199 102 52MB
German Pages 413 [416] Year 2000
ALTDEUTSCHE TEXTBIBLIOTHEK Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von G. Baesecke und Hugo Kühn Herausgegeben von Burghart Wachinger Nr. 112
Heinrich von dem Türlin
Die Krone (Verse 1-12281) Nach der Handschrift 2779 der Österreichischen Nationalbibliothek nach Vorarbeiten von Alfred Ebenbauer, Klaus Zatloukal und Horst P. Pütz
Herausgegeben von Fritz Peter Knapp und Manuela Niesner
MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2000
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Heinrich Die Krone : (Verse 1-12281); nach der Handschrift 2779 der Österreichischen Nationalbibliothek / nach Vorarbeiten von Alfred Ebenbauer ... hrsg. von Fritz Peter Knapp und Manuela Niesner. - Tübingen : Niemeyer, 2000 (Altdeutsche Textbibliothek ; Nr. 112) Einheitssacht.: Der aventiure cröne
ISBN 3-484-20212-2 kart. ISBN 3-484-21212-8 Gewebe ISSN 0342-6661 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Heinr. Koch, Tübingen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Einleitung 1. Die Handschriften
VII IX IX
2. Richtlinien der Edition.
XII
3. Abkürzungen und Siglen
XV
Literaturverzeichnis Diu Cröne
XIX l
Vorwort
Den ersten Anstoß zum Plan einer Neuedition der Krone Heinrichs von dem Türlin gab die Lilienfelder Tagung Österreichische Literatur zur Zeit der Babenberger im Jahre 1976. Alfred Ebenbauer, Klaus Zatloukal und der Unterzeichnete begannen am Institut für Germanistik der Universität Wien mit der Transkription und Kollation der Handschriften. Die Bereitstellung finanzieller Mittel durch den österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ermöglichte es, nicht nur die notwendigen Hilfsmittel und Materialien anzuschaffen, sondern auch für kurze Zeit eine eigene Mitarbeiterstelle einzurichten, deren Inhaber, Reinhard Bleck, die Transkription der beiden Haupthandschriften auch am Original überprüfte. Auf einige immer noch verbliebene Transkriptionsfehler hat uns freundlicherweise Gudrun Felder, die in Tübingen an einer Dissertation über die Krone arbeitet, aufmerksam gemacht, wofür die Herausgeber ihr großen Dank wissen. Obwohl die Arbeit einen weiteren Ansporn durch die Sankt Georgener Tagung Die mittelalterliche Literatur in Kärnten im Jahre 1980 erhielt, da diese sich fast zum reinen Krone-Symposion gestaltete, blieb doch bis auf weiteres die Faksimile-Ausgabe ausgewählter Stellen der Krone von Klaus Zatloukal (in der Reihe Litterae) das einzige in Druckform greifbare Ergebnis der editorischen Bemühungen (siehe Literaturverzeichnis). Erst im Jahr 1992 wurde die Arbeit am Germanistischen Seminar der Universität Kiel wieder aufgenommen und 1996 am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg fortgesetzt, jedoch nun mit Beschränkung auf die in der Wiener Handschrift fortlaufend überlieferte erste (kleinere) Hälfte (die Verse 1-12281). Das gewählte, weil einzig vertretbare Leithandschriftenprinzip ließ ohnehin kaum eine andere Lösung als den Wechsel der Leithandschrift in der Mitte des Werkes zu, da einerseits der Wiener Codex V trotz aller Flüchtigkeitsfehler den bei weitem originalgetreueren Text bietet, andererseits eine Rückübersetzung des großteils nur in der weit jüngeren südrheinfränkischen Heidelberger Handschrift P erhaltenen zweiten Teils in die mittelbairische Sprache von V mehr als problematisch wäre. (Einen kleinen >Vorgeschmack< darauf könnten die auf diese Weise hergestellten Verse 2938-2990 liefern.) Die Edition der zweiten Hälfte soll dort erstellt werden, wo das Projekt seinen Ausgang genommen hat, in Wien. Sie wird zwar einige hundert Verse mehr enthalten, dafür aber, von zwei Fragmenten von 1199 bzw. 181 Versen Länge abgesehen, nur eine einzige Handschrift (P) zur Verfügung haben. P bietet den Text in Form einer frühneuhochdeutschen Bearbeitung. Die Leithandschrift V der ersten Hälfte steht dagegen dem Original nicht nur zeitlich (um mindestens 150 Jahre), sondern auch geographisch beträchtlich näher. Da sie überdies (fast) durchgehend an einer zweiten, in Ausnahmen (für 517 Verse) sogar an einer dritten Parallelüberlieferung überprüft werden kann, vermittelt der so gewonnene Text immerhin schon eine gewisse Ahnung vom - natürlich immer noch unerreichbaren Original.
VIII
Vorwort
Viele Rätsel dieses sprachlich vom Autor so eigenwillig formulierten Textes bleiben trotz ausdauernder Bemühungen auch in unserer Ausgabe als solche bestehen. Als nur beschränkt hilfreich hat sich der unlängst erschienene Herstellungsversuch einiger tausend Verse von Werner Schröder erwiesen, da er sich nicht konsequent an die gewählte Leithandschrift hält, sondern der freihändigen Konjekturalkritik Lachmannscher Prägung verpflichtet bleibt, so daß de facto nur eine verbesserte Neuauflage der Ausgabe von 1852 herauskommt. Allerdings hat Schröders Edition, da sie natürlich eingearbeitet werden mußte, das Erscheinen unserer ohnehin längst überfälligen Ausgabe weiter um Monate verzögert. Die Richtlinien der Edition sind im Prinzip schon in der ersten Planungsphase festgelegt und in Kiel dann für die erste Hälfte des Textes nur im Detail modifiziert worden. Bei der Neuverteilung der Arbeit hatten ursprünglich Horst P. Pütz (Kiel) die Textherstellung der Verse 8001-12281, Manuela Niesner (Heidelberg) die der Verse 40018000, der Unterzeichnete die der ersten 4000 Verse übernommen. Herr Pütz sah sich jedoch gezwungen, seine Mitherausgeberschaft wegen Arbeitsüberlastung zurückzulegen, obwohl er für seinen Teil schon die erste Texteinrichtung mit Angabe der meisten Lesarten aus P und der alten Edition sowie einige Konjekturen vorgenommen hatte. Die Fertigstellung haben sich die beiden verbliebenen Herausgeber aufgeteilt, wie folgt: V. 8001-10000 der Unterzeichnete, V. 10001-12281 Frau Niesner. Beide Herausgeber haben Korrekturen und Vorschläge auch für die anderen Teile beigesteuert. Den endgültigen Text haben jedoch die Herausgeber für ihre Abschnitte letztlich jeweils allein zu verantworten. Die Erstellung des Layouts hat dankenswerterweise wiederum Herr Pütz übernommen. Heidelberg, im November 1999
Fritz Peter Knapp
Einleitung (Fritz Peter Knapp)
1. Die Handschriften Die folgende Beschreibung folgt weitgehend K. Zatloukal (LV Nr. 5), S. 7-9. V = Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex 2779, die sogenannte Windhagensche Handschrift, folio 131ra-170vc (dritte Hand), 35,5x25,5 cm, Pergament, 4 Hände, dreispaltig (50-60 Zeilen, Krone 51 Zeilen), Lagen: 5 Doppelblätter, rote (grün und gelb verzierte) und blaue (rot verzierte) Abschnittsinitialen über 2-3 Zeilen (erste Initiale 6 Zeilen), keine Strichel an den Majuskeln der Versanfänge. Entstehungszeit: 1. Viertel 14. Jahrhundert. Erste Hand nach 1358. Das Bruchstück umfaßt die Verse 1-12281. Mundart: Bairisch-österreichisch (Wien?). Provenienz: Wohl seit 1358 im Besitz der Familie Turs. Im 17. Jahrhundert gemäß dem Exlibris von 1656 in der Bibliothek des hohen österreichischen Beamten Joachim Enzmiller, Grafen von Windhag. Inhalt: 1. Gebet (Prosa) zum heiligen Kreuz (fol. l ra) 2. Gebet (teilweise Prosa) zum Marterbild des Herrn (fol. Ira) 3. Vermerk über ein Weihnachtsopfer der Frau Turs 1358 (fol. Ira) 4. Die Witwe und ihr Sohn (fol. Iva-lvc) 5. Von einem Edelmann (fol. lvc-2ra) 6. Kaiserchronik, Bearbeitung B (fol. 2va-46ra) 7. Hartmann von Aue, Iwein, Hs. I (fol. 46ra-68rc) 8. Die Heidin, erste Fassung, Hs.W (fol.68rc-71va) 9. Ortnit, Hs.W (fol.71va-85rc) 10. Von den Siebenschläfern (fol. 85va-88va) 11. Vom heiligen Kreuz (fol. 88va-89va) 12. Der Stricker, Der Sünder und der Einsiedler, Hs. a (fol. 89va-89vc) 13. Der Stricker, Der wahre Freund, Hs. a (fol. 89vc-90rb) 14. Maria und der Ritter (fol. 90rb-90va) 15. Der Maler und der Teufel (fol. 90va-90vb) 16. Die Mönche und der Teufel (fol. 90vb-90vc) 17. Buch von Bern, Hs.W (fol.91ra-lllvc) 18. Die Rabenschlacht, Hs.W (fol. 112ra-130vc) 19. Die Krone (fol. 131ra-170vc). Der letzte Text endet abrupt, da ganze bereits beschriebene Lagen fehlen, von denen sich die erste teilweise als Fragment D andernorts erhalten hat (siehe unten). Die Krone könnte als Einzelaufzeichnung geplant gewesen sein, wurde jedoch vermutlich, da sie vom selben Schreiber stammt, welcher auch die Kaiserchronik (Nr. 6) kopierte, der Handschrift bald angefügt; ob bereits in mutiliertem Zustand, muß offen bleiben. Die übrigen Teile waren wohl von Anfang an als Einheit geplant, die in erster Linie einem lokalen, öster-
X
Einleitung
reichischen Geschmack und damit einem für die Region typischen gleichmäßigen Interesse an Chronik, Heldenepik, Roman und Kleinepik entsprochen haben dürfte. Ob der religiöse Einschlag der ausgewählten klein-epischen Stücke auf die Deutschordenskommende zu Wien als den Auftraggeber hinweisen könnte, wie Schönbach vermutet, mag dagegen dahingestellt bleiben. Beschreibung: Schönbach (LV Nr. 17); Thutewohl (LV Nr. 11); Menhardt (LV Nr. 15), S. 287; Becker (LV Nr. 13), S. 61-64. D = Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv, Seh. 3 H/4e, 4 Bll. Dieses Fragment ist Teil der Wiener Hs. V und besteht aus dem 3. und 4. Doppelblatt der 5. Lage des Kroneteils (fol. 130-170). Der obere Teil, ca. 2,5-5 cm (= 1-4 Verse) pro Seite und Spalte, ist abgeschnitten. Es sind erhalten die Verse 12898-13047, 13051-13199, 13201-13351, 1335313503, 14116-14266, 14420-14568, 14572-14721. Provenienz: Die Blätter dienten als Einband zweier Urbare aus dem Besitz der Herren von Jöger. Beschreibung: Diemer (LV Nr. 7); Schatz (LV Nr. 19), S. 336; Thutewohl (LV Nr. 11), S. 5f.; Menhardt (LV Nr. 15), S. 292f.; Beckers (LV Nr. 6), S. 126 Anm. 2. P = Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ. 374, 495 Bll. 26,3 19,5 cm, Papier, einspaltig (26-31 Zeilen), Lagen: 12 Bll., eine Hand. Rote Abschnittinitialen über 3 Zeilen, Versanfänge rot gestrichelte Majuskeln. Entstehungszeit: 1479 von Ludwig Flüegl für den Pfälzer Kurfürsten kopiert. Gestörte Versfolge durch falsche Bindung: 1-5911, 11957- 17109, 5912-11956, 17110-Ende. Mundart: Südrheinfränkisch. Die von der Forschung konstatierten Alemannismen scheinen fraglich. Beschreibung: Bartsch (LV Nr. 12), S. 113; Thutewohl (LV Nr. 11), S.3f. G = Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Ms. Germ, in folio 923,9, l BL, ursprünglich Oktav, Pergament, zweispaltig (urspr. 38 Zeilen, 1. Initiale rot blau verziert über sechs Zeilen, 2 Initialen über 2 Zeilen wechseln rot und blau ab. Durch Buchbinderarbeiten Verlust von 6-7 Versen pro Spalte am oberen Rand. Entstehungszeit: Ende 13. Jahrhundert. Mundart: Nordrand des Oberdeutschen, wohl nordbairisch. Das Bruchstück umfaßt die Verse 3122-3148, 3155-3186, 3193-3224, 3232-3262. Provenienz: Stadtarchiv Schwäbisch-Hall. Beschreibung: Degering (LV Nr. 14), S. 127; Gräter (LV Nr. 8); Scheel (LV Nr. 16), S. 38f. tj = verschollener Teil des Handschriftenfragments G, ebenfalls aus Schwäbisch-Hall. Das Bruchstück umfaßt die Verse 2735-2810. Beschreibung und Abdruck (offensichtlich nur einer Blattseite): Kolb (LV Nr. 9). Literatur: Thutewohl (LV Nr. 11), S. 7ff. u. 167ff.; Beckers (LV Nr. 6), S. 127 Anm. 3. K = Kiel, Universitätsbibliothek, MS.K.B.481', l Doppelblatt, 30,5 20,5/21 cm, Perg., eine Hand, zweispaltig (40 Zeilen). Abwechselnd rote und blaue Abschnittsinitialen über 2-3 Zeilen, Versanfänge mit rot gestrichelten Majuskeln.
1. Die Handschriften
XI
Entstehungszeit: Mitte 14. Jahrhundert. Mundart: niederdeutsch (Vorlage mittel- oder oberdeutsch). Provenienz: Das Doppelblatt diente als Umschlag für Rechnungen der Stadt Plön über die Jahre 1645/46 und wurde 1902 vom Magistrat der Stadt der Universitätsbibliothek geschenkt. Das Bruchstück umfaßt die Verse 5922-6001, 6002-6081; 6404-6483, 6484-6564. Beschreibung: Nörrenberg (LV Nr. 10); Thutewohl (LV Nr. 11). Kö = Köln, Universitäts- und Stadtbibliothek, 5 P 62, l Bl. in 4 Streifen zerschnitten, welche zusammengefügt eine Blattgröße von ca. 25,5 19 cm ergeben, Perg., zweispaltig (45-46 Verse von ursprünglich 56 pro Spalte erhalten), rotgestrichelte Majuskeln am Versanfang, 3 Abschnittsinitialen abwechselnd rot blau über 3 Zeilen, eine rot und blau verzierte über 5 Zeilen. Entstehungszeit: 1. Hälfte 14. Jahrhundert. Das Bruchstück umfaßt die Verse 19304-19349,19359-19403,19415-19459,19471-19516. Mundart: ostfränkisch-mitteldeutsch (Böhmen?). Beschreibung: Beckers (LV Nr. 6).
* ** Wir besitzen also nur eine einigermaßen vollständige Handschrift (P) und eine weitere (V), welche nicht ganz die Hälfte des Textes überliefert. Die ändern Fragmente, die nur wenige Blätter umfassen, fallen kaum ins Gewicht. Der Wiener Codex V, entstanden wohl nicht sehr lange nach 1300 im bairisch-österreichischen, vielleicht niederösterreichischen oder Wiener Raum, steht dem bairisch-österreichischen, vielleicht südwestbairischen (Tiroler) Original aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zeitlich und dialektal viel näher als P. Der Schreiber von V hat allerdings an vielen Stellen den Wortlaut arg entstellt, in der Regel aus bloßer Nachlässigkeit, aber auch mitunter, weil der Text für ihn sprachlich zu schwierig oder auch bereits in seiner Vorlage verderbt war. Gerade solche verderbte Stellen lassen jedoch gelegentlich einen Schluß auf das noch hinter dem Archetypus sichtbar werdende Original zu, das als ganzes natürlich auch aus V nicht rekonstruiert werden kann, selbst dort nicht, wo wir, selten genug (nur für 517 Verse), den Wortlaut noch an einer dritten Parallelüberlieferung überprüfen können. Gleichwohl gibt es keine vertretbare Alternative zur Wahl von V als Leithandschrift einer Edition der V. 1-12281. Denn der Schreiber der südrheinfränkischen Heidelberger Handschrift P aus dem späten 15. Jahrhundert, Ludwig Flüegl, hat den Text nicht nur sprachlich ganz dem Geschmack seiner Zeit und seines Auftraggebers, des Pfälzer Kurfürsten Philipp des Aufrichtigen (1476-1508), angepaßt, sondern auch an zahllosen Stellen, über den Ersatz der alten bairischen Formen weit hinausgehend, >korrigiertambivalente Aussprachemöglichkeiten< identischer Phoneme (ebenda, S. 87). Drittens schlössen sich nachklassische Dichter mehr oder minder ungezwungen älteren und/oder auswärtigen Reimtraditionen an. Insbesondere die letztgenannte Möglichkeit rein literarischer, der eigenen Schreibsprache fremder Reime machen das Bild wesentlich bunter, als daß sich ein einheitliches konsistentes Phoneminventar anhand einer Reimgrammatik erstellen ließe. Immerhin ergab eine vorsichtige morphophonematische Interpretation des tatsächlich Überlieferten (v. a. in V), daß Heinrichs Sprache noch weit mehr apokopierte, synkopierte und unumgelautete Formen verwendet hat als bisher angenommen (vgl. aus dem Anfang etwa die Reime V. 1559/60, 1812/13/ 14; 942/43, 1189/90, 1371/72, 1575/76). Jede Verbesserung wird durch Kursivdruck hervorgehoben. Ausgenommen sind Trennung und Zusammenziehung von Wörtern nach dem heutigen Usus (Präpositionen getrennt, Komposita zusammen), sofern es sich um eindeutige Fälle handelt (also z. B. nicht bei er mit folgender Verbform). Um nicht Verwirrung in der weiteren Forschung anzurichten, ist Scholls Verszählung beibehalten, obwohl der Versbestand der Neuausgabe nicht unbeträchtlich abweicht. Minusverse sind nur durch ... angezeigt, Plusverse mit a, b, c ... numeriert. 2. Die Orthographie von V wird grundsätzlich beibehalten. Ausnahmen bilden Schaft-s und Sonderzeichen, die, da in den normalisierten Ausgaben nicht üblich, die Lektüre unnötig erschweren würden:
2. Richtlinien der Edition
XIII
i = ie
e = ie (ganz selten, diese Ausnahmen im Apparat vermerkt) i = iu o = ce oder ö, aufgelöst gemäß der Normalorthographie (und dementsprechend konsequenterweise auch Zerlegung des einheitlichen Zeichens a? in V in a? und a). Die Schreibungen vrode und vrcede werden zu vrcede vereinheitlicht, obwohl die daneben verwendete Schreibweise vreude und die durch den Reim (V. 72/3,1778/9 u. ö.) gesicherte Verbalform vreut die Aussprache vröede/vröide vermuten lassen. u, v - MO, selten ou oder u (diese Ausnahmen im Apparat vermerkt) ö = ou
ü,i> - ü, selten iu (diese Ausnahmen im Apparat vermerkt) u, v = üe, selten uo (diese Ausnahmen im Apparat vermerkt). Der Einfachheit halber wird bei der Auflösung also kein Unterschied zwischen den gleichbedeutenden Graphemen u und v gemacht. Wo zwei verschiedene phonematische Auflösungen möglich sind, wird im Sinne der gängigen Norm entschieden. Wo diese unsicher oder eine abweichende Lautung in Heinrichs Dialekt denkbar ist, erscheint die handschriftliche Form im Apparat I. Sonst erfolgt die Auflösung stillschweigend, dies auch bei den seltenen Abbreviaturen, dem Nasalstrich und s = er. Diese Auflösungen werden auch nicht durch Kursivierung im hergestellten Text angezeigt, ebensowenig der Ersatz eines Kleinbuchstaben durch einen Großbuchstaben am Beginn einer Verszeile oder eines Eigennamens (sofern kein Zweifel besteht, daß ein solcher vorliegt), wohl jedoch alle anderen Eingriffe, d. h. auch die Normalisierung von s/z, die Heinrich noch als Phoneme verwendet haben dürfte, der Schreiber von V aber auf phonematischer Ebene nicht mehr unterschied, wenngleich der Schreibtradition gemäß noch überwiegend richtig graphisch trennte. In diesem Fall wird auf die Angabe der Schreibung von V im Apparat I verzichtet. Im übrigen erfolgt eine solche konsequent bei jedem Eingriff in V. Überdies wird dieser in der Regel im Apparat II gerechtfertigt. Die Interpunktion folgt dem Usus der Gegenwartssprache, sofern nicht eine mhd. syntaktische Konstruktion vorliegt, die sich diesem Usus fundamental widersetzt. Die in V gelegentlich gebrauchten Punkte werden entweder stillschweigend durch moderne Satzzeichen ersetzt oder getilgt, im letztgenannten Falle dann allerdings in Apparat I vermerkt (außer bei dem Wort e· = e). Wo der Schreiber von V selbst sinnlose Buchstaben oder Wörter durch Radierung, Streichung oder Unterpungierung getilgt hat, wird dies im Apparat I nur in Zweifelsfällen angegeben, wo sich ursprünglich Richtiges dahinter verbergen könnte. 3. Im Apparat I rechts neben dem Text von V figurieren also zum einen die genannten Angaben aus V, daneben dann alle semantisch abweichenden Varianten der Hs. P, nicht hingegen die phonematischen und morphologischen, die sich aus der Differenz der Schreibsprachen von P und V ergeben. Nicht beachtet werden also die Varianten der Diphthongierung/Monophthongierung, der Medienverschiebung, Kontraktionen (z.B. maget/meit), Pro- oder Enklise der einfachen Negation (e)n/n(e), der Apokope und Synkope des schwachtonigen e (die in V gegenüber P die Regel ist, umgekehrt jedoch mitunter, z. B. bei site und mite, in P gegenüber V auftritt), der md. /i-Prothese im Anlaut (her-), der md.
XIV
Einleitung
Entwicklung von tw- zu zw-, der md. Senkung (z. B. dorch, standen) und Rundung (z. B. noch/nach, one/an, wurt/wirt), des Umlautes, der s-Laute s/z, des Infinitivs mit und ohne ze, der Präteritalendungen in der 2. und 3. Pers. Pl. des Verbs, natürlich alle rein graphischen Varianten (i/j, u/v, ch/h, i/ij etc.), sowie die folgenden: ader/oder, also/als/so/sam, bisz/un(t)z, danach/darnach, da/do, denn(e)/dann(e), di(e)ser/dirre, di(e)se/dise/düz, dwijleldiweü, gegen/gein/gen, ging/gienc/gie, hatte/hette/het/hiet, iemen/ieman, jne/in, iuch/iu, kein/dehein, könnent/chünt, künigs/changes, liecz/liez/lie, man/wan (zu wan im Bair. vgl. BMZ III 492), mögen/mügen/mugen, niemen/nieman, nit/ni(c)ht, sal/sol, sollent/sult/schült, vor/vür, wante/wande/wann(e)/wenn(e)/wan, was/swaz, wie/swie, wer/swer, welt/werlt, zer-/ze-, zu/zü/ze, zu dem/zem.
Sofern eine semantische Relevanz auch nur erwägenswert erscheint oder sonst ein Mißverständnis auftreten könnte, wird die P-Variante auch entgegen diesen Richtlinien angegeben. Die in P übliche, von V abweichende Schreibung eines Eigennamens wird in Apparat I nur beim ersten Vorkommen angegeben. Die Schreibweise in Apparat I folgt grundsätzlich den Handschriften. Eine Ausnahme bildet das Schaft-s, das durch rundes s ersetzt wurde. Die Angaben in Apparat I sind ausschließlich auf den edierten Text bezogen, nicht aufeinander, d. h. die aus P zitierte Lesart stellt im Prinzip eine Variante zu dem nach V edierten Text, nicht zu der im Apparat I angegebenen Lesart von V dar. Zur Verdeutlichung sind die nicht oder nur teilweise äquivalenten Lesarten durch ein Semikolon getrennt. So bedeutet also etwa der Apparat I zu V. 62: V hat abweichend vom edierten Text Behoben. Dafür wurde im Text der Indikativ Behabent konjiziert (mit entsprechender Kursivierung des konjizierten Graphems). Im übrigen entspricht der edierte Text der Hs.V exakt. P hat statt der ganzen Zeile
3. Abkürzungen und Siglen
XV
Behabent dick genozschaft. Das Wort dick ist eine semantische Entsprechung von oft, die in V meist, aber nicht durchgehend für dick steht und daher nicht unter die regelmäßigen Varianten (s. o.) fällt. Behoben P ist aufgenommen, um zu zeigen, daß die Konjektur auch in P keine Stütze findet. Hätte P hingegen Behoben dick oft genozschaft, so müßte die Lesart im Apparat Behoben dick oft lauten.
4. Apparat II am Ende der Seite enthält alle von der Forschung in textkritischen Arbeiten zur Krone vorgeschlagenen relevanten Lesungen mit Angabe des Autors, allen voran die in der Ausgabe von Scholl, sofern dieser nicht einfach P folgt und den Text dieser Hs. normalisiert. Dies ist ja das Grundprinzip von Scholls Ausgabe. Wo hingegen Scholl sich bereits selbst gezwungen sah, gegen sein eigenes Prinzip zu verstoßen, erfolgt hier konsequent der Vermerk Scholl folgt V. Da er erst im Laufe der Arbeit immer mehr Vertrauen in V gesetzt hat, erscheinen viele Voten für V erst in Scholls Apparat (SchA) bzw. Nachträgen (SchN). Werner Schröder beabsichtigt ebenfalls eine kritische Ausgabe im Sinne Lachmanns. Das Ergebnis ist somit eine Neubearbeitung der Ausgabe Scholls. Als Leithandschrift (im Sinne Lachmanns, nicht der hier vorgelegten Ausgabe) dient aber einmal Gtj, wo dessen Text vorhanden ist, sonst meist V und, wo V fehlt, auch P. Im Apparat II zu V. 2735-2810 (Fragment g) und zu V. 3122-3262 (Fragment G mit Lücken) werden somit die Abweichungen Schröders von Gij angegeben, sonst jedoch nur die Abweichungen von unserem verbesserten Abdruck von V, außer beim Prolog, wo Schröders Abweichungen von Scholl geringer sind als die von V. Bloße Anpassung an die Lachmannsche Norm bleibt hier wie sonst außer in potentiellen Zweifelsfällen unberücksichtigt. Fremde und eigene Konjekturen werden nach Möglichkeit und Bedarf mit Hinweisen auf Wörterbücher, Grammatiken und Parallelstellen, v. a. aus der Krone selbst, gestützt oder verworfen.
3. Abkürzungen und Siglen Aeneis = P. Vergilii Maronis Opera. Rec. Roger A. B. Mynors. Oxford 1969 (= Scriptorum Classicorum Bibliotheca Oxoniensis). Ambraser Heldenbuch = >Ambraser HeldenbuchCröne< Heinrichs von dem Türlin und des >VäterbuchsWigaloisKünec Artus der guotenachklassischen< Ästhetik. In: Deutsche Vierteljahrsschrift 54 (1980), S. 204-231. 82. Haug, Walter: Das Fantastische in der späteren deutschen Artusliteratur. In: Spätmittelalterliche Artusliteratur. Ein Symposion der neusprachlichen Philologien auf der Generalversammlung der Görres-Gesellschaft Bonn, 25.-29.9.1982. Hrsg. v. Karl Heinz Göller. Paderborn (u. a.) 1984 (= Beiträge zur englischen u. amerikanischen Literatur. 3), S. 133-149. 83. Haug, Walter: Der Teufel und das Böse im mittelalterlichen Roman. In: Seminar 21 (1985), S. 165-l91. 84. Haug, Walter: Literaturtheorie im deutschen Mittelalter. Von den Anfängen bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Eine Einführung. 2., überarb. u. erw. Aufl. Darmstadt 1992. 85. Haug, Walter, u. Burghart Wachinger (Hrsg.): Fortuna. Tübingen 1995 (= Fortuna vitrea. 15). 86. Haupt, Jürgen: Der Truchseß Keie im Artusroman, Untersuchungen zur Gesellschaftsstruktur im höfischen Roman. Berlin 1971 (= Philologische Studien und Quellen. 57). 87. Heinzle, Joachim: Vom hohen zum späten Mittelalter. Wandlungen und Neuansätze im 13. Jahrhundert (1220/30-1280/90). 2. Aufl. Tübingen 1994 (= Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit. Hrsg. v. Joachim Heinzle. II, 2). 88. Heller, Edmund Kurt: A Vindication of Heinrich von dem Türlin. Based on a Survey of his Sources. In: Modern Language Quarterly 3 (1942), S. 67-82. 89. Henderson, Ingeborg: Dark Figures and Eschatological Imagery in Wirnt von Gravenberc's Wigalois. In: The Dark Figure in Medieval German and Germanic Literature. Hrsg. v. Edward R. Haymes u. Stephanie Cain Van D'Elden. Göppingen 1986 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 448), S.99-l 13. 90. Hornberger, Dietrich: Gawein. Untersuchungen zur mittelhochdeutschen Artusepik. Diss. Bochum 1969.
XXVI
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Der sie betlichen P sich div V sich die P Div ist V Das ist P; schand P wind P Das P; land P Als nfi der P
hiesz P
Das man wolt eren P Dheynen P sie liunte P Scheinen von dem V Schin von der P
deswar gut P schalt V sollent P
werde P schal V; sal alle begirde P an fehlt P
1034 Der so betelichen Seh, Sehr. 1037 Daz ist schade und schände Seh. Die Schreiberirrtümer V. 1035 u. 1037 in V sind allerdings schwer verständlich. 1038 Seh folgt V. 1039 Seh folgt V. 1040 Seh folgt V. 1043 Seh folgt V. 1046/8 Seh folgt V. 1048 sin liumet Seh, Sehr. 1049 Kein Satzzeichen Seh, Sehr, Komma S. 1052 Deswär, her guot Seh, Sehr. Metrische Gründe sprechen für diese Lesung. 1053 solt Seh, suit SchA. 1054 nesol Sehr. 1058 Seh folgt V. 1059 sol alle girde Seh. V hat hier im Gegensatz zu P, Seh einen negativ exzipierenden Satz, dessen Negation bereits im Original gefehlt haben dürfte (von Sehr jedoch restituiert wird). Vgl V. 510. 1062 Die Phrase stat hän eines dinges Gelegenheit (Raum) haben für (zu) etwas< ist in den Wörterbüchern nicht belegt, in der Krone aber geläufig. Vgl. V. 7492,11041, 27228 u. ö
38
Diu Crone
Des wil ich nimmer wesen vrei. Sagt, waz div rede sei. Mein wille ist iwer bete bei.< e dirre rede der bot neic. Dar nah er vnlang sweic. 134va Er seit im gnad vnd danch, 1070 Daz im also wol gelanch An seinr bet nah gewer. Auz seinr gvgel zoh er Ein chopf vnd ein lit, Der was von chünst so gesmit, 1075 Daz ich daz bewaer, Daz sein geleich waer Niender in dem lande. Er sprach: >Herr, iv sande Mein herr ditz chleinot, 1080 Daz er i v dar zuo enbot, Daz sag ich, swa ir wellet, Ob ez iv gevellet. Doch hat disiv botschaft Niht gar vol werdes chraft, 1085 Sein werd überal vernomen. Also bin ich her chomen. Des muoz si offenbaer sein. Daz sag ich iv, herre mein, Vnd dirre massenye. 1090 Ez hat von nigromancie Ein meister ze Tolet, Der wol die kvnst het
werden frij P
1065
Z
1064 1066 1067 1068 1072 1070 1072 1073
Geyn diser red P vnlang er P Er sagde yme micheln dang P
kappen P Das was von kunsten P
Nyrgent P
obirP WaesP wol werdes V vol werdes P Sein werd üba al V Sin werde vberal P
maszeny P von· Nigromancie V von Nygromancij P dise kunst P
newil Sehr. Seh folgt V. SchN erwägt iuwerr. Gein dirre rede Seh, Sehr. Sehr folgt P. Seh folgt V. so Sehr. Sehr folgt P. lit >Deckel< ist sonst nur als Neutrum (Le 11939, Fb 226) belegt, ebenso wie das Kompositum überlit (BMZ 11012, Le III1641). Dennoch ist nicht zwangsweise mit Seh die Lesart von P einzusetzen, da sich das Relativum auch auf chopf beziehen könnte. 1077 Seh folgt V. 1081 Sehr folgt P. SchA folgt V. 1082 Sehr folgt P. 1083 enhat Sehr. 1084 Man muß wohl mit Seh P folgen, da gar wol sonst nur bei Verben zu stehen pflegt. S setzt das Kompositum an: volwerdes. 1085 Sein = sei'n = si ne - vgl. V. 1252,5938, 8171 u. ö 1089/90 Seh folgt V. 1092 Sehr folgt P.
39
Diu Crone Erfvnden von listen, Jn vil manigen fristen 1095 Disen choph so geworht, Daz ich des pin vnervorht, Daz er ie wurd gesehen, Dem man der tivr möht iehen Von chvnst vnd von reicheit, 1100 Die an in sint gelait, Als ir herren selbe seht. Dar zuo hat er sunder reht, Daz lützel iemen ist bechant, Als in seins meisters hant 1105 Wider nature geworht hat. Daz wol ze schriben stat, Wan ez ist ein tivr list. Swes so dirre chopf ist, Der wirt des gar vnbehert, 1110 Swa er ist oder vert, Der chopf sei mit wünsche da, War er halt anderswa. Daz ist sein nature. Die stein vnd diu feitivre, 1115 Div wart chaum vunden Von listen vnchvnden, Di man auz den buochen Muoz mit chünste suochen Von geometrie 134vb Vnd astronomye, 1121 Die habenf in ir chunde Himel vnd abgrunde Mit listen gemezen.
Er funden V; Erfvnden von list P vil langer frist P
würd P Den V; Dem man der tüwre mohte P
selber P er ein sunder P
Widder die nature gewirckt P wol geschähen V wol zu prijsen P
würt des so vnbehert P ist mit P Swa er V War er P
die feitivre V die feiture P vnd von chunden V vnkunden P kunsten P Geometrie· V Vnd von P haben VP
1093/4 Seh folgt (bis auf die Zusammenschreibung) V; S, Sehr folgen P. 1098 Dem man der tiure mohte jehen Seh. 1101 Seh folgt V. 1102 Sehr folgt P. 1105 Seh folgt V. 1106 Sehr folgt P. Zur Konstruktion stän ze mit Infinitiv >es geziemt sich zu ...< vgl. BMZ 11,2 573. Die Verlesung in V erklärt sich am besten, wenn in der Vorlage zeschriben stand und nicht zepr(e)isen, welches als die lectior facilior schwer mißzuverstehen war. 1109 wirt des so unbehert Seh, vielleicht richtig wegen des Folgesatzes V. 1111. 1111 Seh folgt V, Sehr ebenfalls, ergänzt aber die Negation, die jedoch bei negiertem Hauptsatz schon fehlen kann. 1112 Swa er halte anderswä Seh. Lei wendet mit Recht ein, daß halt >in beiden hss. wohl das adverbium meint, nicht eine optativform von halten.< Die >Verbesserung< in V ist aber viel verständlicher, wenn die umlautlose Form war für waere (so Lei, Sehr, vgl. aber V. 943) zugrunde lag. 1113 nature, das sonst auf schüre (schaure) V. 1520/1 reimt, dürfte hier aus Reimgründen die afrz. Aussprache bewahrt haben. 1114 die feiture Seh, diu feiture S, Sehr, feitiure reimt V. 736/7 uu/armiure. 1116 Man muß wohl P, Seh folgen, da das Substantiv künde im Plural nicht gebräuchlich sein dürfte. 1121 habent SchN, S, Sehr.
40
1125
Diu Cröne Swaz die hant besezen, Des ist in niht vergezen. och hat er groz tivre Von des listes stivre, Die man gern wizzen mach, Dar an ist vreud vnd slach, Als ich iv beschaide. Er tuot manigem leide, Da er valschez hertz ougent, Daz auzen valsches lougent, Wan in dehein swach man Mach ze vollem dienest han. Swie gemeiltez hertz er treit Oder ob er mit valsche phleit Seinr amyen minne, Jm wirt daz ze gwinne, Beutet er in zem mvnde, Daz er an der stunde Jn mit al begivzet. Div vrowe niht genivzet Dar an weiplicher schäm, Jr geschehe auch alsam, Ob si valsches hertzen phligt. Seid ir mir, herre, niht verzigt Vor disen herren meiner bet, Die ich mit gedinge tet, Der wil ich nv wesen gewert, Als ich ir han vor gegert An meil valscher chrench. Den chopf schol iwer schench Vollen tragen über al
N
1130
1135
1140
1145
1150
div V; die haben P Dez V Das P Nach P Von dises P wissen VP clagP
Der da ein valsches hertz euget P Das uszwendig valsches leuget P swacher P Zu vollem dienst mag han P Wie er gemeiltes hertz treit P mit valscher pheit P würtP
vber al P frauwe sin nüst P Zeile fehlt V Jr geschehe auch alsam P mich hüt nit P
nü sin P Aisich sie denn vor han begert P
1124 die hänt SchN. 1125 Des Seh. enist Sehr. 1126 Seh folgt V. 1128 wizzen Seh. 1129 Seh folgt V. Sehr folgt P. 1132 Der ein valschez herze ougenet Seh. S folgt V, setzt aber So für Da. Subjekt in V ist wohl der Becher (so auch S), in P manec. ougenen ist gleichbedeutende Nebenform zu ougen, öugen, vgl. Le II188. 1133 Daz uzen valschez lougenet Seh, valsches S. 1135 Seh folgt V. 1136 Swie er gemeiltez herze treit Seh, Swer gemeiltez S. 1137 Seh folgt V. 1139 Seh folgt V. 1142 mit alle Seh. 1143 Seh folgt V. 1145 Ir geschaehe Seh, Ir geschehe S, irn geschehe Sehr. 1150 Sehr folgt P. 1151 Als ich ir vor han gegert Seh, Sehr.
Diu Crone 1155
Von tisch ze tische in ein sal Rittern vnd vrowen, So mügt ir wol schowen, Als si da von getrinchent, Weih von valsche sinchent 1160 Oder weih sicher bestent, Di uns niht ab gent Vnder gesten vnd chvnden. Wirt iemen da vunden, Den er valsches ledig sag 1165 Vnd im vollen dienst trag Vnder mannen vnd weiben, 50 schol er iv beleiben. Ob daz aber niht ergat, Jst iemen hie, der mich bestat 1170 Vnder dirre massenye Mit ritters behendenye 134vc Ze örs mit tyostivre, Gevellet im deu auentivre, Daz er mich entschvmphiert, 1175 Des ist der hof geziert Vnd beleibet iv daz goltvaz. Ouch laz ich ez ane haz, Swem vnder uns gelinget baz.< o der bot dise rede gesprach Vnd Artvs den chopf ersach, Dar zuo div reich geselleschaft, Vnd vernamen die botschaß, Di er mit dem chopf braht, 51 warn alle verdaht 1185 An dem chopf vnd an dem boten Vnd swuorn bei ir goten, Alte vnd ivnge,
D
41 in dem sal P
V, 1160 und 1161 vertauscht P vnd vnder künden P sag· V vnd vnder wijben P
disen massenyen P ritterlichen banchenyen P rosze P
Als nü P
Vnd die riche P Zeile fehlt V Vnd vernamen die bottschaft P
goten V; irem gotte P
1155 Sehr folgt P. 1160/1 Seh folgt V. 1161 Diese Phrase ist sonst in der Krone nicht belegt und in anderen Texten auch nur mit Gen. der Sache (vgl. BMZ I 466/J. Lies nihts ? 1162 SchA folgt V. Sehr folgt P. 1166 SchA folgt V. Sehr folgt P. 1170 Seh folgt V. 1171 ritters banekie Seh, Sehr; vgl. jedoch V. 695. 1172 orse Seh, Sehr. 1179 Seh folgt V. 1181 SchA folgt V. 1182 Hat V die Ellipse des pronominalen Subjekts nicht verstanden und deshalb den Vers ausgelassen? Die Lesung nach P, Seh bleibt fraglich. 1186 ir goten Seh.
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D/u Crdne Daz si dirr sandvnge Nie geleichen wert gesahen Vnd von listen so wahen. Si baten in vil tivr, Daz er die auentivr An dem chopf prüefen liez Vnd in füllen hiez Mit einem lautern claret, Als der bot gebeten het, Daz waer vil gefüege, Vnd daz in vmb trüege Der bot in dem palas, Der da mit chomen was. Artus ir bet gehal, Vnd wurden dar in den sal Die vrowen geladen Auf weipleichen schaden. Do die herren gesazen, Ein stat wart verlazen Über gegen Artvs Gyneveren in dem hvs, Als ez Artvs wolde, Da si sitzen solde Vnd ir vrowen alle. Mit michelm schalle Kam si vür gegangen. Si wart so enphangen. Do si nider gesaz, Der bot nam daz goltvaz Vnd bot ir ez sä. Do hiez siz bei ir da Bieten durch ir zvht Der chvnigin von Lantfruht.
sendunge P wurde gesehen P waehen V wehe P
liesze P hiesze P
vürden V; wurden da in dem P frauwen alle geladen P Vf ire wipliche P Da die herren geaszen P
gar schone enpfangen P Als sie nü nydder P boit es ir da P
sis V sie es P; da· V lanphuht P
1188 Sehr folgt P. Zu sandunge >gesandtes Geschenk< vgl. Le II877. 1189/90 wert gesaehen : waehen Seh, Sehr. Doch der Konj. in V. 1 89 ist wenig sinnvoll, die umlautlose bair. Form in V. 1190 dagegen nicht unmöglich. Sie liegt vielleicht auch 7762 zugrunde, wo P im Gegensatz zu V die umlautlose Form bewahrt hat. Einen ziemlich sicheren Fall für ä steif ae im Reim bietet V. 5663 (s.d.). 1194 hieze Seh. 1196 Danach Punkt Sehr, dagegen W. 1202 wurden da in den Seh. 1203 Sehr folgt P. 1204 Üf ir wipliche Seh, Sehr, wiplichen ? SchA. 1205 Da die herren gesazen. Seh, der diesen Nebensatz als Ortsangabe an da V. 1202 anschließt. 1214 Da so schwerlich aus schone verlesen sein kann, nimmt es wohl V. 1212 wieder auf. Sehr folgt P, Seh. 1215 Do si nu nider Sehr. 1217 bot ez ir sä Seh, Sehr. 1218 siz Seh, Sehr. 1220 Sehr folgt P, Seh. Die Lesung von V ist tatsächlich der >Volksetymologie< verdächtig.
43
Diu Cröne Div saz ir enneben. Der wart do der chopf gegeben, Daz si trvnch dar auz. 235ra Sin west niht vmb ein grauz, 1225 Waz er an weiben zaiget. Do si den chopf geneiget, Dev vrowe sich so ser begoz, Daz ein rvns pei ir vloz Starch preit vnd groz. 1230 O olher geschiht si sich schämt / Vnd dise vrowe alle samt, Wan si ser bewach Ditz vngelüches chrach, Der da was geschehen, 1235 Daz ez der hof het ersehen, Vnd wurden allesamt rot. Den chopf aber wider bot Gyneveren der bot. Nv was Key vnd sein spot 1240 Nah alter gewonheit da bei. Er sprach: >Von zin vnd von plei Waer ein centenaer Vil chaum also swaer, Als dirre leidig chopf ist. 1245 Sein müest ein ris haben frist, Ob er erheben solde Disen chopf von golde Mit stein so gewashet,
ch h opfV truncke P Sie entwiszte nit vmb den grusz P an den wijben zeuget P neyget P rvnz V runsz P Straz V Starck P WElcher geschiht sich die frauwe schämte P die frauwen P Dirre Unglücks slag P Der ir P gesehen P allesamet P
chey V; kay vnd spott P ader von bly P
leide P mvst V musz P erhaben V erheben solt P Dise masze von gold P gewahet P
1223 trünke Seh, Sehr. 1224 Si enwiste niht umbe den grüz SchA (grüs Seh); Si enweste niht umb den grus Sehr. Die Phrase niht umb ein grüz >gar nicht* ist jedoch in der Krone noch V. 15372, 24232, 28693 belegt. 1225/6 Seh folgt V. 1228 runs Seh. Vgl. runs V. 7980 in V. 1229 Sehr hält hier an der Lesung von V fest und übersetzt >so breit wie eine StraßeRiß, Sprung< scheint auch im Bair. heimisch, Ogl. Le 11700. Ditz ist Gen. Sg. Neutr., vgl. Bair. Gramm. §365 u. V. 8650. 1234 Sehr folgt P. 1235/6 Sehr folgt P. 1239 Keii und sin spot Seh, Sehr. Die in V übliche Form des Namens ist jedoch Key, die in P Kay. 1241 Sehr folgt P. 1245 müese Sehr. 1246 erheben solde Seh, Sehr. 1247 Dise masse von golde Seh. 1248 Seh folgt V.
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Diu Crone
Vnd der mit steten vaehet Claretes einen amen. Wie solde des geramen Ein vrowe, sein wurd tegozen? Mein vrowe het des genozen, Wasr si stercher ein tail. 1255 Krench prüeft oft vnhail, Als si nv hat getan. Vrowe, da lat ivch nv niht an. Jr habt den chopf vast Vnd sagt dem gast 1260 Genade, der in braht habe, Vnd erschrichet niht dar abe, Ob den chopf mein vrowe hie Ein tail ze vnreht gevie, Daz der wein übervloz 1265 Vnd sich mein vrowe begoz. Daz schult ir bewaren. Jr schult sein da varen, Daz ir in da begreifet, Da er iu niht entsleifet. 1270 So begivzt er ivch niht. Gedencht ir an ir geschiht, So wirt iwer red enwiht.< ynever disen chopf nam Sorglich vnd mit schäm 135rb Vnd bot in zem mvnde. 1276 Des trunches er ir gvnde, Vntz si in zoh wider. Do cham dez weines nider Ein tail auf ir schoz 1280 Von vnglüches loz, 1250
staeten V; mit staden vahet P eine ame P vergozen V sie würd begoszen P
proft V; Blöde prüfet dick P nv fehlt P
habP ab P hie· V
bewarn P voren P Daz er niht V; Da er üch nit entslüffet P begiessent ir P Vnd sollent gedencken an dise geschiht P So ist vwer rede ein wiht P
G
zfi dem mund P trinckens P
1249 mit staeten vaehet Seh, mit staten S, Sehr, wohl richtig, da die Wörterbücher nur mit staete und mit staten belegen. Dasselbe gilt für die Krone. Vgl. v. a. V. 537 in V u. P. 1250 Seh folgt V. Der Reim fordert zwingend die schwache Form, obwohl das Wort (nhd. Ohm) sonst in der Regel als starkes Fern, erscheint. Vgl. BMZ 129, Le 149, aber Fb 12. 1252 sin würde begozzen Seh, Sehr. Zu sein vgl. V. 1085. 1255 Blcede prüevet dicke Seh; krenke prüevet dicke Sehr. 1257/8 Sehr faßt die beiden Zeilen offenbar als negativ-exzipierenden Satz auf, denn er konjiziert nehabet, setzt nach V. 1258 Punkt und übersetzt: >Meine verehrte Herrin, kehrt Euch nicht daran, indem Ihr den Becher ganz fest haltete Das ist möglich, aber nicht zwingend. 1260/1 Seh folgt V. 1267 varn Seh, värn S. 1269 Da er iu niht entslifet Seh, Sehr. 1271 SchA folgt V. 1272 SchA folgt V; ist übel rede ein wiht S. Die Bedeutung dürfte aber sein: >So wird eure Sache (= Aufgabe) eine Kleinigkeit.< Vgl. >you have nothing tofear< Th; >wird Eure Probe nicht mifllingen< Sehr. 1275 Seh folgt V. 1278 Sehr konjiziert gegen beide Hss. die bair. Form kom. cham ist aber in V geläufig.
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Dm Crone
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1305
Daz man ez chavm gesach. Kei vor in allen sprach: >Vrowe, ich het ivch wol gelert, Wan daz inch gacheit verchert Nv an dem ende. Jr habt missewende Vns gezeigf ze angesiht. Jch het mit eu phliht, Solt vnder dirr geselleschaft Die vrowen schiezen den schaft. Swie sich div sterch an iu barch, Jr sit grimme armstarch.< Den chopf bot der bot da bei Einr vrowen, div hiez Flori, Meins herren Gaweins amyen, Des chüniges gesweien, Div da nah der chünigin Div best was vnder in. Daz chom von ir amys, Hern Gawein, daz si den pris Vor den vrowen allen het. Den chopf mit dem claret Vil gahes si zem mvnde bot. Des engie ir niht vnnot, Wart si ein tail sc/zamvar, Wan er begoz ir vil gar Antlütz vnd ougen. Daz da sunder laugen
ich zegacheit V; üch zagheit hat verkert P die missewende P gezeig· V; gezeuget zu gesieht P gepflieht P
Wie VP; an ir brach V an uch barg P ist V; Jr sint grim arm starck P
Sayweins V gawyns P
Vil snelliclichen sie zu dem P si V ir P sam var V schäm var P Antzlit P Zeile fehlt V Das da sunder laugen P
1284/5 Seh folgt P, setzt aber Doppelpunkt hinter V. 1284. Wan daz iuch ze gähe habt verkert Nu an dem ende. S, der übersetzt: >ihr habt den wein verschüttet durch eine zu schnelle bewegung.< Danach offenbar Th: >but you moved too quickly at the last.< Eine solche mhd. Phrase vermag ich aber nicht nachzuweisen. Wan daz iuch gacheit hat verkert Sehr. Ich übernehme diese Konjektur (bis auf das Tempus: verchert = vercherte), da sie besser zu V. 1292 zu passen scheint. Eine Verlesung erscheint jedoch in beide Richtungen plausibel. 1286 Sehr folgt P. 1287 gezeiget zuo gesihte Seh. 1288 gephlihte Sehr. 1290/1 Komma nach beiden Versen Seh, Doppelpunkt nach 1290 u. Komma nach 1291 Sehr, Punkt nach V. 1290 und Rufzeichen nach 1291 S. 1291/2 Wie sich diu Sterke an iu bare, Ir sit grimme armstarc. Seh. V hat in V. 1291 vermutlich nicht nur das Reimwort, sondern auch iu zu ir verlesen, was den Irrtum in V. 1292 nach sich zog. armstarc heißt nur >stark in den ArmenobwohlHerr, schowet An vrowen groz behendecheit, Wie eben si den chopf treit, 1315 Daz er niht mak gewenchen. Getorst ich ez gedenchen, Si solte fürsten schenken.< Rtus vnd Gawein, Die clagten vnder in zwein 1320 Von dirre vngeschihte, Div zir aller gesihte An ir ameyn ergiench, Da er si ane valsche vienc Vnd beswart si iedoch. 1325 Si sprachen: >Waz wirt sin noch, Dar sich so snelle üebet? 135rc Ez wirt ertruebet, Der mit gemach waent sein.< Der köpf wart vroun Laudein, 1330 Des lewen amyen, gegeben. Den hielt si vol vnd eben, Vntz si in bieten solde. Als si trinchen wolde Dar auz des lautertranches, 1335 Der chopf ir vndanches Sich von dem mvnd verreit, Daz si daz trinchen vermeit Vnd begoz ir vorn di wat, Daz was ein reicher sigelat,
Wol scheyn P
1310
A
hertz P
irP So solte farste gesenchen V Sie solte fürsten [ senken P Die lachten P vngeschicht P allen gesiht V; vor ir aller gesieht P krienc V; sich one valsche fing P
si V sin P Da er sie P Es wurt nach der bedrübet P vrön V frauw P hielt von vnd eben V hielte sie vil eben P biten V bieten P
ver reit V reid P
siglat P
1309 Sehr folgt P. 1311 S folgt V. 1317 Sie solte fürsten schenken S, Sehr zweifellos richtig. Der Irrtum in V ging wohl von einem falschen senken in der Vorlage aus. 1320 Seh folgt V. 1321 zir aller gesihte Sch,Schr. Vgl. BMZ 11,2 283, Lei 913. 1323 Do er sie äne valsche vienc Seh, N; an valsche S, Sehr. Das Hapaxlegomenon in V ist rätselhaft und auch die Lesung von S unsicher, da sie das iedoch in V. 324 unerklärt läßt. N faßt die Zeile als aus der subjektiven Perspektive von Artus und Gawein gesprochen auf. - Auch das Ortsadverb am Satzbeginn könnte eventuell stimmen. 1326 Dar < Da er. - Do er sich Seh, da er sich Sehr. Zu da s. V. 1323. Sinnvoller erscheinen allerdings die kausale Konjunktion und die transitive Konstruktion im Sinne von >da er sie in Bewegung setztDiv erst vart Jst gevarn mit heil. Het ir der chraft ein teil, Div an dem vingerlein was, Da von herr Ywez'n gnaz, Daz im gab vrowe Lvnet, Dor iwern man erslagen het, So het ir wol getrunchen. Heil hat iv gehvnchen. Daz mag ivch wol riwen, Daz ir mit seihen triwen Hern Ywein meinet, Als ez der köpf bescheinet. Her Ywein weste di triwe wol, Ob man ez allez sagen soll, Do er durch ir gahen zorn Het nah seinen leip verlorn Jn einem walde durch ir minne Jm selben ze vngewinne, Da er verlos die sinne. < ach ir vrowe Enite träne, Der ouch ein tail misselanc. Do si solde trinchen, Der chopf begunde sinchen Jr nider auz der hant, Daz si sein lützel enphant, Vntz sich daz claret vergoz. Key sprach: >Von reht genoz Mein vrowe Enite An der vrowen strite
N 1365
1370
Hetten ir der kreffte P ywan V ywein genasz P Da er P het er V Ketten ir P
solchen P
wiszte P Da VP; gehen P Sinen lip garnohe hatt P selbs P Da er verlöre sine P Auch V NAch P eins teils P
sin gar wenig P sie den claret P vrowe· V
1342 mit unheil Krüger, dagegen S. 1343 Haetet (Hetet SchA) ir der krefte Seh, Sehr. Die synkopierte Form in V begegnet aber auch V. 1348, 4078, 4474 u. ö. 1345 Sehr folgt P. Die traditionelle Form des Eigennamens ist aber auch durch den Reim V. 2282/3 gesichert. 1347 Dor < Do er. - Do er Seh, Sehn ir man ? SchA. 1348 hast ir Seh; haetet ir Sehr; hetet ir SchA. 1354 wist Seh. 1356 Do er durch ir gaehen Seh; Do er durch iur gaehen Sehr. Die Konjektur ist hier und V. 1358 sehr erwägenswert, aber nicht unbedingt zwingend. Key könnte sich auch plötzlich an die Allgemeinheit wenden. 1357 Seh folgt V. 1358 durch iur minne Sehr - vgi V. 1356. 1359 Seh folgt V. 1360 Do er verlos die Seh, Sehr. 1361 In V ist Enite am Zeilenende für gestrichenes -e- niht nachgetragen. 1362 SchA folgt V. 1366 Seh folgt V. 1367 S hält gegen Seh an V fest. V hat generell daz claret.
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Diu Crone
Jr triwe vnd ir schone, Daz ir wart ze lone Der reich sparwaere, Swie dar chomen waere 1375 Manigiv, div wolf in nemen. Ouch möht wol von reht gezemen Meim herren, chvnic Artus, 135va Do si kam her ze hvs, Daz er seins küssens reht 1380 An ir staetem leibe speht, Do im was gevallen Der preis vor uns allen, Daz er ervalt den weizen hirz. Vrowe Ernte, gloubet mirz, 1385 Jr habt den köpf gewunnen, Wan welle iv sein dann enbvnnen Durch etesleichen swachen nit, Da ir mit bevangen sit.< Den köpf nam wider der bot. 1390 Disiv red vnd dirre spot Prüeft ein Ivt lachen Vnd niwet doch sein swachen Vil manigera, der den schimph nam Mit verborgens hertzen schäm. 1395 Der sein amyen sach An staetes hertzen zeichen swach, Daz was wol sein vngemach. o wart vrowen Perchyen, Eins riters amyen, 1400 Gegeben ditz goltvaz Vmb daz, daz si saz Ze naehst bei siten
D
schone V schöne P sperwere P wol in V jne wolte P mohte P; gezemen· V Mein V minem P; chvnic· V kam hern hvs V kamen her zephus P
vns P weissen V wijszen P Vrowe· V; gelobent P
wolle üch sin enbunnen P ettlichen P man V nam P
Lutlachen V; lutes P müt sin swachen P manigen VP verborgen3 P hertzen swach V hertzen zeichen swach P vrowen· Perchyen V frauwen parthyen P
Dwijle sie da sasz P
1371 schöne Seh, schoene Sehr. Hier liegt aber offenkundig die bei Le II768 nur für das Md. angegebene, aber wohl auch speziell südbair. (vgl. Mhd. Gramm. §41 Anm. 5) umlautlose Form vor wie in V. 7740, 8219, 8481. 1373 Sehr folgt P. 1375 Sehr folgt P. 1378 kamen, her Zephus, Seh, kam her in sin hüs Haupt, kam her ze hüs Lei; körnen her ze hus Sehr. 1384 geloubet Seh, Sehr. 1386 welle (enwelle ? SchA, Sehr) iu sin enbunnen Seh; dann könnte hier aber schon die Funktion der Negation übernommen haben. Vgl. Mhd. Gramm. §447. 1387 Seh folgt V. 1391 Seh folgt V; Sehr folgt P. 1392/3 muote sin swachen Vil manigen Seh. und niuwet doch sin swachen Vil manegem Sehr, der übersetzt: ^erneuerte jedoch gleichzeitig die heimliche Beschämung derjenigen . . . < . Ich übernehme diese Konjektur von Sehr, da man sonst swachen als Subj. auffassen und bildlichen Gebrauch von niuwen >zerdrücken< annehmen müßte, der so aber nicht belegt ist: Le H 95. 1394 Seh folgt V. 1398 Parkien Sehr nach V. 24025 in P. 1401 Umbe daz, daz sie da saz Seh.
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Diu Crone
Meinr vrowen Eniten. Si nam in, daz muoste sein. 1405 Als si köpf vnd wein Ze mund bieten solde, Vnd wolt auz dem golde Vil gern getrunchen ban, Do missegie ir dar an, 1410 So daz si gar svnder danch Wol vergoz daz lautertranch. Des schämt si sich sere. Key sprach: >Niht trinchet mere! Sein ist vil an einem trunche, 1415 Ob sein den boten dvnche. Wir haben daz wol ersehen, Daz wir iv preises miiezen iehen Vor allen disen vrowen. Steet hat an iv erbowen 1420 Ein hertz mit keusch beslozen. Des hat iwer vreunt genozen. Des mag er wol wesen vro, Daz hier an sein lop so ho An allen valsch steiget, 1425 Daz an den ändern seiget.< Dirre red do begunden Die gest mit den chvnden Vnderlachen vil tougen, 135vb Daz so gar an lougen 1430 Da an den vrowen schein Valsches vnd vnstaet mein Vnd von einem chopf daz ergienc Vnd daz Key vndervienc
müse P Vnd als P wolt P Vnd usz dem liebten gold P gern wolt gedruncken P misseging P sie one jren dang P Gar vergoisz den lutertranck P niht fehlt V; nit trinckent mere P Es ist gnüg zu einem trunck P Ob es den hotten dunck P
kuscheit P Das P Daz ir an V Das hier an P allen valsche V alles valsch P an dern V ändern P so P Vnder lachen V Vnd erlachten P
Daz V Da P staet V vnstete P Vnd das von dem kopff erging P
1405 Sehr folgt P. 1406 wolde Seh. 1407/8 Und üz dem liehten golde Vil gerne wolde getrunken hän Seh, Sehr. 1409 Seh folgt V. 1410 Sehr folgt P. 1411 gar vergoz daz luter träne Sehr. 1414 Ez ist gnuoc zeime trunke Seh, Es ist genuoc an einem trunke Sehr. 1415 Ob ez den boten dünke Seh; ob es den boten dünke Sehr. 1420 Seh folgt V. 1421 SchA folgt V. 1423 daz hie an Sehr. In V begegnen beide Varianten, hie an (V. 4471, 13068) und hier an (3848, 5238). Die zuletzt genannte liegt der Lesung in V aber wohl näher. 1424 allen valsch Seh, Sehr. 1426 sä (dö ?) SchA. 1428 Underlachen SchA. Sehr folgt V. 1430 Auch Sehr folgt P, doch könnte unter Umständen daz als pronominale Vorwegnahme von mein auch richtig sein. 1431 Die Lesung in V erklärt sich leicht als Haplographie. 1432 und daz von einem köpf Sehr.
Diu Crone
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Jr missetat gar mit spot. Den köpf bot aber der bot Bei ir einr vrowen da, Der nam was Galayda, Des trugsaezen amye. Div was von Landrie Des hertzogen swester. Der val wart verre vester Dann der ändern da vor. Daz sah man an ir spor, Daz tief lak vnd niht enbor. "\ Tv hcert, weih ein wunder, -L \l Daz dirre köpf besvnder Sei so auz den ändern nam. Da galt den spot ir beider schäm, Den Key, ir vrivnt, geprüefet het. Als man ir bot daz claret Vnd si zuo wolte greiffen, Jr begunden nider sleiffen Die hend auf die schoz zetal, Daz si den köpf vür daz mal Nie moht gerüeren. Si begund ir hende f üeren Wider vnde vür ich enweiz waz, Swie oft ir daz goltvaz Dirr riter bot dar. Key wart des schamvar, Als er so reht gesach, Wie seinr amyen geschach, Vnd wolt ez verewigen han. Do sprach Greingradvan:
gar fehlt P reichte aber P
truhseszen amyen P Slandrie V landryen P
man wol an P wol ein P so fehlt P hattP sie wolt darnach P begund V; Jre hende begundent slijffen P auf div schoz V; Vf den schosze zu tale P zu dem male P
So V Sie P dick P böte VP schäm var V schäm var P ersach P V. 1462 zweimal P gremgradoan P
1434 Seh folgt V. 1435 Sehr folgt P. 1438 truhsaezen ämie Seh, Sehr. Vgl. jedoch in V noch: trugsaetz V. 1701, truksaetzen V. 2424. 1439 Der Name kommt nur hier in der Krone vor. Die Form in V widerspricht aber Heinrichs Absicht, franz. Namen zu simulieren. 1443 Seh folgt V. 1447 Sehr folgt P. 1448 do Sehr, vielleicht richtig. 1449 Seh folgt V. 1453 Uf dem schöze zuo tal Seh. Vgl. jedoch V. 26390 u. Herzrmere V. 482f. (Kleinere Dichtungen v. Konrad v. Würzburg, hrsg. v. E. Schröder, Bd. l, 9. Aufl., Berlin 1968) ir lichten hende enphielen k... in die schoz. 1454 Seh folgt V. 1456 Si Seh. 1458 Wie (sie!) dicke Sehr. 1459 bot Seh; büte l SchA; bute Sehr. 1460 schamvar Seh. 1464 Greingradoan Seh, Sehr.
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Diu Cröne 1465
>Her Key, mich dvnchet, sam mir got, Jr mügt wol lazen den spot Vürbaz mer beleihen, Den ir tuot von weihen, Die iht haben missetreten. 1470 Jr habt iwer weip erbeten Den vnsern ze vare, Daz si so geware Von dem köpf getrunchen hat, Daz si ougen noch die wat 1475 Mit dem claret besruoch, Vnd tranch ir iedoch genuoch Vnd trunch noh aber baz, Daz si nimmer wurde naz, 135vc Swie vol der köpf waere, 1480 Daz ez ir nimer baere Dehein missewende Weder erst noch zem ende. So hat si sich behuot. Der so saelich getuot, 1485 Dem erscheinet daz dik zeguot.< wer daz hör vnd den mist Rüeret, daz ervulet ist, Der vindet niht wan stanch. Ouch gewinnet er sein selten danch, 1490 Der durch ein swachen dvz Die weis vnd den hornvz Von seinem amt stceret.
S
Ein wijle verlijben P den wijben P
zware V zu vare P VszP sie die äugen P beslüge P ie doch V; sin dennoch ein genüge P tranck P nyrgent würde P Wie wol P Keynerhand P zum ersten nach zu dem end P seliclichen tut P zegöte V zu gut P DErP er vullet V der da verfulet P niht nvr wan V; Der gewynet nust denn [ gestanck P einen P die hornvz V; wefftzen vnd den humusz P ampte P
1465 In V in zwei Zeilen. 1467 Sehr folgt P. 1468 Sehr folgt P. Die Phrase spot tuon von ieman scheint in der Krone singular. Auch BMZ 11,2 519 belegen statt von nur an, über, üz. Dennoch ist eine Konjektur wohl nicht zwingend. 1469 habent SchA. 1471 ze väre Seh. 1473 SchA folgt V. 1475 Seh folgt V. 1476 sin doch genuoc Seh. 1478 niergent wurde Seh, Sehr. 1479 Seh folgt V. 1481 Seh folg t V. 1482 Weder erste noch zem ende, Seh, wider erste noch zem ende, S. Die dem klass. Mhd. fremde Verwendung von weder ... noch begegnet aber in der Krone V in V. 5362, 6235 u. ö. 1485 ze guot Seh. 1486 Seh folgt V. 1487 daz ervulet Seh, Sehr. 1488 Der vindet niuwan stanc Seh, Sehr. 1491 weise und den hornüz Seh, Sehr. Vgl. Le I 1342 homuz, homiz stm. Schon im Ahd. bestand daneben horneiza, hornezza swf. - vgl. Starck/Wells, Ahd. Glossenwörterbuch, s. v. -, und das Frühnhd. zeigt verschiedene Ausgleichsformen - vgl. DWb. IV 2 1827f. Aber V. 1492 verlangt zwingend ein Mask.
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Diu Cröne
Swer vngern hoeret Keches hvndes pellen, Der sol im gehellen Vnd sol niht mit der rahen Jn stundelichen wider slahen. Da von meret sich schal. Swer in sieht, daz er bal, Von einem slag er ergillet Vnd doch immer billet, Darme er da vor teete, Vnd ist daz an staete, Wan er ist gereizet. Swer den argen heizet Nah wer/flicher tugent leben, Dem ist an eiter vergeben, Wan ez nimmer mak gesein. Jr sehet wol, wazer vnd wein, Die gebent vngleichen smach. Sam tuot naht vnde tak. Div gebent vngleichez lieht, Als man alle tage sieht. Swes der vogel wont von neste Vnd swaz wazzers der teste Wider erst gewinnet, Des smaches im zerinnet Nimmer mer vürbaz.
Ratzen vnd hunde P
Jnstundelichen V Nündelichen P sich sin schall P vmb dz P ie mere P tedP dar an sted P darzü gereitzet P anger V ändern P werlicher V; weltlichen tilgenden P Wenn das mag nymer sin P gesmack P Also tunt auch nacht P Die bringent P Als man das teglichen sieht P des P; zu nest P wazzes der test P gewynes P gesmackes P
1494 Keckes hundes Seh, Sehr. 1496 ensol Sehr. 1497 Enstundelichen Seh, In stundelichen £ mit Verweis auf V. 78 u. PBB 18, 216f., in stundeclichen Sehr. SchA erwägt nendelichen. 1498/9 Sehr folgt P. 1501 Sehr folgt P. 1502/3 Seh folgt V. 1503 Sehr folgt P, vielleicht mit Recht. 1505 argen Krüger, Sehr. 1506 werltlichen lügenden Seh. Sehr folgt V buchstabengtreu, übersetzt aber den Satz mit >Wer einem Bösen Gutes zutraut< meint also wohl waerlich. Da die Form werlichfiir waerlich in P belegt ist (V. 17119,17765), in V aber keine der beiden Formen, abgesehen von V. 1506, liegt wohl Verschreibung in V vor. 1508 Seh folgt V. 1510 Seh folgt V. 1511 Seh folgt V. 1512 liht Seh gegen beide Hss., von SchN korrigiert. 1513 Selbst P bewahrt hier die bair. Form des Reimwortes. Seh, Sehr normalisieren auch hier. 1514 Swes der vogel wonet ze nest Seh. 1515 wäzes Seh, Sehr. Die beiden Lesarten sind ziemlich gleichwertig. Beim ersten Substantiv scheint P die lectio difßcilior zu haben. Aber die Variation von wäz durch (ge)smac befremdet ein wenig. - Des weiteren ist die Stelle offenbar einer der ältesten Belege für das Lehnwort auslat. testa. Obwohl es sonst laut Le II 1429f. nur in der Form von P vorkommt, könnte V doch eine existierende Variante repräsentieren. 1516 Seh folgt V.
53
Diu Crone
Gewonheit wir t nimer laz. Si greiffet vür nature. Swie Key waer ein schaure Vnd an allen dingen zuhtlos, Da mit er doch niht verlos Seins adels herschaft, 1525 Wan er was so manhaft, Daz er dehein vreise schauhte, Div in ze starch dauhte, getörst sei vil wol bestan, Swie im gelung dar an. 136ra Ouch mügt ir wol wizzen, 1531 Seit sich so gar gevlizen Artus het an tvgende Vnd sein rein ivgende Selch gesind het erweit, 1535 Daz dehein chrench an valsch entweit, Sine warens alle svnder, Wie möht er dar vnder Dehein weil sein genesen, Waer er also arch gewesen, 1540 Sam maniger von im hat geseit? Ditz ist div warheit, Daz er spotes gerne phlak Vnd sein ze niemen bewak. Daz was an im der maiste slak.
würt P
1520
wart ein schüre P Vnd aller ding zuhtlose P verlose P
keinen gruwen P Der jne so grosz P Er getörst V; Er geturste jne so wol P yme yoch gelünge P gar fehlt P hatt an rügenden P ivgend V Jugend P Sollich gesind hatt P kein kräng an valsch en weit P Si warens V Sine warents P moht V möhte P Keyn wijle P Als denn maniger P
gröste slag P
1519 Seh folgt V. 1521 waer(e) ein schüre Seh, Sehr. Auch wenn V im Reim dreimal nature und nur einmal nataure schreibt, könnte die ältere (wohl Heinrichs eigene) graphische Form denselben phonematischen Wert gehabt haben wie die jüngere. 1522 Und aller dinge zuhtlos Seh. 1523 Seh folgt V. 1528 Er getorste in so wol Seh, Ern getörste si Sehr. Es liegt zweifellos ein negativ exzipierender Satz vor, der allerdings auch bei Heinrich schon der Negation entbehrt haben könnte. 1531 Seh folgt V. 1532 hat an tugende Seh. 1533 jugende Seh, Sehr. 1535 kein kranc an valsch entweit Seh. 1536 Sine warens alle sunder, Seh, danach Komma S, zweifellos richtig, da V. 1536 ein abhängiger Nebensatz ist. Hinter wären steckt vermutlich der umlautlose Konj. wie V. 943, den SchA, Sehr in einen normalen verbessern wollen. sunder wird sonst in der Krone nur als Präp. gebraucht, hier aber parallel zu (eines dinges) äne (wesen) V. 1535/6 >Daß keine moralische Schwäche verblieben wäre, von der sie nicht frei gewesen wären.< Vgl. Sehr: >die über jeden Verdacht auf Falschheit erhaben waren.< 1538 Dehein wile Seh. 1540 Seh folgt V. 1544 Seh folgt V.
54 1545
1550
1555
1560
1565
1570
Diu Crone
E
in vrowe hiez Blanscheflor, Di minnet ein rittet per amor, Daz was mein herr Parceval. Auch was div vrowe von Gal, Als ich ez vernomen han, geborn. Die het er ze amyen erchorn Vnd het si dar ze hove braht. Div vrowe wart niht überdaht, Jr wurde dirre köpf geboten. Den enphie si von dem boten Vnd wolt dar auz getrunchen han. Also snelle wart er wan Des claretes vnd verswant, Daz man sin da lützel vant Jn dem goltoaz, Niuwan ir schoz naz Vnd ander ir claider. Der vrowen wart nie leider, Dann ir an der stund wart. Herr Key sprach ein wort Schon spotleich dar zuo: >Vrowe mein, ez ist ze vruo, Obz ivch niht beswaeret, Daz ir einen köpf laeret So vollen lauter tranches. Vnd tat ir ez danches, So seit ir zwar niht betrogen. Jr habt ein zvkch gezogen,
Blanscheflör V blanscheflor P Pamor V pamor P Parzeval V parcifal P von gal- V von der gral P ichsP
verdoht P gegeben V; enwürde der kopff geborten P
man fehlt V; Das man sin gar wenig P goltvaze V goltfasze P Wan ir schoz naze V Nie wart ir schosz nasz P
was P Dar sprach kay lyseneschas P
ist nach zu P Ob es P volP tedent P
1545/6 Blanscheflür: per amür Seh. Es reimt jedoch in V amor: vor (V. 4952/3). 1546 Die latinisierte Form peTfür afrz. par findet sich auch in roman.-lat. Mischgedichten der Carmina Burana. 1548 Seh folgt V. 1552 S folgt V. Vgl. V. 509. 1553 enwürde der köpf geboten Seh, enwürde dirre köpf Sehr. Vgl. jedoch V. 510 u. ö. 1558 Daz man sin da lützel Seh. 1559 goltvaz Seh, goltvazze S, golt vazze Sehr. 1560 Niwan ir schoz nazze Sehr, Wan (oder Niuwan) ir schöz naz E, wan ir schoz nazzet S mit Verweis auf die V. 1812, 6189,17265, 19594, 21531. In diesen Versen liegt aber jeweils nur die synkopierte Endung -t aus -tet vor, welche von den Schreibern mißverstanden wurde, also etwa V. 1812 tat: spät (taete : spaete V, tadent: spate P). Vgl. Bair. Gramm. §302. Ein unreiner Reim vazze : nazzet ist Heinrich nicht zuzutrauen. Der Konjunktiv Präs, kann aber der Zeitenfolge wegen nicht vorliegen. Wie Sehr von seiner Lesart zu seiner Übersetzung kommt (»während ihr Schoß und Kleider pitschnaß warenverbessertFrom childhood on it had always been his task to interpret for the retinue whatever wondrous tales he read.< ziuget er sinem gesinde Sehr, der V. 2077/8 übersetzt: >Von allem, was er unternahm, unterrichtete er sein Gefolge.< Durch diese Konjektur wird das gesinde aber auch nicht viel sinnvoller. Lies geswinde? Dann hätte eim hier die Bedeutung irgendeinem'. 2083 in aller (allen SchA) wis Seh. 2085 Seh folgt V.
73
Diu Crone 137vc Verseit aide ritterschaft. Ez stuont so vmb sein chraft, 2090 Als ez über mitten tak kam, Daz er an sterch zuo nam Alle weg vntz in di naht. Swer di weil mit im vaht, Der muost werden sigelos. 2095 An dem köpf er verlos, Do er solt trinchen, den sich. Daz er geviel in den strich, Daz erarnet er da mit, Daz er über riters sit 2100 Gesaz auf einen garren Auf gewizzez nahharren, Do Miliantz die chünigin Vber sein willen vuort hin. Wan er sein örs het verlorn, 2105 Des enmoht er gedreng vnd dorn Ze fuozen niht erstreichen. Ouch wolt er wider weichen Niht, vntz er vunde, Jn welhem vrchünde 2110 Div chünigin bestuonde. in sit was in dem lande, Swer verdient di schände, Daz man in solde henchen Aid anders so chrenchen,
E
alle V; Versagt ader P Wenn es P so starch zu nam· V denn an siner stercke zu AI tage P [ nam P vahte P
trincken solt P erarnt P sit· V Sasz vff einen karren P nah harren V nach harren P div V die P ors V; er hatt sin rosz verlorn P mochte P Zefüzen wider streichen V Zu füszen nit here wichen V wijchen P [strichen P erf ünde P vnkunde P bestünde V bestünde P Wer da verschuldet die schand P Ader anders als ertrencken P
2088 Versagte aide Seh, verseite aide Sehr. Vgl. V. 1672. 2090 Seh folgt V. 2091 Daz dan sin Sterke zuo nam Seh, Sehr (der nur dan tilgt). SchA folgt V. Die >Verbessemng< in V erklärt sich aber wohl aus der Verlesung von sterch als starch. 2092 AI tage Seh, AI den tag S. SchA folgt V. 2093 Seh folgt V. 2096 Sehr folgt P. 2098 erarnet Seh, Sehr (irrtümlich für normalisiertes erarnete?) 2100 Sehr folgt P. garrea/s Nebenform verzeichnet Le 11521. Vgl. auch V. 2121 in V. 2101 räche harren Seh. Das Verb wird jedoch durchaus mit nach konstruiert - vgl. Le 11188. In der Krone kommt harren freilich nur hier vor. 2104 er hat sin ors verlorn Seh. 2105 Seh folgt V. 2106 Ze vüezen niht erstrichen Seh, Sehr. 2107 enwolte Sehr. 2108 unz er ervünde Seh, Sehr. Seh setzt die Reime ervünde : Urkunde : bestünde an; Sehr ervünde : unkünde : bestüende. Die Stelle wird Bair. Gramm. §109 als einziges unsicheres Beispiel der Reimbindung ü : üe vor Nasal u. Kons, registriert. Es liegt aber hier in allen drei Wörtern vermutlich die zu erwartende Umlautlosigkeit, also der gewöhnliche bair. Reim u : uo vor. 2109 Seh folgt V; unkünde >unbekannte Gegend< E, Sehr; sonst in der Krone nicht belegt. 2112 Swer verschuldet die schände Sehr. 21U Seh folgt V.
74
2115
Daz er verdament wser, Den namen di weitznaer Vnd satzten in auf ein wagen, Der muost in al vmb tragen Von steten ze villen 2120 Mit alsölhem willen, Swer in auf dem garren sach, Daz er die schand an im räch. Wan auf in was gewant, Swaz er het in der hant, 2125 Ez waer holtz oder stein. So muost er gelten daz main. Nv Lantzelet enchvnde Von dez kopfes gvnde Getrinchen des leides, 2130 Key, der voller neides Je was vnd bitter galle, Der sprach mit michelm schalle: >Her Lantzelet, ez scheinet wol, Daz der köpf ist ze vol. 2135 Des möht im niht enburn. Eins lamberyen oder eins stvrn Möht ir leihter genuog ezzen. Jr seit gar besezzen 138ra Jwer kraft an disem morgen.
Diu Crone ver dament V verdampnet P weitzingare P satzten den vf P jne denn alvmb P
karren sähe P Wenn es was vff P Was einre P steine P den meine P Also P laides· V lides P volP Was vnd bitter gall P schall P so vol P ir sein niht V; möhten ir nit enbern P lambarien ader ein stören P Mohter V; Möhten ir lichter gnüg P besezzen· V An (am Rand nachgetragen) Vwer künste P
2115 verdamnet Sehr. Obwohl L· HI 90f u. BMZ 1299 die Form von V nicht belegen und das Wort in der Krone V nur hier vorkommt, könnte V das Urspüngliche bewahrt haben. Vgl. samenen/samnen/samen. 2116 wizenaere Seh, Sehr. Da Le III959 einen Beleg für gewitziget statt gewizeget registriert und VP auf ein zugrunde liegendes weitz- verweisen, scheint eine Konjektur zu gewagt. - SchA erwägt Streichung von die. 2121 karren sach Seh, Sehr. 2124 einer Seh, Sehr. 2125 Seh folgt V. 2126 den mein Seh. 2128 gründe Seh. 2130 Sehr folgt P. 2134 Seh folgt V. 2135 ir sin niht enbern SchA, ir lihte enbern E, enmohtet ir in niht enburn Sehr. V hat wohl das originale Verb, vgl. Le 1548 enburn >in die höhe hebenes schien euch zu viel wein in dem becher zu sein, es wäre euch ein scheffelmaß dazu nötig gewesen, möge es euch mit dem stillen des hungers leichter gehn als mit dem des durstes.< Vgl. Le II1295. 2136 Eines lamberien ader (oder SchA) eins stern Seh. E bleibt bei Schs Text u. Interpunktion (Semikolon nach V. 2135, Punkt nach 2137) bis auflampndefür lambarie nach BMZ 1930 u. II2 619. (Zu stör, stur, stur vgl. jedoch ebd. 659 u. Le II1212.) eins lampriden oder eins stürn Sehr. Beim ersten Fischnamen steht jedoch offenbar die afrz. Form lampereie, lamproie dahinter. Vgl. TL V116. 2137 Möht ir lihter gnuoc ezzen Seh, möhtet ir lihter genuoc ezzen Sehr. 2139 Iwer künste Seh. Die Verbindung von besitzen mit Genitiv belegt BMZ 11,2 334 nur mit dieser Stelle, die übersetzt wird mit: >bringt mit euerer kunst nichts hervorYour powers have forsaken youEure Kraft reicht nicht hin.
Afier he has eaten he could not manage such a poor draft as you have just seen no matter how hard he tried.< den enmoht er vor imbiz S, Sehr, der übersetzt: >Vor dem Essen vermag er selbst leichte Getränke, so sehr er sich anstrengt, mit dem besten Willen nicht zu sich zu nehmen, wie man sieht. < Beide Übersetzungen sind sehr gewunden und mißachten zudem den Konjunktiv Prät., der tatsächlich unverständlich bleibt, ob man nun Verneinung ansetzt oder nicht. Wenn man Indikativ Präs, einsetzt, könnte man übersetzen: >Einen so schwachen Schluck kann er vor dem Essen (gerade noch) trinken, (und auch das nur,) wenn er sein ganzes Bemühen und Trachten daraufrichtet, wie er es jetzt tutschreckenerregend< TL IV1110. 2315 Galeres von Destrauz Seh. Vgl. Erec/Chr. 1725 Gaheriez (galeriez) et Keus d'Estraus. 2316 Gäles Lithauz Seh. Die Schreibung des Personennamens ist auch in V in der Regel Gales. Vgl. Erec/Chr. 1726 Gales li chaus. Der Beiname ist afrz. li chauz (chaus) >der Kahleder Wilde, StolzeDer ern gewin Jst chomen an uns zwen. Wir schüln ouch ze buoz sten, 2470 Wie wir her haben gelebt. Trincht, her bot, vnd gebt Mir den köpf dar nah.
H
Jr süle vnd ir bruch P ruchP Eisen vfridereich V husen friderich P guten burch V; gütenburg vlrich P hug P Da ir seilen gnade haben P der weit habe P buweten P des getruweten P taden P solchem P das da in jn P schaden V schänden P Weis V Wis P wil fehlt P
Getruncken hatten vber al in dem sal P Die zu ring vmb P Das da keiner P
an vnd zwen P wir bisz her P
2441 Ir sül und ir brücke Seh, Sehr. 2442 Rücke Seh, Sehr. 2447 Da ir sele genäde habe Seh, Sehr. Das Demonstrativum kann aber im Hauptsatz auch fehlen. Vgl. V. 2394 u. Mhd. Gramm. §450. 2448 dirre werlde habe Seh. 2449 bouten Seh, buweten Sehr. 2450 Seh folgt V. des ie getruweten Sehr. 2451 tasten Seh. 2452 solhen staeten Seh. Die Übereinstimmung beider Hss. spricht eher für die bair. unumgelautete Form. Allerdings zeigt V sonst ausschließlich die umgelautete Form beider Reimwörter, so daß eine Konjektur hier nicht abwegig wäre. 2453 da an in Seh. 2454 Schanden gwin Seh. 2455 V hat offenbar i als verstanden. 246l/'2 Seh folgt V. 2468 Seh folgt V. 2470 Seh folgt V.
87
Diu Crone Vmb daz sei iv niht ze gah, Daz ich trinchen welle, 2475 Lieber trinchgeselle. Wir taeten anders vnreht, Seit so manig guot chneht Vor uns dar auz getrunchen hat. Sein mak ouch wol werden rat, 2480 Seit ez also muoz sein. Kost, wie meins herren wein Smek vnd sein claret. Div rede hövelichen stet, Wan sein hivt ir batet. 2485 Daz irz do nien tatet, Dest war, daz beswaert mich. Trincht ir, so trinch ouch ich. Daz tuot ir svnder angest. Ja möht ir hivt langest 2490 An mich, her, getrunchen haben. Wan rügend ist in iv begraben Vnd muoz di schände fwrder schaben. < Jse red tet Key von spot. Hie mit tranch dirre bot 2495 Auz dem köpf im genuoch. 139rb Sein tugent in da übertruoch, Daz im dar an niht gewar. Er het den wein getrunken gar, Sold erz anders haben getan. 2500 Da ist dehein zweivel an. Als schier er vor in getranch, Er sprach: >Der wirt hab danch, Daz er so wol geprawen het. Jch getranch disem chlaret
D
sij in P
vfoi fehlt P Körent P Smecket P Wenn ir sin hüt P ir sin doch nit tadent P Deshalb das P trinckent P one alle angst P ir möchtent P h s rP fürder V fuds P der bott P yme ein genüge P
er fehlt V; Also schiere er getranck P
disen P
2473 nesi Sehr. Seh folgt V. 2479 Seh folgt V. 2481 Kieset Seh, kostet Sehr. Dafür steht in V die synkopierte Form. 2483 hövelichen Seh, Sehr gegen beide Hss. 2484 Wan ir sin hiute bätet Seh, Sehr. 2485 do S. doch niene Sehr. 2486 Deswär, daz Seh, Sehr. 2488/9 Seh folgt V. 2490 her(r) von Seh gestrichen. 2492 vürder Seh, Sehr, fürder ist wohl nur alternative Schreibung für furder. - SchA erwägt überdies die Konjektur für der Stäben. 2494/5 Seh folgt V. 2495 Seh folgt V. 2500 nist Sehr. 2501 Sehr folgt P. In V dürfte aber Haplographie, in P Kürzung mein causa vorliegen. 2504 ichn Sehr. Seh folgt V.
Diu Crone
2505
2510
2515
2520
2525
2530
Nie niht geleiches, So tivres vnd so reiches. Trincht ouch ir, ez ist guot. Jch weiz wol, daz ir daz tuot Gar svnder widerstreit. So seht ir wol, ob ich leit Ze rehte kosten chünne. Ez ist louter vnd dünne, Gesmach vnd raeze, Vnd sint sein waeze Suez vnde starch. Ez muoz ehesten manig march Ditz vil edel pigment. Jch waen, der chünik da mit gwent Hab dar zuo seine geste. Dehein houbet ist so veste, Ez muoz bresten da von, Ezn waer sein vil wol gewon. Da von trinchet chleine Wider erst ze mazen seine. Daz rat ich iv, mein her Key, Wan ez swaret sam ein pley Vnd leget sich dem hyrn bey.< Ey disen spot verstuont Ze guot, sam di alle tuont, Die ouch gern spotes phlegent Vnd ir zeit dar an legent. Tuot den ouch ein spot we, Den selben überhcernt si e,
K
türeP
besehent P recht P türme P razze P wazze P solte wol kosten P hab zu gewent P Hat zv V Da mit P Es ist kein haubt so vest P Ez waer sein vc vil wol gewon V; Es were sin denn cleyn P [ vor gewon P a se ine V; Zum ersten zu maszen sin P besweret das haupt als P
gern fehlt P ir ziere P Den tut P Die selben vber sehent jne E P
2506 Seh folgt V. 2511 Seh folgt V. 2513/4 Seh folgt V. 2516 Seh, Sehr folgen V, >verbessern< aber gegen beide Hss. den Reim zu starke : marke. 2518/9 Sehr folgt P. SchA erwägt, V zu folgen. Die Kombination der beiden Präpositionen ist zwar die lectio difficilior, scheint aber kaum möglich. Weder wenen zuo noch wenen mit kommen offenbar sonst in der Krone vor. 2520 Kein houbet ist so veste Seh. 2521 ez enmüeze Sehr. 2522 Ezn waere sin vil wol gewon l SchA, ez enwaere sin denne vor gewon Sehr. Hier kann die Negation wohl tatsächlich nicht fehlen, im Gegensatz zu V. 2521. 2523/4 Seh folgt V. 2524 Seh folgt V. 2525 Die vielleicht aus solchen Reimen wie diesem von Seh (danach von Sehr) gefolgerte, aber so weder in V noch in P überlieferte Namensform Keii erübrigt sich, wenn man Heinrich die diphthongierten Wortformen von V zutraut. 2526 Wan ez swaeret sam ein bli Seh, Sehr. Die umlautlose Form ist jedoch sogar über das Bair. hinaus geläufig - vgl. Lelll 341. 2530 Seh folgt V. 2531 S folgt V. 2532 Seh folgt V.
89
Diu Crone
Dann di sein nie gephlagen. Di muoz sein betragen. Dise sint aber chüener dar an, Dann der sein nie began. Also nv an Keyn geschach. Div tugent an der schänden räch, 2540 Swaz si ir ie tet ze laide, Also ich iv beschaide, An ir ingesinde. Daz Ion wirt vil geswinde, Daz man gar mit hazze geit, 2545 Vnd swa neit wider neit Sich üeben beginnet, Da wirt geunminnet. 139rc Einz oder beidiv tail Wirbet dar vnder vnheil. 2550 Key muost engelten, Daz er so selten An spot seiner zvht phlach. Da von der spot vnderlach Hie vnd dichk anderswa. 2555 Aus dem köpf wolt er sä Trinchen ane sorgen. Do was dar an verporgen, Dar an er betrogen wart Vnd sein zvhtlos hohvart. 2560 Als er nah dem köpf greif, Vil gahes im ze tal sleif Vnwizzend ietweder hant, Daz er sein lützel enphant. Svs ward er geschendet, 2565 Daz er dar an dernendet
Denn sie sin[t] nye gepflegen P
2535
kayP schände P getett P üchP
Der P Den man mit P neit· V; nijt vber nijdt P fehlt V Da wurt gevnmynnet P
Das er hatt so P gepflegen P Des müste er mit spotte vnder geligen P
da P
Da von er P Wann als P
befant P Also P; geschendt P daran er jn endt P
2534 Seh folgt V. 2538 Keiin Seh, Sehr. 2539 Sehr folgt P. schände konnte hier und V. 2774 aber schwach flektiert sein. 2540 Seh folgt V. 2541 iuch Seh. 2544 Den man gar mit Seh. 255l/3 Seh folgt V. 2552 Seh folgt V. 2554 Die Stelle beweist, daß das von V sonst gemiedene und durch oft(e) ersetzte dicke/dich(k) doch zu Heinrichs Wortschatz gehört und folglich die Lesart von P im Apparat stets vermerkt werden muß. 2555 Seh folgt V. 2558 Sehr folgt P. 2560 Sehr folgt P. 2563 Seh folgt V. 2564/5 Also (Sus SchA) wart er geschendet/ Daz er daran ernendet Seh. 2565 ernendet Seh, Sehr. Heinrich könnte aber die mundartliche Form benutzt haben.
90
2570
Diu Crone Vnd sein ie begvnde. Von vnheiles gunde Moht er sein niht bringen. Der wein begunde springen Mit vil grozem haz Gen im auz dem vaz Vnd begoz in mit alle.
Do gesweich von grozem schalle 2575
2580
2585
Key vnd wart vil stille. Daz was ir aller wille, Oer er het gespotet vor. Do spranch Cvlyanz der tor Vil mangen sprunch weiten. Er rief: >Wer wil streiten Mit mir vmb den maisten trunch? Als mich leitet mein dunch, Den chan ich wol gezeigen. Seht, wie Key chan neigen Den köpf über houpt! Er hat in beroubt, Daz drinne niht ist beliben. Er was vast bechliben. Daz hat er vil gar vertriben.< Ehant do div rede geschach, Der bot aber ze dem chünig sprach: > Artus, mir ist wol gegeben. Jst, daz mein herre sol leben, Jv wirt sein niht vergezzen. Des getar ich mich vermezzen. Jch schol iv den köpf lan Vnd sol iv einen list dar an Sagen vnd eine behendecheit,
Z 2595
Wenn von heyles P
goltfasz P alP besweich V; gesweig mit groszem schal P
Do er V Der er P Cvlyan zedem V; Culianz der tor P wijte P wer da wolle P
gezeugen P key- V; Nement war wie kay kan geneygen P
dar jnne P starcke beklieben P vü fehlt P Zu hant als P
Ist es das P Vwer würt nit P
2567 Wan von Unheiles Seh. 2568 enmoht Sehr. 2571 Seh folgt V. 2572 Seh folgt V. 2573 gesweic mit grozem schalle Seh, gesweic von grozem schalle Sehr. 2576 Seh folgt V. V hat aber wohl den Anfang der folgenden Zeile im Auge gehabt. 2577 Vgl. V. 2228. 2578/9 Seh folgt V. 2582 Seh folgt V.
2583 Nemt war, wie Kei kan neigen Seh. 2586 Sehr folgt P. 2586/8 Seh folgt V. 2588 Sehr folgt P. 2589 Seh folgt V. 2592 Seh folgt V. 2593 Sehr folgt P. Vgl. jedoch zu der unpersönlichen Konstruktion des Verbs mit Dat. der Person u. Gen. der Sache BMZ 1543.
91
Diu Cröne Der ich e niemen seit, 139va Wan ich do ensolde 2600 Darvmb, daz ich wolde Die warheit dar an ersehen. Daz doch seit ist geschehen, Des ich mich doch niht versah, Wan daz sein mein herre iah, 2605 Do er mich her sande: Scholt er iendert in dem lande Jn deheinem hove besten, Daz muoz in disem ergen. Daz ist geschehen also. 2610 Des pin ich durch ivch vro. Jr suit in gern behalten. Die weil ir sein weit walten, So geprüevet er nimer mere Dem dehein vnere, 2615 Der e dar auz getrunchen hat, Swie starch sei sein missetat, Ob er dar auz trinchen wil, Swie oft er wil, dann so vil. Ob ein gast chümt her 2620 Ze iwerm hove vnd ob er Dar auz trinchen welle, Ob den sein mein velle, Der e nie dar auz getranch, Der vellet sunder seinen danch, 2625 Jst, daz ir in prüeven weit. Hie mit sei er iv geselt. Daz ist wol von schulden. Jch wil mit iwern hulden Wider ze lande cheren. 2630 Da wil ich immer meren Jwern preis vnd ivch eren.
wenn er daraus, wie oft er will, dann so viel trinken will (wie er bereits getrunken hat).< 2619 kumet Sch, Sehr. 2624/5 Sch folgt V. 2626 iu zuo geseit Sch, Sehr. 2631 und iwer eren Sch, vielleicht zu Recht. - Hier endet der von Sehr edierte Text.
92
Diu Cröne
D
o disiv red also ergienc, Key ein trovrn gevienc Vnd daht vil mangen weis, 2635 Wie er seinen vnpreis Vnd sein schände Hier an erwande, Die er von dem köpf leit. Wan sein muot dar nah streit, 2640 Swa er iemen moht geschenden, Daz enmaht man niht erwenden, So lag er an der läge. Er satzt sich auf di wage E wider ein ändern man, 2645 E er sich enthielt dar an. So was er dar an verdaht. Vil oft er sich ze laster braht Von sein selbes muot, Des sich ein ander huot. 139vb Sam wolt er sehenden disen gast. 2651 Dar an im vollechlich gebrast Vnd wart sein laster breiter. Sein hertz was mit aiter So neitlich bewollen, 2655 Daz er sich envollen Niht triwet erzeigen. Wart ieman spotes eigen, Do was er hie vnd da An im vnd ouch anderswa. 2660 Er gie zuo dem boten hin, Da er stuont vnder in, Vnd sprach von valschem mvnde, Als er vil wol chunde: > Ritter, ditz gah scheiden, 2665 Daz muoz mir vreude leiden. Wider iwer selbes ere Jr het ze werben mere, Wan ir habt niht so wol,
DA nfi die rede P wise V; gedochte jn manigerhand wijse P Wi V; vnpreise V vnprijsz P sin grosze schand P Hie er an erwande V Hie an er wand P
en mäht V; mohte man nit gewenden P
E denn er P Vil dick P Da vor sich P
nijtlichen P Niergent truwete erzeugen P ie man V ieman P Daz waz er hie vnd da· V; So was P
mit valschem mund P er denn vil wol kund P dis schnell scheiden P
Jr het '[zwechken] mere· 'zewsben V
2632 Do diu rede Seh. 2634 gedäht vil manegen wis Seh. Vgl. V. 1923/4. 2637 Hie an erwande Seh. Vgl. jedoch in V V. 5338 hier an. 2645 Seh folgt V, setzt aber Komma. V schreibt an·. 2649 Seh folgt V. 2654 nitliche Seh. 2656 Seh folgt V. 2658 Die Konjektur ist problematisch, scheint mit aber noch am ehesten die ^Verbesserungen in V u. P zu erklären. 2662/4 Seh folgt V.
Diu Crone
2670
2675
2680
2685
2690
2695
So doch ein vrvm böte sol, Jwer botschaft erworben. Dar an wser verdorben Jr vnd iwers Herren wert. Dar nah vnd ir hivt gert, Enthabt ivch ein weile, Wan iv ist div eile, Destwar, ich waen, vor niht vrum. Welt ir preis vnd ruom Ze meins herren hof beiagen, So schult ir mir niht versagen Einr bet, der ich ger. Dar vmb ir doch chomt her, Daz chan iv niht gewerren, Wan irs an meinem herren Hivt dinget, des seit gemant, Ob ir sein niht vergezzen hant. Seht, ob ir sein gedenchet. Vil manich man schenchet Mit vollen auzem houbet, Des hertz ist betoubet Oft vnd sein vnwillich muot, Daz er zaglich tuot. Mein herren ir e batet Durch wes willen ir ez tatet, Des enweiz ich niht di warheit -, Daz iv von seiner werdecheit, Der lop gruonet schone,
93 Als denn ein fromer bott sal P erwerben V geworben P hstzen V herren P Nach dem als ir hut begert P Enthaltet P vur V; Nach dem ich wene dorch niht from P VfminsP begere P chvmt V; doch sint komen her P ivch V; Des enkönnen ir üch herwehren P ires P dingten und des P ir es icht P So nement war das ir es gedenckent P auz ein V; Volliclichen usz dem P hertz denn ist P Gar dick vnd P er so verzegtlichen P Den künig P Weihes willen V Dorch wes willen P iv fehlt P schon P
2669 So doch ein vrumer böte sol Sch. 2673 Sch folgt V. 2674 SchA folgt V. 2676 Deswär ich waene, durch niht vrum Sch. Zu meiner Konjektur vgl. V. 868. - vrum reimt hier wie sonst in der Krone u. bei vielen bair. u. ostfränk. Autoren mit Wörtern auf-uom, enthielt also einen Diphthong. 2678 Sch folgt V. 2680 Sch folgt V. 2681 Ich vermute, daß V die von mir konjizierte (synkopierte) Präteritalform für eine ihm zwar bekannte, aber seiner Mundartfremde Präsensform gehalten hat. 2682 Daz kan iu niht gewerren Sch. 2683 Sch folgt V. 2684 dinget, und des Sch. 2685 ir sin iht Sch, vielleicht zu Recht. 2686 Sch folgt V. 2688 Mit vollen üz dem houbet Sch. Die enklitische Form des best. Artikels ist in den Hss. häufig so aufgelöst worden; vgl. Anm. zu V. 4271. 2689 Sch folgt V. 2691 er so zagelkhen Sch. 2693 N folgt V. Die Wendung (kausaler Genitiv?) wäre aber erst nachzuweisen. 2696 Sch folgt V.
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Diu Crone
Ouch geviel daz ze lone, So reich aventivre, Daz iv hie f/'ostivre 2700 Jht verzigen wurde. 139OC Nv wil ich di bürde Wider ivch tragen starch gern. Jr mögt da willechleich gern, Da man ivch niht chan entwern.< 2705 rtus sprach: >Sweiget, her Key, Wan solch rede div ist vrey Vnd hceret zem reiche. Nv wizzet sicherliche, Jv möht sam leiht missevarn, 2710 Wolt in gelüke bewarn, Sam iv moht gelingen. Wan sol an allen dingen Di rehten maz chvnnen. Jr wolt aber niemen gvnnen 2715 Vür ivch deheinr eren. Jr welt noch baz meren, Jch vürht, iwer schände. So prüeft ir disem lande Vmb süst vil grozen spot. 2720 War an het dirre bot An iv getan vnreht, Wan daz er sam ein guot chneht Seins herren botschaft erwarb? Swes preis dar vnder verdarb, 2725 Daz ergie an sein schulde. Vnd solt er ir hulde Dar vmb verloren han, Hie sitzet manik vrvm man, Dem ouch daz selb ist geschehen, Als ir selb hant gesehen,
A
Vch gefiele zu Ion P aventivr V auentüre P hie hohtzeitstire V hüt tyosture P würd P burdP Tragen vil gern P willeclichen P Alsus V ARtus P div fehlt P gehöret zu dem rieh P Vnd wissent sicherlich P so gar licht P gluck P
rehte masze P
schand P sust einen groszen P An wie herre hat P guter P warp P er gie V; er ging an sin schult P huld P V. 2726/7 in einer Zeile P
selber P
2697 lu geviele ze lone Sch. daz könnte jedoch das Substantivsubjekt vorausnehmen. 2699 Die Verschreibung in V ist rätselhaft. Hatte Heinrich noch ein Wort vor tiostivre? 2700/01 würde : bürde Sch. 2702 Wider iuch tragen vil gern Sch. 2706/8 Sch folgt V. 2707 hceret zuo dem riche Sch. 2708 Sch folgt V. Der Reim war bei Heinrich natürlich rein (i = ei). 2709/10 Sch folgt V. 2717/8 Sch folgt V. 2719 sust (sus SchA) vil grozen Sch. 2720 War an, her, hat Sch. 2722 Sch folgt V. 2725 ergienc an sin schulde Sch. 2726/7 Sch folgt V.
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Dm Ordne 2730
Vnd manger edeln vrowen. Vnd möhten si des trowen, Daz ez kämpf dachte, Jr wurd auz der achte So vil mit im gevohten, 2735 Daz si niendert mohten Ergen in einem iar. Jr suit selher var Disen guoten chneht erlazen Vnd suit ivch ebenmazen 2740 Einem reken, der nah preise vert. Swie wol ir ivch da erwert Des bin ich vür ivch vro -, Ditz gefrumt iv niht nadel zwo.< Da sprach Key aber do: 2745 ~\/~ ünich vnd herr, mich dvnchet des, > J^. Jch engelt ziv ich enweiz wes, Daz ir mir so gehaz seit. Ez ist ein vil chleiner neit, Den ich wider in trage. 2750 Vnd ist er niht gar ein zage, 140ra Swes er hie hat gebeten, Daz enlat er niht vndertreten, Seid erz wol haben mach Vnd sein bet dar an lach. 2755 Swer mich dar vmb schendet Vnd mirz missewendet, Der tuot micheln gewalt. Mir ist sam, der des engalt,
es ein köpf dahte P
nye P; nicht entochten g iareg solchen P sulche" g
Einen Pg
Das befrümt üch nit ein nadel zu P; Dz vrvmet [vchg bedünckt das P engelten geyn üch P engelte zv vch g
vil ein P
Was P enleszt P ers V er es P erz g; gehaben P dar vnder P mirs V mir es P mir ez g tut mir micheln Pg
als dem der des P sam dem d s es g
2732 Daz er kämpf dähte Seh, Daz ez ein kämpf dahte S, der übersetzt: >dass ihre schände durch einen kämpf verdeckt würde. < Der unbestimmte Artikel kann aber wohl auch fehlen. 2735 Hier beginnt Fragment g; danach die >kritische< Textherstellung von Sehr, der bereits in diesem Vers g folgt. Die Phrase (n)ieman (en)touc + Inf. ist jedoch sonst nicht belegt. - Imfolgenden wird nur vermerkt, wo Sehr - über die Ergänzung von Lücken hinaus - von seiner Leithandschrift abweicht. Im übrigen gilt: G/g = Sehr (mit Normalisierung). 2736/7 järe : väre Seh. 2737 solher Seh. 2740 Seh folgt V. 2743 Seh folgt V; envrumet Sehr. 2745 dunket, dez Seh. 2746 engilte ziu Seh, engelte ziu S. 2748 Seh folgt V. 2750 enist Sehr. 2751 Swes Seh. 2752 Seh folgt V. 2753 erz wol gehaben Sehr. 2755 S folgt Vg. 2758 Seh folgt V; S fügt nach Pg dem ein.
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Diu Crone
Des er nie genoz. Swie ich tuon, so ist ze groz Mein missetat hie vnd da. Von schulden ist der wolf gra, Wan swaz er in der werlt tuot, Ez sei übel oder guot, Wan hat ez doch vür arch. Wer ist so saelich vnd so karch, Der vollechleich bei seinen tagen Allr der werlt mög behagen? Den het vf dirr erde Mit vil reichem werde Vrowe Saeld gestivret. Swer mich so vntivret, Der nem bei mir bilde Vnd werd der schänden wilde Vnd zieh sich nah dem besten lobe. Lig ich vnder, er sweb obe An der Saelicheit rade. Wan swa ich mich überlade Mit schänden, daz ist mein schade. < ~ irre bot tet sam ein man, \-J Der seinen Worten borgen kan Vnd der allr sache vlucht Hat ze obristen zuht. >Her KeyOb mir div vnzuht geschach, Daz ich sein han gegert, So ist div genad lobes wert, Daz ich so snelle gewert bin. Dest war, schz'ed ich also hin, Daz ich sein naem niht Daz aber nimmer geschiht -,
nye nihts genosz P nie nicht genoz g
so gra Pg
Das haltet man jme als für arg P Der da völliclichen P Den fehlt V; Den hette P Den hete g grozem g so fehlt Pg bildP wild P zihe g; lob P [ obe g vnden er sweb ob P; Ich lige vnder er swebet saelicheit tade V seiden rate P seiden rade g Wan/e/z/t Pg schände V schade Pg
aller siner sache Pg zu der obersten P zv d3 obersten g hübschlichen P; er fehlt g geschieh P sie han begert P; sin habe g gnade P genade g [ schiede g Dest war schaid V Deszhalb scheid P Zwar vn sie neme P sin neme g
2759 Seh folgt 3. 2765 Daz hat man ime doch vür arc Seh, man hat ez ime doch vür arc Sehr. 2767 Seh folgt V. 2768 betragen Sehr (wohl Druckfehler, da nicht kursiviert). 2772/5 Seh folgt V. 2776 Lige ich unden, er swebe obe Seh, er lig obe Wackernagel in ZfdA 6,136. S folgt V; Sehr folgt g bis aw/unden. 2777 Saelekeite rade Seh, Saelden rade S. Saslicheit/i/r Saelde begegnet bei Heinrich aber oft (V. 237, 714 etc.). 2778 Seh folgt V, S folgt Pg. 2782 Seh, Sehr folgen V, S folgt Pg. 2783 zer oberisten Seh, zuo der ebensten S, zuo der obersten Sehr. 2784 Seh folgt V, Sehr ebenso bis au/Keii. 2785/6 Seh folgt V. 2786 Seh folgt V. 2789 Deswär, scheide Seh, Deswär, schiede S. 2790 Seh folgt V.
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Diu Crone
So waer ich wol ze schelten. Jr schult des niht engelten, Daz ir mir so bereit seit. 2795 Daz man so willichleichen geit, Daz mak man gern enphahen. Jch wil mein widergahen Durch ivch lan beleihen. Jr mügt mich niht vertreiben 2800 Mit so genaedechleichem geheiz, Wan daz got selbe weiz, 140rb Daz ez mein selbes wille ist. Waz touch beiten langer vrist, Seit wir des willen sein bereit 2805 Vnd vns der süezen arebeit Beide also wol gezimet? Div red vil zeites benimet Vnd mak so nimmer ergan. Jr müezt mich ze ors bestan, 2810 Als ir selber hant gedaht. So ist mit ern vollebraht Allez, des ich hie gebat. Nv tuot mir der rede stat. Jch bin berait, als ich sol, 2815 Vnd schol sein ouch mein her r wol Gvnnen vnd daz gesinde, Seid ich ez bereit vinde.< Dirre red vil ergie, E si der chünich zesamen lye, 2820 Wan er ez gern gescheiden het. Do half lützel sein bet, Wan Key in seins dienstes mant.
wvlg
Was P Swaz g
iv V Durch vwern willen laszen bliben P Durch [ vch lan beliben g genediclichen g selber Pg beiden V; Was batt vns beide lenger P; beiten lenDwijle P; sint P [ ger g Beiden V; Beyden so wol zymt P; Beide also g so vil der zijt benymt P; vil zite benimet g so fehlt V; mag so nymer P mac so nimmer g zu rosz mich P selbs haben P selbe habet g volbracht P dez V das P
Gvnnen· V; dis gesind P Dwijle P vind P E denn sie P er sie gern von ein geschieden P So halff doch lutzel P ermant P
2793 Irn Sehr. 2798 Durch iuch lan beliben Seh. 2799 Irn Sehr. 2800 genaediclichem Sehr. 2801 Seh folgt V. 2802 Waz touc beiten langer vrist S. 2804 Seh folgt V. 2806 Beiden also wol gezimt Seh, Sehr; Beide also wol gezimt S. 2807 Diu rede vil zite benimt S. Vgl. jedoch V. 266. 2808 enmac Sehr. 2809 Irn Sehr (negativ exzipierender Satz). Seh folgt V. 2810 hänt Seh. Die alem. form in V ist seltsam, findet sich aber in V auch V. 3145 u. V. 4715. Die gewöhnliche Form ist in V allerdings habt. - Hier enden Fragment g und Sehr. 28n/2SchfolgtV. 2814/7 N nimmt hier als Sprecher Key an (ohne Redeeinleitung). 2817 Sit ichz bereit vinde Seh. 2819/20 Seh folgt V. 2822 Seh folgt V.
98
2825
Diu Crone
Do bat der gast, daz er bechant Jm an der gab sein reht. Do muost div red wesen sieht. Ditz vlouch von ritter ze chneht. chier chomen chnappen vier Mit reicher zimyer, Die der charner huoten, Mit zwein coviren guoten Von einem roten samit, Die wurden in den sal geleit Auf ein tuoch seidem, Da div stat solte sein, Da man si waffen wolde. Zwen schilte da von golde, Dar auf swebten zwen adekr, Di braht man vil snelle dar Vnd reichiv covertivr Vnd lanzen von lazvr, Gar wol gemalet Mit rotem, wol gestalet. Ouch wart braht an di stat Ein zier reichiv sarwat Mit diker weizzer meille Vnd di fmtaille Reich vnd gewar Vnd goltz£H, di niht s war Warn vnd ze groz, Als si ein guot meister sloz, Vnd waffenrok geleiche, Als mans ze Franchreiche
von rittern zechneht V vom ritter zum knecht P
S 2830
2835
2840
2845
2850
kamern P Covrten V cultern P
seiden V; lachen sydin P Als man sie wapenen sold P da fehlt P adelasr V adelar P Covertivr V couertüre P Vnd warn von lazvr V Vnd lantzen von lazüre P Starck wol gemolet P Mit roteln wol gestalt P
dick P fontaille V vinteile P gevar V geware P goltzein V; colten die nit swere P
waffen rok geleich V wapen rocke glich P man ez V man sie P
2826 vom ritter zuo dem kneht Seh. Die zweifellos irrige Korrektur in V erklärt sich jedoch besser aus einer artikellosen Form im Archetypus. 2830 Heinrich dürfte hier die sonst in der Krone freilich nicht belegte afrz. Form coutre benutzt haben. Vgl. TLII 967f. 2831 Einer der Fälle, in denen auch V die historische Schreibung Heinrichs für den Diphthong bewahrt hat. 2835 Da man sie wäfenen solde Seh. 2840 Die Verlesung in V erklärt sich vielleicht daraus, daß in V sonst außer V. 745 stets sper/iwr lanze steht (so auch V. 2870). - lazur(e) scheint hier, wie gelegentlich nature, von Heinrich in frz. Aussprache gebraucht worden zu sein, obgleich es gar nicht aus dem Frz. kommt. Sonst reimt es au/nature/nataure, mure/maure. 2841/2 Starke wol gemälet, Mit rötein wol gestalet Seh, Starke wol gemälet mit rötel (= rcetel), wol gestalet S. Vgl. jedoch V. 3703 (V) Geworht mit rotem vnd von gel. 2845 Seh folgt V. 2847/8 gewaere Vnd golzen, die niht swaere Seh. Auf die umlautlose Form von gewär(e) (vgl. V. 13430) weisen jedoch V und P. 2849 unde niht ze Seh metri causa. 2851 wäfenröcke Seh. Es liegt hier aber wohl in V ein umlautloser Plural vor wie V. 732, wo ihn auch P und Seh (versehentlich?) bewahrt haben. 2852 mans Seh. Diese Konjektur hat vieles für sich, da sie die unterschiedliche Auflösung in V u. P am besten erklärt. Mit welchem Kasus das Verb hier konstruiert wird, bleibt aber fraglich, da dieselbe Phrase sonst in der Krone nicht vorkommt. Sonst steht pflegen mit Gen.
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Dm Crone 140rc 2855
2860
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2870
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2880
Pfliget von cendale, Vnd von goltmale Zwen helm sam ein Spiegelglas Vnd vest sam ein adamas. Als der harnasch braht wart, Her Key ez niht lenger spart, Er guort den lendenier. Dar nah wart er vil schier Jn sein eisenhosen geschuoht. Ein wambeiz wart im gesuoht Von einem bvkeran blanc, Ein spanne von der gürtel lanc Vnder seinen halsperch. Div örs wurden vür den berch Braht an ein eben, Da in div stat wart gegeben An ein weit gevilde, Vnd sper vnd schilde. Der coz'fen vnd des coliers, Waffenrokes, heims vnd schilliers, Der ward er vil snell gar. Ez beleip ab der ritter bar, Der mit Keyn vehten soli, Wan sein örs wart im geholf Vnd dirre schilt vnd ein sper. Er het gewafens nimer An der stat, da in beiden Der streit wart beschaiden, Beim graben vor dem palas. Gyneuer mit Arthvsen was Dar gegangen mit ir vrowen, Da si ez wolte schowen,
Zu tragend pfligt von zendal P
Als nü der harnsch P gürt die V; gurtte den lendenire P wart vil schiere V war'er vil schiere P ysergoltzen P Einen bambisz man yme P blantz V; buccram blanck P Einer spanne für die gürttel P Die rosz waren vor dem berge P vf ein ebene P Vf ein wijtes gevild P Vnd lanzen vnd schild P cotfen V coifen P; colliers P schillirs V; Wapenrock vnd Helmes vnd [ tschilliers P aber P solde V solt P [en]8eholde V; rosz wart yme geholt P wapens nit mere P was P Bei V Bi dem P by artusen P mit den frauwen P Daz si ez wolte V Das sie wolten P
2853 Pfliget von zendäle Seh. 2857 Als nü der harnasch Seh. 2859 gurte den lendeniere Seh. Heinrich reimt jedoch -uort: -urt ungemein häufig. 2862 Seh folgt V. 2863 buckeram blanc Seh. 2864 Einer spannen von der gürtel Seh. 2866 Diu örs wären vür den berc Seh. 2867 üf ein eben Seh. 2868 Komma nach dem Vers Seh, gestrichen S. 2869 Üf ein witez gevilde Seh. 2870 Und lanzen unde schilde Seh. 2872 Wäfenrockes, helmes und tschilliers Seh. Zu (t)schilliers vgl. Le 752 s. v. schinier. 2874 Seh folgt V. 2876 örs wart ime geholt Seh. 2878 wäfen nimmer Seh. 2882 mit Artuse Seh.
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Diu Crone
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Vnd daz gesinde über al An den graben vür den sal. Vil groz wart der anval. az der gast so bloz beleip, Ein schad in dar zuo treip, 2890 Den ich iv bescheiden wil. ]nem haus was gewaffens vil, Der im deheinz tohte. Vür war, er enmohte Sich gewaffen in deheinz, 2895 Wan dar wart braht einz Mit dem chünig Brian. Daz tet Bylis, der chlein man, Ein reicher chünich vnd ein twerch. Do was im der halsperch 2900 An der coyphen ze enge. An der weit vnd an der lenge Was er im nah anders reht. Des muost dirre guot kneht 140va Beleiben an waffen bloz. 2905 Ez was aber sein kämpf genoz Starch wol bewart. Daz den gast chlein beswart. Nv muoz ir got beider phlegen. Wan siht ir beider teil wegen 2910 Vngelich auf der wage. Si hevet sich vil trage Nah wan an des gastes teil, Ezn vnderste vnheil, Wan sein gloet geringer ist. 2915 Jch weiz wol, daz dehein list
D
wart ir anfal P Ein sach P Die ich üch P In ein haus V; In dem hofe was wapens P
er fehlt P gewapen in ir keins P bryan P man fehlt P
coifen P yme gar nahe P Das P seinem V sin P beswert P got· V; muoz fehlt P
Nahe wenn P EsenP gewieht zu gering P
2887 Seh folgt V. 2891 In dem hove was wäfens vil Seh. 2893 Seh folgt V. 2894 Sich gewäfen in ir keinez Seh. 2897 Seh folgt V; S hält dagegen an P fest und konjiziert die Reime Brieine : kleine. Vgl. jedoch V. 2342. 2902 Seh folgt V. 2903 Seh folgt V. 2906 unde wol SchA nach Keller. 2907 Seh folgt V. 2908 müeze Seh. 2912 Nähe wan Seh. >Nähe wan verstehe ich nicht< SchA. >it could rise only on the strangers side - unless prevented by bad luck< Th, der offenbar annimmt, daß der Vorteil durch das Heben der Waagschale versinnbildlicht wird. Das ist fraglich, wie die gesamte Vorstellung, die der Stelle zugrundliegt (eine Waage mit zwei Gewichten oder getrenntes Wiegen der Kämpfer bzw. ihrer Rüstungen?). Soll man verstehen nach wän >allem Anschein nach< (vgl. BMZ HI 493) oder nach wan ^beinahe leer