Die Lieder Neidharts 9783111662060, 348421144X, 3484201444, 9783111277691


210 58 19MB

German Pages 256 Year 1984

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Inhalt
Vorwort zur zweiten Auflage
Einleitung
Konkordanz der unechten und zweifelhaften Strophen
Text
Melodien
Register der Liedanfänge
Recommend Papers

Die Lieder Neidharts
 9783111662060, 348421144X, 3484201444, 9783111277691

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

ALTDEUTSCHE TEXTBIBLIOTHEK Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von Georg Baesecke und Hugo Kuhn Herausgegeben von Burghart Wachinger Nr. 44

Die Lieder Neidharts Herausgegeben von Edmund Wießner Fortgeführt von Hanns Fischer

Vierte Auflage revidiert von Paul Sappler Mit einem Melodienanhang von Helmut Lomnitzer

M A X NIEMEYER V E R L A G T Ü B I N G E N 1984

1. Auflage 1955, hrsg. von Edmund Wießner 2. Auflage 1963 1 r e v i d i e r t V Q n H a n n s F i s c h e r 3. Auflage 1968 J

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Neidhart (von Renental): [Die Lieder] Die Lieder Neidharts / hrsg. von Edmund Wiessner. Fortgef. von Hanns Fischer. - 4. Aufl. / rev. von Paul Sappler. Mit e. Melodienanh. von Helmut Lomnitzer. - Tübingen : Niemeyer, 1984. NE: Wiessner, Edmund [Hrsg.]

ISBN 3-484-21144-X geb. Ausgabe ISBN 3-484-20144-4 kart. Ausgabe ISSN 0342-6661 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1984 Alle Rechte vorbehalten. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen. Printed in Germany. Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten/Allgäu Einband: Heinr. Koch, Tübingen

ν

Inhalt

Vorwort

VII

Einleitung Überlieferung

IX

Bibliographie

XXIV

Konkordanz der unechten und zweifelhaften Strophen . XXXVI Text

1

Melodien Anmerkungen zu den Melodien

189 211

Register der Liedanfänge

219

VII

Vorwort zur zweiten Auflage Als E d m u n d Wießner vor acht J a h r e n die hier z u m zweiten Male vorgelegte Neidhartausgabe erscheinen ließ, verfolgte er damit zwei Ziele. Einmal wollte er die seit langem gewünschte Studienedition f ü r den akademischen Unterricht schaffen, zum andern aber lag ihm daran, mit der eigenen Textauffassung stärker zu Wort zu k o m m e n , als dies bei der Neubearbeitung der Hauptschen Ausgabe möglich gewesen war. Es entstand eine weithin selbständige Ausgabe, die aber doch den Charakter einer Editio m i n o r z u r » G r o ß e n Ausgabe« (so hier stets zitiert) von 1923 behielt, schon allein deshalb, weil sie statt eines Variantenapparats n u r ein Verzeichnis der Abweichungen von jener älteren Edition besaß. Wießner hat im Vorwort entsprechend selbst b e m e r k t : »Die große kritische Ausgabe sollte durch diese kleine keineswegs ersetzt, sondern allenfalls n u r bereichert werden.« Angesichts dieser Zielsetzung k a m f ü r eine Neuauflage ganz abgesehen von dem in diese Richtung gehenden W u n sche des Verlags - nur ein revidierter Wiederabdruck der ersten Auflage in Betracht. W e n n der Neidharttext einmal wieder tiefergreifend kritisch bearbeitet werden soll, so wird dies kaum anders als auf dem Boden der G r o ß e n Ausgabe geschehen können. Der mangelhafte äußere Zustand der ersten Auflage hat eine umfassende Revision notwendig gemacht, in deren Verlauf an mehreren h u n d e r t Stellen Druck- und Schreibfehler gebessert, Inkonsequenzen beseitigt und Ergänzungen eingefügt wurden. Die unvollständige und unübersichtliche Lesartenmitteilung zu den unechten Strophen ist durch eine neue Kollation ersetzt. G a n z neu gefaßt habe ich die Einleitung. Die Streichung der an dieser Stelle wohl entbehrlichen biographisch-literarhistorischen Skizze schaffte R a u m für eine ausführlichere Darstellung der Überlieferung und f ü r eine Bibliographie, die d e m Studenten den ersten Schritt zur Auseinandersetzung mit der Forschung erleichtern soll. Februar 1963

H a n n s Fischer

Vili Vorwort zur vierten Auflage Der Text der vorliegenden vierten Auflage ist in Einzelheiten gegen den früherer Auflagen verändert. Das Verzeichnis der Abweichungen vom Text der Großen Ausgabe wurde weggelassen zugunsten eines knappen Auswahlapparats, der hauptsächlich stärkere Eingriffe gegenüber dem Wortlaut der jeweils maßgebenden Handschrift nachweist. Die Einleitung, vor allem Uberlieferungsliste und Bibliographie, wurde ergänzt und auf die neuere Diskussion über angemessene Formen der Edition mittelhochdeutscher Lyrik bezogen. Hedwig Gwosdek, Silke von der Emde und Thomas Rietschel schulde ich Dank für ihre Hilfe bei der Bearbeitung. Als einen besonderen Gewinn betrachte ich es, daß Helmut Lomnitzer dem Bändchen seine neue Ausgabe der Melodien mitgibt. August 1983

IX

Einleitung Überlieferung Die Lieder Neidharts (und seiner Nachahmer) sind durch folgende Textzeugen überliefert: 1 A -

Universitätsbibliothek Heidelberg Cpg 357, die sog. Kleine Heidelberger Liederhandschrift, Pergament, Ende des 13. Jh., vermutlich aus Straßburg. Faksimile: Die kleine Heidelberger Liederhandschrift. In Nachbildung. Mit Geleitwort und Verzeichnis der Dichter und der Strophenanfänge von C . v. K r a u s . Stuttgart (OmnitypieGesellschaft) 1932; Die Kleine Heidelberger Liederhandschrift. Cod. Pal. G e r m . 357 der Universitätsbibliothek Heidelberg. E i n f ü h r u n g von W . B l a n k . Wiesbaden 1972 ( - F a c similia Heidelbergensia 2). Abdruck: Die alte Heidelberger Liederhandschrift. Hrsg. von F. P f e i f f e r . Stuttgart 1844 ( - S t L V 9). Nachdruck: Hildesheim 1962. Vgl. G . K o r n r u m p f , 2 VL 3, 577-584. 35 echte Strophen ( - 2 Töne und Trümmerwerk), zT. unter f r e m d e m Namen (Niune 7, Gedrut 7, Spervogel 4), 4 unechte unter fremdem N a m e n (Niune 1, Spervogel 1, Lutold von Seven 2).

Β

Württembergische Landesbibliothek Stuttgart Cod. HB XIII 1, die sog. Weingartner Liederhandschrift, Pergament, Wende 13./14. Jh., aus Konstanz. Faksimile: Die Weingartner Liederhandschrift in Nachbildung. Stuttgart (Omnitypie-Gesellschaft) 1927; Die Weingartner Liederhandschrift (Faksimile). Stuttgart 1969. Abdruck: Die Weingartner Liederhandschrift. Hrsg. von F. P f e i f f e r und F. F e l i n e r . Stuttgart 1843 ( = S t L V 5 ) . Nachdruck: Hildesheim 1966.

=

1

Die Publikation eines weiteren Textzeugen zu Winterlied 14, eines Fragments aus Maastricht, ist zu erwarten. - Die Angaben über den Bestand an echten und unechten Strophen beruhen auf dem Buch von D. B o u e k e : Bibliographie 1,8, berücksichtigen aber die von der Großen Ausgabe abweichenden jüngeren Entscheidungen Wießners.

Einleitung

χ

30 echte Strophen ( = 4 Töne), 47 unechte; 5 weitere Strophen des Neidhart-Teils gehören Konrad von Kilchberg. C

=

Universitätsbibliothek Heidelberg Cpg 848, die sog. G r o ß e Heidelberger Liederhandschrift, Pergament. 1. Drittel des 14. Jh., aus Zürich. Faksimile: Die Manessische Liederhandschrift. Leipzig (InselVerlag) 1925-29; Die Große Heidelberger Manessische Liederhandschrift. In Abbildung hrsg. von U. M ü l l e r , mit einem Geleitwort von W . W e r n e r . Göppingen 1971 ( = Litterae 1); Codex Manesse. Die Große Heidelberger Liederhandschrift. Vollfaksimile. Frankfurt 1974-1979. Kommentar. Kassel 1981. Abdruck: Die große Heidelberger Liederhandschrift in getreuem Textabdruck. Hrsg. von F. P f a f f . Heidelberg 1909. Vgl. G . K o r n r u m p f , 2 VL 3, 584-597. 143 echte Strophen, davon 2 unvollständig ( = 18 Töne), zT. unter fremdem Namen (Göli 1, Alram von Gresten 4), 90 unechte, davon 1 unvollständig (18 unter Göli, 1 unter Rubin von Rüedeger). Im Neidhart-Teil der Handschrift ist Blattverlust eingetreten. Einiges Verlorene ist im Abdruck M e l c h i o r G o l d a s t s erhalten (Paraeneticorum veterum pars I. Insulae 1604; Faksimile hrsg. von M . Z i m m e r m a n n , Göppingen 1980= Litterae 64).

Cb =

Bayerische Staatsbibliothek München Cgm 5249,26, Pergament (3 Quartblätter), 14. Jh., aus Würzburg. Faksimile siehe bei R. 19 echte Strophen (und Anfang einer 20 ), 7 unechte.

G

=

Grieshabersches Bruchstück (Verbleib unbekannt), Pergament (die oberen Hälften zweier Oktavblätter), 14. Jh., H e r k u n f t unbekannt. Abdruck: Zu Neidhart. ZfdA 6 (1848) S. 517-519. 9 unvollständige unechte Strophen ( = 4 Töne).

Κ =

Bretschneidersches Bruchstück (Verbleib unbekannt), Pergament (ein Oktavblatt), 1. Hälfte des 14. Jh.. mitteldeutsch. Faksimile: J. G . M e u s e l s Historisch-litterarisch-bibliographisches Magazin 2 (Zürich) 1790. S. 83 und 86 (dort auch ein fehlerhafter Textabdruck); siehe auch bei R. 6 echte Strophen ( = 1 Ton, Wl 4).

Einleitung

XI

M =

Bayerische Staatsbibliothek München Clm 4660, die Handschrift der Carmina Burana, Pergament, vor Mitte des 13. Jh., aus Oberbayern. Faksimile: Carmina Burana. Hrsg. von B. B i s c h o f f . München 1967; siehe auch bei R. Beschreibung: Carmina Burana . . . Hrsg. von A. H i l k a und O . S c h u m a n n . Bd. 11,1. Heidelberg 1930. S. 3*-95*; vgl. G . B e r n t , 2VL 1, 1179-1186. 1 echte Strophe (SI 11 I = Nr. 168a bei Hilka-Schumann, Bd. 1,2. Heidelberg 1941).

O

=

Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt Ms. germ. oct. 18, Pergament (zwei Doppelblätter), 14. Jh., vom Niederrhein. Faksimile siehe bei R. Abdruck: I. B e n n e w i t z , T r a n s k r i p t i o n des Frankfurter Neidhart-Fragments O. Mit einer Nachbemerkung zum Salzburger Neidhart-Projekt v. I. B e n n e w i t z u. U . M ü l l e r . In: Sprache - Text - Geschichte. Göppingen 1980 ( - G A G 304) S. 155-173. 25 echte Strophen ( = 5 Töne), 9 unechte, 5 Melodieaufzeichnungen.

R

=

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin Ms. germ. fol. 1062 (ehemals auf Schloß Riedegg ob der Enns im Besitz der Grafen Starhemberg), Pergament, Ende des 13. Jh., aus Niederösterreich. Die Handschrift, die außer der Sammlung von Neidhartliedern noch H a r t m a n n s >IweinPfaffen Amis«, >Dietrichs Flucht< und die >Rabenschlacht< enthält, stammt aus niederösterreichischem Adelsbesitz, vermutlich aus der Familie derer von Hakenberg oder derer von Künring (der von F. P f e i f f e r [s.u.] und nach ihm von W. F e c h t e r , Das Publikum der mittelhochdeutschen Dichtung. F r a n k f u r t 1935. S. 28, als Schenkungsvermerk interpretierte Eintrag ist lediglich eine Federprobe mit einem Urkunden- oder Briefanfang). Faksimile: Abbildungen zur Neidhart-Uberlieferung I. Die Berliner Neidhart-Handschrift R und die Pergamentfragmente C b , Κ, O und M. Hrsg. von G . F r i t z . Göppingen 1973 ( = Litterae 11).

Beschreibung: F. P f e i f f e r , Zwei ungedruckte Minnelieder. Germania 12 (1867) S. 49-55 und H . D e g e r i n g , Kurzes Verzeichnis der germanischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek. Bd. 1. Leipzig 1925. S. 149.

XII

Einleitung

365 echte Strophen ( » 55 bzw. 56 Töne), zwei davon doppelt, 18 unechte. (Der gesamte Strophenbestand von R erscheint in dieser Ausgabe.) S

-

Bibliothek des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal 10/8, Pergament (Teile dreier Blätter), Anfang des 14. Jh., bairisch. Abdruck: E. P a s c h e r , H . G r ö c h e n i g , Ein neues Neidhartund Willehalm-Fragment aus St. Paul im Lavanttal/Kärnten. In: Litterae ignotae. Göppingen 1977 ( =• Litterae 50) S. 1-9. Teile von 7 echten und 4 unechten Strophen ( = 5Töne).

c

=

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin Ms. germ. fol. 779 (im 16. Jh. im Besitz von Franz Spengler [1517-64] in Nürnberg), Papier, etwa zwischen 1461 und 1466 (nach der Wasserzeichendatierung durch das Hauptstaatsarchiv Stuttgart), aus Nürnberg (?). Faksimile: Abbildungen zur Neidhart-Überlieferung II. Die Berliner Neidhart-Handschrift c ( m f g 779). Hrsg. von E. W e n z e l . Göppingen 1976 ( » Litterae 15). Abdruck: I. B e n n e w i t z - B e h r unter Mitwirkung von U. M ü l l e r , Die Berliner Neidhart-Handschrift c (mfg 779). Transkription der Texte und Melodien. Göppingen 1981 ( - G A G 356). Beschreibung: D . B o u e k e : Bibliographie 1,8, S. 18-28. 395 echte Strophen (davon 10 doppelt), 703 unechte (davon 1 doppelt), von denen 11 Stamheim, 3 Rudolf von Rotenburg gehören, 45 Melodieaufzeichnungen.

d

=» Universitätsbibliothek Heidelberg Cpg 696, Papier, 15. Jh., schwäbisch. Beschreibung: K. B a r t s c h , Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg. Heidelberg 1887. S. 173-175 und D . B o u e k e : Bibliographie 1,8, S. 28-32. 82 echte Strophen ( = 12 Töne), 50 unechte, davon 2 unvollständig.

e

=

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin Ms. germ. fol. 488, Handschrift des Martin Ebenreuter, Papier, um 1530. aus Würzburg (einige Lesarten aus der eng verwandten verschollenen Bechsteinschen Handschrift bei H a l t a u s [siehe zu h] S. XLI). 7 unechte Strophen ( - 1 Ton).

Einleitung

XIII

Γ = Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin Ms. germ. qu. 764 (früher im Besitz von Clemens Brentano), Papier, 2. Hälfte des 15. Jh., aus Bayern oder Österreich. Beschreibung: D. B o u e k e : Bibliographie 1,8, S. 32-37. 14 echte Strophen ( = 2 Töne, S1 14 und 23), 247 unechte. fr = Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg (Schweiz) L 24, Papier, 1. Hälfte des 15. Jh., ostmitteldeutsch. Abdruck: H. L o m n i t z e r , Ein neuer Textzeuge zur NeidhartÜberlieferung. In: Kritische Bewahrung. FS Werner Schröder. Berlin 1974. S. 335-343. 22 unechte Strophen ( » 1 Ton), linienlose Neumen. h

»

k

= Bayerische Staatsbibliothek München Cgm 811, das Liederbuch des Jacob Käbitz, Papier, 1. Hälfte des 15. Jh., aus Wemding (Kreis Donauwörth). Beschreibung und Teilabdruck: F. K e i n z , Ein Meistersinger des XV. Jahrhunderts und sein Liederbuch. MSB 1891 (München 1892). S. 639-699, dort S. 667f. (vgl. auch H. F i s c h e r , Jacob Käbitz und sein verkanntes Liederbuch. Euph. 56, 1962, S. 191-199; M. C u r s c h m a n n , 2VL 4, 1087-1090). 11 unechte Strophen ( - 1 Ton).

ko =

Knihovna Národního musea Prag Cod. * A 12, das sog. Liederbuch der Clara Hätzlerin, Papier, 1470-1471, aus Augsburg. Abdruck: Liederbuch der Clara Hätzlerin. Hrsg. von C. H a l t a u s . Quedlinburg und Leipzig 1840. Nachdruck: Mit einem Nachwort von H. F i s c h e r . Berlin 1966. S. 69-72. Vgl. I. G l i e r , 2VL 3, 547-549; B. W a c h i n g e r , Liebe und Literatur im spätmittelalterlichen Schwaben und Franken. Zur Augsburger Sammelhandschrift der Clara Hätzlerin. DVjs 56 (1982) S. 386-406. 7 unechte Strophen ( » 1 Ton).

Bayerische Staatsbibliothek München Cgm 4997, die sog. Kolmarer Liederhandschrift, Papier, um 1460, aus Rheinfranken. Faksimile: Die Kolmarer Liederhandschrift der Bayerischen Staatsbibliothek München. Cgm 4997. In Abb. hrsg. von U. M ü l l e r , F. V. S p e c h t l e r , H. B r u n n e r . 2 Bde. Göppingen 1976 ( =» Litterae 35). Beschreibung: K. B a r t s c h , Meisterlieder der Kolmarer Handschrift. Stuttgart 1862 ( = StLV67). S. 1-89; K. S t a c k m a n n , Die kleineren Dichtungen Heinrichs von Mügeln 1,1 (Berlin

XIV

Einleitung

1959) S. LXV-XCV; F. S c h a n z e , Meisterliche Liedkunst zwischen Heinrich von Mügeln und Hans Sachs. München 1983 ( = MTU 82.83). 7 unechte Strophen ( - 1 Ton), mit Melodieaufzeichnung. m =

Bayerische Staatsbibliothek München Clm 3576, Papier. 15. Jh., aus Augsburg (?). Beschreibung: F. K e i n z , Germania 15 (1870) S. 431. Eine siebenstrophige, stark veränderte Redaktion des 15. Sommerliedes (abgedruckt durch F. K e i n z , ebenda S. 431 f. und durch E. W i e ß n e r in der Großen Ausgabe, S. 196f.).

ρ

=

Burgerbibliothek Bern Cod. 260, Pergament, 14. Jh., aus Straßburg. Beschreibung: H . H a g e n , Catalogus codicum Bernensium. Bern 1875. S. 290-296. 5 unechte Strophen ( = 1 Ton).

s

=

Stadtarchiv Sterzing, ohne Signatur, die sog. Sterzinger Miszellaneen-Handschrift (seit 1945 an unbekanntem Ort), Papier, A n f a n g des 15. Jh., aus Tirol (Neustift?). Faksimile: Die Sterzinger Miszellaneen-Handschrift. In Abbildung hrsg. von E. T h u r n h e r . . . Göppingen 1979 ( = Litterae 61). Ausgabe: M . Z i m m e r m a n n , Die Sterzinger MiszellaneenHandschrift. Kommentierte Edition der deutschen Dichtungen. Innsbruck 1980 ( = Innsbrucker Beitr. zur Kulturwiss., Germanist. Reihe 8). 16 echte Strophen («=2 Töne), 146 unechte (einige verstümmelt), 9 Melodieaufzeichnungen.

st

=

Kungliga Biblioteket Stockholm V.u. 85:2, Papier (2 Blätter), 15. Jh. Abdruck: R. B r i l l : Bibliographie IX,5, S. 245-251. 13 unechte Strophen, zT. unvollständig ( = 2 Töne).

w

=

Österreichische Nationalbibliothek Wien Cod. s. n. 3344, die sog. Schratsche Handschrift, Papier, 1431, aus Preßburg (Niederösterreich). Beschreibung: H . M e n h a r d t , Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek. Bd. 3. Berlin 1961. S. 1485-1494: H. v. Z e i ß b e r g . Archiv f ü r österreichische Geschichte 86 (1899) S. 457-490:

Einleitung

XV

H. L o m n i t z e r , Liebhard Eghenvelders Liederbuch. Neues zum lyrischen Teil der sog. Schratschen Handschrift. ZfdPh 90 (1971)Sonderheft: Arbeiten zum mittelalterlichen Lied. S. 190216; vgl. H. L o m n i t z e r , : VL 2, 377-379. 7 echte Strophen ( - 1 Ton), 156 unechte, zT. unvollständig, 9 Melodieaufzeichnungen. ζ

=

Die drei Drucke des Neidhart Fuchs: 1. o. O. u. J. [Augsburg ca. 1491-97], 2. o. O. [Nürnberg] 1537. 3. Frankfurt 1566. Faksimile: Die Historien des Neithart Fuchs. Nach dem Frankfurter Druck von 1566. In Abb. hrsg. von E. J o s t . Göppingen 1980 ( - L i t t e r a e 49). Beschreibung: D. B o u e k e : Bibliographie 1,8, S. 44-65. Ausgabe: Narrenbuch. Hrsg. von F. B o b e r t a g . Berlin und Stuttgart o. J. [1884] ( = DNL 11). Nachdruck: Darmstadt 1964. 12 echte Strophen ( = 3 Töne), 341 unechte, von denen 3 Oswald von Wolkenstein gehören ( K l e i n Nr. 21), 3 weitere eine Umarbeitung seines Lieds Nr. 76 darstellen.

Anders als bei den meisten übrigen Liederdichtern des 13. Jahrhunderts spielt die Handschriftengruppe A B C in der Neidhartüberlieferung keine überragende Rolle. D e n alemannischen Sammlern war offenbar das Werk des bairischen Dichters n u r in sehr beschränktem U m f a n g e zugänglich, und wir wüßten wenig vom A u s m a ß und von der Eigenart seines Schaffens, wenn wir allein auf ihr Zeugnis angewiesen wären. Glücklicherweise haben sich zwei große bairische S a m m l u n g e n erhalten, deren Sammelintention - im Gegensatz z u m Anthologiecharakter der genannten Handschriften - ausschließlich Neidhartschem Liedgut gilt. Diese beiden S a m m l u n g e n R und c, die die G r u n d p f e i l e r der Neidhartüberlieferung darstellen, weisen im einzelnen große Unterschiede auf. R gehört noch ins 13. J a h r h u n d e r t und stammt aus adeligen Literaturkreisen Niederösterreichs, c, um die Mitte des 15. J a h r h u n d e r t s entstanden, scheint bürgerlicher Nürnberger H e r k u n f t zu sein. Beide sind sichtlich um größte Vollständigkeit b e m ü h t - in R lassen die Nachträge am Rande dieses Bestreben besonders deutlich e r k e n n e n - , aber während die erstrebte Vollständigkeit in der f r ü h e n Handschrift R auf das echte Neidhartgut zielt, das im ganzen ohne Verfälschung überliefert ist, erscheint in c Echtes und Unechtes in b u n t e r Mischung, ja die

XVI

Einleitung

Neidhart selbst zuzuweisenden Lieder sind förmlich überwuchert von einem dichten Geranke von Nachahmungen aller Qualitätsabstufungen. R sammelt noch Neidharts Œuvre, c eine ganze Neidhartische Gattung. Für die Frage: echt oder unecht - sie steht sowohl bei einzelnen Strophen (Zusatzstrophen späterer Nachahmer?) als auch bei ganzen Liedern zur Entscheidung - wird R damit zur wichtigsten Instanz. M. Haupt hat das so ausgedrückt: »was in R nicht steht das hat keine äussere gewähr der echtheit« (S. XIII). Diese Ansicht, so richtig sie im Prinzip sein mag, hat in der Folge leider zu einer Präjudizierung der Echtheitsdebatte und in ihrem Zusammenhang zu einer Linterbewertung des Zeugnisses anderer Handschriften, vor allem jenes von c, geführt. Dieser Entwicklung gegenüber muß betont werden, daß das Echtheitsproblem in vielen Punkten erneuter Erwägung bedarf, wobei auch einmal der umgekehrte Weg von der Wesensbestimmung des Pseudoguts zur Aussonderung des Echten erprobt werden sollte. Auch in textkritischer Hinsicht genießt R in der Neidhartforschung das höchste Ansehen: »Unter allen diesen Urkunden zeichnet sich die Riedegger handschrift aus, nicht sowohl durch fehlerlosigkeit im einzelnen oder durch besonders sorgfältige Schreibweise als dadurch dass sich in ihr nur selten willkürliche änderungen erkennen lassen . . . Auch in der meist richtigen Strophenfolge steht diese handschrift den andern voran . . . « (M. Haupt a.a.O.). Deshalb hat bereits Haupt seinen Text in allen entscheidenden Punkten auf R gegründet und die Lesung anderer Handschriften nur gelegentlich und zögernd berücksichtigt. Wießner ist ihm im ganzen darin gefolgt. Auch hier wird es künftiger Forschung aufgegeben sein, ein erstarrtes Dogma kritischer Prüfung zu unterziehen. *

Der sonstigen, für einen Liederdichter ungewöhnlich breiten Überlieferung hat die Forschung in den vergangenen Jahren zunehmendes Interesse entgegengebracht. Allerdings laufen ihre Bemühungen stärker auf die Erhellung der Nachwirkung und des Weiterlebens der Neidhartlieder hinaus als auf eine erneute Textkonstituierung und auf Echtheitsentscheidungen

Einleitung

XVII

im Sinn Haupts und Wießners, sind sie doch zudem meist durch Skepsis gegen die klassische Textkritik bestimmt. Nichtsdestoweniger hat eine rekonstruierende Edition mit einem starken Anteil von Sichtung und Interpretation auch heute noch ihren Sinn und ihre Berechtigung. Dies gilt zunächst bezüglich Wortlaut und Strophenfolge. Zwei Einwände sind in der Allgemeinheit, in der sie oft zu hören sind, nicht stichhaltig. Dem ersten Einwand, daß die ursprüngliche Fassung nicht über den ganzen Text hinweg gleichmäßig zurückgewonnen werden könne, läßt sich etwa antworten: das ist nur natürlich und für sich noch kein Grund, auch an den Stellen auf den Versuch zu verzichten, an denen Überlieferungsveränderungen wahrscheinlich sind. Ebenso läßt der Vorwurf, Rekonstruktion verfälsche das historische Bild, außer acht, daß die Überlieferung selbst ja nicht verändert oder verschwiegen wird; der Gefahr, eine bloße Vermutung des Philologen könne kanonische Geltung erlangen, kann durch richtigen Gebrauch der Ausgabe begegnet werden, wie auch umgekehrt eine getreue Wiedergabe des Überlieferten durchaus mißverstanden werden kann. Freilich wird man versuchen, Mißverständlichkeit im ganzen wie im einzelnen möglichst zu vermeiden, hier in diesem Falle durch ein Mehr an Informationen über das Überlieferte. Schwerer wiegt die folgende Befürchtung: Wenn mehrere Autorfassungen in den Bereich der schriftlichen Texttradierung, welche schließlich zu den erhaltenen Zeugen führte, gelangt sein sollten, dann könnte der Textkritiker durch die Übernahme von Lesarten verschiedener Zeugen in den Text mehrere »ursprüngliche« Redaktionen kontaminiert haben. 3 2

3

Von den Vor- und Nachteilen sprachlicher Normalisierung und metrischer Einrichtung, die ja nur teilweise vom Programm der Rekonstruktion gedeckt werden, braucht hier nicht die Rede zu sein. Das Vorhandensein späterer Redaktionen, das bei produktiver Überlieferung zu erwarten ist, darf bei richtigem Vorgehen nicht zu Fassungsvermengung führen. - Ob erhaltene Versionen von Neidhartliedern auf Vortragsvarianten, die es sicherlich gab, zurückgehen oder o b sie die Variabilität des Vortrags im schriftlichen Bereich weiterführen, scheint mir noch nicht entschieden.

XVI11

Einleitung

N u n ließ aber gerade Haupt hier besondere Vorsicht walten und war bestrebt, vermutliche Fehler des jeweils maßgeblichen Zeugen, meist R, nicht einfach durch willkürliche Ubern a h m e n aus Parallelen zu bessern. Wießners Text sieht etwas eklektischer aus, gründet sich aber doch auf eine sehr feinfühlige Abwägung dessen, worin diese Handschrift gegenüber den Parallelen Anstoß erregt und worin ihre Fassung zu retten ist. Bei beiden spielen im übrigen stemmatische Überlegungen n u r eine kleine Rolle. Die Konzentration auf Wortlaut und Strophenfolge des Zeugen R, ohne daß ihm unbedingt gefolgt würde, darf unter die Vorzüge des Textes im Sinn prinzipienstrenger Textkritik gerechnet werden. Sie f ü h r t auch nicht zu einer unzulässigen Verengung des Neidhartbildes: der zu v e r m u t e n d e Unterschied zwischen dem historischen Dichter und d e m R-Neidhart mag beunruhigend bleiben, aber zumindest ist der letztere eine unschematischschwierige, keine durch Glättung und Harmonisierung beq u e m gemachte Gestalt. Ferner ist der weitgehende Verzicht auf die Fassungen der anderen Zeugen ein praktisches Erfordernis f ü r eine »Kleine Ausgabe« und wird dadurch erleichtert, d a ß Abbildungen, Transkriptionen und andere Ausgaben i m m e r m e h r die Aufgabe ü b e r n e h m e n , das Überlieferte umfassend zu dokumentieren. Bezüglich des Textbestandes sind die Überlegungen ähnlich wie bezüglich Wortlaut und Textanordnung, nur stellt sich die Frage der Echtheit von Liedern und Strophen schärfer. Wenn m a n den Neidhart der Ausgabe als den von R faßt (wie problematisch dies schließlich auch sei), dann reduziert sich die Frage darauf, w a r u m Haupt einige nicht in R überlieferte Lieder unter die echten gezählt hat. Daß sie in der Ausgabe erscheinen, ist sicher kein Schaden, genausowenig wie es ernsth a f t stören kann, d a ß sich Vermutungen über die Echtheit von Liedern und Strophen (solcher von R wie von anderen Zeugen) in Schriftgrad, Art der Zitierung und Einschluß in eckige K l a m m e r n niederschlagen. Die erwogenen Einwände erzwingen keine grundlegende Neugestaltung der traditionsreichen Ausgabe, aber es wird doch versucht, ihnen R e c h n u n g zu tragen, soweit das mit Akzentverschiebungen möglich ist. Dies geschieht vor allem da-

XIX

Einleitung

durch, daß die Bindung des hergestellten Textes an die Überlieferung wieder etwas stärker verdeutlicht wird. Freilich verlangt eine solche Ausgabe dann auch beim Gebrauch mehr Geschicklichkeit und Urteilsfähigkeit als eine eigentliche Leseausgabe. Die Ausgabe enthält seit 1955 alle von Haupt als echt angesehenen Lieder, und zwar mit geringen Umstellungen in der Reihenfolge der Großen Ausgabe, deren Zählung auf dem rechten Rand erscheint. 4 Außerdem sind alle die Strophen zu diesen Liedern enthalten, die Haupt als »unecht« oder »zweifelhaft« ausgeschieden hat; Haupt druckte sie in den Anmerkungen, Wießner stellte sie 1955 (soweit er sie nicht als echt betrachtete) in einem Anhang zusammen, jetzt stehen sie in kleinerem Schriftgrad so im Liedzusammenhang, daß nach Möglichkeit die überlieferte Folge angedeutet ist (das ist allerdings oft schwierig); einige von ihnen werden dadurch sicher zu kräftig aufgewertet. Von den unechten Liedern Haupts (XI,1-LVI,14) ist eines aufgenommen, die vier R-Strophen von Meie, din liehter schîn (1955 im Anhang, jetzt als Sommerlied 30), so daß der gesamte Bestand von R enthalten ist. Die Textanordnung bleibt über die genannten Fälle hinaus gegenüber den früheren Auflagen unverändert, damit die Zitierung in allem wesentlichen gleichbleibt.5 Die Veränderungen des Wortlauts 6 halten sich in engen Grenzen und sind in der Regel darauf gerichtet, das Überlieferte zu retten. Mitunter etwas gewagte Konjekturen, oft an zentralen Stellen, die für Wießner nicht uncharakteristisch sind, bleiben meist erhalten, doch wird dieser Zug nicht ausgebaut. Eher wird versucht, in weniger zentralen Punkten den Text Strophen- und 4

Die Verszählung links vom Text soll die Strophengliederung verdeutlichen; bei den Sommerliedern ist diese allerdings oft nicht zweifelsfrei gegeben, und es ist dann eine von mehreren Möglichkeiten gewählt. 3 So wird sogar die R-Reihenfolge der Strophen V-VII von Sommerlied 13, von der Wießner abwich, nicht wiederhergestellt, obwohl die damit z u s a m m e n h ä n g e n d e Verteilung der Reden anders gesehen ist. ' S i e sollen nicht hier in der Ausgabe, sondern gelegentlich an passender Stelle nachgewiesen werden.

(

XX

Einleitung

liedweise etwas stärker auf einen jeweils maßgeblichen Zeugen zu beziehen. Wießner hatte mit seinem Verzeichnis der Abweichungen von der Großen Ausgabe seine Bemühung um den Text dokumentiert, indirekt über deren sehr reichhaltigen Apparat auch seinen Text an die Überlieferung anknüpfen wollen. Die Weitläufigkeit der Verbindung war aber unbefriedigend, und so wird diese Liste, die sicher nicht über mehrere Auflagen hinweg mitgeführt zu werden braucht, durch einen knappen Auswahlapparat ersetzt. Sein Zweck kann es nicht sein, die Überlieferung in ihrer Breite vorzuführen, die Geschichte des Textes zu verdeutlichen oder das Material für textkritische und stemmatische Überlegungen, etwa im Rahmen der Begründung der gewählten Textgestalt, bereitzustellen. Es muß genügen, wenn er auf Unsicherheiten und Schwierigkeiten der vorangegangenen Textherstellung hinweist, kurz darauf, wo der Boden schwankt. Es darf nun aber nicht ein Unsicherheitsgefühl im allgemeinen das Kriterium sein, bestimmte Lesarten auszuwählen, sondern es sind strengere Auswahlregeln gefordert. Im Apparat wird nachgewiesen, wenn der Text von der jeweils maßgebenden Handschrift abweicht, und zwar an diesen Stellen mit Anführung der übrigen Zeugen, sofern sie sich nicht über einen größeren Zusammenhang hinweg stärker entfernen. In keinem Fall werden Abweichungen berücksichtigt, die lediglich mit trivialer Verschreibung, Normalisierung (z.B. auch Unterschieden bezüglich Umlaut, Negationspartikel, starker und schwacher Femininflexion, bei R den Endungen -ie/-e gegen -IM) und metrischer Einrichtung (Wechsel zwischen kurzen und langen Formen; bei c bis hin zu unde für und auch) zu tun haben. Man mag bedauern, daß der Apparat in der Regel da stumm bleibt, wo der Hauptzeuge Verdacht erregt, ohne daß ein Eingriff gewagt würde, oder wo die weiteren Zeugen zur tragbaren Lesart des Hauptzeugen bemerkenswerte Varianten haben; dieser Verzicht ist aber doch wohl eher hinzunehmen, als daß die Auswahl der Lesarten beliebig und die Kriterien dafür gänzlich unscharf würden. Über Fehlerhaftigkeit der Haupthandschrift hinaus werden Abweichungen, die den Zusammenhang eines Liedes betref-

Einleitung

XXI

fen, in zwei Fällen vermerkt: wenn bei unterschiedlicher Strophenfolge der Zeugen (sie wird im Überlieferungsvorspann 7 des Liedes verdeutlicht) der Wortlaut an den Strophengrenzen der anderen Nachbarschaft angepaßt ist und wenn durch Ersatz von Namen andere strophenübergreifende Bezüge geschaffen wurden. Der maßgebende Zeuge ist in der Bezeugungszeile zu jeder Strophe als erster genannt. Wenn nun manchmal, öfters bei Ausfall von R, die Bevorzugung eines Zeugen willkürlich erscheint, sind sämtliche Lesarten anderer Zeugen, die als stärkere Wortabweichungen gelten können (nicht Wortstellungsvarianten), vermerkt; in diesem Fall ist die Reihe der stärker berücksichtigten Zeugen in der Bezeugungszeile mit einem Punkt abgeschlossen. Der Apparat ist nach üblicher Weise gestaltet. Großschreibung zeigt den Versanfang an (soweit er erkennbar ist); Zeilenschlußpunkte (als halbhohe Punkte) und Virgeln sind nur ausnahmsweise verzeichnet. Mehrtext von Zeugen ist mit Pluszeichen vor jedem Wort markiert. Das umgekehrte Ausrufezeichen steht für ein handschriftliches Abbrechungszeichen. Da nach den Auswahlregeln aus dem Fehlen einer Sigle nicht darauf geschlossen werden kann, daß der Zeuge mit dem Text über dem Strich geht und diesen stützt, muß dies eigens angezeigt werden: wenn es nicht schon aus der Lesartenmitteilung hervorgeht, steht ein nach oben gerichteter Pfeil vor den entsprechenden Siglen. Eingeklammerte Siglen deuten leichte Abweichungen dieser Zeugen von dem an, was die davorstehenden haben. Allgemein hat Kürze des Apparats und die Heraushebung des tatsächlich Abweichenden den Vorrang vor der Darbietung in sich verständlicher Textteile, doch ist innerlich Zusammengehöriges nach Möglichkeit als Einheit behandelt. *

Die vergleichsweise reiche Melodienüberlieferung zu Neidhart ist dem auch auf die musikalische Seite der Lieder ausge7

Im Überlieferungsvorspann wie im Apparat weisen Punkte in ekkigen K l a m m e r n a u f äußerliche Überlieferungsschäden hin.

XXII

Einleitung

richteten Sammelinteresse zu verdanken, das neben O, s und w vor allem c aus den Neidharthandschriften heraushebt. Von einer günstigen Quellenlage kann freilich nur bedingt die Rede sein. Das Zeugnis von O, dem einzigen noch dem 14. Jahrhundert angehörenden Notenmanuskript, ist auf G r u n d seiner fragmentarischen Erhaltung nicht bloß schmal, sondern weist auch zahlreiche, oft mehrdeutig oder gar rätselhaft bleibende Notationsunstimmigkeiten auf. In c, der auch unter quantitativen Aspekten bedeutsamsten Quelle, stehen die Noten textlos den jeweiligen Textstrophen voran, so daß bei Abweichungen zwischen überlieferter Silben- und Notenzahl die Wort-Ton-Zuordnung, von wenigen handschriftlichen Anhaltspunkten abgesehen, der alleinigen Entscheidung des Herausgebers obliegt. Überdies erschwert die schlüssellose Niederschrift, Notationsfehler als solche zweifelsfrei zu identifizieren. Aber auch w wirft wegen evidenter Schreiberunsicherheiten vereinzelte Lesungs- und Interpretationsprobleme von Belang auf. Unbeschadet ihres notationstechnischen Zustandes repräsentieren sämtliche Notenaufzeichnungen, den Tradierungsmodalitäten mittelalterlicher Sangverslyrik entsprechend, keine Melodie-»Originale«, sondern an ihre jeweiligen Textversionen, zumal an die metrischen Gegebenheiten der melodieführenden Anfangsstrophen angepaßte Fassungen. O b und wieweit diese durchweg jüngeren Rezeptionsstufen den authentischen Melodiestil Neidharts bewahrt haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Immerhin deutet der Vergleich zwischen der melismen- und bewegungsfreudigeren O-Überlieferung und den zu eher syllabischem und vereinfachtem Melodiegang neigenden Handschriften des 15. Jahrhunderts auf die Existenz eines fortschreitenden Einebnungsprozesses, so deutlich O mit allen übrigen Manuskripten darin übereinstimmt, daß ein wesensmäßiger Stilunterschied zwischen Melodien zu als echt geltenden Texten und solchen zu Pseudogut nirgends in Erscheinung tritt. Wenn wir d a r u m auch im einzelnen nicht mehr bestimmen können, was aus der Fülle der den musikalischen Neidharttyp und seine melodiegeschichtliche Sonderstellung begründenden Merkmale noch der Vortragsrealität des frühen 13. Jahr-

Einleitung

XXIII

hunderts entspricht, d ü r f t e doch sicher sein, daß der Überlieferungsbefund auch im Musikalischen mit dem historischen Dichtersänger durch m e h r als das bloße Namensetikett verbunden ist. Unter dieser Voraussetzung bleibt eine über die Herstellung der überlieferten Text-Musik-Fassungen hinausgehende editorische V e r k n ü p f u n g von kritischem Text und kritisch revidierter Notenüberlieferung bis zum Erscheinen einer kritischen Ausgabe aller Neidhartgesänge der vorerst einzige wissenschaftlich verifizierbare Weg, der ursprünglichen musikalischen Existenz der Verse n ä h e r z u k o m m e n . Die dem Textteil folgende Neuübertragung aller zu den Liedern dieser Ausgabe überlieferten Melodien kann und will weder die bereits existierenden, je unterschiedlichen Prinzipien und Zielen folgenden Editionen ersetzen noch der dringend erwünschten kritischen Gesamtausgabe vorgreifen, letzterer allenfalls durch die Erschließung weiterer Deutungsaspekte zuarbeiten. Sie ist u m eine grundsätzlich überlieferungsnahe Melodiegestaltung bemüht, beschränkt melodiekritische Besserungs- und Ergänzungsvorschläge auf unbezweifelbare Verderbnisse und Lücken der Überlieferung, schreibt parallele Melodiebezeugungen konsequent aus und weist alle Abweichungen von den Handschriften, gegebenenfalls in Verbindung mit zusätzlichen Erläuterungen, im Anmerkungsapparat nach. Im übrigen gelten die folgenden generellen Einrichtungsregeln. Um Vortrag sowohl im strengen wie freieren Zweier- oder Dreiertakt zu ermöglichen, wurden sämtliche Melodien rhythmisch neutral transkribiert, im Interesse des Akzentgangs der Verse jedoch mit verkürzten Taktstrichen versehen. Da aus Raumgründen darauf verzichtet werden mußte, das melodisch-tonale Beziehungs- und Entsprechungsgeflecht der Melodiedistinktionen auch graphisch sinnfällig zu machen, entspricht die zeilenweise A n o r d n u n g der der Textausgabe. Von der Beifügung griechischer Distinktionsbuchstaben wurde ebenso Abstand g e n o m m e n wie davon, Morenspaltungen der Verse (einschließlich zweisilbig-männlicher Kadenzen) auszunotieren oder bestehende Elisions- und Kontraktionsmöglichkeiten im unterlegten Text anzuzeigen. Dabei bleibt es im Falle melismatischen Zeilenschlusses zu zweisilbig-männli-

XXIV

Einleitung

cher Verskadenz (auf Grund uneinheitlicher Notationskonventionen) freigestellt, im Vortrag das Melisma aufzulösen oder den Schlußton zur zweiten Textsilbe zu wiederholen. Auftaktnoten, die nicht vom Text der unterlegten Anfangsstrophe, sondern von dem einer oder mehrerer (auch »unechter und zweifelhafter«) Folgestrophen gefordert werden, erscheinen im Kleindruck. Soweit sie ergänzt wurden (in der Regel als Wiederaufnahme des vorhergehenden Zeilenschlußtones oder als Vorwegnahme der folgenden Anfangsnote), stehen sie wie alle übrigen Ergänzungen des Herausgebers - die über dem Liniensystem hinzugefügten b-Akzidentien ausgenommen - in spitzen Klammern.

Bibliographie8 I. Textausgaben 1. H e r n N î t h a r t s wise. Hrsg. v o n G . F . B e n e c k e . I n : Beyträge z u r K e n n t n i s s der a l t d e u t s c h e n S p r a c h e u n d L i t t e r a t u r 2. G ö t t i n g e n 1832. S. 303-454 [die Edilio princeps] 2. M i n n e s i n g e r . D e u t s c h e L i e d e r d i c h t e r des z w ö l f t e n , d r e i z e h n t e n u n d v i e r z e h n t e n J a h r h u n d e r t s . [Hrsg.] von F . H . v o n d e r H a g e n . Leipzig 1838 ( N a c h d r u c k 1923). Bd. 2, S. 98-125. Bd. 3, S. 185-313. 4 6 8 d - g 3. N e i d h a r t von R e u e n t h a l . Hrsg. v o n M . H a u p t . Leipzig 1858 4. Die Lieder N e i d h a r t s von R e u e n t h a l . Auf G r u n d von M. H a u p t s Herstellung, zeitlich g r u p p i e r t , mit E r k l ä r u n g e n und einer Einleit u n g von F. K e i n z . Leipzig 1889. 2 1910 5. N e i d h a r t s Lieder. Hrsg. von M . H a u p t . 2. Auflage. Neu bearbeitet von E. W i e ß n e r . Leipzig 1923 [hier zitiert als >Große AusgabeNeidharts Sangweisen,io 4 sí sündet anders sich, wan ich mit grôzen triuwen von ir var. getörste ich, jâ waer ich ir zallen zîten gerne bî; 7 ich widersitze'n salman, in des handen sì dâ stât, er sels anderthalben hin, dan ich sin bitei 46,15 solhen site man dà heime in miner pharre hât. VII Min schimphen half an ir. R 7 C 253 c 7 dô sî des zornes muotes widerwant, si brâhte mich des inné, daz ir zürnen was ein troum: «,20 4 vriunde wurde wir. si gie des tages vil gar an miner hant, die wîle ich bî dem tanze was: des nam ir Matze goum; 7 sì sprach: »vrouwe, tuot sin niht! ir komts in grôzen mit der rede künde sirz verbieten nie. [nit.« 46.25 an diu knie trahte mir diu selbe dieren sît. Winterlied 8 R ( N r . 31): I - V c (Nr. 82): I - V . Va

I Wie sol ich die bluomen überwinden, R IC Ι die sô gar verdorben sint? die siht man nu nindert, sô mans in dem meien sach. 40,30 4 ir vergezzet niht der grüenen linden (wê, wâ tanzent nû diu kint? diu was uns den sumer vür die heizen sunne ein dach): VI2 mère] immer RfCcj 7 widersitz ensalman R tC bitt c VIIIO Braht mir R. Braht mich Ce 12 gar r, fehlt R 3 nu fehlt R

8 si bite R. gebite C.

77

Winterlied 8

7 diu ist griienes loubes worden âne; des bin ich dem winder gram, sît er uns die rôsen ab der heide nam, die dà stuonden hiuwer wolgetâne.

46,35

II Mine vriunde, ratet, wiech gebäre umbe ein wîp, diu wert sich min! die begreif ich, dà si flahs ir meisterinne swanc. 4 diu wert sich des êrsten vil undâre; doch tet si ζe jungist schin, daz si mir ze starec was und ich ir gar ze kranc. 7 leider lützel half mich dò min ringen; doch versuochte ich sin genuoc, mangen ungevüegen bûz, den si mir sluoc. si sprach: »liupper, sitzet, lât mich swingen!«

R2c2

47,1

47,5

III Ich begunde mit der guoten schimphen, R 3 e 3 47,10 also mich daz herze hiez. lise greif ich dort hin, dà diu wîp sô slündic sint. 4 dicke zeigtes mir ir ungelimphen: in dem tûsche si mich stiez mit der viuste gên den brüsten, daz ich wîte ergint. 47,15 7 »lät mich würken, leider vüdestecke! iuwer lip ist ungeseit. vreischet ez min muome, jâ kiut si mir leit, daz ich immer iht mit iu gezecke.« IV Grôziu kraft diu was uns beiden tiuwer R4c4 von dem ringen, daz wir dô mit ein ander täten umbe ein dine, des ist nu site. 4 sehse biren briet si in dem viuwer: der gap mir diu vrouwe zwo; viere az si selbe: dà labt si daz herze mite. 7 heten wir des obezes niht vunden, 116 gar fehlt Rte 8 sein c. si R 9 pvch R, puchs c I I I 3 stundich R, süzz c 6 wîte fehlt Rte 7 + Ir Rte; wû tese h ft c IV2 wir dô fehlt Rte 6 + s i az si R

wilsteche

47,20

47,25

R,

78

Winterlied 8

ich waer in mîn ouge tôt. och, zwiu leid ich armer alsô grôze nôt? wes hân ich mich tumber underwunden? V Langiu maere lât iu kurzer machen, R5c5 swiez umb allen spot ergê! ich gesach nie jungez wîp sô grimmeclîch geslahen. 4 ich muoz dicke ir schimphes vil gelachen: waz dar umbe, was mir wê? daz versuonte sî ouch sît ûf einer derreblahen. 7 bî ir muomen hûse und einem hecke kom ich zir: des was si geil, mines guotes wart ir dà daz beste teil: dâ liez ich der vrouwen Siuftenecke. Va

Ich begreifs aleine ûf einer dille: daz was mines herzen ger. aldâ warf ichs under mich und trat ir û f z gewant 4 dennoch lac der vüdestecke stille, wir rukten hin, wir rukten her. er wart ir ûzer mâzen liep: si nam in in ir hant. 7 einer freude sî aldâ gelüste; sì sprach: »daz er saelic sì! herzenlieber buole, ich wil dir wesen bi.« vor liebe sì mich in daz ouge kuste.

c6

47.30

47.35

153.1

153,5

153.10

Winterlied 9 R 1 (Nr. 17): I-VI R 2 (Nr. 43): I. VII S (Bl. 1 ) : . . . ] IV-VII c (Nr. 96): I-VII

I Nu ist der kleinen vogelîne singen R2lR'l.cl und der liehten bluomen schîn vil gar zergân. 9 O v c h zwiv laid ich so grozziv R, W e w a r ü b leid ich a r m 5 solich s c V 3 j u n g e z fehlt Rte 7 v n d e r Rc 8 fehlt Rte Va4 wundtstecke 8 + z u + m i r d a s es

4s.i

79

Winterlied 9

3 wolde ein wîp mir liebez ende bringen, mir waer, als ichs immer bêde solde hân, s diu mich ir genâden ie Verzêch von kindes beine; 48.5 doch bit ich die guoten, dazs ir triuwe an mir erscheine, mines herzen küneginne ich meine. II Niemen sol an vrouwen sich vergâhen. R'2C2 des wart ich wol inne: mirst diu mine gram. 3 der getrat ich leider also nähen, 48,io daz ich ûz ir hende ein glesín grüffel nam s (daz wart ir gekoufet: in der krâme stuont ez veile): daz wart mir verwizzen sît nâch grôzem mime unheile, dô si reit mit kinden ûf dem seile. III Wan daz guote liute mir gewâgen, R'3C3 jâ waer ich gehœnet umbe ir rôtez glas. 3 sî begunde mich in zorne vrâgen: »sagt mir, liupper herre, dûhte ich iuch sô blas, s daz ir mir mîn grüffel nâmet unverdienter dinge? jâne wil ich nimmer iuwern treieros gesingen noch nâch iu den reien niht enspringen.« R'4

S ¡(V.

48,t5

48.20

6-7)C4

IV »Vrouwe, zallen dingen hœret mâze: zürnet sô, daz iu der zorn iht missezem! 3 mine stîge gênt an iuwer strâze: schaffet, daz man mir ein phant dar umbe iht nem!« 48,25 5 »wä gesähet ir ie wîp die man also gephenden? jâ getrûwe ichz sust nâch mînem willen wol volenden.« nâch dem grüffeline muose ich senden. V Ich gesach nie jungez wîp sô löse, R'5 S2(V. 1-4) C5 diu ir lîp den mannen künde baz versagen 48,30 14 ich R' 5 mich Ä ^ m i r R1 R2, verayne c 116 m i m e fehlt Rc I I I 4 herre + w i e Rc IV 7 mvz R, mvst Sc V 1.3 lœse : verbœse R fe

6 triw R2c,

genad Λ ' . e r s c h e i n e R1.

erschint

80

Winterlied 9

3 unde ir werkes immer iht verbóse. hei, sold ich daζ heu mit ir hin hinder tragen, 5 als wir hie bevor in unser gämeliche täten! vaste wir ez mit den vüezen zuo dem zûne träten mangen morgen vruo und âbent späte.

48,35

VI Si ist an allen dingen wol ze prîsen, R'6 S3(V. 4-7) C6 noch ist in dem kreize niemen also wert. 3 ir gebende ist niwan glänze risen: wol genaetiu hüetel truoc si dannoch vert. 5 wirt si mir, ich hân mîn leit mit vröuden überwunden. 48.40 ich waen, alle, die der sint, ein bezzer kint niht vunden, 49,1 wan daz ir diu vüezel sint zeschrunden. VII Ich bin von der guoten ungescheiden R22S4C7. mines libes und der ganzen triuwen mîn. 3 wol gelinge uns mit ein ander beiden! 49,5 si sol min gewaltic zeinem vriedel sin. 5 maneger sagt den wîben von dem guote grôzen griule: kumt si mir ze Riuwental, si vindet dürre miule; dà ist rede ein wint, ein slac ein biule. W i n t e r l i e d 10 R (Nr. 16): I-VI.VIa Cb (Bl. 1 Str. 5-12): I-III. V.IV.VI.Vla-b c (Nr. 98, Mei. 6): I-IV. VI. Vla.V.VIb I Dô der liebe summer ureloup genam,

R I ch5 c Ι

7 morgen frú vnd abet spaten c, abent vrv vnde spaten R VII 1-4 Sc (normalisiert): In swelhem hûse ich dürre miule weste, dà kaem ich mit mînem willen nimmer hin. ez dunket mich ein bcesiu herren veste, dà der mangel zallen zîten wirset in. 4 zeinem] sin einí R 5 + vor von gSt Sc; + s o grossen c 6 Nv var hin (mit mir c) gein rewental da vindestv d. m. (da singet wol die eWle r ) Sc 2 7 Da ist die r. c. Die r. 5. ein ] der Sc

49.10

Winterlied 10

81

dò muose man der tänze ûfm anger gar verphlegen. s des gewan sît kummer der herre Gunderam: der muose ouch sin gestränze dô lâzen under wegen. 9 der ist bickelmeister disen winder: ceder gouch ist in dem lande ninder; sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder.

49,15

49,20

II Waz er an den meiden R2Ch6c2 wunders dâ begât, ê daz mîn vrouwe Schelle volende ir gebot! 5 erst vil unbescheiden, 49,25 wan swelhe er bestât, diu wirt von siegen helle und mîdende den spot; 9 dâ von lâzen alle ir smutzemunden, des die jungen niht verheln enkunden! [den. 49.30 des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunIII Immer, sô man vîret, R3Cb7c3 sô hebent sì sich dar mit einer samenunge, den ich wol schaden gan. 49.35 5 Werenbreht der lîret, sô sumbert Sigemâr. daz in dâ misselunge, daz liege et eben an! 9 daz sich doch vil lîhte mac verrîden: 50.1 wellents ir getelse niht vermîden, sich mugen zwêne an miner weibelruoten wol versnîden. IV Kœme ich zeinem tanze, dâs aile giengen bî, 14 gar fehlt RtCbc 8 Dô fehlt Rte 112 dâ fehlt RetCb 8 meident R 1115 E r m p r e h t R, H ' kenpreht Cb, Erkenbrechl e

R4Cb9c4

50,5

82

W i n t e r l i e d 10

dà wurde ein spil von hende mit beiden ekken zuo. 5 lîhte geviele ein schanze, daz vor mir liegen dri. ich hielte ez âne wende, verhüte ez einer vruo. 9 sige und saelde hülfen mir gewinnen, daz si halbe müesen dan entrinnen, nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! V Sîne weidegenge R 5 Cb8 c 7 die verewent mich grâ, swenn er verwendeclîchen vür mine vrouwen gât. 5 trîbet erz die lenge, bestât er d a n n e dà, man hilft im ûz der kîchen, daz er vil riuwic stât. 9 er und etelícher sin geselle, den ich tanzent an ir hant ersnelle, des sì gewis, ich slahe in, daz sin offen stât ein eile! VI Im hilft niht sin treie R6Cbi0c5 noch sin hiubelhuot; ez wirt im in getrenket: er zuhte ir einen bal. 5 erst ein tcerscher leie; sin tumbelicher muot der wirt im dà bekrenket. wil er vür Riuwental 9 hin und her sô vil gewentschelieren, er wirt wol zezeiset u n d e r vieren. [rieren? her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umbeIV7 hil Rte V1 + Seht sin R, Die sine Cbtc 7 M a n hilfet im der R, la p ü ß ich im den c. Wan bestechet im sin Cb VI 3 Wirt er dar an bechrenchet R tCbc 5 ein fehllRtCbc 7 Wirt im da in getrenchet R: im + g a r da Cb, an im c 11 Ich w e r m p h l R, Her erêpreht 5 b C* Her e r c k e m p r e c h t c; wirt im ein u. R, wirt ν der u. C , k u m p t auch ein lumeliern c

50,10

50,15

50,20

50.25

50,30

50.35

Winterlied 10

83

Die wîl ich die klingen R7Chllc6 u m m i n e siten trage, sô darf mir d u r c h m i n s u m b e r n i e m e n stechen nieht. 5 er m u o z vil wite s p r i n g e n : begrife ichn mit d e m slage, ich slahe in, daz er t u m b e r schouwet n i m m e r lieht. 9 ich hilf im des libes in den aschen u n d slah im mit willen e i n e vlaschen, daz im die h u n t daz h i r n e a b d e r e r d e miiezen naschen.

Via

H e r Nithart hât gesungen, cb 12 c 8 daz ich in hazzen wil d u r c h m i n e s neven willen, des neven er beschall. 5 lieze ers u n b e t w u n g e n ! es ist im gar ze vil. enpflaege er siner grillen u n d het ouch der gewalt! 9 ez ist ein schelten, daz m i c h f r e u d e n letzet. wirt diu weibelruote m i r gewetzet, ich t r e n n e in ûf, daz m a n wol e i n e n sezzel in in setzet.

157.1 158,2

158.5

158.10

VIb

Winterlied

I58,i5

158,20

11

R (Nr. 28): 1-VII c (Nr. 86): I - I I . I I I / V I a d (Nr. 12): l - I V . Via. VII. V I I a - b . VI Ri ci dl I D i u s u n n e u n d o u c h d i e b l u o m e n h â n t ir h œ h e h i n [geneiget: ir vil l i e h t e r s c h î n b e g i n n e t t r u o b e n a l l e t a g e ; 3 d e s s i n t d i u k l e i n e n v o g e l ì n ir s a n g e s gar g e s w e i g e t VIb5 erz Ch. er vns c 13 Da von sint div vogelin

Rtd

50.37

Winterlied 11

84

(deist vor allem leide mines senden herzen klage) s und der wait muoz von sûren winden ungevüegen schaden ich hazze den winder kalt:

5t,ι

dulden,

disiu nôt k u m t gar von sinen schulden; e r u n d e e i n w î p d i u m â c h e n t m i c h in k u r z e n t a g e n alt.

51.5

R 2 c2 d 2 II

D i u wil m i t b e i d e n ô r e n n i h t g e h œ r e n , swaz ich singe: k ü n d e i c h s a n f t e r û n e n , d a z v e r n a e m e sì m i r g a r .

3 u n s s l i c m ü e z e er sin, d e r m i c h v o n ir g e n â d e n d r i n g e , swelhen e n d e er kêre, daz er n i m m e r wol gevar! 5

51,10

ich vergaz i r m i t t r i u w e n n i e : n u t u o t si m i r s ô t o u b e z ó r e ie l e n g e r s ô ie b a z . des bin ich mit g u o t e m willen tore. m i r s c h a d e n t g e t e l i n g e , ich wsen, d u r c h d e n a l t e n h a z . R3c3(V.

III

1-6) d 3

Die wären des g e r ü e m i c disen s u m e r an der strâze, d ò m a n sagete, daz ich singen w o l d e m ê r

3

51.15

verloben.

ir e t e l î c h e r m ö h t e s i n g e m i i f f e g e r n e r l â z e n , d e m sin g â m e l î c h e z i m t als e i n e m , d e r wil t o b e n .

5

Ellenhart

51,20

t r e i t a n s l n e m b u o s e m e i n vil w œ h e z er unde

vürgespenge.

Regenwart

h a b e n t m i t d e n w í b e n ir g e r e n g e : j â s i n t si d o c h z e w â r e b e i d e n i h t v o n h ö h e r a r t . R 4 d4 IV

Ich g e v r i e s c h bî m i n e n j â r e n nie g e b û r e n also geile, sô die selben z w ê n e sint u n d etelîcher mêr.

3 w i e w o l si n o c h v e r k o u f e n t , d a z si t ô r e n v ü e r e n t v e i l e ! 4 sendes fehlt R 1c(d) 6 sovrem R 9 diu fehlt R td 113 ir gedringe Rtcd III 1 rîmich R, grirhig dtc 2 mêr fehlt R; sagt + d i e märe . . . s. het verlopl (:dobt) d 3 moht +daz Rtcd 7 regenhart Rtd 9 sint d\ sin R; beide fehlt Rtd IV2 die selben d] si R

51,25

Winterlied 11

85

got geb in den market, daz man sî mit vollen wer! 5 Beremuot hât mit in vil mangen liehten vîretac geloufen. wirt sin gelücke guot, er mac sînen merz vil wol verkoufen. erst aber ungewunnen, treit er sînen hiubelhuot.

suo

RS

V

Dar durch ist er mit swerten in sîn houbet un[verschroten. dar zuo treit er ouch ein hôhez collier umbe den kragen, sus 3 erst ûf und ûf gezieret wol mit einem tuoche röten: daz sol jungen mägden an dem tanze wol behagen, s Megengôz brüttet sich gein in: er dünket sich sô ragehüffe. des üppikeit ist grôz: si,4o ich weiz niht, wes sich der tôre güffe, 52,1 vor im genaese niemen, würd joch im ein drüzzelstöz. R6d9

VI

Ich hân von ceden ganzen alle wile her gesungen, die mich nie sô sère gemiieten dà ze Riuwental. 3 er hât in disem sumer an einer mägde hant gesprungen, 52,5 diu sin doch niht nseme, und hiet si aller manne wal. 5 afterreif hât sîn langez swert mit einem schîbelohten knophe. dò man die tanze sleif, dô reit er daz houbet ûf dem krophe. 52.10 unverwendeclîchen, waen, er nâch ir hüffel greif.

Via

d 5 c 3(V. 4-9) » N u hân ich snœden schimpf gerochen, erküelet mín ge[müete an mînem vînt v o n R i u w e n t a l « , sprach jener Ellengôz.

8 vil fehlt R, gar d V2 ouch fehlt 3 Der ist 6 Bintet 8 wes] war 9 joch) ovch VI 2 sô sére fehlt R td 3 er: in dgeht die Verwundung Berwigs voran 9 U. wan er vf sin hvffe R, So gar verwendelichen wen er näch ir huffei d Via 1 han den stumpff g. d

159,1

86

Winterlied 11

3 »ich hân im stadel unde korn gemachet zeiner glüete: des muoz er disen winter sîn der liute hûsgenôz. 5 sô wê sîn, daz er ie gesanc ûf mich, daz ich waer ragehüffe! ein wazzer, heizt der Rîn, waz, ob ich mich al dà hin v e r l ü f f e ? ich tet im doch ze Riuwental vil liehten funken schin.«

159.5 160,7

R 7 d6

VII

M i c h hât ein ungetriuwer tougenlîchen an gezündet, 52.12 h â t m i r vil v e r b r a n t , d e s m î n i u k i n d e l s o l t e n l e b e n ; 3 d i u leit s î n u n s e r m t r e h t î n u n d d e n v r i u n d e n m i n ge[kündet! i c h h â n n û d e m r i e h e n n o c h d e m a r m e n n i h t z e g e b e n : 52,15 5 m i r ist n ô t , gebent mir die vriunt mit g u o t e m willen b r a n d e s stiuwer. g e w i n n e ich e i g e n b r ô t , ich g e s a n c nie g e r n e r d a n n e o u c h hiuwer. j â f ü r h t e i c h , d a z i c h ê vil d i c k e w e r d e s c h a m e r ô t . 52,2η

Vila

Ich weiz der getelinge noch in einem umbekreize: der sint mêr dan viere, die mich hânt gezündet a n ; 3 daz ist Urliuge und Übelweter: wie der drite heize? Eppe und G e p p e und Berewîc und jener Berehtram, 5 Adelfrit, dar zuo nenne ich iu . . . her Enzeman den jungen, nâch ir altem sit hânt si mich von fröuden gar verdrungen. si varnt mir üppiclíches muotes zallen zîten mit.

Vllb

d7

Der Berewíges hiubelhuot der ist von ringen veste, d8 daz in dà durch mit swerten wol nieman gewinnen kan: 3 wan Uodelgêr der bringet uns ze tanze fremde geste: die zerhouwent in sô gar, daz man'n in einer blân 5 danne treit.

9 im r) ich d V I I 4 nu fehh Rtd V I I b 3 Vnd

9 dicke] o f t e R

i6U

I6I.5

I61.10

W i n t e r l i e d 11

87

swier et um daζ houbet sî mit swerten ungewunnen, des gastes klinge sneit; zuo der sîten hât er in engunnen: des kund im gehelfen niht sîn höhez gollier breit.

I6I.15

W i n t e r l i e d 12 R (Nr. 45): I-IV

I Èst ein winder: nemt des war Rι an der liehten heide! die hât er gemeilet und den grüenen wait; b l u o m e n schîn und vogele singen ist nu gar zergân: s sì sint beidiu missevar. seht an ir getreide! daz ist allez von dem leiden rifen kalt, manic herze muoz von sînen schulden vreude lân. 9 wirde ich vrô, daz k u m t noch von einem lieben wâne, si getuo mich sorgen vri, der ich gerne laege bî: daz ist diu wolgetâne.

52,2t

52.25

52,30

II Gît mir iemen guoten rät? R2 wol bedörfte ich 1ère. 52,35 zwêne sint vor nîde worden des enein, mügen siz erwenden, mir enwerde ir n i m m e r teil. 5 einer dà her höfschen gât: seht, der müet mich sère 53.1 mit sim werren, den er brüevet under ein! werbe er u m b e ir minne, miieze volgen im unheil! 9 erst ein gouch. swâ ich mich verbürge in dem lande, 53,5 6 Wie Ott er v m 12 lieben 3 er fehlt 4 B l v m e n v n d ' voglin; nu fehlt 7 d e m ] des 116 müet] m v z 7 brvvet zwischê vns vnt im 8 W i r b e t v m b ; im volgen 10 v e r b e r g e

88

W i n t e r l i e d 12

er und jener Engelher triben mich mit wîges her ab miner anewande. III Der ich holdez herze trage, Rs swie si nie getaete 53.10 mines willen gegen einer hirsen vesen, sît ich êrste nâch ir hulden ie ze singen phlac, 5 lônte sì mir miner tage, dâ mit ich si baete, sô waer ich vor senelîcher nôt genesen. 53.15 die daz wendent, die gewinnen nimmer guoten tac, 9 swer si sin! doch, waen, ich si sumelîche erkenne, die mir niht ze waege sint. Megengôz und GEzekint 53.20 die râments etewenne. IV Wê geschehe in! swar ich var, ich bin in ir achte, die den sumer tänze brüevent in dem geu und den winder in der spilestuben herren sint: s wilen müet mich Engelmär. owê, der mich brachte, da ich gensese vor ir üppiclícher dreu! disiu nôt ist umbe ein wolgetânez dierenkint; 9 derne gan ich in niht: dâ nîdent sì mich umbe. ez ist âne minen danc, swaz er ie nâch ir geranc, her Œzekint der tumbe.

I I I 4 ie] ir IVI + So

9 Wer 7 Daz

13 r a m t s 10 in fehlt

13 Hei

fehlt

R4

53,25

53.30

Winterlied 13

89

Winterlied 13 R ( N r . 3): I-VII A (Str. 6 - 8 ) : I - I I I S (Bl. 2 ) : . . . ] IV. V [ . . . c (Nr. 81): I - I V . V l - V U . V

I Wi überwinde ich beide RIAÓCI 53.35 min liep und die súmerzít? ine kan die wolgetânen schiere niht verklagen. 4 von sô grôzem leide, mir riuwe âne vröude gît, trûre ich wol von schulden nû ze disen triieben tagen, 54,1 7 di uns den winder kiindent, der uns manger vröude [roubet. sanges habent sich die kleinen vogelin geloubet: also möhte ich wol mit mînem sänge stille dagen. II Sol mich niht vervâhen R2A7C2 54,5 mîn trôst ùnd mîn lieber wân, sô enweiz ich, waz genâden ich mich trœsten mac. 4 wol mac ir versmâhen min dienèst, den ich ir hân lange her geleistet und des ie mit triuwen phlac. 54,10 7 also phlaege ichs immer gerne, möhte ich des geniezen, sô daz mich die dörper mines lônes iht verstiezen. des ist Uoze grific und sîn rûher schavernac. III Engelwân und Uoze RSASCS die zwénè sint mir geház 54,15 (schaden unde nides muoz ich mich von in versehen) 4 und der geile Ruoze: wie tiuwèr er sich vermáz, er bestüende mich durch si! die drie widerwehen 17 der wider chvndet (bringet c) Ret A II5-6 ich gelistet lange her han R(c)tA I1I6 wider vehten RtAc

6 ie min triwe

RtA

90

Winterlied 13 7

râtent unde briievent, daζ ich âne lôn belîbe. niht envolge ir 1ère, vrouwe, liebist aller wîbe! Iòne m î n e r j â r e ; lâz in leit an mir geschehen!

54,20

IV Vrouwe, dîne güete R4 s i e 4 di e r k é n n e ich sô mánicvált, daz ich liebes lônes von dir noch gedingen hân. 4 daz mich ie gemiiete, die sprânzlèr und ir gewált, daz was mit den b l u o m e n hin. nu wil mir Engelwân 7 dîne hulde verren: daz im müeze misselingen, sô daz hundert swert ûf sînem kophe lûte erklingen! snîdent sí ze rehte, sí zerüttent im den spân.

54,25

54.30

V Seht an Engelwânen, R 5 s 2 (V. i-5¡ e 7 wie höhe èr sin hóubet tréit! swanne er mit gespannem swerte bî dem tanze gât, 4 sô ist er niht âne 54,35 der vlábmischen hoveschéit, dà sin vater Batze wènic mit ze schaffen hât. 7 nu ist sin sun ein ceder gouch mit sîner rûhen hüben: ich gelîche sîn gephnaete ze einer satén tûben, diu mit vollem krophe ûf einem korenkasten stât. 54.40 VI Swer in sîner tougen ie liep òde léit gewán, dem sint mine sorgen und mîn kumber 4 sît ich m î n e n ougen den stîc niht verbieten kán, sî enblicken hin, dà Ruoze tanzet an ir 7 sô verlâze ich kûme, deich mich selben solhen wehsei nement, die dà minnent, Minne, là mich vri! mich twingent sère 7 + Die RAc IV3 lônes] wanes Rte 8 sinen R, seinê c V6 batze] rüsse e V I 6 bveze Rte

5 vn mich (?) wait

Rte

R6e5

55.1

wol bekant. 55.5 hant, niht enroufe: an ir koufe. dîniu bant.

6 engelwan m i r

Rte

W i n t e r l i e d 13

91

VII Minne, dîne sniiere R7c6 die twingènt daz hérze mîn, daz ich hân ze strite wider dich deheine wer. 4 swie verholne ich rüere den zimbèl der zélle dîn, sô bin ich betwungen des, daz ich dir hulde swer. 7 vrouwe Minne, dîn gewalt ist wider mich ze strenge; kiineginne, dîner ungenâde niht verhenge, daz si mich verderbe! ja ist si über mich ein her.

55,10

55.15

Winterlied 14 R (Nr. 7): I-VI.VIa Β (Str. 1-U): I-V.VIa-e.VI c (Nr. 117): I.Ia.III-IV.II.IIa-b.V.VIa-l.VI ζ (Nr. 23): I-V.VIa-b I Nu ist der liebe sumer hin gescheiden; R i B i c i z i die bluomen und der vogele sane 55,20 miieze wir dem leiden winder lâzen: den ungemach mehte ein ieglîch herze wol von wären schulden klagen. 6 höchgemüete het ich von in beiden. diu wîle dûhte mich sô lane, 55,25 daz si niht ensprungen ûf den strâzen. mîn ouge an sach, daz si giengen al den tac als ein gesmirter wagen, 11 eben unde Iîse, niht bedrungen, daz in diu swert 55.30 ûf den versen klungen. sich dûhten sumelîche dâ vil manger bòne wert. la Doch sô klagt ich den sumer niht sô sère, und solté ich in der stuben sin, VII 6 des fehlt R 12 voglin RctBz l a i klag

8 v n g e n a d e n Rte 9 si ist R, ist er c 10 alle (alle c) tag Rc, d v r e h d e n tag Bz

c 2 I64.1

92

Winterlied 14

dà die jungen trelent wol ze prise den niuwen sane, den uns hât geprüevet der, der uns wol freuden gan. 6 dà w x r e ich gerne, und lieze mich diu hère, ich u n d der geselle min, k a m wir dar geslichen alsô lise, des sagte uns danc Else, diust ein schcenez wip. wie wol si schimpfen kan! 11 ich bin ir holt und daz ist âne lougen (ich meine also, in mînem herzen tougen), daz ich vor aller werlt der wirdikeite bin sô frô.

im,5

i64.io

II Die daz wären, des wil ich iueh wîsen: R 2 B 2 C 5 : 2 55.33 deist Engeldîch und Adelvrit, Willebreht und Enzeman der junge 55,35 und Berewîn, Sigelôch und Ekkerîch und jener Engelram. 6 wol gevürbet sint ir kepelîsen, ir heize klingent nâch dem trit, lûte bî dem reien nâch dem sprunge. 50.1 si wellent sin tumber, danne der uns Vriderûn ir Spiegel nam. 11 des gewaltes was uns hie zerunnen; nu sint ez jene, 56.5 die mir vröude enbunnen [sene, und mir die guoten verrent, nâch der ich min herze IIa Die selben niune die sint übermüete, daz nieman in geliehen mac, unde pflegent doch niht guoter witze. die selben man habent ez verpfant, sie wellen nû die wirsten sin. 6 ich sach hiuwer, dazs ir hiubelhiiete

8 da + hin 14 vor] von 112 Da ist R, Ist ztBc; engelvrit vft adeldich H a i niune: IV6 und 112—5 6 das ir

Rt(B:c)

c6

i65,i

i65,5

Winterlied 14

93

den ganzen sumerlangen tac truogen in der grôzen swebelhitze, ir troien an, dicker denne ein hant und beidenthalben ketenîn. h also Sprüngen sì den krumben reien ze strîte aldâ. vil schier huop sich ein zweien, daz ob ir etelîchem wart geschriren jará jâ. IIb Engeldich der gienc bî Engelmuote und Adelfrit bî Adelheit. Willebreht gienc bî der schœnen Willen, und Enzeman dem jungen dem wart Enzeliep an sîner hant bekant 6 Berewîn mit sinem grüenen huote bî dem gienc Berht: diu was gemeit. Sigelint tet Sigelôches willen, daz sí wol kan: si gienc bî im, und Eggeburc an Eggeriches hant. m Engelram der gienc bî Engellinde, als er ie gert. bî einem schœnen kinde ze tanzen was Fritliep mit Friderunen wol gewert.

i65,io

c7

165,15

165,20

165,25

III Der ich her gedienet hân von kinde R3B3c3z3 56.8 und noch ouch in dem willen bin, daz ich wil beliben an ir staete 56,io vil mangen tac, sô wol mich, daz ich si ie sô minneclîchen vant! 6 sí ist mines herzen ingesinde. diu wîle gêt mir schöne hin, swenne ich sì in wolgetâner waete 56,i5 gesehen mac: sô diink ich mich richer, danne ich hiete ein eigen lant. 11 ich gesach nie wîp sô wolgetâne, des muoz ich jehen. 8 der] dem 12 Zu strewt IIb3 get 5 ward + ett 10 Das get

11 engellinde] engellringen

94

Winterlied 14

sunne und ouch der mâne gelîchentsichderschœnen niht,od ichenkan nihtspehen. IV Der mir miner vrouwen hulde erwende, der wizze daz, wirt mir sin stat, daz ich im ein punkelîn erzeige,

R4 β 4

56,20

c4z4

als hiwer ich tet

50,25

einem gouche, der min ouch niht wol hin zir gewuoc! 6 Frideliep, sô wê dir in die zende! dû bist der gogelheit sô sat, daz dû wil, swar sich din houbet neige durch minne bet, 56,30 daz dir iemen iht versage, owê, daz im vertruoc 11 Elsemuot sin üppeclich geriune, des er dà phlac. ir sint leider niune, die mir daz geu verbietent mangen liehten viretac. 56,35 V Die gehellent alle Berewine, R5 β 5 c8 ζ 5 wan Enzeman und Willebreht: die enziehent mit in niht geliche. nu sprichet er, si daz ers ersnellen mege, si sin bêde tôt: 56,40 57.1 6 er slahs, daz diu sunne durch si schine. si rouften sines vater kneht hiuwer vor dem meier Frideriche umb nie niht mêr, wan daz er ein krenzel truoc, daz was von bluomen 57,5 11 daz verseite er dà zehant in beiden. [rôt: nu wizzet daz, wirt ez niht gescheiden, ez wehset lihte zwischen in ein ungevüeger haz! IV2 Wizzet RtcBz 3 einen RtBc(z) 4 ich hiwer Rcz, ich verne Β 8 dv vil swar dv din h. geneigest R, er wil swar er sin h. naige B(c). du nun wild dein h. hin naigen ζ 9 minne Β] mine R. meine zc 10 im] ichz RB, ich z. ims c II + M i t RtBcz V 2 A n engeldiech vnd willebrecht c. Der perwigk vnd der adelfrecht ζ 5 Ist daz R(z), Wa et Β 11 in beiden) den meyden R tBcz

95

Winterlied 14

VI Daz die dörper alle ein ander slüegen! R 6 Β11 c 20 57,10 (daz lieze ich alsô hine gân, wan si tuont mir vil ze widerdrieze: ir üppikeit diust sô grôz, daz ir die wîsen spottent über al): 57,15 6 daz sich doch vil lîhte mac gevüegen. nu wer ot er sich, Enzeman! triffet ern mit sînem scharfen spieze, den er dà treit, er gedränget mich niht mère dà ze Riuwental. 57,20 11 ich bin vreuden gar von in versûmet: daz ist niht guot. wurde mir gerûmet von in, daz müese wir verklagen, ich und Elsemuot. Via »Loufet, lieber ätte, helfet scheiden! si viustent in der Stuben swert. daζ hât aber Enzeman gemachet, der wil des niht, daz Degen oder Uoze iht bî Elsemuote gê.

R7B6c9z6

i67,i

i67,5

167,10

11 gâhet balde, ê sim daz hüetel zerren, komt schiere dar! si slahent im eine vlerren [var!« durch wange und durch die zende; seht, wie griulîch im daz

VI7 Wer Rc, Vn wert Β 8 ern] er R, er sv Btc 14 mvzze Rt(Bc) Vla3 berewin Bc. degenwein ζ 5 iht fehlt Rt(Bz) 6-10 fehlt R; c: Wann sie hat ie jehfl sein gepflätte (: hellffet schaiden lieber ätte) Das sey woll dreissig meczen wertt R a u f f e n s yne das im die swart erkrachett Das man das sieht Ia wenn im das aremuez auff dem haubt nicht bestee 6 B(z): E das in bi dem hare nid' naigen (: schait die vaigen) 11 + I r RtB 13 + O d e r R tBcz 14 wange vnd durch zende c, daz wange R; var] ste R

Winterlied 14

96 VIb

» I c h hân niuwemsere nû befunden«,

B7clOz7

168,15

sô sprach ein dörpel, der hiez Ber. »Amelolt, dar zuo bedarf ich rátes, und G e z e m a n . merke ez, veter Engeldich und Frideliep, min m â c ! 6 seht ir niht dis unverdahten wunden,

168.20

die gânt durch minen rüezel her? j á , mügt ir iuch schämen des unflátes. nu râtet a n : ich wil noch hiute in îsen houwen sam in einen wâc. 11 ich weiz sitzen vil an einer zeche

168,25

bî Zeizenmûr. helft mir, daz ichz reche an im, der mich verschroten hat! sin tôt wirt von mir sûr.« Vie

Amelolt sprach vil vermezzenlichen:

BS

eli

»wer sint die trincgesellen sin?

168,30

dà von soit dû mir den wirsten nennen: des bite ich dich.« »entriuwen, sich«, sprach Eggerich, »den wil ich dir bestân. 6 j â gesach ich keiser nie sô riehen, der dâ waer ûf daz laster din,

168.35

daz ich in mit nihte möhte erkennen, wa ist Friderich, miner swester sun? der hebt noch hiuwer ersten an. 11 der sol hiute houwen durchz gedrenge. sô daz geschiht,

168.40

dar nâch sô wirt unlenge, unz daz man milze, magen, lungen, lebere vallen siht.« VId

»Neve Ber, nu vröwe dich dîner mäge«,

Β 9 c 12

sprach Eggerich, »die sint sô frech,

VIb3 Amenolf B. Amelot c (so überall in Vlb-e); + dines rates Bztc 8 Nu 14 Gen Btc; des] dis Bztc 13 Went ir mirs helfen rechen (: zeche) Β te de d1 Btc(z) Viel Amenolf (korr. aus Amelolt) Β 3 Dâ von] Da β, Auß den c 6 loch Btc 8 mil vtê erkennen welle Btc 12 beschiht Btc 14 Bis Btc VId2 sigeloch d' ist so Btc

169.42

97

Winterlied 14 d a z s i c h n i e m a n k a n z u o in g e n ô z e n .

169,45

nu wizzest daz, ich b i n ir e i n e r , d e r n o c h h i u t d i n laster r e c h e n wil. 6

w ü r d e er m i r gezeiget dà ze Präge, ich slüege in d u r c h diu isenblech. j â g e s a c h ich k e i n e n nie sô g r ô z e n ,

i69.so

ûf d e n m i n h a z ie g e r i e t , e r m ü e s t e v o n m i r d u l d e n s ü r i u spil. Ii

A m e l o l t , láz u n s n i h t u n d e r d r i n g e n ! ist i r e i n h e r , s ô si h œ r e n t k l i n g e n

169,55

m i n swert - daz k e n n e n t s alle wol - sô sints e h t â n e wer.« Vie

D a r nâch h u o p sich schiere ein grôz gedrenge

Β 10 c 13

v o n d e n vil œ d e n g o u c h e n dà. m i t d e n s w e r t e n si z e s a m e n S p r ü n g e n sô zornes rieh,

169,60

d a z ich ez m i t m i n e n o u g e n n i e n d e r torste a n sehen. 6

d i e w i t e n g a z z e n w u r d e n m i r vil e n g e ; ich waere g e w e s e n a n d e r s w â g e m e r , d a n n e ich sach die t œ r s c h e n j u n g e n : sô vientlich

169,65

v â h t e n si: des m u o z ich in v o n w ä r e n s c h u l d e n j e h e n . 11 S i g e l ö c h u n d A d e l f r i t d e r f r e c h e die liten nôt, Gôze von dem Leche, A m e l o l t u n d Eggerich die f ü n v e lägen tôt. Vif

D ô i c h s a c h , d a z si s ô s è r e s t r i t t e n ,

I69,70 c 14

170,71

ich h u o p m i c h b a l d h i n ûf e i n fluht. wizzet, d a z ich m i c h d â m i t n i h t s û m t e ! i c h w a s vil s n e l ; w a n ich v o r h t e des, m i r w ü r d e der u m b e s n i t e n dâ.

8 loch Β te 13 erclingen Btc 3 in] im Btc Btc V i e l ein] an Btc 5 mitte Btc; getorst Btc 14 Berwin vnd friderich c VIf5 Ich forchtet m i r

14 D i n swert e r k e n n e t sv 11 adelfrit] eggerich c

170,75

98

Winterlied 14

6 ich weiz wol, und het ich daz vermitten, ez waer mir komen z'ungesuht. vor ir siegen ich den anger rûmte: die wären hei, daz ich sterker nie erhörte hie noch anderswâ. 11 s wert es siege und ouch der helmbarten die wären lût. frou Siiezel darf niht warten: ez ist ouch Gumpe dà erslagen, ir herzeliebez t r û t .

170,80

VIg Do muost ich mit flühten von in gâhen, dò die getelinge geil huoben ûf den schal und ir gestôzen und sì ir swert zukten von ir scheiden, Peter, Liutolt, Amelrîch. 6 jâ vorhte ich des, und kceme ich in ze nähen, daz würde lîhte min unheil. über al begunden si gebôzen, der helfe begert. sî gebârten alle wilden lewen wol gelîch. il der wîbe ruofe muoste ich danne entwichen; diu schriren lût: si zigen Amelrîchen, er het frou Süezen erslagen Gumpen, ir vil liebez trût

C 15 170,85

Vlh Seht, dô vâhtens alsô winneclîche! dò huop sich ûf die gazzen breit ieder man mit sîner niuwen treien und îsenblech, dar zuo hôhiu gollier diu si tragent umb die kragen 6 Engeldich der sprach ze Amelrîche: »ir helfet rechen mîniu leit!« daz geschach alz hiwer umb einen meien. si wârn sô frech,

c 16

7 zu v n g e m a c h 14 hercz liebe V I g l D a . . . + da von 7 uilleicht 8 + do begunden sie piasen wilden lewen 14 + z u + t o d t erslagen; vil fehlt Vlh 1 wunschlichten 4 eysenbrech 6 alberichê

170,90

170,95

171,100

171,105

10 wol

Winterlied 14 d a ζ v o r m e i e r F r i d e r ì c h ir z w ê n e w u r d e n π

u n d d r î z i c w u n d e , d ô si d e n a b

99 erslagen

hiuwen:

a l d u r c h ir h a z in s c h e d e l u n d e in

i7i.iio kiuwen

e n p f i e n g e n s tiefe scharten, einr des a n d e r n niht vergaz. Vii

Alle, die mit w u n d e n dâ gelágen

c 17

u n d G u m p e , der d ô wart erslagen, der wirt ze rehte n i e m e n m ê r volrochen. daz

171,115

herzenleit,

daz uns Friderûn von einem dörper dô beschach 6

( d e r u r t e i l d ü r f t ir m i c h n i h t m è r e f r â g e n ) , daz wolte ich allez wol verklagen, niwan aleine daz dô wart zebrochen

171,120

ir s p i e g e l breit, d ô e r m i t s î n e m k o l b e n ir d a z s c h o e n e g l a s d u r c h s t a c h . 11

in h i u b e l h ü e t e e n p f i e n g e n s wîte s c h a r t e n , ich wilz iu sagen, spieze, swert, helmbarten,

171,125

d à m i t e w a r t d e r d ö r p e r e i n vil m i c h e l teil e r s l a g e n . VIk

Alrêste begundens nâch der hilfe ruofen.

c 18

sich h u o p ze beiden siten d a r ieder m a n mit sînem w a m b a s

niuwen

u n d k o l b e n grôz, h e l m b a r t e n , flegele, spieze u n d m i s t k r ö u w e i 6

171.130 lane.

die getelinge s a m t e n sich ze S t u o f e n : e r lief z e v o r d e r s t a n d e r s c h a r ( j â wasn ich in w o l ein îsen k i u w e n )

172,1J4

und Adelgôz

172,135

d e r s l u o e f l e t z e w î t e s c h a r t e n â n e ir a l l e r d a n c . 11

s i b e g u n d e n f l i e h e n h i n : w i e w î t si s p r u n g e n übr einen

bach!

It wunden 12 ir hells Vii 1 mit + tieffen 3 recht halt nym s mer 4 Des 8 Nu 10 ir fehlt 11 empfing es 14 vil fehlt VIk3 mit] in 6 + die zumpten sich so stüffen 8 ein] den 10 +gar fresse weit; ir aller fehlt 11 hin fliehen

Winterlied 14

100

ir h i r e n s c h a l n e r k l u n g e n . d e r d a z l e n g s t e s w e r t d ô t r u o c , ze v o r d e r s t m a n in s a c h . VII

D ô wolt ich n i h t l a n g e r d â b e l î b e n ;

172,140 c 19

ich h u o p m i c h a b d e r g a z z e n d a n , d ô si z e m d r i t t e n m à i z e s a m e n S p r ü n g e n , ich v o r h t e des, d a z m i r d e r u m b e s n i t e n d e n n o c h w ü r d e d â m i n teil. 6

172,145

ich g e d â h t , wie l a n e siz w o l l e n t r i b e n , Berewin und E n z e m a n . tiuvelllchen sahen dô die jungen, ich weiz n i h t , wes si m i t e i n a n d e r g u n d e n . d a z was d ò m i n bestez heil.

172.150

11 z e h a n t b e g u n d e o u c h m i r m i n f r e u d e leiden, ich wilz iu s a g e n ; d ô wolt o u c h ichs n i h t s c h e i d e n : m i r waer n i h t leit, o b h a l t d i e d ö r p e r w ü r d e n alle e r s l a g e n .

Winterlied 15 A (Str. 4 - 5 ) : V. IV C (Str. 2 4 0 - 2 4 4 ) : I - V c ( N r . 109): I - V C240cl

Nu sage an, sumer, war wiltû den winter hine fliehen? 57,24 geruoehestû sîn gerne, ich leiste dir geselleschaft: 57.25 ich wil mich von mínem üppiclíchen sänge ziehen, mîne widerwinnen mit dem tievel sint behaft; die enlâzent mir an mînem liebe niht gelingen: daz ist ein schade bî der schäm. Gîselbolt und Engelram 57,30 die leident mir min singen. 14 Der da das 1. s. trug; + fliehen sach VI14 des] da 5 dâ fehlt 10 begunnden 14 widerwähn c, winder winde C, sint mit dem tieuel haft Cfc ingrame C

1 engelwä c.

101

Winterlied IS

C241 c2

II Die selben zwêne die gehellent hin nâch Engelmären, der gewalteclîchen Friderûne ir spiegel nam: 3 tretzic unde hœnic sints an allem ir gebären, die selben zwêne dörper, Gîselbolt und Engelram. 5 des wil helfen Erkenfrit und Uozeman der reide: die viere dringent mich hin dan. gwunnes einen tumben wân gein in, daz waer mir leide.

57.35

C242 c 3

III Sumer, ich verklage niemer dîne manege ziere, dâ uns dirre kalte winter von gedrungen hât; 3 mich verdringent aber geiler sprenzelœre viere von der wolgetânen, diu mich niemer des erlât, 5 ich enmüeze singen, swenne mir diu guote Iòne, als der lieben gnâde sîn. vrouwe, nû tuo gnâde schîn vor mîner tage nòne!

58,1

58,5

C 243 AS. c 4

IV Mîne tage loufent von der hœhe gegen der neige; frouwe, trœste mich, die wîle ich ûf der hœhe stê! 3 ob ich dir mit rehter staete herzentriuwe erzeige, sô schaffe, daz ir bœser wille iht an mir ergê! 5 mine swaere sint von dinen schulden manicvalte: der schaffe ein ende, saelic wîp, ê daz min vil tumber lîp in senden sorgen alte!

III di e2 fehlt Ce 3 allen Ce A fehlt C 5 Des volhillffen erkenfritl c. De indamlkenfrit C 6 Vier c. Die zwene C 7 Gewynnest c, GewOnestdv C 1113 spanczelir 5 c, dorf nichel C 4 niemer des] singes niht Cc 5 swenne + haltC 8 vnser Ctc IVI Sine A; gegen der A] vf die C, pis an die c 2 +G$t A 3 Sit A; mit trvwê stetez h'zeliep A ; zeige C 4 Zeige dine gSle mache mich vö sorgen vri (:so) A 5 sorge A 8 Zesere in sorgen A

58,io

58,15

102

Winterlied 15 C244 A4.

V >Ie lenger unde ie lieben ist si mir, diu wolgetâne, >ie lenger unde ie leider< bin ich ir: daζ ist mir leit. 3 bin ich vrô, daζ kumt von einem herzelieben wâne, sît si mir ir hulde und ir genâde widerseit. 5 trôstes und gedingen wil ich niemer werden âne: trôstes ich noch nie vergaz, sô diu schcene vor mir saz alsam ein voller mâne.

cS

58,20

Winterlied 16 R (Nr. 2 6 ) : I - V A (Str. 1 4 - 1 7 ) : I - I V S ( B l . 3 ) : . . . ] II [ . . .1 I V [ . . . c ( N r . 108, M e i . 7 ) : I - I I . V . I I I - I V R I A Ì4 c I

I Owê, lieber sumer, dîne liehten tage lange, 58,25 wie die sint verkêret an ir schîne! si truobent unde nement an ir siiezen weter abe. 4 gar gesweiget sint diu vogelîn mit ir gesange. doch ist daz diu meiste sorge mine, daz mir niht langer dienest lieben lôn erworben habe. 58,30 7 ich enkunde ir leider nie gesprechen noch gesingen, daz die wolgetânen diuhte lônes wert, lônâ, küneginne! ich bin, der lônes gert: liebist aller wîbe, ich hân ûf lieben lôn gedingen. R2 A 15 S I(V. 3-7) c 2

II Hât ab iemen leit, daz mînem leide sich gelîche, möhte mir der sînen rät enbieten! deiswâr, guoter raete der bedörfte niemen baz.

VI lenger] lieber A 2 lenger] leider CAc; mir Ac] min C 3 kumet mir gar v. e. lieben A 4 mir ir genade C, mir gnade vnd alles gut et A 6 Min trost des trvrens ie v. A 7 Do CtAc II diner RAc 2 sint die RtAc 4 sänge RtAc 6 mir fehlt RU Ac) II 1 sich] si RAc

58,35

103

Winterlied 16

4 ich gespraeche mine vriunde gerne sumeliche, daz si mir von solhen sorgen rieten: mich vêhet âne schulde, der ich selten ie vergaz. 7 daz ist wunder, daz ich eine wîle vrô belîbe, sît daz mich diu guote in ungenâden hât. wan daz mich min triuwe und ouch min staete enlât, ich geslüege nimmer niuwez liet deheinem wîbe.

59,1

59,5

R 3 A 16 c 4

III Ine gewan vor mangen zîten ungenâde mère, danne ich hân von einem getelinge: der ist also getoufet, daz in niemen nennen sol. 4 derst an sîner strâze beidiu tretzic unde hère. langez swert alsam ein hanifswinge, daz treit er allez umbe; im ist sin geheize hol. 7 dà sint luoger in gemachet, zeine zizelwaehe; oben in dem knophe lit ein spiegelglas, dem gelîch alsô daz Friderûnen was. dô bat er die guoten, daz si sich dar inne ersaehe.

59,10

59,15

R4 A 17 S 2(V. 1-5) c5

IV Sine wolde iedoch in sinen spiegel nie geluogen: daz versagtes im in einer smaehe; si sprach verwendeclichen: »daz ist immer ungetân. 4 ich bekenne iuch niht an iuwer hövescheit sô kluogen. è e z iu ze liebe a n m i r geschaehe,

jâ wolde ich ê Verliesen slehtes allez, daz ich hän.« 7 si sprach: »liupper, heime ich hân noch guoter spiegel derst mir iegelicher lieber danne der.« [drie: schiere sprach er aber: »vrouwe, luoget her!« alsô müete si der gouch mit siner hoppenie.

7 wunder] von der R tASc 8 hât] lat R/Ac 9 vnd ouch min staete fehlt RtAc 10 gesvnge Ret A IIIS + S i n Ä c M 7 zeine zizwseche R, zeiner zizewech A, zu ein 5 zinzelwähe c 10 Nv RtAc IV2 wache RtASc 5 an A] von Rc 6 E wold ich Ret A 7 heime] herre R t(Ac)

59,20

59,25

104

Winterlied 16 R5c3

Hie mit disen dingen sì diu rede also gescheiden! lât iu mère künden miner swaere! die tumben getelinge tuont mir aller leideclich. swaz ich tuon, ich kan si bî der guoten niht erleiden. wessen sì, wie lihte ich des enbaere, 59,30 si würben anderthalben, Giselbreht und Amelrich : die hânt disen sumer her getanzet an ir hende allenthalben, swâ man ie der vreuden phlac. hinne vür gelebe ich nimmer lieben tac, unze ich minen kumber nâch dem willen min volende. 59.35

Winterlied 17 R ( N r . 32): I - V [ N a c h t r a g : Va] C (Str. 9 4 - 9 9 ) : I - I I . I I I / I I I a . I l l a / I I I . V . I V c (Nr. 97): I - I I . V . I I I a . I I I . I V . V a - d ζ (Nr. 24): I - I I I . I I I a . V.Va

I Dise trüeben tage, RiC94ci:i βι.ιβ dár zuo léitlíchiu kláge hat mir vréudè benómen 61,20 und allen höhen muot. s war zuo sol min sane, sh er nie so erklánc, dáz in hétè vernómen ein schœniu vrouwe guot, 61,25 9 der ich hân gedienet ûf genâde her vil lange den sumer und den winder ie mit einem niuwen sänge? nû verstât si mir ez alrest zeinem anevange. II Daz si niht enstât, dáz ir minnè mich hat

R 2 C95 c 2 ζ 2

VI sit div R, lat mich euch die c 4 ich han bei d e r . . . erliden R, + s o kan ich im die . .. erlaiden c 9 immer R fc 19 ûf genâde fehlt Rz f\f in R vor gedienet nachgetragen) tACc (in c vor gedienel h a n j i l i si + d e s RtCcz 2 hat] verlat RtCz(c)

61.30

105

Winterlied 17

áller sinnè behért, dâ sündet sî sich an. s sî vil saelic wîp, jâ verliuse ich den lip, ist si mir niht beschért. owê, daz ich niht kan 9 ir gesingen, dâ von sì mir holdez herze trüege! jâ bin ich in dem munde leider ninder sô geviiege: bezzer waere, daz ich niuwes nimmer niht entslüege.

61.35

III Mir schât Engelbolt R S C96/97 (Aufg./Abg.) C5 Ζ 3 62,i und der méièr Mangólt únde ouch jénèr Durnchárt, daz vierde ist Engeiber, 5 dar zuo Eberwln 62,5 und die zwén brùoder sin (sô sô tœrschès nie wárt), Lûthêr und Adelgêr: [lìchen. 9 die tanzent mit den meiden in dem geu verwendecsi wellent ûf der strâze niemen einen fuoz entwichen. 62.10 hei, solt ich ir einem sine stelzen dâ bestrîchen! Illa

Einer der ist kal: der giht ze Riuwental, daz er tanzen mir erwer mit al den friunden sin: 5 daz ist Erkenfrit

C 97/96 (Au/g./Abg.)

c4 ζ4

und Engelmär der smit und der pfister Wernher; daz vierde ist Sigewin 3 An den sinnen ver|becheret R, Aller frôiden behert C, Meiner syn bethôrt / 6 So verlivs ich den R, Verlur ich meinen z. Mir v*derbet de Ctc 7 niht fehlt RtCcz 9 Ir fehlt Rtcz; mir +also Rtcz 10 leider fehlt RtczC 11 niemer núwes liet entslfige (geslfige c) Cc. meiner newen lied geschwige z, niwes nimmer niht R III7 nie +niht Cc, niemen Rtz 10 niemen fehlt Rtz; einen] minen RtzC(c) 11 ainen R, ettlichem ctCz IIIa 1 + I r Ctcz 2 Vft C. Er ztc 5 erenfrit C, irenfrid z, erkenpold (: mangolt) c 6 Vft +ist Ctz 7 der fehlt z, ein C

177,ι

177,5

106

Winterlied 17

9 und ist der geilen dorefgetelinge ein michel trünne. si entwîchent von ein ander niht: ir ist vil gar ein künne. den allen müeze also geschehen, als ich in heiles günne.

177,10

IV Er ist mir gevêch, R4C99c6 62,12 dáz in hiuwèr verzêch zórniclfchèn ir hánt min vrouwe ûf einer tult. 62,15 s seht, daζ was im leit! sínen vriundèn er kléit, dáz ichz hét im erwánt und waere gar min schult: 9 »wan er gie vil nähen an ir siten gar bedrungen ; 62.20 er het uns an der wîle ein liet ze tanze vor gesungen.« wol verstuont der dörper sich bi einem kleinen stungen. V Seht, der ist ein teil R 5 C 98 c 3 : 5 béidiu túmp ùnde géil: séht, dem gíeng èr gelîch! 62,25 sin schuoch was im gemâl, 5 dâ mit er mir trat nider al min wisemât. áller vîrtègelich sweimte er viir Riuwental, 62.30 9 oberthalp des dorfes strâze steig er über den anger, durch minen haz von stige vaste nâch den bluomen in einer höhen wise siniu wineliedel sanger. [spranger, Va

Der von Riuwental

R6c7z6

brüevet túmplichen schál; 9 ist der gailn gatteling ein + v i l c, der dorf getelinge ein C IV3 Zornichlich RtCc 8 were gar C, wer got c, ez waer R 9-11 C: Wes gedahte ein tore de er bi ir tanze wolte Ia gezimt es im niht noch meier engelbolte De er an ir wissen hant mit ihte grifen solté 11 einem chlainen stunden R, ein 1 kleine zungenn c V I . 2 Yener hab vnhail Der ist c 4 Ein Rcz, Einer C 5 mir] mit RfC 9 des dorfes Staig Rc(z). bi der strasse steig C 10 vast t fehlt Rte 11 ein hohe RtCz(c): siniv winliet + d i v R, sinú winelieder (weinliedlach r ) Cz, wunne liedel c

iso.i

Winterlied 17

107

úngenabdiger d r o der trîbct er ze vil. s sammir Durinchart,

iso.s

in geriuwèt diu várt! w i d e r d r ö u t èr mir so, daz e r bestrîchen wil 9 mir die stelzen, sô m u o z er sich z o r e n d ü c k e nieten. der keiser O t t e k ü n d e nie den widerslac verbieten. ich v e r s u o c h t e ez, koeme er her, o b in diu swert iht schrieten. Vb J e n e r B e r e h t r a m der m i r m i n e n kaese n a m , d a r a n m a n g e r sich versneit, die ich iu n e n n e n wil: s G ô z b r e h t u n d e Lanz, u n d der tccrsch meier Ranz, Sigher u n d Adelscheit, Sîfrit u n d Wackerzil, 9 die versniten beide sich an m i r u n d m î n e m kaese. ie nâch d e m snite, ich waene, ir etelîcher sich verdraese. ich h a b e z dà für, daz â n e m e l m ich k û m e d ô genaese.

c8

Daz selbe widerbot m u o z noch e r b a r m e n got,

I81,1

i8i,s

ιβι,ιο

Ve Wie sol ich d e m t u o n ? c9 mir sluoe Volrât m i n huon, daz ich u n d mîn liebez wîp den winter k û m e ernert. 5 daz was ein h e n n e guot und gienc staet u n b e h u o t , dà von sie verlos den 15p. swaz er dà f ü r geswert, 9 daz gloube ich niht, mir seit m a n d a n n e , daz ez also waere. jâ legt sie grôzer eier vil und was von veizte swaere. wirt sie mir niht vergolten, sô klag ichz d e m Rinzingaere. Vd

I80,10

c 10

Va9 zorn drvche R, zorfl darumb z, zorns von mir c 11 chvmt R tc Vb6 törschs 9 mir und fehlt 10 ir] sich 11 das (ne gestrichen) anelm VclO grosse 11 ich

I8i,i5

181.20

108

Winterlied 17

daz er mir min huon sluoc. ir schulde was niht grôz; s sie wart nie beklagt noch vor reht übersagt, was im des niht genuoc,

181.25

daz sie m i n niht genôz?

181.30

9 sluoc er mir mîn hennen, sô wil ich sin swester stechen, wie möhte ich minen schaden iemer baz an im gerechen? dar umbe darf mir nieman . . . an min ère sprechen.

Winterlied 18 R (Nr. 29): 1-VI c (Nr. 84): I. III-IV. II. V. Va. VI

Sanges sint diu vogelîn gesweiget, R der leide winder hât den sumer hin verjagt: des ist manic herze beidiu trûric unde unvrô. aller werlde höchgemüete seiget: wan ich bin noch an minen vreuden unverzagt; daz gebiutet liebist aller wîbe mir also. ir gebot leiste ich immer, al die wîle ich lebe. mine vriunde, wünschet mir durch got, daz si mir ein liebez ende gebe!

i cι

59.36

60.1

60,5

II Hie mit sule wir die rede lâzen: R2 C4 wir müezen in die Stuben, zeinem berevrite körnen hin durch tanzes willen vil der jungen diet. 6O.10 zwêne dörper (daz si sin verwâzen !), 5 si truogen beide röcke nâch dem hovesite, Ôsterriches tuoches: wê mir sin, der in si schriet! wol beslagen V d l l bedarff 15 an minen vrevden noch R(c) 8 alle weil c, die weil R 9 wnschent R tc 112 ze ainem bevrin R. zu der peneriet c 6 tvches $tze ninder in siv schriet R, t. wo sein der sie ye gestritt c

Winterlied 18

109

wären in ir gürtel beide samt. œdeclîchen wunden si den kragen bî dem tanze, daz ich michs erschamt.

60,is

III Niemen vrâge mich, war umbe ich grâwe! R3c2 jâ wânte ich, daz ich geruowet solde sin vor den getelingen: des ist in vil ungedâht; 60,20 4 sine lâzent mich deheine râwe gewinnen: ir gewerp ist um die vrouwen min. mirst unmaere, werdent sì zerhouwen schiere brâht. 7 Gîselbreht unde ein tocrscher ganze, Walberûn, 60,25 tuot mir zallen zîten ungereht. wie verlos ir Spiegel Vriderün? IV Alsô vlôs min vrouwe ir vingerîde. R4 c 3 dò sì den krumben reien ûf dem anger trat, do wart ez ir ab ir hant, seht, âne ir danc genomen! 60.30 4 hân ich den von schulden niht ze nlde, der irz von siner üppikeit gezücket hât? daz möht enem œden kragen noch ze schaden komen. 7 wê mir sin, daz er sì sô rehte dar zuo vant! 60,35 jâ verklagte ich wol daz vingerlin, het er ir verlenket niht die hant. V Sône miiet mich niht an Brünewarte, niwan daz er den œden krophen vor gestât üppiclícher dinge und ungevüeger gogelheit: 4 des geswillet min gemiiete harte. wan daz mîn zuht vor minem zorne dicke gât, ich geschiiefe, daz ir etelîchem würde leit. 7 alle dri dünkent sich die dörper wise gar:

R5c5

8 Warn ir c, Sint ir R 1114 rvwe R, rewe habfl (:graben) c 6 Mir ist liep vnd werdent Rte IV6 einem cedent k. R. dem torschen gauch c 9 verclagt sey wol c, ne chlagt ich niht so vil R V2 den +zwayen c 6 ir fehlt R, es c

60,40 61,1

61,5

Winterlied 18

110

herre got, nu schaffe mich ir vrî! hie bevor dô müet mich Engelmâr. Va

Einer koufte e i n swert bî e i n e m pfunde, daz er sô s c h œ n e z n i e ze s î n e n zîten sach. d ô satzt er ze b ü r g e n sîner lieben swiger kint.

e6

175,1

4 jâ, waen, ich nie g o u c h sô tœrschen v u n d e , der m e n g e m garten t u o sô grôzen u n g e m a c h .

175,5

s w a z er g a w û z s t û d e n vant, die schriet er als den wint. 7

Iute er schrei: »wsere daz mîn vînt, e i n starker man, l u n g e und leber s l ü e g e ich al enzwei, solte ich in mit d i s e m swert bestän.«

175,10

VI Er und die mir durch den anger wuoten, R 6 C / 6i,e den ist sô gar getützet al ir üppikeit; die gebârent, sam si nie gelebten guoten tac. 61.10 4 höhe spienen sì ir weibelruoten: ir iegeslîcher hiuwer eine riutel treit. kleine hüben truogens ê: nu strûbet in der nac. 7 rehte alsam müeze in noch gelingen über al! 61,15 sac mit salze mache mir si zam! sô geruowe ich hie ze Riuwental. Winterlied 19 R (Nr. 39): I-VI c (Nr. 105): I - I I I . V / V · . V a / V . V I . I V

I Bluomen und daz grüene gras beidiu sint verswunden.

R ι C ι 62,34

Val Der ein der k. 2 zu seine Zeiten nye gesahe 4 Ia wann ich nye ein torschen gauch also funde S galten 6 guwas Stauden 9 als VI2 geteuzet R, gestillet c 5 islicher R, yglichs c 8 über al fehlt Rte 9 Saltz mit sack R t e I l + Die R TC

62,35

Winterlied 19

111

nu treit uns aber diu linde vür die sunne nindert schat; 4 ê, dô sî geloubet was, dô hiet man dà vunden vil maneger hande vreuden: dâne gêt nu nindert phat, 7 dà wir dô 63,i ie sô vrô b! ein ander wären. diu vreude het ein ende, dô diu zît begunde swâren; des trûret manic herze, des gemüete stuont ê hô. 63,5 II Rôsen ist diu heide blôz R2c2 von des rifen twange. diu vogelin in dem walde habent nindert obedach. 4 winder, din unstsetic lôz twinget uns ze lange: von dir und einem wibe lide ich leider ungemach, 7

der ich gar

63,9 63,io

63,11 63,6 63,8 63,i2

mîniu jâr hân gedienet lange von herzen williclîchen, eteswenne mit gesange. [hâr. 63,i5 des ist mir niht gelônet noch, wie kleine ist umbe ein III Man sol willetôre sin R3c3 aller guoten wibe, und in ir willen hengen, der ir hulde welle haben: 4 daz ist der geloube m i n ,

63,20

swie sô mir min schibe ze wünsche niht enloufe. ich waene, ich werde also be7 dazs ir muot [graben, mir ze guot gein mir iht verkêre. 63,25 diu schult diu lit ûf Watken unde ûf jenem Ôtegêre, daz si nu also dicke mir sô toubez óre tuot. 7.8 Ê dv wir dve dv vro R, Recht aida Wir da fro c II 1-3 und 4-6 hat R in anderer Reihenfolge tc 1.2 Div heid ist von den rosen bloz Daz chvmt von reiffes twange R tc (ist] ligt c; + uil plos c; des] der c) III 3 Vnd alle ir wille hengen wer c, D5 ir willen henget vn R 7 Daz R, Das . . . sich c 10 ienen otegeren R, jene ottegere c 11 nu fehlt R

112

Winterlied 19

IV Geuden giengen sî gelîch R4 c 7 hiwer an einem tanze: dâ muosten drîe vor im gîgen, und der vierde pheif. βχίο 4 sîner vreuden was er rieh under sînem kränze. er nam im, dâ diu schœne gie, vil manegen umbesweif : 7 Erkenvrit allez mit 63,35 vaste an sînem diehe; er wünschte, daz er mir an ir daz helmel vor geziehe, er hât den vuoz verlenket hiwer an einem geilen trit. V Dienest âne saelikeit R5 c4/5 (Aufg./Abg./ niemen kan volenden. 63,4o ich hân ez rehte ervunden: kleiner lôn ist mir beschert. 64,i 4 mîn verloren arebeit wil mich dicke phenden an vreuden: ungelücke maneger saelden mich behert. 7 ich verzage, 64,5 daz mîn klage niht ir herze entsliuzet und daz er gegen ir in rûnewarten bölzel schiuzet, sich güffent, daz er mich ze jungist von ir dienste jage. IVI R u m e n gieng er gar gleich c V 3 deheiner R, krancker c 5 Mich diche phendet Rte 6 in cfolgt als Abgesang von c 4 (V*) und als Aufgesang von c S (Va) (normalisier!): lieber wân, den ich hän, der hât mich betœret. ich weiz wol, daz diu guote mines sanges niht enhœret. ich tumber ich solte v ü r a n . . . mîn singen lân. Va: Owè senen unde klage, waz ir freuden krenket! in iuwern ungenâden bin ich lange her gewesen, miner besten freuden tage habent mir gewenket und eines wîbes trôst: wie künde ich freudenlos genesen? 10 r5me|wat R; Vnd das wate sein r ü m e das pölczell zu ir scheussei c 11 Ich hoffe (h- nachgetragen) daz er mich R, Sie hupffen vncz ich sie c

182,1

183.6

Winterlied 19

113

VI Swer versmaehet minen sane R6c6 64,io und sin spottelachet, wol singen unde rûnen habent ungelîchen lôn. 4 ê, do'r in diu ôren klanc, was er ungeswachet. nu klinget er ûf zwivel, niene ûf rehten lobes dòn. m.is 7 minne riet, daz ich liet nâch ir hulden sunge. daz tet ich unde wânt des niht, daz mir dà misselunge : nu laei mir niht gelingen ein vil hiuziu dörperdiet. 64,20

Winterlied 20 R (Nr. 47): I - I I I . V . I V A (Str. 9 - 1 0 ) : I . I I I / I V C b (Bl. 2 Str. 1 0 - 1 3 ) : I - I V [ . . . c (Nr. I l i , Mei.8): I - I I . I V . I I I . I I I a - b . V d ( N r . 11): I - I I . I V . I I I . I l l a . V

I Owê dirre sumerzît, RiA9Cbì0cidl owê bluomen unde klê, owê maneger wiinne, der wir âne miiezen sîn! 4 unser freuden widerstrît bringet rifen unde snê: 64.25 daz hât allez rôten rôsen ungelîchen schîn; 7 aise ist ungelîch mîn und Amelunges swaere. mines ungelingen vreut er sich und Uodelrîch: der ist mines schaden zallen zîten vlîzic und gevaere, 64,3o er und Eberolt, ein ungestüemer wüeterich.

VI 3 lôn] don Re 5 Waí ob er R, Do was ich c 6 niene] vfl R; Nu ist es mir zweifell vnd vngewisser Ion c 8 ich] ir R tc 14 froide ACb, beider R led 6 hat als rosen roten R. gibt also rosen rot + gar c, gibt allen roten rosen dt A 8 amelriches Cb 9 aldelrich A, amelrich h C cd

114

Winterlied 20

II Eberolt und A m e l u n c , R2Cb¡tc2d2 U o d e l r î c h und U n d e l h a r t habent wider m i c h gebrüevet eine Sicherheit. 4 manie œdeclîcher sprone 64,35 v o n in dô gesprungen wart, d ô si sich des ruomten, si g e t s t e n mir ein leit. 7 stille und o f f e n b â r habent sì d e n ruom bewaeret ; ich g e w ü n s c h e in n i m m e r , daz ir keiner wol gevar. 65.ι under disen vieren hât m i r einer m i n e n muot beswaeret, daz er nie sô trüebe wart v o n iu, her Engel mär. RS A 10 (nur Aufgesang)

Cb 12 c 4 d 4

III Wesse ich, w e m ich solde klagen m î n e n grôzen u n g e m a c h , 65,5 d e n ich v o n in lîde und lange her geliten hân! 4 swaz mir noch bî m î n e n tagen leides ie v o n in geschach, deist ein wint, w a n daz mir nû der eine hât getân. 7 owê, daz ich sol 65, ι o nû m i n selbes laster rüegen! m i n e r o u g e n w i i n n e greif er an d e n fiidenol. tumber gouch, des m e h t e j o c h den keiser Friderich ge[nüegen. h œ n e r s c h i m p h gevellet n i m m e r guoten liuten wol. Ilia

Her Nîthart, senftet iuwern zorn, d5c5 sît daz ist alsô ergân, daz sin hant niht verrer kam wan ûf den vüdenol! 4 iuwer ère waere verlorn, hete er sich sin rehte verstân, daz der vinger waere gesnellet, dà man schimpfen sol.

112 Vdelger R, Adelreich c, Ulrich Cb. Sigeloch d; elsenhart d, werenbolt Cb 8 behert R, gewäret c, an mir biwendet Cbtd 9 wnsch R(Cb/tcd 10 + d e n minen R tCbcd III 10 des möcht den (doch c) kaiser friderich (friderichen +wol R) dRc, ioch mfiht es k. friderich Cb l l l a l Her fehlt dtc 3 ûf fehlt dtc 6 finger werd gesnellett c. iudellger wer d; schimpffen c. griffen d

i84,i

184,5

Winterlied 20

115

7 iuwer herzeleit sul wir iu ze guote bescheiden. iuwer schände und iuwer laster waere worden breit, waer diu hant volvarn, als ers doch het erdâht, er wilder heiden. i84.io jâ was sin zìt, daz sì die fûst sô höhe ûf gein im reit. 111b Eyâ, wie was er ie sô bait, c6 daz ers torste muoten an, daz er der minnecllchen an ir kunderlîn gegreif? 4 nimmer miieze er werden alt, daz er also schimpfen kan! dar umbe sì ein wit des sinen houptes stegereif! 7 wan ich nie gesach schimpfen also gar ungeren, daz er der siuberlichen kleit ir ûfem hüffel brach. dône mohte er sines ungensmen schimpfes niht enberen, wan mir an der minniclîchen nie sô leide geschach. RS

AJO (nur Abgesang)

i84,is

i84,20

Cb 13(V. !-IO) c 3 d 3

IV Mîne vriunt, nu gêt her dan, 65,26 gebt mir iuwern wîsen rät, wiech mit disen dingen miige ze mînen êren komen! 4 aller triuwen ich iuch man, daz ir mir nu bî gestât. 65,3o mine weidegenge und al min vreude ist mir benomen. 7 ich bin unverzaget beide an libe und ouch an muote. der in durch den willen min sin dienest widersaget, dem gestüende ich immer, triuwen, bi mit libe und 65,35 [ouch mit guote al die wile, und mir der stegereif ze hove waget. V Iz ist vrouwen ê geschehen âne ir willen, sunder danc,

R4c7d6

10 er sin d 11 Som (?) seit das dtc; treit dtc 9 laster + das dtc IIIb3 graiff 4 muß 6 sì] sie 8 Schympff so vngern 9 klaider auff ein heüffel 10 Da IV3 zv m i n e n e r e n mvge Rt(d)

65,15

116

Winterlied 20

daζ der lieben und der wolgetânen dò geschach. 4 hiete s! den grif gesehen, si ist ir libes nie sô kranc, er enhiet sîn buoze enphangen, des si sit verjach. 65,20 7 sneller danne ein bolz was sin liep, ir leit ergangen: immer mère was der dörper sines herzen stolz, dône künde an den stunden doch sin rehtiu niht volllangen. die unwaege rihte uns beiden der von knütelholz! 65.25 Winterlied 21 A (Niune Str. 47): I C (Rubin von Rüdeger Str. 4): I c (Nr. 65): 1-VIII c I A 47 C4

I [Wolde sin die freudelösen niht an mir verdriezen, 65,37 sô sunge ich noch den freudegernden minen wânaldei; 3 ich gertes gegen den muotes armen niemer niht geniezen, 66,1 die freude niht in selben kouften umbe ein halbez ei. s höhe junge man die sigent an ir höchgemüete: so wichent aber diu minneclichen wîbel an ir giiete. c2

II Dise rede die hât ein wip vil wol an mir bewaeret: diust herzen unde muotes herter denne ein adamant. 3 die hân ich gar lange für die besten her vermaeret, V6 Er hiél R, Oder er hett ctd 8 liep] leip Rted 10 + e r an der guten seins willen n. erlangen c, an den stvnden n. vol langen R, +er sines rechtin d 11 bei den herren chnvtelholtz R fed 11 Wolde sihs C, Sölden sich ez A 2 freundi gern ctCA; wannolday c. wan aidei C, wan aides A 3 Ich kan sein gegen vngemûte laider nicht genissen c M C (den] dem AC) 4 nicht jn selber freuden et AC,· kôfen AC, halbez fehlt et AC 5 Stolcz iung et AC; die singent C. singet et A 6 Vnd wenckent auch die et CA (wichen A) \ frawen et AC; gemote Γ 112 Die herezen 3 here für die pesten

66,5

Winterlied 21

117

sît daz ich sì ze trûte mir vor allen wîben vant. s solhes fundes wirt gedanket nimmer mînen ougen; diu habent mich verwîset gar: nu stent si an ir lougen. 66,10 c3

III Owê, daz si nâch wâne des dem herzen ie verjähen, si heten under wîben noch sô guotes niht gesehen ; 3 daz si wider unde für, niht ûf und umbe sähen, dô si einen staeten friunt dem herzen wolten spehen! s ich enwil si nimmer mêr ze boten für gesenden: 66,1s dà sì mich hiezen werben, dâne kan ich niht volenden. IV Sinne richem manne mac an wibe misselingen, c4 ob er der ougen willen mit den werken wil begân: 3 seht, ob s' einen tôren niht in ungelücke bringen ! ich was der mînen willen alze sère undertân ; 5 daz ich in ze vil ir twerhen blicke hân verhenget, dà von ist daz herze mîn mit trüren wol gemenget.

66,20

c5

V Hete ich an ein ander wip den minen muot gewendet, mir waere lîhte gelônet baz, dan mir gelônet sì. 3 miner langen tage ich vil mit trûren hân verswendet. 66,25 herzeküniginne, ich was dir ie mit triuwen bî: 5 lâz daz herze mîn also in trûren niht verderben! frouwe, nâch der werlde Iòne wil ich langer werben. VI Zwîvel mines lônes und der werltfreude krenke c6 diu zwei diu mâchent, daz ich mines sanges wil ver- 66,30 [pflegen ; 3 dar zuo fürhte ich sère, daz er mich ze helle senke, ich wil die swaeren bürde schiere ab mînem rucke legen. 4 mir zu traut 6 an] on III 1 wan dem herczen das nye 2 vnterweilen 5 mêr fehlt 6 da kan IVI Sinne reichen mannen; an] ön 3 + o f t nicht 4 was den meint in willen S in fehlt; zwerch plicken VI gewenet (: verswenet) 2 leicht pas gelonet VI 3 das es nichtz zu hillfe sencke

118

Winterlied 21

s daz wir vil gesunden, deist von hove niht erloubet: jâzimt ez niht uns beiden, mir und mînem grisen houbet. c7

VII Ir ist vil, die wundert daz umb Uozen unde umb Anzen, 66.35 daz ich ir sô lange in mînem sänge hân verswigen, 3 dar zuo ir beider bruodersiine Lützen unde Lanzen, genuoge waenent des, daz sì mir wellen an gesigen. 5 nein, si mugen mir ir bcesen willen wol erzeigen: dà mite künnen sì mich mines sanges niht gesweigen. 66.40 VIII Disen winter tanzent sì bî miner ougen wiinne; c8 67,i des pflâgens ouch den sumer, swâ si sin gewunnen stat. 3 nû gelinge in allen, als ich in von herzen günne, in und etelîchem, der ir also nähen trat! 5 owê, daz ez ie geschach ze miner angesihte! 67,5 wizzet, daz ich noch ein niuwez liedel von in tihte!] Winterlied 22 R (Nr. 5): II. I.III—VIII A (Str. 1): VIII Β (Str. 2 3 - 2 9 ) : I M . V I I - V I I I . V - V I . I V O (Nr. 2, M e i . 9): I. V I I - V I I I . I I . IV-VI c (Nr. 9, c 1 ): I . V I I - V I I I . I I I - I V . I V a . V - V I , (Nr. 10, c 2 ): I I . I I a - e

I Sumer unde winder sint mir doch gelìche lane, swies joch underscheiden sin: dise rede lâzet iu zelœsen âne strît! s niemen ist sô kinder, tuot im liebe leiden wane, im enkan der bluomen schin,

R2B24

0ic'i

VII 1 enezen ( : lenezen) 4 des fehlt VIII2 sin] sein' (Tunleserlich) 13 Swi ez (Swies halt B, Wie es doch c) vnder scheiden si RBc, We se och ν sin O 4 lat + i r RtOc 6 liebe] iemen RtBO(c)

67,19 67.20

67.25

Winterlied 22

119

triuwen, niht e n v e n d e n , er e n s e n sich zaller zlt: 9 alsô hân ich m i c h gesent nâch der l i e b e n lange her, slt daz ich d e n m u o t an sì g e w e n t . nu ist ir vrâge, w e s ich t u m b e r ger.

67.30

II Ich wil aber singen, RlB23 04c2l swie ez vür ir ôren gê, diu mich êrste s i n g e n hiez. wê, war u m b e hceret niht diu guote m i n e n s a n e ? s von dem ungelingen singe ich wol v o n s c h u l d e n » w e « . sît ich m i c h an sì verliez (des ist in der m â z e wol bî drîzec jâren lane), 9 sît was ich ir undertân alles, des si mir gebôt. nû wil sì m i c h u n g e l ô n e t lân: ist daz niht e i n s c h â d e l î c h i u n ô t ? IIa Meide ûf einer heide hiwer an einem viretage suochten under in ein krût: batonje sô ist ez genant und grabent altiu wîp. 5 Eppen der wart leide mit vil ungefüeger klage: sí sach wol, si vlür ir trût. Guote sprach: »ich sihe daz wol, ez gêt im an den Up.« 9 Irmel sprach: »owê mir, wê! wer ist denne schuldic dran?« Engelburc sprach: »ich weiz niemen mê, ez tuo danne min her Enzeman.« IIb Hiuwer bî der linden sach man kurzewîle vil, mangen wunniclîchen swanz.

8 T r o v r e n ROc(B) 12 ir fehlt RBt Oc 116 wol Bc) ie R 9 ich fehlt R tcBO

67,7

67,10

67,is

C

2

187,1

187,5

187,10

c23 187,15

120

W i n t e r l i e d 22

d à k a m h i n d u r c h t a n z e n j u n g e r liute e i n m i c h e l teil, s

s c h ö n e b e g u n d e ir b i n d e n

E l s e m u o l u n d ir gespil. ietwederiu truoc ein rôsenkranz u n d e d o c h n i h t l a n g e v o n d e r g e t e l i n g e geil. 9 die begunden hübschlich gern, welhem würd daz krenzelîn: d e r s c h a p e l m u o s t e n si si d ô g e w e r n . aller kluogest d û h t sich Berewin Ile

Und der ungenante:

188.19 188.20

c24

188,25

k e i n e r d û h t e sich s ô f r e c h , daz k u m t von der gogelheit, d a z ich in in z w e i n z i c j â r e n n i h t g e n e n n e n sol. s

heiles ich g e n a n t e , s w e n n e r w ü r d k a p f e n als e i n rêch.

188,30

ez w i r t e t e l i c h e m leit, d i e m i r s c h a d e n b r ü e v e n t : j â k e n n ich si alle wol, 9 die mir füegent u n g e m a c h , sô der t a n z a l u m b e gät. wizzt ir n i h t , w i e E n g e l m ä r e g e s c h a c h ,

188,35

der mich nû sins p f n u h t e n s gar erlât? I Id

Ir e t e l i c h e m m è r e

ι· 2 S

m a c d a z

t>

b

wî - bes

glie -

un - der die - nen fe

t>

te

lát. *

kum-ber niht en - müe

-

te? L

wun-dert, daz mín die-nest und min sin-gen niht ver - vât.

201

Melodien 11. Winterlied 24

*

1. 3.

Su - mer, dì - ner süe-zen we-ter ich bin un - ge - trœ-stet von der

müe-zen wir uns â - nen: lie - ben wol - ge- tâ - nen.

iüÉ g

2. 4.

dir- re wie sol

kal - te win-der trû-ren ich v e r - t n - b e n di - se

•^r—(r)—m—w~ 5. diu die hei - de vel-wet

i

un-de

un - de se - nen gît. lan - ge swse-re zìt,

man - ge bluo-men wolge-tin?

b

6.

É

dà von sint die voge-le

in dem

»

wal-de

des be-twun-gen,

— — —*

*

m

daζ si ir sin - gen müe-zen lân.

202

Melodien

12. Winterlied 25

É

1. O - wê, su - m e r - z î t , 7. er ist dir ge - haz,

t i É

2. da2 dir n i e - m e n hil - fe 8. ich en-weiz niht, u m - b e

gît! waz.

3. waz dir haz- zes un - de nit 9. sit er dì - nen stuol be · saz,

É i É i

4. aber ûf 10. sel - ten

dì - nem ru - eke lit, er des ie ver-gaz,

5. é der win - der si - nen strît 11. er - ne twunge ie vii - re -baz.

203

Melodien

É *

6. an 12. sin

$ É φ

13. er

dir gar v o l - e n d e , als im sin wil - le gegen dir ge - wait wol tu - sent el - len vür den di - nen

hát

m m o

14. dir ze

φ É s

s

15. al - lez

ι4

in

diu

stât! gát.

lant

—»—

scha-den her

ge · sant

— » —

sin

ge - s i n - de, daz dich r o u - b e t

mit

o f - fen - 11 -

ge - wal - tic - Γι - cher

•'

hant.

che

204

Melodien

13. Winterlied 27

É *

2. 6.

daz der küe - le drin-gent mich hin

win hin -

der der

fe É

$ i É

3.ver - der - bet sdioe-ner bluo-men 7. ze ende an mí - ner vreu-den

vil: zil.

4. 8.

se - ne - Ii - chiù a - re - beit. mit ir wil-len daz ver-treit,

sô ver - d e r - b e t mich ein o - wé, daz diu guo - te

205

Melodien

~w

•ν *

•Λ s

10.

a l - le

~m

— ν— swae mí - ne

™'

-

re! -·-

206

Melodien

14. Winterlied 28

kla - gent, daz der win wi - der mich ze stren

k œ - me nie vor man-ger zît got ir un - ge - ná - den niht

3. 7.

* 4. 8.

scher-pfer noch sô swin im - mer gar ver - hen -

der: ge

sô klag ich: min vrou-we diust noch h e r - t i c - lîch ge - muot; nach ir wil - len ü - ber michîsist wir - ser dan-ne guot.

ge - die

11.

É

nie - men sol

12. da vinde ich

mir w i - z e n , ob

lie - bes

ich

mì-ne vrou-wen là - ze:

lô - nés niht als grôz als umbe ein hâr.

207

Melodien 15. Winterlied 30

1. 4.

2. 5.

Al - lez, daζ den su - mer her mit vreu - den was, gar ver - dor- ben sint die b!uo-men un - de gras.

daz b e - g i n - n e t t r û - r e n gein der win-der - lan-gen swae-ren schou-wet, waz des kal - ten ri - fen o - ben ûf dem wal - de

ÉP » Zlt. lit!

3. 6.

Φ É É s

san-ges sint diu vo - ge - lin g e - s w i - g e n ü-ber ez ist wol von sdiul-den, ist diu grüe-ne h e i - d e

7.

daz ist

8.

diu mich vröu-den wen

9.daz

10.

ist

an

lei-der

ein

ge - mei- niu klage,

mi-nem

-

det:

le-sten tage

un - ver - en

-

det.

al. val.

208

Melodien

16. Winterlied 32

l

* 1. S.

»

o s

Win - d e r , dì - niu meil ma - nie her - ze geil

2. 6.

>

>

diu ver - d e r - b e n t uns den wait, hat ze trû - ren sich ge - stalt, b

b

J

* 3. die bluo-men und die 7. den al - len vreu -de

_•