Die Schrift des Alexander Monachus über die Kreuzauffindung (De inventione sanctae crucis): Einleitung, Übersetzung und Kommentar 3515132414, 9783515132411

Mit der vermeintlichen Entdeckung des heiligen Kreuzes Jesu durch Helena beginnt die faszinierende Geschichte des Kultes

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German Pages 128 [130] Year 2022

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VORWORT
INHALT
I. EINFÜHRUNG IN ‚DE INVENTIONE SANCTAE CRUCIS‘
1. ÜBERLIEFERUNG, FORM UND INHALT
1.1. Überlieferung und Bezeugung
1.2. Editionen und Übersetzungen
1.3. Aufbau, Inhalt und Quellen
1.4. Frage der literarischen Einheitlichkeit
2. DIE KREUZAUFFINDUNGSLEGENDE
2.1. Älteste Zeugnisse
2.2. Die Ausgestaltung der Kreuzauffindungstradition
2.3. Historische Bewertung
2.4. Die Kreuzestafel in Rom
2.5. Das Fest der Kreuzerhöhung
2.6. Das weitere Schicksal der Kreuzreliquien
3. THEOLOGIEGESCHICHTLICHE EINORDNUNG
3.1. Verurteilung des Arius und Eintreten für das Bekenntnis von Nizäa
3.2. Rezeption der Kernaussagen des Bekenntnisses von Chalcedon
3.3. Verurteilung der Lehren des Origenes
4. VERFASSER UND ABFASSUNGSVERHÄLTNISSE
4.1. Verfasser
4.2. Zeit der Abfassung
4.3. Abfassungszweck
II. TEXT UND ÜBERSETZUNG
III. ANHANG
1. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1.1. Allgemeine Abkürzungen
1.2. Biblische Bücher
1.3. Werke antiker Autoren
1.4. Schriftenreihen
2. BIBLIOGRAPHIE
2.1. Quellen
2.2. Sekundärliteratur
3. REGISTER
3.1. Bibelstellen
3.2. Personen
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Die Schrift des Alexander Monachus über die Kreuzauffindung (De inventione sanctae crucis): Einleitung, Übersetzung und Kommentar
 3515132414, 9783515132411

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Bernd Kollmann / Werner Deuse

Die Schrift des Alexander Monachus über die Kreuzauffindung (De inventione sanctae crucis) Einleitung, Übersetzung und Kommentar

ANTHUSA | 1 Studien zur byzantinischen Geschichte und Kultur Studies in Byzantine History and Culture Franz Steiner Verlag

Anthusa Studien zur byzantinischen Geschichte und Kultur Studies in Byzantine History and Culture Ῥώμη Φλῶρα καὶ ἡ Κωνσταντίνου πόλις ἤγουν Ἄνθουσα. „Rom (ist) Flora; und Konstantinopel – das ist Anthusa“ (Ioannes Lydus, Liber de mensibus 4.75)

Herausgegeben von Michael Grünbart Beirat: Albrecht Berger (LMU München), Marina Loukaki (Nationale und Kapodistrias Universität Athen), Vasileios Marinis (Yale University), Ingela Nilsson (Uppsala Universitet), Pagona Papadopoulou (Aristoteles Universität Thessaloniki), Juan Signes Codoñer (Universidad Complutense de Madrid) Band 1

Die Schrift des Alexander Monachus über die Kreuzauffindung (De inventione sanctae crucis) Einleitung, Übersetzung und Kommentar

Bernd Kollmann und Werner Deuse

Franz Steiner Verlag

Bernd Kollmann ist Professor für Neues Testament im Fach Evangelische Theologie in der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen. Werner Deuse ist Oberstudienrat i. R. für Alte Sprachen im Fach Romanistik in der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen und Professor für Klassische Philologie an der Universität Köln.

Umschlagbild: Konstantinopel, Großer Kaiserpalast Mosaik, Nord-Ost-Seite des Peristylhofs, 4.–6. Jahrhundert © Werner Jobst, Wien Logo: saraH filipová (nach einem Tremissis von Justinian) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. © Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2022 Druck: Beltz Grafische Betriebe, Bad Langensalza Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. ISBN 978-3-515-13241-1 (Print) ISBN 978-3-515-13244-2 (E-Book)

VORWORT Zu den nicht wenigen herausragenden Ereignissen, die sich während der Herrschaft Konstantins des Großen zutrugen, zählen die kirchengeschichtlichen Quellen der Spätantike auch die vermeintliche Entdeckung des heiligen Kreuzes Jesu. Der Bericht von der Kreuzauffindung ist in unterschiedlichen Versionen überliefert. Den Ausgangspunkt der Traditionsbildung markiert die Helenalegende, deren Existenz seit dem späten 4. Jahrhundert belegt ist. Demnach entsandte Konstantin im Anschluss an das Konzil von Nizäa seine Mutter Helena mit dem Auftrag nach Jerusalem, sich auf die Suche nach dem lebendigmachenden Kreuz und den heiligen Stätten des Wirkens Jesu zu machen. Im Erdreich von Golgota, das in den Tagen des Kaisers Hadrian zu einem Kultort der Liebesgöttin Aphrodite geworden war, entdeckte Helena unter Mitwirkung des Bischofs Macarius das Kreuz Christi samt den Kreuzen der beiden mit ihm hingerichteten Verbrecher. Das wahre der drei Kreuze wurde nach dem Bericht des Ambrosius von Mailand anhand des Titulus identifiziert, nach anderen Legenden durch eine von dem heiligen Kreuz bewirkte Krankenheilung oder Totenerweckung. Mit dem spektakulären Fund auf Golgota beginnt die faszinierende Geschichte des Kultes um das Kreuz. Einen Teil des Kreuzes und die Nägel übersandte Helena den Berichten zufolge an den Hof Konstantins, der Rest soll in Jerusalem verblieben sein. Dort wurde die Reliquie nicht nur im Karfreitagsgottesdienst und beim Fest der Kreuzauffindung verehrt, sondern zog später auch in den Schlachten gegen die muslimischen Eroberer als vermeintliches Siegeszeichen voran. Splitter der Jerusalemer Reliquie fanden zudem schon früh den Weg in die gesamte christliche Welt und erfreuten sich bei den Gläubigen höchster Wertschätzung. Bis heute vermitteln kostbare Kreuzreliquiare wie etwa die Limburger Staurothek einen anschaulichen Eindruck davon. Alexander Monachus gibt in ‚De inventione sanctae crucis‘ nicht nur seine Erzählversion von der Entdeckung des heiligen Kreuzes wieder, sondern bietet auch einen Abriss der Weltgeschichte, der sich unter besonderer Berücksichtigung der Heilsbedeutung des Kreuzes von der Erschaffung der Welt bis in die Zeit nach Konstantins Tod erstreckt. Dabei werden tiefgreifende theologische Konflikte der Alten Kirche wie der arianische Streit und die Auseinandersetzungen um die Lehren des Origenes thematisiert. Zudem ist das Werk von den Kernaussagen des Bekenntnisses von Chalcedon geprägt. Bei dem Autor handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um denselben Mönch Alexander, der Mitte des 6. Jahrhunderts in Salamis auf Zypern das von uns im Jahr 2007 in den „Fontes Christiani“ mit Einleitung und Übersetzung herausgegebene Enkomion auf den Apostel Barnabas verfasste. Eigentlich bedürfte der griechische Text von ‚De inventione sanctae crucis‘, wie er von der Patrologia Graeca geboten wird, dringend einer Neuedition. Dieses Unterfangen stellt allerdings angesichts der komplexen Textüberlieferung mit rund vierzig zu berücksichtigenden Handschriften eine höchst anspruchsvol-

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Vorwort

le Aufgabe dar, die wir aus unterschiedlichen Gründen nicht leisten können. Sie wird zusätzlich dadurch erschwert, dass von den drei Handschriften, auf denen die Edition in der Patrologia Graeca beruht, die beiden wichtigsten seit langem verschollen sind. John W. Nesbitt, der Anfang dieses Jahrtausends die Arbeit an einer Neuedition in Angriff nahm, hat angesichts der damit verbundenen Schwierigkeiten nach eigenem Bekunden mittlerweile von dem Unternehmen Abstand genommen. Umgekehrt stellt eine mit Einleitung, Kommentar und theologiegeschichtlicher Einordnung versehene deutsche Übersetzung von ‚De inventione sanctae crucis‘ ein schmerzliches Desiderat der Forschung dar. Die Folge ist, dass die Abhandlung des Alexander Monachus über die Kreuzauffindung ein Schattendasein fristet. In der umfänglichen Debatte um die Helenalegende und die Verehrung des Kreuzes in frühbyzantinischer Zeit wird sie nur am Rande wahrgenommen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns nach einer geraumen Zeit des Zögerns dazu entschlossen, mit unserem auf dem Text der Patrologia Graeca beruhenden Werk an die Öffentlichkeit zu gehen, und tun dies in der Hoffnung, dem auch in theologiegeschichtlicher Hinsicht bedeutsamen Kreuzauffindungsbericht des Alexander Monachus in höherem Maße zu der ihm gebührenden Aufmerksamkeit zu verhelfen. Wir danken Michael Grünbart (Münster) und dem Franz Steiner Verlag dafür, dass sie uns die Möglichkeit der Veröffentlichung gegeben haben. Die Drucklegung erfolgte mithilfe eines Druckkostenzuschusses aus Haushaltsmitteln der Universität Siegen. Eine ganz besondere Freude ist es für uns, dass wir mit diesem Band die neue Reihe „Anthusa. Studien zur byzantinischen Geschichte und Kultur“ eröffnen dürfen. Siegen und Köln, im Januar 2022 Bernd Kollmann und Werner Deuse

INHALT I. EINFÜHRUNG IN ‚DE INVENTIONE SANCTAE CRUCIS‘ .... 9 1. ÜBERLIEFERUNG, FORM UND INHALT ................................................... 10 1.1. Überlieferung und Bezeugung ................................................................... 10 1.2. Editionen und Übersetzungen ................................................................... 11 1.3. Aufbau, Inhalt und Quellen ........................................................................ 12 1.4. Frage der literarischen Einheitlichkeit ....................................................... 15 2. DIE KREUZAUFFINDUNGSLEGENDE ....................................................... 15 2.1. Älteste Zeugnisse ...................................................................................... 15 2.2. Die Ausgestaltung der Kreuzauffindungstradition ..................................... 17 2.3. Historische Bewertung .............................................................................. 20 2.4. Die Kreuzestafel in Rom ........................................................................... 22 2.5. Das Fest der Kreuzerhöhung ..................................................................... 24 2.6. Das weitere Schicksal der Kreuzreliquien ................................................. 25 3. THEOLOGIEGESCHICHTLICHE EINORDNUNG ..................................... 30 3.1. Verurteilung des Arius und Eintreten für das Bekenntnis von Nizäa ........... 30 3.2. Rezeption der Kernaussagen des Bekenntnisses von Chalcedon .............. 32 3.3. Verurteilung der Lehren des Origenes ....................................................... 35 4. VERFASSER UND ABFASSUNGSVERHÄLTNISSE ................................... 36 4.1. Verfasser .................................................................................................... 36 4.2. Zeit der Abfassung ..................................................................................... 37 4.3. Abfassungszweck ...................................................................................... 38

II. TEXT UND ÜBERSETZUNG .............................................................. 39 III. ANHANG ................................................................................................. 109 1. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ................................................................... 110 1.1. Allgemeine Abkürzungen ........................................................................ 110 1.2. Biblische Bücher ..................................................................................... 110 1.3. Werke antiker Autoren ............................................................................. 110 1.4. Schriftenreihen ........................................................................................ 113 2. BIBLIOGRAPHIE .......................................................................................... 114 2.1. Quellen .................................................................................................... 114 2.2. Sekundärliteratur ..................................................................................... 119 3. REGISTER ..................................................................................................... 126 3.1. Bibelstellen .............................................................................................. 126 3.2. Personen ................................................................................................. 127

I. EINFÜHRUNG IN ‚DE INVENTIONE SANCTAE CRUCIS‘

1. ÜBERLIEFERUNG, FORM UND INHALT 1.1. Überlieferung und Bezeugung Die Schrift ‚De inventione sanctae crucis‘ des Alexander Monachus ist in unterschiedlichen Fassungen überliefert, die nicht unerheblich voneinander abweichen. In seiner ursprünglichen Gestalt beinhaltet das Werk einen Geschichtsabriss von der Erschaffung der Welt bis in die Zeit von Kaiser Constantius II. und ein Enkomion auf das Kreuz, bevor es mit Ausführungen über das Fest der Kreuzerhöhung und dem Trishagion endet (BHG 410).1 In den Rezensionen BHG 410b und BHG 410c finden sich am Ende geringfügige Änderungen oder Ergänzungen.2 Die Textform von BHG 410b wird zudem durch eine georgische Übersetzung repräsentiert, deren älteste handschriftliche Zeugen aus dem 9. und 10. Jahrhundert stammen.3 Daneben ist ‚De inventione sanctae crucis‘ auch in Kurzfassungen oder Exzerpten überliefert. Die als BHG 411 gelistete Epitome basiert auf der Textform BHG 410b, mit der sie den Wortlaut der leicht erweiterten Schlussdoxologie teilt. Sie kürzt aber den einleitenden Geschichtsabriss radikal zusammen, indem sie erst mit dem Episkopat des Macarius und der Herrschaft Konstantins des Großen einsetzt.4 Eine weitere Epitome (BHG 411b) beschränkt sich bei der Geschichtsdarstellung auf den Zeitraum von Jesu Geburt bis zur wunderbaren Kreuzerscheinung in den Tagen von Constantius II., und zudem fehlen dort das Enkomion auf das Kreuz und der Verweis auf das Fest der Kreuzerhöhung.5 Erstmals sicher bezeugt ist ‚De inventione sanctae crucis‘ im 12. Jahrhundert bei dem byzantinischen Geschichtsschreiber Michael Glykas, der in seinen Annalen ausdrücklich Alexanders Bericht von der Taufe Konstantins in Nikomedia6 zurückweist und davon spricht, dass der Kaiser die Taufe in Rom durch Bischof Silvester empfing.7 Ob auch bereits Theophanes mit seiner im Jahr 813 abgeschlossenen Chronik von Alexander Monachus beeinflusst war oder beide auf ähnliche Quellen zurückgriffen, wird kontrovers diskutiert.8 In der Chronik des Georgius Monachus 1 2

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Halkin, Bibliotheca Hagiographica Graeca III, S. 85. Die Textfassung BHG 410b findet sich unter anderem in drei Pariser Handschriften; BHG 410c wird offenkundig durch zwei Textzeugen aus dem 13. bzw. 16. Jahrhundert repräsentiert. Vgl. Halkin, Bibliotheca Hagiographica Graeca III, S. 85; Ders., Novum Auctarium, S. 268; van Esbroeck, Sur la Croix, S. 107. Vgl. van Esbroeck, Sur la Croix, S. 102–132. Edition der georgischen Version durch Mgalog­ lišvili, K‘ronika. van Esbroeck, Sur la Croix, S. 107. Den Text der Epitome BHG 411 bietet Migne, PG 87/3, Sp. 4077–4088. Vgl. Halkin, Novum Auctarium, S. 268. Alexander Monachus, cruc. 57. Michael Glykas, annales IV 194c–d (S. 466–467 Bekker); vgl. Kazdhan, Constantin Imaginaire, S. 200. Siehe unten S. 14.

Editionen und Übersetzungen

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(Hamartolus) aus dem späten 9. Jahrhundert zeigen sich in der Beschreibung der politischen Verhältnisse Judäas zur Zeit Jesu Parallelen zu Alexander Monachus, doch sind diese kaum ein Indiz für eine Benutzung von dessen Werk.9 1.2. Editionen und Übersetzungen Die Erstedition von ‚De inventione sanctae crucis‘ (BHG 410) erfolgte durch den Jesuiten Jakob Gretser (1562–1625), der sich auf zwei unterschiedliche Handschriften stützen konnte. Dabei handelte es sich einerseits um den aus dem 16. Jahrhundert stammenden Codex graecus 271 der Bayerischen Staatsbibliothek München, andererseits um eine Handschrift, die ihm der ebenfalls dem Jesuitenorden zugehörige Gelehrte Andreas Schott zur Verfügung stellte. Schott wiederum hatte den Text der in seinem Besitz befindlichen Handschrift anhand eines Codex aus Grottaferrata überprüft und dessen abweichende Lesarten vermerkt, sodass Gretser den Codex aus Grottaferrata indirekt als weitere Quelle heranziehen konnte.10 Im Gegensatz zum Münchner Codex, von dem mit dem Codex graecus 273 der Bayerischen Staatsbibliothek auch noch eine Schwesternhandschrift existiert, sind sowohl der Codex Schotts als auch der von Schott zusätzlich verwendete Codex aus Grottaferrata verschollen.11 Im Jahr 1860 druckte Jacques­Paul Migne in seiner Patrologia Graeca den mit einer lateinischen Übersetzung versehenen Text von Gretser ab und verhalf ihm damit zu allgemeiner Verbreitung.12 Eine weitere Edition von ‚De inventione sanctae crucis‘ wurde 1913 von dem italienischen Gelehrten Pio Carlo Pennacchini veröffentlicht.13 Pennacchini beruft sich zwar ergänzend zu den bereits erwähnten Handschriften auf den von Gretser und Migne nicht benutzten Codex Mediolanensis Ambrosianus graecus 798 (A 63) aus dem 11. Jahrhundert14, bietet aber einen mit italienischer Übersetzung versehenen Text, der fast exakt der Version in der Patrologia Graeca entspricht. Im Jahr 2003 brachte John W. Nesbitt unter Einbeziehung von zehn griechischen Handschriften aus dem 10.–16. Jahrhundert, darunter auch der von Pennacchini erwähnte Mailänder Codex, eine Neuedition jenes kurzen Abschnitts heraus, in dem Alexander Monachus die eigentliche 9

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Vgl. etwa Alexander Monachus, cruc. 12, mit Georgius Monachus, chron. 219 (Bd. I, S. 300 de Boor). Kazdhan, Constantin Imaginaire, S. 200, vermutet, dass beide Autoren unabhängig voneinander auf Eusebs Kirchengeschichte zurückgegriffen haben. Zudem findet sich bei Georgius Monachus (Hamartolus), chron. 410–411 (PG 110, Sp. 620–621), ein fast wörtlich mit der Darstellung des Alexander Monachus übereinstimmender Bericht über die Kreuzauffindung, der aber eine nicht zum ursprünglichen Text gehörende Interpolation darstellt (Borgehammar, Holy Cross, S. 25) und in der kritischen Edition von Carolus de Boor fehlt. Gretser, De Cruce Christi Bd. 2, S. 1–52. Vgl. zu Gretsers Edition Nesbitt, Some Observations, S. 475–486. Vgl. Opitz, Vita Konstantini, S. 539. Der Codex aus Grottaferrata soll im 17. Jh. in die Vatikanische Bibliothek gelangt sein, wo sich seine Spur verliert, vgl. Pennacchini, Discorso, S. 3. PG 87/3, Sp. 4015–4076. Pennacchini, Discorso, S. 7–75. In der Handschrift folgt ‚De inventione sanctae crucis‘ auf das Protevangelium des Jakobus, vgl. Martini – Bassi, Catalogus Codicum Graecorum Bibliothecae Ambrosianae II, S. 894–895.

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Überlieferung, Form und Inhalt

Kreuzauffindung schildert.15 Roger Scott legte 2004 eine auf dem Migne­Text der Patrologia Graeca beruhende englische Übersetzung von ‚De inventione sanctae crucis‘ vor.16 Textkritische Fragen wirft die Edition von Gretser bzw. Migne nicht zuletzt bei der Darstellung von Konstantins Tod und Begräbnis auf. Sie enthält dort unter Berufung auf den heute verschollenen Codex aus Grottaferrata einen umfänglicheren Bericht darüber, wie Konstantin am Ende seines gottgefälligen Lebens die Nachfolge regelte, bei seinem Tod sogleich Aufnahme ins Himmelreich fand, seine Soldaten ihn bei der Sarglegung wie einen verstorbenen zärtlichen Vater betrauerten und er von Constantius II. in der Kirche der Apostel beigesetzt wurde, die er schon zu Lebzeiten in Konstantinopel als Mausoleum hatte erbauen lassen und in der als erstes Mitglied der kaiserlichen Familie Helena ihren letzten Ruheort gefunden hatte.17 Andere Handschriften wie die beiden Münchner Codices aus der Bayerischen Staatsbibliothek bieten an dieser Stelle einen kürzeren und vielleicht ursprünglicheren Text, in dem in komprimierter Form Konstantins Aufteilung des Reiches auf seine drei Söhne, der Tod des Kaisers und die Beisetzung in Konstantinopel festgehalten werden.18 1.3. Aufbau, Inhalt und Quellen Die Schrift ‚De inventione sanctae crucis‘ kombiniert Stilelemente der christlichen Historiographie mit der Form des Enkomions. Im Prolog legt Alexander Monachus Rechenschaft über die Entstehungsumstände des Werks ab. Er gibt zu erkennen, dass er von geistlichen Würdenträgern, die namenlos bleiben, mit der Abfassung seiner Abhandlung betraut wurde. Dabei will er die Erfüllung des Auftrags lange hinausgezögert haben, da er sich der Größe der Aufgabe nicht gewachsen fühlte. Am Ende habe er sich nur aus Angst vor den Folgen des Ungehorsams dazu durchgerungen, das Werk in Angriff zu nehmen. Unter Betonung der hervorgehobenen Heilsbedeutung des Kreuzes und seiner Vorabbildungen in alttestamentlicher Zeit entwirft der Autor zunächst eine historiographische Skizze, die von der Erschaffung der Welt bis zur Menschwerdung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi reicht. Es schließt sich eine auf das Geschick des Kreuzes und der Kirche zentrierte Darstellung der römischen Kaisergeschichte von Caligula bis in die Tage Konstantins des Großen an, bevor das Konzil von Nizäa und die Entdeckung der Kreuz­ reliquien durch Konstantins Mutter Helena und den Jerusalemer Bischof Macarius in den Mittelpunkt rücken. Danach richtet sich der Fokus auf den Tod Konstantins und die Herrschaft von Constantius II., die für den Autor durch das Wiedererstarken der „arianischen Krankheit“ und die wunderbare Kreuzerscheinung in Jerusalem ihre spezifische Prägung erfuhr. Den Höhepunkt des Werks markiert ein Loblied 15 16 17 18

Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 24–27. Diese Textprobe (siehe unten S. 90, 92), die vereinzelt allerdings längeren oder stilistisch glatteren Textvarianten den Vorzug gibt, war als Vorbote einer letztlich nicht verwirklichten Neuedition von ‚De inventione sanctae crucis‘ gedacht. Scott, Discovery of the True Cross, S. 157–184. PG 87/3, Sp. 4068. Vgl. PG 87/3, Sp. 4067–4068, Anm. 71.

Aufbau, Inhalt und Quellen

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auf das Kreuz. Ein Epilog, der zur freudigen Begehung des Kreuzerhöhungsfestes aufruft und die heilige Dreifaltigkeit rühmt, bildet den Abschluss. Die Abhandlung des Alexander Monachus lässt sich damit folgendermaßen gliedern: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Prolog (cruc. 1–2) Von der Erschaffung der Welt bis zum Tod Jesu und dem Ende des Tiberius (cruc. 3–23) Römische Kaisergeschichte von Caligula bis Konstantin den Großen (cruc. 24–49) Konzil von Nizäa, Kreuzauffindung und Einweihung der heiligen Stätten (cruc. 50–56) Der Tod Konstantins und die Kreuzerscheinung zur Zeit von Constantius II. (cruc. 57–62) Enkomion auf das Kreuz (cruc. 63–65) Epilog (cruc. 66)

Hinsichtlich der von ihm benutzten Quellen verweist Alexander Monachus im Prolog auf alte Geschichtswerke und andere Überlieferungen.19 Expressis verbis zitiert er in seinem Werk die Äußerungen des Epiphanius von Salamis und Ephraims des Syrers zum Datum der Geburt Jesu und den Brief des Cyrill von Jerusalem an Kaiser Constantius II. über die Kreuzerscheinung am Himmel Jerusalems.20 Hinzu kommen christologische oder trinitarische Bekenntnisformeln der Alten Kirche und schrifttheologische Auslegungstraditionen, in denen unterschiedlichste Texte des Alten Testaments allegorisch oder typologisch auf das Kreuz gedeutet werden.21 Der gesamte Kosmos, alle vierbeinigen Lebewesen und auch der Mensch wurden nach Darstellung des Autors in Form des Kreuzes geschaffen. Im Paradies war das Zeichen des Kreuzes in Form des letztlich todbringenden Lebensbaums präsent, dem das lebenschaffende Kreuz von Golgota als Antitypus gegenübergestellt wird. Auch die Arche Noachs (Gen 6,14–16), das Holz für die Opferung Isaaks (Gen 22,6), der Baum Sabek (Gen 22,13 lxx), der von Jakob angebetete Stab (Gen 47,31 lxx), der wunderwirkende Stab des Mose (Ex 17,8) und die Aussagen des Jesajabuchs zu den Bäumen im Libanon (Jes 60,13) stellen für Alexander Monachus Vorverweise auf das Kreuz Christi dar. Solche Spekulationen um alttestamentliche Vorabbildungen des Kreuzes sind schon in der christlichen Literatur des 2. Jahrhunderts bei Autoren wie Justin, Melito von Sardes und Irenäus von Lyon breit bezeugt. In seiner Geschichtsdarstellung von Herodes dem Großen bis zu Konstantin dem Großen ist Alexander Monachus über weite Strecken direkt oder indirekt von Eusebs Kirchengeschichte abhängig.22 Für die Regierungszeit Konstantins machte er wahrscheinlich auch von Eusebs Konstantin­Vita Gebrauch. Zudem weist Alexander Monachus bei der Schilderung des arianischen Streites und der Kreuzauffindung eine Reihe von Berührungen mit den Kirchengeschichten von Theodoret, 19 20 21 22

Alexander Monachus, cruc. 2. Alexander Monachus, cruc. 14–15; 60–61. Alexander Monachus, cruc. 6–9. Auf Benutzung der Werke des Josephus (van Esbroeck, Sur la Croix, S. 102) deutet nichts hin.

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Überlieferung, Form und Inhalt

Sozomenus und Socrates auf, ohne dass Indizien für die direkte Benutzung eines dieser Werke gegeben wären. Die wörtlichen Übereinstimmungen mit mehreren Passagen der im 10. Jahrhundert verfassten Konstantin­Vita des Codex Angelicus 22 erklären sich wohl dadurch, dass sowohl Alexander Monachus als auch der unbekannte Autor der Konstantin­Vita Zugang zur Epitome der Kirchengeschichte des Theodor Lector hatten.23 Schwierig zu bewerten sind die engen Parallelen zwischen Alexander Monachus und der Weltchronik des Theophanes bei der Darstellung einzelner Ereignisse aus der Zeit Konstantins. Während auf der einen Seite das Werk des Alexander Monachus als eine der von Theophanes herangezogenen Quellen betrachtet wird24, geht man auf der die anderen Seite davon aus, dass die Übereinstimmungen auf dem unabhängig voneinander erfolgten Rückgriff auf eine nicht erhalten gebliebene Konstantin­Vita beruhen.25 Für das Enkomion auf das Kreuz, in dem er das Kreuz immer wieder mit „Sei gegrüßt“ anspricht und dessen Eigenschaften rühmt, konnte sich Alexander Monachus von unterschiedlichen literarischen Vorbildern inspirieren lassen und auf traditionelle Prädikationen des Kreuzes zurückgreifen. Im gnostischen ‚Evangelium des Erlösers‘ begegnet das Kreuz als Ansprechpartner Jesu, der es mit Sätzen wie „Noch eine kurze Zeit, o Kreuz, und das, was gefallen ist, wird sich erheben“ oder „Noch eine kurze Zeit, o Kreuz, und die ganze Fülle wird sich erfüllen“ wie ein lebendiges Wesen anredet.26 Im ‚Martyrium des Andreas‘ wendet sich der Apostel Andreas vor seinem Tod in direkter Ansprache an das Kreuz und leitet seine sieben Lobpreisungen des Kreuzes jeweils mit den Worten „Sei gegrüßt, Kreuz“ ein.27 Zudem werfen zwei Papyrusfunde neues Licht auf Alexanders Lobpreis des Kreuzes. Bei dem 1984 edierten Papyrus Michigan inv. 1628 aus dem 4. oder 5. Jahrhundert mit seinen Lobpreisungen des Kreuzes handelt es sich um ein „liturgisches Gebet von der Art, wie es etwas später Alexander gegen Ende seiner Festpredigt am Gedenktage der Kreuzauffindung zum Zwecke hymnischer Steigerung verwendet hat“.28 Der 2016 bekannt gewordene Papyrus Oxyrhynchus 5260 aus dem 5. oder 6. Jahrhundert bietet ebenfalls eine Art Hymnus auf das Kreuz. In zwei Kolumnen mit 11 bzw. 13 Zeilen wird das jeweils durch ein Staurogramm symbolisierte Kreuz mit ganz ähnlichen Wesensmerkmalen wie bei Alexander Monachus bedacht, indem es beispielsweise als Hoffnung der Christen, Wegführer der Blinden, Licht der in der Finsternis Sitzenden, ewiges Schutzschild, Wächter der Kinder und Stützpfeiler der Welt gilt.29 Vgl. Opitz, Vita Constantini, S. 539. Anders Hansen, Theodoros Agnostes, S. XXXII–XXXIII, der Abhängigkeit der Konstantin­Vita (BHG 365) von Alexander Monachus annimmt. 24 Jankowiak – Montinaro, Studies in Theophanes, S. 4; Borgehammar, Holy Cross, S. 25. 25 Mango – Scott, Theophanes, S. LXXVI–LXXVIII, 14, 16. Vgl. auch Kazdhan, Constantin Imaginaire, S. 221: „We have no evidence that Theophanes used Alexander’s tract“. 26 Evangelium des Erlösers 114–115, siehe Schenke, „Evangelium des Erlösers“, S. 1277– 1289, bes. S. 1281, 1286. 27 Martyrium Andreae 27 (S. 59 Bonnet). 28 Treu, Christliche Papyri, S. 93. Priest, Notes for a Sermon on the Cross, S. 374–375, spricht in ihrer Erstedition des Papyrus von einer Art Notizzettel für die Anfertigung einer ganz ähnlichen Predigt auf das Kreuz, wie sie auch Alexander Monachus am Ende seines Werks liefert. 29 Landau – Hoklotubbe, Hymn of the Cross, S. 8–15. 23

Frage der literarischen Einheitlichkeit

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1.4. Frage der literarischen Einheitlichkeit John W. Nesbitt hat als Erster die Frage der literarischen Einheitlichkeit von ‚De inventione sanctae crucis‘ aufgeworfen. Er vertritt die Auffassung, dass die Schrift nicht aus einem Guss ist, sondern der ursprüngliche Bericht des Alexander Monachus später mit weiteren Texten kombiniert wurde. Da Alexander Monachus im Prolog lediglich eine Abhandlung über die Kreuzauffindung ankündige, könne das Werk in vorliegender Form nicht in seiner Gesamtheit aus dessen Feder stammen. Ursprünglich habe es mit den Ereignissen rund um die Kreuzauffindung ihr Ziel erreicht und mit Konstantins Tod geendet. An der nachkonstantinischen Geschichte des Kreuzes sei Alexander Monachus, wenn man ihn mit seinen programmatischen Äußerungen im Vorwort als Historiker ernst nehme, nicht interessiert gewesen. Den Brief Cyrills könne er schon deshalb nicht selbst in das Werk integriert haben, weil dieser im Gegensatz zum vorangehenden Kreuzauffindungsbericht Helena nicht erwähne. Auch der abschließende Lobpreis auf das Kreuz gehe nicht auf Alexander Monachus zurück, denn im Prolog werde kein Enkomion in Aussicht gestellt. Vielmehr handele es sich um ein eigenständiges Traditionsstück aus der Zeit um 800. Irgendwann habe ein Kleriker oder Mönch diese Einzelteile zu einer Textsammlung zusammengefügt, derer man sich bei Predigten zum Fest der Kreuzerhöhung und zum kirchlichen Gedenktag für Konstantin und Helena habe bedienen können.30 Diese Hypothesen zur Entstehung von ‚De inventione sanctae crucis‘ bleiben allerdings ohne zwingende Beweiskraft. Bereits in seinem Geschichtsabriss verliert Alexander Monachus das erklärte Ziel aus dem Prolog, eine Darstellung der Kreuzauffindung zu liefern, immer wieder aus den Augen.31 Das Abschweifen vom eigentlichen Thema gehört somit zu seinem charakteristischen Arbeitsstil. Zudem liefert Nesbitt keine Erklärung dafür, warum der Kompilator durch Einfügung von Cyrills Brief und weiteren auf die postkonstantinische Epoche bezogenen Bemerkungen die Geschichtsdarstellung in die Zeit von Constantius II. hinein verlängert haben sollte, wenn er doch angeblich nur ein dem Kreuzerhöhungsfest und dem Gedenktag für Konstantin und Helena dienendes Predigtdossier schaffen wollte.

2. DIE KREUZAUFFINDUNGSLEGENDE 2.1. Älteste Zeugnisse Im Mittelpunkt von ‚De inventione sanctae crucis‘ steht die Entdeckung des vermeintlichen Kreuzes Jesu auf Golgota, auf die der vorangehende Geschichtsabriss zuläuft. Es wird geschildert, wie Konstantin der Große im Jahr 325 auf dem Konzil von Nizäa den Anstoß zur Suche nach den heiligen Stätten gibt, die Kaisermutter Helena sich aufgrund einer Vision nach Jerusalem aufmacht, einen Brief Konstantins an den Bischof Macarius übergibt und unter dessen Mitwirkung nicht nur das 30 31

Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 30–31. Zustimmend Klein, Byzanz, S. 35–36, Anm. 82. Vgl. Drijvers, Helena Augusta, the Cross and the Myth, S. 172–174.

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Die Kreuzauffindungslegende

Grab Jesu, sondern in unmittelbarer Nähe auch Golgota mit dem Kreuz samt den Nägeln entdeckt und an beiden Orten den Bau einer Kirche veranlasst. Alexander Monachus reiht sich damit in die Vielzahl altkirchlicher Schriftsteller ein, die einen Beitrag zur Legendenbildung rund um die Kreuzauffindung bieten. Während das Kreuz als christliches Symbol in den ersten drei Jahrhunderten der Kirchengeschichte eher von untergeordneter Bedeutung war, änderte sich dies mit Konstantin dem Großen und seiner legendären Vision eines Lichtkreuzes im Vorfeld der Entscheidungsschlacht an der Milvischen Brücke32 grundlegend. Mit der Etablierung des Kreuzes als siegbringendem Feldzeichen (labarum) und der Aufnahme des Kreuzes in den Bereich staatlicher Repräsentation wuchs das Interesse am historischen Kreuz von Golgota, zumal in der Zeit ab 325 infolge von Konstantins Sieg über Licinius und der damit verbundenen Herrschaft auch über das Heilige Land gezielt die Suche nach den Stätten des Wirkens Jesu einsetzte und der Reliquienkult zu erblühen begann. Erstmals bezeugt ist die Entdeckung und Verehrung jenes Kreuzes, an dem Jesus den Tod gefunden haben soll, bei Cyrill von Jerusalem. An mehreren Stellen seiner um 350 entstandenen Katechesen kommt der Kirchenlehrer und Bischof auf das Kreuz von Golgota zu sprechen. Seine Ausführungen nehmen auf eine in Jerusalem vorhandene Kreuzreliquie Bezug, die sich bei den Pilgern hoher Wertschätzung erfreute und deren Splitter zu jener Zeit bereits in der gesamten christlichen Welt verbreitet waren.33 Zudem blieb ein auch von Alexander Monachus zitiertes Schreiben Cyrills aus dem Jahr 351 an Kaiser Constantius II. erhalten, in dem die Kreuzauffindung in den Tagen Konstantins des Großen angesprochen wird34, ohne dass dabei allerdings Helena Erwähnung fände. Die aus Frankreich oder Spanien stammende Pilgerin Egeria, die um 383 das Heilige Land besuchte, beschreibt in ihrem Reisebericht anschaulich die Verehrung des Kreuzes im Rahmen der alljährlichen Passionsliturgie in der Martyriumskirche auf Golgota. Das in einem vergoldeten Silberkasten verwahrte Kreuzesholz wurde am Karfreitag zusammen mit der Kreuzestafel auf einem mit Leinen gedeckten Tisch öffentlich zur Schau gestellt, wo die Gläubigen die Reliquien im Vorbeigehen zunächst mit der Stirn berührten und dann küssten. Dabei wurde das Kreuz vom Jerusalemer Bischof mit beiden Händen festgehalten und von den rund um den Tisch versammelten Diakonen bewacht. Von der sechsten bis zur neunten Stunde des Karfreitags schlossen sich im Atrium unter freiem Himmel vor dem Kreuz Lesungen aus der Heiligen Schrift an.35 Zudem erwähnt Egeria ein Fest zum Gedenken an die Weihe der Martyriums- und der Auferstehungskirche, das alljährlich am Tag der Kreuzauffindung begangen wurde.36 Ebenso wenig wie Cyrill von Jerusalem und auch im ausgehenden 4. Jahrhundert noch Johannes Chrysostomos37 bringt aller32 33

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Vgl. Hauschild, Lehrbuch I, S. 143–144. Cyrill von Jerusalem, catech. 4,10; 10,19 (Bd. 1, S. 100, 284 Reischl – Rupp); 13,4 (Bd. 2, S. 54 Reischl – Rupp). Vgl. Borgehammar, Holy Cross, S. 88–90; Drijvers, Mother of Constantine, S. 81–82. Cyrill von Jerusalem, ep. Const. 3,12–13 (S. 287 Bihain); Alexander Monachus, cruc. 61. Egeria, itin. 37,1–9 (FC 20, S. 248–255). Egeria, itin. 48,1–2 (FC 20, S. 276–278). Johannes Chrysostomos, hom. 85 in Joh. (PG 59, Sp. 461).

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dings Egeria die Kreuzreliquie und die Martyriumsbasilika mit der Kaiserin Helena in Verbindung. Dieser Gesamtbefund, vor allem das Schweigen Cyrills gegenüber Constantius II., deutet darauf hin, dass die Person Helenas in der ältesten Tradition von der Kreuzauffindung noch keine zentrale Rolle spielte.38 2.2. Die Ausgestaltung der Kreuzauffindungstradition Die um 350 erstmals nachweisbare Tradition von der Kreuzauffindung erfuhr recht bald in Form der Helenalegende ihre erzählerische Ausgestaltung. Diese handelt davon, wie das heilige Kreuz unter Mitwirken des Jerusalemer Bischofs Macarius von der Kaiserin Helena auf Golgota entdeckt wurde. Die Helenalegende ist in unterschiedlichen Versionen überliefert, die sich im Kern decken, in den Details aber voneinander abweichen.39 Die ältesten Zeugnisse für die Entdeckung des heiligen Kreuzes durch Helena sind der Bericht des Gelasius von Cäsarea aus der Zeit um 390 und die Leichenrede des Ambrosius auf Kaiser Theodosius I. aus dem Jahr 395.40 Die Kirchengeschichte des Gelasius von Cäsarea blieb nicht erhalten und hat nur in Fragmenten bei späteren Autoren überlebt. Der Bericht des Gelasius über die Kreuzauffindung lässt sich aber aus der Kirchengeschichte des Rufinus und partiell auch aus der Kirchengeschichte des Anonymus Cyzicenus rekonstruieren.41 Im Kern stimmen Gelasius und Ambrosius in der Darstellung der Ereignisse überein. Helena unternimmt eine Jerusalemreise zur Suche nach dem heiligen Kreuz und begibt sich aufgrund einer göttlichen Eingebung nach Golgota. Dort entdeckt sie außer den Kreuzen der beiden mit Jesus Christus hingerichteten Verbrecher auch das Kreuz des Herrn und sendet ein Teilstück davon samt den gleichzeitig aufgefundenen Kreuzesnägeln an ihren Sohn Konstantin. In den Einzelheiten bestehen Unterschiede zwischen beiden Berichten. Gelasius bietet über Ambrosius hinausgehend die Information, dass vor Auffindung des Kreuzes ein auf Golgota errichteter Venustempel zerstört wurde und Helena an dessen Stelle später die Martyriumskirche errichten ließ. Dass ein Kreuzesnagel in das Zaumzeug von Konstantins Pferd eingearbeitet wurde, gilt Ambrosius als Schrifterfüllung von Sach 14,20 „An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: Heilig dem Herrn“.42 Zudem wird bei Ambrosius das richtige 38 39 40

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Anders Borgehammar, Holy Cross, S. 123–142. Vgl. die Analysen der Helenalegende bei Drijvers, Mother of Constantine, S. 79–145; Borgehammar, Holy Cross, S. 7–81; Heinen, Überlieferung der Kreuzauffindung, S. 88–94. Ambrosius, De ob. Theod. 40–49 (CSEL 73, S. 392–397). Die Annahme, der Bericht über die Kreuzauffindung sei von Ambrosius erst nachträglich anlässlich der Veröffentlichung der Rede eingefügt worden, ist abwegig; vgl. Steidle, Leichenrede des Ambrosius, S. 94–112. Gelasius Caesariensis, hist. eccl. fragm. 15a–c (GCS NF 25, S. 120–129); vgl. Rufinus, hist. eccl. 10,7–8 (GCS 9/2, S. 969–971); Anonymus Cyzicenus, hist. eccl. 3,6,1–3,7,9 (FC 49/2, S. 376–381). Vgl. auch den Rekonstruktionsversuch von Borgehammar, Holy Cross, S. 31– 55, dem zufolge aber Gelasius noch nicht von der Auffindung des Titulus berichtet haben soll. Letztlich ist die gesamte Einfügung der Helenalegende in die Leichenrede durch die Erklärung von Sach 14,20 motiviert, wo der mit Hilfe des Herrn errungene Sieg Jerusalems über feindliche Völker prophezeit wird: Die Krone und das Zaumzeug Konstantins aus den Kreuzesnägeln

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der drei aufgefundenen Kreuze anhand des Titulus erkannt, wie dies auch in der bei Johannes Chrysostomos überlieferten Version des Kreuzauffindungsberichts der Fall ist.43 Nach Darstellung des Gelasius hingegen wurde der Titulus separat aufgefunden und ließ sich keinem der drei Kreuze eindeutig zuordnen. Daher tritt der Jerusalemer Bischof Macarius zur Identifikation des wahren Kreuzes in Erscheinung. Er lässt alle drei Kreuze einer todkranken Frau aus vornehmem Hause vor Augen halten. Indem das dritte Kreuz auf wunderbare Weise Heilung bringt, erweist es sich als das Kreuz Christi. In diesem Punkt ist bei Paulinus von Nola um 403 das wunderhafte Element bereits weiter gesteigert, da anstatt einer Krankenheilung nun eine Totenerweckung die Identifikation des wahren Kreuzes ermöglicht.44 In den Kirchengeschichten des Rufinus, Socrates, Sozomenus, Theodoret und Anonymus Cyzicenus aus dem 5. Jahrhundert verfestigte sich die Helenalegende. Die dort überlieferten Berichte von der Kreuzauffindung gehen alle direkt oder indirekt auf Gelasius von Cäsarea zurück. Während Rufinus im Wesentlichen eine Übersetzung des Gelasiustextes in das Lateinische bietet, enthalten die anderen Versionen eine Reihe von Eigenheiten. Socrates überliefert, dass Konstantin das an ihn übersandte Kreuzesfragment als Schutzzeichen Konstantinopels in seine eigene Bronzestatue einschloss, welche die monumentale Porphyrsäule auf dem Konstantinsforum bekrönte.45 Bei Sozomenus, der die ausführlichste griechische Version der Helenalegende bietet46, bewirkt das Kreuz Christi, vielleicht unter Einfluss des Paulinus von Nola, neben einer Krankenheilung auch eine Totenerweckung. Zudem gibt nicht Helena, sondern Konstantin selbst den Befehl zum Bau der Kreuzeskirche auf Golgota, und das bis dahin nur in der Leichenrede des Ambrosius anzutreffende Schriftzitat aus Sach 14,20, das die Verwendung der Kreuzesnägel für Konstantins Zaumzeug als Erfüllung prophetischer Verheißung betrachtet, wird nun auch in den von der Kirchengeschichte des Gelasius geprägten Strang der Kreuzauffindungsüberlieferung integriert. Die Version des Theodoret ist durch Kürzungen wie Umstellungen gekennzeichnet und sieht Helenas Jerusalemreise dadurch motiviert, dass sie einen Brief Konstantins an Macarius zu überbringen hat.47 Wie auch der Anonymus Cyzicenus weiß Theodoret zudem nichts von einer Entdeckung des Titulus. Aus der Helenalegende entwickelten sich bereits in der Zeit um 400 mit der Protonikelegende und Cyriacuslegende zwei weitere Erzählüberlieferungen zur Kreuzauffindung. Die erstmals in der syrischen ‚Doctrina Addai‘ greifbare Protonikelegende48 datiert die Kreuzauffindung bereits in die Regierungszeit des Kaisers Claudius und rückt dessen angebliche Gattin Protonike in das Zentrum des Gesche-

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stehen aus Sicht des Ambrosius für den als Erfüllung prophetischer Verheißung geltenden Sieg des christlichen Glaubens. Vgl. Biermann, Leichenreden des Ambrosius, S. 186–188. Johannes Chrysostomos, hom. 85 in Joh. (PG 59, Sp. 461). Paulinus von Nola, ep. 31, 5 (FC 25/2, S. 738–741). Socrates, hist. eccl. 1,17 (GCS NF 1, S. 55–57), ebenso Anonymus Cyzicenus, hist. eccl. 3,8 (FC 49/1, S. 382–385). Vgl. Krause, Konstantins Kreuze, S. 173–174. Sozomenus, hist. eccl. 2,1,1–11 (FC 73/1, S. 194–201). Vgl. zu seiner Darstellung van Nuf­ felen, Sozomen’s Chapter on the Finding of the True Cross, S. 265–271. Theodoret, hist. eccl. 1,18,1–9 (GCS NF 5, S. 63–65). Vgl. Straubinger, Kreuzauffindungslegende, S. 82–103; Drijvers, Mother of Constantine, S. 147–164; Heid, Protonike­ und Kyriakoslegende, S. 75–98.

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hens. Protonike wird durch die Predigt des Petrus in Rom dazu bewogen, sich mit ihren Kindern nach Jerusalem zu begeben, um dort Golgota und das Grab Jesu in Augenschein zu nehmen. In Jerusalem erfährt sie, dass die Juden den Christusgläubigen den Zugang zu den heiligen Orten der Passion verwehren. Kraft ihrer Autorität befiehlt Protonike, die Stätten an Jakobus als Oberhaupt der Jerusalemer Kirche zu übergeben. Anschließend macht sich Protonike zum Grab Jesu auf und findet darin drei Kreuze. Die Identität des wahren Kreuzes erweist sich dadurch, dass es Protonikes Tochter, die beim Betreten der Grabkammer tot zu Boden gefallen war, wieder zum Leben erweckt. Protonike lässt über dem Grab eine Kirche erbauen und kehrt nach Rom zurück. Dort berichtet sie Claudius über das Geschehen, woraufhin dieser die Juden aus Rom vertreiben lässt. Eine Ehefrau des Claudius mit Namen Protonike hat es allerdings nie gegeben. Im Handlungsablauf weist die Protonikelegende enge Übereinstimmungen mit der Helenalegende auf. Wie dort steht eine Kaiserin im Mittelpunkt, die eine Wallfahrt nach Jerusalem unternimmt, um den Ort des Leidens Jesu aufzuspüren und dabei zunächst auf Schwierigkeiten stößt. Nach der Entdeckung der drei Kreuze identifiziert sie das richtige Kreuz dadurch, dass es eine Totenerweckung bewirkt. Mit dem Herrenbruder Jakobus nimmt analog zur Bedeutung des Macarius in der Helenalegende der amtierende Bischof von Jerusalem eine tragende Rolle ein. Auch die Aufbewahrung der Kreuzreliquien und der Bau einer Kirche werden am Schluss in gleicher Weise geschildert. Letztlich handelt es sich bei der Protonikelegende um eine gezielte Korrektur der Helenalegende durch die syrische Kirche, die bei ihrer Integration der Kreuzauffindung in die ‚Doctrina Addai‘ das Geschehen in das erste Jahrhundert vorverlegen musste und dabei Protonike, Claudius und Jakobus an die Stelle von Helena, Konstantin und Macarius treten ließ. Die Cyriacuslegende, deren bekannteste Version sich in der ‚Legenda aurea‘ des Jacobus de Voragine findet49, ist ebenfalls aus der Helenalegende hervorgegangen und teilt den Grundstock mit ihr.50 Während in der Helenalegende der Jerusalemer Bischof Macarius als handelnde Person begegnet, die der Kaisermutter bei der Entdeckung von Golgota und der Identifizierung des tatsächlichen Kreuzes Jesu wertvolle Dienste leistet, tritt in der Cyriacuslegende ein Jude namens Judas an dessen Stelle. Auf massiven Druck Helenas hin gibt er die Lage von Golgota preis, gräbt dort eigenhändig die drei Kreuze aus und identifiziert das wahre Kreuz, indem er damit einen Toten zum Leben erweckt. Später bekehrt sich Judas zum Christentum, nimmt bei der Taufe den Namen Cyriacus an und steigt sogar zum Bischof von Jerusalem auf. Die Cyriacuslegende scheint bereits Sozomenus bekannt gewesen zu sein51, denn er weist in offenkundiger Polemik gegen sie die Meinung zurück, dass ein „hebräischer Mann“ den Ort des Kreuzes offenbar machte.52 Fragen wir abschließend, wie sich der Bericht des Alexander Monachus in ‚De inventione sanctae crucis‘ in dieses Gesamtbild einordnet, so wird deutlich, dass sie 49 50 51 52

Benz, Legenda aurea, S. 349–358; vgl. Baert, Heritage of Holy Wood, S. 194–216. Vgl. Straubinger, Kreuzauffindungslegende, S. 1–81; Drijvers, Mother of Constantine, S. 166–180; Drijvers – Drijvers, Judas Kyriakos Legend, S. 11–73. van Nuffelen, Sozomen’s Chapter on the Finding of the True Cross, S. 265–271. Sozomenus, hist. eccl. 2,1,4 (FC 73/1, S. 196–197).

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den von Gelasius ausgehenden Typus der Helenalegende repräsentiert. Die Quelle des Alexander Monachus für seine Version der Kreuzauffindung muss offen bleiben53, da keine literarische Abhängigkeit von einem der anderen Kreuzauffindungsberichte erkennbar ist. Eine gewisse Nähe weist Alexanders Darstellung zu den Berichten des Theodoret und Anonymus Cyzicenus auf, von deren Eigenheiten einige bei ihm anklingen. Dazu zählt, dass nichts über eine Entdeckung auch der Kreuzestafel verlautet und bereits der Schatten oder die Nähe des wahren Kreuzes reicht, um die Krankenheilung zu bewirken. Zudem überliefert Alexander Monachus wie Theodoret und der Anonymus Cyzicenus einen Auftrag Helenas an Macarius, die Kreuzreliquie speziell für die nachfolgenden Generationen zu verwahren.

2.3. Historische Bewertung Bei der Frage, ob es tatsächlich während der Herrschaft Konstantins durch die Kaisermutter Helena in Jerusalem zur Auffindung des Kreuzes Jesu und des Titulus kam, gehen die Meinungen weit auseinander. Die Helenalegende dürfte ihren „Sitz im Leben“ im Pilgerbetrieb Jerusalems haben und lieferte in der zweiten Hälfte des 4. Jh. die Antwort darauf, woher genau das dort gezeigte Kreuz stammte.54 Um die Anwesenheit des Kreuzes befriedigend zu erklären und seine Echtheit zu erweisen, wurde die vermeintliche Geschichte der Entdeckung dokumentiert und legendarisch ausgestaltet. Auch wenn die Helenalegende ihre Gestaltwerdung und spezifische Ausformung somit wohl dem Motiv verdankt, die Neugierde der Pilgerinnen und Pilger über die Herkunft der Kreuzreliquie zu befriedigen, bedeutet dies aber keineswegs, dass es sich es sich bei der Kreuzauffindung zwangsläufig um eine völlig aus der Luft gegriffene Erfindung ohne historischen Anhaltspunkt handelt.55 Zunächst stellt sich allerdings die Frage, wie das Kreuz Jesu und der Titulus samt den Kreuzen der beiden mit Jesus hingerichteten Personen in den Boden von Golgota gelangt sein könnten56, wo man sie Jahrhunderte später vermeintlich wiederentdeckte. Als es zwischen 41 und 44 unter König Herodes Agrippa I. zur Erweiterung Jerusalems kam, wurde das in den Tagen Jesu noch nordwestlich der Stadt außerhalb der Befestigungsmauern gelegene Steinbruchgelände bewohnbar gemacht und die dortige Hinrichtungsstätte aufgegeben. In diesem Zusammenhang ist es gut denkbar, dass die im Boden verankerten Kreuzespfähle und die Querbalken in einer später dann aufgeschütteten Felsspalte entsorgt wurden. Als Gegenstände, die mit Toten in Berührung gekommen waren, galten sie nach jüdischem Verständnis als unrein57 und kamen daher kaum für eine Wiederverwendung in Frage. Bei dem Titulus mit Benennung des Grundes für die Hinrichtung Jesu wird allerdings bereits kontrovers diskutiert, ob es ihn tatsächlich gab oder es sich nicht eher um 53 54 55 56 57

Vgl. Borgehammar, Holy Cross, S. 24–25. Heid, Helenalegende, S. 41–71. Vgl. Heid, Schweigen Eusebs, S. 40. Zur Lage, Geschichte und Bedeutung von Golgota vgl. Küchler, Jerusalem, S. 415–481. Vgl. zu der Vorstellung, dass Tote eine Quelle der Unreinheit darstellen und sich diese Unreinheit auch auf mit Toten in Kontakt gekommene Gegenstände überträgt, Num 19,10–22.

Historische Bewertung

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eine Erfindung der Evangelisten handelt. Die Praxis, am Kreuz eines Verurteilten eine Schuldtafel anzubringen, ist außerhalb der Evangelien nirgendwo bezeugt. Es gibt in der antiken Literatur aber Belege dafür, dass zum Tode verurteilte Personen auf dem Weg zum Kreuz oder in die Arena eine Schuldtafel in den Händen halten oder um den Hals tragen mussten, auf der die Art ihres Vergehens publik gemacht wurde.58 Der Titulus dürfte damit historisch sein59, zumal das Markusevangelium als älteste Quelle nicht ausdrücklich davon spricht, dass er am Kreuz befestigt war. Allerdings bleibt unerfindlich, wie der Titulus in den Boden von Golgota gelangt sein sollte, um dort in der Zeit Konstantins wieder ans Tageslicht zu kommen. Das gewichtigste Argument gegen eine Kreuzauffindung in den Tagen Konstantins ist das Schweigen zweier Zeitzeugen. Wenn der Pilger von Bordeaux, der um 333 eine Wallfahrt nach Jerusalem unternahm und auch Golgota besuchte, im Gegensatz zum späteren Reisebericht der Egeria nichts über die Kreuzreliquien verlauten lässt, wiegt dies angesichts der Kürze seiner Ausführungen60 noch nicht allzu schwer. Anders sieht dies bei Euseb von Cäsarea aus. Er stellt in seiner Biographie Konstantins die Verdienste des Kaisers und seiner Mutter um das Christentum in ein glänzendes Licht, berichtet im Rahmen von Helenas Jerusalemreise ausführlich über die Entdeckung des Grabes, die damit verbundenen Kirchenbauten und deren Einweihung61, weiß aber nichts über eine Auffindung des Kreuzes zu sagen. Dies könnte darauf hindeuten, dass es sich bei der Überlieferung von der Kreuzauffindung um eine Legende handelt, die nach Abschluss von Eusebs schriftstellerischer Tätigkeit und vor Entstehung der Katechesen Cyrills, also in der Zeit zwischen 340 und 350, in Verbindung mit einer in Jerusalem zu jener Zeit verehrten Kreuzreliquie aufgekommen ist.62 Allerdings gibt es gewichtige Gründe dafür, hinter Eusebs befremdlichem Schweigen über die Kreuzauffindung nicht Unkenntnis, sondern spezifische theologische und kirchenpolitische Motive zu vermuten.63 Euseb rühmt das Kreuz zwar als Symbol der Erlösung und Zeichen des Sieges, war aber offenkundig nicht an den materiellen Resten des Kreuzesholzes Jesu interessiert. Zudem könnte er die Kreuzreliquie verschwiegen haben, um den damit verbundenen Prestigegewinn Jerusalems gegenüber Cäsarea herunterzuspielen. Vielleicht passte 58

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Cassius Dio, hist. rom. 54,3,7 (LCL 83, S. 290); Suetonius, Dom. 10,1 (S. 904 Martinet); Euseb, hist. eccl. 5,1,44 (S. 178–179 Schwartz); Acta Theclae 28 (S. 255 Lipsius – Bonnet). Vgl. Kuhn, Kreuzesstrafe, S. 734–735; Chapman – Schnabel, Trial and Crucifixion of Jesus, S. 292–298. Maier, Inscription on the Cross, S. 58–63; Cotton u.a. (Hgg.), Corpus Inscriptionum Iudaeae/ Palaestinae 1/1, S. 62. Anders Reinbold, Tod Jesu, S. 273–276; Broer, Kreuzestitulus, S. 93– 110. Itinerarium Burdigalense 593,4–594,3 (CCSL 175, S. 16–17): „Auf der linken Seite aber ist der kleine Hügel Golgotha, wo der Herr gekreuzigt wurde. Ungefähr einen Steinwurf davon entfernt befindet sich die Höhle, wo sein Leib bestattet war und am dritten Tage auferstand“ (Übersetzung nach Donner, Pilgerfahrt, S. 57–58). Euseb, vit. Const. 3,25–40 (FC 83, S. 342–359). Straubinger, Kreuzauffindungslegende, S. 105. Vgl. Rubin, Church of the Holy Sepulchre, S. 79–105; Drake, Eusebius, S. 15–22; Borgehammar, Holy Cross, S. 93–122; Drijvers, Mother of Constantine, S. 83–88. Deutlich skeptischer Pohlsander, Helena, S. 101–103.

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auch die zufällige Kreuzauffindung mit dadurch hervorgerufener Errichtung der Martyriumskirche nicht in Eusebs Vorstellung, Konstantin habe schon lange vor Helenas Reise ins Heilige Land eine planvoll durchdachte Gesamtkonzeption für den Bau von Kirchen zum Gedenken an die entscheidenden Etappen des Christusgeschehens (Geburt, Auferstehung, Himmelfahrt) entwickelt.64 Zudem wird es zu Recht für unwahrscheinlich halten, dass Cyrill von Jerusalem in seinem Schreiben an Constantius II. dem Kaiser eine Entdeckung des Kreuzes während der Herrschaft seines Vaters Konstantin nur vorgetäuscht haben könnte.65 Vermutlich spielt sogar Konstantin selbst in einem Brief an Bischof Macarius mit der Bemerkung, dass das „lange unter der Erde verborgene Zeugnis jenes heiligsten Leidens“ befreit worden sei, auf die Entdeckung des Kreuzes an.66 Damit ergibt sich eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass es unter Konstantin dem Großen im Zuge der Jerusalemer Ausgrabungen auf Golgota tatsächlich zur Auffindung eines Holzes kam, das man für das Kreuz Jesu hielt oder als solches ausgab. Bei dem Titulus, der den Pilgern in Jerusalem zusammen mit dem Kreuz präsentiert wurde67 und sich angeblich ebenfalls im Boden Golgotas wiedergefunden hatte, dürfte es sich allerdings um eine fromme Fälschung gehandelt haben.

2.4. Die Kreuzestafel in Rom Neue Bewegung in die Diskussion um die Historizität der Kreuzauffindungstradition ist Ende des 20. Jahrhundert durch die kurz hintereinander erschienenen populärwissenschaftlichen Abhandlungen von Michael Hesemann und Carsten Peter Thiede/Matthew D’Ancona gekommen.68 Beide Werke halten die Helenalegende für glaubwürdig und wollen die Echtheit der in der römischen Basilica Santa Croce in Gerusalemme aufbewahrten Kreuzestafel erweisen. Der Helenalegende zufolge wurde die Kreuzreliquie nach ihrer Entdeckung in Jerusalem zerteilt. Ein Bruchstück des Kreuzes sandte Helena, wie wir gesehen haben, zusammen mit den Nägeln nach Kleinasien an den kaiserlichen Hof. Vermutlich ebenfalls schon in der Zeit Konstantins wurde ein weiteres Fragment des Kreuzes nach Rom in die später zur Basilica Santa Croce in Gerusalemme gewordene Helenabasilika transferiert, die der Kaiser zum Gedenken an seine 327 verstorbene Mutter im Sessorium in einen schon bestehenden Saal hatte hineinbauen lassen.69 Das Sessorium ist ein seit 64 65 66 67 68 69

Heid, Schweigen Eusebs, S. 49–52. Kretschmar, Festkalender, S. 60 mit Anm. 94; Heinen, Überlieferung der Kreuzauffindung, S. 96–97; Heid, Schweigen Eusebs, S. 41. Euseb, vit. Const. 3,30,1 (FC 83, S. 350–351); vgl. Borgehammar, Holy Cross, S. 111; Drij­ vers, Mother of Constantine, S. 85. Egeria, itin. 37,1 (FC 20, S. 248–249). Hesemann, Jesus-Tafel, S. 197–295; Thiede – D’Ancona, Jesus-Fragment, S. 59–190. Liber Pontificalis XXXIV (Silvester), 41 (Bd. I, S. 179 Duchesne): „Eodem tempore fecit Constantinus Augustus basilicam in palatio Sessoriano, ubi etiam de ligno sanctae crucis domini nostri Iesu Christi in auro et gemmis conclusit, ubi et nomen ecclesiae dedicavit, quae cognominatur usque in hodiernum diem Hierusalem (Zu jener Zeit errichtete Kaiser Konstantin im Sessorianischen Palast eine Basilika, in der er Teile vom heiligen Kreuz unseres Herrn Jesus

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der Severerzeit als Kaiserresidenz genutzter und dann von Helena bewohnter Palast in unmittelbarer Nähe der Laterankirche. In der Helenabasilika fand man 1492 bei Bauarbeiten das Fragment einer Kreuzestafel, das hinter einem Ziegelstein mit der Aufschrift „Titulus crucis“ eingemauert war. Papst Alexander VI. erklärte 1496 die Reliquie für echt. Es handelt sich um das etwa 25 cm x 14 cm große Bruchstück einer Kreuzestafel aus Walnussholz, die auf Hebräisch, Griechisch und Latein Teile der Worte „Jesus der Nazarener, König der Juden“ enthält. Neben dieser von Joh 19,20 abweichenden Reihenfolge der Sprachen ist bemerkenswert, dass nicht nur die hebräische, sondern auch die griechische und lateinische Version der Kreuzesinschrift von rechts nach links geschrieben sind. Diese Besonderheiten des Titulus reklamieren sowohl Hesemann als auch Thiede und D’Ancona als Indiz für die Echtheit der Kreuzestafel. Ein Fälscher, so argumentieren sie, hätte sich streng an die Abfolge der Sprachen in Joh 19,20 gehalten. Zudem deute die auch im Griechischen und Lateinischen durchgehaltene linksläufige Schreibrichtung darauf hin, dass die Tafel auf einen Bewohner Palästinas zurückgeht.70 Dafür, wie das Kreuz Jesu nahezu 300 Jahre unentdeckt im Boden Golgotas verharren konnte, bieten die Autoren unterschiedliche Erklärungen. Hesemann zufolge wurden die drei Kreuze samt Titulus auf Initiative des Josef von Arimatäa als mit Toten in Berührung gekommene und daher unreine Gegenstände nahe Golgota in der Zisterne unter der heutigen Grabeskirche verborgen.71 Nach dem Jüdischen Krieg seien sie in Vergessenheit geraten, um dann durch Helena wiederentdeckt zu werden. Dies ist schon deshalb höchst unwahrscheinlich, weil die drei senkrecht im Boden verankerten Kreuzespfähle nach Jesu Tod sicherlich stehenblieben und bei weiteren Kreuzigungen Verwendung fanden. Davon gehen auch Thiede und D’Ancona aus, die indes für den Querbalken und Titulus des Kreuzes Jesu vermuten, dass sie von der Jerusalemer Urgemeinde verwahrt wurden. Als man in der Zeit des Königs Herodes Agrippa I. die Kreuzigungen auf Golgota einstellte, seien die drei Kreuzespfähle in den dortigen Steinbruch geworfen worden. Nach dem Jüdischen Krieg hätten die Christusgläubigen an diesem Ort eine Gedenkstätte eingerichtet und den Titulus wieder am Kreuz Jesu befestigt, bevor Golgota unter Hadrian mit einem heidnischen Heiligtum überbaut und schließlich von Helena wieder freigelegt worden sei.72 Danach sei ein Teilstück des Titulus nach Rom gelangt. Die besondere Textform mit der vom heutigen Bibeltext abweichenden Reihenfolge der Sprachen stellt allerdings keinen Beweis für die Echtheit der Kreuzestafel aus der Basilica Santa Croce in Gerusalemme dar. Die überwältigende Mehrheit der griechischen Handschriften des Mittelalters bietet wie diese in Joh 19,20 die nach dem neueren Stand der Textkritik sekundäre Lesart „in hebräischer, griechischer

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Christus in einem mit Edelsteinen verzierten Goldschrein verwahrte, wo er auch den Namen der Kirche weihte, die man bis zum heutigen Tag als Jerusalem kennt).“ Vgl. van Tongeren, Kreuzritus, S. 232–233, zur Basilica Santa Croce in Gerusalemme auch Brandenburg, Kirchen in Rom, S. 108–113. Thiede – D’Ancona, Jesus­Fragment, S. 108–132; Hesemann, Jesus­Tafel, S. 289–290. Vgl. die kritische Besprechung beider Werke durch Heid, Kreuz Christi, S. 161–170. Hesemann, Jesus­Tafel, S. 208–209. Thiede – D’Ancona, Jesus­Fragment, S. 99–105.

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und lateinischer Sprache“.73 Wahrscheinlich war dem Schreiber der römischen Kreuzestafel diese Textform geläufig, während die durchgängig von rechts nach links erfolgende Schreibweise den Eindruck verstärken sollte, dass der Titulus von einem des Griechischen wie Lateinischen nicht kundigen Bewohner Jerusalems verfasst wurde. Zudem es gibt keinen Quellenbeleg dafür, dass Helena neben dem Kreuz auch den Titulus teilte und ein Stück davon nach Rom überführte.74 Vielmehr hat der unbekannte Pilger von Piacenza, als er um 570 in der Schatzkammer der Jerusalemer Martyriumsbasilika die Kreuzreliquien anbetete und küsste, allem Anschein nach noch den intakten Titulus mit der kompletten Inschrift zu Gesicht bekommen.75 Letztlich handelt es sich bei der Kreuzestafel aus der Basilica Santa Croce in Gerusalemme in Rom recht klar um ein in mittelalterlicher Zeit irgendwo im Osten angefertigtes Objekt, das später nach Rom gelangte und nichts zur Stützung der Helenalegende beizutragen vermag.76 Ein Radiokarbontest führte zu dem Ergebnis, dass die Kreuzestafel wohl aus der Zeit um 1000 stammt.77 2.5. Das Fest der Kreuzerhöhung Bereits als die Pilgerin Egeria im späten 4. Jahrhundert das Heilige Land besuchte, stellte ein auf Golgota begangenes achttägiges Fest anlässlich der Weihe der Martyriums­ und der Auferstehungsbasilika einen konstitutiven Bestandteil des Jerusalemer Festkalenders dar.78 Die von Egeria als „Tage der Weihen“ (dies enceniarum) bezeichneten Festivitäten begannen am Tag der Kreuzauffindung, dessen Datum die Pilgerin nicht nennt. Für die Zeit um 415 bezeugt die älteste Schicht des auf die liturgische Praxis in Jerusalem zurückgehenden armenischen Lektionars, dass dieses Fest am 13. September in der Auferstehungskirche, der Anastasis, begann. Am 14. September versammelte man sich dann in der als Martyrium bezeichneten Kreuzeskirche, wo der Gemeinde „das ehrwürdige und Leben schenkende heilige Kreuz“ gezeigt wurde.79 Der vermutlich aus Nordafrika stammende Archdiakon 73 74

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Diese Reihenfolge der drei Sprachen wird auch von Sozomenus, hist. eccl. 2,1,5 (FC 73/1, S. 196–197), in seinem Kreuzauffindungsbericht geboten. Thiede – D’Ancona, Jesus­Fragment, S. 120–121, stellen die Teilung des Titulus mit dem Satz „Sicher ist, dass Egeria den Titulus in Jerusalem sah und Ambrosius zur gleichen Zeit wusste, dass er sich in Rom befand“ als Tatsache dar, ohne dass es für die Ambrosius betreffende Behauptung in dessen Leichenrede auf Kaiser Theodosius I. einen Beleg gäbe. Anonymus von Piacenza, itin. 20 (CCSL 175, S. 164): „In der Basilika Konstantins ... befindet sich eine Kammer, in der das Holz des Kreuzes aufgewahrt wird. Wir haben es angebetet und geküsst. Auch den Titel, der zu Häupten des Herrn gesetzt war und auf dem geschrieben steht ‚Das ist der Juden König‘ habe ich gesehen, in meiner Hand gehalten und geküsst“ (Übersetzung nach Donner, Pilgerfahrt, S. 262–263). Maier, Inscription on the Cross of Jesus, S. 71–74. Bella – Azzi, Dating of the „Titulus Crucis“, S. 685–689. Egeria, itin. 48,1–3 (FC 20, S. 304–305). van Tongeren, Kreuzritus, S. 218; vgl. Renoux, La croix, S. 125–128; Findikyan, Armenian Hymns of the Holy Cross, S. 25–58. Von der Kreuzreliquie zu unterscheiden ist das mit Juwelen besetzte Gedenkkreuz, das Kaiser Theodosius II. laut Theophanes, chron. A.M. 5920 (S. 86 de Boor), um 420 für den Golgotafelsen stiftete. Vgl. Milner, Cross of Golgota, S. 77–99,

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Theodosius, der im frühen 6. Jahrhundert eine Pilgerfahrt in den Osten unternahm, teilt in seiner Beschreibung des Heiligen Landes mit: „Die Auffindung des heiligen Kreuzes, als es von Helena, der Mutter Konstantins, gefunden wurde, erfolgte am 17. Tag vor den Kalenden des Oktober. Sieben Tage lang werden da in Jerusalem am Grabe des Herrn Messen gefeiert und das Kreuz selbst gezeigt.“80

Wenn Theodosius als Datum der Kreuzauffindung und des damit verbundenen Kirchweihfests den 17. Tag vor den Kalenden des Oktober und damit den 15. anstatt des 14. September nennt, handelt es sich wohl um ein Versehen. Das um 550 entstandene Jerusalem-Brevier deutet darauf hin, dass man das Kreuz während dieses Festes in dem als Golgota bezeichneten Hof zwischen Martyriumsbasilika und Auferstehungsrotunde unter freiem Himmel ausstellte.81 Alexander Monachus spricht im Zusammenhang mit dem zunächst offenkundig als Kreuzerscheinung (σταυροφάνεια) bezeichneten Fest82, das alljährlich im September im Gedenken an die Kreuzauffindung und die Weihe der Grabeskirche gefeiert wurdet, als Erster von der Erhöhung des Kreuzes.83 Darin spiegelt sich der Ritus wider, dass die Kreuzreliquie in Jerusalem während des Festes den Gläubigen wohl hocherhoben präsentiert und von diesen mit Akklamationen verehrt wurde. Anfang des 7. Jahrhunderts fand das Kreuzerhöhungsfest seinen Weg nach Kon­ stantinopel.84 Vermutlich noch vor 650 wurde es auch in Rom eingeführt.85 Durch den vorübergehenden Verlust der Kreuzreliquie infolge der persischen Eroberung im Jahr 614 und durch die um 635 vor der arabischen Invasion erfolgte Translation der Kreuzreliquie nach Konstantinopel, die nachfolgend beleuchtet werden sollen, hatte Jerusalem seine Bedeutung als Zentrum des Kreuzeskultes eingebüßt. 2.6. Das weitere Schicksal der Kreuzreliquien Der Helenalegende zufolge verblieb, wie sich oben zeigte, die Kreuzreliquie nicht in ihrer Gesamtheit in Jerusalem. Helena zerteilte das heilige Kreuz und übersandte ein Stück davon zusammen mit den Nägeln an den kaiserlichen Hof in Kleinasien. Zunächst befand sich dieses Kreuzesfragment in der Statue auf der Porphyrsäule

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die allerdings den historischen Wert der Nachricht des Theophanes und damit die tatsächliche Existenz dieses Votivkreuzes bezweifelt. Theodosius, terr. sanct. 31 (CCSL 175, S. 124). Brevarius de Hierosolyma 2 (CCSL 175, S. 110): Habet ostea argentes, ubi fuit crux domini exposita, de auro et gemmis ornata tota, caelum desuper patente („Es gibt silberne Türen, wo das Kreuz des Herrn aufgerichtet war, ganz mit Gold und Edelsteinen verziert, unter freiem Himmel“). Chronicon Paschale A.M. 334 (S. 531 Dindorf). Alexander Monachus, cruc. 62. Im 7. Jh. geht Sophronius, der von 634 bis zu seinem Tod in 638 das Amt des Patriarchen von Jerusalem innehatte, in seiner Rede ‚Über die Erhöhung des heiligen Kreuzes‘ auf den Festritus ein, vgl. Sophronius, orat. 4 (PG 87/3, Sp. 3305). Vgl. Klein, Byzanz, S. 36–37. Vgl. zur Ausbreitung des Festes der Kreuzerhöhung van Tongeren, Kreuzritus, S. 226–245; zur weiteren Wirkungsgeschichte der Traditionen von Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung Heussler, De cruce Christi, S. 69–346.

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Die Kreuzauffindungslegende

des Konstantinsforums.86 Später wurde die kostbare Reliquie wohl im Bukoleonpalast verwahrt. Wenn man den Angaben des Theodor Lector in seiner ‚Historia tripartita‘ aus dem 6. Jh. Glauben schenken darf, hat Konstantin das aus Jerusalem eingetroffene Bruchstück sogar nochmals geteilt und nur die eine Hälfte seiner Statue auf der Porphyrsäule einverleibt. Das andere Fragment hingegen sei, „eingeschlossen in einem Kreuz mit wertvollen Steinen“, bei Umzügen vorangeführt worden. Dieses Kreuz werde noch immer im Palast aufbewahrt und für die kaiserlichen Festtagsprozessionen herausgeholt.87 Von dem in Jerusalem verbliebenen Teil des heiligen Kreuzes wanderten, wie es schon Cyrill um 350 in seinen Katechesen bezeugt, kleinste Bruchstücke in die gesamte christliche Welt. Beispielsweise versorgte Melania die Ältere Ende des 4. Jh. ihren Verwandten Paulinus von Nola mit einer Kreuzreliquie aus dem Heiligen Land, die sie von dem Jerusalemer Bischof Johannes erhalten hatte. Paulinus von Nola wiederum trennte einen Splitter davon ab und übersandte ihn in einem goldenen Röhrchen an Sulpicius Severus, der für die auf seinem Landsitz in Primuliacum errichtete Basilika auf der Suche nach Reliquien war.88 Eine fantastische Wundererzählung aus dem Leben von Petrus dem Iberer bezeugt, dass die Jerusalemer Kleriker in der Zeit von Kaiser Theodosius II. ein weiteres Fragment des heiligen Kreuzes als geweihtes Geschenk nach Konstantinopel überbrachten. Petrus, der in seiner Jugend als Kriegsgeisel am Hof von Theodosius II. lebte, kam in den Besitz eines Splitters dieser Reliquie, den er sorgfältig in einem Tuch verwahrte und an den kirchlichen Feiertagen ehrfürchtig küsste, bis der Splitter sich angeblich eines Tages in eine Taube verwandelte und aus dem Fenster entflog.89 Zudem soll schon früh ein ellenlanges Stück des Kreuzes aus Jerusalem nach Apameia gelangt und dort später geteilt worden sein, wobei die eine Hälfte 574 von Kaiser Justin II. nach Konstantinopel in die Hagia Sophia überführt wurde, während die andere Hälfte nach Antiochia gelangte.90 Im Jahr 614 gelang den persischen Sassaniden unter Führung des Großkönigs Chosroes II. die Eroberung Jerusalems, wo sie ein Blutbad unter den Bewohnern der Stadt anrichteten. Die Überlebenden, darunter auch der Patriarch Zacharias, gerieten in Kriegsgefangenschaft. Bei der Plünderung Jerusalems trugen die persischen Eroberer neben vielen anderen Schätzen auch den bereits von Egeria erwähnten Reliquienkasten mit dem heiligen Kreuz als Siegesbeute davon, was die gesamte Christenheit in einen Schockzustand versetzte. Zacharias und andere Geistliche sollen von den persischen Soldaten gefoltert worden sein, bis sie schließlich den Aufbewahrungsort der Kreuzreliquie preisgaben.91 Dem Bericht des Antiochos Strategos zufolge wurden die gefangengenommenen Christen bei der Ankunft in Persien dazu gezwungen, über die Kreuzreliquie zu schreiten und sie mit Füßen zu 86 87 88 89 90 91

Socrates, hist. eccl. 1,17 (GCS NF 1, S. 55–57). Vgl. Klein, Cult of the True Cross in Constantinople, S. 33–37. Theodor Lector, hist. tripart. I (GCS NF 3, 12–13). Paulinus von Nola, ep. 31,1–2; 32,7–11 (FC 25/2, S. 728–733, 762–773). Raabe, Petrus der Iberer, S. 41–42. Vgl. Klein, Byzanz, S. 27–28. Sebeos, hist. 34,116 (S. 69 Thomson – Howard­Johnston); vgl. Theophanes, chron. A.M. 6106 (Bd. 1, S. 301 de Boor).

Das weitere Schicksal der Kreuzreliquien

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treten.92 Die Hrabanus Maurus (780–856) zugeschriebene Schrift ‚Reversio sanctae crucis‘ porträtiert Chosroes als größenwahnsinnigen Herrscher, der sich als Gottheit stilisierte. Mit dem in Jerusalem erbeuteten heiligen Kreuz an seiner Seite soll er in einem wunderbaren Turm residiert haben, der die himmlische Welt mit Sonne, Mond und Gestirnen nachbildete. Zudem konnte Chosroes es in seinem Turm dank dort eingebauter mechanischer Installationen angeblich auch wie ein Gott regnen und donnern lassen.93 Nach Darstellung des unbekannten Autors des eng damit verwandten ‚Sermo de exaltatione sanctae crucis‘ bewirkte das von Chosroes hinter seinem Thron verwahrte Kreuz zahlreiche Heilungswunder und brachte damit etliche Perser zum christlichen Glauben.94 Glaubwürdiger ist die Überlieferung, dass die Kreuzreliquie in die Obhut von Schirin, der christlichen Ehefrau des persischen Großkönigs, übergeben wurde, die sie in ihrem Palast in Ktesiphon aufbewahrte.95 Wenige Jahre später gelang Kaiser Heraclius die Rückeroberung Jerusalems. Nachdem er mehrere Feldzüge gegen die Perser unternommen hatte, brach das Sassanidenreich zusammen. Chosroes fiel im Februar 628 einem Putsch seines Sohnes Siroe zum Opfer und wurde hingerichtet. Unmittelbar nach der Thronbesteigung verfasste Siroe einen Brief an Heraclius. Darin unterwarf er sich dem Kaiser und verpflichtete sich im Zuge der Friedensvereinbarungen zur Räumung der seit 603 eroberten Gebiete wie auch zur Rückgabe der geraubten Kreuzreliquie.96 Vom weiteren Ablauf der Dinge vermitteln die Quellen ein uneinheitliches Bild. Insbesondere bleibt unklar, ob sich Heraclius mit dem heiligen Kreuz direkt nach Jerusalem begab oder die Reliquie zunächst nach Konstantinopel brachte und erst dann nach Jerusalem überführte.97 Vermutlich war Letzteres der Fall. Die Kreuzreliquie dürfte im Jahr 629 in Konstantinopel eingetroffen sein.98 Dort wurde sie zusammen mit der von Patrikios Niketas aus dem Osten in die Reichshauptstadt übersandten Reliquie des heiligen Schwammes am 14. September 629 kultisch erhöht.99 Wohl im März 630 brachte dann Heraclius das heilige Holz im Triumphzug nach Jerusalem an seinen angestammten Platz in die Grabeskirche auf dem Golgotahügel 92 93

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Antiochos Strategos, expugn. Hier. 18,2 (CSCO 203, S. 37). Hrabanus Maurus, Reversio sanctae crucis 4–5 (Borgehammar, Heraclius Learns Humility, S. 182–183); vgl. Baert, Heritage Of Holy Wood, S. 140. Chosroes mit seiner maßlosen Hybris wird hier in schillernden Farben als idealtypischer Widersacher des gläubigen und demütigen Heraclius gezeichnet, vgl. Gübele, Deus vult, S. 83–85. Sermo de exaltatione sanctae crucis 4–6 (Borgehammar, Heraclius Learns Humility, S. 193– 195). Antiochos Strategos, expugn. Hier. 20,4–5 (CSCO 203, S. 45). Vgl. Zuckerman, Return of the Holy Cross, S. 214. Nikephoros, hist. 23B (S. 20 de Boor/S. 64–65 Mango). Vgl. Kaegi, Heraclius, S. 187–188. Vgl. dazu Frolow, La Vraie Croix, S. 88–105; Zuckerman, Return of the Holy Cross, S. 197– 218; Sommerlechner, Rückkehr des Heiligen Kreuzes, S. 319–324. Vgl. Theophanes, chron. A.M. 6119–6120 (Bd. 1, S. 327–328 de Boor), demzufolge Heraclius nach dem Sieg über die Perser zunächst triumphal nach Konstantinopel zurückkehrte und im darauffolgenden Jahr die Kreuzreliquie nach Jerusalem brachte. Chronicon Paschale A.M. 614 (S. 705 Dindorf). Diese in das Jahr 629 gehörige Notiz geriet im Chronicon Paschale wohl wegen einer Blattvertauschung fälschlicherweise in die Darstellung der Ereignisse des Jahres 614, vgl. Speck, Translation der Kreuzreliquien, S. 168–171; Klein, Niketas und das wahre Kreuz, S. 580–587.

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Die Kreuzauffindungslegende

zurück.100 Der Legende zufolge verschloss sich das Stadttor Jerusalems auf wundersame Weise mit Steinblöcken, als Heraclius zu Pferd und im prächtigen Ornat mit der Reliquie einziehen wollte. Erst als der Kaiser auf Weisung eines Engels vom Pferd stieg und seine Prachtgewänder ablegte, um das Kreuz nach dem Vorbild Christi in Demut zu tragen, konnte er angeblich seinen Weg fortsetzen.101 Nikephoros hebt hervor, dass der Schrein mit der Kreuzreliquie noch das Siegel trug und das heilige Holz damit unberührt von den Händen der Barbaren geblieben war.102 Den Einzug des Heraclius mit dem unversehrten Reliquienschrein vergleichen die antiken Quellen mit der ruhmreichen Heimholung der Bundeslade durch David (2 Sam 6,12–19).103 Heraclius nutzte im Rahmen der Herrschaftslegitimation die triumphale Rückführung des heiligen Kreuzes nach Jerusalem dazu, sich als neuer Konstantin zu stilisieren.104 Durch die Befreiung der Kreuzreliquie aus der Hand der Perser, der bald eschatologische Bedeutung beigemessen wurde105, gewann die Verehrung des heiligen Kreuzes in der gesamten Kirche an Dynamik. Die byzantinische Herrschaft über Jerusalem neigte sich allerdings unwiderruflich ihrem Ende entgegen. Während die Sassaniden noch zurückgedrängt werden konnten, hatte das durch politische, soziale und religiöse Zerrissenheit geschwächte Byzantinische Reich im Osten der nun einsetzenden arabischen Invasion nichts mehr entgegenzusetzen. Bereits wenige Jahre nach dem Friedensschluss mit den Persern fielen die Territorien, die Heraclius von ihnen befreit hatte, in die Hände des arabischen Kalifen Omar. Angesichts der sich abzeichnenden Eroberung Jerusalems durch die Araber wurden um 635 die Kreuzreliquie und weitere heilige Gegenstände aus den Kirchen Jerusalems nach Konstantinopel in Sicherheit gebracht106, womit sich die Hauptstadt des Kaiserreiches zum neuen Zentrum des Kreuzeskultes erhob.107 Den Päpsten in Rom und zahlreichen weltlichen Herrschern des Abendlands wurde in der Folgezeit die Ehre zuteil, vom byzantinischen Kaiserhof oder vom Patriarchen Konstantinopels mit kostbar eingefassten Kreuzpartikeln beschenkt zu werden.108 Wenn Kaiser Alexios I. Komnenos um 1090 in seinem Brief an Robert von Flandern bei der Aufzählung der kostbaren Schätze im Kaiserpalast von Byzanz 100 Sebeos, hist. 41,131 (S. 90–91 Thomson – Howard­Johnston); Theophanes, chron. A.M. 6120 (Bd. 1, S. 328 de Boor). Vgl. Spain, Translation of Relics, S. 294–295. Nach Speck, Translation der Kreuzreliquien, S. 171–172, soll Heraclius dagegen die Kreuzreliquie bereits 628 direkt nach dem Sieg über die Perser nach Jerusalem gebracht und im Anschluss an ihre dortige Erhöhung nach Konstantinopel überführt haben, von wo sie nicht mehr nach Jerusalem zurückgekehrt sei. Dies steht allerdings im Widerspruch zur Darstellung des Sebeos, nach der das heilige Kreuz noch bis in die Zeit um 635 in Jerusalem weilte, siehe unten Anm. 106. 101 Hrabanus Maurus, Reversio sanctae crucis 15–17; Sermo de exaltatione sanctae crucis 17–19 (Borgehammar, Heraclius Learns Humility, S. 186–189, 198–201). 102 Nikephoros, hist. 25B (S. 22 de Boor/S. 66–67 Mango). 103 Sommerlechner, Rückkehr des Heiligen Kreuzes, S. 323–324 mit Anm. 21. 104 Spain Alexander, Heraclius, S. 225–227; Drijvers, Heraclius and the Restitutio Crucis, S. 182–184. 105 Vgl. Baert, Heritage of Holy Wood, S. 152–153; Stoyanov, True Cross, S. 73–75. 106 Sebeos, hist. 41,131; 42,136 (S. 91, 96 Thomson – Howard­Johnston); Theophanes, chron. A.M. 6125 (Bd. 1, S. 337 de Boor). 107 Vgl. Klein, Byzanz, S. 43–68. 108 Vgl. Klein, Byzanz, S. 180–191.

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auch ein größeres Stück des Kreuzes Christi erwähnt109, bleibt unklar, um welche der für Konstantinopel bezeugten Kreuzreliquien es sich handelte. Im Jahr 1203 fielen den Kreuzfahrern bei der Einnahme Konstantinopels neben anderen kostbaren Schätzen auch die Kreuzreliquien in die Hände. Robert von Clari spricht von zwei Fragmenten des Kreuzes, jeweils von der Größe eines Männerbeines, die sich in der Heiligen Kapelle des Bukoleonpalastes fanden.110 Dabei dürfte es sich um das einst von Helena an den Kaiserhof übersandte Teilstück des Kreuzes und um die unmittelbar vor der arabischen Invasion Jerusalems nach Konstantinopel in Sicherheit gebrachte Kreuzreliquie gehandelt haben. Die anwesenden Bischöfe haben 1203 in Konstantinopel das Kreuzesholz offenkundig in Splitter zerlegt und mit anderen Reliquien unter den Kreuzrittern aufgeteilt, die ihre kostbaren Mitbringsel nach der Rückkehr in die Heimat Kirchen und Klöstern stifteten.111 Die Kreuzzugschroniken vermitteln hingegen das Bild, dass 635 im Vorfeld der arabischen Invasion Jerusalems die wenige Jahre zuvor von den Persern zurückeroberte Kreuzreliquie nicht komplett nach Konstantinopel transferiert wurde, sondern zumindest ein Fragment des heiligen Kreuzes in Jerusalem in einem Versteck verblieb. Direkt nach der Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer im Juli 1099 soll auf Initiative des normannischen Kaplans Arnulf von Chocques die Suche nach dem heiligen Kreuz eingesetzt haben und bald von Erfolg gekrönt gewesen sein. In der Kreuzzugschronik des Fulcher von Chartres heißt es zu diesem Vorgang: „Da gefiel es Gott, dass ein Stückchen vom Kreuz des Herrn an einem geheimen Ort gefunden wurde. Dieses war schon in alter Zeit von frommen Männern dort versteckt worden. Jetzt aber wurde es von einem gewissen Syrer, der es mit Wissen seines Vaters zur Sicherung verborgen hatte, nach dem Willen Gottes wieder hervorgeholt. Dieses Stückchen, das die Form eines Kreuzes hatte und zum Teil mit goldener, zum Teil mit silberner Arbeit ummantelt war, trugen sie alle gemeinsam und für jeden sichtbar zum Grab des Herrn und dann auch zum Tempel. Dabei sangen sie mit freudigem Herzen Dankeshymnen an Gott, der über all diese Zeiten seinen und unseren Schatz für sich und uns bewahrt hatte.“112

Diese mit Gold und Edelsteinen verzierte Kreuzreliquie wurde von den Kreuzrittern bei allen wichtigen Feldzügen und Schlachten gegen die Sarazenen als glückbringendes Zeichen mitgeführt. Anfang Juli 1187 fiel sie in Galiläa in der Schlacht bei Hattin in die Hände des gegen das fränkische Kreuzfahrerheer siegreichen Sultans Saladin.113 Damit verliert sich ihre Spur. 109 Alexius Comnenus, epist. ad Rob. 17 (S. 134 Hagenmeyer): pars maxima ligni crucis, in qua crucifixus fuit (dominus). Vgl. Klein, Cult of the True Cross in Constantinople, S. 32–33. 110 Klein, Sacred Relics, S. 79. 111 Chronica regia Coloniensis anno 1203 (S. 203 Waitz 203): „Capta igitur urbe, divitiae repperiuntur inestimabiles, lapides preciosissimi et incomparabiles, pars etiam ligni dominici, quod per Helenam de Iherosolimis translatum auro et gemmis preciosis insignitum in maxima illic veneratione habebatur, ab episcopis qui presentes aderant incisum, cum aliis preciosissimis reliquiis per nobiles quosque partitur, et postea eis revertentibus ad natale solum, per ecclesias et cenobia distribuitur.“ Schon seit Beginn der Kreuzzüge waren zahlreiche zumeist kleinformatige Kreuzreliquiare aus Jerusalem ins Abendland gelangt, vgl. Klein, Byzanz, S. 191–233. 112 Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana 1,30,4 (S. 309–310 Hagenmeyer). Übersetzung nach Toussaint, Kreuzreliquie, S. 42. 113 Herde, Kämpfe bei den Hörnern von Hittin, S. 39–45.

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Theologiegeschichtliche Einordnung

3. THEOLOGIEGESCHICHTLICHE EINORDNUNG 3.1. Verurteilung des Arius und Eintreten für das Bekenntnis von Nizäa In seinen Ausführungen zur Herrschaft von Konstantin dem Großen und Constantius II. geht Alexander Monachus an mehreren Stellen auf den arianischen Streit, die Kämpfe um das Bekenntnis von Nizäa und die Intrigen gegen Athanasius von Alexandria ein.114 Dabei bezieht er klar gegen den Arianismus Stellung. Der alexandrinische Presbyter Arius sah den präexistenten und später in Jesus Christus menschgewordenen Logos, durch den gemäß urchristlichem Glauben alles geschaffen wurde (Joh 1,3; Kol 1,16), als wesensmäßig von Gott unterschiedenes und ihm untergeordnetes Geschöpf an. Er war der Überzeugung, dass es eine Zeit gegeben habe, als der Sohn noch nicht existierte. Allein Gottvater sei anfanglos und schon ewig da, während der Sohn einen Anfang habe, indem er vor der Entstehung der Welt von Gott geschaffen worden sei.115 Mit diesen Lehren stieß Arius jene Gläubigen vor den Kopf, die Jesus Christus als gottgleiches Wesen verehrten. Die von Arius ausgelöste trinitätstheologische Kontroverse, die bald den gesamten Osten ergriff, drehte sich um das Recht und die Grenze des christologischen Subordinatianismus, der Unterordnung des präexistenten Jesus Christus unter Gott. Die Auseinandersetzung war von höchster Brisanz und wurde in erbitterter Schärfe geführt, weil sie den Erlösungsglauben betraf. Nach Arius verschafft Jesus Christus den Menschen das Heil nicht eigentlich als Erlöser, sondern dadurch, dass er ihnen ein sittliches Vorbild gibt und die zu Gott führende Erkenntnis vermittelt. Seine Gegner waren der Überzeugung, dass Christus selbst wahrer Gott sein musste, um die dem Tod verfallenen Menschen zu retten. Sie warfen Arius vor, dass er Christus als eine Art Halbgott zu weit von Gott abrücke und die christliche Heilsgewissheit zerstöre. Um 319 kam es zum offenen Bruch, als Arius auf Betreiben des Bischofs Alexander von einer Synode in Ale­ xandria als Häretiker verurteilt und exkommuniziert wurde. Arius ging mit seinen Anhängern nach Palästina ins Exil und warb von dort aus bei zahlreichen Bischöfen des Ostens brieflich um Unterstützung. Zu einem seiner mächtigsten Fürsprecher wurde Euseb von Nikomedia, der als Bischof der Kaiserresidenz über erheblichen Einfluss verfügte. Der Streit entwickelte sich zum Flächenbrand, der die Christenheit im Osten zutiefst spaltete und die Gefahr innerer Spannungen heraufbeschwor. Daher richtete Konstantin unmittelbar nach dem Sieg über Licinius und der damit verbundenen Alleinherrschaft über das Reich im Herbst 324 einen persönlichen Brief an Alexander und Arius, in dem er die Kontrahenten zur Versöhnung ermahnte. Als dieser Appell wirkungslos verhallte, berief Konstantin das Konzil von Nizäa ein, um in der Kirche Frieden zu schaffen und damit die Einheit des Reiches zu sichern. Auf dem Konzil wurde Arius nicht zuletzt auf Drängen des Kaisers und seiner theologischen Berater als Häretiker verurteilt. Das wichtigste Ergebnis war die Annahme eines 114 Alexander Monachus, cruc. 50; 55; 59. 115 Vgl. zu den Lehren des Arius Dassmann, Kirchengeschichte II/2, S. 29–35; Piétri – Mark­ schies, Diskussionen, S. 289–294.

Verurteilung des Arius und Eintreten für das Bekenntnis von Nizäa

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Bekenntnisses, das von der Zeugung statt der Erschaffung Christi und seiner Wesenseinheit oder Wesensgleichheit (Homousie) mit dem Vater spricht, während die Arianer Christus als Geschöpf betrachteten und ihm lediglich eine Wesensähnlichkeit mit Gott zugestehen wollten. Der auf Christus bezogene entscheidende Satz lautet „Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“.116 Diese Kernaussagen des Nizänums entfaltet Alexander Monachus sogleich am Anfang seiner Abhandlung über die Auffindung des heiligen Kreuzes117, bevor er sich der Erschaffung der Welt zuwendet. Das Bekenntnis von Nizäa brachte allerdings weder einen theologischen Konsens noch inneren Frieden.118 Eindeutig war es nur in der Abgrenzung vom Arianismus. Ansonsten bot es Raum für unterschiedliche Auslegungen, beispielsweise die problematische Betrachtung Christi als einer Erscheinungsweise Gottes ohne eigenständige Persönlichkeit. Erschwerend kam hinzu, dass die Lehren des Arius weiterhin viele Anhänger hatten und daher in der von Pragmatismus geleiteten staatlichen Religionspolitik bald ein Kurswechsel eintrat. Bereits 326 kam es zur Absetzung von Bischöfen, die in den Augen des Kaisers zu energisch gegen Arianer vorgingen, und 328 hob Konstantin die Verbannung des Arius auf, nachdem dieser sich bereiterklärt hatte, nun nicht mehr von der Schöpfung des Sohnes zu sprechen und stattdessen die Zeugung des Sohnes aus dem Vater vor aller Ewigkeit zu lehren. Im selben Jahr durfte auch Euseb von Nikomedia aus dem Exil auf den Bischofsstuhl der Kaiserresidenz zurückkehren und gewann seine alte Machtstellung zurück. Diese Kehrtwende in der kaiserlichen Religionspolitik blieb nicht ohne Widerspruch. Zum Motor des Widerstands gegen die Rehabilitierung des Arianismus und leidenschaftlichen Kämpfer für das Bekenntnis von Nizäa wurde Bischof Athanasius von Alexandria119, der sich damit zur Zielscheibe seiner innerkirchlichen Gegner machte. Als man ihn 332 in Antiochia der Ermordung des melitianischen Bischofs Arsenius bezichtigte, konnte er noch seine Unschuld beweisen, indem er das vermeintliche Mordopfer in seinem Versteck ausfindig machte und dem Gericht bei bester Gesundheit präsentierte. Bald sah sich Athanasius neuen Anklagen ausgesetzt. 334 entzog er sich der Verurteilung in Cäsarea, indem er der dortigen Synode fernblieb. Weniger glimpflich ging 335 die auch von Alexander Monachus geschilderte Synode von Tyros aus.120 Athanasius wurde wegen Anstiftung zur Zerstörung sakraler Gegenstände in einer Melitianerkirche und Missachtung der Synode von Cäsarea des Amtes enthoben und vom Kaiser nach Trier verbannt. Nach Konstantins Tod und der Aufteilung des Reichs unter seinen Söhnen entbrannte der kirchenpolitische Konflikt aufs Neue. Im Westen richteten Constantinus II. und Constans ihre Religionspolitik am Bekenntnis von Nizäa aus, während im Osten Constantius II. mit aller Macht den Arianismus förderte, was Alexander Monachus scharf kritisiert.121 116 Vgl. zum Bekenntnis von Nizäa Ritter, Alte Kirche, S. 135–137; Alberigo (Hg.), Geschichte der Konzilien, S. 40–46. 117 Alexander Monachus, cruc. 3. 118 Vgl. Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 317–344. 119 Vgl. zu seiner Person und seinem Werk Gemeinhardt (Hg.), Athanasius Handbuch, S. 21–344. 120 Alexander Monachus, cruc. 55. Vgl. zur Synode von Tyros unten S. 95, 97. 121 Alexander Monachus, cruc. 59.

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Theologiegeschichtliche Einordnung

3.2. Rezeption der Kernaussagen des Bekenntnisses von Chalcedon Während der Osten des Reichs im 4. Jahrhundert durch den arianischen Streit in Atem gehalten wurde, tobte im 5. Jahrhundert der für den inneren Frieden nicht minder bedrohliche nestorianische und eutychianische Streit, der sich in ‚De inventione sanctae crucis‘ zumindest versteckt widerspiegelt. Konsens aller Konfliktparteien war die christologische Kernaussage des Bekenntnisses von Nizäa und Konstantinopel, dass Christus als zweite Person der Trinität wesensgleich mit Gott war. Auf dieser Grundlage kreiste die Auseinandersetzung darum, inwieweit neben der göttlichen Seite noch eine volle menschliche Seite in Christus angenommen werden darf. Was wie eine abgehobene und weltferne theologische Diskussion wirkt, hat die Menschen auf den Straßen zutiefst bewegt, da es auch hier um den Erlösungsglauben ging. Für die einen war Christus nur als Erlöser der gottfernen Welt und sündigen Menschen denkbar, wenn er bei aller Wesensgleichheit mit Gott doch auch ein wirklicher Mensch war. Man bezeichnet diese Denkrichtung als Dyophysitismus, weil sie sowohl von einer göttlichen als auch einer menschlichen Natur Christi ausgeht. Für die anderen kam alles auf die Gottheit Christi an, weil sie sich die Erlösung als Vergottung vorstellten, bei der die sterbliche Natur des Menschen durch die im Abendmahl bewirkte Teilhabe an dem gottgleichen Erlöser verwandelt wird. Diese Lehre, dass Christus nur eine göttliche Natur besaß, wird als Monophysitismus bezeichnet. Die Kontroverse entbrannte, als Nestorius 428 zum Bischof von Konstantinopel geweiht wurde. 122 Kaiser Theodosius II. hatte den rhetorisch wie theologisch hochgebildeten Mönch aus Antiochia in die Reichshauptstadt geholt. Dort machte er sich als religiöser Eiferer und sittenstrenger Moralwächter schnell Feinde. Zudem rief er dadurch Missfallen unter den Gläubigen hervor, dass er in seinen Predigten Kritik an dem beliebten Marienprädikat „Gottesgebärerin“ (θεοτόκος/theotokos) übte. Die antiochenische Christologie unterschied streng zwischen der göttlichen und menschlichen Natur Christi, deren Vermischung sie ablehnte. Als sich bei der Fleischwerdung Christi das Göttliche mit dem Menschlichen verband, sei die menschliche Natur intakt geblieben. Maria habe den Menschen Jesus geboren. In der Verehrung Marias als Gottesmutter sah Nestorius die Gefahr, Jesus als reines Gottwesen zu betrachten, und trat stattdessen für den Titel „Christusgebärerin“ ein. Dabei hatte er allerdings die Emotionen der Marienfrömmigkeit und die kirchenpolitische Dimension der Streitfrage unterschätzt. Die Gegner des Nestorius sorgten dafür, dass Abschriften seiner umstrittenen Predigten nach Alexandria und Rom gelangten. Zwischen den Kirchen beider Städte hatte eine Eiszeit geherrscht, nachdem Bischof Theophilus von Alexandria 403 auf der sogenannten Eichensynode mit mehr als zweifelhaften Methoden die Exkommunikation und Verbannung des auch in Rom beliebten Konstantinopeler Bischofs Johannes Chrysostomos durchgesetzt hatte. Nun aber sahen Cyrill von Alexandria und Coelestin von Rom, denen das Machtstreben der Kirche von Konstantinopel und deren Einfluss am Kai122 Vgl. zur Theologie des Nestorius und seiner Kontroverse mit Cyrill von Alexandria Fraisse­ Coue, Theologische Diskussion, S. 574–589; Grillmeier, Jesus der Christus I, S. 642–686; Wickham, Nestorius, S. 276–286.

Rezeption der Kernaussagen des Bekenntnisses von Chalcedon

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serhof schon länger ein Dorn im Auge waren, die Chance zur eigenen Profilierung. Sie schmiedeten ein Bündnis gegen Nestorius, das ihn zu Fall bringen sollte.123 Die Theologenschule von Alexandria warf Nestorius und den Antiochenern ein dualistisches Christusbild vor. Cyrill betonte die Einheit der beiden Naturen in Christus, wobei die menschliche Natur von der göttlichen Natur bis zur Unkenntlichkeit umschlungen zu werden drohte. Er sprach von einer physischen Einigung der beiden Naturen in der einen Seinsform Christi, so dass auch die Lebensäußerungen des Menschen Jesus dem göttlichen Logos zuzuschreiben seien. Im Frühjahr 430 übersandte Cyrill dem römischen Bischof ein Schreiben, das schwerste Anklagen gegen Nestorius erhob und dem ein umfassendes Dossier über dessen vermeintliche Irrlehren beigefügt war. Auf der Grundlage des vorliegenden Materials verdammte eine im August 430 in Rom einberufene Synode die Lehren des Nestorius. Dieses Urteil wurde in einer Reihe von Briefen allen bedeutsamen Bischofssitzen des Ostens zur Kenntnis gebracht. Cyrill von Alexandria wurde bevollmächtigt, im Osten für die Durchsetzung des römischen Synodenbeschlusses Sorge zu tragen. Zudem richtete Coelestin ein längeres Antwortschreiben an Nestorius, dem er in scharfem Tonfall eine Reihe von Gotteslästerungen vorwarf. Nestorius hatte allerdings in Konstantinopel weiterhin einen Großteil der Gläubigen auf seiner Seite und konnte Kaiser Theodosius II. zur Einberufung eines Ökumenischen Konzils in Ephesus bewegen, das den dogmatischen Streitigkeiten ein Ende setzen sollte.124 Dort wurde Nestorius unter skandalösen Begleitumständen als Häretiker verurteilt. Während sich die Nestorius unterstützende Delegation aus Antiochia wie auch die römischen Abgesandten noch auf dem Weg nach Ephesus befanden, eröffnete Cyrill am 21. Juni 431 gegen den Willen des kaiserlichen Beauftragten Kandidian das Konzil auf eigene Faust und setzte am nachfolgenden Tag die Verurteilung des Nestorius wegen gottloser Lehren durch. In dem schriftlichen Urteil wird er als neuer Judas bezeichnet. Die mit vier Tagen Verspätung eingetroffenen Antiochener sahen sich vor vollendete Tatsachen gestellt und hielten aus Verärgerung ein eigenes Konzil ab, das im Gegenzug die Lehren Cyrills verwarf. Als Anfang Juli schließlich auch die römische Delegation Ephesus erreichte, nahm sie an dem von Cyrill geleiteten Konzil teil und stimmte nach Einsichtnahme in die Sitzungsprotokolle der Absetzung des Nestorius zu. Aus römischer Sicht hatte das Konzil ohnehin nur ein Urteil bestätigt, das bereits im Jahr zuvor von Bischof Coelestin gefällt worden war. Kaiser Theodosius II., der zunächst auf der Seite seines Hofbischofs Nestorius gestanden hatte, erkannte nach einigem Hin und Her schließlich allein die unter Cyrill abgehaltene Synode als rechtmäßig an. Nestorius war damit offiziell verurteilt und wurde später nach Ägypten verbannt, wo er 451 verstarb. Seine Lehre hingegen erfuhr durch die Unionsformel von Antiochia, die Kaiser Theodosius II. 433 zur Wiederherstellung des Religionsfriedens erließ, ein Stück weit eine Rehabilitierung. Diese auch von Cyrill unterzeichnete Glaubensformel billigt einerseits die Verehrung Marias als Gottesgebärerin, spricht aber 123 Vgl. Klug, Alexandria und Rom, S. 306–365. 124 Vgl. zum Konzil von Ephesus in 431 und zur Unionsformel von 433 Fraisse­Coue, Theologische Diskussion, S. 590–626; Grillmeier, Jesus der Christus I, S. 687–691.

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Theologiegeschichtliche Einordnung

andererseits von Christus als vollkommenem Gott und vollkommenem Menschen, wobei sich beide Naturen unvermischt vereinigten. Durch die Lehren des Eutyches erreichte der Streit zwischen Monophysiten und Dyophysiten eine neue Eskalationsstufe.125 Eutyches war Abt des Hiobklosters in Konstantinopel. Er spitzte den Kampf gegen die dyophysitische Christologie des Nestorius zu und behauptete in Widerspruch zu der Unionsformel von 433, bei der Menschwerdung des Erlösers habe die göttliche Natur die menschliche Natur Jesu vollständig und bis zur Unkenntlichkeit in sich aufgesogen. Wegen dieser radikalen monophysitischen Lehren wurde er 448 von einer Synode unter Vorsitz des Bischofs Flavian von Konstantinopel, der wie Nestorius ein aus der antiochenischen Schule stammender Theologe war, als Irrlehrer verurteilt. Eutyches fand sich mit dem Urteil nicht ab und wandte sich hilfesuchend an die Bischöfe verschiedener Kirchen, darunter Dioskur von Alexandria, der seinem Vorgänger Cyrill an der kompromisslosen Verfolgung eigener Interessen in nichts nachstand. Auf der sogenannten Räubersynode von Ephesus setzte Dioskur 449 mit Billigung von Kaiser Theodosius II. und unter Anwendung roher Gewalt die Rehabilitierung der Lehren des Eutyches und die Bannung ihm missliebiger Bischöfe als „Nestorianer“ durch. Nach dem Tod von Theodosius II. leitete das neue Kaiserpaar Pulcheria und Marcian im Jahr 451 mit dem Konzil von Chalcedon eine Kehrtwende in der Religionspolitik ein.126 In Chalcedon wurde nunmehr Dioskur für abgesetzt erklärt und unter dem Eindruck des nestorianischen wie des eutychianischen Streites eine neue, als Einigungsdokument gedachte Glaubenserklärung verabschiedet. Die entscheidenden Formulierungen lauten: „(Wir bekennen ihn als) einen und denselben Christus, Sohn, Eingeborenen, in zwei Naturen unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, ungesondert erkannt, wobei keineswegs die Verschiedenheit der Naturen um der Einung willen aufgehoben wird, sondern die Eigentümlichkeit einer jeden Natur erhalten bleibt und sich zu einer Person und einer Hypostase verbindet“.127

Auch wenn das Konzil von Chalcedon Zugeständnisse an die Monophysiten machte, indem es die Lehren des Nestorius verwarf und sich zu Maria als Gottesgebärerin bekannte, wurde das Bekenntnis von Chalcedon von den Monophysiten wegen seiner christologischen Zwei­Naturen­Lehre als unannehmbar empfunden. Es stellte den Auftakt zu neuen erbitterten Kontroversen dar128 und führte letztlich zur Abspaltung der monophysitischen „Nationalkirchen“ des Ostens von der Großkirche. Der nestorianische Streit und das Konzil von Chalcedon finden bei Alexander Monachus keine direkte Erwähnung. Er hatte auch keinen Anlass, darauf einzugehen, da seine Geschichtsdarstellung mit der Herrschaft von Constantius II. endet. Allerdings erweist sich Alexander Monachus als energischer Verfechter des Bekenntnisses von Chalcedon und greift im Rahmen seiner Ausführungen über die Geburt Jesu dessen Kernaussagen auf: Bei der Inkarnation Christi habe der Lo125 Vgl. Grillmeier, Jesus der Christus I, S. 727–750. 126 Vgl. Wickham, Chalkedon, S. 668–675; Grillmeier, Jesus der Christus I, S. 751–764. 127 Ritter, Alte Kirche, S. 221 (griechischer Text ACO II/1,2, S. 129); vgl. Frank, Geschichte der Alten Kirche, S. 282–283; Grillmeier, Jesus der Christus II, S. 753–775. 128 Gray, Defense of Chalcedon, S. 17–178; Ritter, Dogma und Lehre, S. 270–283; Grillmeier, Jesus der Christus II/1, S. 3–380.

Verurteilung der Lehren des Origenes

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gos im Mutterleib der Gottesgebärerin Maria Wohnung genommen, um sich dort mit dem Fleisch unvermischt, unverwandelt, ungesondert und ungetrennt zu vereinen.129 Daher ist Jesus Christus für Alexander Monachus zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch, in beiden Naturen, indem er in sich immer die fürwahr unterschiedliche Eigentümlichkeit der zu einer einzigen Person und einer Hypostase zusammengekommenen Naturen bewahrt.130 Zudem verwirft Alexander Monachus im Zusammenhang mit seinen Bemerkungen zur Kreuzigung Jesu entschieden die für den Monophysitismus charakteristische theopaschitische Vorstellung, dass am Kreuz Christus in rein göttlicher Natur und damit Gott selbst gelitten habe. Er verwahrt sich gegen die Vorstellung, Jesu göttliches Wesen könne zu Leiden und Sterben hinabgesunken sein. Das Göttliche sei unsterblich und nicht leidensfähig.131

3.3. Verurteilung der Lehren des Origenes In seinen Ausführungen zur Erschaffung der Welt polemisiert Alexander Monachus gegen Origenes.132 Um Origenes (184–252) und seine Lehren von der Präexistenz der Seelen, dem geistigen Auferstehungsleib und der Subordination Christi unter Gott hatte es schon immer Kontroversen gegeben. Nachdem im Jahr 400 eine große Zahl origenistischer Mönche aus den Klöstern Ägyptens vertrieben worden war, flammte der schwelende Konflikt um den Origenismus Anfang des 6. Jahrhunderts in Syrien und Palästina erneut auf.133 Ein Brennpunkt der Auseinandersetzungen war das Kloster der Großen Lawra in der Wüste Judäas. Dort eskalierte um 537 die Situation, als der Abt Gelasius vierzig für Unruhe sorgende Origenisten zunächst aus dem Kloster vertrieb, dann auf äußeren Druck hin wieder aufnahm und nun eine Reihe von antiorigenistischen Mönchen des Klosters verwies. Diese wiederum erreichten bei dem Metropoliten Ephraim von Antiochia eine Verurteilung der Origenisten. Als sich die Auseinandersetzung weiter zuspitzte und auch Bischof Petrus von Jerusalem involviert wurde, kam es zu einer förmlichen Anklageschrift gegen die Origenisten, die Petrus an den Kaiser übersandte. Damit wurde der Streit von Palästina nach Konstantinopel getragen und spaltete dort die Theologen. Kaiser Justinian I. entschloss sich 543 nach einigem Zaudern und Zögern dazu, ein Edikt mit neun Anathematismen (Verfluchungen) gegen Origenes zu veröffentlichen.134 Alexander Monachus bezeichnet die Ansichten des Origenes zur Begrenztheit der Macht Gottes als Blasphemie135 und bezieht sich damit auf den achten Anathema129 Alexander Monachus, cruc. 10. Das Marienprädikat „Gottesgebärerin“ wird nachfolgend noch zweimal aufgegriffen (cruc. 11; 14). 130 Alexander Monachus, cruc. 11. 131 Alexander Monachus, cruc. 20. 132 Alexander Monachus, cruc. 4–5. 133 Vgl. Diekamp, Streitigkeiten, S. 32–138; Maraval, Religionspolitik unter Justinian, S. 443– 446; Grillmeier, Jesus der Christus II/2, S. 403–422; Hausammann, Alte Kirche IV, S. 87–90; Fürst – Karmann (Hgg.), Verurteilung des Origenes, bes. S. 69–148, 170–384 (Quellen). 134 Text und Übersetzung der Anathematismen von 543 bei Görgemanns – Karpp (Hgg.), Origenis de principiis, S. 822–825. 135 Alexander Monachus, cruc. 5.

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Verfasser und Abfassungsverhältnisse

tismus von 543 „Wenn einer sagt oder meint, Gottes Macht sei begrenzt und er habe (nur) so viel geschaffen, wie er umfassen und denken konnte, ... so sei er verflucht“. In Palästina blieb das kaiserliche Edikt von 543 allerdings nahezu wirkungslos und vermochte die Probleme nicht zu lösen. Die führenden Origenisten lehnten den Erlass ab und verweigerten ihm die Unterschrift. Vor diesem Hintergrund kam es beim 5. Ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 zu einer erneuten Verurteilung der origenistischen Lehren.136 Die Grundlage der Verurteilung bildete eine von Konon, dem neuen Abt des Klosters der Großen Lawra, verfasste Anklageschrift, der fünfzehn Anathematismen gegen den Origenismus beigefügt waren.137 Neun dieser Anathematismen waren, wenn auch teilweise in anderem Wortlaut, bereits Bestandteil des Edikts von 543 gewesen. Alexander Monachus zitiert in seiner Polemik gegen die origenistische Seelenlehre Teile des ersten Anathematismus von 553 „Wenn einer die erfundene Präexistenz der Seelen und ihre daraus folgende fantastische Wiederherstellung vertritt, so sei er verflucht“ fast wörtlich.138

4. VERFASSER UND ABFASSUNGSVERHÄLTNISSE 4.1. Verfasser Die Schrift ‚De inventione sanctae crucis‘ geht auf einen Mönch (monachus) namens Alexander zurück. Bei den „väterlichen Heiligkeiten“, in deren Auftrag die Abhandlung entstand, dürfte es sich um das Leitungskollegium seines Klosters gehandelt haben. Mit der ‚Laudatio Barnabae‘ ist ein weiteres altkirchliches Werk überliefert, das aus der Feder eines Alexander Monachus stammt. Dieser auch als Alexander Cyprius oder Alexander Salaminus bezeichnete Mönch lebte auf Zypern im unweit von Salamis gelegenen Barnabaskloster. Mehrheitlich wird davon ausgegangen, dass sich beide Schriften ein und demselben Alexander Monachus verdanken.139 Nur vereinzelt erhebt man Einwände gegen die Gleichsetzung ihrer Autoren140 oder zieht sie erst gar nicht in Erwägung.141 Zwischen der ‚Laudatio Barnabae‘ und ‚De inventione sanctae crucis‘ gibt es eine Reihe signifikanter Gemeinsamkeiten. Beide Werke haben in frappierend ähnlicher Weise die wunderbare Entdeckung von Reliquien – hier die sterblichen Überreste des Apostels Barnabas, dort das heilige Kreuz Jesu – zum Inhalt. Sie betten dabei die eigentliche Ent­ 136 Vgl. Maraval, Religionspolitik unter Justinian, S. 447; Grillmeier, Jesus der Christus II/2, S. 422–430. 137 Text und Übersetzung der fünfzehn Anathematismen von 553 bei Görgemanns – Karpp (Hgg.), Origenis de principiis, S. 825–831. 138 Alexander Monachus, cruc. 4. 139 Salaville, Alexandre de Chypre, S. 134–137; Beck, Literatur, S. 399; van Esbroeck, Sur la Croix, S. 109; van Deun, Hagiographica Cypria, S. 16; Döpp – Geerlings (Hgg.), Lexikon, Sp. 16–17; van Tongeren, Kreuzritus, S. 218, Anm. 10; Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 30; Drijvers, Helena Augusta, the Cross and the Myth, S. 169. 140 Kazhdan, Alexander the Monk, S. 60. 141 Opitz, Vita Constantini, S. 539–540; Krause, Konstantins Kreuze, S. 174, ignorieren bei ihrer Datierung der ‚Inventio crucis‘ in das 10. Jh. bzw. in die Zeit um 800 die ‚Laudatio Barnabae‘.

Zeit der Abfassung

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deckungsgeschichte in eine umfänglichere historiographische Abhandlung ein und lassen ihre Darstellung in einem Enkomion gipfeln. Auch die Prologe weisen enge Übereinstimmungen auf: Sowohl in der Lobrede auf Barnabas als auch in der Abhandlung von der Kreuzauffindung erklärt der Autor im Vorwort, von einem bzw. mehreren geistlichen Würdenträgern den Auftrag zur Abfassung des Werks erhalten zu haben und angesichts der eigenen Ungebildetheit lange den Gehorsam verweigert zu haben, um dann schließlich die Aufgabe doch in Angriff zu nehmen.142 Zudem wird das Kreuz in ‚De inventione sanctae crucis‘ mit Prädikationen bedacht, wie sie in der ‚Laudatio Barnabae‘ wörtlich oder sinngemäß für den Apostel Barnabas belegt sind.143 Auch vom theologischen Profil her spricht nichts dagegen, für ‚De inventione sanctae crucis‘ denselben Mönch Alexander als Verfasser anzunehmen, dem wir die ‚Laudatio Barnabae‘ verdanken. Hinter beiden Schriften steht ein Theologe, der energisch für die Bekenntnisse von Nizäa und Chalcedon eintritt und jede Form von theopaschitischen Vorstellungen verwirft.144 4.2. Zeit der Abfassung ‚De inventione sanctae crucis‘ kann nicht vor den origenistischen Streitigkeiten in der Mitte des 6. Jahrhunderts entstanden sein, da Alexander Monachus auf den 543 erlassenen Anathematismus gegen die origenistische Lehre von der begrenzten Macht Gottes und den 553 beim 5. Ökumenischen Konzil von Konstantinopel verabschiedeten Anathematismus gegen die origenistische Lehre von der Präexistenz der Seelen Bezug nimmt.145 Hans-Georg Opitz ging unter Verweis auf die ältesten griechischen Textzeugen davon aus, dass ‚De inventione sanctae crucis‘ in das 10. Jahrhundert zu datieren sei.146 Diese Annahme hat sich erledigt, seitdem ein St. Petersburger Palimpsest aus dem 9. Jahrhundert bekannt wurde, der das Werk in georgischer Übersetzung bietet.147 Zudem spiegelt sich in ‚De inventione sanctae 142 Treffend Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 30: „Although Byzantine authors were fond of self-deprecation, it seems to me that the similarity of phraseology in the two introductory statements is too close to be a matter of coincidence and may be an indication that the author of the Enkomium and the author of the treatise were one and the same person.“ 143 Sowohl das Kreuz als auch Barnabas gelten als Hafen der vom Sturm hin und her Getriebenen, als Arzt der Kranken, als unfehlbare Freude der Gesunden, als unerschöpflicher Reichtum der Armen bzw. Helfer der Armen und als irrtumsloser Wegführer der Verirrten bzw. gotterfüllter Wegführer der Völker, vgl. Alexander Monachus, cruc. 64–65, mit Alexander Monachus, Barn. 6 (FC 46, S. 68–69). 144 Vgl. Alexander Monachus, cruc. 3; 10–11; Barn. 17 (FC 34, S. 84–85): Rezitation der Kern­ aussagen des Nizänums und Chalcedonense, sowie Alexander Monachus, cruc. 20; Barn. 34 (FC 34, S. 110–111): entschiedene Zurückweisung des Theopaschitismus. 145 Laut van Esbroeck, Sur la Croix, S. 107–108, wurde das Werk noch vor dem 5. Ökumenischen Konzil zwischen 543 und 553 abgefasst, da Alexander Monachus dem 553 nicht wiederholten achten Anathematismus von 543, der die Lehre von der begrenzten Macht Gottes verflucht, zentrale Bedeutung beimisst. Diese Annahme ist nicht zwingend, vgl. Kazdhan, Constantin Imaginaire, S. 200: „Byzantine authors often repeated statements from their predecessors.“ 146 Opitz, Vita Constantini, S. 539–540. 147 Vgl. van Esbroeck, Sur la Croix, S. 105.

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Verfasser und Abfassungsverhältnisse

crucis‘ weder der Raub des heiligen Kreuzes durch die Perser im Jahr 614 noch die triumphale Rückführung der kostbaren Reliquie nach Jerusalem durch Kaiser Heraclius im Jahr 630 wider. Dies legt die Annahme nahe, dass ‚De inventione sanctae crucis‘ vor diesen Ereignissen entstanden ist.148 Die werkimmanenten Anhaltspunkte für eine Abfassungszeit zwischen 553 und 614 lassen sich angesichts der mutmaßlichen Identität des Autors mit dem für die ‚Laudatio Barnabae‘ verantwortlichen Mönch Alexander untermauern und weiter präzisieren. Die ‚Laudatio Barnabae‘, in der sich einerseits die Konstantinopeler Unruhen um das Trishagion in 511/512 widerspiegeln und die andererseits 566 erstmals bei Victor von Tunnuna bezeugt ist, wurde wohl Mitte des 6. Jahrhunderts niedergeschrieben.149 Das Werk über die Kreuzauffindung ist etwas jünger. Alexander Monachus dürfte es bald nach dem 5. Ökumenischen Konzil von Konstantinopel in der Zeit um 560 und damit gegen Ende der Herrschaft von Kaiser Justinian I. (527–565) verfasst haben. 4.3. Abfassungszweck Die Frage nach dem Abfassungszweck von ‚De inventione sanctae crucis‘ wird kontrovers diskutiert. John W. Nesbitt hat die These aufgestellt, dass es sich bei dem Werk des Alexander Monachus um ein Stück Pilgerliteratur oder sogar Pilgerpropaganda handele: „It is clearly meant to entice people to undertake a trip to Jerusalem and to explore the sites where the drama of Salvation occurred and where testimony in Gospel accounts can be visually affirmed.”150 Wenn dies tatsächlich das Ziel des Alexander Monachus gewesen wäre, würde man allerdings erwarten, dass er ausführlicher auf die heiligen Stätten des Wirkens Jesu einginge. Im Gegensatz zu klassischen Pilgerberichten wie Egerias ‚Peregrinatio‘, die Schrift des Theodosius ‚De situ terrae sanctae‘ oder das Jerusalem­Brevier lässt Alexander Monachus kaum etwas über die Jerusalemer Sakraltopographie verlauten. Seine Ausführungen geben zudem nicht den geringsten Hinweis darauf, dass er das Heilige Land aus eigener Anschauung kennt. Das Wenige, was er etwa über Kirchenbauten in Betlehem und Jerusalem zu berichten weiß, bezieht er offenkundig aus literarischen Quellen. Plausibler ist die Annahme, dass der Autor seine mit einem Lobpreis auf das Kreuz und Ausführungen über das Fest der Kreuzerhöhung schließende Abhandlung zu liturgischen Zwecken verfasste. Vermutlich wurde das Werk des Alexander Monachus beim alljährlichen Gedenkfest an die Kreuzauffindung in seinem Kloster auf Zypern zumindest in Ausschnitten zu Gehör gebracht.151 148 149 150 151

Scott, Alexander the Monk, S. 158. Vgl. Kollmann – Deuse, Laudatio Barnabae, S. 58–60. Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 39. Drijvers, Helena Augusta, the Cross and the Myth, S. 173–174, bes. 173: „I consider it not unlikely that Alexander was asked to write the text as a festal dossier to be used on the feast day celebrating the discovery of the cross (14 September). Since the fourth century this feast has been celebrated annually in Jerusalem, and it was also included in the liturgical calendars elsewhere, probably in conjunction with the dispersal of cross relics. The feast of the cross was probably also commemorated on Cyprus, where Alexander lived his life of a monk.“

II. TEXT UND ÜBERSETZUNG

ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ ΜΟΝΑΧΟΥ ΛΟΓΟΣ ΕΙΣ ΤΗΝ ΕΥΡΕΣΙΝ ΤΟΥ ΤΙΜΙΟΥ ΚΑΙ ΖΩΟΠΟΙΟΥ ΣΤΑΥΡΟΥ1 1. (4016) Τὴν κέλευσιν τῆς ὑμετέρας πατρικῆς ὁσιότητος δεξάμενος, λίαν ἰλιγγίασα. Ἐκελεύσατε γὰρ τῇ ἐμῇ οὐδενείᾳ, ἱστορικόν τινα λόγον ποιήσασθαι περὶ τῆς εὑρέσεως τοῦ ζωοποιοῦ ξύλου, τοῦ πανσέπτου καὶ σεβασμίου σταυροῦ, ἐν ᾧ ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς τανυσθεὶς ἑκουσίως, κατέλυσε μὲν τοῦ διαβόλου τὴν δύναμιν, καὶ θανάτου τὴν τυραννίδα, σωτηρίαν δὲ ἀκατάληπτον τοῖς εἰς αὐτὸν πιστεύουσιν ἐδωρήσατο. Τοῦτο τὸ ἐπίταγμα, σφόδρα τυγχάνον ὑπὲρ τὴν ἐμὴν δύναμιν, δεξάμενος, ἐγχείρησιν ἐδειλίασα· ἑτέρων γὰρ ἢ καθ’ ἡμᾶς τό γε ὑπάρχει τὸ πόνημα· οὐδὲν γὰρ τῆς ἐγκυκλίου παιδεύσεως ἐν μυήσει γεγόναμεν, καὶ τὴν ἐξ ἀσκήσεως γυμνασίαν κεκτήμεθα, ἀλλ’ ὡς ἀληθῶς ἰδιῶται τυγχάνομεν, οὐ μόνον τῷ λόγῳ, ἀλλὰ καὶ τῇ γνώσει διὰ, τὴν ἐν ἡμῖν παθῶν χρονίαν ἐπικράτειαν. 2. Ἐπεὶ δὲ οὐχ οἷος τὸν τῆς παρακοῆς ὑφορώμενος κίνδυνον, πόθῳ τῆς ὑπακοῆς τὸ κελευσθὲν πειράσομαι πέρατι παραδοῦναι, τὸ πᾶν εἰς τὸν Θεὸν καὶ εἰς τὰς ὑμετέρας εὐχὰς ἀπωθήσαντες. Ἐροῦμεν δὲ ἴδιον οὐδὲν (χθιζοὶ γάρ ἐσμεν, κατὰ τὸ λόγιον, καὶ οὐκ οἴδαμεν)· ὅσα δὲ ἐξ ἀρχαίων ἱστοριῶν ἰσχύσαμεν εὑρεῖν (πολλοὶ γὰρ ἕτεροι περὶ τούτου πεπονήκασιν, οἱ μὲν εὖ καὶ καλῶς, οἱ δὲ καὶ ἑτέρως), καὶ ὅσα ἐκ τῆς ἀνέκαθεν εἰλήφαμεν παραδόσεως, ταῦτα ὑμῖν, σὺν Θεῷ φάναι, ἐσπούδασα πανταχοῦ τῆς (4017) ἀληθείας φροντίσας. Ὑμεῖς δὲ τὰ λείποντα ἐπι­ διορθώσατε, καὶ προσεύξασθε ὑπὲρ ἡμῶν, ἁγιώτατοι. 3. Ἀρχὴν δὲ τοῦ λόγου ποιησόμεθα τὸν πάσης ἀρχῆς κατάρχοντα. Ὁ μονογενὴς, Υἱὸς τοῦ Θεοῦ, ὁ ὢν ἐν τοῖς κόλποις τοῦ Πατρὸς, ὁ ἐκ ζῶντος τοῦ Πατρὸς ζωοποιὸς Λόγος ὁ ἐν ἀρχῇ ὢν, πρὸς τὸν ἀεὶ ὄντα Θεὸν, ὁ ὢν «ἀπαύγασμα τῆς δόξης καὶ χαρακτὴρ τῆς ὑποστάσεως» τοῦ ἀϊδίου Πατρὸς ἐκ τῆς ἀνάρχου ἀρχῆς, ἡ ἀνέκλειπ­ τος ἀρχὴ, ἡ ἐκ τῆς ἀεννάου ζωῆς ζωὴ ἀτελεύτητος, ἡ ἐκ τῆς ζωοποιοῦ πηγῆς πηγὴ ἀθανασίας, ἡ ἀπηκριβωμένη καὶ ἀπαράλλακτος εἰκὼν τοῦ ἀοράτου Θεοῦ, τὸ ἐκμαγεῖον τοῦ φύσαντος Πατρὸς, τὸ ἐξ ἀκαταλήπτου φωτὸς φῶς ἀνεκλάλητον, τὸ ζωοπάροχον νᾶμα τῆς ζωοτόκου πηγῆς, ὁ ὁμοούσιος καὶ ὁμόθρονος, καὶ ὁμο­ δύναμος, καὶ ὁμάγαθος τῷ γεννήσαντι Πατρὶ, ὁ πάντα ἔχων ὅσα ἔχει ὁ Πατὴρ

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Griechischer Text nach Migne, Patrologia Graeca 87/3, Sp. 4015–4076. Die dort ohne Zählung festgelegten Sinnabschnitte wurden durchnummeriert. Zur besseren Orientierung findet sich im Text in Klammern die Spaltenzählung nach Migne.

DIE ABHANDLUNG DES MÖNCHS ALEXANDER ÜBER DIE ENTDECKUNG DES EHRWÜRDIGEN UND LEBENDIGMACHENDEN KREUZES 1. Als ich den Auftrag eurer väterlichen Heiligkeiten2 empfing, geriet ich sehr in Aufregung. Denn ihr trugt meiner Nichtigkeit auf, ein Geschichtswerk über die Auffindung des lebendigmachenden Holzes zu verfassen, des allerheiligsten und ehrwürdigen Kreuzes, durch welches unser Herr Jesus Christus, indem er aus eigenem Willen daran hingestreckt war, die Macht des Teufels und die Gewaltherrschaft des Todes vernichtete, unbegreifliche Rettung aber denen schenkte, die an ihn glauben. Als ich diesen Auftrag, der meine Kraft gewaltig übersteigt, empfing, fürchtete ich mich vor dem Unternehmen; denn dieses Werk steht anderen als uns zu Gebote. In keinen Bereich der allgemeinen Bildung nämlich sind wir eingeweiht und besitzen (nicht) die aus der Askese erwachsende (geistige) Übung, sondern sind in Wirklichkeit Anfänger nicht nur in der Rede, sondern auch in der Erkenntnis wegen der lang andauernden Übermacht der Leidenschaften in uns. 2. Obwohl ich aber unfähig bin, will ich, da ich die Gefahr des Ungehorsams ängstlich erblicke, im Streben nach Gehorsam versuchen, den Auftrag zu vollenden, nachdem wir das Ganze Gott und euren Gebeten anempfohlen haben. Wir werden aber nichts Eigenes sagen, „denn von gestern sind wir“, wie es heißt, „und wissen nichts“ (Hiob 8,9). Was wir aber in alten Geschichtswerken haben finden können – denn viele andere haben sich darum bemüht, die einen gut und ansprechend, andere wieder auch schlecht – und was wir der Überlieferung von alters her entnommen haben, das alles habe ich mich bemüht, euch mit Gottes Hilfe zu berichten, indem ich mich überall der Wahrheit befleißigte. Ihr aber, Heiligste, sollt die Fehler verbessern und für uns beten. 3. Zum Anfang der Abhandlung werden wir den machen, welcher der Anfang allen Anfangs ist. Der Eingeborene, der Sohn Gottes, er, der im Schoß des Vaters ist, der lebendigmachende Logos von dem Lebendigen, dem Vater, der am Anfang beim immer seienden Gott war (vgl. Joh 1,1–2), „der Abglanz der Herrlichkeit ist und Abbild des Wesens“ (Hebr 1,3) des ewigen Vaters vom anfanglosen Anfang her, der unerschöpfliche Anfang, das unbegrenzte Leben aus dem ewigen Leben, die Quelle der Unsterblichkeit aus der lebendigmachenden Quelle, das vollkommene und unveränderte Bild des unsichtbaren Gottes, der Abdruck des schöpferischen Vaters, das unaussprechliche Licht aus dem unbegreiflichen Licht, der Leben schenkende Strom der Leben erzeugenden Quelle, der eines Wesens, einer Herrschergewalt, einer Macht und einer Güte mit dem Vater ist, der ihn hervorgebracht hat, er, der alles hat, was der Vater hat, mit Ausnahme des Nichtgezeugtseins3, er, 2

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ὁσιότης begegnet in byzantinischer Zeit vor allem im mönchischen Milieu oft als Anrede geistlicher Würdenträger, vgl. Grünbart, Formen der Anrede, S. 164–169. Hier ist ein Kollektiv (Lampe, Lexicon, Sp. 976 s.v. ὁσιότης) gemeint, da die Auftraggeber unten als „Heiligste“ gelten. Vgl. Gregor von Nazianz, or. 41,9 (SC 358, S. 336).

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πλὴν τῆς ἀγεννησίας, ὁ σὺν τῷ Πατρὶ καὶ τῷ ἁγίῳ Πνεύματι (τῷ ἐκ Πατρὸς ἀεὶ ἐκπορευομένῳ) καὶ δι’ ἑαυτοῦ τὰ πάντα, καὶ ἐκ μὴ ὄντων εἰς τὸ εἶναι παραγαγών. Οὐδὲν γὰρ ἦν, εἰ μὴ ἡ ἁγία Τριὰς ἡ ὁμοούσιος, ἐν ταῖς ἰδίαις ἀεὶ ὑπάρχουσα ἰδιότησιν ἤτοι ὑποστάσεσιν, ἤγουν προσώποις, ἡ ἄκτιστος φύσις, ἡ ἀνέκλειπτος θεότης, τὸ δεσποτικὸν ἀξίωμα, τὸ διηνεκὲς ἀγαλλίαμα, ἡ ἁπλῆ καὶ ἀσύνθετος καὶ ἀσχημάτιστος οὐσία, ἡ ἀεὶ καὶ ὡσαύτως ἔχουσα, μηδὲ ἀρξαμένη, μηδὲ παυσομένη. 4. Οὗτος τοίνυν ὁ ζῶν καὶ ἐνεργὴς καὶ παντοδύναμος τοῦ Θεοῦ Λόγος, βουλήσει τοῦ Πατρὸς καὶ συνεργείᾳ τοῦ ἁγίου Πνεύματος πᾶσαν τὴν κτίσιν τὴν ὁρατὴν καὶ τὴν ἀόρατον ἐν τῷ δέοντι καιρῷ εἰς τὸ εἶναι ἐξ οὐκ ὄντων παρήγαγεν, ἐπιστάμενος μέντοι κατὰ θεϊκὴν πρόγνωσιν, τὸ, πότε, καὶ ποῦ, καὶ πῶς, καὶ πόσα χρὴ γενέσθαι τὰ ὄντα. Ἄπειροι γὰρ αἰῶνες, ἵν’ οὕτως (4020) εἴπω, διῆλθον, ἐν οἷς οὐδὲν ἦν, εἰ μὴ μόνος ὁ Θεὸς, ὁ ἐν Τριάδι δοξολογούμενος· ἓν γὰρ τὰ τρία ἐν οἷς ἡ Θεότης· οὐδὲ γὰρ διὰ χρείαν ἰδίαν παρήγαγε τὰ ὄντα· ἀνενδεὲς γὰρ τὸ Θεῖον· ἀλλ’ ἐξ ἀμέτρου ἀγαθότητος, ὡς εἶναι πλείονας τοὺς μετέχοντας τῆς αὐτοῦ χάριτος. Παραγαγὼν τοίνυν καὶ κατακοσμήσας τὰ πάντα τῷ πρέποντι κόσμῳ, ὕστερον πάντων δημιουργεῖ τὸν ἄνθρωπον, ἐκ τῆς γῆς ἤδη προϋποστάσης διαπλάσας τὸ σῶμα, παρ’ ἑαυτοῦ δὲ ψυχὴν λογικὴν αὐτῷ καὶ νοερὰν ἐνθύκτιστον, οὐ προϋπάρχουσαν, οὐδὲ μέρος οὖσαν Θεοῦ, ὡς παράφρων καὶ μανιώδης Ὠριγένης ἐβλασφήμησεν οὐσιώδη τινὰ προΰπαρξιν ψυχῶν, καὶ τὴν ταύτῃ ἑπομένην τερατώδη ἀποκατάστασιν γραωδῶς, μᾶλλον δὲ ἀσεβῶς εἰσηγησάμενος. Τὸ γὰρ ἐν τῇ ἱερᾷ καὶ θείᾳ Γραφῇ ἐμφερόμενον, ὅτι «Ἐνεφύσησεν ὁ Θεὸς εἰς τὸ πρόσωπον αὐτοῦ πνοὴν ζωῆς, καὶ ἐγένετο ἄνθρωπος εἰς ψυχὴν ζῶσαν,» οὐ παραστατικόν ἐστι προϋπάρξεώς τινος ψυχῆς· οὐδ’ εἰ ἂν εἴρητο, «Καὶ ἔλαβεν ἄνθρωπος ψυχὴν ζῶσαν.» Ἀλλ’ οὐδὲ τὸ φύσημα ἐκεῖνο ἦν ψυχὴ τοῦ ἀνθρώπου, ἀλλ’ ἵνα δειχθῇ ὡς αἰνίγματι, ὅτι οὐκ ἀλλότριον τῆς δη­ μιουργικῆς δυνάμεως ὑπάρχει τὸ πανάγιον Πνεῦμα, κατὰ τὸν Προφήτην λέγοντα, «Τῷ Λόγῳ Κυρίου οἱ οὐρανοὶ ἐστερεώθησαν, καὶ πνεύματι τοῦ στόματος αὐτοῦ πᾶσα ἡ δύναμις αὐτῶν·» καὶ πάλιν· «Πνεῦμα Θεοῦ τὸ ποιῆσάν με, πνοὴ δὲ Παντο­ κράτορος ἡ διδάσκουσά με.» 5. Πάντα τοιγαροῦν καὶ μεγαλοπρεπῶς ἐργασάμενος ὁ τοῦ Θεοῦ Λόγος τῷ πολλοστῷ τῆς δυνάμεως ἐξεκάλυψε. Καὶ τί λέγω πολλοστῷ δυνάμεως, ὅπουγε τὰ πάντα νεύματι μόνῳ ἐποίησε καὶ (4021) ποιεῖ, ἔχων ἀεὶ σύνδρομον τὴν δύναμιν κατὰ τὸν Προφήτην τὸν λέγοντα, «Πάντα ὅσα ἠθέλησεν ὁ Κύριος, ἐποίησεν.» Ὁ δὲ ἐκστατικὸς Ὠριγένης ἐτόλμησε λέγειν πεπερατωμένην εἶναι τὴν τοῦ Θεοῦ δύναμιν, καὶ μυρίας ἑτέρας βλασφημίας ἀπαφρίσας καὶ ὑπέρογκα καὶ δυσεξάγγελτα ἐν τοῖς

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der mit dem Vater und dem heiligen Geist, der immerfort aus dem Vater hervorgeht, und durch sich selbst alles erschafft, und zwar aus dem Nichtsein in das Sein. Denn nichts war, außer der heiligen Dreifaltigkeit, die wesenseins ist, die immerfort ihr Sein in den eigenen Wesenseigenarten, Hypostasen oder Personen hat, die ungeschaffene Natur, die unendliche Göttlichkeit, die herrscherliche Würde, die unendliche Freudenursache, die einfache und nicht zusammengesetzte und gestaltlose Wesenheit4, die immer in der gleichen Weise sich verhält, keinen Anfang hatte und nicht enden wird. 4. Dieser lebende und wirkende und allmächtige Logos Gottes also brachte nach dem Willen des Vaters und unter Mitwirkung des heiligen Geistes die gesamte sichtbare und unsichtbare Schöpfung zum rechten Zeitpunkt aus dem Nichtsein in das Sein, da er ja gemäß göttlicher Voraussicht wusste, wann, wo, wie und in welcher Zahl das Seiende ins Werden treten müsse. Sozusagen unendliche Ewigkeiten sind nämlich vergangen, in denen nichts war als allein der in der Dreifaltigkeit gepriesene Gott. Eines nämlich sind die drei, in denen die Gottheit sich manifestiert. Denn nicht aus eigenem Bedürfnis schuf er das Seiende – das Göttliche ist nämlich ohne Bedürfnis (vgl. Apg 17,25) –, sondern aus unermesslicher Güte, damit es mehr gäbe, die an seiner Gnade teilhätten. Nachdem er nun das All geschaffen und mit dem angemessenen Schmuck geschmückt hatte, bildete er als letztes von allem den Menschen, indem er den Körper aus der schon vorhandenen Erde formte, von sich her ihm aber eine mit Vernunft und Verstand begabte Seele einpflanzte, die nicht schon vorher existiert hatte und auch nicht Teil Gottes war, wie der verrückte und wahnsinnige Origenes gotteslästerlich behauptete, der eine substanzhafte Präexistenz der Seelen5 und deren daraus folgende fantastische Wiederherstellung6 nach Art eines alten Weibes oder eher noch auf gottlose Weise einführte. Diesbezüglich steht in der heiligen und göttlichen Schrift: „Gott hauchte in sein Antlitz einen Lebenshauch und es wurde der Mensch zu einer lebendigen Seele“ (Gen 2,7). Das ist keine Ermunterung, von einer Präexistenz der Seelen auszugehen, sonst hieße es: „Und der Mensch empfing eine lebendige Seele“. Aber auch nicht jener Hauch war die Seele des Menschen, sondern damit wie durch ein Rätsel gezeigt wird, dass der allerheiligste Geist nicht von der schöpferischen Macht entfremdet existiert, gemäß dem prophetischen Wort „Durch das Wort des Herrn sind die Himmel entstanden und durch den Hauch seines Mundes ihre ganze Streitmacht“ (Ps 32,6 lxx) und ferner „Hauch Gottes, der mich geschaffen hat, Atem des Allmächtigen, der mich belehrt“ (Hiob 33,4 lxx). 5. Nachdem nun der Logos Gottes alles prächtig geschaffen hatte durch einen Bruchteil seiner Kraft, machte er dies offenbar. Und warum sage ich „durch einen Bruchteil seiner Kraft“, da er es doch alles allein durch ein Nicken geschaffen hat und schafft, indem er die Kraft immer als Wegbegleiter hat gemäß dem prophetischen Wort „Alles, was der Herr wollte, hat er geschaffen“ (Ps 115,3 lxx)? Der wahnsinnige Origenes aber erdreistete sich zu behaupten, dass die Kraft Gottes begrenzt sei7, und indem er unzählige weitere Gotteslästerungen von sich gab und 4 5 6 7

Vgl. Johannes Chrysostomus, hom. 15,1 in Joh. (PG 59, Sp. 98). Vgl. Origenes, princ. 1,7,4–5 (TzF 24, S. 238–245), mit Verweis auf Jer 1,5. Vgl. Origenes, princ. 3,6,6 (TzF 24, S. 658–663). Vgl. Origenes, princ. 2,9,1; 4,4,8 (TzF 24, S. 398–403, 808–809).

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συντάγμασιν αὐτοῦ ἐκληρήσας, ἐπλήρωσε τὴν οἰκουμένην ἀμέτρου φλυαρίας· ἀξίαν δὲ τῆς ἑαυτοῦ τολμηρίας συνοδικῶς ἀπηνέγκατο κατάκρισιν. Ἀλλ’ ἐπὶ τὸ προκείμενον ἐπανέλθωμεν. 6. Ποιήσας τοιγαροῦν ὁ Θεὸς τὸν ἄνθρωπον κατ’ εἰκόνα ἰδίαν καὶ ὁμοίωσιν, ἔθετο αὐτὸν ἐν παραδείσῳ, καθώς φησιν ἡ Γραφὴ, ἐργάζεσθαι πάντως οὐ τὴν βρῶσιν τὴν ἀπολλυμένην, ἀλλὰ τὴν μένουσαν εἰς ζωὴν αἰώνιον, φυλάττειν δὲ πάλιν δηλονότι τὴν δοθεῖσαν αὐτῷ παρὰ τοῦ Κτίστου ζωοφόρον ἐντολήν. Ἀλλὰ μηδεὶς μεμφέσθω οὕτω τῷ προοιμίῳ μηκύνοντι, οὐ γὰρ εἰκῆ, οὐδὲ μάτην· ἀλλ’ ἐπειδήπερ προέκειτο ἡμῖν σταυροῦ μνείαν ποιήσασθαι, ἐβουλήθην δεῖξαι τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ τὴν δόξαν ἄνωθεν, καὶ ἐξ ἀρχῆς ἐν πάσῃ τῇ κτίσει διαλάμπουσαν. Καὶ σκοπεῖτε εἰ μὴ οὕτως ἔχει· ἔνι γὰρ μετὰ ἀκριβείας πάσης ἰδεῖν, ὅτι πᾶσαν κτίσιν ὁρατὴν καὶ ἀόρατον σταυροειδῶς ὁ Θεὸς ἐποίησε· ποιήσας γὰρ τὸ πλάτος, καὶ τὸ μῆκος, καὶ τὸ ὕψος, καὶ τὸ βάθος, σαφῶς τοῦ σταυροῦ τὸν τύπον ἐν μυστηρίῳ διεγράψατο, ἐν τούτοις δὲ τὸ πᾶν ὑπάρχει. Καὶ τοῦτό ἐστι, ὡς οἶμαι, τὸ εἰρημένον τῷ σοφωτάτῳ Παύλῳ. Φησὶ γὰρ, «Τούτου χάριν κάμπτω τὰ γόνατά μου πρὸς τὸν Πατέρα,» καὶ τὰ ἑξῆς, «ἵνα ἐξισχύσητε καταλαβέσθαι σὺν πᾶσι τοῖς ἁγίοις, τί τὸ ὕψος, καὶ βάθος, καὶ πλάτος, καὶ μῆκος.» 7. Ἀλλὰ καὶ ὅσα τίμια ἐν πάσῃ τῇ κτίσει, σταυροειδῶς ὑπὸ τοῦ Δημιουργοῦ σοφίᾳ κρείττονι ἐγεννήθησαν. Τὰ γοῦν τετράμορφα ζῶα σταυροῦ τὸν τύπον διὰ τοῦ σχήματος ἀναμφιβόλως σημαίνουσι. Λέγει γὰρ ὁ θεσπέσιος προφήτης· «Εἶδον τὸν Κύριον καθήμενον ἐπὶ θρόνου ὑψηλοῦ καὶ ἐπηρμένου,» καὶ τὰ ἑξῆς, «καὶ Σεραφὶμ ἑστήκεισαν κύκλῳ αὐτοῦ, καὶ τὰ σκέλη αὐτῶν ὀρθὰ, ἓξ πτέρυγες τῷ ἑνὶ, καὶ ἓξ πτέρυγες τῷ ἑνὶ, καὶ ταῖς μὲν δυσὶ πτέρυξι κατεκάλυπτον τὰ πρόσωπα αὐτῶν, ταῖς δὲ δυσὶ τοὺς πόδας, καὶ ταῖς δυσὶν ἐπέταντο.» Μυστικῶς διὰ τῶν ἀνωτάτων δυνάμεων ἐδείχθη ἡ δόξα τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ. Ἀλλὰ καὶ οἱ φωστῆρες σταυροειδῶς τὸ φέγγος αὐτῶν ἐξαστράπτουσι, καὶ ἄνθρωπος δὲ σταυροειδῶς διεπλάσθη. Πᾶς γάρ τις ἑστὼς καὶ ἐκτείνων τὰς χεῖρας ἀναντιῤῥήτως σταυρὸν διὰ

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Aufgeblasenes und Unverständliches in seinen Abhandlungen daherredete, hat er die Welt mit maßlosem Geschwätz angefüllt. Er trug aber kraft eines Synodenbeschlusses eine seiner Dreistigkeit würdige Verdammung davon.8 Wir wollen aber zum Thema zurückkehren. 6. Da nun Gott den Menschen nach seinem eigenen Bild und sich ähnlich geschaffen hatte, versetzte er ihn ins Paradies, wie die Schrift sagt (vgl. Gen 2,15), damit er sich nicht um vergängliche Speise mühe, sondern um Speise, die sich ins ewige Leben hinein hält (vgl. Joh 6,27), im Gegenzug freilich das ihm vom Schöpfer gegebene, lebenbringende Gebot beachte (vgl. Gen 2,16–17). Aber niemand möge nun diese Einführung tadeln, wenn sie weitschweifig ist, denn dies geschieht nicht ohne Grund und nicht leichtfertig. Sondern da uns ja aufgetragen worden war, des Kreuzes zu gedenken, wollte ich die Herrlichkeit des lebendigmachenden Kreuzes vom Anfang her aufzeigen, wie sie von Anbeginn an in der gesamten Schöpfung erstrahlt. Und seht, ob es sich nicht folgendermaßen verhält: Man kann nämlich ganz genau sehen, dass Gott die gesamte sichtbare und unsichtbare Schöpfung in der Form eines Kreuzes geschaffen hat. Denn indem er die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe schuf, bildete er in geheimnisvoller Weise deutlich die Form des Kreuzes ab; darauf aber beruht das All.9 Und dies ist es, wie ich meine, was vom allerweisesten Paulus gesagt worden ist. Er sagt nämlich: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater“ (Eph 3,14), und weiter „damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, was die Höhe und die Tiefe und die Breite und die Länge ist“ (Eph 3,18).10 7. Aber auch alles, was in der ganzen Schöpfung wertvoll ist, wurde vom Schöpfer mit größter Weisheit in Form eines Kreuzes geschaffen. Die viergestaltigen Lebewesen zeigen ja durch ihre Form eindeutig die Gestalt des Kreuzes. Denn der göttliche Prophet sagt: „Ich sah den Herrn auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen“ (Jes 6,1), und danach „und die Seraphim standen im Kreis um ihn und ihre Schenkel waren gerade, sechs Flügel hatte ein jeder und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Angesicht und mit zweien die Füße und mit zweien flogen sie“ (Jes 6,2). Auf geheimnisvolle Weise ist durch die höchsten Mächte die Herrlichkeit des lebendigmachenden Kreuzes vor Augen geführt worden. Aber auch die Himmelslichter strahlen in der Form des Kreuzes ihr Licht aus.11 Auch der Mensch ist in der Form des Kreuzes gestaltet. Jeder nämlich, der steht und die Hände ausstreckt, 8

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Photius, bibl. 118 (PG 103, Sp. 397), überliefert, dass eine von Bischof Demetrius in Alexan­ dria einberufene Synode Origenes verdammte und ihm die Priesterwürde entzog; nach Georgius Syncellus, chron. 675 (S. 438–439 Mosshammer), wurde er wegen seiner Seelenlehre aus dem „Chor der Heiligen“ ausgeschlossen. Vgl. auch Markschies, Origenes, S. 4. Vgl. zu der von Platon inspirierten Vorstellung des sich in liegender Form über das All ausbreitenden und den Kosmos zusammenhaltenden Kreuzes Justin, apol. 1,60,1–7 (FC 91, S. 180– 181); Acta Johannis 97–99 (CCA 1, S. 211); Acta Andreae 54 (CCA 6, S. 515–519); Irenäus, epid. 34 (FC 8/1, S. 56), zum Ganzen Heid, Kosmos, S. 13–105; Ulrich, Justin, S. 452–456. Die Deutung von Eph 3,18 auf das Kreuz Christi scheint auch bei Irenäus, haer. 5,17,4 (FC 8/5, S. 145), im Hintergrund zu stehen, vgl. Schlier, Epheser, S. 174. In Acta Johannis 97–99 (CCA 1, S. 211) ist das kosmische Kreuz, welches der am Holz von Golgota hängende Jesus dem Apostel Johannes auf dem Ölberg offenbart und durch das der Logos das All gefestigt hat, als Lichtkreuz gekennzeichnet. Vgl. Böhlig, Lichtkreuz, S. 473– 491.

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τοῦ σχήματος τυποῖ. Καὶ ὁ παράδεισος δὲ σταυροῦ τὸ σύμβολον ἔχει, τουτέστι τὸ ξύλον τῆς ζωῆς, ἀφ’ οὗ φαγεῖν ὁ ἀρχέκακος ὄφις (4024) δι’ ὑπερβολὴν φθόνου συνεχώρησε τὸν ἄνθρωπον, θᾶττον διὰ τῆς ἐξ ἀπάτης παρακοῆς ἐκβαλὼν τοῦ παραδείσου, καὶ διὰ τῆς κακίστης παρακοῆς παραδοὺς αὐτὸν τῇ ἁμαρτίᾳ, διὰ δὲ τῆς ἁμαρτίας καταβαλὼν αὐτὸν εἰς τὸν πικρότατον θάνατον. Προέκοψε δὲ ἡ ἁμαρτία τῆς κακίστης ἀρχῆς κατὰ γενεὰν καὶ γενεὰν, ἕως οὗ κατήντησεν εἰς αὐτὸν τὸν πυθμένα τῶν κακῶν. 8. Ὁ δὲ θεῖος Λόγος οὐδ’ οὕτως ἀπεστράφη τοῦ ἰδίου πλάσματος, οὐδὲ ἐγκατέλιπεν, ὃν κατ’ εἰκόνα ἐποίησεν, οὐδ’ ἀπώσατο τὸν τυραννηθέντα ὑπὸ τῆς τοῦ διαβόλου κακοτεχνίας, ἀλλὰ καθ’ ἑκάστην γενεὰν ἐπισκεπτόμενος οὐ διέλιπε, καὶ ἀνακαλούμενος συμβολικῶς, ὡς ἐν αἰνίγματι, διὰ τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ τὸν πλανηθέντα ἄνθρωπον. Οὐ γὰρ ἐβούλετο ὡς ἀγαθὸς, τὸν ἐπὶ ἀφθαρσίας κτισ­ θέντα καὶ εἰκόνα ὄντα τῆς ἰδίας ἰδιότητος, διὰ τὴν τοῦ διαβόλου κακουργίαν εἰς παντελῆ ἀπώλειαν χωρῆσαι. Ὅτε δὲ ἐφθάρη πᾶσα ἡ γῆ ταῖς ἀτόποις ἐπιμιξίαις καὶ κατεδικάσθη εἰς ἐξάλειψιν, τότε τὸν δίκαιον Νῶε πανοικεῖ εἰς παλιγγενεσίαν τοῦ κόσμου ἐκ τοῦ οἰκουμενικοῦ ναυαγίου δι’ ἐλαχίστου ξύλου ἔσωσεν. Ἀβραὰμ δὲ ὁμοίως ὁ μέγας πατριάρχης διὰ ξύλου τὰς ἐπαγγελίας τοῦ Θεοῦ μεθ’ ὁρκωμοσίας ἐδέξατο, ὁπηνίκα εἰς τὴν γῆν τὴν ὑψηλὴν ἀπεστάλη ἱερουργῆσαι τὸν ἀγαπητὸν υἱὸν, οὗ ὁ Θεὸς τὸν τρόπον τῆς ὑπακοῆς δεξάμενος, ἐνέδειξεν αὐτῷ κριὸν τοῖς κέρασι κατεχόμενον ἐν φυτῷ Σαβὲκ, ὃ ἑρμηνεύεται ἄφεσις, διὰ τοῦ

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formt unwiderleglich durch seine Gestalt ein Kreuz.12 Auch das Paradies enthält das Zeichen des Kreuzes, das heißt den Baum des Lebens13, von dem zu essen die urböse Schlange aus übergroßem Neid dem Menschen gestattete, um ihn durch den aus der Täuschung entstandenen Ungehorsam schneller aus dem Paradies zu vertreiben, wobei sie ihn durch schlimmsten Ungehorsam der Sünde auslieferte, durch die Sünde aber ihn in den bittersten Tod stürzte. Die Sünde aber pflanzte sich von ihrem schlimmsten Anfang aus von Generation zu Generation fort, bis sie unmittelbar zum Abgrund des Bösen gelangte. 8. Der göttliche Logos aber wandte sich auch da nicht vom eigenen Werk ab, noch ließ er den im Stich, den er nach seinem Bild geschaffen hatte, noch verstieß er den, der von den bösen Künsten des Teufels beherrscht wurde, sondern hörte nicht auf, in jeder Generation über ihn zu wachen, und rief sinnbildlich, wie in einem Rätsel, den verirrten Menschen durch das lebendigmachende Kreuz zurück. Denn in seiner Güte wollte er nicht, dass der, welcher auf die Unvergänglichkeit hin geschaffen war und ein Abbild der eigenen Wesenseigentümlichkeit darstellte, wegen der Schlechtigkeit des Teufels der völligen Vernichtung entgegengehe. Als aber die gesamte Erde infolge der unschicklichen geschlechtlichen Verbindungen verdorben war und zur Auslöschung verurteilt wurde, da rettete er den gerechten Noach mitsamt seinem Hause zur Wiedergeburt der Welt durch das geringste Holz aus dem weltweiten Schiffbruch.14 Abraham aber, der große Erzvater, empfing auf gleiche Weise durch ein Holz15 die Verheißungen Gottes mit einem Eidschwur, als er an den hochgelegenen Ort geschickt wurde, damit er seinen geliebten Sohn opfere. Dort hieß Gott die Art des Gehorsams gut und zeigte ihm einen Widder, der sich mit den Hörnern in dem Baum Sabek – dies bedeutet „Vergebung“16 – verfangen hatte. So 12

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Vgl. Justin, apol. 1,55,4 (FC 91, S. 172–173): „Und die menschliche Gestalt unterscheidet sich in nichts anderem von den unvernünftigen Lebewesen als darin, dass sie aufrecht ist und eine Ausbreitung der Arme aufweist und im Gesicht eine stirnabwärts ausgerichtete so genannte Nase trägt, durch welche es für das Lebewesen Atem gibt. Und dies zeigt keine andere Form als die des Kreuzes.“ Das rettende Kreuz Christi begegnet schon Evangelium Nicodemi 8 (24) (S. 330 Tischendorf; vgl. unten Anm. 180); Irenäus, haer. 5,16,3; 5,17,3 (FC 8/5, S. 137, 143), als die Sünde Adams tilgendes Gegenbild zum todbringenden Paradiesbaum. Vgl. Wanke, Kreuz Christi bei Irenäus, S. 208–230. Vgl. Gen 6,1–18. Die Vorstellung, dass die Rettung Noachs durch das Holz der Arche eine Vorabbildung der Rettung der Menschheit durch das Kreuzesholz Christi darstellt, ist bereits bei Justin, dial. 138,2 (S. 260 Goodspeed), bezeugt und erfreute sich in der Alten Kirche großer Beliebtheit. Ausgangspunkt ist die auf die Arche bezogene Aussage in Sapientia 14,7 „Gesegnet sei das Holz, durch das Gerechtigkeit geschieht“, die von den Kirchenvätern auf das Kreuz Christi bezogen wurde. Vgl. Rahner, Arche Noe als Schiff des Heils, S. 150–153. Das Holz für die Opferung Isaaks aus Gen 22,6 wurde von den Kirchenvätern früh mit dem Kreuzesholz von Golgota parallelisiert: Wie Isaak das Holz zum Opfer trug, so habe Christus das Kreuz auf seine Schultern geladen, vgl. Clemens Alexandrinus, paed. 1,23,1 (GCS 12, S. 103); Origenes, hom. in Gen. VIII,6 (GCS NF 17, S. 126). Die Septuaginta gibt in Gen 22,13 das Wort ‫( סבך‬sbk), das im hebräischen Text ein Gestrüpp ineinander verflochtener Äste bezeichnet, unübersetzt mit σαβέκ (sabek) wieder und betrachtet es als Name eines Baumes. Die Erklärung, Sabek bedeute Vergebung, ist schon bei Melito von Sardes, fragm. Gen. 12 (S. 313 Goodspeed), bezeugt. Vgl. ferner Pseudo­Sabas, myst. litt. 18 (S. 147 Bandt): „Und der Widder wiederum, den Abraham anstelle Isaaks opferte, als

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τύπου τὴν μέλλουσαν ἔσεσθαι τῶν τοῦ παντὸς κόσμου ἁμαρτιῶν ἄφεσιν, διὰ τῆς τοῦ νοητοῦ Ἀμνοῦ ἐπὶ ξύλου προσηλώσεως, σαφῶς προμηνύων. Καθὼς δὲ ἔχει ἡ παράδοσις, ἡ ὑψηλὴ γῆ ὁ ἅγιός ἐστι Γολγοθᾶς. 9. Τί δὲ βούλεται τοῦ Ἰακὼβ ἡ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς ῥάβδου προσκύνησις, ἢ ὅτι προφητικῶς ἐμήνυσεν ὁ πατριάρχης, ὅτι δεῖ προσκυνηθῆναι τὸν ζωοποιὸν σταυρὸν ὑπὸ πάντων τῶν εἰς Χριστὸν πιστευόντων; Ὅσα δὲ τέρατα καὶ σημεῖα ἐποίει Μωϋσῆς ἐν γῇ Αἰγύπτου, καὶ ἐν τῇ ἐρήμῳ τεσσαράκοντα ἔτη (4025) διὰ προσ­ τάγματος Θεοῦ, διὰ τῆς ῥάβδου ἐποίησε, σημαίνοντος κἀνταῦθα τοῦ νομοθέτου διὰ συμβόλου, ὅτι πάντα δυνατὰ τῷ πιστεύοντι εἰς τὸν σταυρωθέντα Χριστόν. Καὶ τί δεῖ λέγειν περὶ πάντων προφητῶν, οἴτινες ἀναφανδὸν τὸ ἔνδοξον σταυρὸν καὶ τὴν δι’ αὐτοῦ ἔσεσθαι μέλλουσαν σωτηρίαν τῷ κόσμῳ ἐκήρυξαν; Τί γὰρ ἀνα­ φανδότερον τοῦ εἰπεῖν· «Ἐν κυπαρίσσῳ καὶ πεύκῃ καὶ κέδρῳ ἅμα δοξάσαι τὸν τόπον τὸν ἅγιόν μου;» Ἐπειδὴ γὰρ ἡ ἁγία καὶ ὁμοούσιος Τριὰς ἐν μιᾷ τῶν ἑαυτῆς ὑποστάσεων τὴν τῶν ἀνθρώπων διὰ σταυροῦ ᾠκονόμησε σωτηρίαν, εἰκότως καὶ τὸ τῆς σωτηρίας ὅπλον ἐκ τριῶν συνήρμοστο ξύλων. Τόπος γὰρ ὁ ἅγιός ἐστιν ἡ ἁγία καθολικὴ Ἐκκλησία, ἐν ᾗ πάντες οἱ πιστοὶ τὸν ζωοποιὸν σταυρὸν περι­ φέροντες, τὴν ἄχραντον καὶ πανύμνητον ἐν εὐφροσύνῃ καὶ ἀγαλλιάσει δοξολογοῦσι Τριάδα. 10. Οὕτως πάντοτε ἀπὸ Ἀδὰμ τοῖς σωζομένοις πᾶσιν, ἕως τοῦ Χριστοῦ, συμβολικῶς διὰ τοῦ τιμίου σταυροῦ ἡ δικαιοσύνη ἐβραβεύετο. Ὅτε δὲ ἦλθε τὸ πλήρωμα τοῦ χρόνου τῆς ἐνδόξου διὰ σαρκὸς παρουσίας τοῦ θείου Λόγου, τότε δὴ τότε πάντα τὸν πλοῦτον τῆς ἐμφύτου αὐτοῦ περὶ ἡμᾶς ἐξεκάλυψε φιλανθρωπίας, οὐ διὰ τὰ ἔργα ἡμῶν, ἀλλὰ διὰ τὴν αὐτῷ τῷ εὐεργέτῃ πρέπουσαν

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verkündete er durch das Vorbild deutlich im Voraus, dass es künftige Vergebung der Sünden der gesamten Welt durch die Annagelung des geistigen Lammes an das Holz geben werde.17 Nach der Überlieferung aber ist der hochgelegene Ort das heilige Golgota.18 9. Was aber bedeutet Jakobs Anbetung der Spitze des Stabes19 anderes, als dass der Erzvater prophetisch verkünden wollte, dass das lebendigmachende Kreuz von allen, die an Christus glauben, angebetet werden muss?20 Alle Zeichen und Wunder aber, die Mose im Land Ägypten und während der vierzig Jahre in der Wüste auf Befehl Gottes vollbrachte, bewirkte er mit dem Stab. Auch hier zeigt der Gesetzgeber symbolisch an, dass dem, der an den gekreuzigten Christus glaubt, alles möglich ist.21 Und was soll man über alle Propheten sagen, die klar das berühmte Kreuz und die dadurch der Welt bevorstehende Rettung verkündigt haben? Was nämlich ist klarer als zu sagen: „durch die Zypresse und die Fichte und die Zeder zusammen meinen heiligen Ort zu verherrlichen“ (Jes 60,13 lxx)? Denn da die heilige und wesenseine Dreifaltigkeit durch eine ihrer Hypostasen die Rettung der Menschen durch das Kreuz bewirkte, ist es ganz natürlich, dass das Werkzeug der Rettung aus drei Hölzern gezimmert wurde.22 Der heilige Ort nämlich ist die heilige katholische Kirche, in der alle Gläubigen das lebendigmachende Kreuz auf sich nehmen und in Frohsinn und Freude die reine und von allen gepriesene Dreifaltigkeit rühmen. 10. So wurde immer von Adam bis zu Christus allen Geretteten bildhaft durch das ehrwürdige Kreuz die Gerechtigkeit zuerkannt. Als aber die Erfüllung der Zeit der herrlichen Ankunft des göttlichen Logos durch das Fleisch kam (vgl. Gal 4,4; Joh 1,14), da fürwahr machte er den gesamten Reichtum der in seiner Natur liegenden Menschenliebe uns gegenüber offenbar, nicht wegen unserer Werke, sondern

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Vorbild Christi, wurde von der Pflanze Sabek an den Hörnern festgehalten. Sabek aber bedeutet Vergebung (συγχώρησις) und Gerechtigkeit.“ Vgl. zur Deutung des im Gestrüpp festhängenden Widders Gen 22,13 auf das ans Kreuzesholz genagelte Lamm Gottes Melito von Sardes, fragm. Gen. 9–12 (S. 312–313 Goodspeed), zum Ganzen Dassmann, „Bindung“ und „Opferung“ Isaaks, S. 10–12; De Andrado, Melito’s Re­ Vision of Jewish Akedah Exegeses, S. 1–18. Bereits Hebr 11,17–19 und Barnabasbrief 7,3 (S. 156–157 Wengst) gilt die Bindung Isaaks als Vorbild für den Opfertod Jesu. Vgl. Theodosius, terr. sanct. 7 (CCSL 175, S. 117–118). In 2 Chron 3,1 erfolgt eine Identifikation des „Landes Morija“ (Gen 22,2) mit dem Tempelberg in Jerusalem. Die christliche Tradition verlagerte die Bindung Isaaks dann vom Tempelberg nach Golgota, vgl. Jeremias, Golgotha, S. 48–50. Vgl. Gen 47,31 lxx „Jakob beugte sich über die Spitze seines Stabes“. Im hebräischen Text lautet Gen 47,31 dagegen: „Da beugte sich Israel zum Kopfende des Bettes hin nieder.“ Der Septuaginta­Text von Gen 47,31 ist von der Hoffnung auf den davidischen Messias geprägt, den man in dem als Zepter verstandenen Stab repräsentiert sah; vgl. Heller, Stabesanbetung, S. 260–263, unter Verweis auf Num 24,17. Vielleicht setzt bereits Hebr 11,21 die christologische Interpretation voraus, dass der sterbende Jakob den künftigen Messias, wie er ihn in dem Stab versinnbildlicht sah, anbetete; vgl. Heller, Stabesanbetung, S. 263. Insbesondere die siegbringende Geste des Mose in der Schlacht gegen die Amalekiter Ex 17,8– 13 (der auf dem Hügel stehende Mose streckt mit dem Stab in der Hand beide Arme aus) wurde früh als Abbild des Kreuzes oder des gekreuzigten Christus betrachtet, vgl. Barnabasbrief 12,2 (S. 172–173 Wengst); Justin, dial. 90,4–5 (S. 204–205 Goodspeed); Irenäus, haer. 4,33,1 (FC 8/4, S. 254–255); Physiologus 40 (S. 78–79 Schönberger). Vgl. McDowell, „La Gloire du Liban viendra chez toi“ (Is 60,13), S. 183–201.

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ἀγαθότητα. Οὐ γὰρ ἐβούλετο διὰ σπλάγχνα ἐλέους τῆς αὐτῆς φιλανθρωπίας, ἕως τέλους τυραννίζεσθαι τὸν ἄνθρωπον ὑπὸ τῆς διαβόλου κακίας, ἀλλὰ βουλήσει τοῦ Πατρὸς καὶ εὐδοκίᾳ τοῦ ἁγίου Πνεύματος, ὁ ἀεὶ παρὼν καὶ μηδαμοῦ περιγραφό­ μενος, δι’ ἡμᾶς καὶ διὰ τὴν ἡμετέραν σωτηρίαν ἔκλινε τοὺς οὐρανοὺς, καὶ κατέβη, μὴ χωρισθεὶς τῶν οὐρανῶν, καὶ ἐνοικήσας ἐν τῇ νηδύϊ τῆς ἁγίας ἐνδόξου καὶ ἀειπαρθένου Μαρίας, προκαθαρθείσης αὐτῆς τῷ ἁγίῳ Πνεύματι τὴν ψυχὴν σὺν τοῖς μέλεσιν, «Ὁ Λόγος σὰρξ ἐγένετο, καὶ ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν,» οὐ μεταβαλὼν τὴν ἑαυτοῦ θεότητα εἰς ἀνθρωπότητα, ἄτρεπτος γὰρ καὶ ἀναλλοίωτος ὁ τοῦ Θεοῦ Λόγος, ἀλλ’ ἑνώσας ἑαυτῷ καθ’ ὑπόστασιν ἐκ τῶν σπλάγχνων τῆς Θεοτόκου σάρκα, ψυχὴν ἔχουσαν λογικὴν καὶ νοερὰν, ἀσυγχύτως, ἀτρέπτως, ἀχωρίστως, ἀδιασπάστως. Καθ’ ὑπόστασιν δὲ εἴρηται, ὅτι οὐ διαπλασθέντι ἀνθρώπῳ ἡνώθη ὁ τοῦ Θεοῦ Λόγος, ἀλλ’ αὐτὸς ὁ Λόγος τέλειος ὢν ἐν τῇ ἰδίᾳ ὑποστάσει προσελάβετο τελείαν τὴν ἑαυτοῦ ἐνανθρώπησιν, εἷς ὢν ἀεὶ Χριστὸς καὶ Υἱὸς καὶ Κύριος καὶ βασιλεὺς τῶν ἁπάντων. 11. Τίκτεται τοιγαροῦν ἐκ τῆς ἀπειρογάμου νύμφης, (4028) οὔσης ἐκ σπέρ­ ματος Δαυῒδ καὶ Ἀβραὰμ, κατὰ ἀλήθειαν, καὶ οὐ κατὰ φαντασίαν, Θεὸς ὢν ἀληθινὸς, μετὰ τῆς προσλήψεως, καὶ διὰ τοῦτο κυρίως καὶ κατὰ ἀλήθειαν Θεοτόκος ἐστὶν ἡ ἁγία Παρθένος, ἥτις οὕτως αὐτὸν ἀπεκύησεν, ὥσπερ δὴ καὶ συνέλαβεν αὐτόν. Ἀφθόρως γὰρ συνέλαβεν, θεοπρεπῶς καὶ ἐγέννησεν. Θεὸς γὰρ ἦν ὁ ἐξ αὐτῆς σαρκωθεὶς, καὶ οὐδαμῶς θύρας πρὸς τὴν εἴσοδον ἢ τὴν ἔξοδον ἔχρῃζεν. Ἀλλ’ ὁ ἐξ αὐτῆς τεχθεὶς κατὰ ἀλήθειαν ὁ Ἐμμανουὴλ, ὢν τέλειος ἐν ἀνθρωπότητι, εἷς καὶ ὁ αὐτὸς ὑπάρχων ἐν ἑκατέρᾳ φύσει, σώζων ἐν αὐτῷ ἀεὶ τῶν συνελθουσῶν φύσεων εἰς ἓν πρόσωπον καὶ μίαν ὑπόστασιν τὸ διάφορον ἤτοι ἰδίωμα. 12. Ἐγεννήθη δὲ ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς κατὰ σάρκα ἐν Βηθλεὲμ τῆς Ἰουδαίας ἐν ἡμέραις Ἡρώδου τοῦ βασιλέως. Ἤδη γὰρ ἐκλελοίπασιν οἱ ἐξ Ἰούδα ἄρχοντες, κατὰ τὴν προφητείαν, διαρκέσαντες ἕως Ἀριστοβούλου τινὸς ἀρχιερέως, ὅστις καὶ βασιλικὸν διάδημα περιέθετο. Ἀλλὰ τοῦτον πολιορκήσας Πομπήϊος

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wegen der gerade zum Wohltäter passenden Güte. Denn wegen des tiefen Erbarmens aus derselben Menschenliebe heraus wollte er nicht, dass der Mensch bis zum Ende von der Bosheit des Teufels beherrscht werde, sondern nach dem Willen des Vaters und dem Wohlgefallen des heiligen Geistes, der immer gegenwärtig und nirgendwo begrenzt ist, neigte er unseretwillen und um unserer Rettung willen die Himmel und kam herab, ohne von den Himmeln getrennt zu sein, und nahm im Mutterleib der heiligen hochgerühmten und immer jungfräulichen Maria Wohnung, nachdem diese zuvor vom heiligen Geist an der Seele mitsamt den Gliedern gereinigt worden war23: „Der Logos wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh 1,14), ohne sein Gottsein in Menschsein zu verwandeln, denn unwandelbar und unveränderbar ist der Logos Gottes, vielmehr indem er der Hypostase nach Fleisch aus dem Mutterleib der Gottesgebärerin24, das eine Verstandes- und Vernunftseele hatte, mit sich unvermischt, unverwandelt, ungesondert und ungetrennt vereinte.25 Es ist aber die Formulierung „der Hypostase nach“ gewählt worden, weil der Logos Gottes nicht mit einem gestalteten Menschen vereint wurde, sondern der Logos selbst, weil er vollkommen ist, in der ihm eigenen Hypostase seine vollkommene Menschwerdung annahm, indem er immer einer ist, Christus und Sohn und Herr und König des Alls. 11. So wurde er nun von der in der Ehe unerfahrenen jungen Frau geboren, die aus dem Samen Davids und Abrahams stammt, wahrhaftig und nicht in der Einbildung als wahrer Gott, mit der Hinzunahme (der menschlichen Natur), und deshalb ist die heilige Jungfrau, die ihn so gebar, wie sie ihn auch empfing, wirklich und wahrhaftig Gottesgebärerin. Unbefleckt nämlich empfing sie ihn, einem Gott angemessen auch gebar sie ihn. Denn der aus ihr Fleisch wurde, war Gott und bedurfte in keiner Weise einer Tür, um hinein­ oder herauszugehen. Sondern der, der von ihr geboren wurde, ist wahrhaftig der Immanuel (vgl. Mt 1,23), er war vollkommen in der menschlichen Natur und ist einer und derselbe in beiden Naturen, indem er in sich immer die fürwahr unterschiedliche Eigentümlichkeit der zu einer einzigen Person und einer Hypostase zusammengekommenen Naturen bewahrt.26 12. Geboren wurde aber unser Herr Jesus Christus dem Fleische nach in Betlehem in Judäa in den Tagen des Königs Herodes. Denn die Herrscher aus Juda waren schon ausgestorben, gemäß der Prophezeiung (vgl. Gen 49,10)27, nachdem sie bis zu Aristobul gereicht hatten, einem Hohepriester, der auch das königliche Diadem Vgl. Gregor von Nazianz, or. 38,13 (SCh 358, S. 132). In Übereinstimmung mit dem Bekenntnis von Chalcedon (ACO II/1,2, S. 129) wird Maria als Gottesgebärerin bezeichnet, vgl. dazu oben S. 32–35 sowie Cameron, Theotokos, S. 79–108. 25 Hier werden die christologischen Kernaussagen des Chalcedonense (ACO II/1,2, S. 129) „in zwei Naturen unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, ungesondert erkennbar (ἐν δύο φύσεσιν ἀσυγχύτως, ἀτρέπτως, ἀδιασπάστως, ἀχωρίστως γνωριζόμενον)“ aufgegriffen. 26 Erneut liegt eine Bezugnahme auf die Christologie des Chalcedonense (ACO II/1,2, S. 129) vor, der zufolge Jesus Christus sowohl in der Gottheit als auch in der Menschheit vollkommen ist und in zwei Naturen bekannt wird, „wobei keineswegs die Verschiedenheit der Naturen um der Einung willen aufgehoben wird, sondern die Eigentümlichkeit einer jeden Natur erhalten bleibt und sich zu einer Person und einer Hypostase verbindet“ (Ritter, Alte Kirche, S. 221). 27 Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,6,1–4 (S. 17–18 Schwartz), wo die Herrschaft des „Fremdlings“ Herodes als Erfüllung von Gen 49,10 gilt, und zum Ganzen Vogel, Herodes, S. 210–212.

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ὁ τῶν Ῥωμαίων στρατηγὸς δέσμιον σὺν παισὶ παρέπεμψεν εἰς Ῥώμην, καὶ ἐπιβαλὼν μέρος φόρου τοῖς Ἰουδαίοις Ὑρκανὸν, τὸν Ἀριστοβούλου ἀδελφὸν ἀνέδειξεν ἀρχιερέα· Οὖτος δὲ ὁ Ὑρκανὸς φιλίαν ἦγεν πρός τινα Ἀντίπατρον Ἀσκαλωνίτην εἰδωλόδουλον, τὸν πατέρα Ἡρώδου, ὃν κατέστησεν ἐπίτροπον τῆς χώρας. Ἦν δὲ Ἡρώδης, υἱὸς αὐτοῦ, ἱκανὸς περὶ τὰ πράγματα καὶ πολλοὺς λῃστάρχας κατέστειλεν τῇ ἀνδρείᾳ αὐτοῦ. Τοῦ δὲ Ὑρκανοῦ αἰχμαλωτισθέντος ὑπὸ Πάρθων, καὶ Ἀντιπάτρου δολοφονηθέντος, καὶ μηδενὸς ὄντος τοῦ ἀντεχομένου τῶν πραγμάτων, ἐπεπήδησε τῇ ἀρχῇ ὁ Ἡρώδης πάμπολλα χρήματα δοὺς τοῖς Ῥωμαίοις, καὶ ὑπόσπονδος αὐτοῖς γενόμενος. 13. Αὐγούστου δὲ Καίσαρος ἀπάραντος εἰς Αἴγυπτον μετὰ στρατιᾶς ὅτι μάλιστα πλείστης, εἰς τὸν κατὰ Κλεοπάτρας πόλεμον, εἰς ἣν περιέστη τὰ τῆς ἀρχῆς Αἰγύπτου, οὖσαν γένος τῶν Πτολεμαίων, ὑπήντησε δὲ αὐτῷ Ἡρώδης παρέχων οὐ τὴν τυχοῦσαν λειτουργίαν ἔν τε στρατεύμασι καὶ χρήμασι. Παρέδωκε δὲ ὁ Θεὸς τὴν Κλεοπάτραν εἰς τὰς χεῖρας τοῦ Καίσαρος, καὶ οὕτως ἐπαύσατο ἡ κατ’ Αἴγυπτον δυναστεία τῷ δωδεκάτῳ ἔτει ἐπὶ τῆς βασιλείας Αὐγούστου Καίσαρος. Ἐπαν­ ερχόμενος δὲ (4029) ἐπὶ τὴν Ῥώμην ὡς εὐνοήσαντα τὸν Ἡρώδην μετὰ βουλῆς τῆς συγκλήτου ἀναδείκνυσι βασιλέα τῆς Ἰουδαίας, περιθεὶς αὐτῷ καὶ διάδημα. Οὗτος δὲ ἐπιβὰς τοῖς Ἱεροσολύμοις, καὶ Ἰουδαίων μὴ βουλομένων αὐτὸν δέξασθαι, ὡς ἀλλόφυλον ὄντα, πολλοὺς παρ’ αὐτῶν κατέσφαξεν, λαφυραγωγήσας τὴν πόλιν καὶ τὸ ἱερὸν, πονηρῶς δὲ χρησάμενος τῇ ἐξουσίᾳ, πάσας τὰς τῶν φυλῶν καὶ τῶν γενῶν αὐτῶν τὰς ἀναγραφὰς τὰς ἀπὸ τοῦ Ἔσδρα ἀνακειμένας πυρὶ κατέκαυσε, πρὸς τὸ μηκέτι γνῶναι τοὺς Ἰουδαίους, ἐκ ποίας πατριᾶς εἰσιν, ἐκ ποίας φυλῆς, καὶ τίνες εἰσὶν οἱ αὐτόχθονες, καὶ τίνες οἱ λεγόμενοι γειῶραι, καὶ τὴν ἱερατικὴν στολὴν ὑπὸ τὴν ἰδίαν σφραγῖδα ἐπέθετο, καὶ λοιπὸν ἀδεῶς ἀσήμοις τισὶν ἐπὶ χρήμασιν ἱκανοῖς τὴν ἀρχιερωσύνην ἐπίπρασκεν.

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trug.28 Aber diesen schickte Pompeius, der Feldherr der Römer, nachdem er ihn belagert hatte, mit seinen Kindern als Gefangenen nach Rom und legte den Juden einen bestimmten Teil an Abgaben auf und ernannte Hyrkan, den Bruder des Aristobul, zum Hohepriester.29 Dieser Hyrkan aber schloss Freundschaft mit einem Antipater, einem Götzendiener aus Askalon30, dem Vater des Herodes, den er zum Statthalter über das Land einsetzte. Herodes, sein Sohn, war tüchtig in den Staatsangelegenheiten und legte vielen Räuberhauptleuten durch seine Tapferkeit das Handwerk.31 Als aber Hyrkan bei den Parthern in Gefangenschaft geriet und Antipater heimtückisch ermordet wurde und keiner da war, der sich der Staatsangelegenheiten angenommen hätte, stürzte sich Herodes auf die Herrschaft32, zahlte den Römern viel Geld und wurde ihr Verbündeter. 13. Als aber der Kaiser Augustus mit dem größtmöglichen Heer nach Ägypten in den Krieg gegen Kleopatra gezogen war, auf die die Herrschaft über Ägypten übergegangen war, da sie vom Geschlecht der Ptolemäer war, ging Herodes ihm entgegen und unterstützte ihn in nicht geringem Maße mit Truppen und Geld. Gott aber gab Kleopatra in die Hände des Kaisers und so endete das ägyptische Reich im zwölften Jahr der Herrschaft des Kaisers Augustus.33 Bei seiner Rückkehr nach Rom ernannte er Herodes, da dieser ihm wohlgesonnen war, auf einen Senatsbeschluss hin zum König über Judäa und setzte ihm sogar das Diadem auf.34 Als dieser nach Jerusalem zurückkam und die Juden ihn nicht aufnehmen wollten, da er ein Ausländer sei, ließ er viele von ihnen abschlachten, plünderte die Stadt und das Heiligtum, missbrauchte seine Macht und verbrannte mit Feuer all ihre seit den Tagen Esras geführten Geschlechts­ und Stammesregister (vgl. Esra 2,1–70), damit die Juden nicht mehr wüssten, welcher Herkunft sie seien, aus welchem Stamm (sie kämen), und wer zu den Ureinwohnern gehöre und wer zu den sogenannten Fremdlingen (vgl. Ex 12,19).35 Und er verschloss das heilige Gewand (des Hohepriesters) unter dem eigenen Siegel und verkaufte außerdem schamlos beliebigen Personen gegen beträchtliche Geldbeträge das Hohepriesteramt.36 28

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Aristobul II. entriss nach dem Tod von Königin Alexandra Salome 67 v. Chr. seinem Bruder Hyrkan II. das Hohepriesteramt und die Herrschaft, die er bis zur Zerschlagung des Hasmonäerreiches durch Pompeius im Jahr 63 v. Chr. innehatte. Vgl. Josephus, bell. 1,120–154 (Bd. 1, S. 32–41 Michel – Bauernfeind); Kollmann, Neutestamentliche Zeitgeschichte, S. 56–58. Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,6,6 (S. 18 Schwartz). Nach Euseb, hist. eccl. 1,6,2 (S. 17–18 Schwartz), kursierte das Gerücht über Antipater, er sei Sohn eines Herodes aus Askalon, der dort zu den Tempeldienern des Apollo gehört habe. Vgl. Josephus, ant. 14,159 (LCL 365, S. 532). Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,6,7; 1,7,12 (S. 18, 22 Schwartz). In Einklang mit Euseb, hist. eccl. 1,5,2 (S. 16 Schwartz), wird hier der Regierungsantritt von Octavian Augustus in die Zeit des zweiten Triumvirats vorverlegt, als er die Herrschaft noch mit Marcus Antonius und Lepidus teilte. Vgl. zum Untergang des Ptolemäerreiches Hölbl, Geschichte, S. 205–227; Stuttard – Moorhead, Fall Ägyptens, S. 139–179. In Wirklichkeit wurde Herodes nicht erst nach dem Sieg Octavians über Kleopatra und Marcus Antonius in 31 v. Chr., sondern bereits 40 v. Chr. in Rom zum König über Judäa ernannt und konnte drei Jahre später mit Hilfe der Römer Jerusalem einnehmen, vgl. Josephus, ant. 14,385– 389 (LCL 365, S. 650–655), zum Ganzen Schalit, Herodes, S. 81–97. Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,7,13 (S. 22 Schwartz). Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,6,9–10 (S. 19 Schwartz).

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14. Ἔτους δὲ τεσσαρακοστοῦ δευτέρου Καίσαρος Αὐγούστου ἐξῆλθε παρ’ αὐτοῦ δόγμα ὑπογράφεσθαι πᾶσαν τὴν οἰκουμένην. Αὕτη ἡ ὑπογραφὴ πρώτη ἐγένετο, ὥς φησιν ἱερὰ τῶν Εὐαγγελίων ἱστορία. Ταύτην δὲ τὴν ἀπογραφὴν ἤγουν φορολογίαν ὁ Καῖσαρ ὡς εὐνουστάτῳ τινὶ καὶ μεγίστῳ τῆς συγκλήτου ἐνεχείρισε Κυρινίῳ, ὃν κατέστησεν ἡγούμενον Συρίας ἤτοι τῆς Ἰουδαίας, ἐν ὑπατείᾳ τρισ­ καιδεκάτῃ Αὐγούστου καὶ Συλουανοῦ, καθ’ ἣν ὑπατείαν ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς ἐγεννήθη ἐν Βηθλεὲμ τῆς Ἰουδαίας, κατὰ τὴν προφητείαν, τῷ τριακοστῷ καὶ τρίτῳ ἔτει τῆς βασιλείας Ἡρώδου τοῦ Ἀντιπάτρου, τῇ πρὸ ὀκτὼ Καλανδῶν Ἰανουαρίων. Ἐπιφάνιος δὲ ὁ μέγας καὶ ἱερὸς τῶν Κυπρίων ἐπίσκοπος, ἀγωνιστικῶς ἐνίσταται διαβεβαιούμενος, ὅτι πρὸ ὀκτὼ εἰδῶν Ἰανουαρίου γέγονεν ἡ ἀληθινὴ γένεσις τοῦ Κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ ἐκ τῆς ἁγίας Θεοτόκου καὶ ἀειπαρθένου Μαρίας. Οἱ δὲ λοιποὶ πάντες θεόσοφοι διδάσκαλοι τῆς ἁγίας καὶ καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς Ἐκκλησίας, ὡς ἐξ ἑνὸς στόματος, ὡρίσαντο εἶναι τὴν γενέθλιον ἡμέραν τοῦ Χριστοῦ τῇ πρὸ ὀκτὼ Καλανδῶν Ἰανουαρίων. 15. Ἀλλὰ πάντων μὲν τὰς χρήσεις ἐπὶ τοῦ παρόντος παραγαγεῖν καιροῦ, παρέλκον ἡγοῦμαι. Οὐδὲ γὰρ τανῦν περὶ τούτου ἡμῖν ὁ λόγος. Ἕνα δὲ ἐπίσημον διδάσκαλον παραγαγὼν, ὃν καὶ αὐτὸς ὁ θεῖος Ἐπιφάνιος παρήγαγεν, ὡς συν­ ηγοροῦντα τοῖς λόγοις αὐτοῦ, καταλείψω τοῖς ἐντυγχάνουσιν αἱρεῖσθαι τὸ ἄμεινον. Ἐφραὶμ τοίνυν ὁ Σύρος, οὐχ ὁ τυχὼν καὶ αὐτὸς τῆς (4032) εὐσεβείας διδάσκαλος, ἐν τῷ εἰς τὴν νίκην τοῦ φωτὸς λόγῳ ὧδέ φησιν· «Ἐν τῷ Ξανθικῷ δὲ τῷ φαιδρῷ σύλληψις τοῦ φαιδροῦ καρποῦ καὶ φωτός· τότε δὴ δραμὸν ὀξέως τὸ σκότος οὐκ ἴσχυσεν ἀμαυρῶσαι τὴν φωτεινὴν σύλληψιν.» Καὶ μεθ’ ἕτερα· «Ἐν τῷ σπηλαίῳ γέγονεν ἡ γένεσις τοῦ φωτὸς, τοῦ τὸ ἡμέτερον σκότος διασκεδάσαντος. Καὶ τῷ μηνὶ ἐν ᾧ λείπεται τὸ σκότος ἀνέτειλεν ἡμῖν φῶς νοητὸν καὶ κινητικόν. Ὁ τῆς συλλήψεως αὐτοῦ μὴν ἡρμήνευσεν ὑμῖν τὸν τύπον, ὃν Μωϋσῆς διὰ γραμμάτων ἐμήνυσε· καὶ ὁ μὴν τῆς γενέσεως αὐτοῦ ὁμοίως ἐδήλωσεν ἡμῖν τὸ μυστηρίον.» 16. Γεννᾶται τοίνυν ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς ἐν Βηθλεὲμ τῆς Ἰουδαίας τῷ τεσσαρακοστῷ δευτέρῳ ἔτει τῆς βασιλείας Αὐγούστου Καίσαρος, ἐν ὑπατείᾳ τῇ προγεγραμμένῃ, ἔτους δὲ τριακοστοῦ τρίτου Ἡρώδου τοῦ Ἀντιπάτρου, ὑποταγῆς

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14. Im 42. Regierungsjahr des Kaisers Augustus erging von ihm ein Erlass, dass sich die ganze Welt in die Steuerlisten eintragen lasse. Dieser Zensus war der erste, wie die heilige Geschichte der Evangelien berichtet (vgl. Lk 2,1–2). Diese Schätzung, nämlich die Steuereintreibung, übertrug der Kaiser dem aufrichtigsten und bedeutsamsten Mann im Senat, Quirinius, den er als Statthalter von Syrien, also von Judäa, eingesetzt hatte, zur Zeit des dreizehnten Konsulats von Augustus und Silvanus37, während dessen unser Herr Jesus Christus gemäß der Weissagung (vgl. Mi 5,1) in Betlehem in Judäa geboren wurde, im 33. Regierungsjahr des Herodes, des Sohns von Antipater, am achten Tag vor den Kalenden des Januar.38 Epiphanius aber, der große und heilige Bischof der Zyprier, widerspricht dem streitlustig und bekräftigt, der achte Tag vor den Iden des Januar39 sei das Datum der wahren Geburt unseres Herrn Jesus Christus aus der heiligen Gottesgebärerin und ewig jungfräulichen Maria sei.40 Alle übrigen mit göttlicher Weisheit ausgestatteten Lehrer der heiligen und katholischen und apostolischen Kirche aber haben, wie aus einem Munde, festgelegt, dass der Geburtstag Christi am achten Tag vor den Kalenden des Januar war. 15. Ich halte es aber für überflüssig, die (unterschiedlichen) Datierungen von allen anzuführen. Denn das ist jetzt auch nicht unser Thema. Einen berühmten Lehrer aber führe ich an, den auch der göttliche Epiphanius selber als jemanden angeführt hat, der seiner Meinung zustimmt, und ich will es denen, die darauf stoßen, überlassen, das Bessere vorzuziehen. Ephraim der Syrer also, nicht der erstbeste und selber ein Lehrer der Frömmigkeit, sagt in seiner Rede auf den Sieg des Lichtes folgendes: „Im strahlenden Monat Xanthikos geschah die Empfängnis der strahlenden Frucht und des Lichtes.41 Obwohl damals die Finsternis schnell herbeieilte, vermochte sie nicht die leuchtende Empfängnis zu verdunkeln“. Und etwas später: „In der Höhle42 geschah die Geburt des Lichtes, das unsere Finsternis zerstreut hat. Und in dem Monat, in dem die Dunkelheit schwindet, ging uns das geistige und in Bewegung setzende Licht auf. Der Monat seiner Empfängnis erläuterte euch das Vorbild, welches Mose durch seine Schriften verkündete43; und der Monat seiner Geburt machte uns auf gleiche Weise das Mysterium offenbar“. 16. Geboren also wurde unser Herr Jesus Christus in Betlehem in Judäa im 42. Jahr der Herrschaft des Kaisers Augustus unter dem oben genannten Konsulat, im 33. Jahr des Herodes, des Sohnes von Antipater, im 30. Jahr der Unterwerfung 37 38 39 40

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Marcus Plautius Silvanus hatte das Amt des Konsuls 2 v. Chr. an der Seite von Augustus während dessen dreizehnten Konsulats inne, vgl. Wachtel, M. Plautius Silvanus, S. 193–195. 25. Dezember. 6. Januar. Epiphanius, haer. 51,22,3–7 (mit Verweis auf Ephraim den Syrer); 51,24,1 (GCS 31, S. 284– 285, 292–293). Vgl. zu den altkirchlichen Spekulationen über das Geburtsdatum Jesu, für das im Osten lange der 6. Januar favorisiert wurde, Förster, Feier der Geburt Christi, S. 4–87. Vgl. Johannes Chrysostomos, nat. 1,5 (PG 49, Sp. 358): „Der erste Monat der Empfängnis des Herrn nun ist der April, der auch Xanthikos heißt“. Mercati, Ἀπελλαῖος e non σπήλαιον, S. 492–493, plädiert für ἐν τῷ Ἀπελλαίῳ (im Apellaios). Der Apellaios war wie der Xanthikos ursprünglich ein Monat des mazedonischen Kalenders. Ephraim der Syrer, der die Geburt Jesu auf den 13. Tag nach der Wintersonnenwende datierte, sah die Verwahrung des Passahlamms am 10. Nisan (Ex 12,5–6) als Vorbild der Empfängnis Jesu im Leib Marias, vgl. Usener, Weihnachtsfest, S. 202–208; Förster, Anfänge, S. 152–160.

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δὲ Αἰγύπτου τριακοστῷ ἔτει, τῇ πρὸ ὀκτὼ Καλανδῶν Ἰανουαρίων κατὰ τοὺς Πατέρας, ὅτε καὶ οἱ Μάγοι παρεγένοντο εἰς Ἱεροσόλυμα, ζητοῦντες τὸν τεχθέντα βασιλέα, οὗ καὶ ὁ ἀστὴρ ἀπὸ Ἀνατολῶν ὡδήγησεν αὐτοὺς ἕως τῆς Ἰουδαίας. Ἐπιβάντες δὲ τῇ βασιλευούσῃ πόλει καὶ τὸν ὁδηγὸν ἀπολέσαντες, θρηνοῦντες ἠρώτων τοὺς αὐτόχθονας, γνωρίζοντες αὐτοῖς καὶ τὸν οὐράνιον ὁδηγόν. Ὅθεν ἀκούσας ὁ Ἡρώδης, δεινὸς ὢν, συνῆκεν μὴ εἶναι τὸ σημεῖον ἀνθρώπινον. Πολλῶν γὰρ, φησὶ, γεννηθέντων ἐν Ἱερουσαλὴμ βασιλέων, ἐπ’ οὐδενὶ τούτων ἀστὴρ ἐφάνη ἐν τῇ Ἀνατολῇ. Ἐμπόνως οὖν ἐρωτήσας τοὺς Γραμματεῖς μανθάνει ἐκ τῆς προ­ φητείας, ὅτι τὸν Χριστὸν ἔδει γεννηθῆναι ἐν Βηθλεέμ· καὶ λάθρα καλέσας τοὺς Μάγους ἠκρίβωσε παρ’ αὐτῶν τὸν χρόνον τῆς ἐπιστολῆς τοῦ ἀστέρος, καὶ δόλῳ ἀπέστειλεν αὐτοὺς, ταξάμενος αὐτοῖς, ὡς εἰκὸς, δωρεὰς μεγίστας, ὅπως ἐπὰν εὕρωσι τὸ παιδίον, ἀπαγγείλωσιν αὐτῷ. Ὡς δὲ πάλιν ἐφάνη αὐτοῖς ὁ πάλαι καθοδηγῶν αὐτοὺς, μετὰ χαρᾶς μεγάλης τούτῳ ἠκολούθησαν ἕως Βηθλεὲμ, καὶ εὑρόντες τὸν ποθούμενον Βασιλέα, καὶ προσκυνήσαντες αὐτὸν ἐν δώροις, ἐχρη­ ματίσθησαν ὑπὸ ἀγγέλου, καὶ δι’ ἄλλης ὁδοῦ ἀνεχώρησαν εἰς τὴν ἰδίαν χώραν. 17. Τότε καὶ ὁ Ἰωσὴφ, κατὰ τὸ θεῖον πρόσταγμα, φεύγει εἰς Αἴγυπτον μετὰ τοῦ παιδίου καὶ τῆς μητέρος αὐτοῦ, καὶ ἦν ἐκεῖ ἕως τῆς τελευτῆς Ἡρώδου. Συνάγονται δὲ ἐκ τῆς ἀφίξεως τῶν Μάγων καὶ τοῦ ἐμπαιγμοῦ τοῦ Ἡρώδου καὶ τῆς εἰς τὴν χώραν αὐτῶν ἐπανόδου ἔτη δύο. Τότε θυμωθεὶς ὁ Ἡρώδης τὴν μιαιφονίαν τῶν νηπίων εἰργάσατο τῷ τριακοστῷ πέμπτῳ τῆς βασιλείας αὐτοῦ ἔτει. Εὐθέως δὲ μετῆλθε θεήλατος ὀργὴ ἐπ’ αὐτὸν, καὶ ἐν ἀῤῥωστίαις πονηραῖς ἐξεταζόμενος κατέστρεψε τὸν βίον, τριάκοντα ὀκτὼ ἔτη κρατήσας τὴν ἀρχὴν αὐτοῦ. Κατέλιπε δὲ τέσσαρας υἱοὺς διαδόχους τῆς αὐτοῦ βασιλείας τε καὶ πονηρίας. Τότε δὴ διὰ προστάγματος (4033) Κυρίου ἐπανῆλθεν ἐξ Αἰγύπτου Ἰωσὴφ μετὰ τοῦ παιδίου καὶ τῆς μητέρος, αὐτοῦ ὄντος τετραετοῦς, καὶ κατῴκησεν εἰς Ναζαρὲτ, Ἀρχελάου τετραρχοῦντος τῆς Ἰουδαίας. Οὕτω γὰρ ἐκαλοῦντο οἱ τοῦ Ἡρώδου υἱοὶ, Ἀρχέλαος οὗτος, καὶ Ἡρώδης, καὶ Φίλιππος καὶ Λυσανίας, διὰ τὸ ἕκαστον αὐτῶν ἔχειν τέταρτον μέρος τῆς βασιλείας. Τῷ δὲ ὀγδόῳ ἔτει τῆς βασιλείας Ἀρχελάου, ἤρξατο ὁ Κύριος ἐν τῷ ἱερῷ διδάσκειν, ἐλθὼν ἐν μέσῳ τῶν διδασκάλων, ὢν ἐτῶν δώδεκα κατὰ τὴν σωματικὴν ἡλικίαν. Κατελθὼν δὲ μετὰ τῶν κατὰ χάριν γονέων αὐτοῦ εἰς τὴν Ναζαρὲτ μετὰ οὐ πολὺ ὁ Ἰωσὴφ τέλει τοῦ βίου ἐχρήσατο, νομιζόμενος ὑπὸ πάντων εἶναι πατὴρ τοῦ Κυρίου.

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Ägyptens, am achten Tag vor den Kalenden des Januar gemäß den Vätern, als auch die Magier auf ihrer Suche nach dem neugeborenen König nach Jerusalem kamen, dessen Stern sie vom Osten her nach Judäa geleitet hatte. Als sie aber die königliche Stadt betraten und ihren Wegführer verloren hatten, fragten sie unter Wehklagen die Einwohner und taten auch ihren himmlischen Wegführer kund. Als Herodes das hörte, begriff er, da er verschlagen war, dass es sich nicht um ein Zeichen nach Menschenart handelte. Obwohl nämlich, sagte er, viele Könige in Jerusalem geboren wurden, erschien doch bei keinem von ihnen ein Stern im Osten. Nach mühseliger Befragung der Schriftgelehrten nun erfuhr er aus der prophetischen Weissagung, dass der Messias in Betlehem zur Welt gekommen sein müsse (vgl. Mi 5,1). Und nachdem er die Magier heimlich zu sich gerufen hatte, erkundete er von ihnen genau die Zeit des Aufgangs44 des Sterns und entließ sie mit einer List, indem er für sie, wie es sich schickt, größte Geschenke bestimmt hatte, damit sie ihm, wenn sie das Kind fänden, dies mitteilten. Als ihnen aber von Neuem ihr längst vertrauter Wegführer erschien, folgten sie diesem mit großer Freude nach Betlehem. Und nachdem sie den ersehnten König gefunden und ihn unter Gabe von Geschenken angebetet hatten, wurde ihnen durch einen Engel eine göttliche Weisung zuteil und sie kehrten auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück (vgl. Mt 2,1–12). 17. Da floh auch Josef auf göttlichen Befehl hin mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten und blieb dort bis zum Tod des Herodes. Von der Ankunft der Magier über die Täuschung des Herodes bis zur Rückkehr in ihre Heimat vergingen aber zwei Jahre. Da setzte Herodes voller Zorn im 35. Jahr seiner Herrschaft den Mord an den kleinen Kindern in Gang (vgl. Mt 2,16–18). Sogleich aber ereilte ihn der göttliche Zorn und von schlimmen Krankheiten gepeinigt schied er aus dem Leben45, nachdem er seine Herrschaft 38 Jahre ausgeübt hatte. Er hinterließ aber vier Söhne als Nachfolger seiner Herrschaft und Schlechtigkeit. Da nun kehrte Josef auf Befehl des Herrn aus Ägypten mit dem Kind, das vier Jahre alt war, und der Mutter zurück und ließ sich in Nazaret nieder, weil Archelaos Tetrarch von Judäa war (Mt 2,22–23).46 So wurden nämlich die Söhne des Herodes, der erwähnte Archelaos, Herodes47, Philippus48 und Lysanias, genannt, da jeder von ihnen den vierten Teil der Herrschaft innehatte (vgl. Lk 3,1).49 Im achten Jahr der Herrschaft des Archelaos begann der Herr im Tempel zu lehren (vgl. Lk 2,41–52), indem er mitten unter die Lehrer trat, im Alter von zwölf Jahren nach seinem leiblichen Lebensalter. Nachdem er aber mit seinen Eltern, die dies kraft göttlicher Gnade waren, nach Nazaret zurückgekehrt war, gelangte nach nicht langer Zeit Josef ans Ende seines Lebens. Er wurde aber von allen für den Vater des Herrn gehalten. 44 45 46 47 48 49

Hier ist ἐπιτολῆς statt ἐπιστολῆς zu lesen. Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,8,3–16 (S. 24–27 Schwartz). Josef mied also das Archelaos (vgl. zu dessen Herrschaft Schürer, History I, S. 353–357) unterstehende Betlehem und zog nach Nazaret in Galiläa, wo Herodes Antipas das Sagen hatte. Vgl. zu Herodes Antipas Schürer, History I, S. 340–353; Jensen, Herod Antipas in Galilee, S. 53–260; Vogel, Herodes, S. 295–308. Vgl. zu Philippus Schürer, History I, S. 336–340; Vogel, Herodes, S. 292–295. Lysanias herrschte über die nordwestlich von Damaskus gelegene Tetrarchie von Abilene (Abela), vgl. Josephus, ant. 19,275 (LCL 433, S. 340). Bereits Euseb, hist. eccl. 1,9,1 (S. 27 Schwartz), scheint aus Lk 3,1 zu folgern, dass er ein weiterer Sohn des Herodes war.

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18. Διαρκέσας δὲ ὁ Ἀρχέλαος ἔτι ἐνιαυτὸν ἕνα κατέλυσε τὸν βίον μὴ κατα­ λείψας κληρονόμον. Αὔγουστος δὲ ὁ Καῖσαρ πεντήκοντα ἓξ ἥμισυ ἐνιαυτοὺς πληρώσας ἐτελεύτησε, παραδοὺς τὴν βασιλείαν Τιβερίῳ τῷ υἱῷ αὐτοῦ. Ἦν δὲ ὁ Κύριος τότε ἐτῶν δεκαπέντε. Τιβέριος δὲ ὁ Καῖσαρ γνήσιον φίλον ἔχων τὸν Πιλάτον, ἡγούμενον τῆς Ἰουδαίας ἀπέστειλε, καὶ ἦν ἐκεῖ ἕως τῆς τελευτῆς τοῦ Καίσαρος. Ἐν ἔτει δὲ πέμπτῳ καὶ δεκάτῳ τῆς ἡγεμονίας Τιβερίου Καίσαρος, κατὰ τὴν τοῦ Εὐαγγελίου φωνὴν, ἦλθεν Ἰωάννης κατὰ ἀποκάλυψιν τοῦ Θεοῦ κηρύσσων βάπτισμα μετανοίας ἐν ὅλῃ τῇ Ἰουδαίᾳ, καὶ ἐβαπτίσθη ὁ Κύριος ὑπ’ αὐτοῦ, ὢν ἐτῶν τριάκοντα, καὶ ἤρξατο τῆς κατὰ τὸ Εὐαγγέλιον πραγματείας. 19. Ἦν δὲ Ἡρώδης κατ’ ἐκεῖνον τὸν καιρὸν ἐκβαλὼν τὴν ἰδίαν γυναῖκα, θυγατέρα οὖσαν Ἀρέτα τοῦ βασιλέως Ἀραβίας, περὶ οὗ ὁ Παῦλος ἐν τῇ πρὸς Κορινθίους ἐπιστολῇ μνείαν ἐποιήσατο, καὶ λαβὼν Ἡρωδιάδα τὴν γυναῖκα Φιλίππου τοῦ ἀδελφοῦ αὐτοῦ ἔτι ζῶντος αὐτοῦ. Ὁ δὲ κήρυξ τῆς ἀληθείας Ἰωάννης ὁ Βαπτιστὴς, μὴ φέρων τὴν ἀτοπίαν, σφοδρῶς τοῖς ἐλέγχοις ἐπῆλθε τῷ Ἡρώδῃ. Ὁ δὲ, ἀκατασχέτῳ θυμῷ ληφθεὶς, χαριζόμενος τῇ μοιχαλίδι τὴν παῤῥησίαν, τὸν προφήτην ἀπεκεφάλισεν, ἀλλ’ οὐκ εἰς μακρὰν τὴν δίκην εἰσεπράξατο τῶν τολ­ μηθέντων. Ἡ γὰρ γυνὴ αὐτοῦ ἀτίμως διωχθεῖσα ἐπορεύθη πρὸς τὸν Ἀρέταν τὸν πατέρα αὐτῆς, καὶ τὴν βίαν ἀπωδύρετο. Ὁ δὲ, ὡς ὑβρισμένης τῆς θυγατρὸς αὐτοῦ, συναγαγὼν πάντα τὸν λαὸν αὐτοῦ, ἐπῆλθεν ἐπ’ αὐτὸν εἰς πόλεμον, καὶ κατέκοψε πάντα τὰ στρατεύματα αὐτοῦ, καὶ τὴν χώραν αὐτοῦ πυρὶ παραδοὺς ᾐχμαλώτευσεν. Ἀλλ’ οὐδὲ οὕτως ἐπαύσατο ὁ Ἡρώδης τῆς πονηρίας αὐτοῦ. 20. Ἐν ἔτει δὲ ὀκτὼ καὶ δεκάτῳ Τιβερίου Καίσαρος, Ἡρώδου δὲ εἰκοστῷ, ἡγεμονεύοντος Ποντίου Πιλάτου τῆς Ἰουδαίας, γέγονε τὸ σωτήριον πάθος πρὸ δεκατριῶν Καλανδῶν Ἀπριλλίων. Πέπονθε δὲ ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς ὑπὲρ ἡμῶν ἑκουσίως, Θεὸς ὢν ἀληθινὸς καὶ ἄνθρωπος, τῶν ἐν αὐτῷ δύο (4036) φύσεων μηδαμοῦ ἐπιδεχομένων μερισμὸν ἢ διαίρεσιν, Ἐν σταυρῷ γὰρ καὶ ἐν τάφῳ ἀμέριστος ἔμεινε ἡ οἰκονομία τῶν δύο φύσεων, ἐν αἷς γνωρίζεται ὁ εἷς καὶ μόνος Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς, ὁ μονογενὴς Υἱὸς καὶ Λόγος τοῦ ζῶντος Θεοῦ. Καὶ ἐπειδήπερ ἐν τῷ παντὶ ὁ σταυρὸς ἔνδοξος καὶ τὸ πᾶν σταυροειδῶς ὑπέστη, καθὼς προλαβὼν ἀπέδειξεν ὁ λόγος, εἰκότως ὁ Κύριος τὸν διὰ σταυροῦ ὑπέμεινε θάνατον, ἵνα διὰ τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου ἁγιάσῃ τὰ σύμπαντα, καὶ ἐξαγοράσῃ ἡμᾶς ἐκ τῆς

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18. Archelaos aber lebte noch ein Jahr länger und schied dann aus dem Leben, ohne einen Erben zu hinterlassen.50 Der Kaiser Augustus aber starb, nachdem er sechsundfünfzigeinhalb Jahre vollendet hatte, und übergab die Herrschaft seinem Sohn Tiberius. Der Herr war damals fünfzehn Jahre alt. Der Kaiser Tiberius hatte Pilatus zum engen Freund und entsandte ihn als Statthalter von Judäa, und er blieb dort bis zum Tod des Kaisers. Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius trat nach dem Bericht des Evangeliums Johannes auf und verkündete gemäß einer Offenbarung Gottes die Taufe der Buße in ganz Judäa (vgl. Mk 1,4–5). Und der Herr ließ sich im Alter von dreißig Jahren von ihm taufen und begann sein Wirken nach dem Evangelium (vgl. Lk 3,21–23). 19. Zu jener Zeit verstieß Herodes die eigene Ehefrau, die eine Tochter des Aretas war, des Königs von Arabien51, den Paulus im Brief an die Korinther erwähnt (vgl. 2 Kor 11,32), und nahm sich Herodias, die Frau seines Bruders Philippus (vgl. Mk 6,17), obwohl jener noch am Leben war. Da aber der Verkündiger der Wahrheit, Johannes der Täufer, diese Freveltat nicht ertrug52, setzte er Herodes heftig mit Anschuldigungen zu. Der aber wurde von zügellosem Zorn ergriffen, gewährte der Ehebrecherin die Gunst der Redefreiheit und ließ den Propheten enthaupten (vgl. Mk 6,14–29). Aber nicht lange danach wurde er für seine frechen Taten zur Rechenschaft gezogen. Denn seine Ehefrau begab sich, nachdem sie schimpflich davongejagt worden war, zu ihrem Vater Aretas und klagte bitterlich über die Gewalttat. Der aber brachte wegen der Verhöhnung seiner Tochter sein ganzes Volk zusammen und zog gegen ihn in den Krieg. Und er zerschlug all seine Truppen, überantwortete sein Land dem Feuer und nahm es ein.53 Aber nicht einmal unter diesen Umständen ließ Herodes von seiner Schlechtigkeit ab. 20. Im achtzehnten Jahr des Kaisers Tiberius, im zwanzigsten des Herodes, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war, geschah das heilbringende Leiden am dreizehnten Tag vor den Kalenden des April.54 Gelitten aber hat unser Herr Jesus Christus für uns aus eigenem Willen, als wahrer Gott und Mensch, ohne dass die beiden Naturen in ihm auch nur im Geringsten eine Aufteilung oder Trennung erfahren hätten.55 Am Kreuz nämlich und im Grab blieb die Zuordnung der beiden Naturen ungeteilt, an denen unser einer und alleiniger Herr Jesus Christus erkannt wird, der eingeborene Sohn und der Logos des lebendigen Gottes. Und da nun im Weltall das Kreuz berühmt ist und das Weltall in Kreuzesform geschaffen wurde, wie die Darlegung oben bereits gezeigt hat, nahm der Herr begreiflicherweise den Tod durch das Kreuz auf sich, damit er durch sein eigenes Blut alles heilige, uns 50

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In Wirklichkeit wurde Archelaos 6 n. Chr. nach Gallien verbannt und sein Herrschaftsgebiet in die römische Provinz Judäa umgewandelt, vgl. Josephus, bell. 2,111–117 (Bd. 1, S. 202–205 Michel – Bauernfeind). Über die Umstände seines Todes ist nichts bekannt. Aretas IV. war fast 50 Jahre König der Nabatäer. Vgl. Metzner, Die Prominenten, S. 571–574. Die Ehe mit der Schwägerin verstieß gegen die Tora (Lev 18,16; 20,21). Herodias war nicht die Frau des Philippus (Mk 6,17), sondern des Herodes, eines weiteren Halbbruders von Herodes Antipas, vgl. Josephus, ant. 18,109 (LCL 433, 76); Müller, Johannes der Täufer, S. 82–86. Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,11,1–2 (S. 29 Schwartz); Schürer, History I, S. 344–350. 20. März. Vgl. das Bekenntnis von Chalcedon „nicht in zwei Personen gespalten oder getrennt, sondern als einen und denselben Sohn“ (ACO II/1,2, S. 129–130).

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κατάρας τοῦ νόμου, καὶ ἐλευθερώσῃ ἡμᾶς ἐκ τῆς καταδυναστείας τοῦ διαβόλου καὶ λυτρώσηται ἡμᾶς ἐκ τῆς τυραννίδος καὶ φθορᾶς. Ἀπέθανεν οὖν ὑπὲρ ἡμῶν ἀληθῶς καὶ οὐ κατὰ φαντασίαν ὁ Κύριος, σταυρωθεὶς ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου τοῦ ἡγεμόνος, καὶ ἐτάφη, καὶ ἀνέστη τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ κατὰ τὰς Γραφὰς, ἀληθῶς, τῇ πρὸ δεκαμιᾶς Καλανδῶν Ἀπριλλίων κατὰ τὴν ἐαρινὴν ἰσημερίαν, οὐ τῆς θεότητος αὐτοῦ κατα­ πεσούσης εἰς πάθη καὶ θνῆσιν (μὴ γένοιτο· ἀπίοι γὰρ καὶ ἀπέστω ἀπὸ παντὸς τοῦ Χριστιανοῦ τὸ τοιοῦτο φρόνημα, ἀπαθὲς γὰρ τὸ θεῖον καὶ ἀθάνατον), συμπαρούσης δὲ μᾶλλον τῇ ἑνωθείσῃ αὐτῇ καθ’ ὑπόστασιν ὁμοουσίῳ ἡμῖν καὶ ὁμοιοπαθεῖ σαρκὶ, καὶ οἰκειουμένης τὰ τῆς σαρκὸς πάθη οἰκονομικῶς, καὶ δωρουμένης ἡμῖν, διὰ τῆς μυστικῆς βρώσεως τοῦ ἀληθινοῦ σώματος καὶ αἵματος τοῦ λογικοῦ Ἀμνοῦ, Χριστοῦ τοῦ Θεοῦ ἡμῶν, ἄφεσιν ἀμαρτιῶν καὶ ζωὴν αἰώνιον. 21. Τὸ δὲ κατὰ τὸν σταυρὸν καὶ τὴν ἀνάστασιν μυστήριον ἐπιτελέσαντες οἱ κυριοκτόνοι Ἰουδαῖοι εἰς ἑαυτοὺς ἐδραματούργουν, ὅπως κρύψωσι τὸ θαῦμα. καὶ πρῶτον μὲν χρήμασιν ἱκανοῖς πείθουσι τὸν Πιλάτον σφραγισθῆναι τὸν τάφον καὶ φυλαχθῆναι ὑπὸ τῆς τῶν στρατιωτῶν κουστωδίας. Ὁ δὲ Θεὸς συνεχώρησεν αὐτοῖς πάντα ποιεῖν, ἵνα δι’ ὧν αὐτοὶ κακουργοῦσι, μᾶλλον συνιστῶσι τὴν ἀλήθειαν. Εἰ γὰρ μὴ ἐφύλαξαν, εἶχον ἂν εἰπεῖν, εἰ καὶ ψευδὲς τὸ λεγόμενον, ὅτι ἐκλάπη ὑπὸ τῶν μαθητῶν αὐτοῦ. Νῦν δὲ μετὰ τοσαύτης ἀσφαλείας περικαθίσαντες τῷ τάφῳ, ἀναμφίβολος ἡ ἀνάστασις γέγονε, τῶν στρατιωτῶν (4037) πανταχοῦ τὸ θαῦμα κηρυττόντων, καίπερ λαβόντες ἐκ τῶν ἀρχιερέων χρήματα οὐκ ὀλίγα. 22. Τοῦ δὲ Κυρίου ἀναληφθέντος καὶ θαυμάτων μεγίστων ἐπιτελουμένων ἐπὶ τῷ ὀνόματι αὐτοῦ διὰ τῶν ἱερῶν ἀποστόλων, πάλιν διεπρίοντο ἐν ἑαυτοῖς οἱ ἀρχιερεῖς, λέγοντες· Τί ποιήσομεν; ὅτι μὲν γὰρ σημεῖα καὶ τέρατα μεγάλα ἐπι­ τελοῦνται διὰ τοῦ ὀνόματος τοῦ Ἰησοῦ ὑπὸ τῶν αὐτοῦ μαθητῶν, πᾶσι φανερὸν, καὶ οὐ δυνάμεθα ἀρνήσασθαι, ἀλλ’ ἵνα μὴ ἐπὶ πλέον διανεμηθῇ εἰς τὰς μετέπειτα γενεὰς, δεῦτε κρύψωμεν τὸν τόπον τῆς ταφῆς αὐτοῦ. Ἐὰν γὰρ ἴδωσιν οἱ λαοὶ κενὸν τὸν τάφον, πάντες πιστεύσουσιν εἰς αὐτόν. Τότε ἐκέλευσαν χωσθῆναι τὸν τάφον καὶ τὸν τόπον τοῦ Κρανίου, ἐν ᾧ ὑπῆρχεν ὁ ἁγιώτατος σταυρὸς, τὰ τῆς σωτηρίας σημεῖα λήθῃ παραδοῦναι φιλονεικοῦντες. Καὶ αὕτη μέν ἐστιν ἡ κακίστη συμβουλὴ

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vom Fluch des Gesetzes loskaufe (vgl. Gal 3,13), uns von der Schreckensherrschaft des Teufels befreie und uns von Gewaltherrschaft und Verderben erlöse. Es starb also der Herr für uns wahrhaftig und nicht bloß der Einbildung nach56, er wurde gekreuzigt unter dem Statthalter Pontius Pilatus und begraben, und er ist am dritten Tag wahrhaftig auferstanden nach dem Schriften, am elften Tag vor den Kalenden des April57, zur Tag­ und Nachtgleiche im Frühling, ohne dass sein göttliches Wesen hinabgesunken wäre zu Leiden und Sterben. Das sei ferne!58 Ein solcher Gedanke möge sich von jedem Christen entfernen und zurückziehen, denn das Göttliche ist nicht leidensfähig und unsterblich. Vielmehr so, dass sie (d.h. die Göttlichkeit) zusammen da ist mit dem mit ihr vereinten, der Hypostase nach uns wesensgleichen und in gleicher Weise leidenden Fleisch und sich das Leiden des Fleisches planvoll zu eigen macht und durch die mystische Speise des wahrhaftigen Leibes und Blutes des geistigen Lammes Christus, unseres Gottes, Vergebung der Sünden und ewiges Leben gewährt. 21. Nachdem aber die Mörder des Herrn, die Juden59, das Kreuz und Auferstehung betreffende Mysterium vollendet hatten, führten sie für sich selbst ein Theaterstück auf, um das Wunder zu verbergen. Und zuerst überredeten sie Pilatus mit viel Geld dazu, dass das Grab versiegelt und von einem Trupp Soldaten bewacht wurde (vgl. Mt 27,62–66). Gott aber gestattete ihnen, dies alles zu tun, damit sie durch ihre schlechten Taten umso mehr die Wahrheit ans Licht brächten. Denn wenn sie keine Wache aufgestellt hätten, könnten sie behaupten, auch wenn diese Behauptung erlogen wäre, dass er von seinen Jüngern gestohlen worden sei. Da sie nun aber mit derartiger Wachsamkeit das Grab ringsum belagerten, ist die Auferstehung unzweifelhaft geschehen; denn die Soldaten verkündeten überall das Wunder, obwohl sie von den Hohepriestern nicht wenig Geld erhalten hatten. 22. Nachdem aber der Herr zum Himmel emporgehoben worden war und die größten Wunder in seinem Namen durch die heiligen Apostel vollbracht wurden, waren die Hohepriester untereinander erneut voller Zorn und sagten: „Was sollen wir tun? Dass nämlich große Zeichen und Wunder durch den Namen Jesu von seinen Jüngern vollbracht werden, ist allen offenbar und wir können es nicht leugnen; aber damit sich dies nicht noch weiter auf die kommenden Generationen verbreitet, wohlan, lasst uns seine Grabstätte verbergen! Denn wenn die Leute sehen, dass das Grab leer ist, werden sie alle an ihn glauben.“ Daraufhin befahlen sie, das Grab und die Schädelstätte, wo sich das heiligste Kreuz befand, zuzuschütten, weil sie danach trachteten, die Zeichen der Rettung dem Vergessen anheimzugeben. Und dies ist 56 57 58

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Die Kreuzigung verbürgt gegen die von einer Scheinexistenz Christi ausgehenden Doketisten das Menschsein des Gottessohnes, vgl. Heid, Feinde des Kreuzes, S. 112–113. 22. März. Alexander Monachus verwahrt sich gegen die für den Monophysitismus charakteristische theopaschitische Vorstellung, dass bei der Kreuzigung Christus in rein göttlicher Natur und damit letztlich Gott selbst gelitten habe. Vgl. zum theopaschitischen Streit des frühen 6. Jh. Meier, Zeitalter Justinians, S. 215–223. Die tendenziöse Charakterisierung der Juden als Christusmörder findet sich bereits im Neuen Testament (1 Thess 2,14–15; Apg 2,36). Auch wenn jüdische Instanzen am Prozess Jesu beteiligt waren, trägt Pontius Pilatus als Repräsentant der römischen Provinzialverwaltung juristisch die Verantwortung am Tod Jesu. Vgl. Theissen – Merz, Der historische Jesus, S. 387–414.

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τῶν παρανόμων Ἰουδαίων. Ὁ δὲ Θεὸς πάντα συνεχώρησεν αὐτοῖς ποιῆσαι, σαφῶς οἰκονομῶν τὰ μέλλοντα. Ἐπειδὴ γὰρ ἔμελλεν ἡ πόλις ἐρημωθῆναι καὶ πυρὶ παρα­ δοθῆναι, συνεχώρησεν ὁ Θεὸς κρυβῆναι πρὸς ὀλίγον τὸ ζωοποιὸν ξύλον καὶ τὴν ἔνδοξον ἀνάστασιν, ἵνα μὴ ἐν τῇ ἀναστασίᾳ ὑπὸ Ἰουδαίων καὶ ἐθνῶν πυρὶ οἱ τόποι παραδοθῶσιν· ᾔδει γὰρ ἐν τῷ δέοντι καιρῷ μετὰ δόξης πολλῆς ἀναδειχθήσεσθαι μέλλοντα. 23. Ὁ δὲ Πιλάτος πάντα τὰ πεπραγμένα ἐπὶ τοῦ σταυροῦ ἀνήγαγε τῷ Καίσαρι, καὶ ὅτι ὁ σταυρωθεὶς Ἰησοῦς, ὁ λεγόμενος Χριστὸς, ἀνέστη τριήμερος, καὶ θαυ­ μάσια μεγάλα ἐπιτελοῦνται ὑπὸ τῶν αὐτοῦ μαθη τῶν ἐν τῷ ὀνόματι αὐτοῦ. Τιβέριος δὲ, ἀκούσας ταῦτα καὶ θαυμάσας, ἐπίστευε τῷ Κυρίῳ καὶ ἐβούλετο παραχρῆμα τοῦτον διὰ βασιλικοῦ τύπου ἀναγορεῦσαι Θεόν. Ἀντεπράχθη δὲ ὑπὸ τῆς ἰδίας συγκλήτου, μωρίαν ἡγησαμένης τὸν λόγον τοῦ σταυροῦ. Ὁ δὲ Καῖσαρ ἐκράτει τὸν λόγον αὐτοῦ ἐν τῇ καρδίᾳ αὐτοῦ, καὶ τοῖς διαβάλλουσι Χριστιανοὺς ὄλεθρον ἠπείλησε. Μαθὼν δὲ ὅτι Ἡρώδης συνῄνεσεν εἰς τὸν θάνατον τοῦ Χριστοῦ, καὶ ὅτι διὰ τῆς ἀθεμίτου αὐτοῦ μοιχείας τῆς εἰς τὴν Ἡρωδιάδα κακὰ πολλὰ ἐγένετο κατὰ τὴν χώραν ἐκείνην, καὶ ὅτι Ἰωάννην τὸν Βαπτιστὴν, ἄνδρα δίκαιον ὄντα, διὰ τὸν ἔλεγχον τῆς παρανομίας ἐφόνευσε, λίαν ἠγανάκτησε. Καὶ αὐτὸν δέσμιον μετὰ τῆς μοιχαλίδος εἰς Ῥώμην ἀπενεχθῆναι ἐκέλευσε, καὶ γυμνώσας αὐτὸν τῆς ἀρχῆς καὶ δημεύσας, σὺν τῇ Ἡρωδιάδι παρέπεμψεν ἐξόριστον εἰς Ἱσπανίους, κἀκεῖσε τὸν βίον χαλεπῶς κατέστρεψε. Τὴν δὲ κακῶς ὀρχησαμένην κόρην κατέπιεν ἡ γῆ, ἔτι ζώσης τῆς γεννησαμένης ἐχίδνης. 24. Ἀπέθανε καὶ Τιβέριος βασιλεύσας ἔτη κβʹ, καὶ ἐβασίλευσε Γάϊος ἀντ’ αὐτοῦ ἔτη τέσσαρα. Οὗτος ἦν ἀν(4040)ήμερος καὶ λίαν ὑπερήφανος. Τούτῳ διαβληθεὶς ὁ Πιλᾶτος, παραστάσιμος ἀνηνέχθη εἰς Ῥώμην καὶ εἰς τοσαύτας περιπέπτωκεν ἀνάγκας καὶ περιστάσεις, ὥστε αὐτὸν φονευτὴν ἑαυτοῦ γενέσθαι. Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι εἰς μείζονας ἀταξίας ἐξετράπησαν, ὥστε πολλοὺς αὐτῶν ὑπὸ Ῥωμαίων ἀναλωθῆναι. Ὁ δὲ Καῖσαρ Ἡρώδην ἄλλον Ἀριστοβούλου, τὸν Ἀγρίππα λεγόμενον,

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der schlimmste Plan der gesetzlosen Juden. Gott aber gestattete ihnen, alles zu tun, da er mit sicherer Hand die Zukunft plante. Denn da ja die Stadt dazu bestimmt war, verwüstet und dem Feuer ausgeliefert zu werden60, ließ Gott es zu, dass das lebendigmachende Holz und die herrliche Auferstehung für kurze Zeit verborgen wurden, damit diese Orte nicht während des Aufstandes von Juden und Heiden dem Feuer ausgeliefert würden. Er wusste nämlich, dass es ihnen bestimmt war, zur rechten Zeit in großer Herrlichkeit wieder sichtbar zu werden. 23. Pilatus aber legte alles, was im Zusammenhang mit dem Kreuz geschehen war, dem Kaiser vor, auch dass der gekreuzigte Jesus, der Christus genannt wird, am dritten Tage auferstanden sei und von seinen Jüngern in seinem Namen große Wundertaten vollbracht würden. Als Tiberius dies hörte und darüber staunte, glaubte er an den Herrn und wollte ihn sogleich kraft eines kaiserlichen Erlasses öffentlich zum Gott erklären lassen. Ihm widersetzte sich aber der eigene Senat, indem er das Wort vom Kreuz für eine Torheit hielt (vgl. 1 Kor 1,18). Der Kaiser bewahrte aber die Kunde davon fest in seinem Herzen und drohte denen, welche die Christen verleumdeten, Verderben an.61 Als er aber erfuhr, dass Herodes dem Tod Christi zugestimmt hatte (vgl. Lk 23,11), infolge seines ungesetzlichen Ehebruchs mit Herodias viel Schlimmes in jenem Land geschehen war und er Johannes den Täufer, obwohl dieser ein gerechter Mann war, wegen der Aufdeckung des ungesetzlichen Verhaltens ermordet hatte, packte ihn heftiger Zorn. Und er befahl, ihn samt der Ehebrecherin als Gefangenen nach Rom zu bringen, und nachdem er ihn der Herrschaft entkleidet und enteignet hatte, sandte er ihn zusammen mit Herodias als Verbannten nach Spanien62, und dort starb er unter schlimmen Umständen.63 Das Mädchen aber, das auf so böse Weise getanzt hatte (vgl. Mk 6,22), verschlang die Erde, während die Natter, die sie geboren hatte, noch am Leben war.64 24. Es starb auch Tiberius, nachdem er 22 Jahre regiert hatte65, und es herrschte Gaius an seiner Stelle für vier Jahre. Dieser war roh und überaus hochmütig. Pilatus wurde bei ihm verleumdet und reiste nach Rom, um sich zu verantworten, und geriet in so große Nöte und Schwierigkeiten, dass er zum Selbstmörder wurde.66 Die Juden aber verstießen immer mehr gegen die Ordnung, so dass viele von ihnen von den Römern umgebracht wurden. Der Kaiser aber ernannte einen anderen Herodes, 60 61 62 63 64

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Es handelt sich um einen Vorverweis auf den Jüdischen Krieg (66–70), der die Zerstörung Jerusalems durch die Römer nach sich zog. Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,2,1–6 (S. 43–45 Schwartz); zum Pilatusbrief Speyer, Pilatus­Apokryphen, S. 228–232, allgemein zu den Pilatuslegenden Demandt, Hände in Unschuld, S. 214–230. Vgl. Euseb, hist. eccl. 1,11,1–4; 2,4,1 (S. 29, 46 Schwartz); Schürer, History I, S. 352–353. Vgl. Georgius Syncellus, chron. 625–626 (S. 402 Mosshammer), nach dessen Darstellung Herodes Antipas und die ehebrecherische Herodias im Exil in äußerster Armut verstarben. Der Autor spielt auf die erstmals im fiktiven Brief des Herodes Antipas an Pilatus (James, Apocrypha anecdota 2, S. 68–70) bezeugte Legende an, dass Salome auf einem zugefrorenen Gewässer ins Eis einbrach. Herodias bekam noch den Kopf des Mädchens zu fassen, doch durchschnitt eine scharfe Eiskante den Hals und der restliche Körper versank in der Tiefe. Im Hintergrund steht das Talionsprinzip, dass Salome eine ihrer Tat (Schuld an der Enthauptung Johannes des Täufers) exakt entsprechende Strafe erlitt. Vgl. Speyer, Tod der Salome, S. 59–63. Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,4,1 (S. 46 Schwartz). Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,7 (S. 49 Schwartz); Demandt, Hände in Unschuld, S. 214–215.

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βασιλέα τῆς Ἰουδαίας ἀνέδειξε, παραδοὺς αὐτῷ πάσας τὰς τετραρχίας. Οὗτος δεινὸς ὢν ἐκακοποίει τοὺς μαθητὰς τοῦ Χριστοῦ. Ἀνεῖλε δὲ Ἰάκωβον τὸν ἀδελφὸν τοῦ Κυρίου μαχαίρᾳ, κατὰ τὴν ἱερὰν τῶν Πράξεων φωνὴν, ἐπιχειρήσας θανατῶσαι καὶ Πέτρον, εἰ μὴ παραδόξως δι’ ἀγγέλου ἁγίου ἐῤῥύσθη ἐκ τῶν χειρῶν αὐτοῦ. Καὶ οὐκ ἐπαύσατο δὲ ὁ προειρημένος Ἡρώδης ἀλαζονευόμενος, ἕως οὗ τῆς θείας δίκης πεῖραν ἔλαβε, καὶ γενόμενος σκωληκόβρωτος ἐξέψυξε. 25. Κατ’ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν Ἰάκωβος ὁ δίκαιος καὶ κληθεὶς ἀδελφὸς τοῦ Κυρίου πρῶτος ἦν κατασταθεὶς ἐπίσκοπος, κατὰ πρόσταξιν Θεοῦ, τῆς Ἱεροσολύ­ μων ἁγίας Ἐκκλησίας. Τῶν δὲ Ἰουδαίων ἀτάκτως φερομένων κατὰ τῶν μαθητῶν τοῦ Κυρίου, πλειόνων κακῶν ἐπειράθησαν. Καὶ γοῦν πλῆθος πολὺ ὑπὸ Ῥωμαίων κατεσφάγη. Ἦν δὲ ἄλλος Ἀγρίππας παραλαβὼν τὴν βασιλείαν τῆς Ἰουδαίας ὁ κατὰ τὸν ἅγιον Παῦλον. Ἀπέθανε δὲ Γάϊος, καὶ ἐβασίλευσε Κλαύδιος ἀντ’ αὐτοῦ ἔτη δεκατέσσαρα. Ἐπὶ τούτῳ ἐγένετο λιμὸς μέγας ἐφ’ ὅλην τὴν οἰκουμένην, κατὰ τὴν προφητείαν Ἀγάβου. Τότε Ἰουδαῖοι εἰς μανίαν τραπέντες, δόλῳ κατὰ τῆς ἀγορᾶς ἀλλήλους κατέσφαζον, ἐφ’ ᾧ κινηθεὶς ὁ Καῖσαρ ἀπέστειλε τοῖς τῶν ἐθνῶν ἄρχουσιν ἀφειδῶς χρήσασθαι τοῖς Ἰουδαίοις, καὶ λαὸς ἱκανὸς ἐξ αὐτῶν ἀνῃρέθη, καὶ οἱ οἶκοι αὐτῶν καὶ τὰ τέκνα ἐγένετο εἰς διαρπαγὴν, καὶ ἀπὸ τῆς Ἰταλίας καὶ Ῥώμης μετὰ πολλῶν θλίψεων καὶ ζημιῶν ἐξεβλήθησαν. Ταῦτα συνέβη αὐτοῖς διὰ τὴν εἰς Χριστὸν τόλμαν. 26. Κλαύδιος δὲ ἀπέθανε, καὶ Νέρων ἐβασίλευσεν ἀντ’ αὐτοῦ ἔτη δεκατέσσαρα. Οὗτος πονηρὸς ἦν καὶ λάγνος, εἰ καί τις ἄλλος. Αὐτὸς πρῶτος ἤγειρεν διωγμὸν κατὰ τῶν Χριστιανῶν. Ἀνεῖλε δὲ Πέτρον καὶ Παῦλον τοὺς κορυφαίους τῶν ἀποστόλων τοῦ Χριστοῦ, καὶ πολλοὺς δὲ τῶν προγόνων, καὶ ἑτέρους πολλοὺς τῶν πρώτων τῆς συγκλήτου ἀπώλεσε. Τότε Φῆστος ὁ ἡγεμὼν, ἔτι κατέχων τὴν τῆς Ἰουδαίας ἀρχὴν, ἐτελεύτησεν. Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι, καιροῦ δραξάμενοι τῆς ἀναρχίας, ἐπὶ

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den Sohn des Aristobul67, den sogenannten Agrippa, zum König von Judäa und übergab ihm alle Tetrarchien.68 Dieser war schlimm und tat den Jüngern Christi Böses an. Er tötete Jakobus, den Bruder des Herrn69, nach dem heiligen Text der Apostelgeschichte mit dem Schwert (vgl. Apg 12,2), und hätte sich auch daran gemacht, Petrus umzubringen, wenn dieser nicht auf wunderbare Weise durch einen heiligen Engel seinen Händen entrissen worden wäre.70 Und dieser angesprochene Herodes hörte nicht mit seiner Prahlerei auf, bis er Erfahrung mit dem göttlichen Urteil machte und von Würmern zerfressen sein Leben aushauchte (vgl. Apg 12,23). 25. Zu jener Zeit wirkte Jakobus, der auch der Gerechte genannt wird, der Bruder des Herrn, gemäß dem Willen Gottes als erster Bischof der heiligen Kirche von Jerusalem. Die Juden aber verhielten sich ohne Rücksicht auf Ordnung und Gesetz gegenüber den Jüngern des Herrn und versuchten sich an vielerlei Bösartigkeiten. Und so wurde von den Römern eine große Menge abgeschlachtet. Es gab aber einen anderen Agrippa, der auch beim heiligen Paulus bezeugt ist (vgl. Apg 25,13–26,32), und er übernahm die Herrschaft über Judäa.71 Gaius aber starb, und es herrschte an seiner Stelle Claudius vierzehn Jahre lang. Unter diesem brach weltweit eine große Hungersnot aus, wie es Agabus vorhergesagt hatte (vgl. Apg 11,28). Damals verfielen die Juden in Wahnsinn und schlachteten einander wegen eines Betrugs auf dem Marktplatz ab; dadurch wurde der Kaiser veranlasst, den Provinzstatthaltern die Botschaft zu übermitteln, dass mit den Juden rücksichtslos umzugehen sei, und eine große Menge von ihnen wurde getötet, und ihre Häuser und Kinder wurden Gegenstand des Raubs, und sie wurden unter großer Drangsal und vielen Verlusten aus Italien und Rom vertrieben (vgl. Apg 18,2).72 Dies widerfuhr ihnen wegen ihres tollkühnen Handelns an Christus. 26. Claudius aber starb, und an seiner Stelle regierte Nero für vierzehn Jahre. Dieser war schlecht und wollüstig wie kein anderer. Er rief als erster eine Verfolgung gegen die Christen ins Leben. Er brachte Petrus und Paulus um, die Häupter der Apostel Christi, und richtete viele enge Verwandte und viele der vornehmsten Senatsmitglieder zu Grunde.73 Damals starb der Statthalter Festus, der noch die Herrschaft über Judäa innehatte. Die Juden aber ergriffen die günstige Gelegenheit 67 68 69

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Aristobul, der Vater von Herodes Agrippa I., war ein Sohn von Herodes dem Großen, der ihn und seinen Bruder Alexander im Jahr 7 v. Chr. wegen Hochverrats hatte hinrichten lassen. Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,4,1 (S. 46 Schwartz). Caligula übertrug Agrippa I. im Jahr 37 die Tetrarchien des Philippus und Herodes Antipas. Herrscher auch über Judäa wurde er erst 41 unter Claudius, vgl. Josephus, ant. 19,274 (LCL 433, S. 340); Schwartz, Agrippa I, S. 90–93. Bei „Bruder des Herrn“ liegt ein Versehen des Autors vor. In Wirklichkeit ließ Agrippa I. den Apostel Jakobus Zebedäus, den Bruder des Johannes, enthaupten (Apg 12,2). Das Martyrium des Herrenbruders Jakobus wird unten (Alexander Monachus, cruc. 26) geschildert. Apg 12,2–11. Vgl. zur Verfolgung der Jerusalemer Christusgläubigen durch Herodes Agrippa I. Theissen, Verfolgung, S. 263–289; Schwemer, Verfolger und Verfolgte, S. 169–191. Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,19,2 (S. 64 Schwartz). Das Königtum von Agrippa II., das ihm 50 n. Chr. durch Claudius gewährt wurde, umfasste zunächst Chalkis, dann die ehemaligen Tetrarchien des Philippus und Lysanias sowie die Oberaufsicht über den Tempel, nicht aber Judäa. Vgl. Schürer, History I, S. 471–483; Kollmann, Glamourpaar, S. 145–159. Judäa wurde nach dem Tod von Herodes Agrippa I. wieder von römischen Statthaltern regiert. Vgl. Botermann, Judenedikt des Kaisers Claudius, S. 29–140; Kollmann, Rom, S. 14–16. Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,25,1–8 (S. 72–73 Schwartz).

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πλέον τὴν αὔξησιν τῆς ἀταξίας ἐποιήσαντο. Ἀπέκτειναν δὲ Ἰάκωβον τὸν ἀδελφὸν τοῦ Κυρίου, καὶ τοὺς λοιποὺς μαθητὰς μαστίζοντες ἐδίωξαν τῆς πόλεως, καὶ αὐτοὶ, κατὰ ἀποκάλυψιν Θεοῦ, ἀνεχώρησαν εἰς τὴν περίχωρον τοῦ Ἰορδάνου, κἀκεῖσε διέτριβον, διὰ τὰ μέλλοντα τῇ πόλει ἔσεσθαι κακὰ, κατὰ τὴν πρόῤῥησιν τοῦ Κυρίου. 27. (4041) Τότε ὅλον τὸ ἔθνος τὴν πρὸς Ῥωμαίους ἀποστασίαν εἰργάσαντο. Ἀγρίππας δὲ φυγὰς ᾤχετο ἐπὶ τὴν Ῥώμην. Τότε Νέρων ἐν ὀργῇ καὶ θυμῷ ἔγραψε τῷ τῆς Ἑῴας στρατηγῷ (Οὐεσπασιανὸς δὲ ἦν τὸ τηνικαῦτα) κελεύων αὐτὸν συνεγείρειν πᾶσαν τὴν ὑπ’ αὐτῷ στρατιὰν, καταλαμβάνειν τὴν Ἰουδαίαν γῆν, καὶ ἄρδην ἀπολέσαι αὐτήν. Οἱ δὲ δυνάμενοι τῶν Ἰουδαίων ἀκούσαντες, κατέλαβον τὴν Ἱερουσαλὴμ, ἅτε ὀχυρωτάτην οὖσαν τοῖς τείχεσι καὶ πύργοις μεγίστοις ἠσφαλισ­ μένην. Ὁ δὲ στρατηγὸς προλαβὼν τὴν χώραν, πάσας τὰς πόλεις τῆς Ἰουδαίας καταστρέψας, ἐξανεῖλε πυρί. Καταλαβὼν δὲ τὴν Ἱερουσαλὴμ καὶ πολιορκήσας αὐτὴν ἐνιαυτὸν ἕνα, καὶ πολλὰ μηχανήματα κατασκευάσας, οὐδὲν ἴσχυσε ποιῆσαι, διὰ τὴν τῆς πόλεως ὀχυρότητα· ἀλλὰ καὶ ἐξελθόντες οἱ τῆς πόλεως αἰφνιδίως πολλοὺς ἔπληξαν τῶν Ῥωμαίων. Καταβὰς δὲ εἰς Καισάρειαν Οὐεσπασιανὸς ἀφῆκεν ἀναλαβεῖν τὸν στρατόν. 28. Ἐν τούτοις δὲ ἀνῃρέθη Νέρων ἐπὶ τῆς Ῥώμης, καὶ ἐκράτησε Γάλβας μῆ­ νας ζʹ. Κἀκεῖνος ἀνῃρέθη, καὶ ἐκράτησεν ὁ Ὄθων τρεῖς, καὶ μετὰ τοῦτον Βιτάλιος ἐκράτησε μῆνας τρεῖς. Ἐν πολλῷ οὖν κινδύνῳ καὶ ἀκαταστασίᾳ τῶν πραγμάτων ὑπαρχόντων, καὶ βαρβάρων τινῶν ἐπικειμένων τῇ Ῥωμανίᾳ, ὁ κατὰ τὴν Ἑῴαν στρατὸς ἄκοντα τὸν Οὐεσπασιανὸν ἔστεψε βασιλέα, συναινέσει πάντων κατὰ τὴν Ἀνατολὴν ἀρχόντων. Ἀπαίρων δὲ ἐπὶ τὴν Ῥώμην, χειμῶνος ὥρᾳ, τοὺς υἱοὺς αὐτοῦ Τίτον καὶ Δομετιανὸν Καίσαρας ἀναδείξας, τὸν μὲν Τίτον πολιορκήσαντα Ἱερο­ σόλυμα κατέλιπε, Δομετιανὸν δὲ ἀπέστειλεν εἰς ἐκστρατείαν ἐπὶ τοὺς βαρβάρους. Ἐγγίζοντος δὲ αὐτοῦ ἤδη τῇ Ῥώμῃ, ὁ ἐκεῖσε στρατὸς μετὰ τῆς συγκλήτου, ἀνελόντες τὸν ἄνταρτον, σὺν εὐωχίᾳ μεγίστῃ καὶ κρότοις συνήντησαν αὐτῷ. Καθεσθεὶς δὲ ἐπὶ τοῦ θρόνου κατέσφαξε πάντας τοὺς ἀτάκτους, καὶ ἐξαίφνης τὰ Ῥωμαίων αὖθις ἐπανωρθώθη, τοῦ Δομετιανοῦ ἐξολοθρεύσαντος τοὺς ἐπαν­ ισταμένους βαρβάρους.

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der fehlenden Regierung und weiteten ihre Zuchtlosigkeit noch aus. Sie töteten Jakobus, den Bruder des Herrn74, und die übrigen Jünger trieben sie unter Peitschenhieben aus der Stadt; und diese zogen sich gemäß einer Offenbarung Gottes in das Umland des Jordan zurück und hielten sich dort auf wegen der Übel, die gemäß der Vorhersage des Herrn über die Stadt kommen sollten.75 27. Damals setzte das gesamte Volk den Aufstand gegen die Römer in Gang. Agrippa aber flüchtete und ging weg nach Rom.76 Da gab Nero voller Zorn und Wut dem Oberbefehlshaber im Osten – das war aber zu jener Zeit Vespasian – schriftlich den Befehl, das ganze unter seinem Befehl stehende Heer zusammenzuziehen, um das jüdische Gebiet zu besetzen und es von Grund auf zu zerstören. Als aber die Mächtigen der Juden das erfuhren, besetzten sie Jerusalem, da es ja mit Mauern besonders befestigt und mit sehr großen Türmen gesichert war. Nachdem der Feldherr das Land eingenommen und alle Städte Judäas zerstört hatte, vernichtete er es durch Feuer. Als er aber nach Jerusalem kam, vermochte er, obwohl er es ein Jahr lang belagerte und viele Kriegsgeräte zum Einsatz brachte, wegen der starken Befestigung der Stadt nichts auszurichten. Ja, die Einwohner der Stadt machten sogar plötzliche Ausfälle und erschlugen dabei viele von den Römern. Vespasian aber begab sich nach Cäsarea und gab dem Heer Gelegenheit, sich zu erholen. 28. In dieser Zeit wurde in Rom Nero ermordet und Galba herrschte für sieben Monate. Und auch jener wurde ermordet, und es herrschte Otho drei und nach ihm Vitellius drei Monate lang. Da nun die Staatsangelegenheiten in großer Gefahr und Unordnung waren und einige Barbaren das Römische Reich bedrängten, krönte das Heer im Osten mit der Zustimmung aller Befehlshaber im Orient Vespasian gegen seinen Willen zum Kaiser. Bevor er zu Beginn des Winters nach Rom zog, ernannte er seine Söhne Titus und Domitian zu Caesaren. Titus ließ er zur Belagerung Jerusalems zurück, Domitian sandte er zum Feldzug gegen die Barbaren aus. Als er sich schon Rom näherte, kam ihm das dortige Heer samt dem Senat mit größtem Jubel und Beifall entgegen, nachdem sie den Rebellen beseitigt hatten.77 Als er den Thron eingenommen hatte, ließ er alle Gesetzesbrecher hinrichten und plötzlich war der römische Staat wieder in Ordnung gebracht, zumal Domitian die aufständischen Barbaren gänzlich vernichtet hatte.78 74 75 76

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Vgl. Euseb, hist. eccl. 2,23,1–24 (S. 67–72 Schwartz); Pratscher, Jakobus, S. 229–260. Vgl. Mk 13,1–19 und die Nachricht bei Euseb, hist. eccl. 3,5,2–3 (S. 80–81 Schwartz), dass die Urgemeinde im Vorfeld des Jüdischen Krieges nach Pella im Ostjordanland flüchtete; zum Ganzen Wehnert, Pella, S. 231–255; Koch, Geschichte des Urchristentums, S. 370–375. Agrippa II. beteiligte sich zu Beginn des Jüdischen Krieges aufseiten der Römer mit Hilfstruppen an der erfolglosen Belagerung Jerusalems durch den syrischen Statthalter Cestius Gallus. Erst im Winter 68 machte er sich mit Titus nach Rom auf, vgl. Josephus, bell. 4,498–500 (Bd. 2/1, S. 80–81 Michel – Bauernfeind). Nach der Rückkehr erlebte er den weiteren Verlauf des Jüdischen Krieges an der Seite der römischen Truppen, vgl. Schürer, History I, S. 476–477. Vitellius wurde im Dezember 69 in Rom zu Tode gefoltert und sein Leichnam in den Tiber geworfen. Vgl. zur Kaisererhebung Vespasians Bengtson, Die Flavier, S. 43–82. Vgl. Georgius Syncellus, chron. 646 (S. 416 Mosshammer). Über größere militärische Erfolge Domitians während der Herrschaft Vespasians ist allerdings nichts bekannt. Im Sommer 70 nahm Domitian aus Ehrgeiz an einem Feldzug gegen aufständische Gallier und Germanen teil, wofür Vespasian ihn später tadelte, vgl. Clauss (Hg.), Kaiser, S. 99–100.

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29. Πολιορκουμένης δὲ τῆς Ἱερουσαλὴμ ἐπὶ ἔτη δύο, πάντες οἱ ἐν αὐτῇ λιμῷ ἐτάκησαν, τὰ τέκνα αὐτῶν φαγόντες ἐν τῇ πολιορκίᾳ. Παραλαβὼν δὲ αὐτὴν ὁ Καῖσαρ, κατακόψας τὸν λαὸν τὸν ἐν αὐτῇ, καὶ σκυλεύσας πᾶσαν μετὰ τοῦ λαοῦ πυρὶ παρέδωκε. Τότε ἐπληρώθη ὁ λόγος τοῦ Κυρίου, ὁ, Οὐ μὴ ἀφεθήσεται λίθος ἐπὶ λίθον ἐν αὐτῇ. Τοὺς δὲ ἀναιρεθέντας διαγράφουσί τινες εἰς τριακοσίας μυριάδας. Μετὰ δὲ τὴν ἅλωσιν τῆς πόλεως πάλιν ἐπανελθόντες οἱ πιστοὶ εἰς τὴν ἁγίαν Σιὼν, προεβάλλοντο δεύτερον ἐπίσκοπον Ἱεροσολύμων Σιμεῶνα, τὸν τοῦ Κλεόπα τοῦ ἐν Εὐαγγελίοις ἐμφερομένου, αὐτόπτην καὶ ἀκροατὴν, καὶ ἀνεψιὸν ὑπάρχοντα τοῦ Κυρίου. Κλεόπας δὲ ἀδελφὸς ἦν τοῦ κατὰ χάριν πατρὸς τοῦ (4044) Κυρίου. Συνάγονται δὲ τεσσαράκοντα ἔτη ἀπὸ τοῦ σωτηρίου πάθους ἕως τῆς ἁλώσεως Ἱεροσολύμων. 30. Ἐβασίλευσε δὲ ὁ Οὐεσπασιανὸς κραταιὸς ἔτη δέκα καὶ ἀπέθανε, καὶ ἐβασίλευσε Τίτος ὁ υἱὸς αὐτοῦ ἀντ’ αὐτοῦ ἔτη τρία καὶ ἀπέθανε· καὶ ἐβασίλευσεν ὁ Δομετιανὸς ὁ ἀδελφὸς αὐτοῦ ἀντ’ αὐτοῦ, καὶ πάλιν διωγμὸν μέγαν τοῖς Ἰουδαίοις ἐπήγειρεν, ἐπιζητῶν τοὺς ἐκ βασιλικῆς συγγενείας· ἐμηνύθη αὐτῷ τὰ περὶ Χριστοῦ, ὅτι ἐκ τοῦ Δαυῒδ ὑπάρχει, καὶ μέγα ἔχει γένος, οἵτινές εἰσι χριστιανίζοντες, καὶ καταγγέλλοντες Ἰησοῦν Χριστὸν βασιλέα αἰώνιον, μέλλοντα καταλύειν πάσας τὰς ὑπὸ τὸν οὐρανὸν δυνάμεις, καὶ μόνος μέλλει βασιλεύειν. Θυμωθεὶς δὲ ὁ βασιλεὺς ἐπὶ τούτῳ, ἐκέλευσε μὴ ζῆν Χριστιανούς· ἀποστείλας δὲ εἰς Ἱεροσόλυμα, τοὺς ἐγγόνους Ἰούδα, τοῦ ἀδελφοῦ τοῦ Κυρίου, ἐπὶ τὴν Ῥώμην ἀπήγαγεν, καὶ ἐπ­ ηρώτησεν αὐτοὺς περὶ τοῦ Χριστοῦ καὶ τῆς αὐτοῦ βασιλείας. Οἱ δὲ ἀπεκρίναντο μὴ εἶναι τὴν βασιλείαν αὐτοῦ ἐπίγειον, ἀλλ’ ἐπουράνιον, μέλλειν δὲ ἐν τῇ συντελείᾳ τῶν αἰώνων ἔρχεσθαι μετὰ δόξης κρῖναι ζῶντας καὶ νεκροὺς, καὶ ἀποδοῦναι ἑκάστῳ κατὰ τὰ ἔργα αὐτοῦ. Ταῦτα ἀκούσας ὁ Καῖσαρ, καὶ ἔμφοβος γενόμενος, ἀπέλυσεν αὐτοὺς, καὶ τὸν κατὰ τῶν Χριστιανῶν διωγμὸν ἐκώλυσεν. 31. Ἀπέθανε δὲ Δομετιανὸς βασιλεύσας ἔτη δεκαπέντε, καὶ Νερουᾶς ἐβασί­ λευσεν ἀντ’ αὐτοῦ ἔτος ἕν. Ἀπέθανε δὲ Νερουᾶς, καὶ ἐβασίλευσεν ἀντ’ αὐτοῦ Τραϊανὸς ἔτη εἴκοσιν. Οὗτος διωγμὸν ἐπὶ πολὺ κατὰ Χριστιανῶν κινήσας, μάρτυρας παμπόλλους ἐφόνευσεν, ὥστε τοὺς ἄρχοντας τῶν ἐθνῶν ἀποκακίσαντας τῷ πλήθει τῶν μαρτυρούντων ἀναγαγεῖν τῷ αὐτοκράτορι, μαρτυροῦντας τῇ τῶν Χριστιανῶν ἐλευθερίᾳ, ὅτι πάντα κατὰ νόμους τοὺς πρέποντας διαπράττουσι, Χριστὸν δὲ μόνον

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29. Nachdem aber Jerusalem zwei Jahre belagert worden war, schwanden alle in der Stadt vor Hunger dahin und aßen während der Belagerung ihre Kinder.79 Als der Caesar die Stadt einnahm, plünderte er sie, nachdem er die Bevölkerung darin hatte töten lassen, samt dem Tempel80 vollständig und lieferte sie dem Feuer aus. Da erfüllte sich das Wort des Herrn „Es wird in ihr nicht ein Stein auf dem anderen bleiben“ (vgl. Mk 13,2). Die Zahl der Getöteten beziffern einige auf drei Millionen.81 Nach der Einnahme der Stadt kehrten die Gläubigen wiederum zum heiligen Zion zurück82 und setzen zum zweiten Bischof von Jerusalem Simeon, den Sohn des in den Evangelien erwähnten Kleopas (vgl. Lk 24,18), ein, der ein Augenzeuge und Hörer und Cousin des Herrn war. Kleopas aber war ein Bruder desjenigen, der kraft der Gnade der Vater des Herrn war.83 Vom heilbringenden Leiden (Jesu Christi) bis zur Eroberung Jerusalems vergingen aber vierzig Jahre. 30. Machtvoll herrschte Vespasian zehn Jahre und verstarb, und es herrschte sein Sohn Titus an seiner Stelle drei Jahre und verstarb, und es herrschte sein Bruder Domitian an seiner Stelle und entfachte wiederum eine große Verfolgung gegen die Juden, indem er nach den Angehörigen des königlichen Geschlechtes trachtete.84 Es wurde ihm über Christus angezeigt, dass er von David abstamme und eine große Familie habe. Dabei handele es sich um gewisse Personen, die Christen geworden seien und Jesus Christus als ewigen König verkündeten, der alle Mächte unter dem Himmel vernichten und allein herrschen wolle (vgl. Phil 2,10–11). Darüber war der Kaiser erzürnt und befahl, dass die Christen nicht länger leben sollten. Er sandte den Befehl nach Jerusalem, die Enkel des Judas, des Bruders des Herrn (vgl. Mk 6,3), nach Rom zu bringen, und befragte sie über Christus und dessen Herrschaft. Die aber erwiderten, dass sein Reich nicht auf Erden sei, sondern im Himmel und dass er am Ende der Äonen in Herrlichkeit kommen werde, um die Lebenden und die Toten zu richten und einem jedem gemäß seinen Werken zu vergelten.85 Als der Kaiser das hörte, ergriff ihn Furcht und er ließ sie frei und unterband die Verfolgung gegen die Christen. 31. Domitian aber starb, nachdem er fünfzehn Jahre geherrscht hatte, und an seiner Stelle herrschte Nerva ein Jahr lang. Nerva starb und es herrschte an seiner Stelle Traian zwanzig Jahre. Dieser führte die Verfolgung gegen die Christen in erheblichem Maße fort und tötete eine große Zahl von Märtyrern, so dass die Provinzstatthalter wegen der Menge der Märtyrer betroffen waren und dem Herrscher berichteten, indem sie von der Freiheit der Christen Zeugnis gaben, dass diese in allem gemäß den ehrwürdigen Gesetzen handelten, Christus aber als alleinigen 79 80 81

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Vgl. Euseb, hist. eccl. 3,6,17–28 (S. 86–87 Schwartz). Statt λαοῦ ist ναοῦ zu lesen. Vgl. Euseb, hist. eccl. 3,5,5 (S. 81 Schwartz), der aber unter Verweis auf Josephus von knapp 3 Millionen in Jerusalem eingeschlossenen Personen spricht. Nach Josephus, bell. 6,420 (Bd. 2/2, S. 72 Michel – Bauernfeind), fanden davon 1,1 Millionen Menschen den Tod. Vgl. Epiphanius, mens. 15 (PG 43, Sp. 261), zur Zionskirche Diekamp, Hippolytos, S. 96–113. Vgl. Euseb, hist. eccl. 3,11 (S. 93–94 Schwartz). Vgl. zur nachfolgenden Darstellung Euseb, hist. eccl. 3,19–20 (S. 95–97 Schwartz). Inwieweit Domitian ein Christenverfolger war, ist umstritten, vgl. Guyot – Klein, Christentum I, S. 24–37; Riemer, Domitian, S. 75–80. Vgl. die entsprechenden Aussagen des nizäno­konstantinopolitanischen Bekenntnisses (ACO II/1,2, S. 128).

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Θεὸν ὁμολογοῦσι. Ταῦτα ἀκούσας ὁ αὐτοκράτωρ ἔπαυσε τὸν διωγμόν. Ἐμαρτύρησε δὲ ἐπ’ αὐτοῦ ἐν Ῥώμῃ Ἰγνάτιος ὁ ἐπίσκοπος Ἀντιοχείας, καὶ Σιμεὼν ὁ τοῦ Κλεόπα, ὁ ἐν Ἱεροσολύμοις ἐπίσκοπος, σταυρωθεὶς, ὢν ἐτῶν ἑκατὸν καὶ εἴκοσιν, ἐπὶ Ἀττικοῦ τινος ὑπατικοῦ. Κατ’ ἐκεῖνον τὸν καιρὸν Ἰουδαῖοι τῇ σφῶν μανίᾳ χρώμενοι ἐτόλμησαν βασιλέα ἑαυτῶν στῆσαι, ἐφ’ ᾧ κινηθεὶς ὁ αὐτοκράτωρ ἀπέστειλεν ἄρχοντας στιβαροὺς ἐπ’ αὐτοὺς, οἵτινες χειρωσάμενοι τὸν προβληθέντα τύραννον ἀνὰ πᾶσαν λοιπὸν τὴν οἰκουμένην διώκοντες, πλήθη ἀναρίθμητα τῶν Ἰουδαίων κατέσφαζον. 32. Ἀπέθανε δὲ Τραϊανὸς, καὶ ἐβασίλευσεν ἀντ’ αὐτοῦ Αἴλιος Ἀδριανὸς εἴκοσι καὶ ἓν ἔτος. Οὗτος περιείη τὰς χώρας, λωβηθεὶς τὸ σῶμα καὶ ζητῶν τινα ἐπικουρίαν τοῦ πάθους. Ἐλθὼν δὲ κατὰ τὴν ἁγίαν πόλιν, καὶ ἰδὼν αὐτὴν ἠδαφισμένην, μόνην δὲ τὴν τῶν Χριστιανῶν ἐκκλησίαν ἱσταμένην, ἐκέλευσε κτισθῆναι τὴν πόλιν ὅλην, παρεκτὸς τοῦ ναοῦ. Ἀκούσαντες δὲ οἱ Ἰουδαῖοι συνεῤῥύησαν ἐκ παντὸς ἔθνους, καὶ ἐν ὀλίγῳ χρόνῳ ταχέως λίαν ἐκτίσθη. Ἀλλὰ πάλιν ὁ (4045) ἐκβακχεύων αὐτοὺς ὁ πονηρὸς δαίμων, οὐκ εἴασεν αὐτοὺς ἠρεμεῖν, ἀλλὰ ἀποστάντες τῆς Ῥωμαίων ὑποταγῆς, κατέστησαν ἑαυτοῖς στασιώτην τινὰ καλούμενον Βαρχωχίβαν. Ταῦτα ἀκούσας ὁ Καῖσαρ ἀπέστειλεν ἐπ’ αὐτοὺς στρατόπεδα πάμπολλα, καὶ πολυχρονίως ἐπολιόρκουν τὴν πόλιν, ἕως οὗ λιμῷ καὶ δίψῃ διεφθάρη πᾶς ὁ λαὸς ἐν αὐτῇ. 33. Αὕτη ἐστὶν ἡ ἐσχάτη ἐρήμωσις τῆς Ἰουδαίας. Πάντας γὰρ τοὺς Ἰουδαίους ἐξολοθρεύσας καὶ εἰς παντελῆ ἐρημίαν καταστήσας τὴν πόλιν, ἐκέλευσε τοῖς Ἕλλησι κατέχειν αὐτὴν, γράψας νόμον δογματικῶς κελεύοντα, μηκέτι τοὺς Ἰουδαίους ὀφθαλμοῖς ὁρᾷν τῆς πατρῴας γῆς τὸ ἔδαφος. Οἱ δὲ οἰκήτορες τῶν Ἱεροσολύμων ἐξ ἀλλοφύλων τυγχάνοντες στήλην τῷ αὐτοκράτορι ἵδρυσαν ἐν αὐτῷ τῷ ἱερῷ παρὰ τὴν ὡραίαν πύλην, καὶ ἀμείψαντες τὸ ὄνομα τῆς πόλεως, ἐκάλεσαν αὐτὴν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τοῦ κρατοῦντος Αἰλίαν. Ἡ δὲ πρὸ τούτων τῶν

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Gott bekennten.86 Als der Herrscher das hörte, beendete er die Verfolgung. Es starb aber unter ihm in Rom Ignatius, der Bischof von Antiochia, den Märtyrertod87 und Simeon, der Sohn des Kleopas, der Bischof von Jerusalem, der im Alter von 120 Jahren von dem Prokonsul Atticus gekreuzigt wurde.88 Zu jener Zeit erdreisteten sich die Juden, indem sie ihrem Wahnsinn nachgaben, einen eigenen König zu ernennen.89 Dadurch wurde der Herrscher herausgefordert und sandte mächtige Feldherren gegen sie aus, die den gewählten Tyrannen überwältigten und darauf in der gesamten Welt die Juden verfolgten und eine unermessliche Zahl von ihnen abschlachteten. 32. Traian aber starb, und es herrschte an seiner Stelle Aelius Hadrian einundzwanzig Jahre lang. Dieser bereiste die Länder, weil sein Körper Schaden genommen hatte und er Hilfe gegen die Krankheit suchte. Als er in die heilige Stadt kam und sah, dass diese dem Erdboden gleichgemacht war und nur noch die Kirche der Christen stand, gab er den Befehl, die gesamte Stadt mit Ausnahme des Tempels wieder aufzubauen.90 Als die Juden davon hörten, strömten sie aus aller Welt zusammen und in kurzer Zeit war die Stadt sehr schnell wieder aufgebaut. Aber erneut versetzte sie der böse Dämon in bakchische Ekstase und ließ sie sich nicht ruhig verhalten, sondern sie erhoben sich gegen die römische Ordnung und wählten sich einen Aufrührer namens Barchochibas.91 Als der Kaiser davon hörte, sandte er große Kriegsheere gegen sie aus und lange Zeit belagerten sie die Stadt, bis das ganze Volk darin durch Hunger und Durst zu Grunde ging. 33. Dies war die letzte Verwüstung Judäas. Nachdem er nämlich alle Juden gänzlich vernichtet und die Stadt in den Zustand vollkommener Einöde versetzt hatte, befahl er, sie den Griechen zu geben. Er erließ ein Gesetz, das verbindlich anordnete, dass die Juden nie mehr den Erdboden des Vaterlands mit ihren Augen erblicken sollten. Die Bewohner Jerusalems, die sich aus fremden Stämmen zusammensetzten, errichteten dem Herrscher mitten im Tempel bei der schönen Pforte (vgl. Apg 3,10) eine Stele. Sie änderten den Namen der Stadt und nannten sie nach dem Namen des Herrschers Aelia.92 Die heilige Kirche in Jerusalem vor dieser Zeit 86 Im Hintergrund dieser Aussage steht der Brief des Plinius an Kaiser Traian, vgl. Plinius, ep. 10,96,1–10 (S. 355–357 Schuster); Euseb, hist. eccl. 3,33,1–2 (S. 113 Schwartz). 87 Vgl. Euseb, hist. eccl. 3,36,3–15 (S. 114–117 Schwartz). 88 Vgl. Euseb, hist. eccl. 3,32,3–6 (S. 111–112 Schwartz). 89 Gemeint ist Lucuas, der messianische König der aufständischen ägyptischen Juden, vgl. Euseb, hist. eccl. 4,2,1–5 (S. 125–126 Schwartz), und allgemein zur Judenrevolte unter Traian Schürer, History I, S. 529–534; Hengel, Messianische Hoffnung, S. 314–343. 90 Hadrian hielt sich 129–131 im Osten auf. Dabei besuchte er auch Jerusalem und gab den Befehl zum Wiederaufbau der im Jüdischen Krieg zerstörten Stadt, vgl. Schürer, History I, S. 541– 542; Stinespring, Hadrian in Palestine, S. 360–365. Epiphanius, mens. 14 (PG 43, Sp. 260– 261), zufolge fand er in Jerusalem nur wenige intakte Gebäude vor, darunter sieben Synagogen und eine Kirche auf dem Zion. Vgl. Harnack, Mission, S. 631–632 mit Anm. 6. 91 Vgl. zum Bar­Kochba­Aufstand (132–135) Schürer, History I, S. 534–557; Schäfer, Geschichte der Juden, S. 173–192; Ders., Bar Kokhba­Aufstand, S. 10–236; Ders. (Hg.), Bar Kokhba War Reconsidered, S. 1–298; Weikert, Von Jerusalem zu Aelia Capitolina, S. 231–342. 92 Vgl. Euseb, hist. eccl. 4,6,1–4 (S. 128 Schwartz), zur Umwandlung Jerusalems in die römische Kolonie Aelia Capitolina Kollmann, Jerusalem, S. 167–171; Weikert, Von Jerusalem zu Aelia Capitolina, S. 263–286.

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χρόνων ἐν Ἱεροσολύμοις ἁγία Ἐκκλησία ἐξ Ἑβραίων συστᾶσα οὐκ ἐδέχετο ἐπίσκοπον ἀπερίτμητον. Τοὺς δὲ χρόνους αὐτῶν συγχωρήσει μοι ἡ ὁσιότης ὑμῶν ἀπορήσαντι μὴ διασημᾶναι, οὐ γὰρ ἂν εὐκόλως εὕροι τις πώποτε. Τὰ δὲ ὀνόματα αὐτῶν ἐστι ταῦτα. Πρῶτος Ἰάκωβος ὁ τοῦ Κυρίου ἀδελφὸς, Σιμεὼν ὁ τοῦ Κλεόπα, Ἰοῦστος, Ζαχαῖος, Τοβίας, Βενιαμὶν, Ἰωάννης, Ματθίας, Φίλιππος, Σενέκας, Ἰοῦστος, Λεβῆς, Ἐφρῆς, Ἰωσὴφ, Ἰούδας. Οὗτοι πάντες ἐκ τῆς περιτομῆς ὑπῆρχον, δέκα καὶ πέντε τὸν ἀριθμόν. Καὶ συνάγονται ἀπὸ τῆς ἁλώσεως Ἱεροσολύμων, ἕως τῆς ὑστέρας πολιορκίας καὶ τῆς τῶν Ἰουδαίων τελείας ἐκβολῆς ἔτη πεντήκοντα ὀκτώ. 34. Ἡ δὲ κατὰ τὴν Αἰλίαν συστᾶσα ἁγία Ἐκκλησία ἐξ ἐθνῶν τυγχάνουσα, πρῶτον καθιστᾷ ἐπίσκοπον ἐξ ἐθνῶν Μάρκον, ἄνδρα κατὰ πάντα ἁγιώτατον. Μαθόντες δὲ ἐκ παραδόσεως οἱ πιστοὶ τὸν τόπον τοῦ ἁγίου Γολγοθᾶ κεχωσμένον ἕτι καὶ ἀφανῆ τυγχάνοντα, ἐρχόμενοι καθ’ ἡμέραν σεβασμίως προσεκύνουν· ὅπερ θεωροῦντες οἱ εἰδωλολάτραι, τοῦ διαβόλου ὑποβάλλοντος αὐτοῖς, ᾠκοδόμησαν ἐκεῖσε ναὸν τῷ ἀγάλματι τῆς ἀκαθάρτου δαίμονος Ἀφροδίτης. Κωλυθὲν δὲ τὸ τῶν Χριστιανῶν πλῆθος τῆς ἐν τῷ τόπῳ προόδου, ἄγνωστοι τοῖς πολλοῖς λοιπὸν οἱ ἅγιοι τόποι ἐγίνοντο. 35. Ἀπέθανε δὲ Ἀδριανὸς, καὶ ἐβασίλευσεν Ἁντωνῖνος ὁ Εὐσεβὴς ἀντ’ αὐτοῦ εἴκοσι καὶ δύο ἔτη. Μετὰ τοῦτον δὲ Μάρκος Ἀουρήλιος Οὐῆρος, ὁ καὶ Ἀντωνῖνος ὁ υἱὸς αὐτοῦ σὺν καὶ Λουκίῳ ἀδελφῷ διαδέχεται ἔτη τεσσαρακαίδεκα. Διωγμοῦ δὲ κινηθέντος πολλοὶ γεγόνασι μάρτυρες θανόντες προθύμως ὑπὲρ Χριστοῦ. Σημεῖα δὲ μεγάλα ἐγίνετο, ὥστε αὐτὸν τὸν Καίσαρα Μάρκον, σὺν παντὶ τῷ στρατεύματι αὐτοῦ, σπάνει ὕδατος μέλλοντα διαφθείρεσθαι, τῇ (4048) τῶν Χριστιανῶν εὐχῇ περισωθῆναι, τοῦ Θεοῦ ἐν ἀνύδροις τόποις ἀποστείλαντος αὐτοῖς τὸν ὑετόν. Τελευτήσαντος δὲ Οὐήρου διαδέχεται τὴν ἡγεμονίαν Κόμμοδος ἔτη δώδεκα. Μετ’ αὐτὸν ἐβασίλευσε Περτίναξ μῆνας ἕξ. Μετὰ τοῦτον ἐβασίλευσε Σεβῆρος ἔτη δέκα καὶ ὀκτώ· ἐφ’ οὗ, διωγμοῦ μεγάλου κινηθέντος, πολλοὶ κατὰ πάντα τόπον ἐμαρτύρησαν. 36. Τούτου δὲ τελευτήσαντος Ἀντωνῖνος Καράκαλος ἔτη ἑπτὰ, Μακρῖνος τοῦτον διαδεξάμενος ἐβασίλευσεν ἔτος ἕν. Καὶ μετ’ αὐτὸν Ἀντωνῖνος ἄλλος ἔτη

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aber, die sich aus Hebräern zusammensetzte, hatte keinen Unbeschnittenen als Bischof zugelassen. Eure Gottesfurcht wird mir, der ich in Verlegenheit bin, gestatten, ihre Amtszeiten nicht zu benennen; denn nicht leicht dürfte man es einmal herausfinden. Ihre Namen aber lauten wie folgt: Als erster Jakobus, der Bruder des Herrn, dann Simeon, der Sohn des Kleopas, Justus, Zachäus, Tobias, Benjamin, Johannes, Mattias, Philippus, Senecas, Justus, Levi, Ephres, Josef, Judas. Diese alle waren aus der Beschneidung, fünfzehn an der Zahl.93 Und es vergingen von der Eroberung Jerusalems bis zur neuerlichen Belagerung und der endgültigen Vertreibung der Juden achtundfünfzig Jahre. 34. Die heilige Kirche aber, die sich in Aelia gebildet hatte, bestand aus Nichtjuden und setzte als ersten Bischof aus dem Kreis der Nichtjuden Marcus ein94, einen Mann, der in allem sehr heilig war. Die Gläubigen kannten aber aus der Überlieferung den Ort des heiligen Golgota, das noch zugedeckt und verschwunden war. Sie kamen täglich und knieten dort fromm zum Gebet nieder. Als die Götzendiener das sahen, errichteten sie, weil der Teufel sie dazu anstiftete, dort einen Tempel für das Standbild der unreinen Göttin Aphrodite.95 Die Schar der Christen aber wurde am Zugang zu diesem Ort gehindert, und nunmehr wurden die heiligen Stätten den meisten unbekannt. 35. Hadrian aber starb, und es herrschte an seiner Stelle Antoninus Pius zweiundzwanzig Jahre lang. Nach diesem folgte Marcus Aurelius Verus, der auch Antoninus genannt wird96, sein Sohn, mit seinem Bruder Lucius für vierzehn Jahre. Es kam eine Verfolgung auf und viele wurden zu Märtyrern, indem sie bereitwillig für Christus starben.97 Es geschahen aber große Wunder, so dass der Kaiser Marcus, als er mit seinem gesamten Heer aus Wassermangel zu verdursten drohte, durch das Gebet der Christen gerettet wurde, indem Gott ihnen an wasserlosen Orten Regen sandte.98 Als Verus gestorben war, übernahm Commodus für zwölf Jahre die Regierung. Nach ihm herrschte Pertinax sechs Monate. Nach ihm herrschte Severus achtzehn Jahre. Unter ihm kam es zu einer großen Verfolgung und viele starben überall den Märtyrertod.99 36. Als dieser gestorben war, herrschte Antoninus Caracalla sieben Jahre. Macrinus folgte ihm und herrschte ein Jahr, und nach ihm ein anderer Antoninus vier93 94 95 96 97

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Vgl. Euseb, hist. eccl. 4,5,1–4 (S. 127 Schwartz). Vgl. Euseb, hist. eccl. 4,6,4 (S. 128 Schwartz). Vgl. Euseb, vit. Const. 3,26,3 (FC 83, S. 344–345); Hieronymus, ep. 58,3 (CSEL 54, S. 531– 532), sowie Küchler, Jerusalem, S. 431–433. Vgl. Euseb, hist. eccl. 4,14,10 (S. 141 Schwartz). Marcus Aurelius (161–180) war – wie auch Lucius – von Antoninus Pius adoptiert worden. Vgl. Euseb, hist. eccl. 4,15,1–46 (S. 141–149 Schwartz), wo vom Martyrium des Bischofs Polykarp von Smyrna unter Marcus Aurelius berichtet wird. Zum Ganzen: Keresztes, Roman Government, S. 297–304; Guyot – Klein, Christentum I, S. 46–95. Vgl. Euseb, hist. eccl. 5,5,1–3 (S. 185–186 Schwartz). Dio Cassius, hist. rom. 72,8 (LCL 177, S. 29), zufolge wurde das Regenwunder hingegen von dem ägyptischen Magier Arnuphis bewirkt. Eine Übersicht der antiken Quellen zum Regenwunder bietet Kovács, Marcus Aurelius’ Rain Miracle, S. 24–93. Vgl. zu den Christenverfolgungen des Septimius Severus (193–211) Guyot – Klein, Christentum I, S. 96–117.

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τεσσαρακαίδεκα. Ἐβασίλευσε μετὰ τοῦτον Ἀλέξανδρος ἔτη τρία καὶ δέκα. Οἱ δὲ κατὰ τὴν Αἰλίαν γενόμενοι ἐπίσκοποι ἀπ’ Ἀδριανοῦ τῆς βασιλείας, οὗτοί εἰσι· Μάρκος, Κασσιανὸς, Πούπλιος, Μάξιμος, Ἰουλιανὸς, Γάϊος, Ἰουλιανὸς ἕτερος, Καπίτων, Οὐάλης, Δολιχιανὸς Νάρκισσος. Οὗτος δὲ ὁ Ναρκισσὸς ἀποστολικοῖς χαρίσμασι λαμπρυνόμενος, καὶ τῆς ἡσυχίας ἐρῶν, καταλείψας τὴν ἐπισκοπὴν εἰς ἀγνώστους τόπους ἀπέδρα. Πολλὰ ζητηθέντος ὑπὸ τοῦ λαοῦ καὶ τῶν τῆς ἐπαρχίας ἐπισκόπων, καὶ μὴ εὑρεθέντος, προβάλλεται ἀντ’ αὐτοῦ ἐπίσκοπος Διὸς, μετ’ αὐτὸν Γερμανίων. Τοῦτον διαδέχεται Γορδίας. Ἐπὶ τούτου, ὥσπερ ἐξ ἀδύτων, πάλιν ἀναφαίνεται Νάρκισσος. Καὶ ἦν σὺν τῷ χειροτονηθέντι ἐπισκόπῳ γέρων πολὺ ὑπάρχων, ὡς εἶναι αὐτὸν τριακοστὸν ἀπὸ τοῦ σωτηρίου πάθους. Τοῦ δὲ σὺν αὐτῷ ἐπισκόπου τελειωθέντος καὶ τοῦ Ναρκίσσου ὑπεργηράσαντος, ἦν γὰρ ἐτῶν ἑκατὸν ἑξκαίδεκα, Ἀλέξανδρόν τινα ἐπίσκοπον ἀπὸ ἑτέρας χώρας ἐλθόντα εἰς προσκύνησιν τῶν ἁγίων τόπων, ἀντ’ αὐτοῦ κατὰ ἀποκάλυψιν Θεοῦ καθιστῶσιν ἐπίσκοπον Ἱεροσολύμων, πολλὰ αὐτὸν παρακαλέσαντες, ὅστις καὶ μαρτυρίῳ ὕστερον τελειοῦται. Κατ’ ἐκείνους δὲ τοὺς χρόνους εἰρήνη πολλὴ ὑπῆρχεν ἐν ταῖς Ἐκκλησίαις τοῦ Θεοῦ. Ἦν γὰρ ἡ μήτηρ τοῦ αὐτοκράτορος, Μαμαία, θεοσεβὴς λίαν. 37. Ἀλεξάνδρου δὲ καταπαύσαντος τὴν ἀρχὴν, διαδέχεται τὴν ἡγεμονίαν Μαξιμῖνος ἔτη τρία. Οὗτος κακῶς τῷ Ἀλεξάνδρου οἴκῳ χρησάμενος διωγμὸν ἤγειρε κατὰ τῶν Χριστιανῶν, καὶ τοὺς προεστῶτας τῶν Ἐκκλησιῶν ἀναιρεῖσθαι προστάττει, ὡς αἰτίους τῶν εἰς τοὺς θεοὺς βλασφημιῶν. Τούτου δὲ τελευτήσοντος τῶν Ῥωμαίων ἀρχὴν παραλαμβάνει Πουπῖνος καὶ Βαλβῖνος μῆνας τρεῖς. Τούτους δὲ διαδέχεται Γορδιανὸς ἔτη ἕξ. Μετὰ τοῦτον Φίλιππος αὐτοκράτωρ ἔτη ἐπτὰ ἐβασίλευσεν· οὗτος γνησίως ἐπίστευσεν εἰς Χριστόν· ἀλλ’ ὁ ὑπηρέτης τοῦ Σατανᾶ

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zehn Jahre.100 Nach ihm herrschte Alexander dreizehn Jahre.101 Die Bischöfe in Aelia von der Herrschaft des Hadrian an sind diese: Marcus, Cassianus, Publius, Maximus, Julian, Gaius, ein weiterer Julian, Capito, Valens, Dolichianus, Narcissus.102 Dieser Narcissus, der durch die apostolischen Gnadengaben erleuchtet war und die Abgeschiedenheit liebte, verließ das Bischofsamt und entwich an einen unbekannten Ort. Als er trotz intensiver Suche durch die Bevölkerung und die Bischöfe der Kirchenprovinz nicht gefunden werden konnte, wurde an seiner Stelle Dius als Bischof gewählt, nach ihm Germanion und diesem folgte Gordias. Unter ihm tauchte Narcissus wie aus der Unterwelt wieder auf. Und er amtierte trotz seines hohen Alters zusammen mit dem gewählten Bischof, so dass er der dreißigste Bischof vom heilbringenden Leiden (Jesu Christi) an war. Als aber sein Mitbischof starb und Narcissus zu alt wurde – er war nämlich 116 Jahre alt –, wurde ein gewisser Alexander, der als Bischof einer anderen Gegend zur Anbetung der heiligen Stätten gekommen war, kraft einer Offenbarung Gottes an seiner Stelle zum Bischof von Jerusalem eingesetzt, wobei sie ihm sehr zureden mussten.103 Er starb später den Märtyrertod.104 Zu jenen Zeiten herrschte aber großer Friede in den Gemeinden Gottes. Denn die Mutter des Herrschers, Mamaea, war eine sehr gottesfürchtige Frau.105 37. Als Alexander die Herrschaft beendete, übernahm Maximinus für drei Jahre die Regierung. Dieser behandelte das Haus des Alexander schlecht106, rief eine Verfolgung gegen die Christen ins Leben und befahl, die Vorsteher der Gemeinden als Urheber der Lästerungen gegen die Götter hinzurichten.107 Als dieser starb, übernahmen Pupienus und Balbinus für drei Monate die Herrschaft über die Römer. Ihnen folgte Gordianus für sechs Jahre.108 Nach diesem regierte Philippus sieben Jahre als Alleinherrscher. Dieser glaubte wahrhaftig an Christus.109 Aber der Ge100 Es handelt sich um Elagabal, der sich offiziell Marcus Aurelius Antoninus nannte, allerdings nicht vierzehn, sondern nur vier Jahre (218–222) regierte, vgl. Clauss (Hg.), Kaiser, S. 192– 195. 101 Gemeint ist Severus Alexander, der von 222 bis 235 den Kaiserthron innehatte. 102 Vgl. die Bischofsliste Euseb, hist. eccl. 5,12 (S. 194–195 Schwartz), wo aber für diesen Zeitraum mit Symmachus und Gaius II. zwei weitere Bischöfe genannt werden. 103 Vgl. zum Ganzen Euseb, hist. eccl. 6,10,1–6,11,3 (S. 230–231 Schwartz). 104 Nach Euseb, hist. eccl. 6,39,1–2 (S. 253 Schwartz), wurde Bischof Alexander während der Christenverfolgungen unter Decius zu einer Haftstrafe verurteilt und verstarb im Gefängnis. 105 Mamaea übte großen Einfluss auf Severus Alexander und dessen Herrschaft aus, vgl. Clauss (Hg.), Kaiser, S. 195–202. Sie soll in Antiochia die Bekanntschaft des Origenes gesucht haben und von ihm unterwiesen worden sein, vgl. Euseb, hist. eccl. 6,21,3–4 (S. 242–243 Schwartz). 106 Nachdem Severus Alexander und seine Mutter Mamaea 235 einem von Maximinus Thrax initiierten Mordkomplott zum Opfer gefallen waren, wurden sie posthum vom Senat geächtet und ihre Namen im ganzen Reich aus den Inschriften gestrichen, vgl. Clauss (Hg.), Kaiser, S. 201. 107 Vgl. Euseb, hist. eccl. 6,28 (S. 248 Schwartz). Ob es unter Maximinus Thrax (235–238) tatsächlich zu Christenverfolgungen kam, ist umstritten, vgl. Molthagen, Römischer Staat, S. 52–58; Lippold, Maximinus Thrax, S. 479–492; Guyot – Klein, Christentum I, S. 118– 123. 108 Es handelt sich um Gordianus III., der von 238 bis 244 regierte. Vgl. zum Krisenjahr 238, das sechs Kaiser hervorbrachte, Clauss (Hg.), Kaiser, S. 202–206; Sommer, Soldatenkaiser, S. 32– 37. 109 Vgl. Euseb, hist. eccl. 6,34 (S. 251 Schwartz). Philippus Arabs (244–249) war wohl kein Christ, aber dem Christentum freundlich gesonnen, vgl. Körner, Philippus Arabs, S. 260–273.

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Δέκιος τοῦτον ἀποκτείνας κατέσχε τὴν βασιλείαν ἔτη δύο. Ἐπὶ τούτου, διωγμοῦ χαλεποῦ κινηθέντος, οὐκ εὐαρίθμητοι κατὰ τόπους ἐμαρτύρησαν. Τούτου δὲ σὺν παισὶ κατασφαγέντος, διαδέχεται τὴν βασιλείαν Γάλλος καὶ Βουλισιανὸς ἔτη τρία καὶ τούτους δὲ Οὐαλεριανὸς (4049) καὶ Γαληνὸς διαδέχεται ἔτη δεκαπέντε. Οὗτος διωγμὸν μέγαν κατὰ Χριστιανῶν ἤγειρεν. Ὑπὸ βαρβάρων δὲ αἰχμαλωτισθέντος, ὁ υἱὸς αὐτοῦ ἔπαυσε τὸν διωγμόν. 38. Ἐν δὲ Αἰλίᾳ Ἀλέξανδρος μαρτυρήσας Μαρζαβάνην διάδοχον τῆς λει­ τουργίας κατέλιπε, καὶ τοῦτον Ὑμέναιος διαδέχεται. Μετὰ Γαληνὸν Κλαύδιος ἐβασίλευσεν ἔτη δύο. Καὶ τούτου διάδοχος κατέστη Ἀουρηλιανὸς ἔτη ἕξ. Μετὰ τοῦτον Τάκιτος καὶ Φλωριανὸς ἐκράτησαν μῆνας ἐννέα. Τούτου Πρόβος διάδοχος γέγονεν ἔτη ἕξ. Τούτου δὲ τελευτήσαντος τὴν ἡγεμονίαν ἐδέξατο Κάρος σὺν τοῖς υἱοῖς αὐτοῦ Καρίνῳ καὶ Νουμεριανῷ ἔτη δύο. Μετὰ τούτους μετέρχεται βασιλείαν Διοκλητιανὸς καὶ Μαξιμιανὸς εἴκοσι καὶ ἓν ἔτος. Ἐπὶ τούτων ὁ βαρύτατος καὶ μακρότατος τῶν Χριστιανῶν γέγονε διωγμὸς, ἐν ᾧ ἀναρίθμητοι καὶ Κυρίῳ μόνῳ ἐγνωσμέναι μυριάδες ἐμαρτύρησαν. Ἐν Αἰλίᾳ δὲ Ὑμέναιος τὴν λειτουργίαν κατα­ παύσας, Ζαύδα διάδοχον αὐτοῦ καταλέλοιπεν, καὶ τούτου τελευτήσαντος, Ἕρμων τὸν θρόνον κατέσχεν Ἱεροσολύμων. 39. Οἱ δὲ περὶ Διοκλητιανὸν καὶ Μαξιμιανὸν τὸν ἐπίκλην Ἑρκούλιον, μετὰ τὸ ἀποκτεῖναι αὐτοὺς τῶν ἁγίων πολλὰς μυριάδας, ὥσπερ κόρον λαβόντες τῶν κακῶν, τῇ ὑπερβολῇ τῆς ἀπονοίας ἀρθέντες, προφάσει θεοσεβείας ἀλιτάρχαι γενόμενοι, ἐκ συνθήματος ἀπέθεντο τὸ βασίλειον, καὶ εἰς ἰδιωτικὴν διαγωγὴν κατεστάθησαν.

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hilfe des Satans, Decius, tötete ihn und hatte zwei Jahre die Herrschaft inne. Unter ihm kam eine schlimme Verfolgung auf und Unzählige starben überall den Märtyrertod.110 Als dieser mit seinen Söhnen abgeschlachtet wurde111, übernahmen Gallus und Volusianus für drei Jahre die Herrschaft, und diesen folgten Valerian und Gallienus für fünfzehn Jahre. Dieser (Valerian) rief eine große Verfolgung gegen die Christen ins Leben. Als er aber von den Barbaren in Kriegsgefangenschaft genommen wurde, beendete sein Sohn die Verfolgung.112 38. Als in Aelia Alexander den Märtyrertod starb, ließ er Marzaben als Nachfolger im Bischofsamt zurück und diesem folgte Hymenäus. Nach Gallienus herrschte Claudius zwei Jahre. Und als dessen Nachfolger wurde Aurelianus für sechs Jahre eingesetzt. Nach ihm herrschten Tacitus und Florianus neun Monate. Dessen Nachfolger wurde Probus für sechs Jahre. Als dieser starb, übernahm Carus mit seinen Söhnen Carinus und Numerianus für zwei Jahre die Regierung. Nach ihnen erhielten Diocletian und Maximianus für einundzwanzig Jahre die Herrschaft.113 Unter ihnen kam es zur schwersten und größten Christenverfolgung, in der allein dem Herrn bekannte unzählige Zehntausende den Märtyrertod starben.114 In Aelia beendete Hymenäus das Bischofsamt und ließ Zauda als Nachfolger zurück. Und als dieser starb, hatte Hermon den Stuhl in Jerusalem inne.115 39. Was aber Diocletian und Maximianus mit dem Beinamen Herculius116 angeht, so gaben diese, nachdem sie viele Zehntausende der Heiligen getötet hatten, als ob sie vom Bösen übersättigt wären und vom Übermaß der Verzweiflung überwältigt worden seien, die unter dem Vorwand der Gottesfürchtigkeit zu Meistern der Gottlosigkeit geworden waren, vereinbarungsgemäß die Herrschaft ab und zo110 Decius (249–251) verfolgte eine restaurative Religionspolitik und ordnete zur Stärkung der Reichsidee ein allgemeines Bittopfer für die römischen Gottheiten an, bei dessen Verweigerung Haft und Märtyrertod drohten. Vgl. Molthagen, Römischer Staat, S. 61–84; Guyot – Klein, Christentum I, S. 124–147; Rives, Decree of Decius, S. 135–154; Bleckmann, Christenverfolgung des Decius, S. 57–71. 111 Vgl. Euseb, hist. eccl. 7,1 (S. 271 Schwartz). Decius starb im Kampf gegen die Goten. 112 Vgl. Euseb, hist. eccl. 7,13 (S. 284 Schwartz). Die 257 in Gang gesetzte Christenverfolgung Valerians (253–259), der auch Cyprian von Carthago zum Opfer fiel, richtete sich gezielt gegen den Klerus und die kirchliche Organisation; vgl. Schwarte, Christengesetze Valerians, S. 103– 163. Sein Sohn und Mitregent Gallienus (253–268) beendete sie, als Valerian 259 bei Edessa in persische Gefangenschaft geriet, vgl. Keresztes, Roman Government, S. 375–377. 113 Diocletian (284–305) hatte zur Stabilisierung des Reiches ein tetrarchisches System der Herrschaftsteilung mit zwei Augusti (Diocletian, Maximianus) entwickelt, denen zwei adoptierte Caesaren (Galerius, Constantius Chlorus) zur Seite standen, die später zu Augusti aufrücken sollten. Vgl. Kolb, Diocletian, S. 22–87; Piepenbrink, Konstantin, S. 1–27. 114 Ab 303 unternahm Diocletian durch unterschiedlichste Zwangsmaßnahmen gegen Christen (Zerstörung von Kirchengebäuden; Verbot des Besitzes heiliger Schriften; partielle Aberkennung der Rechtsfähigkeit; Haft, Verbannung oder Hinrichtung bei Verweigerung des Götteropfers) den Versuch, die kirchliche Organisation und das Christentum in seiner Gesamtheit auszuschalten. Vgl. Schwarte, Diokletians Christengesetz, S. 203–240; Molthagen, Römischer Staat, S. 101–120; Guyot – Klein, Christentum I, S. 166–183. 115 Vgl. Euseb, hist. eccl. 7,32,29 (S. 311–312 Schwartz). 116 In der tetrarchischen Herrschaftsideologie Diocletians trugen die Augusti und Caesaren die sakralen Beinamen Iovius bzw. Herculius, um ihrer unmittelbaren Nähe zu den Göttern Ausdruck zu verleihen, vgl. Kolb, Diocletian, S. 88–114.

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Μαξιμιανὸς ὁ λεγόμενος Γαλέριος, καὶ Μαξέντιος ὁ υἱὸς τοῦ Ἑρκουλίου κατέσχον τὴν Ῥωμαϊκὴν ἡγεμονίαν ἔτη ἐννέα. Ὁ μέν τοι Μαξιμιανὸς ἐν τοῖς τῆς Ἑῴας μέρεσι διέτριβεν, ὁ δὲ Μαξέντιος ἐν αὐτῇ τῇ Ῥώμῃ τῇ μεγάλῃ τὰ βασίλεια ἐποιήσατο, θῆρες ἄγριοι οὗτοι καὶ πᾶν εἶδος κακίας μετερχόμενοι, καὶ σφοδρῶς κατὰ τῶν Χριστιανῶν ἐπιμαινόμενοι. Συνεβασίλευσε δὲ αὐτοῖς κατὰ τὴν Βρετανίαν Κώστας ὁ μέγας, ὁ τοῦ μεγάλου Κωνσταντίνου πατὴρ, ἀνὴρ τὰ πάντα γαληνότατος καὶ πραότατος, εὐσέβειαν ἀσπαζόμενος, καὶ εἴδωλα μυσαττόμενος, καὶ λίαν τοὺς Χριστιανοὺς ἀποδεχόμενος. 40. Ὁ δὲ Κωνσταντῖνος ἔτι ὑπάρχων παῖς παρὰ τῷ τῆς Ἑῴας τυράννῳ ἐτρέφετο, παιδευόμενος τὴν Ἑλληνικὴν σοφίαν, ὅθεν αὐτῷ καὶ ἐν Παλαιστίνῃ ὄντι καὶ θεωροῦντι, ὅσα πάσχουσιν οἱ δοῦλοι Χριστοῦ, ἐδάκνετο ἡ ψυχή. Ἦν γὰρ μισο­ πόνηρος ἐκ παιδόθεν. Τὸν δὲ Διοκλητιανὸν ἐν Δαλματίᾳ διάγοντα κατέλαβε θεήλατος ὀργὴ, καὶ ὀγκωθεὶς τὸ σῶμα εἰς πολλὰ διεῤῥήγνυτο μέρη, τῆς βλασφήμου αὐτοῦ γλώσσης σαπείσης ἐν τῷ λάρυγγι αὐτοῦ καὶ πλῆθος σκωλήκων ἀναβρισάσης. Οὕτως ἀπέῤῥηξε τὸ πνεῦμα. Ὁ δὲ Ἑρκούλιος ἐν Ταρσῷ τῆς Κιλικίας κατέστρεψε τὸν βίον. Ὁ δὲ Γαλέριος Μαξιμιανὸς, ὥσπερ ἄδειαν λαβὼν, ἀθέως ἅμα καὶ ἀπ­ ανθρώπως ἐκέχρητο τῇ τυραννίδι. Γυναικομανοῦς γὰρ γενομένου αὐτοῦ ἀγῶνας

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gen sich ins Privatleben zurück.117 Maximianus, der auch Galerius genannt wird, und Maxentius, der Sohn des Herculius, hatten die römische Herrschaft neun Jahre lang inne.118 Maximianus hielt sich in den Gebieten des Ostens auf, Maxentius aber übte im großen Rom selber die Herrschaft aus; diese waren wilde Tiere und jagten jeder Form des Bösen nach und wüteten wie von Sinnen gegen die Christen. Mit ihnen zusammen herrschte aber in Britannien Constantius119 der Große, der Vater des großen Konstantin, ein Mann, der in allem der sanftmütigste und freundlichste war, die Frömmigkeit liebte und die Götzenbilder verabscheute und die Christen sehr billigte.120 40. Noch als Kind wuchs Konstantin bei dem Gewaltherrscher des Ostens auf und wurde in der Weisheit der Griechen erzogen121, weshalb es ihm auch in der Seele wehtat, als er bei einem Aufenthalt in Palästina sah, was die Knechte Christi erlitten.122 Denn er war von Kindesbeinen an ein Verächter des Bösen. Diocletian aber traf, während er sich in Dalmatien aufhielt, von Gott gesandter Zorn, und nachdem sein Körper angeschwollen war, zerbarst er in viele Teile, und seine gotteslästerliche Zunge war in seinem Rachen verfault und ließ eine Menge von Würmern ausfließen. So hauchte er sein Leben aus.123 Herculius aber verschied in Tarsos in Kilikien aus dem Leben.124 Galerius Maximianus jedoch übte eine zugleich gottlose und unmenschliche Gewaltherrschaft aus, als ob ihm Straflosigkeit gewährt worden sei. Denn da er verrückt nach Frauen war, hatten seine Untertanen Kämpfe 117 Vgl. Euseb, hist. eccl. 8,13,11 (S. 331 Schwartz). Diocletian dankte 305, von schwerer Krankheit gezeichnet, plangemäß mit Maximianus Herculius ab, vgl. Kolb, Diocletian, S. 128–158. Maximianus Herculius erhob sich aber 307 gegen die Regeln der Tetrarchie erneut zum Kaiser. Im Jahr 310 schmiedete er ein Komplott gegen Konstantin, der seit 307 als Ehemann von Fausta sein Schwiegersohn war, und besiegelte damit seinen Untergang, siehe unten Anm. 124. 118 Tatsächlich waren es nur sechs Jahre. Galerius Valerius Maximianus (305–311) beerbte gemäß dem tetrarchischen System Diocletian als Augustus des Ostens. Maxentius (306–312), der Sohn von Maximianus Herculius, riss hingegen in Rom widerrechtlich die Herrschaft an sich. 119 Im griechischen Text steht die Kurzform Kostas. Die Investitur von Constantius Chlorus und Galerius Maximianus als Diocletian und Maximianus Herculius untergeordneten Caesaren erfolgte 293, vgl. König, Berufung des Constantius Chlorus, S. 567–576. Constantius Chlorus, der Ehemann von Maximianus’ Stieftochter Theodora, regierte innerhalb der Tetrarchie von 293 bis 305 als Caesar und danach bis zu seinem Tod in 306 als Augustus des Westens. 120 Vgl. Euseb, hist. eccl. 8,13,12–14 (S. 331–332 Schwartz); vit. Const. 1,13,1–4 (FC 83, S. 162–165). Constantius Chlorus hat vermutlich in seinem Herrschaftsgebiet die von Diocletian angeordneten Christenverfolgungen nur halbherzig durchgeführt und bald eingestellt. 121 Vgl. Euseb, vit. Const. 1,12,2 (FC 83, S. 160–161). Konstantin war 293 im Kindes- oder Jugendalter von Diocletian an den Hof in Nikomedia beordert worden. Er stellte für Diocletian ein Unterpfand dar, mit dem er sich der Loyalität des Constantius Chlorus versichern wollte. 122 Nach Euseb, vit. Const. 1,19,1 (FC 83, S. 172–173), besuchte Konstantin als junger Mann an der Seite Diocletians Palästina. 123 Vgl. zum Tod Diocletians in Spalato (Split) Socrates, hist. eccl. 1,2,10 (GCS NF 1, S. 4); Lactanz, mort. pers. 42,2–3 (FC 43, S. 198–199). 124 Vgl. Socrates, hist. eccl. 1,2,1 (GCS NF 1, S. 2). Schon dort liegt eine Verwechslung des Maximianus Herculius mit Maximinus Daia vor, der ab 311 als Augustus des Ostens herrschte und 313 in Tarsos starb, vgl. Lactanz, mort. pers. 49,1–7 (FC 43, S. 218–220). Maximianus Herculius dagegen wurde 310 in Gallien von Konstantin zum Selbstmord gezwungen, vgl. Lactanz, mort. pers. 30,1–6 (FC 43, S. 170–172); zum Ganzen Huss, Ende des Maximianus, S. 719–725.

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(4052) ἔσχον οἱ ὑπ’ αὐτοῦ τελοῦντες, ποῦ κρύφωσι τὰς ἰδίας γαμετὰς καὶ θυγατέρας ἀπὸ προσώπου τυράννου. Εἰς τοσοῦτον δὲ ἦν ἐντετηκὼς τῶν πλανώντων αὐτὸν δαιμόνων ἀπάτῃ, ὡς μὴ ἀνέχεσθαί τινος γεύσασθαι ἄνευ μαντείας· τῶν δὲ Χριστιανῶν πανολεθρίαν γενέσθαι προσέταξεν, οὐ μόνον διὰ τὴν ἀσέβειαν αὐτοῦ, ἀλλὰ καὶ διὰ τὸ ἁρπάσαι τὰ ὑπάρχοντα αὐτῶν. 41. Βλέπων δὲ τὸν Κωνσταντῖνον προκόπτοντα εἰς μέγεθος τῆς ἡλικίας καὶ συνέσει κεκοσμημένον, καὶ ὑποπτεύσας, μᾶλλον δὲ μαντευσάμενος αὐτὸν κατα­ λύτην μέλλειν ἔσεσθαι τῆς τυραννίδος αὐτοῦ, δόλῳ αὐτὸν θανατῶσαι διενοεῖτο. Ἀλλὰ θείᾳ προμηθείᾳ μαθὼν ὁ νέος δόλον, ὡς ὁ Δαυῒδ φυγῇ τὴν σωτηρίαν ἐπορίσατο. Τοῦ δὲ τυράννου εἰς ἄμετρον ἀτοπίας ἐκβάντος καὶ τοῖς Χριστιανοῖς σφοδρῶς ἐπικειμένου, ἡ θεία δίκη τοῦτον ἀνεχαίτιζε μάστιγα κατ’ αὐτοῦ· ὑπεφιεῖσα. Ἕλκος γὰρ χαλεπὸν κατ’ αὐτὸ τῆς ἀκολασίας κρυπτὸν μόριον ἀναφυὲν, κρεῖττον πάσης ἀνθρωπίνης τέχνης κατέστη. Νομῆς δὲ καὶ σήψεως καὶ δυσωδίας δεινοτάτης διαλαβούσης τοὺς τόπους, σκωλήκων δὲ πλήθους ἀναδεδομένου, ἦν γὰρ καὶ πολύ­ σαρκος ὁ δείλαιος, εἰς ἀπελπισμὸν λοιπὸν ἐληλυθὼς, ἔκειτο θέαμα ἐλεεινὸν πᾶσι τοῖς περὶ αὐτόν. 42. Τότε δὴ ἔννοιά τις ὑπεισῆλθεν αὐτῷ, ὡς ἄρα διὰ τὸν ἄδικον τῶν Χριστιανῶν φόνον ὑπὸ τῆς θείας δίκης αὑτῷ συνέβη. Εὐθέως οὖν κατέπεμψε προστάγματα κατὰ πᾶσαν πόλιν ἀναλύεσθαι τοὺς Χριστιανοὺς, καὶ πράττειν καταθυμίως τὰ κατ’ ἔθος, καὶ ὑπὸ πάντων τιμᾶσθαι, παρακαλεῖν τε καὶ εὔχεσθαι αὐτοὺς ὑπὲρ αὐτοῦ αὐτοκράτορος. Ταῦτα γέγονε, καὶ εὐθέως ἡ θεία φιλανθρωπία ἐδείκνυτο. Καὶ πάλιν ὁ ἐν ἐσχάταις ἀναπνοαῖς γεγονὼς, αὖθις ὑγιὴς καὶ ῥωμαλέος ὑπῆρχε, τοῦ χαλε­ πωτάτου ἕλκους ἐκείνου τῇ εὐχῇ τῶν Χριστιανῶν παραδόξως ὑγιασθέντος. Ἀλλὰ μή πω τοῦ τραύματος καλῶς συνουλώσαντος, εἰς μειζοτέραν μανίαν κινηθεὶς ὑπὸ τοῦ ἐνεργοῦντος τοῦ ἐν αὐτῷ διαβόλου, ὁ τύραννος προστάγματα ἄθεα καὶ νόμους πεπληρωμένους ὠμότητος ἔγραψεν, ἐν οἷς ἐκέλευσε μήτε ζῆν μήτε πολιτεύεσθαι Χριστιανοὺς, μήτε οἰκεῖν ἐν πάσῃ τῇ οἰκουμένῃ, μήτε ἐν ταῖς ἐρήμοις ἄλλως γὰρ, φησὶν, οὐδὲ ζῇν καὶ εὐημερεῖν οὐ δυνάμεθα, εἰ μὴ ἐξαλειφθῇ τὸ γένος τῶν Χριστιανῶν. Καὶ ἦν λοιπὸν παρὰ ἀνθρώποις ἀπηλπισμένα τὰ Χριστιανῶν. Ὁ δὲ

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auszustehen, wie sie die eigenen Ehefrauen und Töchter vor dem Angesicht des Gewaltherrschers verbargen. Er war aber in solchem Maß dem Betrug der Dämonen ausgeliefert, die ihn in die Irre führten, dass er es nicht ertrug, irgendetwas ohne einen Orakelspruch zu kosten. Er befahl aber die vollständige Vernichtung der Christen nicht nur wegen seiner Gottlosigkeit, sondern auch in der Absicht, ihren Besitz zu rauben.125 41. Als er aber sah, wie Konstantin heranwuchs und mit Verstand geschmückt war, und da er vermutete, ja vielmehr vorhersah, dass dieser dazu bestimmt sei, seine Gewaltherrschaft zu beseitigen, plante er, ihn mit einer List zu töten. Aber dank göttlicher Voraussicht durchschaute der junge Mann die List und rettete sich wie David durch die Flucht.126 Als aber der Gewaltherrscher alle Grenzen seiner maßlosen Verworfenheit überschritt und die Christen heftig bedrängte, hielt diesen die göttliche Strafe zurück, indem sie eine Plage gegen ihn aussandte. Denn ein schlimmes Geschwür, das genau am verborgenen Glied der Zügellosigkeit entstanden war, erwies sich als jeder menschlichen Heilkunst überlegen. Als aber das um sich greifende Geschwür und Fäulnis und übelster Gestank die Körperteile durchdrungen hatten, zudem eine Masse von Würmern herausgequollen war – der Elende war nämlich auch von großer Körperfülle –, bot er in der Verzweiflung, in die er schließlich gekommen war, allen in seiner Umgebung ein erbarmungswürdiges Schauspiel. 42. Da kam ihm nun der Gedanke, dass ihm ja dies wegen des ungesetzlichen Mordes an den Christen als Folge göttlicher Strafe widerfahren sein könne. Sofort nun ließ er Anordnungen an jede Stadt ergehen, dass die Christen freizulassen seien, nach eigenem Belieben ihr religiöses Leben gestalten könnten, von allen zu achten seien und sie Gott anrufen und für den Herrscher beten sollten.127 Das geschah, und sogleich zeigte sich die göttliche Menschenliebe. Und er, der in den letzten Zügen gelegen hatte, war wieder gesund und bei Kräften, da jenes so schlimme Geschwür durch das Gebet der Christen in wunderbarer Weise geheilt worden war. Aber noch war die Wunde nicht vollkommen verheilt, da erließ der Gewaltherrscher, von dem in ihm wirkenden Teufel in noch größeren Wahnsinn getrieben, gottlose Anordnungen und Gesetze voller Grausamkeit, in denen er befahl, dass den Christen weder ein Lebensrecht noch ein Bürgerrecht einzuräumen sei, sie weder irgendwo auf der ganzen belebten Welt noch in der Einöde wohnen dürften.128 Andernfalls nämlich, sagte er, könnten wir nicht leben und fröhlich sein, wenn nicht das Geschlecht der Christen ausgelöscht werde. Und schon gab man bei den Menschen die Sache der 125 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5797 (Bd. 1, S. 12–14 de Boor). 126 Vgl. 1 Sam 19,8–18. Konstantin flüchtete zu seinem Vater Constantius Chlorus, vgl. Euseb, vit. Const. 1,20,1–2 (FC 83, S. 172–175); Lactanz, mort. pers. 24,3–8 (FC 43, S. 156–159); Theophanes, chron. A.M. 5793 (Bd. 1, S. 9 de Boor). 127 Vgl. zum Ganzen Lactanz, mort. pers. 33,1–11 (FC 43, S. 176–181); Euseb, vit. Const. 1,57,1–3 (FC 83, S. 218–221). Im Toleranzedikt des Galerius Maximianus von 311 (Keil, Quellensammlung, S. 40–43; Piepenbrink, Konstantin, S. 33–35) wurde das Christentum zur vom Staat geduldeten Religion (religio licita) erhoben. 128 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5797 (Bd. 1, S. 13 de Boor). In Wirklichkeit verstarb Galerius Maximianus unmittelbar nach dem Toleranzedikt von 311, vgl. Lactanz, mort. pers. 35,1–4 (FC 43, S. 184–185). Er kann damit keine neuerlichen Christenverfolgungen angeordnet haben.

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Θεὸς οὐκ ἐπελάθετο τοῦ οἰκείου πλάσματος· ἦν γὰρ ἰδεῖν ἀγεληδὸν συρομένους τοὺς Χριστιανοὺς πανδημεὶ σὺν γυναιξί τε καὶ τέκνοις ἐπὶ τὸν θάνατον. Ἀλλ’ ἡ θεία δίκη τὰς βουλὰς τῶν ἀνόμων διεσκέδασε· πανταχοῦ γὰρ πόλεμοι καὶ ἐπαναστάσεις βαρβάρων εὐθέως, λιμοί τε σφοδροὶ καὶ αὐχμοὶ λοιμοί τε, ἄωροι θάνατοι ἄφνω ἐπέσκηψαν, ὡς μὴ ἀρκεῖν τοὺς ζῶντας θάπτειν τοὺς νεκροὺς, κεραυνοί τε καὶ φόβητρα ἐπέμποντο, ὥστε ἕκαστον ἑαυτοῦ μόνον μεριμνᾶν, καὶ (4053) οὕτως ἄπρακτα ἔμειναν τὰ τοῦ τυράννου προστάγματα. 43. Ὁ δὲ τὰ πάντα χρηστὸς Κωνσταντῖνος διεσώθη πρὸς τὸν οἰκεῖον πατέρα. Ὁ δὲ δεξάμενος αὐτὸν ὑγιῆ, καὶ πολλὰ τῷ Θεῷ εὐχαριστήσας, μετ’ οὐ πολὺ δὲ παραδοὺς αὐτῷ τὴν βασιλείαν, μετήλλαξε τὸν βίον. Ἀνηγορεύθη δὲ βασιλεὺς ὁ μέγας Κωνσταντῖνος ἐν τῷ πρώτῳ ἐνιαυτῷ τῆς διακοσιοστῆς ἑβδομηκοστῆς πρώ­ της Ὀλυμπιάδος, μηνὶ Ἰουλίῳ, εἰκοστῇ καὶ πέμπτῃ. Ὁδὲ Μαξέντιος πονηρότατος πάντων τῶν πρὸ αὐτοῦ γεγονὼς τοὺς τῇ Ῥώμῃ ἐνοικοῦντας ἀπέτριβε καὶ μάλιστα τοὺς Χριστιανούς. Πολλοὺς οὗν τῶν πρώτων φονεύσας, καὶ πολλοὺς ἐξορίσας, τὰς οὐσίας αὐτῶν διήρπαζεν. Τῇ δὲ αὐτῇ τοῦ Γαλερίου χρώμενος ἀκολασίᾳ πολλὰς τῶν ἐλευθέρων γυναικῶν ἐμίανεν, ἑτέρας δὲ μυρίας ἀνοσιουργίας καὶ ἀῤῥητοποιΐας ἐπιτηδεύων, ἀφόρητος πᾶσιν ὑπῆρχε, γοητικαῖς κακομαγγανείαις χρώμενος. Τοῦ δὲ μεγάλου Κωνσταντίνου τὰ βόρεια καὶ δυτικὰ μέρη ἕως αὐτοῦ τοῦ Ὠκεανοῦ ὑποτάξαντος, ἦν εἰρήνη πολλὴ καὶ θυμηδεία καὶ κατάστασις ἐν ὅλῃ τῇ κατ’ αὐτὸν οἰκουμένῃ. 44. Οἱ δὲ Ῥώμης οἰκήτορες δέησιν πρὸς αὐτὸν ἐστείλαντο παρακαλοῦντες, μὴ παριδεῖν τὴν μητέρα τῶν βασιλέων ἀπὸ ἀπηνοῦς τυράννου, μᾶλλον δὲ σαρκοβόρου θηρίου ἀπολλυμένην. Ταῦτα ἀκούσας ὁ μέγας Κωνσταντῖνος καὶ συμπαθήσας αὐτοῖς, ἐφρόντιζε τοῦ ἐλευθερῶσαι αὐτοὺς ἐκ τῆς δουλείας, ἐδεδίει δὲ τοῦτο διὰ τὰς γοητείας καὶ αὐτοῦ κακομαγγανείας. Ἤδη γὰρ ὡς πολλὰ ἀνέτεμε παιδία προφάσει τῆς ἀθεμίτου αὐτοῦ μαντείας. Ἐν πολλῇ οὖν φροντίδι καὶ σκέψει ὑπάρχοντι ὤφθη αὐτῷ ἐν κάμπῳ διάγοντι μετὰ τῶν στρατιωτῶν περὶ μεσημβρίας στηλοειδὴς σταυρὸς ἐκ φωτὸς κατεσκευασμένος, ἐν ᾧ ἐπεγέγραπτο, «Ἐν τούτῳ νίκα.» Ἔμφοβος δὲ γενόμενος ὁ βασιλεὺς, ἠρώτα τοὺς σὺν αὐτῷ, εἰ καὶ αὐτοί τι ἐθεάσαντο. Οἱ δὲ ὁμολογήσαντες τὴν αὐτὴν αὐτῷ ἑωρακέναι ὀπτασίαν, τότε ὁ βασιλεὺς ἀναῤῥωσθεὶς τῷ φρονήματι, θάρσους τε καὶ προθυμίας ἀνάπλεως ἦν. Τῇ δὲ ἐπιούσῃ νυκτὶ ἐπιστὰς ὁ Κύριος εἶπεν αὐτῷ· Χρῆσαι τῷ φανέντι σημείῳ, καὶ ἔσῃ νικῶν πάντας τοὺς ἐχθρούς σου. Ἡμέρας δὲ γενομένης ἀμελητὶ σχεδιάσας σταυρὸν,

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Christen verloren. Gott aber vergaß sein eigenes Geschöpf nicht. Man konnte nämlich sehen, wie die Christen massenhaft mit Frauen und Kindern scharenweise dem Tod entgegengetrieben wurden. Aber die göttliche Strafe machte die Pläne der Gesetzlosen zunichte. Denn überall traten sofort Kriege und Aufstände von Barbaren, schwere Hungersnöte, Dürreperioden, Seuchen und unversehens vorzeitige Todesfälle zutage, so dass die Lebenden nicht ausreichten, um die Toten zu begraben; und Donnerschläge und furchterregende Ereignisse wurden gesandt, so dass ein jeder allein an sich dachte und so die Anordnungen des Gewaltherrschers unausgeführt blieben. 43. Konstantin aber, der sich in allem bewährte, rettete sich zum eigenen Vater. Der aber schloss ihn gesund in die Arme und dankte Gott sehr. Nicht lange aber, nachdem er ihm die Herrschaft übergeben hatte, schied er aus dem Leben. Zum Kaiser proklamiert wurde der große Konstantin im ersten Jahr der 271. Olympiade, am 25. des Monats Juli.129 Maxentius aber, der schlimmste von all seinen Vorgängern, versuchte die Einwohner Roms und allen voran die Christen zu vernichten. Nachdem er also viele von den Vornehmsten umgebracht und viele verbannt hatte, raubte er ihren Besitz. Indem er sich derselben Zügellosigkeit wie Galerius bediente, schändete er viele der freien Frauen; und er verübte noch unzählige andere Untaten und unsägliche Verbrechen und war allen unerträglich, indem er sich übler magischer Praktiken bediente.130 Nachdem aber der große Konstantin die nördlichen und westlichen Reichsgebiete bis unmittelbar zum Ozean unterworfen hatte, herrschten im ganzen von ihm regierten Teil der Welt tiefer Friede, Herzensfreude und Ordnung. 44. Die Einwohner Roms aber richteten ein Gesuch an ihn und baten, nicht darüber hinwegzusehen, wie die Mutterstadt der Kaiser von einem grausamen Gewaltherrscher, ja mehr noch von einer Fleisch verschlingenden Bestie zu Grunde gerichtet werde. Als der große Konstantin dies hörte und da er Mitleid für sie empfand, war er darauf bedacht, sie aus der Knechtschaft zu befreien, fürchtete dies aber wegen dessen Zauberei und übler magischen Praktiken. Denn wie viele Kinder hatte der schon unter dem Vorwand seiner gottlosen Wahrsagekunst aufgeschnitten!131 Als er nun in tiefer Sorge und am Grübeln war, erschien ihm, als er sich mit den Soldaten auf dem Feld aufhielt, um die Mittagszeit ein säulenförmiges Kreuz, das aus Licht geschaffen war und auf dem geschrieben stand „In diesem siege!“ Der Kaiser aber geriet in Furcht und fragte seine Begleiter, ob auch sie etwas gesehen hätten. Als diese ihm aber bestätigten, dieselbe Erscheinung gesehen zu haben, da war der Herrscher, in seinem Ansinnen wieder bestärkt, voller Mut und Eifer. In der darauf folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sagte: „Verwende das Zeichen, das erschienen ist, und du wirst Sieger sein über alle deine Feinde.“ Als es aber Tag 129 Konstantin wurde 306 nach dem Tod von Constantius Chlorus von den Truppen Britanniens in York widerrechtlich zum Nachfolger seines Vaters ausgerufen, was die Auflösung des Systems der Tetrarchie einläutete. Vgl. Clauss, Konstantin, S. 21–26; Rosen, Konstantin, S. 99–125. 130 Vgl. zu dieser Maxentius­Darstellung Euseb, hist. eccl. 8,14,1–6 (S. 333–334 Schwartz); vit. Const. 1,33,1–1,36,2 (FC 83, S. 190–193). 131 Vgl. Euseb, hist. eccl. 8,14,5 (S. 334 Schwartz); vit. Const. 1,36,1 (FC 83, S. 192–193). Es ging bei den magischen Praktiken des Maxentius um Eingeweideschau zur Zukunftsdeutung.

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ὅσπερ μέχρι τῆς σήμερον ἐν τοῖς βασιλείοις φυλάττεται, ἐκέλευσε προάγεσθαι αὐτὸν εἰς τὸν πόλεμον. Ὁ δὲ δυσσεβὴς τύραννος, θαρσήσας τοῖς δαίμοσιν αὐτοῦ, καὶ γεφυρώσας τὸν παραρέοντα ποταμὸν πολλαῖς ναυσὶν, ἐξῆλθεν εἰς πόλεμον. 45. (4056) Συμβολῆς δὲ γενομένης, συνετρίβησαν ὑπὸ τῆς τοῦ σταυροῦ δυνά­ μεως οἱ ὑπεναντίοι, καὶ κατακοπέντες οἱ πλεῖστοι, οἱ λοιποὶ σὺν τῷ τυράννῳ, ὡς ἐπὶ τὴν πόλιν ἔφυγον, τῆς δὲ γεφύρας κρείττονι δυνάμει διαῤῥαγείσης, κατεποντίσθησαν ἐν τῷ ποταμῷ κατὰ τὸν Φαραὼ πανστρατί. Καὶ ἦν ἰδεῖν ὅλον τὸν ποταμὸν πεπληρωμένον ἵππων σὺν ἀναβάταις. Οἱ δὲ πολῖται τῆς Ῥώμης στεφανώσαντες αὐτὸν εἰσεδέξαντο μετὰ χαρᾶς μεγάλης καὶ εὐφημιῶν, τόν τε νικοποιὸν σταυρὸν καὶ τὸν νικηφόρον βασιλέα σωτῆρα ἀποκαλοῦντες. Τότε ὁ βασιλεὺς ἐκέλευσε συναχθῆναι τὰ λείψανα τῶν ἁγίων μαρτύρων καὶ ὁσίᾳ ταφῇ ταῦτα παραδοθῆναι, καὶ τοῖς ἀδικηθεῖσιν τὰς οὐσίας αὐτῶν ἀποδοθῆναι· καὶ ἦσαν ἄγοντες ἐπινίκιον ἑορτὴν ἑπτὰ ἡμέρας γεραίροντες τὸν σταυρὸν τοῦ Χριστοῦ. Οὗτος ἧν ἕβδομος ἐνιαυτὸς τῆς βασιλείας Κωνσταντίνου. 46. Ταῦτα ἀκούσας ὁ Γαλέριος Μαξιμιανὸς ἐξεληλύθει. Ἐξεδέχετο γὰρ καὶ αὐτὸς τὸν αὐτὸν μόρον, καὶ μικρὸν ἀπέστη τῆς κατὰ τῶν Χριστιανῶν ἀπειλῆς. Ὁ δὲ μέγιστος Κωνσταντῖνος θαῤῥῶν τῷ ἀηττήτῳ ὅπλῳ τοῦ σταυροῦ, ὥρμησεν ἐπ’ αὐτόν. Εἶχε δὲ καὶ Λικίνιον συμπολεμοῦντα αὐτῷ κατὰ τῶν τυράννων, προσ­ ποιούμενον χαίρεσθαι τοῖς Χριστιανικοῖς δόγμασιν. Ὁ δὲ τύραννος ταῖς γοητικαῖς ἀπάταις ἐπερειδόμενος, παρατάξεσθαι τῷ εὐσεβεῖ βασιλεῖ ἐξελήλυθεν ἀναριθμήτῳ πλήθει τῶν στρατοπέδων φανταζόμενος. Γενομένης δὲ τῆς συμβολῆς, καὶ τοῦ τιμίου σταυροῦ φανέντος, οἱ τοῦ τυράννου ὑπασπισταὶ, τὴν προσβολὴν μὴ ἐν­ έγκαντες, ἐτράπησαν εἰς φυγὴν, καὶ οἱ μὲν ἔφευγον κατὰ τάχος, οἱ δὲ κατὰ κράτος ἐδίωκον, πολλῶν χιλιάδων τῶν ἐναντίων καταπεσουσῶν. Οἱ λοιποὶ καταλιπόντες τὸν τύραννον προσεχώρησαν τῷ αὐτοκράτορι. 47. Ὁ δὲ δυσσεβὴς ῥίψας τὸ βασίλειον, οὗπερ ἀνάξιος ἐτύγχανεν, ὡς ἂν μὴ ἐπιγνωσθῇ φεύγων, περιερχόμενος δὲ ἀπὸ κώμης εἰς κώμην καὶ κρυπταζόμενος μόλις μετ’ ὀλίγων τῶν εὐνουστάτων διεσώθη γυμνός. Συναγαγὼν δὲ τοὺς ἱερεῖς

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geworden war, ließ er unverzüglich ein Kreuz anfertigen, das bis heute im Kaiserpalast verwahrt wird, und befahl, es in der Schlacht voranzuführen.132 Der gottlose Gewaltherrscher aber vertraute seinen Dämonen, ließ den vorbeifließenden Fluss mit vielen Schiffen überbrücken und zog hinaus in die Schlacht. 45. Als es nun zum kriegerischen Zusammenstoß kam, wurden die Feinde von der Macht des Kreuzes aufgerieben, und nachdem die Mehrzahl niedergemetzelt worden war, ertrank der Rest zusammen mit dem Gewaltherrscher, als sie in Richtung der Stadt flohen, die Brücke aber infolge der übermäßigen Belastung auseinanderbrach, im Fluss wie der Pharao mit seiner gesamten Streitmacht (vgl. Ex 14,28).133 Und man konnte sehen, wie der ganze Fluss voll war von Pferden mitsamt ihren Reitern. Die Bürger Roms aber bekränzten ihn und empfingen ihn mit großer Freude und Beifallsrufen, während sie das Sieg bringende Kreuz und den siegreichen Kaiser als Retter priesen. Damals befahl der Kaiser, die Überreste der heiligen Märtyrer zusammenzutragen und sie heilig bestatten zu lassen134 und denen, die Unrecht erlitten hatten, ihren Besitz zurückzugeben.135 Und sieben Tage lang feierten sie ein Siegesfest und verehrten das Kreuz Christi. Dies war das siebte Jahr der Herrschaft Konstantins. 46. Nachdem Galerius Maximianus136 dies erfahren hatte, zog er sich zurück. Er erwartete nämlich auch selbst dasselbe Verhängnis und nahm ein wenig Abstand von seiner drohenden Haltung den Christen gegenüber. Der allergrößte Konstantin aber vertraute auf die unbesiegbare Waffe des Kreuzes und stürmte gegen ihn los. Er hatte auch Licinius zum Verbündeten im Krieg gegen die Gewaltherrscher, der vorgab, den christlichen Glaubenslehren Wohlwollen entgegenzubringen. Der Gewaltherrscher aber verließ sich auf seine trügerischen Zauberkünste und rückte vor, um sich dem frommen Kaiser in Schlachtordnung entgegenzustellen, und ließ sich dabei durch die unermessliche Zahl seiner Truppen täuschen. Als es aber zum kriegerischen Zusammenstoß kam und das heilige Kreuz erschien, wandten sich die Waffenträger des Gewaltherrschers, da sie dem Angriff nicht standhielten, zur Flucht; und die einen flohen in Eile, die anderen verfolgten sie nach Kräften, und viele Tausende der Gegner fielen. Der Rest aber ließ den Tyrannen im Stich und schloss sich dem Herrscher an. 47. Der Gottlose aber legte die Herrscherkrone ab, derer er sich ja als unwürdig erwiesen hatte, um auf der Flucht nicht erkannt zu werden, und rettete zusammen mit wenigen seiner Getreuesten die nackte Haut, indem er von Dorf zu Dorf zog und sich mit Mühe verborgen hielt. Er versammelte aber die Priester der vermeint132 Vgl. Euseb, vit. Const. 1,28,1–1,31,3 (FC 83, S. 182–187); Lactanz, mort. pers. 44,4–6 (FC 43, S. 200–202); allgemein zur Kreuzesvision Konstantins und zur Schlacht gegen Maxentius an der Milvischen Brücke im Jahr 312 Seeliger, Verwendung des Christogramms durch Konstantin, S. 149–168; Hausammann, Alte Kirche II, S. 198–204. 133 Vgl. Euseb, hist. eccl. 9,9,5 (S. 356 Schwartz); vit. Const. 1,38,1–5 (FC 83, S. 194–197). 134 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5803 (Bd. 1, S. 14 de Boor). 135 Vgl. Euseb, vit. Const. 1,41,3 (FC 83, S. 200–201). 136 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5807 (Bd. 1, S. 15 de Boor), wo ebenfalls von Galerius Maximianus die Rede ist. Dieser war allerdings bereits 311 verstorben. Die Episode bezog sich ursprünglich auf Maximinus Daia, der seit 311 als Augustus des Ostens amtierte und gegen den Licinius 313 mit Unterstützung Konstantins Krieg führte, vgl. Piepenbrink, Konstantin, S. 46.

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τῶν δῆθεν θεῶν, καὶ τοὺς προφήτας, καὶ τοὺς μάντεις, καὶ τοὺς ἐπὶ μαντείᾳ βεβοημένους, οὓς πρώην ἀγαπῶν ἐτίμα, ὡς ἀπατεῶνας καὶ πλάνους, ἐπιβούλους θ’ ἑαυτοῦ σωτηρίας κατέσφαξεν. Μέλλοντα δὲ ζῶντα εἰς τὰς χεῖρας τοῦ βασιλέως ἐμπεσεῖν (ἐπέκειτο γὰρ αὐτῷ ἔτι ὁ πόλεμος), προλαβοῦσα θεήλατος ὀργὴ οὕτως αὐτὸν διέθηκεν, ὡς κεῖσθαι αὐτὸν πρηνῆ ἐπὶ τοῦ ἐδάφους δεόμενον ἐπικουρίας, καὶ μὴ τυγχάνοντα. Φλὸξ δὲ ἐκ βάθους τῶν σπλάγχνων καὶ μυελῶν αὐτοῦ ἀναφθεῖσα ἀνυποίστους αὐτῷ τὰς ὀδύνας ἐνεποίει ἀσθμαίνοντι, καὶ τῇδε κἀκεῖσε περι­ στρεφομένῳ, ὥστε ἀμφότερα τὰ ὅμματα αὐτοῦ ἐκπηδῆσαι ἐπὶ τὴν γῆν καὶ κατα­ λιπεῖν αὐτὸν τυφλόν. Τῆς δὲ ἔνδον φλογὸς εἰς ἄπειρον ἐξαπτομένης, αἱ σάρκες αὐτοῦ συνεσάπησαν, καὶ τῶν ὀστέων ἀπεχωρίζοντο, ὥστε ἐφ’ ἑαυτοῦ ἐπικαλέσασθαι τὸν θάνατον. Οὕτως δὲ δι’ ὅλου κατασαπεὶς ἀπέῤῥηξε τὴν ψυχήν. 48. (4057) Τῶν δὲ τυράννων ἐκ ποδῶν γενομένων, καὶ μονοκράτορος γεγονότος τοῦ μεγάλου Κωνσταντίνου, ἐν βαθείᾳ εἰρήνῃ ὑπῆρχεν ἡ οἰκουμένη, καὶ τὰ τῶν Χριστιανῶν ὁσημέραι εἰς ὕψος ἐγείρετο, καὶ ἐν πᾶσιν ἔθνεσιν ὁ σταυρὸς τοῦ Χριστοῦ ἐδοξάζετο. Τῷ δὲ Λικινίῳ, ὡς συμμαχήσαντι αὐτῷ εἰς τὴν τῶν τυράννων κατάλυσιν, ἐξέδοτο Κωνσταντῖνος τὴν ἀδελφὴν αὐτοῦ εἰς γυναῖκα. Καὶ ἀφορίσας αὐτῷ μοῖραν ἱκανὴν τῆς Ῥωμαίων γῆς, ἀνέδειξε βασιλέα, ἀπαιτήσας αὐτῷ συνθήκας μηδὲν κατὰ τοῦ δόγματος τῶν Χριστιανῶν πράττειν. Ὁ δὲ Λικίνιος κρατήσας τῆς ἀρχῆς, οὐκ ἤνεγκε τὴν εὐτυχίαν, ἀλλ’ ὥσπερ λήθην λαβὼν τῶν συμβεβηκότων τοῖς πρὸ αὐτοῦ τυράννοις, εἰς εἰδωλολατρείαν ἐξώκειλε. Καὶ ὧν τῆς πικρᾶς καταστρο­ φῆς θεατὴς γέγονε, τούτων τὸν βίον ἐζηλώκει, γυναικομανῶν, ἀδικῶν καὶ φονεύων τοὺς Χριστιανούς. Ταῦτα μαθὼν ὁ δοῦλος τοῦ Θεοῦ Κωνσταντῖνος σεβαστὸς, καὶ συσχεθεὶς τῇ λύπῃ ἔγραψεν αὐτῷ, παραινῶν ἀποστῆναι αὐτὸν τῆς κατὰ τῶν Ἐκκλησιῶν τοῦ Χριστοῦ μανίας. Ὁ δὲ καταφρονήσας μανικωτέρως τὸν διωγμὸν ἐχρήσατο, καὶ λοιπὸν κρυπτῶς κατὰ τοῦ εὐεργέτου ἐπιβουλὰς ἐπενόει, ὕστερον καὶ δημόσιον πόλεμον συνεκρότει κατ’ αὐτοῦ, ὑπὸ θείας δυνάμεως φρουρουμένου τοῦ αὐτοκράτορος. Καὶ συμβολῆς γενομένης ἐν τοῖς τῆς Βιθυνίας μέρεσι, καὶ τοῦ ἐνδόξου σταυροῦ προάγοντος, ὑποχείριος γένονεν ὁ δείλαιος τῷ αὐτοκράτορι, ζῶν συλληφθείς. Φιλανθρώπως δὲ χρησάμενος ὁ κατὰ πάντα πραότατος βασιλεὺς τῷ δυσμενεῖ, ἐκέλευσεν αὐτὸν ἐν Θεσσαλονίκῃ διάγειν ἡσυχάζοντα. Ὁ δὲ μικρὸν ἡσυχάσας ἐφωράθη βαρβάρους τινὰς μισθωσάμενος πρὸς τὸ αὗθις ἀναμαχέσασθαι·

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lichen Götter und die Propheten und Seher und die wegen ihrer Wahrsagekunst Berühmten, die er eben noch geschätzt und geehrt hatte, und ließ sie als Betrüger und Schwindler und als solche, die Böses gegen sein Heil im Schilde führten, umbringen. Als er aber lebend in die Hände des Kaisers zu fallen drohte – der Krieg schwebte ja noch über seinem Haupt –, kam dem der von Gott gesandte Zorn zuvor und versetzte ihn in eine derartige Lage, dass er mit dem Gesicht auf dem Boden lag und um Hilfe flehte, sie aber nicht erhielt. Ein Feuer, das sich aus der Tiefe seiner Eingeweide und seines Marks entzündet hatte, verursachte ihm, der nach Atem rang und sich hin und her wälzte, unerträgliche Schmerzen, so dass ihm beide Augen auf den Erdboden heraussprangen und ihn blind zurückließen. Da aber das innere Feuer immer weiter brannte, verfaulte sein Fleisch und löste sich von den Knochen ab, so dass er von sich aus den Tod herbeiflehte. So zerriss er, durch und durch verfault, seinen Lebensfaden.137 48. Nachdem die Gewaltherrscher beseitigt waren und der große Konstantin Alleinherrscher geworden war, trat in der Welt tiefer Friede ein, und die Sache der Christen nahm von Tag zu Tag an Bedeutung zu und bei allen Völkern wurde das Kreuz Christi gerühmt. Dem Licinius aber gab Konstantin, da er mit ihm zusammen für den Untergang der Gewaltherrscher gekämpft hatte, seine Schwester zur Frau. Und er wies ihm einen beträchtlichen Teil des römischen Reiches zu und ernannte ihn zum Kaiser, nachdem er ihm die vertragliche Zusicherung abverlangt hatte, nichts gegen die Lehre der Christen zu unternehmen.138 Als Licinius aber zur Herrschaft gelangt war, ertrug er sein Glück nicht, sondern geriet auf den Irrweg des Götzendienstes, als ob er das Schicksal der Gewaltherrscher vor ihm vergessen hätte. Und er eiferte dem Leben derer nach, deren bitteren Untergang er gesehen hatte, indem er verrückt nach Frauen war, Unrecht tat und die Christen umbrachte.139 Als dies der Knecht Gottes, der erhabene Konstantin, erfuhr, schrieb er ihm voller Kummer und ermahnte ihn, vom Wahnsinn gegen die Gemeinden Christi abzulassen. Der aber betrieb voller Verachtung umso wahnsinniger die Verfolgung und sann schon heimlich auf einen Anschlag gegen seinen Wohltäter, führte später auch einen öffentlichen Krieg gegen ihn; der Herrscher aber stand unter dem Schutz göttlicher Macht. Und als es in den Regionen Bithyniens zum kriegerischen Zusammenstoß kam und das berühmte Kreuz voranzog140, geriet der Elende, lebend gefangen, in die Hände des Herrschers. Der in allem so milde Kaiser aber behandelte den Gegner menschenfreundlich und befahl ihm, in Thessalonike zu leben und Ruhe zu halten. Nachdem er aber für kurze Zeit Ruhe gehalten hatte, wurde er überführt, irgendwelche Barbaren in Sold genommen zu haben, um den Kampf wieder 137 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5807 (Bd. 1, S. 15 de Boor), sowie – auf Maximinus Daia bezogen – Euseb, hist. eccl. 9,10,1–15 (S. 360–364 Schwartz); vit. Const. 1,58,1–1,59,1 (FC 83, S. 220–223). 138 Die 313 von Konstantin und Licinius geschlossene Mailänder Vereinbarung (Keil, Quellensammlung, S. 58–66) bekräftigt die Religionsfreiheit für Christen und erkennt die Kirche als rechtsfähige Körperschaft an. Licinius war zwar bereits 308 von Galerius zum Augustus des Westens ernannt worden, hatte sich aber gegen Maxentius nicht durchsetzen können und sich ab 311 mit Maximinus Daia die Herrschaft über die östliche Reichshälfte aufgeteilt. 139 Vgl. Euseb, hist. eccl. 10,8,1–19 (S. 395–398 Schwartz). 140 Vgl. Euseb, vit. Const. 2,6–7 (FC 83, S. 232–235).

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μαθὼν δὲ ταῦτα ὁ Κωνσταντῖνος ἐκέλευσεν κεφαλικὴν αὐτὸν ὑποστῆναι τιμωρίαν. Τότε τελείως τὰ πράγματα ἡσυχίας καὶ γαλήνης ἀπήλαυσε τῇ τοῦ σταυροῦ ἀηττήτῳ δυνάμει, τῆς τῶν τυράννων μοχθηρίας ἀπαλλαγείσης. 49. Κατ’ ἐκεῖνον τὸν χρόνον ὁ τῆς Αἰλίας ἐπίσκοπος Μακάριος ὁ φερώνυμος ἦν Ἑρμωνᾶν διαδεξάμενος. Ὁ δὲ μέγας Κωνσταντῖνος μονοκράτωρ γενόμενος πᾶσαν τὴν φροντίδα εἰς τὰ θεῖα μετήνεγκεν, ἀνοικοδομῶν ἐκκλησίας καὶ φιλοτίμως πλουτῶν αὐτὰς ἐκ τοῦ δημοσίου λόγου ἔν τε χρήμασι καὶ ἀναλώμασι, καὶ παντοίοις κειμηλίοις, καὶ πρῶτον νόμον ἔγραψε ἀποδίδοσθαι τὰ τοῖς εἰδώλοις ἀφιερωμένα τῇ τῶν Χριστιανῶν Ἐκκλησίᾳ, καὶ τοὺς ἔτι εἰδωλολατροῦντας κεφαλικαῖς ὑφίστασθαι τιμωρίαις· δεύτερον νόμον ἔγραψε, Χριστιανοὺς μόνους στρατεύεσθαι, ἐθνῶν τε καὶ στρατοπέδων τούτους ἄρχειν. Τρίτον νόμον ἔγραψε, ἀπράκτους εἶναι τήν τε τοῦ σωτηρίου πάθους ἑβδομάδα, καὶ τὴν τῆς Διακαινησίμου. Καὶ ἦν λοιπὸν εἰρήνη βαθεῖα καὶ χαρὰ (4060) ἐν ὅλῃ τῇ οἰκουμένῃ, πάντων τῶν ἐθνῶν ὁσημέραι προστρεχόντων τῷ θείῳ βαπτίσματι, καὶ ἰδίαις χερσὶν τοὺς πατρῴους θεοὺς συντριβόντων. 50. Ἀλλὰ ταῦτα οὐκ ἦν φορητὰ τῷ ἀλάστορι δαίμονι, ἀλλὰ πάλιν καθ’ ἑαυτὸν ἐδραματούργει, πῶς ἂν ἐκκόψειεν τὴν τοσαύτην τῶν Χριστιανῶν χαρμονὴν, καὶ ποιήσαι μὲν τοὺς ἀνθρώπους θεοποιῆσαι τὴν κτίσιν, οὐκ ἔτι δὲ οἷόστε ἦν. Ἐφωράθη γὰρ ἡ ἀπάτη αὐτοῦ. Τὸν δὲ Κτίστην συντάξαι τοῖς κτίσμασι παραπεῖσαι ἐπειράθη τοὺς ἀστηρίκτους. Καὶ ἦν τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν ταῖς Ἐκκλησίαις τοῦ Θεοῦ, Ἀρείου τινὸς Ἀλεξανδρέως ἄνω καὶ κάτω κινοῦντος, καὶ τὴν οἰκουμένην ταράττοντος. Συναπήχθησαν αὐτῷ ἐπίσκοποί τινες ὀλίγοι τὸν ἀριθμὸν, ὧν πρῶτος Εὐσέβιος ὁ Νικομηδείας, καὶ Εὐσέβιος ὁ Παμφίλου, καὶ ἕτεροι σὺν αὐτοῖς. Θεωρῶν δὲ τὴν μεγάλην φιλονεικίαν ὁ μέγιστος Κωνσταντῖνος, ἠνιᾶτο τὴν ψυχὴν, καὶ πρῶτον μὲν

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aufzunehmen. Als Konstantin dies erfuhr, befahl er, dass er die Todesstrafe erleiden solle.141 Jetzt endlich, nach der Erlösung vom gottlosen Tun der Gewaltherrscher, konnte sich das öffentliche Leben dank der Macht des unbesiegbaren Kreuzes der Ruhe und des Friedens erfreuen. 49. Zu jener Zeit war Macarius Bischof von Aelia, der den seinem Wesen entsprechenden Namen trug142 und Hermonas abgelöst hatte. Als der große Konstantin alleiniger Herrscher geworden war, richtete er seine ganze Fürsorge auf das Göttliche, indem er Kirchen neu erbauen ließ und sie großzügig aus dem Staatshaushalt mit Geld, Zahlungen und mannigfachen Schätzen beschenkte. Und als erstes erließ er ein Gesetz, dass das den Götzen Geweihte der christlichen Kirche auszuliefern sei und diejenigen, die noch Götzendienst treiben, die Todesstrafe erleiden sollten. Als zweites erließ er ein Gesetz, dass allein die Christen Kriegsdienst tun dürften und diese über die Heiden und Kriegsheere herrschen sollten. Als drittes erließ er ein Gesetz, dass die Karwoche und die Osterwoche Feiertage sein sollten.143 Und es herrschte nunmehr tiefer Frieden und Freude in der Welt, und alle Heiden kamen Tag für Tag zur göttlichen Taufe hinzu und zerstörten mit eigenen Händen die väterlichen Götter. 50. Aber das war für den zerstörerischen Dämon nicht erträglich, sondern er entwarf erneut bei sich ein Schauspiel, wie er diese so große Eintracht der Christen zerschlagen und erreichen könne, dass die Menschen die Schöpfung zur Gottheit machen; er war aber nicht mehr dazu imstande. Sein Betrug wurde nämlich aufgedeckt. Er versuchte die Ungefestigten davon zu überzeugen, dass der Schöpfer mit den Geschöpfen auf einer Stufe stehe.144 Und es war keine geringe Verwirrung in den Gemeinden Gottes, da ein gewisser Arius, ein Alexandriner, das Unterste zuoberst kehrte und die Welt in Unordnung brachte. Es wurden aber einige Bischöfe, zahlenmäßig wenige, mit ihm fortgerissen, darunter an erster Stelle Eusebius von Nikomedia145 und Eusebius Pamphili146, und andere mit ihnen. Als aber der allergrößte Konstantin den großen Streit sah, betrübte es ihn in der Seele und er unter141 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5815 (Bd. 1, S. 19–20 de Boor). Ab 314 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Licinius, der die christenfreundliche Politik der Mailänder Konstitution allmählich zurückgenommen hatte. 324 wurde Licinius endgültig besiegt und zunächst ins Exil verbannt, später dann hingerichtet. Vgl. Piepenbrink, Konstantin, S. 46–50. 142 Das Wort makarios/macarius bedeutet „glückselig“. 143 Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5810 (Bd. 1, S. 16 de Boor); Sozomenus, hist. eccl. 1,8,10–12 (FC 73/1, S. 130–131), allgemein zur Religionsgesetzgebung Konstantins Keil, Quellensammlung, S. 146–161; Hausammann, Alte Kirche II, S. 221–231; Wallraff, Sonnenkönig, S. 99– 134. 144 Vgl. Theodoret, hist. eccl. 1,2,5–7 (GCS NF 5, S. 5–6). Arius, auf dessen Lehren hier angespielt wird, sah den präexistenten Logos, durch den der Vater alles geschaffen hat, als wesensmäßig von Gott unterschiedenes, ihm untergeordnetes Geschöpf an und wurde 319 auf Betreiben des Bischofs Alexander von einer Synode in Alexandria als Häretiker verurteilt. Dies löste den arianischen Streit aus, siehe oben S. 30–31. 145 Der als Bischof der Kaiserresidenz am Hof einflussreiche Euseb von Nikomedia bot Arius Zuflucht und organisierte um 320 eine Synode, die Alexander von Alexandria zur Wiederaufnahme des Arius aufforderte, vgl. Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 296–299. 146 Euseb von Cäsarea, Schüler des Pamphilus, hat ebenfalls Arius anfangs offen unterstützt, legte auf dem Konzil von Nizäa aber ein Bekenntnis zum Erweis seiner Rechtgläubigkeit ab und

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ἐπειρᾶτο διὰ παραινετικῶν ῥημάτων καὶ γραμμάτων τῶν ἑκατέρων μερῶν διαλῦσαι τὴν ἔριν. Ὡς δὲ εἶδεν ἀνήκεστον γενόμενον τὸ κακὸν, προσέταξε γενέσθαι οἰκουμενικὴν σύνοδον ἐν τῇ Νικαέων πόλει. Καὶ συνῆλθον ἐπίσκοποι τὸν ἀριθμὸν τριακόσιοι δέκα καὶ ὀκτὼ, ὧν οἱ πλεῖστοι ἦσαν ὁμολογηταὶ, καὶ στίγματα τοῦ Ἰησοῦ ἐν τῷ σώματι περιφέροντες. Ἦν (4061) δὲ σὺν αὐτοῖς ὁ πανεύφημος καὶ μέγας Κωνσταντῖνος, καὶ δὴ τῆς ὑποθέσεως κινηθείσης, ἔγγραφον πίστεως ἔκθεσιν ἐξήνεγκαν, τὴν κατὰ πᾶσαν Ἐκκλησίαν ὀρθοδόξως νῦν ἀπαγγελλομένην. Τοὺς δὲ περὶ Ἄρειον ἐπιμένοντας τῇ κακοδοξίᾳ ἀπεκήρυξαν, καὶ ἐξώρισαν, καὶ ἐχειρο­ τονήθησαν ἕτεροι ἀντ’ αὐτῶν. Φιλοτιμησάμενος δὲ ὁ βασιλεὺς ἐπισκόπους καὶ ἀσπασάμενος ἀπέλυσε μετ’ εἰρήνης εἰς τὰς ἰδίας παροικίας, χαίρων ἐπὶ τῇ συμφωνίᾳ τῶν Ἐκκλησιῶν. 51. Παρεκελεύσατο δὲ τῷ τῆς Αἰλίας ἐπισκόπῳ Μακαρίῳ παρόντι ἐν τῇ συν­ όδῳ, καὶ τῶν ἀποστολικῶν δογμάτων ὑπερμαχοῦντι, ἀναζητῆσαι τὸν ζωοποιὸν σταυρὸν, καὶ τὸ θεόληπτον μνῆμα, καὶ πάντας τοὺς ἁγίους τόπους, καὶ τοὺς ἄλλους ἐπισκόπους ὁμοίως προετρέψατο αἰτήσασθαι, εἴ τι συνορᾷ πρὸς ἀπαρτισμὸν ἕκαστος τῆς ἰδίας Ἐκκλησίας· ἦν δὲ ἐννεακαιδέκατος τῆς βασιλείας αὐτοῦ ἐνιαυτὸς, ὅτε ἐγένετο ἡ κατὰ Νίκαιαν σύνοδος. * Μετὰ ταῦτα ἀπέστειλεν ὁ βασιλεὺς ἑαυτοῦ μητέρα Ἑλένην τὴν ἀξιέπαινον καὶ θεοφιλῆ εἰς Ἱεροσόλυμα μετὰ γραμμάτων καὶ χρημάτων ἀφθονίας πρὸς τὸν Μακάριον Ἱεροσολύμων, ἐπὶ ἀναζητήσει τοῦ ζωο­ ποιοῦ ξύλου, καὶ οἰκοδομῇ τῶν ἁγίων τόπων, αὐτῆς αἰτησαμένης τῆς βασιλίδος, φασκούσης ὀπτασίαν θείαν ἑωρακέναι, κελεύουσαν αὐτῇ τὰ Ἱεροσόλυμα κατα­ λαβεῖν, καὶ τοὺς ἁγίους τόπους εἰς φῶς ἀγαγεῖν χωσθέντας ὑπὸ τῶν ἀνόμων, καὶ ἀφανεῖς γενομένους, ἐπὶ τοσούτους χρόνους. Μαθὼν δὲ ὁ ἐπίσκοπος ἀφικομένην τὴν βασιλίδα, σὺν τῆς ἐπαρχίας ἐπισκόποις ἀπήντησε τῇ βασιλίδι. Εὐθέως δὲ παρεκελεύσατο τοῖς ἐπισκόποις τὴν ζήτησιν τοῦ ποθουμένου ξύλου ποιήσασθαι. Ἀπορούντων δὲ πάντων περὶ τοῦ τόπου, καὶ ἄλλων ἄλλως ἐξ ὑποψίας διηγουμένων, ὁ τῆς πόλεως ἐπίσκοπος πάντας παρεκάλει ἡσυχίαν ἄγειν, καὶ σπουδαιότερον εὐχὴν ὑπὲρ τούτου τῷ Θεῷ προσφέρειν.

* Text des folgenden Kreuzauffindungsberichts nach Nesbitt, Alexander the Monk’s Text, S. 25–27: Μετὰ ταῦτα ἀπέστειλεν ὁ βασιλεὺς τὴν ἑαυτοῦ μητέρα Ἑλένην τὴν ἀξιέπαινον καὶ θεοφιλῆ εἰς Ἱεροσόλυμα μετὰ γραμμάτων καὶ χρημάτων ἀφθονίας πρὸς τὸν φερώνυμον Μακάριον, τὸν τῆς Αἰλίας ἐπίσκοπον, ἐπὶ ἀναζητήσει τοῦ ἐνδόξου σταυροῦ καὶ οἰκοδομῇ τῶν ἁγίων τόπων, αὐτῆς αἰτησαμένης τῆς βασιλίδος, φασκούσης ὀπτασίαν τινὰ θείαν ἑωρακέναι, κελεύουσαν αὐτῇ τὰ Ἱεροσόλυμα καταλαβεῖν, καὶ τοὺς ἁγίους τόπους εἰς φῶς ἀγαγεῖν χωσθέντας ὑπὸ τῶν ἀνόμων καὶ ἀφανεῖς γενομένους, ἐπὶ τοσούτους χρόνους. Μαθὼν δὲ ὁ ἐπίσκοπος ἀφικομένην τὴν βασιλίδα, συναγαγὼν τοὺς τῆς ἐπαρχίας ἐπίσκοπους μετὰ τῆς δεούσης τιμῆς ἀπήντησεν αὐτῇ. Εὐθέως δὲ παρεκελεύσε τοῖς ἐπισκόποις τὴν ζήτησιν τοῦ ποθουμένου ξύλου ποιήσασθαι. Ἀπορούντων δὲ πάντων περὶ τοῦ τόπου καὶ ἄλλων ἄλλως ἐξ ὑποψίας διηγουμένων, ὁ τῆς πόλεως ἐπίσκοπος πάντας παρεκάλει ἡσυχίαν ἄγειν καὶ σπουδαιότερον εὐχὴν ὑπὲρ τούτου τῷ Θεῷ προσφέρειν. (52) Τούτου δὲ γενομένου εὐθέως ἐδείχθη θεόθεν ὁ τόπος τῷ ἐπισκόπῳ, ἐν ᾧ ἵδρυτο τῆς ἀκαθάρτου δαίμονος ὁ ναὸς καὶ τὸ ἄγαλμα. Τότε ἡ βασίλισσα τῇ βασιλικῇ αὐθεντίᾳ χρωμένη, συναγαγοῦσα πλῆθος πολὺ τεχνιτῶν καὶ ἐργατῶν ἐκέλευσεν ἐκ βάθρων ἀνατραπῆναι τὸ μυσαρὸν οἰκοδόμημα καὶ τὸν χοῦν πόρρω που ἀπορριφῆναι. Τούτου δὲ γενομένου ἀνεφάνη τὸ θεῖον μνῆμα, καὶ ὁ τόπος τοῦ Κρανίου, καὶ οὐ μήκοθεν τρεῖς σταυροὶ κεχωσμένοι· ἐπιμελῶς δὲ ἐρευνήσαντες εὗρον καὶ τοὺς ἥλους. Ἐκεῖθεν λοιπὸν ἀμηχανία καὶ θλίψις κατέλαβε τὴν βασίλισσαν, ἐπιζητοῦσαν ποῖος ἄρα εἴη ὁ Δεσποτικὸς σταυρός. Ὁ δὲ

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nahm zunächst den Versuch, durch mahnende Worte und Schriften den Zank beider Parteien zu schlichten.147 Als er aber sah, dass das Übel unheilbar geworden war, befahl er, ein ökumenisches Konzil in der Stadt Nizäa abzuhalten. Es kam aber eine Zahl von 318 Bischöfen zusammen, von denen die meisten Bekenner waren und die Wundmale Jesu an ihrem Körper trugen (vgl. Gal 6,17).148 Der hochgerühmte und große Konstantin aber weilte unter ihnen, und nachdem nunmehr die Hauptfrage erörtert worden war, formulierten sie schriftlich ein Glaubensbekenntnis, das nun also in der gesamten Kirche rechtmäßig verkündet wurde. Diejenigen, welche bei Arius verharrten, bezichtigten sie öffentlich des Unglaubens und verbannten sie, und andere wurden an ihrer Stelle eingesetzt.149 Der Kaiser aber erwies den Bischöfen große Ehrerbietung, gab ihnen den Abschiedsgruß, entließ sie in Frieden in ihre Kirchenprovinzen und freute sich über die Eintracht der Gemeinden. 51. Er gab aber Macarius, dem Bischof von Aelia, der an dem Konzil teilnahm und für die apostolischen Lehren kämpfte, den Befehl, nach dem lebendigmachenden Kreuz zu suchen, nach der göttlichen Grabstätte und allen anderen heiligen Stätten, und auch die anderen Bischöfe ermutigte er zu erbitten, was auch immer einem jeden zur Vervollkommnung seiner Kirche erforderlich erscheine. Es war aber das neunzehnte Jahr seiner Herrschaft, als das Konzil von Nizäa stattfand. Danach sandte der Kaiser seine rühmenswerte und gottgeliebte Mutter Helena mit Briefen und viel Geld nach Jerusalem zu Macarius, dem Bischof von Jerusalem, damit er das lebendigmachende Holz aufspüre und an den heiligen Stätten Bauten errichten lasse.150 Die Kaiserin selbst erbat dies, indem sie angab, eine göttliche Erscheinung gesehen zu haben, die ihr den Befehl erteilte, nach Jerusalem zu gehen und die von den Gesetzlosen zugeschütteten und für so lange Zeit unsichtbar gewordenen heiligen Stätten an das Tageslicht zu fördern. Als der Bischof aber hörte, dass die Kaiserin eingetroffen sei, ging er der Kaiserin mit den Bischöfen der Kirchenprovinz entgegen. Sogleich befahl sie den Bischöfen, die Suche nach dem begehrten Holz in Angriff zu nehmen. Da sie aber alle über den Ort im Zweifel waren und jeder aus Argwohn sich auf andere Weise äußerte, befahl der Bischof der Stadt allen, in Stille in sich zu gehen und in dieser Sache noch eifriger zu Gott zu beten.

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unterzeichnete das Nizänum (vgl. Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 299–300, 310; Hausammann, Alte Kirche III, S. 43–53). Vgl. Theodoret, hist. eccl. 1,7,1 (GCS NF 5, S. 30). Unmittelbar nach dem Sieg über Licinius ermahnte Konstantin im Herbst 324 Alexander und Arius brieflich zur Versöhnung, vgl. Euseb, vit. Const. 2,64–72 (FC 83, S. 292–305); Keil, Quellensammlung, S. 96–105. Vgl. Theodoret, hist. eccl. 1,7,3–6 (GCS NF 5, 30–31); zu den Bekennern und deren Verstümmelungen auch Sozomenus, hist. eccl. 1,10,1–2 (FC 73/1, S. 136–137). Konstantin drohte jedem, der die Unterschrift unter das Nizänum samt seiner abschließenden Anathematismen gegen die arianische Lehren verweigerte, die sofortige Verbannung ins Exil an, vgl. Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 312. Vgl. zur nachfolgenden Kreuzauffindung Rufinus, hist. eccl. 10,7–8 (GCS 9/2, S. 969–971); Ambrosius, De ob. Theod. 40–49 (CSEL 73, S. 392–397); Paulinus von Nola, ep. 31,5 (FC 25/2, S. 738–741); Socrates, hist. eccl. 1,17 (GCS NF 1, S. 55–57); Sozomenus, hist. eccl. 2,1,1–11 (FC 73/1, S. 194–201); Theodoret, hist. eccl. 1,18,1–9 (GCS NF 5, S. 63–65); Anonymus Cyzicenus, hist. eccl. 3,6,1–3,7,9 (FC 49/2, S. 376–381); zur Biographie Helenas Vogt, Helena Augusta, S. 211–222 (mit Spekulationen über eine Herkunft der Kaiserin aus dem Judentum); Pohlsander, Helena, S. 1–166.

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52. Τούτου δὲ γενομένου εὐθέως ἐδείχθη θεόθεν ὁ τόπος τῷ ἐπισκόπῳ, ἐν ᾧ ἵδρυτο τῆς ἀκαθάρτου δαίμονος ὁ ναὸς καὶ τὸ ἄγαλμα. Τότε ἡ βασίλισσα τῇ βασιλικῇ αὐθεντίᾳ χρωμένη, συναγαγοῦσα πλῆθος πολλῶν τεχνιτῶν καὶ ἐργατῶν ἐκέλευσεν ἐκ βάθρων ἀνατραπῆναι τὸν τῆς δαίμονος ναὸν, καὶ τούτου γενομένου ἀνεφάνη τὸ θεῖον μνῆμα, καὶ ὁ τόπος τοῦ Κρανίου, καὶ μὴ μήκοθεν τρεῖς σταυροὶ κεχωσμένοι· ἐπιμελῶς δὲ ἐρευνήσαντες εὗρον καὶ τοὺς ἥλους. Ἐκεῖθεν λοιπὸν ἀμηχανία καὶ θλίψις κατέλαβε τὴν βασιλίδα, ἐπιζητοῦσαν ποῖος ἄρα ἦν ὁ Δεσπο­ τικὸς σταυρός. Ὁ δὲ ἐπίσκοπος διὰ πίστεως τὴν ἀμφιβολίαν ἔλυσε. Γυναικὶ γὰρ ἀῤῥωστούσῃ τῶν ἐπιφανῶν, καὶ ἀπεγνωσμένῃ ὑπὸ πάντων, καὶ τὰ τελευταῖα πνεούσῃ προσαγαγὼν ἕκαστον τῶν σταυρῶν, τὸν ζη(4064)τούμενον εὗρεν μόνον· ὡς ἤγγισε γὰρ ἡ σκιὰ τοῦ σωτηρίου τῇ θανούσῃ, ἡ ἄπνους καὶ ἀκίνητος θείᾳ δυνάμει παραχρῆμα ἀνεπήδησε, μεγάλῃ τῇ φωνῇ δοξάζουσα τὸν Θεόν. Ἡ δὲ βασίλισσα μετὰ χαρᾶς μεγάλης καὶ φόβου ἀνελομένη τὸν ζωοποιὸν σταυρὸν, μέρος μέντοι σὺν τοῖς ἥλοις ἀνεκόμισε πρὸς τὸν παῖδα, τὸ δὲ λοιπὸν, γλωσσόκομον ἀργυροῦν ποιήσασα, παρέδωκε τῷ ἐπισκόπῳ τῆς πόλεως εἰς μνημόσυνον πάσαις γενεαῖς. Καὶ θεσπίσασα ἐκκλησίαν γενέσθαι ἐν τῷ ζωοποιῷ μνήματι καὶ ἐν τῷ ἁγίῳ Γολγοθᾶ, καὶ ἐν τῇ Βηθλεὲμ, ἔνθα ὁ Κύριος τὴν κατὰ σάρκα γέννησιν ἐτέχθη, καὶ ἐν τῷ ὄρει τῶν Ἐλαιῶν, ἔνθα ὁ Κύριος εὐλογήσας τοὺς μαθητὰς ἀνελήφθη, καὶ ἄλλα πολλὰ καλὰ ποιήσασα, ἀνέστρεψε πρὸς τὸν παῖδα. 53. Ὁ δὲ μετὰ χαρᾶς αὐτὴν ὑποδεξάμενος, τὴν μὲν τοῦ τιμίου σταυροῦ μερίδα ἐν χρυσῇ θήκῃ ἀποθέμενος παρέδωκε τῷ ἐπισκόπῳ εἰς τήρησιν, ἐνιασιαίαις μνήμαις ἑορτάζειν τὴν ἀνάδειξιν τοῦ σταυροῦ προστάξας. Τῶν δὲ ἥλων τοὺς μὲν εἰς τὴν ἰδίαν περικεφαλαίαν ἀνεχάλκευσε, τοὺς δὲ ἀνέμιξε τῷ σαλιβαρίῳ τοῦ ἵππου αὐτοῦ, ἵνα πληρωθῇ τὸ ῥηθὲν ὑπὸ τοῦ Κυρίου διὰ τοῦ προφήτου λέγοντος, «Ἐν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ ἔσται τὸ ἐπὶ χαλινὸν τοῦ ἵππου ἅγιον τῷ Κυρίῳ παντοκράτορι.» Ὁ δὲ βασιλεὺς ἔγραψε τῷ ἐπισκόπῳ Μακαρίῳ ἐπισπεύδειν τὴν οἰκοδομὴν, καὶ ἄρχοντα τοῦ ἔργου ἀπέστειλε μετὰ δαψιλείας χρημάτων, παραγγείλας αὐτῷ φιλοτίμως κτισθῆναι τοὺς ἁγίους τόπους, ὡς μὴ εἶναι τοσαύτην καλλονὴν ἐν πάσῃ τῇ γῇ. Ἔγραψε δὲ καὶ τοῖς ἡγεμόσι τῆς ἐπαρχίας, παντοίως συνεπιλαβεῖν τοῦ ἔργου ἐκ τῶν δημοσίων πραγμάτων ἔν τε χρήμασι καὶ ἀναλώμασι καὶ ὕλαις. Ἦν δὲ τότε ὁ βασιλεὺς φαιδρῶς ἄγων τῆς εἰκοσαετηρίδος τὴν ἑορτὴν, εὐχαριστῶν τῷ Θεῷ ὑπὲρ ἐπίσκοπος διὰ πίστεως τὴν διάκρισιν ἔλυσεν. Γυναικὶ γὰρ ἀῤῥωστούσῃ τῶν ἐμφανῶν, καὶ ἀπεγνωσμένῃ ὑπὸ πάντων, καὶ τὰ τελευταῖα πνευούσῃ προσαγαγὼν ἕκατερον τῶν σταυρῶν, τὸν ζητούμενον εὗρεν· μόνον γὰρ ἤγγισεν ἡ σκιὰ τοῦ σωτηρίου σταυροῦ τῇ ἀσθενούσῃ, εὐθὺς ἡ ἄπνους καὶ ἀκίνητος θείᾳ δυνάμει παραχρῆμα ἀνεπήδησε, μεγάλῃ τῇ φωνῇ βοῶσα καὶ δοξάζουσα τὸν Θεόν. Ἡ δὲ βασίλισσα Ἑλένη μετὰ χαρᾶς μεγάλης καὶ φόβου ἀνελομένη τὸν ζωοποιὸν σταυρὸν, μέρος μέντοι σὺν τοῖς ἥλοις ἀνεκόμισε πρὸς τὸν παῖδα· τὸ δὲ λοιπὸν γλωσσόκομον ἀργυροῦν ποιήσασα, παρέδωκε τῷ ἐπισκόπῳ τῆς πόλεως εἰς μνημόσυνον πάσαις γενεαῖς. Καὶ θεσπίσασα ἐκκλησίας γενέσθαι ἐν τῷ ζωοποιῷ μνήματι καὶ ἐν τῷ ἁγίῳ Γολγοθᾶ, καὶ ἐν τῇ Βηθλεὲμ ἐν τῷ σπηλαίῳ, ἔνθα ὁ Κύριος ἡμῶν Ἰησοῦς Χριστὸς τὴν κατὰ σάρκα γέννησιν ὑπέμεινε, καὶ ἐν τῷ ὄρει τῶν Ἐλαιῶν, ἔνθα ὁ Κύριος εὐλογήσας τοὺς μαθητὰς ἀνελήφθη. Καὶ ἄλλα πολλὰ ποιήσασα, ἀνέστρεψε πρὸς τὸν παῖδα. (53) Ὁ δὲ μετὰ χαρᾶς αὐτὴν ὑποδεξάμενος, τὴν μὲν τοῦ τιμίου σταυροῦ μερίδα ἐν χρυσῇ θήκῃ ἀποθέμενος παρέδωκε τῷ ἐπισκόπῳ εἰς τήρησιν, ἐνιαυσιαίσαις μνήμαις ἑορτάζειν τὴν ἀνάδειξιν τοῦ σταυροῦ προστάξας. Τῶν δὲ ἥλων τοὺς μὲν εἰς τὴν ἰδίαν περικεφαλαίαν ἀνεχάλκευσε, τοὺς δὲ ἀνέμιξε τῷ σαλιβαρίῳ τοῦ ἵππου αὐτοῦ, ἵνα πληρωθῇ τὸ ῥηθὲν ὑπὸ τοῦ Κυρίου διὰ τοῦ προφήτου λέγοντος, «Ἐν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ ἔσται τὸ ἐπὶ χαλινὸν τοῦ ἵππου ἅγιον τῷ Κυρίῳ Παντοκράτορι.»

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52. Als das geschehen war, wurde dem Bischof sogleich von Gott der Ort gezeigt, an welchem der Tempel und die Statue der unreinen Göttin standen.151 Da machte die Kaiserin von ihrer kaiserlichen Gewalt Gebrauch, versammelte eine große Schar von Handwerkern und Arbeitern und gab den Befehl, den Tempel der Göttin bis zu den Grundmauern niederzureißen. Und als dies geschehen war, wurde das göttliche Grab sichtbar und die Schädelstätte, und nicht weit entfernt drei verschüttete Kreuze. Als sie aber sorgfältig suchten, fanden sie auch die Nägel.152 Da nun wurde die Kaiserin von Hilflosigkeit und Trübsal ergriffen, als sie herauszufinden suchte, welches das Kreuz des Herrn sei. Der Bischof aber beseitigte den Zweifel durch seinen Glauben. Einer Frau aus vornehmen Kreisen nämlich, die erkrankt und von allen aufgegeben war und schon im Sterben lag, ließ er jedes der Kreuze herbeibringen und fand das allein gesuchte. Denn als sich der Schatten des heilvollen (Kreuzes) der Sterbenden näherte, sprang sie, die weder atmete noch sich bewegte, dank der göttlichen Kraft im selben Augenblick auf und lobte mit lauter Stimme Gott. Die Kaiserin aber nahm mit großer Freude und Furcht das lebendigmachende Kreuz an sich; einen Teil jedoch samt den Nägeln ließ sie zu ihrem Sohn hinbringen, den Rest aber übergab sie, nachdem sie ein silbernes Kästchen hatte anfertigen lassen, dem Bischof der Stadt zum Gedächtnis für alle Generationen. Und sie verfügte, dass eine Kirche gebaut werden solle auf dem lebendigmachenden Grab und auf dem heiligen Golgota153 und in Betlehem, wo der Herr dem Fleische nach geboren wurde154, und auf dem Ölberg, wo der Herr die Jünger segnete und entrückt wurde155, und vieles anderes Gute tat sie und kehrte zu ihrem Sohn zurück. 53. Der empfing sie mit Freude, den Teil des ehrwürdigen Kreuzes aber gab er in einem goldenen Kasten dem Bischof zur Verwahrung und ordnete an, in alljährlichem Gedenken die Entdeckung des Kreuzes zu feiern. Von den Nägeln aber ließ er einen Teil in den eigenen Helm einarbeiten, einen anderen Teil in den Zaum seines Pferdes einfügen, damit erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist: „An jenem Tag wird auf der Schelle des Pferdes stehen: Heilig dem Herrn, dem Allmächtigen“ (Sach 14,20 lxx). Der Kaiser aber schrieb dem Bischof Macarius an, er solle den Bau beschleunigen. Zudem sandte er ihm einen Aufseher über das Werk mit einer großen Menge Geld und wies ihn an, dass die heiligen Stätten prächtig errichtet werden sollten, so dass solche Schönheit nirgendwo sonst auf der ganzen Erde sei. Er schrieb aber auch den Führern der Provinz, dass sie auf alle Art und Weise das Werk aus öffentlichen Mitteln durch Geld, Zahlungen und Baumaterial unterstützen sollten. Damals war es, dass der Kaiser strahlend das zwanzigjährige Regierungsjubiläum beging und Gott für alles Gute dankte, das dieser in den Zeiten seiner Herrschaft getan hatte. Von der Ankunft Christi bis zur 151 Es handelt sich um das oben (Alexander Monachus, cruc. 34) erwähnte Aphroditeheiligtum. 152 Nach Malalas, chron. 13,5 (S. 245 Thurn), sollen es fünf Nägel gewesen sein. 153 Die 335 geweihte Grabeskirche stellte mit der später durch die Rotunde überbauten Grabesädikula, dem Atrium und der Martyriumsbasilika eine monumentale Anlage dar. Vgl. Couasnon, Church of the Holy Sepulchre, S. 21–62; Kelley, Church of the Holy Sepulchre, S. 7–302. 154 Vgl. zur Geburtskirche Kroll, Spuren Jesu, S. 38–51; Bacci, Mystic Cave, S. 21–275. 155 Lk 24,50–53; Apg 1,9–12. Vgl. zur Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg Kroll, Spuren Jesu, S. 418–429; Küchler, Jerusalem, S. 876–897.

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πάντων τῶν ἀγαθῶν, ὧν ἐποίησεν ἐν τοῖς χρόνοις τῆς βασιλείας αὐτοῦ. Συνάγονται δὲ ἔτη ἀπὸ μὲν Χριστοῦ παρουσίας ἕως τῆς εὑρέσεως τοῦ σταυροῦ ἔτη τριακόσια πεντήκοντα δύο, ἀπὸ δὲ Ἀδὰμ ἕως τοῦ Χριστοῦ παρουσίας ἔτη πεντακισχίλια καὶ τετρακόσια ἑβδομήκοντα πέντε. 54. Ἐν δὲ Αἰλίᾳ τὸν Μακάριον ἐπίσκοπον διεδέξατο Μαξιμωνᾶς· οὗτος δὲ πρᾶος ἀνὴρ καὶ ἐπίσημος· ἐν γὰρ τῷ διωγμῷ πολλοὺς βασάνους ὑπέμεινε, καὶ τὸν δεξιὸν ὀφθαλμὸν ἐκκοπεὶς ἀπελύθη. Καὶ ἐν τούτοις τελευτᾷ ἡ μακαρία Ἑλένη ἐτῶν οὖσα πʹ. πολλὰ ἐντειλαμένη τῷ παιδὶ περὶ τῆς εἰς Χριστὸν εὐσεβείας. Μαθὼν δὲ ὁ βασιλεὺς ὅτι τέλος ἔσχεν ἡ οἰκοδομὴ τῆς νέας Ἱερουσαλὴμ, ἐκέλευσε τῷ ἐπισκόπῳ καταλαβεῖν αὐτὴν καὶ συγκροτῆσαι σύνοδον πλειόνων ἐπισκόπων καὶ ἐγκαινιάσαι τοὺς ἁγίους τόπους. Οὗτος δὲ ἦν Εὐσέβιος ὁ Νικομηδείας, ὁ τῶν Ἀρειανῶν δογμάτων ἀντεχόμενος. Οὗτος (4065) ἀναθεματισθεὶς ἐν τῇ Νικαέων μετὰ τῶν συνθρόνων αὐτοῦ καὶ ἐξορισθεὶς, μετὰ χρόνον δὲ τὴν φιλανθρωπίαν τοῦ βασιλέως εἰς ἐφόδιον λαβόντες, χαρτίον βασιλικὸν ἀνήνεγκαν τῷ βασιλεῖ, ὀμνύοντες, ὅτιπερ ὑπογράφουσι τῇ ἐκθέσει τῆς πίστεως, καὶ ἐν πᾶσιν ἀκολουθοῦσι τοῖς ἁγίοις Πατράσιν. Πεισθεὶς δὲ τούτοις ὁ βασιλεὺς ἀνεκαλέσατο αὐτοὺς ἐκ τῆς ἐξορίας, καὶ τιμῆς ὅτι μάλιστα πλείστης ἠξίωσε. Σχολάζοντος δὲ τοῦ Κωνσταντίνου πόλεως θρόνου, ταῖς οἰκείαις μηχανίαις χρώμενος τυραννικῶς κατέσχεν τὸν τῆς βασι­ λευούσης θρόνον ὁ Εὐσέβιος. Ἐπιλαβόμενος δὲ τῆς μείζονος ἐξουσίας καὶ τοὺς ὁμόφρονας αὐτοῦ ἀποκατέστησεν εἰς τὰς τῆς Ἐκκλησίας ὑπηρεσίας, ἐξεώσας τοὺς ἀξίως διενεργοῦντας αὐτάς. 55. Τούτου δὲ γενομένου κατὰ Ἀθανασίου λοιπὸν Ἀλεξανδρείας ἐσχόλαζον, πολλὰς κατ’ αὐτοῦ σκαιορίας ἐπινοοῦντες. Ὁ δὲ βασιλεὺς δίκαιον ἡγήσατο καὶ Ἀθανάσιον καλέσαι εἰς τὰ ἐγκαίνια τῶν ἁγίων τόπων. Κελεύει οὖν πρῶτον ἐν Τύρῳ

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Auffindung des Kreuzes vergingen aber 352 Jahre, von Adam aber bis zur Ankunft Christi 5475 Jahre. 54. In Aelia aber wurde Maximonas Nachfolger des Bischofs Macarius. Dieser war ein freundlicher und angesehener Mann. Er hatte nämlich in der Verfolgung viele Folterungen erlitten und das rechte Auge verloren, welches ihm herausgeschlagen worden war.156 Und in diesen Tagen starb die selige Helena im Alter von achtzig Jahren, nachdem sie ihrem Sohn vieles, was den Glauben an Christus betraf, ans Herz gelegt hatte. Als aber der Kaiser hörte, dass der Bau des neuen Jerusalems zum Abschluss gekommen war, befahl er dem Bischof, sich dorthin zu begeben, eine Synode mit der Mehrzahl der Bischöfe einzuberufen und die heiligen Stätten einzuweihen. Es handelte sich aber um Eusebius von Nikomedia, welcher den arianischen Lehren angehangen hatte. Dieser war in Nizäa mit seinen Anhängern verflucht und in die Verbannung geschickt worden.157 Nachdem sie nach einiger Zeit die Menschenfreundlichkeit des Kaisers zur Gewährung von Reisemitteln empfangen hatten, überbrachten sie dem Kaiser ein ihm zugedachtes Blatt Papier und schworen, das Glaubensbekenntnis zu unterschreiben und in allem den heiligen Vätern zu folgen.158 Der Kaiser aber ließ sich davon überzeugen, rief sie aus der Verbannung zurück und hielt sie der höchsten Ehre würdig. Als aber der Bischofsstuhl von Konstantinopel frei war, ergriff Eusebius die geeigneten Mittel und nahm gewalttätig den Bischofsstuhl der Kaiserstadt ein.159 Er gewann aber die Übermacht, setzte seine Gesinnungsgenossen wieder in die Dienste der Kirche ein und vertrieb diejenigen, die sie (die Dienste) würdig verrichteten. 55. Als das geschehen war, hatten sie endlich Gelegenheit, gegen Athanasius von Alexandria vorzugehen, und planten viel Arglistiges gegen ihn.160 Der Kaiser aber hielt es für gerecht, auch Athanasius zur Einweihung der heiligen Stätten einzuladen. Er befahl nun als erstes die Zusammenkunft der Synode von Tyros161 und 156 Theodoret, hist. eccl. 2,26,6 (GCS NF 5, S. 157), zufolge war Maximus (Maximonas) in den Kämpfen für den christlichen Glauben nicht nur des rechten Auges beraubt worden, sondern hatte auch eine Lähmung des rechten Knies davongetragen. 157 Euseb von Nikomedia war trotz seiner frühen Fürsprache für Arius kein wirklicher Arianer, sondern zählte im trinitarischen Streit zur „origenistischen Mittelgruppe“ und unterzeichnete das abschließende Bekenntnis des Konzils von Nizäa. Er setzte sich aber nach dem Konzil für die Aufhebung des Anathemas gegen Arius ein und wurde daraufhin von Kaiser Konstantin verbannt. Vgl. Hausammann, Alte Kirche III, S. 37–43. 158 Vgl. Socrates, hist. eccl. 1,14 (GCS NF 1, S. 52–53); Sozomenus, hist. eccl. 2,16,1–7 (FC 73/1, S. 254–257); Theophanes, chron. A.M. 5826 (Bd. 1, S. 30 de Boor). 159 Vgl. Theodoret, hist. eccl. 1,19,2 (GCS NF 5, S. 66). Nachdem Euseb von Nikomedia 328 von Konstantin im Zuge eines Kurswechsels in der Religionspolitik rehabilitiert worden war, erhielt er den Bischofssitz der Kaiserresidenz Nikomedia zurück und wurde wieder zum führenden Theologen am Hof. Den Bischofsstuhl von Konstantinopel erklomm er aber erst 338. 160 Athanasius lehnte die Wiederaufnahme des Arius in den Klerus ab. Ab 330 versuchten daher seine Gegner, allen voran Euseb von Nikomedia, ihn durch diverse Anklagen (u.a. warf man ihm Anstiftung zur Zerstörung sakraler Gegenstände, Hochverrat und Mord vor) auszuschalten, vgl. Tetz, Athanasius, S. 335–336; Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 327–334. 161 Euseb, vit. Const. 4,42,1–5 (FC 83, S. 458–461); Theodoret, hist. eccl. 1,28,4–1,30,12 (GCS NF 5, S. 83–87); Sozomenus, hist. eccl. 2,25,1–20 (FC 73/1, S. 288–299); Socrates, hist. eccl. 1,29 (GCS NF 1, S. 79–81). Vgl. zur Synode von Tyros, die im Spätsommer 335 unmittelbar

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συνελθεῖν τὴν σύνοδον, καὶ τὰ κατὰ Ἀθανάσιον διασκέψασθαι, καὶ οὕτω δίχα πάσης διχοτομίας ὁρμῆσαι πάντας ἐπὶ τὴν ἑορτήν. Ἀπέστειλε καὶ τὸν αὐτοῦ ἀνεψιὸν Δαλμάτιον ἐπόπτην γενέσθαι τῆς συνόδου. Συνελθόντων δὲ τῶν ἐπισκόπων ἐν Τύρῳ, παρῆν σὺν αὐτοῖς καὶ ὁ τῆς Αἰλίας ἐπίσκοπος Μαξιμωνᾶς, ἀγνοῶν παντάπασι τὰ κατὰ Ἀθανασίου σωρευόμενα. Ὡς δὲ εἰσῆλθεν Ἀθανάσιος εἰς τὸ συνέδριον, περιέστησαν αὐτῷ οἱ κατήγοροι, μεγάλα καὶ βαρέα αἰτιάματα φέροντες κατ’ αὐτοῦ, ἅπερ ὑπέθεντο αὐτοῖς οἱ παρόντες δικασταὶ, Εὐσέβιος ὁ Νικομηδείας καὶ οἱ περὶ αὐτόν. Ἀλλ’ οὐκ ἴσχυσαν ἀποδεῖξαι, Ἀθανασίου ἀπολογουμένου, καὶ ἀράχνης δίκην διεσπῶντος τὰ ὑπ’ αὐτῶν προτεινόμενα. Εἰς μανίαν δὲ τραπέντες οἱ κατήγοροι, ἐφ’ οἷς ἐφωράθησαν ψευσάμενοι, συνέχεον ἅπαν τὸ συνέδριον, βοῶντες· Ἄρατε τὸν γόητα, γοητείᾳ γάρ τινι χρησάμενος πάντας ἐφίμωσε. Καὶ ἐφονεύθη ἂν Ἀθα­ νάσιος, εἰ μὴ ὁ ἀνεψιὸς τοῦ βασιλέως ἐξήγαγεν αὐτὸν διὰ στρατιωτῶν ἐκ χειρὸς αὐτῶν. 56. Λόγος δὲ κρατεῖ, ὅτι Ἀθανάσιος ἐκεῖθεν φυγὼν, ἀνῆλθεν εἰς τὴν ἁγίαν πόλιν, καὶ ποιήσας εὐχὴν, καὶ τῷ ἁγίῳ μύρῳ χρίσας καὶ ἁγιάσας τοὺς εὐκτηρίους οἴκους πρὸ τῆς τῶν λοιπῶν ἐπισκόπων παρουσίας, οὗτος κατέλαβε τὸν βασιλέα, πάντα τὰ κατ’ αὐτοῦ ἐξειπών. Ὁ δὲ ἀκούσας καὶ θαυμάσας τῶν ἀντιδίκων αὐτοῦ τὴν πονηρίαν, καὶ τιμῆς μεγίστης ἀξιώσας αὐτὸν, μετὰ γραμμάτων βασιλικῶν ἀπέστειλεν ἐπὶ τὴν Ἀλεξάνδρειαν. Παραγενόμενοι δὲ οἱ ἐπίσκοποι εἰς Ἱερουσαλὴμ, φαιδρῶς λίαν ἐπετέλεσαν τὴν ἑορτὴν τῶν ἐγκαινίων, τοῦ βασιλέως ἀποστείλαντος κειμήλια καὶ παντοδαπὰ χρυσᾶ τε καὶ ἀργυρᾶ, λίθοις τιμίοις πεποικιλμένα, καὶ περιπετάσματα πεποικιλμένα καὶ πολύτιμα, καὶ χρήματα ἱκανὰ εἰς (4068) διάδοσιν τῶν πτωχῶν καὶ φιλοτιμίαν πάντων τῶν συνερχομένων εἰς τὴν ἑορτήν. Ὡς δὲ ἤκουσε τὰ κατὰ τὰ ἐγκαίνια τῶν ἁγίων τόπων ὁ φιλόχριστος βασιλεὺς, πολλὰ εὐχαρίστησεν τῷ Θεῷ, καὶ μᾶλλον προσετέθη τῷ Χριστιανισμῷ. 57. Ἦν δὲ τριακοστὸν τοῦτο ἔτος τῆς βασιλείας αὐτοῦ. Νόμον δὲ εὐθὺς ἔγραψε μετὰ βασιλικοῦ τύπου, ὥστε μὴ δύνασθαι φανῆναι Ἰουδαίους εἰς Ἱεροσόλυμα, ἀπὸ ἓξ σημείων κύκλῳ. Ἔχαιρε δὲ ἐπὶ τῇ χάριτι τοῦ Θεοῦ, βλέπων καὶ τὰ βάρβαρα ἔθνη

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die sorgfältige Prüfung der Vorwürfe gegen Athanasius, damit alle ohne jede Spaltung zum Fest aufbrechen könnten. Er entsandte aber auch seinen Neffen Dalmatius als Aufseher über die Synode.162 Als die Bischöfe in Tyros zusammenkamen, war unter ihnen auch Maximonas, der Bischof von Aelia, der überhaupt keine Kenntnis von dem hatte, was man gegen Athanasius zusammengetragen hatte. Als Athanasius in der Versammlung erschien, umringten ihn die Ankläger, indem sie große und schwerwiegende Anschuldigungen gegen ihn vorbrachten, welche ihnen die anwesenden Richter, Eusebius von Nikomedia und seine Anhänger, eingegeben hatten. Sie vermochten ihn aber nicht zu überführen, da Athanasius sich verteidigte und ihre Vorwürfe wie ein Spinnennetz zerriss. Die Ankläger aber verfielen in Wahnsinn, als sie aufgrund dessen als Lügner überführt wurden, und störten die gesamte Versammlung, indem sie schrieen: „Hinweg mit dem Zauberer, denn er bringt alle zum Schweigen, indem er sich irgendeines Zaubers bedient.“ Und Athanasius wäre getötet worden, wenn nicht der Neffe des Kaisers ihn durch Soldaten aus ihrer Hand gerettet hätte.163 56. Man erzählt sich aber, dass Athanasius, als er von dort flüchtete, sich hinauf in die heilige Stadt begab und nach Darbringung eines Gebets noch vor der Ankunft der übrigen Bischöfe die Kirchen mit heiligem Öl salbte und weihte, und derselbe den Kaiser traf und alles, was ihm widerfahren war, berichtete. Der aber hörte das, war verwundert über die Schlechtigkeit seiner Widersacher, ließ ihm höchste Ehre zuteilwerden und sandte ihn mit kaiserlichen Sendschreiben nach Alexandria.164 Als aber die (übrigen) Bischöfe nach Jerusalem kamen, begingen sie mit großer Freude das Weihefest, denn der Kaiser hatte Kostbarkeiten gesandt und mannigfache Gegenstände aus Gold und Silber, mit Edelsteinen verziert, und bunte und wertvolle Vorhänge, und viel Geld zur Verteilung an die Armen und zur Ehrerbietung gegenüber allen Festteilnehmern. Als aber der christusfreundliche Kaiser von der Einweihung der heiligen Stätten hörte, dankte er Gott sehr und schloss sich dem Christentum noch enger an. 57. Dies war das dreißigste Jahr seiner Herrschaft. Sogleich aber erließ er ein Gesetz mit kaiserlichem Siegel, dass sich Juden in einer Entfernung von sechs Meilen rings um Jerusalem nicht zeigen dürften.165 Er freute sich aber über die Gnade

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vor Einweihung der heiligen Stätten in Jerusalem stattfand, Schneemelcher, Epistula encyclica, S. 298–309; Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 335–337. Flavius Dalmatius war von Konstantin, der für die Zeit nach seinem Tod das System der Tetrarchie wiederbeleben wollte, als einer von vier Thronerben vorgesehen, fiel aber 337 einem Mordkomplott zum Opfer. Sein gleichnamiger Vater, ein Halbbruder Konstantins, war kaiserlicher Beobachter des 332/333 in Antiochia gegen Athanasius angestrengten Verfahrens, in dem dieser des Mordes an dem Bischof Arsenius bezichtigt wurde, vgl. Tetz, Athanasius, S. 336. Vgl. Theophanes, chron. A.M. 5827 (Bd. 1, S. 31 de Boor). Vgl. zu dieser Legende Theophanes, chron. A.M. 5827 (Bd. 1, S. 31–32 de Boor). In Wirklichkeit floh Athanasius von Tyros direkt nach Konstantinopel, vgl. Epiphanius, haer. 68,9,4 (GCS 37, S. 149). Dort bestätigte Konstantin das Urteil und verbannte ihn im Herbst 335 nach Trier, vgl. Tetz, Athanasius, S. 336–337; Piétri – Markschies, Diskussionen, S. 337–338. Das von Hadrian über die Juden verhängte Verbot, Jerusalem zu betreten, wurde mit Beginn der christlichen Bautätigkeit unter Konstantin wohl verschärft, vgl. Stemberger, Juden und Christen im „Heiligen Land“, S. 43–44. Dem Pilger von Bordeaux zufolge durften sie aber am Jah-

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προστρέχοντα τῷ λόγῳ τῆς ἀληθείας, καὶ ἡδέως ὑποτασσόμενα τῷ βασιλεῖ. Ἐπιβιώσας δὲ ἔτι ἔτος ἓν καὶ μῆνας ὀλίγους περιέπεσεν ἀῤῥωστίᾳ τινὶ, ἐν ᾗ καὶ βαπτισθεὶς ἐν Νικομηδείᾳ ἀπέθανεν. Ἀνεβάλλετο δὲ τοῦτο ἕως τοῦ τοῦδε καιροῦ, ἐν τῷ Ἰορδάνῃ ποταμῷ τούτου ἀξιωθῆναι ποθῶν. 58. Εὔθυμος δὲ γενόμενος διέθετο εὐσεβῶς, τοὺς τρεῖς υἱοὺς καταλείψας τῆς αὐτοῦ βασιλείας καὶ εὐσεβείας κληρονόμους, τὸν πρεσβύτερον τὸν καὶ ὁμώνυμον αὐτοῦ Κωνσταντῖνον ἄρχοντα ἀναδείξας τῶν ἑσπερίων μερῶν. Τὸν δὲ δεύτερον τὸν ὁμώνυμον τοῦ πάππου Κωνσταντίου, τῆς Ἀνατολῆς βασιλέα ἐχειροτόνησεν, τὸν δὲ νεώτερον τῆς Εὐρώπης. Οὐδεὶς δὲ τούτων παρῆν εἰς τὴν αὐτοῦ τελευτήν. Τελευτᾷ δὲ ὁ πανεύφημος Κωνσταντῖνος ὁ βασιλεὺς ὢν ἐτῶν ἑξήκοντα πέντε, ἐβασίλευσε δὲ εὐσεβῶς καὶ θεαρέστως ἔτη τριάκοντα δύο, καὶ καταλείψας τὴν ἐπίγειον βασιλείαν, τῆς οὐρανίου ἀπελάβετο. Τὸ δὲ τίμιον αὐτοῦ λείψανον ἐν λάρνακι στρατιῶται χρυσέῳ ἐνθέντες, ἐποίησαν κοπετὸν μέγαν ἐπ’ αὐτὸν θρηνοῦντες, ὡς πατρὸς φιλοστόργου, καὶ οὐ βασιλέως ἐξουσιαστοῦ στερηθέντες. Καταλαβὼν δὲ Κωνστάντιος ὁ τῆς Ἑῴας βασιλεὺς, καὶ βασιλικῶς κηδεύσας τὸν πατέρα, ἐφ’ ὑψηλοῦ ἀπέθετο ἐν τῇ τῶν ἀποστόλων Ἐκκλησίᾳ ἐν Κωνσταντίνου πόλει, ἔνθα ἀπετέθη ἡ μήτηρ αὐτοῦ Ἑλένη. Εἰς τοῦτο γὰρ ὁ μακάριος Κωνσταντῖνος ᾠκοδόμησεν ἐκείνην τὴν ἐκκλησίαν, εἰς τὸ θάπτεσθαι ἐκεῖσε τοὺς βασιλεῖς καὶ ἱερεῖς, ὅπως μὴ ὦσι μακρὰν τῶν ἀποστολικῶν λειψάνων. Ἐγένετο δὲ ἡμέρα τῆς κοιμήσεως αὐτοῦ εἰκάδι πρώτῃ Μαίου μηνὸς τῇ πρὸ δεκαμιᾶς καλανδῶν Ἰουνίων, ἐν ὑπατίᾳ Φηλικιανοῦ καὶ Τατιανοῦ. 59. Κωνσταντίου δὲ ἄρτι κρατήσαντος τῆς βασιλείας, προσῆλθον αὐτῷ οἱ τῆς Ἀρείου νόσου προστάται, παρακαλοῦντες αὐτὸν τοῦ ὁμοουσίου τὸ πρόσρημα ἐκ τοῦ συμβόλου τῆς πίστεως περιελεῖν. Αἴτιον γὰρ τοῦτο (4069) ἔφασαν γεγονέναι τῆς τῶν Ἐκκλησιῶν διαιρέσεως. Οὗ ἀρθέντος, οὐκ ἔτι ἔσται ἀμφισβήτησις περὶ

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Gottes, als er sah, dass auch die barbarischen Völker dem Wort der Wahrheit entgegenstrebten und sich freudig dem Kaiser unterwarfen. Er lebte noch ein Jahr und wenige Monate, bevor er sich eine Krankheit zuzog, in deren Verlauf er auch in Nikomedia getauft wurde und dann starb. Er hatte das aber bis dahin aufgeschoben, weil er immer wünschte, dieser Ehre im Jordan für wert befunden zu werden.166 58. Frohen Mutes regelte er fromm die Erbfolge, indem er die drei Söhne als Erben seiner Herrschaft und Frömmigkeit zurückließ.167 Den ältesten, der den gleichen Namen wie er selbst trug, Konstantin, bestimmte er als Herrscher über das Abendland. Den zweitältesten, der den gleichen Namen wie sein Großvater Con­ stantius trug, setzte er als Kaiser über den Osten, den jüngsten aber über Europa ein.168 Keiner von diesen war aber bei seinem Tod anwesend. Es verstarb aber der hoch gerühmte Kaiser Konstantin im Alter von 65 Jahren. Er hatte fromm und gottgefällig 32 Jahre geherrscht, und als er das irdische Reich verließ, wurde er in das Himmelreich aufgenommen. Nachdem Soldaten seine ehrwürdigen Überreste in einen goldenen Sarg gelegt hatten, setzten sie mit einem großen Wehklagen über ihn ein und beweinten ihn, als ob sie eines zärtlich liebenden Vaters und nicht eines machtvollen Kaisers beraubt worden wären. Als Constantius, der Kaiser des Ostens, eingetroffen war, bestattete er den Vater mit kaiserlichen Würden. Er setzte ihn auf der Anhöhe in der Kirche der Apostel in Konstantinopel bei, wo auch dessen Mutter Helena beigesetzt war. Zu diesem Zweck nämlich hatte der selige Konstantin jene Kirche bauen lassen, um dort die Kaiser und Priester zu bestatten, damit sie nicht fern seien von den Überresten der Apostel.169 Es war aber der Tag seiner Beisetzung der 21. Mai, der elfte Tag vor den Kalenden des Juni170, unter dem Konsulat des Felicianus und Tatian. 59. Eben erst hatte Constantius die Herrschaft ergriffen, da traten schon die Schirmherren der arianischen Krankheit an ihn heran und baten ihn, den Begriff „wesenseins“ aus dem Glaubensbekenntnis zu entfernen.171 Dies nämlich sei, so behaupteten sie, zur Ursache der Spaltung der Kirchen geworden. Wenn dieser Begriff beseitigt sei, werde es keinen Streit mehr über die Glaubenslehren geben. Mit

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restag der Tempelzerstörung in die Stadt kommen, um an einem durchbohrten Stein auf dem Tempelberg Wehklage abzuhalten, vgl. Itinerarium Burdigalense 591,4–5 (CCSL 175, S. 16); Donner, Pilgerfahrt, S. 55 mit Anm. 87. Vgl. Euseb, vit. Const. 4,62,1–5 (FC 83, S. 484–487), zum Taufaufschub Konstantins Kraft, Taufe, S. 642–648; Piepenbrink, Konstantin, S. 121–127. Vgl. zur Problematik der Textüberlieferung in diesem Kapitel oben S. 12. Vgl. zur Nachfolgeregelung und zum Ende Konstantins Rosen, Konstantin, S. 355–375. Konkret wurde Constantinus (Konstantin) II. zum Caesar über Gallien, Britannien und Hispanien eingesetzt, während Constans als Caesar für Italien und das Illyricum zuständig war und Constantius II. die Diözesen Pontus, Asia und Oriens erhielt. Konstantin hatte zu Lebzeiten mit der Apostelkirche in Konstantinopel ein Mausoleum für die kaiserliche Familie errichten lassen, in dem als Erste seine Mutter Helena beigesetzt worden war, vgl. Euseb, vit. Const. 3,47,1 (FC 83, S. 366–367); Theophanes, chron. A.M. 5817 (Bd. 1, S. 27 de Boor). Andere Quellen schreiben den Kirchenbau dagegen erst Constantius II. zu, vgl. Downey, Builder of the Original Church of the Apostles, S. 51–80. In Wirklichkeit handelt es sich beim elften Tag vor den Kalenden des Juni um den 22. Mai. Vgl. Socrates, hist. eccl. 2,2,1 (GCS NF 1, S. 93); Theodoret, hist. eccl. 2,3,7 (GCS NF 5, S. 97).

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δογμάτων. Ὁ δὲ κουφότητι γνώμης ἀβασανίστως δεξάμενος τοὺς λόγους αὐτῶν, συνέθετο τοῦτο ποιῆσαι, καὶ πάλιν ἦν τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν ὅλῃ τῇ οἰκουμένῃ. 60. Κατ’ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν θαῦμα γέγονεν ἐν Ἱεροσολύμοις πάντα λόγον ὑπερβαῖνον. Ἐπειδὴ γὰρ ἐν τῇ τῶν δογμάτων φιλονεικίᾳ ἐκκοπὴ γέγονε τῶν προσερχομένων τῇ πίστει, σκανδαλιζομένων ἐπὶ τῇ τῶν ἱερωμένων διαφωνίᾳ, οὐρανόθεν ἔδειξεν ὁ τῶν θαυμασίων Θεὸς, ὅτι οὐχ ὁ λόγος τῆς εἰς αὐτὸν πίστεως αἴτιος τῶν σκανδάλων, ἀλλὰ τῶν ἀδοκίμων ἱερέων ἡ σκαιότης καὶ τῆς κακίστης αὐτῶν γνώμης ἡ ἀδιακρασία. Τοιγαροῦν ἄφνω φαίνεται ἐπάνω τοῦ ἁγίου Γολγοθᾶ ἡμέρας μεσούσης παμμεγέστατος σταυρὸς ἐκ φωτὸς κατεσκευασμένος, καλύπτων τὴν τοῦ ἡμετέρου ἡλίου λαμπρότητα τῇ ὑπερβολῇ τοῦ φωτὸς, ἐνώπιον πάντων τῶν τὴν πόλιν οἰκούντων, μικρῶν τε καὶ μεγάλων, πιστῶν τε καὶ ἀπίστων. Κύριλλος δὲ ἦν τότε ὁ τῶν Ἱεροσολύμων ἐπίσκοπος, τὸν ὁμολογητὴν Μαξιμωνᾶν διαδεξάμενος. Τούτου σώζονται κατηχήσεις δεκαοκτὼ, εὐδοκίμως συγγεγραμμέναι, ἐν αἷς τὸ ἅγιον Σύμβολον ἑρμηνεύσας μνήμην τῆς τοῦ ὁμοουσίου λέξεως οὐκ ἐποιήσατο, τῶν καταδυναστευόντων τότε τὰς συσκευὰς ὑφορώμενος. Ἔμεινε δὲ ὅμως σὺν τοῖς ἁγίοις Πατράσι, συνηγορῶν ἀγράφως τῇ Ἐκκλησίᾳ. Οὗτος ἔγραψε τῷ βασιλεῖ Κωνσταντίῳ περὶ τοῦ γενομένου σημείου. Ἄμεινον δὲ τὰ περὶ τούτου διδάξει αὐτὰ τοῦ ἐπισκόπου τὰ γράμματα, ἔχοντα τάδε· 61. «Ἐπὶ μὲν τοῦ μακαρίου καὶ ἀοιδίμου πατρός σου τὸ σωτήριον εὕρηται τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ ξύλον· ἐπὶ δὲ σοῦ, εὐσεβέστατε βασιλεῦ, προγονικὴ εὐσέβειαν ἐπανάγοντος, εἰκότως οὐκ ἐκ γῆς, ἀλλ’ ἐξ οὐρανοῦ τὰ θαυματουργήματα. Ἐν γὰρ ταῖς ἁγίαις ταύταις ἡμέραις τῆς Πεντηκοστῆς, νόναις Μαΐαις περὶ τρίτην ὥραν παμμεγέστατος σταυρὸς ἐκ φωτὸς κατεσκευασμένος ἐν οὐρανῷ ὑπεράνω τοῦ ἁγίου Γολγοθᾶ καὶ μέχρι τοῦ ἁγίου ὄρους τῶν Ἐλαιῶν ἐκτεινόμενος ἐφαίνετο, οὐχ ἑνὶ καὶ δευτέρῳ μόνον φανεὶς, ἀλλὰ παντὶ τῷ τῆς πόλεως πλήθει φανερώτατα δειχθεὶς, οὐδ’ ὡς ἄν τις νομίσαι, ὀξέως ἢ καὶ κατὰ φαντασίαν παραδραμὼν, ἀλλ’ ἐπὶ πλείοσιν ὥραις ὑπὲρ γῆν ὀφθαλμοφανῶς θεωρούμενος, καὶ ταῖς ἀπαστραπτούσαις μαρ­ μαρυγαῖς τὰς ἡλιακὰς ἀκτῖνας νικήσας. Ἢ γὰρ ἂν νικώμενος ὑπ’ αὐτῶν ἐκαλύπτετο, εἰ μὴ δυνατωτέρας ἡλίου τοῖς ὁρῶσι παρεῖχε τὰς λαμπηδόνας, ὡς ἅπαν ἐξ αὐτῆς

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leichtfertigem Verstand aber übernahm er ungeprüft ihre Worte und war damit einverstanden, dies zu tun, und es herrschte wiederum nicht wenig Verwirrung in der gesamten Welt. 60. Zu jener Zeit aber geschah in Jerusalem ein Wunder, das alle Vernunft überstieg. Da nämlich aufgrund des Streits um die Glaubenslehren ein Rückgang der zum Glauben Kommenden zu verzeichnen war, da sie an der Uneinigkeit der Gottesdiener Anstoß nahmen, zeigte der Gott der Wunder vom Himmel her, dass nicht die Lehre vom Glauben an ihn Ursache des Anstoßes war, sondern der Stumpfsinn der verwerflichen Priester und der Mangel an Urteilskraft172 ihres so schlechten Verstandes. Da nun erschien ganz plötzlich mitten am Tag über dem heiligen Golgota das allergrößte Kreuz, aus Licht geschaffen, und bedeckte durch ein Übermaß an Licht den Glanz unserer Sonne, in Gegenwart von allen Einwohnern der Stadt, Großen wie Kleinen, Gläubigen wie Ungläubigen. Cyrill aber war damals Bischof von Jerusalem, denn er war Nachfolger des Bekenners Maximonas. Von ihm blieben achtzehn ruhmvoll verfasste Katechesen erhalten, in denen er es bei seiner Auslegung des heiligen Glaubensbekenntnisses unterließ, den Begriff „wesenseins“ zu erwähnen, da er damals die Machenschaften derer, die ihre Gewaltherrschaft ausübten, ängstlich beobachtete. Er blieb aber gleichwohl auf der Seite der heiligen Väter, indem er mündlich der Kirche als Fürsprecher beistand.173 Dieser schrieb dem Kaiser Constantius über das geschehene Wunder. Besser wird darüber das Schreiben des Bischofs selbst belehren, das folgenden Inhalt hat: 61. „Zur Zeit deines seligen und berühmten Vaters wurde das rettende Holz des lebendigmachenden Kreuzes gefunden, zu deiner Zeit aber, frömmster Kaiser, der du die Frömmigkeit deiner Vorfahren zurückgebracht hast, kommt berechtigterweise das Wunderbare nicht aus der Erde, sondern vom Himmel. Denn in diesen heiligen Tagen des Pfingsten174, an den Nonen des Mai175 um die dritte Stunde herum, erschien ein allergrößtes Kreuz, aus Licht gefertigt, am Himmel über dem heiligen Golgota und erstreckte sich bis zum heiligen Ölberg. Nicht einem oder zweien nur erschien es, sondern der ganzen Volksmenge der Stadt wurde es aufs Deutlichste gezeigt, nicht aber, wie irgendjemand meinen könnte, schnell oder nur in der Einbildung vorbeiziehend, sondern es wurde viele Stunden über der Erde für das Auge sichtbar gesehen und übertraf mit seinen flimmernden Blitzen die Sonnenstrahlen. In der Tat nämlich wäre es von ihnen übertroffen und verdeckt worden, wenn es nicht den Zuschauern mächtigere Lichtstrahlen als die Sonne geboten hätte, so dass die ganze Volksmenge aus der heiligen Kirche zusammenlief und von

172 Hier ist ἀδιακρισία statt ἀδιακρασία zu lesen. 173 Cyrill von Jerusalem, catech. 4,7; 11,4; 11,18 (Bd. 1, S. 96, 294, 312 Reischl – Rupp), spricht davon, dass der Sohn dem Vater in allem ὅμοιος/homoios (ähnlich oder gleich) sei, während er das die Wesenseinheit von Gott und Christus betonende homoousios des Nizänums offenbar bewusst vermeidet. Auf dem Konzil von Konstantinopel in 381 trat er dann aber als führender Homoousianer auf, vgl. Staats, Glaubensbekenntnis, S. 81–83. 174 Gemeint ist die fünfzigtägige Freudenzeit nach Ostern, deren Abschluss und Höhepunkt das Pfingstfest bildet. 175 Es handelt sich um den 7. Mai.

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τῆς ἁγίας Ἐκκλησίας συνδραμεῖν τὸ πλῆθος, τῷ τῆς θεοπτίας φόβῳ συσχεθὲν ἐξ οὐρανοῦ θεόθεν γεγενημένης.» Καὶ ταῦτα μὲν ὁ ἐπίσκοπος. 62. Ἐκ ταύτης δὲ παραδοξοποιίας πολλαὶ χιλιάδες προσετέθησαν τῇ πίστει. Ἕως ὧδε περὶ τῆς εὑρέσεως τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ ἡ ἱστορία ἔστω, (4072) καὶ μηδεὶς ἑαυτὸν ἀπατάτω ματαιολογῶν ἀσύμφορα καὶ μυθοποιίας δι’ ὀνομάτων παραξένων παρεισαγαγεῖν τῇ ὑποθέσει. Οὐδὲ γὰρ ἐπίσκοπος ἕτερος γέγονε πώποτε παρὰ τοὺς προγεγραμμένους, οὐδὲ βασιλεὺς ἕτερος Ῥωμαίων, οὐδὲ ἑτέρῳ τρόπῳ ὁ τίμιος σταυρὸς ἀνεκηρύχθη. Ἀπὸ γὰρ Αὐγούστου τοῦ βασιλέως, ἐφ’ οὗ ὁ Χριστὸς κατὰ σάρκα, (ἐγεννήθη), ἕως τοῦ μεγάλου Κωνσταντίνου τριάκοντα πέντε γεγόνασι βασιλεῖς· ὁμοίως καὶ ἀπὸ Ἰακώβου τοῦ ἀδελφοθέου ἕως τῆς αὐτῆς βασιλείας τριάκοντα πέντε γεγόνασιν Ἱεροσολύμων ἐπίσκοποι. Τὴν δὲ σεβάσμιον ἡμέραν τῆς ὑψώσεως τοῦ τιμίου σταυροῦ, καὶ τῶν ἐγκαινίων ὡρίσαντο οἱ Πατέρες μετὰ βασιλικοῦ προστάγματος τελεῖσθαι ἀνὰ ἔτος ἕκαστον τῇ τεσσαρεσκαιδεκάτῃ τοῦ Σεπτεμβρίου μηνὸς, ἥτις ἐστὶν ἡ πρὸς δέκα ὀκτὼ Καλανδῶν Ὀκτωβρίων, εἰς δόξαν Πατρὸς, Υἱοῦ καὶ ἁγίου Πνεύματος. 63. Ἐπειδὴ δὲ χάριτι Θεοῦ κατηντήσαμεν τῷ λόγῳ εἰς τὴν εὔσημον ἡμέραν τῆς ἑορτῆς ἡμῶν ἥτις ἐστὶν ἀνάδειξις τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ, φέρε καθὼς οἷόν τέ ἐστιν, μικρά τι χαιρετήσαντες τὸν σταυρὸν, καταπαύσωμεν τὸν λόγον. Χαίροις τοίνυν, σταυρὲ τίμιε. Χαίροις, ὅτι ἐν σοὶ ὁ Κύριος Ἰησοῦς Χριστὸς ὑψώθη, ἐν ᾧ εἰσι πάντες οἱ θησαυροὶ τῆς χαρᾶς καὶ τῆς χάριτος. Σταυρὲ τίμιε, διὰ σοῦ γὰρ ἡ ἀένναος χαρὰ ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ γῆς βραβεύεται. Χαίροις, σταυρὲ τίμιε, ὅτι ἄνωθεν καὶ ἐξ ἀρχῆς ὁ Δημιουργὸς ἐν πάσῃ τῇ κτίσει τὴν εἰκόνασου ἐζωγράφησεν. Χαῖρε, σταυρὲ ἔνδοξε, ὅτι πᾶσαι αἱ δυνάμεις τῶν οὐρανῶν ἐπὶ τῇ σῇ ὑψώσει ἐξαισίους ὕμνους ἀναπέμπουσι τῷ Θεῷ. Χαίροις, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ ἐν πόλεσι, καὶ ἐν νήσοις, καὶ ἐν παντὶ ἔθνει, αἱ Ἐκκλησίαι ὀρθοδόξων τεθεμελίωνται. Χαῖρε, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ πᾶν στόμα πιστῶν εἰς θεολογίαν ἀνέῳκται. Χαίροις, σταυρὲ μακάριε· διὰ σοῦ γὰρ ἄγγελοι σὺν ἀνθρώποις ἐπὶ γῆς χορεύοντες τὸν Χριστὸν ἀνυμνοῦσι. Χαίροις, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ ἐν οὐρανοῖς ἄνθρωποι ὁμοίως σὺν ἀγγέλοις παρίστανται τῷ Θεῷ, μετὰ ἀνεκλαλήτου χαρᾶς τὸν Ποιητὴν δοξάζοντες. Χαῖρε, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ ὁ Ἀδὰμ τῆς κατάρας ἐλυτρώθη, σκιρτῶν καὶ ἀγαλλιώμενος εἰς τὸν παράδεισον, ὡς ἐλήλυθεν, ἀπολαβὼν τὸ ἴδιον ἀξίωμα. Χαίροις, σταυρέ· σοῦ γὰρ πᾶσα διαβολικὴ

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Furcht vor der göttlichen Vision ergriffen war, die vom Himmel von Gott her geschah.“176 So weit der Bischof. 62. Aufgrund dieses Wunders kamen aber viele Tausende zum Glauben. Bis hierhin soll dies die Geschichte von der Entdeckung des lebendigmachenden Kreuzes sein und niemand soll sich selbst betrügen, indem er absurdes Geschwätz von sich gibt und mithilfe falscher Namen Märchenerzählungen in die Darstellung hineinbringt. Es gab nämlich niemals einen anderen Bischof als die oben aufgezählten, und keinen anderen Kaiser der Römer, und auf keine andere Weise ist das ehrwürdige Kreuz öffentlich bekannt gemacht worden.177 Denn vom Kaiser Augustus, unter dem Christus dem Fleische nach geboren wurde, bis zum großen Konstantin gab es 35 Kaiser, und ebenso gab es vom Gottesbruder Jakobus bis zu derselben Kaiserherrschaft 35 Jerusalemer Bischöfe. Den heiligen Tag der Erhöhung des ehrwürdigen Kreuzes und der Kirchweihen beschlossen die Väter auf kaiserliche Anordnung hin alljährlich am vierzehnten September zu feiern178, welches der achtzehnte Tag vor den Kalenden des Oktober ist, zur Ehre des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. 63. Da wir dank der Gnade Gottes in unserer Rede bei unserem berühmten Festtag angekommen sind, welcher der Tag der Manifestation des lebendigmachenden Kreuzes ist, wollen wir wohlan, wie es möglich ist, die Rede beenden, indem wir dem Kreuz mit wenigen Worten unseren Gruß entbieten. Sei nun gegrüßt, ehrwürdiges Kreuz.179 Sei gegrüßt, denn in dir wurde der Herr Jesus Christus erhöht, in dem alle Schätze der Freude und der Gnade sind. Ehrwürdiges Kreuz, durch dich nämlich herrscht immerwährende Freude im Himmel und auf Erden. Sei gegrüßt, ehrwürdiges Kreuz, denn dein Bild hat der Schöpfer von oben und von Anfang an in die gesamte Schöpfung eingetragen. Sei gegrüßt, berühmtes Kreuz, denn alle Mächte des Himmels bringen wegen deiner Erhöhung Gott über alle Maßen Lobgesänge dar. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich werden in Städten und auf Inseln und bei jedem Volk die Kirchen auf den Grund der Rechtgläubigkeit gestellt. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich wird jeder Mund der Gläubigen zum Gotteslob geöffnet. Sei gegrüßt, seliges Kreuz, denn durch dich bejubeln die Engel mit den Menschen auf Erden im Reigentanz Christus. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich treten die Menschen im Himmel in gleicher Weise wie die Engel vor Gott und verherrlichen mit unaussprechlicher Freude den Schöpfer. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich wurde Adam vom Fluch losgekauft und erhielt seine besondere Ehrenstellung zurück, wobei er hüpft und jubelt, als sei er ins Paradies zurückgekehrt.180 176 Cyrill von Jerusalem, ep. Const. 3–4 (S. 287–289 Bihain); vgl. Vogt, Kreuzeserscheinungen, S. 596–604. Dieses Ereignisses wurde alljährlich am 7. Mai festlich gedacht, vgl. dazu Kretschmar, Festkalender, S. 190–192; Renoux, Fête de l’apparition de la croix, S. 93–102. 177 Alexander Monachus polemisiert hier gegen die Cyriacuslegende und vielleicht auch gegen die Protonikelegende, vgl. Straubinger, Kreuzauffindung, S. 74. 178 In Alexander Monachus, cruc. 53, war bereits von einer Anordnung Konstantins an den Bischof der Kaiserresidenz, die Entdeckung des Kreuzes alljährlich feierlich zu begehen, die Rede. Vgl. zum Fest der Kreuzerscheinung bzw. Kreuzerhöhung oben S. 24–25. 179 Vgl. die Anrede des Kreuzes mit „Sei gegrüßt“ in Martyrium Andreae 27 (S. 59 Bonnet). 180 Vgl. Evangelium Nicodemi 8–9 (24–25) (S. 330 Tischendorf), wo Christus Adam und die anderen Toten mit den Worten „Her zu mir alle, die ihr durch das Holz, nach dem dieser griff,

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δύναμις καταβέβληται, καὶ πᾶσα δαιμονικὴ ἐνέργεια καταπεπάτηται. Χαίροις, σταυρὲ ἅγιε· διὰ σοῦ γὰρ ἡ ἁγία καὶ ὁμοούσιος Τριὰς ἐν παντὶ τόπῳ πιστεύεται, καὶ ᾄδεται, ὑμνεῖται, δοξολογεῖται καὶ γνωρίζεται. Χαίροις, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ πᾶσα ψυχὴ Χριστῷ πιστεύουσα σώζεται. 64. Χαίροις, σταυρέ· διὰ σοῦ γὰρ τὰ ἀναφαίρετα ἀγαθὰ τοῖς ἀνθρώποις δεδώρηται. Καὶ τί εἴπωμεν, (4073) ἢ τί παραλίπωμεν; Πῶς ἀνυμνήσωμεν τὴν δύναμιν τοῦ Δεσποτικοῦ σταυροῦ; Ὦ ὄνομα σταυροῦ, ἐν ᾧ τὰ μεγαλεῖα τῶν τοῦ Χριστοῦ μυστηρίων κέκρυπται, ἀγγέλοις αἰδέσιμον, καὶ ἀνθρώποις σεβάσμιον! Τί γὰρ ἐρασμιώτερον ὀνόματος σταυροῦ, ἡδύτερον Χριστιανοῖς; Τί δὲ τούτου ἐνεργέστερον εἰς θαυματουργίαν; Σταυρὸς Ἐκκλησίας θεμέλιος. Σταυρὸς θείας δυναστείας σημεῖον. Σταυρὸς ἀγγέλων χαρὰ καὶ δαιμόνων πένθος. Σταυρὸς ὀλετὴρ δαιμόνων. Σταυρὸς παντὸς κόσμου ὁ φωστὴρ ἀειφανὴς καὶ παντοφαής. Σταυρὸς τεῖχος ἀκράδαντον, ἀῤῥαγὲς καὶ ἀκαταπολέμητον πάσης τῆς οἰκουμένης. Σταυρὸς ἱερέων δόξα καὶ κράτος. Σταυρὸς στρατοπέδων παντευχία. Σταυρὸς πόλεως φυλακτήριον. Σταυρὸς διαβόλου πανολεθρία. Σταυρὸς λαῶν εὐφροσύνη. Σταυρὸς Χριστιανῶν ἐλπίς. Σταυρὸς ἀσθενούντων ἰατρός. Σταυρὸς εὐεκτούντων ἀδιάπτωτος ὑγίεια. Σταυρὸς χειμαζομένων λιμήν. Σταυρὸς πολεμουμένων εἰρήνη. Σταυρὸς ὀρθοδόξων καύχημα καυχημάτων. Σταυρὸς εἰδωλολατρείας κατάλυσις, καὶ εὐσεβείας ἀνόρθωσις. Σταυρὸς παρθενίας διδάσκαλος, καὶ σωφροσύνης φύλαξ. Σταυρὸς δικαίων ἀσφάλεια καὶ ἁμαρτωλῶν μετάνοια. Σταυρὸς μοναζόντων ἐγ­ καλλώπισμα, καὶ σεμνῶς βιούντων δόξα. 65. Σταυρὸς νηπίων φύλαξ, καὶ νέων σωφροσύνη, καὶ γερόντων βακτηρία. Σταυρὸς πτωχῶν ἀδαπάνητος πλοῦτος, πεπλανημένων ἀπλανὴς ὁδηγός. Σταυρὸς ἀνάπαυσις ἐν κόποις ἡμερινοῖς. Σταυρὸς ἐθνῶν εὐταξία καὶ παντὸς τοῦ κόσμου γαλήνη. Καὶ τί εἴπω, ἢ τί παραλίπωμεν; ἢ πῶς σε ἀνυμνήσωμεν, σταυρὲ ἁγιώτατε. Ὅτι σὲ μόνον ἀπὸ πάσης κτίσεως ὁ βασιλεὺς ᾑρετίσατο, καὶ ἀνέδειξεν ὅπλον ἀήττητον κατὰ τοῦ διαβόλου καὶ τοῦ θανάτου. Διὸ μακάριοι πάντες οἱ καταξιω­

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Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich wird jede teuflische Macht zu Boden gestreckt und jede dämonische Kraft zertreten. Sei gegrüßt, heiliges Kreuz, denn durch dich wird die heilige und wesenseine Dreifaltigkeit an jedem Ort geglaubt, besungen, gepriesen, verherrlicht und erkannt. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich wird jede Seele, die an Christus glaubt, gerettet. 64. Sei gegrüßt, Kreuz, denn durch dich sind den Menschen die Güter gegeben, die nicht weggenommen werden können. Und was sollen wir sagen oder was übergehen? Wie sollen wir die Macht des Herrenkreuzes preisen? O Name des Kreuzes, in dem die Herrlichkeit der Geheimnisse Christi verborgen liegt, den Engeln Ehrfurcht gebietend und den Menschen verehrungswürdig! Denn was wird mehr geliebt als der Name des Kreuzes, was ist für die Christen lieblicher? Was ist wirksamer im Vollbringen von Wundern als dieses? Das Kreuz ist das Fundament der Kirche.181 Das Kreuz ist das Zeichen der göttlichen Macht. Das Kreuz ist die Freude der Engel und das Leid der Dämonen. Das Kreuz ist der Verderber der Dämonen. Das Kreuz ist der immer und überall scheinende Stern der ganzen Welt. Das Kreuz ist die unerschütterliche, unzerstörbare und unbezwingbare Schutzmauer des gesamten Erdkreises. Das Kreuz ist die Herrlichkeit und Kraft der Priester. Das Kreuz ist die Waffenrüstung der Soldaten. Das Kreuz ist der Wachtturm der Stadt. Das Kreuz ist die gänzliche Vernichtung des Teufels. Das Kreuz ist die Freude der Völker. Das Kreuz ist die Hoffnung der Christen.182 Das Kreuz ist der Arzt der Kranken. Das Kreuz ist die unfehlbare Gesundheit derer, die bei Kräften sind. Das Kreuz ist der Hafen derer, die vom Sturm hin und her getrieben werden.183 Das Kreuz ist der Friede derer, die Krieg führen. Das Kreuz ist der Ruhmesgrund aller rechtgläubigen Ruhmesgründe. Das Kreuz ist die Vernichtung des Götzendienstes und die Wiederherstellung der Frömmigkeit. Das Kreuz ist der Lehrer der Jungfräulichkeit und der Wächter der Besonnenheit. Das Kreuz ist die Sicherheit der Gerechten und die Umkehr der Sünder. Das Kreuz ist der Schmuck der Mönche und die Herrlichkeit derer, die gottgefällig leben. 65. Das Kreuz ist der Wächter der Kinder, die Besonnenheit der Jugendlichen und die Stütze der Alten.184 Das Kreuz ist der unerschöpfliche Reichtum der Armen, der irrtumslose Wegführer der Verirrten. Das Kreuz ist die Erholung in den täglichen Mühen. Das Kreuz ist die gute Ordnung für die Völker und die Ruhe für die ganze Welt. Was soll ich sagen, oder was sollen wir übergehen? Oder wie sollen wir dich preisen, heiligstes Kreuz? Denn dich allein hat der König von aller Schöpfung an auserwählt und als unüberwindliche Waffe gegen den Teufel und den Tod zur

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sterben musstet! Denn seht, ich erwecke euch alle wieder durch das Holz des Kreuzes“ aus dem Hades ins Paradies führt und Adam sich voller Freude dafür bedankt. Vgl. zur Qualifikation des Kreuzes als Fundament der Kirche den Papyrus Michigan inv. 1628 σταυρ[ος] εκκλη[σιας] θεμελ[ιος] (Treu, Christliche Papyri, S. 93). Das Kreuz wird auch im Papyrus Oxyrhynchus 5260 als Hoffnung der Christen ([χρι]στιανων ελπις) bezeichnet (Landau – Hoklotubbe, Hymn of the Cross, S. 11). Vgl. Alexander Monachus, Barn. 6 (FC 46, S. 68–69), wo der Apostel Barnabas als „windstiller Hafen derer, die vom Sturm hin und her getrieben werden“ und „der wahre Arzt der Kranken, die unfehlbare Freude der Gesunden“ gerühmt wird. Vgl. Papyrus Oxyrhynchus 5260, wo das Kreuz ebenfalls als Wächter der Kinder (νηπιων φυλαξ) gilt (Landau – Hoklotubbe, Hymn of the Cross, S. 11).

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θέντες ἰδεῖν τὴν σὴν ἀνάδειξιν. Σὺ εἶ τῶν προφητῶν τὸ κήρυγμα. Περὶ σοῦ γὰρ ἀγαλλιώμενοι ὁσημέραι κελαδοῦσι λέγοντες πρὸς τὸν Θεὸν, «Ἔδωκας τοῖς φοβουμένοις σε σημείωσιν τοῦ φυγεῖν ἀπὸ προσώπου τόξου.» Σὺ εἶ τὸ καύχημα τῶν ἀποστόλων· ἀδιαλείπτως γὰρ βοῶσι δι’ ἑνὸς αὐτῶν ἱεροκήρυκος, «Ἐμοὶ δὲ μὴ γένοιτο καυχᾶσθαι, εἰ μὴ ἐν τῷ σταυρῷ τοῦ Κυρίου.» Σὺ εἶ τῶν μαρτύρων στέφος. Σὺ εἶ τὸ καύχημα τῶν ἐν ὄρεσι καὶ σπηλαίοις, καὶ ταῖς ὀπαῖς τῆς γῆς τὴν σάρκα σταυρωσάντων σὺν τοῖς παθήμασι καὶ ταῖς ἐπιθυμίαις. Ὢ τῆς ἀνεκλαλήτου χαρᾶς Δεσποτικοῦ σταυροῦ! Ὢ τῶν ἐν αὐτῷ ἀκαταλήπτων μυστηρίων, καὶ ἵνα τὸ τοῦ Ἀποστόλου φθέγξωμαι, «Ὦ βάθος πλούτου καὶ σοφίας καὶ γνώσεως Θεοῦ, ὡς ἀνεξερεύνητα τὰ κρίματα αὐτοῦ! «Παρὰ γὰρ τοῦ ξύλου νεκρωθέντες, παρὰ τοῦ ξύλου τῆς κατακρίσεως ἐζωοποιήθημεν. Ὢ τῆς ἀμέτρου χάριτος τοῦ δεδωκότος! 66. Δέον οὖν ἡμᾶς τὴν πανέορτον ταύτην ἑορτὴν συστήσασθαι «ἐν τοῖς πυκά­ ζουσιν, ἕως τῶν κεράτων τοῦ θυσιαστηρίου.» Πυκάζοντες δέ εἰσιν, ὥς φασιν οἱ περὶ ταῦτα δεινοὶ, τὰ ἐξ ἀμελείας ἢ παλαιό(4076)τητος ῥυπωθέντα ἢ τὰ ἐξ ἐπιμελείας πάλιν ἐπὶ τὸ τιμαλφέστερον μετακοσμούμενα εἰς εὐφροσύνην τῶν εὐοχούντων ἐν ἀγαλλιάμασι. Διατεθῶμεν τοίνυν, ὡς προτετάγμεθα, καὶ τὴν συμβᾶσαν ἡμῖν ἐκ τῆς ῥᾳθυμίας ἀπεκδυσάμενοι ἀηδίαν, τὴν φαιδρὰν ταύτην καὶ πάνσεπτον ἡμέραν τῆς τοῦ ζωοποιοῦ σταυροῦ μνήμης ἐπιτελέσωμεν ἐλεημοσύναις καὶ πίστεσιν ἀποκαθαίροντες ἁμαρτίας, καθώς φησιν ἡ Γραφὴ, καὶ μετὰ φόβου, καὶ χαρᾶς οὕτω βοήσωμεν, «Ἅγιος ὁ Θεὸς, ἅγιος ἰσχυρὸς, ἅγιος ἀθάνατος, ἐλέησον ἡμᾶς, ἁγία Τριὰς, ὁμοούσιε καὶ ὁμόθρονε, ἐλέησον ἡμᾶς·» ᾖ πρέπει δόξα, κράτος, μεγαλοσύνη τε, καὶ μεγαλοπρέπεια εἰς τοὺς ἀτελευτήτους αἰῶνας τῶν αἰώνων. Ἀμήν.

Über die Entdeckung des ehrwürdigen Kreuzes

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Schau gestellt. Deshalb sind alle selig, die für würdig erachtet wurden, deine Manifestation zu sehen. Du bist die Botschaft der Propheten. Über dich nämlich jauchzen und singen sie Tag für Tag, wenn sie zu Gott sagen: „Du hast denen, die dich fürchten, Zeichen gegeben, vor dem Angesicht des Bogens zu flüchten“ (Ps 60,6). Du bist der Ruhmesgrund der Apostel. Unablässig nämlich rufen sie durch einen ihrer heiligen Verkündiger: „Es sei mir aber fern, mich zu rühmen, es sei denn im Kreuz des Herrn“ (Gal 6,14). Du bist der Kranz der Märtyrer. Du bist der Ruhmesgrund derer auf Bergen und in Höhlen und in Erdlöchern, die das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt haben (vgl. Gal 5,24). Oh unaussprechliche Freude des Herrenkreuzes! Oh unbegreifliche darin verborgene Geheimnisse und, um mit dem Apostelwort auszurufen, „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes, wie unbegreiflich sind seine Gerichte!“ (Röm 11,33). Denn durch das Holz sind wir getötet worden (vgl. Gen 3,1–24), durch das Holz der Verdammung aber wurden wir lebendig gemacht (vgl. Gal 3,13). Oh unermessliche Gnade dessen, der es gegeben hat! 66. Es ist nun angebracht, dass wir diesen höchst festlichen Feiertag ausrichten „mit dicht bedeckenden Zweigen, bis an die Hörner des Altars“ (Ps 117,27 lxx).185 Die dicht bedeckenden Zweige aber sind, wie diejenigen sagen, die sich darin auskennen, das, was aus Sorglosigkeit oder wegen des Alters schmutzig geworden ist, dann durch Fürsorge erneut zum Wertvolleren umgestaltet wurde zur Freude derer, die glücklich im Jubel wandeln. Daher lasst uns nun tun, wie es uns aufgetragen wurde, und lasst uns, nachdem wir die uns aus Gleichgültigkeit widerfahrene Trägheit abgelegt haben, diesen heiteren und allerheiligsten Tag der Erinnerung an das lebendigmachende Kreuz begehen, mit Almosen und Glaubenserweisen die Reinigung von den Sünden bewirken und, wie die Schrift sagt (vgl. Mt 28,8), mit Furcht und Freude rufen: „Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser.186 Heilige Dreieinigkeit, von einem Wesen und einer Herrschergewalt187, erbarme dich unser.“ Ihr gebührt Ehre, Macht, Größe und Pracht bis in alle Ewigkeit. Amen.

185 Für den hebräischen Urtext von Ps 118,27 ist aufgrund seiner Doppeldeutigkeit umstritten, ob eine Opferzeremonie, bei der man im Jerusalemer Tempel Tiere an Stricken zum Brandopferaltar führte, oder eine Festprozession, bei der die Priester mit Zweigen in der Hand zum Brandopferaltar zogen, im Hintergrund steht, vgl. Mark, Meine Stärke, S. 269–289; Hossfeld – Zenger, Psalmen, S. 331–332. Die Septuaginta spricht von einem Fest und scheint mit dem allerdings ebenfalls mehrdeutigen ἐν τοῖς πυκάζουσιν auf Zweige hinzuweisen, vgl. Mark, Meine Stärke, S. 275; Karrer – Kraus (Hgg.), Septuaginta Deutsch Bd. 2, S. 1827. 186 Das aus Jes 6,3 „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth“ entwickelte Trishagion „Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser“ kam vermutlich im frühen 5. Jh. im Osten des Reiches als liturgische Akklamation auf und konnte sich entweder auf Christus oder auf die Trinität beziehen. Vgl. Klum­Böhmer, Trishagion, S. 4–5; Grillmeier, Jesus der Christus II/2, S. 268–270. 187 Dass nicht nur Vater und Sohn dieselbe Throngewalt (ὁμόθρονος) besitzen (vgl. Alexander Monachus, cruc. 3), sondern diese auch der gesamten Dreifaltigkeit in ihrer Wesenseinheit zukommt, ist eine gängige Vorstellung der altkirchlichen Trinitätstheologie, vgl. etwa Gregor von Nazianz, or. 6,22 (SCh 405, S. 176).

III. ANHANG

1. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1.1. Allgemeine Abkürzungen A.M. Anm. Bd./Bde. Hg./Hgg. hg. LXX S./Sp. u.a. übers.

Annus Mundi Anmerkung Band, Bände Herausgeber herausgegeben Septuaginta Seite/Spalte und andere/unter anderem übersetzt

1.2. Biblische Bücher Apg 2 Chron Eph Ex Gal Gen Hebr Jer Jes Joh Kol 1/2 Kor Lev Lk Mi Mk Mt Num Phil Ps Röm Sach 1/2 Sam 1 Thess

Apostelgeschichte 2 Chronikbuch Epheserbrief Exodus (2 Mose) Galaterbrief Genesis (1 Mose) Hebräerbrief Jeremia Jesaja Johannesevangelium Kolosserbrief 1/2 Korintherbrief Leviticus (3 Mose) Lukasevangelium Micha Markusevangelium Matthäusevangelium Numeri (4 Mose) Philipperbrief Psalm(en) Römerbrief Sacharja 1/2 Samuelbuch 1 Thessalonicherbrief

1.3. Werke antiker Autoren Alexander Monachus Barn. cruc.

Laudatio Barnabae De inventione crucis

Werke antiker Autoren Alexius Comnenus epist. ad Rob.

Epistula ad Robertum I comitem Flandrensem

Ambrosius von Mailand De ob. Theod.

De obitu Theodosii oratio

Antiochos Strategos expugn. Hier.

Expugnatio Hierosolymae

Clemens von Alexandria paed.

Paedagogus

Cyrill von Jerusalem catech. ep. Const.

Catecheses epistula ad Constantium

Dio Cassius hist. rom.

Historia Romana

Egeria itin.

Itinerarium

Epiphanius von Salamis haer. mens.

Panarion seu adversus haereses De mensuris et ponderibus

Eusebius von Cäsarea hist. eccl. vit. Const.

Historia ecclesiastica Vita Constantini

Georgius Monachus chron.

Chronicon

Gregor von Nazianz or.

Orationes

Hieronymus ep.

Epistulae

Irenäus von Lyon epid. adv. haer.

Epideixis Adversus haereses

Johannes Chrysostomos hom. in Joh. nat.

Homiliae in Johannem In diem natalem Christi

Johannes Malalas chron.

Chronographia

Josephus bell. ant.

De bello Judaico Antiquitates

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Abkürzungsverzeichnis

112 Justin apol. dial.

Apologia Dialog mit Tryphon

Lactanz mort. pers.

De mortibus persecutorum

Melito von Sardes fragm. Gen.

Fragmenta in Genesin

Nikephoros von Konstantinopel hist. Historia syntomos Origenes hom. in Gen. princ.

Homiliae in Genesin De principiis

Paulinus von Nola ep.

Epistulae

Photius von Konstantinopel bibl.

Bibliotheca

Plinius der Jüngere ep.

Epistulae

Pseudo­Sabas myst. litt.

Mysteria litterarum

Rufinus hist. eccl.

Historia ecclesiastica

Sebeos hist.

Historia

Socrates Scholasticus hist. eccl.

Historia ecclesiastica

Sozomenus Salaminus hist. eccl.

Historia ecclesiastica

Theodor Lector (Anagnostes) hist. eccl. hist. tripart.

Historia ecclesiastica Historia tripartita

Theodoretus Cyrrhensis hist. eccl.

Historia ecclesiastica

Theodosius terr. sanct.

De situ terrae sanctae

Theophanes Confessor chron.

Chronographia

Schriftenreihen

1.4. Schriftenreihen ACO ADPV AGJU BBTT BDL BG BHG BSIH BZNW CCA CCSG CCSL CFHB CIJ/P CSCO CSEL FC FChLDG FRLANT GCS HAW Hermes E. HKG (J) HThKAT Hyp. JbAC.E KfA KhAb KTGQ LCL MGH.SRG MnS NTOA OxyPap PByz PG SBS SCh SHCT SHG STAC SUC TSAJ TTH TU TzF UALG UTB WBS WUNT

Acta conciliorum oecumenicorum Abhandlungen des deutschen Palästina­Vereins Arbeiten zur Geschichte des antiken Judentums und des Urchristentums Belfast Byzantine Texts and Translations Bibliothek der griechischen Literatur Biblische Gestalten Halkin, Bibliotheca hagiographica Graeca Brill’s Studies in Intellectual History Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft Corpus Christianorum. Series apocryphorum Corpus Christianorum. Series Graeca Corpus Christianorum. Series Latina Corpus fontium historiae Byzantinae Corpus Inscriptionum Judaeae/Palastinae Corpus scriptorum Christianorum orientalium Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum Fontes Christiani Forschungen zur christlichen Lit(t)eratur­ und Dogmengeschichte Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Die griechischen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte Handbuch der Altertumswissenschaft Hermes Einzelschriften Handbuch der Kirchengeschichte (Jadin) Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament Hypomnemata Jahrbuch für Antike und Christentum. Ergänzungsband Kommentar zu frühchristlichen Apologeten Kölner historische Abhandlungen Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen Loeb Classical Library Monumenta Germaniae historica. Scriptores rerum Germanicarum Mnemosyne Supplementum Novum Testamentum et Orbis Antiquus The Oxyrhynchus Papyri Poikila Byzantina Migne, Patrologia Graeca Stuttgarter Bibelstudien Sources chrétiennes Studies in the History of Christian Traditions Subsidia Hagiographica Studien und Texte zu Antike und Christentum Schriften des Urchristentums Texte und Studien zum antiken Judentum Translated Texts for Historians Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur Texte zur Forschung Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte Uni­Taschenbücher Wiener Byzantinistische Studien Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament

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Bibliographie

2. BIBLIOGRAPHIE 2.1. Quellen Acta Andreae - Acta Andreae, hg. von Jean­Marc Prieur (CCA 5–6), Turnhout 1989. - Neutestamentliche Apokryphen II. Apostolisches, Apokalypsen und Verwandtes, hg. von Wilhelm Schneemelcher, Tübingen 51989, S. 93–137. Acta conciliorum oecumenicorum - Concilium Universale Chalcedonense Vol. 1., hg. von Eduard Schwartz (ACO II/1), Berlin 1933. Acta Johannis - Acta Johannis, hg. von Eric Junod – Jean Daniel Kaestli (CCA 1–2), Turnhout 1983. - Neutestamentliche Apokryphen II. Apostolisches, Apokalypsen und Verwandtes, hg. von Wilhelm Schneemelcher, Tübingen 51989, S. 138–193. Acta Theclae (Acta Pauli et Theclae) - Acta Apostolorum Apocrypha I, hg. von Richard A. Lipsius – Max Bonnet, Leipzig 1891, S. 235–272. - Neutestamentliche Apokryphen II. Apostolisches, Apokalypsen und Verwandtes, hg. von Wilhelm Schneemelcher, Tübingen 51989, S. 193–243. Alexander Monachus De inventione sanctae crucis - De cruce Christi. Tomus secundus, hg. von Jacob Gretser, Ingolstadt 1600, S. 1–52. - PG 87/3 (1863), Sp. 4015–4076. - Discorso storico dell’invenzione della Croce del monaco Alessandro, hg. und übers. von Pio Carmelo Pennacchini, Grottaferrata 1913. Laudatio in Apostolum Barnabam - Alexander Monachus, Laudatio Barnabae – Lobrede auf Barnabas, hg. und übers. von Bernd Kollmann – Werner Deuse (FC 46), Turnhout 2007. Alexius Comnenus Epistula ad Robertum I comitem Flandrensem - Epistulae et chartae ad historiam primi belli sacri spectantes quae supersunt aevo aequales ac genuinae. Die Kreuzzugsbriefe aus den Jahren 1088–1100. Eine Quellensammlung zur Geschichte des ersten Kreuzzuges, hg. von Heinrich Hagenmeyer, Innsbruck 1901, S. 129–136. Ambrosius von Mailand De obitu Theodosii oratio - De obitu Theodosii oratio: Sancti Ambrosii opera Bd. 7, hg. von Otto Faller (CSEL 73), Wien 1955, S. 369–401. Anonymus Cyzicenus Historia ecclesiastica - Anonymus von Cyzicus, Historia ecclesiastica. Kirchengeschichte, hg. und übers. von Günther Christian Hansen (FC 49/1–2), Turnhout 2008. Anonymus von Piacenza - Itineraria et alia geographica, hg. von Paul Geyer u.a. (CCSL 175), Turnhout 1965, S. 127–174. - Pilgerfahrt ins Heilige Land, hg. von Herbert Donner, Stuttgart 1979, S. 226–295.

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126

Register

3. REGISTER 3.1. Bibelstellen Genesis 2,7 2,15–17 3,1–24 6,1–18 22,2 22,6 22,13 47,31 49,10

43 45 107 47 49 13, 47 13, 47, 49 49 51

Exodus 12,5–6 12,19 14,28 17,8–13

55 53 85 49

Leviticus 18,16 20,21

59 59

Numeri 19,10–12 24,17

20 49

1 Samuel 19,8–18

81

2 Samuel 6,12–19

28

2 Chron 3,1

49

Esra 2,1–70

53

Psalmen 32,6 lxx 60,6 115,3 118,27

43 107 43 107

Sapientia (Weisheit Salomos) 14,7 47 Hiob 8,9 33,34

41 43

Jesaja 6,1–2 60,13

45 13, 49

Jeremia 1,5

43

Micha 5,1

55, 57

Sacharja 14,20

17–18, 93

Matthäus 1,23 2,1–12 2,16–18 2,22–23 27,62–66 28,8

51 57 57 57 61 107

Markus 1,4–5 6,3 6,14–29 6,22 13,1–19 13,2

59 69 59 63 67 69

Lukas 2,1–2 2,41–52 3,1 3,21–23 23,11 24,18 24,50–53

55 57 57 59 63 69 93

Johannes 1,1–2 1,3 1,14 6,27

41 30 49, 51 45

Apostelgeschichte 1,9–12 93 2,36 61 3,10 71 11,28 65

Personen

127

6,14 6,17

107 91

Epheser 3,14 3,18

45 45

107

Philipper 2,10–11

69

1 Korinther 1,18

63

Kolosser 1,16

30

2 Korinther 11,32

59

1 Thessalonicher 2,14–15 61

Galater 3,13 4,4 5,24

61, 107 49 107

Hebräer 1,3 11,17–21 11,21

12,2 12,2–11 12,23 17,25 18,2 25,13–26,32

65 65 65 43 65 65

Römer 11,33

41 49 49

3.2. Personen Abraham 47, 51 Adam 47, 103 Agabus 65 Agrippa II. 65, 67 Alexander von Alexandria 30, 89, 91 Alexander von Jerusalem 75 Alexander VI. (Papst) 23 Alexandra Salome 53 Alexios I. Komnenos 28 Andreas (Apostel) 14 Antipater 53, 55 Antoninus Pius 73 Aphrodite 73 Archelaos 57, 59 Aretas IV. 59 Aristobul II. 51, 53 Aristobul III. 65 Arnuphis (Magier) 73 Arius 30–31, 89, 91, 95 Arsenius 30, 97 Athanasius 30–31, 95, 97 Atticus (Statthalter) 71 Augustus 53, 55, 59 Bar Kochba 71 Barnabas 105 Cestius Gallus 67 Chosroes II. 26–27 Claudius 18, 65 Coelestin von Rom 32–33

Constans 34, 99 Constantinus II. 34, 99 Constantius Chlorus 77, 79, 81, 83 Constantius II. 12–13, 16–18, 31, 99, 101 Cyprian von Karthago 77 Cyrill von Alexandria 32–33 Cyrill von Jerusalem 13, 15–16, 26, 101 Dalmatius 97 David 51, 81 Decius 77 Diocletian 77 Dioskur von Alexandria Domitian 67, 69 Egeria 16, 21–22, 24 Elagabal 75 Ephraim der Syrer 13, 55 Epiphanius von Salamis 13, 55 Esra 53 Eusebius von Cäsarea 89 Eusebius von Nikomedia 30–31, 89, 95, 97 Eutyches 34 Festus (Statthalter) 65 Fulcher von Chartres 29 Gaius Caligula 63, 65 Galba 67 Galerius 77, 79, 81, 85 Hadrian 23, 71, 97 Helena 12, 15–25, 29, 91, 93, 95, 99 Heraclius 27–28

128 Herodes der Große 51, 53, 55, 57 Herodes Agrippa I. 20, 33, 65 Herodes Antipas 57, 59, 63 Herodias 59, 63 Hrabanus Maurus 27 Hyrkan II. 53 Ignatius von Antiochia 71 Isaak 47, 49 Jakob 49 Jakobus (Apostel) 65 Jakobus (Bruder Jesu) 19, 65, 67, 73 Johannes (Apostel) 45 Johannes der Täufer 59 Josef (Vater Jesu) 57 Josef von Arimatäa 23 Judas (Bruder Jesu) 69 Judas Cyriacus 18–19 Justin II. 26 Justinian I. 35, 38 Kleopas (Vetter Jesu) 69, 71 Kleopatra 53 Konstantin der Große 5, 12–22, 26, 28, 30–31, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99 Licinius 16, 30, 87, 89 Lysanias 57 Macarius 10, 12, 17–20, 22, 89, 91, 93 Mamaea 75 Marcus Antonius 53 Marcus Aurelius 73 Maria (Mutter Jesu) 32–34, 51 Maxentius 79, 83, 85 Maximianus 77, 79 Maximinus Daia 79, 85 Maximinus Thrax 75 Maximonas (Bischof) 95, 97 Melania 26

Register Mose 49 Narcissus (Bischof) 75 Nero 65, 67 Nerva 69 Nestorius 32–34 Noach 47 Origenes 35–36, 43, 45, 75 Otho 67 Paulus 59, 65 Petrus (Apostel) 65 Petrus der Iberer 26 Philippus (Tetrarch) 57, 59 Philippus Arabs 75 Platon 45 Plautius Sivanus 55 Plinius der Jüngere 71 Pompeius 53 Pontius Pilatus 59, 61, 63 Protonike 18–19 Quirinius 55 Robert von Clari 28 Salome 63 Schirin 27 Septimius Severus 73 Severus Alexander 75 Simeon (Sohn des Kleopas) 71, 73 Siroe 27 Theodosius (Archdiakon) 24–25, 38 Theodosius I. 17, 24 Theodosius II. 24, 26, 32–34 Tiberius 59, 63 Titus 67, 69 Traian 69 Valerian 77 Vespasian 67, 69 Vitellius 67 Zacharias von Jerusalem 26–27

Mit der vermeintlichen Entdeckung des heiligen Kreuzes Jesu durch Helena beginnt die faszinierende Geschichte des Kultes um die Kreuzreliquien. Im Jahr 325 soll die Kaisermutter in Jerusalem mit Hilfe des Bischofs Macarius das im Erdreich von Golgota verborgene Kreuz Jesu wieder an das Tageslicht gebracht haben. Bruchstücke der Reliquie verbreiteten sich früh in der gesamten christlichen Welt und erfreuten sich bei den Gläubigen höchster Wertschätzung. Alexander Monachus zählt zu jenen Autoren der Antike, die ausführlicher von diesem nachhaltig in Erinnerung gebliebenen Ereignis berichten. Seine Erzählung von der Entdeckung

ISBN 978-3-515-13241-1

9 783515 132411

des heiligen Kreuzes bettet er in einen Abriss der Weltgeschichte ein. Unter besonderer Berücksichtigung der Heilsbedeutung des Kreuzes erstreckt sich die Darstellung von der Erschaffung der Welt bis in die Zeit des arianischen Streits und der Kämpfe um das Bekenntnis von Nizäa. Am Ende steht ein hymnischer Lobpreis auf das Kreuz. Bernd Kollmann und Werner Deuse bieten neben dem griechischen Originaltext von De inventione sanctae crucis zum ersten Mal eine mit Einleitung und Erläuterungen versehene deutsche Übersetzung des in vielerlei Hinsicht bedeutsamen Werks.

www.steiner-verlag.de Franz Steiner Verlag