Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas [Reprint 2019 ed.] 9783486730685, 9783486730678


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German Pages 18 [20] Year 1901

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Table of contents :
1. Einleitung
2. Statistische Feststellungen
3. Die Kraftversorgung
4. Schlussfolgerungen
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Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas [Reprint 2019 ed.]
 9783486730685, 9783486730678

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Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch

Leuchtgas.

Von Franz Schäfer, Ingenieur in Dessau.

1. Einleitung. Die Gasindustrie erfreut sich zur Zeit im Deutschen Reich eines beispiellos lebhaften Aufschwunges; in ihrer mehr als 100 jährigen Geschichte hat es nie einen Zeitraum gegeben, in dem die technische und wirthschaftliche Entwickelung der Gaserzeugung und des Gasverbrauchs auch nur annähernd so mächtig vorwärts ging wie heute. Nicht nur, dass das Jahr 1899 die RekordzifEer von 82 neuen Gasanstalten in vorher nicht mit Gas. versorgten Orten brachte, nicht nur, dass allein zur Erweitening bestehender Gaswerke im Jahre 1899 rund 50 Millionen Mark und im ersten Halbjahr 1900 weitere 30 Millionen aufgewendet bezw. bewilligt wurden, nicht nur, dass in zahlreichen Städten grossartige neue Gasanstalten als Ergänzung oder Ersatz für unzulänglich gewordene alte Werke gebaut werden oder demnächst gebaut werden müssen (z. B. in Bremen, Darmstadt, Königsberg, Mainz, Mannheim, Ripdorf, Stettin im Bau, in Berlin, Chemnitz, Charlottenburg, München, Nürnberg u. a. 0. im Project), in Städten, wo man noch vor einigen Jahren vielfach ernstlich glaubte, nach Errichtung der Elektricitätswerke würden die Gasanstalten nach und nach eingehen. Nein, in weiten Kreisen, nicht nur maassgebender und verantwortlicher Körperschaften, sondern auch des Laienpublikums, ist d a s I n t e r e s s e f ü r G a s w i e d e r e r w a c h t und wächst, und in Vereinen und Zeitungen, die sich Jahre lang nur um elektrische Angelegenheiten bekümmert hatten, werden jetzt verschiedene »Gasfragen« eifrig besprochen. Einheits-Gaspreis, Leuchtkraft - Herabsetzung, Wassergas bezw. M i s c h g a s , Pressgas, Gasautomaten und Acetylen sind Dinge, die in vielen grossen, mittleren und kleinen Städten auf der Tagesordnung stehen; in zahlreichen kleineren Städten ist auch die Frage »Gas o d e r E l e k t r i c i t ä t ? « Gegenstand von ernsthaften Erörterungen und wird nicht mehr so leichthin und selbstverständlich überall zu Gunsten der Elektricität entschieden, wie noch vor einigen Jahren. Zur Beurtheilung und Klärung aller dieser Fragen kann ein N a c h w e i s , i n w e l c h e m M a a s s e ü b e r h a u p t u n d in w e l c h e m U m f a n g auf s e i n e n e i n z e l n e n V e r w e n d u n g s g e b i e t e n das L e u c h t g a s g e g e n w ä r t i g in d e u t s c h e n S t ä d t e n v e r w e n d e t w i r d , ausserordentlich viel beitragen. In den einzelnen Städten, wo eine der er-

wähnten neueren Gasfragen brennend geworden ist, kennt man wohl die Vertheilung der Gasabgabe, zieht sie aber nicht immer bei den Berathungen und vor den Beschlüssen genügend in Betracht. Eine zusammenfassende Darstellung der Erfolge, die das Leuchtgas als Wärme- und Kraftvermittier bisher erzielt hat, ist m. W. überhaupt noch nicht veröffentlicht worden. Man ist gewohnt, das Gas als Lichtquelle zu betrachten, und nur zu leicht geneigt, seine Leistungen auf den Nebengebieten gering zu schätzen. Nur so ist es erklärlich, dass Herr Director M ü n s t e r b e r g vor der Kasseler Versammlung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern am 21. Juni 1899 die kühne Behauptung aufstellen konnte, die Abgabe von Gas zu Heizzwecken sei ganz nebensächlich und betrage in normalen deutschen Städten nur 5 % der Gesammtabgabe.1) Dieser Behauptung sofort entgegentretend, stellte ich damals eine in diesem Journal zu veröffentlichende statistische Arbeit über den Verbrauch von Koch-, Heiz- und Kraftgas in deutschen Städten in Aussicht. Die Fertigstellung dieses Aufsatzes verzögerte sich jedoch aus verschiedenen Gründen sehr. Wohl war das in Betriebsberichten vorliegende und das aus sonstigen Quellen gesammelte statistische Material ziemlich reichhaltig, aber es zeigte sich doch bald, dass damit allein, schon wegen der vielfach veralteten Zahlen, ein zutreffendes Bild von dem Umfang des Gasverbrauchs zu technischen Zwecken nicht entworfen werden könne. Ein Versuch, durch Aufruf in diesem Journal mehr und namentlich neueres Material zu erhalten, hatte auch nur wenig Erfolg. Erst als der Vorstand des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern in seiner gemeinsamen Sitzung mit dem Ausschuss am 1. März 1900 beschloss, diese Angelegenheit von Vereinswegen zu betreiben und über 800 Fragebogen versenden liess, kam eine Fülle von Zahlen zusammen, die eine richtige und zuverlässige Grundlage für eine Schätzung des Umfanges der Wärme- und Kraftversorgung durch Gas und für die mannigfachen darauf aufzubauenden Schlüsse darbot. Zwar sind nur rund 350 von den ausgesandten Auskunftsbogen zurückgekommen, davon einige mit so dürftigen An') Vgl. ds. Journ. 1899, S. 867. Herr Münsterberg muss eine völlig veraltete Ausgabe der Gasstatistik bei seiner Ermittelung benutzt haben. 1

2

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

gaben, dass sie bei der Verarbeitung ausser Betracht bleiben mussten und im Ganzen nur die Verhältnisse von 390 deutschen Gascentralen in Berechnung kommen konnten, a l s o v o n n u r zwei F ü n f t e l n d e r G e s a m m t z a h l deutscher Gascentralen, die zur Zeit nahezu 900 beträgt. A b e r d i e s e 390 G a s c e n t r a l e n s t e l l e n i h r e r w i r t s c h a f t l i c h e n B e d e u t u n g n a c h w a h r s c h e i n l i c h n i c h t v i e l weniger als z w e i D r i t t e l der G a s v e r s o r g u n g D e u t s c h l a n d s dar. Da mir ausserdem von vielen der fehlenden Städte die Verhältnisse der Gasabgabe bekannt sind, wenn ich sie auch, um nur auf gleicher Grundlage beruhende Ziffern zu benutzen, nicht mit in Anrechnung brachte, so glaube ich wohl berechtigt zu sein, die, Ergebnisse von den 390 Gasanstalten als Durchschnittswerthe für a l l e deutschen Anstalten anzusehen und die daraus zu ziehenden Polgerungen als allgemein giltig hinzustellen.

der angeschlossenen Flammen überhaupt und die der T Gasflammen; die Zahl der vorhandenen Gasmotoren und ihrer Pferdekräfte. Die eingegangenen Angaben beziehen sich zum grössten Theil auf das Kalenderjahr 1899; ein kleiner Theil ist älter und stammt aus dem Betriebsjahr 1898/99, ein noch kleinerer Theil ist jünger und gibt die Verhältnisse des Betriebsjahres 1899/1900 wieder. Es ist daher unbedenklich, zu sagen, die nachstehenden Tabellen gäben ein Bild von den am Schlüsse des Jahres 1899 bestehenden Anschluss- und Abgabeverhältnissen der deutschen Gasanstalten.

Dies dürfte auch schon deshalb zulässig 'sein, weil durch die 390 Orte alle Gegenden Deutschlands, die gewerbethätigen Bezirke ebenso wie die industriearmen, und grosse, mittlere und kleine Städte, auch Flecken und'Dörfer in . gehöriger Weise vertreten sind. Es sind 26 Städte bezw. Beleuchtungsgebiete mit mehr als 100000 Einwohnern; diese werden im Folgenden » G r o s s s t ä d t e « genannt. Es sind ferner 240 Beleuchtungsgebiete mit 10000bis 100000Einwohnern, »Mittels t ä d t e « , und 124 Bezirke mit weniger als 10000 Einwohnern, » K l e i n s t ä d t e « . Die Orte, von denen die erbetene Auskunft nicht einging, gehören zumeist der Gruppe der Mittelstädte an. Von Grossstädten fehlen: Hamburg, die von der Imperial Continental Gas-Association versorgten Gebietstheile von Berlin und seinen Vororten, ferner Aachen, Altona, Frankfurt a/M. und Dortmund, zusammen ein Gebiet von etwa 1800j000 Einwohnern und mit schätzungsweise rund 150 Mill. cbm Jahresabgabe. Von den fehlenden Mittelstädten seien genannt: Beuthen, Brandenburg, Coblenz, Duisburg, Dülken, Eisleben, Eschweiler, Giebichenstein, Gelsenkirchen, Gera, Glauchau, Gleiwitz, Gnesen, Greifswald, Görlitz, Göppingen, Hamm, Herford, St. Johann, Iserlohn, Köslin, Kolberg, Landsberg, Liegnitz, Ludwigshafen, Lüdenscheid, Marburg, Meiningen, Memel, Mühlhausen i/Thür., Naumburg, Neisse, Oppeln, Paderborn, Rathenow, Rendsburg, Rostock, Stargard, Saargemünd, Salzwedel, Schwerin, Spandau, Speyer, Schleswig, Schwiebus, Tübingen, Ulm, Waldenburg, Weimar, Wiesbaden, Wilhelmshafen, Witten, Wolfenbüttel und Worms. Von der'Nennung minder bedeutender Mittelstädte und der Kleinstädte, von denen mir die statistischen Ziffern fehlen, sehe ich ab, obwohl sich auch darunter viele befinden, deren Angaben ich bei der Zusammenstellung mit Bedauern vermisste.

Die Gesammtergebnisse der Umfrage für die drei Gruppen Gross-, Mittel- und Kleinstädte und für die Gesammtheit der 390 Anstalten sind in nachstehender Tabelle IV zusammengestellt. Es wird'jedoch von vornherein bemerkt, dass nicht alle 390 Anstalten alle in den einzelnen Rubriken enthaltenen Angaben gemacht haben und dass von einer Ergänzung durch Schätzung abgesehen wurde; namentlich die Rubriken 5, 6, 7, 8 und 9 sind unvollständig; in Rubrik 11, H Gas, ist viel K Gas mit enthalten, weil manche Anstalten darüber nicht getrennt Statistik führen. Deshalb sind bei der Ausrechnung der Werthe in Rubrik 17 nur diejenigen Orte in Ansatz gebracht worden, von welchen die K Gasabgabe mitgetheilt war. In gleicher Weise sind alle späterhin zur Sprache kommenden Mittelwerthe und Verhältnisszahlen berechnet worden. Das wichtigste und überraschendste Ergebniss der Tabelle ist wohl in Rubrik 14 enthalten: 31,69% d e r P r i v a t g a s a b g a b e war d u r c h b e s o n d e r e Z ä h l e r a b g e g e b e n e s K o c h - , H e i z - u n d K r a f t g a s l Wenn man bedenkt, dass sehr viel Koch- und Heizgas durch L Gaszähler abgegeben wird1), so wird man gegen die verallgemeinerte Fassung nichts einwenden können: I m J a h r e 1899 d i e n t e e i n v o l l e s D r i t t e l d e r P r i v a t g a s a b g a b e in D e u t s c h l a n d n i c h t z u r B e l e u c h t u n g , s o n d e r n zum K o c h e n , H e i z e n , Maschinenbetrieb und anderen gewerblichen Z w e c k e n , oder mit anderen Worten: Die Wärme- und Kraitversorgung der deutschen Städte durch Gas bedingte im Jahre 1899 eine um 50% grössere Gasabgabe, als die Lichtversorgung allein nach Abzug der Strassenbeleuchtung vorausgesetzt hätte. Wie rasch sich diese beiden Zweige des Gasverbrauchs entwickelt haben, geht am besten aus einem Vergleich mit einigen früheren Feststellungen hervor. Im Jahre 1895 sammelte ich Material zu der Broschüre »Gas oder Elektricität?« (Wiesbaden, Bergmann, 1896); die Zahlen, die ich erhielt, stammten zumeist aus dem Jahre 1894 und liessen die Behauptung berechtigt erscheinen, dass ein Z e h n t e l der da-" mals in Deutschland jährlich hergestellten Gasmenge, also rund 75 Mill. cbm, für Koch- und Heizzwecke • verwendet wurde. Ein Jahr zuvor hatte ich in dem Aufsatz »Die Kraftversorgung der deutschen Städte durch Leuchtgas«2) den An-

In den Auskunftsbogen war auf die Strassenbeleuchtung weder nach Flammenzahl noch nach Jahresverbrauch Rücksicht genommen; n u r d i e V e r h ä l t n i s s e d e r P r i v a t g a s a b g a b e s o l l t e n e r m i t t e l t w e r d e n . Dies geschah deshalb, weil überall wesentlich nur das an Private verkaufte Gas die Rentabilität der Anstalten bestimmt, da die Strassenbeleuchtung bei städtischen Werken unentgeltlich oder gegen Verrechnung nur der reinen Selbstkosten erfolgt und bei privaten Werken in der Regel auch keinen Gewinn bringt. Aus demselben Grunde wurde auch der Selbstverbrauch der Anstalten und der Verlust ausgeschieden. Erbeten und mehr oder minder vollständig mitgetheilt wurden folgende Angaben: Gegen Bezahlung an Private und Behörden abgegebene Gasmenge, nach Abzug des Verbrauchs der ööentlichen Beleuchtung und des Selbstverbrauchs und ,Verlusts; zu Beleuchtungszwecken abgegebene Gasmenge, hinfort »L Gas« genannt; für Koch-, Heiz-, Löth- und Sengzwecke verkauftes Gas, »H Gas«; für Kraftentwickelung verkauftes Gas, »KGas«; die Anzahl der Consumenten;, die Anzahl der L Gaszähler; desgleichen, der T Gaszähler (II -j- K = T, d. h. technisches Gas); die Anzahl

2. Statistische Feststellungen. Die Einzelergebnisse der. Umfrage sind in drei Gruppen, nach alphabetischer Reihenfolge geordnet, in nachstehenden Tabellen wiedergegeben: (Siehe Seite 3 bis 6.)

*) Es wird bereits au ziemlich vielen Orten L und H Gas zu einem Mittelpreise durch e i n e n Zähler abgegeben, z. B. in Ascbersleben, Emden, Landau, Lübben, Osnabrück, Kegensburg, Wertheim u. a. 0. Das solcher Weise verkaufte Gas ist in der Tabelle nur als LGas gerechnet. Ferner meldet z. B. Kempten; »Kochgas wird zwar viel verbraucht, aber ohne besondere Zählen; dasselbe berichtet Zweibrücken. In Oschatz gibt es 183 kleine Kocher, Plättapparate u. s. w. ohne besondere Zähler, in Lübau etwa 100 solche Apparate, deren Verbrauch nicht ausgeschieden werden konnte, u. s. f. 3) Ds. Journ. 1894, No. 16—19. Auch als Sonderabdruck bei R. Oldenbourg in München erschienen.

Die Wärme- und Kraftversorguug deutscher Städte durch Leuchtgas.

3

Tabelle I. Grossstädte. Privatgas-Abgabe NO.

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 IT 18 19 20 21 22 23 24 25 26

Einwohner

Ort

Berlin, Städt. Werke Braunschweig . . . Bremen Breslau Cassel Charlottenburg . , Chemnitz . . . . Danzig Dresden Düsseldorf , . . . Elberfeld . . . . Essen Halle a. S Hannover . . . . Köln a. Eh. . . . Königsberg . . , Krefeld Leipzig, Städt. Werke Magdeburg . . . . Mannheim . . . . Manchen . . . . Nürnberg . . . . Stettin . . . Strassburg i. E. . . Stuttgart , , . ,

Von^ der Privatabgabe ist

cbm pro Jahr

pro Kopf

L Gas E Gas KGas T Gas

141500 8 320 634 1745 723 113 222 456 4 497 013 128 000 156 000 9 096 245 408 000 13 060 266 100 000 3 640 520 170 000 14913 828 205 000 8 544 254 116 000 3 717 939 400 000 25 147 694 195 000 11909 951 150 000 10568 462 115 000 4467 530 125 421 5 141 350 305 500 19114 740 334 000 21004 985 5 947 361 185 000 120 972 7 399 794 283 343 19 952 448 228 480 9 138 952 125 000 6 431208 436 000 13 620 562 235 000 10 321 973 154 000 5 362 205 144 204 7 826 619 8 970 941 174 000

58,8 64,8 35,1 58,3 32,0 36,4 87,7 41,7 28,6 62,9 61,7 70,4 38,8 41,0 62,6 64,7 32,1 61,1 70,4 40,0 51,4 31,2 43,5 34,2 54,3 51,5

51,0 34,8 14,2 — 72,8 — — 79,5 — 54,3 38,1 7,fi 68,9 — 73,3 16,5 10,2

%



79,1 82,3 71,5 52,5 65,8 71,0 77,3 51,9 66,3 73,6 56,5 76,7 66,8 59,9 73,7 60,4 75,3 60,9' 61,9

%



Brieg Bromberg

. . . .

Bruchsal Burg

. . . . •

Calbe a. S. Cannstatt Celle Cleve Coburg Coepenick Coethen C o l m a r i. E . Cottbus

. . . . . . .

. . . . .

.

.

Crimmitschau . . .

Cüstrin Darmstadt

. . . .

Delitzsch . . . . Dessau, 10 deutsche Anstalt. d. IX Cont.-Gas-Ges.

Detmold

332 1217 235 836 631 321 675 603 392 3542 1056 1902 868

185 395 40 281 69 118 295 147 34 1291 781 1006 98

270 631 55 797 11 616 84109 55 000 12 000 26 796 22 000 57 858 12 616 21461 12 631 25 000 20 000 14124 18 000 35 000 20467 40 000 42 000 35 000 17 700 75 000 10 000

7196157 3 389194 116 490 3 569 144 3 414046 181 743 734 817 655 938 2 039 524 579 135 440 501 182 664 1 200 522 1112 941 635 013 600 830 805 267 745 521 1 744 837 1844 665 730 919 463 679 2 355 454 216 700

26,6 60,7 10,0 42,4 62,0 15,1 27,4 29,8 35,2 45,9 20,5 14,5 48,0 55,6 44,9 33,4 23,0 36,4 43,6 43,9 20,9 26,2 31,4 21,7

67,9 61,2 94,2 64,8 68,3 66,3 88,2 71,8 77,5 79,4 70,9 72,9 56,8 44,4 69,0 68,7 68,5 83,3 52,8 74,0 74,4 90,9 58,8 77,7

14,4 17,7 32,1 — — 38,8 1,8 3,9 5,7 35,2 19,5 12,2 31,7 — — 33,7 5,9 5,9 11,8 11,6 16,6 28,2 16,2 6,3 22,5 4,4 16,2 20,6 6,3 22,7 29,1 12,0 15,1 27,1 21,1 22,1 43£ 35,6 19,9 55,6 18,8 12,1 31,0 11,5 19,7 31,3 18,2 13,3 31,5 4,1 12,6 16,7 39,7 7,5 47,2 20,9 5,1 26,0 17,2 8,4 25,6 5,4 3,7 9,1 28,2 13,0 41ß 12,8 9,5 22,3

5342 1870 229 2014 2687 181 479 507 1449 514 443 233 1100 841 512 861 913 659 1275 1710 1060 451 2575 264

2838 657 14 1007 1410 82 140 163 1165 151 65 53 849 1184 319 351 518 97 2010 1393 426 127 1536 123

109 940 34 725 1901 31629 48 810 2 470 5 373 7 979 32 202 3 734 5 515 3173 21052 14 674 6 973 11820 10422 20 301 26470 16 143 5 903 29 735 4101

572 336 10 358

23 687 654 385 733

17,3 13,7 31,0 19910 7,7 17,9 25,6 437

8547 159

372 863 5 550

Von der Privatabgabe ist

41,4 68,9 37,2 74,4

721 6218,5 517'/, 822 1189,5 356% 806 1156 321 4285s/. 1611 •791 889 711 1596 2371,5 384 797,5 2045,5 11413/4 780 2816 2026 359 524 755

1505 — —

841 1044 —

1075 908 — —

_

835 1049 968 1220 1073 919 1914 869 1273 754 1057 855 1117 —

Mittelstädte.

13,4 •4,8 18,2 19,8 12,2 32,0 4,4 11,2 15,6 12,4 19,9 32,2 — — 22,8 16,1 8,7 24,8 13,5 9,8 23,3 12,9 13,6 26,5 50,2 6,8 57,0 6,9 11,9 18,8 23,2 9,0 32,2 17,1 1,9 39,0 2— 23,3

20000 36 500 22 000 15 000 21000 14 500 18 000 26 000 15 000 93 300 19 000 40 000 25 000

,

4 421 335 31145 1102 026 56 230 1180 1043 55 574 11341 167 10089 109 744 45 893 191 1783 190 868 240 1683 47 467 87 9 456 — — — 195 447 108 — — 6 870 120 881 253 660 38 768 6 872 60 2155 24 475 2 485 299242 10 503 616 6 500 4 077 136 646 66 710 257 — 2 200 4300 113 903 251 _ 2316 851 47 537 123 2971 801 53 277 12 516 143 12 514- 16 209 299 247 157 349 333 13 924" 5 867 265 670 88 590 548 63 652 16 006 54 4 057 2 415 4 246 2 992 80 164 34 427 183 4177 9126 430 22175 249 388 3 754 4 937 135 337 40 376 282 4 007 6 257 84 558 20Ó35 199 12 512 2 601 207 541 51438 439 10 084 3 912 147 137 44 910 473 5 217 67 874 19 038 1835 78 5 820 8 620 103 152 32 157 116 9184 11319 143 310 51500 184

81,8 68,0 84,4 67,7 77,2 75,2 76,7 73,5 42,9 81,2 67,8 61,0 76,7

Allenstein . . . . Altenburg . . . . Amberg . .' . . . Annaberg . . . . Apolda Arnstadt . . . . Aschaffenburg . . Aschersleben . . . Aue Augsburg . . . . Baden-Baden . . Bamberg . . . . Bautzen . . . . . B e r l i n , 21 deutsche Anstalt. d. Neuen Gas-A.-G. Bielefeld . . . . Bitterfeld . . . . Bochum Bonn

TGas

Der Gasmotoren VerLeistung brauch Zahl pro PS PS u.Jahr

5 459 83 871 2 965 9 374 12 732 5 908

23,9 28,0 10,1 57,6 29,3 17,0 28,2 27,3 38,3 39,6 64,2 38,2 31,5

cbm pro Jahr

.

Flammenzahl überhaupt

477 826 1024 628 223 000 864 366 614480 246180 507 634 710 869 574429 3 688 797 1220 446 1529137 786 894

Einwohner

Braunsberg i. O.



T Gasuhren

Zahl der aufgestellten L Gas- T Gasuhren uhren

Ort

B r e d o w a. O. .

49,0 27,2 20,5 45,7 31,0 26,7

L Gasuhren

pro L Gas HGas KGas TGas Kopf 7o % % %

Privatgas-Abgabe

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ì3 14— 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58— 67 68



%

6,4 14,5 20,9 9,8 7,9 17,7 — 28,5 — • — 47,5 — 34,3 12,4 16,6 29,0 8,2 14,5 22,7 40,0 8,1 48,1 20,3 13,4 33,7 19,5 6,9 26,4 33,6 9,9 43,5 3,7 19,6 22,3 22,3 10,9 33,2 24,6 15,4 40,0 10,7 15,6 26,3 18,8 20,7 39,5 18,8 5,7 24,5 31,5 7,5 39,0 38,1 — —

T a b e l l e II.

No.

%

Zahl d. aufgestellten

Flammenzahl überhaupt

T Gas

3 882 17 702 2 530 11235 6 500 4 230 6 950 9 788 5 761 47 823

557 2 900 - 470 3198

23 213

8 224

12 29 10 42 46 8 26 31 12 163 25 75 37

30,5 112 28 161 126 14,5 66 121 58 654,5 170 305,5 167

3 471 1112 8 432 7 614 3 419 892 16 509 683

334 99 5 76 92 8 13 14 51 27 37 15 64 54 12 46 100 34 46 53 37 53 103 12

957 362,5 5 523 448 37 41,5 70 161,5 90 127,5 43,5 314 171'/4 62 180 146 1227„ 156 228,5 86'/, 82 3507» 19,5

86 014 1667

726 29

3313'/» 114,5 2



350 2120 1668 —

3 609





Der Gasmotoren VerZahl Leistung brauch pro PS PS u. Jahr

22 174 9 564 80 11145 15 415 835 352 1585 1152 1777 63 —

7 462 2 056 —

757 1118 892 1066 1478 753 786 671 672 649 1096 1083 918 .— 927 —

1052 1552 794 1041 785 633 845 1295 1244 658 732 771 838 414 704 206 870 1052 (982) 604

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas. Privatgas-Abgabe No.

'69 70 71 72 .73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144' 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154

Ort

Eilenburg . . . . Eisenach . . . . Elbing . . . Emden Emmerich . . . . Erlangen . . . . Eupen . . . . Flensburg . . . Forst i. L Frankenthal . . . Freiburg i. Br . . Freiberg i. S. . . . Fulda . . . . ^ . Fürth . . . . . . Gaarden Gebweiler . . . . Giessen . . . . Glatz Glogau Göttingen . . Graudenz . . Greiz . . . '. . Grimma . . Grossenhain . . . Guben . . . ' . . Gumbinnen . . . Gütersloh . . Hadersleben . Hagen i. W. . . . Halberstadt Schwab. Hall . . . Hameln Hanau Harburg Haspe Heidelberg . . . Heilbronn . . . . Helmstedt . . . . Hildesheim . . . . Höchst a. M. . . . Hof i. B Hohenstein-Ernstthal Hörde Jena Ingolstadt . . . . Insterburg . . . . Itzehoe . . . . Kaiserslautern . . Karlsruhe . . . . Kempten . . . . Kiel Kissingen . . . . Konstanz . . . . Kötzschenbroda . . Kreuznach . . . . Krotoschin . . . . Lahr Landau Landshut . . . . Langenbielau . . . Langensalza . . . Laubati Lehe Leipzig - Gohlis . . Leipzig - Lindenau . Leipzig - Sellerhausen Leopoldshall-Stassfurt Lippstadt . . . . Löbau i. S. . . . Löbtau i. S. . . . Ludwigsburg . . . Lübeck Lüneburg . . . Mainz Malstatt - Burbach . Markirch . . . Mayen . . . . Meerane . . . . Meissen . : . . . Merseburg . . . . Metz Minden i. W. . . . Mülhausen i. E. . . Mülheim a. d. E . . Mülheim a. E h . . . Münster i. W . .

Einwohner

12 500 31886 50 000 15 000 11000 23 000 15 111 44000 30 000 16 000 54000 30 000 16 200 50 000 14 500 12 432 24 800 12 914 22 800 27 000 30 000 23 000 10 000 12 300 32100 14000 12 000 10 000 53 000 43 000 10 000 19 000 30 000 50 000 15 000 38 000 40 000 15 000 47 000 20 905 32 000 13 858 24 600 19 000 24000 25 000 16 000 45 000 93 000 18 000 96 000 35 000 23 000 18 000 20 380 12 500 12 000 15 000 20 553 17 900 11478 13 600 22 000 53 000 65 000 91 575 26 836 12 000 10000 33 000 19 300 72 000 22 000 80 000 29 000 10 500 11600 25 000 38 000 19 658 71200 24 000 90000 52000 43 000 64 000

cbm pro Jahr

pro Kopf

284 598 22,8 1101124 34,5 869 485 17,4 389 649 26,0 479 071 43,5 928 660 40;4 292 886 19,4 2 081 287 47,3 1447 836 48,3 1237 020 77,3 2 801 940 51,9 36,4 1092197 518 006 32,0 2 331145 46,6 522289 36,0 332 525 26,7 861544 34,7 316 330 24,5 763 367 33,5 1 972 471 73,0 825 000 ' 27,3 879 050 28,2 244 530 24,4 292 425 23,8 887 919 27,7

Von der Privatabgabe ist

L Gas HGas KGas TGas °/o

%

°/o

72,8 73,4 78,1 64,5 61,9 79,2 71,8 50,0 74,5 80,6 61,2 75,7 81,4 80,1 73,0 60,5 72,5 57,4 73,9 65,1 72,4 65,1 84,8 79,3 63,3

2,8 23,7 16,9 19,9

24,4 2,9 5,0 15,6





10,7 20,8

10,1





19,2 11,6 29,5 7,0 11,4 5,0 22,4 28,5 17,3 28,9 16,9 24,5 17,5 11,3 4,8 4,5

6,3 7,8 9,3 17,3 7,2 14,9 4,6 11,0 10,2 13,6 9,2 10,4 10,1 23,6 10,4 16,1 —

%

27,2 26,6 21,9 35,5 38,1 20,8 28,2 50,0 25,5 19,4 38,8 24,3 1",6 19,9 27,0 39,5 27,5 42,6 26,1 34,9 27,6 34,9 15,2 20,6 36,7



305 601 323 278 2 147 590 1526 375 267 648 1056 022 2 090 799 1 441673 439 623 2 624 355 1315 000 315 826 2 752 900 694378 1 294 676 304 538 417 258 889 514 540 710 750 006 821470 2 348100 7 451 790 540 403 3 363 325 234 988 991428 646 163 956 602 145 330 502 880 633 240 627 265 624 015 313 493 461200 424 464 1450 007 1922 765 1423 798 489 877 578 899 214 384 703 243 820 803 2 389 223 826 344 4 728 861 1 117 760 626 086 188 056 914468 1 539 387 658 504 2 318 999 1331012 4 568 815 2 019 965 1 737 159 2 457 450

25,5 32,3 40,5 35,5 26,8 55,6 69,7 28,8 29,3 69,0 32,9 21,0 58,6 32,2 40,4 22,0 17,0 46,8 22,5 30,0 51,3 52,2 80,1 30,0 35,0 6,7 43,1 35,9 46,9 11,6 41,9 42,2 30,5 34,9 27,3 33,9 19,3 27,3 29,4 15,5 18,2 48,2 21,4 21,3 42,5 33,2 37,6 59,1 38,5 59,2 16,2 36,6 45,1 33,5 32,6 55,4 50,8 38,8 44,0 38,4

81,0 63,5 70,2 60,7 72,2 46,8 61,2 70,0 71,9 77,2 60,6 88,7 70,2 62,3 88,6 75,2 81,4 57,9 75,8 58,3 43,3 40,7 61,3 84,4 67,4 68,7 59,8 60,0 65,8 90,9 65,3 56,8 81,1 81,5 47,2 75,9 59,5 69,7 71,9 72,7 85,4 85,8 80,3 66,3 57,0 72,5 53,1 54,3 78,2 53,0 76,2 86,3 55,1 88,6 77,0 69,1 55,4 64,4 69,6 63,1





28,1 11,2 24,5

8,4 18,6 14,8

27,2 13,4 21,0 11,9

26,0 25,4 9,0 16,2

28,7

10,6



_

— —

17,4

12,4





5,8 6,4 —

¿7,8 8,4 28,5 39,4 54,1 28,9

5,6 18,4

_

19,0 36,5 29,8 39,3 27,8 53,2 38,8 30,0 28,1 22,8 39,4 11,3 29,8 37,7 11,4 24,8 18,6 42,1 24,G 41,7 56,7 59,3 38,7

14,3 15,7 13,2 17,3 5,2 9,8 _ 15,6 — 22,7 9,9 32,6 11,0 20,3 31,3 18,2 22,0 40£ 18,8 21,2 40,0 23,4 10,8 34,2 9,1 5,3 3,8 23,9 10,8 34,7 22,5 20,6 43,2 6,0 12,9 18,9 15,7 2,8 18,5 33,9 18,9 52,8 6,3 17,7 24,1 31,0 9,5 40,5 6,9 23,4 30,3 5,5 22,5 28,1 7,8 19,5 27,3 — — 14,6 — — 14,2 — — 19,7 4,8 28,9 33,7 28,0 15,0 43,0 16,0 11,5 27,5 39,7 7,2 46,9 — — 45,7 10,5 11,3 21,8 24,9 22,1 47,0 19,3 4,5 23,8 6,6 13,7 7,1 13,3 31,6 44,9 — — 11,4 12,6 10,4 23,0 20,0 10,9 30,9 39,6 5,0 44,6 21,9 13,7 35,6 16,4 14,0 30,4 24,7 12,2 36,9

Zahl der . aufgestellten L Gas- T Gasuhren uhren

250 856 275 585 487 855 450 598 1357 509 2658 1050 475 3305 219 317 952 277 486 1053 488 830 365 371 684 330 300 307 1549 1222 425 661 2568 1160 316 2306 1866 350 1210

_

703 376 410 576 300 559 543 —

7619 528 2520 290 993 356 1179 215 576 853 496 251 274 473 564 1819 2028 2240 395 454 355 849 • 730 1767 1000 —

474 466 374 1525 972 560 —

770 —

1096 1232 1950

Flammenzahl überhaupt

34 554 295 206 280 284 251 3126 807 209 2251 222 148 535 178 236 399 204 310 1408 306 234 40 31 422 279 10 200 586 554 110 883 557 963 114 1296 1243 45 1442

4 394 9 433 12 441 4 677 6 370 11426 6 000 28138 18 961 8 053 44313 16 221 5 648



225 111 80 230 45 597 989 —

5937 37 1900 88 527 87 783 14 426 330 124 61 366 291 515 340 367 356 • 70 96 25 38 650 677 693 —

370 419 98 176 481 — —

731 —

718 451 1218



5 532 5 573 13 035 3 011 10 410 24 742 10 255 10 789 4 870 4 743 11717 3 900

TGas

567 —

2 400 371 —

2 720 1000 16 018 4 710 1588 —

3 057 1126

— , —

1303 1580 1134 3 500 7 973 3 274 —

210 820 3 842 271





2 618 23 258 20 916 4 320 11420 23 850 18 222 5 795 28 534

763 7 454 6 284 1214 6 340 7 782 13 184 1307 8 978





4 500 30 416



12 031





12 797 4 565 4490

2165 932





7 000 7 258 9199 35 876 133 592 8 335 38189 5 841 13 716 6 533

900 6 661 4 536 10 698 24446 35 10 778 1286 881 2 400

1986

224









15 000 7 696 7 974 5 039 5872 6 632 20 489 26 488 17 632 7120 5 000 4 200 6 201

3 000 489





29 254 15 000 61834 6 335 8 002 2118

8 319 1380



1600 1200 2 556 8 940 8 000 4056 1000 —

500 1492



1216 2 222 373





20174 6173 20 742 13 928 62 495

7 053 —

4310 4 991 20 830





12 418 32 200

6 355 10200

Der Gasmotoren VerLeistung brauch Zahl pro PS PS u.Jahr

19 11 15 14 23 34 13 55 59 36 103 43 22 123 7 10 45 11 25 52 29 32 20 16 39 8 23 16 79 57 29 57 92 39 23 68 54 18 148 44 24 17 14 36 35 21 31 40 157 35 117 18 54 29 39 4 25 34 35 13 39 17 18 101 Ì66 187 12 29 11 21 43 74 29 180 17 20 16 24 59 17 78 41 78 42 88 71

46 47 58,5 56 92,5 92 34 208 133 75,5 362 172,5 53 475V, 32 158 115,5 31 60 205°/. 93 342,5 50 53 128 16,5 36 54 457 242 87,5 325 468 160 95 183,5 148 53,5 438 158 101,5 62 44 160 103 113 137 101 870 99 425,5 92 231,5 92 118,5 14 80 165 139,5 39 127 88 80 296 508,5 349,5 35,5 50 44 132 130 329,5 107,5 922,5 77 90 35' 55 628,5 64 266 144 261,5 218 326,5 394

1512 665 736 1082 —

1020 633 — 683 1285 713 1097 702 731 757 231 756 1391 1168 999 897 605 508 871 —

984 —

503 874 934

_

844 1133 812 750 —

945 —

778 —

715 982 —

792 826 877 1037 1206 838 851 781 518 944 1'490 868 391 675 791 580 451 467 928 502 1027 850 795 — — —

1548 947 832 552 —

1648 1537 240 1094 774 1171 908 1005 867 1270 744 761

Die Wärme- und Kraftversorguiig deutscher Städte durch Leuchtgas. Privatgas-Abgabe No.

Ort

Einwohner

cbm pro Jahr

pro Kopf

155 156 157 158 159 160 161 162 ^163 161 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240

Neumünster . . . Neunkirchen Neuss . . . . . Neustadt a. H. . . Neustrelitz . . . . Oberhansen Rhld. . Oberstein-Idar . . Oels i. Sehlen. . . Oelsnitz . . . . Ottenbach a. M. . . Oldenburg . . . . Oschatz Oschersleben . . . Osnabrück . . . . Ostrowo . . . . . Fassau . . . Peine . . . Pforzheim . . Pirmasens . . . . Pirna Plauen bei Dresden Plauen i. V. . . Posen . . Pössneck Prenzlau... . . . Quedlinburg . . . Eadeberg . . . . Ratibor . . . . Ravensburg . . . Kecklinghausen . . Regensburg . ,. . Reichenbach i. Schi. Reichenbach i. V. . Remscheid . . . . Reutlingen Riesa

26 000 24 80o 27 995 16 500 12 000 30 000 11500 10 000 14483 49 500 25 000 11000 13 000 48 821 11000 15 000 14000 40 000 28 000 19 000 12 000 70 000 75 000 13 000 20 893 22 000 15 000 22 500 12 500 35 000 45000 14 047 26 400 55 000 20 000 13 000 85 000 14 000 10 000 12 800 22 002 12 000 22 580 10 300 20 000 17 282 13 463 16 000 12 500 21683 16185 47 000 12 000 13 000 14 814 11000 23 000 18 000 26 000 30105 13 000 13 000 34 000 11409 39 870 12 000 23 000 11000 12 000 10 200 23 500 14 500 27 200 22 000 11000 12 000 22 500 20000 17 800 72 000 16 600 28 000 17 000 32 000 15 000 67 400

1 327 443 1 1 5 3 846 1148404 827 104 380 000 992338 816 099 200975 287 598 3 122 502 908 122 226 063 298 700 2 130 346 153479 431 690 855 485 4 065 651 1 0 7 6 885 543 922 402 814 2 144 200 3 460 000 528 299 394 485 1 200 000 333 330 1 0 6 8 507 295 696 508 295 738 092 237 488 799 354 2 1 8 3 550 676 250 320133 2 264 509 303 313 136 531 268 483 956 910 326 688 428 249 91 485 665 540 746172 571001 596442 939 397 663 717 342140 1 8 5 2 891 377 032 399 685 548 285 285 292 674 677 619 124 869 622 967 047 143 526 302 029 984 328 258 084 1 8 6 6 408 471 655 774 461 399 000 378 923 315 371 723 767 215 773 96 022 606028 773 927 301450 1 072 653 347 190 367 020 2 070 973 481410 689 891 328 377 1208112 869458 2 571 688

51,0 46,5 41,1 80,1 31,7 33,1 71,0 21,1 19,8 63,1 36,3 20,5 23,0 43,6 13,9 28,7 61,1 101,6 38,4 28,6 33,6 44,9 46,1 40,6 18,9 54,5 22,2 47,5 23,8 14,5 16,4 16,9 30,2 39,7 33,8 24,6 26,6 21,7 13,6 21,0 43,5 27,2 19,0 8,9 33,3 43,1 42,4 37,1 75,1 30,6 21,1 39,4 31,4 30,7 37,0 25,9 29,3 34,4 33,4 32,1 11,0 23,2 28,9 22,6 46,8 29,3 33,7 36,3 31,6 30,9 30,8 14,9 1,9 27,5 70,3 25,1 47,7 17,3 20,6 28,8 29,0 24,6 19,3 37,7 58,0 38,1

Rosenheim . . . . Rosslau Rudolstadt . . . . Saarbrücken . . . Sangerhausen . . Schönebeck a. E . . Schmölln 8 - A . . . Schneidemühl Schwab. Gmünd . . Schweinfurt . . . Schwelm . . . . Siegburg . . . . Siegen Soest Solingen . . Sommerfeld . . . Sonneberg S. M. Sorau Spremberg . . . . Stendal Stolberg Rhld. . . ßtolp . ( . . . . Stralsund . . . . Suhl Sulzbach Tilsit Torgau Trier Unna Viersen Völklingen . . . . Wald (Rheinland) . Waldheim . . . Wandsbek . . . . Weinheim . . . . Weissenfeis (Oelgas) Werdau Werden a. d. R. Wernigerode . . . Wesel Wismar Wittenberg . . . Würzburg . . Würzen . ' . . . . Zeitz" Zerbst Zittau Zweibrücken . . . Zwickau . .

Von der Privatabgabe ist

Zahl der aufgestellten

L G a s HGas KGas % •/« ®/o

TGas

»/.

L Gasuhren

T Gasuhren

39,2 82,4 62,1 62,0 72,4 81,6 76,0 83,8 80,2 60,5 83,1, 80,4

60,8 17,6 37,9 38,0 27,6 18,4

970 632 848 774 228 482 984 273 375 2385 962 315

2845 412 465 469 65 15 48 87 31 1590 136 18

_

65,5 95,5 86,1 75,2 65,6 55,7 71,0 70,9 60,6 72,2 66,4 67,7 50,0 75,1 91,9 75,9 80,5 75,2 82,4 88,6 65,9 64,7 81,8 70,6 95,5 93,1 79,4 51,7 81,9 71,9 82,7 77,3 64,4 83,4 70,0 76,5 76,8 79,4 68,6 74,0 76,2 81,8 78,8 67,0 71,2 76,4 73,3 63,1 62,7 46,1 81,6 81,2 74,5 68,4 70,2 62,9 78,1 80,1 81,3 98,1 90,9 58,6 71,9 72,2 56,3 91,8 68,8 86,7 72,4 72,5 79,2 76,6 82,6

57,4 14,6 22,0 15,1 9,5 12,6 —

9,2 2,0 24,8 5,3 1,8

3,4 3,0 15,9 22,9 18,1 5,8 24,0 7,0 17,7 14,7 11,6 17,6 —

24,3 3,7 6,8 13,9 22,6 13,3 7,9 14,4 28,4 21,4 14,6 15,7 16,7 17,3 1,8

10,2 0,8 7,0 10,9 11,8 30,9 21,1 14,7 11,0 6,4 19,0 16,6 33,3 7,5 6,3

10,2 7,7 11,9 4,8 18,4 13,7 9,4 7,8 1,9 5,9 11,6 39,5 1,3 18,9

9,2 17,1 5,7 6,6 15,7 21,6 8,8 21,6 2,6 1,0 9,0 8,8 16,8 9,2

7,0

15,7 28,2 11,3



_

5,3







16,0 9,5 7,2 18,8 17,4

7,5 13,6 12,4 12,6 8,6

13,6

4,5



26,7 26,3 12,5 19,8 3,7 27,5 40,5 6,9: 10,4

6,3 2,5 11,1 6,9 33,1 9,8 13,4 11,5 8,4





20,4 18,0 24,1

11,1 11,8 13,0



8,1 9,8



11,8 8,9 0,2 —









16,6 32,1 3,6 14,6 3,5 2,5 12,0 M

11,2 11,6 4,6 16,6 9,8 25,1 15,5 19,3

11,1

6,3





16,2 19,8 39,5 16,9 19,4 —

34,5 1368 4,5 271 13,8 393 34,8 395 34,4 4700 44,3 808 29,0 640 29,1 400 39,4 2824 27,8 4910 33,6 411 32,3 394 — 50,0 24,9 266 8,1 714 24,1 502 19,5 537 24,8 1007 17,6 305 764 Iii 34,1 1553 3>,3 653 18,2 366 29,4 2602 4,5 208 6,9 205 20,6 345 48,3 770 18,1 286 28,1 453 17,3 166 22,7 373 35,6 750 16,6 561 30,0 422 23,5 480 23,2 591 20,6 359 31,4 1408 26,0 301 23,8 680 18,2 526 21,2 395 33,0 403 28,8 326 23,6 605 26,7 759 36,8 173 37,3 367 53,9 700 18,4 401 18,8 1477 397 25,5 31,6 575 230 29,8 441 37,1 21,9 257 19,9 838 18,7 263 1,9 394 9,1 521 370 41,4 — 28,1 830 27,8 43,7 348 8,2 436 1448 31,2 13,3 549 27,6 569 27,5 - 404 20,8 985 -3,4 725 17,4 1924



1505 38 46 398 —

410 80 90 1796 133 171 —

16 87 66 154 153 105 74 1019 122 138 713 42 21 65 864 33 81 4 103 58 109 203 361 242 109 563 111 175 323 143 353 30 300 418 44 246 2044 61 616 136 51 70 278 —

168 119 16 19 420 —

489 289 49 738 46 105 27 102 366 684

5

Flammenzahl überhaupt

9 553 10932 9 025 2 883 10 031 6 432 2 995 5191

TGas

1200 3 941 3 094 915 1791 1420 —

656 —

12 155 4 747 4 834 29 966 1976 4 740 4 956 30000 11180 8142 5 672 50 289 41209 7 721 4 020 13 000 3 744 10 090 3 200 5 900 9 450 3 657 13 424 23 389

2102 — —

11465 100 1700 — —

3198 — —

12 817 —

907 — —

448 1243 —

1130 1235 — —

7 798





5 784 22 348 2 288 2185 4 560 14 569 3 634 7161 1500 6 433 13 466 5 659 4100 8 025 .7 924

970 6 593 —

73 —

6 765 871 1680 —

390 1822 —

172 2 795 1858





23 510 3 800

6 250





6 308 3 627 9 110 6 969 7 500 9163 3137 •3 769 10 830 4 306 30 059

1754 797 2 800 1472 790 490 250 1261 3 376 472 2 930







11184 2 768 4 470

1947



9 524 3 476 3140 7 782 6 611 4 900 10 980 5 308 5 417' 32 475 7 869 9 046 7 000 11030 8174 30 872



1824 —

1521 719 x 80

2



2 751

Der Gasmotoren VerLeistung brauch Zahl pro PS PS u Jahr

38 14 51 35 12 11 48 6 19 106 43 11 22 55 1 16 26 103 52 34 16 55 40 38 23 82 10 28 33 21 40 12 26 90 48 16 68 5 3 15 19 17 28 1 26 57 40 31 15 31 19 88 12 14 22 21 22 8 27 24 18 13 18 14 57 13 28 6 24 16 31 12 1 12 8





3 478 2108 409 9 930 306 1039 3 000

53 16 9 83 25 40 36 27 52 52



3 603 4 737

80 35,5 250 152,5 58 56 128 14,5 73 495,5 129 58 95 151 2 248 115,5 552 162 122 61 229 219 101,5 410 24 101 134 84 131 27 87 283V, 170 58,5 367 40 4,5 40 56 85 111,5 2

110,5 206 106 99 34 89 72 230 39 30 81 257. 40 20,5 91,5 78 59,5 37 •77 49 219 40 77 34 61 57 86,5 60 1 47 14 —

136,5 55,5 35 409 66 155 103,5 180 132 141,5

575 990 729 1242 1189 1030 1529 981 698 925 816 692 —t 1437 591 122 807 869 2055 942 972 1510 1004 988 980 975 1047 672 —

559 964 498 606 1206 861 480 1335 198 300 601 1205 644 353 —

944 1020 610 —

2091 1017 635 1017 831 —

307 —

1056 747 1056 852 799 799 1709 604 717 —

1120 1382 (808) —

988 323 191 — — —

878 725 470 838 715 1118 491 1298 —

1145

6

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

T a b e l l e III. Privatgas-Abgabe Äo.

1

2— 9 10 11 12 13 H 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 3fi 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87

Ort

Berg • Gladbach

. .

Berlin, 8 Anstalt, d. A.Ges. f. Gas-, Wasser- u. Elektr.-Anlagen .

Bitburg Bramsche . . . . Bückeburg . . . Bünde i W. . . . Cochem Cues - Bernkastel Culmsee . . . . Cuxhaven . . . . Diez a. d L. . Dürkheim a. H. . . Egeln Eibenstock . . . . Einbeck ' Eisenberg S.-A. . . Ellwangen . . . . Falkenstein i. V. Forchheim . . . Frankenstein i. S. . Friedberg • Hessen . Friedrichshafen . . Geldern . . . . . Germersheim . . . 1 Gnoien Gottesberg i. S. . . Grottkua Hartmannsdorf . . Heide i. Holst. . . Hersfeld . . . . Hildburghausen . . Holzminden . . . Homberg-Essenberg Hückeswagen . . . Isselburg . . . . Jülich . , . . . Kaldenkirchen . . Kamenz i. S. . . . Kempen a. Rh. . . Kirchberg i. S. . . Kitzingen . . . . Kupferdreh . . . Lage i. Lippe . . . Langerfeld i. W. Lauscha Lengenfeld i. S. . . Lennep Lenzen a. E. . . . Lichtenfels . . Lindau Lübben i. L. . . . Lüdinghausen i. W. Lüttringhausen . . Marienberg . . . Markneukirchen i. S, Mettmann . . . . Mölln i. L. . . . Münsterberg i. Schi. Namslau . . . . Nauen Neudamm . . . . Neumarkt i. Oberpf. Neustadt i. C. . . Neustadt a. Orla Neustettin . . . . Neviges Netzschkau . . . Nieder - Ingelheim . Nienburg a. W . . Norden Nördlingen . . . Northeim . . . . Oberlahnstein . . Oederan . . . . Ohlau . . . . . Oldesloe Opladen Osterburg i. Altm.' . Osterode a. H. . . Pasewalk . . . .

Einwohner

cbm pro Jahr

6 000

320 313

30000 761723 — 2 759 2 787 66 505 195098 6000 254403 4 000 4000 131604 4 300 124 600 8 656 119 041 8 000 248 845 62 726 4 500 6 000 142 939 7 501 88 301 7 212 120 590 8 000 226 300 8 000 136 000 5 000 83 200 8 500 397 574 7 000 77 990 8 214 136 874 224424 7000 39 427 3 656 290 000 6 000 6 000 185 954 4 500 52 760 8 515 100 283 4400 70 730 97 078 5 000 442 425 8 000 165 434 7 413 8 000 136 312 9 500 167 179 222 611 8 400 4 300 129 405 2 500 185135 4 800 265 858 3 000 93 212 8 000 149 847 6 000 276 236 142 936 8 000 8 500 250 595 4000 105 000 5 300 113 807 7 000 139 000 683 507 6 500 6 000 194347 8 000 328 680 2 778 90 025 3 800 287 700 5 700 194532 6 000 100 916 2 500 76 300 3 200 294 083 6 574 89 745 8 000 159 514 4 800 • 163 500 4 370 111 747 104 497 8 300 117 000 6 300 9 500 197 542 148104 8 000 103 212 5 886 54 007 6 000 6 500 117 688 9 300 165 093 175 017 4 700 8000 118 914 5 824 82 422 6 000 264 350 7 000 199 380 249 888 8 400 204 800 7 200 6 839 353 249 79 832 5 600 245190 8 900 4 286 203 475 3 902 112223 5 000 160 423 8000 9 788 199 873

pro Kopf

Kleinstädte.

Von der Privatabgabe ist L Gas HGas KGas TGas % % % °/o

53,4 59,4 28,1 12,5 40,6 25,4 74,1 18,3 —

23,9 32,5 63,6 32,9 29,0 13,7 31,1 13,9 23,8 13,1 16,7 28,3 17,0 16,6 41,8 11,1 16,7 32,0 10,8 48,3 31,0 11,7 11,8 16,0 19,4 55,3 22,3 17,0 17,6 14,6 30,1 114,0 55,4 31,1 18,7 46,0 17,9 31,3 26,2 21,5 19,8 105,1 32,4 42,3 32,4 75,7 34,3 16 8 34,5 91,7 13,6 19,9 34,0 25,6 12,6 17,9 20,8 18,5 17,5 9,0 18,1 17,7 37,2 14,9 14,1 44,0 28,5 29,7 28,4 51,6 14,2 27,5 47,5 —



65,0 76,2 62,6 71,5 83,3 73,5 60,6 87,8 90,5 58,8 86,1 56,9 86,6 83,2 47,8 90,8 76,2 77,9 85,0 55,2 91,5 81,8 93,3 80,2 64,3 35,9 89,2 79,5 76,9 85,0 76,3 54,4 67,0 79,1 88,8 54,9 87,6 72,7 95,2 71,2 51,8 17,2 79,4 84,6 76,1 95,6 94,3 68,2 84,9 37,7 77,8 89,4 77,1 64,6 49,5 82,1 78,8 62,9 65,2 93,4 60,4 76,8 82,5 92,2 84,3 49,3 60,8 80,7 73,2 51,2 74,5 65,2 55,5 —



7,6 25,9 —



18,1 16,9 35,0 14,9 8,9 23,8 — — 37,4 27,0 1,7 28,7 — 16,7 — — 26,5 20,2 19,2 39,4 2,6 9,6 12,2 1,8 7,7 9,5 12,8 28,4 41,2 — — 13,9 17,0 26,1 43,1 6,2 7,2 13,4 — 16,8 3,4 48,8 52,2 — 9,2 17,6 6,1 23,7 11,3 10,2 22,1 — 15,0 — — 44,8 5,5 2,9 8,4 11,4 6,8 18,2 2,1 4,6 6,7 — — 19,8 — 35,6 35,6 — — 64,1 — — 10,8 5,3 15,2 20,5 — — 23,1 — — 15,0 17,2 6,5 23,7 — — 45,6 21,9 11,1 33,0 — 20,9 0,1 11,1 11,2 24,0 21,1 45,1 0,3 12,1 12,4 9,0 18,2 27,2 — — 4,8 — — 28,8 26,6 21,6 48,2 79,8 3,0 82,8 18,4 1,8 20,2 15,4 19,7 4,2 23,9 — — 4,3 1,9 3,8 5,7 3,2 28,6 31,8 — 15,1 5,2 ."7,1 62,3 — 22,2 — — 10,6 10,4 12,5 22,9 31,0 4,4 35,4 49,1 1,4 50,5 — 17,9 9,2 11,9 21,1 30,2 6,9 37,1 15,8 19,0 34,8 — — 6,6 1,0 38,6 39,6 6,5 16,7 23,2 — — 17,5 0,8 7,0 7,8 2,4 13,3 15,7 43,5 7,2 50,7 26,7 12,5 39,2 1,0 18,3 19,3 21,9 4,9 26,8 4,7 44,1 48,8 3,0 22,5 25,5 25,3 9,4 34,7 41,8 2,7 44,5 —

22,5 65,9 — 20,0 61,9 — 20,4 83,1 11,2



34,1 — 38,1 5,6 16,8



Zahl der aufgestellten

Flammenzahl

Der Gasmotoren VerLeistung brauch Zahl pro PS PS n.Jahr

L Gasuhren

T Gasuhren

überhaupt

T Gas

303

183

3 500

1375

19

45,5

875

135 109 248 255 178

32 58 107 78 177

16 048 1500 1347 3 679 3 740 1544 2 250

4372 500 302 873 1051 603

39

126,5

455

—.



7 13 28 2 3 1 12 6 6 14 9 12 13 8 53 3 4 11 4 13 7 1 6 3 8 23 15 11 16 6 11 8 8 5 8 15 12 29 5 6 7 3 3 11 2 3 4 14 5 54 4 9 10 5 2 4 16 8 14 2 13 6 9 6 6 10 11 21 10 12 8 4 4 4 6 6 9

16 45 72 4 12 1 75,5 16 13 44 15 59 58 20 134 12 10 28 10 90 30 4 18 10 18 53 63 43,5 44 27 19,5 92 35 27,5 17 47,5 34 91 16 24 26 8 3 29,5 7 16 18 40 16 111,5 13 33,5 17 18 3 11 34V, 20 51 4 49 29 20 20 24 33 56 57 41 107,5 32 26 6 16 7 16 20



199 164 188 291 129 157 250 395 208 326 80 215 306 104 —

170 ' 27 100 180 136 236 225 166 300 234 206 223 155 ' 155 204 288 281 395 215 118 140 —

348 272 180 132 144 114 144 165 104 220 203 146 161 130 238 139 155 133 173 208 117 168 149 180 473 172 250 198 149 243 185 169 217 214 212

'



47 157 32 25 44 15 150 55 8 124 3 67 115 4 —

65 17 5 80 10 576 36 34 200 10 76 8 36 54 10 190 14 119 5 20 40 —

112 84 94 31 10 21 3 71 5 7 56 99 81 30 51 38 17 13 14 92 39 14 36 250 158 31 130 66 12 156 110 66 149

.— 84











1000 1500 1 713. 1937 3 040 2 870 —

4 491 430 2 072 —

751 — —

665 861 1050 1456 —

1962 2 757 5 000 3164 —

1270 2 850 1172 2 652 3 329 3 092 4 727 —

2 842 — —

3 006 3 745 1075 1725 2 728 1168 1200 — —

1861 1300 1450 1532 900 2 642 1834 1685 —

1809 1356 2 605 2 284 1107 3 400 2 593 2 434 — —

1601 —

2 028 1960 2 247 214 2 927

— —

512 —

940 — —

1652 — — — — —

194 55 179 —

146 —

435 862 1000 731 —

520 446 154 170 1249 276 1900 —

2043 — —

586 840 120 375 193 40 175 —

238 146 256 94 50 813 — — —

462 388 379 250 320 1600 1154 — —

226 306 —

175 470 72 87 657



704 384 —

575 — —

633 375 843 571 —

1000 168 —

1446 —

831 864 — —

181 900 257 —

1922 — —

477 — —

431 —

847 —

979 1226 509 502 — —

1153 2500 1130 —

541 —

406 721 —

1506 — —

1200 274 509 —

528 508 385 —

926 946 —

414 458 575 445 802 244 1449 561 890 916 — —

375 558

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas. Priva tgas-Abgabe Einwohner

Ort

No.

88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124

Perleberg , . . . Pritzwalk . . Pyrmont . . . . Rees Rheine i. W. . . Rinteln Rochlitz i. S. . . . Rodewisch . . . . Ronneburg . . . . Ronsdorf . . . . Rüdesheim a. Rh. . Saarlouis . . Schmalkalden Schöningen i. Br. . Schopfheim Schwarzenberg i. S. Schwiebus Seesen a. H. . . . Seifhennersdorf i. S. Sigmaringen . . Sprottau . . Süchteln (I. Sem. 1899) Traunstein . . . Treuchtlingen Treuen . . . Uetersen . . . Vegesack . . . . Verden (Aller) Waltershausen Wertheim a. M. . Wetzlar . . . Wilhelmsburg . . Willich Wittstock . . Ziegenhals . . . . Zschopau Züllichau . . .

Von der Priyatabgabe ist

cbm pro Jahr

pro Kopf

L Gas HGas K Gas TGas

278 349 119 563 103 052 160 210

34,8 17,5 20,6 40,0

40,3 32,7 27,0 74,1 16,6 9,3 63,6 30,9 5,5 — 47,4 —

59,7 25,9 36,4 52,6

65 000 163 280 196 737 74 091 552 474 198 656 307 885 116 997 116150 62 627 30158 152 489 181557 76 218 58 600 255 280 60341 124 561 156 000 144 508 135 541 352 600 262 745 123 535 70588 218 075 113 133 77 751 187 142 74 346 110 890 126 301

13,0 24,0 32,8 11,6 61,4 41,4 39,6 14,6 12,9 17,9 7,5 18,0 40,3 8,5 13,3 33,2

55,7 69,4 35,6 92,4 65,6 74,0 68,7 48,5 89,3 76,0 80,3 75,2 98,9 91,0 96,6 63,6

44,3 30,6 64,4 7,6 34,4 26,0 31,3 51,5 10,7 24,0 19,7 24,8 1,1 9,0 3,4 36,4

8 000 6 816 5 000 4 000 9 000 5 000 6 800 6 000 6 400 9 000 4 800 7 777.. 8 000 9 000 3 500 4000 8 432 4 500 9 000 4400 7 700 6 000 7 000 3 000 6 784 5 599 3 700 8 000 5 700 3 400 9 000 9 000 3 000 7 720 7 462 6 962 7 500

%

2 Einwohner

Gruppe 26 Grossstädte 2 4 0 MittelStäitB 124 Kleinstädte 3 9 0 Staate

Y-

s

*



17,8 52,0 21,3 24,2 95,3 32,8 21,7 20,8 21,2 12,6 25,9 24,2 10,0 15,9 16,8

cbm pro Jahr

pro Kopf

'7



Anzahl d i r Consumen en

Privatg IS überhaupt

%

%





93,3 75,7 56,0 85,5 59,1 71,3 43,1 86,7 74,8 67,3 55,1 65,3 94,8 90,0 69,8

T a b è l l e IV. 1

%

1

mit L Uhren

mit T Uhren

38,2 6,1 5,8 24,8 40,8 23,6 1,5 6,1 5,1 20,9 41,6 9,9 5,2 5,5 50,4 13,6 —



15,8 9,0 1,1 — 5,6 3,4 1,7 1,7 19,0 17,4 —

0,9



2,3

0,1 43,9 24,9 16,0 23,2 5,5 12,1 44,7 11,6 1.7 16,4 8.8 15,8 16,9 —

30,1 1,0 3,5 27,8



4,6 4,1 6,5 2,4

3,2 24,3 44,0 14,5 40,9 28,7 56,8 13,3 25,2 32,7 44,9 34,7 5,1 10,0 30,2

Zahl der aufgestellten

Flammenzahl

L Gasuhren

T Gasuhren

überhaupt

250 174 163 196 230 95 153 128 146

220 113 79 126 120 85 19 24 13

239 408 169 230 96 92 267 137 229 68 336 95 122 59 153

107 239 97 37 36 3 75 1 26 6 193 10 11 1 11

4 334 i 853 2000 950 1200 900 2 616 1305 1519 4 704 2 351 4 045 2 593 1870 1064 1146 2 931



216 299 122 147 261 182 —

241 147 184 190



257 247 62 54 100 118 —

229 6 13 96

7

T Gas

884 530 400 280 200 400 680 —

950 87 852 362 108 100 562





1767 975 3 870 1212 1030

175 12 1700 419 67 —



1193







4 528 3 975 1745

1043 1308 250 200 749 214 100 907



2 558 1652 800 3 096 —



2114 1257

341 435

Der Gasmotoren VerZahl ' Leistung brauch pro PS PS u Jahr

23 10 4 9 16 6 7 9 5 83 20 13 4 8 4

86 20 12 34 35 18 21 58 6,5 95 47 44 26 34 22





6 1 3 1 19 6 5 2 10 14 17 10 15 3 14 44 6 11 2 6 2

8 1 11 0,5 78 9 7 36 58 26 58 34,5 42 6 43 42 32 20,5 6 10,5 3

558 874 555 469 —

222 1928 801 694 —,

883 445 187 387 —

1715 110 239 2040 573 —

436 —

1094 —

975 416 1315 202 447 455 —

423 516 686 1000

Zusammenfassung. 8 Anza ü der Flan imen

überhaupt

6 881143 371939 930 54,05 374 797 279 675 130 094 4 357 440 6 707 918 244495 890 36,45 240 622 198 773 98191 2 933 67§, 8150 217 830 759 612 19 788^482 26,60 28 861 21962

Nichtlicht

12



Von ddie alte Gasanstalt Jahre lang nicht leistungsfähig genug, um das ganze Stadtgebiet versorgen zu können«. 3

8

Die Wärrae- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

reicht haben, nunmehr wohl auch schneller damit vorankommen werden, endlich, weil die neuen Anstalten in bisher nicht mit Gas versorgten Orten, wie später gezeigt werden wird, in der Regel mit mehr als dem durchschnittlichen T Gasverbrauch in die Reihe eintreten. Ueber die V e r t h e i l u n g d e s T G a s e s kann nach dem vorhegenden Material gesagt werden, dass reichlich ein Drittel davon zum Motorenbetrieb dient und annähernd zwei Drittel zum Kochen, Heizen, Leithen und sonst zur Wärme-Entwickelung verbraucht werden. Daraus ergibt sich dann, da das Privatgas nach meiner sorgfältigen Ermittelung durchschnittlich 84 o/o der gesammten nutzbaren Gasabgabe darstellt — in Städten mit ungewöhnlich grossem Privatverbrauch pro Kopf manchmal allerdings 90 % u n d darüber, dagegen in Orten mit wenig entwickeltem Verbrauch oft nur 70% und weniger — etwa folgendes Schema für die Vertheilung der nutzbaren Gasabgabe in deutschen Städten: Abgabe von Leuchtgas an Private und Behörden 56 % » » Koch- und Heizgas 18 » » » Kraftgas 10 » Verbrauch der öffentlichen Beleuchtung . . . 15 » Selbstverbrauch . . . . " 1» 100 %. Die Tabelle IV zeigt, dass der Antheil des T Gases am Privatverbrauch in den einzelnen Gruppen nicht erheblich verschieden ist, da dem Gesammtdurchschnitt von 31,69% ein Mittelwerth von 32,39% bei der Gruppe der Kleinstädte, ein solcher von 31,74% bei den Grossstädten und ein solcher von 31,55% bei den Mittelstädten gegenübersteht.. Immerhin ist es nicht ohne Bedeutung, d a s s d i e k l e i n s t ä d t i s c h e G r u p p e d e n h ö c h s t e n M i t t e l w e r t h aufweist; es ist eine Bestätigung meiner bei der Bekämpfung der Reklame für Acetylen-Centralen in kleinen Städten mehrfach geäusserten Behauptung, dass gerade in Kleinstädten der T Gasverbrauch besonders kräftig entwickelt sei oder doch entwickelt werden könne. Ich komme später auf diesen für die weitere Ausbreitung der Gasversorgung Deutschlands sehr wichtigen Gesichtspunkt noch ausführlich zurück. Obwohl die Tabelle IV sich auf die nicht in jeder Beziehung lückenlosen Angaben von nur 390 Gasanstalten stützt, so gestattet siedoch die Ermittlungzahlreicher D u r c h s c h n i t t s w e r t h e , die als a l l g e m e i n g ü l t i g b e t r a c h t e t w e r d e n k ö n n e n , und durch Schätzung d e n E n t w u r f e i n e s Bildes von der w i r t h s c h a f t l i c h e n Bedeutung und dem U m f a n g der in D e u t s c h l a n d ü b e r h a u p t b e s t e h e n d e n G a s v e r s o r g u n g und damit auch einen Vergleich ihrer Ergebnisse mit denen älterer Statistiken und mit der Statistik der Elektricitätswerke Deutschlands. Es mögen in diesen Beziehungen zunächst folgende Einzelheiten erörtert werden: 1. Die Einwohnerzahl der mit Gas versorgten Gehietstheile Deutschlands. Herr Dr. E. S c h i l l i n g gab 1896 die Summe der Einwohnerzahlen der in der letzten Auflage von Dr. N. H. Schillings Statistischen Mittheilungen genannten 724 Orte zu 16896500 an. Die Tabelle IV weist von nur 390 Orten eine Summe von 14 348 673 Einwohnern nach; nun haben allein die oben genannten Städte, die keine Auskunft gaben, über 3 V2 Millionen Einwohner, so dass die nachgewiesene Kopfzahl mit Gas versorgten Gebiets sich auf 18 Millionen stellt. Dann fehlen aber immer noch etwa 400 meist kleinere Anstalten. Schätzt man deren Beleuchtungsgebiete auf durchschnittlich 8000 Seelen, so ergeben sich weitere 3,2 Millionen und i n s g e s a m m t ü b e r 21 M i l l i o n e n B e w o h n e r D e u t s c h l a n d s , d e n e n Gas z u g ä n g l i c h i s t . Diese Zahl ist wahrscheinlich unterschätzt, weil von vielen Orten nicht die heute geltenden Zahlen, sondern diejenigen der Volkszählung von 1895 eingesetzt wurden und vielfach die Einwohnerzahl an das

Rohrnetz angeschlossener Vor- und Nachbarorte nicht mitgerechnet ist. 2. Die Jahresproduction der deutschen Gascentralen. 386 von den 390 Gaswerken, die das Material zur Tabelle I lieferten, haben insgesammt 636224302 cbm Gas an Private abgegeben. Diese Zahl rundet sich auf 640 Millionen cbm auf, wenn von Köln und einigen andern grossen Städten statt, wie geschehen, der Ziffern aus dem Betriebsjahr 1898/99 diejenigen des letzten Betriebsjahres eingesetzt werd.en.1) Da nun nach obigem Schema die Privatgasabgabe 84% der ganzen nutzbaren Abgabe dar100 stellt, so hatten die 386 Werke im Jahre 1899 -^r • 640000000 = 760000000 cbm nutzbare Abgabe, was bei durchschnittlich 5 % Gasverlust einer Produktion von 800000000 cbm gleichkommt. Diese Zahl ist höher, als die vom Herrn Dr. E. S c h i l l i n g vor vier Jahren nachgewiesene, da damals nur 733450600 cbm festgestellt wurden; sie kann um die Productionsziffer der oben genannten 6 grossstädtischen Bezirke, die in der Tabelle nicht mitgezählt sind, die aber bestimmt 150000000 cbm producirt haben 2 ), erhöht werden. Dann beträgt die für 1899 nachgewiesene Jahresproduction in noch nicht 400 deutschen Städten 950 Millionen cbm. Wenn nun auch die dann noch fehlenden nahezu 500 Orte überwiegend minder bedeutende Mittelstädte und Kleinstädte sind, so darf doch unbedenklich ihre Gasproduction auf durchschnittlich 500000, also insgesammt 250000000 cbm veranschlagt werden. Daraus ergibt sich dann, d a s s d i e d e u t s c h e n G a s c e n t r a l e n z u s a m m e n im J a h r e 1899 r u n d 1,2 M i l l i a r d e n c b m G a s e r z e u g t h a b e n . Es ist bedauerlich, dass über die Stromerzeugung der elektrischen Centralen keine Zusammenstellungen veröffentlicht sind, die einen Vergleich mit der Leistung der Gascentralen ermöglichen würden. Man ist da ganz auf Schätzung angewiesen. Am ehesten wird man dazu den Anschlusswerth in 50 Watt-Glühlampen und die aus zahlreichen Veröffentlichungen bekannte mittlere jährliche Benutzungsdauer als Grundlage nehmen dürfen. Der Anschlusswerth betrug nach ETZ, 1900, S. 570, 5039217 Normallampen; die mittlere Benutzungsdauer ist mit 500 Stunden jährlich sehr hoch veranschlagt.s) Daraus ergibt sich eine nutzbare Stromabgabe von rund 125000000 Kilowattstunden; diese entspricht bei den hohen Verlusten, mit denen bei Elektricitätswerken gerechnet werden muss, einer E r z e u g u n g von m i n d e s t e n s 150000000 Kilowattstunden. Nimmt man nun, wie schon früher mehrfach geschehen, eine Kilowattstunde einem Cubikmeter Gas als gleichwerthig an, was nach dem Effect der jetzigen Glühkörper und dem Gasverbrauch moderner Gasmotoren eine der Elektricität sehr günstige Annahme ist, so ergibt sich, dass die letzte Jahresleistung der deutschen Gascentralen u n g e f ä h r 8 mal so gross war, als die der e l e k t r i s c h e n C e n t r a l e n . Die wirthschaftliche Bedeutung der Gaswerke ist also nach wie vor viel grösser, als die der elektrischen Centralen. Dass sie trotz des gewaltigen Aufschwungs der elektrischen Industrie sich in noch stärkerem Maasse vergrössert, als bei den Elektricitätswerken, geht daraus hervor, d a s s allein d i e T G a s a b g a b e v o n 383 G a s a n s t a l t e n , deren Entwickelung mit derjenigen der Stromvertheilung aus Centralen zeitlich zusammenfällt, m i t r u n d 200000000 c b m d i e g e s a m m t e n u t z b a r e S t r o m a b g a b e von 652 e l e k t r i s c h e n *) Die Zunahme in Köln allein würde 2318967 cbm hinzufügen. *) Die englischen Anstalten in nnd bei Berlin hatten 1899 über 60, Hamburg nahe an 50 Millionen cbm Production ; Altona hatte schon vor 4 Jahren mehr ala 5000000 cbm. s ) Vergi, hierzu die von der Vereinigung der Elektricitätswerke herausgegebene Statistik, für das Betriebsjahr 1897/98 bezw. 1898, Tabelle III C.

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas. C e n t r a l e n mit 125000000 K i l o w a t t s t u n d e n s t a r k ü b e r t r i f f t . Einen weiteren Beweis dafür enthält die Thatsache, d a s s d i e J a h r e s p r o d u c t i o n d e r d e u t s c h e n G a s a n s t a l t e n in d e n l e t z t e n 20 J a h r e n s i c h m e h r als v e r d o p p e l t h a t 1 ) , d.h. um mehr als 600000000 cbm gestiegen ist, während die elektrischen Centralen es in derselben Zeit auf insgesammt 150000000 Kilowattstunden Jahreserzeugung gebracht haben. 3. Die Flammenzalil. In der Tabelle IV sind von 347 Orten 7508948 P r i v a t f l a m m e n nachgewiesen. D i e s i s t weitaus die g r ö s s t e j e m a l s f e s t g e s t e l l t e G a s f l a m m e n zahl. Herr Dr. B. S c h i l l i n g ermittelte 1896 nur 3680391 Privat-Leuchtflammen und 5 734 762 Gasmesserflammen. Aber auch die genannte neue Zahl ist weit davon entfernt, ein richtiges Bild vom Anschlusswerth der deutschen Gascentralen zu geben, und zwar 1. weil die von den einzelnen Gaswerken mitgetheilten Ziffern meist nicht die Zahl der wirklich angeschlossenen Flammen, sondern die G a s m e s s e r f l a m m e n zahl wiedergeben; 2. weil sehr viele Anstalten die Flammenzahl des Anschlusswerths der Motoren nicht mit eingerechnet haben; 3. weil die mitgetheilten Zahlen bei Gaskochern und dergleichen häufig nur die Anzahl der Brenner oder Apparate ohne Rücksicht auf deren Anschlusswerth wiedergeben; 4) weil die Flammen der öffentlichen Beleuchtung und Tarifflammen in der Summe nicht enthalten sind. Wenn man nun bedenkt, 1. dass namentlich seit Einführung des Gasglühlichts ziemlich allgemein mehr Flammen durch eine Gasuhr gespeist werden, als der Bezeichnung der Uhr entspricht — 9 bis 10 Gasglühlichtbrenner h i n t e r einer ö f l a m m i g e n Uhr sind gar nichts seltenes! —; 2. dass z. B. in Berlin die Gasmotoren allein einen Anschlusswerth von 50000 Flammen darstellen, während im Ganzen nur 56 230 T Gasflammen von Berlin in der Tabelle verrechnet sind; 3. dass die Mehrzahl der gebräuchlichen Kochund Heizapparate (z. B. Gasbadeöfen!) Brenner mit mehr stündlichem Verbrauch hat, als einer Normalflamme entspricht; 4. dass die öffentliche Beleuchtung in den 390 Städten einen Anschlusswerth von wenigstens 300000 Flammen darstellt, so wird man es nicht als übertrieben bezeichnen können, wenn ich die wirklich v o r h a n d e n e G a s f l a m m e n z a h l in d e n 390 S t ä d t e n auf r u n d 11000000 und d e n A n s c h l u s s w e r t h a l l e r d e u t s c h e n G a s c e n t r a l e n z u s a m m e n auf m i n d e s t e n s 16 M i l l i o n e n N o r m a l f l a m m e n s c h ä t z e . Dies wäre der Zahl nach d a s D r e i f a c h e des Ans c h l u s s w e r t h e s de_r e l e k t r i s c h e n C e n t r a l e n . Dabei muss man jedoch bedenken, dass der Normalflamme bei Gas eine höhere Leistung entspricht, als bei elektrischem Strom; es wird z. B. eine Pferdekraft im Gasfach nur als Aequivalent von 8 bis 10 Normalflammen angesehen, von den Elektrikern aber gleich 18 bis 20 Flammen gerechnet. Die Zahl der von 652 elektrischen Centralen nachgewiesenen Normal-Licht flammen ist nur 3625293 (vergl. ETZ, 1900, S. 570). Die Zahl der von 347 Orten nachgewiesenen Gas - L eil c h t flammen beträgt hingegen rund 6 Millionen. 4. Die Gasmesserzalil. In der Tabelle IV sind nachgewiesen 500410 L Gasuhren und 236435 T Gasuhren, zusammen 736845 Stück in 368 Orten. B e i n a h e e i n D r i t t e l d e r G e s a m m t z a h l (32,87%; in den Grossstädten 32,3%, in den Mittelstädten 34,3%, in den Kleinstädten 27,8%) d i e n t a l s o d e r M e s s u n g des T G a s v e r b r a u c h s . Die Uebereinstimmung dieses Procentsatzes mit demjenigen der TGasabgabe bestätigt deren Umfang und beweist, d a s s der mittlere Jahresverbrauch eines TGasanschlusses demjenigen eines L Gasanschlusses ziemlich g l e i c h ist. Die durchschnittliche Grösse der Gasmesser, die ') Hierüber wird in kurzer Zeit eine graphische Darstellung in diesem Journal veröffentlicht werden.

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bekanntlich von Jahr zu Jahr zurückgeht, liegt jetzt nahe bei 10 Flammen, sie wird in einigen Jahren unter diesen Werth herabsinken, namentlich wenn die Gasautomaten allgemeiner als bisher zur Einführung kommen. Die bis jetzt aufgestellten etwa 15000 Automaten sind mit verschwindenden Ausnahmen 5 flammig. Die hier nachgewiesene Gasmesserzahl ist erheblich grösser, als die vor 4 Jahren festgestellte (522 989), hauptsächlich wohl in Folge der ungewöhnlich zahlreichen neuen Anschlüsse in der Zwischenzeit. Es sind über 210000 Stück mehr, während nach einer von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt ausgeführten Erhebung1) in Deutsehland bisher im Ganzen etwa 120000 Electricitätszähler von den Fabriken abgeliefert wurden. Also ist auch hier wieder d e r Z u w a c h s b e i d e n Gas w e r k e n g r ö s s e r , als das von den elektrischen Centralen überhaupt Erreichte! D i e G e s a m m t z a h l d e r an d i e d e u t s c h e n G a s c e n t r a l e n z. Z. a n g e s c h l o s s e n e n G a s m e s s e r d ü r f t e r u n d 1100000 S t ü c k b e t r a g e n . In welchem Maasse sie jährlich wächst, mag danach bemessen werden, dass im Betriebsjahr 1898/99 an das Rohrnetz der städtischen Gaswerke Berlins beinahe 18000 neue Zähler angeschlossen wurden; die städtischen Gaswerke Berlins stellen aber nach Production und Anschlusswerth nur rund ein Achtel der gesammten deutschen Gasindustrie dar.2) 5. Der Privatgas verbrauch pro Jahr und Kopf beträgt, wie aus Tabelle IV unmittelbar ersichtlich, bei der Gruppe der Grossstädte 54,05 cbm, bei der der Mittelstädte 36,45 cbm, bei der der Kleinstädte 26,60 cbm, im Gesammtdurchschnitt 43,64 cbm; daraus berechnet sich mit Hilfe des Procentsatzes aus Rubrik 14 der T G a s v e r b r a u c h p r o K o p f u n d J a h r zu durchschnittlich 17,15 cbm für Grossstädte, 11,50 cbm für Mittelstädte, 8,6 cbm für Kleinstädte und 18,83 cbm im Gesammtmittel. Diese Werthe sind durch directe Ermittelung geprüft und richtig befunden worden. Der durchschnittliche jährliche Verbrauch eines angeschlossenen Gasmessers betlägt nahe an 800 cbm; im Einzelnen: 818 cbm bei L Gasuhren, 802 cbm bei T Gasuhren in Grossstädten; 795 bezw. 686 cbm in Mittelstädten; 583 bezw. 654 cbm in Kleinstädten. Der d u r c h s c h n i t t l i c h e J a h r e s v e r b r a u c h e i n e r Gasm e s s e r f l a m m e beträgt fast genau gleich in allen drei Gruppen rund 80 cbm, woraus sich eine m i t t l e r e B r e n n d a u e r v o n 530 S t u n d e n p r o F l a m m e u n d J a h r ergibt. 6. Die Flammenzahl im Verhältnis» zur Einwohnerzahl. Aus den der Tabelle IV zu Grunde gelegten Mittheilungen ergibt sich als Mitte]werth insgesammt 1 P r i v a t f l a m m e auf 1,81 E i n w o h n e r , im Einzelnen: 1:1,54 in Grossstädten, 1:2,13 in Mittelstädten, 1:2,90 in Kleinstädten. Wäre von allen Orten die wirkliche Flammenzahl statt der der Gasmesser bekannt und würde dann noch die Flammenzahl der öffentlichen Beleuchtung mit in Betracht gezogen, so dürften folgende Mittelwerthe herauskommen: In Grossstädten 1 Flamme auf 1 Einwohner, in Mittelstädten 1 auf 1V2, in Kleinstädten 1 auf 2 Einwohner. Diese bezw. noch günstigere Werthe habe ich bei einigen Gasanstalten, deren wirkliche Flammenzahl mir bekannt wurde, auch thatsächlich gefunden, so dass die Schätzung nicht übertrieben erscheint. 7. Ueber die K r a f t g a s a b g a b e enthalten die drei letzten Rubriken der Tabellen I, II und i n und mein sonstiges ge*) Vgl. den Bericht über die Thätigkeit der Phys.-Techn. Reichsanstalt in der Zeit vom Februar 1899 bis Februar 1900. Sonderabdruck aus der Zeitschr. f. Instrumentenkunde, 1900, S, 173. ') Nach Mittheilung von Director K o h n , Frankfurt a. M., im Anschluss an den Bericht der Gasmesser-Commission auf der Jahresversammlung in Mainz (vgl. ds. Journ. 1900, No. 34, S. 633) sind allein im Jahre 1897 in Deutschland 149000 Gasmesser geaicht worden.

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Die Wärme- und Kraftversorgüng deutscher Städte durch Leuchtgas.

sammeltes Material so viel neuen Stoff, dass dessen Verarbeitung in einem besonderen Kapitel angebracht erscheint. Zuvor aber mögen noch folgende E i n z e l h e i t e n a u s d e n T a b e l l e n hervorgehoben werden: Von den 26 Grossstädten hat keine 50 % T Gas in der Privatabgabe (Barmen ist aber mit 49 sehr nahe daran); dagegen hat aber auch nur eine weniger als 20% (Danzig mit 17,7). Mehr als 40% TGas haben Bremen (45,7), Düsseldorf (47,5), Hannover (48,1), Krefeld (43,5) und Mannheim. Die höchste Privatgasabgabe pro Kopf und Jahr hat Charlottenburg (87,7 cbm); dann folgen Elberfeld und Leipzig (städtische Werke) mit je 70,4 cbm; die niedrigste Abgabe pro Kopf und Jahr haben Danzig mit 28,6 und München mit 31,2 cbm. Von den 240 Mittelstädten hat eine mehr als 60 °/o T Gas in der Privatabgabe, Neumünster (60,8); mehr als 50 % haben Aue (57), Celle (55,6), Flensburg (50), Hameln (53,2), Itzehoe (56,7), Kaiserslautern (59,3), Langensalza (52,8), Quedlinburg (50), Tilsit (53,9); mehr als 40 % haben mehrere Anstalten der Deutschen Continental Gasgesellschaft, sowie Cannstatt (43,2), Colmar i/E. (47,2), DarmBtadt (41,2), Glatz (42,6), Jena (42,1), Insterburg (41,7), Konstanz (40.2), Kötzschenbroda (40), Landau (43,2), Lehe (40,5), Ludwigsburg (43), Lüneburg (46,9), Mainz (45,7), Markirch (47), Meissen (44,9), Mülhausen i/E. (44,6), Pirmasens (44,3), Saarbrücken (48,3), Werden a/Ruhr (41,1) und Wismar (43,7). N u r 19 v o n d e n 240 M i t t e l S t ä d t e n h a b e n w e n i g e r a l s 15% TG~aa im P r i v a t v e r b r a u c h ! Pro Kopf und Jahr ist am meisten Gas abgegeben in Pforzheim (101,6 cbm); dann folgen Karlsruhe und Neustadt a/H. (je 80,1), Frankenthal (77,3), Siegburg (75,1), Güttingen (73), Oberstein-Idar (71) und Werden a/E. (70,3). Von den 124 Kleinstädten hat eine mehr als 80 % T Gas in der Privatabgabe, nämlich Lauscha (82,8, in Folge der Glasbläserei); drei haben "mehr als 6 0 % : Heide i/Holst. (64,1), Lüttringbausen (62.3) und Eodewisch (64,4); mehr als 50% haben Falkenstein i/V. (52,2), Münsterberg (50,5), Nienburg a/W. (50,7), Perleberg (59,7), Eees (52,6), Schmalkalden (51,5) und Waltershausen (56,8); mehr als 40% haben Berg.-Gladbach (40,6), Egeln (41,2), Einbeck (43,1), Geldern (44,8), Isselburg (45,6), Kempen a/Kh. (45,1), Langerfeld (48,2), Oberlahnstein (48,8), Oldesloe (44,5), Rinteln (44,3), Treuen (40), Vegesack (40,9) und Willich (44,9). Die durch schräge Schrift hervorgehobenen Orte sind erst seit wenigen Jahren mit Gas versorgt. N u r 15 v o n d e n 124 K l e i n s t ä d t e n h a b e n w e n i g e r a l s 10% T G a s im P r i v a t v e r b r a u c h I Die höchste Privatgasabgabe pro Kopf und Jahr hat Isselburg (114 cbm, wohl wegen starken Verbrauchs der Hütte); dann folgt Lauscha mit 105,1 cbm Vegesack mit 95,3 cbm, Lüttringhausen mit 91,7 cbm (viele und stark benutzte Gasmotoren) und Lichtenfels mit 75,7 cbm. I m G a n z e n m a c h t e im J a h r e 1899 d a s T G a s s c h o n b e i 62 v o n 380 d e u t s c h e n G a s a n s t a l t e n , a l s o b e i f a s t e i n e m S e c h s t e l d e r G e s a m m t z a h l , 40 o d e r m e h r P r o c e n t d e r P r i v a t a b g a b e a u s . 24 von diesen £2 Orten sind Kleinstädte, was abermals beweist, dass gerade in kleinen Städten der Verbrauch von Gas zu Koch-, Heiz- und Kraftzwecken besonders stark entwickelt werden kann. Hinsichtlich der F l a m m e n z a h l im V e r g l e i c h zur B e v ö l . k e r u n g s z i f f e r steht Karlsruhe i/B. obenan, wo bei 93000 Einwohnern 133592 Privatflammen nachgewiesen sind, also auf 1 Einwohner 1,43 Gasflammen kommen; dann folgt die kleine Stadt Vegesack mit 1,23 Privatflammen pro Einwohner, dann Charlottenburg mit 1,15 : 1, dann Landau mit 1 : 1 . Diesem letzten Werth sehr nahe kommen Hannover, Leipzig (städtische, Werke), die Kleinstadt Bünde i/W. (die erst seit sechs Jahren mit Gas versorgt istl), zwei Anstalten der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft und Göttingen. Von Anstalten, die m e h r T G a s u h r e n a n g e s c h l o s s e n h a b e n a l s L G a s u h r e n , seien folgende genannt: 1. Grossstädtische: Bremen (10089 gegen 9374), Elberfeld (2200 Gaszähler nur für L Gas gegen 4300, die entweder nur T Gas oder T und L Gas zugleich abgeben), Hannover (16 209 gegen 12 514), Magdeburg (3439 T Gasuhren, 1498 T Und "L Gasuhren, 3754 nur L Gasuhren) und Strassburg i/E. (8620 gegen 5820); 2. Mittelstädtische: Celle (1184 gegen 841), Colmar i/E. (2010 :1275), Elbing (295 : 275), Flensburg (3126 :598), Göttingen (1408:1053), Hameln (883:661), Hildesheim (1442 :1210), insterburg (597 : 551), Itzehoe (989 : 543),

Langensalza (366:274), Neumünster (2845:970, vor fünf Jahren noch etwa 600 500!), Osnabrück (1505:1368), Peine (398:395), Saarbrücken (864:770), Tilsit (2044:700) und Werden a/E. (420:370); auch an eine Anstalt der Deutschen Continental - Gasgesellschaft sind mehr Gasmesser für T Gas angeschlossen als für L Gas; 3. Kleinstädtische: Heide i/Holst. .(576 : 236), Nienburg a/W. (250 : 180) • und Vegesack (257 216). Annähernd gleich ist die Zahl der Gasmesser für L und T Gas in Cochem, Cuxhaven, Perleberg, Einteln, Verden, Wittstock und manchen anderen Kleinstädten, ausserdem in sehr vielen Mittelstädten und einigen Grossstädten. Was vor fünf Jahren eine ganz seltene Ausnahme - Erscheinung war, dass nämlich irgendwo ebensoviele oder mehr Anschlüsse für T Gas vorhanden waren, als für LGas, ist demnach heute schon selbst bei Kleinstädten nichts Seltenes mehr u n d w i r d v i e l l e i c h t i n w e i t e r e n fü,nf J a h r e n d i e E e g e l s e i n , da ja allenthalben die Zahl derTGasanschlüsse schneller wächst als die der L Gasanschlüsse. Diese Einzelnachweise können die weitere Entwickelung insofern fördern, als sie zeigen, w a s d a u n d d o r t s c h o n e r r e i c h t u n d d a h e r an m a n c h e n a n d e r e n Orten noch erreichbar ist! 3. Die Kraftversorgung. Die Kraftversorgung der deutschen Städte durch Leuchtgas habe ich vor 6 Jahren in ds. Journ. 1894 No. 16 bis 19') von verschiedenen Gesichtspunkten aus eingehend erörtert. Es lag damals statistisches Material aus 162 deutschen Städten vor, und waren in diesen für Ende März 1893 9073 Gasmotoren mit 30520 PS nachgewiesen. Die mittlere Leistung stellte sich damals auf 3,36 PS, der jährliche Verbrauch pro Pferdekraft auf 942 cbm und danach die jährliche Betriebsstundenzahl auf 1050; die Verbreitung der Gasmotoren war so, dass im Durchschnitt auf je 940 Einwohner des Versorgungsgebietg 1 Motor und auf je 280 Einwohner 1 PS entfiel. Diese Verhältnisse sind nach der diesem Aufsatz zu Grunde liegenden neuen statistischen Erhebung für Ende 1899 in nachstehender "Tabelle zusammengestellt;

Gruppe 26 Grosstädte 239 Mittelstädte 122 Kleinstädte 387 Städte

Einwohner

Der Gas motoren

6 881143 6 695 918 752 853

7 383 36 474 8 997 34 889 1230 3 775

Zahl

14 329 914 17 610

PS

75138

Es entfällt 1 Motorl 1PS auf | auf Einwohner

1 PS verbraucht pro Jahr cbm

932 744 612

188 192. 199

1107 897 940

814

190

1016

Die hier von 387 Orten nachgewiesene Z a h l d e r G a s m o t o r e n und ihrer Pferdekräfte ist grösser als jede früher ermittelte (Herr Dr. E. S c h i l l i n g zählte 1896 nur 15644 Motoren mit 52694 PS); aber sie ist natürlich weit davon entfernt, ein richtiges Bild von der Ausdehnung der Kraftversorgüng durch Gas im Deutschen Reiche zu geben, weil sie die Zahl und Leistung der Motoren von etwa 500 Gascentralen nicht enthält. Schätzt man das Versorgungsgebiet dieser fehlenden Anstalten auf rund 7000000 Einwohner (siehe oben) und nimmt man an, dass darin durchschnittlich auf 800 Einwohner 1 Motor und auf 200 Einwohner 1 PS entfällt, so ergeben sich weitere 8750 Motoren und 35000 PS und demn a c h i n s g e s a m m t r u n d 26000 M o t o r e n m i t r u n d 110000 PS als g e g e n w ä r t i g e r Kraftanschlusswerth d e r d e u t s c h e n G a s c e n t r a l e n . Ich möchte hierzu bemerken, dass ich von einem Theile der in den Tabellen leider nicht enthaltenen Städte die Zahl und Leistung der Motoren aus verschiedenen Quellen ermitteln konnte, wenn auch zum Theil nicht für das Jahr 1899, und dass dadurch die nachgewiesene Stückzahl auf nahezu 20000, die nachgewiesene Leistung auf über 82000 PS stieg. ') Auch als Sonderabdruck bei E. Oldenbourg in München 1894 erschienen.

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher, Städte durch Leuchtgas. In welchem Maasse die Zahl der Gasmotoren, namentlich aber ihr Anschlusswerth, in den letzten Jahren zunahm, mag daraus entnommen werden, dass von den 162 Städten, die Ende März 1893 9073 Motoren mit '30520 PS zu versorgen hatten, 131 in den iaheilen I, II und III enthalten sind und jetzt 11405 Moteren mit 50274 PS aufweisen. Dies ist in einem Zeitraum von noch nicht 7 Jahren ein Zuwachs von über 2300 Stück ( = über 22%) und von beinahe" 20000 PS ( = 66%%). In den allermeisten Städten hat sich in diesen ; 7 Jahren der Anschlusswerfh der Motoren d i r e c t v e r d o p p e l t oder noch stärker vermehrt; z. B. hatte Köln im März 1893 1014PS, im März 1900 dagegen 2691 PS, Dresden 1893 1664!/4 PS, 1900 dagegen 4456y4 PS, Leipzig damals 1129, jetzt 2045,5 PS, Düsseldorf damals 597,5, jetzt 1611 PS, Halle a. S. damals 318,5,, jetzt 711 PS, Elberfeld damals 336,5, jetzt 791 PS, Crefeld damals 339, jetzt 797,5 PS. In Düsseldorf, Elberfeld und Köln bestehen elektrische Centralen seit mehr als 7 Jahren; die Zahl der Gasmotoren hat sich also trotz des Wettbewerbs durch den Elektromotor so stark vermehrt. In Strassburg i. E., Stuttgart und einigen anderen Städten ist jedoch keine Zunahme eingetreten, und in Elbing, Pirmasens und Plauen i. V. ist sogar die Zahl der Gasmotoren unter dem' Wettbewerb der Elektromotoren zum Theil stark zurückgegangen. Es wird sich bei der Erörterung der Tariffrage Gelegenheit bieten, auf diese bedauerliche Erscheinung zurückzukommen. Die Zahl der an die e l e k t r i s c h e n C e n t r a l e n Deutschlands angeschlossenen Motoren ist nicht bekannt; ihre -Gesammtleistung wird in der ETZ 190Ö, S. 570, für 652 Werke auf 106368 PS angegeben, einschliesslich des Anschlusswerthes »sonstiger Zwecke«, worunter Heizapparate zu verstehen sind. Ein einziges Werk steht z. B. mit 10000 PS in der Liste, welche zu elektrolytischen Zwecken verwendet werden. Es sind daher weniger als 100000 PS wirkliche Kraftanschlüsse vorhanden gewesen. Wenn man dann noch bedenkt, dass die mittlere jährliche Benutzungsdauer der Gasmotoren ziemlich genau doppelt so gross ist als die der Elektromotoren1), so .wird die Behauptung berechtigt erscheinen, dass die w i r t h s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g der K r a f t v e r s o r g u n g d u r c h Gas auch h e u t e noch wesentlich grösser ist fils dje der e l e k t r i s c h e n K r a f t v e r t h e i l u n g . Die V e r b r e i t u n g der Gasmotoren ist derart gestiegen, dass jetzt 1 Motor auf durchschnittlich 814, 1 PS auf durchschnittlich 190 Einwohner entfällt. Wie die Tabelle zeigt, ist die Verbreitung der S t ü c k z a h l nach in den K l e i n s t ä d t e n am grössten, der Pferdekraftzahl nach jedoch in allen drei Gruppen annähernd gleich. Auch in den Kleinstädten kommt auf noch nicht 200 Einwohner 1 PS. Gegenüber den Behauptungen der Acetyleniker, die eine wirthschaftlich annehmbare Kraftversorgung nicht bieten können und daher das Bedürfniss nach einer solchen in kleinen Städten zu leugnen versuchen, erscheint es angebracht, hier die Thatsache festzustellen, dass die vielen kleinen Orte, die in den letzten Jahren Gasanstalten bekommen haben, f a s t a u s n a h m s l o s von Anfang an einen dem D u r c h s c h n i t t entsprechen» d e n K r a f t g a s a n s c h l u s s w e r t h h a t t e n oder ihn doch alsbald erreichten. Es hat z. B. Rinteln bei 5000 Einwohnern 6 Motoren mit 18 PS; Willich bei nur 3000.Einwohnern € Motoren mit 32 PS.; Norden bei 7000 Einwohnern 11 Motoren mit 56 PS; Opladen mit 3900 Einwohnern, 4 Motoren mit 16 PS; Kaldenkirchen bei nur 3000 Einwohnern 5 Motoren mit 27,5 PS.; Kupferdreh bei 4000 Einwohnern schon im ersten Betriebsjahr 5 Motoren mit 16 PS; Lage bei 5300 Einwohnern 6 Motoren mit 24 PS; Eisenberg mit 8000 Ein') Vgl. die von der Vereinigung der Elektricitätswerke herausgegebene Statistik und meine folgenden Ausführungen.

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wohnern hat noch vor Ablauf des ersten Betriebsjahres 13 Motoren mit 58 PS im Anschluss und noch Anmeldungen' vorliegen; Lüdinghausen mit nur 2500 Einwohnern hat 5 Motoren mit 16 PS; in Griesheim (4500 Einwohner) waren, noch ehe der Bau der Gasanstalt begann, schon 6 Motoren angemeldet. Die Verbreitung der Gasmotoren ist .nicht überall annähernd gleich, es gibt vielmehr ganz bedeutende Unterschiede und Ausnahmefälle. F ü n f K l e i n s t ä d t e haben den Ruhm, im Verhältniss zur. Einwohnerzahl die meisten Gasmotoren zu besitzen, nämlich Lüttringhausen, wo auf je 60 Einwohner 1 Motor und schon auf je 29 Einwohner 1 PS entfällt, Ronsdorf (1 :108 bezw. 1: 94), Bünde (1:143 bezw. 1: 55), Falkenstein (1:180 bezw. 1 :_71) und das schon wiederholt in diesem Aufsatze bespnders genannte, Vegesack (1: 220 bezw. 1; 64). Weit stärker, als dem Durchschnitt entspricht, ist der Gasmotor auch in Wilhelmsburg und Rüdesheim verbreitet, femer (von Mittelstädten) in Oberstein-Idar, Quedlinburg (1 Motor auf 270 Einwohner), Schwäbisch Gmünd, Zweibrücken, Hildesheim, Hameln, Hanau, Cüstrin, Detmold, Coepenick und in den Grossstädten Barmen (1 : 420) und Nürnberg (1: 490). Gar keine Gasmotoren gibt es nur in ganz wenigen deutschen Orten, zumeist nur in solchen, die O.elgasanstalten haben (Schönau, Schwarzenberg, Weiden; der Betrieb mit Oelgas ist zu theuer, so dass Benzinmotoren in solchen Orten vorgezogen werden). Von Steinkohlengasanstalten hat nur die erst vor 2 Jahren in Betrieb gekommene Anstalt in Bitburg und das Gaswerk Wernigerode keine Motoren gemeldet. In Wernigerode gab es aber vor 5 Jahren schon. 22 Gasmotoren. Die mittlere Leistung der Gasmotoren, welche ich vor 6 Jahren zu 3,36 PS ermittelte, stellt sich jetzt für die Gesammtzahl auf 4,27 PS, für die grossstädtische Gruppe auf 4,94 cvj 5 PS, für die Mittelstädte auf 3,88 cvi 4 PS, für die Kleinstädte auf 3,05 oo 3 PS. Dieselbe ist also im Allgemeinen gewachsen und wird sich weiterhin noch mehr vergrössern, da für die ganz kleinen Leistungen der Elektromotor wohl allenthalben vorgezogen werden wird, dagegen grössere Gasmotoren in stetig wachsender Zahl zur Aufstellung kommen. Ueber die V e r w e n d u n g der Gasmotoren sind diesmal keine Erhebungen gemacht worden. Es ist nicht anzunehmen, dass sich an dem vor 6 Jahren festgestellten Verhältniss, dass das Kleingewerbe an der Zahl der Motoren zu einem Drittel, an ihrer Leistung nur zu einem Viertel und am Kraftgasverbrauch nur zu einem Fünftel betheiligt ist, eine wesentliche Aenderüng vollzogen hat. Wenn eine kleine Aenderung eintrat, dann hat sie das Verhältniss zu Ungunsten des Kleingewerbes verschoben; denn sehr viele der neu hinzugekommenen Motoren dienen zur Erzeugung elektrischen Stromes in Einzelanlagen. Erwähnenswerth ist, dass in Mittel- und Kleinstädten die Verwendung von Gasmotoren zum Betriebe von Wasserwerken und neuerdings auch von elektrischen Centralen erheblich zunimmt. Es gibt in Deutschland schon mehr als 50 zumeist kleine Wasserwerke mit Gasmotoren. Neue Verwendungszwecke von Gasmotoren sind mir nicht bekannt geworden. , Die B e a n s p r u c h u n g (jährliche B e t r i e b s S t u n d e n zahl) der Gasmotoren wurde vor sechs Jahren unter; der Voraussetzung eines Verbrauchs von 0,9 cbm pro Stundenpferd zu durchschnittlich 1050 Stunden ermittelt, da auf 1 PS durchschnittlich 942 cbm Jahresverbrauch entfiel. Wie die, letzte . Rubrik der vorstehenden Tabelle zeigt, hat sie sich etwas vergrössert. Der Verbrauch pro PS und Jahr beträgt jetzt im Gesammtdurchschnitt 1016 cbm. Daraus ergibt, sich, wenn für die nominelle Pferdekraftstunde Angesichts der Durchschnittsleistung von 41/4 PS ein Verbrauch von 0,85 cbm angenommen wird, eine Beanspruchung von rund 1200 S t u n d e n

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Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

j ä h r l i c h . Bei der Gruppe der Grossstädte beträgt der Verbrauch pro PS und Jahr allerdings fast 100 cbm mehr, ausserdem muss auch der Stundenverbrauch mit Rücksicht auf die vielen neuen und grossen Motoren geringer angesetzt werden, am zutreffendsten wohl auf 0,8 cbm; dann ergibt sich für diese Gruppe eine durchschnittliche Beanspruchung von nahezu 1400 Stunden jährlich. Bei den Klein- und Mittelstädten kann man rund 1000 Betriebsstunden jährlich annehmen. D i e G e s a m m t l e i s t u n g der d e u t s c h e n G a s a n s t a l t e n als K r a f t c e n t r a l e n b e r e c h n e t sich h i e r a u s f ü r das J a h r 1899 auf d i e s t a t t l i c h e Z i f f e r v o n 132' M i l l i o nen abgegebenen Pferdekraftstunden! Im Einzelnen ist hierzu bemerkenswerte, dass es unter den 387 Orten nur 3 gibt, in welchen auf eine Pferdekraft mehr als 2000 cbm Jahresverbrauch kommt, nämlich Lauscha (2500 cbm; Glasbläserei 1), Siegburg (2091 cbm) und Pirmasens (2055 cbm). Von den Grossstädten kommt nur Leipzig mit 1914 cbm diesen Zahlen nahe; im Uebrigen erheben sich nur Barmen mit 1505, Mannheim mit 1273 und Köln mit 1220 cbm nennenswerth über den Durchschnitt. Den niedrigsten Durchschnittsverbrauch erzielten die Gasmotoren in München (754 cbm). Von den Mittelstädten haben Tilsit mit 1709, Malstatt-Burbach mit 1648, Brieg mit 1552, Löbtau mit 1548, Markirch mit 1537, Oberstein-Idar mit 1529, Eilenburg mit 1512, Plauen i. V. mit 1510 und Saarbrücken mit 1505 cbm wesentlich mehr, als dem Durchschnitt entspricht; dagegen konnten 11 Anstalten nur 500 cbm oder weniger als Jahresabsatz pro angeschlossene Pferdekraft erzielen; vielleicht' erklärt sich dies daraus, dass verschiedene grössere Motoren gegen Schluss des Jahres hin zur Aufstellung kamen. Unter den Kleinstädten erheben sich Rochlitz (1928), Hartmannsdorf (1922), Schwiebus (1715) und Lüttringhausen (1506 cbm) über den Durchschnitt, während Rinteln (222), Wertheim (202), Schöningen (187) und Germersheim (181 cbm) denselben bei weitem nicht erreichen. Bei den erst seit ganz kurzer Zeit bestehenden Gasanstalten, wie Eisenberg, Münsterberg, Seifhennersdorf Ii. a., muss die in der Tabelle III enthaltene Zahl deshalb für zu klein gelten, weil die meisten Motoren kein volles Jahr im Betrieb waren.

Die mittlere jährliche Benutzungsdauer der an deutsche Centralen angeschlossenen Elektromotoren beträgt nach der von der Vereinigung der Elektricitätswerke herausgegebenen Statistik 1 ) zumeist 400 bis 600 Stunden, im günstigsten Fall 2082 Stunden, im ungünstigsten 151. Die Ursache dieser im Vergleich zu den Gasmotoren auffallend geringen Beanspruchung ist wohl darin zu sehen, dass sehr viele der vorhandenen Elektromotoren nicht gewerblichen Zwecken, sondern zum Betrieb von Ventilatoren, Aufzügen und dergl. und als Reserve anderer Motoren dienen, also nur selten und dann nur für kurze Zeit im Betrieb sind. Wo es sich um grösseren und voraussichtlich täglich mehrstündigen Kraftbedarf handelt, wird offenbar der Gasmotor wegen seiner niedrigeren Betriebskosten vorgezogen, wie die Beispiele von Dresden, Leipzig, Nürnberg und andern Orten beweisen. Nur wo ganz aussergewöhnlich niedrige Ausnahmspreise für Kraftstrom bewilligt werden, finden sich auch grössere vielbenutzte Elektromotoren in grösserer Anzahl (Frankfurt a. M.). Der K r a f t g a s p r e i s , welcher vor sechs Jahren durchschnittlich 13,25 Pf. pro cbm betrug, ist nach den Ergebnissen der jetzigen Erhebung allenthalben zurückgegangen, aber immer noch an vielen Orten hoch und in weiten Grenzen verschieden. Die Erfahrung, dass niedrige Kraftgaspreise die Verbreitung der Gasmotoren fördern, ist von Neuem bestätigt, wie folgende Aufstellung erkennen lässt. ') Es hat hierbei die Ausgabe von 1898 benutzt werden müssen, da die neueren Ausgaben keine Mittheilungen über die Benutzungsdauer der Motoren machen. (Vgl. auch die werthvollen Mittheilungen von Director Tor m i n in St. Johann, ds. Journ. 1900, S. 619.

Der Kraftgaspreis beträgt: 7 Pf. in » » 8 » » 9 » » 10 » » 11 » » 12 12 V» » » » » 13 13 Va » » » » 14 14V» » » » » 15 15 V« » » » » 16 » » 17 » » 18 » » 20 » » 25 Zusammen

1 Stadt mit 76 Gasmotoren » 8 Städten » 936 » » » 3 109 » » » 45 4139 » » > 10 514 » » » 95 4918 > » » 3 93 » » » 60 2570 » » 2 » 117 » » 35, > 1030 » 1 Stadt » 5 » 46 Städten » 789 » » 1 Stadt 16 » 27 Städten » 524 » » » 6 75 » » » 9 935 » » » 5 49 » » > 2 12 359 Städte mit 16 907 Gasmotoren.

Man sieht, dass in 225 Städten, also noch nicht zwei Dritteln der Gesammtzahl, der Kraftgaspreis 13 Pf. oder weniger beträgt, dass aber in diesen 225 Städten 14355 Gasmotoren sich befinden, d. i. mehr als fünf Sechstel der Gesammtzahl. Der durchschnittliche Kraftgaspreis beträgt daher weniger als 13 Pf. und zwar genau 12,16 Pf. oder im (Hinblick auf die hierbei noch nicht berücksichtigten Rabatte) rund 12 Pf. pro cbm. Für die einzelnen Gruppen stellt er sich, wie folgt: Grossstädte 11,17 oo 11 Pf., Mittelstädte 12,8 Pf., Kleinstädte 13,76 Pf. Demnach kostet z. Z. das Gas für eine effective Pferdekraftstunde in Deutschland durchschnittlich 0,85 X 12 = 10,2 o o 10 Pfennige, und da die Nebenkosten für Kühlung und Schmierung rund 2 Tf. pro Pferdekraftstunde betragen l ), so belaufen sich die directen Betriebskosten eines Gasmotors im Mittel auf 12 Pf. (in Grossstädten auf 11 Pf., in Mittelstädten auf 13 Pf., in Kleinstädten auf 15 Pf.) für die Pferdekraftstunde. Elektrischer Strom für motorische Zwecke wird von den deutschen Centralen gegenwärtig zumeist für 20 Pf. pro Kilowattstunde abgegeben. Die directen Betriebskosten eines Elektromotors betragen daher 20 bis 18 Pf. für die Pferdekraftstunde. Im Uebrigen verweise ich zur Beurtheilung des Concurrenzverhältnisses zwischen Kraftgas und Kraftstrom auf meine Schrift »Der Wettbewerb des Elektromotors gegen den Gasmotor«. 2 ) Die B e l a s t u n g d e r G a s a n s t a l t e n d u r c h d i e K r a f t g a s a b g a b e hat in den vergangenen sechs Jahren relativ keine beträchtliche Aenderung erfahren; während 1892/93 durchschnittlich 9,2% der nutzbaren Gasabgabe auf Gasmotoren entfiel, kann man für 1899 diesen Antheil auf rund 10% schätzen. Er ist also nur wenig gestiegen; es darf jedoch nicht ausser Acht gelassen werden, dass die nutzbare Abgabe in diesen sechs Jahren zumal durch die Entwicklung des Koch- und Heizgas-Verbrauchs eine gewaltige Steigerung erfahren hat. Wenn also auch das Kraftgas r e l a t i v nicht viel mehr Belastung darstellt als früher, so bedeutet es doch a b s o l u t wesentlich mehr. Die Leuchtgasabgabe ist in der gleichen Zeit zwar auch absolut gestiegen, aber relativ allenthalben zurückgegangen. Deshalb hat die Kraftgaslieferung das Verhältniss der Abgabe im Sommer zu der im ganzen Jahre und damit die Rentabilität der Gaswerke zweifellos in erhöht günstigem Maasse beeinflusst. Denn das eine Zehntel Kraftgas, ') Vgl. die Aufstellung in der Schrift »Die Kraftversorgung der deutschen Städte durch Leuchtgas«, S. 35. *) S. ds. Journ. 1899, S. 205, oder den Sonderdruck (München 1899, K. Oldenbourg).

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas. welches sich auf die einzelnen Monate ziemlich gleichmässig vertheilt, ist für die Rentabilität der Anstalten weit vortheilhafter als die doppelte Menge Leuchtgas, wovon im Dezember etwa fünfmal so viel verbraucht wird als im Juni. E s i s t daher eine wichtige Aufgabe, den Antheil der G a s a n s t a l t e n an der K r a f t v e r v o r g u n g u n s e r e r S t ä d t e zu e r h a l t e n u n d zu v e r g r ö s s e r n ! 4. Schlussfolgerungen. Aus derThatsache, dass gegenwärtig schon durchschnittlich ein Drittel der an Private verkauften Gasmenge zur Wärmeund Kraftentwickelung dient, und aus den sonstigen in der ersten Hälfte dieser Abhandlung festgestellten Durchschnittsund Eirizelwerthen ergeben sich manche für die Entscheidung schwebender Fragen wichtige S c h l u s s f o l g e r u n g e n , von denen einige im Nachstehenden eingehend behandelt werden sollen. 1. Elektricität, Acetylen oder Gas? Die. zahlreichen Kleinstädte, die noch keine centrale Energieversorgung haben und nun vor der Wahl stehen, ob sie eine Gasanstalt, ein Elektricitätswerk oder eine Acetylencentrale bauen sollen, können an Hand dieses Aufsatzes den wahrscheinlichen Anschlusswerth und danach die erforderliche Grösse einer Gasanstalt, sowie deren Absatz- und Rentabilitäts Verhältnisse abschätzen. Sie dürfen für je 1000 Einwohner im Ganzen etwa 500 Flammen, einschliesslich Strassenbeleuchtung, für je etwa 800 Einwohner einen Gasmotor und für je 200 Einwohner eine Pferdekraft als Anschlusswerth erwarten und pro Kopf und Jahr einen Verbrauch von 30 cbm, wovon 8—10 cbm TGas, in Ansatz bringen. Die zu erwartenden Einnahmen lassen sich daraus leicht berechnen: Pro Lichtflamme und Jahr bei 20 Pf. L Gaspreis 16 M., pro PS und Jahr bei 14 Pf. K Gaspreis 120—130 M., ausserdem noch etwa 10 M. pro Jahr von jeder Koch- und Heizgasflamme. Es s t e h t n u n u n b e s t r e i t b a r f e s t , dass ein ähnlich grosser A n s c h l u s s w e r t h f ü r ein Elektricitätsw e r k n i c h t e r w a r t e t w e r d e n d a r f . Das elektrische Licht ist wesentlich theurer als Gaslicht, die elektrische Kraft nicht billiger als Gaskraft, und zum Kochen und Heizen ist der elektrische Strom wirthschaftlich unanwendbar, von einigen Ausnahmefällen abgesehen. Deshalb darf man bei Elektricitätswerken keinen grösseren Kraftanschlusswerth voraussetzen, als bei Gaswerken, muss den Lichtanschlusswerth geringer veranschlagen und auf Wärmelieferung in irgendwie nennenswertem Umfang von vornherein verzichten. Eine nutzbare Stromabgabe von 10 Kilowattstunden oder mehr pro Kopf und Jahr ist selbst in den Grossstädten Deutschlands nur ausnahmsweise erreicht; der Durchschnitt scheint nach den Angaben der Statistik der Vereinigung der Elektricitätswerke (Ausgabe von 1900, Tabelle V) bei 6—8 Kilowattstunden zu liegen. E s l e u c h t e t daher ein, dass eine kleine Stadt, die ein G a s w e r k b a u t , i h r e n E i n w o h n e r n m e h r Vort h e i l e d a r b i e t e t und von ihnen eine weit u m f a n g reichere Ausnutzung desGebotenen voraussetzen d a r f , als e i n e a n d e r e , d i e e i n e e l e k t r i s c h e C e n t r a l e e r r i c h t e t . Ein Beispiel möge dies erweisen: Die Kleinstadt N e u h a i d e n s i e b e n (Prov. Sachsen, 9924 Einw.) liese sich im Jahre 1892 ein Elektricitätswerk bauen. An dasselbe waren laut neuester Statistik nach 672jährigem Betrieb 142 Consumenten mit 157 Zählern und insgesamt 232 Kilowatt, nämlich 3500 Glühlampen, 38 Bogenlampen und 9 Motoren mit 23 PS angeschlossen. Dieser Anschlusswerth, durchschnittlich 27,4 Kilowatt auf 1000 Einwohner, ist nicht etwa ungewöhnlich klein, sondern er liegt im Gegentheil weit über dem Durchschnitt und ist grösser, als z. B. in Frankfurt a. M. (25,37), Bremen (22), Stettin (18,95), Berlin (17,46), Ham-

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burg (14,46), Köln (13,11), Aachen (12,58), München (12,4), Düsseldorf (9,15) und vielen anderen Grossstädten. Die nutzbare Stromabgabe belief sich im letzten Jahre auf 78468 Kilowattstunden, wovon 12615 auf die öffentliche Beleuchtung und 10170 auf Motorenbetrieb entfielen. Die Abgabe an Private betrug also 65 853 Kilowattstunden, d. i. 6,6 pro Kopf und Jahr; die Gesammtabgabe stellte sich auf 7,8 Kilowattstunden pro Kopf und Jahr, was keineswegs ungewöhnlich wenig ist, da sie in Städten wie Hamburg, München, Dresden, Leipzig, Hannover, Köln, Bremen, Aachen, Stettin, Düsseldorf und anderen zum Theil erheblich geringer ist. Die BruttoEinnahme nach dem Tarif (64 Pf. pro Kilowattstunde für Licht, 32 Pf. für Kraft) beläuft sich auf 36637,12 + 3254,40 = M. 39891,52, also auf durchschnittlich M. 280 pro Consument und Jahr. Der Stromverbrauch der Motoren kostete durchschnittlich M. 140 pro PS und Jahr, bei im Mittel nur 450 jährlichen Betriebsstunden. Ich nehme nun absichtlich davon Abstand, die Anschlussund Abgabe-Verhältnisse einer ä l t e r e n Gasanstalt in einer gleich grossen Stadt oder einer Anstalt mit grossem H GasVerbrauch, wie etwa Hadersleben, zum Vergleich heranzuziehen, sondern greife aus der Tabelle III eine k l e i n e r e Stadt mit einer erst seit 5 Jahren bestehenden Gasanstalt heraus: B ü c k e b u r g (Schaumburg-Lippe, rd. 6000 Einw.) bekam im Jahre 1894 ein städtisches Gaswerk. An dasselbe waren am Schlüsse des Betriebsjahrs 1899/1900 289 Consumenten mit 355 Gasuhren (248 LGas, 107 TGas), 3679 Flammen 1 ), 13 Motoren mit 45 PS angeschlossen, also i n d e r e r h e b l i c h k l e i n e r e n S t a d t in k ü r z e r e r Z e i t d o p p e l t so v i e l C o n s u m e n t e n , m e h r a l s d o p p e l t so v i e l Z ä h l e r , d o p p e l t so v i e l P f e r d e k r ä f t e , als in Neuhaidensleben 1 Die Gasabgabe«an Private betrug in Bückeburg 195098 cbm, wovon 29129 H Gas und 17 312 K Gas, mithin 32,5 cbm pro Kopf und Jahr, wovon 14,9% H Gas und 8,9% T Gas. Setzt man wieder, was der Elektricität günstiger ist, als dem Gas, die Kilowattstunde als dem Cubikmeter gleichwertig an, so hat Bückeburg eine genau dreimal so grosse absolute Privatabgabe und sogar eine f a s t f ü n f m a l so g r o s s e A b g a b e p r o K o p f u n d J a h r , als NeuhaldenslebenI Die Brutto-Einnahme nach dem Tarif (L Gas 18, T Gas 14 Pf. pro cbm) belief sich in Bückeburg auf 26 758,26 + 6501,74 = 33 260,00 M., also durchschnittlich nur M. 115 pro Consument und Jahr, d. i. noch nicht halb so viel, als in Neuhaldensleben! Die GesammtEinnahme des Gaswerks in Bückeburg wird aber annähernd eben so hoch gewesen sein, wie die des Elektricitätswerks in Neuhaldensleben, weil jenes werthvolle Nebenprodukte verkaufen konnte, dieses aber nicht. Ueber die Rentabilität der beiden Werke liegen keine Mittheilungen vor, indessen ist es mindestens sehr - wahrscheinlich, dass das Gaswerk in Bückeburg der Stadt eben so viel Reingewinn gebracht hat, als das Elektricitätswerk in Neuhaldensleben. Jedenfalls beweist dieses Beispiel, d a s s e i n e k l e i n e Stadt durch die E r r i c h t u n g einer Gasanstalt einem grösseren Theile ihrer E i n w o h n e r s c h a f t die A n n e h m l i c h k e i t e n centraler L i c h t - u n d K r a f t v e r s o r g u n g z u w e n d e t u n d o b e n d r e i n zu bed e u t e n d g e r i n g e r e m P r e i s e , als d u r c h die Err i c h t u n g e i n e r e l e k t r i s c h e n C e n t r a l e , und dass sie überdies eine sehr geschätzte W ä r m e v e r s o r g u n g schafft. Man darf in dieser Beziehung nicht ausser acht lassen, dass die Gasanstalt nicht nur G a s zum Kochen und Heizen liefert, ') Bei der Vergleichung der Flammenzahl darf man nicht vergessen, dass eine Gasglühlichtflamme etwa fünfmal so viel Licht gibt, als eine elektrische Glühlampe,, dass also zur Beleuchtung eines Baumes erheblich weniger Gasglühlichtbrenner erforderlich sind, als elektrische Glühlampen.

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Die Wärme- und Kraft Versorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

.Sondern auch C o k e , "welche als Brennstoff für Einzel- und CentraLheizungeii sich steigender Beliebtheit erfreut. Dass in Bückeburg nicht etwa aussergewöhnlich günstige 'Verhältnisse obwalten, lehrt ein Blick auf die Tabelle III. In allen dort genannten Städten von der Grösse Neuhaidenslebens haben die Gaswerke mehr Anschlüsse und mehr nutzbare Abgabe, als das Elektricitätswerk in N. Dies gilt sogar für die erst ganz kurze Zeit in Betrieb befindlichen Anstalten. Beispielsweise gab es in E i s e n b e r g schon am Schlüsse des ersten Betriebsjahres unter 8000 Einwohnern über 400 Consumenten mit 450 Gasuhren und 13 Motoren mit 58 PS; die Gasabgabe an Private erreichte, obwohl die meisten Flammen erst im Laufe des Jahres hinzugekommen waren, schon die Höhe von 136000 cbm, das ist 17 cbm pro Kopf und Jahr. Neben über 3000 Leuchtflammen (wovon 200 in Strassenlaternen) waren angeschlossen: 115 Einlochkocher, 29 Zweilochkocher, 14 Dreilochkocher, 6 Vierlochkocher, 87 Leimkocher, 32 Gasplätten, ausserdem noch einige Heizöfen, grössere Herde, Spiessbrater, Kafieeröster, Badeöfen und sonstige Gasheizapparate. I n d i e s e r g r o s s e n , a b e r k e i n e s w e g s u n g e w ö h n l i c h e n Anzahl der Koch- und HeizgasA n s c h l ü s s e l i e g t d i e E r k l ä r u n g f ü r die H ö h e d e s A n s c h l u s s w e r t h e s u n d des A b s a t z e s , d e n das neue Gaswerk erzielte. Für die vielen Kocher und Heizapparate, welche gerade in den kleinen Städten einen so günstigen Einfluss auf die Rentabilität der Gaswerke ausüben, hat ein Elektricitätswerk so gut wie gar kein Aequivalentl Ganz d a s s e l b e g i l t v o n A c e t y l e n - G a s a n s t a l t e n , m i t der V e r s c h ä r f u n g , dass d i e s e l b e n a u c h kein A e q u i v a l e n t f ü r die auch bei k l e i n e n Kohlengasu n d El e k t r i c i t ä t s w e r k e n i m m e r vorhandenen M o t o r e n h a b e n k ö n n e n . Denn es ist zwar technisch möglich, Gasmotoren mit Acetylen zu betreiben, und es sind auch Kocher, Plättapparate und sogar Heizöfen für Acetylen construirt worden, aber eine irgendwie nennenswerthe praktische Verwendung dieses Gases für Kraft- und Heizzwecke ist wirthschaftlich unmöglich. Denn alleiD das Rohmaterial zu einem nutzbar abgegebenen Cubikmeter Acetylengas kostet mehr als sechsmal so viel als der Verkaufspreis eines Cubikmeters Kohlengas in kleinen Städten zu betragen pflegt; der Heizwerth des Acetylengases ist aber nur im Verhältniss von 2 2 / s : 1 grösser als der des Kohlengases. Die Vertreter der Acetylen-Industrie, denen diese Rückständigkeit ihrer Sache nicht unbekannt ist, versuchen darum, was ja auch Herr Münsterberg in Kassel gethan hat, den Antheil des technischen Gases an der Gesammtabgabe als ganz geringfügig und werthlos hinzustellen. Die Tabelle III straft diese Behauptungen Lügen. Denn unter 124 Kleinstädten zählt sie nicht weniger als 46 auf, in denen mehr als 30% des an Private abgegebenen Gases für Heiz- und Kraftzwecke verbraucht wurden; ausserdem zeigt sie, dass gerade die im Laufe der letzten Jahre gebauten Gasanstalten in kleinen Städten besonders viel T Gas abgeben (vgl. Bergisch-Gladbach, Isselburg, Langerfeld, Münsterberg, Rinteln, Schmalkalden, Willich u. a. O.). Nun hat freilich Herr Münsterberg in Kassel gemeint, man könne ja das Acetylen für Heiz- und Kraftzwecke weit unter den Selbstkosten, etwa zur Hälfte des Rohmaterialwerthes, abgeben, also den Consumenten einige hundert Mark jährlich schenken. Aber die Grundlage seiner Rechnung war falsch. Es würde sich selbst in ganz kleinen Städten nicht um einige hundert, sondern um mehrere tausend Mark handeln. Wenn z. B. das Städtchen L e n z e n a/E., welches bei noch nicht 3000 Einwohnern im ersten vollen Betriebsjahr seiner neuen Gasanstalt 21493 cbm T Gasabgabe erzielte, eine Acetylen-Centrale gebaut und für dieselbe den jetzt vorhandenen

H und K Gasanschlusswerth erzielt hätte, so hätten nach dem 21493 Verhältniss der Heizwerthe ^ gg = 8080 cbm Acetylengas für technische Zwecke geliefert "und nach dem Münsterbergschen Vorschlag zum Preise von 50 Pf. abgegeben werden müssen, während allein das • Rohmaterial zu 1 cbm rund M. 1 kostet. Die Stadt hätte also einen Verlust von über M. 4000 erlitten, während sie jetzt, bei der Lieferung von Kohlengas zum Preise von 15 Pf., von ihren T Gasconsumenten überhaupt nur rund M. 3200 erhoben hat. Der Vorschlag des Herrn Münsterberg, der dem Acetylen den Wettbewerb gegen Kohlengas ermöglichen sollte, erscheint daher völlig,unausführbar. Es bleibt bestehen, dass eine Stadt, die eine Acetylen - Centrale baut, sich und ihren Einwohnern nur Licht, und zwar sehr theures Licht, schafft, aber keine Möglichkeit einer Kraft- und Wärmeversorgung eröffnet. Man muss es daher mit Genugthuung begrüssen, dass die Zahl der kleinen Städte, die sich für Acetylen haben gewinnen lassen, klein ist und in letzter Zeit nur noch sehr wenig zugenommen hat. A c e t y l e n i s t e i n v o r t r e f f l i c h e s Beleuchtungsmittel für einzelne Gebäude, denen d e r A n s c h l u s s a n ein Gas- o d e r E l e k t r i c i t ä t s w e r k f e h l t , aber k e i n f ü r c e n t r a l e V e r t h e i l u n g geeigneter Energieträger. 2. Herabsetzung der Leuchtkraft. Seit dem Siege des Gasglühlichts über die älteren Brennerformen, dessen Vollständige keit nur eine Frage der Zeit ist, hat der von Herrn Dr. B u n t e wiederholt vorgetragene Gedanke, dass es nicht nothwendig, ja sogar unvortheilhaft sei, die bisherigen Anforderungen an die Leuchtkraft des Gases im veralteten Schnittbrenner starr festzuhalten, viele Anhänger gefunden. Die vorliegende Arbeit darf wohl als weiterer Beitrag zur Beurtheilung des Vorschlags, auf die Leuchtkraft des Gases ganz oder theilweise zu verzichten, betrachtet werden. Sie kann ihn natürlich nur voll berechtigt erscheinen lassen. W e n n n i c h t n u r d i e ö f f e n t liche B e l e u c h t u n g und der w e i t a u s grösste und w i c h t i g s t e T h e i l d e r P r i v a t b e l e u c h t u n g auf Gas g l ü h l i c h t b e r u h t , s o n d e r n ü b e r d i e s ein volles D r i t t e l d e r P r i v a t g a s a b g a b e gar n i c h t zur Bel e u c h t u n g d i e n t , d a n n i s t es in d e r T h a t n i c h t m e h r z e i t g e m ä s s , w e g e n d e r w e n i g e n auf d e m Aussterbe-Etat stehenden Schnitt- und Rundb r e n n e r Gas v o n h o h e r L e u c h t k r a f t zu e r z e u g e n , die in den Gasglühlichtbrennern keinen Werth hat und bei Heizung und Kraftentwickelung überhaupt nicht in Betracht kommt, zumal wenn ein Gas mit geringerer Leuchtkraft, billiger hergestellt und abgegeben werden könnte Und, wasvon einigen lichtschwachen Gasarten feststeht, im Glühlichtbrenner sogar einen besseren Lichteffect ergäbe, als das alte Leuchtgas. Die Thatsache, dass der T Gasverbrauch allenthalben schnell wächst und, namentlich in Folge des durch den gesetzlichen Neunuhr-Ladenschluss vom 1. October 1900 ab zu erwartenden Rückganges der L Gasabgabe, wohl bald durchschnittlich die Hälfte der nutzbaren Gasabgabe darstellen wird, unterstützt die Forderung des Verzichts auf die Leuchtkraft noch mehr. W e n n d i e Z w e c k e , f ü r w e l c h e d e r H e i z w e r t h des G a s e s a u s s c h l i e s s l i c h m a a s s g e b e n d i s t , ü b e r w i e g e n , d a n n m u s s d a s P h o t o m e t e r dem. Calorimeter weichen!1 Die bisherigen Anforderungen an die Leuchtkraft des Gases sind weit davon entfernt, einheitlich zu sein. Eine zu Anfang dieses Jahres darüber veranstaltete Umfrage bei einer Anzahl deutscher Gaswerke ergab Folgendes: B e r l i n , städtische Werke. Eine Vorschrift über die Leuchtkraft besteht nicht; es hat sich bisher die Regel erhalten, dass in, den Anstalten und in der von der Gasdeputation bestimmten, 1800 m von der nächsten Anstalt entfernten Messstation in der

D i e Wärme- u n d Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas. Niederwallstrasse von den technischen Beamten und einem unparteiischen Sachverständigen Messungen vorgenommen werden, wobei ein Elster'scher Argandbrenner mit 150 1 stündlichem Verbrauch und eine Hefnerlampe als Vergleichslichtquellen dienen. Im Jahre 1898/99 wurden in der Niederwallstrasse durch 294 Messungen «wischen 17 und 17,5, im Mittel 17,2 Kerzen Leuchtkraft festgestellt, jedoch nicht Hefnereinheiten, sondern englische Spermaceti-Kerzen. B o n n . Bei Eröffnung des Gaswerks (1879) wurde in einem Vertrag mit der Universität die Leuchtkraft auf 18 Normalkerzen im Argandbrenner festgestellt. Als Einheit diente zuerst die deutsche Vereinskerze, jetzt die Hefnerlampe. Gemessen wird jeden Abend. Ist die Leuchtkraft nicht vorhanden, so wird aufgebessert, jetzt mit Benzol, früher mit Boghead-Cannel. B r a u n s c h w e i g . Im monatlichen Durchschnitt soll eine offene Gasflamme, welche bei einem Druck von 10 mm Wassersäule stündlich 120 1 Gas verbraucht, 17 Lichtstärken haben, in keinem einzelnen Fall weniger als 16. Es wird aber Btets eine höhere Lichtstärke gegeben, z. B. im Februar 1900 durchschnittlich 17,6 Kerzen. B r e m e n . Traditionell wird seit SO Jahren darauf gehalten, dass die Flamme des Elster'schen Argandbrenners bei einer Helligkeit von 12 englischen Kerzen (13,6 HS), stündlich nicht mehr als 90 bis 92 1 Gas verbrauche. Diese ganz ungewöhnlich hohe Anforderung , der, nur durch ausgedehnte Anwendung bester englischer Kohle und hochcarburirtes Wassergas entsprochen werden konnte, soll jetzt verlassen werden (siehe unten). B r e s l a u . Nach einer vom Magistrat vor Jahren erlassenen Vorschrift muss die Leuchtkraft täglich gemessen werden. Sie betrug durchschnittlich für das Jahr 1898/99 in der Gasanstalt 18,1, in dem 600 m davon entfernten Wachlokal 16,89 englische Kerzen im Argandbrenner von 180 1 stündlichem Verbrauch. D a n zig. Eine Vorschrift besteht nicht. Die GasanstaltsVerwaltung sieht 16 IK im Argandbrenner als genügend an und gibt dem entsprechendes Gas ab. D r e s d e n . Nach einer vom ßath am 12. October 1885 erlassenen Vorschrift soll ein Elster'scher Argandbrenner bei 150 1 stündlichem Verbrauch • mindestens 16,5 IK ergeben. Gemessen wird täglich, zuweilen auch in der technischen Hochschule von einem Professor derselben. Die Leuchtkraft hatte bisher stets die vorgeschriebene Höhe. E r f u r t . Laut Vertrag mit der Deutschen Continental - Gasgesellschaft muss ein Elster'scher Argandbrenner bei 150 1 stündlichem Verbrauch 12 englische Kerzen Leuchtkraft haben. Die Stadt hat eine Messkammer eingerichtet, muss aber zu den Messungen einen Vertreter der Gasanstalt hinzuziehen. Ist das Gas zu schwach, so tritt für jeden Tag eine Strafe von 20 Thalern ein. F r a n k f u r t a/M. hat zweierlei Gas. Die Imperial Continental Gas-Association muss Gas liefern, welches bei 113 1 stündlichem Verbrauch in einem Speckstein-Schnittbrenner 9'/ a englische Spermaceti - Kerzen ergibt; die Frankfurter Gasgesellschaft muss hingegen ein Gas liefern, welches diese Lichtstärke in einem Zweilochbrenner schon mit 50 1 stündlichem Verbrauch ergibt. Gemessen wird täglich vom städtischen Beleuchtungsinspector an einer 2,3 km von der Gasanstalt entfernten Stelle. Die Vorschriften stammen aus dem Jahre 1885. Hat das Gas die vorgeschriebene Leuchtkraft nicht, so muss die Frankfurter Gasgesellschaft für den ersten Tag M. 100, für jeden folgenden M. 200 Strafe bezahlen, und wenn das durchschnittliche Ergebniss eines Monats unter der vertraglichen Höhe bleibt, so muss sie die Rechnungsbeträge der Consumenten um so viele Procente kürzen, als das Gas unter der vorgeschriebenen Leuchtkraft blieb. H a n n o v e r . Laut Vertrag muss die Flamme eines HohlkopfSchnittbrenners No. 8 bei 170 1 stündlichem Verbrauch in der 1,3 km von der Gasanstalt entfernten Messstation (Technische Hochschule) mindestens 16 englische Kerzen Leuchtkraft haben, widrigenfalls eine Strafe von M. 100 für jeden Tag zu zahlen ist. Der Fall war bisher noch nie da. Gemessen wird an jedem Tage von einem Professor K ö n i g s b e r g . Keine Vorschrift. L e i p z i g , städtische Gaswerke. Vorschrift besteht nicht, doch hat sich die Norm herausgebildet, dass das Gas im 32 Lochbrenner bei 150 1 stündlichem Verbrauch mindestens 17 deutsche Normal-

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kerzen ergeben soll. Es wird täglich gemessen. Die Leuchtkraft betrug 1898 im Jahresmittel 17,8 deutsche Kerzen. M a g d e b u r g . Das Gas soll im Hohlkopf-Schnittbrenner bei 142 1 stündlichem Verbrauch 13 IK Leuchtkraft haben. Die früher wöchentlich vorgenommenen und veröffentlichten Messungen sind seit einigen Monaten eingestellt. M ü n c h e n . Im Vertrag mit der Gasgesellschaft war bestimmt, dass ein Schnittbrenner von 4'/ 2 cbf stündlichem Verbrauch im Photometerlokal der Stadt 10 Münchener Kerzen Leuchtkraft haben müsse, andernfalls trat eine Strafe von 17 Pf. pro Nacht und Laterne ein. Seit Uebergang der Gasanstalt in städtischen Besitz ist eine Aenderung in der Gasqualität nicht eingetreten. P o t s d a m . Nach dem im Jahre 1898 abgeschlossenen neuen Vertrag mit der Deutschen Continental - Gasgesellschaft muss ein Argandbrenner bei 150 1 stündlichem Verbrauch mindestens 17,2 IK Leuchtkraft haben, widrigenfalls eine Strafe von M. 75 pro Tag verwirkt ist. S t r a s s b u r g i/E. Es besteht eine alte Vorschrift, die aber so wenig zeitgemäss ist, dass die Gaswerksdirection sie nicht veröffentlicht sehen mächte. Dies sind nun nur 16 Städte, und von zweien derselben fehlen genauere Angaben. Gleichwohl hat man einen wahren Rattenkönig von Brennern, Gasmengen, Vergleichseinheiten und Lichtstärken: Schnittbrenner, Zweiloch- und Argandbrenner; 50, 90, 113, 120, 142, 150, 170 und 180 1 stündlichen Verbrauch; englische, deutsche und Münchener Kerze, Hefnerlampe; 972, 12, 13,6, 14, 16, 17,2 und 18 Lichtstärken! Wie wenige Elster'sche Argandbrenner mögen noch neben den Millionen v6n Gasglühlichtbrennern in Gebrauch seinl Und doch sorgen die Vorschriften ängstlich für ein im Argandbrenner hell leuchtendes Gas; u m das Gasglühlicht aber und die Kocher, Motoren u. s. w. kümmern sie sich gar nichtI Da dürfte -es doch an der Zeit sein, zu sagen: Port mit dem veralteten Wustl Was hat es für die Stadt Bremen für einen Nutzen, theures 20 Kerzengas herzustellen, wenn schon fast die Hälfte (45,7 °/o) der Privatabgabe gar nicht zur Beleuchtung dient? Es schädigt die Interessen der Stadt und der Consumenten! Man muss es darum freudig begrüssen, dass in der grossartigen neuen Gasanstalt Bremen-Woltmershausen ein gewöhnliches Kohlengas hergestellt und zu namhaft ermässigten Preisen abgegeben werden soll. So wird doch nach dem Vorgang Magdeburgs 1 ) ein zweites Beispiel in Deutschland geschaffen, welches hoffentlich recht viel Nachfolge finden wird. A l l e Städte mit hoch entwickeltem T Gasverbrauch s o l l t e n m i t t h a t k r ä f t i g e m E n t s c h l u s s das schnell a r b e i t e n d e , u n t r ü g l i c h e C a l o r i m e t e r an die Stelle des u m s t ä n d l i c h e n und doch unzuverlässigen P h o t o m e t e r s s e t z e n l Ein Gas von hohem Heizwerth bei massigem Preis ist Bedürfniss, die Leuchtkraft spielt nur noch eine sehr nebensächliche und in absehbarer Zeit gar keine Rolle mehr! 3. Mischgas. Bei der Erwägung und Beurtheilung der Mischgasfrage ist der jetzige und der zukünftige Antheil des Heizund Kraftgases an der Jahres- und Tagesabgabe von hervorragender Wichtigkeit. Wenn im vorigen Abschnitt dieser Abhandlung im Hinblick auf die Ergebnisse der statistischen Erhebung die Entbehrlichkeit der bisher ängstlich gehüteten hohen Leuchtkraft behauptet wurde, so wäre es doch voreilig, daraus weiter zu folgern, dass nunmehr freie Bahn für schwachleuchtende, nichtcarburirte Mischgase geschaffen sei und die grosse, nach vielen Berichten v aus allerjüngster Zeit überaus rasch wachsende Bedeutung der Kraft- und Wärmeversorgung durch Gas die Einführung eines solchen Mischgases begünstige. Es ist eher das Gegentheil der Fall. M i s c h g a s a u s K o h l e n ') Vgl. ds. Journ. 1900, S. 33?.

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Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas.

u n d W a s s e r g a s ist n u r d a n n dem r e i n e n K o h l e n g a s a n H e i z w e r t h e b e n b ü r t i g , w e n n es auf die b i s h e r übliche, ü b e r f l ü s s i g hohe Leuchtkraft aufgebessert i s t , sei es durch Benzol, sei es durch Oel. Diese Aufbesserung des Heizwerths ist aber, wie Herr Dr. B u n t e in Mainz hervorgehoben hat 1 ), im Vergleich zu den Erzeugungskosten des Gases ziemlich kostspielig, derart, dass nach Erfahrungen aus Amerika, England und Hamburg aufgebessertes Mischgas nicht billiger hergestellt werden kann als Kohlengas. Unaufgebessertes Mischgas steht aber dem Kohlengas an Heizwerth um 10 bis 15% nach, wenn es 20 bis 30% Wassergas enthält, so dass die Frage entsteht, ob die Vortheile eines solchen Mischgases die aus seinem geringeren Heizwerth sich ergebenden nachtheiligen Folgen aufwiegen. In dieser Beziehung muss nun betont werden, d a s s d i e Bedingungen f ü r d a s M i s c h g a s u m so w e n i g e r g ü n s t i g l i e g e n , j e h ö h e r d e r A n t h e i l d e s T G a s e s a n der Gesammta b g a b e i s t , indem die durch den Bau einer Wassergasanlage erzielbare Vermehrung der Productionsfahigkeit durch den Mehrverbrauch an Heiz- und Kraftgas von Seiten der bisherigen Consumenten in entsprechendem Maasse aufgehoben wird. Ein exactes Zahlenbeispiel lässt sich dafür allerdings nicht geben, weil ihm die Vertheilung der Gasabgabe am Tage des grössten Verbrauchs zu Grunde gelegt werden müsste, darüber jedoch genaue Ermittelungen nicht angestellt werden können. Immerhin aber darf nachfolgende Aufstellung als annähernd zutreffend gelten. In einer deutschen Mittelstadt, in welcher viel T Gas verbraucht wird, betrug die an die Produktionsfähigkeit nahe heranreichende grösste T a g e s a b g a b e im D e c e m b e r 1899 rund 10500 cbm. Die T Gasabgabe betrug im gleichen Monat 106 000 cbm; da sie sich hauptsächlich aus Kochgas zusammensetzt, so schwankt sie im Laufe des Jahres nur wenig, sondern ist höchstens Sonntags etwas kleiner als Werktags, wegen des Stillstehens der Gasmotoren. Man darf daher annehmen, dass von der grössten Tagesabgabe, die an. einem Werktag stattfand, ^ ^ ^ oo 3400 cbm, d. i. rund ein Drittel T Gas war. Würde nun diese Gasanstalt, durch einen Wassergasgenerator von 2500 cbm täglicher Leistung vergrössert, zur Lieferung von uncarburirtem Mischgas übergehen, so wäre ihre Productionsfähigkeit zwar nach der Zahl der Cubikmeter um rund 24%, nach dem Heizwerth der lieferbaren Gasmenge aber nur um 12 % vergrössert, und bei der Zusammensetzung der Abgabe würden die jetzt angeschlossenen T Gasverbraucher allein wegen des geringeren Heizwerths des Mischgases täglich rund 600 cbm mehr erfordern als bisher. Die faktische Erhöhung der Leistungsfähigkeit betrüge also nur 1900 cbm Mischgas, welche praktisch für die betreffende Anstalt nur 1770 cbm Kohlengas gleichkommen, s o f e r n b e i d e r Verm e h r u n g des V e r b r a u c h s die b i s h e r i g e Zusammensetzung d e r h ö c h s t e n T a g e s a b g a b e s i c h n i c h t änd e r t . Diese Voraussetzung ist aber kaum zulässig, da überall, wo z. Z. der Gasverbrauch rasch zunimmt, nach übereinstimmenden Berichten der Anstalten, dem T Gas der grössere Antheil zukommt. Der Uebergang zu unaufgebessertem Mischgas würde daher voraussichtlich die praktische Productionsfähigkeit der betreffenden Gasanstalt um weniger als den Gleichwerth von 1770 cbm Kohlengas erhöhen. Beim Vergleich der Baukosten eines Wassergasgenerators mit denen einer entsprechenden Retortenöfen-Batterie sollte dieses Verhältniss 2500 : 1770, welches sich in Städten mit sehr starkem Heiz- und Kraftgasverbrauch noch zu Gunsten des Kohlengases vergrössern kann, nicht unbeachtet bleiben.

') Vergl. ds. Journ. 1900, S. 768.

Auch mit Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der bestehenden Rohrnetze sind die Bedingungen für den Uebergang zu uncarburirtem Mischgas wegen Beines geringen Heizwerths um so ungünstiger, je höher der Antheil des T Gases an der Gesammtabgabe ist. Es dürfte sich in manchen Fällen überhaupt unmöglich erweisen, eine um 10 bis 15% grössere Gasmenge von obendrein höherem specifischen Gewicht ohne erhebliche Beeinträchtigung der Druckvertheilung durch die Rohrnetze zu leiten. Jedenfalls wird bei weiterem Steigen des Antheils des TGases eine Mischgas liefernde Anstalt früher als eine Kohlengas liefernde in die bisher fast unbekannte Lage kommen, bei derDimensionirung ihrer Rohrstränge auf den T Gasverbrauch Rücksicht nehmen zu müssen. 4. Einheitspreis. Zur Aufrollung der Tariffrage der Gaswerke ist der gegenwärtige Zeitpunkt wenig geeignete Es haben auch, abgesehen von etwa 30 Städten, die unter dem Einflüsse der Kohlentheuerung die Gaspreise erhöhten, in letzter Zeit nur wenige Besitzer von Gasanstalten Aenderungen der Gaspreise eintreten lassen. In Berlin, Hamburg, Magdeburg, München, Nürnberg und anderen Orten sind von Vereinen und Zeitungen verlangte Aenderungen der Gaspreise versagt bezw. vertagt worden. Es bedarf daher die Frage der Tarifgestaltung gegenwärtig keiner Erörterung und sollen hier nur die aus der voraufgegangenen statistischen Zusammenstellung sich ergebenden Gesichtspunkte kurz hervorgehoben Verden. Man könnte glauben, der grosse und rasch wachsende Antheil des T Gases an der Gesammtabgabe ermögliche oder erleichtere die Einführung des da und dort befürworteten bezw. verlangten Einheitspreises. Dem muss jedoch entgegengehalten werden, dass nichts so schnell und sehr die Einführung der Kraft- undWärmeversorgung durch Gas gefördert hat, als gerade der neuerdings von mehreren Seiten angefochtene Difierenzialtarif, und dass ein Einheitstarif den Anreiz zum Verbrauch von Heiz- und Kraftgas selbst dann nicht erhöhen würde, wenn er mit dem jetzt geltenden T Gaspreis in Uebereinstimmung gebracht werden könnte. Da dies aber, von verschwindend wenigen Ausnahmefällen abgesehen, bei der heutigen Ordnung der Dinge unmöglich ist, so m ü s s t e d i e A n n a h m e e i n e s E i n h e i t s p r e i s e s mit einer E r h ö h u n g des T G a s p r e i s e s g l e i c h b e d e u t e n d s e i n und würde, wenn nicht einen absoluten Rückgang des T Gasverbrauchs, so doch durch einseitige Begünstigung der L Gasconsumenten eine relative Verminderung desselben einleiten. Eine derartige Entwickel u n g des A b s a t z e s e r s c h e i n t im I n t e r e s s e d e r vort h e i l h a f t e n A u s n u t z u n g der Gaswerke d u r c h a u s n i c h t w ü n s c h e n s w e r t ! ^ es wird im Gegentheil im folgenden Abschnitt gezeigt werden, dass selbst bei einem das Durchschnittsmaass weit überragenden Antheil des TGases an der Gesammtabgabe noch immer in Bezug auf die Ausnutzung des Werkes viel zu verbessern möglich bleibt. Es ist bemerkenswert!!, dass n u r zwei von den 390 in den Tabellen I, II und HI 1 ) genannten Städten einen Einheitspreis haben und dass dieser in beiden Fällen höher ist, als der durchschnittlich geltende T Gaspreis, ja sogar höher als die durchschnittliche Einnahme vieler Gasanstalten von verkauftem T und LGas. Alle ü b r i g e n S t ä d t e h a b e n , wenn auch in sehr verschiedener Weise, d e n G r u n d s a t z b e i b e h a l t e n , d u r c h die T a r i f g e s t a l t u n g auf d i e V e r t h e i l u n g d e s G a s a b s a t z e s e i n z u w i r k e n , d. h. den Verbrauch von Gas in den Tagesstunden und in den Sommermonaten zu begünstigen. Man kann sogar sagen, dass dieser Grundsatz heute schärfer hervortritt als vor etwa zehn Jahren. Damals war das System, in den Sommermonaten alles Gas oder doch das Heiz- und Kraftgas billiger abzugeben als in ') S. dg. Journ. No. 35, S. 650 u. ff

Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städtfc durch Leuchtgas. den Wintermonaten, so gut wie unbekannt; heute ist es in ziemlich vielen Städten eingeführt und hat allenthalben günstige Folgen gehabt. Ein Anlass, den Grundgedanken des heute fast allgemein geltenden Tarifsystems zu Gunsten eines Einheitspreises aufzugeben, liegt meines Erachtens nicht vor. Eher dürfte der Wettbewerb der Elektricität auf dem Gebiete der Kraftversorgung zu bedenken geben, ob nicht, um den Gasanstalten ihren Antheil an der Kraftversorgung zu wahren, dieselben Mittel anzuwenden seien, deren sich die Elektriker bedienen, um die Kraft Versorgung an sich zu reissen. E s i s t bek a n n t , dass die Preise f ü r L i c h t und K r a f t bei

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die Gasanstalten ausübt, habe ich vor sechs. Jahren einige graphische Tabellen veröffentlicht.1) Durch die Gefälligkeit der Direction des städtischen Gaswerks in N e u m ü n s t e r , der ich auch an dieser Stelle meinen Dank dafür ausspreche, bin ich in der Lage, heute die Verhältnisse der Gasabgabe in einer Stadt mit sehr hohem T Gasverbrauch bildlich darzustellen. Ich erinnere daran, dass Neumünster mit Bezug auf den Antheil des Heiz- und Kraftgases mit 60,8% der Privatabgabe in der Gruppe der Mittelstädte den ersten Platz einnimmt, und ergänze diese Angabe der Tabelle II dahin, dass diese 60,8% der Privatabgabe ziemlich genau der Hälfte der Production entsprechen.

180000

170000 160000 150000 140000 130000

lllllllllllllllllllllllllllll H e i z - u n d

Leuchtgas öffentliche Beleuchtui

110000 100000

60000

OktoberlNovember|De?emberl J a n u a r ¡Februar Fig. 1. Oaswerk NenmHnster.

März

Vertheilnng der Gasabgabe In den Monaten April 1899 bis März 1900.

d e n m e i s t e n E l e k t r i c i t ä t s w e r k e n in v i e l h ö h e r e m Grade v e r s c h i e d e n sind als bei den G a s w e r k e n , und dass der Kraftstrompreis nicht selten nicht einmal die Selbstkosten der nutzbar abgegebenen Kilowattstunde deckt. Da aber selbst die üblichen niedrigen Kraftstrompreise vielfach für die Kraftverbraucher keinen genügenden Anreiz bilden, ihre Gasmotoren durch Elektromotoren zu ersetzen, ist in mehreren mir bekannt gewordenen Fällen der Versuch gemacht worden, durch das Anerbieten, für eine dem Betrag der bisherigen Kraftgasrechnung gleiche monatliche Pauschalsumme die benöthigte Kraft zu hefern, die Gasmotoren zu verdrängen! Da nun genau dieselben Gründe, die für elektrische Centralen möglichst viel Kraftabgabe wünschenswerth erscheinen lassen, auch für Gasanstalten gelten, erhebt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, durch eine besondere Ermässigung des Preises für K r a f t gas zwar einen Theil der bisher daraus erzielten Einnahmen zu opfern, aber den Gasanstalten ihren Antheil an der Kraftversorgung zu erhalten, als widerstandslos dieses Absatzgebiet der Elektricität zu überlassen. Von Stadtverwaltungen, die sowohl Gas- wie Elektricitätswerk in eigener Regie betreiben, könnte füglich erwartet werden, dass sie die Tarife beider Werke nach einheitlichen Gesichtspunkten bestimmen und nicht zum Schaden der Stadtkasse das eine Werk auf Kosten des andern begünstigen. 5. Belastung der Gasanstalten durch die Wärme- nnd Kraftversorgnng, Ueber den Einfluss, den die Kraftlieferung auf

Fig. 1 zeigt die Vertheilung der Gasabgabe in Neumünster vom 1. April 1899 bis 31. März 1900, getrennt in T Gas, Privat L Gas und Gas für die öffentliche Beleuchtung. Ein Blick auf dieses Schaubild genügt, um erkennen zu lassen, in wie vortheilhafter Weise die T Gasabgabe den Betrieb und die Ausnutzung des Gaswerks beeinflusst. Während die L Gasabgabe im December über 51/2mal so gross ist als im Juli, ist die T Gasabgabe in beiden Monaten fast gleich und bewirkt, dass das Verhältniss der Gesammtabgabe im December zu dem im Juli sich stellt wie 2,2 : 1; wenn nicht gegen den Winter hin viele neue Anschlüsse zur Ausführung gekommen wären, würde wohl das Verhältniss 2 : 1 nicht überschritten worden sein. Für das L Gas allein'musste, wie ersichtlich, eine Productionsfähigkeit von 112 000 cbm im Monat vorhanden sein, welcher ein Jahresabsatz von rund 740000 cbm L Gas, also noch nicht das Siebenfache, gegenübersteht. Die T Gasabgabe bedingte eine um 70000 cbm oder 63% grössere monatliche Productionsfähigkeit, bewirkte aber, dass der Jahresabsatz um 940000 cbm oder 127% grösser wurde, und dass die Jahresabgabe mehr als das Neunfache des Decemberverbrauchs betrug. Das Verhältniss der grössten zur kleinsten Tagesproduction, welches vor 20 Jahren noch allenthalben 6 : 1 lautete und gegenwärtig bei Gasanstalten mit durchschnittsmässiger T Gasabgabe etwa 4 : 1 beträgt, stellt sich in Neumünster auf 2,6 : 1; das Verhältniss »Jahresproduction l

),Ds. Journ. 1894, S. 378 u. 379.

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Die Wärme- und Kraftversorgung deutscher Städte durch Leuchtgas

zur grössten Tagesproduction« ist 2 3 5 : 1 , also ungewöhnlich günstig. Die Fig. 2 und 3 zeigen die Gasabgabe von Neumünster für jede Stunde der Woche des stärksten und des schwächsten Verbrauchs. In diesen Schaubildern ist jeweils die den Gasverbrauch in den Stunden von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags darstellende Fläche schwarz angelegt.

Stunde von 6 bis 7 Uhr Abends fällt, und aus Fig. 3, dass der T Gasverbrauch, der sich ja laut Fig. 1 in den Wintermonaten nicht höher stellt als im Sommer, um diese Stunde seinen Höhepunkt längst überschritten hat und jedenfalls weit unter 100 cbm beträgt, sowie dass das Maximum des T Gasverbrauchs 7 Stunden früher eintritt und nur halb so hoch ist als das des LGasverbrauchs im Winter. Es könnte also der

Fig. 2. Gaswerk Neuintlnster. Stündliche Gasabgabe In den Tagen Tom 17. bis 24. Deeeinber 1899.

400 300 200

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Fig. 3. Gaswerk NeuinQnster. Stündliche Gasabgabe in den Tagen vom 18. bis 25. Jnni 1899.

Man'sieht, dass der Verbrauch von Kochgas, der hauptsächlich in diese Stunden fällt, im Sommer stets ebenso gross ist als im Winter und an den einzelnen Wochentagen nur geringe Schwankungen aufweist. Sonntags wird jedoch offenbar in Neumünster besser gekocht als Werktags. Wie bequem es für den Betrieb einer Anstalt sein muss, im Voraus zu wissen, welcher Verbrauch zu bestimmten Stunden täglich eintritt, bedarf hier keiner Erörterung. Die wichtigste Folgerung aus den Schaubildern ist die, d a s s u n t e r d e n V e r h ä l t n i s s e n , wie sie in N e u m ü n s t e r b e s t e h e n u n d ä h n l i c h f ü r f a s t alle d e u t s c h e n S t ä d t e g e l t e n , f ü r K o h l e n g a s ein A n t h e i l des Heiz*- u n d K r a f t g a s e s von 5 0 % an der G e s a m m t p r o d u c t i o n n o c h l a n g e n i c h t die Grenze d a r s t e l l t , bei welcher die N o t h w e n d i g k e i t e i n t r i t t , bei d e r D i m e n s i o n i r u n g des R o h r n e t z e s ü b e r das von der L e u c h t g a s a b g a b e allein b e d i n g t e Maass h i n a u s z u g e h e n . Man sieht aus Fig. 2, dass die grösste stündliche Abgabe, nach welcher bekanntlich die Rohrweiten sich bestimmen, von nahezu 800 cbm in die

T G a s v e r b r a u c h bei KohJengas e r h e b l i c h m e h r als d i e H ä l f t e der J a h r e s p r o d u c t i o n a u s m a c h e n , ehe m a n g e n ö t h i g t wäre, d e s h a l b s t ä r k e r e R ö h r e n einzulegen. Für Wassergas wäre hingegen nach seinem Heiz- und Leuchtwerth die Grenze bei 50% TGas schon bedenklich nahe. 6. Schlnsswort. Es sind mir während der Veröffentlichung dieses Aufsatzes von verschiedenen Seiten freundliche Zuschriften zugegangen, in denen die Feststellung des Antheils, welcher der Kraft- und Wärmelieferung in der Versorgung unserer Städte mit Gas gegenwärtig zukommt, als eines der besten Mittel zu seiner Vergrösserang bezeichnet wird. Es würde mich sehr freuen, wenn bei einer neuen Ermittelung in einigen Jahren es sich zeigte, dass diese Anschauung berechtigt war und die Kraft- und Wärmeversorgung durch Gas neben einer bedeutenden Erweiterung ihres Umfanges auch die ihr gebührende B e a c h t u n g u n d A n e r k e n n u n g als w i r k s a m e r F a c t o r im w i r t h s c h a f t l i c h e n Leben u n s e r e s Volkes g e f u n d e n h a t !