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German Pages 46 [96] Year 1906
DIE WASSERVERSORGUNG des
Selz-Wiesbach - Gebietes von
B. y. Boehmer, Großherzoglicher Baurat und Vorstand der Großherzoglichen Kulturinspektion Mainz.
Mit 10 Tafeln und 16 Abbildungen.
Photographische Aufnahmen von R O B E R T D O E S , A L Z E Y . Tafeln gezeichnet von Geometer H Ä R I N G und PHIL. H Ä U F .
München und Berlin. D r u c k u n d V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g . 1906.
Inhaltsverzeichnis. I. Beschreibung der Anlage
Seite
i
1. Umfang, Lage und geologische Beschaffenheit des Wasserversorgungsgebietes
„
1
2. Vorarbeiten
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2
a) Wasserbedarf
„
2
b) Wasserbeschaffung
„
2
c) Versuchsbrunnen und Pumpversuch
„
4
d) Chemische und bakteriologische Untersuchung des Wassers
,,
4
3. Brunnenanlage
„
6
4. Pumpwerksanlage
„
5. Beleuchtungsanlage
6 12
6. Wasserstandsfernmelder und Teiephonanlage
13
7. Pumpwerksgebäude
„
8. Druckleitung und Druckzonen
„
15
9. Hochbehälter
„
15
10. Fallleitungen und Ortsleitungen
„
17
11. Voranschlag und Rentabilitätsberechnung
„
18
12. Baukosten
„
29
II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung
„ 30
1. Vorverhandlungen
„
2. Verbandsbildung 3. Satzungen
14
30 „ 3 3
des Vereins für den Bau und Betrieb der Wasserversorgungsanlage des Selz-
Wiesbachgebietes 4. Zusammensetzung des Verbandsausschusses 5. Kapitalaufnahme 6. Wasserbezugsordnung und Vorschriften für die Ausführung von Privatleitungen .
„
35
„
41
„ . . .
41
„ 4 1
7. Arbeitsvergebung und Verzeichnis der ausführenden Firmen
„ 4 4
8. Beginn und Vollendungstermine der einzelnen Arbeiten
» 4 6
c_
I. Beschreibung der Anlage. 1. Umfang, Lage und geologische Beschaffenheit des Wasserversorgungsgebietes. (Obersichtskarte der Provinz Rheinhessen Tafel I und Übersichtslageplan der Wasserversorgung des Selz-Wiesbachgebietes Tafel II.)
D
ie Wasserversorgung des Selz-Wiesbachgebietes dient zur Versorgung der Gemeinden Armsheim, Bubenheim, Eichloch, Engelstadt, Ensheim, Gau-Bickelheim, Gau - Weinheim, Jugenheim, Nieder-Hilbersheim, Nieder-Saulheim, Ober-Saulheim, Partenheim, Schimsheim, Spiesheim, Stadecken, Sulzheim, Vendersheim und Wörrstadt. Außer an diese 18 Gemeinden, die Mitglieder des Verbandes zum Bau und Betrieb der Wasserversorgungsanlage sind, soll auch Wasser an die Gemeinden Nieder-Ingelheim, Ober-Ingelheim, Groß-Winternheim, Schwabenheim, Essenheim und Wallertheim im Bedarfsfalle abgegeben werden. Diese 6 letztgenannten Gemeinden sind zwar bereits im Besitze eigener Wasserwerke, die jedoch zum Teil zeitweise nicht imstande sind, den Bedarf hinreichend zu decken, so daß der Anschluß an das Verbandswasserwerk, wenn auch nicht als Mitglieder, so doch als Großabnehmer, zweckmäßig erschien. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf das untere Selztal, das mittlere Wiesbachtal sowie die Höhen zwischen beiden Tälern. Die in den Talniederungen liegenden Orte stehen auf Cyrenenmergel oder Rupelton, die beide gänzlich wasserundurchlässig sind, so daß die vorhandenen Brunnen ihr Wasser nur aus oberflächlichen Diluvialschichten oder zusammengeschwemmten Bodenschichten entnehmen. Das Wasser ist infolgedessen in sehr vielen Fällen minderwertig und mußte schließlich unter dem Einfluß der nun schon seit etwa 15 Jahren anhaltenden Trockenperiode, die insbesondere eine Folge der geringen Winterfeuchtigkeit ist, nach und nach abnehmen und schließlich vielfach ganz ausbleiben. Die Hochflächen sind von Cerithien- und Corbiculakalken bedeckt, die infolge ihrer Kliiftigkeit wasserführend sind. Die Quellaustritte befinden sich durchgehends an den Rändern des Plateaus über dem Cyrenenmergel an der Basis des Cerithienkalkes. Da nun aber die Plateaus zumeist außerordentlich schmal und außerdem infolge des Nachgebens des Cyrenenmergels unter dem Drucke der schweren Kalkdecke nach verschiedenen Seiten geneigt sind, so sind auch die für die Quellenspeisung in Betracht kommenden Niederschlagsgebiete relativ klein, und es mußte sich deshalb der Einfluß der Trockenheitsperiode auf sie ganz besonders nachteilig bemerkbar machen. Alle Quellen im gesamten Versorgungsgebiet haben in den letzten Jahren fast beständig abgenommen oder sind zum Teil auch ganz ausgeblieben. v. B o e h m e r , Die Wasserversorgung des Selz-Wiesbach-Gebietes.
1
2
I. Beschreibung der Anlage.
Der immer mehr zunehmende Wassermangel in den Ortschaften des Gebietes verlangte, wenn die Gemeinden wirtschaftlich und sanitär nicht zurückkommen sollten, dringend gründliche Abhilfe, und es wurde daher, da nach Lage der oben geschilderten geologischen Verhältnisse auf eine Versorgung durch Einzelwasserwerke im Gebiete selbst nicht gerechnet werden konnte, durch die Großherzogliche Kulturinspektion Mainz eine gemeinsame Versorgung aller bedürftigen Gemeinden von einem außerhalb des Gebietes gelegenen Zentralwasserwerk angeregt und ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet.
2. Vorarbeiten. a)
Wasserbedarf.
Der Wasserbedarf der in Frage kommenden Ortschaften ist in der nebenstehenden Tabelle (Tafel III) unter Zugrundelegung der für Landgemeinden üblichen Einheitssätze ermittelt. Den örtlichen Verhältnissen entsprechend ist für sämtliche Gemeinden ein Bevölkerungszuwachs von 10% in Rechnung gezogen worden. Der so berechnete Maximalbedarf beträgt 1473 cbm. b) W a s s e r b e s c h a f f u n g . Als Wasserentnahmestelle konnten nur die Talniederungen des Rheines oder der Nahe in Frage kommen. Die Verhältnisse des Nahetales liegen für die Bildung starker Grundwasserströme weniger günstig wie die des Rheintales, da im Nahetal die alluvialen Kies- und Schotterschichten meist nur wenige Meter mächtig und außerdem, der Kürze des Flußlaufes entsprechend, von außerordentlich grober Beschaffenheit sind. Im Rheintal dagegen zieht parallel dem Rheinstrom in der Niederung am Rande des Rheinhessischen Plateaus ein alter Flußlauf entlang, an den Orten Heidesheim und Ingelheim vorüber, der nach neueren Untersuchungen von Bergrat Prof. Dr. Steuer in Darmstadt wohl vom Main in einer Zeit eingegraben worden ist, als der Rhein noch nicht da war. Der Rhein hat später von diesem Gebiete Besitz ergriffen, hat die Kiese umgelagert und mit seinen eigenen vermischt. Das Flußbett ist in den Cyrenenmergel eingegraben, der sich nach dem Rheine zu heraushebt und eine direkte Verbindung, des Rheinwassers mit dem Grundwasserstrom verhindert. Der Eintritt des Grundwassers muß also ziemlich weit im Osten, etwa beim Orte Budenheim, erfolgen. Außerdem tritt an verschiedenen Stellen zwischen Budenheim und Ingelheim von dem Rheinhessischen Plateau kommendes Wasser, das aus den Kalkstein- und Sandschichten zu Tale fließt, in den Grundwasserstrom ein. Besonders ist dies ohne Zweifel der Fall an den bekannten Quellhorizonten am Leniabergwald (Bernhardsborn, Uhlerborn), bei Heidesheim (Karlsquelle, Orblerquelle, Wackernheimerquellen) und östlich von Ingelheim (Quelle der Gemeindeleitungen von Heidesheim und Ingelheim, der Siechenanstalt etc.). Der sehr mächtige Grundwasserstrom zieht in westlicher Richtung und wird zwischen den Orten Gaulsheim und Kempten in den Rhein gedrängt. Um über die Verhältnisse dieses Grundwasserstromes genauen Aufschluß zu bekommen, wurde sowohl senkrecht zu seiner vermutlichen Stromrichtung wie parallel zu derselben eine Anzahl Probebohrlöcher hergestellt. Die sich ergebenden Bodenprofile sind in Tafel III dargestellt und zeigen, daß die über dem Cyrenenmergel lagernden Kiese, die fast ausnahmslos nicht über 3 bis 4 cm Korngröße haben und mit reinem, scharfkantigem Sande untermischt sind, bis zu 11 m mächtig sind und eine Überdeckung von Humus und sandigem Lehm von ca. 1,5 m Stärke besitzen. Aus den Profilen der Bohrlöcher 1 bis 6 (Tafel III) ist ersichtlich, daß der Cyrenenmergel, der unter der Kiesschicht liegt, von Bohrloch 3, sowohl nach dem Rheinhessischen Plateau, wie nach dem Rhein zu steigt. Er tritt auf der Lebrechtsau, die durch einen schmalen Rheinarm vom Ufer getrennt ist, sogar zutage. Der Grundwasserspiegel fiel zur Zeit der Aufnahmen mit etwa 0,25 °/0 nach dem Rhein zu. Das alte Flußbett verläuft in einem Bogen, und es liegen daher die tiefsten Stellen der alten Flußsohle naturgemäß an der dem Plateau zu gelegenen konkaven Seite.
Nr.
Lide.
Bubenheim Stadecken Nieder-Saulheim . . Ober-Saulheim . . Partenheim Jugenheim Sulzheim Vendersheim . . Gau-Weinheim . . Gau-Bickelheim . . Schimsheim Armsheim Wörrstadt Eichloch Spiesheim Ensheim Engelstadt Nieder-Hilbersheim
Gemeinde
9 209
796 750
1 1
bedarl
54 930 92 140 175 340 59 250 87 920 82 140 60 730 44 700 44 040 105 700 21 190 94 130 171 480 39 220 70 310 39 870 54 930 41 020
I
pro Tag
%
50 Jahren
© © © © o o ~ o © © o ©~~ o o © o © o o
-Hc^co-^io^ot^aoo^o —w
o © o o o o © o o © © o o
81 840 1 339 040
2 680 4 390 9 540 3 750 4 870 4 490 4 230 2 500 2 740 5 950 1 390 4 780 14 430 2 520 4 810 2 270 4 080 2 420
Liter
pro Tag
o
8 184
268 439 ! 954 375 487 449 423 250 274 595 139 478 1 443 252 481 227 408 242
vieh und Tag
pro Kopf
Klein-
Zuschlag für Zunahme der Bevölkerung nach
o
460 450
23 900 35 750 61 850 22 350 31 300 25 050 21 200 17 150 16 150 34 550 6 800 31 000 40 350 13 950 29 100 13 750 19 850 16 400
Liter
pro Tag
Maximal-
o o o o o o o o o o o o o o o o o o
15 935
478 715 1 237 447 626 501 424 343 323 691 136 620 807 279 582 275 397 328
vieh und Tag
pro Kopf
Groß-
28 350 52 000 103 950 33 150 51 750 52 600 35 300 25 050 25 150 65 200 13 000 58 350 116 700 22 750 36 400 23 850 31 000 22 200
Liter
pro Tag
Bedarf
©
. .
1
und Tag
Kopf
pro
Verbrauch
Bedarf
Verbrauch
Bedarf
Verbrauch
o
. . . .
. .
567 1 040 2 079 663 1 035 1 052 706 501 503 1 304 260 1 167 2 334 455 728 477 620 444
zahl
wohner-
Ein-
Voraus-
1 472 944
60 423 101 354 192 874 65 175 96 712 90 354 66 803 49 170 48 444 116 270 23 309 103 543 188 628 43 142 77 341 43 857 60 423 45 122
I
50 Jahren
nach
Maximalbedarf
sichtlicher
2. Vorarbeiten.
o O
©
o o o o o o o o o o o o o o o o o o
o o o o o o o o o o o o o o o o o o i n i n i O i O i n m i i i i D i n i O i n i n i f i i f i i n i r i i n m
o o o o o o o o o o o o o o o o o o i n i o i ß i o m m i f i m m i r i i n m m i ^ m i o m i o
m vo t*. oo
1*
I. Beschreibung der Anlage.
4
Aus den Bodenprofilen 7, 4 und 8 ist ersichtlich, daß der Grundwasserspiegel mit ungefähr 0,01 % Gefälle parallel zum Rhein fällt, woraus sich in Verbindung mit dem obenerwähnten Quergefälle von 0,25 % a u f eine Bewegung des Grundwassers spitzwinkelig nach dem Rhein zu schließen läßt. Da der Grundwasserspiegel höher als der Mittelwasserstand des Rheines liegt, so ist eine ungünstige Beeinflussung vom Rhein her nicht zu befürchten. Der Umstand, daß der Cyrenenmergel von Bohrloch 7 nach 8 steigt, ist dadurch zu erklären, daß Bohrloch 8 nicht an der tiefsten Stelle der alten Flußsohle, sondern mehr nach dem Ufer zu liegt, was seinen Grund darin hat, daß die Bohrlöcher in einer geraden Linie angeordnet wurden, während der alte Flußlauf, wie oben erwähnt, im Bogen verläuft.
c) V e r s u c h s b r u n n e n u n d P u m p v e r s u c h . Um über die Durchlässigkeit des Untergrundes sowie über die Ergiebigkeit des Grundwasserstromes Aufschluß zu erhalten, war es nötig, einen Versuchsbrunnen abzuteufen und einen Dauerpumpversuch vorzunehmen. Es wurde deshalb in der Nähe von Bohrloch 2 ein Filterbrunnen bis zur wasserundurchlässigen Schicht abgeteuft. Die Bohrweite dieses Brunnens beträgt 1000 mm und die Weite des eingesetzten mit Erbskies, ummantelten Filterrohres 500 mm. An diesem Brunnen wurde im Monat Juni 1904 ein 21tägiger Dauerpumpversuch vorgenommen. Das Ergebnis desselben ist in Tafel IV graphisch dargestellt. Es wurden im Durchschnitt 11,5 Sek.-l, d. i. pro Tag 990 cbm, gepumpt. Die gesamte Fördermenge betrug 20806 cbm. Als größte Absenkung ergaben sich hierbei 1,69 m. In einem Umkreis von 40 bzw. 100 m waren sechs Beobachtungsröhren, die einige Meter in die wasserführende Schicht hineinreichten, geschlagen, um die Schwankungen des Grundwasserspiegels zu beobachten. Die Absenkung desselben betrug bei den Beobachtungsröhren des inneren Kreises 0,75 m und bei denen des äußeren Kreises 0,55 m im Mittel und zeigte keine erheblichen Schwankungen und Änderungen im Verlaufe des Pumpversuches. Die Schwankungen des Rheinwasserstandes waren auf den Grundwasserstand ohne Einfluß.
d) C h e m i s c h e u n d b a k t e r i o l o g i s c h e U n t e r s u c h u n g d e s W a s s e r s . Um die Brauchbarkeit des Wassers zu Trinkzwecken nachzuweisen, wurde während des Pumpversuches eine chemische und bakteriologische Untersuchung durch die Großherzogliche Chemische Prüfungsstation zu Darmstadt vorgenommen. Das Ergebnis war folgendes: 1. Probe zur chemischen Untersuchung enthält in je 1000 ccm ( = 1 1): Gesamtrückstand (bei 100° C getrocknet) 463,0 mg; darin: Kieselsäure Eisenoxyd Entspr. Eisenoxydul Kalk Magnesia Chlor Schwefelsäure Salpetrige Säure Salpetersäure Ammoniak Deutsche Härtegrade
9,2 mg 2,0 „ 1,7 „ 135,6 „ 33,0 „ 41,1 „ 35,0 „ 0,0 „ 48,0 „ 0,0 „ 18,2°
2. Vorarbeiten.
5
Die in 1000 ccm Wasser vorhandenen organischen Substanzen verbrauchten zur Oxydation: Übermangansaures Kalium Reaktion des Wassers Temperatur des Wassers
2,2 mg schwach alkalisch 10,5° C
2. Die Proben zur bakteriologischen Untersuchung wurden gleichzeitig mit der vorgenannten Probe entnommen, und zwar wurden am Orte der Probeentnahmen fünf Plattenkulturen mit je 1 ccm Wasser und 10 ccm Nährgelatine angelegt. Es entwickelten sich im Mittel aus allen Versuchen aus 1 ccm Wasser: Nach 4 Tagen 10 Kolonien (Mittel aus 5 Versuchen) „ 19 „ ( „ „ 4 ) 5 6 ,, 21 „ ( „ „ 3 „ ) „ 24 ( „ „ 3 ) 7 8 „ 25 ( „ „ 2 ) „ 30 ( „ „ 1 ) 9 Vom 8. bzw. 9. Tage an mußte das Zählen der Kolonien infolge Überwucherns peptonisierender Bakterien eingestellt werden. Die beobachteten Bakterien waren durchweg harmlose Wasserbakterien. Die Keimzahl des Wassers ist als sehr niedrig zu bezeichnen und es war demgemäß weder in chemischer noch in bakteriologischer Hinsicht irgendwie zu beanstanden. Wenn in dieser Hinsicht keinerlei Bedenken vorlagen, so war jedoch zu erwägen, ob eine Enteisenung des Wassers für die Folge notwendig werden würde. Der vorgefundene Gehalt des Wassers an Eisenoxyd mit 2,0 mg im Liter war hoch, wenn man als zulässige Grenze 0,5 mg annahm. Herr Professor Proskauer äußerte sich über diese Frage folgendermaßen: „Grenzzahlen, wieviel Eisen (mg im Liter) ein Trinkwasser enthalten darf, ohne daß lästige „Erscheinungen (Trübung, Verfärbung) zu befürchten sind, wenn das Wasser mit der Luft in Berührung „kommt, sind nicht aufgestellt worden, lassen sich auch nicht geben. Es muß verlangt werden, daß „ein zu obigen Zwecken brauchbares Wasser beim Stehen unter öfterem Schütteln mit Luft sich nicht „verändert, d. h. keine Färbung und Ablagerung eines Bodensatzes zeigt. Es kommt vor, daß „Wasser nachweisbare Mengen von Eisenverbindungen enthält und trotzdem bei den Proben fragliche „Erscheinungen nicht auftreten. Ein derartiges Wasser wird man unbedenklich für Trinkwasser„versorgungszwecke brauchen können. Die Menge des im Wasser nach dessen Enteisenung verbleibenden Eisens hängt von der chemischen Beschaffenheit das Wassers ab." Beim Pumpversuch wurde das Wasser aus dem Versuchsbrunnen zunächst mit ziemlich hohem Absturz in einen Meßkasten gepumpt. Alsdann durchlief es die verschiedenen Abteilungen dieses Kastens, einen Poncelet-Uberfall und einen mehrere hundert Meter langen Graben. Trotz dieses langen Laufes, während dem das Wasser mit der Luft in Berührung kam, trat weder eine Trübung ein, noch konnte eine Ablagerung von Eisenoxydschlamm beobachtet werden. Ein Versuch mit einer Wasserprobe von etwa 2 1, die in offenem Glaszylinder mehrere Wochen stehen blieb und in den ersten Tagen mittels Luftpumpe stündlich gründlich durchlüftet wurde, ergab auch ein negatives Resultat. Außerdem ließen die Erfahrungen, die man mit den ebenfalls in dem Grundwasserstand des Rheines bei Bodenheim liegenden, zum Pumpwerk für die Wasserversorgung des Bodenheimer Gebietes gehörenden Brunnen gemacht hatte, hoffen, daß sich der Eisengehalt des Wassers während des Betriebes nach und nach ganz verlieren werde.
6
I. Beschreibung der Anlage.
Bei den Bodenheimer Brunnen betrug der Eisengehalt ursprünglich 4,4 mg, ging nach dem dreiwöchigen Pumpversuch auf 3,4 mg zurück, betrug, nachdem das Pumpwerk etwa 10 Tage im regelmäßigen Betrieb war, 2,8 mg und hatte sich nach 9 Betriebsmonaten vollständig verloren. Es war daher anzunehmen, daß auch im vorliegenden Falle während des Betriebes eine erhebliche Verminderung des Eisengehaltes eintreten werde und daß daher vorerst von einer Enteisenungsanlage abgesehen werden könne. Es wurde jedoch die Maschinenanlage so disponiert, daß im Falle eines späteren Bedürfnisses die weiteren Pumpen und Einrichtungen leicht untergebracht werden können. Die Enteisenungsanlage selbst wäre dann in einem besonderen Gebäude, neben dem Maschinenhause, anzulegen.
3. Brunnenanlage. Wie aus der weiter unten folgenden Berechnung des Pumpwerkes ersichtlich ist, sind 32 1 pro Sekunde zu fördern. Zur Lieferung dieser Wassermenge sind 5 Filterbrunnen von je 1000 mm Rohrweite und 500 mm Filterweite angelegt, die in Abständen von ca. 100 m liegen (Lageplan der Brunnen und des Pumpwerkes Tafel V). Aus den Filterbrunnen wird das Wasser mittels einer Heberleitung in einen Sammelbrunnen von 2,30 m Durchmesser geleitet, aus dem die Pumpen saugen. Im Bedarfsfalle kann jedoch direkt aus der Heberleitung gesaugt werden. Die Einschaltung des Sammelbrunnens erfolgte, um etwa in der Leitung befindlichem feinem Sande Gelegenheit zu geben, sich abzusetzen. Die Heberleitung ist in jedem Filterbrunnen mit Fußventilen versehen. Durch Anordnung eines besonderen Absperrschiebers im Einsteigschacht jedes Filterbrunnens ist die Möglichkeit vorhanden, die einzelnen Brunnen nach Belieben ein und aus zu schalten.
4. Pumpwerksanlage. Der Terrainbeschaffenheit gemäß ist das Versorgungsgebiet in 3 Druckzonen mit je einem Haupthochbehälter geteilt (Lageplan des Gebietes Tafel II und Höhenplan Tafel VI). Aus den Haupthochbehältern füllen sich die verschiedenen Ortsbehälter; nur die Behälter von Bubenheim und Stadecken werden direkt von der Druckleitung gespeist. Für die Wasserförderung sind 2 Pumpen und 2 Motoren vorgesehen. In die beiden unteren Druckzonen soll gleichzeitig mit beiden Motoren und Pumpen gefördert werden, während in die oberste Druckzone nur ein Motor mit einer Pumpe fördern soll. Als Förderleistung für jede der beiden Pumpen sind 16 S e k . - l angenommen. Hiernach berechnet sich die erforderliche Nutzleistung der Motoren wie folgt: 1. F ö r d e r u n g in d e n H a u p t h o c h b e h ä l t e r II (Zone I und II). M a x i m a l f ö r d e r u n g pro Tag unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme
1120 cbm
Bei 32 S e k . - l - F ö r d e r m e n g e sind Betriebszeit erforderlich
93/> III )7 Ortsbehälter Stadecken Armsheim >> Bubenheim Wörrstadt Nieder-Saulheim Ober-Saulheim Nieder-Hilbersheim t' Engelstadt Jugenheim Partenheim Vendersheim Gau-Weinheim >> Gau-Bickelheim Sulzheim Eichloch IT Spiesheim Ensheim
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Kammer-
cbm
zahl
250 600 350 150 150 120 100 70 70 70 70 70 70 70 70 70 70 70 70 70
2 2 2 2 2 2 1 1 1 ' 1
< ' 1 1 1 1 1
10. Fallleitungen und Ortsleitungen. D i e F a l l l e i t u n g e n v o n d e n B e h ä l t e r n n a c h d e n O r t e n s i n d in n o r m a l e n g u ß e i s e r n e n ausgeführt und
so
reichlich
bemessen,
daß
sie in j e d e m Falle z u m
k l e i n e r e n u n d 12 1 bei g r ö ß e r e n O r t e n d e m O r t s r o h r n e t z einschließlich stellt.
der Anschlußleitungen
zuzuführen vermögen.
f ü r die G r u n d s t ü c k e
sind
Rohren
mindesten sekundlich 8 1 bei Die
Ortsrohrnetze
e b e n f a l l s in G u ß e i s e n r o h r e n
F ü r d i e A n s c h l u ß l e i t u n g e n w u r d e n d u r c h g e h e n d s 40 m m w e i t e R o h r e v e r w e n d e t .
herge-
Die S t r a ß e n -
r o h r e w u r d e n für die A n s c h l ü s s e nicht a n g e b o h r t , s o n d e r n v o n v o r n h e r e i n für j e d e s G r u n d s t ü c k , o b sein B e s i t z e r d e n A n s c h l u ß a n g e m e l d e t leitung
hat oder
nicht,
ein A b g a n g s t ü c k (A S t ü c k ) in die S t r a ß e n -
eingebaut. Die Ortsrohrnetze
vorrichtungen versehen.
wurden
reichlich
mit
Absperrschieber
und
w o n ö t i g mit
Entleerungs-
F e u e r l ö s c h h y d r a n t e n w u r d e n in A b s t ä n d e n v o n 60 bis 70 m a n g e o r d n e t u n d
auf n a c h o b e n g e h e n d e n A b g ä n g e n d i r e k t auf die S t r a ß e n l e i t u n g a u f g e s e t z t . Besondere sondern
es
sind
Absperrschieber
lediglich
erhielten
Absperrhähne
in
die den
Anschlußleitungen Grundstücken
vor
für
die
Grundstücke
nicht,
den Wassermessern
eingebaut
M a n ist im I n s p e k t i o n s b e z i r k v o n d e r A n b r i n g u n g v o n A b s p e r r s c h i e b e r n in d e n
Anschluß-
worden. l e i t u n g e n f ü r die G e b ä u d e g ä n z l i c h a b g e k o m m e n , d a sie s o g u t wie g a r k e i n e n Z w e c k h a b e n , ziemlich t e u e r sind u n d sich in d e r S t r a ß e n o b e r f l ä c h e u n a n g e n e h m b e m e r k b a r v, B o e h n i e r , Die W a s s e r v e r s o r g u n g des S e l z - W i e s b a c h - G e b i e t e s .
machen. 3
1. B e s c h r e i b u n g der A n l a g e .
18 Alle
Anschlüsse
gewählt wurde. 5 Atm.
erhielten
Wassermesser,
D e r mittlere L e i t u n g s d r u c k
D e r H ö h e n p l a n ( T a f e l V I ) g i b t im e i n z e l n e n Die B e r e c h n u n g der Druckverluste
Dacyschen
Formel berechneten
und
Anschlußleitungen
Die Länge
Einwohner-
Armsheim Bubenheim
3
Eichloch
4
Engelstadt
zahl
. . . .
5
Ensheim
6
Gau-Bickelheim
.
.
7
Gau-Weinheim .
.
.
8
Jugenheim
9
Nieder-Hilbersheim
eintretende Inkrustierung des die A n z a h l
118
28
251
168
84
2
141,85
13
18
72
624
67
330;
285
123
3 042,65
15
22
142
1 260 505
41
234
177
50
2 997,90
26
27
102
103
588
349
246
5 744,80
45
53
168
44
279
188
86
1 721,90
9
15
62
79
422
259
190
23
30
184
516
46
2 397
141
18
Wörrstadt zusammen
leitungen
480
99
. . . .
Stück
180
60
Vendersheim
Stück
Hydranten Anschluß-
18
708
17
der
Schieber
45
1 041
Sulzheim
Anzahl
der
12
75
Stadecken
Anzahl
der
29
22
16
Anzahl
5;646,00
757
15
und Schafe
Länge der Ortsleitung e i n s c h l . der Anschlußleitungen
2 245,55
278
. . . .
Spiesheim
Ziegen
85
.
Schimsheim
4
133,95
2 078,60
17
17
82
8
176,60
41
63
358
104
1 906,00
16
22
52
208
4 199,35
19
27
186
291
176
66
187
1 050
620
334
676
66
381
271
1 011
92
534
279
114
64
75
1 346,75
9
12
27
507
404
71
3 962,40
24
32
131
616
291
148
4 709,60
19
30
212
364
259
164
2 844,90
17
26
121
297
167
83
2 041,75
12
15
98
666
1 079
364
9
192,90
57
76
301
68 133,45
403
548
16 0 5 7
37 '
1 360
1
7 855
5517
2 661
2 596
A u ß e r den o b i g e n 6 8 133 m O r t s l e i t u n g e n w u r d e n n o c h 8 8 4 5 m F a l l l e i t u n g e n v e r l e g t , s o s i c h die G e s a m t l ä n g e
der
und
die a u c h die V o l k s - und V i e h z a h l e n
180
.
14
doppelt
Hydranten
183
. . . .
13
Rohrinnern
der S c h i e b e r ,
298
478
.
der
510
2 124
Partenheim
auf G r u n d
415
.
Ober-Saulheim
Rind- L . Schweine vieh
Pferde
.
12
der
ersichtlich.
.
11
nach
63
1 088
Nieder-Saulheim
erfolgte
Aufschluß.
110
480
10
Stuttgart,
502
1 132
. . . .
Andrae,
D i e e r h a l t e n e n Z a h l e n w u r d e n mit R ü c k s i c h t auf
ist a u s d e r n a c h s t e h e n d e n Z u s a m m e n s t e l l u n g ,
Name der G e m e i n d e
1
das Naßläufersystem
ü b e r die D r u c k v e r h ä l t n i s s e
der Ortsrohrleitungen,
n a c h den n e u e s t e n Z ä h l u n g e n e n t h ä l t ,
2
die
der Drucklinien
T a b e l l e (Tafel X ) .
eine w a h r s c h e i n l i c h e im L a u f e d e r Z e i t a l l m ä h l i c h in R e c h n u n g g e s e t z t .
Lide. Nr.
für
s c h w a n k t in d e n e i n z e l n e n O r t s c h a f t e n z w i s c h e n 3 und
Rohrleitung
auf
rund
131315m
daß
beläuft.
11. Voranschlag und Rentabilitätsberechnung. Die g e s a m t e n
Baukosten
für d a s G r u p p e n w a s s e r w e r k
w a r e n wie folgt
veranschlagt:
11. V o r a n s c h l a g und
19
Rentabilitätsberechnung.
Geldbetrag Preis-
Lfde.
G e g e n s t a n d der
Nr.
Veranschlagung
Anzahl
einheit
im
im
einzelnen
ganzen
M
M
•S)
i
^
Kostenanschlag. Titel I. Wasserfassungsanlage. 1
5 Filterbrunnen mit R ö h r e n f a h r t auf T i e f e
von
Schmiedeeisen
c a . 14,0 m 50 c m
von
Filter
weit,
1,00 m 1. W e i t e aus
verzinktem
mit S c h l i t z l o c h u n
g.
K i e s m a n t e l um die F i l t e r r o h r e 2
5 Einsteigschächte
zu
5
den F i l t e r b r u n n e n
von
3
Betonboden in die S c h ä c h t e d e r F i l t e r b r u n n e n
4
Wasserdichter
5
Erdaushub
.
der Außenflächen
S c h ä c h t e pro S c h a c h t 8,0 qm ä M. 2,50 =
.
e i n e s Senkbrunnens v o n 2 , 3 0 in 1. W e i t e
Ausführung
Schneiderost
für den S e n k b r u n n e n
nebst
. . . . Führungs-
Einsteigleitern für die F i l t e r b r u n n e n s c h ä c h t e und den Senkbrunnen
9
90
00
450
00
5
18 0 0
90
00
5
20
00
5
9
00
45
200
00
2 800 00
14
0
35
122
50 i
1 386 ; 0 0
von 6 Beobachtungsrohrbrunnen
v o n 50 mm 2 3 0 , 65
11
Bodenuntersuchung d u r c h A b b o h r e n d e s T e r r a i n s
.
12
L i e f e r u n g und V e r l e g u n g d e r gußeisernen Röhren
für
die
.
Heberleitung 200
„
„
175
„
„
„
240
„
„
125
„
„
„
A u s h e b u n g und W i e d e r z u f ü l l u n g d e r Rohrgräben
00
Ausrüstung der 5 Filterbrunnen, v o n 125 m m
j e 10,0 m
10,0 200,0 240,0
10 00
450,0
1 00
450
00
6
00
300
00
30
5
00
100 0 0 1 460 0 0 1 200 0 0
50 horizontalem
Stück
5
50
00
250
00
j e 1 F u ß v e n t i l mit S a u g k o r b v o n 125 m m 1. W e i t e
5
40
00
200
00
je
5
35
00
16819
15
Räderzeigewerk
v o n 125 m m 1. W e i t e
1 Flanschenkrümmer
v o n 125 m m zu
1
Flanschen-
1. W e i t e
j e 1 S c h i e b e r mit H a n d r a d und
7
auf
1,70 m T i e f e
röhren
650
lfde. m
10 lfde. m v o n 250 mm 1. W e i t e
14
00
kg
350
1. W e i t e
13
450
D r e i w ö c h i g e r Pumpversuch mit L o k o m o b i l e und Z e n t r i -
Schlagen
00
Stück
fugalpumpe 10
100 00
flde. m
1
stangen 8
5
für die S c h ä c h t e , H i n t e r f ü l l u n g und P l a -
und 3 0 cm W a n d s t ä r k e in R a d i a l s t e i n e n 7
6 500 0 0
der
M. 2 0 , 0 0
nierung 6
1 300 0 0
1,20 m
l i c h t e r W e i t e und 2,80 m T i e f e
Zementverputz
Stück
1. W e i t e
übertragen:
7 00
3*
20
I. Beschreibung der Anlage. Geldbetrag Preis-
Gegenstand der Veranschlagung
Anzahl
einheit M
•S,
Übertrag: Ausrüstung d e s Sammelbrunnens:
im
im
einzelnen
ganzen
Jl
*
M
*
16819 15 lfde. m
2 X 10 m Flanschenröhren von 250 mm 1. Weite
20,0
15 00
300 00
Stück
3 1 1 2 1
Schieber von 250 mm 1. Weite Windkessel von 25 1. Inhalt Fußventil mit Saugkorb T-Stücke von 250 mm 1. Weite Flanschenkrümmer von 250 mm 1. Weite
3 1 1 2 1
6 Schachtdeckel, 2 teilig
6
Erwerb des erforderlichen 6eländes für die Wasserfassungsanlage und die Pumpstation
100 20 100 26 17
00 00 00 00 00
00 00 00 00 00
80 00
480 00
70
2 800 00
qill
4 000
0
20 888 15
Sa. Titel I. W a s s e r f a s s u n g s a n l a g e :
Titel II.
300 20 100 52 17
Pumpstation.
a) Bau eines M a s c h i n e n h a u s e s und N e b e n g e b ä u d e s . Bau eines Maschinenhauses: a) Erd- und Maurerarbeiten b) Zimmerarbeiten c) Dachdeckerarbeiten d) Tüncher- und Anstreicherarbeiten e) Spenglerarbeiten f) Schreinerarbeiten g) Glaserarbeiten h) Schlosserarbeiten i) Verschiedenes
24 093 4 558 2 437 3 401 345 1 409 1 327 1 970 457
, . .
25 00 50 00 60 90 50 00 25
40 000 00 2 000 00
Errichtung eines Nebengebäudes Sa. Titel II a -Bau eines Maschinenhauses:
42000 00
b) M a s c h i n e n a n l a g e . 1 komplette Sauggeneratorgasanlage für zwei 70 PSMotoren 2
komplette 70 PS
liegende
Einzylindermotoren
von
je
6 750 00 Stuck
2
15500 00
31 000 00
Druckluftanlaßvorrichtung
2000 00
Rohrleitung zu den Motoren, Entlüftungsleitung der Gaszuleitung
1 400 00
Transmission
7 115 00 20 000 00
2 Differential-Plungerpumpen
2 600 00
Laufkran
zu ü b e r t r a g e n :
70 865 00
Fig. 8.
Fig. 9.
H a u p t h o c l i b c h a l t e r 1.
Haupthochbehälter
III.
11. V o r a n s c h l a g u n d
Rentabilitätsberechnung.
21 Geldbetrag
Lide. Nr.
Preis-
Gegenstand der
Veranschlagung
Anzahl
einheit
•Sl Obertrag: 27
Schutzgeländer
28
Reservetelle u n d Werkzeuge
29
Fraoht u n d Montage
im ganzen
M
A
70 865 00 870 00
79185 00
S a . Titel Ii. P u m p s t a t i o n :
121 185 00
Hochbehälter. I, m i t 2 5 0 c b m
Erdaushub u n d W i e d e r a u f d e c k u n g
auf
Nutzinhalt.
den
Behälter
cbm 264,0
2 00
528 00
31
Herstellen d e s Behälters a u s S t a m p f b e t o n 1 : 3 : 6
.
220,0
22 00
4 840 00
32
Wasserdichter Zementverputz d e r v o m W a s s e r b e r ü h r t e n F l ä c h e n in M i s c h u n g 1 : 1
qm 367,0
2 00
734 00
A b g e r i e b e n e r Z e m e n t v e r p u t z f ü r d i e D e c k e n in M i s c h u n g 1:3
351,0
1 50
526 50
H e r s t e l l e n v o n Schichtenmauerwerk a u s F l o n h e i m e r S t e i n e n in Z e m e n t m ö r t e l 1 : 4 , n e b s t A u s f u g e n
61,0
20 00
1 220 00
L i e f e r n u n d V e r s e t z e n d e r Hausteine
3,50
120 00
420 00
35
.
cbm
kg
36
L i e f e r n u n d V e r l e g e n d e r T-Träger
4 200
37
E r w e r b d e s e r f o r d e r l i c h e n Geländes
400,00 lfde. ra
38
80,0
Umzäunung des Behälters Sa. H a u p t h o c h b e h ä l t e r I:
39
40
41
42
43
44
42 000 00
750 00
und Planierung
34
•5|
6 700 00
a) H a u p t h o c h b e h ä l t e r
33
Jt
S a . Titel l l b - M a s c h i n e n a n l a g e :
Titel III. 30
im einzelnen
b) H a u p t h o c h b e h ä l t e r 600 c b m N u t z i n h a l t
II.
c) H a u p t h o c h b e h ä l t e r 350 c b m N u t z i n h a l t
III.
714 00
0 70
280 00
4 00
320 00 9 582 50
19 160 40
13 749 60
d) H o c h b e h ä l t e r 120 c b m I n h a l t
Bubenheim.
e) Hochbehälter 150 c b m I n h a l t
Stadecken.
f) O r t s b e h ä l t e r 100 c b m I n h a l t
17
0
6 263 20
7 075 20 Armsheim. 6 286 10
g ) Ortsbehälter Wörrstadt. 100 c b m I n h a l t zu ü b e r t r a g e n :
5 478 50 67 595 50
I. B e s c h r e i b u n g der Anlage.
22
Geldbetrag Preis-
Gegenstand der V e r a n s c h l a g u n g
Anzahl
im
einheit
einzelnen
ganzen
67 595 50
Übertrag: h) O r t s h o c h b e h ä l t e r für die O r t e : 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Nieder-Hilbersheim Engelstadt Jugenheim Partenheim Vendersheim Gau-Weinheim Gau-Bickelheim Schimsheim Sulzheim Eichloch Ensheim Spiesheim Nieder-Saulheini und Ober-Saulheim. 14 Behälter von j e 70 cbm Nutzinhalt Sa. Titel III.
Titel IV.
.
.
.
63 917 00
Hochbehälter:
131 512
50
140 202
25
140202
25
Rohrleitung und Zubehör.
a)
Rohrgrabenherstellung.
Rohrgräben für die Doppelrohrleitungen, Druckleitungen 1,80 m und die Fallleitungen 1,50 m D e c k u n g . .
lfde. m 4 100,0
40
5 740
Rohrgräben fiir die Einzelrohrleitungen und Leerläufe
113 154
90
101 838
2000
00
2 000
00
1 800
Aufbrechen und Wiederherstellen der Chausslerung .
600 lfde. m 51 000
25
12 750
Aufbrechen und Wiederherstellen des Pflasters
. .
4 340
00
4 340
Zuschlag für Aufbrechen und Wiederherstellen Straßen mit befestigter Oberfläche
der
lfde. in 40 511
15
6 076
1 500
50
5 250
50
407
Mehrtiefen über 1,80 m Tiefe Lösen von Felsen und festem Mauerwerk
D u r c h b r e c h e n und Wiederherstellen den Anschlußleitungen
. . . .
Sa. Titel IV - R o h r g r a b e n h e r s t e l l u n g : a
b)
qm
der Mauern bei
Wassermesserschächte für die kombinierten W a s s e r messer im F a l l l e i t u n g e n ; 1,20 m L ä n g e , 1,00 Breite und 2,00 m Tiefe
«)
cbm
StUck
2
203
Rohrleitungen.
Druckleitungen.
Lieferung und V e r l e g u n g von Mannesmannstahlmuffenrühren, unter B e i g a b e aller F o r m s t ü c k e wie A, zu ü b e r t r a g e n :
Fig.
11.
Ortshochbehalter
für
Niedcr-Saulheim.
23
11. Voranschlag und Rentabilitätsberechnung. Geldbetrag Lfde.
im
G e g e n s t a n d der V e r a n s c h l a g u n g
Nr.
B, R , K, U, F - S t ü c k e , usw.:
e inzelnen
Übertrag: Blindflanschen, Stopfen lfde. m
„„„
12 540 4 850 7 933 7 955 2 870 1 530 5 508 3 325 6 463
a) Lichtweite d = 250 mm d = 200 b) d = 175 c) d = 125 d) d = 100 e) d = 80 0 d = 70 g) d = 60 h) d — 50 !)
„ „
„ „ „
56
Z u s c h l a g für Flansohenabgänge Druckleitung:
(A-Stiicke)
in
00 00 60 50 00 00 20 50 50
13 12 12 12 10 10 10 9 9 9 7 6 4 4 3 3 3 3 2 2
13 62 72 12 10 40 30 27 18 18 35 24
00 50 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 50 00 00 00 00 00 60 40
115 70 40
230 70 120
00 00 00
100 60 42 34 28
200 120 84 238 224
00
2 2
StUck
„
1 5 6 1 1 4 3 3 2 2 5 4 1 2 1 5 2 1 2 3
„ „
„ „
„ „ „ „
„
„ „ „
4 9 3 15 6 3 5
Liefern und Einbauen von Rückschlagklappen von a) b) c)
58
940 225 117 979 906 049 973 977 157
2
137 41 57 38 10 5 15 8 16
der
a) Lichtweite 250/125 250/100 b) 250/60 «0 250/50 d) 200/100 e) 200/60 0 200/50 n g) 175/80 »» »>) 175/60 i) 175/50 k) 125/80 1) 125/60 m) 100/60 n) 100/50 o) V 80/60 P) 70/60 q) 70/50 r) 60/60 8) 60/50 t) 50/50 57
11 8 7 4 3 3
ä = 250 mm d = 175 „ d 125 „
Liefern und Einbauen von doppelt abschließenden Normalabsperrschiebern mit Einbaugarnitur für die Lichtweiten der Hauptrohre v o n : a) b) c) d) e)
d — 250 mm ¿=175 ¿=125 „ d = 100 „ d = 80 „
zu übertragen
00 00 00 00
334 027 30
24
I. B e s c h r e i b u n g d e r
Anlage.
Geldbetrag PreisGegenstand
der
Anzahl
Veranschlagung
einheit
im
im
einzelnen
ganzen
M
•Sl
M
•»i
StUck 334027
Übertrag: f)
d — 70 m m
2
25
30
g)
d =
b0
..
5
23
115 00
h)
d =
50
„
13
21
273 00
Sa. T i t e l I V b ß) fiufeeiserne
a)
Druckleitungen:
334 465 30
Fallleitungen,
flanschen, Stopfen
Blind-
usw.
Ilde, m
a ) für L i c h t w e i t e d =
175 m m
1 922
14415
00
b)
„
„
d =
150
„
2 830
16 980
00
c)
„
„
d =
125
„
12 025
58 922
50
d)
„
„
d =
100
„
14 449
54 906
20
e)
„
„
d =
80
„
20 104
66 343
20
f)
»
»
d. =
40
„
18 550
42 665
00
Z u s c h l a g f. Flanschenabgänge f. d i e
Anschlußleitungen
StUck
a) für L i c h t w e i t e
175/40 .
27
243
00
b)
„
„
150/40 .
60
510
00
c)
„
„
125/40 .
338
2 483
30
d)
„
„
100/40 .
931
5 865
30
e)
„
„
80/40 .
1294
6 470
00
00
Flanschenabgänge
für
entleerungen
und
für
die
Hydranten-
Straßenabgänge.
a) L i c h t w e i t e
d =
175/80
3
27
b)
d =
150/125
1
9
00
d =
150/100
1
8
00
d =
150/80
9
72
00
d =
125/125
1
7
00
d =
125/100
10
70
00
d =
125/80
61
427
00
d =
125/60
2
12
00
d =
100/100
5
25
00
d =
100/80
144
648
00
d =
80/80
212
742
00
„ „
„
c) d)
„
e)
„„
0 g) h)
„
r
i) k) l) Liefern
25
Normalmuffenröhren s a m t B e i g a b e d e r F o r m -
s t ü c k e w i e A , E, F, K, R, U und B - S t ü c k e ,
Zuschlag
140202
50 00
und
Einbauen
Hydrantenabgang
von
Teilkugeln
mit
80 m m
und d r e i o d e r v i e r M u f f e n - o d e r
Flanschenabgängen Normalunterflurhydranten v o n 80 m m
Weite
.
.
Normalabsperrschieber w i e P o s . 58 z u l i e f e r n und zubauen für L i c h t w e i t e n
.
.
173
20
3 460
00
531
35
18 585
00
ein-
175 m m
2
60
120
00
d =
150
„
4
50
200
00
d —
125
„
25
42
1 050
00
d =
100
„
106
34
3 604
00
d =
80
„
239
6 692
00
d =
40
„
12
28 20
240
00
von d =
zu
übertragen:
305 801
50
474 667
55
Fig.
13.
Ortshochbehlilter
für
Nied.-Hilbersheim.
11. V o r a n s c h l a g und R e n t a b i l i t ä t s b e r e c h n u n g .
25
Geldbetrag Lide.
Gegenstand der
Nr.
Preis-
Veranschlagung
Anzahl
einheit M
im
im
einzelnen
ganzen
M
M
¿i
StUck
Ubertrag: 65
Schieber- und Hydrantenschlüssel
66
L i e f e r n und A n b r i n g e n von schildern
67
L i e f e r u n g und E i n b a u u n g von gulseisernen E-Stücken von
1,0 m
Durchgang
Baulänge durch
40 m m
Mauern
1. W e i t e
50
6,625
00
00
2500
3
10
7750
„
130
4
40
572
d
-
30
„
20
8
00
00 160 0 0
L i e f e r n und E i n b a u e n v o n Entleerungshähnen v o n 10 m m von 4750
00
260
00
20
1 90 00 2 20
44
00
22
18 0 0
396
00
00
2700
00
60 0 0 0 351C 600 540 50 500
8
2500
d
— 20 mm
d
—
25
„
130
d
— 30
„
L i e f e r n und E i n b a u e n v o n Ventilluftschrauben mit E i n .
.
.
2
Bahnunterführungen e i n s c h l i e ß l . L i e f e r u n g d e s S c h i e b e r 6
450
2500 130 20 15
24 27 30 36 50 250
15 m m
„
d
=
25
„
d
=
30
Liefern
und
2
für 2500
15 m m
d
—
d
= - 20
„
130
1 20 1 50 1 70 00
d
-
25
„
20
d
— 30
„
15
2
d
=
„
1
2
50
2
5
50
40
Einbauen
von
8
Einbauen der v o r b e n a n n t e n W a s s e r m e s s e r
.
8
1
100/25 m m .
8 8 8 8 8
.--- 20
8 8
--
d
8
d
8
L i e f e r n d e r Wassermesser v o n
kombinierte Wassermesser d = 74
2
1910 0 0
25
20 m m
d = 40 „ k o m b i n i e r t e W a s s e r m e s s e r von d —
73
2650
55
bei
schachtes nebst Abdeckung 72
00
—
b a u g a r n i t u r , auf 8 0 mm A b g a n g m o n t i e r t 71
2
d
1. W e i t e mit T - S t ü c k e n für die L e i t u n g e n
70
955
474667
L i e f e r u n g und E i n b a u u n g von Ventildurchgangshähnen in R o t g u ß v o n d
69
00
00
zum
der G e b ä u d e
den A n s c h l u ß l e i t u n g e n 68
50
350
5
Schieber- und Hydranten-
und
die
305 801 70
100/25 m m
galvanisierten
.
.
3000
00 195 0 0 34 0 0 30 00 2 50 11 0 0
schmied-
eisernen Röhren e i n s c h l i e ß l i c h d e r B o g e n s t ü c k e e t c . für d a s E i n b a u e n d e r W a s s e r m e s s e r
von
lfde. m
2500
1
70
25
„
„
„
130
2
10
30
„
„
„
20
2
60
30
00
2 0 m m 1. W e i t e
75
4250
00
273
00
52
00
360
00
L i e f e r n und E i n b a u e n v o n Schlammkästen mit e i n e m Flanschenabgang
von
Muffenabgängen
. . . .
6 0 mm
1. W e i t e zu
v. E o e h m e r ,
D i e W a s s e r v e r s o r g u n g des
und
zwei
übertragen:
Selz-Wiesbach-Gebietes.
Stück
12
404 726 0 0
474 667 4
55
26
I. B e s c h r e i b u n g
der
Anlage.
Geldbetrag Preis-
Lide.
Gegenstand der
Nr.
Veranschlagung
Anzahl
einheit
im
im
einzelnen
ganzen 4
404 726
Übertrag: 76
Z u s c h l a g f ü r Bachunterführungen
77
Ständer f ü r S c h i e b e r , H y d r a n t e n und L u f t s c h r a u b e n -
00
80
13 00
1 040 00
Zweiarmige Standrohre v o n 70 m m 1. W e i t e z u
liefern
23
75
00
1 725 00
79
Einarmige Standrohre v o n 70 m m 1. W e i t e zu l i e f e r n .
19
42
00
Sa. T i t e l IVb.
Titel V. und
Liefern hälter
Rohrleitungen
798
00 409 289 00
Fallleitungen:
ß)
und
883 956
Zubehör:
Einbauen
Bubenheim,
der A r m a t u r e n
Stadecken
für
die
Armsheim
und
Benebst 3 600 00
d e s g l . f ü r Haupthochbehälter 1
1 600 00
82
d e s g l . f ü r Haupthochbehälter II
2 200 00
83
d e s g l . f ü r Haupthochbehälter III
1 800 00
84
desgl.
für
d i e Ortsbehälter außer S t a d e c k e n ,
Buben15
h e i m und A r m s h e i m 85
00
9 000 00
Titel VI. Titel VII.
1,50 m
Tiefe
lfde. m
d —
200 m m
400
5
00
2 000 00
ä —
150
300
3
50
1 050 00
Sa. T i t e l V .
87
600
Leerläufe aus g l a s i e r t e n S t e i n z e u g r ö h r e n e i n s c h l . d e s Rohrgrabens durchschn.
86
55
Ausrüstungen der Behälter.
S c h w i m m e r v e n t i l e n , L u f t r o h r e n etc 81
55
StUck
78
80
474 667
•S,
1 000 00
schilder einschl. Betonklotz
Sa. T i t e l I V
*
„ Behälter:
21 250 00
und Vorratsteile.
6 000 00
Ausrüstungen
Werkzeuge
der
Kanalisation am Pumpwerk.
F ü r die E n t w ä s s e r u n g d e s P u m p w e r k s g e b ä u d e s Sa. T i t e l V I I . K a n a l i s a t i o n
am
.
1 500 00
.
1 500 00
Pumpwerk:
Titel VIII. Wasserstandsfernmelder und Telephonanlage. 88
2 Kontaktwerke
89
2 Kontakte f ü r V o l l und L e e r ( S i g n a l g l o c k e n )
90
2 Zeigerwerke in E i c h e n h o l z s c h r a n k
91
2 Signaleinrichtungen für d a s M a s c h i n e n h a u s
92
Elemente f ü r d i e v e r s c h i e d e n e n B a t t e r i e n
93
Freileitungen an ca. 7 m h o h e n H o l z m a s t e n
StUck
2
zu
.
.
.
. . . .
. . . .
übertragen:
30
00
60
00
00
2
30
00
60
2
110
00
220
00
2
30
00
60
00
200
00
ca. 25
250
00
6 500 00 7 100' 00
Fig. 14.
Fig. 15.
O r t s h o c l i b e h i i l t e r für
O r t s h o c h b e h ä l t e r für
Vendersheim.
Gau-Wcinheim.
11. V o r a n s c h l a g und
Rentabilitätsberechnung.
27
Geldbetrag Preis-
G e g e n s t a n d der V e r a n s c h l a g u n g
Anzahl
einheit
einzelnen /9f
i
7 100 600
Übertrag: Telephonleitung
200
Blitzschutzvorrichtungen 2 eiserne Stangen a u f
die
Haupthochbehälter
II
und
Elektrischer Wasserstandsanzeiger f ü r d e n
Sa. Titel VIII.
Titel IX.
Stück
2
III, als F l a g g e n m a s t a u s g e b i l d e t Saugbrunnen
75 00
150 200
Fernmelderanlage:
Insgemein.
An Zinsverlust ( B a u z w i s c h e n z i n s e n ) d e s A n l a g e k a p i t a l s rd
bei
Aufnahme 20 000
F ü r eine e v e n t u e l l e Enteisenungsanlage
25 000
F ü r unvorhergesehene Arbeiten und L i e f e r u n g e n , P r o j e k t aufstellung, B a u a u f s i c h t , V e r m e s s u n g e n und A b r e c h n u n g und z u r A b r u n d u n g
60 957
Sa. Titel IX.
Insgemein:
Zusammenstellung. Titel I. , II. , III. IV. V. „ VI. „ VII. „ VIII. IX.
Wasserfassungsanlage Pumpstation Hochbehälter R o h r l e i t u n g e n und Z u b e h ö r A u s r ü s t u n g d e r Behälter W e r k z e u g e und V o r r a t s t e i l e Kanalisation am P u m p w e r k W a s s e r s t a n d s f e r n m e l d e r u. T e l e p h o n a n l a g e Insgemein B e t r a g des K o s t e n a n s c h l a g e s :
20 888 121 185 131 512 883 956 21 250 6 000 1 500 8 250 105 957 1 300 000 00
4*
28
I. B e s c h r e i b u n g d e r A n l a g e . Die im K o s t e n a n s c h l a g
gerechnet
1300000:16000 =
Bei B e r e c h n u n g
ermittelte
der
Rentabilität
J a h r z e h n t in d e r P r o v i n z R h e i n h e s s e n Hälfte des
oben
unter
Jahreskonsum
2a
An regelmäßigen
=
e r g i b t auf d e n Kopf d e r j e t z i g e n
und
worden
sind,
1340
365
^
=
244 375 c b m
Ausgaben werden
Amortisation
des
als D u r c h s c h n i t t s w a s s e r v e r b r a u c h
zugrunde gelegt worden.
und
an
der
mittlere
—
M. 5 8 5 0 0
betragen.
entstehen: ( 3 3 / 4 - f - 3 / 4 °/o)
Gesamtanlagekapitals
Maschinenanlage,
den Wassermessern
21/2°/0
dein
Wasserstandsfernmelder
v o n M. 152000 0
3. U n t e r h a l t u n g d e s ü b r i g e n T e i l e s d e r A n l a g e
1 / 0 0 v o n M. 1 0 4 0 0 0 0
4. J ä h r l i c h e V e r g ü t u n g f ü r d e n M a s c h i n e n m e i s t e r ,
ausschließlich des
.
5. J ä h r l i c h e V e r g ü t u n g f ü r d e n H i l f s m a s c h i n i s t e n , a u s s c h l i e ß l i c h
-•=
„
3 800
=
„
1040
=
„
1 800
.
Miet-
w e r t e s d e r W o h n u n g und des G a r t e n s etc des
Miet-
wertes der W o h n u n g etc
=
6. J ä h r l i c h e V e r g ü t u n g f ü r 2 L e i t u n g s a u f s e h e r ä M. 150 7. J ä h r l i c h e V e r g ü t u n g f ü r 18 O r t s w a s s e r m e i s t e r , 8. B r e n n s t o f f v e r b r a u c h d e r a) u m 5 0 9 , 6 5 • 3 6 5 = b e h ä l t e r II 0,45 k g ; b) u m
zu
185814 cbm
185814
durchschnittlich
Wasser
jährlich
Anthrazitkohlen
pro
.
in
den
5 8 560
cbm
Wasser
jährlich
in
„
300
„
900
--•
„
3386
=
„
300
„
3 074
Haupthoch83616
kg
29 260
,
den
III z u f ö r d e r n , A n t h r a z i t v e r b r a u c h
pro
K u b i k m e t e r 0,50 k g ; 5 8 5 6 0 • 0,50
.
.
z u s . 112 8 7 6 B e i e i n e m A n t h r a z i t p r e i s v o n M. 0 , 0 3 p r o K i l o g r a m m b e t r a g e n jährlichen
— =
Kubikmeter
0,45
Haupthochbehälter
M. 5 0
900
Sauggasanlage:
fördern
160,44 • 3 6 5 =
die
Der
4V 2 °/O v o n M. 1 3 0 0 0 0 0
2. A b s c h r e i b u n g
Bevölkerung
d e r A n l a g e ist n a c h d e n E r f a h r u n g e n , d i e im l e t z t e n
gemacht
berechneten Maximalbedarfes
wird hiernach
1. V e r z i n s u n g
Bausumme
M. 81.
Kosten des Brennstoffverbrauches 112876
0,03
kg die
. . . .
9. F ü r P u t z - u n d S c h m i e r m a t e r i a l 10. V e r w a l t u n g s k o s t e n , R e c h n u n g s w e s e n , S t e u e r n , V e r s i c h e r u n g s b e i t r ä g e u s w .
z u s . M. 7 4 0 0 0 Hiervon gehen 1. R ü c k v e r g ü t u n g , mit
ab an
Einnahmen:
w e l c h e die B r a n d v e r s i c h e r u n g an G e m e i n d e n zahlt,
Hochdruckwasserleitung
versehen
sind
( 2 Pf.
pro
M. 100
die
Brand-
versicherungskapital) 2. W a s s e r m e s s e r m i e t e ,
p r o A n s c h l u ß j e n a c h W e i t e M. 2 , 4 0 b i s 3 , 6 0 p r o J a h r
„
5000
„
8 000
z u s . M. 1 3 0 0 0 Ausgaben
M. 7 4 0 0 0
Einnahmen
„
Bleiben durch Wassergeld Die K o s t e n =
rund
meinden heim,
25
Pf.
Ober-
sowie
und
den
pro
stellen.
Kubikmeter Bei
der
Westerhäuserhof
gefördertes Wasser
Berechnung
Nieder-Ingelheim, und
aufzubringen.
der
Einnahmen
Groß-Winternheim, ev.
auch
den
13 0 0 0
M. 6 1 0 0 0 w e r d e n s i c h d a h e r auf 6 1 0 0 0 : 2 4 4 3 7 5 ist
die W a s s e r a b g a b e
Schwabenheim,
Hof W i e s b e r g ,
die
Essenheim teils
als
an und
die
Ge-
Wallert-
Großabnehmer
12. Baukosten. schon angeschlossen
29
sind o d e r noch a n g e s c h l o s s e n w e r d e n , nicht b e r ü c k s i c h t i g t ; e b e n s o w e n i g die
E n t n a h m e der v e r s c h i e d e n e n a n g e s c h l o s s e n e n
Bahnstationen.
A u s diesen A n s c h l ü s s e n w e r d e n d e m V e r b a n d voraussichtlich noch jährlich M. 1500~bis 2000 weitere E i n n a h m e n
erwachsen.
12. Baukosten. Die H ö h e der B a u k o s t e n läßt sich zurzeit n o c h nicht g e n a u a n g e b e n , da noch v e r s c h i e d e n e Arbeiten zu vollenden und a b z u r e c h n e n sind. G e g e n den V o r a n s c h l a g w u r d e n bereits bei der Verg e b u n g der Arbeiten erhebliche E r s p a r n i s s e erzielt, wie dies b e s o n d e r s aus den weiter unten mitgeteilten E r g e b n i s s e n d e r A u s s c h r e i b u n g der Arbeiten z u r H e r s t e l l u n g der R o h r g r ä b e n , Lieferung und V e r l e g u n g der Rohre samt Z u b e h ö r sowie der Arbeiten und Lieferungen zur H e r s t e l l u n g d e r H o c h b e h ä l t e r h e r v o r g e h t . Die n a c h s t e h e n d mitgeteilten A u s f ü h r u n g s k o s t e n sind d e s h a l b nur als a n n ä h e r n d zu betrachten. E n t s p r e c h e n d den einzelnen Positionen d e s K o s t e n a n s c h l a g e s w e r d e n sich die B a u a u s g a b e n etwa s t e l l e n : Titel 1. „ II. „ III. „ ., „ „ „ „
IV. V. VI. VII. VIII. IX.
Wasserfassung Pumpstation Hochbehälter
M. „
Rohrleitungen und Z u b e h ö r A u s r ü s t u n g der Behälter W e r k z e u g e und Vorratsteile Kanalisation am P u m p w e r k W a s s e r s t a n d s f e r n m e l d e - und T e l e p h o n a n l a g e Insgemein
„ „
26 500 120 000 140000 801000 16 000 5 000 1500 12000 60000
zus. M. I 182 000 G e g e n d e n s i c h a u f M. 1 3 0 0 0 0 0 M. 118000 e r s p a r t w o r d e n .
beziffernden Voranschlag
sind
daher
etwa
II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung 1. Vorverhandlungen. Die mißlichen Wasserverhältnisse in einem großen Teil der Provinz Rheinhessen und die Unmöglichkeit, durch einzelne lokale Wasserwerke Ahhilfe zu schaffen, veranlaßten die Großh. Kulturinspektion Mainz zu Ende des Jahres 1903 der Prüfung der Frage näher zu treten, inwieweit eine Wasserversorgung des ganzen notleidenden Gebietes durch große Gruppenwasserwerke, unter Entnahme des erforderlichen Wassers aus dem Rheintal, ausführbar sei. Das Ergebnis dieser Prüfung ist in dem nachstehend mitgeteilten Berichte vom 3. Januar 1904 an Großh. Ministerium des Innern, in dem gleichzeitig um Gewährung einer Staatsbeihilfe nachgesucht und deren Notwendigkeit begründet wurde, niedergelegt. M a i n z , den 3. Januar 1904.
Betreffend :
Wasserversorgung in der Provinz Rheinhessen. An
Großherzogliches Ministerium des Innern Abtl. für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe Darmstadt.
Bericht der Großherzoglichen Kulturinspektion Mainz. Großh. Ministerium beehren wir uns über das Wasserversorgungswesen in der Provinz Rheinhessen an Hand der angeschlossenen Übersichtskarte (Tafel I) nachstehend zu berichten. Der weitaus größte Teil der bisher mit einer modernen Trinkwasserversorgung nebst Hausanschlüssen und Feuerlöschhydranten versehenen Gemeinden liegt im Norden der Provinz in den Kreisen Mainz und Bingen. Nachdem Mombach, Bretzenheim und Heidesheim sich in der letzten Zeit zur Anlage einer Wasserversorgung entschlossen haben, stehen im nördlichen Rheinhessen außer Budenheim nur noch die kleinen Gemeinden Marienborn, Klein-Winternheim, Gaulsheim, Frei-Weinheim und Kempten zurück. Abgesehen von den Einzelversorgungen kommen in diesem Teil der Provinz nur zwei Gruppen- bzw. Doppelversorgungen vor, nämlich Finthen-Drais und Kostheim-Gustavsburg.
1. Vorverhandlungen.
31
Eine größere Gruppenwasserversorgung wurde im letzten Spätjahr im Westen der Provinz in dem Gebiet zwischen Nahe und Apfelbach vollendet. Nachdem auch die Gemeinde Badenheim ihren Beitritt erklärt hat, umfaßt diese Gruppe 5 Gemeinden. Der Anschluß weiterer Gemeinden, nämlich Planig, Biebelsheim und Pleitersheim, erscheint nur eine Frage der Zeit. An diese Gruppe grenzt die Doppelversorgung Welgesheim-Zotzenheim. Im Osten ist die Doppelversorgung Selzen-Schwabsburg ausgeführt; an diese wird später zweckmäßigerweise Köngernheim und Hahnheim angehängt werden. In ähnlicher Weise wird die Versorgung von Ebersheim von Zornheim aus zu erfolgen haben. Eine größere Gruppenwasserversorgung ist zurzeit in der Umgebung von Bodenheim in Bildung begriffen. Diese Gruppe soll die Orte Bodenheim, Gau-Bischofsheim, Lörzweiler und Mommenheim sowie auch ev. Nackenheim und Laubenheim umfassen. Die Verhandlungen sind in der Schwebe, bisher haben Bodenheim und Lörzweiler zugestimmt. Die Wasserbeschaffungsfrage ist durch Anlage eines Probebrunnens und Ausführung eines Pumpversuches in günstigem Sinne entschieden. Die generelle Veranschlagung der Anlage- und Betriebskosten hat auch hier, wie bei der Nahe- und Apfelbachgruppe, erwiesen, daß bei schwieriger Wasserbeschaffung und Pumpbetrieb die Bildung von Gruppenwasserversorgungen selbst bei langen Zuleitungen erheblich billiger und wirtschaftlich günstiger ist, als wenn Einzelversorgungen errichtet werden. Die Kosten für die Voruntersuchungen und Projektierungsarbeiten trägt die Gemeinde Bodenheim, wie dies seinerzeit in ähnlichem Falle bei der Nahe- und Apfelbachversorgung die Gemeinde Bosenheim getan hat. Der mittlere und südliche Teil der Provinz weist eine Anzahl verstreut liegender Einzelversorgungen auf, von denen der größte Teil im Kreise Alzey, und abgesehen von der Stadt Worms selbst, nur zwei im Kreise Worms liegen. Noch fast gar nicht mit Wasser versorgt ist der mittlere Teil der Provinz, nämlich alle die Orte, die in der Umgebung von Jugenheim, Wörrstadt und Gau-Odernheim liegen. In fast allen diesen Gemeinden herrscht schon seit Jahren großer Wassermangel. Verschiedene dieser Orte, wie z. B. Framersheim, Gau-Odernheim, Biebelsheim, Ensheim. Spiesheim, Schornsheim, Nieder-Saulheim, Jugenheim, Engelstadt, Stadecken, haben schon wiederholt den Beschluß gefaßt, eine Wasserversorg u n g auszuführen; aber dem Wunsche der Bevölkerung konnte nicht entsprochen werden, da es unmöglich ist, das erforderliche Wasser in der Nähe der Orte zu beschaffen. Die ganze mittlere Provinz weist keine nennenswerten Quellen auf. An die Erschließung von Grundwasser ist ebenfalls nicht zu denken, da die fast einzig als wasserführende Schicht in Frage kommenden Kalke und Sande viel zu wenig Wasser enthalten und auch in den letzten Jahren nachweislich ständig wasserärmer geworden sind. Für die Wasserbeschaffung kann infolgedessen nur eine Tiefbohrung oder die Entnahme aus einem großen Grundwasserstrom, in diesem Falle der des Rheintales, in Frage kommen. Von einer Tiefbohrung ist unseres Erachtens entschieden abzuraten. Abgesehen von den großen Kosten ist es sehr zweifelhaft, ob brauchbares Wasser erschlossen wird und ob sich das Wasser so hoch im Bohrloch stellt, daß es ohne erhebliche Schwierigkeiten gepumpt werden kann. Für viel sicherer und besser halten wir die Wasserentnahme aus dem Rheintalgrundwasserstrom. Um den teilweise im hohen Grade bedürftigen Ortschaften die Anlage von Trinkwasserleitungen zu ermöglichen, s o l l t e n z w e i G r u p p e n w a s s e r v e r s o r g u n g e n g r ö ß e r e n M a ß s t a b e s g e b i l d e t w e r d e n (siehe die schraffierten Gebiete auf der Ubersichtskarte). Die e i n e , für die die W a s s e r e n t n a h m e bei N i e d e r - I n g e l h e i m g e d a c h t ist, s o l l d i e O r t e in d e r U m g e b u n g v o n J u g e n h e i m u n d W ö r r s t a d t u m f a s s e n (Gruppe III). Die zweite Gruppe mit der Wasserentnahme bei Guntersblum soll den südlichen Teil des Kreises Oppenheim, den nördlichsten Streifen des Kreises Worms und Gau-Odernheim, G a u - K ö n gernheim und Framersheim im Kreise Alzey einbeziehen (Gruppe V).
II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
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In der Rheinebene selbst könnten, um das Unternehmen rentabeler zu machen, auch die sehr leistungsfähigen Orte Guntersblum, Dienheim und Alsheim mit versorgt werden. Die Grenzen für jede der beiden Gruppen wurde nach Einvernehmen mit den betreffenden Kreisämtern bestimmt. Bei beiden Gruppenversorgungen ist nicht anzunehmen, daß sich wie bei Bosenheim und Bodenheim eine Gemeinde findet, die die Kosten der Voruntersuchungen und Projektbearbeitung trägt, und es wäre, da weder die Kreise noch die Provinz etwas tun werden, unseres Erachtens dringend wünschenswert, d a ß d e r S t a a t d i e K o s t e n d e r V o r a r b e i t e n ü b e r n i m m t . Es werden für Bachreguiierungen die Kosten der Vorarbeiten in der Regel auf die Staatskasse übernommen, und es ist nicht zu leugnen, daß die Ausführung der fraglichen umfassenden Wasserversorgungsarbeiten mindestens ebenso im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt als derartige Meliorationen. Die Kosten der Vorarbeiten und Projektbearbeitung werden sich für eine der Gruppenversorgungen beziffern auf: 1. 2. 3. 4.
geplanten
Probebohrungen zur Voruntersuchung der Grundwasserverhältnisse Probebrunnen Pumpversuch ca. 3 Wochen Projektbearbeitung (genereller Entwurf)
M. 500 „1200 1300 500
Sa.
M. 3500
Für beide Gruppenversorgungen also M. 7000.
Wir bitten, uns mit der Vornahme der fraglichen Arbeiten zu beauftragen und u n s z u d i e s e m B e h u f e d i e g e n a n n t e S u m m e a u s d e r S t a a t s k a s s e zu L a s t e n d e s n ä c h s t j ä h r i g e n B u d g e t s z u r V e r f ü g u n g zu s t e l l e n . gez. v. B o e h m e r.
Ehe noch eine Entschließung Großh. Ministeriums, die von einer Zustimmung der Landstände abhängig w a r , erfolgen k o n n t e , wurden, um keine Zeit zu verlieren, die Verhandlungen mit den für diese Wasserversorgungsgruppe, die mit Rücksicht auf ihre geographische Lage Wasserversorgung des Selz-Wiesbachgebietes genannt wurde, in Frage kommenden Gemeinden eröffnet. In den Monaten Februar und März 1904 wurde unter Leitung der Großh. Kreisämter von Oppenheim, Bingen und Mainz von den Ortsvorständen sämtlicher 18 beteiligten Gemeinden beschlossen, einer Berücksichtigung der Gemeinde bei Ausarbeitung eines Gruppenwasserversorgungsprojektes zuzustimmen und zu den Kosten der Vorarbeiten anteilweise bis zum Betrage von M. 500 beizutragen vorbehaltlich des Rückgriffes auf den ev. zu bildenden Wasserversorgungsverband oder den vom Staate zu leistenden Kostenzuschuß. Unter dem 1. März 1904 beschloß die zweite Kammer der Stände auf den Antrag des Abgeordneten Diehl-Gau-Odernheim, daß die Kosten der Vorarbeiten zu Gruppenwasserleitungen aus dem Fonds Kapitel 74, Titel 4 : „Beiträge an bedürftige Gemeinden zu den Kosten für Wasserleitungen und zu wasserwirtschaftlichen Meliorationen" bestritten werden können. Den Antrag unterstützten die Abgeordneten Reinhart-Worms, Braun-Alsheim und Wolf-Stadecken. Nachdem die erste Kammer der Stände in gleichem Sinne beschlossen hatte, wurde der Inspektion unter dem 5. April durch Verfügung Großh. Ministeriums des Innern ein Kredit von M. 3500 zu fraglichem Zwecke eröffnet. Es konnte nunmehr im Monat Mai mit den Versuchsbohrungen bei Nieder - Ingelheim begonnen und, als die Grundwasserverhältnisse sich günstig erwiesen, ein Probebrunnen angelegt werden. In der Zeit vom 3. bis 24. Juni fand an dem Brunnen ein ununterbrochener Probepump-
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1. Vorverhandlungen. — 2. Verbandsbildung.
versuch statt, der, wie im ersten Teil dieser Abhandlung näher beschrieben, eiu durchaus befriedigendes Ergebnis hatte, ebenso wie die vorgenommene chemische und bakteriologische Untersuchung des Wassers. Nach Beendigung der Voruntersuchungen mit günstigem Resultat konnte an die Ausarbeitung des Projektes gegangen werden, die infolge des großen Umfanges des Unternehmens mehrere Monate angestrengter Tätigkeit erforderte. Unter dem 12. Oktober 1904 konnte das Projekt Großh. Ministerium zur Prüfung vorgelegt werden. Die Genehmigung desselben erfolgte unter dem 17. November mit nachstehender Verfügung: Das
Großherzogliche Ministerium des Innern Abtl. für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe an Großherzogliche Kulturinspektion
Mainz.
Mit der Ausführung des Entwurfes für eine Gruppenwasserversorgung des Selz-Wiesbachgebietes erklären wir uns einverstanden. Gegen die sehr sachgemäße Durcharbeitung der schwierigen Angelegenheit haben keinerlei Einwendungen zu machen. gez.
wir
Braun.
Im Laufe des Monats November wurde das Projekt den Gemeinden zur definitiven Beschlußfassung mitgeteilt und von allen ohne Beanstandungen angenommen. Gleichzeitig wurden von den Gemeinden die bevollmächtigten Vertreter zur Bildung eines Verbandes zum Bau und Betrieb der geplanten Wasserversorgung gewählt mit der Bestimmung, daß die Vertreter auch zugleich als Mitglieder des zu bildenden Verbandsausschusses die Gemeinden im Ausschuß zu vertreten haben sollten.
2. Verbandsbildung. Am 16. Dezember 1904 traten die gewählten Vertreter zur gemeinsamen Sitzung in Wörrstadt zusammen, und es wurde zur formellen Bildung des Verbandes geschritten. In den folgenden Sitzungen am 30. Januar 1905 in Wörrstadt und am 7. Februar in Mainz wurden die Verbandsstatuten genehmigt und Beschluß gefaßt, die Verleihung der juristischen Persönlichkeit für den Verband bei Großh. Ministerium nachzusuchen. Die Bildung des Verbandes war nach zweierlei Rechtsform möglich: a) als Verein, b) als Gesellschaft. Nach § 21 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches erlangen nur die Vereine, deren Zweck n i c h t auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist, durch gerichtlichen Eintrag die Rechtsfähigkeit, während Vereine, die wirtschaftliche Betriebe bezwecken, die juristische Persönlichkeit nur durch v. B o e b m e r , Die Wasserversorgung des Selz-Wiesbach-Gebietes.
5
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
staatliche Verleihung erhalten können. Auf Vereine, die nicht rechtsfähig sind, finden die Vorschriften über die Gesellschaft Anwendung. Als Mitglieder des Verbandes konnten schon mit Rücksicht auf die Finanzierung des Unternehmens stets nur die einzelnen Gemeinden, niemals die einzelnen Gemeindemitglieder und Wasserkonsumenten in Frage kommen, da die erforderliche Kapitalaufnahme nur dann zu bewirken war, wenn die Gemeinden als Verbandsmitglieder die solidarische Bürgschaft übernahmen. Von einer Bildung des Verbandes in der Form eines nicht rechtsfähigen Vereins war somit, wenn irgend möglich, abzusehen, da die mangelnde Rechtsfähigkeit erfahrungsgemäß nach den verschiedensten Richtungen hindernd und lähmend auf die Verbandstätigkeit wirkt. Schon die Erwerbung von Grundeigentum und der gerichtliche Eintrag derartigen Eigentums würde bei dem neuen Wasserversorgungsverbande mangels hierfür geeigneter Rechtstitel auf Schwierigkeiten gestoßen sein. Auch bei der Rechtsform der Gesellschaft würden derartige Rechtsgeschäfte namentlich hier, wo es sich um eine größere Anzahl von Gesellschaftern gehandelt hätte, auf Schwierigkeiten gestoßen sein. Noch schwieriger wie beim Kauf und Eintrag von Grundeigentum würden sich die Verhältnisse beim Verkauf, bei Löschung oder gar bei Abteilung, beim Austritt eines Gesellschafters gestaltet haben. Der rechtsfähige Verein bietet der Gesellschaft gegenüber auch die Gewähr einer besseren und ständigen Handhabung der staatlichen Aufsicht über diese lediglich dem öffentlichen Interesse dienen sollenden Unternehmen. Dadurch, daß die Vereinssatzungen, auf Grund deren dem Verein vom Großh. Ministerium die Rechtsfähigkeit verliehen wird, nur mit Genehmigung der Verwaltungsbehörde geändert werden können, ist es dem Verein unmöglich gemacht, die staatliche Aufsicht ganz abzuschütteln oder abzuschwächen. Dies ist bei der Gesellschaftsform nicht der Fall, da hier der Gesellschaftsvertrag durch Übereinkunft der Gesellschafter Änderungen erfahren kann. Eine Schwierigkeit ergab sich daraus, daß der neugebildete Verband bis zur Verleihung der Rechtsfähigkeit durch das Großh. Ministerium, die, auf dem Instanzenwege nachgesucht, immerhin erst nach längerer Zeit erfolgte, nicht rechtsfähiger Verein war. Nach § 54 des Bürgerlichen Gesetzbuches haftet aus einem Rechtsgeschäft, das im Namen eines solchen Vereins einem Dritten gegenüber vorgenommen wird, der Handelnde persönlich; handeln mehrere, so haften diese als Gesamtschuldner. Durch diese Bestimmung hätten daher der Verbandsvorsitzende bzw. die Mitglieder des Verbandsausschusses beim Eingehen aller Rechtsgeschäfte eine weitgehende persönliche Verantwortung übernehmen m ü s s e n , oder der Verein hätte seine Tätigkeit aussetzen müssen bis nach erfolgter Verleihung der Rechtsfähigkeit. Dies war aber aus verschiedenen Gründen, ohne Verlust an Geld und Zeit nicht durchführbar. Um diesen Mißständen zu begegnen, beschloß der Verbandsausschuß, daß die neuen Vereinssatzungen mit der Maßgabe sofortige Anwendung zu finden hätten, daß der Wasserversorgungsverband bis zur Verleihung der Rechtsfähigkeit Gesellschaft im Sinne des § 705 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches zu verbleiben habe. Dadurch wurden die Verbandsvertreter entlastet und die Verantwortlichkeit und Haftpflicht auf die Gesellschafter, d. h. die einzelnen Verbandsgemeinden, übertragen. Unter dem 25. April 1905 wurde das Verbandsstatut vom Großh. Ministerium genehmigt und dem Verband die nachgesuchte Rechtsfähigkeit verliehen.
3. Vereinssatzungen.
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3. Vereinssatzungen. Die genehmigten Satzungen lauten wie folgt:
Satzungen des
Vereins für den Bau and Betrieb der Wasserversorgungsanlage des
Selz • Wiesbachgebietes (rechtsf. Verein lt. Entschl. Gr. M. d. J. v. 25. 4. 1905).
I. Zweck, Sitz und Name des Vereins. § IDer von den Gemeinden Armsheim, Bubenheim, Eichloch, Engelstadt, Ensheim, Gau-Bickelheim, Gau-Weinheim, Jugenheim, Nieder-Hilbersheim, Nieder-Saulheim, Ober-Saulheim, Partenheim, Schimsheim, Spiesheim, Stadecken, Sulzheim, Vendersheim und Wörrstadt begründete Verein bezweckt den Bau und Betrieb einer Wasserversorgungsanlage für das Selz-Wiesbachgebiet. Der Name des Vereins wird nach Verleihung der Rechtsfähigkeit durch Großh. Ministerium des Innern lauten: „Wasserversorgungsverband für das Selz-Wiesbachgebiet", rechtsfähiger Verein gemäß Verleihungsurkunde Großh. Ministeriums des Innern vom 25. April 1905. Der Verein hat seinen Sitz in Wörrstadt. II. Vereinsvermögen. § 2. Die gesamte Wasserversorgungsanlage ist Eigentum des Verbandes. Dieselbe wird nach dem von Großh. Kulturinspektjon Mainz ausgearbeiteten und von Großh. Ministerium des Innern, Abteilung für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, geprüften und gebilligten Projekt, Kostenvoranschlag und Rentabilitätsberechnung erbaut. Das Vermögen des Vereins besteht ferner aus den zur Verfügung stehenden Kapitalien und aus den Betriebseinnahmen. Der aus dem Betriebe erzielte Reingewinn wird, sofern die Mitgliederversammlung nicht anders bestimmt, an die Mitglieder nach Maßgabe des von denselben in den letzten 5 Jahren bezogenen Wasserquantums verteilt. Nach dem gleichen Verhältnis haften die Mitglieder für den etwa aus dem Betriebe erwachsenden Verlust. Sind zur Zeit der Verteilung der Gewinnraten oder der Anforderung der Verlustanteile 5 Jahre seit Gründung des Verbandes noch nicht verflossen, so tritt an Stelle dieses Zeitabschnittes der bis dahin abgelaufene Zeitraum. III. Mitgliedschaft. A. E i n - u n d A u s t r i t t . § 3. Mitglieder des Vereins sind die in § 1 genannten Gemeinden. Der Eintritt weiterer Gemeinden als Mitglieder unterliegt der Genehmigung des Ausschusses (§ 8) und der staatlichen Aufsichtsbehörden (Großh. Kreisamt Oppenheim und Großh. Ministerium des Innern). Der Austritt aus dem Vereine ist nur am Schlüsse eines Geschäftsjahres und erst nach Ablauf einer 2jährigen Kündigungsfrist zulässig. Die austretende Gemeinde hat dem Vereine bei ihrem Austritt einen Betrag zu entrichten, welcher der Höhe der Aufwendungen entspricht, die dadurch 5*
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
entstanden sind, daß die betreffende Gemeinde an die Wasserversorgung angegliedert worden ist. Bei Berechnung der zu leistenden Summe sind die während der Dauer der Mitgliedschaft erfolgten Abschreibungen in Anrechnung zu bringen. B.
Beiträge. § 4.
Das zur Bestreitung der Anlagekosten erforderliche Kapital wird durch ein Anlehen aufgenommen, für welches die Mitglieder die solidarische Bürgschaft übernehmen. Ebenso haften die Mitglieder als solidarische Bürgen für später aufzunehmende Kapitalien zur Bestreitung der Kosten von Neu- und Umbauten sowie Reparaturen oder anderer Ausgaben, falls dieselben nicht aus Betriebseinnahmen gedeckt werden. Für das aus diesen Verpflichtungen sich ergebende Verhältnis der gesamtschuldnerischen Vereinsmitglieder zueinander findet die Bestimmung des § 2, Abs. 3 entsprechende Anwendung.
IV. Organe des Vereins. I.
Vorstand. § 5.
Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden des Ausschusses. An die Stelle des Vorsitzenden tritt in dessen Verhinderung der zweite und in dessen Verhinderung der dritte Vorsitzende. Der Vorsitzende und die Stellvertreter werden von dem Ausschuß (§ 8) auf die Dauer von 5 Jahren gewählt.
§ 6.
Der Vorsitzende führt die laufenden Geschäfte. Er beruft die Sitzungen, bereitet die Beschlüsse vor und trägt für deren Ausführung Sorge. Der Vorsitzende ist verpflichtet, den Ausschuß zu berufen, wenn dies von mindestens der Hälfte der Mitglieder beantragt wird. Weigert der Vorsitzende die Einberufung, so ist auf Antrag der die Einberufung verlangenden Ausschußmitglieder durch Großh. Kreisamt Oppenheim die Einberufung zu verfügen und hierzu ein Verhandlungsleiter zu bestimmen. § 7. Der Verein wird gerichtlich und außergerichtlich durch den Vorstand vertreten. Der Vorsitzende führt auch den Vorsitz in dem Ausschuß und in den von demselben bestellten Deputationen, soweit nicht ein anderes ausdrücklich bestimmt wird. Die Ausfertigungen von Urkunden werden namens des Verbandes von dem Vorsitzenden oder in dessen Verhinderung von einem seiner Stellvertreter gültig unterzeichnet; Schuldscheine sowie Urkunden über Erwerb und Veräußerung von Immobilien und Immobiliarrechten müssen außer von dem Vorsitzenden auch von drei durch den Ausschuß beauftragten Mitgliedern desselben unterschrieben sein. II. A u s s c h u ß . § 8Der Ausschuß (Mitgliederversammlung) setzt sich aus den von den Vereinsmitgliedern ernannten und bevollmächtigten Vertretern zusammen. Jede Gemeinde entsendet in den Ausschuß den Bürgermeister und in dessen Verhinderung den gesetzlichen Stellvertreter und j e einen vom Gemeinderat auf 5 Jahre gewählten Vertreter. Die Gemeinde Wörrstadt ist berechtigt, einen weiteren Vertreter auf die gleiche Dauer abzuordnen. Die Vertreter müssen aus den nach Art. 23 der Landgemeindeordnung stimmberechtigten Einwohnern der betreffenden Gemeinden gewählt werden, vorausgesetzt, daß sie nicht infolge Verurteilung unfähig zur Bekleidung öffentlicher Ämter sind.
3. Vereinssatzungen.
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§ 9. Der Ausschuß ist nur beschlußfähig, wenn mehr als die Hälfte der Ausschußmitglieder mit Einschluß des Vorsitzenden anwesend sind und wenn sämtliche Ausschußmitglieder spätestens am Tage vorher mit Angabe der Beratungsgegenstände schriftlich eingeladen waren. Die Beschlüsse werden nach Stimmenmehrheit gefaßt. Im Falle der Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Ist die erste berufene Versammlung nicht beschlußfähig, so ist eine zweite Versammlung einzuberufen, die alsdann ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder beschlußfähig ist. Über Gegenstände, welche nicht auf der Tagesordnung stehen, darf, dringende Fälle ausgenommen, nur dann Beschluß gefaßt werden, wenn wenigstens zwei Dritteile der Mitglieder anwesend sind und wenn alle anwesenden Mitglieder sich für alsbaldige Erledigung des Gegenstandes aussprechen. Über die Ausschußbeschlüsse ist von einem durch den Ausschuß zu wählenden Schriftführer ein Protokoll aufzunehmen, welches nach Vorlesung und Genehmigung von dem Vorsitzenden und dem Schriftführer zu unterzeichnen ist. § 10. Die Ausschußmitglieder erhalten Diäten und Ersatz der Transportkosten, wie sie für Ortsvorstandspersonen jeweils in Geltung sind. Die ortsansässigen Ausschußmitglieder erhalten eine vom Ausschusse festzusetzende Vergütung. § nDem Ausschusse liegt die gesamte Verwaltung des Unternehmens, insbesondere auch die Vermögensverwaltung, ob. Demgemäß steht ihm insbesondere die Beschlußfassung über folgende Geschäfte z u : Grunderwerbungen und -Veräußerungen, Aufnahme von Darlehen, Vergebung von Arbeiten und Lieferungen, Abschluß von Verträgen mit Unternehmern, Anstellung des Maschinenwärters, der Ortswassermeister und etwaiger sonstiger Bediensteten, die Feststellung der Dienst- und Gehaltsverhältnisse dieser Angestellten unter Zugrundelegung der von der Bauleitung aufzustellenden technischen Instruktionen, die Unterweisung und Überwachung sowie die Entlassung dieser Bediensteten, sofern dieselben nicht unmittelbar der technischen Staatsbehörde unterstellt werden, die Anordnung der von der technischen Staatsbehörde für notwendig erachteten Reparaturen, Festsetzung des Wasserbezugspreises, Gestattung des Wasserbezugs in anderen Gemeinden, Bildung von Deputationen aus seiner Mitte zur Erledigung einzelner Geschäftszweige.
V. Rechnungswesen des Vereins. § 12. Für die Besorgung der Einnahmen und Ausgaben des Vereins wird von dem Ausschuß ein Rechner ernannt. Auf dessen Anstellungs-, Kautions-, Gehalts- und Dienstverhältnisse finden die für die Gemeindeeinnehmer bestehenden gesetzlichen Vorschriften sinngemäße Anwendung. Für die Geschäftsführung des Rechners gelten die Bestimmungen der Dienstanweisung für die Gemeindeeinnehmer vom 24. Februar 1898. § 13. Auf das Rechnungswesen finden die für das Gemeinderechnungswesen geltenden Vorschriften sinngemäße Anwendung, insoweit in diesen Satzungen nicht anders bestimmt ist. Das Rechnungsjahr läuft vom 1. April des einen bis zum 31. März des folgenden Jahres. Der von dem Vorsitzenden zu entwerfende Voranschlag ist nach Feststellung durch den Ausschuß vom Großh. Kreisamt Oppenheim zu genehmigen.
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung. § 14.
Alle Anweisungen zur Vereinnahmung und Verausgabung von Beträgen werden von dem Vorsitzenden des Verbandes vollzogen. Während der Ausführung der Bauarbeiten notwendig werdende Ausgaben können nur angewiesen werden, wenn die Ermächtigung zur Zahlung durch die Großh. Kulturinspektion Mainz erteilt ist. Dasselbe gilt für Ausgaben, welche nach Inbetriebsetzung der Anlage erwachsen und den Betrag von M. 300 übersteigen, vorausgesetzt, daß nicht Gefahr im Verzuge liegt. VI. Wasserabgabe. § 15.
Die Wasserabgabe aus der Verbandsleitung und die Instandhaltung und Benützung der Privatleitungen wird durch eine vom Ausschuß zu erlassende Wasserbezugsordnung sichergestellt. Jeder einzelnen Gemeinde bleibt es unbenommen, mit Genehmigung des Verbandsausschusses und mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde (§ 18) zu dem vom Ausschusse festgesetzten Wasserpreise einen Zuschlag zu erheben oder einen Teil des Preises aus der Gemeindekasse zu zahlen. Die Abrechnung zwischen der Gemeinde und dem Verband geschieht in diesen Fällen durch letzteren.
§ 16. Die nach der im vorigen Paragraphen erwähnten Wasserbezugsordnung zu entrichtenden Abgaben sowie etwaige andere Einnahmen des Verbandes werden auf Kosten desselben von den Gemeindeeinnehmern der beteiligten Gemeinden erhoben und an die Verbandskasse abgeliefert. Die Festsetzung der den Gemeindeeinnehmern zu gewährenden Vergütung liegt dem Ausschusse ob. Bei zufälligen Einnahmen kann der Vorsitzende zur direkten Erhebung anweisen. Neubaufonds. § 17.
Zur Bildung eines Neubaufonds sind mindestens jedes Jahr von den Kosten a) der Gebäude mit Maschinenbestandteilen ViVo b) der beweglichen Maschinenteile 172% des erstmaligen Herstellungsaufwandes neben den jährlichen Betriebskosten aufzubringen. Die Bildung des Neubaufonds hat spätestens mit dem Etatsjahre 1910 zu beginnen. Die Beiträge zu diesem Neubaufonds sind verzinslich anzulegen und nur für Neubauzwecke zu verwenden. Die jährlichen Zinsen dieses Fonds sind stets dem Kapital zuzuschlagen. Die Überweisung von Beträgen zu diesem Fonds und der Zuschlag der Zinsen kann durch Beschluß des Ausschusses mit Genehmigung Großh. Kreisamtes Oppenheim eingestellt oder geändert werden. Aufsichtsbehörde. § 18. Die staatliche Aufsichtsbehörde Uber die Verwaltung dieses Vereins ist das Großh. Kreisamt Oppenheim. Mit Rücksicht auf den Charakter des Unternehmens gelten sowohl in den Beziehungen des Vereins zur Aufsichtsbehörde als in den Kompetenzen der letzteren gegenüber dem Ausschusse und dem Vorsitzenden und umgekehrt, für die Stellung des Ausschusses die den Gemeinderat und für die Stellung des Vorsitzenden die den Bürgermeister betreffenden Bestimmungen der Verwaltungsgesetze, insoweit in gegenwärtiger Satzung nichts anderes bestimmt ist. Hiernach bedürfen insbesondere die Beschlüsse des Ausschusses, welche die Bestellung des Rechners, die Veräußerung
3. Vereinssatzungen.
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von Grundeigentum und Immobiliarrechten, die Aufnahme von Anlehen und Zurückziehung von Kapitalien betreifen, der Genehmigung der Aufsichtsbehörde. Aus gleichem Grunde liegt die Genehmigung des Voranschlages dem Kreisamt und die Prüfung der Rechnung der Großh. Oberrechnungskammer ob. § 19. Die technische staatliche Aufsichtsbehörde ist die Großh. Kulturinspektion Mainz, gegenüber welcher sich der Verein zu nachstehendem verpflichtet: 1. Die auf Grund der vorliegenden Pläne und Überschläge sowie der noch erforderlichen Detailpläne abzuschließenden Akkorde und die Aufstellung der Vergebungsbedingungen geschehen durch die Großh. Kulturinspektion Mainz, welcher Behörde auch die Bauleitung und die Ausführung des gesamten Werkes übertragen wird. 2. In allen technischen Fragen ist sowohl während des Baues als während des Betriebes das Gutachten der technischen Staatsbehörde vorher einzuholen. Eine Einholung des Gutachtens hat, wenn die Verhandlungen von der Aufsichtsbehörde geführt werden, durch diese, andernfalls durch den Ausschuß bzw. dessen Vorsitzenden zu erfolgen. 3. Die Wasserwerksanlage ist stets in einem solchen baulichen Zustande zu erhalten, daß die Wasserversorgung ungeschmälert und dauernd gesichert ist. 4. Die Wasserversorgungsanlage ist alljährlich einmal durch den Vorstand der technischen Staatsbehörde oder dessen Stellvertreter eingehend untersuchen zu lassen. 5. Für jede Gemeinde ist ein Ortswassermeister zu bestellen und demselben eine von der technischen Staatsbehörde zu entwerfende Instruktion zu erteilen, wonach er die richtige Prüfung und Instandhaltung der in der Gemarkung befindlichen Anlage zu überwachen hat. Die Ortswassermeister sind kreisamtlich zu verpflichten. Liquidation. § 20. Im Falle einer Liquidation werden die Liquidatoren vom Großh. Kreisamt Oppenheim ernannt. Uber Beschwerden gegen die Bestellung und das Liquidationsverfahren entscheidet Großh. Ministerium des Innern endgültig unter Ausschluß des Rechtswegs.
§21. Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern des Vereins untereinander oder mit dem Vereine hinsichtlich aller aus der Zugehörigkeit zum Vereine erwachsenden Rechte und Pflichten werden unter Ausschluß des Rechtswegs von einem Schiedsgericht entschieden. Jeder der Streitteile hat einen Schiedsrichter zu ernennen, welche ihrerseits sich dann über den dritten Schiedsrichter zu einigen haben. Falls sich beide Schiedsrichter über die Person des dritten Schiedsrichters nicht einigen, so wird derselbe von dem zuständigen Gerichte ernannt. §22. Abänderungen gegenwärtiger Satzung bedürfen der Genehmigung des Großh. Kreisamtes Oppenheim und des Großh. Ministeriums des Innern. § 23. Der Verein tritt an Stelle der am 7. Februar 1905 mit Wirkung vom 16. Dezember 1904 begründeten Gesellschaft für den Bau und Betrieb der Wasserversorgungsanlage für das SelzWiesbachgebiet.
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
Das vorstehende Statut ist seinem Inhalt und seiner Form nach genau den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Vereine angepaßt. Die Mitglieder des Vereins sind die an der Wasserversorgung beteiligten politischen Gemeinden, die für das aufzunehmende Kapital gemäß § 4 des Statuts solidarisch haften. Die Bestimmungen über Gewinn und Verlust in § 2, Abs. 3 haben praktischen Wert bei dem in Frage kommenden Wasserversorgungsverbande nicht, da durch das Unternehmen ein Gewinn nicht erzielt werden soll. Der Verband soll vielmehr als gemeinnütziges Unternehmen das Wasser an seine Abnehmer stets zum Selbstkostenpreise abgeben. Die Bestimmungen mußten jedoch im Statut notgedrungen Aufnahme finden, da das Bürgerliche Gesetzbuch dies ausdrücklich vorschreibt. Der nach § 8 des Statuts zu bildende Ausschuß besteht bei kleineren Verbänden in der Regel aus den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden oder deren gesetzlichen Stellvertretern und zwei vom Gemeinderat gewählten Vertretern. Im vorliegenden Falle begnügte man sich, um keine zu große Körperschaft zu erhalten, mit je einem weiteren Vertreter außer dem Bürgermeister. Es war verschiedentlich angeregt worden, den einzelnen Gemeinden je nach ihrer Größe eine verschiedene Vertreterzahl zuzubilligen oder doch die einzelnen Gemeindevertreter mit verschiedener Stimmenzahl auszustatten. Man ist auf diese Vorschläge jedoch nicht eingegangen, um den größeren Gemeinden nicht von vornherein ein Ubergewicht über die kleineren einzuräumen und um der Möglichkeit vorzubeugen, daß die schwächeren Gemeinden majorisiert werden. Die Verwaltung und das Rechnungswesen des Verbandes ist, dem Zweck und der Art des Unternehmens entsprechend, im Sinne der Bestimmungen über die Gemeindeverwaltung und das Gemeinderechnungswesen geregelt. Die gesamte Wasserwerksanlage, einschließlich der Ortsleitung und der Anschlußleitungen nach den Wasser entnehmenden Grundstücken, wird auf Kosten des Verbandes hergestellt, unterhalten und betrieben. Die Wasserabgabe erfolgt nicht an die Vereinsmitglieder (Gemeinden), sondern direkt an die Konsumenten. Das Wasser an die Gemeinden zu verkaufen und diesen es zu überlassen, es an die Abnehmer weiterzugeben, wäre für den Verband wohl einfacher gewesen, aber die rechtlichen Verhältnisse wären dadurch kompliziert geworden. Es hätte der einzelne Abnehmer einmal einen Werkvertrag mit dem Verbände bezüglich seiner Anschlußleitung, die nur dann auf Kosten des Verbandes ausgeführt wird, wenn 5jährige Wasserentnahme garantiert wird, abschließen und ferner mit der Gemeinde einen Wasserlieferungsvertrag eingehen müssen. Die Gemeinde würde dem Abnehmer das in ihrem Eigentum stehende Wasser durch eine in fremdem Eigentum stehende Zuleitung zugeführt haben. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß bei diesem Verfahren unklare und verwickelte Rechtsverhältnisse entstanden wären. Trotzdem bestand der Wunsch bei den einzelnen Gemeinden, die Wasserabgabe zwischen Verband und Abnehmer zu vermitteln, um durch Erhebung eines höheren als des an den Verband zu entrichtenden Wasserpreises etwas für die Gemeindekasse zu erübrigen. Dieses Verlangen erschien dadurch gerechtfertigt, daß der Gemeinde durch die Lieferung des für öffentliche Zwecke erforderlichen Wassers auch Ausgaben erwachsen. Diesen Wünschen wurde in der Weise Rechnung getragen, daß nach § 15 es j e d e r Gemeinde unbenommen bleibt, zu dem vom Ausschuß festgesetzten Selbstkostenpreis des Wassers einen Zuschlag zugunsten der Gemeindekasse zu erheben. Um Mißbräuchen und einer Ausbeutung der Abnehmer vorzubeugen, ist diese Zuschlagserhebung aber zuvor vom Ausschuß und von der Aufsichtsbehörde zu genehmigen. Der Vollständigkeit halber wurde hierbei auch festgesetzt, daß die Gemeinde, wenn sie will, auch den Wasserpreis für die Abnehmer im Orte ermäßigen und die Differenz gegen den Selbstkostenpreis des Verbandes aus Gemeindemitteln an den Verband entrichten kann. Von dieser Bestimmung wird aber kaum häufig Gebrauch gemacht werden.
4. Zusammensetzung d. Verbandsausschusses. — 5. Kapitalaufnahme. — 6. Wasserbezugsordnung etc.
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4. Zusammensetzung des Verbandsausschusses. Als Vertreter der einzelnen Gemeinden im Verbandsausschuß wurden folgende Herren gewählt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Armsheim Bubenheim Eichloch Engelstadt Ensheim Gau-Bickelheim Gau-Weinheim Jugenheim Nieder-Hilbersheim Nieder-Saulheim Ober-Saulheim Partenheim Schimsheim Spiesheim Stadecken Sulzheim Vendersheim Wörrstadt
Oroßhl. Bürgermeister Eibach, Gemeinderatsmitglied Diefenthäler. „ „ Köhler, And. Metzler. » „ „ Schick, Chr. Rocker III Ph. Vetter IV, „ H. Zimmer I. » „ Brand, „ A. Jakobs II. » „ Hammer, „ H. Schnabel I. » Mann, H. Hinkel. „ 11 „ Freund, V. Schmahi. V „ Finkenauer, „ Peter Hoch III. II „ Brückner, H. P. Koch. „ Ii „ Kreis, „ Ph. Freitag I. » „ Runkel, „ Gg. Herbert. » „ Kiefer, „ Hch. Werner. n „ Keller, „ P. W. Jung. n Holl, „ J. Dechent IX. » „ Unkelhäuser, Ad. Lumb II. „ „ Schmitt, „ J. W. Mohr V. » „ Christ, J. Gerhardt. ii
Zum ersten Verbandsvorsitzenden wurde G r o ß h l . B ü r g e r m e i s t e r C h r i s t - W ö r r s t a d t , zu Stellvertretern G r o ß h l . B ü r g e r m e i s t e r S c h m i t t - V e n d e r s h e i m und G r o ß h l . B ü r g e r m e i s t e r K e l l er-Spiesheim, zum Schriftführer G r o ß h l . B ü r g e r m e i s t e r S c h i c k - E i c h l o c h gewählt. Als Rechner wurde Gemeindeeinnehmer Georg Frohn zu Engelstadt bestellt.
5. Kapitalaufnahme. Das erforderliche Kapital in Höhe von M. 1300000 wurde bei der Hessischen Landeshypothekenbank in Darmstadt unter nachstehenden Bedingungen aufgenommen: Die Auszahlung des Darlehens erfolgt je nach Bedarf des Verbandes in beliebigen Teilbeträgen, die 1 bis 2 Tage vor dem Zahlungstermin namhaft zu machen sind. Die abgehobenen Teilbeträge sind jeweils vom Auszahlungstage an mit 3,70 °/0 zu verzinsen. Das Gesamtdarlehen ist 10 Jahre lang mit 3,70 °/o und für die fernere Darlehensdauer mit 3,625% zu verzinsen. Der Zinsfuß kann nicht erhöht werden. Spätestens vom dritten Jahre an ist das Darlehen mit mindestens V2 vom Hundert zu amortisieren, so daß die Schuld in etwa 58 Jahren getilgt ist. Das Darlehen ist für die ganze Dauer des Darlehensverhältnisses unkündbar.
6. Wasserbezugsordnung und Vorschriften für die Ausführung von Privatleitungen. Der Wasserbezug durch Private und die Ausführung von Privatleitungen im Innern der Grundstücke wurde vom Verband durch nachstehende Bestimmungen geregelt: Bestimmungen über den Bezug von Wasser aus der V e r b a n d s w a s s e r l e i t u n g . Die Abgabe von Wasser aus der Verbandswasserleitung an Private erfolgt auf Grund nachstehender Bestimmungen: v. B o e h m e r , Die Wasserversorgung des Selz-Wiesbach-Gebietes.
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
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1. Die Herstellung und Unterhaltung der Anschlußleitungen zu den Privatgrundstücken, deren Eigentümer sich spätestens bis zum Tage der Vollendung der Ortsleitung anmelden und sich zur Entnahme von Wasser auf die Dauer von wenigstens 5 Jahren verpflichten, geschieht auf Kosten des Verbandes. 2. Zum Anbringen des Hauptabsteil- und Entleerungshahnes bzw. zur Aufstellung des Wassermessers in den weiter unten bezeichneten Fällen ist dem Verband vom Abnehmer ein leicht zugänglicher, trockener, frostfreier, unterirdischer Raum zur Verfügung zu stellen. Ist kein geeigneter Raum vorhanden, so hat der Abnehmer auf seinem Grundstück auf eigene Kosten einen hinreichend großen, gemauerten, wasserdichten Schacht herstellen zu lassen. Den geeigneten Platz für einen derartigen Schacht bestimmt, nach Anhörung der örtlichen Wasserleitungskommission, der technische Beamte der Kulturinspektion. Sollte der Abnehmer wünschen, daß der Abstell- und Entleerungshahn an einen anderen Platz als wie bestimmt eingebaut werden soll, so trägt derselbe die entstehenden Mehrkosten. 3. Die Kosten für alle nach obigem Termin zur Anmeldung gelangenden Anschlußleitungen werden von den anschließenden Grundstücksbesitzern zurückerhoben. In diesen Fällen wird, sei es zugunsten oder -ungunsten des Anschließenden angenommen, daß das Hauptrohr in der Mitte der Straße liegt. 4. Für jedes Grundstück ist die Herstellung einer besonderen Anschlußleitung vom Abnehmer zu beantragen. Die Abgabe von Wasser zum Verbrauch außerhalb des betreffenden Grundstücks an Unberechtigte ist unzulässig und strafbar. 5. Die Abgabe von Wasser aus der Verbandswasserleitung erfolgt durch Wassermesser. Die Grundstückseigentümer haben vorerst bis auf weiteres pro Kubikmeter (1000 1) 25 Pf. zu bezahlen, mindestens aber den Betrag von M. 1 pro Monat als Minimaltaxe. 6. Besondere Gartenanschlüsse erhalten ebenfalls Wassermesser und beträgt die Minimaltaxe jährlich M. 6. 7. Bei einer größeren Entnahme als jährlich 200 cbm (den Kubikmeter zu 25 Pf. gerechnet) wird Nachlaß gewährt 10% bei mehr als ,
• .
500 cbm
. 1000 » 10000
„ „
20% 30% 40%
8. An Wassermessermiete für einen Monat werden erhoben: für einen Messer von 15 mm Durchgangsweite M. 0,20 n B tt it 20 „ „ „ 0,25 v v jj w 25 „ „ „ 0,30 Der Verband ist berechtigt, unter Zustimmung der zuständigen Behörde jederzeit diese Bestimmungen abzuändern, und sind die Abnehmer den geänderten Bestimmungen unterworfen.
6. Wasserbezugsordnung und Vorschriften für die Ausführung von Privatleitungen.
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Vorschriften für die Herstellung von Privatleitungen. § i. Allgemeines. Die Herstellung der Privatleitungen liegt den Besitzern auf ihre Kosten ob. Die Privatleitung beginnt hinter dem Entleerungshahn, der im Anschluß an den Wassermesser oder an das Wassermesserzwischenstück eingebaut ist. Die Anschlußleitung vom Hauptrohr ab bis einschließlich des Entleerungshahnes wird durch den Verband hergestellt und bleibt Eigentum desselben. Die Privatleitungen können die Grundstücksbesitzer bei jedem tüchtigen Installateur herstellen lassen, doch sind hierbei die nachstehenden Vorschriften pünktlich einzuhalten. § 2. Material der Leitungen. Die Leitungen sollen, soweit sie im Boden liegen, aus gußeisernen, gut geteerten Röhren von mindestens 40 mm Lichtweite bestehen und 1,50 m tief liegen; im übrigen sind gut galvanisierte Schmiedeeisenröhren mit extra starken Verbindungsstücken (Schweizer Fitting Marke G F ) zu verwenden. Unvollständig verzinkte Röhren und Verbindungsteile, oder solche, deren Verzinkung bei der Bearbeitung Not gelitten hat, sind von der Verwendung ausgeschlossen, ebenso Bleiröhren. Die Wandstärken und Gewichte der Röhren sind wie nachstehend zu nehmen. Gußeisenröhren müssen folgende gleichmäßige Wandstärken und Mindestgewichte (einschl. Muffe) pro lfd. m haben: Bei 40 mm Lichtweite 10,1 kg und 8 mm Wandstärke, i 50 , „ 12,1 „ „ 8 „ „ n 60 „ „ 15,2 „ „ 8V2 » » m 80
»
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119 7 9 7
» 100
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24,4 „
Schmiedeeiserne Röhren müssen mindestens Bei 10 mm Lichtweite » „ „ » 20 „ » » 25 „ „ » n n n 38 ,, n » 45 ff ff w 50 „ „
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folgende Gewichte und Wandstärken haben: 0,8 kg und 2,4 mm Wandstärke, 1,25 „ „ 2,7 „ „ ff r, 3 „ „ 2,5 „ jf 3,4 „ „ 3,6 „ „ 3,5 „ „ 4,5 „ „ 3,7 ff v 5,3 ff n 4,0 „ ff 5,7 ff „ 4,5 „ ff
Der ausführende Installateur ist verpflichtet, behufs Untersuchung der betreffenden Teile Proben der Rohre und Armaturen der Großh. Bürgermeisterei auf Verlangen vorzulegen. § 3. Ausführungsvorschriften. Im Innern der Häuser sollen Leitungen möglichst durch frostfreie Räume und entlang der Zwischenwände, nicht der Umfassungsmauern, geführt werden. In solchen Räumen, in die ein Eindringen des Frostes zu befürchten ist, sind die Leitungen durch Umhüllungen mit schlechten Wärmeleitern sorgfältig zu verwahren. Die Verlegung von Röhren durch Dung- oder Abtrittgruben ist auf das strengste untersagt, ebenso auch die Führung der Leitung durch Schornsteine. Abzweigleitungen in Waschküchen, Hofräumen und zu Springbrunnen müssen besondere und, wenn keine 6*
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II. Geschichte der Verbandsbildung und Bauausführung.
passende Räume vorhanden sind, in Schächten angebrachte Absperr- und Entleerungsvorrichtungen erhalten. Eine direkte Verbindung des Röhrennetzes mit Dampfkesseln und Wasserklosetts ist untersagt. Letztere dürfen nur vermittelst Spülbehälter an die Leitungen angeschlossen werden. Wo Häuser nicht unterkellert oder keine Räume vorhanden sind, um Durchgangshahn, Wassermesserzwischenstück und Entleerungshahn unterzubringen, müssen besondere für das Einsteigen und Ablesen genügend geräumige, vollständig entwässerte und solid abgedeckte Schächte zur Unterbringung derselben angelegt werden. Die Anschlußleitung, der Abstellhahn, der Wassermesser und der Entleerungshahn müssen bei der Ausführung der Privatleitung durch den Installateur behutsam behandelt und dürfen unter keinen Umständen beschädigt, noch einer Änderung unterworfen werden. Von dem Entleerungshahn soll die Leitung bis zu den Zapfhahnen durchweg Steigung erhalten. Läßt sich dies aus irgend welchen Gründen nicht durchführen, so sind an den entstehenden Höchst- und Tiefpunkten Entlüftungs- bzw. weitere Entleerungshähne anzubringen. Die Verbindung der Röhren wird im allgemeinen durch Muffen bewirkt. Flanschenverbindungen sind nur anzubringen, wo Mauern durchbrochen und die Röhren eingemauert werden und bei unmittelbarem Zusammentreffen der Anschlußleitung mit der Privatleitung hinter dem Entleerungshahn. Die vorkommenden scharfen Krümmungen der Leitungen sind mittels besonderer Bogenstücke herzustellen; nur ganz flache Bögen dürfen aus geraden Stücken kalt gebogen werden. Die Leitungen müssen mit Rohrschellen solide an Wänden und Decken befestigt werden. Das Versenken der Leitungen in den Mauern und das Verputzen derselben ist nicht zulässig. § 4. Hahnen. Die Durchgangs- und Auslaufhähne müssen nach dem Niederschraubsystem hergestellt sein, das Gehäuse soll aus Messing oder Rotguß von ausreichender Stärke, die Spindel aus Rotguß oder Kanonenmetall bestehen und mit flachgängigem Gewinde versehen sein. Die Auslaufhähne müssen in der Güte denjenigen entsprechen, die unter der Bezeichnung „extra stark" im Handel vorkommen. § 5. Ausgußbecken. Für jeden Zapfhahn im Innern der Gebäude muß ein Ausgußbecken oder Spülstein Abflußrohr vorhanden sein. § 6.
mit
Prüfung der Leitung. Die fertigen Privatleitungen sind vor ihrer Inbetriebnahme durch den ausführenden Installateur im Beisein eines Vertreters des Verbandes oder der Bauleitung mittels Druckpumpe und Manometer auf mindestens 15 Atm. zu prüfen. Zeigen sich bei der Probe Undichtigkeiten, so wird die Inbetriebsetzung der Leitung nicht früher zugelassen, bis die Fehler beseitigt sind und die Leitung den vorgeschriebenen Druck aushält. Die Preßpumpe nebst Zubehör ist von dem Installateur, der die Leitung hergesteilt hat, zur Verfügung zu stellen.
7. Arbeitsvergebung und Verzeichnis der ausführenden Firmen. Im Dezember 1904 wurden die hauptsächlichsten Arbeiten, nämlich die Erd- und Eisenarbeiten zur Herstellung der Rohrleitungen und die Beton- und Maurerarbeiten zur Ausführung der Hochbehälter, in öffentlicher Submission ausgeschrieben. Die Eröffnung der eingelaufenen Angebote erfolgte am 23. Januar 1905 und hatte nachstehendes Ergebnis:
7. A r b e i t s v e r g e b u n g und Verzeichnis der ausführenden Firmen. a ) A n g e b o t auf E r d - und E i s e n a r b e i t e n . Bei Verwendung von Ordn.Nr.
Name
Wohnort
Mannesmannröhren
verst.
M.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
C. F. A. Gerling Südd. Wasserwerksgesellschaft . Heinrich Koch Kölwels Nachf J a k o b Nohl Deutsche B o h r - und T i e f b a u g e sellschaft Krutina und Möhle G. Kruse Karl F r a n c k e Siebert