Die medizinische Prosodie oder über die richtige Aussprache der in der Medizin und Pharmacie gebräuchlichen Ausdrücke, mit besonderer Rücksicht auf Etymologie: Ein Leitfaden für Aerzte, Apotheker und Naturforscher 9783111729398, 9783111126852


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Table of contents :
Einleitung
Medizinisch-prosodische Regeln
Medizinisch - prosodisches und etymologisches Wörterbuch
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Die medizinische Prosodie oder über die richtige Aussprache der in der Medizin und Pharmacie gebräuchlichen Ausdrücke, mit besonderer Rücksicht auf Etymologie: Ein Leitfaden für Aerzte, Apotheker und Naturforscher
 9783111729398, 9783111126852

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Die

medizinische Prosodie oder

über die richtige Aussprache der in der Medizin and Pharntacie

gebräuchlichen Ausdrücke, mit besonderer Rücksicht auf Etymologie*

Ein Leitfaden für

Aerzte, Apotheker und Naturforscher. von

J. 8.

Löwenstein,

Doktor der Medizin

nnd

Chirurgie.

B erlin, gedruckt nnd verlegt hei G. 1 8 3 8.

Reimer

E i n l e i t u n g .

w enn ich auch dem Ausspruche des gelehrten K r a u s >): » P f u s c h e r k a n n s t Du o h n e G r i e c h i s c h w e r d e n , a b e r g l a u b ' m i r , n i e e i n s i c h e r e r A r z t , « nicht unbedingt beistimmen möchte, so wird doch jeder unbefangene Jünger Aesculaps von der Nothwendigkeit, j a Unentbehrlichkeit eines gründlichen Studiums der klassischen Sprachen für unsere Wissenschaft sich tief durchdrungen fühlen. — Welcher gediegene, rationelle Arzt liegte wohl nicht den innigen Wunsch, aus den literarischen Urquellen unserer Wissenschaft, aus den medizinischen Evangelien eines Hippocrates, den Werken eines Galen, eines Plinius selbst schöpfen zu wollen! Welcher gebildete Arzt möchte wohl selbst der gelungensten Uebertragung sich lieber vertrauen, als dem Original? — Die glückliche Bildung neuerer, aus dem Griechischen oder Lateinischen entlehnter Ausdrücke hängt ja lediglich von einer gründlichen Kenntniss dieser Sprachen ab; nur dem Mangel dieser Gründlichkeit verdanken wir j a die 1) L u d w i g A u g u s t K r a u s , kritisch etymolog. medic. Lexicon Güttingen und Wien 1821 und 1826. 1*

4:

so oft misslungenen, falschen oder sogenannten hybriden Benennungen vieler modernen medizinischen Autoren *)! — Die Erklärung so manches uns fremd liegenden, für den ersten Augenblick unverständlichen Terminus technicus vermögen wir ja nur durch die aus tüchtiger Sprachkunde hervorgehende etymologische Forschung zu ergründen und uns anzueignen. — Und nun d i e r i c h t i g e A u s s p r a c h e d e r l a t e i nischen und g r i e c h i s c h e n ä r z t l i c h e n Ausdrücke, die von mir benannte P r o s o d i a m e d i c a , wie wollte man diese ohne gründliche, tiefe Sprachstudien sich zu eigen machen? Wie wäre es z. B. möglich, ohne Hülfaquelle zu wissen, dass es h y d r o t h i o n , e p ü l i s , a n t h e l i x u. s. w. heisse, wenn man diese Worter nicht von &SIOV, QVXOV, eA/g herzuleiten verstünde ? — Wohl ist es wahr, dass der A r z t nicht minder sicher in der D i a g n o s e , P r o g n o s e und T h e r a p i e sein werde, wenn er auch statt p a r a c e n t e s i s , falschlich p a r a c e n t e s i s , statt h e r p e s e x e d e q s , unrichtig Herp e s e x e d e n s betonen wollte. — Gern gebe ich ferner zu, dass der P h a r m a z e u t recht brav und gewandt zu p r a e c i p i t i r e n , s u b l i m i r e n , d e s t i l l i r e n und i n f u n d i r e n vermögen wird, wenn er auch statt e m p l a e t r u m d i a c h y l u m , d i a c h y l u m , statt L e o n t o d o n , L e o n t ö d o n , statt u n g u e n t u m i r r l t a n s , i r r i t a n s , statt r e s l n a , r e s i n a ausspräche. — Eben so dürfte der N a t u r f o r s c h e r nicht minder umsichtig in der Ergründung und Erweiterung seiner grossen Wissenschaft sein, mit nicht minderem Scharfsinne und Eifer der Natur bis in ihre geheimste Warkstätte nachspüren, wenn er auch 1) Qui enim hybrida mixtura Graeca Latinis miscet, ostendit, nec se latine loqui, nec Graece. Martian Capeila— Ich erinnere an: c o r p o z o o n , u v e i t i s , s u p e r c i l i i t i s , l o m b r i c o iti e s in s. w. ! !

5 statt J a s i ö n e , J a s i ö n e , statt f l o s c u c ü l i , f l o s e u c ü l i , statt L i t h i u m , L i t h i u m , statt e n t o z ü o n , eut o z o o n , statt l i e h e n e s , l i c l i e n e s , gegen die Regeln der Prosodie gröblich sich versündigend, pronuntiiren wollte. — Und doch erheischt es die nothwendige klassische Bildung des Arztes, erheischen es der Anstand der Kunst, die Würde der Wissenschaft, auch diesem scheinbar unbedeutenden, kleinlichen Gegenstande unsere ernsteste Aufmerksamkeit zu widmen, uns auch auf diesem Gebiete des Wissens vor so leicht vermeidbaren Irrthü» mern und Sünden zu hüten, und den so oft gerügten Makel der ärztlichen Sprach- UngrÜBdlichkeit von uns abzuwälzen. >Neque enim audiendi 6unt, qui perinde esse arbitrantur, quo nomine, qua inter promintiandum mora exprimantur pharmaca, dum prosint et invkum human» corpori morbum expugnent. Enim vero faciendum hoc, et illud neu omittendum.« B o r r i c h i u s . — Ich hege die feste Ueberzeugung, dass jeder wahrhaft gebildete Arzt erröihet und sich höchst unangenehm berührt fühlt, wenn e r , wie es so häufig geschieht, von sonst a c h t b a r e n K u n s t g e n o s s e n , und selbst a k a d e m i s c h e n L e h r e r n V e r s t ö s s e g e g e n die nie* d i z i n i s c h e P r o s o d i e begehen sieht, wenn er nicht selten: p a r ü l i s , e p h e l i a , p e t r o s e l i n u r a , c a p u t obstipum, strobilus, gastrorrliäphe, errhina, l a u d ä n u m , prognosis, diuresis, chlerosis, pasacentesis, stomaeäce, vesica, sinäpis, gelat i n a , U r t i c a , h y s s o p u s , u m l x i l i c u s u. s. w. hört, da doch der Sprachkundige weiss, dass die richtige Pronuntiation die folgende sei: p a r ü l i s , e p h e l i a , p e t r o selinum, caput obstipum, s t r o b i l u s , gastrorrhäphe, errhina, laudänum, prognosis, diuresis, c h l o r & s i s , paracentesis, stomacäce, vesica, sinäpis, g e l a t i n a , Urtica, hyssopus, umb i l i c u s . — »Decorum videtur sagt B o r r i c h i u s , res

0 bene anlmo perceptas et quotidiano usa trîtas, erudite convenienterque pronuntiare. Inficetiarum notam vix effugiet medicus pharmacopoeusque, si qua novit egregia pharmaca, eloqui et sine rubore pronuntiare nesciat!« — Wahrlich, beherzigenswerthe Worte! — Für den in den alten Sprachen unterrichteten Arzt oder Pharmazeut, für den, dem Prosodie und Metrik nicht völlig eine terra incognita sind, bedarf es natürlich keines Leitfadens auf diesem Felde des Wissens ; er findet stets den rechten Weg; denn er entdeckt in zweifelhaften Fällen in den klassischen Dichtern, in der Etymologie, in der Analogie den Faden, der ihn mögliche Irrthiimer in dieser Beziehung mit Sicherheit vermeiden lehrt. —. Wer aber möchte wohl in Abrede stellen, dass für den weniger Sachkundigen, für den, dem eine minder sichere Schulbildung zu Theil ward, es als ein wünschenswerthes Unternehmen erscheinen müsse, eine Schrift abzufassen, die über diesen Gegenstand jede nothwendige Belehrung und Berichtigung gewährt, damit neben dem K e r n des Wissens auch die S c h a l e , neben der w a h r e n E s s e n z der Wissenschaft auch das D e c o r u m derselben nicht leer ausgehe. — Von welch hoher Wichtigkeit Bchon den Hörnern die gehörige Beachtung der Prosodie erschien, lehrt uns Cic e r o ( o r a t o r ) : »In versu quidem tota theatra réclamant, si fuit una syllaba aut brevior aut Iongior. ]\rec vero multitudo pedcs novit, nec ullos numéros tenet, nec illud, quod oifendit, aut cur, aut in quo offendat, intelligit, et tarnen omnium longitudinum et brevitatum in sonis, sicut acutorum graviumque vocum judicium ipsa natura in auribus nostris collocavit.« •—. Ferner erklärt Cicero (paradox): »Histiio, si paulum se movit ex'ra n u m e r u m , aut si versus pronuntiatus e s t , s y l l a b a u n a b r e v i o r aut I o n g i o r , e x s i b i l a t u r et e x p l o d i t u r . « Und warum sollten w i r minder strenge in ilicser iiezie-

1 Innig gegen G e l e h r t e sein, als die R ö m e r es gegen S c h a u s p i e l e r waren?! Eine höchst mangelhafte kleine Dissertation, die ich bereits vor zehn Jahren über diesen Gegenstand schrieb: de p r o s o d i a m e d i c a , sive de r e c t a v e r b o r u m in m e d i c i n a u s i t a t o r u m p r o n u n t i a t i o n e (Berol. 1828), wurde, da man wohl das dringende Bedürfnis« einer solchen fühlte, so günstig vom ärztlichen Publikum aufgenommen , erfreute sich eines so nachsichtigen Urtheils von Seiten mehrerer rezensirenden Institute 1 ), dass ich der dringenden Aufforderung eine grössere, vollständigere Schrift über dieses Thema erscheinen zu lassen, nicht länger widerstehen moehte. Und so widmete ich den» die wenigen Mussestunden, die mir ein ziemlich ausgebreiteter ärztlicher Wirkungskreis gewährt, mit Liebe und E i f e r , würdigend das: » q u i d v a l e a n t h u i n e r i , q u i d f e r r e r e c u s e n t , « diesem literarischen Produkte, Bei der Ausarbeitung dieses Büchleins musste natürlich die Prosodie der Hauptgegenstand, dem ich mein Augenmerk weihete, bleiben« E9 genügte jedoch aus leicht begreiflichen Gründen die blosse B e z e i c h n u n g d e r Q u a n t i t ä t und mithin der Aussprache einer Sylbe nicht, sondern das w a r u m ? der Grund, nach welchem man so und nicht anders pronuntiiren solle, musste, als ein für den denkenden Leser prävalirendes Erforderniss, notwendigerweise einen der wichtigsten Bestandteile der Schrift mit ausmachen. — Es wurden daher die a u f d i e medizinisch uaturliistorisehen Kunstausdrücke a n w e n d b a r e n p r o s o d i s c h e n R e g e l n mit der mir 1) Erfreulich mnsste es mir sein, manche frühere Irrthümer nach dem Erscheinen meiner Schrift berichtigt zu sehen ; so liest man •/.. B. in K r a u s e t y m . L e x i c o n (Gotting. 1826.) c o c c y g i s , d i a e h y l u m e t c . ; in seinem 1832 erschienenen N a c h t r a g e macht er jedoch dringend aufmerksam, dass es c 0 c c y g i s , d i a e h y l o n lieissen müsse.—

8 nnr irgehd möglichen Umsicht und Vollständigheit besten Werken

den

über Prosodie entnommen, für den vor-

liegenden Zweck

bearbeitet

L e x i c o vorangeschickt. —

und

dem

prosodischen

In d i e s e m L e x i c o

bemü-

hete ich mich mit ruhiger Ausdauer, C i t a t e aus g r i e chischen

und

der leichtern

lateinischen

Dichtern

Scansion wegen den

in

(wobei ich

Hexametern und

Pentametern geschriebenen Versen den Vorzug gab,) beizubringen, durch deren Aufführung über die richtige P r o nuntiation dea zu bestimmenden Ausdruckes kein Zweifel mehr obwalten konnte *). — Ein nur oberflächlicher Ueberblick wird die tende Anzahl klassischer Poesieen,

bedeu-

die ich für meinen

Zweck benutzt habe, zu würdigen wissen;

als die wich-

tigsten und am häufigsten angezogenen nenne ich:

Ho-

raz, V i r g i l , Ovid, Juvenal, Catull, Tibull,

Pro-

p e r z , P e r s i u s , A u s o n , V i n d i c i a n , Q. S e r e n ,

Mar-

t i a l , Nemesian, L u c i a n , Calpurn. Siculus,

Fan-

pius, F r a c a s t o r , die Schola Salernitana,

Horner,

T h e o c r i t , Oppian, Nicander, Nonnus,

Ilesiod,

Aeschylus,

Sophocles,

Palladius,

Fortunat, Macer, Lucrez, Euripides,

Columella, Theognis,

U . 8, W .

Weit entfernt j e d o c h , diese citirten Verse stets und lediglich für Beweise der angegebenen prosodischen Bestimmung zu halten, gewähren sie auch noch den unbestreitbaren Vortheil daraus entnehmen zu können, welche medizinische

Ausdrücke

alten,

welche

rezenteren

Ursprungs Beien, in welchem der klassischen Dichter, die-

I ) Gleichwohl reichen

auch diese (progodisclie Regeln) nicht hin,

ans überall sicher zu leiten;

es bleiben uns eine M e n g « von

Wörtern übrig, bei denen wir uns mit dem Beispiel eines a l t e n D i c h t e r s begnügen müssen, dessen Autorität oft fiir uns als einziger

Entscheidungsgruud

gilt.

Gruiefcmt.

0 «er oder jener Kunstausdruck, dieser oder jener Thier und Pflanzenname vorkomme, in welchem Sinne der eine oder der andere Terminus technicus bei den Alten gebraucht worden sei. Welch interessante Resultate, welche lehrreiche Zusammenstellungen, welch fruchtbare Untersuchungen, dürften sich liier dem aufmerksamen Forscher ergeben. — Da die komponirten medizinischen Ausdrücke meist moderner Generation und daher in den alten Klassikern nicht vorhanden sind, so wurden in solchen Fällen solche Verse als prosodische Beweisstellen citirt, in denen sich das Endwort des komplicirten Kunstausdruckes befindet. — Es fällt dem Kundigen in die Augen, dass die E t y m o l o g i e k e i n e g a n z u n t e r g e o r d n e t e R o l l e in einer Schrift über P r o s o d i e spielen dürfe, denn sie ist es sehr häufig, durch die der Beweis der Quantität geführt werden muss; so kann man z. B. die Maassbestimmung lateinischer Wörter, die im Griechischen ihren Ursprung haben, nur durch die Etymologie ermitteln; so kann die Quantität zusammengesetzter Ausdrücke nur durch die Ableitung bestimmt werden, und selbst bei den einfachen vermag man die oft schwankenden prosodischen Verhältnisse nur durch die Wortforschung zu ergründen. Ich erinnere nur an e p h e l i s , L a u d a n u n i , errhina, aequivocus, butomus, diachylum u.s.w. Wenn man nun aber auch grösstentheils nur Andeutungen und nicht tiefe etymologische Forschungen, was bei den vorhandenen trefflichen Werken eines Kraus, Beckmann, Borrich u. a. wohl überflüssig wäre, hier zu erwarten hat,' so wird man auch nicht ohne Interesse der zwar kurzen, aber doch gründlichen Ableitung der meisteil genannten Ausdrücke folgen'). — So werden auch 1) Ich habe mich b e m ü h e t ,

bei den verschiedenen oft abenteuer-

lichen Ableitungen, die man bei den Autoren findet,

strenge

10 die vorkommenden l a t e i n i s c h e n Termini in e t y m o l o g i s c h e r Hinsicht die Revue passiren, und mit demselben Vergnügen, welches der Verfasser selbst dabei empfand, wird der aufmerksame Leser b e i d e n H e r l e i t u n g e n der Ausdrücke: c o r t e x , f o r c e p s , max i l l a , Lucina, Intertrigo, mulier, nausea, lab i u m , f o r a m e n , f o r m i c a , C i c ä d a , c l o a c a und ähnlicher einige Augenblicke verweilen« Mit Dankbarkeit nenne ich B l a n c a r d den schon oft erwähnten K r a u s , B o r r i c h 2 ) , M o r e l ! 3 ) , C a s t e l l i 4 ) , de T h e i s 5 ) , V o s s 6 ) , S p i t z n e r 7 ) , B o e l i m e r 6 ) , B e c k m a n n 9 ) , Grotefend 10), Willdenow 1'), Lav o i s i e n 1 2 ) , M a r t i n i u s 1 3 ) u. a. als diejenigen Autoren, deren ich mich bei der Ausarbeitung meiner Schrift am häufigsten bedient habe. Plinius sagt j a : » E s t a u . tem b e n i g n u m , ut a r b i t r o r , et p l e n u m i n g e n i i p u d o r i s , fateri, p e r quos profeceris.« Kritik anzuwenden, und nur die wahrscheinlichsten Derivationen anzuführen. Bei einigen von mir gemachten Vermuthung e n , z. B. bei magira, Balsamum, mulier, lumbricus, medicus eto. bitte ich im Voraus um Nachsicht. 1) Lexicon medicuni, edit,

Isenilainm et Kühn,

2 ) Lingua Phannacopaeoruin. Han. 1670. 3) Thesaurus poes. Graeeae ed. Maltby 1815« 4 ) Lexicon medicum. 5 ) Glossaire de Botanique. Paris 1810. 6) Etyinol. linguae latinae. Amstelodami 1662. 7 ) Versuch einer Anweisung zur griechischen Prosodie, Gotha 1821. 8) Comnieniatio botanica literar. und Lexicon rei herbariue. Lips, 1799. 1802. 9) Lexicon botanieum. Göttingen 1801. 10) Lateinische Grammatik. Frkl'urt a. M. 1820, ' 11) Willdenow Anleitung zum Selbststudium der Botanik. Berlin 1804. (Hieraus sind die Uebersetzungen der meisten Pllanzennamen entnommen worden.) 12) Dictionnaire de Módocine.

Paris 1793.

13) Lexicon philosophicum, praeeipuo etymolog.

1655.

11 Dass ich aus allen Zweigen des arztlichen Wissens, aus der A n a t o m i e , B o t a n i k , C h e m i e , P h y s i k , Z o o l o g i e , M i n e r a l o g i e , P a t h o l o g i e und T h e r a p i e , die wichtigsten hierher gehörigen Ausdrücke, bei deren prosodischer Bestimmung nur irgend gesündigt werden konnte, ausgewählt h a b e , wird, ich hoffe es , ein nur oberflächlicher Ueberblick schon lehren. — Schliesslich sehe ich mich hier noch zu einer für unsern Gegenstand höchst wesentlichen Bemerkung veranlasst, und zwar, » d a s s d i e g r i e c h i s c h e n A c c e n t e auf die P r o n u n t i a t i o n der A u s d r ü c k e d u r c h a u s k e i n e n E i n f l u s s ü b e n . « Die Quantität der Sylben ist der S p r a c h e angeboren, die A t e e i l t e wurden ihr an g e b i l d e t . — Niemand verfällt jetzt auf den Gedanken, sich der hebräischen Accente zu bedienen, da sie durchaus nicht auf die Aussprache influiren. — Schon H e n n i n i u s schrieb 1618 ein Buch de l i n gua G r a e c a s e c u n d u m a c c e n t u s uon p r o n u n t i a n d a . — W e t z e l (griechische Sprachlehre) behauptet: »die Accente helfen uns beim Lesen nicht, und ihre Verteidigung ist vergeblich.« — K r a u s erklärt geradehin: >die Accente sind eine res nihili, von der die wahren Alten nichts wussten,« und an einem andern Orte: »das mit hinreichenden Vokalzeichen versehene Griechische belästigen wir noch mit den fast überall unnöthigen Accenten.« — Für unsern v o r l i e g e n d e n Z w e c k h a b e n n u n v o l l e n d s d i e A c c e n t e , da d i e g r i e c h i s c h e n W ö r t e r in die l a t e i n i s c h e S p r a c h e ü b e r g e g a n g e n s i n d , k e i n e G e l t u n g . — So sagt M a r t i a n u s C a p e l l a (de fastig. III.): » G r a e c a n o m i n a cum in L a tinum v e r t u n t u r , nostra (Latina) regula pron u ii t i a n t u r . « B o r r i c h äussert darüber: »Quaesitum jam olim fuit, hodieque plurimis ambiguum est, v o c e s n e G r a e c a e , cum iu civitatem latinam transierint, pronun-

18 tîandao eint ad morem G r a e c o r u m an L a t i n o r u m ? M e a q u i d e m s e n t e n t i a , cum i n a l i e n o r e g n o v i vant, alienis morlbns vivere jubebuntur.« Dies wäre nun Alles, was ich meiner Schrift vorauszuschicken für nöthig erachtet habe. — Ich 8chliesse mit des berühmten H e r r m a n n s Worten: » L o n g a p r o f e c t o m a t e r i a e s t , si q u i s d e mensura syllabarum recte velit pleneque dicere. Quo magis accepta debet eorum opera esse, qui ad'has quaeationes diligentiam suam c o n f e r u n t . « F r a n k f u r t a. d. 0 .

Dr.

Iiöwensleiii.

Medizinisch-prosodische Regeln.

§. 1. J e d e mit einem Querstrich ( — ) bezeichnete Sylbe ist l a u g (prodncitur); mit einem kleinen Halbkreise ( y ) versehen, k u r z (corripitur). §• 2Um ein Wort richtig auszusprechen, muss man die Quantität oder das Zeitmaass der v o r l e t z t e n S y l b e (der Penultima) kennen. —

§. 3. Ist die v o r l e t z t e S y l b e l a n g , so ruht der T o n a u f i h r , ist sie k u r z , so geht d e r s e l b e a u f d i e d r i t t l e t z t e ( d . h. auf die der penultima vorstehende S y l b e ) über; z. B . p r o g n ö s i s , die Vorhersage, o l e c r ä n u m , das Schulterblatt, a r b ü t u s , die Sandbeere, a r t h r o c ä c e , das Gelenkleiden. In lateinischen Wörtern ist vocalis ante vocalem (d. h. ein Vokal, der unmittelbar vor einem andern steht) kurz; z. B . g a l e a , der Helm, b r a c t e a , das Nebenblatt. Ausgenommen sind die W ö r t e r , die im G r i e c h i s c h e n e i n e n l a n g e n V o k a l oder einen D i p h t h o n g haben; z. B . e n t o z o o n , der Eingeweidewurm, Bvtol^mov, h y d r o t h i o n , der Schwefelwasserstoff, vd\o&eiov.

16 >

Die

°

Position,

d. Ii. z w e i

auf

einander

K o n s o n a n t e n , o d e r ein D o p p c l k o n s o n a n t den ihnen

vorangehenden V o k a l

hüpfend, glycyrrhiza, muta

cum

lang;

das Süssholz.

liquida,

fliessenden

stehen, wodurch i n d e r P r o s a

A u s g e n o m m e n sind

1 , m , 11, r z u s a m m e n -

der voranstehende k u r z e

V o k a l k u r z bleibt und nur b e i D i c h t e r n z. B .

cerebrum,

das

Fussgicht, t l i e r m o m e t r u m , thrum,

machen

z . B . caprizans,

d. h . die stummen Konsonanten,

to» P* c » g i d , t , die mit

wird;

folgende

(Z)

Gehirn,

lang gebraucht podägra,

der Wärmemesser,

die

pyre-

der Bertramwurz.

S o findet man bei O v i d : E s t primo similis v o l ü e r i ,

mox vera

volüeris.

§. 6. B a s e aus dem g r i e c h i s c h e n c ist k u r z ; x. B . m e r a , erpy/tiega, die E p h e m e r e . e und i aus ei l a n g ,

z. B . m e l i c e r i s ,

fiehwjQis,

H o n i g g e s c l i w u l s t j A r i s t o l o c h i a , agtatoXo^eia, luzei;

nosodochlum,

Acliillea,

Jyikluv.,

ephe-

Das e aus dem t j , das

voaodoyeiov,

die

der O s t e r -

das K r a n k e n h a u s ,

die S c h a f g a r b e .

D a s o aus d e m griechischen o ist k u r z ;

z. B . a c i t -

r u s , axoQog, d e r K a l m u s ; das o aus dem g r i e c h i s c h e n 01 l a n g ; z. B . t r i g ö n u s ,

TQtywvog,

dreieckig.

§. 8. D a s u aus dem griechischen ov ist l a n g ; z . B . l i s , enovfos, der

das Z a h n g e s c h w ü r ; c u r c ü m a ,

epü-

xovQxovfta,

Kurkum. §• 9D i e aus dem Griechischen in's Lateinische ü b e r g e g a n -

genen

W ö r t e r behalten die Quantität des

z. B . s t r o b i l u s , cygis,

xoxxvyog,

argoßlXog, der K u c k u k ;

Griechischen;

die Z i r b e l ; c o c c y x , diachylum,

coc-

ö'tayyXov,

17 dasDiachylum-Pflaster; a c o n l t u m , moviroy, h u t ; a m y g d a l a , afxiySaXt], die Mandel.

der Sturm-

§. 10. Die Endung acus, aca, acum hat eine l a n g e Penultima, z. B. c l o ä c a , der Kloak, g u a j ä c u m , das Guajakharz, p a s t i n ä c a , der Pasternak, p o r t u l ä c a , der Portulak. Ausgenommen sind s a n d a r ä c a , der Sandarach, a m a r ä c u s , der Majoran, d i p s ä c u s , der K a r t e n , t a r a x ä c u m , Löwenzahn, und die Adjectiva auf i a c u s , z. B. m a n i ä c u s , rasend. §• 11. Die Wörter auf icns, ica, icum sind k u r z ; z. B. a g a r i c u s , der Lerchenschwamm, c a r x c a , die Feige, t r i t i c u m , .der Weizen. Ausgenommen: a n t i c u s , der vordere, p o s t i c u s , der hintere Theil, l u m b r x c u s , der Regenwurm,, c a p r i f l c u s , der wilde Feigenbaum, u m b i l l c u s , der Nabel, U r t i c a , die Nessel, v e s i c a , die Blase, m y r l c a , der Gagel, f o r m i c a , die Ameise, r u b r i c a , der Zinnober.

§. 12. Die Endung ucus, uca, ucum ist in der vorletzten Sylbe l a n g ; z. B. f e s t ü c a , der Schwingel, l a c t ü c a , der Lattich, c a d ü c u s , hinfallend, s a m b ü c u s , der Flieder. §• 13. Die Endungen a l i s , a l e haben die Penultima l a n g ; z. B. b r a c h i ä l i s , vom Arme, f a c i a l i s , vom Gesicht d i g i t ä l i s , der Fingerhut, s e c ä l e , der Roggen. § 14. Die Wörter auf i d u s haben die vorletzte Sylbe k u r z ; z. B. f e r v i d u s , heiss, l i q u i d u s , flüssig, a r i d u s , trocken. § 15Die Wörter auf anus, ana, anum haben eine l a n g e Penultima; z. B. f o n t ä n u s , von der Quelle, S o l a n u m , der Nachtschatten, b a r d ä n a , die Klette- Ausgenommen 3

18 Bind: a b r o t a n t u n , Stabwurz, b a l ä n u s , die Eichel; c a s t ä n u m , die Kastanie, c h o ä n a , die Choane, c y ä n u s , die Kornblume, g a l b a n - u m , das Galbanliarz, l n u d ä n n m , d a s Laudanum, I a p s ä n a , o l i b ä n u m , der Weihranch, O r g a n u m , das Organ, o r i g ä n u m , der Dosten, p t i s ä n a , die Tisane, p l a t ä n u s , die Platane, r a p h ä n u s , der Rettig, t e t ü n u s , der Starrkrampf, t r e p a n u m , der Trepan, t y m p ä n u m , das Trommelfell, und m ä n n s , die Iland, mit den Compositis z. B. b i m ä n u s , zweihändig, q u a d r i m ä n u s , Tierhändig.

§. 16. Die Endung i n u s , a , u m ist lang; z. B. g e l a t T n a , die Gallerte, r e s i n a , das H a r z , e c h i n u s , der Igel, m e d i a s t i n u m , das Mittelfell. Ausgenommen: p a m p x n u s , die Weinranke, f r a x i n u s , die Esche, m a c h l n a , die Maschine, r i c i n u s , der Wunderbaum, s u c c i n u m , der Bernstein, t r e p h i n a , der T r e p a n , und die A d j e c t i v a in i n u s , a , u m , die von l e b l o s e n G e g e n s t ä n d e n h e r r ü h r e n ; z. B. t h e r e b i n t i n u s , der Terpentin^ b a l s a m i n a , die Balsamine, c r i s t a l l i n u s , krystallen, a l c a h n u s , alkalisch etc. §. 17. Die Worter auf a r u s , a r a , a r u m sind lang; z. B. a m a r u s , bitter etc. Ausgenommen: a s ä r u m , der Haselwurz, s a c c h ä r u m , der Z u c k e r , a e ä r u s , die Milbe, c i n ä r a , die Artischocke, c a m m ä r u s , der Meerkrebs, b l e p h ä r u m , das Augenlied, e s c h ä r a , der Schorf, f a r f ä r a , der Huflattich, h e d y s i i r u m , der Hahnenkopf, t h a b a r b ä r u m , der ltliabarbar , S a m a r a , tart ä r u s , der Weinstein, und die von p a r i o (gebähren) gebildeten Adjectiva , z. B. o v i p ä r u s , eierlegend, p r i m i p ä r a , erstgebälirend, m u l t i p ä r a , oftgebährend.

§. 18. Die Endung u r u s , a , u m ist in der Penultiina l a n g ; z. B. n a t u r a , die Natur, t i n e t i i r a , die Tinctur; s a -

19 büra, der Schleim. Ausgenommen: purpura, der Pur« purfriesel. §• 19. Die Wörter auf i v u s , a, um sind l a n g ; z. B. s a t i v a s , sättigend, g i n g i v a , das Zahnfleisch, s a l i v a , der Speichel, o l i v a , die Olive. §..20. Die Diminutiva auf o l u s und u l u s haben die vorletzte k u r z ; z. B. m a l l e o l u s , das Hämmerlein, v i ö l a , das Veilchen, s c r u p ü l u s , der Skrupel, c a l c ü l u s , das Steinchen. Ausgenommen: c u e ü l u s , der Kuckuk. §. »1. Die Adjectiva auf o s u s sind l a n g ; z. B. s p e c i ö s u s , schön, f o r m u s u s , stattlich, v i n ö s u s , weinigt etc. §. 22. Die Substantiva auf a s i s sind k u r z ; z. B. m e t á s t a s i s , die Metastase, l i t h i ä s i s , die Steinkrankheit, p h t h i r i á s i s , die Läusesucht. §. 23. Die Substantiva auf ago sind l a n g ; z. B. m u c i l a g o , der Schleim, c a r t í l a g o , der Knorpel, t u s s i l ä g o , der Hufiattig etc. §. 24. Die Substantiva auf i g o sind l a n g ; z. B. v e r t i g o , der Schwindel, l e n t i g o , die Sommersprosse, i n t e r t r i g o , das Wundsein u s. w. §. 25. Die Wörter auf i t e s haben die Penúltima l a n g ; z. B. g r a p h i t e s , der Graphit, a s c l t e s , die Bauchwassersucht, h a e m a t i t e s , der Blutstein. §. 20. Die Substantiva auf i t i s sind l a n g ; z. B. u l i t i s , die Zahnfleischentzündung, g a s t r i t i s , die Magenentzündung, e n c e p h a l l t i s , die Gehirnentzündung. 2*

20 §. 37. Die Wörter auf a m e n sind in der vorletzten l a n g ; z. B. p u t ä m e n , die Schale, f o r a m e n , das Loch, m e d i e ä m e n , das Heilmittel. Ausgenommen: c y c l ä i t a e n , die Erdscheibe:

§. 28. Die Substantiva auf o m e n und t i m e n sind l a n g ; x.B. a b d o m e n , der Unterleib, a l ü m e n , der Alaun, b i t ü m e n , der Erdpech etc. §. 29. Die Substantiva auf i m e n , von der d r i t t e n C o n j u g a t i o n gebildet, sind k u r z ; z. B. r e g i m e n , die Anordnung, von r e g e r e , r e g i e r e n ; die von der v i e r t e n abgeleiteten sind 1 a n.g; z - B. m o l i m e n , das Bestreben, von moliri, l e n i m e n , die Linderung, von lenire, u. s. w. §. 30. Die Substantiva verbalia auf i t u s haben die Quantität des S u p i n i ; z. B. s o n í t u s , der Schall, vom Supino s o n i t u m ; a u d í t u s , das Gehör, von a u d i t u m , v a g i t u s , das W i m m e r n , von v a g i t u m . §. 31. Die Substantiva auf e t u m haben die vorletzte l a n g ; z. B. Q u e r c e t u m , J o d e t u m , der J o d e t , C l i l o r e t u m , der Chloret, T a n a c e t u m . §. 32. Die Genitivi auf i c i s sind k u r z ; z. B. cortex, c o r t i c i s , die R i n d e , Salix, B a l i c i s , die Weide. Ausgenommen s i n d : vibex, v i b x c i s , die Schwiele; radix, r a d i é i s , die W u r z e l ; cervix, c e r v i e i s , der Nacken; vatix, v a r í e i s , der Blutaderknoten; spadix, s p ad I c i s , der Schaft; cicatrix, c i c a t r i c i s , die Narbe. §. 33. Die Genitiv • Endungen auf a e i s sind l a n g ; z. B. thorax, t h o r ä c i s , der Brustkasten; borax, b o r ä c i s , der Borax. Ausgenommen: storax, s t o r ä c i s , daa Storax-

31 harz; styrax, s t y r ä c i s ; anthrax, a u t h r ä c i s , die Festbeule. §. 34. Die Genitivi auf o n i s sind l a n g ; z. B. draco, d r a co 11 is, der Drache; pulmo, p u l m o n i s , die Lunge; sapo, s a p ö n i s , die Seife. Ausgenommen: pepo, p e p o n i s . §. 35. Die Genitivi auf o p i s sind l a n g ; z. B. hydrops, h y d r o p is, die Wassersucht. Ausgenommen: Aethiops, A e t h i ö p i s , der Aetliiops; haemalops, h a e m a l ö p i s , das Blutauge; dacryops, d a cry ö p i s , die Geschwulst der Thränenwege. §. 36. Die Genitivbeugung auf inis ist kurz; z. B. sanguis, s a n g u i n i s , das Blut; hirudo, h i r u d i n i s , der Blutegel. §. 31. Die Substantiva auf cm a sind l a n g ; z. B. e m p y e m a , das Empyem; s y s t e m a , das System. Aus» genommen: e n e m a , das Klistir. §. 38. Die Substantiva auf e s i s haben die Penúltima l a n g ; z. B. p a r a c e n t e s i s , die F^racentese, d i a p h o r e s i s , die Schweissabsonderung; a n a m n e s i s , die Anamnese. Ausgenommen: e m e s i s , das Brechen; p a r e s i s , die Lähmung; d i a e r e s i s , die Trennung; t h e s i s mit den Zusammensetzungen, z. B. d i a t h e s i s , die Anlage, und g e n e s i s , die Erzeugung, mit dea Compositis, z. B. epigénesis. §. 39. Die Substantiva auf o sis sind l a n g ; z. B. a m a u r o s i s , der schwarze Staar, d i a g n o s i s , die Krankheitserklärung, e x o s t o s i s , der Knochenauswuchs. Ausgenommen: d o s i s , die Gabe, mit den Zusammensetzungen, z. B. e c d ö s i s .

22 §• 40. Die Endung o m a hat die vorletzte Sylbe l a n g ; z. B. g l a u c ö m a , der grüne Staar, S y m p t o m a , das Symptom. Ausgenommen: s t ö m a , der Mund, mit den Compositis, z. B. p o l y s t o m a , das Vielmaul, d i s t ö m a , das Zwiemaul. §. 41. Die Substantiva auf y s i s sind kurz; z . B . a n a l y s i s , die Zerlegung, h a e m o p t y s i s , das Blutspeien, a p o p h ^ s i s , der Ansatz. §• 42. Die zusammengesetzten Wörter auf c h o l e , c h o l u s , raphe, cephalus, rodos, tocus, xylon, phobus, phagus, plithisis, lysis, physis, thesis, stoma, lithus, cace, cavus, color, ferus, fidus, gyne, j u g u s , l o b u s , p h o r u s , t o m u s , m e l i , n o s o s , p h yt u m , o l e n s , sind k u r z ; z. B. h e p a t o p h t h i s i s , die Leberschwindsucht, o c y o t o c u s , schnellgebährend, g a s t r o r r ä p h e , die Bauchnaht, d a c r y o l i t h u s , der Thränenstein, b i l o b u s , zweilappig, s t o m a c ä c e , die Mundfäule etc. §. 43. Die Composita, welche enden auf c h y l u s , d u c u s , s u g u s , u r u s (von ovga, der Schwanz), u l i s (von ovXr)t das Zahnfleisch), z o m a , z o o n , c e l e , p o g o n , r h i z a , t h y m u s , f i c u s , r h i n u s und t h o r a x sind l a n g ; z. B. s a n g u i s u g a , der Blutegel, e u x c h y l u s , mit guten Säften versehen, p a r ü l i s , Geschwür am Zahnfleisch, e n t o z ö o n , das Eingeweidethier, d y s t h j ' m u s , hypochondrisch, a n t i r r h l n u m , das Löwenmaul, c a p r i f l c u s , der wilde Feigenbaum, o s m a z ö r a a , das Osmazom u. s. w. §• 44. Die Substantiva auf e l a sind l a n g ; z. B. c a n d e l a , das Licht, m e d e l a , das Mittel, m u s t e l a , das Wiesel, u. 8. w.

Medizinisch - prosodisches und

etymologisches Wörterbuch.

A A b d o m e n (die vorletzte Sylbe ist lang), der Unterleib, von abdo, ich verberge. Die Endung omen hat die Penultiraa lang; vgl. §. 28. der prosodischen Kegeln. Montani quoque yenter adest a b d ö m i n e tardus.

JUYENAL.

A b o r t ! v u m (lang), eine frühzeitige Geburt befördernd; abortio, ich gebähre zu früh, von ab und orior, entstehen; also was das Entsteheu, das Werden hemm^ verhindert. Die Fenultima ist lang, wie in r e c i d x v u s , B a t i v u s ; vgl. §. 19. E t quod a b o r t i v o non est opns, illa voluptas.

JUVENAI.

A b r o t ä n u m (kurz), der Stabwurz, Beifuss; aßgorovor, von a privativum und ßgorog, sterblich; entweder wegen seiner wohlthätigen medizinischen Wirkungen, oder seiner überwinternden Eigenschaft. Die Penultima ist kurz als Ausnahme der Wörter auf anus, a, um\ vgl. §. 15. MrtSt av f* aßgozovov tnihi&io, fiijSt tc Satprqs* NICAND,

Navem agere ignarns navis timet, a b r o t ä n u m

THER.

aegro.

HORAT.

EPIST.

A b s i n t h i u m (kurz), der Wermuth; aiptv&iov, amv&tov, von a privativum und mta, nivm, ich trinke, weil es Vermöge seiner Bitterkeit nicht genossen werden kann. Tai (Itv %' tvßqtxtos utp ivon, epgu xigaiut. NicAND.Al.KX. B u l i m u s (lang), der Oclisenhunger; ßovhfivs, v°n ßove, der Oclise, und h p o s , der Hunger. Die Talmudistea

44 haben das Wort ins Hebräische hinübergenommen: DtoVia (bulmus.) J S O V A T / T O G tat' ap&gunoit, OT» ßovXef h]", A I E X . A P . A T H . B u p h ä g a ( k u r z ) , der Ochsenhacker (ein Vogel), von ßovg, der Ochse, und l«n- qnos curam Clymiine narrabat inanem. VlRGIl

GliOHG.

C l y s l e r , e r i s (lang), dasKlystier; ylvnrr^, HXVOT^QOS, von y.Xvu), x'/.v^o), ich wasche aus. §. 0. IJoXXayx ()' ev X).VOTI;QI. rtov fXuyos otof «fteXiai;. NIE.

ALEX.

C o c c y x , c o c c y g i s (lang), der Kuckuk, xoy.y.v$, «onxvyog, Cncfilus ; d a h e r : os coccygis, nicht coccygis. Ich begreife nicht, wie dieser grosse prosodische F e h -

33 ler fast allgemein begangen und selbst in vielen Lexicis übersehen werden konnte. II AVTOVG XOXKV;'«5 iqiva 1)05, 01 % 1 jigo; etiiiyi;. Nie.

TIIER.

C o c h l e a (kurz), die Schnecke; xoyXog, concila. Vergi. §. 4. der Prosodie. Seil cochleas prius est uutica aut farfare pasci. Q. S E H E N . C o c h l c a r (kurz), der Löffel, von cochlea, die Schneckc, die Muschel, wegen der musclielähnlichen Form des Löffels. Die vorletzte ist kurz nach der Itegel: localis ante vocalem. Vergi. §. See] cochlear trinum gustu tibi sufficit uno. Q. S Ü R K N . C o e l i a c u s (kurz), die Unterleibshöhle betreffend, von uoiXov, die Höhle. Die Penultima ist kurz wie bei allen Endungen auf iacus ; z. B. cardiacus, phthiriacus, psoriacus u. s. w. Vergi. §. 10. C o e n a e s t l i c s i s (lang), das Gemeingefühl, y.oipaio&yoig, von voirog, allgemein, und aio&avojucti, ich nehme wahr, ich empfinde, ich fühle. — Nicht c o e n a e s t l i c s i s , wie man so oft hört. Vergi. §. 38. C o l c h i c u m (Icurz), die Zeitlose, y.olymov. Die Pflanze wuchs nach Dioscorides in Colchis sehr häufig, daher der Name. Vergi. §. 11. der prosodischen Regein. C o l c Ö t h a r (lang), Todtcnkopf, die bei der Bereifung der Schwefelsäure zurückbleibende Masse. Bei den Arabern liiess das Wort k h o i k h o t t a r . Borrich Ihigu. Pharmac. Auch nennt man es c a p u t m o r t u u m . C o l i c a (kurz), die Kolik, der Darinenschmerz, VM1IVA\ sc. oSvvivon y.mlov, der Grimmdaym. Vergi. §. I I . der prosodischen Regeln. Spasmus, hydrops, colica et vertigo; lioc res probat ¡[isa. ScHoi,. ¿a!.. Col üb e r (kurz), die Schlange, von colo, ich bewohne, quia incolit nemora, weil sie im Walde haust? Aut tcclo aJsuetus colüber succedere et ubrae. VlKCr, ülji.'UG

54 C o m e d o (lang), c o m e d u n i s (kurz), der Mitesser, von con, cum, mit, und edo, ich esse. — N i c h t comedünes!!! — Comoedi, scenam, c o m e d ü n e s , quaerite coenam. Dcnkvcrs. C o n c ä v u s (kurz), konkav, hohl, von con, cum, und CSLVUS, hohl; caous soll von yaos, wüst, leer, hohl zu deriviren sein. Voss etymol. lnter continuos cruratar c o n c ä r a montes. CAIPÜRN.

SICUL.

C o n c h y l e (lang), die Conchylie, das Muschelthier, von concha, vioyyr}, die Schale, Muschel. Tincta tegit roseo c o n c h y l i s purpura fuco.

CATUI.L.

C o n d i t u m (lang), das Eingemachte, von condire, einmachen. Die Penultima ist lang, da das Wort von einem Verbo der 4ten Conjugation gebildet ist. Vergl. §. 30. Dulcia tum prosunt, acri c o n d l t a sapore.

CAMKRAR.

C o n d y l o m a (lang), die Feigwarze; ttovSvX iop,a, von ttovd'vkog, bei Celsus eine Erhabenheit (tuberculum) am After. Vergl. §. 40. C o n d j l u s (kurz), der Gelenkknopf, xovövlog, der Knopf, Knorren, Fortsatz, von xovÖos, ein rundlicher Gegenstand. Vergl. Kraus. tibia p a r a c o n d y l i .

MARTIAL.

C o n i f e r u s (kurz), doldentragend, von conus, der Kegel , und fero, ich trage. Vergl. in prosodisclier Beziehung §. 43. Aei'iae rjiiercus, aut c o n i f e r a e

cyparissi.

ViRGrr..

C o n i u m (lang), der Schierling; v.oveiov, von xovaw, ich drehe, weil es Schwindel verursacht. Vergl. §. 6. Km iC ov HO/veiov ßlußaev iixpatQivo noifca. NRC. A L E X . C o n s o l i d a (kurz), eine Pflanze, von consolido, ich befestige , heile, a conglutinandis sive consolidandis vulneribus. Vilnius, Becmann, Borrich. C o n v o l v ü l u s (kurz), die Winde, von con und volvo, ich wälze, wickele, winde; von der rankenden Natur

Sä der Pflanze ist die Benennung entlehnt. Die vorletzte ist wie bei allen Diminutiven auf ulus kurz. C o n y z a (lang), das Flöhkraut, aovv£a. Die Penultima ist lang wegen des Doppelkonsonanten z. Yergl. §. 5. C o p r o p o e s i s (lang), die Kothbereitung, von Kongos, der Koth, und noiew, ich mache, ich bilde. C o r e m o r p h ö s i s (lang), die Pupillenbildung, von xopi7, die Pupille, und fiogqi^, die Gestalt, Form. Vergl. iiber die Prosodie §. 39. C o r i u m (kurz), das Leder, die Haut, hebr. n y (or), das Fell der Thiere. Kt sunimis spoliat c o r i i s , contemtaque passim. Virg. C o r n e a (kurz), die Hornhaut, sc. tuniea, von cornu, das Horn, wegen der hornartigen Beschaffenheit so benannt. Die Penultima ist kurz nach §. Forte fuit juxta tumulus, quo Cornea summo. Virgil, C o r y d ä l i s (kurz), Uu3

tjii

TIIFIßIÄTOI

noQvSahs> der Hohlwurz. XOQVSU).

I()T%

ifl.aivov.-ai,

Theocr. I d t i i . die Haselnuss, MOQVIOS, von KOQV, der

C o r y l u s (kurz), Kopf, Schopf. Phyllis amat corylos, illas dam Phyllis amabit.

Virgil.

C 0 r y z a (lang), der Schnupfen; xogvga. Die Penultima ist lang, weil z ein Doppelkonsonant ist. Vergl. die ltegel de positione §. 5. Ad fauces branclius, ad nares esto coryza. Schol. Saiern. C o r t e x , c o r t i c i s , die Rinde; man leitet es von corium, die Haut, und tegere, decken, ab, quod cortes lignurn corio tegat. Isidor: orig; also eine Deckhaut. Vergl. §. 32. Una: velut si quis conducat cortice rainos. OVID. Mkt. IV., 13. C o t y l e d o n (lang),

der Lappen ijn Pflanzensamen, xo-

56 rvXt;S(ovi von aozvh], die Höhle, die Pfanne. Vergl. §• 6. Ex&Xixfiavta noQtir xvu&ov, xoTvXqdova nX^Qij. ]Nic.

ALEX.

Friget et abstergit c o t y l e d o n atque vesolvit.

C o x a r t h r o c ä c e (kurz), Ilüftgelenkleiden; Rust's freiwillige Hinken, von coxa, die Hüfte, und arthrocäce, das Gelenkübel. Vergl. §. 42. AliTOJJOJM? txvXiov' un' t)?JI?IIS.

NIE.

AL.IIX.

D i a e r e s i s (kurz), die Zerreissung, dtaiQeots, von Sia, auseinander, und atQsvi, ich nehme. Die vorletzte Sylbe ist kurz ; das Wort gehört zu den Ausnahmen der Wörter mit langer Peuultima auf esis. Vergl. §. 3 8 . Ta

ftij äixeiv

otßovTit;

D i a g n o s i s (lang), von dtaytyvmoHw, Yergl. §. 3 9 . 2'ct(fti

Dialysis ctg,

von

JEi TIV

xao&ai (kurz), diaXvw, eruQototv

tv

ä cu igia

it.

AESCIIYI,

EUMKK.

die Erkennung; Diagnose, diayvioois, öiayvooi, ich erkenne, unterscheide. xui

äiayvmoiv

ynirav.

HIPP.

926.

die Auflösung, das Hinwelken; ich löse auf. Vergl. §. O-uvaiov

Xvoiv,

rtö

tfioi

i2.

ainw,

dia).V~

der Regeln. IIÜMER.

D i a m o r o n (kurz), der Blaulbeersaft, (UUUOQMV diu, durch, aus, und /UOQOV, die Maulbeere.

,

VGJ»

D i a p h o r e s i s (lang), das Schwitzen, Ausdünsten, t)ia(poQyoii;, von ¿in uud t(>it), %as xoQ&vot, A TAFTA vfipiu THJBOCHIT.

I .

J t t c ë * (lang), Stleftnütterchen, nach Einigen von ior> das Veilchen; daher viola trìcolor, B a uhi ne ; nach Anderen von jacere, liegen, weil mehrere Arten dieser Pflanze an der Erde kriechen, liegen. Trevoim Dictionnaire. Die Penultima ist lang, man könnte wohl sagen ex usu. I a s i o n e (lang), eine Pflanze; luotavtj. Nicht Iasione* wie man so häufig- zu hören Gelegenheit hat; ErSv/iimv ÇCDIO Sc, cpiXa yvvai, laoimva. T H E O C R I T . IDYXFI. J i s m i n u m (kurz), Jasmin; es soll TOB ictoftij, herkommen, welches, ein wohlriechendes ätherisches Oel bedeutet. Man hört zwar allgemein Jasmïnum- pronuneiren, wozu gewiss die Aussprache des deutschen Jas» m ï n verleitet. Die Penultima ist kurz, wie bei allea Adjcctiven auf tous, a, um, die von leblosen Gegenständen herkommen; z. B. balsamina, cristallin us u.s., w, J a t r i c « (kurz), die Heilkunde; laTqiyirj, sc. Teyvt], von taofiat, heilen, IUTQOS, der Arzt. Die Penultima ist kurz, wie in physïce, logxce etc. Vergi. §. 11. 1 a t r o p h a (kurz), Brechnuss ; Linné derivirt es in seiner phil. iotan, von IUTQOV ,. das Mittel , and tpaym, ich esse ! ?• I c t e r u s (kurz)y diô Gelbsucht, von IKTBQOS, «ÏÛ gelber

86 Vogel, durch dessen Erblicken man ehemals von dieser Krankheit geheilt zu werden glaubte. IxTI(OIT; oaQxts ät atQtatoXuSrjr fiirv&ovoi. NIE. A L E X . Consulit i c t e r i c a e , lento de l'unere matris. JUYENAL. I c h t h y o l i t h u s {kurz), der Fischstein, von ix&vg, der Fisch, und fo&og, der Stein. Vergl. §. 42. I n c ü b u s (kurz), das Alpdrücken, der Alp, von ineutnbo, ineubo, aufliegen, von dem Gefühl, welches man heim Alpdrücken empfindet. Vellera dependent: liumero levis ineübat hasta. « O V I D . I n d i c a n s (kurz), anzeigend, von indicare; dieses Wort ist wohl zunächst von index, indicis, und dies erst von in und dieo gebildet. I n s ä n u s (lang), ungesund, wahnsinnig, von in und sanus, dieses von aaos, salvus. I n s ä n o s qui inter vereare i n s ä n u s baberi?

Ho RAT.

I n t e r t r i g o (lang), das Wundseiu, das Aufgeriebensein, von inter, zwischen, und terere, reiben, wenn man Bich beim Gehen oder Reiten wund gerieben hat. I n t e s t i n a (lang), die Eingeweide, von intus, interus, evveQos, inwendig. Nimirum( et capiunt plus i n t e s t i n a poetae.

I n t y b n s (iura),

JÜYENAI.

die Cichorie, Endivle.

I n t y b a , jasi teneris, frondens lactucula iibris.

COLUMEII.

I n ü l a , E n ü l a (kurz), Alant; von eXXsviov, Hellenium wahrscheinlich verdorben. Kram. Foecundusque rumex, malvaeque inülaeque virebant. VLRSIT.

I r i d o d i a l y s i s (kurz), die Trennung der Itfs, von igte, iQidog, der Regenbogen, die Regenbogenhaut, und ätaXvots, die Loslösung, Ablösung. AnfUiSt] zvyartu, Xvmv iztQaXxia xtjSivt. T H E O C R . J o d e t u m (lang), das Jodet, eine Jodverbindung. Die Penultima ist lang, wie bei den Substantiven auf etum', z. B. quercetum, chloratum. Vergl. §. 81.

87 I r r f t o (lang), Ich reize, imguentum irrit ans, etne reisende Salbe; nicht irritans, wie man so oft hürt. Segriias i r r i t a n t animos demissa per aurem.

Ho RAT.

f s a t i s ( k u r z ) , der W a i d ; l o a r t s , eine blaufärbende Pflanze, daher toaitwdrjs, bläulich, •waidfarbig'. I s c h l a s {kurz), das Hüftweh; tschias sc. dolor, toyjas, von tayiov, die H ü f t e ; dieses von halten, weil die Hüften die ganze Last des Körpers halten müssen., , ich leere aus; quia alvum emolliat et vacuat. Martin lex. philol. Die Penultima ist kurz, indem sie zu den Ausnahmen der Wörter auf anus, a, um gehört. Vergl. §. 15.

80 L a u d ä n u m (kurz), das Laudanum. Hier zeigt es sich deutlich, welchen Werth die Etymologie für die Prosodie habe. Leitet man laudänam von laudare, loben (ein lobenswerthes Mittel), her, so wäre die vorletzte lang, von Labdanum hingegen derivirt, ist sie kurz. Wahr und entscheidend erklärt Boissonadius ad Herodiani Ephemerismos (Londin. 1819. 8. pag. 224^ über dieses Wort : Fermutationis rav v et ß innumera in codicibus exempla habemus, Ut Q U V S O Q pro (tußdog. Pertinet huc L a u d ä n u m , idem prorsus Homert ac Labdanum. Alii enirn L a b d a n u m scripse runt, alii L a u d ä n u m * ) . Derselben Meinung ist der berühmte Fr. Aug. Wolf, der es auch von Labdana und nicht von laudare ableitet. Vergl. Fr. Aug. Wolf literarische Analekten II. 547. — S. §. 15. L a u r e a (kurz), der Lorbeer, von laurus. Die Penultima ist kurz nach der Regel: vocalis ante vocalem brevis est. Vergl. §. 4. E t succenta sacris crepitet bene l a t i r e a

L a u r o c e r ä s u s (kurz), und cerasw, uegaoog.

fiammta.

TIBÜH.

der Kirschlorbeer, von laurua

Vt c e r ä s i s ulmisque etiam Parnasia Iaurus.

VIR&U.

L a v a n d ü l a (kurz), der Lavendel, von lavare, waschen; fomentis lavandula a lavando dicitur, quod inserviat et lotionibus. B eck mann. Vergl. §. 20. L e i o t r i c h u s (lang), glatthaarig, von Xeiog, glatt, und ^•pig, TQiyog, das Haar. Ueber die Prosodie des Wortes siehe §. 43. Tis TQix«T Moxi^axo; T»5 Ss mtQtvaaf. T H E O C R . L e g ü m e n (lang), die Hülse, Hülsenfrucht, von legeret IQIIUV

* ) Wir listen in den codicibus unzahlige Beispiele der Verwandlung des v und ß; z. B. QUVSOI; für Qaßäat- Hierher gehört auch L a u d ä n u m , ganz dasselbe Wort wie L a h d ä n u i n . Denn die Einen schrieben L a b d a n u m , die Andern L a u dänum.

60 lesen, aussuchen; well sie abgesucht, gepflückt werden; legumina, quae velluntur e terra, non sulsecantur, unde et legumina appellantur, quia ita leguntur. Plinius. Die Penultima ist lang, wie In alümen, bitümen etc. Vergl. §. 28. Nec non et calami radix lapathiqae legfimen. Q . S E R E N . L e n t i g o (lang), die Sommersprosse, von lern, lentis, die Linse, wegen der Aehnlichkeit so benannt. — Die Endung igo hat die Penultima stets lang; z.B. vertigo, fuligo etc. Vergl. §. 84. Inrida si maculet faciem lentigo decoram. Q. SERBX. L e o n t ö d o n (lang), der Löwenzahn, eine Pflanze; von Xtwv, der Löwe, und ofiovg, der Zahn. Ueber die Länge der vorletzten Sylbe kann wohl kein Zweifel erhoben werden, wiewohl allgemein dagegen gefehlt wird. Man vergleiche Buttmanm's ausführliche griechische Sprachlehre (Berlin 1837 I L , §. 120, 3 ) , wo es heisst: »Die mit a, e, o anfangenden Wörter pflegen auch o h n e Z u s a m m e n z i e h u n g ihre Vokale in tj »der w zu verwandeln. Hierher gehören: o&vvijt opofia, afia?.os, odovg; z. B. avmdvvog, avwvv/uog, avmfialos etc.« — Schon die Analogie mit yaTiUwSwv (mit ehernen Zähnen), von yaXxog und oSovg, sollte hierüber belehrend genug sein. — So muss es heissen: monödon, diödon, tetrödon, mylüdon, /xovwdwv, dmdtov, •ctQwdwv, /uvXwfiovsH ngoj xa xalxaäovxot Evßoiat oTa&fiu. SOPHOC. P H U O C T . V .

489.

L e p r o s ! » (lang), die Leprakrankheit; XenQwai£, von XenQa, lepra, der Aussatz. Vergl. §. 39. L e t a l i s (lang), tödtlich, von letum, der Tod; dieses von lethe, Xy&t;, das Vergessene, das Sterben. Vergl. in prosodischer Beziehung §. 13. Letäli qoae grassatur quartana calore. Q. S E R E N . L e u c o i o n (kurz),

die Levkoie; Icvxotov, das weisse

91 Veilchen, von Xavnos, weiss, and IOV , das Veilchen. Das Wort ist viersilbig, nicht, wie man oft hört, dreiBylbig. II xai Xivxoiav armavov mg• xqaxt