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German Pages 159 [160] Year 1924
Die Mischna
Text, Übersetzung und ausführliche Erklärung Mit eingehenden geschichtlichen und sprachlichen Einleitungen und textkritischen Anhängen unter Mitwirkung von D. Dr. Albrecht-Oldenburg / Prof. D. Bauer-Göttingen / Prof. D. Dr. Benzinger-Riga Priv.-Doz. Lic. Fiebig-Leipzig / Pfarrer D. Dr. Frankenberg-Kassel / Prof. D. Dr. Frhr. Y. Gall-Gießen / Prof. D. G. Kittel-Greifswald / Pfarrer Lic. Dr. Kramer-Gerichshain Prof. D. Marti-Bern / Prof. D. Meinhold-Bonn / Prof. D.Dr.Nowack-Leipzig / Prof. D. Dr. Rothstein-Münster / Priv.-Doz. Lic. Sachsse-Münster / Past. D. Windfuhr-Hamburg herausgegeben von
Prof. D. Dr. G. Beer-Heidelberg / Prof. D. 0. Holtzmaim-Gießen Seminardozent Dr. I. Rabin-Breslau II. Seder. Moed.
1. Traktat.
Schabbat
Schabbat (Sabbat) Text, Übersetzung und Erklärung Nebst einem textkritischen Anhang Von
D. Dr. Wilhelm Nowack früher ord. Prof. a. d. Univ. Straßburg
1924
Y e r l a g von Alfred T ö p e l m a n n in Gießen
Alle Rechte vorbehalten
Made in Germany
Druck yon C. G. Röder G. m. b. H., Leipzig.
869523.
Herrn Professor D. Dr. GL Beer dem alten Kollegen und treuen Freunde in Dankbarkeit der Verfasser
Inhalt. Vorwort des Übersetzers Einleitung I. Name und Stellung des Traktates in der Mischna II. Inhalt und Komposition I I I . Geschichte des Sabbats 1. Die vorexilische Zeit. 2. Die nachexilische Zeit. 3. Die spätjüdische Zeit und das Evangelium. IV. Verzeichnis der im Traktat Sabbat erwähnten Mischnalehrer . .
Text, Übersetzung und Erklärung
Kapitel 11. Das Verbot des Lasttragens 12—11. Vorbeugende Sabbatverbote Differenzen und Übereinstimmungen zwischen Schammaiten und Hilleliten II—IV. Das Lichtverbot. . . . .' II 1—3. Verbotene und erlaubte Brennstoffe II 4—7. Die Sabbatlampe III 1—5. Das Warmhalten der Sabbatspeisen. Erlaubte und verbotene Geräte III 6. Die Sabbatlampe IV 1. 2. Erlaubte und verbotene Stoffe zum Warmhalten . . . V 1—4. Was darf ein Tier am Sabbat tragen VI 1—10. Womit darf man am Sabbat ausgehen VII1. Die auf Übertretung der Sabbatruhe festgesetzten Strafen V I I 2. Die verbotenen Hauptarbeiten am Sabbat
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vn 1—24 1 1— 8 8—24
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V I I 3—VIII 7. Über die Quantitäten, durch deren Tragen man sich am Sabbat verschuldet . 68—77 I X 1—4. Vier Bibelzitate 76—79 1 X 5 — 7 , X I . Portsetzung von V I I 3 — V I I I 7: Was und wieviel am Sabbat zu tragen erlaubt ist 78—83 X 2—6. Ungewöhnliches Lasttragen am Sabbat 82—87 Nägel, Haare (Bart und Flechten), Gewächs im Blumentopf X I 1 — 6 . Vom Werfen und Herüberreichen am Sabbat . . . . 88—93 X I I — X V . Erläuterungen zu den verbotenen Hauptarbeiten . . 92—105
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Kap. X I I 1 . XII 2. XII3—6. XIII1—4. XIII 5—7, XIV 1. XIV 2—4. XV 1—3. XVI1—4. XVI5—7. XVI8. XVII1—8. XVIII 1.2. XVIII 2. XVIII 3. XIX1—3. X I X 4—6. XX—XXIV. X X 1. 2. X X 3.4. XX 5. X X I 1—3. XXII1. XXII2. X X I I 3. X X I I 4. X X I I 5. X X I I 6. XXIII1. XXIII2. XXIII3. XXIII4. X X I I I 5. XXIV 1. XXIV 2—4. XXIV 5.
a) Vom Bauen, Hämmern, Sägen, Bohren b) Pflügen, Jäten, Bäume beschneiden, Holz und Gras auflesen c) Schreiben d) Weben, Spinnen, Nähen, Zerreißen, Waschen, Färben e) Jagen f) Von Arzneien g) Knoten knüpfen und lösen, Kleider zusammentragen, Betten machen Betten aus Feuersbrunst Vom Feuerlöschen Jude und Nichtjude Vom Tragen der Geräte mit und ohne Schließvorrichtung Vom Forträumen der Sachen Vom Jagen der Hühner, Führen der Kälber, Eselsfüllen, Kinder Geburtshilfe bei Tieren und bei einer Frau . . . . Beschneidung am Sabbat Besondere Fälle Nachträge 1. Weinseihen und Weinhonig 2. Viehfutter und Ausmisten 3. Bettstroh und Waschpresse Vom Tragen von Personen und Lasten, die selbst belastet sind 1. Benutzung auslaufender Flüssigkeiten 2. Vom Einweichen in warmes Wasser 3. Vom Anbrechen und Anstechen eines Fasses . . 4. Beiseitestellen von Speise und Trank 5. Vom ins Wasser Fallen und Baden 6. Vom Heilen 1. Vom Entlohnen 2. Vom Gäste-Zählen und Portionen-Verlosen . . . 3. Vom Arbeiter-Mieten 4. Vom Warten am Ende des Sabbatweges . . . . 5. Begräbnisangelegenheiten u. Besorgen eines Toten 1. Was zu tun ist, wenn man am Sabbat unterwegs ist 2. Vom Füttern und Mästen der Haustiere . . . . 3. Von Gelübden und vom Ausmessen
92— 93 92— 93 94— 97 96— 99 98—101 100—103 102—105 104—107 108—109 108—111 110—115 114—117 116—117 116—117 118—121 120—123 122—139 122—125 124—125 124—125 126—127 128—129 128—129 128—129 130—131 130—131 130—133 132—133 132—133 132—133 134—135 134—135 136—137 136—139 138—139
Textkritischer Anhang
138—150
Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften
151—152
VII
Vorwort. Erst jetzt komme ich dazu, die vor Jahren übernommene Verpflichtung der Herausgabe des Traktates Schabbat zu erfüllen. Die Verzögerung erklärt sich aus den Ereignissen der letzten Jahre, die mich aus einer fast vierzigjährigen Wirksamkeit rissen und mir längere Zeit jede wissenschaftliche Arbeit unmöglich machten. Was den textkritischen Anhang angeht, so gibt er im wesentlichen das von H. L. S t r a c k zusammengestellte Material, das ich nur in bezug auf den Münchener Codex vervollständigt habe. In bezug auf Ubersetzung und Erklärung verdanke ich viel der vortrefflichen Arbeit von G. Bee r: Der Mischna-Traktat „Sabbat", Tübingen 1908. Ich habe mich seinem Vorgang angeschlossen, die zur Erklärung der Ubersetzung beigefügten Ergänzungen durch eckige Klammern einzuschließen. L e i p z i g , den 11. Mai 1924. W. Nowack.
Einleitung. I. Name und Stellung des Traktates in der Mischna. Der Traktat nal?, d. i. Sabbat, eröffnet den zweiten Hauptteil (TT?) der Mischna, der den Namen T5?ia „Feste" führt. Da IUP in Lev 23 iff. den israelitischen Festkalender eröffnet, so hat man vermutet, daß die Stellung unseres Traktates in der Mischna durch die in dem israelitischen Festkalender bedingt ist, aber die Reihenfolge der anderen Traktate (rDOa) in diesem zweiten Hauptteil beweist, daß die Rücksicht auf Lev 23 iff. offenbar keinen Einfluß auf die Reihenfolge ausgeübt hat. Das wahrscheinlichste Ordnungsprinzip bleibt die Rücksicht auf die Länge der Traktate, wie ähnliche Rücksichten zum Teil schon bei der Reihenfolge der prophetischen Bücher im AT maßgebend waren. Jedenfalls trifft dieser Gesichtspunkt, den namentlich Abr. Geiger (Wissensch. Zeitschr. für jüd. Theol. I I S. 489ff.) und D. Hoffmann (Magazin 1890 S. 323) vertreten haben, in Seder Moed wie in vier anderen Sedarim zu: Sabbat hat 24 und der mit ihm eng zusammengehörige 'Erubin hat 10 Perakim, dann folgen Traktate mit 10, 8, 5, 4 und 3 Perakim. II. Inhalt und Komposition. Der Traktat beginnt in I 1 mit dem Verbot am Sabbat eine Last zu tragen im Anschluß an das Verbot Ex 16 29 am Sabbat seine Wohnung zu verlassen: dadurch, daß privater und öffentlicher Ort unterschieden werden und das Tragen in Aufheben («ITfJg) und Niedersetzen (nran) zerfällt, werden zwei Hauptarten und vier Unterarten unterschieden, insofern Aufheben und Niedersetzen durch verschiedene Personen geschehen kann. Die zweite Mischna dieses Perek verläßt diesen Gedanken des Lasttragens und geht zu prophylaktischen Maßnahmen über: die folgenden Mischnajot bestimmen, was am Freitag vor Beginn Mischna.
II. Seder: 1. Schabbat.
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
des Sabbats noch getan bzw. schon unterlassen werden muß, um eine Entweihung des Sabbat zu verhüten. Daran schließen sich Differenzen zwischen Hilleliten und Schammaiten: in 18 Punkten wurde im Söller des Hananja ben IJizkija ben Garon im Sinne der Schammaiten gegen die Hilleliten entschieden. Der zweite Perek handelt vom Sabbatlicht und von den verschiedenen Möglichkeiten, er stellt fest, welche Stoffe nicht als Docht und welche Flüssigkeiten nicht als Ol verwandt werden dürfen. Die letzten Mischnajot regeln die die Sabbatlampe angehenden Fragen. Im Anschluß an den letzten Satz des zweiten Perek behandelt der dritte und vierte die Modalitäten, unter denen die Speisen für den Sabbat warmgehalten werden können. Drei Fragen finden ihre Erledigung: 1. ob und inwieweit die Speise schon genießbar ist, 2. die Konstruktion des Herdes und 3. die Art und Weise wie er geheizt wird. Nach einem Verbot der Ausnutzung der Sonnenwärme zum Kochen und der warmen Wasser von Tiberias folgt in der letzten Mischna eine Ergänzung zur Sabbatlampe II 4. 5. Der vierte Pereis; setzt die im dritten behandelte Frage des Warmhaltens der Speisen fort. Es kann durch Einhüllen in solche Stoffe geschehen, die einerseits schlechte Wärmeleiter sind, aber andererseits von solcher Beschaffenheit, daß sie die Wärme nicht vermehren. Zugleich müssen es Stoffe sein, die man am Sabbat in die Hand nehmen darf, so daß man ohne Gefahr sich schuldig zu machen die Gefäße enthüllen kann. Nach diesen Bestimmungen, die auf Freitag und Abend des Sabbat Bezug haben, kehrt der Redaktor zu der Frage des Lasttragens von I 1 zurück und fragt im fünften Perek: womit darf ein Haustier ausgehen? Die Tiere dürfen mit keinerlei Last beladen werden, nur was sie als Zierat tragen und nötig ist, sie wieder einzufangen, dürfen sie auf sich haben. Leichte Gegenstände darf man nicht unbefestigt auf dem Tier haben, damit man, wenn sie herunterfallen, nicht versucht werde sie zu tragen. Der sechste Perek setzt den Gedanken vom V t e n fort: er handelt vom erlaubten und verbotenen Tragen der Frauen, Männer, Krüppel und Kinder. Die Frau darf nicht mit Bändern und mit Flechten im Haar, sowie mit Schmucksachen auf der Straße gehen, der Mann darf nicht mit genagelten Sandalen, mit Tefillin und mit Amuletten, die nicht von sachkundiger Hand angefertigt sind, oder, ohne daß er durch Krankheit dazu genötigt ist, mit nur einem Schuh, mit Panzer, Helm und Schienbeinen über die Straße gehen; gelähmte und verstümmelte Personen dürfen sich am Sabbat der Krücken und des Stelzfußes bedienen, aber nicht eines zum Ausruhen dienenden Sesselchens.
II. Inhalt und Komposition.
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Der siebente Perek setzt in der ersten Mischna den Hauptgrundsatz fest, der bei Übertretung des Sabbatgesetzes zur Anwendung kommt: die Strafe wird nicht nach der Zahl der Vergehen, sondern nach dem Irrtum, der ihnen zugrunde liegt, bemessen. Hat jemand die Gesetze vergessen oder gar nicht gekannt, so hat er für alle seine Verfehlungen nur ein Sündopfer zu bringen. Kennt er die Gesetze, aber hat er sie übertreten, weil er sich in der Zeit geirrt, so muß jeder entweihte Sabbat besonders gesühnt werden. H a t jemand das Gesetz übertreten in dem Wahn, daß die wenigen verrichteten Arbeiten gar nicht verboten seien, so bedarf jede Arbeit einer besonderen Sühne, doch sind alle Arbeiten, welche im Verhältnis der Art zur Gattung stehen, als eine zu zählen. Daran schließt sich ein Verzeichnis der 40 — 1 Haupt- oder generellen Arbeiten (iilDsVa max) in der zweiten Mischna; es ist klar, daß diese beiden Mischnajot den Zusammenhang zwischen V I und V I I 3 unterbrechen, denn V H 3f. geben ein Verzeichnis kleinster Quantitäten, durch deren Tragen man schuldig wird. Perek V I I I setzt den Gedanken von V I I 3. 4 fort, er zählt die verschiedenartigsten Dinge auf, durch deren Tragen auch in kleinster Quantität man sich schuldig macht. Die ersten vier Mischnajot des IX. Perek stehen außer Zusammenhang mit dem Hauptgedanken in V I I 3—VIII 7; offenbar ist das Zitat in der letzten Mischna von V I I I die Veranlassung für diese Abschweifung gewesen; dort wird Jes 30 u zitiert, daran schließt nun I X 1 Zitate aus Jes 30 22, Prov 30 19. Jes 61 11. Ex 19 16. Gen 34 25. Jes 1 18. Ps 10918, auch die mit Verwertung dieser Zitate besprochenen Fragen haben mit den Fragen unseres Traktates nichts zu tun. Mit I X 5 kehrt der Redaktor zu dem Hauptgedanken des Traktates: Verschuldung durch Lasttragen wieder zurück, wir haben hier deutlich die Fortsetzung der Aufzählung in V I I 3 — V I I I 7. X 1 betont, im Gegensatz zu den bisher betonten Quantitäten, mit denen die Verschuldunggegeben ist, daß f ü r den, der etwas zur Aussaat, zu einem Probemuster oder als Heilmittel gebrauchen will, die Quantität nicht die geringste Bedeutung habe. X 2ff. führen aus, daß es nicht bloß auf Quantität und Qualität bei dem, was getragen wird, ankommt, sondern auch auf die Art und Weise des Tragens, es darf auf keine auffallende und absonderliche, sondern muß auf eine im gewöhnlichen Leben übliche Weise geschehenX I setzt den Hauptfaden fort, er handelt vom Werfen eines Gegenstandes von einem Ort nach einem anderen, dies Werfen ist gewissermaßen nur eine Abart des Tragens, und darum denselben Bedingungen unterworfen wie dieses. Wie das Aufheben und Niedersetzen muß auch das Auswerfen und Niederfallen in zwei gesonderten Räumen vor sich gehen. 1*
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
X I I — X V unterbrechen wieder den Hauptgedanken, der sich bis X I verfolgen ließ, und bringen einen Kommentar zu dem Verzeichnis der 39 masVö man, das auch in V I I 1. 2 den Zusammenhang unterbrach. Es wird darauf hingewiesen, wie diese Arbeiten, auch in geringfügigem Maße betrieben, Verschuldung zur Folge haben. Der Abschnitt über Arzneien X I V 2—4 hat in V I I 2 keine Parallele. X V I — X V I I I wenden sich wieder dem am Schluß von X I abgebrochenen Thema des Lasttragens zu. X V I 1 — 4 gibt Antwort auf die Frage, was man bei einer am Sabbat ausgebrochenen Feuersbrunst retten darf. X V I 5—7 steht nur in äußerlicher Verbindung mit dem Vorhergehenden, insofern auch von einer Feuersbrunst die Rede ist, aber es handelt sich nicht um das Retten, sondern um die Art des Löschens. Auch X V I 8 steht in rein äußerlicher Verbindung mit dem Vorhergehenden, insofern hier von einer durch einen Nichtjuden angezündeten Lampe die ßede ist; tatsächlich hat dieser Abschnitt mit dem Hauptgedanken des Traktates gar nichts zu tun, sondern er behandelt die Beziehung des Juden zum Nichtjuden; jede ohne Rücksicht auf den Juden geschehene Leistung des Nichtjuden darf der Jude sich nutzbar machen, dagegen jede eines Juden wegen vollbrachte Leistung eines Nichtjuden darf der Jude nicht benutzen. X V H handelt vom Bewegen der Geräte. Verboten ist das Aufheben und Fortschaffen eines Gegenstandes innerhalb desselben Raumes, weil das leicht zum Tragen desselben in einen anderen Raum verführen könnte. Deshalb darf man auch nur solche Gegenstände, die mit Recht genannt und auch am Sabbat gebraucht werden können, in die Hand nehmen. Auch Werkzeuge, die zu wirklichen und darum am Sabbat verbotenen Arbeiten benutzt werden können, dürfen in die Hand genommen werden, sobald es gilt mit ihnen eine erlaubte Verrichtung vorzunehmen usw. X V I I I behandelt die Frage, was man wegräumen darf, hier macht sich der Gesichtspunkt der Gastfreundschaft und des Gesetzesstudiums geltend, beiden wird ein Stück der Sabbatruhe geopfert; ebenso der Pflicht für sein Vieh zu sorgen, doch darf man, wenn das Tier in Lebensgefahr ist, nicht das ganze Sabbatgebot außer acht lassen, wie das bei einer von Geburtswehen ergriffenen Frau der Fall ist. X I X handelt von der Beschneidung am Sabbat, hier gilt die Grundregel R. 'Akibä's, daß man sich nur bei jenen Vorbereitungen, die einen Tag vorher unmöglich vorgenommen werden können, über das Sabbatgebot hinwegsetzen darf. Die am Sabbat irrtümlich um einen Tag zu früh vorgenommene Beschneidung muß durch ein Opfer gesühnt werden,
II. Inhalt und Komposition.
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zugleich wird festgesetzt, welche Beschneidungen am Sabbat nicht vorgenommen werden dürfen. Es ist klar, daß diese hier berührten Fragen mit dem eigentlichen Hauptthema unseres Traktates in keinem Zusammenhang stehen. X X — X X I V bringen Nachträge: X X 1. 2 über Weinseihen und Weinhonig, X X 3. 4 über Viehfutter und Ausmisten, X X 5. 6 über Bettstroh und die Waschpresse. X X I Bestimmungen über das Tragen von Personen und Lasten, die selbst durch etwas belastet sind. Die letzten Perakim enthalten zusammenhangslose Bestimmungen über die verschiedensten Dinge. X X I I handelt von Benutzung auslaufender Flüssigkeiten; vom Einweichen in warmes Wasser; vom Anbrechen und Anstechen eines Fasses; vom Beiseitestellen von Speise und Trank; vom Ins-Wasser-Fallen und Baden; vom Heilen; X X I I I vom Entlohnen; vom Gäste-Zählen und Portionen-Verlosen; vom Arbeiter-Mieten; vom Warten am Ende des Sabbatweges; von Begräbnisangelegenheiten und Besorgen eines Toten. X X I V von der Pflicht eines, der bei Sabbatbeginn unterwegs ist; vom Füttern und Mästen der Haustiere; von Gelübden und vom Ausmessen. Diese kurze Ubersicht des Inhalts unseres Traktates zeigt, daß eine systematische Ordnung des Stoffes nicht vorliegt. Das ist nicht verwunderlich, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß der letzte Redaktor der Mischna Juda ha-nasi' zur Grundlage seiner Mischna die des R. MeTr gemacht hat. Der letztere aber hatte schon Vorgänger, die er nicht unbeachtet gelassen haben wird, wissen wir doch, daß schon sein Lehrer R. cAkibä eine Sammlung der Halakhoth veranstaltete, vgl. Sanh. 86a: „R. Johanan (bar Nappaha) sagte: Unsere Mischna schlechtweg ist (das von) R. Me'i'r (Redigierte), Tosepiita schlechtweg ist R. Nehemja, Siphra schlechtweg ist R. Jehuda (ben Elaj), Siphré schlechtweg ist R. Simcon (ben Jobaj), alles aber ist gemäß der Ansicht R. c Akibás", vgl. S t r a c k Einl. 5 in Talmud S. 18. Die Mischna Rabbi's will nicht nur eine Quellensammlung sein, wie wohl die vorhergehenden Sammlungen, sondern will selbst Entscheidungen geben, für die stets die an letzter Stelle stehende Ansicht maßgebend ist. Tatsächlich hat denn auch Rabbi's Mischna bald alle anderen Sammlungen zurückgedrängt, und schon bei den Amoräern kanonisches Ansehen gewonnen, vgl. S t r a c k a. a. O. S. 18 und 23. Die einzelnen Stadien aufzuzeigen, wie unser Traktat entstanden ist, das ist mit den uns zu Gebote stehenden Mitteln nicht möglich. Nur so viel läßt sich deutlieh erkennen, daß unser Traktat aus zwei Bestand-
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t ,
teilen besteht, von denen der eine durch einen Gedanken zusammengehalten ist, während der zweite eine Reihe von Bestimmungen enthält, die untereinander in keinem festen Zusammenhang stehen. Dazu kommen verschiedene Nachträge. Fried. B o h n hat zuerst 1903 es unternommen die Komposition des Traktates zu verstehen und hat auf diese zwei Ströme, die hier zusammengeflossen sind, hingewiesen. Ihm ist G. Beer 1908 gefolgt und im wesentlichen zu denselben Resultaten gekommen. Die erste Gruppe behandelt die Frage, was am Sabbat zu tragen erlaubt ist, sie besteht aus I 1 Y V I VII3. 4 VIII I X 5—XI X V I bis XVIII. In der zweiten Gruppe sind es sehr verschiedene Gegenstände, die behandelt werden, ohne daß ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Stücken hervortritt. I 2. 3 beginnen mit prophylaktischen Verboten, die man zur Zeit des Abendgebets oder bei eintretender Dunkelheit an Werktagen befolgen soll, um einer etwaigen Sabbatverletzung vorzubeugen. I 4—11 behandeln die Differenzen und Ubereinstimmungen in bezug auf die Sabbatfeier zwischen Schammaiten und Hilleliten: auch hier handelt es sich wesentlich um prophylaktische Verbote, die verhindern wollen, daß man irgend etwas beginnt, das erst am Sabbat sich vollendet. Die Zusammenstellung schließt mit der Bestimmung, daß man vor Beginn des Sabbats einen Holzstoß nur anzünden darf, wenn noch so viel Zeit vorhanden ist, daß das Feuer den größten Teil des Holzes noch vor Beginn des Sabbats verzehrt hat. Daran schließen sich passend an II—IV Bestimmungen über die Unterhaltung des Lichtes und das Warmhalten der Speisen am Sabbat. VII 1 bringt das Grundgesetz über das Strafmaß und VII 2 die Aufzählung der 39 'Abhoth, die am Sabbat verboten sind. I X 1—4 bringt im Anschluß an das Bibelzitat Jes 30 u am Schluß von V I I I 7 Bibelzitate, um zu beweisen: 1. daß Götzen durch Tragen wie eine Menstruierende verunreinigen; 2. daß ein Schiff rein ist; 3. daß man ein Beet von sechs auf sechs Handbreiten mit fünferlei Samen besäen darf; 4. daß eine Frau, die Samenerguß am dritten Tage ausgestoßen hat, unrein ist; 5. daß man ein kleines Kind am dritten Tage, der auf einen Sabbat fällt, baden darf; 6. daß man einen Streifen karmoisinroten Zeuges an den Kopf des fortzuschickenden Bockes binden darf; 7. daß das Salben gleich dem Trinken am Versöhnungstage ist. Fünf von diesen sieben Punkten haben mit dem Sabbat überhaupt nichts zu tun.
II. Inhalt und Komposition.
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XII—XV geben einen Kommentar zu den 39 'Abhoth in V I I 2, gehören also eigentlich hinter V I I 2. Der Kommentar ist übrigens nicht nach den 'Abhoth V I I 2 geordnet, auch findet sich in V I I 2 kein X I V 2—4 entsprechendes Wort, so daß man wohl zu dem Schluß berechtigt ist, daß dieser Kommentar auf einen anderen Redaktor als den von VII 2 zurückgeht. X I X handelt von Beschneidung und Sabbat. X X — X X I V bringen Nachträge zu früheren Bestimmungen des Traktates, vgl. X X 1—3 mit I 5—10; X X I 2. 3 mit X V I I I ; X X I I 4 mit II. HI; X X I I 6 mit X I V 3. 4; X X I V 2—4 bringen eine Ergänzung X X 4. 5. Aus dem oben Dargelegten ergibt sich: 1. daß der Traktat in der vorliegenden Form nicht aus der Hand eines Redaktors stammt, sondern allmählich entstanden ist; 2. als Grundstock wird man die erste Reihe I 1 V V I VII 3. 4 VIII I X 5—XI XVI—XVIII anzusehen berechtigt sein, weil hier ein geschlossener Gedankenzusammenhang vorliegt. Da es nicht anzunehmen, daß dieser Redaktor den von ihm geschaffenen straffen Gedankenzusammenhang zerstört hat, so muß man annehmen, daß 3. ein oder mehrere Redaktoren in diesen Grundstock die anderen die verschiedensten Gegenstände behandelnden Halakhoth, eingefügt haben: I 2—11 II—IV V I I 1. 2 I X 1—4 X I I — X V XIX. Die Gründe, warum diese Stücke gerade an den jetzt befindlichen Stellen eingefügt sind, sind sehr verschiedener Art: Der Sache entsprechend begann der Redaktor mit den prophylaktischen Verboten oder Geboten für den Abend vor Sabbat, um eine Entweihung dieses Tages zu verhindern. Daran schließen sich die Differenzen und Ubereinstimmungen zwischen Schamma'iten und Hilleliten, die mit zu den ältesten Halakhoth gehören. Der Schluß dieser, der vom Braten und Backen, sowie vom Anzünden des Holzstoßes des Wärmehauses handelt, ist der äußere Anlaß, um nun die Gebote und Verbote über das Licht und die Sabbatlampe und das Wärmen der Sabbatspeisen anzuschließen. An das Grundgesetz der Strafe für die Sabbatübertretungen VII 1 schließt sich V I I 2 der Katalog der 39 verbotenen 'Abhoth. Die I X 1—4 folgenden Bibelzitate sind rein äußerlich durch das am Schluß von V I I I 7 sich findende Zitat Jes 30 14 veranlaßt. X I I — X V bringen Erläuterungen bezw. Ergänzungen zu den V I I 2 am Sabbat verbotenen Hauptarbeiten vgl. oben. Die Halakhoth über die Beschneidung am Sabbat X I X
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II. Seder.
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sind an dieser Stelle veranlaßt durch den letzten Satz in X V I I I , der von der Beschneidung handelt. In den Nachträgen X X — X X I V läßt sich ein Ordnungsprinzip nicht erkennen, vgl. X X 4. 5 und X X I V 2—4, das weist offenbar darauf hin, daß diese Nachträge nicht von e i n e r Hand herrühren.
III. Geschichte des Sabbats. Der Traktat Sabbät bezeichnet das letzte Stadium der geschichtlichen Entwicklung des Sabbät, der als der letzte Tag der siebentägigen Woche angesehen wurde. Ob er das freilich von Anfang an gewesen ist, ist eine vielumstrittene Frage, die man unter Berufung auf E x 20 8—n 23 12 34 21 glaubte entscheiden zu können. Aber dieser Beweis geht von haltlosen Voraussetzungen aus: ganz abgesehen von der Mosaicität des Dekalogs E x 20 kann als allgemein zugestanden die Erweiterung des alten Zehnworts angesehen werden, ursprünglich lautete das Sabbatgebot wahrscheinlich nur: lEHpi? mwn DT rix 113t d. h. der Dekalog in seiner ältesten Gestalt kennt zwar den Sabbat als religiösgewerteten Tag, sagt aber nichts darüber, was unter nairn zu verstehen ist. Auch die beiden anderen Stellen müssen aus dem Beweismaterial ausscheiden. Was E x 34 21 angeht, so spricht alles dafür, daß dieser Vers zu den Erweiterungen gehört, durch die aus dem Dekalog ein Dodekalog geworden ist, im Widerspruch mit D'im 34 28, das unmöglich Glosse sein kann; auf die Hinzufügung des Sabbatgebotes v. 21 führt auch die Tatsache, daß es die Aufzählung der ljaggim in 18a. 19a und 22 zerreißt, was um so mehr auffallen müßte, wenn es zuträfe, daß J schon in 16 3 auf den Sabbat als Schluß der Woche und Ruhetag hingewiesen hätte, vgl. unten. Aber gesetzt auch, v. 21 gehörte ursprünglich zu diesen Gesetzen, die oben berührte Frage, ob der Sabbat immer der siebente Wochentag war, würde durch 34 21 nicht entschieden: hier wird zwar die Ruhe am siebenten Tag gefordert und hinzugefügt ri3WH TXp>31 W i m , aber davon, daß dieser siebente Tag naw hieß, sagt v. 21 kein Wort. Das ist nicht anders in E x 23 12: auch dies Gesetz beweist, daß der Verfasser die siebentägige Woche kennt, auch von der Feier des siebenten Tages durch Ruhe etwas weiß, aber daß dieser siebente Tag Sabbat hieß, sagt er ebenfalls nicht. Das ist anders im jetzigen Text von E x 16, der aus J 1 J 2 und P zusammengesetzt ist. Hier wird in v. 6 erzählt, daß die Israeliten am sechsten Tage das Doppelte an Manna wie an den vorhergehenden Tagen gesammelt hatten und v. 27 daß die, die am siebenten Tage sammeln wollten, nichts fanden, und v. 29 bringt die Bemerkung nach,
III. Geschichte des Sabbats.
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daß dieser siebente Tag der von Jahve ihnen gegebene Sabbat ist, nachdem schon v. 23 gesagt hat, daß dieser siebente Tag eine Ruhefeier, ein heiliger Sabbat für Jahve ist, vgl. auch v. 25 f. Hier hätten wir also ein aus älterer vorexilischer Zeit stammendes Zeugnis für naw als siebenten Tag der Woche — wenn der vorliegende Text nicht überarbeitet ist. Daran kann meines Erachtens nicht gezweifelt werden, denn 16 32ff. tragen so frappante Verwandtschaft mitP, daß auchEißfeldt sich gezwungen sieht, hier eine Erweiterung seiner L — Quelle, — das ist J 1 — zuzugestehen, ebenso gibt er v. 23 als Erweiterung von J 2 preis, vgl. D i l l m a n n zu v. 23; K u e n e n schreibt 21—27 überhaupt P zu, ebenso sieht J ü l i c h er in 27(?) 28—30 die Hand von Rd, K i t t e l in 22—26, Beer in v. 29 die von P, auch H o l z i n g e r sieht in v. 22—30 eine kasuistische Ausweitung des ursprünglichen Textes. Diese Ubersicht zeigt, daß gerade die für die Entscheidung unserer Präge in Betracht kommenden vv. 22 ff. als zum Bestand der J-Quelle gehörig beanstandet werden. Als Resultat unserer Untersuchung ergibt sich demnach: 1. daß die vorexilischen Quellen nattfn als Ruhetag zwar kennen; 2. daß sie aber keinen sicheren Beweis dafür enthalten, daß rotpn der am siebenten Wochentag gefeierte Ruhetag ist, vgl. M e i n h o l d S. 3ff. Angesichts des engen Zusammenhanges, in dem in alter Zeit Name und Sache bzw. Person miteinander stehen, liegt es nahe zur Beantwortung der Frage nach der ursprünglichen Bedeutung von nau? von der Bezeichnung D3W auszugehen: von hier aus hat man die Behauptung begründet, daß raiP von Anfang an nichts anderes als „der Ruhetag" gewesen sei, was deutlich aus Gen 2 3 Ex 20 9 f. hervorgehe. Wie unsicher ein Beweis auf dieser Grundlage ist, zeigen die zahlreichen Etymologien, die uns in der Yätergeschichte entgegentreten und die philologisch wertlos und wesentlich als Klangetymologien zu werten 6ind, ist es doch auch nicht ausgeschlossen, daß die Bedeutung von naw „ruhen" erst aus natf abgeleitet ist. Daraus ergibt sich, daß der von hier aus geführte Beweis, daß nac? vom Anfang an Bezeichnung des siebenten Tages der Woche als „Ruhetag" nicht sicher ist, zumal ja auch der Neumondstag Ruhetag war. In neuerer Zeit hat die von den Assyriologen vertretene Behauptung viel Beifall gefunden, daß der Name wie die Sache von den Babyloniern zu den Israeliten gekommen sei, vielleicht durch Vermittlung der Kanaaniter. Wir wissen nämlich, daß bei den Babyloniern der 7. 14. 19. 21. und 28. Tag als böse Tage angesehen wurden, was zwar nur für die beiden Monate Elul und Marljeswan ausdrücklich bezeugt ist, aber vielleicht auch von den anderen Monaten gilt. Das sind sämtlich Siebnertage, auch der 19te, insofern er, wenn zwei Monate zusammen-
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
genommen werden, der 7 X 7 t e das ist 49 = 30 und 19 te Tag ist. An diesen „bösen Tagen" durften die Könige, Wahrsager, Ärzte gewisse Verrichtungen nicht vornehmen, weil diese Tage nicht geeignet sind, ein Unternehmen glücklich durchzuführen, ausdrücklich wird vom König gefordert, daß „er nachts seine Gabe den großen Göttern darbringe". Mit diesen Siebnertagen, die Ruhetage waren, weil sie als ungünstig für erfolgreiche Tätigkeit galten, hat man den bei den Babyloniern sich findenden Ausdruck sabattu in Beziehung gesetzt und so geschlossen, daß Name wie Sache bei den Israeliten auf Babylonien zurückgehen. Man kann dagegen nicht geltend machen, daß diese „Siebnertage" ja „böse Tage", d. h. „Dämonentage" seien, der israelitische Tag aber „Jahve's Tag", denn es fehlt nicht an Analogien für eine solche Verschiebung: mit Recht hat G r e ß m a n n daran erinnert, daß die Krankheiten in alter Zeit bei den Israeliten von den Dämonen abgeleitet, aber mit fortschreitender Entwicklung des Jahvismus zu Jahve in Beziehung gesetzt sind. Gewichtiger ist das andere Bedenken, das man gegen die Herübernahme dieser babylonischen Ruhetage, sabattu genannt, geltend gemacht hat: es fehlt bisher an jedem inschriftlich,en Zeugnis, daß dieser Name sabattu von diesen Tagen gebraucht ist. Tatsächlich ist dies sabattu lediglich für den 15. des Monats, d. h. für den Vollmondstag erwiesen. Ob der Name den Vollmond bedeutet, ist freilich noch immer streitig, zumal die Keilschriftzeichen auch sa-pat-ti gelesen werden können, dessen Ubersetzung auch nicht sicher ist, man hat es wohl durch „Tag der Wende" wiedergegeben, vgl.PinchesProceedings of the Bibl. Archaeology X X V T S. 56 u. Z i m m e r n ZDMG L V I I I S. 201. Bei diesem Stand der Dinge wird man die Erklärung des rntP aus dem Babylonischen als zweifelhaft ansehen müssen, nicht minder aber auch die Annahme der Herübernahme der siebentägigen Woche, denn eine solche siebentägige durch das ganze Jahr rollende Woche kannten Assyrer und Babylonier nicht. Jedenfalls kämen wir, wenn wir von sabattu ausgingen, nicht zu der Bedeutung „Ruhetag", weil 1. die Bedeutung „ruhen" für diesen Namen nicht nachweisbar ist und 2. diese Bedeutung für diesen Tag auch unwahrscheinlich ist, weil die Ruhe nicht die Ursache, sondern die Folge des sabattu ist. Noch weniger wird man an eine Herübernahme des Wortes aus dem Arabischen denken können. N i e l s e n (altarab. Mondreligion und die mosaische Überlieferung S. 69, 87 f.) will IUP vom arab. wataba „sitzen" ableiten, MC sei dem arab. tubt entsprechend = Mondstation, was schon lautlich erhebliche Bedenken hat, aber auch inhaltlich, denn dann würde naw auch ttnn umfassen, von dem es doch deutlich unterschieden wird, de L a g a r d e (Ps. Hier. S. 158) und W e l l h a u s e n
III. Geschichte des Sabbats.
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(Proleg. 2 S. 117, Anm.) denken an das Arab. sabbatun = Zeitabschnitt, aber mit Recht lehnt B e e r diese Bedeutung „Zeitabschnitt" als für die älteste Zeit zu abstrakt ab. Bei diesem Stande der Dinge wird man zugeben müssen, daß auf dem Wege der etymologischen Untersuchung ein sicheres Urteil über die u r s p r ü n g l i c h e Bedeutung von IUP nicht zu gewinnen ist. Aber wie dem auch sei, über eins kann kein Zweifel sein, daß in der s p ä t e r e n Zeit der Sabbat der letzte Tag der siebentägigen Woche war, vgl. Ex 20 sff. Dtn 5 i2ff.; ebenso ist nicht zu bestreiten, daß schon das alte Israel die siebentägige Woche, vgl. Gen 29 27f. (J 1 ) Ex 16 27ff. (J 2 ) Dtn 16 iff. und die durch Ruhe gefeierten Siebnertage kannte Ex 16 27ff. 34 21 (J) 23 12 (E). Die Frage ist nur, ob diese Siebnertage schon in alter Zeit Sabbat genannt wurden, d. h. ob der Sabbat der Tag der vier Mondphasen gewesen ist. Das ist meines Erachtens mit Recht von Meinhold, Beer u. a. verneint, denn dann wäre ja auch der Neumond ein Sabbat. Später rollte die Woche freilich unabhängig von den Phasen des Mondes durch das ganze Jahr, aber auch in diesem Fall würde bisweilen Sabbat und Neumond zusammengefallen sein. Das ist aber um deswillen undenkbar, weil Neumond und Sabbat in alter Zeit, vgl. 2 Reg 4 23 Am 8 5 Hos 2 13 Jes 1,13 als selbständige Festtage nebeneinander erwähnt werden, und auch in späterer Zeit, als die Woche unabhängig vom Mondlauf durch das ganze Jahr rollte, werden sie in gleicher Weise nebeneinander genannt Ez 4517. 46 1 ff. Neh 10 34 Jes 66 23 und a. a. St. und damit deutlich voneinander unterschieden. Dazu kommt die andere Schwierigkeit, daß der Sabbat, so von Anfang an als letzter Tag der durch das ganze Jahr rollenden Woche gefaßt, eine exzeptionelle Stellung unter den israelitischen Festen einnehmen würde. Diese Feste sind durch den Lauf des Mondes bestimmt, wie ja auch das Jahr der Israeliten Mondjahr war. Daß der Sabbat allein eine Ausnahme gemacht habe, ist um so weniger wahrscheinlich, als er in unserer älteren Literatur mehrfach, vgl. oben, mit Win zusammengenannt wird. Von hier aus sind Zimmern, M e i n h o l d u. a. dazu gekommen auch bei naw eine solche Beziehung zum Mond anzunehmen, und zwar sehen sie neben Enn, d. i. dem Neumond in rat? den Vollmond. Dafür läßt sich geltend machen, daß uns auch von anderen Völkern bekannt ist, daß sie Neumond und Vollmond feierten. Eine Stütze hat diese Identifizierung von Sabbat und Vollmond von assyriologischer Seite gefunden. Nach Prof. Zimmerns Mitteilung ist die Bezeichnung des 15 ten , d. h. des Vollmondstages als sabattu jetzt gesichert, vgl. L a n d s b e r g e r , Leipziger semitische Studien V I S. 94, 98 und 131ff. und Zimmern ZDMG L V I I I 199f., 458ff. Dementsprechend
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ist wohl in älterer Zeit bei den Israeliten der Vollmondstag X13W genannt und wie der Neumond auch gefeiert worden. Was die Bedeutung vom hebr. ras? angeht, so ist iinw eine Nominalbildung mit verstärktem zweiten Wurzellaut und dem angehängten femininen n. Die Wurzel na® hat die Bedeutung „fertig sein, zu Ende sein, aufhören", vgl. M a h l e r in ZDMG 1908 S. 33ff., es könnte also der Mond sein, dessen Wachsen zu Ende ist. Was sabattu bzw. sapatti hieß, ist noch immer umstritten. Eine Bestätigung dieser Erklärung des nac? als Vollmond glaubte man in Lev 23 n noch erhalten, vgl. M o r r i s J a s t r o w , Hebrew and Babylonean Traditions, London und Leipzig 1914: hier handle es sich bei dem rQtfn m n a a um den Tag nach dem Vollmond, das ist um den 16 ten , mit dem die Ernte begann. Die für das Erntefest charakteristische Darbringung der Erstlingsgarbe mußte naturgemäß am Anfang des Festes erfolgen, nicht aber an einem wechselnden Tag, der bisweilen auch auf den Schluß des Festes fiel. „Wenn z. B. der 14. Nisan, der noch nicht zum Fest gehörte (der 15. Nisan ist der erste Tag Lev 23 off.), ein Sabbat war, war erst wieder der letzte Tag, der 21. Nisan ein solcher; dann gab es überhaupt innerhalb der sieben Festtage gar keinen „Tag nach dem Sabbat" B e n z i n g e r , Arch. 2 S. 399, Anm. 1. Gegen diese Beweisführung ist auf v. 15f. hingewiesen, wo es heißt: rawn m n a a oniDOl dv B'tfnn vidoji r w a i p n : n » n m n a a ur, hier kann napn nur von dem Wochensabbat verstanden werden, nur so ergeben sich für den durch TO — ]a bestimmten Zeitraum 50 Tage. Kann daran nicht gezweifelt werden, daß v. 15 f. im nattil m n a a der naw nur vom Wochensabbat verstanden werden kann, so ist es unmöglich in derselben Formel in v. 11 na® vom Vollmond zu verstehen. Die Bedenken, die man gegen diese Auffassung (vgl. vorher) erhoben hat, erledigen sich, wenn man die Voraussetzung, von der man gewöhnlich ausgeht, daß es sich nur um den ersten Sabbat in der Ernte handeln könne, aufgibt und die andere Möglichkeit in Betracht zieht, daß der Sabbat v o r der Ernte gemeint sei, so daß also der auf diesen Sabbat folgende Sonntag den Beginn der Ernte bezeichnen würde. Dafür macht B e r t h o l e t , Dtn 16 9 geltend, wo der terminus a quo der Berechnung des Wochenfestes der Tag ist, „wo die Sichel anfängt ins Korn zu gehen". Damit ist natürlich gegeben, daß das Massotfest ebenso wie das Wochenfest noch als beweglich gedacht ist. Dagegen läßt sich jedenfalls nicht Lev. 23 l—8 ( H e h n u. a.) geltend machen, weil 23 9ff. sicher aus anderer Feder stammt wie 23 iff. Daraus ergibt sich, daß der Verfasser von H (Lev 17—26) auf dem Standpunkt der älteren Festgesetzgebung stand, die noch keine an bestimmte Daten gebundene Erntefeste kennt, vgl.
III. Geschichte des Sabbats.
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B e r t h o l e t zu Lev 23. B a e n t s c h , das Heiligkeitsgesetz 1893. Nach allem oben Dargelegten ergibt sich also, daß Lev 23 i2ff. keine Bestätigung für die Deutung des m w als Vollmond bietet. So gewiß man das zugeben muß, daß wir sonst sichere Beweise im A T dafür, daß natf den Vollmond bedeutet, nicht haben, so wenig läßt sich doch die Möglichkeit bestreiten, daß in alter Zeit row dem assyr. sabattu bzw. sapatti entsprochen habe, denn die Behauptung, daß der Vollmond für Altisrael keine besondere Bedeutung gehabt habe, und es darum ein methodischer Fehler sei, von einer kultischen zu sprechen, vgl. K i t t e l , Gesch. Isr.'s I 4 S. 447, trifft nicht zu, denn in der Vollmondsnacht der Frühlings-, Tag- und Nachtgleiche wird fiOS gefeiert, noch Lev 215 beginnt am Vollmondstag des ersten Mönats das Massot- und am Vollmondstag des siebenten Monats das Hüttenfest. Auch die Erwartung der Rückkehr des Ehemannes zum Vollmondstag Prov 7 20 läßt doch wohl darauf schließen, daß dieser Vollmondstag hervorragende Bedeutung hatte und durch eine besondere Feier ausgezeichnet wurde. Von.hier aus versteht man die durch 2 Reg 422f. bezeugte Feier des Sabbats durch Einstellung der Feld- und Hausarbeit, die man wohl öfter, veranlaßt durch Dtn 5 14, als aus einem sozialen Motiv hervorgegangen dachte, was aber um deswillen wenig wahrscheinlich ist, weil Am 8 5 beweist, daß auch jede Art des Handels verboten ist. Das legt doch den Gedanken nahe, daß hier vielleicht in ältester Zeit ähnliche Motive wirksam waren wie bei den Babyloniern, wo man an bestimmten Tagen gewisse Arbeiten unterließ, weil an ihnen kein Segen darauf ruhte. Da das besonders mit dem Mondumlauf zusammenhängende Tage waren, so sei daran erinnert, daß im Altertum und bis in die Neuzeit bei den verschiedensten Völkern sich der Glaube an einen fördernden, aber auch verderblichen Einfluß des Mondes auf das animalische und vegetabilische Leben wie auch auf die Menschen findet, vgl. R o s c h e r , Uber Selam S. 49ff., B a u d i s s i n , Studien zur semit. Religionsgesch. I 241 I I 151 Anm. 3. Jer 7 18, 4417 ff. reden von dem Kult der Himmelskönigin, das ist der Mondgöttin durch die Weiber in Juda, sie verehrten sie als die Spenderin der Fruchtbarkeit; Ps 1216 weist wohl auf den sogenannten „Mondstich", Mth 4 24. 1715 ist von den cre\r|viaC6|aevoi die Rede. Auf solche Vorstellungen geht auch das Ritual des Passahfestes zurück: in der Vollmondsnacht zur Zeit der Frühjahrstag- und nachtgleiche geht der Würgengel um und tötet die Erstgeburt von Menschen und Vieh, vgl. Ex 12. Nergal 2 Reg 17 30, der ursprünglich Sonnengott war und in zweien seiner Erscheinungsformen mit der zunehmenden und abnehmenden Mondsichel verknüpft war, war zugleich der Gott der Seuchen,
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speziell der Fieberkrankheiten und der Pest, vgl. Zimmern-Winckler, Keilinschr. u. AT 8 S. 412. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß zu dem Motiv, am Sabbat die Haus- und Feldarbeit zu unterlassen, weil an diesem Tage kein Segen darauf ruht, noch ein anderes hinzukam, auf das B e e r hinweist, daß nämlich das Ruhen des Menschen am Sabbat im Parallelismus zum Ruhen des Mondes geschieht, vgl. Schabbath S. 15. Freilich ist diese Sabbatruhe nicht im Sinne der späteren Zeit zu verstehen; aus Jes 113 wissen wir, daß man am Neumond und Sabbat zum Heiligtum wallfahrtete, um zu opfern, man ging auch wohl zu einem Propheten, wie jenes Weib von Sunem, bei der Elisa öfter einkehrte, zu Elisa am Karmel sich aufmachen will, als ihr Sohn vom Sonnenstich getroffen dem Tode nahe ist. Trotz der großen Entfernimg — es sind 30—40 km — sträubt ihr Mann sich nur, weil es Wochentag ist und er für die Arbeit Knecht und Esel nicht entbehren kann, am Neumond und am Sabbat ginge das ohne Schwierigkeiten. Aus Hos 213, vgl. Jes 5813 ergibt sich, daß die Opfermahlzeiten, die sich an das am Sabbat dargebrachte Opfer anschlössen, überwiegend fröhlichen Charakter trugen. Auch 2 Reg 11, die Geschichte der Beseitigung der cAtalja und der Huldigung des Joas, gibt Zeugnis von der weitverbreiteten Sitte des Tempelbesuches am Sabbat, denn nur so begreift sich die Nachricht, daß an gewöhnlichen Tagen ein Drittel, am Sabbat aber zwei Drittel der Leibwache im Tempel als Besatzung anwesend war. Gerade diese Erzählung hat man zu dem Beweise benutzt, daß der Sabbat schon in dieser alten Zeit nichts anderes als der Wochensabbat gewesen sein kann, nicht aber der Vollmond. Aber die Notwendigkeit dieses Schlusses ist nicht einzusehen: aus dem Text ergibt sich nur, daß Jojadac den nächsten Sabbat zu seinem "Vorhaben ins Auge gefaßt hat. Da Jes 113 Vin neben natP erscheint, vgl. 2 Reg 4 23 Am 8 5 Hos 213, so kann wohl kein Zweifel darüber sein, daß auch am Neumond die Sitte des Tempelbesuches und Opfers eine weitverbreitete war, so daß das, was uns hier von der verstärkten Besetzung des Tempels am Sabbat berichtet wird, in gleicher Weise wohl auch vom Neumond gilt. Warum dieser Sabbat notwendig der Wochensabbat sein muß und nicht der Vollmondstag sein kann, ist absolut nicht zu sehen. Wenn die oben ausgesprochene Anschauung zutrifft, daß der Sabbat in alter Zeit Beziehung zum Mond gehabt hat, so ist er schwerlich autochthon auf dem Boden des Jahvismus erwachsen, sondern entweder stammt er aus der vorkanaanäischen Zeit oder er ist in Kanaan durch Einflüsse von außenher entstanden. Für jene erste Möglichkeit sei daran erinnert, daß der ursprüngliche Wohnsitz Jahves der Sinai ist,
III. Geschichte des Sabbats.
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ein Käme, der vielleicht ähnlich wie der Name der Wüste Sin irgendwie mit dem des Mondgottes Sin zusammenhängt, man hat auch an die Bedeutung von Haran und Ur, den alten Zentren des Mondkultus, die in der Vätergeschichte eine Rolle spielen, erinnert, vielleicht gehört hierher auch die Heiligkeit der Siebenzahl, die N i e l s e n u. a. auf die vier Mondphasen zurückführen, während andere an altbabylonischen Einfluß denken, der sich ja schon in vorkanaanäischer Zeit, aus der offenbar der Name Mtf stammt, geltend gemacht hat, vgl. H e h n , Siebenzahl S. 19ff., W i n c k l e r und Z i m m e r n Keilinschr. u. A T 8 S. 621f. Geht so der Sabbat vielleicht auf außerisraelitische Einflüsse, durch die lunare Elemente einen Einfluß auf die Festzeiten gewannen, zurück, so hat doch der Jahvismus auch hier wie in zahlreichen anderen Fällen es verstanden, diese Institution mit jahvistischem Einfluß zu durchdringen und allmählich umzugestalten. Das namentlich von der babylonischen Religion den Jahvismus Unterscheidende ist sein antiastraler Charakter, Jahve ist keine Gestirn- überhaupt keine Naturgottheit, sondern er ist wesentlich ein in der Geschichte sich offenbarender Gott, und dieser dem Jahvismus eigentümliche geschichtliche Zug wird der bestimmende Faktor für die Weiterentwickelung auch der Feste. E r hat allmählich den Zusammenhang der drei Haggim mit dem Ackerbauleben gelöst und diesen Festen geschichtliche Bedeutung gegeben, vgl. Ex 2315 3418 12 iff. Dtn 16iff. Für den Neumond und den Sabbat ist die schon früh im Jahvismus hervortretende antiastrale Tendenz von Bedeutung, in der der Gegensatz zu dem den Israeliten hier auf kanaanäischem Boden entgegentretenden Einfluß des babylonischen Astralkultus zum Ausdruck kommt, der sich in demselben Maß verschärft, wie der babylonische Kult unter dem Druck der politischen Verhältnisse zur offiziellen Anerkennung in Juda kommt. So wird es sich erklären, daß schon im Bundesbuch und ebenso später im Dtn der Neumond gar nicht erwähnt wird. Überaus bezeichnend ist aber auch die Tatsache, daß im Dtn der Sabbat keine Erwähnung findet, denn der Dekalog Dtn 5 hat mit der ursprünglichen deuteronomischen Gesetzgebung, die in c 12—26 vorliegt, nichts zu tun, in der letzteren haben wir c 16 1—1-7 einen Festkalender, der aber lediglich von den drei haggim handelt. Das völlige Übergehen des Sabbats kann nichts Zufälliges sein, es begreift sich am ehesten aus der nach dem Tode des Manasse eintretenden Reaktion mit stark antiastralem Charakter: war noch ein Bewußtsein vom Zusammenhang des Sabbats mit dem Mond vorhanden, so versteht man das Zurückdrängen des Sabbats, ohne diese Annahme stehen wir bei dieser Stellung des Dtn vor einem unbegreiflichen Rätsel. Mit dieser antiastralen Tendenz am Schluß des
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7. Jahrhunderts hängt wahrscheinlich auch die Loslösung der Woche von den Mondphasen zusammen, die siebentägige Woche rollte nun unbekümmert um die Mondphasen durch das ganze Jahr. So ist es vielleicht auch zu erklären, daß nach Verschwinden der Vollmondsfeier der Name rflü auf den seit langer Zeit durch Arbeitsruhe gefeierten letzten Tag der Woche überging; mit veranlaßt war dieser Übergang vielleicht durch die Tatsache, daß der von den Babyloniern übernommene sabattu an die hebräische Wurzel IUP erinnerte: so hebräisch gedeutet paßte der einst von den Babyloniern übernommene Name H3W trefflich auf diesen siebenten Tag der Woche. Zeitlich diesen Wandel zu fixieren ist nicht möglich. Meinhold (Sabbat und Woche S. 9ff.) sieht in Ezechiel den Urheber dieses Wandels vom Monat- zum Wochensabbat S. 9 f., aber das ist wenig wahrscheinlich, keine Stelle im Ez läßt irgendwie ahnen, daß es sich um eine erst von ihm geschaffene Institution handelt. Wenn er 2012 ff. darauf hinweist, daß infolge der Entweihung der Sabbate durch die Väter diese in der Wüste starben, und wenn er den Söhnen droht, daß sie unter die Heiden exiliert werden würden, wenn er 22 8.26 23 38 sagt, daß die Israeliten bis zur Gegenwart die Sabbate entweiht und die Priester an den Sabbaten ihre Augen verschlossen haben, so ist das kaum verständlich, wenn er erst diesen Sabbat geschaffen hat. Mein hold beruft sich zwar darauf, daß von der deuteronomischen Schule das Opfern auf den Höhen als ein Vergehen gegen den offenkundigen Willen der Gottheit ausgelegt wird, während doch erst das Dtn diesen Willen kundgetan hat. Aber diese deuteronomische Schule trat erst hervor, nachdem das Dtn als kanonische Gesetzgebung anerkannt war, zudem war auch diese Perhorreszierung der Bamot nichts absolut Neues, sondern der Gegensatz gegen diese, die allen möglichen Kulten Vorschub leisteten, war in priesterlichen und prophetischen Kreisen längst vor dem Dtn vorhanden. Es fehlt auch nicht an Andeutungen, die es wahrscheinlich machen, daß der siebente Tag schon in der vordeuteronomischen Zeit stärker herausgehoben wurde. Ich erinnere an die Dtn 16 9 vorliegende Bestimmung des Termins des Sukkotfestes: wenn es hier heißt, vom Anhieb der Sichel in die Saat sollst du sieben Wochen zählen, so müssen diese Wochen sich deutlich voneinander abgehoben haben. Das legt den Gedanken nahe, daß schon zu der Zeit, wo diese Bestimmung getroffen wurde, dieser siebente Tag als Feiertag bestand, denn irgendwie müssen diese Siebenheiten von Tagen sich voneinander abgehoben haben. Aber wenn Ez auch nicht der Schöpfer des Sabbats im eigentlichen Sinn war, so ist doch das nicht zu bestreiten, daß Ez und das Exil
III. Geschichte des Sabbats.
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wesentlich dazu beigetragen haben, daß der Sabbat alle anderen Feste in den Hintergrund drängte und der Festtag Jahves in besonderem Sinn geworden ist. So ist es zu verstehen, daß nach Ez die Väter schon in der Wüste infolge der Entweihung der Sabbate starben, und weil die Söhne in den Satzungen der Väter wandelten und Jahves Sabbate entweihten, darum will Jahve sie unter die Völker zerstreuen, vgl. Ez 2012 ff. Auch später, nach der Ansiedlung in Palästina, haben sie es nicht anders gemacht, haben das, was Jahve heilig war, verachtet und seine Sabbate entweiht, auch die Priester haben vor Jahves Sabbaten die Augen verschlossen, vgl. 22, 8. 20, ja in 23 38 erscheint es als der Gipfel aller Frevel: sogar dies taten sie mir noch, sie haben mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entweiht. Darum wird auch den Priestern es von Ez besonders eingeschärft, daß sie Jahves Sabbate heiligen 44, 24. Hier bei Ez tritt uns auch zum erstenmal der Gedanke entgegen, daß „der Sabbat ein Zeichen sei zwischen mir und euch" 20 12. Da rückt der Sabbat neben die Beschneidung: beide sind die charakteristischen Zeichen, durch die der Jude sich von den Heiden unterscheidet, die von beiden Dingen nichts wußten. In diesen Bahnen von Ez bewegt sich auch P: auch er schärft besonders die Heilighaltung des Sabbatgebotes ein und begründet diese Forderung damit, daß der Sabbat „ein Zeichen ist zwischen mir und euch für eure Geschlechter, damit sie erkennen, daß ich Jahve bin, der euch heiligt" Ez 31 13, vgl. Lev 19 3. 30 26 2, ja nach Gen 2 2f. Ex 20 11 unterwirft sich Jahve selbst diesem Gesetz der Ruhe von der Werktagsarbeit am Sabbat. Wie es zu dieser Steigerung des Ansehens des Sabbats in dieser Zeit gekommen ist, ist deutlich zu erkennen. Mit der Zerstörung des Tempels 586 hatte der Kultus sein Ende gefunden, denn durch die deuteronomische Gesetzgebung war der Kultus an den Tempel zu Jerusalem gebunden. Die nach Babylonien Exilierten, die unter dem Einfluß Ezechiels und anderer gleichgerichteter Männer standen, waren anders orientiert als die seiner Zeit nach Ägypten verschlagenen Juden, die entweder Dtn überhaupt nicht kannten oder unbekümmert um die Forderung des Deuteronomiums, das sie als gültiges Gesetz nicht anerkannten, in Elephantine einen Jahvetempel bauten und in ihm den Jahve-Kultus fortsetzten. Das war für die in deuteronomischen Gedanken lebenden Exulanten unmöglich, andererseits aber waren die Gedanken der Propheten, daß Jahve nicht Opfer sondern Gerechtigkeit und Barmherzigkeit will, ihnen doch innerlich fremd geblieben. So lag die Gefahr nur zu nahe, daß die inmitten einer heidnischen Bevölkerung lebenden Exulanten über kurz oder lang dem Heidentum zufielen, wie das offenbar Hischna.
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bei den Exulanten des Nordreichs der Fall gewesen war. Hier liegt der letzte Grund, warum diese religiösen Institutionen des Judentums: Satbat und Beschneidung durch führende Männer wie Ez und P zu einer bis dahin unbekannten Bedeutung gelangten und geradezu zu Bundeszeichen wurden, Ez 20 12. 20. Diesen Verhältnissen ist es auch zu verdanken, daß dieser Sabbat E x 31 3.7 als „der Tag Jahves" schlechthin alle anderen Feste in den Hintergrund drängte und er darum auch allein im Dekalog Aufnahme fand. Da die Ruhe von der Werktagsarbeit das Charakteristische der Sabbatsfeier ist, so begreift man, daß diese Ruhe gesteigerte Bedeutung gewann. Das war nicht immer so gewesen: in E x 23 12 heißt es nur: am siebenten Tage sollst du ruhen, wozu E x 34 21 sehr bezeichnend hinzufügt: zur Zeit des Pflügens und des Erntens sollst du ruhen, dagegen E x 20 10 Dtn 5 u wird vorgeschrieben: du sollst keinerlei Werk tun. Bedeutungsvoll ist auch, daß in E x 23 12 als Zweck des Sabbats angegeben wird, „daß dein Rind und dein Esel Ruhe findet und der Sohn deiner Magd und der Fremdling aufatme", ein Gesichtspunkt, der auch Dtn 5 14 stark betont wird. In E x 20 10 ist von der Rücksicht auf das Ruhebedürfnis von Vieh, Sklaven und Fremdlingen gar keine Rede, sondern die Ruhe ist Selbstzweck geworden. Schon innerhalb unseres Pentateuch tritt das Bestreben, diese Ruhe zu sichern, stark hervor: E x 16 29 verkündigt Jahve, daß er am sechsten Tage Manna für zwei Tage geben werde, am siebenten soll niemand seine Wohnung verlassen; nach Num 15 32 ff. wurde ein Mann, weil er am Sabbat Holz gesammelt hatte, gesteinigt. Ex 35 3 verbietet am Sabbat Feuer anzuzünden. Aufs eindringlichste schärft P gerade die Beobachtung des Sabbats ein E x 3112 ff. Lev 19 3. 30 26 2, dessen Übertretung mit dem Tode bestraft wird E x 31 12.15, ist er doch für ewig ein Zeichen des Bundes zwischen Jahve und Israel 3113.17. Unter dem Einfluß dieser Anschauungen erfolgte die Erweiterung des Dekalogs E x 20 8 ff. Dtn 5 12 ff. Außerhalb des Pentateuch tritt uns in späteren Stücken dasselbe Bestreben hervor: J e r 17 19ff., das wohl aus der Zeit des Neh stammt, verbietet das Tragen von Lasten am Sabbat; nach Neh 10 32 ist am Sabbat aller Handel verboten, vgl. 13 16, die Tore der Stadt sind bis zum Abend geschlossen, so daß Waren weder ein- noch ausgehen können. Neh verbietet 13 isff. das Treten der Kelter, das Einfahren von Getreide, das Beladen der Lasttiere. Jes 58 i3f. verheißt Jahve: Wenn du zurückhältst am Sabbat deinen Fuß, zu tun dein Geschäft an meinem heiligen Tage . . . und ihn ehrst, nicht zu tun deine Wege, nicht zu finden dein Geschäft und nicht zu schwatzen, dann wirst du deine Lust haben an Jahve. 1 Mak 2 3iff.
III. Geschichte des Sabbats.
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verbietet das Kämpfen am Sabbat. — Eine Konsequenz der Sabbatsidee ist schließlich das Sabbat- und Jobeljahr Lev 25 2 ff. 26 34 2 Chron 36 21. Jenes hatte einen Vorläufer in dem Brachejahr des Bundesbuchs Ex 23 iof.: im je siebenten Jahr sollten Acker, Weinberg, Olgarten unausgenutzt liegenbleiben, wobei offenbar daran gedacht ist, daß die Brache f ü r die verschiedenen Felder verschieden anzusetzen ist. Im Dtn 15 1 ist das im Ex 23 10 vom Acker gebrauchte vav in bezug auf den Menschen gebraucht. ¡TOÖW IUP ist „Erlaßjahr" für den armen verschuldeten Menschen, und zwar ist dies Erlaßjahr f ü r den ganzen Staat gleichmäßig festgesetzt, vgl. v. 9. P nimmt den Gedanken der Brache im siebenten Jahr wieder auf, aber mit der durch das Dtn vorgenommenen Festsetzung des siebenten Jahres für das ganze Land: so entsteht in Auswirkung der Sabbatsidee das Sabbatsjahr Lev 25 iff., das wirklich durchzuführen eine Unmöglichkeit war, man versuchte zwar es zwangsweise 1 Mak 6 49.53, aber auch die starrsten Männer des Gesetzes mußten schließlich die Unmöglichkeit erkennen. Dieselbe Erfahrung mußten auch die strengsten Verehrer der Sabbatgebote im Laufe der Zeit machen. In der Zeit der syrischen Verfolgungen gab es nicht wenig Juden, die sich am Sabbat lieber von den Feinden hinschlachten ließen, als daß sie gegen das Verbot, am Sabbat zu kämpfen, zu sündigen wagten, vgl. 1 Mak 2 29 ff. Jos ant X I I 6 2. 3. Mattathias und seine Freunde mußten aber unter dem Druck der Zeit das Verbot des Kampfes am Sabbat außer Kraft setzen, was freilich nicht ohne Widerspruch blieb, mußte doch noch Jonathan, als es zum ersten Kampfe am Sabbat kam, seine Notwendigkeit in ihrer augenblicklichen Lage betonen 1 Mak 9 34. 43f. Zwar sollte ein solcher Kampf nur im Fall der Verteidigung gestattet sein, aber es ist klar, daß eine derartige Unterscheidung von Angriff und Verteidigung eine große praktische Bedeutung nicht haben konnte, da das Urteil, ob jener oder dieser Fall vorliegt, immer ein subjektives sein wird. Daher das Schwanken in dieser Frage bis zur Zerstörung Jerusalems, vgl. 1 Makk 9 34. 43 2 Makk 8 26 Jos ant X I I 6 2 X I I I 1 3 8 4 X V I I I 9 2, vgl. XIV, 10. 12 bell j I I 21. 8 I V 2. 3 Apion I 22 (Bohn, S. 68 Anm. 3). Wie die Entwicklung der Sabbatordnungen sich in dem nachkanonischen Judentum gestaltete, dafür haben wir in dem Buch der Jubiläen oder der Leptogenesis eine zuverlässige Quelle. Das Buch stammt wahrscheinlich aus der Makkabäerzeit, sein Verfasser war wohl ein auf dem Boden von P stehender und den pharisäisch gesinnten Kreisen zugehöriger Priester, der sich in der von P eingeschlagenen Richtung weiterbewegt. In 2,17 ff. 50 6 ff haben wir die vorletzte aus vorchristlicher Zeit stammende Sabbatordnung. Nach ihr ist verboten: der eheliche 2*
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II. Seder.
Moéd: 1. S c h a b b a t .
Umgang 50 3, eine Sache bereden 50 8, Feuer anzünden 50 12, kochen und zubereiten, was am Sabbat gegessen werden soll 2 29, fasten 50 12, etwas hinein- oder aus den Türen heraustragen, was an den Werktagen nicht vorbereitet ist 2 29, überhaupt nichts heraus- oder hereinbringen 2 30, etwas aufheben, um es aus seinem Haus oder Zelt zu bringen 50 8, ein Lasttier bepacken 50 12, Wasser schöpfen 2 29, Wasser schöpfen, das man am sechsten Tag nicht vorbereitet hat 50 8, ein Grundstück besorgen 50 12, kaufen und verkaufen 50 8, eine Geschäftsreise machen 50 8, einen Weg machen, zu Schiffe auf dem Meer reisen 50 12, jemand schlagen oder töten, ein Tier oder einen Vogel schlachten, ein Tier, Vogel oder Fisch fangen, Krieg führen 50 12. Als positive Forderungen erscheinen 2, 21. 31 50 9: essen und trinken und den Schöpfer segnen und von aller Arbeit ruhen, ein Nachklang der fröhlichen Opfermahlzeiten in früherer Zeit. Wer so nebst allen „Engeln des Angesichts" und allen „Engeln der Heiligung" den Sabbat feiert 2 18, der wird heilig und gesegnet sein wie Gott und die Engel 2 28, wer aber den Sabbat entweiht, der soll sterben 2 25 50 13. D a s l e t z t e S t a d i u m der v o r c h r i s t l i c h e n S a b b a t o r d n u n g . Parallelen zu diesen Sabbatordnungen haben wir in dem von S. S c h e c h t e r 1910 herausgegebenen Fragments of a Zadokite Work, die in der Geniza der Synagoge von Altkairo aufgefunden sind und sich auf die Gemeinde des neuen Bundes im Lande Damaskus beziehen, vgl. Ed. M e y e r in den Abhandlungen der Berliner Akademie 1919 Nr. 9 und Greßmann Z D M G L X V I S.49iff. Die Bestimmungen des Jubiläenbuches decken sich mit den hier gegebenen, nur die Verbote der ehelichen Beiwohnung, des Feueranzündens, des Beiadens eines Tieres, des zu Schiffe B,eisens, des jemand Schlagens und Tötens, des Fangens eines Tieres: Vogels oder Fisches, des Schlachtens desselben, des Fastens und Kriegführens am Sabbat finden sich hier nicht. Da die Schrift nur als Fragment vorliegt, so ist es fraglich, ob der Verfasser in diesen Punkten wirklich von dem des Jubiläenbuches abweicht, oder ob die Differenz durch den fragmentarischen Charakter bedingt ist. Das Letztere scheint mir wahrscheinlicher, da sonst von einer Entweihung der Sabbatgesetze keine Spur sich findet. Statt der einzelnen prophylaktischen Bestimmungen für den Freitag 12ff., haben wir hier 10 14 ff. den Grundsatz: am sechsten Tage soll niemand mehr eine Arbeit verrichten von der Zeit an, „wo die Sonnenscheibe noch fern von dem Tor in ihrer Fülle ist, d. h. wo sie noch ganz über dem Horizonte steht". Am Sabbat soll niemand ein
III. Geschichte des Sabbats.
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törichtes oder unnützes Wort reden. E r soll seinem Nächsten nichts leihen. E r soll nicht rechten über "Vermögen oder Profit. E r soll nicht über Geschäfte und Arbeiten reden, die am nächsten Tage zu machen sind. Niemand soll aufs Feld gehen, um in seinem Interesse am Sabbat Arbeiten zu verrichten. Er soll nicht außerhalb seiner Stadt gehen über (zwei) tausend Ellen. Niemand soll am Sabbat etwas anderes essen, als was vorbereitet ist oder auf dem Felde zugrunde geht. Auch soll er nur im Lager essen und trinken, (wenn er aber) unterwegs ist und hinabsteigt um zu baden, darf er trinken, wo er steht, aber nicht in irgendein Gefäß schöpfen. Einen Ausländer soll er am Sabbat nicht senden, um ein Geschäft für ihn zu verrichten. Niemand darf schmutzige oder von einem Heiden gebrauchte Kleider anziehen, wenn sie nicht mit Wasser gewaschen oder mit Weihrauch abgerieben sind. Niemand soll nach seinem Belieben sich am Sabbat „verpfänden" oder „in Verkehr einlassen" oder einen cErub machen (aiVIT ^tö. Niemand soll sein Vieh außerhalb der Stadt mehr als zweitausend Ellen auf die Weide führen. E r soll seine Hand nicht erheben, es mit der Faust zu schlagen; ist es störrisch, so soll er es nicht aus seinem Haus lassen. Niemand soll etwas aus dem Haus auf die Gasse oder aus der Gasse in das Haus bringen; auch wenn er im Eingang steht, soll er nichts hinaus- oder hereinbringen. Ein zugeklebtes Gefäß soll man am Sabbat nicht öffnen Niemand soll am Sabbat beim Aus- und Eingehen Räucherwerk mit sich tragen. Er darf am Sabbat in seinem Hause nicht Stein oder Erde aufheben. Der Wärter soll am Sabbat den Säugling nicht aufheben, um mit ihm aus- und einzugehen. Niemand soll am Sabbat seinen Knecht, seine Magd oder seinen Tagelöhner reizen. Niemand soll am Sabbat ein Vieh entbinden; und wenn es in einen Brunnen oder in eine Grube fällt, soll er es am Sabbat nicht heraufholen. Niemand soll am Sabbat an einem Platz in der Nähe von Heiden ruhen. Niemand soll den Sabbat um Vermögens oder Profits willen entweihen. Und wenn irgendein menschliches Wesen in einen Ort mit Wasser oder in einen Ort . . . fällt, so darf er es nicht mit einer Leiter oder einem Strick oder einem Gerät herausbringen. Am Sabbat darf niemand etwas auf den Altar bringen außer dem Brandopfer des Sabbats . . ., vgl. Ed. M e y e r a. a. O. S. 51 ff. Aus diesem Material ergibt sich, daß der Verfasser durchaus von demselben Geist erfüllt ist wie der Verfasser des Jubiläenbuches, das er ebenso wie die älteren Stücke des Henoch und das Testament Levi's benutzt. Ed. M e y e r ist geneigt anzunehmen, daß die Schrift kurz vor dem Jahre 170/69, in dem Antiochus zum ersten Male in Jerusalem ent-
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
scheidend eingriff, entstanden ist. Trifft diese Ansicht zu — sie ist nicht unbestritten — so ergäbe sich daraus die Notwendigkeit, auch Jubiläen und den älteren Teil von Henoch höher hinaufzusetzen. Greßmann sieht als früheste Zeit der Entstehung das erste vorchristliche Jahrhundert an, am wahrscheinlichsten ist ihm „das messiashungrige Zeitalter der Makkabäer", vgl. a. a. O. S. 499 f. Die weitere jüdische Entwicklung des Sabbats am Ende der vorchristlichen und in den ersten beiden Jahrhunderten der christlichen Zeit fand ihren Niederschlag in der Mischna. Wir finden hier zum größten Teil dieselben Gebote wieder, aber diese Halakha der Mischna bleibt nicht dabei stehen, kurze Hauptgebote aufzustellen, neben ihnen treten nun zahlreiche Unter- und Nebengebote hervor, denn der im Judentum so stark ausgeprägte gesetzliche Sinn zog immer neue Fragen in seinen Bereich, geht doch das Bestreben dieses Spätjudentums dahin, das gesamte sittliche und religiöse Leben der Juden zu regeln und durch immer neue gesetzliche Vorschriften die Schranken zu vermehren, durch die die Juden von den Gojim geschieden waren. Die Mischna ist gewissermaßen die letzte Station auf dem Wege, den J E zuerst beschritten, die in ihren Gesetzen die Eigenart Israels den Kanaanitern gegenüber zur Ausprägung zu bringen suchen, während das Deuteronomium dasselbe der assyrisch-babylonischen Kultur gegenüber versucht. In P sieht B e e r das Manifest des innerhalb der persischen Monarchie sich bildenden Judentums, während die Mischna die Kodifikation der jüdischen Religion und Sitte gegenüber dem Hellenismus und Christentum ist, die Abschließung der jüdischen Welt gegen die griechisch-römische ist ihr Hauptbestreben. Schon im Jubiläenbuch ist der rein jüdische Charakter des Sabbats stark betont : er ist ein Tag des heiligen Reichs für ganz Israel unter ihren Tagen immerdar. Denn groß ist die Ehre, die Gott Israel erwiesen hat, vgl. 50 9. 10. Die Nationalisierung des Sabbats wird hier so sehr gesteigert, daß der Jude schon vor Anbruch des Sabbats angewiesen ist, Geschäfte mit Nichtjuden zu vermeiden I 7 f. Hat ein Nichtjude für einen Juden ein Licht angesteckt, oder für ihn Wasser geschöpft oder für ihn eine Treppe gemacht, darf ein Jude sie nicht gebrauchen X V I 8. Hat ein Nichtjude für einen Juden am Sabbat ein Grab gegraben, darf ein Nichtjude darin ewiglich nicht begraben werden X X 1 I 1 , 4. Von diesem Gesichtspunkt der Nationalisierung aus ist es begreiflich, daß nur eine Unterbrechung der Sabbatruhe erlaubt ist, die durch die Beschneidung X I X 1 ff. Während Jubiläen, die Gesetze des neuen Bundes im Lande Damaskus und Mischna in den großen Grundsätzen der Sabbatheiligung übereinstimmen, tritt in der Mischna der Versuch her-
III. Geschichte des Sabbats.
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vor, diese Heiligung durch detaillierte Bestimmungen zu regeln: jetzt bestimmt man, wie schwer höchstens die am Sabbat zu tragende Last usw. sein darf I X 5 ff. Wie wunderlich dies Bestreben der Sicherung der Sabbatruhe sich gestalten kann, zeigen Bestimmungen wie die 13, daß es verboten ist, bei Lampenlicht seine Kleider (nach Ungeziefer) zu durchsuchen, man könnte dadurch ja in Versuchung geführt werden, eine Laus zu töten, oder X X I I 6, das gestattet, sich den Leib zu reiben (um Stuhlgang zu erzielen), aber verbietet, sich dabei anzustrengen, ebenso wird verboten, am Sabbat Lehmboden zu betreten, man könnte ausgleiten und versucht werden, seine schmutzigen Kleider zu reinigen. Je stärker das Bestreben war, durch allerlei Bestimmungen die Sabbatruhe zu sichern, um so mehr stellte sich die Unmöglichkeit ihrer Erfüllung heraus, man hob zwar die alten Gesetze nicht auf, aber man suchte und fand doch Mittel, sie zu umgehen. So knüpfte man bei dem Verbot des Lasttragens an die beiden Akte des Aufhebens und Niedersetzens der Lasten an: geschehen sie von verschiedenen Personen, so ist dies Lasttragen nicht strafbar. Am bedenklichsten war die Beschränkung der Bewegungsfreiheit, das Verbot die Wohnung zu verlassen. Betreffs des Verbots der Reise hat die Mischna schon die Bestimmung der Jub 50 12 gemildert: hier wird das Reisen zur See verboten, während XVI, 8 es gestattet wird. Betreffs des Verbots die Wohnung zu verlassen, Ex 16 29, half man sich durch den J'iainri any, d. h. durch die Vermischung der Grenzen. War man gezwungen, eine weitere Strecke als den Sabbatweg zu gehen, Act 1 12 X X I I I 4, so legte man vorher am Ende des Sabbatwegs Speise nieder. Dadurch schlägt man hier gleichsam seine Wohnung auf und darf nun eine weitere dem Sabbatweg entsprechende Strecke gehen. Das Schreibeverbot wird umgangen durch die Bestimmung, daß der, der mit umgekehrter Hand, mit seinem Fuße, mit seinem Munde, mit seinem Ellenbogen schreibt usw., schuldfrei ist X I I 5. Bezeichnend ist die Bestimmung, daß der, der sein Bettstroh mit der Hand aufschüttelt, schuldig ist, tut er es aber mit dem ganzen Körper, so ist er schuldfrei X I I 5. Das Verbot des Feueranzündens machte man dadurch illusorisch, daß man Geräte zum Erwärmen der Speisen und Ofen benutzt, in denen zwar kein offenes Feuer brannte, die aber so durchheizt waren, daß sie zum Warmhalten der am Freitag gekochten Speisen genügten, ebenso bediente man sich wärmehaltiger Stoffe, in die man die Speisen einstellte. Diese Beispiele, die sich leicht vermehren ließen, zeigen, daß die Notwendigkeiten des Lebens im Laufe der Zeit sich gegen den Buchstaben durchsetzten, sie beweisen aber freilich auch, daß man zwar die schweren
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
Lasten des Gesetzes fühlte, aber nicht wagte, sie offen von sich abzuwerfen. An diesem Urteil ändert auch der Ausspruch Jonathan ben Josephs, eines Schülers Jisma°els 130—160 n. Chr., nichts. Joma 85b: ."1T3 trnon DM rVi D3T3 mio» K'H „er (der Sabbat) ist in eure Gewalt gegeben, ihr aber seid nicht in seine Gewalt gegeben". Mekilta Ex 8113. u schreibt dasselbe Wort Sime'on ben Menasja, einem Zeitgenossen Judaha-nasi's (136—217) zu (Beer). Wie die weitere Entwicklung zeigt, ist das Wort fast spurlos vorübergegangen. Hier hat erst Jesus Wandel geschaffen durch den Grundsatz: „der Sabbat ist um des Menschen willen da und nicht der Mensch um des Sabbats willen, mithin ist des Menschen Sohn auch Herr über den Sabbat" Marc 2 27. Damit knüpft er an die deuteronomischen Gedankenkreise an, sie wissen nichts davon, daß die Ruhe am Sabbat Selbstzweck ist, sondern man soll am Sabbat ruhen, „damit dein Knecht und deine Magd gleich dir ruhen können" Dtn 5 14, hier klingen prophetische Gedanken nach: Gott will Barmherzigkeit, aber nicht Opfer Hos 6 6, darum hat Jesus gerade den Sabbat gern zu Werken der Barmherzigkeit und Nächstenliebe benutzt. Nun kann darüber freilich kein Zweifel sein, daß diese Auffassung Jesu nicht den gemeinen Sinn des Sabbats wiedergibt, sondern auf einer Umdeutung beruht, denn die ursprüngliche Bedeutung des Sabbats liegt darin, daß er Ruhetag ist, weil nach dem Glauben alter Zeit es nicht geraten ist, an diesem Tag zu arbeiten, da zu befürchten ist, daß die Gottheit solche Arbeit nicht segnet, ja gar durch sie zum Zorn gereizt wird. Aber das auch zugestanden, die Stellung Jesu ist doch von dem richtigen Gedanken bestimmt, daß für eine Religion, deren Frömmigkeit sich ganz auf die Innerlichkeit gründet, dieser Sabbat unmöglich ist, ja daß dieser immer stärker national ausgeprägte jüdische Sabbat mit einer Weltreligion unverträglich ist. Von diesen Gesichtspunkten aus schreibt Paulus mit Recht den Galatem 4 o: „jetzt, da ihr Gott kennt oder vielmehr von ihm erkannt seid, wie möget ihr wieder umkehren zu den unvermögenden, armseligen Elementen, denen ihr wieder von vorne zu dienen Lust habt? Tage haltet ihr und Monate, Festzeiten und Jahre? Ich fürchte, ich möchte umsonst an euch gearbeitet haben" ohne Zweifel rechnet hier Paulus auch den Sabbat zu den dööevn Kai TTTiuxd crroixeia und Kol 2 16 heißt es: „So soll euch nun niemand richten über Speise und Trank, oder in betreff eines Festes oder Neumonds oder Sabbats. Das ist der Schatten des Zukünftigen."
IY. Verzeichnis der in „Sabbat" erwähnten Mischnalehrer.
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IT. Verzeichnis der in „Sabbat" erwähnten Mischnalehrer. I. Zur ersten Generation der Tanna'im werden gerechnet: 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Die Schule Hillel's und Schammai's I 4. 5. 6. 7. 8 I I I 1 X X I 3. Nahum der Meder aus Gimzo im südwestlichen Judaea I I 1. IJananja ben IJizkija ben Garon I 4. Jobanän ben Zakkaj X V I 7 X X I I 3. 'Abbä Scha'ül ben Botnit X X n i 3 X X I V 5. R. Sadok, der einen gleichnamigen Enkel hatte, so daß es nicht immer sicher ist, wer gemeint ist X X I V 5.
II. Zur zweiten Generation werden gerechnet: 1. Eabbän Gamli'el I I Sohn des Kabbän Schimec6n ben GamlPel I X I I 6 X V I 8 Enkel des Gamli'Äl Apg 22 3. 2. 'Eli'ezer ben Hyrkanos (TpKavos, 013pm) I 10 I I 3 V I 4 X 6
X I I 4 X I I I 1 X V I I 7 X I X 1. 4 X X 1. 3. Jehoschü'a ben 5-ananjä X I I 4 X I X 4. 4. 'Ele'azar ben 'Azarjä I V 2 V 4 X I X 3. 5. Dosä ben 'Archinos X X 4. I I I . Zur dritten Generation werden gerechnet: 1. Tarphon gehörte zur jüngeren Gruppe der zweiten Generation I I 2. 2. Jischmac:,61 ben 'Elischa' I I 2 X V 3. 3. 'Akibä ben Joseph I I 3 V I I I 5 I X 1 X X I 1 X V 3 X I X 1. 4. Schime'ön ben Nannos X V I 5 5. Jehuda ben Beterä I X 7. 6. Jehoschü'a ben Beterä X X I I 5. 7. Ben Beterä X V I 1. 3. Wer damit gemeint ist, ob Jehuda oder Jehoschü'a oder ein dritter, ist zweifelhaft. IV. Zur vierten Generation werden gerechnet: 1. Rabban Schime'ön ben Gamli'el II, der Vater Rabbi's I 9 X I I 1 X I I I 5 X V I I I 1. 2. Me'ir VI 3. 5. 8. 10 V I I I 7 X V I. 3. Jehudä ben Il c aj I 11 I I 4. 5 I I I 5 I V 1 V 2 V I I 4 V I I I 2. 4. 6. 7 I X 5. 6. 7 X 4 X I I 3 X I I I 5 X V 2 X V I 7 X V I I 5 X V I I I 2 X I X 3 X X 2. 5 X X I 1 X X I I 1. 3 X X I V 2. 4.
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b bat.
4. Jose ben ^alaphtä II 5 i n 3 Y 2 V I 8. 10 VIII 7 X I I 3 X I V 2 X V I 2. 4. 5 X V I I 4. 8 X V I I I 3 X X I I 3. 5. 6. 7. 8.
Schime'ön ben Jobaj III 6 VIII 1 X 5. 6 XIII 6 X I V 4. 'El'azar ben Schammü'a X X I I 1. 'El'azar ben Ja'aköb VIII 6 X V 2. Neljemja V I I I 4 X V I I 4. Diese letzten sieben sind sämtlich Schüler R. 'Akibäs.
Aus der fünften und letzten Generation wird nur erwähnt: Jehudä ha-nasi V I 4.
Text, Übersetzung und Erklärung.
II. Seder.
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I i i . Zu der A r t des Ausdrucks vgl. dieselbe Wendung M l i e g 1 1. mS'S' ist gesagt mit Rücksicht auf das in der Grundstelle E x 16 29 sich findende NX': Niemand darf am siebenten Tag aus seinem O r t herausgehen. Vgl. zu diesem Verbot hier u. c. Y I I fin. J e r 17 21 f. 24.27 Neh 10 32 13 19 J u b 2 29. 30 50 8. Die ns'X'' u m f a ß t ?n'j?g das Wegnehmen und nmn das Niedersetzen der Last. Die zwei Hauptarten sind aus E x 16 20 erschlossen, indem Dipö vom öffentlichen oder privaten O r t und tf'K von dem, der sich an dem einen oder dem anderen O r t befindet, verstanden wird. Die Rabbanan haben zu den zwei Hauptarten zwei Unterarten hinzugefügt, wenn nämlich die rtK'X* durch zwei geschah, so daß der eine die ilTpST, der andere die nrun vollführte. Der Begriff 01p» selbst empfing eine vierfache Scheidung: 1. D'S^n I W l ein öffentlicher Ort, z. B. eine Landstraße, eine mindestens 16 Ellen breite, oben unbedeckte und an beiden Seiten offene Gasse, ein Platz, der außerhalb einer Stadt oder in einer nicht verschlossenen Stadt liegt. 2. Tnjn Iii®1*! ein privater Ort, z. B. eine Grube, die zehn Handbreiten tief und vier lang und breit
I I . 2: Das Verbot des Lasttragens.
Vorbeugende Verbote.
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Kapitel I. Das Verbot des Lasttragens. I 1.
Das Hinausgehen [mit einer Last] am Sabbat findet [nach der Thora] in zweierlei Art statt, welche vier bilden für [den] drinnen, I und in zweierlei Art, welche vier bilden für [den] draußen 1 ). II Wie so a )? Steht ein Armer draußen, der Hausherr aber drinnen, | streckt der Arme seine Hand nach innen I und legt [etwas] in die Hand 8 ) des Hausherrn, I oder nimmt er [etwas] aus ihr und trägt es heraus, I so ist der Arme schuldig, der Hausherr aber schuldfrei. II Streckt der Hausherr seine Hand nach außen I und legt [etwas] in die Hand des Armen, | oder nimmt er [etwas] aus ihr und bringt [es] herein, | so ist der Hausherr schuldig, der Arme aber schuldfrei. II Streckt der Arme seine Hand nach innen, 1 und nimmt der Hausherr [etwas] aus ihr, | oder legt er [etwas] in sie hinein und [der Arme] trägt [es] heraus, I so sind beide schuldfrei. II Streckt der Hausherr seine Hand nach außen, | und nimmt der Arme [etwas] aus ihr, I oder legt er [etwas] in sie, und bringt [der Hausherr es] herein, I so sind beide schuldfrei. II Vorbeugende Verbote.
I 2.
Niemand darf sich nahe der Mincha 1 ) vor einem Haarschneider niedersetzen, bis er gebetet hat. I E r darf nicht hineingehen: ist; ein mit zehn handbreithohen "Wänden eingefaßter Raum, der wenigstens vier Handbreiten lang und breit ist; eine ummauerte Stadt, deren Tore bei Nacht geschlossen werden. 3. n'Va'l? ein Ort, der weder als Privat- noch öffentlicher Ort anzusehen ist, z. B . das Meer, eine Tiefe oder Höhe, die zwar vier Handbreiten im Quadrat hat, die aber nicht weniger als drei und bis zehn Handbreiten tief oder hoch ist; ein Raum, der an drei Seiten mit Wänden umgeben, an der vierten offen ist. 4. 11BS Dij?a ein erlaubter Ort, der über drei Handbreiten tief oder hoch ist, aber nicht vier Handbreiten im Quadrat hat. Vgl. die Einleitungen zum Traktat Schabbat von R a b e , S a m t e r , B e e r S. 37 Anm. 2. S t r a c k , Realenzykl. für prot. Theol. u. K 8 X I X S. 325. S c h w a r z , Tosifta des Traktates Schabbat S. 8 f. I 12. IS'D = T r ^ - D vgl. A l b r e c h t § 15. I I3. Zu zur Umschreibung des Gen. vgl. A l b r e c h t § 87 a. I 2 i . Nach M Ber 4 i betete der Jude am Tage dreimal: am Morgen, am Spätnachmittag und bei hereinbrechender Nacht; hier ist das zweite
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II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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Gebet gemeint, denn zu dieser Zeit wurde die Mincha dargebracht. Da jede Angabe darüber fehlt, daß es sich nur um die Zeit der Mincha am Freitag handelt, wird man das Verbot ursprünglich auf alle Wochentage beziehen müssen. Im Zusammenhang unserer Stelle aber haben die verschiedenen Verbote wesentlich vorbeugenden Charakter: man soll derartige Tätigkeiten unterlassen, weil man dadurch leicht zu einer Sabbatentheiligung verführt werden könnte (vgl. S c h ü r er, Gesch. 8 I I S. 474), auch bezwecken sie wohl eine gewisse sabbatliche Askese zu schützen. Trifft freilich die Ansicht zu, daß es sich hier nicht nur um die Zeit vor Sabbatanbruch handelt, dann wird die mehrfach vertretene Behauptung nicht zu widerlegen sein, daß der ursprüngliche Grund für derartige Verbote in einer bei verschiedenen alten Völkern beobachteten Stunden- und Tage wählerei liegt: auch den Babyloniern z. B. galten gewisse Tage für Rechtshandlungen nicht für günstig (vgl. B o h n S. 56, H e h n , Sabbath S. 106 ff.), ebenso kannten die Ägypter gewisse Tage, an denen es ihnen nicht geraten schien zu arbeiten oder auszugehen, zu essen und zu trinken oder zu baden (vgl. B o h n S. 60). Zum Partie, als Ausdruck des Erlaubten oder Nichterlaubten A l b r e c h t § 107c. 1 2 2. Gern Schab 10b. I I a denkt an das Unterbrechen des Gesetzesstudiums. Darauf führt im Zusammenhange nichts. Richtiger denken andere wohl an das Haarscheren, Bad usw., man unterbricht diese Beschäftigungen nicht, um das Minchagebet zu verrichten, wohl aber um das Schema' zu bekennen, das die täglichen Gebete eröffnet und außerdem noch am Abend gesprochen wird. 1 2 3. Das Schema' besteht aus Dtn 64—9 1113—21 und Num 15 37—41. I 2 i . Gedacht ist an das sogenannte Schemone 'Esre M Ber 4 3,' das
I 3: Vorbeugende Verbote.
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nicht in ein Bad, und nicht in eine Gerberei, und nicht um zu essen und nicht um zu richten; I wenn man aber angefangen hat, braucht man nicht zu unterbrechen. I Man unterbricht 2 ), um das Schema' 3 ) zu sprechen, aber man unterbricht nicht zum Zweck des Gebets 4 ). II I 3. Ein Schneider darf mit seiner Nadel nicht nahe dem Dunkelwerden 1 ) ausgehen, damit er nicht vergißt und ausgeht; I und ein Schreiber nicht mit seinem Rohr; I und man darf nicht seine Kleider [nach Ungeziefer] durchsuchen 2 ); I und man darf nicht lesen bei Lampenlicht. I Zuverlässige Uber lieferung 8 ) ist es: ein Schullehrer darf zusehen, wo 4 ) die Kinder lesen, I aber er selbst darf nicht lesen. I Ebenso darf kein schleimflüssiger Mann mit einem blutflüssigen Weib essen 6 ) wegen [etwaiger] Herbeiführung einer Übertretung. II auch morgens, sowie abends und nachts gebetet wurde ( S c h ü r e r 8 I I S. 460), deshalb braucht man seine Beschäftigung nicht zu unterbrechen. I 31. Diese und die folgenden Bestimmungen gelten speziell für die Zeit vor Beginn des Sabbats, vgl. Gern Schab I I b Z. 24ff., wo sich auch das Wort Rabbi Jehuda's findet: 3»n iniafK "SJT7 „ein Handwerker ist entsprechend seinem Handwerk schuldig", d. h. wie das Folgende sagt: kein Handwerker darf am Sabbat mit seinem Handwerkszeug ausgehen. 1 3 2. Das Verbot, die Kleider nach Insekten zu durchsuchen und sie zu töten, fällt unter das allgemeine Verbot, Tiere am Sabbat zu töten; vgl. M Schab 7 2. Übrigens bestand hier eine Differenz zwischen Schammalten und Hilleliten, insofern jene verboten, am Sabbat eine Laus zu töten, diese es aber erlaubten; vgl. Gern Schab 12ab Z. 21 f. Auch für solch Verbot wird wohl religiöser Aberglaube im letzten Grunde bestimmend gewesen sein. Als Parallele sei an die 'Irakier erinnert, die im Ihram eine Fliege zu töten sich scheuten, auch die Araber starrten von Schmutz und Läusen, wenn sie ein Gelübde getan hatten; vgl. W e l l h a u s e n , Reste arabischen Heidentums 2 S. 106 Anm. 2 und S. 122. 191. Vgl. auch das Verbot der Ägypter, am 12. Tybi eine Maus zu sehen, B o h n S. 58. 1 3 3. Zu dem hier sich findenden n»K3 heißt es j Schab X 12 c ölpö'Vs •»roa nwaV nsVn nasa Ufftf, d. h. überall wo nasa in der Mischna sich findet, ist der Satz eine Halakha des Mose von Sinai, vgl. Bmeß 60 a, Der Ausdruck steht in der Mischna gewöhnlich bei einschränkenden Bestimmungen (Kahan). 1 3 4. Zu p»n» = p ' 8 » und zu a KXi'3 vgl. A l b r e c h t § 113. Natürlich ist an das Lesen der Kinder bei Licht zu denken. 1 3 5. Vgl. Lev 15: solche Personen machen alle und alles, was mit
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II. Seder.
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ihnen in Berührung kommt, unrein; vgl. MZab 31 Marc 5 25ff. Mat 9 isff. Luc 8 40 ff. I 41. Hananja gehörte zu den Tanna'im der ersten Generation (50—90 n. Chr.), er erreichte es, daß das Buch Ezechiel nicht für apokryph erklärt wurde, indem er die Differenzen desselben mit dem Pentateucli forterklärte, vgl. Gern Schab 13 a. Streitig ist die Beziehung des l^K, meist versteht man es von den vorher ausgesprochenen Lehrsätzen: so findet Maim. in § 1 acht, in § 2 fünf und in § 3 fünf, er weist auch noch auf 18 andere Lehrsätze, in denen man sich geeinigt, während man in noch anderen 18 zu einer Einigung nicht kam. Wahrscheinlicher ist doch die andere Auffassung, daß die 18 Lehrsätze sich auf die 18 Sachen beziehen, von denen § 4 redet, so daß also iVtt auf § 4 ff. weist. Diese Beziehung ist wohl hauptsächlich um deswillen verkannt, weil im folgenden nicht alle 18 Sachen aufgezählt werden und wir auch nicht erfahren, ob die Meinung der Schule Schammais oder die der Schule Hilleis als Halakha anerkannt ist. 1 4 2. 'XBip ITa und fi'a bezeichnet die um die Schulhäupter sich scharende Schule, schon im bibl. Hebr. werden die Schüler als 0'J3 bezeichnet; vgl. Prov 21 31 und B'irnJ ">33. I 51. Nämlich am Vorabend des Sabbats. Zur Bedeutung des Partie., vgl. A l b r e c h t § 107c. 1 5 2. Ob das Syr. ^ rf> Lampenruß mit diesem '0 zusammenhängt? Wahrscheinlich ist das nicht, denn unser pöO ist offenbar Weiterbildung von DO, beide haben dieselbe Bedeutung der wohlriechenden Spezerei.
33
I 4—6: Vorbeugende Verbote.
I 4.
Diese gehören zu den Lehrsätzen, welche sie [die Gelehrten] im Söller des IJananja 1 ) ben IJizkija ben Garon entschieden. I Als sie hinaufgestiegen waren ihn zu besuchen, wurden sie gezählt und die Schule Sammais2) war zahlreicher als die Schule Hilleis. I Achtzehn Sachen entschieden sie an jenem Tage. II I 5. Die Schule Sammais sagt: man darf 1 ) nicht Tinte und Farbstoffe 2 ) und Wicken 8 ) einweichen4), I es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß sie noch bei Tage eingeweicht werden6). I Die Schule Hillels aber erklärt es für erlaubt). II I 6. Die Schule Sammais sagt: man darf nicht Flachsfäden 1 ) in den Ofen legen, | es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß sie ausdünsten, I und nicht die Wolle in den Kessel, es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß sie die Farbe aufnimmt. I Die Schule Hillels aber erklärt es für erlaubt 2 ). II Durch Ex. r. sct. 35 und B qam 101a ist die Bedeutung „Farbstoffe" sichergestellt, vgl. L e v y , Neuhebr. Lexic. 1 5 3. Maimonides erklärt '3 durch nnoiD, vgl. Maas I I 21, — Spelt, das unzweifelhaft Nahrungsmittel für Menschen ist. Vielmehr ist '3 = Wicke, die eingeweicht als Viehfutter diente. 1 5 4. Welche Motive für dies Verbot ursprünglich bestimmend waren, ist zweifelhaft. Wenn Gern Schab 17b 18a Z. 25, R. Joseph derartige Verbote damit begründet, daß auch Geräte ruhen müssen, so ist dies schwerlich mehr als ein Versuch, eine seit langer Zeit eingewurzelte Sitte, deren Motive dem Bewußtsein längst entschwunden waren, sich rationell zu erklären. Wahrscheinlich waren die Ursachen derartiger Sitten sehr verschiedener Art, die im einzelnen festzustellen uns aber oft nicht mehr möglich ist. 1 5 E. Zum Impf. Niph vgl. A l b r e c h t § 113d. I 6 i . Dalman, Lexic. S. 431 schlägt Bündel, vgl. B meß 21a, J . Suk. I § 2b für i'jix Fäden vor, das L e v y mit Xivov zusammenzustellen geneigt ist. I 6 2. Vorausgesetzt, daß der Kessel vom Feuer fortgerückt und mit einem Deckel verschlossen ist, vgl. Gern Schab 18 b. Die Schule Schammais hielt sich an Ex 20 9, wonach die ganze Arbeit bei Sabbatbeginn abgeschlossen sein muß, während die Schule Hillels sich auf E x 2312 stützte, wo angedeutet ist, daß man ganze sechs Tage arbeiten dürfe und sich nicht darum zu kümmern brauche, ob die Arbeit eine völlig abgeschlossene ist, vgl. A. S c h w a r z , Die Tosifta des Traktates Sabbath S. 10. Mischna. II. Seder: 1. Schabbat.
3
34
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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I 6 3 . Auch VII 2 25 X I I I 5—7 X I V 1 nimmt auf das Jagdverbot am Sabbat Bezug, vgl. auch Jub 50 12. I 7 1. Den Grund des Verbotes sieht man nicht in der Besorgnis, der Jude könne in den Verdacht kommen, er wolle sich der Nichtjuden zu seinem Vorteil bedienen oder er sei ihm behilflich, etwas am Sabbat zu tragen, vgl. B a r t e n , u. a. Vielleicht aber hängt das Verbot ursprünglich damit zusammen, daß die Vorbereitung auf das Fest des Nationalgottes zur Enthaltung von dem Verkehr mit den Verehrern einer anderen Gottheit führt, weil man sonst leicht unrein, d. h. kultunfähig werden könnte (Beer). I 9 1. Nach dem ihm beigelegten Titel Babban — der einigen Nachkommen Hillels beigelegt wird — kann nur an Schimon ben Gamli'el I
I 7—10: Vorbeugende Verbote.
35
Die Schule Sammais sagt: man darf nicht Netze für Wild und für Vögel und für Fische 8 ) ausspannen, I es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß sie noch bei Tage gefangen werden. I Die Schule Hillels aber erlaubt es. II I 7. Die Schule Sammais sagt: man darf nicht einem Nichtjuden [etwas] verkaufen, | und darf ihm nicht [den Esel] bepacken und ihm aufladen helfen1), I es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß er an einen Ort in der Nähe gelangt. I Die Schule Hillels aber erlaubt es. II Die Schule Sammais sagt: man darf dem [nichtjüdischen] Gerber keine Felle geben, I noch Gewänder dem nichtjüdischen Wäscher, I es sei denn, daß sie [sie] noch bei Tage fertig machen können. I Das alles aber erklärt die Schule Hillels für erlaubt, solange die Sonne scheint. II I 9. Rabban Simeon ben Gamli'el1) sagt: I das Haus meines Vaters pflegte das Weißzeug einem nichtjüdischen Wäscher I drei Tage vor Sabbat zu geben. I Diese aber wie jene stimmen [darin] überein, I daß man mit Balken die Olkeiter und mit Walzen die Weinkelter belasten darf2). II I 10. Man darf nicht Fleisch und Zwiebeln und Eier braten1), I es sei denn, daß sie noch bei Tage gebraten werden; I und man darf nicht Brot bei der Dunkelheit in den Ofen legen, I noch Kuchen auf die Kohlen, | es sei denn, daß genug [Zeit ist], daß ihre Oberfläche eine Kruste bekommt. | Rabbi Eli'ezer sagt: [es sei denn, daß Zeit genug ist], daß ihre untere Fläche eine Kruste bekommt2). II 18.
zur Zeit des jüdischen Krieges gedacht werden, da Schim'on ben Gamli'el II, der den Tanna'im der dritten Generation angehört, nicht mehr Rabban genannt wird, doch vgl. jetzt Strack, Einl. in den Talm 5 S. 130. u. 121. 1 9 2. Diese der Schule Schammais wie der Hillels gemeinsame Bestimmung stimmt nicht mit der Strenge in § 6 ff., sie ist offenbar eine durch die Macht der Verhältnisse erzwungene Konzession, weil Most und Ol nicht zu spät auslaufen dürfen, wenn sie ihren Wert behalten sollen; gerechtfertigt pflegte die Bestimmung damit zu werden, daß die Früchte ja schon vorher zerdrückt waren. 1101. Vgl. die Verbote X V I 2 ff. X X lff. X X I I lff. 1 1 0 2. Rabbi Elicezer ben Hyr^anos (TpKdvöc;, DUpnn) gehört zu den Tanna'im der zweiten Generation. Vgl. Strack5 S. 123. Da die untere Fläche schneller eine Kruste bekommt, so bedeutet seine Ansicht eine Ermäßigung. 3*
36
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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I 111. Vorausgesetzt ist, daß Pesach, d. i. der 14. Nisan, auf den Freitag fällt, die Zeit der eigentlichen Passahfeier in der Nacht gehört also schon dem Sabbat an. Pes VI 1. 2 zählt die für die Bereitung des Passahmahles nötigen Arbeiten auf, die den Sabbat verdrängen, d. h. die am Sabbat gestattet sind, wenn der 14. Nisan auf den Freitag fällt. In diesem Fall geht also die Passahverpflichtung der Sabbatverpfliclitung vor, vgl. auch X I X 1. I 112. Während das Brot gewöhnlich von außen auf die heißen Ofenwände geklebt wurde, ließ man das Passahlamm in den Ofen herab; da es am Spieß gebraten wurde, konnte es nicht in die Glut fallen. Zu pt'na, vgl. A l b r e c h t § 110b. I 113. Das Wärmehaus ("jpart TPa) lag im Norden des Tempels, Midd 15. Nach Tarn I 1 war es ein Gewölbe (ns'i), dessen großer Innenraum ftm n'a) mit Terrassen und Steinen (pK hv DHan) umgeben war. Hier schliefen die Familienältesten, welche den Schlüssel zum Vorhof hatten. Die Jüngsten der Priesterschaft schliefen dagegen auf der Erde, aber nicht in ihren heiligen Kleidern, die sie vielmehr auszogen und unter ihr Haupt legten, sie bedeckten sich mit ihrem eigenen Gewand. II 11. Das Lichtverbot am Sabbat geht auf Ex 35 3 (P) zurück: „ihr sollt kein Licht in all euren Wohnungen am Sabbattage anzünden." Das Motiv sieht man meist in dem Verbot aller Arbeit am Sabbat, Ex 2010 Lev 23 8, aber es ist die Frage, ob dies ausschließlich in Betracht kommt, oder ob daneben nicht vielleicht noch ein anderer Gesichtspunkt mitgewirkt hat. B e e r erinnert an die bei Rabe und Samter sich findende Bemerkung Raschis zu Schab II 5, daß die Perser an gewissen Festen in keinem andern Hause als im Tempel Licht zu brennen erlaubten.
I 11: Vorbeugende Verbote.
I 11.
II 1: Licht am Sabbat.
37
Man darf das Passahlamm beim Dunkelwerden 1 ) in den Ofen herablassen 2 ), I und man darf das Feuer den Holzstoß des Wärmehauses 8 ) erfassen lassen, I an anderen Orten aber [nur], wenn genug [Zeit ist], daß das Feuer das meiste davon anzündet. II Rabbi Jehuda sagt: auch die Kohlen, so wenig es auch sind. II
Kapitel I I — I T . Kapitel I I . I I 1.
Licht am Sabbat1).
Womit darf man anzünden 2 ) und womit darf man nicht anzünden? II E r gibt zur Erwägung, ob in dieser persischen Sitte nicht ein konkurrierendes Motiv vorlag bzw. ob nicht durch den Einfluß der persischen Sitte die jüdische entstand, der das Verbot der Sabbatarbeit entgegenkam. Während die Samaritaner und zum Teil die Sadduzäer an dem Verbot des Lichtanzündens am Sabbat festhielten, vgl. B o h n , Sabbat S. 74. 76 ff., vertraten die Pharisäer eine mildere Auffassung: auch sie unterließen zwar am Sabbat das Anzünden des Lichtes und des Feuers, gestatteten aber das Brennen des vor Beginn des Sabbats angezündeten Sabbatlichtes und das Weiterbrennen der Wärm- und Kochherde. Mitgewirkt zu dieser Erweichung hat wohl ein Doppeltes: einerseits der wieder mehr zum Durchbruch kommende Charakter des Sabbats als eines Freudentages, weswegen ja auch das Lichtverbot am Passah aufgehoben ist, Ex 1216 (P), und andererseits die Kompliziertheit des Lebens, die hier wie an anderen Stellen zu einer Erweichung des Gesetzes führte. I n bezug auf jenen Punkt sei hier daran erinnert, daß auch in der Nacht des Versöhnungsfestes die Sitte des Lichterbrennens uns bezeugt ist, vgl. Pes I V 4, wie denn dieser feierliche Brauch des Lichterbrennens auch auf die unter der Restauration der Makkabäer neugeordneten Feste, vgl. besonders das Chanukkafest, ausgedehnt wurde, vgl. B o h n a. a. O. S. 76. Diese Kap. I I — I V beschäftigen sich mit den Beschränkungen des Lichtverbots, es galt in erster Linie festzustellen, welche Stoffe nicht als Docht und welche Flüssigkeiten nicht als Ol verwandt werden dürfen, vgl. S c h w a r z , Tosifta S. 11 f. I I 12. Nämlich das Sabbatlicht, das am rD'ism Ü» na® 3*1», d. h. am Abend vor Sabbat bei Eintritt der Dunkelheit anzuzünden ist, I I 7.
38
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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I I 1 3. Es folgen die Namen von sechs Dochten und sechs Ölarten. Die Bedeutung der einzelnen Namen ist freilich, wie Gern Schab 20 b. 21a zeigt, nicht immer sicher. Ebensowenig läßt sich die Frage entscheiden, warum die einzelnen Dochte und Olarten verboten waren. R a b e sieht den Grund darin, daß diese Dinge nicht hell brennen und man dadurch verleitet werden möchte, die Lampe zu neigen, um sie besser brennen zu machen, oder weil sie übelriechen und man daher möchte veranlaßt werden, hinauszugehen und ohne Sabbatlicht zu sein, oder sie gar auslöschen möchte. In der Gemara, vgl. Schab 21a 17—20, wird uns von ßaba bar Joseph bar IJama, Schulhaupt in Mafruza am Tigris + 352, vgl. S t r a c k 5 S. 145, erzählt, er habe den Grund des Verbotes der Dochte darin gesehen, daß in ihnen das Licht flackerte, während die Öle verboten seien, weil sie in den Docht nicht einziehen. B e e r weist auf die Möglichkeit, daß bei den aufgezählten Stoffen Pflanzenaberglaube, vielleicht auch Schematisierungstrieb mitspricht. I I 1 4. rrarw ja© ist nach Rabe, vgl. Gern Schab 23b 20ff., Öl von Hebe (nniin), das unrein geworden ist und deshalb nicht genossen werden durfte, es wurde nach M Ter X I 10 in Synagogen, Lehrhäusern usw. verbrannt, war aber für das Sabbatlicht verboten.
II 2: Licht am Sabbat.
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Man darf nicht anzünden 8 ): nicht mit Zedernfasern und nicht mit ungehecheltem Flachs und nicht mit Rohseide, I und nicht mit Bastdocht und nicht mit Wüstenkerze, I und nicht mit Wasserlinse, nicht mit Pech, I und nicht mit Wachs, nicht mit Rizinusöl, und nicht mit Ol, das verbrannt werden muß4), I nicht mit Fettschwanzöl und nicht mit Fett. II Nahum 5 ) der Meder sagt: man darf mit ausgelassenem Fett anzünden; I aber die [anderen] Gelehrten 6 ) sagen: es ist eins zerlassenes und eins nicht zerlassenes, man darf nicht damit anzünden. II 2.
Man darf nicht mit dem zum Verbrennen bestimmten Ol 1 ) am Festtag anzünden. II Rabbi Jisma 0 el 8 ) sagt: man darf nicht mit Teer 3 ) anzünden wegen der Würde des Sabbat; I [die] Gelehrten erklären es für erlaubt bei allen Ölarten 4 ), | bei Sesamöl, bei Nuß öl, bei Rettigöl, I bei Fischöl, bei Koloquintenöl, bei Teer und bei Naphtha. II Rabbi larphon 5 ) sagt: man darf nur anzünden mit Olivenöl. II I I 15. Nahum der Meder gehörte zur älteren Gruppe der ersten Generation der Tanna'im, vgl. S t r a c k 5 S. 121. I I 1 6. Wenn die Meinung eines einzelnen der der Q'öDn gegenübergestellt wird, so sind das nicht irgendwelche unbekannte Gesetzesgelehrte, sondern die autoritativen Mitglieder des Lehrhauses, vgl. B a c h e r , Deutsche Literaturzeitung 1909 Nr. 3. I I 2 i. Vgl. § 1 Anm. 4. I I 2 2. Er gehörte zur jüngeren Gruppe der zweiten Generation der Tanna'im, er und R. £Akiba waren die berühmtesten Schulhäupter dieser Gruppe, von ihm werden die 13 hermeneutischen Regeln abgeleitet, vgl. S t r a c k 6 S. 124f., S c h ü r e r 8 S. 3 7 4 t I I 2 3. Nach Low aram. Pflanzennamen, S. 56, wahrscheinlich Zedernharz, gewöhnlich mit Teer wiedergegeben. Die Ursache des Verbots ist wohl der üble Geruch. I I 2 4. Nach Jofranan ben Nuri brannten die Babylonier Sesamöl, die Meder Nußöl, die Leute von Alexandrien Rettigöl, die Kappadozier Naphtha; offenbar waren also lokale Verhältnisse f ü r die Praxis bestimmend, vgl. Gern Schab 26a. b. I I 2 5. Zeitgenosse des obenerwähnten Jisma°el, vgl. S t r a c k 6 S. 125f.
II. Seder.
40
Moed: 1. Soli ab bat.
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H T f l ö H T I T >3T] I I 31. I n Jos 2 6 ist von "WS die Rede und mit Rücksicht darauf wird JflBte hier zu f»n~|a NSi»n gerechnet. 1 1 3 2. Der Ausdruck empfängt seine Erklärung aus Num 19i4f. (P): wenn jemand im Zelt stirbt, so wird jeder, der das Zelt betritt, sowie jeder, der zur Zeit des Todesfalls im Zelt ist, samt allem, was in dem Zelt ist, sieben Tage unrein. Alles was zu yj?n gehört und als Zelt dient, wird nach unserer Stelle nicht unrein, vgl. K e l i m 27, während ]niz?s, der zu pj?n gehört, eine Ausnahme zu dieser Regel bildet. I I 3 3. Zu 'Elicezer, vgl. I 10 Anm. 2. Aus Gern Schab 28b ergibt sich klar, was der Gegenstand des Streites zwischen 'Eli'ezer und c Akiba ist. Nach M. K e l i m ist ein Lappen von einem Kleid, der drei Einger lang und breit ist, noch ein *tta oder Nach 'E. macht das Zusammenrollen des Lappens nichts aus, er bleibt TD und wird demnach wie TQ etwa durch einen Toten unrein. Nach CA. hat der Lappen durch das Zusammenrollen seine Eigenschaft als TD verloren, ist demnach auch nicht wie dies verunreinigungsfähig. Wird ein solcher Lappen am Eeier-
II 3. 4: Licht am Sabbat, Die Sabbatlampe.
41
Mit allem, was vom Baum stammt, darf man nicht anzünden außer [mit] Flachs 1 ); I und alles was vom Baum stammt, nimmt nicht das Unreinwerden von Zelten 2 ) an außer Flachs. I Ein Lappen von einem Kleide, den man zusammengerollt, aber nicht angesengt hat, I ist, sagt Rabbi 'Eli'ezer 8 ), [ver]unrein[igungsfähig] und man darf nicht damit anzünden. II Rabbi 'Akiba sagt, er ist rein und man darf damit anzünden. II Die
Sabbatlampe.
Man darf nicht eine Eierschale durchlochen | und sie mit Ol füllen und auf die Schnauze einer Lampe setzen, I damit sie [es] herabträufeln lasse, auch [nicht] wenn es [eine Schale] von Ton ist 1 ). II Rabbi Jehuda aber erklärt [es] für erlaubt. II Wenn der Töpfer [beid]es von Anfang an verbunden hat, ist es erlaubt, weil es ein Gefäß ist. II Man darf nicht eine Schale mit Ol füllen und sie zur Seite einer Lampe stellen I und das Ende des Dochtes in sie hineinlegen, damit er sich vollsauge. Rabbi Jehuda aber erklärt [es] für erlaubt. II tag vor Sabbat angesengt, so ist er nur noch ein Bruchstück von u a bzw. und darf dementsprechend nicht am Sabbat angezündet werden, weil zur Heizung und Beleuchtung am Sabbat nur ganze Geräte, aber keine Bruchstücke verwandt werden dürfen. Anders 5E., f ü r den der Lappen kein Bruchstück eines TQ bzw. ist, demnach kann er nach C A. zur Beleuchtung am Sabbat verwandt werden. Zu R. cAkiba, dem Zeitgenossen des Jisma°el, vgl. S t r a c k 5 S. 125, er ist uns als ältester Redaktor der Mischna bekannt, vgl. a. a. O. S. 19 f. Tosifta c. 2 erhebt die Ansicht 'Eli'ezer's zur Norm, indem er die Forderung, daß der Docht gut gedreht und angesengt sein muß, obenan stellt. I l 4 i . Der Grund des Verbotes ist nicht klar: B e e r vermutet, daß das Aufsetzen einer mit Ol gefüllten Eier- oder Tonschale eine Verstärkung des Lichtes ist, was als Lichtanzünden gefaßt ist, oder daß vielleicht befürchtet ist, das herabtröpfelnde Ol könnte zu anderen Zwecken verwendet werden, vgl. auch R a b e zu dieser Stelle, das Entziehen des Öls käme dem Auslöschen gleich.
42
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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I I 51. Also eigentlich gegen das Gebot der absoluten Sabbatruhe verstößt. 1 1 5 2. Süp^ »on??'1? Dalman, D'W^fyiffTiiq. I I 5 3. "Wie Räuber, so können auch böse Geister durch das Licht angelockt werden, wie andererseits sie freilich auch das Licht vertreibt. I I 5 4. Vgl. V I 8 X V I I I 3. I I 5 5. Gemeint ist R. Jose ben IJalaphta, der zu den Tanna'im der dritten Generation (130—160) gehört, vgl. S t r a c k 6 S. 129. I I 5 6. Er löscht den Docht bald wieder aus, damit er nun durch die entstandene Kohle bei erneutem Anzünden leichter anbrenne ( B a r t e n o r a ) . I I 6 l. Vgl. Lev 12. 15 igff. und Traktat Nidda. I I G 2. Nach Num 15 20 f. sollte von der nO"H3?, dem aus Schrotmehl gebackenen Kuchen, eine nVn, eine Teighebe, abgegeben werden. I I 63. Das ist die Sabbatlampe. B e e r vermutet, daß die Sabbatlampe das alle 7 Tage wechselnde Mondlicht andeutet, bzw. daß sie dem Vollmond galt. Er hält es auch für möglich, daß das Illuminieren am Sabbat, am Versöhnungstag und am Tempelweihfest auf mittelbaren oder unmittelbaren persischen Einfluß weist. Er erinnert daran, daß das Heilige Feuer, das beim Tempelweihfest am 25 Ki§lev brannte, nach 2 Mak 118ff. von Nehemja entzündet wurde, der aus Persien kam. I I 7 1. fiatf an» ist der Freitag, vgl. Marc 15 42, TtpocrdßßaTov = irapa(TKeuri, vgl, S c h ü r e r , Die siebentägige Woche in Zeitschrift f. neutest. Wissenschaft 1905, S. 7 f.
II 5—7: Die Sabbatlampe.
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Wenn jemand eine Lampe auslöscht1), weil er sich fürchtet I vor Nichtjuden, vor Räubern 2 ), vor einem bösen Geist 8 ), I und wenn [er es tut], weil ein Kranker schlafen soll4), so ist er schuldfrei; | wenn [er es aber tut], um die Lampe zu schonen, und um das Ol zu schonen, und um den Docht zu schonen, so ist er schuldig; I Rabbi Jose 5 ) aber erklärt ihn für schuldfrei in allen [Fällen] außer beim Dochte, I weil er [dadurch] eine Kohle bereitet 6 ). II I I 6 Wegen drei Übertretungen sterben Weiber in der Stunde ihres Gebärens: I weil sie nicht aufmerksam sind bei der Menstruation 1 ) und bei der Teighebe 2 ) und bei dem Anzünden der Lampe 8 ). Ii I I 7. Dreierlei muß man in seinem Hause, am Abend vor Sabbat 1 ) bei Dunkelheit sagen: | Habt ihr verzehntet? Habt ihr einen c Erub bereitet 2 ). Zündet die Lampe an! II Ist es zweifelhaft, ob [bereits] Dunkelheit 8 ) ist, ist es zweifelhaft, ob Dunkelheit [noch] nicht ist, I II 5
I I 7 2. nny eigentl. Vermischung, es ist ein Mittel, durch das man sich die Umgehung des Sabbatgesetzes zu ermöglichen suchte. Der Traktat 'Erubin unterscheidet drei Arten: 1. ]'ainfi 31137 die Vermischung der Grenzen: um am Sabbat weiter als 2000 Ellen gehen zu dürfen, legt man am Tage vorher am Ende des Sabbatweges Speise nieder, schlägt also hier gleichsam seine Wohnung auf und kann nun von hier weitere 2000 Ellen gehen. 2. niisn 3VW Vermischung der Höfe. Da man am Sabbat nichts aus einem Bezirk (rWi) in den anderen tragen darf, so vereinigen die, welche denselben Hof bewohnen, ihre Bezirke zu einem Bezirk dadurch, daß sie eine aus gemeinsamen Beiträgen hergestellte Speise irgendwo niederlegen. 3. ">ian a W Vermischung der Straße (des Eingangs) oder 'iaa Sperrung (Vereinigung) einer Gasse oder eines auf drei Seiten ummauerten Raumes mittelst eines Querbalkens, eines Drahtes oder eines Strickes,j wodurch sie TfPrt . _ I W 1. Privatbereich werden. T
Der Traktat Besa I I kennt noch 4. a n ? Verbindung der Speisen. An einem Feiertag, der auf einen Freitag fällt, ist es nicht gestattet, für den Samstag zu kochen. Man bereitete daher die Speisen schon am Donnerstag für den Samstag. Vgl. S t r a c k 5 S. 38f. 117 3. Gern Schab 35 a. b beschäftigt sich eingehend mit der Frage, wann Dämmerung und wann Nacht eintritt. Bemerkenswert ist besonders die Ansicht R. Jehudas, der im ISTamen Semu'els lehrte: ist ein
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II- Seder.
Moèd: 1. S c h a b b a t .
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Stern vorhanden, ist es Tag, sind zwei vorhanden, ist es Dämmerung, sind drei Sterne vorhanden, so ist es Nacht, während R. Joseph unter Berufung auf E. Jehuda und Ii. Semu'el lehrt: wenn die Sonne untergeht, so lange die Ostseite rot ist, gehört es zum Tag; wenn das Untere dunkel wird, das Obere aber nicht, so gehört es zur Dämmerung; und wenn auch das Obere dunkel wird gleich dem Unteren, so gehört es zur Nacht. I I 7 4. 'Iii das Getreide, von dem der Zehnte mit Bestimmtheit noch nicht entrichtet wurde, während 'a 1 ! das Getreide ist, betreffs dessen ein Zweifel obwaltet, ob der Zehnte bereits davon entrichtet wurde; vgl. den Traktat dieses Namens. I I 7 5. Zum Zweck der Reinigung für die Benutzung am Sabbat. II 7 6. Um sie warm zu halten; vgl. I Y 1. III 11. Der Redaktor knüpft an den Schluß des zweiten Perek an und
III 1. 2: Erlaubte u. verbotene Geräte zum Warmhalten d. Speisen am Sabbat.
45
so darf man nicht verzehnten das gewiß [Unverzehntete]4) I und man darf nicht die Gefäße untertauchen5), | und man darf nicht die Lampen anzünden, I jedoch darf man das Zweifelhafte verzehnten I und man darf den cErub machen und man darf warme Speisen einstellen6). II Kapitel III. Erlaubte und verbotene Geräte zum Warmhalten der Speisen am Sabbat1). I I I 1. Auf einen Zweitopfherd2), den man mit Stoppeln oder Reisig geheizt hat, darf man gekochte Speisen setzen; I [war er aber] mit Oliventrestern oder mit Holzstücken [geheizt], so darf man [sie] nicht aufsetzen3), I bis daß man [ihn] ausgeschaufelt oder bis daß man Asche [darüber] getan hat. I Die Schule Sammais sagt: [man darf aufsetzen] warmes Wasser [aber] nicht gekochte Speisen; I die Schule Hillels aber sagt: warmes Wasser und gekochte Speisen. II Die Schule Sammais sagt: man darf [das darauf Gesetzte] abnehmen, aber nicht wieder aufsetzen; I die Schule Hillels aber sagt: man darf auch wieder aufsetzen4). II I I I 2. Bei einem Kochofen1), den man mit Stoppeln oder mit Reisig geheizt hat, I darf man nicht[s] weder in ihn hinein noch oben auf setzen. II Ein Eintopfherd, den man mit Stoppeln oder mit Reisig geheizt hat, gilt als Zweitopfherd, I untersucht nun die Modalitäten, unter denen die Speisen für den Sabbat warm erhalten werden können. I I I I V ergänzen Ex 16 23 f. I I I 12. ¡TTO oder vielmehr wie hernach I I I 2 ö'T3, unterscheidet T ' * - * ' sich von der in I I I 2 genannten ri33 dadurch, daß auf diese nur ein, auf iTV3 aber zwei Töpfe gesetzt werden können; vgl. Gern 38b. I I I 13. riQ3 = neugriech. facpeT, eine Masse ausgepreßter und zusammengedrückter Olivenschalen, die wie das Holz nicht so schnell ganz zu Asche werden, vgl. Sachs, Beiträge I I 27, weil diese ein zu starkes Feuer geben, so daß die Speisen eventuell zum Kochen gebracht werden, vgl. I I 1. I I I 1 4. Aber nach Gern 38 b nur, wenn man es nicht schon auf den Boden gesetzt hat. I I I 21. Der die Hitze stärker hält als 0313, so daß also die hineinoder daraufgesetzten Speisen zum Kochen gebracht werden könnten, was gegen das Gesetz Ex 16 23 P verstößt.
II. Seder.
46
Moed: 1. S c h a b b a t .
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I I I 2 2. Weil seine Heizkraft größer ist als die von iiT3. I I I 3 i. Das wäre schließlich nichts als das Kochen des Eies, also verbotene Sabbatarbeit. I I I 3 2. I'TND ist nicht Plural, vielmehr ist ]\ = iv, der im Vulgärgriechischen üblichen Verkürzung von iov, also ^Tjio = ffoubdpiov (vgl. A l b r e c h t § 82f.). Gedacht ist an ein in der Sonne heiß gewordenes Tuch. Auch diese Ausnützung der Sonnenhitze ist verbotene Sabbatarbeit. Denkbar wäre es freilich, daß ursprünglich andere Motive das Verbot veranlaßten. B e e r erinnert an die Scheu der Essener vor der Sonne ( S c h ü r e r I I S. 57), sowie an die Tatsache, daß mit dem Sonnenlichte sich viel Aberglauben verknüpfte. I I I 3 3. Hier dissentiert auch R. Jose nicht, weil die notwendige E n t fernung bzw. Zerbröckelung der Erde mit dem Gebot der Sabbatruhe nicht verträglich ist. I I I 41. Tiberias in Galiläa am See gleichen Namens, von Herodes Antipas (4 v.—39 n. Chr.) gegründet und nach Kaiser Tiberius genannt, berühmter Sitz der Gesetzesgelehrsamkeit, besonders im 3. und 4. Jahrhundert. Zu 10 ntpjra Vgl. A l b r e c h t § 16b. 1 1 1 4 2. = cruuXrjv ( K r a u ß ) ? I I I 4 3. Hier bei Tiberias waren die berühmten warmen Quellen
III 3. 4: Erlaubte u. verbotene Geräte zum Warmhalten d. Speisen am Sabbat. 4 7
[hatte man ihn] mit Oliventrestern oder mit Holzstücken geheizt, so gilt er als Kochofen 2 ). II I I I 3. Man darf nicht ein Ei an die Seite eines Kessels legen, damit es gerinne1), | ferner darf man es nicht auf ein [warmes] Tuch 2 ) zerschlagen; Rabbi Jose erklärt [es] für erlaubt; I man darf es nicht in [heißen] Sand oder in Staub am Wege einscharren, damit es gar wird8). II I I I 4. Es geschah, daß die Leute von Tiberias 1 ) eine Röhre 2 ) mit kaltem Wasser in einen Kanal mit warmem Wasser 3 ) hineinführten. I [Da] sprachen die Gelehrten 4 ) zu ihnen: wenn [es] am Sabbat [geschieht, gilt es] als warmes Wasser, das am Sabbat warm gemacht ist, es ist verboten beim Waschen und Trinken; I und wenn [es] am Festtag [geschieht, gilt es] als warmes Wasser, das am Festtag warm gemacht ist, es ist verboten beim Waschen und es ist erlaubt beim Trinken 5 ). II Aus einem Miliarium6) das ausgeschaufelt ist, darf man am Sabbat trinken; I aus einem Antike 7 ), auch wenn es ausgeschaufelt ist, darf man nicht trinken. II = el-bamme = n»n Jos 19 35 = Ämuaöouq Jos ant X V I I I 2. 3. Wahrscheinlich ist an Kanäle mit diesem heißen Wasser zu denken. I I I 4 4. Vgl. I I 2 Anm. 3. 1114 5. Vgl. Gern 39b. 40a: Die Schule Sammais sagt: man darf kein Wasser zum Waschen der Füße aufwärmen, es sei denn, daß es auch zum Trinken brauchbar ist (vgl. M Beß I I 5); die Schule Hilleis erlaubt dies. I I I 4 6. TVl», = |uiXictpiov, nach der Gern z. d. St. ein Gefäß, bei welchem man das Wasser in den inneren, die Kohlen in den äußeren Raum tut. I I I 4 7. Worin sich •>3'>üaK von T'^w unterschied, ist nicht klar, nach den einen: ein irdener Herd 'TD ' l mit zwei nebeneinanderliegenden Abteilungen, deren eine für die Kohlen, die andere für das Wasser bestimmt war; nach anderen: eine kupferne Maschine ('TTT '2), durch deren eine obere Öffnung das Wasser eingegossen wird, während die untere zur Heizung dient. Jedenfalls hielt sich in ihm das Wasser heißer als im Miliarium (vgl. L e v y I 108 f.). Dalman (Ergänzungen und Berichtigungen zu seinem Lexikon) stellt das Wort mit Antiochien zusammen = antiochenisches Gefäß, während J a s t r o w in ihm orfY°0riKrl» ¿ytuÖ^kHi incitega sieht.
48
II. Seder.
Moed: I. S e h ab bat.
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III 51. ¡133 T * bezeichnet offenbar nicht das Fortrücken vom Feuer bzw. das Fortnehmen vom Herd (Laz. Goldschmidt), sondern das Ausräumen der Kohlen (vgl. III 4 6.7). III 5 2. Denn damit würde man die verbotene Arbeit des Kochens verrichten. III 5 3. Vgl. zu b HD = um zu VIII 3. 5 XII 2. III 5 4. obV« Dalman, osVs S t r a c k , osVx J a s t r o w = Xorrag. III 5 5. Auch dies Verbot erklärt sich aus demselben Gesichtspunkte (vgl. Anm. 2). III 5 6. Auf denen sich warme Speisen befinden.
III 5: Erlaubte Geräte. III 6: Sabbatlampe. IV 1: Stoffe zum Warmhalten.
49
I I I 5. In einen Wärmekessel, den man ausgeräumt hat 1 ), darf man kein kaltes Wasser gießen, damit es heiß werde 2 ), I jedoch darf man in ihn oder in einen Becher [solches] schütten, damit 8 ) es lau wird. II I n eine Pfanne 4 ) und in einen Topf, die man siedend [vom Feuer] genommen, darf man kein Gewürz tun 5 ); I jedoch darf man [solches] in eine Schale oder in eine Schüssel tun 6 ). || Rabbi Jehuda sagt: in alles darf man [es] tun, abgesehen von dem, worin Essig und Fischlake ist 7 ). II Die
Sabbatlampe.
Man darf nicht ein Gefäß unter eine Lampe stellen, um darin Ol aufzufangen; I wenn man es aber noch bei Tage hingestellt hat, ist es erlaubt; I man darf [jedoch] nichts davon benutzen, weil es nicht eigens dazu bestimmt ist. II Man darf eine neue Lampe 1 ) vom Platz fortnehmen, nicht aber eine alte. II Rabbi Simeon sagt: man darf alle Lampen vom Platz fortnehmen I außer der Lampe, die am Sabbat brennt 2 ). II Man darf ein Gefäß unter eine Lampe setzen, um Funken aufzufangen, I aber man darf kein Wasser hineintun, weil es [sie] auslöscht 3 ). II
I I I 6.
Kapitel I V . I V 1.
Stoffe, die zum Warmhalten der Sabbatspeise verboten sind1).
erlaubt
und
Worein darf man Töpfe mit [Speisen] einsetzen und worein darf man nicht einsetzen? II Man darf nicht einsetzen: nicht in Oliventrestern und nicht in Mist und nicht in Salz I und nicht in Kalk und nicht in Sand, sie seien feucht oder trocken; I
I I I 5 7. Der Grund ist ersichtlich aus dem Wort R. Nahmans, daß Salz ebenso lange wie Ochsenfleisch kochen muß; vgl. Gern z. d. St. I I I 6 1 . Wohl weil sie noch keinen festen Platz hat (Beer). I I I 6 2. Weil sie eventuell verlöschen könnte. I I I G s. Vgl. I I 5. I V 11. Da am Sabbat jede Werktagsarbeit, also auch das Feueranzünden, verboten ist, so bereitet man die Sabbatspeisen schon am Freitag eventuell am Donnerstag zu, wenn jener Feiertag war. Das Warmhalten der Speisen suchte man dadurch zu erreichen, daß man Hischna.
II. Seder: 1. Schabbat.
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II- Seder. i prft
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waren.
Unser
Kapitel
sucht
diese
Frage
der
niütpn
genauer
zu regeln. I V 1 2. B e s t i m m e n d ist d e r G e s i c h t s p u n k t , d a ß d i e W ä r m e d e r S p e i s e n wohl erhalten, aber nicht gesteigert werden darf. I V 1 3. D i e A d j e k t i v a b e z i e h e n s i c h a u f d a s v o r h e r e r w ä h n t e vom
„Werg
Flachs".
I V 21.
D i e Felle samt den Speisen.
I V 2 2. N a c h
der
Gern zu der Stelle:
R a b a sagte:
dies w u r d e
nur
f ü r d e n F a l l g e l e h r t , d a ß m a n sie n i c h t z u m W a r m s t e l l e n b e s t i m m t h a t , h a t m a n sie a b e r z u m W a r m s t e l l e n b e s t i m m t , d a r f m a n sie f o r t b e w e g e n . Jene
zum Spinnen und Weben bestimmte fortbewegen wäre
Arbeit.
IV 2: Stoffe, die zum Warmhalten der Sabbatspeise erlaubt u. verboten sind.
51
nicht in Stroh und nicht in Weintreber und nicht in Wergstücke I und nicht in Kräuter, wenn sie feucht sind; t jedoch darf man in sie einsetzen, [wenn sie] trocken [sind]2). II Man darf [Speisen] einsetzen in Kleider und in Früchte und in Taubenfedern I und in Werg von Flachs und in Sägespäne von Zimmerleuten. II Rabbi Jehuda erklärt [es] für verboten bei feinem, aber für erlaubt bei grobem 3 ). II I V 2. Man darf [Töpfe mit Speisen] einsetzen in Felle, und man darf sie 1 ) fortbewegen, I in geschorene Wolle, aber man darf sie nicht fortbewegen 2 ). II Wie macht man [es da]? Man hebt den Deckel ab, und sie fällt herunter. II Rabbi 'El'azar ben 'Azarja 8 ) sagt: man neigt den Korb 4 ) zur Seite und nimmt [den Topf] heraus, I damit man nicht [ihn anders wieder] heraushebt und ihn [dann] nicht wieder einsetzen kann. II Die Gelehrten [aber] sagen: man darf [ihn] herausheben 5 ) und wieder einsetzen. II Hat man ihn nicht noch bei Tage zugedeckt, so darf man ihn nicht zudecken, wenn 6 ) es dunkel wird. II Hat man ihn zugedeckt und ist er [zufällig] aufgedeckt, so ist es erlaubt ihn wieder zuzudecken. II Man darf einen Krug 7 ) füllen und ihn unter ein Kissen oder unter ein Polster setzen8). II I V 2 3. Einer der Tanna'im der zweiten Generation (90—130 n. Chr.), vgl. S t r a c k 5 S. 124. I V 2 4. nsp nach den Einen = xumi, cupa, nach den Andern = g j j Korb, vgl. V o g e l s t e i n , Landwirtschaft in Pal zur Zeit der Misnah, Breslau 1894, S. 65 (Beer). I V 2 5. Nämlich ohne den Korb zu neigen. I V 2 6. Vgl. zu f a A l b r e c h t 27a. I V 2 7. Iin'f = kuüÖuüv, Krug, Becher. I V 2 8. Offenbar um ihn kalt zu stellen, vgl. Gern z. d. St., nicht aber um ihn der Kälte zu benehmen (Jost).
4*
II. Seder.
52
Moed: 1. S c h a b b a t .
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Y 11. Während die vorhergehenden D'plQ Bestimmungen welche
auf
den Rüsttag
und
den A b e n d
a^n-im *.. I T I enthalten,
des Sabbats Bezug
haben,
handelt es sich im folgenden um die an den Sabbatmorgen geknüpften Obliegenheiten, und zwar setzt V
1 'S I 1 fort.
Y 1 2. Offenbar ist nana kollekt. Y 13. Nach dem Dekalog E x 2010 Dtn 5 u haben die Haustiere an der Sabbatruhe teil.
H i e r wird versucht durch positive (§ 1. 2) und ne-
gative (§ 3. 4) Bestimmungen diese Sabbatruhe zu sichern.
Alles,
was
den Zweck hat diese T i e r e zu verhindern Schaden anzurichten und so den
Sabbat
zu brechen, dürfen
sie anhaben und gilt nicht als Last.
A n d e r s ist das in den § 3. 4 vorgesehenen Fällen. Y 1 i. 10QX gewöhnlich als griech. Lehnwort angesehen, vgl. lyaXtov, ist wahrscheinlich das pers. j L U s l , das auch in das Syr. eingedrungen ist als
}£blsiI
Vis.
(Beer).
A u c h im Arab. ist npXJ ¿¿¿Li der N a m e
der Kamelstute; für
flpJ reichte "103N zur Zügelung nicht aus. Y 16. OpTa1^, nach J a s t r o w
Oip^a1'? soll Bezeichnung des libyschen
Esels sein. K r a u ß , Griech. und lat. Lehnwörter im Talmud usw. I I 306 ff. vermutet, daß Opl^'V und seine Varianten aus Dlp'JllV, wofür D a l m a n Oip'Jip^ lesen will, verderbt sei, vgl. die Variante DpljV.
Dann han-
Y 1.2: Womit darf ein Tier am Sabbat geführt oder bedeckt werden usw.
53
Kapitel V. Womit darf ein Tier am Sabbat geführt oder bedeckt werden und womit nicht*). V I.
Womit darf das Vieh 2 ) ausgehen und womit darf es nicht ausgehen 8 )? | Ein Kamel darf ausgehen mit einer Kinnkette 4 ) und eine Kamelstute 5 ) mit einem Nasenring, II und ein libyscher (?) Esel 6 ) mit einem Halfter 7 ) und ein Pferd mit einer Halskette; || und alle (Tiere), die eine Halskette tragen, dürfen mit einer Halskette ausgehen und an einer Halskette geführt werden, I und man darf sie besprengen und untertauchen 8 ) [während sie sich] an ihrem Ort befinden. II
V 2.
Ein Esel darf mit einer Decke 1 ) ausgehen, wenn sie an ihm festgebunden ist 2 ), I "Widder dürfen umbunden 8 ) ausgehen, I Mutterschafe dürfen ausgehen mit nach oben oder nach unten gebundenem [Schwanz]4) und umhüllt 5 ) und Ziegen [mit] umwickeltem Euter]. || delt es sich um einen lykaonischen Esel. K r a u ß S. 307 erinnert daran, daß nach Y a r r o und S t r a b o phrygische und lykaonische Wildesel als Zuchttiere gesucht waren, während von Eseln aus Libyen ( D a l m a n ) sonst nichts bekannt ist, Libyen auch gewöhnlich DlV und libysch 'aiV ist. V 1 v. KraipVlB = cpopßeid Halfter. V 1 8. Falls sie nämlich unrein geworden sind durch den Führer, der etwa durch Berührung eines Toten unrein geworden ist. Man entfernt die Kette nicht, sondern sie bleibt an dem Tiere und wird entweder so gereinigt, daß man sie besprengt oder so, daß man das Tier bis zur Kette in das Wasser treibt. V 21. Um ihn zu erwärmen, denn „der Esel friert auch in der Jahreszeitwende des Tammuz" Gern 53 a. V 2 2. Am Vorabend des Sabbats Gern 52 b 53 a. V 2 3. R. Nahman ben Jisljak erklärte: man bindet ihnen ein Fell über das Glied, damit sie die Weibchen nicht bespringen Gern 53 b 22 ff. V 2 4. „Man bindet ihnen den Schwanz nach unten, damit die Männchen die Weibchen nicht bespringen können" Gern 54 a, während sie nach oben gebunden werden, damit die Böcke sie bespringen können Gern 53 b. V 2 5. „Man umhüllt sie, 11m feine Wolle zu gewinnen" Gern 54a.
54
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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II a n ^ n a t f n i s n x - i a RVI p p m a f R x v p V t f n n n
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V 2 6. Weil er in all dem eine Laat oder Belästigung sieht, anders bei den Mutterschafen, weil ihre Wolle eine Zierde ist. V 31. Die Bedeutung ist nicht ganz sicher, nach den Einen ein Lappen, den man an das Höckerfell des Kamels zu binden pflegt, vgl. Tos., nach den Anderen ein Wulst aus Zeug oder Werg. Als Parallele zu obigem Verbot, wäre an die Sitte der Araber zu erinnern, den K a melen bunte Lappen anzuhängen ( W e l l h a u s e n , Reste arab. Heidentums 2 S. 165), eine Sitte, die wohl auf dem Aberglauben beruht, die Tiere dadurch gegen Unfall zu schützen. Hier ist vielleicht an die Möglichkeit gedacht, daß nVülö» herunterfallen und der Treiber es aufheben und tragen könnte. V 3 2. Um sie am Fortlaufen zu verhindern. Nach der Gern bezeichnet VjT den Unterschenkel zum Oberschenkel biegen und zusammenbinden. V 3 3. Weil das nach R. 'Asi den Anschein hat, als ginge man zum Markt, Gern 54 a. b. V 3 4. Leicht könnten so Stricke von verschiedenem Stoff (D'xVs) • — i •zu-
Y 3. 4: Womit darf ein Tier am Sabbat geführt oder bedeckt werden usw.
55
Rabbi Jose erklärt [es] für verboten bei allen außer bei umhüllten Mutterschafen 8 ), I Rabbi Jehuda sagt: Ziegen dürfen ausgehen [mit] umwickelt[em Euter], [wenn es] um [die Milch] auszutrocknen, aber nicht, [wenn es] um die Milch [zu erhalten geschieht]. II V 3.
Und womit darf [ein Haustier] nicht hinausgehen? II Ein Kamel darf nicht ausgehen mit einem [in den Schwanz gebundenen] Stück Zeug 1 ), nicht [mit] gebundenen Vorderfüßen] und nicht [mit einem am Bug] gebundenen Fuß] 2 ) | und ebenso alle übrigen Haustiere. II Man darf nicht Kamele eins ans andere binden und [sie] führen 3 ), | jedoch darf man [die einzelnen] Stricke in die Hand nehmen, nur darf man [sie] nicht zusammenwickeln 4 ). II
V 4.
Ein Esel darf nicht ausgehen mit einer Decke, wenn sie nicht an ihm festgebunden ist, I und nicht mit einer Schelle, auch wenn sie verstopft ist 1 ), I und nicht mit einem Leitergeflecht 2 ) an seinem Halse und nicht mit einem Riemen 8 ) an seinem Fuß. II Hühner dürfen nicht ausgehen mit Fäden 4 ) und nicht mit Riemen an ihren Füßen 6 ). II sammengewickelt werden, was gegen Lev 19 19 Dtn 22 9 verstieße, vgl. den Traktat KiPajim. V 41. Nach der Gern ist das verboten, weil es den Anschein hat, als ginge man zum Markt. B e e r vermutet aber nicht mit Unrecht, daß das Anbringen der Schelle superstitiöse Ursache hat: der Ton der Schelle vertreibt die Dämonen, vgl. die Glöckchen an dem Gewand des Hohenpriesters Ex 28 33ff. und die Glöckchen der Rosse in der messianischen Zeit Zach 14 20. V 4 2. Nach Gern 54 a. b eine Vorrichtung an den Kinnladen, um das Tier, das eine Wunde hat, sich am Kratzen zu hindern. V 4 3. Nach B a r t e n o r a um zu verhindern, daß wunde Stellen an den Füßen, die etwa beim Gehen zusammenstoßen, entstehen, nach Gern 54b ein Riemen, den man auf eine Schnittwunde bindet. V 4 4. Die man anbindet, um sie voneinander zu unterscheiden. ist vielleicht aus dem Assyr. in das Hebräische eingedrungen. Im Assyr. ist tarlugallu buntgefiederter König, Akkad. sum. Form, vgl. D e l i t z s c h , Assyrisches Handwörterbuch S. 303 (Beer). V 4 5. So daß sie weder auffliegen, noch etwas zerbrechen können.
56
II- Seder.
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V 4 6. Der Zweck dieses unterm Fettschwanz gebundenen Wägelchens war offenbar der, zu verhindern, daß der Fettschwanz beschmutzt oder gar wundgerieben wurde. V 4 7. Die Bedeutung von niJttn ist zweifelhaft. In der Gern 54 b erscheinen drei Erklärungen: 1. die des R. 'Aha bar U l a (xVltf): man legt dem frischgeschorenen Schaf ein in Ol getauchtes Bündel Wolle auf die Stirn, damit es sich nicht erkälte; 2. die des R. Papa ben Semu'el: wenn das Schaf zum Gebären niederkniet, taucht man zwei Bündel Wolle in Ol und legt ihm das eine auf die Stirn und das andere auf den Muttermund, damit es sich erwärme; und 3. die des R. Hona: man nimmt einen Spahn von einem in überseeischen Städten vorkommenden Baum IJanun genannt, und legt ihn in die Nase, damit es niese und die Würmer aus seinem Kopf fallen. Bei den Widdern ist das überflüssig, da sie sich stoßen und dadurch die Würmer herausfallen. V o n diesen drei Erklärungen erscheint die letzte die wahrscheinlichste. Y 4 8. Ii»'» ( S t r a c k ) , ( D a l m a n ) = Krinö? Maulkorb. V 4 9. Eine solche Haut legt man ihr an, damit Blutigel nicht an ihr saugen Gem. 54 b.
VI 1: Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen.
57
Widder dürfen nicht ausgehen mit einem Wägelchen 4 ) unter ihrem Fettschwanz, I und Mutterschafe dürfen nicht ausgehen mit einem Schutzmittel') versehen, und ein Kalb darf nicht ausgehen mit einem Maulkorb 8 ), I und eine Kuh nicht mit einer Igelhaut 9 ) und nicht mit einem Riemen zwischen ihren Hörnern 1 0 ). II Die Kuh des Rabbi 'El'azar ben 'Azarja 1 1 ) ging mit einem Riemen zwischen ihren Hörnern aus, I was nicht nach dem Willen der Gelehrten war. II
Kapitel VI. Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen. 1. Womit gehen? II
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eine Frau ausgehen und womit darf
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Eine Frau darf nicht ausgehen: nicht mit wollenen Bändern und nicht mit leinenen Bändern, | und nicht mit einem Band an ihrem Kopf 1 ), und sie darf nicht mit ihnen baden, bis daß sie sie löst, I V 4 IO. Nach R a b ist er sowohl als Schmuck wie als Zügel verboten, nach Semu'el ist der Riemen als Zügel erlaubt Gern 54 b. V 4 li. Nach Gern 54b war das gar nicht seine K u h , sondern die seiner Nachbarin, weil er ihr das nicht wehrte, wurde sie nach ihm benannt. V I 11. Diese wollenen und leinenen Bänder, sowie die ledernen Riemen dienen zum Flechten der Haare. Das Motiv für diese Verbote ist nicht klar. B e e r vermutet, daß es sich wohl um irgendwelchen Flecht- und Bindezauber handelt, und er erinnert daran, daß a\ich die alten Araber im profanen Leben wie in der Festzeit sehr peinlich in bezug auf die Haartracht der Männer, Weiber und Kinder waren; vgl. W e l l h a u s e n , Reste 2 S. 197f. Gern begründet das Verbot so: weil die Weisen gesagt haben, daß sie damit, ohne sie gelöst zu haben, am Wochentag kein Reinigungsbad nehmen darf; und da sie das nicht darf, darf sie am Sabbat damit nicht ausgehen, weil es sich ereignen könnte, daß sie ein obligatorisches Reinigungsbad nimmt, es daher löst und vier Ellen auf öffentlichem Gebiet trägt. Das ist offenbar ein künstlicher Versuch, diese nicht mehr verstandene Sitte begreiflich zu machen.
58
II- Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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V I 12. Zu nsölö vgl. mSDIö die Stirnbänder der Männer. Nach Gern 58 a erklärt E. Joseph unser nsülü durch snS'DpT s m a i n Balsamkapsel, während R. Jehuda es durch U'^S'« erläutert. F ü r letzteres hat B 1J"t1S8 M T't'lSN, in dem D a l m a n das griech. öijjiavö? „Lavaglas" sieht. "VI 13. Die Bedeutung von 01330 ist zweifelhaft. Die Gern hat es im Sinne von „Kopfschmuck" gefaßt, wenn sie Ii. Abahu sagen läßt: nsülü reiche von Ohr zu Ohr, dagegen reiche ptMMD bis zu den Wangen. K r a u ß und D a l m a n sehen p u m o und l'ü'aiD, Varianten von fBlMD, f ü r Fehler statt |,i?,'l3D an = ffoußpiKÖ? Obergewand an: es ist gewiß ein griechisches Fremdwort, worauf die Endung ]'- weist, etwa Kopfschmuck (Beer). V I 1 i. Etwa an die Haube; Subjekt sind die beiden vorhergehenden Begriffe. Dadurch, daß sie angenäht sind, ist die Trägerin der Versuchung überhoben, sie etwa abzunehmen. V I I 5 . 'mD wird in der Gern 57 b mit nsaiP Haarnetz identifiziert. V I 1 6. Das Verbot bezieht sich wohl auch auf die vorhergenannten Dinge. V I 1 7. Nach Gern 59 a. b ist an K^'Vs ein Diadem in der Gestalt einer Stadtmauer zu denken. Der Grund des Verbots ist nach einigen der, daß die Trägerin versucht werden könnte das Diadem abzunehmen, um es andern zu zeigen. Richtiger wird auch hier an Aberglauben zu denken sein: B e e r erinnert an die Parallele 1 Kor 11 5.10, wonach die christliche Frau beim Beten oder Weissagen, bia xouq ¿YTe^ous, ihr Haupt bedecken soll. T T I
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VI 2: Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen.
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nicht mit einem Stirnband 2 ) und nicht mit einem Kopfschmuck 8 ), wenn sie nicht angenäht sind 4 ), I und nicht mit einer Kopf binde 5 ) auf einen öffentlichen Platz 6 ) und nicht mit einer goldenen Stadt'), I und nicht mit einer Halskette 8 ) und nicht mit Nasenringen und nicht mit einem King 9 ), auf dem kein Siegel ist, I und nicht mit einer Nadel, die nicht durchlocht ist 1 0 ); I wenn sie aber [damit] ausgegangen ist, so ist sie kein Sündopfer schuldig 11 ). II 2.
Ein Mann darf nicht ausgehen mit genagelten Sandalen 1 ) auch nicht mit einer einzelnen, wenn er an seinem Fuß keine Wunde hat, I nicht mit einer Gebetskapsel 2 ), und nicht mit einem Amulett, wenn es nicht von einem Bewährten stammt, I
V I I 8 . nVüfJ ( S t r a c k ) xVüj?, nVöj? ( D a l m a n ) , nVüf>. ist KaxeXXa catella Halskette. V I 1 9. Diese drei Schmuckgegenstände kommen als Amulette in Betracht. B e e r vermutet, daß der Ring ohne Siegel, der gewissermaßen herrenlos ist, besonders den Träger gefährdet, weil ein Dämon leicht von ihm Besitz nimmt. V I 1 io. Solche Nadeln werden beim Aufstecken der Haare verwandt. Das Motiv des Verbotes der nicht durchlochten Nadel ist nicht klar, wird aber wohl ein ähnliches wie bei den andern Verboten sein. V I 1 n. Das läßt wohl darauf schließen, daß diese Verbote nicht mehr streng beachtet wurden (Beer). V I 2 i . Nach Gern 60 a. b wird das Verbot damit erklärt, daß in der Zeit der ßeligionsverfolgung sich am Sabbat in einer Höhle, nach andern in einem Bethaus viele Juden mit benagelten Sandalen befanden. Als ein Geräusch entstand, meinten sie, sie würden überfallen, in dem nun sich erhebenden Gedränge töteten sie einander mehr, als die Feinde getötet haben. Daher nun das Verbot. Wahrscheinlich liegt auch hier ein nicht sehr überzeugender Erklärungsversuch einer nicht mehr vorhandenen Sitte vor. V I 2 2. nVsn ist die Gebetskapsel cpuXaKiripiov Mat 23 5, in welcher sich Ex 13 l—io. n-16 Dtn 6 4—9 11.13. u auf Pergamentstreifen befanden. Nach dem Wortlaut dieser Schriftstellen müßte man die Tephillin immer an Kopf und Hand tragen, was aber aus praktischen Gründen unmöglich war, man schloß daher die Nacht, ebenso Sabbat und Festtage aus und beschränkte das Gebot auf die Gebetszeit.
60
II. Seder.
Moed: 1. Schabbat.
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V I 2 3. Das Verbot hängt wohl zweifellos mit. dem Verbot am Sabbat zu kämpfen zusammen J u b 50 12, vgl. 1 Mak 2 31 ff. 2 Mak 6 11. 15 1 J o s ant X I I 6 2. Während des Kampfes mit den griechischen Syrern wurde das V e r b o t auf die Offensive beschränkt 2 Mak 8 26 Jos ant X I V 4 2, während der Kampf zum Zweck der Defensive erlaubt war 1 Mak 9 44 J o s ant X I I 6 2. I n der Zeit des Kampfes gegen die Römer 66—70 fiel auch diese Beschränkung, so daß man selbst am Sabbat die Feinde angriff Jos bell j I I 19 2. I n der alten Zeit dachte man über diese Dinge anders: nach 2 Reg 11 läßt der Oberpriester Jojada Athalja im Tempel ermorden, wahrscheinlich hat auch das Volk am Sabbat den Baalstempel zerstört und den Priester Mattan ermordet. Wie in bezug auf andere Sabbatvorschriften ist also auch in bezug auf diese im Laufe der Zeit eine Verschärfung eingetreten, entscheidend für diese Wendung war wohl die Esra-Nehemja-Periode. VI3i. = KoxXiapiov ist alles schneckenartig Gerundete, wie Löffel, Halsband, Kranz; R a b erklärt es durch sn33Dö. V I 3 2. erklärt S t r a c k als nox^iaq, etwas schneckenartig Gerundetes; J a s t r o w und D a l m a n lesen rVsia Riechpille; G o l d s c h m i d t
VI 3. 4: Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen.
61
und nicht mit einem Panzer, und nicht mit einem Helm und nicht mit Beinschienen 8 ); I wenn er aber [damit] ausgegangen ist, so ist er kein Schuldopfer schuldig. II V I 3. Eine Frau darf nicht ausgehen mit einer durchlochten Nadel und nicht mit einem Ring, auf dem ein Siegel ist, I und nicht mit einem Halsband 1 ), und nicht mit einer Gewürzpille 2 ) und nicht mit einem Riechfläschchen 8 ), I wenn sie [damit] aber ausgegangen ist, ist sie ein Schuldopfer schuldig: [so] sind die "Worte Rabbi Me'frs 4 ); I die Gelehrten aber erklären [sie] für frei bei Gewürzpille und bei Riechfläschchen. II V I 4. Ein Mann darf nicht ausgehen: nicht mit einem Schwert und nicht mit einem Bogen, I und nicht mit einem Schild 1 ) und nicht mit einer Lanze und nicht mit einem Spieß 2 ), I wenn er aber [damit] ausgegangen ist, so ist er ein Sündopfer schuldig. II Rabbi 'Eli'ezer 3 ) sagt: es sind für ihn Putzsachen, | die Gelehrten aber sagen: sie gereichen ihm nur zur Schande, I denn es heißt 4 ): „sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Lanzen zu Winzermessern umschmieden". II Ein Knieband 8 ) ist rein (das ist nicht verunreinigungsfähig), und man darf damit am Sabbat ausgehen; ' Gern 62 a. b liest nVato, das R a b durch ^V'ST NFnain Phyllon (qpuMov)Kapsel erklärt, vgl. K r a u ß a. a. O. S. 445. V I 3 3. Auch sonst hören wir von Verboten von Wohlgerüchen, namentlich im Kultus. Bei den Arabern waren sie in der Trauer und in der heiligen Zeit verboten, vgl. W e l l h a u s e n Reste 2 S. 182. 245. V I 3 4. Er gehörte der dritten Generation der Tanna'im an (130—160 n. Chr.) und war Schüler des R. 'Akiba, vgl. S t r a c k 5 S. 128f. V I 4 l. e i n = öupeös das Schild. V I 4 2. Oben V I 2 handelt es sich nur um Mittel, mit denen man sich zu schützen vermag, hier um Waffen, die eventuell auch zum Angriff dienen können, daher hier eine andere Bewertung als oben. V I 4 3. 'Eli'ezer ben Hyrkanos, vgl. 110 2 3. V I 4 4. Jes 2 4: gereichten sie nicht zur Schande, würde man sie in der Endzeit nicht abschaffen. V I 4 5. n'l^a erklärt die Gern durch ms?XK Schenkelband, Strumpfband, sie nehmen keine Unreinheit an, weil sie nicht als ein Kleidungsstück für sich, sondern als zu einem anderen gehörig angesehen werden.
62
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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i n i x - V a i n t o n ? n i n » 5 ! nV?¥i n^any, 11 n i i n a D ' a a q n a ™ - XVK V I 4 e. ü">V33 ist zweifelhaft: nach Schab 63b ist ri'm ein Band an einem, Bänder an zwei Knieen; dagegen nach j Schab V I 8 b ist jenes ein Knieband, das für sich ohne Bindemittel ist, während dies solche Kniebänder sind, die vermittelst einer Kette verbunden sind (vgl. L e v y , Neuhebr. Wörterb. I 267 a). Letzteres ist wohl das Wahrscheinlichere. Vgl. J e s 3 16. Ob hier das Klirren besonders in Betracht kommt, während doch am Sabbat alles Geräusch vermieden werden soll? Vgl. V 4 (Beer). V I 51. Vgl. oben V I 1 s. V I 5 2. Vgl. a. a. O. Anm. 4. V I 5 3. Nach der Gern Pfeffer wegen des üblen Geruchs, Salz wegen der Zähne. V I 5 4. Gern denkt an Ingwer oder Zimmt. V I 5 5. Schwerlich kann das Motiv sein, daß sie, w.eil ein solcher Zahn sie zum Gegenstand des Spottes machen könnte, verleitet werden möchte ihn herauszunehmen (Gern). Wahrscheinlich spielt auch bei diesen Geboten und Verboten der Aberglaube eine Rolle.
VI 5. 6: Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen.
63
Kniekettchen 9 ) sind verunreinigungsfähig und man darf mit ihnen nicht ausgehen. II V I 5.
Eine Frau darf ausgehen mit Haarbändern, sei es von ihrem eigenen, sei es von dem ihrer Nachbarin, sei es von dem eines Haustiers, | und mit einem Stirnband und mit einem Kopfschmuck 1 ), wenn sie angenäht sind 2 ), I und mit einem Haarnetz und mit einer fremden Locke in den Hof, I und mit Werg im Ohr und mit W e r g in ihrer Sandale und mit Werg, das sie für ihre Menstruation bestimmt hat, I und mit einem Pfefferkorn und mit einem Salzkorn 8 ) und mit jeder Sache, die sie in den Mund stecken kann*), | nur daß sie [sie] nicht erst am Sabbat in den Mund stecken darf, wenn es aber herausfällt, so darf sie [es] nicht wieder hineinstecken 8 ). II Einen eingesetzten Zahn und einen goldenen Zahn erklärt Rabbi 6 ) für erlaubt, die Gelehrten aber verbieten [sie]. II
V I 6.
Man darf mit einem Sela' 1 ) auf einer Verhärtung 2 ) ausgehen. II Mädchen dürfen mit Bändern, selbst mit Holzstückchen in den Ohren 3 ) ausgehen, I Araberinnen verschleiert und Mederinnen 4 ) [mit] angeheftelt[em Schleier] 5 ) und [ebenso] jedermann, I nur sprechen die Gelehrten von dem [gewöhnlich] Vorkommenden. II
V I 5 6. Rabbi ist Jehuda ha-nasi, der bekannte Redaktor der Mischna, der jüngeren Gruppe der dritten Generation der Tanna'im, zugehörig. V I 61. Eigentlich Stein ( = Steingewicht). Name einer Münze = Sekel. V I 6 2. Gern erklärt den Ausdruck durch SSIS na Verhärtung am Fuß, während j Schab V I 8 c es durch lOpiS erläutert (vgl. L e v y I V S. 9 a). Die von den Rabbinen gegebenen Erklärungen der Sitte sind nichts als Verlegenheitsauskünfte. V I 6 3. Um durch Bänder wie Holzstückchen die gestochenen Ohrlocher offen zu halten, bis sie die Ohrringe tragen. V I 6 4. Gemeint sind Jüdinnen aus Arabien und Medien. V I 6 5. Das Verbum tps ist Denomin. von 80*19 = ttöpttti Spange = anheftein, gedacht ist an den Schleier oder Umhang, dessen eines Ende um einen Stein oder eine Nuß gewickelt wird, so daß eine Art Knopf entsteht, während man aus dem anderen Zipfel eine Schleife macht.
II. Seder.
64
Moed: 1. S c h a b b a t .
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V I 7 1. B a r t e n o r a , M a i m o n i d e s u. a. beziehen diese Beschränkung nur auf mü»n bv, am Sabbat darf man kein Geld tragen. V I 8 1. Cod. A. und babyl. Talm stellen die Namen um. V I 8 2. Nach M Kel I I 1 wird ein hölzernes Behältnis durch Berührung unrein, denn ein bloßes hölzernes Gerät ist es nicht mehr. V I 8 3. Nach M Zab I I 4: wer einen Eiterfluß (nj) hat, verunreinigt durch Druck (OTT»), den er ausübt, also das, worauf er liegt, sitzt oder sich stützt bzw. steht. V I 8 4. Nach M Ber I X 5 war es verboten mit Schuhen zum Tempel zu kommen, der Stelzfuß wird nicht als Schuh angesehen. V I 8 5. Die Stützpolster sind an die Hände gebunden, während er den Stuhl für die Füße benutzt, mit jenen bewegt er sich fort. V I 8ö. 1'nüplK, wofür Gern J'aöplV, wird von S t r a c k , D a l m a n , K r a u ß als hebräisiertes övoq KCIT ai|uov erklärt, wie schon Gern 66b (vgl. j Schab V I 8c) es durch XDDK1 toan erläutert: eine Eselsfigur, wie sie, von Possenreißern auf der Schulter getragen und mit farbigen Zeugen behängt, zur Belustigung diente, doch will das in diesen Zusammenhang nicht passen. Mit Recht vermutet B e e r , daß man eher an ein künstliches Glied eines Krüppels denken möchte, vgl. R a b e z. d. St., ähnlich S c h w a r z
VI 7—10: Womit Frauen, Männer, Krüppel, Kinder am Sabbat ausgehen dürfen. 65
V I 7.
Sie darf [den einen Zipfel] um einen Stein und um eine Nuß und um eine Münze wickeln, I nur darf sie [ihn] nicht erst am Sabbat umwickeln 1 ). II
V I 8.
Ein Amputierter darf mit seiner Stelze ausgehen: [so] die Worte Rabbi Jose's, Rabbi Me'ir 1 ) aber erklärt [es] f ü r verboten. II Wenn sie aber ein Behältnis f ü r Lappen hat, ist sie verunreinigungsfähig 2 ). II Seine Stützpolster sind verunreinigungsfähig durch Druck 3 ); I man darf aber damit ausgehen am Sabbat und man darf damit eintreten in den Vorhof 4 ). II Ein Stuhl [und] seine Stützpolster sind verunreinigungsfähig durch Druck 5 ), I und man darf mit ihnen am Sabbat nicht ausgehen und man darf mit ihnen nicht in den Vorhof eintreten. II 'Onkatmin 6 ) sind rein, man darf aber mit ihnen nicht ausgehen. II
V I 9.
Knaben dürfen mit Binden 1 ) ausgehen I und Fürstenkinder mit Schellen 2 ) und [ebenso] jeder Andere, I nur sprechen die Gelehrten von dem [gewöhnlich] Vorkommenden. II
V I 10. Man darf ausgehen mit einem Heuschreckenei 1 ) Fuchszahn 2 ) I
und
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S. 31 Anm. 4, der es mit dvaKdörinai zusammenstellt und es mit Stelzen erklärt; vgl. auch A r u c h unter l'nBpJK. V I 9 i. Nach der Gern ist die Erklärung zweifelhaft: nach R. Jehuda handelt es sich um Binden aus Krepp, von ihnen heißt es: drei bringen die Krankheit zum Stillstand, fünf heilen und sieben helfen sogar gegen Hexerei. Nach R. IJama ben Gorja ist es so zu verstehen: wenn ein Sohn Sehnsucht nach seinem Vater hat, so nehme dieser die Schnur des rechten Schuhes und binde sie an den linken des Sohnes. Von diesen Erklärungen dürfte die erste der Wahrheit am nächsten kommen: tatsächlich sind diese Binden wohl als Schutzmittel gegen allerlei böse Einflüsse gedacht. V I 9 2. Auch die Schellen kommen als solche Schutzmittel gegen die bösen Geister in Betracht, vgl. E x 28 33f. und 1 Sam 16 u f f . V I 101. Nach Gern ist es ein Mittel gegen Ausfluß (xVn'fflO. V I 10 2. Nach Gern ein Schlafmittel: der Zahn von einem lebendigen Fuchs ist gut gegen Schlafsucht, der von einem toten gegen Schlaflosigkeit. B e e r erinnert daran, daß auch die alten Araber Fuchszähne als Palliativmittel trugen, vgl. W e l l h a u s e n , R e s t e 2 S. 164. Mischna.
II. Seder: 1. Schabbat.
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66
II. Seder.
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VII 1: Über die Zahl der Sündopfer für Verletzung der Sabbatruhe.
67
und mit einem Nagel von einem Gehenkten8), weil [sie als] Heilmittel [dienen: so sind] die Worte Rabbi Jose's. II Rabbi Me'ir erklärt [es] für verboten auch am Werktag, weil [es] Sitten des Amoriten4) [seien], II
Kapitel V I I . Über die Zahl der Sündopfer, die man je nach den Umständen wegen Verletzung der Sabbatruhe zu entrichten hat1). V I I 1.
Eine wichtige Regel hat man bezüglich des Sabbats gesagt: I
Jeder, der das Grundgesetz des Sabbats vergessen hat und mehrere Arbeiten an mehreren Sabbaten verrichtet, I ist nur Ein Sündopfer schuldig; II wer aber das Grundgesetz des Sabbats kennt und mehrere Arbeiten an mehreren Sabbaten2) verrichtet, I ist für jeden einzelnen Sabbat schuldig; II und wer weiß, daß es Sabbat ist und mehrere Arbeiten 8 ) an mehreren Sabbaten verrichtet, I ist für jede einzelne Arbeit schuldig; II und wer mehrere Arbeiten von der Art Einer Arbeit verrichtet, I ist nur Ein Sündopfer schuldig4). II V I I 14. Hier werden vier Fälle der Übertretung des Sabbatgesetzes unterschieden: 1. Die unvorsätzliche wiederholte Sabbatentweihung durch viele Arbeiten gilt nur als Ein Irrtum und wird demnach nur mit Einem Sündopfer bestraft; 2. die Entweihung mehrerer Sabbate, die als Sabbate nicht zum Bewußtsein gekommen sind, wird durch ein Sündopfer für jeden einzelnen Sabbat bestraft; 3. die mit Bewußtsein vollzogene Entweihung von Sabbaten durch mehrere Arbeiten wird mit einem Sündopfer für jede Arbeit ohne Rücksicht, wie oft sie wiederholt ist, bestraft; 4. die Verrichtung mehrerer Arbeiten, die als Nebenverrichtungen (nnVin) einer verbotenen Hauptarbeit (vgl. V I I 2 die rDN1?» ninx) in Betracht kommen, wird nur mit Einem Sündopfer bestraft. Vgl. auch Lev 4 29 ff. 5*
68
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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V I I 2 1 . Bei der hier gegebenen Aufzählung von 39 Hauptarbeiten ist Vollständigkeit nicht beabsichtigt, denn eine ganze Reihe wie Heilen, Handeltreiben, Reisen, Richten u. a. werden nicht erwähnt. Warum gerade 39 aufgezählt werden, ist nicht ersichtlich. Die Zahl tritt uns auch sonst entgegen, z. B. bei der Erteilung der Züchtigung, 2 Kor 1124 Jos ant I V 8 2. 23, wo die D t n 2 5 i f f . festgesetzte Zahl von 40 Schlägen um einen ermäßigt wird, offenbar um eine Überschreitung jener Höchstzahl zu verhindern. Wodurch diese Zahl 39 dann weitere Bedeutung erfahren hat, ist nicht ersichtlich. V o n den 39 Hauptarbeiten beziehen sich 1—11 auf die Zubereitung der menschlichen Nahrung (speziell Herstellung des Brotes), 12—14 auf die Herstellung der Kleidung
VII 2: Verbotene Hauptarbeiten usw. VII 3: Über die Quantitäten usw.
69
Die verbotenen Hauptarbeiten am Sabbat. V I I 2. Die [verbotenen] Hauptarbeiten sind vierzig weniger eins 1 ): I wer pflügt und säet und erntet und Garben bindet, wer drischt und worfelt und ausliest2), I und mahlt und siebt und knetet und backt; II wer die Wolle schert, sie bleicht, und sie hechelt und sie färbt und sie spinnt, webt, I und wer zwei Weberfäden zieht 3 ), zwei Fäden webt und zwei Fäden spaltet, | wer einen Knoten knüpft 4 ) und löst und zwei Stiche näht und aufreißt in der Absicht zwei Stiche zu nähen; II wer ein Reh jagt 6 ), es schlachtet und das Fell abzieht und es einsalzt und es gerbt und es abschabt und es zerschneidet; II wer zwei Buchstaben schreibt und [wieder] auswischt in der Absicht zwei Buchstaben zu schreiben; II wer baut und niederreißt und löscht und anzündet und wer mit dem Hammer schlägt und aus einem Gebiet ins andere trägt. II Das sind die Hauptarbeiten, vierzig weniger eins. II Uber die Quantitäten, durch deren Tragen man sich am Sabbat verschuldet (VII 3 — V I I I 7). V I I 31). Und noch eine andere Regel hat man gesagt: II Alles, was sich zum Aufbewahren eignet, und in der Menge, wie man [sonst] es aufbewahrt, I trägt man es am Sabbat heraus, so ist man dafür ein Sündopfer schuldig; II und alles, was sich nicht zum Aufbewahren eignet und das man [sonst] nicht in solcher Menge aufbewahrt, I (speziell eines Kleides aus Wolle), 25—31 auf das profane Schlachten (speziell Erlegung eines Rehs und Verwendung seines Felles), 32 33 handeln vom Schreiben, 34—37 von der menschlichen Wohnung, dem Löschen und Anzünden des Feuers, 38 vom Schlagen mit dem Hammer und 39 vom Tragen. V I I 2 2. D. h. vom Unkraut reinigt. V I I 2 s. Vgl. Schab X I I I 1. 2. V I I 2 4. Vgl. Schab X V lff. V I I 2 s. Vgl. Schab X I I I 5 ff. V I I 3 l. Kap. V I I 3 setzt V I 10 fort, denn V I I 1. 2 unterbrechen den Zusammenhang.
70
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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i nsj?V ]jx nifcwV n ? Van x>xian Y I I 3 2. Der Gedanke ist der, daß das Aufbewahrte f ü r keinen anderen W e r t hat, als für den, der es aufbewahrt hat. Demnach ist auch nur dieser, wenn er es herausträgt, schuldig, während für die anderen das Heraustragen nicht als Arbeit angesehen ist. V I I I 11. Kap. V I I I bildet die Fortsetzung zu V I I 3. 4. Zunächst werden in V I I I 1 flüssige Dinge, hernach in V I I I 2—7 feste genannt. V I I I 12. Nach Gern 76 a ist der Becher des Tischsegens gemeint. Nach Rabba bar Abuha muß er den vierten Teil eines Viertellog ent-
-
VII4—VIII 2: Über Quantität., durch deren Tragen man sich am Sab. verschuldet. 7 1
trägt man es am Sabbat heraus, so ist nur der schuldig, der es aufbewahrt 2 ). ¡1 V I I 4. [Schuldig ist] wer Stroh herausträgt, so viel wie ein Kuhmaul voll, Stoppel, so viel als ein Kamelmaul voll, I Ähren, so viel als ein Lammmaul voll, Kräuter, so viel als ein Ziegenmaul voll, II Knoblauchblätter und Zwiebelblätter, frisch wie eine getrocknete Feige I [groß] und trocken, so viel wie ein Ziegenmaul voll; I sie werden aber nicht eins mit dem anderen zusammengerechnet, weil sie in ihren Maßen nicht gleich sind. II [Ferner] wer herausträgt Speisen wie eine getrocknete Feige [groß], sie werden aber eine mit der anderen zusammengerechnet, weil sie gleich sind in ihren Maßen, I ausgenommen ihre Schalen und ihre Kerne und ihre Stiele und ihre feine und ihre grobe Kleie. II Rabbi Jehuda sagt: ausgenommen [sind] die Schalen von Linsen, die mit ihnen gekocht werden. II Kapitel T i l l . VIII l 1 ). [Schuldig ist], wer herausträgt Wein, so viel wie zur Mischung eines Bechers 9 ) [nötig ist], Milch, so viel wie einen Schluck, | Honig, so viel [nötig ist] auf eine Wunde zu legen, Ol, so viel um ein kleines Glied zu salben, I Wasser, so viel um die Augensalbe 8 ) einzureiben, I und alle übrigen Flüssigkeiten [im Maß] eines Viertel 4 ) und alles, was man ausschüttet [im Maß] eines Viertel. II Rabbi Schimon sagt: das alles [im Maß] eines Viertel. II Alle diese Maße sind nur für die, die sie aufbewahren, festgesetzt. II VIII 2. [Schuldig ist] wer herausträgt einen Strick, so groß um einen Henkel für einen Korb zu machen, | halten, der Inhalt des Bechers ist aus einem Teil Wein und drei Teilen Wasser gemischt. Ein Log (Lev 14 10) entspricht einem halben Liter = 6 D'X'ü, also 1U Log = l1/2 ö'X'l. V I I I 13. JVlft'j? S t r a c k , nniVj? ( D a l m a n , J a s t r o w ) ist KoXXupiov, collyrium, Augensalbe. V I I I 1 4. Nämlich Log, wie im bibl. Hebräisch werden gewisse Maßund Gewichtangaben ausgelassen.
72
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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V I I I 21. Eigentlich „Zöllnerkarten": wer Zoll entrichtet oder Zollerlaß erlangt hatte, erhielt eine Art Marke bzw. einen Zettel, gewöhnlich mit zwei großen Buchstaben beschrieben, den er am nächsten Zollamt vorzeigte. V I I I 2 2. ^103 wird in der Gern durch pin» erklärt: Papier, auf dem etwas ausradiert ist. V I I I 2 3. ]lü,,l?Q foliatum seil, unguentum, wohlriechendes Ol bzw. eine Salbe aus Nardenblättern. V I I I 3 i . In M am Rande ergänzt, vgl. A. S c h w a r z , Die Tosifta des Traktates Schabbath S. 48. V I I I 3 2. "r ist schwerlich MExicttoi; Spaltleder, und zwar die innere dünnere Hälfte, während die äußere ist ( K r a u ß ) , sondern offenbar biSecTxos „auf beiden Seiten geglättetes Pergament" ( G o l d s c h m i d t , B e e r u. a.). Vgl. M a i m o n i d e s zu t]"?p und OIüOIODVT. V I I I 3 3. Bezeichnet hier die Pergamentrolle, auf die Dtn 64—9 1113-21 geschrieben waren, sie sollte am Türpfosten befestigt werden.
VIII 3. 4: Über Quantität., durch deren Tragen man sich am Sabbat verschuldet.
73
Binsen, so viel um einen Anhänger für ein feines und für ein grobes Sieb zu machen: II Rabbi Jehuda sagt, so viel um damit Maß für den Schuh eines kleinen Kindes zu nehmen; II Papier, so viel um darauf eine Zöllnermarke1) zu schreiben, | wer aber eine Zöllnermarke herausträgt, ist schuldig, II imbrauchbares2) Papier, so viel wie [nötig ist], um die Öffnung einer kleinen Ölflasche8) zu umwickeln. II V I I I 3. Haut, so viel um ein Amulett zu machen (Dyxestos 2 ), so viel um darauf eine Mezuza3) zu schreiben), | Pergament, so viel um darauf [den] kleinsten Abschnitt in den Tephillin zu schreiben, das ist: Höre Israel 4 ), I Tinte, so viel um zwei Buchstaben zu schreiben, Augenschminke, so viel um Ein Auge zu schminken, | Pech 5 ) und Schwefel, so viel um [darin] ein Loch zu machen 6 ), Wachs, so viel um es auf die Öffnung eines kleinen Lochs zu legen. II V I I I 4. Leim, so viel um [ihn] an die Spitze der Leimrute zu tun, I Lehm, so viel um eine Mündung1) für den Ofen der Goldschmelzer zu machen2). II Rabbi Jehuda sagt: so viel um einen Untersatz 3 ) zu machen; I Kleie, so viel um [sie] auf die Öffnung des Ofens der Goldschmelzer zu tun, | V I I I 3 4. Der Anfang des jüdischen Glaubensbekenntnisses Dtn 6 4—9. V I I I 3 c. Die letzte Zeile von § 3 „wiederholt N. in V I I I 4 nach rawa&n, wo allein die Worte in den meisten Ausgaben der Mischna und des babyl. Talmud stehen" (Strack). V I I I 3 6. Mit Pech pflegt man die Öffnung eines Gefäßes, in das man Quecksilber gießt, zu verstopfen. Hier ist von so viel Pech die Rede, als weggenommen werden muß, um eine kleine Öffnung zu schaffen, durch die das Quecksilber tropfenweise abfließen kann, vgl. J. L e v y , Der achte Abschnitt aus dem Traktat Schabbath S. 15 Anm. 2. V I I I 41. In die der Blasebalg gesteckt werden kann. V I I I 4 2. Nach den Einen kann statt Kohlen Kleie zur Schmelzung verwandt werden, nach den Anderen tut man Kleie auf die Öffnung des Schmelzofens, damit die Hitze nicht so leicht ausströmt. V I I I 4 3. OlStJS Gestalt, sowohl Untersatz unterhalb des Herdes, der darauf gesetzt wird, als auch eine Erhöhung innerhalb des Herdes, um etwas darauf zu setzen (Levy). 'Arukh erklärt Dreifuß, Tiegel.
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II. Seder.
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11 "*rtp»a tf« rrtnrjV f n n V I I I 4 4. Um nämlich die Haare zu entfernen. V I I I 4 5. Gern 80b versteht VdVd und »S'BIX vom Haar der Oberund Unterschläfe, die durch den Kalk enthaart werden sollen. Doch ist die Bedeutung zweifelhaft. K r a u ß will 'S'ÜJK, woneben sich 'D'HJK findet, mit veTdumov Salbe, Schminke zusammenstellen und lieber 'DiMS lesen, vgl. a. a. O. S. 64. V I I I 4 e. Gehörte zu den Tanna'im der dritten Generation (130—160), häufig in Disput mit R. Jehuda, vgl. S t r a c k 5 S. 129. V I I I 51. Eigentlich: Erde, nämlich rote. V I I I 5 2. pSWia = |iapDs?a ii j m V
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1 mV^V- ii — a a n ••a w n tVf - V Ta ' n— aTa Tn 1 X 5 2. O'DOS (Strack), O'ÜD'K ( D a l m a n , J a s t r o w ) ist icrdTiq = isatis tinctoria Färberwaid, vgl. L o w , Pflanzennamen S. 347. I X 5 3. Yar. S^Viö'p; = KijiuuXia „kimolische Erde, eine weiße natrumhaltige Tonart von der Insel Kimolos, eine Art natürlicher Seife", Plin. hist. nat. X X X 57 (Strack). I X 5 4. aVtfX auch arab. vielleicht Leontice Leontopetalum L., eine Pflanze, deren seifenhaltige Wurzel man zur Beseitigung von Flecken benutzt. Low, Pflanzennamen S. 305; K r a u ß , Griech. und lat. Lehn-
I X 6. 7: Was und wieviel am Sabbat zu tragen erlaubt sei.
81
Gewürze, so viel um ein leichtes E i zu würzen, und zwar wird das eine (Gewürz) mit dem andern zusammengerechnet, I Schalen von Nüssen [und] Schalen von Granatäpfeln, Färberwaid') und Krapp, so viel um damit ein Kleid klein wie ein Haarnetz zu färben; | Urin, Natron und Laugensalz, Kimolit 8 ) und 'Aschlag 4 ), I so viel um damit ein Kleid zu waschen klein wie ein Haarnetz. II Rabbi Jehuda sagt: so viel um damit über einen Blutflecken zu fahren. II I X 6.
[Schuldig ist, wer herausträgt] Pfeffer 1 ), so wenig es sei, und Teer 4 ), so wenig es sei, I die [einzelnen] Arten von Wohlgerüchen und die [einzelnen] Arten von Metallen, so wenig sie seien, I Teile von Altarerde und Teile von Altarsteinen, I Zernagtes von [heiligen] Schriften, Zernagtes ihrer Umhüllungen, so wenig es sei, I weil man sie aufbewahrt, um sie zu verbergen 8 ). II Rabbi Jehuda sagt: auch wer herausträgt, was zum Götzendienst benutzt wird, so wenig es sei, | denn es heißt 4 ): „es soll an deiner Hand nichts kleben von Gebanntem". II
I X 7.
Wer einen Korb der Gewürzkrämer herausträgt, obgleich mehrere Arten (von Gewürzen) darin sind, I ist nur e i n Schuldopfer schuldig. II Gartensämereien weniger als eine getrocknete Feige. II Rabbi Jehuda ben Betera 1 ) sagt: fünf; I Gurkenkörner zwei, Kürbiskörner zwei, ägyptischen Bohnensamen zwei, I [von] lebenden Heuschrecken, so wenig es auch sei, [von] tote[n] so viel als eine getrocknete Feige, I Wörter S. 135, denkt an Salicornia fruticosa, eine Kalipflanze = Vgl. M. Nidda I X 6, wo dieselben fünf Reinigungsmittel wie hier, und außerdem „Speichel" und „Grützenwasser" angegeben werden. I X 61. Nach Gern 90 a soll er wider den üblen Geruch des Mundes dienen. I X 6 2. Nach Gern a. a. O. ein Mittel wider die Migräne. I X 6 3. Und sie damit dem profanen Gebrauch zu entziehen. I X 6 4. Dtn 13 is. I X 7 i. E r gehört der zweiten Generation der Tanna'im (90—130) an, vgl. S t r a c k 6 S. 128. Mischna.
II. Seder: 1. Schabbat.
6
82
II. Seder.
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83
X 1. 2: Ungewöhnliches Lasttragen am Sabbat.
[von] einem Weinbergsvogel a ), sei er lebend, sei er tot, sö wenig es auch sei, denn man bewahrt ihn auf als Heilmittel 8 ). II Rabbi Jehuda sagt: auch wer herausträgt eine lebende, unreine Heuschrecke, so wenig es auch sei, I denn man bewahrt sie auf für kleine Kinder, um damit zu spielen 4 ). II
Kapitel X. X 1.
W e r etwas aufbewahrt hat 1 ) zur Aussaat und als Probe 4 ) und als Heilmittel und es am Sabbat herausträgt, | ist darob schuldig, so wenig es auch ist; I jeder [andere] Mann aber ist darob nur schuldig, wenn es sein Maß 8 ) hat, I kehrt er um und bringt es hinein 4 ), so ist er nur schuldig, wenn es sein Maß hat. II Ungewöhnliches Lasttragen am Sabbat.
X 2.
W e r Speisen herausträgt und sie auf der Schwelle 1 ) absetzt, I sei es, daß er [selbst] umkehrt und sie herausträgt, sei es, daß ein anderer sie herausträgt, | ist frei, weil er seine Arbeit nicht mit einmal gemacht hat. II Ist ein Korb voll Früchte auf der äußeren Schwelle abgesetzt, I so ist [d]er [Träger], obgleich die meisten Früchte sich draußen befinden, | frei, bis er den ganzen Korb [auf einmal] herausträgt 8 ). II ist ein rpbaiD, ein Ort, der zum Teil dem Hause, zum Teil dem öffentlichen Platz zugehört, vgl. 1 1 Anm. 1. An ihn kann man von innen und außen etwas bringen, ohne sich zu verschulden. Schuldig wird man erst, wenn man von einem Ort, aus dem man am Sabbat nichts wegbringen darf, etwas wegträgt und an einem andern Ort, wo es nicht erlaubt ist, es absetzt. B e e r vermutet, daß ursprünglich auch bei dieser Bestimmung der Schwellenzauber eine Rolle gespielt hat, und es sich also hier um die Eingliederung in das rabbinische System handelt, vgl. 1 Sam 5 4. b Zeph 1 9. Mir ist das nicht wahrscheinlich, weil ich nicht zu sehen vermag, wie diese Bestimmung mit den uns bekannten Vorstellungen über die an der Schwelle hausenden Geister zusammenhängen soll. X 2 2. Nach IJizkija wurde das nur von einem Korb voll Gurken oder Kürbisse gelehrt, nicht aber von einem solchen voll Senf, offenbar weil nur bei jenem ein Teil der Früchte als noch innerhalb bleibend gedacht werden kann, doch ist diese Ansicht nicht unbestritten, vgl. Gern 90 b. 6*
II. Seder.
84
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11 ft n^Qü T " ! 'Vsntf • I - V ^ s1 nI -" V r " n Ia~ X 31. Nach Num 7 9 trugen sie die Gefäße der Stiftshütte auf der Schulter. X 3 2. iTWQN, wofür auch 8*7113, rrrns = cpoövba fuuda Geldbeutel. X 41. Um es so möglichst gut aufzubewahren. X 4 2. Weil seine ursprüngliche Absicht durch diese Verschiebung vereitelt wird. X 4 3. Uber die Gründe für diese doppelte Beurteilung stritten die Gelehrten, vgl. Gern 92 b. X 4 4. Vgl. I 3 Anm. 7. X 4 ö . 13'p ist zweifelhaft. B e e r denkt an die Möglichkeit, daß es = iuuvdpiov sei, wofür sich freilich tnjit findet, vgl. K r a u ß a. a. O. S. 245.
X 3—5: Ungewöhnliches Lasttragen am Sabbat.
85
X 3.
Wer herausträgt, sei es mit seiner Hechten, sei es mit seiner Linken, in seinem Busen oder auf seiner Schulter, I ist schuldig, denn also [geschah] das Lasttragen der Söhne Kehats1). II [Wer aber herausträgt] auf der Rückseite seiner Hand, mit seinem Fuß und mit seinem Mund, und mit seinem Ellbogen., in seinem Ohr und mit seinem Haar, I und mit seinem Geldbeutel2), und [zwar] seine Öffnung nach unten, zwischen seinem Geldbeutel und seinem Hemde, I und im Ärmel seines Hemdes, in seinem Schuh und in seiner Sandale, I ist schuldfrei, weil er nicht herausträgt, wie es Art der Heraustragenden ist. II X 4. Wer beabsichtigt, [etwas] vor sich1) herauszutragen, und es kommt ihm auf seinen Rücken, ist schuldfrei2). II [Wer beabsichtigt, etwas] hinter sich [herauszutragen,] und es kommt ihm nach vorn, ist schuldig8). II [Als] zuverlässig4) [gilt die Überlieferung]: eine Frau, die sich mit einer Leibbinde5) gürtet und [darin] sei es vor sich, sei es hinter sich [etwas herausträgt], I ist schuldig, weil sie (die Binde) sich gewöhnlich herumdreht. II Rabbi Jehuda sagt: [so] auch bei den Briefträgern 8 ). X 5. Wer einen Laib Brot nach öffentlichem Gebiet herausträgt, ist schuldig, tragen ihn zwei heraus, so sind sie schuldfrei 1 ). II Wenn einer ihn nicht heraustragen konnte und es tragen ihn zwei heraus, so sind sie schuldig. II Rabbi Sime'on erklärt [sie] für schuldfrei. II Wer Speise herausträgt weniger als das [verbotene] Maß in einem Gefäß, ist schuldfrei I auch betreffs des Gefäßes, denn das Gefäß ist Nebensache dazu. II L e v y III S. 514 vermutet eine Verwandtschaft mit ^yuü. Es ist wohl eine Art Leibbinde. X 4 6. l'pD'D 'bapn sind Briefträger, denn Nj?BS (Dalman), Kf»tp'D ( J a s t r o w ) ist uirräKiov pittacium Zettel, Schreibtafel. Maimonides denkt an die Läufer, welche die königlichen Befehle in einem Rohre um den Hals tragen, das bald nach vorn, bald nach hinten rutscht. Raschi dagegen versteht es von den königl. Dienern, die die Register der königl. Einkünfte usw. an ihrem Gürtel hängend tragen. Die Gern 92 b. 93 a sagt: in gleicher Weise wie die Frauen tragen die königl. Schreiber X 5 i . Weil erfordert wird, daß einer, eine verbotene Arbeit ganz tue.
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I I . Seder. II F ? H VT Ö•• Ü:
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X 5 2. Nach Gern 93 b. 94 a begründet R. Natan das damit, daß das Lebendige sich selbst trägt. Mit Recht bemerkt Beer, daß ursprünglich offenbar andere Motive bestimmend waren. Er erinnert daran, daß am altbabylonischen Vollmondstag keine Leiche begraben wurde ( W i n c k l e r , Religionsgeschichtler S. 61), offenbar fürchtete man, durch das Tragen der Leiche selbst krank zu werden, zu sterben usw. X 6 i . R a b e , S a m t e r u. a. verstehen Dp>Q vom Scheiteln der Haare, aber offenbar ist OpD mit griech. D
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X I 3 i . Gern 100 a nimmt an, daß es sich z. B. um ein klebriges Stück Feigenkuchen handelt, das kleben bleibt oder daß etwas in einer Nische, irgendwie groß, liegenbleibt. X I 3 2. Er ist somit schuldfrei. X I 3 3. Er ist somit schuldig, denn unterhalb zehn Ellen ist Privatgebiet, er hat also von einem öffentlichen nach einem Privatgebiet geworfen. X I 41. Das Meer gilt als rp^n")?, vgl. I i i . X I 4 2. Dadurch wird auch das seichte Wasser zum öffentlichen Gebiet. X I 4 3. Es ist auffallend, daß derselbe Gedanke zweimal zum Aus-
XI 3—6
Vom Werfen und Herüberreichen am Sabbat.
91
X I 3.
Wer [etwas] vier Ellen [weit] gegen eine Wand wirft, [so daß es] oberhalb der zehn Handbreiten [sie trifft]1), so ist es, als ob er in die Luft geworfen 2 ), I unterhalb der zehn Handbreiten ist es, als ob er auf die Erde geworfen hätte 3 ). II Wer etwas auf die Erde vier Ellen wirft, ist schuldig. II Warf er [etwas] innerhalb vier Ellen und es rollte über vier Ellen hinaus, so ist er schuldfrei; I [warf er] über vier Ellen hinaus und es rollte innerhalb der vier Ellen zurück, so ist er schuldig. II
X I 4.
Wer [etwas] ins Meer1) vier Ellen [weit] wirft, ist schuldfrei; I wenn es seichtes Wasser ist, wodurch ein öffentliches Gebiet geht 3 ), I so ist, wer [etwas] vier Ellen [weit] hineinwirft, schuldig. II Wie viel aber darf das seichte Wasser [betragen]? Weniger als zehn Handbreiten. II Seichtes Wasser, wodurch ein öffentliches Gebiet geht, I wer in dasselbe [etwas] hineinwirft vier Ellen [weit] ist schuldig 8 ). II
X I 5.
Wer [etwas] vom Meer auf das Festland und vom Festland auf das Meer wirft, I und vom Meer auf ein Schiff und vom Schiff auf ein anderes, ist schuldfrei. II Sind Schiffe, eins mit dem andern, verbunden 1 ), so darf man von einem zum andern tragen, I wenn sie nicht verbunden sind, so darf man, obgleich sie aneinanderstoßen, nicht aus einem in das andere tragen 2 ). II
X I 6.
Wer [etwas] wirft und sich erinnert, nachdem es aus seiner Hand geflogen ist, [daß es Sabbat ist] I [oder] wenn es ein anderer auffängt, ein Hund auffängt oder wenn es verbrennt, so ist er schuldfrei. II
druck kommt. Das wird seinen Grund in irgendwelchen Zufälligkeiten der Redaktion oder des Abschreibens haben. Sachliche sonstige Gründe dafür beizubringen, wie das die Gern 100 a. b tut, ist eine vergebliche Künstelei. X I 5 l. Etwa durch ein Laufbrett. Gehören die Schiffe zwei Herren, so darf man, da sie wie zwei Höfe betrachtet werden, dies nur durch finsn 'ans; machen, d. h. durch die ideelle Vermischung der Gehöfte, vgl. L e v y , Neuhebr. Wörterb. III S. 692. X I 5 2. Weil das Meer als n^aiD sie scheidet.
92
II. Seder.
Moéd: 1. S c h a b b a t .
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XTT 1 i. X I I — X V geben Erläuterungen zu den 39 niDN*?» ni3K in VII2ff. X I I 1 2. Vgl. V I I 2 Nr. 34. X I I 1 3. Vgl. VII 2 Nr. 38. Abgesehen von dem Gesichtspunkt der Arbeit am Sabbat, der hier obwaltet, spielt wohl auch, wie Beer hervorhebt, der andere eine Bolle, daß das mit dem Hämmern verbundene
XII 1. 2: Vom Bauen, Hämmern, Sägen, Bohren, Pflügen, Jäten usw.
93
Warf er, um eine Verwundung beizubringen, sei es einem Menschen, sei es einem Tier, I und erinnert er sich [daß es Sabbat ist], solange die Verwundung nicht beigebracht ist, so ist er sehuldfrei. [| Das ist die Regel: alle die Schuldopfer schuldig sind, sind [es] nicht schuldig, I solange Anfang und Ende ihrer [Handlung] aus Irrtum [begangen] sind; I [wurde] ihr Anfang aus Irrtum, ihr Ende aber mit Vorsatz, ihr Anfang mit Vorsatz, ihr Ende aber aus Irrtum [begangen], I so sind sie schuldfrei, sobald ihr Anfang und ihr Ende aus Irrtum [begangen sind]. II Kapitel X I I — X V Erläuterung zu den 39 'Abot V I I 2. Kapitel X I I 1 ) . a) Vom Bauen, Hämmern, Sägen, Bohren. XTT 1. Wie viel muß einer bauen 2 ) damit er schuldig werde? II Wer baut, wie wenig es auch sei, wer Steine behaut und wer mit einem Hammer 8 ) und einer Axt schlägt und wer bohrt, wie wenig es auch sei, ist schuldig. II Das ist die Regel: jeder, der am Sabbat eine Arbeit [so] verrichtet, daß seine Arbeit am Sabbat bestehen bleibt, ist schuldig. II Rabban Sim'on ben Gamliel sagt: I auch wer mit dem Hammer 4 ) auf den Amboß während der Arbeit schlägt, ist schuldig, I weil er gewissermaßen eine Arbeit in Stand setzt. II b) Pflügen, Jäten, Bäume beschneiden, Höh und Gras auflesen. XTT 2. Wer pflügt 1 ), so wenig es auch sei, wer jätet und ausschneidet und beschneidet, so wenig es auch sei, ist schuldig. II Ferner wer Holzstücke aufliest, um [den Platz] in Stand zu setzen, so wenig es auch sei, und wenn um zu heizen, so viel um ein leichtes Ei zu kochen, I wer Gras aufliest, um [den Platz] in Stand zu setzen, so wenig es auch sei, und wenn fürs Vieh, entsprechend einem Ziegenmaul voll. II Geräusch mit der für den Sabbat gebotenen Stille unverträglich ist. Vgl. Jes 5813 Luc 23 56. XTT 1 i. DJIip S t r a c k , orij? vgl. 03"l1f> D a l m a n , Ojnip J a s t r o w = Kopuvr| Hammer. xn 21. Vgl. V I I 2 Nr. 1.
94
II. Seder.
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X n 31. Vgl. V I I 2 Nr. 32. X I I 3 2. JI'Bp ist = ffrinelov Zeichen, Merkzeichen. X I I 8 3. Wer etwa die Absicht gehabt, den größeren Namen zu schreiben und nur die zwei ersten schreibt, hätte doch schon ein vollendetes Werk vollbracht, da diese zwei einen selbständigen Sinn geben. X I I 4 1 . OD gewöhnlich: Pulver erklärt; ob nicht vielleicht an DO = ^oiajs: öfiriYHa Lampenruß zu denken ist, vgl. K r a u ß a. a. O. S. 398. X I I 4 2. m^'D schwerlich aus Sp'TD transponiert, eher ist es mit
XII 3—5: Vom Schreiben. c)
95
Schreiben.
X I I 3. Wer zwei Buchstaben schreibt 1 ), sei es mit seiner Hechten, sei es mit seiner Linken, I sei es von einem Wort, sei es von zwei Wörtern, sei es von zwei Merkzeichen 2 ) in jeglicher Sprache, ist schuldig. II Rabbi Jose sagte: zwei Buchstaben machen nicht schuldig außer wegen Signierens; I denn so pflegte man die Bretter der Stiftshütte zu signieren, um zu erkennen, welches das zugehörige sei. II ßabbi Jehuda sagte: wir finden zuweilen einen kleinen Namen, der einen Teil eines großen Namens bildet: I z. B. Qtf von und von ^xintf und ni von liru und von
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XII 4.
Wer zwei Buchstaben einmal sich vergessend schreibt, ist schuldig. II Schreibt er mit Tinte, mit Pulver 1 ), mit Köthel 4 ), mit Gummi 8 ) und mit Kupfervitriolwasser 4 ) I und mit irgend etwas, das bleibende Zeichen hinterläßt, auf zwei Winkelbretter und auf zwei Tafeln eines Rechenbuches 6 ), I so daß man sie zusammen lesen kann, ist er schuldig. II Wer auf seinen Körper schreibt, ist schuldig. Wer seinen Körper tätowiert, den erklärt ßabbi 'Eli'ezer eines Sündopfers f ü r schuldig, I ßabbi Jehosuca aber für schuldfrei. II
X I I 5. Schreibt er mit Flüssigkeiten und mit Fruchtsaft und in Wegesand und in Schreibersand 1 ) I und in alles, was keinen Bestand hat, so ist er schuldfrei. II [Schreibt er] mit umgekehrter Hand, mit seinem Fuß, mit seinem Mund, mit seinem Ellbogen, I schreibt er einen Buchstaben nahe an Geschriebenes, Schrift auf Schrift*), I 0D, ,TpOD = qpaffKia, fascia Binde, Gurt, Gürtel. X V 2 2. V g L V l . ' X V 2 3. Um ihn in den Brunnen zu lassen.
104
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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XV 31. Nämlich die am Sabbat getragenen. X V 3 2. Vgl. Num 28 9 . 1 0 Ez 45 17 2 Chr 2 3 8 1 3 313. X V 3 3. In Jub 5010. 11 werden die Opfer von den am Sabbat verbotenen Arbeiten ausgenommen. Mit dem Verbot jeder Arbeit sind auch sie eigentlich unverträglich, Mat 12 5. X V I 11. Am Sabbat wird ein Abschnitt aus dem Pentateuch ( W i s ) und ein Kapitel aus den Propheten (müSil) vorgelesen, vgl. Luc 4 16.17 Act 13 15. 27 15 21. X V I 1 2. Gewöhnlich von den Ketubim verstanden. Aber nach Gem 116 a. b las man in Nehardea in Babylonien beim Nachmittagsgottesdienst einen Abschnitt aus den Ketubim. X V I 13. Bezieht sich auf die Ubersetzungen, in erster Linie auf die Targume, aber auch die Übersetzungen ins Griechische usw.
XV 3: Kleider zusammenlegen usw
XVI 1: Betten aus Feuersbrunst.
105
X V 3. Man darf die Kleider 1 ) selbst vier- und fünfmal zusammenfalten, | und man darf die Betten am Abend vor Sabbat für den Sabbat ausbreiten, I jedoch nicht am Sabbat für die Ausgänge des Sabbats. II Rabbi Jisma"el sagt: man darf die Betten am Versöknungstag für den Sabbat ausbreiten, I und die Opferfestteile 2 ) vom Sabbat dürfen am Versöhnungstag dargebracht werden 3 ). II Rabbi 'Akiba sagt: die vom Sabbat dürfen nicht am Versöhnungstag dargebracht werden, I und die vom Versöhnungstag dürfen nicht am Sabbat dargebracht werden. II
Kapitel XVI. Retten aus einer
Feuersbrunst.
X V I 1. Alle heiligen Schriften darf man vor einer Feuersbrunst retten, I sei es, daß man daraus liest 1 ), sei es, daß man nicht daraus liest 2 ). II Wenngleich sie in irgendeiner [anderen] Sprache 8 ) geschrieben sind, müssen sie verborgen werden 4 ). II Weswegen darf man aus manchen 6 ) nicht lesen? Wegen Versäumnis des Lehrhauses. II Man darf das Futteral 6 ) des Buches samt dem Buche und das Futteral der Tephillin samt den Tephillin retten, I sogar wenn Geldstücke') darin sind. II Wohin darf man sie retten? Nach einer nicht durchbrochenen Halle. II Ben Betera 8 ) sagt: auch nach einer durchbrochenen*). II X V I I 4. Vgl. I X 6. X V I 1 5. Wird ebenfalls von den Ketubim verstanden. Man soll aus ihnen nicht lesen, um nicht den Lehrvortrag am Sabbat zu versäumen. X V I 1 c. p'n = GtiKn Scheide, Futteral. X V I 17. nvn ist öfter eine bestimmte Silbermünze = 1Ut sbo, der Plur. niiö oft in dem allgemeinen Sinne Geldstücke, Geld; Macoth, Moos = Geld (Beer). X V I 18. Ben Betera zur jüngeren Gruppe der zweiten Generation der Tanna'im gehörig (90—130 n. Chr.), vielleicht mit dem I X 7 genannten Jehuda ben Betera identisch, oder ist an den X I I 5 erwähnten Jehosu'a ben Betera zu denken? X V I 19. Was unter durchbrochener Halle und undurchbrochener Halle zu verstehen ist, ist Gegenstand der Diskussion in der Gern:
106
II. Seder
Moed: 1. Sehabbat.
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nach den einen hat die undurchbrochene Halle drei Seitenwände und an der vierten zwei Seitenbretter, die durchbrochene an der vierten ein Seitenbrett, nach anderen hat jene an der vierten Seite ein Brett oder Pfosten, während diese ganz frei und offen ist, vgl. Gern 117 a 'Erub I 1. 2, vgl. Gern 117 b. X Y I 21. Das sind die drei Sabbatmahlzeiten, die die Rabbinen aus dem dreimaligen öl'il E x 16 25 folgern, während Rabbi IJidka aus demselben V. vier folgert, indem er DVil mit Ausschluß des Sabbatabends, jene aber mit Einschluß desselben verstehen, vgl. Gern 117 b. Der Sabbat ist wesentlich Freudentag, an dem gut zu essen und zu trinken Sitte war, vgl. B o h n , Sabbat S. 47 ff., Jub 2 29 50 9f. Das Fasten ist am Sabbat verboten und wird Jub 5012 geradezu mit Todesstrafe belegt. Vgl. auch Jud 8 6. Wenn der Pharisäer Luc 1812 sagt vr|j?y »31 n a a pstf
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11 tox^V n n toss?1? nt j n i i jatf 1 ] p» «1*19 & 11 ü r o n a o n ^ y ^ n i a Vax nVrma piVn nV pfffly p a X I X 11. Dem genauen Wortlaut entsprechend wäre „Abend vor Sabbat" zu übersetzen, tatsächlich ist raw 315?» die Bezeichnung des Tages vor Sabbat. X I X 1 2. I n der Zeit der ReligionsverfolguDg der Juden durch Antiochus IV, der die Beschneidung verbot 1 Mak 148 Ascens. Mosis 81, wie nach ihm Hadrian, gewann die Beschneidung, die durch das Exil zum eigentlichen Bundeszeichen geworden war, so hohe Wertung, daß die Juden um ihretwillen das Martyrium auf sich nahmen, ihre Vollziehung wurde so wichtig, daß sie sogar die Sabbatgesetze suspendierte, vgl. Joh 7 22f. In ältester, vorhistorischer Zeit scheint der Schwiegervater ]nfi bzw. die Schwiegermutter rurih des Vaters die Beschneidung vollzogen zu haben, wahrscheinlich geschah das bei der Aufnahme des Bräutigams in den Stamm der Frau, vgl. Gen 2 24. In historischer Zeit vollzog sie der Hausvater Gen 17 23, bisweilen auch die Mutter Ex 4 25 1 Mak 160. Zur Zeit unseres Traktates gab es wohl schon besondere Beschneider (Vniö), der Vniö war für die genaue Beobachtung der Vorschriften verantwortlich. Die hier erwähnte „Zeit der Gefahr" ist die Zeit der Religionsverfolgungen, wo die Beschneidung als Verbrechen bestraft wurde.
X I X 1. 2: Die Beschneidung am Sabbat.
119
Kapitel X I X . Die Beschneidung am Sabbat. X I X 1. Rabbi 'Eli'ezer sagt: Wenn man nicht ein [Beschneidungs]gerät am Tage vor Sabbat 1 ) [ins Haus] gebracht hat, I so darf man es am Sabbat offen [ins Haus] bringen, zur Zeit der Gefahr aber darf man es vor Zeugen verbergen 2 ). II Und ferner sagte Rabbi 'Eli'ezer: man darf Holz fällen, um Kohlen zuzubereiten und um Eisen 8 ) zuzubereiten. II Als Regel setzte Rabbi c Akiba fest: jede Beschäftigung, die am Tage vor Sabbat, zu verrichten möglich ist, I verdrängt nicht den Sabbat 4 ), Beschneidung, die nicht am Tage vor Sabbat zu vollziehen möglich ist, verdrängt den Sabbat. II X I X 2. Man darf alles zur Beschneidung Nötige verrichten, I man darf beschneiden, man darf [die Haut] 1 ) aufreißen, man darf [das Blut] absaugen 2 ), und man darf ein Pflaster 8 ) und Kümmel auflegen. II Wenn man [den Kümmel] nicht am Tage vor Sabbat zerstoßen hatte, darf man [ihn] mit seinen Zähnen zerkauen und auflegen. II Wenn man nicht Wein und Ol 4 ) zusammengeschüttet hatte, darf man jedes für sich auflegen. II Man darf keine Hülle dafür erst anfertigen, jedoch darf man einen Lappen 5 ) darumlegen. II X I X 13. Zu dem Zweck ein Beschneidungsmesser zu machen. Einst wurden zur Beschneidung Steinmesser gebraucht, vgl. E x 4 25 J o s 5 3, ein Zeugnis dafür, in wie alte Zeit die Entstehung der Beschneidung hineinreicht. X I X 14. D. h. die die Sabbatruhe regelnden Gesetze, sie behalten also ihre volle Gültigkeit. X I X 21. Womit das membrum virile bedeckt ist. X I X 2 2. Gern 133b „ein Beschneider, der das Blut nicht absaugt, veranlaßt Lebensgefahr, und man entsetzt ihn". X I X 2 3. Il'lVspS ( S t r a c k ) , n'^SOK ( D a l m a n ) , n'jVsos ( J a s t r o w ) = cmAr|viov splenium Pflaster, Verband. X I X 2 4. „Wein und Ol, gemischt oder jedes für sich, dienen also als Heilmittel bei Wunden wie Luk 10 34, wo von dem barmherzigen Samariter gesagt wird: „emxeuiv ¿Aaiov Kai oivov" JFiebig. X I X 2 5. „Ein Stückchen Leinwand wird durchlöchert, in welches man das Glied tut, damit die Haut nicht zurückgeht und das Glied bedeckt" (Sammter).
120
H. Seder.
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Moed: 1. S c h a b b a t .
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X I X 2 6. Was ohne a n y sonst nicht möglich war, vgl. I I 7 2. X I X 31. Gen 34 25. X I X 3 2. Nach Gern 135 a handelt es sich um ein Siebenmonats- oder Achtmonatskin d. X I X 33. oryVttK ( S t r a c k ) , oirjiTMX ( D a l m a n , J a s t r o w ) = avbpöYuvos Zwitter.
X I X 3—5: Die Beschneidung am Sabbat; besondere Fälle.
121
W e n n man [ein solches] a m T a g vor S a b b a t nicht b e s o r g t hatte, I so darf man [es] um den F i n g e r wickeln und mitbringen, selbst aus einem andern H o f 6 ) . II X I X 3.
M a n darf das kleine K i n d v o r der Beschneidung und nach der B e -
schneidung baden I und [zwar] darf man ü b e r es mit der H a n d sprengen, j e d o c h nicht m i t einem G e f ä ß . II R a b b i E l ' a z a r ben c A z a r j a s a g t :
M a n darf das kleine K i n d am dritten
T a g , der auf einen S a b b a t f ä l l t , baden, I denn es h e i ß t 1 ) :
„und es geschah am dritten T a g , als sie Wundfieber
h a t t e n " . II
Besondere Fälle. Wegen
eines zweifelhaften 2 ) K i n d e s und eines Z w i t t e r s 8 ) darf man
den S a b b a t n i c h t entweihen, R a b b i J e h u d a erlaubt [es] beim Zwitter. II X I X 4.
W e r von zwei Säuglingen, von denen der eine am T a g vor S a b b a t
zu beschneiden war und der andere am S a b b a t zu beschneiden war, | versehentlich den am T a g vor S a b b a t (zu beschneidenden) am S a b b a t beschnitten hat, ist schuldig. II W a r einer nach S a b b a t zu beschneiden und einer am Sabbat zu b e schneiden, I [und] beschnitt er versehentlich
den nacli S a b b a t [zu
beschneidenden]
am S a b b a t , I so e r k l ä r t R a b b i ' E l i ' e z e r [ihn] für schuldig für ein Sündopfer 1 ), R a b b i J e h o s u ' a für s c h u l d f r e i 2 ; . II X I X 5.
Ein
kleines K i n d darf am achten, neunten, zehnten, elften
[oder]
zwölften beschnitten werden, nicht weniger und nicht mehr, I gewöhnlich
am
achten,
ein
im Zwielicht geborenes wird am neunten
beschnitten, I ein im Zwielicht beschnitten 1 ), I X I X 41.
am A b e n d vor S a b b a t [geborenes] wird am zehnten
W e i l die nicht zu gehöriger Zeit geschehene und am S a b b a t
vollzogene B e s c h n e i d u n g den S a b b a t bricht. X I X 4 2. W e i l
er
zwar
in einer gebotenen Sache g e i r r t ,
a b e r das
G e b o t e n e doch getan hat. X I X 51.
K a n n eine B e s c h n e i d u n g nicht zur rechten Zeit geschehen,
wird u m derselben willen der S a b b a t nicht gebrochen.
122
II- Seder.
Moèd: 1. S c h a b b a t .
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X I X 5 2. Auch dieser wird um der Beschneidung willen nicht gebrochen. X I X 5 3. Beide galten als ein Fest. X I X 61. Vorausgesetzt ist ein Priester, denn nur ein solcher hat an der nann teil. X I X 6 2. Täte man es nicht, so könnte er leicht den Eindruck des Unbeschnittenen machen, um diesen Schein zu vermeiden, muß man von dem Fleisch so viel wegnehmen, daß er das Aussehen eines Beschnittenen hat. In der Gern 137b zu dieser Stelle finden sich die einzelnen Segenssprüche, die von den verschiedenen Teilnehmern an der Beschneidung zu sprechen sind.
XIX 6: Besondere Fälle.
XX 1.2: Weinseihen und Weinhonig.
123
ist Festtag 2 ) nach dem Sabbat, wird es am elften beschnitten, I [sind nach Sabbat] die beiden Festtage 3 ) des Neujahres wird es am zwölften beschnitten. II Ein kleines Kind, das krank ist, darf man nicht beschneiden, bis es gesund ist. II X I X 6. Dies sind die die Beschneidung verhindernden Hautfasern: Fleisch, das die Eichel bedeckt; I [ein solchjer darf keine Hebe essen 1 ); I wenn einer [viel] Fleisch hat, so muß man es gründlich [wegnehmen], des guten Aussehens wegen 2 ); I hat man beschnitten und die Beschneidungs-[haut] nicht aufgerissen, so ist es, als ob man nicht beschnitten hätte. II
Kapitel X X — X X I Y
Nachträge.
Kapitel XX. 1. Weinseihen und
Weinhonig.
X X 1. Rabbi 'Eli'ezer sagt: man darf einen Seiher am Festtag aufspannen 1 ) I und man darf in einen aufgespannten am Sabbat [Wein] schütten; I [die] Gelehrten aber sagen: man darf einen Seiher am Festtag nicht aufspannen, I und man darf in einen aufgespannten am Sabbat [Wein] nicht schütten, I jedoch darf man in einen aufgespannten [Wein] an einem Festtag schütten. II X X 2. Man darf Wasser auf Hefe schütten, damit sie klar werde, I und darf Wein durch ein Tuch 1 ) und durch einen ägyptischen Korb 2 ) seihen, I man darf ein Ei in einen Senfseiher tun 3 ) | und man darf Honigwein 4 ) am Sabbat bereiten. I X X 1 i. Obgleich es dem Aufspannen eines Zeltes ähnlich ist, vgl. Traktat 'Ohalot. X X 21. J'YIID, Sg. TNO = (Xoubdpiov Tuch, meist um den Hals oder Kopf geschlungenes. X X 2 2. Nach den einen aus Weiden, nach den anderen aus Palmenbast geflochten. X X 2 3. Um Ei und Senf miteinander zu vermischen. X X 2 4. I ^ ' a r j S t r a c k , l'V'iaÜ'K bzw. I ' ^ a i r s ^ V w i r ' ( J a s t r o w ) = oivo(ue\i mit Honig vermischter Wein.
124
II- Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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X X 2 5. ( S t r a c k , J a s t r o w ) , j'jV D a l m a n = Xcrfuvog, Xorpivoi; lagena Zögel, Flasche, Krug. X X 2 6. Zur ersten Generation der Tanna'im gehörig, hatte einen gleichnamigen Enkel, so daß es zweifelhaft ist, wer gemeint ist. S t r a c k 5 S. 121. X X 31. n'ri^n ( S t r a c k ) , n'ilVn ( D a l m a n , J a s t r o w ) asa foetida, Teufelsdreck, „als Gewürz und Heilmittel verwendet" ( S t r a c k ) . X X 3 2. Damit der Abfall obenauf schwimme und man ihn so absondere. X X 3 3. Wo ohne menschliches Zutun der Abfall von selbst durchfällt.
XX 3—5: Viehfutter und Ausmisten; Bettstroh und Waschpresse.
125
Rabbi Juda sagt: am Sabbat in einem Becher, I am Festtag in einer Flasche 5 ), an [anderen] Festtagen aber in einem Faß. | Rabbi §adok 6 ) sagt: alles im Verhältnis zu den Gästen. II 2. Viehfutter und
Ausmisten.
X X 3. Man darf asa foedita 1 ) nicht in lauwarmem Wasser auflösen, jedoch darf man es in Essig schütten. II Man darf nicht Wicken einweichen2) und sie nicht abreiben, I jedoch darf man sie in ein Sieb oder in einen Korb schütten 8 ). II Man darf Stroh nicht in einem Sieb sieben | und es nicht auf einen hohen Ort tun, I damit die Spreu herunterfalle, I jedoch darf man es in ein Sieb aufnehmen und es in die Krippe schütten. II X X 4. Man darf vor dem Mastochsen [die Krippe] ausraffen, I und man darf [das Futter] beiseite schieben wegen des Mistes, I [das sind] die Worte Rabbi Dosa's1), [andere] Gelehrte aber verbieten es. II Man darf am Sabbat [Futter] von einem Vieh wegnehmen und | es] vor ein anderes Vieh schütten. II 3. Bettstroh und Waschpresse. X X 5. Stroh auf dem Bett darf man nicht mit seiner Hand aufschütteln, | man darf es aber mit seinem Körper aufschütteln. II Wenn es als Viehfutter bestimmt ist oder wenn darauf eine Deckc oder ein Tuch liegt, so darf man es mit seiner Hand aufschütteln. II Eine Waschpresse1) von Privatleuten darf man aufmachen, jedoch nicht [damit] pressen, I die aber von Walkern darf man nicht berühren. II Rabbi Jehuda sagt: wenn sie am Tag vor Sabbat aufgemacht war, I darf man seine Kleider losmachen und sie herausziehen 2 ). II X X 41. Rabbi Dosa ben Archinos gehört zur älteren Gruppe der zweiten Generation der Tanna'im (90—130 n. Chr.), vgl. S t r a c k 5 S. 123. X X 51. Zu denken ist an die aus zwei Walzen bestehende Waschmange, die Walzen werden zusammengepreßt, um die zwischen den Walzen durchgehenden Kleidungsstücke zu plätten. X X 5 2. Das Suff, in kann sich nur auf das vorhergehende 1'Vs beziehen, da ein anderer Begriff, auf den es sich beziehen könnte, nicht vorhergeht. Dadurch ist die von S t r a c k mit Recht bevorzugte LA geschützt.
126
II. Seder.
Moed: 1. S c h a b b a t .
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X X I 11. Das Kind hat den Stein nicht um seiner selbst willen in der Hand — das wäre eine Last tragen — sondern etwa um des Spieles willen. X X I 1 2. Der Gedanke ist der, daß Hebe nann unter Profanes geraten ist, das hundertmal so viel ist als die Hebe, dadurch ist alles, was durch die Vermischung zustande gekommen ist, ^aia d. h. hebepflichtig geworden, von ihm darf man die Hebe (nann) abnehmen und entrichten = a^srn. T«T X X I 21. Das wegzulegen vergessen ist.
X X I 1—3: Vom Tragen von Personen und Lasten, die selbst belastet sind.
127
Kapitel XXI. Vom Tragen von Personen und Lasten, die selbst belastet sind. X X I 1. Man darf sein Kind tragen, während es einen Stein in seiner Hand hat 1 ), und einen Korb mit einem Stein darin; II man darf reine Hebe mit unreiner und mit profanen Speisen fortbewegen. II Rabbi Jehuda sagt: man darf auch von dem durch Vermischung von 1 und 100 hebepflichtig gewordenen 2 ) die Hebe herausnehmen. II X X I 2. Liegt ein Stein auf der Öffnung eines Fasses, I so darf man es auf seine Seite neigen, und er wird [von selbst] herunterfallen; I befindet er sich zwischen [an]d[er]en Fässern, I so darf man es hochheben und auf seine Seite neigen, und er wird [von selbst] herunterfallen. II Liegt Geld 1 ) auf einer Decke, so darf man die Decke schütteln, und es wird [von selbst] herunterfallen; I liegt Schleim darauf, so darf man ihn mit einem Lappen fortwischen; | liegt er auf [einer Decke] von Leder, darf man Wasser dar auf schütten, bis er verschwunden ist. II X X I 3. Die Schule Hillel's 1 ) sagt: man darf Schalen und Knochen von einem Tisch entfernen; I die Schule Sammais aber sagt: man darf die ganze Platte 2 ) fortnehmen und sie abschütteln. II Man darf von einem Tisch entfernen Brocken kleiner als wie eine Olive II und Fasern von Bohnen und Linsen, weil es Viehfutter ist. II Wenn ein Schwamm8) einen ledernen Anfasser hat, so darf man damit abwischen, I wenn aber nicht, so darf man damit nicht abwischen. II Die Gelehrten aber sagen: es sei so oder so, man darf damit abwischen4). II X X I 3 l. Andere Mischnas legen diesen Ausspruch den Schammaiten in den Mund und den hier diesen zugeschriebenen den Hilleliten, vgl. Tos Schab X V I I 6b und S c h w a r z , Tos 124. X X I 3 2. rf?3D = TctßXa, tabula Tafel, Brett, Platte. X X I 3 3. Ais? = (TrrÖYTO? Schwamm, davon ein verb. J30 abgeleitet = mit dem Schwamm aufnehmen X X I I 1 , isnon X X I I 5 sich abtrocknen. X X I 3 4. B e e r macht darauf aufmerksam, daß die Mischna in der Krakauer Ausgabe des Pal Talm den Satz hat: „man darf ihn am Sabbat [von seinem Ort] nehmen und er ist unempfänglich gegen Unreinheit,"
128
II. Seder.
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Moed: 1. S c h a b b a t .
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X X I I 1 1 . Vgl. x y i 2. X X I I 1 2. Nämlich jeder für drei Mahlzeiten. X X I I 1 3. Was als eine Art des Dreschens angesehen wird. X X I I 1 i. Das Subjekt kann fraglich sein: B e e r nimmt als Subjekt die vorerwähnten niVS, nach dem Folgenden scheint mir wahrscheinlicher das unmittelbar vorhergehende ppwa.
XXII 1—3: Benutzung auslaufender Flüssigkeiten, vom Einweichen usw.
129
Kapitel XXII. 1. Benutzung auslaufender
Flüssigkeiten.
X X I I 1. Aus einem Faß, das zerbrochen ist, darf man Speise für drei Mahlzeiten 1 ) retten, I und man darf zu anderen sagen: kommt und rettet für euch 2 ), I nur darf man nicht [das Herausgelaufene] mit dem Schwamm aufnehmen. II Man darf Früchte nicht zerdrücken 8 ), um daraus Saft zu gewinnen, I wenn er aber von selbst ausfließt 4 ), sind sie verboten. II Rabbi Jehuda sagt, wenn [sie] zu Speisen [bestimmt waren], so ist das daraus Fließende erlaubt, I wenn aber zu Getränken, so ist das daraus Fließende verboten. II Fließen Honigwaben, die man am Tage vor Sabbat zerkleinert hat, von selbst aus, so sind sie verboten, I Rabbi 5 El'azar 6 ) aber erklärt [sie] für erlaubt. II 2. Vom Einweichen in warmes
Wasser.
X X I I 2. Alles, was in heißes Wasser kam vor dem Sabbat, I darf man [wieder] in heißem Wasser am Sabbat einweichen; ! alles aber, was nicht in heißes Wasser vor dem Sabbat kam, I darf man am Sabbat [nur] mit heißem Wasser abspülen, | außer altem Salzfisch und spanischem Thunfisch 3 ), I denn ihre Abspülung ist ihre ganze Zubereitung. II 3. Vom Anbrechen und Anstechen eines Fasses. X X I I 3. Man darf ein Faß zerbrechen, um daraus getrocknete Feigen zu essen, I nur darf man nicht beabsichtigen, es zu einem Gefäß zu machen. II Man darf nicht den Spund eines Fasses durchbohren, [so] die Worte Rabbi Jehuda's, Rabbi Jose aber erklärt [es] für erlaubt. II Man darf es nicht von seiner Seite durchbohren; I wenn es aber durchbohrt ist, darf man kein Wachs darauf tun, weil man [es] aufstreicht. II Rabbi Jehuda sagte: Ein [solcher] Vorfall kam vor Rabban Johanan ben Zakkaj 1 ) in 'Arab, da sprach er: ich bin besorgt, ob er nicht ein Sündopfer bringen muß. II X X I I 15. Gemeint ist R. 5Elcazar ben Sammuca, gewöhnlich in der Mischna nur 'El'azar genannt, zu dritter Generation der Tanna'im (130 — 160 n. Chr.) gehörig, vergl. S t r a c k 5 S. 129f. X X I I 2 l. o^ip = KoXia? eine Art Thunfisch. X X I I 3 l. Im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts besonders in Jabne wirkend, vgl. S t r a c k 5 S. 121 f. Mischna.
II. Seder: 1. Schabbat.
9
II. Seder
130
Moed: 1. S c h a b b a t .
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X X I I 51. vgl. Gern 146b: „Rabbi Jehuda sagte: R a b hat gesagt: was immer die Gelehrten wegen des Augenscheines verboten haben, das ist auch im innersten Zimmer verboten." X X I I 5 2. Tiberias war durch seine heißen Bäder berühmt, vgl. I I I 4. X X I I 5 3. rrmi1?, n'BlI^K = XevTtov linteum. X X I I 5 4. Weil er zum Ausdrücken verleitet werden könnte, vgl. Gern 147b. X X I I 5 5. Nach Gern 147b lehrte so Rabbi Jobaiian (gest. 279 n. Chr.), vgl. S t r a c k 6 S. 137f. X X I I 6 i. Um Stuhlgang zu erzielen. X X I I 62. Eigentlich: sich kratzen, nämlich mit dem Badstriegel. X X I I 6 3. naft'S = Trr]Xuj(ia Schlamm, Schlick, Lehmboden. X X I I 6 4. Wo man entweder in die Gefahr kommt einzusinken, so daß man ihm mit Gewalt wieder heraushelfen muß, oder wo man in der Gefahr ist die Kleider zu beschmutzen und dann in die Versuchung kommt sie zu reinigen. X X I I 6 5. |it'Süf!'SS ( S t r a c k ) in der Berliner Handschrift prQBpjQX,
XXII 4—6: Vom Beiseitestellen, ins Wasser Fallen,"Waschen, Heilen.
131
4. Beiseitestellen von Speise und TranTc. X X I I 4. Man darf gekochte Speise in eine Grube stellen, damit sie aufbewahrt werde I und gutes Wasser in schlechtes, damit es kalt werde I und kaltes in heißes, damit es heiß werde, il 5. Vom ins Wasser Fallen und
Baden.
X X I I 5. Wessen Kleider unterwegs [ins Wasser] gefallen sind, [der] darf unbesorgt darin weitergehen, I gelangt er zum äußersten Hof, darf er sie ausbreiten in der Sonne, jedoch nicht vor den Leuten 1 ). I Wer im Wasser einer Höhle oder im Wasser von Tiberias 2 ) sich wäscht, t darf sich sogar mit zehn Leintüchern 3 ) abtrocknen, darf sie aber nicht eigenhändig heimtragen 4 ), I jedoch zehn Personen dürfen mit einem Leintuch ihr Gesicht, ihre Hände und ihre Füße abtrocknen und es eigenhändig heimtragen 5 ). II 6. Vom Heilen. X X I I 6. Man darf sich salben und [den Leib] reiben 1 ), jedoch darf man sich [dabei] nicht anstrengen und sich nicht frottieren 2 ). II Man darf nicht in den Schlamm 3 ) hinabsteigen 4 ) noch ein Brechmittel 6 ) am Sabbat brauchen. II Man darf ein kleines Kind nicht strecken und einen Bruch nicht einrenken 6 ). II wofür D a l m a n lesen will f'T'OBp'iSN = dTr0K0TTaßi(X|j6,B8, pPlüfpsi? = ¿TTOKOTTaßiZeiv ein Brechmittel anwenden (Beer). X X I I 6 6. B e e r weist mit Recht darauf hin, daß das Verbot am Sabbat zu heilen ursprünglich nichts mit dem Verbot der Arbeit am Sabbat zu tun hat, sondern „in uraltem primitivem Kalenderkult wurzelt: gewisse Tage im Monat oder im Jahr sind für Krankheiten und deren Heilung verhängnisvoll". So durfte der Arzt bei den Babyloniern am 7. 14. 19. 21. und 28. der Monate Elul I I und Marcheschwan nicht die Hand an den Kranken legen, vgl. W i n c k l e r - Z i m m e r n , Keilinschr. u. A T 8 S. 593. B o h n a. a. 0. S. 41. Von dem Verbot, am Sabbat zu heilen, sind unter dem Zwang der Dinge im Laufe der Zeit allerlei Abstriche gemacht, vgl. X V I I I 3, wonach man einer gebärenden Frau wegen den Sabbat brechen darf, ebenso betont M. Joma V I I I 6, daß jede Lebensgefahr den Sabbat breche. B e e r erinnert auch an M. Erubin X 13. 14 wo den Priestern, die ja z. T. ärztliche Funktionen 9*
132
II. Seder.
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Moed: 1. S c h a b b a t .
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11 r v ^ o ausübten, allerlei Konzessionen gemacht werden. Erwähnt sei auch Gern 128. 129, wo von allerlei Heilmitteln die Rede ist, unter anderm auch vom Aderlassen (iltj??]) und den Tagen, an denen es empfehlenswert ist: ein Rest des alten Kalenderkults, spielen doch auch hier, wie bei den Babyloniern und andern alten Völkern, die Gestirne eine Rolle. X X I I 6 7. D. h. kommt die Heilung von selbst zustande, so ist dagegen nichts zu sagen.
XXIII 1 — 3: Vom Entlohnen, Gäste-Zahlen, Portionen-Verlosen usw.
133
Wessen Hand oder Fuß verrenkt ist, [der] darf sie nicht in kaltem Wasser schwenken, I jedoch darf er sie wie gewöhnlich waschen, und wenn es heilt, so heilt es'). II
Kapitel XXIII. 1. Vom
Entlohnen.
X X I I I 1. Man darf seinen Nachbar um Krüge Wein und um Krüge Ol bitten, nur darf er nicht zu ihm sagen: borge mir 1 ); I und ebenso [darf] eine Frau ihre Nachbarin um Laibe Brot [bitten], II Wenn [jen]er ihm nicht trauen will, so darf er seinen Mantel bei ihm hinterlegen und darf mit ihm Abrechnung nach Sabbat machen; I und ebenso darf er am Tag vor Pesach, der auf einen Sabbat fällt, in Jerusalem seinen Mantel bei ihm hinterlegen I und er darf sein Passahlamm essen und Abrechnung nach dem Festtag mit ihm halten. II 2. Vom Gäste-Zahlen
und
Portionen-Verlosen.
X X I I I 2. Man darf seine Gäste und seine Beigerichte mündlich zählen, nicht aber aus einem Schriftstück; II und man darf mit seinen Kindern und seinen Hausgenossen um [die Portionen bei] Tisch losen, I nur darf man nicht beabsichtigen, eine größere Portion gegenüber einer kleineren zu setzen wegen [der Ähnlichkeit mit einem] Glücksspiel 1 ). II Man darf Lose werfen über die heiligen Gaben 2 ) am Festtag, jedoch nicht über die Geschenke 8 ). II 3. Vom
Arbeiter-Mieten.
X X I I I 3. Man darf am Sabbat keine Arbeiter mieten und nicht zu seinem Nachbar sagen, daß er ihm Arbeiter miete. II X X I I I 11. Nämlich auf längere Zeit, dadurch könnte er den andern verleiten es aufzuschreiben, vgl. Gern 147 b. X X I I I 21. rpaip = Kußeia Würfelspiel, Glücksspiel. X X I I I 2 2. Hier die Abgaben an die Priester, die eventuell verlost werden, um Streit zu vermeiden. X X I I I 2 3. fiiia sind die Geschenke, die man nach aufgehobener Tafel seinen Gästen, vgl. Gern 43 34, Besa V 7, oder bei Festlichkeiten seinen Freunden zu geben pflegt Est 919, vgl. Besa I 9.
134
II. Seder.
Moed: I
Sckabbat.
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X X i n 31. Die Sabbatgrenze bezeichnet den Endpunkt, bis zu dem der Jude am Sabbat gehen darf. Sie wird von dem Punkt ab bestimmt, wo man sich am Beginn des Sabbats aufhält, nach Ex 16 29 Num35i—5 Jos 3 4 ist die Entfernung auf 2000 Ellen festgesetzt. M 'Erub I V 31 V 7. In S c h e c h t e r , Fragm. of a Zadokite Work, ist zwar von Ellen die Rede, doch ist das nach allgemeiner Annahme offenbar aus D.'B^K verderbt. X X I I I 3 2. Er gehört zur dritten Generation (180—160 n. Chr.), vgl. S t r a c k 5 S. 130. XXTTT 41. D. h. innerhalb des ülflfl gelegen. X X i n 4 2. D. i. den Nichtjuden. X X I I I 4 3. Nach der Tos X V I I 14. 15 ist tow ia inp' K1? nach 13p
XXIII 3—5: Warten am Ende des Sabbatweges, Begräbnisangelegenheiten.
135
4. Vom Warten am Ende des Sabbatweges. Man darf nicht in der Dunkelheit auf der Sabbatgrenze 1 ) sein, um [nach Sabbatausgang] Arbeiter zu mieten und Früchte heimzuholen, I jedoch darf man in der Dunkelheit [auf der Sabbatgrenze] sein, um Früchte zu hüten und eigenhändig heimzuholen. I! Als Regel gab 'Abba Sa'ul 2 ) an: alles wozu ich berechtigt bin es anzuordnen, dafür darf ich in der Dunkelheit [auf der Sabbatgrenze] sein. II X X I I I 4. Man darf in der Dunkelheit auf der Sabbatgrenze sein, um f ü r die Angelegenheit einer Braut zu sorgen und für die Angelegenheiten eines Toten, um für ihn einen Sarg und Totengewänder zu holen. II 5. Begräbnisangelegenheiien
und Besorgen eines Toten.
H a t ein Nichtjude Trauerflöten am Sabbat gebracht, so darf ein Israelit damit keine Trauermusik machen, außer wenn sie aus einem nahen 1 ) Ort gekommen sind. II Hat man für ihn 2 ) einen Sarg gemacht und ein Grab für ihn gegraben, I so darf ein Israelit darin nicht begraben werden [wenn aber f ü r einen Israeliten, so darf er darin ewiglich nicht begraben werden] 8 ). II X X i n 5. Man darf alles für einen Toten Nötige tun: man darf ihn salben und waschen, nur darf kein Glied von ihm bewegt werden; | man darf die Decke unter ihm wegziehen und man darf ihn auf den Sand gleiten lassen, damit [d]er [Leichnam] ausdauere 1 ). II Man darf das Kinn binden, nicht damit es aufgehe, sondern damit es nicht weiter [aufgehe], II und ebenso darf man einen eingebrochenen Balken mit einer Bank 2 ) oder mit Seitenbrettern eines Bettes stützen, I nicht damit er sich hebe 8 ), sondern damit er nicht weiter [breche]. II Man darf einem Toten nicht [die Augen] zudrücken am Sabbat und nicht am Werktag beim Entweichen der Seele, II und jeder, der [die Augen] zudrückt beim Entweichen der Seele, siehe, der vergießt Blut 4 ). II zu lesen und der letzte Satz 'ljl ^»awa 081 ist zu streichen, vgl. S c h w a r z , Tos S. 136. In der Tat ist der Satz erst so nach dem vorhergehenden Verbot verständlich. X X I I I 51. D. h. nicht so schnell verwese. Zur Salbung des Leichnams, vgl. Marc 16 i. X X H I 5 2. VpSp = cruiyeXXiov, subsellium, Bank, Sessel. X X I I I 5 3. Das wäre eine A r t des Bauens, das am Sabbat verboten ist. X X I I I 5 4. Weil er sein Ende beschleunigt.
II. Seder.
136
Moed: 1. S c h a b b a t .
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XXIV 1—3: Was zu tun ist, wenn man am Sabbat unterwegs; vom Füttern usw.
137
Kapitel XXIY. 1. Was zu tun ist, wenn man am Sabbat unterwegs
ist.
X X I V 1. Wer [am Abend vor Sabbat] unterwegs ist während der Dunkelheit, gebe seinen Geldbeutel einem Nichtjuden 1 ) [zu tragen], I Wenn aber kein Nichtjude bei ihm ist, lege er ihn auf den Esel 2 ); I gelangt er zum äußersten Hof, lade er das Gepäck ab, das am Sabbat abzuladen erlaubt ist I und bei dem, was nicht abzuladen erlaubt ist 8 ), löse er die Stricke, so daß die Säcke [von selbst] herabfallen. II 2. Vom Füttern
und Mästen der
Haustiere.
1
X X I V 2. Man darf Bündel von Ähren ) für das Vieh aufbinden und man darf Garben 1 ) auseinanderreißen, jedoch nicht Gebünde 1 ). II Man darf kein unreif abgemähtes Getreide und kein Johannisbrot zerkleinern f ü r das Vieh, es sei Klein- oder Großvieh. I Rabbi Jehuda erklärt [es] für erlaubt bei Johannisbrot f ü r Kleinvieh. II X X I V 3. Man darf ein Kamel nicht mästen und ihm nicht das F u t t e r einzwingen, aber man darf ihm Futter ins Maul schütten. II Man darf Kälber nicht mästen, jedoch darf man ihnen Futter ins Maul schütten, I und man darf Hühnern Futter in den Schnabel stopfen und man darf Wasser über Grobkleie schütten, jedoch [sie] nicht durchrühren. II Man darf kein Wasser vor Bienen und vor Tauben im Schlag hinsetzen 1 ), | jedoch darf man es vor Gänse und Hühner und vor Herodestauben 2 ) setzen. II X X I V 4. Man darf Kürbisse zerschneiden f ü r das Vieh und Aas f ü r Hunde. II Rabbi Jehuda sagt: wenn es nicht Aas vom Tag vor Sabbat war, ist es verboten, weil es nicht eigens dazu bestimmt ist 1 ). II gebunden; nach R. Jehuda ist *i'T dreifach zusammengebunden, während R. Hona TT für Zederngebunde hält, das R. Jehuda in fp3 sieht. X X I V 31. Weil diese sich selbst versorgen können. Hiernach gab es in dieser Zeit eigentliche Bienenzucht, die die alte Zeit nicht kennt. X X I V 3 2. n i ' p l i l Q'Ji' Herodestauben, so genannt, weil Herodes ihre Züchtung einführte, sie wurden im Hause gezogen, vgl. Besa 25 a, Chullin 138b ( S t r a c k ) . X X I V 41. Lebte das Tier noch am Freitag, so war es für Menschen, nicht f ü r Hunde bestimmt. Am Sabbat darf man keine anderen Bestimmungen treffen.
138
II. Seder.
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Moed: 1. S c h a b b a t .
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X X I Y 5 i . Gern 157a versteht das lediglich von Gelübden, die im Interesse des Sabbats am Sabbat für ungültig erklärt werden. X X I V 5 2. Ob es nämlich drei Zoll lang oder breit ist, in welchem Fall es Unreinigkeit annimmt und verunreinigt. X X I V 5 3. Es muß nämlich eine Elle lang und breit und drei Ellen hoch sein, um f ü r ein rituelles Tauchbad zu genügen. X X I V 5 4. Hier kann es sich offenbar nur um den Enkel des der ersten Generation der Tanna'im angehörigen R. §adok handeln, vgl. S t r a c k 5 S. 121. X X I V 5 5. Gehörte der dritten Generation der Tanna'im (130—160 n. Chr.) an, vgl. S t r a c k B S. 124.
Textkritischer Anhang. Verzeichnis der von Herrn. L. Strack benutzten Hilfsmittel für die Feststellung des Textes. A Codex Berolin. Orient 567. Mischna mit dem arab. Kommentar des Maimonides. Die drei ersten Blätter 12—21 sind stark defekt, das vierte Blatt beginnt 3 l. § Codex Hamburgensis Nr. 18, Mischna mit der hebräischen Ubersetzung des Kommentars des Maimonides. N Erste Ausgabe der Mischna, Neapel 1492 fol. C Codex Cambridge University Library.
Add. 4701, nach der Aus-
X X I V 5 : Von Gelübden und vom Ausmessen.
Textkritischer Anhang.
139
3. Von Gelübden und vom Ausmessen. X X I V 5. Man darf Gelübde am Sabbat für ungültig erklären und man darf um [Auflösung von] Gelübden nachsuchen, die sich auf etwas für den Sabbat Nötiges beziehen, I und man darf ein Lichtloch verstopfen und ein Stück Zeug 2 ) und ein Tauchbad 3 ) messen. II Es geschah [nämlich] in den Tagen des Vaters des Rabbi §adok*) und in den Tagen des 'Abba Sa'ul 5 ) beii Botnit, I daß sie ein Lichtloch mit einer Wasserkanne verstopften und eine Schüssel an eine Binse banden, I um zu ersehen, ob in dem Bottich ein Spalt von einer Handbreit ist oder nicht 6 ); I aus ihren Worten aber lernen wir, daß man am Sabbat verstopfen und messen und binden darf. II X X I V 5 e. Nach Gern 157 war zwischen zwei Häusern, in deren einem sich ein Leichnam befand, eine Rohrwandung, über der ein durchgespaltener Kübel gestülpt war. Sie verstopften nun das Lichtloch, das diese Häuser nach der Gasse hatten, um Verunreinigung durch die Leiche zu verhüten, und mittelst eines an einer Stange befestigten handbreiten Topfes suchten sie zu messen, ob die Spalte im Kübel Handbreite hat oder nicht. Würde die Spalte keine Handbreite haben, würde sich die Unreinheit auch auf das andere Haus übertragen.
gäbe von W. H. Lowe, The Mischnah on which the Palestinian Talmud rests, Cambridge 1883. P Mischna in der Krakauer Ausgabe des Jerusalemischen Talmud. 1609, vgl. Rabbinowicz Diqd. Bd. VII, München 1875. M Codex Hebr. Biblioth. Monac. 95, die einzige bekannte Handschrift des ganzen Talmud, herausgegeb. in Faksim. von H. L. Strack. O Codex Oxford Bodlejana Oppenheim. Add. fol. 23. Handschr. der beiden ersten Ordnungen des Talmud (Babl.). 5ß Mischna gedruckt in Pesaro. Nach Strack gehören C und P eng zusammen, auch § und N stehen einander nahe; A geht vielfach eigene Wege. Mit Ac § c Nc hat Strack den mehrfach abweichenden Wortlaut des Textes in dem Kommentar des Maimonides bezeichnet.
II. Seder
140 Kap. I: I 2.
II.
Nach
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Moed: 1. S c h a b b a t .
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x"a 'ioan n M
D ' a bv ]in'p onx.
K a p . V : V 1. A C N npani; § auf R a s u r npXJ, M n p i x i und v o r h e r Vni n P C ( K i l 8,4) opna'Vm; C N ''•? A op^aVni II M o i o n n C ntsa; A - w a ;
§MN
TWa.
Hand
II V 2. M
13 st. lV II A C P M
Q'iDTn; §
n w o h l v o n erster
Textkritischer Anhang.
141
h i n z u g e f ü g t ; N D'nnT n AC$ß O'Vmm § n w o h l v o n e r s t e r H a n d h i n z u g e f ü g t ; M jiiVmni; N niVrni P m ' r m n A C § M 0 D'tyni N a ' t s n N + niKSV, d a s auch M hier, aber n i c h t v o r h e r h a t Ii A C P £ ) N ö ' V m n II M r m i a a u C P £ M N aVnV n A aVn'V. u V 3. M nVüVieaa Vaa t a n , d a n a c h N O KVI H A C P n a n a n ; nana N n a n a n , d a n a c h N O xVi » A P N nta, C § nt1? II A N «in n a c h 0'3aa n zu r r f ü g t P -]Wa'l, ebenso A a m E a n d e , M Ii V 4. C h a t >6 v o r Uta u n d aVloa u C P £ A M N j ' K i ii C § l ' V a m n n ; A p'wririni; A c j'Vui-iinni, P N •pVunrini II M n s m a st. des P l u r . II A C £ N M ]'X1 n C ]'K st. |'X1 (bis), in beim 2 t e n a u s r a d i e r t || M p s s r II P £ 0 ' A r u k h ; A i s i p n C N M IQIpn d a g e g e n C N in K i l 8,5 r i c h t i g T, Nc^ß n s ' p n II M A ]12na, a in a g e ä n d e r t , vielleicht v o n e r s t e r H a n d . K a p . V I : V I 1. C h a t bis nVüpa i m m e r N1? st. «Vi II C £ N n s i n a , A M n u m i a n A C § p a ; N M p a II § h a t in Ös-inff Q i t t e l v o k a l e i n H i q t i l v o k a l e g e ä n d e r t II A h a t h i e r u n d § 5 n s ü ü a , A c h a t riQDiü II A J ' ü i a i o a § a n m i o a M f t n - i o a N M ni«nV II C s1? st. »Vi, § i a u s r a d i e r t . A C nVtspa A nVüp>, £ kVd|? II A C £ N fiKX' ebenso § 3 1 1 e. V I 2. C P | > l a i o a A M N laioan AC v o r n ^ s n a P § N h a b e n «Vi M > K1? II ACP£> nVsria N i'V'ana II C h a t ab v o r p - w a u n d m o p a st. xVi II C § p n w A j p t f a , M N JTmra II A m o p a P § M N *nop C m o p ( K e l i m I i s NTOp); m o p T a l m . V e n e d . K W p T a l m . Sonc. n A D'?SJö A c D^Bia. II V I 3. N M h a b e n nffK «V II A h a t n a c h Dilin d a s «V ohne 1 Ii A C P T'Vaiaa, § T'Viaaa, a m R a n d e in "lK'Vaiaa v e r b e s s e r t N M "iN'Viaa II A c C § < ß ' A r u k h TiVaiaa N M nVaiaa, in A a b e i d e m a l i n a v e r ä n d e r t n N nxx 1 st. UNS' II C D1ü,,1?'B st. ]lt?"Vu Ii C v o r u n d h i n t e r o ' i n a n u r «V II A N p ' X C ]'K § ]'N zu ]2'X u m g e ä n d e r t w o h l v o n e r s t e r H a n d ; M > n N M iV ) Ii ACM,& n n a i a V N n u r bis Ü T S V £ a n v n a i n C N i v v a A r r v a § M r r n a R a n d v i jv-pa 11 C s t r e i c h t 1 v o r J'KXV Ii AC£>NM n a i r a . ) V I 5. ACP - i s i p n » n m i ; i cop. A N M also i x i p m u C P n a y a n 11 A N M s n m ii Ali §
inam,
ACP^NM §
£
R a s u r vor n II A P §
]müm,
CN
ohne 1 cop. II N
Vplan
> ü b e r der L i n i e M I p i a n II A § E ^ m ohne cop. C P N 11 A N M u a V a m [| vniB.Tl II A
T]ipiam, M mit cop., C P £ N
ohne cop. n AN" ^12?
3 aus n v e r ä n d e r t C P M ' f i P vgl. zu 1 3 2 Ii | ) C P n i N n ; 1 cop. A N M fl
A C P S ß Alphasi ( P ohne cop. l); ysiD.11 N und babyl. Talm., § am R a n d e zugefügt: »Slam, darüber von anderer H a n d ITSinn
M ) 'n 'V »Sinn El
M nmpm n N i s i n ohne cop. i n N v n p n n M 'axn n x ii P N i B n w n o h n e cop. 1 II N
lü'tt/aan ohne cop. l §
R a s u r vor n n A M i n ^ i a m ii N
nn»an
ohne cop. i u P N i p m a n ohne cop. i, M i p n a a m P hat i p m a n v o r n a v a n i P N i s r i n a n ohne cop. i n C M a m a m 11 A stets n i n i ü vgl. 8 3 12 3.4.6.11 M n a a a m 11 C N § m a a n ohne cop. 1 n A P £ m a n i 11 ACPSß
§ N M iVk n n 11
V I I 3. M ) i ' j r j x a bis y j x n ? 11 A C £ i t r s i n N P lirxini 11 C ) t>V» 11 M > 1
IX'XW C P N lK'Xim A £ lK'Xin Ii nach TT\ M + nxün vVs? 11 V I I 4 . n j y 11 M
ohne 1 11 nach ' s M a ^ n
pisnra n c
man»,
später hinzugefügt,
§
von x'xian
bis
v
n n C Mt 05? «IT II C M
j r p i w w a , 11 C in's'ppB, M f s ' V p a 11 M j ' r s n u i in'spivi M ]rspi!?i 11 A C P £ nrtwanan N
AAc
11 M > m ds; nr 11 C
C in^yVii P
ii A
pVtfana
K a p . V I I I : V I I I 1. A DK, NM DX1 II AC£NM na» II A p n a II AC£>NM bmb ohne 12 Ii M ) DTiaatf ii N ob1?«, A OD1?«!; P£M oaV-xa; C oVsa. (!) n VIII 6. P £ N nnd Kelim 17 12 C Tinn; C hier und Ohaloth 21.2 mmn A ñann, Ac Tain und trittl 11 ACP$|> na, N ia 11 A i r ^ n N £ idid, ann, N om 11 NM «yramb. 11 Kap. IX: IX 1. N nxaDatf 11 AC I o 2° xaoa; an erster Stelle A XSDO || AC§ ni'in, NM mi. IX 2. M D'nBü am Rand nachgetragen. 11 CP > v vor j'jniT i £ add. ' r a nach nipan 11 M > nsaix bis yxaxa 11 ACP|> na™, N njnsrn 11 C smx st. 'xa 11 1X3. AP nxatj; C§N mino vgl. Miqwaöth 8 3 nnt» p Iis?1?« 'an nan mino 'wVwn ova snt naa® nt^isn, dasselbe pal. Talm. Schabbath IX Bl. 12a Z. lOf. 11 ACP§N n a s a ; N M n a s ii C § N p , A p m 11 M r n n n n A P £ N $ ^ a p a a , C M ' ^ a p a n N M i'pn'B, P add. p . II X 5. A C £ BS, P M ) N um pS u A C § 1 von späterer H a n d hinzugefügt, P N M ' a n n M 1*? n a c h g e t r a g e n || A C P £ p » n , N 3 " n I A P £ > N v m C n. X 6. A C P £ N rison 11 A § p n a i s st. ]noiK Ii C D » a st. t i w a v g l . 610 II M aipJ oben n a c h g e t r a g e n || C ) mpa irKiri a " n 11 A C N ' a i , P £ vi. n K a p . X I : X I I . A C P § N in. X I 2. C N mnX13Ö, in § i zu D g e m a c h t , P M nimmiTJ, wodurch 'D in § c und N c erklärt wird n nach p n r m f o l g t in C hier irrig unmittelbar: '13 nn'.T p » UtSB a " n II A N p T » £ B n ' J » P j n ' J » II A P N S ß B'Ha, M NüVia, § 'öTHa, a m R a n d e S"3 'üS2la II A P £ > nach a ^ n : pTimi; in N M O R a s c h i : a ^ n ü'tyiam m o s p n t n . F ü r die o b i g e S t e l l u n g zeugt wohl auch C 11 A C p » , in § p » a u s " p » k o r r i g i e r t ; P N - p » ii hinter m » » hat M a'nsts n A P j ' a n n , C £ B ' a n n , N M p n n (subst.) II C P p ' a st. p a . X I 3. V o r f i n liest M p-|T, a m R a n d e baVimi bis n i a s in M nachgetragen, n N - p m st. Tin*?. X I 4. M a m , st. OK Ii A dreimal ppn h P£>N lain^, A C laina « M > p-mn bis n i a s ii A naa st. naai h M > a'ilSB, danach M > ppn bis ia n C £ N M iain^> A P laina. X I 5. C P ]ai, A § N M j a ii A § C .tpbdV; N M add. a'V n r s o n p i ; P B'1? n r s o p i n A C n r s o a i ; P £ N M 'on ]ai ii C itV st, ira n P N r n s p i a » , C 'ia, A i n » § a n » h M > BS bis IT1?, n X I 6. A C § nsX'tf M nr)2T» + p s . II N a c h p u M p n t n II A C n a ; P § M ) n a ; N p naa n m V p-mn ii A P n w i ; N M n w a a n t m ii j ' s st. p ' s ii M xirw st. s n n » (bis). K a p . X I I : X I I l . C n a a st. naa n M ) nnan ii N - r n a a i s st. t x j ? a a i ii M m i p m st. m i p a n i ii C ) n a » a ii A )ion ii C a m p a n und Titan ohne l cop.; h A C P S ß B'ssr; N pnVi £>M add. a s n A s i n » st. | n » M s i n » jpxiai n AC£> BS1, N M BS Ii £)M nach B ' a » » + BS Ii M s i n » Va )pnai st. '151 IpnV A C § BSI P N M BS Ii N M i m . II X I I 3 . P N add. p o s t . anian: n i ' n i s V i » , § von späterer H a n d hinzugesetzt n i n i s ' n » n A C P . f ) N M v w a n A C ^ N M nmi'ao PNc^ß fli'M'D ii C £ N ia'n, A P la^nru n P £ N n r n i s A C n w i s ii A P N M m r a , C a » a , § a » a n A D ^ n ii A C P ^ N M - p » n A C P £ N ] ' a » n M p n i a n C § s i n nt ' s A sin n r s N int's M s ' n i t ' s ii P § N M u ' s a , A ü s ' s a i C u s x a n M > l | i » a » a C^)M i m n Ac
O'IBIO p 3 X 3 II § 1 ' 3 3 1 II A C P § N ohne cop. l, M mit l n A § ] " T , C 0 " T n C P § inxi A N nnx und nnsi Ii auch N M i m v o r 'VmD II A P N M "?V, C § ton Ii A P II M > nrw. X I I 6. A C n i m s II C P w a ; § ' J M von späterer H a n d in TlPn geändert A N M ' n » 3 II A C P £ rPiriEO N ii'inw II N rP3157 st. transn. II K a p . X I I I : X I I I 1. C M n V w i S , in § scheint 3 aus 3 v e r ä n d e r t zu sein ii M j n s n st. m x n ii C£> nVnm M nVnro. X I I I 2. A C P N ^ M £> V W vgl. 7 2 II C M 0 " T J 3 II A C M P $ ß o i T p a i , N ohne i cop. n A C § M H M 1 , P N i cop. ii A C P § N M , T 1 3 3 3 1 ii A C P £ N M i s i n n i cop. n M nach n i T s n M + 3 » n n M ) s n i p m bis n i T s n . II X I I I 3. A P £ c N c i x , i n § s ausradiert, 1 durch Sch e wa zu l gemacht, C P M ton; N w a r o i I n a Vv II A§ CPNSß Vd II M i?3l bis ]müQ am R a n d e nachgetragen 11 A 'an "?31 II M | p n a 3 n i j ' f über dem T e x t nachgetragen, n X I I I 4. C P D D i a n vgl. P 7 2 l o s a a . n II A C P N m y w , § jetzt D W I f , D auf Rasur, erste H a n d hatte ) oder l n M > T l i W bis nilPtf n P § N X ^ ö D , A C X l V a , M k"?öD I I § und 71 C 'aVn, am R a n d e v o n späterer H a n d 'a^T X"J n M ) m a n A C P | ) N nVa 'a M >a TS Ii N + TS nach |M3 Ii A C P N S'n, in § 1 durch Radieren zu ' gemacht, M > XVI Ii Cp, M p ü ' p
antfp II A | T n n . 11 X V 2 . A M dntpp A P f V m n ACP^ÜSTM
T
p i u r . >rniaa n C P £
A M naatf II A C P M
bv,
pi"?n,
§N
A
£
M d'Vaan N A P N p s o n 11
pi^nn,
M npiVn n C P £ N
II A iTp'Oa, §
Nippes,
n ' p w ' s II N > a p » ' |3 II M + Van v o r Ma"? n M
naao,
A C n am
Ende,
' j a a s t naV 11 A C P ^ N
nana o h n e A r t i k e l n C p t f l p l Ii M a m R a n d e n a c h g e t r a g e n "t 'p n P N 5 ß 'Ii. II X V 3. A C n » " p m i t n a m E n d e P < p N M s n M 'm » a i R C n » a n n § W a , v g l . I 6 2 1 1 ACSß p p j x n ; P £ > N M j ' j r i x n i d ^ a n n s j'Vap» 11 A § M PN
on
M h a t von s p ä t e r e r H a n d a m R a n d e : Kap. X V I : p i
ava;
DVV; C nao 1 ? 11 N n a c h -an + n a i r a y a n p d r x d ' n a a n a v X V I 1.
II A N
ACP£NM
C P p'SW, in
II A £ N
jnw C )
11
n a ^ a ö ' a n p d'naan dl' 'a^m. p i p 11 N p
st.
d r * W zu J'KP g e ä n d e r t II A C P N t]K,
plptf
und
§M
PM pinaw n CP£
hernach MS»,
A N M 'jaai n A P £ M
p i p , C d ' u n p N ]'Knp> N M ^ o bv st. 'on 11 M ' s o st. dn 11 N > p ^ a n n 'Q» II A C P N t]8,
II A C p ' 8 1 ? , P
£ N p'H 1 ? M p ' n V l II N iV'BX s t . t]S.
X V I 2 . M ]lta ü b e r d e m T e x t n a c h g e t r a g e n n A C § cop. l
II
X V I 3.
auch §
h a t 'V'Va
auch §
t]K n A C
C P I'np'3 A C P £ N
I N S
1
A C P ^>a, in
P£NM
ms
I! A C
X V I 4.
'ixmi, M P N
ACP§N
N
J'Vrsa,
rmitfD n A C P §
P ' K V ,
ACP^NM
P
dS,
ohne
M > 'a.
N M dKl ||
§NM
P^KVI,
II M
um n A C P § N m ,
M > ns n
bo v o n s p ä t e r e r H a n d h i n z u g e f ü g t , N M
) ^a n C E?ai^> II
t o n » n a Va, N M V i a ^ n a Va n C P £ N ^ a
M d ^ a , in A d
§
A § C sin», P
ohne a
N ' I M P
miyo, M
?
ni'KE? i s n V st. nrxttrt».
M
N
v o n s p ä t e r e r H a n d h i n z u g e f ü g t n C H i n , in Sg 1 c o p . von s p ä t e r e r H a n d .
XVI5.
A
O H
AN
II
nA
J ' I Z M S
N
W
n A£Sß
CPN +
] N A ,
nC
N S
M
• P N A
T i n a II N p i m o h n e i c o p . ; M n n s n N A N o m , C P £ M s n n II N j n w st.
p + |na n a c h bzpb, N M > n a .
X V I 6. M A > iV II A N «HTI, C £
P Vs IN Ii N n a c h I1? e i n g e f ü g t ' i a a Ii M h a t lV p a w n a c h g e t r a g e n n A C P N pE?; n a w a II A C M
in §
l cop.
Textkritischer Anhang.
147
von späterer Hand, P JJ'XI N T«. X V I I 2. omp in M am Rand nachgetragen ü ACNM »saV, 571SQ1? II NM 'Inn nx Ii C P § c N ebenso A dinip, nnip N hat 1 cop. n C P M -mV, A mV, N im 1 ?, £ mi1?, am Rande von späterer Hand: tuV X"3 n N 13 st. na, M > na II N > n« M st. nxi Ii M n'V» st. l^B, in § kleine Lücke, die durch wagerechten Strich ausgefüllt ist, vielleicht ist ns (O) getilgt n "A ©1DH n A TO-iSn, auch C naian, P § N na-on n M P A § amrb, COP N ainoV ii Ä C P £ N M na nach Viü'V II C ] ,, po II A £ N na, CP ia. n X V I I 3. P a w t , A C £ N M d'Jlt Ü M d'2p st. njp II N nach P ' + dtZMi C ]'X st. lJ'X Ii M von dXI bis nxaiö am Rande nachgetragen n M ^Vd^ st. Vü'J Ii X V I I 4. AN mix, C P § ) -i»ix ' o r i II ACP ' a i bis naira N A C P N M noan, § noan Nc - m a ii N 'an w i n M j'Vünn n AC j r x , P § N M px. ii X V I I 5 . A P N M J'VtJ'Jn, C ohne Artikel, in § ist n nachträglich hinzugefügt || M > naira n C annaim ii P § in'w, AC xi.tp, N ii CM jnaxVa n M na st. p a ii C > 's n A C P £ bm, NM 't 'lacn ii C ) r x iiN > nany bis V n ii M P § nspa, A nspa C nsp'a n A C P £ M n X V I I 6. A P § N n'iTpaw, ,v C n^np^aw, M x npaip ii C y>i?aa st. pxVaa, so auch vor na©a na n A rrstn. ii X V I I 8. P " i c d M 'loa n M jnas? st. i ^ f ii irnpnp in M ohne Artikel n M d'Va ohne n Ii M > ]>a bis 2° *p. Kap. X V I I I : X V I I I 1 . P § N M » a m , AC »an n C § P m x i x n , § am Rande von späterer Hand ISIS X"J, A P N Sing, n M > n s j f f Bnpni II C D'annn (ohne i cop.), M l a n r n i ii M "?axaff st. Vaxa xi.w ii AC pBO bis fi3Wj? II C o r m i X l , A orilTlNI, ohne 1 vor D auch § P ; N 03J'MX M 013'JlTnx, NM hernach O i n m a x a mit zwei 1 Ii ACP nana. M
149
X X 5. M n a c h b s v +
n A C P £ N DK M a m h
n a c h naw + ma"? 11 C P N r n a , A n o a bis n v a a a
m ' S + 'B Ii M a m R a n d e n a c h g e t r a g e n v o n miin bis niVBU Ii C P N M hbn,
M
z u e r s t 'Kaw, h e r n a c h
V?H Ii M
nach
be-
ii M
A § nn'n BK M rurtwV, M nw^ws A nffVtfV n A C P § N bv M ) ACP§N
mit
Reihenvor nn'rt
XXI3.
V»a n o c h
' 3 J II
P g N M n ' a i A C r r a II A C £ P N pVoa, M PPVOA N A C P ^ N M S U I , M ,RWA»I H CP
ohne
1 cop., i n
D'Bnsr, a m R a n d e
auf Rasur n M piBJ/
f'V'lD n M ) w
statt der beiden letzten W o r t e : Kap. X X I I : J'BO' Ii §
ünw
X X I I L.
ohne '
Ii M ) 13 n M ) D'aam bis 13 Ii P
AC£PN
n:aa, M
naa'n N C P J B C , H
st. "['Brno, j e n e s v o n s p ä t e r e r
1 cop. v o n
ii A C P « ß
nwta,
späterer H a n d , HN
ia st. m i x II A n ^ a n II M
Hand
ITN^N
in
in §
hat
aöp',
N
den P l u r . 'DnitT
Ii N BN o h n e l cop. ||
C P M INS BN Ii P § 1
n X X I I 2.
ACP£NM
'an,
ACN
'JöVa
n M
N M > n a p a p a n a II C § N * ß p s o s n , A i j s o x n ,
n u r P M ' n a c h K, N c ]'3BOKn n A C E " jnrnnip, § P M + ^OK1? P
Rande
nKaiö "?3pa 13'K1 n3E>3 VtJ'3.
v e r w a n d e l t n £ > N M OKI, A > OKI C P BK n § A N NOT, §
st. ]'aiBK a m
Vai*? II M naa'n st. n a a a II N m n u
IT.
XXII3."
n b e r u h t a u f R a s u r , also wohl f ü r nb niffsV (so N ) n A C P ^ N
A < p M ' 3 m C P N o h n e l cop.
C
N M pari' N ACPSßM nnwsV, ]'K ||
n A C P £ > N M s ? n C P n r a p ' , ' zur B e z e i c h 1
n u n g des S e g ö l Ii P < p N DK1, A C BK Ii A K^l m i t cop. 1 II JVI n i a ' n st. n'V» II M n'iaa n M > 3 ^ 3 £
lim
st. iin 1 ?
§
11 A C P § p s n n , M 1 3
11 N M
11 A n m ® ,
M ) i"m
p w i
mwa r m a
psna
11 X X I I 4 . M
E n d e || A C P N asriOH, in
o'a3,
M l 11 A n n a ü , P ,T*13'B, n u r N K a m
'Da v o n a l t e r H a n d z u 'D'31 g e ä n d e r t 11 A ni'üaiV,
nVDn 1 ?, £ c N c M K a m A n f a n g niN'üai^K II A C K^l, 1 i n §
PN
D ' i n s ii
11 A C P § N -]-na, e d . R i v a +
und d a f ü r a ' a 3 11 N anair st. ]n3 11 M ] ' a n 3 st. n a n a . 11 X X I I 5 .
P § N M ' 0 3 A C m » a 3 11 A P C ^ N C
st. ib 'JK w m
n'n'iz? st. Kn'i? u M ) D'an 11 C
ausradiert,
II M > B K ' 3 ' «Vi II A C P § N M H'B3lV3 II C P ]n'3D, M Bn'JB II M ^niK
st. nniK, a m R a n d e B T 3 f ü r | T 3 . Randnote in §
XXII6.
A A c C O T a l m ed. S o n c ] ' ® a n a i ,
v o n s p ä t e r e r H a n d l'ffi'anai K"3, f ü r diese L A w o h l a u c h
Maimonides n » a r n n a ;
NNc