c h der g e f a n g e n e n a t z u n g b e z a h l e . Daran bezahlen die zentverwanten nichts, sondern mein genediger fürst und herr von Wirtzburg mueß denselben in feilen, do ir fürstlichen genaden ex officio handien, tragen und zahlen; es wer dan

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ein frembder oder sonder ancleger vorhanden, der muest alsdan inhalt des heiligen reichs peinlichen halsgerichtsordnung den costen ausrichten. U f r i c h t u n g der g a l g e n etc. Alle zimmerlent in der ganzen zent muessen galgen machen und die müller denselben ufrichten, und dan alle wagner die räder und laiter machen, die schmidt dieselben beschlagen, darüber gibt inen mein genediger herr essen und trinken genueg und sonsten haben sie kein andere belohnung. und seind dis die mueln, deren besitzer gemelt hohegericht ufzurichten schuldig, nemlich die muel zu Zeilitzheim under dem gotshaus daselbs gelegen, die muel zu Crauthaim hinder Michel Zölnern zu Rimpach und der witfrauen zur Haiburg, die muel zwischen Franckenwindtheim und Crautheim under dem closter Eberach gelegen, die muel zu Lilßfelt under Michel Zölnern zu ßimpach, die muel zu Schalckfelt, so erst diß 1575. jahrs erbauet worden, Wirtzburgisch. drei mueln zu Dinckoltshausen, item alle muelen in und außerhalb Geroltzhoven, auch Lindenlach, so alle Wirtzburgisch, und dan die muel zu Vognitz under dem herren dombdechant zu Wirtzburg gelegen, wie oft und vilgedachter Peter Eisen, vogt zu Geroltzhofen, im eingang des 1576. jahrs bericht gethan, daraus diser punct, ehegedachte mueln betreffent, gezogen. Kundschaft, daß die inwohner zu Crautheim u. Lilßfelt blutrust, Verwundung, schmachwort etc. an der zent zu verrechten schuldig. (1548.) Auszug, weß die gesessene menner zu Cr. u. L. vor alter am zentgericht zu Geroltzhoven rechtlich geörtert haben. (1515—1545.) V e r h ö r t e k u n d s c h a f t Traustatt halben, („sagen, in gedenk nit anders, dan daß die von Schaumberg zu Traustatt ein helfgericht haben, daselbst, was sich begibt, zu rechtfertigen, es sei fließend wunden, rain, stain, umb schuld etc. ime gedenk auch nit, daß die von Traustatt weder diebstal, morderei, notzucht, noch ander dergleichen ie an der zent gerügt haben"). Binbach, wo es mit der f r a i s c h l i c h e n obrigkeit hingehörig. (Bericht des Peter Eisen, vogt zu Geroltzhofen, d. d. 1576, 19. juni. „und soll darauf e. f. gn. zu bestendigem bericht nit pergen, daß Binbach ein aigen gericht hat, daran alle nidere vögteiliche sachen

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verrechtet und verbüest werden; was aber die fraischliche obrigkeit und maleiizhändel belangt, die gehören ohn alle mittel an die zent Geroltzhoven.") Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (Urgicht verlesen, wenig originell, der knecht bringt zum nachweis des beschreiens die „kennzeichen, holz oder stein, iedes ort wahlstatt". nach Verlesung der urgicht wird Übeltäterin „belehrt, daß sie einen schöpfen anspreche, welcher ihr umb gnad bitte", behufs Verfassung des urteils gehen die schöpfen hinweg in ein haus. G. 8568. sie ist auch abgedruckt bei Kohler-Scheel, Carolina, 158 f.)

Zent Grünsfeld (1663). Bezirk. Orte: Dittigheim, Dittwar, Esselbrunnerhof, Gissigheim, G r ü n s f e l d , Grünsfeldhausen, Ilmspan, Kirchheim, Krensheim, Oberwittighausen, Paimar, Schönield, Steinbach, Uhlberg, Unterwittighausen, Yilchband, Zimmern. 1 ) G a u : Badenachgau. W.-Amt: Grünsfeld. j e t z t : B a d e n : Amt Tauberbischofsheim außer Kirchheim. (Bez. A. Würzburg.) I n h a b e r : W. F r e i g u t : zu Vilchband. S c h ö p f e n : 15. G.-O.: vier hohe u. eventuell vierzehn tage darnach kleine zenten. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle. R a t h o l e n : bei f. kanzlei. A p p e l l : beim brückengericht. O r d n . : admin. 1 5 1 8 0 , 6 7 9 ( 1 6 6 3 ) . G e s c h i c h t e : (Das amt Gr., ehedem Rieneckisch, fällt infolge heirat mit der letzten erbin an Leuchtenberg.) 2 ) 1 5 0 2 macht gr. Friederich zu Leuchtenberg Gr. zum W. mannlehen, W. U. 2 8 , 2 9 . 1 5 9 2 vertrag zwischen Mainz u. Leuchtenberg; ihnen war bisher die zentobrigkeit von G. und Tauberbischofsheim zu zwei u. ein drittel gemeinsam, ersterem fallen nunmehr durch W. Vermittlung: Gerchsheim, Impfingen, Marbach, Deinstatt, Leinckheim, Hochhausen, Werbachhausen, Grünthal, Bödickheim, Oberalterheim, Großenrinderfeld, Buchen am Ahorn, Bremen, letzterem: !) Oberwittighausen u. Vilchband, ehedem bei der zent Bütthart, befinden sich 17B1 wieder bei derselben. 2 ) s. a. Schultes, bist. Beitr. 152; 1412 wird Gr. aufgrund eines erbvertrags dem grf. v. Wertheim zugesagt, s. Aschbach, Gesch. d. grafen v. Werth. U. B. 186; Krieger 1, 777, Bauer H., Beitr. z. Gesch. v. Gr. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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1669 1684 1715

Zent Grünsfeld. Zimmern, Grensheim, Grünsfeldhausen, Beymer, Ilmspant, Bietigheim, hof Steinbach, Distelhausen, Dietwar, Gissickheim u. Schönfeld zu. von den L. räthen wird eine zentordnung verfaßt, W. ü. 14, 22; admin. 18037, 796, 1. div. 32, 101. fällt G. mit der zent bei aussterben der L. an W. zurück. verkauft Echter einige güter an W. unter hinweis auf die von E. erkaufte zent auf dem dorfe Gissigheim, 1. div. 39, 8. (1619 verliehen s. admin. 1 9 1 3 6 , 875). vertrag mit Mainz wegen der zentfälle zu Impfingen u. Schönfeld: es wird auf den vertrag von 1592 verwiesen, 1. div. 41, 145. vertrag mit kloster Stefan in W. wegen der blutrust zu Vilchband; diese verbleibt dem kloster, 1. div. Joh. Hartm. 344. bericht über das zentgefängnis, admin. 7498, 389. '

Ordnung der z e n t G r ü n s v e l d t . (1663. admin. 15180, 679.)

Wir Johann Philipps, bischof zu Würtzburg und herzog zu Francken etc., demnach durch den tödlichen hintritt und absterben des hochgebornen fürsten Maximilian Adam, landgrafens zu Leuchtenberg, grafens zu Halß und Bussig etc., christmilten andenkens, statt und ambt Grünsveldt mit allen pertinentien, recht und gerechtigkeiten uns ujid unserem hohen stift Würtzburg aigenthumblich lehen an- und heimbgefallen, worunter auch die hohe zentbarliche Jurisdiction begriffen, als haben wir gedachte unser ambt und cent Grünsveldt deren altherkommen mit seinen gebrauchen, gewohnund gerechtigkeiten folgenter maßen beschreiben und umb der nachkommenden willen zusammen verfassen lassen mit öffentlicher vorbehaltung, was hierinnen nit gesetzet und doch an unser cent wissentlich herkommen, daß durch dise unsere Ordnung nichts begeben, sondern dieselbe zu mündern und zu mehren uns, unseren nachkommen und stift austrucklich vorbehalten sein und bleiben solle. Yerspruch, schütz und bann. Von der zeit mehrgedachtes tödtlichen hintritts weiland Maximilian Adams, landgrafen zu Leuchtenberg seeligen andenkens, hat übergesetzte unsere cent zu Grünsveldt niemand einigen versprach noch schütz hergebracht, sondern dieselbe ist uns und unseren nachkommen am stift iederzeit regierenden bischofen zu Würtzburg und herzogen zu Francken als einzigen verspruchs- und schutzherrn, wie oben gemelt, allain zugehörig und underworfen.

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In dise cent gehören nachvolgende statt, dörfer, mühlen und wüestungen. Statt Grünsveldt. Diettigheimb sambt den höfen. Stainbach. Diettwar. Kirchheimb. Schönveldt. Ilmspanth. Crenßheimb. Under- und Oberwittighausen. Zimmern. Uhlberg. Gissigheimb sambt den höfen. Esselbronn. Grünßveldthausen. Paymar. Wievil schöpfen an dem centgericht zu Grünsveldt sitzen und in weß namen dieselbige angenommen werden. Aus oberzehlten orten werden fünfzehen centschöpfen, so sonsten eines ufrichtigen wandels und guten leymuths sein sollen, erwöhlet. an denen gibt: Statt Grünsveldt zwen. Diettigheimb einen. Diettwar einen. Kirchheimb einen. Schönveldt einen. Ilmspanth einen. Crenßheimb einen. Underwittighausen einen. Zimmern einen. Oberwittighausen einen. Villichbandt einen. Gissigheimb einen. Grünßveldthausen einen. einen 30*

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Obernante schöpfen sollen in namen eines iederzeit regierenten bischofen zu Würtzburg und herzogen zu Francken, dan eines hochwürdigen dombcapituls daselbsten angenommen und mit denen gewöhnlichen schöpfen aid und pflichten belegt werden. (Schöpfenpflicht u. aid. Kirchheimber schöpfenaid.) Wieviel hohe und gemeine centgericht im j ä h r , zu was zeiten und wo sie g e h a l t e n werden. Bei unserer cejit Grünßveldt ist herkommens, daß jährlich außer den peinlichen gerichten vier hohe centgericht, nemblich dienstag nach reminiscere, trinitatis, Michaelis et Luciae und iederzeit auf dem rathhaus daselbsten gehalten und, was bei denenselben gerichten nit erörtert, in vierzehen tagen hernach durch ein kleine cent, die nit beheget, sondern bei dero nur die negstgesessene schöpfen erscheinen sollen, vollends gefertiget werden, und sollen bei disen hohen gerichten von iedem centbaren ort der vierte theil underthanen, wie es die betrifft, mit ihren besten Wöhren erscheinen, welcher nun ohne erlaubnuß oder ehehafte ursach außenbleibt, soll nach, erkantnus des gerichts zu großer und dem verbrechen gemeßer straf alles ernstes angehalten werden, wessen sich unser centrichter und verwante jetz und inskünftig gehorsambst zu verhalten haben. Was iedes dorf an diser cent zu rügen schuldig. An berührte unsere zent Grünßveldt gehören nachfolgente statt, dörfer sambt ihren markungen, begriff, umbfang und was in ieder markung an höfen, mühlen und Wüstungen begriffen und gelegen, nemblichen Grünßveldt, die statt ist uns und unserem stift mit allen hohen und nideren fällen an- und zugehörig und müssen alle hohe und nidrige fäll, so sich in der statt und markung begeben, an unsere cent gebracht, gerügt und verbüßet werden. Diettigheimb, Ilmspanth, Creinßheimb, Ober- und Underwittighausen,

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Grünßveldtzimmern, Paymar, G r ü n ß v e l d t h a u s e n sambt den höfen: S t e i n b a c h , U h l b e r g und L i e n l a c h , so sambtlichen in unser ambt Grünßveldt gehörig, seind mit allen hohen und nideren centfällen der cent verwant und zugethan, auch alle fäll, so sich daselbst oder in der markung sambtlichen begeben und zugetragen, nichts ausgenommen, zu rügen, besonders aber: mord, mordgeschrei, fließende, bindbare wunden, diebstahl, wildfang, daubenschläg, nothzucht, ehebrechung, befehdung, falschen betrug von ehlen, maß, gewicht und andern, rain und stain, so gefährlich verrucket und ausgerissen werden, offene brand, Zauberei, rauberei, verwegwarten mit gewapneter oder gefälter hand, stoßen, treten oder werfen, davon ein mensch stirbt oder gelähmbt würde, todte cörper aufheben; item da einer die obrigkeit injurirt oder schilt, auch andere hohe schmachsachen, daraus leib und lebensgefahr folget oder die clagen peinlich geschehen, und sonsten alles und iedes, so ein leibsverwürkte straf uf sich trägt. Villichbandt. In unser ambt Grünßveldt gehörig, ist außer des closters zu sanct Stephan angehörigen hof mit dem begriff und umbfang gleich andern centbaren dörfern unserer cent daselbsten in allen hohen und nideren, besonders aber hieroben schon erzehlten centfällen verwant und underworfen. D i e t t w a r und S c h ö n v e l d t . Obwohlen diese beede flecken mit der vogteilichkeit Churmaintz und dem ambt Bischoffsheimb an der Tauber gehörig, seind iedoch alle hohe und gemeine centgericht zu erscheinen und negstgedachte centverbrechen zu rügen schuldig und verbunden. Kirchheimb, unserm adeligen stift sanct Burckhardt bei Würtzburg und denen von Geyer zugehörig, besuchen ingleichen alle gericht und seind an die ceint, vermög ihrer absonderlichen pflichten, alle darin gemelte fäll anzuzaigen schuldig. Gissigheimb, sambt den höfen zu E s s e l b r o n n dem Echtem von Messelbronn zuständig, seind durchaus mit allen fällen centbar, müssen alle gericht

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besuchen und, was alda vorgangen, soll von denen daselbst gesessenen zentschöpfen angezaigt und gerüget werden. W a s in o b g e d a c h t e n d ö r f e r n von der cent g e f r e i e t und w a s g e s t a l t e n . Der freihof zu Villichbandt, dem closter zu sanct Stephan in Würtzburg zuständig, ist unser cent dergestalt befreiet, daß der beständner oder hofbauer die hohe und gemeine centgericht, wie andere centverwante, nicht zu besuchen und die gebühr daran zu leisten schuldig, iedoch, da die in zentbaren sachen beklagt, daran recht zu geben und zu nehmen, auch da sich malefizsachen zutrügen oder mißthätige personen darein verfügen und ufhalten wolten, dieselbe heraußer uf zentbaren grund und boden ohne verzug zu lifern und zu antworten schuldig und verbunden sein solle. Von c e n t r i c h t e r s , c e n t s c h r e i b e r s , s c h ö p f e n , l a n d k n e c h t s a m b t , p f l i c h t und b e l o h n u n g . Centrichtersbelohnung. Es würd der blutbann von iedem regierenden fürsten und bischofen unseres stifts Würtzburg und herzogthumbs zu Francken craft kaiserlicher und königlichen privilegien und freiheiten verlihen und also ieder centgraf mit pflichten und aiden uf- und angenommen. deme soll neben seiner ordinari jahrsbestallung der dritte theil an den einfallenden centbueßen, wie auch in den dreien centbaren dörfern Diettwar und Schönveldt, so Maintzisch, und zu Gissigheimb, so Echterisch, jährlich sechseinhalb malter habern, das centfutter genant, geraicht und gegeben werden; daran gibt Schönveldt malter, Gissigheimb malter und Diettwar 3 malter. Centschreibersbelohnung. Nachdem bei diser unserer cent herkommen, daß der ambt- und stattschreiber zue gedachtem Grünßveldt auch cent- oder gerichtschreiber ie und allewegen gewesen, der aber der herrschaft allain und nit dem gericht geschworen, dahero von der cent bis dato kein absonderliche belohnung empfangen, als wollen wir hiermit gnädigst zulassen, daß ihme erstlichen von beeden strittigen partheien in allen vor- und anbringen sambt darauf verfasten rechtlichen urthel vier batzen, anderns von einem guetlichen aber zwen batzen, dann

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drittens von zeugenverhör zue protocoliren und zue mundiren, es seien deren gleich viel oder wenig, drei batzen in denen gemeinen gerichten von den eingehenden urtheilgelt vor seine mühe geben und gevolgt werde. Schöpfenbelohnung. In dem dritten articul ist schon mit mehrerm gemelt, daß diß centgericht mit fünfzehen schöpfen besetzet werden solle und ist derselben belohnung, so ihnen jährlichen außer fünf gülden von der herrschaft wegen von den gemeinden gereicht und geben würd, nemblichen den beeden schöpfen zu Grünßvelt iedem insonderheit vier gülden an gelt und eine wöhl laubholz, dan den andern gesambten schöpfen von den benambsten dreizehen zentbaren dorfschaften iedem, so oft sie bei den ordinari gerichten erscheinen, ein reichsthaler für seine mühe, zehrung und versaumbnuß. von den clagenten partheien gebühret ihnen zehen batzen, das urtelgelt genant, worvon sie den centschreiber befridigen, das übrig vor sich behalten mögen. Landknechtsbelohnung. Der land- oder centknecht solle von unseren beambten mit pflichten uf- und angenommen und von unserem ambt Grünßveldt jährlich mit zwölf gülden an gelt nebens vier malter korn und zwen wagen holz besoldet werden und seind ihme unsere centverwanten wegen einiges vorgebietens oder dergleichen mühewaltung außer der peinlichen gerichten nichts zu geben oder zu entrichten schuldig. W i e die s c h ö p f e n und gemeine c e n t v e r w a n t e n zu den p e i n l i c h e n h o h e n und g e m e i n e n c e n t g e r i c h t e n e r f o r d e r t w e r d e n und w e l c h e r g e s t a l t d i e s e l b e zu e r s c h e i n e n s c h u l d i g . Wan peinliche gerichtstäge zu halten angestellet, ist von alter herkommen, daß unser centgraf, nachdem e er dessen aus unserer canzlei verständiget, solchen peinlichen gerichtstag, wie nit weniger alle und iede hohe und gemeine zentgericht den schöpfen und zentverwanten drei tag zuvor durch den landknecht hat denunciren und an sonderbaren orten mit folgenten Worten ausschreien lassen: So gebiete ich des hochwürdigsten fürsten und herrn, herrn N. N., bischofen zu Würtzburg und herzogen zu Francken, meines

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gnädigsten försten und herrens, peinlich-, cent-, hohe- oder gemeine gericht von land und leuten wegen, wie es von alters herkommen und noch recht ist, als heut über N. tag, wochen an der gewöhnlichen statt zu erscheinen und, was sich gebühret, zu leisten. Welcher oder wer nun über dieses ausschreien ungehorsamb außenbleiben würde, der ist (da nit erhebliche Ursachen vorgewendet werden) zur straf verfallen, darbei soll es nochmalen gelassen werden. Von h e g u n g des g e r i c h t s . Wan nun die centschöpfen und beisasse erfordert und betagter maßen am centstuhl erscheinen und erstlichen unser centgraf seine gemeine fragen, ob die cent genugsamb besetzet und ob es an der rechten tagzeit seie, das iederman rechtens verholfen werden könne, und dasselbig von den schöpfen mit ja bestätiget, so sollen unsere hohe und nidere centgericht, inmaßen von alters herkommen, nachfolgenter gestalt von dem centgrafen geheget werden. Darauf sollen zum ersten die namen der centschöpfen und undertanen verlesen werden und, welche ohne ehehafte Ursachen außenbleiben, ieder umb zwen reichstaler gebüßet werden. Zum andern soll ihnen die centordnung, wessen nemblichen sich ein ieder centman zu verhalten, fürgelesen werden. Zum dritten soll ein ieder bei seinen pflichten anzaigen, was er rugbares wisse, so uf die cent gehörig, inmaßen oben specificiret. Zum vierten last der centgraf durch den centbüttel ausrufen, wer bei der cent zu klagen habe, der solle es thun. Zum fünften sollen die angebrachte rügen, clag und antwort durch den centschreiber fleißig protocolirt werden; da nun zum sechsten alles angehört, soll centgraf nach altem herkommen und brauch in einer ieden sach einen centschöpfen die urthel befehlen und ubergeben, der spricht, er wolle sich mit seinen mitcentschöpfen bedenken; darauf tritt der centgraf ab und, wan er wider erfordert würd, fragt er den centschöpfen, deme er das urthel ubergeben, des urthels. Der spricht: herr centgraf, es ist ein urthel durch den centschreiber in Schriften verfast, wan die partheien uflegen die schuldige gebühr, soll es verlesen werden. Uf solches legen die partheien auf, was dem centgericht und Schreiber von ieder clag und antwort, dan vom urthel, kundschaft und dergleichen gebühret, darnach würd

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zum siebenten das urthel zu verlesen von dem centgrafen anbefohlen. Von den g e m e i n e n centbueßen. Hausfridbrechen, als da einer dem andern mit gewalt in seine vier pfähl lauft und den hausman beschädigt oder zu beschädigen begehret, vierzig pfund. Verwegwarten mit gefülter oder gewapneter hand, als mit steinen, bleikuglen, waffen, knittlen und dergleichen, beim tag zwainzig pfund, bei der nacht vierzig pfund. Rain und stain, so gefährlich verruckt oder ausgerissen werden, die höchste bueß, vierzig pfund, oder höhere gelt- oder leibsstraff nach ermäßigung und befehlung gnädigster herrschaft. Stoßen, treten oder werfen, davon einer gelähmt wiird, vierzig pfund. Stoßen, treten ohne blutrüst und, da es blau oder beulen gewinnet, zehen pfund. Werfen mit stainen, bleikugeln, gefährlichen waffen und nit treffen; doch da der wurf gerathen, leibs und lebensgefahr erfolgen möchte, die höchste bueß vierzig pfund. Item da einer die obrigkeit, gericht oder andere personen injurirt, schmähet oder schilt, nach gelegenheit und verwürkung zehen gülden oder vier wochen in thurn. Wider die gesprochene urtheil ohne appellation frefentlich zu reden, vierzig pfund. In gehegten gericht einander schlagen, freventlich antasten oder übel nach und zuereden, zwainzig pfund. Verschweigung gemeiner rügen iedes centverwanten, zehen pfund. Dergleichen ruegmeister sollen in verschweigung obangedeuter fällen unnachlässig auch höher gestraft werden und, weilen man zu diser zeit in vilen andern fällen kein gewisse maß der bueßen setzen kan, als würd es bei erkantnus des centgerichts gelassen, wie hoch dergleichen frefel noch mehr zu verbueßen und abzustrafen sein. Dise und alle einfallente centbußen seind uns allain zuständig, iedoch wollen wir, daß dem centgrafen vermög seines bestallungsbrief der dritte theil daran gevolgt werden solle. Die andere gelt oder extraordinari strafen aber, so bei unserer canzlei oder sonsten von ambtswegen umb größerer verbrechen (ehebruch etc.) gesetzt werden, seind uns allain zugehörig, wie dan sowohl von denen als obangeregten centbußen bei unserer Cammer ordentliche rechnung jährlich zu erstatten.

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Von andingnng der p a r t h e i e n und wortredner. Wer bei unserer cent zu Grünßveldt zu clagen und einen andern gerichtlich vornehmen will, der mag sein wort uf erlangte erlaubnuß selbsten mündlichen vortragen oder in Schriften übergeben oder auch durch einen andern, er sei in diser cent gesessen oder nit, anbringen lassen; kan und mag alsdan sich mit deme der belohnung halber, so gut er kan, vereinbaren, allain die schöpfen seind einem oder andern theil sein wort zu thun und vorzubringen nicht schuldig. Wie in zweifentlichen sachen rath geholet und wohin a p p e l l i r t werde. Wan unsere zentschöpfen eines urtheils nicht verständig oder sonsten in ihrigen votis und stimmen zweispaltig und ihnen raths zu pflegen von nöthen, so wollen wir, wofern die sachen in etwas schwer und wichtig und unsere beambten derselben zu wenig, daß solches bei unserer canzlei auf des verlustigten theils costen geschehen und daselbsten rath geholet; wie nit weniger, so ein oder ander theil von einem ergangenen urtheil beschweret zu sein vermeint, würd ihme gleich in fußstapfen oder gewöhnlicher zeit der 10 tagen zu appelliren erlaubt, doch dergestalt, daß solche appellation anderer orten nicht, dan vermög kaiserlichen und königlichen Privilegien und freiheiten an unser und unser stifts oberste cent und bruckengericht zu Würtzburg geschehe und zugelassen werden solle. Von a n t w o r t u n g m i ß t h ä t i g e r personen. Wan in einem oder anderen centbaren dorf sich mordthaten, entleibungen, rauberei oder andere dergleichen unthaten begeben oder sich mißthätige personen darinnen ufhielten oder schadbare leut wissentlich angezaiget würden, sollen dieselbe alsobalden durch den centgrafen, landknecht und andere hierzu verordnete vil oder wenig, nachdeme es die noth erfordert, in berührten centbaren dorfschaften, ohngeachtet weme die vogtei zuständig, gegriffen und abgeholet werden, so seind deswegen alle und iede zentverwante in disen und allen andern fällen auf erfordern mit ihren besten ober- und underwehren, wie auch, da von andern in nöthen oder Vergewaltigungen die cent angeschrieben, zu erscheinen und, soweit die cent gehet oder die beambten mitraisen, auf ihrer ieden gemeind costen zue folgen schuldig.

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Von gestohlener hab, so bei den ü b e l t h ä t e r n gefunden. Es sollen gestohlene hab und gueter, so bei dergleichen schadbaren leuten gefunden, denienigen, so beweislich darthun, das solche ihnen zuständig, widerumb behändiget und zugestellet werden; widrigenfalß sollen sie bei unserer cent verbleiben, davon uns der centgraf ordentliche bericht und rechnung thun und leisten solle. Von costen, ehe die mißthätige personen an die cent gelifert und in peinlichen rechtfertigungen. Bei diser unserer cent ist nicht weniger herokommen, daß ofternante centbare dörfer alle die uncosten, so durch und durch under ihnen uf gleiche anlag gestellt werden sollen, welche sowohl von der liferung und antwortung mißthätiger leut, als auch mitler zeit der execution aufgehen, allain zu tragen und zu entrichten schuldig, Damit aber hierinnen kein Übermaß gebraucht werden möcht, als sollen alle die costen peinlicher rechtfertigungen der schon hiebevor publicirten centordnung gemäß gemacht und entrichtet werden. Was nun dem centgrafen, centschreiber, schöpfen, landknecht, allen und ieden in peinlichen rechtstägen gebrauchten personen, poten und dergleichen ieden vor seine mühe gebühre, solle ebenfalß gedachter Ordnung von ihnen sambtlichen nachgelebet werden. Da aber ein sonderbarer cläger vorhanden und selbiger in der cent Grünsveldt seßhaft oder nit, so soll derselbe den costen allain bezahlen. Were nun ein solches aus augenscheinlicher mittels Unmöglichkeit von deme, der in der cent seßhaft, nit zu erhalten, sollen dise costen, wie zum öftern gemelt, von den centverwanten zu gleichen theilen bezahlet werden. Von besichtigung und nehmung der leibzaichen. Wan einer in diser cent oder centbaren dörfern grund und boden entleibet oder sonsten tod gefunden würd, so solle dasselbig sobalden angezaigt und von denen hierzu hiebevor gebrauchten personen besichtiget, das leibzaichen genommen und die todte cörper zu erden bestätiget werden.

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Zent Grttnsfeld.

Die uncosten sollen von dessen entleibten freundschaft (wofern sie bei sathsamen mitten), wo nit, durch die sambtliche centverwanten zu gleichen theilen entrichtet werden; hierinnen soll kein Abermaß gebraucht werden. Prozeß in c r i m i n a l s a c h e n . (Halsgerichtsordnung.) (Nach Verlesung der urgicht soll der zentgraf den armen fragen, ob er geständig; leugnet er, so bestätigen jene die zwei schöpfen, sonst nach der Carolina.) Von a u f e r b a u u n g g a l g e n , stöck und p r a n g e r . Was zue auferbauung, reparirung und erhaltung der gefängnus, stöck und pranger von nöthen, ist herkommen, daß solche von unserem ambt erhalten und die darzue verwenthe uncosten von uns, dem centherrn, der galgenbau aber von unsern centverwanten zu gleicher anlag bezahlet werde. Desgleichen solle der nachrichter sambt den seinigen von den Centangehörigen allain vor seine mühe iedesmahls belohnet und befridiget werden. Von b e s i c h t i g u n g der maß, ehlen und f a l s c h e m g e w i c h t , wie oft die d u r c h s j ä h r besichtiget. In den gesambten centbaren orten werden die ehlen, maß und gewicht, als in unserer statt Grünßveldt durch die verordnete Schätzer und andere verpflichte personen, aber uf den dorfschatten durch Schultheiß und bürgermeister zu underschiedlichen zeiten im jähr und, so oft man es für rathsamb befindet, auch sogar in geheimb und ohnvermerkter weis besichtiget, was dan strafbar, soll in der statt bei rath, außerhalb bei unserem zentgericht verbüßet und abgestrafet werden.

Zent Hart (nach 1513). B e z i r k . Orte: Archshofen, Bieberehren, Bolzhalden w., Crainthal, (Teglingen, Erdbach, Gossenmühle (Gostendorf), Holdermühle, Klingen, Münster, Neubronn, Niederrimbach, Niedersteinach, Oberndorf, Queckbronn, Röttingen, Schirmbach, Schön, Sehehof w., Standorf, Strüth, Tauberrettersheim.*) 1 7 3 1 : zum teil bei zent Röttingen. Gau: Taubergau. W . - Ä m t e r : später z. teil Reigelsberg u. Röttingen (1574). B e z . - A . : Ochsenfurt; Würt. OA. Mergentheim. I n h a b e r : W. u. Brandenburg (beide waren durch fragende zentgrafen vertreten), später die zent zerrissen (s. d. 0.). Ordn.: Standb. 401£, 373 (1513), Jul. Zentb. f. 566—571. G e s c h i c h t e : 1345 verkauft Krafft v. Hohenlohe das halsgericht an der Hart an W., 1. div. 73, 73, Standb. 592 sub Röttingen, lib. emt. 59. 1466 bericht des Röttinger amtmanns, das das halb nach Röttingen, halb nach Ereglingen (Brandenb.) gehörige zentgericht uf der Hart etwo vil jare geruhet gelegen, admin. 17835, 766. 1513 Verzeichnis der ämter u. dörfer, 1. div. 12, 8., Standb. 401£, 373. Zentgericht

uf d e r H a r t , (1513.

so i t z o in e i d e r n

ligt.

Standb. 40V/2, 373.)

Das zentgericht uf der Hart hat halb gein Botingen u. das ander halb gein Creglingen gehört u. iede herrschaft hat das zum halben teil besetzt mit einem schultesen; aber m. gn. h. v. Wirtzpurg leihet in beiden den bane.

dorm haben nachgeschribne stett, dorfer, weiler,

hof, Wüstungen etc. gehört n. sein zentpar mitsampt der manschaft R o t t i n g e n Wirtzpurgisch

200 man ongef.

C r e g l i n g e n margrafisch

100

Bei erlöschen der zent (anf. d. 16. jh.) fallen die orte teils an die zent Röttingen s. d., theils an das brand. halsgericht Creglingen.

478

Zent Hart.

Biberern 1 f Tauberrettersheym ) Konigsteynisch (120 Neunbronn Rosenbergisch 30 Rympach hern Jorgen Truchses 20 Clingen Konigsteynisch 7 Creyntale margravisch 15 Archshoven | Rotenbergisch u. ( Holdermule J Lochinger ( ^ Schirmbach margrefisch 15 Steynach Ehenheims 16 Monster hern Zeysolf v. Rosenberg 30 Oberndorf Linhart von Rosenberg 10 Standorf ) . , 10 Ertbach } margravlSCh 10 Queckbronn Hoelochisch 5 Zu der Schone, ein hof, Rotenbergisch 2 Struet, ein weiler, pfarrt gen Rotingen, ist der Carthausen zu Duckelhausen, hat 10 Gostendorf, die mule, so gein Rotingen gehört 1 Item ein wustung Sehe und Boltzhalden ligen nit weit von Rotingen, ist itzo alles wüste. Item obgemelte zentgrafen, der zwen sind, thut jeder ein frag umb die anderen. H a r t t , d i e f ü n f und z w a i n z i g i s t e z e n t . (,Tul. Zentb. f . 566—571.)

Dise zent ist nit vil jähr und lenger, dan sich menschengedenken erstreckt, geruth gelegen, wie sie dann jetziger zeit noch nit geng oder in esse ist. Der marggraf hat Kreglingen und andere seine flecken daraus gezogen und ein aigen halsgericht, auch stock und galgen zu Kreglingen ufrichten lassen. So folgt hernach ein instrument, wie Sigmundt Truchseß contra Brandenburg von wegen eines, der sich zu Rimpach selbst erhenkt, protestirt. so hat er auch, wie das alt zentbuch vermag, in der canzlei angezaigt, wie die von Rosenberg von wegen des dorfs Munster gleicher gestalt contra Brandenburg protestirt und keiner gerechtigkeit gestendig sein wollen.

Zent Hart.

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Desgleichen solle Hohenloe gethan haben von wegen des dorfs Stainach. Also wurd die zent zerrissen und seind ein gute zeit hero die übelthetter, so zu Rötingen und andern Wirtzburgischen dörfern und orten sich betreten lassen, in der statt Rötingen (der enden durch die rathspersonen daselbst ein halsgericht besetzt und daran clegern und beclagten iedem uf sein begehren ein schöpf aus dem ring das wort geredt) gerechtfertiget und gestrafft worden. Wo der ban d i s e r z e n t e m p f a n g e n w e r d e n solle. Wie sich aus dem zentgrafenbuch fol. 6 bescheint, so soll der ban und das zentgrafenambt diser zent von einem bischof zu Wirtzburg empfangen werden, wie dann Hanß Schmidt am sabath post purificationis anno 1419, dann Fritz Bentner und Hanß Gosswein feria quinta post nativitatis Christi anno 1430 dasselbig von bischof Johan von Brun empfangen, inhalt gedachts zentgrafenbuchs. W e m das z e n t g e r i c h t uf der Hartt zugehört. Sonsten befindet sich im andern buch bischof Rudolfs fol. 8, item contr. Laurent« 2 fol. 156, item 1 divers, formarum Conradi fol. 32 und dann im alten zentbuch am 30. blat, daß die eltesten diser zent halben die anzaige gethan haben, daß gedacht zentgericht uf der Hartt hat gehört halb gen Rötingen und halb gen Kreglingen und iede herrschaft hab das zum halben theil besetzt mit einem schultheisen und mein genediger herr von Wirtzburg hab beden den ban geliehen und dise zwen zentgrafen hab ieder ein frag umb die ander gethan. W i v i l f l e c k e n in dise zent g e h ö r e t . Und in dise zent (wie obgemelter alten menner bericht laut, auch man es sonst in obgemelten buchern findet) haben nachfolgende stett, dörfer, weiler, höf und wuestung etc. mit iren manschaften gehört, nemlich: Rotingen Bibereren Tauber-Retterßheim Klingen Strüet

Wirtzburgisch

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Zent Hart.

Kreglingen > Creinthal I S t a n d orf 1 marggrävisch. Ertbach I Schirmbach j N e ü n b r o n , Rosenbergisch. E i m p a c h , Truchseß zu Baldersheim. A r c h s h o v e n , Rottenburgisch n. Lochner. H o l d e r m n e l , Rottenburgisch. S t a i n a c h , Ehenheim. O b e r n d o r f , Rosenbergisch. Q u e c k b r o n , Hohenlohe. Zu der S c h ö n , ein hof, marggrefisch. G o s t e n d o r f , die muel, Röttingen. Ein wuestung S e h e h o f und B o l t z h o l d e n , auch wust, ligen nit weit von Röttingen, ist alles wuest. M u n s t e r , Rosenbergisch. Nota: Zaißloff von Rosenberg hat nit gestehen wöllen, daß diß dorf Munster in die zent Harth gehörig, sondern hat furgeben, es gehöre mit der fraischlichen obrigkait gen Halmerstetten, wie solches die Schriften, so verschienes 1510. und 11. jahrs, aines gefangenen halben, den die Wirtzburgischen aus Munster genommen, ausweisen. Z o l l uf der Harth. Doneben stehet auch in obgedachtem alten zentbuch, daß sich in zweien registirn findet, daß man vor jahrn uf der Harth gezollt habe, derselb zoll sei aber in vil jähren nit genommen worden, darumb die straße an demselben ort nit ganz gewest ist, und daß die besteltnus köstlicher gewesen wer, dan der zoll. Wie Sigmundt Truchseß v. Balderßheim contra eines, der sich zu Rimpach selbst erhenkt, protestirt. (not. instr., d. d. 1541. 10. aug.) Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (fehlt.)

Brandenburg

Zent Hartheim (1614). Bezirk. Orte: Hartheim, Rüdenthal, Schweinberg, Steinfurt (außerdem verschiedene mtihlen). 1 6 6 3 : Birkenfelderhof, Bretzingen, Hartheim, Hochfelderhof, Höpfingen, Pillfringen, Rüdenthal, Schlempershof, Schweinberg, Steinfurt, Waldstetten. 1 7 3 1 : sind an mühlen die Dechants (Kniebrech- oder Wolferts-)) LindenMittel- und Steinmühle genannt. G a u : Wingarteiba. W. Ä m t e r : vogtei Hartheim (amt Schweinberg), später amt H. j e t z t : B a d e n , amt Tauberbischofsheim. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 14, später 12. G.-O.: später jährl. drei gerichte. Z u s t ä n d i g k . : peinl. fälle, schelte, Schläge, stein und rain. R a t h o l e n u. A p p e l l : bei der f. kanzlei. O r d n . : d. 1614 (KarlsruheGenerallandesA.) und 1663, admin. 17834,766. G e s c h i c h t e : Das amt Schweinberg oder Hartheim fällt von Boxberg an Wertheim. 1399 vertrag zwischen Joh. v. Wertheim und Eberhard v. Hartheim wegen der zent H., wornach letzterer macht haben soll, schädliche leute anzugreifen, s. Aschbach, Gesch. d. Grf. Werth. U. B. 168. 1556 wird Stolberg durch W. mit Schweinberg und Hartheim belehnt. 1596 Eberstein. 1612 erfolgt nach abieben der Eath. v. Crichingen der einzug des amtes durch W., s. Schlütes hist. Sehr. 133. 1630 entscheidet das reichskammergericht kraft vertrag zwischen W. und den Hartheimschen erben von 1612 zu gunsten W.; der rest 1656 an dieses abgetreten. 1656 vertrag mit Mainz: Werbach an M. abgetreten, das Schloß zu H., ferner die zent über Höpfingheim, Bretzingheim nnd Bülferingen an W. in Waldstetten sollen jedoch allein die W. unterthanen K n a p p , Würzburger Zent. I.

31

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Zent Hartheim.

aus der Mainzer zent entlassen werden, der Mainzer freihof zu Höpflngheim soll unangetastet bleiben, 1. div. 39, 247,1. div. 40, 1. 1666 vertrag mit Mainz: Werbach kommt mit der zent durch kauf an W., 1. div. 40, 427. 1 6 8 4 vertrag m. M.: an W. abgetreten die zent zu Hainbrunn, Hainstatt, Gottersdorf, Waldstetten, Kummersdorf, der Wolferstetter distrikt u. hof, an M. die W. Untertanen zu Hollerbach, Oberscheidenthal, Sandenhof, hof zu Wettelsdorf, Windischbuch und Hausen, 1. div. Joh. Hartm, 357. 1691 tausch mit Pfalz, wodurch Gerichstetten (für Muckenloch) an W. fällt, 1. div. 45, 312. 1715 bericht über das zentgefängnis, admin. 7498, 389. (Kundschaft über die gerechtsame der v. Hartheim, 1423, (Karlsruher Generallandes-A.), weistum 1424, Grimm Wst. 3,558, W. gerechtsame 1585, admin. 17627, 761.)

Centgerichtsordnung über das dorf Hartheim. (1614. Karlsruher Qeneraüandes-A.)

Wir Julius etc. obwohln von unsern hochgeehrten herrn vorfahrn u. unserm stieft die wohlgeborne graven zue Werttheim die cent Hartheim (darein dann zuvorderst Hartheim, Schwainberg, zwen höve zue Rüdenthal, Steinfurth, item die Wolffarts- u. andere mühl uf der Erff bies zur Lindeismühl inclusive, alles mit ihren begriffen gehörig) zue lehen getragen u. letzlich uf Elisabetham freifrau zue Crichingen, geborne grävin zue Stolberg u. Wertheim, als andere grave Ludwigs zue Stolberg u. Königstein nachgelassene dochter, devolvirt u. kommen, so hat iedoch der wohlgeborne Wilhelm, freiherr zue Crichingen u. Pittiggen, als träger neben obbemelter Elisabethen, freifrauen, seinem gemahl, noch bei dero lebzeiten d. a. 1599 obberührte cent Hartheim freiwillig uns u. unserm stift refutirt, ubergeben u. eingehendigt, alles vermög capitulation, lehen u. aufschreibbriffen, derowegen wir solche erweente cent, das alt herkommen mit seinen gebrauchen, gewonheiten u. gerechtigkeiten volgendermaßen beschreiben u. zuesamraen verfassen lassen, iedoch mit öffentlichem vorbehält, was hierinnen nit gesetzt u. doch an unser cent wissentlich herkommen, das durch diese unsere Ordnung nichs begeben, sondern uns, unsern nachkommen u. stieft dieselb zue mindern u. zue mehren austrücklich vorbehalten sein u. bleiben solle. In ofternante diese cent gehören, wie obangedeut, Hartheim, Schweinberg, die zween höve zu Rüdenthal, Steinfurth, item

Zent Hartheim.

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die W o l f f a r t s - u. andere mühlen, diesseits der Erb gelegen, bies zur L i n d e l s m ü h l e n inclusive, alles mit ihren begriffen. Das centgericht zu bemeltem Hartheim ist anjetzo allein under eines ie zue zeit regierenden fürsten u. bischofen zue Würtzburg schütz und verspruch. Wan in obgedachten dörfern, hofen, mühlen, auch dero bezirk miesthätige personen zue gefenglicher Verwahrung gebracht u. nach befindung ihrer verwirkung für peinlich recht gestelt werden solle, so werden dieselbe peinliche halsgerichten zue Hartheim under dem freien himmel uf alle zuetragende fäll gehegt und gehalten. Die peinliche gericht sollen u. werden iederzeit durch den centrichter in namen und anstatt des iederzeit regierenden fürsten u. bischofen zue W. gehegt (folgt d. übl. formel). Do peinliche gericht angestelt u. gehalten, weiln von alters herkommen, das solche iedesmals u., so oft von nöten, mit vierzehen qualificirten u. tüglichen personen besetzt gewesen, lassen wir es darbei auch bewenden, iedoch das solche sein sollen 12 gerichtspersonen und denselben zween von Schwainberg, so am besten dorzue qualificirt, zuegeordnet u. dieselbe alle mit gewöhnlichem schöpfenaid, welcher hernach gesetz würde, in annehmung beladen werden sollen. Und do ein schöpf uf erfordern nit erscheint, soll derselbig ungehorsamb der obrigkeit zue strafen heimgewiesen werden. Des centrichters Verrichtung soll sein, das er nit allein den peinlichen gerichten mit treuem vleis auswarten, sondern auch aehtung haben u. geben solle, das in centsachen kein neurung eingeführt, noch einiger fraisch oder centfahl verschwiegen oder underdruckt werde, wan sich auch malefizsach begeben, das er solcher sich alsbald annehmen, die thater ergreifen, leibzaichen nehmen u., was sich jedes fals halben zue thun gebührt, verrichten u. also, was zu erhaltung der centbarlichen obrigkeit dienlich u. fürträglich, nichs erwinden lassen, doch der sonderbare frembde ancläger vorhanden, noch iemand ohne gnugsame caution gegrieffen werden solle. Und do in einem oder anderm obbemelten centbaren ort ein miesthätige person ergriffen u. zur hand gebracht, sol solche alsbalden nacher Hartheim geliefert u. daselbsten gefenglich verwart werden. Als auch bei den miesthätigen personen biesweilen gestolene hab befunden, da vorhanden, welchen solche beweislich zuestünden, als31*

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Zent Hartheim.

dann denselben vermög kaiser Garoll des fünften halsgerichtsordnung wiederumb zuegestelt werden solle. Und sollen centrichter u. schöpfen in vleissige acht nehmen, das mit den miesthätigen personen den rechten u. sonderlich obangezogener kaiser Carols halsgerichtsordnung gemeß procedirt u. nit zuvil oder wenig gehandelt werde. Derowegen dann, so iemand einer mishandlung berüchtiget, ehe u. zuvor der peinlich examinirt, sollen die anzaigung zur tortur, wies aus dem 18. bies zue dem 44. articul bemelter halsgerichtsordnung kaiser Carols zu vernehmen, fleissig erwogen werden. Wie aber mit peinlicher frag solle verfahren werden, weisen der 45. 46. u. nachgehende articul mehrermelter halsgerichtsordnung mit mehrem aus, deren sich richter u. schöpfen der Sachen beschaffenheit nach zue bequemen haben. Wan aber die schöpfen in einem oder anderm fall, dann auch der urtheil sich nit solten vergleichen können, noch mögen, soll die Ursachen mit allen umbstenden verfast, die acta uberschickt u. bei unser canzlei darüeber beschaids erholt werden; doch soll in diesen allweg zuvor ein ganz gemacht u. die Sachen mit Verfassung der urtheil oder rathsholung nit bies uf den peinlichen rechtstag gesparet werden, damit der rechtstag verhindert u. zwifacher uncosten ufgewendet. Da auch des urthels die schöpfen sich verglichen u. in deine einig, soll nichsdestoweniger solcher vor dem peinlichen rechtstag zue unser canzlei darüeber beschaids zu erwarten geschickt werden. Mehrerwendtem centgericht soll auch ein Schreiber beiwohnen, welcher clag, antwort, anzaig, verdacht, urgicht u. alles, was gehandlet, getreulich aufschreiben u. protocollirn, auch do es ein notturft sein würde, verlesen solle. Der landknecht oder büttel soll, alsbalden ihme ordentlich angemeldet, noch den gefangenen greifen, dieselbe in gefengnus u. verhaft verwahren, mit speis u. trank versehen, also das keiner entwerdung oder anderer gefahr sich zue befürchten. Dem gefangenem soll er auch im geringsten nichs, was mit ihme zue handien oder vorzunehmen, offenbaren, es werde dann von der obrigkeit ihme also anbevohlen. Wan peinliche execution angestelt u. iemand peinlich zue richten were, sollen von allen centbaren orten noch gelegenheit u. erforderang der sachen viel oder wenig personen durch unsern centrichtern er-

Zent Hartheim.

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fordert u., soviel man bedürftig, mit ihren besten wehren erscheinen n. die gericht u. execution beschützen helfen. Und demnach von alters auch herkommen, daß an solcher cent Hartheim der uncost, welcher uf ein miesthätige person, welche das leben verwürkt oder sonsten am leib gestraft, gangen, von der obrigkeit ausgericht worden, so wollen wir uns dessen inskünftig auch bequemen. Jedoch der gestalt, da iemand uf einen andern peinlich clagen u. verfahren würd, soll der cläger den uncosten zu entrichten schuldig sein. Wan aber die ubelthätige person am leben oder sonsten am leib nit gestraft, sondern aus gnaden wiederumb ausgelassen, soll der uncost durch dieselbe erlegt, oder, do man solchen nit zue bezahlen oder sonsten gehaben kann, wie nechst gemelt getragen werden. Alle underthanen obgedachter örter sein uf erfordern oder in ausschreiung u. ermahnung der cent, so weit man deren bedürftig u. die cent sich erstreckt, zue folgen u. raisen schuldig, es sollen auch darzue ieder orts beambte ein vleissigs aufsehens haben u. wahrnehmen, da etwas malefizisch bei ihnen, es seie mit ehebruch oder andern strafwürdigen Sachen, das sie solches in der still an gebührenden orten anzaigen u. darüeber bevelchs erwarten. Hierzue dann ieder, so unser cent Hartheim underworfen, ebenermassen unsern beambten bei der uns vorbehaltener straf alles malefizisch, so an leib u. leben zue strafen, in geheim anzuemelden verbunden sein. volgen die aid. (centrichter, schöpfen, Schreiber u. knecht) Und das wir diese Ordnung u. Satzung also gegeben, haben wir bischof Julius unser secret hieran wissentlich henken lassen, so geben u. geschehen in unser statt Würtzburg, den 1. marty 1614.

Cent Hardtheimb. (1663. admin. 17834, 766.)

Demnach die vier dorfschaften Höpfingen, "Prötzingen, Pülffringen u. Waltstetten sambt hierzue gehörigen mühin u. höfen, als hierunter folgen würd, hiebevor, soviel die centbarliche botmäßigkeit anbelangt, nach dem Churmainzischen ambt u. cent Walthürn gehörig gewesen, aber vermittelst gütlicher handlung u. Vergleiches nunmehr davon

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Zent Hartheim.

ganz erlediget u. gegen Werbach neben anderen orten laut darüber aufgerichten receß ausgewechslet u. dem löblichen stieft Würtzburg incorporirt u. einverleibt worden, als hat der hochw. fürst u. herr, herr Johann Philippß, von gottes gnaden des heiligen staels zue Maintz erzbischof, des heil. Eöm. reichs durch Germanien erzcanzler u. churfürst, bischof zue Würtzburg u. herzog zue Franken, nachgesetzte centordnung sowohlen für jetztgenante vier dorfschaften, als Hartheimb u. Schweinberg auszufertigen, den richteren u. schöpfen selbigen centdistricts, in allen fürgehenden fällen sich darnach haben zue richten, zuezuestellen, gnädigst befohlen, deren vermehr- u. Verminderung aber in alle weg vorbehaltend. 1. In diese cent sollen künftig nachfolgende dörfer und örter gehörig sein. Hartheimb Schweinberg Höpfingen Prötzingen • Pülffringen Waldstätten, die Churmaintz u. den Rüden von Bödigheimb zuegehörige underthanen ausgenommen. hierzue gehören nachfolgende mühle, weiler u. höf: die D e c h a n t s - oder K n i e b r e c h e r m ü h l , so auch die Wolffersmühl genendt würd. die Lindenmühl S t e i n f u r t h u. R ü h d e n t h a l die S t e i n m ü h l der Schlempershof die Mittelmühl der Bierckhenfelderhof die Weyler der Hochfeldterhof. 2.

Wieviel diese centschöpfe habe. Hardtheimb 2 Pülffringen 2 Schweinberg 1 Waldstätten 1 Höpfingen 2 ' Steinfurth 1 Prötzingen 2 R ü h d e n t h a l 1. 3. P f l i c h t der schöpfen.

Zent Hartheim.

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4. Was für s a c h e an disem g e r i c h t v e r r e c h t werden. Bewiesener diebstal, mort u. centgeschrei, nothzucht, doppelt u. einfacher ehebruch, fließend oder bindbare wunde, marksteinverrückung, unrechte maß u. was mit dem scharpMchter abgestraft würd.

5. E u e g e n an diesem g e r i c h t . Es würd alles, was ruegbar u. in hievor gesetzte fäll gehörig, mflnd- oder schriftlich angebracht, protocollirt u. abgelesen, den partheien im urtheil auferlegt, nottürftige kundschaft oder beweisthumb auf nähere cent beizubringen, u. so der beclagte beim ersten u. anderen gericht dilation begehrt, ist demselben solches vergünstiget; da aber am dritten gericht er mit genugsamber Verantwortung nicht begegnet oder gar ausbleiben solte, so würd als procedirt u. mit rechtlichem urtheil ein als anderen weg gegen den beclagten verfahren u. er ferner nit mehr gehört. 6. H e g u n g des g e r i c h t s .

7. Wo das c e n t g e r i c h t u. wie oft es im j ä h r g e h a l t e n werde. Das centgericht solle künftig alle jähr dreimal, als trium regum, Walburgis u. Michaelis zu Hardtheimb gehalten u. der angesetzte tag dnrch die ganze cent ausgeschrieben u. iedes ortes schulthaiße oder gemeinde undersagt werden, also daß sich keiner der Unwissenheit entschuldigen möge, sondern, was ruegbar, vor- u. anbringen solle.

8. Ob die c e n t v e r w a n t h e s o n d e r b a r e pflichte thuen. Sie sollen schwehren etc.

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Zent Harfheim.

9. Diebstahl. Würd eine person in solchem groben diebstahl ergrieffen u. in verhaft gezogen, daß man auf sie argwohnet, selbe dergleichen mehr begangen haben mögte u. dardurch den sträng verdient etc., als berichtet man solches für eine malefizcasum zue ihrer hochfürstl. genaden canzelei u. bleibet ferner gnädigster Verordnung zue verfahren underthänigst gewertig. Wo auch ein geringer diebstahl, deßwegen die person den sträng zwar nit, jedoch andere leibs oder dergleichen straf verwürkt haben mögte, soll ebenmäßig auf begebene dergleichen that bei hochfürstl. canzelei bericht eingeholt werden. 10. Von centbueßen. Die bueß betreffend seind bei der cent solcher zweierlei als die groß u. kleine bueß u. zwar solle inskünftig die große bueß 4 fl. fränk. wehrung, die kleine bueß aber \ fl. sein und bis auf fernere Verordnung also verbleiben, bei den undergerichten aber hat es ein andere bewandtnuß, wie bei folgendem articulo zu sehen. 11. Diffamation oder scheltunge. Demnach die geringe diffamationes u. scheltunge hiebevor eben sowohl zue Hartheimb u. Schweinberg, als auch den vier anderen dorfschaften nit bei der cent, sonder denen undergerichten abgestraft worden, bei den erwehnten gerichten aber zue Hartheimb u. Schweinberg die hohe bueß mehrer nit, als ein gueten gülde u. die geringe turnus, bei denen vier dorfschaften aber sothan geringe straf zue 15 turnus, die hohe auch auf 4 guete gülde sich beioffen, hat es dabei künftig zwar sein verbleiben, iedoch mit diesem ziel u. der maß, daß, wo einer dem andern mit geringen scheltworten oder injurien (so keinen fall, der an die cent gehörig, betreffen) angriffe, solle solcher mit einer geringen bueß als 1 \ turnus zue Hartheimb u. Schweinberg, bei denen vier dorfschaften aber umb 15 turnus, bei Verdoppelung der scheltworten aber auch mit doppelter geringen straf angesehen werden.

Zent Hartheim.

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Im fall aber einer den andern mit hohen injttrien u. schmehworten antastete (deren fall n. that an die cent gehörig) auch solche nit erweisen könte oder zue erweisen begehrete, ein solcher solle in der mark Hartheimb u. Schweinberg mit einer großen bueß des undergerichtes als 1 fl., anf den vier dorfschaften aber mit 4 fl., als einer großen centbueß, u. zwar die Verdoppelung der injurien auch mit gedoppelter hohen straf nach ermäßigung des gerichtes angesehen werden, u. ist dieser underschied zwischen Hartheimb u. Schweinberg, dan den vier dorfschaften dahero gemacht worden, daß die vier dorfschaften, als sie noch nacher Walthürn gehörig gewesen (auf den fall, da eine malefizperson daselbst ergrieffen u. justificirt worden) die centcoste mit andern centbaren underthanen zahlen müssen, jetzo aber davon befreit u. den Hartheimeren, so selbe niemals entricht Jiaben, gleichgehalten werden sollen, wie art. 21 folgen würd. 12. Schlägerei. So einer den anderen mit fäusten schlüge, daß er blutete, iedoch ohne sonderen schade, solle solcher zue dem undergericht gewiesen u. daselbst befundenen dingen nach mit einer oder mehr kleinen bueß, wie bei den injurien gemeldt, oder wohl gar, nachdem ein exceß geschehen, mit einer großen bueß von einem gülde zue Hartheimb u. Schweinberg, in den vier dorfschaften aber mit 4 fl. abgestraft werden. In ander-folgenden fällen aber ist der unscheid der straf gänzlich aufgehoben u. werden die Hardtheimer u. Schweinberger wegen der großen u. kleinen centbueßen nach beschehener verbrechung denen vier dorfschaften allerdings gleich zue halten sein. 13. Verwundunge. So einer in der Schlägerei seine hand mit gefahrlichen wafien stärkete, also daß der fast überwundene in lebensgefahr were oder fließende wunden empfangen, die wunde auch durch die centschöpfe für einen centbaren fall erkandt worden, ist solcher umb ein große u. ein kleine centbueß oder befundenen nmbständen nach umb zwei große u. zwei kleine centbueßen verfallen, item da einer nach dem andern mit stein oder schädlichen instrumenten würfet u. nit trieftet,

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Zent Hartheim.

derselbe solle mit zwei großen u. zwei kleinen bueßen abgestraft werden; triefft er aber, so hat es, wie bei den Verwundungen in vorgesetztem articul, sein verbleiben. 14. Mordgeschrei. Würklich beschehene mordthat solle ohnverlangerlich zue hochfttrstl. W. canzelei berichtet werden. 15. Marks u. siebener steinverruckung. Da einer frevelicher weis ein dergleichen stein verrucket oder gar abthuet, item derienige, so zwischen erbgütern von beeden partheien und befreundten gesetzte schiedstein vorsetzlicher weis verruckete u. fortsetzet, sein guet dardurch zue erweitern u. wiird darüber ergriefien oder überwiesen, ein solcher ist mit zwei oder drei großen strafen von 4 fl u. soviel kleinen centbueßen abzustrafen, derienige aber, so etwan aus ohnbedacht u. ohnvorsetzlich mit zackeren oder durch ander bauwesen dergleichen mark- siebener- u. schiedstein ohn arglist verrückt oder beschädiget, der fallet dem verbrechen u. erkandtnuß nach in der veldgeschworenen willkürliche bestraftwg. 16.

Thaidingung. Bei dieser cent Hartheimb solle thaidingung künftig zuegelassen werden, nemblich, daß derienige, so etwan ohnvorsetzlicher, verursachter oder nnbedachtsamber weis einen oder andern deren centhaubtarticulen übertreten u. verbrochen hat, dardurch bueß u. straf verwürkt, ehender das centgericht behegt, sich anmelte u. umb verdienter poenminderung bitte, solchem nach demselben auf befundene ding (wofern sonsten er eines ehrlichen gerichtes) etwan der dritte oder halbe theil der bueß nach den Überrest ein als anderen weges, wie obgemeldt, ihren hochfürstl. genaden zue verrechnen, dem richter müß eingeraumbt werden. 17. Von b e s c h r e i h u n g derienigen, die man peinlich r i c h t e n will oder s c h ä d l i c h e leut weren. Wan dergleichen schädlicher leuten einer oder anderer beschrien worden, ist ein ieder centman vermög seines geleisten centaides auf

Zent Hartheim.

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anrufung zue erscheinen schultig, den schädlichen personen nachzueeilen, so lang bis ihrer hochf. gnaden stab umkehret; welcher es aber ohne rechtmeßige ursach underlasset, soll mit einer großen u. kleinen centbueß gestraft werden. Item welcher centunderthan von iemand siehet oder höret icht was ipgbares wider ein oder andern angezeigten haubtarticul thuen u. mißhandlen n. dem Übertretern oder die verbrechung bei der cent wider pflicht n. aid hinterhaltet u. nit ruegt, ein solcher soll nach erwegung der umbständen mit ein, zwei oder drei großen n. so viel kleinen centbueßen abgestraft werden. 18. Wo die s c h ö p f e n s o l l e n r a t h holen oder w o h i n a p p e l l i r t werde. Gleichwie es sonsten in allen anderen centen im stieft W. von alters herkommen n. gebräuchig, also soll es in dieser cent Hartheimb auch gehalten u. in vorfallend-, bedenklich- oder zweifeligen Sachen, als hurerei, ehebruch, notzugt, bevehdung, Zauberei, offenem oder mordbrand (so es fleißig erwogen, wie auch die vorgesetzte obrigkeit von dem centgrafe darüber ist befragt worden) bei hochfürstl. canzelei zue W. rath gesucht, wie auch dahin, wo es von nöthen appellirt werden.

19. Von f ü r s p r e c h e n . Wan es criminalsache seind, auch leib u. leben betreffen, werden dergleichen löhn zue anderen centcösten gerechent; da solche persone aber in anderen fällen dienen, soll derienige, so ihn bedürftig, sie befriedigen.

20. Ob ein c e n t b u c h , Siegel u. Schreiber vorhanden. Dieweilen dieser orten bishero weder centbuch, Siegel noch Schreiber vorhanden gewesen, als soll es künftig dergestalt observirt werden, daß, wan etwas zue sieglen, solches der centgraf mit seinem privatsignet besiegeln u. sonsten alles in ein von W. aus empfangliches buch fleißig von einem darzue bestelligen centschreiber protocollirt werden.

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Zent Harthemi.

21. Cöste p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g , w o h e r solche zue n e h m e n u. zne b e z a h l e n seint. Wan eine malefizperson zue Hardtheimb oder Schweinberg vom leben zum tod hingericht würd, solle die herrschaft die cöste allein tragen u. die inwohnere altem herkommen gemäß dardurch im geringsten beschwert werden u., obwohlen die vier dorfschafte hiebevor bei der cent Walthurn auf begebenden solchen fall an den aufgewendten cösten peinlicher rechtfertigung theil tragen müssen, auch dabei billig es gelassen werden könte; damit iedoch alle confusion u. Verwirrung vermitten bleiben möge, als seind sie aus gnädigster bewilligung ihrer churfürstl. gnaden zwar denen Hartheimb- u. Schweinbergeren gleichzuehalten u. dieser cöste zue entheben, dargegen ihnen die straf in Schlägerei u. scheltungen, wie articul 11 gedacht ist, aus gewisser ursach ersteigert oder vielmehr bei dem alten gebrauch gelassen worden, aber im fall die malefizperson am leben oder sonsten am leib mit ohrenabschneidung oder ruthenstreichen nit gestraft würd, hat selbe die centcösten zue bezahlen. 22. Von aufrichtung u. e r h a l t u n g der stock u. g e m e i n e r gerichten. Die malefizpersonen des ganzen centdistricts sollen künftig, da einige ergriffen werden, nacher Hartheimb geliefert u. daselbst am stock verwahrlich enthalten werden, wegen aufrichtung des hochgerichts verbleibet es bei dem alten herkommen, daß nemblich solches, gleich in 1608 geschehen, auf der herrschaft coste bei Hartheimb aufgericht u. erhalten werden solle. 28. B e s c h ü t z u n g der cent in p e i n l i c h e r rechtfertigung. Hierzue sollen u. müssen die centunderthane, sovil man dem von nöthen, mit gewehrter hand erscheinen u. aufwarten. 24. Von a n n e h m u n g der übelthäteren. Wo ein übelthäter würd ergriffen, soll denselben der centgraf mit zueziehung des centknechtes u. etlichen bewehrten männeren, soviel darzue von nöthen sein werden, gefänglich angenommen etc.

Zent Hartheim.

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25. Von g e s t o h l e n e r u. g e r a u b t e r hab bei den ü b e l t h ä t e r e n gefunden. Würd dieses zue richterlicher höherer erkantnuß u. sonderlich, da sich keine clag zue den gestohlenen oder geraubten Sachen befinden thut, gesteh, wie dan deßwegen der centgraf oder die centschöpfe iederzeit in dergleichen sich zuetragenden fällen darüber die oberbeambte fragen oder, wan es nötig, an die hochfürstl. canzlei zu W., wie sie sich darmit zue verhalten hetten, sobald berichten u. von daraus bescheides gewertig sein sollen.

26. Centgrafenlohn. Des neuangenommenen centgrafes besoldung ist gemacht von zehen malter habern, 6 malter kornes ein u. anderes Hardtheimischen dorfmaßes, wie auch den vierten theil deren groß u. kleinen centbueßen u. einem morge brenholzes. item, so derselb eine malefizperson lassen fangen oder durch den scharpfrichter abstrafen, hat er iedesmal einen guten gQlde für seine mühe u. versaumnuß; u. wo man außer den gewöhnlichen centgerichten in malefizhändelen die centschopfen zuesammen lasset kommen, gebühret selben ein viertel weines u. für ein schlechten £ batzen brodes.

27. L o h n des c e n t g e r i c h t s c h r e i b e r s . Diesem reichet iedes jähr die herrschaft zehen guete gfilde u. hat weiters von iedem neu aufschwehrenden centman einen turnus an schreibgeld, sodan von iedem fallenden urtheil 6 schlechte kreuzer. wan er auch in centgeschäften außer den gewohnlichen centgerichten wfird gebraucht, soll ihm ebenmäßig, wie dem centgrafe, ein viertel wein u. für ein schlechten % batzen brodes für sein mühe u. versaumbnus gegeben werden.

28. Des l a n d k n e c h t e s oder c e n t g e b i e t e r s lohn. Derienig empfahet auch von der obrigkeit jahrlich zehen güeter gülde, sodan einen gülde gleicher wehrung, wan er eine malefizperson fahet oder dem scharpfrichter uberlieferet, item hat selbiger von ieder malefizperson 6 schlechte kreuzer schließgeldes.

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29. Der centschopfen lohn. Die obrigkeit lasset iedem solcher jährlich ein gueten gülde reichen u. kommen auch einem von ieglichem nrtheil 6 schlechte kreuzer zue. Item wan sie außer den gewöhnlichen centgerichten zue malefizsachen sein berufen, hat ebenmäßig ieder ein viertel weins u. schlechten halben batzen brodes, wie dan in den ämbtern Hartheimb und Schweinberg iedem gerichtsman oder zeuge, wan sie außer den herrschaftlichen geschäften gebraucht werden, für ihre verseumbnuß u. mühe von altersher soviel iederzeit geben ist worden. Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (fehlt.)

Zeiit

Haßfnrt (1575).

Bezirk. Orte: Augsfeld, Ellershausen w., Hainert, Haßfurt, Knetzgau, Knetzberg w., Krottenbach w., Krumm, Malholz w., Miltz w., Oberschwappach, Steinsfeld, Stockach w., Unterschwappach, Westheim, Wonfurt, Wiilflingen.1) 1 7 3 1 fehlt Malholz. Gaue: Haßgau, Volkfeld. W. Amt: Haßfurt. Bez. A.: Haßfurt. I n h a b e r : W. F r e i g ü t e r : zu Augsfeld, Hainert, Knetzgau, Ober- u. Unterschwappach. S c h ö p f e n : 11 bezw. 13. G. 0.: zwei hohe, außerdem alle vierzehn tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle. R a t h o l e n : vordem b. d. zent Karlsberg, später b. d. kanzlei. A p p e l l : beim fürsten. Ordn.: Ger. Haßf. 158,5 (nach 14470; J u L Zentb. f. 576—594; G. H. 101, 4 (1575). Geschichte: 15. Jh. Verzeichnis der orte: Kromen, Westheim, Nydernschwappach, Wulflingen, Seylershausen, Augsfeld, Obernswappach, Steinsveld, Gnetzgau, Heynhart, Wunfurt, Eyleshausen, Meltz (die beiden letzten Wüstungen), Standb. 274, 252. 1585 klagt der zentgraf gegen Knetzgau wegen unterlassener rüge eines kirchendiebstals. (ausführliches verfahren), Ger. Eltmann 379, 10, Ger. Haßfurt 267, 9. 1587 vertrag mit Bamberg wegen Knetzgau: die drei Bamb. höfe sollen zentfrei bleiben, 1. div, 31, 159, 1587 vertrag mit Bamberg wegen der zentgrenzen zwischen Zeil u. H., 1. div. 31, 158. 1611 interimsvertrag mit Bamberg s. H o h e n a i c h . 1650 vertrag mit Bamberg wegen der zent auf den drei bandwehren zu Knetzgau, welche zur zent H. gehören, 1. div. 39, 327. *) Ober- und Unterschwappach s. bei zent Oberschwarzach (1731).

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Zent Haßfurt.

1 6 5 0 streit mit dem kloster Theres wegen der zent daselbst, ibidem. 1 6 5 0 streit mit Bamberg wegen der atroces injuriae, welche der Bamb. Schultheiß zu Enetzgau gegen W. schh. u. zentgrafen zu Haßfurt bei der zent anbrachte, man läßt es dahingestellt, weil der Bamb. schh. die injurias tief zu gemüth gezogen, ibidem. 1 6 5 9 vertrag mit Bamberg wegen der zent zu Knetzgau: W. behält die zent über seine Untertanen, 1. div. 40, 141. 1 6 6 6 vertrag mit frhr. v. Beck wegen seines gutes Wunfurt: die niedern fälle verbleiben dem vogtherrn, die hohen der zent. recht des zentgrafen, in Wunfurt einzufallen u. Verbrecher festzunehmen, schwere wunden, injurien u. bezichtigungen an zent, 1. div. 41, 8 2 . 1 6 8 8 vertrag mit Bamberg: Schaffung eines zentwegs für W. von Ebelsbach durch das amt Schmachtenberg nach Haßfurt zur durchführung von malefikanten, 1. div. 44, 131. 1 6 9 6 vertrag mit Sachsen-Hildburghausen, wonach S. an W. unter anderm abgibt die sächs. halbscheid der zent zu Unterhörieth u. Mechenried, W. aber an S. den schütz u. die zent zu Nassach, 1. div. 48, 2 1 3 . 1 7 0 7 vertrag mit kloster Langheim wegen der zentfolge; alle im vertrag von 1611 nicht spezifizierten fälle gehören der vogtei, 1. div. 5 1 , 4 3 5 . 1 7 1 5 bericht wegen des zentgefängnisses, admin. 7 4 9 8 , 3 8 9 . ca. 1717 vertrag mit Bamberg wegen Knetzgau: W. steht die zent über alle zu E . zu, ausgenommen die Bamberger höfe, welche frei bleiben, 1. div. 53, 2 3 4 . ( 1 4 0 5 werden bürg u. amt an v. Heidingsfeld verschrieben, 1. div. 3, 76, 1 4 0 6 Stadt u. amt an Fuchs, 1. div. 7, 2 6 0 (ebenso 1 4 1 2 , 1 . div. 5, 9), 1422 vogtei u. kellerei an Eotner, 1. div. 7, 50. 1 4 3 2 wird die Stadt vom landgericht gefreit u. fortan vor dem Stadtgericht verhandelt, I. div. 5, 208, 1 4 3 8 bürg und kellerei an Truchseß verschrieben, 1. div. 7, 2 1 4 . 1469 von Rieneck wieder an W., 1. div. 24, 185, 1557 die bürg an Truchseß verpfändet, Stumpf 3, 1 2 0 ; jahrmarktprivil. 1373, 1402, 1 4 6 5 , 1. div. 1, 3 5 6 ; 2, 1 7 ; 11, 3 5 1 ; stadtordn. 1621, Ger. Haßf. 44, 3, Lit. Arch. bist. Ver. 15, 11.)

Ordenung des zentgerichts zu Hasfurt, auch dorfer u. wustung darein gehörig. (ende des 15. jh.

Ger. Haßf. 158, 5.)

Wir Gotfrid etc. (die zentreform. von. 1447).



Hernach geschribne dorfer und wustung in die zent gehören: Kramen, Augßfelt, Knetzgaw, Knetzburg, ein wustung, Miltzsch, ein wustnng, Westheym, Oberschwappach, Undter-

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Zent Haßfurt.

schwappach, Steynßfelt, Stöckach, ein wustung, zwischen Steinßfelt u. Donnerßdorf, W u n f u r t , Krötenbach, ein wustung, Heynhart, Wulfflingen, Eylerßhausen, ein wustung. Krummen zeigen an, wie mit aller sachen an die landzent gein Hasfurt, nichts ausgenummen. haben sunsten ein geschworen dorfgericht, hab der Schultheis von wegen meins gnedigen herrn von Wurtzburg umb schuld, feldscheden u., was nit zentbare sachen sind, zu helfen. wo aber einer in urtheiln beschwert, hat er macht, an der zent gehn Hasfurt appeliren. und so die urtheler des dorfsgerichts eines urtheils nit verstendig, holen sie es an der zent zu Hasfurt. und wo einer einen an die zent ledt, hat der Schultheis in macht abzufordern, doch das dem cleger in vierzehn tagen zu Crumen verholfen werd; wo nit, so drit der cleger wider an der zent mit seiner clag für. item mein gn. herr von Wurtzburg hat volg u. reiß doselbsten, sofern sein fürstlich gnade wollen. item so einer eines gerichts von dem Schultheißen begehrt, so mus er im eins nidersetzen u. der verlustig den schepfen siben schillinger geben. Augßfelt zeigen an, wie sie mit vier rügen an die zent gehören: ein diep am sträng, notzucht, mord, rein und stein, so frevenlich verruckt werden, item was sunsten clag mit dorfscheden, so nit frevenlich bescheen u. einer gegen dem andern hat, was im in der gemeind an der malhe darumb erkant und gesprochen, muß der beschediger oder antworter dem beschedigten oder cleger richten. item so einer von einem urtheil appelliren wolt, so appellirt er an die zent. item umb geltschuld verclagt einer den andern vor seiner herschaft, dan sie vil herschaft haben. item müssen ein schöpfen mit einem hinderstant an die zent haben. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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Zent Haßfurt.

Knetzgaw halten sich obgemelter reformación u. haben dazumal ein copia desselben aufgelegt. Westheym halten sich auch solcher reformación. Obernschwappach zeigen an, das bei inen sechzehen manschaft zentbar seien und haben vier rüg: dieberei, morderei, notzwang, Hissende wunden. item mein herr von Ebrach hab die oberkeit doselbsten. item gemelter mein herr von Ebrach hab ein dorfgericht. so einer in einem urteil beschwert, appellirt er für sein gnade. item so die urtheler eines urthels nit verstendig, holen sie es bei seiner gnaden. item Eraßmus Zollner hat auch ein gericht doselbsten; so einer appellirt, muß er für ine appelliren. item so die urtheler eines urtels nit verstendig, holen sie es zu Hasfurt an der zent. Steinßfelt halten sich auch obgemelter reformación. item so sie eines urthels nit weiß, suchen sie solchs bei irem amptman ztim Ebersberg, der hat sie zu weisen. Undtern Schwappach zeigen an, wie sie bis uf zwen freihof, die schenkstat u. ein seiden an die zent gehn Hasfurt gehören, müssen ein schöpfen sampt dem hinderstant an der zent haben; doch seien sie nit hoch uf den hinderstand getrungen worden, das in aus gutwilligkeit u. nit aus gerechtigkeit nachgelassen, allein solchs aus bete erlangt, item haben drei rüg: notzucht, flissende wunden, ein diep am sträng. item haben sunsten dorfgericht u., so sie eines urthels nit verstendig, so holen sie es zu Hasfurt an der zent.

Zent Haßflirt.

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Wunfurt zeigen an, sie anders nichs dan mit der zent meinem gn. herren von Wurtzburg verwandt, gehören an die zent mit der gemeind, haben vier rüg: dieberei, notzucht, flissende wunden, stein u. rein. item es hab ein yder edelman Mathern u. Georg Fuchs ein eigens gericht. item so einer beschwert in einem urtel, so weiß ein ider edelman den seinen. item so sie eines urtels nit verstendich, so holen sie es an der zent zu Hasfurt. H e y n h a r t u. Erotenbach, ein wustung, halten sich der ordenung als Knetzgaw; müssen zwen schöpfen haben u. keinen hinderstant, dan allein an hohe u. halsgerichten. item so einer an irem dorfgericht in einem urthel beschwert, so weist in mein frau von Marckpurgkhausen, desgleichen in unwissenden urteln. Wulffling zeigen an, sie gar an die zent gehören, haben ein schöpfen mit einem hinderstand. item alles, so dem schöpfen zu rügen angezeigt, muß er rügen, doch hat eins yden herschaft den seinen außerhalb der vier rüge: dieberei, morderei, erentreb, stein u. rein, zu weisen; wo aber dem cleger nit verholfen wurd, dritt er nach dreien vierzehen tagen wider an der zent für. haben kein dorfgericht, bussen einander um dorfscheden nach des dorfs einfart. Uber solchs alles geben zentgreff und l a n t k n e c h t nachvolgenden bericht. item alle obgemelte zentbare dorfer müssen an den zweien hohe gerichten, der eins nechst dinstag nach ostern, das ander dinstag* 32*

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nach obersten ist, u. an den halsgerichten mit schöpfen u. kinderstant der gemeinde zu Hasfurt erscheinen; so aber einer drei pfennig gibt, mag er derselben gericht oder, so einer ein schillinger gibt, mag er das ganz jar anheims pleiben. doch muß solchs bescheen mit bitt u. willen des vogts u. zentgreffen. item so einer umb geltbuß kompt, wirt sie in drei theil getheilet, einer meinem gnedigen herrn, einer dem gericht, einer dem cleger. item die klein büß 10 lb. item die groß büß einhundert u. dreißig pfund, geburen meinem gn. herrn 20 lb. davon dem landknecht zwei pfund, neun lb. meinem gn. herrn, neun lb. dem zentgreffen, idem schöpfen 10 lb. der sind eilf; doch beschicht in meinung derselbigen nach gelegenheit des handels nachlassung. item umb ein frevel u. gerichtsschrei ist die büß zehen pfund, hat der knecht ein pfund, das ander halb meinem gn. herrn u. halb dem zentgreffen. item ein blutrust, so man eines arzt zu bedarf, ist die büß zehen pfund, zwei pfund meinem gn. herrn, zweie lb. dem zentgreffen, zweilb. dem cleger, ein lb. dem knecht, dreu lb. den schöpfen, sie nemen aber nichs. item ein plutrust, darzu man keins arts bedarf, ist die büß 2 } Ib., das geburt meinem gn. herrn, dem zentgreffen u. knecht. item alle zentbare dörfer müssen ein tuglichen man an die zent setzen, damit mein gn. heixe u. seine nachbauren, den er reden muß, versorgt ist; wo aber ein untugenlicher gesatzt wurd, sind alle desselben dorfs baueren bußfellich. Halsgericht. item so man über blut richten wyl, müssen zwen des raths des statgerichts zu Hasfurt mit in der schranen sitzen, wo die schöpfen ir in urtheilen bedorfen, so fordern sie dieselben zwen mit inen in die urtel; wo nit, so pleiben sie neben dem voit u. zentgreffen sitzen. item so einer einen urtheln wyl, so wirt im dem cleger ein tag gesetzt, den thut man dem antworter in sein behausung oder, do er gewant, zu wissen, sich zu verantworten, so er nit erscheint, ergehet nichtsdestoweniger was recht ist. desgleichen so einer peinlich Innen ligt, wurd ime der rechtstag drei tag davor verkundt u. der

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landknecht das gericht in allen dorfern in die zent gehörig ansagen u. an den fünf wustung beschreien; das beschicht alwegen drei tag vor dem rechtstag. item das geschrei uf den fünf wustnngen durch den landknecht: belauft ir lebendigen und toden u. kombt für gericht, rieht über blut u. vleischs. u. von einer iden wustung ein Wertzeichen bringen u. in dorfern, in die zent gehörig, muß er den schöpfen u. allen bauern mit geschrei bei zehen pfund büß für gericht zu komen gebieten. item die schöpfen der zent müssen den leuten ir wort reden, item so einer das gericht anschreit, müssen des orts solchs beschicht alle, die es hören und innen werden, nachvolgen, so weid die zent gehet. item hohe gericht dinstag nach obersten muß ein yder zentperson dem landknecht ein pfennig geben. item ein yder zentparer, so ein Schleipfen mit zwei, drei oder vier pferden hinaus auf das feit hat gehen, ist dem knecht ein leip brots oder vier pfennig dafür zu geben schuldig. item es müssen alle zentpare dorfer ausgenommen Heynhart einen hinderstant haben. Hernachgeschribene dorfer gehören nit in die zent. Brappach haben drei rüg an die zent gen Konigßberg: ein mort, ein dip am sträng, ein nothzucht. halten dorfgericht, daran verrechten sie ire sach, nemlich schuld, Scheltwort, feltscheden u. anders, u. einer eines urthels beschwert, appellirt er für ein amptman zu Hasfurt. item so die urtheler eines urthels nit verstendig, so holen sie es zu Konigßberg an der landzent, hat kein Weisung. item alle büß der dritteil meines gn. herrn, der tritteil der schöpfen, der dritteil der gemeind. Gedheim haben ein eigen dorfgericht, geen an kein zent, hilft der schulteß umb alle sach, on was peinliche sach seind. ein mort, ein diep

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müssen sie gein Hasfurt antworten, u. wen man hohe gericht helt, do sitzt ein voit von Hasfurt u. der landknecht bei im von wegen meines gn. herrn, u. alle büß der dritteil meines gn. herrn, der dritteil der schöpfen, der dritteil des clegers. Ottendorf. ist der mererteil meines gn. herrn von Wurtzburgk, haben auch die oberkeit doselbst, auch hat mein frau von Marckpurgkhausen tj. Hans Von Schaumburg von der Lauterburg, auch Hans von Schaumburg von Traustat etliche menner doselbsten. das gericht besetzt mein gn. her. u. die drei miteinander gehören mit der zent gehn Marcksteinach, rügen doch nichs, dan man heiß sie es; heißt man sie nichts, so thun sie auch nichs, vertragen ire Sachen doheimmen, müssen doch alle vierzehen tag mit zweien mannen die zent besuchen, stehen hinder dem gericht, so lang es weret. sunst hat ein amptman zu Hasfurt do zu helfen. Humertzhawsen. gehört ins ampt Hasfurt mit aller oberkeit, mit zinsen u. gulten in die kellnerei, mit der zent geyn Wettrung; do müssen sie ein schöpfen haben. u. alle vierzehen tag die zent besuchen, was meines gn. h. lehen antrifft, müssen sie vor einem keiner zu Hasfurt oder, wohin er sie weist, verrechten. Mecherit gehört ins ampt Hasfurt mit aller oberkeit u. mein gn. herr hat zu gebitten u. verbitten, ausgenomen etliche vom adel haben freiguter. hat mein gn. her die volg u. reyß, so weit sein fürstliche gnaden wollen, gehören mit der zent gein Konigßberg in allen Sachen, was rugbar ist, das dem schöpfen angezeigt u. bevolen wurd, zu rügen; wa aber mein gn. herr oder dy andern dorfsherrn einem ein lehengericht nydersetzten u. einer des urthels beschwert, hat er an die landzent gen Konigßberg zu appellirn u. nit weiter, u. ein amptman zu Hasfurt hat von wegen der vogtei zu Mecherit zu gebieten u. zu verbieten u. ein amptman zu Konigßberg nichs, dan was er mit dem stab oder recht erlangt, u. so sie von gerichts wegen gemant, volgen sie nit weiter, dan als weit die zent begriffen.

Zent Haßfurt.

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A l t h e r k o m m e n der zent Hasfurth. (Bericht von zentgrafen u. schöpfen d. d. 1513.) Thun e. f. g. zu vernemen, das jerlich alweg uf dinstag nach sant Andrestag erschein vor gericht in gegen e. f. g. vogt n. zentgraf die bauermeister von den zentpam dorfern u. prengen mit ine ider sein geordenten schöpfen, zu besetzen solche e. f. g. zentgericht; were es aber sach, das ein feiertag uf gemelten dinstag gefyle, so geschigt das uf den dinstag über 14 tag darnach, u. wann sie nun erschynen, so fragt der zentgraf die geschickten bauermeister uf gelube u. eiden, so iglicher seinen erbherrn gethan, ob auch die furprachten schöpfen unverleumet sein oder nit u. dermassen geschickt u. tuglich, daß sie e. f. g. zentgericht versorge mögen u. auch die landschaft. u. so es die bauermeister ider für sein schöpfen uf gelube u. eide also behelt u. verjehet, das der schöpf tuglich u. unverleumet sein, so belett der zentgraf dieselben schöpfen mit gelube u. eide, das sie wollen urtheil sprechen nymants zu liebe oder zu leide, dan allein wes ine ire vernufft u. verstentnus ausweist one alles geverde, als er dan solchs ir yder verantworten wolle am jüngsten tag. wurde aber ein dorfmark, die zentpar ist, uf angezeigten tag mit irem schöpfen seumig u. erscheint nit, so ist ein ider hausgenoß bemelter seumigen dorfmark 10 lb. büß verfallen, halb dem vogt u. halb dem zentgrafen. Mit der abforderung hats die gestalt: wan ein herschaft seinen armen hinderseß vom zentgericht abfordert, so weist in der zentgraf dan, doch das er dem cleger rechts helf vor seinem gericht in 14 tagen den negsten nach der abforderung. thet er das nit, so drit der cleger mit seinem sprach widerumb für e. f. g. zentgericht u. clagt. was aber mit warer rage furkomet, das weist man nit. Mit der büß helt mans dermassen. schmecht u. schilt einer ein andern an sein eren, so muß ers büßen mit 10 lb. daran haben die schöpfen 3 Ib., sie nemen aber nichts dofur. aber der vogt, zentgraf u. der cleger hat u. nimpt yder 2 lb. an bestimpter büß. so nimpt der knecht 1 tt. davon, ist aber kein cleger vorhanden, so nemen vogt u. zentgraf des clegers teil, wirt aber ein frefel benant, welcher dan den frefel uf den andern prengt, der muß büßen mit 10 lb. daran haben vogt und zentgraf 9 lb. u. der knecht 1 lb. item hiebe oder schlüge einer ein wunde, also das flissente wunden wurden u. der verwundt eines arzt bedorft, ist die baß 10 lb. bedarf er aber keines arzt, were die büß 25 Schilling pfenning. Item redt einer vor gericht one lebe, so ist er verfallen 15 d vergeßner büß. Item ledt man einen an die zent u. er pleibt aus, so gibt er 3 d. seumbuß; erscheint er aber zum dritten gericht u. gibt die seumbuß, so komet er wider zu seinem sprach. Widert er sich aber derselbigen seumbuß u. lest den raup stehen bei dem heubtsprach, so muß er stehen vor gericht selbdritt; ist er verlustig im heubtsprach, so muß er den raup büßen mit 10 Ib., gewunt er aber den hauptspruch, so sprechen in die schöpfen des raups u. der büß ledig, item redt einer dem schöpfen in sein aide, in ein wäre rage, aber thut u. redt wider gesprochen urtheil, helt des urtheils nit u. komet wider für gericht, so sprechen in die schöpfen bußfellig ufs höchst, das ist dem vogt u. zentgrafen idem 10 lb. und den

Zent HaBfurt.

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schöpfen iglichem 10 Ib. verfallen, darzu hat sich der boßfellig mit dem landknecht seines zustants müssen vertragen.

Haßfurth,

die s e c h s und z w a i n z i g i s t e {1575.

Jul. zentb. f.

zent.

576—594.)

In dise zent g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e s t a t t , dörfer and wüestung. H a s f u r t h , statt, ist rugfrei und allein in fraischfällen zentbar, davon hernach etwas mehrers under dem puncten „ob etliche der zent gefreiet" fol. 582. K r u m e n , Wirtzburgisch. A u g s f e l t , gehört an die zent Hasfurth und sonsten mit der nidern obrigkait dem closter zu sanct Theodoraßen zu Bamberg, Endreß Fuchsen zu Mehern, Hansen vom Stain, Wilhelmen von Liechtenstain und andern mehr, ausgenommen vier man, die unserm genedigen herren von Wirtzburg mit aller obrigkait zugehören, der stift hat die vogteilich obrigkeit uf der gassen und markung durchaus allein und die andern allein uf iren gutern, heusern und hofstett. Miltz seind zwo wuestung, haben die von Knetzgew und Westheim dieselben gueter innen, gehören an die zent. und uf der wüstung Miltz gegen dem wald und hinan stehet ein kleines capellein, soll ein gar uralte pfarr und vor zeiten ein markfleck gewesen, aber in dem Hussischen krieg verheeret Knetzburg und verderbt worden sein. W e s t h e i m , ist ein ganerbendorf, gehört mit der nidern obrigkait dem bischof zu Bamberg, den Fuchsen zu Binbach, Joachim Fuchsen zu Wunfurth, closter Mariaburghausen, Amalien von Wilmerßdorf und dem abt zu Eberach, hat ein ieder über die seinen zu gebieten; doch hat es auch ein gemain dorfgericht, daran ein ieder nachbar in nidern feilen stehen mueß. E n e t z g e w , gehört an die zent Hasfurth mit rüg, frevel und halsgericht; aber das dorfgericht mit allen andern geboten und verboten ist Bambergisch laut eines Vertrags, durch Dieterichen von Bibra, rittern, im jähr des herrn 1389 ufgericht, der registrirt 3 contract. Rudolphi fol. 286, empt. 155 und im Schwartzenbergischen gebrechenbuch fol. 232. aber inhalt des neuen zentberichts, so Bastian Newstetter, Sturmer genant, ambtman zu Hasfurth, den 8. junij

Zent Haßfurt,

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anno 1575 gethan, besuchen diser zeit nur drei und sechzig manschaft die zent Hasfurth; die übrigen wollen zentfrei sein, wie hernach ferner davon gemelt wurdet, mit der nidern obrigkait hab ein ieder ganerb des dorfs über die seinen zu gebieten, doch hab es der orts ein gemain dorfgericht, werde alle jähr umb Martini gehalten und von aller ganerben leut besetzt; daran muesse ein ieder in nidern und nit zentbarn feilen recht geben und nehmen. O b e r s c h w a p p a c h , dem closter Ebrach und etlichen edelleuten gehörig, hat ein iedlicher ganerb über die seinen in nidern feilen zu gebieten, hat auch zwai helfgericht alda, ein Ebrachisch und ein Rusenbachisch. und do die schöpfen an disen gerichten der urtheil nit verstendig oder ainig, holen die Ebrachischen bei dem abt zu Eberach (für welchen auch durch den beschwerten theil appellirt wird), aber die Rusenbachischen bei dem zentgericht zu Hasfurth rath und beschaid und wird von dem beschwerten theil von Rusenbachischen gericht an Rusenbach appellirt. wollen auch etlich zentfrei sein, wie hernach folgen wurdet. U n d e r s c h w a p p a c h , gehört an die zent, ausgenommen zwen freihof, die schenkstatt und ein seiden; mit der nidern obrigkait ist es Veiten von Schaumbergs zu Dundorf seligen nachgelassenen wittiben zustendig. hat auch ein helfgericht alda und, wan die schöpfen des urtheils nit verstendig oder ainig, holen sie rat bei dem zentgericht zu Hasfurth. S t a i n s f e l t , Bambergisch, hat auch ein helfgericht alda. W u n f u r t h , Joachim Fuchsen mit der nidern obrigkait gehörig. K r o t t e n b a c h bei Heynhart, ein wuestung. H e y n h a r t , dem closter Mariaburghausen zustendig. W ü l f f l i n g , darin hat unser genediger herr von Wirtzburg zwen man, die andern mannschaft gehören dem closter Thereß, closter Munchberg, closter Lanckheim, closter Mariaburghausen, Joachim und Georg Fuchsen zu Wunfurth und Hörith und andern mehr. E l l e r ß h a u s e n hinter Hasfurth am holz, ist ein wustung, haben die zu Hasfurth das mehrer theil daran, darnach Uchenhofen und andere umbligende dörfer. zwischen Stainsfelt und Dampßdorf, wuestung. wil Stockach gleichwol jetzt umb die wuestung Malholtz niemants nichts wissen, sondern Bastian Neustetters, genant Sturmer, ambtmans zu Hasfurth, bericht (so er under dem dato den 23. augusti anno 1575 Malholtz

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gethan) vermag, daß Miltz und Malholtz ein ding sei. aber im alten zentbuch stehet, daß es zwai unterschiedliche wuestung; ob geirrt, ist mir nit wissent. Wievil schöpfen an der zent sitzen und woher die genommen werden. 1 von Krum 1 von Augsfelt seind nur jahrschöpfen, und wann 1 von Knetzgew der schöpfen ainer vor ausgang 1 von Westheim des jahrs mit tod abgehet oder 1 von Oberschwappach sonst zu sitzen untuchtig wurd, so 1 von Underschwappach mueß das dorf, von deswegen er 1 von Stainsfelt gesessen, uf ermahnen des zent1 von W u n f u r t h grafen einen andern täglichen 1 von Krottenbach stellen, der mit pflichten beladen 1 von Wulfling wurd, wie hernach volgt. 1 von H a i n h a r t H a s f u r t h , so man über das blut richtet, gibt die jüngsten zwen im rath an die zent dergestalt: do die obgemelten ailf schöpfen in einem urtheil mißverstendig oder inen sonst die Sachen zu schwer wer, haben sie obgemelte zwen des raths als mitgehulfen auch zu sich zu erfordern, im selben urtheil iren rath darzue zue geben vermög der zent Hasfurth alter reformation. In weß n a m e n die schöpfen zu p f l i c h t e n werden angenommen. Die schöpfen werden durch iedes dorfs bauermeistern dem zentgrafen jerlich und iedes jahrs besonder uf dinstag nach sanct Endressen tag oder, wo uf obgemelten dinstag ein feiertag were, uf den dinstag über vierzehen tag darnach presentirt; der nimbt sie, do sie unverleumbdt und tuglich zum schöpfenambt (wie dan iede gemaind aus inen ehrliche und tugliche leut, die das zentgericht versorgen mögen, bei straff zehen pfund zu erwehlen, auch die geschickten bauermeistere ein solches uf gelubd 'und aid, so iedlicher seinem erbherren gethan, zu erhalten schuldig) zu pflichten an in namen und von wegen unsers genedigen herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen dombcapituls daselbst, nemlich daß sie wollen urtheil sprechen niemand zu lieb oder zu laid, dan allein, was in ir Vernunft und verstendnus ausweist, ohn alles gevehrde.

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Besoldung der schöpfen. Ein iede gemain besoldet die iren; wan aber die schöpfen erfordert werden weiter, dan die gesetzten zentgericht (deren im jähr ordenlich sovil gehalten werden, wie hernach folgt) ausweisen, wo ein cleger vorhanden, gehet es uf Verlegung desselben clegers, wan sie aber uf befelch unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburg erfordert werden, tregt unser genediger herr den costen. wan man aber ein leibzaichen nimbt, hat ieder schöpf, so darzu erfordert wurdet, ein pfund, wurdet vom halben theil unsers genedigen herren bueß genommen, item haben sie auch iren gebüerenden theil an bueßen, wie under dem puncten „bueß, frevel" etc. hernach gemelt wurdet. Was iedes z e n t p f l i c h t i g dorf und ort an diser zent H a s f u r t h zu rügen schuldig. Krumen, mueß alle Sachen an der zent rügen, ausgenommen schuld und schaden; und was nit zentbar sachen seind, die werden an ihrem dorfgericht verrecht. Augsfelt mueß rügen diebstal, notzucht, mord, fließend wunden, rain und stain, so frevenlich verruckt werden, auch schmachwort. Knetzgew rügen mord, dieberei, notzucht, fließend wunden Westheim und, was hals und hand, stain und rain betrifft, Steinsfelt auch Schmachwort und verleumbdung. Heynhart gehören mit folgenden rügen an die zent: ehrnKrottenbach raub oder notzucht, deube oder diebstal, mord, im alten zentbuch fließend wunden, markstain, die gefehrlicher stehet: verruckt oder ausgraben sind, ex lib. contract. Krotenthal Brun epi. fol. 202. Oberschwappach rügt dieberei, mord, notzwang, fließende wunden. U n d e r s c h w a p p a c h ist zu rügen schuldig notzwang, fließende wunden und diebstal. Wulfflingen rügen dieberei, mord, ehrnraub, fließende wunden, stain und rain, so frevenlich verruckt werden. Nota: das alt zentbuch vermag, daß es mit allen rügen an die zent gehörig. W u n f u r t h rügt dieberei, notzucht, fließende wunden, rain und stain. In der laden Hasfurth und buschel Wunfurth anno 71 gestehet Joachim Fuchs zu Wunfurth, daß er einen zentschöpfen an die zent

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Haßfurth zu geben schuldig und daß unser genediger herr zu Wunfurt zentherr sei. item der schöpf soll alda rügen dieberei, notzucht, fließende wunden, rain und stain. und als anno 71 der schöpf daselbst von wegen, daß zwen von Hasfurt einander im wirtzhaus zu Wunfurt verwundet, nit gerügt, ist die ganz gemain in die höchste bueß, so einhundert und dreißig pfund ist, condemnirt worden, darfur gleichwol berurter Fuchs inen solches aus gnaden nachzulassen gebeten; darauf sich die zentschöpfen erclert, wofern sich die Wunfurther gehorsam erzaigen und bitten, alsdan aus gutwilligkait daran etwas nachgelassen werden möchte. Und ist hiebei sonderlich zu merken, was auf den wuestungen geschieht in dise zent gehörig, das müssen die anstoßenden dörfer rügen, so sie es gewahr werden und inen angezaigt wurdet. Item daß auch alle zentverwanten die zentbare feil, so sich bei inen in irem dorf zutragen, irem schöpfen zu vermelden schuldig; doch thun sie kain sonderbare pflicht darüber. Item obgemelte dörfer und wuestung alle seind auch den zent oder gerichtschrai an diser zent zu rügen und zu verbueßen schuldig; inmaßen der zentschöpf zu Knetzgew solchen gerügt, uf dinstag nach assumptionis Mariae anno etc. 31. — Wievil im j ä h r gericht gehalten werden. Alle jähr werden ordinariö zwai hohe gericht gehalten, das erst uf dinstag nach obersten, das ander uf dinstag nach quasimodogeniti. dise bede hohe gericht ist ieder zentverwanter persönlich zu besuchen schuldig, bei straff zehen pfund. Sonsten wan Sachen vorhanden, muß man all vierzehen tag durchs jähr aus zent halten. Was für sachen an disem gericht verrecht und verbuest werden und ob etliche uf begehren gewiesen werden oder nit. Und an disen gerichten allen werden verrecht und verbuest alle feile, so clag und rugweis daran kommen; was nun die feil, so man zu rügen schuldig, ist oben gemelt.

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Wie es mit denen, so am zentgericht a b g e f o r d e r t werden, g e h a l t e n wurdet. Wan ein herrschaft seinen armen hindersessen vom zentgericht abfordert in feilen schuld, feldschäden und andere nit zentbare sachen (dann in zentbarn und rugbarn feilen kainer abforderung statt gethan wurd), so weist inen der zentgraf. doch daß er dem cleger verhelf vor seinem gericht in vierzehen tagen den negsten nach der abforderung; thete er das nicht in vierzehen tagen, so kumbt der cleger mit seinem sprach widerumb fürs zentgericht und wurd auch ime uf sein clagen der orts rechts verholfen. was aber mit wahrer rüg furkombt, das weist man nicht. (folgt eine nota d. 1565: „haben Schultheiß u. dorfmeister zu Augsfelt furgeben, daß sie nur in drei feilen, als mord, main u. drohe an die zent gehören sollen; ist inen widerumb geschrieben, daß bishero alle gemaine hohe und nidere feil an der zent geragt und verbüest worden.") Von bueßen, frevel und anderm. Die höchste bueß ist einhundert und dreißig neue pfund, wird denen mit recht uferlegt, wan ein geladener zu dreien gerichten ohne genuegsame entschuldigung frevenlich außenbleibt oder helt gesprochen urtheil nit, die in ir craft gangen, oder redt einem oder mehr schöpfen in das urtheil oder einem zeugen in sein aid. daran gehören unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg neun pfund. zentgrafen neun pfund. iedem schöpfen zehen pfund. dem landknecht zwai pfund. Frevel ist zehen pfund, daran gebürt unserm genedigen herren funfthalb pfund. zentgrafen funfthalb pfund. landknecht ain pfund. Claggelt ist ein vierdel wein, was er der zeit gilt, gehört den schöpfen. Fließende wunden, dazu ein arzt gehört, ist zehen pfund, wirdet ausgetheilt, wie die frevelbueß. Fließende wunden ohn ainen arzt oder darzu man kaines bedarf, ist dritthalb pfund, nemlich unserm genedigen herren ein

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pfnnd, dem zentgrafen ein pfnnd und dem landknecht funfzehen pfenning. Gerichtsgeschrai ist zehen pfund. und ist der schuldig, der angeschrien wirdet, veracht das und kombt nit zu hilf; wird auch ausgethailt, wie der frevel. Ob e t l i c h e p e r s o n e n und g u e t e r der zent g e f r e i e t sein. Haßfurt ist allein, wie obgemelt, in hohen criminalsachen zentbar. Der hochwirdig fürst und herr, herr Melchior, bischove zu Wirtzburg und herzog zu Francken, unser genediger herr, uf burgermeister und rath zu Haßfurth supplicieren und anzeigen, wie sich seiner fürstlichen gnaden zentgrave understehe, die bürgere zu Hasfurth, wan sich außerhalb der statt in der zent unfugen, schlagen oder schelten, an das zentgericht zu citiren, welches doch vor alters nit herkommen, sonder am stattgericht verrechtet worden sein soll, hat durch aigne gute bewegnus dise declaration und abschied geben lassen: nachdem gemaine statt Hasfurth den gebrauch und freiheit hab, was sich solcher obgemelter sachen zwischen burgern oder inwohnern zu Haßfurth in der statt daselbst und zwischen den schranken begebe, dasselbig am stattgericht zu verrechten und zu verbueßen, so sei auch billich, was die bürgere und inwohnere zu Hasfurth außerhalb der statt und schranken sonsten uf der zent Hasfurth gerichtlichen beden verwirken, es geschehe durch bürgere oder andere ausländische, daß dasselbig am zentgericht verrechtet und verbuest werden soll; des wollen auch ir fürstlichen genaden hinfurter also entlich erclert und zu halten bevohlen haben, alles ohn gevehrde. zu urkund ist seiner fürstlichen genaden secret zuruck auf disen brief getruckt, geben und geschehen am freitag nach exaltationis crucis den 17. septembris anno etc. 46. Knetzgew, wiewoln es laut obangezogenen Vertrags, wo herr Dietterich von Bibra, ritter, gemacht, mit rüg, frevel und halsgericht an die zent Hasfurth gehörig und keines zentfreien guts mit dem wenigsten darin gedacht wurdet, so will doch Bamberg ein hof und etliche andere gueter der orten zentfrei haben, wie oben davon auch meidung beschehen. ist aber nie gestanden worden, wie derwegen bericht in dem alten Bambergischen gebrechenbuch und bei dem gebrechenschreiber zu finden.

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Aber Hanß Muller, gewesener zentgraf zu Hasfurth, hat uf mittwochen nach obersten anno 1566 den bericht gethan, daß etliche freihöf zu Knetzgew ligen sollen, derselben höf befreiung sich weiters nit erstreckt, den so weit sie umbzeunet. und so der besitzer derselben freihöf uf Wirtzburgischem zentbarm boden mißhandel oder sich mit den leuten schlagen wurden, seind sie solches an der zent zu verrechten u. zu verbueßen schuldig, nun haben sie etliche ecker heraußen bei dem dorf im veld ligen, die in gemelte höf gehören, darauf sie heuser bauen lassen, dieselben mit leuten besetzen u. zentfrei haben wollen, welches zuvor ine gehört, seint dieselbigen menner zwen Bambergisch, vier Fuchsisch, einer Heßbergisch, welches alles wider alt herkommen und nit gestatt werden solle. Im jähr 1508 ist Jacob Simon, Schultheiß zu Zell, eines begangenen todtschlags halben uf einem hof zu Knetzgew, der Schultheßenhof genant (den Bamberg auch zentfrei haben will), durch des entleibten freundschaft gefenglich angenommen und von dannen aus der zent uf das schloß Eberßberg gefurt worden, das hat bischof Lorentz nit gestatten wollen, so ist letzlich berurter gefangener durch die Bambergischen widerumb von Eberßberg gen Knetzgew uf angezaigten hof gefurt, durch die inwohner den beambten zu Hasfurth uberantwort u. ferner mit ime gehandelt worden, wie aus nachfolgendem schreiben (an Wilhelm von Bibra, ambtman zu Haßfurth, beschehen) zu sehen, (folgt das bisch, sehr.: „ist unser bevelche, so der gefangen kommen wird, du wollest inen annehmen und anfahen, zwischen ime und des erschlagen freunden guetlichen vertrag zu machen, so leidelich du das gehaben magst", d. d. dinstag nach quasimodogeniti anno nono.) U n d e r s c h w a p p a c h , der orts ligen zwen höf, ein schenkstatt unä ein seiden, so zentfrei, inhalt des alten zentbuchs fol. 29 und dan obberurts ambtmans gemainen zentberichts über den vierten puneten. Obberurter Hanß Muller, zentgraf, thut in angedeutem missive, die freihöf zu Knetzgew betreffent, auch meidung, daß durch die inwohner zu Underschwappach uf den eckern, in gemelte höf, schenkstatt und seiden zu Underschwappach gehörig, etliche heuser und neue gebeue ufgericht worden, und die besitzer solcher neuen gebeu oder heuser kain zentrecht thuen wollen mit anzeig, daß inen solches ir junker verboten; das sei ein neuerung und derwegen soll man in das nit nachgeben oder gestehen.

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A u g s f e l t ist ein pfrnndhatis, darinnen ein pfarrherr gewohnet, soll auch zentfrei sein. O b e r s c h w a p p a c h , wirdet in des mehrgedachten ambtmans gemainem zentbericht vermeldet, daß diser zeit nit mehr fünf und zwainzig manschaft an die zent Hasfurth gehören und die andern zentfrei sein sollen; wie dann auch im alten zentbuch fol. 29 stehet, daß der abt zu Eberach der orts vil freiheit wollen haben, das sei aber nie gestanden worden und zwar, do des abts underthanen sich ie noch der freiheit vermaintlich anmaßen wollten, kan inen solches (neben dem inen solche freiheit zu beweisen obligt) mit dem vertrag anno etc. 61 zwischen Wirtzburg und dem closter Eberach, der zentbarlichen obrigkait und anderer puncten halben ufgericht, (welcher registrirt contract. Frid. fol. 83) leichtlich abgelainet werden, welcher lauter maß gibt, welcher gestalt und in was feilen Wirtzburg die zentbarlich fraischlich obrigkait uf den Ebrachischen underthanen in den Wirtzburgischen zenten gesessen habe. Zu H a i n h a r t ligen zwei heuser, dem früemesser zu Haßfurth gehörig, sollen mit der zent auch nichts zu thun haben. Was f ü r Sachen an die dorfg e r i c h t e n in d i s e r zent g e l e g e n gehörig. An den dorfgerichten in diser zent wird verholfen umb schuld, veldscheden und andere geringere nit zentbare feil und sachen, doch soll das mit vorwissen eines amtmans, vogts und zentgrafen zu Haßfurt beschehen. aus einem schreiben, so Wilhelm von Schaumberg, ambtman zu Hasfurth, anno 27 uf sanct Elisabethen tag an bischof Conraden gethan. Kundschaft etlicher Wirtzburgischen mennern zu K n e t z g e w , wo man umb a r t z l o h n , z e h r u n g und dergleichen g e r e c h t e t habe. Haintz Scheffer, Schultheiß, Erhardt Stossel, Hanß Ziegler und Schulhanß, alle von Knetzgew, sagen, was ir gedenken zu Knetzgew, hab man umb artzlohn, zehrung, verseumbnus zu Knetzgew am dorfgericht gerecht, aber sie habens von ihrem freien willen gethan, möchtens auch wol, ob sie gewölt, an der zent verrecht haben; sie wissen nit, daß in verboten sein, an der zent nit zu antworten oder anders. Michel Geiger sagt, er seie oft am dorfgericht gesessen,

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aber er wiß nit, daß solch sach am dorfgericht sein verrecht worden, und dise menner sitzen alle nnder meinem genedigen herren und seind zum theil daselbst gezogen und geboren, denken eins teils 30 und 40 jähr. Hegung des gerichts. Erstlich fragt der zentgraf den schöpfen, ob es an der tagzeit, daß man unserm genedigen herrn von Wirtzburg sein zentgericht hegen und halten möge, wie es vor alter herkommen und noch recht ist, darauf antwortet der schöpf: ja. Nach disem fragt der zentgraf weiter, ob der stuel zu disem rechten genuegsam besetzt sei, antwort der schöpf: aber ja. Darauf hegt der zentgraf das gericht im namen unsers genedigen herren von Wirtzburgs, eines ehrwirdigen dombcapitels, auch von wegen ambtmans und kellers, von wegen sein des zentgraven, als richters, der schöpfen, so an disem stul sitzen, auch von wegen des bannes, den unser genediger herr von Wirtzburg ime dem zentgrafen geliehen, und aller anderer, die von rechts wegen vorhanden sein, verbeut den schöpfen nit aufzustehen oder niderzusitzen ohn erlaubnus, kainer soll einem das wort reden, er sei dan ein geschworner zentschöpf oder hab dessen vom zentgrafen erlaubnus, verbeut lußner und wahrner, auch überbracht hinder und vor dem gericht bei der bueß und was man sonst von rechts wegen verbieten solle, und gibt iederman frid und gelait von haus an die zent und von der zent wider zu haus, ausgenommen die mit recht überwunden werden, und gebeut den schöpfen uf iren gethanen aid, recht urtheil zu sprechen, den armen als den reichen, den reichen als den armen, den frembden als den bekanten, als sie das vor gott und am jüngsten gericht verantworten sollen. Waldrecht und vogelwaid wurd in diser zent neben dem auch verboten. 3 Hadr. Bamb. 32. — Von f u r s p r e c h e n . In peinlichen sachen mueß der ancleger seinen sonderbaren wortredner haben, wurd gemainlich, do unser genediger fürst und herr von Wirtzburg anclagen lasset, ainer aus der statt Wirtzburg, der darauf angenommen ist, hinaufgeschickt, dem armen und beclagten aber redet ein zentschöpf aus dem ring, welcher davon kain sondern lohn zu gewarten hat. K n a p p , Würzburger Zent. L

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In andern zentgerichten, do man nit über das menschenblut richtet, reden dem cleger und beclagten, do sie es änderst begehren, iedem ein schöpf ans dem stnl. Wo die schöpfen in irrigen Sachen r a t h holen. Im alten zentbuch bei der zent Hasfurth steckt ein zettel, den der herr Frieß mit aigener hand geschrieben; darinnen stehet under anderm, daß die schöpfen zu Hasfurth, do sie sich der urtheil mit einander nit verainigen könden oder darin zweifelich wehren, rath gesucht haben bei dem zentgericht zu Carolßberg. es wurd aber dem jetzo nit nachgangen, sondern suchen die schöpfen in zweifelichen Sachen rath bei unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs ehrlöblichen räthen und canzlei. Wohin a p p e l l i r t werde. Von disem zentgericht wurdet appellirt für unsern genedigen fursten und herren von Wirtzburg; wo alsdan die Sachen hingehörig, dahin wurdet sie gewiesen. Von der nachvolg. In der nachfolg ainer ubelthettigen personen mueß iedes zentbar dorf uf ermahnen nachfolgen, soweit iedes dorfs markung gehet. Des z e n t g r a v e n Sechzehen gülden an gelt, sechs schöffel korns. vier und zwainzig schöffel haberns. ein sommerhoftuch. der halb theil von der straff daselbst.

belohnung. laut des jetzigen zentgrafen Melchior Messerschmidts bestallung, so er von unserm genedigen herren hat.

Zentschreiberslohn. Dem zentschreiber gibt man jerlich von den zentbueßen, so unserm genedigen herren und dem zentgrafen iedem zum halben theil gebftren, vier gülden. von den partheien hat er: ein pfund von ainer kundschaft zu schreiben, drei pfenning von ieder kundschaft zu verlesen.

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von clagen und antworten zu besehreiben, hat er bisher gefordert nach seinem willen. Landknechtsbelohnung. Der landknecht der enden wurd auch. von unsers genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen belohnet, nemlich gibt man ime jerlichen fünf schöffel korns, ein gülden für ein rock, siben peth veldes, wie sein bestallung ausweist, von den partheien hat er: ein pfund für iede erforderung, vier pfenning von iedem zentverwanten, der ein pflüg hat, ein pfenning von einem seidner oder hecker, ein pfund von iedem gefangen, tag und nacht für atz und thurngelt. Zentbuch, sigel, Schreiber. Ist ein zentbuch vorhanden, aber kain sigel. stattschreiber zu Hasfurth ist diser zeit zentschreiber. Von a n t w o r t u n g der b e t r e t e n e n schadbarn leut. Wan ein dorf ein schadbarn man hat, so thut es dem zentgrafen zu wissen, der mueß denselben neben dem landknecht holen und das dorf im etlich zugeben bis in unsers genedigen herren fronfest; denselben zugeordenten gibt man ein trunk, ausgenommen Oberschwappach, den gibt man ein gülden, alles von unsers genedigen herren gefallen bueßen. aber den atz und uncosten, so uf die gefangen vor der lieferung gehet, bezahln iedes dorfs gemain. Und ist hiebei wol zu merken, daß unser genediger fürst und herr von Wirtzburg und deren beambten macht haben, in allen zentbaren dörfern und orten die übeltheter, do sich ainer oder mehr, es sei umb was malefizischer verbrechung willen, der orts hielten und underschlaiften, ires gefallens suchen, fangen, greifen und an die zent fuhren zu lassen. Von g e r a u b t e r und gestolener haab. Wan iemand betreten mit geraubter und gestolener haab, des rechten herrn man nit waiß, wirdet alles miteinander dem zentgrafen geantwortt. 33*

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Wan sich dann hernach der rechte herr der haab findet, wurdet ime vermög der keiserlichen halsgerichtsordnung das sein widergegeben. B e s c h r e i u n g der ü b e l t h e t t e r , so m a n peinlich rechtfertigen will. Drei tag vor dem angesetzten peinlichen gericht muß der landknecht das gericht und den übelthetter in allen zentbaren dörfern und wuestungen, inmaßen die oben anfangs specificirt, beschreien mit disen worten: In den wuestungen. Wolauf ir lebendigen und toden und kombt uf N N tag für gericht und richtet über blut und flaisch. Nota: der landknecht muß auch daselbsten ein Wahrzeichen nehmen. In den dörfern. Uf den N tag ist N N ein rechtstag angestelt, den gebeut ich zu besuchen bei der bueß zehen pfund. volgends uf den peinlichen rechtstag soll der arm durch den bainlein, ehe er für gericht gefuhrt wurdet, beschrien werden, erstlich vor dem schloß, zum andern uf dem mark, zum dritten drei schritt vor dem gericht nach ausweisung seiner Verhandlung. B e s c h u t z u n g der p e i n l i c h e n gericht. Uf erstberurt beschreien und ausrufen der zent und des armen muessen alle zentverwanten und zentschöpfen uf bestimbte zeit zum peinlichen gerichten erscheinen mit iren wehren und gemaine statt gibt etliche burger zum Schluß des rings. W e r den a t z , uf die g e f a n g e n e n und p e i n l i c h e r e c h t f e r t i g u n g laufent, bezahl. Allen atz und uncosten, so uf die übelthetter oder deren berechtigung gehet, mueß unser genediger herr von Wirtzburg zahlen, wo änderst ir fürstlich genaden gegen solchen mißhändlern von obrigkeit wegen handien lassen. wo aber ein sonderbarer cläger vorhanden, geburt demselben allen uncosten auszurichten.

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Von u f r i c h t u n g der galgen und stöck. Den costen, so bishero auf ufrichtung der galgen, stöck, branger und anders gangen, hat unser genediger fürst und herr von Wirtzburg ausgericht. die hernachfolgende muller muessen das holz zu dem galgen aufhauen oder zimmern: der dorfsmuller zu Knetzgew, der muller zu Westheim, zwen muller zu Oberschwappach, so Ebrachisch, zwen muller zu Underschwappach, under dem von Schaumberg daselbst, der muller zu Stainsfelt, so Bambergisch, der muller zu Wunfurth, Mariaburgheuserisch, der muller zu Krumen, Wirtzburgisch, der muller zu WülfQingen, welcher hinder dem closter Lanckheim sitzt, der muller uf der Renckersmuel bei Hasfurth, ist das lehen des closters Thereß, aber die erbhuldung Wirtzburgisch, der muller uf der Neu muelen bei Hasfurth, ist das lehen gemainer statt und andere muller, sovil deren in der zent. Item alle Schmidt und wagner in der statt Hasfurt muessen die andere zugehörung, als laitern, ketten und, was sonst zum galgen gehört, machen. Und nun der galgen gezimmert und gefertigt, mueß die ganze zent denselben ufrichten. inmaßen im november anno 1546, wie man Hanß Rotenstainer von Gumpertzhausen, der von Knetzgew feind, hat richten sollen, geschehen. Item im negstverschienen 1574. jähr ist abermals durch die muller und zentverwanten obangedeuter gestalt ein neuer galgen ufgericht worden; das holz darzu, welches drei stamm gewesen, hat man uf anweisung des Wirtzburgischen forstmeisters im Bramberger wald genommen und durch des closters zu Theres und Mariaburghausen geschirr uf die walstatt gefuhrt worden, und den costen, darauf gangen, welcher aber gar übermeßig gewesen und sich fast uf ein hundert gülden erstreckt, hat unser genediger herr durch ir fürstlichen genaden kellern zu Hasfurth, Steffan Schnösen, bezahlen lassen.

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Zent Haßfurt.

Umbkrais diser zent. Kramen, das dorf, hat das anfallen derselben mark, grenzt an die zent Königsperg und an Zeil. Von dannen gehet die zent uf Augsfelt, das grenzt auch an Zeil, so Bambergisch ist. anno 1509 montags nach Egidij ward bischof Georg von Bamberg mit bischofen Lorentzen zu Wirtzburg durch Euchariussen von Rosenaw vertragen, nemlich von wegen der zent uf dem acker bei Stambach zwischen zweien graben oder wasserrunsten, deren der ain der Erlachsgraben, so dem hospital zu sanct Martin zu Bamberg zu lehen ruret, genant ist,* daß hinfuro der grenz oder mark der zent stehen und sein soll bis in die mitten desselben ackers; darumb dan oben bei dem Erlachsgraben, da die Erlachskaltern gestanden ist, ein stain und unden am acker bei dem undern weg auch ein stain, also daß alle Sachen, so sich uf dem theil ackers hinab gegen dem Schmachtenberg warths begeben, am zentgericht zu Zeil und Eltman geragt und verbuest werden, was sich aber zentbar Sachen uf dem andern halben theil desselben ackers gegen Eltman begeben, die soll man allein am zentgericht zu Eltman rechtfertigen, registrata in 2 contr. Laur. 210. Knetzgew grenzt an Sandt, so gen Eltman zentet, aber sonst Bambergisch ist, desgleichen an Zell, so auch Bambergisch ist. "Von dannen uf Miltz und Knetzburg, so zwo wuestung sind, grenzen auch an Zeller flur. Von dannen uf Westheim, grenzt an Eschenaw, so Fuchsisch ist, gen Binbach. Von dannen uf Oberschwappach, grenzt uf Eschenaw und Wunaw, so Fuchsisch und Wirtzburgisch. Von dannen uf Underschwappach, grenzt an Reinhartswindt und Wunaw. Von dannen uf Stainsfelt, grenzt an Dampfach, so der Fuchß zu Schweinßhaubten und Mehrern. Von dannen uf Stockach, ein wuestung, grenzt an Dampfach. Wunfurth stöst an die zent zum Carolßberg, der Pfaffenberg genant, und uf Hoerhausen, so Wirtzburgisch und Therisch ist. Von dannen uf Wulffling, so über den Main ligt, an das closter Thereß und an die statt Hasfurth. Von dannen uf Ellerßhausen, die wuestung, grenzt an Ellerßhausen, dem abt zu Thereß gehörig, auch an Uchenhofen gen Königsperg gehörig.

Zent Haßfurt.

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Mitten in disem umbkrais ligen Heinhart und Krottenbach, grenzt an Mariabarghausen, Westheim und Knetzgew. Prozeß in mordacht. (nach gewohnlicher form, dann: , item welcher also in die acht erkandt wirdet, soll ohne verwilligung der ancleger nit verglait werden. so sich aber ein solcher echter mit der obrigkait und der parthei vertregt, mag man den wider aus der acht thun und solcher absolation brief u. urkund geben. wurdet aber der beclagt gelait zu ausfuhrung seiner unschuld begehren, das soll im mitgetheilt werden, doch nur für gewalt u. nit für recht. und so dan ein rechtstag benent, soll mit clag, antwort, kundschaft und allem andern gehandelt werden, wie sonst an einem gerichtstag gebreuchlich.) Wie in peinlichen sachen an diser zent procedirt. In peinlichen sachen, so man iemand vom leben zum tod richten will, wurdet nachfolgender form gehalten: dem armen wirdet am ersten drei tag zuvor der rechtstag bestirnt, hernach wird er beicht gehört und mit dem hochwirdigen sacrament des altars versehen. nach disem beschreiet inen der zentknecht, wie oben vom beschreien gemelt. Vorgericht. Wan nun das zentgericht herbeikomt, komen< den abend darvor die schöpfen zusammen und halten Vorgericht. IJf den gerichtstag furt man den armen in den branger, zwischen acht und neun uhr setzen sich die schöpfen an die schrannen und der zentgraf mit inen samt einem keller und zwaien des raths. Und hegt der zentgraf das gericht, allein daß allwegen das wörtlein peinlich halsgericht darzue genent wurd. Nach disem werden cleger und antworter gefordert. Wan nun ex officio geclagt wurdet, komt des clegers fursprech und redet also: herr zentgraf erlaubt mir, dem cleger sein wort zu thun. Der zentgraf antwort: es sei dir erlaubt.

520

Zent Haßfurt,

Begert der fnrsprecher ferner: Ich bitt zu fragen, ob mir das an meinen ehren and sonsten gegen meniglichen nnschedlich sei. Zentgraf fragt die schöpfen und antwort der schöpf, es sei im nnschedlich. Der fnrsprech fragt ferner: Ob im die red verleg oder Schwachheit und anderer Ursachen halben dasselb nit Volbringen möcht, ob er nit macht, einen andern zu gewinnen. Uf des richters frag spricht der schöpf: er hab es wol macht. Fürsprecher fragt, ob er sich zu disem peinlichen halsgericht genuegsam angedingt habe. Uf fragen antwort der schöpf: ja, welcher sich änderst am rechten will genügen lassen. Fürsprech bitt zu fragen, N. N. hab einen in gefengnus ligen, bitt zu fragen, wie er hieher zu bringen. Wirdet geantwort, man soll in nehmen drei treppen ob der erden und dem nachrichter uberantworten. Fürsprecher fragt, wer das thun soll. Antwort: das soll der landknecht thun. Fürsprecher fragt, wer in zum gericht gelaiten soll. Antwort: es sollens 2 schöpfen aus dem gericht neben dem landknecht und etlichen burgern, sovil man deren bedörftig, thun. So nun der ubeltheter für gericht gebracht, fragt der fursprecher: wie weit der übeltheter vom gericht stehen soll. Antwort: drei schritt, mist der landknecht. Nach disem wurdet die clag eingeben, auch die antwort gehört. Wan nun das endurtheil gehet, alsdan fragt fursprecher: wie das geschehen soll. Antwort: wohin sie vom zentgrafen gewiesen werden. Der fursprecher bitt, dem urtheil nachzukommen. Nach disem wurdet der stab zerbrochen und das urtheil volzogen. (s. hier auch die inter. Ordnung (Verlesung der urgicht) bei den halsgerichtsformularen.)

Zent (Burg) Haßlach (ca. 1575). Bezirk. O r t e : I. Verzeichnis: Adelsdorf, Appenfelden, Buchfeld, zu der Burg w., Dutendorf, Egelfurt, Elsendorf, Fetzelhofen, Frimmersdorf, Füttersee, Gleißenberg, Hennersdorf, Heuchelheim, Hohenberg (Homber) w., Hohnsberg, Holzberndorf, Kleinweisach, Niederndorf, Pretzdorf, Rambach, Seitenbuch, Steine Brucklein w., Thüngfeld, Unterwinterbach, Warmersdorf, Wasserberndorf, Weikersdorf, Wüsten(Kalten)herberg.x) ü . Verzeichnis, außerdem: Abtsgereuth, Ailsbach, Altershausen, Apelsdorf w., Appenbach w., Blank w., Breitenlohe, Buchbach, Buch (milhle), Bulendorf, Burghöchstadt, Dietersdorf, Effeldorf, Feichelbrunn w., Freihaßlach, Frickenhöchstadt, Fuchsstadt w., Großbirkach, Grub, Haag, Horm (Hann) w., Hohenroth w., Ilmenau, Kaltenneuses, Kirchrimbach, Kleinbirkach, Kühnfeld (Kienblatt), Lichtenhof, Münchshof, Neuebersbach, Oberrimbach, Obertaschendorf, Oberwinterbach, Rosenbirkach, Schornweißach, Schrann w., Schrem w., Sixenberg, Stampf w., Taschendorf, Taubenbrunn w., Tragelhöchstadt, Unterrimbach, Vestenbergsgereuth, Wüstenfüttersee. es fehlen: Adelsdorf, Egelfurt, Fetzelhofen, Rambach, Steinbruck. Thüngfeld, Warmersdorf, Wüstenherberg.2) 1 7 3 1 wie Verz. II, doch fehlen Apelsdorf (Adelsdorf jedoch genannt), Lichtenhof, Oberwinterbach, Taschendorf. G a u e : Iff- u. Radenzgau. W.-Amt.: Schlüsselfeld (außerdem Bamb., Brandenb., Niirnb., Castell- u. Schwarzenbergisches gebiet). Bez.-Ä.: Bamberg 2, Höchstadt a. A., Neustadt a. A., Scheinfeld; Sachsen Coburg (Altershausen). I n h a b e r : Vestenberg, bezw. Castell. Schöpfen:? x

) Adelsdorf, Elsendorf, Heuchelheim, Rambach u. Thüngfeld s. a. zent Schlüsselfeld; Füttersee 1731 bei zent Oberschwarzach. *) Groß- u. Kleinbirkach s. a. zent Oberschwarzach, Freihaßlach, Höchstadt, Ilmenau, Oberrimbach, Obertaschendorf u. Taschendorf s. zent Schlüsselfeld.

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Zent (Burg) Haßlach.

Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle. A p p e l l : beim W. brückengericht. O r d n . : Jul. Zentb. fol. 598—617. G e s c h i c h t e : 1301 verleiht bischof Mangold die gerichtsbarkeit zu Haßlach an das Kloster Halsprunne (jus judicandi civiliter seu criminaliter in causis pecuniariis vel sanguinis) M. B. 38, 255, 1314 in Castellschen besitz, Stein, Castell, 182. 1317 empfängt Joh. v. Vestenberg die zent als W. lehen, s. Z.-O. 1412—1482 Castell u. Limpurg gemeinsam, von nun an Castell allein gehörig, Stein, Castell, 182. 1520—50 allerlei berichte an die W. kanzlei, das verfahren bei der zent H. betr., Mise. 2501. 1584 wird durch Castell-Vestenberg die W. Oberherrschaft anerkannt, 1. div. Jul. 193. 1627 wird ein 1625 zwischen Vestenberg u. Crailsheim zum nachteil W. errichteter vertrag für ungiltig erklärt, 1. div. Phil. Ad. 197. 1628 wird ein vertrag kassiert, wonach die v. Vestenberg 1592 zent u. blutbann zu H. ohne W. genehmigung an die v. Münster verkauften, ibid. 199. 1682 die lehen des P. G. Hagelsheimer, Held gen., zu Nürnberg fallen an W. zent u. vogtei nach Burghaslach, 1. div. Joh. Hartm. 388. 1713 vertrag mit Castell wegen der zentfälle bezgl. der in der Castell Münsterschen zent liegenden W. orte: W. bleiben die geringen (nicht an leib u. leben, wie haut u. haar gestraften) fälle, dasselbe gilt hinsichtlich des kirchweihschutzes (geringe delikte W.). die dorfsherrschaft mit dem kirchweihschutz zu Ilmenau gemeinsam zwischen W., kloster Ebrach u. pfarrei Burghaßlach, ebenso die vogteifälle, 1, div. 52, 317, W. U. 3, 54.

HaHlach, die siben und zwainzigiste zent. (Jul. Zentb. f . 698—617.)

Dise zent Haßlach ist verschienes 1317. jahrs uf dinstag vor Simonis et Judae durch Johan von Vestenberg von bischof Gottfriden von Hohenloe neben dem dorf Rimpach und drei theil zu Wuestingen und Niderngeußfelt zu lehen empfangen worden, wie gedachts bischof Gottfrieden lehenbuch fol. 14 ausweiset. Ob aber hernachgedachte zent von obgemeltem oder andern von Vestenberg ferner empfangen worden, das hab ich keinen bericht finden können, und geben die von Vestenberg jetzt für, wie

Zent (Borg) Haßlach.

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sie dise zent Haßlach von keiserlicher maiestat zu lehen empfangen, aber das ist gewiß, daß die graven zu Castel Haßlach die behausung mit allen iren ein- und zugehörungen, nichts ausgenommen, vom stift Wirtzburg zu lehen tragen und verleihen es widerumb denen von Vestenberg zu afterlehen. Nota: wie weit der wildban in diser zent den Yestenbergern zustehe, findet sich im 2. Laurentij fol. 320. Wo der ban diser zent e m p f a n g e n werden soll. Ein ieder angehender zentgraf und richter des zentgerichts zu Burckhaßlach ist schuldig und pflichtig, den ban und das zentgravenambt zu Haßlach von einem iederzeit regierenden bischofen zu Wirtzburg und herzogen zu Francken zu empfahen und derwegen, wie alle andere irer fürstlichen genaden zentgrafen im stift pflicht und aid zu thun, wie dan solches von allen zentgrafen, so dessen orts gewesen, bishero beschehen und noch beschicht, inmaßen in dem zentgrafenbuch fol. 5. 17. 22. 26. 35. 47. 51. 52. und 65. zu sehen, doch haben die von Vestenberg dem stift iederzeit einen in Schriften benent, presentirt und demselben zu leihen gebeten, wie etliche ire deshalben erfolgt sendschreiben (welche auch an obgemelten orten registrirt und die originalia in zentladen zu finden) mit sich bringen. Wie sich der jetzig z e n t g r a f , als er den ban alhie e m p f a n g e n , gegen dem s t i f t r e v e r s i r t , auch sich die k ü n f t i g e n r e v e r s i e r e n sollen. Ich Georg Zehe, nachdem mich der hochwirdig fürst und herr, herr Friderich, bischof zu Wirtzburg und herzog zu Francken, mein genediger herr, zu seiner fürstlichen genaden und derselben stifts zentgrafen zu Haßlach angenommen laut eines briefs, mir von seiner fürstlichen genaden zugestelt, der von wort zu wort hernach geschrieben stehet und lautet also: wir Friderich, von gottes gnaden bischof zu Wirtzburg und herzog zu Francken, bekennen und thun kunt öffentlich mit disem brief gen allermeniglichen, daß wir unserm lieben, getreuen Georg Zehen von besondern genaden bis uf unser oder unserer nachkommen widerrufen verliehen und bevohlen haben

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Zent (Burg) Haßlach.

unser and unsers stifts zentgrafenambt zu Haßlach mit allen seinen gewonheiten und rechten, dem er getreulich vorstehen solle, nachdem er uns darumb gelobt und geschworn hat. darauf so haißen und gebieten wir allen und ieglichen personen und besonder den schöpfen des gerichts zu demselben zentgrafenambt gehörig bei den bueßen und peenen, die wir und unser stift darüber haben, also daß ir den obgeschribnen Georg Zehen für unsern und unsers stifts zentgrafen habt, ime mit allen rechten gewartet und gehorsam seiet, als gewönlich und herkommen ist, ohn gevehrde. zu urkund haben wir unser insigel an disen brief gehangen, der geben ist uf sambstag den 19. may und Christi unsers lieben herren geburt funfzehenhundert und in dem ein und sibenzigisten jähre. In weß namen die zent Haßlach gehegt werden solle. Dieweil dan von alter herkommen, daß die zent zu Haßlach ie und alwegen in namen erstlich eines regierenden bischofs zu Wirtzburg, als herzogen zu Francken, und dann in namen der edelleut von Yestenberg, meiner junkern, gehegt worden, bekenne ich öffentlich mit disem brief gen allermeniglichen, daß ich daruf seiner forstlichen genaden gewönlichen zentgrafenaide und darzu dise obverlaute verschreibung, sovil mich die berurt, wahr, stet, vest zu halten, dergleichen daß ich, so oft es zu schulden kombt, die gemelten zent, wie von alter herkommen und wie oben geschrieben stehet, und nicht anders hegen noch halten soll, mit handgebenden treuen gelobt und erhabenen fingern einen aide zu gott und den heiligen geschworen habe, gelobe und schwer solches also hiemit in craft ditz briefs ohn gevehrde. zu urkund hab ich mit vleiß gebeten den edlen und ehmvesten Hansen Schetzlern von Sultzfelt, meinen gunstigen junkern, daß er sein adelich eigen insigel für mich an disen brief gehangen hat, welcher siglung ich j etzgenanter Hanß Schetzler also von bitt wegen geschehen bekenne, doch mir und meinen erben ohn schaden, dergeben ist am tag und im jähr, wie obstehet. Nota: In gleicher form hat sich auch Hans Zinck, welcher am montag nach sanct Appollonien tag anno 1549, desgleichen Caspar Rauhe, der den 17. novembris anno 1557 den ban alhie empfangen, gegen dem stift obligirt.

Zent (Burg) Haßlach.

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Bericht Hansen F ö r s t e r s von T h u n g f e l t , welcher vor etlich j ä h r e n ein zentschöpf zu Haßlach g e w e s e n , wo und an welchen orten die von Yestenberg die zent Haßlach beschreien l a s s e n , aus dem a l t e n z e n t buch gezogen. Zu Niderndorf im dorf. zu Gleißenberg bei den furth, bei den wiesen, ist niemand alda. y Egelfurth. Elsendorf lassen sie es beschreien und ist daselbst die fraisch Bambergisch und Wirtzburgisch, aber so sie solch beschreien erfahren, so wollen sie es nit leiden. Warmerßdorf wo in disem flecken einem ein übelthetter Büffelt begriffen wurd durch Bambergisch-, WirtzFetzelhoven burgisch, marggräfisch oder Nurmbergisch, Under winterbach welcher theil am ehesten komme, der führe Frumerßdorf und nehme solchen thetter hinweg, kehren Hermerßdorf sich an solch beschreien nit. Weicknerßdorf Tuttendorf Zu der Burg ligen in Haßlacher zent. Cleinweisach Bretzdorf Appenfeit Hohenburg, ein fnrth, ist Schwartzenbergisch, daselbst lassen sie die zent auch beschreien, sie fragen oder geben nichts umb ir belchreien. Zeittenbuch Henßberg Futtersehe Steine Brucklein, zwischen Geiselwindt und daselbst zu gehören auch in die zent. Bebendorf Wasserbebendorf Holtzbebendorf Wüsten oderKaltherberig bei Serheim.

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Zent (Borg) Haßlach.

Heichelheim

j wan sie an disen zweien orten beschreien die l zent, so wollen sie es nit leiden und schießen Bomb ach mit buchsen nach inen. Thunnfelt, wan unsers genedigen herren ambtmenner, keller, bey der Speck. Schultheiß oder andere bevelchhaber solch beschreien erfahren oder inen zu wissen gethan wurt, so leiden sie solich beschreien nit. Ottelßdorf Notandum. was einer manßperson halben, so an der Straßen ober dem Wirthshaus bei Heuchelheim entleibt worden, furgeloffen, daraus zu vernehmen, daß der alte bach unterhalb Serheim, über den Mulbach etc. der Wirtzburgischen und Vestenbergischen fraisch ein schiedung seie. item daß auch die zent Haßlach bei gemeltem altem bach u. nit darüber beschrien werden solle. (1547.) Anzaig der dörfer Heuchelheim u. Aschbach h a l b e n , daß sie mit der f r a i s c h gen S c h l u s s e l f e l t u. nit gen H a ß l a c h gehören. Zu Heuchelheim vermainen die von Vestenberg (wiewol inen dessen die von Crailßheim nie gestanden) auch die fraisch zu haben u. dasselbig dorf in ir zent Haßlach zu ziehen; aber wie ich befind, ist solches durch die Wirtzburgischen beambten niemaln gestanden worden, (folgen bericht des B. Mumbach, gew. Schultheiß zu Schlusselfelt, de 1523 u. des E. v. Vestenberg, ambtmans daselbst, einen zentfall betr., de 1502.) Wohin von disem zentgericht a p p e l l i r t werden solle. Nachdem an der zent Haßlach ie und alwegen herkommen und gebreuchlich gewesen, daß der, so ein urtheil oder interlocutori an disem gericht verloren, sich dem beschwert zu sein bedunkt und zu appellirn vorgehabt, an das bruckengericht zu Wirtzburg, als das oberst zentgericht im land und herzogthumb Francken appellirt, dahin dann solche Sachen craft des verliehenen bans gehörig, So haben doch deme zuentgegen die Vestenberg sich vor der zeit vermaintlich understanden u. nit gestatten wollen, für das bemelt oberst zentgericht zu Wirtzburg zu appellirn, sondern wollen haben, man soll die appellation für sie thun. u. als bischof Conradt von Thungen das erfahren, hat er Albrechten, Mathern u. Anthoni von Vestenberg hierumb schreiben lassen, (folgt das schreiben,

Zent (Burg) Haßlach.

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d. 1523, uf den pfingstag, die antwort Yestenbergs, d. donnerstag nach Bonifacii, u. zwei urteile des W. bruckengerichts de 1555, wonach an dasselbe vom gericht zu Haßlach appellirt worden.)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29.

Yerzaichnus aller und ieder d ö r f e r und m a h l s t ä t t , da man die zent B u r c k h a ß l a c h beschreit und solche herozugehen schuldig seind. Niderndorf, so Münsterisch und Bambergisch. Buelendorf, Münsterisch. Gleißenberg, Grumbachisch, Maßbach, marggrefisch. Eißendorf, hie disseit Bambergisch. Taubenbrunn, Nürnbergisch, Warmersdorfisch, Nürnbergisch. Frickenhofstatt, Grumbachisch. Büffelt, Würtzburgisch. Unterwinterbach ) N ü r n b e r g i s c h . Oberwinterbach J Frimmersdorf, Bambergisch und Nürnbergisch. Weickersdorf, Nürnbergisch. Hermertsdorf Nürnbergisch. Dutendorf, Münsterisch. Yestenbergsgereüth, Vestenbergisch. Lichtenhof, marggrefisch. Tregelshochstatt, hie disseits marggrefisch, die mühl dazwischen. Thornswisach, marggrefisch. Honroth, bei der mühl Vestenbergisch. Ebersbach, marggrefisch. Abtsgereüth, marggrefisch. Altershausen, marggrefisch. Feichelbrunn, marggrefisch. Breitenlohe, marggrefisch. Bretzdorf, Nürnbergisch. Kleinweisach, Bambergisch und Nürnbergisch, Castlisch und marggrefisch. Kienblat oder Künfeld, Münsterisch. Borich oder Bürg, Nürnbergisch. Dietersdorf, Nürnbergisch, marggrefisch und Bambergisch. Buchsbach, Münsterisch.

528 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65.

Zent (Burg) Haßlach.

Homber, Nürnbergisch. Daschendorf, Lentersheimisch. Oberndaschendorf, Lentersheimisch und Yestenbergisch. Neuses, marggrefisch. Ailsbach, Nürnbergisch. Schrann Seittenbach marggrefisch. Stampf Blanckh Apelsdorf, Steinauisch. Appenbach, Vestenbergisch. Rosenbirckig, Yestenbergisch, Castlisch, Schwarzenbergisch. Oberrimpach, Yestenbergisch. Kirchrimpach, Vestenbergisch, Münsterisch. Unterrimpach, Vestenbergisch, Creilsheimisch. Appenfelden, Steinauisch. Buch, Castlisch. Fuchßstatt. Obernhag, Castlisch. Effeltresch. Honsperg, Crailßheimisch. Sixenberg, Vestenbergisch. Burckhöfstatt, Vestenbergisch, Ebrachisch. Münchhoven, Münsterisch. Freyhaßlach, Münsterisch, Bambergisch. Futtersee, Ebrachisch. Wüstenfuttersee, Ebrachisch. Kleinenbirckich, Ebrachisch. Hohenbirckig, Ebrachisch. Ilmau, Ebrachisch. Grub, Creilsheimisch. Wasserbebendorf, Vestenbergisch. Holtzbebendorf, marggrefisch, Creilßheimisch. Schrem, Füchsisch. Honn bei der Cappel, marggrefisch. Heüchelheim bei der herberg, Creilsheimisch. Ordnung des peinl. rechtstags. (fehlt.)

Zent Heidenfeld (1576). Bezirk. Orte: Gernach, H e i d e n f e l d , Hirschfeld, Kolitzheim, Lindach, Oberspießheim, Ottershausen w., Stammheim, Unterspießheim, Wadenbrunn. 1 7 3 1 : auch Herleshof genannt. Gau: Volkfeld. W.-Amt: Klingenberg. Bez.-Ä.: Gerolzhofen u. Schweinfurt. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 12. G. - 0 . : drei hochgerichte, die halsgerichte später in Wipfeld. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle (doch mit.ausnahmen). R a t h o l e n : bei amtmann, keller u. kanzlei. A p p e l l : beim stadtger. W. Ordn.: Jul. Zentb. f. 620—635; Ger. Homb. 85, 3 (1577). G e s c h i c h t e : 1069 fällt das kloster durch den Stifter Herman v. Habsberg an W., die übrigen orte meist schon vorher zum hochstift gehörig, Stein, 168. 1340 verschreibt W. die zent zu Heidenveit an kloster Ebrach, M. B. 40, 354. 1649 wird Schönborn mit Ottershausen belehnt unter vorbehält der zent W., 1. div. 39, 127. 1695 gibt W. Herleshof mit zent an dompropst Guttenberg in Bamberg gegen Hattersdorf, 1. div. 48, 78. 1718 vertrag mit kl. Ebrach wegen kirchweihfrevel und zentfälle zu 0 . u. U. Spießheim: W. verbleiben alle hohen jura, 1. div. 53, 85. 1718 erklärt die zent dem bischof gegenüber, daß scheltworte nicht zu rügen seien, G. 13490. 1 ) ') Über das dorfger., Salb. 92, 417 (1694); weistum. 1420, Grimm, Wst. 3, 562. K n a p p , Würzburger Zent. I.

34

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Zent Heidenfeld.

H a i d e n f e l d , die acht und z w a i n z i g i s t e

zent.

(Jul. Zentb. f . 620—63S.)

Under w e s s e n v e r s p r u c h d i s e zent s e i e . Die zent Haidenfeit (so durch den zentgrafen zu Wipfelt versehen würdet) ist under meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs verspruch und schütz allein und sonsten vor allem frembden und auswendigen gewalt, zwang und gerichtbarkeiten gefreiet und hat dieselbige hochgedachter mein genediger herr von Wirtzburg an andere ort zu legen und ordnen macht. In d i s e zent H a i d e n f e i t g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e dörfer. H a i d e n f e i t , dem stift daselbsten gehörig, doch hat Wirtzburg die erbhuldung auf allen inwohnern der orts. N o t a : wie das dorf Haidenfeit dem closter gefreiet mit vorbehaltung der land-, geistlichen und zentgerechtigkait und Jurisdiction in divers, formarum Brun fol. 54. Stamheim Lindach Wirtzburgisch und ins ambt Klingenberg gehörig. Collentzheim Gernach W a t t e n b r o n , ins ambt Klingenberg gehörig, gibt zins und gült an Kirchberg. H i r s c h f e i t , haben jetziger zeit Albrecht von Thungen des orts 24 man und Wolfi Dieterich vom Stain, Hanß von Bibra zu Imelßhausen und Neidharden von Thungens zum Zeitloß seligen erben zugleich miteinander auch 24 man. aus einem bericht, so Hanß Hager, keller zu Wipfelt, den 15. febriiarij anno 1574 gethan. Under- Ì S p i e ß h e i m , in disen beden dörfern hat mein geneOber- J diger herr von Wirtzburg 23 man, die in das ambt Klingenberg gehören, zu Oberspießheim hat Yeit von Schaumberg zu Traustatt 2 man, die besuchen mit allen hendeln die zent Haidenfeit, wie die Wirtzburgischen, ausgenommen daß sie gedachtem irem junkern allein mit erbhuldung verwant. zu Underspießheim hat das closter Haidenfeit 2 man, die Wirtzburg erbhuldung zu thun schuldig.

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Zent Heidenfeld.

Zu Under- und Oberspießheim hat das closter Eberach in die 61 underthanen, die seind ermeltem closter Eberach mit erbhuldung, gebot, verbot und aller dienstbarkeit verwant und zugethan, wie man sich im vertrag anno 61 aufgericht genuegsam zu erkundigen. Otterßhausen, ist Wirtzburgisch aigenthumb und der Bauen lehen und würd inen mit disen worten geliehen, nemlich den ganzen angebuerenden antheil an guetern und mannschaften sambt ir iedes zinsen, gülten, beethen, steuren, weihenachthuenern, faßnachthuenern, lambsbeuchen, frondiensten, sambt dem alten ungelt, steur und rais und alles anders mit allen desselben rechten, gerechtigkeiten, alles zu Otterßhausen mitsambt dem schaftrieb uf ganzer Otterßheuser markung, ganz nichts davon (dan allein die geistlich Jurisdiction, landgerichtszwang, zentbarlich obrigkait und was von altershero an die zent gen Haidenfeit gehört hat) ausgenommen und vorbehalten, aus dem 2. lehenbuch Frid. fol. 123. Wievil schöpfen an der zent sitzen. Die von Haidenfeit müssen zwen schöpfen haben an der zent, die wehlen sie aus der gemaind, wer inen gefeit, auch tüglich darzu ist. mueß ieder zwei jähr sitzen, doch setzt man alle jähr einen und den eltesten im ambt ab und einen neüen hinzu. Lindach mueß ein schöpfen haben, sitzt nur ein jähr; und wan sein zeit aus ist, wehlet er einen andern, der das folgend jähr die zent versorgen mueß, denselben schweret der abgehend an. Gern ach gibt zwen schöpfen, setzt einer den andern, der tüglich sei. Hirschfeit gibt zwen schöpfen, werden gewehlet durch den schultheisen und die eltisten. Spießheim, muessen einen schöpfen haben; nach ausgang des jahrs setzt einer den andern, doch mit rath unsers genedigen herren von Wirtzburgs schultheisen. Wattenbron gibt ein schöpfen, der würd gesetzt von den erben, ein geschlecht daselbst; und welcher nit sitzen will oder untüglich ist, der mueß einen andern gewinnen. Collentzheim gibt zwen schöpfen, setzt einer den andern, doch dergestalt, er mueß vor am dorfgericht sitzen; von denselbigen werden sie gesetzt an die zent, ist ieder zwei jähr an der zent zu sitzen schuldig. 34*

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Zent Heidenfeld.

S t a m h e i m gibt ein schöpfen, wan desselbigen jähr aus ist, so setzt derselbig mit dem dorfmeister einen andern, den mueß er ufschweren an die zent. Schöpfenbelohnung. Haidenfeit, haben die zentschöpfen ungevehrlichen vier morgen wiesen daselbsten, am Nachtwaasen genant, auch ieder zwo gerten holz von der gemaind und gen iedem des jahrs drei nösser pfründ frei. S t a m h e i m , haben die eich und ungevehrlichen drei acker wiesen, neben der Zeilbaumen genant gelegen, von der gemaind zu lohn, von solchen wiesen muß er ein achtel korn in send gen Herlheim geben, wie man das des achtel korns halben in den alten berichten befunden. L i n d a c h , haben jetzo das eichlohn und ein ieder anderthalb acker holz aus der gemaind. in den alten berichten befindt man, daß im ieglich hausgesind durchaus fünf pfenning zu lohn gegeben. H i r s c h f e i t , inhalt des alten zentbuchs haben die schöpfen daselbst vor der zeit zu lohn gehabt drei acker wiesen, ieder einer gerten brait, darzu ein ieder anderthalb pfund gelts. aber der negst bericht, so des 1576. jahrs durch den kellern Hanß Schellneckern beschehen, vermag und weist aus, daß die schöpfen zu Hirschfeit jetziger zeit zu belohnung haben anderthalb acker wiesen, halber am faulen Aschberg und das ander halbtheil am anger gelegen, darzu ieder jerlichen ein gerten holz, die eich und funfzehen schillinger an gelt. • hat der zentschöpf daselbst des jahrs acht Under-|g . ^ Ober- J ^ ' pfund, dieselben pfund werden in der beth gen Wirtzburg gehörig verrechnet und von einem ieden meines genedigen fürsten und herren zu Wirtzburgs underthan drei schillinger. G e r n a c h , haben die eich und ungevehrlichen sechs acker böser wiesen, ufm Schöpfwaasen genant, zu belohnung. C o l l e n t z h e i m , haben ungevehrlichen vier acker waasen, der Schöpfenwaasen genant, (im alten bericht stehet fünf acker) bei der Büdern gelegen, zur belohnung. Wattenbron, hat der zentschöpf des jahrs ungevehrlichen vier acker wiesen, in der Vockergruben genant, zur belohnung.

Zent Heidenfeld.

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Ob inen die s c h ö p f e n mögen selbst bueß zusprechen. Die zentschöpfen haben an keiner bueß thail, dann an der hohen bueß, die ist ein und zwainzig pfund, wie hernach gemelt würd, daran inen achtzehen pfund gebüeren.

Was iedes z e n t p f l i c h t i g dorf zu rügen s c h u l d i g . H a i d e n f e i t , rügen an der zent dreierlei, nemlich: wissentlichen diebstal, mord oder mordgeschrai, land und notzwang, mann und weibs. St am heim, rügen, so ainer ainen mit gewapneter hand überlief, mordgeschrei, notzwang, diebstal, fließende wunden, stain und rain und, so ainer einen an sein ehr redet, auch stainwurf. L i n d a c h , rügen und verrechten alle hendel, so an die zent gehören, auch frevenliche wort und veldscheden, wann sie kein dorfgericht haben. Ober1

}

^ g 6 1 1 alles, was zu rügen ist.

H i r s c h f e i t , rügen mord oder mordgeschrai, wissentlichen diebstal, do sie die an wahrer that begreifen, und notzwang über recht. G e r n a c h , rügen diebstal, fließende wunden, mord und waffengeschrai. C o l l e n t z h e i m , ragen waffengeschrai, diebstal, fließende wunden, würf, stain und rain. Wattenbron, rügen fließend wunden, mord, diebstal, steinwürf, auch rain und stain, geben auch claggelt daran als andere. Otterßhausen, ragen nichts, dan wan einem an sein ehr geredt würd, der kumbt an die zent für seinen leümuth. Und als dise flecken und ort mit obspecificirten ragen widersprechlich an die zent gehören, so seind sie doch darumb in den andern hohen feilen, die etwan iren specificirten ragen nit anhengig, der zent (wie etliche vermainen) nit befreiet; sonderlich aber, do die theter oder Verbrecher zu gefenglicher verhaft kommen, müssen dieselben ohne alle mittel gen Klingenberg gefurt, der orts entweder gestrafft oder absolvirt werden.

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Ob sie a l l e s , das sie r ü g e n , a u c h v e r b ü e ß e n , oder ob sie zum t h e i l an ir d o r f g e r i c h t zu verbüßen g e w i e s e n werden. H a i d e n f e i t , der probst hat seine underthanen daselbsten in geringen unzentbarn Sachen iedesmals abzufordern und an sein dorfgericht zu Haidenfeit zu weisen und ist nach gethaner abforderung an gemeltem dorfgericht rechts zu verhelfen schuldig, er will auch Scheltwort, stain, rain, würf und andere frevel daran zu straffen haben; ob er dessen befugt, ist mir nit wissend. H i r s c h f e i t , verbüßen alle schuldige rügen, was aber schulden und andere clagen anlangt, werden die durch ire herrschaft von der zent, do die feil dahin kommen, abgefordert und an das dorfgericht gen Hirschfeit gewiesen. S t a m h e i m , alles was rügt, außer schulden, so am dorfgericht daselbst verrecht würd, soll und mueß an der zent verbüest werden. Lindach Spießheim wurd alles, so an der zent gerügt, daselbsten Gernach verbüest. Wattenbron Otterßhausen C o l l e n t z h e i m , würd alles, was gerügt, an der zent erörtert und verbüest außer schuld und andere geringe unzentbare sachen, so am dorfgericht daselbsten furgenommen werden. i

Von h ö c h s t e r bueß, f r e v e l , seümbueß und c l a g g e l t . Die höchste bueß ist ein und zwainzig neue pfund gelts, würd verwirkt, so einer ein schöpfen strafft, darunter drei des zentgrafen und achtzehen pfund der schöpfen sind. Frevelbueß wurdet mit fünf und vierzig pfenning verbüest, so einer frevenliche wort für gericht treibt. alles dem zentgrafen Seümbueß wurd mit funfzehen pfenning gehörig. verbüest. Claggelt ist von sechs gülden einer, von sechs pfunden eines, von sechs pfenning einer. Item alle rüge, ohn was hals und hand antrifft, werden verbüest mit zehen pfunden, sein unsers genedigen herren allein.

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Fürgebot ist sechs pfenning, dem landknecht gehörig. Von ieder clag haben die zentschöpfen zwen pfenning und gleichfalls von der Verantwortung auch zwen pfenning. Von auswendigen kundschaften mueß man sich mit dem zentschöpfen vergleichen. Nach beschehenem rechtssatz werden fernere kundschaft nicht eher, bis man ein vierdel weins den zentschöpfen erstatt, zugelassen. Von einer versigelten kundschaften hat der zentgraf ein ort und ieder zentschöpf ein Schilling. In w a s zeit v e r h o l f e n w e r d e n soll. Die verhelfung in rugbarn und verbusten Sachen stehet zu erkantnus des zentgrafen und schöpfen. W a n n und wie oft im j ä h r z e n t g e r i c h t g e h a l t e n würdet. Alle jähr werden drei hohegericht zu Haidenfeit im dorf gehalten, nemlich: das erst uf montag nach obersten, das ander montags nach pfingsten und das dritt montags nach Michaelis, uf welche alle zentverwanten mit iren wehren zu erscheinen schuldig sein, und mueß ieder zentverwanter, so nit erscheint, dem zentgrafen ein neuen pfenning schicken. An gemelten dreien hohegerichten rügen die schultheisen uf irer nachbarn gethanen bericht, außerhalb zu Collentzheim thuns die zentschöpfen. Nota: nach gelegenheit und Verwahrung der flecken werden in ambtsdörfern etzliche personen daheim gelassen. Sonsten ist der zentgraf alle vierzehen tag, do änderst Sachen vorhanden, zentgericht zu halten schuldig. Wo die z e n t g e r i c h t g e h a l t e n werden. Obgemelte zent würd jetziger zeit zu Haidenfeit im wirtzhaus gehalten, ist zuvor und ungevehrlichen vor fünfzig jähren, inmaßen etliche alte leut berichtet, die von iren Voreltern gehört, daß, so man iemands in die acht erkennen wollen, in der schrann vor dem Seedhamme negst vorm dorf Haidenfeit gelegen, gehegt und gehalten worden.

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Die inwohnere der dörfer Haidenfelt und Hirsehfelt haben hievor vermaint, die obgemelten drei hohegericht alle zu besuchen nit schuldig sein, sondern es sei genug, wann sie ire schultheisen und schöpfen schicken; welches man aber inen nit einräumen können, sondern dem probst zu Haidenfeit und ganerben zu Hirschfeit hierumb aus der canzlei geschrieben, dabei es plieben. (folgen die bisch, schreiben an den probst zu H. de 1557, 17. märz, u. 1562, 19. dez., u. an die ganerben zu Hirschfeit (Thüngen, Bibra, Stain u. a.) s. eod. d.) Hegung des gerichts. Dise zent wird durch den zentgraven zu Wipfelt (der bede zent Haidenfeit und Wipfelt miteinander versiehet) gehegt von wegen des herzogthumbs Francken, von wegen meines genedigen herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen dombcapitels daselbsten, auch eines ambtmans uf Klingenberg, richters, schöpfen, gerichtsknechts und aller deren wegen, so am zentgericht recht geben und nehmen, darnach würd durch den zentgraven von meines genedigen herren wegen zu und von dem gericht gelait gegeben allen denen, so sich gelaitlich halten, außer denen, so in urtheil und acht sind; das stehet zu iren rechten. Von fursprechen. Die fürsprechen in fürbrachten clagen und Verantwortung werden aus dem zentschöpfenstul genommen und sein den partheien ir notturft umbsonst furzupringen schuldig. Wo in z w e i f e l i c h e n Sachen rath gesucht werde. In zweifelichen Sachen pflegen die zentschöpfen bei einem verordenten ambtman oder keller (und wofern es denselbigen zu schwer) bei meinem genedigen fürsten und herren von Wirtzburg umb rath anzusuchen. Wohin appellirt werde. Die appellation in beschwerlichen urtheiln werden uf erkantnus des herren ambtmans uf Klingenberg gesteh und uf desselbigen bedenken gen Wirtzburg an das Stattgericht gewiesen, der darauf laufende uncosten in erholung beschaids würd nach ergangenem urtheil durch die verlustigt parthei erstattet und bezahlet.

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Welche flecken in die zent gehörig d o r f g e r i c h t haben oder nit und was f ü r Sachen underschiedlich daran v e r r e c h t und verbüest werden, was die straff und bueß sei und wem sie zustendig. Item schuld und alle andere bürgerliche Sachen, so nicht unter hieoben specificirten rügen vermelt, werden an den iedes dorfs gerichten verrecht und verbüest. darneben würd auch zuvorn clar angezaigt, welche ort dorfgericht haben oder nicht. Haidenfeit ist die blutbueß zehen pfund, darvon gebüren dem herren probst, dem schultheisen und dem gericht iedem der dritt theil zu. was schmachsachen belangen, gehören die straffen dem herren probst allein. stain und rain werden mit zehen pfunden verbüest und wie mit obbemelten blutrugen getheilt. die würf werden, so man trifft, mit zehen pfund, und wan man fehlet, mit zwainzig pfunden verbüest und wurd damit wie mit den blutrugen gehalten. lugenstraffen werden mit funfzehen pfenning verbüest, dem gericht daselbsten gehörig. Stamheim, ist die große bueß ein und zwainzig pfund, gehören dem gericht. claggelt ist von sechs gülden einer, von sechs pfunden eins etc., gehört meinem genedigen herren von Wirtzburg. lugenstraffen werden mit funfzehen pfenning verbüest, dem schultheisen gehörig. frevel gehört dem gericht daselbsten. versaumnus, so einer für gericht erfordert und ungehorsamlich außenpleibt, wird umb drei pfund vertrunken. item welcher uf der vier dorfgericht eines oder mehr nicht erscheint, der würd iedesmals umb funfzehen pfenning'vertrunken, schlegerei werden an der zent gerügt. Lindach, alle daselbsten fellige bueß werden an der zent verricht. Hirschfeit, des dorfgerichts halben daselbsten hab ich nichts erfahren können, dann sie aus empfangenen bevelch irer junkern nichts aussagen wöllen.

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Under-) Ober- I S p i e ß h e i m haben kein dorfgericht. Gernach, alda ist innerhalb vierzig jähren kein dorfgericht gehalten worden. Collentzheim ist die hohe bueß ein und zwainzig pfund, daran gebueren meinem genedigen fürsten und herren von Wirtzburg siben pfund und dem gericht daselbsten vierzehen pfund zu. Wattenbron 1 O t t e r ß h a u s e n / h a b e n k e i n dorfgericht. Zentgravenlohn. Der zentgraf hat jetziger zeit diser zent halben kein belohnung, sondern an bueßen und claggelt, wie zuvor gemelt, theil. der zentgraf hat von ieder gerechtfertigten person zwen gülden, welches der cleger zu erstatten schuldig ist. daneben würdet gemeltem zentgrafen jerlichen und iedes jahrs besonder ungefehrlichen drei füderlein brennholz aus dem haag gegeben. Schreibersbelohnung. Der Schreiber hat von iedem fürgebot ein pfenning einzuschreiben und umb beschreibung urtheil und urkunden pflegt man sich mit ime zu vergleichen. Zentknechtsbesoldung. Der zent oder landknecht hat von meinen genedigen fürsten und herren von Wirtzburg jerlichen zu belohnung sechzehen gülden und ein acker holz in der Sultz bei Haidenfeit gelegen, welches ime der keller gut macht, ein fronwägelein mit hay, den banwein zu Obernspießheim zu legen und dann den scholler auf allen im ambt Klingenberg iederzeit gehaltenen kirben. Zentfolg. Die zentverwanten seind in zentsachen zu folgen schuldig, do sie von meinem genedigen fürsten und herren von Wirtzburg, als zentherren, oder derselben dienere angewiesen werden, soweit die zent gehet. A n t w o r t u n g deren in diser zent betretenen s c h a d b a r n personen. H a i d e n f e i t , seind ein schadbare person, wann sie dieselbig vormittags betreten, selbigen tags gen Klingenberg zu antworten

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schuldig, wofern sie aine nachmittags ergriffen, mögen sie in bis andern tags und lenger nicht bei sich behalten. Alle andere vorbemelte zentbare dörfer antworten ein schadbare person, sobalden sie betreten wurd, unverlengert uf iren costen gen Klingenberg uf die brücken, alda dann der oder dieselben vom landknecht und zentgrafen angenommen und in gefengliche Verwahrung gefuhrt würd, außerhalb H i r s c h f e i t ; alda werden die schadbarn personen durch den zentbüttel gebunden abgeholt und durch ein gemaind daselbsten zu Hirschfeit belaitet und gen Klingenberg geliefert, und ist es diß orts also von alters herkommen, wann sie einen schadbarn man vor mitternacht ergriffen, daß derselbig des andern tags und vormittag an oberzelt ende geantwort werden müssen. Sonsten hat mein genediger herr von Wirtzburg, als zent und fraischherr, wol macht, wan schadbare personen über gebuerende zeit gehalten und nicht gegriffen und geantwort würden, in die zentbare dörfer zu fallen und dieselbigen greifen und abholen zu lassen. Übelthetter werden zu Wipfelt und nicht zu Haidenfeit gestrafft. Und bei disem ist zu merken, wapn nach beschehener überantwortung der oder dieselben gefangene personen ex officio oder uf iemands sonderbare anclag gerechtfertigt und gestrafft werden solle, daß solches bis dahero an dem zentgericht zu Wipfelt und nit zu Haidenfeit beschehen, wie auch allein die schöpfen des gemelten zentgerichts zu Wipfelt allein und ohne zuthun der schöpfen zu Haidenfeit darüber erkant und gesprochen haben. Von g e s t o l e n e r und g e r a u b t e r haab. Die schadbarn personen werden, wie sie betreten, sambt bei inen gefundenen, geraubten und gestolenen haab oder anders gen Klingenberg geantwort. Beschreiung der übelthetter. Aus mangel peinlicher rechtfertigung zu HaidenfeJt würd kein beschreiung furgenommen, sondern würd solches an der zent Wipfelt verricht, wie oben auch gemelt.

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Von b e s u c h u n g und b e s c h u t z u n g der p e i n l i c h e n g e r i c h t . Zu angestelten rechtstägen, so nicht zu Haidenfeit, sondern zu Wipfelt gehalten werden, seind alle manspersonen in den zentpflichtigen dörfern (außer Haidenfeit und Hirschfeit) mit iren besten wehren zu erscheinen schuldig uf ermahnung des kellers zu Wipfelt oder des zentgrafen. iedoch pflegen iedes orts zu Verwahrung derselbigen etzliche personen anheimbs gelassen zu werden. S t r a f f des u n g e h o r s a m l i c h e n außenbleibens. Ungehorsame ausbleibende schöpfen, so in zeit gehaltener zent noch erscheinen, werden ein ieder umb funfzehen pfenning, wann sie aber gar nicht erscheinen ohne rechtmeßige Ursachen oder erlaubnus außenbleiben, umb fünf und vierzig pfenning, dem zentgrafen gehörig, verbüest. So ein zentverwanter zwo nach einander gehaltener zent nicht erscheint, ist er iedesmals umb funfzehen pfenning und, so er das drittmal abermals ungehorsamlich außenbleibt, umb ein und zwainzig pfund zu verbüeßen; werden gethailt, wie oben under dem periodo „von höchster bueß, frevel etc." zu sehen. W e r den costen der g e f a n g e n e n , ehe die an die zent g e l i e f e r t werden, bezahle. Jede dorfschaft oder gemaind tregt den ufgewandten uncosten vor überantwortung der schadbarn personen aufgangen. Costen p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g . Wo mein genediger herr von Wirtzburg ein oder mehr übelthetter, der in den Wirtzburgischen dörfern, in das ambt Klingenberg gehörig, (sie liegen gleich in der zent Haidenfeit oder Wipfelt) gefangen und geantwort würd, für recht stellen und ex officio anclagen lasset, tragen und bezahlen dieselben ambtsdörfer ohne zuthun, hilf oder steür der andern zentbaren dörfer in das gemain allen darauf gegangenen atz und uncosten. Gleicher gestalt seind die den atz und uncosten auszurichten und zu bezahlen schuldig, so uf dieienigen gehet, die ohne rechtlich

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ffirstellen and erkantnus uf den branger oder in die eisen gesteh, ohrn abgeschnitten, mit ruthen ausgehauen, des stifts verwiesen oder sonst in andere weg ohne rechtliche fürstellung am leib gestrafft oder ohn leibstraff ledig werden, wofern änderst dieienigen, so also ungestrafft davon kommen, denselben zu bezahlen nit haben oder vermögen, und deme gemeß ist es bis anhero, wie sich aus alten und neuen berichten befindt, iederzeit gehalten worden, es hab gleich der übelthetter im ambt oder andern orten iemand belaidigt und delinquirt oder nit. Hingegen do ein übelthetter in den beden dörfern Haidenfeit und Hirschfeit betreten und durch die inwohnere daselbsten dem alten herkommen und gebrauch nach gen Klingenberg geantwortt und hernach in den einen oder den andern der obgemelten weg peinlich oder sonst am leib gestrafft oder ohne straff ledig gelassen würdet, ist dasselbig dorf, so in also gefangen und geliefert, den uncosten und atz allein und ohne hilf oder zuthun der andern zentbarn oder ambtsdörfern auch zu tragen, zu bezahlen und auszurichten schuldig, wie man das nit allein in alten, sondern auch in andern neuen glaubhaften berichten also bestendig befunden, und soll man sich deren von Haidenfeit und Hirschfeit widersetzen oder sperrn hierin nichts irren lassen; dann das ist also von alters herkommen, auch ie und alwegen nit änderst gehalten worden, und obwoln sich die zu Hirschfeit aus angeben irer junkern zuvor in etlich zutragenden feilen dessen beschwert und des uncostens vermaintlich befreiet sein wöllen, so ist inen aber das allemal nit eingeraumbt oder gestanden, sonder nottürftig widersprochen, abgelaint und sie zu schuldiger ausrichtung desselben gebracht worden, und dessen in specie ein fall anzuzaigen, so ist wahr, als die underthanen zu ernantem Hirschfeit, ungevehrlich vor fünf jähren, einen mit namen Peter Greysing diebstals halben gen Klingenberg geantwort, der daselbsten im thurn gestorben, daß sie die ernanten inwohner zu Hirschfeit den auf inen laufenden atz und uncosten erstatt und ausgericht haben, wiewoln sie sich des anfangs gewaigert; sie seind aber darzu angehalten worden. Was Haidenfeit betrifft, ist die warheit, daß ungevehrlich vor zwai oder dritthalb jähren (das war im 1573 oder 1574 jähre) einer mit namen Hans Groll, welcher gedrohet und darumb der enden betreten und gen Klingenberg geantwort, an der zent zu Wipfelt zu etlich mal für recht gesteh worden und letzlich im thurn gestorben,

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daß der probst zu Haidenfeit gleichwol den aufgelaufenen atz und uncosten bezahlt, aber denselben von ainer gemaind zu Haidenfeit wider erfordert und einbracht. O t t e r ß h a u s e n halben befindt sich, daß die inwohnere daselbst vor ankunft Adolf Rauen ir gebürnus am atz und uncosten bezahlt haben, jetzund aber wollen sie sich hierinn auch sperrn, dessen man sich aber nit irren oder anfechten soll lassen, sondern ob meines genedigen herren von Wirtzburgs obrigkait und gerechtigkeit halten und in zukünftigen feilen sie zu erstattung solcher irer angebürnus durch gebürliche mittel bringen. Von a u s t h e i l u n g des uncostens. Obgemelter uncosten, den die dörfere ins ambt Klingenberg gehörig angedeuter gestalt zu bezahlen schuldig, wurdet also ausgethailet, nemblich: Wipfelt und Stamheim erlegen daran den halbtheil, der übrig halbtheil würd uf die andere ambtsdörfer, als: Lindach, Gernach, Collentzheim, Wattenbron und beede Spießheim (alda nur die Wirtzburgischen und nicht die Ebrachischen dran geben) geschlagen und solcher gestalt von inen einbracht. aus einem schreiben, so Hanß Schellnecker, keller zu Wipfelt, under dem dato den 15. martij anno 1576 derwegen gethan gezogen. U f r i c h t u n g des g a l g e n s . Die zent Haidenfeit hat jetziger zeit kain aigen hohegericht, als galgen, stöck und anders, sondern sie brauchen sich in zutragenden feilen des hohegerichts zu Wipfelt, alda die in der zent Haidenfeit betretene schadbare leut fürgestelt und gerechtfertigt werden, wie auch uf solche peinliche rechtstäge die Haidenfelter zentschöpfen die zent weder zu besitzen noch zu besuchen nit schuldig; habens auch niemals besucht oder besitzen helfen, sondern die zentschöpfen zu Wipfelt, die besitzen dieselben peinlichen gericht und haben über die übelthetter allein zu erkennen und zu sprechen. Anno 1568 ist ein neu hohegericht oder galg zu Wipfelt mit beihabendem spiel ufgericht und der uncosten von meines genedigen fürsten und herren von Wirtzburgs wegen bezahlt worden; darzu haben die handwerksleut, als müller, leinenweber und zimmerleut aus hernach verzaichneten dörfern geholfen und daran gearbeit, als die von Wipfelt, Lindach, Gernach, Ober- und Underspießheim (alda

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ein leinenweber Ebrachischer underthan auch geholfen), Stamheim, Collentzheim, Wattenbron, Ottenhausen, Ober- und Under-Eissentzheim, Schwanfeit, Decheim, Delhaim, Haidenfeit und Hirschfeit, und das holz darzu ist aus den ambtsdörfern zu fron gefürt worden. aus obgemeltem schreiben, so berurter keller under dem dato den 15. martij anno 1576 gethaii, gezogen. Von grenitz diser zent. Die zent Haidenfeit hat in irem umbkrais ungefehrlichen uf drei meil wegs innen und umbfangen. Erstlich: Haidenfeit grenzt an Garstatt, zent gen Werneckhe, Reinfeit und Rödlein, einem ehrwürdigen dombcapitel gehörig, und an Schwebheim, so Bibrisch. Spießheim stößet an Grettstatt, zent gen Carolßberg, Sultzheim und Herlheim, welche Ebrachisch sein und gen Geroltzhofen zenten. Collentzheim hat kein frembde anstößer, dann Herleßhofe. Wattenbron stößt an Zeilitzheim, gen Geroltzhofen gehörig, und Geubach. O t t e r ß h a u s e n hat kein frembde anstößer. Stamheim stößet an Fahr, so gen Brosoltzheim zentbar, und an Geubach. Die anderen zentbarn dörfer haben kein frembde anstößer. Ob etliche ort in jetzterzeltem gelegen, die zentfrei sein oder nicht? Item in oberzeltem umbkrais bemelter zent Haidenfeit ligt Herleßhof, den Truchsassen von Hennenberg gehörig. Ordnung des peinl. rechtstags. (die richtungen finden in Wipfeld statt.)

Halsgericht Heidingsfeld. B e z i r k : Heidingsfeld. G a u : Waldsassengau. W . - A m t : Heidingsfeld. Bez.-A.: Wiirzburg. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 12? ratspersonen. Z u s t ä n d i g k . : nur für peinliche fälle. G e s c h i c h t e : 1297 H. durch könig Adolf an W. verpfändet, M. B. 38, 174. 1366 löst k. Wenzel H. von W. u. vereinigt es mit Böhmen, M. B. 42, 440. 1366 freit Carl IV. das halsgericht von fremden gerichten, lib. div. 1, 100. 1367 treten die v. Seinsheim das gericht zu H., das bisher zu Randersacker gehörte, an Böhmen ab, Standb. 589. 1413 Wenzel übergibt H. an W., um es von Thüngen zu lösen, W. U. 12, 28. 1422 Sigmund erlaubt H., richter zu wählen, W. U. 12, 42. 1424 Sigmund gestattet H., sich von W. zu lösen, W. U. 12, 45. 1431 H. durch Sigmund an Nürnberg verpf., W. U. 34, 36. ende d. 15. jh. bisch. Lorenz löst das amt H. zurück, Swinf. 369. 1442 kais. bestätigung der Privilegien, 1. div. 6, 233. 1455 die v. Seinsheim bestätigen, daß ihre vorfahren dem kaiser das gericht abgetreten haben, W. U- 4, 110. 1490 wird das privileg, daß der rat einem aus seiner mitte den bann als richter leihen darf, bestätigt, 1. div. 16, 206, 1577 gestattet bisch. Julius dem rat, vier bürger als fürsprechen aufzustellen, Standb. 590. 1584 versuchen die Wolfskeel, H. der zent Albrechtshausen zu unterwerfen, Misz. 3455. 1595 die mißtätigen personen werden nach W. geliefert, Salb. 72, 16. 1628 böhm. lehenbrief für W., 1. priv. Jul. 53. (1057 wird der besitz des klosters Stephan zu H. durch den bischof erweitert, Standb, 644, 299; 1252 vertrag mit Hohenlohe (vrevela etc.),

Halsgericht Heidingsfeld.

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M. B. 37, 355; 1339 tauscht W. von Hohenlohe dessen reichslehen gegen Möckmühl ein, M. B. 40, 255; 1345 reichslehen von Hohenlohe an W., Hohenl. 2, 691; 1352 fallen die güter der v. Mutensheim an die v. Hesseburg, M. B. 42, 1; 1367 vertrag W. mit Wenzel, ihn in seinen rechten über H. nicht zu hindern, Standb. 12, 4; Verleihung des stadtrechts (1367), münzrechts (1368), der zollfreiheit (1378); 1411 wird H. vom burggrafen von Nürnberg losgekauft, W. U. 12, 34; 1413 übergibt Wenzel H. an W., um es von Thüngen zu lösen, W. U. 12, 28 (über die Verpfändung s. ferner: W. U. 12, 39 (1413/1419), 12, 48 (1415/1417), 34, 38 (1424); 1473 genehmigt Wladislaw, daß B. vom Gutenstein H. von Nürnberg löst, 1. div. 21, 71; 1474 bestimmt er, daß es zu dessen lebzeiten nicht ausgelöst werden soll, 1. div. 21, 72; 1474 gebietet der päpstl. legat Marcus, H. nicht an Gutenstein zu veräußern, 1. div. 16, 209; 1488 löst B. v. Gutenstein H. mit bewilligung Nürnbergs an sich, W. U. 34, 40; 1499 huldigt H. Christ, v. Gutenstein, 1. div. 19, 229; 1507 verpfändet Gutenstein H. an W., W. U. 12, 27; 1508 erteilt der bischof H. eine reformation u. Ordnung, 1. div. 21, 104; 1520 H. endgültig bei W., W. U. 34, 41; hubgerichtsordn. 1537—1596, Ger. W. 1. M. 542, 13, gerichtsordn. 1577,1. div. 29, 73, stadtgerichtsordn. 1583, Salb. 72,173; weistum 1252, Grimm Wst. 6, 36, stadtordn. 1488, 1. div. 15, 18. Lit.: Arch. hist. Ver. 2, 2, 60, 3, 3, 69, 36, 64; s. a. Schlütes, hist. Sehr. 164). Haidingsfelt, vor zeiten ein halsgericht das neün und z w a i n z i g i s t e .

gewesen,

(Jwl. Zentb. f . 638—639.)

D a ß die ü b e l t h e t t e r , so jetzt der e n d e n b e t r e t e n , zu Wirtzburg g e r e c h t f e r t i g t werden. Vor alten zeiten, do die statt Haidingsfelt der cron Beheim noch unterworfen gewesen, hat daselbst ein sonder halsgericht (und kain zent) gehabt; aber jetziger zeit ist kain mann, der ime gedenkt, daß solch halsgericht in esse gewesen oder gehalten worden, und wan sich die zeit hero, do die statt beim stift Wirtzburg gewesen, übelthetter der orts betreten lassen, seind dieselbigen alle mal gen Wirtzburg geschickt und der enden irem verdienst nach gerechtfertigt oder sonst gestrafft worden; also wurd es mit den daselbst betretenen schadbarn leuten noch gehalten. Wo der ban e m p f a n g e n worden. Sonsten aber hab ich dises halsgerichts halben kain andern bericht bekommen können, dann daß sich bei der canzlei im zentK n a p p , Würzburger Zent. I.

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Halsgericht Heidingsfeld.

grafenbuch fol. 22 befindet, daß solches ainmal von bischof Johansen von Grumbach anno 1461 durch Clausen Eltlein, schultheisen daselbst, empfangen worden. Item daß es zu Haidingsfelt uf dem rathhaus gehalten und durch einen iederzeit schultheisen, als richtern, und dann die rathspersonen, als schöpfen, besessen worden, und hat kain ander fleck, dorf oder weiler in dasselbig gehört, dann Haidingsfelt mit seiner markung. Wer die peinlichen halsgericht beschützt. Die gemaine burgerschaft oder wievil man aus denen bedörftig seind die peinlichen gericht zu schützen und übelthetter zu gelaiten schuldig gewesen. Wer den costen uf die übelthetter laufend bezahlt. Deswegen hat Georg Riedner, Schultheiß zu Haidingsfelt, 26. januarij anno 1576 bericht, daß er kain andern bericht erfahren können, dan zu erachten, daß solcher costen uf gemaine statt gangen. Wo der galgen gestanden. Das hohgericht oder der galgen ist uf Haidingsfelter markung uf dem Kirchberg gestanden, daselbsten man es dann noch uf der Galgenstaig nennet und die vestigia anzeigung geben, solch gericht ist kurzlich nach dem baurenkrieg umbgefallen und auch vor wenig jähren die zwifach laitern zu Haidingsfelt under dem rathhaus gelegen, wan, wie und welcher maßen und uf wes costen solcher galg aber ufgericht und gemacht worden, kan niemands wissen. wann man aber mit dem schwert iemand vom leben zum tod richten wollen lassen, ist solches vor dem Klingenthor oder uf der alten Leimgruben hinder der statt beschehen. dises alles, so diß halsgericht halben bis dahero gesagt, hab ich aus dem bericht, so obgemelter Geörg Riedner, Schultheis zu Haidingsfelt, den 26. januarij anno 1576 gethan, genommen, ausgenommen was oben von empfahung des bans gemelt worden. Ordnung des peinl. rechtstags. (fehlt,

die richtungen finden frühzeitig in Würzburg statt.)

Zeni Hellmitzheim (1576). Bezirk. O r t e : Dornheim, Einersheim, Gollhofen, H e l l m i t z h e i m , Lindelbach, Mönchsondheim, Nenzenheim, Oberlaimbach, Possenheim, Westheim. *) Gau: Iffgau. W.-Amt: die orte geh. Limpurg, Schwarzenberg u. kl. Ebrach. Bez.-Ä.: Kitzingen, Ochsenfurt, Scheinfeld u. Uffenheim. I n h a b e r : Limpurg. S c h ö p f e n : 12. Z u s t ä n d i g k . : nur halsgericht (i. weit, sinn), R a t h o l e n : beim brückengericht. Ordn.: Jul. Zentb. f. 642—645. G e s c h i c h t e : 1412—1435 im gemeinsamen besitz von Castell u. Limpurg. 2 ) 1414 zentvertrag zwischen diesen beiden, Cast. Nr. 501. 1435 von Castell an Limpurg auf wiederlösung abgetreten, Cast. Nr. 492. 1482 endgültig, Cast. Nr. 621. 1713 heimfall der zent nach absterben der Limpurg an W., W. U. 14,3, Hb. div. 53, 331.

H e l m i t z h e i m oder (wie sie der FrieB nennet) H e l m w o l t z h e i m , die dreiUigiste zent. (Jul. Zentb. f . 642—645.)

Ein ieder zentgraf der orts ist schuldig, den ban von einem iederzeit regierenden bischoven zu Wirtzbnrg und herzogen zu Oberlaimbach s. a. zent Bibart (1731), Mönchsondheim, Nenzenheim, Westheim s. a. zent Kitzingen (1634). 2 ) s. Stein, Castell 176 f. 36*

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Zent Hellmitzheim.

Francken zu empfahen und darüber pflicht und aid zu thun, wie alle andere des stifts zentgrafen, wie dann ein solches bis dahero ie und alwegen ohne widersetzen beschehen und gehalten worden und künftig in zutragenden fällen noch beschehen solle. W i e v i l dörfer in dise zent gehören sollen. Helmitzheim Bosnheim Einerßheim Limburgisch. Golnhoven Lindelbach Westheim Dornheim ) Nentzenheim ) Schwartzenbergisch. Münchsuntheim, Ebrachisch. Oberlainbach, wollen die Limburgischen mit der fraischlichen obrigkait auch in dise zent haben, aber es gehört dises dorf nit dahin, sonder in die zent Schöpffenlohe, wie bei derselben zent an seinen gebuerenden ort genuegsame meidung davon beschehen solle. Nota: folgenden bericht haben die zwen zentschöpfen zu Münchsontheim gethan, den Schultheiß, burgermeister und rath zu Iphoven den 27. juni anno 1576 zu canzlei geschickt. W i e v i l schöpfen an disem g e r i c h t sitzen. Item es sitzen zwölf schöpfen an disem gericht, die geben: H e l m i t z h e i m 2, so gemeiniglich bei dem examen sein, und müessen ir lebtag an der zent sitzen. Marck-Einersheim 2 Bosnheim 2 diß seind walzende schöpfen, so alle Dornheim 2 peinliche gerichtstäge an der zent mit Nentzenheim 2 iren schultheisen erscheinen müessen. Münchsuntheim 2 Schöpfen p f l i c h t und belohnung. Item die schöpfen müessen allemal drei tag vor dem angesetzten peinlichen gerichtstag zu Helmitzheim erscheinen, daselbsten sie al-

Zent Hellmitzheim.

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wegen von dem zentgrafen craft alter gerechtigkeit, daß sie recht urtheilen wollen, zu pflichten angenommen und hat keiner kein besoldung außer einer malzeit. Von der rüge. Item man rügt an diser zent nichts, wie dann auch kein zentgericht gehalten würdet, es seien dann schadbare leut vorhanden, welche man rechtfertigen zu lassen in willens, so aber iemand am leib beschediget, würdet die bueß an einem ieden ort eingefordert und nach gelegenheit von Schenck Gottfriden sonderbar gestrafft. Von anwortung der s c h a d b a r n leut. Ieder fleck mag seine betretene schadbare leut alsbalden oder nach einem oder mehr tagen überantworten und haben hierinn kein gesetz oder sondere maß. Wie die zent gehegt würdet. Item die zent würdet gehegt im namen und von wegen des herzogthumbs zu Francken, herren Gottfriden, herren zu Limburg, des zentgraven und der schöpfen. Nota: sie soll auch im namen eines bischofs zu Wirtzburg, als der, wie oben gemelt, den ban zu verleihen, gehegt werden. Von f ü r s p r e c h e n . Kein fürsprech ist an diser zent, aus Ursachen, daß den dritten tag darvor in des zentgrafen behausung die urtheil beschlossen und an peinlichen gerichtstägen die Sachen mit dreien umbfragen geendet werde. Ob die ü b e l t h e t t e r beschrien werden. Item die übelthetter oder peinlichen zentgericht werden dessen orts nicht beschrien. Uf wes costen der galgen gemacht. Item die ganze zent müssen die galgen und stöck machen lassen, außer Dornheim und Nentzenheim geben nichts daran, sonder

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Zent Hellmitzheim.

müessen ir betretene schadbare leut uf iren cOsten selbst richten lassen. Zentfolg. Soweit des zentherren fraischliche obrigkait und herrschaft raicht, müessen alle zentverwante nachfolgen uf erforderang des zentgrafen. Sovil haben obgemelte schöpfen von Mfinchsontheim bericht. Wo die schöpfen in zweifelichen Sachen r a t h suchen. Im alten zentbuch steckt ein brief, des datum stehet montags nach Egidii im 1510. jähr, daß zentrichter und schöpfen diser zent in ainer vor inen in recht hengigen Sachen (darinnen sie sich des urtheils nit vergleichen können) rath bei richter und schöpfen des bruckengerichts zu Wirtzburg gesucht und gebeten, die partheien sein gewesen Hanß Schwab von Einerßheim, cleger, contra den schultheisen und ein gemeind zu Sontheim, beclagte. Ordnung des peinl. rechtstags. (fehlt.)

Zent Hilters (ca. 1575). Bezirk. O r t e : Aura, Batten, Brand, Brauertshof, Findlos, H i l t e r s (Hilders), Lahrbach, Melperts, Neuschwambach, Poppenroth, Reulbach, Rommelsrain, Sandenhof, Seiferts, Simmershausen, Struthof, Thaiden, Unkenstein, Wickers, Wüstensachsen. 1 7 8 1 fehlen Aura, Brand, Neuschwambach, Poppenroth, Unkenstein; außerdem genannt: Julierhof, Ölmühlen. 1 8 0 4 fehlen Julierhof, Ölmühlen, Reulbach. G a u : Grabfeld. W. Ä m t e r : Auersberg (Hilters); Struthof, amt Neustadt. j e t z t : P r e u ß e n , Hessen-Nassau. I n h a b e r : W. W e i s t u m : petersweistum s. Jul. Zentb. 662. S c h ö p f e n : 14. G.-O.: ein petersgericht, außerdem alle vierzehn tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle (mit ausnahmen). R a t h o l e n : bei zent Fladungen. A p p e l l : b. d. kanzlei. O r d n . : admin. 18415, 838 (1534f.); Jul. Zentb. f. 648—663; Misz. 6119 (1666 f.). G e s c h i c h t e : 1342 wird das gericht zu Hyltrichs an Rieh. v. Maspach verschrieben, M. B. 40, 427. 1350 wird d. g. zu Hiltrichs an Heinr. v. d. Tanne verschrieben, M. B. 41, 484. ca. 1500 es weren nachgemelte wustenung in dem gericht Aurßberg gelegen: Patten, Deyden, Seyfrids, Fundeis, Wickers, Reuhalben u. Branda halb, Symershausen, Preuers, Schanten, Larbach, Poppenrode bei Reuchelberg u. Malwartz, Standb. 465, 18. 1506 hat der amtmann zu Aursberg die Untertanen der Wüstung Batten, Teutten, Findlings, Siffrits an das (dorf?)gericht zu Hilters gefordert u., da sie nicht kamen, bei ihnen gepfändet „einem ein kessel, dem andern ein pfanne nach gelegenhait eines ¡glichen", ibid. 190.

Zent Hilters.

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1513 wird an die W. kanzlei berichtet, wer die Unkosten peinlicher rechtfertigung zu tragen schuldig, Misz. 2501. 1523 richtigung zwischen amt Auersberg u. Wüstensachsen, daß es sich der zent halben zum Hilters gehorsam halte, 1. div. 25, 23. ca. 1534 Verzeichnis der orte der zent H., admin. 18415, 838. 1566 wie 1513. 1589 vertrag mit Fulda wegen der zent zu Batten, Deuten, Seuferts . u. Findlos. zent W., die niedere u. vogteiliche obrigkeit Fulda, besitzer des F. hauses zu Batten ohne zentpflicht, sofern er nicht selbst etwas verwirkt, wegen zeugschaft requisition bei F., alle zentsachen im haus durch zentschöpfen zu rügen, missetäter auszuliefern, bei Weigerung einfall des zentgrafen, 1. div. 31, 196. 1596 vertrag mit Steinau - Steinrück wegen Reulbach: die vier hohen rügen zur zent Ii., 1. div. 40, 250. 1666 vertrag mit den ganerben zu Wüstensachsen: es bleiben ihnen die niedern fälle, sonst zent W., 1. div. 41, 264. 1683 vertrag mit Fulda: W. tritt die zent auf Batten, Deutten, Seyfrieds u. Findlos ab u. erhält dagegen die zent über Windheim, Ochsenthal, Morlesau, Heckenmühl ganz, den spitalischen anteil zu Völkersleier, Platz halb, Wolfsmünster u. Wüstensachsen, so viel die Universität u. das juliusspital zu W. besitzen, 1. div. Joh. Hartm. 327 u. 380. 1715 bericht über das zentgefängnis, adm. 7498, 389.

Zent Hylters. (Orte.

1534—40.

admin. 18415, 838.)

In dem ampt Auersberg ligt ein zent Hylters oder Hiltrichs, welche ein ding ist, von dem dorf in derselben zent gelegen also genant. darein geheren: Hylters, gibt drei schepfen, Symmerßhatisen 1, Weickers 1, Wüstensachsen 1, Reuelberg 1, Walperg 1, Larbach ? u. dann dyse dorfer, so gleich wol alle gericht gevordert werden, erscheinen aber nit, sind zum theil Fuldisch, zum theil der edelleut: Bathen, Deyten, Seyfferts, Papenrode, Brande halb, Fundlos, Schemer, Aura, Schwambach, Pitervers u. sind die obgemelten dorfer, weiler u. wustenung in div. form. 6 Joh. v. Brun, fol. 145 angezeigt u. stet dabei, das m. gn. h. v. W. in den dorfern weder gult oder zins mer habe, dann zu Brande, das gehört halb an das schlos Hildenburg, u. ein gütle zu Weickers u. dann sovil die gerichtbarkeit antreff.

Zent Hüters.

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H i l t e r s , die ein und d r e i ß i g i s t e zent. (Jul. Zentb. f. 648—663.) In dise zent g e h ö r e n n a c h v o l g e n d e dörfer. Hilters Simmerßhansen Wirtzburgisch. Larbach Wickers Schantenhof Struthof vier hofe auch Wirtzburgisch. Ramelßrain Bravartz M ä l p e r s | etlichen von Thungen, denen von der Thann, Behmen B r a n d t j und Schencken zugehörig. Wüestensachßen i Caroln und Philippen von Thungen zuP o p e n r o d t , wuestung J stendig. Reuelbach j £ u n t z e n stainrücken seligen erben. U n c k e n s t a i n , em hof J ^Ui6r . i 1 Thännisch. Schwanbach J Batten Fuldisch. welcher gestalt und in was feilen dise Deitten vier dörfer gen Hilters zentpflichtig, ist derwegen Seyferts am kaiserlichen cammergericht anno 1552 zwischen Fundtloß unserm genedigen herren von Wirtzburg und dem abt zu Fulda ein urtheil ergangen, also (wie nachfolgender extract ausweiset) lautend: Und dan zwischen ermelten partheien in sachen der sechsten clag, betreSent die zentlich obrigkait und gerichtszwang zum Hilters über die vier dörfer Batten, Deitten, Seyferts und Fundloß, ist uf furbrachte acta und handlung zu recht erkent, daß jetzgemelte vier dörfer dem gerichtszwang berurter zent Hüters underworfen und derwegen den inwohnern angeregter dörfer sich denselben zu entziehen und gedachtem abt sie darbei handzuhaben nit gezimbt noch geburt habe, sondern daß sie davon abzustehen und gemelte inwohner hinfuro solche zent in allen und ieden zentsachen, wie andere zentgehörige zu besuchen, den gfewönlichen zenthaber zu entrichten und derhalben gebüerliche caution zu thun schuldig, und dan weiters, daß gedachter bischof zu Wirtzburg von ermelts abts eingeben pe-

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Zerit Hilters.

tition zu absolviren and zu erledigen sei, den wir anch hiemit absolviren, erledigen und den costen diser Sachen halben ufgelaufen ans bewegender Ursachen gegen einander compensiren und vergleichen. datum Speyer am 23. tag des monats martii anno etc. 52. Diß urtheil ist anno 1561 den 10. januarii durch etliche erbetene und gesetzte schiedleut declarirt und erläutert worden, wie folgt: Was dan die hohe obrigkait der zent Hilters und der vier Fuldischen dörfer thut belangen, ist durch die erbetene schiedleut und obman des keiserlichen cammergerichts urtheil dahin erclert, daß nun hinfuro unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg die zentliche und hohe obrigkait in den benanten vier Fuldischen dörfern in den vier geclagten nachfolgenden artikeln, als nemlich mord, diebstal, fließend wunden und notzucht mit allen peinlichen straffen und sachen allein in craft gesprochenes urtheils zugehörig und unverhindert meniglichs zustendig sein sollen. Derwegen die underthanen mehrberurter vier Fuldischen dörfer zu besetzung des zentgerichts zum Hilters ieder zeit zwo personen zu zentschopfen tuglich geben und stellen sollen, dergestalt und beschaidenheit: da die bede von dem obbenanten zentgericht durch todsfeil oder anderer irer personen wegen in fallende Verhinderung abstehen muesten, daß alsdan die obberurte dörfer aus den iren andere vier personen ziehen und dem zentgericht zu Hilters namhaft furbringen sollen, aus denen das zentgericht die zwen, so zu versehung des zentschöpfenstuls die tuglichsten zu wehlen macht, recht und fuege haben; im fall aber nur des einen der vier Fuldischen dörfer zentschöpfen mangel und abgang furfiele, so sollen abermals aus der vier Fuldischen dörfer inwohnern der berurten zent zwen tugliche menner benant und vorgefurt werden, aus welchen das zentgericht, als obstehet, den, so zu des zentgerichts Verwaltung der dienstlichst, abermals zu kiesen, welche alle zentgericht in zentsachen neben andern zentschöpfen zu besitzen und solches gerichts gebfirliche versehung zu thun schuldig, die andern aber der Fuldischen vier dörfer underthanen sollen uf erfordern in allen peinlichen gerichtexecutionen vilgedachtem Hilderischen halsgerichten neben andern zentangehörigen beiwohnen und demselbigen auswarten helfen, daneben auch in allen furfallenden zentgeschreien, glockensturmen und dergleichen zentlichen ufmahnungen notturftige nacheil und volg so ferne thun und laisten, daß sie bei tag ungevehrlich ir hau^

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Zint Hilters.

wesen und dörfer wider zu raichen und hiebei, wie andere zentverwanten dem Hilterischen landknecht, als dem zentgebieter, dergleichen iedes hausgeseß ein laib brots neben dem zuerkennten gewönlichen zenthabern zu raichen und zu geben schuldig sein, bei dem allem, als gesetzt und vermeldet, unser genediger fürst und herr, der bischof zu Wirtzburg es der zuerkenten zentlichen hohen obrigkait halben soll beruhen und pleiben lassen, den vier Fuldischen mehrbenanten dörfern als der zentherr schuldigen zentschutz und iederzeit laisten, wie andere thun. E r c l e r u n g diß z e n t p u n c t e n , aus dem abschied a n n o 1561. Zum sibenden ist abgeredt und bewilligt, daß die Fuldische dörfer in die zent Hilters gehörig iren zenthabern jerlichen mit dem maß bezahlen sollen, wie andere in solche zent gehörige dörfer gleichfalls zu thun schuldig und von alters herkommen, was auch an solchem zenthabern von zeithero die urtheil am keiserlichen cammergericht in diser Sachen ausgesprochen unbezalt ausstendig pleiben, solcher ausstand soll durch die Fuldische underthanen hie zwischen Martini negstkunftig halb und die ander helft uf genantes Martini des zwei und sechzigsten jahrs bezalt und entlieht werden. Wievil s c h ö p f e n a n der z e n t sitzen. 2 2 2 1 1 2 1

Hilters Simmerßhausen Larbach seind jahrschöpfen und werden alle jähr Wickers ufs petersgericht andere an ir statt geMalpers setzt. Wustensachßen Beuelbach Batten Deitten erbschöpfen und sitzen an der zent, so lang Seyferts sie leben und tuglich darzu seind. Fundloß Schantenhof

1696: fehlen Batten, Deitten, Seyferts, Fundloß. notschöpfen, Misz. 6119.

Hilters gibt auch einen

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Zeit Hilters.

In weß n a m e n die s c h ö p f e n zu pflichten angenommen werden. Die schöpfen werden in namen und von wegen unsers genedigen herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen dombcapitels durch den zentgrafen in beisein eins ambtmans und kellers uf das petersgericht zu pflichten angenommen in form und maß hernach folgende: Als von wegen meines genedigen fursten und herren von Wolzburg ich an das zentgericht zum Hilters zu einem schöpfen angenommen, also soll und will ich desselben gerichts getreulich warten und nach meinem besten verstendnus dem armen als dem reichen urtheil und recht sprechen und das umb keinerlei Sachen willen underlassen, die urtheil bis die, wie sich gebürt, eröffnet sein, auch alle heimbligkeit des gerichts verschweigen, die obrigkeit und recht meines genedigen fursten und herren getreulich handhaben, irer fürstlichen genaden und derselben stifts schaden warnen und frommen werben, die ordnunge, so ire fürstliche gnaden derhalben aufrichten oder hinfurt aufrichten wird, getreulich und mit allem vleiß halten und volnziehen, ohn alles gevehrde. also helf mir gott und die heiligen. Und do deren einer sein zeit ausgesessen oder mit tod abgangen, so wurdet von einem Schultheißen des dorfs, darinnen des schöpfen mangelt, ein tugliche person oder etliche aus derselben gemaind ainem zentgrafen furgestelt; aus solchen nimbt der zentgraf mit rath der schöpfen ainen oder mehr, sovil deren mangeln, welche verpflicht werden, inmaßen oben gemelt. Schöpfenbelohnung. Die schöpfen werden nachfolgender gestalt besoldet, als: Batten geben iren zweien schöpfen sechs gülden, daran gibt ein ieder nachbar bemelter vier dörfer funfzehen alt Deitten S e y f e r t s pfenning. und do über erzelte sechs gülden etwas F u n d l o ß uberig, behalten sie in irer gemain. Malpers in diesen dreien dörfern gehet es mit den schöpfen umb und sitzt jerlich ein nachbar umb den andern an der zent; welcher aber zu Wustensachsen sitzen nit tüchtig und einen andern an sein statt schicken muß, der belohnet denselben Reuelbach nach der schöpfen erkantnus.

Zent Hilters.

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Die zum H i l t e r s geben aus der gemain iren zwaien schöpfen jerlich zwen gülden an gelt und dan gebrauchen sie eine wiesen, der gemein zustendig, darauf machen sie zu gemeinen jähren jerlich ein fuder heu und ein halb fuder grummet ohn zuthun der nachbarn. item die zu S i m m e r ß h a u s e n geben jerlich iren zweien schöpfen aus der gemein von der gemein gelt fünf gülden ohn zuthun irer nachbarn. item zu L a r b a c h gehet das schöpfenambt uf der reihe herumb, welchen es nun betrifft und selbst zu einem schöpfen nit duchtig oder annemblich, derselbig mueß dem, so für inen den schöpfenstul besitzt, dritthalben gülden davon zu lohn geben, ohne zuthun einer gemeinde oder sonst iemand. und weil ir der orts zu Larbach zwein seind, haben sie bede des jahrs fünf gülden zu lohn. item der schöpf zu S c h a n t e n h o f ist, wie oben gemelt, ein erbschöpf und hat von niemand keinen lohn. W i c k e r s , gehet das schöpfenambt uf der reihe herumb, sie sein reich oder arm, und welchen die Ordnung betrifft, aber nit tuglich zu einem schöpfen ist, muß derselbig dem, so den schöpfenstuel für inen besetzt, drei gülden weniger eines orts aus seinem beutel geben. Buge a l l e r z e n t p f l i c h t i g e n o b g e m e l t e n d ö r f e r und höf. Hilters Simmerßhausen Larbach Wickers rugen alles, was rugbar ist, nichts ausSchantenhof genommen. Strüthof Ramelßrain Brauartz • Malpers W ü s t e n s a c h ß e n , sambt seind viererlei zu rügen schuldig, als: mord, mordbrand, diebstal und notzucht. der wuestung. Poppenrode Beuelbach \ rügen mord, mordbrand, diebstal und nothof U n c k e n s t a i n J zucht. Nota: die zu ernanten Beuelbach muessen auch fließende wunden an der zent rügen, aber sie verbueßen dieselben der orten nit,

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Zent Hilters.

sondern es haben dieselben Cuntz Stainrncken seligen erben zu straffen. Brandt wurd an der zent zu ragen gerufen, wie sie Auer dan zu rügen schuldig, aber sie wollen nit erSchwanbach scheinen noch etwas rügen. Batten seind laut obangezogener urtheil und darauf gefolgten Deitten vertrag und erclerung zu rügen schuldig mord, diebSeiferts stal, notzucht, fließende wunden. Fundloß Und von allen disen erzelten dörfern, flecken, wustungen und höfen fordert der landknecht nach hegung iedes gerichts die schuldigen rüge, als exemplum: Brandt, Auer, Schwanbach etc. rügt an meines genedigen forsten und herren gericht. Demnach fordert auch der zentgraf die rügen eines ieden dorfs in Sonderheit, darauf muß der schöpf eines ieden dorfs (so im die rüge von dem Schultheiß angezaigt) selbsten rügen, was rugbar ist, mit der anzaige: nachdem der landknecht das gericht geboten hat, als auf den dritten tag, so hat der Schultheiß die nachbaurn zusammengefordert, sie gefragt auf die aid und pflicht, die sie unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg geschworen, ob einer etwas wisse, so da rugbar sei, soll ers offenbaren, wolte man es pringen an die ende und ort, dahin es sich gebüere. so hat N. und N. vor ein ganze gemain bracht, daß im bei nechtlicher weil in sein haus eingebrochen, das und das verloren etc. item N. und N. hat vorbracht, daß er von dem und dem verwundet, item der und der zu tod geschlagen und also fortan, wan die rüge in das gerichtsbuch verschrieben, alsdan dingt sich der rugmeister abe mit den worten: bitt zeit und frist, so lang unsers genedigen fursten und herren gericht wehret; wird uns etwas nachgeschickt, das rugbar ist, so wollen wir weiter damit gebahren, wie recht ist. damit ziehe ich mich und meine nachbaurn aus dem aid. , Ob alles das, so gerügt, auch verbuest werde. Werden alle rueg an der zent auch verbuest, ausgenommen Beuelbach; die verbueßen, wie oben gemelt, fließend wunden nit, sondern haben solche Cuntz Stainrucken seligen erben zu straffen.

Zent Hilters.

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Von höchster bueß, f r e v e l und seumbueß. Höchste bueß

ist zwölf pfund nnd zwölf pfenning neu gelt, davon geburt unserm genedigen herren zehen pfund, dem zentgrafen ein pfund und der Seumbueß Überrest den schöpfen sambtlichen, nemblich iedem drei neu pfenning. Frevel wurd gemainlich unserm genedigen herren heimgewiesen, haben ire fürstlichen genaden solchen nach verbrechung zu straffen. Freihöf. Deren ist keiner in diser zent. H a l t u n g der gericht. In peinlichen Sachen helt man gericht, so oft es notwendig und es unser genediger herr bevilcht. sonsten wurdet jerlich uf Petri cathedra ein hohgericht gehalten, so man das petersgericht nennet. Mehr wurd ungevehrlich alle vierzehen tag durchs jähr gericht gehalten, an solchen gerichten wurdet durch iedes dorf (do sie änderst in mittels etwas rugbars bei inen begeben) gerügt und verbuest, wie oben under dem wörtlein „rüge" bei iedem flecken in Sonderheit gemeldet worden. B e s u e c h u n g der g e r i c h t . Die inwohner zum Hilters, Simmerßhausen, Larbach und Wickers, item Schantenhof, Struthof, Ramelßrain und Brauartz sein alle obgemelte zentgericht zu ersuchen schuldig, aber die andern dörfer und höf, die besuchen das petersgericht oder andere gemaine zentgericht nit außerhalb der verordenten schöpfen; es wehr dan sach, daß iemand aus inen an der zent mit clag, antwort oder anderm zu thun hette, der muest alsdan auch erscheinen und sein sach daran ausfundig machen. B e s c h u t z u n g der p e i n l i c h e n halsgericht. Aber da iemand umb sein Verhandlung an der zent ein peinlicher rechtstag ernant und angesetzt wurdet, seind uf erfordern alle zentverwante oder zentpflichtige, sie wohnen, wo sie wollen in der zent, uf beschehen verbot mit irer weher zu erscheinen und die

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Zent Hilters.

gericht helfen zu schützen und handzuhaben schuldig, und geschieht dißfals der vier Fuldischen dörfer halben, daß sie berurter gestalt zu erscheinen pflichtig, in obspecificirtem vertrag oder erclerung auch sonderliche meidung. Von s t r a f f d e r e n , so u n g e h o r samlich außenpleiben. Do ein schöpf oder sonst ein zentverwanter für gericht verboten wurd und ohne rechtmeßige oder erhebliche Ursachen ungehorsamlich außenpleibt, der wurd gestrafft umb zwölf pfund zwölf pfenning, neu gelt; solche bueß wurd ausgethailt, wie oben von den bueßen angezaigt. Hegung des gerichts. Diß gericht wirdet durch den zentgrafen gehegt von wegen unsere genedigen herren von Wirtzburgs, eines ehrwirdigen dombcapitels, auch eines ambtmans zu Fladungen und Auersperg, sein des zentgrafen und der vierzehen schöpfen mit aller gerechtigkeit und freiheit, die diß gericht inhelt und ausweist, auch mit sich gebracht von seinem ersten anfang bis dahero. W a s f ü r w o r t r e d n e r an d i s e r zent. In zentsachen werden durch die clegere und beclagten zwen schöpfen, zu welchen die partheien lust haben, im schöpfenstuel aufgefordert, die müessen den partheien ir wort reden, dargegen mueß iede parthei demienigen schöpfen, so ainem das wort redet, zur belohnung geben ein malzeit, als essen und trinken, was der wirth darfur rechnet, es sei theur oder wolfail. Aber in peinlichen Sachen wurdet dem schöpfen, so von dem cleger ufgefordert, es werde von unsers genedigen herren wegen geclagt oder sonst ein ander für sich einen anclagt, ein gülden zur belohnung gegeben, do aber der beclagt einen schöpfen auffordert, ime sein wort zu reden, hat derselbige schöpf nichts davon. Wohin von disem g e r i c h t appellirt werde. Von disem gericht wurdet gen Wirtzburg uf die fürstliche canzlei appellirt, der orts die appellation angenommen oder ans bruckengericht gewiesen würdet.

Zent Hilters.

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Wo r a t h gesucht. In zweifelichen Sachen erholn sich die schöpfen zum Hilters raths beim zentgericht zu Fladungen, ist also vor alter herkommen. Ob ein zentbuch, Schreiber und sigel vorhanden. Man hat im gericht ein aigen buch und einen verordenten gerichtsschreiber, aber das zentgericht hat kein aigen sigel, sondern sigelt der zentgraf von der schöpfen wegen. Zentgravenbelohnung. Ein zentgraf hat seine besoldung von unserm genedigen herren vermög seiner bestallung, nemlich hat der jetzig zentgraf Jacob Laitschuch: zwölf gülden gelt, sechs malter korn. achtzehen malter habern. ein sommerhofgewand. prennholtz. vierthalb gülden vom forstdienst. mehr hat er von ieder gerichtsstraff ein pfund neu gelt und von ieder kundschaft zu siglen ein ort. Zentschreiberslohn. Zehen pfund hat er jerlich, so ime von unsers genedigen herren wegen gegeben wurdet. mehr ein ort von ieder kundschaft zu schreiben und dan von ieder clag, rüg oder was dessen ist zu lesen und zu schreiben, so oft das gelesen und geschrieben wurdet, drei pfenning neu gelt. Landknechtsbesoldung. Dem landknecht wurdet durch die partheien von iedem furgebot, so er von ambts wegen bevohlen thuet, ein schillinger, do er aber von eines frembden wegen einem furbeut, zwen schillinger und sonst von iedem erforderten am zentgericht drei pfenning neu gelt gegeben. item ein ieder zentpflichtiger underthan zum Hilters, Larbach, Simmershausen und Wickers, er hab ein eigen haus oder sitze Knapp, Wllrabiirjer Zent. I.

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gleich in einem bestandhaus (das sie zur miethe nennen), mueß dem landknecht alle jähr einen hausbacken laib geben, wofern daß er ein mal irp jähr in seim haus gebacken hat. do er aber so unvermöglich ist, daß er nit einmal habe backen können, mueß der landknecht für solchen laib brod drei neu pfenning nehmen. gleicher gestalt wird es zum Batten, Deitten, Seyferts, Fundloß, Malpers, Wüstensachßen und Reuelbach auch gehalten, alleine die, so kein eigen heuser haben in disen jetzernanten dörfern und in bestandheusern oder zur miete sitzen, dörfen nichts geben. Vom vogt oder zenthaber, wievil dessen jerlich gefalle, wer denselben gebe und wem er verechnet werde. Drei malter, sechs maß geben 15 man zu Batten, ieder 2 maß. ein malter, sechs maß geben 7 man zum Fundlosen, ieder 2 maß. zehen malter geben 40 man zu Deitten, ieder 2 maß. zwölf malter geben 48 man zum Seyferts, ieder 2 maß. vier malter geben 16 man zum Malpers, ieder 2 maß. ein und zwainzig malter, vier maß geben 86 man zu Wüstensachßen, ieder 2 maß. acht malter geben 32 man zu Beuelbach, ieder 2 maß. neun malter, sechs maß geben 39 man zum Wickers, ieder 2 maß. vierthalben und sechzig malter geben 127 man zum Hilters, ieder 4 maß. siben und vierzig malter geben 94 man zu Simmerßhausen, ieder 4 maß. vierzehen malter, fünf maß geben 39 man zu Larbach, ieder 3 maß. sechs maß geben die 2 bauren zum Brauartz, ieder 3 maß. sechs maß geben die 2 bauren zum Ramelßrain, ieder 3 maß. Und macht in summa alles zusammen ein hundert siben und neunzig malter und drei maß habern und seind oder werden allemal acht maß für ein malter gerechnet. Und diser habern wurd durch den keller zum Hilters von unsers genedigen herren von Wirtzburgs wegen eingenommen und verrechnet. doch ist hiebei zu merken, daß derselbig nit alle jähr geleich gefellet, sondern gefeit etwan ein jähr mehr, dan das ander, nachdem in den dörfern die manschaft zu oder abnemen, vil oder

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wenig sein, und ist das hiebei auch nit zu umbgehn, daß in den vier dörfern Hilters, Simmerßhansen, Larbach nnd Wickers solches vogt und zenthaberns niemand frei, sondern alle inwohner denselben zu geben schuldig, er hab gleich ein aigen haus oder sitz in einem bestandhaus, aber zum Batten, Deitten, Seyferts, Fundloß, Malpers Wüstensachßen und Beuelbach werden dieienigen, so kain aigen heuser haben, angezaigts habern halben frei gelassen. N a c h f o l g in z e n t s a c h e n . Die zum Hilters, Simmerßhausen, Larbach, Wickers, Schantenhof, Struethof, Ramelßrain und Brauartz sein unserm genedigen fursten und herren nit allein in zentsachen, sondern warzu und soweit ir fürstliche genaden deren bedürfen, zu folgen schuldig, aber die zu Malpers, Wuestensachßen und Reuelbach seind in zent und andern sachen unserm genedigen fursten und herren von Wirtzburg so weit nachzufolgen schuldig, daß sie bei scheinender sonnen wider heim kommen können. Sovil aber die vier Fuldischen dörfer berurt, bringet der merbemelt obgeschrieben vertrag der volg und nacheil halben diese wort mit sich: doneben auch in allen furfallenden zentgeschreien, glockensturmen und dergleichen zentlichen aufmahnungen notturftige nacheil und folge soferne thun und laisten, daß sie bei tag ungevehrlich ir hauswesen und dörfer wider zu raichen.

Von a n t w o r t u n g der u b e l t h e t t i g e n p e r s o n e n , so in den o b e r z e l t e n z e n t b a r n d ö r f e r n , höfen und w u s t u n g e n b e t r e t e n werden. Hilters Simmerßhausen Larbach Wickers Schantenhof Strüethof Ramelßrain Brauartz

do der orten ein übelthetter betreten wurdet, so ist der zentgrafe und landknecht solche abzuholen schuldig, doch müssen inen die zentverwanten, bei der der übelthetter also nidergeworfen, sovil man deren darzu erfordert, bis gen Hilters helfen belaiten. 36*

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Batten Deitten Seyferts Fundloß Malpers Wustensachßen Reuelbach

die seind die ubelthetter and schadbarn leut selbst bis zum Hilters under die linden zu liefern schuldig, aldo werden sie von den Wirtzburgischen dienern angenommen und verwahrt, wie das SQhloß Auersperg noch im bau ist gewesen, hat man die übelthetter under das thor geantwort und an den thorrucken gebunden.

Von dem costen vor der antwortung. Was für costen oder zehrung vor der Überlieferung uf die übel thetter uflaufen thut, den bezahlt iedes dorf oder ort selbst. Von gestolener und geraubter haab. Alle gestolene und ander dergleichen ding und was dessen ist, so bei den übelthettern fanden wirdet, maeß neben dem übelthetter dem zentgrafen ohn abgang geantwortt werden, ist also von alter herkommen. W i e und wo die ubelthetter beschrien werden. Wan das peinlich halsgericht frue ungevehr umb acht uhr nidergesetzt, so wurdet der arm seiner verwirkung nach als ein dieb, mörder etc. zu dreien maln beschrien, erstlich, wann er aus dem gefengnus gelassen and dem nachrichter behendigt wurd, zum andern am branger, zum dritten für dem thor, ehe er für gericht gestelt wird. Costen peinlicher rechtf e r t i g u n g , wer den bezahle. Allen atz, zehrung und uncosten, so uf die einkommenen und durch unsern genedigen herren ex officio gerechtfertigten ubelthetter gehet, sein ir fürstlich genaden ohn zuthun der zentverwanten bezahln zu lassen schuldig, es wehr dan sach, do einer oder der aInder einen besondern ancleger hett, alsdan mnest derselbig laut des heiligen reichs peinlichen gerichtsordnung dergleichen uncosten selbst tragen and zahlen.

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Von u f r i c h t u n g und erhaltung galgen, branger etc. Galgen, branger und was zu solchen gemainen gerichten gehörig, die werden uf hochgedachts unsers genedigen herren costen gemacht. Daran müssen alle zimmerleute und Schmidt in der zent, ein ieder, was zu seinem handwerk gebürt, die arbeit thun. Und wan der galgen gezimmert und zusammen geschlagen, muessen alsdan alle zentpflichtige, sie wohnen gleich, wo sie wollen, solchen galgen zugleich miteinander ufheben. Der zentgraf, als richter, greift inen zum ersten an, alsdan greifen inen die zentverwanten auch an. Umbkrais diser zent. Dise zent und zentbarliche obrigkait erstreckt sich auf anderthalb meil wegs zu allen orten eingetheilt, grenzt erstlich am Hennenbergischen Haal, nach Ober- und Underweida, darnach gegen denen von der Thann, wie solches verstaint gegen Larbach zu, und dann wider die Eberstainischen erben zum Schocken und Eckweißbach am Winterßberg, wie solches ort auch verstainet ist, und dan gegen dem abt zu Fulda und dann von Reuelbach und Wuestensachßen wider Ott Heinrichen von Weyers zu Gerßfelt und nach Obernelßbach, nach dem ambt Fladungen zu, und dann von Seiferts an die Euernwiesen, auch gegen dem ambt Fladungen zu und auf der Betteidaschen und Bodenwalde an Friderichen und Melchiorn von der Thann, gebruedere, wider an den Hennenbergischen Haal am Entzinger walde. Öffnung oder weisthumb zum Hilters (wie es im alten zentbuch fol. 36 u. 37 zu finden). Hernach volgen die urtheil und rechte, die wir hernach geschrieben zum Hilters an der zent uf das petersgericht zu rechte geweist haben und sein geaidet und geschworne schöpfen zu derselbigen zeit und wir dise mit namen, die noch leben: Jörg Strauß zu Ober-Fladungen, Hanß Wermutt zu Statt-Fladungen, Cuntz Landgrafe zum Batten, Grun Hanß zum Hilters, Hanß Heustreu zu der Thann, Hanß Brauer zu Simmerßhausen. 1. Item zum ersten haben wir zu recht geweist unserm genedigen herren, alle muglich geböte zu gebieten und zu verbieten.

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2. Item darnach, wan unser genediger herr ved hat, daß man volgt mit der nachjagt und sein gebrette knechte kernen, soll mit nachjagen, doch daß man wider bei tag heimbkomme. 3. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren den kirchove zu seinen nöthen, zu einem offen schloß; soll er sein pferd anbinden, so soll man ime auch futter geben, will sein gnade wol essen oder trinken, soll es sein gnade mitbringen. 4. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren den Ulsterstram, als ferr als in sein herrligkeit behalten kan. 5. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren in der Ulster h den streich und den mullnern den fall der fisch,

6. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren den geforsten wald, als ferr ine sein fürstlich gnaden behalten kan. 7. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren ein schenkstatt, ein freibotengut und ein muhle. 8. Item wir haben auch zu recht geweist unserm genedigen herren den dieb und diebin, die soll man bringen auf den Auersperg under das thor und sollen sie dann die herren verwahren und annehmen. 9. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren das maulguet, funden guet und gestolen guet. 10. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren von iedem. seßhaftigem zum Hilters, der aigen rauch hat, vier meß haberns und von einem ieden zu Larbach drei maß haberns und von einem ieden von Sachßen und Reuelbach zwo maß. 11. Item die andern wuestungen, die Fuldisch und nun gebaut sein, mit namen zum Seyfridts, Deitten, Fundtloß, Batten; die haben die ambtleut der zeit uf dem Auersperg für ir vogtrecht gebraucht und das gras darauf verkauft und zu der zeit haben wir kein recht darüber gesprochen. 12. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren, einem ambtman zum Auersperg zu dienen, drei tag bei steigender sonne an den dienste zu gehen oder zu fahrn und bei neigender sonne abzugehen oder zu fahren und ein heppendienst umb den Auersperg, als oft er holze bedarf. 13. Item wir haben zu recht geweist unserm genedigen herren, alle vierzehen tage ein gerichte zu gebieten. 14. Item wir haben zu recht geweist, Thännisch maß, trucken und naß, zu geben.

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15. Item wir haben zu recht geweist, wer zum Hilters hab erblichs guts für fünf Schilling, der habe zu preuen und zu backen und zu schenkeii mit gerechtem maß und soll das schetzen laßen. 16. Item wir haben zu recht geweist, vierzehen eingeng in die Ulster frei, die soll man nicht verhauen oder verlegen, soll sich das armuth der gemein man gebrauchen. 17. Item wir haben zu recht geweist einem ieden zentpflichtigen dorf holz und veld, wun und waide, als weit als eines iedens dorfs mark wendt; die sein die geltend, die das vergelten und verdienen müssen. Item die obgeschriebene geschehene und gesprochene urtheil haben wir obgenante siben man gesprochen uf die aide, die wir schöpfenstulen gethan haben, do wir das petersgericht besessen haben. Richtigung zwischen dem ambt A u e r ß b e r g u. dem dorf W u s t e n s a c h ß e n („als die von Sachsen schadbare peinlich verwirkte gehabt und die nach zentrechte gen Auerßberg under das thor nit geantwort, also hat sein forstlich gnad bevohlen, in der Sachen götlich zu handien, das wir auch gethan u. abgeredt haben, daß nemblich die von Sachsen, so hinfüro schadbare leute bei ine verliefen, alsdann dieselbigen gen Auerßberg under das thor der herrschaft daselbst antworten sollen u. darinnen kein widersetzen thun, sich auch sonst der zent halben zum Hilters gehorsamlich halten, wie vor alter herkommen ist." d. d. 1528, dinstag nach s. Dorotheentag.) Reg. 1, divers, form. Conradi fol. 23. Prozeß in peinl. Sachen. (Kläger legt die hand auf des armen scheitel. eineid, den ihm dieser sogar erlassen kann, hochinter. ordn. s. bei den halsgerichtsforaralaren.)

Zent Hohenaich (1570 u. 1576). Bezirk. Orte: Bischberg, Deustadt w., Dippach w., Draisdorf, Erlau, Gaustadt, Hartlanden, Eolmsdorf, Kreuzschuh, Lauter, Lembach, Lisberg, Mittelmühle, Mühlendori, Oberhaid, Roßstadt, Rothof, Seehöflein, Staffelbach, Stückbrunn, Tiesenbach, Trabelsdorf, Trunstadt, Tütschengereuth, Unterhaid, Viereth, Walsdorf, Weidendorf w., Weipelsdorf, Zettelsdorf. 1 7 3 1 außerdem: Feigendorf (Vickendorf), Krötendorf, Troßdorf, Ziegelhütte; Deustadt, Draisdorf, Gaustadt, Hartlanden, Kirchlauter, Lisberg, Mittelmühle, Tiesenbach, Weidendorf fehlen (s. geschichte u. 1685). Gau: Volkfeld. W. Ä.: Eltmann, sonst vornehmlich Bamb. gebiet. Bez. Ä.: Bamberg II, Haßfurt, Staffelstein. I n h a b e r : die ganerben (s. geschichte u. zentordn. [ein].]) S c h ö p f e n : 18. G. 0 . : vier hochgerichte, außerdem alle vierzehn tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle. A p p e l l : beim fürsten oder W. brückengericht. Ordn.: admin. 18224, 824 (1459); Jul. Zentb. f. 669—708; admin. 15537, 691 (1570), G. 16147 (1664). G e s c h i c h t e : anf. d. 14. jhsf. wird das gericht zu H. lehen der von Liebsperg (Lisperg) genannt, admin. 18224, 824. 1365 wird das gericht zu Hoheneyche als lehen des Heinr. v. Hohenberg genannt, 1. div. 15, 213. 1385 spricht das kais. hofgericht das gericht zu H. dem Apel Fuchs v. Eltman zu, 1. div. 30, 235, Standb. 613; W.U. 41, 34. 1459 kundschaft über die zent H., 1. div. 30, 242, W.U. 42, 11. 1466 bericht über die zent: die z. H. hat her Hans Fuchs halp, item an dem andern halpteil haben Lisperg, Schawmberg, Thunfeld, Truchses zu Bomersfelden u. u. gn. h. v. W. (einen sechsteile, an 15 lb. 2$ Ib.), Standb. 274, 253.

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1466—95 streit mit Hainz Fuchs v. Walpurg. bischof Rudolf bedeutet ihm, daß er die zent H. von W. zu lehen trüge und an ihr nicht lichter wäre, sondern der W. zentgraf, der ihn wegen seines Ungehorsams nit unbillich zu strafen habe, auch seien die unterthanen zu Haid u. Viehriedt nit Bambergisch, sondern W. Bamberg will, daß diese in vehdezeiten zwischen beeden stiften mit ihren zentpflichten ruhen sollen, dieweil niemand vor seinem veind zu recht zu stehen; admin. 18224, 824. 1467 kundschaft über die gerechtigkeit der zent H., mühlwerk, metzen u. kandel zu besichtigen u. anzugießen, 1. div. Jul. 247, W. U. 42, 11. 1483 verleiht bischof Rudolf dem Oswald v. Liesberg den sechsten teil zu Hoenaich, 1. div. 13, 103. 1493 wird ein dieb, da in der zent H. kein gefängnis vorhanden, nach Gleißenau (zent Eltmann) gebracht. Hans Fuchs bittet nun, ihn in H. richten zu dürfen „dann in dreißig jahrn kein schedlicher man im gericht zu H. gericht ist. u. nachdem ich teglich irrung mit den Bambergischen in solch zent hab, wolt ich gern, das einmal einer dorinnen peinlich gerechtfertigt würde zu hanthabung u. behaltung der oberkeit, die ich von eurn gnaden an dem ende hab, 1. div. 15, 173. 1502 streit der zent (Liesperg) mit der gem. Mühlendorf wegen nichtbesuchens der zent, admin. 15597, 693. 1510 seint etliche articuli, darauf eine neue zentordnung gemacht werden soll, übergeben worden. 1510 sind zentgraf u. schöpfen zu H. von Bamberg in die acht erkannt worden, admin. 18224, 824. 1511 der anteil des Truchses v. Bomersfelden an der zent an W., 1. div. 21, 189, W.U. 45, 94; verkaufen Yoit v. Lentersheim u. die Truchsessen den teil, der der v. Lisberg gewesen u. die Truchses zu lehen hatten, an bischof Lorenz zu urthet um 60 fl, 1. div. 19, 190, W. U. 45, 94. 1512 erwirkt Bamberg eine päpstliche kommission gegen W. wegen der zent. 1514 verbietet der bischof, daß sich kein inwohner der zent H. ohne seine bewilligung nach Bamberg in das recht begebe, admin. 18224, 824. 1570 kundschaft über die gerechtsame der zent Hohenaich, Jul. Zentb. 693. 1570 urteil des W. Stadtgerichts in appellsachen des Jörg Fuchs wegen verschwiegener rüge zu Rastatt, die gem. R. wird zu 30 lb. verurteilt, 1. div. Jul. 255.

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1584 kauft W. den halben teil der zent von Gg. Christ. Fuchs v. Bimbach mit den orten Staffelbach, Viehriet, Rastatt, Stuckbrunn, Obernhaid, Trunstatt, Lehenbach, Weihers, Tutschengereuth, I. div. 30, 220, W. U. 12, 10. 1584 ganerbenordung: 1. mord gestraft nach begangener mishandlung, do aber nicht am leib, soll den ganerben ir gebürender thail an Verhinderung der landshuldung volgen. 2. diebstal henken an strick — was aber holz oder veldscheden ein ieder ganerb zu strafen macht. 3. braut durch feindschaft billig an der zent, do aber ein feuer durch verwarlosung, nicht an zent. 4. notzucht zent. 5. ehebruch, do ein man oder ein weib in gesessener ehe ir ebet befleckte, zent, aber außerhalb der ehe, ganerben. 6. markstein fiirsetzlich ausgerissen u. beweislig, itzlicher stein mit 8 lb. u. höher. 7. verwegwartung, do einer ein mit gewapenter hand verwegwart u. sein gegenthail beschädiget mit 15 lb. 8. Scheltwort dergestalt, do einer ein peinlicher mishandlung bezigtiget u. nicht bewiesen werden kann, so 15 Ib., an zent, andere Scheltwort, ganerben. 9. wanden u. blut, do einer uf der gassen, im veld, in heusern, doch der ganerben adeliche sitz und halbhoef ausgenomen, mit einer waffen beschediget u. wunden bekeme, 10 lb. 10. in geringen vellen ganerben. I I . sollen solche vell durch den schöpfen zu Ealndorf u. Walsdorf an der zent vorgebracht werden, bei verschwiegner rüge sollen die unwissenden personen nicht gestraft werden. 13. der bischof soll keinen zentgrafen wider der ganerben willen, sundern mit aller bewilligung annehmen, der sowohl den ganerben geloben u. schweren soll. 15. dem zentgrafen von gerichtsbueßen jährlich 10 fl. 16. dem gerichtsschreiber ein gebuerente besoldung. 17. sollen der ganerben underthanen die hohegaicht zu besuchen nicht schuldig sein. 19. herkomen, das die ganerben die ubergebene zentacta zu siegeln u. zu verfertigen gehalten. 20. sollen die zentherren in iren adelichen sitzen mit allen zentfellen unbeschwert bleiben, admin. 1 7 7 7 2 , 765. 1587 revers Bamberg, daß die hegsäule dem stift W. an seinen rechten unnachteilig, 1. div. 31, 163. 1596 interimsvergleich mit Bamberg wegen etlicher zentfälle, 1. div. 31, 225. 1611 anfang des interims an der zent H. (vertr. m. Bamberg): sollen die vier hohen fälle mord, vorsätzlicher brand, diebstal u. notzucht, auch alles, was durch den nachrichter peinlich an leib u. leben wie mit relegatio zu bestrafen, dem stift W. an der zent zu strafen

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zustehen, was aber wunden, ob tötlich oder nicht, soll die apprehension dem praevenirenden theil zugelassen werden; welcher theil es aber am ehisten innen wiird, der soll es dem andern zu wissen machen u. der zentgraf sammt zweien schöpfen mit Zuordnung des vogteiherrns den beschädigten besichtigen, ist die wunde gefährlich, so der vom vogtherrn verhaftete täter an die zent zu liefern, rückliferung an den vogtherrn, sofern sich die wunde als nicht tötlich erwies, sondern der verletzte aus andern zuteilen gestorben, ob die wunde den tod verursachte, dies zu entscheiden, ist sache des zentrichters. injurien, durch den nachrichter bestrafbar, cognitio u. bekanntnus allein bei dem zentgericht u. für demselben der injuriant den injuriatum überweisen soll, würd der injuriatus überwiesen, so soll er das zentgerichtsurtheil erwarten; wird er aber als unschuldig erkannt, der injuriant dem vogtherrn heimgewiesen werden, ehebruch einfach, vogtherrn, rückfall, zent, inventirung des flüchtigen Übeltäters durch zentrichter unter beisein des vogtherrn. alle übrigen fälle dem vogtherrn. güter, welche bisher zentfrei, sollen es bleiben, u. was dieser zent Hohenaich abgeredet, das soll nit weniger in den W. zenten, so das Stift Bamberg berühren u. dessen Untertanen, als E l t m a n n , H a ß f u r t , M e d l i t z statthaben, 1. div. 34, 145. 1654 zentbereitung, G. 16817. 1685 tritt W. einen theil der zent an Bamberg ab: soviel nemblichen von der Zitterbrücken an, davon jenseit des Mains gelegen ist. die zent soll sich vom Zentgräblein bis zur Zitterbrücke erstrecken, wie auch der kirchweihschutz zu Oberhayd, Viereth, Tretzendorf dem hst. W. zustehen, sodann die völlige Sandhöfer markung zum Bamb. amt Baunach gehören, ebenso die zur Bamb. Cammer lehenbare schenkstatt zu Yiereth, 1. div. 44, 122. 1688 werden 0 . u. U. haid, Staffelbach u. Bischberg an Bamberg abgetreten, ibid. 131. 1699 wird Carl Fr. Voit v. Rieneck mit der zentbarlichen Obrigkeit auf Trunstadter, Stockbrunner u. Weyerer markung belehnt; er soll einen bedienten stellen, der von W. den blutbann empfangen soll, doch erstreckt sich solches recht nur auf die Rieneck'schen unterthanen, die übrigen an zent H., Ger. Eltmann 300, 6, 1. div. 44, 169. 1719 die H. zentordnung soll dem stift Bamberg mitgetheilt werden, 1. div. 53, 234. 1742 zentvermarkung, 1. div. 53, 278.

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Der zent zu Hoeneich gerechtigkeit 1459. (admin. 18234, 824.j1)

Wir Jorg von Kindsperg, landrichter etc., auf Veranlassung des Fachs v. Walpurg. inne sei allen kunt u. wissen, das des gen. H. F. eidern die zent zu H. ingehabt haben u. das auch ein yder in derselben zent seshaft geloben u. schweren muß, dem voyt der ie zu zeiten ist, alle gericht zu suchen; nemlich ein yglicher bawr hat über virzehen dag u. ein yder seidner über vier wuchen, er habe es dan mit gunst u. laube des gerichtsherren, es wem dan edliche widemgutere, die darfür gefreihet. auch alle gemeine knecht, die hinder einer gemeinden uf gemeinen heusern sessen u. also ir knecht weren, als kirchner, schmide, flurschätzen, hirten u. andere gemeine knecht, es were dann, das sie sache zu schicken hetten oder gewonnen, das die zent beruret; das musten sie an derselben zent mit recht ausdragen. so muß auch ain yder geloben u. schweren, alle rüge zu thun, ein warheit für ein warheit, ein leymuth für ein leymuth, nemlich alle Scheltwort, die ere berüren, ferlich u. fliessende wunden, alle wurf. auch ob einer den andern uberlief mit gewappender hand oder einen sonst in dem seinen uberlief oder zu felde vordert, auch morderei, dieberei u. sonst alles ander, das hals u. hand berürt. u. auch nemlich, was gemeine raine u. staine, auch anwenden berürt u. sonst alles anders, das zentbar ist und sich in der zent verlauft, das soll u. muß man rügen u. an derselben zent mit recht ausdragen. auch ob ymands wilde bäum, die fruchtbar weren, abhibe u. sie sonst verderbt, muß man auch fürpringen u. rügen, sie haben auch besagt, das die genanten Fuchs gerichtsherren oder die iren von iren wegen u. nemlich ein yder gerichtsknecht alle gebot u. verbot zu einem zu gebieten u. zu verbieten haben umb alle zentbar Sachen, die mit recht sollen ausgedragen werden on geverde, auch umb vogel, hasen u. sonst alles weitwerk u. was gemain nutz berürt u. was gebot umb zentbar Sachen gethan werden von einem yden gerichtsknecht, die müssen gehalten werden, wer aber solch gebot uberfüre, den solt u. mocht man püssen bei der pus, dabei es nach desselben zentgerichtsordnung verboten were. auch ein yder, der zu ainem oder merhe clagen wolle umb was das ist, der soll ein vorclage thun. darnach soll er ainem yden lassen ») Abschrift des 16. jh.

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füigebieten; u. so solch fürgebot geschehen ist, berürt dan die sache ein clage, die nicht zentbar were, welcher dan von seiner herschaft abgefordert würde, der soll geweiset werden, were es aber umb zentbar sachen, wie sich dan die partheien mit einander verainten, es were gütlich oder rechtlich, so ist man den gerichtsherren das claggeld schuldig, umb als viel ainer clagt, so gefeilet der herrschaft ain dritdeil. auch haben sie besagt, ob sich ainicherlei sach in der Fuchs thaile verliefe u. verhandelt, das man püssen müsse, es wer mit schedlichen leuten oder sonst; ob dan solches gütlich oder rechtlich ausgedragen würde, daran haben sonst nymands theile, dan die Fuchs, die ie zuzeiten gerichtsherren sein, würde aber ein schedlicher man gegen Hohenaich gefürt u. kerne zu den bäumen jenseit Teutschengereut, die do stehen an der strassen, so soll man den Liesbergern auch verbürgen u., so er für dieselben bäum u. über die strassen gefürt, würde dan die sache darnach gütlich abgedragen, so hetten die von Liesberg u. ire ganerben auch dail daran, nemlich das halbdeil u. sonst nicht, würde auch einem oder mere mit zweien gerichtsknechten furgeboten u. die sachen an der zent mit rechten ausgedragen, so haben die gerichtsherren alle dail daran, ir yder zu seinem rechten, als sie sonst daran haben, ob ainer an die genante zent geladen würde, es were umb geltschuld oder sonst; were dan die sache nit zentbare, schriebe dan ein herre für den seinen, der also geladen were, u. vordert, den für sich zu weisen, der soll alsdann geweiset werden, würde aber dem cleger uf solche Weisung des rechten ungeverlich nicht geholfen, so mocht er am zentgericht mit seiner clag volnfarn u. ime soll auch an derselben zent des rechten geholfen werden, so haben H. voyt etc. in Sonderheit besagt: was an die zent gehöre, das sei nicht zu weisen, man wolle es dan gern thun; aber umb geltschulde u. nicht an die zent gehöre, darumb haben sie nicht gesagt, sundern sie lassen das besteen. auch das der zentgrefe, der ie zu Zeiten an der zent zu Hohenaich sitzt, den Fuchsen oder irem voyt geloben u. schweren muß, in getreulich nach irer gerechtigkeit zu fragen, er werde das ermant oder nicht, sie haben auch besagt, das alle, die an die genante zent gelobt u. geschworn haben, müssen volge thun ainem yden gerichtshern, so sie des von ime oder den seinen ermand werden, als weit die zent reicht, darnach hat H. Fuchs für uns in gericht pracht C. Staufen etc., haben besagt, das H. Fuchs u. alle andere zentgerichtsherren der zeit zu H- nicht alle gebot zu

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thun haben, dan allein was zentbare sache sein, umb kein ander sache, dan was zentbar ist, an demselben zentgericht rechts zu hellen haben, es were dan das dieselben zenthern selbst erblich güter u. leute in derselben zent hetten, davon sie u. doch nicht zentgerichts halben zu helfen hetten, u. das auch ain hern von Monichberge u. alle andern, die leute u. gütere in der obgenanten zent haben uf denselben iren leuten u. gütern, gebot u. verbot zu thun u. rechts von inen zu helfen haben umb grund, boden, geldschulde u. anders, dan allein ausgesetzt, was zentbar ist. Wan ein junggeselle zu Trunstat zu der ehe greifen oder so ainer von andern enden in die zent zu Hohenaich ziehe, so werde er für ain neuen wirt fürpracht und er muß alsdann dem zentgrafen geloben u. schweren, mit seinen nachpauren an die rüge zu gehen u., was gebruchs were umb stein, rein, bäumen, wunden, ob ymands einer gemeinde entzöge u. umb alles das zentbar sei, zu rügen u. fürzubringen u. die gericht zu suchen ein seidner ie über das ander gericht u. ein gebaur alle gericht. u. kunt u. wiessen, das H. Fuchs zu seinem deil an der zent zu Hohenaich ainen aigen knecht auch umb alle sache, die rüghaft sein, gebot u. verbot zu thun habe u., ob ymands ainen gast wolt lassen verbieten, so thun H. F. knecht solche gebot von desselben junkern wegen, so haben auch ie zu zeiten ein probst zu s. Stefan zu Bamberg u. die vom Rottenhan ire schuldessen u. aigen dorfgericht zu Staffelbach, daran sie den leuten unter inne des rechten helfen, ausgenomen die sache, die an der genanten zent rügbar sein.

Hohenaich, die zwo und dreiUigiste zent. (Jwl. Zentb. f . 669—708.)

Ganerben diser zent. Georg Christof! Fuchs von Binbach hat an diser zent den halben theil. An dem andern halben theil hat Christoff von Crailßheim zu Walßdorf das halb theil. Und an dem überigen halben theil des halben theils hat der stift Wirtzburg einen drittheil, welcher zum theils verschienes 1511. jahrs uf sambstag nach exaudi von den Truchsessen von Bommerßfelden umb sechzig gülden Reynisch an stift erkauft und das überig, nem-

Zent Hohenaich.

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lieh ein sechstheil am halben theil neben andern guetern von Oswalden von Lißberg an stift kommen, welches beschehen im 1483. jähr. 3 Rudolph, fol. 103. Eyerich von Münster zu Trabelßdorf anderthalb drittheil, daran er ein drittheil von Veit Ulrichen von Schaumberg kaufsweis an sich gebracht. Hanß von Aschhausen zu Lißberg einen halben drittheil, so er von Helftanten von Gich erkauft. Doch ist hiebei wol zu merken, daß dise zent Hohenaich ganz mit iren rechten, gerechtigkeiten, zu und eingehörungen, nichts davon ausgenommen, des stifts Wirtzburgs aigenthumb und ein ieder jetzterzelter vom adel empfahet seinen gehörenden theil, so er an der zent hat, von einem iederzeit regierendem bischof zu Wirtzbuig zu rittermanlelien inhalt der lehenbücher. Daneben ist hie zu vermelden, daß Georg Christof Fuchs seinen halben theil (darein seinem anzeigen nach die dörfer gehören sollen, als nemlich: Staffelbach, Rasstatt, Unterhaide, Oberhaide, Leenbach, Stundtbrune, Viehriede, Weyer, Trunstatt und das dorf Tutschengereuth halb) pro diviso und verthailt haben will und daß uf demselben halben theil niemand neben ime ainichen theil an freveln und büßen, die sich begeben, habe, dann er allein. Item, daß er in seinem halben theil einen besondern zentknecht, auch einen zentvogt, so neben dem gemeinen zentgrafen von seinem wegen am gericht sitze, habe, welcher auch einen stab seinethalben halte. Item hat er Fuchß furgeben, wo ein übelthetter in solchem seinen halben theil oder in einem ort, in seinen halben theil gehörig, ergriffen und an der zent furgestelt und berecht würde, daß er den costen allein tragen, wie dergleichen hinwider ienes theils auch thun müest. Hinwiderumb habe er Fuchs uf dem andern theil der zent, do der stift Wirtzburg, der von Crailßheim, Münster und Gich (welcher Gichische theil an Hansen von Aschhausen kaufsweis kommen, wie oben gemelt) ganerben weren, an den freveln und bueßen auch nichts. Und uf welcher Seiten einer zu citiren, durch desselben theils zentknecht geschieht das fürgebot.

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Zent Hohenaich.

Von dem zentgraven zu Hohenaich und wer denselben zu presentiren habe. Aus hernachfolgendem bericht, so vilgedachter Georg Christof Fuchs der zent Hohenaich gerechtigkeit halben den sibenden augusti anno 1570 in die canzlei geben, bescheint sich, daß von alter herkommen, daß der eltest von Lißberg einen zentgraven daselbst anzunehmen und fiirter einem regierendem fürsten zu Wirtzburg zu Verleihung des bans zu presentiren, in auch widerumb zu beurlauben macht gehabt, welche jetztgezelte gerechtigkeit aber an Eyerichen von Münster, Christofen von Crailßheim und Hansen von Aschhausen (in maßen sie fürgeben) kommen, u. als verschienes 1570. jahrs, den 22. aprilis Mattheß Busch zu einem zentgrafen durch bischof Friderichen (ohne wissen u. benennung jetzbemelter dreier ganerben) angenommen u. ime der ban geliehen worden, haben sie sich eines solchen gegen seinen fürstlichen gnaden beschwert und ir gerechtigkeit angezogen. (folgen die schreiben der ganerben de 1570, 5. juli u. des bischofs de 14. aug., in dem das praesentationsreöht derselben anerkannt ist.) Wo der zentgraf den ban e m p f a h e n soll. Aus oberzeltem bescheinet sich, daß ein bischof zu Wirtzburg (als deme der blutban über dise zent von rechts und gebrauchs wegen zu verleihen gebürt) demienigen, so also durch die gedachte ganerben altem herkommen nach zum zentgrafen presentirt und benent wird, den ban in gewönlicher form zu verleihen schüldig, wie es dann hernachfolgender bericht durch oftgedachten Fuchsen in die canzlei geben lauter mit sich bringt, auch sich bei der canzlei änderst nichts, dann daß es ieder zeit beschehen, befinden thut, zentgravenbuch fol. 8. 9. 16. 17. 18. 19. 23. 33. 34. 43. 46. 55. 62. Was f ü r dörfer und ort in dise ganze zent Hohenaich gehören. Draßdorf. B i s c h o f f s b e r g , etliche nennen es Bischberg. Weipelßdorf, ist Munchsbergisch zu Bamberg. Rotthof, spitals zu Bamberg.

Zent Hohenaich.

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Sehehof, Löffelhöltzisch zu Nürnberg. Creutzach, ein hof. Müelndorf, halb Zöllnerisch und halb Löffelhöltzisch. Erle. Walßdorf, Crailßheimisch. Zettelßdorf, Crailßheimisch zu Walßdorf. Colendorf, Münsterisch zu Trabelßdorf. Weittendorf, auch Münsterisch. Tutschengereüth, Zölnerisch und Bergisch. Staffelbach. Oberhaide. Niderhaide. Viehriedt, am Main. Weyer. T r u n s t a t t , Redtwitz. Rasstatt. Leenbach. Stundtbrune, Redtwitz. H a r t t e n l i n d t , ein wuestung. Denstatt. Dißbach, ein hof. L a u t t e r , ein gut. Mettelmuel zu Dißbach. Etliche gueter zu Gawstatt. Lißberg | ligen auch in diser zent, aber sie wollen rüg Trabelßdorf f und durchaus zentfrei sein; was aber die fraischlichen obrigkait betrifft, gehören sie ohne mittel an dise zent, weil sie in deren gezirk ligen und begriffen, diß ist hie diser beder ort also zu merken, was ferners von diser zent und den darein gehörigen dörfern gesagt und geschrieben würdet, daß es uf dise bede dörfer nit verstanden oder gedeut werden soll, sie werden dann austrücküch benennt. Wievil schöpfen an dem zentgericht sitzen. Staffelbach Underhaide gibt iedes dises dorf ein schöpfen, sind jahrOberhaide schöpfen und, wie Fuchs fürgibt, so besitzen Viehriedt sie von wegen seines halben theils der zent das Trunstatt gericht. Rasstatt K n a p p , Würzburger Zent. I.

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5.78

Zent Hohenaich.

Draßdorf gibt 1 schöpfen. Bischoffsberg „ 1 „ Muelndorf „ 1 v Erle „ 1 Walßdorf „ 1 Colendorf „ 1 „ Ein hof zu Tütschengereüth gibt auch schöpfen an die zent, der ist in der zal der dreizehente nnd den heist man einen nothschöpfen, welcher in Sachen, darinnen die andern schöpfen spaltig und sich des urtheils nicht vergleichen können, einem oder dem andern theil ein beifall zu thun hat. In weß namen obgemelte schöpfen zu p f l i c h t e n werden angenommen. Und obgedachte schöpfen alle werden durch den Wirtzburgischen zentgraven im namen und an statt eines bischoven zu Wirtzburgs, als lehenherren der zent und auch mittheilhaber des exercitii, und aller anderer ganerben zu pflichten und aiden angenommen. Und wann ein schöpf todes halben abgieng oder sonst ander ursach wegen lenger an der zent nit sitzen möcht oder könte, ist das dorf, daraus derselbig gewesen, einen andern tuglichen an die zent zu stellen schuldig. Besoldung der schöpfen. Item ein iede dorfschaft, so ein schöpfen an die zent zu schicken schuldig, die besoldet auch denselben aus irer gemaind. P f l i c h t der zentverwanten. Item alle neue hausmenner und inwohner, so sich in den zentbarn dörfern und orten niderzuthun und zu wohnen begehren, müssen dem zentgrafen uf das negst hohegericht fttrgestelt werden, auch demselben an statt und von wegen aller zentherren ander anderm geloben und schweren, die zent gehorsamlich zu besuchen und zu rügen, wie bald von den rügen gesagt würdet, davon in hernachgeschribner kundschaft fol. 698 ferner meidung beschicht. Und wan ein zentverwanter solche seine pflicht gethan, ist er dem zentgraven ein schillinger zu geben schuldig, ausgenommen Walßdorf, Zettelßdorf, Colendorf und Weitendorf, so diser gemeinen zentpflicht frei sein wollen.

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Zent Hohenaich.

Was iedes dorf an der zent zu v e r r e c h t e n und zu verbüeßen schuldig. was dise dörfer alle an der zent rügen, verrechten und verbüeßen sollen, ist aus der kundschaft fol. 694 ausführlich zu sehen, der bericht, so Mattheß Busch, zentgraf zu Hohenaich, und Johan Faber, alter stattschreiber zu Geroltzhofen, den 30. may anno 1576 gethan, vermag, daß dise dörfer alle sachen an der zent zu rügen, zu verrechten und zu verbüeßen schuldig, allein schuld und lehenstritt ausgenommen. Ebener maßen seind die andern dörfer und ort, in dise zent gehörig, inmaßen dieselben oben under dem puncten, was für dörfer und ort in dise ganze zent gehören, speciiicirt, nit allein dieberei, mord, notzucht und fließend wunden, sondern auch was hals und hand, stain und rain betrifft, desgleichen waffengeschrei, schelt und schmehwort, schlegerei, würf und zugefügte Schäden zu dorf und velde und alle dergleichen frevel, verwirkung, unfug und unrecht, auch abhauung wilder bäum an der zent zu ragen, zu verbüeßen und zu verrechten schuldig, ausgenommen Draßdorf, Bischoffsberg, Walßdorf, Zettelßdorf, Colendorf und Weittendorf, so nichts von den bäumen ragen. Doch ist hiebei zu merken, daß die von Crailßheim, Münster und Aschhausen, so leut und güeter in der zent haben, ire leut in geringen feilen von der zent auch abhalten und damit der zent selbst schmelerung zufüegen, welche doch billich vil mehr ob der zent recht, gerechtigkeit und alten herkommen halten sollen, damit andern, so auch leut und güeter in der zent haben, durch solch ir exempel der zent auch also schmelerung und abbrach zu thun nit ursach gegeben würde. Desgleichen thut der bischof zu Bamberg und will seine leut, so er in diser zent hat, in kein andern feilen, dann wie bischof Gottfrids zentreformation ausweiset, an die zent lassen; über die andern sachen und feil will er selbst zu richten und zu verhelfen haben, das im aber von Wirtzburg niemals gestanden oder eingeraumbt worden, darumb auch bede parthei der zentbarlichen obrigkeit halben in den dreien dörfern Viehriedt, Undernhaidt und Staffelbach Rasstatt Oberhaide Underhaide Leenbach Stundbrunne Viehriedt Weyer Tütschengereüth

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Zent Hohenaich.

Obernhaidt am kaiserlichen cammergericht in rechtfertigung erwachsen, in welcher Sachen gleichwol algeraith zum urtheil entlich beschlossen. Besichtigung der maß und gewicht. Item es haben auch die zentherren und ire bevelchhabere macht, gewicht, metzen und kandel, desgleichen auch die müeln in der ganzen zent, kein ort ausgeschloßen, zu besichtigen, neüe anzugießen und dieienigen, so falsch metzen, maß und gewicht, damit man getraid, melb und getrank misset, brauchen, zu straffen, wie sich ein solches aus hernachfolgenden kundschaften lauter bescheinen thut, die Georg Christoff Fuchs in der appellationssachen und rechtfertigung, so er mit dorfmeistern und gemeind zu Trunstatt vom verschienen 62. jähr an bis auf das 74. gehabt, wegen das sie under inen falsche maß, eich und gewicht gebraucht und solches an der zent nit gerügt (dann er dise ding auch für rugbar helt, angezogen und an der zent gerügt haben will) am bruckengericht zu Wirtzburg copeiweis gerichtlich producirt und ubergeben worden, (folgen drei kundschaften de 1467.) Von der bueß. Höchste bueß, dreißig alte pfund, halb dem zentherren und halb den schöpfen, ausgenommen rain, stain, ferchwunden und fließende wunden, gehört dem zentherren allein. Frevelbueß, achthalb pfund, daran vier pfund dem zentherren und vierthalb seinem richter gebueret. Seumbueß ist verlust der Sachen, aber wan ein schöpf seümig ist, mueß er zwen gülden geben. Die höchste bueß, dreißig pfund, halb den zentherren und halb den schöpfen. Frevel, achthalb pfund, wird gethailt, wie die höchste bueß. Seümbueß, dreißig pfund, wird gethailt, wie oben. Ein ferchwunden, funfzehen pfund, der herrschaft allein und dann darzu dem zent-

diß soll die bueß in des Fuchsen halben theil sein, wie er berichtsweis angezaigt.

diß soll die bueß sein in der andern zentherren theil.

Zent Hohenaich.

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grafen, schöpfen und knecht, so die besichtigen, iedem ein pfund. Ein schlechte wunden, halb sovil, und mveß ein iede wanden besonder verbüest werden. Wann die hohegericht gehalten werden. Item alle montag nach iedem güldin sontag würdet an der gewönlichen gerichtsstatt zu Hohenaich uf der schrannen im holz oder, wann ungewitter ist, zu Tütschengereuth im dorf hohegericht halten, also daß deren des jahrs viere gehalten werden, welche hohegericht alle zentverwante in der ganzen zent zu besuchen und ire schuldige rüg daran zu thun schuldig. Sonsten helt der zentgraf gemeiniglich alle vierzehen tag uf ein montag oder, wo feiertäg einfielen, etlich tag hernach zentgericht, ausgenommen die fasten von Johannis bis uf Bartholomei und von Catharine bis uf obersten, in welcher zeit die gericht ufgeschlagen werden. Wann aber peinliche sachen vorhanden, würdet halsgericht gehalten, wann es die zentherren bevehlen. Von den fürsprechen. Item in malefiz oder peinlichen Sachen redpt clegern und beclagten iedem ein schöpf aus dem ring sein wort, welches auch in bürgerlichen und andern zentbarn hendeln beschicht, davon sie aber nichts zu lohn haben. Wohin von disem zentgericht a p p e l l i r t werden soll. Item von diesem zentgericht solle durch die verlustigt parthei (do sie sich der urtheil beschwert zu sein befindet oder vermainet) an einen bischoven zu Wirtzburg oder an das bruckengericht daselbst, als das höchst und oberst zentgericht im stift Wirtzburg und herzogthumb in Francken, appellirt und der enden die appellation angenommen und prosequirt werden, wie dann in neülichen jähren, U. der Füchsisch zentvogt der besizt das gericht neben dem zentgrafen mit einem stab in seiner hand u. hat sein zentknecht hinder ihme stehen, 17. jh., G. 168X7.

Zent Hohenaich.

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als nemlich 1562, beschehen, daß Georg Christofi Fuchs, dorfmeister, und eine ganze gemaind zu Trunstatt darumb an der zent mit recht fürgenommen, daß sie falsch maß und eich, so sie undereinander gebraucht, nicht gerügt; und als der enden das urtheil wider inen gangen, hat er als beschwert dessen an meinen genedigen herren, bischofen Friderichen seligen, appellirt. haben ir fürstliche genaden die Sachen an das bruckengericht gewiesen, der orts sie angenommen und, als der enden das urtheil auch wider den Fuchsen gangen, er sich davon an das kaiserlich cammergericht berufen. Ebenermaßen ist verschienes 1563. jahrs beschehen, als sich im dorf Rasstatt ein schlegerei zugetragen, darin ir zwen verwundt und geschlagen und solche Verwundung durch die von Rasstatt an der zent nit gerügt, daß die Georg Christofi Fuchs solcher verschwigener rüg halben an der zent beclagt und, als der orten wider in geurtheilt worden, hat er davon an hochgedachten bischof Friderichen appellirt, haben ir fürstliche genaden die Sachen an das brücken oder oberstes zentgericht gewiesen, ist die Sachen daran entlich geörtert und geurtheilt worden, wie folgt: In der

appellationsachen

zwischen dem edlen und ehrnvesten

Georg Christoff Fuchsen von und zu Binbach und Eltman, appellanten, an einem und dann dorfmeistern und gemainde zu Rasstatt, appellaten, . anders theils erkennen die schöpfen zu recht, daß in erster instantien übel geurtheilt und wol davon appellirt worden und derhalben die appellaten in die dreißig pfund abgeforderte bueß bilüch zu vertheilen und zu verfeilen seien, wie dann die schöpfen sie appellaten hiemit diser

urtheil

(dem

iunkern

appellanten

vermög

habender

zent-

gerichtsordnung dieselben zu erlegen) darein condemnirn und vertheilen mit abtrag deren in beden instantien ufgewandter gerichtscosten und Scheden, doch richterliche tax und meßigung derselben inen hiemit vorbehaltende. publicirt freitags nach Laurentii anno 1570. Nota: disen urtheilsbrief hat Georg Christoff Fuchs

originaliter

bei handen. Von a n t w o r t u n g der s c h a d b a r n leut. Item do eine oder mehr schadbare personen zu Staffelbach, Trunstatt, Rasstatt, Oberhaide, Underhaide, Leenbach, Stundtbrunne, Viehriedt, Weyer und Tütschgereüth, dem dorf halb, betreten oder durch die inwohner deren ort gefenglich angenommen, der oder dieselben

Zent. Hohenaich.

583

werden gen Transtatt (der orts in des Fnchs theil das ordenlich gefengnas sein solle) in verhaft geführet. Was aber in den andern dörfern und orten, in dise zent gehörig, betreten und gefangen, das würdet gen Lißberg (welches in dem andern halben theil das gefengnus sein solle) in Verwahrung gefürt und gelegt; das ist also von alter herkommen und iederzeit gehalten worden. A b h o l u n g der s c h a d b a r n leut. Und nachdem Georg Christoff Fuchs in seinem halben theil einen besondern zentknecht, desgleichen auch die andern ganerben in irem halben theil auch ein aignen zentknecht haben, also daß zwen zentknecht an diser zent sein, so holet gemeinlich der zentknecht iedes theils seine schadbare personen an dem ort, da sie betreten, ab, als: do einer in des Fuchsen theil einkombt, gebürt seinem zentknecht, denselben abzuholen, kombt einer uf der andern Seiten gegen Lißberg ein, holet inen der andern ganerben zentknecht ab. darzu ist iedes dorf zum gelait zu geben schuldig, als vil man darzu bedarf. Ob den z e n t h e r r e n der z u g r i f f in a l l e n z e n t b a r n d ö r f e r n und o r t e n f r e i . Item die zentherren oder ir gemainer zentgraf haben auch macht und fug in die zentbarn dörfer und ort einzufallen und die übelthetter ires gefallens daraus zu nehmen und abzuholen, doch etliche ausgenommen, davon hernach gesagt würdet bei dem puncten „ob etliche der zent gefreiet". Wo die tibelthetter werden.

beschrien

Die übelthetter, so man in diser zent für recht zu stellen bedacht, werden dem alten herkommen nach in allen zentbarn dörfern, orten, höven, müelen und wüestungen, inmaßen die oben under dem puncten „ w a s für flecken in dise zent gehörig" ordentlich specificirt worden, beschrien, allein Lißberg und Trabelßdorf ausgenommen. Desgleichen werden sie ferner beschrien uf dem danzfleck im holz,, Dickerßwindt, im alten Rotthof, Rottenbeihl beim stainen creuz (dise ort werden geacht, daß es vor zeiten dörfer gewesen und seind jetzt eitel wüestung), desgleichen werden sie beschrien uf der Zitter-

Zent Hohenaich.

584

brücken bei Haistatt negst bei Bamberg, also ist es diß puncten halben von alter herkommen und gehalten worden. Und solch beschreien verricht ieder zentknecht oder büttel in seinem theil. Beschutzung der peinlichen gericht. Item die peinlichen zent und halsgericht werden dnrch alle zentverwante, welche uf verbot mit iren wehrn gehorsamlich zn erscheinen schuldig, geschützt und beschirmt. Ob etliche der zent gefreiet. Item der widumbgüter und undersessen der pfarr Trun s t a t t seind (inhalt des alten zentbuchs) siben, so zent un£ gerichtfrei, geben auch kein schöpfengelt; so gebeüt in auch kein büttel uf iren güetern für, sondern sein mit der zent Hohenaich unbetrangt. Der neu bericht über das ein und zwainzigist gemein fragstuck, durch Mathes Buschen, zentgrafen zu Hohenaich, und Johan Fabern, alten statschreibern zu Geroltzhofen, im 1576. jähr eingenommen und den 30. may zur canzlei geschickt, vermag also: uf des Fuchsen Seiten hat man in alle zentbare dörfer einzufallen, ausgenommen fünf güter zu Obernhaide, so in die pfarr zu Trunstatt gehören, und drei güter, so gen Bamberg gehören, und alle Bottenhänische gueter zu S t a f f e l b a c h ; darein dörfe man nit fallen, aber heraus für die hausthür müssen sie die beschuldigte beschreite person liefern.1) Lißberg wollen auch zentfrei sein, gesetzt es sei dem also, davon ich gleichwol außerhalb irer junkern bloßen fürgebens kein beweisung gesehen, so Trabelßdorf gehören sie doch mit der fraischlichen obrigkeit an die zent Hohenaich, weil sie in deren gezirk ligen und begriffen. (folgt bericht des zentgrafen Busch zu H. de 1576, den abend estomihi.) Recht und g e r e c h t i g k e i t , auch Ordnung der zent Hohenaich. (die nun folgende kundschaft bringt in breiterer ausführung „der zent zu Hoeneich gerechtigkeit 1459", s. oben. x

) item wir haben auch tinser gemein heuser zentfrei behalten, ca. 1529, admin. 18224,824.

Zent Hohenaich.

585

Ordnung des zentgerichts zu Hohenaich. Erstlich ist von alter herkommen und bisher gebraucht worden, daß der eltst von Lißberg den zentgrafen daselbst zu ernennen hat, den ein bischof zu Wirtzburg mit dem ban zu bestettigen hat. dergleichen hat der eltist von Lißberg einen zentknecht, in dein halben theil gen Lißberg gehörig, mit pflichten anzunehmen und auch zu urlauben. Der eltist von Lißberg hat auch siglunge an derselben zent mit den gerichtshendeln und was sonsten von gerichts wegen soll gesigelt werden, welche gerechtigkeit alle ietzund Hansen von Miltz und Kemmethen von Gich und ire erben in craft genedige Verleihung und kaufweis an sie gewachsen. (folgen einige schreiben des bischofs u. der ganerben, die bestellung von zentgrafen betr., de 1491, 1501 u. 1530, endlich der eid des zentgrafen u. zentgerichtsknechts nach gew. form unter hinweis auf die ganerben.) Z e n t g e r i c h t s k n e c h t zu Hohenaich lohne. Item von einem ieden fürgebot in der zent gibt man ein alten pfenning, darumb so ime ein ietzlicher bauer, der zentpflichtig ist, jerlich und eines ieden jahrs geben ein garb korns und einen laib brods und ein ieglicher soldner drei heller. item wenn ein auswendiger, der in der zent nit gesessen, einen zentpflichtigen will lassen fürgebieten, der soll dem knecht geben sechs alt pfenning. item wenn der knecht einen in der zent verscheinbot, so ist man ime davon funfzehen pfenning zu geben schuldig. item verscheinbot der knecht außerhalb der zent, so muß man sich mit ime nach gelegenheit der weiten des wegs vertragen. item so man iemand in der zent pfenndt, so gebürt dem zentgraven davon ein alts pfund und dem gerichtsknecht 15 alte pfenning. Bueß an der zent Hohenaich. Item die höchst bueß ist dreißig alte pfund, der gebären der herrschaft 15 it., den schöpfen die andern 15 it.. Item so ein fergwunden besichtigt würd, die mueß man der herrschaft mit 15 tt. verbüeßen und dann dem zentgrafen, vier schöpfen

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Zent Hohenaich.

und den zweien gerichtsknechten iedem ein alts pfund zn beschauen gegeben werden, und als vil fergwunden einer hat, als vil 15 pfund den herren und alwegen dem zentgrafen, vier schöpfen und den zweien knechten als vil pfund zu besichtigen. Item do ein fließende wunden oder vil fließende wunden besichtigt werden, die oder dieselben mueß man allwegen ie aine mit 7 den herren verbüeßen und dann dem zentgrafen, vier schöpfen und den knechten iedem funfzehen pfenning davon zu besichtigen geben. Item so einer einen andern an seinen ehrn schmecht und dann solches mit wahrer rüg gerügt würd und dann derselbig, der also geschmecht ist, dreimal vorgestehet und zum drittenmal für solchen leumuth, wie recht ist, kombt, so wird der, der ine geschmecht hat, umb 15 tt. gebüest, wie vor alter herkommen und recht ist: ist es aber ein weib, die ein schmecht, die wird umb 1 \ tt. gebüest. Item alwegen auf montag nach einem ieden gülden sontag soll hohegericht zu Hohenaich gehalten werden, es wer dann ein feiertag uf denselben montag, so soll man solches uf negsten montag darnach halten.1)

Ordnung des h a l s g e r i c h t s der zent Hohenaich. Wo die ü b e l t h e t t e r in gefengnus geantwort w e r d e n sollen. Item so man ein übeltheter hie disseit Mains in der zent Hohenaich uf der Seiten, do Lißberg ligt, betritt und gefangen würd, der sol gen Lißberg in gefengnus geantwort werden; wurd aber einer jessents Mains in der zent gefangen, der soll gen Trunstatt in der Fuchs gefengnus geantwort werden. !) Ton g e r ü g t e n p e r s oh nen: item welcher an der zent mitwasserbezüchtiung, das ist gerügt worden, der maß daran drei gericht, die nechsten nach einander vorstehen u. zusprach gewarten u. sein unschuld, wo nicht anders, jedoch mit dem eid purgiren; welcher das nit thut, so feit der leumuth in ein Wahrheit n. kahn hernach nicht darzue kommen, sondern ist in die büß der zentherren gefallen. da aber das gegentheil, von dem er gescholten, nicht erscheint, so würd er durch den aid ledig und muß das gegentheil die straf geben, 16. jh. G 16817. Wan einer gefangen wurd u. wo man das gewar wurd, so soll man zulaufen und erfarn, wer das thu; ob es sein aigen herr thu, muß man es geschehen lassen, thetens aber ander leut, so muß man es bei den andern behalten, ca. 1629, admin. 18224, 824.

Zent Hohenaich.

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Bürggelt. Item so man an der zent Hohenaich ein peinlich rechtfertigen will, so mueß man aber ine verbärgen und ist das bnrggelt 30 alte pfnnd. Zentbeschreinng. Und so man über den ubelthetter verbürgt, so Boll man dem cleger ein peinlichen rechtstag ernennen und ansetzen nnd das halsgericht drei tag znvor vor dem rechtag durch den geschwornen gerichtsknecht an allen enden nnd orten, die zentbar sind, wie dann die dörfer, weiler, hofe und wüestung verzaichnet sind, beschreien lassen, wie vor alter herkommen und gebraucht ist. Verkundung des armen. Darnach soll der gerichtsknecht dem armen solch gericht verkünden und soll ine zu dreimalen darzu im gefengnus oder, wo der verwart ist, am dritten tag vor dem rechtstag citiren und fürfordern. E r s c h e n u n g zu p e i n l i c h e r zent. Item uf den peinlichen gerichtstag sind alle zentpflichtige mit iren wehren beim halsgericht bei peen und bueßen zu erscheinen und des halsgerichts auszuwarten schuldig. Nothschöpfen.

Hegen d a s peinlich gericht.

Item uf solchen gerichtstag wird das peinliche halsgericht durch den zentgrafen, die schöpfen sambt dem nothschöpfen besetzt und das halsgericht durch den zentgrafen under wappenhendschu mit dem schwert und mit dem Stab gehegt, also daß der zentrichter das schwert in der rechten und den stab in der linken hand helt. und wan das halsgericht also gehegt wird, so nimbt er dann den stab in die rechten hand und fragt fürter der peinlicher urtheil nach laut der versigelten halsgerichtsordnung. Nothschöpf zu T ü t s c h e n g e r e ü t h . Item der alt Hanß Geiger zu Tütschengereüth oder wer dasselbig erb besitzt, der muß allewegen das nothschopfenambt vertreten.

588

Zent Hohenaich.

Wer g a l g e n , diebstöck, g e r i c h t s s c h r a n n machen soll. Item der Clauß Bauer zu Tütschengereüth oder wer dasselbig erb besitzt, der ist schuldig, den galgen, den diebstock und gerichtsschrann zu machen und aufzurichten, so oft das noth geschieht, wie dann das von alter alwegen herkommen ist. B e l o h n u n g an dem halsgericht. Item so man halsgericht helt, so ist der cleger schuldig, dem zentrichter ein gülden, dem gerichtsschreiber ein gülden, den zweien gerichtsknechten ietzlichem knecht ein gülden, den schöpfen, zentgrafen, gerichtsschreiber und den zweien gerichtsknechten ein ungevehrlich malzeit, wo sie das in der zent haben wollen, zu geben schuldig. Item dem redner, der dem cleger red, ein gülden. Item dem nachrichter sein lohn, darnach er rieht. Item dem bainlein vom beschreien ein gülden. Item dem ancleger von der anclag ein gülden. Atzung und thurngelt. Item die atzung und thurngelt, tag und nacht, ein altes pfund. (folgt die hegung des zentgerichts — soll von dem zentgraven uf der schrannen stehent gehegt werden — in gew. form unter benennung der ganerben.) O r d n u n g des peinl. rechtstags. (fehlt.)

Halsgericht Homburg (um

1533).

B e z i r k : Homburg a. M. G a u : Waldsassengau. W. A m t : Homburg. Bez. A . : Marktheidenfeld. I n h a b e r : W. Z u s t ä n d i g k . : nur für peinl. fälle. O r d n . : lib. div. 2 5 , 2 2 4 (um 1 5 3 3 ) ; Salb. 7 3 , 2 7 . G e s c h i c h t e : Homburg 7 8 6 v. Karl d. gr. an W., später lehen der grafen v. Wertheim. W. hat nur einen horcher an der zent. *) 1 3 1 8 ernennen die hochstifte Mainz u. W. je fünf ihrer amtleute bis Weihnachten über drei jähre zur abwandlung der in ihren landen vorfallenden Untaten. W. ernennt vunve ammechtman zu H o h e m b u r c h , Karlstad, Arnstein, Werneck u. Broyselsheim, M. B . 3 9 , 8 6 . 1 3 7 7 das amt an Wertheim verschrieben, W. U. 2 0 , 1 3 0 . 1 4 5 9 gebietet der bischof den schöpfen des zentgerichts H., kein gericht zu besitzen, noch urteil vor dem zentgraven zu sprechen, so lang er nicht den bann empfangen hat, 1. div. 11, 3 3 2 . 1 4 6 5 vergleich mit Wertheim wegen der zenten H. u. Remlingen: die sache soll zwanzig jähre anstehen bleiben, W. U. 7, 7 2 , Wertheim. Gebrechenbuch 1, 4 2 . 1 4 8 5 das amt endgiltig von Wertheim an W., 1. div. 13, 108, W. U. 19,53. 1 5 0 5 vertrag mit Werthein, s. Remlingen, 1. div. 2 Laur. 1. 1 7 3 9 vertrag mit Löwenstein-Wertheim wegen des zwischen Homburg u. Bettingen gelegenen hoffeldes Muttershausen, das gut wird geteilt, die zent ist W., 1. div. 5 8 , 3 8 7 . ( 1 4 1 8 W. lehenbrief für Werth., 1 4 6 0 vertrag zwischen W. u. Werth. wegen H„ s. Aschbach, U. B . 1 9 3 , 2 7 8 ; Ordnung u. altherkommenrecht, 1 5 . jh. Ger. Homb. 8 1 , 3, stadtgerichtsordn. 1 5 9 4 , Salb. 7 4 , 2 8 . L . : Arch. hist. Ver. 3 8 , 1 3 5 . ) *) s. a. Aschbach, Gesch. der grafen v. Werth. 1, 372.

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Halsgericht Homburg.

Halsgerichtsordnung zu Hohemburg am Main. (ca. 1533. lib. div. 25, 224.)

Wann ain schedlich man in gefengnus leyt, den man mit recht vom ieben zum tod pringen, soll man den drei tag davor mit den heiligen sacramenten bewaren lassen und, so der peinlich gerichtstage angesetzt wnrd, allen gerichtsschopfen darzu gehörig solhen peinlichen gerichtstage zn besuechen und zu gericht zu sitzen gepoten werden. es sollen auch etlich, als vil man für not acht, verpoth werden, im harnasch mit iren gewern das gericht helfen zu beschützen. und so sich der richter, so den bann über das plut zu richten von unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. hat, welher dann in seinem harnasch und plechhentschuhen zugegen sein und das gericht halten soll, mit den schöpfen nidersetzen will, sollen alle schöpfen, die zu solhem halsgericht noch nit gelobt haben, mit nachvolgenden pflichten beladen werden. Der schöpfen aide. Ich soll und will des gerichts getreulich warten, so oft mir gepoten wurd, und in peinlich Sachen recht urtheil geben und richten, dem armen als dem reichen, und das nit lassen weder durch liebe, laide, miet, gäbe noch kainer andern Sachen wegen, und sonderlich, so will ich kaisers Karls des fünften und des heiligen reichs peinlicher gerichtsordnung getreulich geleben und nach meiner besten verstentnus halten und handhaben, alles getreulich und ungeverlich, also helf mir got und die heiligen evangelia. So dann die schöpfen also geschworen und zu gericht nidergesessen, soll der richter die schöpfen fragen, ob es an rechter tagzeit sei, das man das gericht zu den peinlichen rechten halten möge. sprechen die schöpfen ja. fragt er weiter, ob das gericht zu peinlichen Sachen genugsamlich besetzt sei. sprechen die schöpfen ja. so hegt der richter das gericht also: ich hege das gericht an statt und von wegen des hochwirdigen fürsten und herren, herren Conraden, bischoven zu Wirtzburg und herzogen zu Francken, auch von mein als seiner fürstlichen genaden gesetzten richter und der

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schöpfen wegen und verpiet pracht, verpracht vor und hinter dem gericht und das kain schöpf sein stul räume one erlaubnus. dernach fragt der richter, ob das gericht genugsamlich geheget sei. urtheilen die schöpfen ja, es sei gnug gehegt, uf solchs soll der anclager mit seinen beistanden für gericht treten und, so er kain fursprechen hat, mögen sy den richter umb ain fursprechen aus dem ring der schöpfen pitten; der soll inen erlaubt werden. so dan des anclagers fursprech oder der schöpf, der ime erlaubt ist, begeren ward, ime zu erlauben, dem clager das wort zu thun, soll es der richter erlauben und bei seinen pflichten und aiden erinnern und gebieten, die gerechtigkait und warheit zu furdern und durch keinerlai geverligkait mit wissen und willen nit zu verhindern oder zu verkeren. demnach soll der anclager durch sein fursprechen reden lassen: herr richter, es steht hie N und clagt von der obrigkait und amptswegen und sagt, es lige ainer des lands schedlicher man mit namen M, welcher wider die natur mit unvernunftigen thieren und viehe unkeuscheit getrieben und ander mer ubelthat geübt hat, in dises halsgerichts gefengnus und banden, den er peinlich anzuclagen und rechts über ine zu begeren vorhabe, mit pit, ir der richter wollent die schöpfen darnach fragen, wie man solhen schedlichen man für gericht bringen soll. alsdann fragt der richter die schöpfen. urtheilen sy, der schedlich man soll gebunden und gefangen mit berufen durch die gerichtsknecht und, wer darzu verordnet ist, hieher für gericht pracht werden und der richter disses halsgerichts soll mitreiten und darzu gelaiten. so steht der richter auf, gibt dem eisten schöpfen den stabe und reit er mit dem cleger und desselben beistendern, auch den gerichtsknechten zu der gefengnus und lest den armen aus der gefengnus thun, durch den nachrichter binden und für gericht füren und reit er der richter voran hin. ee aber der arm zu dem gericht kumpt, soll er durch den bainlein beschrien werden: waffend, wallend heut über dissen des lands schedlichen man, der wider die natur mit dem vihe unkeuscheit und ander mer ubelthat begangen hat. sodan der arm also gepunden und gefangen vor das gericht kumpt, soll er durch die, so inen füren, für das gericht gestellt werden, und fragt der eltist schöpf, dem unterdissen der stabe durch

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den richter bevolen worden, herr richter, ist der schedlich man für gericht bracht, wie erkant worden, so spricht der richter ja. alsdan gibt der schöpf dem richter den stabe wider und setzt sich der richter abermals in seinem harnasch zu gericht und ermant den armen, ob er ain fursprechen hab oder ainen beger. hat dan der arm ain fursprechen, so ist es genug, begert er aber ainen aus dem ring, der soll ime durch den richter auch erlaubt werden und derselb des armen fursprech soll gleicher weis, wie hieoben des anclagers schöpf, bei seinen pflichten und aiden ermant werden. derselbig fursprech soll vom richter auch erlaubnus nemen, dem armen sein wort zu nemen, dem armen sein wort zu reden. uf solhs thut der clager sein clage durch seinen fursprechen also: herr der richter, gegenwirtiger N clagt von der obrigkait und amptswegen zu dissem M als ainem ubelthetter, der wider die natur mit unvernünftigen thieren und viehe, auch ander ubelthat mer getriben hat laut und inhalt seiner gethaner urgicht und aigner bekentnus, die ich pitt zu verlesen. alsdan soll die urgicht durch den gerichtsschreiber öffentlich verlesen werden. nach Verlesung der urgicht soll der fursprech des anclagers weiter reden also: dieweil nun dem also und diser landsschedlich man solh ubelthat begangen hat, so pitt N anclager vorgemelt, das derselb landschedlich man nach vermöge der recht und, wie kaiser Karls des fünften unsers allergenedigisten herren halsgerichtsordnung ausweist, mit endlicher urtheil und recht peinlich gestrafft werde; wo aber genanter M solher clage und begangen ubelthat nit gestendig sein wolt, so erpeut sich der anclager, solhe urgicht und bekantnus mit zwai schöpfen zu beweisen den uberflus hindan gesetzt, bitt im fall der notturft dieselben zu verhören, darauf thut der arm sein antwurt. und so er der that leugnet, solle der richter die schöpfen, uf die sich der anclager gezogen, bei iren aiden fragen, ob sy die verlesen urgicht vom beclagten gehört bekennen. sodan dieselben schöpfen bei iren aiden erhalten und sagen, das der beclagt die verlesen urgicht bekent hab und darauf die sach zu recht gestellt wurd, sollen die schöpfen mit ainander zu ain gesprech

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gehn und nach des heiligen reichs halsgerichtsordnung, nachdem die that begangen, erkennen, und wes sy erkennen, durch den gerichtsschreiber in ain urtheil verfassen lassen, dermaßen: Urtheil. Auf clage, antwort und alles gerichtlich furbringen, auch notturftige, warhaftige erfarung und erkundigung, so deshalb alles nach kaiser Carls des fünften, unsers allergenedigisten herren, auch des heiligen reichs Ordnung geschehen, ist durch die urtheiler und schöpfen dits halsgerichts entlich zu recht erkant, das M, so gegenwurtig vor dissem gericht steht, der ubelthat und unkeuschait halben, so er wider die natur mit unvernunftigen thieren und viehe geübt hat, mit dem feur vom leben zum tod gestrafft werden soll. Sodann solh urtheil also gefast und aufgeschriben ist, sollen sich die schöpfen wider nidersetzen und der richter ain ieden fragen, N ich frage dich des rechten, darauf ein ieder schöpf ungeverlich die antwurt geben soll, herr richter, auf alles furbringen geschieht pillich, wie das urthel in Schriften verfast ist. sodan die schöpfen alle gefragt und also geantwurt haben, alsdan öffnet gerichtschreiber das urthel. uf solch urthel fragt des anclagten fursprech, were dem cleger dises rechten verhelfen lassen soll, sprechen die schöpfen der richter. uf solhs bevilet der richter den armen dem zuchtiger und gepeut ime bei seinem aide, die gegeben urthel treulich zu volziehen. darnach steht der richter und die schöpfen auf und solle der richter sein stabe nit prechen oder hinwerfen, sunder den in seiner hand behalten, uf sein pferd sitzen, dem armen bis an die marterstatt vorreiten. und so man uf die marterstat kumpt, soll der richter öffentlich ausrufen und gepieten von der obrigkait wegen, das niemand bei leib und guet dem nachrichter kainerlai Verhinderung thun, auch ob ime mißlunge, nit hand anzulegen. man soll auch dem armen in ausfurung zu der marterstat ain priester oder zwen zugeben, die ine zu der liebe gottes, rechten glauben, vertrauen zu got und zu dem verdienst unsers seligmachers Jhesu Christi, auch zu bereuung seiner sünde und beicht derselben vermanen, auch ime ain crucifix furtragen lassen. und do der arm gericht 'ist, soll der richter den stabe hinwerfen und zerprechen. K n a p p , Würzburger Zent. I.

3g

Zent Iphofen (nach 1 5 8 4 . ) B e z i r k . O r t e : Birklingen, Blindheim w., Dlirrbach w., Iphofen, Mannhof w., Rödelsee, Schwanberg, Rügriet w., Seufertshof, Ziegenbach. G a u : Iffgau. W . - A m t : Iphofen. B e z . - Ä . : Kitzingen, Scheinfeld. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 14. G . - O . : vier landzenten. Z u s t ä n d i g k . : für alle Sachen. O r d n . : 3 3 £ Nr. 5 8 a , Nürnberg K. A. (anf. 17. jh.); admin. 1 5 5 9 9 , 6 9 3 u. Ger. Marktsteft 2 6 7 , 1 0 ( 1 6 . jh), admin. 1 3 7 9 8 , 6 1 1 ( 1 6 3 8 f . ) . G e s c h i c h t e : um 7 4 2 als kais. Schenkung an W., M. B. 2 8 a , 9 3 . 1 5 7 8 überschickt der rat einen entwurf der zentordnung nach W., Ger. Marktsteft 2 6 7 , 10. 1 6 6 2 vertrag mit Castell wegen der zent zu I . : die W. zentbarkeit über Ziegenbach u. die C. Untertanen zu Rödelsee aufgehoben, in beiden orten zent C., ausgenommen, wenn ein W. Untertan daselbst delinquirt. in nicht hohen zentfällen aber ebenfalls C., W. U. 3, 5 3 , 1. div. 4 0 , 2 7 7 . 1 7 0 0 vertrag mit Schwarzenberg wegen des Mannhofs: zent W. anerkannt, 1. div. 5 1 , 1 1 8 . 1 7 1 5 bericht über das zentgefängnis, admin. 7 4 9 8 , 3 8 9 . 1 7 4 5 vertrag mit Brandenburg-Onolzbach wegen Fischstuben, abgeteilt, teils zu Iphofen, teils zu Mainbernheim, admin. 7 4 9 8 , 3 8 9 . ( 1 2 9 3 wird I. das Stadtprivileg erteilt, M. B . 3 8 , 8 4 ; 1 3 2 8 fällt der Castellsche besitz an Hanau, Cast. 3 1 2 ; 1 3 3 1 verkauft Hanau diese güter a n W . , M. B. 3 9 , 2 2 1 , 2 3 4 ; 1 3 4 3 kommt der Hohenlohische teil an W., M. B. 4 0 , 4 5 9 (güter desselben auch 1 3 8 4 an W., M. B . 4 3 , 4 8 9 ) ; 1 3 7 4 fällt I., an Böhmen verpf., wieder an W., M. B. 43, 8 6 ; 1 4 1 4 wird das gericht an die Stadt verschrieben, 1. div. 5, 5 9 ; 1 4 1 5 Stadt u. amt an Limpurg, 1. div. 5, 5 0 , worauf bischof Rudolf das amt wieder zurück-

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löst, Swinf. 369; jahrmarktprivil. 1455 u. 1457, 1. div. 11, 293; 22, 33; hubgerichtsordn., vor 1507, admin. 17238, 741, stadtgerichtsordn. 1590, Salb. 1716, K. A. Nürnb., stadtordn. 1476 u. 1533, 1. div. 11, 414; 23, 335. Lit: Arch. hist. Ver. 6, 1, 96; 36, 20f.) Centordnung. (aus Jul. zeit; Iph. Salbuch, 8. 33, 2J, 58a, Nürnb. K. A.)1)

Was dörfer an die cent Iphofen gehörig. Röttelsee, in gemeltem dorf, so man von Iphofen den rechten weg hinein fahret und reitet, zum Lanckheimer thor hinaus und sonderlich, was uf die linken hand ligt, das alles centbar; müssen auch dieselbigen güter, so ein peinlicher rechtstag ist, deroselben mannschaft herein gen Iphofen kommen und erscheinen, die cent helfen beschützen und die nechsten an der cent sein, und schickt iede herrschaft ein ehrbare person zur cent, so die cent besitzen, und seind schuldig, zu rüegen rein, stein, fließende wunden, diebstal, schmehewort, mord und nothzwang. Ziegenbach, ist gar centbar und vor alters herkommen, daß sie allweg einen schicken, der ein halb jähr an der cent im dorf umb, derselbig schöpf ist auch zu rügen schuldig, wie obstehet. da aber ein peinlicher rechtstag ist, so seind sonderlich zwei güter daselbst, eines dem Florian zu Seckendorff zu Ulstatt, das andere der Fuchßen von Neidenfels zuständig; und welchen das halsgericht betrifft, muß ihr einer sitzen. Iphofen, die statt, gibt siben schöpfen an die cent; so dann halsgericht, so geben sie noch einen darzu, also daß ihrer acht seind. Bircklingen, gibt auch einen centschöpfen, ist auch zu rüegen schuldig, wie obstehet. Item so haben die herren von Birckhlingen einen hof, der Seüffertshof genant, darvon sie bishero auch einen schöpfen an die cent und halsgericht gesetzt, der dann, wie obstehet, zu rüegen. Item so ein herrschaft von einer cent wegen bisweilen an die cent geladen worden, um Weisung geschrieben, so der gewiesen ist, der abschied geben dem cläger; wo ihme in 14 tagen rechts nit verholten, soll er wiederkommen, soll zu recht verholfen werden. !) Abschr. d. 17. jh. 38*

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und der mehrer theil bei dem centgrafen der gebrauch gehalten worden, daß er ein frag im rechten hat gehen lassen, ob der antworter schuldig zu weisen seie oder nicht, und der geladen, so gewiesen worden, das botenlohn ausrichten müssen. Das claggelt ein mas weins, der wein seie theuer oder wohlfeil, dem Schreiber vom brief zu lesen, clag zu schreiben drei a. 3. Von einer frag ein mas wein. Item so seind etlich dörflein gewesen und höf, die jetzunder ganz in wüstung und öedung ligen, die ohne alle mittel mit der fraisch und centgericht gen lphofen gehörig gewesen, nemlichen: S c h w a n b e r g , D ü r r b a c h , B l i n t h e i m b , bei dem Manhof gelegen, jetzund die Wüstung genant. R ü e g e r i e t h zwischen Michelfeld und Willetzheimb, der nutzung die von Oberbreith sich gebrauchen. An den obgemelten dörfern und Wüstungen, so ein peinlicher rechtstag ist, wird die cent durch den centknecht in beisein zweier schöpfen drei tag zuvor beschrien. Bueß. Zehen neue pfund ein saumbues, so einer ein gericht versäumet, vier und dreißig alte pfenning von einem schueb, so einer vierzehen tag oder uf das nechst gericht bedenken nimt, in das urtheil zu schwören. Item so ein cläger sein sprach erstanden hat und will den beclagten in das urtheil lassen sprechen und schwören und, so also geurtheilt würd, so mus der cläger ein neues pfund in das gericht geben; davon gebührt den schöpfen vier und dreißig alter, sechs pfenning dem fursprecher und fünf pfenning dem centknecht. Da dann also der beclagt geurtheilt, so ist er dem centgrafen zween gulten und den schöpfen ein gulten zu geben schuldig oder wie der mann dessen gnad erlangen mag. Rein und stein, f l i e ß e n d e wunden, schmach und diebstal betr. Item zehen neue pfund von einer fließenden wunden, desgleichen von rein und stein, schmachwort, verzieh diebstals, so auswendig im andern flecken, die in die cent gen lphofen gehörig, geschihet und einer auf den andern, wie recht, nit bringen kan.

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Da sich aber solches in der statt Iphofen und marknng daselbsten, soviel rein, stein, schmachwort und dergleichen betrifft, begebe, gehört nicht dem centgrafen oder der cent, sondern für die siebner und vier, auch an richterlichen stattgerichtsstab, es wäre dann sach, daß sich hader und schlagens vor den schrenken zutrüge und einander beschädigten, solche fließende wunden oder, so einer dem andern ein oder mehr markstein heimlich freventlicher weis ausrisse und wider setzte, und für diebstal auch für ein solchen frevel, wie angezeigt, durch die siebner oder vier alhier erkant werden mögt, gehört ohne alle mittel dem centgrafen an seinem stab. Was aber todschläg seind, gehören meinem gnädigen herrn zu verbüeßen; wie er der arme dessen bei seiner fürstlichen gnaden erlangen mag, last man geschehen. Würd aber einer in die mordacht erkant, gebühret dem centgrafen ein gulten, alsdann iedem schöpfen ein neu pfund, dem schreiber, dem knecht iedem auch eines. Da als einer in die mordacht gesprochen und der cläger eines urtheilsbriefs begehrt, davon ist er schuldig ein gulten dem centgrafen und gericht und dem schreiber insonders ein neues pfund. Würd aber einer peinlich gericht, gebührt dem centgrafen drei gulten, iedem schöpfen ein neues pfund, einmal und dann iedem sechs pfenning für die suppen und drei pfenning für die nachzech. Item dem centgerichtsschreiber von der urgicht zu schreiben und in dem gericht zu lesen ein gulten, desgleichen dem centknecht ein gülden, dem armen am peinlichen rechtstag vorzugehen, item den zweien schöpfen und dem gerichtsknecht von der cent zu bereiten in obgemelten dörfern und Wüstungen iedem zwei neue pfund für ihre mühe. Nota. Rödelsee und Ziegenbach weigern sich, zu rüegen an der cent zu Iphofen etlicher articul, rein, stein, fließende wunden und schmachwort. Wie man an einem peinlichen g e r i c h t s t a g die cent zu b e s c h r e i e n und zu bereiten pflecht. Erstlich drei tag zuvor, da bericht man den armen mit dem hochwürdigen sacrament und reiten zween centschöpfen samt den centknechten, wie folget:

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Wann man aus der statt Iphofen reitet in das rueggericht zwischen Michelfeld und Wiletzheimb, da stehet ein stein mitten im bach, da soll der centknecht samt seinem gaul die zween hintern fües neben dem stein stehende und die zween fordern auf dem land gegen Unterbreit und soll das gericht dreimal beschreien mit folgenden worten: höret ihr herren, reich und arm, auf diesen nachfolgenden tag solt ihr zu Iphofen zu gericht sein, als lieb eüch meines gnädigen herra hulde seie. Zum andern reitet man uf den platz, daselbsten stehet ein hoher stein gegen dem schloß zu, da schreiet er abermals das gericht dreimal aus, wie obgeschrieben ist. Zum dritten reitet man von Rötelsee in das dorf auf die linken hand an dem bach, da stehet ein breiter stein gegen der linden zu; da steigt der centknecht von dem gaul mit dem fueß auf den stein und beschreiet das gericht zu dreien malen, wie obstehet. Zum vierten reiten sie zu dem Siechbrunnen, auch in berührtem dorf Röttelsee, da beschreiet man das gericht abermals, wie oben vermeldet. Zum fünften reitet man auf die Dürrbach gegen Wiesenbrunn und Großenlanckheimb gelegen, daselbst hat es ein gros rund loch, da etwan Wohnungen gewesen sein, an welchen ort das gericht zu dreien malen ausgeschrien wird, wie oblautet. Zum sechsten reitet man auf den Schwamberg uf der höhe hinterm schloßgarten gegen das holz zu bei einem nusbaum, alda vor Zeiten höf oder häuser gestanden, wie dann der augenschein noch gibt, alda beschreiet man ihn, wie oben. Zum siebenten reitet man uf Birckhlingen hinter, dahin und auf den Mannhof zu, da ligt ein öeder hof, Blintheimb genant, so jetzunder die Wüsten heist, beschreiet man wieder, wie oben und oftmals angezeigt. Zum achten reitet man zum Seübertshof, alda bei der scheuer bei dem Deichselbach gegen Ziegenbach zu gelegen, wird abermals das gericht ausgerufen, wie mehrmals geschrieben ist. Zum neunten, wann man gen Zigenbach hinein reitet gegen Birckhlingen zu bei dem steinen brücklein, beschreiet man das erste mal, das andere mal bei der weth, das dritte mal oben im dorf, gleichfalls wie oben angezogen. Zum zehenten reitet man gen Birckhlingen zu, da wird das gericht vorm wirthshaus beschrien, wie zum oftermalen vermeldet

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ist, und daselbsten steigen die zween schöpfen samt dem knecht ab. da gibt man ihnen zu trinken samt käs und brod, dasselbig müssen die herren von Birckhlingen bezahlen und ausrichten. Zum eilften, von dannen reitet man wiederum gen Iphofen, da beschreiet man das gericht gegen dem Faulthurn über ufn graben. Zum zwölften reitet man zu dem Faulthurn inwendig der statt, da der arm gefangen ligt, alda verkündet ihme der centknecht den peinlichen rechtstag, daß er unserm gnädigen herrn uf den berührten tag des rechtes sein soll. Zum dreizehenden wird von dannen geritten und das gericht vor dem bauhof beschrien, wie oben gemeldet. Zum vierzehenden wird abermals das gericht ausgeschrien in der Ainersheimer gassen am eck gegen den eiermarkt zu. Zum fünfzehenden, gleichfalls wird wiederum von dem centknecht das gericht bei dem röhrenbrunn ufn markt ausgerufen. Zum sechzehenten, desgleichen bei dem eichbrunnen wird das gericht ausgeschrien. Zum siebenzehenden, ferner wird beschrien das gericht vor der brücken im graben hinauswerts. Zum achzehenden, weiter wiederum ausgeschrien ufn platz bei dem heiligen grab ufn greben. Lezlichen und zum neünzehenden soll es beschrien werden uf dem platz bei der spitalkirchen, allemal wie oft und dick hierinnen geschrieben und verleibt worden ist. Und zwar also ist der bezirk oder umkrais zu peinlichen gerichtstägen von alters beschrien und beritten worden. Was dann laster seind und schmachsachen, gehet den centgrafen nichts an, sondern seind einem schultheisen in sein vogtei gehörig. Sonsten werden durchs jähr aus gemeinlich vier landcent gehalten, auch mehr, nachdeme es nothdurft und gelegenheit erfordert, daran dann alle fäll und rüegen gebracht und gethaidigt werden; dermaßen, daß alle hohen busen dem hochwürdigen unserm gnädigen fürsten und herrn allein gefallen, was aber gemeine buesen, unter dem centgrafen und centschöpfen getheilt werde. Und hat über das ein centgraf von hochgedachtem unserm gnädigen fürsten und herrn seine bestallung und lohn, der centknecht aber hat zu lohn sechs gulten.

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Zent Iphofen.

x Vom n m k r a i s der cent Iphofen.

Die cent gehet in ihren nmcrais von Iphofen bis gen Retigerieth, von dannen gen Röttelsee, von Röttelsee gen Dürrbach, ferner nf den Schwanberg, vom Schwanberg neben Billing hin uf Blintheimb oder Blinthofe, von dannen auf den Sefiffershof, darnach gen Ziegenbach, ferner von Ziegenbach gen Birckling vor das Wirtshaus und von dannen wieder gen Iphofen. und was in diesem umcrais begriffen, ist alles centbar und nichts gefreiet, dann was die Hesbergische gfttere zu Röttelsee sein. Es folgen sodann: A b ä n d e r u n g des beritts (1584). Halsgerichtsordnung. (verlesung der urgicht, artikel und reformation, s. b. d. halsgerichtsformularen.) Centknechtseid. Mordacht 0. Benehmung des landrechts.

Zent Jagstberg (1494 u. ende d. 16. jh.). Bezirk. Orte: Ailringen, Alkertshausen, Amrichshausen, Arnoldshausen, Berndshausen, Berndshofen, Büttelbrunn, Dürzel, Eisenhutsroth, Gerolzhausen, Heimhausen, Heßlachshof, Hohebach, Hohenroth, Holderbach, Holzhausen, Holzleiten w., Jagstberg, Karletzhausen, Lynenberg, Mäusberg, Monbronn, Muliingen, Neugrewt w., Niederndorf w., Obereschach, Ochsenthal, Ohrenbach, Reuenthal, Rockelshausen, Seidelbronn, Seidelklingen, Seelach (Seyling) w., Simmetshausen, Simprechtshausen, Spelt, Steinbach, Taigelbrunn, Taubenhof w., Weldingsfelden, Westernholz, Windischhohbach, Zeisenhausen, Zibernberg (Zwernberg) w. 1 7 3 1 außerdem: Dornberg; Steinbach fehlt. 1 7 4 6 : Braunsbach. Gau: Jagstgau. W.-A.: Jagstberg. j e t z t : Würt. O.-Ä. Gerabronn u. Künzelsau.. I n h a b e r : W. Wst.: der zentbrief (1494). S c h ö p f e n : 24. G.-O.: hohe rüge u. zentgericht nach bedarf. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle. Ordn.: Salb. 37£ u. admin. 15343, 684 (16. jh. u. 1696). G e s c h i c h t e : J., ehedem den v. Jagesberg gehörig, gibt Eberstein 1275 dem hochstift W. zu leben; ein drittel ist im besitz der Hohenlohe-Brauneck. 1340 fällt J. durch kauf von den v. Brauneck an Bayern, k. Ludwig erhebt J. zur Stadt. 1347 verpfändet es Bayern an Hohenlohe-Speckfeld, 1387 verkauft es jenes an W. 1604 vertrag mit Hohenlohe-Waldenburg wegen Zeisenhausen: mit der vogtei beiden zuständig, zent W. Tauberhof bei Simetzhausen, zent W.; die beiden Holzleithen getheilt, was gegen J., in das amt J., was gegen Dierbach, in das amt Bartenstein. Simetzhausen, Alkershausen, Meußberg, Zeisenhausen, Ochsental gehören, wenn auch sonst Hohenlohisch, zur zent J., 1. div. 33, 178.

602

Zent Jagstberg.

1715 bericht über das zentgefängnis zu J., admin. 7498, 389. 1723 W. deklaration an Hohenlohe-Weikersheim für Zulassung von geistlichen bei den zenten J. u. Röttingen, 1. div. 53, 355. (s. Künzelsauer Oberamtsbeschr. 580ff., Schlütes, hist. Sehr. 156, Hohenl. 2, 590 u. 748, M. B. 45, 493; 1406 fällt der Hohenlohische anteil an W., 1. div. 73, 162; 1411 werden Stadt u. amt an Rosenberg verschr., 1. div. 7, 31; 1429 an Hornberg, 1. div, 6, 242; 1444 an Absberg, 1. div. 9a, 36; 1454 an Seideneck, 1. div. 8, 195 (zurück 1475, bzw. 1480, W. U. 43, 96), 1405 an Fuchs v. Neidenfels, 1. div. 15, 211; 1554 an Liebenstein, Stumpf 3, 121; 1506 verzichtet die Pfalz auf rücklösung, W. U. 34, 50.)

Ordenung der zent Jagßberg

1494.

(lib. div. 18,47.)

Item das ist der zentbrive zu Jagßberg, der ausweist die arme leut, wie sie sich in der zent halten sollen mit allen stucken und artikeln, alsdann vor alter here auf sie komen ist und der zent recht ist. Item were sach, das man in der zent neme, wue das were, so sollen die negsten zuleufen, mögen sie das behalten, so sollen sie das thun bei gelub und eid, die sie an die zent gethan haben, und were sach, ob botschaft kerne von Jagßburg, so sollen man derselbsen botschaft nachfolgen, so best man mag; auch wolt ein herschaft darzu thun, so soll ein iglicher ein tag und ein nacht nachvolgen mit seiner eigen kost, und wolt ein herschaft die arme leut weiter, so sol er sie verlegen mit essen und mit trinken. Item were sach, ob ein armer in der zent ein kindbetterin het, so soll er hin nachvolgen, so ferre und weit, das er vor nacht und bei tag wider heimkome bei sonnenscheine. Item were sach, ob einer in der zent ein bereitten deige hette, so sol er den vor in den ofen thun und darnach dem geschrei nachvolgen mit ander seiner nachbaur. Item were sach, ob der armen einer, der in der zent sesse, von seinen leiphern oder lehnhern ermant wirt, ee dann von einer herschaft zu Jagsberg, so sol er der ersten manung nachvolgen. Item auch so soll ein iglicher, der in der zent sitzent, wider seinen leiphern nit nachvolgen oder hinder einen sesse oder wider den zentherrn. Item were sach, das einer in der zent ein ander ein dip hieß, der in der zent sesse, so sol er das uf der zent rügen und furbringen.

Zent Jagstberg.

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Item were sach, das einer den andern nit bei recht bleiben wolt lassen oder in vergewaltigen wolt; schrei er dann die zent an, were das sehe oder hört, der sol zuleufen und dem helfen, das er in ließ bleiben bei recht und hulf in dann füren gein Jagßberg. Item ob einer ein schadbar man verderben wolt vom leben zum tode, so sol einer in der zent gesessen als und daran geben, als der ander, und ob einer den dip selber wolt henken oder hinthon und wolt ein zuchtiger haben, so sol er dem henker selber Ionen, und wolt er aber das thun mit sein freunden, des het er gut macht; und were sach, das er mit seinen freunden zu schwach were, so sie in hetten angeseilt, so sol die zent beholfen sein, das dem rechten ein gnuge geschee. Item were sach, das einer in der zent gefangen oder genomen wurd, so sol ein herschaft darzu thun, als fleißiglichen als die arme leut ime gelobt und geschworn haben. Item so hat ein igliche herrschaft zu Jagsburg gewalt und macht, ein zentgericht zu haben, wann sie wil; und were das gericht haben wil, der leg daruf, das dorzu gehört. Item were sach, das einer auswenig sitzet und het ein hofstat in der zent, so sol er als vil geben, als einer, der in der zent sitzet, und wurd er begrieffen uf dem erbe mit einem zentgeschrei, so sol er auch nachvolgen, als er gelobt und geschworn hat an die zent, mit andern sein nachbauren. Item Hobach gehört in die zent gein Jagsberg, ist der nonnen von Gnadentall. Item Eyleringen bis an den bach Teutzschmeisterisch. Item Seligach, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Underdorf, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Zeyssenhausen müssen alle an die zent. Item Meußberg, weiler, Scheffterßheim. Item Eschentale, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Reckelshawsen, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Alckarßhawsen, wustung, haben die guter die in gewere von Tirpach, sollen an die zent. Item Symatshawsen, weiler, Holochisch. Item Symprechhawsen meins gnedigen hern. Item Westernholtz, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Zwerenberg, wustung, ist meins gnedigen hern. Item Perchshoven, weiler, gehört halb in die zent.

604 Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item Item

Zent Jagstberg.

Bermartshawsen, hie ienseits des bachs, gehört ixi die zent. Amlingershawsen. Ornbach, weiler. Steinbach, weiler. Puttelbrun, wustnng, ist meins gnedigen hern. Spelt, wustung. Haderbach, wustung. Rewental, wustung. Arnoltshawsen, wustung. Keroltshawsen, wustung, ist meins gnedigen hern. Weltigßfelden, weiler, Schonntal. Seydelklingen ist domini. Heßlach, ein hove, frauen zu Gnadentall. Eyseßrode, wustung. Lienberg, wustung, meins gnedigen hern. Deygelprunnen, wustung, meins gnedigen hern. Hohenrode, weiler, hof, domini. Weydelbrunnen, wustung, domini. Jagßburg. Mulfingen. Holtzhawsen, wustung. Haymenhawsen, weiler. Geroltzhawsen, wustung. Newgerewt, wustung. Holtzleuten, wustung.

Cent Jagsberg. (0. am Jwl. zeit-, Salb. 37\ w. admin. 15343, 684.)1)

Under wessen v e r s p r u c h und schütz die cent J a g s p e r g sei. Die cent Jagsberg ist allein under dem verspruch und schütz des hochwürdigen fürsten und herrn, herrn Juliußen, bischoven zue Würtzburg und herzogen zu Francken, oder aber unter seiner fürstlichen gnaden vorfahren und auch derselben nachkommen ie und allwegen gewesen und noch also pleibt. Wo diese cent gehegt und gehalten würd. Und werden die gericht solcher cent, was allein centfäll, als in hohen centen und derselben gastgericht und peinliche gerichten an!) Abschrift d. 17. jh.

Zent Jagstberg.

605

belangt, zu Jagsberg uf dem rathhaus, aber die peinliche gerichten bei der linden vor dem Jagstberger thor gegen Mulfingen under dem freien himmel, daselbst die gerichtsschrannen stehen, alwegen umb neun uhr vormittag an dieser cent alle hohen rügen und malefizgericht gehalten; aber die gastgericht belangend, haben dieselben kein gewisse gesetzte stund, wie solches von alters also herkommen ist. Ob auch diese cent von allen frembden gewaltzwangen und g e r i c h t b a r k e i t e n frei seie. So ist auch diese cent Jagsberg für allen frembden auswendigen gewaltzwangen und gerichtbarkeiten, soviel malefiz und alle andere centsachen anlangt, allerdings frei und allein hochgedachtem unserm genedigen fürsten und herrn von Würtzburg, als der dieser cent herr, und sonsten niemands underworfen. Jagsbergischen amptshaus c e n t b a h r l i c h e obrigkeit. Gleichwohl haben etliche centbahre flecken sowohl dieses ampts als andere herrschaften ihr besondere vogteigericht, an denen gemeine sachen der herkommen nach erordert werden, wie hernach an seinem ort volget. Von dem umbcrais und g r e n z der ganzen cent J a g s b e r g und wie weit dieselbige gehe. (Von wenig interesse, dabei allzu umfangreich.) Yolgen hernach die flecken und ort alle, auch wem ein iedes zustehe, wie solche nach Ordnung in diesem itztbemelten centsumbkrais gelegen und darinnen beschlossen, welche stett, dörfer, w e i l e r , hof und wüstung durchaus centbar. und ligt gar nichts in solcher grenz, so etwas an der cent vor dem andern g e f r e i t were, ohne was die geistliohe güter, als da seind die liegende p f a r r g ü t e r und a n d e r e r kirchen b e n e f i c i a b e l a n g t , werden der volg und des centcostens erlassen. J a g s t b e r g , die statt, ist auch durchaus centbar und unserm genedigen fürsten und herrn zu Würtzburg allein zustendig.

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Zent Jagstberg.

Hohenbach, ein dorf, auch gar centbar, ist der nunnen des closters zu Gnadenthal, welches aber jetzo die herrn graven von Hohenlohe innen haben. Aylringen, ein dorf, dem Teutschen maister zustendig, ist nur centbar bis an bach, was gegen Jagsperg zu ligt. Was sich in anno 1559 für ein stritt zwischen obhochgedachten unserm genedigen fürsten und herrn und dem Teutschen meister eines erschossenen inwohners zu Aylringen haben zugetragen und wie derselbig geörtert, auch was für kundschaft derwegen abgehört worden, ist zue end dieser cent geschrieben. S e y ü n g , ein wüstung und weiler gewesen, obhochermelts unsers genedigen fürsten und herrns und haben die zu Hollobach die güter als feldlehen innen; aber die inhaber solcher güter müssen die cent darumben besuchen, zu Hollobach hat Würtzburg, wie aus den alten berichten gefunden würd, einen Schultheißen von wegen Seylingen und aus den inhabern oder besitzem der gütere zu setzen und zu verordnen, der die zins und gült einzubringen und auf die herliche gerechtigkeit zu sehen, damit nichts entzogen oder zu nachtheil gehandlet. Niederndorf, ein wüstung und weiler gewesen, ligt jetzo uf Mulfinger markung, ist auch obhochgedachts unsers genedigen fürsten und herrns. Z a y s s e n h a u ß e n , ein dorf, ist gar centbar, gehört mit der vogtei halb dem stift Würtzburg und halb der graveschaft Hohenlohe. Meußberg, ein weiler, dem nunnencloster Schöffersheim, so jetzt Hohenlohe innen hat, gehörig. Ochsenthal, ist vor zeiten ein wüstung gewesen, jetzo aber vor etlichen jähren bei vier hoven und heuser darauf gebauen, Würtzburgisch, außer Hannßen Kremers gut, wie der vertrag mit Hohenlohe ausweiset, aber doch mit der cent ganz Würtzburgisch. Rockelhausen, ein wüstung und weiler gewesen, ligt jetzo uf Mulfinger markung, Würtzburgisch. Alckerßhausen, ein weiler, dahin auch Dornberg gehörig, ist Würtzburgisch, Hohenlohisch und Rottenburgisch und vor alters ein wüstung gewesen, haben die Dierbacher solche güter innen gehabt. Holtzleüthen, ein wüstung, zwene hof gewesen, Hohenlohisch, genießen die zu Dierbach dieselben güter als feldlehen und müssen auch die inhaber solcher güter die cent Jagsberg darumben besuchen, wie solche inhaber der güter Holtzleüthen der cent Jagsberg berufen

Zent Jagstberg.

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und gefordert werden, ist nachfolgends bei den strittigen und erörterden Sachen dieser cent zu finden. D u r t z e l l , ein wüstung und weiler gewesen, Hohenlohisch, ligt uf Simetzheüser markung. G e r o l t z h a u s e n , ein wüstung und weiler gewesen, ist des Teutschen meisters und des nonnenclosters zu Gnadenthal, ligt uf Simetzheüser markung. S i m e t z h a u s e n , ein weiler, ist Würtzburgisch, marggravisch und Hohenlohisch. D a u b h o f , ist ein wüstung, Adoltzheimisch und Berlichingisch gewesen, aber jetzo der gemeind zu Simetzhausen zustendig. Z w e r n b e r g , ein wüstung und hof gewesen, ist Würtzburgisch, uf der markung Simprechtshausen gelegen. S i m p r e c h s h a u s e n , ein dorf, ist mehr hochgerürts unsers genedigen fürsten und herrns. Monprun, ein wüstung und weiler gewesen, ist Würtzburgisch, ligt uf Simprechsheüser markung. W e s t e r n h o l z , ein wüstung und hof gewesen, ist Würtzburgisch, ligt uf Simprechsheüser markung. H o l t z h a u s e n , ist jetzt die Mulebeug genant, ein wüstung und hof gewesen, ist Stettheimisch, uf Haymheüser markung gelegen. H a y m h a u s e n , ein weiler, ist Würtzburgisch, Teutschmaisterisch, Hohenlohisch und Stettheimisch. B e r n t z h o v e n , ein weiler, Teutschmaisterisch und Stettheimisch, ist centbar bis an bach gegen Jagsberg zu. S p e l d t , ein wüstung, ist der Teutschen herrn und von Stettheim, uf Berntzhover markung gelegen. ß e u e n t h a l , ein hof, ist vor zeiten wüst gelegen, der von Stettheim gewesen, jetzo aber Berlichingisch. B ü t t e l b r u n , ein hof, dem closter Schönthal, dan auch dem closter Gnadenthal (so Hohenlohe innen hat) zugehörig. H o l d e r b a c h , ein wüstung und hof gewesen, ist Würtzburgisch, Hohenloisch und Stettheimisch; solche güter haben jetzo die Stainbacher, Ohrenbacher, Buttelbrunner und Hermetzheüser innen. B e r n t z h a u s e n , ein weiler, Teutschmeisterisch und Stettheimisch, ist centbar diesseits des bachs gegen Jagsberg zu. N e u g e r e ü d t , ein wüstung und hof gewesen, ist der von Stettheim, dieselben güter aber haben jetzt die Ammerlingsheüser, Nützenheüser und Berntzheüser innen.

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Zent Jagstberg.

A m m e r I m b s h a u s e n , ein dorf, ist ofthochernants unsers genedigen fürsten und herrns. O h r e n b a c h , ein weiler J g e i n d d e g GnadenthaL S t a i n b a c h , ein weiler ) W e l d i n g s f e l d e n , ein dorf, in das closter Schonthal gehörig. O b e r e s c h a c h , ein Wüstung und ein hof gewesen, ist dem closter Schönthal zustendig, uf der markung Weldingsfelden gelegen. W i n d i s c h e n h o h e b a c h , ein hof, ist Hohenlohisch. S e i d e l k l i n g e n , ein weiler, ist Würtzburgisch. H o h e n r o t h , vor zeiten nur ein hof gewesen, ist ein weiler, ist Würtzburgisch. H e ß l a c h , ein hof, ins closter Gnadenthal gehörig. E y s e n r o t h , ein hof, ist Hohenlohisch. L i e n e n b e r g , ein wüstung und weiler gewesen, ist Würtzburgisch, ligt auf Jagstberger markung. S e y d e l b r u n n e n oder W e y d e l b r u n n e n , ein wüstung und hof gewesen, Würtzburgisch, ligt uf Jagstberger markung. A r n o l t z h a u s e n , ein wüstung und weiler gewesen, ist Würtzburgisch, ligt uf Jagstberger markung. K a r o l t z h a u s e n , ein wüstung und weiler gewesen, ist Würtzburgisch, ligt uf Jagstberger markung. T a i g e l b r u n , ein wüstung und hof gewesen, ist Würtzburgisch, ligt uf Jagstberger markung. M u l f f i n g e n , ein dorf, ist viel hochgeregts unsers genedigen fürsten und herrn zu Würtzburgs. uf solchen itzt verlessenen centflecken und Wüstungen hat mein genediger fürst und herr zu Würtzburg von Jagsberg aus der hohen, niedern, großen und kleinen wildpan, alle jagens, hagens und fahens gerechtigkeit, auch drieb, hut und waid mit der schöfferei Jagsberg und Simprechshausen, so weit nahent und ferne die cent Jagsberg in sich begreift, erstreckt und gehet von alters und noch bis anhero. Ob n i c h t s in dieser cent g e f r e i e t . Dise statt, dörfer, weiler, hofe und wüstung allesamptlich und sonderlich, was in demselben hievorn geschrieben centsbezirk und refier begriffen, sampt ihren ganzen markungen, gar nichts ausgenommen, so zur cent Jagsberg gehörig, ist nichts darinnen gelegen, so ichtwas an die cent gefreiet were. obwohln vor vielen jähren etliche und besonders die inhaber der wüstung Holtzleüthen,

Zent Jagstberg.

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Seiling, Holderbach, Obereschach und andere mehr centfrei sein wollen, so ward doch von alters das herkommen also angezogen und gefunden, daß solche Wüstungen ie und allwegen zehentbar gewesen und sich die inhaber solcher guter der cent nicht enteußern können, sondern, obgleich deren nit in der cent gesessen, daß sie doch von diesen ihren inhabenden gütern wegen erschienen und dasienig, wie andere centsverwanten thun müssen, zu laisten schuldig seien, iedoch was geistliche personen, als priester, kirchenthiener oder gemein knecht und hirten belangt, seind allein befreit dero gestalt, ob sie für sich selbst eigene guter in der cent haben, müssen sie gleich wie andere centverwanten darvon thun und geben. Voigt nun der zentbrief. (s. die Ordnung von 1494.) Vom hegen und schütz dieser cent, auch wer s o l c h e s zu thun schuldig. Ein iedes centgericht würd durch den centgraven im namen unsers genedigen fürsten und herrns zu Würtzburg gehegt und durch die centsverwanten geschützt, wie hernach weiters davon gesagt. Des centgrafen besoldung, wo ime s o l c h e g e m a c h t , von wem er angenommen der centban g e l i e h e n u. beaidiget würd. Ein ieder centgraf dieser cent muß zue Würtzburg ufm schloß unser lieben Frauenberg von dem hochwürdigen fürsten, unserm genedigen^herrn selbsten angenommen, beaidiget, der bann und stab geliehen und befohlen werden, (folgt ein bisch, bestallungsbrief de 1588.) Daselbsten uf der fürstlichen cammer würd ihme centgraven auch alspalden sein jahrsbesoltung gemacht und darüber ein schriftliche bestallung ufgericht. diesem jetzt und obangedeuten centgraven gibt man jahrlich 16 fl. an geld, 6 malter lauter korn, so ihme aus der kellerei Jagsberg gereicht, dan ein sommergewand, das ihme uf der fürstlichen cammern gegeben würd; sonsten hat er nichts von den centfällen, dan allein von einem ieden mißthetter, so in der cent dem nachrichter geantwortet und justificirt, dem centgraven ein gülden sampt dem costgeld für essen und trinken, auch das Knapp, Würzburger Zent. I.

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Zent Jagstberg.

schöpfenmahl in malefizhendeln, so mit dem atz von den gemeinen centverwanten ausgeschlagen, gefallen thut, wie hernacher bei der centcostenordnung zu finden. Wer und wie m a n die c e n t s c h ö p f e n b e s o l d e t , von wem u n d in w a s n a m e n sie zu p f l i c h t e n angenommen werden. In dieser cent Jagsberg haben die centschöpfen kein besondere belohnung; aber wan einer an der cent bußfeilig würd, welche bueß dan es sei, gleich in was centbaren feilen es wölle, allewegen dreißig-pfund und fünfzehen Schilling belangen thut, so seien vier und zwanzig pfund der schöpfen, mehr haben sie ihr costgelt für essen und trinken, auch das schöpfenmahl in malefizsachen, wie dan in der centcostenordnung hernach ferners geschrieben; sonsten haben sie gar kein andere bueß oder besoldung und, do auch die centschöpfen in hoher rüg geruchten etwas mehr über die vier und zwanzig pfund in gehörige bueß verzehrn, wie es dan etwan oft geschehen thut, so müssen sie ein solches selbst von dem ihrigen bezaln, darumben sie dann auch under ihnen zwen aigene seckel und rechenmeister, einen under Würtzburg und einen aus den andern herrschaften gesessen, ordnen, die über das einnehmen und ausgeben gehörende rechnung thun müssen, sonsten dörfen sie auch inen selbsten außerhalb der centbueß kein andere bueßen zuaignen. Und werden die vier und zwanzig centschöpfen, so an dieser cent sitzen, wie hievorn bemelt, nachvolgender gestalt angenommen, daß nemblich, wan unter solchen einer mit tod abgehet, aus der cent abzuge, alters halben oder sonsten durch bewegliche Ursachen entsetzt, so würd ein anderer an das abgangen statt von dem centgericht erweit und furgeschlagen, derselbig dann uf gutachten und bevelch des amptsverwalters zu Jagsberg durch den centgrafen be. aidiget und zum schöpfenstul bestettiget. u. seind dieß die centschöpfen alle mit namen etc. solche seind alle obgesetzter gestalt etliche jähr oder zeit und bestendige schöpfen, würd volgends deren keiner ohne todsfall oder sonsten ohne rechtmeßiger Ursachen seines schöpfenstuels erlassen; es sei dann daß einer oder mehr den schopfenstuel zue besitzen aus beweglichen Ursachen untüchtig worden, als dan u. nicht eher würd ein anderer gewehlet u. bestettiget. (folgt der schöpfeneid.)

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Zent Jagstberg.

Welcher gestalt der cent-' Schreiber angenommen und besoldet würd. An dieser cent hat es keinen andern oder besondern centschreiber, dann den schulmeister zu Mulfingen; hat auch anders nichts von der cent zu belohnung, dann einen gülden von iedem ubelthetter, so gerichtet würd, welcher im ebenermaßen, wie dem centgrafen sampt dem costgeld für essen und drinken, wen er von wegen der cent zu schaffen, vermög der centcostenordnung gereicht, und würd von dem centgrafen angenommen und zur cent beaidigt. (folgt der eid.) Von den p r o c u r a t o r n und i r e r b e s o l d u n g an d i e s e r cent. An dieser cent hat es zwen bestelte und geschworne procuratores, die auch zum stattgericht zu Jagstpergk verordnet seind, der einer zu Jagsperg, der ander zu Mulfingen, so den partheien in hohen centlichen bürgerlichen sowohl an malefizgerichten ihre noturft der gebüer fürtragen, solche procurators werden solcher gestalt belohnt, daß nemblich an hohen centen und ruggerichten, auch an derselben gastgerichten iede parthei ihren bestelten wortredner von einer Sachen an iedwedem gerichtstag am centgericht 3 patzen, aber am stattgericht 6 creuzer zu geben schuldig, es hat auch ein ieder, so an berürten gerichten zu schaffen, macht, einen frembden wortredner zu geprauchen, muß aber nicht wenigers dem geschwornen procuratorn auch seinen obbestimpten lohn erstatten, aber an den malefizgerichten würd dem einen bestelten wortredner, so dem ancläger die Sachen wieder die mißthettigen personen führet, ein gülden sampt dem costgeld für essen und drinken, wie dem centgrafen, und dem andern procuratorn, so dem ubelthetter sein wort redt, würd nur ein halber fl. zusampt dem costgeld gegeben, über solchen ihren bestimpten lohn sollen sie niemands höher staigern oder weiters ubernehmen, (folgt des procuratorn jurament.) Wie und uf w a s m a ß e n der c e n t oder amptsknecht angenomen, b e a i d i g e t u n d b e s o l d e t würd. Der ampts, land und centknecht würd von einem amptsverwalter zu Jagsberg in beisein des centgrafen und etzlicher centschöpfen an39*

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Zent Jagstberg.

genommen, beaidiget und besoldet aus der kellerei daselbsten. (folgt sold u. eid.) Wer die z e n t g e r i c h t , wan solche uf befelch der h e r r s c h a f t zu J a g s p e r g von dem z e n t k n e c h t geboten würden, zu besuchen schuldig. 1 ) Alle zentverwanten, niemands ausgenomen, auch dieienigen, so nit in zentbaren orten gesessen und allein güter darinnen haben, müssen alle hohe zentgericht und, auf was tag und zeit sie gefordert werden, erscheinen, welcher aber ohne erlaubnuß und rechtmeßige ursach außenbleibt, der oder dieselbige seint umb die hohe zentbuß verfallen; so aber iemands zentpflichtig und zum ersten, andern und drittenmal nicht erscheint, würd er dem zentherrn ohne alles widersprechen heimbgetheilet. denselben ohngehorsamben hat der zentherr nach seinem gefallen der gebühr (als hernach bei den ungehorsamben davon weiters bemeldet) zu strafen macht, ihme auch die straf allein und sonsten niemands gebühret, iedoch daß der zentknecht ein solches allwegen zum wenigsten zwen oder drei tag zuvor gebiet; daran muß ein ieder dasienig, was er rugbar uf dem zentbaren boden gesehen, rüegen bei den pflichten, die ein ieder darumben gethan. Wievil im j ä h r zentgericht g e h a l t e n werden und zu was zeiten. Der zentgraf hat macht, mit vorwissen und bewilligung des ambtsverwalters zu Jagsberg im jähr, so oft und zu welcher zeit er will, vermög des zentbrifs hohe rüg und zentgericht zu halten, daran auch alle zentverwanten iedesmals, sowohl auch an malefizgerichten mit ihren besten wehren, ob man das haben will, zu erscheinen schuldig und die zent bei ihren pflichten schüzen zu helfen, sonsten werden keine andere rüg oder bürgerliche zentgericht gehalten; allein da iemand eines gastgerichts bedürftig, derselb muß das ganze zentgericht mit essen und drinken, auch was es sonsten gegen den rednern, Schreibern und zentknecht, gestehet bis zu austrag der Sachen, verlegen. Von der rüg und büß bei diser zent. Bei diser zent würd allein gerüegt und verbüeßt an den hohen zentgerichten, wan einer oder eine den oder die andern der ding i) von hier an nach admin. 16343, 684.

Zent Jagstberg.

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als blutschand, zweifach ehe, brand, falschmünz, kezerei, zanberei, verräterei, ein rauber, mörder, dieb, ein hudler oder lumpenman, den galgen an hals wünscht und dergleichen bezüchtiget oder beschuldet und das nit warhaftig erweiset, auch wan einer oder eine ein mord- oder zentgeschrei machet und in recht erkant, daß solches zent- oder mordgeschrei nicht nötig gewesen, da einer ein zentgeschrei hört oder macht und selbsten nicht nachvolget, item welcher mit einem stein, bleikugel oder andern waffen zum wurf zückt, er werf, treff oder nicht, oder aber welcher zentpflichtig uf anschreiung in der zent nicht nacheilet oder schütz thut, ist allwegen die bueß dreißig pfund und zehen Schilling, ie drei heller vor ein Schilling alt geld, gezahlet würd. solche ehrabschneider und frevler werden durch das zentgericht aus der rechtmeßigen rügen umb obbemelte hohe zentbuß, in nechsten 14 tagen dieselben zu erstatten, uf gelübt an zentstab anrühren mit urtheil zur straf also erkant. Wem solch bueß gehörig. Von ermelten buesen gebühren unserm gnädigsten fürsten herrn zu Würzburg sechs pfund und dem zentgericht vier zwainzig, welche sie gemeinlich an solchen hohen zentgerichten zehrn, und dan dem zentknecht die zehen Schilling, wan er die beschreiet; thut er es nicht, so würd ihme diß nicht gegeben.

und und verzent

Vom u n g e h o r s a m b . Wan nun dieienigen, so umb die zentbueß urtheilt, auch in andern sachen dem gesprochen urtheil in nechsten vierzehen tagen nicht folg thäten, so doch solche dem zentgraf mit trauen daselbig zu volstrecken angelobet, oder aber die zentverwanten ohn den hohen rüg oder peinlichen gerichten das erste, ander und drittemal uf gebot nicht erschienen und dessen kein rechtmäßige entschuldigung dartheten, werden solche alle dem zentherrn ohne meniglichs widersprechen, wo dieselbe in der zent sitzen oder darin zu betreten sein, zu strafen heimbgewiesen, alsdan der zentherr gut recht, ohne eintrag der vogteilichen obrigkeit berührte ohngehorsamben mit vollem gewalt abzuholn und seines gefallens nach gelegenheit zu strafen macht. Wer die hohe g e r i c h t , stock, p r a n g e r o d e r a n d e r s zu b a u e n und u f z u r i c h t e n schuldig. Alles was zu wegfertigung der mißthäter und allerlei tormenten in gemein zu den peinlichen gerichten gehörig, nichts ausgenommen,

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Zent Jagstberg.

muß die ganze zent uf ihren kosten machen und verfertigen lassen, daran müssen alle handwerker in der ganzen zent, keins ausgenommen, so darzu gehören, helfen arbeiten, ein iedes soviel ihme seinem handwerk zu handieren angebühret, darob inen zimblich essen und trinken nach nothurft und sonsten nichts mehr zu lohn gegeben würd. Welcher gestalt die zentbaren ort die übelthäter zu andworten schuldig. Alle dise zentverwante, niemands ausgeschlossen, sein schuldig, da sie einen schadbaren menschen betreten oder die zent über einen angeschrien würd, daß sie den oder denselben den nechsten nachfolgen, haschen und alsobalden an die zent gen Jagsperg liefern, vermög hievorn des zentbriefs, welcher alle hohe zentliche rneggericht oßentlich vor meniglichen verlesen würd. Ob nit auch unser gnädigster fürst und herr von Würtzburg macht habe, in die zent zu fallen und einen übelthäter heraus zu nemmen. Wo unser gnädigster fürst und herr zu Würzburg oder derselben ambtsverwalter und zentgraf zu Jagsperg eine oder mehr übelthätige und schadbare personen in der obermelten zentbaren orten einen, es sei in welchem, auch under was herrschaften es wolle, wüeßte, so haben seiner fürstlichen gnaden ambtsverwalter oder zentgraf obberührt gut fug und macht, in dasselbig dorf oder ort bei tag und bei nacht mit gewehrter hand, so stark man will, zu fallen, dieselbigen mißthätigen zu greifen und gehen Jagsperg zu führen. Wer den zentcosten und atzt, so uf die schadbaren mißthäter gehet, ehe sie an die zent g e l i e f e r t , sambt allem demienigen, so uf solche g e f a n g e n e in der gefängnuß und sonsten auch an den peinlichen gerichten aufgehet und ufgewendet würd, zu bezalen schuldig. Wan eine oder mehr angegeben übelthätige personen gefangen und mit etlichen mannen bewacht und verhütet nacher Jagsperg

Zent Jagstberg.

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gebracht werden, so ist man denselbigen erstlich, die solchen gegriffen, einen fahegulden, den sie miteinander verzehren, zu geben schuldig, folgends was ferner uf die gefängnus, Wächter, büttel und alles anders, hiehernach in der zentkostenordnung bemeldet, uflauft, bis solche mißthätige ganzlich hinweggefertiget oder sonsten, da solche für sich selbsten den azt nicht zu bezahlen hätten, iedoch uf urpheden oder in andere weg wider von statten gelassen würden, so seint zugleich alle zentverwanten diser ganzen zent mit einander solches zu geben schuldig, wan aber unser gnädigster fürst und herr von Würzburg einen oder mehr begnadet, das leben schenkt und ohne eußerliche leibsstraf, wan sie ein solches verwürkt, ledig lasset, müessen seine fürstliche gnaden selbsten denselben kosten tragen und bezahlen. Wer den zentcosten, so uf die gefangene oder g e r i c h t e m i ß t h ä t e r sambt allen a n d e r n , so u n g e f ä h r l i c h über u f r i c h t u n g der hohe gericht oder dergleichen angewendt, einbringen mueß. Ein iedes jähr besonders werden vier einnehmer oder rechenmeister als zwen zentschöpfen, einer im ambt der ander von auswendigen under andern herrschaften, dan zwen darzu tüchtige zentverwanten, auch den einen in, den andern außerhalb des ambts, hierzu verordnet, so durchs jähr auf einen ieden zutragenden fall den zentkosten in kraft derselben nachgehenten Ordnung beisein des zentgrafen und zentschreibers ufs genahest zu rechnen, uf alle zentverwanten anzulegen, mit rath und beschaidenheit bèi ihren pflichten, das sie darumb an der zent gelobet, wissen sollen, und zu ausgang des jahrs, wan hohe zent- und rueggericht, so ungefährlich bald nach dem herbst gehalten würd, alles ihres einnehmens und ausgebens richtig geschriebene rechnung durch den zentschreiber gefertiget, vor dem ambtsverwalter ganzen zentgericht uflegen; sodan alsbald von allen schöpfen vier andere neue rechenmeister an ihre statt gesetzet, dan die alten ihren receß vermög der gethanen rechnung erlegen sollen, solche rechenmeister erfordern dan die Schultheißen oder burgermeister aus einem ieden flecken und dorf zu diser zent gehörig und schlagen den zentkosten auf alle zentsverwanten aus. und wan nun solcher ausschlag geschehen, müessen bemelte Schultheißen und bürgermeister in ein iedwederem flecken desselbigen orts gebührnuß einbringen und solches den rechenmeistern in nechsten vierzehen

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tagen überandworten, die dan hernacher alsbalden den zentkosten davon bezahlen und ausrichten. Von b e s i c h t i g u n g g e f ä h r l i c h e r töedtlicher Verwundung und nemmung eines leibszaichen. Ob iemands in der zent gefährlich oder tödtlich verwundet, so werden die nechsten zwen zentschöpfen und der bader uf der badstuben zwischen Jagsperg und Mulfingen oder in eil sonsten der nechste barbierer darzu gebraucht und, der die besichtigung begehrt, ist denselben, die solches thun, das kostgelt, in der zentkostenordnung der inventur halber gegeben würd, zu erstatten schuldig, wo aber nichts vorhanden, so gehet solcher kost uf die gemeine zentverwanten. ebenermaßen würd es mit belohnung eines leibzeichens gehalten, darzu der zentgraf, der bemelt barbirer, der zentschreiber und der landknecht gebraucht würd, und in solcher gestalt: da iemands in der zent entleibt, sobald das erfahren würd, derselb in den dreien pfarr in der zent ligenden kirchhöf einen, es sei endweder gen Mulfingen, Ammerichshausen oder Hohenbach, wohin der zentgraf will und der weg am nechsten geführet, daselbsten das leibzeichen, wie gebrauchlich genommen und zur erden daselbsten bestettiget, dagegen den leichgräbern ein halben gülden, aber den pfarrherr und schulmeister das seelgereth, wie von andern verstorbenen, zu belohnung geben, das auch gleichfalls, wie bei der Verwundung gemelt, bezahlt würd. Von der " w e g s c h a f f u n g , d i e sich selbst a b l e i b i g machen und von d e r e n , auch anderer mißthäter güter. Wan es sich begibt, daß iemands in der zent sich selbst entleibet, durch was Sachen es auch geschehen möcht, hat dan derselb soviel hinderlassen, so würd der deshalb ufgewandte kosten, so ungefehrlich über 15 fl. laufet, aller davon genommen; wo aber nichts vorhanden, gehet aller costen uf ein ganze zent, damit solcher vom erdboden hinweg geschaffet würd. welchen bauren in der zent geboten würd, zu solchem fall holz, faß oder anders zu führen, der muß solches bei der zentbueß unverweigerlich thun, hat ieder des tags anderster nichts dan \ fl. für futter und mahl zu belohnung. wan dan ein solche selbst abgeleibte person nit durch holz und feüer, sondern in ein vaß gespündt hingeschafft werden soll, so

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müessen etliche büttner in der zent ein vaß machen, iedoch die, so der zentgraf hiezn verordnet, davon sie kein andere belohnung dan ziemblich essen und trinken, bei solcher wegfertigung darf nicht ein ganze zent erscheinen, sondern nur etliche, die der zentgraf darzu erbieten laßt, nfs wenigst 50 mann und drei zentschöpfen, denen würd nichts dan nur disen zentschöpfen iedwederem 1 ort zu costgelt gegeben, diser zentkosten aber soll, wie der articul inhält, bezahlt werden: « Wan iemand in der zent ein mißhandlung, das leib und leben auf ihm hat, begehet und entweicht oder sich gelbsten entleibt, so hat der zentgraf mit zweien zentschöpfen, dem zentschreiber und dem landknecht alles dasienig, so er hinderlassen, zu inventiren gut mügen und macht, volgents davon ohne geheiß des zentgrafen oder zentherren nichts soll verruckt werden, außer was die inventur, wie in der hiernach volgenten zentkostenordnung zu sehen, belangt, sowohl der zentkosten in der wegfertigung sambt andern der bekantlichen schulden eines selbs abgeleibten ufgangen von seiner verlassenschaft soll entrichtet werden, daß die überbleibende hab und güter alle eines solchen hingeschafften seint von rechts wegen dem zentherrn heimbgefallen. Wan ein ü b e l t h ä t e r seine b e k a n t n u ß v e r l a u g n e n wolte. Wann iemands in der peinlichen frage etwas vor dem zentgrafen und den darzu erforderten schöpfen bekant und aussagt, so würd es nicht allein darbei gelassen, sondern auch an denen orten, da die bekante that geschehen sein soll, wahrhaftige erkundigung in Schriften bei derselben obrigkeit (die ein solches rechtmeßig durch angeregte pfliclit von den wissenden bekundschaften soll, alsdan eine herrschaft der andern in solchen fällen vom rechtswegen der warheit zu Steuer billig zu geben schuldig) daselbsten eingenommen, da sie dan in solcher empfangener erfahrung die that der aussag gleich lautent und öffentlich befindt und doch nichts destoweniger der übelthäter dieselbe revocirt, so werden ime solche seine bekantnuß und erkundigung vorgehalten und, da er nachmaln uf seiner verlaugnung bestehet, würd solche seine beschuldigung ferners nicht angenommen, sondern vermög der peinlichen halsgerichtsordnung mit ihme rechtlich procediret.

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Von peinlichen rechtstägen. Wan iema^ds ein peinlicher rechtstag angesetzt würd, soll derselb dem armen drei tag zuvor verkündigt, alsbalden aus dem gefängnus im rathaus mit Wächtern verwahrt, daselbst von dem pfarrherrn zu Mulfingen beicht gehört und mit dem heiligen sacrament des altars versehen werden, desgleichen soll der angesetzte rechtstag den zentschöpfen und allen zentverwanten durch den zentknecht angesagt und geboten werden, denselben uf bestimbten tag und zeit zu besuchen; wan aber die sach wichtig, möchten die zentschöpfen auch ein Vorgericht halten und soll auch ein ieder zentschöpf ein Seitengewehr bei sich haben.

Wie die u b e l t h ä t e r für das peinlich g e r i c h t g e f ü h r t , beschryen und durch wem das gelait darzu gegeben werden soll. Da nun der angesetzte peinliche rechtstag herbeikombt und vormittag ungefehr zwischen acht und neun uhrn alle zentverwanten bei der cappellen und linden beisammen, so würd mit der glocken auf eine viertelstund ein zaichen geleutet. under dessen führt der zentknecht den armen in beisein der Wächter aus dem rathaus an den pranger, oben bei dem schloß gegen dem rathaus in stock gesetzt, darauf die 24 schöpfen ins rathaus gehen und auf eine halbe stund alda das Vorgespräch neben dem ambtsverwalter und dem zentgrafen halten; nach solchem gehet der zentgraf mit allen schöpfen aus dem rathaus hinab für das thor zur schrannen. als sich die schöpfen gesetzt, behegt der zentgraf das zentlich malefizgericht, uf solches läßt der Würzburgische anwalt seinen gewaltsbrief durch den zentschreiber dem zentgericht fürlesen, darnach würd der arme durch den zentknecht und die hüeter aus dem stock für das gericht geführt und alsbald dieselbige mißthätige person durch den Würzburgischen anwalt seiner verwirkung nach dreimahl, als erstlich vor dem stock, zum andern in mittel des stättleins Jagspergs, zum dritten und letzten mal vor dem undern thor gegen der zentgerichtsschrannen beschryhen. uf ein ieglichen peinlichen rechtstag würd allein durch den zentgrafen im namen unsers gnädigsten fürsten und herrns von Würzburg gelait gegeben.1) !) Wann ein mißthetter ausgeführt u. ein unverleimbte u. unverdechtige Weibsperson ungewarnt darzu kombt oder kommen mag u. den abschneidet, mueß

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Ordnung des peinl. rechtstags. (Würzb. anwalt klagt durch prokurator, erwähnung der urgicht, urteil, Salb. u. Lagerb. des amtes J., Bd. 1.) man ihr solchen folgen lassen, doch dergestalt: wan derselbig arme nicht ein fürchterlicher großer rauber, mörder oder sonst ein unmenschlich grausamer ubelthetter were, dazugegen soll alspald der pfarrer zu Mulfingen solche vor dem angesicht der ganzen zent in ehelichen stand zusammengeben, J. Salb., Bd. I.

Zent Karlsberg (1527 u. 1575). B e z i r k . O r t e : Dürrfeld, Gochsheim, Grettstadt, Karlsberg w., Kropfshausen w., Obereuerheim, Pfaffenberg w., Püßelsheim, Schwebheim, Semifeld, Untereuerheim. G a u e : Grabfeld, Volkfeld. W . - Ä m t e r : Gerolzhofen, Mainberg. Bez.-Ä.: Gerolzhofen, Schweinfurt. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 14. G.-O.: alle vierzehn tage. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle. R a t h o l e n : beim rat zu Schweinfurt. A p p e l l : bei der kanzlei. O r d n . : Ger. Schweinf. 664, 20;' Jul. Zentb. f. 234—255; S. 7 f. 29 N. 420 (1514f.); Ger. Schweinf. 612£, 15 (1575); 612, 15 (1589f.). G e s c h i c h t e : 1340 wird die zent zu Karlsperg dem kloster Ebrach verschrieben, M. B. 40, 354. 1341 W. schadlosbrief bezüglich des besuches der zent durch Ebrachische Untertanen zu Grettstadt bis zum wiederkauf der zent durch W., M. B. 40, 376, Standb. 183 416. 1447 wird die in die acht erkannte gemeinde Knetzgau wieder aus ihr gelöst u. dies der zent vom bischof mitgeteilt, 1. div. 9 a , 94. 1465 zeugenverhör, wie Gochsheim u. Sennfeld dem reichsvogt zu Schweinfurt verwandt u. was ihr gerechtigkeit sei, Misz. 2501. 1477 wird die zent K. dem Jorg Tetzel für sein lebtag verschrieben, 1. div. 11, 506. 1491 do.: dem H. Metzel, 1. div. 17, 208. 1497 wird die freiheit des zentgerichts durch den bischof bestätigt, 1. div. 20, 21. 1503 differenzen mit Gochsheim wegen der zent, Standb. 428, 71. Püsselsheim 1804 bei zent Gerolzhofen.

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1512 zeugenverhör über die ¿ereclitsame des zentgrafen auf den Hennebergischen gütern zu Gochsheim, W. U. 16, 64. 1524 berichtet der zentgraf über die zentpflicht zu Gochsheim u. Sennfeld nach W. 1525 hat bischof Lorenz gerechtigkeit und herkommen der zent beschreiben und zur canzlei bringen lassen, Misz. 2501. 1572 bestätigt der kaiser den vertrag mit Schweinfurt wegen der abtretung der zent zu Sennfeld an W., privil. Jul. 12. 1575 vertrag mit Gochsheim u. Sennfeld wegen der büßen, frevel u. zentbesuchung, priv. 14. 1589 werden die Dürrfelder übelthäter, da „kein hochgericht zu C. aufgericht", in Gerolzhofen gerechtfertigt, Ger. Schweinft. 612, 15. 1609f. streit mit Ebrach wegen der beanspruchten mithilfe der Untertanen zum hochgerichtbau, admin. 18624, 852. 1681 vertrag mit v. Bibra wegen seiner Untertanen zu Euerheim, Kleinbardorf, Brennhausen u. Schwebheim, er erhält die zent über diese u. sonstige fremde (nicht W.). sein zentgraf empfängt den blutbann zu W., 1. div. Joh. Hartm. 205. 1682 vertrag zwischen Gochsheim, Grafenrheinfeld u. Schwebheim wegen der zentgrenzen, ibid. 303. 1684 vertrag mit Ebrach wegen der Carlburger felder: W. behält sich die zent hierüber vor, ibid. 325. 1715 bericht über das zentgefängnis zu Gochsheim, admin. 7489, 389. Zentgerichts-Ordenung

der zent

Carolßberg, eröffnet und verneut der w u c h e n nach Catherine anno ime

zum worden etc.

1527. (Ger. Schweinf. 664, 20.)

Wier Connradt, von gottes gnaden bischove in Wiertzburg und herzöge zu Francken, bekennen öffentlich, das wir unsern Üben getreuen Micheln Wildtmeistern zu unserm und unsers stiefts zentgreven zum Carolßberg bis uf unser oder unser nachkomen kuntlich widerrufen aufgenomen haben, darumbe er uns dan mit aufgelegten fingern ein eide zu gott und seinen heiligen geschworn hat, von wort zu wort, wie hernach volgt: das ich sol und wil dem armen als dem reichen recht richten und nach dem rechten fragen, den geboten meins genedigen hern von Wiertzburgs, der hie gegenwertig ist, gehorsam sein, ime sein recht sagen und reichen, auch ime und seinem stieft getreue und gewere sein, iren schaden warnen und fromen

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werben, seine und des stiefts gericht, geistlich und werntlich, helfen schüetzen, sein und seins stiefts gerechtigkeit getreulich helfen hegen nach meinem besten vermögen, on geverde, als bit ich mir got zu helfen und die heiligen, zu urkund haben wir unser insigel an disen brive thun henken, der geben ist am mitwuchen nach dem sonntag exaudi nach Christi unsers liben hern geburt funfzehenhundert und in dem zwei und zweinzigsten jähren. Und derselbig zentgreve helt ungeverlich alle vierzehen tag zentgericht, wo der zentgreve die maistat furnimbt; doch so man peinlich rechtfertigung thun oder urtheiln wille, muß man die zent allewegen zum Carolßberg an der schranen halten, und so oft man zent helt, sol dieselbige zent durch obgemelt schöpfen und ire nachkomen, die auch alle die zent, so oft man die helt, besuchen sollen, besatzt werden. Und der zentgreve het yder zeit den zentknecht aufzunemen. Schwebheim gibt an gemelten zentgericht ein schöpfen, demselbigen, so er tuglich und vom zentrichter angenomen wurd, sol von der gemeinde doselbst sein Ion gegeben werden, also das alweg ein schöpfe von obgemelten dorfs wegen sietze. und vor alter also herkomen, was sich zu Schwebheym am dorfgericht verleuft, wie dasselbig zu Schwebheym geortert und geurtelt wurdet, also pringt der schöpfe dem zentrichter die sach auch fure und, wie dan doselbst ein sach oder die bueß erkant wurd, dobei lest es der zentgreve on weiter erclerung pleiben und wurd dem zentgreven also auch verbust. Es were dan sach, daß einer an irem dorfgericht zehen pfund zu bueß verfile, so wer derselbig dem zentrichter zweinzig pfund verfallen, ausgenomen rein und stein werden der gemeinden an irer malle verbüst. Und so sie ein schadbarn man haben, antworten sie irem junkern oder voyt und handeln darinen mit seinem wissen und willen. Doch haben ir eitern sich wol hören lassen, sie sein schuldig, den zu antworten an weiherstigel. G r e t h s t a t gibt drei schöpfen, der geben zwen meins genedigen herrn von Eberachs guter, werden vom abte und seinen guetern und hintersessen besoldet; aber der dritt schöpfe wurd von den andern ganerben, als vom thumbrobst, Hennenbergisch, pfarer zu Goechßheim, Grumbach, den von Schweinfurt und Zöllnern und iren verwanten zu Grethstat also besoldet, das itzlicher dem schöpfen muß

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geben sibenthalben pfening Ions, und rügen an der zent zu Carolßberg mordere, diebe, nachtbrenner und, wo sie mießtheter doselbst bedreten, sei vor alter here komen, solichs erstlich dem ambtman zum Zabelstein zu verkünden und, wo der von der herschaft angenommen wurd, sein sie weiters nichts schuldig dovon zu melden. Wurd aber darüber an der gemelten zent einer bei ine ergriffen, den die herschaft zum Zabelstein nit anneme, so musten sie den antworten dein Goechßheym an das greblein. und mein genediger. herr von Wiertzburg hab ein helfgericht zu Grettstat, desgleichen Eberach auch eins, do mag ein itzlicher inwonher an den obgemelten gerichten sein sach mit recht austragen und doselbst verbueßen. auch vor alter herkomen, das ein itzlicher schöpfe pflichtig sei, einem yden, der an dise landzent umb sachen furgefordert und geladen wurd, demselbigen an gelegen enden derselbigen dorfmerk demienen zu verscheinpoten; aber so ein gemeinde furgefordert und an die zent geladen wurdet, solliche verscheinpotung ist der gerichtsknecht zu thun pflichtig. Goechßheym gibt drei schöpfen, die werden durch die gemeinde doselbst besoldet und sagen, das sie ein helfgericht haben, was doselbst mit recht furgetragen und zu bueß erkant wurd, wie dan ein itzliche handlung in sich helt, also pringen dieselbig handlung die gemelte schöpfen einem zentgreven auch iure, wie sich dieselbig sach an irem gericht verlaufen und bueß gelaut hat; solichs nimbt der zentgreve on weiter erclerung an. und also wurd einer unter zehen pfund bueßfellig, also das dem voyt zu Schweinfurt drithalbs pfund, minder oder mere zu bueß wurd, ist dem zentgreven auch sovil; kompt er aber umb zehen pfund zu bueß gegen dem voyt zu Schweynfurt, so ist er dem zentgrefen zum Carolßberg zweinzig pfund, daran mein genediger herr den drittheil und der zentgreve den zweitteil hat. und so sie ein schadbarn man ergreifen, den sie schuldig in den stock zu schlahen zu Goechßheym, darnach lassen sie solichs gelangen an voyt zu Schweinfurt und an den zentrichter zum Karolßberg. und sei alles, wie davon hinten in einem vermeinten instrument, das sie in die zent geben handt, beschrieben, wie es furter domit gehalten werden; alsdan von alter herkomen sein, dobe\ lassen sie es bleiben. Der schöpfe zu Senndelf elt ist auch uf sein pflicht gefragt worden, sagt also, das dieselbige gemeinde pflichtig und schuldig sei, unserm genedigen hern ein schöpfen an die zent am Karolßberg zu setzen;

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so derselbig vom zentrichter angenomen wurdet und darzu tuglich ist, muß die gemeinde zu Sendelfelt denselben schöpfen sein willen darumbe machen, haben ein helfgericht inmaßen, wie die von Goechßheim; was doselbst mit recht furgetragen und mit urtel erclert wurd, also pringt es derselbig schöpfe dem zentrichter an weiter urtelung auch also fure. und wurd mit den bueßen allermaßen gehalten, wie zu Goechßheim, und sein auch nichts weiters pflichtig oder schuldig zu rügen, dan wie die von Goechßheim und derselben besag inhelt. so sie ein schadbarn man haben, sollen sie ine antworten dein Goechßheim an die Sendelfelder stigel; doselbst wurd furter domit gehandelt, wie vor alter herekomen ist. O b e r n - E w e r h e y m gibt zwen schöpfen, der ein von der wustung K r o p ß h a w ß e n sitzen muß, sein auch auf ihr pflicht gefragt worden, sagen, haben ein gemeindewasen von der gemeinde doselbst, der sei ir solt. und sein mit rüge furzupringen, was inen die reformacion unsers genedigen hern bischofe Goetfriden loblicher gedechtnus zugibt, auch mit hernachgeschriben artikel, darauf sie sich gründen, und weiters nichts pflichtig, noch schuldig zu rügen vermeinen zu sein. I t e m d a s ist der von O b e r - E w e r h e y m a l t e s h e r k o m e n , als sie f u r g e b e n . Item es ist zu wissen, das von alters herekomen ist der ganzen gemeinde zu Ober-Ewerheym, wan die gemeinde von Ober-Ewerheym geladen wurdet, so sol der gerichtsknecht der ganzen gemeinde die ladung kunt thun. Item so ein hausgenoß sunst geladen wurd ime dorfe, so ist das unser alts herkomen, so solle das der schöpfe zum Carolßberg dem hausgenoß selbst die ladung verkünden, das ist unser alts herkomen. Item das ist unser alts herkomen, das nymands sol rügen, dan der Schultheis und die zwen schöpfen, und was dem schöpfen geclagt wirt und die schöpfen hören und sehen; aber so leut uneins wurden bei dem wein und darnach wieder betheidingt wurd, so ist ^er Schultheis und die schöpfen nichts darvon zu rügen. Item das ist unser alts herkomen, wen frembde leut komen dein Ober-Ewerheym und schlugen einander, so hat der Schultheis und die schöpfen zu Oberewerheym nichts darzu zu thun, dan wan man sie anschreihe von gerichts wegen, das ist unser alts herkomen.

Zerit Karlsberg.

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Item wan ein schadbar man kerne jhein Ober-Ewerheym, so sein wir nichts darzu zu thun, dan es kom der ancleger und schryhe das gericht an; so sein wir nit weiters nachzufolgen schuldig, dan als weit unser mark get, das ist unser alt herkomen. Item ob wir in der gemeinde zu Obern-Ewerheym ein schadbarn man ergriffen nach mitternacht, so sollen wir ine füren vormittag jhein Goechßheym, ergriffen wir aber ein nach mitternacht, so sollen wir ine vor mitternacht dein Goechßheym schicken an weiherstigel, ist unser alts herkomen. Item wan wir von Ober-Ewerheym ein schadbarn man ergreifen,, so sein wir ine da naus zu füren bei dem Ochssenbrunne; das ist unser alts herkomen, doch das der schadbar an weiherstigel geantwort werde. Item wir haben vier malle in einem jare, ob wir die haben wollen; und was wir bueß machen in der gemeinde und was uns der gemeindeknecht berugt, so hat uns der zentgreve und die hern nichts darein zu reden in die gemeindemalhe, das ist unser alts herkomen. Die höchst bueß zu Obern-Ewerheym und desgleichen zu NyderEuerheym ist 10 tk. neuer. Ein seumbueß 2|.. Ein frevel, als wan sie einander raufen und schlahen, das nit blutrastig oder den andern ligen heist, ist l ö dl. Desgleichen wurt es zu Bueßholtz auch gehalten. Und in summa es verbüßen alle zentbare dorfer, flecken und wustung an die zent Carolßberg, außerhalbe Duerffelt und Grettstat, wie dan hivor meidung geschieht. Ein schöpf zu U n t e r n - E w e r h e y m sagt, habe ein wasen von der gemeinde doselbst; so inne furbracht durch den Schultheißen wnrd von steinen und reinen, dovon sein sie pflichtig und schuldig auch zu rügen, alles nach laut obgemelter reformacion, was inen dieselbigen zugibt, und haben darüber angezeigt ein instrument mit einem anhangenden der abtei zu Theres insigel, darinen etlich freiheit angezeigt, wes die von Untern-Ewerheym gefreit sein sollen, dasselbig instrument helt erstlich also: ob sich zwen mit einander oder ir mere zertrugen und dieselbige handlung vertheidingt wurde, ehe es für den Schultheis oder schöpfen langt, des zu rügen nit pflichtig; ob ein wirt mit einem ungerechten mas erfunden wurd, sein sie auch dovon nichts pflichtig zu rügen, sonder steht in einer gemeinen straffe doselbst. Knapp, Würzburger Zent. I.

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Item ob sich doselbst ein mord begebe und von den anclegern ermant wurden und der thetter darvon kerne, nachzueilen, als weit ir mark get, auch so sie ein thetter ergriffen, der bezichtigt were mit mord, diberei, brant, wie dan des thetter handlung were, sein sie pflichtig und schuldig, so er vormittag gefangen wurd, vor mitternacht mit dem ancleger jhein Goechßheym an das greblein zu antworten, und meins hern von Eberachs leut sein nit pflichtig, zu gericht an den Carolßberg zu gehen, noch zu antworten. Ein schöpfe zu D u r f f e i t sagt, hab sein solt von einer gemeinde doselbst ein wasen und sei nit mere pflichtig noch schuldig, an der zent zu antworten oder zu rügen, dan umb mord, diberei, notzucht und sunsten umb kein ander Sachen, sagt, haben ein helfgericht, doselbst mag einer doselbsten sein sachen furtragen nach gerichtsordenung: was bueß daran gesprochen werden, nimpt ein voyt zu Geroltzhoffen und nit der zentgreve zum Carolßberg. Ein schöpfe z u B u e ß h o l t z sagt, hab ein wasen von einer gemeinde doselbst jars darvon zu sietzen und sei mit rüge furzupringen, was ime durch den Schultheis zu rügen bevolhen wirt nach laut der reformacion, auch von steinen und reinen, was daran rugbar ist, dasselbig wollen sie sich nit widersetzen, sagt, sie seien des auch gefreiet, ob sich zwen frembt mit einander zertrugen, einander schlugen und ermorden, dweil sie von gerichts wegen nit angeschrihen werden, sagen sie, sie sein nichts darvon schuldig zu rügen; aber so sie von gerichts wegen ermant wurden, darzu zu thun, so volgen sie von dem gerichtsschreihe nit weiters nach, als weit ir flure göt. ob sie aber den thetter ergriffen und ankemen, so sein sie pflichtig und schuldig, den thetter mit dem ancleger an den weiherstigel zu antworten, sind alle bueß des zentgreven zum Carolßberg umb alle sach, aber nit zwifach. Ein schöpfe von der wustung zu P f a f f e n b e r g sagt, hab sein belohnung von meinen hern von Theres, ob sich begebe, das an dem ende der wustung mießhandelt wurde, versehe er sich und kon nit anders wiessen, es gehöre nit aller zentpar sachen jhein dem Carolßberg; wie es von alters herkomen ist, nit weiters wieß er zu sagen, und ist gefragt worden, wes die gerichtsordenung zum Carolßberg und von alters herkomen sei, wie andern auch bekant und nit verneint. Auch ist von alters herkomen, das ein itzlicher schöpfe pflichtig und schuldig ist, einem yden, der an diser landzent umb sachen

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furgefordert nnd geladen wurd, das ist derselbe schöpfe an gelegen ende derselben .dorfmerk demienen zu verscheinpoten; aber so ein gemeinde furgefordert und an die zent geladen wurd, sollich verscheinpotung ist der gerichtsknecht zu thun pflichtig. Und der zentgrefe hat yder zeit ein zentknecht aufzunehmen. Und so einer zu zentschopfen angenomen sol werden, sol der nach altem herkomen der zent geschickt sein, deshalben pflicht zu thun, geloben und schweren, wie hernach volgt; sonst sol der zentgreve denselbigen nit annemen. E r m a n u n g , einen yden zentschopfen f u r z u h a l t e n , ehe er zu schöpfen angenomen wurd. Erstlich, das er desselbigen jars gebeicht und zu österlicher zeit dem hochwirdigen sacrament als ander cristenmenschen gangen sein. Item das er nit in banne oder urtel sei. Item das er ehelich geporn sei und mit öffentlichen laster unbeladen oder eprecher sei. Und so fern er diser stuck frei ist, als dan ime nachgemelte pflicht zu thun und dem zentgreven zu geloben und zu schweren, wie hernach volgt.1) Dem knecht ein hofgewant oder ein gut schenk, wie vor alters herkomen. Und so das gericht nach altem herkomen besetzt ist, fragt der zentgreve den schöpfen von Schwebheym, ob das gericht besatzt sei, wie vor alter herkomen ist, sieht sich der schöpfe von Schwebheym umb und spricht zu recht. Urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht, es sei wol besatzt mit den biderleuten, die entgegen sein. So fragt dan der zentgrefe den schöpfen von Grethstat, ob es an der rechten tagzeit sei, meinen genedigen hern von Wiertzburg dise landzent zu hegen, wie vor alter herkomen ist. Urtelt der schöpfe uts. und spricht zu recht, das es wol an der tagzeit sein, dise landzent zu halten und zu hegen von wegen meins genedigen hern von Wiertzburgs, wie vor alter herkomen ist. Darauf sol der zentgreve die zent also hegen von des geweitigen herzogethumbs wegen zu Francken, meines genedigen hern von Wiertzburgs etc. und seins erwirdigen capitels, von eins vogts zu Geroltzhoffen, mein des zentgrefen, von der schöpfen der landzent r

) usw., s. hier s. 217 u. 436. 40*

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und der allerwegen, die des gerichts zu genyßen und zu entgelten haben, wie vor alter herekomen ist. Darnach fragt der zentgrafe den andern schöpfen von Grettstat, ob das gericht also zu recht genugsam gehegt sei. Urtelt der schöpf uts., spricht zu recht, das der zentgreve meinem genedigen hern von Wiertzburg dise landzent on alles geverde gehegt habe, wie vor alter herekomen und genugsam sei zum rechten. Darauf verbeut der zentgraf, das nymant sein stulle sol reumen, er thun es dan mit laube, und nymants auf oder abhebe, zu den heiligen zu schweren, er thun des dan mit laube, und das keiner des andern wort rede, thun es dan mit laube, verbeut auch alle frevele wort hinter und vor gericht, unrecht lueßner, unrecht warner. Darauf fragt der zentgreve den dritten schöpfen von Grethstat, ob ymant soliche geböte verbreche, ob er nit solichs zu bueßen sei. Urthelt der schöpfe uts., spricht zu recht, ob des noth gesche und für gericht wurd, so geschee darumbe, so vil recht ist. Darnach fragt der zentgrafe, wie lang er richten sol, den ersten schöpfen von Goechßheym, das solichs dem gericht on schaden sein und dem clager verholfen werde. Urtheilt der schöpfe uts., spricht zu recht, der zentgraf mag von wegen meins genedigen hern von Wurtzburgs etc. auch bei dem schaube und so lang richten an den enden, do es sich geburt und vor alter herkomen ist, also lang, bis dem cleger geholfen wurd. Der zentgraf fragt weiter den andern schöpfen von Goechßheym, was die erste vorderung oder clag sei. Urteilt der schöpf ut supra, spricht zu recht, die rüg des lands. Darauf mant der zentgrafe die schöpfen auf gelube und eide, uf heut recht urtel zu sprechen, nymant zu liebe oder zu leide, mit oder gäbe, veindschaft oder freundschaft wegen, als sie solichs verantworten wollen am jüngsten gericht, setzt das von ime und den hern zu iren treuen und eren. Gibt darauf fride und gleit allen den, so die zent besuchen, von wegen meins genedigen hern zu, auf und vom gericht, als vil er zu geben hat, von meins genedigen hern von Wiertzburgs etc. wegen und als zentrecht ausweist, doch ausgenomen die geurtelte oder die geecht sein oder mit recht uberwunden werden. Darnach nimbt man die rüg ein.1) !) yergl. hier s. 439 bezw. 218.

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Darauf dingt sich der gerichtsknecht an nnd thut die forderang. Der weistumben halbe geben die schöpfen dise bericht: so sich ie zu zeiten zugetragen, das anderer herschaft leut oder unterthanen in der zent Karolßberg einander gewunth oder sunst freventlich gehandelt und, so das mit rüge an die zent bracht, die haben dasselbe an der zent müssen verbüeßen und die sei man zu weisen nit schuldig. Aber was sunst bürgerlicher Sachen, als nemlich umb schulde etlicher ort, stein und rein, wie hievor meidung dovon geschieht, und dergleichen ist man, so die zum ersten gericht abgefordert und ehe sie mit recht umb die seumbuß gesprochen, ydesmals zu weisen schuldig. Wurd aber ymant nach der seumbueß abgefordert, den ist der zentrichter, er hab dan zuvor die seumbueß, der 2-J-tt. ist, entricht, alsdan und nicht ehe ist in der zentrichter zu weisen schuldig; vertregt er sich aber nit, so ist ime der zentrichter zu weisen nit schuldig, sonder lest ergehen nnd gescheen, was recht ist. Und so also vom zentrichter der beclagt gewiesen wurt, so sol er ime den rechtag alspalde vor gehegtem gericht in vierzehen tagen für sein herschaft ansetzen und ernennen, döselbsten dem clager furderlich geholfen werden soll; geschee aber das nit und die Sachen vom clager widerumbe an zentrichter gelangten, sol er ime gegen dem beclagten furderlichs rechten verhelfen und ist ime darnach zu weisen nit schuldig. Nota: was sich irthumbe der Ebraischen untersessen halbe mit weisthumben halten, des haben euer fürstlichen genaden vormaln genugsam bericht. Nachvolgender maßen werden die schadbarn ider zeit zu p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g beschrihen. Erstlich zu Schwebheym ime dorfe vor dem kirohofe. Am andern uf der wustung zum Rode bäum, das jhein Grettstat gehört. Zum dritten zu Grettstat im dorfe zweier ort, nemlich bei dem wagenbronnen und dan unten ime dorfe gegen Spießheym. Zum vierten zu Goechsheym ime dorfe dreuer ort, erstlich bei der badstuben, am andern bei dem stock und radhaup, zum dritten bei dem bronnen bei Sendelfelder stigel. Zum fünften zu Sendefelt einest ime dorfe vor dem kirchhofe.

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Zum sechsten zu Nydern-Ewerheym einmal ime dorf bei dem Goltpronnen. Zum sibenden uf der wustung Kropßhaussen, das jhein ObernEwerheym gehört. Am achten zu Obern-Ewerheym ime dorfe auf dem stege, der über das bechlein get. Zum neunten zu Durffelt ime dorfe vorm birchhofe. Zum zehenden zu Bueßholtz auch im dorfe bei dem wegeprunen. Zum eilften uf der wustung zu Pfaffenberg bei dem hollerbaum. So wurd dan hivorn Weyher, das meinem hern von Eberach angehorig, nit gemeldet, das mit der freißlichen obrigkeit auch an die zent Carolßberg gehört, und außerhalbe freißlicher obrigkeit hat ditz gemelt dorf Weyher mit der zent nichts zu thun. So ligt dan ein kirchlein nehst bei Weyher, Bergkheyde genant, darbei nichts dan ein kirchner, so der kirchen huetet; so sich ichts peinlichs do machet, must auch an der zent Carolßberg gerechtfertigt werden. Außerhalbe vorangezeigter zentbar flecken hab ich mich keins mere erkunden mögen. Carlßberg, die a i l f t e zent. (JuU Zentb. f .

234—255.)

Wievil dörfer, höf, weiler und wuestung in dise zent gehören. Gochßheim gehört dem reich zu, hat daselbsten einen reichsschultheißen, deme das dorf in der nidern gerichtbarkeit, desgleichen der nidern obrigkait underworfen, ausgenommen ein hof, so Wirtzburgisch und dem stift mit erbhuldung, hoher und nider obrigkait gehörig, diß dorf hat auch sonsten von des reichs wegen seinen besondern schutzherrn und jetziger zeit von wegen der Römischen kaiserlichen maiestat Georg Ludwigen von Sainßhaim, irer maiestat rathe, und haben berurte von Gochßheim ein weisthumb, welches inhalt befindest du zu ende diser zent gesetzt, das auch registrirt 2 Laurenti fol. 328. ob man aber inen den inhalt berurts weisthumbs in etlichen puncten, sonderlich aber sovil die antwortung und straff der übelthäter und was demselben mehr anhengig berurt, iemals gestanden, ist mir nit furkommen, sondern hab vil mehr befunden, daß es der zentbarlichen obrigkait halben dessen orts

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durchaus und in allen puncten ie und alweg gehalten worden und noch, wie underschiedlich bei iedem puncten, do des dorfs Grochsheim meidung beschicht, verzaichnet ist und hernach folgt. Under-Eurheim ^ seind mit der nidern obrigkait und vogtei } dem abt von Eberach und Georg Christofien Ober-Eurheim ) von Bibra underworfen, ausgenommen ein man zu Under-Eurheim, Hanß Precht genant, so mit erbhuldung und aller obrigkait dem stift Wirtzburg gehörig und durch den ambtman zu Mainberg verwaltet wurdet, wie und in was fällen aber Wirtzburg die zentbarlich obrigkait uf den Ebrachischen underthanen habe, ist aus den extracten der vertrag mit Eberach der zent etc. halben ufgericht, so bei dem dorf Grettstatt bald hernach folgen, zu sehen; der mueß hie und bei allen dörfern, da Eberach leut und gueter hat, in acht genommen werden. Kropfshausen ist ein wuestung, haben die von Ober-Eurheim dieselben gueter innen. P f a f f e n b e r g ist ein wuestung, hat das closter Theres dieselben gueter innen. Durf elt, das dorf, gehört in das ambt Geroltzhoven. m j t aller hoher und nider obrigkait Bueßholtz gehört in das Wirtzburgisch. ambt Mainberg. Schwebheim gehört mit der vogtei und nidern obrigkait Hainrichen von Bibra zu. Sendtfelt ist gleichwie Gochsheim under der Römischen kaiserlichen maiestat und des heiligen reichs schütz, hat vor Zeiten mit der zentbarlichen und fraischlichen obrigkait in dise zent Carolßberg gehört, aber anno etc. 62 durch einen vertrag mit burgermeistern und rath zu Schweinfurth ausgewechselt, auch der Sendtfeider zentschöpf der pflicht, aid und der zent gerechtigkait uf derselben rugbarm boden und gemarkungen erlassen worden, wie der extract solches Vertrags, so hernach bei der zent Geltersheim und dem dorf Dittelbron fol. 484 zu finden, mit mehrerem vermag. Unangesehen aber berurts Vertrags ist Sendtfelt uf ir widersetzen bei der zent blieben und also noch gen Carolßberg zentbar, besucht auch der Sendfelder schöpf die zent noch bis uf den heutigen tag und wurdet nichtsdestoweniger in allen fällen damit gehalten, wie vor alter herkommen.

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G r e t t s t a t t gehört mit der nidern obrigkait dem stift Wirtzburg halb und halb dem abt von Eberach zue, hat ein ieder seine eigene underthanen, wie auch Wirtzburg der orts ein aigen helfgerieht hat und das closter Eberach auch eines, mueß ein ieder inwohner sein sach an seines herren gericht austragen und verbueßen; sonsten mit aller anderer obrigkait gehört das dorf ganz dem stift Wirtzburg zu. Und ist hiebei nit zu umbgehen, das zwischen Wirtzburg und dem closter Eberach verschienes 57. jahres durch den herren cardinal und bischof zu Augspurg ein vertrag viler puncten halben (darin auch einer die zentbarlich obrigkait begreift) gemacht worden, welcher vertrag registrirt 2. contract. Conradi fol. 382 und bemelter zentbarlichen obrigkait halben mit sich bringt und ausweist, wie volgt. Gleicher gestalten sol ir liebden und fürstlichen genaden sambt den nachkommen bei der zentbarlichen obrigkait auf den Ebrachischen underthanen in maßen und gestalt und an den orten, wie dasselbig von altem herbracht auch pleiben, doch der gestalt, daß abt und convent sambt iren nachkommen zu Eberach ein solches an obberurten iren gerichtbarkeiten unvergreiflich und unabbruchlich sein solle: wo sie auch etliche fäll dem landgericht zugehörig, desgleichen die mindere zentsachen bisher rüwig geübt und gebraucht hetten, bei demselbigen sollen sie inmaßen und an den orten, do sie ein solchs herbracht, auch pleiben und also kein theil dem andern in solchen zweien puncten irrung oder neuerung machen. Ebenermaßen ist anno etc. eintausend fünfhundert ain und sechzig den sechs und zwainzigisten augusti der ander vertrag mit Wirtzburg und Eberach gemacht worden, welcher der zentbarlichen obrigkait halben vermag und ausweiset, wie aus folgenden extract zu sehen, der registrirt contr. Frid. fol. 83. Und nemlichen, sovil den ersten beschwerungsartikel belangt, daß die Wirtzburgische zenten über des closters Eberachs underthanen und verwanten in nachfolgenden zentsachen, nemlich was mord, todschleg, rauberei, diebstal, notzucht, mainaid, brand, auch diser stuck halben purgationes und inzicht und andere Sachen, die fraischliche zentbarliche obrigkeit belangend, do die straff leib und leben, abnehmung und verderbung der glieder oder landsverweisung betrifft und was dem nachrichter zu verrichten gebuert, ausgenommen Abschwindt, Wisenbron, Wisenthaidt und andere flecken, so ir

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aigene fraisch und frembde zentherren haben, zu urtheilen, zu richten und zu exequiren macht haben sollen. Und so ein übeltheter durch die Ebrachischen underthanen gefenglich wurd eingezogen oder angenommen, daß obermelter herr von Eberach oder seiner ehrwirden Schultheiß oder richter ohngeverlich in dreien tagen den Wirtzburgischen zentgrafen solches anzeigen, welcher dann denselben eingezogen in den negsten dreien wochen nach solcher anzeigung, wie gebreuchlich, holen und alsdan ime derselbig an orten und enden, wie es an den zenten herkommen ist, durch die Ebrachischen gestelt werden solle; wo aber derselbig in solchen dreien wochen nach beschehener anzeige nit geholt wurde, daß alsdan der herr abt von Eberach oder derselbigen underthanen solchen eingezogenen lenger zu halten nit schuldig sein sollen. So dann der herr von Eberach oder ein Ebrachischer underthan solchen gelieferten übeltheter für sich rechtlich wollen beclagen, das soll uf iren eigen costen beschehen; wo nit, sollen sie nach beschehener liferung einichen uncosten weiter darauf zu wenden nit schuldig sein, sonder dem Wirtzburgischen zentgrafen, der andern bevorstehen, den verhaften zu beclagen oder sonsten ires gefallene darmit zu handien, (fiber den weitern inhalt des Vertrags s. s. 447.) Sovil dan den andern obbeschriebenen Ebrachischen beschwerungsartikel belangt, ist gemittelt, daß Eberach in den dreien dörfern Grettstatt, Schalckfelt und Franckenwindtheim uf den Ebrachischen underthanen und iren guetern daselbst nit allein die nider gerichtbarkeit und über sie zu erkennen und zu sprechen, sonder auch ir gesprochen urtheil, wie sich gebuert, selbst zu exequiren und zu volziehen sollen macht haben. Wievil schöpfen an diser zent sitzen. Sendtfelt 1, ist ein erbschöpf, mueß pleiben, weil er lebt. Ober-Eurheim 1 1 . . , , ... _ „„ , ^ } muessen zwai lahr an der zent sitzen. Kropffshausen 1 t Gochßheim 3 g^j^t w a ]ji bei inen, kurz oder lang an Schwebheim 1 A ... , _ „„ , „ der zent sitzen zu pleiben. Pfaffenberg 1 G r e t t s t a t t 3, mueß ein ieder Ebrachischer Schultheiß sein lebtag an der zent sitzen, mit den andern zweien stehet es in ihrer wilkuhr, so lang zu sitzen, als sie wöllen.

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Unter-Eurheim 1 Bueßholtz 1 Durfelt 1

diß seind jahrschöpfen,

In w e ß n a m e n die s c h ö p f e n ^zu pflichten angenommen werden. So ein schöpf sein zeit ausgesessen, mit tod abgangen oder sonst zu sitzen untuchtig wurde, wehlet dieselbige gemaind, von deren wegen er an der zent gesessen, ein andere person, welche hernach durch ihren Schultheißen dem zentgrafen zu Carolsberg furgestelt. und so der zentgraf dieselbige fürgestelte person zum schöpfenambt unverleümbt, tüglich, qualificirt befindt und acht, so wurdet sie von meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs wegen mit pflichten und aiden angenommen und zu besitzung der zent zugelassen. Der schöpfen belohnung. Die zwen schöpfen zu Obereurheim, deren ainer von wegen der wuestung K r o p f f s h a u s e n und der ander von wegen des dorfs O b e r e u r h e i m die zent besitzet, haben einen gemeintwasen daselbst zu belohnung. Bueßholtz ieder schöpf aus disen dörfern hat von seiner Undereurheim gemein ein wasen zu belohnung, darumb er Dürfelt die zent besuchen und daran sitzen mueß. Der schöpf, so der wuestung P f a f f e n b e r g halben an der zent sitzt, hat sein belohnung vom closter Thereß. vide die verhört kundschaft, so registrirt contract. Laurenti 1 fol. 88. Der schöpf zu S e n d f e i t , desgleichen auch die drei schöpfen zu Gochßheim werden von irer gemeind besoldt, nemblich hat der schöpf zu Sendfeit ein wasen und ein gülden darzue. Gochßheim hat ein wasen und alle jähr ein malzeit. Die drei schöpfen zu Grettstatt, deren geben zwen die Ebrachischen gueter, werden auch von abt seinen guetern und hindersessen besoldet. aber der dritt schöpf wurd von der Wirtzburgischen undersessen der enden besoldet, also daß ieder ime schöpfen jerlich mueß geben sibenthalb pfenning lohn. S c h w e b h e i m belohnt seinen schöpfen selbst, hat ein wasen und ein malter korn. 1 ) 1)

vergleiche hier die ältere Ordnung, s.

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Was iedes z e n t p f l i c h t i g dorf an der zent zu rügen schuldig oder nit. Alle dörfer in dise zent gehörig haben bei inen und an iren dorfgerichten alles das zu rügen, zu verbueßen und zu richten, was nit an die zent gehört; und haben dieselben bueß kein gewiese Ordnung, sondern werden nach gelegenheit der fälle hoch oder nider gemacht, was aber ein iedes dorf an der zent zu rügen schuldig, volgt hernach, daraus dan kan abgenommen werden, was an ire dorfgericht gehört. Gochßheim rügen nichts an der zent, dan was vorhin an Sendfeit iren dorfgerichten bueßfellig erkant worden, und Schwebheim wie hoch die bueß daselbst erkant, welches gemainlich dritthalb pfund ist, das mueß der schöpf desselben dorfs dem zentgraven zum Carolsberg mit erzehlung der umbstende, wie die Sachen am dorfgericht verlaufen und wie die bueß gelautet hat, furbringen und rügen, welches auch der berurt zentgraf ohne weitere erclerung oder urtheilung also annimbt. ist nun die bueß uf dritthalb pfund, minder oder mehr erkant, so mueß der bueßfellig dem bemelten zentgraven auch sovil geben und also fortan an allen bueßen, die under zehen pfänden sein; ist aber die bueß zehen pfund, so muß derselbig bueßfellig noch sovil, das ist zwainzig pfund, dem zentgraven zum Carolßberg geben. Doch find sich in ainem alten bericht, welcher durch Caspar Dinckeln, zentgrafen zum Carolßberg, anno 1515 eingenommen und zur canzlei geschickt worden, daß die zu Schwebheim rain und stain an irem mahle verbueßen. Obereurheim ist an der zent durch iren Schultheißen und schöpfen zu rügen schuldig, was bischof Gottfrids zentreformation ausweist und in sich helt, welche dise rügen mit sich bringt mord, dieberei, notzucht, fließende wunden und was hals und hand, stain und rain betrifft, inhalt des alten zentbuchs, auch des berichts, so obberurter Caspar Dinckel, zentgraf zum Carolßberg, verschienes 1515. jahrs eingenommen und in die canzlei gethan. und vermag gleichwol jetzgemelter bericht, daß sie änderst nit rügen, dan was die schöpfen sehen und hören, und inen geclagt wurd mit dem anhang, so leut bei dem wein uneins wurden und nit blutrustig und darnach wider bethaidingt worden, so sei der Schultheiß und die schöpfen nichts davon zu rügen, ausgenommen wie obengemelt blutrust und fließende wunden, so sie zu rügen schuldig.

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Es erfind sich aber auch aus einem bericht, so Wilhelm Doles, gewesener vogt zu Geroltzhoven, zur Wirtzburgischen canzlei im 59. jähr gethan, daß es vor alter herkommen und gehalten worden: wan der schöpf zu Obereurheim an die zent zu gehen Vorhabens, daß er zuvor zu der gemeind leuten lassen und, was sich dann für zank, hader und anders diser ort zugetragen, es sei zu velde oder dorf, das ist dem schöpfen angezaigt, der es alsdan an die zent gebracht und gerügt, und so die rüg eingenommen worden, so hat der zentknecht dieselben, so gerügt sein worden, gefordert und zu fragen gebeten, wie man solche an die zent breng; uf frag des richters urtheilt der schöpf, man soll solche gebuerlicher weis an die zent fordern und haischen. das dan iedesmals beschehen und sie also zu erstattung verwirkter bueß mit recht gewiesen und angehalten worden, doch ist hiebei sovil dessen orts die Ebrachischen underthanen und hindersessen betrifft, obangezaigter Ebrachische vertrag warzunemen, welcher under andern vermag, daß fließend wunden, lehmung, schmahung, schelten, raufen, schlagen, werfen, überackern, Überetzen, übermehen, stain und rain und andere dergleichen nidere zentbarliche Sachen, zu denen der nachrichter vor alters nit gebraucht worden, für den Ebrachischen gerichten furgenommen, beclagt und die Sachen zwischen den partheien ausgeführt und exequirt werden sollen. K r o p f f s h a u s e n halben ist man zu rügen schuldig, gleichwie Obereurheim. U n d e r e u r h e i m , wie jetzangezogener bericht anno 1515 eingenommen mit sich bringet, hat Claus Euerfelt, der von wegen der gemeind damals am zentgericht gesessen, selbst angezeigt, daß ein ieder schöpf zu Undereurheim inhalt obgemelter bischof Gottfridts zentreformation an der zent zu rügen schuldig (ausgenommen die Ebrachischen underthanen der orts stehen in den fällen rain und stain, auch fließend wunden betreffend, inhalt des mehrangezogenen Vertrags an irem dorfgericht zu recht), und hat bemelter schöpf gleichwol daneben auch angezaigt, wie die von Under-Eurheim ein instrument haben mit einem anhangenden insigel der abtei Thereß, darin etliche freiheiten vermelt, deren sie sich gebrauchen sollen, nemlich, ob sie zwen miteinander haderten und nit blutrüstig wurden, und solche sachen, ehe sie an Schultheißen oder schöpfen gelangt, vertragen werden, daß sie solches zu rügen nit schuldig, item wan ein wierth mit einem ungerechten maß erfunden wurd, daß sie

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solches an der zent zu rügen auch nit verbunden, diß vermaint instrument könne (wie mehrgemelter Caspar Dinckel, zentgraf, alsbalden daran setzt) meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg an derselben obrigkait und dero zent Carolßberg gerechtigkait nichts nehmen und ziehe sich solch instrument allein uf die dorfsherren, die mögen ire underthanen mit angemaster freiheiten begnaden, doch ohn schaden Wirtzburgischer obrigkait. und in summa hab ein ieder zentrichter, dem der ban ufm Carolßberg geliehen werde, so er etwas strefflichs uf denen zu Eurheim und andern zentbarlichen dörfern und flecken erfind, unangesehen, ob es nit mit ruge furbracht, alles mit recht nachfrag zu thun; was die verwirken, seind sie wie andere zentbare dörfer hochgedachtem meinem genedigen herren und uf irer fürstlichen genaden zentrichter darumb zu verbueßen schuldig, und ist der schöpf, ehe er das zentgericht besucht, nach der rüg zu fragen verbunden in allermaß, wie der schöpf zu Obereurheim. Bußholtz ist mit rüg furzubringen schuldig, was ime durch den Schultheißen daselbst zu rügen bevohlen wurdet nach laut der obangedeuten reformation und alles was rugbar ist. ob sich aber zwen frembde miteinander zertrügen, einander schlugen und ermorden, wan sie von gerichtswegen nit angeschrien werden, vermainen sie seind etwas davon zu rügen nit schuldig, aber so sie von gerichtswegen ermahnet werden, darzuezuthun und den thetter zu greifen, so volgen sie dem gerichtsgeschrai nach, soweit ir markung gehet; do sie auch den thetter ergreifen und ankommen, seind sie schuldig, denselben mit dem ancleger an den weyersstigel zu Gochßheim zu antworten, aus Caspar Dinckels bericht im 1515. jähr eingenommen gezogen. In einem andern bericht aber, so Wilhelm Doles, gewesener vogt zu Geroltzhoven, im 59. jähr zur Wirtzburgischen canzlei geschickt, davon oben bei dem dorf Obereurheim auch meidung beschehen, stehet, daß der schöpf von Bußholtz alle zentgericht bei seinen nachbarn nach der ruge frag, gleichwie die schöpfen zu beden Eurheim. F f a f f e n b e r g ist ein wuestung und in allen fraisch und zentfällen gen Carolßberg zentpflichtig, laut der anzeig, so Hermán Wasserman anno 1515 von wegen derselben wuestung an der zent gesessen dem damals gewesnen zentgrafen gethan; was aber die rüg anlanget, soll laut kundschaften, welche registrirt contract.

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Laurenti 1 fol. 88, alle rugbare Sachen, die sich uf dem Pfafienberg, soweit der begriffen, begeben, an der zent Carolßberg geragt und verbliest werden. Durfelt rügt mord, dieberei, notzwang und brand, haben sonsten bei inen ein dorfgericht und, was daselbst bueßfellig erkant, gehört meinem genedigen herren von Wirtzburg zu. nimbt auch ir fürstlichen genaden vogt zu Geroltzhoven solche bueß ein und nit ein zentgraf zu Carolßberg. Grettstatt ragt mord, dieberei, notzucht oder notzwang und brand. Ob alles an der zent verbuest oder etlichs g e w i e s e n , desgleichen w i e es sonsten mit der abforderung und dem w e i s t h u m b in gemein g e h a l t e n werde. Und ist hiebei in gemein zu merken, was also an der zent mit wahrer rag furkumbt, das wurd auch daran verbuest und nit gewiesen, wie es dan gleicher gestalt in denen fällen, do anderer herrschaften leut oder underthanen in diser zent einander verwundet oder sonst frevenlich mißhandelt und das mit rag an die zent gebracht wurdet, deme also gemeß gehalten wurdet, nemlich daß man dieselben partheien, do sie gleich abgefordert werden, nit weiset, sondern seind ungeacht dessen die Sachen am zentgericht, darinnen sie delinquirt, zu erörtern und das geurthailt auszurichten schuldig, ist also von alters herkommen und diser zent gerechtigkeit, auch ie und alwegen also gehalten worden, wie Wilhelm Doles, vogt zu Geroltzhoven, in einem schreiben den 17. decembris anno 59 datirt lauter meldet und anzeigt, daß er bei den 24 jähren an der zent gesessen, oftmals frembde leut, sonderlich burger von Hasfurth, Schweinfurth, Dampßdorf, Erlebron und andern orten auf dieser zent boden einander verwundt haben, die alwegen an der zent das blut verbueßen und dem cleger zu recht still stehen muessen und kainer gewiesen worden, und als verschienes 58. jahrs ein schlegerei zu Oberneurheim sich zugetragen und in solcher einer, genant Hanß Schmidt, von Undereurheim durch Wolfen Grabalt, Hansen Busch von Dampßdorff und Hansen Riess von Durfelt heftig verwundt und ein solches der schöpfen an der zent rugweis furgebracht, auch der beschedigt Schmidt zu gemelten 3 thettern umb artzgelt und zehrung an diser zent geclagt, seind die beclagten durch Yaltin Trachsessen,

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ambtman zum. Zabelstain, gebuerlicher weis abgefordert, aber durch die zentschöpfen nit gewiesen, sondern ungeacht dessen zu recht erkant worden, daß die drei beclagten dem beschedigten arztgelt und billiche zehrung ausrichten, auch das blut mit dritthalb pfunden an der zent verbueßen muessen. als aber der gemelt ambtman vermaint, es sei unbillich, auch nit gebreuchlich, daß an einer frembden zent als wider seine zwen ambtsbevohlene verfahren werden soll, ist die Sachen zur canzlei gelangt und aus derselben under dem dato den 30. decembris anno 60 bevelch erfolgt, daß er den Grubalt und Buschen wolle dahin halten, daß sie an der zent Carolsberg erscheinen und wes in diser Sachen geurtheilt bezahln. dabei ist es plieben und darüber weiter nichts zur canzlei gelangt. Aber was sonsten bürgerliche Sachen, als nemlich umb schuld, etlicher ort stain und rain, wie hievor davon meidung geschieht, und dergleichen, ist man, so die zum ersten gericht abgefordert, und ehe sie mit recht umb die seumbueß gesprochen, iedesmals zu weisen schuldig. Wurdet aber iemand (ausgenommen die Ebrachischen underthanen zu Obern- und Under-Eurheim, auch Grettstatt, welche vermög oftangezeigten Vertrags in geringen fällen, als Verwundung, schmehung, stain und rain und andern nit an der zent, sonder an iren dorfgerichten zu recht stehen) nach der seumbueß abgefordert, den ist der zentrichter, er hab dan zuvor die seumbuß der dritthalb pfund entricht, alsdan und nit ehe zu weisen schuldig, verträgt er sich aber nit, so ist der zentrichter inen zu weisen nit schuldig, sonder lest gehen und geschehen, was recht ist. Und so also vom zentrichter der beclagt gewiesen wurdet, so soll er ime den rechtstag alsobalden vor gehegtem gericht in vierzehen tagen für sein herrschaft ansetzen und ernennen, daselbsten dem cleger forderlich geholfen werden solle; geschehe aber das nit und die sachen widerumb an zentrichter gelangte, solle er ime gegen dem beclagten forderlich rechtens verhelfen und ist inen darnach ferner zu weisen nit schuldig. Von bueß, frevel und claggelt. Höchste bueß an disem gericht ist zehen pfund. so aber ainer am gericht zu Gochßheim, Sendfeit und Schwebheim umb zehen pfund bueß kombt, so ist er an der zent umb zwainzig pfund bueß-

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fellig. an diser bueß hat mein genediger herr von Wirtzburg den dritteil und der zentgraf zwen theil. Frevel stehet uf erkantnus nach gestalt der verbrechung, ist des zentgrafen allein und gemeinlich funfzehen pfenning. Seumbueß ist dritthalb pfund, seind zwei pfund des zentgrafen und das halb pfund der schöpfen. Ein wurf, so getroffen wurd, ist zehen pfund, aber gefehlet, so ist es zwainzig pfund. Fließende wunden zehen pfund, wurd gethailt, wie oben gemelt. Wer einem gesprochenen urtheil, von dem nit appellirt ist, nit volg thut, wurdet umb dreißig pfund buesfellig erkant. und das haist man die schöpfenstraff, gebuert dem richter zwainzig pfund und den schöpfen zehen pfund. Glaggelt ist ein pfenning, geburt dem knecht und mueß der cleger mit disem pfenning für den raub bitten; wo er das nit thet, kumbt er umb zehen pfund, gebuert halb dem richter und halb dem knecht. Gerichtsacten werden nach gelegenheit der hendel bezalt genommen, gehört den schöpfen. Wo die zentgericht gehalten werden. Do man in diser zent iemand peinlich rechtfertigen oder sonst malefizrecht halten will, ist herkommen, daß man die zent alwegen zum Carolßberg an der schrannen solle halten; und so oft man zent helt, soll dieselbige durch obgemelte schöpfen und ire nachkommen besucht und besatzt werden, davon under den puncten „wievil schöpfen an diser zent sitzen etc." Aber in andern fällen und außerhalb der malefizzent, hat ein zentrichter die gericht hinzulegen und zu halten in iedem zentbarn dorf, wo und wie es ime gefellet, doch daß solche malstatt innerhalb der zent gezirk gelegen sei. Wann und wievil gericht im j ä h r g e h a l t e n werden. Alle vierzehen tag mag man ordinartä zent besetzen und alwegen wurdet sie gemainlich uf ein freitag gehalten; wan aber nit clag vorhanden, wurd es etwan vier oder fünf wochen ufgeschoben.

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Zent Karlsberg.

Aber in peinlichen Sachen helt man gericht, was es durch meinen genedigen fursten und herren von Wirtzburg, als dem zentherren, bevohlen wurdet. Welche zentverwanten in satz zu gehen schuldig. Alle zentbare dörfer und ort obgemelt seind schuldig, do es änderst der zentgraf haben will, alle vierzehen tag (do änderst zentgericht gehalten wurdet) in den satz zu gehen und an der zent zu erscheinen; ist vor alter also herkommen, ausgenommen Dürfelt und Grettstatt. aber in peinlichen Sachen und do man über blut und acht richtet, seind dise bede dörfer nit exempt, sondern seind neben allen andern zentbarn dörfern uf des zentrichters erfordern die peinliche zent oder halsgericht helfen zu schützen und schirmen schuldig. Wer die geladnen zu verscheinboten schuldig. Item es ist vor alters herkommen, daß ein ieder schöpf pflichtig und schuldig ist, einem ieden, der an diser landzent umb Sachen furgefordert und geladen wurdet, das ist derselbig schöpf an gelegen ende derselben dorfmark denienigen zu verscheinboten; aber so ein gemaind furgefordert und geladen wurdet an die zent, solche verscheinbotung ist der gerichtsknecht zu thun schuldig. Straff derienigen, so an die zent gefordert, aber ungehorsamlich außenbleiben. Zum erstenmal wurdet ein ieder beclagter gefordert, der in der zent sitzet und ein zentverwanter ist, durch den schöpfen in dem dorf, da er heuslichen gesessen, aber ein frembder durch den freiboten. kumbt er nun zur negsten zent nicht, so theilt man die frist, die er in rechten hat, das ist das negst gericht. Eumbt er nun zum selben gericht auch nit, so kombt er umb die seumbueß, das ist dritthalb pfund. Bleibt er weiter außen, so theilt man im die zeit rechtens. Eombt er hierüber abermal nit, so wurd er erkant, man solle inen ausbieten. Bleibt er dann noch ein gericht außen, so wurd er an der schrannen in die acht erclert; den proceß der achterclerung an diser zent findest du in Peter Eisen zentberichts den zwölften augusti anno etc. fünf und sibenzig bei dem 50. fragstuck. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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So nun hernach derienig, so des oder anders halben in die acht erclert, wider aus der acht kommen will, so mueß er sich mit der obrigkait und der parthei vertragen; alsdan thut die obrigkait den ächter aus der acht und gibt im solcher absolution brief und sigel. Mit den schöpfen hat es kain bestimbte bueß, sie pleiben auch ohne ehehafte Ursachen nit außen. Wan aber ein anderer zentverwanter zu beschutzung der gericht oder ander sachen halben erfordert ungehorsamlich außenbleibt, der verbueßt dem zentgrafen sovil, als die schöpfen nach gelegenheit der sachen erkennen. W i e und in w e ß namen das g e r i c h t g e h e g t werde. Zentgraf fragt erstlichen, ob dise landzent besetzt sei, wie vor alter herkommen, daß man einem biderman rechts verhelfen mag. item ob es an der tagzeit sei, daß er meines genedigen herren landzent hegen und halten könne, so dann die schöpfen uf iede frag underschiedlichen antworten ja, so hegt der zentgraf die zent also: Ich hege dise landzent von wegen des gewaltigen herzogthumbs zu Francken, auch von wegen des hochwirdigen meines genedigen fursten und herren von Wirtzburgs und eines ehrwirdigen dombcapitels, (nota: im neuen bericht, so Peter Eisen, vogt zu Geroltzhoven, den 12. augusti anno 75 über das 50. fragstuck gethan, stehet auch dise wort: und dan von wegen des kuchenmeisters zum Zabelstain, dan es hat vor dem baurenkrieg und hernach einen bevelchhaber ufm Zabelstain gehabt, hat man einen kuchenmeister geheisen; weil nun dis ambt jetzt nit in brauch, kan es in der hegung ausgelassen werden), von wegen eines vogts zu Geroltzhofen, zentgrafen, schöpfen, landschaft und knechts, auch von aller derer wegen, die von gerichts und rechts wegen hie sein und desselben zu genießen und zu entgelten haben, wie von alter herkommen ist.1) Von w o r t r e d n e r n an diser zent. Einem ieden cleger und beclagten stehet frei, einen fursprechen aus dem gericht zu nehmen oder einen frembden zu bestellen, doch mueß sich derselbige ordenlicher weis andingen; der belohnung ! ) usw. vergleiche hier die hegung der älteren Ordnung, s.

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halben mag ein ieder cleger und beclagter mit inen überein kommen, so nahe er kan. In peinlichen sachen aber redet dem ancleger kain schöpf, sondern er mueß alwegen sein besondern wortredner mit sich bringen. An w e l c h e n enden in zweivelichen sachen r a t h g e s u c h t wurdet. Vor Zeiten hat man an diser zent in zweifelichen sachen rath zu Schweinfurth bei dem rathe gesucht und wurd nunmehr jetzt an dem sein, wohin sie fürter in irrigen feilen gewiesen werden, und den costen deshalben uflaufend ist die verlustigt parthei zu bezahlen schuldig. Wohin a p p e l l i r t . An meinen genedigen fursten und herren von Wirtzburg als obersten zentherren wurdet von diser zent appellirt; wo alsdan ir fürstlichen genaden die sachen hinweisen, wurdet sie geörtert. Zentfolg. Alle zentverwanten, so angeschrien, volgen einem übelthetter nach, so weit ire markung gehen. Ob ain aigen sigel zentbuch und Schreiber vorhanden. Dise zent hat kain besonder sigel, auch kain zentbuch noch Schreiber; wan aber wichtige sachen vorhanden, so schickt ein zentrichter einen Schreiber oder protocollirt die sachen (do er änderst schreiben kan) selbst, ist aber etwas zu siglen, braucht man des richters sigel. Zentgravenbelohnung. Was einem zentgrafen zu seinem theil von den bueßen und freveln geburt, ist oben zu sehen under der rubric oder titel „von bueß, frevel etc." Sonsten hat er von einem ieden inwohner zu Gochßheim jerlich ein zwölfer, nennet man den satzzwölfer. Über das hat er ein wuestung, so man zum Carolßberg heist, deren ungevehrlich vierhundert oder mehr acker ist, ein unfrucht41*

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barer, kalter boden von kies und sand, wasserich und sauerer waid; darauf haben alle zentdörfer, so die erraichen können, zu treiben und zu hueten, als nemlich Grettstatt, Gochßheim, Sendfeit, Weyer, Under- und Obereurheim, Bueßholtz und Durfelt, welche im cirkel gemelter wuestung herumb ligen. auf diser wuestung bauen die dörfer Grettstatt, Under- und Obereurheim, Bueßholtz und Durfelt uf bitt und aus keiner gerechtigkait ungevehrlich zwainzig acker zu der korn und habersaat; zu ieder solchen art mueß ein zentgraf inen uf drei tisch genuegsam essen und trinken geben, also daß die frucht kummerlich den costen ertragen, aber die drei negsten jähr nach einander, da mißwachsung eingefallen, haben die frucht den costen bei weitem nit verglichen. Schreibersbelohnung. Zentschreiber hat kein gewiese besoldung, sondern besoldt inen der zentgraf, so nahe er kan. Landknechtsbesoldung. Landknecht hat sein furgebotgelt und zu Schwebheim und Sendfeit von iedem inwohner ein zwölfer satzgelt, hat an der zent essen und trinken umbsonst, zu fahen von einer person ein gülden, auch zu holz ein gülden, leibzaichen zu nehmen ein gülden, von iedem gefangnen, so er die vercostet, tag und nacht ein pfund, ohn cost funfzehen pfenning; wurdet vom zentgrafen zu pflichten angenommen. und wie oben angezeigt, ist claggelt ein pfenning, gebfirt dem knecht und mueß der cläger mit disem pfenning für den raub bieten; wo er das nit thett, kumbt er umb zehen pfund, gebiiert halb dem richter und halb dem gemelten knecht. Von a n t w o r t u n g der s c h a d b a r n personen. Durfelt seind altem gebrauch und herkommen Sendfeit nach schuldig, alle ire bei inen betretene Ober- | _ schadbare leut, sie haben verwirkt, was Under- / E u r h e i m s j e w o n e n, doch daß es malefizisch und der zent anhengig sei, gen Gochßheim an der weyersstigel mit guter gewarsam zu antworten, und zu disem haben berurte dörfer kein gewiese zeit, außerhalb die zu Obereurheim seind pflichtig: wan sie einen schadbarn man ergreifen nach mitternacht, sollen sie

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inen fahren vormittag gen Gochßheim, ergreifen sie aber einen im oder vor mittag, sollen sie denselben vor mitternacht gen Gochßheim schicken an weyersstigel. G r e t t s t a t t , vermög einkommenen berichts wird es mit antwortung der übelthetter also gehalten: wan sie einen übelthetter haben, zeigen sie solches dem ambtman zum Zabelstain an, nimbt darauf ein ambtman denselben an, seind sie ferner antwort darumb zn geben nit schuldig; wo in aber ein ambtman nit annimbt, so antworten sie den gen Gochßheim an das greble. G o c h ß h e i m , do sie ein übelthetter haben, schlagen sie denselben in stock und zaigen es irem schutzherren an, derselbig weiset sie alsdan an den zentgraven zum Garolßberg, der lest alsdan den oder dieselben gen Geroltzhoven oder andere ort holen und abfuhren; solcher maßen wurd es mit allen ubelthettern, so durch andere dörfer, altem herkommen nach, dahin gen Gochßheim geantwortet werden, gehalten. wuestung; was der enden für übelthetter bePfaffenberg treten, seind dieienigen dörfer, so solche gneter in beseß haben, dieselben gen Gochsheim in Eropfßhausen den stock zu liefern pflichtig. B u e ß h o l t z , seind gleicher gestalt ire gefangene mißhendler in obbestimbt dorf Gochßheim zu antworten schuldig. Und ist hiebei in gemein zu merken: do dem zentherren oder seinem zentgrafen furkehme, wie sich in einem oder dem andern zentbarn dorf übelthetter underschlaiften oder enthielten, daß er oder seine bevelchhaber wol macht, in die zentbare dörfer einzufallen, den oder dieselben an demselben ort greifen, gefenglich anzunehmen und ieden seinem verdienst nach straffen zu lassen. Von g e s t o l e n e r und geraubter haab. Jeder gefangener soll und wurdet mit allem dem, das er bei sich hat, es sei gestolene, geraubte oder andere ding, dem zentgrafen geliefert. Wo die ü b e l t h e t t e r , so m a n p e i n l i c h r e c h t f e r t i g e n w i l l , beschrien werden.1) Diesen absatz bis „Pfaffenberg bei dem hollerbaum" s. in d. älteren Ordnung, s.

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B e s c h u t z u n g der p e i n l i c h e n gericht. Aus allen hievor erzelten dörfern, keines ausgenommen, nimbt man zum schütz der zent sovil bewehrte personen, wievil man will und man deren bedörftig, die auch alle uf erfordern bis anhero ie und alwegen gerust und mit irn wehrn gehorsamlichen erschienen und solchem alten herkommen nach noch zu erscheinen pflichtig. Wer den costen p e i n l i c h e r r e c h t f e r t i g u n g , auch der g e f a n g e n e n atzung bezahle. Wann kein sonderlicher cleger vorhanden, hat bishero ein iedes dorf seine widerwertige richten lassen und den costen getragen. Wan aber ein frembder übelthetter in einem dorf oder ort, mit deme dasselbig dorf nichts zu thun, betreten wurdet, antworten sie denselben gebuerlicher weis an die zent und seind sie sich demnach der sachen seinethalben ferner anzunehmen nit schuldig, sie wollen es dann gern thun. wille nun mein genediger fürst und herr von Wirtzburg solchen übelthetter seiner missethat wegen peinlich straffen und rechtfertigen lassen, muessen ir fürstlichen genaden den atz und andern uncosten uf solchen übelthetter und peinliche rechtfertigung laufend selbst tragen und zahln und geben die zentverwanten nichts daran. Aber den costen, so uf die betretenen schadbarn personen lauft, ehe die an die zent gestelt werden, hat bishero iedes dorf, bei denen solche malefizperson betreten, ohne zuthun anderer selbst getragen und bezahlt. Von u f r i c h t u n g der g a l g e n , b r a n g e r etc. Haben die schöpfen des 75. jahrs deshalben disen bericht geben, daß sie von iren voreitern gehört, ein abt zu Ebrach muesse das holz darzu geben und alle zimmerleut und Schmidt muessen daran arbeiten. Wer aber den costen trage und zahle, wissen sie nit, aus Ursachen, daß bei aller irem gedenken kein galg ufgericht worden. Grenitz diser zent. Die zent Carolsberg fahet an mit irem gezirk an der stainin marter zwischen den zweien brücken negst bei Schweinfurth, so die

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von Schweinfurth jetzt abgebrochen, und derhalb hoch von nöten, daß dise marter wieder ufgericht werde, und laut eines berichts, so derhalb 1515 in die canzlei beschehen: was für handlung inwendig des creuzes zwischen den zweien brücken geschehe, werde verbuest zu Schweinfurth, was aber auswendig des creuzes beschehe, gehöre in die zent zum Caroißberg. Von diser obgemelten marter in die ganz Sendfelder markung. Von Sendfelder in Gochsheimer markung. Von Gochßheim gegen Weyer zwischen zweien hölzern, das Ruckersloch genant. Von Weyerfeit an die Straß zwischen den Weinbergen, von dannen in das Gochßheimer holz, die Hartt genant. Von disem holz an Grettstatter mark und dieselb Grettstatter mark durchaus. Von Grettstatt uf Schwebheim und dieselben ganzen mark. Von Schwebheim wider an die Schweinfurther marter, furter wider von Sendfeit uf Under- und Ober-Eurheim und derselben markung, darin auch Kropfshausen, die wuestung, begriffen. Von dannen uf Bueßholz, Pfaffenberg und Durfelt, von dannen wider an Grettstatt. Anstößer. Bei der stainen marter ist die statt Schweinfurth. Bei Sendfeit ist das schloß und dorf Mainberg. An Gochßheim stößt Weyer mit einem holz, so Ebrachisch. An Grettstatt stößt Sultzheim, so Ebrachisch. An Schwebheim stößt Spießheim, Röchle und Reinfeit. An Undereuerheim stößt Weyer und Thereß. An Obereuerheim, Bueßholtz und Pfaffenberg stößt Tugendorf, so Ebrachisch, und die zent Dampßdorf. Und uf dem Pfaffenberg stehet ein linden, die da zeigt uf den Lindgraben hinab, uf den ungeheuren sehe, die schaidet die zent Caroißberg und Dampßdorf, neinlich, was rugbar Sachen gegen Eurheim geschehen, das gehört an die zent zum Caroißberg, was aber hie dissent gegen Dampßdorf geschieht, das gehört daselbst hin. vide die deshalben verhörte kundschaften, so registrirt contract. Laurent. 1 fol. 88, von welcher kundschaft oben auch anregung beschehen.

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Gochßheimer weisthumb. Im namen des herren amen, in der gebort desselbigen eintausend vierhundert sechzig fünf jähr in der dreizehenden Römischen zal indictione zu dem latein genant, im babstumb des aJlerheiligisten in gott vatter und herren, unsers herren von göttlicher fursichtigkeit in babst Pauli des andern am funfzehenden tag des monats februarij genant umb winterzeit des tags oder nahe darbei im pfarrhof zu Gochßheim, Wirtzburger bisthumb, sein für mich offen Schreiber und glaubhaftigen gezeugen nnden gesetzt kommen die ersamen menner Dietz Heymerich, Schultheiß des reichs, Michel Geyer und Endreß Lutze, beede bauermeister in Gochßheim, und haben mit inen bracht die ersamen menner mit namen Heintzen Groben, Steffan Eysen, Cuntz Yirnhabern, Hansen Dentzern, Apeln Butnern, Haintz Fuchsen und Michel Geyern, allen geschwornen schöpfen des gerichts zu Gochßheim, und darnach aus der gemeinde die ersamen menner mit namen Hansen Theyn, dem dan wol kunt sein fünfzig jähr und lenger, und ist darbei gewest und gesessen, daß der vest ritter und herr, herr Erckinger von Sainshaim, seliger zu denselbigen gezeiten ein gewaltiger voyt des heiligen Römischen reichs zu Schweinfurth, wolt wissen, was des hailigen Römischen reichs ein gewaltiger voyt zu Gochßheim gerechtigkeit hette oder haben solte, Cuntzen Mertzen, Apeln Schneidern, Haintzen Mertzen, Haintzen Voyten, Hansen Voyten, Endreß Arnolden, Hansen Groben und Hansen Nuschen, alle aus der gemeinde zu Gochßheim, den dan etlichen wol kunt und gewissen ist fünfzig jähr, fünf und vierzig jähr und vierzig jähr, und die genanten Schultheiß und baurmeister haben mich offnen schreiber vleißig gebeten, zu verhören die siben schöpfen und darnach die genanten menner aus der gemeinde, was doch ein rechter voyt zu Schweinfurth gerechtigkeit oder freiheit hab von des Römischen reichs wegen zu Gochßheim haben soll oder hat. also hab ich offen schreiber vor den gezeugen vermant und gefragt die siben schöpfen zum ersten, darnach die obgenanten menner aus der gemeind, ir ietzlicher besonder auf aid und gelubde, sodan ir ieder gethan und gelobt hat, zu einem rechten herren, was ime kunt und gewissen sei umb solche gerechtigkeit und freiheit, die dann ein rechter voyt zu Schweinfurth zu Gochßheim habe, die Wahrheit zu sagen; hat ir ieder geben sein treu an aid statt, wan man doch der warheit niemands sein mund sperren solle, also ist ir ieder besonder

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aulgestanden, zum ersten die schöpfen und die genanten menner ans dei gemeinde und ieder hat mir gelobt mit handgegebenden treuen an aidstatt, zu sagen, als obberurt ist. und haben alle alsbalden ir ieder besonder aufgehoben zwen finger und hat geschworen ir ieder ein gelerten aid zu gott und sein heiligen, daß er die warheit wolle sagen und wolle des nit lassen weder umb lieb noch laid, als ime gott helfe und sein heiligen an seinen letzten zeiten, und haben gesagt und besagt also uf aide und gelubde, als oben berurt ist, was ein ieder rechter voyt des Römischen reichs zu Schweinfurth freiheit und gerechtigkeit zu Gochßheim hat und haben solle. Zum ersten hat ein ieglicher, der zu Schweinfurth voyt ist, den die von Schweinfurth für ein voyt haben, alle herrligkeit und gebot zu Gochßheim und ist auch ein einiger ganzer herr des genanten dorfs. Item wan die von Schweinfurth einem voyt von eines Römischen königs wegen aufgenommen haben und inen für iren voyt halten, so sollen demselben von stund an, so er des begert, alle hausgenossen und ganze gemeinde gemeiniglichen und ieglicher besonder hulden, geloben und schweren, ime als irem rechten herren und niemand anderem gewarten, als lang er voyt und herr zu Schweinfurth und dieweil in die von Schweinfurth für einen voyt halten; und welcher hausgenosse einem andern gelobte und huldigung thete, der wer dem voyt und gericht fünf pfund verfallen, und ob es sach were, daß sich icht spennung, mißzehlung oder zwitracht zwischen einem obgenanten voyt und etlichen, der do gueter oder menner in dem obgenanten dorf hette, erhaben, darumb sie zu krieg kernen, so sollen die menner von dem herren, auf derer gueter sie sitzen, ablasen und einen voyt als iren rechten herren wider die, uf der gueter sitzen, mitsambt den, die uf des reichs guetern sitzen, nachfolgung thun im dorfe und velde, als weit ir mark begriffen hat. Item ob es wehre, daß ein Schultheiß mit den andern des reichs leuten umb solcher spenung willen in den kirchhof treten, wan dann der Schultheiß des obgenanten voyts aus den andern, die nicht uf des reichs gutern sitzen, zu im in den kirchhof treten oder fordert, der oder dieselben sollen von stund von den, uf der gueter sie sitzen, lassen und mit dem Schultheißen und des reichs mennern in den kirchhof treten und in den getreulich helfen behalten, das alles soll ein ieglicher hausgenoß zu Gochßheim zu den heiligen schweren. Item es soll oder mag keiner, der do leut oder gueter zu Gochßheim hett, keinen, der uf seinem gut sitzt, straffen, puessen oder an-

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langen umb sein zins, galt oder schuld, doch also, daß er weder leute noch gut über straffe oder von den guetern nit prenge. Item es soll auch ein ieglicher hausgenoß zu Gochßheim geloben und schweren, daß er keinen andern seinen mithausgenossen nimmermehr für kein ander gericht auswendig laden oder fordern wölle umb keinerlei sach, es were dan, daß einer vor das von einem Schultheißen zu Gochßheim gefordert und ime der Schultheiß des reichs erlaubt hette, das recht anderswo zu fordern. Item es haben auch des reichs menner die freiheit, ob es wehre, daß einer, der nicht uf des reichs guetern gesessen were, einen reichsman ichte beschuldigte vor gericht, so könte oder möchte er inen nit uberzeugen, dan mit zweien andern, die auch uf des reichs guetern sessen und der eine under im und der ander ob ime gesessen were; besonder ob der, der do beschuldiget, were ein reichsman und ein schöpf, so könt in nit der cleger, der uf des gueter nit sesse, mit nicht fiberzeugen, dan mit zwaien andern uf des reichs guetern gesessen, auch also under im und ob sitzende, der einer ein schöpf were. Item es hat auch das reich zu Gochßheim die freiheit, wer die weren, die ein schedlich person in der zent zu Carolßberg, als die umbfangen hat, begriffen und anfeilen wolten, geschehe solch anfallung vor mittem tag, so sollen sie die schedlich person mit der haab vor mitternacht gen Gochßheim antworten, desgleichen geschehe es vor mitternacht, so sollen sie in vormittag dahin antworten in des reichs stock mit geschrai und in allermaß, als das vor alters herkommen ist und hinach geschrieben stehet. Mit namen, wan die cleger die schedlich person, als obgeschrieben ist, angefallen und in bis zu dem dorf Gochßheim bracht haben, so sollen sie vor dem dorf mit der person und haab still halten und dan die cleger zu dem schultheisen des reichs kommen und in bitten, daß er inen rechts helfe über die person. so soll dann der Schultheiß die schöpfen zusammenpringen, von den dann die cleger lernen sollen, wie sie die person in den stock bringen sollen, und darnach dem gericht ein landrecht verbürgen, daß sie dem gericht ein genuegen thun wollen. Und wan die cleger und verbürgt haben, so der darüber ledig, also dem gericht bueßfellig

den schedlichen also in den stock bracht sollen sie in selbs bewahren; wurde aber daß er inen entrinn, so weren die cleger worden des, als sie verbürgt hetten. auch

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wan die cleger die schedlich person ans dem dorf fuhren wöllen, so sollen sie die vor in dem dorf berechten mit namen der cleger selbsten von gewonheit wegen des dorfs. Item wan die cleger, die die schedlich person also berecht haben, was dann haab mit ime in das dorf kommen ist, ist einem voyt des reichs allen verfallen; es sei dan, daß die cleger mit ime das recht thetten und die person zu dem tod brechten, so sollen dem clegern die haab wider werden, so ist auch den buttein die wadt des schedlichen verfallen und der mag den schedlichen menschen von stund an, als er für das thor bracht ist, abziehen und ime mit einem stab antworten; und wan dan die person uf den Carolßberg bracht ist, so mag ime darnach kein genad widerfahren ohn eines voyt obgenanten willen. Item es sollen auch alle die ruegen, das dorf Gochßheim oder die hausgenossen daselbst anrürende, die daselbst uf dem Carolßberg gericht werden, vor in Gochßheim berecht werden; und wie sie dan in Gochßheim berecht sein, also sollen sie auch gleicherweis auf dem Carolßberg an dem rechten pleiben. Item es mag auch ein ieglicher voyt alwegen über vierzehen tag und gehegt gericht sitzen in dem obgenanten dorf und, was im dan der stab gibt, das mag er nehmen; sonsten mag er sein pferd anheften an zeün oder schranke, und wan das gericht geschehen ist, so mögen ime die menner umb gunst und liebe willen wol ein imbiß bitten, daß er doch von rechts wegen nit zu fordern hat. Item es sollen und mögen auch allweg die schöpfen zu Gochßheim einen Schultheißen kiesen, der des heiligen reichs und eines obgenanten voyts in demselbigen dorf Schultheiß sei, doch einem voyt an seinem rechten und nutzen unschedlich; derselb Schultheiß dan uf des reichs gueter sitzen soll, es wehre dan, daß man nit fueglich einen auf des reichs gueter gesessen gehaben möchte, so möchten mit laut und gonst eines voyts einen uf der von Eberach guetern gesessen zu einem Schultheißen kiesen, also daß ein Schultheiß des reichs in dem dorf Gochßheim ie uf der zweierlei gueter einem sitze, es sollen auch sieben schöpfen sein, damit man ein gehegt gericht zu Gochßheim besitze, und nit mehre, der sollen vier uf des reichs gueter und drei uf der von Ebrach guter gesessen sein; möcht man aber die vier auf des reichs gueter nit bequemblich gehaben, so möcht man vier, außer der von Ebrach güeter sitzen, erfüllen, also daß die zahl der siben aus der zweierlei gueter ge-

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sammet sei. mit namen solle auch alwegen einer, der uf des reichs guetern gesessen ist, soll des gerichts freibot sein. Nun seien solche artikel und puncten geöffnet worden durch die schöpfen des gerichts zu Gochßheim des reichs und durch den erbarn gestrengen herren, herren Erckingers seligen von Sainßhaim, frag, was ein ieder rechter voyt zu Schweinfurth freiheit und gerechtigkait zu Gochßheim hat und haben solte. Item wiewol oben nicht berurt sein vor dem vordem dato zwen artikel hernachgeschrieben, so sein doch dieselbige artikel und freiheit vor alter herkommen; das haben dan die obbenanten schöpfen und gemeinde mit gelubd der warheit zu sagen mit aufgereckten fingern zu gott und sein heiligen behalten, als in gott sol helfen an iren letzten zeiten und belauten also: Item wan ein rechter voyt zu Schweinfurth gebot an einen hausgenossen zu Gochßheim gelegt hette und meint, in zu straffen, solche straflung solle vor erkant werden im recht zu Gochßheim durch die siben schöpfen des heiligen reichs, was billich sei, also daß ein voyt kein straffen oder büßen solle, es sei dann durch recht, als gemelt ist, ergangen. Item es ist auch belaut worden, daß vor alter sei herkommen, wen ein reichsschultheiß nicht inheimisch oder gegenwertig könt sein, so solle er doch alle sein macht einem schöpfen entpfehlen und geben und keinem andern; derselb schöpf dan als vil macht hat in allen dingen, als der Schultheiß selbst gegenwertig sei und were. Nun solcher besagung und freiheit von alter herkommenden gerechtigkeit des dorfs zu Gochßheim haben mich offenbaren Schreibern der Schultheiß zu Gochßheim und auch die baurnmeister gebeten, in solicher herkommender freiheit und gewonheit, was gerechtigkeit hab und haben solle ein ieder rechter voyt zu Schweinfurth zu Gochßheim, fleißiglich gebeten, in ein Teutsch instrument zu geben oder mehr, als vil, dann in noth thut; das ist alles geschehen in der Römischen zal, im babstumb, im monat, am tag, stunden und gezeiten, als oben berurt ist, in gegenwertigkeit der ersamen geistlichen menner herrn Wilhelm Kaulenbergk, pfarrhalter zu Gochßheim, Johannes Roder, student, Sichardt Spiegeln, priestern und leien Wirtzburger bisthumbs, gezeugen, alle zu diser besagung zu verhören vleißig gebeten und geheischt. Und ich Cunradt Winer, clerik Wirtzburger bistumb, von kaiserlichem gewalt offener Schreiber, darumb ich bei solcher Öffnung und

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belautnng der freiheit und alter herkommener gewonheit des dorfs Goehßheim und eines ieden rechten voyts zu Schweinfurth mit den gezeugen gegenwertig gewesen, die dan auch also gesehen und gehört, die dann auch also geschehen ist, so hab ich dis Teutsch instrument darüber gemacht, doch durch einen andern geschrieben, von ander meiner sach wegen, auch mit meinem namen hie unden gesetzt und mit meinem gewonlichen zeichen verzaichnet, im glauben und Sicherheit aller und ieder obgeschribener sach darzu vleißig gebeten und gehaischt. Ordnung des peinl. r e c h t s t a g s . (urgicht verlesen; schon ende d. 16. jh. in Geroltzhofen gerichtet, Salb. 7, 29, 420).

Zent Karlstadt (1575). Bezirk. O r t e : Adelsberg, Aschfeld, Bonnland, Bühler, Duttenbrunn, Erlenbach, Eussenheim, Gambach, Gennfurt w., Gössenheim, Großwernfeld, Grünsfeld (mühle), Halsbach, Hausen, Heßdorf, Heslar, Hünmelstadt, Höllrich, Hofstetten, Karlburg, Karlstadt, Karsbach, Kleinwernfeld, Laudenbach, Massenbuch, Mühlbach, Rettersbach, Rohrbach, Sachsenheim, Schönhard, Schönrain w., Sommerberg w., Stadelhofen, Steinbach, Stetten, Urspringen, Wiesenfeld. 1 7 3 1 fehlen: Gennfurt, Schönrain, Sommerberg.1) 1 8 0 4 fehlen außerdem: Adelsberg, Bühler, Gössenheim, Großwernfeld, Heßdorf, Höllrich, Karsbach, Kleinwernfeld, Sachsenheim. G a u : Saal-, Waldsassen u. Werngau. W.-Ä.: Gemünden, Homburg a. W., Karlstadt, Schönrain. Bez. Ä.: Gemünden, Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 16. G.-O.: 4 hohe rugzenten, außerdem, wenn bedarf, alle vierzehn tage. Z u s t ä n d i g k . : für alle strafbare sachen (mord, waffengeschrei, diebstal, notzucht, fließende wunden u. schmähreden), bezüglich mehrerer Ortschaften auch für sonstige händel. R a t h o l e n u. A p p e l l : beim W. brückengericht. O r d n . : Jul. Zentb. f. 260—286; Ger. Karist. 187, 4 (16. jh.); G. K. 246, 5 (1575); G. K. 230, 5 (1589). G e s c h i c h t e : 823 die kais. Schenkung der Karlburg bestätigt, Wirt. 1,87. 1318 die hochstifte Mainz u. W. ernennen ie fünf ihrer ambtleute zur abwandlung der in ihren landen vorfallenden untaten. W. zu Hohemburch, K a r l s t a d , Arnstein, Werneck u. Broyselsheim, M. B. 39, 86. 1338 erhalten die von Buheler (Bühler) das recht, nur, was einem an den hals geht, rügen zu müssen, Standb. 580, sub Homburg. ') Sommerberg 1731 bei zent Aura-Trimberg.

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1406 vertrag mit Bickenbach, wonach die orte Carlsbach, Gössenheim, Bühler, Sachsen, Wernfeld u. Alsberg bis zur Zahlung von 650 fl. von der zent K. gefreit werden, 1. div. 11, 128. 1494 berichtet der zentgraf über die zentpflicht des dorfes Carlburg an den bischof, Misz. 2501. 1497 wird Carlburg von allen fällen, außer was mord, diebstal u. notzucht antrifft, gefreiet, Standb. 589, sub Carlstatt. 1512 werden Ordnung u. herkommen nach "W. gesandt. 1521 wird ein neuer steinerner galgen erbaut u. die kosten auf die zentverwandten geschlagen. 1575 berichten keller u. zentgraf über gebrauche u. herkommen an den bischof, Misz. 2501. 1589 differenzen mit Wertheim u. Yoit v. Rieneck wegen der zent zu Laudenbach, 1. div. Jul. 849. 1696 tauscht W. eine mühle des Kottwitz von Aidenbach bei Carbach gegen ein schlößlein zu Mühlbach ein u. behält sich die zent bei beiden vor, 1. div. 48, 85. 1715 bericht über das gefängnis zu C., admin. 7498, 389. 1728 tauscht W. Kleingemünden gegen Salzberg u. Buchenberg ein unter vorbehält der zent, 1. div. 57, 140. 1734 gestattet der bischof, daß das stift Neumünster einen teil des zehenthofs zu Gambach an sich bringe unter vorbehält aller jurisdiktion für W., 1. div. 58, 43. (1317 wird K. an das domstift verpfändet, Hohenl. 2, 183; 1339 verkauft B. v. Grumbach s. leute im amt K. an W., M. B. 40, 243, 1383 Bickenbach, M. B. 45, 417; 1404—1406 sind Stadt u. amt an die Schweigerer verschrieben, 1. div. 7, 249 u. 2, 53, 1435 amtmannsweise an Thüngen, 1. div. 5, 230;. 1494 werden Stadt u. amt endgültig zurückgelöst, 1. div. 16, 137; jahrmarktprivil. 1438 u. 1507, 1. div. 5, 285; 19, 415; stadtgerichtsordn., 16. jh., Ger. Karist. 182, 4, 1590 (mit der Gemündener ident.), Salb. 80, 160. Lit: Hoernes, Gesch. v. K.)

Die zehent zu Karlstat. (Anf. d. 15. jh. Misz. 3548.) Zu wissen, das es von alter uf der zehent zu Karlstat herkomen ist, das ein ieder, der do eelichen worden ist u. in der dorfer einen sitzt, das do mit der rüge an die zent gehöret, das der schulteis u. die dorfmeister eins yden dorfs einen solchen zur nesten rüge altzeit furbringen oder sprechen u. offenbar sollen, das sie einen neuen oder jungen eemann by ine haben, der sei erst zu hause komen, den wollen sie uf die nesten rüge darnach für gericht brengen, zent-

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recht mit ine zu thun. u. so sie dan komen u. denselben brengen, es sei einer oder mere, so fregt ine der zentgrave, ob er willen habe, sich mit sinen nachbauren zu begeen, so antwort er ja. so legt ine der zentgrefie den eid aus u. spricht: so wirstu globen u. zu den heiligen swern, mynen hern ein nachvolge zu thunde, als dick du des mit dinen nachbauren ermant wirst, u. das gericht zu suchen u. zu rügen, als von alter herkomen ist etc. das muß ein ieder tun. Item so dann ein rüge geboten wirt u. die menner für gericht komen u. ir rüge tun sollen, so fregt sie der zentgreff bei iren eiden, die sie an das gericht getan haben, das sie rügen, was rugbar ist, ein warheit für ein warheit u. einen leymut für einen leymut, als von alter herkomen ist. so rügen sie dann, sovil sie wissen. Sequitur modus, so man einen dyp oder schadbar mann verterben wil. Item zum ersten, wann man das gericht gehegt, so lossen ine die schepfen darnach fragen mit fursprechen, dweil man eym kleger ein gochgericht macht, was er den schepfen u. dem gericht pflichtig sei. also haben die schepfen geteilt, der kleger solle dem zentgreffen u. dem butel u. den schepfen ein gut imeß geben. Item der kleger hat den zentgreffen gebeten umb einen fursprechen u. umb einen werner. Item der kleger hat ime darnach lossen fragen, wie er in warnen solle; also teilt der schepf, er sol ine warnen uberstille u. uberlaut, also das er für ine nit reden sal. Item der kleger leßt ime darnach fragen, ob es ime verzogen wurde oder abgebeten, das es ime icht schaden brecht, also haben die schepfen geteilt, verzihe es ime der richter oder das es im abgebeten wurde, so solt es dem kleger kein schaden brenge. Item der kleger hat ime darnach lossen fragen, ob es im an seilen gebrech oder an keinerlei, das er zu dem schadbarn man haben solte; wie dick er das wandelt solt habe, so sol man in es loßen wandel als dick, als er sein bedarf, das sprechen die schepfen zu recht. Item der kleger hat im darnach lossen fragen, wie man den schadbarn man aus dem stocke brenge. der schepf hat geweist, der butel solle den dyp aus dem stock neme u. solle in dem kleger geben u. der kleger solle ime die hende binden u. soll im des in die hende binden, das er gestolen hat.

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Item der kleger hat im darnach lossen fragen, wie man ine beschreien solle, der schöpf hat geteilt, wenn der butel in gegeyt, so sullen die kleger ine drei stunt beschrien vor dem stocke u. drei stunt unter dem tore u. drei stunt vor der zente, ee er zu der zent kumpt. Item der fursprech leßt im darnach fragen, was der kleger dem fursprechen u. dem werner schuldig sei. der schepf hat geteilt, das der kleger solle geben dem fursprechen \ lb und dem werner £ lb. Item der zentgreffe leßt im darnach fragen, ob gebrechenhaft wer an stocken oder am galgen, wer das solle lossen machen, also teilt der schepf, das die hern sollen den stock u. den galgen lassen machen, u. der zentgreff solle alle zymerleuten gebiten, die im ampt sein, was der ist, die sullen den galgen machen; darumb nemen die hern die busse. Item der zentgreffe hat im darnach lossen fragen, wem das gestolen gut zustee. der schepf hat geteilt, das gestolen gut solle eym kleger wider werde oder sei. Item der kleger hat im darnach lossen fragen, ob er siner frunde nit gehaben mochte, die in im hülfen berechten, ob er in allein berechten mochte, der schöpf hat geteilt, der kleger solle einen eit swern, das er siner frunde nit gehaben mage, u. sol darnach sechs eide sweren über den schadbarn man, das im wissen und kunt sei, das der schadbar man im das gestolen habe, des er ine zihe, u. sol darnach den sibenden eid sweren, das er sechs eide sein reine u. nit meine. Item ist es, das des klegers furspreche begert, des andern fursprechen zu eym werner, also hat der schepf geweist, die fursprechen sullen bede sten yder an seiner stat, der zentgreffe solle im einen andern leube. Item der kleger leßt im darnach fragen, weme der schadbar man gleich stee. also hat der schepf geweist, man solle im die äugen verbinde, so stee er einem dibe gleich. Item der cleger leßt im darnach fragen, wer im die äugen verbinden solle, also hat der schepf geweist, der butel solle im die äugen verbinden mit seiner kappen und sulle der kappen das hinter herfure keren. Item der kleger leßt im darnach fragen, seintdenmol er dem gericht gnug hat gethan, wie man im richten u. helfen sulle. also hat der schepf geweist, man soll in urtel. Knapp, Würzburger Zent. I.

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Item man leßt den schadbar man fragen, ob er den kleger der eide erlossen wolle umb gotes willen, so lest im der kleger darnach fragen, seintdenmol der schadbar man dem kleger des rechten erlassen hat, ob der kleger dem gericht icht ein genüge getan habe, also teilen die schöpfen, dweil der schadbar man den kleger des rechten erlossen habe, der kleger hab dem gericht gnug gethan. Modus, so man y m a n t s nrteil wil. Item man sol im helfen vom herzogtum, von myn hern von Wirtzpurg, von unsern hern des capitels, vom voyt, vom zentgrafen, von schöpfen und vom lantvolk gemeinglichen. Item man sol ime gebiet sinen hern und frunden, ob ine ymant versprechen wolle. Item ich urteil im sein lantrecht. item ich teile sein frawen zu einer witwen. item ich teile sein kint zu weisen, item ich teile das eigen sinen kinden. item ich teile das lehen den hern. item ich teil, das man ine sal ausweisen, item ich teile, das man ine sol leuben an allen steten; do ein ieder biderman fryde u. gleit hat, do sol er keins haben. Item ich teile, wue man in begrifft, das im der nest richter sol helfen, item ich teile, wer den kleger haßt, der hat der hern hulde nit. item ich teile, daß man das gezeuggelt sol geben. Modus a u s dem urtel. Item man sol im sein lantrecht wider geben vom herzogthum, von myn hern von Wirtzpurg, von unsern hern des capitels, vom voyt, vom zentgrafen.

Carolstatt, die zwölfte zent. (Jul. Zentb. f . 260—286.)

In diese zent gehören mit der f r a i s c h l i c h e n und zentbarlichen obrigkait nachvolgende flecken, dörfer und ort. Carolstatt, Mülbach, Gambach, Carolburg,

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Wiesenveit, dise alle gehören mit höher und nider Hausen, obrigkait meinem genedigen fursten und Retterßbach, herren von Wirtzburg allein zue. Rohrbach, Dudenbrunn, Himelstatt, Erlbach, die höve. Eussenheim, gehören an die zent Carolstatt und sonsten mit der nidern obrigkait den herren des capitels Aschveit, zum domb zu Wirtzburg zustendig. Stetten, gehören an die zent Carolstatt und sonsten mit der nidern obrigkait in die dombprobstei gen Wirtzburg. Bonlandt, gehören alle an die zent Carolstatt und sonsten Hölerich, mit der nidern obrigkait denen von Thüngen zuHeßdorf, stendig. Heßler, Stainbach, gehört an die zent, sonsten Marthin Voiten von Rieneckhe zustendig. Massenbug, gehören alle in die zent und sonsten den grafen von Eisenberg mit der nidern obrigkait zustendig. Hoffstetten, bei des zentknechts belohnung befindet sich ein vertrag, daß dise dörfer ime knecht jerlich etlich Halßbach, pfenning geben sollen. Ursprüngen, sambt der muelen dabei, Grünsfelt genant, gehört an die zent, sonsten mit der nidern obrigkait den Voiten von Rieneckhe. Nota: uf mitwochen nach Thome anno etc. 1545 hat Philips Soldan Veit angezaigt, Ursprüngen gehöre in die zent Carolstatt, geb auch sein gerechtigkeit, daran er und sein bruder kein einred haben. Die höve, genant zu Stadelhoven, gehören mit der hohen obrigkait an die zent, mit der nidern obrigkait jetzgemelten Yoiten. Der hove zum S c h ö n a r t z , auch gen Carolstatt zentbar, den herren des dombcapitels zu Wirtzburg mit der nidern obrigkait zugehörig. G e n n f u r t h ist ein wuestung, Wirtzburg allein mit geboten und verboten zustendig; seind Weingarten, ecker und wiesflecklein, weit ausgetheilt, so die >zu Carolstatt, Gambach, Harbach, Clainwernfeld, Schonderfelt, Bolßmunster, Massenbug und andere innen haben, etzliche wiesfiecklein und gemein recht nutzet ein keller zu Carol42»

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statt und gibt jerlich uf die fürstlichen Wirtzburgischen chammern an beeth davon acht gülden und haben die herren zum Neuenmunster zu Wirtzburg rocken, wein, heu und clainzehent, geben auch gült in das closter Schonaw und zins Sebastian von Weingarten. Ferner stehet im alten weisthumb wie folgt: item alle die herrligkait und recht, die meine genedigen herren in dem dorf Gambach haben, die haben sie als volkommenlichen auch zu Gennfurth und meine herren des capitels von ires ambts wegen zu Carolburg seind vogt und herren zu Gennfurth über wasser, weide, holz und heide und haben steür und beethe aldo und zu gebieten und zu verbieten in felde und in dorfe und sonst niemands anders. Item Gennfurth gehöret auch an das Stattgericht gen Carolstatt, als Gambach und seind in allen geboten und verboten als bürgere zu Carolstatt. Sommerberg seind zwai hausgeseß, ist erbgut; wo aber mehr erben dann zwen des orts weren, werden mit gelt abgelegt, haben ir gemain recht zu Halßbach, seind schuldig, ir pflicht an die zent Carolstatt gleich denen von Halßbach in allen feilen und puncten zu thun; werden ir rüg auch durch die von Halßbach angezaigt, gehören mit der vogteilichen oder nidern obrigkait an das haus Schönrain. Carolspach, welcher gestalt dise siben dörfer an die Gossenheim, zent Carolstatt gehören und wie es sonst Bueler, damit ein gelegenheit, bescheinet sich Sachßen, aus nachfolgendem bericht; Genediger fürst und herr, euer fürstS r o ß " 1 Wernfelt, lichen genaden haben uns jüngsten geClein- J nedig bevehlen lassen, daß euer forstAlßberg, lichen genaden bevelch nach wir erkundigunge pflegen solten, wie es jetzund diser zeit mit den dörfern Carolspach, Gossenheim, Bueler, Sachßen, Wernfelt das groß, Wernfelt das klainer, und Alßberg, so an die zent Carolstatt gehörig, ein gelegenheit hab und gehalten werde, hierauf sollen euer fürstlichen genaden wir underthenig nicht verhalten, daß, wie wir von alten leuten bericht, auch die zeit wir ditz orts in euer fürstlichen genaden diensten, gewesen, die nider obrigkait angeregter dörfer uf euer fürstlichen genaden haus Hohenberg an der Wehm gehörig gewesen, do auch ein übelthettige person in bemelten dörfern einem gefangen worden, wie es dann in

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sechs jähren zum aüdern mal geschehen, hat euer fürstlichen genaden ambtman uf Hohenberg erstlichen euer fürstlichen genaden irer ubelthat wegen bericht gethan und seind die verhafte volgends, wofern sie peinlich gerechtfertiget, uf euer fürstlichen genaden bevelch anhero gen Carolstatt gefurt und dann rechtlich gegen inen verfahren, desgleichen sonst andere ambtssachen mit hohen und nidern bueßen werden durch einen ambtman des orts zu Hohenberg wegen euer fürstlichen genaden gestrafft, so euer fürstlichen genaden zustendig. Wir haben auch in alten zentbüchern nachgesucht, befinden aber ganz kein rügen, so an der zent Carolstatt von angedeüten dörfern einem were gerügt worden, können also euer fürstlichen genaden hierüber nit berichten, in was feilen sie zentbar sein, welches euer fürstlichen genaden wir in underthenigkeit zum gegenbericht nicht verhalten sollen. Datum Carolstatt, den tag Luciae anno etc. 75. Euer fürstlichen genaden underthenige gehorsame und ganz willige keller Daniel Pfister zu Carolstatt und Barthel Herolt, zentgraf daselbst. wie dise siben dörfer etwan der zent Carolspach, gefreiet gewesen: Gossenheim, Wir Cunradt und Dieterich, herren zu Bueler, Bickenbach, bekennen an disem briefe Sachßen, und thun kunt gen allermeniglichen für 2 , r 0 ß " ) Wernfelt, uns und alle unsere erben: als der hochCiain- J wirdig furste und herre, unser genediger Alßberg, herre, herr Johanns, bischof zu Wirtzburg, dise hernachgeschriebene dörfere und die leüte itzunden darin gesessen und die auch zu zeiten hernach darin sitzen werden oder wohnen, mit namen Carolspach, Gossenheim, Bueler, Sachßen, Wernfelt das größer, Wernfelt das minder, und das dorf Alßberg, die uf die zente und gerichte zu Carolstatt gehen und gehören und bisher darauf gegangen sein, gefreiet hat, also daß sie mit der ehegenanten zente nichts sollen zu schicken haben, als lang bis daß der vorgenant unser herre, seine nachkommen und stifte uns vorgenanten oder unsere erben die sibenthalb hundert gülden, die sie uns schuldig sein, bezahlt haben. (folgt der schuldbrief bisch. Joh. v. W. d. d. 1446, sontag iudica.)

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W i e v i l schöpfen an diser zent sitzen und aus w e l c h e n d ö r f e r n . An diser zent sitzen sechzehen schöpfen, die geben nachfolgende dörfer. G a m b a c h gibt 2 zentschöpfen Carolburg 2 dise alle sind erbschöpfen. Rohrbach 1 Grünsfelt, die muel 1 zentschöpfen bei Ursprüngen 2 diß seind jahrschöpfen; undwieStetten 2 woln im alten weisthumb stehet, Eüssenheim 2 daß sie auch erbschöpfen geAschveit 2 wesen, wollen sie doch dessen Wiesenveit 1 anjetzo nit gestendig seint. Himelstatt H a u s e n , ist also vor alter herkommen, daß alwegen ein schöpf von gemeltem dorf Hausen soll zu Carolstatt hinder der zent gegenwertig stehen, uf daß, ob es eines schöpfen gebrüche oder mangelte, so man niemands urtheilen solle oder sonsten Sachen vorhanden, daß derselbig von Hausen, so er durch den zentgrafen gefordert, solle nidersitzen und die notturft helfen handien, damit auch die zahl der schöpfen erfüllet werde, und diser ist ein erbschöpf und würd der lößner genant. W i e und in wes n a m e n die s c h ö p f e n zu p f l i c h t e n a n g e n o m m e n werden. Wan ein jahrschöpf sein zeit an der zent ausgesessen oder ein erbschöpf mit tod abgangen oder sonst zu sitzen untüchtig oder ufgetrieben wurdet, so ist die gemainde des dorfs, der ausgesessen, abgangen oder ufgetrieben schöpf gewesen, uf ermahnen des zentgrafen zu Carolstatt ein andern tüchtigen ehrlichen man mit vorwissen sein des zentgrafen zu erwehlen, ime den zu benennen, zu presentieren und furzustellen schuldig; der nimbt alsdan den oder dieselben zu pflichten an anstatt und von wegen meines genedigen herren von Wirtzburgs und eines ehrwürdigen dombcapitels daselbst in form wie folgt: (schöpfeneid.) Von der s c h ö p f e n belohnung. Ein ieder müller zu Grünsfelt bei Ursprüngen gelegen ist schuldig, dem alten herkommen auch ainem im 1553. jähr ge-

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sprochenem urtheil nach sein leben lang (do er änderst darzn täglich und unverleümbdt) an der zent zu sitzen; die ist bemelter muel gerechtigkeit und hat darumb von niemands kain belohnung. Wo aber ein muller an der zent zu sitzen nit qualificirt oder tugJich wehre, alsdann sollen die inwohner zu Ursprüngen, so wie oben gemelt, ohne mittel zentbar einen aus inen, der zum schöpfenambt qualificirt, an die zent schicken, deme der Grüensfelder muller darumbe sein belohnung zu geben verbunden, und das seind sie zu thun schuldig, inmaßen ich das in alten berichten befunden. Gambach, geben aus der gemein alle vier hohe oder ruggericht, iedes besonder bedem schöpfen zusammen einen thaler zu verzehren, macht jerlich vier thaler. Carolburg, geben auch aus der gemeind alle und iedes hohe oder ruggericht iren beden schöpfen zusammen ein thaler. R o h r b a c h , geben dem schöpfen aus der gemainde iedesmals, so er an die zent erfordert, sein zehrung. H a u s e n , gibt aus der gemainde, was der zentschöpf oder lößner iedesmals, so er an die zent erfordert, wofern nit peinliche Sachen vorhanden, verzehret. Stetten, geben iedem schöpfen durchs jähr ein gülden, darzue wflrd bezahlt durch die gemaind, was sie bede uf die vier hohe oder ruggericht verzehren, seind auch huet und wachfrei im dorf. E ü s s e n h e i m , geben iedem schöpfen jerlich ein gülden zu belohnung, darzu bezahlt die gemain im jähr, was an zehrung uf die vier hohe oder ruggericht uf bede schöpfen gehet; seind auch dienst und fronfrei, er sei ein bauer oder söldner, doch nit lenger, dann des jahrs, so er an die zent gehet. Aschveit, gibt iedem schöpfen durchs jähr ein gülden und sonst nichts mehr. Wiesenfelt, geben iedem schöpfen ein gülden zu lohn ein jähr lang, wachen und dorfhüeten seind sie auch frei. H i m e l s t a t t , hat in der gemaind zwai flecklein wiesen iedes uf ein viertel, dieselben braucht und nutzt ieder schöpf des jahrs; darzu bezahlt die gemaind im jähr, was an zehrung uf die vier hohe oder ruggericht uf den schöpfen gehet, ist fron und wachfrei durchs jähr. Und ist hieneben zu merken, daß alle und iede gemelte schöpfen sich von solcher besoldung uf die gewonlichen hohe rüg oder andere gericht zu verzehren schuldig, es wer dann sach, daß sie in pein-

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liehen Sachen oder andern feilen weiter und mehr, dann die angezaigten vier hohe oder gemaine vierzehntägige zentgericht vermöchten; alsdann wo ein sonderbarer cleger vorhanden, wer derselbig cleger sie zu verzehren schuldig, wie dann ebenermaßen mein genediger fürst und herr von Wirtzburg uf die peinlichen rechtstäge die zehrung für die schöpfen bezahlet. Sonsten haben diejenigen, so bei nehmung des leibzeichens sein, ieder ein gülden, wie hernach folgen wurd. Von zentpflicht aller zentverwanten. Alle junge menner oder andere, so sich in nachfolgenden dörfern, und höven heuslich zu wohnen niderthun oder der enden wohnen wöllen, als Mulbach, Gambach, Carolburg, Wiesenfelt, Hausen, Retterßbach, Rohrbach, Dudenbrun, Himelstatt, Erlbach die höfe Eüssenheim, Aschveit, Stetten, Bonlandt, Hölerich, Heßdorf, Heßler, Stainbach, Massenbug, Hofstetten, Halßbach, Ursprüngen, die höf, genant zu Stadelhoven und der hofe zum Schönartz, auch Sommerberg seind pflichtig, an die zent zu geloben und schweren; und ist bishero, solche zentpflicht zu thun, von keinem waigerung beschehen. Und ist es disfals bis dahero also gehalten worden, daß uf die hohgericht nach geschehener rüg Schultheiß und dorfmeister eines ieglichen dorfs durch den zentgrafen ermahnet und gefragt, ob neue eheleüt und neüe nachbarn vorhanden seind; und so alsdan deren entgegen, werden die mit schuldiger pflichte angenommen und vermahnet in form und maß, wie folgt: E r m a h n u n g des zentgrafen. Ich ermahne euch ein iedern in Sonderheit bei euren aiden und pflichten, so ir dem hochwirdigen meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg gethan habt und zu thun schuldig seid, daß ir irer fürstlichen genaden zentrecht alhier wolt helfen schützen und handhaben mit nachfolgen und raisen, es sei bei tag und nacht, zu wasser und zu lande, wie es sich begeben und ir gemahnet möcht werden, dieselbe helfen mehren und nicht mindern, gleich andern nachbarn eure rage, so ir erfahren werdet, es sei mord, waffengeschrai, dieberei, notzucht, Scheltwort, fließende wunden, wie sich dergleichen verlaufen und zutragen möchte, daß ir solches an orten und enden, wo sichs gebüeret und von alters herkommen, zu ieder

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rechten und gebürlicher zeit wolt ragen vorbringen und anzaigen, nichts darunter oder darneben verschweigen und euch in solchem allem gehorsamlichen erzaigen und verhalten und, do ir an die zent ermahnet, recht geben und nehmen, sich auch ein ieglicher, do er unrecht ergriffen, der bueß und peen darüber wissen vor schaden zu hüeten ohn gevehrde.. Solchen aid n a c h f o l g e n d s und vorgemelt muessen alle z e n t p f l i c h t i g e m e n n e r in iedem dorf in der Ordnung angezaigt nach b e s c h e h e n e m angeloben mit u f e r h o b e n e n fingern schweren. Als wie ich mit worten underricht bin, hab ich wol vierstanden, darüber auch mein treu an richterstab geben und angelobt hab, will solchem allem also stet, vest und unverbruchenliohen und getreülichen nachkommen, also wahr helf mir gott und die heiligen. Was iedes dorf an diser zent zu rügen, zu verrechten und zu verbüeßen schuldig. Desgleichen, was für sachen an den dorfgerichten a u s g e t r a g e n werden. Die burger zu Carolstatt (wiewol sie mit der fraisch und den peinlichen sachen ohne mittel an dise zent gehören, auch die daran zu verrechten schuldig) rügen an der zent nichts, wie dann auch fließende wunden und schmachreden, wo die nicht durch ein ambtman oder keller gestrafft oder verglichen werden, an irem stattgericht verrechtet und die schmachred dem fürstlichen mandat nach zehen gülden gestrafft und meinem genedigen herren von Wirtzburg verrechnet werden; die fließend wunden aber verbueßt man mit vierzig pfund, das halb meinem genedigen herren und halb dem gericht gehört. Nota: ieder zentverwanter in allen folgenden dörfern ist die zentbare feil und sachen, so sich in seinem dorf oder mark begeben, seinem schultheisen, schöpfen oder bauermeister anzuzaigen schuldig, damit er dieselbige ufs künftig hohgericht sovil desto besser melden und ragen könne. Wiesenfelt, rügen viermal im jähr, so inen das durch den zentknecht oder buttel geboten, nemlich fließende wunden, mord, waffengeschrai, diebstal und schmachreden.

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Ünd wo einer in angeregten rügen und feilen an der zent bueßfellig erkant, der maeß solches frevels halben über die bueß, so an der zent gefallen, sechs pfund gelts an das haus Rotenfelß und einem ieden schöpfen am dorfgericht zu Wiesenfelt drei pfenning erlegen. Do ainer sonsten zum andern zu clagen, der mueß das am dorfgericht zu Wiesenfelt anhengig machen und wo der verlustigt sich des urteils beschwert, hat er macht an die zent Carolstatt zu appelliren, doch uf sein costen. Item das haus Rotenfelß hat zu Wiesenfelt ainen aignen Schultheißen und was also der orts am dorfgericht bueßfellig erkant, wurd demselben Schultheißen, meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg uf das haus Rotenfelß zu verrechnen uberantwort und ist die klainest bueß zu Wiesenfelt funfzehen pfenning und iedem schöpfen drei pfenning. H i m e l s t a t t , rügen im jähr viermal, waffengeschrei, fließende wunden, diebstal, notzucht und schmachreden uf warheit. Was sonsten für nachbarliche hendel oder irrung furfallen, die werden an irem dorfgericht furbracht und werden die frevel mit sechs pfund meinem genedigen herren, dann ainem gericht mit siben schillingern zu straff heimbgewiesen. Rohrbach rügen viermal im jähr, nemlieh diebstal, waffenHausen geschrai, mordgeschrai, notzucht, fließende wunden Dudenbrun und schmachreden, haben kein dorfgericht, tragen ire geringe und unzentbare nachbarliche hendel und irrungen für den ambtleüten zu Carolstatt aus. E u s s e n h e i m 1 rügen im jähr viermal, waffen, mordgeschrai, Schönartz J diebstal, notzucht, fließend wunden und schmachreden. Was sonsten nachbarliche irrungen anlangen, werden nach gestalt mit der höchsten bueß mit vierzig pfünd, mit der geringsten mit sechs pfund den herren des dombcapitels zu Wirtzburg und einem gericht halber am dorfgericht zu Eussenheim gestrafft; welcher auch in Sachen ime vom dorfgericht auferlegt seumig erscheint, wurdet umb funfzehen pfenning gestrafft, einem gericht verfallen. A s c h v e i t , rügt, wie Eüssenheim und was für überbracht daselbst geschieht, gehört auch alles an die zent. Andere Sachen werden an irem dorfgericht verglichen und ist die höchst bueß zwainzig pfund, den herren des capitels und iedem

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schöpfen vierzig pfenning. die mittelbueß ist sechs pfund, den herren des capitels und iedem schöpfen drei pfenning. die seumbueß dem schultheisen fnnfzehen pfenning und iedem schöpfen drei pfenning verfallen. Stetten, die inwohner daselbst rügen an der zent im jähr viermal, waffen, mordgeschrai, fließende wunden, schmachreden, diebstal und notzucht. Was aber andere frevel, werden am dorfgericht daselbsten mit siben pfund sechs pfenning gestrafft; gebärt dem herren dombprobst zu Wirtzburg zwei pfund, den herren des capitels zwei pfund, denen von Thungen zwei pfund und dem gericht ein pfund sechs pfenning. Retterßbach, rügen im jähr vier mal, nemlich mord, waffengeschrai, diebstal, notzucht, fließende wunden und schmachreden, haben kain aigen gericht und gehören an das dorfgericht zu Wiesenfelt. Ursprungjen, rügen im jähr viermal, diebstal, mord,' waffengeschrai, notzucht, fließende wunden und schmachreden. Ebenermaßen und in gleichen feilen würd durch die von Ursprüngen gerügt von Stadelhoven wegen und dise rügen seind die zu Ursprüngen nit allein dem uralten herkommen nach an die zent zu bringen schuldig, sondern es vermag es auch das alt weisthumb zu Carolstatt, daß ernante von Ursprüngen solches selbst an der zent bei dem aid behalten haben, welches beschehen am donnerstag nach Yalentini anno 1414. Massenbug, rügen im jähr einmal uf sanct Michaelis, nemlich mord, waffengeschrai, diebstal, notzucht, fließende wunden, glieds dief oder lang und schmachreden, und ob das wehre, daß man uf der zent zu Carolstatt ein schadbarn man hett, den man verderben solt, das soll man inen gebieten, daß sie darkommen; will man dann ein rüg von inen haben, so sollen sie auch rügen, wie vorgemelt, ohne gevehrde. dieses alt recht und gewonheit haben sie verschienes 1406. jahrs am sechsten feiertag nach Bartholomei selbsibend an der zent zu Carolstatt erhalten. Was andere nachbarliche irrungen erlangen, werden am dorfgericht, so da von den nachbarn Massenbug, Hofstetten und Halßbach zu Schönrain gehalten, gerügt und ist die höchste bueß an demselben gericht sechzehen Schilling, die klain bueß fünf Schilling; gefallen von der höchsten bueß irer herrschaft den von Eisenberg zehen Schilling, dem gericht sechs Schilling, die klain bueß bleibt

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einem gericht und seind einem landknecht zu Carolstatt funfzehen pfenning jerlichen ewig zu geben schuldig inhalt eines alten hernachfolgenden Vertragbriefes. Hofstetten, ragen im jähr einmal alle Michaeli mord, waffengeschrai, diebstal, notzucht, fließende wunden, glieds tief oder lang und schmachwort. Doneben ist zu merken, daß die zu Hofstetten im jähr 1404 selbsibent uf der zent Carolstatt mit dem aid behalten haben, daß sie im jähr nur einmal zu der rüg uf der zent zu Carolstatt gehen und ragen sollen, wie vor alter ist herkommen, daß sie auch der zent sollen nachfolgen. Halßbach, ragen im jähr dreimal, nemlichen den ersten donnerstag in der fasten, so rugzent angesetzt würdet, und in octava corporis Christi und uf donnerstag nach Michaeli; und seind diß die feil, so sie ie und allwegen und noch geragt, mord, waffengeschrai, diebstal, notzucht, schmachwort und fließende wunden, glieds lang und tief, desgleichen weil die zu Sommerberg ir gemain recht zu Halßach haben, wurd dasienig, so sich daselbst zentbars begibt, durch ernante zu Halßbach an der zent auch angezaigt und geragt. Stainbach, ragen im jähr dreimal, diebstal, mord, waffengeschrai, notzucht, fließende wunden und schmachwort, haben kein aigen gericht, gehören an das dorfgericht gen Wiesenfelt. B o n l a n d t , ragen im jähr dreimal, wallen, mordgeschrai, diebstal, notzucht, fließende wunden, glieds tief oder lang. Und do ainer den andern ein dieb schülte, seind sie gestendig, solches an der zent zu ragen; do aber einer den andern einen Schelmen schülte, wollen sie, solches gehöre an ir dorfgericht, alda die höchst bueß funfzehen pfund, den junkern zehen pfund, dem gericht fünf pfund gehörig, aus dem bericht, so Daniel Pflster, keller, und Barthel Herolt, zentgrafe zu Carolstatt, dises 1575. jahrs im monat novembris über das ailfte fragstuck gethan. Heßdorf 1 seind von altershero zu ragen schuldig, wie sie Hölerich J auch noch uf dise zeit im jähr dreimal ragen mord, waffengeschrai, diebstal, notzucht, fließende wunden, glieds tief oder lang, auch schmachwort. doch wollen sie jetziger zeit kaine andere schmachwort nit ragen, dann so ainer den andern ein dieb schülte; die andern injurien vermainen sie an ihrem dorfgericht auszutragen, ob sie dessen befugt, kan ich nit wissen, und haben dise

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bede dörfer ein gericht miteinander, wurd mit der daran gefallenen bueß allerdings gehalten, wie bei Bonlandt. Und ist hiebei nit zu umbgehen, daß die inwohner zu Bonlandt, Heßdorf und Hölerich obberurts jahrs, als sie irer schuldigen rüg halben gefragt worden, auch dise anzaige gethan, daß die von Thungen ire junkern nicht gestatten oder zugeben wöllen, daß die ledige oder unverehelichte knecht oder baurensöhne, so noch nicht zentpflicht gethan, schlegerei oder anderer mutwilliger verbrechung halben, so sie in gemelten dörfern erwecken oder verursachen, an der zent zu verrechten erscheinen, so doch solche ding rugbar seien, auch von alters iederzeit an der zent gerügt worden, aus welchem seer vil mutwillens erfolgte, dann sich dergleichen häderische personen darauf verließen und sich dessen überhüben, auch mehr macht hetten, dann andere gesessene nachbarn daselbst, darumb daß sie der straff, ob sie schon freventlich handelten, entpfielen, welches inen den nachbarn beschwerlich, auch durch den zentherren zu abbruch der zentgerechtigkait und altherkommen nit zu gesehen oder gestatt werden solle. Heßler, seind nach sag und ausweisung der alten zentbucher zu Carolstatt an der zent zu rügen schuldig, nemblich diebstal, mord, waffengeschrai, notzucht, fließend wunden und schmachwort, welche feil vor der zeit durch sie an die zent rugweis angebracht worden, aber jetzo widersetzen sie sich dessen, gut zu vermuethen, daß es aus anweisung irer junkern geschehe. Carolburg, rügen im jähr an der zent einmal uf iren kirchweiweltzen tag, nemlich mörderei, diebstal und notzucht; und dise drei feil verrechten und verbueßen sie an der zent. aber sonst alle andere Sachen, es betreff Scheltwort, fließend wunden, schuld, Scheden etc. was dergleichen geringer feil mehr sein möchten, wo sie von einem ambtman oder keller in der gute nicht verglichen, haben sie ie und alwegen und noch an irem dorfgericht verrecht und ausgetragen. sie haben auch ein Privilegium, daß sie der zent Carolstatt sunsten gefreiet sein, dessen datum stehet 1378, und ist inen etwan durch bischof Gerharden- von Schwartzenberg gegeben worden, welche befreiung hernach durch etliche regierende bischove, sonderlich aber durch bischof Lorentzen (wie in contr. Laurenti 1 fol. 21 zu sehen) conflrmirt und bestettigt worden in form, wie folgt: Wir Lorentz von gottes genaden, bischove zu Wirtzburg und herzöge zu Francken, bekennen öffentlich mit disem brief und thun kunt

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allermeniglich, daß wir solche genad und freiheit, die unser vorfahren selige löblicher gedechtnus unsern lieben getreuen schultheisen, dorfmeistern und gemainde in unserm dorfe Carolburg gethan und gegeben hand, daß dieselben umb keinerlei Sachen an unserm zentgericht zu Carolburg antworten sollen, dann umb mord, diebstal und notzucht, als wir des eigentlich underricht worden sind, angesehen und haben also aus genedigem willen den obgemelten den unsern in unserm dorf Carolburg, so jetzt daselbst sind, kunftiglich sein werden, von irer undertheniglichen bitt wegen solche genad und freiheit, als vorgeschrieben stehet, erneuert und bestettigt, erneuern und bestettigen ine die mit craft ditz briefs und wollen auch, daß sie furbaß uf die obgenanten zent umb kainerlei sach, dann umb mord, diebstal und notzucht geladen und geheischen sollen werden, und ob es sich begebe, daß sie iemand darüber lüde, beclagt oder urteil uf sie behielt uf der obgenanten unser zent anders, dann umb die obgenanten drei stuck, solch laden, heischen oder urtheiln sollen wider die obgemelten unser genad und freiheit weder craft noch macht haben und den gemelten den unsern in unserm dorf Carolburg keinen schaden bringen oder fügen weder gegen unserm zentgrafen oder zentgericht noch gegen den clegern. und ob iemand icht zu inen zu clagen hett oder gewönne umb andere Sachen, dann als vorgeschrieben, do sollen sie gerecht werden vor unserm Schultheiß zu Carolburg und unserm dorfgericht daselbst, als das herkommen; und des soll auch ieglichem cleger schleüniglichs rechten verholfen werden, alles ohn gevehrde. und des zu urkund ist unser insigel an disen brief gehangen und geben am mitwochen nach dem sontag cantate nach Christi unsers lieben herren geburt vierzehenhundert und darnach in dem siben und neunzigisten jähre. G a m b a c h , rügen nichts an der zent, gehören an das Stattgericht zu Carolstatt, seind in allen geboten und verboten als andere bürgere zu Carolstatt. und ob ein inwohner dessen orts seiner nachbaren ainen gen Carolstatt an die zent lüde, als dick das beschicht, mueß derselbig meinem genedigen fursten und herren sechs pfund verbüeßen; dann sie sollen miteinander am Stattgericht, was nicht maleiiz, sonder andere händel antrifft, recht geben und nehmen, aber malefizsachen seind sie ohne widersprechen an der zent zu verrechten schuldig. Sie (die zu Gambach) haben auch uf ir aide erthailt und zu recht gesprochen, daß sie nur einmal im jähr uf iren kirchweiweltzentag, den negsten nach sanct Bertelmeßtag

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einen keller zu Carolstatt, so er solches von inen begert, anzaigen und rügen sollen alle nötliche waffengeschrai, wissentliche dieb, fließende wunden, notzucht und schmachreden und dieselben stuck hat mein genediger fürst und herr zu bueßen und zu straffen und sonst niemand, nemblich fließende wunden mit zwainzig pfund und schmachwort mit zehen gülden. Mülbach, ist auch an der zent etwas zu rügen oder zuverrechten (außerhalb malefiz und peinliche hendel, so sie in alweg an der zent zu verrechten schuldig) nit pflichtig, sondern was sich zwischen den nachbarn der orts für irrungen begeben, werden dieselben am stattgericht zu Carolstatt erörtert; wurde aber iemands in solchem flecken verwundt, das wurd meinem genedigen fursten und herren von Wirtzburg zur straff mit zwainzig pfund heimbgewiesen. so werden die schmachreden dem fürstlichen mandat nach von einem ambtman oder keller nach verbrechung der Sachen mit zehen gülden oder dem gefengnus gestrafft. F e r n e r e anzaig, was für sachen an disem zentgericht verrecht werden sollen. Und bei disem, was sie bishero iedes dorfs rügen halben gesagt, ist sonders wol warzunehmen, daß nit allein die feil und sachen, inmaßen sie bei ieder dorfschaft besonder underschiedlich specificirt, sondern auch in das gemein alle peinliche hendel und was dem anhengig an der zent, sie kommen gleich clag oder rugweis dahin, sollen verrecht und erörtert werden, dann wiewoln etliche dörfer und ort nur etliche besondere puncten rugweis an die zent zu bringen schuldig, so seien sie doch darumb in den andern hohen fraischfeilen, die etwan iren specificirten rügen nit anhengig sein möchten, der zent nit gefreiet; sonderlich aber, do die thetter oder Verbrecher zu gefenglicher verhaft kommen, muessen dieselben ohn alle mittel in die zent gen Carolstatt, davon hernach ferner gesagt, gefürt, der ort entweder gestrafft oder absolvirt werden. Daneben so werden ferner durch alle und iede zentverwanten, in diser zent gesessen, an diser zent verrecht und erörtert alle frevel, Verwundung, schmachwort, veldscheden, verruckung der markstain, schuldsachen und andere feil, die sich zwischen inen den zentverwanten begeben und darumb einer den andern rechts nit zu erlassen gedenkt, ausgenommen Carolburg, so etlicher feil halben sonderlich

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privilegirt, auch die dorfschaften und ort, die dem Stattgericht zu Carolstatt underworfen, desgleichen dieienigen, so nachbarliche irrung (under welchem wort nachfolgende feil zuverstehen: schuldsachen, Scheden und verrackung der markstein) an iren dorfgerichten austragen und verrechten, welche oben bei dem puncten „von der rüg" underschiedlich angezaigt worden, doch stehet zu eines ieden clegers wilkür jetzerzelter feil halben, als schuld, Scheden und verruckung der markstain, sein clag am dorfgericht oder an der zent anzustellen und rechtliche hilf zu suchen; im fall er dann nit am dorfgericht sondern am zentgericht die Sachen rechtlich clagt und der antworter darzu citirt, wer er ime an der zent ohn alles verwaigern zu recht zu stehen schuldig, wie deshalben obgedachter Daniel Pfister, keller, und Barthel Herolt, zentgraf, under dem dato den 23. februarii anno 1576 lautern bericht gethan. Was an diser zent bueß, frevel und claggelt sei. Höchste bueß ist einhundert und achtzig pfund; dise bueß wurdet ertheilt in denen feilen, do einer gesprochene urtheil nit helt, die in ir craft gangen, oder redet einem schöpfen in das urtheil oder aid oder dann einem zeügen in sein aid. daran gehören meinem genedigen herren von Wirtzburg zehen pfund, dem zentgrafen zehen pfund und iedem schöpfen zehen pfund; wan aber einer umb nachlassung bittet, wurd im nachgelassen nach willen des zentgrafen und der schöpfen. Schmachwort werden laut des mandats mit zehen gülden verbuest. Fließende wunden gegen meinem genedigen herren von Wirtzburg mit zwainzig pfund (daran der zentgraf den dritten theil hat), desgleichen gegen den zentschöpfen mit anderthalb und zwainzig pfund verbuest. Frevelbueß ist zwölf pfund, daran gebürt meinem genedigen herren vier pfund, dem zentgrafen vier pfund und den schöpfen vier pfund. Seumbueß ist, wann iemand drei gericht außenbleibt ohn erhebliche Ursachen, die höchste bueß, hiezwischen hats kain bueß. Claggelt von zehen gülden einen gülden, von zehen pfenning einen pfenning, dem zentgrafen allein gebürend. Zeuggelt zwen und dreißig pfenning, von iedem schöpfen zeugen gerichtlich zu verhören, davon dem zentgrafen sechs pfenning, dem

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zentschreiber drei pfenning, dem landknecht sechs pfenning und den schöpfen sibenzehen pfenning gebüerende. wan iemand von einer urtheil am zentgericht gesprochen appellirt, derselbig appellant gibt für die gerichtsacten on zeügengelt siben pfund, dem zentgrafen und gericht zustendig. Gerichtsgeschrai ist zwölf pfund, ist der schuldig, so angeschrien wurd, veracht das und kombt nit zu hilf. Kaufgericht cost ein gülden. Wie oft im j ä h r zentgericht werden gehalten. Ordenlich werden im jähr vier hohe gericht (die sie rugzent haißen) gehalten, nemlich das erste uf den. ersten donnerstag in der fasten, das ander in octava corporis Christi, das dritte uf donnerstag nach Jacobi apostoli, das vierte donnerstag nach Michaeli. Sonsten, wann Sachen vorhanden, helt man ungevehrlich alle vierzehen tag durchs jähr aus zentgericht. Aber in peinlichen Sachen wurdet gericht gehalten, so oft es die notturft erfordert oder es sonst durch den zentherren bevohlen wurdet. Und dise gericht alle werden gemainlichen zu Carolstatt vor dem obern thor in dem gewönlichen zentstuel gehegt und gehalten; do es aber wetters halben an den rugtagen und andern angesetzten zentgerichten nicht sein kan, helt man dieselben iezuzeiten in einem wirtzhauß zu Carolstatt, wohin das ein zentgraf verordent. Wer die vier hohe oder ruggericht zu besuchen schuldig. Wiesenfelt aller diser dörfer und ort Schultheißen und baurHimelstatt meister sambtlich seind schuldig und pflichtig, Bohrbach die obangezaigten vier hohe oder rueggericht Dudenbrun und iedes besonder zu besuchen und zu rügen, Stetten wie sie auch sambtlichen und iedes dorf beEüssenheim sonder ie und alwegen bis anhero disfals gehorSchönartz samlich erzaigt und erwiesen. Aschveit Nota: vor zeiten haben alle inwohner diser Hausen dörfer sambtlichen erscheinen müessen; jetzt Retterßbach aber ist es nit mehr im brauch, sondern werde Ursprüngen dem, wie oben gemelt, gemeß gehalten. Stadelhoven K n a p p , Würzburger Zent. I.

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Massenbug 1 die besuchen im jähr nur ain höh oder ruggericht, H o f f s t e t t e n J nemlich das Michaeli gehalten würdet. die schultheisen, desgleichen die baurmeister Halßbach diser dörfer aller und ieden besonder besuchen Stainbach nur die drei hohgericht, nemlich das, so uf Bonlandt donnerstag in der fasten, das ander in octava Heßdorf corporis Christi, das dritt uf donnerstags nach Hölerich , Michaeli gehalten. Heßler, soll die hohgericht auch besuchen und an der zent rügen, wie oben gemelt. Und wie Barthel Herolt, jetzt zentgraf zu Carolstatt, den 9. martij anno 1576 mundlichen bericht gethan, daß es von alter herkommen, daß ieder Schultheiß den tag vor dem angezaigten hohgericht seiner gemaind zusammenleüten lasse und sie bei iren pflichten befrag, was ieder rugbars wisse, das solle er im anzaigen, er volgend solches an der zent Carolstatt rügen und furbringen möge. B e s u c h u n g der andern g e m a i n e n vierzehentägigen zentgericht. Aber die andern vierzehentägigen zentgericht werden durch niemand anderm, dann dieienigen, so daran zu clagen und zu handien haben, besucht, ausgenommen die schöpfen und andere gerichtspersonen, so vor allen dingen und an allen gerichtstagen vorhanden sein muessen. Von s t r a f f des u n g e h o r s a m l i c h e n außenbleiben der s c h ö p f e n und z e n t v e r w a n t e n . Dann im fall ein geschworner zentschöpf, dem der landknecht die zent zu besuchen verkündet, ohne genuegsame ursach oder verachtunge oder ohne erlaubnus des zentgrafen einmal außenbleibt, der ist verfallen dem zentgraf ein halben gülden, auch den schöpfen des gerichts ein halben gülden, im fall er aber zum andern, dritten und vierten verächtlich außenbleiben, wird nach erkantnus richters und schöpfen gestrafft, desgleichen die zentverwanten. do einer ohne erlaubnus und ohne genuegsame Ursachen verächtlich uf citiren verblieb, der oder dieselben, so in zum gericht verbot, werden erstmals umb ein frevel zwölf pfund erkant, weiters, do er zum andern etc., umb vier und zwainzig pfund, aber zum dritten außenbleibens zur

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höchsten büß nach verbrechung und erkantnus, wan iedes entschuldigung gehört, gewiesen, und wird die bueß erthailt, wie oben under dem puncten „von bueßen" vermelt; do er aber gar und noch mehr ungehorsam außenblieb, wird er in die acht erclert. Von b e s c h u t z u n g der p e i n l i c h e n g e r i c h t . Zum schütz der zent, so man einen schadbarn man urtheilen oder richten will, werden gemeiner statt bürgere, als vil man der von nöthen acht, zum scliluß des rings und zum gelait mit iren hämischen, spießen, wehren und buchsen gefordert, desgleichen seind die inwohner zu Massenbug, Hoffstetten, Halßbach, Gambach uf erfordern die peinlichen gericht mit iren wehren zu besuchen und helfen zu beschützen schuldig, wie dann alle andere in dise zent gehörige dörfer, ausgenommen Gossenheim, Groß und Ciain Wernfelt, Alßberg, Bueler, Sachßen und Carolspach nit wenigers zu thun verbunden, do inen darzue verboten werden solt; sie seind aber bei langen jähren zum peinlichen gericht nit erfordert worden. W i e und in weß n a m e n diß z e n t g e r i c h t g e h e g t werde. Erstlich fragt der zentgraf (der in angethanem hämisch und umbgurtem schwert die zent besitzt) den schöpfen, ob es an der tagzeit, daß man unserm genedigen herren von Wirtzburg sein zentgericht hegen und halten möge, wie es vor alter herkommen und noch recht ist. Darauf antwort der schöpf ja. Nach disem fragt der zentgraf weiter: Ob der stuel oder das gericht zu disem rechten mit ehrlichen biderleüten, wie von alter her, genuegsam besetzt sei. Antwort der schöpf aber ja. Darauf hegt der zentgraf das gericht im namen meines genedigen herren von Wirtzburgs, im namen eines ehrwirdigen dombcapitels. auch von aller herren, ritter und grafen, so meinem genedigen herren und dem capitel zugethan und verwant sein, von wegen ambtmans, kellers, zentgrafen, als richters, und der schöpfen, die an disem gericht sitzen, von wegen des bannes, der dem zentgrafen durch hochgedachten meinen genedigen herren von Wirtzburg geliehen wurd, und dann von aller wegen, so recht geben und nehmen 43*

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wollen an disem gericht mit aller freiheit, gewonheit und obrigkait, wie es von alters herkommen. Word recht erlaubt und unrecht verboten. Verbeut den schöpfen, nit ufzustehen oder niderzusitzen ohn erlaubnus. Kainer soll einem das wort reden, er sei dann ein geschworner zentschöpf oder hab dessen vom zentgrafen erlaubnus. Verbeüt lüßner und warner, auch überbracht hinder und vor dem gericht bei der bueß dises gerichts und was man sonst von rechts wegen verbieten solle. Und gibt iederman frid und gelait von haus an die zent und von der zent wider zu haus, ausgenommen die mit recht überwunden werden. Item gebeüt den schöpfen uf iren gethanen aid, recht urtheil zu sprechen dem reichen als dem armen, dem frembden als dem bekanten, als sie das vor gott und dem jüngsten gericht verantworten sollen. Nach disem fraget der zentgraf den schöpfen weiter: Wer dises in ainem oder dem andern breche oder überführe, was der meinem genedigen herren von Wirtzburg und einem gericht darumb zu thun schuldig sei. Antwort der schöpf, so gefragt worden, wer solches verbrech, soll darumb thun, was recht ist. Von f u r s p r e c h e n o d e r w o r t r e d n e r n an diser zent. An diser zent reden dem cleger und beclagten so wol in peinlichen als bürgerlichen Sachen iedem uf sein begehren ein zentschöpf. In bürgerlichen Sachen also geklagt, wan es ein injurium antrifft: herr richter u. schöpfen, es erscheinet vor diesem gericht N. N. u. ich in seinem wort, beklagt sich zu N., so euch hier vor gericht stehet, wiewohl er sich die zeit seines lebens die ehr u. redlichkeit befließen u. ihme das anders mit warheit nicht mag nachgesagt werden, so habe er doch das alles ungeachtet u. ohne ursach sich neulicher zeit unterstanden, ihne an seiner ehren hochlich angetastet mit diesen Worten, er seie . . . , welche wort als schmehelich er zu gemüth gezogen, achte die auf 200 fl, die er nit nehmen wolte, ein solches überwiesen zu werden, bitt in recht zu erkennen, daß ihme solch schmachwort auszugießen nit gebührt habe, er ihme damit unrecht gethan u. über die straf, so der obrigkeit gehörig, berührte 200 fl zu erlegen u. dan ihme einen öffentlichen wiederruf u. wiederspruch zu thun schuldig seie mit abtrag, gerichtscosten u. schaden, 17. jh., Ger. K. 187, 4.

Zent Earlstadt.

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Und hat, der uf die peinlichen halsgericht dem cleger das wort thut, ein gnlden zu belohnung, es sei gleich mein genediger herr von Wirtzbnrg oder ein anderer und frembder ancleger; aber des beclagten fursprech hat nichts. Wo in zweifelichen feilen r a t h g e s u c h t werde. In einer alten verzaichnus, so der Frieß seliger diser zent halben mit aigner hand gemacht, befinde ich, daß in zweifelichen fällen am bruckengericht zu Wirtzburg rath gesucht werden solle. Wohin von diser zent a p p e l l i r t werde. Ebenermaßen bescheinet sich aus jetzt angeregter des Friesen seligen verzaichnus, daß an das gedacht bruckengericht appellirt und der enden die appellation gebüerlicher weis prosequirt werden solle. Ob ein zentbuch, sigel und Schreiber vorhanden. In diser zent hat es ein zentbuch, darein alle rügen, clagen und antwort, auch urtheil und anders werden geschrieben. Kain aigen sigel hat dise zent; do aber etwas von gerichts wegen zu siglen vorhanden, das wird durch den zentgrafen uf begehren der schöpfen und partheien gesigelt. Jeder stattschreiber zu Carolstatt ist zentschreiber. Zentgravenbelohnung. Item der jetzig zentgraf zu Carolstatt hat jerlich zu belohnung achtzehn gülden an gelt, acht malter korn, drei matter und zwo metz habern aus der kellerei daselbst, mehr ein Lündisch hofgewand und einen drittenthail an der bueß, so meinem genedigen herren zustehet. Darzue in der zent an habern in nachfolgenden dorfschaften: Ursprüngen } 1-L Grünsfelt } ™r malter' D u d e n b r u n ein malter. Hausen zwei malter. W i e s e n f e l t zwei malter.

678 Rohrbach Himelstatt Stetten Aschveit Bonlandt

Zent Karlstadt.

ein malter. sechs metzen. zwei malter. zwei malter. zwei malter.

Zentschreibersbelohnung. Item im 1556 jähr haben zentgraf und schöpfen in einer supplication gebeten, irem zentschreiber ein zimblichen lohn zu machen, dann zuvor ainer von der zent kein pfenning zu lohn gehabt, darauf ist inen hinwiderumb geschrieben: Melchior etc. Wann wir dann bedacht, daß solches ein notturft und den partheien, so an gemeltem unserm zentgericht in rechtfertigung stehen, nit zu geringer furderung ires rechten ersprießlich sein mage, hierumb so wollet für euch selbsten die Verordnung thun, damit einem schreiber die besserung seiner besoldung von den partheien, so wie gemelt, iederzeit an unserm zentgericht zu handien haben, der gebüer widerfahre und daß nirgend ein tax uf die schriftlich für und einbringen urtheil oder anders ufgeschlagen und angeregtem schreiber zugestelt werde, doch wollen wir in allwege, daß die partheien zuvil und wider die billigkeit nicht beschwert werden, das haben wir euch, darnach habt zu richten, genediger mainung nit verhalten wollen, datum den 4. junij anno etc. LVI. Z e n t b ü t t e l s b e lohnung. Item ein landknecht zu Carolstatt hat zu belohnung: vier gülden gelts vier malter korn aus der kellerei Carolstatt. fünf malter habern Mehr in den zentbarn dörfern hernachfolgend an habern: Höierich ein malter und alle dise dörfer sollen solchen habern uf iren costen dem zentgraHeßdorf ein malter Bonlandt vier metzen fen und zentknecht zu seiner hausHimelstatt sechs metzen haltung iedes jahrs uf Michaeli zuD u d e n b r u n ein malter führen und liefern, ist bishero kain R e t t e r ß b a c h vier metzen waigerung an solchem furgefallen. Item die inhaber und besitzer der gueter G e n n f u r t h sollen jerlich dem landbüttel ain halb malter habern geben, und daß dem

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also, hat Johannes Schrauttenbach, keller zu Carolstatt, an der zent daselbst uf vorgehende genügsame beweisung mit urtheil und recht erhalten, sie sitzen gleich zu Carolstatt, Gambach, Wernfelt, Harbach oder andern orten, wer änderst die gueter innen hat; und damals sei der alt Haintz landbüttel gewesen und solchen habern am ersten eingenommen. Anno domini 1454 am freitag nach dem sontag reminiscere ward nachfolgend urtheil am Stattgericht zu Carolstatt gesprochen, als das in dem gerichtsbuch aigentlich beschrieben stehet also: Item als Fritz Kötze, der landbüttel, den hubnern zu Genfurth, die zu Carolstatt sitzen, zugesprochen hat umb ein halb malter habern, das vormals der keller durch kundschaft und mit recht zu inen erwunden habe, wie im das zu ieder frist ohn schaden nit bezahlt, sondern jerlichs über die maß verzogen werde, solches habern die gemelten hubner bekentlich waren und irrten sich an dem, wer in einsamblen solt. darauf haben die schöpfen erkant, daß der keller soll jerlichs zwen aus der gemaind zu Genfurt kiesen und benennen; und dieselben zwen solten furter iedes jahrs solchen habern einsamblen und denselben dem landbüttel ohn seinen schaden antworten. Item M a s s e n b u g , H a l ß b a c h , Sommerberg und Hoff Stetten geben gedachtem landknecht inhalt des folgendes Vertrags etlich Pfenning, welcher im alten weisthumb zu Carolstatt registrirt. Zu wissen, als bishero in vergangen zeiten die vogte uf Carolburg und kellerei zu Carolstatt in forderung geweist sein an die von Massenbug, Halßbach, Sommerberg und Hoffstetten, so daß sie jerlichs dem landbüttel zu Carolstatt etlichen zenthabern pflichtig zu geben sein sollen und ine auch nachfolge zu thund, so sie des ermahnet wurden, des seind darumb die vesten und ersamen Cunradt von Rosenberg, zu disen zeiten ambtman uf Carolburg, und Johannes Schrauttenbach, jetzund keller zu Carolstatt, als von wegen der wirdigen herren dechant und capitels zum dombstift zu Wirtzburg an einem und Hans Tymar von wegen des wolgebornen herren grafen Philipß von Rieneckhe am andern theil, als von der ehegenanten gebresten und dorfen wegen einig worden und überkommen, so daß die von Massenbug furter mehr ewiglichen einem ieden landbüttel zu Carolstatt, der ie zu zeiten ist, jerlichs funfzehen pfenning Wirtzburger wehrung geben und die von Halßbach und Sommerberg ime auch jerlichen funfzehen pfenning ehegenanter wehrung geben, so sollen ime die von Hoffstetten auch jerlichen und ewig-

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liehen geben achthalb pfenning solcher wehrunge. und umb die nachfolge ist nemblich beredt worden: ob das wehre, daß die herrschaft uf Carolburg gewarnet würden oder Zugriffe und beschedigunge in das ambt und zent Carolburg und Carolstatt geschehen, wie das ime kehme, alles ohne gevehrde, so sollen die obgenanten menner von Massenbug, Halßbach, Sommerberg und Hofistetten gemeinglichen nachfolge thun und helfen nacheilen, als dick sie das erfahren von inen selbs oder, so in das von der herrschaft uf Carolburg oder einem ambtman oder gewalt daselbsten oder keller zu Carolstatt durch iren scheinboten verkündet wird, und umb die rüge, so die genanten dörfere jehrlichs uf der zente zu Carolstatt thun sollen und noch bishero zu jederzeit gethan haben, auch so man einen schadbarn man verderben wolte uf der ehegenanten zent, dabei sie auch bishero gewest sein und sein sollen, das soll furter mehr auch von inen gehalten werden, inmaßen sie vorhero gethan haben, so in das verkündet wird, als das auch in der zentbuch zu Carolstatt geschrieben stehet, alles ohn gevehrde. zu bekentnus hab ich Hanß Tymar obgenant mein insigel under dise schrift getruckt. geben am montag nach dem sontag oculi anno domini 1446. Diser vorgeschriebner verzeichnus hat mein herr graf Philipß zu Rieneckhe widerumb auch eine versigelt mit des gemelten Cunraden von Rosenbergs, ambtman zu Carolburg, und mein Johan Schrauttenbachs, kellers zu Carolstatt, insigeln. Zentfolg. In der nachfolg einer ubelthettigen person müessen alle in dise zent gehörige dörfer und ort und iedes besonder uf ermahnen nachfolgen; def vertrag oben bei des zentknechts belohnung sagt auch etwas, daß Massenbug, Halßbach, Hofistetten und Sommerberg nachfolgen sollen. W i e und w a n die u b e l t h e t t i g e n g e f a n g e n e n p e r s o n e n dem z e n t g r a f e n zu C a r o l s t a t t g e a n t w o r t werden. Mülbach Gambach Carolburg Wiesenfelt

do in disen dörfern allen und iedem besonder iemand malefizischer verbrechung halben gefenglich angenommen und eingezogen worden, ist ie und alwegen bis dahero im brauch gewesen und würd noch also gehalten, daß sie

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es uf stund unverlengert (dann sie keinen gefangenen, der zentbarlicher verbrechung halben eingezogen würdet, über tag und nacht bei inen halten dörfen) dem zentgrafen zu Carolstatt zu wissen thun. derselbig holet inen alsdann ab oder lest inen durch andere abholen; darzu mueß iedes dorf sovil personen, sovil man deren zum gelait bedürftig, geben, die den schadbaren oder gefangenen gelaiten helfen bis in meines genedigen herren Verwahrung oder fronfest gen Carolstatt, die inwohner zu Ursprüngen allein ausgenommen, die helfen ire übelthetter nit weiter gelaiten, dann bis uf die grenitz irer markung, nemlich bis an den markstain zwischen Ursprüngen und Dudenbrun; alda nehmen die von Dudenbrun den schadbam man an und helfen gelaiten bis gen Carolstatt. S t e t t e n , die inwohner dessen orts haben deshalben bericht gethan, wie in Daniel Pfisters, kellers, und Bartel Heroltz, zentgrafen, gemainen bericht den 8. novembris anno 1575 gethan, bei dem funfzehenden fragstuck zu sehen, wen einer oder mehr zu Stetten ein schadbarn mann ergreifen, der gestolen, gemordt oder sonst Übels gethan hett, denselben schadbarn mann soll man eines dombprobsts schultheisen antworten, der soll schloß haben, daß er inen behalten möge, wehr es aber, daß er inen nicht zu behalten trauet, so mög er die nachbarn mahnen uf die aid, daß sie im den gefangenen helfen behalten und bewahren, inmittels soll er Schultheiß einen boten schicken gen Carolstatt zu vogt oder zentgrafen und inen das zu wissen thun; die mögen hinaus gen Stetten reiten und hinder dem dorf still halten und nit hineinreiten, sie thetten dann das mit laub des Schultheißen, do soll man inen den schadbarn und gefangenen antworten und, do sie die Carolstattischen beambten zu schwach und den gefangenen ohn entwerdung nit heimzuführen getrauten, alsdann seind die nachbarn und inwohner zu Stetten schuldig und pflichtig nachzufolgen und den gefangenen helfen zu belaiten; will man denselben führen in di& statt, so müssen sie mitgehen und nachfolgen bis zwischen die thor. will man aber den oder dieselben in das schloß Carolburg führen, so seind sie nachzufolgen verbunden bis an den Main an das fahr, bis sie das schiff nimmer erraichen oder langen können. Hausen Retterßbach Rohrbach Dudenbrun Himelstatt Massenbug Hoffstetten Halßbach Sommerberg Stainbach Aschveit Eüssenheim Schönartz Ursprüngen Stadelhoven

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Bonlandt I der orts mueß ein zentgraf mit etlichen bewehrten Heßdorf I mannen, so aus der burgerschaft zu Carolstatt geHölerich I nommen werden, die übelthetter, so in ainem oder Heß ler ] dem andern dorf betreten, abholn und findet man keinen bericht, daß dise vier dörfer ire übelthetter an die zent antworten sollen, dieselben übelthetter aber helfen zu gelaiten, seind sie schuldig, dann ieder nachbar, so in disen dörfern wohnen will, pflicht thut, nachzufolgen und raisen, wie der aid obengesetzt vermag. Ob dem zentgraven der zugriff in allen zentbarn dörfern frei. Mein genediger herr von Wirtzburg oder ir fürstlichen genaden zentgraf und beambte zu Carolstatt haben auch recht und fug, in alle vorgemelte zentbare dörfer und ort, keines ausgenommen, dorin sich ein wissentlicher und berüchtigter übelthetter enthielte und underschlaifte, einzufallen, denselben für sich selbsten zu fangen und greifen und an die zent zu führen, darzu iede gemaind, bei der also der zugriff beschehe, uf ermahnen ire hülfliche hand zu bieten schuldig, und ist wie gemelt dessen allen niemant in der ganzen zent befreiet. Wer den uncosten, so uf die gefangnen gehet, ehe dieselben an die zent geantwort werden, bezahle. In allen jetzerzelten dörfern ist es ie und alwegen also gehalten worden und wurdet noch also gehalten, daß dieienig gemain, so den übelthetter betreten, den uncosten, so uf die gefangenen gehet, ehe man die abholt oder ehe die an die zent gebracht werden, denselben bezahlt; ausgenommen die drei dörfer Bonlandt, Heßdorf und Hölerich wurd der uncosten, so vor der abholung uf die übelthetter gehet, durch ire dorfsjunkern bezahlt laut ires selbs gethanen berichts. Von gestolener und geraubter h a a b , so bei den gefangnen oder ü b e l t h e t t e r n befunden. Alle oberzelte dörfer und ort seind nit allein, wie gemelt, die mißhendler, sondern auch die bei inen gefundene 'oder betretene, gestolene oder geraubte wahr und dergleichen dqm zentgrafen zu Carolstatt ohn abgang zuzestellen und zu überantworten schuldig;

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wie dann auch bis dahero in allen dörfern kain stritt gewesen, sondern sie haben sich iederzeit disfals dem alten herkomen gemeß erzaigt. - wan sich dan hernach der recht herr dergleichen haab findet, ist ime das seinig vermög der keiserlichen halsgerichtsordnung wider zugestelt worden, und wiewoln ein solches die vier Thungische dörfer, daß sie ein solches schuldig, nicht austruckenlich gestehen oder bekennen wöllen, wie in öbgedachts kellers und zentgrafen gemainem zentbericht anno etc. 75 gethan zu sehen, so soll man inen doch solches nit einräumen, dann über das alt herkommen, so bringt auch die kaiserlich peinlich halsgerichtsordnung bei dem 207. artickel mit sich, daß dergleichen ding dem peinlichen richter zu handen gestelt werden sollen, darumb sie sich disfals sovil destoweniger zu entschuldigen oder von andern zentverwanten abzusondern. Von nehmung der leibzaichen. Item do sich in einem oder mehr der obgemelten zentbarn dörfern und ort entleibungen oder todschlag begeben und zugetragen, ist vor alters herkommen, daß der zentgraf entgegen und in beisein zweier zentschöpfen und des landknechts von dem toden cörper ein leibzeichen nemen und daneben denselbigen mit vleiß besichtigen lassen, welche wunden oder beschedigung tödtlich oder nit. dagegen ist man von des thetters verlassenen güetern (die auch durch den zentgrafen in beisein obgemelter personen inventirt und arrestirt werden sollen, do er änderst deren hett und die in diser zent gelegen) ieder diser person ein gülden zu geben schuldig, do aber nichts dem thetter zustendig vorhanden, alsdann solle die dorfschaft, darinn die entleibung beschehen, solche belohnung dem zentgrafen, schöpfen und büttel erlegen; das seind sie dem alten herkommen nach zu thun verpflicht, inmaßen Barthel Herolt, zentgraf zu Carolstatt, den 9. martij anno etc. 76 mündlich bericht gethan. Von h a l t u n g d e r Vorgericht.

Do ainem gefangnen ein peinlicher rechtstag ernennt und man bedacht ist, demselben recht ergehen zu lassen, so lasset der zentgraf die zentschöpfen etlich tag zuvor zusammenfordern und inen des verhaften urgicht, bekantnus oder andere beweisung verlesen, die sich darauf eines urtheils mit einander vergleichen; oder, wo sie deren nit verstendig, suchen sie rath am bruckengericht zu Wirtz-

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bürg, als dem obersten zentgericht oder nach gelegenheit der sachen bei der fürstlichen canzlei und dis haist man ein Vorgericht. Wo die ü b e l t h e t t e r beschrien und wie es sonsten uf dem entlichen r e c h t s t a g damit gehalten würdet. Uf dem entlichen peinlichen rechtstag ungefehrlich umb acht uhr vormittag führet man den übelthetter, den man peinlich zu beclagen im vorhaben, aus dem gefengnus in stock ufm markt, so nun das zentgericht umb neun uhr ungevehrlich durch den zentgrafen mit funfzehen schöpfen (dan der sechzehend hinder dem gericht stehet) und einem geschwornen notarien besetzt und gehegt ist, wurdet derselbig durch erkant urtheil hinaus zum gerichtsstuel gefürt, darzu der zentgraf, die bewehrten man und das landvolk gelaiten muessen. besitzt ein keller zu Carolstatt dieweil das gericht, bis der übelthäter wurdet für gericht gebracht; zuvor aber wurdet derselbig durch den nachrichter oder seinen knecht dreimal beschrien und sein Verhandlung gemelt, nemlich zum ersten ufm markt für dem stock, zum andern bei dem obern brunnen, zum dritten under und zwischen den obern thoren. Wer den costen, so uf die g e r e c h t f e r t i g t e n übelthetter gehet, bezahle. Allen atz und costen, so uf die übelthettigen oder gerechtfertigten personen gehet, hat bishero mein genediger herr von Wirtzburg, do ir fürstlichen genaden ex officio iemand einziehen oder sonst gegen iemand peinlich handien oder clagen lassen, bezahlt und haben die zentverwanten daran nichts geben, es wehr dann sach, do iemand auf begehren einer besondern privatperson gefenglich angenommen und beclagt wurde, alsdann mueß derselbig nach inhalt des alten herkommens an der zent und kaiser Carols des fünften und des heiligen reichs peinlichen halsgerichtsordnung allen uncosten, atz, zehrung und anders für sich selbs tragen und zahlen.

Zent Karlstadt.

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F e r n e r vom uncosten und was tag nnd n a c h t f ü r atz bezahlt würd und sonst uf die peinlichen gerichtstäg a u f l a u f e n t . Item zu den peinlichen rechtstägen gibt man den schöpfen, zentgraven und Schreiber ein zimbliche malzeit, mehr: ein gülden dem zentgrafen. ein gfilden dem zentschreiber. ein gfilden dem landknecht. ein gfilden des clegers wortredner. zwen gülden beden stattknechten zu Cannstatt für thurngelt und andere mfiehe und arbeit. sovil der gefangenen atzung belanget, würdet inen dieselbige aus einem wirtzhaus

bezalt alles der ancleger.

Wie die galgen, b r a n g e r und a n d e r s ufgericht>werden und wer den darauf l a u f e n d e n costen bezahle. Als verschienes 51. jahrs ein neuer galgen in der zent Carolstatt ufzurichten von nöthen gewesen, ist dem ambtman und keller zu Carolstatt deshalben aus der canzlei bevelch zugeschickt worden. Auch lieben getrefien. Wollent, zu schirster gelegenheit es füeglich geschehen mage, in unser zent Carolstatt einen neuen galgen ufrichten und denselben, dieweil berurts orts stain darzue genuegsam vorhanden sein sollen, von zwo stainen sefilen bauen lassen, und ob ir nit genuegsam bericht hettet, welcher gestalt oder wie solich haubtgericht durch die werkleut aufzurichten, so wollent des heiligen Römischen reichs peinliche halsgerichtsordnung für die hand nehmen, darinnen ir zu ende derselben Ordnung fol. 34 und 35 genuegsam bericht finden werdet, und was solches alles costen wird, dasselbig uf gemaine burgerschaft in unser statt Carolstatt, auch die andere auswendige zentverwante schlagen und bezahlen lassen, wollen uns genzlich zu inen versehen, dieweil es ein gemainer nutz, zu straff des Übels und ffirderung der gerechtigkait geschieht, sie sollen sich des nit widersetzen, doch wollent in alweg großen un-

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notwendigen costen abschneiden und sovil immer müglich einziehen, damit die unsern nit zu hoch und wider die billigkeit beschweret werden, datum ut in literis mitwochen nach misericordias domini anno etc. 51. Und in specie anzuzaigen, wer an solchem galgen zu arbaiten schuldig, vermag der gemain zentbericht, so Daniel Pfister, keller, und Barthel Herolt, zentgraf, des 1576. jahrs zur canzlei geschickt, daß daran muessen arbeiten alle zimmerleute, so im ambt sein, die alles von holzwerk dazu gemacht. Meürer alle im ambt muessen mauren. Schmid im ganzen ambt muessen eisenwerk machen und beschlagen. desgleichen wagner laitern und was darzue gehört. Müller und leineweber sambt der ganzen landzent, wann der galgen zimmert und beschlagen, muessen denselben ufrichten helfen. Wiewoln nun obangedeüter bischof Melchiors bevelch vermag, daß gemaine statt, auch die auswendige zentverwante den uncosten bezahlen sollen, so weiset doch der berurt sechs und sibenzig jährig gemein zentbericht das widerspiel aus, nemblich daß ein bischof zu Wirtzburg dergleichen uncosten bezahlen solle. Besiehe denselben bericht über das acht und vierzig fragstuck gethan. Von grenitz diser zent. Mulbach, das dorf, hat das anfahen, grenzt an Lautenbacher markung, so Wertheimisch ist. Carolburg grenzt an Harbacher markunge, ins ambt Hohenberg gehörig, so Wirtzburgisch. Gambach grenzt an Sachsenheimer und Gossenheimer markung, ins ambt Hohenberg gehörig. Wiesenveit grenzt an der grafen von Eisenberg herrschaft, an das haus Schönrain. Hausen grenzt an Zeller markunge, ins ambt Rotenfels gehörig, so Wirtzburgisch. Dudenbrun grenzt an Lauttenbacher markunge, der herrschaft Werdheim zustendig, und an Aillingsheuser markung, den grafen von Castel zugehörig. Retterßbach grenzt an Wiesenfelder mark, so Wirtzburgisch. Rohrbach grenzt an Wiesenfelder und Carolburger mark, so Wirtzburgisch. Himelstatt grenzt an Lautenbacher mark, so Wertheimisch ist.

Zent Karlstadt.

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Eussenheim und Aschveit grenzen aneinander, den herren des capitels zustendig. Stetten grenzt an des dorfs Thungen mark, den von Thungen zustendig. Bonlandt, Heßdorf und Hölerich grenzen an Hohenberg, so Wirtzburgisch, desgleichen an Fuldische und Thungische mark. Heßler grenzet an das ambt Arnstain und Thungische markunge. Hoffstetten grenzt an die Rieneckische herrschaft. Massenbug, Halßbach und Stambach grenzen an die Eisenbergische herrschaft. Ursprüngen grenzet an Dudenbrunner markunge, so Wirtzburgisch ist. Carolspach grenzet an Thüngische und Wirtzburgische markunge. Groß und Ciain Wernfelt grenzen an der von Gemünden marknng, so Wirtzburgisch, desgleichen an Massenbug ire markung, so Eisenbergisch. Sachßen grenzet an Gossenheimer markung, so Wirtzburgisch. Bueler grenzet an der von Hundtsbach markunge, so Wirtzburgisch. Gossenheim grenzet an Aschfelter markung, den herren des capitels zu Wirtzburg zustendig. Alßberg grenzet an Wernfelder markung, so Wirtzburgisch.

Zent

Eitzingen I. (1534).

Bezirk. O r t e : Albertshofen, Biebergau, Brück, Buchbrunn, Dettelbach, Fröhstockheim, Hoheim, Kaltensondheim, E i t z i n g e n , Mainbernheim, Mainsondheim, Mainstockheim, Neuses a. B., Repperndori, Schernau, Schnepfenbach, Stefansberg w., Westheim, Wiesenbronn, Wiesentheid, Willanzheim, in nur bürgerlichen fällen: (Herren) Bergtheim, Enheim, Erlach, Geislingen, Gnodstadt, Hohenfeld, Hüttenheim, Marktsteft, Martinsheim, Michelfeld, Mönchsondheim, Nenzenheim, Oberickelheim, Obernbreit, Sickershausen. Gaue: Goßfeld u. Iffgau. W.-Ämter: — Bez.-Ä.: Gerolzhofen, Eitzingen, Ochsenfurt, Scheinfeld, Uffenheim. I n h a b e r : Brandenburg. Schöpfen: 14. G.-O.: alle vierzehn tage gericht. Z u s t ä n d i g k . : f. alle fälle.

IL (1662). Bezirk. O r t e : Albertshofen, Biebergau, Brück, Buchbrunn, Dettelbach, Erlach, Hoheim, Kaltensondheim, E i t z i n g e n , Mainstockheim, Neuses a. B., Repperndori, Schernau, Schnepfenbach, Westheim. Gaue: Goßfeld u. Iffgau. W.-Ämter: Dettelbach u. Eitzingen. Bez.-Ä.: Eitzingen u. Ochsenfurt. I n h a b e r : W. F r e i g u t : zu Biebergau. S c h ö p f e n : 12. G.-O.: drei hohe zentgerichte.

Zent Kitzingen.

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Z u s t ä n d i g k . : f. alle Sachen. R a t h o l e n u. A p p e l l : bei der f. kanzlei. Ordn.: Salb. 85a, 22 (16. jh.), G. 17231 (1662), G. 8537, Ger. Kitz. 332, 14 (17. jh.). G e s c h i c h t e : 1336, 1339, 1381 erwirbt W. das Kitzinger gebiet nach u. nach von Hohenlohe, M. B. 40, 43, 255, Hohenl. 2, 502, s. auch die darstellung der W. gerechtsame in K. 1399 an den burggrafen von Nürnberg verpfändet, 1. div. 22, 1. 1405 vertrag mit diesem, 1. div. 22, 2. 1406 Hohenl. verkauft endgültig seine rechte an W., W. U. 29, 61. 1411 wird der stiftsanteil an bürg, Stadt, amt u. dem stabe an Hans Zobel verschrieben, 1. div. 2, 70. 1434—1629 im pfandbesitz Brandenburgs. 1480 abrede mit Brandenburg wegen der zent K., daß der reformation gemäß keine zent in die andere richten soll, bei nicht zentbaren Sachen soll man weisen ohne gebühr an zentgreffen, Schreiber u. boten, die von Tettelbach sollen dem untervogt zu K. schadbare leute verkünden, worauf er sie in drei tagen abzuholen hat, 1. div. 12, 250. 15. jh. weigert sich Brandenburg, die K. zentgrafen zum empfang des bannes nach W. zu schicken, Standb. 435, 4. 1509 Streitigkeiten mit Brandenburg wegen der zent, Standb. 436, 263. 1555 berichtet der keller zu Dettelbach nach W., wie D. nach K. zentbar sei. 1559 bericht über die zent u. dorfgerechtigkeit zu Neuseß ufm berg, Misz. 2501. 1589 vertrag zwischen den dorfherrn zu Maynstockheim: Brandenburg, Ebrach, Fuchs v. Dornheim u. Wolfskeel wegen der zur zent K. gehörigen fälle, G. 17231. 1629 reichslehenbrief über amt, bürg u. Stadt K. samt zugehör, blutbann etc. für bischof Phil. Ad., 1. priv. Jul. 49. 1700 vertrag mit Schwarzenberg wegen der an Sch. überlassenen zent zu Kaltensondheim u. Erlach, 1. div.'öl, 118. 1710 vertrag mit Joh. Phil. Fuchs v. Dornheim wegen Mainsondheim u. Albertshofen: M. bleibt zentfrei, die zent auf A. Fuchsisch mit ausnähme der W. unterthanen, 1. div. 52, 88. 1715 bericht über das zentgefängnis zu K., admin. 7498, 389. Albertshofen, Stefansberg, Wiesentheid s. a. bei zent Stadtschwarzach, Geißlingen s. zent Aub, Mönchsondheim, Nenzenheim, Westheim s. zent Hellmitzheim Sehnepfenbach s. zent Prosselsheim. K n a p p , Würzburger Zent I.

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Zent Eitzingen.

1717 abrede mit Brandenburg wegen Hohenfeld u. Mainstockheim: fornikationen u. einfache ehebrüche durch Br. zu strafen, 1. div. 53, 2. 1745 abrede mit Brandenburg wegen Hohenfeld, daß das hinübergehen der sog. geharnischten der Br. zent unnachteilig sei, 1. div. 61, 26. (1837 ist der Hohenl. anteil an Nassau verpf., Hohenl. 2, 5 1 2 ; 1341 burgfriede zwischen W. u. Hohenlohe, Hohenl. 2, 616; 1406 wird ein drittel an v. Heidingsfeld verschrieben, W.U. 29, 6 2 ; über die kais. Privilegien ( 1 3 9 7 — 1 5 5 9 ) s. Ger. Kitz. 369, 17; weistum, 1489, Standb. 198, 94, 15. jh. Standb. 199, 2 0 ; über Stadtgericht s. a. Salb. 85, 38 u. 86, 49. Lit: Arch. hist. Ver. 5, 2, 1 4 8 ; 5, 3, 103; 6, 1, 9 8 ; 36, l f . , 163; s. a. Schultes, hist. Sehr. 157; Bachmann, Kitz. Chron. 1899, Reuß, Kitz. Frauenkloster 1846, Schmidt, Chron. v. K., 1 8 7 3 , Stepf, Chron. v. K.)

Centgericht Kitzingen {1534. Salb. 85a, 22.)

Am donnerstag nach Aegidij, als man zehlt nach Christi unsers lieben herrn geburt 1534 jähren, ist das centgericht zu Eitzingen beschrieben und bei den alten, die ein Wissens darum gehabt haben, auch daran gesessen sein und zum theil noch daran sitzen, befragt worden in beiwesen Johann Pfeffers, der rechten licentiaten, dieser zeit vogt, Wendel Creners, castners und centrichters, auch bürgermeister und etliche des raths. Die herrschaft Brandenburg hat zu Kitzingen ein centgericht, das werde alle 14 tag einmal gehalten, nemblich iedesmals an einem montag, es sei dan ferie oder an selben montag ein feiertag. Und werde an diesem centgericht peinlich und bürgerlich klagt und gehandelt und gehören nachfolgende flecken zu solch centgericht, nemblich: Hoheim, doch nur mit der fraisch und Peinlichkeit, dan es hat für sich selbst ein bürgerlich gericht. müssen aber altem gebrauch nach iedesmals die schöpfen an das centgericht, wann es gehalten würdet, niedersetzen und, wann sach ist, das der centrichter nicht vor der hand ist, so muß dieser schöpf den stab halten; sie müssen auch, so man einen übelthäter richten will, das gericht helfen schützen.

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Zenit Eitzingen.

Repperndorf, doch nur mit der freiseh und Peinlichkeit, dan es hat für sich selbsten ein bürgerlich gericht; so oft aber centgericht gehalten würdet, seind sie schuldig, zwen schöpfen daran niederzusetzen. Buchbrunn, aber wo einer in schlechten bürgerlichen fällen von seiner herrschaft am centgericht abgefordert würdet, derselbig für seiner herrschaft, die ihn abgefordert hat, gericht geweisen mit dem anhang, daß die herrschaft, sodan ihren abgefordert in 14 tagen der sachen verhelfen, aber nachfolgend klagen werden, nit gewiesen, nemblich was fließend und peinschröttig wunden sein, nemblich was fließend, lähmung, schmähe, klag, marksteinausreisen, liedlohn und was umb schulden, die zu Kitzingen bei offen handgeben aufgeborgt worden, klagt wurdet, dieselben klagen werden auch nit gewiesen, und, so oft man centgericht gehaltet, seind sie schuldig, zween schöpfen daran niederzusetzen und müssen sich, so man einen rechten will, allermaßen halten, wie die von Repperndorf. Mainstockheim, hat vor alter, wie bishero, an die cent mit der hohen obrigkeit gehört und noch, was aber schlecht bürgerliche händel sein, die werden zu Mainstockheim am bürgerlichen gericht verrecht, und so oft centgericht ist, seind sie 2 schöpfen daran niederzusetzen schuldig und müssen auch das gericht besetzen, so man einen richten will. D e t t e l b a c h , hat iedesmals vor alter bis hieher mit aller obrigkeit an die cent gen Kitzingen gehört und gehört noch daran; ob sie sich wohl des etlicher maßen widersetzen, so thun sie es doch unbillig, sie seind auch schuldig, iedesmals, so oft centgericht gehalten würdet, zween tügliche schöpfen daran zu verordnen, und wann einer peinlichen gericht würdet, seind sie auch schuldig, die cent zu besuchen und helfen zu beschützen, und wann sie einen übelthäter haben, antworten sie denselben denen von Kitzingen bis in den Rodtheimber bach. aber man wurdet bericht, das sie fürnehmen, wann sie einen übelthäter erobern, das sie denselben heimblicher weis gen Würtzburg führen und daselbsten hinrichten lassen sollen; man kanns aber nit glaublich anzeichnen. B i b e r g a u , hab ie und allwegen in das centgericht gen Kitzingen gehört und noch ohn alles widersprechen, seind auch schuldig, iedesmals 2 schöpfen, so oft centgericht gehalten wird, an das gericht zu setzen, item und wann sich ein übelthäter zuträgt und das sie denselben übelthäter erobern, antworten sie denselben denen 44»

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Zent Kitzingen.

von Kitzingen bis zum wettercreuz; müssen auch das gericht, so man solchen peinlich richten will, helfen beschützen. Neußes auf dem berg, gehören ohn alles widersprechen mit aller obrigkeit an das centgericht zn Kitzingen, als mit alter herkommen ist, und seind schuldig, einen erbschöpfen, so oft centgericht gehalten wurdet, an das centgericht zu setzen; aber sie wollen nit zugeben, daß derselbig schöpf aus der gemein erwehlet wurdet, sondern soll auf einen marggräfischen gut, der 3 seind, oder dem Würtzburgischen, der eins ist, darauf Stephan Bischof anjetzo sitzt, gewehlt werden, gleichwohl sagen die obangezeigte personen, es sei etwan kaum vor 10 jähren dermaßen fürgenommen worden, daß man dies orts erbschöpfen zu wehlen fürgenommen hab. gemelte von Neuses am berg sollen auch das gericht beschützen, so man einen richten will. Kaltensundheimb und Westheimb, haben mit alter allein mit der niedern obrigkeit an die cent gehört und noch und mit der hohen obrigkeit gen Speckfeld. A l b e r n h o f e n , hat man ie zu zeiten an die cent gebracht, aber die dorfsherrschaft sagen dagegen, ob man schon die hohe obrigkeit da suche und nehme, geschehe es doch aus gewalt und zeigen die obangezeigte personen an, es sei wohl war, daß sie ie zu zeiten etliche übelthäter selbst an die baüm gehenkt und daß alle inwohner an einem strick hätten stehen und denselben auf den bäum ziehen müssen, aber dagegen hat man auch vor 22 jähren ungefehrlich einen, Hanns Hummel genant, herausgenommen und zu Kitzingen enthaubt, so hat man im 33. jähr einen Hanns Österlein, der einen bader von Dettelbach erschossen, auch gegen Kitzingen geführt und da enthauptet, aber in bürgerlichen stehen sie an der cent zu rechten. Mainsondheimb, sagen, sie wissen nie von keinem fall, der sich daselbst begeben hat in peinlichen noch bürgerlichen Sachen ihres gedenkens. Stephansberg, stehet bei der herrschaft Brandenburg, dasselbig zu weisen und zu recht stehen zu lassen, wohin sie will. Wießenbrunn, da braucht die herrschaft die hohe obrigkeit zu dorf und feld, wie solches mit alter herkommen; aber dieweil mehrerlei dorfsherrn da sein mögen, sie kein anzeig thun, wann sie ein fall auf derselben güter einem begeben, ob derselbig herr schuldig wäre oder nit, zuzugeben, ihme auf sein gut zu greifen, und wie-

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wohl sie selbst ein eigen gericht da haben, so haben sie doch von alter selbst einander an die cent geladen. W i e ß e n t h a y d , wiewohl sie selbst in bürgerlichen fällen einander an die cent vor alter geladen und noch laden, so wollen sie doch nit gestehen, daß die cent da zu richten hab, wollen sie des mit dem cammergericht erweren. F r o h e s t o c k h e i m , haben gleichwohl etwa eintrag gethan, aber ihres Versehens unbillich. aber man hab doch einen mit namen Hannsen Possen ungefährlich vor 12 jähren ohn alles widersprechen herausgenommen und zu Kitzingen peinlich an der cent gerichtet; das becräftiget Bartholomaeus Vogt, der ältist des raths zu Kitzingen, neben obangezeigten personen. S c h e r n a u , hab vor alters bishero an die cent gehört und noch, ausgenommen 2 güter, darauf Michl Fridlein und Marx Poss sitzen; die seind gen Proseltzheimb centbar und müssen das gericht helfen beschützen, so man einen peinlichen richten will. M a i n b e r n h e i m , stehet zu der herrschaft Brandenburg, wohin sie das ziehen und weisen will, wiewohl es selbst peinlich und bürgerlich zu richten hab. W i l e n t z h e i m , wiewohl sie selbst aneinander an die cent geladen und ie zu zeiten noch daran laden, so wollen doch die capitelsherrn zu Würtzburg nit zugeben und habens derhalben ans cammergericht gezogen. Bruck und S c h n e p f e n b a c h bei Dettelbach, haben vor alter bishero ohn alles widersprechen gen Kitzingen an die cent gehört und gehören noch daran, müssen auch das gericht helfen beschützen, so man einen richten will. Nachfolgende flecken geben und nehmen recht in bürgerlichen fällen an der cent zu Kitzingen, doch stehet der herrschaft Brandenburg bevor, dieselben zu recht zu stellen und zu weisen, wohin sie will, nemblich: Sickershausen, Steift, Obernbraid, Ehenheimb, Mertersheimb, Oberichelsheimb, Gnottstadt, und gehören mit der hohen obrigkeit in das ambt Creglingen; es hat auch ihr ein ieder fleck für sich selbst ein bürgerlich gericht. Weiters folgen etliche flecken und dörfer, die allein bürgerliche Sachen an die cent zu Kitzingen zu recht stehen, wie dan mit alter also herkommen ist, nemblich:

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Hüttenheimb, Michelsfeld, Hofeld, Erlach, Neützenheimb, Münchsundheimb, Berchtheimb, Geysling. Bei dieser anzeigen des centgericht ist auch gewesen Hanns Schräm, der etwan ein centrichter zu Kitzingen gewest, und hat solches alles neben den oben angezogenen personen bekräftigt. Wann man dan einen schädlichen an diesem centgericht peinlich richten will, so muß der knecht 3 tag vorm gerichtstag die cent an einem ieden ort ausschreien, wie hernach folgt: Hört ihr herrn, landvolk bis freitag will unser gnädiger herr der marggraf halsgericht sein an der cent zu Kitzingen, alle, die darzu gehören, sollen sich darzu schicken, wie vor alter herkommen ist; auch soll der knecht sonderlich allen centschöpfen verkünden, da sie sich zu früher tagszeit darzu schicken wollen. Es mus auch solches iedes orts schultheisen und burgermeistern anzeigen, daß sie das gericht suchen, wie mit alter herkommen. Item zu Repperndorf bei der weth. Item zu Buchbrunn uf dem plan. Item zu Bibergaw bei der linden bei dem kirchhofe. Item zu Schernaw bei der kirchthür ufm plan. Item zu Brück uf dem plan bei dem zäun. Item zu Schnepfenbach im bach, soll das pferd mit dem fördern füeßen am bach stehen, mit den hindern ufm land. Darnach zum bauernhof, da die 3 eichen stehen, mus er den gaul mit dem arsch an die mittein eichen stellen und gegen der cent schreien. Item zu Neuses uf dem berg bei dem brunn. Item zu Dettelbach uf der 3ten kirchstaffel, mus den gaul mit der rechten hand beim zügel halten und in der linken hand das schwerd und stab haben. Item zu Mainstockheim bei des wirthshaus in bach und oben im dorf bei Cuntz Schneiders haus. Item zu Hoheimb herniden bei dem brunnen uf dem plan. Item und wann der knecht zu dieser flecken einen reidet, muß er den aufgerichten stab in der hand führen; dies alles dieses mus bei rechten tag geschehen und mus iedes orts dreimal geschehen und schreien. Item wann man dan also den peinlichen tag angesetzt hat, mus der knecht dem armen einen tag vorm gerichtstag dasselbig anzeigen und zu ihme sprechen: da komme ich von meines gnädigen herrn,

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herrn marggrafens wegen, der lasset euch morgen zwischen 7 und 8 uhr zu früher tagzeit fürbieten, das ihr ihme antwort gebt über das streng peinlich halsgericht. Item so unser frau von Kitzingen ein schädlichen mann nimbt, ist man vor dem schädlichen mann dem züchtiger nit mehr dan 1 fl. zu geben. Item an diesem centgericht hat es zwo bueß, nemblich ein grose und ein kleine. Die grose bueß ist zehen alte pfund, die verwürkt einer1 durch das, als wann einer ein peinschröttig schlecht wirft oder schmecht und dergleichen. Die klein bueß ist 15 die wird mit dem verwirkt, wann sie zween mit einander raufen oder das einer ungehorsamb zum gericht erscheint. Item und wann einer also zum gericht ungehorsamb erscheinet und last das urthel der ungehorsamb über sich ergehen und sprechen und das man alsdann denselben ungehorsamen erobert und zu gefängnus bringt, so ist er der herrschaft altem herkommen nach einen gülden zu geben verfallen, dem centgrafen ein gülden und dem gericht fünf alte pfund. Will sich aber einer, ehe er zu gefängnus bracht wird, aus der urthel lösen, so legt er die bues, wie gemelt. O r d n u n g d e r cent zu K i t z i n g e n . (1662. G. 17231 u. Salb. 85a.)

Wir Johann Philipps, von gottes gnaden des heiligen stuels zu Maintz erzbischof, bischof zu Würtzburg etc., nachdeme von den Römischen kaisern und königen unsere hochgeehrte liebe herrn und vorfahren, christseeliger gedächtnus, sowohl auch wir under andern unser und unsers stifts regalien, herrlich- und obrigkeiten in berürtem unserm stift und herzogthumb zu Francken dermaßen allergnedigst begabt und gefreiet, daß sonsten niemand in demselben unserm stift und herzogthumb Francken einigen gerichtbaren gewalt zu üben und zu gebrauchen macht haben solle, es werde dan von einem bischofen zu Würtzburg und herzogen zu Francken verstattet und zugelassen, wie dann auch in berürtem unserm bistumb und herzogthumb niemand einige cent aufzurichten oder centgrafen ohne bewilligung und Zulassung zu setzen und ordnen haben solle, inmaßen solche

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regalien hohe und niedere centbare obrigkeiten neben andern bis uf heutigen tag exercirt, geübt, gebraucht und in wesen erhalten worden, jetzt und inskünftig exercirt und gebraucht werden solle, als haben wir unsere cent Eitzingen, deren alt herkommen mit seinen gebrauchen, gewonheiten und gerechtigkeiten folgender maßen beschrieben und umb der nachkommenden willen zusammen verfassen lassen,' doch mit öffentlicher vorbehaltung: was hierinnen nit gesetzt und doch an unserer cent wissentlich herkommen, daß durch diese unsere Ordnung nichts begeben, sondern dieselbe zu mindern und zu mehren uns, unsern nachkommen und stift austrücklichen vorbehalten sein und bleiben solle. Ankunft. Uns und unserm stift ist neben andern unsers ambts Kitzingen herrlich-, obrig-, recht und gerechtigkeiten, auch die hohe cent und fraischliche obrigkeit nicht allein uf berürtes unsers ambts aigenen, sondern auch ander dorfschaften, weilern, höfen, mühlen und Wüstungen angehörig, inmaßen in den alten centbüchern neben underschiedlichen documenten hiervon ein mehrers zu befinden, solche auch von uns wiederumb zu unserm stift anno 1629, als dieselbe neben berürtem ambt viel jähr lang versetzet gewesen, erlöst und gebracht worden. Y e r s p r u c h , s c h ü t z und bann. Dahero an dieser unserer cent Kitzingen niemand einigen versprach noch schütz hergebracht, sondern dieselbe ist uns und unserm stift einzig und allein zugehörig und also ieder regirender fürst, bischof zu Würtzburg und herzog zu Francken, deroselben allein verspruchs und schutzherr ist. Begriff und u m b k r a i s der cent, mit welchen die cent Kitzingen c o n v e n i r t und doch nit d a r e i n g e h ö r e n , wie folgt. Erstlichen. Sultzfeld Bottendorf Euerfeld

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Pleichfeld Würtzburgisch. Escherndorf Hfirblach Großenlanckheimb Mainsondtheimb, Fuchsisch. Freistockheimb, Crailsheimbisch.

Hohefeld, dem spital zu Kitzingen ein theil, ein theil Brandenburgisch und ein theil edelmänisch gehörig, dessen eigentlichen bericht unsere centbediente aus der in anno 1652 vorgangene centbereitung, so es vonnöthen, einnehmen und dabei bewenden lassen sollen. E i n g e h ö r i g e s t a t t , d ö r f e r , weiler, m ü h l e n und mit w a s f ä l l e n und r ü g e n i e d e s der cent underworfen. An berürte unsere cent Kitzingen gehören nachfolgende statt, dörfer sambt ihren markungen, begriff, umbfang und was in ieder markung an höfen, mühlen und Wüstungen begriffen und gelegen, nemblich: Die statt Kitzingen mit ihren vorstätten, darunder auch Ettmanshausen, so über der pruggen liegt, mitbegriffen und neben dem closter noch neün mühlen, als die Main-, Pulver-, inner-, Erhardt-, Essels-, Pflader- oder Schwenckher-, Engelbeck, Sandt, Forst- und Galgen-mühl, seind uns und unserm stift mit den vier hohen und besonders mit nachfolgenten centfällen underworfeu, als mord, blutvergießung, kinderabtreiben, sich selbst entleiben, tödliche wunden, gliederabhauen, Verletzung, darbei lebensgefahr, lähmung, diebstahl klein und groß, rauberei, Verfälschung der münz, Vergewaltigung auf freier straßen, marksteinausreißen oder freventlicher weis verendern, ehebruch, nothzucht, blutschand, sodomiterei und bestialitet, hexerei, Zauberei, brennen, greuliche gotteslästerung, öbrigkeit oder ein gericht sehenden, beharrliche injurien, hausfriedenbrechen, unsinnige leut verwahren, eidbrüchig werden und verwartung auf freier straßen. So sich dann dergleichen fäll in der statt begeben, desgleichen auch was sich für niedere und hieoben nit specificirte fäll außer der

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manren und also in der markung zutragen, sollen dieselbe an unsere cent gebracht, gerüegt und verbuest werden; was sich aber in unserer statt und innerhalb der ringmauren von Schlägereien, Verwundungen, schmähe und geringe injurisachen und andere muthwillige frevel und fäll begeben, ist von alters solches mit zuzihung unseres ambtmans, stattvogten, bürgermeistern und rath auf dem rathhaus daselbst erörtert und verbuest worden, darbei es nochmaln gelassen werden solle. Hoheimb. Repperndorf sambt der eüßern mühl. Westheimb. Alberhofen. Erlach. Kaldensundtheimb. Schernaw. Ermelte sieben dörfer und mühl seind unserer cent mit den gemelten und bei Kitzingen gesetzten hohen centverbrechen verwant und underworfen, dahero so sich deren orts benachbarte vogteiliche obrigbeiten hierinnen wiedersetzten und solche unsere hohe centbarkeit in einem oder dem andern zu schwechen und ihre underthanen, als unser cent verpflichte schöpfen und verwandten mit betrohung, gelt oder thurnstraf von ihren gethanen pflichten ungebührlich und wider alles herkommen abzuhalten sich underfingen, solle solches von unsern centbedienten und verwandten mit austrücklicher beihülf unsers ambtmans zu Kitzingen, in ansetzung noch größerer geldund gefänknußstraf oder, da es vonnöthen, mit bewehrter hand und sonsten gebührenden executionsmitteln stark contradicirt, uns auch zu unser canzlei alhero umbständlich berichtet und gnedigster Verordnung ferner erwartet werden. Neuses ufm berg, Buchbron und Bibergauw sein unserer cent zu Kitzingen nit allein mit obangeschriebenen, sondern auch geringem centfällen an und zugehörig und sollen von unsern dieser orten gesessenen verpflichten centschöpfen, alda ermelte hohe und niedere centfäll, ohngeachtet sie von einiger ihrer vogteilichen obrigkeit eingewenter nichtiger contradicir- oder Verhinderung abgehalten wurden, rugweis angebracht und bei unserer cent zu Kitzingen iedes verbrechen nach seiner beschaffenheit verbuest und abgestraft werden.

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Mainstockheimb ist unserer cent mit obangeregten hohen und besonder mit folgenden fällen underworfen, als: mord, brand, diebstahl, nothzucht, dann auch mainaid, zanberei, ehebruch, mark- oder schiedstein heimblicher gefahr- und fürsetzlicher weis ausreißen, item verbrechung der strafen an leib, leben und gliedern und landsverweisungen mit sich bringen, wurf, stich und Schläge, so lebensgefahr oder den tod auf sich trügen, item schmähewort, die beharrlich und leib und lebensgefahr oder Verweisung auf sich haben und genuegsamb erwiesen seind, item schamwunden, als wan ein aug gar gestochen, nasen, ohren oder hand abgehauen werden, und seind die centverwandten daselbst obbenante fäll, so sich begeben und zutragen, nichts ausgenommen, zu rüegen schuldig. Wessen sich unser centrichter und centbediente aus dem in anno 1589 zwischen marggraf Georg Friederich, praelaten zu Ebrach, und Fuchsen von Dornheimb zu Onoitzbach deswegen ufgerichten Vertrags ein mehrers informiren und ob solchem stet, vest und laut inhalts halten und verhalten sollen. Dettelbach, Bruck und Schnepfenbach. Dettelbach, die statt, ist unserer cent zu Kitzingen mit allen denen fällen, so durch den nachrichter zu bestrafen seind, zugethan und underworfen, die geringere aber und alle andere fäll, so sich sowohl in- als außerhalb der statt und in der markung zutragen, sollen mit zuzihung keller, burgermeister und rath zu Dettelbach auf dem rathhaus daselbsten vermög deren von unsern hochgeehrten herrn und vorfahren am stift der statt erteilten gnedigsten Privilegien erörtert und verbuest werden. Hingegen aber Bruck und Schnepfenbach seind nit allein mit den vier hohen, sondern mit allen hieoben bei Kitzingen specificirten centfällen der cent verwandt und seind alle und iede begebende verbrechen bei Vermeidung hoher straf zu rügen und anzuzeigen schuldig und verbunden, davon sie unser ambt und statt Dettelbach keineswegs abhalten, sondern bei dem herkommen zuförderst aber unser gnedigster disposition verbleiben lassen sollen. Von v e r s c h w i e g e n e n rüegen. In obgedachten articuln ist schon mit mehrerm angedeutet, was iedes centbare ort an unserer cent von hohen und niedern fällen zu

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rüegen und anzuzeigen schuldig, wann aber von etzlich jähren hero unsere centverwandten oder ruegmeister von ihren obrigkeiten wieder alle recht zu verschweigung vorgehender centfällen und rüegen ohnrechtmeßig veranlasset worden, als sollen fürderhin dergleichen schweigende centschöpfen und ruegmeister, da es vorhero von unsern centgrafen ander weg in gewisse erfahrung gebracht, umb fünf, sechs oder mehr gülden nach erkantnuß des gerichts unnachlässig abgestraft werden. So auch einer oder der andere zweimaln auf vorhero beschehenes citiren ungehorsamb außenbleibt, das dritte mal aber seine nothturft vorzubringen erscheinen würde, soll er eher nit zugelassen werden, er habe zuvor seine contumaciam für iedes außenbleiben ein reichsthaler neben der gewöhnlichen saumbbueß dem gericht erlegt und dem cläger seinen costen nach des centrichters moderation bezahlt. Was in obgedachten centbaren dörfern der cent g e f r e i e t und was gestalt. Der adentliche sitz und schloß in unserem centbaren dorf Bibergauw ist zwar der cent zu Kitzingen befreiet, so sich aber in disem sowohl als in dem zu Mainstockheimb liegenden Ebrachischen hof hohe malefizsachen zutrügen oder sich sonsten mißthätige personen darein begeben oder ufhalten wollten, sollen dieselbe dergleichen schadbare leut den dritten tag zu gewöhnlicher wahlstatt der cent zu liefern schuldig sein. Im fall aber sie sich nach verflossenen dreien tagen in lieferung der übelthäter sperren und wiedersetzen wollten, sollen alsdan unsere centrichter mit beithun des ambtmans macht und gewalt haben, in das schloß oder in den zu Mainstockheimb liegenden Ebrachischen hof armatim zu fallen und die schadbare leut mit gewalt heraußer zu nehmen. Von c e n t r i c h t e r s p f l i c h t , ambt und belohnung. Es wtird der bluetbann von iedem regirenden fürsten, bischofen zu Würtzburg und hertzogen zu Francken craft kaiserlichen und königlichen privilegien und freiheiten verlihen und also ieder centgraf mit pflichten uf- und angenommen; dieser soll inhalt seiner

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bestallung, so bei unser Cammer alhier ufbehaJten, jährlichen von unserem castenambt zu Eitzingen besoldet werden. W i e v i e l s c h ö p f e n an der cent s i t z e n , w e r die s e i e n , w i e die e r k i e s t und f ü r g e s t e l t werden. Bei dieser unserer cent Kitzingen ist von alters herkommen, daß dieselbe mit vierzehen unverleümbten, ehrlichen, unverdächtigen schöpfen in peinlichen sowohl als in gemeinen gerichten besetzt, welche schöpfen von iedem centbaren ort unserm centrichter und gericht vorgestelt und aus nachfolgenden orten erscheinen sollen, nemblichen: Zwen aus unserer statt Kitzingen, welchen die procuratur anbefohlen und selbe versehen, auch durch den stadtschreibern neben zweien des raths, so oft ein stell vacirt, altem herkommen dem gericht vorgestelt werden. Repperndorf 1 und \ iedes zwen schöpfen. Bibergauw J Mainstockheimb zween, welche von dessen orts mitdorfsherrschaften wechselweis gegeben werden. Buchbron zween, deren einer ein closterischer, der andere von der mitdorfsherrschaft. Neußes ufm berg einen. Dettelbach gibt zween, als einen von der statt, der andere von Bruck. Hoheimb einen, welcher, so der centrichter nicht vorhanden, in seinem namen den stab altem herkommen gemeß halten solle.

S c h ö p f e n p f l i c h t und belohnung. Wie nechst gemelt ist von alters herkommen, daß unser zentgericht mit vierzehen schöpfen besetzt worden und dieselbe unserm centgericht verwant und zugethan gewesen, (schöpfenaid.) und zwar erstlichen sollen die zween stattschöpfen von gemeiner unserer statt K i t z i n g e n ieder jährlich mit vier gülden belohnet werden.

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Dann beide schöpfen von Repperndorf haben jährlich ffinf gülden miteinander. Zween schöpfen zu Buchbron haben jährlich vier gülden neben einer gerten holz. Zween schöpfen von Mainstockheimb haben fünf gnlden, so sie miteinander theilen sollen. Wie dan auch D e t t e l b a c h dem daselbst bestehen schöpfen jerlich 6 fl. und dem zu Brück von einer gemeind daselbst jerlichen 5 fl. gereicht werden sollen. Zween schöpfen zu Bibergauw fünf gülden. Der schöpf zu Neußes hat jährlich drei und ein halben gülden. Hoheimb neben einer wiesen, so der schöpf daselbst zu genießen, drei gülden. Und besolden alle diese außer die zween stattschöpfen ieder ort besonder die seinige, allwo an theils orten gewisse güter vorhanden, uf welchen dieses gelt stehet, damit sie dann, wie jetzt gemelt, jährlichen belohnet werden sollen. Von c e n t s c h r e i b e r s b e l o h n u n g . Dem centschreiber solle für seine belohnung jährlichen von unserm castenambt gereicht werden an geld vier gülden. vier malter korn. ein halb morgen holz. (centschreibers pflicht u. aid.) Centknechtsbelohnung. Der land- oder centknecht würd jährlich von unserm castenambt mit vier und zwainzig gülden besoldet. Dessen logiament oder wohnung ist von bürgerlichen beschwerdeü durchaus befreiet. Soll und mueß der herrschaft ein meil wegs in centsachen umbsonst potschaften gehen, (pflicht u. aid.) W i e v i e l c e n t g e r i c h t im j ä h r und wo sie g e h a l t e n werden. Es sollen bei unserer cent Eitzingen in peinlichen Sachen, so oft es die not erfordert, sonsten aber jährlichen drei hohe centgericht, als

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das erste uf obersten, das andere Walpurgis, das dritte Michaelis und zwar iedesmal außer der peinlichen gerichten in demjenigen wirthshaus, wo vor dessen, gehalten werden. (hegung u. achterklärung.) Von centbueßen. Die centbarliche verbrechen, als diebstahl, klein und groß, diffamation, injurien, fließend wunden, rain, stain und andere dergleichen mehr sollen nach erheblichkait zu fünf, zehen, zwainzig, minder oder mehr gülden und thaler neben erstattung der gerichtscosten abgestraft werden. Deren strafen, sie seien groeß oder klein, die eine helft uns, (so unser castner zu verrechnen hat), die andere dem gericht altem herkommen gemäeß zustendig verbleiben solle, under welchen strafen die bueß der verschwiegenen rüegen, saumbueß und alle extra ordinari strafen, (außer deren, so von unserer canzlei etwan umb größerer verbrechen willen gesetzt und gemacht werden, wie dann solche uns allein zustendig), verstanden werden sollen. Vom rathholen. Wann unsere centschöpfen eines urtheils nit verständig oder sonsten in ihren votis und stimmen zwiespaltig und ihnen raths zu pflegen vonnöten, so wollen wir, wofern die sachen etwas schwer und wichtig und unsere beambte derselben zu wenig, daß solches bei unserer canzlei auf des verlustigten theils costen berichtet und in ein und andern sich raths erholet, darauf; gnedigster befelch erwartet und sonsten auch, so es die notturft erfordert, von diesem centgericht bei uns und unserer canzlei oder, wohin sie von uns gewiesen werden, appellirt werden solle. Von ffirsprechen. Die fürsprechen oder procuratores sollen uf cläger und antworters dritte bitt in criminalibus und rechtstagen erlaubet und ihnen bei ihren aiden eingebunden werden, die gerechtigkeit und Wahrheit zu befördern, die Sachen durch keinerlei gefahr mit wissen und willen zu verhindern oder zu verkehren, dargegen die partheien iedem ein ort eines guldens und ein mahlzeit oder, da mehr partheien, dieselbe

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mahlzeit miteinander reichen oder sich sonsten nach gelegenheit mit ihnen abfinden sollen. Voigt nun die pflicht der wortredner. Ich gelobe und schwere hiemit zu gott und seinen heiligen, meinem gnedigsten churfürsten und herrn, als bischofen zu Würtzburg und herzogen zu Francken und an ihro churfürstlichen gnaden statt dem centrichter und beisitzer des centgerichts zu Kitzingen gewehr und gehorsamb zu sein, ihre Ordnung, geschefft und verbot halten, die partheien und sachen annehmen, so mir bevohlen werden, mit ganzen und rechten treuen fleiß meinen in gerechtigkeit vorstehen, fürbringen und handien, darinnen wissentlich kein falsch unrecht oder gefährlich Verlängerung brauchen, nachzusuchen, underweisen, mit den partheien keinerlei vorwort oder fundung umb einen theil weniger oder viel an der sachen zu machen haben oder gewarten, die heimbliche räth und behelf meiner partheien zu schaden niemands zu öffnen, das gericht und gerichtspersonen allzeit ehren und fürdern, auch vor ihnen erbarkeit gebrauchen, die lästerung beizihen und ermeßigung des gerichts vermeiden, die partheien mit unzimblichen belohnungen nit beschweren, sondern nach Satzung, gewonheit und herkommen des centgerichts mich begnügen lassen, der sachen ich angenommen oder so mir befohlen worden, mich ernstlich ersuchen, ohne des richters erlaubnuß nit entschlagen, sondern bis zu end des rechtens auswarten und sonsten alles anders zu halten, thun und lassen, das sich von rechts und gerechtigkeit wegen gebührt, treuer und ohne gefehrde. Notandum: in civilsachen stehet den partheien frei, welchen sie under diesen fürsprechern pro oder contra nehmen und gebrauchen wollen, in peinlichen gerichten aber soll der eltiste dem ancläger sein wort thuen. Von malefiz und peinlichen sachen. Von schadbarn leuten, wie die gegrieffen und an die zent geliefert werden. Da in unsern centbaren dörfern, weilern, höfen, Wüstungen etc. und derselben markungen schadbare, miß- und übelthätige personen ergrieffen und zur haft gebracht werden, haben sie zwar dises alte herkommen, daß sie diesen oder dieselbe drei tag in ihrer verwahrnuß gefänglich enthalten mögen, doch sollen sie es unserm

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centgrafen endzwischen zu wissen thun, der dann dritten tags hernacher neben sich habenden centschreiber, landknecht und beden centprocuratorn sambt etzlich bewehrten mannen viel oder wenig, nachdem es die noth erfordert, die oder den übelthäter ergreifen und durch den centknecht geschlossen oder gebunden zu den gewöhnlichen orten, centsteinen und gräben, von iedes orts centverwanten gefolgt, geliefert, überantwortet und hernacher in das darzue in des stattknechts bewohnung verordnet und verwahrt gemach mit ketten und banden verwahrlich gefangen gesetzt werden solle. Wie weit nun ieder centfleck die übelthätige personen zu liefern schuldig sei, kann solches aus der in anno 1652 vorgangenen centbereitung von unsern centrichtern, schöpfen und bedienten ordentlich ersehen werden, wornach sie dan ohngehindert einiger protestation strictissime verfahren sollen. Von costen, e h e die mißthätige personen an die cent g e l i f e r t werden. Oft ernanter unserer cent eingehörige dorfschaften, weiler und höf, solang sie die maleficanten in ihrem gewalt haben, seind sie den atzt und alle vor der lieferung und antwortung auflaufende uncosten zu tragen schuldig, wie dan von alter herkommen, daß, sobalden ein maleficant nacher Kitzingen geliefert, derselbig in beisein des ambtmanns, stattvogt, burgermeister, stattschreiber,' centgrafen, centschreiber und zween stattschöpfen auf dem rathhaus das erstemal examinirt, deswegen aber hienechst gesetzte centcosten von der statt allein bezalt und bis nach vollführung der execution entrichtet werden sollen, nemblichen: 1. des armen sünders zehrung. 2. der Wächter besoldung. 3. die centschöpfen ein gülden. 4. den statt- und centschreiber und bede procuratores umb ihre mühe zu befridigen. 5. die mahlzeit uf dem rathhaus. Die übrig aufgehende uncosten, als dem centrichter von ieder person zween gülden, den vierzehen schöpfen ein gülden, des nachrichters und der seinigen gebühr sollen von unserm castenambt ausgericht und bezahlt werden. K n a p p , Würzburger Zent. I.

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Wie oben gemelt, so ist die statt Eitzingen der atzung oder zehrung des maleficanten sechs theil an solchen uncosten, aber den siebenten theil Repperndorf nnd Hoheimb nnd also an diesem theil wieder Repperndorf zween und Hoheimb ein theil auszurichten schuldig. Wan auch wehrender zeit vonnöthen, poten hin und wieder abzufertigen, ist von alter herkommen, daß solche potenlöhn von der statt Eitzingen allein zu bezahlen, darbei es nochmaln verbleiben und dem allem gemeß gepflogen werden solle. Wie die s c h ö p f e n und g e m e i n e c e n t v e r w a n t e n zu den p e i n l i c h e n und a n d e r n c e n t g e r i c h t e n e r f o r d e r t und an w e l c h e n o r t e n die p e i n l i c h e g e r i c h t b e s c h r i e n werden. Wann peinliche gerichtstäge zu halten angestelt, ist von alter herkommen, daß unser centgraf, nachdeme er dessen aus unserer canzlei verständiget, solchen peinlichen gerichtstag den schöpfen und centverwanten drei tag zuvor durch den landknecht hat denunciren und verkündigen, auch an sonderbaren gebührenden orten öffentlich ausschreien lassen, mit diesen worten: Hört ihr herrn und landvolk, bis freitag würd N N halsgericht haben an der cent zu Eitzingen, dahin solt ihr euch verfügen, wie von alters herkommen. An nachgesetzten orten solle diese centbeschreiung zum drittenmal repetirt werden, nemblich Zu Repperndorf bei der weth, da soll das pferd mit den hindern füßen in der weth, mit den vördern aber heraußer stehen. Zu Buchbronn solle das pferd mit den fördern füßen im .bach stehen, mit den hindern draußen und das angesicht der kirchen wenden. Zu Bibergauw under der linden, den rucken gegen die kirchen wendent. Schernaw, daselbst solle der landknecht den rucken an kirchzaun bei der thür, da man in kirchhof gehet, wenden. Bruck am kirchzaun, gleich zu Schernaw. Schnepfenbach, da solle das centgericht über den bach gegen Neußes, die hindern füß uf marggrefischem land gegen Neußes setzend, beschriehen werden.

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Zu den drei Eychen, von Schnepfenbach im grund auf gegen Neußes uf einem acker, da der hof gestanden ist, stelt er das pferd rucklichs an die mittlem eich. Neuses ufm berg, mit den fördern füeßen des pferds uf dem pferdsheßle umb den brunnen sich gegen dem Main wendent. Dettelbach, solle der centknecht uf der dritten kirchenstaffel stehen und das schwert und stab in der rechten hand und das pferd am zügel in der andern hand halten. Mainstockheimb, mit dem pferd gar im bach gegen dorf aufwärts. Hernacher im dorf in Lorentz Creutzers hof helt er under dem thor mit dem pferd halb drinnen und halb draußen gegen der gassen gewent. Hoheimb bei der weth under der linden gegen des Schultheißen haus gewent. Von p e i n l i c h e n g e r i c h t e n , wie die beschützt werden. Wann mißthätige personen vorhanden und dieselbe justificirt werden sollen und von uns auf vorgehende genugsambe examination, inquisition und eingeholtem bericht und aussage der rechtstag benennet, sollen darauf durch unsern centgrafen und landknecht nit allein die centschöpfen, sondern nachfolgend specificirte centverwanthen zum beschütz des gerichts erfordert werden, nemblichen: Der ausschueß von der statt Kitzingen. vierzig Repperndorf vierzig Buchbronn siebenzig Mainstockheimb dreißig Bibergauw zwainzig Bruckh mann einen Schnepfenbach Neuses ufm berg vier und zwainzig sechzig Dettelbach Hoheimb zwei und zwainzig Schernauw zehen Summa 317 mann ohne den ausschuß der statt Eitzingen. Welche mannschaften zu beschützung peinlicher gericht mit ihren ober- und underwehren erscheinen, aufwarten, mit zu der richtstatt gehen und, bis der nachrichter sein recht verbracht, verharren und bleiben sollen. 46»

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Wann in solchen malefiz und peinlichen gerichten von einem oder dem andern centbaren ort ein centschöpf aus überfallener gehlinger krankheit dem gericht nicht könte beiwohnen, so soll unser centrichter aus denen, so aus ernanten centbaren flecken gegenwertig sein, von ihrem ring einen mann nehmen und ihne mit dem gewöhnlichen schöpfenaid belegen, welcher alsdan bis zu end des gerichts dem vorgehenden actui zwar beiwohnen, iedoch nach verrichter execution seines gethanen aids entlediget werden solle. Ordnung des peinl. rechtstags. (verlesung des urgicht, s. bei den halsgerichtsformularen.) Von gestohlener haab. Es sollen gestohlene haab und güter, so bei dergleichen schadbaren leuten gefunden, denienigen, so beweislich darthuen, daß solche ihnen zuständig, wiederumb behändiget und zugestelt werden; wiedrigenfalls sollen sie bei unserer cent verbleiben, davon uns ordentliche bericht und rechnung zu thuen. Vom galgenbau. Was zu auferbauung und erhaltung des hohegerichts, stock, pranger und schrannen vonnöthen, , ist von alters herkommen, daß das holz aus dem forst genommen und von denen in der statt wohnenden kärnern umb die gebühr (so unser castenambt zu befridigen schuldig) auf die wahlstatt geführt, heraacher durch das sambtliche zimmer-, mauerer-, Schmidt- und wagner-handwerk vorgebens, iedoch gegen zimblicher underhaltung essen und drinkens gemacht und ufgericht werden solle.