Die Gebete bei Euripides und die zeitliche Folge der Tragödien 9783666251245, 9510131016, 4011371150, 8910821083, 4013361338, 4011511152, 4115951614, 9783525251249


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German Pages [172] Year 1971

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Die Gebete bei Euripides und die zeitliche Folge der Tragödien
 9783666251245, 9510131016, 4011371150, 8910821083, 4013361338, 4011511152, 4115951614, 9783525251249

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HYPOMNEMATA H E F T 32

HYPOMNEMATA UNTERSUCHUNGEN UND

ZU I H R E M

ZUR

ANTIKE

NACHLEBEN

Herausgegeben von Albrecht Dihle / Hartmut Erbse Christian Habicht / Günther Patzig / Bruno Snell

H E F T 32

VANDENHOECK

& R U P R E C H T IN

GÖTTINGEN

VOLKER L A N G H O L F

Die Gebete bei Euripides und die zeitliche Folge der Tragödien

VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN

Gedruckt mit Unterstützung der Hamburgischen Wissenschaft!. Stiftung © Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1971. — Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen

Vorbemerkung

Die Gebete in den euripideischen Dramen sind bisher noch nicht Gegenstand einer eigenen Untersuchung gewesen1. Sie sind im Rahmen von Interpretationen allgemeinerer Zwecksetzung natürlich mitbehandelt worden, am ausführlichsten durch W. Schadewaldt2, der zeitliche Entwicklungen in den nichtdialogischen „Selbstäußerungen" der Bühnenpersonen des Dichters feststellt; das Gebet steht dort aber nur am Rande. Die Veränderungen, die Schadewaldt für den Verlauf der uns einsehbaren Schaffenszeit von drei Jahrzehnten an den Selbstäußerungen der euripideischen Personen beobachtet, sind überwiegend solche in der Kompositionsweise („Kanonisierung" der Dramenteile im späteren Werk) und der Ethos- und Affektdarstellung. Mit Entwicklungen der dichterischen Formen ebenso wie der Inhalte darf man innerhalb des Werkes des letzten der drei Tragiker von vornherein rechnen. Daß (um ein besonders gut bekanntes Beispiel herauszugreifen) Euripides in seiner Lyrik eine stilistische Entwicklung durchlaufen hat (unter dem Einfluß des sog. Neuen Dithyrambos), ist bereits im Altertum aufgefallen. Die geschichtliche Epoche, aus der wir von ihm Tragödien besitzen, war in ganzer Länge raschen Veränderungen unterworfen. Sie betrafen viele Lebensbereiche. Der Peloponnesische Krieg wirkte auf die Einsichten und Anschauungen der Zeitgenossen und auf ihre sittlichen Wertbegriffe stark ein. Wie Thukydides3 in diesem Zusammenhang vermerkt und mit Beispielen illustriert, wandelte sich sogar die Sprache. Man darf vermuten, daß Euripides von derlei Veränderungen nicht unbeeinflußt blieb. Die Bedingungen, zeitliche Entwicklungen im Schaffen dieses Dichters aufzuspüren, sind günstig: ein erheblicher Teil seines Werkes ist erhalten; das Erhaltene ist hinreichend sicher datiert (zur Hälfte absolut, zur Hälfte wenigstens relativ), um eine Zuordnung der Stücke zu mehreren Schaffensperioden zu erlauben. In der vorliegenden Arbeit geht es um Wandlungen in und an den Gebeten, vor allem um Wandlungen in deren Formen und dramati1 Bei Aischylos und Sophokles ist die Lage dieselbe. Die New Yorker Magisterdissertationen von P. J. Ramsey und J. S. Creaghan sind nicht mehr als erste Schritte. 2 Monolog und Selbstgespräch, Neue Philologische Untersuchungen 2, Berlin 1926. 3 Th.uk. 3,82-83, in dem allgemeingriechische Zustände beschreibenden Exkurs zur Darstellung des kerkyräischen Bürgerkrieges.

5

sehen Funktionen. Manche dieser Entwicklungen* sind so deutlich, daß sie schon sichtbar werden, wenn man die Tragödien in ihrer chronologischen Reihenfolge kursorisch durchliest. Andere erschließen sich erst durch feinere Mittel. Den Weg der vergleichenden Interpretation von Gebeten werden wir vermeiden. Von anderen dramatischen Ausdrucksmitteln wie Prolog, Rhesis, Monodie unterscheidet sich das Gebet dadurch, daß es an unausgesprochenen Voraussetzungen viel reicher ist: diese Voraussetzungen bieten der Mythos, der Kult, der Volksglaube, die persönlichen Einstellungen; das sind keine festen, sondern abhängige und der Wandlung unterworfene Größen, die sich durch keine Interpretation sicher bestimmen lassen. (Es kommt eine Eigenart des dramatischen genus hinzu: der Dichter redet nicht unmittelbar, sondern es reden Bühnenfiguren, d. h. fiktive Personen, die zugleich der mythischen Vergangenheit und der Gegenwart des Dichters angehören.) Machen diese Imponderabilien schon die Einzelinterpretation problematisch, so lassen sie eine vergleichende Deutung mehrerer Gebete aus verschiedenen Stücken verschiedener Perioden (bei der die Unsicherheiten sich potenzieren würden) von vornherein als undurchführbar erscheinen. Die Methode der vorliegenden Arbeit ist ungewöhnlich, ist aber imstande, das wenige, das an einem so irrationalen Gebilde wie dem Gebet zuverlässig greifbar ist, zu fixieren und einer exakteren Untersuchung zugänglich zu machen: es ist eine statistische Methode (oder quasi-statistische in den Fällen, in denen das Material zahlenmäßig zwar gering ist, aber wegen seiner ausschließlichen Zugehörigkeit zu bestimmten Schaffensperioden noch Schlüsse zuläßt). Wichtig bei ihrer Anwendung wird es sein, die (natürlich oft unsicheren) Grenzen zu beachten, die das Moment des Zufalligen ihr setzt. Das statistische Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, nachprüfbar zu sein 4 . Andererseits bringt es einen Schematismus mit sich, der dem individuellen Phänomen nicht immer gerecht wird: denn es ordnet jede Erscheinung festen, vorgegebenen Kategorien zu. Die Anzahl der Kategorien läßt sich nicht beliebig erhöhen, wenn unter jeder Kategorie Erhebungseinheiten in statistisch verwertbarer Menge zusammengefaßt werden sollen6. Die vorliegende Arbeit wird zeigen, daß einige Formen des Betens sich ungleich über den Schaffenszeitraum des Dichters verteilen und 1 Um dem Leser die Kontrolle zu erleichtern, bieten wir unser gesamtes Material — alle euripideischen Gebete und das Gebetähnliche bei ihm — in einer analytischen Liste im Anhang. B So wird zwischen den einzelnen Arten von Gebeten, die man systematisierend unterscheiden kann, nicht stets so fein differenziert werden können, wie es wünschenswert wäre.

6

daß auch die Anliegen, um derentwillen man sich an die Gottheiten wendet, im Laufe der Zeit andere werden, als sie es in den früheren der erhaltenen Euripides-Tragödien sind. Der Schlußteil der Arbeit stellt einen Versuch dar, die so festgestellten Veränderungen zu deuten. Befriedigende Antworten auf alle Probleme, die sich aus den darzustellenden Entwicklungen ergeben, wird man nicht erwarten dürfen. Es kommt uns in erster Linie darauf an, zu zeigen, daß es eine Entwicklung in den religiösen Anschauungen gibt, die den Dichtungen des Euripides zugrunde liegen. Man hat eine solche Entwicklung bestritten, so F. Chapouthier in seinem einflußreichen Diskussionsbeitrag „Euripide et l'accueil du divin" 6 . Es wird auch versucht werden, über die Art dieser Anschauungen etwas auszusagen. Die Gottheit des Euripides nähert sich, je später desto mehr, den Gottheiten der zeitgenössischen Philosophen, wie es scheint. Wie die Gottwesen dieser Philosophen beschaffen sind, und von welchen Denkern sie postuliert wurden, lehrt bequem die ausführliche Zeugnissammlung im Kommentar von A.S. Pease7 zu Cicero, Nat. deor. 1, 25-32. Wir vermeiden es, Namen zu nennen und Abhängigkeiten zu behaupten. Die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich aus den Trümmern der griechischen Doxographie noch heute ergeben, und die mangelnde Klarheit des bei Euripides Erkennbaren lassen das nicht zu. Erschwert wurden die Untersuchungen dadurch, daß (wie es keine Literatur zu den Gebeten bei den Tragikern gibt) das griechische Gebet in der Forschung überhaupt nie sonderliche Beachtung gefunden hat. "In the many comprehensive works on Greek religion and its various phases published during the last few decades, prayer has been singularly neglected": was K. v. Fritz Mitte der vierziger Jahre schrieb8, gilt heute noch. Ebenso fehlt es an Monographien, die sich mit dem Gebet der Griechen befassen. Es gibt keine ,Darstellung'. Seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts erschienen kaum mehr als ein Dutzend kleinere Arbeiten (meist Dissertationen und Zeitschriftenartikel) mit begrenzter Themenstellung (s. das Literaturverzeichnis im Anhang; die älteren Werke, soweit mir zugänglich geworden, sind durch das wenige überholt). 6

Fond. Hardt, Entret. I, 210: «Que l'on ne dise pas qu'il y a des indices d'évolution [religieuse] dans le cours de son œuvre ; à aligner ses pièces suivant leurs dates, on y voit le monde tantôt dirigé par une force impersonnelle, tantôt par les dieux personnels accessibles à la prière.» (Folgen Beispiele.) S. 211: «On ne peut établir chez lui d'évolution religieuse.» Zuvor bestritt sie schon A. J. Festugière, L'Enfant d'Agrigento, Paris 1950, 7f., 10. 7 M. Tulli Ciceronis De natura deorum, 2 Bde., Cambridge (Mass.) 1955. 1968. [Ausgabe und Kommentar.] 8 Greek Prayers, Review of Religion 10, 1945, 5. 7

Die Hauptförderer des vorliegenden Beitrags, der 1966 begonnen wurde und 1968 der Hamburger Universität als Dissertation vorlag, sind meine Eltern Paulus Langholf und Ester Marie Langholf (geb. Horn) gewesen, in deren Haus ich jahrelang alle Voraussetzungen für ein ungestörtes Arbeiten fand. Von Herrn Prof. Hartmut Erbse kam die Anregung, mich mit den Euripides-Gebeten zu beschäftigen. Ihm verdanke ich überhaupt die Einführung in das Werk des Euripides (er hielt 1964 in Hamburg ein Phönissen-Seminar). Herr Prof. JosephHans Kühn gab mir wertvolle kritische Hinweise. Herr Dr. Volkmar Schmidt lieferte manches sprachliche Material. Den Druck der Arbeit in dieser Publikationsreihe ermöglichte ein Geldbetrag von der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, für den ich dem Vorsitzenden, Herrn Kurt Hartwig Siemers, zu Dank verpflichtet bin. Hamburg (Thesaurus Linguae Graecae)

V.L.

Die Titel der zum Euripides-Korpus gehörenden Dramen werden im folgenden so abgekürzt: Alk. = Alkestis; An. = Andromache; Ba. = Bakchen; El. Kicktr'a; Hek. = Hekabe; Hei. = Helena; Hks. = Herakles; Hkd. = Herakliden ;Hik. = Hiketiden; Hip. = Hippolytos; Ion = Ion; I.A. = Iphigenie in Aulis; I. T. = Iphigenie in Tauris; Ky. = Kyklops; Me. = Medea; Or. = Orestes; Pho. = Phönissen; Rh. = Rhesos; Tro. = Troerinnen.

8

A. M E T H O D I S C H E S

I. Gebet und Gebetar tiges

In den erhaltenen euripideischen Dramen stehen uns für unser Thema knapp 220 Textstellen zur Verfügung, die teils selbst Gebete sind, teils vom Beten handeln. Diese Zahl setzt einer präzisen statistischen Bearbeitung enge Grenzen (die wörtlich ausgeführten bzw. im Dramentext erwähnten Gebete und gebetartigen Reden gehören zudem, was den Inhalt betrifft, zahlreichen z.T. inkommensurablen Gruppen an). Um so mehr kommt es darauf an, im gesamten Werk, also in den späteren wie in den früheren Tragödien, die Auswahl der in Betracht zu ziehenden Interpretationseinheiten ganz genau gleichartig zu treffen, d.h. dieselbe Definition des Begriffes ,Gebet' zugrunde zu legen oder, anders gesagt: überall die gleichen Grenzen zwischen ,Gebet' und ,Nicht-mehr-Gebet' zu ziehen. Daß es objektive, von jedermann anerkennbare Kriterien hier nicht gibt, braucht eigentlich keine Erwähnung. Unter ,Beten' verstehen wir im Rahmen dieser Arbeit das Reden an Götter oder göttliche Wesen 1 . Der Inhalt dieses Redens ist ganz unerheblich: nicht nur die 1 Diese Definition genügt für unsere Zwecke. Heiler bezeichnet im Schluß kapitel seiner phänomenologischen Darstellung das Beten als eine Wechselrede zwischen Mensch und Gegenüber (z.B. 4 8 9 : „ W a s meint der schlichte, von keiner Reflexion angekränkelte Fromme, wenn er betet? E r glaubt, mit dem unmittelbar gegenwärtigen, persönlichen Gott zu reden, mit ihm zu verkehren, mit ihm in lebendigem, innerem Austausch zu stehen. E s sind näherhin drei Momente, welche die innere Struktur des Gebetserlebnisses bilden: der Glaube an den lebendigen, persönlichen Gott, der Glaube an seine reale, unmittelbare Präsenz und der dramatische Verkehr, in den der Mensch mit dem als gegenwärtig erlebten Gott t r i t t " ) . Heiler beschreibt ein Charakteristikum jedes lebendigen, d. h. nicht erstarrten Gebetes. Auch Euripides kennt es: so läßt er Hippolytos in seinem Kranzopfer-Gebet (Hip. 7 3 - 8 7 ) zu Artemis sprechen: aol xal ¡;* Ss^AI 8'• OU yap 7tpoi; TUFIßOV AOI S-ocv&av -/AIXAV, oö Saxpu' OI'CJM. TTjXoas yap Srj aa? aTOvacribjvTOXTpi&o?xal ¿¡jia?. Der totgeglaubte Orestes 8 Beide Schmähungen, die durch Aigisth und die an Aigisth, sind für Euripides etwas Singuläres. Nirgendwo sonst kommt etwas Vergleichbares vor. So wird man nicht fehlgehen, wenn man vermutet, daß die zweite als Gegenstück zur ersten komponiert ist: daß Elektras Schmähen in der Hybris Aigisths am Grab Agamemnons nicht nur eine Art Rechtfertigung haben, sondern daß es geradezu eine Fortsetzimg der Rache (das Motiv der Rache tönt ja im Stück überall laut durch) noch nach dem Tod des Verhaßten sein solle; des Gegners, der nur physisch tot, jedoch uneingeschränkt in der Lage ist, das Gesprochene aufzunehmen — was die Rache besonders grausam macht.

12

ist in der Ferne, dennoch setzt Elektra voraus, daß er sie hört. Ihre Worte sind ein echtes Gebet. Aber mit den folgenden Stellen sind wir bereits an der Grenze, die das Gebet von den nicht-kultischen Apostrophen trennt, die wir ,rhetorisch' zu nennen gewohnt sind: Hip. 3 3 7 - 3 4 1 (Phaidra an die Mutter Pasiphae und die Schwester Ariadne). Hip. 1 0 8 2 - 1 0 8 3 (Hippolytosan die Mutter A n t i o p e : ) va£ naiav, Tro. 310 bzw. 314 & 'Yfiivoti' ¿cv §eoi, yeveoficu fioi äya&a)

ist, wie eingangs schon festgestellt wurde, formal dem Typ II a + b engstens verwandt, eigentlich nur eine Untergruppe von ihm. So überrascht es nicht, wenn der Inhalt der drei Stellen, an denen er bei Euripides erscheint, das bevorzugte Thema des Typs II ist: günstiger Lebensverlauf. Alk. 167-169 p)8' . . . 9-aveiv a- rixvotaiv hinfällig (Euripides, Herakles, Bd. I, Berlin 2 1895).

62

sten Inhalts. Einmal dient das Schema zur Zeugenanrufung an Zeus, An. 37 Zeui; TOCS' eiSeiy). Flüche in der 2. Person :Me. 1389-1390 dcXXaa' 'EpivüsoXlaeie. . . cpovia te Abo], Hip. 683-684 Zeii? a t . . . upoppt^ov exTpi^eiev, Hei. 74-75 &soi a . . . ¿TcoTTTUCTsiav (mit der komischen Entsprechung des gleich formulierten Segens 158-159), Or. 130 8-eoi ae [iiCT^aetav. Flüche in der 3. Person: Pho. 151-152 äXXa viv . . . "ApTE^i? . . . öXeaeiev, Or. 619-620 tou&' o (juar)asiav — Aiyiaikm"KiyoQ— oi vepTspot &eoi. Segen: Alk. 743-744 upocppwv ak X^OVIO? 'Eppj? " A I S Y ) ? TS S S X O I T ' (Art eines Propemptikon). 1136-1138 2» . . . ZTJVO? . . . rexvov, . . . a 6 . . . 7tar})p Coi, Me. 759-760 . . . a' o Maia? 7tofi,7raio 7rpe yuvai, &soi. . . aoi eti&Xcov dt[xoißa Aio? aevaov xpa-ro Aiö? AYJTOÜ? T ' "AKOXXOV, yulp . . ., mit anschließender Gnome). — Von dieser letzten, schon nicht mehr ganz im dramatischen Zusammenhang stehenden Stelle abgesehen, sprechen Abschieds-, Endgebete' nur Personen, die mit ihrem Abgang von der Bühne ein für ihr Leben entscheidendes Erlebnis antreten — und zugrunde gehen. Auch für Propemptika und Verwandtes sind die Enden der Formteile ,natürliche' Orte. Eine Art Reisesegen ist, was der Chor in Alk. 741746, am Ende einer Szene, zur abwesenden, aber in der Fiktion als vgl. 75f.). Aber derlei Wertungen pflegen sieh der Beweisbarkeit zu entziehen. — Anders deutet diese Gebete T. B. L. Webster, The Tragedies of Euripides, 273, m. Anm. 49 (wo 207 zu korrigieren in 209).

75

gegenwärtig gedachten Alkestis spricht. Medeas Propemptikon für Aigeus in Me. 759-763 entspricht dem in Ort, Form und Inhalt. Am Ende eines Stasimons steht der Schiffs-Geleitsegen des Chors für die fliehenden Menelaos und Helena an die Dioskuren in Hei. 1495-1511; am Ende einer lyrischen Partie die Bitte des Chors an Artemis in I. A. 1524-1531 (während hinterszenisch die Opferung Iphigenies sich vollzieht) um Geleitung der Griechenschiffe nach Troja. In 5 der , End-Gebete' werden Anklagen und Tadel gegen die Götter gerichtet: das letzte Wort des Theseus unmittelbar am Ende des Hip. (1461) gilt der listensinnenden Aphrodite: a> I I b . (7:) ia.Trim. (8:) — Hei. 962-74 H (1:) — (2:) G (3:) w.a. (4:) Menelaos (5:) toter Proteus, Hades. (6:) ixmSSoi (963) I a. ¿71680«; (972) I a. ¿viyxaaov (973) I a . (7:) ia.Trim. (8:) S. 11. 23f. 55. 94f. Hei. 1024-7 H (1:) — (2:) — (3:) Aufford. (4:) Menelaos, Helena (5:) Kypris, Hera (6:) — (7:) — (8:) S. 48. 99. Hei. 1028-9 (1:) — (2:) G (3:) w.a. (4:) Theonoe (5:) toter Proteus (6:) — (7:) ia.Trim. (8:) S. 11. 23. 95. Hei. 1093-1106 H (1:) Aktende (2:) G (3s) w.a. (4s) Helena (5s) Hera, Kypris (6s) Ä V Ä + u S o v (1094) I a. ¡ITJ iiepya^ (1098) I c. &XCTOV (1101) I a. (7s) ia.Trim. (8s) S. 27. 48. 55. 76. 88. 91. 99. 116. Hei. 1165-8 (ls) Aktanfang (2s) G (3s) w.a. (4s) Theoklymenos (5s) toter Proteus (6s) — (7s) ia.Trim. (8s) S. 9. 11. 56. 95. Hei. 1405-6 (ls) — (2s) G (3s) w.a. (4s) Helena (5s) Götter (6s) Soiev I V a . (7s) ia.Trim. (8s) S. 96. Hei. 1441-50 H (ls) Aktende (2s) G (3s) w.a. (4s) Menelaos (5s) Zeus. Götter. (6s) ßXäijjov (1442) I a . (xs-rixa-rriaov (1442) I a. öqjeiXw (1448) (Notw.). (7s) ia. Trim. (8s) S. 24. 27. 46f. 64. 76. 88. 91. 116. 118. Hei. 1495-1511 H (ls) Stasimonende (2s) G (3s) w.a. (4s) Chor (5s) Dioskuren (6s) \i6XOITE (1495) I b. S T U T (1501) I a. ßCCXSTE (1507) I a. (7s) (lyr.) (8s) S.55. 72. 119. 124. Hei. 1584-7 H (ls) — (2s) V (3s) im Botb.w.a. (4s) Menelaos (5s) Poseidon, Nereiden (6s) aciaats I a . (7s) ia.Trim. (8s) S. 55. 72. Pho. 1-6 (ls) Prologanfang (2s) G (3s) w.a. (4s) lokaste (5s) Helios (6s) — (7s) ia.Trim. (8s) S. 16. 55f. 119. Pho. 13-6 (ls) — (2s) V (3s) Inh.erw. (4s) Laios (5s) Phoibos (6s) — (7s) — (8s) S. 47. Pho. 66-8 (ls) — (2s) V (3s) a.F.e. (4s) Oidipus (5s) — (6s) — (7s) — (8s) — Pho. 84-7 H (ls) Prologende (2s) G (3s) w.a. (4s) lokaste (5s) Zeus (6s) CTWCTOV I a . 80? I a . xP^l (Notw.). (7s) ia.Trim. (8s) S. 24. 46. 64. 76. Pho. 151-3 H (ls) — (2s) G (3s) w.a. (4s) Antigone (5s) Artemis (6s) Ö X E C E I E V I V a . (7s) da. (8s) S. 48. 80.

160

Pho. 182-92 H ( 1 : ) E n d e einer lyr. P a r t i e ( 2 : ) G ( 8 : ) w . a . ( 4 : ) Antigone ( 5 : ) Nemesis. Donner und B l i t z des Zeus. Artemis. ( 6 : ) fxrjTTOTS . . . TXabjv I I a. ( 7 : ) dochm., da. ( 8 : ) S. 46. 48. 50. 76. 80. Pho. 586-7 H ( 1 : ) Szenenende ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Chor ( 5 : ) Götter ( 6 : ) Y^VOIA^E I b . 86TS I a . ( 7 : ) i a . T r i m . ( 8 : )



Pho. 604-13 ( 1 : ) — ( 2 : ) G ( 8 : ) w . a . ( 4 : ) Polyneikes ( 5 : ) Altäre der heimatlichen Götter. Tempel von Amphion und Zethos (oder K a s t o r und Polydeukes). Götter. ( 6 : ) XXUSTS I a . ( 7 : ) t r o c h . T e t r . ( 8 : ) S. 56. 80. 113. 118. Pho. 631-5 ( 1 : ) Aktende ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Polyneikes ( 5 : ) Phoibos Agyieus. Götterbilder. ( 6 : ) — ( 7 : ) t r o c h . T e t r . ( 8 : ) S. 47. 56. 80. Pho. 676-89 H ( 1 : ) — ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Chor ( 5 : ) Epaphos ( 6 : ) ßä&i ßä-Öi Ia. I a . &[i.uve I a. ( 7 : ) (lyr.) ( 8 : ) S. 119. Pho. 782-3 H ( 1 : ) Aktende ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Eteokles ( 5 : ) Eulabeia ( 6 : ) Suxaücai V b. ( 7 : ) i a . T r i m . ( 8 : ) S. 50. 7 6 . 9 7 . Pho. 784-832 ( l s ) — ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Chor ( 5 : ) Ares. Ge. ( 6 : ) — ( 7 : ) da. (8:) Pho. 1018-66 ( 1 : ) — ( 2 : ) G ( 3 : ) w . a . ( 4 : ) Chor ( 5 : ) Sphinx. Pallas. ( 6 : ) yevoi(xe&' (1060. 1061) I I a . ( 7 : ) (lyr.) ( 8 : ) S. 55. 72. Pho. 1365-8 H ( l s ) — ( 2 : ) Y ( 3 : ) i m B o t b . w . a . ( 4 : ) Polyneikes ( 5 : ) H e r a (6s) 86; I a . ( 7 : ) i a . T r i m . (8s) S. 33. 48. 72. 9 0 f . Pho. 1373-6 H ( l s ) — (2s) V (3s) im B o t b . w . a . (4s) Eteokles ( 5 : ) Athene (6s) 86? I a. (7s) i a . T r i m . (8s) S. 48. 55. 72. 9 0 f . (Pho. 1493-7) ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) Antigone (5s) toter Polyneikes ( 6 s) — (7 s) da., cho. (8 s) — Pho. 1595-9 ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) Oidipus ( 6 : ) Moira (6s) — (7s) i a . T r i m . (8s) S. 16. 3 8 f . 50. Pho. 1749 ( l s ) — (2s) — (3s) Aufford.? (4s) Antigone? (5s) — (6s) — (7s) — (8s)Pho. 1764-6 ( l s ) Tragödienende (2s) G (3s) w . a . (4s) Chor (5s) Nike (6s) HOCTE/OI? I b . Xriyoiq I b . ( 7 s ) a n . ( 8 s ) S . 5 0 .

Or. 117-23 ( l s ) — (2s) — (3s) Aufford, zu stellvertretendem Gebet, I n h . e r w . ( 4 s) Hermione soll stellvertretend für Helena beten. (6 s) t o t e K l y t a i m e s t r a (6s) — (7s) — (8s) S. 1 1 . 9 9 . Or. 126-31 ( l s ) Szenenende (2s) G (3s) w . a . (4s) E l e k t r a ( 5 s ) Physis. Götter. (6s) [¿icnjceiav I V a. (7s) i a . T r i m . (8s) S. 50. 135. Or. 174-81 H ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) E l e k t r a oder Chor (5s) N y x (6s) t&i, (j.6Xs [/,6Xe I a . (7s) dochm. (8s) S. 38. 41. 56. 88. 119. Or. 211-14 ( l s ) Aktanfang (2s) G (3s) w . a . (4s) Orestes (6s) Hypnos. L e t h e . (6s) — (7s) i a . T r i m . (8s) S. 50. 56. 85. 88. 136. Or. 255-61 H ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) Orestes (5s) tote Klytaimestra. Phoibos. (6s) ¡J.9] Vtaeie I a. (7s) i a . T r i m . (8s) S. 11. 26. 44. 47. 85. 113. Or. 316-27 H ( l s ) Stasimonanfang (2s) G (3s) w . a . (4s) Chor (5s) Eumeniden (6s) i&aon' I a . (7s) dochm. (8s) S. 38. 56. 119. Or. 619-20 ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) Tyndareos (5s) unterirdische Götter (6s) [norjaeiav I V a . (7s) i a . T r i m . (8s) — (Or. 721) ( l s ) — (2s) G (3s) w . a . (4s) Orestes (5s) toter Agamemnon (6s) — (7s) i a . T r i m . (8s) — Or. 782 H ( l s ) — (2s) — (3s) Aufford. (4s) Orestes (5s) Aoxeiv (6s) — (7s) — (8s) S. 50. Or. 796-8 H ( l s ) Aktende (2 s) — ( 3 s) Absicht zu beten ausgedrückt (4s) Orestes (5s) toter Agamemnon (6s) — (7s) — (8s) S. 11. Or. 982-7 ( l s ) — (2s) — (3s) W u n s c h zu beten ausgedrückt (4s) E l e k t r a (5s) toter Tantalos (6s) — (7s) — (8s) S. 13. 3 9 f .

161 11 Langholf (Hyp. 32)

Or. 1137-8 (ls) — (2:) — (3:) Möglichkeit zukünftigen Betens ausgemalt (4:) ganz Hellas (5:) — (6:) — (7:) — (8:) S. 115. Or. 1172-4 H (1:) — (2:) G (8:) w.a. (4:) Orestes (5:) — (6:) potentialer Konditionalsatz + eöxo[jtai TaSe (7:) ia.Trim. (8:) S. 81. Or. 1225-39 H (1:) Szenenende (2:) G (3:) w.a. (4:) Orestes, Elektra, Pylades (5:) toter Agamemnon (6:) (ioXetv (1226) V a . cruXX-r)7rrcop -yevoû (1230) l a . [xoü (1231) l a . eiaàxouaov ëxafpcrov (1234) l a . ouxouv . . . (1238) (verneinter Fragesatz). (7:) ia.Trim. (8:) S. 11. 30. 58. 81. 113. 118f. Or. 1242-5 H (1:) Szenenende (2:) G (3:) w.a. (4:) Pylades (5:) Zeus. Dike. (6:) S6TS I a. (7:) ia.Trim. (8:) S. 46. 49. 55. 81. Or. 1299-1300 H (1:) — (2:) G (3:) w.a. (4:) Elektra (6:) Zeus (6:) la. (7:) (lyr.) (8:) S. 46. 72. 81. 119. (Or. 1613-4) (1:) — (2:) G (3:) w.a. (4s) Menelaos (5:) totgeglaubte Helena (die in Wirklichkeit vergöttlicht ist) (6:) — (7:) ia.Trim. (8:) — Or. 1691-3 (1:) Tragödienende (2:) G (3:) w.a. (4:) Chor (5:) Nike (6:) y.onèyoïz I b. XrjYotÇ I b. (7:) an. (8:) S. 50. Ba. 46 (1:) — (2:) — (3:) a . F . e . (4:) Pentheus (5:) — (6:) — (7:) — (8:) S. 31. 85 f. 100. Ba. 360-3 H (1:) Aktende (2:) — (3 s) Absicht zu beten ausgedrückt ( 4 : ) Teiresias, Kadmos (5 s) Dionysos (6 s) — (7 s) — (8 s) — Ba. 370-432 (ls) — (2s) G (3s) w.a. (4s) Chor (5s) Hosia. Dionysos. (6s) ixoijiav (403) (Wunsch). (412) I a. (7s) ion., äol. (8s) S. 33. 50. 118. 135. Ba. 443-6 (ls) — (2s) G (3s) im B o t b . a . F . e . (4s) Bakchen (5:) Bromios (6s) — (7 s ) — (8s) S. 44. 48. 81. 115. Ba. 498-9 H (ls) — (2s) — (3s) Gebet als mögliche Bedingung für die Rettung erwähnt (4 s) Dionysos (5 s) Dionysos (6 s) — (7 s) — (8 s) S. 116 f. Ba. 519-75 H ( l s ) — (2s) G (3s) w.a. (4s) Chor (5s) Dirke. Dionysos. (6s) (¿6Xs (553) I a. xocxac/eç (555) I a. (7s) ion. (8s) S. 33. 48. 55. 118f. Ba. 712-3 ( l s ) — (2s) —• (3s) als mögliche Reaktion erwähnt (4s) Pentheus (5s) Dionysos (6s) — (7s) — (8s) S. 86. 100. Ba. 723-6 (ls) — (2s) Y (3s) im B o t b . a . F . e . (4s) Bakchen (5s) Bromios (6s) — (7s) — (8s) S. 44. 48. 81. 115. Ba. 849-56 H ( l s ) Aktende (2s) G (3s) w.a. (4s) Dionysos (5s) Dionysos (6s) tEiCTtiixeÄ' (850) (Adhort.). êxaxrjaov (850) l a . XPtfë« (854). (7s) ia.Trim. (8s) S. 76. 116f. Ba. 977-1023 H (ls) — (2:) G (3s) w.a. (4s) Chor (5s) Hunde der Lyssa. Dike. Bakchios. (6s) ÏTE . . . ÏT' (977) l a . àvoioTpifjoaTe (979) l a . T-RCO . . . ÏT ! |J.OI 7T6VCOV, TD> Zeü, Iii Tä. 1296? 9eü Sä