Die Erziehung Friedrichs des Großen [Reprint 2019 ed.]
 9783111686332, 9783111299105

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Die Erziehung

Friedrichs des Großen.

Die Erziehung

Friedrichs des Großen. Aus dem Nachlaß von

Ernst Sratuschcck.

Mit

einem

Vorwort

von

Professor Dr. Ed. Mahner.

Berlin. Druck und Verlag von Georg Reimer. 1885.

Vorwort. Die Blätter, welche hier der Öffentlichkeit übergeben werden, fanden sich in dem Nachlasse eines edlen Mannes der Wissenschaft, welcher frühe den Seinen und der Wissen­ schaft durch den Tod entrissen wurde. Ernst Karl Ludwig Bratuscheck, geboren am 8. März

1837 zu Auleben bei Nordhausen, der Sohn eines Steuer­ einnehmers, bezog nach einer in Dürftigkeit verlebten trü­

ben Jugend, im Oktober 1856

die Berliner Universität,

ward nach einander als Studiosus der Theologie, der Me­ dizin, und nach der Ableistung seiner einjährigen Dienstzeit im Heere, vom 1. Oktober 1861 bis 1. Oktober 1862, als

Studiosus der Philosophie immatrikulirt, und besuchte die

Hochschule bis zum Herbste 1865, wo er auf Grund einer Dissertation

über Platos

Phädrus in Berlin die philo­

sophische Doktorwürde erlangte.

Theil an dem Feldzuge Oktober

Im Jahre 1866 nahm er

gegen Österreich, ward aber im

als Invalide entlassen.

Nachdem er

int März

1867 in der Prüfung pro facultate docendi ein Zeugnis

Borwort.

VI

ersten Grades

erhalten hatte,

trat er als Lehrer in die

Friedrich-Werdersche Gewerbeschule,

aus welcher

er nach

Ableistung seines Probejahres als ordentlicher Lehrer schied,

um im April 1870 eine Oberlehrerstelle an der Luisen-

schule zu übernehmen.

als Privatdozent in der philosophischen Fakultät

zugleich

in Berlin,

und ward im Oktober 1873 als ordentlicher

der Philosophie an die Universität Giessen be­

Professor rufen.

Im Herbst 1871 habilitirte er sich

Zehn Jahre hat er

in diesem Berufe erfolgreich

gewirkt, bis ihn am 15. Januar 1883 plötzlich eine tödliche

Krankheit abrief. Seine

vielseitige

wissenschaftliche

Tüchtigkeit

hat

er

nicht blos als Lehrer an höheren Lehranstalten und Uni­ versitäten,

thätigt.

sondern

auch in schriftstellerischen Arbeiten be­

Nach einer Bearbeitung der „Germanischen Göt­

tersage" 1869, wovon 1878 eine zweite Auflage erschien, hat

er

neben

kleineren Abhandlungen,

insbesondere die

„Philosophischen Monatshefte" mit Bergmann und Ascherson von 1872 bis 1877 herausgegeben.

In pietätvoller Hin­

gebung beschäftigte er sich lange Zeit mit der Herausgabe und Bearbeitung der „Encyklopädie und Methodologie der

philologischen Wissenschaften" seines

hochverehrten Lehrers

August Böckh 1877, wovon eine zweite Auflage demnächst

erscheinen wird, wie er sich auch bei der Herausgabe der „Kleinen Schriften" Böckh's in 7 Bänden von 1858—1874

lebhaft betheiligte.

Bei seinen geschichtsphilosophischen Vor­

trägen in Giessen interessirte ihn die philosophische Welt­ ansicht des

großen Königs,

dessen Leben und glorreiche

Vorwort.

Thaten in

den Jahrbüchern

VII

Preussens

und Deutschlands

mit unverlöschlichen Zügen eingegraben stehen.

Bratuscheck

hielt eine öffentliche Vorlesung über die „Philosophie Frie­

drichs des Großen".

Dabei faßte

er zugleich den Plan,

das Jugendleben des hohen Mannes mit besonderer Rück­

sicht auf die allmähliche Entwicklung und festere Gestaltung seiner Weltansicht durch eine gründliche Forschung festzustellen, wozu ihn eben die tiefste Ehrfurcht leitete. sollte eine

Vorläuferin

eines

größeren

Diese Arbeit

Werkes

über die

Philosophie eines Heldenkönigs sein. Unter

völlig

seinen

nachgelassenen Papieren

findet sich die

ausgearbeitete kleine Schrift, welche hier abgedruckt

folgt, während von dem größeren Werke nur Fragmente vorhanden sind.

Möge diese mit Liebe gepflegte

anspruchlose

Arbeit

die Züge des größten Fürsten des achtzehnten Jahrhunderts im Einzelnen zu vervollständigen geeignet gefunden werden. Die Freunde des Heimgegangenen werden darin leicht den

treuen Mann wieder erkennen, dessen Adel der Gesinnung ihnen stets unverkümmerte Achtung einflößte.

Berlin d. 13. März 1885.

Ed. Mätzner.