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German Pages 895 [904] Year 1851
Die Fortschritte der
Eisenhüttenkunde. Ein Supplement zu Karsten S „Handbuch der Eisenhüttenkunde" und zu allen andern ähnlichen Werken.
Bon
Carl Hartmann.
Mit siebzehn.Kupfettaseln.
Berlin, 1851. Druck und Verlag von G. Reimer.
Vorwort. ^Varsten's „Handbuch der Eisenhüttenkunde" ge
hört wohl ohne Widerrede zu den wichtigsten tech
nischen Werken.
Seit 1816, wo die erste Auflage
in zwei Bänden erschien, bis jetzt, 10 Jahre nach
dem Erscheinen der 3. Aufl. in 5 Bänden (int Jahr
1841), nebst Atlas mit 63 Planotafeln, also seit 35 Jahren hat es seinen hohen Ruf bewährt.
Es
war das erste, gehörig wissenschaftlich geordnete syste
matische und allgemeine Werk über Eisenhüttenwesen, und Frankreich erkannte dies durch die Uebersetzungm
der 1. u. 2. Aufl. von dem Artillerie-Obristlieutenant und Professor an der Artillerie- und Ingenieurschule zu Metz, Culmann, an. Zu dieser 3. Auflage soll nun das vorliegende
Werk als Supplement dienen, welches die wichtig
sten neuern Entdeckungen und Erfindungen im Be reich des Eisenhüttengewerbes, seit den letztem 12
Jahren umfaßt. — Es liegt in der Natur der Sache,
daß ein Werk wie die letzte Auflage des Karsten'-
schen, von so großem Umfange und einem so hohen
IV
Preise, nicht so leicht und .so bald eine abermalige Auflage erleben kann.
Es ist daher gewissermaßen
Pflicht des Verlegers gegen sich selbst und
gegen
das betreffende Publikum, wenn er nach einer Reihe
von Jahren für die Ergänzung solch eines Werkes
sorgt.
Daher bedarf denn das Erscheinen meiner
Arbeit auch wohl keiner weitern Motivirung.
Zu gleicher Zeit dient es aber auch zur Er gänzung anderer Werke über Eisenhüttenwefen.
Ge
wiß wird es den zahlreichen Besitzern des Karsten'--
schen Werks, denen welche es noch anschaffen, so wie auch den Besitzern der 2. Auflage, der von mir be
arbeiteten „praktischen Eisenhüttenkunde" der Fran
zosen Walter de St. Ange, Leblanc, Flachat, Barrault und Petit, willkommen sei«!
Die
bei
der
Arbeit benutzten
Quellen ffafe
überall angegeben, und die während des langdauernden Drucks bekannt gewordenen neuen Erfindungen,
Entdeckungen und Verbesserungen, noch in einem An hänge mitgetheilt worden.
Weimar, Ende Mai 1851.
Carl Hartmann.
Jnhaltsverzeichniß. Seite
Steuere Literatur der Eisenhüttenkunde........................
1
Neuere statistische Nachrichten über dasEisenhüttengewerbe • • 4 England ...................................................................... 5 Uebersicht der Hohöfen und deren Produktion, 1848 . . 20 Frankreich...................................................................... 30 Eisenerze ........................................................................ 31 I. Klasse und IsteGruppe der Hütten............................... 34 2te 40 3te 45 4te 48 5te 52 Wiederholung und Rückblick auf dieI. Klasse .... 56 II. Klasse und 61c Gruppe derHütten............................... 58 7tc 63 8tc 69 9tc 73 Wiederholung und Rückblick ans die II. Klasse .... 76 III. Klasse und 10k Gruppe der Hütten......................... 78 11k ................... 82 Rückblick............................................................................ 86 IV. Klasse und 12k Gruppe der Hütten....................... 87 Uebersicht des französischen Eisenhüttengewerbes vom Jahre 1-847 ................................................... 91
VI Seile Capitalien, welche im französischen Cisenhüttengewerbe stecken................................................................................. 94 Zunahme der französischenCisenproduktion
...
95
Preisverminderung desCisenS............................................ 97
Cürfuhr und Ausstlhr...........................................................99
Spanien.................................................................................................101 Portugal................................................................................................ 101 Holland................................................................................................. 102
Belgien............................................. ..............................................102 Roheisenproduktion.............................................................. 104 Stabeisen-Fabrikation......................................................... 106
Lage und Organisation derHütten................................
107
Schweiz................................................................................................. 110
Schweden und Norwegen................................................................111 Rußland................................................................................................ 111
Oesterreich...................................................................................... Roheisenerzeugung in denverschiedenen Provinzen
.
111
113
Gußwaannbetrieb...............................................................116
Hammerwerksbetrieb
Walzwerke
.......................................................116
..........................................................................118
Produktion der Rohstoffe und HalbFabrikate in den verschiedenen
Provinzen.
1.
Alpenländer. — Steiermark......................................... 120 Kärnthen
........................................127
Krain................................................... 134 Tirol...................................................135
Niederösterreichund Salzburg
.
137
Lombardei........................................ 140 2.
Sudeten-Lauder. — Böhmen......................................... 141
Mähren undSchlesien
.
.
149
3. Karpathen-Länder. — Ungarn....................................... 153 Gallizien.................................. 154
Militairgränze............................ 154
vja Seite Die Staaten Italiens........................................................ 154 Baden.............................................................................. 154 Würtemberg..................................................................... 155 Nassau.......................................................................... 157 Baiern .......................................................................... 157 Kurhessen......................................................................... 159 Waldeck.......................................................................... 160 Hessen-Darmstadt............................................................ 160 Anhalt-Bernburg............................................................ 160 Die sächsischen Herzogtümer............................................... 161 Schwarzburg-Rndolstadt.................................................... 161 — Sondershausen............................................... 161 Königreich Sachsen ........................................................ 162 Braunschweig ................................................................. 163 Hannover ...................................................................... 163 Preußen. — Allgemeine Bemerkungen............................ 165 Eisenerz-Bergbau. — Oberschlesischer Bezirk . . . 172 Westphälische Bezirke.............. 177 Siegenscher Eisenerz-Bergbau . . 179 Eisenerz-Bergbau am linkenRheinufer 184 Zusammenstellung der Eisenerzförde rung ....................................... 188
Stahlfabrikation............................................................. 191 Tabellarische Uebersicht des Eisenhüttenbetriebes .... 192 und dazu gehörige Tabellen. Das Eisenhüttengewerbe in Oberschlefien.......................... 193 im sächsisch-thüringischen HauptbergDistrict.................................. 205 5 im Brandenburg-Preußischen Haupt berg-Distrikt ......................... 206 im westphälischen District . . . 206 im rheinischen Distrikt .... 206 Zusammenstellung der Eisenproduktion in den europäischen Staa ten, nebst der Produktion im asiatischen Rußland . . . . 211
VIII Seite
Asien.
Indien................................................................................................212
Afrika.
Algier................................................................................................214
Nordamerika
................................................................................................ 215
Australien......................................................................................................216 I. Abschnitt.
Eigenschaften und Verhalten des Eisens.
Reines Eisen........................................................................217
Textur des Eisens........................................................... 219 Festigkeit, absolute........................................................... 224
Magnetismus........................................................................242
Verhalten
des
Aduciren
Eisens
in
höhern
Temperaturen.
........................................................................248
Eisen und Sauerstoff........................................................ 251
-
- Stickstoff............................................................. 252 - Kohle...................................................................256
-
- Schwefel............................................................. 266
-
- Titan................................................................... 270
Vergleichende Uebersicht über die chemische Constitntion des StabeisenS, Stahls und Roheisens
II. Abschnitt.
.
273
Von den Schmelzmäterialien zur Erzeugung
des Eisens,
1. Abtheilung.
Von
den
Eisenerzen und
von ihrer Be
handlung vor dem Verschmelzen. Eisenerze.
Neue Untersuchungen.
Meteoreisen..................................................... 282
Magneteisenstein
.......................................... 289
Eisenglanz..................................................... 292
Brauneisenstein................................................292 Titaneisen
..................................................... 296
Chromeisenstein................................................302 Grüneisenstein
........
303
Spatheisenstein................................................304 Probiren und Analysiren der Eisenerze ....
307
Die Sefström'sche Probirmethode
....
307
Analytische Bestimmung des Eisens
....
327
IX Seite Das Rösten............................................... 392 Scheiden der Eisenerze von andern Erzen durch den Magnet ................................... . 336
2. Abtheilung. Von den Brennmaterialien. Wärmeeffekt der Brennmaterialien......................... 337 Neueste Bestimmung der Wärmeeffecte des Wasserstoffs, Kohlenstoffs und anderer brennbarer Körper . . 356 Theoretischer Rückblick auf die Meilerverkohlung . . 361 Neuere Methoden der Meiler-Verkohlung .... 385 Verkohlung der Steinkohlen.................................. 393 Aufbereitung der Staubkohlen.............................. 393 Dercoaknngsöfen mit Dampfkesseln......................... 395 Beschreibung der Oeftn.................................. 399 Die gasförmigen Brennmaterialien......................... 406 Arten derselben.............................................. 407 I. Apparat zur Auffangung der Gase . . 409 Kritische Bemerkungen über bk bei Analyse der Hohofengase in Anwendung gebrach ten Methoden...................................... 421 II. Gasgemenge aus den Hohöfen .... 462 III. Generatorgase...................................... 469
III. Abschnitt. Vom Gebläse. Die verschiedenen Arten der $imt Gebläsebetriebe angewendeten Dampfmaschinen......................... 481 Bemerkungen über die Gebläse der Belgischen CoaksHohofenhütten.............................................. 486 Erhitzung des Windes bei diesen Hohöfen . . . 501 Sehr großes Gebläse in England..................... 503 Gebläse mit schwingenden -Cylindern .... 504 Ventilator........................................................ 504 Tabellen zur Bestimmung der gegenseitigen Ver hältnisse der Düsrmveite, Pressung und Quan tität der Gebläseluft...................................... 507 Erfahrungsresultate über Hohoserigrbläse . . . 512
X Seite IV. Abschnitt.
1. Abtheilung.
Roheisen.
Gewinnung und
Darstellung des
Roheisens
aus den Erzen.
Hohofen - Construktion .......... Zu Maubeuge in Frankreich
.
517
......................................... 517
Abwärmen und Anblasen................................................556
Produktion und Materialien - Verbrauch
.
.
.
559
Belgische Coakshohöfen...........................................................562
Zustellungsmaterial....................................* Construktion
.
563
............
564
.
Gichtaufzüge.............................................................................572
Geneigte Ebenen............................................................573 Senkrechte Gichtaufzüge............................................... 577
Gichtaufzüge mit Wasser als Gegengewicht
.
.
579
Gichtaufzüge mit Dampfkraft......................................... 580 Pneumatischer Aufzug..................................................... 584
Ho Hofen betrieb. Das Abwärmen.................................................................593
Betrieb der Belgischen Hohöfen................................... 594 der Hohöfen in Südwales............................. 614
-
Einfluß des erhöhten Abflusses der Schlacken über den
Wallstein
.............................................................................629
Hohofenschlacken.......................................................................632
Beschaffenheit des bei heißer Luft erblasenen Roheisens
639
Benutzung der aus der Hohofengicht entweichenden Gase
653
2. Abtheilung.
Umschmelzen des Roheisens für die Anwen
dung zur Gießerei.................................................................667
Vorbereitung des Roheisens zur Gießerei
....
668
Anwendung des bei Gasen gereinigten Roheisens
zum Eisengießereibetriebe............................................... 668 Das Raffiniren
oder Weißen des Roheisens int
Gasstammofen zu
Königshütte................................. 676
Das Umschmelzen des Roheisens in Kessel- oder
Pfannenöfen.................................................................698 Schalenguß
....................................................................... 705
n V. Abschnitt.
Stabeisen..............................................
Seite 710
...
Vorrichtungen um dem Stabeisen die äußere Gestalt zu geben.
Dampf-, Stampf- oder Stempelhammer Dampfhammer von
.
.
711
.
Nasmyth....... -
-
.
713
Cave.................................. 727
Petin .
.
...
.
.
.
731
................................................................... 734
Luppenmühle
Quetschwerke zum Zangen der Luppen...................... 734
Zängemaschine von -
-
-
Flachat............................736
Cave..................................738
Guillemin
...... 741
Scheeren. — Scheere von Cave Constrnktion der Walzwerke
... 747
.............................................752
755
Verfahrungsarten das Roheisen zum Verfrischenvorzubereiten Frischarbeit im Flammofen.....................................................757 Das Pudd elfischen mit Holz.................................... 757 Schweißöfew................................................................ 761
Der Puddel- und Schweißofen-Betrieb
mitGasen .
764
Bischof'S Gas-, Puddel- und Schweißofen-
Bettieb................................................................... 765 Gas-, Puddel- und Schweißofen zu Mautcrn in'
Steiermark.............................................................. 771
Gas-, Puddel- und Schweißöfen zu Lipitzbach in Kärnthen.............................................................. 775 Gas-, Puddel- und Schweißöfen zu Liswenskoi-
Sawod am Ural...................................................777
Gasgeneratoren
............................................. 777
Oefen....................................................................781
Puddelarbeit
.................................................. 786
Schweißöfen und Schweißarbeit
.
.
.
794
Benutzung der Hohofengase zum Puddetn und All
gemeines über das Puddeln mit erzeugten Gasen
796
Benutzung der aus den Puddel- und Schweißöfen ent
weichenden Gase zur Dampfkesselfeuenmg
....
811
XXI
Seite Rennarbeit............................................................................ 824 Verfeinerung des StnbeisenS. Fabrikation foer Cifenbahnschienen ............................................................................ 827 1) Zusammensetzung der Paquete.............................. 828 2) Schweißen derselben............................................. 831 3) Walzen derselben .................................................. 833 4) Sägen zum Abschneiden tcv Schienenenden . . 838 5) Dressiren der Schienen ........................................ 844 6) Auslappen derselben............................................. 846 7) Vollendung .............................................................. 851 8) Untersuchung und Prüfung................................... 855 VL. Abschnitt. Stahl.................................................................. 860 Verbesserungen und Zusätze........................................................ 866
XIII
Nachweisung der Figuren auf dm 17 Kupfer tafel«^ Senkrechter Durchschnitt eines Probirtiegels.
Taf. I, Fig'. 1. Fig. 2.
S. 309'.
Vorrichtung zur Anfertigung ver Kohlentirgel. S. 31'0.
Fig. 3. Brennende Holzscheite aus einem Kohlenmeiler. S. 361.
Fig. 4.
Durchschnitt eines Kohlenmeilers.
Fig. 5, 6 u. 7.
S. 410.
Gasanalysen. Fig. 8.
S. 366.
Queckfllbergasometer zu den Ebelmen'schen
Porzellanwanne dazu.
S. 415.
Fig. 9. Apparat zum Ersatz des Quecksilbergasometers. 6. 420.
Fig. 10 u. 11.
Apparat zur Gasanalyse von Bunsen und
Play fair.
S. 432.
Senkrechter Durchschnitt des Alfretow- Hohofens tit
Fig. 12.
der englischen Provinz Derbyshire.
S. 466.
Senkrechter Durchschnitt des Hohofens zu Vecker
Fig. 13.
hagen in Kurhessen. Fig. 14.
S.
462.
Senkrechter Durchschnitt des Hohofens zu Barum
in Norwegen.
S. 463.
Taf. II, III it. IV enthalten die Abbildungen von vier Vercoakungs-
öfen, deren unbenutzt entweichende Gase
einen Dampf
kessel feuern, und die zu Dolhaiu bei Verviers in Be
triebe sind. Siehe S. 396 u. f. Fig. 4, Taf. IV, Durch schnitt eines Dampfkessels über Vercoakungsöfen auf der Gmbe Carolüre zu Seraing. Taf. V u. VI.
Coakshohofen zu
S. 397.
Maubeuge
im
französischen Nord-
Departement, in seiner Gesammtheit und seinen einzelnen
Theilen.
Taf. VII.
S. 517.
Fig. 1 bis 3. Fig. 4.
Hohofen Nr. 3 zu Seraing in Belgien.
Schachtprostl der Hohöfen zu Sclessin und ChL-
telineau daselbst. Fig. 5.
S. 567 rc.
Schachtprofil eines Hohofens zur Esperance das.
S. 567 rc.
XIV Fig.
6. Dcsgl. eines
Hohofens zu Grivegnse.
Fig.
7. Desgl. eines
Hohofens zu Couillet.
Fig.
8. Desgl. eines
Hohofens zu Königshütte in Ober
schlesien.
S. 567. S. 567.
S. 561.
Taf. VIII.
Gichtaufzug zu Lowmoor in England.
Taf. IX.
Fig. 1.
S. 583.
Pneumatischer Gichtaufzug bei Dudley in England.'
S. 584. - Fig. 2.
Hohofengestell mit erhöhetem Wallstein zu Königs
hütte in Oberschlesien.
gase.
S. 632.
Vorrichtungen zum Auffangen der Hohofen
Fig. 3 bis 5
S. 661 u. f.
Benutzung der Hohofengase zur
Fig. 6 bis 9.
kesselfeuerung. Fig. 10 bis 20.
Dampf
S. 665 rc.
S. 678 rc.
Rasfinir-Gasflammofen.
Taf. X.
Dampfhammer von Nasmyth und Gaskell zu Patricroft
Taf. XI.
Fig. 1 b. 7. Dampfhammer von Cavv zu Paris. S. 727 rc.
bei Manchester.
S. 713 rc.
Dampfhammer von Petin und Gaudet
Fig. 8 bis 10.
in Rive-de-Gier.
Taf. XII.
Fig. 1 bis 5.
Zängemaschine von Cave.
Fig. 6 bis 12. Fig. 13.
min.
S. 731 rc.
Zängemaschine von Flachat.
Zängemaschine oder Dampfpresse von Guille-
S. 741 rc.
Taf. XIII. Fig. 1 bis 6.
Starke
Scheere,
welche
Fig 7 l is 9.
durch
Puddelofen mit Holzfeuernng.
10m it, 11. Puddelofen mit Pultrost.
Fig. 12.
Gasgenerator von Bischof.
Fig. 13.
Gaspuddelofen von Bischof.
Taf. XIV. Fig. 1 bis 3.
directc
S. 747 rc.
Dampfwirkung getrieben wird.
Fig.
S. 736 rc. S. 738 rc.
S. 758 rc.
S. 762 rc.
S. 765 rc. S. 766 rc.
Gaspuddelofen zu Mautern in Steiermark.
S. 771 rc. Fig. 4 bis 6. Fig. 7 u. 8.
Gassch.weißofen das.
S. 772.
Puddelofen mit Dampfkessel zu Sionne im
französischen Vogescn-Depart.
S. 814 rc.
XV
Taf. XV.
Fig. 1 bis 27. Puddelöfen mit Dampfkessel in Belgien. S. 819 ic. Fig. 28 u. 29. Walzen-Kaliber zu Eisenbahnschienen. S. 833 ic.
Taf. XVI.
Fig. 1 bis 4. Paquete zu Eisenbahnschienen. S. 829 ic. Fig. 5 bis 13. Scheere zum Abschneiden der Schienen enden. S. 840 ic. Fig. 14. Richtbank zum Dressiren der Schienen. S. 844 ic. Fig. 15 bis 20. Apparate zum Auslappen der Schienen. S. 846 ic.
Taf. XVII.
Fig. 1 bis 5. Gasgenerator und Gaspuddelosen von Thoma. S. 778 ic. Fig. 6 u. 7. Puddelofen mit Dampfkesseln unter der Hüttensohle, zu Seraing. S. 757 ic.
Neuere Literatur der Eisenhüttenkunde. Die seit dem Jahre 1841 erschienenen Werke über das Eisenhüttengewerbe sind folgende: Handbuch der Eisenhüttenkunde von Dr. C. I. B. Karsten, Königl. Preuß. Geheimen Oberbergrathe, Ritter h., Mitgliede der Berliner Akademie der Wissensch. u. s. w. Fünf Theile. Dritte, gänzlich umgearbeitete Ausgabe. Mit einem Atlas von 63 Kupfertafeln. 8. Berlin 1841.
Praktische Eisenhüttenkunde, oder systematische Beschreibung des Ver fahrens bei der Roheisen-Erzeugung und der Stabeisen-Fabrikation, nebst Angaben über die Anlagen und den Betrieb der Eisenhütten. Begleitet von einem Atlas der jetzt angewcndeten Maschinen, Ap parate und Gezähe, der alle zur Ausführung von Anlagen erfor derlichen Details enthält, von W a l t e r d e S a i n t - A n g e. Deutsch bearbeitet von Dr. C. Hartman n, Herzogl. Braunschw. BergCommissär. Erster Theil: die Roheisen-Erzeugung. Mit 44 Planotafetn. Zweiter Theil: Stabeisenbereitung. Mit 34 Planotafeln. Zweite sehr vermehrte und verbesserte Auslage. gr. 4. Weimar 1842.
Tredg old, on the strength of cast iron. 4 th. edition, by Hod gkinson. 8. London 1842. A comprehensive History of the Iron Trade, throughout the world, from the earliest records to the present period. With an appendix, containing official Tables, and other public documents. By Harry Scrivenor, Blänavon. 8. London 1842. Papers on Iron and Steel, practical and experimental, with copious illustrative notes. By David Mash et, Lon don 1842. Traite de la Fabrication de la Fönte et du Fer, envisagee sous les trois rapports chimique, mecanique et commercial; par E. Flachat, A. Barrault et J. Pettiet, In genieurs. Premiere Partie Fabrication de la Fönte. PaI. 1
2 ris 1842. Deuxi&me Partie, Fabrication du Fer; 1844. Troisieme Partie. Examen statistique et commercial; 1846. Zu diesem Werke gehört ein Atlas von 92 Planotafeln.
Als deutsche Bearbeitung dieses vortrefflichen Werkes ist das nach stehende anzusehen:
Leblanc, Walter, Flachat, Barrault und Petiet praktische Eisenhüttenkunde, oder systematische Beschreibung des Verfahrens bei der Roheisenerzeugung, der Stabeisenfabrikation, dem Gießerei
betriebe und der Stahlbereitung, nebst Angaben über die Anlage und den Betrieb der Eisenhütten.
Begleitet von einem Atlas der
jetzt angewendeten Oefen, Maschinen, Apparate und Gezähe, wel
cher alle zur Ausführung von Anlagen erforderlichen Details ent hält.
Bearbeitet von Dr. C.
Hartmann.
Dritter Band:
Eigenschaften des Eisens, Eisenerze, Brennmaterialien, Roheisen-
Erzeugung, Construction der Oefen, Gebläse, Formerei n. Gieße
rei.
Weimar
1843.
Vierter Band:
Stabeisen-Fabrikation,
Stahlbereitung, in den Eisenhütten angewendete Maschinen,
gemeine Einrichtung der Hütten.
Weimar 1846.
all
Das ganze Werk
ist von 96 Planotafeln begleitet.
Grundriß der Eisenhüttenkunde von C. Hartmann.
Querfoliotafeln.
Mit 10 lithogr.
Berlin 1843.
Traite theoretique et pratique de la Fabrication du Fer, avec un Expose des Ameliorations dont eile est susceptible, principalement en Belgique; par M. Valerius, Docteur es Sciences et Professeur de Chimie appliquee ä PEcole militaire de Bruxelles. A Paris 1843. Theoretisch-praktisches Handbuch der Stabeisen-Fabrikation, nebst einer Darstellung der Verbesserungen, deren sie fähig ist, hauptsächlich in
Belgien; von B. Valerius, Doctor der Philosophie u. Prof, der technischen Chemie an der Militairschule zu Brüssel. bearbeitet von C. Hartmann.
feln.
Deutsch
Nebst Atlas von 30 lithogr. Ta
Freiberg 1845. — Ergänzungshest dazu, 1848.
A complete theoretical and practical Treatise on the Manufacture of lron. With nearly Seventy large Plates, to include a Translation of the great work of Le Blanc and Walter, by Roberts. Philadelphia 1843 et 1844. De la Fonderie, teile qu’elle existe aujourd’hui en France,
3 et de ses nombreuses Applications a Flndustrie. Par A. Guettie r, Ancien Directeur de Haut-forneaux, Fonderies et Ateliers de Constructions, Chef de la Fonderie et Professeur a l’Ecole Royale des Arts et Metiers d’Angers etc. 40 feuill. 4. Avec 11 grandes Planches. Paris 1844. — Eine neue Auflage ist jetzt unter der Presse. Als
eine deutsche Bearbeitung
diesem Werke kann
von
angesehen
werden: Vollständiges Handbuch der Eisengießerei, oder Beschreibung deS Ver
fahrens bei der Roheisen-Erzeugung, beim Umschmelzen deS Roh eisens, sowie bei der Anfertigung der verschiedenen Arten von For
men zum Eisenguß.
Für Hüttenleute,
bauer, Architekten, Eiscnhändler re.
Eisengießer, Maschinen
Nach den besten deutschen,
englischen und französischen Hülfsmitteln und nach eigenen Erfah rungen von C.
Hartmann.
Mit 11
lithogr. Tafeln.
Frei
berg 1847.
Handbok i Stäljerns-beredningen. 4. Fahlun 1844. Darstellung der Stabeisen- und Stahlbereitung in
Gemeinfaßliche
Frischherden in den Ländern des Vereins zur Beförderung und
der Industrie u. Gewerbe in Jnnerösterreich, dem
Unterstützung
Lande
ob der Enns u. Salzburg.
Oder: Der wohlunterrichtete
Von Peter Tunner, Vorsteher u.
Hammermeister.
öff.
ord.
Professor der Bergbau- und Hüttenkunde an der st. st. montanisti schen Lehranstalt zu Vordernberg.
tion des Vereins.
Herausgegeben von der Direc-
Grätz 1846.
Hartman n, der wohlunterrichtete Hohofen- u. Hammermeister, oder gemeinfaßliche Darstellung der Roheisen-Erzeugung, der Stabeisen
fabrikation und der Stahlbereitung.
Für angehende Hüttenbeamte,
Hüttenbesitzer, Eisenhüttenarbeiter, sowie überhaupt für Jeden, der
Interesse am Eisenhüttengewerbe hat. tafeln.
Mit 12 lithogr. Qucrfolio-
Weimar 1847.
8.
Th. Scheerer, Lehrbuch der Metallurgie, mit besonderer Hinsicht
auf
chemische
Erster Band. schnitten.
8.
und
physikalische
Mit zahlreichen
Prinzipien.
In zwei Bänden.
in den Text eingedruckten Holz
Braunschweig 1848.
Overmann, The Manufacture of Iron in all its various Branches etc. Mit 150 Holzschnitten. 8. London 1850.
1*
4 Valerius, Traite theoretique et pratique de la Fabrication
de la Fönte, accompagne d'un Expose des Ameliorations dont eile est susceptible, principalement en Belgique. Mit
einem Atlas mit 31 Tafeln in gr. Fol. Lex. 8. Brüssel 1850.*— Auch dieses wichtige Werk des Hrn. Professors Valerius zu Brüssel
wird der Verfasser der vorliegenden Arbeit inö Deutsche übersetzen. E. Ronalds u. Th. Richardson, Treatise on Metallurgy
and the Chimistry of the Metals. len Holzschnitten. London 1850.
3 Bände 8. mit sehr vie
Neuere statistische Nachrichten über das Ei senhüttengewerbe. SBenn in diesem
Ergänzungsbande die neueren
statistischen
Angaben über das Eisenhüttenwesen möglichst vollständig ge macht werden, so weit dieß nämlich überall möglich ist, so hat der Herausgeber dazu sehr trifftige Gründe.
kennen, was unserm deutschen,
Um genau zu er
einer so großen Entwickelung
fähigen, Eisenhüttengewerbe mangelt, müssen wir vor allen Din
gen das unserer Nachbarn in Belgien, England und Frankreich,
sowohl in statistischer als auch technischer Beziehung, genau ken
nen lernen, zumal die beiden erstem Länder eine so bedeutende Concurrenz
entwickeln.
Seit Jahren haben wir mit großer
Sorgfalt und mit manchen Schwierigkeiten das Material zu Dem gesammelt, was wir in den folgenden Bogen mittheilen;
allein wir müssen wiederholen, was Herr Geheimerath Karsten in §. 12 seines Werks sagt: es find diese statistischen Nachrich
ten wenigstens
zum Theil sehr mangelhaft und geben daher
auch durchaus keine gleichförmige Uebersicht der Eisenhütten
statistik.
Ueber England, Frankreich, Belgien, Oesterreich, Preu
ßen, Sachsen können wir sehr gute Nachrichten mittheilen, über die meisten kleinen deutschen Staaten, das größere Baiern und die übrigen europäischen Länder besitzen wir fast gar keine Ma-
5 terialien, und ist eS auch kaum möglich, dieselben zu erlangen. —
Die Darstellung des französischen Eisenhüttenwesens ist musterhaft
und verdient von allen andern Ländern auch befolgt zu werden.
England. Die in dem Karsten'schen Werke I. S. 61 re. mitgetheil
ten Nachrichten über die Statistik des Eisenhüttengewerbes in
England, reichten bis zum Jahr 1840 ; in den letztern 10 Jah
ren ist das Gewerbe sehr schwankend gewesen, indem die Pro duktionsmenge bald stieg, bald sank.
Wir wollen nun von dem
Jahre 1840 ab weitere Nachrichten mittheilen *).
Seit den Ermittelungen durch Hrn. Jessop auf dem Butterley Eisenhüttenwerk in 1840 sind, bis ganz neuerlich, keine
speciellen Nachforschungen über die Größe der Eisenproduktion in England und Wales mehr angestellt worden, wohl aber sind
dergleichen Untersuchungen für
die Schottischen
Eisenhütten
werke, die sich eines günstigen Fortganges erfreuten, bekannt ge worden.
Nach einer von diesen Ermittelungen befanden sich im
Marz 1845 einer
auf den Schottischen Eisenhütten 76 Hohöfen, mit
wöchentlichen Produktion von 8250 Tonnen, oder
mit
einem Jahreserzeugnisi von 412,500 Tonnen Roheisen, wirklich
im Betriebe.
Im December 1845 hatte sich die Zahl der auf
den Schottischen Eisenhütten wirklich im Betriebe befindlichen Hohöfen bis auf 87 ekhöhet.
Zu Ende des Jahres 1844 wa
ren nur 69 vorhanden, so daß sich eine Vermehrung der Schot tischen Roheisenfabrikation in 1845, gegen das Jahr 1844, von
60,000 Tonnen berechnen läsit.
Im Jahre 1848 waren, wie
*) Wir haben hierbei einen sehr wicbtigen Aufsatz des Engländers Porter:
„über die Fortschritte, den jetzigen Zustand und
wahrscheinliche
Zukunft der Eisenfabrikation in
(Karsten's u. v. Dechen's Archiv rc.,
die
Großbritanien."
Bd. 22, S. 691 rc.)
und die neueren Jahrgänge des wöchentlich erscheinenden „Mining
Journal” benutzt.
6 wir weiter unten sehen werden, von den 130 vorhandenen Hoh öfen nur 89 im Betriebe.
Der niedrigste Preis pro Tonne
war zu Glasgow im Januar 1844, nämlich 40 Sch., und der
höchste Preis in demselben Jahr im April, nämlich 65 Sch.
die Tonne.
Dieser letzte Preis war nur eine Folge von An
käufen, die auf Speculation gemacht wurden, um von den äußerst gesunkenen Preisen Vortheil zu ziehen, denn im September war
der Preis schon wieder bis 50 Sch. hinabgedrückt. Der Durch
schnittspreis für das ganze Jahr war 55 Sch. 6 P. die Tonne.
Schon im Jahre 1845 hoben sich
die Preise;
der niedrigste
Preis in diesem Jahre sand im Januar statt und betrug 60 Sch.; im März bereits 100 Sch. und im Mai wurden Käufe aus freier Hand zu 110 Sch. abgeschlossen.
Eine solche Preiserhö
hung von 175 Procent mußte nothwendig den Erfolg haben,
die Hüttenbesitzer zur Erweiterung ihrer Anlagen zu veranlas sen.
Zu den, Ende 1845 im Betriebe befindlichen 87 Hoh
öfen in Schottland waren bis zum 30. Juni 1846 noch 10 hinzugetreten, so daß sich zu der Zeit 97 im Betriebe befanden.
Nach einem Ueberschlage wurden in den ersten 6 Monaten des Jahres 1847 in Schottland 260,MO Tonnen Roheisen erblasen,
woraus sich eine Jahresproduktion von 520,000 Tonnen, also eine Erhöhung um mehr als das Doppelte seit 1840 ergeben würde.
Es liegt uns eine specielle Nachweisung der Eisenhohöfen
in Schottland am Ende 1848 vor (Berg- und Hüttenmännische
Zeitung, 1849, S. 321 rc.), aus welcher hervorgeht, daß zu
jener Zeit 103 Hochöfen im Betriebe, 36 außer Betrieb und 5 neue im Bau begriffen waren.
Die wöchentliche Roheisen
produktion von jenen 103 Hohöfen wird zu 11,540 Tonnen angegeben,
welches
einer
600,000 Tonnen entspricht,
wöchentlicher Betrieb
jährlichen
Produktionssumme von
wenn für jeden Hohofen ein 52
angenommen
wird.
Diese Abschätzung
wird durch eine Mittheilung des Hrn. Watt bestätigt, nach welcher die
jährliche Produktion der Hohöfen in Lanarkshire
7 zu 390,000 Tonnen ermittelt ist. — Ungeachtet dieser großen
Zunahmen der Produktion hatten sich doch die Roheisenvorräthe
in den Niederlagen der Eisenhändler und auf den Hüttenwerken
vermindert, denn: in den Niederlagen und Magazinen zu Glasgow betrugen die
Vorräthe zu Ende 1845
210,000 Tonnen,
am 31. Dezbr. 1848 war der Bestand nur
100,000 .
„
die Bestände hatten sich also ver mindert um
.
.
.
HOMO Tonnen.
Wenn also auch die Erhöhung der Produktion ursprüng
lich durch Speculation hervorgerufen worden sein mag, so ward sie doch dadurch nicht dauernd erhalten, weil in solchem Falle eine Verminderung der Bestände, bei sinkenden Preisen, hätte fortbestehen können.
nicht
Im Januar 1846 wurde die Tonne
Roheisen mit 80 Sch. und im Dez. 1848 mit 42% Sch. bezahlt.
Nach einer von Hrn. Buckley veröffentlichten Zusammen
stellung sollen in den vereinigten Königreichen im Jahr 1843 1,215,350 Tonnen Roheisen dargestellt worden sein.
Die Ab-
und Zunahme dieser Produktion, verglichen mit derjenigen von
1840, zeigt folgende Uebersicht: Districte.
1840.
Forest of Dean
.
1843.
Weniger.
Mehr.
—
15,500
8,000
7,500
505,000
457,355
47,650
—
19,750
6,750
—
—
14,750
Süd-WaleS
.
Nord-Wales
.
.
26,500
Northumberland
.
11,000
25,750
.
.
56,000
42,000
14,000
—
.
.
31,000
25,750
5,250
—
Nord-Staffordshire
20,500
21,750
—
1,250
Süd-Staffordshire 407,150
300,250
106,900
—
76,200
6,550
—
Uorkshire
Derbyshire
Shropshire
.
.
Schottland
Weniger in 1843
.
82,750
—
241,000
238,550
2,450
1,396,400
1,215,350
197,050
16,000
1,215,350
—
16,000
—
181,050
—
181,050
—
8 Im Jahre 1848 betrug die Gesammtproduktion, sv wie weiter unten näher nachgewiesen ist, fast 2 Millionen Tonnen
oder 39 V2 Millionen preuß. Centn er. Die unterrichtetstm Eisenhüttenbefitzer sind der Meinung,
daß die Erhöhung der Roheisenproduktion in den Königreichen seit dem Jahre 1840 lediglich der
vergrößerten Roheisenpro
duktion .in Schottland beizumessen ist.
Einige Schottische Ei
senhütten leiden zwar wirklich schon daran, daß das Material nicht mehr zureicht;
andererseits find aber auch bereits neue
Kohlenablagerungen aufgefunden, und zum Abbau vorgerichtet. Hr. Jessop bemerkt, daß ein neues Steinkohlen- und Eisen-
steinscld in Ayrshire ausgerichtet worden sei, zwar nicht unter sa günstigen Verhältnissen wie die Ablagerungen in den Districten Airdrie und Coalbridge.
Die augenblickliche starke Nach
frage nach Roheisen, so wie der Bedarf, den die Ausführung
der im Jahr 1845 und 1846 bereits genehmigten Eisenbahn unternehmungen zur Folge haben wird, haben natürlich Ver anlassung gegeben, die Leistungen eines jeden Hütten-Etablisse-
ments aufs äußerste anzustrengen.
Verstärkung der Produktion
aüch
Allein es treten bei solcher manche andere erschwerende
Umstände ein, unter denen die Anziehung von tüchtigen und fähigen Arbeitern besonders zu berücksichtigen ist.
Nächstdem
ist die Bestimmung der Arbeitslöhne ein Gegenstand, der sehr hemmend einwirkt, denn die tüchtigen Arbeiter verlangen, daß
ihr Lohn den besten Verkaufspreisen des Produktes angemessen
regulirt werde, und bekümmern sich nicht darum, wenn die Ver
kaufspreise durch nachtheilige Conjuncturen heruntergehen. Sie verlangen das Fortbestehen des alten Lohnsatzes auch unter den ungünstigsten Verhältnissen, und dieser Umstand ist es besonders,
welcher die Eisenhüttenbefitzer in Verlegenheit bringt.
Man muß
es von der, vielleicht nahen Zukunft erwarten, daß die Unterbeam ten und die Arbeiter zu einer bessern Erkenntniß ihres wechselsei tigen Interesse mit dem der Eisenhüttenbefitzer gelangen werden.
Nach mehreren Mittheilungen im Mining Journal soll der Betrag der Roheisenfabrikation in den vereinigten Königreichen
im Jahr 1845 1,330,000 Tonnen gewesen sein.
Verdienen nun
die oben mitgetheilten Produktionsangaben auf den Schottischen Eisenhütten Vertrauen, so
würde die Roheisenproduktion in
England und Wales, im Jahr 1845, 917,500 Tonnen betra
gen haben, also 134.000 Tonnen weniger als in 1839 und 238.000 Tonnen weniger als in 1840.
Die Schottische Roh
eisenproduktion hatte sich in 5 Jahren um 171,500 Tonnen ge hoben, so daß die Gesammtsumme der Produktion in 1845 um 66,500 Tonnen niedriger als im Jahr 1840 ergeben würde.
Diese Abnahme der Produktion in England und Wales gegen da- Jahr 1840 muß auffallen, wenn man erwägt, daß die in den
letzten Jahren
genehmigten Eisenbahnauesührnngen
umgekehrten Erfolg hätten hervorbringen muffen.
den
Ein wohl
unterrichteter Hüttenbefitzer machte Hrn. Porter die Mitthei
lung, wie er fürchte, daß die Steinkohlensörderung in Staf fordshire mit der Eisensteinanschaffung nicht mehr Schritt hal ten werde und daß sich die Folgen des starken Kohlenverbrauchs schon in wenigen Jahren zeigen würden.
Die Schwierigkeit
der Herbeischaffung von Steinkohlen für den nothwendigen Be darf werde schon jetzt durch die erhöhten Preise fühlbar und die
Zeit sei daher nicht ferne, wo die Eisensabrikation nordwärts
wandern müsse,
wo sie durch
die reichen Ablagerungen
Steinkohlen und Eisenerzen mehr begünstigt werde.
rer Hüttenbefitzer bemerkt dagegen:
An
von
Ein ande
einigen Punkten in
Schottland wird der Eisenstein schon selten und es find in der
neueren Zeit aus diesem Grunde schon einige Hohöfen in Still
stand gekommen, welches in Staffordshire noch mehr der Fall ist.
Im Lauf des Jahres 1845 find viele Hohöfen in Staf
fordshire lediglich wegen Mangel an Betriebsmaterial auf den halben Betrieb gesetzt worden.
Diese Mittheilung wird auch
dadurch bestätigt, daß eine potente Eisenhütten-Societät in
id Staffordshire zwei
ganz neu erbaute Hohöfen noch nicht hat
in Betrieb setzen können.
Ein dritter Korrespondent machte
Hrn. Porter die Mittheilung, daß in Durham, Cumberland, Northumberland und Schottland viele neue Eisenhüttenanlagen
in so kurzer Zeit und in so großer Ausdehnung zu Stande kommen, daß der eigentliche Sitz der englischen Eisenfabrikation
nothwendig bald von Süd-Wales nach Nord-England und Schottland verlegt sein werde. Eine Bestätigung dieser Mittheilungen möchte aus einer
Zuschrift des Hrn. Mu Sh et hervorgehen, welche Hr. Porter unterm 16. August 1846 von ihm erhielt.
Von großem Ein
fluß auf daS Eisenhüttengewerbe, schreibt er, wird die vor kur
zer Zeit
gemachte
Entdeckung
eines
ungemein
ausgedehnten
Vorkommens von Black-hand- *) Eisenstein sein, welches fich von Ciom Avon durch Maesty nach dem Thale von Taffe erstreckt. Die beiden Hauptstütze dieses Eisensteins liegen in ungleich nie drigeren Tiefen als die ähnlichen Eisensteinflötze zu Beaufort,
deren Ablagerung über den tiefsten Kohlenflötzen stattfindet, und
als diejenige in Schottland, welche die Kohlenflötze in sehr ver
schiedenen Tiefen begleiten.
Jedes von diesen Flötzen bat eine
Mächtigkeit von 15 Zollen, so daß eine Acre reichlich 3000 Ton nen Eisenstein schüttet.
Der Eisenstein von dem tieferen Flötz
hält 40 Proe. Eisen und kann ganz ungerüstet verschmolzen werden.
Der Eisenstein vom obern Flötz bedarf einer vorher
gehenden Röstung, weil er mit einer tauben oder geringhaltigen
Schale umgeben ist; nach dem Rösten giebt er aber eben so viel Eisen aus, als der andere im ungerösteten Zustande.
Da
*) Der Black-band ist ein sehr reiner, durch mechanisch beigemengte Kohle gefärbter Spharosidcrit, von dem sich in den deutschen Steinkohlcnablagerungen bis jetzt leider nur einzelne Spuren gefunden haben. Das kohlensaure Eisenoxydul ist in diesem Eisenstein reiner als in dem gewöhnlichen Sphärosiderit, dem Thoneisenstein der englischen Eisenhüttenleute.
11 diese Eisensteinablagerungen auf beiden Seiten einer von Ciom Avon nach Tiom Taffe gezogenen Linie Vorkommen, so muß der
Black-bänd-Sifenftan nothwendig in sehr großen Erstreckungen
abgelagert sein und die Behauptung ist nicht gewagt, daß hier bald Hüttenanlagen entstehen werden, die mit Merthyr rivali-
firen und daß ein ausgedehnter Eisensteindistrikt eröffnet werden wird, den man als Ablagerungen von Süd-Wales in Lanarkshire Hr. MuShet theilte Hrn. Porter ein Ber-
betrachten kann.
zeichniß von 14 Hohöfen mit, welche bereits Black-band-Stfen* stein verschmelzen, und bemerkte, daß 3 andere zu diesem Zweck
im Bau begriffen sind. Ein großer Theil von den jetzt in Durham im Betriebe
befindlichen Hohöfen ist vorzüglich auf die Verschmelzung der Eisenerze von Whitby und aus Schottland angewiesen.
Außer
dem wird auch Roth- und Brauneisenstein aus Devonshire und Cumberland, obgleich wenig, verschmolzen.
Die östlichen Ge
genden von Durham sind zwar reich an einer Art von Thon eisenstein, er liegt aber so tief und unter so ungünstigen Ver
hältnissen, daß er die Gewinnungskosten nicht trägt. Zu Shotley-bridge, etwa 15 Meilen westlich
von Newcastle find die
Gewinnungsverhältnisse des dort ausgezeichnet reichhaltig vor
kommenden Erzes günstiger, weshalb eg auch auf 8 dort früher schon
befindlichen
Hohöfen
verschmolzen wird und 6 andere
neuerlich in Betrieb gesetzt worden find.
Dieser Thoneisenstein
besitzt dieselbe Beschaffenheit wie der Eisenstein in Staffordshire.
Nur in diesem einzigen Theil der Grafschaft Durham hat bis jetzt Roheisen aus Materialien, die in der Grafschaft selbst vor
kommen, dargestellt werden können.
Im Jahre 1847 waren in
Durham und Northumberland 22 Hochöfen im Betriebe, welche wöchentlich 1,895 Tonnen Roheisen liefern, also jährlich 94,750
Tonnen.
Im Jahr 1843 ward die Roheisenproduktion in bei
den Distrikten zu 25,750 Tonnen, in 1844 nur zn 21,250 Ton
nen abgeschätzt.
In Northumberland ist ein so großer Schatz
12 von Thoneisenstein in unmittelbarer Nähe von reichen und vor trefflichen Steinkohlenablagerungen und
von Kalkstein nieder
District Ende 1848 36 Hohöfen hatte,
gelegt, so daß dieser
von denen 24 im Betriebe waren.
Nur die Anziehung von
tüchtigen Arbeitern, die in großer Anzahl und in kurzer Zeit
erforderlich wurden, veranlaßte einige Hindernisse. „Unter solchen Umständen," bemerkt Hr. Porter ferner
1847, „läßt es sich kaum einsehen, woher die außerordentlichen Quantitäten von Eisen genommen werden sollen, welche in den nächsten Jahren zur Ausführung der bereits bewilligten Eisen
Es ist daher wünfchenSwerth, daß
bahnen erforderlich find.
mit der Ertheilung neuer Concessionen zu Eisenbahnanlagen
nur in dem Verhältniß vorgeschritten werde, früheren zur Ausführung gebracht
in welchem die
Wenn dies
worden find.
aber auch geschieht, so bleibt noch immer der Eisenbedarf für tausend andere Zwecke zu bestreiten.
Dennoch darf man hof
fen, daß noch eine lange Reihe von Jahren hinaus kein Eisen mangel eintreten wird.
Die vortrefflichen Flötze von Anthra
cit in Süd-WaleS, die zugleich mit
mächtigen Lagern von
Thoneisenstein wechseln, lassen erwarten, daß man von ihnen dieselbe Anwendung machen werde, welche in dem Anthracit
distrikt in Nord-Amerika bereits mit dem günstigsten Erfolge stattgefunden hat." Die Besorgniß, die hier Hr. Porter aus rein englischem
Gesichtspunkte ausspricht,
muß
Deutschlands ganz anders
angesehen
von den Eisenhüttenbefitzern
werden.
Hr. Porter
fürchtete, als er vor einigen Jahren die Abhandlung nieder
schrieb,
aus der
wir die vorhergehenden und folgenden Be
merkungen über daS
englische Eisenhüttengewerbe
entnehmen,
daß wenigstens für die nächsten Jahre ein Mangel an Roh
eisen in England und Schottland eintreten könne, daß dieser
Mangel eine Steigerung der Preise und daher zugleich die Un-
au-führbarkeit der Anwendung des Eisens zu vielen Zwecken,
13 zu denen dasselbe statt des HolzeS dienen könnte, zur Folge ha
ben werde.
Die Hüttenbefitzer Deutschlands fürchteten dagegen,
daß das Uebermaß von Englischem und Schottischem Roheisen
auf die
Roheisenpreise in Deutschland nachtheilig
und die hohen Preise zum Sinken bringen würde.
einwirken
In Frank
reich sprach sich dieselbe Ansicht zum Bortheil der Eisenhütten
besitzer und zum Nachtheil aller andern Gewerbszweige, so wie der Konsumenten überhaupt
aus.
Durch die Anfangs 1848
ausgebrochene Revolution kam freilich die Sache ganz anders; alle Gewerbe wurden gelähmt, viele Eisenbahnbquten wurden
unterbrochen und statt einer Steigerung der Preise, fand ein
Sinken derselben statt.
In welcher Art aber der außerordentliche Verbrauch an
Eisen für die Eisenbahnen, die Anwendung dieses Metalls zu andern Zwecken wirklich lähmte, geht aus einer Mittheilung des bekannten Englischen Metallurgen Mu sh et hervor.
„In
der Zeitperiode von 1840", schreibt er, „waren unsere Walz werke mit der Anfertigung von Stabeisen, Keffelblechen, Blechen
und
geschnittenem Eisen beschäftigt.
Diese Produktion
hat,
wenigstens zum großen Theil, besonders in Süd-WaleS, der
Anfertigung der Eisenbahnschienen weichen müssen, so daß den
Forderungen der Eisenhändler, welche gewalztes Eisen von den verschiedensten Dimensionen verlangten, nicht hat Genüge ge
leistet werden können."
Die lange Periode der Handelsstockung
von 1839 bis zu Anfänge des Jahres 1845, welche auch ein ununterbrochenes Sinken der Eisenpreise zur Folge hatte, gab Veranlassung, daß das Eisen mit Vortheil zu Zwecken ange
wendet ward, die früher wegen Vorurtheil oder wegen hoher
Eisenpreise nicht zu erreichen waren.
Seit dem Februar 1845
entstand die, seitdem im Zunehmen begriffene Anwendung des Eisens zu Bedachungen,
Gebäuden.
zu eisernen Häusern und feuerfesten
Nur allein in Liverpool find im Laufe des Jahres
1845 zu den genannten Zwecken gegen 20,000 Tonnen Stab-
14 und
Gußeisen verwendet
worden.
Herr MuShet bemerkt,
daß bereits Vorbereitungen zu einer weit ausgedehnteren An
wendung des Eisens zum Häuserbau getroffen worden wären, und daß zu den, bloß für den Hafen von Liverpool im Bau
begriffenen Dampf- und Segelschiffen, 25,000 Tonnen Eisen
bleche und Winkeleisen erforderlich sein würden. Die Verwendung des Eisens zum Schiffsbau ist bereits ein Gegenstand von großer Wichtigkeit geworden.
Es läßt sich
noch nicht übersehen, welche Ausdehnung die Anwendung des Eisens zu diesem Zweck in der nächsten Zukunft erlangen wird;
aber so viel ist schon einleuchtend geworden, daß es den Eisen hütten nicht an Beschäftigung fehlen wird, wenn die Eisenbah
nen einmal vollendet sein sollten.
Die Tonnenzahl der briti
schen Kauffahrer war im Jahr 1845 zu 3,714,061 Tonnen be
rechnet (im Jahr 1814 betrug sie nur 1,097,096 Tonnen).
Es
find aber bereits so viele neue Schiffe zum Bau einregistrirt, daß die Tonnenzahl, nach der Vollendung dieser Bauausfüh
rungen, 5,476,957 Tonnen betragen wird.
Im Durchschnitt
läßt sich also eine jährliche Zunahme der Tonnenzahl für die in See gehenden Kauffahrer von 176,676 Tonnen annehmen.
Bliebe das Verhältniß auch für die künftigen'Jahre und wür den dann die Seeschiffe sämmtlich aus Eisen gebaut, so wäre
ein Ersatz für die ausfallende Fabrikation der Eisenbahnschienen gefunden.
Zum Bäu von acht großen See- und Dampfschiffen
(Kauffahrern), welche auf 5,922 Tonnenlasten eingerichtet sind, find 2,877 Tonnen Eisen erforderlich, oder über 9 Ctr. für
jede Tonnenlast.
Die Verwendung für jährlich 176,676 Ton
nenlasten würde daher nur 85,814 Tonnen geschmiedetes, oder 115,849 Tonnen Roheisen erfordern, also dem Eisenhandel eine
nicht zu erschwingende Menge von Eisen nicht entziehen.
Es
ist zwar nicht zu erwarten, daß man sich dazu entschließen
werde, statt des Holzes mit einem Male das Eisen zum Schiffs
bau zu verwenden,
denn es werden wahrscheinlich noch
viele
15 Jahre vergehen, ehe entgegenstehende Interessen und Vorurtheile
beseitigt werden können; aber leugnen läßt eS sich nicht, daß die eisernen Schiffe vor den hölzernen den Vorzug der größeren
Dauer besitzen, daß sie weniger Reparaturen erfordern und we
niger dem Untergänge durch Stürme und beim Scheitern aus gesetzt sein werden.
Der Umstand, daß der Bau von eisernen Schiffen, zu ei ner Zeit, in welcher die Eisenpreise im Allgemeinen im Stei gen begriffen waren, dennoch eine unerwartet große Ausdeh
nung gefunden hat, läßt mit Zuversicht erwarten, daß die An
wendung des Eisens zu jenem Zweck sehr bald ganz allgemein werden wird; sobald die Fabrikation der Eisenbahnschienen sich
vermindert und dadurch ein Gleichgewicht zwischen Fabrikation
und Absatz eingetreten, auch ein gewisser mittlerer und die an deren Gewerbe mehr begünstigender Eisenpreis sich festgestellt haben wird. Noch zu Anfänge des jetzigen Jahrhunderts bezog Groß britannien mehr als % seines Eisenbedarfs aus den nördlichen
Staaten Europas.
Das fremde Eisen ward ohne Unterschied
zu denselben Zwecken wie das englische verwendet.
Im Jahr
1806 betrug die Einfuhr von fremdem Eisen noch etwa %, ob gleich die inländische Fabrikation schon so zugenommen hatte, daß dadurch % des inneren Verbrauchs gedeckt wurden.
We
nige Jahre später war die Fabrikation- schon größer als der Verbrauch, und die Einfuhr des fremden Eisens fand nur noch für besondere Zwecke statt, die zuletzt auf die Verwendung zur Stahlbereitung beschränkt ward.
Dagegen vermehrte sich nach
und nach die Ausfuhr des eigenen Eisens, die jetzt ein Gegen stand vou großer nationaler Wichtigkeit geworden ist.
Wie sich
die Ausfuhr seit dem Jahre 1840 bis zum Jahre 1845 ge hoben hat, geht aus folgender Uebersicht hervor:
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