Die Magdeburger Fragen [Reprint 2018 ed.] 9783111530383, 9783111162317


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German Pages 350 [356] Year 1865

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Table of contents :
Vorwort
Einleitung
Inhaltsregister
Vorrede
ERSTES BUCH
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel
Neunzehntes Kapitel
Zwanzigstes Kapitel
Einundzwanzigstes Kapitel
ZWEITES BÜCH
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
DRITTES BÜCH
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
BEILAGE I
BEILAGE II
BEILAGE III
Glossar
Register der Eigennamen
Zeit-u. Kalenderbestimmungen
Abkürzungen
Berichtigungen und Nachträge
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Die Magdeburger Fragen [Reprint 2018 ed.]
 9783111530383, 9783111162317

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DIE

MAGDEBURGER FRAGEN. s

HERAUSGEGEBEN

VON

DR. J. FR. BEHREND.

BERLIN, VERLAG VON I. GUTTENTAG. 1865.

Vorwort. Die Magdeburger

Fragen

gehören

einem Quellen-

kreise an, welchem namentlich durch die Bemühungen von Stobbe, Wasserschieben und Laband in neuerer Zeit mehrfache Beachtung zu Theil geworden ist.

E s ist dabei

als ein Uebelstand empfunden worden, dass wir von der genannten, nicht

für

die Entwicklung des Deutschen

unwichtigen

besitzen.

S a m m l u n g nur unzulängliche

Der Zweck

der

vorliegenden Arbeit,

Rechte Texte diesem

Uebelstande abzuhelfen, wird deshalb keiner besonderen Rechtfertigung bedürfen.

Ueber den zu Grunde gelegten

Apparat, über die A r t der Benutzung desselben,

sowie

über die Einrichtung der Ausgabe selbst ist in der Einleitung Rechenschaft gegeben. zusammengestellt,

was

sich

Ebendaselbst ist dasjenige über

die Entstehung

der

Magdeburger Fragen und über ihre Beziehungen zu den verschiedenen

Parallelsammlungen

ermitteln Hess.

Ein

Verzeichniss der gebrauchten Abkürzungen, soweit dieselben nicht ohnehin verständlich sind, ferner einige Nachträge

und Berichtigungen

Werkes.

finden

sich

am Schluss des

Es verbleibt mir hier noch die angenehme Pflicht, der Förderungen zu gedenken, die mir im Verlauf meiner Arbeit von verschiedenen Seiten zu Theil geworden sind. Namentlich habe ich in dieser Hinsicht die Besitzer der benutzten Handschriften zu erwähnen, welche — sowohl Behörden wie Privatpersonen — mir dieselben, zum Theil auf längere Zeit, bereitwilligst zur Benutzung überlassen haben. Ebenso hat Herr Geh. Rath Homeyer mir die in seinem Besitz befindliche Abschrift der Zwickauer Hds. (D. Rb. 738) zu Gebote gestellt. Ausserdem bin ich besonders den Herren Professoven Stobbe und Jafíé, meinem Freunde Herrn Dr. Strehlke, sowie Herrn Dr. Steffenhagen zu Königsberg i. Pr. für Rath und Belehrung vielfach zu Dank verbunden. Möge es hiernach meiner Arbeit vergönnt sein, eine, wenn auch kleine, Lücke in der Quellenkunde des Deutschen Rechtes auszufüllen. Berlin, den 6. December 1864.

Einleitung. Inhalt: § 1. Verzeichniss der benutzten Texte. — § 2. Die Parallelsammlunfr'n der Magdeburger Fragen. — § 3. Die Entstehung der Magdcb. Fr. — § 4. D i e Texte der Magdeb. Fr. in ihrem Verhältnis» zu einander. Einrichtung der gegenwärtigen Auggabe.

§ 1. Es folgt hier zunächst eine Zusammenstellung der benutzten Texte. Die in der Ausgabe für dieselben gebrauchten Bezeichnungen sind in Parenthese [ ] beigefügt; bei den Nummern 1, 4 und 10, welche zwei hierher gehörige Sammlungen enthalten, bezieht eich dus erste Zeichen auf die unter α, das zweite auf die unter b genannte Sammlung. Ο

Ο

1. [Β*, Β] Berlin Κ. Bibl. MS. Borna, f . 240. Homeyer D. Rb. 60; Wasserschlebeit Sammlung D. Rqu. I S. X I V fgg. und S. 1 2 1 - 1 2 4 ; Steß'enhagen catal. cod. bibl. Regim. No. CLXI. — 15 Jahrh. Von dem Inhalt der Hds. gehören hierher: a, die Bl. 1276—131 befindlichen 21 Schöffensprüche, welche weder numerirt noch rubricirt sind. Eine Uebersicht bei Wasserschieben S. X V I " . b, Die Bl. I486 bis 208a befindliche Sammlung aus zwei Büchern von je 100 Distinctionen. Jedem Buch geht ein Register vorauf. Λ Ilde liehet zieh an das register des ersten buchte Aieydebnrgeschis rechtis. —- Das register des anderen buchis. Die Distinctionen sind zwar numerirt, aber ohne Rubriken. 2.

[AT] Berlin Ebdas. MS. Germ. f . 810. Wahrscheinlich identisch mit Uomeyer 358. (Stobbe in Zts. f. Rechtsgesch. Bd. II S 175). Pap., 16 Jahrh., fol., einspaltig, mitteld. Ist verheftet. Gegenwärtig Bl. 70 — 181 Magdeburgische Urteil, die Magdeburger a

II

Einleitung.

Fragen bis I. 3. 5 zu Ende der Frage, darauf folgt die Antwort zu I I . 2. 4 und dann Π . 2. 5—II. 2. 19 zu den Worten adir wer dem richter das weder geben szal adir, demnächst die Antwort zu I. 3. 5 und I. 3. 6—II. 2. 4 zu Ende der Frage. Im Ganzen 192 Distinct!onen. Eintheilung in Bücher und Artikel Die einzelnen Distinctionen waren ursprünglich weder gezählt noch numerirt; von späterer Hand sind Inhaltsüberschriften, doch nicht die gewöhnlichen und am Rande nach der jetzigen fehlerhaften Reihenfolge bis II. 2. 19 fortlaufende Nummern (75) beigefügt. Kein Register. 3. [Da] Danzig Stadtbibl. Jurispr. X V I I I . C 48. Homeyer 138. Steffenhagen C L X I . Stöhle a. a. O. S. 175. 15 J a h r h . Bl. 3b bis 24: 141 Schöffensprüche, der letzte unvollständig, mit voraufgehendem Register über 203 Nummern. Keine Rubriken. 4. [Db, 2>p] Danzig Ebdas. Jnrùpr. X V I I I C 47. JJovw/er 139. 16 Jahrh., fol., einspaltig, mitteldeutsch. Enthält zwei hierher gehörige Sammlungen, a, Bl. 15(5—195/;: hie erfolgen sich gescholdene orteil mind geteidingete. saehm, darauf 93 Distinctionen 7 wovon did. 1 - 90 den Magdeburger mit voraufgehendem Register, O O O Fragen angehören, dint. 91—93 über zwei Kulmische Rechtssachen (die letzte von 1123) berichten. Uoberschrift : Diftinccio I u. s. w., aber keine Inhaltsangaben, b, Hierauf folgt ohne Unterbrechung Bl. 195/;— 234 eine Sammlung von Urtheilen, meist gleichfalls in den Magd. Fragen, grossen Theils auch in der vorhergehenden Sammlung Ο Γ5 enthalten. Ucberschriftcn mit Inhaltsangaben (nicht den gewöhnliehen), nur die den Magd. Fr. I I I . 1. 5, (5 entsprechenden Stellen haben statt dessen die Ueberschrift Distinccio ft, 6. Die einzelnen Uri heile, waren ursprünglich ungezählt, von späterer Iland sind sie am Rande numerirt. Kein Register. 1 1) Von Bl. 254 an folgen noch vorsrhiedene Siitzc. moist a u s - d e m Ssp und dem Magdeh. R e c h t , dir hier nicht weiter interessimi. Ihres Inimités «'«¡»on verdient die folgend«; Stelle bemerkt zu werden, welche sich 151. "2iul> befindet: Von Deutzenn unnd von Prefissemi. Were es this ein misse mil einem Deutzenn icht zu thun bette unnd einer fleti autieri) irundte, s>> haben die chiesteli zu lirandenhurtj funden vor ein recht, mit welchem rechte der Jlcutze ihm 1 'reusin enli/inrje. mit solchem rechte solde auch der lJrcuse dem Deutzen fntijeln-n. Itloch ilas der Jjeutzc hfl seinem rechte bleibe unnd einen {seinen f ) tayk behalde, mich mayk der l:nmpthur od·! der pßeger beide dem iJeutzen und dem J'reussen den Uuj leyeu zu seinem yerichte. ιco er hin uiil. Sundern wehr es, das sich fJeucze unter einander irnndten, das suit man richten im dorffe oder sunst, do es geschehn ist.

TfaTÎÉhliU!

m

5. Danzig Ebdas. X V I I I C. f . 8. Homeyer 140. 16 oder 17 Jahrhundert. Titelblatt: Supplementum juris Saxonici Bl. 1 bis 159a Magd. Fragen lateinisch bis III. 9. 3; es fehlen nur I. 2. 27 und 28. Die Uebersetzung giebt nur den Inhalt der Antworten wieder; Proben s. in Beilage I der gegenwartigen Ausgabe. — Bl. 159¿> —168 Reliqua noni capituli, folgen gleichfalle in lateinischer Uebertragung die in der Augsburger Auegabe und bei Zobel sich anschliessenden Urtheile: Item es ist ein man von rittersart bis Etzlich sagen das meines voters bruders sun (Patrui vel avuneuli fdius et sororis nepos vel neurits eodem cognaiionis gradu concurrunt panqué passu ambulant). —· Bl. 169—184 Scabinorum Upsensium nostri temporis sententiae quaedam. 6.

[Dr] Dresden K . Bibl. M. Mb. Homeyer 172. Vgl. Gottschalk Analecta cod. Jbesd. quo jus Magd, ac scabin. senft. med. aevo latae continentur Drcsd. 1824. Wasserscldeben S. X I fgg. und S. 80—120, Laband Magd B r SchöSenr. S. X X . 7 [E\ Elbing Stadtarchiv 18. Ilomeyer 182. ca. 1461. Bl. 1340—213/) Magdeburger Fragen bis III. 10. 2 mit voraafgehendem Register Zählung nach Büchern, Kapiteln, Unterscheiden (die irste underscheit u. s w.). Rothe Inhaltsüberschriften für die einzelnen Distinctionen. 8. r

I H | Giessen, Professor Wasserschieben (im April 1859 ans der Bibl. des weil. Kommerzienraths Oelsner zu Breslau erworben), Papier, 15 Jalirli., fol., einspaltig, mitteldeutsch. Bl. 1—66 Magdeburger Fragen bis III. 10. 2 mit voraufgehendem Register. Zählung nach Büchern, Kapiteln, Distinctionen, letztere mit rothen Inhalts Überschriften. Aip Ende von Bl. 66 Mgr. iohannes frauenberg notar ms Gorliczennsis. Bl. 67h über das Wergeid der Thiere und über das Scliwerdtziehen nach Ssp. III. 51 und Venn. Ssp. I \ 34, 35. 1 Bl. ( Ì 8 - 1 0 2 Urtheile und Gutachten auf Anfragen aus Görlitz aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. (die datirten sind aus den Jahren 1461—1468), von denen einige bereits bei heumann Magd. Wcisth. abgedruckt sind. Die Hda. stimmt ihrem Inhalt nach ganz zu der von Lauhn beschriebenen,

IV

Einleitung.

welche von Homeyer (258) als verschollen bezeichnet wird. (vgl. Stable a. a. O. S. 176.) 9. [Αι] Königeberg Κ. Archiv 434. Steffenhagen CLVTI. Stobbe a. a. O. 15 Jahrhundert. Bl. 1—176α Magdeburger Fragen mit vorangehendem Register, von welchem jedoch das erste Blatt bie auf einen kleinen Streifen fehlt und auch das zweite defect ist. Eintheilung nach Büchern, Kapiteln und Artikeln mit Inhaltsüberschriften. 10.

[i?0, iüß] Königsberg Ebdas. 31. Homeyer 361, Steffenhagen C L X I . (Stobbe a. a. O. 17(j.) Hierher gehören: a, Bl. 8δ— 1210 zwei Bücher Magdeburgischer Rechtssprüche unter dem Titel: Meydeburgissche fragen. Am Ende des zweiten Buches: hirnoch hebit sich an das register des dritten buches iti deine czu bekennen ist der sibben czal also man vornemen wirt unde voìgit, darauf die von Steffenhagen nachgewiesenen Stücke aus dem Rechtsbuch nach Dietinctionen. b, Bl. 143a -162¿ 04 Reclitssprüche unter der Ueberschrift : disse nochgeschrebenen sachen sud von den lierren von Thorn in Meideburg gefroget und bericht. 11. Königsberg Wallenrodtieclie Bibl. 1. Homeyer 366, Steffenhagen C L X X V . 16. Jahrh. Bl l l f a — 1 0 5 a dis sein etzlich ortet, so ein rath der Stadt Thorn sich eticann bey den sclieppenn von Magdeburg befraget und ferner recht doran ff zu sprechen belernt haben. Folgen 70 Rechtseprüche mit Inhalti-überschriften. 12. [Za] Leipzig Stadtrathsbibl. Rep. IV. f . 2 Homeyer 384. ca. 1466. (Bl. 129 a. E. der Säelis. Distinctionen: Explicit liber distinccionum per Michaelem Kranach sub anno domini millesin quadrigentesimo LXVI etc.) Bl. 135—152 Magdeburger Fragen bis III. 10. 2. Die Capitel und Distinctionen werden nicht gezählt, sind aber mit Inhaltsübersehriften versehen. Am Schluss: Hie hat disz buch eyn (!) Got uns zcu syme reich sende. Amen. 13. [LU] Leipzig Ebdas. Rep. IV. f . 3. Homeyer 385. Ende des 15 Jahrh. Bl. 151 — 225 Magdeburger Fragen bis III. 9. 3 mit voraufgehendem Register. Zählung nach Büchern, Capiteln,

Einleitung.

V

Dietinctionen. Die einzelnen Dietinctionen haben InhaltaüberSchriften. Am £ . von III. 9. 3 Explicit Uber tercius, darauf ohne weitere Unterbrechung (Bl. 225, 226) die bei Zobel folgenden Urtheile Item es ist ein man von rittersart bis Item das man aner>storben gudt, dann mit rother Schrift Nu wir disse frogen zeu ende haben bracht u. s. w. (s. Anm. 1 zu HL 10 der gegenitr. Ausg.) 14. [.Lc] Leipzig Ebdas. Hep. II. / . 20. Homeyer 385. ca. 1483. Bl. 185—255 Magdeburger Fragen in derselben Gestalt wie ip der vorigen Hds. Bl. 255—257 folgen in unmittelbarem Anschluss an III. 9. 3 die oben erwähnten Urtheile und darauf gleichfalls mit rother Schrift Nu wir u. s. w. Aus dem sonstigen Inhalt dieser Hds. ist hervorzuheben, dass sich Bl. 315—317 das in der Zoôefochen Ausgabe des Ssp. (von 1535 Bl. X X Anh.) Von Wette und Busse überschriebene Urtheil befindet. 15. [ΓΑ] Thorn. Κ. Gymnasium R IV 5. Pertz Archiv B. 11 S. 685: 15. Jahrh., Pap., 4., einspaltig. Auf den inneren Seiten des Einbanden zwei Holzschnitte: das jüngste Gericht und Christo» am Kreuz mit Maria und Johannes. Um die Hds. selbst sind zwei Fergamentblätter geschlagen, das erste ein StQck aus einem Missal, das letzte ein Fragment eines hebräischen Bussgebeta ans dem 14. oder 15. Jahrh. enthaltend. Die Hds. selbst enthtlt Bl. 1 Rechtssatz Ober die Bestandtheile der Gerade. Bl. 2—102« Magdeburger Urtheile in 230 Nummern; das voraufgeschickte Register bis Bl. 14a reichend, geht nur bis No. 224. Keine Rubriken. Am Schluss: Nu hot buch eyn ende etc. (!) Nu hot das buch eyn ende, her petir der hot böse lenden, her lewf t bey den wenden, '.o wirfft man em etwas m dy hende, zo wyrjft her is yn den munt :o ist is em vor das bywyr yesunt. Bl. 102a—103a Von demjuden fyde. Bl. 103a—104¿> das ist die ochte. So klage ich gote von \ymmele, meynem herren dem könige, meynen herren den rotmannen, neynen herren den scheppen, euch herre richter, wen yr eyn gewaldig md recht richter zeyt, deine recht lip ist unde unrecht leyt ist, obir leer en hawzet adir hofft was seyn broch sey. So findet 4. Β nan her müsse dorumme leyden, was ym der scheppe czu rechte teylet. 31. 1040—163 Sächs. Distinctionen III. 17. 1 - 4 7 bei den Worten η egiptyn land (Orüoff S. 178 Z. 317) und IV I. 1—IV. [7. 17.

VI

Einlei timg. 16.

[Z\ Zwickau Ratbsarchiv, Homeyer 737, 738. Pap., ca. 1468, fol., zweispaltig,, mitteld. Bl. 1—296 Leipziger Schöffensprüche. Bl. 2 9 9 - 3 4 7 a Magdeburger F r a g e n bis I I I . 10. 2. Kapitel und Distinctionen sind ungezählt aber mit Inhaltsiiberschriften versehen. Kein Register. Schluss: //«>lle U l l i . B* 1 2 3 4 5 6 7

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9 10

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52 53 54 55 5G 57 58 59 CO tu

43 44 4.) 4i; 47 48 4!) 50 51 52

S

134 134. 4. 134, 6. 134 133. 3. 133. 5. 134 1

3 ó t S 4 t; 2

1)1

Th

8(i 87 SI

124 125 12« 127 128 129 130 120 121 122

r

Sh 83

¡84

D i e vorstehenden Urtheile behandeln fast alle die rechtliche Stellung d e r U n e h e l i c h e n , n u r zwei von ihnen betreffen a n d e r e Materien44 I h r e Z u s a m m e n s t e l l u n g ist vielleicht durch ein b e sonderes practisches B e d ü r f n i s s veranlasst w o r d e n Da sie s ä m m t l i c h in Dr u n d Th und zum grössten Theil auch im Codex B r e g e n s i s vorkommen, so ist es sehr wahrscheinlich, «lass sie u r sprünglich f ü r Schlesien bestimmt waren und (hiss sie von dem Compitato·* unserer S a m m l u n g aus einer ähnlichen Abschrift wie β * ohne Rücksicht auf ihren U r s p r u n g a u f g e n o m m e n worden sind.44" Diese zehn Urtheile sind übrigens die einzigen, welche ausser in Rie u n d R'f auch noch in einer der früher besprochenen S a m m l u n g e n vorkommen. Soweit die h'ir und //fi gemeinschaftlichen U r t h e i l e datirt sind, r ü h r e n sie aus der /.weiten H ä l f t e des 14 J a h r h u n d e r t s her Rio 37 (Beil I I zu Ma;,i I r I 1 11) ist von 18(>.î, Ru· 10 {Beil. I I . zu Maad. l'r I. 2 21) von 137Í), AV 03 u n d JQ öf> oder Rw 64 (Ma»jd. Ir I. 2. 2li un B * 4 ( M . F r I . 2. 25) b e h a n d e l t d e n A n s p r u c h d e r H e r r s c h a f t auf e r b l o s e s OUT e i n e F r a g e die m i t d i r lucine v o n d - n U n e h e l i c h e n in e n c e r Vorb i n d u n g stellt. W e n i g e r e r s i c h t l i c h ist d a g e g e n (1er Z u s a m m e n h a n g von B * 7 ( M F r I I I . 8. 2 ) mit d e m o b i g e n G e g e n s t a n d . 44a) Die Wahrscheinlichkeit, d a s s d i e s e U r t h e i l e . l r s p r ü n g l i c h ein r b e s o n d e r e n S a m m l u n g a n g e h ö r t h a b e n , e r s i e h t sich a u c h d a r a u s , d a s s mit einer e i n z i g e n A u s n a h m e ( B * 3 = M F r I . 14. 1 ) k e i n e s d e r s e l b e n i n die C o m p i l a t i o n von Β ü b e r g e g a n g e n i s t , vgl u n t e n Anm. 50.

XXV

Einleitung.

6. Die Nummern 12> [B~\, 3 [Da], 10a [i?6] enthalten ein und dieselbe Sammlung. In Β und Rb ist dieselbe in zwei Bücher getheilt, während Da eine solche Abtbeilung nicht kennt, sondern die einzelnen Stücke in ununterbrochner Zahlung fortführt 4 5 Die Rucheintheilung scheint erst später hinzugekommen zu sein, denn die ganze Sammlung trägt ein durchaus unsystematisches Gepräge und weder in Β noch in Rb lässt sich für jene Scheidung ein anderes Motiv wahrnehmen, als dass dadurch zwei dem äusserlichen Umfang nach ziemlich gleiche Hälften hergestellt werden. Möglicherweise besitzen wir in Da das Original der vorliegenden Compilation, doch ist uns diese Handschrift nur in fragmentarischer Gestalt überliefert Von den beiden anderen verdient Β entschieden den Vorzug, da sie in der Regel die coirecteren Lesarten hat, während Rb häufig corrumpirt ist. Deshalb ist auch Β in der Ausgabe selbst als hauptsächlichster Vertreter der gegenwärtigen Sammlung benutzt und bei der nachO © O t-J stehenden Erörterung zu Grunde gelegt worden. W a s die einzelnen Bestandtheile der Compilation betrifft, so ergiebt die Tabelle IV, in wie weit sich dieselben in den bereit« besprochenen Sammlungen nachweisen lassen. Tabelle I I . Β

S

1. 1 1 3 1 . 2 - 4 132. \ 2 3 4 132. 4, 5 5 6 7 134. 9 8 135 1 9 135. 2 10 135 3 11 135 4 135. 5 12 136 1 13 136. 2, 3 14 15 137 1, 137 5 16 138, 1 17 18 138 4 19

C

,

Th

Dr

Β

153 141—143 154 155 144 156, 157 145—147 159 149 Í60 150 161 151 68 67 64 65 66

221

191 196 197

152 153 154 166 167

'

167

179

1

165 114

177 176

162

S

140. 141. 21 141. 4, 22 141 2, 22b 23 24 25 26 27—30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 1 20

Dr

c 51 1 5 3

'

245 1

108 109 142 143 144 110 111 112 97 98 98b 199

I 1 1I 1 ι

Th

102 99 100 180 112 113 244 181

1 2 3 4 5 6 7 8—12 13, 14 15 16 17 18 25 22 23 26 27 28 30 31

45") Einige andere, weniger bedeutende Unterschiede s. bei Steffenhagen Ä. a O.

XXVI Β

Einleitung.

8

c

L 44 45 46 47 48 49 50 51 142. 1, 2 52 142. 3, 4 53 143. 1, 2 54 55 143. 3 56 143. 4 57 58 59 60 143. 5 61 62 143. 6 63 64 65 66 67 144. ». 3 68 144. 4, 5 69 "0 144. 6 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 145. 1 90 91 (V) 61.3 IV. 6 92 145. 2 93 IV.85 94

129. 3 ¡ I V · 8 6 91. 3 IV.87 95 96 97 98 145. 3 99 145. 4 100 145. 5, 6

Dr

Th

Β

182 183 184 185 186 187 190 146 147 148 14!) 30

32 34 35 36 37 38, 39 42 43 45 46 47 63

II. 1 2 3 4 5 6 7 8 9

31

64, 65

31b (32

66. 67 68. 69 70 71 73, 74 52 53 54, 55 56, 57 58 60 61 62 "5, "6 78 79 SO 81 82 83 84 85 89 90 91 92 93 94 95 96

/

33 34 35

}36

38 ¡39 40 4·.» ¡43 44 ¡45

4t; 47 50 51 52 53 54 55 56 57 70 9 8 99 71 100 72 96; 108 60 106, 107 73

223

74

104 (105

73 58 59 69 761

101 102 103 97 131

Γ ί

C

S 145. 71 145. 8

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 146. 1, 23 146. 146. 24 147. 25 26 27 147.

0 3 4 1 o

28 29 30 147. 3, 4 31 147. 5, 6 32

147. 7 148. 1

33, 148.2--4 341 30 149. 1, 0 36 37 149. 3, 4 38 150. 1, 2 39 40 150. 3, 4 41 42 150. 5, e l 43 I 44 45 46 151. 2, 0 47 48 49 151. 4, 5 151. 6 50 152. 1 51 153. 2, 3 52 153. 4, 5 53! 54Ì

Dr

Thi

132 133 134 J 7 9 135 136 80 126 ,81 137 I 82 1 138 { 139 I 1 140 \ 1 332 109 89 90 110—112 113 91 114 1» 115 107 77 78

115 49 151 152

171 88 49, 50 51

93

116

J117 IIIS 195 119 115,194, 168—170 198 116 172 173 195 163 174 195a. K. 164

175

192 155—157 193 158 199 159 200 160 201 161—163 117 164 172 188 243 118 222 207 212 177 194, 195 137 1X8 196

246 204 125 126 127

201 202 203 204

BgaMtung. Β

8

Π . 55 56

153. 154. 58 154. 2, 154 59 155. 60 155. 2, 61 62 63 155. 64 156. 1, 65 66 156. 67 157. 68 69 70 71 72 73 74 75 76 57

c

6 1 3 4 1 3 4 2 3 1

Dr 169 174 175 il28 l

/ 171/ 173 129

206 141 135 139 205 136 211 130 131

Th

Β

205 II. 77 182 78 79 189 80 190 81 191, 192 82 83 84 1S5—187 85 188 86 87 88 165 89 200 90 91 211 92 93 20Í) 94 210 95 206 96 207 97 98 208 213 99 214 100 215, 216

xxvn S

c

144. 1 126. 1 IV 78 125. 2|IV.80 125. 1 IV.81 V. 12 V. 20, 10, 11

Dr

Th

132 133 134 140

217 218 219 220

189 101 37 41

41 24 59 77

Aue dieser Tabelle geht Folgendes hervor: α, Von dem vierten Abschnitt des Codex Bregensie findet sich der grössere Theil in Ii wieder. Die Ucbereinstimmung erstreckt sich nicht nur auf den Inhalt sondern auch auf die Reihenfolge der einzelnen Sätze, denn die Parallelstellen folgen sich von S 131. 2 bis zum Schluss des Cod. Breg. — abgesehen von zwei kleinen Abweichungen 4 " — in Β genau in derselben Ordnung wie in >S. b, Die übrigen Abschnitte von 5 5 1 4

2 149. 3, 4 3 156. 1, 2 4 ι je. 3 5 157. 1 6 7

II 10 ! I. 13

i

Dr

Th

Rw

Β

40 19, 29 21 22 44. 50 S 7 127 5fi 63 39 11 ·2 11 7:ι 134 1!».') 173

19 19 20 21 22 23

ΙΪ2 Iii* 195a Κ IM; 107 144 1S3 104

ISS 174

I. 29 II. 3 11.30 11.40 II 41 11.31

37 107 5 34 175

I. 4S I. 15 I. 21 I. 45 11.32

97

13. 14 ÜO

I 31

71 99 If··-' 152. 153 135 209 206 9SI> 10 99 17 99 IS 45 S3 205 1-27 201 173 ISS 2011

I. SS I 12

3S

159 149 IG« 1Γ.0 167 179 192 157 187 38, 1 39 200 100 2o6 21 1 131, 215. ! 216 132¡ 217

I. 07

33 31

Ob

11.09 11.71 I. 33 I. 34 I. 35 I. 76 II 55 II 51 II 62 II oc. 11. 99

77 77

7~

III. 1 4 III. 1. 7. 4 II. 5. I III. 1. 5 IV. 2. 13 IV. 6 28 IV. 0. 4 IV. 0. 3 IV. 6 IS IV. 6. 19 IV. 6. 20 i v . ti. 25 IV. 6. 14 IV. 6. 22

41 27

1

S6

2S 29 30 31

11.31 I. 4!

33

11.77

77

26

32

II 76

Ρ IX. 2. 2

21 25

I. 4 I. ó I Η

11.37 11.04 II. SS 11.67

D?

34

2,s 30 40 40 7S

IV 6. S IV. 6. 6 IV. 6. 5 IV 2. 15 IV. 0 6, 21 IV. (i. 15 IV. 15. 14. 15 IV. 6. 23

IV. 7. 4

79 25 SO

IV. 7. 1 IV 13 15 IV. 13. 20 IV. 13. 11 IV 6 24

23 26

II. 1 19 II 1 15 It. 1. 17 V. 14. 7

35 32

OC

j


i I. n:i 1 I 81 1 1 II. KU)

76 77

131 132

I lOO II. 1 II. K7

6S 69 81

35 5S

90!

56 2*i

O

V. 21

46 91 92 92

113 114 115

115 182 32

171 32 70

59 60

93 « ι

! 62 63 64 37 65 66 67

II. II. II II. II. I. I.

13 14 15 ι 68 191 20 69 44 70 59

11

Einleitung. Magd. Cod. Fr. Breg. II. 2 7 143. 5 8 9 143 6 9a 10 11 145. 3 12 12a

Kulm

13 14 15

154. 4. 155. 1 16 155. 2, 3

17 18 19 20 145. 115. 21 22 3. 1 151. 2, 2 142. 1, 3

8 2

III 76

4. 1 2 5. 1

V. 13 III. 60

154 2, 3 III. 26 95. 4. 5 ι 98. 1 III. 27 1 108. 5 1 90 1 III. 29 10 1 108. 4 11 III 67 12 91. 2 13 III. 38b, t 2. 1 3. 1 2 7 8 9

3

Th

32 35 50 34 73 59 82 90

71 53 89 52 101 103 137 110112

116 128

172 191, 192 191, 192 210 208 218 133

128

3 2

2 3 6. 1 100. 3 la 7. 1 8. 1 9 1 10. 1 III. 1 1 141. 4, 5 2 4 3 ι1 146. 147. 1 4 5 6

Dr

139 136 133 78

XXX*

Rw

Β I. 60 I. 63 I. 79 I. 62 I. 96 I. 98 II. 7 11.13 11.17 II 29 11.59

Db 72 87

11.70 11.73 II 78 II. 2

196 195 43 106. 107 53 35 135 79 156, 157 145147

175

II 47 11.46 I. 51 I. 91 I. 63 II. 4 I. 3

25 80 105 214 1 22

I. 36 I. 73 II.65 II. 75 I. 21 I. 37 II.24 11.36 11.44 I. 65

73

116 159 212 56, 57 190

94

109 47 73 74 118

9, 99 14, 95

V. 3. 10 V. 2. 13 V. 4. 7

V. 2. 6 V. 5. 8

74 75

76 77 78

29 96

ν . ι. 4 97 IV. 15. 17 V. 2. 14 98 V. 4. 5 V. 4. 6

72 79

81

V. 5. 6

V. 1. 13

38

V. 1. 17 V. I. 17 IV. 6. 9

99 24

VI. 24. 8

44 45 46 47 48 49

VI. 2. 4 VI. 2. 1 VI. 3. 1 VI. 1. 17 VI. 3. 2 VI. 5. 4

21 58 59

VI. 3. 4 VI. 5. 7

VI. 3. 14

11.11 I. 54 I. 61

60 61 62 63 64 65 66

Π.26

67

IV. 8. 4

II. 58

38 89 149 33

4 6

80

130 108 99 93 199 207 36

94

11.60

138 137 146 60

102 43

Ρ



82

VI. 5. 9

V. 4. 1 VI. 2. 11 VI. 7. 4 IV. 8. 7 IV. 8 3

XXXVI Maffd. Fr. III. 3.4 0 III. 4.1 4. 2 4. 3 5. 1 6. 1 2 3 7. 1 2

Einleitung. Cod. Bre K . 147. 2

Kulm

138. 4 142. 3, 4 143 1, 2 150. 5, 6

Th , Kw

95 185 114 147 148 107 243

119 36 176 45 46

191 40

154 75, 76 219

Db

Dp

II. 27 I. 47 I. 18 I 52 I 53 11 16 11.42

83

67 I V . 8. IV. 8. 68 69 70 488. 501 VI. 13. 49| II. 6 50l II. 6. 50

I. 13 I. 70

84

V. 22 136. 2, 3 144. 0

3 4 93. 7. 8 III. 52, 53 8. 1 2 134. 8 3 9. 1 2 3 10. 1 2

Dr

155. 4

134 6 47 88 177 80 169 129

Mit Hülfe dieser Tabelle Abfassung (1er M a g d e b u r g e r fast vollständig nachweisen. der Magdeburger Fragen II. keiner bisherigen SammlungO Π

8.0 130 194. 195 136 182

II. 79 58

I. 78

85

11.45 II. 5 III. 56 ¡II 63 II. 86 ;II 86

89 90

51 51 52 53 54 16, 55 56 57 71

VI. 3. VI. 28. VI. 29.

lassen sich die Quellen, welche bei F r a g e n zu G r u n d e gelegen haben, Es zeigt sich, dass nur fünf Stellen 1. 5, 6; II. 5. 2, 3; I I I . G. 2 in vorkommen,' während alle übriiren O

bereits in einer oder mehreren derselben vorhanden sind. Drei von diesen Sammlungen hat nun der Redactor der M a g d e b u r g e r F r a g e n unmittelbar vor Augen gehabt und aus ihnen den gesammten Inhalt seiner Compilation mit alleiniger Ausnahme der obigen fünf Stellen geschöpft. Dies sind: die Compilation von Ii, tier alte Kulm und diejenige Sammlung, welche uns in den Handschriften Ihr und R'f> überliefert ist. D e r Beweis hierfür ist zunächst (lein allgemeinen Verhältniss zu entnehmen, in welchem die Magdeb. F r . zu den iin § 2. besprochenen Sammlungen stehen. Die Magdeb F r . beruhen auf einer d u r c h g r ' i f e n d e n systematischen Anordnung. Dies ist bei den früheren Sammlungen, wenn man von dem Breslauer Schött'enrecht und dem aus ihm hervorgegangenen alten Kulm absieht, keineswegs der Fall. Zuweilen tritt allerdings auch hier das Restreben hervor, sachlich Zusammengehöriges an einander zu reihen, allein ein bestimmter P l a n , der das gesanimte Rechtsgebiet .umfasst und von welchem die ganze Arbeit beherrscht wird, ist unter den früheren Zusammenstellungen nur in den

Einleitung.

X I X Til

g e n a n n t e n beiden RechtsbOchern sichtbar. D i e s e u n t e r s c h e i d e n sich a b e r von d e n M a g d e b . F r . eben d a d u r c h , dass sie R e c h t e b ü c h e r im eigentlichen S i n n e sind u n d desshnlb i h r e n I n h a l t meist in die G e s t a l t abstracter R e c h t s s ä t z e k l e i d e n ; die F o r m von U r t h e i l e n ist n u r selten beibehalten u n d m a g häufig a u c h d a verwischt sein, w o wirkliche U r t h e i l e zu G r u n d e liegen. I m G e g e n s a t z hierzu legen die M a g d e b u r g e r F r a g e n g r a d e darauf G e w i c h t , M a g d e b u r g e r Schöffenurtheile als solche mitzutheilen, j a sie gehen hierin so w e i t , dass zuweilen einzelnen B e s t a n d t e i l e n die G e s t a l t eines Urtheile σ gegeben w i r d ,' obwohl in d e r ο T h a t kein solches vorliegt. Die M a g d e b u r g e r F r a g e n sind also die erste u n s b e k a n n t e S a m m l u n g , in welcher die R e c h t s p r e c h u n g des M a g d e b u r g e r Schöffenstuhls n a c h einem bestimmten S y s t e m z u s a m m e n g e s t e l l t wird. U e b e r das befolgte System selbst wird n a c h h e r zu s p r e c h e n s e i n ; hier ist d a r a u s n u r die F o l g e r u n g zu entnehmen, d a s s diese systematische A r b e i t wohl aus den vorher erörterten u n s y s t e m a tischen abgeleitet sein k a n n , dass dagegen d e r u m g e k e h r t e F a l l nicht g u t d e n k b a r ist. N o c h eine a n d e r e A n n a h m e ist abzuweisen. S t o b b e 5 1 lässt es d a h i n gestellt, ob die M a g d e b u r g e r F r a g e n nicht vielleicht in M a g d e b u r g selbst e n t s t a n d e n sind. U n t e r dieser V o r a u s s e t z u n g k ö n n t e m a n es als möglich a n s e h n , dass dem C o m p i l a t o r die O r i g i n a l e der auszugsweise mitgetheilten Urtheilsbriefe vorgelegen haben o d e r d a s s er vielleicht U r t h e i l s b ö c h e r , die in M a g d e b u r g v o r h a n d e n w a r e n , benutzt hat. Allein aus verschiedenen G r f l n d e n lässt sich d a r t h u n , d a s s es unmöglich ist, j e n e n E n t s t e h u n g e o r t anzunehmen. Schon der σ ganze Zweck der Arbeit,* wie e r in d e r V o r r e d e a u s g e s p r o c h e n ist, w ü r d e hierzu nicht recht p a s s e n . Das B e d ü r f n i s s , eine S a m m l u n g zu besitzen, darauf ein J e d e r n a c h M a g d e b u r g i s c h e m Rccht bauen und seine G r u n d feste legen k ö n n e , wird sich e h e r an allen anderen O r t e n als in M a g d e b u r g selbst g e ä u s s e r t h a b e n . A u c h w ü r d e ein M a g d e b u r g e r k a u m , wie ebenfalls in d e r V o r r e d e g e s c h i e h t , seine eignen Schöfi'cn die. werdin hem scheppen von Magdeburg genannt haben. F e r n e r s i n d , wie schon erwähnt, in den M a g d e h . F r . m e h r e r e B e s t a n d t e i l e e n t h a l t e n , die fälschlich als Schöffenurtheile b e zeichnet werden u n d d e r e n A u f n a h m e gewiss nicht in M a g d e b u r g s t a t t g e f u n d e n hat. S o sind M a g d e b . F r . I 21. 1, 2 ; I I I . 6. 3

52) a a. O. S. 421.

χχχνπι

Einleitung

Stellen aue dem alten K u l m , die dieser wieder aus dem S c h w a benepiegel entlehnt hat. W e d e r der Schwabenspiegel noch der alte K u l m haben aber, soviel bekannt, jemals in M a g d e b u r g V e r b r e i f u n g gehabt u n d jedenfalls w ü r d e man diese Stellen hier nicht als Schöffenurtheile ausgegeben haben. Magdeb. F r . I I I . fì. 1 enthält den bereits mehrfach erwähnten Bescheid eines Officials über das Begräbniss eines Selbstmörders auf die A n frage von Schöffen und R a t h m ä n n e r n . Die Parallelsamnilungen Dr und hlegit) und wenn der Compilato!* missverständlich zcii Magdeburg statt lue gesetzt hat, so wird dadurch gleichfalls auf einen anderen E n t s t e h u n g s o r t als auf M a g d e b u r g hingewiesen. Auch in diesem Falle ist übrigens Β die Fehlerquelle. Die a n g e f ü h l t e n Beispiele werden hinreichen, um zu zeigen, dass die Magdeb. F r . nicht in M a gΟd e b u r gΓ entstanden sein kennen. ~ Dann aber bleibt n u r die Möglichkeit ü b r i g , dass sie ihren I n halt wenigstens zum grössten Theil aus anderen Sammelwerken geschöpft haben, denn die verschiedenen Distinctionen führen nach ihren örtlichen Beziehungen theil weise auf Schlesien, tlieihveise auf Polen und auf Preussen z u r ü c k und die Vereinigung solcher B e s t a n d t e i l e zu einem Ganzen kann — wenigstens an einem anderen O r t e als in M a g d e b u r g selbst n u r durch die Benutzung ähnlicher Sammlungen wie die im § 2. erörterten herbeigeführt worden sein. Dass aber g r a d e die drei erwähnten S a m m l u n g e n benutzt worden sind, ergiebt sich leicht aus einer B e t r a c h t u n g der mitgetheilten Tabelle. Die Compilation von Β findet sich fast vollständig in den Magdeb. F r . wieder, und zwar bildet sie bei Weitem den grössten Theil von dem Inhalt derselben. D i e ver-

Einleitung.

yxxnr

hältnisemäesig geringe Zahl von Stellen, welche nicht mit Β correepondiren, steht in den Magdeburger F r a g e n fast immer gegen das Ende der einzelnen Capitel, während zu Anfang derselben meist eine längere Reihe von Paralleletellen aus der genannten Sammlung auf einander zu folgen pflegt. Dies führt von selbst auf die Vermutluing, dass der Redactor der Magdeburger Fragen bei der Abfassung seiner Arbeit von Β ausgegangen und immer erst nach einer umfänglichen und planmäesigen Benutzung dieser Compilation dazu geschritten ist, noch andere Hülfsmittel zu Rathe zu ziehen. Eine weitere Bestätigung hierfür gewährt die auffallende Uebereinstimmung der Lesarten der Magdeburger Fragen mit denen von B , selbst wo dieselben offenbar fehlerhaft sind. Zwei derartige Beispiele sind schon angeführt; von ähnlichen Fällen mögen hier noch die Urkunden in Magdeb. F r . I. 3. 19 und I. 4. 8 hervorgehoben werden, in welchen die Eigennamen mit denselben, zum Theil unrichtigen Anfangsbuchstaben angedeutet werden, wie in _B 53 . Unsere Sammlung stellt sich also als eine systematisch geordnete und vermehrte Recension von Β dar. Daraus erklärt sich zugleich, dass der Titel „Magdeburger F r a g e n " beiden Compilationen beigelegt 5 4 , ja vielleicht von dieser auf jene übertragen worden ist. — Die Stellen, welche nicht auf Β zurückzuführen sind, kommen (mit Ausnahme der oben bezeichneten fünf Distinctionen) sämmtlich entweder im alten Kulm oder in Rw vor. Zum Theil sind sie daneben allerdings auch noch in anderen Sammlungen (S, Dr, Th) vorhanden; es ist indess nicht anzunehmen, dass diese letzteren direkt benutzt worden sind. Denn keine einzige Stelle der Magdeburger F r a g e n findet sich in einer dieser Sammlungen ausschliesslich vor, wogegen der umgekehrte Fall, dass die Parallelstellen allein im alten Kulm oder in Rw nachweisbar sind, nicht selten ist. Dazu kommt, dass der alte Kuhn und Rw, ebenso wie B, in Preussen entstanden sind, während S, Dr und Th in anderen Gegenden ihren Ursprung haben. Für die unmittelbare Herleitung aus dem alten Kulm spricht insbesondere noch die Fassung mehrerer Stellen. So ζ. B. ist Magd. Fr. I. 1. 27 ein Auszugo aus C III. 5 4 - 5 7 . o

Zwei ganz verschiedene Fälle sind hier, weil sie im Kulm unmittelbar auf einander folgen, in eine Distinction zusammen53) vgl. Beil.

Π. zu den angeff. Stellen.

auch Hanow Jus Culta, ex ult. rev. Vorr. § 26.

54) § 1 No. 10 dieser Eifll., β.

XL

Einlcitnng.

gΟ e d r ä n Οg t M a gΠd . F r . I 6. 9 erweist ^îcli als eine schlechte B e a r b e i t u n g von C I V . 94; der G e g e n s a t z von »yn man adir ¡ieswixtirde wird erst verstandlich d u r c h eine V c r g l e i c h u n g d e s K u l m . M a n sehe f e r n e r M a g d . F r . I. 7. 20 u n d C I V . 9 2 ; M a g d . F r . I. 15. 6 und C I I I . 9 9 ; M a g d . F r . I I . 6. 1 und CV. 13;" M a g d . F r . I I I . 1. 8 u n d C I I I . 26. — D a s s a u c h A b w e i c h u n g e n in den L e s a r t e n , A u s l a s s u n g e n u n d Z u s ä t z e v o r k o m m e n , ist n a t ü r l i c h ; dieselben sind a b e r sämmtlich nicht der A r t , um die v o r s t e h e n d e A n n a h m e u n w a h r s c h e i n l i c h zu m a c h e n 5 * . D a s R e s u l t a t ist mithin, dass bis auf j e n e fünf D i s t i n e t i o n c n , die z u r Zeit auf keine bestimmte Q u e l l e z u r ü c k g e f ü h r t , w e i d e n k ö n n e n ,' den M a iοr d e b u r ^ e f F r a gηe n ausschliesslich P r e u s s i s c h e S a m m l u n g e n zu ( ¡ r u n d e liegen D i e alte U e b e r l i e f e n i n g r ' w o nach die M a g d . F r a gοe n selbst gleichfalls in P r c u s s e n e n t s t a n d e n π sind, ist d e m n a c h g e w i s s b e g r ü n d e t . A u c h f ü r die Zeit d e r E n t s t e h u n g ergeben diese Q u e l l e n einen A n h a l t s p u n k t i n s o f e r n , als d a n a c h u n s e r e C o m p i l a t i o n nicht vor 1386 a b g e f a s s t sein k a n n 5 7 .

Ks ist bereits e r w ä h n t , dass die drei S a m m l u n g e n L)b, J u n d 1 ' (§ 1 No. 4, 21) anscheinend u n t e r M i t b e n u t z u n g der M a g d . F r . e n t s t a n d e n sind. F ü r Üb u n d f H folgt dies ohne W e i t e r e s a u s d e r T a b e l l e V. D i e U e b e i e i n s t i m m u n g in der R e i h e n f o l g e d e r einzelnen B e s t a n d t e i l e , welche bei V>h fast d u r c h g ä n g i g , bei //'·i wenigstens thcilweise v o r h a n d e n ist, lässt sich auf keine a n d e r e W e i s e erklären. Beide S a m m l u n g e n sind ü b r i g e n s ziemlich flüchtig z u s a m m e n g e s t e l l t e A r b e i t e n , die w a h r s c h e i n l i c h im 1(>. J a h r h u n d e r t , u n d z w a r ebenfalls in P r c u s s e n angefertigt sind. Z w e i f e l h a f t e r ist die S a c h e bei den s. g. P ö l m a n ' s c h e n I ) i s t m c t i o i i e n r , h . S t o b b e m e i n t , dass in denselben eine von den M a g d e b . F r . u n a b h ä n g i g e , wenn a u c h mit ihnen v e r w a n d t e S a m m l u n g b e n u t z t sei, und dies ist a l l e r d i n g s m ö g l i c h , d a wir 55) Wie in du· Compilation von Ii, so linden sich mich in de» M. Fr. solche Stellen. dir mil* direct nus dem alten Kulm und nicht :111s dein Brest. Scholienrecht culi unen sein können (M Kr. I. 21. II. C 1; III 6. 3). Hierdurch wird aussfr Zweifel gestellt, dass liei Alitassimo der M. Kr. das l'rrussisclie Kochtshueh seihst und nicht etwa seine Sehlesischc Quelle benutzt worden ist. 50) Stuhl,. 7 das Kechtsverhältniss der getreuen I l a n d , Cap. 8 die Schuld wegen garer Kost; (Jap. 9 G e w ä h r l e i s t u n g , Cap. 10 ilie Verpflichtung des Beklagten, auf Sehuldklagen mit J a oder Nein zu nntworten. DÜS dritte Buch endlich enthält die strafrechtlichen Bestandt e i l e . Cap. 1 W u n d e n und Todtschläge, Cap. 2 Diebstahl, Cap. 3 und 4 betrifft processualische Fragen über gebundene Tage und handhafte That ; Cai». 5 Wegciagerung, Cap. (J Selbstm ö r d e r , Cap. 7 E h e b r u c h , Cap. 8 Ueberfiìhrung Geächteter, Cap. 9 Unzulässigkeit von Zwangsmitteln ( F o l t e r , Getängniss) zur Erlangung von Geständnissen oder sonstigen WillenserO O ~ klärungen. Gewiesermassen als ein Anhang des ganzen W e r k e s sehliesst sich daran dä6 zehnte Cap. des dritten Buches, welches von den Urtheilsgebühren der Magdeburger Schürten handelt.

Einleitung.

X LIU

D a s s dies System in mehr ale einer Hinsicht mangelhaft ist und dass es namentlich der Uebersichtlichkeit entbehrt, braucht hier nicht näher nachgewiesen zu werden. I m Allgemeinen ist bei demselben vorwiegend auf die gerichtliche Geltendmachung der verschiedenen Ansprüche und auf den Ordo judiciorum R ü c k sicht genommen, wie dies nach der Natur des zusammengestellten Stoffes aucli unvermeidlich war. Die einzelnen Distinctionen sind in der Regel ihrem Hauptinhalt nach unter passende R u briken gebracht, obwohl auch hier zuweilen Ungehörigkeiten v o r k o m m e n 0 Z w e i m a l finden sich Wiederholungen desselben Urtheile an verschiedenen Stellen (M. F r . I. 3. 17 = I. 15. 1; II. 2. 8 = I I . 4. 1). W a s den Inhalt der einzelnen Distinctionen als solchen betrifft, so ist bereits bemerkt, dass dieselben, wenn auch nicht direct, so doch ihrem ersten Ursprung nach zum Theil auf B r e s lauer und Krakauer Quellen zurückzuführen sind. Die örtlichen Beziehungen, welche im § 2 bei der Erörterung der Parallelnammlungen nachgewiesen sind, betreffen meist solche Bestandt e i l e , welche auch in die Magd. F r . Eingang gefunden haben und es darf deshalb hier auf j e n e Nachweisungen Bezug genommen werden. Ebenso ist schon, hervorgehoben, dass den Magdcb. F r . zuweilen nicht wirkliche Schöffenurtheile zu Grunde liegen. Einzelne Beispiele der A r t sind bereits angeführt; es gehört dahin namentlich noch eine grosse Zahl von denjenigen Stellen, wclchc aus dein alten Kulm entlehnt sind. -In vielen dieser Fälle hat erst der Compilator der M. F r . dem überkommenen Rechtssatz die Form von F r a g e und Antwort gegeben® 3 . Stobbe, der j e n e Beobachtung gleichfalls gemacht hat® 4 , beruft sich zum Theil auf andere Stellen. Grade bei den meisten der von ihm hervorgehobenen Beispiele halte ich indess eine solche Annahme für

C 2 ) V ^ l . ?.. Β M. F r . I I . 6. 1 ; I I I 0 . 3 ; I I I . 7. 4 . A l s eine gewisserniasscn nothwendige F o l g e des S y s t e m s ist es d a g e g e n anzusehen, wenn zuweilen S c b ö l i c i i opniehc, die u r s p r ü n g l i c h in demselben U r t h c i l s b r i e î vereinigt waren. aus o in;i ιι. i e r gerissen und an v e r s c h i e d e n e n Stellen u n t e r g e b r a c h t sind, ζ. Β M F r I . 8. 11 und I. 7. 0. A n d e r e B e i s p i e l e bei àtobbe Z t s f. d. lt. B d . 17 S. 4 1 6 G3) M a n v e r g l e i c h e mit den e n t s p r e c h e n d e n Stellen aus d e m alten K u l m : M. F r . I. 1. 5 ; - ' S ; 3 . 1 5 ; Ii. 9. 1 0 ; 7. 18, 2 0 ; 14. 8. 9 ; 1 5 6 ; 18. 1 ; I I . 2. 2 1 ; 6. Ι α ; I I I . 1. 8 — 1 0 , l ' ¿ ; tí. 3. M a n c h e dieser S t e l l e n sind u r s p r ü n g l i c h S c l . ö f f e n u r t h e i l c g e n e s e n , sie haben d a h e r in den M. F r . nur i h r e n w a h r e n C h a r a c t e r wieder e r halten. Z. B. M. F r . I. 2. 2 8 ; I. 6. 9 ; I I I . 1. 8. — I n einigen F ä l l e n s c h m e l z e n , wie ebenfalls »chuti b e m e r k t , die M. F r . m e h r e r e S t ü c k e , zuweilen s o g a r a u s v e r schiedenen Quellen in eiu Urthcil z u s a m m e n , s. z. B . M. F r . I. 1. 2 4 , 2 7 ; 8. 1 0 ; 21. 2. 6 4 ) a. a . O . S 4 1 7 fgg.

XLIV

Einleitung

bedenklich; namentlich geht er 111. E. entschieden zu weit, wenn er aus der blossen Aehnlichkcit einzelner Stellen mit Bestimmungen des Magdeb.-Breslauer und Görlitzer Rechts oder des Sachsenspiegels auf eine directe Herleitung aus diesen Quellen schliessen will« 5 .

§ 4. E s verbleibt uns noch die Aufgabe, zu erörtern, in welchem Verhältnise die verschiedenen Texte der Magdeb. F r . zu einander stehen. Der bei der £reS). A u s /'_' ist sonst noch h e r v o r z u h e b e n , dass diese 1 Ids. allein die Dist. II. 2 8 und !( v o l l s t ä n d i g enthält. Dieselben sind in Ha g a r nicht v o r h a n d e n u n d in allen ü b r i g e n H d s s in der W e i s e v e r s t ü m m e l t , d a s s von d e r e i s t e n die A n f r a g e , von d e r zweiten die A n t w o r t fortgelassen ist. Hu hat u n t e r allen H d s s . die meisten e i g e n t ü m l i c h e n B e s t a n d t e i l e E i n g e s c h a l t e t wei den daselbst die Distinctionen I. 2. 3c»; I. 10. l a ; Π . 1 . 2 « ; I I . 2. 2 . / u n d II. 2. 12//. F e r n e r steht hier I. 14. 3; I I . Ii. 1 a statt I I . (5. 1. D i e letzte A e n d e r u n g befindet sich im E i n k l a n g mit d e r U e h e r s c h r i f t d e s b e t r e f f e n d e n C a p i t e l e , d a die gewöhnlich hier e i n g e r ü c k t e D i s t i n c t i o n zu d e r R u b r i k von rorrziiunuje muh schult nicht, passt. 7 0 ) 7.. Β 1. 1. ó ( 3 . 1 6 ) ; 2. ñ ( 7 ) 3. 7 (0, 1 1 ) : 7. 2 3 ( 1 ) ; 0. 3 (3, 5 ) ; 9. 4 ( 1 7 ) I I . 2. í> ( 4 , 7). Z u w e i l e n b e p c f r n e t es d e m S c h r e i b e r m i c h . ) Die lateinische Bearbeitung der Magdeburger Fragen, welche uns in einer Danziger Ilds. aulbehalten ist (§ 1 No. 5), schliesst sich, wie schon aus den Nachweisungen im § 1 hervorgeht, ganz den gedruckten Texten an. Hiernach sowie nach der Zeit ihrer Entstehung kann nicht bezweifelt werden, dass dem Verfasser derselben bereits gedruckte Ausgaben vorgelegen haben. Eine Bestätigung hierfür ist auch darin zu erblicken dass die Bearbeitung sich selbst Adilütnnentum juris Suxonici betitelt, denn eine Vereinigung der Magdeb. Fr. mit dem Sächsischen Landrecht, worauf dieser Titel hindeutet, findet sich, soviel bekannt, eben nur in den gedruckten Ausgaben. Eine Ausbeute für die Texteskritik gewährt diese Bearbeitung nicht; sie ist übrigens keine wörtliche Uebersetzung, sondern beschränkt sich darauf, den wesentlichen Inhalt der Antworten kurz wiederzugeben.

b e r u f t , die n o c h nicht g e d r u c k t s i n d oiler die m i t der Zeit m ö g e n . — I c h b e m e r k e bei dieser G e l e g e n h e i t , dass n a c h einer H e r r n hr. ¿StrJ)'tnhayen d e r ungeniinnte V e r f . der h a n d s c h r i f t l i c h r e d e zum alten K u l m g e g e n l i n d e d e r s e l b e n mehrere S t ü c k e nus in extenso a n f ü h r t , n ä m l i c h I . 3. '2; I 3. 3 ; I. 1. 10.

in D r u c k gehen M i t t h e i l u n g de« erhaltenen Vorden Mngdeb. i'r.

Bmkítang.

xxrx

Der Plan unserer Ausgabe kann kurz dargelegt werden. Zum Grundtext ist La genommen worden. Sie ist, wie schon erwähnt, die correcteste unter allen Hdss. der Magdeb. Fr· Dem Alter nach geht ihr zwar E und wahrácheinlich auch Ra voran; beide sind aber bei Weitem fehlerhafter und flüchtiger geschrieben; Ra eignet sich überdiess wegen seiner vielen, oben hervorgehobenen Eigentümlichkeiten nicht zur Grundlage. La ist nun fast überall wörtlich wiedergegeben; Abweichungen sind nur da vorgenommen, wo sie mir g a n z u n b e d e n k l i c h erschienen und alsdann s t e t s d u r c h c u r s i v e S c h r i f t a n g e d e u t e t . Die Interpunctionen sind von mir hinzugefügt. Ein zu spät bemerktes Versehen ist es, dass auch die Ueberschiiften .der einzelnen Distinctionen, obwohl dieselben in der Hds. des Grundtextee mitgetheilt werden, in der Auegabe cursiv gedruckt sind. Zu den Varianten sind besonders Z, fV, Lb, E und Ra benutzt, von Κ sind meist nur die glossenartigen Zusätze und die sonst von W, abweichenden Lesarten angegeben; die übrigen Texte sind nur ausnahmsweise berücksichtigt.- Diejenigen Bestandtheile, welche nicht im Grundtexte sondera nur in anderen Hdss. vorkommen, sind gleichfalls mit Cursivcn und zwar so eingefügt, dass dadurch die Zählung der ursprünglichen Distinctionen nicht verändert wird. Nur bei I. 3. 11 und II. 2. 8 und 9 ist in letzterer Beziehung eine Ausnahme gemacht; da hier die Auslassungen des Grundtextee auf einem offenbaren Irrthum beruhen, so ist diesen beiden Stücken eine fortlaufende Nummer gegeben 70 . Das Inhaltsverzeichnis«, welche· bekanntlich in La fehlt, ist aus W entnommen; die Varianten ergeben sich aus E, Ba, Lb und Lc. Von der lateinischen Bearbeitung der Danziger Hds. habe ich mich begnügt, eine Probe in Beilage I mitzutheilen. In ausgedehnter Weise sind dagegen die Parallelsnmmlungen herangezogen ' ' ; namentlich sind die Rcdactionen derselben, welche von denen der M. Fr. erheblich abweichen, ausführlich mitgetheilt, da dieselben einen wesentlichen Beitrag zur Entstehungsgeschichte der M. Fr. liefern. Dies ist entweder in den Noten zu den einzelnen Distinctionen geschehen, oder wenn daselbst der Raum * 76) Von L 3. 11 und II. 2 9 ab zählen daher auch die Distinctionen der betreffenden Capitel anaerer Ausgabe eine Nummer weiter als die bisherigen Texte. Im Uebrigen stimmen (abgesehn vom zehnten Capitel des dritten Buche«) der Bustand und mögen o o 13. W y man umbsessene lewthe bekommern möge in der stad gerichte. 14. W e r enelender lewthe ungerichte sulle clagen und fordern. o o 8) diese S'o. f . E. 9) was — ist] J. E. 10) EJ.bc geladen wirtli. 11) Unloiiekente. 12) E gute. 13) u. v.J f. E . 14) wer — ist] E von himtícstcn uelegen. 15) ELbc f h . In desem artiekel welle wir sagen von ileme riditelo unii sime ampte was wo und wie her richten mag. 16) E triben 17) L b geswornen. 18) sehulthissie ; voythie.

Inhaltaregieter.

5

15. Ab der richter eyde genemen möge von dem antworter umb 1 0 wunden. 16. Umb was sachen man den richter adir schopffen mag abesetczen. 17. An welcher stad der richter seyn ding sal hegen und dingen. 18. Von des richters höchste gewette, das her irwirbit. 19. Ab der richter und schepfen ymande pflichtig eeyn zcu beyten mit dem gehegeten dinge. 20. Ab der Landrichter dy burgher in seyn gerichte möge geladen. 21. W o r u m b 2 0 her e y n e n 2 1 geladen mag. 22. W y cyn dorff herre ungerichtc sal richten, das bynnen seyner grenitcz geschit, ane den land richter. 23. W y eyn man richten sal, der seyn gut hod mit allem noteze unde rcchte. 24. W a s 2 2 eyn man richten mag bynnen seynem gerichte und gnode tlnien den lewthen an iren brochen. 25. W y sich das gerichte nicht kan vorsweygen an gutte, das an dy königliche gewalt fellit. 26. W a s eyn man richten mag, der seyn gut hot mit allin rechte obir hals unde hand zcu richten. 27. Ab der richter sachen richtet ane den burggrofen, dy em vorboten seyn, was seyne busze ist. 28. Ab 2 0 sich zewene ungeweyte schuler wunden, wer das sal richten. Capitulum tertium libri primi. Hye wellen wir sagen von (1er scheppin ammechte und von yrer missehandelunge 2 3 vil guter v r o g e n 2 4 , die sie angehören. 1. W y 2 5 der schepffen eid sal lawthen. 2. Ab schepfen des beschreben rechtis gebreuchen sullen adir noch irem synne orteil vinden. 3. Ab dy scheppffen orteil obir der stad willekore mögen vinden adir noch beschrebenem rechte. 4. Ab scheppen durch ires ammechtes wille icht haben sullen. 5. Ab scheppffen iren besundern Schreiber haben moghen zcu 2 ' 1 irein ammechtc. 6. A b 2 5 die schepffin mit dem schreibir teil nemen sullen von scheppffen brife. 19) umb w.] f . E. 20) diese No. f . Lbc. 21) E eil. 22) diese u. die fg. So. f. E. 23) E vrogin und von. 24) E bandelunge. 25) diese No. f . Le. 26) zcu i. a . ] / E.

Maedobnrger Frai.'·"!!.

β 7.

A b ein scheppe sich (1er

bang enczagen2

rnnpe

?

durch

sevnis solbis vorsewmenisz wille. 8.

A b man den scheppen meister yn den form worffe, ab dy

nndern dy weile i n 2 8 gericlite sitczen sullen. 9.

A b eyn scheppe unvorboth zcu gerichte sulle komen.

10.

Ab schepfen eyn orteil loszen holen, wer dy kost sal gelden.

11.

Item29

12.

W y dy schepfen bescliulden orteil sullen beschreiben lossen

von dem selbigen.

unde anders nymand. I.'i.

Ab dy schöpfen orteil mögen

14.

W y langhe dy schöpfen eyme seynir sachen schuldig seyn

fristen.

zen gedencken. 15.

Ab

man

eynen3u

schepfen

uff der

bang

beclagon

mag

ungeladen. Iii.

Was31

dy schöpften

von inweysunghe

erbe unde

guttes

sullen nenien. 17.

A b schepfen bekentnisz crafft hod under der stad ingesegil

in der stad selbis sache. 18.

V o n wedirsproche eynes scheppen

19.

Von

brieffes.

wcdirsproche eynes scheppen brieffis.

31

C a p it u l u m

q u a r t um l i b r i

primi.

In dcszini articulo wellen wir sagen dese· 1 2 frogen von orteil Π Γ5 vinden, linde wie man orteil sal scheiden niancherhande stocke. Ì.

W y unde yn was worten man orteil scheiden

2.

W a s der bestanden ist, der orteil u n r e c h t stroffit ader schild.

mag.

3.

W e r beschulden orteil beköstigen sulle.

4.

A b man des koniges orteil geschelden möge, unde wo hyn

her sich zeihen sal. 5.

Von

dinget3

3

eyme

gcschulden orteil,

unde

wy dy

sache

getei-

ist.

ti.

W y man dy koste in furdern áal, wer vellig wirt am orteil.

7.

V o n der schöpften busze umb eyn geschulden

8.

Von eyme geschuldet! orteil, in was worten dy sache ge-

orteil.

teydinget ist.. 9.

V o n geschuldenem

orteil eynir gefristen clage von

3

* den

schepfen. 10.

W e r orteil scheiden unde nicht scheiden sal noch en ma«·. c*

27) entezegen, vortezrigon. '.'«) I.r fh den thoren. 29) It. v. ds] f . Ra; bei Κ mit der fg. L>¡. unter einer Λο.; Lr fh. eadem distinetione. 30) Lb fh. man ader. 31) diese Λο. /'. J.b. 32) d. f r ] f . E. 33) Lbc gedinget

34) v. d 6ch.] f. Lb;

Lc hol diese

Worte als Anfang

der fg.

No.

Inhaltsregister.

7

C a p i t u l u m q u i n t u m libri primi. In deszin vrogen wollen wir sagen von der vorsprechin nmechte, wer eyn vorspreche gesein möge und nicht gesein. 1. AVer vorspreche m a g geseyn und 1 1 5 nicht geseyn. 2. Von vorsprechen Ion, unde was rechtes sy haben, so sy nymme vorsprechen wellen geseyn. 3. Ab der vronebothe der lewthe wort möge sprechen gleich andern lewtlicn. 4. Von inissehandelunge des fronebothen, was dy busze ist. 5. Ab eyn vorspreche eynis mannis sache vormutwillet adir vorsewniit d u r c h ü 6 gobe adir durch geldis willen. C a p i t u l u m s e x tu in l i b r i p r i m i . In deszen vroge'n wolle wir sagen von erbe und gutes aneproche, wie das d a r 3 7 kompt. 1. Von anspreche erbis und guttes, unde dem antworter weren seyne handfesten vorbrand unde spreche, das gut were em gegeben, wy man das beweiszen ».sal. 2. Von ansproche eynir mawir, dy eyn man j o r und tag h a t 3 s besessen 3. A b eyme 3 7 a j o r und t a g 3 " vorsewinet erbe und gut mag angesprechen unde zeu kegenwertig ist. 4. Ab eich eyn man adir frawe obir jor unde tag an erbe adir an varender habe vorsewmen möge, das sie an irstorben ist. 5. Von clage umb erbe unde gut, das eyn man in geweren hot. 6. A b eynir eyn erbe vorkouffte und das vorbrente, e wenne is veine oft' gereichet worde, wes der schade ist. 7. Ab eyn man erbe kewffte 3 ! ) , das cm unde seyme weibe unde*" kvndern namhafltig gereicht ist, ab der man das erbe vorkolfrn moglie ane der ingeschrebenen personen wille. 8. Von 4 1 vorsateztem erbe, wer dy gewere dor an hod. 9. A b eyn man eyn erbe vorkewfl'te unde ein der koft' beruete, wv. man en t w ψv n go h c n 4 2 zeu halden. 10. W y der obirste herre seyne undirsessene lewte mag beclagen. C a p i t u l u m s e p t i m u m libri primi. In 4 ;l (lesen nochvolgenden vrogen wolle wir sagen von ano o ~ gefeilt; und von anirstorbenem gute, wie die weyse ist, das man sich darezu cziliin sal mit rechte. 3d) u. n. ¡r.J f . E 3G) £ u m l ) gobe w. 37; Lc er. 37ü) einer. 38) h a t — t a g ] /.' Lbc. 30) Lb vorkouH't. 4 0 ) u. k . ] f . E. 41) diese und dießj Λο. in /.be so zustimniengezoyen V. v. e vorkouíít und in doni ko li tic bcrurt wy man en u s. u: ( ! ) 42 ) Elia fh. mag den kouff; Lbc fh. mag. 4 3 j E Ra Nw w. w. s. wie ein kint erbit und ν. a. der sippen wie sich dos irfolgit mit r. von gcbortli czu geborth.

8

Magdeburger

1. (ly

Wy

eyn kind gut erbit

Fragen.

ufi' dv mutter u m l e 4

4

nicht

uff

geswister4 2.

W y man sich zeu anirstorbenem gutthe

wy lange sich eyn ir m a g

zcilicn sal, unde

43

vorswegen.

3.

V o n 4 1 ' vorwyssunghc anirstorbenes erbis.

4.

V o n beweiszunghe anirstorbenis erbis.

5.

W y man anirstorben erbe sal beweiszen

Γ).

W y lange man (1er erbclinghe mit c r e m

1

anirstorben

erbe

sal beten adir gut, (ly a u s z w e n d i g des landes seyn. wyts

7

eyn

k ¡ n t ci-ho tevl nympt an seinir mutter s t a d ' · ' .

.VII g e b u n d e n t ar~g e n . 4. A b man y n g e b u n d e n t a g e n m o g o p f a n d oil' byten und e r b e uff reichen. 5. W e b e n g e b u n d e n e tage b e s c h i r m e n u n d e nicht b e s c h i r m e n . O

O C a p i t il l u m I V l i b r i t e r t i i.

I l y e wellen wir s a g e n , von h a n t h a f f t e r tat, was dy b e d e w t i t : l · ' . 1. W a s h a n t h a f f t e tat sey in allem u n g e l i e b t e . 2. W y man e y n e n i'rcdcbrcehcr lichten sal. 3. Von cynlitcziger g e 41 "1 V yn l ihanth.iiiUT C a p i t u cl luam b r i t e r t i i .tad. H i e wolle wir s a g e n \ o n wegelogcii, wie man das sal richten A b eyn m a n des a n d e r n w e g e l o g i l 4 - mit eynie s w e r t h e , wy m a n daz sal richten C a p i tul um VI libri

tertii.

H i e wellen w i r s a g e n von den, dv sich selbist b e u g e n a d i r toten, a b dy hersehalVt an c r e m g u t e icht haben. 1. V o n den, d y sich selbir h e n g h e n a d i r toten, wy man daz 1 1 sal richten. 2. Al) e y n i r u n g e r i c h t e s 4 3 halben seynen leib vorlewst a d i r sich selbir tötet, w e r seyn gut sal h a b e n . 3. A b e y n e r e y n s a n d e r n gut vorwirckeii m o g h e . Capitulum

VII l i b r i

tertii.

I lie welle wir sagen von e b r o c h , wie man d a s sal richten. 1. V o n clage u m b ebroch^ u n d e wer das sal lichten. 2. A b eyti elicli m a n a d i r weib yn e b r o c h begriffen wirt, wy m a n d a s sal richten. 3. V o n clage u m b e b r o c h , al) e y n e r bev e y n e r 4 b e g r i f f e n wirt. 37) A'/'A. den hals. 38) J.brfh. riditeli .nier. 39) E/h. und heiszet. 40) cl. in] / E. 41) In E dies und das Jg. Cap in imir/ekehrler Ordn. 42) wcgelage tut. 43) Lb fh. und über in clagen. 44) E die. 45) E von gcr. 46; E fh. dyrnen.

Inhal tere già ter.

]7

4. Von falschen pfennighen sloen, ab eynir dorumb wirt beelagit und bekennit a d i r 4 ' lewkent. Capitulum Vili libri tertii. Hye wolle wir sagen von echtem. 1. A b 4 s man eynen echter yn eyme andern gerichte obirwinden mag. σ 2. A b man eynen zcu liant echten sal umb totslege ader nicht. 3. Ab eyn echter begriffen worcle, ab man en 4 9 der tad zcu liant sal obirczewgen. Capitulum IX libri tértii. Hye welle wir sagen von gefangen lewten, wie man die peyniget. 1. Ap man gefangene lewthe peynigen moghe umb missetat bekennen u n d e 5 0 zcu offenbaren. 2. Von gefengnisz eynis mannis durch vorwandelunge seyner rede. 3. Von gelubde yn gefengnisz gethon. Capitulum X libri tertii. Nw wir dese Magdeborgische froge z c u 5 1 haben bracht, so welle wir zcu eynir beslissunge desis buches sagen, was man vor eyn orteil und froge pflegit zcu gebin den scheppen. 1. W a s eyn orteil kost adir vroge zcu Magdeburg, eyne ganeze rechinschaffit. 2. W a s 5 2 man gibt vor eyne offene vroge 5 3 adir geelossene vroge, das man sich dornoch möge richten, wer do zcu schaffen h o t 47) nd. 1 ] / . E. 48) diese No. f . Ra (vgl. Anm. 88). 49) E fh. in. 50) u. /.fu o ] f . K. 51) die anderen fh. ende. 52) Lbc und was (mit der vor. !fo. verbunden). 53) Lbc eyn offen ader beslossen orteil.

Vorrede. 1

Hye hebin sich an in dessem 2 buche eczliche vrogen der

werdin hern 3 scheppin von Magdeburg, also sy dy von yn vor eyn recht beschreben han gegebin, noch dem mol als sy 4 iczlich stucke besundirn sint gefroget, dy sy von irre wiszen kunst 5 so gar meisterlich han entscheiden brifflich undir irrem ingesegil, das eyn iczlich man vrilich 6 noch Magdeburgk rechte doruff mag buwin unde eyne gruntfeste legen. dry teil.

Und disz buch ist geteilet in

Das erste saget von dem rate, was sie zcu richten

haben unde sy angehöret', unde von

richter,

scheppin, orteil,

vorsprechen, erbe an zcu sprechen unde von anirstorbenem gute, von vormundeechafft, kinder 8 alder 9 , monche erbin, morgengobe, von gobe, anefang unde von unelicher gebort. saget von schoh10

unde besaczcunge

11.

Das ander buch

Das dritte buch sagit

von ungerichte also umnie totelege 1 2 . 1) Lb hat vorher mit rother Schrift: Να hebin sich in diesem ersten buche liimach volgit etliche fragen der werden hem scheppen zcu Magd. 2) Lb f h . erstlien 3 ) \V f h . unde. 4 ) W fh. umb. 5) VV'X von iren wissen und k. (i) E wol vrolich; W freylich. 7) E angehören. 8 ) Ε τ. vorm. der kinder. 9) f . E. 10) LaZ solt; die anderen Hdss. wie im Text. 11) Ha fh. gutes. 12) E Ra fh. und wunden; Κ fh. dewbe handhaffter tat wegelogen echten etc.

2*

E R S T E S BUCH. Erstes Kapitel. Distinction

I.

Β I. 14; Dr 196; Th IM; Pli 1; Ρ IV. G. 11 — (Heil. Il.| Vgl. M. Ouldb. la § 9: M. Hr. 1261 J I; M. Oörl. Eint. S 1: Weich h. Il, l'i 5 1; Cl..--,· Weichb. IG (». Dan. S. Ü.V> Ζ. »ι: M ö h l e r I, ·.!, I' I. 1, II. 1 ; (¿lo-, lib. 3.v.\ r.3: 1". Vili. I. 5 I l'in I : C Hatilior 1 1 — *> ; ü a u p p Sehl. 'lr cónsules . . . il.-r eligautur; ) /.' EDb. 36) Lb sy. 37) E nu h. etczliclic lute vor eyn recht b ; Le BP eezliehe stete; A' szo h. sie ouch in e. st. b. dy macht. 38) Hb recht 39) E habe. 40) W die sch. ander sch. k s.; E die sch. czu k., so k. sch sch ; Db der richtcr die sch. k. solde; in Lb nur einmal sch. 41) EDb α. inogin ir r. in I. .\|. »V . ,1h> iin.vhic l'n\ K. Ottos dee Kotheu das. (v. D i u . 230. i - ü i ; s. liti. 4; C. II. I ; T»ch 87); lloiiicycr Kxtr. 3:,. 11'er

scheppin

hjseu

mule

ah

¡jesecceu

mOtje.

A b dy r a t m a n n e s c h e p p i n k y s e n m ö g e n und d o r ezti twingen l a n g e wyle a d i r k o r e z e a d i r \vy l a n g e zeu ratinatine s c h e p p i n iren1

eyden,

mochte, möge,

twingen

dy w y l e -

mögen

her d e r 3

zeu

siezezen,

andern

scheppin a m m e c h t

adir5

w e r sy k y s e n

adir a b e g e s e e z e n

möge,

H i r u ö ' s p r e c h e wir scheppin zeu M a g d e b u r g

unde g e s w o r n

habin,

dy ratinatine.

ammechtes

wille

unde z e u dein

ander11 Ouch1J

noch

zeu

aininecht

vromen gesaezt,

in1

sclieppin sullen

keyn

scheppin abeseezen.

mannen

1

abeseezen adir 1 1

was

dy

man

1 1

rechte

h

der

bestetigit



zeu s i c h 1 ratiiianne

kysen unib

s u n d e r 1 •*' r e d e l i e h e

Mer weidin17

sint und

anders sache

s c h e p p i n von den rai-

s t a t 1 '·'

des a i n n i e c h t i s m ö g e n

vorsten »¿«schedelich

vor eyn recht :

e y n e r , so sullen die a n d e r n s c h e p p i n , dy "

7

zeu der s c h e p p i n '•' b a n c k

16

mit

5.

S t i r b e t der s c h e p p i n

dy

ab dv

vorsumen

a d i r scheppin d u r c h s u i c h e s a m m e c h t e s wille

r e c h t eye

nicht

adir

ammeehten

eie

unde

s c h e p p i n üben - 1

nueze

unde

unde

iren eyden, dy sy zeu d e r s c h e p p i n bang

2J

habin ogetan. Distinction

o.

Β I. 25; I)r 11«. ΓΙ» Β; Uh 3. Vgl. T s i h o p p c ι». S t e m e l LXXXVl Goldberg l'.'ÜL' |IIH|. f'\XXI Hii.'i: Ι3-'7 I MM mm, h uneerm audir l.'mlirlao mil cznte¿len ebcelichcii ynmiimie; rxl.1V Inimicatila i: * ( ."».t— ». CXCVI1 Meuinarkt I.W.» § 1 («121. l'ou

-Ab

rechte

stete, m e r k t e

zen

holen

1

inalr

adirdorfferdy

r e c h t e legen, b e s c l i u l d e n 0

inj.

'

in

Meydeburgiscln·

ortel mit willen ires e r b h e r r e n , her sv

geistlich a d i r wörtlichen, zeu uns

7

holen m ö g e n a d i r was recht sev.

[ D i . 2.] 1 ) ERabBDabr andini. 2 ) Drfh. ilei scheppe ummeeht phliehtig i.-t. do. 3 ) Da J'h. andern. 4 ) Ζ vorsynne»; l)r mitte zcwmen. 5 ) ail — sy«'] / TU. 6 ) ad. w. r. 8.] / EDr. 7) Ζ bisehoppin. S) RabBDnhr fh. vor í)j /'. Dah. 10) Da geriehte. 11) Db eynen andern. 12) zeu s] /' E; W'Dr e/.u en; Β th. czti. 13) O. s. d. r . ] / . E. 1 4 ) EDr keynen. 15) s ' r. s ] f . Lh. Iti) E hilt il. seh. abeezus. 1 7 ) Db f h . die rnthmanne oder. 18) f. RnbBDar 19) ERaBha fh. czu; Dr zeu erem n. u. zeu fr. 2 0 ) E Ra das ainpt. 2 1 ) ERbDn werhin; Lb ebin v.; Β wol v.; Dr oven il. v.; Th haben u. ν. 2 2 ) I.a alitiη liest sehedelieh. [ D i . 3.] 1) LbcEW'Ra J'h. wo. 2 ) BDaRb hat vorher: ab ummebezossen bescholden orteil in der stftt holen mögen. 3 ) Dr fh. umbsesseno. 4 ) Da in dorfeien. 5 ) BDa adir dy. 6 ) Ra beschuldigen ader besehulden; Β Dar Hb fh. ader nmljeechulden; Th bescheyden ader umbescheyden. 7) Κ f h . zeu Magdeburg.

Β . I . K a p . 1. D i .

2—4.

23

Hirufl' sprechen wir scheppin zcu Magdeburg vor eyn recht: Stete, merckte, dorffir, dy undir uwir 8 etat gerichte gelegin 9 eint, mögen recht zcu uch wol holen. Wolde ouch keyn h e r r e 1 0 geistlich adir wertlich synen undirsessen dirlouben, daa sy uwer stadrecht niete 1 1 gebruchen wolden, den mogit ir ouch uwer r e c h t 1 3 mete teilen. Abir 1Λ ane der herren wille, den 1 1 ire 1 3 stete gelegin sint, mogit ir nicht orteil mete teilen 1 0 . D i s t i n c t i o n 4.

57;

Β 1 66; Dr Th. >, Γ),5 7-'; Ρ Vili. I. 53. - |Iîeil. II. ) Vgl. unten I. 1. Λ ' Id. II. 1»; M. St Mil. I: ferner: S UT 3: < I. Il; Ρ Vili. 1 .'ι: G log. Kit. 354, «ÏX; W a s s ν ι18 c h I. V. 13. Ah'

(1er

rail

macht

hat,

ei/nen

burger

in

den

tlwrm

zeu

legen.

A b der rat dy g e w a l t - hat, das . y * eynen burger besessen unde beerbit, der ungehorsam were, in den tliorm mögen

1

1

lege»

unde czuchtigen zeu irem willen sunder'' den burggreven undc ' wedir usz loezen. [Di. ó.] 1) In Rtt mit der vor. L/i. rerbundtn. 2) Λ ah wir: Π adei r. \ ork.. wo vr recht gerne dirfolgen weldit. snl man euch dy umbsust gehen adir uiuh «•«• pfennighe vorkewffen. 3) H A Jh. wen das were utii zenu liehen ; A ih. svini: da.recht »Iiis cytic genutzte ordenuiigc vun gothe ist den lewihcn czu einer richtungc unde sehickuuge gesatezt unde gegeben ; Ρ Ein m s. r. v. uuib den willen diu- d. I 4) W bekomen; E czu rechte k. 5) Wfh. yn den rechten. Il) Κ fh. undc gi·mcynicklich czu Magd. 7) Λ' den Stetten unde m mlich den seh. aldo. 8 1 gedeneken; Ä' czu d. undc czu trachten; (.' tzu lesene und tzu ged. !)) und — schriben| f . C. 10) W Jh. und narunge 11) d. r.j / ΙΓ 12) f . EliaC 13; knst. 14) RaZLb des rechtis; EWCÁ recht; RaC fh. dómete. 15) also — ist) f . ('. 16) Cr. u ] f . LbA; Κ Gorliez unde yn vil Stetten. 17) d. r.j E recht. IS) '/. haben; υοη hier bis zu Ende f . E, dafür nnd Anders nicht synt sy ken dem richte;· bestanden. [Di. 6.]

1) diese LH. f . Ra.

2) Lb macht; E m. ad. g.

3) nach dem Sinn ; f in allen

Bdse. 4) gesessin. 5) £ czn 1. 6) X»ß ane wissen dee b. wedir haben macht aoszzcul. ader nicht.

7) W u. ab sy en

Β. L Kap. 1. Di. 5—8.

25

Hiruff sprechin wir scheppin zcu Magdeburg recht: Seczet sich eyn burger wedir eynen rad, dy 8 Magdeburgisch recht haben, den m a g man dorumb vorbotten vor den rat unde vorbiten 9 ym by eyner pfenning busze adir by wichen usz der etat eyn jar, mynner adir mer, das 1 0 her eulchen fre vil losze 11 mit den Worten unde sey yn gehorsam glich andern mitteburgern 1 2 . W i l hers boben 1 3 das nicht lassen 1 s o lyde her dy busze, dy doruff gesaczt ist noch irre 1 5 kore 1 e . Den mögen sy wedir in ire etat nemen und bedorffen des burggreven 17 wille noch wisszen d o r zcu nicht. Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 7. Β Ii. 82; Rw 20; R0 7; Ρ VIII. 5. 2. V g l . I. 1. 8; f e r n e r S 117. 7: C I. 6, 10, 12; Ρ T i l l . 7. 3 - 6 ; VIII. 8; VIU. 9; T i l l . 11; T s c h o p p e ti. S t e n z e l LXVII1 Breslau 1277 (3911 civibua nostria . . . riunus ommimodam facultatem . . . ut . . . in omnibus vlctualibue libernliter babeant formam metani et r a l o r e m . . . per cónsules . . annis singulis per singulos statuendam et eo quo jure statuerint permanendam ; CXXV Schweidnitz 1328 § 8 (520).

Ab der rat wyn, mete, bir hat zcu seczen von rechte.

A b der burgermeister und eyn rad eyner stat, dy 1 Magdeburgisch recht habin -, allirhande spisekouft' und getrencke also bier, mete unde weyn. zcu nucze der gemeyne mit der wiczigisten rate j e r l i c h 3 seczen mögen, wenne sich das gebort, s u n d e r 4 zcu thun unde wisszen ires burggreven adir nicht. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Nochdeinmole das dy stat unde der rat bestetigit sind mit Magdeburgischem rechte, so mögen und sullen dy rntmnnne wyn, mete, bier unde ander spisekouff noch der czit mit der wiczigisten rate wol seczen 3 sunder z c u t h u n unde wisszen ' ires H b u r g g r e v e n 9 . Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 8. R I. 71; D r 42: Th 78; P V i l i . 7. ». V g l . d i e v o r . DI., f e r n e r Neum. Opp. § 15; M Br. 1261 § 2, 6; M. GOrl. § 1, 2 ; Weichh. 21 § 1 ; 4» § i ; d a z u Glosse |v. D a n . 265. 521 ; M Q h 1 er § 2, 4 ; Glog. Hb. 350; S. 120. 6; C I. 6, 9, 11; Ρ VIII. 7. 7. 8 ; G a u p p Schi. 273. 3 : N e u m a n n 34; T s r h o p p e u. S t e n z e l Xt'I Schweidnitz 1293 § 3, 4, 22 |430, 422I; CXXV Brieg u. Grottkau 1324 § 8—10 (506t; CXXXV Schweidnitz 1328 § 9 ( 5201; Berlin Hmitlh. : Modiuiu falsum, poudus uon cquum, uluam injustam prohibemus. Is autem qui line falso euh se habito convictus fuerlt consulum sentencie subjacebit in pena et eatisfactione (uiisulil)us XXXVI sol. persulvens.

[Di. 6 ] 8) Wder do M. rccht hot. 9) EB gebieten. 10) das - losze] Rb dnreh β. ν rebel. 11) Β losen wil; Ρ busse. 12) burgern. 13) (Γ abir. 14) E haben; l.b than; Rb thun unde 1. 15) Ρ rechter. 16) wilkore. 17) Lb Herren. » [Di. 7.] 1) Β fh. nicht. 2) Β Jh. nnde lialden. 3) Κ f h moesz dorezu. 4) Zi. zen thun ane w. ; £ ane w. ; LbB s. th. n. w. ; W ab das der burggr. sal wissen Rb czu th. u. czu lassen sunder eres b. w. 5) 8. s. zcu] / . Rb 6) f . Lb W. 7) ZRb lassen; £ czu w. β) Ζ ane i. b. wissen. 9) Lb herren.

26

Magdeburger Fragen. Wer Ab

sj>in:ekoitjf1,

obi)· falschen

eleu,

eyn m a n adir wib beschuldigit

d o spisekouft',

wogen,

mose,

mote

nal

richten.

w u r d e n limb - sachen,

dy

cien u n d e g e w i c h t e an g e h ö r e n ,

üb

;l

dy sache dy r a d m a n n e adir d e r sehultis

zeu richten

habe.

Hiruft' sprechili wir scheppin zeu M a g d e b u r g recht : Allen falscheil

koufl' u n d e

unredelichen

spisekouft',

u n d e m o s e u n d eilen sullen richten scholtis

V o n rechtis

unrochtc

1

wogen

dy r a d m a n n e unde nicht der

wegin. Distinction

Ü.

15 I . 7'.' ; Dr í:t: Tli 7'.i; l)b V(fl. I. 1. í'sp. II. IS 5 ;«: M. lir. Γ.'Μ § .'.; M. Cori. l:lul « ï: Wen-Ill·. S ·;; 11: .I.1/.11 1.1.·--. (V. Dilli. X"'ì\ Ι'.Μ; M Uhler § ;l: (îlot:. Uli. :t:>l ; Dr S III. :ilin> tonsnluni et j ml i ein cornili snl>j;i> eliil ; lloineyer Kxlr. 1."·. . 1¿» ilei- rat

convenite

' lille iisz

der

Mat icedir

j/n

moijen

A b eyn man rechtelos - linde anruchtig worde

:l

nenien.

u m b dy vor-

g e t u r n t e n s a c h e n 1 , a b d o n n e d y r a d n i a n n e •"' y m s y n b u r g e r r e c h t linde geincynsehatì't

der geincyne wedir mögen

IlirulV sprechili riichtigcn7 andirs

wir

scheppin

linde rcchtelozen lutcn,

wenn'1

umb

dy

den

sullen

wedir gebin.

sy

Von

dy 1

vorgenanten 1 ,J

inose, eilen u n d e spiszekoiii'i, d a s ist,

zen

keyn ' J rechtis

ir"

"

geben.

Magdeburg

also1'

sachen

is d e n r a d i n a n n e n

genieyndeschalit

recht:

recht vorloren

11

noch

Anhaben

unrecht'.· wissentlich burgirrecht

wegin.

Distinction

10.

li ι. s:.; lir .-.«; τη ·.·:•; Dii ι;. Vgl. Ί i e Allibine » I. 1. Il Imi/i 1 irilteLori'Ab machen

dy 1

radmanne

zeu

der

stat

eyncr

stat

nueze

mit

¿aczuinjc. wilkore

mögen

wissenschañ't

sec/.cii irre "

midi· '

genieyne

f i ) i. 8 ] 1) Ζ / / ι . wagen 2) Y'/i iimmc sache der tpeysek. adir umilio wogen ailci m. ail o. falschhcyt ab dy sache. It) I)r richtci ; Κ ilcn sell, angehöre, ailir wel iloruhcr /.cil r. h. 4) /.b alley no ; β alle iiniedelulic /.achí· t>|>isck. .")) Ζ ungerechte. β) hr richtcr; lib dy sehoppen niler schiiltisscn [Di. !) ] 1) 1) nusgcwcytzte. 2) EUb alio. r. ni.'ili. r.) berne litigcl w lì)/'. Ha; Jjr J'h. sundor. 41 E J h. also wyn. mete oto. 5) ilcr rath. lì) Ih ali il il. r. dem s. rechi il- seyne gemeynde w ni. g. 7) Edb bcruehtigoleii R) E ire. !1) a. w. | /: B. 10) Ζ Vorgängen. 11 } also — sj.isek. | /. J)r. ! 2) Blib das ist il r. w. Ili) E keynerliande. 14) W g. lossen haben noch im ilas b. r. nicht w. g.; l)r J'h gcmevnde ad. b. r. [Di. 10.J 1) E ah ilic rathmanne willekor eetezin mogiu. 2) Lb Jh. und auch von It) s. ιι.] j\ l)r. 4) W noch cu; Ä dy noch en zeu haldcn. ;>) Lb nach, fi) eyner; der.

27

Β. L Kap. 1. Di. 8—11.

ane ' wiesen unde h zcu a thun des 1 0 borggreven adir ires obersten herren. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Dy borger 1 1 mögen wol 1 2 willekore seezen mit irre wiezigisten 1 3 burger rate zcu der stad nueze 14 nue ires 1 3 obirsten herren wiesen 1 5 unde willen 1 6 , also das dy wedir das gemeyne " beschrebene 1 8 recht nicht s y n 1 9 , by 2 υ pfenning busszen adir by andern getwange 2 1 adir nicht by liais noch h a n t 2 Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 11. Dr «¡ S 116. 1 uud 121. 6; C 1. 2u, 21; liw 37; 23-26; I' VIII. 5. 1, 3. 4. — |Beil. II.] Vgl. «ber lias Rcclit zu WillkOlireu I. 1. 6; I. 1. 10; III. 7. 1; ferner M. Goldb. 1188 § Í); M. Hr. 1261 § 3; M. Còri. § 1; Welclib. 42 § 2; dazu Glosse (ν. Dan. 3S6. Al; Mahler $2; .less. Sell. 2; 18; C I. 8; Gaupp Schi. 273. 1; Tschoppe il. Stcuzcl ( XXII lUtibor 1318 (ΜΗ) ; CXXXIV Schweidnitz 1.128 |.M8I; CXLIV Laiideshut 1331 § 1 (S3;). CL1V M. Weisth. für Gftrl. (ΛΛ3; Neumann 1J; CLX1V Strehlen 134» (566) CLXVII; Hainau 1353 (570) - Berlin Rmitli.: cónsules hubent et stalliere et acuiteti pace firmari debent et muniri quicipiid eivitati expediat sub juramento faciendum. — FAlschcr vgl. 1. 1. 9 und die Allogate daselbst. Item

von

demselbin.

Eüwir 1 froge ist unirne recht in sulchen worten: Eyne stad, dy do Magdeburgisch recht hat, was willekore sy seezen mögen unde «belegen zcu fromen unde zcu nueze der stad noch bequemckeit irer burger ane des burggreven zcu thun 2 u n d e 3 by was busze. Hirulf spreche wir scheppin zcu Magdeburg recht: W o eyne 4 .stat Magdeburgisch recht hat, do mögen 4 dy radute der stad mit der wiezigisten 5 rate willekore seezen ane des borggreven volbort 0 , so das dy willekore deme borggreven an syme rechte nicht schedelich sy unde das beschrebene recht nicht enkrencke. Abir sy mögen willekore seezen by busze, also 7 wer der stat gebot obirtrete, das her keyn burger me syn sulle adir sulle wichen usz der etat eyn j a r adir czwey adir me adir czu * gebin ezen mark. Ouch mögen sy dornoch dy willekore'·1 mit der wiezigisten rate abelegen adir wandiln noch irre bequeinckcit ane volbort 0 des borçjn'even mit rechte 1 Ouch moyen sie Gberige 1 1 Λθ

Π

Β

liochvart irrer burger, manne, frouwen, knechte, meide wol seezen 1 2 [Di. 10] 7) 10) d. h. a.| /'. Ih. 14) EDr Jh. und ader folgewort. 1 7 )

W linde das zen ih. a u c w. des b. 8) Dr u. gcleub. 0) f . Lb. 1 1 ) Β Dar raduianne. 1 2 ) I . b f h widder. 1 3 ) wir/.. — i r e s ] / Rh. Ironien. 1 5 ) Lb ratlie ιι. wiesen. I i i ) Dr v o l w o r t ; 'Πι yowort f . üb. 1 8 ) sclirebin, geschreticnc. 1 0 ) Β tliuen. 20) by — liant]

í. LhrTh. 21) Ra betwange. [Di. 11.] l ) In lia mit der vor. l)i.verbunden. 2) Λ' wissen; iV w. u. zcu th. ; Lb th. ιι w. 3) u. by w. b.] f . Ra. 4) eyne — mögen] f . LbcA. 5) E jh. manne, β) Κ yoworth; E ane v. d. li. an s. r. unscbedclich. 7) Ζ ader. 8) f . E. 9) Κ (h. uude saczunge. 10) Ζ rathe. 11) E uff übriger h. 12) W heyesen abelegen.

Magdeburger Fragen.

28 unde

willekore

doruff

machen11

mit

dor

wiezigesten

rate

by

p f e n n i n g h u s z e a d i r b y a n d i r n g e t w a n g e , d y an h a l s a d i r an haut nicht

engehen,

ane

recht antrit u n d 1 5

volbort

des

wertlich

borggreven

recht1''

nicht

Was ruret

17

1

geistlich

14

\ do mögen

sy nicht w i l l e k u r e u f f ' s e e z e n ' •', a l s o o b i r - " e r b e - 1 an c z u s p r e c h e n adir22

von w i b e z c u f o r d e r n a d i r von ce

b y biisze l e i b e s a d i r g l e d i s 2 1 ' wichen Ouch

fundir

usz d e r stat a d i r de.« g l i c h e n a n e v o l b o r t des b o r g g r e v e n . m ö gοe n sie w i l l e k o r e - '

s e c z e n uff g Ρe s t e ,τ dv » ire» kouffnian-

s c h a c z t r y b e n in d e r b u r g e r s c h a d e n . valschen

kouft'schacz u n d e

der

adir

stat

by

leibe unde glede, das

man ' -

mit r e c h t e . eyner

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busze

mark,

Ouch

inynner-s

richten

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unde gebricht dem

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1

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Magdeburg

burkor 4 " tinti κλ fordirn

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31

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nirgent. leezten

J

rechi

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ratstule^ 1 -

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nicht

unde r a d m a n n e g e l o b i n

siczczenden ' 7

in s i c z c z e n d e m

scheppin

vorbvten

also wichen

«relobde, d a s sv d o r u f f «resaezt h a b e n .

m ö g e n sie r i c h t e n mit

m ö g e n sy

adir mer,

sunder

was dy b o r g e t - : l ; t

t e y d i n g e t a d i r s p r i c h t in e y m e b v dem

Ouch

doruff seczeii,

me wenne das beschrebene

velscher

genieynen

haldcn

z c u s t ö r e n - 1 , nicht -·"'

21

b y p f e n n i n g b u s z e a d i r l>v

Das

spreche

a r t i k e l '·'

vor

wir eync

nirht ror ι'ι/ìt i rriti, inni irrttti .rS fh den mögen die radmanne dorumb schuldigen (beclagin). 14) '/. synen. 15) Κ borgcrreclit: II fh. ader burgerr; Hb bcrmoll. Iii) DrS n. steyt au d. r. wie. 17) W fh unde C7,a wege brcchtc. 18) ö rath; Th fh. vorloren und. lit) l.h fh. nymnnt gut und. 20) f veracht 21) sync — hurm.) LbBl' sien buermal (1' J h. das ist sein bfirgerr.); WE s. (E sein) g a. borgirrecht; A s. gcuieynschafft u. s. burgerr. 22) .S f it. und den roth vorwirckit.

Β. I

Kap. 1. DL 14—18.

Distinction

31

16.

Β I. 55; Dr 30; Th G3; Db 9; Όβ 42. - (Beil. II.] Vgl. Möhler Seh. 4θ; Neumann 49, 50.

Von vorloyckente.m

gute.

Eyn 1 burger, der do sweret uff den heiligen vor den ratmannen, das her r e c h t 2 alle syn g u t 3 vorschoszet habe noch der stad willekore, der man stirbet, unde mer gutes noch syme tode funden wirt, denne her hath vorschosset mer denne eyns by syme eyde, ab das vorlouckente gut dy ratmanne nemen sullen adir des toden mannes erbelinge, adir 4 ab dy erbelinge des vorlouckenten gutis vorsachen vor deme rate 5 , wer das gut haben sulle von rechtis wegin. Iliruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Nemen ratmanne 6 eynes mannes eyd, das her syn gut noch der stad willekor vorschosset h a b e ' , des gutis eullen sich dy ratmanne nicht undirwinden noch nemen, sunder des sullen syne nehisten erbelinge habin \ Hetten ouch die erbelinge vor gerichte adir vor deme rate des vorlouckenten gutis vorezegin !l , so mus das den radinannen bliben, also das vorwillekort ist, unde das sullen dy ratmanne an der stat nuez wenden 1 Von rechtis wegin. Distinction

17.

Β I. 56; Dr 31; Th 61; S. 143. 3; Db 10. Vgl. fi au ρ ρ Sehl. 27.'.. 1; Neumann 74.

Von vorsiveyenem

1

pute.

vorsworen 2

Ab gut funden worde by eyme, dy wile her lebete, wy man das halden sulle. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Wirt by eynes mannes leibe 3 unde leben 4 undir ym m e 5 funden, wenne her b y 6 syme eyde vorschosset hat, unde bekennet der man des gutes, das is syn ist, so ist der man meyneydig unde hat syn burmal', das 8 ist syn 7 burgerrreht, vorloren unde 9 sal rechtelosz syn, das 1 0 ist anruchtig. Distinction

18.

Β I. 77; Dr 46; Th Hl; Dp 74. Ρ Vili. 1. 26. Vgl. I. 2. Is; Sap. III. 61 § 1, »; M. Goldb. In 5 1», 17; Halle Neiim. 5 6, 35; Nemn. Op|> [ D i . IG.] 11 die Frage f. t. 2) /. ERb; Lb Vorrecht; A niclit. 3 ) Lb s. g. habe und vorsch. 4 ) ad. — erbcl] / Lb. 5) Kb richter. G) Κ f h . uff. 7 ) /Λ. und nicht tiller vorschost. 8) Lb neinen. 9 ) vorezogen; vorC7.eliin. 10) Lb fh. und keren [ D i . 17.] 1) A'vorewigunge. 2 ) LbEDb H' vorswegin. 3 ) 1. u ] / DrS. 4) E Db fahren fort vorswegin (Db f h . oder vorschwohren) got gefunden meir wenne. 5) DrS fh. gutes. 6) b. s. e.] f . ERb. 7) burm. — syn] f . EH'DbS. 8) das — burgerr.] f . Dr. 9 ) W u. ist anruchtig d. i. rechtel. 10) d. i. a.] / DbrTh.

32

Magdebnrger Fragen.

§ 5; V . Br. 1261 § 2, 6, 9, 10; M. Oörl. § 1, 5: Weichb. 11 § 2: IS § Ι ; 21 $ 2 ; 42 $ IS: 43 5 .',; M O h l e r 2, 4, 7; Glofr. Rb. 183, 310; S 10y. 2; C I. 6; II. 26; W a s s e r s c h l . IV. 7V; Culin. Handf. 6; T s c h o p p e u. ä t e o z e l IV L&wenberg 1217 (27» ) ; LV1I Breslau 1261 i364r, H o m e y e r Extr. 56.

Was das kogeste recht ist. Ab sich evn man vor deme borggreven adir Po •

1

vor berichte O

adir vor deme rate vorpflichtigit eyner 9achen by deme hogesten rechte u n d e des nicht enheldet, was der man d o r u m b b e standen eey. Hiruft' sprechen wir scheppen zcu M a g d e b u r g r e c h t : V o r pflichtigit sicli e y n 2 man adir suszt y m a n d vor deme borggreven by syme hogesten rechte unde heldet des nicht, so ist der d i r fallen 3 L X Schillinge. Geschit is vor eyme siczczenden rate, so ist das hogeste r e c h t X X X V I 4 Schillinge, das 5 sint dry windische m a r g 5 d e r 6 g e m e y n e n s t a t 7 kore. Geschit is abir vor deine scholtissen, so ist das syn gewette V I I I b Schillinge, ab is geschit in siechten sachen' 1 . Distinction

19.

Β 1. 7; Dr 6»; Ρ VIII. 3. 3. V g l . Sup. III. 45 § I ; M. Goldb. la § 10; Neum. Opp. $ 16; M. Br. 1JG1 § 3. 4; M. (¡Sri. § 1; Weichb. 42 § 3. 4 ; M a h l e r ' . ' ; C I. 7, 13; S lu». 3: I· VIII. 3 . 1 : Olvg. Rb. 361; W a « » e r . - c h l . IV. 16, 8Γι; Berlin Hmitth. Kt nota ιμιοιΐ 8i conflliles . . . ; T s c I i ji |n· u. S t e n z c l ΓΥΙΥ L ö w e n l j t r ^ 1311 § 1 (4«»ι; ( XXV Brieg 1324 § 27 (5USI; CXXXV Schwoi.luitz t a » 5 lo t.V>0).

I o n missehandeluiiye

des ratis.

V o n 1 missehandelunge r a d m a n n e -, was syne busze ist, die h e r d o r u m b lyden sal. Hiruft' sprechin wir scheppin zcu M a g d e b u r g k r e c h t : Misschandelt ymand r a d m a n n e mit scheltworten adir kämpf anbutet adir awert uff s i e J czuet adir and ir w o f e n , d o 1 sy in der atat g e w e r b 5 g e s a n t s y n , d e r sal yn das vorbuszeti eyine iczlichen mit driszig Schillinge, ab sy den man vor > ' gerichte d o r u m b b e schuldigen, unde yener, der beschuldiget wirt, des vor 7 gerichte bekennet. Oucli mögen die a n d e r n , dy in den gecziten ratinanne sint, den d o r u m b beschuldigen, das her yn das * in sinnlich getan habe. Bekennet h e r is denn, so sal her ' iczlichen ratmannen, dy yn beschuldigen, ouch xxx Schillinge gebin 1 0 unde deme richtcr

[Di. 18.] 1) f . Dr 21 c. m. Λ. &] f . Dr. 3) vorvallcn; bestanden. 4) Rb X X X . 5) das — mar·;] f . Dr. G) E nach der. 7) E stete. 8) RaB f h . das sint; Rb so sint is V I I I sell, das ist s. g. 8) D $ I I I I guttc. 9) E clagin. [ D i 19 ] 1) In Dr nur die Antio. 2) Lb des ratraannes unde. 3) f . Da 4) Dr die. b) Β werb; Da gewer wo. ti) E an. 7) ν. g ] f . H'. 8) d. in] BRb in die sm. 9) Lb eyme i. r. 10) Dr Jh. zcu busse.

Β. I. Kap. 1. Di. 18—21.

33

so manch gewette also manche busze. Bekennet her des nicht, so mag her dee unschuldig werden, also recht ist. Unde gebiten denne dy ratmanne umb suiche geschieht' 1 eyn gemeyne gebot 1 2 , das eyn yderman zeu dem rathusze komen sal, unde vorsiezet denne das gebot ymand, der sal d e r 1 3 etat das vorbuszen mit der gemeynen etat kore 14 , das sint dry windische raargk, dy machen 1 5 X X X V I Schillinge ' 6 genge unde gebe, is en sy denne, das dy ratmanne mit der wiezigisten burger rate ander willekor 17 und byware 18 doruff 1 9 gesaezt haben unde dy offinbar gekundigit. Machit ouch ymandes sammenunge adir 2 0 ungerichte wedir den rat mit hämische adir mit gewere, der sal das vorbuszen by sulcher busze, als doruff gesaezt ist. Ist abir by groezer 2 1 busze das nicht Torboten, so sal man dy Unrechte sammenunge vorbuszen mit der gemeynen 22 etat kore busze 2 3 , also vorgeschreben steyt. D i s t i n c t i o n 20. Β I. 10; Dr. 6S; S 135. 3; Ρ Vili. 3. 5. Vgl. Waeserictal. IV. 21b; BS.

Ab ymand den rat lögen straffet, was syne busze ist.

Ab eyner lögen ' stroffte den rat unde spreche, das man deme rate nicht glouben solde, unde das geschege 2 in 3 keginwertigkeit 4 der herschafft adir erbherren 5 , was der dorumb bestanden sey, unde ab her is loucken wolde, wy eyn rat das uff yn brengen solde, adir wy her sich entschuldigen solde. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Logen atroffet ymand den rad busszen 6 deme siezenden ratstule, den mögen dy ratmanne dorumb beschuldigen vor gerichte. Bekennet her denne des, so sal her is iczlichem7 ratmanne vorbuszen mit X X X e Schillinge. Vorsachit abir ymand des, der mag is unschuldig werdin mit geezuge adir 9 ane geezuge, nochdeme her angeclagit wirt mit 1 υ rechte. D i s t i n c t i o n 21. Β I. 74; Dr 44; Th 81; Db 11. [Di. 19.] 11) Rab schult. 12) Pfh.zn thun. 13) d st]/.A6. 14) willekore. l ò ) d y m . ] Or adir. 16) Ri fh. pfeiminge. 17) Dr wille und bare. 18) u. byw ] f LbE; W beywort; Β bywort; Da beware. 19) Β dor ober. 20) nd u.] / Dr. 21) DT iulehir. 22) / . R r gemeyne. 23) / Dr; Ρ k ader b. [Di. 20.] l)f.BRb. 2) u. d. g ] Dr. 3) Dr yn eynee erbh. kegenw 4) Da kewertekeit. 5) E erbarer h 6) Ρ auff. 7) i. r.] f . Lb. 8) Ρ 26. 9) a. a. g.] f. Κ. 10) noch; von. 3

34

Magdeburger Fragen.

Ab eyme hals adir liant vorteilet wurde1, yute

was der rat an2

syme

hat.

A b 3 eyn könig 4 adir eyn ander obirster 4 herre eyme 3 syner undirsessen 6 vor synen 7 mannen s leib, hant adir gut vorteilten, ab der selbe man kegin dein '·' rate icht bestanden were. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Vorteilt der konig adir andir keyn herre 1 0 syme undirsessen 1 1 mit rechte leib, hant adir gut, dorumb ist der man kegin der stat noch kegin den ratmannen nicht vorfallen 1 2 , is en sy denne, das der rat mit rechte kegen dem manne besundern was gefordirn mag. Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 22. Rw 30;

H/3

16; Ρ IX. 2. 5. — I B e i l .

Vgl. W a s s e r s c h i .

Il]

V. SO, 92; N e u m a n n

Wer die yemeyne

vorantwortten

1 3 ; M ö h l e r Sch. 47

sai, ab sie (/eluden

worden.

1

Ab man eyne stat unde dy ganeze gemeynde lude in eyn uszwendig gerichte, das wertlichen were, ab dy burger unde 2 dy ganeze gemeynde iczlicher besunder gesten 3 sulle, unde 4 wer dv sal vorantwortten unde wy. Hiruff spreche wir scheppin zcu Magdeburg recht: Beschuldiget man eyne stat gemeynlich arm unde rieh in eynem uszwendigen gerichte adir bynnenwendigen 5 gerichte vor dem lantvoite, scholtissen adir vor i r e m ° borggreven, so mag der stnt burgerineister eynen adir czwene zcu ym nemen usz dein rote, der das j a r gekorn ist, unde sal vor dy gemeynde der burger antwortten ufi' gewyn unde uff vorlust der sachen, do man sv umb beschuldiget. Dy ander ratmanne unde burger gemeynlich sullen deme burgerineister unde den andern synen kumpaneu volle macht gebin. So bedurffen sy alle besundern ' zcu ^ antworten von' J rechte nicht komen. Das diz recht ist, habe wir unser ingesigel 1 υ .

[ D i. 21.] 1) Lb Jh. unde. 2) Ζ zcu. 3) In Th lautet die Frage Abir vortmehe :ip der k. ad. e. a o. h scynie burger vor ettliche vorschulte zache als vor obilhaiidelungc seynis names und mit erem bedorhtim rate cm vorteyltc liant ley ρ ad. g. ab auch d. s. m. k. der stat und d. r. von deli vorgenantin zachin icht ichtis b. sey. 4) k. — oli | f . ii. 5) Lh- seyncn burger. 6) Le widersachen. 7) WLb seynis m a n n i s ; lib adir eeyncm manne. 8) l>r fh. und mit erem bedochten rate. 9 ) L)r der stad und den radmannen. 10) iJr erbberre; 'Ih hewptherre. 11) L>r burger. 12) ¡Jb fh. mit busse. [ D i . 22.] 1 ) Zl.b ador. 2) A'alle adir. 3) A'entwerten. 4 ) £ a d e r . 5) Z y i i m · wendigk W bey eyme inwendigen. 6) v. i | J'. E. 7) Lb initeynander. 8) ERul.b zcu der anlwert. 9) IJ> vor: E und. 10; Einige fh. etc.

35

Β . I . K a p . 1. Di. 2 1 — 2 4 .

D i s t i n c t i o n 23. Rw 34; τφ 20; Όβ 99; Ρ Κ . 2. 8. 10. — [ B e i l IL] Vgl. Sep. III. 87. § 1, 2; M. Br. 1295 $ 23; M. Gôrl. 62; Weíchb. 105; Weichb. (Zob.) 28; J azu Glowe (y. D u . 319.13) Möhler M. 11; der·. Scb. 34. 11; Glog. Bb. 396 ; 8 119. 9; C Π. 39.

Ab eyn burger den andern ledi, was syne busze itt. Ab eyn burger den andern ledt yn 1 eyn ander gerichte und 8 brenget den zeu schaden 2 unde vorsmehit synee selbis richter3, wy 4 das varen eal von rechte. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Siezen czwene man in eyme gerichte, ledt eyner den andern in eyn uezwendig gerichte unde brengit den zcu schaden, der sal deme richtere eyn ä gewette gebin, unde den her in schaden brocht hath, syne bueze, unde sal yn von 6 dem schaden ledigen unde brengen, unde her mag den wedir7 dorumme in wigbilde rechte, adir wo her ynH gehaben mag, beclagen. Was ym denne 0 in dem gerichte, do her y n 1 0 ynne beclagit 11 hat 9 , funden wirt vor eyn recht, do mus her ym an losen genügen. Ledt ouch eyn geistlich geordent 1 2 man eynen burger usz der etat zcu 1 s Unrechte yn eyn ander gerichte, den mag man dorumb beschuldigen vor 1 4 syrne obirsten geistlichen herren ader richter. Wae y m do funden wirt zcu rechte, das her dorumb lyden sal, do musz ym der ouch doran laszen genügen. Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 24. S 113. 1; 117. 4, 6; Vgl. Weichb. 42 5 117. Γ> ; 120. 1; Ρ Vili Wasserecht. IV. Ill, IH24 § 33 (509).

126. 3; C I. 15, 17, 18; Ρ Vili. 2. 2, 4, 6. 6; Weiclib. (Zob.) 98; dazu Oloise (v. Dan. 414. 1); CI. 16, 19; S 112.1 ; 1. 24; Vili. 2. 1, 3; O log. Rb. 360 - 3 6 2 ; Mahler Ν. 3; der·. Scb. 4, 20; 173, 174; V 92; Nenmann 77; T t c b o p p e u. S t e m e l CXXV. Brleg

Was vor eyme rate gesch.il, ab das crafft unde macht hat. Ab lute komen von guten willen vor eynen siezenden rat, unde eyner gelobit, dem andern eyne summe geldis uff eynen nemelichen tag zcu gebin, adir vorloben sich ander sachen, welchirhande die gesyn mögen, stete zcu halden, und' eyner des gebrech wirt, unde des bruches 2 sich ymand czuhet an eynen siezenden rat, ab das crafft unde macht hat, unde wy sich das sal irfolgen. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Kumpt [ D i . 2 3 . ] 1) yn — g e r ] / Z. 2) u. — ech ] / . 3) £ gerichte. 4 ) Zfh. er; Κ was hiruff recht sey. 5) f . E. 6) Lh vor den seh. legen; AZo vor d. sch. logen und bretigen ! 7) f . E. 8 ) KJJ[i en inne beclait hnt. 9 ) denne — hat] / E. 10)/. Lb. 11) Lb geclaget. 1 2 ) f . Κ; Ρ e. geord. m. oder welcherley geistligkeit er eey. 13) Z>ß nmme unge rieht 14) E und was im gefunden w. vor 8. o. g. h. a. r. was her dorumb 1. 8. [ D i . 2 4 ] 1) und — wirt] f . LABZ, ergänzt AUT Ε; ΒΛ und des bruch werden; W unde wirt von en gebrochen; Κ unde wirt das an en broch. 2 ) f . ERa. 3*

Magd charger

36

Fragen.

e y n e r a d i r c z w e n e v o r e y n e n s i e z e n d e n r a t 3 , n n d e v o r l o b e n sich e y n e s g e l o b d e s a d i r e y n e r r e d e v o r yn, ist d a s d e n s e l b i n r a t m a n n e n so w i s s e n t l i c h , d a s 4 sy is ufi' d y , d y d a s v o r y n g e l o b i t h a n , h a l d e n 5 wollen G m i t 7 iren s e y d e n , d a s sint d y r a t m a n n e neliir z e u b e h a l d e n ' ' , w e n n e 1 " v e n e srewevQ-ern m ö g e n . Wellen abir dv r a t n i a n n e dae n i c h t uff sy b e h a l d e n 1 so 1 2 m ö g e n y e n e d a s weig e r n u n d e e n t g e h e n mit irem rechte 1 U n de was d y r a d m a n n e b e k e n n e n , d a s vor y n g e s c h e h n ist, u n d e y n w i s s e n t l i c h ist. d o e n d u r f f e n sve k e y ne e y d e m e zeu t h u n , w e n n e also sv v o r z e u r etat g e s w o r e n h a b o n . H e c z u g e t 1 4 o u e h evn m a n ' k e v n e r 1 '· 1 d i n g e an d e n rat, d y in d e m o g e l e d e n e n ' jore g e s e s s e n h a b e n , d e n 1 8 sullen dy a n d e r , dy in dein k e g i n w o r t i g e n j a r e siezen, vorbotten. U n d e was d e r a i d e rat v o r d e i n e n u w e n 1 '•' b e k e n n e t , d a s sal d e r n u w e 1 '•' g e s t e n - " . U n d e m a g man der alden radm a n n e n i c h t g a r g e h a b e n , ist ir d a s m e i s t e (evi d o , so ist ir g e n u g . Distinction D r 2 ; S 92. 3. 4 ; C 111. 46, 47. — [ H e i l . Vgl. ders.

Ab

Weichb.

42 S 6 ;

Weichb.

|Zub.)

S c h . 4. β ; G l o g . R b . 3 r t 0 — 3 6 3 ; I' V I I I .

eyn man dube

bekente

25.

II) as.

ilazu

Glosse

(v.

D»u.

414.

1);

Mühler

N. :i ;

1. 24.

vor e;/me ritte, try s;/ da» balden

1

moyen.

E r s a m e n , wisen - f r u n d e n ü e s c h r e b e n ir u n s h a b i t in u w i r 11 b r i v e n in s u l c h e n w o r t e n : 1 )y r a d m a n n e , d y dyz i a r vor lins gesessen h a b i n , han eynen unsern burger vor gerichtc beschuld i g e t , \vy d a s h e r vor eynie vollen r a t e b.^kant h e t i e , d a s h e r s y n e s h e r n , dez k o n i g e s , s c h a f l e r ' gewest wert· linde h e t t e d r v sparb'.ehsszen h gemacht, der hette her ezu u behalden u n d e SVIMI· h e r r e n d v ·"' d r i t t e C Jh. mit e r e n r e e l i i m ( ( ' m e h r e i n reeht< , uiT die die das vor in g l o u b i t u n d g e r e d t C g e l v b e t und j e lobit) h a b i n w e n n e iene die da;· g l u u b c t und g e r e d h a b i n g e w . in. 10j Lh f h is 11) EC h a l d e n 12¿ C (im Text,· -sy. 13) hier enden Ò'. ll-'i. 2 und C I. 10 : Λ J'h. n a c h gotis g e b u r t [ a u s i n t j a r drei h u n d i r t j a r an d e m X X I I j a r e des a n d i n i tagis n o c h Ste Nicolaws t a g e des heiligen bischoffcs. 14) g e e z u g e t . l ü j C ratman. 16) I!" e t z l i c h i r ; Lh kein m i t ; Lß u. nach gnadenn ist. 24) E wil; ί Γ item gn. h. das so man wenyger nympt. 25) W fh. ader vorschuld haben; fh. das mag her thun. 26) m. u. i , ] / . Lb. [ D i . 28.] 1) Lb doryhne. 2 ) czweyfel.

Β. L Kap. 1. Di. 27—K»p. 2. Di. 1.

si

noch legi sten 3 sullen der herren brive 4 , dy ay iren undirseszen o b i r l a s t 2 0 unde unlust - 1 des gerichtis. So sal der richter denne sprechen: also mir czu rechte gefunden ist, so hege ich eyn ding unde vorbitte, was ich czu rechte vorbiten sal, unde irlonbe, das eyn iczlicher syn recht wol f o r d e r n 2 2 m a g 2 3 mit beschoidcnheit n o c h 2 1 dem rechte. Sois» das ding gehegit. So sal denne des richters bote dem volke v o r k u n d i g e n , das der richter mit den scheppen e y n 2 * ding gehegit habe, das eyn iczlicher syn ding 2 β fordern möge ozuchtigliehe mit bescheidenheit. Von reehtis wejrin. Uff das, wv vil der scheppin syn sullen zeum mynsten, mit den eyn richter eyne iczliehe s a c h e 2 7 richten möge. Hiruff sprechen wir scheppen zeu M a g d e b u r g recht: D e r scheppin sullen zeuni mynsten d r y s y n , eyner, der orteil vinde, unde czwene, dy . 16) E fh. adir sehulcze. 17) unde — sulle] / . LbEW lilJaRb ; u. — scheppe] f Dr. 1H] d. d.J Dr dingslisycii. 11)) I.b lichtere 20) L>r overbrost. 21) inilost; Ρ vollust 22) ELb volfurder»; /il> seyn wort wol vnlfurcn. 23) E sul adir 24) η. d. r.] Κ des richters. 25) L)r seyn. 26) EBRabDr recht. 27) Κ fh. czu dinge. 28) do czu] Rb orteile. 29) Lb fh. thun und 30) czu r ] / ERb. 31) 1Γ vor. 32) 1MB bis; Rb bis d. t. 1. ist.

Β. I. Κ«ρ. 2. Di. 1 - 3 .

41

Wer geiounte lute sal besehen. Wer geslagene luthe adir gewunte ' besehen 2 sulle, ab das thun sulle der richter adir dy scbeppin adir wunderczte 3 , a b 4 dy wunden kampwirdig syn, und das mögen geczugen 3 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Der richter der mag totelege 6 unde wunden wol T besehen, ab" ym . 6. W i n f r j e h l . V. β*.

Vgl. 111. 1. I. S», 13; S lu». I, C II. s>»; 1' VI. ï. 3 Al> der

richter 2

cult· gt iwmen

mo\i scholcz oder richtcr.

nahme von Iiw¡¡) ein: sin iling. f h . ding ist und das gemeyne. more.

[Di. 18.]

6) hier schalten alle Hdss. (mit Aus-

7) E J h. hegin uff der bang. 8 ) (V bey. 10) Ouch — borggr.] / . E. 11) f . E. 12)

1) E wie her das; Ra der irw.

2) LaZW

In; Lb eync.

9 ) Lb EliaW

3) Κ

doTon. 4 ) den grosten bruchcn. S ) E gebvüehe; Lb /h. sien. 6) E eyn; Κ an dem höchsten bruche der snehen do gew. her Ίο eyn werg. 7) lJr{I phennig. 8) E grostin; Lb den cleynen höchsten bruchen. [ D i . 19.] 1) Ζ bitten u. i. w. 2) E in. 3 ) Lb f h . gerichte ader mit. 3 a ) C f h . sullen. 4 ) E wen is. 5) L e f h . und recht; C gewonheit.

Β . I . K a * . 3 . Di. 17—20.

51

möge synes vorsprechen noch syner geczuge nicht gehaben. So bittet 6 der ander umb recht, wen nymme zen dingeh ist 7 . Hiruff sprechen wir echeppin zeu Magdeburg recht: Wenne der richter eynee 8 dinges begunet hat so sullen ym dy echeppin siezen undc orteil vinden, dy wile ymand do ist unde9 sachen czu werben 10 hat eyner noch dem andern. Aber der richter noch dy echeppin eint nymande pflichtig zeu beyten 11 d e r 1 2 , dy nicht do 1 3 eint, eunder wer do gewest ist, der genyse syn, wer nicht do ist gewest, der entgelde syn. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 20. Rw 40; Jtfi 30; Db 19. — fBeil. II.] Vgl. Sip. m. 25 5 2; M. St νΠ; Möhler Sch. 19; Qlog. Rb 624; Gaupp Schi. 271. 1; - Neumann 25, 43; Ticboppe a. S t e m e l CII Glogiu 1302 $ 1 (444).

Ab der landrichter dy burger in

syn gerickte geladen möge.

Ab der landrichter umme ungerichte eynen burger in syn gerichte möge laden. Hiruff sprechen wir scheppen zeu Magdeburg recht: Alle ungerichte sal man erst clagen unde richten in dem gerichte 3 , do dy bruche gesehen 3 , ab man do gerichte 4 bekommen mag. Unde β was in eyner 6 strosce adir grenìcze adir gerichte geechyt, das mag der lantrichter in syn gerichte nicht czihen. D i s t i n c t i o n 21. Rw 19, 29; RI 6, 15 ; Db 19; F I X 2. 2. — [B«IL Π.} Vgl. I. 1. 23; ferner 8(p. m . 2S | 2; 33 } 4; Richtet. 46 $ 4; 33 §4; Möhler Beh. 19, 44; S 109. 1; Gaapp SehL 271. 1; Homeyer Extr. 20.

Worumb1 her1 eynen3 laden mag. Item * von deme selben. Hiruff sprechen wir scheppen zeu Magdeburg recht: Keyn landrichter mag keynen burger busse der etat 3 laden, her en [Di. 19.] 6) vroget. 7 ) E f h . zo sint die echeppin nff lichtig ( ? pflichtig) nicht lenger czn sitezen; W f h . unde is scy an der zeeit. 8) C fh. gerichtes und. 9 ) Κ umb sache zeu w. h. unde zeu schaffen hot vor dem dinge eyner n. d. a. 10) w. h.] C vordyrne ist und vordirn wil. 11) E beten; Ra by ten; Κ fh. unde harren. 12) W noch den; C der do η. en ist. 13) E. fh. kegenwertig. [Di. 20.] 1) in s. g.] / Db. 2 ) Lb den gerichten. 3) E fh. ist; W der broch geschiet; /¿tcß do das geschieht. 4 ) ELb gerichtis; Äwß rechtes. 5 ) Äioß dorumb mag der lanndtr. der saclie unnd unger, inn sein ger. n. zihenn das inn euer Stadt gerichte onnd grenntze gescheenn ist v. r. w. 6) ¿>6 ewer. [Di. 21.] 1) Db verbindet diete No. mit der vor. durch die Worte auch spreche wir vor ein r. 2) W der lantrichter. 3 ) E en. 4 ) E worumb eyn lantrichter einen burgir lad in mag; W ab der lantr. e. b. vor seyn recht geladen m. 5 ) Db fh. gerichte. 4»

Magdeburger Fragen.

52

habe do denne erbe u n d 6 evgen adir g u t , wen wil her keynen burger beschuldigen, das sal her thun vor dez b u r g e r s 7 rechte bynnen der etat, do her burger ist, in 8 rechter dingestat. D i s t i n c t i o n 22. Rw 21 ; ΐψ 8; Db 20. — fBeil. Π.] Vgl. Gao ρ ρ Schi. 198. 361.

Wy eyn dorff herre ungerichte sal richten, das byline syner greniczen geschit, ane den lantrichter2.

1

Eyn man liath eyn dorff zcu allem nucze und rechte, in dem dorffe schege ungerichte bynnen des dorffes czunen in der strossze 3 vor deme krûge adir vor evme andern husze adir in dem wege ~ χ Ö bynnen 4 des dorffes grenicze A b das ungerichte des dorffes herre icht billich 5 richten sulle wenne 0 d e r 7 lantrichter. Hiruff sprechen wir scheppen zcu Magdeburg recht: Hat eyn man eyn dorff mit allem rechte und nucze, geschit eyn s ungerichte bynnen des dorffes czunen in strosszen vor deme kruge adir vor eyme andern husze adir in deme wege b y n n e n 4 des dorffes greniczen, das ungerichte sal richten der man, des das dorff ist mit allem rechte, unde der lantrichter sal das nicht richten noch Magdeburgischem rechte®. D i s t i n c t i o n 23. Rw

Wy1

22; Bfi

9; Db 21; Ρ III. 1. 4.

eyn man richten sal,

der syn gut hat mit allem nutcze mule rechte 2.

V i l 3 l u t e 4 habin dorffer und hove mit allem rechte und n u c z e 5 , zcu richten obir hals unde hant bynnen iren greniczen, ab ungerichte dorynne von wunden adir von totelegen adir sust ungerichte geschege. Ab dy lute, dy das gerichte haben, gnade mögen thun an den bruchen, dy dy lute han gethan, adir nicht, adir w a s 6 rocht dorumme sey'1, wen dy obirste hersch ifft s des landes spricht, das dy lute keyne gnade thun mögen ane iren orlqb. Hiruff sprechen wir scheppin zcu M a g d e b u r g recht: Haben [Di. 21.1 6) Ra adir eigen gut. 7) E burggrebcn. 8) Db fh. und zu. [Di. 22.] 1) W bey seinen grenirzen. 2) W riehter. 3) WK fh. ader cretschman (K krecz6chrm). 4) bey. 5) E mogelich; £>6 mügelicher. 6) Weder icht. 7) Ra fh. gemeyne. 8) Ub eyncm. 9) n. M. r.] Ltb von rechte. [Di. 2 3 ] 1) Diese u die fg. Di. stehen in Ra in umgekehrter Reihenfolge. 2) Rw fh. und ob ehr den leutenn gnade thüen möge. 3) Rw hat vorher noch : Fortmer habenn unne die τοηη Thornn berichtet unnd gefraget; Aß hat ais Frage nur: Ap eulche lente yn eren dorferen gnado thun mögen. 4) Rw fh. sitzenn cum Colmiechenn Rechte und habenn. ä) Rw fh. zu Colmiachem Rechte. 6) f . Z. 7) f . LaZ. 8) E dy obirhirsch.; Rw die herrn vonn lanndc eprechenn.

Β. I. Kap. 3. Di. 21—24.

53

dy luthe dorffer und e hove 9 mit allem rechte unde nucze, geechit dorynne eyn ungerichte 10 von wunden 1 1 adir von totelegen in irem gerichte, dy mögen wol gnade thun den luten an den bruchen mit des clegere volleiet 12 und willen, und sy bedorffen noch Magdeburgiechem 1 3 rechte der herren orlob dorczu nicht. Von rechtie wegen. D i s t i n c t i o n 24. Rw U , 50; R ¿ U , 40; Dfi 77; Ρ ΙΠ. 1. 7, 4. — [ B a l l . II ]

Has ' eyn man richten mag bynne syme 1 * gerichte unde gnade thun den luten an iren brücken 2. Eyn man hat gut adir dorffer adir eyn 3 gerichte von syme obi raten herren, zcu richten alle bruche groz unde cleyn, dy do gesehen bynnen dez gutes adir gerichtes greniezen in allen enden. Der obirste herre spreche, der man hette keyne gnade zcu thun in dem gerichte ane dy herschafft 4 , wen* keyne gnade in den briven obir das gut und gerichte gegebin stunde, sunder gerichtes 6 bekente her ym, zcu richten obir alle brache noch lut synes brives. Der man spreche: h e r r e ' , myne vorfarn unde ich han is von uwern vorfarn ane ansproche unde hindernisz besessen bisz her unde haben genade getan den luten an ' * allen bruchen mit der cleger wille 8 . Der herre antworte, der man hette yo keyne gnade zcq thun 9 . Der man spreche: herre, dy gnade ist mir in 1 0 mynen briven nicht verboten, ir bekennet mir des gerichtes noch lut myner brive, habe ich denne das gerichte zcu richten, so habe ich ouch 11 gutlich •2 zcu thun den luten, dy do brechen 1 3 . Und der man spreche: was sal dy gnade eyn, der ich nicht 1 4 zcu thun habe. 1 8 Du hast wol gehört, was ich 1 6 s a g e 1 1 . Ab nu der man, der das gerichte hat, den luten gnade thun möge an totelegen, an wunden, lemden, volleiet 18 , vestenunge 1 9 , beyczocht 2 0 und an allen andern ungerichten unde

[ D i . 23.] 9) E haben; Ra fh. za Colmischem rechte annd. 1 0 ) Äß do eyn geschichtc. 11) E fh. lemden. 12) Db. volbort 1 3 ) / . Lb. [ D i . 24.] 1) vgl die vor. Di. Anm. 1. l a ) / . E 2) E fh. ane die hirsch. 3) d. ad. — e.] j. EDß. Ζ ane der hersch. wille ader wiesen ; Κ fh. unde ane en. 5) E wen k. gn. zcu than in dem ger. obir das gut in dem brieffe geschreben stände. 6 ) Lb gnade 7) h. m. τ . ] E her meinte czu volfarende. 7h) an a. b r ] f. Ra. 8 ) E willekor. 9 ) Κ fh. ab is seync vorfarn hetten vorhängen, her Wolde is abir nicht thun noch gestaten. 10) W an 11) Κ fh. das das dornoch folget unde. 12) Lb gnade. 13) E gebrochin liabin. 1 4 ) Ζ fh. than sal adir. 15) EWfh der herre spreche. 16) ED$ fh. dir. 17) Κ fh. ich gan dire nicht, dy herschafft solde billicher gnode than wen dw. 1 8 ) E vulleisten. 1 9 ) Lb vor· vestange ; /. ED§ 20) Lbc beyczeicht ; /. ED$; W an der zcuchteguoge ; Κ an don csuchtigen.

54

Magdeburger Fragen.

brochen, dy do gesehen mochten in deme gerichte, nichtis nicht uszgenomen, und 2 1 was gnade eey. Hiruff sprechen wir scheppen zeu Magdeburg recht: Noch dem mole das gerichte unde broche von deme gerichte gevallende, groz unde cleyne, des mannis sint, so mag der man d e n l u t e n 2 2 an den bruchen wol gnade thun, also das is deme cleger nicht schedelich sey an syme rechte, unde der man bedarff der herschafft volbort 2 3 dorezu nicht, unde gnade heisset das, das der man von den luten mynre mag nemen, denne ire bruche zeu sagen adir gebrochen haben. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 25. B · 4; Dr 87; Th 127; S 134. 3; Rw 55; 8,9 46; Db 22; Ρ II. 5. 1. Vgl. Sep. 1. 29.

Wy

1

sich

das gerichte

nicht kan vorswigen an gute, königliche gemalt fellit.

das

an

dy

S t o r b e 2 gut an dy h e r s c h a f f t d a s sy nicht enwuste, ab sich dy herschafft vorswygen m a g 4 iar unde tag. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Der richter 3 unde dy herschafft mag s i c h 6 an i re in anirstorben erbe 1 nicht vorswygen, dy wile das gut vor gerichte nicht vorgeben wirt, unde dy gift R iar unde tag beste 9 an rechte wedirsproche. Distinction

26.

Bw 63; ΐ φ 54; Db 23; Ρ III. 1. 5.

Was eyn man richten mag, der gyn gut hat mit allem rechte 1, hals unde liant czu richten.

obir1

Eyn man hette lehengut undir syme herren, do her ym dinst von pflichtig 3 were glich rittern unde knechten, unde eyne hantfeste darobir. D o spreche h e r 4 , das her zeu richten hette bynnen des gutes grenieze obir hals unde hant noch Magdeburgischem 5 rechte. Uff deme gute worde eyn dip® gefangen unde vorteilet 7 noch scheppin * orteil czu deme galgen. X u ist czwyfel, ab deme keyne gnade gesehen mochte von bete adir gunst wegen, das man [ D i . 2 4 . ] 21) und — scy] f . Ζ 2 2 ) d. 1.1 f . Ra. 2 3 ) f . Lb; Κ f h . unde lawbc. [ D i 25 ] 1) Rw ob sich die herschafft «der der richter ann angeetorbenenn gute vorechweigenn möge. 2 ) ireturbe. 3 ) E königliche gewalt. 4 ) ERau f h . bynnen. 5 ) J.b f h . und die scheppen. 6 ) f . Ra. Btorbenen gutern (gute); B* Rui$ angestorbenem gntc. 8) EDb gutere ; Ra das le ; SRw gobe. 9 ) E bestein; Vb vorstehen. [Di. 26] 1 ) Ζ gute. 2 ) obir — richten] f . E. 3 ) Ra pfl. von ist ad. w.; Äß von ding pfl. 4 ) E der spreche das das d e r ; Rtvft die spr. 5 ) f. RaJjb. 6) e. d.] ERaDb eyner. 7 ) Rwß vororteilt. 8) Db fh. gesprochenem.

Β. I. Kap. 2. Di. 84—28.

55

ym das a wert gebe 9 adir dee galgene zcu male 1 0 dirliee, ab dy gnade zcu thun hat der belente man adir der obirste herre 1 1 , von deme her das gut hat. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Alle vryheit unde gerichte, dy der obirste herre des 1 a gutes u f f 1 3 deme gute, ab her is in synen weren lediglichen ' 4 hat, noch dem rechte 1 5 haben mochte, al suiche macht, vryheit unde rechtikeit sal der man, der das in lediglichen 1 6 weren hat, ouch uff deme gute haben, recht unde gnade 17 zcu thun. Von rechtis wegen 1 e . D i s t i n c t i o n 27. Rw 39; R/9 29; D/J 77; Ρ IV. 2. 13. — ( B e l l II.]

Ab der richter sachen richtet ane den borggreven, dy ym Vorboten »int, was 1 syne busze ist. Ab eyn gekorn richter sachina richtet dy im3 nicht geboren4 zcu richten, w a s 8 dorumme 6 her sey bestanden, ab her das wirt obirwunden adir bekennet. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Irret der scholtis der bruder sammenunge an ire rechtikeit unde 7 gerichte 8 , adir vorlesset h e r 9 eyde und sachen, der her mit rechte nicht vorlassen 1 °sal noch lute der hantvesten des 11 landie, adir richtet 1 2 sachen, dy ym nicht geboren zcu richten, dorumme mag yn der borggreve nicht abeseczen, abir man mag yn vor deme borggreven dorumme beclagen. Bekennet her is, adir wirt is mit rechte uff yn brocht 1 3 adir bewiset, so ist das 1 4 vorlaszen sulchir cide unde richten 1 3 machteloz, unde sal das mit wette unde mit b u s z e ' 6 wedir thun, also das her deme cleger syne busze gebe czuvor und nach der busze dem borggreven syn gewette. Von rechtis w e g e n " . D i s t i n c t i o n 28. Κ 107. 2; C III. 96; Dß 77. Vgl. M. St. I; Olog. Rb. 283.

[ D i . 26.] 9) Κ f h . unde en enthewpte. 10) Κ f h . unde gar. 11) Db richter. 12) d. g.] / . E. 13) u. d. g . ] / . Lb 14) L6ßß lcdelichen u. s. w.; Rw leidlichenn. 15) Ζ ijchtcr. 16) Rw lcdlichenn. 17) W recht u. redelich; Db rechte gnade. 18) Rw fh. anno 1383. [ D i . 27 ] 1) was — ist] / . E. 2) LabZ Wscheppin. 3) / LaZW. 4) LaZW 6) Ζ das. 7) E vor. gekoren; ED$ geboten sint. 5) was — best.) f . Lb. 8) ger. ad.] / . £>ß. 9) Rw ir. 10) E gelaszin. 11) d. 1.] / . fiioß. 12) / Z. 13) br. a ] f. Λιτβ. 14) E das richten n. d. eyde r o r l . ; W der vorl. s. e. und richtet. 15) Lb gerichte. 16) Lc fh. gebin nnd. 17) ü t c ß fh. anndera mag in der burggtave nicht beechatzen; ü ß fh. datum «ab nostro sigillo.

56

Magdeburger Fragen.

Ab sich czwene ungeweyte

schuler

1

wunden,

wer das sal

richten.

A b eyn echuler den andern wundet, und beyde ungeweyete schaler eyn, wer das sal richten. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht : W y l 2 eyn ungeweyeter leye, d e r 3 eyn schuler i s t 4 , gewundet 3 von eyme andern ungeweyeten 5 s c h u l e r 6 , eyne ' kainpferwunde clagen das sullen ey thun vor 9 eynem wertlichen richter unde nicht vor geistlichem gerichte unde der wertliche 1 0 richter sal das richten, also 1 1 recht ist. Von rechtis wegen 1 2 .

Drittes Kapitel. In dessem articulo wolle wir sagen von der scheppin arrimechte und von irre missehandelunge1 vil gutir vrogen, dy sy 2 angehören. Distinction

1.

Β I. 2»; Dr 112; Th 11; Ρ IV. 6. M. V g l . F IV. β. ä ; T i c h o p p e α. 8 t e n i e l C L X X X I Magd. Weiitb. for Schweidnitz 1363 (589).

Wy der scheppin

eyd sal1

luten.

Wenne scheppin gekoren werden zcu deme scheppin amm e c h t e w y der eyd sulle eyn 3 von worten zcu worten. Hiruff sprechen wir scheppin zen Magdeburg recht: Scheppin sullen sweren alsus: zcu dem gerichte, do ir czu gekoren 4 sint, d a s 5 ir dem richter, der stnt unde luten β recht orteil vinden wollet unde den scheppin stul noch Magdeburgischem s rechte vorstan, als ir rechtis 9 kunnit adir wisset unde 1 0 des volge habet, unde das durch keyne sache lossit, das uch got so helffe und dy 1 1 heiligen.

[Di. 2 8 ] 1 ) / . W, dafür f h undir cynander. 2) RaLb wirt; S Wundet e. u. ech. einen andern n. seh. udir ein leien einer campi w das sullen die vordirn. 3) der — gew.] C adir schuler dy gew. werden. 4) E f h . und; X»ß wirdt. 5 ) / . Lb. β) Ra Jh. und. 7) eynir. 8) C f h clagen sy myt der wunden; clagen — thun] Lb das sullen sie clapen. 9) SC vor w. gerichte. 10) / . SC. 11) Ζ als das. 1 2 ) Λα fügt hier I 5 4 hinzu. 1) E fh. und von. 2j Lb f h . also auch. [ D i . 1.] 1} Lb eyde sullen. 2) Lb f h . unde. 3; .Einten. 4 ) W i:esworen. 6 ) Lb do wollet ir. 6 ) Ρ fh. arm und reich. 7) f. Lb. 8) / Lb. 9 ) Κ allir rechtist; BDa rechte. 10) unde — h a b e t ] / W. 11) Κ alle.

Β. L Kap. 2. Di. 28—Kap. 3. Di. 3.

57

D i s t i n c t i o n 2. Β α S ; Dr 7»; Th 134; Ρ IV. «. 4. V g l Glowe Welchb. 14 (τ. D a n . 244. 2) C V. 6β i 1 (Sehwtp. 97).

Ab scheppin des beschrebin ' rechti» gebrnchen sullen adir noch.2 yrem synne orteil vinden. Ab icht gebreche in wichbilde rechte 3 , und man der glich 4 funde in lehinrechte adir* lantrechte, ab man 6 vor recht geben sulle adir möge ' in wicpilde recht, adir 8 was recht sey. Hiruff sprechen wir echeppen zcu Magdeburg recht: Alle schrifft syn den luten geschreben unde gegeben zcu wiseentschafft 9 linde zcu lere. Hirumb wer eyn scheppe ist unde gesworen hat zcu dem rechte, der mag noch syner 1 0 redelicheit 11 eynes besten synnes unde noch wissenheit 12 der schriffte unde des rechten orteil vinden uff synen eid. Wirt denne dy volge doran 1 3 sunder wedirsprochen 14 , so hat das orteil macht. Wirt abir das orteil gestroffet, so mus man d a s 1 5 çzihen czu rechter czocht 1 6 in hoer dingestat. Was denne leczt in deme hoesten stule vor recht 1 ' funden wirt unde gegeben, das sal man nemen unde halden ' 8 . Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 3. Β Π. 80; Dr 19J; Th 173; S 147. 3, 4 ; Db 24: Ρ IV. 6. S. V g l . W a i a e r a c h l . I V , 2 oblr der stat «illekor gebort o n · kein recht seo aprecien; d a · . V, 7, 31, 43; N e u m a n n M); Glowe Welcbb. 14 (ν. D a n . 246. 13).

Ab dy scheppen1 boben der etat wülekoren mögen vinden adir noch beechrebenem rechte. A b 2 dy radmanne mit der gemeyne 3 ynnerunge 4 der etat czu nueze wiliekor seezen 8 adir vormols gesaezt haben, das ® gemeyne beschrebene 1 1 recht were, adir ist is ' ouch, das 8 sogetane willekore m i t d e s konigis adir mit der obireten herren wissen 1 0 unde willen 11 , brive unde ingesegil bestetigit were, u n d e 1 2 dy [Di. 2.] 1) Wgeschreben. 2) Lb nach synnen richten und auch. 3 ) / ERb. 4) d. g l ] Β dna. 5) ad. I . ] / . W. 6) E mans; W man dai. 7) E /h. nemen; RaBJJa fh. unde n.; Rb g. e. ad. n. 8; ad — sey] f . Rb. 9) I>r wiseenhej-t; Th weysheyt. 10] Β der; Rb der mag seyne r. s. b. s. gebrauchen. 11) W fh. noch. 12) Rb weisheite. 13) dorezn. 14) wedirsproche. 15) Dr sich de«. 16) Rb rechtem czoge. 17) v. r.] f . W; Lb man v. r. findet arter gef w. 18) E behHlden; Ra heldin u. gebin; u. h ] f . Rb. [Di. 3 ] 1) Einige Jh. orteil 2) In L)r lautet die Frage: Vorbae frogit ir ab die ratm. m. d. g willek. zcczczen adir mit d. k. ad. ob. h. briSe willekor gemacht und voreegilt worden ab die scheppin noch den willekorn adir noch beschrcbenem rechte orteil vinden sullen ader wie man dae halden sulle. 3) BRb m. d. g. in meynunge d. st. 4) / EJJbS. 5) Ε β. mogin. 6) RabDaS die (Rb das) weder das g. b. r. 7) / . S. 8) S ab. 9) m. d. -k. ad.] / Lb. 10) w. n ] f . B. U ) f . Lb. 12) unde — czu vinden]/. S.

58

Magdeburger F r a g e n .

sache, dorobir dy willekor gesaczt ist, von clegern unde von antwerttern v o r 1 3 gerichte geclagit unde getrebin worde zcu vinden 1 2 , ab dy scheppin denne noch dem beschribenen 14 gemeynen rechte wedir 1 5 dy willekor orteil 1 6 vinden unde sprechen muszen adir s u l l e n 1 7 , adir wy man das h a l d e n 1 8 sulle von rechtis wegen. I t e m 1 J ab dy ratmanne mit der genieynen willekor 2 1 1 adir mit des konigis adir mit ires obirsten lierren brive willekor 2 1 machten unde b e s e g i l t 2 2 werden, ab nu dy scheppin noch der willekor adir noch dein beschrcbenen rcchtc orteil vinden sullen, a d i r 2 3 wy man das halden sulle 1 '· 1 . Hiruff sprechen wir scheppen zcu Magdeburg recht: D y scheppin sullen orteil vinden noch beschrebenem rechte unde nicht noch den willekoren. Von rechtis w e g e n 2 4 . D i s t i n c t i o n 4. Β II. 10; S 150. 3, 4 ; Db 25; Ρ IV. 6. 18. V g l . Glosse Welchb. 16 (ν. D a n . 252. 3; 253. SI).

Ab scheppin durch ires ammechtis icillen irht haben

sullen.

A b 1 scheppin schreiben, wy das sy wenig nuc/.es von dome ammecht h e t t e n 2 , ab sy dorumme keync fryunge haben mögen :l . Hiruft' sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht : D y 1 von Magdeburg schriben das, das sy d o r u m b 5 nicht kunnen sagen, w e n 4 wer sich in den 6 steten eczlicher7 sachen s annympt' 1 , wenne her dorezu gehcischen und gekoren wirt, der mus erbeit unde sorge haben, das her das ammecht wol und getruwlich 1 " vorste, wen sy 1 1 weiden unde guuden ü ' 2 allen luten wol, das sy vil vroinen unde nuezes 1 * do von h e t t e n 1 4 . D i s t i n c t i o n 5. Β II. 41; Dr 172; T h 188; Ρ IV. 6. 19.

[ D i . 3.] 13) τ . g ] / Ùb. 14) gcBchreben. 15) Λ' adir noch willekor. 1 6 ) / S. 17) ERab fh. udir ab sic die bestetigetc willckor von rechte haldin musein adir sullin. 18) H" holen. 19) Item — sulle] /'. DbrS. 20) E kore. 2 1 ) E willckor brieffe. 22) Rb bestetiget. 23) ad. sulle] f . Hb. 24) Dr fh. O u c h habit ir une geschrebin wie ewir statschriber nympt ut s u p r a (bezieht sich,

wie es scheint, auf 1. 3. 6.).

[Di. 4 ] 1) S A b dy scheppin icht vorteyls alzo an geschosse habin mogin d u r c h erbit wille eris ammechtis. Lybin frunde I r habit uns in ewern brifen lossin vorstchin dn6 ir wenig liutczes habit von ewrim amecht des scheppin stulis, dorezu künnen wir nicht czu sagin, wenne wer sich u s. w. 2) Κ f h . u n d e sorgen u n d e iree selbes erbeit unde narunge vorseumten 3) Rb f h . ader nicht. 4) dy — w e n ] f . Lb. 5) EW dovon. 6) f . Z. 7) La erzlicher; Ζ elicher; W etczlicher; E erbarlichin; RabLbS erlicher; Β in den zachen erlich ann. 8) £ fh. undirwyndet und. 9) Κ ader ammacht hot. 10) Rb erlich. 11) Lb wir; S wir w. euch wol g u n n e n das ir ν. fr. u. n. d. hettit. 12) LaZ en is. 13) Κ f h . mit eren. 14) Rb fh. unde haben mochten.

59

Β. L Kap. 3. DL 3 - 6 . Ab

scheppin

iren

bewundern

schriber

haben

mögen

zcu

vrem

amechte.

Ab ' scheppin iren beeundern echriber zcu gerichte unde zcu scheppin ammechte noch irem willen unde bequemekeit ires ammechtis habin sullen adir mögen, ab yn der statechriber nicht me bequeme were. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Ie ist vor unezern gecziten gesehen, das wir unde dy 2 radmanne in 3 unszer etat mittenander schriber hatten, dy uns dinst 4 teten zou dangke beydenthalben Is ist ouch vor gewest unde 6 noch, das wir besundere echriber habin. Do von gebort uns nicht recht zcu sagen, wenne* von diner halden '* stet an der lute 8 willekor, das mogit ir haldin, wy is uch bequeme* ist. D i s t i n c t i o n 6. Β Π. 31; Dr ltS and 195 t. B.; Tb 174; S 147. 5, S; Ρ IV. β. 20. Ab

dy

scheppin

mit

dem

schriber

teil

nemen

sullen 1

von

scheppin

briffen.

* A b 2 eyn statechriber von eyner sache yn 3 zcu mèrkene 4 neme 5 eynen groschen® unde von eyme brive, den her schribet unde besegilt 7 , vier 8 groschen 0 neme, ab her das gelt alleyne sulle behalden, adir ab i r 1 0 umb uwir *0 mühe und 1 erbeit, dy brive zcu hörende, teil von deme gelde sullen 11 nemen, adir wy i r 1 2 das zcu 1 3 Magdeburg haldet 14 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wae eyn 1 4 S statechriber vor eyne erbeit noch guter gewonheit genomen 18 hat addir nympt, das ist eyn, dy wile her do vor erbeit Do enhabit ir nicht an 1 6 von rechte, unde wir haldin das mit uneern echribern zcu 11 Magdeburg aleo 18 , das wir yn aleo vil geben unde nemen loezen 19 , d a e 1 9 · ey uns dinaι20, dy wile [Di. 5.] 1) DU Fragt f . ganz DrTh. 2) Rb amer. 3) E and. 4) f . Ra; Β unser dinge. 5)£ bey dinckhalbin. 6) Β noch deme wir ouch Hinderliche achr. b. ; Jib noch deme eo h. w. muid. «ehr. 7) E wend noch altir gewonheit und der 1. willek. mogit ir d u h. 7a) ZLc halben; Κ. v. d. oder schreibere scu b.; BRb von dinere h aide (Rb halben) wir stete wilk. nnd andere Inte d u m. i. h. ; Ρ denn die yorznhalten. 8) Dr fh. freye. 9) Rb allir bequemist. [Di. 6.] 1) / . E. · ) vgl I. 3. 3, Anm. 24. 2) DrS Auch habit ir ana geschrebin wie ewir stadtechr. nympt e. gr. e. s. czn m. n. IUI gr. τ. e. br. . . . 3) f. Β. i) W schreiben. 5) Lb nemen mag. 6) Β eyn geldt. 7) y orsi gelt. 8) W drey. 9) Β gelt; Κ fh. ader der gleichen. 10) E wir; unsir. 10a) n. e.] / . S. 11) Ra WBDarS sullit. 12) ERaBDarS wir. 13) E nach Meideborgiichem rechte. 14) haldin; haldin gallin (vgl. Anm. 12.)·, S f h . mit aneirm atadtachreyber; Κ fh. das losset ans wissen nnd wasz recht sey. 14a) *, der der andern echeppen wort spreche, unde der scheppe mit den andern scheppen allen sich czu rechte bote 3 sprechende: liben herren, wir biten uch, das ir unsern kumpan und uns by rechte losset; hot her mit rede 3 gebrochen, das wolle wir gerne buszen also recht ist; unde sy yn doch dor obir gefangen legeten und seezten, ab denne die andirn scheppin vort sullen siezen zeu dinge ader nicht, wy sich das dirfolgen sulle 6 . Hiruff sprechen wir scheppen zeu Magdeburg recht: Ist der echeppen dry adir me, so mögen sy unde sullen czu dinge siezen, als · sy der richter dorezu heischet, unde mögen is dorumme nicht gelassen, ab ir kumpan in gefenckenisze kommen ist Hette ouch der scheppe andirs nicht gethan kegin deme rate, wenne das her der scheppen 1 wort geret hette, unde beten", das man sy 0 by rechte lisze, dorumme sal man yn10 in gefengnisze nicht seezen. Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 9. B I. 24; Dr 144; Th 6; Ρ IV β. 14.

Ab1 eyn scheppe unvorbot zeu gerichte sulle komen2. Eyn scheppe, der czu dem rechte unde 3 zeu der bang gesworen hat, ab der an eyme rechten dingetage und wenne das not ist, eyn ding czu hegen, pflichtig sey, czu kommen unvorbot, adir ab man yn vorbotten sulle und wy, und ab h e r 1 nicht komen wolde, ab her dorumme vorbuesen 8 sulle, wy vil unde wenne*. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht : Eyn gesworen scheppe sal zeu usz gelegetem dinge kommen unvorbot. Vorbot ' abir der richter selbir 8 adir mit synem vroneboten keynen 9 echeppen zeu synem echten dinge, kumpt her nicht unde lesset das von mutwillen 1 so mag der richter syn gewette uff [Di. 8 ] 1) Sa hai diete Iti. nach der fg. la) Da kysen. 2) E irbothen; S berufte. 3) E rechte. 4) RabBDa besseren ; E b. u. beszirn. 5) Dr fh. uff eyn ende, β) f u n d ab; WBDarS ab. 7) S ewir. 8) Ζ bötin; E botín ; S betet 9) S euch. 10) / . LaRa. [Di. 9.] 1) vgl. die vor. Di., Anm. 1. 2) Lb fh. und zen der dingestat. 3) n. — bang] f . BDr. 4) Dr fh. noch der Torbotnnge. 5) E buesin. 6) RaWBDa venie; Hb wenig; Dr adir was; Th fh. dorexu recht sey. 7) Lb abir ap' on d. r. s. vorbot; E fh. in. 8) s. a.] f . E; adir] f . B. 9) k seh.] f . Lb. 10) Β mutwillen».

62

Magdeburger Fragen.

yn gewynnen, das eint V D I 1 Schillinge. Lisse her abir ymand das czu schaden, der mochte den scheppin dorumme beschuldigen. Bekennet her, das her is mit frevil 1 1 gelassen 12 habe, so hat her wider sinen eid getan, den her czu der bang gesworn hat, und were rechteloz unde mochte keyn scheppe mer werdin unde 1 3 sulde yenem synen schaden 1 4 gelden. Spreche her abir, das yn ehaffte 1 5 not gehindert 1 6 hette, und bewiste das noch rechte 1 ', so blebe der scheppe des 1 8 ane schaden 1 9 . D i s t i n c t i o n 10. Β I. 45; Dr 183; TD 34; D/9 77. V g l I. 1. 5; L 3. 11, 18; M. St. XXII. 3; XXIII,

Ab scheppin eyn orteil lasszen holin ', wer dy kost sal gelden. Wenne 2 scheppin eyn unbeschulden 3 orteil lossen holen, dez sy nicht 4 enwissen adir eyns syn, wer das gelt dorczu schuldig ist zcu l e g i n 4 s c h e p p i n 8 , cleger adir antworter, adir wer is gebin sulle von rechtis wegin. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wissen scheppin eynis orteils nicht unde sprechen das by irem eyde, das sy das nicht vinden können, so mag der richter das holen lassen, do sich das gebort. Welchir denne der sache vellig 6 wirt, is sey cleger adir antwertter, der 7 sal das orteil geldin, adir cleger und8 antwortter ' sullen 9 das mit willekor beyde gliche legin 1 Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 11. Β U. 82; Dr 164; Th 175; S 147. 7, 148. 1; Ρ IV. 6. 22. Vgl. d i e v o r . DI., f e r n e r Glowe Welehb. 14 (v. D a n . 24«. 21); Glog. Bb. 460.

Item* von 1 dem seibin. Ab scheppin ortel, den sy nicht enwissin adir nicht sicher 2 * seyn, gefrogit3 habin unde geezugit mit unserm gelde, recht4 czu wissen, unde dornoch vor gerichte quemen cleger adir41 antworter, 2

[Di. 9.] 10a) Rb IIII. 11) vorebil; vrebele; Dr ym mit fr. zen echadin gel. h. ; Th em mit zcu forwarlozen zachen gel. h. 12) E vorsessin; Rb gethoD h . u . gel. 13) u. — g e l d e n ] f . Lb. 1 6 ) Ρ geirret. 1 7 ) Dr alz r. ist.

14) W f h . wedir. 15) Z c r h a f f t e ; E erhafftige 18) Rb f h . d i n g e s « d e r s n c h c . 19) Ρ wandel.

[Di. 10.] 1) Lb fh. und. 2) E fh. eich. 3) Ζ unbeschuldigen. 4) Dr fh. können adir. 4a) Rb dor czu vorleyen. 5) f . W. 6) Da nedervellik. 7) der — antw.] f . DrRb. 8) LaZWBDa adir. 9) AT dy sollen doryor m. w. unde gutte willen b. gl. ir geld dar legen. 10) DrTh und gelden. [Di. 11.] *) Diete Di. haben von den Hdtt. der Magd. Fr. nur ERa, ausserdem BDaRbDrThSP, der hier mitgetheiUe Text ist aus Ra. 1) E Von dem vorgesprochenen capittel eyn glichnieee. 2) 5 Vortmer von sch. o. der wir nicht enw. noch s. s. 2a) Β achire seyn gefr. n. haben geez. 3) E gebrocht. 4) S uff r. 4a) BS und.

Β. I. Kap. 3. Di. 9—12.

63

burger adir5 geste und froge umb das reckt, ab voir von s * dem, der do veBig wirt s \ untere usgegebene geld umme da» recht adir orteil wedir nemen tnogin, unde ouch wenne5 b das orteil geholit sey umb das gemeyne stad gelt, was hirumbe reckt sey. Hiruff spreche wir scheppin czu Magdeburg vor eyn recht: Orteil, dy dy scheppin von6 ires selbis weyn6 dorch wissendis1 willen des richten 8 holen lassen, dorumb bedarff her9 euch hernochmols nymand geld wedir gebin, wenne was yr yn gerickte dorch 10 reckt1 1 gefrogit werdet, zo siet ir des pflicktig czu findene, was ir wisset, me wes ir nickt enwisset, das recht sullet ir lassen holen uff des clegers und entwortirs koste, ab sy is von euch begem, unde dy snüen derne richter vorgewissen, welchir undir en vellik wirt der sacke, das der dy koste gelde. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 12. Β I. 31; Dr 97; Th M, 14; Dß 41; Ρ IV. 6. 8. Gestraft eUrtheile Tgl 1.4. S. — Sprechen an (die 8 ota Äff* D: Π. 6; M. St. X 4; XXVIII; M. Goldb. la § 17; M, Br. 1261 } 82; 1295 { 13, M. QOrL 52; Welchb. 49; Mllhler 35; Olog. Rb. 458, 459, 466; W i l i t n c b l . IV. 85; C II. 2, 3. — Ceberfahranf dorch die Kathmlnner: F. 1. 24, 26.

Wy dy scheppin besckulden orteil sullen besckriben laszen unde andirs nymande 1. Noch fruntlichem grusze, ist das uwer vroge umme recht: Do das orteil geschulden wart, das man clage unde antwortte beschriben sulde, do sprach Johannes 2 vorspreche, man sulde dy clage usz syme munde beschriben. Do sprochen dy scheppin: man sulde sy 3 beschriben 4 usz uneirm9 munde, als wir gehört habin. Do sprach Johannes vorspreche: noch Magdeburgischem rechte das 6 ich sal sagen unde uz myme munde geschriben7 werdin. Do sagit her syne clage unde doran her velit", doran undirweisten on dy scheppin, das her ym liez genügen unde hissen dy scheppin den antwortter ouch syne antwort9 sagen zcu beschriben 10 . Doruff derselbe antwortter zcu den scheppin: 11 ir habit myne antwort wol gehört, ich kan es abir an dir weit 12 [Di. 11.] δ) E und. 5a) von — wirt] Β von den selbigen; Da von den do selbiges wirt. 5b) Β weme. 6) von — wegen] DrTh mit gutem willen; S mit mutbotes. 7) wissen; Th wiseenheyt 8) rechtis; S richters. 9) f , Ε·, Β man ouch hir noch moles nicht gelt w. g.; Da man onch noch mit nymande g. w. g. ; DrTh do darff nocbmoU nymant ymande icht ( T h awch icht) umb w. g. ; S der darff noch· molis euch nymand w. g. 10) d. r.] f . S. 11) Th fh. gefordirt ader. [Di. 12.] 1 ) Lb fh. yon rechte. 2) Ε Ν.; Z>ß des clegers u. ». w. 3) Dß fh. besser. 4) Da schriben. 5) LbB orem (erem). 6) Rh fh. ist; Β das ich sagen zal ns m. m. 7) beschreben. 8) E u. warth doran reilig; Β veelte; Da vellet; Bb Tellig wart. 9) Β zache. 10) Lb schreiben u. doruff ds. sprach; E dor. antwerte ds. den sch. 11) Ζ zcu dem ach. / LbB. 12) Κ a. wort; Z>ß a. andtwordt.

64

Magdeburger Fragen.

nicht gesagen 1 3 , als ich sie vor geredt han, sundir ir habit gesworen zcum rechte 1 4 ; ich gebe is ' s uff uwirn eid, was ir gehört hat, das ir daz also lot beschriben ; das gloube ich euch wol, das ir nicht andirs thut, wenne a l s o 1 6 recht ist. Des liseen dy scheppin beschriben syne antwort. 1 ' Do1 8 nu dy clage und antwori beydir seyt beschriben wart, do lissen is die scheppin lesen vor yn 1 9 unde vrogeten 2 0 beide teil, ab das also gesehen were Do sprochen sy beyder seyt: uns genugit wol 2 1 . Noch deme so ging dez egenanten Johannes vorspreche bussen gerichte 2 2 an der strossen unde sprach offinberlich : 2 3 dy scheppin han unrecht getan, sy haben eyme teile me zeu gelegit wenne dem andirn, unde habin sich vormundeschafft undirwunden dez andirn teiles und usz irem munde lossen beschriben dy antwort, dy kegen J o h a n n e 2 4 gewest ist, dy sulden sy besclirebin haben 2 '' usz dos antworters munde. Unde bekante dornoch der selbe vorsprecho 2 0 vor eyme siezenden rate, do her dorumb angeret wart, das her dy rede czumole geret hette, als vorgeschriben stet. Dorumnie b i t t e 2 7 wir uns zeu undirwisen, ab dy scheppin mit rechte clage unde antwort lossen beschriben, als 2 S sy vor yn gesehen ist, adir 2 0 der cleger unde der antworter 3 0 , unde was der vorgenante vorspreche umme suiche bekante 3 1 hinderrede unde obilhandelunge 3 1 * vorvallen sey, adir 3 2 was recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht : Werden orteil in gerichte getroffet, dy sache sal der richter mit wissentschafft 3 3 der scheppin beschreben s e n d e n 3 4 unde sich rechtis 3,1 dorumme dirfrogen. Von rechtis wegin. C z u 3 6 deme andirn artikel spreche wir eyn recht: Hat der vorspreche uff uch scheppin gesprochen, ir habit uniecht getan unde eyme teile me zeu geleget wenne deine andirn, umb dv wort moget ir yn dingpflichtig machen und yn dorumb beschuldigen. Bekennet her denne der w o r t 3 ' , so hat her uch scheppin allin 3 dy czu der czyt uff der bang sossen, missehandilt und

[ D i . 12.] 13) Β so reden. 14) zcum r e c h t e n ; czu r e c h t e n ; czu rechte. 15) W fh. uch. 16) E das. 17) W f h . unde ouch dy. 18) aus Z; f LaRa; EWLbBRb do die seche (do dy; und do es; do die antw.; do is) beschr. w. von b. s (b s.) 19) vor yn] f . E. 20) E von beyden teylen; W vr. sie uff beiden teilen. 21) Lb noß f h . lassen. 35) Dr orteils. 36) E czu m andern mole; Β czu den anderen artikelen. 37) Β a n t w o r t 38) E alle.

Β. I. Kap. 3. Di. 12—14.

65

sal eyrne iczlichen der echeppin vorbussen mit X X X Schillinge linde d e m e 3 9 richter eo manch gewette g e b i n 4 0 , a l e o 4 ' manche busze her gibit. Vorsachit her is abir, so mag her des unschuldig werden 4 2 , is en sy denne, das dy radmanne alle das uff yn halden wellen, also recht ist, das her dy wort in siezendem 4 2 · rate bekant habe, denne so mochte her keyne unschult do vor thun unde eulde denne den ratmannen das ouch vorbussen mit dren windischen marcken,' das sint X X X V I 4 3 Schillinge und deme O 4 4 4 s richter a b i r so manch gewette geben. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 13. Β L 67; D r 38; T h 60; S 144. 2, 8; Db 27; Ρ IV. 6. 6. V g l Ι 1. 5; L S. 10, 11; Sap. Π. 12 § 7; B l c h t í t 48; C Π. 8; V. 66 (Schwsp 97); Qlog. Kb. 46S.

Ab 1 dy echeppin orteil mögen fristen. Ab richter unde 2 echeppin orteil 3 vorezihen mögen u n d 4 fristen usz eyme dinge in das andere ane willen des clegers 3 , a d i r 6 ab is eynes willen were β unde des andern nicht, wy lange und wy offte 7 das gesehen mochte Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Wissen scheppen eynis orteils nicht adir eint sy des nicht eyns, so mögen sy das orteil vristen 9 in das ander, in das dritte ding; denne sullen sy das orteil inbrengen 1 0 adir holen laszen, do sich das gebort, ab sy is nicht vinden kunnen; nicht lenger sullen sy dae vorezihen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 14. C II. 16: Ρ IV. 6. 5. V g l . I. 3. 16; C II. 50; M Q h U r N. Ii.

Wy lange dy scheppin

eyme syner sachen schuldig syn czu

gedencken.

Eyn man kumpt in gehegit ding unde beseezt syne sache ' unde clage mit den echeppin, wv lange i n 2 d y 3 schuldig sint, syner sachen zeu gedencken 4 . Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Dy scheppin sint nicht pflichtig, ymandis sache zeu gedencken, is en sy denne, das vniand syne sache beschriben lasse in gerichte [Di. 12.] 39) W fh. gerichte adir. 40) L)a gebort. 41) also — gibit] / 42) ly¡t fh. «uff den heyligen. 42a) lib besitzenden, 4 3 ) fíb L X . 44) f. Lb. 4 j ) eo manchj Ha also vil; Dr eyn; D'fi iilso m. wette, aleo m. busse. [Di. 1 3 ] 1) diete Ui. J. WK 2 ) f. BOa 3) f. EDb. 4) u. fr.] DrS uder vorsehyben; Th f h . des eye nicht enwissen. 5) DrS fh. mlir (les beclngeten maunes. 6 ) adir — were] f . Lc. 7) J. DaRb 8) DrThS fh. adir sal mit reclitc. 9 ) S vorczyen. 10) Ζ eyn brechen; S lossin brengiu [Di. 1 4 ] 1) β. υ.] f Lb. 2| im. 3 ) Lb fh. scheppin. 4) Κ bedcncken. 5

Magdeburger Fragen.

66

unde den scheppîn 1 5 r e c h t 0 dovon g e b e ' . Der geschrebenen , s a c h e n 9 sint dy scheppen pflichtig zcu gedencken unde sullen das 1 0 bekennen in gerichte, wen man is von yn ' 1 begert unde heischet. V o n rechtis wegin. Distinction

15.

C II. 13; Ρ IV. 2. 15; IV. 6. β, 21. Vgl. 1. 3. 9; Glog. Kb 173; Ssp. III. § 3; Welclil.. J(l: dazu (¿loase (V. Dan II. 22; TíChoppe n. Stenzel ('III. (¡Orlitz 13U3 l»f>|. > . 11 271. 25|; Möhler 19; Glog. Rb. 12; (; II. 1; Illnnie Ssp. ill o in. Rielitst. 367 » E.I.

Was

1

dy scheppin

von inwiszunge

er bes nmle ynlL* nemen

sallen.

2

W a s scheppin von erbis imvisunge, von utl'gobe, von :msproche adir bekentnisze adir welchir wevz das W I M P , do dy [ D i . 14.] 5) f . E. 6) lial.bC ir r. 7) »Γ gethu. 8) heschrebenen. il) f sache. 10) C der. 11) Ζ yr. [Di. 15.] 1) E eynen man der ilo sdì. ist. 2) E rechten. 3) d. e j ì.b e. scheppon; W der sch. e. ¡in) C sy synt tzu r. vorbotet. 4) ab — irw ] f . l.ì·. 5) ÈlìaC cleger. (!) Ζ artikcln. 1) Lb gerichte. 8) f . C; Ρ der burggraffo. 9) f . Ζ. 9a) C /Α. und sal. 10) C reehtem ortcyl ; Ρ rechten urtheiln. 11) gew u. | f . HaCP 12) C erfordirt; Ρ erwirkt; E f f i . also r. ist [ D i . 16.] 1) In lautet die Ueberschr. Wovon die scheppen orkundc ncmen und heischen niügcnn und mit rechte und anuders sollcnn noch mögenu sie nicht echcppcnn schilling heischen roitt rechtc weil von diesen sachen. Wil jeniandt seine sachen nicht bewahren, das steht zu im, man ist ime umb sunst nicht pflichtig zu gedencken von rcchtc. 2) E ab; DT was ech. v. eytiw. erbe ullgeben anespr. ad. andir bek. die man von uns haben wil zcu bedechtnisse und zcu bekentnisz adir welcher unser das were ( ! ) do von die sch. v. r.; Th Vortmehe was sch. von ynw. e. ader von offgebunge c. ader von anspr. ader um bek. das man von en h. w. ader begert czu eynem gedechtnis und czu bek. ader in welchirley weiee das were dovon d. sch. ; in Dß lautet die (jame Er. : Von anspr., v. bek. ad. v. e einw. was die sch. von rcchtc oder »vie viel sic nemen sul'.en.

67

Β . L Kap. 3. D i r i * — 1 7 .

scheppin von rechte 3 geld von 4 nenien, wy vil sy dez nemen sullen von rechte, wenne 4 * zcu Magdeburg 5 eyne suiche muncze ist, das 4 * X V I 0 vor eynen groechen gehen 6 · cleyner 7 pfenninge unde wy vil man der nemen sulle v o r 9 eyne iczliche sache, unde von welchir sachen sy nemen sullen unde nicht10 nemen. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Von inwisunge erbis, uffgegebin 11 adir umb ander sachen 1 2 , der man in gehegetem dinge von rechtis 1 3 halben gedechtenisze adir bekentnisze gereit 1 4 , do von sal man den scheppin eynen schilling pfenninge ' 3 geben sulcher muncze, als yn dem gerichte 1 ü genge unde gebe ist, do man mit tegelich pflegit zcu kouffen 1 Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 17. Β. I. 12; Dr 162; Th 152, 153; S 135. 5, 136. t ; Ρ IV. 15. 14, 15. — |Beil. II.| Vgl. I. 15. 1; Olog. Rb. 566; C V. 64 (Sehwap. 140|.

Ab scheppin bekentnisz crafft1 hat undir der stat ingesegil in der stat selbis sache. Ab sich eyn man vormisset, bewiszunge czu brengen usz gehegetem dinge, unde dy bewyezunge undir eyner etat ingesegil, dö sy wonen, unde 2 nicht undir 3 der scheppin ingesegil 2 brengit in der 4 wisze, ab dy sache dy stat eelbir antrete, ab dy etat undir irem ingesegel iris selbis sache czugen mögen unde mit dem geczugnisz volveren, wan dy scheppin der etat 5 von aidera lier keyn ingesegil gehat habin u n d e 6 noch keine haben unde alle sachen, dy vor in in gehegetem dinge gesehen, mit dem lichter vor dem rat czugen 1 , unde dy sache des bekentnisz der r a t " 1 undir syme ingesegil beezugit, αδ 8 das crafft unde macht habe'·». Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Der scheppin bekentnisze undir der stat ingesegil in sachen, dy dy selbe stat antrit, ist nicht mechtig, unde mochten dy radmanne mit irre bewiszunge nicht volfarn. Sullen abir dy scheppin eyner stat »1er selbin stat sachen, dy vor 1 0 yn gesehen syn in gehege[Di. 16.] 3) Ζ richte. 4) EBDaRb umb. 4a) wenne — dai] / Rb, dafür (lo. ó) UrTh uns. 6) EB fh. pfennige; W f h . hellir. 6a) Rb gcldcn. 7) f . Z; cl. p f ] f . B. 8) E moneze. 9) WBlJar von eyner. 10) / . LabRa. 11) ZEWKLb u Hieben ; uffgebunge (A" fh. ader reichen); f . BDaRb. 12) A" f h . nnde geseneffte. 13) Rb von rechte wil haben ged. n. bek. wenne her der begert. 14) Ζ g>'¡¡ J o h a n . 2-4) nu — e r b i n ] L>$ keinen nehern frundt. 2Ó) l.b h e r r e er r. 26) / . E. 27) czu d. cz.] f . E. 28) i. i ] Th der ryohtir. 29) E das. 30) Β gerui't :il) E bev η . : Β mit n. 32) 'J'h lieredes; Bl/^l'h f h. ut supra. 33) W Ν ; 77, Cleppil. 34) /. Lb. :!5) /.' LtibZWD^. Th nympt czu g. oif I. czeyt. 30) Β vorscgelt. 37) / E. 3 8 ) E kr. u. mat lit. 39) Th fh. dorummc bete wir eweh uns undenveysen. 4 0 ) E\Y fh. ir; Κ fh. liben. 41) E redeliche bewisuuge habe gethon. 4 2 ) Lb ader ymmer. 43) J.aZ H' f n i n d e gobe ; Ra frund g o b e ; Th f r u n t yn der g. 4 4 ) E gegebin. 45) f . i¿ 46) dómete — nam] Th u n d dy h e r s c h a f t dómete beweysit hat, das her dus erbe vorknwffte das her hatte und dys erbe dornoch gckawfft hat und das em u. s. e. genomen hat. 47) E das h. im u. ouch s. e. u f f n a m ; W ouch macht dor uff nam (Δ' dor an nam u. b e hilde). 48) Ζ j h . ader m ö g e ; Β a b sie d o r o n getreben möge werden.

Β. I. Kap. 3. Di. 19—Kap. 4. Di. 1.

71

mannes wip: ale ich vormole geantwortet habe, wy mir yn dem kouffe des erbis dy helffte redelich benumet wart unde 4 9 mir dy uffgobe unwissentlich 50 ist vorswegen, und 5 1 mir dy vorswygunge ouch unwissentlich gewest ist, ab mir nu nicht dy helffte dee erbis volgen u n d 5 2 bliben sulle, adir was recht sey 5 3 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Bekennet der richter unde dy scheppin, das d e r 5 3 * briff mit irem wiesen volfurt 5 4 sey usz gehegetem dinge obir dy reichunge 5 5 des busses gegebin unde besegilt 5 6 s e y 5 ' , so en mag den briff nymand brechen noch wedir sprechen, m e 5 1 4 man sal das husz teylen noch uezwisunge des bri ves, unde dy frauwe mag do wedir nicht komen 5 * m i t 5 9 irem vordem brive, dorumme das ym ir erste man herschafft dorynne 8 0 behalden hatte. Von rechtis wegen.

Viertes Kapitel. In diesem articulo wolle wir sagen dese1 vrogen von ortel vinden, unde wy man ortel sal scheiden.2, manchirhande stucke. Distinction 1. Β I. S3; Dr 98b; Th 16; Όβ 10 Vgl. Sap. II. 12 § 11, 13; III. 69 § 3; M. GOrL 8«; Welchb. (Zob.) 74; Glog. Bb. 45«, «7; C V. 66 (Schw>p. 971; Ρ IV. 7. 2, 3. Wy unde in was wortten

man

ortel scheiden

mag.

Mit welchen wortten man ortel scheiden mag. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wer ortel scheiden wil, der sai stende sprechen alsus: das ortel, das mir 1 gefunden ist, das scheide ich, unde ist unrecht, und wil eyn [Di. 19.] 49) u. — un».] 771 α. )ii der offg. des erbis myr nnw. meyn vorew. ist. 50) E unredelich. 51) a. m. d. v.] f . Lb. 52) u. bl.] f . B. 53) Th fh. hyrumme bete wyr nns nnderweysen worezn ydermann 'recht habe. 53a) Die Antw. lautet in Kb Β. jh. umwerten noch. 7 | u. — get.j ι. E lin 11 ; lib η. ist η. u. 8) E czie mieli. Π) E un 10) ERa d o r h y n des orteils w. w.; Rb doliin das orteil w. vorczyende. I I ) Κ vorl'nrete. 121 vorendit: volíiirt 13) E seyne. 14) La fh. der jude. 15) E b y n n e n ; Lb in czu ; Β in in. 16,i W dornoch.

Β. L Kap. 4. Di. 6—8.

77

brochte her syn ortel nicht 1 ' , eo nemen dy echeppin ire busze von d e m 1 8 bürgen. Dor noch obir eyn jar spreche der echelder: dy echeppin haben mir myn gelt czu Unrechte genomen, ey muszen mir is wedir gebin. Ab dy echeppin das gelt der busze von 1 9 dem bürgen 2 0 mit rechte behalden mögen, adir was eyn recht eey. Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: Dy busze, dy dy echeppin irwerbin 2 ' unde genomen haben, als das do obene geschriben ist, dy mögen sy mit rechte wol behalden unde dorffen d e r 2 2 nicht wedir geben. Von rechtis wegin. D i s t i n c t i o n 8. Β Π. 66; Tb 200; D/9 2Í. — [ B e l l . IL] V g l . 8 100. 2; C ΠΙ. 12S; Ρ V. 6. 9.

]ζοη 1 eyme geschoMen ortel, in was worten dy sache geteidinget ist. Vor uns in gehegit ding ist komen vrouwe E . 1 * unde hat geclaget dorch iren Vormunden zcu 2 N . 3 P . irem eydem in eulchen worten, wy das der selbe N. ir erbe, das sy anirstorben 4 were von irer rechten etochter, dy do gewest ist dez selben N. P . huszfrouwe, vorsaczt hette vor H C 5 marg eygener schult, dy her schuldig was, unde h e r 6 der bekant hat vor eynem siezenden rate unde ouch hat gelobet ' , zcu geldene 8 dem selbigen, dem her sy 9 schuldig was, erblich 1 0 und unvorczogenlich, wen h e r 1 1 sy haben wolde, u n d 1 2 begerte do wedir syner antwort. Do wedir so antwerte N. ' 3 unde vrogetè rechtis 1 *, ab dy frouwe dy erbe 1 s icht sulle benennen 1 dy her sulde haben vorsaczt. D a s 1 ' wart ym gefunden von rechte 1 7 . Do benante dy frauwe dy 1 s nemelich 1 wo sy 'gelegin weren. Dornoch czoge 2 0 N. 21 eynen scheppin briff 2 2 , der von e y n e r 2 3 entschichtunge muter uncle tochter also lute: Noverint universi quod judicium fuit bannitum; coram quo judicio domina E. parte ex una et Henselinus 2 1 parte ex altera presencialäer2 5 constituti amicabilis et [Di. 7.1 17) fh. ein. 18) den. 19) v. J. b . ] / . Ra. 20) W fh. genomen. 21) E irworbin. 22) E dar; À' den. [Di. 8.] 1) diese Di. f . Hb. la) L>'¿ Elisabeth 2) f . W; Κ obir. 3) Ζ>β Nicolaus Petern. 4) Β angestorben. 5) L)¡i II. 6) h d ] / Lb; Κ h. d. vor eynen srheppen b. h und ν o. s. r. 7) /". W. 8) E bcczalne; Ii gebende. 9) f . LbE. 10) Ζ fh. cil i eh ; Lb'lT, erlich. 11) I/i s",e es. 12) Κ fh die frnwe 13) Th fh. der epenanten frawen durch seynen vorsprechen yn sulchen worten. 14) Β recht; Th yn eynem rechten. 15) Lb erben. IH) Β bekennen; L>¡¡ benomen. 17) das — recht] ΊTi do w. era f. vor eyn r. np her is nicht emperen mochte ader wolde eye sulde eye benennen. 181 f . E; Th f h . erben. 19) nem — weren] / Z\ L>(i benemelich; Th newlich. 20) E czoch eich N. an; Ra czegete ; Β czeigete. 21) ¿ a eyn. 22) W f h hervor. 23) £ beider. 24) Lb Johannes. 25) LaZ principaliter.

78

Magdeburger

irretractabilis dicta26

concordie unionem

inter se mediantibus

mulgando

efficaciter

2

'

rechtes

11

super divisione

bonorum

pre-

factam

pro-

amicis et propinquis

confirmaverunt.

bonis ipsius C mrc. etc. — N. P .

Fragen.

Ita

quod

predicta E .

de

D o d e r briff vorhort was, do vroyte

: sintdemmole

das dy muter noch des brives

lut mit iren C margken batte czu thunde linde czu lossene, unde dy tochter ouch

ir e r b e 2 "

unde i r gut in glichem rechte hette,

unde dy tochter ir erbe s e l b i r bat vorsaezt,

unde

das erbe

zeu

v a r n d e r 2 ' ' habe worden ist unde yn meyner gewere k o m m e n ist unde dorvnnc irstorben i s t , 3 " ab m i r das gelt nu i c l i t 3 ' ν

bliben

O

unde d y 3 J recht sey.

fron we E . das

erl)c sulle l o s s e n 3 3 s e l b i r , adir was

D o wedir spricht dy frouwe durch iren vorsprechen

vormals \vart eyn briff g e w e i s t 3

5

3 4

:

vor gehegetem dinge, do stunt

ynne, wy dy vorsaezunge gesehen ist, des hatte ich d y scheppin gebeten, (las s y 3 l i

den briff liszen yn ir register schriben

czihe m i c h 3 s

an das selbe r e g i s t e r unde bitte,

selbin

uszschrifft

brives

also40:

Nos

cónsules

coram nobis faniosus et

efficaciter42

4

lest!.

ciuitatis

Do

wart

usschriff't

etc.

recognoscimus

confitendo,

se

des-

gelesen

presentibus:

' vir Ν. P . presencialiter constitutus

ducentas marcas dennriorum obligan,

dy

unde

3

das m a n 3 0

aperte

valido viro militi domino S . 4 beri41

mutuati

debif« 4 r'

3

in

debitorie

prominens ibidem idem Ν. cum speciali amminencia 4 '·

virtuose domine K a t h e r i n e u x o r i s ipsius ibidem eciam personaliter 4 ' existente4s

sub l i g a c i o n e 4 · '

domus lapidee unius eidem

domino

voluerit, solvere

hereditatum ipsorum o m n i u m ,

medie c a m e r e dum5"

ipse

pannonim pecunias

puta

unius instite etc.

S.,

ut

")la

suas

rehibere51

sibi voile abstjue dilacione perhoneste

3 2.

In

cujus rei t e s t i m o n i u m 4 " etc. — D o r n o c h so vrogete dy f r a u w e " ' 3 : sint das in dem briffe stunde g e s c h r e b i n ,

das ir eydem Ν. das

erbe habe vorsaezt vor syne c y g e n e schult unde gelobt habe, das gelt zeu geldene > a b

lier das e r b e " ' 5

icht hissen 3 1 · sulle,

ader

[ D i . 8.J ·_»(!) Lb p r e d i c t c ; Elia predietam. 2 7 ) Lt'i N i c o l a u s P e t e r ; Th f h . durch sevncn vor'munden. '.'8) '/. e r b e ; E p e r i c l i t e . 2W) Β v r e i i i e d e r . 3 0 ) Th fh. s o zeyt pefroget 3 1 ) II f h l . i l l i c l i c n . 3 2 | Ζ d e r f r a v i e n . 3 3 ) LbZ lassen; Β lozen 3 4 ) Th V o r m u n d e n 3,">) Lb f e w e s t ; E u f f g e w e i s t ; U ' b e w e i s i t . 3t>) Β f h . m i r . 3 7 ) l'h a w s s c h r e y h e n . 3 S ) Z f h d e s . 3 ! ) ) E f h . m i r . 4 0 ) a l s o — t e s t i m o n i u m ] / Lb. 4 1 ) Β faniosis. 4 2 ) E cfficialitcr. 4 3 ; S t a n i s l a o u. s. w. 4 4 ) E v i r o : f . I I ' ; R a l / f i veri. 4 ö ) I.aZ flebite. 4 t i ) xo J.aZ\ lia nmineia ( ? ) ; H amieieia; E causa speciali eminencia \irtuoso domino Κ . u x o r i s ; Β amonencia. 4 7 ) E specialiter. 4 8 ) Ζ e x i s t e n t ! ; A" e x i s t e n t i s . 4 9 ) A sub obligacione. 5 0 ) d. i ] W c u m i p s o . 01) E exliibcre ô l a ) J\ lia, 52) Il perhonesti. 53) Th f h . i l n r c h eren Vormunden yn dem recliteii .04) E geben ;>£>) BLi'¿ geld. 56) lossen. losen.

Β. I. Kap. 4. Di. 8 - 9 .

79

was eyn recht sev. Do®7 wedir sprach N., sintdemmole das dy 5 8 frauwe E. noch des briffens lut mit 5 9 iren C marcken hatte zcu thunde unde zcu lossene, als 6 0 (las hy obene geechriben steyt 5 7 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Nochdemmole das dy tochter ires erbie unde gutis mechtig was noch lute des briffes irer entschichtunge 6 ' unde N. mit irer volbort und sy kei/nwortig82 sich mit ym vorpfendet unde vorlobt®3 liabin bey alle irem 6 4 erbe unde bey d e m 6 5 steyn husze, by eyner halbin gewand cammere unde by eyme crome, so en ist N. synes wibes muter dorumb nicht pflichtig zcu antwertten. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 9. Β II. 99; C V. 12; Db 30. — [Bell. II.) Vgl. Richtet. 49 $ 6 Is de clage boTgerllk so scaline se (lagen.

Von gescholdenem

orteil eyner gefrinten

1

clage von den

scheppin.

Euwir vroge zcu uns umb recht stet also : Eyn gast 1 * quam unde clagete eynen burger an umb gut, der bot 2 unschult do vor, czu dem andern mole beclagete her y n 3 umme ander gut, do bot her unschult vor mit synes 4 eyns hant. Dy recht worden geborget 5 uff eynen vornemelichen 6 tag zcu thun. Do der tag quam, der gast quam 7 unde sprach : ich warte lantrechtis 8 mit czuge9 unde mit eynis hant, alz mir ist entscheiden ' ü 1 Do teilten dy scheppin: 1 1 4 dy weile ding werit. Do sprach der antwortter, her wolle sich dirwegin 12 synes vryen 1 3 geldis unde wolle sich czihen, do her sich zcu 14 czihen sulde, und lisz vrogen, man solde ym czögis 1 5 folgen 1 0 . Do sprach der gast: vroget 1 7 umme recht, volfert 1 * her nicht noch scheppin ortel, dy wile daz ding weret, her habe das gut uff yn irfordert 1 9 mit [ D i . 8 ] 57) do wedir — geschr. et.] Th Dornoch nnderjagete Niclos Polczer ily erste tedinge: sintdemmol d. d. fr. E. n. d. br. 1. m. i. C m. h. z. th. u. i. t. etc. ut supra Des czoch sych dy frawo an den bryff, wy sich dy vorsacznnge ist also hy vorgeschreben steet (I) 58) Κ seine fr. K. 59) mit — marken] Lb C marken domit hatte; À'mit erem gclde. 60) als — steyt] / AT; dafür fh. unde dur bey gewest ist u. methe globit hot u gegulden «lsz mit dem cren, hoffe her, sie habe is billich geton u. frawe Eliznbet habe keyn recht mehr dorc/u ader wiis r. sey. 61) Ζ ciitschultungc ; Β schichtunge ; L)¡í entschcidungc; Κ fh. ader sunderunge. 62) αιιχ Ha; LabEW keyn wort; Ζ keyn wert; B'J'h kegenwertig; — II. s. k.] / . Λ'. 63) Κ volbort; Ii gelobet. 6 4 ) / . Lb. fio) d. st.] Κ seyme. [Di. 9 ] 1) W gestillten, l a ) Jib nun. 2 | Lb Jh. sien. 3) / ym a. gut. 4) / Ii 5) vorburgit; Λ" ¡{elegit. (!) KJjh nemlichcn. 7) qu. u.] /". Ii. 8) W lnndrerht. 9) geezuge; geezugen 10) Lb bescheiden. 11) KDb fh. und vrage wie lnngc ich des betin sulle. 11«) Κ f.h. czu harren ndir beyten. 12) E dir — weren. 13) frigin. 14) Elia fh. rechte; BRb von r. hyn. 15) E geezogis; Κ ah man em icht e. cz. f. 16) gefelligk sein. 17) Lb ich frage nach recht. 18) Z. vorfert. 19) E vnlfurdirt; Β gefordert.

80

Magdeburger

Fragen.

merem rechte, wenne ym keyn geczog folgen möge. D y ortel fristen dy scheppin b e y d e 2 0 biez zcu dem nehisten dinge. A b 2 1 nu der gast hillicher habe das gut gewunnen 2 1 , sint der burger nicht v o r f a r e n 2 2 ist mit synen g e c z u g e n 2 3 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht : Noch dem mole das dy scheppin dy yorgeschrebene ortel ane des clegers rechte widerspreche 2 4 gefristet habin bisz zcu dem nehisten dinge, sullen cleger unde antwortter desselbin dinges unde der ortel wartten uff ir recht also vor. Wenne dy wile dy usfristen·2 5 recht unde ortel nicht 2 1 ' ingebrocht werden, so hat gast noch burger syn recht nicht vorsumet. Von rechtis wegen. Distinction

10.

llw 33; R/Î 19; Db 31; Ρ IV. 7. 1. - [ B e l l . II.] V g l . S»p, II. 12 § 3, 15; Gloff. Kb. 16S.

Wer orteil scheidin

mide nicht scheldin

mag.

A b eyn man beelaget worde in eynem andern gerichte, der do keyn erbe hot, al·1 der do ortel scheiden mag uff syn recht, unde wer nicht ortel geschelden mag. Hiruff sprechen \vir scheppin zcu Magdeburg recht : Eyn yderman, der gescheffte bat zcu clagen in eyme andern gerichte adir beclagit wirr, her habe do erbe adir eygen in deine gerichte adir nicht, dor mag orteil scheiden mule czin 2 des zcu rechter czucht 3 uff syn recht, welch 1 ortel yin do funden wirt 5 , d o c h 0 der do nicht eygen ist 7 noch unelich H geborn noch in deme gerichte vorvestent ist und nicht zcu banne ist, noch den manne a n 1 0 synie rechte nicht mag bescheiden 1 1 . Abir her mus dem richter vorwissen mit evn.s andern erbe adir eygen adir mit b ü r g e n 1 2 adir mit gereytem gelde, ab her fellig worde der sachen, das her gnu g Irte1 vor wette unde busze und vor dy sache do das ortel umine gescliolden ist. Von rechtis wegin. [ D i . y.I 20) f . It. 2 1 ) al> — g e w . J Ii w e l c h e r nu d. g. g e w . h a b e 2 2 ) E Ra v u l f a r e u . 2 3 ) El'b scyrue g e e z u g e ; Κ scyneiu g e c z e w g e n o c h g e e z o g e : E fh. adir was r. ist. 24¿ Lb f h. g e f o r d e r t und. 2 5 ) Ζ u u s i r i s t e u ; Efíab gef r i s t e n ; Η e w s s i r s t c n ; Lb u s s i r s t r n . 2 0 J Kb fh. c y n k o m e n n o c h . [ D i . 10.] 1 ) a b d. d o . J f. in tien IJdss. ausstr Κ. 2 ) Lb sich d a r cz. czu r. cz. 3 ) 1' zeit. 4] A unde l e y d e n u. nenien das u. oj E fh. das b a l d e m a n von r e c h t e . 6 ) Κ :uler n u s z g e n o m c n 7) Κ f h. sicut eptieii ' c m p t i c i i ? J 8 ) Db u i i e c h t i g ; Κ n o c h u. sicut spurii dit· u. g. seyn. 9 ) Κ v. a d e r yn der o c h t e und dy in dem b. seyn s u n d e r dy m a n im c r e m r. nicht beseh m 10) E in seynis ìechte. 1 1 ) E Jh. die uiogin nicht urteil s c h e i d e n . 12) Ζ bürgern. 13) f .

LaZHa WLb.

Β. I. Kap. 4. DÌ 9—Kap. 5. Di. 2.

81

Fünftes Kapitel. In

dessen

sprechen gesyn

vrogen

ammechte,

wolle

wer

wir

sagen

vorspreche

von

gesyn

der

unde

vornicht

mag. Distinction

1.

Rw. S I ; IV» 17 ; Dß 80. — [ B e l l . U.| V g l . Sep. I. 61 § 4 ; II. 63 § 2 ¡ Ρ I V . 13, 3, 4 ; W a « « o r s c h l . V. 1.

Wer vorspreche

mag gesyn unde nicht gesyn.

Euwir vroge stet 1 umme recht, wer vorspreche mag gesyn unde nicht gesyn mag, unde umnie was sachen man y m 2 vorspreche mag geweygern 3 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Eyn iczlich man, der kein gewiet pfaffe ist noch geistlich man nicht en ist, der mag in eyme iczlichen wertlichen geriehte,, do her nicht ynne vorfestent ist, vorspreche wesen, unde den man nicht bescheiden 4 mag an eyme rechte, den 5 sal der richter von rechte· zcu vorspreche 6 gebin, wer umme yn bittet, vor y η czu reden, her en were 1 is sich denne mit rechte. Der borggreve noch der richter noch dy wedirsachen mögen keynem manne geweigern*, vorspreche zcu syn dorumme, ab her usz 9 eyme andern lande ist adir in 1 υ eyner andern herschafft ' 1 gesessen ist adir das her keyn erbe do hat in deme gerichte. Von rechtis wegen. Zcu 1 2 orkunde habe wir unser insigel an dessen briff gehangen 1 3 . D i s t i n c t i o n 2. Β I. 4 ; D r 1 5 9 , T h 149; S 132. 4, 5 ; Ρ I V . 13. 15. V g l . C V. 61 5 1 ; Ρ I V . 13. 14 (Schwsp. 72); M ö h l e r Seh. 9.

I'(m der vorsprechen

Ion, unde was rechtis sy haben, vorspreche wollen syn.

Ab eyn erber ' man windet, vor gerichte der Ion adir gelt nympt, das siecht adir mit geezuge,

so sy nymme

an synie rechte unbeschulden sich undirlüthe wort zcu sprechen, unde dorumme her sachen zcu rechten 2 teidingen 3 fure was Iones der dorumme nemen sal, unde

[Di. 1.] 1) ist. 2) E eyoi eyns. 3) Lb gcwynnen; Ra fh. czu sin; Κ fh. mk'r geweren und vurwerffen 4) Lb bescheiden. 5) den - richte] f. K. ü) Ζ sprechen. 7) ZLb erwere. 8) ZLb geweren. 9) E in. 10) Lb asz. 11) E fh. sitezit adir; — gee. i.]/. Lb. 12) czu — geh.] f. Lb. fDi. 2 ] 1) erbar. 2) Ζ richten. 3) Κ thedunge. 6

Magdeburger Fragen.

82

ab" her der luthe wort korcze adir lange czit gesprochen hat u n d e 3 • vort mer nicht vorspreche wil syn, ab der nocli 4 volkommen recht gehabin möge und syne kindere. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Undirwindet sich eyn bedirman 5 vorspreche zcu syn in 0 sachen imune benant 7 I o n 8 , das ist man ym 9 pflichtig zcu gebin. Tliut lier is u f f 1 0 genade sunder benant ' l o n M , so stet is an dome, des dy sache ist, also 1 das her deine vorspreche svner arbeit lone. W i l abir der vorspreche vortine in andini sachen nicht me vorspreche syn, so blibet her (loch linde syne k i n d e r 1 1 an i rem rechte volkomen, a b 1 4 sy 1 5 sich anders an missetat nicht vrwircken. Von rechtis wegen. Distinction

3.

Β I. i ; Dr 160; Tli 150; Ρ IV. 13. 'Λ). Ab

der

vronebote

der

Inte

irort

möge

sprechen

¡/Urli

anderη

'

liithen.

Ab der vronebote vor geriehtc der lute wort gesprochen möge gelich andern vorsprechen, adir ab sy ir amniecht icht doran i r r e t 3 , wenne sy dy lute vor recht laden sullen adir gut vorbiten 3 " unde der lute wort füren 4 sullen und dente ·"' alle nicht genug thun mögen unde vorsumenisze do von gesehen mochte. Hiruff sprechen wir scheppin zen Magdeburg recht: Der vronebote mag wol vorspreche syn, also das her sieh bew.'ire, das her der dinge® keyns vorsume, dy zcu svine nmmoolite gehören, do her czu gesworn hat linde ouoh dy lute nicht vorsume an den sachen, der her sich undirwindet mit rechte uszezustehende'. Von rechtis wegen. Distinction Β I. 16, Dr 167; Tli 17»; Vgl. Sep. I. S 5 2. l'on

1

S

mixsehandehinye

4.

137. .'., 138. I ; l>b 32. ilea

rronehoten

-,

ira*

) d. :ι τι ) EDI) rechte; H eydeui E Li 1 Ja Hb iren fruildin. 5) EKaLbBJjab ire. 6) EHa\Y neestin. 7) E vor das. S) U' tinile; Κ des gesippes ndcr mogcnschatft linde das b. unde sieli dotvzu e/. HDu undcrsprach. 10) ELtb Jh. bette is. 11) u - werej l>r und wcldc das beweysen mit nuckewern und mit ζυ vil lente» alz sie bedarflte zeu irem rechten und weil ir vorreicht. 12) M' mit \'A) f . Dr. 14MW - betten j /. Ür, dafür·; und frogetc. 15) EW nicht 16) dy swyge»| /'. 1Γ; DrTh Du wedir sprach die yn geweiste frawe: sintdemmale (7/t /Λ. das sy dy ynweisunge vorswegen hat und) ich yn das erbe geweist byn; ab sie nu ieht vorbas swygcn sulle adir was hirumb r. sey 17) E eyn andir. 18) Lb eynen briefi 19) W vor 20) π g d ] / Dr.

Β. L Kap. 6. Di. 1—2.

85

hegetem dinge, das ir das erbe uff gegeben 2 1 was, unde eint a 2 ir dy briffe vorbrant, das sal sy czu den heiligen sweren 2 3 , und eint denne richter unde scheppin, vor den das erbe uff gegeben a 4 was, vorstorben, so mag sy selbsebinde mit vromen 2 5 Iute η geczugen 2 6 , das daz selbe erbe ir vorreicht 2 7 sey v o r 2 8 gerichte. A l s o 2 9 bricht sy der andern frouwen ire inwiszunge bynnen rechtir czit, eint s y 3 0 in gehegetem dinge hat wedirsprochen. D i s t i n c t i o n 2. Β II. 37; Dr 200; Th ISO; 8 149. 3, 4; Ρ U. 1. 19. — (Beil. II.] Von an spräche eyner muwer,

dy eyn man jar

'

und tag hat

beseszen2.

A b eyn man in eyner etat gerichte spreche deme andern eyne halbe muwer an, des stunde der ander, dy halbe muwer zcu vorantwertten, so spreche der ansprecher 3 : dy muwer ist halb myn, das wil ich bewisen. Der antwertter denne spreche, wy hers bewisen woMe. Der ansprecher * spreche also 9 , her weide is bewisen mit firtels6 luten, dy dy etat dorczu gesaczt hette, unde dy ouch dorczu gesaczt 7 weren unde gesworen hetten. Yener spreche : 8 lot mir eyn recht 9 unde ortel werden, eint dentinole das dy muwer erbe 1 0 ist, wy her nu bewiszen sulle, das sy halb syn sey. D o 11 wart ym funden vor eyn recht, her sulde das bewisen, als erbis recht were. Do frogete her vort, wenne her is thun solde. D o spreche der ansprecher, her weide is thun mit firtels luten 12 bis morgen. Dez andern tages queme her mit firtels13 luten, dy bekenten, wy das sy gesehen hetten des ansprechers keller treme 14 in der muwer legin unde dorobir eyn gewelbe dorynne gewelbet unde dorobir abir eyne treme dorynne fuszen, sunder dy sparren eynes daches ' s fuseen nicht uff dy muwere. Noch dem bekcntnisze sprach der antwortter: her richter, vroget yn 1 R eyme rechte, ab her nu dy bewisunge getan habe, alz erbis recht ist, adir ab her andir bewiszunge thun sulde. A b 17 nu der ansprecher mit der firtels luten bekentnisse unde der treme in der muwer und gewelbe an rechte wedirsproche [ D i . 1.] 21) ERaBüab uff gercü-hit. 22) Lb ist ir der brieff. 23) Kb geweren. 24) Lb uffgelassen. 25) E fromer Iute 26) ciewgin; beczngen. 27) Ζ Vorrecht; Db gercichct. 28) v. g.] f. Lb ; Dr y η ger. 29) Dr aleo br. s. der fr. yriwcis. oochdeQimolc und sie die ynw. b. r. cj. bynnen g. d. wed. hat. 30) E fh. is ; Ha fh. dy. [Di 2 ] 1) Ra tag und n:icht. 2) E fh. anc widdersprorhe. 3) Β Entwerter. 4 ) E ander Sprecher, ό) Ζ also weide hersz bew. 6) LbS orteile; Da virleye. 7) g. w. n.] f ERabBDaS 8 ) ERabBDaS fh. her richter. 9 ) r. u.] /. ERaLbBha 10) /. B. 11) W das. 12) mannen; S hat auch hitr und weiterhin orteils 1. 13) Da mit vir forteile mannen. 14) E fh. wie die. 16) Lb huses. 16) W en eynie rechten. 17) S bethe wir ans zcu undirweysen »b.

86

Magdeburger Fragen.

j a r unde tag unde 1 s langer besiezende ' 9 dómete genug bewiset habe, zeu b e h a l d e n 2 " dy halbe 2 0 ® m u w e r , adir ab her a n d i r - 1 erbis bewisunge thun s u l d e 2 2 , adir was recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zeu M a g d e b u r g recht: Sint dy firtele lute von der etat dorezu gesaezt syn unde gekorn, das sy erbe u n d e 2 3 eygen in der stat teilen unde entscheiden *iill und bestetigit syn, adir nicht vorkoufl'en möge sundir iren willen, adir was do 1 " recht sey. Iliruft' sprechen wir scheppin zeu M a g d e b u r g recht: D e r man inatrΟ svn recht 1 1 gekmitt't erbe nicht wedir vorkouÜ'en sunder ν der wille, dy d o 1 s in gehegetem dinge benant unde bestetiget sint. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 8. 11 I. 80; Dr 51; Th DU; Db 36.

[Di. 6] 2 1 ) U l i — gesar/.t ote | J. K, dafür nur o u c h ; Ur uueh hat yener v. il. r. g. I l i r u l l ' sal ni. w. 2 2 ) c. ρ f. g.] J. M'Uu -'Li) s. g.) E das seine. [ D i . 7 J 1 ) Elia gereichet; Ζ Vorrecht. 2 ) I I ' vorgeschreben. 3) v. g. d.| J. Z. 4 ) / E\ y m u ] /' l>r. i>) Jjr f h . erben t¡) Ha c i l i i h 7) LU des orbes das. 8) lJr w. k i n d e r n erben adir el. η. '.)) lib f h . u n d bemimet ; ¿>¡3 bekanndt. 1 0 ) l.bJJr zcu. 1 1 ) Ζ bestetigen ; E\\ LbBDr g c s l a t i n 1 2 ) E d u r c h i r c r redel i c h c n benuiuunge und bestetigunge w i l l i n . 1 3 ) f . LaZ\ Jjr den. 1 4 ) g e l o w b e ; lawbe. lò> Ζ genant. 1 6 ) Lb d o i u m b . 1 7 ) Ζ gericht k u u l ï t ; Β vorkouftc. 1 8 ) Ha dómete.

Β. I. Kap. 6. Di. 6—9.

91

Von vorsacztem1 erbe, wer dy gewere doran habe. Eyn man 2 verseczt eyme andern eeyn erbe vor gehegetein dinge, unde 3 das wirt 4 vorsegilt 3 mît der scheppin brive 6 vorschrebin, welchir des sclbin erbis besser gewere hette, der deme is vorsaczt' unde vorbriffet ist, adir yener8 der is seczte, ab her nu wol blebe in deme erbe. Und ab desir syner besaczunge 9 obir recht O"ehalden hat und dmne 1 0 is vorkouffen wolle unde 1 1 man yn von rechtes halbin doryn 1 2 gewisen möge, unde 1 3 sich der ander werit und doch nicht loszea 1 4 wil, waz do czwuschen 1B recht 1 6 sey. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Wirt eyme eyn erbe vor gerichte gesaezt, der hat eyne rechte 1 ' gewere doran, unde man sal yn von rechtis weyn doryn wiszen, is 1 s en sey denne das der ander dy inwisunge 1 9 mit rechte entreden 2 0 möge. Von rechtis weyn. D i s t i n c t i o n 9. S luu. 5; 108. 3; C IV. 94; Db 37; Ρ H. 1. 21; V. 14. 4. V f l . II. 2. 14; f e r n e r M. Br. 1261 § 25; M. GôrL 64; Weictab. 74 § 1—3; Mühler 30; C III, 71; (Jlog. Rb. 75, 76, 496, 4S7.

Ab eyn man eyn erbe vorkoufft unde yn der kouff berewte, wy man yn twingen mag zeu halden 1. Ab eyn man adir 2 geewistirde eyn erbe vorkoufte, unde hindcnnach sy der kouff berewte und den nicht halden 3 adir init rechte gehindert worden 4 , das sy nicht den kouff volfuren 5 mochten, wy das faren 0 sal uff ' eyn recht. Iliruff sprechen wir echeppin zeu Magdeburg recht: Vorkoufft* eyn man erbe adir geswistere, werden sy mit rechte gehindert, das sy nicht den - kouff volfuren mögen, adir beruwit is sy, do mögen sy nicht ledig mete gesyn, sunder 9 bekennen sy des kouffes, sy mQszen den halden, a d e r 1 0 sy 11 müssen 1 2 is mit [ D i . 8 . ] 1) E v o r s a t e z u n g e . 2 ) W f h . setezet adir. 3) Dr Th a n d y m das vurbrißte (Th vorbriffit w i r t ) mit d. seh. b. u . yngcscgil. 4 ) EllaBDab fh. im. .">) lib vor eeyn gelt. 6) Einige fh. u n d . 7) E fh. u n d . 8) La Ζ y c m c . 9) s a .•/.Iinge. 10) LaZWJi dome, lì) Dr ab. 12) E d o r a n . 13 W Jh. ie. 1 4 ) Ζ l a s s e n ; )V f h . noch b e g e b e n . 15) E f h . e y n ; \V f h . en. 1 6 ) Lb f h . u m b . IV) Ζ g e r e c h t e . 18) von hier f . Th. 19) Rh b e w e i e u n g e ; Dr e n t w e y s s u n g e . 2 0 ) Hb v o r t r e t e n ; Κ fh. nder g e h y n d e r n . [ D i . 9 . ] 1) E fh. mit r e d i t e . 2 ) E Jh. eyn. 3) EU'Db fh. woldin. 4 ) Lb wirt. b) ZE v o r f u r e n ; Db v e r f a h r e n n . (!) W wy eich d a s ergecn m a g . 7) u. e r . ] /. /,/). 8) £> vorlucst ein gesw. a n i r s t o r b i u e. a d i r vork. ein m a u ein e. a d i r s i n e s i r u u d e s e. ; C v o r k o u f e n g e s w y s t r e d e ir a n i r s t . e. a d i r v o r k . e m. oucli synes selbis adir sines v r u n d e s e. 9 ) w e n n e . 1 0 ) EDb f h . a b . 1 1 ) Ζ s e y ; f . }V. 12) vor-

handen in SCP; f . in den anderen.

92

Magdeburger Fragen.

gunste des kouffmannis behalden 1 3 adir 1 4 machen, das her* * sy ledig loese 1 6 , adir muszen irwerbin volge und volbort an den erbnamen von rechte. W e r is 1 7 aber, daz dy 1 1 " geswistere adir eyn man nicht gunst an dem kouffmanne irwerbin mochte, das her sy des kouffes ledig lisze, noch volge noch volbort an den erbin nicht gehaben mochten, unde werden sy dorumnie beclagit, so sal yn der richter gebiten, das sy den kouf halden, das 1 1 h sy bekant habin, ader machin mit 1 s dez koufl'iuannes gunste, das ym genügen wolle. Adir mögen, sy das nicht gethun, man claget von dinge c:u ilirnje. ' '·' »ff sy als umnie ander schult, als das der richter gebiten sal, das sy halden by X I I I I tagen, dornoch by dryen tagen, dornoch y t a g e s 2 " . Thun sy denne des 2 0 1 4 nicht, man vronü 2 1 ir gewere, adir man antwerttet sy selbir mit 2 - der hant deme cleger, ab sy keginwortig sint, adir man thu sy in eynen m e t e b a n 2 n , also recht ist D i s t i n c t i o n 10. S 121. 4; C II. 87; Uß 81, G au ρ ρ Schi. 229. 1. Vgl. Glog Rb. 613. H'y

der

obirxte

heue

syne

midiivesisetie

lute

may

beclagen1.

Ab eyne etat gemeynlich adir irre burger eyner breche 2 in sachen, dy dem borggreven aminecht angehören : t , unde der obirste herre des borggreven unde der stat dy stat adir den burger dorumme anspreche, ab der herre das mit rechte sal usgehen 1 adir mit gewalt richten, wy das sal varen \ Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: H a t ' eyn herczog K * adir sust eyn herre eyner stat zcu 7 der stat adir eyme irre burger icht zcu sachin 11 adir zcu thun umme sachen. [Di. 9 ] 13) WLb halden; b. a.] f . S. 14) a. m ] i. H'. 15) f . la/. 16) Ζ loasen 17) k ; Λ mit dem k. eyne eynungc unde cm eynen willen der em genüget das her sie des kawffes ledig losszc. Können sie das ader nicht gethuen noch ezu wege breiigen das her sie des kawflcs weide uberheben linde wil gchalden haben so claget mau über sie als u. a. seh 19) so nur in à'CP; ezu d.] f . LaZRaW; von d.] J. t'.L/b; IK vor dem d. 20l W eynis tagis; l.b bey lichtes nacht ( ? ) 20a) C f h . ytages. 21; LaW vrovt; Ζ frayt. 22) E bey. 23) mytte b a n ; AZo b a n n ; S nyderban. [Di. 10.] 1) E j'h. mit rechte. 2) gebreche 3) E fh. ezu richten. 4) Ζ uezgeben. ö) W wy d. s. gescheen werden u. geton. 6) V hat der h. tzu keyme icht tzu spreehenc umme sachen. 6a) J'h. oder furste. 7) mit; kegen. 8) Ζ suchen.

Β. I

Kap

6. D i . 9 — K » p . 7. D i .

93

1.

dy do gehören zcu dem gerichte dee bürggreven amechte, unde * wil her yn d o 1 0 beschuldigen, das sai her thun vor 1 1 der etat scholtis 1 2 adir erbvoyte unde 1 ' vor dem gerichte, dae in dez borggreven ammecht 1 3 gehöret. Wil abir der herre keynen beschuldigen umb andir sachen ale umb lehen g u t 1 4 adir des glich, das zcu des borggreven ammecht unde 1 5 gerichte 1 β nicht en gehört, so sal der 17 herre suiche sache bescheiden vor sich unde vor syne man unde in syner manne 1 8 recht gestaten. Das ist Magdeburgisch recht 1 9 .

Siebentes Kapitel. In desen nachfolgenden frogen wolle wir sagen von angefelle1 unde von anirstorbenem gute, wy 2 dy wisze ist, das man sich dorczu czihen sal mit rechte. D i s t i n c t i o n 1. Β I. 57; Dr 31b; Th 66, 67; Ρ I. 8. 7. - [ B e l l . II.] Vgl. I. 7. 9; t. 12 3; Sap. I. 17 § 1; Halle Neom. 27; Neun. Opp. 12; M. Br. 1261 § 48; Η. 06rl. 85; G log. Rb. l i . 19, 80, 565; S 95. 6, 7; 96. 6; 121. 3; 127. 2; 128. 4; C IV. 8, 12, 71, 7»; Ρ I. 8.1, 2; W a s e e r s c h l . IV. 185; der». Suce. · . III. 4; b. III. 1, 2, 5, 8: b. IV. 6; N e u m a n n 37. Wy

eyn

hint

yid

1

erbit

u f f dy

muter

unde

nicht

u f f dy

geswistere.

2

Eyn man stirbet unde lesset unvorgeben erbe unde gut unci kinder, dy ym ebinbortig sint, d y 3 kinder habin ire mutter, der kinder stirbet eyns, ab dee ekindes teil an erbe unde an gute stürbe uff syne muter adir vor 4 sich uff syne geswistere 5 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Stirbet der kinder eyns adir alle 6 , so erben' sy ir gut allie s vort uff dy muter. Stirbet dornoch dy muter, so erbit ,J sy ir gut allis vort uff ere nehisten erbin, dy i r 1 0 geboren s i n t 1 ' , is sey von | l ) i . 10.] 9) f . SC. 10) S d o r u m b . 1 1 ) v o r — u n d e ] / C. 12) E voytige tulcr s c h u l t i s s i e ; S v o r cwirn e r b f o y t e . 13) C d a s tzn d e m b. a. n i c h t g e h ö r e t , 14) L)jl l i e g e n d e g. 15) S d e m b. a. g e r i c h t e . 16) La fh. u n d e ; d e m e sal ( ! ) HT ger. u. n i c h t «lie s t a d nngeh. 17) S C e w i r . 18) W schuldoiann. 19) / . 1 ) E f h . d e r sippiii. 2) E wie eich d a s i r f o l g i t mit r. vim g e b o r t h czu g e b o r t h . [ D i . 1 ] 1 ) / . f.b. '_') Lh u n v o r g e b e n e e r b e n . 3 ) Κ d i e k . hot die in b e y yr 4 ) ν. 8.] / Lb 5) Kb s e y n e r e w e s t e r n e y n e . 6 ) E c z w e y . 7 ) Rb so e r b e t d a s g. alle u. ire m. 8 ) a. v.] / ERaBJja 9 ) Rb s o e r b e d. g . a. v o r sieb. 10) ERb ire ( e r e r ) g e b o r t 11) Κ f h . eben.

94

Magdeburger

vater adir von muter.

Ouch

storben gute an v a n n i e r storbin nestin

leginde erbin

Fragen.

m a g dy muter mit sulchem a n i r -

habe thun und e loasen

grünt unde erbe

13

gelob

unde1

14

1¿.

unde eygen

willen

nicht

A b i r anir-

m a g sy an ire

vorgebin

1

'·.

Von

rechtis wegen. Distinction Β

I. 9 3 ;

VRI.

Il//

il i e

mini

Dr

71;

TIL

I M ;

A l l e p a t e

.sich

zen

C

zu

IV.

I. 7 .

SS;

Πβ

3

t ; (.' I V .

unii

erbe

entier 1

-

|Tlcil.

IL |

10'.».

anirstoi-hcni'iii

Al) eynis toten

S'2.

2.

ezihen

may

sul

inule

in/

Inni/c

sic/i

rorsin/tjen.

mannes frunt sicli syncs gutes undirwundo,

unde ander syne frunt quemen unde sprechen desen an umb das gut, desser s p r e c h e : ich weyz eyiien - a n d e r n ,

der do neliir ist

wennc dese 2 , d e r ist bussen

Nu vrogen doso,

wy linde b y 4 adir

longer

in fremden landen.

n

welohir frist her das bowisen sulle, by ovine iarc und

wy man

das lengir by Γ· n c m e l i c h c r

frist

sal

vorncmen. HiriiH' sprechen

wir scheppin

dy uswendigen Iute doni toten 1 1

zeu M a g d e b u r g

mit uwirn

recht:

Sin(

glich

ebin-

burgern

bortig, so sal man das erbe unde gut zeu gliclier teilunge brengon 1 unde antwortten. r i c h t e r adir von vorgewiszon bynnoii iare

1

"

Adir werden

sy donili' g e e z o g o n s

d e m , der yn das gut

das g u t ,

ab y m a n d ,

unde tage queme

deine gute, (las sy ym

der b u s s e n 1 1

unde bewiset,

daz gut

g e s c h c g e das, das eyner ussen

antworttot

1

von

dem

sy inuszon landis ' 2

ist,

das lier neliir soy

unde erbe folgen hissen.

Und

·' in fromden landen Avere 1 1 und

queme her wol noch iare lind«; tage unde bewiste, das her so v e r r e uszwendig landis gewest

were, und czoge sieh

erbe, unde bewiste syne neher ' abetreten volgcn.

unde antwortten

1

'

zeu deine

niogensehalVt, sy niHsten ym

111

und ym das gut unde erbe loszon

V o n rechtis wegen.

[ D i . 1.J 1·-') HL· fh. W i l s si υ wil. IH) I. g. u.] Dr slami. 1-1) g l i m b e n ; g e lowbin, I S ) u. w.J./i E. 1 0 ) Uh vorkoiilïen. r i ) i . '2.J 1) f . H - . 2 ) andern — dese] l.h wir: neliir. M) b. — luinU'.n] E in b. laudili li. in i r . ; H ' auszen awsz.wendig des 1 ; MtB b landis (/>' fh. in vr. 1.) 4 ) E in w. weise, ή) E und bey il. r ges. rnog seyn. 10) ò' wene abir der liehste so l'erre us dem lande were von dem anirst. e. wenne her denne qu. 12) f . H". 13) LI J'h und gut; Hb jh. in 1. ez. 11) Lb Jh. erbe ader der. geben adir. 14) unde — stet] f. 6 . [ l ) i . C J 1) beiten. 2) A Wie lange uud wie vil jore uian der erbelinge warten sut mit anirstorbenem erbe. Hiruff spreche wir schcppin von Meydoborg vor eyn recht; lia Β uff das wy; wy — wissen] /. JJr'J'h ; die Antwort gehört da-

selbst zu den unserer iJi. I. 6. 11 entsprechender! Jjr 211 und Th 2Iti. 3) Κ J h. ¡ore; Ltfi t h. czeitt. 4 ) A' mau sal w. ; Lb vorwisseii; H wy 1 li. wy v. jure man

vorwiesen uioge die e. noch irf. u. g.

5) Dr Oiich können die e.

Ui ljr

ires erhis

Β. L Kap. 7. Di. 5—8.

97

waren das erbe unde gat, so daz is nicht geirret 7 werde, -aleo lange wenne ey heym 8 kommen, adir aleo lange wenne ey von naturen nicht lenger geieben mögen, unde iet daz erbe 9 etehende eygen, daz mögen ey nicht vorloeeen 1 0 ane erben gelobe. Yon rechtis wegen. D i e t i n c t i o n 7. Β II. 80; Dr 140; Tb 220; Db 98; Dβ M.

• Wy eyn kint erbeteil nym.pt an tyner muter stad. Eyn man ist komen in gehegit ding unde hot eich geczogen czu eyme erbe, dae y m 1 aniretorben were von synem rechten efründe, unde benante eyne a eippeczal unde behilt dy mit eyme eyde, aleo daz her in daz erbe wart geweiet. Dornoch brochte her czwe geawieterde, dy eich ouch zcu dem erbe czogen, ale recht iet, unde brochte 3 ouch dornoch eyner eweetir eon unde sprach, daz dez seibin kindes* muter geetorben were noch dem8 manne, der dae erte geloeeen hette, unde furderte deme kinde eyner 6 muter teil an d e e ' mannes erbe, ab nu daeeelbe kint möge erbe teil gevordern unde nemen noch eyner muter 8 , wenne ey geetorben iet, e denne ey eich mit 0 rechte czum erbe geczogen hatte 1 Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: Wae dy frauwe dem toden manne eo noe geeippet, der dae erbe geloeeen hat, ale 11 dy, dy eich zcu dem erbe geczogen habin, unde sy noch dem manne geetorben iet12 der daz erbe geloeeen hat 1 so eal der toten vrouwen kint erbe nemen an der muter etat. Von rechtie wegen. D i e t i n c t i o n 8. Β II. 91. Vgl. I. 7. 11, 20; ferner Olou« 8«p. I. 1; C IV. 9S; Ρ I. 7. 4; I. β. 11, 14; Waaaerechl. IV. 38b, 86, 117; dar·. Bocc. a. VI. 3; b. ΙΠ. 13; b. IV. », 26; c. I. 2; c. IV. (161. cap. Si.); d. 1164. 4; 166. 3; 166. 1, 2).

[Di. 6.] 7) RaB geergert; E eich nicht ergere. 8) Dr zcu lande. 9) / . Β; Dr α. i. eygen slant erbe.. 10) B vorkouffen. [Di. 7.] *) Ra etellt hier I. 8. 11 voran. 1) Lb fh. erst. 2) Ζ fh. rechte. 3) Dr brochten eyner sw. ion 4) LabZW binders; ERabBDrbfi uñe oben. δ) LaZERabBDß irem; Lb W dem; Dr des mannes tode. 6) B sein. 7) ERabB fh. toden. 8) Dbr fh. tode. 9) m. r ] f . BDr. 10) E fh. wae no birumb r. sey. 11) als dy — gel. h a t ] / . Dr. 1 2 ) / . LaZ. 7

98

Magdeburger Fragen.

Eyn leint stirbet tende lesazet synen halbin bruder und syner son, wer2 der neste ist.

1

sieestir

E y n man ist gestorben unde hat gelossen eynen halben bruder unde e y n e r 3 ganczen 4 swestir son, wer der neste sey zcu des toden mannes gute. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Des 5 toten mannes halbe 6 bruder halbir gebort hat recht zcu des toden mannis gute unde des todin mannis swestir son voller' gebort kan dorczu nicht kommen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 9. Β Π. 85; t>ß 34; Ρ I. β. 21. Vgl. I. 7. 1; ferner Wa»«erschl. IV. 185; der». Succ. c. (160. cap. 241.

Wy eyns stummen gut erbet unde uff toen. 1

W i r scheppin der stad zcu Magdeburg bekennen in diesem·2 offin brive, das u n s 3 Jo. 4 recht gefroget hat in 5 dissen wortten : Meyner 8 frouwen ist eyn kint gestorben, das was stum unde horte ouch nicht, das selbe kint hilt myn wip in hüte unde in pflegin X V I iar bisz an synen tot, und das selbe kint hat gelaszen erbe ' unde gut, nu haben des kindes swestern u sich syncs gutes undirwunden, des hete ich uni eyn Magdcburgisch " recht, ab10 das erbe und gut, das daz kint gelossen hot, icht m i t 1 1 merem rechte ufl' des kindes muter gestorben sev O » wenne uff syne eweetirn, adir 1 2 was recht dorumb sey. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Was das kint erbis adir gutis ijelansen13 hat, daz ist mit merem rechte uff dy muter gestorben wenne uff' dy swestere. D i s t i n c t i o n 10. Β J. 64; Dr 35; Th '.4, SS; Uli 39; 1' I. III. κ. Vgl. I. 7. 3.

[Di. 8.] 1) Lb fh. ganczen. 2) wer — ist] / . E. 3) LbZW eynen. 4) f . 1Γ 5) In Lbc lautet die Antw. des toden tunnnes halbe bruder und seyner gantzen sweeter son sien gliche nahe das erbe zcu nemen nach lanticchtc, ader nach Magdeburgischem rechte nympt der halbe brnder erbe vor volle sweater kint v. r. w. 6 ) / . B. 7) W fh. adir ganezer. [Di. 9 ] 1) Lb Wir seh. sint gefraget in d. w. 2) E uoserm. 3) E ir uns umb r. gefr. hnbit. 4) W Johan; Β Ν. 5) RaB noch. 6) E eyner. 7) E fh. und eygin. 8) LbE geswister u. s. u>. 9) / Lb. 10) aus E; LaZ uff; H' ufl' ab; Ra ist; LbRb uff d. e. u. g. . . ab das icht. 11) L>$ mit Medeburgiechcra r. bilücher. 12) ader — s e y ] / H 13)/. IMZW.

99

Β. L Kap. 7. DL S—12.

Wy eyner den andern zcu teilunge mag brengin Ab czwene man adir me eyn erbe mittenander habin a , ab eyner den andern getwingen 3 möge, eyn teil 4 zcu vorkouffen adir zcu teilen, adir 3 was eyn recht eey. Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: W o czwene adir me eyn erbe 6 zcu sampne haben, so mag eyner den andern zcu teilunge ' brengen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 11. Β II. 92; Dr 18»; Th 41; Ώβ 85. Vgl. I. 7. 8.

Halb 1 brudir unde swestirson, welchir erbin gelob ist E y n man hat eynen halben bruder unde 2 eynen 3 ganczen eweetir son, welchir undir den by4 des mannie leben " erben gelob 0 eey, unde eyn erbe und eyn gut genemen möge, wenne' her stirbet. Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: Dee 8 mannes halbe brader ist eyn erbe gelob und sal syn erbe unde gut nemen, ab d e r 9 stirbet ane 1 0 kinder. Von rechtis wegen. |a

D i s t i n c t i o n 12. H II. 92; Dr 101; Th 24; Όβ 86. — [Ball. Π.] Vκ 1. Ρ I. 7. 7. W»«ier»ehl. Sacc. «. V; b. IV. 10; · i. 1] 1) wy— gute] E was macht eyn Vormunde haben sal v. r. w. 2) l.b unmündiger k. gute 3) die Frage f. IWaRb. 4) f . JjrS. 5) A unvormundiger. 6) Ζ wol ; f S. 7) Hb die v. d. k. g ist 8) 1. y.] E weren. 9) noch — nemen] f . Th, dafür nur aleo dy kindir selhir noch rechtem rechte. 10) u. n.] f . JjrS. 11) dy — wendet] VrS die seh. m. h . g. vor der morgengobe (ύ' /Ά. und her mus ouch der frawen ire morgingobe geldin) von d e m varnden gute ab is zo vil ist noch dem male dus ym wissentlich is das sie ( 5 fh. vor) ir man doran begabit hatte. 12) E also der f r o n d e e. u. g. wendet.

Β. L Kap. 7. Di. 23—K»p. 8. Di 3.

107

D i s t i n c t i o n 2. Β i. 1; Dr IM; Th 113; 8 13L 4, 132. 1; Ρ L 14. 10. — [Bell. H.] Vgl. I. β. 4; U. 2. 6, 12; Sap. I. 23 § 2; Olog. Rb. 14; Dr 171; Gioì* Wetehb. 2β {v. Pao. 30«. 24).

Alt eyn vormunde der kinder gut1 unde erbe mag vorkouffen unde iris voter schoU beczalen. Ab eyn vormunde e r b e 1 unde eygen in vormundeschaffi vorkouffen 3 möge. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Der vormunde mag der kinder eteende erbe vorkouffen unde d e r 4 kinder 'vater redeliche schult beczalen, dy her schuldig blebin ist noch syme tode, also verre ab der vormunde der kinder neheste crbname ist. Sint abir do 5 nehir erbnamen unde erbe gelob, so mag her an d e r 6 willen der kinder leginde grunt unde eteende erbe nicht vorkouffen. D i s t i n c t i o n 3. B. L 6; Dr 1«1; Th ÍJ1; Db 44. - [BelL a ] Vgl. d l · Allegata i n L 8. 5.

Wy dy vormunde der lander gut ierUch1 berechen sullen. Ëyn man lesset eyn -erbe unde gut noch syme tode unde eyne unmündige tochter, der undirwindet eich 3 ir rechtir 3 vormunde mit irem gute, und thut do von nicht jerlich rechenschafft 4 noch s (loruff 0 geczogen, der vorstet das kint unde syn gut, so lange das das kint manbar wirt, unde gibit sy eynem manne zcu ' der ee mit irem willen, und antwort dem manne ir veterlich gut gantez unde gar ane ir yowort 8 . Dornoch starb der man, dy frau we nam eynen andern man. Âb der vormunde macht 9 hatte, ir gut deme manne an ir wissen 1 0 zcu antwortten 1 adir ab her der frouwen das gut berechen 1 2 unde beczalen sulle 1 3 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Hat der vormunde der tochter noch 1 4 irem erbnamen nicht rechinschafft 19 getan, so sal her ir noch 1B rechenschafft 1 5 thun, unde waz her ires gutes deme manne zcu der e 1 T gab, das sal 1 s in dy rechin[L)i. 2.] 1) g. u ] f . ERa. 2) Rb fh. gut. 3) ERa vorkowfftc unde der kindere rater redeliche schult methe ( f . Ra; fh. czu) bcczalin. 4) Lb des Täters, r. sch. 5) LaiC dy. 6) EWLbB ane willen d. k (ane d. k. w. ir). [ D i . 3.] 1) Lb redelich; f . iV; Ra alle jor. 2) E f h . ir neester swertmog und. 3) Lb neestir. 4) Lb i'echenunge. 5) n. d. g.] f . EWDb; Lb und czuhit doruff; Rb noch der czins geczogen. 6) Β dorue. 7) zcu d. ee] f . BDaRb. 8) Ra volwort. 9) Ζ icht. 10) Db fh. und willen. 11) Ζ geantwortt 12) Rb bereiten. 13) ELb fh. ader was r. eey. 14) Rb noch iren frunden adir den e. 16) rechenunge. 16) Dr noch rechen. 17) Lb fh. gäbe; W f h . gibt ader, 18) Db fh. im zcu holffe.

Magdeburger Fragen.

108 schafft

komen

unde

bliben,

sintdemmole

w i l l e n 1 5 zcu d e r e hat g e n o m e n .

daz

sy

den

man

mit

V o n rechtis wegen.

Distinction

4.

H I. 23; Dr 143; Th 1; Ρ I. 14. 11. V g l . I. 8. 2 ; f e r n e r S 105. 4. 125. « ; C IV. 16.

Wy dy Vormunde

kind

1

anirstorben

gut vorkoujj'en

möge.

A b man adir wip, dy k i n d e r habin, imune das das d e r v a t e r 2 giner u n m ü n d i g e n Vormunde w e r e ,

3

k i n d e r Vormunde ist. adir w e r s u l c h i r k i n d e r

ir*

a n i r s t o r b e n erbe vorkoufìcn m ö g e adir v o r -

g e b e n mit iron V o r m u n d e n 5 , eliir dy k i n d e r m u n d i » w e r d e n , a b man daz weren m ö g e , Hiruff sprechen

unde wer das were η m ö g e unde

wir scheppin

zcu

recht Vormunde ist, der ouch s y n o r 1 mag

der

kinder

ymandes 1 ·

anirstorben

wedirsproche'•'.

erbe

Abir

Magdeburg

wy*.

recht:

Wer

niundelin e r b n a m e ist,

vorkouft'en were

untie

adir

der

uff g e b i n an

d e r Vormunde d e r

kinder

e r b n a m e nicht,' d e r mau: d e r k i n d e r leginde grunt unde e r b e s u n O o O d e r irei - e r b n a m e n g e l o b

1

" nicht vorkouft'en.

Distinction

V o n recht is wegin.

5.

Β I. 87; Dr 70, Th 98, Ρ I. 14. 12, IS. V g l . I. 8. .1, β; f e r n e r Ss|>. 1. 23 § 2; M. Ur 12*1 § 44·; M. GOrl. .17, 134, Weichb. 77; Glon«· 26 (V. D a n . 30.·.. ¡3); M ö h l e r 52; d e r » . Sch. »S; Ulog. Rh. 9a. Ιυυ, 112. 113; « 118. 2 ; C IV 10U, 103; Ρ 1. 14. 2 " ; W » « » e r « c h l . V. 31; der«. Succ. b. IV. 22.

Von Eyn irem

1

herechenunge

- unmündiger

man stirbet unde lestin czwe seesin an der e in das czende iar, lenger wile adir kurczer, in gantezen truwen, s o 6 das sy ' keyn hindernisze wüsten ezwuschen on unde sy ouch ny angesprochen worden, dy wile das sy lebeten umb keynerleye s c h e l u n g e s , dy czwusehen on ioide syn gewest. Dornoch storbe der man unde lisze eyn kint, d;is her mit dersclbin frouwen gebert'- 1 hatte, u n d e hette oueli ^el o s s z e n 1 0 kinder, dy er mit der ersten frouwen gehat hette. Von denselbin kindern fordirte nu dy frouwe ire morgengabe und irem kinde erbeteil in synis vatir g u t e 1 ' . Nu sprechen dy ersten [Di. 4.]

15) f . J.b: '/• lügen; ΙΓ boszen.

1)

KRafi:

die nu ixten gut

17) Κ fh. «der kan vr ¡dit dy swestor mit sulchen lozen worten schaden an ilem gotte unde dem kyiide unde alzo an sich breiigen «der wns evn recht ist. 181 Ii fh. rechte. 1 9 ) / LabZ. 20) EWU X X X V I ; Ζ sechs und 'zwentezig. [Di. 5.] 1) S Eynis bedirm. fr. hot e. a. vr mit irem m. e. k. nws d. t. gebobin u. d. fr. ni. der d. k. wns starb do lugete is sich das d. fr. ni. dy g. w. nam dy fr. tcu d. ehe dy seynir irstin l'rawen ir k. gell. Ii. ausz d. t. und ee sich dy tezwe nemen begingen ey alle r. yn der k. la) Dr bedirmanncs. 2) Lb der man des. 3 | ZWLb seyner. 4) ür gewunliyt. 5) E fh. der werlde were adir, β) lenger — go] f . S. 7) Dr wir. 8) EDaBS fh. noch hindernisze. 9) Κ fh. »der gehabet 10) f . Lb. 11) S erbe.

117

Β. I. Kap. 9. Di. 4—6.

deR mannes kindere, ire rechte mater helte ir stiffmuter eyn kint uez der touffe gehabin, unde sy mochte nicht rechte 1 2 ee besiczen mit irem vater, und ir kint sey nicht elich geborn, dorumb enwolden sy ir nicht morgengabe geben unde yrem kinde keyn teil an ires vater gute. Wae hinxmb recht eey, bethe 1 3 ich 1 * mich ζ cu undirwysen. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Dy kinder sullen der frouwen ire morgengabe, dy ir or vater vor gerichte ' 5 g e g e b e n ' 6 hat, g e b i n 1 6 · unde volgen laezen, unde noch dem mole das der m a n 1 7 mit der selbin eyner leczten frouwen offinbar in der ee gesessen hat ungeecheiden n o c h 1 8 gerichtis orteil bisz an seynen tot, so sal das leczte kint an eynes vater erbe unde gute teil haben glich den ersten. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 6. Β I. 17; Dr 165; Tta 177; Db 47. Vgl. I. li. 2; ferner gap. Π. 17 { 2; M. Ooldb. 1188 } 2; U.Br. 12«1 4 75; 11. Br. 12»S { 10; M. OOrl. 49. 75, 133; Weichb. 53; daaa. (Zob ) »2; Möhler 10, 33; Glo«. Bb. 405—111; SIC·. 1; C; III. 94 ; PIX. 7. 1, 2.

Wy der1

vater syrien son mag utgeczihen umb

ungerichte2.

Eyn man worde umb eynen totslag adir umb kampfirwunden adir umb der glich unde suide dorumb sweren sel bsebinde adir selbdritte, unde der man brechte eulchen geczug, synen evater 4 unde andir syne möge 9 unde dorczu lute, dy by den sachen nicht gewest weren, do sy gesehen eint. Âb her nu dy bewiszunge thun möge mit synem vater unde mit synen mögen 6 unde mit sulchen luthen, dy by den sachen nicht gewest eyn. beclaget 3

Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Eyn vater, der eyn unvorsprochen 7 bedirman ist, mag synen ungesunderten son, der umb ungerichte beclagit ist, wol eyns ueznemen " unde en des ungerichtes entschuldigen» Ist abir der son vormols 9 umb ungerichte beclagit, adir sulde ymand mit geezügnisse sweren, den mag eyn vater noch bruder, gemytte lute noch syne brotgesinde nicht helffen sweren 1 Were abir, das ymand [Di. ft.] 12) /·. EDI). 13) bethe — undirw] /. Lb. 14) EDb wir euch lini" lftl l)r morgengabe. 16) Β gelobet; Λ' gemorgingobit. 16a) g. u.] f. S. 17) L>r ln'riiiuian. 18) Dr von g. orteilen. [Di. 6 ] 1) Lb eync frnuwe ader der man. 2) Ζ Unrechte. 3) DT fh. omb gelt adir. 4) Dr natarlichin vater. 5) Lb fronde, fronden. 6) E fh. ralle «der. 7) f. W; Db fh. man also. 8) E nsciien nnd nemen. 9) Dr ΤΟΓ me.

10) f. Dr.

118

Magdeburger Fragen.

s y n e 1 1 gebort adir syn 1 2 echt geczugen salde, deine matj 1 eyn iczlicher syner möge unde ouch andir bedirlutc 1 4 wol helften 1 5 . Von rechtis wegen.

Zehntes Kapitel. Hie wolle wir sagen von monchen unde geistlichen lutei), ab d y 1 erbe teil nenien mögen 2 . Distinction

1.

Β I. 4 6 ; D r I S » ; Til 35; Γ I. 22. 4. V g l . Sep. I. M. Br. 1261 § 6«, 6 1 ; ( ¡ l o s . lib. .'>79; ( ' I V . 67, GS ; Γ I. lì. s e r e c h t . I V . 3 1 ; V. 76; d e r » . S u c e . li. I V . 'J7 ; M ö h l e r S c h . 15.

Ab monche mule besehene

1

luthe allir ordene

i, 3, ;,;

Was-

erheb il tjenenten nioi/en.

A b monelle-, dy gehorsam getan haben adir 3 nicht, in welchen orden sy syn, also volt monche adir betoler orden 1 also prediger 5 , barfuszer, augustiner adir derglichc orden, dy begeben sint, mit andini iren geswisteren dy 7 noch lebinde sint unde wertlich, ader mit andern frunden, dy i n " gesippet sint, erbe teil genemen mögen in irre eldir ader in irre nehesten frunde gute, adir ab eyn man nymandes nehers lisze wennc eynen geordenten monch adir nunne, ab dy (lez toden inannis erbe unde gut, is sey varnde adir unt'arnde, nemen mögen vor andern des toden niannis mögen'·', dy wertlich syn, in wclchir wisze sy is nemen adir nicht nenien mögen νοη rechtis wegen. Hiruft sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht : M o n c h e 1 " , dy czu iron iaren kommen sint und gehorsam getan haben, dy sint der werlde tot und sullen nyinandis erbe nenien. Wirt abir eyn man monch unde veret 1 1 by iare unde tage wedir u s z 1 1 unde nicht gehorsam getan hat, der mag doruoch erbe nemen unde i r w e r b e n 1 1 . Von rechtis wegen. [Di. ti.] 11) H A seynir gebort (A' fh. bekenner) adir seyn cchtc (A'seyner c. not) geezewg sulilc sein, (1. m. e i. swertmoghe. 12) f Dr; — e. c ] Th anders icht. 13) /. LabZ. 14) bederbe 1. ; vrome 1. j lJb Jh. lumi ader weib. 15) Ä* /Λ. beczewgeii und bekennen. 1) W Jh. ir. 2) E fh. mit rechte. [Di. l . j 1) Ζ vergebene. 2) E fh. adir. 3) ad. n.]/. U' 4) Κ b. o. dy man nennet dy bnrfussen brudere auch francisci ader dy aug. ader bencdicti ader der gl. eyn snleher begebene man mag lier mit anderen gesw. ,">) f. 1t". (!) lilla sweetern. 7) liaLtr die n. w. s. 8) L)r gleich gee. 0) A' fh. ader frunden.

10) Lb hat hier am Rand mit späterer Schrift. Diess sal Inhalts der recht für

todt untüchtig uml machtlos/, angesehin und gchalden werden. 11) II·' lewftit. 12) W fh. dem cluster und orden undo tut nicht geh. 13 ) l>r irvordern; Ρ geben.

Β. I . K a p . 9. Di. 6 — K a p . 11. Di. 1.

119

D i s t i n c t i o n la. .46

1

dy Joltanniten adir Prussche herren erbeteil moffin nenien.

Wir scheppin czu Magdeburg bekennen in desem offin brive, das wer rechtis gevrogit sin noch desen Worten: Eyn wertlich man yn eyner stat gesessin, dy Magdeburgisch recht hat, stirbet und lasset noch sime tode einen lebinden brtider, der do ist ein begebin prister und in dem orden der herin von Prossen, der fordert, was sin brudir an gute und erbe noch sime tode hot gelossin, und wil der neheste erbeling sin. Der tode man hat ander erbelinge gelossen wertliche lute also brudir und swestir kinder, dy sprechen, das das gut noch Magdeburgischern rechte, dómete dy stat von deme orden ist usgesaczt, uff sy ist dirstorbin unde nicht uff des toden mannis bruder, der eyn geordent begebin man ist, dorumme das begebene prister keyn gut an ny mandes erbin denne an einen orden, der solde 2 ouch mogelich keyn erbeteil uemen etc. Der prister bruder ist nu gestorbin, nu vordert der orden das gut con den wertlichin erbin also von ires begebin gestorbin binders wegin. Ab dy heren des ordern nemen mogin erbeteil glich wertlichin lutin sit udir czyt das sy noch irem tode an nymandi» keyn gut erbin noch erbeteil von in gebin, was recht sey. Hiruff sprechin wer scheppin czu Magdeburg voi· eyn recht: Do r Dorumb bitte wir ewir undirweisiiangc noch diszer obirsehrybunge. 22)/. LaZ. 23) IV' J h. ab ey vort. 24) ad. — si-y] J. E.

Β. L Kap. XI. DL 3—4.

123

Von morgengabe beezalunge. 1

Eyne frouwe bette irem manne alle 2 ire varnde habe gegebin vor gehegetem dinge in eulchen 3 undirecheiden, ab der man e storbe 4 wenne sy, das das selbe gut wedir an ey vallen s sulle, das hatte der man der frouwen vorhangen 6 unde eturbe. Dornoch hette dy frouwe vor gerichte behalden mit irem eyde hundert marg adir ' vierezig marg, das 8 sy dy czu ym 9 gebrocht hette, unde bekente vor gerichte, daz der man hette geloesen an gewiszer unde an ungewiser schult unde an varndem gute czwe hundert 1 0 marg. So spreche her 1 1 : sint der czit das dy frouwe dy schult selbir12 gemacht hat, ab sy nu icht dye egenanten hundert marg unde X L marg an der selben schult 1 3 unde an der varnden habe nemen sulle, adir was recht sy. Do wedir so spreche d y 1 4 frouwe : eyn teil schulde hat myn man gemacht, eyn teil habe ich ir gemacht in synem nomen; 1 3 ab ich nu 1B ouch das gelt, das ich mit myme eyde behalden habe vor gehegetem dinge, uff dem erbe adir an den schulden adir an der varnden habe nemen sulle, adir was eyn. recht sey. Ouch so hette dy 14 frouwe gesprochen vor gehegetem dinge, ir man habe ir gegeben unde morgengobit achczig 1 7 marg ane undirscheit nicht uszgesundert erbe noch varnde habe, und hette das behalden mit irem eyde vor 1 " gerichte. Ab nu nicht also vil varnde habe ist, ab man nu das erbe umb der frouwen morgengobe 19 vorkouffen sulle adir ab dy vrouwe i r e 2 0 morgengobe, uff dem erbe adir a n 2 1 der gewiesen schult adir ungewissen nemen sulle, adir was recht sy. Iliruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Ist der tote man ymande schuldig blebin, das sal man vor 2 2 beczalen. Dornoch sal man dy frouwe beczalen - X L 2 3 • marg unde C, dy sye vor gerichte bewieset hat, unde dornoch achczig 2 4 marg, ire morgengabe, ala sy bewisset hat, und dy beezalunge sal man thun von all des mannis gute, von erbe von varnder habe unde von schulde unde von al dem, das her geloszen hat, als verre als das [ D i . 4.] 1) DrTh Vortmeir habit ir gefrogit ulzo: frawe Englysehynne hnt crem elichen manuc. 2) Β alle gut ercr varenden h. 3) Weulehcr undcrscheid. i) Ζ IIa WLb abcstorbc. 5) Dr sterbin. 6) E Db ^clobit 7) Dr unde; ad. v.] / l.b κ. s. w ; Β sechczig. 8) EDb dy (das) sie ym do brocht h. 9) f . H'. 10) Dr J'h. u. XL. 11) IC des mannie erbnemc; Dr Kleppil; Th Ceppil. I i ) so EDrT/i. die anderen swerc, swer, swerer. 13) Lh fh. eulle 14) Dr fr. Eugliechynne. 10) Dr Nu bitte wir üben frullile uns /.cu underweiszen ab die fr. das gelt das sie beh. hat. 16) / . La. 17) λ'ο X L ; J.h C ; Β sechczig. 18) v. g . ] / Dr; dafür fh. bitte wir uns zeu undirweiszin. 19) Β gäbe; Lb fh. wille. 20) Lb fh, not. 21) E uff. 22) Β fh. erbe. 23) Β seehezig. 24) Lb LX.

Magdeburger Fragen.

124

geweren 2 5 mag, unde wellen denne · dy erbnamen dy frouvve mit willen nicht so aberichten so mag dy frauwe ires uiannis gut du vor vorsprechen 2 " unde i r c l a g e n 2 7 , wo sy das weyz 2 f c . Von rechtis wegen.

Zwölftes Kapitel. H y wolle wir sagen unde seczen von gäbe, wat¡ man vorgebin

unde nicht v o r g e b i n

mag.

Distinction

1.

Β I. 43; IJr t e l ; Th 31; Γ II. i. 4 V g l . d i e A l l e g a t e zu I. 12. 3.

.1/,1

eyn

man

si/)t erbt'

unde

gut

vorgehe η

mag.

Ab eyn man mag gegeben noch syme tode syn gut unde erbe eyner personen, durnoch der andern, deine dritten unde noch irre aller tode an kirchen unde an selgerethc wenden 2 , was n recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Eyn man mag syn gegebin 4 stehende erbe, gewunnen 5 erbe unde gut unde varnde habe vor gerichte wol vorgeben, wy manchen personen her wil, von derne eynen uff den andern zeu kommende, ader zeu kirchen 6 adir czu nelgerothc 7 , wy her wil. Von rechtis wegen. 1a

D i s t i n c t i o n 2. Β I. 50; Dr 190; Th 42; Ρ II. 2. fi V g l . I. 12. 1, 3, 4 ; I. 1*. 7; M. S t . X X . 1 , f o r n i r ¡fsp. I. 52 § 2 . M. Br. 1261 § 18; M. Gftrl 24; Weichb. 81 § 3 ; G l o n · 20 |v. l ) a u . 2d'.'. .".01, 61 ( v . D a n . 3*7. IT); M ö h l e r 2.i; Glog. Kh. 524, 525; Ρ II. 2. 5. 7. 8; W a β s r r s c h 1. IV. 141, 142.

H a.« ¡luttes

in xichhettr

man

vorgehen

1

mag.

Ab eyn man syn direrbcit gut, varnde - adir unvarnde, beschide wertlichen luten a d i r 1 geistlichen Inten adir J " kirchen in ' [ D i . 4 . J 25) H /'h. nude gereichen; — g. ni.J Or gut wert. 2tì) Or vorsperren. 27) Β beclagcn. 28) 1)τ irfert. [ D i . l.| 1) ERaW wie. l a ) Drill Vorbas nieir halte « i r euch vorsehiehin. wie «las eyn man zeyn gewonnen staut erbe und varnde habe möge vorgebin an Beyner erben wedirsproehe, nu habit ir uns vorbas nieir geirogit, ab. 2 ) W czu w. 3 ) w. r. 6.] f . Lb. 4) /'. lia; Dr E. m. m giftig stand gewonnen e. u. g. u. v. h. 5) g. e.] f . E; Ρ u. e ilas er erarbeit hat. 6 ) Ρ fh. zu wegen zu Stegen. 7) E fh. wendin. [ D i . 2 . ] 1) Lb fh. und nicht v. 2 ) v. ad. unv.] l)r adir ν. habe. 3) ad. g 1.] f . Lb. 3 a ) ad. k . ] f. Ra, 4) E an s. 1. e. synis siehbettis.

Β. L Kap. 11. DL 4 - K a p . 12. Di. 3.

125

syme eichbette adir an eyme leczten ende, ab dy gobe 9 craft unde macht habe6, adir syne erben wedirsprechen mögen, adir was eyn recht sey. Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: Gereit * gelt unde varnde habe mag eyn man wol vorgebin in eyme eichbette, aleo daz 8 her also stark eey 8 , dna her ie mit eynie eelbis hant sunder hülfe von ym reiche ader usz syme ,J geweren loeee brengen. Ader bescheidet her was gutee adir erbe ymandee noch syme tode zcu gebin, des dorffen dy erben nicht haldeni wenne man heldit is vor tot, eo 11 is eyn man hingeben 1 2 wil, so her is selber nicht mehir gebruchen m a g 1 1 , ie en ey denne, das ie dy erbin voryoworten 1 3 , eo 1 4 hat is crafft unde macht. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 3. Β I. 9 9 ; Dr 69; Tb 97; S 145. 4 ; Db 4»; Ρ Π. 2. 2. V g l . I. 7. 1, 3; I. 12. 1 ; M. S t X X I ; Sip. I. 5 2 ; M. Br. 12β1 $ IS; M. Oftrl. 20, 34, 8 1 ; W e i c h b . 2 8 § 1, 2 ; 62 § 3 ; M a h l e r 20, 24, 4 7 ; Glog. Bb. 18, 137; 8 9«. 6, 7; 110. 1 ; 1Î8. 4 ; 139. 2, 3 ; C I V . 4, 5, 8, 36; Ρ II. 2. 1, 3, 7 ; W a s x r a c b l . IV. 98, 186; N e u m a n n 4, 13, 19.

Was 1 gutes eyn man vorgeben mag bey sey me lebinden

leibe2.

Ab eyn man queme in gehegit ding mit eyme wibe unde gebe do der selbin eyn etehende 2 * erbe adir andir eyn varnde habe adir gut adir eynem andern fremden adir frunden, werne her ie gan, noch eyme tode erblich zcu thunde unde zcu loeeende, unde doch der gobe eyn herre wolde eyn, dy wile her lebete, aleo unechedelich der selbin gobe, ab nu dy selbin luthe dy gobe behalden mochten noch eyme tode mit merem rechte, wenne eyne3 erben in keynerleye wyz dy gobe voreweygen4 mochten, adir wy sy sy vorsweigen mögen vor syme tode adir dornoch. Hiruff sprechen wir echeppin zcu Magdeburg recht: Stehende erbe 5 , daz eyme manne vor gerichte gegobet 0 ist und dorczu andir eyn gut das her selber gewunnen unde irerbeit 1 hat, unde B varnde habe mag der man. geben 9 syme wibe, frunde adir fremden , wy 1 0 her wil, ai>e der erben aneproche 11 . Vorgebe abir eyn man syn anirstorben steende 12 eigen, daz mochten syne [ D i . 2.] 5) W fh. unilc beschertunge. 6 ) LaZRa haben. 7) bereit. 8) daz — sey] / RaDr 9) ELbBDa eeineD. 10) so LbBUr; f . LaZRa; E dee mogin d. e. Widdern; W geben. 1 1 ) so — mag] f . Dr. 12) Lb hyngebit. 13) Dr gevolwort huben. 14) so — m a c h t ] / Dr. [ D i . 3 ] 1 ) E wie vil 2 ) E fh. das is krafft hot. 2a) E f h . eygin und. 3) die meisten fh. rechte. 4) W vorsweren. 5) E eygin und leginde grant. 6 ) ELbDbS gegebin; Β gelobet; Κ gegeben wyrt unde do methe begobet ist. 7) ZLbDa ererbet; Β erbeytet; S irworbin. 8) LaZW fh i r ; Lb fh. seyne. 9 ) Db vorgeben. 10) E wenne; Db weme. 11) DaS wederoproche. 12) Β fh. erbe ader.

126

Magdeburger Fragen.

erben wedir sprechen bynnen iare und tage, wenne is en wesentlich worde, dornoch als dy probe were gesehen, is en were denne, das den erben echte not beneme 1 ;l nnde sy denne dy echte not bewiszen, als 1 4 recht ist, dornoch 1 5 mochten dy erben dy 1 6 Unrechte gobe wedir reden. Von rechtis wogen. Distinction

4.

Β II. 18; Db SO; Tifi 10. V g l . I. 12. 2 ; I. I i . 7 ; C I V . 13, 2 2 ; S ( V ) Gl. 8 ; Glog. R b . 2 1 ; W a s s e r « c h l . r.Ioeee Weichb. 64 (v. D a n . 388. 39).

Von

(jobe

noch

ei/iäx

mannis

IV. 9 % :

tode.

man 1

A b eyn bey gesundem leibe syn gut weg gebe vor gehegetem dinge, das her zeu gebin hat, unde doch d e r 2 seibin gobe ym dy herschafft beilüde zeu syme leibe stirbet der geber unde dy gobe blibet unwedirrufen, so lint dy gäbe crafl't unde macht. Stirbit aber der begobete man, is erbit uff synen nehesten. Von rechtis wegen. Distinction

5.

Β II. 1 9 ; S 151. 1, 5 ; D b 51.

Von fromeen

gobe

vor

periclite.

A b eyne frouwe mit irem elichen manne vor 1 gehegit ding queme unde hettc den eelbin i r 2 d o 3 zeu Vormunde genomen unde bette do mit wol bedochtem mute unde willen alle 4 ir gut unde huszgeretlie, »las sy zeu deme manne broclit hatte, dem seibin irem manne n o c h 1 irem tode frey unde erblich uff' gegeben, usnemende ab her e storbe, das das selbe ir gut und husfferethe wedir an sv. erbin " linde komen sulle. D e r man Π

storbe, nu sprechin des toten mannes frunt, dir. r/obr1 unde usnemunge habe nicht macht noch crafft und möge nicht besten, dorumb das dy frouwe das gelt und kiw/crethe* zm irem frunde brocht hette, das her ouch yn synen geweren manch iar gehat hat, und ouch dorumb, das sy in iren ,J scheppin briven nicht 1 l ! beschreben 1 ' h a t , das ir unser frund das gut und husgerethe vor

[Di. 3 ] 13) Ζ benome; E hinderte; J.b gehindert hette; S beweysin. 14) a. r. i . ] / . S. 15) S dennoch. 16) E unrecht gut; -S dy ungerechte g. [Di. 4 ] 1) E nb e. m. queme b g. 1. und s. g. 2) Db dieselbe g. im zu einer h. 3 ) Dabtì fh. hieruff spr. w. seh. ν. M. [Di. 5 ] 1) Ζ an. 2) ir do czu] Β in. 3) f. ELb. 4 ) n. ir] Db erbe oder. 5) η. ir t.] f. Lb. 6) e. u ] / ώ'. 7) d. g.] f . LaZ\ — g. u.] /. Lb; — u. u.| f . S; — W daz sul clic auszn. 8 ) alle Hdss. mit Ausn. vuw S fh. dy sy ; S czu crem manne brocht hatte und her das gut und linwBzgerethc yn eeynir gewere manch vor gehahit habe. 9) W iris. 10) Ζ auch. J l ) ES gesehr.

Β. I. Kap. 12. Di. 3—6.

127

gehegetem dinge wedir uffgegeben hatte. So spreche dy frouwe : sintdemmole das myn man vor gehegetem dinge keynwortig myn Vormunde was unde mir do myner gobe unde usnemunge mynes gutis unde huszgeretes noch myner brive lute an alle rechte 12 wedir eprechunge bisz noch syme tode zcu gestandit 1 3 hat, so sal myne gobe unde benemunge 1 4 macht haben unde besten. Was 1 3 nu hirumb recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Noch(lemmole das der man dy gobe von der frouwen also entphangen hat unde angenamet 1 6 , so sal17 der ir gut bliben in der wisze 18 . also als sy das vor gerichte gegeben hat unde uszgenomen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 6. C IV. 32, 33; Db 52.

Von frouwen gobe mit undirschü. Eyn man gibet syme wibe alle syn gut noch eyme tode, zcu thun unde zcu loszen in etlicher wisze 1 adir masze, ab sy ane man blebe, so solde ir dy gift 2 volgen, neme sy abir eynen andern man, so solde ir eyn benant gelt volgen. Dor noch des mannes tode vorgebe adir vorkoufte dy frouwe des gutes eyn teil, das ir gegeben was mit ires Vormundes wille, e denne sy eynen andern man neme, unde neme dornoch eynen andern man. Ab nu dye gift 3 adir kouff, den dy frouwe getan hat, crafiit unde macht gehaben möge, adir was dorumb recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Nochdemmole das dy frouwe eynen andern man genomen hat, so sal ir bliben das benante gelt, das her ir* gegeben hatte. Hette sy nu des gutes eyn teil vorkoufft adir vorgeben, das mus sy wedir thun 5 und deme das folgen lossen, der do recht zcu hot. Von rechtis wegen. [Di. 5.] 12) f . ZLbB. 13) zcogestandit; czogeetadet; eingestanden; W fh. unde gewillet. 14) EWS usnemunge; Β benumunge. 15) W Bethe wir ewir undirweysunge noch desir obirechreybunge ab der £rawen gobe nnde awsznemunge bestehin möge nnde ir das gut und hawszgerethe folgin salle bleybin adir nicht adir w. r. s. 16) Db genamet; S geannemethe. 17) LaZfh. dy. 18) W crafft; Lib fh. das behalden. [Di. 6.] 1) W crafft; — w. nd ] f . C; — w. a. m.] Db undcrecheidt. 2) Κ fh. ader goben; — E fh. bliben und. 3) Κ fh. unde gobe. 4) RaV fh. in, der gifft. 5) C geben.

128

Magdeburger

Fragen.

D i s t i n c t i o n 7. Β II. 89; Dß 36.

Von

1

frouwen

gobe an gelde.

W i r scheppin der 2 etat zcu Magdeburg bekennen 3 in diesem offin brive, daz wir recht gefroget syn in sulchen Worten: Ab man eyner witwen 4 gebe gelt und hulffe ir, das sy zcu manne queme, unde ir dornoch das gelt nicht anneme were unde globte das gelt wedir zcu gebene, ab1 ir man, den sy dornoch nam 1 ', mochte ' hindern adir weren, das sy des gelobdes s nicht enhalde noch 0 Magdeburgischem rechte. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Was dy frouwe geldis gelobet h a t t e 1 0 , das sy bekennet 1 1 , das ist sy pflichtig zcu leisten sundir iris mannis hindernisz. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 8. S 101. 3; C IV. 88 - 9 0 ; D/9 36; Ρ II. 3. 1—3. V g l . I. 12. 3; II. 2. 6; M. St. III. 9; f e r n e r Glog. Rb. 20, 153; W a s s e r s c h i . IV. 20; M ö h l e r N. 2, 9; dere. Seh. 13; Glosse Welchb. 26 (v. D a n . 300. 29).

Von gute zcu

bekümmern.

Eyn 1 man spricht, her sey benotiget, und wil syn anirstorben erbe 1 a unde gut vorkummern unde vorseezen, nu wil syn nehister erbeling des nicht gestaten. W y 2 das varen sal uff eyn recht. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Nymand mag syn anirstorben erbe 2 a vorkummern noch vorseezen ane syner erben 3 wille. Doch 3 a wirt eyn man vor gerichte behafftet umb schult 4 , der mag her s i c h 1 " wol bürgen by syme erbe 5 in deme gerichte, do das erbe ynne ist 3 8 unde Ieit, unde vorantworttet her sich denne nicht, unde czuyt her das anirstorben® erbe usz 7 der clage nicht, unde wirt s uff das erbe ge-

[Di. 7 ] 1 ) Ε ν. fr. hulffe czu thun das eie cynen man nemo. 2) E c z u M . in d e r st. 3 ) bek. — e y n ] Lb sint gefr. u m b r. 4 ) W frawen. 5 ) so B; LabZERaW uff iren m a n ; Z)ß a b sie im der man vorandtwortte und lösen m ö c h t e d a s sie ia das geldt n i c h t dorffte g e b e n das sie vor hatte g e l o u b e t t wieder zu geben ehe d e n n e sie sein e h l i c h w e i b wardt. 6 ) E fh. ap is ir man. 7) W fh. h e r das 8) g η. e . ] E geldis nicht geldin unde widdcrgebin dorfte. 9 ) n . M . r J f. ELb; Β fh. r e c h t e m ; Κ ader was M . recht sey. 1 0 ) Κ fh. zcu g e b e n unde widerkeren. 1 1 ) LaZ benennet. [ D i . 8.] 1 ) C Να k u m m e t e. m. d e m e e r b e a n i r s t o r b e n ¡et unde epricliet h e r sy benotiget nnd m e y n e t erbe tzu v o r k u m m e r n und tzu v o r s e t z e n . N u tryt d e r dar der syn nestir ist und wyl das weren myt rechte, l a ) e. η ] f . Ζ. 2 ) wy — r e c h t ] Κ k a n h e r das g e t h u n ader nicht mit rechte. 2 a ) C gut ader e. 3 ) E neestin; Ra n e h e s t e n e. 3 a ) SC A l l e i n e das nymand anirstorbin e r b e an e r b g e l o b vorkawffen n o c h vorgebin m a g , doch wirt. 4 ) E erbe. 4 a ) f. S 5) £ eyde. 5 a ) i. o . ] / SC. 6 ) f. S. 7 ) E vor. 8 ) S fh. die s c h u l t

Β . I. Kap. IS. Di. 7—Kmp. 13. Di. 1.

wunnen, man claget ym das erbe abe. W e r e * her oüch βο kummerhafftig unde benotiget unde das uff den heiligen bewiate, so mag her is vorkummern durch 1 0 leibes not, adir dy erbelinge ìnuszen ym syne notdorfft gebin noch achtunge dee erbie. Von rechtie wegen.

Dreizehntes Kapitel. Hy wolle wir sagen von anefange1. D i s t i n c t i o n 1. Β II. 39; Dr 117; Th 164; Ρ V. 12. 12. Vgl. Sap. LI. 36; M. Ooldb. I» | 8; M. Br. 1261 $ 44; M. Br. 1295 } β, 7; M. OSrL 47; Welahb. IUI, 102; da··. (Zob.) 131; 8 107. 3, 120. 8, 124. 2; C III. 127-133; Ρ V. 12. 1—11; Qlog. Rb. 416—426, 638; Waaaerachl. V. 78; Taehopp« o. Stemel CXVin. Br. Walath. Ar Ologu 1315 S 7 (497). Von anefange

eynes pferdis,

wy man1

deme volgeri sulle unie

wy

ferre.

Ab2

eyn burger eyme andirn burger adir eyn gaet · eyme andirn* gaste 3 eyn pferd anspreche adir andir 5 varnde habe unde spreche also, das ym d y 6 varnde habe adir das pferd abe geroubet adir gestolen were adir suet vorlorn hette. Unde der antwertter spreche: ich 7 habe das pferd adir daz ding gekouffit unde mag mynen geweren 8 wol gehaben. Unde benumpte synen geweren unde wo her geseesen were, in 9 welchir yenote 1 0 adir dorffe, do wigbilde recht ist, by wilen do nicht wigbilde recht ist noch en were, unde wy ferre hei; wil. Ab nu der cleger deine antwerter volgen musze 1 1 , unde wennc denne der benumpte des antwerters gewere ' 2 abe gewesen ist, ab denne der cleger abir vort volgen musze zcu synem geweren, wo her den 1 · abir benumpt, unde a l s o ' 3 1 vort von eyme geweren uff 1 4 den andern volgen musze unde wy verre, und 1 s ab her ouch do hin volgen musze 1 s , do nicht wigbilde recht ist, adir ab der [Di. 8.] 9) Von hier bis zu Ende f . SC. 10) X>ß nmme 1. notdorfft. 1) anefange; angefange; Lb fh. eyne pferdis. [Di. 1 ] 1) ¿ 6 fh. da« anfangen und wie man. 2) Dr Dornoch schrebe wir: Ab eyn burger (folgt die Frage). Dokegen «chryben sie uns: Vorbas meir habit ir nns gefroget ab eyn abe geraubt phert adir undir ding und rarnde habe angefangen wirt wie man dómete thnn sulle. Hiruff u. w. ; Th hol nur das letzte: Vortmehe habit ir. 3) Ζ cristen. 4) Dr fh. burger ader. 5) Dr fh. ding nlz. 6) DT das ph. ad. d. ding. 7) Κ her hette. 8) Dr gewerman; werman. 9) in w ] Dr byweyle yn eyner. 10) jegenoth; gegenot 11) Dr fh. ciu seynem geweren und wie yerre her volgen mntse. 12) g. a. g. i ] Κ g. man do nicht kegenwertig were noch ynheymiseb. 13) E wo her denne obir knmpt; Κ wo man den fynden mochte. 13a) Ra fh. lange. 14) ERa CÏU dem. 15) und — musse] f . ZELb. 9

130

Magdeburger Fragen.

antwortter eynen benumpten geweren geetellen 1 6 musze, 1 7 und welchir denne dy kost unde czerunge gelden sulle, unde wer dy wile dae pferd adir das ding in der gewere Haiden sulle 1 s.Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wirt eyn pferd vor roub 1 9 ader vor dube angefanget 2 u , so sal der, der das pferd in geweren hat, ab her sich an eynen geweren czuht, den sal her benumen unde sweren, das her cleme das pfert abegekoufit habe, und sal sich do hyn czihen czu rechtir czucht 2 1 . So sal ym der cleger volgen von geweren zcu geweren bis czu leczt an den, der das pfert yn syme stalle 2 2 ersten irczogen hat, doch nicht obir23 d y 2 4 zehe. Unde das sal der cleger unde der antwortter dem gerichte 2 5 vorgewissen 2 6 , das sy volczihen i 7 , unde welchir denne vellig wirt, der sal deme andern redeliche koste gelden unde busze geben unde deme richter syn gewette von rechte. Abir umme alle andir ding u n d e 2 8 varnde habe, als hie 2 '·' vor gefrogit ist, dy syn so inanchfald, das m a n 1 " dorufl' 31 key π gemeyne recht geschreiben enniag. M e 3 2 kommet yinand umli dessir dinge keyns vor czu ort eilen ' J unde her is nicht entrichten kan, begert her denne des von uns zcu wissende, so wolle wir ym das gerne ussschichtunge 3 4 thun, noch deme alz her uns dy sache schribit.

Vierzehntes Kapitel. Hy wolle wir sagen von manchirhande gebort, wy dy nicht mag erbin noch rechte.

unelicher

D i s t i n c t i o n 1. Β II. β; Β · 3 ; Dr 81; Th 126: Rw 54; «fi 45; Vß 7; I' IV. 14. 1C. V g l . I. 17 1, 2 ; M. St. III. 7 ; 9«μ. I. 38, I. Μ) § 2 ; M. Br. 1261 § 71; S 1>:>. .1; (' 11. Tu, V. 73; Glog. Rb. 207, 325; Qloiae Weichb. 4 (v. D a n . 198. 19); W n s s c r a c h l . V. 1.

[ D i . 1.] 16) Lb bestellen. 17) ZV fh. yn welcher czeit lier en geetellen m a n e . 18) E f h . «dir was r. sey 19) LaZRa vorroubet; IM geroubit; H" \v. e. pf. gerowbit ad. gestolen u wirt is mit rechte angef. ; l)r von r. ador vmi il. 20) Β anghesprochcn. 21) L)r czeit. 22) Ρ f h . und miete. 23) / La; Ζ doch dich die lele. 24) E f h . wilde. 25) H richter. 2tìj Lb vorborgen. 27) ZE vorciyhen. 28) E in farender h. 29) Lh- alz ir froget 30) JUr wir euch. 31) Lb d u uff. 32) Von hier bis zu Ende f Lb ; Or meir kumpt euch u m der ding keyns vor scu orteilende und is nicht entrichten kunnet, begert irs denne das von une zcu wisaene, zo welle wir euch des gerne eyne entrichtunge thun, noch d. a. ir une d. ·. denne vorschrybet. 33) Ζ vor o. 34) Ζ an schichtunge; E enterb. ; WB awnrichtnnge.

Β. I. Kap. 13. Di. 1—Kap. 14. Di. 2.

131

Ab eyn vnelich ader reckteloz man erbe unie gut mag vorkouffen ane dy hersehafft Ab eyn unelich man unde 1 syne kinder adir eyn 2 rechtelosz man eyn erbe adir g u t 3 vorkouffen mag ane 4 wedirsproche eyner herschafft. Hiruff sprechen wir echeppin zen Magdeburg recht: Eyn unelich man unde syne kinder mögen ir gut wol geben adir ' vorkouffen. Adir* rechteloz das ist manchirley. Eczliche 1 lute dy heiseen rechtelosz, das ist anrechtig also das ir recht nicht also volkomen ist als ander luthe unde sy mögen keynem manne behulffen eyn zeu syme rechte, also spelluthe 9 und l o t t e r e r ' 0 adir dy unelich geborn syn adir dy dube adir roup vor gerichte vorsunet haben 11 adir der glich vorwunden 1 2 werden, desee mögen ir gut wol vorgeben. Andere lute heiseen ouch rechteloz, das ist fredeloz, als der yn 1 3 eyme 1 4 gerichte vorvestent ist, der ist do rechteloz, der 1 s mochte doch syn gut in 1 3 eyme andern gerichte wol vorgebin eym andern ader15 * i n 1 6 dem seibin gerichte, ab der cleger und 1 ' richter ym frylicheit 1 8 gebin dorezu zeu körnende. Etczliche lute sint rechtelosz, das ist fredeloz unde erloz unde gutlosz 1 9 ·, also das man ey alwege 1 0 angriffen m a g 3 0 , also dy dy mit rechte yn des riches 2 1 ban k o m e n 2 2 syn a d e r a · echte 2 4 werden brocht, deeaze mögen keyn gut vorgebin 2 s . Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 2. Β · 8; Dr 83; Th 120; S ISS. S, 4; Bw 59; Ι φ SO; Db 5θ; Ρ I. 17. 13.

Vgl. I. 11. 1, 2.

Was rechtig eyn elich wip an tres unelichin mannit gute hat Ab eyn man, der unelich geborn ist unde 1 hette eyne frouwe, dy elich geborn were unde mitenander seseen an der e unde [Di. 1.] 1) u. β. k.] / . E. 2) B*fh. ander. 3) RwB* fh. vorgeben ader. 4) ano — herech.] Dr adir ir h.; RawThB* an dy h. 5) ad. T.] f . DrRwBf. 0) Κ fh. mercket das r. i. m. 7) Von hier bit zn Ende f . Dß. dafür nur : ali es in déme einen anderen buche wol beschrieben ist. 8) Lb ane rechte; ändert Bin. anrnchtíg. 9) BDa speiende; Κ fh. gerende 1. 10) lntterer; lottir ; lotera; Κ fh. spiler, handregeler, nneliche, pfaffenkyndere. 11) Κ Torsmeht b. mit gelde uude obinrnnden seyn, dase sie den halsz vorworcht hetten ader dem gleyche desze. 12) obirwnnden; E gefanden. 13) if* an. 14) Β fh. anderen. 15) ThRwB* der mag auch wol s. g. yn e. a. g. vorg. das her do hette (RvoB* fh. oder) yn

de. ger. 15a) /. in den meinen. 16) in ds. g.] f. W. 17) E ader. 18) LbRwB*

veligkeit; E freyheit; W eichcrhcit (K fh. ader geleyte) Dr frede. 19) E alle tuge ; Κ fh. und ICQ aller czeit. 19a) Rwtì* fh. uberall. 20) Κ fh. onde hyndern. 21) BTh gerichtee; Rw in das gcrichte ader achte; -ftß yn des richten ochte. 22) k. s . f / . DrTh. 23) IF das igt in des reiches. 24) achte, ochte. 25) Κ fh. nnde lullen nicht frede habin.

[Di. 2.] 1) f . EIAB*R$.



132

Magdeburger F r i eon.

haben erbe unde gut mitenander lange czit adir korcze, das sye beide irarbeit 2 han, ader 3 ab der frauwen icht anirstorben were, ab der uneliche man storbe, ab dy frouwe recht habe an erbe unde an gute adir nicht, adir was reehtis dy frouwe dorczu hette. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Hat der man mit eyner frouwen gut unde erbe direrbeit 1 unde ί-Ί der frouwen was doran 5 gegeben vor gerichte, das sal sy haben 11 . Hat ir ouch der man was benantes 7 gutis gegeben an syme erbe und an varnder habe vor'' gerichte, das sal sy ouch behalden, andirs hat sy an ires inannis gute nicht. W e r ouch der vrouwen was stehendes erbes unde eygins anirstorben von 1 υ iren eidern, das behelt sy von rechte. D i s t i n c t i o n 3. Β ·

10;

V g l .

Dr

Sap.

84: 1.

Th

122;

37;

S

Weichb.

131. 8

$

1, 2 ; 3;

Rw

6 1 , R/9 5 2 ;

W a s s e r s e h l .

IV.

Ρ

1.

108;

17.

12.

N e u m a n n

Von hindern buxszen der ee

71.

geboren.

A b eyn man wip adir niayt beslefft, dy sache wirt offinbar, der selbe dy dornoch nympt zcu der ee unde kinder mitenander gewynnen, der man und dy vrouwe sterbin, ab dy kinder ir erbe unde gut sullen nemen adir nicht 1 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht : B e sleffit 1 * eyn man wip adir niayt, dy do ledig ist, mit ire,m willen unde nympt sy dornoch zcu der e, gewynnen sv kinder in 2 der e mittenander 3 , dy kinder nenien irer beider erbe· noch irem tode. Haben sy abir kinder mittenander vor der e gehat, dv mögen ires erbis nicht genemen. Von reehtis wegen. D i s t i n c t i o n 3a. Dr

»4:

Th

V f I. M .

3t.

121: III.

S ti;

133. IX.

β. 1;

Weicht».

I oit kinderιι

W H s s e r s c Ii 1. I V .

Imssen der ee

171! ( V .

inj;

.Jers.

Su. e

Ii. I V

|H¿,

tjebovn.

Ab* eyn man in alden cziten in unxe laut Lomen were unde lunemuiU uff y η yinye, also das her unelich yeborn were, und her sich des1 lunemundes nicht entrichtit kette, dy wile her lebete, adir [ D i . 2.] 2 ) Ζ von yr arbeit; S irerbet. 3 ) ad — were) f . Z. -1) Lb ererbit; S erbit. 5 ) dorczu; dornuch. ti) ELbDrS behaldcn. 7) Dr getiantis; £ fh geldis ader. 8 ) — ν g ] f . Rw. 9 j B* fh. unde guttis; Rw fh. u eigene. 10) ν i. e.] f Lb. [ D i 3 ] 1) W f h . adir was rechte die frawe durciu hette. l a ) ύ' leeeth ( ?). 2| B*S an. 3 ) / . Lb. 4 ) Ü f h und gut. [ D i . 3 a ] * ) Diese Di hat Ra statt der vorigen. 1 ) S dee η entredit h.

Β I. Kap. 14. I)i. 2—5.

183

i/tnand von einer wegin, der seihe man heüe erbe adir2 gut unde storbe, rtrir3 nemen ein gut, «ine /runde sprechin, her sey elich geborn und * wir sprechin, her sy unelich S ab wer das beczugin suUin adir · ab sine vrunde, die6 sin gut nemen wellin, das beczugin sullin und wy sy is beczugin suüin, das her elich geborn sey, adir nicht Hirtiff spreche wer scheppin czu Magdeburg vor eyn recht: Ist eyn man hymen in uwer lant und ' ny vor gerichte unelicher gebort wart* obirwunden, dy wile her lebete, beschildet9 ymand sine gebort noch sime iode, so mögen sine erbin sinen elichin 10 gebort salbsebinde unversprochinder lute bewisen uff den heiligen, ab sy weUin, unde11 sin erbe und gut behaldin von rechte. D i s t i n c t i o n 4. B« 2: Dr 87; Th 125; Rw 53; Hß 44; Db 55. V g l . M. 8 t III. 5; X. 2; XVI; Sep. L 51. Ç 2, 3 ; M. Girl. 13«; Wêichb. 8 } 4; Gloeee M (ν. D a n . 382. 17); W i e a e r e c h l . Soee. b. IT (142).

Ab

1

eyn elich wip eynen unelichen man nympt, ab dy kinder ir gut mögen nemen2.

Were das eyn unelich man geborn 3 eyne eliche frouwe 4 zeu der e neme unde kinder hetten unde 5 dy kinder vort kinder hetten, ab dy kinder dae gut adir erbe von rechte nemen sullen adir nicht, unde wy sich das irfolgen sai uff eyn ende. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: D y kinder mögen ires vater 6 gut nicht entphaen von rechtis ' weyn, unde das sal 8 nicht 9 volgen von kinde zeu kinde, 1 0 die wile man dy uneliche gebort bewiesen 11 unde bescheiden mag. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 5. Β 1 · ; Dr 8«; Th 124; Rw 53; Bfi 43; Db 54.

Vgl. die Allegate i n t o t . DL

Ab

1

elich man mit eyme unelichen wibe befeindet, was rechtis dy an* syme gute haben. Were das sache, das eyn elich 3 man geborn * eyne 9 uneHche frouwe geborn 6 zeu der e neme unde kinder ' gewunnen, ab dy [ D i . 3a.] 2) und. 3) Dr wer neme s. g.; S wer β. erbe η. aal. 4) und — un.' f . S. 5) Dr mide wy wir is becz. da« her . .; S unde wy adir ap ι. fr. 6) Ra das sint. 7) Dr unde ν g. node ny miei. g. o. 8) Ra wirt. 9) S beschuldith. 10) f . DrS. 11) S ap sy w. s. e. nemen.

[Di. 4.]

1) lia hat diete Di. nach der folgenden. 2) Lb fh. ader nicht

3) Lb fh. wirt und; f . ERw; Κ der gebort 4) W fh. der gebort. 5) und — hottcu] f Lb. 6) £ fh. erbe und. 7) B* erbes. 8) β η ] f. DrThRw. 9 )f.ß*. 101 Κ fh. die 8allens anch nicht nemen. 11) bew u . j \ f . LbB*. [Di 5.] 1) vgl. die vor Di. (1). 2) Lb in. 3) DrTh nnelich. 4) J'. LbB*Dr. 5) Lb mit eyme nnelicben wibe geborn in der ee Zewen. 6) f . B*Dr7%Rw. 7) Lb fh. mittenander; 23* mit ir gewönne.

134

Magdeburger Fragen.

kinder

zcu

irem "

gute

recht

haben0

adir1 °

wer

do

recht

zcu habe. Hiruff des11

sprechen

vaters

gut

wir

uff dy

scheppin kinder

habin syne nehesten mögen keynen mog

13

hat.

zcu Magdeburg

nicht

DT

recht,

mag,

das

sunder

do

r c c h t zcu a d i r d e r richter, ab h e r

12

V o n r e c h t i s wegen. Distinction

B« 5 ;

erben

6.

87; Th l i s ; S l i t . 1, 5; Rw 56; i ¡ ¿ 17; Ρ I. 17. 1.

Vgl. Sep. f. 37. Ab '

eyn elicli natu cyiic-

heslijfe by κι/neu eiribes

synes

wihes tode dy ainyi':i

nmie,

mule

tr tjut muyen undo, der

man

bussen

und

noch ab dt/

nemen.

W e r e das eyn elich man mit s y n e r e l i c h c n e seseen5,

lebin,

»ich mit ir bekindet,

der

c sliffe

fron wen an d e r

4

by

eyner andern

frouwen, also das dye sacho offinbar worde adir

h

offinbare

busse

dorummc

entpfinge,

wip

der man

neme

dy andir

ainyo7

syn

und

elicli

der man eyne stürbe unde

gewunnen k i n d e r ,

ab

dye

k i n d e r s y n * g u t undo e r b e n e m e n , adir wer do r e c h t zcu hat. Hiruff sprechen der

man

syne

wir

ainye0

scheppin

zcu

der c

sproche,

so sint

kinder

u n d e m ö g e n wol e r b e

10

dy k i n d e r ,

zcu

genomen

dy sy d o r n o c h 1

' nemen.

Distinction B> ti; Dr t>7; Til I'M; M 134 6, 7; Kw 57; K,î 4«; Vgl. C V 73; Ρ IV. l'i. li. Ab

iinelich

man

und

syne

kinder

glich Ab

evn

unelich

man

Magdeburg

unde

rechte

by ym

wider-

hot,

Von rechtis

Hat eliche

wegen.

7. L>ß

HU; Ρ IV. U. 16.

ir/ial1

elicheii

anc

recht:

und

wandd

willen

haben

Inten.

syne k i n d e r

unde

wandil2

H i r u f f s p r e c h e n wir s c h e p p i n z c u M a g d e b u r g r c c h t :

Unelich

sullen haben g l i c h den, dy do elich s y n

hol

geboren.

m a n unde s y n e k i n d e r , dy unelich sint, s u l l e n h o l 1

unde wandel

[l)i 0.] 8) B*Rw eyme. 9) W fh. oder nicht. 10) ad. — habe]/ B*Dr. 11) Uavi der vati-r sin gut; lJr der v. (Th eyn eolchcr man adir τ.) uff 6ulche seyiic k. seyn gut nicht geerben m. (Th mag her s. g. h. g.) 12) Lb erben. 13) Lb fh. noch frundt. [Di. 6.] 1) E hat als L'eberschr. Ab e. m. e. eyne amyc neme ozu der e nach sines wibes tode. 2) Lb eyn ander weib. 3) W beyslcfferin n. czu der ehe. 4) B*Rio fh. vi-omen 5) Lb beeeese. 6) ad. d ] E und ein. 7) f . Lb; W die bepchloffnc frawe; DrSRw hier und später amme; Th frawe dy her bey aussen der ee be»]iff. 8) Β* ere; f . Rw. 9) W das ist seyn zcu weib; Κ seyne beyschleffeiinne ador kobisweyp; ΊΤι d. i. dy frawe dy her besloflen hot. 10) S eliche eek. 11) E erbeteil; Dr gut u. e.; S seyn e. u. g.; Rw e. α. g. [Di. 7.] 1) irholung, erholung, hol, hollé, holung. 2) Lb Wandelung. 3) ZRatv^LlrThSP fh nicht. 4) Ρ erhalt.

Β. I. Κ · ρ . 14. Di. 5 — 9 .

135

haben glich dem, der elich geborn ist. Nympt 4 * abir eyn wnplieh5 man elich 6 wip unde gewannen eliche kinder, dy kinder haben hol unde wandil glich andern, dy elich geborn eyn. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 8. C IV. 96; T>ß 91; Ρ II. 5. 7. Vgl. Sap. I. 28; III. 80; M. Br. 1261 § 41; M. G6rl. 67, 136; Welctab. 76 ( 3, 4; 9«; G log. Rb. 4; C IV. 70; Ρ I. 17. 10.

Uff wen kebiskinder jne genemen 1 möge und yn dorumb spannen unde binden. A b eyn man dem andern syn g e w a n d 2 adir g u t 3 nympt von spelis wegin adir bindet, unde yener claget 4 dy sache uff [Di. 2 I 1) E waseerfenge. 2) E fh. uiThilde. 3) denne — unde] / . l.b. 4) E fh. behnldin hatte. 5) ad. η.] Ζ und. ar /Λ. obir. 8) η. v. m ] Th yorbas mehe. ί)) E f h . wirt. 10) n. c ] f . B. 1) speirechten; epelerrechte; Lb speie, ap eyner dem andern sien gut angewonne ader neme von spelee wegen. [ D i . 1.] 1) gen. — binden] E neme. 2) W seyne cleder. 3) E andira •tezwas des seinen. 4) Β yeme beclaget.

Β. L Kap

147

19. D i . 2 — Κ » ρ . 9 1 . D i . 1.

yenen, der 3 bekennet dee, wy man das richten sulle, ab man* dae louken wolde, ab yn das yenre obirczugen' möge 8 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Von 8pelis wegin sal keyn man dem andern das syne nemen noch in binden. Wenne geschit das unde bekennet das ymand vor gerichte adir wirt her des noch rechte obirwunden, so musz der dorumb lyden, was recht ist, unde das sal richten der belehente richter 9 . Loukent abir eyn man des, und mag man das undir ym 1 0 nicht11 bewiszen, so mag her des 1 2 unschuldig werdin in eulchir wisze als man yn anclaget, mit geczuge adir ane geczug. Von rechtis weyn.

Einundzwanzigstes

Kapitel.

Hy wolle wir sagen von czolle unde geleite. D i s t i n c t i o n 1. Β II. 100; C V. 20, 10, 11; Ρ II. 8. 4, 5 - 8 . Vgl. Sep. II. 27; Schwsp. 16«.

Von vorfamem

czolle1,

was 2 des bussze ist.

W i r 3 sint gefroget rechtis zcu Magdeburg wir scheppin umb recht in eulchen worten: Ersamen liben frunde, entscheidet uns in uwern briven, wy man is balden sulle mit allirleye czolle, ab den ymand vorfert, was syne busze ist, adir ab her daz gut vorlorn hat, und wer czol frey ist, wy sich das sal irfolgen 4 . Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wer brück 3 czol adir wasszer czol 6 entpfüret mit wisszen, der sal yn vierfach beczalen, ab1 ymand do ist 8 . Der kouffman sal ruñen noch dem czolnere dry stunt, so her aller luteste kan adir mag, unde ist do nymant, der kouffman sal is gote dirgeben unde 9 faren, unde kumpt her abir hin wedir, unde fordirt der czolner synen czol an ym, her sal yn ym geben, unde beschuldiget her yn 1 her sal zcu den heiligen sweren, [ D i . 1.] 5) Dr der her bek. wer das α. wie man. 6) BDar onde ab her (iener) 7 ) Dr geczeugin. 8 ) Dr f h . adir wie adir ab her dag enken möge adir wie. 9) Th der leen r. 1 0 ) off e n ; wedir e n ; obir e n . 11) f . LabWBDaRab. 12) UW fh. nicht. [ D i . 1.] 1) Lb fh. und g e l e y t e ; E gute. 2 ) was — iet] f . E. 3 ) E w. a. g. umb recht w. sch von M. in s. w. ; W w. sch. zcu M. s. g. rechtis in 8. w. ; rechtis — Worten] f. Lb-, dafür nur umb r. 4 ) Ra fh. u£f eyn recht. 5 ) Ζ borgk. 6 ) Κ fh. vorferit ader. 7) LaZ u n d e ; H' s o ; Lb u. ist nymant do. 8 ) W f h . der en mag nemen dorumme so sal d. k. ; RaBCP fh. der in heyeebet unde ist do nymand {BP fh. der in heischet). 9 ) C f h . sal is lossen. 10) W f h . her gay em vor do methe entfaren des sal em deszir z e a d. h. sw. 10*

148

Magdeburger Fragen.

das her drystunt riff, her sal ym nicht czuge dorumb leisten 1 0 », wenne man nympt an mancher stad czol, do nicht lute eint gesesszen 1 1 . W e r markt czol vorferet, der sal X X X Schillinge 12 gebin. T h u t her abir, alz hy vor stet geschreben, h e r 1 3 ist ouch ledig. W o wasszer czolle sint, do geben v i e r 1 1 fueszgenger eynen pfenning, der rytende man eynen halben pfenning, der geladene wagen15 vire u n d 1 0 her wider, her ist geladen ader nicht. Alle pfaffen unde ritter unde ir gesinde und ir gut sal alles czol fry syn. Eyn yderman sal czolles fry syn, wo her nicht bedarff brocken unde schiffe, wer yn dor obir c z o l l i t 1 ' , der thut wider g o t 1 K u m p t ouch eyn man an eynen czol uff dem lande adir d o r f f i r 1 9 unde vorczollit synes gutes eyn teil unde vorloyckent dez eyn teil, was her is vorczollit, das ist fry, abir was her vorloyckent hot, do sal lier dem czolner umb gebin driezig Schillinge umb dy unworheyt, dy her ym gesayt hat, unde sal ym das vorloyckente gut vorczollen, als recht ist, dorumb ist her dem czolner nicht me vorvallen. Geschit is abir an eynein wasszer czolle, so sal her vierfachen czol geben unde ist ledig, als vor stet geschriben. D i s t i n c t i o n 2. c V. 21; Db 62; Ρ U. 8. 9. Vgl. Sip. IL 27 } 2; Schwap. 167.

Von geleite, ab eyn herre eynen geleitet1, halden.

ab her yn schadelosz sulle

A b geleite recht ist, unde ab eyn herre eynen geleitet, ab her yn schadelosz sulle halden, w y 2 man das sal halden. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Kcvn geleite ist recht, unde eyn iczlicli man ist geleite f r y 3 mit 1 syme gute, ab her wil. Ist aber unfrede in d e n 4 " landen, unde mutet·' eyn kouffman geleitis, das mag ym eyn herre wol geben H. Man gebe dem herren gut adir nicht, ' man sal dem kouffman synen schaden abelegen, der ym geschit", unde den sal y m gelden der, der yn hat geleitet. [Di. 1.] 10a) Cleytcn. 11) f . E 12) La hat hier eine Lucht ; Wphennige; C fh. deme tzolner. 13) Lb er bleibet des ane schaden. 14) E III. lu) LaZ man. 16) E u. vier her; RabC u. h. w. nicht. 17) Κ fh. unde icht von cm nympt 18) Ratí fh. unde wedir recht. 19) £ in dorffim; C in den steten nd. ufl d. 1. [ D i . 2.] 1) E geleiten mag. 2) wy — halden] W ailer nicht. 3) Ζ zolfrey. 4) C ab her eich »ynee gutes ¡.-wegen wil. 4a) LbC dem lande. 5) A W mittet ; K/h. unde begert. 6) E gönnen. 7) K / h . geleitet man den kauffra 8) Κ fh. yn dem geleitte.

ZWEITES BÜCH. H y in desszem andern buche unde stucke wolle wir sagen von

Schölt

stucken, dy sich

unde besaczunge 1

in 2

recht

scholt 3

unde von andern

czihen, also von czineze.

Erstes Kapitel. D i s t i n c t i o n 1. Β I. 100; Dr 76; Th 181; 8 1 « . », 6 ; Db U ; Ρ Π. 7. 1«. - [ B e l l . II.] V g l . Dr 4; β 93. 3, 4 ; C ΠΙ. 4», V. 74; Qlog. Rb. ( 2 7 ; W a t a e r i c h l . V. 71.

Ab man czen 1 marg mag usz gethun zcu a czinsze ierlich umb eyne. Ab man von czen marg gelegene geldie uff eyn eygen addir uff eyn ander pfant adir ane pfant unde 3 bekant 4 in gehegetem dinge adir vor eyme rate unde vorbrivet mit rechte umb eyne mark czinezee, so lange das dy czen marg unschedelich dem genomen czinsze vorgolden werden, was dorumb recht sey. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht : Man mag wol eygen adir* andir gut vor gerichte zcu pfände seczen vor benand gelt6 czu losszene uff eyne cziet, adir man mag uff das pfant noch 1 gelt noch8 nichtis ufelagis9 noch czinsse 10 adir wuchere nemen 1 1 . Von rechtis wegen. 1) E beechatczunge ; Κ f k . vorhynderunge ader voreperrunge. 2) Ζ zea 3 ) r. seh.) Ra echoltrecht. [Di. 1 ] 1 ) Ζ eyn. 2) zcu — eyne] Lb uinb eynen zc. yerlich; E jerlich czu ryme czinse adir nicht 3) EDb nelegc and worde. 4) Β Da bekente. 5) a. a. g.] f. B. 6 ) / LaZRaBÜa; EDb vorbenant umb g. 7) W wedir g. noch cz. noch w. noch nie nicht doruff eloen unde nicht« dovon nemen noch hoffen. 8) f. LabZRa 9) Ζ nfflegen; Β aeslagee; Da ualangea; S analegie! 10) n. cz.] /. S\ cz. ad.] Dr andir. Π ) f . Z.

150

Magdeburger Fragen.

D i s t i n c t i o n 2. Β IL 1; Dr 77; Th 132; S 145. 7; Db 64; Ρ II. 7. 17. Vgl. d i e A l l e g a t e z u r vor. Dl.

Ab eyn kouff eynis eygins uff eynen wedirkouff

gesehen

1

möge.

2

Ah eyn kouff uff eyns eygins uff eynen wedirkouff bestehen 3 möge mit rechte adir nicht, was hirumb 1 recht sy. Hiruff sprechen wir scheppin zeu Magdeburg recht: Eygens vorkouffen uff eynen wedirkouff umb redelich gelt, noch dein adir do by alz das eygens 5 wert fi ist, mag man 7 wol besten, so man doch keyne beswernisze 11 noch obirgelt 0 noch anderunderscheide 1 0 uff den vorkouffer 1 1 seezet. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 2a. Vortrne*) :o sint Uli vroge czu latin von czins kouffen ufi' eynen icederkouff in den artikelin. Ab man umme X mark eyne mark geldis kouffen mag, das wart czu Froge gefroget von meyster Mathie und von andirn doctoribus des studyums czu Präge. Et est casus quod a viginti et pturibus retroactis annis pauperum orphanovum pecunie, quorum parentes discesserant, qui orphani vir quandoque aliquurum ebdornadarum, quandoque medii anni, quandoque majoris temporis etatis, per eorum tutores exponebantur per spem et condicionem talem ita quod recipiens pecunias promisit sub obligacione hereditatis sue in judicio et literarum scabinalium roboramine de X tnr. imam dare >iir. annis quibusque quibtw easdem servaret apud ne pecunias non tamen quod pecunia annuatim sublata deberet sorti ammirari sed dum dicti orphani ad eorum pervenirent annos discrecionis deberent suoni sortem reí pecunias rie per eorum tutores expósitas simpliciter reaccipere et de plano et forte fuit opinio tiitorum premùsorum ut de eisdein pccuniis dicti orphani praeter lesionen et minoracionem pecuniarum ipsorum possent enutriri. liesponsum sic: roluimus esse debitores in tali justicia orphanis quod propter ipsos aliis nullo modo injuriam faciamus et ideo sorte contententur et usuras restituant. Item accidit specialzter quod cnjmdain boni hominis puer orphanus post suorum parentum obitum fuit etatis ^ anni et venit ad ejun [ l ) i . ·_>.] 1) I.b b e s t e l m ; E best. u. gcsch. 2 ) / . Β Dr Th. 3) ¿ ^ V g e s t e y n ; Db stehen. 4 ) h. r. s.] BVa h i r u m m e eigenis v o r k o u f e n uf einen weilerkouf u m m e reilelich gelt eyn r. B. 5) e y g e n . 6) w i r d i g ; w a r t ; g e w e r t . 7) / E. 8 ) BL)a b e s w e r u n g e . 9 ) EDb oberigk g e l d t 10) E u n g e f u g e ; ¿ O w e d i r s c h e i d e n 11) Dr.S' vorkuuff. [ D i . 2α.) * ) Diese Di. wird von Ra eingeschaltet. Ich gebe dieselbe nach der Hds., ohne Verbesserungen zu versuchen.

Β. Π. Kap. 1. Di. 2—3*.

151

tutores alter honestus noster condvts sic dicendo: dilecti, ego reduco ad memoriam plura beneficia et speciales amiciciae qua» micia exhibuit pater Ulitis piieri et volo ad illud tendere diligenter quod ipsi puero merita pairie sui, post que verba conclusimi fuit per istas personas quod eidem homini XL mr. et edam census anni prestante rottone quorum XL mr. et edam census prescripti dicto puero de dvis redpientis easdem pecunias fuit obligata et Uteris scabinalium contractus Ule roborans, que causa jam duravit ad tredecim annos et fuit per eundem puerum jam fere LX mr. in dicto censu sublato; utrum jam adhuc Me debitor ad capitales pectmias vel quomodo sit fadendus virtute juris obstantius vel non obstantius promisit et paccionibus in prindpio census expressis. Responsum est idem sicut primum quia dependet a primo; simpliciter sorte sit contentus et usuras non exigat Item si contingeret personam propter pecuniarum carenciam que alteri obligaretur persone ratione debiti domum suam obligare vel hereditatem utrum stante obUgacione creditor uti posse possit de jure et conscientia forma domo vel hereditate sibi obUgata virtute exdosidonis et locacionis et censum abinde dirimando vel alio quocunque modo. Et post declarationem fuit responsum, quod census sublatus deserei in sorte defalcati. Item vel stare possit Ma candido quod ignoratur factum, sic pueris exinde magnum instaret dampnum quum (?) redpiens et habens Mas pecunias capitales per spacium tanti temporis quantum ipse habuerit apud se edam eidem per tantum temporis spacium tantas exponeret pecunias vice versa aut si aUquid cujuscunque remedii virtute juris possit in predictis casibus inveniri. Et responsum est ita per exemplum quod si pecunie ultra sortera sublate convertentur in liberadonem christianorum per exemplum captivorum eie paganismo sic deberet admitti. Item censum emere vel vendere sub condicione reemendi credimus tunc esse licitum quando habet istas condiciones, primo quod emitur sub re que potest aliquando esse de se communi usu tam utilis, sic census est bonus verbi gratia sicut super agro orto domo dviiate vel villa, aliquando autem praesumiter de fraude vendentis et aliquando ementis; 2° per illam empcionem ementi acquiritur jus acdpiendi talem censum 3° si pro tanto predo emitur, quantum communi estimatione vel usu hominum census hujusmodi valere presumitur 4° si emens in se suscipit pencidum rei, sic videlicet quod habeat d-ampnum si minus inde pervenerit vel restauret si res destructa fuerit vel in toto vel totam 5° si hujus modi contraçtus bona fide factus fuerit et sine fraude vel dolo.

Magdeburger Fragen.

152

Distinction

3.

Β II. 87 : 37 ; Ρ II. 7. 15. Vgl. Waeserschi. Succ. d. (165. 5.) Vim ' leip rente2 der

nicht

in

cziceir

leibe,

Schichtungen

dy

darff

von

eyrne

breiigen,

schüssen

leiprenthe

der m a n

das

andir

fellit,

unde

wy

man

dy

Vor-

.

zcu s a m p n e k o m m e n ,

5

zcu irre b e y d e r leibe X

stirbet;

ab

dy

sal

4

M a n unde wip c c h t unde elich fen

uff und

frauwe

dy

marg

mynner

leiprenthe,

dy

kouf-

ader zcu

me, irere

b e y d e r leibe gekoufí't ist, a d i r dy wirde dc6 geldis mit des toten m a n n i s erbelinge teylen sai adir inbrengen, a d i r was r e c h t sev. Hiruft' s p r e c h e n

wir

scheppin

zcu

Magdeburg

recht:

frouwe bedarft' dy leiprenthe noch dy wirde des geldes ' ,

Dy

dorumb

sy ^ koufl't ist, niclit teilen mit den erbelingen noch in dy s c h i c h t u n g e ' J brengen, s u n d e r sy sal dy behalden unde habin, dy wile sy lebit, u n v o r w a n d e l t heisset is l e i p r e n t h e , s y m e lebin

1 1

also sy ir ist v o r s c h r i b e n 1 υ .

Dorumine

das eyn man vin dy herlichkeit behelt zcu

unde stet zcu unvorwandiln

V o n rechtis wegen.

D e r glieli bedorffen dy eidern als man unde wip, welches

undir

yn stirbet, ir leiprenthe, ab sy dy gekoufl't hetten zcu irer beider leibe, wenne eviu· s t u r b e , zcu s y n e m l e b i n 1 1 , teilen.

mit

das dy renthe das ander sulde halden eren kindern ouch nicht ecliichten nocli

V o n rechtis wegen.

schüssen,

O u c h sal man leiprenthe nicht

w e n n e also vil also dovon

M

1

Vor-

der nuez gef'ellet 1 > noch

m a r k czal, linde nicht dy wirde, also sy gekoufí't ist, ane a r g e l i s t slechtis weg

1b

.

V o n rechtis weyn. Distinction

Kw 46; Vgl.

I I . 1. 5.

W'y man sey

4.

36; Db 6¿ ; Ρ II. 7. 11 - [Beil. II.] erbe

abeezuloszen,

czin¿z der

beu-iszen

sulle

ander

spricht,

keyne

noch ' rächte,

bewiszunge

is

sey

haben

eyner

erbeezins,

der neiner s p r i c h t ,

is sey

untie

her beyde

.

1

W y man czinsz bewiszen sal, e y n e r s p r i c h t , loszen,

spricht,

erbeezins,

h e r sy a b e e z u -

unde beide

keyne

bewiszunge haben, sunder der n e m e r dy w e r e 2 . [Di. 3.] Il E ezweierleye leipr. do sie v. e. 2| Ha fh. ezu. 3) / . geschichtungo. 4; ίΓ vorMoszin. 5) Lh c. u. e geborn komen zcu B. und. i. b.J Κ erem. 7) f . LaZW. 8) Lb der zeinsz. ί)) Β teilunge. 10) zcugeschreben; beschrieben. 11) ß leybe. 12) zcu unv ] E unvoiwaudilt; Β nicht zcu vorw. 13) EHa fh. hoer. 14) LaZ vun; /' ΙΓ. 15) W d. n. noch seynir anczal gei. alzo (A' auch) noch Di. cz. 16) Lb fh. eyn wenig [Di. 4 ] 1) uoch — haben] dafür E dor cyne czwetracht uuib ist. 2) Lb gewere hat.

Β . Π . Κ*ρ. 1. Di. 3 - 6 .

153

Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Mag man des czinses eygintlicheit noch 3 abeloezunge mit gerichte nicht geczugen, als recht ist, unde ist der czins forderer mit dem czinsze beerbit in habinder were, so muez der czinszman den czins geben adir selbsibinde dirweiszen4, das der czine abeczuloszene gekoufft5 sy. Wil der czinsforderer des nicht leiden, so mag her und ist nehir, syn erbe eygintlicher6 were selbsebinde an dem czinsze zcu behalden. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 5. Db 66; Ρ I I 7. 13. VgL II. 1. 4; Olog. Bb. 63, 68.

Item von deme seibin. £yn man ist benotigit unde bittet eynen andern, das her ym czen marg lyhe, her wil ym des iares eyne marg geben czinezes1 abeczuloszen, unde vorbriven noch 2 vormachin das nicht 3 . Der czinsznemer stirbit, nu spricht der czinszgeber zcu dem erbelinge: hy sint czen marg, ich wil nicht lenger uwer czinszman syn. Dy erben sprechen, sy wissen von keyme czinse abeczuloszen, unde halden den4 czins vor erbe czinsz, wy 5 das faren sal. Hirufl sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Der czinszgeber6 musz bewiszen in der scheppin buch adir andera suet, wo man sulchen czins uff erbe pflegit zcu beschriben das der czins sey abeczuloszen ader 8 abeczukouffen, unde der ander, der den czinsz doran hat, bedarff des nicht bewiszen, nochdemmole das ym der czine angeerbit ist, unde dy were czu nemen sulchen czins an dem erbe hat. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 6. Db 67 ¡ Ρ I i 7. 10. Vgl. Bsp. I. M; Schwip. 69; Olog. Rb. 64—67; G a α ρ ρ Sebi. 189. cap. 358.

Wy man czins fordern sal1. Wer czins von erbe unde legindem gründe geben sal unde nicht von varndem gute, der sal yn gebin uff den tag unde czil 2 , alz ym bescheiden wirt 3 , so man ym das gut liet, und gibit her [ D i . 4.] 3 ; n. a.] f . Lb. 4 ) Lb dcrhalden; EWRaw beezugin; E Ra fh. also recht ist. 5) f . Lb; ERaw yorkoufft. 6) eygintlichen; cygintlich; eygentlichener. [ D i . 5.] 1) Κ J h. die weder. 2) η v.] f. Η' 3) W fh. das u h t ierethum ( X yrtum) geschiet 4 ) f. LaZ; Lb iren 5) Κ wy sal man hyrynne thuD. 6 ) LbZ zeineman. 7) echriben; verschreiben. 8) ad. ab.] /' Lb. [ D i . 6 ] 1) Lb fh. und wenne. 2 ) E eziet; W gerade. 3) Λ' fh. noch dem alz her weis, da« her en geben szal.

154

Magdeburger Fragen.

das 4 gut des tages nicht, her sal ym den czinsz gebin czwefach des nehisten tages domoch unde dornoch alle tage also wol, dy wile her den czins 5 ynne hat, unde also des czinees also vil ist, also das gut w e r t 3 a ist, so sal sich der herre des gutis underwinden mit des richters boten. 6 Nu sollit ir hören, wy man czinsz heischen sal. H e r sal yn adir syn bote ' czu syme husze heischen" unde sai dy nackebur dorczu nemen, ab sy do sint. Sint sy do nicht, so neme her ander bederbe lute, das her dómete geczugen 9 möge, das her yn gefordert habe, als recht eey. Dae sal her selbdritte thun. Unde ist syn husz czu ferre, man sal yn suchen uff deme gute, do man ym den czinsz von gebin sal. W y her yn a g 1 0 heischet mit geczuge, so hat her r e c h t 1 1 getan, abir mit gerichte czu fordirn, das ist das gewiste. Mag abir, der das gut in geweren 1 2 hat, irczugen selbdritte, das her synen czins gegebin hat an deme czinatage, der y m bescheiden ist, so hat her dy czuge vorlegit und hat syn gut behalden, das ist dorumb, das her in der gewere ist.

Zweites Kapitel. Ily wolle wir sagen von scholt und besaczunge unde dirforderunge1 gutes. D i s t i n c t i o n 1. Β II. 13; Dr 91; Th 113; Ρ V. 1. 12. V g l . I. 2. 6; M. St. III. 2, XXII 2 ; Β. I. 90 (Dr 96, Th 1081.

Von

besaczunge.

vier personen ujj eynis mannits besessir bleibe.

gut,

wer der

erste1

Ab eyn man queme zcu deme richter unde spreche 2 uff eynis mannis gut unde benente also vil geldis, alz her ym schuldig were, unde bete dez eynen boten, des gut zcu 3 vorbiten, zcu deme is were, unde des hette der richter dy wile keynen boten by ym unde spreche zcu ym: icli gan dir des boten wol, wo du [ D i . 6.] 4) d. g.] IV des zeimzis. 5) Lb dus gut. 5a) E wirdig. 6 ) Ra fh. Η. ep. w. sch. czu M. e. r. 7) TV seynen bothen. 8 ) Lb heyseen. 9) beczewgen. 10) / LbZE; Ra ug. 11) E in r. geheischcn. 12) E der were. 1) E dirfnrunge. [ D i . 1.] 1) Lb neste. 2) Κ fh. ader hynderte. 3 ) Lb fh. Vorboten »der zcu.

155

Β . Π . K a p . 1. D L β — K a p . 2 . D i . 3 .

en gehaben magiet. Dornoch queme eyn ander man unde spreche ouch uff das selbe gut unde bete den boten 4 , und der bote czu der cziet keynwortig were unde worde ym gelegen von dem richter, unde der bote were ungeeworen unde queme e czu dem gute wenne der erste unde vorbote das. Dornoch queme der dritte unde neme 5 eynen gesworen boten ane des richters wisezeen unde vorbote ouch das gut uff 6 eyn recht' umb also vii geldis, als man ym 8 schuldig were. Unde der vierde man qneme in gehegit ding unde spreche ouch uff des mannie gut vor syne echolt Welchie mannie undir den viren ansprechern9 ansproche vor dem andern möge gesyn ader bund unde crafft gehabin möge. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Des dritten mannis vorbiten mit dem geswornen boten sal crafft unde macht habin, wenne is sal keyn man des andirn gut vorsprechen noch vorbiten wen der richter adir eyn vronebote, der zcu dem gerichte 1 0 gesworen hat. Von rechtis weyn. D i s t i n c t i o n 2. Β Π. 14; Dt 92; Th 114; V g l d l · tg. DL Wy

man

eynen

P T . t l .

abetrunnigen

man sprochen

vorboten

.sai,

uff

de»

gut

ge-

ist.

Ab eynis mannie gut vorsprachen were, derselbe entranne, ab man den man vorladen sai adir nicht adir uff welchen tag, wy man den vorladen sal unde mit welcher clage unde vorderunge ym das gut mag abegewunnen 1 werdin von rechtis weyn. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Wirt eyme manne eyn gut mit gerichte vorsprachen2 unde entrynnet der, den bedarff man nicht vorladen, mer der cleger eal das gut zcu 3 dren gehegeten dingen uflbiten. Kumpt denne yener nicht, so sal der richter deme cleger das gut vor eyne schult geweidigen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 3. Β II. 15; Dr 92; Th I l i ; Db 6β. V g l . II. 2. 2; f e r n e r Μ. ΟβΠ. 16, 73; S 122. 1, 2, 4; 140. 4 ; C ΙΠ. 102, 103«, 103b, 111; G a a p p Sehl. 19«. cap. 363; Β L 90 (Dr 96; Th 108).

[Di. 1 ] 4 ) Κ fh. em czu l e y e n . 5 ) Β brachte. 6 ) Dr vor. 7 ) W fh. alz. 8 ) man ym| Dr ym y e n e r . 9 ) f . E; Dr a n s p r e c h e n . 1 0 ) E rechte. [ D i . 2.] 1 ) WDr angewonnen. 2 ) W fh. adir gehyndert adir vork o m m e n (Κ fh. das allie eyn ding b e d e w t ) . 3 ) zcu — dingen] Ρ d r e y vierzehn tage.

156

Magdeburger Fragen.

Von besaczunge gutis eynis abeweszinden irclagen sal.

mannis,

wy man das

A b eyme manne, der nicht inheymisch adir 1 dingpflichtig nicht were, vorsprochen worde eyn gut, wy man das mit rechte gewynnen mochte, unde ab man den nicht vorladen sal. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Man sal den man nicht vorboten von rechtis halben, worde abir ymand, der nicht inheymisch adir dingpflichtig were, eyn gut vorsprochen unde irclaget 2 unde 3 ym dy vorsperrunge 4 unwissentlich were 3 , der mag sich wedir dorczu czihen, also das her swere, das her usz dem lande also ferre gewest sey, das her n i c h t 5 mochte komen, syn 6 gut zcu vorantwortten, adir ab yn echte not gehindert hette 3 , dy sal her ouch bewiszen, also recht ist. Volkumpt her denne also, dennoch musz her yeme antworten umb syne scholt von rechtis weyn, ab her dorczu kumpt bynnen iare unde tage, als ym dy clage uff syn gut ersten wissentlich worde 6 . Distinction

3a.

Β II. 1 9 ; Li,? 11. V g l . M. Goldb. Ia § 7 ; M. Br. 1295 § 5 ; M. Gftrl. 16, 46, 7 3 ; G a u p p Schi. 199 cap. 3 6 4 ; S 118. 5 ; C III. 1(H). 110; Gli. K . Rb. 48, 136, 151, 496, 497, 5 0 4 - 5 0 6 ; Β I. 90 (Dr 96; T h 108); Dr 2 0 9 ; W a a s e r e e h l . IV. 165 (313); M ö h l e r S c h . 13.

Wy ' man eynen man yn weissen sal umme irclagete schuld und icenne. Al> eyn gast dem andirn in unsirrn gerichte seyn gut vorspreche, is were erbe adir m nule habe, adir eyn burger dem andirn und dem das yut vorsprochin ter?·?, der teere nicht keginwortik und der selbe ansprechir das gut czu dren dingen uff gebotten hette und irclagit2 vor sine schult, ab man den 3 des gutis czu cirden dingen geweidigen sulle u f f 4 bürgen adir a ne burgin, und wy man das vorbas richten sulle 4 uff eyn ende. Hiruff spreche wer scheppin czu Magdeburg vor eyn recht: Claget eyn gast adir eyn burger uff den andirn uff gut, steende erbe adir varnde habe czu dren dingen, dem sal der lichter das gut in dem ν irden dinge eygenen und sundir bürgen doran u'isen und do methe is dy sache der clage geendit 5. [ D i . 3 . ] 1) ad. d. n.] /. E. 2) Ι Γ beclaget. 3 ; unde — w e r e ] f . WLh. 4 ) EBLtab vorsprochunge. b) nicht — hette] W nicht künde noch en mochte s. g. vorantw. das her doch gerne gethon hette adir ab en echte n. g. h. 6 ) syn — worde] L)rTh ab der dorczu kumpt bynnen ior und tag dornoch al/, ym die clage uff 6eyn gut irste wissentlich worden sey (Th ader dornoch wenne cm dy zache dns s g vorsprochen were czu dem irsten w. w.) adir das en eyn andir echte nut ( JTi ader ap eyn ander rechtc n . ) gehindert hette, die her denne ouch beweiste alzo recht ist. dennoch niuste der vor die schult antworten. [ D i . 3a.] 1) von Ha eingeschaltet. 2) Β beclaget. 3 ) Β denne das gut. 4 ) uff - sulle] / . Bl>¡¡. 5) Β gesehen.

Β . Π . Kap. 2 . DL 3—5.

157

D i s t i n c t i o n 4. Β II. 20; Dr 115; Th 171; Db d i P T . L 10. — [ B « U Π.]

Von irclagetem gute ansproehe. Ab eyn ungewisz man, her were eyn gast ader eyn bürger, der nicht stehende erbe enhette noch so vil varnder habe, adir man sich ouch des vorsehe 1 , daz eyner mit Unrechter meynunge uff eynis andern mannis g u t 2 clagete, der uszgeczogen were 3 unde von der clage uff syn gut nicht enwuste noch sich besorget hette 4 , unde wenn her denne her wedir queme, so mochte h e r 3 nicht wiesen, wo her denne den cleger mit deme gute suchen 6 sulde, das her sich mit rechte wedir dorczu czoge ab nu » der cleger das gut adir das erbe in deme gerichte mit stehendem erbe adir gut vorgewiesen mösze adir ab man das wedirn 9 mochte, unde 1 0 wy adir wer das wedern 9 mochte 1 0 von rechtis weyn. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: B e sorgunge gehöret zcu der scheppin ammechte n i c h t 1 1 , sy syn nicht pflichtig, wenne das sy orteil vinden sullen 1 a , noch deme sy der richter vroget noch clage unde noch antwort Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 5. Β I. 44; Di 182; Tb 32; Db 70.

Von 1 betaczunge erbe geldis. Eyn man ist komen vor gehegit ding, der hat eyme andirn manne syn erbe uffgereicht 2 , in deme selbin dinge ist eyn ander man kommen unde hat zcu deme, der das erbe entpfangen hat, das gelt 3 vorsprechen, das yener man schuldig ist gewest, der das erbe vorreichte, zcu der ansproehe hat der man geswegin. W y nu der ansprecher das gelt unde in welchir wile * unde cziet vorclagen 5 sulle. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: let der man, der das erbe entpfangen hat, deme uffreicher des erbis noch schuldig gelt 6 vor 1 das erbe, unde hat der vorsperrer das [ D i . 4.] 1) Da vorezege. 2) Κ schaden u. g. clagen weide. 3) W f h . in seyn gewerb adir gescheite. 4 ) W fh. das deszir ader imand sulde uff seyn gut clagen. 5 ) W fh. leichte. 6 ) Lb finden. 7) EDb czien mochte. 8) W fh. icht billich. 9) EDbr geweren; W weigern. 10) unde — mochte] f . ELb. 11) W nichtes seyn sy pfl. 12) f . EDb. [Di. 5 . ] 1) E f h . irclayter. 2) EBDar vorreichit. 3) d. g.] / . Lb; Dr gelt. 4) Lb wise, wil u. cz. ; Β Dab wise u. cz. ; — wile u ] /. WDr. 5) EW irclagen. 6 ) f . Lb. 7) T. d. e.] f . Dr.

158

Magdeburger Fragen.

gelt® mit dem richter besaczt unde vorsprochen, so mag her das selbe gelt h a uff byten zcu dren gehegeten dingen vor g syne scholt, unde 1 0 wirt denne das gelt bynnen dren gehegeten dingen nicht vorantwort noch entredet, so sal man czu deme virden dinge den cleger an das gelt wiszen vor syne scholt. Von rechtie wegen. D i s t i n c t i o n 6. Β I. 59; Dr 32; Th 70; Ρ IX. 8. 4. Vgl. I. 8. 2; I. 11. 4; Se].. I. 6 § 2; S 98. 6, 130. 4, 131. 1; C IV. 91; Β I. 90 (Dr 96, Thl08); G a u p p Sehl. 195 cap. 359; Ρ V. 4. 11-13.

Ab man cynen erbeling geticingen mag, erbe zcu vorkouffen durch synes vaters schult wille. A b man eynen erbeling getwingen mag, erbe zcu vorkouffen dorch synes vatir ' scholt wille, wenne her mit varnder habe dy scholt nicht m a g 2 vorgelden, was dorumme recht sy. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Bekennet eyn man der crbelinge schulde 3 , dy syn vatir schuldig ist blebin, dy sal her beczalin, also verre als das erbe weret 4 , das her nympt. Wil her dy schult nicht geldin adir wellen syne erbin des nicht gestaten 5 , so mag man ym syne erbe 6 eigen mit gerichte besiczczen 1 unde irclagen " uff 9 dy scholt, andirs mag man yenen nicht twingen, syne erbe zcu vorkouffen. Von rechtis wegen. D i s t i n c t i o n 7. Β I. 60; Dr 32; Th 71; S 143. 5 ; Ufi 94. V g l 1. 11. 4; M. Gôrl. 123; W a s a e r t c h l . IV. 143, 144, 149, 151; GIOÎM Weichb. 22 (T. D a n . 275).

Ab man morgevgabe adir vordinet Ion e 1 solle gelden wenne 2 scholt. A b 3 man morgengabe adir vordinet lon e sulle gelden wenne scholt. Hiruff sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht: Vordinet lon unde redelichc scholt sai man von eynis toden mannis gelde 4 czuvor 5 gelden 6 vor der morgengobe, a b 1 dy frouwe [ D i . 5.] 8) E f h . also s c h u l t ; Β f h . a l s c h n l d i g ; Dr d a s s c h u l d i g e g. 8a) Dr f h . mit dem richter. 9 ) v. s. sch.] f . EL)b. 10) u n d e — d i n g e n ] ELib u n d e v o r a n t w e r t h noch entredit sich iener (Db der iiufrichtcr) n i c h t . [ D i . 6 . ] 1) Th fh. a d e r mutter. 2) W v o r m a g z c u ; Dr g e h a b e n m a g zcu. 3) EH b e k . eyn e r b e l i n g ( Β f h . eynem m a n n e ) sch. ; W b e k . e. m. d e r eyn e. ist der sch.; DrTh b. eyn e. scynce vatirs (s. v. f . Th) sch. dy ». v. ( T h f h . a d e r muttir). 4 ) LbDr w e n d e t ; Db wendet o d e r w. 5 ) Da s t a t e n ; f . B. 6) Β f h . eigenen u n d e . 7) Dr vorscczczen. 8) H - clagen. 9) a n ; vor. [ D i . 7.] 1) Lb zeuvor. 2) w. ech.] f . Lb. 3) Dr a u c h a b m a n s c h u l t ir g e l d e n s a l d e w e n n e m. ad. v. 1. 4 ) BDarS gute. 5 ) W f h . u n d e ( c u m ireten. 6) L a Z f h . d e n ; W f h . d e n n o c h . 7) Dr a b der fr. die.

Β. IL

Κπρ.

3. DL 6—9.

159

an dem gereiten8 gute begobit ist. Adir ist ir dy morgen gäbe an stehindem eygen9 adir erbe gegeben, so eal dy frouwe dy morgengabe doran behalden 1 Von rechtis weyn. Distinction 8. Β I. 63; Dr 3»; Th 53; Db 72. Olelchlaotend Π. 4. 1. - Vgl II. t 2; II. S; H. 2. 19; Q.npp 8ehL 274. 2; Ρ V. L 16. Ab1 eyn gast deme andirn mit der hont wirt geantwert, woa her yn behalden3 sulle.

Ab eyn gast deme andirn geantwort wirt mit der hant adir eyme andern, der 4 do nicht geerbit3 ist bynnen deme gerichte, wy dómete zcu thun sey, unde wy ferre der sal syn gesessen buseen dem gerichte, das her eyn gast geeyn möge. Hiruff6 sprechen wir scheppin zcu Magdeburg recht·. Wirt eyn gast eyme gaste adir eyme andern manne, der in deme gerichte keyne eygene wonunge hat, umb schult geantwert, so sal im der richter den man behaldin loszin, so lange bisz her der1 schulde gerecht werde und beczale, und ein gast heissit, der meir8 denne XI tnilen buszin deme gerichte gesessin ist.'

Distinction 9. Β I. 79; Dr 50; Th 89. VgL I. li. S ; Π. 2. 11 ; Sap. II. β { 2; Hall· Num. | 29; M. Br. 12. (Zob.) 39; M O h i e r 12, 55; Glog. Rb. 251, 252, 264, 27«, 5 8 9 - 5 9 1 ; C III. 2, 30, 32; W a i a a r e c h l . IV. 17, 38, 166; V. 70.

Wy man unbesehen

totslege richten

sul1.

W y man totslege richten sal, a n deme dy scheppin noch wunden noch keyn d i n g 3 gesehen haben, dovon her tot sey, ab man eynen dorumme beechuldigit vor g e r i c h t e 4 . 2

Hiruff sprechen wir scheppin zeu M a g d e b u r g recht: Brengif man eynen toden man vor gerichte, an deme der scheppe wedir wunden noch totslege noch keynerhande czeichen gemercken kan, do von der man von deme leben zeu deme tode gebrocht were, unde wil denne des toden mannis m o g eyner v o n 5 des toden mannie weyn n o c h 6 der scheppin bekentnieze eynen man, der eyn unbeeprochen 7 man ist unde ouch in keynor hanthafltcn tat begriffen ist, beschuldigen- unde ansprechen mit eyner siechten clage, so musz her unschuldig werden mit synis selbis hant. Beschuldiget man aber den mit geezuge 8 , selbdritte 5 . Ist abir gerufte dor obir gesehen unde ' " wirt der man beclaget mit gerufte 1 so mag her unschuldig werdin selbsebinde uff den heiligen, als recht ist. V o n rechtes Avegin. Distinction

11.

Rw 38; Bß 27 u n d 41; T)fl 61. — [ B a i l . II.) V g l . 8»p. III. 46 S 2 ; Hall« Neuro. 5 16; M. Br. 1261 § 21; M. G6rl. 14, 63; Weichh. 52; M ö h l e r 15; Glog. Rh 238.

[Di. 9 ] 2) gew. u. i.] f ES(98)C. 3) W fh. beclagit. 3a) umme — ad.] / S (98); S (10b) C n. d. t. und umb des v. d. t. 4 ) S (96) vorezuk. umb sine unschnlt, «o sal komm in des nehste ger. 5) ZELbS fh. ist. 6) S (98) fh. eteeter. ; 5 (108) fh. wenne ewir brieff sprach das her vorgeecht were umb eine wnnde. [Di. 1 0 ] 1) Lb fh. do die schcppin nicht finden 2) ¿>ß zeu. 3> W fh. noch leichen. 4) E fh. wie man das richten sal. 5) E umb d t. m tot; fellig werde, dus her volthu ι vor w e t t e , vor busse und vor die s a c h e , dar d a s urteil u m b ges c h u l d e n n ist. V o n n r e c h t e s wegenn. I. 5. 1. Rtv 31 171. Auch habenn unns die ehe g e n a n n t e n b ü r g e r e gef r a g e t , ab die gemeine s t a d t ader ein burger b e y s u n n d e r n n betenn einenn b i d e r m a n n , der unnbeschuldenn were an seim rechte, zu einenn vorsprechenn, ab d e r richter ader ein herre ader sein widersache den v o r s p r e c h e n n vor[/. 4. f . ] 1) Einige Hdss. lesen von Colmen. [1. 4. 10.] 1) R¡i irkennen. 2) f . R'¿. a) li'i mit. 4) R'¿ kevner weis, ó) Jì'fi Jh. gerevtem. G) Λβ /Λ. her. r 7) R ¡¡ wol thu.

Beilage Π.

227

werften mochte nnnd vonreiienn dornmb, das ehr an» einem anndernn lannde were ader inn einer anndernn herschafft wonn haftig ader dornmb daa her •nn dem gerichte kein eigenn nnnd · ehr wir nona enntacheiden. Hirmnff eprechenn wir echeppenn za Magdeburg ein recht: Ein itzlich mann, der kein geweiet pfaffe noch geistlich mann ist, der mag inn itzlichem weltlichem gerichte, da her inne nicht vorfestet iat, vorspreche sein, darnmb bittet eine gemeine Stadt ader ein burger einen bidermann, den mann nicht bescheldenn mag an seime rechte, der ein leie ist, zn vorsprechenn, den sali im der richter i gebenn nnnd her soll durch recht der Stadt oder des bergers wort sprechenn vor gerichte, ea sey dann das der vorspreche sich mit rechte des werete, unnd den vorsprecbenn mag der herre noch der richter noch sein widersache nicht vorwerffenn noch vorweisenn noch Msgdebnrgi· schem rechte darumb, das her ans eim anndernn lannde ist, ader doromb das her inn einer anndernn herschafft ist, ader darnmb das her kein eigen noch erbe hat inn dem gerichte. Vonn rechtes wegenn. I. 6. 2. Dr 200 [Th 160]. Yortmeir habt ir uns geschrebin, wie ozwen« ewir mittebnrger krigen ummb eyne mawer und wie do virteils lente, die von der stat dorcza gesaczt zint, die mawern, keler, treme und gewelbe besehn habin. Hiraff spreche wir eyn recht: Sint die virteils leuthe u. t. to. / . 7. 1. Dr 31b [ΓΑ 66, 67]. Vortmeir stirbet eyn man und Iessit unvorgeben erbe und gut seynen kinden, die ym ebenbürtig seyn 1, und die kinder haben ere muter, der kinder stirbet eyns, ab des selben toden kindes teyl an erbe und an gute an die muter geerben möge zen thun und zen laszen mit ir erben lobe adir an ir erben lobe, nnd wer ir erbe gelob »eyn möge zeu dem gute, ab sie en haben mus, und ab sie das verbürgen sullo, adir ab die kinder alle gar sterben, ab denne abir ir erbe und gut off die mater gesterben möge zeu thun und zeu laszen mit ir erbe gelob adir an ir erbe gelob, ab sie en haben sal, sind dem mol das sie der kinder keyns meir enhat adir ab se die muter vorbas noch erem tode das solbe erbe und gnt geerben möge uff yren nesten ebenbürtigen, her sey man adir weyp, der ir von vater adir von mutter halp gesyppit sey, bitthe wir eyn recht. Hiruff spreche wir eyn recht: Sterben kinder noch dem vater eyns adir se alle, so erben sie ir gut uff die muter. Stirbet dornoch u. t. w. 1. 7. 2. Dr 74 [ΓΑ 104; CIV. 85; M. Br. Sch. r. IV. 2. 43.] Eyn burger ist tot, der hatte gut und erbe gelassen, des hatte sich eyner unser burger anderwunden, der recht dorezu haben wil, nu quomen awswenige > lewthe, die ebenbürtig seynt mit dem selben, der das gut und erbe ynne hat, und sprechen das gut a n ; nu spricht unser burger her wisse eynen newendigen, 2 der do awszin ist yn fremden landen zeu Lamperten adir yn welchym lande is sey. Nu fragen die andern, wie und wenne 3 yn welchir /riet her das beweysen sulle, bey eynem j a r e adir lenger und wie man das lenger bey nemelicher * frist vornemen sal. H. sp. w. e. r. Sint die awswenigen leuthe u. s. w. [/. 5. / . ] 1) Aß unde erbe bette ader yn Meydeburgiechem rechte «ey. 2) Aß fh. durch recht. [/. 7. i ] 1) Th fh. geboren ader elich geboren. [ / . 7. 2] 1) Th auilendige. 2) Th dorezu; C neirwendken. 3) f . ThC. 4) welcher. 15*

228

Magdeburger Fragen.

1. 7. 12. Dr 101 \Th 24\. Abir vortmeir: auch ist zeu uns tot eyu man tmd hat gelaszen eyner swestir son, die eeyne eweetir ist gewest von vater und von muter und eynes brudir son, dur seyn bruder ist gewest zundir vatir abir ι von der muter. Hirumb bitte wir uns zeu berichten, wer undir den czweyn dee toden erbe czuvor nemen sulle von rechtis wegen. I. 7. 14. Dr 41 [Th 77], Auch meir: ab eyn man stirbet adir weip und han elder vatir und eldir muter, is sey von vatir halben adir von muter halben, and hat ouch seynes vatir bruder und muter bruder, wer under den behalden möge des toden mannes erbe. Hiruff spreche wir eyn recht: Des toden eldir vater adir elder muter, vater ι bruder und muter bruder 2 nemen des toden mannee erbe gleich. Von rechtis wegen. I. 7. 19. C 1V. 83 [Jl/. Br. Sch. r. 1V. 2. 4l\ E i n man sende mit syme gelde svnyn zon, der an synym brote ist von ym ungesundirt, kein Venedigen adir kein Flandirn, der kome wedir mit behaldcnir habe und vinde syDyn vatir tot; dornoch kome des sonis geswisterede und muten teilunge des gutis, daz ir vatir gelozin hot. Der zon spricht, her habe em czu vor gegeben synis gutis L mark, und daz ist nicht in gehegtiin dinge gesehen, noch ouch wissintlichin ist. Ab nu der zon di (vunfzig) mark behaldin möge keyn synyn geswisteredyn mit synis eynis hant adir nicht. 1. 7. 21. Rw öl I /iß 42]. Scheppen der Stadt zu Magdeburg. Unns hat eur clugheit gefraget also: kinnder sunndernn und schichtenn sich unnder einannder umb gut unnd erbe • vonn irenn eldernn an sie kommenn ist unnd das geschieht vor der kinnder meistenn freunndc unnd itzlich besitzet seinenn teil iar unnd tag sonnder imanndes ansproche, aber die Vorrichtung worde vor gehegtem dinnge nicht lautbar 2, darnach der kinnder ein Wolde der echichtunngu unnd .berichtunnge nicht stete haldenn, als ab es sein erbeteil unnutzlich a zugebracht, und beclagte die anndernn vor gerichte umb •ater ader mutterteil, unnd zöge sich ann richter unnd schcppenn, die bekenntenn, in were unnwissenntlich umb die absunderunge, ab nu die bericlitunnge vor den freundenn crafft habe unnd macht, ader ab das kinndt die anndernn zu uberteilunnge * brinngenn möge unnd annder gelt unnd gut abzwingenn, was recht sey dorumb. 1. 7. 23. Dr 1 [.S 92. 1 , 2 ; C 111. 44, 45; M. Br. Sch. r. HI. 2. 7, 8\. Czwu ewestern ebenbürtig von vater und von muter sint komen vor recht und die ¡ungiste hat die eldiste beclagit umb erblich gut, das sie anirstorben ist von erem rechten evater und ' von irre rechten emuter ι, des sie ungeeundirt sey η und sie sich is ny vorezegen had noch vorreichet an key nei· stad, do is crafft adir macht hetthe, wissintlich altscssen und erbsessen und getrawen lawten alzo vil, alz sie ir zeu rechte habin sal. Nu vrogit, ab man icht billicher dio altsessen manne 2 manen sulle, wenne sie mit keiner rede do vor gevallen möge, adir was eyn recht sey. Do vor antworte der eldiste [/. 7. 12.] 1) Th «dir. [/. 7. 74 ] I ) /. Th. 2) Th kvnder. [Z 7. 21] 1) Ä3 fh. das. 2) Äß gelnwthart. 3) Λβ /Λ. hettc. 4) Λβ neuwer teilunge. [/. 7. 2ä) 1) u — emuter]/. S. 2) SC und erbsessen.

Beilage Π.

229

man and sprach: erbe nnd gut ist meynem weibe anirstorben von erem rechten evater nnd von irre rechten emuter, das ist ir 3 mit mir gegeben and worden, das habe ich mit meynem weibe besessen unde gehad yn der gewere j a r und tag an ansproche unde sie hat mit une zcu strosse gegangen yn der etad zco wegin und tcu kivchen und hat das gut ny angesprochin an keyner stad, do is crafft adir macht *. Nu vrogit, ab wir das gut icht billicher behalden sallen yn der gewere mit uasertn rechte wenae une ymant abgeczewgen möge mit d t s e s s e n adir mit erbsessen, adir was eyn recht, sey. Do eprach die ¡ungiste: wenne wir ebenbürtig seyn von Tater und •on muter und sich is nicht czwischen ewestern yoriaren mag umb erblich gut, ab ich billicher altscssene β und getrawe lewte man manen sulle wenne ymant do vor getreten möge, ader was do recht sey. Die ¡ungiste swestir, dy do 7 beschuldigte die eldiste umb erblich gut, das ir anirstorben ist von crem rechten evater und von erer rechten emuter, und das β geantword der eldisten swestir man und spricht, das nu ym das gut o erblich gegeben und worden sey und das mit ir had besessen j a r ι o nnd tag. Hiruff spreche wir vor eyn rccht: Ist das erblich gut der eldisten swestir man mit ir gegeben vor dem richter und vor den scheppin yn gehegtem dinge und haben sie das besessen iar und tag an ansproche, so sal dy gobe crafft haben und die ¡ungiste swestir kan do zcu nicht komen und ist der eldisten swestir man gegebin ' > und nicht vor dem richter und vor den scheppin yn gehegtem dinge, so kommet die ¡ungiste swestir mit der eldisten gleich dn eres vater erbe and zcu ir muter erbe ; das die eldiste swester onde ir matt dy > 2 besessen haben yn der gewere und die ¡ungiste das nicht gefordirt had, das sal ir nicht schaden an erem rechte. Von rechtis wegin. / . 8. 1. Dr 153 [ΓΑ 141; S 131. 2], Vortmeir liben frund, ir habit uns gefrogit umb recht noch diszen Worten: Wenne eyn man nympt eyn elich weip und ir an seynem • gute morgengabit C 2 marck, mynner adir meir znndir gerichte und stirbit und lessit ouch schult noch ym, die her gemacht hat, und lessit noch ym seyn clich weip unde unmundige kinder und lessit eynen brudir adir swertmogen 3 adir gekorne * Vormunde; des toden weip nympt eynen andern man, der man vordirt an der fra wen etat von der kinder Vormunde ir morgengabe, die ir der tode schuldig bieben ist; der Vormunde spricht: mir ist wissintlich von der frawen morgengabe und auch von der schult, des bekenne ich vor gerichte adir wo ich sai, adir ich weis nicht, ab ich macht habe von rechte, die morgengobe zcu geben von der kinder gute, sint das sy vor gcrichte nicht begabit > ist ; und auch die kinder duz orteil β habin, das eie neir dor von ϊ zcu komen synt, swerende mit ir eyncs β hant, das ir vater ir muter nicht bemorgengabit habe, und die kinder nicht mundig synt ire vatir schult zcu bekennen adir vorsachin, ab nu der Vormunde r e c h t s habe und macht adir musse an der kinder etat die mor-

[ / . 7. 23.] 3) SC mir mit er. 4) SC fh. hat (hette). 5) SC fh. nnd dovor getretin mogin mit rechte. 6) SC fh. und erbsessin. 7) C fh. beclaytc u. 8) S das du g. host; C dortzu antworte. 9) SC das erbliche r. mit ir g. 10) SC in dur were i. u. t. und i. u. t. und abir i. u. t. ane ansproche. 11) S nnd ir nicht g. vor d. r. 12) / SC. [ / . H. 1 ] 1) ThS fh. farendem 2) S czen. 3) S sweetirm. 4) Th geborne. 5) S gegebin. 6) S vorteil. 7) ThS vor. 8) Th eygener; S mit eydis b. 9) Th macht haben mOsse; S m, habe und musse,

230

Magdeburger Fragen.

g e n g a b e gebin und schulde geldin ane der kinder wedirsprache adir

was

birumb recht sey.

I. 8. 2. Dr

154 [Γ/ι 143;

S 131. 4.]

V o r t m e i r ι habt

ir

gefrogit,

ab

die

•arnde habe zo verre 2 nicht en werte ι , ab der Vormunde der kinder erbe dorumb vorkouffen m ö g e und m o r g e n g o b e 3 adir andir schult do von gelden ane wedirsproche und w i e

der

Vormunde, die

dem toden schuldig blebin

• i n t , zcu antworte getwingen möge, die schult zcu gulden adir ab sie dem Vormunden eyde thun*

sullen an s der kinder s t a t s

« d i r ah sich das allie 6

v o i c z y e n möge, zo lange das die kinder mundig werdin.

H ir uff spreche wir

eyn recht: Durch der fra we η morgengabe w i l l e , die ir der man an eeynem varnden gute gegeben hatte, darff der Vormunde der kinder stant erbe nicht vorkeuffen.

1st abir der kinder vater andir redliche schult schuldig bieben,

die der vormun'ie weis adir noch rechte dirynucrt '

wirt, dorumb mag her

der kinder erbe vorkeuffen und gelden, ab her der kinder neete β erbneme ist.

Zint abir do nehir erbnemen, z o mag her ane der kinder wille ir stunt

erbe nicht vorkeuffin, zo mochte sich die saohe v o i c z y e n .

V o n rechtis wegen.

1. 8. 3. Dr

ltil

\Th 15i\.

Vortmeir

eyn

man hat seyn

irerbit erbe

unde

varnde gut gehat und hat geloseen eyn unmucdige tachter, der hat sich ir •ormunde undirwundin und bat nicht rechenunge yerlich gethan noch v o r wieeenunge, wenne her doruff ny geczogen ist und vorstunt der tachter gut so lange, das sie munbar wart, do gap her sie eynem manne, den sie mit willen zcu der ee nam und gap dem manne ir vetirlich erbe eyns teils adir ga*

an

ir iowort

andir η man.

und wissen.

Do

A p nu der Vormunde

starp

der man, die frawe nam eynen

mit rechte der frawen gut an ir wiesen

nnd iowort dem mannn möchte gebin adir ab her der frawen ir gut bereichin ι , beczalen a und gebin sal 3 adir icbtes vorvallen sey. I. 8. 8. Dr

201

[ Γ Α 161;

S 130. 1].

V o r t meir habit ir une g e f r o g i t :

ab

eyn man Vormunden, frQnd adir fremde, dem < her getrawet, keuszit zeynen kindern ' ,

ab die Vormunden schuldig zint der witwen und den kindern

ir

schulde zcu vordirn und ab sie das gut ebenteweren zallen umb wynnunge umb Î

ir erbeyt.

I. 15. 3. Dr

55 [ Γ Α

.94],

Vort

meir ab eyn man geczeugen sal umb totslag

•dir umb schult adir umb andir sache mit leuten, den scyne sache wissintlich ist, wie h e r í

von rechtis wegen möge, ab sich? die selben des g e c z e u g i s

weger 3 wolden mit flucht adir mit keyner gcwalt, was se dorumb vorvallen sint und ab dir seyne sache dorumb vorlysen mag, die weil her sie mit g e richte zcu geczeugen nicht getwingen mag adir was recht sey.

I. 15. 7. Dr

245 [ 5 140. J j .

V o r t m e i r habit ir uns g e f r o g i t yn zulchen Worten :

Czwene schuler habin mitenandir ι

gedynet und hat eyner den andern be-

[/. 8. 2.] 1) Vortm. — werte] /. & 2 ) Th also vyl nichten were. 3 ) m. a. a ] /. S. 4 ) ThS leysten. 5) an — »tat] f. S. 6 ) 7A aleo. 7; Th mit r. öbirwnnden w. 8) /. S S. .3] 1) ΓΑ berechen. 2) f. Th. 3) Th β. •der nicht, [ i . 8. #.] 1) dem — kindern| S von bcthc wegin unde en der vormnndcschftfft getr. und kewst seynen brader. 2) u. i. e ] Th erbiten. [/. 15.