Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter: Methodische und vergleichende Aspekte 9783110335200, 9783110335019

Until now, the ways that Medieval Catholic Christianity perceived other religions (Paganism, Islam, Judaism) has never b

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German Pages 82 [84] Year 2013

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Begrüßung
Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter. Methodische und vergleichende Aspekte
Curriculum vitae
Veröffentlichungen von Hans-Werner Goetz 1978–2013
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Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter: Methodische und vergleichende Aspekte
 9783110335200, 9783110335019

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Hans-Werner Goetz Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter

Wolfgang Stammler Gastprofessur für Germanische Philologie - Vorträge herausgegeben vom Mediävistischen Institut der Universität Freiburg Schweiz Heft 23

De Gruyter

Hans-Werner Goetz

Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter Methodische und vergleichende Aspekte

De Gruyter

Veröffentlicht mit Unterstützung des Hochschulrates Freiburg Schweiz

ISBN 978-3-11-033501-9 e-ISBN 978-3-11-033520-0 ISSN 1420-4681 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. 쑔

2013 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Satz: Martin Rohde, Mediävistisches Institut Universität Freiburg Schweiz Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH und Co. KG, Göttingen 앝 Gedruckt auf säurefreiem Papier 앪 Printed in Germany www.degruyter.com

Inhalt Regula Schmid Keeling – Begrüßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Hans-Werner Goetz – Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter. Methodische und vergleichende Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Curriculum vitae Hans-Werner Goetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Veröffentlichungen von Hans-Werner Goetz 1978–2013 . . . . . . . . 49

Begrüßung Sehr geehrte, liebe Anwesende Es freut mich, Sie im Namen des Mediävistischen Instituts zum Eröffnungsvortrag der Wolfgang Stammler-Gastprofessur 2013 begrüßen zu dürfen. Ich darf mehrere bisherige Inhaber der Gastprofessur willkommen heißen: Alois Wolf mit seiner Frau Marie-Antoinette Wolf, Norbert Ott, Nikolaus Henkel und Walter Salmen mit Gabriele Busch-Salmen. Besonders begrüße ich aber Herrn Professor Hans-Werner Goetz, der als Inhaber der Gastprofessur den heutigen Abend bestreiten wird. Sehr geehrter Herr Goetz, Sie sind an einem für Sie besonderen Tag nach Freiburg gekommen: es ist Ihr erster Tag als Emeritus! Wir freuen uns, mit Ihnen nach dem Vortrag auch darauf anzustoßen, und schon jetzt wünschen wir Ihnen, daß die Befreiung von institutionellen Verpflichtungen Sie ebenso beflügeln wird, wie sie Ihnen Muße und genußreiche Stunden schenken soll. Bevor ich nun Herrn Goetz vorstelle, darf ich bereits die nächste Inhaberin der Gastprofessur ankündigen: in einem Jahr wird die Heidelberger Kunsthistorikerin Frau Professor Lieselotte Saurma an dieser Stelle den Antrittsvortrag halten. Lieber Herr Goetz – zu einer akademischen Würdigung gehört ein Blick auf die akademische Biographie, auf die Wirkungsorte. Ich werde die Ausführungen kurz und auch ein wenig persönlich halten: Herr Professor Goetz hat in Bochum Geschichte und Anglistik studiert, mit Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien. Er wurde wissenschaftliche Hilfskraft, dann wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Professor Franz-Josef Schmale. Hier dissertierte er und habilitierte er sich. Die erworbene Venia in Geschichte des Mittelalters wurde einige Jahre nach der Habilitation um die Spätantike Geschichte erweitert. 1986 erhielt Herr Goetz in Bochum eine Professur auf Zeit für Spätantike und Mittelalterliche Geschichte. 1989 bin ich ihm zum ersten Mal begegnet. Sie, Herr Goetz, können das nicht wissen – und dabei haben Sie mich als damals in der Institutspolitik sehr engagierte Studentin richtiggehend verärgert: Sie sind nämlich nicht dem Ruf nach Zürich auf den neu geschaffenen Lehrstuhl Frühmittelalter gefolgt, sondern haben den hohen Norden und Hamburg vorgezogen. Hamburg blieben Sie denn trotz weiterer Rufe treu, und von da aus beeinflussten Sie durch Ihre Publikationen, die Lehre und den Einsatz in zahlreichen Projekten die Geschichtswissenschaft weit über den deutschsprachigen Raum nachhaltig.

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Ich entnehme Ihrem Lebenslauf auch, daß Sie die Pflichten der akademischen Selbstverwaltung wahrnahmen, kann mir aber auch vorstellen, daß Sie heute, am ersten Tag Ihrer Emeritierung, die aufgeführten „zahlreichen Kommissionen“ und Ausschüsse am allerwenigsten vermissen. Jetzt ist mir aber das schwierige Vergnügen zugefallen, Ihr Werk hier in knapper Zeit vorstellen zu dürfen. Schwierig, weil angesichts der Breite und Fülle Ihrer Publikationen eine standardisierte Darlegung der ‚wichtigsten Werke‘ nicht didaktischen Mut zur Lücke, sondern geradezu Wagemut verlangt. Aber zum Glück hat mir gerade einer Ihrer zentralen Forschungsansätze eine Legitimation für mein Vorgehen geliefert: Sie betonen die Bedeutung des Zugangs zur Vergangenheit über die Wahrnehmungen, Deutungen und Vorstellungen von historischen Personen über ihre Geschichte. Diese Erkenntnis mag mir hier dazu dienen, die Subjektivität der Auswahl zu rechtfertigen. In Ihrer Dissertation haben Sie sich in einen wahren Dschungel der vorgefassten Meinungen begeben. Sie suchten die verhärteten Vorstellungen über die Entstehung und den Charakter der sogenannten jüngeren Stammesherzogtümer um 900 aufzubrechen. Und hier ist bereits Ihr Anliegen formuliert: die Konzentration auf den „rechtlichen Inhalt des Herzogtums“1 hatte in die Sackgasse geführt, Sie aber untersuchten nun „das Selbstverständnis der Zeit vom Herzogtum anhand des Begriffsgebrauchs der Quellen“. Daneben stellten Sie die verfassungsgeschichtliche Betrachtungsweise und untersuchten die „faktische Herrschaftsgewalt“ der Herzogsgeschlechter. Vorstellung und Praxis also, und das Ganze sozialhistorisch zurückgebunden: die Dissertation formulierte Ansätze, die Sie in der Folge weiter ausbauten. Das nächste thematische Standbein folgte alsbald: Die Geschichtsschreibung oder genauer: die aus der Analyse historiographischer Texte hervortretenden Geschichtsbilder, der Vorstellungen über Geschichte und damit über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Welt und der Menschheit. Einzelne Autoren standen zunächst im Vordergrund: Orosius, dessen Geschichtstheologie Sie untersuchten, Notker, an dessen ‚Gesta Karoli‘ Sie die Epoche der späten Karolinger spiegelten, Otto von Freising, der den Zugang zum 12. Jahrhundert öffnete. Dabei richteten Sie stets den Blick auf die institutionellen, geistesgeschichtlichen, aber auch konkret alltäglichen Einbindungen des Autors, und daraus 1 Hans-Werner Goetz, „Dux“ und „Ducatus“. Begriffs- und verfassungsgeschicht­liche Unter­suchungen zur Entstehung des sogenannten jüngeren Stammesherzogtums an der Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert, Bochum 1977, S. 90.

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erwuchs wohl auch das nächste Buch: ‚Leben im Mittelalter vom 7. bis zum 13. Jahrhundert‘, 2002 in der 6. Auflage erschienen, auf Italienisch, Japanisch, Englisch, Chinesisch und Tschechisch übersetzt und damit ein Bestseller, geradezu vergleichbar mit der Geschichte der zwei Staaten Ottos von Freising. ‚Leben im Mittelalter‘ ist nicht Ihr einziges Buch, dessen Auflagenstärke vom großen, anhaltenden Interesse an Ihren Forschungen zeugt. ‚Dux und Ducatus‘ erreichte, geradezu unerhört für eine Dissertation, eine zweite Auflage, ‚Geschichtsschreibung und Geschichtsbewusstsein im hohen Mittelalter‘, in dem Sie die an der Einzelanalyse gewonnenen Erkenntnisse bündelten und der Historiographiegeschichte neue Wege aufzeigten, ebenfalls. Im deutschsprachigen Raum gehörten Sie zu den ersten, die eine systematische Darstellung weiblicher Lebensformen im Mittelalter vorlegten und die Praktiken der Namengebung zur Analyse frühmittelalterlicher Gesellschaft nutzten. Ihr Interesse an der Geschichtsschreibung geht weit über das Mittelalter hinaus. Mehrfach haben Sie „Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung“ aufgezeigt, unter anderem 1999 im gleichnamigen Buch und erneut 2011. Die ‚Aktualität des Mittelalters‘, die populären Bilder des Mittelalters, wie sie medial etwa im Film vermittelt werden, haben Sie ebenfalls unter die Lupe genommen und aus der Sicht des Mediävisten erhellt. Die Fachkollegen sind Ihnen dankbar für Handbücher, die ihnen die Lehre erleichtern – ich spreche in eigener Sache und von Ihrem Beitrag in der ‚New Cambridge Medieval History‘ oder vom bei UTB erschienen Handbuch ‚Europa im frühen Mittelalter‘. Den Geschichtsstudentinnen und -studenten, Ihrem vielleicht wichtigsten Publikum, sind Sie ebenfalls sehr gut bekannt – jedenfalls, wenn sie im Proseminar aufgepasst haben. Ein paar Studierende sehe ich heute Abend hier, und ja: das ist jetzt eben ‚der Goetz‘ vom roten Büchlein ‚Proseminar Geschichte: Mittelalter‘ (3. überarb. Aufl. 2006). Aber bevor meine Darlegung Ihrer Leistungen zu lang wird – und das wäre kein Wunder angesichts von (bei letzter Zählung) 11 Monographien, 16 Herausgeberschaften und 180 Artikeln (ohne die, die sich im Druck befinden, ohne Lexikonartikel und ohne Rezensionen) – nochmals ein Blick auf Ihr Werk aus einer anderen, ergänzenden Perspektive. Die Wolfgang Stammler-Gastprofessur ruft Personen, deren Werk „die Integration mediävistischer Themen und Disziplinen“ spiegelt. Dies ist zentraler Bestandteil Ihrer Forschungen – die philologisch geschulte Auseinandersetzung mit den Texten, die Ausweitung der Betrachtung über die Texte hinaus auf Symbolik, Bild und, sozusagen in umgekehrter Betrachtung, von der Sache auf den Text. Bezeichnend dazu der Titel des

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von Ihnen herausgegebenen Bandes ‚Hochmittelalterliches Geschichtsbewusstsein im Spiegel nichthistoriographischer Quellen‘ (1998). Ganz gezielt aber haben Sie diese Integration der Fächer und der Interessen im Rahmen des Mediävistenverbandes gefördert, dessen Präsident Sie 2001– 2007 waren und dessen Publikationsorgan ‚Das Mittelalter‘ Sie als Mitherausgeber wesentlich geprägt haben. Hier wie auch in der von Ihnen mit herausgegebenen Buchreihe ‚Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters‘ wird die Integration fachlicher Zugänge in eine differenzierte Mediävistik hochgehalten, welche auch im Zentrum der Wolfgang Stammler-Gastprofessur steht. Heute Abend werden Sie über die Wahrnehmung anderer Religionen sprechen und damit Leitfragen eines Projekts aufnehmen, das Sie in den letzten vier Jahren intensiv beschäftigt hat. Im Namen des Mediävistischen Instituts danke ich Ihnen herzlich für Ihr Kommen und freue mich mit allen Anwesenden auf Ihre Ausführungen.

Regula Schmid Keeling

Die christlich-abendländische Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter. Methodische und vergleichende Aspekte Für die allzu wohlwollende Vorstellung darf ich mich ebenso herzlich bedanken wie für die mir angetragene Ehrung einer Wolfgang StammlerGastprofessur und damit die Einladung zu dem heutigen Vortrag. Zu betonen, dass ich dieser Ehre unwürdig bin, entspricht nicht nur gutem mittelalterlichen Brauch, sondern in diesem Fall leider auch der (modernen) Wahrheit. Ich kann als Historiker nur bedingt an Stammlers große Leistungen anknüpfen (auch wenn wir Historiker natürlich beständig von seinem Verfasserlexikon profitieren). Und aller Verschämtheit zum Trotz knüpfe ich mit meinem Vortrag nicht einmal an derzeitige Freiburger Projekte an, präsentiere keine Bilder und auch keinen wirklich neuen Umgang mit Texten, von dem auch Germanisten gegebenenfalls profitieren könnten. Statt dessen trage ich (einige) Ergebnisse aus einem dreijährigen, vom European Research Council geförderten Forschungsprojekt vor und beziehe mich dabei methodisch auf einen Ansatz, den ich im Prinzip seit meinen akademischen Anfängen verfolge und ‚Vorstellungsgeschichte‘ genannt habe, nämlich die Vorstellungswelten der mittelalterlichen Menschen zu erfassen: Wie haben die Menschen im Mittelalter sich selbst und ihre Umwelt wahrgenommen, 1 gedeutet und bewertet? Das entspricht immerhin nicht nur dem Perspektivenwandel der Geschichtswissenschaft von der Ereignis- und Strukturgeschichte zum Menschen und seinem Denken, der ‚anthropologischen Wende‘, und fügt sich inzwischen wunderbar in eine aktuelle kulturwissenschaftliche Ausrichtung der Geschichtswissenschaft ein, sondern es bringt zudem Geschichts- und Literaturwissenschaft wieder weit enger zusammen als die künstliche Trennung von Fakten und Fiktionen. Und natürlich beruht der Ansatz nicht zuletzt auf Texten – und 1 Zur theoretischen Reflexion und zu praktischen Beispielen sei auf meine Sammlung älterer Aufsätze verwiesen: Hans-Werner Goetz, Vorstellungsgeschichte. Gesammelte Schriften zu Wahrnehmungen, Deutungen und Vorstellungen im Mittelalter, hg. v. Anna Aurast u. a., Bochum 2007. Eine kurze Zusammenfassung des Ansatzes findet sich in Ders., Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungswelten des frühen und hohen Mittelalters. Teil I, Band 1: Das Gottesbild (Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters 13.1), Berlin 2011, S. 15–30.

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Historiker haben inzwischen (hoffentlich) nicht nur verinnerlicht, dass ihre ‚Quellen‘ ursprünglich keine Quellen, sondern zunächst mit ganz spezifischen Interessen und Eigenheiten verfasste Produkte früherer Zeitgenossen sind (ich betrachte das als den Kern aller Quellenkritik), und dass sie eben aus der Vorstellungswelt ihrer Verfasser und potentiellen Rezipienten heraus abgefasst wurden, sondern sie haben von Literaturwissenschaftlern auch gelernt, ihre Quellen als solche Texte zu lesen. Der Ansatz unterscheidet sich, so wie ich ihn verstehe, von der traditionellen Geistesgeschichte, indem er nicht den großen Denkern, sondern dem verbreiteten ‚Normalwissen‘ (zwangsläufig der Gebildeten, Schriftkundigen), und von der französischen Mentalitätsgeschichte, insofern es doch mehr um die Inhalte als um die Strukturen des Denkens, die Denkw e i s e n, geht. Wenn Johannes Fried von der „doppelten Theoriebindung des Historikers“ gesprochen hat, der sowohl seinem eigenen Denk2 horizont als auch dem seiner Quellen verpflichtet ist, so geht es mir in meinen Forschungen eben darum, diesen mittelalterlichen Denkhorizont zu analysieren. Denn selbstverständlich schreibt ein mittelalterlicher Autor, zum Beispiel ein Chronist, nicht nieder, was damals geschehen ist, sondern, wie er zu wissen g l a u b t e, dass es geschehen sei oder wie er es andere glauben machen w o l l t e. Das (allein) ist noch nicht ‚Fiktion‘ (ebensowenig wie die Produkte moderner Geschichtswissenschaft), aber es ist natürlich ebensowenig die historische Wahrheit schlechthin (ebensowenig wie die Produkte moderner Geschichtswissenschaft). Es ist, wie Helmut Beumann es ausgedrückt hat, die „geistige Auseinandersetzung 3 des Zeitgenossen mit der ihn umgebenden Wirklichkeit“. Natürlich ist die Geschichtswissenschaft hier weiterhin auf ‚Quellen‘ angewiesen, doch kann sie sich von deren Makel befreien, dass sie die Wirklichkeit ‚verformen‘ oder ‚verzerren‘, indem sie sich nämlich explizit für diese ‚Verformung‘ interessiert. Das bedeutet allerdings nicht einen Verzicht auf jede Quellenkritik. Ebensowenig sind die Texte ausschließlich Texte (ohne ‚hors-texte‘): Die Vorstellungen der schreibenden Menschen sind

2 Johannes Fried, Gens und regnum. Wahrnehmungs- und Deutungskategorien politischen Wandels im früheren Mittelalter. Bemerkungen zur doppelten Theoriebindung des Historikers, in: Sozialer Wandel im Mittelalter. Wahrnehmungsformen, Erklärungsmuster, Regelungsmechanismen, hg. v. Jürgen Miethke und Klaus Schreiner, Sigmaringen 1994, S. 72–104, hier S. 91. 3 Helmut Beumann, Die Historiographie des Mittelalters als Quelle für die Ideengeschichte des Königtums, in: Historische Zeitschrift 180 (1955), S. 449–448, hier S. 451 (abgedr. in: Ders., Wissenschaft vom Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze, Köln/Wien 1972).

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vielmehr ein höchst wichtiger Teil früherer Wirklichkeiten und Lebenswelten (und daher alles andere als ‚fiktiv‘). ‚Vorstellungsgeschichte‘ geht jedoch nicht lediglich solchen ‚Verformungen‘ nach (‚Tendenzen‘ hieß das in der klassischen Geschichtswissenschaft). Ein guter Teil der in den Texten gespiegelten Vorstellungen sind dem Autor selbst vielmehr gar nicht unbedingt bewusst – zumindest werden sie nicht bewusst expliziert. Dieses herauszukristallisieren ist gewiss alles andere als leicht, aber es führt uns in der Summe tatsächlich an d i e mittelalterliche Vorstellungswelt heran (weil der Autor hier gleiches Denken auch bei seinen Lesern oder Hörern voraussetzt). Es zu erfassen, ist tatsächlich unverzichtbarer Teil jeder Quellenkritik, zumal einer uns weitgehend fremden Gesellschaft wie der des Mittelalters − wenn wir die Vorstellungen der Autoren und ihrer Texte nicht kennen, interpretieren wir deren Inhalte zwangsläufig falsch −, es ist zugleich aber weit mehr: Die Vorstellungen der Menschen bestimmen deren Denken, Deuten, Fühlen, Verhalten und Handeln und bilden somit einen enorm wichtigen, eigenen Forschungs- und Erkenntnisgegenstand (nicht nur) einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Geschichtswissenschaft. Damit komme ich zum eigentlichen Thema (und auch darin muss ich kurz einleiten): Dass die Aufarbeitung religiöser Vorstellungen in einem ‚Zeitalter des Glaubens‘ wie dem Mittelalter eine zentrale Rolle spielt, muss sicher nicht eigens hervorgehoben werden. Ich selbst habe mich diesem Aspekt intensiver erst in den letzten Jahren zugewandt: in einem 4 Buchfolgeprojekt über ‚Gott und die Welt‘ und in dem ERC-Projekt ‚POR‘ (The Perception of Other Religions in the Early and High Middle Ages), das ich hier vorstellen und über dessen Ergebnisse ich berichten 5 möchte. In beiden Projekten ist es mir, gemäß dem dargelegten Ansatz, wichtig, die zeitgenössische und zeitspezifische Religiosität zu erfassen. Der Hintergrund ist ein dreifacher: Zum einen spielt ‚R e l i g i o n‘ in der heutigen Wissenschaft (nach jahrzehntelanger Verdrängung) wieder eine zunehmend wichtigere Rolle. Zum andern gibt die Wa h r n e h m u n g anderer Religionen wertvolle Aufschlüsse über das Zeitalter und 4 Die ersten beiden Teilbände sind bislang erschienen; vgl. Hans-Werner Goetz, Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters. Teil I, Band 1: Das Gottesbild (wie Anm. 1); Teil I, Band 2: II. Die materielle Schöpfung. Kosmos und Welt. III. Die Welt als Heilsgeschehen (Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters 13.2), Berlin 2012. 5 Auch an dieser Stelle möchte ich den am Projekt ganz oder zeitweise beteiligten Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Anna Aurast, Norman Bade, Bele Freudenberg, Claudia Valenzuela und Kerstin Zech, herzlich danken.

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sein Selbstverständnis. Und zum Dritten enthüllt erst ein Ve r g l e i c h aller Religionen ein hinreichend komplexes Bild. Wenn die drei Kulturkreise der mittelalterlichen Welt, der lateinisch-abendländisch-christliche, der griechisch-orthodox-christliche und der islamisch-arabische, heute immer stärker in ihren Verknüpfungen und in ihrem Kulturtransfer betrachtet werden und Michael Borgolte nicht nur zu Recht betont hat, dass die drei großen monotheistischen Religionen, Christentum, Judentum u n d Islam, zu Europa gehören, sondern zudem eine nahezu 6 zwangsläufige Entwicklung zum Monotheismus beobachten will, dann erscheinen mir zwei Ergänzungen notwendig: Erstens sollte man die Bedeutung des in manchen Regionen noch virulenten Heidentums sowie, mehr noch, seinen Einfluss auf das synkretistische mittelalterliche Christentum nicht unterschätzen; man hat geradezu von einer Paganisierung 7 des Christentums im frühen Mittelalter gesprochen. Zweitens aber teilt sich das Christentum bekanntlich nicht nur in die beiden ‚Konfessionen‘ der katholischen und der orthodoxen Kirche, sondern hat im Innern zudem immer wieder Häresien hervorgebracht. Ziel des Projekts war deshalb die Analyse der christlich-katholischen Wahrnehmung aller anderen Religionen, also der Heiden, Muslime, Juden, Häretiker sowie der griechisch-orthodoxen Christen. Das ist in dieser Breite nie zuvor geschehen, so dass gerade der Vergleich interessante Ergebnisse verspricht. Aber auch der Forschungsstand zur Wahrnehmung der einzelnen Religionen ist höchst unterschiedlich: Im Hinblick 8 auf das Heidenbild ist er äußerst mager, im Hinblick auf Häretiker und 6 Michael Borgolte, Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes. 300 bis 1400 n. Chr. (Siedler Geschichte Europas), München 2006. 7 Vgl. dazu Ramsay MacMullen, Christianity and Paganism in the Fourth to Eighth Centuries, New Haven, CT 1997: Aberglaube und die Übernahme von Zeremonien, Symbolen, Terminologie, Mythen und Anspielungen führten zu einer Assimilation des Heidentums in die christliche Lehre. Weniger glücklich ist die Wendung einer „Germanisierung des Christentums“; vgl. dazu die vielfach angreifbaren Thesen von James C. Russell, The Germanization of Early Medieval Christianity. A sociohistorical approach to religious transformation, New York 1994. 8 Im Folgenden seien jeweils nur einige wichtige Titel genannt. Zum Heidenbild vgl. vor allem Lutz E. von Padberg, Christen und Heiden: Zur Sicht des Heidentums in ausgewählter angelsächsischer und fränkischer Überlieferung des 7. und 8. Jahrhunderts, in: Iconologia sacra: Mythos, Bildkunst und Dichtung in der Religions- und Sozialgeschichte Alteuropas. Festschrift für Karl Hauck zum 75. Geburtstag, hg. v. Hagen Keller und Nikolaus Staubach

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Orthodoxe quasi nicht existent: Wie sehr man sich auch mit den Häresien selbst und einzelnen Häresien und mit den abendländisch-byzantinischen Kontakten befasst hat: was man unter ‚Häresie‘ an sich eigentlich verstan9 den hat und wie man sich vom griechisch-orthodoxen Christentum abgegrenzt hat, ist dabei kaum ins Blickfeld geraten. Weit besser, aber keineswegs umfassend ist der Forschungsstand hinsichtlich der Wahrnehmung von Judentum und Islam. Die Literatur zur Wahrnehmung der mittelalterlichen Juden beschränkt sich jedoch weithin, wenngleich nicht aus10 schließlich, auf die antijüdischen Traktate einerseits und die sogenannten

(Arbeiten zur Mittelalterforschung 23), Berlin/New York 1994, S. 291–312; Steffen Patzold, Wahrnehmen und Wissen. Christen und ‚Heiden‘ an den Grenzen des Frankenreichs im 8. und 9. Jahrhundert, in: Wahrnehmungsund Deutungsmuster im europäischen Mittelalter, hg. v. Hartmut Bleumer und Steffen Patzold (Das Mittelalter 8, 2003), Berlin 2004, S. 83–106; James Palmer, Defining paganism in the Carolingian world, in: Early Medieval Europe 15 (2007), S. 402–425. 9 Zentral zum Thema, aber auf das hohe Mittelalter beschränkt, ist allein ein Sammelband: The Concept of Heresy in the Middle Ages (11th–13th C.). Proceedings of the International Conference, Louvain, May 13–16, 1973, hg. v. Willem Lourdaux und Daniel Verhelst (Mediaevalia Lovaniensia Series I Studia 4), Leuven/Den Haag 1976. Von kunstgeschichtlicher Seite: Alessia Trivellone, L’hérétique imaginé. Hétérodoxie et iconographie dans l’Occident médiéval de l’époque carolingienne à l’Inquisition (Collection d’études médiévales de Nice 10), Turnhout 2009. 10 Vgl., um nur einige wichtige Titel zu nennen, den umfassenden Überblick von Heinz Schreckenberg, Die christlichen Adversus-Judaeos-Texte und ihr literarisches und historisches Umfeld (1.–11. Jh.) [1982] (Europäische Hochschulschriften 23.172), 4. überarb. u. erg. Aufl., Frankfurt a. M. u. a. 1999; Ders., Die christlichen Adversus Judaeos-Texte (11.–13. Jh.). Mit einer Iko­nographie des Judenthemas bis zum 4. Laterankonzil (Europäische Hochschulschriften 23.335) 2., veränd. Aufl., Frankfurt a. M. u. a. 1991; Gilbert Dahan, La polémique chrétienne contre le Judaïsme au moyen âge, Paris 1991 (engl. The Christian Polemic against the Jews in the Middle Ages, Notre Dame, IN 1998); Robert Chazan, Medieval Stereotypes and Modern Antisemitism, Berkeley/Los Angeles/London 1997; Johannes Heil, Kompilation oder Konstruktion? Die Juden in den Pauluskommentaren des 9. Jahrhunderts (Forschungen zur Geschichte der Juden A6), Hannover 1998; Wolfram Drews, Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla. Studien zum Traktat De fide catholica contra Iudaeos (Berliner Hist. Studien 34), Berlin 2001 (englische Fassung: Unknown Neighbour. The Jew in the Thought of Isidore of Seville [The medieval Mediterranean 59], Leiden/Boston 2006).

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Religionsgespräche andererseits (beide gehören im Übrigen engstens zusammen), während die umfangreiche und reiche Forschung zum Bild der Sarazenen sich vor allem, wenn auch mit Ausnahmen, auf die am meisten aussagekräftigen Schriften aus den engen Kontaktzonen (im Nahen Osten und im islamischen bzw. mozarabischen Spanien) konzen12 triert. Uns ging es im Projekt hingegen vor allem um die ‚normale‘, verbreitete, abendländische Sicht, wie sie sich in einer Fülle verschiedener 11 Vgl. vor allem Marianne Awerbuch, Christlich-jüdische Begegnung im Zeitalter der Frühscholastik (Abhandlungen zum christlich-jüdischen Dialog 8), München 1980; Anna Sapir Abulafia, Christians and Jews in the TwelfthCentury Renaissance, New York 1995; Dies., Christians and Jews in dispute. Disputational Literature and the Rise of Anti-Judaism in the West, c. 10001150 (Collected Studies Series 621), Aldershot 1998; Religionsgespräche im Mittelalter, hg. v. Bernard Lewis und Friedrich Niewöhner, Wiesbaden 1992; Juden, Christen und Muslime. Religionsdialoge im Mittelalter, hg. v. Matthias Lutz-Bachmann und Alexander Fidora, Darmstadt 2004; Michael Borgolte, Christen und Juden im Disput. Mittelalterliche Religionsgespräche im „spatial turn“, in: Historische Zeitschrift 286 (2009), S. 359–402; Wolfram Drews, Potentiale des Dialogs. Chancen und Risiken der Grenzüberschreitung, in: Christlicher Norden − Muslimischer Süden. Ansprüche und Wirklichkeiten von Christen, Juden und Muslimen auf der Iberischen Halbinsel im Hoch- und Spätmittelalter, hg. v. Matthias M. Tischler und Alexander Fidora, Münster 2011, S. 249–266. 12 Neben den frühen Arbeiten von Norman Daniel, Islam and the West. The Making of an Image, Edinburgh 31966 (11960) und Richard William Southern, Western Views of Islam in the Middle Ages, Cambridge, MA 1962 (dt. Das Islambild des Mittelalters, Stuttgart u. a. 1981) sind vor allem zu nennen: Ekkehard Rotter, Abendland und Sarazenen. Das okzidentale Araberbild und seine Entstehung im Frühmittelalter, Berlin/New York 1986; Medieval Christian Perceptions of Islam: A Book of Essays, hg. v. John V. Tolan, New York/London 1996; Western Views of Islam in Medieval and Early Modern Europe. Perception of Other, hg. v. David R. Blanks und Michael Frassetto, New York 1999; John V. Tolan, Saracens. Islam in the Medieval European Imagination, New York 2002; Katherine Scarfe Beckett, Anglo-Saxon Perspectives of the Islamic World (Cambridge Studies in Anglo-Saxon England 33), Cambridge 2003; Ekkehard Rotter, Mohammed in Bamberg. Die Wahrnehmung der muslimischen Welt im deutschen Reich des 11. Jahrhunderts, in: Aufbruch ins zweite Jahrtausend. Innovation und Kontinuität in der Mitte des Mittelalters, hg. v. Achim Hubel und Bernd Schneidmüller (Mittelalter-Forschungen 16), Ostfildern 2004, S. 283–344; Nikolas Jaspert, Die Wahrnehmung der Muslime im lateinischen Europa der späteren Salierzeit, in: Salisches Kaisertum und neues Europa. Die Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V., hg. v. Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, Darmstadt 2007,

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Quellengattungen präsentiert. Das macht auch einen entwicklungsgeschichtlichen und regionalen Vergleich, vor allem im Hinblick auf Kontakt- und Fernzonen, möglich. Die Auswertung folgt vorab festgelegten Leitfragen: 1. nach dem historischen und narrativ-literarischen Kontext (in welchen Zusammenhängen werden die anderen Religionen wahrgenommen?), 2. nach der Terminologie (wie werden sie bezeichnet und was bedeuten die Bezeichnungen?), 3. nach den Inhalten (wie werden sie beschrieben? was wird über sie berichtet?), 4. nach Wissen und Verständnis (was weiß man über andere Religionen? Gibt es Missverständnisse und Missdeutungen, und wie begründen sie sich?), 5. nach der Bewertung (wie und nach welchen Kriterien?), 6. schließlich der Vergleich (im Hinblick sowohl auf spezifische Wahrnehmungen, wie auf Gemeinsamkeiten und 14 Unterscheidungsmerkmale). Ein stufenweises Vorgehen bietet verschiedene Erkenntnismöglichkeiten: von der autorspezifischen zur zeittypischen Wahrnehmung (im Vergleich der Autoren) und von der Wahrnehmung einzelner Religionen zur vergleichenden Wahrnehmung. Wahrnehmung der anderen aber ist immer zugleich Selbstaussage. Mit der christlichen Wahrnehmung anderer Religionen erhalten wir keinen Einblick in diese Glaubensrichtungen, um so mehr aber in das − epochenspezifische − religiöse Selbstverständnis abendländischer Christen, in deren (gesamtes) Weltbild sich die Wahrnehmung der anderen einfügt. Interessant ist bei dem Thema natürlich vor allem die vergleichende Fragestellung: Inwieweit machte man Unterschiede zwischen den verschiedenen, zumal zwischen polytheistischen und monotheistischen Religionen und hier wieder­um zwischen Muslimen, Juden und Häretikern?

S. 307–340; John V. Tolan, Sons of Ishmael. Muslims through European Eyes in the Middle Ages, Gainsville u. a. 2008 (Aufsatzsammlung). 13 Wir haben dazu vor allem historiographische und hagiographische Schriften und theologische Traktate, aber auch Briefe, Rechtsquellen und Dichtungen des 6. bis 12. Jahrhunderts aus verschiedenen Regionen analysiert und Tausende weiterer einschlägiger Äußerungen verwertet, um so ein möglichst repräsentatives Gesamtbild zu gewinnen. 14 Weitere Fragen nach der (strukturellen) Rolle und Funktion der Religion an sich, nach dem Vergleich zwischen Christentum und den anderen Religionen und nach dem Vergleich zwischen mittelalterlicher und heutiger Religionswahrnehmung sind bislang nur in ersten Ansätzen angegangen.

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An dieser Stelle kann ich zwangsläufig nur einige Aspekte entlang der 15 Leitfragen, jeweils im Vergleich, ansprechen.

I. Terminologie Dabei scheint mir zunächst ein Blick auf die Begrifflichkeit angebracht, die sich unterschiedlich darbietet. Sämtliche Begriffe für Muslime (wie Sarazenen, Ismaeliten, Agarener, Chaldäer, Araber, Mauren) sind erstens vorislamisch und zweitens nicht religiös, sondern ethnisch bzw. biblischgenealogisch bestimmt. Das ist aber bereits bezeichnend: Die christlichen Autoren nehmen Muslime, über den Glaubenswechsel hinweg, zunächst nicht als Religionsgemeinschaft, sondern als Volk (und erst sekundär als ein Volk anderer Religion) wahr. Das gilt noch mehr für die ‚Griechen‘ bzw. Byzantiner, die begrifflich nirgends auf die (andere) Religion bezogen werden. Für beide Gemeinschaften (Muslime und Orthodoxe) gibt es gar keinen religiösen Begriff. (Nur ganz vereinzelt ist in christlichen Quellen im islamischen Spanien von Muzlemitae oder Mahometani die Rede, erst im 12. Jahrhundert begegnen solche Bezeichnungen zumindest gelegentlich auch im Abendland.) Das schließt religiöse Bezüge allerdings nicht aus, und sie sind in beiden Fällen tatsächlich vielfach bezeugt. Dagegen sind ‚Heiden‘ stets religiös konnotiert, aber auch hier verwenden zumal Chronisten oft Volksnamen (wie Normannen), die erst als Gegenbegriff zu den Christen auch einen religiösen Gehalt implizieren. Juden wiederum bilden sowohl eine Religionsgemeinschaft als

15 Die Ergebnisse des Projekts werden in einer Monographie zusammengefasst, die Ende 2013 erscheinen wird: Hans-Werner Goetz, Die Wahrnehmung anderer Religionen und christlich-abendländisches Selbstverständnis im frühen und hohen Mittelalter (5. bis 12. Jahrhundert), Berlin (im Druck). Weitere Publikationen aller Projektmitarbeiter: Die Wahrnehmung anderer Religionen im früheren Mittelalter: Terminologische Probleme und methodische Ansätze, hg. v. Anna Aurast und Hans-Werner Goetz (Hamburger geisteswissenschaftliche Studien zu Religion und Gesellschaft 1), Münster 2012; Christian perception and knowledge of other religions in the Early Middle Ages, in: Millenium. Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends nach Chr. 10 (2013) (im Druck; enthält Aufsätze aller am Projekt Beteiligten); Von Sarazenen und Juden, Heiden und Häretikern. Die christlich-abendländischen Vorstellungen von Andersgläubigen im Frühund Hochmittelalter in vergleichender Perspektive, hg. v. Norman Bade und Bele Freudenberg (im Druck).

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auch ein Volk (und verstehen sich auch selbst so), können als Minderheit im christlichen Umfeld darüber hinaus aber auch sozial verstanden sein. Häretiker schließlich werden ausschließlich religiös begriffen, indem sie grundsätzlich von den Rechtgläubigen abgehoben werden (‚Häretiker‘ sind sie selbstverständlich n u r in deren Augen, während sie sich selbst als rechtgläubig betrachten), doch wird der Begriff selbst nirgends klar definiert. Ein ‚Häresiekonzept‘ erschließt sich hier erst aus einer Vielzahl beiläufiger Äußerungen, nicht zuletzt in exegetischen Schriften, indem bestimmte Bibelbegriffe oder -äußerungen auf Häretiker bezogen werden und diese Deutung begründet wird. So sind, um nur ein Beispiel zu nennen, für Alkuin die Heuschrecken der Apokalypse (Apc 9, 3/7) Häretiker, weil diese Tiere weder wie Vögel fliegen noch sich richtig auf der Erde fortbewegen können, sondern auf dem Boden hüpfen und die Saat zernagen; ganz ähnlich fliegen Häretiker weder mit vollem Wissen, noch schreiten sie mit vernünftigen Werken, sondern bewegen sich mit hochmütigen Sprüngen fort und töten dabei mit ihren 16 unerhörten Predigten die Seelen der Schlechten. So unscheinbar und konstruiert uns dieses Beispiel auch erscheinen mag, in der Summe lassen solche Äußerungen doch klare Vorstellungen von der Häresie erkennen. Ist die Terminologie der einzelnen Religionen also nicht nur unterschiedlich, sondern auch differenziert auszuwerten, so möchte ich allen noch so gängigen Versuchen, zwischen den verschiedenen Begriffen für ein und dieselbe Religion in der Bedeutung zu differenzieren, strikt widersprechen: Dass pagani Heiden aus Schuld, 17 gentiles Heiden aus Schicksal sind, wie gern behauptet wird,

16 Alkuin, Commentarii in Apocalypsis 4, 9 (Migne PL 100), Sp. 1139 C: Sicut enim ille nec perfecte ut aves volantes, nec gradatim passibus pergentes, sed saltus dantes terrae sata videntur corrodere; sic isti nec plenae scientiae volatum, nec perfectae operationis gressum habentes, sed solis elationum saltibus moti, inaudita praedicando pravorum animas necant. 17 Vgl. etwa Hans-Werner Gensichen, Heidentum I: Biblisch/Kirchen-missionsgeschichtlich, in: Theologische Realenzyklopädie 14, 1985, S. 590–601, hier S. 593; Hans-Dietrich Kahl, Compellere intrare. Die Wendenpolitik Bruns von Querfurt im Lichte hochmittelalterlichen Missions- und Völkerrechts, in: Heidenmission und Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalter, hg. v. Helmut Beumann (Wege der Forschung 7), Darmstadt ²1973, S. 177–274, hier S. 208 (zuerst 1955: wieder abgedruckt in: HansDietrich Kahl, Heidenfrage und Slawenfrage im deutschen Mittelalter. Ausgewählte Studien 1953–2008, Leiden/Boston 2011, S. 483–564).

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trifft schlichtweg nicht zu, und ebensowenig werden die drei häufigsten Begriffe für Juden, nämlich Juden, Hebräer und Israeliten, klar auseinandergehalten, indem der erste negativ, die anderen neutral oder gar positiv konnotiert sind oder sich vorzugsweise auf das Alte Testament bezie19 hen. Quantitative und qualitative Beobachtungen lassen einen solchen Schluss nicht zu. Der hier nur kurz angesprochene terminologische und an sich banale Befund deckt nicht nur bereits begrifflich beträchtliche Unterschiede in der Wahrnehmung der anderen Religionen auf, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen, die von den einschlägigen Forschungen nicht immer genügend beachtet worden sind: Zum einen bleibt ein begriffsgeschichtlicher Zugang überall problematisch, ist die Bedeutung der Begriffe in allen Fällen erst aus dem Kontext zu ermitteln: In welchen Zusammenhängen transportieren die Begriffe eine religiöse Wahrnehmung und in welchen nicht? Zum andern verstellt man sich den Blick auf die mittelalterlichen Vorstellungen, wenn man sich ausschließlich auf die religiöse Wahrnehmung beschränkt: Sie ist oft nämlich n i c h t das Normale. Man übersieht sonst beispielweise, daß die frühmittelalterlichen Chronisten völlig zwanglos über diplomatischen Verkehr und 20 sogar Bündnisse mit den (ungläubigen) Sarazenen berichten. Eine Beachtung dieses Sachverhalts führt zu nicht unerheblichen Modifikationen des bisherigen Forschungsstandes. Die christliche Wahrnehmung anderer Religionen stellt sich uns dann tatsächlich weit komplexer und vielschichtiger dar, als es allein die auf die andere Religion bezogenen 18 Vgl. dazu Hans-Werner Goetz, Heiden aus Schicksal − Heiden aus Schuld? Zum Heidenbegriff in frühmittelalterlichen Missionskontexten, in: Mittellateinisches Jahrbuch 48 (2013, im Druck). 19 Vgl. Bernhard Blumenkranz, Die Judenpredigt Augustins. Ein Beitrag zur Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen in den ersten Jahrhunderten, Basel 1946, Nachdr. Paris 1973, S. 181–186 (Exkurs 1); Graham Harvey, The True Israel. Uses of the Names Jew, Hebrew and Israel in Ancient Jewish and Early Christian Literature (Arbeiten zur Geschichte des antiken Judentums und des Urchristentums 35), Leiden/New York/Köln 1996; Stephen G. Wilson, „Jew“ and related terms in the ancient world, in: Studies in Religion/Sciences Religieuses 33 (2004), S. 157–171. 20 Vgl. zum frühen Mittelalter Hans-Werner Goetz, Sarazenen als „Fremde“? Anmerkungen zum Islambild in der abendländischen Geschichtsschreibung des frühen Mittelalters, in: Fremde, Feinde und Kurioses. Innen- und Außenansichten unseres muslimischen Nachbarn, hg. v. Benjamin Jokisch, Ulrich Rebstock und Lawrence I. Conrad (Studien zur Geschichte und Kultur des islamischen Orients 24), Berlin/New York 2009, S. 39–66.

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Äußerungen erscheinen lassen. Eine weitere, wichtige Modifikation resultiert entsprechend aus der Einbeziehung gerade auch solcher Werke, die von ihrer Intention her nicht oder nicht vornehmlich der religiösen Diskussion gewidmet sind. Solche Beobachtungen führen zum zweiten Aspekt, der gleich mehrere Leitfragen bündelt.

II. Kontexte, Inhalte und Wissen über die Andersgläubigen Hinsichtlich des vorhandenen Wissens über den Islam hat man das frü21 he Mittelalter als „age of ignorance“ (so Richard William Southern) 22 oder schlicht der „silence“, des Schweigens (so Philippe Sénac), bezeichnet. Das ist, auf die Religion bezogen, nicht unrichtig, bedarf aber doch der Differenzierung. Zieht man erstens nämlich alle Nachrichten über Sarazenen (und nicht nur über den Islam als Religion) heran, dann zeigt sich zum einen durchaus ein Interesse an diesbezüglichen Informationen, das sich vor allem auf diplomatische und militärische Kontakte richtet, gelegentlich aber auch die Geschichte der Sarazenen, etwa in Spanien, einbezieht (wie beispielsweise in der südfranzösischen Chronik von Moissac). Aber auch der Siegeszug des Islam (einschließlich der Thronkämpfe zwischen Omayyaden und Abbasiden) findet in aller Ausführlichkeit Eingang in das Abendland, als der päpstliche Bibliothekar Anastasius im 9. Jahrhundert die griechische Chronik 23 des Theophanes ins Lateinische übersetzt und Landulf Sagax dessen Aussagen wenige Jahrzehnte später fast wörtlich in seine Chronik 24 übernimmt, die wiederum eine wichtige Grundlage für die großen Weltchronisten um 1100, für Frutolf von Michelsberg und Sigebert von 25 Gembloux, werden sollte. Ein Wissen ist also durchaus vorhanden. Zum andern zeigt der Befund, dass die Sarazenen keineswegs völlig abwertend charakterisiert werden. Gesandtschaften wurden vielmehr 21 Southern, Western Views of Islam (Anm. 12), S. 14, zur Epoche vor 1100: „They knew virtually nothing of Islam as a religion.“ 22 Philippe Sénac, L’image de l’autre: l’Occident médiéval face à l’Islam, Paris 1983, S. 13. 23 Theophanis Chronographia, ed. Carolus de Boor, Bd. 2, Leipzig 1885, ND Hildesheim 1963. 24 Landulfus Sagax, Historia Romana 20, ed. Amedeo Crivelluci (Fonti per la storia d’Italia 50), Roma 1913. 25 Frutolf von Michelsberg, Chronicon a. 612, ed. Georg Waitz (MGH SS 6), Hannover 1844, S. 153. Danach ähnlich, aber verkürzt, Sigebert von Gem-

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ehrenvoll empfangen, Bündnisse geschlossen, und Notker von St. Gallen beschreibt phantasievoll den Austausch Karls des Großen mit Harun-arRashīd, der gewürdigt wird, auch wenn die einstige Weltherrschaft der 26 Perser (lange vor dem Islam) jetzt auf die Franken übergegangen ist. (Notkers Bild der vierteiligen Statue der Danielvision gleich am Anfang 27 seiner ‚Gesta Karoli‘ bildet den Hintergrund für eine solche Deutung und geht mit dem Bezug auf das Weltreich der Perser schlicht über den religiösen Umschwung hinweg.) Die Religion spielt tatsächlich oft keine Rolle oder wird, wie bei Notker, sogar nicht einmal erwähnt. Die Sarazenen werden vielmehr als (ein) Volk wahrgenommen, das nicht fremder ist als andere Völker auch und das von einem König regiert wird: Der Kalif − dieser Begriff taucht erst in lateinischen Kreuzzugschroniken im 28 frühen 12. Jahrhundert für den ‚Papst der Sarazenen‘ auf − ist durchweg der ‚König der Sarazenen‘, ebenso der Emir bzw. seit 929 der Kalif von Córdoba. Ein Hindernis für Kooperationen bildet die ethnische und religiöse Fremdheit offenbar nicht. Man kann sich sogar eine muslimische Herrschaft über Christen vorstellen (wie sie im islamischen Spanien schließlich Realität war). Die ostfränkischen Fuldaer Annalen berichten von einer Einladung der Aquitanier an Ludwig den Deutschen, die Herrschaft über Aquitanien zu übernehmen, da sie nicht länger gewillt waren, die Tyrannei Karls des Kahlen zu ertragen. Andernfalls sähe man sich gezwungen, „unter Gefahr für das Christentum bei Fremden und Glaubensfeinden die Hilfe zu suchen, die sie bei den rechtgläubigen und 29 rechtmäßigen Herrschern nicht finden könnten“. Bei aller durchsichtibloux, Chronicon a. 630, ed. Ludwig Bethmann (MGH SS 6), Hannover 1844, S. 323. 26 Notker Balbulus, Gesta Karoli Magni imperatoris 2, 8, ed. Hans F. Haefele (MGH SSrG n.s. 12), München ²1980, S. 62. 27 Vgl. dazu Hans-Werner Goetz, Strukturen der spätkarolingischen Epoche im Spiegel der Vorstellungen eines zeitgenössischen Mönchs. Eine Interpretation der „Gesta Karoli“ Notkers von St. Gallen, Bonn 1981, S. 69–85. 28 Zuerst, soweit ich sehe, in den Gesta Francorum et aliorum Hierosolimitanorum 9, 21, ed. Rosalind Hill, The Deeds of the Franks and the other Pilgrims to Jerusalem (Medieval Texts), London u. a. 1962, S. 49, über Kerboga: et licentiam (Christianos) occidendi accepisset a calipha illorum apostolico. 29 Annales Fuldenses a. 853, ed. Friedrich Kurze (MGH SSrG 7), Hannover 1891, S. 43f.: Aquitanorum legati Hludowicum regem crebris supplicationibus sollicitant, ut aut ipse super eos regnum susciperet aut filium suum mitteret, qui eos a Karli regis tyrannide liberaret, ne forte ab extraneis et inimicis fidei cum periculo christianitatis quaerere cogerentur auxilia, quae ab orthodoxis et legitimis dominis invenire nequirent. Vgl. ebd. a. 858, S. 49: quod nisi

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gen Tendenz dieser Aussage schimmern darin doch deutlich die Abgrenzung vom Islam wie auch eine denkbare Koexistenz durch. Dieser Sachverhalt bedeutet zweitens jedoch keineswegs, dass den christlichen Autoren die Andersgläubigkeit der Muslime nicht bewusst gewesen ist (wie auch das zuletzt zitierte Beispiel zeigt). In den Berichten werden „Sarazenen“ und „Christen“ vielfach einander gegenübergestellt. Man weiß also um den religiösen Gegensatz, auch wenn der Islam als Religion kaum diskutiert wird. Er spielte offenbar erst dann eine Rolle, wenn es zu Auseinandersetzungen kam. Dann nämlich werden Christen und Sarazenen zu (religiösen) Gegenspielern, wird der Sarazenenkampf zu einer Art Glaubenskrieg stilisiert, werden die Sarazenen diffamiert: 30 31 als Heiden und Ungläubige, Gott verhasste Feinde Christi und der 32 33 Kirche, ja als Teufelssöhne. Vereinzelt finden wir sogar ein etwas genaueres Wissen, wie im frühen 9. Jahrhundert im Matthäuskommentar des Paschasius Radbertus, für den die Sarazenen durchaus Kenntnis Gottes wie auch der Evangelien haben, jedoch von ‚Pseudoaposteln‘ irregeleitet worden sind, die „sich sowohl aus dem Alten wie aus dem Neuen Testament ein eigenes Gesetz geschaffen haben und, obgleich unter dem Kult eines einzigen Gottes, weder mit uns noch mit den Juden 34 übereinstimmen wollen, sondern alles verkehrt haben.“ Damit ist der celeriter fieret et ex parte eius spe liberationis privarentur, a paganis cum periculo christianitatis quaerere deberent defensionem, quam a legitimis et orthodoxis dominis invenire non possent. Tyrannidem enim Karl se diutius ferre non posse testati sunt, quia, quod ex eis pagani extrinsecus nemine resistente aut scutum opponente praedando, captivando, occidendo atque vendendo reliquissent, ille intrinsecus subdole saeviendo disperderet. 30 Vgl. etwa Johannes VIII., Registrum, ep. 31, ed. Erich Caspar (MGH Epp. 7), Berlin 1928, S. 29. 31 So etwa Thietmar von Merseburg, Chronicon 7, 45, ed. Robert Holtzmann (MGH SSrG n.s. 9), Berlin 1935, S. 452. 32 So Beda Venerabilis, In primam partem Samuhelis IV, 25, 1, ed. David Hurst (CCL 119), Turnhout 1962, S. 231. 33 So Ekkehard IV, Casus s. Galli 65, ed. Gerold Meyer von Knonau (Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte 15/16. St. Gallische Geschichtsquellen 3), St. Gallen 1877, S. 235. 34 Paschasius Radbertus, Expositio in Matheum 11, ed. Beda Paulus (CCM 56 B), Turnhout 1984, S. 1163: Et ne quis mihi obiciat Sarracenos qui multa regna terrarum nutu Dei suis occuparunt armis et dominantur pene ubique in christianis quasi ad eos Euangelium Christi necdum peruenerit. Peruenit quidem et receperunt Dei notitiam sed male seducti a quibusdam pseudoapostolis ut ita loquar Nicolai discipulis propriam sibi tam ex Veteri Testamento quam et ex Nouo condiderunt legem ac si sub unius Dei cultu

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Monotheismus der Muslime (an-)erkannt, und der Islam wird zugleich als eine Religion (mit eigenem Gesetz) gewertet, die sich von Judentum und Christentum abhebt. Paschasius eilt seiner Zeit allerdings weit voraus. Erst im 12. Jahrhundert erfahren wir Genaueres, zuerst bei dem konvertierten andalusischen Juden Petrus Alfonsi, dessen ‚Dialogi‘ weit verbrei35 tet waren: Petrus weiß beispielsweise von dem fünfmaligen Gebet am Tag und den vorangehenden Waschungen, den Fasten- und Speisegeboten und Ehevorschriften (der Gewährung von bis zu vier Ehefrauen) und von der Pilgerfahrt nach Mekka und rekurriert dabei mehrmals auf den Koran. Was nützen aber die Waschungen, so fragt er polemisch dagegen, ohne innere Reinheit? Mit dem Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch habe Mohammed sich nur von den Christen, mit dem Verbot des Weingenusses von den Juden unterscheiden, mit der Erlaubnis, vier Frauen zu haben, nur seine eigene Wollust befriedigen wollen. Der Hadsch aber ist für Petrus ein Rest der alten heidnischen Verehrung der Ka’aba, an der Mohammed festhielt und nur die Idole verbarg, und er unterstellt der 36 Erfindung des Islam rein politische Gründe. Insgesamt wird man wohl feststellen dürfen, dass nicht Unwissen und Ignoranz, sondern eher schon Desinteresse die christliche Wahrnehmung des Islam prägt. Noch genauer gefasst, ist ein (gewisses) Wissen durchaus vorhanden, wird aber nur in bestimmten Kontexten aktiviert. Die Kreuzzüge haben daran übrigens nicht viel verändert, auch wenn sie neue Kontaktzonen geschaffen haben. Vor allem haben sie bis weit in das 12. Jahrhundert hinein keine differenzierteren Einstellungen erzeugt. Recht klare Vorstellungen herrschen darüber vor, was Heidentum oder was Häresie bedeutet. Die vorrangigen, immer wiederkehrenden Kennzeichen des Heidentums bleiben natürlich Götzendienst und Vielgötterei, aber auch deren Verehrung in Hainen, Opfer und Wahrsagungen (vor allem Losorakel), Magie und Aberglaube wie auch die fehlende Gotteskenntnis und der Mangel eines ‚Gesetzes‘ (so definiert schon

nec tamen nobis cum nec cum Iudeis quippiam sentire uolentes omnia peruerterunt. 35 Vgl. John Tolan, Petrus Alfonsi and His Medieval Readers, Gainesville u. a. 1993. Von seinen ‚Dialogi contra Iudaeos‘ sind 63 Handschriften bekannt, davon 21 noch aus dem 12. Jahrhundert. Vgl. ebd. Appendix 2, S. 182–204. 36 Petrus Alfonsi, Dialogi 5, S. 62ff., 68, 70ff. Vgl. dazu Stephan Hotz, Mohammed und seine Lehre in der Darstellung abendländischer Autoren vom späten 11. bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts. Aspekte, Quellen und Tendenzen in Kontinuität und Wandel (Studien zur klassischen Philologie 137), Frankfurt a. M. u. a. 2002, S. 64ff.; Tolan, Petrus Alfonsi (Anm. 35), S. 27–33.

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Isidor von Sevilla) im Sinne eines Religionsgesetzes (wie des jüdischen). Das mag stereotyp erscheinen (und es i s t stereotyp), aber es zeugt gerade deshalb von gängigen Vorstellungen. Sie zeigen sich nicht zuletzt in langen Aufzählungen dessen, was als heidnisch gilt. So gebieten das ‚Concilium Germanicum‘ zur Zeit des Bonifatius (und danach karolingische Kapitularien), „daß das Volk Gottes nichts Heidnisches mache, sondern allen Unflat des Heidentums entferne und von sich weise, seien es Totenopfer, Losorakel und Weissagungen, Amulette, Prophezeiungen, Zaubereien oder Schlachtopfer, wie sie törichte Menschen nach heidnischem Brauch an den Kirchen im Namen heiliger Märtyrer und Bekenner Gottes vornehmen und damit Gott und die Heiligen weit eher 38 zum Zorn als zum Erbarmen reizen.“ Der zweite Teil des Zitats verrät zugleich, dass es sich hier bereits um heidnische Relikte innerhalb der christianisierten Gesellschaft handelt; die stereotypen Kennzeichen des Heidentums sind aber dieselben. Wenn Missionare, die mit Heiden in unmittelbaren Kontakt kamen, differenziertere Vorstellungen ent39 wickelten als Vitenschreiber fernab des Geschehens oder wenn Chronisten im 11. und 12. Jahrhundert detaillierte Beschreibungen heidnischer 40 (skandinavischer oder slawischer) Kulte geben, so bleiben ihre Vorstellungen, was Heidentum denn ausmacht, doch weithin unverändert. Das erweckt den Anschein, als würden die christlichen Autoren nicht zwi37 Für entsprechende Belege verweise ich auf die in Anm. 15 genannte Monographie. 38 Concilium Germanicum c. 5., ed. Albert Werminghoff (MGH Conc. 2, 1, Nr. 1), Hannover/Leipzig 1906, S. 4: Decrevimus, ut secundum canones unusquisque episcopus in sua parrochia sollicitudinem adhibeat, adiuvante gravione qui defensor ecclesiae est, ut populus Dei paganias non faciat, sed ut omnes spurcitias gentilitatis abiciat et respuat; sive sacrificia mortuorum sive sortilegos vel divinos sive filacteria et auguria sive incantationes sive hostias immolatitias, quas stulti homines iuxta ecclesias ritu pagano faciunt sub nomine sanctorum martyrum vel confessorum, Deum et suos sanctos ad iracundiam provocantes. Vgl. MGH Capit. 1, (Karlmann a. 742, c. 5), ed. Alfred Boretius, Hannover 1883, S. 25; Bonifatius, ep. 56, ed. Michael Tangl (MGH Epp. sel. 1), Berlin 1916, S. 100, und öfter. Zu Nachrichten über Heiden im Umkreis des Bonifatius vgl. jetzt Gerald Krutzler, Kult und Tabu. Wahrnehmungen der Germania bei Bonifatius (Anthropologie des Mittelalters 2), Wien/Berlin/Münster 2011. 39 So Patzold, Wahrnehmen und Wissen (Anm. 8). 40 Vgl. Adam von Bremen, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum 4, 26– 28, ed. Bernhard Schmeidler (MGH SSrG 2), Hannover/Leipzig, S. 257–261, zum schwedischen Heiligtum in Uppsala; Thietmar von Merseburg, Chronicon 6, 23 (Anm. 31), S. 302.

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schen den verschiedenen heidnischen Kulten differenzieren, doch zeigen verschiedene Beschreibungen, dass den Autoren eine solche Differenzierung durchaus bewusst war. So weiß Adam von Bremen später von verschiedenen Göttern zu berichten, und Thietmar von Merseburg und Helmold von Bosau beschreiben detailliert bestimmte slawische Kulte; Helmold betont geradezu, dass es im Slawenland „eine Vielzahl irriger, 41 abergläubischer Götzenkulte gab“. Solche Differenzierungen spielen in den Augen der christlichen Autoren jedoch keine Rolle gegenüber dem Heidentum an sich, das gerade in seinen Gemeinsamkeiten undifferenziert wahrgenommen wird. Deshalb kann Gregor von Tours den Kult der heidnisch-germanischen Franken mit dem Goldenen Kalb der Israe42 liten am Berg Sinai vergleichen und die Königin Chrodechilde die Religion ihres Gatten Chlodwig mit römischen Götternamen beschreiben lassen (von denen Chlodwig vermutlich noch nicht einmal etwas gehört 43 hatte). Es ist eben diese (gewollte) Stereotypie, die Heidentum an sich vom Christentum abgrenzt und Unterschiede dabei nicht völlig negiert, wohl aber als irrelevant betrachtet. Ähnliches zeigt sich auch im katholischen Häresieverständnis. Auch hier weiß man um die Vielzahl ganz verschiedener Abweichungen − Augustin und Isidor von Sevilla bieten eine Liste von 88 bzw. über 70 unterschiedlichen, jeweils kurz charakterisierten Häresien 44 −, und doch passen sich alle, ähnlich den Heiden, in ein stereotypes Häresieverständnis ein. Wenn Alessia Trivellone kürzlich aus dem ikonographischen Befund geschlossen hat, es habe vor dem 13. Jahr45 hundert kein schlüssiges Häresiekonzept gegeben, dann trifft das auf die schriftlichen Quellen ganz und gar nicht zu. Betrachtet man all die verstreuten Äußerungen − besonders aussagekräftig erscheinen mir exegetische Schriften, die bestimmte Bibelworte auf Häretiker beziehen und das begründen (wie im Alkuinzitat der Heuschrek-

41 Helmold von Bosau, Chronicon 1, 52, ed. Bernhard Schmeidler (MGH SSrG 32), Hannover 31937, S. 102: Invaluitque in diebus illis per universam Slaviam multiplex ydolorum cultura errorque supersticionum. 42 Gregor von Tours, Historiae 2, 10, ed. Bruno Krusch und Walter Levison (MGH SS rer. Mer. 1, 1), Hannover 1937/1951, S. 58f. 43 Ebd. 2, 29, S. 74. 44 Augustinus, De haeresibus, ed. Roel Vander Plaetse und Clemens Beukers (CCL 46), Turnhout 1969, S. 263–345; Isidor von Sevilla, Etymologiae 8, 3, 1, ed. Wallace M. Lindsay (Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis), Oxford 1911 (Nachdr. Oxford 2008), S. 306ff. 45 Trivellone, L’hérétique imaginé (Anm. 9).

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ken) −, dann zeigen sich tatsächlich wiederum ebenso klare wie stereotype Vorstellungen von Häresie: Gerade weil man Bibelbegriffe in dieser Weise allegorisch deuten konnte, setzt das ein bereits vorhandenes, in die Auslegung hineingetragendes Häresieverständnis voraus. Häretiker sind danach natürlich vor allem durch ihren falschen Glauben und die falsche Lehre charakterisiert − pravitas, Verkehrtheit, ist das ihnen am häufigsten zur Last gelegte Attribut −, aber auch durch ihre falsche Bibelauslegung, die heidnisch-philosophischen Prinzipien der Dialektik anstelle des Glaubens folgt, wie etwa Beda im 8. oder Hrabanus Maurus im 9. 47 Jahrhundert schreiben. Sie legen gleichermaßen ein falsches Verhalten an den Tag, indem sie aus ihrem schlechten Charakter heraus ihren Glauben heucheln und andere verführen wollen. Deshalb werden Täuschung, Lügen, Heuchelei zu weiteren, häufigen Attributen der Häretiker. Aus diesem Grund können sie auch keine Wunder wirken. Gregor von Tours erzählt die Geschichte des arianischen Bischofs Cyrola, der seinen heiligen, katholischen Amtskollegen Eugenius wegen dessen Wunderwirkens beneidete und deshalb einen Bettler bestach, der sich blind stellen und durch seine Berührung vor aller Augen geheilt werden sollte. Die Geschichte endete allerdings nicht so, wie Cyrola es erwartete, denn durch seine Berührung wurde der Bettler nun tatsächlich blind und erst geheilt, als Eugenius ihn seinerseits berührte. Das tat dieser wiederum erst, nachdem der Bettler den Betrug gestanden und sich zum wahren, katholischen Glauben bekannt hatte. Für Gregor ist das ein weiterer Beweis 48 dafür, daß der Arianismus eine Häresie ist. Die katholischen Autoren unterstellen Häretikern eine bewusste Abweichung vom rechten Glauben, indem sie Wahres mit Falschem mischten (wie bei einem mit Honig gesüßten Gifttrunk, bei dem man zuerst das Süße schmecke, ehe man das Gift trinke, wie Hrabanus Maurus

46 Vgl. oben Anm. 16. 47 Beda Venerabilis, In Esdram et Nehemiam allegorica expositio 3, 37, ed. David Hurst (CCL 119A), Turnhout 1969, S. 391: Sed et heretici cum gentilis philosophiae dialecticae ac rethoricae studiis amplius quam ecclesiasticae simplicitati operam dant non mirandum si auditores eorum iuxta linguam populi et populi loquantur scripturas quidem sanctas ore uoluentes sed has erratico ac gentili sensu interpretantes. Ähnlich Hrabanus Maurus, Commentaria in Ecclesiasticum 4, 13 (Migne PL 109), Sp. 898f.: Fatuus est et haereticus, qui falsis argumentis et sophisticis locutionibus conatur destruere doctrinam Evangelii, et veritatem catholicae fidei. 48 Gregor von Tours, Historiae 2, 3 (Anm. 42), S. 40ff.

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meint). Zwar weiß man zwischen Irrtum und Häresie zu unterscheiden: Jede Häresie ist Irrtum, aber nicht jeder Irrtum ist gleich häretisch. Zur Häresie − und hier kommt zu der falschen Lehre ein weiteres, entscheidendes Kennzeichen hinzu − wird ein Irrtum nämlich erst dann, wenn sein Vertreter unbelehrbar bleibt und die falsche Lehre streitsüchtig verteidigt: „Niemand ist Häretiker, es sei denn, er macht sich durch seine 50 Streitsucht dazu,“ schreibt Alkuin, und viele Autoren folgen ihm darin. Damit wird auch das Verhältnis zur Kirche zu einem wesentlichen Kennzeichen: Häretiker bedrohen und bedrängen die Kirche. Sie stehen außerhalb der Kirche (oder sind aus dieser zu vertreiben). In diesem Sinne kann Robert Moore das mittelalterliche Christentum als eine „persecu51 ting society“ charakterisieren, deren theoretische Grundlagen jedoch, anders als Moore meint, längst vor dem 12. Jahrhundert gelegt worden sind. Vor allem im Zeitalter des Investiturstreits tritt noch eine weitere Definition hinzu: Häretiker sind jetzt alle, die nicht mit der Römischen Kirche übereinstimmen. Das schließt nicht nur Simonie, Nikolaitismus und Laieninvestitur, also die Angriffsziele der großen Kirchenreform, ein, sondern weicht auch die bei Isidor noch vorhandene Unterschei52 dung zwischen Häretikern und Schismatikern völlig auf: Beides wird 49 Hrabanus Maurus, Expositio in librum Judith 5 (Migne PL 109), Sp. 554 A: Habent quippe haeretici proprium, ut malis bona permisceant, quatenus facile sensui audientis illudant. Si enim prava dicerent, citius in sua pravitate cogniti, quae vellent nemini persuaderent. Rursum si semper recte sentirent, profecto haeretici non fuissent; sed dum fallendi arte ad utraque deserviunt, et ex malis bona inficiunt, et ex bonis mala, ut recipiantur, abscondunt. Sicut qui veneni poculum porrigit, ora poculi dulcedine mellis tangit, cumque hoc quod dulce est primo tactu delibatur, et illud quod est mortiferum indubitanter absorbetur. Hrabans Vorlage ist hier Gregor der Große, Moralia in Iob 5, 11, 28, ed. Mark Adriaen (CCL 143), Turnhout 1979, S. 237. 50 Alkuin, Confessio fidei 4, 9 (De corpore et sanguine Domini) (Migne PL 101), Sp. 1092 D: Nemo est haereticus, nisi contentione fiat haereticus. Vgl. Ders., Ep. ad Felicem haereticum 3 (793) (Migne PL 101), Sp. 120 D: Non est haereticus nisi ex contentione. Der Satz findet sich zuerst bei Gennadius von Marseille, Liber de ecclesiasticis dogmatibus 7 (Migne PL 58), Sp. 983 B, und wird seither mehrfach aufgegriffen, etwa von Hrabanus Maurus, De rerum naturis 4, 10 (Migne PL 111), Sp. 98 A, Florus von Lyon, De tribus epistolis liber 20 (Migne PL 121), Sp. 1022 C − die Schrift ist bei Migne Remigius von Auxerre zugeschrieben − wie auch im Dekret Ivos von Chartres 17, 111 (Migne PL 161), Sp. 1012 B. 51 Robert I. Moore, The Formation of a Persecuting Society. Power and Deviance in Western Europe 950–1250, Oxford/New York 1987 (²2007). 52 Isidor von Sevilla, Etymologiae 8, 3, 4, (Anm. 44), S. 306.

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jetzt synonym, Simonie bei Kirchenreformern wie Petrus Damiani zur 53 ältesten (auf Simon Magus zurückgehenden), Laieninvestitur, wie bei 54 Gottfried von Vendôme, zur schlimmsten Häresie. Damit ist die dogmatische Definition einer institutionellen gewichen. Bilder von Häretikern, meist in Disputationen oder Verhören auf Konzilien, existieren, doch sind die Häretiker im Bild tatsächlich nicht bzw. nur durch den Text als solche erkennbar, wie das Beispiel aus einer Hrabanus Maurus-Handschrift aus Montecassino aus dem frühen 55 11. Jahrhundert (1022/35) zeigt, die Häretiker und Katholiken in der Disputation abbildet: Beide sind gleich gekleidet und haben sogar die gleichen Gesten. Das Gleiche gilt für die Diskussion Augustins mit dem Pelagianer Faustus von Riez aus einer Augustinhandschrift aus Avran56 ches aus der Mitte des 11. Jahrhunderts (1050/65). Beides ist typisch für solche Abbildungen. Dasselbe lässt sich auch für Heiden und Sarazenen feststellen, die, wie in der bebilderten Heidelberger Handschrift des Rolandsliedes aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert, durch nichts un57 terscheidbar sind. Selbst bei Juden ist die religiöse Identifikation nicht eindeutig. Zwar gibt es bekanntlich die häufige (figurale) Gegenüber53 Petrus Damiani, ep. 146 (De sacramentis per improbos administratis), ed. Kurt Reindel (MGH Briefe der deutschen Kaiserzeit 4, 3), S. 533; Anathematizamus itaque et inrecuperabiliter condemnamus simoniacam heresim, primam omnium hereseon ex imis diaboli visceribus erumpentem seseque adversus nascentis aecclesiae regulam exicialiter extollentem, quae nimirum adhuc ex ipso diaboli felle prograditur, et in perditionis filios pestilentissime derivatur. 54 Gottfried von Vendôme, Libellus 3 (De ordinatione episcoporum et de investitura laicorum), ed. Ernst Sackur (MGH Libelli de lite 2), Hannover 1892, S. 688; Geoffrey de Vendôme, Œuvres, ed. Geneviève Giordanengo (Sources d’histoire médiévale), Nr. 153, Turnhout 1996, S. 340: Licet alia heresis de investitura dicatur, alia symoniaca, ista quae de investitura dicitur, contra sanctam aecclesiam fortius iaculatur. Symoniaca etenim pravitas multotiens fit latenter; heresis vero de investitura semper publice agitur. Ibi etiam inprimis omnis aecclesiasticus ordo confunditur. 55 Vgl. dazu Trivellone, L’hérétique imaginé (Anm. 9), S. 269ff.; die Abbildung: Abb. 100, S. 271, und Farbtafel 13 (Codex Casinensis Nr. 132, p. 74). 56 Vgl. dazu ebd. S. 209ff.; ebd. Abb. 71, S. 210, und Farbtafel 6b (aus der Bibliothèque Municipale d’Avranches, Ms. 90, f. 1v). 57 Das Rolandslied des Pfaffen Konrad. Faksimile des Codex Palatinus Germanicus 112 der Universitätsbibliothek Heidelberg. Mit einer Einführung von Wilfried Werner und Heinz Zirnbauer (Facsimilia Heidelbergensia 1), Wiesbaden 1970, fol. 63r. Erst am Ende des 12. Jahrhunderts kommen ikono­ graphische Unterscheidungsmerkmale der Sarazenen auf.

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stellung von Synagoge und Ecclesia, etwa unter dem Kreuz Christi, aber schon bei der Darstellung alt- (und neu-)testamentlicher Personen handelt es sich natürlich um Juden, die aber nicht als solche erkennbar gemacht werden. Der seit dem 9. Jahrhundert aufkommende ‚Judenhut‘ gewinnt erst allmählich seine eindeutige Signifikanz. 59 Was nun ein Wissen über den jüdischen Glauben anbelangt, so zeugen selbst die scharfen Attacken eines Agobard von Lyon, der das Judentum − offensichtlich gegen die herrschende Praxis − zurückdrängen und die Religionen strikt trennen möchte, nicht nur von einem eng verflochtenen Zusammenleben, sondern auch von Agobards Wissen über jüdische Gebräuche: über Speisegewohnheiten, Schlachtmethoden und Feste (auch wenn er hier manches missverstanden haben mag). Gleiches gilt für die sogenannten Religionsgespräche zwischen Christen und Juden, auch wenn sie sich auf theologische Differenzen konzentrieren und hier oft eher den christlichen Glauben, voran natürlich die Gottheit Christi, gegenüber jüdischen Vorwürfen verteidigen. Sie lassen aber erkennen, dass man die wesentlichen dogmatischen Unterschiede zwischen beiden Religionen (Christi Gottheit und Jungfrauengeburt) wahrnimmt und gegenüber jüdischen Zweifeln zu beweisen sucht. Solche Gespräche stammen, als Ausfluss rationaler Ausein­andersetzung, nicht erst aus dem 12. Jahrhundert − mit ihnen hat sich die Forschung nahezu ausschließlich 60 befasst −, sondern sind bereits im 6. Jahrhundert bei Gregor von Tours 61 überliefert. Sie haben wie auch die ‚Adversus Iudaeos‘-Traktate durchweg das Ziel, den jüdischen Glauben zu widerlegen. Ein ‚Wissen‘ über

58 Vgl. Wolfgang Seyferth, Synagoge und Kirche im Mittelalter, München 1964. 59 Neuere Forschungen haben hier mehrfach, trotz gegenseitiger Abgrenzung und Ablehnung, einen gegenseitigen Einfluss, als ‚Kulturtransfer‘, herausgestellt, der eine Wahrnehmung des anderen quasi voraussetzt. Nicht zufällig geht es dabei, weniger erstaunlich, allerdings vor allem um einen christlichen Einfluss auf die jüdische Minderheit. Vgl. vor allem Israel Yuval, Zwei Völker in deinem Leib. Gegenseitige Wahrnehmung von Juden und Christen (Jüdische Religion, Geschichte und Kultur 4), Göttingen 2007 (engl. Univ. of California 2006), und Martin Przybilski, Kulturtransfer zwischen Juden und Christen in der deutschen Literatur des Mittelalters (Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 62 [295]), Berlin/New York 2010. 60 Vgl. oben Anm. 11. 61 Gregor von Tours, Historiae 5, 43 (Anm. 42), S. 249–252, mit dem Arianer Agila; ebd. 6, 40, S. 310–313, mit dem Arianer Oppula; ebd. 6, 5, S. 268, mit dem jüdischen Händler Priscus.

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die andere Religion wird folglich auch hier nahezu ausschließlich funktional mit dieser Zielrichtung benutzt. Beträchtliche Differenzen in der Dogmatik wie auch in den religiösen Bräuchen hat man schließlich auch gegenüber dem griechisch-orthodoxen Glauben wahrgenommen, auch wenn sie oft erst aus Reaktionen auf byzantinische Vorwürfe gegenüber den Lateinern erwachsen sind bzw. erst in diesem Kontext religiöse Abgrenzungen provoziert haben. Dabei 62 geht es einmal um theologische Differenzen, den Bilderstreit – ebenso 63 wie die (angebliche) Bilderanbetung – und die filioque-Kontroverse, da das griechische Glaubensbekenntnis den Heiligen Geist nicht aus Vater und Sohn, sondern nur aus dem Vater hervorgehen lässt (im übrigen die 64 ursprünglichere Variante). Zum andern streitet man über die Liturgie, seit dem 11. Jahrhundert vor allem über die Verwendung von gesäuer65 tem statt ungesäuertem Brot (wie bei den Lateinern) in der Eucharistie oder, schon vorher, über die unterschiedliche Länge der Fastenzeit und schließlich über die bei den Griechen erlaubte Priesterehe, den Priesterbart und manche anderen Gewohnheiten. Dabei zeigt man sich wechselseitig recht gut informiert. Keine Religion ist allerdings um ihrer selbst willen interessant, sondern wegen des Kontaktes, der Feindschaft, der Christianisierung, der Kontroversen und vor allem der Widerlegung. Entscheidend sind daher 62 Vgl. dazu Helmut Nagel, Karl der Große und die theologischen Herausforderungen seiner Zeit (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 12), Frankfurt a. M. u. a. 1998. 63 Vgl. dazu Iconoclasm. Papers given at the Ninth Spring Symposium of Byzantine Studies, University of Birmingham, March 1975, hg. v. Anthony Bryer und Judith Herrin, Birmingham 1977; Marie-France Auzépy, L’iconoclasme (Que sais-je? 3769), Paris 2006; zur westlichen Reaktion zuletzt ausführlich Thomas F. X. Noble, Images, Iconoclasm and the Carolingians (The Middle Ages Series), Philadelphia 2009. Ausführlich zur byzantinisch-kaiserlichen Haltung gegenüber dem Bilderverbot jetzt Leslie Brubaker und John Haldon, Byzantium in the Iconoclast Era c. 680–850: A history, Cambridge 2011; zu den Quellen Dies., Byzantium in the Iconoclast Era (ca 680–850): The Sources. An Annotated Survey (Birmingham Byzantine and Ottoman Monographs 7), Aldershot u. a. 2001. 64 Vgl. dazu Peter Gemeinhardt, Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter (Arbeiten zur Kirchengeschichte 82), Berlin/ New York 2002. 65 Vgl. dazu Georgij Avvakumov, Die Entstehung des Unionsgedankens: Die lateinische Theologie des Hochmittelalters in der Auseinandersetzung mit dem Ritus der Ostkirche (Münchener Universitätsschriften. Veröffentlichungen des Grabmann-Instituts 47), Berlin 2002.

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die Abgrenzung vom eigenen Glauben und die Zurückweisung aller anderen Glaubensrichtungen. Das schlägt sich in der Bewertung nieder.

III. Bewertung Wie ich schon angedeutet habe, ist die Bewertung der Anderen, insgesamt gesehen, keineswegs durchweg negativ, sondern vielfach zumindest ‚neutral‘. Mit Muslimen wurden Bündnisse geschlossen, Juden wurden privilegiert (vor allem von Ludwig dem Frommen im 9. und Heinrich IV. im 11. Jahrhundert), waren als Händler oder Ärzte durchaus geachtet und auch der jüdische Gelehrte war, wie Simone Haeberli kürzlich 66 aufgezeigt hat, durchaus angesehen. Selbst Heiden konnten mitunter positiv dargestellt werden. Das gilt nicht nur für die geschätzten heidnischen Autoren (oder Philosophen) der Antike, sondern auch für die guten Eigenschaften und die Moral heidnischer Völker (vor allem wenn es sich, im Rückblick, um die Vergangenheit des eigenen Volkes handelte), die den Christen sogar als Vorbild entgegengehalten werden konnten. So erinnert Bonifatius den angelsächsischen König Aethelbald von Mercien, dessen Unkeuschheit er bemängelt, daran, dass selbst die heidnischen Altsachsen Frauen, die der Unzucht überführt wurden, 67 öffentlich bloßgestellt und bestraft hätten. Darüber hinaus wird Andersgläubigen eine Funktion und Rolle im Geschichtsbild (und damit im göttlichen Heilsplan) zugestanden: Häretiker bestimmten zumindest eine Epoche der Kirchengeschichte (nach den christenverfolgenden Heiden und vor der inneren Bedrohung durch Heuchler und falsche Christen). Heiden beherrschten die frühen Epochen der Weltgeschichte bis zur Christianisierung des Römischen Reiches, Juden (das Volk Israel) waren vor Christus das auserwählte Gottesvolk (und würden in der 68 Endzeit schließlich sämtlich bekehrt werden). Apokalyptische Ängste 66 Simone Haeberli, Der jüdische Gelehrte im Mittelalter. Christliche Imaginationen zwischen Idealisierung und Dämonisierung (Mittelalter-Forschungen 32), Stuttgart 2010. 67 Bonifatius, ep. 73 (Anm. 38), S. 150f. 68 Vgl. Sabine Schmolinsky, Die Zeit der Anderen. Juden, „Heiden“, „Ketzer“ im christlichen Geschichtsdenken, in: Religionen in Nachbarschaft. Pluralismus als Markenzeichen der europäischen Religionsgeschichte, hg. v. Christoph Bultmann, Jörg Rüpke und Sabine Schmolinsky (Vorlesungen des Interdisziplinären Forum Religion der Universität Erfurt 8), Münster 2012, S. 61–74.

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eines drohenden Weltendes durch die anderen Religionen, wie die Forschung sie immer wieder im Blick auf die Bedrohungen durch den Islam 69 behauptet hat, spielen im Abendland dagegen kaum eine Rolle. Wohl aber werden Einfälle von Heiden und Sarazenen durchweg als verdiente 70 Gottesstrafe für die Sünden der Christen gedeutet, und damit erhalten auch sie eine heilsgeschichtliche Funktion. Die Rolle der Juden wie auch der Häretiker wiederum besteht nicht zuletzt darin, die Christen − nach dem Diktum des Apostels Paulus Oportet et haereses esse − beständig 71 an den eigenen, richtigen Glauben zu mahnen und darin zu bestärken. Wenn es allerdings unmittelbar um den anderen Glauben geht, werden Andersgläubige durchweg negativ gewertet und zugleich religiöse mit nichtreligiösen Kriterien vermischt: Heiden werden vielfach als wilde und grausame Barbaren betrachtet, die Sarazenen, welche die erlauchte Pilgerschar des Jahres 1065 nach Jerusalem überfielen, werden von Lampert von Hersfeld und den Altaicher Annalen gar als Menschenfresser 72 73 hingestellt. Besonders herabwürdigend ist das Mohammedbild (das im Übrigen nicht so stereotyp ist, wie in der bisherigen Forschung behauptet wird, weil letztlich jeder Autor aus dem vorhandenen Repertoire sein eigenes Bild konstruiert): Der Religionsstifter wird durchweg 69 Vgl. vor allem Jean Flori, L’Islam et la fin des temps. L’interprétation prophétique des invasions musulmanes dans la chrétienté médiévale, Paris 2007; Sénac, L’Occident médiéval (Anm. 22), S. 33ff., zu den Beatuskommentaren. 70 Rotter, Abendland und Sarazenen (Anm. 12), S. 257. Zum Orient: Tolan, Saracens (Anm. 12), S. 41ff. 71 Zur Auslegung des paulinischen Diktums vgl. Herbert Grundmann, Oportet et haereses esse: das Problem der Ketzerei im Spiegel der mittelalterlichen Bibelexegese, in: Archiv für Kulturgeschichte 45 (1963), S. 129–164. 72 Lampert von Hersfeld, Annales a. 1065, ed. Oswald Holder-Egger (MGH SSrG 38), Hannover/Leipzig 1894, S. 94–99, hier S. 96; Annales Altahenses a. 1065, ed. Edmund von Oefele (MGH SSrG 4), Hannover 1891, S. 66–71, hier S. 68f. 73 Zum Bild Mohammeds in der christlichen Literatur vgl. Albrecht Noth und Trude Ehlert, Muhammad. 3. The Prophet’s Image in Europe and the West, in: The Encyclopedia of Islam, Bd. 7, Leiden ²1993, Sp. 377a–387a; Svetlana Luchitskaja, The image of Muhammad in Latin chronography of the twelfth and thirteenth centuries, in: Journal of Medieval History 26 (2000), S. 115– 126; Peter Engels, Das Bild des Propheten Mohammed in abendländischen Schriften des Mittelalters, in: Kein Krieg ist heilig. Die Kreuzzüge. Ausstellungskatalog, hg. v. Hans-Jürgen Kotzur, Mainz 2002, S. 249–263; Hotz, Mohammed (Anm. 36); Edeltraud Klueting, Quis fuerit Machometus? Mohammed im lateinischen Mittelalter (11.–13. Jahrhundert), in: Archiv für Kulturgeschichte 90 (2008), S. 283–306.

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nicht nur als Pseudoprophet deklariert − Petrus Venerabilis widmet ein ganzes Buch seiner Schrift ‚Contra sectam Saracenorum‘ dem Beweis, 74 dass Mohammed kein Prophet ist −, sondern oft auch als schamloser Betrüger, der sein Volk bewusst in die Irre führte (und dabei seinerseits von jüdischen und christlichen Häretikern beeinflusst war), indem er aus Altem und Neuem Testament ein neues Gesetz zusammenbastelte und eine Kuh abrichtete, die es ihm zur Verwunderung aller zahm zutrug; als Epileptiker, der seine Krankheit mit den erfundenen Visionen des Erzengels Gabriel verschleiern wollte; als Machtmensch, der wegen seiner niedrigen Herkunft nicht Herrscher werden konnte und deshalb auf die Prophetenschiene auswich; als Wüstling, der sogar die Frau seines besten Freundes verführte; als rundherum schlechter Mensch, der eines entsprechend unwürdigen Todes starb, indem er, selbst ursprünglich Schweinehirt, inmitten eines epileptischen Anfalls von Schweinen aufgefressen wurde und nicht, wie erwartet, am dritten Tage wieder auferstand. „Selbst ein Schwein, wurde er Schweinen zum Fraß vorgesetzt,“ schreibt 75 recht drastisch Guibert von Nogent. Nach einer anderen Version wurde Mohammed gar von einem Schüler vergiftet, der herausfinden wollte, ob er tatsächlich nach drei Tagen auferstehen würde, wie es pro76 phezeit war. Islamische Überlieferungen werden im christlichen Mohammedbild negativ umgewertet, verzerrt und karikiert. Das alles findet sich, wie schon angedeutet, aber nur selten in dieser Geschlossenheit. Nicht viel anders gestaltet sich die Einstellung gegenüber Juden und Häretikern. Das Volk Israel ist das Gottesvolk (gewesen) und verehrt den gleichen Gott. Dennoch richten sich gerade gegen die Juden scharfe Angriffe, weil sie Christus nicht als Gottes Sohn anerkennen (einschließlich der Jungfrauengeburt). Das macht sie ungläubig und blasphemisch, weil sie ständig Christus beleidigen, für dessen Tod sie zudem verantwortlich sind. Sie werden deshalb gern der Blindheit bezichtigt (wie die 74 Petrus Venerabilis, Schriften zum Islam. Ediert, ins Deutsche übersetzt und kommentiert von Reinhold Glei (Corpus Islamo-Christianum. Series latina 1), Altenberge 1985; Peter the Venerable and Islam, ed. James Kritzeck (Princeton Oriental Studies 23), Princeton 1964, S. 115–291. 75 Guibert von Nogent, Gesta Dei per Francos 1, 4, ed. Robert B.C. Huygens (CCM 127A), Turnhout 1996, S. 97f.: Ecce legifer optimus dum Epicureum, quem veri Stoici, Christi scilicet cultores, occiderant, porcum resuscitare molitur, immo prorsus resuscitat, porcus ipse porcis devorandus exponitur, ut obscenitatis magisterium obsenissimo, ut convenit, fine concludat. 76 So im 13. Jahrhundert, aber auf älterer Quelle fußend, bei Lukas von Tuy (Lucas Tudensis), Chronicon mundi 3, 6, ed. Emma Falque (CCM 74), Turnhout 2003, S. 169.

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Synagoge oft mit einer Augenbinde dargestellt wird). Ursache dieses Unglaubens aber ist – wie auch bei Häretikern – die falsche, nämlich ausschließlich wörtliche Bibelerklärung, weil sie die biblischen Prophezeiungen auf Christus nicht erkennen (und eben deshalb blind sind) und an den alten, überlebten Riten (der Beschneidung, der Feste und der Reinheits- und Speisegebote) festhalten, obwohl sie durch Christus obsolet geworden und durch Taufe, Osterfest und Sonntagsheiligung sowie Eucharistie ersetzt worden sind. Die antijüdische Polemik (vor allem 78 der ‚Adversus Iudaeos‘-Traktate) kann sich, wie im 12. Jahrhundert bei dem Abt Petrus Venerabilis von Cluny, bis zu der Behauptung steigern, Juden seien gar keine Menschen, sondern dumme Tiere, weil ihnen der Verstand fehlt (eben weil sie Christus nicht erkennen und anerkennen). „Zu bekennen, daß du ein Mensch bist, wage ich nämlich nicht, um nicht zu lügen,“ schreibt der Abt von Cluny, „denn in dir erkenne ich ausgelöscht, ja geradezu begraben, was den Menschen von den übrigen Tieren 79 und Bestien trennt: die Vernunft.“ Traktate und ‚Religionsgespräche‘ suchen insgesamt nichts anderes, als diese Irrtümer mit Autoritäten (dem − gemeinsamen − Alten Testament) und rationalen Argumentationen zu widerlegen. Auch wenn kein Autor unmittelbar zu Judenverfolgungen oder Zwangsbekehrungen aufgerufen hat, sondern den jüdischen Glauben widerlegen und den christlichen bekräftigen will, bildet die verbreitete judenfeindliche Polemik wohl doch eine willkommene Legitimation der (zunächst nur gelegentlichen) Ausschreitungen und dann der Pogro80 me während des Ersten und Zweiten Kreuzzugs, und die christlichen 77 Seyferth, Synagoge und Kirche (Anm. 58), Abb. 25. 78 Vgl. dazu Rosemary Radford Ruether, The Adversus Judaeos Tradition in the Church Fathers: The Exegesis of Christian Anti-Judaism, in: Essential Papers on Judaism and Christianity in Conflict. From Late Antiquity to the Reformation, hg. v. Jeremy Cohen, New York/London 1991, S. 174–189; Contra Iudaeos. Ancient and Medieval Polemics between Christians and Jews, hg. v. Ora Limor und Guy G. Stroumsa (Text and Studies in Medieval and Early Modern Judaism 10), Tübingen 1996; Schreckenberg, Die christlichen Adversus-Iudaeos-Traktate (Anm. 10). 79 Petrus Venerabilis, Aduersus Iudeorum inueteratam duritiem 5, ed. Yvonne Friedman (CCM 58), Turnhout 1985, S. 125: Quod si omni homini, tunc et tibi, si tamen homo es. Hominem enim te profiteri, ne forte mentiar, non audeo, quia in te extinctam, immo sepultam, quae hominem a caeteris animalibus uel bestiis separat eisque praefert rationem agnosco. 80 Zur Situation der Juden während des Ersten Kreuzzugs (allerdings nicht zum Judenbild) ausführlich: Robert Chazan, European Jewry and the First Crusade, Berkeley/Los Angeles/London 1987; Ders., In the year 1096. The

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Autoren haben das Vorgehen gegen Juden und die Zwangsbekehrungen in der Mehrzahl eher gutgeheißen als kritisiert. Häretiker schließlich sind einst Christen (gewesen), stehen jetzt aber außerhalb der Kirche und werden nicht minder scharf bekämpft. In der christlichen Bibelexegese werden sie gern mit hässlichen und schädlichen Allegorien herabgewürdigt: Sie sind, um nur drei Beispiele zu nennen, die Kröten (von Psalm 105, 30), weil sie genauso hässlich, unrein und 81 schwatzhaft sind, oder die Dornen und Disteln (von Cantica 2, 2), wel82 che die Gläubigen stechen und auf denen (nach Mt 7, 16) keine Trauben 83 wachsen, oder, wie schon erwähnt, die Heuschrecken der Apokalypse. Wo man Unterschiede zwischen den Religionen hinsichtlich der Wertung macht, sind diese in der Regel reziprok zur Nähe zum Christentum gestuft, wenngleich die Ansichten hier keineswegs durchweg übereinstimmen. So sind Häretiker für Isidor von Sevilla schlimmer als Heiden, weil sie die Menschen durch einen tödlichen Safttrunk überreden wollen, während die Lehren der heidnischen Grammatiker wenigstens im Le84 ben nützlich seien; für Humbert von Silva Candida sind sie aber auch schlimmer als Juden (und Heiden), weil Heiden verachten, was sie noch gar nicht kennen, Juden aber, was sie nicht glauben, Häretiker hingegen 85 haben es gehört und gelernt. Konnte man Heiden daher noch nachsehen, dass sie (vor der Mission) keinerlei Gotteskenntnis hatten, so finden First Crusade and the Jews, Philadelphia 1996; Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge, hg. v. Alfred Haverkamp (Vorträge und Forschungen 47), Sigmaringen 1999. 81 So Hrabanus Maurus, Allegoriae in universam sacram scripturam (Migne PL 112), Sp. 1037 BC: ranae sunt haeretici, ut in Psalmis (105, 30): ‚Dedit terra eorum ranas‘, quod conventicula caecorum et ignorantium loquaces proferunt haereticos et immundos. 82 So ebd. Sp. 986 C, zu Cant 2, 2: ‚Sicut lilium inter spinas‘: quod dogmatibus haereticorum sancta Ecclesia pungatur. 83 Vgl. oben Anm. 16. 84 Isidor von Sevilla, Sententiae 3, 13, 11, ed. Pierre Cazier (CCL 111), Turnhout 1998, S. 238, im Kapitel über De libris gentilium: Meliores esse grammaticos quam hereticos; heretici enim haustum letiferi sucus hominibus persuadendo propinant, grammaticorum autem doctrina potest etiam proficere ad uitam, dum fuerit in meliores usus adsumpta. 85 Humbert von Silva Candida, Adversus Simoniacos 1, 11, ed. Friedrich Thaner (MGH Ldl 1), Hannover 1891, S. 116: Et forsitan propinquiores sunt tenebrae gentilium, exteriores autem Iudaeorum, peius autem exteriores haereticorum, quoniam gentiles veritatem spernunt, quam non audierunt, Iudaei autem quam non crediderunt, haeretici autem quam audierunt et didicerunt. Humbert folgt hier Johannes Chrysostomus. Vgl. ebd. 2, 29, S.

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Juden und Häretiker, die über alle göttlichen Offenbarungen und Christusprophezeiungen verfügen und ihnen dennoch nicht glauben, keine Entschuldigung. Die negative Bewertung der anderen Religionen findet hier ihre Begründung. Noch ein weiteres Merkmal ist aber bemerkenswert und zugleich ernüchternd: Bessere Kenntnis der anderen Religion, wie sie nachweislich über den Islam in Kontaktzonen (wie dem islamischen Spanien), gegenüber Juden aus dem engräumigen Zusammenleben oder im abendländischen 12. Jahrhundert bei Petrus Venerabilis vorliegt, der aus dem Talmud zitiert und seinen gegen die Sarazenen gerichteten Traktat dank der von ihm selbst in Auftrag gegebenen Koranübersetzung 86 auf der Kenntnis des Korans fußen lassen kann: solch besseres Wissen über die anderen Religionen führt nirgends zu einer Abmilderung der polemischen Töne und Intentionen.

IV. Unterschiede zwischen den Religionen Trotz aller Stereotypen und Überlappungen im Bild anderer Religionen weiß man also durchaus zwischen diesen zu differenzieren: Das Heidentum wird natürlich nicht einfach mit monotheistischen Religionen gleichgesetzt, sondern unterscheidet sich gerade durch seinen Götzenkult vom Eingottglauben. Dennoch gelten auch die Muslime als ‚Heiden‘. Teilweise unterschiedlich ist auch die jeweilige Charakterisierung: Juden wird vor allem Blindheit und Treulosigkeit vorgeworfen, weil sie Christus nicht als den prophezeiten Messias erkennen. Häretiker sind vor allem ‚verkehrt‘ (in ihrer Lehre) und heuchlerisch, 178: Qui servat ad iudicium quidquid videt pati membra sua, quibus gravior et intolerabilior est machaera linguae haereticorum quam ferri paganorum. 86 Zur Koranübersetzung Roberts von Ketton vgl. Thomas E. Burman, Reading the Qur’ān in Latin Christendom, 1140–1560, Philadelphia 2007; José Martínez Gázquez, Trois traductions médiévales latines du Coran: Pierre le Vénérable, Robert de Ketton, Marc de Tolède et Jean de Segobia, in: Revue des études latines 80 (2002), S. 223–236 (abgedr. in: Ders., Eum legentem vidimus. Selección de artículos y estudios. Bd. 1, Barcelona 2009, S. 377–390), nebst weiteren Aufsätzen in diesem Sammelband; Ders., Óscar de la Cruz, Cándida Ferrero, Nádia Petrus, Die lateinischen Koran-Übersetzungen in Spanien, in: Juden, Christen und Muslime (Anm. 11), S. 27–39; sowie Ulisse Cecini, Alcoranus latinus. Eine sprachliche und kulturwissenschaftliche Analyse der Koranübersetzungen von Robert von Ketton und Marcus von Toledo (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt 10), Berlin/Münster 2012.

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weil sie den Glauben nur vortäuschen, um andere zu verführen. Heiden, aber auch Sarazenen, sind schlichtweg barbarisch und frönen dem Götzendienst. Die Autoren selbst haben ebenfalls unmittelbare Vergleiche angestellt. So schreibt Leo der Große ihnen unterschiedliche Attribute oder Eigenschaften zu: den Juden Neid, den Häretikern 87 Heuchelei und den Heiden Wildheit. Isidor von Sevilla verknüpft hingegen, nach religiösen Kriterien, Heiden mit Götzendienst, Juden mit 88 Blasphemie und Häretiker mit Irrtum. Eine Zusammenstellung solcher Äußerungen zeigt, neben dem Gedankenreichtum und trotz einiger Überschneidungen, durchaus religionsspezifische Zuschreibungen. Die anderen Religionen teilen aber auch einige Merkmale: Juden und Muslime die Beschneidung, die Abkunft von den beiden Söhnen Abrahams sowie die ähnliche Sprache − Petrus Venerabilis bezeichnet sie 89 deshalb als Brüder; Juden und Häretiker die falsche (nur wörtliche oder weltliche) Bibelauslegung, Juden, Muslime und Häretiker den fehlenden Glauben an Christus. Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten zeigen sich schön in einem allegorischen Vergleich von Juden und Häretikern anhand der levitischen Speisegesetze, die ausschließlich den Verzehr von ‚reinen‘ Tieren erlauben, nämlich solchen, die gespaltene Hufe haben und wiederkäuen. Juden, so übereinstimmend eine Reihe christlicher Exegeten, besitzen das Alte Testament, um Gottes Wort ‚wiederzukäuen‘, haben aber keine gespaltenen Hufe, da sie das Neue Testament nicht anerkennen. Daher sind sie unrein. Häretiker hingegen haben gespaltene Hufe, nämlich beide Testamente, käuen diese aber nicht in der richtigen Weise 90 wieder. Folglich sind sie ebenfalls unrein. Die Unterschiede zwischen 87 Leo der Große, Tractatus septem et nonaginta 36, ed. Antoine Chavasse (CCL 138), Turnhout 1973, S. 196: inuidia uritur in Iudaeis, simulatione insidiatur in haereticis, saeuitia accenditur in paganis. Vgl. Ders., Tractatus septem et nonaginta 16, ebd. S. 64: Quod enim in paganis profanum, quod in Iudaeis carnalibus caecum, quod in secretis magicae artis inlicitum, quod denique in omnibus haeresibus sacrilegum atque blasphemum est, hoc in istos, quasi in sentinam quamdam cum omnium sordium concretione confluxit. 88 Isidor von Sevilla, Mysticorum expositiones sacramentorum seu Quaestiones in Vetus Testamentum. In Deuteronomium 17, 1 (Migne PL 83), Sp. 367 C: Qui numerus, adiecta idololatria gentium, blasphemia Iudaeorum, errore haereticorum, evidentissime adimpletur. 89 Petrus Venerabilis, Contra sectam saracenorum, 2, 145 (Anm. 74), S. 214. 90 Vgl. etwa Hieronymus, Tractatus in psalmos. Ps. 95, ed. Germain Morin (CCL 78), Turnhout 1958, S. 151f.: Iudaeus habet unam ungulam, et propterea inmundus est. manichaeus unam habet ungulam, et propterea inmundus est. et quia unam habet ungulam, non ruminat cibos suos, et id quod semel in

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den Religionen bewirken keinen Unterschied im Glauben: Alle anderen haben den falschen Glauben.

V. Einordnung und Abgrenzung Solche Feststellungen leiten zum (vor-)­letzten, damit eng verbundenen Aspekt über: zur Einordnung der anderen Religionen, die sich am besten wieder im Vergleich betrachten lässt. Wenn alle anderen den falschen Glauben haben, hat man dennoch Unterschiede nicht nur zwischen den Kulten wahrgenommen (wie das Beispiel der unreinen Tiere ja durchaus nahelegt), sondern zwischen Polytheisten und Monotheisten und hier wiederum zwischen Muslimen, Juden und Häretikern unterschieden und die Religionen auch unterschiedlich eingeschätzt? Stehen Juden, die das Alte Testament als Gesetz haben und Gottvater verehren, den Christen näher als Muslime? Sind Häretiker Christen, sind Griechen wirklich ‚Orthodoxe‘ (also rechtgläubig) oder Häretiker? Das Verhältnis dieser Religionen zueinander wird aus christlicher Sicht bereits in ihrer Klassifizierung deutlich. Die christliche Vorstellungswelt ist im Prinzip durch drei bzw., unter Einschluß der Christen, vier klare religiöse Kategorisierungen geprägt, die praktisch keinen Platz für weitere Religionen einräumen: Man ist entweder (rechtgläubiger) Christ oder aber Heide (das uentrem miserit, rursum reducit ad guttur, et ruminat illud, et tenue facit, ut quod grossum fuerat, rursum tenue mittatur in uentrem: hoc quidem pertinet ad sacramenta diuina dicere. omne animal quod findit ungulam et ruminat, mundum est. iudaeus unam ungulam habet: in unum enim tantum credit testamentum, et non ruminat; Isidor von Sevilla, Expositiones in Leviticum 9, 5 (Migne PL 83), Sp. 325f.: Denique hi homines mundi sunt qui ruminant, qui in ore semper portant, quasi cibum, divina praecepta. Hi et ungulam findunt, quia duo Testamenta legis et Evangeliorum credentes, firmo gressu innocentiae iustitiaeque incedunt. Item Iudaei ruminant quidem verba legis, sed ungulam non findunt: hoc est, quod nec duo Testamenta recipiunt, nec in Patrem Filiumque fidei suae gressus statuunt. Propterea immundi habentur. Haeretici quoque licet ungulam findant, in Patrem, et Filium credentes, et duo Testamenta recipientes, sed quia doctrinam veritatis in ore non ruminant, nihilominus et ipsi immundi sunt. Danach wörtlich Hrabanus Maurus, Expositiones in Leviticum 3, 1 (Migne PL 108), Sp. 352 CD; Ders. Enarrationes super Deuteronomium 2, 6, ebd. Sp. 883 A. Zu diesen Vergleichen: HansWerner Goetz, Discourses on Purity in Western Christendom in the Early and High Middle Ages, in: Discourses of Purity in Transcultural Perspective (300–1600), hg. v. Nikolaus Jaspert und Matthias Bley (im Druck).

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heißt: Götzenkult statt Gotteskenntnis und Religionsgesetz), Jude (mit Religionsgesetz und Gotteskult, aber ohne die Gottessohnschaft Christi) oder Häretiker (also zwar im Ursprung christlich, aber fundamental irrend). Jede Zuordnung erfolgt letztlich in diesem Rahmen. Neue, eigene Religionen kann es dann schlichtweg nicht geben. Auch der Islam wird deshalb nur selten als eigene Religion anerkannt, auch wenn Mohammed 91 aus dem Alten und Neuen Testament ein eigenes Gesetz geschaffen hat, sondern in der Regel mit den Kategorien heidnisch oder häretisch beschrieben. Das Kategoriensystem erklärt zugleich, weshalb Heiden stereotyp als Heiden eingestuft werden, obwohl man Unterschiede (zumindest teilweise) wahrgenommen hat und um die Vielzahl unterschiedlicher heidnischer Kulte ebenso weiß wie um die Vielzahl unterschiedlicher Häresien. Dennoch spricht man stereotyp von ‚dem Heidentum‘ oder ‚den‘ Häretikern und überträgt zwanglos Vorstellungen und Götterwelt der Bibel und der Römer auf die frühmittelalterlichen Kulte. Götzenverehrung und Mehrgöttertum ist schließlich das hervorstechendste Kennzeichen der Heiden und hebt diese von Juden und Häretikern ab. Als besonders schwierig gestaltet sich die Zuordnung der Muslime. Obwohl man um den Ein-Gott-Glauben der Muslime weiß (und das zuweilen sogar betont) − Otto von Freising bezweifelt die Nachricht, dass Erzbischof Thiemo auf dem Ersten Kreuzzug Götzenbilder zerschlagen 92 haben soll, „weil ja bekanntlich alle Sarazenen nur einen Gott verehren“ −, spricht man doch oft auch von ‚ihrem‘ Gott und hebt diesen damit von 93 dem christlichen ab. Tatsächlich gelten auch die Sarazenen fast durch91 So etwa Paschasius Radbertus, Expositio in Matheum 11 (Anm. 34); später Hugo von Fleury, Historia ecclesiastica (die Abschnitte sind ediert bei Benjamin Z. Kedar, Crusade and Mission. European Approaches toward the Muslims, Princeton 1984, S. 208ff., hier S. 209): Cepit enim predicare quod ipse esset Messias, quem esse venturum Iudei expectant, et astruebat sibi testimona de utroque testamento. [...] Tunc cepit novas quasdam leges fingere et eis tradere. 92 Otto von Freising, Chronicon 7, 7, ed. Adolf Hofmeister (MGH SSrG 45), Hannover/Leipzig 1912, S. 317f.: Comprehensus inter alios venerabilis presul Themo ad ydolatriam, ut tradunt, angariatur. Ille, inducias petens, fanum ingressus animi et corporis viribus robustissimus ydola, quae adorare debuit, non deos, sed opera manuum ostendens in frusta comminuit. [...] quod autem ydola comminuerit, ex hoc credere difficile est, quia constat universitatem Sarracenorum unius Dei cultricem esse [...]. 93 So berichtet Albert von Aachen, Historia Ierosolimitana 4, 11, ed. Susan B. Edgington, Oxford 2007, S. 266, dass Kerboga, der Atabeg von Mosul, „seinem Gott“ geschworen habe, nicht von der Belagerung Edessas abzulassen.

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weg als ‚Heiden‘. Die unzähligen Belege reichen vom frühen Mittelalter (etwa dem Bericht Hugeburgs von Hohenheim über die Pilgerreise Willibalds von Eichstätt nach Jerusalem) bis zu den Kreuzzugschroniken (und werden hier keineswegs seltener oder differenzierter). Vielmehr wird den 94 Sarazenen gerade hier vielfach sogar regelrechte Idolatrie vorgeworfen. Die zweite, schon früh (bei Johannes von Damaskus) bezeugte Klassifizierung als Häresie bleibt eher auf die Kontaktzonen im Orient und im islamischen Spanien begrenzt, begegnet im Abendland vor dem 12. Jahrhundert äußerst selten und kann sich hier nie durchsetzen. Selbst der Abt Petrus Venerabilis von Cluny, dem dank der Koranübersetzung ein besseres Wissen zu eigen ist und der beide Traditionen kennt, neigt im 95 Endeffekt mehr der Einordnung als Heiden zu. Tatsächlich treffen beide Charakterisierungen nicht wirklich zu: Muslime sind nicht eigentlich Heiden, weil sie nicht mehrere Götter verehren; sie sind aber auch keine Häretiker, weil sie nie Christen waren und keine Sakramente kennen. „Doch ob man die Irrlehre Mohammeds Häresie und ihre Anhänger Häretiker oder aber Heiden nennen soll, kann ich nicht klar entscheiden,“ schreibt Petrus. „Ich sehe nämlich, daß sie einerseits nach Art der Häretiker vom christlichen Glauben einiges übernehmen, anderes verwerfen. Andererseits tun und lehren sie Dinge nach Art der Heiden, die noch Nach den Gesta Francorum et aliorum Hierosolimitanorum 9, 29 (Anm. 28), S. 66f., weist derselbe Kerboga „euren Gott“ (den der Christen) ganz und gar ab. 94 Vgl. dazu verschiedene Arbeiten von Svetlana Loutchitskaja, Barbarae nationes: Les peuples musulmans dans les chroniques de la Première croisade, in: Autour de la première croisade. Actes du Colloque da la Society for the Study of the Crusades and the Latin East (Clermont-Ferrand, 22–25 juin 1995), hg. v. Michel Balard (Byzantina Sorbonensia 14), Paris 1996, S. 99– 107; Dies., L’image des musulmans dans les chroniques des croisades, in: Le Moyen Âge 105 (1999), S. 717–735; Dies., Les idoles musulmanes. Images et réalités, in: Das europäische Mittelalter im Spannungsbogen des Vergleichs, hg. v. Michael Borgolte (Europa im Mittelalter 1), Berlin 2001, S. 283–298; Dies., L’espace sacré en Terre sainte au cours des croisades: les controverses islamo-chrétiennes relatives aux images, in: Espaces d’échanges en Méditerranée. Antiquité et Moyen Âge, hg. v. François Clément, John Tolan und Jérôme Wilgaux (Collection Histoire), Rennes 2006, S. 219–241; Dies., Muslim-Christian polemics concerning images. Visual tradition as the language of religion, in: Language of Religion − Language of the People. Medieval Judaism, Christianity and Islam, hg. v. Ernst Bremer u. a. unter Mitarbeit von Susanne Röhl (MittelalterStudien 11), München 2006, S. 89–102. 95 Petrus Venerabilis, Summa totius haeresis Saracenorum 12, ed. Glei (Anm. 74), S. 14.

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nie von irgendeiner Häresie berichtet worden sind.“ „Nenne sie entweder Häretiker wegen ihres häretischen Sinnes und weil sie teilweise mit der Kirche übereinstimmen, teils aber abweichen, oder nenne sie wegen ihrer hervorstechenden Gottlosigkeit Heiden, mit der sie die Irrtümer 97 aller Häresien in gottlosem Bekenntnis besiegen.“ In beiden Fällen aber 98 muß man ihnen entgegentreten. „Götzendiener seid Ihr zwar nicht, wie ich hörte,“ schreibt Petrus an anderer Stelle, „und ihr betet auch weder Holz noch Steine noch etwas Derartiges an. Ja und? frage ich. Was nützt es euch, daß ihr zwar nicht Geschöpfe statt des Schöpfers anbetet, wenn es euch nicht möglich ist, Gott so zu verehren, wie er es will und 99 vorschreibt?“ Letzteres ist ihm das allein Entscheidende, und so bleibt auch Petrus bei dieser (schwankenden) Klassifizierung und erkennt die Muslime nicht als eigene Religion an. Juden hingegen sind gewiss keine Heiden, von denen sie im Alten Testament beständig abgehoben werden, doch selbst sie werden immer wieder mit Heiden verglichen. „Auch wenn du Jude bist,“ so zitiert Petrus Damiani Gal 2, 14, „aber wie ein Heide und nicht wie ein Jude lebst, wie willst du die Völker [oder: Heiden] zwingen, nach den Regeln 100 des Judentums zu leben?“ Das gilt noch weit mehr von Häretikern, 101 so dass man sogar vom „Götzenkult der Häresie“ lesen kann. „Alle 96 Petrus Venerabilis, Contra sectam Saracenorum prol. 13, ebd. S. 48: Sed utrum Mahumeticus error haeresis dici debeat et eius sectatores haeretici vel ethnici vocari, non satis discerno. Video enim eos hinc haereticorum more de fide Christiana quaedam suscipere, quaedam abicere, hinc ritu pagano, quod nulla umquam haeresis fecisse scribitur, facere pariter et docere. 97 Ebd. prol. 14, S. 50: Elige igitur quod malueris! Aut voca haereticos propter haereticum sensum et quo partim cum ecclesia sentiunt, partim dissentiunt, aut dic paganos propter excellentem impietatem, qua omnium haeresum errores professione impia vincunt. 98 Ebd.: Si haereticos dixeris, probatum est supra omnibus haereticis vel haeresibus obviandum. Si paganos vocaveris, probo idque Patrum auctoritate ostendo non minus et illis resistendum. 99 Ebd. 2, 92, S.150/152: Idolatrae quidem ut audivi non estis nec ligna vel lapides aut huiusmodi talia adoratis. Sed quid? Quid inquam quid? Quid prodest vobis creaturam pro creatores non suscipere, si non datur deum ut se coli et vult et praecipit colere? 100 Petrus Damiani, ep. 54 (Anm. 52), Bd. 4, 2, S. 146: Si tu Iudeus cum sis, gentiliter vivis et non iudaice, quomodo gentes cogis iudaizare? 101 Vgl. Hrabanus Maurus, Commentaria in Matthaeum 6, 19, ed. Bengt Löfstedt (CCM 174A), Turnhout 2000, S. 511: propter idolorum cultum emolliuntur in feminas uel persuasione haeretica simulant castitatem, ut mentiantur religionis ueritatem; Ders., Commentaria in Ecclesiasticum 5, 9, Sp. 920 BC:

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Dichtungen [oder: Bildnisse] der Häretiker sind Götzenbilder und unterscheiden sich in nichts von der Gottlosigkeit der Heiden,“ urteilt kurz 102 und knapp Haymo von Auxerre. Häretiker sind, wie den Autoren bewusst ist, zwar durchweg christlichen Ursprungs, haben sich durch ihre falsche Lehre oder ihren falschen Ritus jedoch aus der Kirche gelöst, nach dem Apostelwort: „sie gingen aus uns hervor, waren aber nicht von 103 uns“ (1. Joh 2, 19) (oder müssen aus ihr entfernt werden, wenn sie nicht zum wahren Glauben zurückfinden). Am ehesten werden zweifellos Griechisch-Orthodoxe als (rechtgläubige) Christen angesehen, und viele Autoren betonen die Einheit des Glaubens und der Kirche, wie auch der nie aufgegebene päpstliche Primatanspruch auf die gesamte Kirche stets eine Einheit des Glaubens und der Kirche voraussetzt, oder sie rechtfertigen die Existenz verschiedener Glaubensformen in der einen Kirche. Anselm von Havelberg schickt seinem ‚Dialog‘ mit dem 104 orthodoxen Metropoliten Niketas von Nikomedia im ersten Buch eigens eine von der Forschung vielbeachtete Grundlegung dieser Vielheit in der Einheit der Kirche voraus, um im Folgenden dann allerdings im Gespräch zu prüfen, ob die griechische Lehre noch glaubenskonform ist: Man gehört nur dazu, wenn nicht essentielle Glaubensdogmen verletzt errorum suorum idolis se commiscendo adulterati sunt; Haymo von Auxerre, Enarratio in duodecim prophetas minores. In Osee prophetam 10 (Migne PL 117), Sp. 73 A: Sic et haeretici, dum essent in Ecclesia plantati, vocabantur vinea Domini, et afferebant uberrimos fructus: postea vero recedentes a bono altari, id est ab unitate fidei, plures erroris sui aras exstruxerunt, et iuxta ubertatem terrae suae, id est iuxta acumen sensus et vim ardentis ingenii, exuberaverunt simulacris. 102 Ebd. 12, Sp. 87 D: Omnia enim haereticorum figmenta idola sunt, et ab impietate gentilium nihil differunt. 103 Vgl. Hrabanus Maurus, Commentaria in Ezechielem 10, 25 (Migne PL 110), Sp. 759 D: omnes haereticos, de quibus dicit et apostolus Ioannes: ‚Ex nobis exierunt, sed non fuerunt ex nobis. Si enim fuissent ex nobis, permansissent utique nobiscum‘ (1. Joh 2, 19). Hraban folgt hier dem Ezechielkommentar des Hieronymus 8, 25, ed. François Glorie (CCL 75), Turnhout 1964, S. 336. Bereits Augustinus, De baptismo 7, 51, 99, ed. Michael Petschenig (CSEL 51), Wien/Leipzig 1908, S. 371, hat diesen Bibelvers auf Häretiker gemünzt. 104 Anselm von Havelberg, Dialogi [besser: Antikeimenon] (Migne PL 188), Sp. 1139–1238; Buch 1 danach ed. Gaston Salet (SC 118), Paris 1966; deutsche Übersetzung: Anselm von Havelberg, Anticimenon. ‹Über die eine Kirche von Abel bis zum letzten Erwählten und von Ost bis West›. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Hermann Josef Sieben (Archa Verbi. Jahrbuch der Internationalen Gesellschaft für Katholische Mediävistik. Subsidia 7), Münster 2010.

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werden. Daher setzt man sich immer wieder mit den dogmatischen, liturgischen und ekklesiologischen Abweichungen auseinander. In dem Bemühen der lateinischen Autoren, die eigene Dogmatik oder den eigenen Ritus entweder als den einzig richtigen oder zumindest als den besseren 105 einzustufen, geraten selbst die Griechen, besonders im Kontext auftretender Spannungen, immer wieder in einen Häresieverdacht. So wird ständig betont, dass alle Häresien in Byzanz entstanden seien, während Rom davon stets frei geblieben sei. Alle Häresien, so hält Liutprand von Cremona dem Kaiser Nikephoros Phokas entgegen, seien von Byzanz 106 ausgegangen und von den occidentales überwunden worden. Solche Einschätzungen sondern auch die Griechen aus der katholischen Kirche aus, an deren Einheit man dennoch festhält. Unterschiede zwischen den Religionen werden also durchaus wahrgenommen und gleichzeitig relativiert: Muslime sind Monotheisten und werden dennoch als Heiden bezeichnet und betrachtet; Juden verehren den gleichen Gott, erkennen jedoch nicht Christus als Gottes Sohn an; Häretiker haben christliche Ursprünge, irren aber in der Auffassung der Natur Christi oder anderen Dogmen und sind nicht (mehr) Glied der Kirche; Orthodoxe sind zwar Christen, neigen aber zur Häresie. Entscheidend ist daher, dass die wahrgenommenen Unterschiede für die katholischen Autoren letztlich keinerlei Bedeutung haben gegenüber der Ansicht, dass sie sämtlich keine (oder keine wirklich rechtgläubigen) Christen sind, außerhalb der Kirche stehen und daher vom Seelenheil ausgeschlossen sind. Heiden, Muslime, Juden und Häretiker wie in Teilen auch Griechisch-Orthodoxe haben allesamt den falschen Glauben, sie irren, verehren den falschen Gott oder die falschen Götter (wie Heiden, aber auch bei Muslimen ist nicht durchweg anerkannt, dass sie denselben Gott anbeten wie die Christen) oder zwar den richtigen Gott, aber nicht Christus und die Trinität (wie die Juden) oder zwar die Trinität, aber 105 Bezeichnend ist etwa Anselm von Canterbury, Epistola de sacrificio azimi et fermentati 5, Franciscus Salesius Schmitt, Opera Omnia, Seckau 1946 (Nachdr. Stuttgart-Bad Cannstatt 1968), Bd. 2, S. 228, über die Streitfrage des gesäuerten oder ungesäuerten Brotes bei der Eucharistie: Sive itaque in figura sacrificemus azimum panem, sive sine omni figura: nullatenus nos Graeci reprehensibiles valent ostendere; sed aut soli nos bene agimus, illi non bene; aut nos melius et diligentius, si illi bene. 106 Liutprand von Cremona, Relatio de legatione Constantinopolitana 21, ed. Joseph Becker (MGH SSrG 41), Hannover 1915, S. 186f.; ed. Paolo Chiesa (CCM 156), Turnhout 1998, S. 196. Vgl. bereits vorher Aeneas von Paris, Liber adversus Graecos praef. (Migne PL 121), Sp. 686f.; später Anselm von Havelberg, Antikeimenon (Dialogi) 3, 6 (Anm. 104), Sp. 1215ff.

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nicht in der richtigen Weise (wie Häretiker und Orthodoxe). Wer Gott aber nicht richtig verehrt, dient dem Teufel. Sie alle sind daher nicht nur Anders-, sondern ‚Ungläubige‘, infideles – und dieser und ähnliche Begriffe werden tatsächlich häufig auf alle anderen Religionen angewandt – und Teufelsdiener und somit Feinde Christi und seiner Kirche. Das eint aus christlicher Sicht alle anderen Religionen, die sämtlich unchristlich und daher falsch sind. Die beschriebenen Differenzierungen werden somit irrelevant im Vergleich zu der Feststellung, dass es sich sämtlich nicht um Christen oder nicht um wirkliche Christen handelt.

VI. Wahrnehmung anderer Religionen und christliches Selbstverständnis Im Ergebnis hat unser Projekt − neben manchen Einzelbeobachtungen − auf der einen Seite also ein differenzierteres Verhältnis zu Andersgläubigen erkennen lassen, wenn man nämlich die verbreiteten, ‚normalen‘ Ansichten einbezieht und sich nicht auf die rein religiösen Auseinandersetzungen beschränkt. Polemische Abwertung steht durchaus neben einem nahezu emotionslosen Umgang mit Andersgläubigen. Es hat zugleich gezeigt, dass man, trotz aller Unterschiede, jeweils klare Vorstellungen von den anderen Religionen besessen hat, es hat gerade hier aber auch eine eindeutige Ablehnung und Abwertung zutage gefördert. Abschließend bleibt deshalb, wie eingangs schon angedeutet, lediglich − und gewissermaßen als Fazit − zu folgern, dass die christliche Wahrnehmung der anderen Religionen, gerade im Vergleich, in ihren Unterschieden wie in ihren Gemeinsamkeiten, ein hervorragendes Spiegelbild des christlichen Selbstverständnisses darbietet (denn darüber, nicht über die anderen, sind die Aussagen aussagekräftig), wird das ‚Andere‘ doch stets in Abgrenzung vom Eigenen betrachtet. Hier aber ist es bezeichnend, dass man sich nicht nur von allen anderen Religionen abgrenzt, sondern deren Nähe zum Christentum sogar negiert bzw. in negative Bewertung umsetzt. War ein Umgang mit Andersgläubigen jederzeit denkbar (und tatsächlich Realität), so ist den christlichen Autoren eine Anerkennung anderer Religionen völlig undenkbar, weil ihnen ein rechtgläubiges Christentum als die einzig wahre und heilsträchtige Religion gilt. Die Auseinandersetzung mit anderen Glaubensformen dient daher möglicherweise dem Ziel ihrer Bekehrung − jedenfalls wird das in den Quellen oft behauptet −, in jedem Fall, wenn auch zumeist unausgesprochen, aber auch der Selbstvergewisserung und Stärkung

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des eigenen Glaubens (und so richten sich die Schriften denn auch an Christen und nicht an Andersgläubige). Ihr Ziel ist nicht ein Gespräch mit den anderen, sondern deren Widerlegung − und das musste zwangsläufig zu Konfrontationen führen −, damit aber auch die Bewusstmachung der Besonderheiten des christlichen Glaubens und die Festigung der eigenen, christlichen Identität. Einen Ausdruck eines Unterlegenheitsgefühls gegenüber jüdischer Gelehrsamkeit oder byzantinischer 107 und islamischer Kultur, wie man gemeint hat, vermag ich darin nicht zu erblicken. Jedenfalls wäre eine solche, moderne, psychologisierende Erklärung den mittelalterlichen Autoren niemals bewusst gewesen. Sie sind vielmehr zutiefst von der Wahrheit ihres allein seligmachenden Glaubens überzeugt. Nur aus dieser Überzeugung heraus erklären sich ihr Verhalten und ihre Äußerungen gegenüber den anderen Religionen. Handlungsmuster für heutige Probleme bieten die mittelalterlichen Autoren sicherlich nicht. Sie spiegeln, wie ich zeigen wollte, schließlich eine zeitgemäße, spezifisch mittelalterliche Vorstellungswelt wider. Ein Bewusstmachen solcher Historizität religiösen Denkens dürfte unserem eigenen Umgang mit Andersgläubigen allerdings gewiss nicht abträglich sein.

107 Vgl. in diesem Sinn, mit Bezug auf eine These Richard William Southerns, David R. Blanks und Michael Frassetto, Introduction, in: Western Views of Islam in Medieval and Early Modern Europe. Perception of Other, hg. v. dens., New York 1999, S. 3.

Curriculum Vitae

Hans-Werner Goetz (Jahrgang 1947) studierte von 1969 bis 1974 Geschichte und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum und legte dort das Staatsexamen ab. 1976 wurde er aufgrund seiner Dissertation zum sog. jüngeren Stammesherzogtum promoviert und fünf Jahre später mit seinem bis heute massgeblichen Buch über das Geschichtsbild Ottos von Freising habilitiert. 1976 bis 1986 war Goetz wissenschaftlicher Assistent, von 1986 bis 1990 Professor auf Zeit in Bochum. 1990 übernahm er die Professur für mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg, die er bis zu seiner Emeritierung Jahr 2012 innehatte. Seine breitgefächerten wissenschaftlichen Interessen reichen von der Geschichte historischer und religiöser Vorstellungen und Wahrnehmungen bis zur Sozial- und zur Alltagsgeschichte, schließen aber auch die Auseinandersetzung mit Rolle und Aufgaben der aktuellen Mediävistik ein. Diese Überlegungen begleiteten sein jahrelanges Engagement im Vorstand und als Präsident des Mediävistenverbandes und der Gesellschaft Medium Aevum Quotidianum in Krems, um nur diese beiden zu nennen. Goetz war Leiter maßgeblicher Forschungsprojekte, zuletzt des ERC „Advanced Grant“-Projekts „The Perception of Other Religions in the Christian Occident“ (2009–12).

Veröffentlichungen von Hans-Werner Goetz 1977–2013

Monographien „Dux“ und „Ducatus“. Begriffs- und verfassungsgeschicht­liche Unter­suchungen zur Entstehung des sogenannten jüngeren Stammesherzogtums an der Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert, Bochum 1977, zugleich Diss. Ruhr-Universität Bochum 1976, 2. Aufl. 1981. Die Geschichtstheologie des Orosius (Impulse der Forschung 32), Darmstadt 1980. Strukturen der spätkarolingischen Epoche im Spiegel der Vorstellungen eines zeitgenössischen Mönchs. Eine Interpretation der „Gesta Karoli“ Notkers von St. Gallen, Bonn 1981. Das Geschichtsbild Ottos von Freising. Ein Beitrag zur historischen Vor­ stellungs­welt und zur Geschichte des 12. Jahrhunderts (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 19), Köln/Wien 1984, zugleich Habil.-Schrift Ruhr-Universität Bochum 1981. Leben im Mittelalter vom 7. bis zum 13. Jahrhundert, München 1986, 6. Aufl. 2002, Übersetzung ins Italienische: Vivere nel Medioevo. Famiglia, monastero, corte, città e campagna dal VII al XIII secolo, Firenze 1990, Übersetzung ins Japanische 1989, Übersetzung ins Englische 1994, Übersetzung ins Chinesische 2002, Übersetzung ins Tschechische 2005. Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719), Stuttgart 1993, 2., überarb. Auflage, Stuttgart 2000, 3., überarb. Auflage, Stuttgart 2006; 4. überarb. Aufl. 2013. Frauen im frühen Mittelalter. Frauenbild und Frauenleben im Frankenreich, Weimar/Köln/Wien 1995. (zusammen mit Gerd Althoff und Ernst Schubert): Menschen im Schatten der Kathedrale. Neuigkeiten aus dem Mittelalter, Darmstadt 1998, japanische Übersetzung (Monographie) des eigenen Abschnitts: Chusei no sei to zoku: shinkoo to nichijoo no kousasuru kuukan (Religiös und weltlich im Mittelalter: der Raum, in dem sich Glaube und Alltag überschneiden) (Übersetzer: Takuya Tsuyama), Tokyo 2004. Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtsein im hohen Mittelalter (Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters 1) Berlin 1999, 2. Aufl. 2008. Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung, Darmstadt 1999. Europa im frühen Mittelalter 500–1050 (Handbuch der Geschichte Europas 2 = UTB 2427) Stuttgart 2003.

–50– Vorstellungsgeschichte. Gesammelte Schriften zu Wahrnehmungen, Deutungen und Vorstellungen im Mittelalter, hg. v. Anna Aurast, Simon Elling, Bele Freudenberg, Anja Lutz und Steffen Patzold, Bochum 2007. Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters. Teil I, Band 1: Das Gottesbild (Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters 13.1), Berlin 2011. Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters. Teil I, Band 2: II. Die materielle Schöpfung. Kosmos und Welt. III. Die Welt als Heilsgeschehen (Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters 13.2), Berlin 2012.

Herausgeberschaften, Editionen (zusammen mit Dieter Berg): Historiographia mediaevalis. Studien zur Geschichts­ schreibung und Quellenkun­ de des Mittelalters. Fest­ schrift für Franz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag, Darm­stadt 1988. (zusammen mit Dieter Berg): Ecclesia et Regnum. Beiträge zur Geschichte von Kirche, Recht und Staat im Mittelalter. Franz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag, Bochum 1989. Weibliche Lebensgestaltung im frühen Mittelalter, Köln/Weimar/Wien 1991. (zusammen mit Karl-Wilhelm Welwei): Altes Germanien. Auszüge aus antiken Quellen über die Germanen und ihre Beziehungen zum Römischen Reich (Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe Bd. Ia), Darmstadt 1995. (zusammen mit Hedwig Röckelein): Frauen-Beziehungsgeflechte im Mittelalter (Das Mittelalter. Perspektiven mediävi­stischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävistenverbandes 1/2, 1996). (zusammen mit Friederike Sauerwein): Volkskultur und Elitekultur im frühen Mittelalter: Das Beispiel der Heiligenviten (Medium Aevum Quotidianum 36), Krems 1997. Hochmittelalterliches Geschichtsbewußtsein im Spiegel nichthistoriographischer Quellen, Berlin 1998. (zusammen mit Willi Busse): Interdisziplinarität (Das Mittelalter. Perspektiven mediävi­stischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävistenverbandes 4/1, 1999). Mediävistik als Kulturwissenschaft? (Das Mittelalter. Perspektiven mediävi­ stischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävi­stenverbandes 5/1, 2000). Die Aktualität des Mittelalters. Neue Ansätze in der mediävistischen Ge­schichts­ wissenschaft (Herausforderungen. Historisch-politische Analysen 10), Bochum 2000. (zusammen mit Jörg Jarnut und Walter Pohl, unter Mitarbeit von Sören Kaschke): Regna and Gentes. The Relationship between Late Antique and Early Medieval Peoples and Kingdoms in the Transformation of the Roman World (The Transformation of the Roman World 13), Leiden/Boston 2003.

–51– (zusammen mit Jörg Jarnut): Mediävistik im 21. Jahrhundert. Stand und Perspektiven der internationalen und interdisziplinären Mittelalterforschung (MittelalterStudien des Instituts zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens 1), München 2003. (zusammen mit Steffen Patzold und Karl-Wilhelm Welwei): Die Germanen in der Völkerwanderung. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen von der Mitte des 3. Jahrhunderts bis zum Jahre 453 n. Chr. (Freiherr-vomStein-Gedächtnisausgabe Ib), Teil 1 + 2, Darmstadt 2006. (unter Mitarbeit von Simon Elling): Konrad I. Auf dem Weg zum „Deutschen Reich“?, Bochum 2006. (zusammen mit Hartmut Bleumer, Steffen Patzold und Bruno Reudenbach): Zwischen Wort und Bild. Wahrnehmungen und Deutungen im Mittelalter, Köln/Weimar/Wien 2010. (zusammen mit François Bougard und Régine Le Jan): Théorie et pratique des élites au Haut Moyen Âge. Conception, perception et réalisation sociale. Theorie und Praxis frühmittelalterlicher Eliten. Konzepte, Wahrnehmung und soziale Umsetzung (Haut Moyen Âge 13), Turnhout 2011. (zusammen mit Anna Aurast): Die Wahrnehmung anderer Religionen im früheren Mittelalter: Terminologische und methodische Probleme (Hamburger geisteswissenschaftliche Studien zu Religion und Gesellschaft 1), Berlin 2012. (zusammen mit Marc Föcking): Ungläubige, Teufelsdiener, Abtrünnige ... Der Umgang mit Andersgläubigen in Geschichte und Gegenwart (Hamburger geisteswissenschaftliche Studien zu Religion und Gesellschaft 3), Berlin 2013.

Aufsätze und Handbuchartikel Die „Summa gloria“. Ein Beitrag zu den politi­schen Vor­stellungen des Honorius Augustudunensis, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 89 (1978), S. 307–353. Orosius und die Barbaren. Zu den umstrittenen Vorstel­lun­gen eines spätantiken Geschichtstheologen, in: Historia 29 (1980), S. 356–376. „Empirisch“ – „metaphysisch“? Zum Verständnis der Zwei­staatenlehre Ottos von Freising im Hinblick auf Augu­stin, in: Augustiniana 30 (1980), S. 29–42. Zur Landnahmepolitik der Normannen im Fränkischen Reich, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 183 (1980), S. 9–17. „Ratio“ und „Fides“. Scholastische Philosophie und Theo­logie im Denken Ottos von Freising, in: Theologie und Philo­sophie 56 (1981), S. 232–243. „Unterschichten“ im Gesellschaftsbild karolingischer Geschichtsschreiber und Hagiographen, in: Vom Elend der Handarbeit. Probleme historischer Unterschichtenforschung, hg. v. Hans Mommsen und Win­fried Schulze (Geschichte und Gesellschaft. Bochumer Historische Studien 24), Stuttgart 1981, S. 108–130. Typus einer Adelsherrschaft im späteren 9. Jahrhundert: Der Linzgaugraf Udalrich, in: St. Galler Kultur und Geschichte 11 (1981), S. 1–43.

–52– „Gespaltene Gesellschaft“ und Einheitsideal. Bemerkungen zum Gegenwartsbild Ottos von Freising, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 50 (1981), S. 14–21. „Vorstellungsgeschichte“: Menschliche Vorstellungen und Meinungen als Dimen­sion der Vergangenheit. Bemerkungen zu einem jüngeren Arbeitsfeld der Ge­schichtswissenschaft als Beitrag zu einer Methodik der Quellenauswertung, in: Archiv für Kulturgeschichte 61 (1979) (erschienen 1982), S. 253–271. Der letzte „Karolinger“? Die Regierung Konrads I. im Spiegel seiner Urkunden, in: Archiv für Diplomatik 26 (1980) (erschienen 1982), S. 56–125. „Nobilis“. Der Adel im Selbstverständnis der Karolinger­zeit, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschafts­geschich­te 70 (1983), S. 153–191. Kirchenschutz, Rechtswahrung und Reform. Zu den Zielen und zum Wesen der frühen Gottesfriedensbewegung in Frank­reich, in: Francia 11 (1983) (erschienen 1984), S. 193–239. Eine aktualisierte und gekürzte englische Fassung erschien unter dem Titel: Protection of the Church, Defense of the Law, and Reform: On the Purposes and Character of the Peace of God, 989–1038, in: The Peace of God. Social Violence and Religious Response in France around the Year 1000, hg. v. Thomas Head und Richard Landes, Ithaca/London 1992, S. 259–279. Herrschaft und Recht in der frühmittelalterlichen Grund­herrschaft, in: Historisches Jahrbuch 104 (1984), S. 392–410. Der Kölner Gottesfriede von 1083. Beobachtungen über Anfänge, Tradition und Eigenart der deutschen Gottes­friedensbewegung, in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 55 (1984), S. 39–76. Die „Geschichte“ im Wissenschaftssystem des Mittel­alters, in: Funktion und Formen mittel­alter­licher Geschichts­schreibung, hg. v. Franz-Josef Schmale, Darmstadt 1985, S. 165–213. Alltag im Mittelalter. Methodische Überlegungen anläß­lich einer Neuerschei­ nung, in: Archiv für Kulturgeschichte 67 (1985), S. 207–225. Zur Namengebung in der alamannischen Grundbesitzer­schicht der Karolinger­ zeit, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 133 (1985), S. 1–41. Staatsvorstellung und Verfassungswirklichkeit in der Karolingerzeit, untersucht anhand des „regnum“-Begriffs in erzählenden Quellen, in: Zusammenhänge, Einflüsse, Wirkungen. Kongreßakten zum ersten Sym­posium des Me­diävistenver­bandes in Tübin­gen 1984, hg. v. Joerg O. Fichte, Karl Heinz Göller und Bernhard Schimmelpfennig, Berlin/New York 1986, S. 229–240. Geschichte als Argument. Historische Beweisführung und Geschichtsbewußtsein in den Streitschriften des Investi­turstreits, in: Historische Zeitschrift 245 (1987), S. 31–69. Herrschaft und Raum in der frühmittelalterlichen Grund­herrschaft, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 190 (1987), S. 7–33. „Regnum“. Zum politischen Denken der Karolingerzeit, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, Bd. 104 (1987), S. 110–189.

–53– Zur Namengebung bäuerlicher Schichten im Frühmittel­alter. Untersuchungen und Berechnungen anhand des Poly­pty­chons von Saint-Germain-des-Prés, in: Francia 15 (1987) (erschienen 1988), S. 852–877. Endzeiterwartung und Endzeitvorstellung im Rahmen des Geschichtsbildes des früheren 12. Jahrhunderts, in: The Use and Abuse of Eschatology in the Middle Ages, hg. v. Werner Verbeke, Daniel Verhelst und Andries Welken­ huysen (Mediaevalia Lovaniensia ser. I, studia 15), Leuven 1988, S. 306–332. Gottesfriede und Gemeindebildung, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschich­te, Germ. Abt. 105 (1988), S. 122–144. Fälschung und Verfälschung der Vergangenheit. Zum Ge­schichtsbild der Streit­ schriften des Investiturstreits, in: Fälschungen im Mittelalter Bd. 1 (Schriften der MGH 33,I), Hannover 1988, S. 165–188. Zum Geschichtsbewußtsein in der alamannisch-schweizeri­schen Klosterchronistik des hohen Mittelalters (11.–13. Jahrhundert), in: Deutsches Archiv 44 (1988), S. 455–488. Tradition und Geschichte im Denken Gregors VII., in: Historiographia mediaevalis. Studien zur Geschichts­schreibung und Quellen­kunde des Mittelalters. Fest­schrift für Franz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag, Darmstadt 1988, S. 138–148. Das Bild des Abtes in alamannischen Klosterchroniken des hohen Mittelalters, in: Ecclesia et regnum. Beiträge zur Geschichte von Kirche, Recht und Staat im Mittelalter. Franz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag, hg. v. Dieter Berg und Hans-Werner Goetz, Bochum 1989, S. 139–153. Beobachtungen zur Grundherrschaftsentwicklung der Abtei St. Gallen vom 8. zum 10. Jahrhundert, in: Strukturen der Grundherrschaft im frühen Mittelalter, hg. v. Werner Rösener (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 92), Göttingen 1989, S. 197–246. Bäuerliche Arbeit und regionale Gewohnheit im Pariser Raum im frühen 9. Jahrhundert. Beobachtungen zur Grund­herrschaft von Saint-Germain-des-Prés, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, hg. v. Hartmut Atsma (Beihefte der Francia 16), Sigmaringen 1989, S. 505–522. Von der res gesta zur narratio rerum gestarum. Anmer­kungen zu Methode und Hilfswissenschaften des mittel­alterlichen Geschichtsschreibers, in: Revue belge de philologie et d’histoire 67 (1989), S. 695–713. Die Viten des heiligen Kilian, in: Kilian. Mönch aus Irland – aller Franken Patron. Aufsätze, hg. v. Johannes Erichsen, München 1989, S. 287–297. Das Ruhrgebiet im frühen Mittelalter. Zur Erschließung einer Randlandschaft, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 126 (1990), S. 125–159. Eine kürzere Vortragsfassung erschien unter dem Titel: Das Ruhrgebiet im frühen Mittelalter, in: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, mit dem Sitz in Witten an der Ruhr 86 (1988), S. 7–35. Geschichte des mittelalterlichen Alltags. Theorie – Methoden – Bilanz der For­ schung, in: Mensch und Objekt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Internationaler Kongreß, Krems an der Donau 27. bis 30. September 1988

–54– (Veröffentlichungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit 13 = Sitzungs­berichte Wien 568), Wien 1990, S. 67–101. Die Grundherrschaft des Klosters Werden und die Sied­lungs­strukturen im Ruhr­ gebiet im frühen und hohen Mittelalter, in: Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet, Bd. 2, hg. v. Ferdinand Seibt, Essen 1990, S. 80–88. Kirchenfest und weltliches Alltagsleben im früheren Mittelalter, in: Mediävistik 2 (1989) (erschienen 1991), S. 123–171. Eine gekürzte Vortragsfassung ist erschienen unter dem Titel: Der kirchliche Festtag im mittelalterlichen Alltag, in: Feste und Feiern im Mittelalter (Paderborner Sym­posium des Mediävisten­ ver­bandes), hg. v. Detlef Alten­burg, Jörg Jarnut und Hans Hugo Steinhoff, Sigmarin­gen 1991, S. 53–62. Das Herzogtum im Spiegel der salierzeitlichen Ge­schichtsschreibung, in: Die Salier und das Reich, hg. v. Stefan Weinfurter, Bd. 1: Salier, Adel und Reichsverfassung, Sigmaringen 1991, S. 253–271. On the Universality of Universal History, in: Historio­graphie médiévale en Europe, hg. v. Jean-Philippe Genet, Paris 1991, S. 247–261. Frauenbild und weibliche Lebensge­staltung in fränkischer Zeit, in: Weibliche Lebensgestaltung im frühen Mittelalter, hg. v. Hans-Werner Goetz, Köln/Wien 1991, S. 7–44. Die bischöfliche Politik in West­falen und ihre historio­graphische Legitimierung während des Investitur­streits, in: Westfälische Zeitschrift 141 (1991), S. 307–328. La paix de Dieu en France autour de l’an Mil: fondements et objectifs, diffusion et participants, in: Le roi de France et son royaume autour de l’an Mil (Actes du colloque « Hugues Capet 987–1987, La France de l’an Mil »), hg. v. Michel Parisse und Xavier Barral i Altet, Paris 1992, S. 131–145. Die Gegenwart der Vergangenheit im früh- und hochmittel­alterlichen Geschichts­ bewußtsein, in: Historische Zeit­schrift 255 (1992), S. 61–97. Der ‚rechte‘ Sitz. Die Symbolik von Rang und Herrschaft im Hohen Mittelalter im Spiegel der Sitzordnung, in: Symbole des Alltags – Alltag der Symbole. Fest­schrift Harry Kühnel, Graz 1992, S. 11–47. Das Mittelalter – eine „endliche Geschichte“? Ein Essay über den Stellenwert und die Ausrichtung der Mediävistik in Geschichtswissenschaft und Gesellschaft, in: Von Aufbruch und Uto­pie. Perspektiven einer neuen Gesellschaftsge­ schich­te des Mittelalters. Für und mit Ferdinand Seibt aus Anlaß seines 65. Ge­burtstags, hg. v. Bea Lundt und Helma Reimöller, Köln/Weimar/Wien 1992, S. 3–16. Rituale II, in: Das andere Mittelalter. Emotionen, Rituale und Kontraste, KunstHalle Krems 1992, S. 85–93. Bernard et Norbert: eschatologie et réforme, in: Saint-Bernard. Histoire, mentalités, spiritualité, hg. v. Dominique Bertrand, Paris 1992, S. 505–525. Eine erweiterte deutsche Fassung erschien unter dem Titel: Eschatologische Vorstellungen und Reformziele bei Bernhard von Clairvaux und Norbert von Xanten, in: Zisterziensische Spiritualität. Theologische Grundlagen, funktionale Voraus­setzungen und bildhafte Ausprägungen im Mittelalter, hg. v. Clemens Kasper OCist. und Klaus Schreiner (Studien und Mitteilungen zur

–55– Geschichte des Benedik­tinerordens und seiner Zweige. Ergänzungsband 34), St. Ottilien 1994, S. 153–169. Geschichtsschreibung und Recht. Zur rechtlichen Legiti­mierung des Bremer Erzbistums in der Chronik Adams von Bremen, in: Recht und Alltag im Hanseraum. Festschrift Gerhard Theuerkauf, hg. v. Silke Urbanski, Christian Lamschus und Jürgen Ellermeyer, Lüneburg 1993, S. 191–205. Serfdom and the beginnings of a ‚seigneurial system‘ in the Carolingian period. A survey of the evidence, in: Early Medieval Europe 2 (1993), S. 29–51. Izučenie mental’nosti: Vzgljad iz Germannii (Studien der Mentalität: Blick aus Deutschland), in: Spory o Glavnom. Diskussii o nastojaščem i buduščem isto­ ričeskoj nauki vokrug francuzkoj školy „Annalou“ (Streitigkeiten über das Wichtig­ste. Diskus­sionen über Gegenwart und Zukunft der historischen Wissenschaft um die französische Schule der „Annales“), Mos­kau 1993, S. 58–64. „Zeit/Geschichte – Mittelalter“, in: Europäische Mentalitätsgeschichte, hg. v. Peter Dinzelbacher, Stuttgart 1993, S. 640–649. „Herrschaft – Mittelalter“, in: ebd., S. 466–475. Zur Mentalität bäuerlicher Schichten im frühen Mittel­alter, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirt­schaftsgeschichte 80 (1993), S. 153–174. Verschriftlichung von Geschichtskenntnissen: Die Histo­riographie der Karolingerzeit, in: Schriftlichkeit im frühen Mittelalter, hg. v. Ursula Schaefer (ScriptOralia 53) Tübingen 1993, S. 229–253. Auctoritas et dilectio. Zum päpstlichen Selbstverständnis im späteren 9. Jahrhun­ dert, in: Gedenkreden auf Ludwig Buisson (1918–1992) (Hamburger Universitätsreden 53), Hamburg 1993, S. 27–58. Karl Martell und die Heiligen. Kirchenpolitik und Maiordomat im Spiegel der spätmerowingischen Hagiogra­phie, in: Karl Martell in seiner Zeit, hg. v. Jörg Jarnut, Ulrich Nonn und Michael Richter unter Mitwirkung von Matthias Becher und Waltraud Reinsch (Beihefte der Francia 37), Sigmaringen 1994, S. 101–118. Methodological Problems of a History of Everyday Life in the Early Middle Ages, in: Medium Aevum Quotidianum 30 (1994), S. 10–21. Der erste Kreuzzug im Spiegel der deutschen Geschichts­schreibung, in: Auslandsbeziehungen unter den salischen Kaisern. Geistige Auseinanderset­zung und Politik. Referate und Aussprachen der Arbeitstagung vom 22.–24. November 1990 in Speyer, hg. v. Franz Staab, Speyer 1994, S. 139–165. Das Herzogtum der Billunger – ein sächsischer Sonderweg? in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landes­geschichte 66 (1994), S. 167–197. Historiographisches Zeitbewußtsein im frühen Mittelalter: Zum Umgang mit der Zeit in der karolingischen Geschichtsschreibung, in: Historiographie im frühen Mittelalter, hg. v. Anton Scharer und Georg Scheibelreiter (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichts­forschung 32), Wien/ München 1994, S. 158–178. Die Zeit als Ordnungsfaktor in der hochmittelalterlichen Geschichtsschreibung, in: Rhythmus und Saisonalität. Kongreßakten des 5. Symposions des

–56– Mediävi­stenverbandes in Göttingen 1993, hg. v. Peter Dilg, Gundolf Keil und Dietz-Rüdiger Moser, Sigmaringen 1995, S. 63–74. Social and Military Institutions, in: The New Cambridge Mediaeval History, vol. II (c. 700 – c. 900), hg. v. Rosamond McKitterick, Cambridge 1995, S. 451–480. Heinrich IV. – Der dramatische Beginn, in: Damals 27 (1995), S. 11–19. Hugo Capet, in: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII., hg. v. Joachim Ehlers, Heribert Müller und Bernd Schneid­müller, München 1995, S. 76–86. Fortuna in der hochmittelalterlichen Geschichtsschreibung, in: Providentia – Fatum – Fortuna, hg. v. Joerg O. Fichte (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeitschrift des Mediävi­stenver­bandes 1/1, 1996), S. 75–89. Heiligenkult und Geschlecht. Geschlechtsspezifisches Wunderwirken in früh­ mittelalterlichen Mirakelberichten? in: Frauen-Beziehungsgeflechte im Mittelalter, hg. v. Hedwig Röckelein und Hans-Werner Goetz (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävistenverbandes 1/2, 1996), S. 89–111. Nomen feminile. Namen und Namengebung der Frauen im frühen Mittelalter, in: Francia 23/1 (1996), S. 99–134. Volkskultur und Elitekultur im frühen Mittelalter: eine Forschungsaufgabe und ihre Problematik, in: Volkskultur und Elitekultur im frühen Mittelalter: das Beispiel der Heiligenvi­ten, hg. v. Hans-Werner Goetz und Friederike Sauerwein (Medium Aevum Quotidianum 36), Krems 1997, S. 9–19. Frauen im Früh- und Hochmittelalter. Ergebnisse der Forschung, in: Lustgarten und Dämonenpein. Konzepte von Weiblichkeit in Mittelalter und früher Neuzeit, hg. v. Annette Kuhn und Bea Lundt unter Mitarbeit von Evelyn Korsch, Dortmund 1997, S. 21–28. Das Problem der Epochengrenzen und die Epoche des Mittelalters, in: Mittelalter und Moderne. Entdeckung und Rekonstruktion der mittelalterlichen Welt (Kongreßakten des 6. Symposions des Mediävistenver­bandes in Bayreuth 1995), hg. v. Peter Segl, Sigmaringen 1997, S. 163–172. Der hochmittelalterliche Geschichtsschreiber und seine Quellen. Zur historiographi­schen Praxis im Spiegel von Geschichtsverständnis und Geschichtsbewußtsein, in: Mittellateinisches Jahrbuch 32 (1997), S. 1–18. Zeitbewußtsein und Zeitkonzeptionen in der hochmittelalterlichen Geschichts­ schreibung, in: Zeitkonzeptionen – Zeiterfahrung – Zeitmessung. Stationen ihres Wandels vom Mittelalter bis zur Moderne, hg. v. Trude Ehlert, Paderborn u. a. 1997, S. 12–32. Einführung, in: Hochmittelalterliches Geschichtsbewußtsein im Spiegel nicht­ historiographischer Quellen, hg. v. Hans-Werner Goetz, Berlin 1998, S. 9–16. Zum Geschichtsbewußtsein hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber, in: ebd., S. 55–72. Hochmittelalterliches Geschichtsbewußtsein im Spiegel nicht­historiographischer Quellen: ein Resümee, in: ebd., S. 389–406. Weltliches Leben in frommer Gesinnung? Lebensformen und Vorstellungswelten im frühen und hohen Mittelalter, in: Gerd Althoff, Hans-Werner Goetz,

–57– Ernst Schubert, Menschen im Schatten der Kathedrale. Neuigkeiten aus dem Mittelalter, Darmstadt 1998, S. 111–228. Theologischer Sinn und politisches Gegenwartsinteresse. Tendenzen, Formen und Funktionen der mittelalterlichen Geschichtsschreibung, in: Geschichte. Ein Grundkurs, hg. v. Hans-Jürgen Goertz (rowohlts enzyklopädie 55576), Reinbek b. Hamburg 1998, S. 233–244. Moderne Mediävistik – Methoden und Inhalte heutiger Mittelalterforschung, in: ebd., S. 273–286. Die Rezeption der augustinischen civitas-Lehre in der Geschichtstheologie des 12. Jahrhunderts. in: Nibelungenlied und Klage. Ursprung – Funktion – Bedeutung. Symposium Kloster Andechs 1995 (mit Nachträgen bis 1998), hg. v. Dietz-Rüdiger Moser und Marianne Sammer (Beihefte der Zeitschrift „Literatur in Bayern“ 2), München 1998, S. 131–167. Die Vortragsfassung erschien vorab unter dem Titel: Die Rezeption der augustinischen civitas-Lehre in der Geschichts­theologie des 12. Jahrhunderts, in: Literatur in Bayern 43 (März 1996), S. 54–62. „Beatus Homo qui invenit amicum“. The Concept of Friendship in Early Medieval Letters of the Anglo-Saxon Tradition on the Continent (Boniface, Alcuin), in: Friendship in Medieval Europe, hg. v. Julian Hasaldine, Phoenix Mill 1999, S. 124–136. Vergangenheitswahrnehmung, Vergangenheitsgebrauch und Geschichtssymbolismus in der Geschichtsschreibung der Karolingerzeit, in: Ideologie e pratiche del reimpiego nell’alto medioevo (Settimane di studio 46), Spoleto 1999, S. 177–225. Selbstdisziplin als mittelalterliche Herrschertugend, in: Disziplinierung im Alltag des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Veröffentli­chungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit 17 = SB Wien phil.hist. Kl. 669), Wien 1999, S. 27–56. La circulation des biens à l’intérieur de la famille: rapport introductif, in: Mélanges de l’École Française de Rome. Moyen Âge (MEFRM) 111 (1999/2) (Les transferts patrimoniaux en Europe occidentale, VIIIe–Xe siècle. Actes de la table ronde de Rome 6, 7 et 8 mai 1999), S. 861–879. Interdisziplinarität im Rahmen eines Perspektivenwandels heutiger Geschichts­ wissenschaft, in: Interdisziplinarität, hg. v. Wilhelm G. Busse und Hans-Werner Goetz (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeit­ schrift des Mediävistenverbandes 4/1, 1999), S. 49–55. Geschichtswissenschaft und Geschichtsbewußtsein. Gegenwärtige Tendenzen der geschichtswissenschaftlichen Mediävistik, in: ebd., S. 165–170. Gentes et linguae. Völker und Sprachen im Ostfränkischen Reich in der Wahr­ nehmung der Zeitgenossen, in: Theodisca. Beiträge zur althochdeutschen und altniederdeutschen Sprache und Literatur in der Kultur des frühen Mittelalters. Eine internationale Fachtagung in Schönmühl bei Penzberg vom 13. – 16. März 1997, hg. v. Wolfgang Haubrichs u. a., Berlin/New York 2000, S. 290–312.

–58– Gentes. Zur zeitgenössischen Terminologie und Wahrnehmung ostfränkischer Ethnogenese im 9. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 108 (2000), S. 85–116. Staatlichkeit, Herrschaftsordnung und Lehnswesen im Ostfränkischen Reich als Forschungsprobleme, in: Il feudalesimo nell’alto medioevo (Settimane di studio del centro italiano di studi sull’alto medioevo 47), Spoleto 2000, S. 85–147. Umberto Eco und das Interesse am Mittelalter: Zum Umgang der Mediävistik mit historischen Romanen und populären Mittelalterbildern, in: Ecos Echos. Das Werk Umberto Ecos: Dimensionen, Rezeptionen, Kritiken, hg. v. Tom Kindt und Hans-Harald Müller, München 2000, S. 37–52. Einführung: Mediävistische Kulturwissenschaft als Herausforderung und Aufgabe, in: Mediävistik als Kulturwissenschaft?, hg. v. Hans-Werner Goetz (Das Mittel­alter. Perspektiven mediävi­stischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävi­ stenverbandes 5/1, 2000), S. 3–12. Einführung: Gegenwart des Mittelalters und Aktualität der Mittelalterforschung, in: Die Aktualität des Mittelalters. Neue Ansätze in der mediävistischen Ge­ schichts­wissenschaft, hg. v. Hans-Werner Goetz (Herausforderungen. Historisch-politische Analysen 10), Bochum 2000, S. 7–23. Concepts of Realm and Frontiers From Late Antiquity to the Early Middle Ages: Some Preliminary Remarks, in: The Transformation of Frontiers From Late Antiquity to the Carolingians, hg. v. Walter Pohl, Ian Wood und Helmut Reimitz (The Transformation of the Roman World 10), Leiden/Boston/Köln 2001, S. 73–82. Historical Consciousness and Institutional Concern in European Medieval Historio­graphy (11th and 12th centuries), in: Making Sense of Global History. The 19th International Congress of the Historical Sciences Oslo 2000, Commemorative Volume, hg. v. Sølvi Sogner, Oslo 2001, S. 349–365. Frühmittelalterliche Grundherrschaften und ihre Erforschung im europäischen Vergleich, in: Das europäische Mittelalter im Spannungsbogen des Vergleichs. Zwanzig internationale Beiträge zu Praxis, Problemen und Perspektiven der historischen Komparatistik, hg. v. Michael Borgolte (Europa im Mittelalter 1), Berlin 2001, S. 65–87. Die Gottesfriedensbewegung im Licht neuerer Forschungen, in: Landfrieden. Anspruch und Wirklichkeit, hg. v. Arno Buschmann und Elmar Wadle, Paderborn u. a. 2002, S. 31–54. Japanische Übersetzung: Kinnenn no kenkyu ga terashidasu „Kami no heiwa“ undoo, in: Funso no naka no Yooroppa chusei (Europa im Mittelalter im Konflikt), hg. v. Yoshihisa Hattori, Kyoto 2006, S. 326–360 (Übersetzerin: Yasutoshi Miyasaka). Potestas. Staatsgewalt und Legitimität im Spiegel der Terminologie früh- und hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber, in: Von Sacerdotium und Regnum. Geistliche und weltliche Gewalt im frühen und hohen Mittelalter. Festschrift Egon Boshof, hg. v. Franz-Reiner Erkens und Hartmut Wolff, Köln/Weimar/ Wien 2002, S. 47–66. Gentes in der Wahrnehmung frühmittelalterlicher Autoren und moderner Ethnogene­seforschung: Zur Problematik einer gentilen Zuordnung von Personennamen, in: Person und Name. Methodische Probleme bei der Erstel-

–59– lung eines Personenna­menbuchs des Frühmittelalters, hg. v. Dieter Geuenich, Wolfgang Haubrichs und Jörg Jarnut (Erg.-Bde. zum RGA 32), Berlin/New York 2002, S. 204–220. The Concept of Time in the Historiography of the Eleventh and Twelfth Centuries: Regarding Dates and Chronology but Ignoring Temporal Changes, in: Medieval Concepts of the Past. Ritual, Memory, Historiography, hg. v. Gerd Althoff, Johannes Fried und Patrick J. Geary (Publications of the German Histori­cal Institute), Washington/Cambridge 2002, S. 139–165. Zur Wandlung des Frankennamens im Frühmittelalter, in: Integration und Herrschaft. Ethnische Identitäten und soziale Organisa­tion im Frühmittelalter, hg. v. Walter Pohl und Maximilian Diesenberger (Österrei­chische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Kl. Denkschriften 301 = Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 3), Wien 2002, S. 133–150. Spanische Kurzfassung: Acerca de los cambios del nobre de los „Francos“ en la alta edad media, in: Actas do XX Congreso internacional de ciencias onomásticas, Santiago de Compostela, 20–25 setembro 1999, hg. v. Ana Isabel Boullón Agrelo, CDROM, A Coruña 2002, S. 1175–1179. „Nomen“. Zur Bedeutung von Personennamen in der frühmittelalterlichen Gesell­schaft, in: Onomastik. Akten des 18. Internationalen Kongresses für Namenforschung. Trier, 12.–17. April 1991. Band VI: Namenforschung und Geschichts­ wissenschaften. Literarische Onomastik. Namenrecht. Ausgewählte Beiträge (Ann Arbor 1981). In Zusammenarbeit mit Monique Bourin, Wilhelm F. Nicolaien und Wilfried Seibicke hg. v. Dieter Kremer (Patronymica Romanica 19), Tübingen 2002, S. 49–60. La dos en Alémanie (du milieu du VIIIe s. au début du Xe s.), in: Dots et douaires dans le haut moyen âge, hg. v. François Bougard, Laurent Feller und Régine Le Jan (Collection de l’École Française de Rome 295), Roma 2002, S. 305–327. Wunderberichte im 9. Jahrhundert. Ein Beitrag zum literarischen Genus der frühmittelalterlichen Mirakelsammlungen, in: Mirakel im Mittelalter. Konzeptionen – Erscheinungsformen – Deutungen, hg. v. Martin Heinzelmann, Klaus Herbers und Dieter R. Bauer (Beiträge zur Hagiographie 3), Stuttgart 2002, S. 180–226. Gens. Terminology and Perception of the ‚Germanic‘ Peoples from Late Antiquity to the Early Middle Ages, in: The Construction of Communities in the Early Middle Ages. Texts, Resources and Artefacts, hg. v. Richard Corradini, Max Diesenberger und Helmut Reimitz (The Transformation of the Roman World 12), Leiden/Boston 2003, S. 39–64. „Konstruktion der Vergangenheit“. Geschichtsbewußtsein und „Fiktionalität“ in der hochmittelalterlichen Chronistik, dargestellt am Beispiel der Annales Palidenses, in: Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Auf­arbeitung, hg. v. Johannes Laudage, Köln/Weimar/Wien 2003, S. 225–257. Les tendances récentes de l’histoire médiévale en Allemagne. Recherches actuelles, thèses récentes, situation universitaire et politique, in: Mission Historique Française en Allemagne. Bulletin 38 (2002), S. 95–114.

–60– Introduction, in: Regna and Gentes. The Relationship between Late Antique and Early Medieval Peoples and Kingdoms in the Transformation of the Roman World, hg. v. Hans-Werner Goetz, Jörg Jarnut und Walter Pohl unter Mitarbeit von Sören Kaschke (Transformation of the Roman World 13), Leiden/ Boston 2003, S. 1–11. Gens, kings and kingdoms: the Franks, in: ebd., S. 307–344. Regna et gentes: Conclusion, in: ebd., S. 597–628. Einführung: Das Mittelalter im Geschichtsbewußtsein, in: Geschichte des Mittelalters für unsere Zeit. Erträge des Kongresses des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands „Geschichte des Mittelalters im Geschichtsunterricht“, Quedlinburg, 20.–23. Oktober 1999, hg. v. Rolf Ballof, Stuttgart 2003, S. 262–263. Geschichtswissenschaft und Geschichtsbewußtsein: Gegenwärtige Tendenzen der Mediävistik, in: ebd., S. 265–278. Die historische Fragestellung in ihrer Bedeutung für die Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft, in: Lebendige Sozialgeschichte. Gedenkschrift für Peter Borowsky, hg. v. Rainer Hering und Rainer Nicolaysen, Wiesbaden 2003, S. 94–101. Vorstellungen und Wahrnehmungen mittelalterlicher Zeitzeugen. Neue Fragen an die mittelalterliche Historiografie, in: Mittelalter zwischen Politik und Kultur. Kulturwissenschaftliche Erweiterung der Mittel­ alter-Didaktik, hg. v. Wolfgang Hasberg und Manfred Seidenfuß (Bayerische Studien zur Geschichtsdidaktik 6), Neuried 2003, S. 45–57. (zusammen mit Jörg Jarnut): „Nome e società. I nomi di persona come indicatori d’appartenenza linguistica, etnica et socio-culturale (secoli III–VIII)“. Presentazione di un progetto interdisciplinare, in: Rivista Italiana di Onomastica 9 (2003), S. 9–22. Einführung: Die Aktualität des Mittelalters und die ‚Modernität‘ der Mediävistik, in: Mediävistik im 21. Jahrhundert. Stand und Perspektiven der internationalen und interdisziplinären Mittelalterforschung, hg. v. Hans-Werner Goetz und Jörg Jarnut (MittelalterStudien des Instituts zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens 1), München 2003, S. 11–18. Mediävistik im 21. Jahrhundert: eine Schlußbetrachtung, in: ebd., S. 475–482. „Sachsen“ in der Wahrnehmung fränkischer und ottonischer Geschichtsschreiber, in: Von Sachsen nach Jerusalem. Menschen und Institutionen im Wandel der Zeiten. Festschrift Wolfgang Giese, hg. v. Hubertus Seibert und Gertrud Thoma, München 2004, S. 73–94. Ehe und Familie im frühen 11. Jahrhundert im Spiegel des „Hofrechts“ des Bischofs Burchard von Worms, in: Retour aux sources. Textes, études et documents d’histoire médiévale offerts à Michel Parisse, Paris 2004, S. 507–514. Istoričeskaja nauka i istoričeskoe soznanie. Tendentsii v sovremennoj medievistike (preimuščestvenno v Germanii), (Geschichtswissenschaft und Geschichtsbewußtsein. Gegenwärtige Tendenzen der Mediävistik, vornehmlich in Deutschland), in: Homo Historicus: k 80-letiju so dnja roždenija Yu. L.

–61– Bessmertnogo (Gedenkschrift für Jury Bessmertny), hg. v. Alexander Tschubarjan u. a., Bd. 1., Moskau 2003, S. 220–237. Die „deutschen Stämme“ als Forschungsproblem, in: Zur Geschichte der Gleichung ‚germanisch – deutsch‘. Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen, hg. v. Heinrich Beck u. a. (Erg.-Bde. zum RGA 34), Berlin/New York 2004, S. 229–253. Perspektiven und Bedeutung heutiger Mittelalterforschung, in: Reinold, ein Ritter für Europa, Beschützer der Stadt Dortmund. Funktion und Aktualität eines mittelalterlichen Symbols für Frieden und Freiheit. 1. Internationale Reinoldustage Dortmund 8. bis 12. Januar 2003, hg. v. Beate Weifenbach, Berlin 2004, 11–21. „Perspektiven“ deutscher Mediävistik. Zum „Trend“ geschichtswissenschaftlicher Nachwuchsarbeiten der letzten zehn Jahre, in: Der Körper. Realpräsenz und symbolische Ordnung, hg. v. Karina Kellermann (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävistenverbandes 8/1, 2003), S. 142–150. (Weltliche) Eliten: Adelsforschung in der deutschen Historiographie, Internetpublikation: http://lamop.univ-paris1.fr/W3/elites [zuletzt eingesehen: 30.04.2013]. Gesellschaftliche Neuformierungen um die erste Jahrtausendwende? Zum Streit um die „mutation de l’an mil“, in: Aufbruch ins zweite Jahrtausend. Innovation und Kontinuität in der Mitte des Mittelalters, hg. v. Achim Hubel und Bernd Schneidmüller (Mittelalter-Forschungen 16), Ostfildern 2004, S. 31–50. Der fränkische maior domus in der Sicht erzählender Quellen, in: Vielfalt der Geschichte. Lernen, Lehren und Erforschen vergangener Zeiten. Festgabe für Ingrid Heidrich zum 65. Geburtstag, hg. v. Sabine Happ und Ulrich Nonn, Berlin 2004, S. 11–24. Wahrnehmungs- und Deutungsmuster als methodisches Problem der Geschichts­ wissenschaft, in: Wahrnehmungs- und Deutungsmuster im Mittelalter, hg. v. Hartmut Bleumer und Steffen Patzold (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeit­schrift des Mediävistenverbandes 8/2, 2003), S. 23–33. Die germanisch-romanische (Kultur-)Synthese in der Wahrnehmung der merowingi­schen Geschichtsschreibung, in: Akkulturation. Probleme einer germanisch-romanischen Kultursynthese in Spätantike und frühem Mittelalter, hg. v. Dieter Hägermann, Wolfgang Haubrichs und Jörg Jarnut (RGA Ergänzungsband 41), Berlin/New York 2004, S. 547–570. Der Dynastiewechsel von 751 im Spiegel der früh- und hochmittelalterlichen Geschichtsschreibung, in: Der Dynastiewechsel von 751. Vorgeschichte, Legitimationsstrategien und Erinnerung, hg. v. Matthias Becher und Jörg Jarnut, Münster 2004, S. 321–367. (zusammen mit Wolfgang Haubrichs): Personennamen in Sprache und Gesellschaft. Zur sprach- und geschichtswissenschaftlichen Auswertung frühmittelalterlicher Namenzeugnisse auf der Grundlage einer Datenbank (mit Beispielartikeln). Teil 1, in: Beiträge zur Namenforschung 40 (2005), S. 1–50; Teil 2, ebd., S. 121–215.

–62– Konzept, Bewertung und Funktion der Lüge in Theologie, Recht und Geschichtsschreibung des frühen und hohen Mittelalters, in: Homo mendax. Lüge als kulturelles Phänomen im Mittelalter, hg. v. Ulrich Ernst (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeitschrift des Mediävistenverbandes 9/2, 2004), S. 54–72. La recherche allemande en histoire médiévale au XXe siècle: évolutions, positions, tendances, in: Cahiers de civilisation médiévale 48 (2005), S. 129–140. Vergangenheitsbegriff, Vergangenheitskonzepte, Vergangenheitswahrnehmung in früh- und hochmittelalterlichen Geschichtsdarstellungen, in: Geschichtsbilder. Konstruktion – Reflexion – Transformation, hg. v. Christina Jostkleigrewe u. a. (Europäische Geschichtsdarstellungen 7), Köln/Weimar/Wien 2005, S. 171–202. Coutumes d’héritages et structures familiales au Haut Moyen Âge, in: Sauver son âme et se perpétuer. Transmission du patrimoine et mémoire au Haut Moyen Âge, hg. v. François Bougard, Cristina La Rocca und Régine Le Jan (Collection de l’École Française de Rome 351), Roma 2005, S. 203–237. Die „private“ Grundherrschaft des frühen Mittelalters im Spiegel der St. Galler Traditionsurkunden, in: Tätigkeitsfelder und Erfahrungshorizonte des ländlichen Menschen in der frühmittelalterlichen Grundherrschaft (bis ca. 1000). Festschrift für Dieter Hägermann zum 65. Geburtstag, hg. v. Brigitte Kasten (VSWG-Beiheft 184), Stuttgart 2006, S. 111–137. The perception of „power“ and „state“ in the Early Middle Ages, in: Representations of Power in Medieval Germany, 500–1500, hg. v. Björn Weiler und Simon McLean (International Medieval Research 16), Turnhout 2006, S. 15–36. Historical Studies on the Middle Ages in Germany: Tradition, Current Trends, and Perspectives, in: The State of Medieval Studies, hg. v. C. Stephen Jaeger (= Journal of English and Germanic Philology 105/1, 2006), S. 207–230. Probleme, Wege und Irrwege bei der Erforschung gentiler Namengebung, in: Name und Gesellschaft im Frühmittelalter. Personennamen als Indikatoren für sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeiten ihrer Träger, hg. v. Dieter Geuenich und Ingo Runde (Deutsche Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage. Beiträge der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Förderung der deutschen Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage 2), Hildesheim/Zürich/New York 2006, S. 319–335. Menschenrechte im Mittelalter?, in: Menschenrechte und Menschenbilder von der Antike bis zur Gegenwart?, hg. v. Burghart Schmidt, Hamburg 2006, S. 73–83. Die Wahrnehmung von ‚Staat‘ und ‚Herrschaft‘ im frühen Mittelalter, in: Staat im frühen Mittelalter, hg. v. Stuart Airlie, Walter Pohl und Helmut Reimitz (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Klasse. Denkschriften 334 = Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 11), Wien 2006, S. 39–58. Constructing the Past. Religious Dimensions and Historical Consciousness in Adam of Bremen’s Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, in: The Making of Christian Myths in the Periphery of Latin Christendom (c. 1000– 1300), hg. v. Lars Boje Mortensen, Kopenhagen 2006, S. 17–51.

–63– Die Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit in der Merowingischen Geschichtsschreibung: das Beispiel Gregors von Tours, in: Leges – Gentes – Regna. Zur Rolle von germanischen Rechtsgewohnheiten und lateinischer Schrifttradition bei der Ausbildung der frühmittelalterlichen Rechtskultur, hg. v. Gerhard Dilcher und Eva-Marie Distler, Berlin 2006, S. 91–117. Gens – Regnum – Lex: das Beispiel der Franken, ebd., S. 537–542. Textualität, Fiktionalität, Konzeptionalität. Geschichtswissenschaftliche Anmerkungen zur Vorstellungswelt mittelalterlicher Geschichtsschreiber und zur Konstruktion ihrer Texte, in: Mittellateinisches Jahrbuch 41 (2006), S. 1–21. „Wahrnehmung“ der Arbeit als Erkenntnisobjekt der Geschichtswissenschaft, in: Arbeit im Mittelalter, hg. v. Verena Postel, Berlin 2006, S. 21–33. „Fremdheit“ im früheren Mittelalter, in: Herrschaftspraxis und soziale Ordnungen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Ernst Schubert zum Gedenken, hg. v. Peter Aufgebauer und Christine van den Heuvel, unter Mitarbeit von Brage Bei der Wieden, Sabine Graf und Gerhard Streich, Hannover 2006, S. 245–265. Frühscholastik und Geschichtsbewußtsein in der spätsalischen Weltchronistik, in: Vom Umbruch zur Erneuerung? Das 11. und beginnende 12. Jahrhundert. Positionen der Forschung, hg. v. Jörg Jarnut und Matthias Wemhoff unter Mitarbeit von Nicola Karthaus (MittelalterStudien 13), München 2006, S. 197–218. Der Investiturstreit in der deutschen Geschichtsschreibung von Lampert von Hersfeld bis Otto von Freising, in: Canossa. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik. Essays (Begleitband zum Ausstellungskatalog), München 2006, S. 47–59. Der Umgang mit der Geschichte in der lateinischen Weltchronistik des hohen Mittelalters, in: Julius Afrikanus und die christliche Weltchronistik, hg. v. Martin Wallraff, Berlin/New York 2006, S. 179–205. Conclusion, in: Les élites au Haut Moyen Âge. Crises et renouvellements, hg. v. François Bougard, Laurent Feller und Régine Le Jan (Collection Haut Moyen Âge 1), Turnhout 2006, S. 487–495. Einführung in die Tagung: Konrad I. – ein König in seiner Zeit und die Bedeutung von Geschichtsbildern, in: Konrad I. – Auf dem Weg zum „Deutschen Reich“?, hg. v. Hans-Werner Goetz, unter Mitarbeit von Simon Elling, Bochum 2006, S. 13–29. Early Medieval Attitudes Towards Gender, Marriage and Family, in: Fu Jen Historical Journal 17 (2006), S. 35–71. Dossier zur Situation der Mediävistik in Deutschland, in: Angst und Schrecken im Mittelalter, hg. v. Annette Gerok-Reiter und Sabine Obermaier (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeitschrift des Mediävistenverbandes 12/1, 2007), S. 161–179. (zusammen mit Wolfgang Haubrichs:) Romanische Namen in Willmandingen? Sprach- und geschichtswissenschaftliche Anmerkungen zu zwei MancipienListen in St. Galler Urkunden, in: Wissenschaft im Kontakt. Kooperationsfelder der Deutschen Sprachwissenschaft. Festschrift Albrecht Greule, hg. v. Sandra Reimann und Katja Kessel, Tübingen 2007, S. 207–237.

–64– Definir l’espace politique: la formation des duchés dans le royaume franc de l’Est vers l’an 900, in: Les élites et leurs espaces: Mobilité, Rayonnement, Domination (du VIe au XIe siècle), hg. v. Philippe Depreux, François Bougard und Régine Le Jan (Collection Haut Moyen Âge 5), Turnhout 2007, S. 155–172. Romania submersa? Zum Beitrag der Geschichtswissenschaft zu einem zentralen sprachwissenschaftlichen Problem, in: Studien zu Literatur, Sprache und Geschichte in Europa. Wolfgang Haubrichs zum 65. Geburtstag gewidmet, hg. v. Albrecht Greule u. a., St. Ingbert 2008, S. 655–667. Verwandtschaft im früheren Mittelalter (II) zwischen Zusammenhalt und Spannungen, in: Nomen et Fraternitas. Festschrift für Dieter Geuenich zum 65. Geburtstag, hg. v. Uwe Ludwig und Thomas Schilp (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 62), Berlin/New York 2008, S. 547–573. Pacem et iustitiam facere. Zum Rechtsverständnis in den Gottes- und Landfrieden, in: Das Recht und seine historischen Grundlagen. Festschrift für Elmar Wadle zum 70. Geburtstag, hg. v. Tiziana J. Chiusi, Thomas Gergen und Heike Jung (Schriften zur Rechtsgeschichte 139), Berlin 2008, S.283–295. Alt sein und alt werden in der Vorstellungswelt des frühen und hohen Mittelalters, in: Alterskulturen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Internationaler Kongreß Krems an der Donau 16. bis 18. Oktober 2006, hg. v. Gerhard Jaritz und Elisabeth Vavra (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. SB 780 = Veröffentlichungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit 21), Wien 2008, S. 17–58. Die schwäbischen Herzöge in der Wahrnehmung der alemannischen Geschichtsschreiber der Ottonen- und Salierzeit, in: Adel und Königtum im mittelalterlichen Schwaben. Festschrift für Thomas Zotz, hg. v. Andreas Bihrer, Mathias Kälble und Heinz Krieg (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden Württemberg. Reihe B: Forschungen 175), Stuttgart 2009, S. 127–144. Verwandtschaft im früheren Mittelalter (I): Terminologie und Funktionen, in: Verwandtschaft, Freundschaft, Brüderschaft. Soziale Lebens- und Kommunikationsformen im Mittelalter, im Auftrag des Mediävistenverbandes hg. v. Gerhard Krieger, Berlin 2009, S. 15–36. Les „ordines“ de la théorie médiévale de la société – un système hiérarchique? in: Hiérarchie et stratification sociale dans l’Occident médiéval (400–1100), hg. v. François Bougard, Dominique Iogna-Prat und Régine Le Jan (Collection Haut Moyen Âge 6), Turnhout 2008, S. 221–236. „Debilis“. Vorstellungen von menschlicher Gebrechlichkeit im frühen Mittelalter, in: Homo Debilis. Behinderte – Kranke – Versehrte in der Gesellschaft des Mittelalters (Studien und Texte zur Geistes- und Sozialgeschichte 3), hg. v. Cordula Nolte, Korb 2009, S. 21–55. Sarazenen als „Fremde“? Anmerkungen zum Islambild in der abendländischen Geschichtsschreibung des frühen Mittelalters, in: Sarazenen als „Fremde“? Anmerkungen zum Islambild in der abendländischen Geschichtsschreibung des frühen Mittelalters, Fremde, Feinde und Kurioses. Innen- und Außen-

–65– ansichten unseres muslimischen Nachbarn. Festschrift Gernot Rotter, hg. v. Benjamin Jokisch, Ulrich Rebstock und Lawrence I Conrad, Berlin/New York 2009, S. 39–66. Erwartungen an den „Staat“: die Perspektive der Historiographie in spätkarolingischer Zeit, in: Der frühmittelalterliche Staat – europäische Perspektiven, hg. v. Walter Pohl und Veronika Wieser (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Klasse. Denkschriften 16 = Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 16), Wien 2009, S. 471–485. Versuch einer resümierenden Bilanz, in: ebd., S. 523–531. „Herrschaft“ in der karolingischen Welt: Erwartungen und Verwirklichung, Repräsentation und Symbolik (El poder en el mundo carolingio: expectativas y realizaziones, representación y symbología), in: Territorio, Sociedad y Poder Anejo 2 (2009) (Symposium Internacional: Poder y simbología en la Europa, Siglos VIII–X), hg. v. Francisco Javier Fernández Conde und César García Castro Valdés, S. 159–180. Die Mediävistik zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Entwicklung, Stand und Perspektiven in der deutschen und westeuropäischen Geschichtswissenschaft, in: Mittelalter: Dezentralisierung und Machtteilung – Japan und Westeuropa im Vergleich, hg. v. Detlev Taranczewski (japanische Version: 21 seiki hajime no chûseishi kenkyû. Doitsu no Nishi-Yôloppa no rekishigaku ni okelu hatten, genjô, genbô, in: Chûsei – Nihon to Seiô. Takyoku to bunken no jidai [Mittelalter – Epoche der Dezentralisierung und Machtteilung. Japan und Westeuropa im Vergleich], hg. v. Shigekazu Kondô u. a., Tokio 2009, S. 367–383. Spielregeln, politische Rituale und symbolische Kommunikation in der Merowingerzeit. Das Beispiel Gregors von Tours, in: Spielregeln der Mächtigen. Mittelalterliche Politik zwischen Gewohnheit und Konvention, hg. v. Claudia Garnier und Hermann Kamp, Darmstadt 2010, S. 33–59. Die Chronik Thietmars von Merseburg als Ego-Dokument: ein Bischof mit gespaltenem Selbstverständnis, in: Ego-Trouble. Authors and Their Identities in the Early Middle Ages, hg. v. Richard Corradini u. a. (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Klasse. Denkschriften 185 = Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 15), Wien 2010, S. 259–270. Vergangenheit und Gegenwart. Mittelalterliche Wahrnehmungs- und Deutungsmuster am Beispiel der Vorstellungen der Zeiten in der früh- und hochmittelalterlichen Historiographie, in: Zwischen Wort und Bild. Wahrnehmungen und Deutungen im Mittelalter, hg. v. Hartmut Bleumer u. a., Köln/Weimar/ Wien 2010, S. 157–202. Geschichtswissenschaft in Hamburg im „Dritten Reich“, in: 100 Jahre Geschichtswissenschaft in Hamburg, hg. v. Rainer Nicolaysen und Axel Schildt (Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte 18), Berlin/Hamburg 2011, S. 103–160. Antike Tradition, römische Kontinuität und Wandel in den frühmittelalterlichen Reichen in der Wahrnehmung der frühmittelalterlichen Geschichtsschreibung: Gregor von Tours und Paulus Diaconus im Vergleich, in: Völker, Reiche und Namen im frühen Mittelalter, hg. v. Matthias Becher und Stefanie Dick (MittelalterStudien 22), München 2010, S. 255–277.

–66– Idéologie (et anti-idéologie) de la richesse au Haut Moyen Âge, in: Les élites et la richesse au Haut Moyen Âge, hg. v. Jean-Pierre Devroey, Laurent Feller und Régine Le Jan (Collection Haut Moyen Âge 10), Turnhout 2011, S. 33–58. La perception de l’espace politico-géographique de la Francia Media dans l’historiographie médiévale, in: De la Mer du Nord à la Méditerranée: Francia Media, une région au coeur de l’Europe (c. 840–c. 1050). Actes du colloque international (Metz, Luxembourg, Trèves, 8–11 février 2006), hg. v. Michèle Gaillard u. a. (Publications du Centre luxembourgeois de documentation et d’études médiévales 25), Luxemburg 2011, S. 111–129. Das Erzbistum Hamburg im früheren Mittelalter zwischen Anspruch und Realität, in: Aspekte der Landesgeschichte. Festschrift Heinrich Schoppmeyer zum 75. Geburtstag, hg. v. Friedrich Warda, Dortmund 2011, S. 23–41. Aktuelles Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Die Perspektive der Mittelalterforschung, in: Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Probleme, Perspektiven und Anstöße für die Unterrichtspraxis, hg. v. Thomas Martin Buck und Nicola Brauch, Münster/New York/Berlin 2011, S. 73–92. Besitz und Grundherrschaft des Frauenstiftes Essen im frühen und hohen Mittelalter, in: Frauen bauen Europa. Internationale Verflechtungen des Frauenstifts Essen, hg. v. Thomas Schilp (Essener Forschungen zum Frauenstift 9), Essen 2011, S. 107–140. Eliten im zeitgenössischen (Selbst-)Verständnis des frühen Mittelalters, in: Théorie et pratiques des élites au haut Moyen Âge. Conception, perception et réalisation sociale. Theorie und Praxis frühmittelalterlicher Eliten. Konzepte, Wahrnehmung und soziale Umsetzung, hg. v. François Bougard, Hans-Werner Goetz und Régine Le Jan (Haut Moyen Âge 13), Turnhout 2011, S. 101–125. Narodnaya kul’tura i cerkovnaya vera v rannem Srednevekovie: nekotorie metodologicheskie problemi ih izuchenia (Volkskultur und Kirchenglauben im frühen Mittelalter: einige methodische Probleme zu ihrer Erforschung und Abgrenzung), in: Obrazi proshlogo. Sbornik pamiati a. Ja. Gurevicha (Bilder der Vergangenheit. Gedenkschrift für Aaron Gurjewitsch), St. Petersburg 2011, S. 452–464. Lingua. Indizien und Grenzen einer Identität durch Sprache im frühen Mittelalter, in: Sprache und Identität im frühen Mittelalter, hg. v. Walter Pohl und Bernhard Zeller (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften 426 = Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 20), Wien 2012, S. 61–73. Historical Writing, Historical Thinking and Historical Cosciousness in the Middle Ages (Escrita Histórica, Pensamento Histérico e Consciência Histórica na Idade Média), in: Revista Diálogos Mediterrânicos (2012/2), S. 110–128 (Internetpublikation: http://www.dialogosmediterranicos.com.br/index.php/ RevistaDM/issue/current/showToc). Was wird im frühen Mittelalter unter „Häresie“ verstanden? Zur Häresiewahrnehmung des Hrabanus Maurus, in: Die Wahrnehmung anderer Religionen im frühen Mittelalter: Terminologische und methodische Probleme, hg. v.

–67– Anna Aurast und Hans-Werner Goetz (Hamburger geisteswissenschaftliche Studien zu Religion und Gesellschaft 1), Berlin 2012, S. 47–88. Christians and Pagans in the Period of Mission: similar concepts in a religious confrontation, in: The Creation of Medieval Northern Europe. Christianisation, Social Transformations, and Historiography. Essays in Honour of Sverre Bagge, hg. v. Leidulf Melve und Sigbjørn Sønnesyn, Oslo 2012, S. 29–43. La compétition entre catholiques et ariens en Gaule: les entretiens religieux („Religionsgespräche“) de Grégoire de Tours, in: Agôn. La compétition (Ve–XIIe siècle), hg. v. François Bougard, Régine Le Jan und Thomas Lienhard (Collection Haut Moyen Âge 17), Turnhout 2012, S. 183–198. Häresie – was ist das? Die Wahrnehmung von Häretikern im früheren Mittelalter, in: Ungläubige, Teufelsdiener, Abtrünnige ... Der Umgang mit Andersgläubigen in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Marc Föcking und Hans-Werner Goetz (Hamburger geisteswissenschaftliche Studien zu Religion und Gesellschaft 3), Berlin 2013, S. 35–57.

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–70– Adelheid Krah, Absetzungsverfahren als Spiegelbild von Königsmacht. Unter­ suchungen zum Kräfteverhältnis zwischen Königtum und Adel im Karolinger­ reich und seinen Nachfolgestaaten (Untersuchungen zur deut­ schen Staats- und Rechtsgeschichte n.F. 26), Aalen 1987, in: Historische Zeitschrift 249 (1989), S. 674–676. Horst Fuhrmann, Einladung ins Mittelalter, München 1987, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 101 (1990), S. 93. Peter von Moos, Geschichte als Topik. Das rhetorische Exemplum von der Antike zur Neuzeit und die hi­storiae im Policraticus Johanns von Salisbury (Ordo. Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen Neuzeit 2), Hildesheim/Zürich/New York 1988, in: Revue belge de philologie et d’histoire 71 (1993), S. 1117f. Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v. Immo Eberl, Wolfgang Hartung und Joachim Jahn (REGIO. Forschungen zur schwäbischen Regionalgeschichte 1), Sigmaringendorf 1988, in: Historische Zeitschrift 259 (1990), S. 686–688. Gerd Tellenbach, Ausgewählte Abhandlungen und Aufsätze, Bd. 1–4, Stuttgart 1988/89, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechts­geschich­te, Germ. Abt. 107 (1990), S. 476f.; 109 (1992), S. 557f. Richard Barber und Juliet Barker, Tournaments, Jousts, Chi­valry and Pageants in the Middle Ages, Woodbridge 1989, in: Historisches Jahrbuch 111 (1991), S. 245. Hilkert Weddige, Heldensage und Stammessage. Iring und der Untergang des Thüringerreiches in Historiogra­ phie und heroischer Dichtung (Hermaea. Germanisti­sche Forschungen N.F. 61), Tübingen 1989, in: Ar­chiv für Kulturgeschichte 73 (1991), S. 491f. Josef Fleckenstein, Ordnungen und formende Kräfte des Mittelalters. Ausge­ wählte Beiträge, Göttingen 1989, in: Mediaevistik 2 (1990), S. 304–306. Ansätze und Diskontinuität deutscher Nationsbildung im Mittelalter, hg. v. Joachim Ehlers (Nationes 8), Sigmaringen 1989, in: Ius Commune. Zeitschrift für Europäische Rechts­geschichte 17 (1990), S. 428–431. Menschen, Dinge und Umwelt in der Geschichte. Neue Fragen der Geschichtswissenschaft an die Vergangen­heit, hg. v. Ulf Dirlmeier und Gerhard Fouquet (Sach­überlieferung und Geschichte. Siegener Abhandlun­gen zur Entwicklung der materiellen Kultur 5), St. Katharinen 1989, in: Vierteljahrschrift für So­zialund Wirt­schafts­geschichte 77 (1990), S. 239f. Cornelia Kirchner-Feyerabend, Otto von Freising als Diö­zesan- und Reichs­ bischof (Europäische Hoch­schulschriften 3, 413), Frankfurt a. M. u. a. 1990, in: Hi­sto­ri­sche Zeitschrift 253 (1991), S. 435f. Matthias Willwersch, Die Grundherrschaft des Klosters Prüm, hg. v. Ingo Schwab und Reiner Nolden, Trier 1989, in: ebd. 254 (1992), S. 716f. Jean Verdon, Grégoire de Tours, „le père de l’histoire de France“, Le cateau 1989, in: ebd., S. 437f. Adriaan Verhulst, Précis d’histoire rurale de la Belgi­que, Bruxelles 1990, in: Francia 18/1 (1991), S. 246f.

–71– Regine Sonntag, Studien zur Bewertung von Zahlenanga­ben in der Geschichts­ schreibung des früheren Mit­tel­alters: Die Decem Libri Historiarum Gregors von Tours und die Chronica Reginos von Prüm (Münchener Historische Studien. Abt. Mittelalterliche Ge­schichte 4), Kallmünz/Opf. 1987, in: Archiv für Kulturgeschichte 76 (1994), S. 236f. Rüdiger E. Barth, Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhun­dert, Sigmaringen 1990, in: Historische Zeit­schrift 255 (1992), S. 452–454. Le travail au moyen âge. Une approche interdisciplinai­re, Actes du Colloque international de Louvain-la-Neuve, 21–23 mai 1987, hg. v. Jacqueline Hamesse und Colette Muraille-Samaran (Université catholique de Louvain, Publications de l’institut d’études mé­diévales. Textes, Études, Congrès 19), Louvainla Neuve 1990, in: Francia 19/1 (1992), S. 244–247. Gerhard Jaritz, Zwischen Augenblick und Ewigkeit. Einführung in die Alltagsgeschichte des Mittelalters, Wien/Köln 1989, in: Historisches Jahrbuch 112, 1992, S. 499f. Karl F. Morrison, History as a Visual Art in the Twelfth-Century Renaissance, Princeton 1990, in: Revue belge de philologie et d’histoire 71 (1993), S. 1120f. Richard William Southern, Saint Anselm. A Portrait in a Landscape, Cambridge 1990, in: ebd., S. 1118f. Histoire des femmes en occident, hg. v. Georges Duby und Michelle Perrot, Bd. 2: Le moyen âge, hg. v. Chri­stiane Klapisch-Zuber, Plon 1991, in: Historische Zeitschrift 256 (1993), S. 164f. Thomas Eichenberger, Patria. Studien zur Bedeutung des Wortes im Mittelalter (6.–12. Jh.) (Nationes 9), in: Rheinische Vierteljahresblätter 56 (1992), S. 363–365. Verena Epp, Fulcher von Chartres. Studien zur Ge­schichtsschreibung des ersten Kreuzzuges (Studien humaniora 15), Düsseldorf 1990, in: Archiv für Kulturgeschichte 76 (1994), S. 490f. Jean Durliat, Les finances publiques de Dioclétien aux Carolingiens (284–889) (Bei­hefte der Francia 21), Sigma­ringen 1990, in: Gnomon 44 (1993), S. 687–690. Burgen der Salierzeit, 2 Bde., hg. v. Horst Wolfgang Böhme, Sigmaringen 1991 in: Spektrum der Wissenschaft 9 (1992), S. 127–130. Richard H. Brittnell, The commercialisation of English society 1000–1500, Cam­ bridge 1993, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 80 (1993), S. 540f. Wolfgang Christian Schneider, Ruhm, Heilsgeschehen, Dialektik. Drei kognitive Ordnungen in Geschichtsschreibung und Buchmalerei der Ottonenzeit (Historische Texte und Studien 9), Hildesheim/Zürich/New York 1988, in: Archiv für Kulturgeschichte 75 (1993), S. 222f. Birgit Studt, Fürstenhof und Geschichte. Legitimation durch Über­lieferung (Norm und Struktur. Studien zum sozialen Wandel in Mittel­alter und früher Neuzeit 2), Köln/Weimar/Wien 1992, in: Historische Zeitschrift 259 (1994), S. 197f. Hans Constantin Faußner, Die Königsurkundenfälschungen Ottos von Freising aus rechtshistorischer Sicht (Studien zur Rechts-, Wirtschafts- und Kultur-

–72– geschichte 13), Sigmaringen 1993, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germ. Abt. 111 (1994), S. 652f. Brigitte Wavra, Salzburg und Hamburg: Erzbistumsgründung und Missions­ politik in karolingischer Zeit (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe I: Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens 179), Berlin 1991, in: Early Medieval Europe 3 (1994), S. 88f. Matthias Becher, Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Großen (Vorträge und Forschungen, Sonderband 39), Sigmaringen 1993, in: ebd. 4 (1995), S. 213f. Hugh of Poitiers, The Vézelay Chronicle and other documents from MS. Auxerre 227 and elsewhere, translated into English with notes, in­troduction, and accompanying material by John Scott and John O. Ward with supplementary essays and notes by Eugene L. Cox (Medieval and Renaissance Texts and Studies), Binghamton, N.Y. 1993, in: Mediaevistik 8, 1995, S. 380f. Ian Wood, The Merovingian Kingdoms 450–751, London/New York 1994, in: Mediaevistik 9 (1996), S. 308f. Jaroslav Čechura, Die Struktur der Grundherrschaften im mittelalterlichen Böhmen unter besonderer Berücksichtigung der Klosterherrschaften (Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte 39), Stuttgart/Jena/New York 1994, in: Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte, Germ. Abt. 112 (1995), S. 506–508. Christian Krötzl, Pilger, Mirakel und Alltag. Formen des Verhaltens im skandinavi­schen Mittelalter (12.–15. Jahrhundert) (Societas Historica Finlandiae. Studia Historica 46), Helsinki 1994, in: Historische Zeitschrift 261 (1995), S. 201f. John W. Baldwin, The Language of Sex. Five Voices from Northern France around 1200 (The Chicago Series on Sexuality, History and Society), Chicago/London 1994, in: Historische Zeitschrift 261 (1995), S. 538f. Herkunft und Ursprung. Historische und mythische Formen der Legitimation, hg. v. Peter Wunderli, Sigmaringen 1994, in: Revue belge de philologie et d’histoire 75 (1997), S. 546–548. Liutprando di Cremona e il codice di Frisinga Clm 6388. Cura et studio Paolo Chiesa (Corpus Christianorum. Autographa Medii Aevi 1), Turnhout 1994, in: Mediaevistik 10 (1997), S. 373f. Jakob Amstadt, Die Frau bei den Germanen. Matriarchale Spuren in einer patriar­chalen Gesellschaft, Stuttgart 1994, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 41 (1995), S. 645. Rolf Sprandel, Chronisten als Zeitzeugen. Forschungen zur spätmittelalterlichen Geschichtsschreibung in Deutschland, Köln/Weimar/Wien 1994, in: Revue belge de philologie et d’histoire 74 (1996), S. 571f. Marlene Meyer-Gebel, Bischofsabset­zungen in der deutschen Reichskirche vom Wormser Konkordat (1122) bis zum Ausbruch des Alexandrini­schen Schismas (1159) (Bonner Historische Forschungen 55) Siegburg 1992, in: Historische Zeitschrift 262 (1996), S. 213f.

–73– Sozialer Wandel im Mittelalter. Wahrnehmungsformen, Erklärungsmuster, Regelungsmechanismen, hg. v. Jürgen Miethke und Klaus Schreiner, Sigmarin­gen 1994, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 43 (1995), S. 1034f. Anette Baumann, Weltchronistik im ausgehenden Mittelalter. Heinrich von Herford, Gobelinus Person, Dietrich Engelhus (Europäische Hochschul­schriften, Reihe III, Bd. 653), Frankfurt a. M. u. a. 1995, in: Archiv für Kulturgeschichte 83 (2001), S. 496f. Ordnung und Aufruhr im Mittelalter. Historische und juristische Studien zur Rebellion, hg. v. Marie Theres Fögen (Ius Commune. Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt a. M. Sonderhefte. Studien zur Europäischen Rechtsgeschichte 70), Frankfurt a. M. 1995, in: Historische Zeitschrift 263 (1996), S. 189–191. Ludwig Schmugge, Kirche, Kinder, Karrieren. Päpstliche Dispense von der unehelichen Geburt im Spätmittelalter, Zürich 1995, in: ebd., S. 206f. Memoria als Kultur, hg. v. Otto Gerhard Oexle (Veröffentlichung des MaxPlanck-Instituts für Geschichte 121), Göttingen 1995, in: Zeitschrift für Historische Forschung 23 (1996), S. 536f. Mechthild Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien (Münstersche Historische Forschungen 7), Köln/Weimar/Wien 1995, in: Historische Zeitschrift 263 (1996), S. 465–467. Norbert Kersken, Geschichtsschreibung im Europa der „nationes“. Nationalge­ schichtliche Gesamtdarstellungen im Mittelalter (Münstersche Historische Forschungen 8), Köln/Weimar/Wien 1995, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 44 (1996), S. 639f. Zeitgeschehen und seine Darstellung im Mittelalter. L’actualité et sa représentation au Moyen Âge, hg. v. Christoph Cormeau, Bonn 1995, in: ebd., S. 737–739. Das Mittelalter als Epoche. Versuche eines Einblicks, hg. v. Carl August Lückerath und Uwe Uffelmann, Idstein 1995, in: Historische Zeitschrift 264 (1997), S. 167–169. Property and Power in the Early Middle Ages, hg. v. Wendy Davies und Paul Fouracre, Cambridge 1995, in: Historische Zeitschrift 264 (1997), S. 183–185. Hans-Henning Kortüm, Menschen und Mentalitäten. Einführung in Vorstellungswelten des Mittelalters, Berlin 1996, in: ebd. 265 (1997), S. 181f. Matthias Becher, Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsi­schen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert (Historische Studien 444), Husum 1996, in: Zeitschrift für Geschichts­wissen­schaft 45 (1997), S. 658f. Peasants and Townsmen in Medieval Europe. Studia in honorem Adriaan Verhulst, hg. v. Jean-Marie Duvosquel und Erik Thoen (Belgisch Centrum voor Lande­lijke geschiedenis. Centre belge d’histoire rurale 114), Gent 1996, in: Revue belge de philologie et d’histoire 77 (1999), S. 683–685. Peuples du Moyen Âge. Problèmes d’identification. Séminaire Sociétés, Idéologies et Croyances au Moyen Âge, hg. v. Claude Carozzi und Huguette Taviani-Carozzi, Aix-en-Provence 1996, in: Revue belge de philologie et d’histoire 77 (1999), S. 650f.

–74– Ernst Schubert, Fahrendes Volk im Mittelalter, Bielefeld 1995, in: Historische Zeitschrift 265 (1997), S. 188f. Träger und Instrumentarien des Friedens im hohen und späten Mittelalter, hg. v. Johannes Fried (Vorträge und Forschungen 43), Sigmaringen 1996, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 45 (1997), S. 934f. Peter Dinzelbacher, Angst im Mittelalter. Teufels-, Todes- und Gotteserfah­rung: Mentalitätsgeschichte und Ikonographie, Paderborn 1996, in: Historische Zeitschrift 265 (1997), S. 761f. Joachim Ehlers, Ausgewählte Aufsätze, hg. v. Martin Kintzinger und Bernd Schneidmüller (Berliner Historische Studien 21), Berlin 1996, in: Zeitschrift für Historische Forschung 24 (1997), S. 102f. Gerd Althoff, Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997, in: Berliner Zeitung v. 3./4. Mai 1997, S. VI. Aaron Gurjewitsch, Stumme Zeugen des Mittelalters. Weltbild und Kultur der einfachen Menschen, Weimar/Köln/Wien, in: Historische Zeitschrift 266 (1998), S. 723–725 und in: Berliner Zeitung v. 3./4. Januar 1998, S. VI. Adriaan H. Bredero, Bernhard von Clairvaux (1091–1153). Zwischen Kult und Historie. Über seine Vita und ihre historische Auswertung. Aus dem Nieder­ ländischen von Ad Pistorius, mit einem Geleitwort von Ulrich Köpf, Stuttgart 1996, in: Rheinische Vierteljahresblätter 62 (1998), S. 392f. Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich, hg. v. Theo Kölzer, Sigmarin­gen 1996, in: Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Germ. Abt. 115 (1998), S. 687f. Geschichte der Familie, Bd. 2: Mittelalter, hg. v. André Burguière u. a., Frankfurt a. M./New York/Paris 1997, in: Historische Zeitschrift 267 (1998), S. 457–459. Studienreform Geschichte – kreativ, hg. v. Wolfgang Schmale (Heraus­forderun­ gen. Historisch-politische Analysen 4), Bochum 1997, in: Forschung und Lehre 1998/9, S. 485. Hildegard Adam, Das Zollwesen im fränkischen Reich und das spätkarolingische Wirtschaftsleben (VSWG Beih. 126), Stuttgart 1997, in: Early Medieval Europe 8 (1999), S. 401f. Das Ende der Weltreiche. Von den Persern bis zur Sowjetunion, hg. v. Alexander Demandt, München 1997, in: Revue belge de philologie et d’histoire 78 (2000), S. 605–607. Dialektik und Rhetorik im früheren und hohen Mittelalter. Rezeption, Über­ lieferung und gesellschaftliche Wirkung antiker Gelehrsamkeit vornehmlich im 9. und 12. Jahrhundert, hg. v. Johannes Fried (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 27), München 1997, in: Revue belge de philologie et d’histoire 78 (2000), S. 676f. Genevève Bührer-Thierry, Évêques et pouvoir dans le royaume de Germanie. Les églises de Bavière et de Souabe 876–973, Paris 1997, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 178f. Alvermann, Dirk, Königsherrschaft und Reichsintegration. Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit Kaiser Ottos II. (967) 973–983 (Berliner Historische Studien 28), Berlin 1998, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 179f.

–75– Norm und Praxis im Alltag des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Inter­ nationales Round-Table-Gespräch Krems an der Donau 7. Oktober 1996 (Forschungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Diskussio­nen und Materialien 2), Wien 1997, in: Revue belge de philologie et d’histoire 78 (2000), S. 632f. Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?, hg. v. Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter (Mittelalterforschungen 1), Sigmaringen 1997, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 746f. Ernst Kantorowicz, hg. v. Robert L. Benson und Johannes Fried (Frankfurter historiche Abhandlungen 39), Stuttgart 1997, in: Zeitschrift für Historische Forschung 27 (2000), S. 260f. Jagd und höfische Kultur im Mittelalter, hg. v. Werner Rösener (Veröffentlichun­ gen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 135), Göttingen 1997, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 122 (2000), S. 504–597. Max Wehrli, Geschichte und Erinnerung. Gesammelte Aufsätze, hg. v. Fritz Wagner und Wolfgang Maaz (Spolia Berolinensia. Berliner Beiträge zur Geistes- und Kulturgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit 12), Hildesheim/ Zürich 1998, in: Revue belge de philologie et d’histoire 78 (2000), S. 608f. Friedrich Pfeiffer, Rheinische Transitzölle im Mittelalter, Berlin 1998, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 62 (1999), S. 954f. Michael Borgolte, Sozialgeschichte des Mittelalters. Eine Bilanz nach der deutschen Einheit (Historische Zeitschrift. Beihefte 22), München 1996, in: Early Medieval Europe 10 (2001), S. 119–121. Mireille Chazan, L’Empire et l’histoire universelle de Sigebert de Gembloux à Jean de Saint-Victor (XIIe–XIVe siècle) (Études d’histoire médiévale 3), Paris 1999, in: Francia 28/1 (2001), S. 344–346. The Medieval Chronicle. Proceedings of the 1st International Conference on the Medieval Chronicle, Driebergen/Utrecht 13–16 July 1996, hg. v. Eric Kooper (Costerus New Series 120), Am­sterdam/Atlanta 1999, in: Historische Zeitschrift 271 (2000), S. 424f. Elisabeth Van Houts, Memory and Gender in Medieval Europe, 900–1200 (Ex­ plorations in Medieval Culture and Society), Houndmills 1999, in: Early Medieval Europe 10 (2001), S. 155f. Matthias Becher, Karl der Große (Wissen in der Beck’schen Reihe 2120), München 1999, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 51 (2001), S. 293f. Les reliques. Objects, cultes, symboles. Actes du colloque international de l’Université du Littoral-Côte d’Opale (Boulogne-sur-Mer) 4–6 septembre 1997, hg. v. Edina Bozóky und Anne-Marie Helvetius (Hagiologa. Études sur la Sainteté d’Occident – Studies on Western Sainthood 1), Turnhout 1999, in: Das Mittelalter 5/1 (2000), S. 185f. Bernhard Töpfer, Urzustand und Sündenfall in der mittelalterlichen Gesellschafts- und Staatstheorie (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 45), Stuttgart 1999, in: ebd., S. 189f. Stefan Weinfurter, Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, in: ebd., S. 190f.

–76– Bernhard Töpfer, Urzustand und Sündenfall in der mittelalterlichen Gesellschafts- und Staatstheorie (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 45), Stuttgart 1999, in: Historische Zeitschrift 271 (2000), S. 426f. Faire mémoire. Souvenir et Communication au Moyen Âge, hg. v. Claude Carozzi und Huguette Taviani-Carozzi, Aix-en-Provence 1999, in: Revue belge de philologie et d’histoire 81 (2001), S. 1391f. Alain J. Stoclet, Immunes ab omni teloneo. Étude diplomatique, de philologie et d’histoire sur l’exemption de tonlieux au haut Moyen Age et spécialement sur la Praeceptio de navibus (Bibliothèque de l’IHBR 45), Bruxelles/Roma 1999, in: Revue belge de philologie et d’histoire 81 (2001), S. 1414f. The New Cambridge Medieval History. Vol. III: c. 900–c. 1024, hg. v. Timothy Reuter, Cambridge 1999, in: Early Medieval Europe 10 (2001), S. 297–299. Robert I. Moore, The First European Revolution, c. 970–1215 (The Making of Europe), Oxford 2000, in: Historische Zeitschrift 273 (2001), S. 747f. The Uses of the Past in the Early Middle Ages, hg. v. Yitzhak Hen und Matthew Innes, Cambridge 2000, in: ebd. 274 (2002), S. 176f. Amalie Fößel, Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herr­schaftsrecht, Handlungsspielräume (Mittelalter-Forschungen 4), Stuttgart 2000, in: Das Mittelalter 6/1 (2001), S. 167. Charters and the Use of the Written Word in Medieval Society, hg. v. Karl Heidecker (Utrecht Studies in Medieval Literacy 5), Turnhout 2000, in: ebd., S. 170. Adelheid Krah, Die Entstehung der „potestas regia“ im Westfrankenreich während der ersten Regierungsjahre Kaiser Karls II. (840–877), in: ebd., S. 170f. Grenze und Differenz im frühen Mittelalter, hg. v. Walter Pohl und Helmut Reimitz (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 1 = Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. Denkschrr. 287), Wien 2000, in: ebd., S. 177. Walter Pohl, Werkstätte der Erinnerung. Montecassino und die Gestaltung der langobardischen Vergangenheit (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungs-Bd. 39), Wien/München 2001, in: ebd., S. 177f. Seigneurial Jurisdiction, hg. v. Lloyd Bonfield (Comparative Studies in Continental and Anglo-American Legal History. Vergleichende Untersuchungen zur kontinental-europäischen und anglo-amerikanischen Rechtsgeschichte 21), Berlin 2000, in: Zeitschrift für Historische Forschung 30 (2003), S. 300f. Anton Scharer, Herrschaft und Repräsentation. Studien zur Hofkultur König Alfreds des Großen (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichts­ forschung. Erg.-Bd. 36), Wien/München 2000, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 110 (2002), S. 200f. Harald Kleinschmidt, Understanding the Middle Ages. The Transformation of Ideals and Attitudes in the Medieval World, Woodbridge 2000, in: Historische Zeitschrift 274 (2002), S. 718–721. Verena Epp, Amicitia. Zur Geschichte personaler, sozialer, politischer und geistlicher Beziehungen im frühen Mittelalter (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 44), Stuttgart 1999, in: Das Mittelalter 6/2 (2001), S. 159.

–77– Europa an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Beiträge zu Ehren von Werner Goez, hg. v. Klaus Herbers, in: ebd., S. 162f. Johannes Fried, Aufstieg aus dem Untergang. Apokalyptisches Denken und die Entstehung der modernen Naturwissenschaft im Mittelalter, München 2001, in: ebd., S. 163. Régine Le Jan, Femmes, pouvoir et société dans le haut Moyen Âge (Les Médiévistes français 1), Paris 2001, in: ebd., S. 170f. Renate Pletl, Irdisches Regnum in der mittelalterlichen Exegese. Ein Beitrag zur exegetischen Lexikographie und ihren Herrschaftsvorstellungen (7.–13. Jahrhundert) (Europäische Hochschulschriften 3,881), Frankfurt a. M. u. a. 2000, in: Das Mittelalter 6/2 (2001), S. 174f. Jarosław Wenta, Studien über die Ordensgeschichtsschreibung am Beispiel Preußens, Toruń 2000, in: Speculum 78 (2003), S. 1013f. Ernst Schubert, Alltag im Mittelalter. Natürliches Lebensumfeld und menschliches Miteinander, Darmstadt 2002, in: Historische Zeitschrift 276 (2003), S. 437–349. Medieval Futures. Attitudes to the Future in the Middle Ages, hg. v. John A. Burrow und Ian P. Wei, in: Das Mittelalter 7/1 (2002), S. 203. Jutta Schlick, König, Fürsten und Reich 1056–1159. Herrschaftsverständnis im Wandel (Mittelalter-Forschungen 7), Stuttgart 2001, in: ebd., S. 209 „Scientia“ und „Disciplina“. Wissenstheorie und Wissenschaftspraxis im 12. und 13. Jahrhundert, hg. v. Rainer Berndt, Matthias Lutz-Bachmann und Ralf M.W. Stammberger zusammen mit Alexander Fidora und Andreas Niederberger (Erudiri Sapientia. Studien zum Mittelalter und zu seiner Rezeptionsgeschichte 3), Berlin 2002, in: Das Mittelalter 7/2 (2002), S. 210f. C. Stephen Jaeger, Die Entstehung höfischer Kultur. Vom höfischen Bischof zum höfischen Ritter (Philologische Studien und Quellen 167), Berlin 2001, in: ebd., S. 219. Kontraste im Alltag des Mittelalters. Internationaler Kongreß Krems an der Donau, 29. September bis 2. Oktober 1998, hg. v. Gerhard Jaritz (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Kl. Forschungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Diskussionen und Materialien 5), Wien 2000, in: ebd., S. 219f. Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen, hg. v. Klaus Schreiner, München 2002, in: ebd., S. 232. Sentimenti del tempo e periodizzazione della storia nel medioevo. Atti del XXXVI Convegno storico internazionale, Todi, 10–12 ottobre 1999 (Centro italiano di studi sul basso medioevo – Academina Tudertina. Centro di studi sulla spiritualità medievale dell’Università degli studi di Perugia), Spoleto 2000, in: ebd., S. 232f. Von Mohammed zu Karl dem Großen. Aufbruch ins Mittelalter, hg. v. Roberto Cassanelli und Eduard Carbonell, Stuttgart 2001, in: Das Mittelalter 8/1 (2003), S. 172f.

–78– Kaiser Heinrich II. 1002–1024, hg. v. Josef Kirmeier u. a., Stuttgart 2002, in: ebd., S. 178. Historisches und fiktionales Erzählen im Mittelalter, hg. v. Fritz Peter Knapp und Manuele Niesner (Schriften zur Literaturwissenschaft 19), Berlin 2002, in: Das Mittelalter 8/1 (2003), S. 178f. Arnulf Krause, Die Geschichte der Germanen, Frankfurt a. M./New York 2002, in: ebd., S. 179f. Carl I. Hammer, A Large-Scale Slave Society of the Early Middle Ages. Slaves and their families in early medieval Bavaria, Burlington 2002, in: American Historical Review 108/3 (2003), S. 893f. Fiefs et féodalité dans l’Europe méridionale (Italie, France du Midi, Péninsule ibérique) du IXe au XIIIe siècle. Colloque international organisé par le Centre Européen d’Art et Civilisation Médiévale de Conques et l’Université de Toulouse-le-Mirail (Conques, 6–8 juillet 1998), hg. v. Pierre Bonnassie, Toulouse 2002, in: Das Mittelalter 8/2 (2003), S. 183f. Humour, History and Politics in Late Antiquity and the Early Middle Ages, hg. v. Guy Halsall, Cambridge 2002, in: ebd., S. 196f. Les tendances actuelles de l’histoire du Moyen Âge en France et en Allemagne. Actes des colloques de Sèvres (1997) et Göttingen (1998) organisés par le Centre Nationale de la Recherche Scientifique et le Max-Planck-Institut für Geschichte, hg. v. Jean-Claude Schmitt und Otto Gerhard Oexle (Histoire ancienne et médiévale 66), Paris 2003, in: ebd., S. 221f. The Medieval Chronicle II. Proceedings of the 2nd International Conference on the Medieval Chronicle Driebergen/Utrecht, 16–21 July 1999, hg. v. Eric Kooper (Costerus New Series 144), Amsterdam/New York 2002, in: Historische Zeitschrift 279 (2004), S. 181f. Torsten Fremer, Äbtissin Theophanu und das Stift Essen. Gedächtnis und Individualität in ottonisch-salischer Zeit, Bottrop-Essen 2002, in: Rheinische Vierteljahresblätter 68 (2004), S. 260f. Historiography in the Middle Ages, hg. v. Deborah Deliyannis, Leiden/Boston 2002, in: Das Mittelalter 9/1 (2004), S. 169f. Jacques Paul, Du monde et des hommes. Essais sur la perception médiévale (Le temps de l’histoire), Aix-en-Provence 2003, in: ebd., S. 185. Diana Zunker, Adel in Westfalen. Strukturen und Konzepte von Herrschaft (1106–1235) (Historische Studien 472), Husum 2003, in: Rheinische Vierteljahresblätter 69 (2005), S. 313–315. Ludwig Holzfurtner, Gloriosus Dux. Studien zu Herzog Arnulf von Bayern (907–937) (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beih. 25. Reihe B), München 2003, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 122 (2005), S. 489–491. Benjamin Arnold, Power and Property in Medieval Germany. Economic and Social Change c. 900–1300, Oxford 2004, in: Das Mittelalter 10/1 (2005), S. 171. Alcuin, de York à Tours. Écriture, pouvoir et réseaux dans l’Europe du haut Moyen Âge, hg. v. Philippe Depreux und Bruno Judic (Annales de Bretagne et des pays de l’Ouest 111,3), Rennes 2004, in: ebd., S. 175.

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–80– Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung, Bd. 7: Zentren herrschaftlicher Repräsentation im Hochmittelalter. Geschichte, Architektur und Zeremoniell, hg. v. Caspar Ehlers, Jörg Jarnut und Matthias Wemhoff (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 11/7), Göttingen 2007, in: Rheinische Vierteljahresblätter 72 (2008), S. 294. Uta Kleine, Gesta, Fama, Scripta. Rheinische Mirakel des Hochmittelalters zwischen Geschichtsdeutung, Erzählung und sozialer Praxis, in: ebd., S. 308f. Gesine Jordan, „Nichts als Nahrung und Kleidung“. Laien und Kleriker als Wohngäste bei den Mönchen von St. Gallen und Redon (8. und 9. Jahrhundert) (Europa im Mittelalter 9), Berlin 2007, in: Sehepunkte 8 (2008), Nr. 6, URL: http://www.sehepunkte.de/2008/06/13875.html [zuletzt eingesehen: 30.04.2013]. Klaus-Peter Johne, Die Römer an der Elbe. Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewußtsein der griechisch-römischen Antike, Berlin 2006, in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft. Didaktische Informationen 62/1–2 (2009), Sp. 113–115. Caspar Ehlers, Die Integration Sachsens in das fränkische Reich (751–1024) (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 231), Göttingen 2007, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 120 (2009), S. 366f. Frankland. The Franks and the World of the Early Middle Ages. Essays in Honour of Dame Jinty Nelson, hg. v. Paul Fouracre und David Ganz, Manchester/New York 2008, in: Bulletin of the German Historical Institute London 31 (2009), S. 95–99. Claudia Garnier, Die Kultur der Bitte. Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich (Symbolische Kommunikation in der Vormoderne. Studien zu Geschichte, Literatur und Kunst), Darmstadt 2008, in: Zeitschrift für Historische Forschung 36 (2009), S. 495f. Friedrich Wilhelm Graf, Missbrauchte Götter. Zum Menschenbilderstreit in der Moderne, München 2009, in: H-Soz-u-Kult v. 30.7.2009, http://hsozkult. geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-3-092 [zuletzt eingesehen: 30.04.2013]. Mittelalter im Labor. Die Mediävistik testet neue Wege zu einer transkulturellen Europawissenschaft, hg. v. Michael Borgolte u. a. (Europa im Mittelalter 10), Berlin 2008, in: Das Mittelalter 15/1 (2010), S. 155f. Lay Intellectuals in the Carolingian World, hg. v. Patrick Wormald und Janet L. Nelson, Cambridge u. a. 2007, in: ebd., S. 181. Paul Christian Schwellenbach, Untersuchungen zum Kölner Gottesfrieden von 1083. Ursprung, Inhalt und Wirkungsgeschichte, Saarbrücken 2009, in: Rheinische Vierteljahresblätter 74 (2010), S. 283f. Joachim Ehlers, Heinrich der Löwe. Eine Biographie, Berlin 2008, in: ebd., S. 287f. Pro remedio et salute anime peragemus. Totengedenken am Frauenstift Essen im Mittelalter, hg. v. Thomas Schilp (Essener Forschungen zum Frauenstift 6), Essen 2008, in: ebd., S. 290–292.

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–82– Anselm von Havelberg, Anticimenon . Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Hermann Josef Sieben (Archa Verbi. Jahrbuch der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik. Subsidia 7), Münster 2010, in: Das Mittelalter 17/2 (2012), S. 147. Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter, hg. v. Michael Borgolte u. a. (Europa im Mittelalter 18), Berlin 2011, in: ebd., S. 149–151. Mathias Lawo, Studien zu Hugo von Flavigny (MGH Schriften 62), Hannover 2010, in: Historische Zeitschrift 294 (2012), S. 769f. Gabriela Signori, Von der Paradiesehe zur Gütergemeinschaft. Die Ehe in der mittelalterlichen Lebens- und Vorstellungswelt (Geschichte und Geschlechter 60), Frankfurt a. M./New York 2011, in: Mittellateinisches Jahrbuch 47 (2012), S. 489f. Fried, Johannes, Canossa. Entlarvung einer Legende. Eine Streitschrift, Berlin 2012, in: Sehepunkte 131 (2013), v. 15.1.2013, URL: http://www.sehepunkte. de/2013/01/21982.html [zuletzt eingesehen: 30.04.2013].