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German Pages 122 [159] Year 1937
KUNSTWISSENSCHAFTLICHE STUDIEN BAND X X I
UDO VON ALVENSLEBEN DIE
BRAUNSCHWEIGISCHEN
SCHLÖSSER DER BAROCKZEIT UND IHR BAUMEISTER HERMANN KORB
19 3 7 DEUTSCHER KUNSTVERLAG
BERLIN
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INHALT D E R B R A U N S C H W E I G I S C H E H O F I M Z E I T A L T E R DES B A R O C K
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DER BAUMEISTER HERMANN K O R B
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DIE B A U T E N
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Die Schloßbauten:
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Salzdahlum 17, Hundisburg 32, Wolfenbüttel, Residenzschloß 45, Monplaisir 49, Antoinettenruh 50, Blankenburg 53, Braunschweig, Residenz 59, Mosthaus 62, Palais am Magnitor 63, Bevernschlösser, Dompropstei zu Braunschweig und Kleines Schloß zu Wolfenbüttel 65, Brüggen 67, Poplitz 70, Sambleben 71, Salder 72, Vechelde 73, Langeleben 75, Seesen 76, Walkenried 77, Hasselfelde 77, Hessen 78, Göhrde 79 O p e r n h ä u s e r und Wolfenbüttler Bibliothek
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Stadtpaläste und Bürgerhäuser
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Kirchen
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KUNSTGESCHICHTLICHE STELLUNG HERMANN KORBS ANMERKUNGEN
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BILDNACHWEIS UND S C H R I F T T U M
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PERSONENVERZEICHNIS
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Es l i e f e r t e n : Den Druck des Textes Walter de Gruyter & Co., der Bilder Otto v. Holten, die Druckstöcke Bendix & Lemke, den Einband Biblos, alle in Berlin.
VORWORT Der Baumeister Hermann Korb ist der Kunstgeschichte keine unbekannte Gestalt. Cornelius Gurlitt hat als Erster in seiner „Geschichte des Barockstils, 1889" Korbs Bedeutung voll erkannt. V . C. Habicht gibt ihm in seiner Darstellung des Niedersächsischen Kunstkreises eine zentrale Stellung, M. Wackernagel räumt der Würdigung einiger seiner Werke in der Entwicklungsgeschichte der „Baukunst des 16. und 17. Jahrhunderts in den germanischen Ländern" breiten R a u m ein, Schmarsow und Schmerber haben sich mit dem Einfluß Korbscher Bauwerke auf die Architektur ihres Zeitalters kritisch auseinandergesetzt. Doch war es vor dem Abschluß der DenkmälerInventarisation im Freistaat Braunschweig durch P. J . Meier und K . Steinacker unmöglich, das Gesamtwerk des Meisters in vollem Umfang zu übersehen. Die wesentlichsten Beiträge des Verfassers sind die Baugeschichte von Hundisburg, das erstmalig durch Gurlitt mit Hermann Korb in Verbindung gebracht wurde, ferner die der Residenzschlösser, der Dompropstei, und des Palais am Magnitor zu Braunschweig, des Waldhofs zu Hasselfelde, der Schlösser Brüggen, Antoinettenruh und des „Kleinen Schlosses" zu Wolfenbüttel. Die Aufgabe war, das reiche Material erstmalig zusammenzustellen, pragmatisch zu behandeln und kunstgeschichtlich einzugliedern. Es handelt sich um ein Kapitel deutscher Architekturgeschichte, das sich auf alle Gebiete der Baukunst, insbesondere das des Schloß- und Kirchenbaus, erstreckt, um die Wiederweckung einer Reihe der künstlerisch und historisch wichtigen Barockbauten des Braunschweiger Landes, die nicht mehr erhalten sind, und deren Untergang auch den Namen des einst gefeierten Architekten für lange Zeit der Vergessenheit anheimfallen ließ. Über das Hauptwerk Hermann Korbs, Salzdahlum, liegen die wertvolle Monographie Steinackers und die ältere von Brandes vor, die dem Meister zum Einzug in die Kunstgeschichte verhalf. Luckhaus hat Korbs Bürgerbauten untersucht. Besonderer Wert ist auf die Darstellung kulturgeschichtlicher Hintergründe, insbesondere der historischen Bedeutung von Bauten und Bauherrschaft im Rahmen ihrer Zeit gelegt worden, in der das Haus Braunschweig ein Stern am politischen Himmel Europas war. Eine fesselnde Seite des Themas schien beispielsweise der Einfluß, den der Philosoph Leibniz und der führende deutsche Architekturtheoretiker Leonhard Christoph Sturm auf das BauschafFen Hermann Korbs genommen haben, endlich der Einblick in den Prozeß der künstlerischen Kollektivarbeit in der höfischen Baupraxis der Barockzeit, hier also in das Zusammenwirken des vielseitig begabten Herzogs Anton Ulrich und seines Architekten. Was Sturm betrifft, so hat Gurlitt ihm ein Denkmal gesetzt. Rühmt man Sturm nach, daß er in der Überfülle klassischer Traditionen und italienisch-fran-
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zösischer Einflüsse, die er zu vermitteln hatte, stets nach deutschen Ausdrucksformen suchte u n d u m ihre Gestaltung rang, so steht in H e r m a n n Korb derjenige Baumeister vor uns, der als erster seiner Epoche den in dieser Landschaft tätigen Ausländern den R a n g ablief, u n d in seinem Schaffen einen Stil ausbildete, in dem ein deutsches Gefühl für die Behandlung von Baukörper und R a u m sich durchzusetzen vermochte. Dieser höchst fruchtbare Architekt hat ein volles J a h r h u n d e r t niederdeutscher Baukunst überschattet und entscheidend beeinflußt. Sein Meisterstück, Salzdahlum, wirkte vorbildlich auf die großen deutschen Schloßbauten des Hochbarock, deren Reihe es eröffnet. Von Salzdahlum und vielen anderen Bauten Korbs konnten zeitgenössische Stiche abgebildet werden, doch fehlen solche gänzlich von Schloß Hundisburg. Da es dem Verfasser aber gerade auf eine lebendige Erfassung des ursprünglichen Zustandes dieses Hauptwerkes von K o r b ankam, suchte er gemeinsam mit dem holländischen Maler A n c o W i g b o l d u s einen Ersatz zu schaffen in Anlehnung an die besten Vorbilder jener Zeit. A. Wigboldus schuf auf Grund des Baubefundes und der Dokumente Zeichnungen großen Formates von überzeugender Stiltreue, die eine wesentliche Bereicherung des Bilderteils sind, und von denen selbst die starken Verkleinerungen einen hinlänglichen Begriff geben. Besonderer Wert wurde auf die Wiederbelebung des alten Vogelschaubildes gelegt, das dem Zeitalter des Flugzeugs wieder zur gegebenen Darstellungsart wird. Aufrichtiger Dank sei allen Förderern dieses Buches ausgesprochen, Herrn Professor Dr. K. Steinacker, dem vorzüglichsten Kenner braunschweigischer Architekturgeschichte, der den Verfasser auf das liebenswürdigste unterstützte, ihm in selbstlosem Interesse am vorliegenden Werk geistiges Eigentum zur Verfügung stellte und ihm Quellen jeder Art zugänglich gemacht hat. Ferner den Herren Geh. R a t Prof. Dr. P. J . Meier in Braunschweig, u n d dem inzwischen verstorbenen Geh. Archivrat Dr. Zimmermann, Archivdirektor Dr. Voges am Landeshauptarchiv, dem Bibliothekar der Landesbibliothek Dr. Herse in Wolfenbüttel, Dr. Fink, Direktor des Herzog-AntonUlrich-Museums zu Braunschweig, Dr. Dürkop, komm. Direktor des Vaterländ. Museums, Braunschweig, Prof. Siebern, Dipl.-Ing. Heiner Jürgens in Hannover, G. v. Nathusius-Hundisburg, Verlagsbuchhändler Georg Kallmeyer Wolfenbüttel, Baronin Anna Cramm-Oelber und Baronin J u t t a Cramm-Brüggen, geb. Gräfin Steinberg. Die Wiedergabeerlaubnis der Lichtbildaufnahmen erteilten: Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig; Vaterländisches Museum, Braunschweig; Braunschw. Landeshauptarchiv, Wolfenbüttel; Braunschw. Landesbibliothek, Wolfenbüttel; Denkmälerinventarisation der Provinz Hannover; H e r r Erbtruchseß Friedrich v. Krosigk-Poplitz; Herr Professor K. Steinacker, Braunschweig.
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DER HOF
IM
B R A U N S C H W E I G I S C H E ZEITALTER
DES
B A R O C K
„Der Hof von Braunschweig", schreibt Katharina II. von Rußland in ihren Memoiren, „besaß um die Mitte des 18. Jahrhunderts wahrhaft königlichen Glanz. Das machten seine vielen prächtigen Gebäude mit ihrer Ausstattung, die vielen Menschen jeder Art, die dem Hofe angehörten, und die große Menge von Fremden, die beständig da waren, sowie die Pracht der ganzen Lebensführung. Bälle, Opernaufführungen, Konzerte, Jagden, Spazierfahrten, Gastmähler wechselten Tag für Tag ab. Der preußische Hof machte nicht denselben Eindruck von Großartigkeit wie der des Herzogs von Braunschweig". Diese Schloßbauten stammten aus der Regierungszeit Herzog Anton Ulrichs (1685—1714) (Bild 1), des Gründers der heutigen Braunschweiger Gemäldegalerie, und seines Sohnes August Wilhelm (1714—1729). Anton Ulrich 5 ein genialer Fürst und leidenschaftlicher Bauherr, der vom Bauen selbst unge wohnlich viel verstand, fand in einem seiner Hofbedienten, Hermann Korb, einen geeigneten „Exekutor" seiner künstlerischen Pläne. Dieser fruchtbare Baumeister hat von 1682 bis 1733 fast alle älteren landesherrlichen Schlösser umgebaut und zwei umfangreiche Neuanlagen geschaffen, die alte Braunschweiger Residenz und Salzdahlum, das die Zeitgenossen euphemistisch mit Versailles und dem Escorial verglichen. Korbs barocker Klassizismus gab dem mittelalterlichen Charakter der Residenzstädte Braunschweig und Wolfenbüttel ein neues Gesicht. Mit der Residenz am „Grauen H o f " , den Umbauten der Burg Dankwarderode, den Palästen der Bevernschen Herzöge und des Grafen Dehn, der katholischen Nikolaikirche, und vielen stattlichen Bürgerhäusern führte Hermann Korb den Barock in Braunschweig ein. In Wolfenbüttel hat er die Trinitatis-Kirche zu zweimalen neu errichtet, ferner den Zentralbau der alten Bibliothek. Durchgreifende Umgestaltungen nahm er eben dort am Residenzschloß und dem „Kleinen Schlosse" vor. Außer Salzdahlum waren die Schlösser von Blankenburg, Vechelde, Salder und Antoinettenruh, die zum Teil aus Umbauten hervorgingen, ferner die Jagdschlösser Langeleben, Michaelstein, Hasselfelde, Seesen, Walkenried und eine Reihe von adligen Häusern auf dem Lande Werke der Korbschen Bauhütte. Schloßkapellen und protestantische Dorfkirchen, — meist Zentralbauten, — entstanden unter des fürstlichen Baumeisters Leitung in allen Teilen des Herzogtums. Infolge ihrer nur provisorischen Bauart in Fachwerk sind die baugeschichtlich wie historisch gleich bedeutsamen Barockresidenzen des Hauses Braunschweig früh zugrunde gegangen, ihr einstiges Vorhandensein ist so gut wie vergessen. Nur Salzdahlum lebt als versunkenes Märchenschloß in der Volksphantasie fort. 7
Das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel blickte im Zeitalter Anton Ulrichs auf eine kulturgeschichtliche Entwicklung zurück, die große Epochen durchlebt hatte. Das waldreiche von der Oker durchströmte Harzvorland, im Norden von der Heide begrenzt, im Süden weit über das Gebirge hinreichend, bildete mit Teilen des Weserberglandes das Herrschaftsgebiet der älteren Linie des Weifenhauses. Die Trümmer der Sächsischen Kaiserpfalzen, romanische Kirchen und Klöster erinnern noch in reicher Zahl an die Glanzzeit dieser Landschaft. Die Landeshauptstadt Braunschweig besitzt großartige Zeugnisse der Periode Heinrichs des Löwen, dessen Machtbereich in den weifischen Herzogtümern fortlebte. Sein Geschlecht, das vornehmste und älteste unter den nordischen Dynastien, hatte einst mit den Hohenstaufen um die römische Kaiserwürde gerungen, und einer seiner Zweige trat jetzt, um die Wende des 18. Jahrhunderts, an die Spitze der aufsteigenden britischen Weltmacht. Dieser historisch-genealogische Hintergrund gab dem Hause Braunschweig eine Stellung weit über den Rahmen seiner realen Macht hinaus. Drei hervorragende Fürsten, Heinrich der Jüngere (1514—68), Julius (1568—89) und Heinrich Julius (1589—1613) förderten die Renaissance, die in den Bauten Paul Frankes in Helmstedt und Wolfenbüttel, in Schloßbauten wie Hessen und Bevern und der Braunschweiger Profanarchitektur reich entwickelte Werke hervorbrachte. Alle diese Herrscher teilten schon typische Eigenschaften ihres Nachfahren Anton Ulrich, seine Baulust, sein Prachtbedürfnis, seinen Bildungsdrang. Heinrich Julius, der Dramen schrieb, hat das erste stehende Theater Deutschlands gegründet. A u g u s t d e r J ü n g e r e (1635—1666), der Vater Anton Ulrichs, seines umfassenden Wissens wegen das „Wunder unter den Fürsten" genannt, übernahm die Regierung über ein durch den dreißigjährigen Krieg vollkommen verwüstetes und verarmtes Land. Es bleibt sein Verdienst, die kulturellen Überlieferungen des Staates über die Zeiten tiefsten Niederganges hinüber gerettet zu haben. Selbst Polyhistor, theologischer Schriftsteller und Philosoph, brachte er im Laufe eines langen Lebens eine der bedeutendsten Büchersammlungen Europas zusammen, die berühmte Wolfenbütteler Bibliothek, die bei seinem Tode die Pariser an Umfang übertraf und die Ludwig X I V . damals zu erwerben suchte. Es ist bezeichnend für Norddeutschland, daß das Kulturleben dieses weifischen Hofes viel weniger in der bildenden Kunst Schwerpunkt und Ausdruck fand, als auf dem Gebiet der Dichtung, der Philosophie, der Bildung überhaupt, wie der darstellenden Künste, vor allem dem der Musik. Namen wie Heinrich Schütz, Michael Prätorius, Rosenmüller, Graun und Hasse, die als Kapellmeister und Komponisten am Hofe in Wolfenbüttel wirkten, kennzeichnen eine seltene Blüte musikalischen Lebens.
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So erscheint die Persönlichkeit Herzog A n t o n U l r i c h s keineswegs als Meteor. Geboren 1633, ist er erst in höherem Alter, 1704, zur Alleinherrschaft gelangt. Allerdings hat er schon während der Regierungszeit seines weniger willensstarken, melancholischen Bruders Rudolf August (1666—1704) die Zügel selbst in Händen gehalten. 1667 wurde er offiziell zum Statthalter, 1685 zum Mitregenten ernannt. Anton Ulrich ist einer der vielseitigst begabten Fürsten gewesen, die je auf einem der deutschen Throne gesessen haben. Ein Mann von hoher Gestalt und fürstlichem Anstand, geistvoll und kenntnisreich, weltklug, eine Autorität auf vielen Gebieten, sprachgewandt, literarisch und künstlerisch produktiv, selbstbewußte Würde zur Schau tragend, so wird er geschildert, und so repräsentiert er sein Zeitalter. Beständig darauf bedacht, seines Hauses Glanz und Ansehen zu erhöhen, suchte er trotz persönlicher Anspruchslosigkeit einen möglichst wirkungsvollen Aufwand zu entfalten und alle Mittel in den Dienst des „lustre" zu stellen. Seine Schloßbauten waren bestimmt, dem Wolfenbütteler Hof einen äußeren Rahmen zu geben, der den Vergleich mit den glänzendsten Residenzen der Zeit auszuhalten vermochte. Das Auftreten eines Fürsten war damals eine entscheidende Vorbedingung für politische Erfolge, zumal wenn die tatsächliche Macht gering war. Die benachbarten Höfe in Dresden und Berlin erfuhren in diesen Jahrzehnten durch den Erwerb von Königskronen eine bedeutende Steigerung ihres Ansehens, und was den ehrgeizigen Anton Ulrich wesentlich näher anging: die Hannoversche Linie seines Hauses nahm seit der Thronbesteigung Ernst Augusts, der mit der englischen Kronprätendentin vermählt war, einen unaufhaltsamen glänzenden Aufstieg. Vergebens versuchte er die Verleihung der Kurwürde an Ernst August, vergebens die bevorstehende Vereinigung des Herzogtums Lüneburg mit Hannover zu verhindern. Ihm blieb nichts übrig, als die Erfolge der Hannoverschen Politik und den Luxus der dortigen Hoffeste durch imponierende Schloßbauten zu überstrahlen, Dinge, die man damals nicht so deutlich voneinander unterschied. Im Wettbewerb mit Hannover entstanden die Opernhäuser Anton Ulrichs in Wolfenbüttel (1688) und Braunschweig (1690), in denen ein italienisches Opernemsemble und eine französische Schauspielertruppe, abwechselnd auftraten. Gelang es darin, mit den Hannoverschen Vettern zu rivalisieren, so war Anton Ulrich in der Politik zweifellos weniger glücklich. Braunschweigische Truppen kämpften von 1674—1690 mehrfach gegen Frankreich, gegen Schweden, in Ungarn und Morea gegen die Türken, ohne greifbaren Erfolg für ihre Heimat. Doch des Herzogs Ehrgeiz ruhte nicht. Nacheinander suchte er durch den seinem Hause verschwägerten Kaiser Joseph I. gewisse bayrische Lehen zu erwerben, j a seine Ambitionen erstreckten sich auf die Hochstifter Hildesheim und Köln. So mag sich erklären, daß der greise Herzog zur Empörung seines Hauses, seines Volkes und ganz besonders der pro-
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testantischen Geistlichkeit, zum katholischen Bekenntnis übertrat, was ihm die von Leibniz gepflegte unionistische Zeitströmung erleichtert haben mag. Seinen unablässigen Bemühungen gelang es, zwei seiner Enkelinnen mit den Erben der Kaiserthrone von Osterreich und Rußland zu vermählen. Elisabeth Christine heiratete 1708 den König von Spanien, nachmaligen Kaiser Karl V I . , und wurde die Mutter Maria Theresias, Charlotte Christine 1 7 1 1 Alexius Petrowitsch, den Sohn und Erben Peters des Großen, der persönlich erschien, seine Schwiegertochter in Empfang zu nehmen, die er, gleichfalls persönlich, nach ihrer Flucht 1 7 1 2 , aus Wolfenbüttel wieder zurückholte. In Salzdahlum fanden die Vorbereitungen für den Glaubenswechsel der künftigen Kaiserin Elisabeth Christine statt, die das ganze protestantische Europa beunruhigten. So verschwamm in dynastischen Beziehungen, politischen Machtträumen und einer prunkvollen Lebensführung ein wenig die Grenze des positiv Gegebenen. Andererseits gelang es Anton Ulrich in der Tat, dem Hause Braunschweig jene Sonderstellung unter den kleineren deutschen Mächten zu geben, die es während des 18. Jahrhunderts innehatte, und die in hervorragenden verwandtschaftlichen Verbindungen zum Ausdruck kam. Über dies von ihm selbst als „eitel" empfundene Treiben hinaus, das in den Tendenzen der Zeit begründet lag, war Anton Ulrichs persönliches Leben ganz den großen Aspekten des Daseins zugewandt. Seine umfassende Bildung, die er dem gelehrten Vater verdankte, hatte er auf Reisen durch Italien, Frankreich und die Niederlande, auch nach der formalen Seite hin zu erweitern verstanden. Seine Beziehungen zu den großen Höfen Europas bewirkten eine Verfeinerung des höfischen Lebens und Zeremoniells. Es war eine Zeit des Übergangs von robusten zu eleganteren Sitten. Politisch blieb Anton Ulrich ein Gegner Frankreichs. Im Gegensatz zu den meisten Fürsten seiner Zeit, die sich vorwiegend mit Ausländern umgaben und nur fremde Künstler beschäftigten, hat er nicht nur aus ökonomischen Gründen Deutsche bevorzugt. Weit mehr fühlte sich seine barocke Natur vom Schaugepränge venezianischen Lebensstils angezogen. Tiefere Eindrücke empfing er auch in den Niederlanden, die j a im 17. Jahrhundert die höchste Blüte bildender Kunst erlebten, und das künstlerische Zentrum des germanischen Nordens bildeten. Hier begann der Herzog jene Bilder zu sammeln, die er später in der Salzdahlumer Galerie vereinigte, und deren hohe Qualität sein Verständnis für die großen Meister bezeugt. Leibniz, der am Hofe zu Hannover lebend, im Hauptberuf die Geschichte des Weifischen Gesamthauses schrieb, stand als Bibliothekar der Wolfenbütteler Büchersammlungen von 1690 bis 1 7 1 0 in Anton Ulrichs Diensten und hielt sich häufig in Wolfenbüttel und Salzdahlum auf. Er beriet den Herzog in Ankäufen von Büchern und Kunstwerken, wie in Sachen der Verwaltung und der Politik, und übernahm diplomatische Missionen 1 . Leibniz' 10
Einfluß auf den Herzog und das Geistesleben seines Kreises ist nicht hoch genug einzuschätzen. Wie in Hannover und Herrenhausen wurde Leibniz auch hier zu Bauberatungen hinzugezogen. Er und Liselotte v. Orléans, die sich besonders für Salzdahlum interessierte, standen mit Anton Ulrich in ständiger Korrespondenz. Schon 165g hatte die „fruchtbringende Gesellschaft", der auch August der Jüngere angehört hatte, den Herzog Anton Ulrich als Schriftsteller „wegen vortrefflicher Inventiones, die auf prächtigem Schauplatze, sing-künstlich in anmuthiger teutscher Wohlredenheit sich darstellen", unter dem Namen „Der Siegprangende" aufgenommen. Mehr als sechzig seiner protestantischen K i r c h e n l i e d e r wurden 1667 unter dem Titel „Christ-Fürstliches Davids* Harpfenspiel" in Nürnberg herausgegeben. Viele dieser tiefempfundenen volkstümlichen Lieder leben heute noch im Gottesdienst fort. Die Literaturgeschichte feiert Anton Ulrich als einen der frühesten Autoren des h i s t o r i s c h e n R o m a n s . Der „Durchlauchtigen Syrerin Aramena" (Nürnberg 1668), folgte in späteren Jahren die siebenbändige „Römische Oktavia", ein Schlüsselroman, der Skandale des Hannoverschen Hofes behandelte. Auch Opern und Singspiele hat Anton Ulrich für seine Hofbühnen geschrieben. Von ihm stammen die frühesten Übertragungen Molières. Vom Tage an, da er die Mitregentenschaft übernahm (1685), ließ Anton Ulrich seiner Baulust die Zügel schießen. Er hatte bis dahin mit seiner Gemahlin Elisabeth Juliane von Schleswig-Holstein das „Kleine Schloß" in Wolfenbüttel, in Braunschweig das „Mosthaus", die seither wiederhergestellte Burg Dankwarderode, und ein bescheidenes Sommerhaus auf seinem Gute Salzdahlum bewohnt, während sein Bruder, Herzog Rudolf August, jeweils im Wolfenbütteler Schloß oder auf dem „Grauen Hofe" zu Braunschweig residierte. In S a l z d a h l u m erstand nun nach und nach jene weitläufige Schloßanlage, die auch bei den gebildeten und kritischen Zeitgenossen ungeteilte Bewunderung hervorrief. Neben seiner Bautätigkeit als Landesherr suchte Anton Ulrich die Baulust von Adel und Bürgertum mit allen Mitteln zu fördern. Uberall im Lande wünschte er Schloßbauten erstehen zu sehen, die seinen Begriffen von Pracht und Würde enrsprachen, und die ihm gleichzeitig Gelegenheit gaben, eigene Entwürfe und Anregungen zur Ausführung zu bringen. Solche Fälle sind die Schloßbauten von H u n d i s b u r g , B r ü g g e n und S a m b l e b e n . Die Baugeschichte von Hundisburg beweist, welche Opfer Anton Ulrich auch außerhalb seines Landes seiner Bau-Leidenschaft zu bringen fähig war, und mit welcher Intensität er persönlich jahrelang die Vollendung überwachte. Volkswirtschaftlich schloß sich der Herzog Colberts Ideen an, und hielt darauf, daß seine Ausgaben das tragbare Maß nicht überschritten, was Leonhard Chr. Sturm ausdrücklich hervorhebt. In Braunschweig suchte er die private Baulust durch finanzielle Zuwendungen und Steuererlaß an11
zuregen, „soweit sie zur Zierde der Stadt gereichte". Einen erwünschten Anlaß zu vermehrter Bautätigkeit bot auch die Übertragung der Grafschaft B l a n k e n b u r g auf Anton Ulrichs Sohn, Ludwig Rudolf, der dort nach des Vaters Tode mit einer entsprechenden Hofhaltung als Landesfürst regiert hat. Mit Vorliebe residierte Anton Ulrich in Salzdahlum und ist dort auch am 27. März 1 7 1 4 gestorben. Bis an sein Ende war seine Hofhaltung festfreudig, prunkvoll und geistbelebt. Jagden im Elm und auf der Asse wechselten mit Redouten und Theaterspiel. Chyrsander zählt die Singspiele und Komödien auf, die zu Lebzeiten Anton Ulrichs in Salzdahlum aufgeführt werden. Mit den großen europäischen Zentren lebte er, wie seine Hannoversche Cousine, die Kurfürstin Sophie, mit der er in seinen letzten Lebensjahren einen regen freundschaftlichen Verkehr unterhielt, in lebendigstem Austausch. Herzog A u g u s t W i l h e l m ( 1 7 1 4 — 1 7 3 1 ) , Anton Ulrichs Nachfolger war wie sein Vater ein Förderer der Baukunst und behielt den Stil der Hofhaltung bei, ohne im gleichen Maße befähigt zu sein, die geistigen Traditionen lebendig fortzusetzen. Als Erbprinz hatte er, soweit er nicht das väterliche Hoflager teilte, auf den Schlössern Salder und Langeleben seinen Sitz gehabt. Die Höfe in Celle und Hannover waren seit dem Aufbruch des Herrscherhauses nach London 1714, verwaist. Wolfenbüttel bildete das höfische Zentrum für die gesamten Weifischen Lande. August Wilhelm ließ das Wolfenbütteler Schloß durch Hermann Korb ausbauen und errichtete die Braunschweiger Residenz, die der Hof nach ihrer Vollendung für die Dauer bezog. Der Niedergang Wolfenbüttels war die Folge. Bis zum Tode August Wilhelms lag die Regierungsgewalt in den Händen seines Günstlings und Premierministers, Graf Konrad Detlev Dehn, des „braunschweigischen Brühl", Sohnes eines dänischen Obersten, der den Minister Münchhausen durch Intriguen verdrängt hatte. 1726 in den Reichsgrafenstand erhoben und mit der Würde eines Erbschenken von Gandersheim bekleidet, nutzte Dehn seine Stellung zu persönlichem Vorteil. Sein Besitztum in der Stadt Braunschweig pries man als Wunder der Bau- und Gartenkunst. Rigaud und Largilliére haben seine Züge in prächtigen Bildnissen verewigt. Vielseitig, wie es die Mode forderte, tat sich Graf Dehn zugleich als Theaterintendant, Kapellmeister und Sänger hervor. Seinen Sturz vollzog Herzog L u d w i g R u d o l f , der seinem Bruder August Wilhelm 1731 für nur kurze Zeit in der Regierung folgte. Am 1 2 . J u n i 1732 fand in Salzdahlum die Hochzeit F r i e d r i c h s des G r o ß e n mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern statt. Nach der Trauung in der Schloßkapelle, die Lorenz von Mosheim, der Abt von Marienthal, vollzog, wurde unter Kanonendonner und Trompetenschall Cour im Audienzgemach und Tafel im Orangeriesaal gehalten. Bei Gelegenheit dieser Festlichkeiten wurden die Komödie ,,Le glorieux" von Destouches, die Oper ,,Lo specchio della Vedetta" von Graun und Händeis Parthenope 12
„mit eingelegten pastorales" im Salzdahlumer Garten aufgeführt, der von Tausenden umlagert war 2 . Friedrich selbst spielte die Flöte. Zeiten der Blüte waren für Braunschweig die ersten Jahrzehnte der Regierung Karls I., der mit Friedrichs Schwester Philippine Charlotte vermählt war. Er folgte 1735 seinem Vater, Ferdinand Albrecht II., Ludwig Rudolfs Schwiegersohn, der nur während eines Jahres regiert hatte. Die Zeiten Anton Ulrichs schienen zurückzukehren, der Hof lebte sehr ,,en train", und die vielen Schlösser blieben, solange es die finanzielle Lage erlaubte, in vorzüglichem Zustande erhalten. Die Salzdahlumer Sammlungen, die von allen Europareisenden besucht wurden, suchte Herzog K a r l eifrig zu vermehren. Die Tochter des Herzogpaares, A n n a A m a l i a , spätere Herzogin von Sachsen-Weimar, wuchs damals im „Grauen H o f " und in Salzdahlum heran. 1770 bis 1781 wirkte L e s s i n g als Bibliothekar in Wolfenbüttel, ohne jedoch am Hofe den Einfluß zu gewinnen, wie ihn Leibniz zu Anton Ulrichs Zeiten besessen hatte. Hier schuf er „Emilia Galotti" und den „Nathan". Die zweite Hälfte des 18. und das 19. Jahrhundert sah den größten Teil der Bauwerke Hermann Korbs zugrunde gehen. Im Besitze des Hauses Braunschweig-Lüneburg befindet sich heute allein noch das Schloß zu Blankenburg am Harz, der Hauptsitz Herzog Ernst Augusts und der Herzogin Viktoria Luise, Tochter Kaiser Wilhelms II.
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DER BAUMEISTER HERMANN
KORB
Mein Leser diese schlechte Hütte umschließet Einen der Schlösser gebavet und Palläste auf geführet, es ist Herr Hermann K o r b weyl: Hochfürstl. Br. Lüneburgischer Landes Baumeister, Nysse in der Grafschaft Lippe brachte ihn zur Welt Italien machte ihn in seiner Kunst vollkommen die Braunschw: Lande worin er V I großen Landesherren trev gedienet glücklich, eine zweyfache Ehe mit 2 Schulzen machte ihn vergnügt und die letzte zum Vater eines wolgearteten Sohnes der T o d aber riß in seinem L X X X Jahre d. 23. Dec. M D C C X X X V seinen künstlichen Leibes Bav ein. So steht auf dem Denkstein Hermann Korbs in der Johanniskirche zu Wolfenbüttel zu lesen. Diese Grabschrift enthält fast alles, was man von dem Architekten Antofi Ulrichs weiß. Wir erfahren, daß er 1656 zu Niese in der damaligen Grafschaft Lippe geboren wurde, daß er Italien seine grundlegenden Anregungen verdankte, und daß seine Zeit ihn als bedeutenden Schloßbaumeister anerkannte. Der Historiker T h . Chr. Ribbentrop, der ihn zu den besten Architekten seiner Zeit rechnete, berichtet 1789, daß K o r b ursprünglich das Zimmermannshandwerk erlernt und später als „Kammerdiener" am Hofe Anton Ulrichs gedient hat, bis der Herzog seine Fähigkeiten entdeckte. Was an diesen Angaben auf Tatsachen beruht, läßt sich nicht entscheiden, urkundlich lassen sie sich nicht nachprüfen, die spätere Praxis des Meisters macht sie jedoch wahrscheinlich. Ein fürstlicher „ K a m m e r d i e n e r " jener Zeit war eine angesehene, vielfach höchst einflußreiche Persönlichkeit. Gewöhnlich 14
bekleideten Künstler, die in Hofdiensten standen, neben Ausübung ihres eigentlichen Berufs irgend eine Dienststellung bei Hofe. Seine Ideen, heißt es weiter, habe Korb, der anfangs nicht zeichnen konnte, auf den Tisch skizziert oder in den Sand gemalt, um sie von geschulten Zeichnern maßstabgerecht auftragen zu lassen. Ribbentrop stützt sich auf die Aussagen eines Korbschen Gehilfen, den er noch gekannt hat. Die vielfach wiederholte Behauptung, Korb habe nicht schreiben können, ist erweislich falsch. Die in den Akten mehrmals erscheinende Unterschrift des Meisters zeigt einen feinen, schwungvollen Duktus, signierte Entwürfe von seiner Hand sind aber nicht vorhanden. Der Herzog entdeckte Korb, wahrscheinlich auf der Suche nach einem geeignetem Bauführer für Salzdahlum. Er hat den jungen Mann auf Reisen nach Italien, vielleicht auch nach Frankreich und Holland mitgenommen und persönlich den Lehrmeister und Cicerone gespielt, um sich einen „Exekutor" seiner eigenen architektonischen Ideen heranzubilden. Zacharias Conrad Uffenbach berichtet in seinen „Merkwürdigen Reisen", der Baumeister Korb sei ein „seltsamer Mann" gewesen, der „den Herzog ganz für sich eingenommen" habe. Brandes behauptet, Anton Ulrich habe Korb zu Ausbildungszwecken zusammen mit dem Maler Tobias Querfurt in den Achtziger Jahren nach Paris geschickt. Bis dahin „Fürstlicher Bauvogt" betitelt, wurde Hermann Korb 1704 zum Braunschweigischen Landesbaumeister ernannt. Am 12. Juni des gleichen Jahres ward ihm auch das Baudirektorium der Stadt Braunschweig übertragen. Bis zu seiner Pensionierung, — mit einem Ruhegehalt von 100 Thalern — hat die Oberaufsicht über das gesamte Bauwesen in Stadt und Herzogtum Braunschweig in seinen Händen gelegen. Korb starb ein J a h r später, am 23. Dezember 1735, und wurde auf dem Johanniskirchhof in Wolfenbüttel beigesetzt. Auf den Tod Hermann Korbs wurden zwei Leichenpredigten gedruckt, von J u l . Chr. Henrik Bütemeister zu Braunschweig und Johann Arnd Ballenstedt zu Wolfenbüttel. Die zweite der „zwey Schulzen", mit denen Hermann Korb verheiratet gewesen ist, Maria Sophia, ward die Mutter seines Sohnes August Wilhelm, geboren 1724, der 1757 als Gerichtsassessor zu Wolfenbüttel starb. Hermann Korb hat in bescheidenem Wohlstande, ganz seinem Schaffen hingegeben, gelebt. Er wohnte in Wolfenbüttel, nahe der Bibliothek. Das Adelsprädikat des Sohnes muß schon dem Vater verliehen worden sein, Hermann Korb und seine Gattin haben es jedoch anscheinend nie geführt.
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5
i. Verbesserter Idealgrundriß L. Chr. Sturms. Nicht ausgeführt. (S. S. 103.)
DIE
SCHLOSSBAUTEN
SGHLOSS
SALZDAHLUM „Schaut der Cherusker Schmuck, dies Kleinod teutscher Welt das zierliche Salzthal.. . . " Theaterdichter
Pastel,
Hamburg
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Die Reihe der Schloßbauten Anton Ulrichs setzt glanzvoll mit Salzdahlum ein, dem Hauptwerk des barocken Profanbaus in den weifischen Ländern. Dem Bauherrn schwebte vor, mit der Anlage eines vorbildlich schönen und neuartigen Fürstensitzes die Macht seiner persönlichen Überlegenheit den andern Linien seines Hauses gegenüber zu bekunden. Herzog Anton Ulrich, der Salzdahlum seit 1671 besaß und 1685 Mitregent geworden war, gründete hier eine Gegenresidenz zu Wolfenbüttel, der alten landesherrlichen Festung, in der der eigentliche Herrscher, sein Bruder Rudolf August, residierte, und zwar sollte Salzdahlum ein offenes Landschloß werden, den am meisten bewunderten europäischen Vorbildern folgend, mit hohen Räumen und souverän durchgeführten Achsen. Allerdings ahnte Anton Ulrich bei der Grundsteinlegung 1688 noch nicht, welchen Umfang der Bau einst erhalten würde. In früheren Jahrhunderten haben verschiedene Rittergeschlechter des Landes Salzdahlum zu Lehen getragen, darunter die Veltheim und um 1300 Friedrich von Alvensleben, der letzte Meister des Tempelordens in Deutschland. Herzog Anton Ulrich legte schon 167a ein Lusthaus „von italienischer Bauart" an, in dem er seine Sammlungen unterbrachte, von dem aber später nicht mehr die Rede ist, umgeben von einem Ziergarten mit vielen Bildwerken. Dies Schlößchen war nach Rehtmeier „mit Raritäten und Gemälden von unten bis obenwärts ausgefüllet" und legte „schon damals seines Urhebers ingeniöse Curiosité" an den Tag. Die gewaltige Neuanlage von Schloß und Garten begann Anton Ulrich 1688 ins Werk zu setzen. 1694. war der Urbau des inneren Schlosses vollendet, doch bis zum Tode Anton Ulrichs 1714 ist fortgesetzt weitergebaut worden. Unter den späteren Herrschern wurden vielfache Änderungen im Innern vorgenommen.
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Salzdahlum, im 17. und 18. J a h r h u n d e r t Salzthalen genannt, liegt j e eine Meile von der damaligen Residenz Wolfenbüttel und der Stadt Braunschweig entfernt, deren T ü r m e am Horizont erscheinen. I n jenen Jahrzehnten wird die von E l m und Asse beherrschte Landschaft noch stärker als heute bewaldet gewesen sein. Das Herauswachsen der Schloßanlage aus einer herzoglichen D o m ä n e erklärt ihre Entstehung an diesem Ort, der wenig mehr zu bieten hatte, als günstige Voraussetzungen f ü r die Anlage von Wasserkünsten. Es hat einen eigentümlichen Reiz, die versunkene Pracht dieses ungeheuren Palastes und seiner Gärten im Geiste wieder erstehen zu lassen, denn kaum eine Spur ist geblieben, ein paar lombardische Pappeln, die die Umrisse des Gartens noch erkennen lassen, und spärliche Überreste. Hier bleibt der nachschaffenden Phantasie alles überlassen. Durch die Stiche A. Becks, P. Schenks, Heckenauers und R o m a n o de Hooghes, durch die Untersuchungen von K . Steinacker, K . Brandes und zahlreiche lit erarische Zeugnisse der Zeit sind wir über jede Einzelheit unterrichtet. Dies Schloß, das die Heimat der Mutter M a r i a Theresias war, aus dem Peter der Große die seinem Sohn und Thronerben bestimmte Gattin nach Rußland führte, 1 7 3 3 Schauplatz der Hochzeit Friedrichs des Großen mit Elisabeth Christine, war ein Denkmal der universalen Persönlichkeit Herzog Anton Ulrichs. Dies „Paradies auf E r d e n " , wie Kurfürstin Sophie von Hannover schreibt, mit seinen Erinnerungen an Leibniz, die geistvolle Herzogin Philippine Charlotte und an die J u g e n d A n n a Amalias, würde, wenn es noch stände, eines der großartigsten Kulturdenkmäler jener Zeit sein und, vor den Toren Braunschweigs gelegen, neben Potsdam und Weimar zu Deutschlands historischen Wallfahrtsstätten gehören (Bilder 2, 3, 4). „ V o n der Natur und Beschaffenheit des Terrains", schildert L . Chr. Sturm Salzdahlum, „hätte schwerlich j e m a n d geglaubet, daß ein solcher Lust-Platz daraus werden sollte. Allein, da der Herzog Anton Ulrich, dessen sinnreiches, mit vielen Künsten geziertes Gemüthe wenig seinesgleichen gehabt, dasiges Dorff noch als ein abgetheilter Printz besessen, hat er schon solche Gunst zu demselben gewonnen, daß als E R zur Mitregierung des Landes gelanget, E R aus dem schlechten daselbst angerichteten Lusthause nach und nach mit sehr kluger Menage ohne die geringste des Landes Beschwerung ein sehr weitläufiges und herrliches Lust-Palais zusammengebracht, darinnen Könige mit dem größten Vergnügen logieren könten. Diese Gebäude sind zwar nur aus Holtz, geben aber ein Modell, daß wenn die Nachkommen ein Stück nach dem andern in reiner Architektur von Stein aufführen wolten, ein Ort, daraus werden könte, so mit den besten Lust-Häusern in Europa an Schönheit und guter Disposition um den Vorzug streiten d ü r f f t e . " Versuchen wir, uns das Salzdahlum der Glanzzeit vorzustellen mit seinen lackierten Säulen und Balustraden, mit vergoldeten Bildwerken und Wetterfahnen, mit grünen Taxusgebäuden und spiegelnden Wasserflächen, dies 18
Stück Süden in das Herzogtum Braunschweig versetzt, die Galerien, Höfe und Terrassen belebt, wie man es auf den zeitgenössischen Stichen sieht, von Gesandtschaften und fürstlichen Gästen mit vielem Gefolge, von Bittstellern und Lakaien, von Karossen, Vorreitern und Jagdgesellschaften, die Räume von Festen und Musik erfüllt, des Abends mit Kerzen erleuchtet, das Gepränge der Galatafeln, der Empfange, der Hofkonzerte, der Prunkopern, der kirchlichen Feiern in der Schloßkapelle, die Regie in der Hand eines überragend geistvollen, schöpferischen Monarchen!
Baubeschreibung In der ursprünglichen Anlage bestand das Zentrum des Schlosses aus einem zweigeschossigen Corps de logis, mit flachgedeckten einstöckigen Flügelbauten, die nach dem Garten zu sich hufeisenförmig öffnend in Pavillons endeten, und die an der Anfahrtseite einen Ehrenhof umschlossen, mit erhöhten Pavillons in den Ecken. Das Tor, dem Hauptportal gegenüber, war von einem Uhrturm überhöht. Die Fassaden des Corps de logis bildeten ein repräsentatives Hauptstück Korbscher Kunst. Das fünfachsige Mittelrisalit war mit den dreiachsigen Seitenrisaliten durch zweistöckige Arkaden mit statuenbesetzten Balustraden verbunden. Jedes der Geschosse war in sich durch Pilaster gegliedert, ähnlich wie am Wolfenbütteler Schlosse. Die Gliederungen des Erdgeschosses der Gartenseite und der Gartenflügel erschienen gequadert. Risalite, Seitenfronten und Eckpavillons waren um ein Stockwerk erhöht und mit Statuen besetzt, die Reliefs in den Giebelfeldern nur gemalt. Der achteckige Torturm mit Laterne, die quadratischen, mit chinesischen Hauben bedeckten Eckpavillons und puttenbesetzte Balustraden auf den flachgedeckten Flügeln trugen zu einer malerischen Gesamterscheinung bei. An den Innenseiten der Flügel, dem Garten zu, lagen kleine Kaskaden. Sonst waren die Nischen zwischen den Pilastern mit Statuen bemalt. Die Flügelenden breiteten sich an der Gartenseite nach holländischer Art aus und bildeten offene Wandelgänge mit Arkaden, die die dahinter liegenden Höfe versteckten, und von den neueren Bautrakten nur die oberen Stockwerke sehen ließen, denn die beständigen Erweiterungen des Schlosses bildeten keineswegs eine Verschönerung und beeinträchtigten den Eindruck dieser ursprünglichen Anlage, die 1694 vollendet war. Bedingt waren die Erweiterungsbauten durch die Notwendigkeit, die anwachsenden Kunstsammlungen des Herzogs würdig unterzubringen, und durch die ständige Vermehrung des Hofstaats. Gleichzeitig mit dem Schloßkern war vor dem Ehrenhofe der „Küchenhof" entstanden, in dem ursprünglich das ganze Gefolge untergebracht war. Möglicherweise dürfen wir in dem auf dem ältesten Schenckschen Stich sichtl
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baren Gebäude, südwärts dieses Küchenhofs, das später durch Stallbauten ersetzt wurde, Anton Ulrichs ältestes Landhaus erblicken. Die erste Erweiterung des Schlosses bildete der Theaterflügel, von 1688/89, der dem Nordgiebel des Corps de logis angebaut wurde. Von 1694—1701 etwa entstanden in Symmetrie zueinander an der Südseite des Ehrenhofes die Orangerie, an der Nordseite die Große Galerie, beide zweigeschossig mit Walmdächern. Die Große Galerie wurde mit dem Theaterflügel durch zwei weitere Galerien in Verbindung gesetzt. So schuf sich Anton Ulrich rings um seinen „ J a r d i n secret", dessen Zierde ein großes oblonges Becken bildete, ein geräumiges Museum für seine Sammlungen. Allmählich füllten sich auch die ursprünglich von Gräben eingefaßten Wirtschaftshöfe beiderseits des Küchenhofes mit Gebäuden, bis schließlich das von Herzog August Wilhelm 1720 angelegte Reithaus die letzte Lücke schloß. Die Toreinfahrten dieser Höfe, rundbogig, später mit Giebeln darüber, lagen in einer Achse im Zuge der heutigen Dorfstraße. Die Wirtschaftsgebäude waren, soweit es sich nicht um Stallungen handelte, zweistöckig. Nur der Küchcnbau, dem Torturm gegenüber, hatte drei Geschosse und einen Arkadenvorbau, vor dem eine Fontäne sprang. Im oberen Stock lag ein Tanzsaal. Auf die Dauer war es nicht möglich, symmetrisch weiter zu bauen. Dem südlichen Vorhof, der für Stallbauten, Remisen und allerlei Wirtschaftszwecke angelegt wurde, gab man ein ansehnlicheres Aussehen, weil es der erste war, in den man einfuhr, nämlich eine dreibogige Tordurchfahrt, Risalite mit Volutengiebeln und Arkaden. Hier befand sich die Hauptwache. Auch im Schutze der Gartenflügel entstanden verborgene Höfe. Am südlichen lagen die „holländische" Küche, das „Badekabinett", eine Voliere in chinesischem Stil und das Orangenparterre. Einzelne dieser einstöckigen Trakte erhielten Fassadenmalerei, die jedoch schnell verblaßte. Von Wolfenbüttel kommend, fuhr man an der Südseite des Gartens entlang, bog dann zur Linken in die Schloßhöfe ein, um vor dem Torturm des Ehrenhofes vorzufahren, den die Wagen einiger Stufen wegen nicht passieren konnten (Bild 6). I n n e r e s : Das Innere erlebte schon zu Lebzeiten Anton Ulrichs, vor allem aber unter der Regierung Carls I., vielfache Veränderungen. Die Räume wechselten in ihrer Bestimmung. Der ursprüngliche Zustand war folgender: Im Mittelrisalit lag auf der Ostseite das T r e p p e n h a u s , etwas tiefer auf der Gartenseite der G r o t t e n s a a l , darüber der Festsaal, auch „ F a m i l i e n s a a l " genannt. Die nördlichen Räume zu ebener Erde dienten ursprünglich als A u d i e n z k a m m e r n des H e r z o g s , sie standen mit der Hauptloge des Komödienhauses in Verbindung, die südlichen gehörten zu den Gemächern der Herzogin. Hier lagen Audienzgemach, Spiegelzimmer,
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3• Schloß Salzdahlum,
Grolle im Mittelbau.
Stich von A. A. Beck
Porzellankabinett, Schlafgemach, Betkabinett und Garderoben der Gemahlin Anton Ulrichs, Elisabeth Juliane von Schleswig-Holstein. Um den Familiensaal im Hauptgeschoß gruppierten sich die besonders reich ausgestatteten F e s t r ä u m e , die eine Flucht bildeten. In den Giebelgeschossen des dritten Stocks lagen die Quartiere der Söhne Anton Ulrichs und ihrer Familien, und zwar bewohnte August Wilhelm die südliche, Ludwig Rudolf die nördliche Hälfte. Der erste Eindruck, den der Besucher eintretend empfing, wird übereinstimmend als außerordentlich wirkungsvoll geschildert. Die E i c h e n t r e p p e , die den vorderen Teil des Risalits einnahm, stieg in zwei Läufen zu dem Festsaal im oberen Stockwerk an, war marmoriert und mit Sandsteinputten besetzt. Zwischen den Treppenläufen öffnete sich, ähnlich wie im Oberen Belvedere zu Wien, ein Durchblick in den etwas tiefer gelegenen G r o t t e n s a a l an der Gartenseite, und die Mittelallee des Gartens verlängerte diese von Statuen und Wasserkünsten umsäumte Perspektive bis zum Parnass. Das Treppenhaus war nach dem von Sturm abgebildeten Grundriß eine komplizierte, aber allgemein bewunderte Lösung mit Galerien, Podesten und vielen Treppchen, die allerlei Niveauunterschiede auszugleichen hatten. Korinthische Pilaster gliederten die Wände des Obergeschosses. Das Decken21
bild stellte nach Sturm eine „ R e n o m e e in der L u f t " dar, „welche des durchlauchtigsten Herzogs (Anton Ulrich) Pourtrait träget". Am F e s t s a a l über der Sala terrena tadelt Sturm die Galerie über der Wandgliederung aus hölzernen Vollsäuleri. „ D e r Saal dünket mich, sey mit theils einfachen, theils gekuppelten Korinthischen Wandpfeilern u n d davor stehenden Säulen umfangen, an der langen Seite gegen den Fenstern über mit lebensgroßen Gips-Bildern besetzet. Die Decke ist mit den Contrefaits des Hofes bemahlet in einer annehmlichen Gloria." Die fürstlichen Bildnisse stammten nach Brandes von Querfurts H a n d . Der etwas drückend wirkende Saal war nur einstöckig, die Spiegelfelder der Stuckdecke hatte Querfurt al fresco bemalt, u n d zwar stellten die vier ovalen Eckstücke die Jahreszeiten dar, das mittlere Feld eine Allegorie der Künste unter dem Schutze Minervas. D a r a n waren die Bildnisse aller am Bau beschäftigten Künstler angebracht. Die marmorierten Säulen trugen vergoldete Kapitelle. Von den anschließenden, durch Stuckplafonds, Deckengemälde und eingelegte Fußböden reichgeschmückten Staatsgemächern gelangte m a n auf die bleigedeckten DachTerrassen über den Flügeln. Der Uffenbach'schen Beschreibung nach, bestand das ganze Kellergeschoß des Mittelbaues aus zusammenhängenden G r o t t e n , und in dieser Hinsicht scheint Salzdahlum alles Vergleichbare im Norden übertreffen zu haben 3 . „Die sogenannte Crypte ist ein G r o t t e n w e r k , so aus vielen K a m m e r n u n d Gängen bestehet, welche anstatt der Keller unter dem ganzen Schloß hergehet, und durchgehends mit Tuffstein, Muscheln, Statuen und al fresco gemaltem Wild in künstlicher U n o r d n u n g ausgezieret. Die erste Grotte, in die m a n zuerst aus dem Garten gehet, durch zwey wild gemachte Löcher, ist die größte. I n der Mitte siehet m a n durch ein groß irregulär Loch in die zweyte Höhle. Hinten an der W a n d in dieser Grotte ist das große Bassin. Dahinter aber noch zwey kleine artige Kabinette, dergleichen auch in den vordersten beyden Ecken gegen den Garten zu finden. Auf beyden Seiten ist ein dunkler Gang, d a ß m a n rings u m beyde große in die zwei kleine Grotten herumgehen kann. Von Muscheln, Korallen, Zinken und dergleichen war wenig vorhanden, die Statuen von Sandstein wohlgemacht." Den G r o t t e n s a a l hat m a n sich mit einer Dekoration „ ä la rustique" vorzustellen, wie Sturm sie in seinen Anweisungen fordert. I n seiner Beschreib u n g Salzdahlums ist von einem „ T h e a t r u m von Felsen, Statuen, Kaskaden und jets d'eau a m Grottensaal" die Rede. Auf einem Stich erkennt m a n als Felsen behandelte Wände im R a h m e n einer Pilaster-Architektur und Statuen darin verteilt. Drei symmetrische Wassersprünge rauschten in ein schöngeformtes Becken. Aus den offenen Arkaden überblickte m a n das Parterre mit seinen Wasserkünsten. Von besonderem Interesse ist Sturms Schilderung des Bades, als eines ersten Anlaufs zu modernem Komfort. Er bemerkt allerdings, d a ß er keinerlei „Vestigium gefunden", d a ß es jemals benutzt 22
worden sei. „ D a s Bad ist ein viereckigter, ungefähr 8 Fuß lang und 5 F u ß weiter Wasserhalter. V o r n sind Stufen daran, daß man bequem hineinsteige und nach Belieben tieff oder wenig im Wasser sitzen könne, und dieses alles ist mit holländischen weißen Porzellanfließen ausgesetzet. Es gehen zwey Röhren hinein, durch die kann kalt und heiß Wasser eingelassen werden." Ahnliche Bäder der Barockzeit haben sich im Aueschloß zu Kassel und der Nymphenburger Badenburg erhalten. Den n ö r d l i c h e n F l ü g e l d e s E h r e n h o f e s nahm die „ G a l e r i e des Herzogs" ein, die mit anderen Wohnräumen zunächst für die A u f b e w a h r u n g von Anton Ulrichs Gemäldesammlung genügte. Sie stieß an den zweigeschossigen Speisesaal im nördlichen Eckpavillon, dem die gleich große quadratische K a p e l l e im südlichen entsprach. Dieser Hauptspeisesaal war „auf englische M a n i e r " getäfelt mit eingelassenen Familienporträts, darunter dem Bildnis Anton Ulrichs über dem K a m i n . An der Decke sah man eine Allegorie der 12 wichtigsten Flüsse in den Weifenlanden. Einen T e i l des Südflügels nahm ursprünglich die Galerie der Herzogin ein. Sie war „gantz al fresco bemahlt und werden darin fürgestellt alle Christlichen Tugenden mit Historien von berühmten Frauen aus der Heiligen Schrift". Flemmer deutet 16 dieser Szenen. Porzellangefäße standen an der Fensterwand auf Piedestalen. Aus der Galerie gelangte man durch den Fürstlichen Stuhl mit Betkabinett in die Schloßkapelle, die den südlichen Eckpavillon des Ehrenhofs einnahm. Die 1694 geweihte S c h l o ß k a p e l l e war dekorativ besonders reich behandelt. Das Zentrum bildete wie in Blankenburg und Hundisburg eine polygone Pfeilerstellung. Emporen öffneten sich rings in Arkaden, auf dem A b schlußgesims standen zwölf von Huggenberg geschnitzte Engel, die eine perspektivische als Kuppelprospekt gemalte Decke, mit der Ausgießung des Heiligen Geistes trugen. Eine „ w o h l inventierte" Kanzel, Altar und Fürstenstuhl prangten in marmorierter und vergoldeter Schnitzerei. Der Fußboden bestand aus schwarzweißen Marmorplatten. In der Prieche hingen biblische Landschaften Agrícolas, in der Kapelle selbst Passionsbilder von Querfurt, Paletta und Luhn, auch zwei Gemälde von Tobias Querfurt und Bernhard Francke, die sich auf den T o d Anton Ulrichs und seiner Gemahlin bezogen, endlich im Vorsaal der K a p e l l e der S t a m m b a u m des Hauses von Heinrich dem Löwen bis zu Anton Ulrich und die Familie Augusts des J ü n geren von Gundelach mit Porträtzügen als „Hochzeit zu K a n a " dargestellt. Gerühmt wurden die in N u ß b a u m fournierten Gestühle, besonders das des Klosters zur Ehre Gottes von 1 7 0 1 . Die K a p e l l e entsprach wieder den theoretischen Forderungen Sturms: „ D i e Schloßkapelle soll billich in dem untersten Stockwerk liegen und durch zwey bis drey Stockwerke durchgehen. Sie muß aber so angelegt seyn, daß die Herrschaft sowohl mit solennem Gefolge, ohne viel Treppen zu steigen, gleich in ihren Stuhl und auch allein, gleichsam
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geheim, dahin gelangen kann. Es kann auch nicht schaden, wenn der Architect die Disposition also zu machen beflissen ist, dass bey Fürstlichen Todesfällen ein prächtiges Castrum Doloris hineingebauet werden kann." Eindrucksvoll scheint auch die Raumfolge des Speisesaales, der Orangerie und der Spiegelgrotte gewirkt zu haben, die der Kapelle zunächst lag. „Die O r a n g e r i e " , so berichtet Uffenbach, „wird auch zu Redouthen und Balletten gebraucht. In der Mitte ist ein Spring oder Strahl. Der Tisch wird, wenn allda gespeiset wird, darüber gesetzet und durch denselben auf einmal, wenn die Gäste es nicht vermuthen, der Strahl in die Höhe gelassen und durch allerhand Aufsätze mit wohlriechenden Wassern ein artig Springwerk vorgestellet. Der Saal hat eine gemalte Decke, die von einem Italiäner gemacht worden und tausend Rthlr. kostet." In der O r a n g e r i e waren die Wände perspektivisch mit Säulenprospekten und den Bildsäulen deutscher Kaiser bemalt, scheinbar ähnlich wie im Galeriegebäude zu Herrenhausen. In der S p i e g e l g r o t t e , in der sich das Kerzenlicht der Tafel tausendfach brach, plätscherte nach orientalischer Art ein Wasserfall in ein Becken. Der durch Kolossalpilaster und Stuckkamine gegliederte Speisesaal am Südgiebel der Orangerie, der scheinbar bei Redouten benutzt wurde, enthielt ein prunkvolles Silberbuffet. Auf dem O r a n g e r i e p a r t e r r e standen Postamente mit blühenden Gewächsen in Majolika-Vasen und Orangen, Myrthen, Oleander und Aloen in Kübeln schachbrettförmig angeordnet. Der Herzog liebte seine Pflanzen derart, daß er zum Andenken an einen besonders prächtig blühenden Baum eine Münze schlagen ließ. Nach Querfurt war das ganze Orangeriegebäude 220 Fuß lang und 50 Fuß breit, es trug Fassadenmalereien von Oswald Harms, die Blendarkaden im Erdgeschoß vortäuschten. Vollendet wurde die Orangerie etwa 1 7 0 1 , als baufällig abgerissen 1797. Im Geschoß über dem Saale war von 1701, dem Gründungsjahr, bis 1791 das „Kloster zur Ehre Gottes", ein evangelisches Damenstift, das sich die Erziehung junger Mädchen zur Aufgabe machte, untergebracht. Dies Stift, das sein Entstehen dem Vorbilde von Saint Cyr verdankt haben mag, stand unter dem Schutze der Herzogin. Die Unterbringung über dem Redoutensaal unterstreicht das Widerspruchsvolle in der Existenz dieser eigentümlichen Bereicherung eines höfischen Ensembles, das ein Lustschloß zu bevölkern hatte. Die B i l d e r g a l e r i e n nördlich des Ehrenhofes waren durch offene Bogen miteinander verbunden, die kleineren Kabinetts dagegen, zum Schutz ihrer kostbaren Sammlungen, durch vergoldete Gitter abgetrennt, die Kurfürstin Sophie von Hannover bewundernd erwähnt. Diese Bauten entstanden unter Anton Ulrich „ohne einheitlichen Plan und in der Reihenfolge, wie Bedürfnis und Laune sie hervorrief". Das Komödienhaus von 1688/89, a n dem neben Korb zwei Italiener, der als Wolfenbüttelscher Theaterarchitekt bezeichnete Santorini und der Cellische Schloßbaumeister Giuseppe Arighini 24
Schloß Salzdahlum,
Speisesaal.
Stich von A. A. Beck
aus Brescia mitwirkten, war einstöckig und im Äußern unansehnlich. Innen wechselten plastische Säulen mit Festons unter einem gemalten Himmel. Am reichsten waren die Logen, besonders die große Hofloge dekoriert. Vier Gemälde stammten von dem Hamburger Joachim Luhn. Dies Theater, von Uffenbach als „Spielsaal" bezeichnet, wurde 1751 umgebaut und gänzlich erneuert. Vom „Flußsaal", im nördlichen Eckpavillon des Ehrenhofs aus gelangte man durch ein Spiegelzimmer in die „ G r o ß e G a l e r i e " , die 200 Fuß lang, 50 breit und 40 hoch war. Querfurts Fresken in den Spiegelfeldern der Decke stellten die Geburt der Minerva und verschiedene Allegorien der Künste dar. Auf einem dieser Deckenbilder errichteten die Künste ihrem Beschützer, Anton Ulrich, eine Bildsäule. An den Bogeneinfassungen sah man ovidische Szenen in Grisaille gemalt. Sonst waren die durch Kamine gegliederten Wände mit Gemälden behängt. Zwei Reihen von Statuen, antiken und modernen, durchliefen die Galerie. Die „Kleine Galerie", nach Querfurt 160 Fuß lang, 20 breit, war durch ionische Pilaster gegliedert, sie diente der Aufstellung von Büsten und hing voller Gemälde. Die Decke zeigte goldenes Bandornament. Auf Tischen lagen Kupferstichwerke. „Serenissimi Neue Galerie" verband die
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„Kleine Galerie" mit dem Komödienhaus. Die nordwärts über den Graben hinausgebauten Kabinetts enthielten Bronzen, ostasiatische Porzellane, italienische Fayencen und Majoliken, etrurische Gefäße, Limousiner Schmelzarbeiten, Perlmuttersachen u n d andere Kostbarkeiten. Eines von ihnen, das sogenannte „Sanctum sanctorum", eine Art „ T r i b u n a " , barg die geschätztesten Gemälde der Sammlung. Alle wichtigen R ä u m e besaßen monumentale Wandgliederungen, einfache oder gekuppelte korinthische Pilaster, Gesimse, Stuckdecken oder K a m i n e von der H a n d italienischer Meister. Das pathetisch-barocke O r n a m e n t Perinettis, im Pflanzlichen immer brillant, im Figürlichen weniger geschickt, bildete stets einen gewissen Kontrast zu dem Klassizismus der Wandarchitekturen. In die Spiegclfelder der Stuckdecke ä la R o m a n a wurden von Italienern wie von Deutschen Fresken gemalt oder Deckenbilder auf Leinwand eingelassen. U b e r Türen u n d K a minen sah m a n Gemälde in Stuckrahmen. Die Fußböden in schwarzweißem M a r m o r und edlen Hölzern wurden als künstlerisch wertvoll gerühmt. Viele R ä u m e waren mit gemalten Tapeten, Gobelins, Bespannungen in Damast, aus gepreßtem Leder oder mit Spiegeldekorationen bekleidet, teils auch mit Fresken u n d Tafelbildern geschmückt: Landschaften, Stilleben, mythologischen Stücken, Allegorien und fürstlichen Bildnissen. Einen kostbaren Wandschmuck bildete die Folge der Alexanderteppiche nach Le Brun. Die P o r z e l l a n k a m m e r war in der Art der Charlottenburger mit dem damals noch äußerst seltenen Porzellan geschmückt, das über Holland aus China bezogen wurde. Eine wichtige Erwerbung war die der sogenannten Rafaelmajoliken, die der Asienfahrer Tavernier im Auftrage des Großmoguls gesammelt hatte, und die sich heute noch in Braunschweig befinden. Den größten Schatz des Salzdahlumer Schlosses aber bildete die Gemäldesammlung Anton Ulrichs, der Grundstock der heutigen Braunschweiger Galerie. Die Salzdahlumer Möbel gehören mit ihren schweren prunkvollen Formen, ihrem Aufwand an edlen Hölzern, an Elfenbein- und Silberintarsien zu den anspruchvollsten Erzeugnissen des deutschen Barock. Viele Möbelbezüge waren Arbeiten der Herzoginnen Elisabeth Juliane und Antoinette Amalie. Der Garten Der Salzdahlumer G a r t e n bildet eine untrennbare Einheit mit der Architektur des Schlosses, gleichsam eine Erweiterung der Raumfolge in die Landschaft hinein. Der leitende Baumeister wird den Entwurf skizziert und die Vollendung den einzelnen Spezialisten, Gartenkünstlern, Grottierern, Wasserbautechnikern und Bildhauern überlassen haben. Franz K a r l P r i n t z i e r ist als ausführender Gärtner genannt. Dieser völlig ebene Garten, dessen Mittelachse auf die des Schlosses orientiert war, bildete ein gestrecktes Oval in der Art des römischen Zirkus, eingefaßt von überhöhenden Terrassen, in ein Rechteck hineinkomponiert.
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Parnaß.
58, 62, 76, 77, 95, 98 R u d o l f August passim Sophie, Kurfürstin von Hannover 12, 18, 24, 79
Hehlen, K i r c h e Wolfenbüttel, Waisenhaus Sambleben, Schloß Seesen, Schloß Blankenburg, S c h l o ß Wolfenbüttel, Trinitatiskirche I I Göhrde, Jagdschloß (Gutachten) Wolfenbüttel, Bibliothek Braunschweig, Domprobstei Bartholomäikirche U m b a u „ ,, Nikolaikirche Salder, K i r c h e Regierungszeit
Herzog August Wilhelms
1697—99 i6g8—1704 1701 !7°4 !705—19 1705—19 1706 1706—10 !7°7—°9 1709 1710—12 1 713 1714—1734:
Wolfenbüttel, Schloßumbau I I Braunschweig, Residenzschloß Grauer H o f Michaclstein, U m b a u des Klosters Hasselfelde, J a g d h a u s Walkenried Hessen, Schloßumbau Braunschweig, Palais am Magnitor ,, U m b a u des Mosthofs (Dankwardcrodc) Antoinettenruh, Schloß
1715—17 1718—35 1718 1725—26 1725—27 1726 1726 '73° 1733
PERSONENVERZEICHNIS Agrícola, Maler 23 Alvcnsleben, v., Adelheid Agnes . . 39 Amalie Dorothea 36 Carl August 36 Friedrich, Meister des T e m p e l ordens 17 Friedrich Anton Ulrich . . . . 38 Friedrich Wilhelm 44 Gebhard August 42 J o h a n n Friedrich II 32, 34, 39, 99 J o h a n n Friedrich Carl 32 Ludolf X 34 Ludolf X I V 34 Philipp Carl, G r a f 43 Rudolf Anton 32 Anhalt, J . M . , Ingenieur . . . . 97 Arighini, Gius., Baumeister 24, 81, 103, 106 Asche, H . , Maler 61 Ballenstedt, J . A 15 Bayreuth, Wilhelmine von . . . . 101 Beck, A. A. u. J . G., Kupferstecher 18, 29, 47, 71, 83 Bedogni, Lorenzo, Baumeister . . 96 Behrens, P. W 38, 40, 41 Böcklin, J . C., Stecher 36 Brandenburg Culmbach, Markgrafen 33 Sophie Magdalena 33 Brandes, K 15, 18, 22, 31, 43
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ßraunschweig, Herzöge zu Br.-Lüneburg Anna Amalia 13, 18 Antoinette Amalie . . . . 26, 50, 51 Anton Ulrich, passim August d. J ü n g e r e 8, 11, 23, 49 Gandersheim 51 August Wilhelm, passim August Wilhelm passim Carl 1 13, 20, 54, 61, 87, 88 Carl Wilhelm Ferdinand . . . . 61 Charlotte Christine . . . . 10, 55 Christine Luise . . 54, 55, 56, 76, 77 Christine Sophie 76 Elisabeth Christine 10, 54., 55, 67, 76 Elisabeth J u l i a n e 11, 21, 23, 26, 84 Ernst August, Herzog . . . . 54, 80 Ernst August, Kurfürst von H a n nover 9, 13 Ferdinand, Herzog 73 Ferdinand Albrecht I I . . . . 13, 66 Heinrich Julius 8, 80 Heinrich d. J ü n g e r e 8 Heinrich d. Löwe . . . 8, 23, 59, 62 Heinrich d. Wunderliche . . . . 45 Julius, 8, 78 Ludwig R u d o l f 12, 50 53, 54, 55, 56, 57> 58, 62, 76, 77, 95, 98 R u d o l f August passim Sophie, Kurfürstin von Hannover 12, 18, 24, 79
Bütemeister, J . Chr. H
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Caminada, M., Stukkator . . 56, 109 Campen, van, J a c o b , Baumeister . 96 Campen, von, Bernh. A d o l f . . . . 76 Chrysander, Biograph Händeis. . . 12 Cramm, Freiherren v 67 Auguste Christine von Cunnigham 71 Thedel I I 71 Dehn, Graf 7, 12, 63, 64, 88, 108 Destouches, Komödiendichter . . . 12 Deutscher Kaiser, Franz 1 39 Joseph 1 9, 54 Karl V I 10,54,55 Leopold 1 36 Otto I V 62 Wilhelm II 13, 79 Domipechi, Stukkator 109 Eichler, Maler 55, 56, Einbrod, J . , Baumeister . . . 58, England: Anna, Königin von . . . Georg I., früher Georg Ludwig von Hannover 7g, Eversmann, Bildhauer . . . . 55,
62 95 36 92 56
Fabricius, J . , Abt v. Königslutter . 76 Fienen, E., Domprediger 60 Fleischer, Baumeister . . . . 62, 107 Fosse, de la, Louis Remy 79, 102, 106 P'rancke, Bernh., Maler . . 23, 88, 96 Francke, Paul, Baumeister . . 8, 48, 97 Frankreich: Liselotte v. Orléans. . 11 Ludwig X I V 8, 36 Giusti, Tommaso, Maler 79 Gontard, C. v., Baumeister . . . . 61 Görges, Domkantor 31 Graun, Komponist 8, 12 Grote, O., Diplomat 87 Gundelach, Maler 23 Gurlitt, C 5, 43, 98 Händel G. F., Komponist . . . 12 Hardouin-Mansard, Baumeister . . 1 0 3 Harms, J . O., Maler . . . . 24, 35, 81 Hartmann, H 77 Hechenauer, Kupferstecher . . 18, 67 Heine, J o h . Seb., Bildhauer . . . 51 Helwig, M., Bildhauer 36 Henner, Bildhauer 62 Hirschfeld, Professor 74 Holl, Elias, Baumeister 103 Hooghe, R . de, Kupferstecher . . . 18 Huggenberger, Seb., Bildhauer 23, 27 Jenner, A. D., Bildhauer
. .
K e y , de, Lieven, Baumeister Köhler, Ch. D., Drost K o r b , August Wilhelm Maria Sophie
61,
. . .
94 96 86 15 106
Krähe, J . P., Baumeister . . . 8 1 , 107 Kropf, v., Chr. Sigismund . . . . 58 Krosigk, v., Bernhard Friedrich . 70 Largilli^re, Maler 12, 38 Brun, Le ,, 26 Leibniz 10, 1 1 , 13, 18, 33, 76, 82, 83. 99 Le Nötre, A., Gartenkünstler . . . 108 Lepautre • 27 Lessing, G. E 13 47. 52 Luhn, J . , Maler 23. 25 Merian, Matth., Kupferstecher • 7i Mosheim, Lorenz von . . . . 12 Münchhausen, Hieronymus v. . 12, 87 Nathusius, G • 43 Neumann, J o h . B., Baumeister . 103 d'Olbreuze, Eleonore 7g, 109 Österreich: Maria Theresia 10, 18, 39, 53. 55. 76, 123 Ottmer, Baumeister . . . . 47, 48, 61 Palladio, A., Baumeister 32, 70, 82, 96, 105, 107 Paletta, Maler 23 Felder, Baumeister 61, 107 Penther, J . F., Arcli. Theoretiker 86, 109 Perinetti, G. 26, 36, 55, 69, 76, 10g Perrault, Cl., Baumeister 82 Pickhardt, A., Maler 61 Post, P., Baumeister . . . g6, 103, 105 Praetorius, Michael, Musiker . . . . 8 Preußen: Friedrich 1 33, 36 Friedrich d. Große 12, 13, 18, 40, 51 Elisabeth Christine . . . 12, 18, 3g Heinrich, Prinz 40 Philippine Charlotte 13, 18, 5 1 , 88 Viktoria Luise 13 Printzen, Fr. C., Gärtner 26 Querfurt, T . , Maler 15, 22, 23, 25, 67, 100 Quirini, G., Marchese 7g de Raedt, Willem, Baumeister . 48, 96 Reinhardt, A 93 Rhetz, L . A. von 88 Ribbentrop, T h . Chr 14, 86 Rigaud, Hyacinthe, Maler . . . . 12 Rizzo, Stukkator 10g Rohr, v., Historiker 77 Rosenmüller, Komponist 8 Rossi, C., Stukkator 56, 61, 77, 88, 10g Rosso, Domenico 10g Pietro 10g Royer, J . , Gärtner 78 Rußland: Alexius Petrowitsch 10, 55, g5 Katharina II 7 Peter der Große 18, 36, 55, 95, 96 Sachsen: Friedr. August II., d. Starke 3 6 . 99 Saldern, v., Familie 72 Santorini, Baumeister . • 80, 8 1 , 106 121
Sartorio, Hieronymo, Baumeister 96, 103 Schacht, Maler 38 Scheller, E., Holzschnitzer 55, 61, 62, 94 Schenk, P., Kupferstecher . . . . 18 Schlegel, Frida Dorothea von . . . 71 Schleinitz, von, Geh. R a t 86 Schlüter, Andreas, Baumeister . . 97, 98 Schmidt, J . G., Kupferstecher . . . 61 Schmutze, H., Ingenieur . . . 97, 104 Schönborn, Graf, Diplomat . . . . 85 Schräder, Bauvogt 61 Schreiber, L., Stukkator 56 Schröder, A., Schnitzer 95 Schütz, Heinrich, Komponist . . . . 8 Schulenburg, von der, Friedr. Achaz 92 Johann Matthias, Graf . . . . 62, 92 Schvvartzkoppen, von, Oberstallmeister 88 Schweden, Karl X I I 36 Solari, Stukkator 109 Spanien: Philipp V 36 Starcke, D. G., Baumeister . . . . 97
Statz, J . U., Tischler 61 Steinacker, K . , Professor . . 18, 58, 83 Steinberg, Friedrich von, Staatsmann 67, 69 Sturm, G. Chr., Baumeister 64, 98, 99, 107 L. Chr. ,, . . passim Tavernier, Asienreisender 26 Tornielli, G. P., Stukkator . . . . 109 Uffenbach, J . C. 15, 22, 24, 25, 30, 55 Valnegra, S., Stukkator Veltheim, von, Familie Voigt, F., Maurermeister Vries, V. de
56 17,62 95 96
Weinbrenner, Baumeister 107 Widukind 45 Wink, J . G 86 Wohlbrück, S., Preuß. Kriegsrat 32, 33, 34, 36, 43. 99
BILDERNACHWEIS A. S t i c h e u n d P l ä n e Aus ,,Bau- und Kunstdenkmälern des Herzogtums bzw. Landes Braunschweig", Verlag Julius Zwißler, Wolfenbüttcl, Bände 1 1 1 , I V , V I : Textabb. 1 1 , 14, 15, 28, 3 1 . Sämtliche Stiche wurden direkt nach den Originalen wiedergegeben, teils aus dem Besitz des Herzog-Anton-Ulrich-Museums, des Herrn Professor Steinacker und des Verfassers. Nach L. Chr. Sturm, „Architektonische Reiseanmerkungen", Augsburg 1719, Textabb. 1 und 2. Im Einzelnen stellten zur Verfügung: Stadtarchiv, Braunschweig: Textabb. 25. Vaterländisches Museum, Braunschweig: Bilder 6 (Umzeichnung des Originals), 31, 32. Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel: Textabb. 27, Bild 34. Landeshauptarchiv, Wolfenbüttel: Bilder 27, 36. Erbtruchseß von Alvensteben-Erxleben: „Die Leichenpredigt Karl August von Alvensleben", der Abb. 9 entnommen wurde. Aschwin Freiherr von Cramm-Brüggen: Textabb. ig, 20. Der Verlag Koehler & Amelang, Leipzig aus dem Werk: „Briefwechsel der K u r fürstin Sophie von Hannover" den Druckstock zu Bild 38. B. F o t o g r a f i s c h e V o r l a g e n i m B i l d e r t e i l : Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig: 1, 18, 37, 43, 45. Staatliche Bildstelle, Berlin: 23—25, 39—42, 44, 46, 47. Rudolf Hatzold, Magdeburg: 1 1 , 16, 17. Denkmälerinventarisation, Hannover: 19—22. Deutscher Kunstverlag (Ed. Bissinger, Erfurt) 28—30.
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Sartorio, Hieronymo, Baumeister 96, 103 Schacht, Maler 38 Scheller, E., Holzschnitzer 55, 61, 62, 94 Schenk, P., Kupferstecher . . . . 18 Schlegel, Frida Dorothea von . . . 71 Schleinitz, von, Geh. R a t 86 Schlüter, Andreas, Baumeister . . 97, 98 Schmidt, J . G., Kupferstecher . . . 61 Schmutze, H., Ingenieur . . . 97, 104 Schönborn, Graf, Diplomat . . . . 85 Schräder, Bauvogt 61 Schreiber, L., Stukkator 56 Schröder, A., Schnitzer 95 Schütz, Heinrich, Komponist . . . . 8 Schulenburg, von der, Friedr. Achaz 92 Johann Matthias, Graf . . . . 62, 92 Schvvartzkoppen, von, Oberstallmeister 88 Schweden, Karl X I I 36 Solari, Stukkator 109 Spanien: Philipp V 36 Starcke, D. G., Baumeister . . . . 97
Statz, J . U., Tischler 61 Steinacker, K . , Professor . . 18, 58, 83 Steinberg, Friedrich von, Staatsmann 67, 69 Sturm, G. Chr., Baumeister 64, 98, 99, 107 L. Chr. ,, . . passim Tavernier, Asienreisender 26 Tornielli, G. P., Stukkator . . . . 109 Uffenbach, J . C. 15, 22, 24, 25, 30, 55 Valnegra, S., Stukkator Veltheim, von, Familie Voigt, F., Maurermeister Vries, V. de
56 17,62 95 96
Weinbrenner, Baumeister 107 Widukind 45 Wink, J . G 86 Wohlbrück, S., Preuß. Kriegsrat 32, 33, 34, 36, 43. 99
BILDERNACHWEIS A. S t i c h e u n d P l ä n e Aus ,,Bau- und Kunstdenkmälern des Herzogtums bzw. Landes Braunschweig", Verlag Julius Zwißler, Wolfenbüttcl, Bände 1 1 1 , I V , V I : Textabb. 1 1 , 14, 15, 28, 3 1 . Sämtliche Stiche wurden direkt nach den Originalen wiedergegeben, teils aus dem Besitz des Herzog-Anton-Ulrich-Museums, des Herrn Professor Steinacker und des Verfassers. Nach L. Chr. Sturm, „Architektonische Reiseanmerkungen", Augsburg 1719, Textabb. 1 und 2. Im Einzelnen stellten zur Verfügung: Stadtarchiv, Braunschweig: Textabb. 25. Vaterländisches Museum, Braunschweig: Bilder 6 (Umzeichnung des Originals), 31, 32. Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel: Textabb. 27, Bild 34. Landeshauptarchiv, Wolfenbüttel: Bilder 27, 36. Erbtruchseß von Alvensteben-Erxleben: „Die Leichenpredigt Karl August von Alvensleben", der Abb. 9 entnommen wurde. Aschwin Freiherr von Cramm-Brüggen: Textabb. ig, 20. Der Verlag Koehler & Amelang, Leipzig aus dem Werk: „Briefwechsel der K u r fürstin Sophie von Hannover" den Druckstock zu Bild 38. B. F o t o g r a f i s c h e V o r l a g e n i m B i l d e r t e i l : Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig: 1, 18, 37, 43, 45. Staatliche Bildstelle, Berlin: 23—25, 39—42, 44, 46, 47. Rudolf Hatzold, Magdeburg: 1 1 , 16, 17. Denkmälerinventarisation, Hannover: 19—22. Deutscher Kunstverlag (Ed. Bissinger, Erfurt) 28—30.
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