211 95 13MB
German Pages 226 [308] Year 2004
Die Kathedrale von Lausanne und ihr Marienportal
W G DE
Scrinium Friburgense Veröffentlichungen des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg Schweiz
Herausgegeben von Christoph Flüeler Udo Kühne Peter Kurmann Pascal Ladner Eckart Conrad Lutz Aldo Menichetti Hans-Joachim Schmidt Jean-Michel Spieser
Band 13
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Die Kathedrale von Lausanne und ihr Marienportal im Kontext der europäischen Gotik
Herausgegeben von Peter Kurmann und Martin Rohde
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Veröffentlicht mit Unterstützung des Hochschulrates Freiburg Schweiz
© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.
ISBN 3-11-017916-4 ISSN 1422-4445 Bibliografische Information Der Deutseben Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. © Copyright 2004 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin Satz: Mediävistisches Institut der Universität Freiburg Schweiz Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Jean-DanielMorerod
7 et Véronique Pasche - L'Église de Lausanne et la
construction de sa cathédrale
π
Pascal Ladner - Die Liturgie von Lausanne
35
Werner Stöckli - La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint
45
Jacques Henriet (t) - La cathédrale de Lausanne: La première campagne de travaux et ses sources
61
Éliane Vergnolle- Les plus anciens chapiteaux de la cathédrale de Lausanne .. 75 Christopher Wilson - Lausanne and Canterbury: A Special Relationship Re-considered
89
Dany Sandron - La cathédrale de Lausanne et l'architecture du Nord de la France à la fin du ΧΙΓ et au début du ΧΙΙΓ siècle
125
Dethard von Winterfeld- Die Baukunst im Römischen Reich zur Zeit des Neubaus der Kathedrale von Lausanne
139
Klaus Niehr - Die von Lausanne - Versuch einer Strukturanalyse Bruno Boerner - Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
161 179
Willibald Sauerländer - Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne
203
Orts-und Personenregister
219
Abkürzungen
225
Tafeln / Abbildungen
227
Vorwort Die vorliegenden Beiträge zur Geschichte und Kunstgeschichte der Kathedrale von Lausanne sind das Ergebnis eines Kolloquiums, das vom 13. bis 16. Mai 1998 teils an der Universität Fribourg, teils in der Kathedrale von Lausanne selber stattgefunden hat. Nachdem seit dem Erscheinen der von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte 1975 herausgegebenen Monographie zur Feier der siebenhundertjährigen Wiederkehr der Weihe der Kathedrale die Forschung mehr oder weniger stagniert hatte, schien es an der Zeit, das Thema wieder aufzugreifen, und dies um so mehr, als in der Zwischenzeit der grossartige Skulpturenzyklus am Südeingang zur Kathedrale - die porta pietà - eine konservatorisch-restauratorische Behandlung erfahren hatte, die zur völligen Freilegung der Erstfassung der mittelalterlichen Polychromie führte. So war es denn auch eines der Hauptanliegen des vom Mediävistischen Institut der Universität Fribourg angeregten und durchgeführten Kolloquiums, einerseits Historiker sowie Kunsthistoriker und andererseits Restauratoren, Architekten und Denkmalpfleger zusammenzuführen, um die geisteswissenschaftlichen Belange mit solchen der heutzutage stark naturwissenschaftlich geprägten Restaurierungs- und Konservierungstechnik zu konfrontieren und über die Zukunft des Bauwerks und seiner künstlerischen Ausstattung nachzudenken. Während des Kolloquiums zeigte es sich, wie sinnvoll diese Absicht war. In der Folge war es aber leider nicht möglich, von den Vertretern der nicht geisteswissenschaftlich orientierten Disziplinen die schriftliche Fassung ihrer mündlichen Ausführungen zu erhalten. Dies hat nicht unwesentlich zur Verzögerung der Herausgabe der Kolloquiumsakten beigetragen. Sehr zu bedauern ist, dass die Dokumentation aller restauratorischen Maßnahmen, die im Laufe einer viele Jahre dauernden Arbeit am Portail peint getroffen wurden, nach wie vor unveröffentlicht bleibt. Es handelte sich um ein Unternehmen, das noch vor zwanzig Jahren zu Recht als «Pilotprojekt» bezeichnet wurde und es deshalb verdienen würde, gut dokumentiert seinen festen Platz in der allgemeinen Restaurierungsgeschichte der wichtigsten europäischen Bau- und Kunstdenkmäler zu erhalten. Obwohl hier also «nur» die historischen und kunsthistorischen Beiträge zum Kolloquium veröffentlicht werden, so wäre es völlig falsch, den vorliegenden Band als Torso zu betrachten. Einerseits gibt ihm die Konzentration auf die
g
Vorwort
Belange der Geisteswissenschaften zweifellos eine größere Geschlossenheit, anderereits kann man ohne Übertreibung sagen, daß dank den hier gedruckten Beiträgen die Erforschung der Lausanner Kathedrale in hohem Maße vorangekommen ist, und dies nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in methodischer Hinsicht. Bekanntlich hat selbst heute noch die enge Zusammenarbeit von Historikern und Kunsthistorikern eher Seltenheitswert... Es kann nicht die Aufgabe eines Vorworts sein, gleichsam die abstracts der vorliegenden Beiträge zu liefern. Dennoch seien ein paar wichtige innovative Denkansätze und neue Forschungsresultate hervorgehoben. Wenn beispielsweise die Historiker aufgrund ihrer Quellenkenntnis festhalten, daß zur Zeit des Kathedralenbaus kaum Beziehungen zwischen der Lausanner Kirche und dem germanisch bestimmten Teil der mittelalterlichen Welt bestanden - obwohl der Bischof von Lausanne Reichsfürst war - so liefert dies den Hintergrund für die Planungsgeschichte des Bauwerks, das zusammen mit der in der Revolution zerstörten Lütticher Bischofskirche die allererste Manifestation einer vollentwikkelten «Gotik» in der Reichsromania - weit entfernt von den Kernzonen dieser neuen Formensprache - darstellte. Die erst einige Zeit nach dem Baubeginn von Lausanne einsetzende Entwicklung einer «deutschen» Gotik am Rhein und weiter östlich davon weist, wie in diesem Buch nachzulesen ist, mit der am Genfersee liegenden Kathedrale keine kausalen Verknüpfungen auf, sondern muß als Paralellerscheinung betrachtet werden. Dass die erste Planung der Lausanner Kathedrale - die man früher gerne als «spätromanisch» einstufte und mit Bauwerken im mittleren Rhonetal verband — von einer zweiten — nun «richtig» gotischen — überlagert wurde, weiss man seit langem, aber wie hier die beiden der frühesten Bauphase und ihrer Kapitellplastik gewidmeten Beiträge zeigen, setzt auch diese bereits eine intime Kenntnis der «französischen Frühgotik» voraus. In Frage kommt deren ganzes Beziehungsgeflecht zwischen den Innovationsbauten im Pariser Raum und den im Umkreis der Zisterzienser entstandenen großen Werke der südlichen Champagne und des nördlichen Burgund. Das sind neue Erkenntnisse, die für die ganze Gotikforschung von Bedeutung sein werden. Aber auch auf das Resultat der verschiedenen Bauphasen, in denen in Lausanne nun «richtig» gotisch gebaut wird, werfen die hier erstmals veröffentlichten einschlägigen Beiträge ein völlig neues Licht. Die vor mehr als einem halben Jahrhundert erstmals geäusserte Meinung, die gotische Architektur von Lausanne sei stark von England beeinflusst, wird hier von einem der anerkanntesten Fachmänner auf dem Gebiet der insularen Gotik nicht nur bestätigt, sondern in vielen wesentlichen Punkten neu untermauert. Mehr noch: wie er hier zeigt, muss die architekturgeschichtliche Forschung zukünftig ihr Bild von den zwei angeblich völlig getrennten Hauptsträngen europäischer Gotik im 12. und
Vorwort
9
13. Jahrhundert aufgeben, denn der Neubau der Kathedrale von Canterbury stellt nicht nur eine der wichtigsten Etappen innerhalb der Entwicklung Englands dar, sondern er gab auch fiir die kontinentale Gotik wichtige Anregungen. Diese neuen Erkenntnisse lassen Lausanne weniger isoliert als bisher erscheinen, anderserseits wären die englischen Komponenten, wie sie die waadtländische Bischofskirche aufweist, für eine in der französischsprachigen Kernzone gelegene Kathedrale unangemessen zahlreich. Dennoch ist Notre-Dame von Lausanne, der Beitrag zum Verhältnis Lausanne - Frankreich zeigt dies sehr deutlich - , alles andere als eine auf den Kontinent verpflanzte englische Kathedrale. Ganz offensichtlich suchen die Baumeister am Ufer des Genfersees einen Ausgleich zwischen den beiden Hauptsträngen der europäischen Gotik. Eine ähnliche Haltung manifestiert die porta pietà: Auch sie ist vom Prinzip der Option innerhalb eines breiten Spektrums verschiedener Möglichkeiten bestimmt. Der Beitrag zur Ikonographie des Lausanner Marienkrönungsportals, der diesen Werkzyklus zum allerersten Mal mit den Kontroversen der zeitgenössischen Theologie des frühen 13. Jahrhunderts verbindet, weist nach, daß die hier verwirklichte spezifische Bildformulierung in erster Linie christologisch bestimmt ist und damit eine vorsichtige Haltung der Auftraggeber im Hinblick auf eine manchmal schon fast überbordende Mariologie anzeigt. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, daß der Bauarchäologe in seinem Beitrag dank neuer Beobachtungen eine Datierung des Portail peint in die Zeitspanne 1225/35 vertritt. Von der freien Wahl verschiedener Möglichkeiten handeln auch die beiden Beiträge zur Portalarchitektur und zur Skulptur des Marienportals. Die Art und Weise, wie die Bildhauer die - wohl liturgisch bedingte - Option «Vorhalle» fur etwas konzeptionell Einmaliges ausnützen, deckt sich mit der formalen Gestaltung der Relief- und Standfiguren, deren Habitus den Betrachter viel stärker, als dies an den zeitgenössischen Portalen Frankreichs der Fall ist, zur Kontemplation des heilsgeschichtlichen Geschehens auffordert. Damit sind kunsthistorische Denkansätze angesprochen, die weit über die herkömmliche «Stilgeschichte» hinausgehen. Dem Verlag sei für das Verständnis und die Sorgfalt gedankt, die er für den Band an den Tag legte und seiner Drucklegung angedeihen ließ. Es ist eine glückliche Fügung, daß das Haus de Gruyter nach der Übernahme des Scrinium Friburgense in sein Verlagsprogramm die Reihe mit einer Monographie über die Kathedrale von Lausanne weiterführt, die sich als Teamwork von Historikern und Kunsthistorikern versteht.
IO
Vorwort
Z u m S c h l u ß ein persönliches W o r t . M i t d e m T o d e v o n J a c q u e s H e n r i e t hat der S c h r e i b e n d e einen seiner besten F r e u n d e verloren. I n d e m er den letzten von J a c q u e s H e n r i e t zu E n d e geschriebenen A u f s a t z v e r ö f f e n t l i c h e n darf, ist es i h m wenigstens v e r g ö n n t , seinem F r e u n d einen letzten D i e n s t zu erweisen.
Fribourg, im August 2003
Peter K u r m a n n
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale Jean-Daniel Morerod (Neuchâtel) et Véronique Pasche (Lausanne)
Un
grand
monument
réussi,
comme
la
cathédrale
de
Lausanne,
est
l'aboutissement maîtrisé de volontés, d'efforts, de recherches de modèles et de solutions. Cette réussite technique et artistique suggère la richesse, c o m m e la diversité des connaissances et des influences qui ont opéré; mais que peut offrir, pour les éclairer, l'historien de l'institution commanditaire, appuyé sur les sources écrites? L'étude du m o n u m e n t permet aux historiens de l'art d'établir les étapes de construction de la cathédrale et de son portail peint. L'étude stylistique les replace dans certains courants d'influence, datables, de m ê m e que le p r o g r a m m e iconographique peut être relié à la vie intellectuelle du temps. M a i s qu'est-ce qui a rendu ces influences actives à Lausanne et a suscité une telle cathédrale et un tel portail? N o u s ne savons pas ce que le commanditaire, l'Église de Lausanne, a voulu: une ? O n ne peut exclure, en effet, que, pour hisser leur chapitre - dont le recrutement est local et le rayonnement négligeable - au niveau de ceux de Laon, Reims ou Cantorbéry,
les chanoines de Lausanne aient
simplement
souhaité une cathédrale ressemblant confusément à celles du nord de la France ou de l'Angleterre. N o u s ne savons pas non plus si les ruptures stylistiques et les interruptions du chantier ont été voulues par le commanditaire pour des raisons financières, politiques ou artistiques. Il en va de même pour le portail et son décor. Q u i en a défini le programme? N o u s n'en savons rien et peut-être pour toujours: la documentation est si mince et si bien connue qu'on ne peut guère attendre de découverte
documentaire
décisive,
d'autant
que
les
décisions
proprement
techniques ou artistiques échappaient alors à l'écrit. L'historien peut, sans grande peine, rassembler les mentions d'artisans ou de maîtres d'oeuvre et celles, directes ou indirectes, du chantier, mais n'éclaire pas ainsi le processus de décision dans sa dimension
proprement artistique et
12
J. D. Morerod et V . Pasche
technique. Il lui est possible, également, de rassembler les renseignements épars q u e nous a v o n s sur la vie intellectuelle des chanoines o u des évêques, mais c'est i m p l i c i t e m e n t prêter à l'Église de L a u s a n n e un rôle notable dans les choix artistiques et techniques opérés lors des différentes étapes d u chantier, rôle qui reste h y p o t h é t i q u e . D e m ê m e p o u v o n s - n o u s reconstituer en partie les relations de l'Église de L a u s a n n e avec l'extérieur, mais qu'auront-elles d'éclairant?
La
cathédrale de L a u s a n n e est riche en motifs o u solutions techniques é v i d e m m e n t repris d'autres édifices o u d'autres pratiques régionales; toutefois, rien ne dit que l ' e m p r u n t i m p l i q u e un contact entre et . D e u x édifices peuvent se ressembler partiellement sans qu'il y ait eu contact institutionnel, la médiation de l'architecte s u f f i t , qu'il ait voyagé, utilisé des esquisses o u encore profité de l'expérience d ' u n de ses aides. A i n s i tout ce q u e p e u v e n t o f f r i r les sources locales doit-il être présenté avec u n e g r a n d e humilité; quelle que soit la précision de l'érudition mise en jeu, la pertinence des renseignements f o u r n i s n'est pas assurée, au p o i n t que
nous
p o u v o n s hésiter à les d o n n e r . '
Les influences extérieures A v a n t de m o n t r e r le f o n c t i o n n e m e n t institutionnel de l'Église de
Lausanne,
c o m m a n d i t a i r e de la cathédrale et de son portail, nous essayerons de rassembler ce que n o u s savons des influences qui o n t p u s'exercer sur elle, soit par le biais de la culture, soit par celui des relations institutionnelles o u personnelles
avec
l'extérieur. 1 Il va de soi que la distinction entre culture et relations est s e u l e m e n t là p o u r faciliter l'exposé, les d e u x se mêlant souvent, n o t a m m e n t lors des séjours universitaires.
ι
La première partie («Les influences extérieures») a été rédigée par Jean-Daniel Morerod, la seconde («Les évêques et le chapitre à l'époque des travaux») par Véronique Pasche.
2
Pour alléger l'annotation, nous renvoyons à Biaudet, Cathédrale, pour l'information technique, à Jean-Daniel Morerod, Genèse d'une principauté épiscopale: la politique des évêques de Lausanne ( D f - X I V siècle), Lausanne 2000, pour tout ce qui est événement politique et biographie des évêques, à Maxime Reymond, Les dignitaires de l'église Notre-Dame de Lausanne jusqu'en 1536, Lausanne 1912, pour ce qui concerne tel ou tel chanoine. Tout ce qui est relatif au cartulaire du chapitre et à son principal auteur, le prévôt Conon, sera traité dans le t. 2, à paraître prochainement, de Charles Roth (éd.), Cartulaire du chapitre de Notre-Dame de Lausanne, t. 1, Lausanne 1948 (cité Cartulaire).
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
13
U n e culture presque indiscernable N o u s n e savons rien de la culture des c h a n o i n e s de L a u s a n n e dans la première m o i t i é d u Χ Ι Ι Γ siècle; n o u s ne connaissons pas de manuscrit n o n liturgique qui se serait trouvé à L a u s a n n e à cette é p o q u e , mis à part une table d e calcul attribuée à G e r b e r t d ' A u r i l l a c hors d'usage, puisqu'utilisée p o u r relier le cartulaire d u chapitre. A u c u n testament n'est là, n o n plus, pour n o u s renseigner. A i n s i , la culture a m b i a n t e nous échappe, c o m m e celle q u e chacun des c h a n o i n e s a p u acquérir. Il s'agit d ' u n e absence de renseignements, d o n t il n ' y a pas à déduire une pauvreté intellectuelle ou spirituelle.
L a seule d é d u c t i o n
permise, c'est
que
L a u s a n n e n'est pas un centre intellectuel actif, sinon nous en aurions des échos extérieurs; en revanche, nous devons nous résigner à ignorer quelles influences y agissaient. N o u s savons seulement q u e la théologie mariale de saint A m é d é e d ' H a u t e r i v e , évêque au milieu d u Χ Ι Γ siècle, exerçait encore son
influence,
p u i s q u e une partie des homélies de ce théologien cistercien avait été intégrée à la liturgie cathédrale. Les idées mariales de saint A m é d é e sont-elles reflétées par le portail peint, en particulier celles touchant l ' A s s o m p t i o n ? ' Plus précisément, les passages retenus par la liturgie de L a u s a n n e sont-ils propres à inspirer
un
p r o g r a m m e iconographique? D ' a u t r e s courants spirituels se révèlent à travers les conversions: au début du siècle, un peu après 1 2 0 4 , le c h a n o i n e H u m b e r t de P o n t est entré chez les chartreux de N o t r e - D a m e d ' O u j o n , dans le diocèse de G e n è v e . 4 D a n s les années 122.0, c'est l'un des principaux dignitaires de l'Église de L a u s a n n e , le chantre et chancelier R o d o l p h e de Fruence qui se croise et va vivre en T e r r e sainte c o m m e évêque.' V e r s 1 2 2 9 , maître G u i l l a u m e , c h a n o i n e de L a u s a n n e et de N e u c h â t e l , choisit une retraite privée, dans le cloître de sa collégiale, acquérant ainsi une réputation de sainteté d o n t t é m o i g n e n t loin à la r o n d e les sources d u t e m p s . ' Quant
au
chanoine
Pierre
de
Font,
en
1233
ou
1234,
il
entre
chez
les
dominicains.7 L a vie intellectuelle des chanoines s'entraperçoit aussi dans leur fréquentation
3
Amédée de Lausanne, Huit homélies mariales, Paris i960 (Sources chrétiennes 72), p. 7 et 33-36.
4
Cartulaire, n" 279.
5
Cartulaire, n° 666, 835 et 888.
6
Maurice de Tribolet, Saint Guillaume (milieu X I I ' siède-1231), in Biographies
7
Cartulaire, n° 851. L'entrée de Pierre de Font chez les Dominicains a eu lieu entre la
neuchâteloises 1, Hauterive 1996, p. 251-253. répartition des prébendes, le 4 août 1233 (Cartulaire, n" 835a) et l'accord sur SaintPrex en juin 1234 (Cartulaire, n" 330).
J. D. Morerod et V. Pasche
H
croissante des Universités. Le prévôt C o n o n a fait un premier séjour «aux Écoles» vers 1215, un second en 1 2 2 2 - 1 2 2 3 et, bientôt, quatre au moins de ses collègues l'imitent. O n ne sait rien de leurs études, sinon qu'elles se déroulent d'ordinaire à Paris et qu'elles marquent pour le prévôt au moins l'entrée dans la pratique quotidienne de l'écrit. À son retour de 1215, C o n o n prend en main le cartulaire du chapitre et en fait un instrument d'administration. D a n s le même temps, le chapitre se met à produire régulièrement des actes. A v e c le second séjour universitaire de C o n o n commence son goût pour l'histoire, qui le mènera des rois de France aux évêques de Lausanne et en fera le principal mémorialiste de son Église; de plus, le prévôt s'est passionné pour les finances du royaume au point d'avoir beaucoup occupé les historiens de l'administration capétienne
et
d'être campé en «financier suisse de l'époque» par l'un d'entre eux.' E n f i n , nous pouvons imaginer que cette influence universitaire est accrue dans les années 1230 par la présence à Lausanne, c o m m e évêque, de Boniface de Bruxelles, ancien maître en théologie à Paris. Les informations rassemblées sont décevantes en ce qui concerne l'influence que
la
culture
des
chanoines
aurait
pu
avoir
sur
les
décisions
d'ordre
architectural ou thématique. Elles sont plus utiles, peut-être, en nous permettant d'apprécier mieux l'état de notre documentation:
une grande partie de la
cathédrale s'est construite avant que le chapitre ne recoure massivement aux textes, c'est-à-dire avant 1215. Voilà pourquoi tant de parties de la cathédrale sont mentionnées pour la première fois un peu après 1215; il s'agit de l'intensification non pas des travaux, mais de la production d'actes. Ainsi comprenons-nous mieux qu'un seul texte antérieur à 12.15 évoque le chantier et encore est-il lié à une intervention pontificale: un arbitrage de 1197 entre l'évêque et le chapitre, où il est question de la reprise en main violente du chantier par le chanoine maître de l'œuvre.' 0 O n
y mentionne aussi
une
de la cathédrale, ce qui renvoie sans doute à la construction si particulière du massif occidental. C'est là notre seule source ancienne; la date si souvent mentionnée de 1173 pour le transfert des reliques dans une construction provisoire est tirée d'un texte du prévôt C o n o n de 1232: «en 1232 [. . .], les reliques de la bienheureuse M a r i e de Lausanne furent transférées [. . .] dans sa nouvelle cathédrale depuis la chapelle de bois où elles se trouvèrent pendant 59
8
Pour une discussion des thèses de Pacaut et de Benton, voir John Baldwin, Philippe Auguste, Paris 1991, p. 83s. et 446s.
9
Gérard Sivery, Les Capétiens et l'argent au siècle de Saint Louis. Éssai sur l'administration et les finances royales au ΧΙΙΓ siècle, Paris 1995, p. 155s.
10
Emil Usteri, Westschweizer Schiedsurkunden bis zum Jahre 1300, Zürich 1955, n° 9, p. 18. La date «vers 1192» doit être corrigée: voir Morerod (n. 2), p. 184.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale ans»;" C o n o n
s'essaie alors à l'emploi
«5
des chiffres, après ses
expériences
parisiennes, et ne le fait jamais sans erreurs de calcul.' 1 1173 est d o n c une date à utiliser avec prudence. U n e Église tournée vers l'ouest et le sud L'Église de Lausanne a évidemment des rapports institutionnels avec l'extérieur et certains de ses membres en ont également de personnels. N o u s les traiterons en cherchant à être aussi complet que possible, mais en ne développant que ce qui peut être mis d'une façon ou d'une autre en relation avec la cathédrale. Par ailleurs, nous distinguerons les relations lointaines avec celles qui concernent les diocèses voisins. Les indulgences obtenues après l'incendie du 18 août 1235 offrent une sorte de carte
des
relations
institutionnelles
de
l'Église
de
Lausanne.
D'après
l'énumération qu'elle en fait en août 1236 et qui n'est pas complète,' 3 elle semble essentiellement
tournée
vers
l'ouest:
tous
les diocèses
qui
la
bordent,
à
l'exception de Constance,' 4 tous les archidiocèses de la région, à part M a y e n c e , dont
Constance,
évidente,
d'autant
justement,
est
suffragant.
que les diocèses
non
L'absence
limitrophes
de qui
l'Allemagne ont
accordé
indulgences sont également au sud ou à l'ouest: Aoste, Grenoble,
est des
Langres,
C h a l ó n . Chapitres généraux de grands ordres, abbayes, chapitres cathédraux sont là aussi:
Universis sánete matris ecclesie prelatis et aliis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis, C. prepositus et capitulum Lausannensis ecclesie, eternam salutem in domino Jesu Christo. Universitati vestre notum facimus quod nos subscriptas impetravimus indulgentias omnibus suas helemosinas transmittentibus ad reparationem ecclesie Lausannensis: - dominus papa omnibus in Bisuntinensi provincia et in Lingonensi, Constanciensi, Sedunensi et Gebennensi diocesibus constitutis, vere contritis et confessis, quadraginta dies de iniuncta sibi penitencia relaxat usque ad quinquennium. - dominus archiepiscopi sánete Viennensis ecclesie, apostolice sedis legatus, quindeeim dies in provincia sua et infra términos sue legationis. - dominus archiepiseopus Tharentasiensis, quadraginta dies. - curia Bisuntina et capitula Sancii Johannis et Sancii Stephani Bisuntinensium, quadraginta dies. 11 12 13
Cartulaire, n" 804. Voir p. ex. Cartulaire, n° i6d. Voir le mandement de l'évêque de Grenoble de 1236: A C V , C IV 31.
14
II est pris en compte par le pape seulement.
16
J. D . Morerod et V . Pasche
— episcopus Lingonensis, quadraginta dies. — episcopus Lausannensis, quadraginta dies. — episcopus Basiliensis, sexaginta dies. — episcopus Gebennensis, viginti dies. — episcopus Augustensis, quadraginta dies. — episcopus Sedunensis, quadraginta dies. — episcopus Cabilonensis, quadraginta dies. Preterea capitulum generale Cisterciensis, Premonstratensis et Cartusiensis ordinum et abbas et capitulum Agaunensis et prepositus et capitulum Montis Jovis et capitulum Gebennense plenariam participationem omnium bonorum que in dictis fient ordinibus et ecclesiis, missis, vigiliis et ieiuniis, orationibus — et quocumque modofient— imperpetuum concesserunt. Nos autem concessimus missam pro defunctis omni secunda feria et pro salute vivorum missam omni quinta feria et in honore beate Dei genitricis Marie missam omni sabbato ut dieta virgo, pro universis ad reparationem sue ecclesie suas helemosinas transmittentibus, apudsuum piissimum filium assidue intercedat. Sciendum est enim quod Gebennensis et Lausannensis episcopi et generalis synodus Lausannensis plenariam concesserunt participationem omnium bonorum, que fient de cetero in suis diocesibus, omnibus suas helemosinas transmittentibus vel personaliter accedentibus ad ecclesiam memoratam. Datum anno Domini Mo CCo XXXo sexto, mense augusto* Cet effacement du monde germanique surprend, puisque Lausanne est un diocèse d'Empire, en partie germanophone, mais tient certainement à la personnalité de l'évêque. Bien qu'ancien écolâtre de Cologne, l'évêque Boniface a rompu avec l'Empire et devra à ce choix politique la perte de son diocèse en 12381239. L'absence de relation avec l'est aurait sans doute été moins nette avant 1230, mais illustre bien une réalité durable: l'Église de Lausanne est tournée vers Rome et Paris. Il n'y a rien de notable à signaler pour l'est de l'Europe, le nord, les îles Britanniques et l'Espagne. Toutefois, le nord et les îles Britanniques sont au moins en relation avec Lausanne à cause de la route de Rome, l'un des axes ordinaires de transit passant par la rive nord du Léman' 6 et le Grand-SaintBernard; un certain contrôle de ce col fait d'ailleurs partie de la politique anglaise des X l l e et Χ Ι Ι Γ siècle. La cathédrale de Lausanne a régulièrement été comparée à celle de Cantorbéry et parfois à d'autres sanctuaires anglais, mais l'historien ne peut pas mettre en évidence de liens particuliers avec l'Angleterre; 15 16
A C V , C V a 28, parchemin, fragments du sceau du chapitre. Signalons la présence d'un tissu anglais dans une des tombes de la cathédrale, datant apparemment de la première moitié du Χ Ι Ι Γ siècle (Cat. Exposition, p. 140).
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
17
elle est certes à quelques années de jouer un rôle important pour la noblesse vaudoise, tant laïque qu'ecclésiastique, mais c'est à partir de 1241 seulement que Pierre de Savoie y attirera des fidèles. L'Italie Lausanne est en rapport étroit avec la cour pontificale et cela depuis 1178. Deux évêques successifs - Roger de Vico Pisano et Berthold de Neuchâtel - ont porté le titre de sous-diacre de l'Église romaine et ont été des pères concilaires. Les liens paraissent se distendre entre 1220 et 1230; en revanche, Boniface de Bruxelles connaît l'Italie et a des relations suivies avec Grégoire IX. Le long épiscopat du pisan Roger (1178-1212) a amené à Lausanne du personnel italien de tout niveau. Il n'est pas exclu que l'évêque et son entourage pisan aient importé à Lausanne certaines traditions mariales, avant tout l'imagerie politique, si importante à Lausanne au début du ΧΙΙΓ siècle, telle que la fixèrent les sceaux et les monnaies à la Vierge;' 7 on peut, en effet, faire un lien entre ces représentations et celles des monnaies pisanes à la Vierge. Le plus intéressant pour nous, c'est la présence dans l'obituaire de la cathédrale, compilé en 1238, de deux maçons au nom évidemment italien: II kalendas maii (...), pro Lantelino cimentarlo XII denariiet X kaUndas iulii, pro Bonino cimentarlo IIII sextaria vini ad Chouderun."' On ne peut s'empêcher de penser, en lisant ces noms, au reproche fait par l'évêque Roger au maître de l'oeuvre, en 1197: Si magister Henricus cementarlos vestros eiecit vel alias contra vos minus reverenter aliquid dixit vel fecit, dijfinimus ut arbitrio capituli vobis (=Roger) satisfaciat. Rappelons qu'exactement à la même époque, en 1195 ou 1196, les deux fondeurs qui achèvent une porte à Saint-Jean de Latran signent leur œuvre comme Ubertus et Petrus fr(atres) magistri Lausenen(ses). Ils se font aussi appeler , Luzern 1991.
21
Abraham Ruchat (1680-1750), Histoire de la Suisse, Bern, Burgerbibliothek, M s hist. helv. IV/87, p. 487. C e texte est placé après le résumé d'un acte de Roger de Vico Pisano de 1180, mais certainement sans raison particulière; en effet, la lettre de l'archevêque de Rouen n'était pas datée, à juger de la formule introductive de Ruchat. Il l'avait vue lui-même (une note précise «vu l'acte»),
22
Cartulaire, n" 692.
23
Cartulaire, n° 706.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
19
intellectuelle ou de la sensibilité de ses collègues, nous ignorons presque tout. Seul se détache un peu clairement maître Jean Niger, intéressant dans ce contexte parisien: chanoine de Lausanne entre 1220 et 1224, à Paris en 1224, mort chanoine et chapelain de Notre-Dame de Paris; intellectuel qui possédait des livres dont nous ignorons malheureusement le contenu.1A Le nord de la France et les Flandres ont souvent été évoqués comme source d'influence stylistique, mais les documents n'offrent presque rien, à part la présence d'un verrier nommé Pierre d'Arras, qui travaille à Lausanne en 1217," la consonance «flamande» du nom de Jean Cotereel, l'un des architectes de la cathédrale, et l'origine bruxelloise de l'évêque Boniface (1231-1239). Enfin, l'Église de Lausanne a d'importants liens économiques avec la Champagne. On utilisait les mesures de Troyes pour les poids et la cathédrale en conservait sans doute déjà les étalons;26 l'évêque Boniface recourait régulièrement aux foires de Bar-sur-Aube, comme centre bancaire.*7 Dans notre perspective, les liens les plus significatifs sont avec Chartres, ville dépendant alors du comté de Champagne. Jacques d'Aubonne siège simultanément dans les deux chapitres cathédraux de Chartres et de Lausanne et réside tantôt dans l'une, tantôt dans l'autre ville. Il est signalé à Chartres de 1215 à 1253 1 ' - où il est l'un des archidiacres, celui de Dreux - et à Lausanne de 1216 à 12.40.1' Il ne s'agit pas d'une homonymie, puisque Conon appelle son collège Jacobus, archidiaconus Carnotenus.10 Jacques d'Aubonne ferait un intermédiaire décisif entre Chartres et Lausanne, puisqu'il était présent et influent dans les deux chapitres; mais les deux cathédrales ont-elles quelque chose en commun? Les proches voisins Il va sans dire que l'Église de Lausanne entretenait des rapports variés, changeants et complexes avec les Églises voisines et les pouvoirs laïcs de la région. Il ne saurait être question de les détailler ici, même pas lorsque des historiens de l'art 24
II figure au 25 novembre dans le nécrologe de Notre-Dame de Paris; il avait notamment légué ses livres au chapitre cathedral de Paris: M . Guérard
(éd.),
Cartulaire de l'église de Notre-Dame de Paris, t. 4, p. 191. O n ne connaît pas la date de sa mort; il était encore vivant en janvier 1249 (ibid., t. 2, p. 413). 25
Cartulaire, n° 611. Son atelier n'existe plus en 1235 (n° 876).
26
Les Sources du droit du canton de Vaud, Β I, Aarau 1977, p. 232, no 190/137 (1368).
27
A C V , C I V 29 (1233); Cartulaire, n° 17c (1239).
28
Cartulaire de Notre-Dame de Chartres, Chartres 1862-1865, n °
29
Cartulaire, n° 503 et 17t. Nous devons les renseignements concernant Jacques
2I
9> et t- 3. P· 218.
d'Aubonne à la grande obligeance de M . André Laufer (Lausanne) qui prépare une étude à ce sujet. 30
Cartulaire, n° 17η.
20
J. D . Morerod et V . Pasche
o n t suggéré des parentés formelles entre la cathédrale et tel o u tel édifice voisin. E n effet, il y a nécessairement des rapports institutionnels o u personnels entre M o u d o n , Saint-Prex, Sion, G e n è v e , C h i l l ó n o u V i l l e n e u v e et l'Église de Lausanne; chaque parenté formelle suggérée - m ê m e si elle n'est pas à l'abri d ' u n e contestation, m ê m e si le rapport c h r o n o l o g i q u e entre deux constructions ne peut être précisé - pourrait être a c c o m p a g n é e d ' u n lourd dossier documentaire. M a i s quel est l'intérêt de montrer la richesse des rapports entre Lausanne et M o u d o n , alors qu'ils v o n t de soi? C ' e s t d'autant plus d o u t e u x q u ' u n dossier de m ê m e ampleur
pourrait
être offert p o u r
attester
les rapports
entre
Lausanne
et
n ' i m p o r t e quelle bourgade voisine, mettons C o s s o n a y ou Estavayer, alors m ê m e q u ' o n n'a pas fait, là, de rapprochements formels entre édifices. N o u s nous bornerons d o n c à signaler quelques cas où ces relations o n t un intérêt particulier, soit p o u r le culte mariai, soit p o u r la construction de la cathédrale. V o i l à p o u r q u o i nous ne parlerons pas de Besançon, métropole de Lausanne, qui n'est d'ailleurs pas une ville mariale, ni des deux B o u r g o g n e s , malgré les liens institutionnels assez étroits avec Besançon, Salins, Langres, D i j o n et les abbayes chefs d'ordre c o m m e C l u n y , M o l e s m e et C î t e a u x . Il en ira de m ê m e de Bâle, de Berne et de Fribourg. Le cas de G e n è v e peut être évoqué s o m m a i r e m e n t : l'évêque de Aymon
de
Grandson
(1215-1260),
est un
ancien
dignitaire
de
Genève,
l'Église
de
Lausanne: il en a été le chantre et chancelier. Il apporte plusieurs fois son aide à son ancienne Église, lors d'événements politiques importants, mais aussi lors de catastrophes: il fournit une aide
financière
d'urgence après l'incendie de 1235
p o u r sauver la cathédrale endommagée 3 ' et autorise des quêtes dans son diocèse qui p r e n n e n t la f o r m e d ' u n pèlerinage mariai itinérant.' 2 Si elle touche de près la cathédrale et la V i e r g e , cette aide - c o m m e , d'ailleurs, l'influence genevoise dans son ensemble - est toutefois bien difficile à apprécier en termes artistiques o u spirituels, d'autant que G e n è v e , vouée à saint Pierre, n'est pas une ville mariale. N é a n m o i n s , les deux cathédrales se construisent à peu près dans les m ê m e s années et ne sont pas sans points c o m m u n s . Le Valais doit lui aussi être pris en considération: on a parlé de liens formels entre les cathédrales de Lausanne et de Sion, deux sanctuaires mariaux construits à peu près en m ê m e temps et les rapports institutionnels sont étroits. En effet, l'Église de Sion possède des biens importants dans le diocèse de Lausanne, dans le V u l l y et de M o n t r e u x à O u c h y . Sion a eu plusieurs évêques «lémaniques» dès
31
Cartulaire, n" 867.
32
Gabriela Signori, Gewalt und Frömmigkeit, die Waadtländer Landschaft im Spiegel der Marienwunder des Conon von Estavayer, in: Maria zwischen Kathedrale, Kloster und Welt, Sigmaringen 1995, p. 229-246.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
21
1175, dont un prévôt du chapitre de Lausanne; de 1206 à 1237, l'évêque est Landry de Mont, dont un neveu siège au chapitre de Lausanne. Quant à l'abbaye de Saint-Maurice, elle est également possessionnée dans le diocèse de Lausanne et en mesure d'influencer les choix artistiques de l'Église de Lausanne; d'une part, l'abbaye est, dans la première moitié du Χ1ΙΓ siècle, un centre d'art, grâce à son atelier d'orfèvrerie; d'autre part, en 1217, le chantre et chancelier de Saint-Maurice, Guillaume, a été désigné comme prieur de Saint-Maire et, à ce titre, siégera au chapitre de Lausanne jusqu'en 1242. Le pouvoir savoyard domine la rive sud du Léman et s'installe à l'est du diocèse (Chillón et Villeneuve) depuis le milieu du ΧΙΓ siècle et au centre des possessions épiscopales (Moudon) depuis le début du ΧΙΙΓ siècle. O n a rapproché formellement de la cathédrale, avec plus ou moins de bonheur, le château de Chillón et les églises de Villeneuve ou Moudon. L'Église de Lausanne avait bien évidemment des relations avec son voisin le plus important, d'autant qu'après le traité de Burier (1219), qui a apaisé leurs relations, des représentants de familles nobles locales alliées à la Savoie (Blonay, Grandson) et des princes (Thomas et Pierre, deux fils du comte) siègent au chapitre. Depuis la fin des années 1220 et jusqu'en 1240, on peut parler d'un parti savoyard au chapitre, qui est majoritaire et manque de peu de faire élire Thomas évêque de Lausanne en 1229 et son frère Philippe en 1240. Pierre de Savoie est administrateur du diocèse entre 1229 et 1231, Pierre de Grandson, en 1238 et 1239. Toutefois, cette influence, certes dominante, est difficile à apprécier en terme de spiritualité ou de relation avec l'extérieur. Les Savoie ne s'intéresseront particulièrement à Notre-Dame de Lausanne comme sanctuaire ou comme patronne qu'au X I V siècle: aucun prince savoyard ne figure au nécrologe du Χ1ΙΓ siècle - il est compilé en 1238 - et les testaments de Pierre de Savoie ne donnent pas à la cathédrale de Lausanne une place plus grande qu'à celle de Genève. Par ailleurs, à l'époque du chantier, les princes savoyards ne sont pas encore des vecteurs d'influence. L'extraordinaire fortune européenne des fils de Thomas de Savoie - un comte de Flandres, un archevêque de Lyon qui deviendra comte de Bourgogne, un évêque de Liège, un archevêque de Cantorbéry, etc. - ne commence qu'en 1236, avec les débuts de la faveur que leur témoigne le roi Henri d'Angleterre. La Savoie nous offre néanmoins une piste très intéressante pour la période considérée - d'ailleurs sans lien particulier avec l'influence de ses comtes - : la collégiale Notre-Dame d'Abondance semble se construire parallèlement à la cathédrale et sur des plans voisins." Les deux chœurs, notamment, comme l'a remarqué Marcel Grandjean, offrent une similitude frappante. Or, ce chapitre 33
Biaudec, Cathédrale, p. 171;
J. D. Morerod et V. Pasche
22
collégial augustin est en rapports avec l'Église de Lausanne sous Roger de Vico Pisano, 34 au point que cet évêque a auprès de lui comme chapelain un chanoine d'abondance."
Cas
rare pour
nous,
la parenté stylistique
et les
rapports
institutionnels se doublent d'une information d'ordre technique: au Χ Ι Ι Γ siècle, un maçon appelé Humbert d'Abondance a fait souche à Lausanne 1 * et le titre de qu'on lui donnait en établit l'importance. D e tous les voisins immédiats, c'est peut-être Neuchâtel qui a le plus de relations avec Lausanne au début du Χ Ι Ι Γ siècle. La famille comtale donne un évêque au diocèse, Berthold (1212-1220), et le chapitre de la collégiale trois chanoines. Fondée dans les années 1180, par l'oncle de l'évêque Berthold et par l'évêque Roger de V i c o Pisano, la collégiale de Neuchâtel est vouée à Notre D a m e qu'un tympan magnifie. Neuchâtel et Lausanne, outre les liens personnels, ont donc en commun le culte mariai - c'est d'ailleurs avec l'épiscopat de Berthold de Neuchâtel, il faut le relever, que la Vierge est associée à toutes les manifestations du pouvoir de l'Église de Lausanne 37 -
et la construction d'un grand sanctuaire. O r , la
collégiale, construite dans les mêmes années, apparemment, que la cathédrale, en a été jugée fort proche par sa nef et son transept surmonté d'une lanterne hexagonale. D e même, son cloître est à trois galeries; comme à Lausanne, un parcours par la nef sert de quatrième côté.3" Neuchâtel ou, du moins, sa famille comtale peut même être reliée au portail peint. En effet, on a récemment relevé une grande similitude entre le saint Jean du portail et un vestige sculpté de l'abbaye d'Erlach, une tête d ' a b b é . " O r , SaintJean d'Erlach (en français Cerlier) était une abbaye bénédictine fondée par la 34 35
36
37 38
39
Cartulaire, n° 650 et 242. Testes sunt Girardus, canonicus Hambundancie, capellanus noster [...]: A C V , Ac 3, fol. i6$r (1203); pour une attestation en 1204, voir Hans Eberhard Mayer, Zwei Fragmente des Chartulars des Bistums Lausanne, in: Revue suisse d'histoire 9 (1959), p. 473. ACV, C Va 264 (février 1294 η.s.): cum Petrus, filius quondam magistri Humberti de Habundantia, lathomi, teneret olim a venerabili capitulo Lausannensis ecclesie (une maison près de St-Pierre, pour un cens de 20 sous); l'acte concerne un litige des héritiers ex successione dicti Petri, Aubert Guilliet et son fils Pierre, avec le chapitre. Morerod (η. 2), p. 198-204 et 488-494. Pour la collégiale, voir Jean Courvoisier, La ville de Neuchâtel, Basel 1955, (MAH Neuchâtel I) p. 77-121 et Stephan Gasser, Das Langhaus der Kollegiatskirche von Neuenburg: Ein ästhetisches Konzept der varietas mit funktionsorientiertem Hintergedanken? in: Art, Cérémonial et Liturgie au Moyen Âge, Actes du colloque de 3e Cycle Romand de Lettres à Lausanne/Fribourg 2000, Roma 2002, 247-255. Andres Moser, Der Amtsbezirk Erlach, der Amtsbezirk Nidau, Basel 1998, (MAH Bern Landband II) p. 160.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale famille de N e u c h â t e l , restée entièrement sous son contrôle, et qui lui servait alors de sanctuaire funéraire. 4 0 Impressionnés par ce m o n u m e n t réussi qu'est N o t r e - D a m e de L a u s a n n e , nous avons t e n d a n c e à voir dans tout ce q u i lui ressemble alentour l ' e f f e t de son influence. Il se peut q u e r a f f i n e m e n t des m o y e n s d e dater les constructions amène
à
identifier
d'expérimentation
dans
entre
certains
lesquels
des
chantiers
contemporains
solutions
heureuses
des
lieux
pouvaient
être
échangées. L a u s a n n e , N e u c h â t e l et A b o n d a n c e , p o u r ne n o m m e r q u ' e u x , o n t p u être de tels lieux. Si cela se vérifiait, l ' i n f l u e n c e de ces bâtiments et chantiers g é o g r a p h i q u e m e n t proches aurait plus passée par les relations institutionnelles o u personnelles d u c o m m a n d i t a i r e que lorsqu'il s'agissait de sanctuaires lointains et prestigieux.
Les évêques et le chapitre à l'époque des travaux A u m o m e n t de la construction de la cathédrale et en particulier de son portail peint, il nous i m p o r t e d'analyser quels sont les rapports qui unissent les forces en présence, soit l'évêque de L a u s a n n e et le chapitre. D a n s cette perspective, nous envisagerons ces d e u x entités p r e m i è r e m e n t dans les relations qu'elles o n t pu o u dû avoir l ' u n e vis à vis de l'autre et d e u x i è m e m e n t dans les contacts q u ' é v ê q u e s et chapitre ont engagés avec le m o n d e extérieur soit en Suisse, soit à l'étranger. L e terme de chapitre i m p l i q u e dans sa définition première u n e notion de vie c o m m u n e . E n effet, il tire sa signification de la célébration à la suite de l ' o f f i c e de
prime,
pendant
laquelle
était
notamment
lu
un
chapitre
de
la
règle
m o n a s t i q u e o u canoniale. D e p u i s le V I H ' siècle, avec la r é f o r m e de C h r o d e g a n g 4 ' et le r e n o u v e a u de la vie c o m m u n a u t a i r e , les chapitres cathédraux o n t p o u r s u i v i leur d é v e l o p p e m e n t , mais q u ' e n est-il de la règle qui imposait la vie c o m m u n e ? Q u e l s sont les éléments qui au Χ Ι Ι Γ siècle la rappellent et en tiennent encore compte? A u m o m e n t de la construction du portail peint, à qui a p p a r t i e n n e n t les initiatives? E t plus encore, quels sont les lieux et les m o m e n t s qui réunissent l'évêque et son chapitre? C ' e s t en effet lors d'assemblées ou d'occasions où les d e u x parties sont présentes que l'on pourrait envisager une élaboration de la cathédrale en tant q u ' e n s e m b l e architectural et religieux. D a n s le cadre de ces
40
Jean-Luc Rouiller, De la tombe individuelle au monument familial: la politique funéraire des comtes de Neuchâtel, in: Mélanges d'histoire neuchâteloise en hommage à Louis-Édouard Roulet (Revue historique neuchâteloise 1997), p. 157-161.
41
Sur l'impact de cette réforme auprès du chapitre cathédral, voir Morerod (n. 2), p. 98-103.
2-4
J. D. Morerod et V. Pasche
réflexions, nous souhaiterions proposer une lecture des rapports au sein du haut clergé lausannois en analysant les liens hiérarchiques qui régissent les relations entre l'évêque et le chapitre, mais également ceux qui dominent les rapports des chanoines entre eux. Ainsi, il est nécessaire de s'interroger sur ce binôme évêquechapitre, qui présuppose une opposition entre un individu et une communauté d'hommes. À la veille de la construction du portail peint, l'Église de Lausanne sort d'une longue période marquée par de nombreux conflits: les comtes de Genève, les ducs de Zähringen, les comtes de Savoie et l'évêque de Lausanne se sont livrés à d'âpres luttes qui ont signifié pour le seigneur épiscopal la perte de certaines terres (Moudon) et la reconstruction de places fortes (Lausanne - Ouchy, Lucens). Les rapports avec le chapitre cathédral sont également empreints d'une certaine rivalité et ont nécessité la médiation pontificale de Célestin III, puis d'Innocent III. Celle-ci aboutit à un compromis qui renforce en réalité les deux parties: le chapitre voit son autonomie confirmée et les droits souverains épiscopaux sont réaffirmés. Ce sont ainsi deux forces importantes qui se trouvent en présence l'une de l'autre et le pouvoir du chapitre cathédral n'est pas négligeable. Les franchises dites de Saint-Amédée en sont une preuve manifeste, car l'élection de l'évêque est réservée au chapitre, privilège certes dans l'air du temps, mais qui met en évidence le pouvoir des chanoines. L'organisation du chapitre cathédral Qualifiés fréquemment de «fratres» dans le Cartulaire de Lausanne, les chanoines apparaissent dès 896, comme un groupe hiérarchisé, à la tête duquel se trouve le prévôt.4* C'est sous l'épiscopat de Boson que le temporel de l'évêque et celui du chapitre deviennent des patrimoines indépendants. La première répartition connue des prébendes du chapitre, datée du 8 mars 1 : 2 4 " énumère dix prébendes différentes sans que leur attribution ne soit spécifiée. Ce sont en effet les terres et leurs revenus et non pas leurs bénéficiaires qui importent. La deuxième répartition du 4 août 123344 nomme quinze prébendes et pour chacune d'entre elles est cité son bénéficiaire. Cette répartition est d'un grand intérêt car elle indique que malgré les dignités et offices qui existent au sein du chapitre, les détenteurs de ces charges sont comme le reste des chanoines au bénéfice de la moitié d'une prébende et que de surcroît, les dignitaires partagent avec un
42 43 44
Cartulaire, n° 41, p. 87. Voir également Morerod, (n. 2), p. 99. Cartulaire, n° 692, p. 554. Cartulaire, n° 835, p. 669-677.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
simple chanoine une prébende. En tous les cas la détention d'une dignité ne semble pas au niveau de la prébende offrir un revenu supplémentaire. 4 ' La mise en possession des fruits de la prébende est liée bien évidemment à la résidence effective des chanoines à Lausanne, qui est fixée de façon très précise le 8 mai 1215: 46 le règlement impose, pour la première année de canonical, une présence de huit semaines jusqu'à la fête de tous les saints, soit continue soit par intervalles, puis pour les années suivantes de seize semaines jusqu'à la fête de Madeleine. Certaines activités qui imposent une absence prolongée de Lausanne, comme le séjour aux Écoles, le pèlerinage, le déplacement avec l'évêque, la présence en cour pontificale pour régler des affaires du chapitre, ne sont pas reconnues comme des absences privant des revenus. En effet, ces activités relèvent d'une gestion normale qui ne peut s'effectuer sur place, ou participent à l'enrichissement spirituel et intellectuel des chanoines et indirectement de la cathédrale de Lausanne. En comparaison avec les exigences d'autres chapitres cathédraux, la résidence minimale exigée à Lausanne paraît très basse: citons l'exemple de Tournai, en 1248, où elle est fixée à 30 semaines47 et à Laon en 1222, à 28 semaines.4" Dans l'état actuel de nos recherches, cette norme si basse de Lausanne ne s'explique pas. Pour le Χ Ι Ι Γ siècle, les conditions qui régissent l'obtention des distributions ne nous sont pas parvenues, mais une décision capitulaire de I3 73 4 ' prévoit celles des jours des neuf leçons. Le chanoine ne peut sortir des stalles sans raison valable et doit assister à l'ensemble du service. La même exigence est faite par rapport aux messes et veilles des défunts. La hiérarchie interne du chapitre transparaît de façon très nette dans toute la documentation capitulaire, au-delà des statuts et fondations d'offices ou procédures de nomination. En effet, l'ordre dans lequel sont cités les chanoines est généralement le même: en premier est cité le prévôt, puis le trésorier, le chantre, le sacristain et enfin le sous-chantre. D'autres chanoines occupent des offices avec des tâches diverses: le cellérier, chargé entre autres des distributions
45
Si les prébendes sont peut-être égales entre elles au moment de leur répartition, leur valeur évolue certainement au cours des années, comme l'indique la volonté exprimée par le chapitre en 1353 de les rendre égales, ainsi que les permutations que les chanoines réalisent. Voir par exemple, A C V , Ac 12, p. 57.
46
Cartulaire, n" 578, p. 484.
47
Jacques Pycke, Le chapitre cathédral de Tournai, Louvain 1986, p. 122.
48
Hélène Millet, Les chanoines du chapitre cathédral de Laon, R o m a 1982, p. 236.
49
A C V , A c 12, p. 110.
26
J . D . Morerod et V . Pasche
en faveur des ecclésiastiques ayant assisté à tel ou tel service,"' le maître de la fabrique à qui incombe l'entretien de la cathédrale et sa réparation ainsi que les dépenses occasionnées par les cérémonies5' et encore le secrétaire du chœur, chargé de tenir le contrôle des présences à l'office. À noter que malgré l'importance de ces fonctions, dans les listes de chanoines, elles ne sont pas stipulées, alors que les dignités le sont. Dans cette organisation précise du chapitre, il faut encore mentionner le statut concernant le service du chœur qui stipule le périmètre autour de la cathédrale dans lequel les chanoines devront porter le vêtement ecclésiastique. En cas de non respect, il serait interdit, à celui qui aurait commis cette infraction, d'entrer, le jour suivant, dans le cloître, à moins qu'il n'y ait élection de l'évêque, d'un chanoine ou d'un personat. 5 ' Quant à l'évêque, il est membre à part entière du chapitre et doit jurer fidélité à l'ensemble de l'Église comme «tous les chanoines ont l'habitude de le faire»." Il est ainsi l'un des membres de ce groupe, participant aux décisions au même titre que tout autre chanoine. Sans pouvoir véritablement ni mesurer ni même estimer sa réelle influence sur les décisions prises, il faut s'interroger sur son active participation aux séances capitulaires, et surtout sur son pouvoir au sein de ces réunions. Sa présence ne représente en effet que le trentième de l'assemblée capitulaire puisque les chanoines de Lausanne sont au nombre de 30 ecclésiastiques: en effet, un règlement appartenant à la tranche la plus ancienne du cartulaire fixe leur nombre, soit 10 sacerdotes, 10 diacres et 10 sous-diacres. Cette règle sera par ailleurs confirmée par Honorius III le 23 mars 1222.54 De plus, si l'on poursuit cette réflexion sur la potentielle représentativité de l'évêque, il faut tenir compte d'une part de sa présence active aux réunions et surtout de la participation effective de l'ensemble des chanoines aux séances. En l'absence de registres de stages, il est impossible de connaître le pourcentage réel des chanoines qui réside, mais à notre connaissance, le chapitre de Lausanne ne connaît jamais de réunions où tous ses membres sont présents. Si les répartitions des prébendes permettent de confirmer le nombre de trente chanoines et de dresser la composition théorique du chapitre à une date précise, elles ne sont
50
Pour le XIII e siècle, aucun document comptable du cellérier n'a été conservé, alors que deux fragments subsistent pour le X T V siècle: A C V , A c 12, p. 8-32; A C V , C V a 649 pour l'année 1336.
51
Dupraz, Cathédrale, p. 249.
52
Cartulaire, n° 726, p. 586s. (1226).
53
Cartulaire, n° 831, p. 666, 1233 mai 16. Deux ans après sa nomination, l'évêque
54
Cartulaire, n° 515, p. 449.
Boniface prête serment.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale m ê m e pas l'occasion de rassembler le chapitre dans son e n t i e r . " L e n o m b r e des chanoines présents dans les réunions capitulaires d u d é b u t d u Χ Ι Ι Γ siècle atteint au m a x i m u m 19, à l'occasion de celle du 2 0 juillet 1 2 2 6 . ' ' C e c h i f f r e correspond par ailleurs à ce qui se passera également dans la d e u x i è m e moitié d u X I V siècle, o ù l ' e f f e c t i f est d o n n é pour onze réunions capitulaires s'espaçant de 1352 à 1387. Il oscille entre onze et vingt et un chanoines. 5 7 Il s'agit d o n c d ' u n pourcentage d'absents importants, à condition q u e toutes les prébendes aient été p o u r v u e s , ce q u i n'est peut-être pas assuré. Si ces éléments c o n d u i s e n t à considérer l'évêque c o m m e un s i m p l e c h a n o i n e au sein
du
chapitre,
d'autres
lui c o n f è r e n t
un
statut qui
le distingue
de
l ' e n s e m b l e d e ses m e m b r e s . U n règlement antérieur à 11855* précise q u e l'évêque sera tenu de nourrir le lundi de Pâques les chanoines, leurs familiers et les clercs d u c h œ u r . D e m ê m e , les o f f r a n d e s récoltées à l'occasion de toute consécration reviennent p o u r m o i t i é au chapitre. D a n s le m ê m e sens, les o f f r a n d e s en faveur de
l'évêque
à
l'occasion
de
sa
première
célébration
de
messe
après
sa
consécration, reviennent aux chanoines. A i n s i l'évêque, d a n s ce partage, est a m e n é à fractionner ses «revenus» avec le chapitre et surtout à p o u r v o i r à la nourriture d u clergé, certes une seule fois par année. C e d e v o i r de nourriture qui i n c o m b e à l'évêque le lundi de Pâques est à r a p p r o c h e r de celui qui est i m p o s é au sacristain aux veilles de Pâques,
de
l'Ascension et de P e n t e c ô t e . " Lui aussi devra nourrir chanoines et clercs d u c h œ u r après complies. D è s lors, le statut de l'évêque n'est plus à cet égard u n i q u e et participe à un m o u v e m e n t de liens entre certains dignitaires
du
chapitre, c o m m e le sacristain, mais en aucun cas en lui c o n f é r a n t un statut u n i q u e a u sein d u haut clergé lausannois d u m o i n s p o u r les décisions
qui
i n c o m b e n t à l'ensemble de la c o m m u n a u t é . D a n s la totalité des traces documentaires qui nous sont parvenues,
nous
cernons un groupe, d o n t la hiérarchie i m p l i q u e parfois des d i f f é r e n d s plus o u m o i n s latents et qui s ' e x p r i m e n t n o t a m m e n t à l'occasion de n o m i n a t i o n s . C e t t e 55
La répartition des prébendes du 8 mars 1224 (Cartulaire, n" 692, p. 554) cite l'ensemble des chanoines concernés en mentionnant que certains d'entre eux sont absents, sans que la rédaction ne permette de connaître avec précision le nom des présents. Quant à la division des prébendes de 1233 (Cartulaire, n° 835, p. 669-677), elle dresse également la liste des chanoines mais sans citer les chanoines réellement présents à ce moment.
56 57
Cartulaire, n° 740, p. 598. Cet effectif est établi en fonction du registre A C V , Ac 12, p. 55, 57, 61, 65, 69, 71, 72s., 80, 82, 97,125.
58
Cartulaire, n° 508, p. 445.
59
Cartulaire, n° 506, p. 445.
28
J. D . M o r e r o d et V . Pasche
hiérarchie est également source de conflits, c o m m e celui qui se résout en 1212 entre le trésorier et le chantre en affirmant la supériorité du premier sur le second/" Le réel fonctionnement de ce groupe quant à la gestion de la cathédrale nous est c o n n u grâce aux différents règlements et statuts qui concernent par exemple le service divin, les revenus des autels, l'administration des revenus temporels du chapitre, les rapports entre l'évêque et ses chanoines, etc. A u contraire, aucune trace de tout ce qui a pu concerner la conception physique de la cathédrale, en particulier de son portail, ne nous est parvenue. Faut-il
considérer
que
la documentation
est lacunaire?
Certes,
une
telle
hypothèse est plausible pour «les manuscrits relatifs aux fonctions spirituelles et ecclésiastiques du Chapitre de Lausanne», 6 ' dans la mesure où la conservation des documents relatifs au chapitre a en grande partie été conditionnée par le besoin que les autorités de Berne pouvaient en avoir. Dès le moment où, par la conquête de 1536, les gouvernants bernois devenaient les nouveaux propriétaires des terres de l'Église de Lausanne, la documentation foncière a été conservée par opposition à la documentation «administrative» ou «spirituelle». Dans le cas qui nous intéresse, il ne nous paraît pas que cette explication soit pertinente, car le premier registre de décisions conservé' 1 contient principalement des procèsverbaux qui s'attachent surtout aux droits détenus par le chapitre, utiles et nécessaires à justifier en cas de conflits - répartition de prébendes, dispense de résidence, droits censiers, concessions de maisons, etc. -
et rarement
aux
décisions relatives à la célébration du culte, mis à part les fondations d'autels. Serait-ce à dire que les discussions ecclésiologiques et dogmatiques n'ont pas touché le haut clergé lausannois? Sans pouvoir affirmer que le grand projet monumental et dévotionnel du portail peint n'a pas été l'occasion de débats, il n'était certainement pas envisageable à cette époque qu'un secrétaire relève ce type de décisions dans la documentation officielle. D a n s cette perspective, toute politique architecturale n'entrerait pas dans une typologie de décisions méritant par la suite une justification et n'aurait dès lors pas trouvé place dans le monde de l'écrit. Au-delà de ce point obscur, il importe dès lors de comprendre en quels termes nous devons envisager cette communauté dans les années de construction du portail. S'il est vrai que certains individus ressortent de la documentation avec plus de relief, en fonction certainement de leurs interventions au sein du chapitre - il suffit à cet égard de citer le nom de C o n o n d'Estavayer, rédacteur
60 61
Cartulaire, n" 548, p. 463. Peter R ü c k , Les registres de l'administration capitulaire de Lausanne siècle), in: R H V 83,1975, p. 142.
62
A C V , A c 12.
(ΧΙΙΓ-ΧΥΓ
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale du cartulaire - , il s'agit ici d'explorer les éléments qui nous laissent entrevoir le chapitre c o m m e un groupe et non pas c o m m e un composite d'individus. N o u s nous arrêterons ainsi sur quelques domaines où une c o m m u n a u t é transparaît, afin de cerner dans quel cadre le sujet lié au projet du portail peint a pu être abordé. C e n'est d o n c plus au niveau institutionnel mais à celui de la vie quotidienne, plus précisément à travers la stratégie du logement et des repas, qu'il faut peut-être chercher les lieux et les moments susceptibles de rassembler les chanoines, moments pendant lesquels ils auraient pu établir un programme de construction de leur église. Le logement des chanoines Propriétaire foncier, le chapitre fait construire ou possède des maisons au sein de la ville et à l'extérieur de L a u s a n n e / ' La répartition de ces maisons à Lausanne, reconstituée par M . Grandjean,' 4 a montré que le chapitre détenait des propriétés ancrées sur l'ensemble du territoire de la Cité, et non pas uniquement groupées autour de la cathédrale. Il serait ainsi abusif de parler de quartier canonial, au sens où les maisons des chanoines se concentreraient autour du cloître, c o m m e c'est le cas par exemple à Amiens, où sur les 29 maisons canoniales attestées, une seule se trouve à l'extérieur du cloître. 11 ' À Lausanne, les chanoines résident donc à la Cité et le statut de ces maisons est d'une grande importance, car en effet elles ne relèvent pas de leurs prébendes: preuve en est le rôle des biens de C o n o n d'Estavayer qui ne dépendent ni de sa prévôté, ni de sa prébende, mais où est citée une maison qui dans un premier temps appartenait à Constantin .
sacristain,
66
.
„
„
de Charlie, avant d'être remise à
Girold,
puis a C o n o n .
Plusieurs cas de figure sont d o n c possibles: les chanoines se remettent des maisons appartenant au chapitre, c o m m e c'est le cas pour Henri de Corbières qui reprend celle de Pierre d'Échandens.' 7 Ils obtiennent ainsi la maison de leurs prédécesseurs et ces transmissions perdureront tout au long du M o y e n Âge. Il arrive que le chanoine prévoie personnellement qui sera le bénéficiaire de sa maison: Pierre de D u i n cède son bâtiment à la Cité à son consanguin J e a n de
63
II fait notamment construire une maison sur la motte de Dommartin, le 27 octobre 1225, Cartulaire, n° 162, p. 170.
64
Marcel Grandjean, La ville de Lausanne, Basel 1979 (MAH Vaud III), p. 106.
65
Fasti Ecclesiae Gallicanae, Répertoire prosopographique des évêques et dignitaires de France, T. 1, Pierre Desportes, Hélène Millet, Diocèse d'Amiens, Turnhout 1996, p. 22. Cartulaire, n° 917, p. 757. Cartulaire, n° 546, p. 463; n° 598, p. 495; n" 666, p. 537; n" 698, p. 569; n" 699, p. 570.
66 67
J . D. Morerod et V . Pasche
30
D u i n , c h a n o i n e de L a u s a n n e lui a u s s i . " C e s transferts d ' i m m e u b l e s sont
fixés
par un règlement dans lequel le chapitre accorde à tout c h a n o i n e le droit d ' é c h a n g e r , v e n d r e o u p e r m u t e r des maisons sans autorisation s p é c i f i q u e , à c o n d i t i o n q u e les deux parties soient des chanoines, et ce dès 1235. 69 À
côté de ces bâtiments qui sont propriété d u chapitre, l'initiative
des
constructions appartient parfois personnellement à certains chanoines: en 1 2 1 7 , le chapitre remet à A l b e r t de N e u c h â t e l une maison q u ' a v a i t érigée Pierre de D o m m a r t i n , chanoine. 7 0 Ils procèdent parfois à des achats d ' i m m e u b l e s et dans ce cas il s'agit é v i d e m m e n t d ' u n bien propre. Par ailleurs, certaines propriétés capitulaires ne reviennent pas directement à un autre c h a n o i n e après un décès et elles p e u v e n t p e n d a n t un certain temps rester à un m e m b r e de la famille d u défunt. 7 ' C e t t e souplesse q u a n t à l'attribution des maisons canoniales se retrouve dans d'autres chapitres cathédraux c o m m e celui d ' A u t u n , o ù la transmission des maisons
peut
se réaliser
en
faveur des
membres
laïques
des
familles
des
c h a n o i n e s , sans que la vente p r o p r e m e n t dite soit autorisée. 7 ' C e p e n d a n t , il est parfois difficile de connaître le véritable propriétaire car f r é q u e m m e n t un d o c u m e n t cite la maison de tel c h a n o i n e , mais il peut très bien être considéré c o m m e son s i m p l e habitant, étant e n t e n d u q u e le chapitre est le propriétaire d u b â t i m e n t . D a n s toutes ces situations, les c h a n o i n e s habitent dans des lieux individuels, et la vie c o m m u n e p r ô n é e encore a u X* siècle est bien lointaine. D a n s le contexte lausannois, les habitations des chanoines sont dès lors à exclure c o m m e un potentiel lieu o ù le sujet d u portail peint aurait p u être débattu. Les sphères de décision Si le lieu d ' h a b i t a t i o n n'est pas, au sens strict, c o m m u n a u t a i r e , certaines maisons capitulaires o n t une f o n c t i o n b e a u c o u p plus étendue q u e la seule sphère privée. C ' e s t en effet dans la d e m e u r e d u prévôt C o n o n d ' E s t a v a y e r que se signent de n o m b r e u x actes, q u e ce dernier soit le seul m e m b r e du chapitre à intervenir 7 ' ou
68
1307 avril 3, A C V , C V a 369, Inv. bleu I, 36.
69
Cartulaire, n° 871, p. 701.
70
Cartulaire, n° 596, p. 494.
71
Cartulaire, n° 721, p. 583.
72
J. Madignier, Présentation du quartier canonial d'Autun, in: Compte rendu de la réunion du 23 janvier, G D R Gerson, Programme «Fasti Ecdesiae Gallicanae», dactylographié.
73
Tel est le cas à l'occasion d'un différend entre V u , fils d'Andreas et Borkinus, au sujet du bois de Trouns. Cartulaire, n° 67, p. 106.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
31
que plusieurs représentants du chapitre soient impliqués.74 Toutefois, le rassemblement de chanoines en fonction des nécessités de gestion se déroule avant tout dans le revestiarium ou sacristie.7' Tout au long du ΧΙΙΓ siècle, nous avons trace d'actions du chapitre qui l'engagent dans son corps entier: la formulation de ces décisions est en ce temps différente de celle qui aura cours au X I V siècle: en effet, dans les documents datant de l'époque de la construction de la cathédrale, les réunions du chapitre sont qualifiées comme suit: «avec l'accord des chanoines résidant à Lausanne», 7 ' «les chanoines rassemblés dans la sacristie», mais à aucune reprise, nous ne trouvons la trace d'un terme spécifique qualifiant ces séances. Au contraire dès le milieu du X I V siècle, on rencontre le terme de «Kalendae» pour qualifier ces assemblées. À l'origine ces séances devaient se tenir le 1er jour du mois comme l'indique un acte du premier avril 1158, où est explicité qu'en ce jour l'évêque tient chapitre.77 L'usage de ce terme «Kalendae» pour décrire les réunions se généralise au X I V siècle et à cette époque la tenue du chapitre ne coïncide pas systématiquement avec le premier jour du mois. Le premier registre qui contient entre autres les procès-verbaux de ces assemblées en mentionne 40 réparties d'octobre 1341 à juillet 1394. Bien qu'elles semblent être mensuelles, comme l'indique le renvoi possible d'une séance au mois suivant, un maximum de quatre réunions annuelles est attesté. Il arrive que seule une occurrence par années nous soit connue, mais aucune systématique dans la tenue de ces «kalendae» ne ressort avec clarté, même si les mois de juin, juillet et août sont le plus souvent mentionnés. Pour la période qui nous intéresse, il est donc difficile de connaître la véritable fréquence de ces séances capitulaires. Les repas des chanoines À côté de leurs assemblées destinées à gérer leur patrimoine, leurs rapports avec l'ensemble de la ville et leurs voisins, les chanoines ont l'occasion de se rencontrer lors de repas. Certaines périodes liturgiques, parmi lesquelles des momentsclés de la vie spirituelle, comme le Carême, l'Ascension, Noël, etc., astreignent les chanoines à partager dans le réfectoire leur repas commun, sans que nous sachions s'il s'agit de l'ensemble de repas ou de certains uniquement. 78 D'autres
74
Compromis entre le chapitre et Vuillermus de Chapelle, chevalier, au sujet de la possession d'un serf à Dommartin. Cartulaire, n° 134, p. 151.
75
Voir, à cet égard, les entrées de l'index matière du cartulaire, en cours
de
préparation. 76
Cartulaire, n° 868, p. 700.
77
Remo Becci, Le Chartrier de l'abbaye de Saint-Maurice d'Agaune (1128-1292), Vol.
78
Cartulaire, n° 834, p. 669.
2, p. 51 (thèse de l'École des Chartes, Paris).
J. D. Morerod et V. Pasche occasions leur permettent de se réunir pour manger ensemble comme l'atteste la promesse prononcée par l'évêque Boniface, en 1233, d'offrir aux chanoines de Notre-Dame, à leurs officiaux, aux prêtres et aux clercs du chœur le repas qu'il leur devait le lundi de Pâques. 79 Par ailleurs, la documentation capitulaire cite de nombreuses donations qui avant le X l I I e s. prévoyaient des «refectiones» à l'occasion de célébrations. Citons, en guise d'exemple, le repas prévu en 972, le jour de la fête de saint Clément, qui comprendra deux porcs de bonne qualité, deux muids de froment «purgatissimi» et un muids de vin.
Il nous est impossi-
ble de connaître la fréquence des repas communs et surtout il faut souligner que ceux-ci n'étaient en aucun cas reconnus comme nécessaires pour toucher les fruits de la prébende. Ils apparaissent ainsi comme facultatifs dans le cahier des charges des chanoines. Cependant, l'existence d'un lieu commun pour y prendre des repas est confirmée vers 1200, car, dans le rôle des redevances perçues par le chapitre de Lausanne à Épalinges, l'ensemble du village est tenu de livrer deux charrettes de bois sec pour le feu du réfectoire de la veille de Noël. 8 ' Dans ce cas, on envisage facilement une veillée commune dans ce lieu. O n peut supposer que dans la construction
«gothique»
de la
cathédrale,
on
modifie
l'emplacement
du
réfectoire ou tout au moins sa structure car, le 11 avril 1225, on évoque une future construction d'un réfectoire. 82 D'autres repas, dus avant tout pendant la période des vendanges, sont énumérés dans les rôles de biens et de redevances, mais ils pourraient être destinés aux vendangeurs plutôt qu'aux chanoines."' C'est du moins ce que laisse entendre le rôle pour Lutry, qui destine ce repas des vendanges à trois personnes et trois chevaux. D'autre part, les repas associés à des célébrations liturgiques nous font entrer dans la vie commune des chanoines qui a une dimension plus spirituelle ou religieuse. C'est dans cette perspective qu'il faut lire les distributions de vin faites à l'occasion des anniversaires,* 4 telles celles qui sont citées dans l'obituaire de la cathédrale. Dans leur conception, ces distributions sont prévues éternellement, et on peut imaginer que des partages de nourriture se sont faits sans que pour autant ils donnent lieu à un rassemblement dans le réfectoire. Ils participeraient 79 80
81 82 83 84
Sur le rôle de cette promesse dans l'épiscopat de Boniface, voir Morerod, (n. 2), p. 224-225. Cartulaire, n° 336, p. 299. Autre exemple celle faite par Reginoldus en 885 qui envisage une «refectio» pour l'ensemble des membres du chapitre (appelés «fratres»). Cartulaire, n° 334, p. 297. Cartulaire, n° 288, p. 257. Cartulaire, n° 709, p. 577. Voir par exemple ceux dus à Crans, Cartulaire, n° 493, p. 424. Cartulaire, n° 693; voir également n° 694 et 905.
L'Église de Lausanne et la construction de sa cathédrale
33
ainsi à la subsistance individuelle de chaque chanoine et de sa familia mais se consommeraient en privé. Ainsi les occasions de sociabilité créée parfois par des règlements ne paraissent guère propices à des débats consacrés au développement d'une politique mariale. Pourtant, il est indéniable que plusieurs éléments dans l'histoire de l'Église de Lausanne renvoient à cette place prépondérante qu'occupe la mère du Christ. Certes, l'importance de la dévotion accordée à la Madone ne se limite pas au début du ΧΙΙΓ siècle, mais est une donnée qui traverse les siècles; le nombre d'églises du diocèse de Lausanne dédiées à la Vierge en est un exemple marquant: églises cathédrale, paroissiales, chapelles en sont les premières preuves, mais encore au milieu du ΧΙΙΓ siècle, l'hôpital fondé par le chanoine Guillaume du Bourg sera consacré à Marie. C'est surtout au niveau politique que la place prépondérante de la Vierge doit être soulignée, car elle devient le symbole du pouvoir de l'Église de Lausanne: suite au retrait de Roger Vico de Pisano, un texte destiné à servir à la reconnaissance du futur évêque fut rédigé et plaça la Vierge Marie et l'église de Lausanne comme souveraine de la ville. C'est également en 1212 que Berthold de Neuchâtel, nouvel évêque de Lausanne, choisit de se faire un sceau qui le représente agenouillé aux pieds de la Vierge. Plus frappant encore, pour déposer l'avouerie lors de sa suppression, il n'hésite pas à utiliser l'autel de Marie et fait rédiger un acte s'y rapportant dans l'entrée de la cathédrale, sous sa statue. Mais, de cette «imprégnation mariale» du début du ΧΙΙΓ siècle, l'historien est bien en peine de tirer des renseignements utiles à la compréhension du chantier.
Die Liturgie von Lausanne Pascal Ladner (Freiburg)
Die folgenden Ausführungen, die sich als schlichte Hinweise verstehen, stützen sich in erster Linie auf die Forschungen von Joseph Leisibach und
François
H u o t , auf die von ihnen bearbeiteten bisher erschienenen fünf Bände Iter Helveticum mit der Beschreibung der liturgischen Handschriften, die in den Kantonen Freiburg, Wallis und G e n f aufbewahrt werden,' sowie auf ihre Spezialarb e i t e r 1 vor allem auf die Editionen der Libri ordinarli von Sitten für das C h o r gebet' und von G e n f für die Messe. 4 Hilfreich waren ausserdem die Publikation der v o m Chorherrn Konrad von M u r e Mitte des 13. Jahrhunderts zusammengestellten Gottesdienstordnung am Grossmünster in Z ü r i c h 5 und die Dissertation
ι
Iter Helveticum (siehe Abkürzungsverzeichnis).
2
Einschlägig im vorliegenden Zusammenhang: Josef Leisibach, Zur Bibliothek des Kollegiatstiftes St.Niklaus zu Freiburg in der Schweiz, in: Freiburger Geschichtsblätter 58 (1972/73), 28-40; Ders., Das Missale des Wilhelm Graumeister, in: Z S K G 71 (1977), 1 4 1 - 1 9 9 ; Ders., Zur Leseordnung des Sittener Breviers im Mittelalter, in: Z S K G 7 2 (1978), 205-332; Ders., Eine alte Walliser Handschrift kehrt in ihre Heimat zurück. Missale saec. XIII. Staatsarchiv Sitten, A V L 55, in: Vallesia 36 (1981), 2 7 - 3 1 mit 4 Taf.; Ders., Die Antiphonare des Berner Münsters St.Vinzenz. Eine nicht erhoffte Neuentdeckung, in: Z S K G 83 (1989), 1 7 7 - 2 0 0 . - Z u nennen ist auch die ungedruckte Diss. phil. Freiburg 1939 von Bernhard Müller, Das Lausanner Brevier nach dem vierbändigen Antiphonar der St.Niklaus-Kathedrale in Freiburg im Uechtland aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts.
3
François Huot, L'Ordinaire de Sion. Étude sur sa transmission manuscrite, son cadre historique et sa liturgie, Fribourg 1973 (Spicilegium Friburgense 18).
4
François Huot, L'Ordinaire du missel de Genève (1473). (Genève, B.P.U., Ms. lat. 38a, ff. io7ra-i26vb), Fribourg 1993 (Spicilegium Friburgense 33).
5
Heidi Leuppi, D e r Liber Ordinarius des Konrad von Mure. Die Gottesdienstordnung am Grossmünster in Zürich, Freiburg 1995 (Spicilegium Friburgense 37).
Pascal Ladner
36
von Romain J u r o t über den Liber Ordinarius von Besançon 6 sowie die v o m gleichen Autor zuvor verfasste Lizentiatsarbeit «Le missel bâlois». 7 Der Titel meines Referats «Die Liturgie von Lausanne» setzt voraus, dass es eine
Lausanner
unterscheidet.
Liturgie
Auf
einige
gegeben
hat,
tatsächlich
die
sich
vorhandene
von
andern
Unterschiede,
Liturgien die
als
Erkennungsmerkmale für das spezifisch Lausannensische gelten können, werde ich gleich zu sprechen kommen. Zunächst aber möchte ich präzisieren, dass unter «Liturgie von Lausanne» primär das gottesdienstliche Geschehen in der Diözese Lausanne zu verstehen ist, das heisst also in einem Gebiet, dessen Grenzen grob vom Genfersee, dem Aubonne-Tal entlang zu den Jurahöhen, dann nördlich von Solothurn bei Flumental zur Aare, dieser folgend zum Thuner- und Brienzersee bis etwa Giessbach, dann nach Süden nördlichen Walliseralpenkamm
bis zum
und schliesslich diesem mehr oder weniger
folgend nach Villeneuve am Genfersee und zum Ausgangspunkt bei A u b o n n e zu ziehen sind." Umgeben ist das Bistum Lausanne von den Diözesen G e n f , Basel, Konstanz und Sitten. - Sekundär verstehe ich im vorliegenden Zusammenhang unter Liturgie von Lausanne gewisse Eigenheiten, die an der bischöflichen Kathedrale selbst gepflegt wurden. Hauptsächlichste Quellen zur Erforschung der Lausanner Diözesanliturgie steilen die überlieferten Handschriften und Frühdrucke dar, die in nicht eben grosser Zahl
erhalten
sind. Was
die Handschriften
betrifft, so sind
mir
gegenwärtig 17 Missalien, darunter drei mit einer Mischung mit Sittener bzw. Konstanzer Liturgie, 9 sechs Gradualien,'" sieben Breviere," fünf Antiphonarien,"
6 7
8
9
Romain Jurot, L'Ordinaire liturgique du diocèse de Besançon (Besançon, Bibl. raun., ms. 101). Texte et sources, Fribourg 1999 (Spicilegium Friburgense 38). Romain Jurot, Le missel bâlois d'après le ms. 5, vers 1300, du Fonds ancien de la Bibliothèque cantonale jurassienne à Porrentruy. Textes et sources. Mémoire de licence. Faculté des Lettres de l'Université de Fribourg (dact.) 1989. Vgl. Historischer Atlas der Schweiz, hg. von Hektor Ammann, Aarau "1958, Taf. 14; Helvetia Sacra I/4 (Red. Patrik Braun), Le diocèse de Lausanne (VI' siècle - 1821), de Lausanne et Genève (1821-1925) et de Lausanne, Genève et Fribourg (depuis 1925), Basel/Frankfurt 1988, p. 22s. Freiburg, Staatsarchiv, Schmiedezunft O.S., 14./15. Jh. (Iter Helveticum II, Nr. 2); Spitalfonds O.S., 1488 (Iter Helveticum II, Nr. 3); Freiburg, Kantons- und Universitätsbibliothek L 27, 15. Jh. (Iter Helveticum I, S. 31); L 156, 15. Jh. (Iter Helveticum I, S. 118); L. 159, 15. Jh. (Iter Helveticum I, S. 128); L 292, 14. Jh. (Iter Helveticum I, S. 134); L 895, 15. Jh. (Iter Helveticum I, S. 193); Freiburg, Franziskanerkloster cod. 7, 15. Jh. (Iter Helveticum II, Nr. 32); Tafers, Pfarrarchiv cod. O.S., 15. Jh. (Iter Helveticum II, Nr. 53); Lausanne, Bibliothèque cantonale et universitaire cod. O.S., 14. Jh. (SMAH 11, S. 139); cod. o.S. (Akq.-Nr. 4758), 14-/15.
D i e Liturgie von Lausanne
wobei
das
fünfbändige Antiphonar
aus
Estavayer
37 und
das
achtbändige
K a p i t e l s v o n S t . N i k o l a u s in F r e i b u r g j e als E i n h e i t g e r e c h n e t s i n d ,
des
bekannt;
d a z u k o m m e n ein P r o s a r ' 3 u n d z w e i H a n d s c h r i f t e n m i t d e m erst g e g e n E n d e d e s 15. J a h r h u n d e r t s
eingeführten
Fest der V e r k l ä r u n g J e s u
(Transfigurado).'4
-
K e i n e d i e s e r H a n d s c h r i f t e n ist v o r d e m 13. J a h r h u n d e r t e n t s t a n d e n , d i e m e i s t e n s t a m m e n a u s d e m 15. J a h r h u n d e r t u n d v o n k e i n e r k a n n m i t S i c h e r h e i t g e s a g t w e r d e n , d a s s sie in d e r K a t h e d r a l e v o n L a u s a n n e in G e b r a u c h s t a n d ;
vielmehr
d i e n t e n n a h e z u alle in K i r c h e n der D i ö z e s e ausserhalb des Bischofssitzes. E i n e n äusserst w i c h t i g e n liturgischen T e x t h a b e ich n o c h n i c h t e r w ä h n t . E s h a n d e l t s i c h u m e i n e n L i b e r Ordinarius o f f i c i i d e r C o l l é g i a l e v o n
Neuenburg
u n d u m d e s s e n P e n d a n t , e i n e n L i b e r Ordinarius m i s s a e . B e i d e C o d i c e s , d i e in d e r B i b l i o t h è q u e p u b l i q u e d e la V i l l e d e N e u c h â t e l a u f b e w a h r t w e r d e n , s i n d v o n e i n e m J o h a n n e s v o n D e l é m o n t 1453 u n d 1 4 5 6 v e r f a s s t w o r d e n u n d s i n d b e t i t e l t mit
«Ordo
breviari!
secundum
usum
ecclesie
Lausannensis»'5
bzw.
mit
J h . ( S M A H l i , S. 139); Neuchâtel, Bibliothèque publique N r . 4820, 13. J h . ( S M A H i l , S. 143); N r . 4822, u m 1 4 0 0 ( S M A H 11, S. 144); N r . 6664, 14. J h . ( S M A H 11, S. 143); Sitten, Staatsarchiv A V L 555, 13. J h . (Iter Helveticum I V , N r . 9); Sitten, Kapitelsarchiv ms. 18, 14. J h . (Iter Helveticum
III, S. 118); ms. 22, 1 4 7 0
(Iter
Helveticum III, S. 140). 10
Estavayer, Église paroissiale cod. O.S., 15. J h . (Iter Helveticum II, S. 150); Freiburg, Kantons- und Universitätsbibliothek L 515, 517, 518, 16. J h . (Iter Helveticum I, S. 1 7 2 , 1 7 6 , 178); Freiburg, Staatsarchiv, Kapitelsarchiv St. Nikiaus 14, 16. J h . (Iter Helveticum II, N r . 17); Kapitelsarchiv St. Nildaus 15,16. Jh.(Iter Helveticum II, N r . 17).
11
Freiburg, Kantons- und Universitätsbibliothek L 30, gegen 1 4 0 0 (Iter Helveticum I, S. 33); L 40, 15. J h . (Iter Helveticum I, S. 46); L 61, ca. 1 3 0 0 (Iter Helveticum I, S. 69); L 125, 1 4 6 6 (Iter Helveticum I, S. 125); L 322, ca. 1 3 0 0 (Iter Helveticum I, S. 15$); Freiburg, Kapuzinerkloster Ζ
4 (56), 15. J h . (Iter Helveticum II, N r .
38);
Neuchâtel, Bibliothèque publique N r . 4 8 2 7 , 1 3 . / 1 4 . J h . ( S M A H 11, S. 143). 12
Estavayer, Église paroissiale vol. 1 - 4 und V e v e y , M u s é e historique vol. ι, 1485/1490 (Iter Helveticum II, N r . 4 1 - 4 4 und Liturgica Friburgensia: des livres pour Dieu: exposition, [Fribourg, B C U ] , 1 7 . 8 . - 1 5 . 1 0 . 1993, Fribourg 1993, S. 67);
Freiburg,
Staatsarchiv, Kapitelsarchiv St. Nildaus 1 - 8 , 1511/1517 (Iter Helveticum II, N r . 5 - 1 2 ) ; Kapitelsarchiv St. Niklaus 1 0 , 16. J h .
(Iter Helveticum
II, N r .
14);
Freiburg,
Kantons- u n d Universitätsbibliothek L 896, 15. J h . (Iter Helveticum I, S. 197); Solothurn, Zentralbibliothek cod. S III 6, 1 4 6 4 (Alfons Schönherr, D i e mittelalterlichen Handschriften der Zentralbibliothek Solothurn, Solothurn 1964, S. 209). 13
Freiburg, Staatsarchiv, Kapitelsarchiv St. Niklaus 1 6 , 1 6 . J h . (Iter Helveticum II,Nu 19).
14
Freiburg, Staatsarchiv, Kapitelsarchiv St. Niklaus 11, 1509 (Iter Helveticum II, Nr. 15);
15
Neuchâtel, Bibliothèque publique N r . 4819; ed. Pascal Ladner, Ein spätmittelalterlicher
Kapitelsarchiv St. Niklaus 12,1519
(Iter Helveticum II, N r . 16).
Liber Ordinarius officii aus der Diözese Lausanne, in: Z S K G 64 (1970), 1 - 1 0 3 , 1 8 5 - 2 8 1 .
Pascal Ladner
3«
«Ordinarium misse secundum usum ecclesie cathedralis Lausannensis».' 6 Dieser Liber Ordinarius (ich bezeichne beide Codices unter diesem gemeinsamen Titel) ist nicht nur deshalb von erstrangiger Bedeutung, weil er zum einen m.W. als einziger Liber Ordinarius aus der Diözese Lausanne erhalten geblieben ist und zum andern als solcher den ganzen Ablauf der Gebete und Gesänge sowohl für die Messe als auch für den Chorgottesdienst während des ganzen Jahres verzeichnet, sondern auch weil er an einigen Stellen auf die Unterschiede zwischen dem Ablauf in der Stiftskirche von Neuenburg sozusagen als dem Vertreter der übrigen Kirchen des Bistums und der bischöflichen Kathedrale hinweist. Noch ein letztes Wort zur Überlieferung der als Quellen zur Erforschung der Liturgie dienenden Handschriften. Angesichts der Grösse der Diözese Lausanne, in Anbetracht auch der Tatsache, dass jeder Altar einer Kirche mit den nötigen liturgischen Büchern ausgestattet sein sollte, ist die Zahl der erhaltenen Codices überaus gering. Der Grund dafür dürfte weniger bei der Erfindung des Buchdrucks liegen, der die handgeschriebenen Bücher mehr und mehr überflüssig machte, und auch nicht bei den seit dem Investiturstreit spürbaren Vereinheitlichungsbestrebungen in der Liturgie,' 7 sondern vielmehr bei der Eroberung der Waadt durch Bern und bei der Einführung der Reformation in wichtigen Teilen der Diözese.'" Nicht von ungefähr sind im katholisch gebliebenen Stand Freiburg die meisten der erhaltenen Handschriften überliefert. Trotz der erwähnten römischen Zentralisierungsbestrebungen haben die meisten Diözesen spätestens bis zum Konzil von Trient und den Verordnungen Papst Pius' V., mit welchen er 1568 den Gebrauch des römischen Breviers und 1570 denjenigen des römischen Missales vorgeschrieben hat,'9 ihre liturgischen Eigenheiten weiter gepflegt. Freilich - hier zitiere ich Leisibach: «Inwiefern nun ein liturgisches Buch der Diözese Lausanne sich von einer andern Liturgie unterscheidet, ist schwer mit wenigen Worten zu umschreiben und noch schwerer auf Anhieb zu erkennen», 10 was insbesondere auf die Messliturgie zutrifft. Und in der Tat: im Spätmittelalter, wo wir die Lausanner Liturgie 16
Neuchâtel, Bibliothèque publique N r . 4828.
17
V g l . dazu Reinhard Elze, G r e g o r V I I . und die römische Liturgie, in: Studi G r e g o riani 13 ( R o m a 1985), S. 1 7 9 - 1 8 8 ; Andreas Heinz, Römische Liturgie, in: L T h K 6 (1997), S p . 982.
18
Albert Bruckner, in: S M A H 11, S. 9f.
19
V g l . Suitbert Bäumer, Geschichte des Breviers, Freiburg i.Br. 1895, S. 438; Marius Besson, L'Église et l'Imprimerie dans les anciens diocèses de Lausanne et de Genève jusqu'en 1525, t. 1, G e n è v e 1937, p.79s.
20
Josef Leisibach, Liturgie der alten Diözese Lausanne, in: Liturgica ( A n m . 12) S. 47.
Friburgensia
Die Liturgie von Lausanne
39
fassen können, weicht diese auf den ersten Blick kaum von den Liturgien der Nachbardiözesen ab. Die einzelnen Messformulare entsprechen sich im allgemeinen ebenso wie die Formulare des Chorgebetes. Erst bei genauem Vergleich lassen sich kleine Unterschiede erkennen, Unterschiede, die vor allem in der Textauswahl oder in der Textanordnung - manchmal handelt es sich um nichts anderes als um die Umstellung von Versen - greifbar sind. Die modernen Liturgiewissenschaftler, allen voran der später noch zu zitierende Dom Beyssac, haben dabei festgestellt, dass diese an bestimmten Stellen in der Liturgie vorkommenden Unterschiede als Kriterien zur diözesanen Einordnung einer Liturgie gelten können. Ergiebig sind in dieser Beziehung die Alleluia-Reihen nach Ostern und Pfingsten, die Historien der Adventsonntage und des Triduum sacrum (des Hohen Donnerstags, Karfreitags und Ostersamstags); nebenbei bemerkt: die Historien sind Reihen der neun bzw. in monastischen Offizien zwölf Responsorien, die nach der Lesung der Matutin zu singen waren und die eine geschlossene Einheit innerhalb des Offiziums bilden. Aufschlussreich sind auch die Responsorien der Totenvigil und die Reihen der im Verlauf eines Kirchenjahres verwendeten Prosen." Bevor ich aus diesem Bereich zwei Beispiele vorführe, möchte ich zunächst aber auf ein anderes liturgisches Erkennungsmerkmal eingehen, das deutlicher als die eben genannten in die Augen springt: ich meine den Festkalender, der in der Regel die in einer Diözese besonders verehrten Heiligen bzw. die besonders hervorgehobenen Feste verzeichnet. Der Festkalender, der nicht nur im Kalendar fassbar ist, sondern auch das Gerüst für Missale und Brevier bildet, enthält einen unzweideutigen Hinweis auf Lausanner Liturgie, wenn unter dem 20. Oktober das Fest der Dedicatio ecclesiae Lausartnensis und meist acht Tage danach die dazugehörige Oktav verzeichnet sind. Das Kirchweihfest der Kathedrale von Lausanne findet sich fast ausnahmslos in allen entsprechenden Missalien und Brevieren. Der Neuenburger Liber Ordinarius enthält genaue Anweisungen zur Messfeier am Festtag selbst, während der anschliessenden Woche und zur Oktav, desgleichen zum Chorgebet an den genannten Tagen. Als weiteres Erkennungsmerkmal tritt hinzu die Hervorhebung der Marienfeste, insbesondere des Festes von Mariä Geburt am 8. September als des Patronatsestes sowohl der Kathedrale als auch der ganzen Diözese." Die Marien Verehrung nimmt - wie das sog. Marienportal lehrt und wie ich nachher noch zeigen werde - im liturgischen Leben der Kathedrale eine hervorragende Stellung ein." -
21 22 23
Vgl. dazu: Peter Wittwer, in: Leuppi (Anm. 5), S. 107-118 mit entsprechenden Literaturangaben. Vgl. Le diocèse de Lausanne (Anm. 8), p. 21. Vgl. Dupraz, Cathédrale, p. 350.
Pascal Ladner
40
Typisch für den Lausanner Festkalender sind ausserdem die Feste der Bischöfe Marius am 31. Dezember und Prothasius am 6. November. O b w o h l Bischof Marius, der im letzten Viertel des 6. Jahrhunderts in Lausanne amtete, erst 1605 kanonisiert worden
ist, 14 findet sich sein
Fest schon
in den
liturgischen
Kalendern seit der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert. Das Fest des Prothasius dagegen, der den Lausanner Bischofssitz um die Mitte des 7. Jahrhunderts innehatte, ist durch Bischof Bonifaz, einen seiner Nachfolger, im Jahre 1234 eingeführt w o r d e n . " - Erwähnenswert im Kalender sind überdies der hl. Erzbischof Sulpicius von Bourges, dessen Fest üblicherweise am 17. Januar, in Lausanne aber am 15. Januar gefeiert wurde, und die beiden Märtyrer aus Besançon: Ferreolus und Ferrucius am 23. Januar; ebenfalls die vom Apostelschüler und späteren Bischof von Smyrna Polykarp nach Gallien gesandten Andochius, Thyrsus und Felix, die dort den Martyrertod erlitten haben; ihr Gedächtnis wurde am 24. März gefeiert; oder der als zweiter Abt von Lérins und späterer Bischof von Reji bekannte und als Wundertäter hochverehrte
hl.
Maximus mit dem Fest am 27. November. W a s nun die vorher erwähnten, auf textlichen oder auswahlmässigen Kriterien bestehenden Erkennungsmerkmale betrifft, so möchte ich nochmals das Verdienst von D o m Gabriel Beyssac unterstreichen, der aus zahlreichen schriften entsprechende Textreihen
zusammengestellt
und
damit
Hand-
wertvolle
Grundlagen fur vergleichende Forschungen geschaffen hat. Leider liegt dieses mengenmässig enorme Material sozusagen unpubliziert im Benediktinerkloster St-Benoît de Port-Valais in Bouveret am Genfersee, wo es jedoch der Fachwelt zugänglich ist. Als Beispiel zeige ich eine Auswahl aus der Reihe der Prosen, d.h. der Sequenzen und Tropen, die im Zwischengesang zwischen Lesung und Evangelium in der Messe verwendet worden sind. Die Auswahl betrifft vor allem Stücke, welche sich voneinander unterscheiden und insofern einen Hinweis auf eine bestimmte Liturgie geben. Als Vergleichstexte zur Lausanner Reihe sind die Libri ordinarii von G e n f und Zürich herangezogen. Konkluierend ist die Kolonne «Zwick»; in ihr sind die Übereinstimmungen der Neuenburger Texte mit der von Gabriel Z w i c k in seiner Dissertation «Les proses en usage à l'église de Saint-Nicolas à Fribourg»" 5 veröffentlichten Reihe vermerkt, die auf 16 Handschriften sowie einigen Inkunabeln und Frühdrucken beruht. - Daraus ist zu erkennen, dass zum einen in der Mehrzahl der Fälle die Prosen in den verschie-
24 25 26
Vgl. Le diocèse de Lausanne (Anm. 8), p. 95. Vgl. Cartulaire, n° 16b, p. 21; Le diocèse de Lausanne (Anm. 8), p. 97. Gabriel Zwick, Les proses en usage à l'église de Saint-Nicolas à Fribourg jusqu'au dix-huitième siècle, Immensee 1950.
Die Liturgie von Lausanne
41
denen Diözesen sich unterscheiden; zum andern wird deutlich, welch kleine Unterschiede bei der Begutachtung zu berücksichtigen sind, etwa 169/ 158 oder 323/315 mit einer andern Divisio. Fest
Text
Neuenburg
Zwick Text
Vig. Nat.
16
Salve porta
id.
Oct. Stephani
34
Heri
--
Vig. Epiphanie
39
non dicitur
id.
Pascha
122
Fulge ns
id.
Iudea incredula
id.
Feria II p. Pasch.
124
Mane prima
Genf
Zürich
Text
15
-
141/170
-
30
-
254
-
34
Promissa mundo 278
«7
Victime paschali
589
Laudes salvatori
id.
119
Mane prima
595
Is qui prius
id.
120
Mane prima
599
Christe domine
150
Veni sánete
718
Veni sánete
O Maria Magdalene Feria III p. Pasch.
I2
5
Victime paschali Die nobis Maria
Feria II p. Pent.
160
Laudes deo
id.
Feria III p.Pent.
161
Alimphora
id.
151
Ergo nos
730
Sancii spiritus
Feria IV p.Pent.
162
Alma chorus
id.
152
Ergo nos
734
-
Feria V p. Pent.
163
Veni sánete
id.
153
Ergo nos
736
Ergo nos
Feria VI p. Pent.
164
Veni sánete
id.
154
Ergo nos
737
-
Corporis Christi
169
Lauda Sion
id.
Ij8
Lauda Sion
Ecce pañis
id.
Sumunc boni Ave verum
Agnetis
266
Adiuvemur
-
242
Virgines caste
1040
-
Purificationis
279
Hac clara
id.
2
Inviolata integra
1067
Concentu parili
Agathe
281
Letabundus
M5
Georgii
294
Superne martyris
m
Veni potentissimi 1149
Victime paschali
Barnabe
316
Celi solem
304
Clare sanctorum
1217
-
Iohannis bapt.
313
Gaude caterva
id.
315
Gaude caterva
1234
Sancti baptiste
Fideles iam
id.
Iste sunt due
id.
1243
Petre summe
Doctor ex
id.
Marie Magdalene 339
In celesti
id.
333
Mane prima
1273
Laus tibi Christe
Bartholome!
369
Gaudemus (Lau-)
id.
377
Laudemus omnes 1336
Clare sanctorum
Nat. B M V
380
Virgo gaude
id.
390
Virgo gaude
1355
Stirpe Maria Hec est sancta
Petri et Pauli
326
53
1075
-
Tu seculi 320
Coeli solem Isti sunt due
Nativi tas
0 quam mira
Exaltado crucis
383
Salve crux arbor
394
Laudes crucis
1391
Galli
403
Hic sanctus
423
Superne matris
1427
Dilecte deo
Symonis et lude
412
Clare sanctorum
431
Coeli solem
1438
Clare sanctorum
Hymerii
427
Hic sanctus
447
-
1485
-
id.
Pascal Ladner Als zweites Beispiel weise ich auf die Responsorien der Vigiliae mortuorum aus dem Brevier hin. D e r dänische Liturgiewissenschaftler K n u d Ottosen hat auf der G r u n d l a g e der von Beyssac und auch von Leroquais gesammelten T e x t e fast 3 0 0 0 Handschriften und Frühdrucke zusammengestellt und daraus ebenfalls eine DiözesanVerteilung gewinnen können.' 7 Alle von Ottosen
verglichenen
Handschriften der Diözese Lausanne ergeben folgendes Bild, das sich von dem aus G e n f e r und Sittener Liturgica gewonnenen zwar nur leicht, aber dennoch unterscheidet. Responsorien der Vigiliae mortuorum: Neuenburg 1313
Zürich 1468
Sitten 852
Credo quod redemptor
Credo quod redemptor
Credo quod redemptor
Qui Lazarum
Qui Lazarum
Qui Lazarum
Dne quando veneris
Dne quando veneris
Dne quando veneris
Heu michi
Heu michi
Heu michi
Peccantem me
Peccantem me
N e recordaris
Libera me dne
N e recordaris
Peccantem me
Memento mei Rogamus re
Dne secundum
Rogamus te
Libera me dne de viis
Libera me dne de viis
Libera me dne de viis
Libera me dne de mone
Libera me dne de mone
Libera me dne de mor.
Dne secundum
Ich schliesse diese knappe Übersicht über einige Merkmale der Lausanner Diözesanliturgie mit einer Beobachtung, die Joseph Leisibach gemacht hat und die ich wörtlich wiedergebe: «Des weiteren verdient ein bisher unbeachtetes Detail E r w ä h n u n g , das allein genügen würde, eine mittelalterliche Handschrift als lausannensisch zu bezeichnen: D i e Matutinlesung z u m M a r i e n o f f i c i u m v o m Samstag. Diese Lesung ist nichts anderes als der A n f a n g der Marienhomilien, die im 12. Jahrhundert v o m Lausanner Bischof A m a d e u s verfasst wurden. Schon in der um 1235 geschriebenen C h r o n i k der Bischöfe von Lausanne berichtet der D o m p r o p s t K o n o von Estavayer, A m a d e u s ' H o m i l i e n würden als Matutinlesung verwendet, was denn auch durch mehrere Brevierhandschriften und durch sämtliche D r u c k e des Lausanner Breviers bestätigt wird». 28
27 28
Knud Ottosen, The responsories and versicles of the Latin Office of the Dead, Aarhus 1993. Leisibach (Anm. 20), S. 47f.
Die Liturgie von Lausanne
43
Z u m Schluss möchte ich auf einige Besonderheiten hinweisen, die in der bischöflichen Kathedralkirche mit ihrem dreissigköpfigen Kapitel und einer beachtlichen Zahl von Kaplänen beachtet wurden. Im Zusammenhang mit der bereits früher erwähnten ausgeprägten Pflege der Marienverehrung sei an erster Stelle die Stiftung einer Frühmesse zu Ehren der Jungfrau (einer sog. Beata-Messe) vermerkt, um deren Errichtung Graf Amadeus VI. von Savoyen, der «Grüne Graf», am 20. Januar 1382 nachgesucht hat. Diese Messe soll täglich, ausser an Ostern, in der Marienkapelle gefeiert werden, an den Marienfesten Purificado, Annunciano, Assumptio, Nativitas, Conceptio immaculata sowie an den Festen des hl. Mauritius (26. Sept.), des hl. Georg (23. April) und an den jeweiligen Vigilien gesungenerweise. Diese Messzelebration wurde den vier ältesten residierenden Domherren anvertraut, die überdies verpflichtet waren, täglich vor der Messe für das Seelenheil des Stifters, seiner Vorgänger und Nachfolger zu beten. 1 ' Eine weitere Zeremonie bestand darin, dass die Chorherren und die übrige Geistlichkeit jeden Samstag und Sonntag sowie an den hohen Festen eine Prozession zur Marienkapelle abhalten und dort vor dem Marienaltar die Antiphon Salve regina singen mussten.'" Doch nicht nur für die Marienkapelle sind besondere liturgische Aufgaben belegt, Gleiches gilt beispielsweise auch für die Johanneskapelle, die sich hinter dem Hauptaltar befand. Ihr waren seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zwei Kapläne zugeordnet, die wochenweise abwechselnd - deshalb wurden sie Hebdomadarii genannt — jeden Tag eine Totenmesse zu feiern hatten. Diesen Hebdomadarii fiel u.a. als weitere Pflicht zu, die Bibellesungen im Chor an bestimmten Tagen der Fastenzeit vor der Prim und vor der Komplet durchzuführen. 1 ' Ich habe bei der Charakterisierung des Neuenburger Liber Ordinarius gesagt, dass er nicht zuletzt deshalb aufschlussreich sei, weil er auf Unterschiede zwischen Diözesan- und Kathedralliturgie aufmerksam macht: Tatsächlich finden sich insgesamt ungefähr zwanzig Bemerkungen zur Eigenliturgie der Bischofskirche. Zwei Beispiele mögen dies belegen: Im ersten Fall wird betont, dass sowohl die Collégiale von Neuenburg als auch die Kathedralkirche eine gegenüber den übrigen Kirchen der Diözese besondere Commemoratio für den hl. Blasius gestaltet haben. Während nämlich allgemein nur ein stilles Gedächtnis vorgesehen war, verzeichnet der Liber Ordinarius für Neuenburg eine feierliche Commemoration, worauf es heisst: Et sic eodem modo facit ecclesia cathedralis
29
Torino, Archivio di Stato, Inv. 80, Vescovadi stranieri, Losanna; vgl. Dupraz,
30
Vgl. Dupraz, Cathédrale, p. 105.
31
Ebda., p. 134.
Cathédrale, p. 98; Cat. Exposition, p. 152, n° 117.
Pascal Ladner
44
propter reliquias, quas habet." - Oder als zweites Beispiel: Normalerweise entfällt in der Fastenzeit das Gloria in der Messe; aber: si episcopus faciat, dicat ." Zugegeben: All dies sind Kleinigkeiten, aber zusammengenommen ergeben sie doch in etwa ein Bild von einer Lausanner Liturgie.
32 33
Ed. Pascal Ladner (Anm. 15), Nr. 714. Liber Ordinarius missae (Neuchâtel, Bibliothèque publique Nr. 4828, fol. 10")·
La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint U n e recherche selon les méthodes de l'archéologie d u bâti
Werner Stöckli (Moudon)
Dans le cadre des investigations archéologiques portant sur le portail peint, un nouvel examen de la chronologie générale de la cathédrale, telle que proposée par divers auteurs jusqu'en 1975 - notamment par Marcel Grandjean' - se révéla indispensable. Nos études furent si importantes, entraînant des résultats si denses, qu'une présentation exhaustive dans le cadre du présent article n'est guère envisageable. Une publication particulière sera nécessaire pour développer le détail de toutes ces recherches; nous nous contenterons ici d'un résumé des résultats, permettant d'inscrire la construction du portail peint et de son porche dans une chronologie relative de l'ensemble des travaux menés sur la cathédrale. État de la recherche sur la chronologie Dans son rapport adressé au Conseil d'État vaudois en 1872, Eugène-Emmanuel Viollet-le-Duc est le premier à donner un aperçu des chronologies relative et absolue des chantiers de la cathédrale,' qu'il reporte en 1873 sur un plan ultérieurement publié par Naef et Dupraz. 3 Il a reconnu que la cathédrale vaudoise fut commencée par ses parties orientales, et que la construction s'est logiquement développée vers l'ouest, hypothèse défendue par tous les auteurs qui eurent La rédaction finale et la mise en forme de cet article ont été assurées par Philippe Jaton. ι
Marcel Grandjean, La cathédrale actuelle, sa construction, ses architectes, son architecture, in: Biaudet, Cathédrale, p. 45-174.
2
Louis Gauthier, La cathédrale de Lausanne et ses travaux de restauration 1869-98,
3
A l b e n Naef, Discussion du rapport et du plan de Viollet-le-Duc, in: R H V 1904, p.
Lausanne 1899, annexe n° 9, p. 6 2 - 7 0 . 1 2 8 - 1 4 6 , voir plan publié entre les p. 130 et 131, et Dupraz, Cathédrale, planche entre les p. 28 et 29.
Werner Stöckli
46
l'occasion de reprendre cette étude à la suite du grand architecte français. 4 Par des chiffres inscrits sur son plan,' Viollet-le-Duc place le chantier du déambulatoire à la fin du Χ Ι Γ siècle, les parties orientales vers 1240, et le massif occidental vers 1260. Le grand mérite de Marcel Grandjean, dans sa publication sur la cathédrale de Lausanne, est avant tout l'étude exhaustive de tous les documents médiévaux relatifs à l'histoire de la cathédrale/ Il en conclut que le début des travaux se situe autour de 1192 (ou quelque peu avant cette date) et que ceux-ci se déroulèrent jusque vers 1235 environ. Ainsi, le chantier du gros œuvre de la cathédrale se situe grosso modo entre 1190 et 1235. Pendant ces 46 ans - soit l'équivalent de deux générations - deux maîtres d'œuvre ont dirigé les travaux: le premier, inconnu et père d'un clerc prénommé Jean, est le Maître de Lausanne; le deuxième est Jean, dit Cotereel.
Chronologie établie par les méthodes de l'archéologie du bâti Une analyse fondée sur l'archéologie du bâti porte en priorité sur l'observation détaillée de la maçonnerie et de ses reprises, de l'architecture, de la taille des blocs et des éléments architecturaux, des signes lapidaires et de la polychromie; mais cette méthode nécessite surtout d'être épaulée par une documentation aussi précise et complète que possible. 7 La nouvelle hypothèse de chronologie que nous proposons est actuellement toujours en phase d'étude. Bien évidemment, elle est susceptible de subir encore quelques corrections et précisions avant sa publication définitive, et sera alors adjointe d'une documentation exhaustive. Ainsi, en rapport avec la nouvelle chronologie, l'ensemble des constructions peut être réparti en cinq chantiers (fig. 4 et 5).
4
J . Rudolf Rahn, Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz, Zürich 1876, p. 363-372; Eugène Bach in: Bach, Cathédrale; Joseph Gantner, Histoire de l'art en Suisse. L'époque gothique, Neuchâtel 1956 (éd. allemande 1947), p. 68-90 et p. 1 9 9 210; et finalement Grandjean (n. 1).
5
Plan à l'échelle 1:100, conservé aux Archives de la Cathédrale de Lausanne. «Dressé pour l'architecte mars 1873 (signé) Viollet-le-Duc» (cf. n. 3).
6
Grandjean (η. i), p. 45-49.
7
«Grundlage jeder Bauanalyse ist eine exakte Bauaufnahme»; voir Manfred Schuller, Das Fürstenportal des Bamberger Domes, Bamberg 1993, p. 19.
La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint
47
Premier chantier: le déambulatoire roman à chapelles rayonnantes (après 1178) D a n s les f o n d a t i o n s de l'église gothique du M a î t r e de L a u s a n n e ont été repérés 2 1 6 blocs en molasse grise de L a u s a n n e , s o i g n e u s e m e n t taillés à la laye et sans a u c u n e trace d'usure. P a r m i ceux-ci, 29 ont des formes particulières, d o n t 5 qui sont d e plan convexe, sur la base d ' u n rayon d ' e n v i r o n 3,5 m , et 12 qui sont de plan concave, sur la base d ' u n rayon d ' e n v i r o n 2,5 m . ; E n posant les blocs de sorte q u e le lit de carrière soit horizontal, les cylindres qu'ils f o r m e n t - négatifs o u positifs - sont verticaux. C e s blocs étaient d o n c taillés p o u r élever des chapelles absidiales dotées d ' u n diamètre intérieur de 2,5 m et d ' u n diamètre extérieur de 3,5 m . U n e chapelle de ces d i m e n s i o n s s'ouvre actuellement dans l'axe d u m u r extérieur d u déambulatoire. S o u s la f o n d a t i o n d u m u r extérieur d u d é a m b u l a t o i r e actuelle se trouve une f o n d a t i o n plus ancienne, d o n t le tracé f o r m e des absides
(semi-circulaires)
c o r r e s p o n d a n t à p e u près a u x travées actuelles d u d é a m b u l a t o i r e . C e s observations pourraient c o n f i r m e r notre hypothèse, émise et schématiq u e m e n t dessinée en 1 9 7 5 , d ' u n d é a m b u l a t o i r e à chapelles rayonnantes. N o u s i g n o r o n s si cette construction r o m a n e a véritablement existé: les indices parlent plutôt p o u r un a b a n d o n d u projet en cours de chantier et son r e m p l a c e m e n t par la solution d u d é a m b u l a t o i r e actuel.
Deuxième chantier: le déambulatoire actuel, de style gothique primitif (avant 1190) L a construction d u m u r extérieur du déambulatoire d é b u t a par une f o n d a t i o n p a r f a i t e m e n t cohérente par rapport au plan de l'élévation qui, elle, suit un tracé p o l y g o n a l ; les n o u v e a u x f o n d e m e n t s sont appuyés sur les anciennes f o n d a t i o n s semi-circulaires. D a n s les angles intérieurs d u p o l y g o n e , l'élévation d u d é a m b u l a t o i r e utilise des piliers c o m p o s é s engagés, contrebutés par des contreforts à l'extérieur. L a travée située sur l'axe longitudinal est p r o l o n g é e d ' u n e abside sur plan semicirculaire, respectant les d i m e n s i o n s des chapelles r o m a n e s projetées."
8 9
Grès tendre aquitanien. Les 12 autres blocs sont des voussoirs, des tailloirs, des bases et des pièces de soubassement.
10
Werner Stöckli, Les édifices antérieurs à la cathédrale actuelle,
in:
Biaudet,
Cathédrale, p. 13-30, ici: p. 17-18, fig. 11 et 12. 11
La distance entre les axes des piliers engagés, mesuré sur la colonne centrale, est de
Werner Stöckli
48
Les piliers engagés sont composés de sept colonnes. Les noyaux entre les quatre colonnes présentes à l'arrière sont proportionnels à l'ampleur de ces dernières; par contre, les trois colonnes à l'avant ne sont séparées que par un noyau minuscule. Entre les deux groupes se trouve un joint, présent de la base jusqu'au-dessous des chapiteaux. Les quatre colonnes à l'arrière ne sont pas adaptées au plan polygonal du déambulatoire actuel: elles font partie du matériau roman, et ont d o n c été récupérées pour la nouvelle construction. En revanche, les trois colonnes à l'avant, avec les chapiteaux et les tailloirs, sont propres au chantier du déambulatoire de style gothique primitif; le tout fut mis en œuvre en
respectant le projet des voûtes sur croisée d'ogive,
par un
architecte
d'inspiration gothique, ceci avant 1190.
Troisième chantier: la cathédrale gothique du Maître de Lausanne, père du clerc Jean (1190 à 1215) C e grand chantier est marqué par un changement fondamental du projet. U n e cathédrale beaucoup plus grande que les précédentes (longueur totale d'environ 80 m ) " fut imaginée par un h o m m e au génie indéniable. Pour ce faire, il était obligé de corriger l'axe de quelque 4,8° vers le nord, pour éviter d'empiéter dans la propriété de l'évêque et de perturber - du moins partiellement - sa résidence sise au sud-ouest de la cathédrale. Pour la pose des fondations (fig. 5), un important matériau fut récupéré du chantier roman. À l'exception du mur extérieur septentrional, témoignant de certaines hésitations,' 3 ces fondements ont été construits d'un jet depuis le déambulatoire jusqu'à l'axe X 7 (fig. 3) au moins, mais très probablement jusqu'à X 6 , endroit où la façade occidentale primitivement était prévue. U n e étude du plan des fondations prouve que le maître de l'œuvre avait déjà des idées très précises;
12
13
4,70 m pour les travée Kb, c, e et f, et de 4,90 m pour l'abside axiale Kd (Indication après la Sectorisation générale et informatisation de la nomenclature 1997, voir fig. 3) La cathédrale précédant l'actuelle était un établissement construit autour de l'an mil, sous l'évêque Henri II de Bourgogne (985-1019). L'église était «un édifice d'environ 38 m de longueur par 19 m de largeur, à trois nefs de six travées. (...) Dans un deuxième temps, un gros complexe occidental est adjoint en avant du vaisseau de l'église», voir Philippe Jaton, Chronique archéologique 1992, in: R H V 1993, p. 1 7 7 187. L'ensemble mesurait un peu plus que 50 m et se trouvait, par rapport à la cathédrale actuelle, entre la grande travée et le choeur (Sectorisation 1997: axes X7 et 15, coord, cath. 61.40 à 113.10 m Est). Stöckli (η. 9), p. 16, fig. 3. Au nord, la construction des fondations fut probablement gênée par la présence d'anciens bâtiments dans ce périmètre.
La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint
49
on y reconnaît le rond-point du chœur, les deux tours de chevet, la croisée, les travées barlongues des deux croisillons et la nef à trois doubles travées à voûte sexpartite. L'élévation de la cathédrale gothique a dû débuter par l'adaptation du déambulatoire, issu de l'étape précédente, au nouvel axe. Pour ce faire, la travée occidentale au nord (Ka) a été élevée sur une longueur normale de 4,75 m ; par contre, la travée correspondant au sud (Kg) le fut sur une longueur de 5,80 m, mais toutes deux avec le matériau préparé lors de l'étape primitive gothique (piliers engagés avec les chapiteaux, frises, fenêtres). U n e cage d'escalier fut placée dans cet excès de longueur, où l'on observe pour la première fois l'utilisation de la bretture (vers 1195). Au-delà de ces deux travées, l'architecture put à nouveau être implantée sur un système orthogonal. La suite du chantier porta sans doute sur la partie inférieure des tours de chevet et la sacristie au sud. La construction des parties inférieures du chœur, jusqu'au niveau des arcades, doit suivre peu après, ceci permettant de mettre en place les voûtes du déambulatoire bien avant d'enchaîner avec le triforium qui repose partiellement sur les voûtains; mais l'examen de la marque lapidaire n° 1 permet de s'apercevoir que le chantier du chœur intègre également les quatre piles de la croisée (fig. 6). L'élévation du triforium et des fenêtres hautes du chœur était certainement terminée quand le croisillon méridional fut édifié. O n remarque en effet dans ce dernier un changement d'architecture, caractérisé par l'introduction du triplet dans le premier pan du mur de la claire-voie.' 4 La suite logique du chantier est la construction du croisillon sud, avec sa rose, et du croisillon nord. Pour construire les quatre grands arcs de la croisée, il était
auparavant
indispensable d'élever au moins les deux travées orientales ( X 1 0 - 1 2 ) , des bascôtés (avec leurs voûtes) d'une part, de la nef d'autre part. U n e fois ces préparatifs terminés, il était possible de songer enfin à la construction des grandes voûtes, barlongues pour le chœur et les croisillons, sexpartites pour la nef. La présence du voûtement des quatre parties environnant la croisée était nécessaire pour élever la tour lanterne avec sa voûte octopartite et sa flèche. La suite du chantier comprenait l'achèvement des bas-côtés et de la nef jusqu'à l'axe X 7 , soit les derniers travaux du Maître de Lausanne, qui se termineront vers 1215.
14
Grandjean (n. 1), p. 88-90.
5o
Werner Stöckli
Quatrième chantier: les parties occidentales par Jean, dit Cotereel (1215 à 1235) Le nouveau maître d'œuvre reprit le projet de son prédécesseur, mais en ajoutant un massif occidental monumental. Le chantier débuta par la pose des fondations, d'abord par un élargissement à partir de l'axe X7, puis par un réseau complexe, avec des modifications, qui laisse à peine deviner les intentions du deuxième architecte. En élévation, Jean Cotereel acheva la nef: une travée aux bas-côtés, deux travées au vaisseau central, mais aussi le mur occidental avec son portail, mur ultérieurement démonté par Aymon de Montfalcon, au début du XVI e siècle. La suite du projet était la construction d'une tour-porche, prévue à l'emplacement de la grande travée actuelle. Cette tour devait s'appuyer sur quatre puissants piliers de section et de forme identiques. Cet ouvrage fut déjà préparé dans les deux travées occidentales de la nef, non seulement par l'élargissement des fondements (fig. 6), mais aussi par l'augmentation de l'épaisseur des arcades (fig. 7). Le chantier de la tour-porche proprement dite avait débuté par la construction des tourelles latérales, lesquelles assumaient une double fonction: tout d'abord celle d'accès au moins jusqu'au triforium - voire plus haut - , ensuite celle de contreventement de l'arc doubleau entre la nef et la tour-porche. Étant donné que l'architecte voulait prolonger les triforiums dans la tour au même niveau que ceux de la nef, tout en prévoyant une ouverture entre ces deux espaces, il était contraint de placer la naissance des arcades de la tourporche plus bas que celles de la nef, ceci expliquant l'asymétrie des deux piliers orientaux. Au premier étage, la tour-porche abritait une chapelle occidentale, entourée de trois tribunes étroites. L'ensemble de la tour a été réalisé jusqu'au niveau des triforiums; par la suite le projet fut abandonné au profit de la solution existante, soit une façade à deux tours occidentales entre lesquelles trouvent place le narthex et le vestibule.
Cinquième chantier: le portail peint (1230 à 1235) Topographiquement, le portail peint se situe sur le périmètre du chantier du Maître de Lausanne, mais chronologiquement il est sous l'égide de Jean Cotereel (fig. 4): ceci signifie que pendant l'activité du grand chantier du massif occidental un autre chantier - plus petit - a été ouvert à un endroit où les travaux étaient achevés depuis longtemps.
La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint
51
Ci-dessous, nous allons suivre au plus près le déroulement de ce chantier, en évoquant toutes les interventions effectuées à l'emplacement du portail peint durant l'activité du grand chantier de la cathédrale gothique, et en récapitulant quelques éléments de la chronologie générale. ι. Pose des fondations par le Maître de Lausanne Vers 1190, le Maître de Lausanne reprit la direction du chantier, lequel débuta par la pose des fondations de l'église cathédrale sur un nouvel axe. Les fondations du mur extérieur du bas-côté méridional, dans la travée Ve, formeront par la suite la partie septentrionale des fondations du porche (fig. 8). 2. Le bas-côté sud du Maître de Lausanne D'une manière générale, le mur extérieur du bas-côté méridional est conservé dans son état d'origine. À l'intérieur, les éléments porteurs" sont les piliers engagés, composés de cinq colonnes: la colonne centrale supporte le doubleau, les deux suivantes les ogives et les deux colonnes appuyées contre le mur extérieur, les formerets (fig. 9). Les colonnes sont munies de bases attiques, de chapiteaux à crochets et de tailloirs composés d'une doucine, d'un boudin coiffé d'un plat, séparé du boudin par un cavet (fig. 10). À l'extérieur, chaque travée est séparée de sa voisine par un puissant contrefort; sous la fenêtre se trouve un bandeau en saillie, intégrant la tablette. En comparant les travées du bas-côté sud,'6 on constate que non seulement leur architecture est similaire voire identique, mais également que leur longueur, mesurée à l'axe des piliers engagés, ne varie que d'un centimètre.'7 On peut donc considérer les travées Vc-g comme une unité stylistique et constructive. Malgré cette similitude, une infime différence peut néanmoins être repérée. Les assises des blocs en molasse de Lausanne se trouvent à un niveau équivalent dans les travées à l'est du portail peint y compris le pilier engagé Χ ί ο d'une part, et dans les travées à l'ouest du même portail y compris le pilier engagé X9 d'autre part. En revanche, les assises entre les deux piliers engagés X9 et 10 ne correspondent que partiellement (fig. 11). Les bases des deux piliers sont inscrites dans des assises se trouvant à un niveau équivalent. Les niveaux des assises de tambours des deux piliers engagés entre bases et chapiteaux varient de 6 à 15 cm.
15
Identiques depuis l'axe X 7 jusqu'à X12.
16
À l'exception de la travée occidentale.
17
5,95 m pour les travées V c et V d , 5,96 m pour les travées Ve et V f , et 5,97 m pour la travée Vg.
W e r n e r Stöckli
Les chapiteaux et les assises qui les surmontent se retrouvent à nouveau aux mêmes niveaux. Que signifie la non-correspondance des assises de part et d'autre du portail peint? Une telle situation a pu être observée vers le portail dans le mur nord du croisillon nord.'" On y constate également des différences d'assise de ι à 5 cm de part et d'autre, au niveau des ébrasements de la porte, tandis qu'à partir des chapiteaux les assises se retrouvent à un niveau équivalent. Il est donc légitime de penser qu'à la place du portail peint, une porte de style et de dimensions semblables à celle s'ouvrant dans le mur nord du croisillon septentrional avait été aménagée au cours du chantier du Maître de Lausanne, précédant ainsi le portail peint (fig. 12). Le sommet de l'arc de cette porte aurait atteint à peu près le niveau des chapiteaux des piliers engagés; il resterait donc de la place pour une fenêtre au-dessus de la porte, de préférence un oculus. Le fait de savoir qu'une porte existait dans le mur sud de la travée Ve - aménagée par le Maître de Lausanne vers 1215 - est fort important pour l'interprétation du terme maiusportale. Marcel Grandjean" exprime à ce sujet la remarque suivante: «Le terme même de «maius portalo utilisé de 1220 à 1228 pourrait faire penser qu'il y en avait un autre, lui aussi: serait-ce le «portail peint> qui n'apparaît comme tel qu'en 1318 dans nos rares textes, mais que l'on qualifie également parfois de «grand portail>? Contrairement à ce que propose cette hypothèse, l' porte pourrait être celle du Maître de Lausanne, plus modeste que le portail peint.» 3. Le portail peint et son porche Le projet du portail peint comprenait donc la transformation d'une porte existante, donnant sur le bas-côté méridional, et qui avait déjà une fonction bien déterminée: une entrée à l'ouest du jubé avec la possibilité de traverser l'église pour rejoindre le cloître et les bâtiments au nord de celle-ci représentait un moyen de circulation très fonctionnel et très aisé (fig. 13). Récemment, Peter Eggenberger a élaboré de nouvelles interprétations concernant les vestiges archéologiques dans le sous-sol de la cathédrale. Il reconstitue, à l'ouest de la première église'0 du haut moyen âge, un couloir d'orientation nord-sud (fig. 14); topographiquement, ce couloir coïncide avec le cheminement reliant le portail peint et le cloître gothique.
18
L e v i d e de cette porte mesure 3 , 2 2 / 2 , 0 6 m , le s o m m e t de son arc brisé se situe à 5,20 m d u sol, soit au niveau des chapiteaux des piliers engagés.
19
G r a n d j e a n (n. 1), p. 4 7 .
20
J a t o n (n. 1 1 ) , p. 1 7 2 - 1 7 8 , n o t a m m e n t p. 1 7 4 et fig. 16.
La chronologie de la cathédrale de Lausanne et du portail peint
53
D'une part, l'ouverture de cette porte existante a été agrandie," d'autre part, elle a été munie d'un porche hors œuvre qui respecte le module donné par une travée du bas-côté sud aussi bien en plan qu'en élévation, étant donné que les chapiteaux des deux éléments se retrouvent à des niveaux égaux. Par le renfort des piliers d'angle, l'intérieur du porche prend la forme volumétrique d'un prisme octogonal. Les travaux ont très probablement débuté par la construction des fondations de la partie sud du porche (fig. 15), ceci pour bien assurer la stabilité des fondations du bas-côté pendant les travaux de démontage. Le mur extérieur du bascôté, entre les piliers engagés X9 et 10/Y4 a été démonté avec soin, entre les fondations et le formeret. Latéralement, le démontage s'est arrêté aux extrémités respectivement est et ouest des piliers engagés X9 et 10, tout en conservant l'amorce des piliers, engagés une assise sur deux dans le mur de fermeture (fig. 16). Pour les voûtes des bas-côtés, cette opération ne devait pas poser de grands problèmes sur le plan statique, car le formeret supportait facilement son propre poids comme celui du voûtain sur croisée d'ogive. Beaucoup plus périlleux était le démontage des contreforts et des arcs-boutants, étant donné que les voûtes de la nef avaient déjà été construites. En effet, le démontage obligatoire des contreforts pour la construction des piliers engagés septentrionaux du portail peint mettait en danger le système statique d'un ouvrage déjà bien avancé. La liaison avec l'ancienne maçonnerie du Maître de Lausanne est bien visible, immédiatement à l'est et à l'ouest respectivement des piliers engagés X9 et 10 (fig. 2). Les assises de l'ancien et du nouvel appareil varient de quelques millimètres en hauteur, et soit les nouveaux, soit les anciens blocs ont été grossièrement corrigés au marteau pour assurer l'accrochage réciproque des deux appareils. Au niveau des consoles, munies de chapiteau et tailloir, la stéréotomie change complètement car elle s'adapte uniquement aux proportions de l'architecture de la porte et ne respecte plus l'ancien appareil. Les raccords à l'extérieur, entre les anciennes maçonneries et le porche, sont perturbés par le fait que les parements ont été entièrement changés à la fin du XIX e siècle. La porte: dans la travée Ve du bas-côté sud est aménagée une niche à ébrasements dans laquelle s'ouvre une porte. Les seuils d'origine de la porte ne sont pas conservés," mais leur niveau doit correspondre à celui des seuils actuels aux zi
Elle atteindra une hauteur de 4,16 m et une largeur de 3,50 m, et sera munie d'un
22
journal des travaux de restauration 1912-18, 29 novembre 1912, p. 54: «Les seuils ont
trumeau. été brochés et enlevés. O n les remplacera par des seuils au niveau du dallage du Porche», et 17 décembre 1912, p. 58: «porche des Apôtres: Pose des deux seuils au niveau du Porche». Une photo prise entre 1892 et 1903 présente des seuils qui ne sont certainement pas les originaux; celui à l'ouest est passablement abîmé par l'usure.
Werner Stöckli
54
limites inférieures de piédestaux. Les piédroits sont accompagnés d'une colonne dont le chapiteau et le tailloir monolithes forment une console supportant le linteau, et sur lequel est posé le tympan. L'ouverture de la porte est partagée en deux par le trumeau qui contribue à supporter la charge du linteau et du tympan (fig. ii). Lors du montage des ébrasements intérieurs, côté cathédrale, les six gonds en fer forgé, 2 ' d'une section de 50/70 mm, entourés d'une feuille de plomb d'une épaisseur de moins d'un millimètre, ont été posés dans les joints. Une niche a été taillée à cet effet dans le bloc soit inférieur, soit supérieur, soit dans les deux, et le gond y a été scellé, d'abord au plomb et ensuite au mortier de pose. Le porche·, la porte décrite ci-dessus donne sur un porche voûté qui est animé latéralement par des triplets, élément rappelant l'architecture de la claire-voie du Maître de Lausanne. En face de la porte, le porche est ouvert par un arc brisé, appuyé sur deux colonnes. Le soubassement intérieur est constitué par une assise, formant un rectangle/ 4 Une marche est posée contre les soubassements sud et nord (fig. 17). Sur le soubassement intérieur (assise 1) ont été posés des blocs d'une hauteur de 50 cm (assise 2), comprenant les piédestaux," sur lesquels sont montées les plinthes et les bases (assise 3) des colonnes, entourant les piliers (fig. 18). Puis les parements des piliers, formant le volume octogonal du porche, ont été montés assise par assise. Dans le parement de l'assise 8 sont intégrées les bagues des colonnes, supportant les colonnes sur lesquelles sont agrafées les statues. La pose de cette assise 8 intègre celle des portions inférieures des fûts. Dans les assises 11 et 12 se trouvent les puissantes consoles donnant appui au linteau; les monolithes pèsent quelque 1,4 tonnes. Le portail compte 13 statues-colonnes, de grandeur nature. Au linteau apparaissent 23 figurines en haut-relief, le tympan en compte 7; les voussoirs, quant à eux, sont munis de 80 figures. Dans les clés des arcs formerets intérieurs se trouvent 4 médaillons en bas-relief. Au total, on dénombre donc 127 sculptures. Il y avait à l'origine 80 colonnes, il en reste 76. Cet aménagement joue apparemment avec le revêtement du sol du porche, avec ses dalles en forme de losanges, aménagement qui est très probablement postmédiéval. 23
Eugène-Emmanuel Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonné de l'architecture française du X I ' au Χ Υ Γ siècle, éd. A. Morel, Paris 1868, vol. 8, p. 292: dessin de l'un de ces gonds.
24
Mesurant en plan 4,74 m (dans le sens est-ouest) par 3,72 m (nord-sud).
25
Tous les éléments des assises 2 et 3 ont été remplacés en 1 7 4 7 - 4 9 par une molasse jaunâtre, taillée à la gradine; certaines pièces sont posées maladroitement en délit. La seule base conservée est celle du trumeau. Les piédestaux des embrasures de la porte ont été réparés en 1912 (voir notre chapitre est d'une remarquable fidélité. Sur la première biographie de saint Bernard, cf. en dernièr lieu, A. H. Bredero, Saint Bernard de Clairvaux entre culte et histoire, Turnhout 1998.
66
Jacques Henriet
ignore tout de cette seconde abbatiale de Clairvaux, 1 * du moins le texte de la Vita prima
nous permet-il d'apprécier le sens des réalités de G o d e f r o y et son aptitude
à faire face à des problèmes concrets, qualités dont il devait donner bien d'autres exemples, notamment lorsqu'il n'hésita pas à transgresser les règles de l'Ordre, en faisant acquérir par Clairvaux terres et droits d'usages sur les routes c o m m e r ciales desservant l'abbaye.' 7 Lorsqu'il prit possession du siège de Langres, qu'il occupa jusqu'en l'architecture
connaissait
en
Île-de-France
et
dans
ses
marges
une
1162, phase
d'expérimentation intense. Certes, aucun texte ne permet de dater avec précision le début des travaux de la cathédrale S a i n t - M a m m è s de Langres, mais chacun s'accorde à reconnaître que l'initiative de sa reconstruction revient à G o d e f r o y , au début de son épiscopat pour les uns, à la fin pour les autres.
L'architecte de
16
Si le texte du Livre II de la , œuvre d'Ernaud de Bonneval (citée n. 15), permet de connaître la date d'ouverture du chantier (peu après le retour de Bernard d'un de ses voyages en Italie, soit en 1133, soit en 1135), seul le récit d'un étrange rêve de Bernard dans les (Rom. 1$), litterae, inquam, rememorativae praeteritorum, indicativae praesentium et futurorum. Praeteritorum, ut historiarum et visionum; praesentium ut virtutum et vitiorum; futurorum ut poenarum et praemiorum, de quibus etsi non singula, tarnen usitatiora percurramus exempla. Sicardus, De ornatu ecclesiae, in: Mitralis de offieiis. PL 213, col. 40 ff Vgl. Bruno Boerner, Par caritas par meritum, Studien zur Theologie des gotischen Weltgerichtsportals in Frankreich - am Beispiel des mittleren Westeingangs von Notre-Dame in Paris, Freiburg Schweiz 1998 (Scrinium Friburgense 7), S. 14. 15
H. Barré, Marie et l'Église du Vénérable Bède à Saint Albert le Grand, in: Bulletin de la Société Française d'études Mariales 1952, S. 59-125.
16
Beata Virgo fìguram tenet Ecclesiae: sicut enim ipsa mater est, virgo et sponsa, sic est Ecclesia mater sanctorum, nomen tenet vìrginitatis et sponsae; virginitatis, inquam, mentis et fidei, que praevalet virginitati carnis, et sponsae, quia ipsa est sponsa Christi, Sicardus von Cremona (Anm. 14), PL 213, col. 213.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
185
sponsa Dei, mindestens in gleichen Masse wie Maria, die Kirche. Die zweite von Sicardus angesprochene Analogie betont sodann, dass die Kirche wie Maria die Mutter Christi sei, und dies wird seit Augustinus damit begründet, dass sie Christus in den Herzen der Gläubigen gebäre.' 7 Die dritte Analogie wird dahingehend erklärt, dass beide Jungfrauen sine macula et ruga, das heisst frei von jeglicher Sündhaftigkeit blieben. Auch dies ist ein Aspekt, der uns im Fortgang dieser Überlegungen noch einmal beschäftigen wird.
Besonderheiten des Lausanner Programms W i e sind nun die ikonographischen Eigenheiten des Lausanner Programms zu bestimmen und zu deuten? U m darauf plausible Antworten zu finden, muss eine wichtige methodische Vorgabe Beachtung finden. Die Interpretation von Bildern und Bildsystemen sollte immer von der Darstellung und ihren Entstehungsbedingungen selbst ausgehen, ehe zur Deutung Texte herangezogen werden können. O b w o h l das als eine der eigenwilligsten Programmschöpfungen der sogenannten Marienkrönungsportale angesehen werden muss, entstand es sichtbar in der Tradition und in der betonten Auseinandersetzung mit den nordfranzösischen Skulpturenportalen des gleichen T y p s . Erst müssen daher die Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit diesen Vorbildern herausgearbeitet werden, bevor Besonderheiten und Charakteristiken des Lausanner Programms eine theologische Deutung erfahren können. W e n n wir das «Portail peint> mit dem mittleren Chartreser Nordportal vergleichen, welches das am besten erhaltene des klassischen, in Senlis zum erstenmal verwandten T y p s vertritt, dann ist zunächst die veränderte architektonische Situation zu beachten.' 8 Durch den Ausbau zu einer Vorhalle finden wir in Lausanne ein dreidimensionales Bildgefüge mit einer Haupt- und drei Nebenseiten vor. Was die Gewändefiguren anbelangt, lehnte sich das Chartreser Portal seinerseits eng an das Inkunabel von Senlis an. Es handelt sich um alttestamentliche Figuren, die durch ihre Attribute in typologischem Bezug auf Christus und dessen Opfertod verweisen. Lausanne übernimmt grösstenteils dieses ikonographische Personal, zögert aber nicht, dessen Attribute auszuwechseln. N u r Simeon mit dem Christusknaben und Johannes mit dem Opferlamm behalten ihre alten Kennzeichen (Taf. 11), während Moses die eherne Schlange mit den Gesetzestafeln, Jeremias sein
17 18
Barré (Anm. 15), S. zçfif. Der Vergleich bietet sich schon deshalb an, weil es nachweislich Beziehungen zwischen beiden Kathedralen gab. Vergleiche hierzu den Beitrag von Jean-Daniel Morerod und Veronique Pasche in diesem Band.
ι86
Bruno Boerner
Kreuz mit einem Feuertopf und Jesaia sein Reis mit einer von sechs Tauben besetzten Scheibe vertauschen. Und anstatt wie in Chartres mit Lanze und Dornenkrone auf die Passion Christi zu verweisen, hält David nun ein Spruchband, auf dem aus dem Psalm 131,11 zitiert wird (Taf. 14). Sodann ordnet Lausanne die alttestamentlichen Figuren auf den beiden westlichen Wandungen des Vestibüls an, während die beiden östlichen nun von sechs neutestamentlichen Figuren eingenommen werden, die Petrus rechts des Eingangs anführt. Z u ihm gesellen sich nach aussen hin Paulus und Johannes (Taf. 12). Ihnen stehen am südöstlichen Pfeiler die drei Evangelisten Lukas, Markus und Matthäus gegenüber (Taf. 13). An dieser Stelle sollte noch einmal darauf hingewiesen werden, dass mit Petrus in der rechten Wandung auch schon im Chartreser Portal eine neutestamentliche Figur auftaucht. Sehr ähnlich sind die beiden Türstürze gestaltet, mit dem Marientod auf der linken und der Auferweckung auf der rechten Seite (Taf. 10). Nur ist in Lausanne nicht die Entschlafung Mariens, sondern deren Grablegung gezeigt. Zudem richtet sich die Protagonistin bei der Erweckung durch die Engel etwas mehr auf als in Chartres. Als Hauptquelle für diese Szenen, die ja in den kanonischen Schriften der Bibel nicht auftauchen, wie die Person Marias dort im Vergleich zu ihrer späteren Bedeutung selten erwähnt wird, sind apokryphe Schriften zu nennen. Im Westen war es vor allem der des PseudoMelito von Sardes. " Die gravierendsten Unterschiede zeigen sich jedoch in den Tympana und damit ausgerechnet in den Zentren der Bildprogramme (Taf. 9 und Abb. 148). Mit den Darstellungen im Türsturz des Lausanner Portals setzt sich das eine Amalgamierung von narrativen Elementen aus Marienkrönung und Weltgericht erkennen will, sind daher Zweifel angebracht. Dies allein schon deshalb, weil eine Seelenwägung im Kontext einer Bilderzählung, in der es um den Heimgang Mariens geht, absolut keinen Sinn ergeben würde. 1 ' Denn dann würde der Eindruck erweckt, als ob Märiens Seele zwischen Tod und Auferwekkung nach Verdienst und Sünde geprüft würde. Doch dies müsste nahezu als ein Affront gegenüber der Gottesmutter gewertet werden, weil mit grosser Selbstverständlichkeit davon ausgegangen wurde, dass Maria - wie die Kirche sine macula et ruga - nie eine Sünde begangen haben kann. Denn das Leben der virgo exemplissima war eine Einbahnstrasse, es repräsentierte die via regia in die Glückseligkeit. Zudem gehört sie nach der auf Gregor den Grossen zurückgehenden und im Mittelalter nach wie vor gültigen Einteilung der vier Klassen von zu Richtenden zu den summi boni, die richten, aber nicht gerichtet werden.14
zo 21 22 23 24
Suter-Raeber (Anm. 1). Schiller (Anm. 1), Bd. 4,2, S. 116. Blaser, Gotische Bildwerke, S. 53. Etwa Lapaire (Anm. 1), S. 192. Ludwig Ott und Erich Naab (Nachlass-Bearbeiter), Eschatologie in der Scholastik,
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
189
Auch präsentiert sich der Lausanner Christus nicht als Judex eines Weltgerichtsportals. Er zeigt weder einen Scheidungsgestus wie die Portale des 12. Jahrhunderts in Conques oder Autun," noch weist er seine Wundmale vor, wie die Gerichtsbilder des 13. Jahrhunderts. Was er hier in Lausanne vollzieht, ist im Wortsinn die Krönung Märiens, und dies kennt man nur aus Bildern des Marientriumphes. Genaugenommen dürfen wir hier mit einer grösseren Berechtigung von einer «Krönung» der Gottesmutter sprechen als in den klassischen Portalen von Senlis und Chartres, in denen sich Maria schon gekrönt als Herrscherin neben Christus zeigt. Grösse und zentrale Stellung der Figur im Verein mit der sie umgebenden Mandorla erinnern jedoch an die Majestas Domini romanischer Portale, aus deren Kontext auch die Ältesten in den Bogenläufen entlehnt sind. Neuere Forschungen haben indes betont darauf hingewiesen, dass man die Majestas der Romanik nicht unbedingt mit dem Weltenrichter der Gerichtsbilder gleichsetzen darf, auch wenn sie in diese Bildprogramme übernommen werden konnte, sondern sie repräsentiert den überzeitlichen Weltenherrscher." Auch die Ältesten fungieren nicht als Mitrichter, vielmehr versinnbildlichen sie die himmlischen Heerscharen, die dem Herrscher huldigen und seinen Lobpreis singen. Als Fazit dürfen wir also festhalten, dass der «Gerichtsbildhinweis» kaum wesentliche Aufschlüsse für die Deutung der spezifischen Eigenheiten des erbringt. Jüngst hat man vermehrt auf die Homilien des Lausanner Bischofs Amadeus aus der Mitte des 12. Jahrhunderts als Quelle für das Programm aufmerksam gemacht. Dies ist tatsächlich ein Hinweis, der Beachtung verdient, denn die Homilien zur Verherrlichung Mariens waren in Lausanne das ganze Mittelalter hindurch von Bedeutung und hinterliessen auch in der Liturgie der Kathedrale ihre Spuren. Tatsächlich könnte sich diese Schrift, die gewiss als die wichtigste dichterische Quelle zum Lausanner Marienlob identifiziert werden kann, auf die Ikonographie des Portals zumindest partiell ausgewirkt haben. Dies gilt etwa für die farbliche Gestaltung der Reliefs. Philippe Verdier, Théo-Antoine Hermanès und Erica Deuber-Pauli konnten dazu einige wertvolle Hinweise liefern. 17
in: Handbuch der Dogmengeschichte, hg. von Michael Schmaus, Alois Grillmeier, Leo Scheffczyk und Michael Seybold, Bd. 4, Freiburg u.a. 1990, S. j(f. 25
Rupprecht (Anm. 13), Abb. 1 1 4 , 1 7 0 .
26
Zuletzt Peter K. Klein, Eschatologische Portalprogramme der Romanik und Gotik, in: Studien zur europäischen Skulptur im 12./13. Jahrhundert, hg. von Herbert Beck und
Kerstin
Hengevoss-Dürkop,
Frankfurt a. M .
1994,
Abbildungen: Band II, S. 228-240. 27
Verdier (Anm. 1), S. 167 ff.; Deuber-Pauli, Le portail peint.
Band
I, S.
397-411,
Bruno Boerner
I90
Doch helfen uns die Homilien des Amadeus auch weiter, die singulare Gestaltung des Lausanner Tympanons als der zentralen ikonographischen Einheit des Bildprogramms zu deuten? Hier sind doch Zweifel angebracht: Denn wenn die enthusiastische Schilderung des Lausanner Bischofs darlegt, wie Maria schon gekrönt zum Thron des Ruhmes aufsteiget, Virgo humilis and thronum gloriae coronata conscendit oder die Mitherrschaft Mariens im Reich Gottes gefeiert wird, Ipsa singularis regnai in regno Dei et Christi, Elevata (...) in sede gloriae collocaturdann sind diese Beschreibungen zumindest ebensogut oder sogar noch besser mit der klassischen Bildformulierung der neben Christus thronenden Gottesmutter des Chartreser Portals in Einklang zu bringen. Es gilt also zu fragen, ob es in der zeitgenössischen theologischen Lehre oder Praxis überhaupt irgendwelche Beweggründe gab, die Rolle und die Position Christi im Prozess der Krönung und Glorifizierung Mariens derart herauszustreichen, wie es das Lausanner Portal vor Augen führt. Diese Veranlassungen gab es tatsächlich, und sie lassen sich am anschaulichsten am locus theobgicus der Erbsündenlehre festmachen. Schon Bernhard von Clairveaux wandte sich 1138 mit Eifer gegen die Lehre der immaculato concepito, also der Erbsündenfreiheit Märiens bei ihrer Empfängnis, und schalt die Kanoniker der Kathedrale von Lyon, weil sie die Feier der conceptio Mariae übernahmen. Nur Christus, argumentiert Bernhard, sei durch den Heiligen Geist als heilig empfangen worden, weil er allein vor der Empfängnis heilig war. Für die königliche Jungfrau ihrerseits wäre dies indes eine falsche Ehre, der sie nicht bedürfe: Virgo regia falso non eget honorer Im 13. Jahrhunderts wird Marias Reinigung als sanatio in utero interpretiert, danach wird sie im Schosse ihrer Mutter von der Erbsünde befreit, die sie sich zunächst aber zugezogen haben muss." Das bedeutet: Maria hat das Licht der Welt dennoch im Zustand der Sündelosigkeit 28 29
Amédée de Lausanne, Huit homélies mariales, Paris i960 (Sources chrétiennes 5), S. 208. Ebda., S. 202; Durch den Verzicht des Inthronisationsmotivs ändert sich im übrigen auch die biblische Referenzstelle des Tympanonbildes. Weder der 18. Psalm noch das Hohe Lied bieten hier die Leitmotive, sondern Psalm 44, 10: Astidit regina a dextris tuis in vestitu deaurato: circumdata varietate. (Zu deiner Rechten steht die Königin in goldgewirktem Kleide, umgeben von bunter Pracht).
30
PL 182, col. 333.
31
Zur Erbsündenfreiheit Mariens im Mittelalter vgl. Elisabeth Gössmann, Reflexionen zur mariologischen Dogmengeschichte, in: Maria Abbild oder Vorbild?, Zur Sozialgeschichte mittelalterlicher Marienverehrung, hg. von Hedwig Röckelein, Claudia Opitz und Dieter R. Bauer, Tübingen 1990, S. 19-36; Georg Söll, Die Entfaltung der Marienlehre und Marienverehrung im Mittelalter, in: Handbuch der Marienkunde, hg. von Wolfgang Beinert und Heinrich Petri, Regensburg 1984, S. 142-191.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
191
erblickt, eine Sünde hat sie zeitlebens nie begangen. Es musste aber im vorhinein eine sanctificatio stattfinden. Welches waren die Gründe, warum man der Gottesmutter lange diese spezielle Ehre verweigerte? Alexander von Haies argumentiert folgendermassen: Er appelliert an das Dogma der Erlösungsbedürftigkeit aller Menschen. Hätte sich Maria die Erbsünde nicht zugezogen, dann hätte sie die Heiligung und Erlösung durch Christus nicht nötig gehabt.'* Es sind also christologische Gründe, die gegen die Erbsündenfreiheit Mariens sprechen. Diese Argumentation zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte 13. Jahrhundert. Propter honorem Domini wendet man sich gegen die Lehre der sündenfreien Empfängnis. Auch Thomas von Aquin zeigt sich noch um die «Würde Christi» besorgt, denn Christus sei der Heiland aller Menschen und wenn Maria nicht die Sünde empfangen hätte, dann hätte sie ihn nicht nötig gehabt. So leugnet auch der glühende Marienverehrer Bonaventura die Immaculata conception weil sie die Ehre des Sohnes nicht berücksichtigen würde.'4 Was nützen jetzt diese Aussagen für die Interpretation des Lausanner Portals? Schauen wir uns die Krönungsszene im genauer an und vergleichen wir sie mit Chartres. Dort ist die thronende Maria schon gekrönt und erhält nur noch den Segen Christi. Was jedoch in Lausanne gezeigt wird, ist erst der Beginn der Krönungshandlung, deren weiterer Verlauf sich dennoch leicht erahnen lässt. Die Krönung wird von Christus vollzogen, und die Bewegungsrichtung der Krone geht über Christi Leib hinweg zum Haupt Mariens. Der Hinweis darauf, dass der Weg der Krone über Christus führt, war den Program mgestal tern offenbar wichtiger, als sie in der Nähe ihres Bestimmungsortes zu zeigen. Daran schliesst sich allerdings die Frage, ob denn die himmlische Krönung tatsächlich etwas mit der Erlösung von der Erbsünde und der Gnadentat Christi zu tun hat. Selbstverständlich, muss die Antwort lauten, denn die Krönung im Paradies, gleichgültig ob es um die der Maria, die der anderen Heiligen oder jedes normalsterblichen Gläubigen geht, versinnbildlicht den Eintritt in die visio Dei und damit die Endstufe der Erlösung. Es war gerade die Zeit des endenden
32
Alexander von Haies, Summa theologiae, Illa q. IX, m. II, De sanctificatione beatae Virginis: Si ergo quod non habet reatum peccati, non indiget redemptione, quia redemptio est propter obligationem ad peccatum et ad reatum peccati, ergo non indigeret redemptione per Christum, quod secundum fidem catholicam non est ponendum.
33
Hoc derogarci dignitati Christi, Thomas von Aquin, Summa theologica III, 27,2 ad 3, Die deutsche Thomas-Ausgabe 26, Köln 1957, S. 224. Bonaventura, Sentenzenkommentar, Opera Omnia, Quarrachi 1882-1902, Lib. I, dist. 31 art. 2 quest, ι.
34
Bruno Boerner
192
12. und beginnenden 13. Jahrhunderts, in der die Lehre vom Verdienst Christi in der Gnaden- und Erlösungstheologie genauere Konturen erfahren hat." Zusammenfassend können wir das Lausanner Programm dementsprechend als eine Marienkrönung bezeichnen, die dezidiert christologisch akzentuiert wurde. Denn die neue, betont christozentrische Gewichtung der Tympanonszene als Programmmittelpunkt beeinflusste auch die Auswahl und Gestaltung der übrigen Bildelemente. Der Abstammungshinweis in den Archivolten wird nun nicht mehr wie in Sentis, Chartres, Braine oder Laon durch die Wurzel Jesse gegeben, sondern durch die Genealogie Christi nach Mt. 1, iff., zu der, angeführt von Abraham und David, die Patriarchen, Priester, Könige und Königinnen des Alten Bundes gehören. Sie werden in Lausanne zusammen mit Propheten dargestellt, weil diese als die geistigen Vorfahren Jesu verstanden wurden. 3 ' In der Kunstgeschichte weiss man seit langem, dass in der Wurzel Jesse Maria eine besondere Hervorhebung erfährt, während die Darstellung der Genealogie nach Matthäus christologisch akzentuiert ist.17 Die genealogische Reihe in Lausanne schliesst daher in der Südarchivolte nicht mit Maria selbst, sondern mit «virum» ihrem Gatten, wie uns glücklicherweise eine gereinigte Inschrift heute wieder verrät. Dieses Faktum hat auch Konsequenzen auf die Besetzung der Gewändefiguren. Der in Senlis und Chartres mit seinem Attribut auf die Wurzel Jesse hinweisende Jesaias verliert nun diese Funktion, er trägt jetzt die Scheibe mit den sieben Tauben (Taf. 14). Seine vormalige Aufgabe wird nun von gleich zwei Figuren übernommen. Einmal von Matthäus (Taf. 13), dessen Spruchband schlicht den die 41 Generationen aufzählenden Beginn seines Evangeliums enthält, zum anderen von David (Taf. 14), dessen Beischrift: De fructu ventris tui ponam super sedem tuam, von den mittelalterlichen Kommentaren auf die Abstammung Christi von David hin, also christologisch interpretiert wurde. Einer davon, er stammt aus der Feder Innozenz III., gibt den Anschein, als liesse er sich sehr gut auf die spezifische ikonographisch-architektonische Ausgestaltung
35
Otto H. Pesch, Die Lehre vom «Verdienst» als Problem für Theologie und Verkündigung, in: Wahrheit und Verkündigung. Michael Schmaus zum 70. Geburtstag, hg. von Leo Scheffczyk u.a., München 1967. Zur Frage, wie sich diese Sachverhalte auf die Ikonographie der französischen Portalskulptur ausgewirkt haben vgl. Boerner (Anm. 14), S. I07ff. und I97ff.
36
Schiller (Anm. 1), Bd. 1, S. 24.
37
Madeline H. Caviness, Sumptuos Art at the Royal Abbeys in Reims and Braine: Ornatus Elegantiae, Varietate Stupendes, Princeton 1990, S. 109; Dort auch weiterführende Literatur zur mittelalterlichen Ikonographie der Wurzel Jesse und der Genealogie Christi.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
193
unseres (Portail peint» projizieren. 3 ' David wird als Säule in der Vorhalle des Tempels genannt, und tatsächlich präsentiert er sich auch als columna im vestibulum der Lausanner Kathedrale." Bei dieser Übereinstimmung dürfte es sich allerdings um einen Zufall halten. M a n kann nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Lausanner Programmgestalter gerade auf diese Schrift Bezug genommen haben. Wichtiger ist indes deren Hinweis, welcher die Inschrift Davids als Versprechen Gottes an Abraham und David deutet, den Erlöser aus ihrem G e schlecht hervorkommen zu lassen. Ahnlich lautet der T e n o r auch in anderen Texten, so dass wir die Inschrift auf den in den Archivolten dargestellten liber generationis beziehen dürfen. N u n ist es an der Zeit zu betonen, dass trotz der ungewöhnlichen christologischen Akzentsetzung die mariologische Komponente im «Portail peint» keineswegs eliminiert ist, sondern überall spürbar bleibt. Auch die Inschrift Davids kann in den Psalmkommentaren eine mariologische Färbung bekommen, wie es derjenige von Petrus Lombardus beweist. Dieser bemerkt: G o t t hätte zu David ja auch sagen können, von der Frucht deiner Lenden setze ich über deinen T h r o n , nein, er sagte bezeichnenderweise, von der Frucht deines Leibes, weil Christus nämlich von einer Frau geboren wurde. 40 Auch die sieben Tauben des Jesaias, welche die sieben Gaben verkörpern, können sowohl auf Christus als den Spender dieser Gaben als auch auf die G n a denfülle Mariens hinweisen. 4 ' 38
Innocentius III., Mysteria evangelicae legis et sacramenti eucharistiae, PL, 117 col. 803: De duobus diacotiis qui ducunt pontificem. Duo diaconi qui ducunt pontifican, désignant Abraham et David, quibus facta est incarnationis Christi repromissio. Nam illipromissum est: In semine tuo benedicentur omnes gentes (Gen. XXII) ; isti pollicitum, De fructu ventris tuiponam super sedem tuam (Psal. CXXXI). Propter quod evangelista [= Matthäus, Anm. Β.] signanter hos duos in generatione Christi praemisit: Liber, inquit, generationis Jesu Christi, filii David, filii Abraham (Matth. I). Isti sunt duae columnae, quas verus pacificus in vestíbulo templiposuit.
39
Abraham wird in Lausanne nicht als Säulenfigur, sondern in der Ostarchivolte als sitzende Ausgangsfigur der genealogischen Reihe genannt (Taf. 16). Mit vestibulum wird wohl das Alte Testament in seiner Gesamtheit bezeichnet. Petrus Lombardus, Commentarla in Psalmos, PL 191 col. 1178: Juravit dico, dicens: De fructu ventris tui ponam super sedem tuam. Poterai dicere, de fructu femoris tui, sed significantius ait, de fructu ventris tui, quia de femina tantum natus est Christus, quo, id est ad quam feminam vir non accessit. Unde et illud, ex cantu Ecclesiae: Et exivit per clausam portam lux et decus. Christus positus est super sedem David patris sui, juxta illud: Et dabit illi Deus sedem David patris sui (Luc. I) quia quod David temporaliter rexit, Christus spiritualiter [...]. Eine Glasscheibe der Kathedrale von Le Mans bildet den thronenden Christus von sechs Tauben umgeben ab. Auch ein Fenster in Saint-Denis zeigt, wie sechs Tauben
40
41
194
Bruno Boerner
Ein ganz seltenes Attribut ist auch dem Propheten Jeremias beigegeben, der in Chartres noch ein Kreuz trägt, um auf den Opfertod Christi hinzuweisen. In Lausanne hält er aber einen Feuertopf, aus dem Flammen schlagen (Taf. 14). Oliarti succensam ego video, et faciem ejus a facie aquihnis antwortet Jeremias auf die Frage Gottes, was er sehe (Jer 1, 13). «Einen im Feuer stehenden Topf erblikke ich, er kehrt seine Vorderseite von Norden her zu». Auch bei der Deutung dieser Passage weisen alle konsultierten Kommentare in eine Richtung: Olla steht für das Siind- und Lasterhafte oder sogar für den Teufel selbst. Aquilo (der Norden oder der Nordwind) versinnbildlicht den Ort des Bösen. Im Psalmkommentar des Petrus Lombardus, bemerkt der Teufel sogar: Ponam sedem meam ad aquilonem, und diese Aussage bildet natürlich einen klaren Kontrapunkt zum Gottesversprechen an David in dessen Spruchband. Wichtig in diesem Text ist jedoch auch der Hinweis, dass die Sündhaftigkeit durch Christus in Brand gesetzt und überwunden wird. Charitatis fiamma in cordibus diffusa ardet contra ollam iniquitatis. Die in den Herzen durch Christus verbreitete Flamme der caritas lodert gegen die olla der Sünde.4* Damit ist das Attribut des Jeremias, von dem er sich selbst deutlich sichtbar abwendet, der einzige Hinweis auf die civitas mala, der im Programmkontext des auftaucht. Aber, und dies ist das Entscheidende, es handelt sich um das Böse, das von Christus überwunden wird. Weit einfacher zu deuten sind die übrigen Gewändefiguren. Die Apostelfürsten Petrus, Paulus und Johannes nehmen die Ehrenplätze zur Rechten Christi ein (Taf. 12). Als Bevollmächtigte und Boten des Heils sind sie Wurzel und Fundament der Kirche. Diese hat sich von Anfang an als Apostolische Kirche verstanden, im Glaubensbekenntnis ist von der ecclesia apostolica die Rede. Zu beachten ist, dass die wichtigsten Vollmachten von den Aposteln auf das Priestertum übertragen wurden, so dürfen sich auch Bischof und Kanoniker der Kathedrale als Verwalter des himmlischen Lohnes verstehen. Um dies deutlich zu machen, hält Petrus traditionellerweise seine beiden Schlüssel, hier sogar mit den gekrönten und diesmal von der Ekklesia und Synagoge begleiteten Christus umkränzen. Vgl. Schiller (Anm. 1), Bd. 4,1, S. 36, Abb. 88, 89. 42 Petrus Lombardus, Commentarla in Psalmos, PL 191 col. 556: A male autem utentibus lege oritur olla, id est tribulatio Ecclesiae. Haec est olla fervens ab aquilone, id est a diabolo. Unde Jeremias: Ollam succensam ego video, et faciem ejus a facie aquilonis (Jer. I). Unde alibi idem Jeremias: Ab aquilone pandetur omne malum (ibid.), id est a diabolo qui dixit: Ponam sedem meam ad aquilonem, et ero similis Altissimo (hai. XIV). Ab ilio ergo tribulationem olla ebullit in Ecclesia; sed Christo duce olla iniquitatis ardens facta est, spei non consumptionis, quia tribulatio operatur patientiam; patientia vero probationem; probatio vero spem (Rom. V), cum charitatis fiamma in cordibus diffusa ardet contra ollam iniquitatis.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
195
je einer H a n d , als Zeichen der Binde- und Lösegewalt. Paulus trägt das Buch des Gesetzes, das ihm von Gott übergeben wurde, dazu kontrastierend sind auf der gegenüberliegenden Seite Moses die Gesetzestafeln des alten Bundes mitgegeben worden, die dieser anstatt der ehernen Schlange wie in den Portalen von Senlis und Chartres in den Händen hält. Dass die vier Evangelisten, welche die Wahrheit des Neuen Testaments verkörpern, als Gewändefiguren in einem Portal auftauchen, ist in dieser Gegend gar nicht so sehr ungewöhnlich. Die Kathedrale von Basel, ja ebenfalls ein Suffragan von Besançon, hat dies schon einige Jahrzehnte früher vorexerziert. 43 Bleibt der Engel am Trumeau, der wohl das schwierigste Rätsel des Lausanner Portals aufgibt (Taf. 15). Eher anzuzweifeln ist wie erwähnt die These, in ihm den Seelenwäger Michael verkörpert zu sehen. Einleuchtender ist der Vorschlag, ihn als den Verkündigungsengel Gabriel zu identifizieren. 44 M a n könnte diese Hypothese sogar noch mit einem zusätzlichen Argument stützen, denn der Erzengel taucht auch am A n f a n g des Transitusberichts des Pseudo-Melito auf und verkündet Maria ihren nahen Tod. 4 ' Dieser T e x t ist, wie erwähnt, eine Hauptquelle fur die Türsturzdarstellungen der Marienkrönungsportale. Gabriel hätte somit durchaus das Recht, im Kontext einer Bilderzählung über den Heimgang Märiens aufzutauchen. Was an dieser Deutung jedoch eher stören würde, ist die Sockelgestaltung des Engels. Er steht auf einer Architektur, deren Zinnen vermutlich auf das Himmlische Jerusalem verweisen. U n d dies würde wohl eher auf den Paradieswächter Michael verweisen. Bevor ein weiterer Vorschlag zur Deutung dieser Figur unterbreitet wird, muss noch auf den zweiten umstrittenen Punkt in der zeitgenössischen Mariologie eingegangen werden. Es geht um Frage der leiblichen Auferstehung Mariens, die erst 1950 durch Pius XII. zum D o g m a erhoben wurde. Im Gegensatz zur Immaculata
conceptio waren die Theologen dieser Lehre gegenüber jedoch weit
positiver eingestellt.
43 44 45
Bruno Boerner, Überlegungen zum Programm der Basler Galluspforte, in: Kunst und Architektur in der Schweiz, Jahrgang 45, Heft 3, S. 238-246. Deuber-Pauli, Le portail peint, S. 267. Haibach-Reinisch (Anm. 19), hier Cap.2: Secundo igitur anno postquam Dominus caeli alta conscendit, die quadam desiderio eius succensa, lacrimati sola in domus illius receptáculo coepit. Et ecce angelus magni luminis habito splendens ante earn astitit et salutationis verba persolvit dicens: «Ave, benedicta a Domino, suscipiens illius salutem qui mandavit salutem Jacob per prophetas suos. Ecce, inquit, ramum palmae de paradiso Dei attuli tibi; quem portare facies anteferetrum tuum, cum in die tertio fueris assumpta de corpore».
196
Bruno Boerner
Der apokryphe Transitus-Bericht des Pseudo-Melito, der die Auffahrt Marias schildert und auch auf die Ikonographie der Portale eingewirkt hat, konnte zu dieser Haltung einiges beigetragen. Schauen wir uns dazu die Darstellung im Chartreser Türsturz etwas näher an. Von einer assumptio kann im Grunde keine Rede sein, Maria hält die Augen geschlossen und wird von den Engeln nur leicht angehoben. Es handelt sich dementsprechend um eine sehr zurückhaltende Schilderung der körperlichen Himmelfahrt. Aber auch für diese Bildformulierung können die zeitgenössischen theologischen Texte eine Erklärung liefern. Als durchaus repräsentativ kann in diesem Kontext der Hohe Liedkommentar des Alanus ab Insulis gewertet werden. Er äussert sich zu unserem Problem folgendermassen: Sicut enim credimeus corpus Christi putredine non esse resolutum, (Non dabis etc.) ita probabile est a corruptione putredinis alienum esse corpus Mariae - So wie wir glauben, dass der Körper Christi der Verwesung entgangen ist, so wahrscheinlich ist es auch, dass der Leib Marias von der Verwesung verschont blieb. Alanus zitiert als Beweis dazu den damals sehr verbreiteten PseudoAugustinustext, der vehement für die leibliche Himmelfahrt Marias eintrat, und das liturgische Gebet Veneranda, das ebenfalls von der Assumptio Mariae in corpore ausgeht.46 Etwas weiter unten im Text jedoch meldet Alanus wieder leise Zweifel an (col. 74), als er betont, dass es letztlich doch unsicher sei - incertum est-, ob Maria auferstand und in ihrem Leibe in den Himmel fuhr.47 Ich meine, man kann die Haltung des Alanus ftir die damaligen Theologen gewissermassen als typisch bezeichnen. Die Mehrzahl betrachtete den Glauben an die leibliche Himmelfahrt Mariens als akzeptablen frommen Glauben und hingen ihm zumeist selbst an. Man sieht sich jedoch gezwungen, gleichwohl einen leisen Zweifel zu hegen, weil dieser Sachverhalt keine biblische Begrün-
46
P L 40, col. 1141-48.
47
Alanus ab Insulis, Elucidano in cantica canticorum, P L 210, col. 64: Tigna domorum nostratum cedrina, laquearía nostra cypressina. Domus haec intelliguntur corpus Christi et corpus Virginis: tigna domorum substantiae corporum, quae dicuntur cedrinae, id est imputribiles: cedrus enim imputribilis est: Sicut enim credimus corpus Christi putredine non esse resolutum; unde legitur: «Non dabis Sanctum tuum videre corruptionem (Psal. XIX)»: ita probabile est a corruptione putredinis alienum esse corpus Mariae: Unde Aug. in sermone De Assumptione Virginis: Non solum carnem quam Christus assumpsit, sed etiam carnem de qua assumpsit credimus esse assumptam in coelum. Unde in oratione edita legitur: Nec tarnen mortis nexibus deprimi potuit, etc. Et nisis resurrexerit, quare de ipsa dicitur: Assumpta est Maria in coelum? (col. 74) Itaque Christus resurrexit et post resurrectionem in coelum ascendit. Sed si
Virgo mater resurrexerit, vel quando
resurrexerit vel ascenderit, incertum est. Vgl.
auch
Martin Jugie,
La
mort
et
l'Assomption de la Sainte Vierge. Étude historico-doctrinale, Città del Vaticano 1944, (studi e testi 114), S. 376.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
197
dung findet. Diese Haltung spiegelt sich selbst noch in der Liturgie wieder, soweit ich sehe auch in der Sonderliturgie von Lausanne. Auch dort wird einerseits das Cogitis me des Pseudo-Hieronymus gelesen, das an der assumptio corporalis Zweifel anmeldet, andererseits wird aber auch das Veneranda gebetet, das die leibliche Himmelfahrt verkündet.4* Das klassische Auferstehungsbild der französischen Kathedrale, wie es Chartres und Senlis vor Augen fuhren, übt im Grunde eine ähnliche Zurückhaltung. Was genau, so fragt man sich, soll denn im rechten Teil des Türsturzes dargestellt sein (Abb. 148)? Die resurrectio wird zwar leise angedeutet, eine assumptio corparalis vermag man jedoch nicht zu erkennen. Es gab jedoch ebenso Theologen, denen die vorsichtige Distanz des Alanus fremd war, und die mit Vehemenz den Glauben an die leibliche Himmelfahrt vertraten.49 Ähnliches lässt sich auch in gewissen Skulpturenzyklen herauslesen. Saint-Thibault in Burgund zum Beispiel kennt hier gar keinen Zweifel. In dessen Türsturz wird die Gottesmutter von Engeln aufrecht in den Himmel getragen.'0 Das gleiche gilt auch für das Strassburger Südportal, falls der Stich von Isaak Brunn dem Originalzustand entsprechen sollte. Auch in Lausanne wirkt die Maria weit lebendiger als in Chartres. Sie ist weiter aufgerichtet, und ihre Augen scheinen geöffnet zu sein. Gleichwohl übernahm man nicht das Assumptio-Motiv wie in Saint-Thibault, sondern verblieb bei der Resurrectio-Formel, und dies findet wohl noch eine zusätzliche Begründung. Der Heimgang Mariens ist ja Modell für den eines jeden frommen Gläubigen. Nach dem Tode und einem eventuellen Aufenthalt im Fegefeuer gelangt zunächst seine Seele ins Paradies und in die Anschauung Gottes. Erst nach der Auferstehung am Jüngsten Tag folgt der Körper nach. Diese zweiteilige via wird nun in den Bildern vom Transitus Mariae praefiguriert und vorexerziert. Um diesen Identifationsfaktor aufrecht zu erhalten, ist die resurrectio Mariens genauso dargestellt wie eine Auferstehungszene aus einem Weltgerichtsportal. Vor diesem Hintergrund erstaunt es jedoch, dass in Lausanne ein sehr wichtiges Detail fehlt, das sonst in fast jedem narrativen Transitus-Programm zur Darstellung kommt: Gemeint ist die ascensio der Seele im Marientod. Meist hält Christus die Seele in der Hand wie in Chartres, oder er gibt sie gerade an Engel weiter wie in Mantes (Abb. 144)." Indem in Lausanne nicht der Marientod, sondern ihre Grablege wiedergegeben ist, entfällt mit der Darstellung der Mari-
48
Othmar Perler, Die Himmelfahrt Marias in der alten Liturgie von Lausanne, in:
49
Jugie (Anm. 47), S. 378fif.
50
Vgl. Sauerländer (Anm. 1), Abb. 288.
51
Z u r ikonographischen Entwicklung der Entschlafung Mariens vgl. Schiller (Anm.i),
Revue d'histoire ecclésiastique suisse 44 (1950), S. 189-197.
Bd. 4,2, S. 95fr.
Bruno Boerner
198
enseele auch die Andeutung ihrer ascensio, und damit geht ein wichtiger Identifikationsfaktor fiir den Betrachter verloren. Doch vielleicht gibt es selbst für dieses Problem eine Lösung: Dazu beachte man abermals den Transitus-Bericht des Pseudo-Melito, der ja als Hauptquelle für diese Bildfolgen gelten muss. Zwischen Tod und Auferstehung wird darin folgende Szene beschrieben: Tunc Salvator commendavit animant sancta Mariae Michaeli archangelo, qui erat custos paradisiChristus vertraute die Seele Mariens dementsprechend dem Erzengel und Paradieswächter Michael an, in dessen Obhut sie bis zu ihrer Auferstehung verblieb. Auch den gotischen Portalbildern ist diese Szene nicht vollkommen fremd. In den Türstürzen von Mantes und Longpont ist sie zu finden: Michael hält die Seele Mariens im Arm, die ihm von Christus übergeben wurde (Abb. 144)." In Lausanne befindet sich mit der Trumeaufigur ebenfalls ein Engel zwischen den beiden Szenen, und er steht über den Zinnen des Paradieses. Auch seine linke Hand ist verhüllt wie die des Michael in Mantes, während seine Rechte leider abhanden gekommen ist. Wenn er in dieser ursprünglich die Seele Mariens gehalten hätte, dann wäre die ascensio animae im ¡Portail peint> nicht nur gegenwärtig gewesen, sondern sie hätte am Trumeau sogar einen besonders prominenten Platz erhalten. Eine solche Erscheinung, das soll nicht verschwiegen werden, wäre am Trumeau eines gotischen Figurenportals höchst ungewöhnlich. Nach wie vor wäre ebenso denkbar, dass der Engel eines seiner üblichen Attribute wie Botenstab oder Labarum in Händen hielt.54 Andererseits kann eine demonstrative Eigenwilligkeit in der Wahl der ikonographischen Motive womöglich als charakteristischster Zug in der Tätigkeit der Lausanner Programmgestalter bei der Ausarbeitung ihres Programms bezeichnet werden. Dies gilt insbesondere fur das Krönungsbild im Tympanon und seine betont christologische Akzentsetzung. Selbstverständlich soll hier nicht die These ver52
Haibach-Reinisch (Anm. 19), cap. 8.
53
Z u Longpont vgl. Sauerländer (Anm. 1), S. 139, Abb. 79.
54
In Besançon stand Michael mit dem Schwert über dem Drachen am Trumeau. Sauerländer (Anm. 1), S. 127. In den Archivolten gotischer Weltgerichtsportale sind Engel mit Seelen in den Händen allerdings ein sehr geläufiges Bild. Vgl. Peter Kurmann, Nachwirkungen der Amienser Skulptur in den Bilhauerwerkstätten der Kathedrale zu Reims, in: Skulptur des Mittelalters. Funktion und Gestalt, hg. von Friedrich Möbius und Ernst Schubert, Weimar 1987, S. 1 2 1 - 1 8 2 , hier: S. 145, Abb. 39; S. 147, Abb. 43 (beide Amiens), S. 172, Abb. 89 (Reims). In einer Wandmalerei der Friedhofskapelle von Sepvigny (Meuse) präsentiert sich Michael auch mit einer Seele
in der Hand.
Vgl.
Millénaire du
Mont
Saint-Michel
966-1966.
Aus-
stellungskatalog, Paris 1966, S. 37, Nr. 72. Michael scheint auch in Lausanne eine grössere kultische Bedeutung gehabt zu haben. Er war der Patron eines Altars, der von neun Priestern bedient wurde. Vgl. Dupraz, Cathédrale, S. 158.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
199
treten werden, dass in der Ikonographie des ein klarer Standpunkt im theologischen Disput um die immaculata concepito Mariens formuliert wurde. Hierzu fehlen erstens die entsprechenden schriftlichen Nachweise, und zweitens ist ein Skulpturenportal sicher nicht das geeignetste Medium, zu strittigen theologischen Fragen pointiert Stellung zu beziehen. Ausschlaggebend für die Motivwahl waren wohl eher die Auswüchse einer sich stetig steigernden Marienfrömmigkeit, die von den Kirchenmännern in einem rechtmässigen Rahmen gehalten werden mussten. Bezeichnenderweise waren es gerade solch glühende Verehrer der Gottesmutter wie Bernhard von Clairveaux und Bonaventura, die sich bewogen sahen, in dieser Richtung Engagement zu zeigen. Sie taten es gewiss auch, um sich einen legitimen Freiraum für ihre eigene intensive Marienfrömmigkeit zu erhalten. Doch welche Persönlichkeit in Lausanne konnte in solchen Fragen ihren Einfluss auf die Gestaltung des Marienportals ausgeübt haben? Darüber lässt sich nur spekulieren. Conon, der Dekan und Verfasser des cartularium hat zeitweilig in Paris studiert und war mit der theologischen Lehre gewiss gut vertraut. Auch der hochgebildete Bischof Bonifaz, er war Magister der Theologie in Paris und Scholastikus in Köln, galt einerseits als glühender Marienverehrer und bemühte sich andererseits, das Kathedralkapitel und den Diozesanklerus in vielerlei Bereichen zu disziplinieren. Doch sind leider so gut wie keine Texte überliefert, die seine theologischen Positionen offenlegen." Gewiss wollte auch im Lausanner Portal niemand der Ehre Mariens Abbruch tun, im Gegenteil, auch dieses Bildprogramm hat als Leitmotiv die Glorifizierung Mariens, die in allernächster Nähe zum Thron des Herrn ihre Krone empfängt. Aber es war den Programmgestaltern offensichtlich ein Anliegen, herauszustreichen, wer in diesem Prozess im Zentrum zu stehen zu hat und durch wen diese Krönung vollzogen wird. Mit der Mandorla wird noch zusätzlich betont, dass sich Christus in einer anderen, nämlich höheren Sphäre des Himmels, als Maria aufhält. Wer hinlänglich mit der zeitgenössischen Theologie vertraut ist, kann sich leicht vorstellen, dass die traditionelle Senliser Formel des gleichberechtigten, herrschaftlichen Thronens der Gottesmutter neben Christus das Missfallen so manches zeitgenössischen Theologen erregt haben könnte. Schaut man sich die Entwicklung der Bildprogramme näher an, dann machen sich indes schon sehr früh erste Korrekturen bemerkbar. Während nämlich in Senlis und Mantes das Paar noch gleichberechtigt nebeneinander thront, senkt Maria in Chartres schon demütig ihr Haupt. Dieser Gestus findet in Braine durch die gefalteten Hände 55
Vgl. zu Conon und Bonifaz den Beitrag von Veronique Pasche und Jean-Daniel Morerod in diesem Band. Dort auch weiterführende Literatur.
200
Bruno Boerner
der Gottesmutter noch eine Steigerung. Die entscheidende Korrektur erfolgt dann um 1230. Von da an war es fast immer Christus selbst vorbehalten, Maria die Krone aufs Haupt zu setzen, wie es etwa das Strassburger Südportal vorexerziert.5' Dies geschah gewiss, um der Rolle Christi im Heiligungsprozess Mariens die entscheidende Betonung zu verleihen. Die Darstellung im Lausanner Tympanon, in dem das Inthronisationsmoment vollkommen ausgeklammert wurde, ist dann nichts anderes als eine besonders radikale Formulierung dieses Anliegens. Diese Gestaltungsweise des Krönungsbildes mit der stehenden Maria hat indes den Vorteil, dass ihre Funktion als Mittlerin zwischen Gott und Menschen besser zur Geltung kommt als im traditionellen Thronmotiv. Der Interzessionsgedanke spielte ja gerade in Lausanne eine besondere Rolle. Indem Maria als Fiirbitterin präsentiert ist, wird auch ihr tatsächliches Agieren im Rahmen ihrer Wundertätigkeit ins Bild gesetzt. Denn Maria wirkt die Wunder ja nicht selbst, sondern diese werden von Christus auf Bitten Marias vollbracht, auch wenn dies in den Schilderungen Conons nicht unbedingt in den Vordergrund gestellt wird. Aus seinen Schilderungen lässt sich jedoch herauslesen, dass es sich um die spezifische Beata Maria de Lausanna handelt, die für die Wunder- und Heiltaten verantwortlich zeichnet. In dieser Hinsicht ist Lausanne beileibe kein Ausnahmefall. «Die Verbindungen zwischen Marienwunder und Kirchenbau bekräftigen, dass es sich bei der hier skizzierten episkopal-kanonial geförderten Kultform vornehmlich um einen Kirchenkult handelt, in dem nicht Maria, sondern ihr verehrt wird. Wortfeldanalysen verdeutlichen, dass die Jungfrau vorzugsweise mit ihrer Kirche konnotiert wird.»'7 Wenn man sich in Paris wie oben erwähnt entschloss, im Gewände des Marienkrönungsportals von Notre-Dame nicht mehr wie in Chartres alttestamentliche Figuren, sondern ihre Hausheiligen auftreten zu lassen, dann ist dies gewiss in einem ganz ähnlichen Kontext zu sehen. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es gerade die Ecclesia 56
Auch Helga Scurie ist diese Entwicklung aufgefallen. Sie interessieren allerdings mehr die politischen Gründe für diesen Motivwandel: «Als um 1200 unter Philipp Auguste der Aufbau einer straff organisierten Zentralmonarchie gelungen war, wandelte sich mit dem Paradigmenwechsel im Bauen, Planen und Formen auch das Partnerverhältnis im Paar-Motiv. Christus gewann die Dominanz über die demütige Braut: Maria als Bild der Kirche, die die Zeichen ihrer Würde aus den Händen des Himmelskönigs empfängt». Scurie (Anm. 2), S. 129.
57
Gabriela Signori, Marienbilder im Vergleich: Marianische Wunderbücher zwischen Weltklerus, städtischer Ständevielfalt und ländlichen Subsistenzproblemen (10.-13. Jahrhundert), in: Maria Abbild oder Vorbild?, Zur Sozialgeschichte mittelalterlicher Marienverehrung, hg. von Hedwig Röckelein, Claudia Opitz und Dieter R. Bauer, Tübingen 1990, S. 58-90, hier S. 65.
Überlegungen zur Ikonographie des Marienportals
201
sancta Maria Parisiensis ist, die um das Seelenheil ihrer Diözesankinder Sorge trägt. Einen besonders drastischen Beleg für den individualisierten Marienkult liefern die sogenannten Rivalitätswunder. Johannes, der Chronist der Marienwunder von Coutances etwa schildert eine Episode, in der eine Frau von der Muttergottes in Coutances geheilt werden konnte, während die Hilfe derjenigen in Bayeux versagte." Welche Bedeutung dem Abbild der Lausanner Maria damals zukam, bezeugt ein Disput des Kathedralkapitels mit dem Stift Sankt Marius, von dem Conon 1236 nach dem verheerenden Stadtbrand berichtet. Da auch die Stiftskirche damals zerstört wurde, zogen die Kanoniker zum Predigen aus, um für den Wiederaufbau Gelder zu sammeln. Da sie dabei als offensichtlich wirksames Werbemittel ein ymaginem de beata Maria mit sich führten, argumentiert Conon, schädigten sie den Wiederaufbau der Kathedrale, der das gesammelte Geld rechtmässig gehören würde. In der Folge einigte man sich auf Entschädigungszahlungen von einem Viertel der eingenommenen Summe, und das Stift von Sankt Marius musste unter anderem das Versprechen ablegen, künftig auf das Herumtragen des Madonnenbildes zu verzichten." Offensichtlich hat es sich bei der ymago de beata Maria um eine Statue gehandelt, die der Madonna aus der Marienkapelle in der Kathedrale nachgebildet war, deren Abbild im übrigen auch im Siegel des Bischofs Bonifaz Verwendung fand, vor der der Pontifex betend niederkniet. Vor diesem Hintergrund wäre es nun doch verwunderlich, wenn Maria durch die oben aufgezeigten ikonographischen Besonderheiten des Tympanons ausgerechnet im Skulpturenschmuck der
58
Signori (Anm. 57); vgl. auch David Freedberg, Le pouvoir des images, Paris 1998, S. 143.
59
Discordia orta fitit inter capitulum Lausannense et domum sancti Marti, quia quidam canonici sancti Marii iverant predicare pro cooperienda b ecclesia c sancti Marii, que combusta fuerat com ceteris ecclesiis Lausannensibus, et duxerant secom predicatores qui predicaverant ex parte beate Marie Lausannensis et portaverant ymaginem beate Marie et receperant d vota et tuallas que debebantur beate Marie et inde damnum intulerant operi beate Marie e, quod eius predicatores nesciebant estimare. Dicta discordia taliter fuit pacificata quod domus sancti Marii reddidit beate Marie f quartam partem eorum que et fuerant aliata. [. . .] Promiserunt etiam omnes quod non irent de cetera predicare sine licencia capituli Lausannensis, et etiam tunc non portabunt ymaginem de beata Maria, nec predicabunt ex parte beate Marie, nec recipient eius vota nec eius tuallas. Et super hits dabunt capitulo literas suas apertas, com sigillis prioris et conventus, et promiserunt quod quando predicabunt, dicent quod eorum ecclesia est in onore beati Marii confessoris,[. . .] ecclesia vero catedralis est in honore beate Marie virginis, nec credat aliquis propter similitudinem nominis Marie et Marii quod ipsi predicent ad opus beate Marie. Vgl. Cartulaire, Nr. 891.
60
Donald Lindsay Galbreath, Inventaire des sceaux vaudois, Lausanne 1937, S. 171, 5; V , ill. 4.
202
Bruno Boerner
Lausanner Kathedrale, wo die heilige Jungfrau eine solch herausragende Rolle spielt und ihr als Patronin geradezu ein politischer Stellenwert zukommt, gegenüber anderen Kathedralen eine eher minderwertige Position einnehmen würde. Doch dies ist gerade nicht der Fall. Denn dem Bild der beata Maria de Lausanna ist im Westen der Kathedrale ein äusserst prominenter Platz eingeräumt. Dort thront im Tympanon der Vorhalle allein die sedes sapientaie, zweifelsohne ebenfalls ein Abbild der Sitzmadonna in der Marienkapelle (Abb. 132), Damit präsentieren sich an der Kathedrale von Lausanne zwei Marienportale: das eine propagiert als Narrationsbild in einer Krönungsdarstellung die wunderwirksame Fürbittetätigkeit der Gottesmutter, das andere im Westen bildet das eigentliche Repräsentationsbild der Patronin am Haupteingang, welches damit auch als Träger der politischen Ikonographie der sancta Maria Laudanensis bezeichnet werden muss.
Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne Willibald Sauerländer (München)
Il y a exactement cent ans Adolph Goldschmidt, le plus sagace des jeunes médiévistes allemands autour de 1900 - les autres se nommaient Voge, Clemen, Haseloff et Georg Swarzenski - étudiait, dans un article qui a fait date, une série des statues-colonnes qui se dressent à l'étage de la tribune, à l'intérieur du chœur de la cathédrale Saint-Maurice de Magdebourg.' Elles représentent trois apôtres, Pierre et Paul au centre, saint Jean-Baptiste et deux patrons de l'église métropolitaine: saint Maurice et saint Innocent. Ces figures de saints sont disposées de manière solennelle sur des colonnes de marbre qui proviennent de l'ancienne cathédrale du X 1 siècle, fondée par l'empereur Othon le Grand. Goldschmidt écrivait son article au moment où les historiens de l'art allemands commençaient à découvrir les modèles français de la sculpture du XIIΓ siècle dans l'Empire: Reims pour Bamberg, Chartres pour Strasbourg. L'idée du centre (les grands chantiers de l'île de France) et de la périphérie (les territoires de l'Empire) était désormais dans l'air. Goldschmidt, observant le caractère français de certaines statues de Magdebourg trouvait la disposition de ces statues-colonnes à l'intérieur d'un chœur tellement anormale qu'il croyait être en présence de vestiges d'un projet différent. Tel un philologue qui corrige et complète un texte corrompu, il corrigea la disposition des statues du chœur de Magdebourg en reconstruisant un portail à la manière française, et même parisienne, où ces statues auraient dû trouver leur place normale. Ainsi, regarder vers le centre aurait permis à l'historien de comprendre les aberrations de la périphérie. C'est tout récemment - et je dirais, c'est seulement avec les ambivalences de notre situation postmoderne - que l'on a compris qu'une telle conception centraliste doit être soumise à révision. Le style des apôtres de Magdebourg s'est Je publie ici tel quel le texte qui a été présenté au colloque. J e remercie mon ami Jaques Henriet qui a bien voulu en corriger le français ainsi que les secrétariats de la chaire d'histoire de l'art médiéval et de l'institut d'études médiévales de l'Université de Fribourg qui, avec beaucoup de patience, ont adapté pour l'impression le manuscrit dactylographié. ι
Adolph Goldschmidt, Französische Einflüsse in der frühgotischen Skulptur Sachsens, in: Jahrbuch der preussischen Kunstsammlungen 20 (1899), p. 285-300.
Willibald Sauerländer
204
inspiré de la sculpture des cathédrales françaises, mais ces statues ne sont pas les vestiges d'un portail prévu et jamais réalisé. Ce sont les anciens patrons de la cathédrale préromane, érigés sur les colonnes préromanes, en reprenant peut-être le schéma iconographique des peintures murales décorant l'abside de la cathédrale préromane. Le cas de Magdebourg n'est pas unique. La relation entre centre et périphérie doit être repensée. Nos amis italiens en ont donné l'exemple dans la nouvelle ; Émile Mâle, L'art religieux du Χ Ι Γ siècle en France, Paris 1 9 4 7 , p. 391 («L'idée d'attacher une statue à chacune des colonnes d'un portail est née à Saint-Denis. Elle a pu être inspirée par les apôtres qu'on voyait à T o u l o u s e [au] portail du cloître Saint-Étienne»), et Willibald Sauerländer, Gotische Skulptur in Frankreich, M ü n c h e n 1 9 7 0 , p. 64 («Anscheinend kamen die Bildhauer dieser ersten nordfranzösischen Statuenfolge aus dem Languedoc»). T o u t e s ces hypothèses faisant remonter à une origine languedocienne les statues-colonnes de Saint-Denis ont été infirmées par les têtes nouvellement découvertes de ces statues. V o i r en particulier Léon Pressouyre, U n e tête de reine du portail central de Saint-Denis, in: Gesta X V (1976), p. 1 5 1 - 1 6 0 .
6
Pour le portail de Saint-Bénigne à D i j o n , voir Pierre Quarré, La sculpture des anciens portails de Saint-Bénigne de D i j o n , in: Gazette des Beaux Arts, 6' per., 50 (l957Ì·
Ρ· I77SS.; voir aussi Sauerländer (η. 5), p. 7 3 - 7 5 , et Bernhard Kerber, Burgund
und die E n t w i c k l u n g der französischen Kathedralskulptur im zwölften Jahrhundert, Recklinghausen 1966, p. 4 1 - 4 3 . Kerber défendait la thèse de l'antériorité de D i j o n .
2O6
Willibald Sauerländer
comme des imitations des reines de Chartres. 7 Mais le graphisme du dessin des plis de leur vêtement reste proche de la sculpture autunoise. De même, les apôtres du portail occidental de San Vincente à Avila qui dialoguent en se tournant les uns vers les autres sont plus proches de Vézelay que de l'Île-de-France. Il existe donc, dans l'expansion des portails à statues-colonnes, un axe BourgogneEspagne qui contourne Chartres et les autres portails du domaine royal. Ainsi les filiations entre les divers centres et les périphéries ne peuvent pas être reconstituées facilement. L'étude stylistique de la «Porta picta> de Lausanne se heurte aux mêmes difficultés. La semble être la parente lointaine d'une famille iconologique bien distincte et qu'on peut situer dans son ambiance historique. La filiation nous mène à Rome où apparaît, au temps d'Innocent II (1130—1143), l'image triomphale du Christ avec la Vierge et sponsa couronnée dans l'abside de Santa Maria in Trastevere. Deux décennies plus tard, cette image du Christ et de la Vierge, côte à côte sur le trône comme un couple royal, se retrouve à la façade d'une cathédrale de la France royale à Senlis. Mais ici le thème est traité dans une perspective différente. Sur le linteau - en-dessous du couple royal - sont représentées la Dormition et l'Assomption de la Vierge, et dans les voussures la généalogie du Christ évoquée sous la forme nouvelle de l'arbre de Jessé. Depuis Saint-Denis, les thèmes royaux jouent un rôle primordial dans certaines grandes églises du domaine capétien. Le portail de Senlis doit être vu dans ce contexte: son programme est à la fois mariologique et royal. Ce n'est pas par hasard que l'on trouve ces soi-disant portails du «Couronnement de la vierge> sur la façade des églises proches de la maison royale: Senlis, Mantes, Laon. À Chartres, cette iconologie de la royauté du Christ et de la Vierge acquiert une nouvelle dimen-
7
Voir Marcel Durliat, L'art roman en Espagne, Paris 1962, p. 68-69 («se rattache aux origines du style gothique français et notamment à la statuaire de Chartres»),
8
Marie-Louise Thérel, À l'origine du décor du portail occidental de Senlis: Le triomphe de la Vierge-Église. Sources historiques, littéraires et iconographiques, Paris 1984. À mon avis ce livre ne tient pas suffisamment compte de l'aspect généalogique, dynastique et royal du programme de Senlis. L'interprétation de M . - L . Thérel est exclusivement ecclésiologique. Elle ne semble pas avoir remarqué que le programme du tympan et des voussures est une adaptation de l'arbre de Jessé tel qu'il est représenté dans les vitraux de Saint-Denis et dans le cadre d'un portail à Chartres; même les courbes du dais au-dessus du Christ et de la Vierge rappellent les branches de l'arbre de Jessé.
Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne
207
sion avec le nouveau culte de Sainte Anne qui débuta en 1205; les vitraux de la façade du transept nord semblent prouver l'intérêt que la maison royale y a pris. Or il y a deux portails - deux seulement - où ce thème du Couronnement de la Vierge apparaît dans l'Empire, hors du domaine royal français. L'un est le Bergportaal de Saint-Servais de Maastricht, dont nous n'avons pas à nous occuper ici;' 0 l'autre est la . La disposition des thèmes sur le linteau où figurent la Mise au tombeau et l'Assomption de la Vierge ne permet aucun doute: nous sommes en face d'un programme qui suit le modèle iconologique de Senlis, Mantes, Laon et enfin de Chartres. Mais après cette observation banale, les complications commencent. Lausanne ne faisait pas partie du domaine capétien; autour de 1200, c'était un évêché de l'Empire situé dans la province ecclésiastique de Besançon. Dans la périphérie de l'Empire, si l'on peut employer cette expression ambiguë, la perspective du domaine royal comme centre n'a plus de sens. On ne trouve donc à Lausanne ni le couple royal au milieu du tympan ni les ancêtres royaux du Christ, l'arbre de Jessé, dans les voussures (pl. 9). C'est l'ancien thème de la théophanie du Christ en gloire sur le trône, adoré par les 24 Vieillards de l'Apocalypse, le thème du grand portail de Cluny, repris à une échelle plus modeste au portail d'Anzy-le-Duc, qui réapparaît au tympan de la . Ces énormes barbes - disait-on dans l'Allemagne d'autrefois — ont une origine lointaine qui conduit jusqu'à l'art byzantin, mais elles deviennent très rares avec le rajeunissement de toutes les physionomies
21
Pour les portails de Notre Dame de Dijon, voir Sauerländer (η.
22
Willibald Sauerländer, V o n Sens bis Strassburg, Berlin 1966. La
5),
p.
125-126.
que j'ai décrite dans ce livre me semble encore d'actualité mais il est possible que les filiations
entre Chartres, Dijon, Beaune, Besançon et Strasbourg soient moins di-
rectes que je ne le pensais en 1966. 23
Voir entre autres Erwin Panofsky, Z u r künstlerischen A b k u n f t des Strassburger
24
Voir Sauerländer (η. zi). L'origine de tout ce courant semble remonter à Canterbury
, in: Oberrheinische Kunst IV
(1930),
p.
124SS.
comme l'a bien vu M . Harrison Caviness in: T h e Early Stained Glass (η. 15), p. 47. 81
et
92.
Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne
213
après 1200.25 La ressemblance entre les têtes à large barbe de Strasbourg et de Lausanne ne peut donc pas être fortuite. Mais un contact direct entre Strasbourg et Lausanne est peu probable. Les différences techniques, stylistiques et surtout de qualité sont beaucoup trop nettes. On se perd alors dans le maquis des hypothèses. Faut-il penser à un arrière plan commun pour les ateliers de Strasbourg et de Lausanne? Mais comment le découvrir? Il y a peut-être une échappatoire qui s'appelle: la Madeleine de Besançon. Dans les années 20, quand les historiens de l'art allemands pourchassaient les œuvres de jeunesse des génies germaniques en France, un professeur de Francfort, où l'on s'occupait beaucoup alors de l'Alsace , publia le torse de la statue de Melchisedech qui provenait du portail détruit de la Madeleine de Besançon comme un juvenilium du maître naturellement de la statue de l'Église du bras sud du transept de Notre-Dame de Strasbourg.26 C'était une proposition très naïve parce que nous ne pouvons pas même savoir si le portail de la Madeleine de Besançon est plus ancien que la sculpture de Strasbourg. Toutefois la ressemblance entre les deux sculptures reste indéniable et on ne peut pas exclure qu'elle soient de la même main. Nous nous embrouillons alors dans un triangle Strasbourg/Besançon/Lausanne parce que, comme on l'a vu depuis longtemps, les deux autres bustes du portail de la Madeleine de Besançon - celui de Moïse et celui d'Aaron - sont très proches de certaines statues de la . L'Aaron de Besançon montre la même lourdeur, la même énorme tête enfoncée dans les épaules, la même expression grave que le saint Paul de Lausanne (fig. 166 et 167). De plus, le mauvais dessin du XVIII' siècle, qui représente le portail de Besançon avant sa destruction, nous apprend qu'à la Madeleine, saint Michel était adossé au trumeau comme à la . Or saint Michel ostiarius debout au-dessus du seuil de l'église, c'est une pensée iconologique très belle mais elle paraît être unique.27 Il 25
À propos de la disparition des barbes au Χ Ι Ι Γ siècle, voir la bibliographie citée dans Willibald Sauerländer, Die Stiftertumba fur Heinrich den Löwen und Herzogin Mathilde in St. Blasius in Braunschweig, in: Der Weifenschatz und sein Umkreis, hg. von Joachim Ehlers und Dietrich Kötzsche, Mainz 1998, p. 439-483, en particulier η. 45.
26
Rudolf Kautzsch, Ein frühes Werk des Meisters der Strassburger Ecclesia, in: Oberrheinische Kunst III (1928), p. 1335s. Francfort était le siège du Wissenschaftliches Institut der EIsass-Lothringer im Reich, voir Elsass-Lothringisches Jahrbuch I (1922), p. ι—Ii.
27
Pour le portail de la Madeleine à Besançon, voir Sauerländer (η. 5), p. 1 2 6 - 1 2 7 ; voir aussi l'article intéressant mais un peu confus de Bruno Vautrin, Le portail de la collégiale de la Madeleine à Besançon, in: Cahiers archéologiques 45 (1997), p. 9 9 - 1 0 7 . Les attributs de la statue de Saint Michel sont détruits. À mon avis il est probable
214
Willibald Sauerländer
paraît donc certain qu'il y eut un contact direct entre la et le portail de la Madeleine de Besançon. Lausanne, ne l'oublions pas, était située dans la province ecclésiastique de Besançon. Reste la question de la poule et de l'œuf: Besançon avant Lausanne ou Lausanne avant Besançon? Je préfère personnellement la deuxième hypothèse, mais il faut admettre que nous ne sortirons jamais de l'équivoque. Toutes ces comparaisons avec Dijon, Strasbourg, Besançon ne nous permettent pas de résoudre le problème de l'origine de l'atelier de la . Nous devons donc nous tourner à nouveau vers l'île de France et d'abord comparer les ébrasements du portail central du bras sud de Chartres (fig. 137) avec ceux de la «Porta picta> (pl. 11 et 12). Ici et là nous observons une alternance de colonnettes fortes et faibles. II y a donc une similitude évidente qui nous oriente vers une source commune. Mais à Chartres les colonnettes sont torses et décorées de feuilles dans leur partie inférieure; à Lausanne celle-ci est lisse. À Chartres, les statues, couronnées de dais, sont disposées régulièrement comme une rangée de soldats, épaule contre épaule, de sorte qu'elles cachent les colonnettes intermédiaires. La même régularité rigide s'observe dans les socles, conçus comme une succession de ressaut à angles droit. La distribution et les proportions des statues sont tout à fait différentes à Lausanne. Les statues sont plus petites, elles laissent de la place entre elles de sorte que les colonnettes intermédiaires restent visibles. Elles ne se suivent pas comme une rangée de soldats mais sont tournées les unes vers les autres, mouvement qui se reflète dans la position des socles des colonnettes. Cette manière de distribuer les statues n'est pas une initiative due à l'architecte, elle fait partie du programme iconologique du portail. Ainsi, dans l'un des ébrasements où sont représentés des personnages de l'Ancien Testament, la statue du milieu, le roi David, qui tient dans la main le psautier ouvert à l'endroit où étaient inscrits les mots: De fructu ventris tui ponam super sedem tuam (Ps 131, 11), est dans une position parfaitement frontale. Les deux prophètes qui flanquent sa statue se tournent vers lui (pl. 14). Isaïe à sa droite porte le disque avec les sept dons du Saint Esprit Et requiescet super eum spiritus Domini (Jes il, 2) et Jérémie à sa gauche l'urne d'où s'échappent les flammes Ollam accensam ego video et faciem ejus a facie aquilonis (Jer 1, 13). Je n'entre pas dans l'interprétation théologique de ce trio de figures de l'Ancien Testament mais je continue l'analyse de l'ébrasement. Les statues de Lausanne se trouvent dans une position légèrement plus haute que celle de Chartres et cela a des conséquences
qu'il faille interpréter cette statue de l'archange comme ostiarius à la porte de l'église et du Paradis céleste et également comme psychopompos. Le problème de la restitution de l'attribut ou des attributs est délicat et probablement même insoluble.
Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne
215
importantes pour leur attitude et même pour leur iconographie. Quand le visiteur - mieux, le fidèle - franchit le porche de Lausanne, il doit lever les yeux vers les statues. Il en est de même à Chartres mais ici les statues des apôtres et des saints restent figées dans une distance solennelle. Elles figurent les colonnes inébranlables de l'histoire du salut et de l'histoire de l'Église. À Lausanne, les statues — plus petites et posées plus haut - baissent leur tête vers les fidèles et leur montrent les symboles du salut qu'elles tiennent dans leurs mains: David le psautier ouvert, Isaïe le disque avec les colombes, Jérémie l'urne avec la flamme. La différence entre Chartres et Lausanne n'est pas seulement une différence de forme ou d'architecture, elle révèle une conception différente de la spiritualité. Cette différence se confirme si l'on compare certaines statues de Chartres et de Lausanne. La statue d'Isaïe se réfère à Chartres comme à Lausanne au même symbolisme typologique et mariologique: Et regriedetur radix de Jesse. À Chartres, la droite du prophète pointe vers la fleur qui sort de la racine, à Lausanne ses deux mains tiennent un disque avec des colombes. Mais quel contraste entre le calme, la retenue, la discrétion de la statue de Chartres et la svelte silhouette du prophète de Lausanne qui semble s'avancer et qui baisse sa tête longue et fine vers les arrivants. Si l'on est parfois tenté de comparer cette statue de la avec les figures du pilier d'anges de Strasbourg, c'est à cause de la surprenante attitude de sotto in su qui leur est commune. Je ne tenterai pas de comparaisons stylistiques. Il est évident qu'il n'y a aucune relation entre Chartres et Lausanne. Les statues de Siméon à Chartres et à Lausanne (fig. 168 et pl. 11) semblent être identiques si l'on ne considère que l'iconographie: il s'agit dans les deux cas du vieux prêtre et prophète Siméon tenant dans ses bras le Sauveur qu'il vient de reconnaître et s'exclame: Nunc dimittis servum tuum secundum verbum tuum quia viderunt oculi mei salutare meum (Luc 2). Mais à Chartres, Siméon est intégré dans la longue file des christophores et sa statue est à peine différente de celle d'Isaïe. À Lausanne, il est seul et occupe une place symbolique à côté de l'entrée; le prêtre-prophète qui saluait le Seigneur dans le temple de l'ancienne loi salue le fidèle à la porte du temple de la nouvelle loi. Siméon, on le sait par l'évangile de Saint Luc, était vieux et attendait la mort. Aussi le voit-on souvent s'approcher du Seigneur comme en trébuchant. À Lausanne, sa statue évoque par sa lourdeur, sa pesanteur le pas chancelant du vieux prêtre. Mais elle nous montre surtout, par des détails qu'on ne trouve nulle part ailleurs, la joie de cette rencontre entre le prophète et le Sauveur. À Chartres, Siméon porte l'enfant comme
28
Voir la peinture murale à Castelseprio, la miniature du Codex Egberti (Trier, Sradtbibliothek, Cod. 24), et aussi le portail royal à Chartres, ainsi que celui de La Charité-sur-Loire.
zi 6
Willibald Sauerländer
an attribut, un symbole. À Lausanne, il tourne la tête et regarde l'enfant. On entend les mots de l'Évangile: Viderunt oculi mei salutare tuum. On pense presque à la tendresse maternelle des statues de la Vierge. L'enfant prend entre les doigts de sa main droite les mèches de la barbe du vieillard tandis que celui-ci tient dans sa main l'un des pieds du Seigneur. Émouvant portrait de grand-père, est-on tenté de dire. Mais le secret de cette admirable statue est d'ordre spirituel. À Chartres, Siméon n'était qu'un christophore parmi d'autres. À Lausanne, chaque statue est individualisée et semble une persona singularis. Voilà une différence d'esprit qui est aussi profonde que belle. Mais la plus imposante des statues de Lausanne est celle de saint Paul. En la comparant au saint Paul du transept de Chartres, on peut être d'abord tenté de dénoncer sa lourdeur (pl. 12 et fig. 137). Mais un tel jugement serait trivial. C'était l'erreur de la Kunstgeschichte der Stämme) de vouloir rendre compte des formes grâce à l'ethnographie. Il faut, au contraire, noter que l'iconographie même est différente à Chartres et à Lausanne. Le saint Paul de Chartres présente l'instrument de son martyre, le glaive. Il est debout à côté du Christ qui a triomphé de la mort. Le contexte est eschatologique. À Lausanne, nous sommes en face d'un saint Paul vivant qui lève la main droite et penche la tête en parlant. C'est le missionnaire, l'apôtre des peuples, le prédicateur. On ne doit pas le comparer avec le martyr de Chartres mais avec les portraits qu'on trouve dans les manuscrits des Lettres où Paul est représenté face aux foules qui s'approchent de lui. 23 Quant à sa lourdeur, elle n'est pas due à quelque gaucherie locale. Le sculpteur vaudois a caractérisé Paul tel qu'on le voit souvent depuis le haut Moyen Age: robuste et vigoureux comme, par exemple, sur ce précieux ivoire du X e siècle du Musée de Cluny qu'on localise soit à Trêves soit à Echternach. 30 Et c'est avec cette image du prédicateur, du moralisateur, que le mouvement de la tête de l'apôtre qui se penche vers les fidèles gagne un sens vraiment pathétique. Cette grosse tête a une expression grave, la bouche est ouverte, l'apôtre prêche. On croit entendre les paroles de ses Lettres: Mortificate ergo membra vestra quae sunt super terram (Epistola ad Colossenses 3,5). Loin d'être le produit d'une gaucherie de province, cette statue de saint Paul est un chef d'oeuvre d'une émouvante spiritualité. L'apôtre des peuples apparaît à côté de Pierre, l'apôtre de Rome. On peut penser au porche de la Gloire de Saint-
29
J e ne cite que deux exemples: Oxford, Bodleian Library, Ms. Auct. D . I . 13. (S.C. 2098), fol. ι, reproduit dans C . M . Kauffmann, Romanesque Manuscripts 1 0 6 6 1190,
London
1975,
pl.
212,
ainsi
que
Berlin,
Staatsbibliothek,
Preussischer
Kulturbesitz, cod. teol., lat. fol 192, fol. iv. 30
Voir Adolph Golschmidt, Die Elfenbeinskulpturen aus der Zeit der karolingischen und sächsischen Kaiser. V i l i , bis XI. Jahrhundert II, Berlin 1918, p. 23, no 25.
Centre et périphérie: le cas du portail peint de Lausanne
217
Jacques de Compostelle où Paul et Pierre apparaissent sur l'ébrasement gauche du portail central dans une disposition similaire. Stylistiquement rien n'est c o m parable mais le message semble être le même. E n regardant la , nous mesurons combien les relations entre le centre - le domaine royal français - et la périphérie - les provinces francophones de l ' E m p i r e - sont complexes. La (Porta picta> n'est pas un écho des grands modèles chartrains, laonnais ou autres. Les portails de Chartres sont impressionnants par leur ordre parfait, par leur système rigoureux; ils semblent représenter l'Église triomphante, combattante,
avec toute l'armée des saints,
l'Église d'Innocent III, celle du ΙΙΓ Concile du Latran qui resserre ses rangs et fait face à la grande vague des hérésies. À Lausanne, l'impression est toute autre; le fidèle est entouré des statues des prophètes et des apôtres qui se penchent vers lui, l'interpellent en paroles et par leurs actes. C h a q u e figure est montrée avec son caractère propre: Isaïe le prophète, Siméon le prêtre de l'Ancien temple qui reconnaît le Seigneur, Paul le missionnaire qui prêche, avertit, exhorte. Il faudrait une analyse fonctionnelle et iconologique de toutes les parties de la à la lumière des traditions liturgiques, des cultes et éventuellement de la théologie de l'église de Lausanne pour illuminer la spiritualité de cet étonnant ensemble. M a i s c'est là une tâche qui m'aurait bien dépassé.
Orts- und Personenregister
Abondance: 21, 23
Basel: 20, 36,142f., 195
Alanus ab Insulis: 1 9 6 Í
Bayeux: 135, 201
Albert de Neuchâtel: 30
Beaune: 67, 212
Alexander III., Papst: 72
Beauvais: 62
Alexander von Haies: 191
Becket, Thomas: 108, 119, 122
Alice von Savoyen: 122
Bern: 8, 20, 28, 38
Amadeus, Bischof von
Bernard de Clairvaux: 63-67, 184,
Lausanne: 13, 24, 42, 69, i89f. Amadeus IV., Graf von Savoyen: 118 Amadeus VI., Graf von Savoyen: 43
190, 199 Berthold de Neuchâtel: 17, 22, 33 Besançon: 20, 36, 40, 69, 109 Erzdiözese: 68f., 182, 195, 207
Amiens: 29, 164, 167, 177, 182, 211
Kathedrale: 80, 87
Analdet II., Gegenpapst: 180
Saint-Madeleine: 173, 182, 198,
Anchin: 208
2I2ff.
Andernach: 158
Beverley: 116
Anzy-le-Duc: 207
Blois: 135
Aosta: 15
Blonay: 21
Arbroath: 118
Bois-Sainte-Marie: 62
Arras: 18, 6 2 , 1 0 9 , 135F.
Bonaventura: 191, 199
Aubonne: 36
Boniface de Bruxelles: 14, i6f., 19,
Augustinus: 180
26, 32, 4 0 , 1 7 8 , 199, 201
Aulnay: 83
Bonn: n 6 , 1 4 6 - 1 4 9 , 1 5 8 , 1 6 8
Autun: 30, 67,189, 205
Boson, Bischof von Lausanne: 24
Auxerre: 62, iiof., 133,141
Bourges: 115, i68f., 172
Avallon: 205
Bouveret: 40
Avila: 206
Braine: 9 2 f „ 121, 126-129, 131. I 33f·.
Aymon de Grandson: 20 Aymon de Montfalcon: 50 Bamberg: 133, 143F., ijif., 155-158, i75f·. Ì03
192, 199, 209, 211 Burier: 21 Caen: 100, 134F. Cambrai: 131, 135, 182, 208
Bar-sur-Aube: 19
Cambrón: 67
Bardone: 188
Canterbury: 21, 109, 122
Register
220 Canterbury (Forts.)
Saint-Bénigne: 205
Kapitel: Ii
Dommartin: 29, 31
Kathedrale: 8, 16, 9 0 - 1 1 2 , 114,
Domont: 63
n j f f . , 1 2 2 , 1 2 5 , 1 3 0 , 132,
Dover: 95, i2of.
135, 1 3 7 , 1 4 0 , 1 4 9 , 2o8f., 212
Dreux: 19
Castelseprio: 215
Dunes: 64
Chalón, Diözese: 15 Châlons-sur-Marne: 106, 109, 154
Ebrach: 144, i5off., 158, 165
Chars: 71
Échillais: 83
Chartres: i8f., 92, 9 7 , 1 0 4 - 1 1 0 , 1 1 2 ,
Echternach: 216
1 1 7 , 1 2 1 , 1 2 9 , 1 3 2 , iî6f., 140,153,
Edinburgh: 117
171,173Í"., 1 7 6 , 1 8 1 , 1 8 3 , 1 8 5 f r . ,
Épalinges: 32
1 8 9 - 1 9 2 , 1 9 4 - 1 9 7 , i99f., 203,
Erlach: 22
2 0 5 - 2 0 9 , 2iif., 2 1 4 - 2 1 7
Ernaud de Bonneval: 66
Cherlieu: 7 0
Estavayer: 20, 37
Chillón: 2of. Christchurch Priory: 101
Fastrède: 67
Chrodegang: 23
Fidenza: 158
Cîteaux: 20, 64
Flumental: 36
Clairvaux: 6 3 - 7 0
Fontenay: 64
Cluny: 20, 6 7 , 1 0 6 , 207
Frankfurt a. M . : 167, 213
Coelestin III., Papst: 24
Freiberg: 172, i75f.
Colombey: 57 Compiègne: 105
Freiburg i. Br.: 143 Freiburg i. Ü.: siehe Fribourg
C o n o n d'Estavayer: 12, 1 4 Í , 18,
Fribourg: 7, 20, 37, 203
28fF., 42, 7 2 , 1 9 9 f r . C o n o n de Font: 18
Gelnhausen: 151
Conques: 189
Genève: 2of., 35, 38, 40, 42, 116
Constantin de Charlie: 29
Diözese: 13, i 8 , 3 6 , 69
Cossonay: 20
Grafen von: 24
Cotereel, Jean: 19, 46, 50, 55, 58f., I22ÍF., 135 Coutances: 135 Cunault: 83
Dijon: 20 Diözese: 63 Notre-Dame: i68ff., i72f., 182, 2iif., 214
Kathedrale: 19, 87, 117, 149 G e o f f r o y d'Auxerre: 66 Gerbert d'Aurillac: 13 Gervasius: 93f., lo^f., 1 0 8 , 1 2 3 Giessbach: 36 Girold: 29 Godefroy de la Roche-Vanneau: 63-67 Gonesse: 62, 134 Grandson: 21
Register Gregor IX., Papst: 17
211 Humbert de Pont: 13
Gregor der Grosse: 183,188 Grenoble: 15
Innozenz IL, Papst: 180, 206
Groß-Comburg: 157
Innozenz III., Papst: 24, 192, 217
Guebwiller: 143, 157 Güls: 168
Jacques d'Aubonne: 19
Gui de Maligny, Bischof von
Jean de Blonay: 18
Lausanne: 69
Jean de Coutances: 201
Guignicourt: 132
Jean de Duin: 29
Guillaume, Kanoniker in
Jean de Gênes: 17
Lausanne: 13
Johannes von Delémont: 37
Guillaume de Bourg: 33 Guillaume de Glane: 69
Karden a. d. Mosel: 154
Guillaume de Pont-de-l'Arche: 134
Kaysersberg: 207
Guillaume de Sabran: 64
Kelderman: 119
Guillaume de Saint-Maurice: 21
Koblenz: 168
Guillaume de Saint-Thierry: 66
Köln: 16, 141, 199
Guilliet, Aubert: 22
Dom: 145, 159
Guilliet, Pierre: 22
Gross-St. Martin: 146,168
Guy, Abt von Cherlieu: 69
St. Andreas: 158 St. Aposteln: 146fr.
Halberstadt: 151 Hautcombe: 69 Hautcrêt: 69 Hauterive: 69 Heinrich II., König von England: 68, 91, 122 Heinrich III., König von England: 21,122 Henri, Abt von Clairvaux: 68 Henri de Bourgogne, Bischof von Lausanne: 48, 62, 69 Henri de Corbières: 29 Herford: 164 Hildesheim: 142 Honorius III., Papst: 26 Hugo, Abt von Saint-Vincent: 126 Hugues de Chalón: 62 Humbert, Graf von Savoyen: 122 Humbert d'Abondance: 22
St. Gereon: 157,168 St. Kunibert: 146 Kono von Estavayer: siehe Conon d'Estavayer Konrad von Mure: 33 Konstanz: 15, 36 La Charité-sur-Loire: 106, 187, 215 Landri de Durnes: 69, 72 Landry de Mont: 21 Lanfrancus: 103 Langres: 20, 63-66, 69 Diözese: 15, 63ff., 67fr. Kathedrale: 62f., 66ff., 7of., 140, 142 Laon: 72, 109, i2jf., 128 Diözese: 131 Kapitel: 11, 25, 98, 136 Kathedrale: 62, 93f., 97, 105,
Register
222
Laon, Kathedrale (Forts.) 107, i26ff., 1 3 0 - 1 3 5 , 1 4 0 ,
Martin de Chambiges: 119 Matthew Paris: 121
142, 146Œ, 1 5 0 , 1 5 3 , 1 5 5 -
Maulbronn: 151, 153
158,163,166, i68,183,192,
May-en-Mulcien: 71
2 0 6 - 2 0 9 , 211, 217
Michel of Canterbury: 119
Musée municipal: 211
Milano: 18, 210
Saint-Julien: 126
Moissac: 200
Saint-Martin: 106
Molesme: 20
Saint-Vincent: 92f., 1 2 2 , 1 2 6 ,
Mons-en-Laonnois: 128, i3if.
128,132
Mont-Saint-Michel: 112
Larchant: 102
Montier-en-Der: 209
Le Mans: 115,193
Montreux: 20
Lemoncourt: 207
Moudon: 2of., 24
Lérins: 40
Münster: 158, 164, 175F.
Lichfield: 118 Liège: 8, 21
Naumburg: 133, 143?., 155
Limburg a. d. Lahn: 1 4 6 - 1 5 0 , 1 5 2 ,
Naumburger Meister: 144
158 Lincoln: 9 8 , 1 0 0 , 1 0 5 , 1 1 2 , 114-119
Neuchâtel: 11, 22f., 37, 40 Notre-Dame: 22, 37, 43
Lisieux: 134
Neuss: 146
London: 91
Newcastle-upon-Tyne: 121
Kathedrale: ii8f. Temple Church: 98, 115
Nicolas de Verdun: 208, 210 Niger, Jean i8f.
Longpont-sur-Orge: 131, 198
Nouvion-le-Vineux: 72
Lucens: 24 Ludwig VII., König von
Noyon: 72, 91, 106, i3of., 136, 147,
Frankreich: 64Γ Ludwig von Frankreich, Prinz: 121
150, 154, 156 Nürnberg: 167 Nyon: 57
Lübeck: 168 Lüttich: siehe Liège
Offenbach am Glan: 151
Lutry: 32
Otterberg: 1 4 1 , 1 5 1 , 1 6 5 , 1 7 1
Lyon: 1 9 , 1 9 0 , 211
Otto der Grosse, Kaiser: 203 Ouchy: 20, 24
Maastricht: 1 6 8 , 1 7 2 , 207
Oujon: 13
Magdeburg: 151—154,158,165, 203f.
Oxford: 210
Mainz: 15, 144 Maître de Lausanne: 4 6 - 5 4 , 58f.
Paderborn: 158
Mantes: 62, 72, 104, I09f., 133?.,
Paray-le-Monial: 67, 159
156,181,197fr"., 2o6f., 211 Maria Laach: 149, 158
Paris: 8 , 1 4 , 1 6 , i8f., 131, 136, 144, 199 Musée de Cluny: 216
Register Paris (Forts.) Notre-Dame: 19, 62, 7 2 , 1 0 0 -
Saint-Nicaise: 156 Saint-Remi: 85, 91, io3f., 110, 147
104, io8, n o , i33f., 136,
Reji: 40
156, 162, 176, 181, 200f., 211
Robert, Abt von Dunes: 67
Saint-Germain-des-Prés: 85, 154 Parler: 119
Robert de Luzarches: 167 Robert of Vertue: 119
Pelplin: 112
Rochester: 91, 107, 114
Perrecy-les-Forges: 159
Rodolphe de Fruence: 13
Petrus Lombardus: 193F.
Roermond: 149
Pfaffenheim: 143
Roger de Vico Pisano: I7f., 22, 33,
Pfaffenschwabenheim: 151
69, 72f. Roma: 1 6 , 1 0 9 , 216
Philippe le Bon: 17 Philippe, Graf von Savoyen: 21
San Giovanni in Laterano: 17
Pierre, Graf von Savoyen: 17, 21
Santa Maria in Trastevere: 180,
Pierre d'Abondance: 20
206
Pierre d'Arras: 19,135F.
Rouen: 18
Pierre de Chambiges: 119
Rouffach: 143
Pierre de Dommartin: 30
Royaucourt: 132
Pierre de Duin: 29
Ruppert von Deutz: 184
Pierre d'Échandens: 29 Pierre de Font: 13
Saint Albans: 1 0 3 , 1 2 0
Pierre de Grandson: 21
Saint Davids: 1 0 5 , 1 1 7
Pius V . , Papst: 38
Saint-Denis: 85, 140, 144, 152, 158,
Pius XII., Papst: 195
193, 204fr., 209 Saint-Gilles: 183
Poissy: 63 Pontigny: 165 Pseudo-Augustinus: 196 Pseudo-Hieronymus: 193 Pseudo-Melito von Sardes: 186, I95f., 198
Saint-Leu-d'Esserent: 7, 101, 129 Saint-Loup-de-Naud: 115 Saint-Maire: 21 Saint-Maurice: 21 Saint-Michel-en-Thiérache: i26f., 131
Ramsey: 119
Saint-Omer: 9 1 , 1 0 9 , 114, 133
Ravenna: 157
Saint-Prex: 13, 20
Raymond de Roveno: 18
Saint-Quentin: 109, 113
Reginoldus: 32
Saint-Saturnin: 62
Reims: 109
Saint-Thibault: 197
Kapitel: 11 Kathedrale: 108, 143,153,155F-, i7éf., 203
Salins: 20 Salisbury: 1 4 , 1 1 8 Sangüesa: 205
Register
224 Santiago de Compostela: 172, 217
Veauce: 62
Savoyen, Grafen von: 2 4 , 1 2 2
Verdun: 155
Schwarzrheindorf: 146
Vermonton: 165
Selby: 101, ii9f.
Vezelay: 1 0 3 , 1 0 7 - 1 1 0 , 1 5 9 , 1 6 6 , 1 6 8 ,
Seligenstadt: 151 Senlis: 96E, 129, i8of., 185E, 189, 192,195,197, i99f„ 2o6ff., 210
206 Victor IV., Gegenpapst: 73 Villard d'Honnecourt: 131
Senones: 62
Villeneuve: 2of., 36
Sens: 62, 72, 85, 9 4 , 1 0 2 , 1 2 7 , 134,
Vuillermus de Chapelle: 31
1 4 0 , 1 4 2 , 147, 166, 209ff. Sepvigny: 198
Walkenried: 153
Sicardus: i84f.
Waltham Abbey: 9if., 98
Sigena: 208
Wells: 107, n8f., 131, 159
Sigeric of Canterbury: 109
William the Englishman: 90, 93f.,
Sion: 2θ, 35f., 42, 18 Sitten: siehe Sion Soissons: 107, 125 Kathedrale: 106, 112, 126, 128, 136, 140, 147, 153 Saint-Léger: i28f., 131
99, ιοί, io8f., 112, 123 William of Sens: 90, 93-96, 98, 101-105, 108, 112, i i 7 f , 123 William of Vertue: 19 Wissant: 109 Worms: I4if., 144, 151
Saint-Médard: 105 Solothurn: 36
York: n8ff.
Southwark: 91, 105 Speyer: 121, 154, 157
Zähringen, Herzöge von: 24
Strasbourg: 141, 151,176, 181, 197,
Zürich: 35, 40, 142
200, 203, 208, 212-215 Sulpicius von Bourges: 40 Thomas von Aquin: 191 Thomas, Graf von Savoyen: 2 1 , 1 2 2 Toul: 155 Toulouse: 204f. Tournai: 25, 133 Tournus: 159 Trient, Konzil von: 38 Trier: 141, 155, I76f., 208, 216 Trondheim: 112, 118, 120 Troyes: 19, 105 Vaux-sous-Laon: 131
Abkürzungen ACaL
Archives de la Cathédrale de Lausanne
ACV
Archives cantonales vaudoises
Bach, Cathédrale
Eugène Bach, Louis Blondel et Adrien Bovy, La cathédrale de Lausanne (Les Monuments d'art et d'histoire du canton de Vaud z; Les monuments d'an et d'histoire de la Suisse 16), Basel 1944
Biaudet, Cathédrale
Jean-Charles Biaudet et alii, La Cathédrale de Lausanne (Bibliothèque de la Société d'Histoire de l'Art en Suisse 3), Bern 1975
Blaser, Gotische Bildwerke
Emma Maria Blaser, Gotische Bildwerke der Kathedrale von Lausanne. Ein Beitrag zur Kenntnis französischer Provinzialkunst des XIII. Jahrhunderts, Basel 1918 Cartulaire du Chapitre de Notre-Dame de Lausanne, édition critique par Charles Roth, M D R , 3' s., t. 3/1, Lausanne 1948
CartuI aire
Cat. Exposition
Cathédrale de Lausanne, 700e anniversaire de la consécration solennelle, Catalogue de l'Exposition (Musée Historique de l'Ancien-Evêché, Lausanne 1975) Lausanne 1975
Deuber-Pauli, Le portail peint
Erica Deuber-Pauli et Théo-Antoine Hermanès, Le portail peint de la cathédrale de Lausanne: histoire, iconographie, sculpture et polychromie, in: Nos monuments d'an et d'histoire 3z (1981), p. 167-274 Emmanuel Dupraz, La cathédrale de Lausanne. Étude historique, Lausanne 1906
Dupraz, Cathédrale Écoles et vie intellectuelle
Écoles et vie intellectuelle à Lausanne au Moyen Âge, publié par Agostino Paravicini Bagliani, Lausanne 1987
Iter Helveticum
Iter Helveticum (hg. von Pascal Ladner), Teil I: Die liturgischen Handschriften der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg, bearb. von Josef Leisibach (Spicilegii Friburgensis Subsidia 15), Freiburg 1976; Teil II: Die liturgischen Handschriften des Kantons Freiburg (Ohne Kantonsbibliothek), bearb. von Josef Leisibach (Spicilegii Friburgensis Subsidia 16), Freiburg 1977;
226
Iter Helveticum (Forts.)
Abkürzungen
Teil III: Die liturgischen Handschriften des Kapitelsarchivs in Sitten, bearb. von Josef Leisibach (Spicilegii Friburgensis Subsidia 17), Freiburg 1979; Teil IV: Die liturgischen Handschriften des Kantons Wallis (ohne Kapitelsarchiv Sitten), bearb. von Josef Leisibach und François Huot (Spicilegii Friburgensis Subsidia 18), Freiburg 1984; Partie V : Les manuscrits liturgiques du canton de Genève, par François Huot O S B (Spicilegii Friburgensis Subsidia 19), Freiburg 1990
LThK
Lexikon für Theologie und Kirche, Freiburg i.Br. 3. Aufl., I993ÍF.
MAH
Les Monuments d'art et d'histoire de la Suisse
MDR
Mémoires et documents publiés par la Société d'histoire de la Suisse romande
PL
Patrologia latina
RHV
Revue historique vaudoise
Santschi, Les évêques de
Catherine Santschi, Les évêques de Lausanne et leurs
Lausanne
historiens des origines au X V I I I ' siècle. Érudition et
S M A H Ii
Albert Bruckner, Scriptoria Medii Aevi Helvetica, Bd. 11
société, M D R , 3' s., 1 . 1 1 , Lausanne 1975 Schreibschulen der Diözese Lausanne, Genève 1967 ZSKG
Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, Stans/Freiburg 1907fr.
Tafeln
Tafeln
Tafeln
2 - Lausanne, Kathedrale, Südquerhaus aussen
Tafeln
3 - Lausanne, Kathedrale, Chor, Vierung und östlichstes Langhausjoch.
Tafeln
4 - Lausanne, Kathedrale, Nordquerhaus, I n n e n w a n d .
Tafeln
5 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, Portalvorhalle, aussen.
Tafeln
6 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, Portalvorhalle, innen, Westseite.
Tafeln
7 - L a u s a n n e , K a t h e d r a l e , Portail Peint, Portalvorhalle, i n n e n , Ostseite.
Tafeln
8 - Lausanne, Kathdrale, Portail Peint.
Tafeln
Tafeln
10 a - L a u s a n n e , K a t h e d r a l e , Portail P e i n t , linke T ü r s t u r z h ä l f t e , Grablegung Mariens.
10 b - L a u s a n n e , K a t h e d r a l e , Portail Peint, rechte T ü r s t u r z h ä l f t e , Auferweckung Mariens.
Tafeln
1 1 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, rechtes Gewände, Simeon, Johannes d. T., Moses.
Tafeln
12 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, linkes Gewände, Johannes d. Ev., Paulus, Petrus.
Tafeln
13 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, Vorhalle, G e w ä n d e Südost, M a t t h ä u s , Lukas, M a r k u s .
Tafeln
- Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, Vorhalle, Gewände Südwest, Isaías, David, Jeremias.
Tafeln
15 - L a u s a n n e , K a t h e d r a l e , Portail Peint, T r u m e a u , Erzengel M i c h a e l .
Tafeln
16 - Lausanne, Kathedrale, Portail Peint, Archivolten, A b r a h a m .
Abbildungen
Abbildungen
guiTcixfniiit min íifrafofc" ί γ n o t (Agmitf cgtifc ¡rmj Ιλιι. if fij«r qimyt autnum* Λ feirplufCHWQWM m i n u t e notour» rr pujblujuœ Of p w lau mü. tf ctùtx.m a tim e trou la Aiieuqiaet OK in ùnta iànuM^a wsMwtwtHií «e pmatíiML malt Kbittumí& pntoti mmí &.üqnttomwi
1 - Le d u c de B o u r g o g n e Philippe le Bon p r i a n t la Vierge ( W i e n , Österreichische N a t i o n a l b i b l i o t h e k , C o d . 1800, fol. I 3 v - i 4 r ) .
2 - Lausanne, cathédrale, joint entre les m a ç o n n e r i e s d u bas-côte sud d u M a î t r e de L a u s a n n e et le portail peint.
Abbildungen
3 - Lausanne, cathédrale, plan de la sectorisation générale et informatisation de la nomenclature, juillet 1997 (conception: Archéotech, Epalinges).
4 - Lausanne, cathédrale, plan chronologique au niveau du rez-de-chaussée; en blanc: le déambulatoire gothique primitif, en gris: l'oeuvre du Maître de Lausanne, en gris foncé: l'oeuvre de Jean Cotereel, en noir: le portail peint.
Abbildungen
5 - Lausanne, cathédrale, plan c h r o n o l o g i q u e au niveau des f o n d a t i o n s ; en b l a n c : le d é a m b u l a t o i r e g o t h i q u e primitif, en gris: l ' œ u v r e du M a î t r e de L a u s a n n e , en noir: l 'oeuvre de J e a n C o t e r e e l , en gris foncé: le portail peint.
ô 6 - Lausanne, cathédrale, plan au niveau du rez-de-chaussée avec inscription de la m a r q u e lapidaire n° i.
Abbildungen
7 - Lausanne, cathédrale, les trois arcades occidentales au sud de la nef, axonométrie.
8 - Lausanne, cathédrale, construction des fondations par le Maître de Lausanne, dessin schématique.
Abbildungen
1 0 - Lausanne, cathédrale, coupe à travers le chapiteau et le tailloir du pilier engagé, supportant le doubleau ( X 9 / Y 4 ) ·
9 - Lausanne, cathédrale, coupe longitudinale à travers le portail peint, vu vers l'est.
Abbildungen
11 - Lausanne, cathédrale, coupe longitudinale du bas-côté méridional avec vue sur la façade septentrionale du portail peint.
1 2 - Lausanne, cathédrale, reconstitution de la porte précédant le portail peint, dessin schématique.
Abbildungen
14 - Plan d e la p r e m i è r e église cathédrale (selon Peter Eggenberger) avec couloir à l'ouest, c o r r e s p o n d a n t au c h e m i n e m e n t d u portail peint au cloître.
Abbildungen
16 - Lausanne, cathédrale, d é m o n t a g e d u m u r extérieur d u bas-côté sud, travée Ve, dessin s c h é m a t i q u e .
Abbildungen
1 7 - Lausanne, cathédrale, reconstitution du sol à l'intérieur du portail peint, axonométrie.
18 - Lausanne, cathédrale, pilier nordouest du portail peint, dessin éclaté.
19 - Lausanne, cathédrale, portail peint, plan des statues colonne avec indication de l'orientation des lits de carrière.
20 - Lausanne, cathédrale, coupe à travers le chapiteau et le tailloir de la colonne occidentale supportant le linteau du portail peint.
Abbildungen
23 - Lausanne, cathédrale, plan des infrastructures de la flèche du portail peint.
Abbildungen
52t 00
SI 00
2 4 - Lausanne, cathédrale, coupe à travers le mur oriental du portail peint, vue vers le nord.
2 6 - Lausanne, cathédrale, portail peint avec soubassement, dessin schématique.
25 - Lausanne, cathédrale, montage du portail peint, dessin schématique.
Abbildungen
2 7 - Lausanne, cathédrale, portail peint avec fermeture laterale et arc-boutant appuyé contre l'angle sud-ouest du croisillon sud, axonometrie.
28 - Lausanne, cathédrale, plan chronologique du portail peint; en gris: œuvre du Maitre de Lausanne (1190-1215), en gris foncé: œuvre de Jean Cotereel (1215-1235), en noir: fermetures latérales, entre 1235-1275.
Abbildungen
Abbildungen
31 - Langres, cathédrale, le d é a m b u l a t o i r e .
3 2 - L ' a b b a t i a l e d e Clairvaux, p l a n d e 1708 p a r d o m Milley.
Abbildungen
34 - C h a r s (Oise), Saint-Sulpice, pile de la nef.
Abbildungen
36 - Lausanne, cathédrale, chapiteaux d'une pile du revers du déambulatoire.
35 - May-en-Mulcien (Seine-et-Marne), pile de la nef.
37 - Lausanne, cathédrale, chapiteaux d'une pile du revers du déambulatoire.
38 - Paris, Notre-Dame, chapiteau du choeur.
Abbildungen
40 - Mantes, Notre-Dame, c h a p i t e a u x d u portail n o r d d e la façade occidentale.
3 9 - S e n s , cathédrale, c h a p i t e a u de l'arcature d e la nef.
41 - Nouvion-le-Vieux, c h a p i t e a u x d ' u n e pile d e la croisée.
Abbildungen
4 2 - Lausanne, cathédrale, plan de situation des chapiteaux remployés dans le déambulatoire.
m
WÁ
o
o
r ;
:
«mm ö
L ° f
[ o
Wm o
O
Lausanne, cathédrale, chapiteaux remployés dans le déambulatoire < chapiteaux conservés dans le dépôt lapidaire, relevé.
Abbildungen
4 4 - Lausanne, cathédrale,
4 5 - Lausanne, cathédrale,
c h a p i t e a u r e m p l o y é dans
chapiteau remployé dans
la chapelle d'axe (Kd i).
la chapelle d ' a x e (Kd 2).
4 6 - Lausanne, cathédrale,
4 7 - Lausanne, cathédrale,
chapiteau remployé dans
chapiteau remployé dans
la c h a p e l l e d ' a x e ( K d 3).
le d é a m b u l a t o i r e ( K b 3).
Abbildungen
48 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé dans le déambulatoire (Kf 3).
49 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé dans le déambulatoire (Ke 1).
50 - Lausanne, cathédrale, chapiteau conservé dans le dépôt lapidaire (L 4). 51 - Lausanne, cathédrale, chapiteau conservé dans le dépôt lapidaire (L 2).
Abbildungen
5 2 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé au portail
5 3 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé d a n s le bras n o r d du transept ( T 2).
d u bras n o r d d u transept ( Τ i).
54 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé dans le c h œ u r (Ch 1).
55 - Sens, cathédrale, chapiteau de l'arcature du c h œ u r ,
Abbildungen
5 6 - Lausanne, cathédrale, chapiteau conservé d a n s le d é p ô t lapidaire (L 6).
5 7 - Souvigny, S a i n t - M a r c , chapiteau de la nef.
58 - Lausanne, cathédrale, chapiteau conservé d a n s le d é p ô t lapidaire (L 3).
59 - S a i n t - D e n i s , façade occidentale, portail central, chapiteau de l ' é b r a s e m e n t gauche.
Abbildungen
61 - Lausanne, cathédrale, chapiteau remployé dans 6 0 - Sens, cathédrale, chapiteau de
la c h a p e l l e d ' a x e ( K d 4).
l'arcature du déambulatoire.
6 3 - Paris, S a i n t - G e r m a i n - d e s - P r é s , c h a p i t e a u d e l ' a r c a t u r e des 6 2 - Paris, S a i n t - M a r t i n - d e - C h a m p s , chapiteau du chevet.
chapelles rayonnantes.
Abbildungen
6 7 - C a n t e r b u r y Cathedral, Trinity C h a p e l , triforium wall passage.
Abbildungen
rt
β:
'S o I-I α. α« .
rt U
"S " S -nis - S -C
rt rt G
•2 a oíJ G w rt u
° 12
•5 S ^
¡5
¿ 1S
U U
^
Abbildungen
71 - Lausanne C a t h e d r a l , east side of outer bay of s o u t h transept, upper storey.
• H H P !
' w'' " y^''
Ai ΠΡν mm
1 ID K m ^
f i
- C a n t e r b u r y C a t h e d r a l , terminal wall of south-east transept.
Abbildungen
7 3 - Lausanne Cathedral, rose w i n d o w of south transept.
74 - Senlis Cathedral, t y m p a n u m of central west portal.
7 5 - C a n t e r b u r y Cathedral, south-east transept, capitals in lower western clearstorey.
Abbildungen
7 6 - L a u s a n n e C a t h e d r a l , n o r t h side of nave, sixth a n d fifth bays f r o m east, looking north-east.
77 - Canterbury Cathedral, s o u t h arcade of presbytery, second pier f r o m east.
78 - Lausanne Cathedral, n o r t h side of nave, f o u r t h and third bays f r o m east, looking north-west.
79 - Lausanne C a t h e d r a l , vault-shaft corbel over apex of east crossing arch.
Abbildungen
80 - Canterbury Cathedral, Trinity Chapel, capital of pier in south arcade.
81 - Canterbury Cathedral, north-east transept, vault respond on west wall.
82 - Paris, N o t r e - D a m e , nave, vault respond on former outer wall of north aisle.
8 3 - Vezelay, La Madeleine, south side of choir.
Abbildungen
84 - Canterbury Cathedral, s o u t h choir aisle, wall passage at level of u p p e r w i n d o w s .
86 - Canterbury Cathedral, T r i n i t y C h a p e l , t r i f o r i u m and clearstorey of C o r o n a .
85 - Canterbury Cathedral, s o u t h arcade of presbytery, third pier f r o m east.
8 7 - S t - O m e r , N o t r e - D a m e (now cathedral), south side of choir.
Abbildungen
Abbildungen
94 - Lincoln Cathedra], St H u g h ' s Choir, north side.
95 - Geneva Cathedral, south transept, looking south-east.
96 - Canterbury Cathedral, west side of central bay of south-east transept.
97 - Lausanne Cathedral, passage parallel to north triforiumpassage of grande travée, looking north-west.
Abbildungen
9 8 - Wells C a t h e d r a l , passage over central west d o o r , looking south-west. 9 9 - L a u s a n n e C a t h e d r a l , west vestibule, eastern face of west arch.
100 - L a u s a n n e C a t h e d r a l , west vestibule, detail of s o u t h j a m b of west arch.
101 - S e l b y Abbey, pier in n o r t h nave gallery.
Abbildungen
« η 5 o -C h "
c o