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German Pages 893 Year 1920
EUTSCHES KOLONIAL- LEXIKON I.
II
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BAND
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MITARBEITER. AAdlun^/EBäteer/CH.Becker/Bock vonWülfin^en/Brunin^haus/N.Büs^en WBuire/FDahl/FreiherrAyonDänckel-män/Dollhardt/K.Dove/G£mfl/J.Fi = fcher/R Fifcher/AFull /R Fülleborn/ CGä^el/XGerfimeYer/G.Giem(ä/E Hä^
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A.Reichenow/HdäRocha-Lima/ K.Sapper/E.Sarferh/RScheibe/ JSchmi'dlm/PSchrni'di/^Schmidi/ R von Spaldin£/RSiernfeld/E.Sieudel/ Straehler/F Stuhlmann/GThileruus/ GTornier/CUhli^/AVoi^/GVolkens/
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DEUTSCHES
KOLONIAL LEXIKON
4
HERAUSGEGEBEN VON
DR HEINRICH SCHNEE GOUVERNEUR
§ i
i 4Y4\
IBAND
4
AG
VERJAG VON QUELLE^ME^EKIN LEIPZIG
1 .1 H
Alle Rechte vorbehalten
Copyright 1920 by Quelle
&
Meyer, Leipzig
Roßberg'ache Buchdruckerei in Leipzig
DEM DEUTSCHEN VOLK mit
dem
heißen Wunsch, daß unser Vaterland
bald zu erneuter Größe wiedererstehen
und seine mit so gutem Erfolg begonnene Kulturarbeit über See wieder aufnehmen
möge
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Erscheinen dieses Werks war durch den Weltkrieg verhindert worden. lag bei dessen Ausbruch zum größten Teil gedruckt vor, der Rest
DasEs
stand im Satz, der erste Band sollte gerade erscheinen. Die Herausgabe während des Krieges erwies sich als unmöglich. Nachdem infolge des unglücklichen Ausgangs des Krieges unsere Kolonien verloren gegangen sind, entstand die Frage, was mit dem Deutschen Kolonial Lexikon zu geschehen habe. Das Werk ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von etwa 80 der bedeutendsten Vertreter kolonialer Wissenschaft und Praxis und enthält eine Fülle wertvollen Wissens aus allen Gebieten.
Arbeit zu verlieren wäre schade.
Diese große wissenschaftliche
Der wissenschaftliche Wert des Werks
bleibt trotz des Verlustes der Kolonien bestehen.
Der Inhalt des Deutschen Kolonial- Lexikons
stellt
ferner ein
Denkmal
unserer deutschen Kolonialarbeit dar. Es wird zu seinem Teil dazu beitragen,
den kolonialen Gedanken im deutschen Volke zu erhalten. Endlich wird es auch als Nachschlagebuch über koloniale Fragen aller Art wertvoll sein, wenngleich nach dem Verlust unserer Kolonien naturgemäß nicht mehr in dem Umfange, wie es gedacht war. Ich habe mich deshalb nach meiner Rückkehr nach Deutschland bemüht, die Herausgabe des großen Werks doch noch herbeizuführen. Dank einerseits dem Entgegenkommen der Verlagsbuchhandlung, andererseits der Gewährung Es ist eines beträchtlichen Zuschusses von privater Seite ist dies gelungen. mir ein Bedürfnis, allen denen, die die Herausgabe des Werkes gefördert haben, meinen herzlichen Dank zum Ausdruck zu bringen. Das Werk erscheint ganz unverändert so, wie es im Jahre 1914 vorlag und ohne den Kriegsausbruch damals veröffentlicht wäre. Die Tatsache, daß der größte Teil des Werks bereits fertig gedruckt vorlag, stand an sich Änderungen entgegen. Eine Neubearbeitung hätte zu neuen großen Verzögerungen und Kosten geführt, die sein Erscheinen wiederum in Frage gestellt
hätten.
Andererseits gibt das
Werk gerade
so,
Bild der deutschen Kolonialtätigkeit bis
wie es vorliegt, ein abgeschlossenes
zum
beste Widerlegung der Behauptungen
Weltkriege und damit zugleich
bisherigen Feinde über unsere „Unfähigkeit" und „Unwürdigkeit" zum Kolonisieren und unsere angeblichen Eroberungsabsichten auf fremde Kolonien vermittels Militarisierung
die
unserer Eingeborenen.
An dem Werk
unserer
ist seit
Kriegsbeginn kein Wort ge-
ändert worden, es gibt in jeder Beziehung das authentische Material über den
Zustand unserer Kolonien vor Ausbruch des Weltkrieges und zeigt, wie unsere Arbeit ausschließlich und mit Erfolg auf die friedliche kulturelle und wirtschaftliche
Entwicklung unseres Kolonialbesitzes
gerichtet war.
In die Reihe der Mitarbeiter an dem Deutschen Kolonial-Lexikon hat der Tod während des Weltkrieges große Lücken gerissen. Einige haben den Heldentod auf dem Schlachtfelde gefunden andere sind durch Krankheiten dahin;
Ein ehrenvolles Andenken bleibt ihnen bewahrt. Möge ihre Arbeit an diesem Werk — die sie überlebt — mit dazu beitragen, den Boden für deutsche koloniale Betätigung in der Zukunft zu ebnen, ohne welche ein kräftig wieder aufblühendes Deutschland nicht gedacht werden kann. gerafft worden.
Berlin, Februar 1920.
Heinrich Schnee
VORWORT Seit
kurze
kaum einem Spanne
Zeit
Menschenalter gibt es deutsche Kolonien. Es
im Leben der Völker, ganz besonders
ist
dies eine
für die Erschließung
Und
doch sind in diesem Zeitraum bereits Leistungen die das deutsche Volk in die vorderste Reihe der kolonisierenden Nationen stellen. Allerdings kann sich das deutsche Kolonialreich weder an Umfang noch an Wert mit dem englischen Weltreich irgendwie messen, auch steht es hinter dem Kolonialbesitz der Franzosen und Holländer zurück. Als Deutschland mit seinen kolonialen Plänen hervortrat, waren die als besonders wertvoll betrachteten Kolonialgebiete bereits in fremdem Besitz, oder es lagen doch schon solche Ansprüche darauf vor, daß ein Erwerb durch Deutschland nicht möglich war. So kam es, daß ganz überwiegend nur solche Gebiete in deutschen Besitz übergingen, deren zugängliche und bekannte Teile keine oder nur eine geringe kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung aufwiesen. Ein Blick auf die Karten unseres Kolonialbesitzes, besonders des afrikanischen, vor 30 Jahren und jetzt, ein Vergleich der damaligen und der jetzigen Zustände in jenen Ländern, ein Nebeneinanderstellen der wirtschaftlichen Werte in unseren Schutzgebieten zu beiden Zeitpunkten lassen so recht erkennen, was im Laufe jener kurzen Kolonialentwicklung geschaffen ist. Wo früher auf den Karten umfangreiche weiße Stellen sich fanden, Gebiete bezeichnend, über die noch kein Forscher Auskunft gegeben hatte, sehen wir jetzt genaue auf einer Fülle ausgezeichneter Aufnahmen beruhende Darstellungen; abgesehen von dem unwegsamen Neuguinea gibt es kaum noch unbekannte Stellen in unseren Kolonien. Wo ehemals Raub und Mord der Eingeborenen untereinander wüteten, wo eine friedliche Entwicklung immer wieder durch Plünderungszüge der Nomadenstämme, die die ackerbautreibenden Völker überfluteten, verhindert wurde, wo selbst die Ansätze zur Kulturentwickiung an den Küstenplätzen ständig durch die aus dem Innern hervorbrechenden wilden Horden bedroht wurden, da ist unter deutscher Herrschaft Ruhe und Ordnung eingezogen. Nicht selten sind es gerade die früher gefürch totsten, kriegs tüchtigen und raublustigen Erobererstämme, die nach ihrer manchmal nur unter schweren Opfern erfolgten Niederwerfung sich am vollständigsten in die neue Ordnung der Dinge gefunden haben und die besten großer Kolonialgebiete.
vollbracht
und Werte geschaffen worden,
Arbeiter für das deutsche Kolonisationswerk stellen.
Wo
früher die Wildnis,
von dünnen Eingeborenenansiedlungen unterbrochen, sich erstreckte, da finden sich jetzt vielfach blühende Plantagen, auf denen unter europäischer Leitung
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X
Vorwort
und Aufsicht bedeutende Werte für den Weltmarkt erzeugt werden. Vormals menschenleere Steppengebiete werden von europäischen Farmen mit stetig wachsenden Viehbeständen eingenommen. Wo einst in wochen- und monatelangen mühevollen Karawanenmärschen wenige wertvolle Produkte aus dem Innern an die Küste geschafft wurden, wo der dichte Urwald ein Vordringen fast unmöglich machte, wo Dünen und Sand mit ihren Durststrecken kaum einen Ochsenwagenverkehr gestatteten, da stellen Eisenbahnen einen sicheren
und schnellen Verkehr her und ermöglichen in stets wachsendem Maße eine und eine Heranziehung der bisher ein
wirtschaftliche Erschließung des Innern
Sonderleben führenden Völker des Binnenlandes zu dem Küstenplätze, an denen zur Zeit der Flaggenhissung
abgeschlossenes
kolonialen Kulturwerk. allenfalls
kleine
Städten, die in
Eingeborenendörfer
zunehmendem Maße
lagen,
sich zu modernen Weltverkehr und Welt-
entwickeln
ihren Anteil
am
handel nehmen. Trotz dieser glänzenden Erscheinungen deutscher kolonialer Wirksamkeit stehen wir, was die wirtschaftliche Nutzung unserer Kolonialgebiete anbetrifft, vielfach noch in den Anfängen. Noch gibt es Gebiete von gewaltiger Ausdehnung, Völkerschaften von beträchtlicher Seelenzahl, die fern der Küste und den modernen Verkehrsstraßen in wirtschaftlichem Schlummer liegen und des Erweckt werdens durch den Kolonisator harren, noch warten dichte Urwälder und wasserarme Steppen, die wie Barrieren landeinwärts gelegene bevölkerte Gegenden vom Meer und damit vom Weltverkehr abschließen, auf die Durchlegung von Schienenwegen. Ungeheure Aufgaben bedürfen noch der Lösung. Und doch können wir mit Stolz und Genugtuung auf das bisher Erreichte zurückblicken. Der Handel unserer Schutzgebiete ist zu beträchtlichen Zahlen angewachsen und in stetigem Aufsteigen begriffen. Die Erzeugung kolonialer Produkte, wie Kautschuk, Sisalhanf, Kopra, Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kaffee, Erdnüsse usw., nimmt von Jahr zu Jahr zu, die Einfuhr einzelner dieser Produkte aus unseren Kolonien fällt für den Bedarf der deutschen Volkswirtschaft schon wesentlich ins Gewicht. Der europäische Plantagenbau hat in einigen unserer Schutzgebiete, zum Teil nach anfänglichen Fehlschlägen, zu glänzenden Erfolgen geführt, die auch durch ungünstige Gestaltung der Weltmarktpreise für das eine oder das andere Produkt nicht hinfällig gemacht werden können. Die Produktion der Eingeborenen hat sich überall dort, wo ihnen durch Schaffung von Verkehrswegen eine Absatzmöglichkeit geboten wurde, zu einem für die Aus- und Einfuhr außerordentlich bedeutungsvollen Faktor entwickelt. Auch der Bergbau hat in einzelnen Schutzgebieten zu guten Ergebnissen geführt, vor allem die Diamantengewinnung in Deutsch Südwestafrika. Last not least hat die deutsche Ansiedlung in Südwestafrika und den Höhengebieten Deutsch-Ostafrikas gute Fortschritte gemacht. Zwar sind nicht alle Blütenträume gereift, wie sie jene deutschen Patrioten hegten, die sich vor einem Menschenalter zur Gründung deutscher Kolonien und zur Eine AbPflege des kolonialen Gedankens zusammengeschlossen hatten. lenkung des Stromes deutscher Auswanderer in unsere Schutzgebiete hat sich
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XI
Vorwort
bisher nicht ermöglichen lassen, und die dauernde Niederlassung deutscher Volksgenossen hat, so sehr erfreulich die bisher geschaffenen Siedlungen sind, doch in den ersten drei Dezennien unserer Kolonialentwicklung nicht den
Umfang angenommen, der von jenen Expansion und nach ihnen von vielen
ersten Vertretern deutscher kolonialer erhofft wurde.
Immerhin
stellen diese
Siedlungsgebiete bereits jetzt ein wertvolles Stück deutschen Volkstums in •
Landern dar und berechtigen zu der Hoffnung, daß mit der Erund Inbesitznahme weiterer Grundflächen und der dichteren Be-
jenen fernen
schließung
siedlung der besetzten Gebiete sich dort deutsche Volksgenossenschaften bilden
werden, die auch der Kopfzahl nach für das Deutsche Reich ins Gewicht fallen.
Mühe und Kampf,
nicht ohne schwere Opfer an
Gut und Blut Besonders der langwierige Eingeborenenaufstand in Südwestafrika hat eine große Zahl blühender MenschenNicht ohne
ist
das bisher Errungene erreicht worden.
leben gefordert und sehr bedeutende finanzielle Ausgaben verursacht. Diesen Aufwendungen standen vielfach zunächst nicht entsprechende wirtschaftliche Erfolge gegenüber. So kann es nicht wundernehmen, daß zeitweise Bedenken und Befürchtungen sich regten, daß wir nicht in dem Maße die Eignung und den Beruf zum Kolonisieren hätten, wie manche älteren Kolonialvölker. In
weiten Kreisen des deutschen Volkes traten zu gewissen Zeiten auch Zweifel
über
den Wert und
die Entwicklungsfähigkeit unserer Kolonien hervor,
und
auch in sonst kolonialbegeisterten und für die Schutzgebiete interessierten Kreisen machte sich eine gewisse Kolonialmüdigkeit geltend. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorüber. Mit steigenden wirtschaftlichen Erfolgen, wie sie besonders durch großzügigen Eisenbahnbau in unseren afri-
kanischen Schutzgebieten gefördert wurden, wuchs auch das Interesse und Wie in ihrer Wirtschaft, so stehen die deutschen
das Vertrauen in der Heimat.
Schutzgebiete jetzt auch in ihrem Finanzwesen auf festen Füßen. Mit wachsen-
den Einnahmen für die
gebiete
kamen sie in die Lage, ihre Ausgaben, abgesehen von denen Wehrmacht, aus eigenen Mitteln zu bestreiten, die kleineren SchutzTogo und Samoa bedürfen seit Jahren überhaupt keines Reichs-
zuschusses mehr.
Hand
Hand mit der wirtschaftlichen Nutzbarmachung unseres Kolonialgeht die friedliche Erziehung der Eingeborenen zur Arbeit und zu christlicher Sitte. Wie die Mord- und Raubzüge der Stämme untereinander, so sind auch die Gewalttaten der eingeborenen Machthaber gegen ihre Untertanen und jene Giftmorde und anderen Übeltaten der Zauberer und Fetischpriester mit starker Hand zum Aufhören gebracht. Die Sklaverei in ihren in
besitzes
Sklavenraub und Sklavenhandel sind ausnoch aufrecht erhaltenen milden Formen der Hörigkeit (Haussklaverei) sind durch die Bestimmung, daß die Kinder der Hörigen frei sind, zum Aussterben verurteilt, soweit nicht die gänzliche Abschaffung der vorhandenen Reste sich noch als früher ausführbar erweisen wird. In immer weiter sich ausdehnenden Gebieten erhält der Eingeborene sein Recht vom unparteiischen deutschen Richter. Er seinerseits muß der Regierung eine mäßige Kopfsteuer zahlen, deren Erhebung dazu beiträgt, ihn zur Arbeit zu
schlimmen Formen
ist
beseitigt,
gerottet, die einstweilen
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Vorwort
XII
Ein mit modernsten Hilfsmitteln ausgerüstetes, in beständiger Verden Eingeborenen Schutz und Hilfe gegen Krankheiten, denen sie früher wehrlos gegenüberstanden. Christliche Sitte wird von einer stetig wachsenden Zahl von Missionaren beider Konfessionen verbreitet, deren Wirksamkeit in unseren Schutzgebieten seit der Errichtung der deutschen Herrschaft eine weit intensivere geworden ist, ja in manchen Teilen seitdem erst begonnen hat. Von einem großen Teil der Missionen wird auch die Erziehung zur Arbeit neben dem Unterricht in den christlichen Lehren nicht vernachlässigt. An der Erkundung und Erschließung unserer Kolonien haben aber nun nicht nur jene mitgearbeitet, die als Forscher, Beamte, Offiziere, als Kaufleute, Pflanzer, Farmer oder als Missionare draußen tätig waren, sondern die deutsche Wissenschaft hat weit über die Kreise der dauernd in den Schutzgebieten tätigen Personen hinaus in hervorragendstem Maße dazu beigetragen. Auf fast allen Wissensgebieten haben sich bedeutende deutsche Gelehrte mit den Problemen beschäftigt, die unsere kolonialen Erwerbungen mit sich brachten. So zeigt sich eine wissenschaftliche Vertiefung in den verschiedenen Zweigen kolonialen Wissens und kolonialer Betätigung, wie sie bei einem so jungen Kolonialvolk wohl noch nie in die Erscheinung getreten ist. Die Heimat stellt nicht nur das große Reservoir dar, aus dem die Schutzgebiete immer wieder neue Kräfte an Menschen und Mitteln heranziehen, sondern eine Fülle von Arbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen wie der wirtschaftlichen und kulturellen Erschließung der Kolonien wird ständig auch daheim geleistet. Das moderne Kolonisationswerk geht nicht mehr so vor sich, wie meist in früheren Perioden, wo ein Volksteil sich abspaltete und Neuland besetzte, um fern von der Heimat und in nur losem Zusammenhang mit dieser zu kolonisieren. Jetzt sind es die gesamten Kräfte der Nation, die mit ihren Ausläufern das Kolonialgebiet ergreifen. Die moderne Verkehrsentwicklung mit ihren schnell fahrenden Dampfern, mit ihren Kabeln und Telefunkenstationen ermöglicht einen beständigen Austausch an Menschen, Sachen und Ideen zwischen dem Mutterland und den Kolonien. So werden letztere in einem früher nie geahnten Maße in die Lage gesetzt, an allen Kräften und Errungenschaften des Mutterlandes direkten Anteil zu nehmen. Hierin liegt mit die Erklärung für die ungemein schnelle Entwicklung der deutschen Kolonien. Die wesentlichste Vorbedingung für den Erfolg liegt aber in den Eigenschaften des deutschen Volkes. Es war längst, ehe es deutsche Kolonien gab, eine bekannte Tatsache, daß die Deutschen in fremden Kolonialgebieten ausgezeichnete, von den Regierungen jener Länder vielfach sehr begehrte Kolonisten abgaben. Dies Urteil kann man häufig, besonders auch für die Kolonien desjenigen Volkes bestätigt finden, das unter den modernen Kolonialvölkern die größten Erfolge erzielt hat, des englischen. Die Ausdauer, die Gründlichkeit, der Fleiß, die organisatorische Fähigkeit der Deutschen haben ihnen vor allem zu ihren Erfolgen als Kolonisten verholfen. Diese Eigenschaften mußten auch bei der Schaffung eigener Kolonien zu guten Ergebnissen führen. Und in der Tat zeigt uns unsere kurze Kolonialgeschichte, daß jene bewährten erziehen.
mehrung
begriffenes Ärztepersonal bringt
Vorwort
XIII
Pioniere in fremden Kolonien nicht etwa Aasnahmeerscheinungen gewesen sind,
sondern daß wir auch für unsere eigenen Schutegebiete über Leute von
gleichem Schrot und Korn verfügen. Wir sehen, wie die Organisation, gestütet auf gründliche Vorbildung und auf die Anwendung der wissenschaftlichen Errungenschaften auf die Praxis auch unter den mannigfachen, bisweilen recht
großen Schwierigkeiten, wie sie Land und Leute, Klima usw. in unseren Schutegebieten bereiten, über lang oder kurz überall zu Erfolgen führt. Der intensiven, überlegten Arbeit, die sich der
modernen technischen
Hilfsmittel bedient,
erschließen sich selbst solche Gebiete, die in einer früheren Epoche keinen
Raum für koloniale Betätigung geboten haben würden. Der hohe Stand der Technik und Landwirtschaft, wie aller Wissenschaften in Deutschland ermöglicht den in den Kolonien Schaffenden, ihrer Arbeit durch Benutzung aller vorhandenen Hilfsmittel die besten Erfolgsmöglichkeiten zu bieten. Mit der steigenden Entwicklung unseres Kolonialbesitzes macht sich im deutschen Volke ein stetig wachsendes Interesse für unsere Kolonien bemerkErörterungen kolonialer Natur nehmen einen weiten Raum nicht nur bar. im Parlament, in der Presse und in kolonialen Kongressen und Vereinen ein, sondern finden in bestandig sich erweiternden Kreisen des Volkes Widerhall. Die Bekanntschaft mit unseren Schutzgebieten wird durch eine große Reihe von Vorlesungen am Kolonialinstitut in Hamburg, am Seminar für orientalische Sprachen der Berliner Universität wie an sonstigen Universitäten und an Handelshochschulen, durch Vorträge und ganz besonders durch eine ungemein reichhaltige Literatur verbreitet. Wenn es trotzdem schwerer ist, sich über die verschiedenartigen kolonialen Fragen schnell und zuverlässig zu unterrichten als über heimische Angelegenheiten, so liegt das nicht so sehr an der besonderen Natur kolonialer Probleme als vielmehr daran, daß es an einem umfassenden Werk über unsere Kolonien fehlt, das nach Art der Konversationslexika und der für verschiedene Wissenszweige vorhandenen Handwörterbücher eine solche Unterweisung ermöglichte. Unter der vorhandenen Literatur über die deutschen Kolonien gibt es eine erhebliche Zahl ausgezeichneter Werke, doch sind sie entweder überwiegend unter einem bestimmten Gesichtspunkt wie dem geographischen oder ethnographischen abgefaßt, wobei andere Wissensgebiete in den Hintergrund treten, oder sie sind Spezialarbeiter die sich nur auf ein bestimmtes Gebiet erstrecken. Die allgemeinen Nachschlagewerke andererseits geben nur in unvollkommener Weise Auskunft über koloniale Dinge. Bei der wichtigen Rolle, die mehr und mehr unsere Kolonien für das Leben der Nation zu spielen berufen sind, sowohl wirtschaftlich wie politisch, ist aber die Herstellung eines zuverlässigen Nachschlagewerkes, das eine schnelle Übersicht über alle die deutschen Schutegebiete betreffenden Fragen ermöglicht, dringend erwünscht. Das vorliegende Deutsche Kolonial- Lexikon will diesem Bedürfnis Genüge tun und über alle die deutschen Kolonien angehenden Fragen Auskunft Eis will in objektiver Weise, unter grundsätzlicher Vermeidung jeder Polemik den Stand unseres Wissens über unsere Kolonien in knapper gemeinverständlicher Weise darlegen und denjenigen, der sich eingehender mit dem
geben.
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XIV
Vorwort
betreffenden Gegenstand befassen
will, durch Literaturnachweise dazu in die Lage setzen. Das Werk bezieht sich ausschließlich auf die deutschen Kolonien, worunter hier die dem Deutschen Reich staatsrechtlich unterstellten Schutzgebiete zu verstehen sind. In diesem Rahmen werden aber alle Wissensgebiete behandelt, Geographie, Ethnographie, Botanik, Zoologie usw., ebenso wie Verwaltung, Rechtsprechung, Technik usw. Es wird einmal unter dem den betreffenden Gegenstand bezeichnenden Stichwort Auskunft darüber gegeben. Dann aber wird unter dem Stichwort jedes einzelnen Schutzgebiets
eine in sich geschlossene übersichtliche Darstellung geboten, die es ermöglicht,
im ganzen zu unterrichten, ohne jedesmal eine Reihe von Sonderartikeln nachschlagen zu müssen. Der Plan zu diesem Werk wurde wahrend meiner mehrjährigen Tätigkeit
sich über dessen Verhältnisse
als Abteilungsdirigent, später
Bei der Fülle des Stoffes
Direktor im Reichs-Kolonialamt ausgearbeitet.
mußte
von Mitarbeitern herangezogen daß auf allen Gebieten dem Gegenstand gerecht werdende Darstellungen gegeben werden konnten. Es wurde dabei davon ausgegangen, daß möglichst jeder Artikel von einem Mann der
werden.
Nur
eine große Zahl
so ließ es sich ermöglichen,
Wissenschaft oder Praxis bearbeitet wurde, der das betreffende Gebiet infolge seiner bisherigen Tätigkeit bereits beherrschte. Ich freue mich feststellen zu können, daß ich bei den Herren, an die ich mich wandte, durchweg zustimmende
Würdigung des Unternehmens und Beteiligung gefunden habe. So hat sich von berufenen Vertretern der Wissenschaft und Praxis zur Mitarbeit an diesem Werk vereinigt. Eine gewisse Erschwerung und Verzögerung für die Fertigstellung des Deutschen Kolonial-Lexikons ergab sich daraus, daß vor Vollendung meine eine große Anzahl
Berufung auf meinen gegenwärtigen Posten in Daressalam erfolgte. Meine eigenen Arbeiten, soweit sie die Anlage des Werks, die Gewinnung von Mitarbeitern und die Durchführung des Plans betrafen, waren zu jener Zeit zwar abgeschlossen, auch lag ein Teil der Beiträge damals bereits vor.
Doch
ließ
ohne schweren Schaden für das Werk ein Wechsel in der Person des Herausgebers nicht mehr bewerkstelligen, da vielfach mündliche Verhandlungen gepflogen waren, ohne deren Kenntnis die planmäßige Durchführung des Unternehmens nicht möglich erschien. So entschloß ich mich, trotz der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, die Herausgabe beizubehalten und das unternommene Werk selbst zum Ende zu führen. Da meine Wirksamkeit in der Kolonie mir für eine Nebentätigkeit nur sehr wenig Zeit ließ und ein Briefwechsel mit der Heimat lange Zeit erfordert, sind allerdings etwas weitere Verzögerungen unvermeidlich geworden, als sonst vielleicht der Fall gewesen sich
wäre.
Trotz meiner ausgezeichneten Mitarbeiter bin ich mir dessen bewußt, daß Werk Lücken und Mängel enthalten wird. Es stellt den ersten Versuch
das
dar, für die deutschen Kolonien ein solches umfassendes Nachschlagebuch herzustellen, nie es für einzelne ältere Kolonialgebiete vorhanden ist. Insbesondere habe ich aus der holländischen Encyclopaedie van NeederlandschIndiö manche Anregung für das vorliegende Werk geschöpft. Auch einige
XV
Vorwort
Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Artikeln ließen sich nicht vermeiden. Die mußte es mit sioh bringen, daß ungeachtet des Strebens des Herausgebers nach möglichster Einheitlichkeit sowohl in sachlicher Beziehung bei einzelnen Gegenständen voneinander abweichende Ansichten vertreten werden, wie auch in der Art der Behandlung sich hier und da Verschiedenheiten zeigen. Diese Nachteile mußten in den Kauf genommen werden, um eine vollständige, möglichst alle Gesichtspunkte Beteiligung einer so erheblichen Zahl von Gelehrten
berücksichtigende Darstellung zu erzielen.
Eine besondere Schwierigkeit bot die Feststellung der Namen derjenigen indem Deutschen Kolonial-Lexikon in besonderen Artikeln anzuführen waren. Es sind die Namen solcher Personen aufgenommen, die auf kolonialem Gebiet besonders hervorgetreten sind, sei es in den Schutzgebieten selbst, sei es für die Schutzgebiete in der Heimat. Ich habe mich bemüht, insbesondere auf solchen Wissensgebieten, für die mir selbst nicht genügende Kenntnisse zu Gebote stehen, die Urteile von Gelehrten und Praktikern auch über den Kreis der Mitarbeiter an dem Kolonial-Lexikon hinaus zu erlangen. Trotzdem mag hier und da ein Name von Bedeutung weggelassen sein, der mit ebensoviel Recht wie andere im Lexikon enthaltene hätte aufgeführt werden sollen. Eine gewisse Beschränkung in der Zahl der Personenartikel erschien aus räumlichen Gründen notwendig. Soweit hiernach die Aufnahme besonderer Artikel der auf den verschiedensten Gebieten hervorgetretenen Persönlichkeiten nicht angängig erschien, sind sie, soweit tunlich, in den sachlichen Artikeln mit angeführt worden. Da die Darstellung des Deutschen Kolonial-Lexikons sich auf die deutschen Kolonien beschränken will, konnte auch bei denjenigen Persönlichkeiten, für die besondere Artikel vorgesehen sind, ihre außerhalb der Kolonien liegende Tätigkeit nur gestreift werden. Hieraus erklärt es sich, daß berühmte Forscher, wie Livingstone, Schweinfurth u. a. in verhältnismäßig kurzen Artikeln behandelt sind. Die Bearbeitung der Personenartikel ist überwiegend durch die Mitarbeiter erfolgt, die das betreffende Wissensgebiet für das Lexikon bearbeitet haben. Bei dem Werk habe ich auch über den Kreis meiner Mitarbeiter hinaus vielfache Unterstützung gefunden, für die ich nicht unterlassen möchte, auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Persönlichkeiten, die
Meinen Dank möchte ich insbesondere dem früheren Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts Herrn Wirkl. Geh. Rat Dr. h. c. von Lindequist aussprechen, der in entgegenkommendster Weise die Genehmigung zur Beteiligung einer Reihe von Mitgliedern des Reichs-Kolonialamts lichen Materials erteilte, wie
dem
und der Benutzung amt-
jetzigen Staatssekretär des Reichs-Kolonial-
amts, Herrn Wirkl. Geh. Rat Dr. Solf der in gleicher Weise seine Zustimmung zur Durchführung der Arbeiten gewährte. Meinen Dank möchte ich ferner den Direktoren der Museen für Völkerkunde in Hamburg und Leipzig, Herrn Professor Dr. Thileniusund Herrn Professor Dr. Weule, zum Ausdruck bringen, die von Anfang an dem Werk das regste Interesse entgegenbrachten und mich vielfach durch Rat unterstützt haben. Besonders hervorheben möchte ich, daß in den von Herrn Prof. Dr. Thilenius bearbeiteten ethnographischen Artikeln, betr. ,
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XVI
Vorwort
die Südsee,
dank seinem Entgegenkommen und dem der Hamburgischen
wissenschaftlichen Stiftung auch das noch nicht veröffentlichte Material der
Hamburgischen Südsee-Expedition (1908/10) mit verarbeitet wurde. Meinen ich weiter den Mitgliedern des Reichs-Kolonialamts, Herren Geh. Oberregierungsrat Dr. Meyer-Gerhard, Geh. Begierungsrat Dr. Busse. Geh. Regierungsrat Dr. Krauß und Hauptmann a. D. Dr. Marquardsen aussprechen, die, ungeachtet sehr starker dienstlicher Inanspruchnahme, neben der Beteiligung an dem Lexikon mit umfangreichen Artikeln im Interesse der FertigsteUung des WerkBmk ihre besondere Beihilfe geliehen haben. Herrn Dr. Sarfert, Direktorialassistent am Museum für Völkerkunde zu Leipzig, danke ich für die weitgehende redaktionelle Unterstützung, die er mir während der Drucklegung des Werkes geleistet hat. Auch denjenigen Herren, welche freundlicherweise Photographien zur Wiedergabe in diesem Werk zur Verfügung gestellt haben außer einigen der Herren Mitarbeiter besonders die Herren Hauptmann Strümpell im Kommando der Schutztruppen in Berlin und Stabsarzt danke ich verbindDr. Mohn in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika lichst. Endlich möchte ich meinen Dank der Verlagsbuchh indlung ausdrücken,
Dank möchte
—
—
die das Deutsche Kolonial-Lexikon in so ausgezeichneter
und auch sonst
V
eise ausgestattet
hat
meinen Wünschen entgegengekommen ist. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die Mitwirkuni meiner Frau, ohne deren Anregungen und Anteilnahme das Werk wohl nicht zustande gekommen in jeder Beziehung
wäre.
Möge denn das Deutsche Kolonial-Lexikon
seinen Zweck erfüllen, die Kenntnis
über unsere Kolonien im deutschen Volk weiter zu verbreiten
und zur Förderung
des kolonialen Gedankens beizutragen!
Daressalam, Neujahr
1914.
Heinrich Schnee.
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VERZEICHNIS DER MITARBEITER. Dr.
A
Adlung, Korpsstabsapotheker im Reichs-
Kolonialamt.
Berlin.
Islam
Geh. Oberbaurat F. Baltzer, Vortragender Rar im Reichs- Kolonialamt. Berlin. Professor Dr. G. H. Becker. Bono.
Personalien, militärische, vonDeutsch-Ostafrika
Hauptmann Bock von Wulfingen.
Kiautschou und Marine Forstwesen, Nutzhölzer Landwirtschaft, Nutzpflanzen
Kapitän zur See Brüninghaus. Taingtau. Professor Dr. M. Busgen. Ilannov. -Münden.
Koloniale Eisenbahnen, technische Artikel
.
—
—
—
Berlin.
—
—
Geh. Regierungsrat Dr. W. Busse, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin.
—
Niedere Tierwelt, Koralleninseln und die Tierwelt des Schutzgebietes Deutsch-Neuguinea
Dahl
Professor Dr. F.
—
Allgemein Geographisches, Grenzregulierungen, Landkarten, geographische Artikel
Geh.
Seeversicherung
A. von Danekelman. Geh. Hofrat Dollhardt.
....
Regierungsrat
Berlin.
Professor
Freiherr
Dr.
— Schwerin. —
Berlin.
—
Freiburg
Deutsch-Südwestafrika geographisch und ethnographisch, sowie die auf Deutsch-Südwestafrika bezüglichen Einzelartikel Deutsches Kolonial-Militärrecht, Wehrverfassung der Schutzgebiete Tiefbau
Professor Dr. K. Dove.
Br.
i.
Geh. Oberregierungsrat Dr. G. Ernst tragender Rat im Reichs-Kolonialamt.
Vor-
—f,BerliD.
und Bewässerung, Landungsbrücken,
Küstenbefeuerung
Geh. Baurat
J. Fischer,
Reichs-Kolonialamt.
Selbstverwaltung,
Versicherungswesen
Vortragender Rat im
— Berlin.
und Regierungsrat R. Fischer,
juristische Artikel
Reichs-Kolonialamt.
st.
— Berlin. —
Hilfsarbeiter
im
Geh. Regierungsrat A. Füll, Erster Referent beim Gouvernement von Kamerun. Buea Kamerun. Professor Dr. C. Gagel, kgl. Landesgeologe.
Polizeitruppen Geologie, Mineralogie
—
Berlin.
Kolonialrecht,
Gerichte
und Gerichtsbarkeit Geh. Oberregierungsrat
J.
Gerstmeycr, Vortra-
gender Rat im Reichs-Kolonialamt, unter Mit-
wirkung von Geh. Regierungsrat Straehler. Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt und Sämtlich Berlin. Dr.E. Radlauer j (gefallen). Geh. Oberregierungsrat E. Haber, Vortragender Berlin. Rat im Reichs-Kolonialamt. Geh. Medizinalrat Professor Dr. D. von HanBerlin. semann.
—
Bergrecht und Bergbau
Krebskrankheiten Meteorologie
und Klimatologie der SchutzgeDr. P. Heidke.
biete Inder,
—
—
Karawanenverkehr
— Hamburg. — Daressalam. —
Regierungsrat K. Herrmann.
Musik und Musikinstrumente der Eingeborenen Dr. E. M. von Hornbostel. Berlin. Papiergeld und Kolonialwerte 0. Jöhlinger, Dozent am Oi ientalischen Seminnr der Universität in Berlin. II
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XVI11
Verzeichnis der Mitarbeiter
I^aiidpolitik in
Namen von
Oh.
Kiautsehou
Kolonialbeamte,
—
kolonialen Persönlichkeiten.
Wirkl. Geh. Legationsrat
.
Professor
Verwaltung von Deutsch-Neuguinea. Sainoa Pfeilgifte,
und
Ätherische Öle, Schlangengifte
.
von
und
-
-
Stabelwitz.
Staat!. Fischereidirektor burg.
Deutsch-Südwestafrika
Kntdeckungsgeschichte,
—
Berün.
den Kolonien und an
in
deren Küsten in
f.
de«
und
Deutsch-Neuguinea
Dr. C. Lauterbach.
Schutztruppe
Leiter
—
Dr. K. Kucklentz.
Fischerei
von Köniß
Krämer, Wiss.
—
.
Karolinen Fische
A.
Linden-Museums. Stuttgart. Geh. Regierungsrat Dr. E. Krauß, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin. Professor Dr. M. Krause. Berlin.
.
Zolltarife
Pflanzenwelt
Dr.
B.
z. I).
— Schlachtensee.
Sanioa, Samoaner
Zölle
Admiralitätsrat Professor Dr. 0. Köbner. Berlin.
Schulen,
Zivilverwaltung,
Namen
.
.
.
Hauptmann M.
Lutter.
—
H. Lübbert.
—
Ham-
Berlin.
kolonialer For-
Hauptmann
scher
a.
D. Dr. H. Marquardserj.
-
- Berlin.
— Straßburg.
Professor Dr. K. Sapper.
Säugetiere und Tierverbreitung
Professor P. Matschie.
Afrikanische Sprachen
Professor C. Meinhof.
Verwaltung von Kamerun
Geh. Regieerungsrat Dr. 0. Meyer f (gefallen), Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.
—
Berlin.
Hamburg.
—
Berlin. I
Maniantengesetzgcbung,
l^andgesetzgebung
und Landpolitik, l^andgesellschaften
.
.
.
Geh. Oberregierungsrat Dr. A. Meyer-Gerhard, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.
—
Berlin.
Missionswesen (ausgenommen die die katholische Mission betreffenden Artikel)
Geh. Konsistorialrat Professor Dr. C. Th.Mirbl.
Verwaltungsangelegenheiten der Schutztruppen
Oh.
Viehzucht
Direktor Dr. phil.
J.
Obermedizinalrat
Professor
.
Tropenkrankheiten und Tropenhygiene
.
.
.
.
.
—
Göttingen.
Oberregierungsrat 0. Nachtigall, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin.
unter
Mitwirkung
Neumann. von
Dr.
—
—
Hamburg. Nocht,
B.
Professor
Dr.
F.
Giemsa, Dr. M. Mayer, Professor Dr. Mühlens, Dr. S. von Prowazek f, Dr. H. da Rocha-Lima, Professor Dr. P. Schmidt, Oberstabsarzt Dr. H. Sämtlich Hamburg. Werner. Fiilleborn,
Professor
G.
—
Tierkrankheiten und Veterinärwesen
....
Geh.
Regierungsrat
Professor
Dr.
R.
von
Ostertag, Direktor im Reichs-Gcsundheitaamt.
— Lyniphcgewinnuiig
Berlin.
Professor Dr. K. Pa^clH:n.
Kamerun geographisch und ethnographisch
.
Professor Dr.
von Dr. Telegraphenwesen,
Rathjens.
—
Hamburg.
Hamburg. Hamburg.
Funkcntele-
Geh. Ober-Postrat W. Puche, Vortragender Berlin. Rat im Reichs-Postamt.
graphie Kolonialpolitik,
C.
—
Passarge unter Mitwirkung
Professor Dr. K. Pereis.
Öffentlich-rechtliche Artikel
Postwesen,
S.
—
Kolonialwirtschaft,
Steuern, Geld und
Zölle.
Währung, Handel.
.
.
Professor Dr. K. Rathgen.
—
Hamburg.
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XIX
Verzeichnis der Mitarbeiter
Geh. Regierungsrat Professor D. A. ReicheBerlin. now.
Vögel
—
Die Deutsch- Neuguinea einschließlich des Inselgebiets der Karolinen, Marianen, Palau- und .\[arshallinseln
betreffenden geographischen
und entdeckungsgeschichtlichen Artikel, VulProfessor Dr. K. Sapper. kane Völkerkundliche und geographische EinzelDr. ph.
artikel
E
— Straßbnrg.
Sarfert, Direktorialassistent
seum für Völkerkunde zu Leipzig. Geh. Bergrat Professor Dr. R. Scheibe.
Diamanten
— Münster. — Leipzig. Schmidt, V. D. —
Katholische Missionen
Professor Dr. J. Schmidlin.
Sonnenstich
Professor P.
Sudseesprachen
Professor P.
des
Schutzgebieten,
Medizinalwesens
Namen
der
Berlin.
den
in
Kolonialärzte
und medizinischen Forscher
Generalarzt Professor Dr. E. Steudel, Medizinalreferent
Pflanzliche
und
Schmidt
St. GaS. W. briel-Mödling bei Wien. Geh. Oberregierungsrat Dr. R. von Spalding f.
Verwaltung Deutsch-Ostafrikas Organisation
am Mu-
— Berlin.
im Reichs-Kolonialamt.
Berlin.
tierische Produkte, Pflanzungs-
gesellschaften, Koloniale Presse
Geh. Regierungsrat Professor Dr. F. Stuhl-
mann,
Generalsekretär
der
des
Zentralstelle
Hamburgischen Kolonialinstituts, unter Mit-
wirkung von Dr. Heile, Houillon, Dr. Waltz. Sämtlich Hamburg. Direktor Professor Dr. G. Thilenius. - Hamburg.
—
Allgemeine Völkerkunde Spezielle Völkerkunde des Schutzgebiets
Deutsch-Neuguinea
'.
.
IWrektor Dr. P.
Reptilien
und Amphibien
Professor
Dr.
Hambruch.
-
Sternfeld.
Deutsch-Ostafrika, geographische Artikel
.
.
— Prankfurt
....
Thilenius
— Berlin
und
a.
und Dr.
R
M.
— Tübingen. Voigt. — Hamburg. — Berlin. Volkens
Professor Dr. C. Uhlig. Professor Dr. A.
Botanische Artikel Pflanzengeographie und Systematik Finanzen, Etat-, Kassen- und Rechnungs-
Professor Dr. G.
f.
E Volkinann, Hilfsarbeiter im Reichs-Kolonialamt. — Berlin. Professor Dr. Vosseier. — Hamburg. Professor Dr. G. Wahl. — Tübingen. Regierungsrat Dr.
wesen Bienen und Bienenzucht
st.
.1.
Deutsche Kolonialgeschichte Völkerkunde Deutsch-Ostafrikas Beleuchtung«- und Elektrizitätswesen
G.
Hamburg.
Professor Dr. G. Tornier.
.
.
.
Dr. K. Weule, Direktor des Museums für Völkerkunde und Professor an der Universität Leipzig. Berlin. Wilsdorf, Regierungsbaumeister.
—
—
Hamburg. Palaver Dr. von Wrochem. Togo und die Togo betreffenden Einzelartikel Gouverneur a. D. Graf J. von Zech f
—
München. Major K. Zimmermann.
Militärische Abschnitte
(gefallen).
Kamerun.
Europäeransiedlung, Bank- und Börsen-, Kredit-
und
Genossenschaftswesen,
Kapital-
anlagen, Erwerbsgesellschaften, Handel, In-
und Gewerbe, Denkschriften, Dampferverbindungen mit den Schutzgedustrie bieten
Geh. Regierungsrat Professor Dr. G. Zoepfl, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.
—
Berlin.
11*
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VERZEICHNIS DER KARTEN. Allgemeine Übersichtskarten. Itaad
Seite
III
88 584
Übersichtliche Aufteilung der Erde mit den Postdampferlinien des Deutschen
Reiches Politische Übersicht
Post-
von Afrika
I
und Telegraphen-Übersichtskarte der Schutzgebiete: Kamerun, DeutschSüdwestafrika, Kiautschou, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Neuguinea und Togo
Eisenbahnkarte von Afrika
Kap-Kairo-Bahn
I
96 528
III
II
231
III
128
Physikalische Karte
I
Verwaltungskarte (mit Bezirksamtern)
I
Rassengebiete der Saugetiere in Afrika
Deutsch-Ostafrika.
Standorte der Schutz- und Polizeitruppe
III
und Telegraphenwesen Eisenbahnwesen Befeuerung (Leuchtfeuer für die Schiffahrt)
III
360 376 320 96
I
531
I
156 568 392 368 491 368 288 368 368 368 368 368 368 368
Post-
Missionswesen
II
Völkerkarte
I
Bevölkerungsdichte Vermutliche Grenzen der Tierrassengebiete Gesundheitsverhältnisse für Europäer
III
Schlafkrankheitsgebietc
III
I
I
Wirtschaftliche Grundlagen
I
ölliefernde Pflanzen,
Hauptnahrungs- und GcnufSmittel Kautschuk und Wachs
I
Faserpflanzen
I
I
Mineralische Schätze
I
Niederschläge
1
Pläne: Stadt Daressalam
I
Hafen von Daressalam Hafen von Tanga
II
4
II
4
1
424 320 96 539 157 568
Deutsch- Süd westaf rika. Verwaltungskarte (mit Bezirksämtern) Standorte der Schutz- und Polizeitruppe Post-
und Telegraphenwesen.
Eisenbahnwesen Befeuerung (Leuchtfeuer für die Schiffahrt; Missionswesen
III
III 1 1
II
,
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XXI
Verzeichnis der Karten
Band
Seit*
Gesundheitsverhältnisse für Europäer
I
440
Wirtschaftliche Grundlagen
1
Tierzucht
I
440 44» 489
Vermutliche Grenzen der kleinen Tierraeeengebiete
III
Bodenbedeckung
1
440
Land- und Bergwerksgesellschaften Mineralische Schätze Verbreitung von Diamant und Blue ground
1
440 440
I 1
Niederschläge
I
Däne: Lüderitzbiicht, Hafen mit Stadt u .
.
.
Physikalische Karte
Standorte der Schutt- und Polizeitrappe Post- und Telepraphenwescn ,
IMeuernng (Leuchtfeuer
1
440
II
168 176
III
320
III
,
FlnBsrhiffnhrt für die Schiffahrt!
Mission swes e n Völkerkarte
-------
Bevölkerungsdichte Gesundheitsverhältnisse für Europäer
-
-
-
53ö (158
lfiS
II
198 192 896
III
Wirtschaftliche Grundlagen Ausfuhrprodukte Vermutliche Grenzen der kleinen Tierrassengebiete Hauptnahrungsmittel Das Kamerungebirge und Pflanzungsgesellschaften Faserpflanzen
166
II
II
II
Schlafkrankheitsgebiete
96
I
T 1 ,
'i
I
11
Verwaltungskarte (mit Bezirksämtern)
448 440
440 440
1
Swakopmand Windhnk
Eis e nbahn we sen
11
II
192
II
III
192 493
II
192
II
192
II
192 192
Minpralischp Schätzft
TT
Niederschlage
11
Kamprunbucht
II
192 2
Plan von Duala
II
192
Togo. Verwaltungskarte (mit Bezirksamtern)
ESflanbahmmaH Post- und Telegraphenwesen Mission swesen
Bevölkerungsdichte Gesundheitsverhältnisse für Europäer
HI
496
t
Mft
III
96 568 612
JJ
HI III
SchlafkrankheitHgebietc
III
Wirtschaftliche Grundlagen
III
Ausfahrprodukte Vermutliche Grenzen der TierraBsengebiete
III
Hanptnahmnggmittel
III
Plantagengebiete
III
III
512 304
512 512 492 612 512
zed by
Google
XXII
Verzeichnis der Karten
Bund
tseit«-
Baumw ollbau
III
512
Mineralische Schätze
III
Niederschläge
III
512 512 512
Plan von
Lome
III
Deutsche Besitzungen im
ötillen
Ozean.
Übersichtskarte der deutschen Besitzungen
I
304
Einzelkarten:
Garowe (Bisniarekarchipel)
I
Hennitinseln (Bisniarekarchipel) Jaluit- oder
Banhaminseln (Marshallinseln)
II
122
Jap (Karolinen)
I!
124
Kusaie (Karolinen) Kwajelin oder Mentsehikow- Inseln (Marshallinseln) Maug- Inseln (Marianen) Saipan, Tinian und Agiguan (Marianen)
II
401
II
407 528
Savai'i (Samoa)
Truk-Inseln (Karolinen Post-
II
078 04
i
Upolu (Samoa) und Telcgraphenwesen
11
III
199
HI Hl
221
III III
MiBsionswcsen
II
545 220 90 508 333
Völkerkarte
I
Sprachenkarte: Die Austronesischen Sprachen
I
105
I
105
1
334/0
I I
337/8 328
Die Austrischen Sprachen Verbreitung wichtiger Kulturelemente in Deutsch-Melanesien (1—3) Deutsch-Mikronesien (1—2) .. ,, „ Plantagengebiete auf Upolu „ dem östlichen Bismarckarchipel „ Vermutliche Grenzen der kleinen Tierrassengebietc „
Das
Atoll
„
Ebon
ursprünglicher Tierrassengebiete
1
328
III
48f>
III
480 303
II
(Marshallinseln)
Vorläufige Karte des Gebietes des Kaiserin -Augusta-Flusses (Sepik). KaiserWilhelms-Land
Niederschläge
II I
145 328
Kiautschou. Verwaltungskalte Provinz Schantung Kiautschou und Umgebung (mit Postdampfschiff-Verbindungen) Post- und Telcgraphenwesen Eisenbahnwesen Missionswesen Vermutliche Grenzen der verschiedenen Tierrassengebietc Wirtschaftsgebiete in Schantung Plan von Tsingtau
II
II II
III
II II
III I I
204 275 272 90 277 508 487 328 328
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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN.
—
( reographie.
1. Tai
V
1.
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0 1r ü s it V v i'
ILifon
Amani:
biologisch- Landwirtschaftliches Institut
Bukoba
von S\V gesehen
Daressalam:
.
.
32 240
8 21
.
352
—
Sachsenwald bei Daressalam 177 nsel berge: Gneis- Inselberge im südlichen Vorland von .
Deutsch-Ostafrika, in der Undschaft Madjedje Kigoraa: Die Kigoma-Rucht Kilimandscharo: Kibo. von Moschi aus gesehen
Kilwa-Kiwindsche:
96
trocken
von
!
I
III
352 353 266
.
am
schaft
.
I
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II
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mit - K Ii Ii r K A iiuiHiini jtatt
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I
256
II
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II
320 306
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44
1
417
:
115
11
36 III
l
il
I
II
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I
416 353
186
in 417
Teilansicht lSb' t e r b e g: Feld bei' )t jn>ond jupa 29
)2
192
82
193
in
Dschang
110 609
81 7,S
Djalutne Üuhu:
(Bezirk
Ambami
337
II
209
II
513 656
II II
1
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W
II
83
Tilli: Weiber (Mandaragebirge)
II
Mi
[]
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II
93
II
92 20 ,s
II
167
III
123
II
496
195
III
528
III
30
44
Togo.
I
farbig i.
Musikinstrumente
115 146
f
Akposso: Gehöft in Ssodo-Tndji mit Wald im Hintergrund, an Rande der Akposso-Hochflächt auf dem zentralen Togogebir
Musikkapelle aus
den Matumbibcrgcn Das Dorf Mhamba
!
Kotoko; Weib
Konde-
Wampoto:
.
Manenguba: Häuser 202
dem
.
—
im
Oberland
II
114
.
1 II
Markt in Marua 126 Hauptstraße in Garua 59 Ort Kola (Nigerische Grenze) 7s K a e i Träger.Garua Bezi rk Binder 81 I
Stallen
\N
III III
Bororofulbe aus Tibati Der Lamido von Binder
209 633 208 193 193
II
Mädchen aus Lere Mädchen aus Kalfu
—
Bebaute Hange in Hoch-Ruanda mit Feldarbeitern 169 Wakinga: Jüngling 198 Wakonde: Dorfplatz im KondeUnterland mitWohnhäusern und
I
68 83 82 82 82
050
III
200
Weiber
Wohnhaus
Bd 84
Fulhe aus Marua
Wahutu:
-
Wen t sehen: Weibertv pen (Manenguba-Hoehland)
osong-
201
Wahuma:
1
Großen
Koiikoniba: Typisches Gehöft Fünf Leute aus Demong im
—
Kriegsschmuck stühle
Nanumba: Gruppe berittener Gro-
10
»24 180 *24
in
II
308
ßer in Bimbila mit ihrem Gefolge Iis Njamasillä: Teilansicht desOrtes der Landschaft Kpedji.
m
Deutsch-Neuguinea
49
109
Kpedji: Fünf einheimische Web-
Deutsch-Neuguinea
85
136
.
77
97 97
608
.
.
u.
.
Samoa. allge-
mein: Masken ? Kanus Geräte und Werkzeuge Waffen und Industrie .... .
180 lim
30
III !
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XXVIII
Verzeichnis der Abbildungen
Deutsch Neuguinea allgemein: Fischcreigeräte -
.
—
Tat.
67
.
Kultur und Begräbnis Tänzer
....
- Hausbau
III
33
I
34
I
29
1
im HB (
Melanesien.
'
I
Karolinen: Kingeborene
n.i I
181
Schiffahrtsgeräte
1!
682 272 336 337 296
— -—
817 624
und Schnitzwerke Kunst und Schmuck .... Typen der Eingeborenen
—
.
—
.
.
Gegenstände materieller Kultur
Kaiser-Wilhelmsland:
—
Mann
Pfahlbauten auf I^essoninsel
—
Zerenionialhaus
vom
318 322 288 330 28« 296
27
31 27
.
Bogen
-
Bogenschütze in Singor Grab in Sigaba
.
.
.
•••••
30 33
I
1
I
Boot in Mandok
—
.
296 227 297 336
Sagowäschc Admiralitätsinseln: Mann von
18n
111
180
III
30
Papitalei
180
Töpferin auf Hus Tanzbalken auf I/) Aua: Muschelbcil
3» 34
Hermitinseln: Mann
27 27
—
Neupommern:
31
Dukduktänzer -Holztrommeln(GazellehaIbin.s«ll (Gazellehalbinsel,'
I
.
.
.
Buka
Mann von Buka Plankenboote von Buka
Bogen Ornamente an Speeren
.
.
1
I I
1 1
.
1
337
I
48
II
609
1145 (146
II
27 29 34
1
I I
1617
110
288 296 337
II
1616 )«17
27
I
2Ss
III
II
.
3! »5
33 180
I
III
III
IM
III
144
II
.
.
80
1
.
.
33
I
Marianen: Ruinen von Bauten
M
der Chamorros auf Tiiiian . . a rs h a 1 i n s e 1 n Marshall- 1 -eute 1
in alter
188
28 29 180
laner
und Frau
in
III
Tanz-
tracht
Mädchen Palauinseln: Männcrhäuser
.
.
Gräber Klubhäuser auf Koror
.
.
—
1
1
III
Na um: Mann
—
III
:
Tracht
— Altes Haus mit Einsteigeloch auf Rotigelap — Boot von Kongelap — I>ehrkarte der Marshallinsu-
.
31 28 158 33 29
III
175
III
174
III
1
1
1 1
SaTioa.
Samoa: Kultur
— —
— —
332
I
II
Jap
.
348 289 32
•io
112
1
III
—
— Nasenflöte von Pulap Truk Kawabereitung (Ponape). — Geisterhütte auf Elato.
61
1145 |l46
.
Kultur
.
29 163
HI
Truk Kurs der Fahrt Ngulu
1 .
.
Polonat auf der Fahrt Polouat
11"
I
Mikronssien. Mikronesien allgemein: Kunst und Schmuck Typen Karolinen: (fegenstände materieller
34 28 34 30
den Ruinen
bei
288 257 297 337
288 288
I
i
mation) Palisadenhaus (Salikie) Beschneidungstanz i.Möwehaien Salomoninseln: Panpfeifen von
—
28 28 28
Mogomog
Arowc (Schädclfor-
---
-—
I
257 297
144
Steinbeil
der
110 297 257
Dukduktänzer
(Gazellenhalbinsel)
Trommeln
III
I
Neumecklenburg: Mannv.Nusa
Mann
i
1
Pitilu
in
— Boote von Uleai — Strichrose der Kingelxirenen Ngulu — Leitsterne der Eingeborenen von Satuwal — Hilfsinsel der Eingeborenen von
Kaiserin-
Augustafluß
Boot von
.
von Kusaie
gustafluß Speerschleuder
Einbäume auf dem
.
— Tor von Löran
Kaiserin -Au-
-
— Ponapetnann — Stabt-änzer von PingeLip — Weberin von Olol — Versamralungshaus Nan Uoma auf Ponape — Plan der Ruinen von Matolenim auf Ponape — Nan Tauasch (Totenstadt) in den Ruinen von Ponape — Plan der Ruinen von Kusaie.
Kaiserin-
Augustafluß -
•
(
in
Melanesien allgemein: Wafien
—
.
....
Kingeborene von Hol Eingeborene v. Kapingamarang Mann in Tanztracht (Mortlockinseln)
609 610
.
der Jap-
kolonie Aurepik
Straüenbild RedncrhäuptÜng große Lauati aus Safotulafei, dem Vorort von Savaii Dorfjungfer bei der Kawabereitung in Leone auf Tuttn'la . . Hauptlingstöchter im Kopfputz aas roten Papageienfedern, Menschenhaaren und Nautilusschale, getragen bei Festen und Tänzen
-
Der
Großes Haus im Bau
.
.
.
.
173
III
174
III
173
III
29
I
5. Militärvvesen.
Allgemein:
—
Uniformen
Schutz- und Polizeitrupp«' Uniformen der Schutz-
Poliwitruppc 2
der 1
.
.
Tut
Allgemein:
B.l
III
56*
in
:>*>
und
>
—
Uniformen der . Sehatz- und Polizeitruppc 3 Uniformen der Schutz- und Polizeitruppc 4 .
Bd.
8.
III
576
III
584
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XXIX
Verzeichnis der Abbildungen
Allgemein:
der Tal.
Abwichen
Bassari (Togo) Station
....
Bd,
S.
I
I
8 128
II aä
240
II
89
II II
240 240 240
92
II
240
13
93
Mbo:
Chamis: Gesamtansicht des Standortes. ImHintergrundd. Schwärsra r\r\ { Wat\ tc/'rS-^iiHwPfl^Af rilf A.
....
der Station (Kamerun) Innenansicht der Station . . D s c h a n g( Kamerun)Militärstation Kilimatinde: Borna der Station
(Deutsch-Ostafrika) Feste von der
90 90
Askarikaserne der 13. Feldkompagnie (Deutsch-
92
6. für Schiffs-
und Tropen-
Taf.
m
krankheiten in Hamburg 17 Bakterien: Verschiedene Typen 166 Protozoen 64 Elefantiasis eines Beines Filaria loa (der „Augenwurm") in .
.
.
.
....
Entwicklung der Filaria banemfti und die durch sie hervorgerufenen Krankheiten Wandung eines Harnleiters mit
—
II
240
Bd.
3.
89
II
840
91
II
210
93 94
II
240 241
94
ff
II
241
91
II
240
187
III
(Deutich-Ostafrika) Zeßfontein: Totalansicht
.
.
.
.
.
.
Bd.
8.
112 176 III 112
Anophelesbrutplatz auf einer Wiese
Taf.
Bd.
a.
5
I
64
I
II
65 481
.
04
1
r
i?AG
16
1
145
Moskitosichere
I
145
Die Verbreitung von Malaria und
III
I
OW
226
Bcsprengung von Mückenbrutnlätzen mit Saprol in einem 121 Walde bei Hamburg Ausspritzen von Mücken nach dem 120 Giemsaschen Sprayverfahren Moskitosicheres Expeditionszelt 120
II
496
.
III
.
II
481 481
italienische Eisen-
Rinderfinnen
mit
480
mernder Kopfanlago in natürlicher Lage im Muskelfleische
166
III
112
Eingekapselte Muskeltrichinen, 60 fach vergrößert Cyclops mit und ohne Guinea-
.
112
rragerin des afrikanischen ZekIII 193
III
193 739
III
193
III
Stechmücke mit zurückgezogener
II
496
119
II
480
55
I
624
65
I
624
55
I
624
56
I
624
durchschim-
II
III
121
Durchschnitt durch eine sehr stark mit Finnen behaftete Schweine-
64
119
172
432 416
Anophelesbrutplatz in einem nicht drainierten Straßengraben . 6 Entwässerungsgraben in Ismailia. 120
609
.
I
I
609
RückfallfieberSpirochaeten im 1000-fach vergrößert 172 Blute. Afrikanisches Rückfallfieber. . .
13
II
I
172
t
Daressalam
I
Kohlenoxydapparat nach 166 Nocht-Giemsa Omithodorus moubata, die Über-
II
Medizinalwesen.
r
Mücke
in
beim Gefechtsexerzieren Tabora: Die Borna (Feste)
Schwefligs&ureapparat nach Gay-
Nichtstechende
Taf.
(Doutsch-Südwest-
64
Kopuliertes Pärchen des Bilharzia16 wurmes. Vergrößerung 12 : 1 . Die Entwicklung des Sandflohweibchens in der Menschenhaut 176 Unterschiede zwischen Culex- und 6 Kntwicklungszyklus des Malaria-
Klein«
Hof der Feste
Okaukwejo
Schutstruppe
Kondoa-Irangi:
Institut
(Kame-
des Fort
Okahandja: Die
Deutsch* Binder: Gesamtansicht
—
Blick auf den Posten
Muansa: Gesamtansicht
Einfache Abortanlage für Eingeborene zur Bekämpfung der Ankylostomiasis
Der Guineawurm in natürlicher Größe Fieberkurve von Malaria tertiana Malaria quartana
—
[
—
772
II
484 485 486
II
(Chirono-
II
172 Erreger der Tropenkrankheiten I Erreger der Tropenkrankheiten II
III III III III
7.
193 540 544
Abnahme
J552 1553
Richtig montiertes Moskitonetz
Italien
57
I
der Malariatodesfälle in
und Zunahme des ChininII .
—
II
488 490
Missionswesen.
8. Deutsche evangelische Kirche in Tat. Bd. Daressalam (Deutsch-Ostafrika) 128 II 561 Herz- Jesukirche in Lome (Togo) 135 II 576 Kathedrale der katholischen Märkten in Apia (Samoa) .... 136 II 576 Kapelle im Dschagga- Hüttenstil in Sango am Kilimandscharo 129 II 576
s. Bd, Ulockenstuhl in Mwika am Kilimandscharo (Deutsch-Ostafrika) 128~ II 561 Missionsstation Heirachabis (Deutsch-Südwestafrika) 136 II 576 Im Garten der Leipziger Missionsstation zu Masama am Kilimandscharo (Deutsch-Ost.
.
.
136
II
576
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XXX
Verzeichnis der Abbildungen
Kalifverhandlungen wegen einer neuen Missionsstation in Togo 132 Markt bei der Mission Ruasa (Ruanda, Deutsch-Ostafrika) 138 Herero - Gottesdienst in Otjombonde (Deutsch-Sudwestafrika) 180 .
Benda 1910. — Ferner die Verdem terrassenartig angelegten Hauptort A. ein handlungen des III. deutschen Kolonialkoneigenartiges Gepräge verleihen. Für die in A. gegresses (Ref. von Plehn, Schmidt u. a. und von bräuchliche Hültcnform ist die charakteristische Höcht, Der derzeitige Statu! der AkklimatiBezeichnung Lehmkastenhaus eingeführt worden. sationsfrage). Zu 2: Schimper, PflanzengeoLiteratur: Dr. Asmis, Die Stammesrechte der graphie auf physiol. Grundlage. Jena 1898. Bezirke Misahöhe, Anecho und Lome-Land, Hildebrand, Lebenstiauer u. Vegetationsweise Zeitschr. f. vergl. Rechtswissenschaft, Bd. VI, der Pß., ihre Ursachen K. Entwickl., inEnglers Stuttg. 1911. F. hupfeld, Die Eisenindustrie Bot. Jahrb. Bd. II. 1881. in Togo, Mut, a. d. d. Schutzgeb. 1899. Aklaku-Lagune s. Lagunen. Dr. K. Gruner, Begleitworte zur Karte des Akoa s. Bagielli. Sechsherrenstocks (Amandeto), Mit!, a. d. d. Ii. Schutzgeb. 1913. Plehn, Beiträge zur Akolet 8. Neupommern, 6. Bevölkerung. Volkerkunde des Togogebietes. Halle 1898. Akon 8. Calotropis procera und PflanzenA. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen fasern 2. in Togo, Zeitschr. f. afr. u. oc. Spr. 1898. Akonolinga, Ort in Kamerun am Njong, Östv. Zech. lich von Jaunde gelegen. Er liegi bereits außerAkpana b. Logba.
—
—
—
—
XX
—
—
—
halb des Urwaldes, der hier
am
mittleren
Njong
einen Bogen nach Süden offen läßt. Der Njong ist in
A. schiffbar, aufwärts bis
Njnngdepot, abwärts
bis fast
zum
Oberen zu den Tappensog.
—
Akposso, Landschaft im Verwaltungsbezirk
Misahöhe, Togo. Teil der Landschaft nimmt eine breite Hochfläche des zentralen Togogebirges, die sog.
Der größte
Bei der A.bevölkerung soll durch eine Talstraße mit A.-Hochfläche ein. neuerdings immer mehr das Streben hervortreten, Jaunde verbunden. A. liegt im Gebiet der die Höhen zu verlassen und rieh in den fruchtbaren und zwar Fangstämme, sitzt bei A. ein UnterTalern anzusiedeln. Die Flußtäler sind reich an 01stanim der Mwelle. A. gehört zum Verwal- palmen; in höheren Lagen kommen sie spärlicher tungsbezirk Jaunde, mit dem es, wie gesagt, vor. In den Waldgebieten A.s (s. Tafel 1) gibt es doch sind durch eine Talstraße und durch Telegraph ver- noch ziemlich viel Kautschuklianen; die Lianenbestände infolge Raubbaus in Abnahme
beckschnellen.
Es
ist
—
—
bunden
ist,
besitzt
eine
Regierungssta ion,
begriffen.
— Die A.bevölkerung gehört zu einem der
und mehrere Faktoreien, z. zahlreichen Splitterstämme Süd- und Mitteltogos, Gesellschaft Südkamerun und von welche ethnologisch in eine der bekannten größeren
eine Postagentur
B.
der
Pagensterher.
Passarge- Rat hjens.
Völkergruppen bisher noch nicht eingereiht werden konnten. In Her Ortschaft Basse befindet sich Auch im nördlichen Da hörne sollen A.leute wohnen. Die A.bevölke-
Akpafu, Landschaft im Verwaltungsbezirk Adangmebevölkerung. Misahöhe, Togo, welche 5 Dörfer umfaßt.
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Aktiengesellschaft für Verkehrswesen
Alantikagebirge
31
Alamahan oder Concepcion, vulka-
_ spricht eine besondere Sprache, die aber voraussichtlich von der Ewe-Sprache verdrängt werden wird. Der südliche in der Gegend von Ssodo gesprochene A.dialekt weicht erheblich ab von dem
Insel der Marianen (Deutsch-Neuguinea), 706 m hoch, 8 qkm groß, in 17" 36' n. Br. und 146° 61 Vi' ö. L., mit warmen Quellen. 1819 entstieg Abdachung Rauch. im weitaus größten Teil der Landschaft gesprochenen dem nördl. Krater und der nördlichen Dialekt Das A. soll mit der in Kebu A. ist nicht dauernd bewohnt (1907: 66 Einw.). gesprochenen Sprache verwandt sein. Die A.leute Atam&han s. Alamägan. sind infolge ihrer langen Abgeschlossenheit vom Alang- lang. Man versteht unter diesem Verkehr etwas scheu und kulturell zurückgeblieben. Ein gemeinsames Stammesoberhaupt für A. exi- malaiischen Wort der Art nach verschiedene stiert nicht Die politischen Zustande werden tref- hohe Blütengräser, die im tropischen Asien und fend gekennzeichnet durch ein Ewe-Sprichwort, in Neuguinea bestandbildend auftreten. Sie welches besagt: „A. hat hundert Dörfer, aber bemächtigen sich insbesondere aller verlassckeinen Mann, dem zwei Dörfer gehorchen." nene Kulturfelder, aller örtlichkeiten, wo durch Literatur: Dr. Asmis, Die Stammesrechte des Zerstörung der ursprünglichen Vegetation vergl. RechtsBezirke Ätakpame, Zeüschr.
NW
A
f.
XX
Wissenschaft, Bd. V, Stuttg.1911.-F. Müller, Die Religionen Togos in Einzeldarstellungen, Anlhropos, Internationale Zeüschr. f. Völker vnd Sprachenkunde, Bd. III, Wien 1908. F. Wolf, Grammatik der Kpososprache, Anthropos. Internationale Zeüschr. f. Völker-
—
—
und Sprachenkunde, Bd. IV, Wien
1909. Ders., Totemismus, soziale Gliederung und Rechtspflege bei einigen Stämmen Togos, Anthropos. Internationale Zeüschr. f. Völkerund Sprachenkunde, Bd. VI, Wien 1911. R. Plehn, Beiträge zur Völkerkunde des Togogebietes. Halle 1898. A. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen in Togo, Zeüscivr. v. Zech. f. afr. u. oc. Spr. 1898.
—
-
(Niederlegen des Waldes) Neuland geschaffen
worden
ist,
und sind
für den Pflanzer,
da
sie
unterirdische, durch Ausgraben zu entfernende
Wurzelstöcke besitzen, ein schwer und nur unter Aufwendung bedeutender Unkosten zu vertilgendes Unkraut. stellt
Imperata cylindrica
das gewöhnlichste und häufigste
A-A-
Gras dar. Neuerdings sucht man seiner dadurch Herr zu werden, daß man zwischen die Grasbülten schnell wuchernde, aber vergängliche Rankenpflanzen (Passiflora foetida z. B.) einsät, die den Schädling überlagern
und
Volkens.
ersticken.
Aktiengesellschaft für Verkehrswesen s. Deutsche Kolonial-Fisenbahnbau- und Be-
Aktiengesetz, Kleines Geld- u. Bankwesen.
Akund
8.
Pflanzenfasern
Alantikagebirge, eines der Massive der Massivregion von Nordadamaua in Kamerun. offenen Es erstreckt sich in einem nach 13. Bogen von Laro bis zum Benuetiefland, in südsüdwestlich - nordnordöstlicher Richtung und
NW
6.
Kiautschou
2.
stürzt mit sehr steilen
Akwa. King A. und King Bell waren die Häuptlinge der Duala bei der Besitzergreifung von Kamerun durch die Deutschen. Li dem Abtretungsvertrag vom 12. Juli 1884 bezeichnen sie eich als die Häuptlinge „des Landes, genannt Cameroons, am Kamerunfluß, zwischen dem Bimbiafluß nördlich, dem Kwakwafluß südlich
und aufwärts zum 4°
10'
n. Br.
Hängen zu dem im
Osten liegenden, dicht an seinem Rande fließenden Faro und zum Mao-Deotal ab. Im Westen geht es in die Dalamiplatte über, die eine Senke zwischen A. und Werregebirge hindurch
zum
Benuetal sendet Die Dalamiplatte geht im Süden unmittelbar in den Larozug über, der seinerseits
wieder die westlichsten Ausläufer
des A. darstellt. Der
Hauptkamm
des A. liegt
erreicht Höhen von 2000 m; 7 Generationen getrennten Stammes- nach Norden verflacht sich das Gebirge und hälften, die wieder in je zwei Hälften zerfielen, erhebt sich dann noch einmal im Hossere über die der Headman regierte. Der Headman Karin zu 700—800 m Höhe. Im Süden liegt die
gelegen". Die beiden Kings waren die Häupter im Osten
der
und
seit
von King A. war Jim Ikwalla, der im Vertrage King A. ein minderwertiger Charakter im Gegensatz zu King Bell. Da er aber der mächtigere Häuptling war er besaß 9 Dörfer, King Bell nur 7 , so mußten sich die Faktoristen seine Unverschämtheiten gefallen lassen. Man unterscheidet in der jetzigen Stadt Duala noch A^tadt und einer Bellstadt. mitunterzeichnete als King Daido.
war
—
—
—
Passarge- Rathjens.
Farobucht, die durch das
zum Benue
15—50 km
breite
das zugleich das Das A. wird A. vom Ssarimassiv trennt von Tscharabastämmen (s. d.), die zu den Farotal
offen
ist,
—
Sudanvölkern gehören, bewohnt. Der Fuß des Gebirges wird dagegen von Fulbe (s. d.) bedie die Heiden unterworfen haben. Von Siedelungen ist nur Tschamba, am Ostfuße des Gebirges gelegen, zu erwähnen.
siedelt,
Passarge- Rathjens.
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Alataua
Ahl
hu iu,
32 samoanische
Bezeichnung
für
sen oder als Kinder von bösen Geistern mit
—
Fälschlich bezeichnet Menschenweibern. man als A. auch erworbene Formen von EntVermittlung mit den Göttern für sich in An- färbung der Haut, die durch parasitäre Hautspruch nahmen. Die Betenden zogen nicht mit krankheiten, Syphilis, Narbenbildungen zuin den Kampf; sie bewahrten auch die alten stande kommen; sie lassen indessen das PigThilenius. Solche Orte sind ment des Auges stets unberührt Sagen und Stammbäume. einzelne Dorfscfaaften, die gewisse Rechte in
Kriegsberatungen hatten, vor allem eine Art
Satupaitea und die Dreiheit Ne'iafu-Fale- Albino s. Albinismus. lima-Tufutafo'e auf Savail, Safata auf Albizzia s. Dadap. Upolu, und auf Tutuila Aoa und Leone. Albrechtshafen, Hafen und KokospalmenpflanLufilufi und Leulumoega auf Upolu ver- zung an der Nordküste des Kaiser-WUhelroslandes (Deutsch-Neuguinea), östlich der Ramumündung. einigten die Vorrechte mit der Regierung. Krämer. Aledjo - Kadara, auf der Sudu-DakoHochfläche gelegene Ortschaft im VerAlbatros s. Sturmvögel Albert Edwardsee s. Zentralafrikanischer waltungsbezirk Sokode in Nordtogo. Die Graben. Bewohner gehören dem Tim-Stamm (s. Alberteee oder Albert-Njansa s. Zentral- Tschaudjo) an. In A. unterhält die katholiafrikanischer Graben. sche Steyler Mission eine von Europäern Albertville
s.
Toa.
geleitete Station.
v.
Zech.
Zustand der Haut mit Aleipata, Unterteil von Atua, im äußersten ihren Anhangsgebilden (Haare, Nägel usw.) und Osten von Upolu, Samoa (s. d. 7 c I). der Augen, bei dem diesen Organen die norAlepapun s. Kaiser-Wilhelrasland, 10. Bemale Pigmentierung fehlt. Bei totalem A. er- völkerung. scheint die Haut weiß, ebenso das Haar, die PuAleppohirse s. Futterpflanzen u. Guincagras. pille dagegen rot, da der Augenhintergrund Alexander, Sir James Edward of Westerton, durchscheint. Bei dem sehr viel häufigeren Reisender und Schriftsteller, geb. 16. Oktober partiellen A. ist entweder die Gesamtmenge des 1803, gest. 2. April 1885 zu Westerton. AbgeFarbstoffes der Haut und des Haares gleich- sehen von zahlreichen anderen Reisen und Feldmäßig verringert (Leucismus), so daß die Indi- zügen in allen Weltteilen bereiste A. 1836/37 viduen nur wesentlich heller aussehn als andere vom Kapland aus die heute deutschen Gebiete des gleichen Volkes, oder der Farbstoff ist un- zwischen Oranje und Walfisch-Bai. Er leitete gleichmäßig in der Haut verteilt, und die Indi- mit dieser Expedition, die er in seinem Werk viduen zeigen größere und kleinere weiße An expedition of discovery into the interior Flecken neben der normalen Hautfarbe und of Africa, Lond. 1838, 2 Bde., beschrieb, die weiße Stellen im Haar; bei partiellem A. kann systematische Erforschung dieses Schutzgedie Irisfarbe normal sein, doch finden sich bei bietes ein. solchen Albinos dunkelhäutiger Völker auch Alexandra-Nil s. Kager». häufig blaue oder graue Farben als Anzeichen Alexishafen, Hafenplatz nördlich von FriedA. rich -Wilbelmshafen in Kaiser -Wihelmsland, verminderter Pigmentierung des Auges. kommt bei allen Wirbeltieren, vielleicht im Deutsch-Neuguinea. Am A. liegt die Hauptganzen Tierreich vor, auch bei allen Menschen- niederlassung der katholischen Mission vom rassen, ist aber bei Negern und Melanesiern heiügen Geist. Auch hat die Neuguineaam auffälligsten. A. ist eine angeborene Hem- Kompagnie Land dort. Sonstige europäische mungsbildung, deren Ursache wir nicht kennen, Unternehmungen bestehen zurzeit noch nicht. wenn man auch versucht, sie als Zeichen der Der Verkehr zwischen Alexis- und FriedrichDegeneration anzusehn; sie ist vererbbar. A. Wilhelmshafen vollzieht sich fast ausschließhöheren Grades ist für die betroffenen Indi- lich noch über See; es ist aber auch ein viduen unbequem, da die normale Funktion Weg zwischen den beiden Ansiedlungcn angeder Haut zumal in den Tropen beschränkt ist, legt worden, der bis auf die nötigen Brücken und die wenig oder gar nicht pigmentierten vollendet ist. A. hat seit kurzem eine eigene Augen Lichtscheu bedingen. Den Eingebore- Postanstalt, die den Namen „Deulon" führt, nen, bei denen oft Weiß die Farbe des Todes Durch Friedrich-Wilhelmshafen hat A. Anoder der Geister ist, gelten Albinos als besonders schluß an die vierwöchentlich verkehrenden zauberkundig und entweder als gutartige We- Dampfer der Austral-Hongkong-Linie und
Albinismus
ist ein
—
—
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Tafel 3. Deutsches Knlnnial-Lp.viknn.
Zu
Artikel:
Amnni.
Auf ii. von Lohsney ei
]), A p a( Vaisiganofluß, Londoner Mission, Kirche), Matautu (englisches und amerikanisches Konsulat). Im Hintergrund der Bucht befindet Schule),
Konsulat),
sches
zweiten
der
Organisationsstufe
der
wärtigen katholischen Missionssprengel
i
sion 3).
—
gegen(s.
Mis-
Die A. V. unterstehen als Missions-
Propaganda (s. d.), die sich der 400 m hohe Vaea-, richtiger A.berg. sie ein- und abzusetzen hat. Das System der (Klimatafel von A. s. Samoa.) Apia ist apostolischen Vikariate und Präfekturen wurde bischöfe der römischen
—
überdies Sitz des Ksl. Obergerichts, des Ksl.
dem
seit
17. Jahrh. in allen
Missionen (mit Aus-
und des Bezirksamtes, sowie nahme der sich vielfach widersetzenden spader Vereinigten Staaten nischen und portugiesischen Kolonialgebiete) von Nordamerika und eines englischen Vize- einheitlich durchgeführt, indem zwecks größerer konsulates. Auch befindet sich daselbst eine Uniformität an Stelle der regulären, nach Regierungsschule für Europäer und Samoaner Kirchenprovinzen verteilten Hierarchie direkt sowie ein Begierungshospital. Die Hauptpost- von der Propaganda abhängige Missionsobere Bezirksgerichts
Konsulates
eines
anstalt des
Es
Apia. (1913)
72
Schutzgebietes
hat
ein
anschlüsse umfaßt.
ist
gleichfalls
Ortsfernsprechnetz,
Hauptanschlüsse
gesetzt wurden.
in
das
sind
sämtliche
In den deutschen Kolonien
katholische
und Ab Neben- Vikariate oder Präfekturen.
Wegen der Verbindungen
Präfekten.
Missionsgebiete S. a.
Apostolische
Schmidlin.
Apothekenwesen. Das A. ist in den deutApias mit der Außenwelt s. Samoa, 12. Verkehrtwesen. Die gewerblichen Unternehmungen sehen Schutzgebieten Afrikas und der Südsee Samoas befinden sich fast ausschließlich in mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika, durch die im KolBl. vom 16. Febr. 1911 Warenhäuser für den Bedarf der Europaer und veröffentlichte RKV. vom 12. Jan. 1911 sodann sind mehrere Hotels geregelt worden. Nach dieser Verordnung am Platze; auch Bäckereien, Eisfabriken, haben die Gouverneure die Befugnis, apSchlächtereien, Stellmachereien usw. fehlen da- probierten Apothekern die Erlaubnis zur Erselbst nicht (s. a. Samoa, Europäische Unter- richtung und zum Betriebe einer Apotheke zu nehmungen). Krämer. Krau». erteilen. Die Schutzgebietsapotheken sind beAplit ist ein sehr helles, außerordentlich saures schränkt verkäuflich, d. h. der Gouverneur (kieselsäurereiches), feinkörniges Gan^gestcin, das kann beim Erwerb einer Apotheke dem Käufer meistens in der Nähe von Granitmassiven auftritt die Erlaubnis versagen, wenn wichtige Gründe und oft in ursächlichem Zusammenhang mit dein Vorkommen nutzbarer Lagerstätten zu stehen vorliegen. Im Anschluß an die RKV. sind von seheint (Otavi, Sekenke usw.). Gagel. einzelnen Gouverneuren Ausführungsbestimmungen erlassen worden, die in der HauptApolima, kleine runde Kraterinsel von Samoa sache den Betrieb in den Apotheken, den Vermit Einbruch und Booteinfahrt im Norden, kehr mit Arzneimitteln außerhalb der Apo3 km von Manono und 9 km von Savai'i, rifftheken und die Errichtung von Hausapotheken frei in der tiefen Apolimastraße gelegen. Polibetreffen. In Kiautschou ist das A. und der Apia. Es besteht daselbst eine größere Anzahl
Eingeborenen,
—
tisch
zu
Aana
gehörig.
Innen kleines Dorf
Verkehr mit Arzneimitteln durch eine V. des Gouverneurs vom 2. Juli 1901 geregelt worden. Apostolische Präfekten, der Weihe nach In den deutscheu Schutzgebieten befinden sielt einfache Priester, aber mit bischöflicher Ge- zurzeit 15 Apotheken, davon entfallen auf walt oder Jurisdiktion, die an der Spitze riner Deutsch-Ostafrika 5 Vollapothekcn und zwar apostolischen Präfektur stehen, wie das je eine in Daressalam, Lindi, Muansa, Tabura erste Stadium eines organisierten katholischen und Tanga sowie eine Zweigapotheke in Missionsbezirks genannt wird (s. Mission 3). Aruscha. In Dcutsch-Südwestafrika beSie werden von der Propaganda (s. d.) ernannt stehen 5 Apotheken, in Windhuk 2, die übrigen und enthoben, gewöhnlich aus dem Schoß in Swakopmund, Lüderitzbucht und Keetmatisder im betreffenden Gebiet tätigen Genossen- hoop. Kamerun hat eine Apotheke in Duala, schaft und unter Verständigung mit deren Deutsch-Neuguinea eine in Babaul, Samoa eine Obern. S. a. Apostolische Vikare. in Apia und Kiautschou eine in Tsingtau. AußerSchmidlin. dem befinden sich in Daressalam und in Tsingtau mit wenig Häusern
(s.
Samoa
7 b).
j
|
—
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Apotheker
67
Aquamarin
von einem beamteten Apotheker geGouvernementsapotheke und in Windhuk und Keetmansboop je eine von Miktär-
je eine
s.
Beryll.
s. Klima 4 a. Araber (s. Tafel 7) kommen in DeutschDie Ost afrika und im Tsadsecgebiet vor. In
leitete
apothekern geführte Lazarettapotheke.
übrigen in den Schutzgebieten noch vorhandenen Regierungsapotheken stehen unter Leitung von Regierungsärzten. — Im Kolonialdienst befinden sich zurzeit als beamtete Apotheker drei Militär-, ein Zivil-, ein Marineapotheker und ein pharmazeutischer Hilfsarbeiter. Ein Militärapotheker (Korpsstabs-
apotheker)
Araber
Äquatorialklirna
I
Deutsch -Ostafrika unterscheidet man zwei Klassen von A, die aus Maskat und Oman und Hadramaut. Die Maskat-A sind ein vornehmes Herrengeschlecht. Sie sind vom
die aus
Ende des
17. Jahrh.
der Küste vertreten. die Dynastie
ab in Sansibar und an Ihrem Volkstum gehört Dein
der Sansibarsultane an.
Glauben nach sind sie ibaditische Mohammedaner (s. Ibaditen). Der von ihnen geist von Carl Reinhardt, Ein theker) gehören der Schutztruppc für Deutsch- arabischer Dialekt gesprochen in Oman und Südwestafrika an und sind Leiter der beiden Zanzibar (Lehrbuch Orient. Seminar XIII), Referent für pharmazeutische
ist
und chemische Angelegenheiten im Reichskolonialamt, die beiden anderen (Stabsapo-
sprochene Dialekt
dort befindlichen Sanitätsdepots und tezarettapotheken. Als Zivilapotheker ist ein Nah-
Stuttg. 1894, zur Darstellung gebracht.
rungsmittelchemiker, zugleich Apotheker, in
geborenen unseres Schutzgebietes, so sind die H a d r a m a u t - A. viel weniger angesehen. Diese armseligen Leute auch physisch deu Mas-
Deutsch-Ostafrika angestellt.
Er
ist
Vorstand
des Sanitätsdepots und der Gouvernements-
apotheke in Daressalam und hat die Geschäfte Regierungsapothekerä wahrzunehmen. Der Marineapotheker, zurzeit Marine-Oberstabsapotheker, ist beim Gouvernement von Kiautschou angestellt. Ihm ist für den Dienst in der Gouvernementsapotheke ein Hilfsapotheker beigegeben. Das Gehalt des dem Reichskolonialamt angehörenden Militärapothekers entspricht dem der Korpsstabsapotheker der Armee (3000—7200 Gehalt, Tarifklasse III). Die übrigen Militärapotheker eines
—
M
beziehen als
Stabsapotheker 2700—4500
die
Oman-A.
kat-A.
der
Bilden
die soziale Oberschicht der Ein-
unterlegen
— —
werden
Hafenstadt ihrer Heimat,
meist Schihiri genannt.
nach Schihr, in
Ostafrika
Als Kleinhändler
und
Handwerker sitzen sie seit undenklichen Zeiten an der ostafrikanischen Küste, und sie sind es, denen die Islamisierung zuzuschreiben ist. Es sind orthodoxe Mohammedaner des schafiitischen Ritus (s. Islam). Ihr Wandertrieb hat sie über
alle
verbreitet.
indien
ist
Küstengebiete des Indischen Ozeans
Für die Holländer in Niederländischdie Invasion dieser A. eine wichtige
Frage der Eingeborenenpolitik. Daher stamGehalt und eine Kolonialzulage von 4000 M. men die besten Informationen aus holländischen Der Zivilapotheker erhält 3000-6000 Ge- Quellen, z. B. L. W. C. van den Berg, Le halt und eine Kolonialzulage von 4000 Hadramout et les Colonies Arabes dans ( Klasse 5 der Besoldungsordnung). Der MarinePArchipel Indien, Batavia 1886. Über ihre apotheker gehört als Marine-Oberstabsapothe- Sprache vgl. Le comte de Landberg, Etudes ker zur Klasse 4 b der Besoldungsordnung und sur les dialectes de l'Arabie meridionale I bezieht 3000—7200 Gehalt und eine Kolo- Hadramout, Leiden 1901, und zahlreiche nialzulage von 4700 M. Adlung. kleine Studien von C. Snouck Hurgronje. Apotheker s. Apothekenwesen. Auch in Deutsch-Ostafrika hat die A.herrschaft Approbation s. Gewerbegesetzgebung. der Regierung viel zu schaffen gemacht; denn Aprikosen, die aus Klein asien stammen, ge- in ihren Händen lag der Sklavenhandel bis deihen in tropischen Gebieten nur in höheren weit in das Kongogebiet hinein. Ihre HauptLagen, und man trifft deshalb den A.-Baum niederlassung in Deutsch-Ostafrika war Tabora.
M
jfC
M
M
(Prunus anueniaca) in
Gebirgen,
vereinzelt
wo
wie Westafrika nur Als die deutsche Herrschaft ihnen das Hand-
in Ost-
ihn Europäer gelegentlich und
anpflanzen.
Deutsch-Südwestafrika
In ist
Kiautschou
fehlt er selten.
schiri
(s. d.).
(s.
d.)
sie
den
1888/89 unter Bu-
Dann haben sie sich in die neuen gefunden. Im Aufstande 1905/06
den Obstgärten der Verhältnisse Volkens. haben sie keine Rolle mehr gespielt. Natürlich muß die Regierung stete ein wachsames Auge Kaiser- Wilhebnsland Besonauf diese Fremdbevölkerung haben.
verbreitet, namentlich in
Buren
werk zu legen begann, organisierten
und großen A.aufstand
seine Kultur weiter
Aprilfluß, rechter Nebenfluß des KaiscrinAugustaflusses
(s. d.),
5*
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68 ders neu aus Arabien einwandernde Elemente, die sich durch Zauberpraktiken
stark
s.
mit
(Dawa-Dawa- meisten
Abjed) Einfluß zu schaffen versuchen, bedürfen der Aufsicht. Solchen Elementen ist in den letzten Jahren gelegentlich Über die A. das Handwerk gelegt worden.
machen,
Araberaufstand
stießen
a.
schwarzem Blut vermischt, am welche nach dem Sudan vorhier auch zur Wirtschaftsform
die,
und
der Hirten des Sudans, zur Rinderzucht, übergehen mußten. So finden sich die gleichen Stammesnamen bei den Abbala (Kamelnach den züchtern) und den Baggara resp. Bakkara des Tsadseegebietes ist man grundlegenden Forschungen von Barth (s. d.) (Rinderzüchtern); letztere sind schwärzer, ja in neuerer Zeit gut nur ganz schwarz, gelöster von arabischer Sitte und Nachtigal (s. d.) über die französische Einflußsphäre orientiert. und lauer im Islam als die „roten" Abbala. Doch gibt es A. auch auf deutschem Gebiet, die Ihre Sprache ist überall noch das Arabische, da reichsten Stammgruppen sitzen in Englisch- jedoch seine Reinheit, namentlich bei den Wenn man von den rätselhaften übrigens häufig mehrsprachigen Baggara, stark Bornu. Halb-A., die sich Tundjer nennen und den eingebüßt hat. Trotzdem steht die Beziehung erst im 19. Jahrh. aus Tripolis durch die zum ägyptischen Dialekt außer Zweifel. Auch Sahara nach Kanem eingewanderten Aulad für Deutsche geeignet ist das Handbuch von Carauch Wassili genannt absieht, bou, L'Arabe parle' au Ouaday et ä l'Est du Soliman bleiben als Gros der Tsadsce-A. die Schoa Tchad, Paris 1913. In der Sprache unterscheiden oder Sei Hin. die einzigen A, die als „Arab" sich von den Djuhaina nur wenig die Hassanua, Auch diese bilden keine als deren Eponymus Hassan al Gharbi gilt bezeichnet werden. einheitliche Gruppe; sie bestehen aus den Sie haben sich verhältnismäßig rein erhalten; von Osten (Ägypten-Kordofan-Darfur-Wadai- sie sind wohl später eingewandert, als die Kanem-Bornu) eingewanderten Djuhaina und Djuhaina, aber man weiß nichts Genaues über den von Norden (Tripolis) aus vorgestoßenen ihre Geschichte. Beide Gruppen haben sich
—
—
—
—
—
Hassanua, des
Tsadsees
stellen die
die
besonders im Westen
sich
vorfinden.
Djuhaina;
als
Die
durebeinandergeschoben.
Die starke arabische
Hauptmenge Einwanderung nach dem Westsudan (Tim
Stammname kommt buktu)
ist
nie bis an
den Tsadsee gelangt.
Djuhaina allerdings kaum mehr vor, aber alle Die Kulturbedeutung der A. im zentralen die großen Einzelgruppen der Djusm, Hemat, Sudan erhellt am deutlichsten aus der TatSsalamat, Eregat, Missirijie, Risegat usw. sache, daß die arabische Sprache dort zum haben die gemeinsame Uberlieferung von Organ des schriftlichen Verkehrs geworden Abdullah al-Djuhaini abzustammen und von ist Die Korrespondenz aller Sultane jener Französische Länder sowohl untereinander wie mit den Osten eingewandert zu sein. Aufnahmen im Tsadseegebiet (Carbou, La Europäern wird auf arabisch geführt, und Region du Tshad et du Ouadai II, Paris 1912) Arabisch wird auch als gesprochene Sprache und englische in Kordofan (Mac Michael, The von vielen eingeborenen Stämmen benutzt Tribes of Northern and Central Kordofan, oder doch verstanden. C. H. Becker. Araberaufstand. Bereits bei Abschluß des Cambridge 1912) gestatten eine genaue Feststellung ihrer genealogischen Zusammenhänge Zoll- und Küsten Vertrages vom 28. April 1888, und ihrer Geschichte. Diese noch heute leben- durch welchen die Deutsch-Ostafrikanische digen und zuerst von Nachtigal erkundeten Gesellschaft (s. d.) vom Sultan von Sansibar Zusammenhänge ermöglichen dann weiter die Verwaltung der ostafrikanisehen Küste eine Anknüpfung an die altislamische Ge- und die Erhebung der Zölle übertragen erschichte ( Kampf fmeyer in Mitt. d. Orient. halten hatte, waren Zweifel darüber aufSem. II, 2. Abt. 143 ff Becker in Der Islam I, getaucht, ob die Beamten der Deutsch-Ost155 ff). Mögen einzelne Stämme schon sehr afrikanischen Gesellschaft die dieser überfrüh über die Wüstenstraßen vorgestoßen sein, tragenen Hoheitsrechte über die Küste auf der Hauptvorstoß von Ägypten nach dem die Dauer würden ausüben können. Die Sudan ist erst im 11. bis 13. Jahrh. erfolgt. Araber (s. d.) Ostafrikas sahen in der Ausübung Schon bei ihrer Auswanderung aus Ägypten der Souveränität durch die Gesellschafts waren es keine reinen A, sondern zum großen beamten im Namen des Sultans von Sansibar Teil arabisierte Berber. Sie sind als Kamel- nur den Anfang einer völligen Unterwerfung züchter mit heller Hautfarbe in den Sudan unter die deutsche Herrschaft und fürchteten eingewandert, haben sich dann aber dort durch zu scharfes Vorgehen der ;
|
i
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Araberaufatand
den
gegen
69
Sklavenraub
eine
erwerbsquellen zu verlieren.
ihrer
Haupt- Unterstützung des Kreuzers „Leipzig" zurückdie geschlagen. Auch konnte sich die Station unter fortwährenden Kämpfen bis zur Ankunft Wissmanns halten. Ebenfalls Daressalam konnte nur mit Hilfe deutscher Kriegsschiffe
Dazu kam
Konkurrenz der Europaer auf kaufmännischem Gebiete, welche das Jahrhunderte alte Monopol der Araber im Handel mit Elfenbein, Kautschuk usw. zu vernichten drohte. Die Furcht vor europäischer Konkurrenz sowie die finanzielle Abhängigkeit der meisten Araber von den in Ostafrika lebenden Indern (s. d.) bestimmte auch letztere ihre Schuldner bei einem Aufstand zu unterstützen, wenn auch nicht öffentlich, so doch durch heimliche Lieferung von Waffen und Munition. Hinzu traten die eingeborenen Machthaber der Küstenplätze, welche bisher bedeutende Nebeneinnahmen durch Erhebung von Tribut von den ankommenden Karawanen gehabt hatten, da diese bei Übergang der Verwaltung an die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft fortfallen mußten. Auf diese Weise in ihrer Existenz bedroht, verbanden sich die Araber mit den Indern und den eingeborenen Großen des Landes zur gemeinsamen Abwehr. Um auch die Masse der Bevölkerung in ihre Hand zu bekommen, wurde sie durch einige geschickte Führer mittels künstlicher Hereinziehung des religiösen Moments gegen die Fremden und Ungläubigen aufgewiegelt. Der Deutsch-Ostafrikanischen
Gesellschaft standen als einziges Machtmittel
den Walis und Akiden der Küstenstehenden Sultanstruppen zur Ver-
die unter
plätze
fügung;
von ihnen schloß
sich
jedoch
ein
So August 1888 bei dem Inkrafttreten des Vertrages mit dem Sultan von Sansibar an den Küstenplätzen fast überall zu Unruhen. Den Anfang machten die Bewohner von Pangani, als der dortige Stationschef die Landung einer größeren Pulvermenge verbot. Die Bevölkerung rottete sich zu-
großer Teil bald den Unzufriedenen an.
kam
es Mitte
sammen und
werden.
In
Rebellen
abschlagen.
In
und Gewehren
—
schen.
in die
Im Süden
Hände
der Aufständi-
des Schutzgebiets be-
Dezember und Mikindani konnten sich die Gesellschaftsbeamten noch im letzten Augenblick retten. In Kilwa wurden die
gannen 1888.
die Feindseligkeiten Mitte
In Lindi
Geihrem Hause umzingelt und nach längerer Belagerung geInzwischen hatte sich die Deutschtötet Ostafrikanische Gesellschaft um Hilfe an das Deutsche Reich gewandt. Letzteres schloß zunächst im November 1888 ein Abkommen mit England und Portugal, um die Ostküste gegen die Einfuhr von Kriegsmaterial und die Ausfuhr von Sklaven blockieren zu können. Durch Gesetz vom 30. Jan. 1889 wurde sodann für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen in Ostafrika ein Betrag von 2 MilL zur Verfügung gestellt. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wurde dem damaligen Vertreter
der
Deutsch-Ostafrikanischen
sellschaft Krieger
und Hessel
in
M
Premierleutnant
Hermann Wissmann
(s. d.)
—
offiziere
Dasselbe Schicksal teilten die
in Tanga; sie mußten von dem „Möve" mit Waffengewalt befreit
Küste, Bagamojo, schaftsflagge
der
Daressalam wurden im Januar 1889 drei Angehörige der katholischen Mission, welche sich trotz dringender Warnung nicht in Sicherheit gebracht hatten, ermordet. Die Stationen im Innern waren bis auf Mpapua bereits bei Ausbruch der Unruhen aufgegeben worden und fielen zum Teil mit Geschützen bei
am
befreit werden.
Kreuzer
Angriffe
Pugu
dem damaligen Hauptplatz der wo die Hissung der Gesell-
setzte die Gesellschaftsbeamten
Erst einige Tage später konnten durch Truppen des Sultans von Sansibar
Beamten
die
Wissmann Reichskommissar übertragen. hatte bereits auf drei großen Expeditionen die afrikanischen Verhältnisse kennen gelernt Zur Niederwerfung des Aufstandes warb er in Ägypten 650 Sudanesen und in Mozambique 350 Sulus an. Dazu kamen ca. 80 eingeborene Askaris, welche in Bagamojo und Daressalam noch im Dienste der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft standen, und 40 Somalis als MannAls Führer dieser schaft für die Flotille. Truppen traten 25 deutsche Offiziere, Arzte und Beamte, 7 Deckoffiziere und 56 Unter-
gefangen. sie
Araberaufstand
16.
August zunächst ohne
als
in
die
persönlichen
Dienste Wiss-
Für den Verbindungsdienst zwischen Verhältnisse allmählich so zu, daß am 22. Sep- Sansibar und der Küste und für die Truppentember eine Menge Unzufriedener das Haus transporte zwischen den einzelnen Küstender Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft zu plätzen wurden in Deutschland vier kleine Außerdem wurden die versuchte. Sie wurden aber mit Dampfer angekauft. Schwierigkeiten erfolgt war, spitzten sich die
manns.
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70
Araberaufstaiid
Araberaufstand
Blockadegeschwaders Innern zu sichern. Er säuberte zunächst die weitere Umgegend von Bagamojo, wo sich (s. d.) angewiesen, Reichskommissars auf die mit Buschiri geschlagenen Jumben wieder dessen Ersuchen zu unterstützen. Bald nach festgesetzt hatten. Alsdann marschierte Wissseiner Ankunft in Sansibar wurden Wissmann mann nach Mpapua, baute die von dem ins Schiffe
des
deutschen
unter Admiral Deinhard die
Operationen
des
von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft noch in ihren Händen befindlichen Stationen Bagamojo und Daressalam übergeben. Die ganze Küste wurde unter seinen unmittelbaren Befehl gestellt, nur die Zollverwaltung verblieb den Gesellschaftsbeamten. Am 6. Mai 1889 hatte Wissmann seine Truppen in Bagamojo versammelt. Sofort ging er gegen den Hauptrebellenführcr, Buschiri, vor. Dieser hatte sich gleich im Anfang des Aufstandes an die Spitze der Unzufriedenen gestellt und war mit 800 Mann von Pangani über Sadani nach Bagamojo gezogen, um sich hier mit den aufständischen Jumben der Umgebung dieses Platzes zu vereinigen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, die Station zu nehmen, hatte er sich in ihrer Nähe beim Dorfe Kaule verschanzt und brandschatzte von hier aus die Umgebung. Bereits am 8. Mai griff der Reichskommissar mit Unterstützung von die einzigen
200 Marinesoldaten das feste Lager Buschiris
an und nahm
es
entkam jedoch
im Sturm.
in das
Buschiri selbst
Innere.
Einige Tage
später wurden die vor Daressalam lagernden
Aufrührer in
und
die
mchrereu
Umgegend der
Gefechten
zerstreut
Station beruhigt.
In
Innere geflüchteten Buschiri zerstörte Station
wieder auf und legte zur Sicherung des Handelsverkehrs
eine
größere
Besatzung
hinein.
W ährend des Aufenthalts Wißmanns in Mpapua T
den Mafiti mehrere tausend Anhänger gefunden und marschierte mit diesen zur Küste. Er wurde jedoch mit seinem Anhang von einem Expeditionskorps von ca. 90 Mann unter von Gravenreuth (s. d.) in der Kinganiebene unter großen Verlusten geschlagen. Buschiri mußte sich mit wenigen hatte
Buschiri
Getreuen
nach
unter
Norden
flüchten.
Anfang
Kwamkoro von Eingenommen und ausgeliefert. Er wurde, zum Tode verurteilt, am 15. Dez. 1889 gehängt — In dem Hinterland von Sadani hatte sich inzwischen Bana Heri Dezember wurde
geborenen
er in
gefangen
wieder festgesetzt und beunruhigte von hier
aus die Umgegend.
Gegen ihn ging nach der Rückkehr Wissmanns an die Küste im Novem(s. d.) vor. In mehreren erfolgreichen Gefechten wurden einzelne Abteilungen der Aufrührer geschlagen, ohne daß es jedoch gelang, die Hauptstellung Bana Erst Ende DeHeris ausfindig zu machen. zember stieß ein Expeditionskorps unter Rochus Schmidt (s. d.) auf die außerordentlich ber 1889 von Zelewski
Sadani und Uwindje hatte sich ein anderer Führer des Aufstandes, der Useguhahäuptling starken Befestigungen des Rebellenführers Buna Heri (s. d.), verschanzt seine Leute hatten unweit Mlembule. Wissmann griff sie mit im Januar 1889 den aus dem Innern an die allen verfügbarenTruppen, im ganzen 500 Mann, Küste ziehenden englischen Missionar Brooks 40 Europäern und 5 Geschützen, an und nahm ;
ermordet.
Gegen ihn wandte
sich
Wissmann
sie
nach zähem Widerstande
am
4.
Jan. 1890
am
6. Juni mit 500 Mann. Das Lager bei ein. Nach einer weiteren Niederlage bei Sadani wurde erobert und zerstört, nachdem Palamakaa am 8. und 9. März 1890 war die die Kriegsschiffe Möwe, Leipzig, Schwalbe und Macht Bana Heris gebrochen. Aller seiner Pfeil von der Reede aus durch Beschießung Hilfsmittel beraubt, unterwarf er sich am der gegnerischen Befestigungen den Angriff 6. April. Damit war der Aufstand im Norden vorbereitet hatten. Auch Uwindje fiel an niedergeschlagen. Nach erneuter Anwerdemselben Tage nach geringem Widerstand. bung von G00 Sudanesen ging Wissmann an
—
Nun
ging
man
mit allen zur Verfügung stehen-
die
Unterwerfung des Südens.
Seine
Be-
gegen den Norden vor. Am mühungen, die dortigen Küstenstädte durch gewann Wissmann nach hartnäckigem friedliche Verhandlungen zur Unterwerfung Kampfe Pangani zurück. Am nächsten Tage zu bringen, waren nur in Mikindani und Ssudi vertrieb ein Landungskorps der Marine die erfolgreich. In Kilwa-Kiwindjc und Lindi Aufständischen aus Tanga. Beide Plätze hatte die Kriegspartei die Oberhand behalten. wurden durch befestigte Stationen gesichert. Der Reichskommissar ging zunächst mit drei Nachdem so die nördlichen Küstenplätze im Bataillonen gegen Kilwa vor. Er schiffte sich wesentlichen beruhigt waren, machte sich in Daressalam auf demKriegsschiff „Schwalbe", Wissmann daran, die Verkehrswege nach dem dem Sultansdampfer „Barawa" und dem
den
.Mitteln
9. Juli
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Arabische Sprache
Flottillendampfer
•
„Harmonie"
ein.
Nach Sumpf- und Wasserbewohner, manche auch
stürmischer Fahrt wurden die Truppen bei Von hier aus Küwa Kissiwani gelandet.
rückten
sie
auf
dem Landwege
Arbeiter
71
Nutzpflanzen. Literatur: A. Engler, Araeeaein: reich, 1905, 1908, 1911.
unter fort-
Arbeit der Naturvölker
währenden Gefechten gegen Kilwa Kiwindje
s.
Da« PflanzenVolkens.
Arbeitsweise der
vor. Die Rebellen hatten jedoch bei seiner Naturvölker. am 4. Mai die Stadt bereits verlassen, Arbeiter. L Allgemeines. 2. Größe des Beentmutigt durch das Bombardement des seit darfs. 3. Beschaffung. 4. Wanderarbeit. dem 1. Mai auf der Reede liegenden Kriegs- 1. Allgemeines. Wirtschaftliche Betriebe, schiffs „Carola", und waren in das Hinterland die über den Umfang des Familienbetriebes geflüchtet. Wissmann ließ in der schnell an- hinausgehen, bedürfen zur Unterstützung des
Ankunft
gelegten
befestigten
Station
2
Kompagnien
Nach
Betriebsleiters weiterer Arbeitskräfte.
und 2 Geschütze zurück und traf am 10. Mai vor Lindi ein. Auch diese Stadt wurde nach geringem Widerstand seitens der Bewohner besetzt. In Lindi wurde ebenfalls eine befestigte Station angelegt und mit 2 Kompagnien und 6 Geschützen besetzt. So war Mitte Mai 1890 der Aufstand auch im Süden
Beseitigung der Unfreiheit können dies nur
Lobnarbeiter
Ihre Beschaffung
sein.
ist
eine
Aufgaben der Kolonialwirtschaft, da sie die Grundlage aller Nutzbarmachung von Kolonien sind. In Neuländern gemäßigter Klimata mit ganz geringer Bevölkerung, wie in Nordamerika, Australien, des Schutzgebiets im wesentlichen niederge- Argentinien, ist es die Aufgabe der Einwandeschlagen. In der Folgezeit gelang es den Leitern rungspolitik, die nötigen Arbeiter heranzuder Küstenstationen, auch die Bewohner des ziehen. In Kolonien mit eingeborener BevölkeHinterlandes durchweg auf friedlichem Wege rung muß der Arbeiterbedarf aus dieser geR. v. Spalding. deckt werden, nicht bloß in ungünstigen Klizur Unterwerfung zu bringen. maten, weil der Weiße in seiner Lebenshaltung Arabische Sprache s. Araber. mit den Farbigen nicht konkurrieren kann. Arabischer Kaffeebaum s. Kaffee. Nicht nur da, wo das Klima schwere körperArabisches Alphabet s. Abjed. liche Arbeit des Weißen nicht erlaubt, sucht arabicum. Arabisches Gummi s. Gummi man dem Mangel an eingeborenen farbigen Arakakadu s. Papageien. Arbeitskräften durch Heranziehung fremder Araktschijeffinseln s. Maloelab. der
1
Arao
s.
Kusaie
1.
Araucaria. Pflanzengattung aus der Klasse
wichtigsten
Farbiger abzuhelfen
stehende, gelernte verrichtet,
und
(s.
Kuli).
Nur höher-
Arbeit wird von Weißen
die
Tendenz besteht
überall,
der Koniferen oder Zapfenträger mit schmal- auch hierfür die billigen und fügsamen Farbigen oder breit nadeligen Blättern, die die Zweige zu verwenden. Das ist der Zustand, der auch fast bis zu ihrem Stammansatz dicht bedecken. in sämtlichen deutschen Schutzgebieten be-
Im Habitus durch etagenartigen Aufbau des steht. Die Beschaffung der nötigen ArbeitsEinzelne Arten kräfte ist die Lebensfrage vor allem für die Astwerks ausgezeichnet. (Zimmertannen) bei uns als Zierpflanzen. In Entwicklung der grüßen und mittleren BeBrasilien, Chile, Australien und einzelnen Süd- triebe in der Landwirtschaft, dem Bergbau Volkens. und dem Verkehrswesen. Die Zahl der verfügArazeen, zu den Monokotylen gehörige, aber baren Arbeitskräfte gibt das Maß für die Entdurch die Netzadrigkeit ihrer Blätter mehr den wicklungsmöglichkeiten. seeinseln (Neuguinea) vertreten.
Dikotylen gleichende Pflanzenfamilie, die in der gemäßigten Zone nur durch wenige Formen (Arum und Calla), in den Tropen durch sehr zahlreiche Gattungen und Arten vertreten ist. Gemeinsam ist allen, daß ihre unscheinbaren, tu einem Kolben vereinigten Blüten von einem meist großen und auffällig gefärbten, blumenblattartigen Hochblatt (Spatha) gestützt werden, welches sie im Knospenzustande umschließt, später ganz oder teilweise sichtbar Viele sind Epiphyten, andere werden läßt.
2.
Größe des Bedarfs. In den tropischen Kolo-
nien Afrikas spielt neben
dem
Arbeiterbedarf
der Pflanzungen eine besondere Rolle die Notwendigkeit, alle Warentransporte durch Men-
schenkraft besorgen zu lassen, da die
Ver-
wendung von Last- und Zugtieren in weiten Gebieten auch nach dem Bau von Straßen nur begrenzt möglich ist. Mit der Zunahme des Warenverkehrs sind immer größere Trägerinengen nötig geworden. Herrschaft
lieferten
Vor der europäischen
die Sklavenjagdeu
die
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72
Arbeiter
Arbeiter
Mit deren Bekämpfung ver- bieten mit indischer oder chinesischer Bevölkeund es wurde nötig, die rung. In den deutschen Schutzgebieten, ausTräger durch Arbeitsverträge zu gewinnen. genommen Kiaut schon, lagen solche VorausAn den wichtigsten Verkehrswegen trat zuerst setzungen nicht vor. Nirgends war die Bevölkeein größerer Bedarf an Menschenkraft auf, rung mit regelmäßiger, meist überhaupt nicht nötigen Träger.
siegte diese Quelle,
die einen großen Teil der
männlichen Bevölke- mit Lohnarbeit bekannt, auch wo
sie für die
wenn auch immer nur zeitweise, in An- Deckung des eigenen Lebensbedarfes tätig und Vielfach ist die Feldarbeit spruch nahm, was gelegentlich zu wirklicher arbeitsam war. Schädigung der Bevölkerung gefuhrt hat. In ganz den Frauen überlassen. Fast überall war Kamerun ergibt sich aus der Grüße der Trans- die Bevölkerung spärlich und daher die Zahl
rung,
daß 1911 etwa 12000 Träger für die kaufmännischen Firmen regelmäßig beschäftigt waren. Durch den Eisenbahnbau wird das Trägerwesen mit seinen Mißständen zurückgedrängt In Deutsch-Ostafrika nimmt man an, daß 50000-80000 Träger, die zur Küste gingen, frei werden. Der Eisenbahnbau Belbst nimmt große Arbeitermengen in Anspruch, aber doch nur vorübergehend (in Deutsch-Ostafrika 1911 ca. 22000 beim Bau, 5400 beim Betrieb, in Kamerun etwa 8000). Dauernd steigt der Bedarf an Arbeitern für die landwirtschaftlichen Betriebe, wie am auffälligsten ist bei den porte,
Pflanzungen,
die
regelmäßig
Großbetriebe
der Leute, die zur Lohnarbeit in europäischen
Unternehmungen gewonnen werden konnte, Schon dieser Umstand macht es
gering.
schwer, einen etwas größeren A. bedarf aus der
Nachbarschaft der Betriebe zu decken. Schwierigkeit
ist
Die
aber dadurch gesteigert, daß
engem Räume Kamerun am Abhänge
solche Großbetriebe sich auf
zusammendrängen,
in
des Kamerunberges, in Deutsch-Ostafrika im
Nordosten des Schutzgebietes, in den Bezirken Tanga, Pangani und WilhelmstaL Von den auf Pflanzungs-, Farm- und Industriebetrieben
Deutsch -Ostafrikas beschäftigten 91892 A. kamen 1912 auf diese drei Bezirke allein 52465.
Ein großer Bedarf besteht für deren An- Hier im Nordosten Deutach-Ostafrikas kommt lage, bei den meisten Produkten aber auch noch hinzu, daß diese Gebiete ganz besonders weiterhin für die Instandhaltung und für die arm an Bevölkerung waren. Ebenso liegt es Gewinnung der Produkte. Von wichtigen in Deutsch-Neuguinea. Dagegen entstehen in Pflanzungen sind es wesentlich nur die von Samoa die Schwierigkeiten aus der unüberwindKokospalmen, die einen relativ geringen Be- lichen Abneigung der Bewohner gegen Lohndarf an dauernden Arbeitskräften haben. Je arbeit, während in den übrigen Schutzgebieten mehr die Pflanzungen sich ausdehnen, wächst in dieser Beziehung große Unterschiede zwimit der Ertragsfähigkeit der Bedarf an Arbei- schen den verschiedenen Völkerschaften betern, die ständig zur Verfügung stehen müssen. stehen. In Deutsch - Südwestafrika besteht Die Zahl der Arbeiter wird in Deutschlands direkt Menschenmangel. Wo also nicht die
sind.
Schutzgebieten 1913 für Deutsch-Ostafrika auf Zahl der Pflanzungen im Verhältnis zur ört-
83366 (1909 32000), für Kamerun auf 17827 lichen Bevölkerung gering :
(1909: 8200), für die Schutzgebiete der west-
Deutsch-Ostafrikas,
ist
ist,
man
wie im Süden
überall genötigt
15116 (1909: 8500), für Samoa gewesen, mindestens einen Teil der A. aus auf 2118 angegeben, während es in Togo, dem größeren Entfernungen heranzuziehen. Gebiet der vorherrschenden Eingeborenenkul4. Wanderarbelt Die A. der großen Unterturen, nur 841 sind. Die Zahl aller Pflanzungs- nehmungen sind also größtenteils Wander-A. arbeiter stieg von 1909/13 von 51 000 auf 119000. Daß es insbesondere in Afrika gelingt, solche in Im Bergbau waren 1911 in Deutsch-Neuguinea größerer Zahl zu gewinnen man bedenke, 1200, in Deutsch-Ostafrika 1912 in allen euro- daß sie allein im Bergbau Transvaals allmähhängt päischen Betrieben durchschnittlich 140000 lich auf etwa 200000 gestiegen ist Arbeiter beschäftigt. In Deutsch-Südwestafrika mit der noch geringen Seßhaftigkeit der Einkommen als Großbetriebe vor allem die berg- geborenen zusammen. Gefördert ist die Bereitbaulichen Unternehmungen (Kupfer im Norden, willigkeit, auf große Entfernungen auf Arbeit Diamanten [s. d.] im Süden) in Frage. zu gehen, zuerst durch das Trägerwesen (s. d.), 3. Beschaffung. Die Deckung solchen Be- das mit seiner Ungebundenheit den Neigungen darfes an farbigen A. macht keine Schwierig- der Eingeborenen entsprach. Immerhin ist es keiten in Kolonien mit dichter Bevölkerung, erstaunlich, daß im tropischen Afrika so große die an Lohnarbeit gewöhnt ist, z. B. in Ge- Mengen von Wander-A. zu gewinnen sind,
lichen Südsee auf
—
—
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73
Arbeiter
bedenkt, welche Schwierigkeiten
Arbeiter
der Leute.
Dem steht gegenüber, daß Tagelöhner
Wanderungen mit ihrer Gefährdung von Leben und Gesundheit mit sich bringen. Das zeigt, daß der Erwerbstrieb schon stark geweckt ist. Eine Erleichterung der Anwerbung bedeutet es, daß vielfach die Häuptlinge sich einen Teil der Ersparnisse der A. aneignen und dadurch an der Wanderarbeit interessiert sind (z.B. bei den Ovambo [s.d.], in der Südsee) .— Die
aus der Nachbarschaft wohl
Bereitwilligkeit, sich auf größere Entfernungen
schleppen, sie nach anderen Orten bringen, als
solche
und auf
längere Zeit zu verdingen,
ist bei
meist
höheren
wenn sie auch im ganzen billiger zu stehen kommen. Die Anwerbung selbst führt leicht zu erheblichen MißGeldlohn
beanspruchen,
ständen.
Sie ist in
ein besonderes
den Anfängen regelmäßig Gewerbe, dem sich leicht ge-
und gewalttätige Menschen wenden, die Personen gegen ihren Willen wissenlose
zufort-
den wofür sie sich verdungen haben, die gemachten Versprechungen nicht halten. Dadurch werden
verschiedenen Völkerschaften sehr verschieden.
dann die Eingeborenen in Zukunft abgeküste die Kru-Neger aus Liberia als kräftige schreckt, sich anwerben zu lassen. Zuweilen A. beim Löschen und Laden der Schiffe und haben sie sich durch Gewalt und Mord gerächt. im Betriebe der Handelsfaktoreien verwendet Zum mindesten muß dieses Gewerbe strengen Seit langer Zeit sind an der afrikanischen West-
worden. In Kamerun kommen die PflanzungsA. namentlich aus den Bezirken im Norden des Kamerunberges, während die Neger aus dem Grasland nicht an der Küste arbeiten. Weiter im Süden werden auch Jaunde (s. d.) verwendet. In Deutsch-Südwestafrika kommen die BergA. vorzugsweise aus dem Ambolande, während die Eingeborenen des Südens und der Mitte mehr als Viehwichter und als Gesinde Verwendung finden. In Deutsch-Ostafrika sind es nament-
dieWanjamwesi (s.d.), dann auch die Wassukuma(s. d.), die große A.mengen stellen. Ob die Hoffnungen auf A.zuzug aus den dichtbevölkerten Landschaften Ruanda und Urundi nach lich
der Erschließung durch Eisenbahnen sich verwirklichen werden, bleibt abzuwarten.
Anwerbung
nötig
ist.
förderung zu und von
Diese, sowie die Be-
dem
die Angestellten der Pflanzungen selbst besorgt
wird, wie in
Kamerun und
in der Südsee,
wobei
jetzt größtenteils
freilich die kleineren
Beschäftigungsort
M
Unter-
nehmer im Nachteil sind. Bei starkem A. bedarf wird die Konkurrenz der Anwerber auch leicht die Löhne zu sehr in die Höhe treiben, worüber namentlich in Deutsch-Ostafrika geklagt wird. Vorgeschlagen
ist
daher eine Zentralisierung der eine gemeinschaftliche Orga-
Anwerbung durch nisation
der Interessenten (wie mehrfach in
Britisch-Südafrika) oder durch die staatliche
Verwaltung, wie 1911 in Deutsch-Süd westafrika
In der für die Anwerbung der Ovambo (s.d.)
Südsee rekrutieren sich die Wander-A. vornehmlich aus den Salomoninseln, Neumecklenburg, Neuhannover und einigen anderen Inselgruppen des Bismarckarchipels, in geringer Zahl aus Kaiser- Wilhelmsland. Beim Abbau der Phosphate (s. d.) auf Nauru und Angaur werden Karoliner und Chinesen (s. Kuh) beschäftigt. Landfremde farbige Kontrakt-A. sind bisher meist nur versuchsweise, auf Pflanzungen regelmäßig nur in Samoa verwendet, 1912 gegen 1600 Köpfe (8. Kuh), bei den Bahnbauten und sonst in Südwest auch farbige A. aus der Kapkolonie. Die Tatsache, daß die großen Unternehmungen, namentlich auch dje Pflanzungen, Wander-A. beschäftigen müssen, hat mancherlei Schwierigkeiten im Gefolge. Sie hegen zunächst in der Tatsache, daß eine besondere Organisation für die
Kontrollen unterworfen werden, damit es nur von vertrauenswürdigen Personen geübt wird. Besser ist es schon, wenn die Anwerbung durch
und bei der
Samoa geschehen ist. Sind die A. in großer Entfernung von der Arbeitsstätte der Chinesen für
geworben, so entstehen durch den Transport weitere Ausgaben für die Aufsicht,
nun zu
mag
er sich
Schiff vollziehen, wie in der Südsee,
oder über Land, wie in Afrika. Ernährung und
Gesundheit der Wander-A. muß sichergestellt, die Verbreitung von Krankheiten durch sie verhindert werden. Auch im Interesse der Arbeitgeber hegt solche Kontrolle, da sonst leicht die
Zustande ankommen. Durch Eisenbahnen wird hier vieles erleichtert. Ein Nachteil der Wanderarbeit ist, daß die A. vielfach nicht auf lange Zeit sich verpflichten, so daß die angelernten Leute immer wieder weggehen, weil sie nicht zu lange von ihrer Heimat wegA. in entkräftetem
die
bleiben wollen. In Deutsch-Ostafrika, in
run, mit den
Kame-
Ovambo in Deutsch-Südwestafrika Monate (resp. 180 ArRegel, während in der Südsee drei-
sind bisher Verträge auf 6
macht besondere Kosten (in Kamerun ca. 10 beitstage) die für den Kopf, in Deutsch-Ostafrika meist höher), jährige Vertrage, namentlich mit den Meladie Unterbringung und Beköstigung nesiern (s. d.) des Bismarckarchipels häufig
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Arbeiter
74
Vielleicht
sind.
Arbeiter
können durch höhere Löhne gesteigert werden durch regelmäßigere
und
die einmal angelernten Leute mehr als bisher bessere Ernährung, durch Verbesserung der zu längerem Dableiben oder zu regelmäßiger primitiven Arbeitsmethoden, wie durch GeWiederkehr veranlaßt werden. Jedenfalls ist wöhnung an stetigere Arbeit. Für die deut-
Leute Ober ihre Verpflich- schen Schutzgebiete in den Tropen ist die Konkurrenz mit den Pflanzungsgebieten Asiens über das Schwanken der und Amerikas so schwer, weil dort nicht nur Zahl der verfügbaren Kontrakt-A. geklagt wird, reichlichere, sondern auch leistungsfähigere so ist zu beachten, daß Tagelöhner aus der Nach- Arbeitskräfte vorhanden sind. Zu erstreben barschaft, wie sie in Deutsch-Neuguinea, in ist, daß die Zahl der seßhaften, in der Nähe es unzulässig, die
tungszeit festzuhalten, wie früher gelegentlich
geschehen
Wenn
ist.
—
Kamerun, im Süden Deutsch-Ostafrikae vielfach der verwendet werden, den Nachteil haben, daß
sie
Arbeitsstätte
wohnenden
A.
wird, wie überhaupt zu erstreben
ist,
vermehrt die Ein-
geborenen seßhafter zu machen und dem Umkommen. Auch die Behandlung der Kontrakt- herziehen entgegenzutreten. So ist auch zu A. während ihres Aufenthaltes auf der Arbeits- versuchen, die Wander-A. seßhaft zu machen, zur Zeit ihrer eigenen Erntearbeiten auch nicht
Ernährung, Unterkunft, ärztliche ihre Frauen mit heranzuziehen, auch auf die Möglichkeit hin, daß ein Teil solcher Ansiedler wendungen. Schließlich muß die Rückkehr der nicht A. bleibt, sondern zu selbständigen in sichergestellt sein. Man Bauern wird, wie das mit angesiedelten Wanihre Heimat A. darf nicht vergessen, daß die Eingeborenen jamwesi in Usambara der Fall gewesen sein durch die Wanderarbeit mannigfach gefährdet solL Auch eine Heranziehung arbeitsamer farsind. Sie sind empfindlich gegen ungewohntes biger Einwanderer fremder Rasse, wie das für Klima (daher auch, wo nötig, mit Kleidung die Südsee vorgeschlagen ist, kann in Betracht und Decken zu versehen). Sie sind es auch kommen. Einer Weiterausdehnung der Wangegenüber den ganzen veränderten Lebens- derarbeit sind gewisse Grenzen auch gezogen bedingungen, der Ernährung, der Unterkunft, durch die Rücksicht auf die Bevölkerung und stätte, ihre
Fürsorge bedarf der Aufsicht und fordert Auf-
der
Beschäftigung.
So
ist
anfangs
außerordentlich
Sterblichkeit
groß
oft die die Gegenden, aus der die Wander-A- stammen. gewesen Schon eine unangemessene und übermäßige
und zuweilen jetzt noch übermäßig hoch, wenn sie im allgemeinen auch überall sehr zurückgegangen ist. Durch Beachtung dieser Dinge, durch Verminderung von Krankheiten und Sterblichkeit, durch loyale Behandlung wird nicht bloß eine Pflicht der Menschlichkeit erfüllt.
Es wird auch
die Bereitschaft der Ein-
geborenen, auf Arbeit zu gehen, dadurch ge-
Auch durch Verwendung geeigneter Lohnformen (Akkordarbeit) kann das geschehen, und auf der anderen Seite, indem man für Unterhaltung und dem Eingeborenen hebe Verfördert.
gnügungen sorgt. Allgemein wirkt dahin Ausdehnung der Geldwirtschaft und
Weckung
Hebung
zurückbleibenden
die
mitteln
die
Frauen überlastet, den natürlichen Volkszuwachs hemmt, die Sitte und das Familien-
des Erwerbstriebs, wie das durch die
allgemeine
der Werber wirkt beunruhigend. Vor allem besteht aber die Gefahr, daß die wirtschaftlichen und sozialen Zustände in den geschädigt Abwanderungsgebieten werden. Wohl wird durch die Wanderarbeit die Bevölkerung aufgerüttelt, werden ihre Bedürfnisse und damit ihre Leistungen gesteigert, vielleicht verbesserte Arbeits- und Anbaumethoden in entlegenere Gegenden gebracht. Aber es darf auch nicht vergessen werden, daß lange Abwesenheit einer sehr großen Zahl von A. aus ihrer Heimat den Anbau von NahrungsTätigkeit
des Kulturniveaus, durch
vermindert,
leben lockert.
die
Auch Krankheiten, namentlich
von Steuern, durch Einwirkung Geschlechtskrankheiten, werden durch die Häuptlinge, Jumben usw. gefördert Wander-A. verbreitet. Es klingt doch bedenk-
die Einführung
auf die
Am letzten Ende kommt es auf lich, wenn in der Denkschr. Schutzgeb. für Vermehrung der überhaupt noch so spär- 1908/09 aus Kamerun berichtet wird, daß in den lichen Bevölkerung an, die durch die Be- Bezirken Rio del Rey, Ossidinge und JoL-Al-
werden kann. die
Hebung des Wirtschafts- brechtshöhe bis zu einem Drittel der ArbeitsBekämpfung der Hungersnöte, fälügeu aus ihren Wohnsitzen abwesend sind. der Volkskrankheiten und der übermäßigen In Unjamwesi soll der Anbau von Feldfrüchten
friedung,
durch
lebens, durch
Sterblichkeit bewirkt wird.
Arbeitenden
muß auch
Mit der Zahl der zurückgehen.
ihre Leistungsfähigkeit
Ähnliche Klagen
dem Amboland.
In
kommen
aus
Neumecklenburg wird der
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Arbeitsverhältnisse
75 Wanderarbeit der Rückgang der Bevölkerung Zusammenhang damit steht, daß von dort viele Frauen angeworben wurden. Wo in einer Gegend schon größere Unternehmungen sind, wehren diese sich, daß in ihrem Gebiet für andere angeworben wird. Die Kameruner verwahrten sich dagegen, daß bei ihnen für Dcutsch-Südwestafrika geworben werde. Im Schutzgebiet Deutsch - Neuguinea lehnt man die Wünsche der samoanischen Pflanzer ab. Alle Kolonialmächte erschweren oder verhindern die Rekrutierung von A. für fremde Kolonien. S. a. Arbeiterverhältnisse. zugeschrieben, was im
Arbeit bei weißen Unternehmern verpflichten,
machen noch mehr
als bei
uns Maßregeln des
A. nötig, wie Verbot des Trucksystems und
Sicherung
des
Lohns,
Beschränkung
über-
mäßiger Arbeitszeit. Insbesondere die Tatsache, daß Wanderarbeit in großem Umfange besteht, führt zu einem ganzen Systeme des A., worüber das Nähere im Artikel Arbeiterverhältnisse zu finden ist. Im weiteren Sinne könnte man auch die sonstigen Maßregeln zur Erhaltung der Eingeborenen hierher rechnen:
Maßregeln der Gesundheitspflege (s. d.), Bekämpfung des Branntweins (s. Alkohol), den Schutz gegen Wucher und leichtfertiges Kreditnehmen. Rathgen. die
die
Literatur: / He allgemeinere Literatur über die Eingeborenen pvlitik. Zahlreiche Angaben in den amtlichen Denkschriften und Jahresberichten, namentlich seÜ 1907. Die Ar- Arbeitenrerhältnisse. L Allgemeines. 2. Arbeiter frage in den Kolonien, Verhand- beiterausfuhr. S.Deutsch-Südwestafrika. 4.Di»utsrhlungen des Vorstandes des Kolonialwirtseh. Ostafrika, 6. Kamerun. 6. Deutsch-Neuguinea. Komitees 1912 Nr. 1. Dazu G. Hartmann, 7. Samoa. Die Arbeiterfrage in den Kolonien, Tropen1. Allgemeines. Eine staathebe Regelung der K. Thurnwald, Die pflamer, 1912, 283 ff. Verhältnisse der Arbeiter ist, wie in anderen eingeb. Arbeitskräfte im Südseeschiäzgebiet,
—
—
—
—
1910, 607 ff. E. Backhaus, Die Arbeiterfrage in der D. Südsee, Kolon. Abhandl. H. 26, 1909. Rathgen.
Kolonien, in den deutschen Schutzgebieten ausgegangen von den Verhältnissen der far-
Ar bei teran Werbung s. Arbeiter und Arbeiter-
größere Entfernungen verdingen, und bezieht
Kol Rundsch.
verhältnisse.
bigen Arbeiter, die sich auf längere Zeit und sich
und Arbeiterver-
auch weiterhin
in
der Hauptsache auf
im von der Arbeiterkommissare. Die Durchführung der Beschaffung zahlreicherer Arbeitskräfte und auf die Regelung der Arbeiterverhältnisse ge- von der Einhaltung der Arbeitskontrakte Verordnungen und deren Über- durch die Arbeiter abhängig sind. richteten Sie erwachung hegt im allgemeinen den Beamten der folgt aber ebenso im Interesse und zum Arbeiterfrage
Arbeiter
s.
diese
(s.
Arbeiter).
Sie erfolgt einerseits
Interesse der größeren Betriebe, die
hält nisse.
I^ndesverwaltung
ob, Bezirksamtmännern, Schutze der Arbeiter, deren Unerfahrenheit Es hat sich aber, nach dem und Hilflosigkeit einen staatlichen Arbeiterals zweck- schutz (8. d.) noch nötiger macht als bei uns. mäßig erwiesen, da, wo eine größere Zahl von Solcher Arbeiterschutz gegen gedankenlose Lohnarbeitern sich zusammendrängt, nament- oder gewissenlose Arbeitgeber und Anwerber lich wo Wanderarbeiter beschäftigt werden, hegt aber gleichzeitig im Interesse der Arbeitalso in Pflanzungsgebieten, beim Berg-, beim geber selbst, da die Eingeborenen überall erst Eisenbahnbau, besondere Beamte mit jenen für eine regelmäßige Lohnarbeit gewonnen Obliegenheiten zu betrauen, die, ähnlich wie werden müssen und schlechte und ungerechte Fabrikinspektoren, die Vertrauensleute von Behandlung und Bruch gemachter Ver-
Stationsleitern usw.
Vorbild
fremder
Verwaltungen,
Arbeitgebern wie Arbeitern sein sollen, deren sprechung diesem Ziele entgegenwirkt.
Eine
Beschwerden entgegennehmen und Meinungs- in diesen Richtungen wirkende staatliche allDer gemeine Regelung der A. ist für die einzelnen erste Versuch war die Bestellung eines Kura- Schutzgebiete namentlich in den Jahren 1007 tors für die farbigen Arbeiter in Kamerun 1892. bis 1909 erfolgt. Für Togo ist sie bisher nicht Außer in Kamerun gibt es A. (Eingeborenen- notwendig geworden. Eine allgemeine Grundkommissare, Distriktskommissare (s. d.]) in lage für die Durchführung der ArbeiterverordDeutsch-Ostafrika (1912/13: 5), in Deut ch- nungen gegenüber den Eingeborenen ist für die Südwestafrika, in Samoa (für die Chinesen). Schutzgebiete von Deut>ch-Ostafrika, Kamerun Rathgen. und Togo durch die Verfügung des ReichsS. a. Arbeiterverhältnisse. Arbeiterschutz. Die Unwissenheit und Hilf- kanzlers vom 22. April 1896 gegeben, nach losigkeit der Eingeborenen, welche sich zur welcher Eingeborene, welche in einem Dienstverschiedenheiten zu schlichten suchen.
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76 Verhältnis oder einem Arbeitsvertragsverhältnis
stehen, auf Antrag wegen fortgesetzter Pflicht-
verletzung und Trägheit, wegen Widersetzlichkeit oder
unbegründeten Verlassens ihrer Dienst-
oder Arbeitsstellen, sowie wegen sonstiger erheblicher Verletzungen des Dienst- oder Arbeits-
verhältnisses disziplinarisch
amtmännern und den
von den Bezirks-
Stationschefs des Innern
mit körperlicher Züchtigung und mit Kettenhaft nicht über 14 Tage bestraft werden können. 2. Arbeiterausfuhr. Die Anwerbung von Arbeitern zur Ausfuhr ist in den deutschen Schutzgebieten überall verboten oder an Genehmigung gebunden, die regelmäßig nicht
Eingeborenen zur Arbeit zu verwenden. Eine umfassende Regelung der A. ist durch die allgemeine Ordnung der Verhältnisse der nach dem Aufstand unterworfenen Eingeborenen eingetreten durch den Kontrollerlaß und die V. vom 18. Aug. 1907 über Dienst- und Arbeitsverträge mit Eingeborenen. Schon die Maßregeln gegen das Vagabundieren Herumstreichens) (Paßpflicht, Bestrafung des müssen darauf hinwirken, daß die eingeborenen Arbeitskräfte nutzbar gemacht werden können, noch mehr die Bestimmungen, daß die Eingebore-
nen (ausgenommen namentlich die treu gebliebenen Bastards [s. d.] von Rehoboth) ohne Genehmigung des Gouverneurs keine Rechte an Grundstücken «n, noch Reittiere oder Großvieh halten können. Damit sind sie, soweit die Bestimmungen sich durchführen lassen, durchweg zur Lohnarbeit
genötigt. Bei dieser sind sie im wesentlichen in gewährt wird. Die Arbeitskräfte sind überall einer gesindeartigen Stellung. Die Arbeitsverträge so knapp, daß ihre Ausfuhr den wirtschaft- mit Personen von mehr als 14 Jahren über eine lichen Interessen jedes Gebietes widerstreitet Zeit von mehr als einem Monat werden gültig durch
Auch dürfen
sie nicht
dem Schutze
entzogen
Aushändigung eines Dienstbuchs an den Arbeitgeber. Der Vertrag gilt für höchstens ein Jahr,
daheim genießen. So gehörte kann aber stillschweigend verlängert werden. ihre Verhinderung zu den frühesten Maßregeln Während der Dauer der Verpflichtung kann der Arbeiter keine andere Arbeitsverpflichtungen eingegenüber den A. gehen, und wenn er ohne gesetzmäßige Ursache In Kamerun wurde die Anwerbung von Arbeitern seinen Dienst verläßt kann er auf Antrag zurückwerden, den
sie
nach auswärts schon 1887 verboten, 11. Dez. 1893 gebracht werden. Wer einen Kontraktbrüchigen die Auswanderune an die Genehmigung des Gou- wissentlich in Dienst nimmt, ist strafbar. Die verneurs geknüpft (in genauerer Formulierung wiederholt in der Kontrollverordnung vom 16. Okt Ebenso wurde in der V. vom 24. Dez. 1910). 1891 für Togo die Ausfuhr von Genehmigung abhangig gemacht, in Deutsch-Ostafrika die Anwerbung von Arbeitern zum Zwecke der Ausfuhr durch V. vom 26. März 189G verboten, wiederholt in den Anwerbeverordnungen vom 27. Febr. 1909
und
1.
Marz 1913,
die
auch Anwerbung zum
Mili-
Gründe
für vorzeitige
Aufhebung des
Dienstver-
trages sind durchaus die einer Gesindeordnung, beim Arbeiter Ungehorsam, Diebstahl, beim Dienstherrn schlechte Behandlung, Verletzung seiner Verpflichtungen. Verboten ist vor allem das Trucksystem Zahlung des Lohns in Waren statt in barem Gelde, Zwang im Laden des Dienstherm zu kaufen. :
In Krankheitsfällen ist der Arbeiter vom Dienstherm zu verpflegen, doch kann er den Vertrag bei mehr als vierwöchenüicher Krankheit lösen. Die
einer auswärtigen Macht unter Strafe das Anwerben und Ausführen von Ein- A. sind von den Bezirksämtern genau zu beobachten geborenen zum Zwecke von Schaustellungen unter- und halbjährlich darüber zu berichten. Die sagt, Ausnahmen davon abhängig gemacht, daß für Regelung von 1907 hat im ganzen ihre Zwecke die Rückkehr der Angeworbenen genügende Gewähr erreicht, wenn auch darüber geklagt wird, daß das ist. In Deutsch-Südwestafrika, von wo Herumstreichen schwer ganz zu unterdrücken ist, borene für Johannesburg angeworben waren, und daß übermäßig viele Eingeborene sich in die unter denen eine entsetzliche Sterblichkeit bestand, Städte drängen, wo sie sich leichter um regelmäßige wurde die Anwerbung von Bergdamaras (s.d.) schon Arbeit drücken können. Die Ordnung von 1907 am 17. Mai 1891 verboten, ganz allgemein die Aus- bezog sich naturgemäß nicht auf die nördlichen führung von Eingeborenen 30. Nov. 1901 von Ge- Stämme, vor allem die Ovambo (s.d.), die nur unvollIm Bismarck- kommen unter deutsche Autorität gebracht und nehmigung abhängig gemacht. archipel wurde die Anwerbung zur Ausführung seit sich ihr leicht entziehen können, da sie zu beiden 16. Aug. 1888 nur gestattet zur Überführung aus Seiten der deutsch-portugiesischen Grenze wohnen, " Teil des Schutzgebiets in einen anderen und weshalb auch bisher ihr Gebiet für den Verkehr für deutsche Plantagen außerhalb des Schutz- gesperrt ist Für den wachsenden Arbeiter bedarf des gebiets, welche schon vorher solche Anwerbung Schutzgebiets genügen aber die dort vorhandenen Bübt hatten (d. h. für die Plantagen der Deutschen Arbeitskräfte an Hereros (s. d.), Hottentotten (s. d.) andels- und Plantagengesellschaft der Südsee auf und Bergdamaras nicht. Für den Eisenbahnbau Samoa). Entsprechende Ausführungsverbote wur- hat man vorübergehend Arbeiter aus der Kapden erlassen 1893 für die Marshallinseln, 1903 für kolonie herangezogen. Für den Bergbau aber hat die Westkarolinen, 1906 für die Ostkarolinen usw., man Ovambos heranzuziehen gesucht, deren AnBestimmungen, an deren Stelle die zusammen- werbung an den Grenzen ihres Gebiets erfolgen fassende V. vom 4. März 1909 für das ganze Schutz- muß, da dies für Anwerber gesperrt ist, um poli-
tärdienst stellt,
—
Cm
—
gebiet Deutsch-Neuguinea getreten ist 3.
und
die in
tische Schwierigkeiten zu vermeiden.
Um
die
An-
werbung wirksamer zu gestalten und sie unter Aufim März in endden Sammlungslagern aufgenommenen gültiger Form durch V. vom 16. Dez. 1911 An-
Deutsch-Südwestafrika.
des Auistandes suchte
man
Schon
während
die Kriegsgefangenen
sicht zu bringen, sind vorläufig
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Arbeitenrerhältnisso
77
Arbeiterverhältnisse
Werbung und A. geregelt. Danach ist an der Grenze jeden Bezirk unter Festsetzung der Anwerbedes Ambolandes eine unter staatlicher Aufsicht gebühr. Daneben kann Besitzern oder Leitern von stehende Anwerbestelle eingerichtet, welche ihre Plantagen und Gewerbebetrieben erlaubt werden, Dienstanweisung vom Gouverneur erhalten hat selbst anzuwerben. Auch die Unteranwerber sind zu (KolBl. 1912 S. 200) und die Arbeitsverträge namens genehmigen. Anwerbung von Frauen und Kindern Für die Ovambos, ist verboten. Der Anwerber muß eine Sicherheit des Arbeitgebers abschließt wie für eingeborene Arbeiter, die nicht im Schutz- hinterlegen, die für Schaden, verwirkte Strafen und gebiete dauernd ansässig und die außerhalb des die Erfüllung der Verpflichtungen des Anwerbers Schutzgebiets angeworben sind (für diese ist ein haftet Die Anwerbung kann für bestimmte Beschriftlicher Arbeitsvertrag erforderlich), hat der zirke beschränkt werden und ist demgemäß Arbeitgeber folgende Pflichten zu übernehmen: (18. Dez. 1909) für Ruanda und Urundi untersagt. arztliche Behandlung bis zu sechs Wochen, Kosten Der Anwerber ist verpflichtet, Listen der Ander Verpflegung und der Rückreise bis zum An- geworbenen zu führen, diese der nächsten Verwerbeort, ärztliche Untersuchung vor der Rück- waltungsstelle vorzuführen, für die Verpflegung reise (Kranke sind nicht in Marsch zu setzen), der Arbeiter während der Reise zu sorgen. Die VerKosten der Rückreise, auch wenn die Heimreise waltungsstelle hat sich zu versichern, ob die An-
—
vorzeitig aus Gesundheitegründen nötig ist Verlängerung der Arbeitsverträge ist vom Eingeborenenkommissar zu bestätigen, der überhaupt
geworbenen mit den Bedingungen einverstanden und ob sie zur Arbeit tauglich sind. Kontraktbruch der Arbeiter ist strafbar. Auf alle eindie Beförderung, Unterkunft, Verpflegung, Ent- geborenen Arbeiter außer auf Dienstboten bezieht lohnung, Behandlung der Kontraktarbeiter über- sich die Arbeitsverordnung. Danach müssen Arbeitswacht auf der anderen Seite die Düziplinarstraf- verträge für mehr als einen Monat Dauer vor dem gewalt über sie ausübt Strafmittel sind körper- Distriktskommissar oder einer entsprechenden liehe
Züchtigung, Kettenhaft bis 14 Tage, GeldHöhe des Monat&lohns. Auch hier
strafe bis zur
Bestimmung, daß der Lohn in deutschem Gelde zu bezahlen ist Für Arbeiter in größeren Gewerbebetrieben sind besondere Bestimmungen über die Verpflegung und die Krankenfürsorge getroffen. 4. Deutsc h-Ostaf rika. Die erste allgemeine Anordnung über den Abschluß von Arbeitsverträgen mit Farbigen in Deutsch-Ostafrika war die V. vom 27. Dez. 1896 (geändert durch V. vom 12. Nov. 1897), die Farbige, welche Verträge von länger als einmonatiger Dauer mit Europäern abschließen, in eine gesindeartige Stellung bringt Der Vertrag muß schriftlich vor der Behörde abgeschlossen werden und Bestimmungen über Ort und Art der Arbeit Dauer des Vertrages, Dauer der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit Höhe und Zahlungsweise des Lohnes und der Verpflegung und bei Arbeitern, welche außerhalb des Arbeitsdie
Schutzgebiete) angenommen werden, Bestimmungen über Hin- und Rücktransport enthalten muß. Die V. enthält noch Bestimmungen orts (1897:
über Feiertage, über die Verpflichtung zur Krankenverpflegung, über Lohn- und Arbeitsbücher, über die Gründe für vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Vertragsbruch der !• arbigen wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe bedroht wissentliches Indienstnehmen fremder kontraktbrüchiger Arbeiter mit Geldstrafe. Eine allgemeine neue Regelung der A. ist 1909 durch die Anwerbeverordnung und die Arbeiterverordnung vom 27. Febr. erfolgt (dazu die AusfBest. vom 19. u. 23. März und der Runderlaß vom L April 1909), beide neugestaltet in der V. vom 6. Febr. 1913. Dadurch sollten die tatsächlich bestehenden Verhältnisse
!
Verwaltungsstelle geschlossen werden. Verträge mit nicht im Bezirk eingesessenen Arbeitern dürfen auf 240 Arbeitstage und längstens ein Jahr abgeschlossen werden (bisher 180 Tage und sieben Monate). Hat ein Arbeiter im Monat nicht mindestens 20 Tage gearbeitet, so kann seine Bestrafung erfolgen. Nachträgliche Verlängerung ist zulässig. Die Vereinbarungen des Anwerbers mit den Arbeitern sind für den Arbeitgeber verbindlich, wenn er nicht sofort die Annahme verweigert. Arbeiter, die auf der Betriebsstelle untergebracht sind oder nicht regelmäßig zu ihrem Wohnsitz zurückkehren können, erhalten außer dem Arbeitslohn ein Verpflegungsgeld, das mindestens ein Drittel der gesamten Vergütung beträgt. Beides ist bar zu bezahlen. Die Lieferung der Verpflegungsgelder kann aber den Umständen nach durch Lieferung von ausreichenden Lebensmitteln ersetzt werden. Der Lohn wird nur gezahlt für die Tage, an denen gearbeitet oder auf Anordnung nicht gearbeitet ist und nicht für Sonn- und Feiertage, das Verpflegungsgeld dagegen für alle Tage, aber nicht für Tage, an denen unentschuldigt gefeiert ist Von dem Lohn darf bis zur Hälfte einbehalten werden als Sicherheit für Schaden. Die Kosten der Heimbeförderung muß jetzt der Arbeitgeber tragen. Die Arbeitszeit soll,
abgesehen von besonderen Umständen, zehn Stunden nicht übersteigen. Überstunden sind zu bezahlen. Für Unterkunftsräume, Kochstellen, Aborte, Wasser (auch für abgekochtes bei Seuchengefahr) usw. ist zu sorgen. Fürsorge bei Erkrankungen, auch durch Anstellung von Heilgehilfen, hegt dem Arbeitgeber ob. Der Arbeiter kann entlassen werden bei Verbrechen legalisiert, vorhandene Mißbräuche ausgemerzt und Vergehen, grobem Mißverhalten, Krankheit werden. Danach wurde für die Anwerbung außerhalb von mehr als 3 Wochen usw. Der Arbeiter kann des Verwaltunpbezirks, in dem der Betrieb gelegen seine Entlassung verlangen wegen grober Vernachist ein Anwerbeschein erforderlich, der unsicheren lässigung, Mißhandlung, Krankheit. Auf Anrufen Personen verweigert und wegen Mißbrauch, Ge- hat der Distriktekommissar eine Einigung zu verwalttätigkeit, Branntweinverkauf usw. entzogen mitteln. Er übt die Disziplinarstrafgewalt über die werden kann. Durch die neueste V. ist statt Arbeiter aus, überwacht die Durchführung der Ardessen die Konzessionierung auf Zeit getreten und beiterverordnung, vertritt die Arbeiter vor Gericht. zwar der Regel nach die nur eines Anwerbers für Verleitung zum Kontraktbruch und wer wissentlich
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78 Kontraktbrüchige
beschäftigt., ist strafbar.
Über betragt 80 kg, dazu 5 kg für
die Verpflegung.
Auf
|
Träger kommt ein Ersatzträger. Karawanen müssen einen Führer haben, der verantwortlich ist Sie sind mit Geld, Naturalien oder TauschWo Rasthauser zeiliehen Gründen, wie zum Schutze der Arbeiter zu waren genügend zu versehen. regeln sind, werden im Bereiche der Zentralhahn sind, muß in diesen übernachtet werden. Die Ortauf dieser bis Morogoro, von da nach Korogwe an schaften müssen gegen Entgelt Verpflegung liefern. der Nordbahn geleitet. Ein eigenartiges System, Die Karawanen haben sich auf Stationen und Eingeborene zur Lohnarbeit zu veranlassen, be- Posten vorzustellen und müssen die festgesetzten steht in West-Usambara (Bezirk Wilhelmstal). Marschzeiten einhalten (im allgemeinen 3 bis Jeder erwachsene arbeitsfähige, männliche Ein- 4 Marschstunden den Tag, auf 6 Marschtage ein geborene (mit bestimmten Ausnahmen) erhalt Rasttag). Für eine Anzahl Bezirke sind die Marscheine Arbeitskarte, die für 4 Monate gilt. Auf zeiten und Verpflegungssätze besonders festgesetzt. dieser werden die Tage vermerkt, an welchen der An die Stelle früherer 6. D-utsch Neuguinea. die Strafbarkeit des
Kontraktbruchs der Arbeiter
Je 10
eine besondere V. vom 7. Dez. 1909 ergangen. Die Arbeitertransporte, die aus sanitären und poli.
ist
—
-
Inhaber gegen Lohn gearbeitet hat. Wer innerhalb der vier Monate 80 Tage gearbeitet, ist von
den öffentlichen Wegearbeiten befreit, andernfalls für so viele Tage dazu herangezogen, als er weniger als 30 Tage gearbeitet hat und bekommt für diese nur Verpflegungsgeld. Die Jiinrichtung ist nicht so sehr bedeutsam für die Deckung des Arbeitsbedarfs, da dieser in Usambara vorwiegend durch ortsfremde Kontraktarbeitcr gedeckt werden muß, auf welche die Bestimmung sich nicht bezieht. Eigenartig ist, daß zur Durchführung der Anordnung die Arbeitgeber sich durch Konventionalstrafe verpflichtet haben (Usambara- Post, 3. Febr. 1912; Denkschrift 1907/08 Ostafrika S. 26). 5.
Kamerun. An
die Stelle älterer V.
vom
21.
Nov. 1898, 3. Mai 1901, 14. Febr. 1902 und 13. Okt 1906 (welche die V. von 1902 auf die Eiscnbahnbauund Betriebsarbeiter ausdehnte) ist jetzt die Arbeiterverordnung vom 24. Mai 1909 getreten. Auch hier finden wir die allgemeineren Bestimmungen (Anwerbung nur mit Anwerbeschein; Anmeldung der Angeworbenen; Vorlegung der schriftlichen Verträge beim Arbeiterkommissar; freier Rück-
transport; Fürsorge für Unterkunft; Verpflegung; Krankenhilfe; Lohnlisten; Barzahlung des Lohns; Bezahlung der Überstunden usw.). Eigenartig ist die Haftung des Arbeitgebers für Schaden, den der Anwerber anrichtet, da die Anwerbung durch Angestellte der Arbeitgeber erfolgt, ferner das Fehlen einer gesetzlichen Regelung der Arbeitszeit, vor allem aber die stärkere Betonung der sanitären Aufsicht. Arbeiterkommissar ist der Bezirksleiter, wenn nicht ein besonderer Beamter ernannt wird. Er führt die Aufsicht über die A., untersucht Beschwerden und hat eine Verständigung darüber herbeizuführen. Auch amtliche Anwerbung für private Arbeitgeber kommt vor, wofür eine Gebühr von 10 JL zu zahlen ist (RErl. 3. Mai 1908). Sie wurde von den Pflanzern allgemein gewünscht. Sehr eingehende Bestimmungen sind 14. Aug. 1909 zum Schutze der Arbeiter beim Eisenbahnbau erlassen.
Bemerkenswert ist daraus die Bestimmung, daß möglichst Leute desselben Stammes zusammen beund auf die lokalen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten Rücksicht genommen werden soll. Die Maßregeln zur Kontrolle der Eingeborenen (V. vom 15. Okt. 1910), welche gegen das schäftigt werden
Vagabundieren gerichtet sind, haben natürlich auch Bedeutung für die A. Ebenso ist hier die Ordnung des Trägerwesens durch die V. vom 4. März 1908 zu erwähnen. Danach dürfen nur ausgewachsene, arbeitsfähige, gesunde Leute an genommen werden. Das Höchstgewicht der Last
einzelner Anordnungen für die einzelnen Teile des jetzigen Schutzgebietes, die mit der V. vom 22. Okt. 1888, betr. Erhaltung der Disziplin unter den far-
bigen Arbeitern, beginnen, trat eine einheitliche Regelung durch die V. vom 1. Nov. 1908, betr. Einwanderung und Einführung nicht einheimischer
Eingeborenen 4.
März 1909,
in
Deutsch-Neuguinea, und die V. vom
betr.
Anwerbung und Ausführung von
Eingeborenen im Schutzgebiet Deutach-Neuguinea. Hier, wo alle Arbeitertransporte zu Schiff erfolgen müssen, knüpfen die Maßregeln naturgemäß an die Schiffahrt an, mit Bestimmungen über den Mindestraum und die Verpflegung an Bord. Nichteinheimische. Eingeborene dürfen nur über die dem Auslandsverkehr geöffneten Häfen eingeführt werden; sie sind binnen 3 Tagen der Behörde vorzuHie stellen und ev. ärztlich zu untersuchen. Arbeitsverträge sind vorzulegen oder vor der Behörde abzuschließen. Anzeigepflicht besteht auch bei Erneuerung oder Verlängerung des Vertrages. Die Innehaltung der Arbeitsverträge, insbesondere Unterkunft, Verpflegung, Krankenhilfe, Löhnung, werden behördlich überwacht. Zur Rückbeförderung ist der Arbeitgeber verpflichtet, was aber nach Beendigung des Dienstverhältnisses erlischt. Zur Anwerbung im Schutzgebiet ist schriftliche Erlaubnis notig. Im alten Schutzgebiet Neuguinea darf für das Inselgebiet nicht angeworben werden. Die Angeworbenen sind der Behörde vorzustellen, ärztlich zu untersuchen; Verzeichnisse der Angeworbenen sind einzureichen. Die Arbeitszeit soll auch hier der Regel nach zehn Stunden nicht überschreiten. Der Arbeitslohn kann bis zu einem Drittel am Ende jedes Monats, der Rest muß nach Ablauf der Dienstzeit ausbezahlt werden (und wird tatsächlich in der Hauptsache dem Häuptling der Bei AusHeimat vom Arbeiter abgeliefert). zahlung in Handelswaren müssen diese zu üblichen Lohnguthaben Ladenpreisen gerechnet werden. verstorbener Arbeiter werden an die Erbberechtigten oder die Stammesangehörigen der Verstorbenen ausgehändigt. Die Verpflegung liefert der Arbeitgeber. 7. Samoa. Die Einführung chinesischer Kontraktarbeiter für die Pflanzungsarbeit machte eine besondere Regelung ihrer A. nötig, die durch V. vom 1. März 1903, erweitert in den V. vom 25. April 1906, Über die 10. Nov. 1909, 18. Juni 1910, erfolgte. Stellung dieser Chinesen war zunächst bestimmt, daß sie nur mit Genehmigung des Gouverneurs einwandern, sich niederlassen, ein Handwerk beLand zu ertreiben oder Land pachten sollten. werben oder Handel zu treiben wurde ihnen nicht
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Während sie aber bisher rechtlich den Iüngeborenen gleichgestellt waren, hat die natioEntwicklung in China dazu geführt, daß sie jetzt nach V. vom 6. Jan. 1912 als Nichteingeborene anzusehen sind und daß demgemäß in der neuen Arbeiterverordnung vom gleichen Datum die körperliche Züchtigung als Disziplinarstrafe Im übrigen enthält auch nicht mehr vorkommt die neue Verordnung eingehende Bestimmungen über die gesundheitliche Kontrolle, die Listenführung, Wohnung, Verpflegung, Lohnzahlung und Lohnbücher, Arbeitszeit (nicht über zehn Stunden und nicht an Sonntagen, sowie acht chinesischen Die Aufsicht führt ein ArbeiterkomFesttagen). missar, der die Betriebe regelmäßig besichtigt, Begestattet.
trennt.
—
zu Art. Arbeiter. Literatur: Zusammenstellung der in den deutschen SchutzVgl. Literatur
geltenden
Bestimmungen im Reichs-
—
Institut Mai 1911 u. 1912. Coltmial International. Compt. Rendu de la Session de 1912. Rapport par Cam. Janssen, de la Reglementation du Travuil des Indigincs dans les Colonies. und Diskussion. Rathgen. arbeitsblatt für
'
Arbeiterversicherung s. Versicherungswesen. Arbeitsniarkt für die Deutsch-Afrikanisehen Kolonien, Zeitschrift, s. Presse, koloniale III A.
Die Arbeit des Naturvolks ist, abgedem Nahrungserwerb und der durch
sehen von
nalistische
gebieten
Arbeitsweise der Naturvölker
79
Arbeiterveraicherung
I
die Sitte erzwungenen Arbeit, zwanglose Tätigkeit und frei von der dauernden geistigen Anspannung, die unsere Arbeit erfordert, sei sie nun intellektueller Natur oder nur die Anspannung des Willens, der einer durch cinhervorgerufenen Ertönige Verrichtungen müdung entgegenwirkt. Der Grund, weshalb die europäische Kultur den Naturvölkern so sehr drückend erscheint, hegt in der fort-
I
währenden Anspannung des Willens, der dauernden Überwindung von Unlustgefühlcn zur Bewältigung der Mittel für Zwecke, die in und hierin liegt eine weitere Erschwerung der Zukunft hegen oder aus einem anderen Grunde nicht sofort und leicht begreifbar sind. Die Europäisierung kann daher nicht dadurch herbeigeführt werden, daß man einem Naturvolk einfach unsere vollkommen technischen Arbeitsmittel gibt; notwendig ist vielmehr die psychische Erziehung, zumal des Willens, und ein Zwang, analog etwa demjenigen, den althergebrachte Sitten und Bräuche auf den Eingeborenen ausüben, indem sie regelmäßige Lei-
—
—
Arbeitsteilung, Arbeitstrennung bei Naturvölkern s. Arbeitsweise der Naturvölker. stungen zustande bringen und Unlustgefühle Arbeitsweise der Naturvölker. Wer über nicht wirksam werden lassen. Abgesehen von die Arbeit bei Naturvölkern berichtet, kommt dieser qualitativen Verschiedenheit der Arbeit zu dem Urteil, daß sie Arbeit scheuen und mit bei Kulturvölkern und Naturvölkern, zeigt sie Vorliebe müßig gehen, oder schließt sich den bei den letzteren ebenso verschiedene Formen Reisenden an, die Männer und Frauen fast be- wie bei den ersteren. Wichtig ist hier vor allem ständig tätig sahen. Diese gegensätzliche Auf- die Arbeitstrennung nach Geschlechtern. fassung beruht nicht auf ethnischen Ver- Krieg, Jagd, Fischfang, Häuserbau, Bootbau, schiedenheiten, sondern auf den verschiedenen Rindviehzucht, Roden und Klären des Bodens Ausgangspunkten der Beobachter. Die Natur- vor der Bestellung sind ursprünglich Arbeiten völker kennen „Arbeit" in dem uns geläufigen des Mannes, ebenso die Herstellung der für alle Das technisch- Wirtschaft liehen und berufs mäßig- diese Tätigkeiten notwendigen Geräte. et bischen Sinne nicht. Ihre Arbeit ist, gleich Sammeln der Wurzeln, Körner und wirbellosen der der Kulturvölker, zwar eine Tätigkeit, die Tiere für die Nahrung, der Anbau von Nutzauf einen außer ihr liegenden Zweck gerichtet und Nahrungspflanzen, ihre Zubereitung und ist, darüber hinaus aber oft genug Selbstzweck Verwertung, das Flechten, Spinnen, Weben, und mit Selbstgenuß verbunden. Wo dieser die Töpferei sind Arbeiten, die der Regel nach Arbeit Regelmäßigkeit und System fehlen, die Frau neben der Aufzucht und Pflege der Lust und Unlust über die Fortsetzung ent- Kinder und der Versorgung des Haushalts scheiden, wird doch gerade ein bei der Primi- leistet. Ausnahmen von dieser Regel sind vortivität der Hilfsnüttel erstaunlicher Fleiß auf handen, erklären sich aber durch sekundäre die Herstellung und Ausschmückung von Übertragung, wie z. B. in einigen Inseln der Werkzeugen, Geräten und Waffen verwendet, Karolinen der Mann webt, aber ausdrücklich der Eitelkeit und Putzsucht Genüge getan, dem für die Frau. Physiologisch betrachtet, leistet meist mühsamen Nahrungserweib nachgegan- also der Mann die Arbeiten, die starke Muskelgen, und unter dem Zwange religiös beeinfluß- kraft und die Fähigkeit zu großen und raschen ter Sitten eine starke Tätigkeit entfaltet. Auch Maximallcistungcn verlangen, denen enthier wird also Arbeit geleistet, aber sie ist von sprechende Ruhepausen folgen müssen, wähder unseren durch psychische Unterschiede ge- rend den Frauen die Arbeit zufallt, die eine
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Arbeitsweise der Naturvölker
Ar bei tsz wang
80
andauernde, gleichmäßige aber mittlere LeiArbeits zwang. In tropischen Kolonien hat stung notwendig macht. Bei der allgemeinen ursprünglich überall in der Form der Sklaverei Verbreitung der Arbeitstrennung hegt die Ver-
mutung nahe, daß
zum
(8. d.)
oder Hörigkeit A. bestanden und
ist
mit
Anphysische oder psychische Geschlechtsunter- gesichts der Schwierigkeit der Beschaffung von Eine Arbeitskräften ist der Vorschlag, Zwangsschiede zurückzuführen sein könnte. Reihe von Arbeiten wird als Einzelarbeit arbeit in irgendeiner Form bei den Eingeboregeleistet, wie Speerfischerei oder Kochen. Wo nen einzuführen, oft gemacht und damit bees technisch möglich ist, erscheint jedoch die gründet worden, daß der Eingeborene wie ein Arbeitsvereinigung, und zwar als reine Unmündiger einem Zwange unterworfen werGesellBchaftsarbeit. Das Stampfen des den und dadurch zur Arbeit erzogen werden Korns, das Klopfen der Rindenstoffe und vieles könne. Von vornherein stehen demgegenüber andere wird derart erledigt, daß zwar jeder zwei Bedenken: die mit jedem A. unlöslich Arbeiter für sich arbeitet, aber räumlich und verbundene Gefahr des Mißbrauchs der Zwangszeitlich gemeinsam mit anderen. Anlaß oder gewalt und die Minderwertigkeit erzwungener Zweck dieser geselligen Arbeit ist der Wunsch, Arbeitsleistungen. Bei genauerer Betrachtung mit
dem anderen
sie
Teil vielleicht auf
sprechen, singen oder scher-
Hinzu kommt die Erfahrung, daß die Arbeit wesentüch erleichtert wird, wenn man sie durch den Ton des Stößels oder Klopfers taktmäßig gestalten, durch rhythmische Gesänge oder Musik begleiten kann. Gerade bei den Naturvölkern kommt der rhythmischen Arbeit eine besonders große Bedeutung zu, da sie der Ermüdung entgegenwirkt und die dem Eingeborenen besonders mühsame, dauernde Anspannung des Willens herabsetzt, indem sie die Bewegungen autozen zu können.
deren Aufhebung wieder verschwunden.
zu unterscheiden zwischen einem A. für
ist
Zwecke der öffentlichen Verwaltung und den für Erwerbszwecke des Staats oder Privater. Jener ist allgemein anerkannt. Namentlich für Bau und Unterhaltung öffentlicher Wege besteht er, wie in vielen anderen Landern und Kolonien, auch in den deutschen Schutz-
Doch
gebieten.
ist ein eigentlicher
Zwang
lung 5.
ist in
Ostafrika erfolgt durch die V.
März 1905
betr.
Die Arbeitsvereinigung als
borenen zu öffentlichen Leistungen.
Arbeitshäufung
findet sich bei Treibjagden,
liegt die
bau oder
dann
z.
B. beim Haus-
bei der Feldbestellung, die geradezu
als Bittarbeit erscheinen
verbindung
Danach
Reinigung und Unterhaltung der nicht Wege den Eingebore-
befestigten öffentlichen
nen ob (den Stämmen, Sultanaten, Jumben-
Außerdem können
Als Arbeits- schaften, Dorfschaften).
kann.
vom
Heranziehung von Einge-
matischer macht.
bei der Sperrfischerei,
bei
Heranziehung der Eingeborenen regelmäßig kaum nötig. Eine ausdrückliche Regeder
Eingeborene zu Bau- und sonstigen Wegeund seines den Blasebalg bedienenden Gehilfen arbeiten herangezogen werden, mit Genehmianzusehn, oder das Fällen der Bäume durch gung des Gouvernements auch zu sonstigen den Mann, nachdem die Frau das Unterholz Arbeiten. Ein Entgelt wird dafür im allgegeschlagen hat. Endlich fehlen auch Bei- meinen nicht gezahlt. Auf Ponape ist 1909 spiele für die Arbeitsteilung nicht, bei der bei Aufhebung des Lehnssystems den Eindie Fertigstellung eines Gegenstandes die Mit- geborenen als Entgelt für die Verleihung ist die
Tätigkeit des Schmiedes
wirkung mehrerer verschiedenartig tätiger Individuen verlangt. Doch fällt die volle Entwicklung der Arbeitsteilung in die Stufe der Berufsarbeit; sie ist anscheinend den ursprünglicheren Verhältnissen fremd, in denen man nur für den eigenen Bedarf und noch nicht
Eigentums
freien legt, 1
die
Verpflichtung
aufge-
15 Tage im Jahre gegen Tagelohn von leisten. —Solcher A. kommt vor
M Arbeit zu
allem auch vor als Teil der Steuerpflicht bei solchen Eingeborenen, welche ihr nicht durch
Zahlung von Geld oder Produkten nachkommen. Er bedeutet in den deutschen SchutzTechnik). gebieten nur ein Übergangsstadium auf dem zum Literatur: W. Schneider, Die Naturvölker. Wege zur Geldzahlung im Gegensatz z. B. Paderborn u. Münster 1885. — //. EUis, Man System des Kongostaats (s. Eingeborenenand Woman. London 1896. - K. Bücher, Arbeit steuern). Mit der Pflicht zur Erhaltung der für den
Erwerb arbeitet
(s.
—
Gewerbetätigkeit,
Ders. Die Entstehung Rhythmus. Lpz. 1902. der Volkswirtschaft. Tabing. 1908. R. Lasch, Die Arbeitsweise der Naturvölker. Zeitschr. f. XI, 1908. u.
\
,
—
örtlichen
Wege
verwechseln.
stungen
—
ist
die Steuerarbeit nicht zu
Während
handelt,
die
es sich hier
ihren
Grund
um
Lei-
in
dem
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Tafel 8. Jteutsrlit'S
Zu
Knlnrii:il-T.cxikf>n.
Artikel:
Atakpame.
Auia. von Graf v. Zech.
Markt
in
Atakpame
(Togo).
Zu
Artikel: Aufrüste- Yiktoriahurht.
Auguste-Viktoriabucht bei Tsiiigtau (Kiautschou).
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Argaa
81
Fehlen der Geld Wirtschaft haben, liegt es bei dem A. für Erwerbszwecke ganz anders. Bei ihm treten die obengenannten Bedenken besonders hervor. Er besteht in den deutschen Schutzgebieten nicht, weder in der Form des Zwanges zum Anbau oder zum Sammeln bestimmter abzuliefernder Produkte (s. Kultursystem), noch in der Form des Zwanges, bei privaten Unternehmern Arbeit zu verrichten. Eine Aus-
scheint
und außer Originalabhandlungen
tro-
penmedizinischen Inhalts auch Besprechungen
und Literaturangaben
über
Abhandlungen,
welche in anderen Zeitschriften und in fremden
Ländern auf dem Gebiete der Tropenmedizin und Tropenhygiene veröffentlicht werden, enthält. Das A. hat sich unter Mitwirkung des Instituts für Schiffs- und Tropenkrank-
heiten in Hamburg und einer großen Zahl West-Usambara bekannter deutscher und ausländischer Tropenwonach die Neger in ärzte unter dem Herausgeber Prof. Dr. C. Mense je vier Monaten 30 Tage bei einem Weißen (s. d.) in Kassel von kleinen Anfängen im Jahre arbeiten müssen, was durch Ausstellung einer 1897 allmählich zu einer weitverbreiteten Fach-
nahme davon macht
die in
getroffene Einrichtung,
Die Einrich-
Arbeitskarte kontrolliert wird.
tung
zeitschrift entwickelt. Seit
der Denkschr. Schutzgeb. 1907/08 Abhandlungen
ist in
scharf kritisiert, für die Deckung des Arbeits- druckt, seit
1907 werden größere
besonderen
in
Beiheften
ge-
dem gleichen Jähre erscheinen auch
bedarfes eines Gebiets, das mehr als neun „Notizen aus der Tropenpraxis und Briefkasten Zehntel seiner Arbeiter von auswärts beziehen des Instituts für Schiffs- und Tropenkrank14 muß, auch minder bedeutsam. Als eigent- heiten zu Hamburg in zwangloser Folge im
kann man
lichen A.
es nicht bezeichnen,
wenn A. Es sollen darin wissenswerte Beobachtungen
Kontraktarbeiter wahrend der Dauer ihres und wissenschaftliche Fragen von Tropenärzten Arbeitskontraktes durch Disziplinarmittel zur in kurzen Mitteilungen veröffentlicht werden. Erfüllung
Verpflichtungen
ihrer
angehalten
Noch weniger sollte man von A. wenn man eine moralische Einwir-
werden. sprechen,
Stendal.
Ardo, Fulbewort,
für den
Titel
Häuptüng
eines Dorfes der Arnani oder Heiden in die Eingeborenen Adaniaua. Er ist in vielen Fällen dem Abneigung gegen Lohnarbeit Fulbeherracher tributär, d. h. muß Abgaben
kung der Verwaltung auf
um
fordert,
ihre
zu überwinden.
S. a.
Arbeiter
und
Arbeiter-
verhältnisse.
und kann abgesetzt
zahlen, Heerfolge leisten
werden.
Literatur: Wegen Ostafrika : Bursian, Die Häuserund Hüttensleuer in D.-Ostafrika, Jena 1910, 66. S. im übrigen die Literatur zu Arbeiter. Rathgen.
Archaikum
(archäisch) ist die Bezeichnung
Areb, Pferdedepot s.
in Deutsch-Südwestafrika,
Gestüte.
Arecanuß, Arecapalme (Arekanuß, Arekapalme)
s.
Betelnuß, Betelpalme.
für die allerältesten, völlig fossilfreien, stark
gefalteten
und umgewandelten Gesteinskom-
Arendt, Otto, Dr. phiL, geb.
10.
Okt 1864
deutschen Kolonialplexe der Erdrinde, die fast völlig aus kristalli- in Berlin, seit 1880 in der
nen Schiefern Afrika öfter auch als bezeichnet werden. (s.
d.)
tätig, geaufgebaut sind und in bewegung in hervorragendem Maße Primärformation (s. d.) hört zu den Mitbegründern der Deutschen (s. d.) und des Deutschen Kolonialgesellschaft Gagel.
Architekten
s.
Ingenieure.
Architektur
s.
Baukunst.
Emin-Pascha-Komitees. A. gehört dem preußischen Abgeordnetenbaus seit 1885 an (Martfelder Kreise), dem Reichstag seit 1898 als
Archiv für das Studiuni deutscher Kolo- Mitglied der Reichspartei und wohnt in Berlin. nialsprachen, Veröffentlichung des Seminars Er hat eine Reihe von kolonialen Schriften für orientalische Sprachen (s. .
Deutsches Kolonial- Lexikon.
7.\\
Artikel: Aiiasgebirgc.
KHrliB-KolonUlanit, liikliTsammluntf.
Weidegelände
bei Arredareigas
im Auasgebirge Deutsch-Süd westafrika). Zu (
Hei« t^-Kuldiiialiinit.
Artikel: Aus.
B****»Wtthii.
Straßenbild in Aus (Deutsch-Südwcstafrika).
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Tafel 10. Zu
Deutsches Kolonial-Lexikon.
Artikel:
tfaia.
Auin. von Schipp«-.
Haia-Ort
Tumbu (Weg Garaane
früher
Bcrtua— Iletarc; Kamerun).
Zu
Artikel: Baia.
1
A um. von Strümpell.
Töpfe der
liaia
(Kamerun).
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Autstand
97
Grundbuchblatt nicht angelegt ist, reicht die Der Hottentotten-A. fand im allgemeinen Einigung des Veräußerers und des Erwerbers durch den Frieden zu Ukamas (23. Dez. 1906) aus, die in öffentlich beglaubigter Form seinen Abschluß; die Kalahariexpedition unter Beglaubigung durch eine öffentliche Behörde Hauptmann von Erckert (s. d.) brachte Simon erklärt werden Copper, dem letzten Gegner aus diesem A., des Schutzgebiets genügt muß. Auch für diesen Eigen tumsübergang März 1908 die entscheidende Niederlage bei gilt, daß er nicht unter einer Bedingung oder Seatsub bei. S. a. Herero und Hottentotten. einer Zeitbestimmung erfolgen kann (§ 18 (KolBl. 1904/07; Leutwein, Elf Jahre GouGerstmeyer. verneur von DSWA.; Die einschlägigen Bed. Ksl. V.).
—
—
arbeitungen der Kriegsgesch. Abt.
Aufnahmen,
kartographische
s.
Routenaufnahmen, Triangulation.
Aufschub der Strafvollstreckung
s.
Straf-
aufschub.
Aufsichtsbehörden s. Selbstverwaltung 3. Aufstand. 1. Deutsch-Ostafrika. 2. DeutschKamerun. Samoa.
Südvrestafrika. 3.
4.
Togo.
6.
Deutsch-
Neuguinea. 6. Soweit die erste Unterwerfung von Eingeborevielfach urtümlich auch als A. nenstammen in Frage kommt, s. das betr. Schutzbezeichnet gebiet. Abschnitt Geschichte.
—
.Vis
—
ernstere Aufstände gegen
die (zuvor
bereits anerkannte) deutsche Herrschaft sind
zu nennen: 1.
in
Deutsch-Ostafrika
afrika, 17. Geschichte): a)
(s.
a.
1906; Maercker, Unsere Kriegführung in DSWA., Berl., Paetel 1908; vgl. auch die betr. Jahrgänge des MilWochBl. nebst Beiheft.)
Kamerun (s. a. Kamerun, 18. Geschichte): Jaunde- A. 1895/96; Niederwerfung durch den neuernannten Kommandeur der Schutztruppe, Hauptmann v. Kamptz (s. d.), (KolBl. 1896, 70 ff). - b) Bule-A. 1899 nach vergeb3. in
a)
;
lichem Angriff auf den Küstenort Kribi weichen die Aufständischen in
ihr Gebiet zurück;
ihrer Befriedung wird die Station
zu
Ebolova ge-
—
gründet (KolBL 1899, 1900). c) Bangwa-A. 1899/1901; die Ermordung Konraus zunächst Deutsch-Ostdurch die Expedition v. Besser (Febr.-März
Araber-A. 1888/89;
gerächt; endgültige Bestrafung und Unterwerfung durch die Expedition Pavel (s. d.), Nov. 1901 (s. Pavel; KolBl. 1900, 57 ff; 1901, 314U.906; 1902, 41 ff). d) Anjang-A.1904; nach hartnäckigem Widerstand durch drei Araber-A.).— b) D er A. 190Ö/06, Kompagnien der Schutztruppe unter Leitung
Niederwerfung durch den zum Reichskommissar ernannten Hauptmann Wifsraann (s. d.); das Lager der Aufständischen am 8. Mai 1889 gestürmt; ihr Führer Buschiri am 8. Dez. 1889 hingerichtet (s.
des Gr. Gcne-
I
Landkarten, ralstabes A. 1906, 1907 u. 1909; v. Deimling, Land und Leute, unsere Kämpfe, Wert der Kolonie,
1900)
-
im Süden des Schutzgebietes; seine Niederihres Kommandeurs niedergeworfen (KolBl. werfung machte umfangreichere Operationen 1904,698). e) Maka-A. 1910; zwei Komder Truppe unter Mitwirkung von Marinepagnien unter Befehl des Majors Dominik streitkräften notwendig. (s. d.) erzwingen die Unterwerfung der Auf(KolBl. 1905, 626 ff, 1906; MilWochBl. 1906, 1022; Gf. Götzen, Deutsch-Ostafrika im Aufstand ständischen (KolBL 1910).
-
D. Reimer; Nigmann, Geschichte
4. in Togo (8. a. Togo, 18. Geschichte). Togo von ernsteren A. verschont geblieben; zur Niederwerfung unbedeutender lokaler Unruhen Südwestafrika, 16. Geschichte): a) A. der Ost- genügten meist die jeweiligen Polizeipostierunhereros (s. Herero), Owambandjerus (s. d.) gen der betr. Gebiete. und Kauas- Hottentotten (s. d.) 1895/96 5. in Deutsch-Neuguinea (s. a. Deutsch-Neu(KolBl. 1895 u. 1896; Leutwein, Elf Jahre guinea, 17. Geschichte): Ponape-A. 1910/11; Gouverneur von DSWA.). b) A. d. AfrikaBezirksamtmann Böder (s. d.), mehrere Beamte ner - Hotten totten 1897 (s. Afrikaaner), und regierungstreue Eingeborene ermordet. KolBl. 1897, 571 ff). c) Swartboi-A. Niederwerfung des A. durch S. M. S. „Cormo(s. Swartboihottentotten), (KolBl. 1897/98 ran", „Emden", „Nürnberg" und „Planet" im 1898).— d) A. der Grootfonteiner Bastards Verein mit der Polizeitruppe von Deutsch-Neu1901 (KolBL 1901). e) Bondelswarts-A. guinea und dem Privatschoner „Orion". 15 am 1903/04 (s. Bondeiswarte), (KolBl. 1904; LeutMord beteiligte Eingeborene hingerichtet (s. wein, Elf Jahre Gouverneur von DSWA.). Marine-Rundschau 1911, Juniheft). f) Herero- und Hottentotten-A. 1904/07 Der Überfall der Missionsstationen in den (s. Herero-A.). Der Herero-A. endigte 1905 Bainingbergen am 13. Aug. 1904 ist mehr eine nach dem Entecheidungskampf am Waterberg. der Babgier und Überhebimg entsprungene gemeine
1906/06, Berl.,
d.
2.
Ksl. Schutztruppe
in
f.
DOA.,
Berl. 1911).
Deutsch-Südwestafrika
(s.
a.
ist
Deutsch-
—
-
l
—
—
KolonUI-Lwikon.
Bd.
I.
7
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98 Bluttat, als ein A. zur Abschüttelung der deutschen Herrschaft. An der Ergreifung der Schuldigen durch die Polizeitruppe beteiligte sich auch ein Detachement S. M. S. „Möve". Die Hauptrudelsführer erschossen, die an der Plünderuug, aber nicht an den Mordtaten Beteiligten zu Freiheitsstrafen verurteilt (KolBl. 1904, 669 ff).
Samoa
Ausbildung der Kolonialbeamten
hat der A. selbst nicht aufzuweisen, wenngleich die
von dem eigentlichen Rivier
(s. d.)
durchzogene Sandfläche in der Kalahari von
Kalkwänden wirkungen Flusses
begleitet wird, also auf Erosions-
eines
früheren,
wasserreicheren
hindeutet.
Dove.
Samoa, Geschichte): Die Aur, Aurh, lYavereey- oder Ibbetsoninseln, beWühlereien des Lauati (s. d.) von Savai'i zu Be- wohntes Atoll der Ratakreihe der Marshallinseln in
6.
(s.
a.
ginn des Jahres 1909, die schließlich mit seiner (Deutsch-Neuguinea), zwischen 171° 5'— 17' 8'—22" n. Br. gelegen. und der Verbannung von neun Rädelsführern und 8°
Aurepik,
Eauripik oder Juripik,
Low
ö.
L.
Islands,
nach der Insel Saipan endigten, liefen weniger Kama, kleines, bewohntes Atoll der Karolinen auf eine offene Rebellion gegen die deutsche (Deutsch-Neuguinea) mit der Hauptinsel A. unter Herrschaft, als vielmehr auf die Wieder- 6° 42' n. Br. und 143° 6' ö. L. A. wurde wohl schon herstellung des früheren Ansehens hinaus, das 1791 von Huntcr (s. d.) entdeckt (s. a. Tafel 28).
„Königsmacher" von Tumua und Pule, Aus oder auch Aub, eine in Deutsch-Südwestnach deren Pfeife der nominelle Herrscher afrika nicht seltene Bezeichnung einer Wasservon Samoa tanzen mußte, vor Einführung der stelle. Der bekannteste dieser Plätze ist der Ort deutschen Herrschaft besessen und mißbraucht A. (s. Tafel 9) im Süden des Großnamalandes, hatten. Auf telegraphischen Antrag des Gou- östlich von Lüderitzbucht, in mehr als 1400 m verneurs ankerten S. M. S. „Leipzig" und Seehöhe gelegen. Der Platz liegt in einem Fluß„Jaguar" nebst Begleitschiff „Titania" vor- tale in einem Gebiet, das in mancher Hinsicht übergehend vor Samoa. Zu offenem Kampfe als Grenzlandschaft zwischen der Namibwüste ist es nicht gekommen (KolBl. 1909; und dem Vegetationsgebiet des innern HochRundschau 1909). Zi landes gelten kann. Ehedem war Wasser auch hier nur unregelmäßig zu erhalten. Erst seit Aufstandsleistungen s. Friedensleistungen. Lüderitz (s. d.) Bohrungen hatte ausführen Augenwurm s. Filarien. die sog.
Augit
8.
lassen, finden wir dort eine Station für die durch-
Diopsid.
AugustafluO
reisenden Händler. Später, nach Vollendung der
Kaiserin- Augustafluß.
a.
Auguste- Viktoriabucht, Bucht an der Ein- Bahn, wurde A, das auf Kilometer 140 von Lüfahrt zur Kiautschou-Bucht (s. Tafel 8). An der A. mit schönem flachen Sandstrand spielt sich
deritzbucht aus dieser Strecke,
liegt, eine
auch
ist es
Station
im Besitz
(s.
Tafel 51)
einer Post-
das Badeleben von Tsingtau ab. Etwa agentur und einer Telegraphenstation. landeinwärts liegt das große Strandhotel, Au- San s. Buschmänner.
Dove.
100 m
binnenwärts davon der große Exerzierplatz, Rennplatz dient, auf dem
der zugleich als
Ponnyrennen, Polo-, Hockey- und Fußballspiele abgehalten werden.
Auimatagi,
ehrenvoller
Dorfschaft Malie (s.
d.
7c
(s.
d.)
Beiname auf Upolu,
die
Auin s. Buschmänner. Aukaf (arab.), fromme
mannigfaltig. Die Begrüneiner allgemeinen Kolonialschule für Kolonialanwärter sämtlicher Dienstzweige ist mithin nicht wohl möglich. Vielmehr ist die
außerordentlich
Samoa dung
I).
Scheda 6. Aulacodus
Stiftungen i. Islam,
s.
Kolonialverwaltung
darauf
amte zu übernehmen, s.
Borstenratte.
Aulad Solimail,
zentralafrik.
Araber.
Auob,
für
Ausbildung der Kolonialbeamten. Die verschiedenen Dienstzweige der Kolonialverwaltung entsprechen im allgemeinen denen der heimischen Verwaltungen und sind daher
Araber,
s.
angewiesen,
Be-
die eine abgeschlossene
Vorbildung für den betreffenden heimischen Dienstzweig erworben haben. Dies bietet gleichzeitig den Vorteil, daß solche Beamte,
Nebenfluß des Nossob welche dem gesundheitlich sehr aufreibenden in Dcutsch-Südwestafrika. Er entspringt auf Tropendienst nicht mehr gewachsen sind, wieder Hochebene von Hoachanas im nordöst- der in den heimischen Dienst zurücktreten lichen Namalande und erreicht den Hauptfluß können (s. a. Kolonialbeamte). Anderseits nach einem längeren, von nach SO aber bieten die meisten Zweige des Kolonialgerichteten Lauf erst jenseits der deutsch- dienstes doch so viele Besonderheiten, daß englischen Grenze im Osten des Gebiets von eine spezielle Vorbereitung unerläßlich ist. Kietfontcin. Eine ausgeprägte Talbildung Die Zentralverwaltung hat daher schon frührechtsseitiger
NW
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Ausgaben
Bedacht genommen, die MöglichAusfuhr, Ausfuhrarükel s. Handel 7. keit für eine solche Vorbildung zu schaffen, und zwar zunächst durch geeignete Vorlesungen Gründen der Teuerungspolitik für Lebensmittel. am Seminar für orientalische Sprachen (s. d.), So ist früher gelegentlich die Ausfuhr von Mais aus zeitig darauf
wo
namentlich die für Deutsch-Ostafrika be- Togo verboten gewesen. Häufiger kommen aus Gründen Produktionspolitik.
sie
vor
der Um den stimmten Beamten usw. vorgebildet werden, Anreiz zur Ausrottung der LJetanten zu verminBodann am Hamburgischen Kolonialinstitut dern, ist die Ausfuhr kleiner Zähne in Kamerun (s. d.) oder an der Handelshochschule zu Berlin. (unter 2 kg Gewicht) und in Ostafrika (unter Ein etwa einjähriger Besuch dieser Anstalten 5 kg Gewicht) verboten. Nach der Jagdordnung
Betracht für die in den höheren von 1911 verfallen jetzt aber Zähne unter 16 kg und Verwaltungsdienst der Kolonien zu der Einziehung (s. Elfenbein und Jagd). Gegen übernehmenden Personen, für die höheren Forst- Schädigung der Viehzucht richtet sich das Verbot
kommt besonders in Justiz-
der Ausfuhr weiblichen Rindviehs aus DeutschOstafrika (26. Mai 1893) und von Angoraziegen, und Straußeneiern aus Deutsch-Südwestafrika (an SteUe des AusfuhrzoUs des Tarifs möglich, namentlich also, Bofern die Vorbereitung von 1908 durch KsL V. vom 16. Febr. 1909). in Berlin am Seminar für orientalische Sprachen Nach V. vom 8. Mai 1910 findet dieses A. auf stattfindet, erfolgt gleichzeitig eine Beschäftigung die Ausfuhr nach den britischen Besitzungen in im KKA. Ärzte haben die am Institut für Schiffs- Südafrika keine Anwendung, wofür von den britiund Tropenkrankheiten in Hamburg (s. d.) im schen Regierungen im Wege der Gegenseitigkeit
beamten, für die mittleren Bureau-, Kassen-, Rechnungs- und Kollbeamten, für die Lehrer. Die Vorbildung erstreckt sich namentlich auf das sprachliche und landeskundliche Gebiet. Soweit
Straußen
—
Frühjahr und Herbst stattfindenden zweimonatlichen Kurse über tropische Krankheiten zu besuchen und erhalten im Anschluß an diese fachwissenschaftliche Unterweisung noch während 37a Monaten eine AusbUdung in Sprachen und den wichtigsten Kolonialwissenschäften am KolonialEine ähnliche AusbUdung erhalten Apotheker und Tierärzte; letzteren wird vor der Ausreise Gelegenheit gegeben, an einem etwa dreimonatigen Kursus über Bakteriologie und Tierhygiene an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin teilzunehmen. Astronomen, Geographen, Feldmesser und Offiziere, die bei Vermessungen beschäftigt werden sollen, haben nötigenfalls astronomische und trigonometrische Kurse in Berlin oder Hamburg zu hören. Gärtner werden tunlichst einige Zeit an der Botanischen Zentralstelle für die institut.
Höhere Baubeamte und Landmesser werden vor ihrer Entsendung in der Kegel im Kolonialamt beschäftigt. Für die Vorbereitung von Beamten usw. für den Kolonialdienst sind erhebliche Mittel (1913: I3ö000 M) in den Etat des RKA. eingestellt Ein Versuch mit der AusbUdung besonderer Kolonialeleven nach englischem Vorbild, der im Jahre 1906 (Denkschrift zu Kap. 6a Tit. 23 d. fortd. Ausg. d. A. A.) unternommen wurde, um zunächst für Ostafrika Bezirksund Stationsleiter auszubüden, ist bisher nicht erneuert worden. Näheres, besonders auch Aber die entsprechenden Verhältnisse der fremden Kolonien, s. bei Benecke, Ausb. d. KolB. 1894; v. König, Die Kolonien
(s. d.)
beschäftigt.
—
—
—
zollfreie
Ausfuhr dieser Waren nach Südwestafrika ist. Rathgen. S. a. Handelspolitik.
gestattet
Ausfuhrzölle
s.
Zölle
und
Zolltarife.
Die Verwendung von Schutz-
Ausgaben.
gebietsgeldern hat sich nach den durch die
Etats erfolgenden Bestimmungen zu richten. Die Befugnisse und Pflichten der Kolonial-
verwaltung bei der Leistung der durch die Etats bewilligten Ausgaben werden weiter durch eine Reihe von Grundsätzen geregelt, die
dem
allgemeinen
Etats-
und
reebt der Schutzgebiete angehören
und Etatwesen). .V,
welche sich
die
Finatiz(s.
Etats
verschiedenen
von den einzelnen geleistet werden müssen,
tatsachlich
Schutzgebieten läßt
Über
ein
System nicht
einheitliches aufstellen,
finanzpolitisches
denn
sie
gehören
ihrem Wesen nach in die Einzelgebiete der Es sind verschiedenen Verwaltungszweige. daher hier nur folgende praktisch bedeutsame, allgemeine Grundsätze über das Ausgaben-
wesen der Kolonien hervorzuheben:
1.
Alle
A. müssen alljährlich auf den Etat gebracht und mit diesem von den gesetzgebenden Körper-
Beamten der deutschen Schutzgebiete, ihre Rechts- schaften genehmigt werden (§ 1 des G. vom verh., Bezüge u. Auswahl, im Jahrbuch d. Intern. 30. März 1892; Ausgabebewilligungsrecht). I. vergl. Rechtaw. u. Volksw.-Lehre 1906 S. 248 ft, im KolBl. 1911 S. 138; Dr. jur. H. Haarhaus, Das Recht des dtsch. Kolonialbeamten, Karlsruhe 1912; Zache, D. Ausb. d. KolB. 1912, W. Süsserott v. König.
Vereinigg.
2.
bei
Alle
der
A
werden nach den Etats verwaltet;
Bewirtschaftung von Ausgabefonds
sind Abweichungen von den Bestimmungen der Haushaltspläne nicht zulässig (§ la der Augenkjer Land- und Minen-Gesellschaft Instruktion für die Ober-Rechnungskammer m. b. H., Berlin, gegr. 23. Febr. 1905, be- vom 18. Dez. 1824 und § 18 Ziff. 2 des gleichsitzt noch nicht umgrenzte Land- und Minen- falls in den Schutzgebieten gültigen preußigcrechtsame am rechten Ufer des Oranjeflusses. schen G., betr. die Einrichtung und die BefugKein Betrieb. Kapital 440000 M. der Ober- Rechnungskammer, vom 27. März
7»
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100
dem Rechnungsjahre
den, z. B. wenn Ausgaben geleistet werden verwendet werden, für welches sio bewilligt sollten, deren Genehmigung im Etat beantragt, worden sind. Ausnahmsweise ist eine Veraus- aber abgelehnt worden war. Bedingt zulässig gabung zu einem späteren Zeitpunkt gestattet, ist die Verausgabung im Etat nicht bewilligter wenn Ausgabefonds in den Etats als „über- Mittel nur dann, wenn sie dringend notwendig, tragbar" bezeichnet sind, oder wenn es sich unvorhersehbar und unaufschiebbar ist. Bei um einmalige Ausgaben oder solche des außer- der Finanzwirtschaft der Schutzgebiete treten ordentlichen Etats handelt. Diese bleiben bis noch häufiger als in der heimischen Verwaltung zur Durchführung der in den Etats genannten unvorhergesehene Ereignisse wie etwa der AusZweckbestimmungen zur Verfügung der Ver- bruch einer Seuche ein, denen gegenüber die waltung. Übertragbare Etatsansätze sind vor Kolonialverwaltung nicht mit aller Strenge allem die Selbstbewirtschaftungsfonds (b. d.). an die Festsetzungen eines lange Zeit vorher (Iber Ausgabebewilligungen,welche in den Haus- aufgestellten Haushaltsplanes gebunden werhaltsplänen als „künftig wegfallend' bezeich- den darf. Wenn für derartige Bedürfnisse ein net sind, darf dagegen von dem Zeitpunkte an, Ausgabeansatz zwar vorhanden, aber nicht mit welchem der Grund ihrer Bewilligung auf- ausreichend bemessen ist, handelt es sich um hört oder deren Zweck erreicht ist, nicht mehr Etateüberschreitungen. Ist dagegen der Ververfügt werden. 4. Die bewilligten Ausgabe- wendungszweck für die fragliche Ausgabe im beträge dürfen nur zu den in den Etats be- Etat nicht vorgesehen, so muß eine außerzeichneten Zwecken verwendet werden; ein etatsmäßige Ausgabe geleistet und in der In beiden über den Etatsansatz hinausgehender Ausgabe- Rechnung nachgewiesen werden. bedarf kann daher nicht durch eine Ausgaben- Fällen bedürfen aber die Ausgaben der nachersparnis an anderer Stelle gedeckt werden. träglichen Genehmigung durch die gesetzAusnahmen von diesem Grundsatz sind nur gebenden Körperschaften, die gleichzeitig mit zulässig, wenn zwei selbständige Etatsansätze der Vorlage der Rechnung nachgesucht werden im Haushaltsplan als deckungsfällig bezeichnet muß. Den Gouverneuren ist es nicht gestattet, sind. Als selbständige Etatsansätze in diesem Maßnahmen anzuordnen, die zu einer EtatsSinne gelten nicht die Unteransätze (Ziffern, Überschreitung oder zu einer außeretatsmäßifrüher Positionen) eines Etatstitels, weil diese gen Verausgabung führen würden, ohne vorher nicht der selbständigen Beschlußfassung der die Genehmigung des Staatssekretärs des RKA. gesetzgebenden unterliegen (bzw. des RMA.) eingeholt zu haben, es sei Körperschaften (§ 19 des angeführten G. vom 27. März 1872). denn, daß Gefahr im Verzuge wäre. Abgesehen Gleichartige Ausgaben dürfen nicht bei ver- von dieser Ausnahme können bei den Betriebsschiedenen Ansätzen oder Unteransätzen des verwaltungen (Eisenbahnen, Hafenanlagen Etats verrechnet werden. Insofern enthält also usw.) ohne vorherige Genehmigung durch die auch die Einteilung in Unteransätze eine Be- Zentrale solche im Etat nicht bewilligten Aufgrenzung der Ausgabebefugnis für die Ver- wendungen geleistet werden, die lediglich durch waltung. Wenn jedoch solche Abweichungen eine nicht vorherzusehende Verkehrssteigerung von den bei den Unteransätzen vorgesehenen bedingt werden. Der Staatssekretär der Ausgabesummen vorgekommen sind, welche Zentralverwaltung hat sich bei Anträgen auf sich innerhalb eines Etatstitcls ausgleichen, so Genehmigung von Etateüberschreitungen und 1872). 3. A. dürfen nur in
1
liegt eine
der Genehmigung der gesetzgebenden
Körperschaften
bedürfende
Etatsüberschrei-
tung (vgl. 5) nicht vor. 6. Die Ausgabebewilligungen stellen Höchstgrenzen dar (§ 10 Abs. 2 der Instruktion für die Ober-Rechnungskammer). Die NichtVerwendung von bewilligten A. und die Ersparnis an solchen Mitteln sind stets ohne weiteres zulässig und bedürfen keiner Begründung in den Rechnungen. Dagegen sind Mehrausgaben über die bewilligten Mittel hinaus nicht oder doch nur bedingt statthaft.
Unzulässig sind
sie,
wenn
des Gesetzgebers des Etats
sie
dem
Willen
außeretatsmäßigen A. zunächst der Zustimmung des Reichsschatzamta zu vergewissern. 6.
Alle A. sind grundsätzlich
ihrem vollen Be-
und in den. Rechnungen nachzuweisen (Bruttoprinzip). Abweichungen von diesem im Interesse der Vollständigkeit des Voranschlags mehr und mehr bei den Schutzgebietsetats durchgeführtrage nach in die Etats einzustellen
Grundsatz sind in einigen Fällen aus Zweckmäßigkeitsgründen in den Etats von vornherein vorgesehen (so für die Münzprägung ten
in Deutsch-Ostafrika,
schaft); weitere
s.
Geld und Geldwirt-
Ausnahmen
sind bei der Be-
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101
wirtschaftung
der
Etatsinittel
durch
Be- nicht hergestellt werden konnte. Dies war jedoch in beiden Fällen nicht die Wirkung einer
stimmungen des allgemeinen Finanzrechts zugelassen, insbesondere für Ruckeinnahmen aus Verkaufserlösen (vgl B 9 der Anmerkungen zum Haushaltsetat für die Schutzgebiete und den auch in den Schutzgebieten anwendbaren Grundsatz in § 20 Abs. 2 u. 3 des preußischen G., betr. den Staatshaushalt, 11.
Mai
1898).
S.
a.
vom
wirtschaftlichen Notlage, sondern beruhte bei
Deutsch-Südwestafrika
zum
Ted, bei Deutsch-
Ostafrika ausschließlich darauf, daß zugunsten
der Reichsfinanzen mit einer
Schutztruppenkosten
Abbürdung der
begonnen wurde;
lau-
fende Einnahmen der Kolonien in entsprechen-
Höhe waren aber damals noch nicht verDie Höhe der Ausgleichsfonds beträgt ohne Berücksichtigung der bisher eingenommenen Zinsen nach den Etatsentwürfen für 1914:
Finanzen, Etats und der
Volkmann. Ausgleichsfonds. Seit dem Rechnungsjahre 1909 ist in allen Schutzgebieten, die ihren Verwaltungsbedarf aus den eigenen Einnahmen decken können, also in Deutsch-Ostafrika, Kamerun Togo (hier bereits seit 1908), DeutschSüdwestafrika und Samoa, mit der Bildung von Ausgleichsfonds begonnen worden. Diese Fonds sollen Vorsorge treffen gegen wirtschaftliche Rückschläge und sonstige Umstände, welche die Deckung des Ausgabenbedarfs durch die eigenen Einnahmen (s. d.) nicht mehr ermöglichen. Es werden daher alljährlich durch die Etats Rücklagen in die Ausgleichsfonds festgesetzt, welche ebenso hoch sind wie die Beträge, um welche der Voranschlag der eigenen Einnahmen Etatwesen.
,
fügbar.
in
Deutsch-Ostafrika 2,7, in Kamerun 1,6, in Deutsch-Südwestafrika
Togo
Samoa
0,2 MilL
M.
2,2, in 3,ö,
in
Volkmann.
Auskünfte* teile für Auswanderer
s.
Aus-
kunftsstellen.
Auskunftsstellen. Nachdem durch RG. vom 9. Juni 1897 das Auswanderungswesen geregelt war, erfolgte im Jahre 1902 die Errichtung
Auswanderer" 35, Am Karlsbad 10). Abweichend von dem Vorgehen der meisten anderen Länder, wurde sie nicht als ein selbständiges einer „Zentralauskunftsstelle für in Berlin (jetzt
staatliches
W
Organ begründet, sondern
als eine
die nicht aus Anleihemitteln oder Reichszu- der Aufsicht des Präsidenten der Deutschen Koschüssen zu deckenden Etatsansätze bei den lonialgesellschaft (s. d.) unterstehende selbstänAusgaben übersteigt (s. Finanzen). Die bei dige Abteilung dieser Gesellschaft angegliedert. der Bewirtschaftung des Etats tatsächlich er- Sie untersteht der Oberaufsicht des Reichszielten
Überschüsse und Ersparnisse fließen kanzlers, der auch die Anstellung des Vorstandes
nicht in die Ausgleichsfonds, und hierin besteht
durch
von den grundlegenden Unterschieden zwischen diesen Fonds und den früheren Reservefonds der Schutzgebiete (s. d.). Die Verfügung über die Ausgleichsfonds erfolgt gleichfalls zum lediglich durch die Etats Unterschied von den Reservefonds. Die Verwaltung ist daher verpflichtet, die in den Etats bestimmten Rücklagen in die Ausgleichsfonds abzuführen, selbst dann, wenn sich hieraus ein Fehlbetrag ergeben sollte, und sie darf den Ausgleichsfonds nur dann Beträge entnehmen, wenn dies zuvor durch das Etatsgesetz be-
schaft sowie die Geschäftsordnung zu genehmi-
einer
—
stimmt worden Die
ist
(s.
Ausgleichsfonds
Etats und Etatwesen).
werden
in
Schutz-
den Präsidenten
der
Kolonialgesell-
gen hat. Die D. Kol.-Ges. bezieht für die Unterhaltung der Auskunftsstelle einen Reichszuschuä von 4600t) Jf. An die Zentr.-Ausk.-Stelle gliedern sich die bei einzelnen Abteilungen der D. Kol.-Ges. errichteten Zweig-A. an, z. Z. gegen 50 (Aufzählung in der KolZtg. 1911 Nr. 8), von denen besonders die in Frankfurt a. M. eine rege Tätigkeit entfaltet. Der Zentr.-Ausk.-Stelle steht ein Beirat zur Seite, in dem die sich mit der Auskunftserteilung befassenden schon länger bestehenden Vereine vertreten sind, so der „Evangel. ilauptverein für deutsche Ansiedler und Auswanderer , der „St RafaelsVerein", die „Deutsch-Südamerikanische Gesellschaft", die „Öffentliche Auskunftsstelle für Aus-
wanderer" in Dresden.
—
Die Zentralstelle, bei
d.) angelegt; die Zinsen deren Einrichtung das englische und schweizerische (8. den Fonds zu. Bisher konnten allen VorbUd maßgebend war, erteilt mündlich, schriftzur Ergänfünf Fonds alljährlich Rücklagen, deren Höhe lich und durch Veröffentlichungen zung der schriftlichen oder mündlichen Auskünfte zugeführt dienen allerdings stark geschwankt hat, Auskunftshefte, besonders auch für die deut-
gebietsanleihen fließen
werden. Nur für Deutsch-Südwestafrika mußte im Jahre 1913 und für Deutsch-Ostafrika im Jahre 1914 eine Entnahme aus den Ausgleichsfonds vorgesehen werden, weil sonst das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen
—
—
schen Kolonien und bestimmte Gebiete derst Iben Auskunft, während ihre Zweigstellen sich nach belgischem Muster auf die mündliche Auskunft beschränken und schriftliche Anfragen an die Zentralstelle zur Erledigung abgeben. Die Zahl der erteilten Auskünfte betrug:
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102 das der hochseefahrenden Malaien Verwandten, der Mikronesier (s. d.), (s. d.) und eines großen Teils der 11369 17074 16964 19714 23126 Melanesier (s. d.); es reicht von der Osterinsel Von den 23126 Auskünften des Jahres 1912/13 ms nach Madagaskar und der ostafrikanischeu (1. April 1911 bis 31. März 1913) waren 19362 schriftlich, 3763 mündlich. Von den Anfragen be- Küste (b. Schiffahrt der Eingeborenen). 1902/03 1903/04 1904/06 1906/06 1906/07 1907/08 4627 2846 6436 8670 2941 2869 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13
gebiet
und
ist
ihrer
Polynesier
I
trafen Argentinien 3241, die Vereinigten Staaten 1 786, Südbrasilien 2343, Kanada 2067, Australien
die deutschen Kolonien 13341. Von letzteren bezogen sich auf Südwestafrika 4488, Ostafrika 2768, Kamerun 661, Samoa 384, DeutschNeuguinea 246, KiautBchou 234, Togo 186, die Karolinen, Palauinseln, Marianen 23, die Kolonien im allgemeinen 3419, die afrikanischen Kolonien im allgemeinen 818, die Südseeinseln im allgemeinen 214. Von den Anfragen kamen 13 077 aus Preußen, 8162 aus den übrigen Bundesstaaten, 96 aus den deutschen Kolonien, 1800 aus dem v. König. Auslande.
1096
und
Ausländer gebieten
s.
in den deutsehen SchutzBevölkerung und die einzelnen
Thilenius.
Auslieferung. Die A. besteht darin, daß eine wegen strafbarer Handlungen verfolgte Person aus
dem
Gebiete des Staates,
wo
sie sich auf-
nach Festnahme einem anderen, dem verfolgenden Staate, zur weiteren Verfügung übergeben wird. Die Verpflichtung zur A. bestimmt sich nach den darüber abgeschlossenen völkerrechtlichen Verträgen, welche die strafbaren Handlungen, wegen deren die A. stattfindet, hält,
ausdrücklich aufzuzählen pflegen. Sie ist regel-
mäßig nur wegen gemeiner Verbrechen und
Vergehen zulässig (politische sind meist ausVoraussetzung ist, daß die Tat nach dem Rechte beider Staaten, des um die A. schaften sind in den deutschen Schutzgeersuchenden und des ersuchten, strafbar ist. bieten folgende tätig: Amerikanische: American Board, Africa Inland Eigene Staatsangehörige werden grundsätzlich Mission, Amerikanische Preabyterianer; Eng- nicht ausgeliefert. Die A. kann nur auf Grund Schutzgebiete.
Ausländische evangelische Missionsgesell-
geschlossen).
—
(Church MisMissionsgesellschaft
lische: Kirchliche Missionsgeseilschaft
sionary
Society),
Londoner
(London Missionary Society), Universitätenmission,
eines rechtskräftigen Urteils oder richterlichen
Haftbefehls
nachgesucht werden.
Die Ab-
Wesleyaner; — Finnische Mission; — Australische
urteilung des ausgelieferten Verbrechers
Methodisten. Näheres
wegen derjenigen Straftat statthaft, wegen der die A. gewährt worden ist. Da die Kolonien
s.
u. d. betr. Gesellschaften.
Auslandsdienst der deutschen Marine
s.
völkerrechtlich mit
Flottenstationen.
Auslandsurlaub
8.
Urlaub.
Ausleger, in einer Brücke mit Schwimmer Bootsteil an EingeborenenfahrDie aus einem Baumstamme gehöhlten Boote sind für die Hochseeschifffahrt nicht stabil genug, zumal wenn sie noch Segel tragen sollen. Mau bringt daher
mangels
Schutzgebiete
wähnung
nicht.
(RGBL S.
153).
Brücke an, deren eines Ende an dem Einbaumc befestigt ist, während das freie Ende durch meist vertikale Stäbe mit einem parallel dem Bootskörper im Wasser liegenden Schwimmer aus leichtem Holze verbuudcn ist. Der A., der beim Segeln durch die Mannschaft nach Bedarf belastet werden kann, verhindert das Umschlagen des Fahrzeugs, bietet außerdem der Besatzung einen vergrößerten Aufenthaltsort und trägt, da die Brücke eine Art
dem Reiche keine völlige dem Reiche ab-
Auslieferungsverträge
geschlossenen
bestehender
Längs- und Querstäben gefertigte horizontale
nur
Einheit bilden, gelten die von
zeugen.
auf der Seite des Einbaums eine federnde, aus
ist
die
für
Er-
ausdrücklicher
Jedoch sind für die Schutzgebiete eine Reihe besonderer A. vertrage zustande gekommen, so mit dem Kongostaat am 25. Juli 1890 (RGBL 1891 S. 91); mit Großbritannien am 5. Mai 1894 (RGBL S. 535); mit den Niederlanden am 29. Sept. 1897 (RGBL S. 747) und für Kiautschou am 28. Juli 1913 (RGBl. S. 704); mit Großbritannien für die britischen Protektorate am 17. Aug. 1911 sklavereiakte
Ferner findet die Brüsseler Antid.) vom 2. Juli 1890 (RGBl.
(s.
welche im Artikel 5 von der Auswegen der aus Anlaß des Sklavenbegangenen Verbrechen und Vergehen spricht, auch auf die Schutzgebiete AnGerstmeyer. wendung. Plattform darstellt, neben Paddeln, Stangen, Ausreisetransporte s. Truppentransporte. Waffen usw., vielfach auch die Feuerstelle. Ausrüstung. Die A. für die Kolonien muß Gewöhnlich ist nur ein A. vorhanden, doch den klimatischen und sonstigen Verhältnissen kommen von Neuguinea bis Ceylon auch Boote des Landes angepaßt sein. Sie ist je nach dem ob mit jederseits einem A. vor. Das Verbreitungs- Zweck der Reise, der Lage der Kolonie
1892
S. 605),
lieferung
handels
—
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103
im tropischen (Kamerun, Ostafrika, Togo, Süd- Frauenverein in see) oder im subtropischen Gebiet (Südwest- verein in Berlin.
Berlin,
14.
Jerusalems-
Der Ausschuß besteht aus von denen wenigstens 5 im Gebieten ist die Mitführung einer Expedi- Vorstand einer Gesellschaft sein müssen (§ 2). tions-A. (8. d.), zu deren Fortschaffung eine „Der Ausschuß hat nicht die Befugnis, sich Anzahl Träger nötig ist, unbedingtes Er- in irgendeiner Weise in den inneren MissionsFür die subtropischen Gebiete ist betrieb einer Gesellschaft einzumischen oder fordernis. dies nicht notwendig, dafür treten aber dort aus eigener Initiative Fragen zu behandeln, die eine reichhaltigere, auch die kältere Jahreszeit innerhalb einer Missionsgesellschaft auftauchen und die kalten Nächte berücksichtigende Be- und diese allein berühren. Ebensowenig steht kleidung und die Pferde-A. (für Reit- und ihm unaufgefordert das Recht zu, bei etwaigen Packtiere). Es empfiehlt sich, vor Antritt der Differenzen, welche zwischen zwei GesellschafAusreise ein Tropen-A.geschäft, deren es be- ten entstehen, den Schiedsrichter zu machen" sonders in Berlin mehrere gibt, über die Wahl (§ 10). „Dagegen sollen diejenigen Fragen vom einer zweckmäßigen A. zu befragen und sich Ausschuß in Beratung gezogen werden, welche von ihm beraten zu lassen. Auf diese Weise in ihrer Entscheidung wahrscheinlich weitere wird man am besten vermeiden, unnötigen Bal- Folgen für andere Missionsgesellschaften haben last mitzuschleppen, und andererseits auch werden, die also von prinzipieller Bedeutung wieder keine Gefahr laufen, unbedingt Not- sind für die gesamte deutsche Mission. Dahin afrika)
—
wendiges
durchweg
recht verschieden.
zurückzulassen.
deutsche
—
Man
Erzeugnisse
(s.
verlange Beklei-
Nachtigall.
dung).
Aussatz
In tropischen
s.
Lepra.
6—7
Mitgliedern,
gehören namentlich solche Fragen, welche das Verhältnis der Mission zu Staats- und Kirchenbehörden, wie zur römisch-katholischen Mission betreffen" (§ 11). „Insbesondere hat der
Ausschuß der deutschen evangelischen Ausschuß Landeskirehen
8.
Deutscher
evangelischer
Kirchenausschuß. Ausschuß der deutschen
das Kolonialamt mit allen nötigen
Informationen zu versehen und jede von ihm gewünschte Auskunft über missionarische Fra-
evangelischen gen zu erteilen" (§ 12). „Durch die Einrichtung Auf der Bremer des Ausschusses soll keiner Gesellschaft ein kontinentalen Missionskonferenz 1885 wurde Zwang angetan werden; die Anerkennung des der diesen Namen tragende Ausschuß begrün- Ausschusses seitens der Gesellschaft ist und det, der 1910 die Bezeichnung „Deutscher bleibt eine freiwillige Tat. Daher können die Missionsausschuß" angenommen hat. Er Beschlüsse des Ausschusses auch nicht für die hat nach dem revidierten Statut vom 28. April Gesellschaften absolut bindend sein; sie können 1910 „die Bestimmung, den verbundenen nicht mehr sein als ein auf Grund genauer SachGesellschaften als Organ zu dienen zur Förde- kenntnis und gründlicher Überlegung gegeberung ihrer gegenseitigen Gemeinschaft und ner Rat, eine brüderliche Bitte" (§ 17). Den ihres Zusammenwirkens und zur Vertretung der Vorsitz des Ausschusses führte 1885/1905 gemeinsamen und je nach Bedürfnis und Dr. Warneck (s. d.), 1905/07 Missionsdirektor Wunsch auch der besonderen Interessen der Dr. Buchner (s. d.), nach dessen Tode interiverbundenen Gesellschaften" (§ 1). Die durch mistisch Missionsinspektor Dr. Merensky, seit den Ausschuß verbundenen Gesellschaften 1907 Missionsdirektor Dr. Oehler. Der AusMissionsgesellschaften.
sind zurzeit folgende: 1. Mission der Brüder- schuß hat sich als eine für die deutsche gemeine (s. d.), 2. Basler Missionsgesellschaft Mission segensreiche Einrichtung bewährt und
Rheinische Missionsgesellschaft (s. d.), die äußere und innere Entwicklung ihrer Arbeit Berüner Missionsgesellschaft (s. d.), 5. Goß- in den Kolonien gefördert. Berichte über seine nersche Missionsgesellschaft, 6. Evangelisch- Tätigkeit sind veröffentlicht in den Verhandlutherische Mission in Leipzig, 7. Norddeutsche lungen der kontinentalen Missionskonferenz Missionsgesellschaft (s. d.), 8. Hermannsburger von 1893 S. 5 ff, von 1897 S. 106 ff, von 1901 Mission, 9. Schleswig-Holsteinische Missions- S. 161 ff. von 1905 S. 57 ff, von 1909 S. 107 ff. Mirbt. gesellschaft (s. d.), 10. Neukirchener MissionsAußenhandel s. Handel 7. anstalt (s. iL), 11. Evangelische Missions-
(s. d.), 3.
4.
gesellschaft
für
Deutsch-Ostafrika
(s.
Biele-
felder Missionsgesellschaft), 12. Neuendettels(s.
d.),
13.
Außereheliche Kinder s. Uneheliche Kinder. Außerordentlicher Etat s. Extraordinarium. Aussetzen der Kinder s. Kindesmord.
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Austronesische Sprachen
Ausstellungen in den Schutzgebieten dienen in erster Linie der Landwirtschaft, ferner der Förderung von Handel und Industrie usw. Bemerkenswerte A. fanden bisher statt in Daressalam (1904), Palime (1907) und Windhuk (1909 und
1913).
Geplant sind allgemeine
und Busse. Windhuk. Austern, Ostreiden, Familie der Muscheln, kommen an den Küsten Afrikas sehr häufig 1
Landesausstellungen 1914 in Daressalam
An der Küste Westafrikas die Baum-A parasitica, Gm.) südlich bis zum Kap. werden fast überall in großen Mengen gewonnen, meist auf dem Feuer geöffnet
Formosa umfaßt und
die
gesamte Inselwelt
des Stillen Ozeans bis zur Osterinsel innehat. Sie zerfällt in die beiden großen
austroasiatischen
und
Gruppen
der
austronesischen
der
Zusammengehörigkeit 1906 durch W. Schmidt dargetan wurde, der ihre Benennungen von ihrer Lage im Südosten Asiens— entnahm. (S. die Verbreitungskarte auf S. 105.) Zu den austroasiatischen Sprachen gehören die Munda-Sprachen in Vorderindien, Sprachen,
deren
—
Wa- und
Riang-
vor.
das
(0.
Sprachen, die Mon-Khmer-Gruppe in Hinter-
Khasi,
die
Palong-,
Sprachen der Senoi und Semang auf Malakka und die Sprache der Nikobarenund verschiedenartig zubereitet. In der insulaner. Die Zusammengehörigkeit dieser Kamerunraündung befinden sich vor Malimba Sprachen wurde I^ogan, Forbes, durch A.-Bänke, deren Ausbeutung durch eine Ver- Fr. Müller, E. Kuhn und W. Schmidt darordnung geregelt ist. In Togo findet man getan. Von den austronesischen Sprachen Austern auf den durch verkitteten Sand ge- unterscheiden sich die austroasiatischen u. a. Lübbert. 1. durch das Vorkommen von Aspiraten (die bildeten Riffen und Lagunen. Anstralian Mail Line, amerikanische Dampf- allerdings auch bei ihnen kaum stammhaft schifflinie zwischen Australien und Amerika, sind), 2. durch häufigeres Vorkommen reiner für den Verkehr mit den deutschen Kolonien (affixloser) Wortstämme (aus Konsonant + von untergeordneter Bedeutung, sie hat neuer- Vokal einfacher Konsonant, oder Vokal + dings diese Verbindung ganz eingestellt. einfacher Konsonant oder Konsonant -f- Vokal bestehend), 3. durch lebendigeres FunktionieAustralische Methodisten. Die „Methodist Missionary Society of Australasia" (Sitz: ren der Affixe, 4. durch weit überwiegende Sie
indien, die
+
,
Sydney, 381 George Street) führt den gegenwärtigen Namen seit 1901 (d. h. nach der Vereinigung der Australasian Wesleyan Methodist Missionary Society mit den Primitiven Methodisten und den Vereinigten Methodistischen Freikirchen) und begann 1857 in
Samoa
und
1875 auf den später Bismarckarchipel genannten Inselgruppen zu missionieren. Für sie ist
charakteristisch,
Eingeborene
liche
daß
sie
anderer
Missionsdienst verwenden.
vorwiegend
d.
Austronesische Sprachen, Sprachengruppe, welche die großen und kleinen Sundainseln,
Mirbt, Mission und Kolonialpolitik in den deutschen Schutzgebieten. Tabing. 1910, 60 f. u. a. J. Coüwell, History of Meihodism in Australia, New South Wales and Polyncsia. Sydney 1904. Annual Report 1911. Sydney 1911. 8. Missionszeitschriften.
—
s.
Literatur: Die gesamte hierhin gehörige Literaund erörtert bei tur ist zusammengestellt P. W. Schmidt, Die Mon-KhmerVoUcer, ein Bindeglied zwischen Völkern Zentralasiens und Braunschweig 1906. Schmidt. Austronesiens.
im
C.
—
austronesischen Sprachen
Madagaskar,
-
Sie bilden
—
2 und
Christen, eingeborene.
Literatur:
Infixe.
christ-
Südseeinseln S. Mission
Verwendung bloßer Prä- und
gegenüber den austronesischen Sprachen eine über die altere Stufe der Entwicklung.
die
Philippinen,
Formosa und
die sämtlichen Inselgebiete des Stillen Ozeans
umfaßt mit Ausnahme einiger papuanischer Enklaven und des Innern und bestimmter Küstenstrecken von Neuguinea, die von Papuasprachen (s. d.) besetzt gehalten werden. Mirbt. Die austronesischen Sprachen bilden mit den Zahnschnäbler. austrischen Sprachen (s. d.) eine Sprachen-
Australische Spiegelente s. Austrat- Japan-Linie, monatliche Reichs- familie; ihr charakteristischestes Kennzeichen postdampferlinie des Norddeutschen Llovd diesen gegenüber ist das, sehr häufige Zu(s.
d.
).
Au -Irische
Sprachen, Sprachenfamilie, welche von den Südabhängen des Himalaya beginnend durch Teile von Vorder- und Hinterindien sich ausdehnt, Sundadie inseln nebst Madagaskar, Philippinen und
sammenwachsen des einsilbigen Wortstammes mit alten Prä- und Infixen, so daß neue, zweiDie ganze silbige Wortstämme entstehen. Gruppe zerfällt in drei Untergruppen: die indonesischen, die melanesischen und die polynesischen Sprachen, die untereinander in dem
stehen,
wo aus den
90
76
fortschreitenden
einer
Verhältnis
1(15
mit früher dort ansässigen anderssprachigen
Fili&tion
Stämmen
indonesischen die mela-
12«
135
IAO
1«
100
HO
ISO
130
MO
IM)
160
100
110
S
130
MO
IAO
Lflo
nesischen, aus diesen die polynesischen Spra-
chen hervorgehen
in
Austronesische Sprachen
105
Austronesische Sprachen
der
180
einleiteten.
106
Erkannt wurde zuerst
ISO
I7Q
IWI
I7li
17"
180
170
Zusammenhang
120
ISA
IttO
)W
MO
160
MO
der indonesischen mit den
einem Erstarrung«- und polynesischen Sprachen, woher auch der ältere Name der ganzen Gruppe, malaio-polynesische Sprachen, stammt, von W. v. Hum-
Zersetzungsprozeß, den die Wanderungen indo-
neeischer Völker in die Sudsee und ihre Mischung
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'
Austronesische Sprachen
106 boldt
is.
d.i.
durch Voransetzung des Genitivs und stärkere Ausbildung der Suffigierung von den übrigen indonesischen und überhaupt den austronesischen
der das Malaiische als Vertreter
der indonesischen Sprachen ansetzte. der Bezeichnung „malaio-polynesisch
sonders nach
An 44 ,
Stelle
die be-
dem Bekanntwerden
der niela- Sprachen sich stark abheben; es sind die Sprachen von Flores, Timor, Roti, Ceram, Ambon, Bezeichnung „austro- Buru, der Südost- und Südwestinseln, Kei und nesisch". Schon vor W. v. Humboldt hatte Aru; die Besonderheiten dieser Gruppe sind teils übrigens der ehemalige Jesuitenmissionar auf Beeinflussungen von seiten nichtaustroneP. Hervas, mit dem Humboldt in Briefwechsel sischer (papuanischer?) Sprachen zurückzustand, den Zusammenhang der austronesi- führen, teils bilden sie eine Überleitung zu den schen Sprachen erkannt. Die Eingliederung melanesischen und polynesischen Sprachen. der melanesischen Sprachen erfolgte durch Der allen indonesischen Sprachen gemeinsame die Untersuchungen von Fr. Müller (b. d.), Lautbestand ist ein sehr einfacher: die v. d. Gabelentz d. Ä. (s. d.), H. R. Codrington Vokale u i (s. d.), H. Kern, W. Schmidt (s. d.). e e o Seitdem ist a die wissenschaftliche Vergleichung insh die die Konsonanten besondere der indonesischen Sprachen nesischen Sprachen unzutreffend wurde, setzte
W. Schmidt 1899
die
—
—
'
kg n rh(?) eine notwendige Vorbedingung zur befriedigent' d' y n den Behandlung auch der melanesischen und t d s n r 1 polynesischen Sprachen bildet besonders durch H. Kern, Fr. Müller, J. L. A. Brandes, p b K. Brandstetter gefördert worden. Die Zu- Konsonantenhäufung ist sehr selten, höchstens sammengehörigkeit der drei Untergruppen muta cum liquida im An- und Inlaut; im Auserweist sich L in der wesentlichen Gleich- laut stets höchstens ein Konsonant. Von Lautheit des Lautbestandes (der aber in den gesetzen sind bis jetzt besonders erforscht: der melanesischen und polynesischen Sprachen Wechsel von e (ö) bei Kawi, Bugis in a bei Mankaeiner steigenden Verarmung entgegengeht); bau, e in Dayak, i im Tagala, e oder t im Malai2. in der Gleichheit der Wortbildung, wo zu ischen und Malagassi, e oder u im Javanischen, den Prä- und Infixen auch Suffixe hinzutreten [o im Bisaya und Batak; das ÄGZ7-Gesetz: (in den melanesischen und noch mehr den poly- r bleibt im Malaiischen, Bug., Makassar, wird nesischen Sprachen erstarrt das Affixwesen, g im Tag. und Bis, h im Dayak, verschwindet wächst mit dem Wortstamm zusammen, und die im. Javanischen und Malag.; das ÄLD-Gesetz: Funktionen der Affixe werden durch zahlreiche ein anderes r wird in einigen Sprachen zu l, in lose Partikeln übernommen); 3. in weitgehender anderen zu d. In der Wortbildung herrscht Gleichheit des Wortschatzes, worin Pronomina die Präfigierung vor: roa, masi, ba als
—
wm
I
i
personalia,
demonstrativa, interrogativa und
Aktivpräfixe für das Verb,
ma
als Adjektiv-
Numeralia besonders hervorzuheben sind. präfix, Jen, ta als Passivpräfixe, ka als SubHier sei nur kurz das Gebiet der indonesi- stantiv-, Ordinal- und Zeitadverbpräfix, pa als schen Sprachen umschrieben, von denen nur Kausativpräfix. Als Suffixe treten auf: zwei, die Sprache der Marianen und die von den t als Transitivsuffix, an als Substantivsuffix. — Palauinseln, in deutschem Kolonialgebiet ge- Als Infixe fungieren: um als Aktivinfix, in als die
—
.
sprochen werden. die polynesischen
Für
die melanesischen
Sprachen
s.
und
die betreffenden
Die wichtigsten indonesischen Sprachen sind: das Malagassi auf Madagaskar, das Batak auf Sumatra, das Dayak auf Hörnen, das Bali, das Malaiische auf Sumatra und Artikel.
als ausgebreitete
Verkehrssprache, das Altjava-
I
i
Passivinfix.
—
Identisch sind in allen indo-
nesischen Sprachen die sämtlichen
Personalpronomens: aku ia er, kami, kita wir, kamu ihr,
Formen kau
ich,
des du,
(si)ra sie (wobei
besonders der Unterschied von inklusiver und exklusiver Form in der l.Pers.Plur. zu bemerken ist), und die Zahlformen für 1—5, für 10, 100
und Neu javanische, das Man- und 1000. - Die Kasusverhältnisse beim und Bugis auf Celebes, das Tagala, Substantivum werden durch bloße Stellung
nische (Kawi)
kassar
Bisaya, Ilocano, Ibanag auf den Philippinen,
das Formosanische, das Chamorro auf den Marianen, das Palau.
Die im Südosten liegenden
kleineren Sundainseln weisen Sprachen auf, die
(Nachstellung des Genitivs) oder durch Präpositionen ausgedrückt, von denen die GenitivBeim partikel ni gemeinindonesisch ist.
—
Verbum
geht die Hauptkraft der Entwick-
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Auswanderung
107
lung auf Unterscheidung von Intransitiv, gab. Die nunmehr von Deutschland besetzten und Kausativ, von Aktiv und Passiv; Kolonialgebiete entsprachen freilich nicht den dagegen wird weniger Gewicht gelegt auf Aus- damaligen Vorstellungen von nationaler Gebildung der Zeitformen. Auf dieser Grund- staltung der Massen-A. Auch soweit sie für Transitiv
—
weiße Besiedelung in Betracht kommen, konnte und einzelne keine Rede davon sein, große AuswandererSprachen von Celebes, weiter fortgeschritten scharen dahin zu leiten. Inzwischen aber hat und haben besonders in der Wortbildung sehr die ganze deutsche A. sich an Bedeutung und komplizierte Formen geschaffen. Charakter gewandelt. An die Stelle der endlage
sind einige Sprachen, unter diesen be-
sonders
die
philippinischen
Literatur: (nur auf das Allgemein- Indonesische bezügliche Werke enthaltend) : Lorenzo Hervas, Catdlogo de las lenguas. Roma 1800—1802. W. v. Humboldt, über die KauH-Sprache auf der Insel Java, 3 Bde. Berlin 1836-1839 (Abh. d. k. preuß. Akad. d. Wiss. 1832, Bd. II— IV). H. Kern, Kaici-Studien. 1871. //. Kern, Bijdragen tot de Spraakkunst van hei Oudjavaansch (Bijdrag. L d. Taal-, Land- en Volkenk. v. NecL-Indii, 6. volger., deel VI ff). - Fr. Müller, Grundriß
—
—
—
Auswanderung ist vielfach eine perioWanderung getreten. Vor allem aber
gültigen
dische ist seit
etwa 1894 die deutsche A. sehr stark Nach der allerdings mit der
zurückgegangen.
Wirklichkeit sich nicht ganz deckenden amtlichen Statistik sind seit 1895 jährlich zwischen
18000 und 37000 deutsche Auswanderer geWie groß die Rückwanderung
zählt worden.
Deutscher ist, wissen wir nicht. Immer größer II 2. Wien 1882, wird dagegen die Zahl solcher Deutscher, die J.L. A. Brandes, Bijdragen tot als Kaufleute, als Unternehmer, als Techniker de vergelijkende Klankleer der westersche Afdeeling van de maleisch- polynes. Taalfamüic. usw. längere Zeit im Auslande leben, ohne die — R. Brandstetler, Mono- Absicht „auszuwandern". Für solche Elemente Utrecht 1884. graphien zur indonesischen Sprachforschung, bieten aber die deutschen Kolonien ein BeI-VIII. Luzern 1893-1912. Schmidt. tätigungsfeld, nur ausnahmsweise dagegen für Auswahl der Kolonialbeamten s. Kolonial- besitzlose Arbeiter und kapitallose kleine d.
S.
Sprachwissenschaft,
87—160.
beamte
—
Leute, die an der früheren großen A. einen er-
7.
Aaswanderer s. Auswanderung.
heblichen Anteil hatten. Wie groß die deutsche Die deutsche überseeische A. nach den Kolonien ist, läßt sich nicht sagen. A. hat für das Entstehen der deutschen Kolo- Wie die Gesetzgebung, so hält die Statistik an nialbewegung große Bedeutung gehabt. Der einem Rechtsbegriff der A. fest, die die WandeAuskunftsstellen.
Beginn der großen Wanderbewegung (1837: rung nach deutschen Schutzgebieten aus24000 deutsche Einwanderer in die Vereinigten schließt. Man kann nur aus deren BevölkeStaaten; 1840: 30000) und die Bewegung, die rungsstatistik die Zunahme der deutschen in den dreißiger Jahren in England entstand, Staatsangehörigen feststellen und daraus auf die dortige A. in die eigenen Besitzungen zu die A. dahin schließen. Dabei ist dann nicht lenken, führten auch in Deutschland zu Er- außer acht zu lassen, daß diese Zunahme auch örterungen und Bestrebungen, die A. in natio- durchNaturalisation fremder Staatsangehörigen nale Siedelungen zu lenken, was bei dem beeinflußt wird (Buren [s. d.] in Deutsch-SüdMangel eines staatlichen Rückhalts für der- westafrika) und daß von den jeweils im Schutzartige Versuche zu praktischen Erfolgen nicht
gebiet Lebenden ein erheblicher Teil nicht als führen konnte, so daß nach 1848 trotz des un- Auswanderer bezeichnet werden kann. In einer geheuren Ansteigens der deutschen A. der Beziehung ist die Konsequenz, daß Wanderung koloniale Gedanke wieder ganz einschlief. Das in die Schutzgebiete nicht A. sei, durchbrochen. erneute Anschwellen der A. 1871/73 und seit Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer 1880 (1881: 221000 Auswanderer) und der (s. Auskunftsstellcn), die von der Deutschen Schmerz über die dadurch dem deutschen Kolonialgesellschaft (s. d.) begründet, vom Volkskörper entstehenden Verluste belebte in Reich unterstützt ist, gibt Auskunft auch
den siebziger Jahren den alten Gedanken, daß durch Erwerb von Kolonien die A. in nationale Bahnen gelenkt und dem deutschen Volkstum erhalten werden könnte. In solchen Gedankengängen liegt eine der Wurzeln der zweiten deutschen Kolonialbewegung, die dann den Anstoß zur Kolonialpolitik Bismarcks (s. d.)
und zwar beetwa die Hälfte der an sie gelangenden Anfragen auf diese. Aus deren Zahl (1912/13: 13 341) einen Rückschluß auf die deutsche A. nach den Kolonien zu ziehen, wäre offenkundig ganz unzulässig. Von einer allgemeinen Organisation der A. nach den über die deutschen Kolonien,
zieht
sich
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Amt
Auswärtiges
108
deutschen Kolonien kann man bisher nicht reden. Indirekt wirkt auf sie die Organisation der Be-
siedlung
Siedelung).
(s.
In einer Richtung aber
besteht sie und zwar nach den viel älteren englischen Vorbildern Die Deutsche Kolonialgesell.
schaft hat seit 1898 die A. von Personen nach
Deutsch-Südwestafrika unterstützt (durch Überfahrt in
freie
Klasse oder unterstützte über-
3.
fahrt in 2. Klasse).
Es handelt
sich dabei meist
um
Angehörige und Bräute von im Schutzgebiet lebenden Ansiedlern und Beamten, aber auch um andere weibliche Personen, namentlich
Dienstboten.
Ausweisung
In der Abt. I B werden die ausschließlich derjenigen des diplo-
matischen Dienstes. Personalien
matischen Dienstes und die Generalien, die Chiffreund Kuriersachen, die Hof-, Zeremoniell- und Etikettesachen, die Ordensangelegenheiten, die Etatsund Kassensachen sowie Anstellung»- und Unterstützungssachen usw. bearbeitet. Der Abt II sind die Angelegenheiten des Handels und Verkehrs, die Auswanderungsangelegenheiten, die Medizinal-, Veterinär- und Quaranta nesacben sowie die Eisenbahn-, Post-, Telegraphen- und Schifffahrtsangelegenheiten usw. zugeteilt. Der Bearbeitung der Abt III unterliegen die Rechtsangelegenheiten völkerrechtlicher, Staats- und privatrechtlicher Natur, die Staatshoheits-, Polizei-
—
—
Von 1898—1912
sind unter- und Militärangelegenheiten einschl. der Grenz-, Auslieferung*- und sonstigen Rechtshilfesachen, der Ausweisung und Übernahmeangelegenheiten soDarunter sind 303 wie der Privatangelegenheiten der Deutschen im
stützt 1695 Personen (davon 1909 : 208, 1910:
-
230, 1911: 288, 1912: 287).
weibliche
Angestellte
und Dienstboten,
die
auf Antrag des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft (s. d.) unterwurden. S. a. Einwanderung. 1909/12
stützt
Literatur:
Aus
der ungeheuren Literatur sei nur
die neueste zusammenfassende Darstellung angeführt (die aber auf die deutschen Kolonien gar nicht eingeht): W. Mönckmeier, Die Auswanderung 1912. deutsche überseeische
Außerdem 1905
Vcrhandl.
d.
d.
u. 1910.
D.
Kol.-Kongr. Rathgen.
Auswärtiges Amt. Nach der Gründung des
Auslande, ferner Personenstandssachen, die Angelegenheiten der Kunst und der Wissenschaft, die laufenden kirchlichen und Schulsachen. Vom A. A. ressortieren die Ks]. Missionen und Konsulate im Ausland. Die Gouvernements usw. sind angewiesen, die für das A. A. Interesse bietenden politischen Berichte dem RKA. in 2 Exemplaren vorzulegen. Wegen der Konsidate s. d. v. König.
—
Ausweisung. die Freizügigkeit
Nach dem Bundesgesetz über
vom
1.
Nov. 1867 (Bundes-
gesetzblatt S. 55) hat jeder Bundesangehörige
innerhalb des Bundesgebiets ein im
wesent-
lichen unbeschränktes Recht, sich an jedem Norddeutschen Bundes wurden die auswärtigen Orte aufzuhalten und niederzulassen. Die A. Angelegenheiten zunächst vom preußischen eines Bundesangehörigen aus dem Bundes-
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten
wahrgenommen. Auf Grund
vom
4.
einer Allerh. Order
Jan. 1870 trat das Ministerium unter
Beibehaltung
geschäftlichen
Organi-
sation als „A. A. des Norddeutschen
Bundes"
seiner
unter die Oberleitung des Bundeskanzlers. Mit Inkrafttreten der Reichsverfassung wurde das nunmehrige „A. A. des Deutschen Reiches" (Erl vom 4. Mai 1871) der unmittelbaren Leitung des KK. unterstellt, besorgt aber auch die preußischen Angelegenheiten gegenüber dem Reich und den deutschen Bundesstaaten gegen ein Aversum von jährlich 120000 M. Die dem A. A. seit 1884 zugefallenen kolonialen Angelegenheiten wurden zunächst in der politischen Abteilung bearbeitet, dann der am 1. April 1890
gebildeten Kolonialabteilung
(s.
d.) übertragen,
gebiete
ist
unzulässig. Dieses Gesetz gilt in den
Die Ausübung der Schutzgewalt des Kaisers ist im deutschen Schutzgebieten nicht.
Bereiche der inneren Verwaltung, insbesondere der Sicherheitspolizei, Beschränkungen nicht
unterworfen.
In Ermangelung positiver gegen-
teiliger Vorschriften ist die Verwaltung daher auch befugt, den Aufenthalt in den Schutz-
gebieten
zu versagen.
Allerdings
Ausweisungsbefugnis der im
ist
Namen des
diese
Kaisers
handelnden Verwaltungsbehörde keine willkürliche. Ausweisungen dürfen nur zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und
Ordnung und zur Abwendung der dem Publi-
kum
oder einzelnen Mitgliedern desselben be-
ALR
). vorstehenden Gefahr erfolgen (§ 10 11 17 Im Rahmen dieser Zwecke besteht aber das A. recht nicht nur Ausländern, sondern auch
einem Dirigenten, seit 1. April 1894 unter einem Direktor stand und Hinsichtlich am 1. April 1907 in ein selbständiges Reichs- Rcichsangehörigen gegenüber. letzterer macht die Kolonialverwaltung von kolonialamt (s. d.) umgewandelt wurde. Die dem Recht der A. allerdings nur dann Gegegenwärtige Organisation des A. A. ist folbrauch, wenn zwingende Gründe es notwendig gende: erscheinen lassen. Eine gelegentlich in der Die unmittelbar von dem Staatssekretär geleitete Literatur geforderte Festlegung der Gründe, Abt I A beschäftigt sich mit den Angelegenheiten der höheren Politik und den Personalien des diplo- welche zur Ausweisung berechtigen, ist bislang welche
zuerst
unter
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Automobile
Awewe
109
nicht erfolgt,
weil
der seit 1912
Mannigfaltigkeit
die
j
Bedürfnisse in den Schutzgebieten eine gesetzliche Aufzählung der Gründe nicht als #
möglich erscheinen Georg
Literatur:
m Seehöhe.
Mit
1913 in die Nähe der Haltestelle Agu
.Jan.
1.
verlegt worden.
— —
—
236
eine
früher bei A. befindliche Marktplatz ist seit
staatsrechtliche
Stellung der deutschen Schutzgebiete, 1888, 215. v. Stengel, Rechtsverhältnisse der SchutzZKolPol. 1909, 861. gebiete, 1901, 110. Fleischmann, KclRundsch. 1909, 645. Hauschild, Die Staatmngehörigkgii in den Meyer-Gerhard. Kolonien, 1906.
—
ist
j
|
Die
sie liegt in
Post- und TelegraDer phenanstalt verbunden (s. a. Agu).
*
ließ.
Meyer,
Agu;
der Haltestelle
1
Awanika
s.
v.
Zech.
Wanjika.
Awasgebirge s. Auasgebirge. Awatime, Landschaft im Verwaltungsbezirk Automobile. Die Hoffnung, daß der Verkehr Misahöhe, Südtogo. mit A. sich in den Schutzgebieten da, wo es an A. nimmt auf dem zentralen Togogebirge
eine ziemlich breite Hochfläche ein, aus der als
Eisenbahnen fehlt, leicht bewältigen lassen und höchster Berg der Gemi (800 m Seehöhe) emporeine Rente abwerfen werde, hat sich im allge- ragt. Während in den Tälern und Schluchten
meinen
nicht erfüllt;
insbesondere haben die
üppige
Waldvegetation
Kämme
nachhaltigen Versuche der Baugesellschaft Ph. Holzmann & Co. mit Last automobilen, mit und
ter auf.
vorherrscht, weisen die des Gebirges mehr steppenartigen CharakSitz des Oberhäuptlings ist \ haue; der
wichtigste Ort ist Amedschovne (s. d.). Die A.bevölkerung bildet einen der zahlreichen SplitterMitteltogos mit eigner Sprache,
bei dem Bahnbau Morogoro-Tabora die Erfahrung bestätigt, daß für einen solchen Betrieb das Vorhandensein gutbefestigter Straßen unbedingte Voraussetzung ist. Auch bei guten Straßen ist durch schweren
ohne Anhängcwagen,
stämme Söd- und
welche in eine der bekannten größeren Völkergruppen nach den bisherige ^Forschungen nicht eingereiht werden können. Die Sprache der Bewohner der benachbarten Landschaften Njangbö undTaf i stellt nach Funke eine Mundart des A. dar. Die Sprache von Njangb6-Tafi zeigt starke Verwandtschaft mit der Sprache der Bewohner der benachbarten Landschaft Lögba. Man dar! die Bevölkerung der Landschaften A., Njangbö, Tafi und Lögba wahrscheinlich als ein ethnologisch zusammengehörige Volksgruppe ansehen, die man
A. verkehr eine beträchtliche Abnutzung der Straßendecken zu erwarten. In Deutsch-Südwestafrika scheinen sich die A. für den Personenverkehr, insbesondere solche leichter Bauart,
im Dienste der Schutz- und der Polizeitruppe auch bei minder guten Wegen zu bewähren. In den tropfen Kolonien ist der großen HH» wegen den Kühleinnehtungen besondere SorgAuch muß die Bauart und Literatur: J. G. Christaller, Die Volta- Sprachenfalt zuzuwenden. Gruppe, Zeitschr. f. afr. Spr. Berl. 1887/88. die Ausführung aller Einzelheiten wegen der — Ders., Sprachproben vom Sudan zwischen überwiegend schlechten Beschaffenheit der Asante und Mittel-Niger, Zeitschr. f. afr. Spr. Wege und wegen der wenig sorgfältigen Be1889/90. — E. Funke, Versuch einer Gramj
^Ät^cWen StJ5*
handlung, der die A. dort ausgesetzt sind, ganz besonders dauerhaft und kräftig
matik der Avatimessprache, Mitt. d. Orient. Ders., Einiges über Geschichte, Sem. 1910. religiöse Gebräuche und Anschauungen des Auxüimevolkes in Togo, Zeitschr. f. KolonialDers., Die sprachen, Jahrg. I, Berl. 1910/11. Familie im Spiegel der afrikanischen Volks-
—
sein.
Baltzer.
—
Avantibo, Arctocebus, Gattung der Halbsehr kurzschwänziges, mit dichtem affen,
Kolonialsprachen, Jahrgang II, Berl. 1911/12.— A. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen in Togo, Zeitschr. Spr. 1898. D. Westermann, f. afr. u. uc. Avatime- Fabeln mit Ewe- und deutscher Übersetzung, Zeitschr. f. afr. u. oc. Spr. 1903. v. Zech.
Pelz bedecktes, spitzschnäuziges Her in den Waldgebieten von Kamerun, welches kaum
märchen, Zeitschr.
—
Es hat große Hände und Füße; der 2. Finger fehlt, der 4. und 6. ist vom 1. bis zum 2. Gliede durch eine Haut verbunden.
so groß
ist
Augen und
wie ein Hamster. sehr kräftige
Eine doppelt so große, ähnliche Art ist der Matschie. Potto (s. d.). Avhegäme, auch Apegäme geschrieben, kleiner Ort in der Landschaft Tafie (s. d.)
am Fuße
des Gebirgsmassivs des
Agu
im Verwaltungsbezirk MiBahöhe Seehöhe 270 DL
Die
in
(s.
d.),
Awau, Volksstamm von Neupommern 10. 1
Awewe, Ortschaft am (s.
105 war früher nach A. benannt, heißt aber
(s. d.
Bevölkerung).
d.),
Togo.
unteren
Monufluß
im Verwaltungsbezirk Anecho Bis A. ist der untere Monufluß
in für
bis zu 1 m ganze Jahr über fahrbar. Bei A. befindet sich
Togo. Fahrzeuge mit einem Tiefgange
Bahn Lome-Palime
fuhrt unfern A. vorüber; die Haltestelle in
km
f.
das
Aufbereitungsanlage für ölpalmprodukte in Betrieb. Die Eingeborenen-
eine
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Awis
110
bevölkerung gehört d.) an.
(s.
A.
ist
dem Stamm
der
Ewe
Telegraphenhilfsstelle.
Äxte
kicferhälfte größerer Säuger.
mit
Die A.
eng
ist
dem Hammer verwandt und kommt
in
Hauptformen vor: eigentliche A. (dem parallel stehende Schneide mit meist halb des Tales von Klein- Windhuk. Er wurde zweiseitiger Schärfung), Beil (dgL mit meist v.
Awis, Platz
in
Zech.
Deutsch-Südwestafrika, ober-
in der ersten Zeit der Besiedlung viel genannt,
da
er zu
hört, in
dem dem
Teil des
Windhuker Gebietes
ge-
sich wirkliche Quellen befinden.
drei
Stiel
Schärfung),
einseitiger
Dexel (Stiel quer zur
Scharfe stehend, die auf der Innenseite
Während
liegt).
der Stiel meist aus Holz besteht,
ist
Der hottentottische Name der Gegend rührt von die Klinge aus Stein (Neuguinea, hohe den Nestern des Webervogels in diesem Teile Inseln des Bismarckarchipels, Samoa), oder wo des Flußtales her, die sich ehedem in großer dieser nicht in geeigneter Härte vorkommt, Menge hier fanden. Dove. aus Muschel oder Knochen gefertigt (KorallenÄxte. Das Werkzeug der Zimmerleute geht inseln). Sie wird jetzt auch dort durch die als Organprojektion auf den Arm zurück, eiserne ersetzt, ein Vorgang, der sich sehr viel früher in Afrika vollzog,
wo
Steinklingen nur
noch höchst selten im Gebrauch stehen dürften, aber in der Erde gefunden und (gleich den prähistorischen
Abb.
Abb.
1:
in
Europa)
als
vom
Muschelbeil von Aua (Bigmarckarchipel, Deutsch-Neuguinea).
AxtauBBafum (Kamerun).
Abb. 2: Muschelbeil von
Aua
4:
Steinäxten
(Bismarckarchipel. Deutsch-Neuguinea).
Abb. 6:
Beil
vom
Kaiserin-Augustafluß (Kaiser-
Wühelmsland, Deutsch-Neuguinea).
Himmel
gefallene „Don-
nerkeile" angesehen und als
Blitzschutz usw. be-
werden (Sudan); auch in der Überlieferung haben sie sich erhalten Abb. 3: Steinbeü von Neupommern (Bismarckarchipel, Deutsch-Neuguinea). (Erzählung der Hottentotten). Die wichtigsten der in der Hand eine schneidende Klinge Formen der Schäftung sind folgende: der geführt; die ursprünglichste Form der Klinge rade Stiel ist durchbohrt, die Klinge mit dem sieht man in der eckzahn bewehrten Unter- stumpfen Ende unvermittelt oder mittels eine« nutzt
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Äxte
Ayawa
III
Futters in das Loch eingesetzt (Abb. 1—2); u.a. gesteckt, deren Enden den Stiel bilden die Klinge ist durch eine Schlinge aus Rotang (Abb. 3); die Klinge ist durchbohrt, der Stiel !
durchgesteckt; der Stiel die Klinge
dem kurzen
ist
winklig geschnitten,
Schenkel unmittelbar
oder mittels eines Futters (Abb.
4, 5)
aufge-
bunden oder aulgeschoben (Dexel, Abb. Die Verwendung eines Futters ermöglicht der Klinge jede behebige Winkelstellung Stiel
Seite
es,
zu geben; auch Beile für die Bearbeitung
des Werkstacks auf der rechten oder
Abb. 6: Eisenbeil von Scbikiani.
6).
zum
kommen
Ayawa
s.
vor.
Unken
Thilenius.
Jao.
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B Ba s. Fulbe. Bab el Gendero
schen s.
Ngaunderehochland.
1.
Babanki -Tango-Paß s. Bamendagebirge. Babasse s. Feniinseln.
tropenmedizinischen
zum
Gesellschaft
Vorsitzenden dieser Gesellschaft gewählt.
Baewue
s.
Fulbe.
Bafarami berge b, Bamendagebirge. Babeltäob, Babeldäob, Hauptinsel derPalauBafia oder Bapea, der größte Stamm einer (s. d.), zu Deutsch-Neuguinea gehörig, Gruppe von kleinen Stämmen in Westkamerun, zwischen 7° 20'-45' n. Br. und 134° 30' bis 41' ö. L., mit gegen 300 qkin Fläche. B. ist in die vom Ebomassiv bis zum Mbam sitzen und Mischvölker zwischen den Sudan- und Bantuder Hauptsache aus Augitandesiten aufgebaut, insebi
von ansehnlicher Höhe (Agatiroir negern zu sein scheinen. Sie wohnen nicht in Dörfern, sondern in einzelnen Höfen, die rechtetliche plateauartige Erhebungen eckig sind und auf allen vier Ecken ein aus bilden (s. Tafel 158). Sapper. Lehm gebautes Haus tragen. Außerdem sind Babemba s. Wawemba. die Berge
195
m) und
Babinga, Name für die Pygmäen (s. d.) des stets Schafställe vorhanden, auf denen die Urwaldes in Französisch-Kongo, die in Kame- Erntevorräte aufbewahrt werden. Die Häuser selbst sind mit Palmblättern gedeckte Giebelrun Bagielli (s. d.) genannt werden. dachhütten. Die B. gehen fast unbekleidet und Bubis, pers.-islam. Sekte, s. Islam 4.
Bablah
tragen ein Penisfutteral.
Gerbpflanzen.
s.
Babondo
Kamerun
s.
7.
Eingeborenenbe-
völkerung.
Babungo
Mafia.
s.
Babusesse
Bachforelle
s.
Forellen.
Babungo
Bäckereien s. Lidustric und Gewerbe. Backsteinblattern s. Schwcineseuchen.
gandi,
Badana
Parklandschaft
s.
in
Kaiser-Wilhelmsland
(Deutsch-Neuguinea), im Süden des Huongolfs.
km
breites
und 25
km
langes
Sumpfgebiet in Togo zwischen dem unteren Monu und Haho.
Baduma
s.
u. a.
Diese, die
an der Grenze
des Urwaldes sitzen, haben die Waldinseln der
Fulbe.
Badenbucht, Bucht Bad6, etwa 10
Sie sind kriegerisch,
Wurfspeere, Pfeile und Bogen und
eng verwandt, aber ganz unkriegerisch geworden sind. Es sind das die Jambassi, Buri-
Wahoko.
s.
besitzen
große Schilde und bedrücken und bekämpfen eine Reihe von Bruderstämmen, die mit ihnen
wandelt, indem
sie
am Rande
Festungen die
Bäume
ver-
dicht
aneinander gepflanzt haben, so daß undurchwurden. Im
dringliche Dickichte geschaffen
Innern dieser Inseln in
die Siedelungen
liegen
Form von Gehöften sowie
sind
Mungo und Ekombe.
in natürliche
durch
diesen
die Felder.
natürlichen
Sie
Schutz des
— Die Baelz, Erwin, Geh. Hofrat Prof. Dr., gest. Kampfes vollständig entwöhnt worden. am 31. Aug. 1913 im 65. Lebensjahre. Von 1876 Zugehörigkeit der B. ist strittig, da sie die an in Japan tätig als akademischer Lehrer, Hütten der Bantuneger des Waldes besitzen Forscher und Arzt (Leibarzt des japanischen und die Kultur der Hirse, wie verschiedene andere Sudanstämme allerdings auch, nicht Kaisers), bekannt hauptsächlich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten über Beriberi
(s.
sowie auf anthropologischem und ethnologischem Gebiet. Auch nach seiner Rückkehr d.)
nach Deutschland, 1904, noch wissenschaftlich tätig, wurde er 1911 nach Gründung der Deut-
kennen, dagegen die Gehöftform ihrer Siedelungen wieder sehr auf letztere hinzuweisen scheint.
Literatur: Dominik, Die Bapea-Exjxdition. KolBl. 1905, 526; 1908 v. Stein. Passarge- Rathjens.
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Tafel 11. Zu
Deutsches Kolonial-Lexikon.
Artikel: Banjeli.
Aufn. vou Gr»!
Hochöfen bei Banjeli (Togo).
v.
Zech.
Ein Eingeborener besteigt zur Beschickung einen Ofen auf einem Baumder an den Hochofen angelehnt ist.
stamm mit gabelförmigem Ende,
Zu
Aufn.
Gehöft bei Banjeli (Togo).
An
die
Wände
sind die aus den Hochöfen
Artikel:
vuii
Ort!
Banjeli.
v.
Zech.
gewonnenen Eisenluppenstücke an-
gelehnt.
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Tafel 12. Zu
Deutsches Kolonial-Lcxikon.
Artikel:
Bnkulia.
Aufn. von Weiß.
Bakuliawi'ibcr (Deutsrh-Ostafrika).
Zu
Artikel: Banjo.
Aufn. von Mohn.
Unterkunftslager in
Ntcm
(Banjo-l>ezirk, Kamerun).
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Bafilo, bedeutende Gruppe von Ortschaften im Verwaltungsbezirk Sokode in NordDie Bewohner gehören dem Timtogo. Stamm (s. Tschaudjo) an. In B. befindet sich
Mohammedanerniederlassung.
eine
See-
höhe 530 m.
Bafo s. Ekombe. Bafuen . Bafut. Bafum, Volksstamm von Sudannegern Nordwestkamerun,
die
in
im Kumbohochland im und am großen
Quellgebiet des Katsena Allah
Ndösee
Bagamojo
113
Rafilo
sitzen.
Das Hochland von B.
ist als
Vor-
meist bis 40 oder 50 cm über dem Boden erhoben. Die Dächer sind rund gebaut in der Form einer halben Tonne aus Stangen und mit- Gras gedeckt. Die Wände bestehen aus Kotangeflecht. Sie verfertigen Flechtarbeiten und bauen besonders sehr schöne große Boote, die mit parallelen Streifen verziert sind. Diese Boote sind so groß, daß 20 Ruderer hintereinanderstehen, 10 links und 10 rechts; denn es wird im Stehen gerudert Sie treiben Elfenbeinhandel kongoabwärts und leben sonst meist von Fischfang. Das Gebiet, das sie bewohnen, ist für Ackerbau unbrauchbar, da es den größten Teil des Jahres unter Wasser steht. Es ist mit dichtestem Sumpfurwald bedeckt. Passarge- Rathjens.
Bafut, Stamm von Sudannegern im Westen mit von Kamerun auf dem Baliplateau. Das HochWald bedeckt. Glauning schätzt ihre Zahl auf land von B., das nach ihnen benannt ist, hegt 50 60000. Die B. zerfallen wieder in eine im Nordosten der Mijasenke, die sich von Bali Sie sind ein wilder, große Anzahl von Stämmen, von denen jeder nach Norden hinzieht. wieder einen besonderen Dialekt spricht. Auf- kriegerischer Volksstamm, der sich mehrere fällig sind die vielen Kröpfe, die bei ihnen vor- Male empörte und bestraft werden mußte. Ihre kommen. Sie sind zum Teil bis vor kurzem Anzahl wird von Pavel allein für den Ort B. Kannibalen (s. Androphagen) gewesen. Ihre auf 25000 geschätzt. Sie lebten vor ihrer UnterHäuser bauen sie, wie alle Stämme der werfung fast nur von Straßenraub und bauten Übergangsländer, quadratisch, teilweise auf nur an, was sie notwendigerweise zu ihrem stufe
dem Hochland von Bekom im Norden
gelagert, ist tief zerschnitten
und
vor-
teilweise
—
Ihre SiedePfählen 7a m über dem Boden ruhend. An- Lebensunterhalt gebrauchten. gebaut werden hauptsachlich Mais, Durra, Erd- lungen sind auf einen kleinen Raum konzennüsse, Tabak, Planten, Bataten. Im B.lande triert. 13 Dörfer mit 25000 Einwohnern liegen werden schöne Holzschnitzereien angefertigt, in einem Umkreis von 34 km. Das Terrain, wie diese auf der farbigen Tafel Kamerun Abb. 1 auf dem die Stadt B. liegt, ist bergig; es Höhen von 1100—2400 m mit(Hausleiste) und Tafel 86 Abb. 2, 7 wiederge- wechseln Der Oberstleutnant Pavel geben sind, z. B. sind meist die Türpfosten schön einander ab. brauchte 7 Tage, Wb er den ganzen d.) (8. geschmückt. Die B. sind die Zwischenhändler für den Kolahandel aus Bekom, Bansso und Dörferkomplex erobert hatte. Die einzelnen Oku. Politisch zerfallen die B. in eine ganze Dörfer hängen nur lose miteinander zu-
Anzahl von einzelnen Landschaften,
die
sich
sammen,
die
einzelnen Gehöfte sind wieder
—
Im Süden der B. durch Verhaue umgeben. Reihe von Stämmen, die ihnen sehr Literatur: KolBl 1906, 235 u. 705, KarU, Glau- wohnt eine sind in kaum 15 km Entnahe stehen. Es ning. Passarge-Rathjens. fernung die Bandeng (s. d.), die ebenfalls einen Bafaru oder Afuru, ein Volk von Bantugroßen Dorfkomplex bewohnen, den Ort Bannegern in Neukamerun, das mit den Bangala deng, der 10000 Einwohner hat und auf ein und andern zu einer Gruppe zusammengefaßt Gebiet von 6:172 km beschränkt ist, ferner wird, die sprachlich den Bantu von Kamerun die Bamessong und die Bafuen. Einige der für nahestehen sollen. Die B. sollen nach Dydieses Gebiet charakteristischen geschnitzten bowski mit den Bubangi identisch sein, die am Hauspfähle geben die Abb. 2 u. 7 der Tafel linken Ufer des Kongo sitzen. Die B. sitzen 86 und Abb. 1 (Hausleiste) der farbigen Tafel am rechten Kongoufer zwischen dem Ubangi Passarge-Rathjens. Kamerun wieder. und dem Alima, also dort, wo der Kongozipfel untereinander bekriegen.
den
Kongo
Bafuthochland
erreicht.
sind häßliche, große und kräftige Gestalten, und unzugänglich sind, wo sie nicht Handel treiben. Sie tatauicren sich durch Schnitte an den Schläfen und über der Stirn, die Frauen auf der Brust und tragen kleine geflochtene Zöpfe, entweder zwei an den Schläfen oder einen an der Stirn. Ihre Dörfer haben die Form der Straßendörfer der Bantu, ihre Hütten sind rechteckig, zu•Sie
die sehr wild
Bd.
I.
Baga
s.
B.
Bafut.
Lagunen.
Bagabag oder Wagwag, Richinsel, bewohnte und Höhe, im bewaldete vulkanische Insel von 600 Nordosten der Astrolabebai in Kaiser- Wilhelmsland, Deutsch-Neuguinea, von Riffen umgeben.
m
Bagamojo, Stadt und Verwaltungsbezirk, ferner ein Apostolisches Vikariat der katholi-
8
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Bogamojo
114
sehen Mission in Deutsch-Ostafrika. 1. Die 7830 Rinder, 17800 Stück Kleinvieh, 326 EseL Stadt B. verdankt der Lage gegenüber San- Zu B. gehört die Bezirksnebenstelle Sadani sibar
dessen Westküste knapp 40
(s. d.),
km
(s.
Uhlig.
d.).
3. Das Apostolische Vikariat B. Die Misschaft recht erhebliche Bedeutung. Die offene sion wurde 1869 gegründet und mit den Reede, der sehr breite, flache Sandstrand waren Vätern vom HL Geist (s. d.) besetzt (erst seit dem Verkehr durch die Dhaus (s. d.) eher 1906 ist sie von Nordsansibar getrennt), um förderlich. B. war der Ausgangspunkt nach den in Sansibar losgekauften und erwachsenen Tabora für die großen Trägerkarawanen, der Sklaven Gelegenheit zur Ansiedlung zu geben. Sitz bedeutender Inderfirmen. Nachdem 1889 In B. selbst wurden durch dieses KolonisationsDer Aufstand Wissmanntruppe (s. d.) und Marine gemeinsam system gute Erfolge erzielt. das bei B. angelegte befestigte Lager des Halb- von 1888 (s. Araberaufstand) schadete nicht
entfernt liegt, ihre
während der Araberberr-
Die seit 1878 mehr im Innern des (s. d. und Araberaufstand) ge- viel stürmt hatten, begann auch intensive Tätigkeit Landes betriebene Arbeit an den Eingeborenen jahrelang wenig Erfolge; auch jetzt europäischen hatte seitens des Kaufmanns. B. wurde arabers Buschiri
Mit dem Beginn des Baues der von Daressalam ausgehenden Mittellandbahn begann B.s Bedeutung endgültig zu sinken, zugleich die Zahl seiner Bevölkerung, Immerdie jetzt noch gegen 6000 beträgt. hin ist B. auch heute noch eine wichtige Handelsstadt; 25 Firmen, darunter zwei große europäische, sind vertreten; 1912 betrugen die Werte der Einfuhr 0,806 MilL M, die der Ausfuhr 0,315, Summa 1,171 Mill. (gegen 3,086 im Jahre 1908); die Einfuhr von Textilwaren usw. ergab 0,508, die Ausfuhr von Ölfrüchten 0,192. Der Schiffsverkehr von B. war 1908: 149 einlaufende Dampfer mit 198305 Beg.-t (später nicht mehr gesondert veröffentlicht); dazu kamen 689 einlaufende Dhaus mit 15369 1 Rauminhalt, 1912: 402 mit 8465 t. B. ist Landungsstelle des von Daressalam kommenden Küstenkabels und hat Überlandtelegraph nach N und Post. Die Regenmenge beträgt 1074 (15 jähr. Mittel). Die älteste Europäernicderlassung in B. ist die 1869 begründete Station der Väter vom Sitz eines Bezirksamtes.
M
mm
Heiligen Geist
(s.
B., 3. Apostolisches Vikariat).
B. ist Sitz der Verwaltung des gleich2. namigen Bezirks, der Udoe* (s. d.), das südliche Usigua (s. d.) und das südliche Nguru (s. d.) umfaßt, insgesamt rund 14200 qkm. Die Zahl der farbigen Eingeborenen betrug Anfang 1913: 72800, dazu kamen 1120 nichteinheimische Farbige und 64 Europäer. Das ergibt die
Yolksdichte ständige
5.
Im
Bezirk sitzen vier selb-
europäische
Pflanzer
und
einige
Pflanzungsgesellschaften. 1908 waren 435
qkm
L-mdes an Weiße verkauft oder verpachtet. 1909/12 verkaufte das Gouvernement 100, verpachtete 5 qkm. Im Besitz europäischer Betriebe waren 1913: 1065 Rinder, 145 Stück Kleinvieh usw., die Eingeborenen besaßen
sind noch viele Schwierigkeiten, besonders die
Propaganda
und
Islam
des
verschiedene
Charakterfehler der Bevölkerung, wie Lüge,
Verleumdung, dazu Aberglaube und PolyEnde 1912 zählte gamie, zu überwinden. man 14 Hauptstationen (Bagamojo, Mandera, Mhonda, Maskati, Honga, Morogoro, Marienfels, Matombo, Lugoba, Kibakwe, Tununguo, Widunda, üssandawi, Bahi), die von 22 Priestern, 17 Brüdern und 25 Schwestern besetzt sind. 235 Katecheten müssen helfen, die 11462 Schulbesucher zu unterrichten. Die Christenzahl hat 15000 bald erreicht (14 522). Der Apostolische Vikar, P. Vogt, residiert in B. Seit 1910 ist vom Vikariat ein neuer Sprengel, Kilimandscharo, abgezweigt worden. Die Grenze von B. ist nunmehr nördlich eine Linie, die zwischen
dem
4.
und
grad nach Mgera führt und dann gassifluß folgt.
5.
Breiten-
dem Msan-
Südlich zieht sich die Grenze
sich
dem 7. und im Westen dann
Die
Missionsmethode
zwischen
Grad hin und bewegt
8.
um ist
—
den 35. Grad. entsprechend der
Vorgeschichte (ursprünglich meist durch Skla-
vorwiegend kolonisierend, daher
venloskauf)
stark auf die wirtschaftliche Seite gerichtet,
während die Schultätigkeit mehr zurücktritt. Für die Schule ist ein kleiner Katechismus und die Nachfolge Christi in das Kiswaheli
Von
worden.
übersetzt
Kultur
materieller
Baumwoll- und Kautschukpflanzung zu Morogoro; auch Viehzucht wird zeugt
sehr
die
u. a.
Die
betrieben.
Mariens
baren
d.)
(s.
Blute
(s.
d.)
und Krankenpflege. praheim
arbeiten
In
in
Töchter kost-
Erziehung
B. besteht ein Le-
100 Kranken; weiter besitzt noch 28 Kranken- und 25 Waisen-
mit
die Mission
häuser.
Schwestern,
und Schwestern vom
Schmidlin.
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Bagirmi
115 Literatur zu 3: Echo aus den Missionen der Väter klein und
vom
HL
Knechtsteden,
tief,
die
Ohren groß. Die Behaarung
fortlaufend, soll nach manchen Berichten viel stärker sein Schwager, Die 1911/12, 209 ff. als die der Neger; Behaarung der Gliedmaßen kath. Heidenmission der Gegenwart, Steyl 1906, Mirht, Mission und Kolonial- und Brust und sogar ein stattlicher Vollbart 11, 166 ff. Geist,
be-
—
sonders
—
—
Tübingen 1910, 37 f. Huch, Bis soll nicht selten sein. Ihre Hautfarbe ist nicht an die Enden der Erde, Frankenstein 1903, schwarz, sondern variiert von grau bis gelblich Politik,
II, 203.
—
Streit, Missionsatlas, Steyl
Bagana s. Bougainvüle Baganda s. Waganda. Baggara s. Araber.
1906, 19.
und braun.
1.
besonders
sowie
am
— Die B. wohnen im Urwaldgebiet, am
Randgebirge von Südkamerun, ganzen Ssanga aufwärts bis Nola,
ferner in Spanisch-Guinea, sowie in
dem südlich
Bagida, Küstenort Togos, im Verwaltungs- und östlich davon gelegenen deutschen Gebiet. Lome-Land. Sie sind wirtschaftlich sehr niedrig stehend, Ihr Jagdwild bilB. ist anmittelbar nach Erklärung der deutschen nur Sammler und Jäger. Schutzherrschaft Sitz des ersten deutschen Kom- det zur Hauptsache der Elefant, dem sie mit missars gewesen. In jener Zeit haben verschiedene ihren Lanzen zuleibe gehen. Die Ergebnisse deutsche Handelshäuser Faktoreien in B. unterihrer Jagd tauschen sie an die Bantustämme, halten. Diese sind langst aufgegeben, wie denn B. seine Bedeutung als Ein- und Ausfuhrplatz völlig zu denen sie in einem Abhängigkeitsverhälteingebüßt hat Die Pflanzungsgesellschaft nisse stehen, gegen pflanzliche Lebensmittel Kpemefs. Togo, 10. europäische Unternehmungen) und Gebrauchsgegenstände ein. Sie leben bezirk
!
j
•
hat bei B. ein Pflanzungsvorwerk, mit dem eine kleinen Regenmeßstation verbunden ist Mittlere jahrliche in Regenmenge 876 (Mittel aus 5 Beobachtungs- Dickicht des jahren). Die Bevölkerung gehört dem Ewestamm Siedlungen, an.
v. Zech.
lichen
im
Horden
mm
unzugänglichen
Urwaldes, haben keine
da
Interessen
sie
oft
je
nach weit
ihren
festen
jagd-
herumwandern
Bagielli, Name für die Pygmäen Kameruns müssen. Ihre Hütten errichten sie aus Zweigen Diese sind die frühesten Ureinwohner und verstecken sie gerne in Felsen, so daß man ganz Afrikas und noch jetzt überall als Unter- sie nur schwer findet; selten stehen mehr als schicht den Sudannegern wie den Bantunegern 5 oder 6 an einem Ort Über ihre geistige gegenüber zu erkennen. Es ist sehr wohl mög- Kultur ist soviel wie nichts bekannt. Sie sind (s. d.).
daß sämtliche Zwergstamme Afrikas von keine Menschenfresser, sollen sogar große Scheu (s. d.) im Süden bis zu dem davor haben, Menschenblut zu vergießen und Zwergstamme im Atlas im Norden, von den auch sonst recht friedfertig sein. Ihre Moral! Pygmäen am Rudolfsee und in Ostafrika bis tät soll ebenfalls ziemlich hochstehen. Tatauzu den B. in Kamerun ursprünglich einem ierungen sind bei ihnen selten; wo sie vorVolk angehörten. Die Sprache der B. ist sehr kommen, wie z. B. bei den Babinga des Ssanga, lich,
den Buschmannern
-
wenig bekannt, so daß man nicht weiß, ob sie wie die der Buschmänner Schnalzlaute enthält. Sie werden von den Negern mit verschiedenen Namen benannt: in Südkamerun Ebajagga, von den Fang Baijagga, von den Küstenstämmen Bekue oder Akoa, von den Dzimu Babinga, von den Mabea Boguelli oder Bekelle, von den Stämmen im Osten Bakolo usf. Sie sind von kleiner Statur und erreichen im Durchschnitt eine Größe von 1,60 m. Der größte gemessene Mann war 1,64 m hoch. Die Frauen sind noch kleiner, ihre Größe übersteigt vielleicht nicht 1,30— 1,40 m. Die Körperform ist gedrungen und kräftig, mit hoher, breiter Brust. Die Arme sind auffallend lang, die Schultern nach vorn gedrückt, so daß ihr Gang etwas Schleichendes erhält. Der Kopf ist
sind sie linear.
Passarge-Rathjens.
Bagirmi, Sultanat südlich des Tsadsees im Osten des Schari in Französisch-ÄquatorialDie Gründung fällt in das 16. Jahrh. und wird auf ein aus Arabien eindringendes Die Hauptstadt Geschlecht zurückgeführt. afrika.
Die schwarzen Urbewohner in Sprache und Typus das ÜberDie Fürsten von B. wurden schon frühzeitig Vasallen der Sultane von Borau. Das Reich B. hat seine Grenzen vielfach geändert, je nachdem es seine Macht über eine größere oder kleinere Anzahl von Vasallenfürsten ausübte. Die größte Ausdehnung hatte es unter Gawanga im Beginn des 18. Jahrh., wo es sich vom Tsadsee bis zum Lande der Sara, vom Schari bis nach Kanem erstreckte. rund, brachizephal und prognath, die Stirn vor- Die zu Kamerun gehörigen Gebiete westlich tretend und kurz, die Nase flach mit großen Logone und Schari, das heidnische Musgurnland Nasenlöchern, die Lippen schmal, die Augen und das Sultanat Logone, standen nur zeit8* ist
Massenja.
behielten
gewicht.
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weise
Bain
116
Hag.)
der Hoheit
unter
Nach dem
von B.
die
B.-Buar
südlich
des
Uäm
und
B-
die
Interregnum Rabehs (s. d.) regiert Mbaka bereits ganz im Tiefland zwischen Diese Stämme spreDynastie mit sehr eingeschränkter U&m und Nana-Baria. Macht in Massenja weiter ; die meisten Vasallen- chen nur drei voneinander wesentlich ver7 jährigen die
alte
Dialekte: den Dialekt der Buri, den Dialekt von Jade, den die B.-Buar, B.-Kaia und B.-Baia sprechen, und den Dialekt der B.-Talla und B.-Mbaka. Alle Stämme haben aber mit den Laka, Mbey,
staaten haben sich von ihr losgelöst.
schiedene
Literatur: Oppenheim, Rabeh Barl.
gebiet.
u. das TsadsetPassargo-Rathjens.
1902.
Bago s. Bamendagebirge und Fontem. Bahamagras s. Bermudagras. Bahnbau s. Eisenbahnbau. Bahnen s. Eisenbahnen; Eisenbahnen,
Sara, Jangere
und
Mbum
eine Bcschneidungs-
sprache, das Labi, gemeinsam, das schon zu
afri-
kanische Eisenbahnen, transafrikanische ; Kap- einer Art Verkehresprache der Länder zwischen ;
Kairobahn; Bengucllabahn. Bahnen, Trassierung der, Bahnen.
Bahnhöfe
dem s.
mittleren
worden
Trassierung der
Ssanga und dem Schari geDie B. sind zur Haupt-
sein soll.
—
sache Jäger und Ackerbauer.
haben
(Eisenbahnstetionen, s.a. Tafelöl).
sie
Als Sudanvolk
wohl früher Vieh besessen, haben
Die B. der Schutzgebietsbahnen (s. Eisenbahnen) aber jetzt keinen Viehbestand, wenn sie auch unterscheiden sich von den entsprechenden hei- die Worte für Pferd und Rind in ihrer eigenen mischen Anlagen dadurch, daß sie mit Ruck- Sprache besitzen. Auch sind sie nicht Hirsesicht auf
den zu Anfang meist schwachen, der
esser,
weiteren Entwicklung vorbehaltenen Verkehr
der
sondern ihre Hauptnahrung ist wie die von ihnen wohnenden Bantu-
südlich
Ausführung auf das Notwendigste stämme Maniok. Darum bilden sie einen Übergang zwischen den Maniokessern des Bei der Herstellung Waldlandes zu den Hirseessern und Viehder Hochbauten als Empfangsgebäude, Güter- züchtern der Grasländer. Sie sind wie erstere schuppen, Werkstätten, Lokomotivschuppen, Menschenfresser, da die Manioknahrung nicht Magazine, Abortgebäude usw. ist auf die klima- genügt und die Hunde, die sie mästen, ihren tischen Verhältnisse, auf die zu Gebote stehen- Fleischbedarf nicht decken. Die B. sind große den Arbeitskräfte, Handwerker und Baustoffe muskulöse Leute, mit platten Nasen und nicht Rücksicht zu nehmen. Mit Rücksicht auf die übermäßig dicken Uppen, von schwarzer bis bei allen Kolonialbahnen gebotene Wirtschaft- braunschwarzer Farbe; ihre Kopfform ist überlichkeit sind die Bahnhofsanlagen in ihrem Um- wiegend doliozephal und plathyrhin (s. Tafel 78). fange und in ihrer Ausstattung möglichst ein- Im Süden sollen die B. viel kleiner sein als zuschränken, und die spätere Ausgestaltung ist im Norden, was mit der überwiegenden Hirsenach Maßgabe der Bedürfnisse des gesteigerten oder Manioknahrung zusammenhängen mag. Verkehrs der Zukunft zu überlassen. Baltzer. Außer Maniok bauen die B. noch Batate, Mais, Bahnmeisterdräsinen s. Eisenbahnwagen. Sesam und wenig Hirse. Eine beliebte Speise sind
sich in der
beschränken, uberall aber eine künftige Erwei-
terung zulassen müssen.
I
Bahoras
(Bohoras),
schiitische
Inder
in |
Deutsch-Ostafrika,
Bahr Sara Baia (Baya)
8.
s.
Schiiten u. Inder.
(s.
Termiten. außer daß
Tatauierungen
sind bei ihnen selten,
sie sich 3 leichte Einschnitte im Gesicht Ebenso feilen sie ihre Zähne nicht; dagegen haben sie Zirkumzision. Die Kleidung der Männer besteht in einem Rindenschurz, die der Frau in einer Schnur, von der ein Bündel frischer Blätter herabhängt. Die Männer tragen ferner eine Mütze aus Rindenstoff. Im Norden und im Osten durchbohren die B. sich die Nasenlöcher und tragen darin entweder eine Stachelschweinborste (Talla und Kaia) oder runde weiße Steine
raachen.
Uam. Tafel 10), sehr großer Volks-
stamm von Sudannegern im Osten von Kamerun. Ihre Masse sitzt auf dem B.hochland (s. d.) und zwar von der Mündung des oberen Djerem in den oberen Sanaga im Westen bis zum oberen Mbali und Bahr Sara im Osten, von Nola am Ssanga im Süden bis zum Mittellauf des Mbere und Baria. Die B. teilen sich in eine ganze Anzahl
oder Holz (Buar). Ihre Haarfrisur tragen sie verschieden, Regel ist ein senkrechter Haarbüschel in der Mitte des Scheitels. Die Frauen tragen eine Unmasse von Messingringen an Armen und Beinen. Die B. besitzen an Waffen große Speere in der
von Unterstämmen. Die B.-Buri sitzen im Gebiet des Ssanga am Mittellauf, die B.-Baia im Oberlauf des Marabere und Kadei, die Form von Harpunen, ferner Lianenbogen und B.-Kaia im Hochland von Jade, ferner die Pfeile und Wurfmesser und große Rohrschilde. Meist sind ihre Waffen mit einem Pflanzengift verB.-Talla östlich von ihnen, nördlich des giftet. Sie besitzen an Musikinstrumenten große Oberlaufs des
Uäm, am Abhang
des Plateaus,
Trommeln und
kleine
Kalebassen,
die
sie
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Baia- Baia
—
—
—
besitzen auch Tabak pfeifen. Die Siedelungen der B. sind weitläufig und groß. Ihre Hatten sind rund und haben Kegeldach, das fast bis zur Erde heruntergeht (s. Tafel 10). Im Innern sind Lehmbetten vorhanden. Nach der Schätzung von Lenfant, die aber wohl völlig unzuverlässig ist, haben die B.Kaia eine Volkszahl von 8000, die B.Talla 8000, die B.selbst.
Bainingberge
117
Steinen oder Bohnen füllen, ferner Gitarren, Hörner, Pfeifen und Flöten. Tänze werden häufig aufgeführt. Die B. sind ein unzuverlässiges, lügnerisches und dabei feiges Volk (nach Lenfant). Ihre Moral ist sehr gering. Sie sind Fetischisten, verehren Holzbauten mit einer Stange, an der ein Gehörn oder ein andrer Gegenstand hangt. Wie schon erwähnt, sind sie Menschenfresser. Kinder werden oft erwürgt, aber meist nur männliche. Die Frauen werden gekauft, jedoch meist gut behandelt. Ihre Toten begraben die B., und zwar in einer seitlichen Nische des Grabes; Häuptlingsgräber werden geschmückt. Die B. sind geschickte Waffenschmiede, das Eisen gewinnen sie Sie
reichen vielleicht noch bis in dies Gebiet.
Passarge- Rathjens.
Baia-Kaia, Baia-Mbaka s. Baia. Baianga (Bayanga), Ort am Ssanga in Kamerun, dort gelegen, wo dieser aus dem Rande des Hochlandes in das Ssangatiefland eintritt. Der Ssanga ist noch weiter oberhalb schiffbar, bis Nola (s. d.), zu Zeiten bis Bania (s. d.) B. liegt im Urwald. Der Volksstamm der B., der den Ort bewohnt, ist klein und gehört wohl zu den Kakastämmen (s. Kaka). Die Kompagnie N'Goko Sangba hat in Passarge- Rathjens.
B. eine Faktorei.
18000.
Literatur: Lenfant, Dicouverte des gründet sourcts. Clozel, Lea Baijas. Paris 1896.
Be-
wohnt wird es, wie gesagt, im Norden bis zum Pennde von den Mbuni, im Süden von den Baia, und zwar wohnt auf dem Hochland besonders der Unterstamm der Baia-Kaia, an den Hängen sitzen die Baia-Talla und die Baia-Buar.
Baia-Talla
s.
Baia.
—
Bäika, auch B6Ika und Bekä, kleine Landim Verwaltungsbezirk Misahöhe in auf einem zwischen dem zentralen Togogebirge und dem Kunjagebirge gelegeBaiahochland. Das B., nach den es zum nen Gebirgszug, den B.bergen. Die Bevölkegrößten Teil bewohnenden Baia genannt, ist rung von B. gehört den zahlreichen Splitder östlichste Teil des Hochlandes von Südterstämmen Südtogos an. S. Togo, 8. Bevöladamaua in Kamerun. Im NW. geht es in das kerung b 8. Xgaunderehochland über, im S. in das Plateau Baikaberge s. Balka. von Südkamerun. Im O. fällt das B. nach Baima s. Wahuma. Lenfant mit zwei Stufen ab. Man kann das B. Baines, Thomas, englischer Maler und Reisenin zwei Gebiete trennen, in das Mbumhochland der, geb. 1822 zu King's Lynn (Norfolk), gest. zwischen Wina und Mbere im N. und das 8. Mai 1875 in Südafrika. 1858/61 Begleiter Hochland von Jade im S. Das erstere besitzt Passarge- Rath jens.
Baia-Baia, Baia-Buar, Baia-Buri
eine
Höhe von etwa 1100—1300
m
s.
Baia.
schaft
Togo,
und senkt Livingstones
(s.
d.)
auf seinen Reisen im Sam-
mit Chapman
1861/62 dann aber ganz plötzlich von der Walfischbai zum Ngamisee und zum zu dem Winkel zwischen Wina und Mbere. Sambesi. 1869 Besuch der Goldfelder im Die Lukuberge und die Laturaberge erMatabeleland. Er schrieb: Explorations in heben sich zu betrachtlicherer Höhe. Das JadeSouth Western Africa, Lond. 1864. besigebiet.
sich erst allmählich,
reiste er
(s.
d.)
hochland dagegen besitzt eine durchschnittliche
m
bis 1400 und senkt sich nach Baining, im Süden der Gazellehalbinsel auf Osten in einem Bogen zur Tiefebene und zwar Neupommern (Deutsch-Neuguinea) seßhafter von denen die erste durch das Stamm, der sich durch körperliche EigenPlateau von Buar, die Kareberge, Tumi- schaften von den Melanesiern (s. d.) unterberge, Simbalberge, Bariberge und Bumbabal, scheidet und eine nicht melanesische Sprache
Höhe von 1200
in zwei Stufen,
besitzt.
Neben den seßhaften (s. Neupommern,
gibt es auch
wan-
zweite durch die Berge von Jaumbe, Simbu Sibbere und Fai bezeichnet werden soll. — Das B. ist der größte Quellknoten der Kolonie. Es strömen von dort aus: die Zuflüsse des Logone: Wina, Mbere und Pennde\ des Schari: Baria und U&m, des Lobai: Bali und Mbaere, des Ssanga: Mambere und Nana, des Sanaga: Djerem und Lom. — Die Vege-
schwach bevölkert; es scheint aus älteren und jüngeren Eruptivgesteinen sowie (bis 525
tation des B. ist die des Graslandes, Steppe
Höhe
und
baut zu
die
Savanne,
nur
einzelne
Galeriewälder
dernde B.
5.
Bevölkerung).
Bainingberge, noch wenig bekanntes Hauptgebirge
der
Gazellehalbinsel,
(Deutsch-Neuguinea), dicht bewaldet
bis
ca.
Neupommern 1500
m
und von den Baining
hoch, (s.
d.)
m
hinauf) sein.
gehobenem Korallenkalk aufgeDie bisher bestimmten älteren
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118 Eruptivgeeteine
Bind
Augitdioritporphyrit
Monzonit,
Augitdiorit,
und Augitporphyrit.
Am
Nordrand der B., südlich von Lassulbucht und Massawa, hegen die Pflanzungen einiger Deutsch-Queensländer. Neuerdings haben sich auch noch einige weitere Ansiedler niedergelassen. Vor kurzem sind auch zwei kleine Fabriken für die Herstellung von Pfeilwurz entstanden, die sich mit der Ausfuhr dieses Produktes befassen wollen.
Kompagnie hat
Auch
die Neuguinea-
hier eine Niederlassung,
und
zwar baut sie vor allen Dingen Kakao (s. Neuguinea-Kompagnie). Eine regelmäßige Verbindung der Ansiedlung mit der Zentrale Rabaul besteht nicht, doch findet ein häufigerer Verkehr
teils
mit
dem Küstendampfer „Meklong"
Die für diese Strecke besonders
zu passieren.
trai-
Ochsengespanne mußten zweimal vierundzwanzig Stunden bei etwas mitgenommenem Steppengrasfutter und nur einmaligem Tränken in nierten
Sandfontein bei Walfischbai arbeiten, um den Weg von Usab im Swakoptale bis zu dem engiischett Haien und von dort wieder bis zu der genannten Stelle zurückzulegen. Im ganzen wurden zwischen dieser und der Küste 16 Fahrstunden gerechnet. Mit großen Schwierigkeiten waren für den damaligen Verkehr auch die von Sandfontein nach dem Swakoptale in nordwestlicher Richtung führenden Routen verknüpft. Der ab und zu ebenfalls benutzte Weg im Tale dieses Regenflusses selbst war
zwar durch das Vorhandensein vieler Wasserstellen und streckenweise auch guten Futters ausgezeichnet, bot aber auch seinerseits grüße Unbequemlichkeiten wegen der Notwendigkeit, weite Strecken in dem tiefen Sande des eigentlichen Flußbettes zurückzulegen.
des Norddeutschen Lloyd, wie auch mit Motor-
Der B. war wegen seiner Lage in einem und Segelkuttern der Ansiedler dahin statt trockenen Gebiet durch mancherlei AusnahmeAuch kann man bereits über Land von Rabaul bestimmungen von der Besiedelung ausnach den Bainingbergen gelangen. Der Weg genommen, auch wurden Verordnungen zur In den Offenhaltung des Weges erlassen. ist bis auf die Brücken fertiggestellt. Zugleich Bainingbergen findet sich noch eine Station der
vom heiligsten Herzen Jesu (s. &), die Namen St. Paul führt. Sie ist dadurch in
wurde auf längere Strecken hin die Fahrtlinie
Mission
verbessert
den
wandelt, so daß der B.
weiteren Kreisen bekannt geworden, daß da-
mehr
und
in eine wirkliche Straße ver-
Ende
1895,
dem immer
gesteigerten Verkehr entsprechend, in
im Jahre 1904 zehn Missionare und seinem oberen Teile in einen höheren AnMissionsschwestern von den Bainingleuten sprüchen gerechten Verkehrsweg umgewandelt überfallen und niedergemetzelt wurden (s. a. war. Mit der Eröffnung der Eisenbahn (s. selbst
Deutsch-Neuguinea, 20. Missionen). Sapper.
Bairam Bairn
a.
Baiweg,
(türk.), islam. Fest,
s.
Eisenbahnen IVa) Krauß.
Feste d. Islam.
Weru.
dem
Innern von Deutsch-Südwestafrika nach der Küste führenden Hauptver-
Vor dem Jahre 1893 fand überhaupt kein Frachtverkehr außerhalb des Walfischbaigebietes statt. Am meisten begangen wurde die südliche, von Otjimbingwe über
kehrsstraße.
Tsaobis links
vom Swakop
sich hinziehende
dann wieder
verödet.
—
Deutsch - Siidwertafriha.
Pflug in
frühere Bezeichnung für den unteren
Teil der aus
ist er
Barl 1896. H. v. Francois, Nama und Damara. Magdebg. - K. Schwabe, MÜ Schwert und
Literatur: K. Dave, Südwestafrika.
Baji
s.
Bajuta
s.
Baken,
Aufl.,
Bagielli.
Ekombe. s.
Wataturu.
Bakalahari Bakassi
2.
Dove.
Bert. 1904.
Bajagga
s.
s.
Betschuaneu.
Kamerun
3.
als Schiffahrtszeichen (s. d.)
dienende
Route, später aber auch die rechts von dessen
gerüstartige Aufbauten, die Fahrwasser oder ge-
dem Hochland über Jakalswater und
fahrliehe oder sonst wichtige Stellen kennzeich-
Tal auf
das Khangebiet gerichtete Linie, die allerdings
nen sollen. Sie werden viel an den Einfahrten Swakopmund der Häfen der Südseeschutzgebiete verwendet, kam. Im unteren Teil der Namib (s. die oft aus vom Wasser überfluteten Korallend.) zog die Hauptlinie über die Wasserstelle von riffen gebildet werden. An der Küste DeutschUsab durch die Geröllebenen der Namib und Südwestafrikas, die sehr gleichförmig ist und das Dünenland des Kuiseb nach Walfischbai. hervortretender Landmarken entbehrt, sind Von einem eigentlichen Wege konnte früher kaum große B. aufgerichtet worden, um den Schiffen besonders für den Verkehr von
in Betracht
Rede sein, sondern nur von einer obendrein höchst beschwerlichen Fahrtrichtung. Namentdem Meere nächste Teil, der B. im engeren Sinne, der eine Länge von rund 60 km hatte, war nur unter den größten Schwierigkeiten
die
lich der unterste,
die Orientierung zu erleichtem.
Fischer.
Bakiga, durch die Warcgga (s. d.) aus dem Kongostaat in das Vulkangebiet von Ruanda (s. d.) in Deutsch-Ostafrika verdrängte Völker-
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Bakinga
Rakptte
119
um
den Fuß der Vul- negerblut aufgesogen hat und am Westrand des Manengubahochlandes (s. d.) etwa von Sie sind bei den übrigen Bewohnern des Lan- der Gegend von Johann - Albrechts - Höhe bis des wegen ihrer Raubereien verhaßt zum Manengubagebirge, im Flußgebiet des Mungo, wohnt. Die B. bilden mit mehreren Literatur: Kandt, Caput Näi. BerL 1904. schaft, die das
kane bis
Gebiet
zum Knie
des Njawarongo besiedelt.
Weule.
Bakinga Bakkara
Wakinga.
s.
(arab.
Rinderhirten), zentralafrik-
anderen kleinen
Stämmen
die
Miniegruppe.
Sie sind ein
großer intelligenter Volksschlag,
friedhebend
und
fleißig
und leben darum
s. Araber. in gutem Wohlstand. Ihr Gebiet ist nicht Bakoko, großes Volk im Küstenvorland bis dicht bevölkert. zum Plateaurand von Kamerun, und zwar Ihre Dörfer mit geraden Straßen sind sauber. etwa bis zum Wuri im Norden und bis über Die Häuser sollen in letzter Zeit einen Übergang vom runden Kegeldachhaus des Sudannegers bis zum den Njong im Süden. Sie gehören zu der viereckigen Haus des Bantunegers durchgemacht Kamerungruppe der Bantuneger und stehen haben, und man soll im Süden jetzt nur noch der Bakundugruppe (s. d.) im Norden letzteren Typus treffen. Nach anderer Darstellung
Araber,
gegenüber. richtung, vor sie
hat
Letztere die
B.
eine
südliche
nördliche.
WanderSie
sind
sind Häuser für die Männer und die Ställe viereckig, aber die Häuser für die Weiber sind Kegeldachhütten. In der Mitte des Dorfes steht aas
etwa 160 Jahren aus dem Innern, wo Palaverhaus mit einem Baum Gegend des oberen Sanaga sind Viehzüchter, besitzen ein
davor. gutes,
vielleicht in der
Die
B.
kräftiges
und massenhaft Schweine, Ziegen und Schafe. Das Rindvieh ist aber aus verschiedenen gedrängt worden. Die B., die ein einheitliches Gründen (Krankheiten, Weidemangel) nicht sehr Volk bilden, zerfallen in eine ganze Anzahl zahlreich. Außer Viehzucht treiben die B. noch von Unterstammen. Am Njong sitzen die Ackerbau; sie bauen Planten, Mais, Kokos und BohJabo, die Ndogen Tomen, Ndogen Besol, nen. Der Boden ist im allgemeinen sehr fruchtbar.
saßen, durch ein eindringendes Volk zur Küste
Rind
die
Ndogen Schok und sitzen
die Bassa,
Im Norden Loko und Bergbakoko
und andere. Bei allen diesen Stammen hat ein Häuptling das größte Ansehen. Schkopp schätzt die Zahl der B. auf eine Million, was
wohl zu hoch gegriffen sein dürfte. Die Farbe der B.
dunkelbraun
schwarz, die Größe ist eine mittlere, und die Gesichter sind nicht häßlich. Die Kleidung besteht in einem Rinden- oder Bastschurz, die Tatauicrung in zwei Kreisen auf der Stirne und Pfeilspitzen an den Schläfen, außerdem noch an den Wangen und am Bauche. Das Haar wird meist kurz geschoren. Ihre Waffen bestehen in Speeren und Messern und in einer Art Keule zur Abwehr. Ihre Siedelungen sind die für die Bantu typischen, zwei Reihen Häuser, doch ist der Unterschied, daß die Wohnhäuser an der einen Seite, die Ställe an der andern sich befinden. Die Häuser sind rechteckig mit Firstdach und haben etwa eine Größe von 7 x 3 m, während der First etwa 2% hoch ist Die B. sind geschickt im Schnitzen und Flechten. Viehzucht ist wenig vorhanden, an Haustieren gibt es Hunde. Angebaut werden besonders Planten, Kassa ve, Mais, Erdnüsse; ihre Hauptnahrung sind Bananen. Fischfang wird wenig getrieben, desto mehr aber Jagd, in der die B. sehr geschickt sind. Handel wird ebenfalls wenig getrieben. Jedes Dorf der B. hat seinen Häuptling, der aber nur wenig Macht besitzt Passarge-Rathjens. ist
m
—
—
Bakolo
8. s.
Bagielli.
der aber wahrscheinlich
sitzt,
aber zu kleinen Teilen auch auf deut-
schem Gebiet Iwindo und
in in
Kamerun wohnt, am oberen dem Gebiet östlich dieses
ganzen Anzahl von Stämmen der Küste von Gabun zu den
Flusses. Die B. gehören mit einer
sog.
viel
Zwischenvölkern.
Sudan-
sind
wilde,
un-
wohnen. Sie sind Ackerbauer und Jäger. Ihre Kulturen sind sauber und schön. Doch meiden sie den Weißen und wollen keinen Kautschuk sammeln. Gegen sie erfolgt in neuester Zeit der Vorstoß der Fang (s. d.) über den Iwindo nach Osten, und sie scheinen ihnen weichen Passarge-Rathjens. zu müssen.
Bakpele,
auch
Verwaltungsbezirk
an das
Likpe\ Landschaft im M isahöhe in Togo,
zentrale Togogebirge
da angelehnt,
wo
der Dajifluß hervorbricht, von diesem im Norden begrenzt. Die Bevölkerung von B.
den Splitterstämmen Togos an 8. Bevölkerung b 8). Ihre Sprache verwandt mit der der Bewohner von
gehört
Togo,
(s.
Santrokofi in
Sie
zugängliche Stämme, die in großen Dörfern
ist
Waganda. Bakossi, Volksstamm von Bantunegern
Kamemn,
Bakota, Bantunegervolk, das mit seiner Hauptmasse in Französisch-Kongo zwischen dem Iwindo und dem mittleren Likuala Mossaka
bis
—
Bakopi
Passarge-Rathjens.
che Solby.
die
(s.
d.).
Literatur: A. Seidel, Beitrage zur Kenntnis dir Sprachen in Togo, Zeitschr. f. afr. u. oc Spr. 1898.
v. Zech.
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120
Bakterien
Bakterien
Bakteriologie).
(s. a.
1. Definition.
Vermehrung. 3. Einteilung. 4. Untersuchungsmethoden. 6. Differenzierung der Bakterienarten. 6. Krankheitswirkung. 2.
Definition. B. sind kleinste Lebewesen (Protozoen
JL
einzellige
pflanzliche
d.]
[s.
=
tierische Lebewesen).
Vermehrung
Die
2.
der B. erfolgt durch
Spaltung, indem jedesmal aus einer Mutter-
durch Querteilung 2 Tochterzellen ent-
zelle
stehen, daher auch die Bezeichnung Spalt-
Manche
pilze (Schizomyzeten).
B.
Tetanus- und Milzbrandbazillus) bilden
zustände,
Sporen,
sog.
(z.
B.
Dauer-
die gegen die ver-
schiedensten äußeren Einflüsse außerordentlich
widerstandsfähig sind (so gegen Hitze und
Andere Mikroorganismen
Eintrocknen).
noch:
Benennungen
(=
sind
Kleinlebewesen)
oder Mikroben.
E
und
Bakteriologie
untersucht die
B.
mittels
des
Mikro-
— wenn man Bewegung usw. — lebend, oder im gefärbten
skopes, entweder
studieren will
Zustande. Die Färbung geschieht in der Weise,
daß man das zu untersuchende Material in dünner Schicht auf einem Glasscheibchen, sog. Objektträger oder Deckgläschen ausbreitet, antrocknen läßt, fixiert und dann mit bestimmten Farblösungen imprägniert. Dann sind die B. mikroskopisch leicht zu erkennen. 5. Differenzierung der Bakterienarten. Bei der Unterscheidung von B.arten kommen in Betracht: a) Form und Größe; b) Beweglichkeit und Art der ev. Bewegung und
Anordnung
der
Geißeln); c)
Art der Färbbarkeit mit
Bewegungsorganellen
(sog.
ge-
wissen speziellen Färbemethoden; d) Art des
Wachstums
auf künstlichen
Nährböden
verschiedener Zusammensetzung; e) Verhalten
spezifischen BlutB. arten unterscheiden wir: harmlose (sapro- serumbestandteilen, die im Verlaufe von phytische)und krank hei tserregende(patho- Krankheiten auftreten und nur die jedes3.
i
n t e i 1 u n g. Unter den zahllosenbekannten
gegenüber
gewissen
Die ersteren finden sich in vielen maligen Krankheitserreger beeinflussen (sog. Arten allüberall verbreitet, die letzteren sind die Agglutination, d. i. Zusammenballung). Ursache von vielen ansteckenden Krankheiten, Nicht alle B. haben Eigenbewegung, und die den sog. Infektionskrankheiten. Dabei hat Art derselben ist bei den beweglichen B. auch Sie hängt ab von der Zahl nicht immer gleich. jede Krankheit ihren eigenen spezifischen Erund Anordnung der Bewegungsorganellen, der sog. reger, der also nur die betreffende Krankheit ver- Geißeln. Ein jeder Bazillus wächst auf künstursachen kann. Je nach der Form kann man nach lichen festen Nährböden (z. B. Gelatine- und gene) B.
—
der Einteilung von F.
Cohn
Bakteriengruppen 17): A. Kugel-B M
unterscheiden
fel
Mikrokokken gehören
z.
(1872) drei
große Agarnährböden) zu (s.
Ta-
rundliche B., die sog.
oder kurz Kokken.
Hierher
einer aus unzähligen Bakterien bestehenden, mit bloßen Augen erkennbaren Kolonie aus, an deren charakteristischem Aussehen man häufig die Art erkennen und vermuten kann. 6.
Krankheitswirkung.
Die pathogene
B. die Eitererreger, sog. Staphylo-
Wirkung der B. geschieht durch das massenKetten-) hafte Eindringen in die Körpergewebe oder
Haufen-) und Strepto- (d. h. Kokken, ferner der Trippererreger (Gonococcus) durch Giftwirkung.
(d. h.
sowie der Genickstarre- und Maltafiebererreger.
-
B.
Stäbchen-B. (Bazillen, lat. Bacillus), mehr oder weniger gestreckte Ge-
längliche
Literatur: Kolle- Wassermann, Handbuch der pathogenen Mikroorganismen. 0. Fischer, Jena Mühlens. 1912.
denen der Längsdurchmesser größer Bakteriologie (s. a. Bakterien), die Lehre sie haben also von den Bakterien, eine Wissenschaft, die zylindrischen Durchmesser. Zu dieser Gruppe im 17. Jahrhundert mit den primitiven Begehören z. B. Pestbazillus als Erreger der Pest, obachtungen von Anastasius Kircherus und Tuberkelbazillus als Erreger der Tuberkulose, A. v. Leeuwenhoek begann. Die B. entLeprabazillus als Erreger der Lepra, Diphtherie- wickelte sich erst in den letzten Dezennien bazillus, Typhus- und Dysenteriebazillus, Milz- des 19. Jahrh. rasch zum Segen der ganzen bilde, bei
ist
als
der Querdurchmesser;
brandbazillus, bazillus u. spiralig
a
Tetanusbazillus,
—
C.
oder
Mikroorganismen.
Schrauben-B.
korkzieherartig
Influenza-
Menschheit,
seitdem
gewisse
Bakterien
als
(Spirillen), die Erreger von infektiösen Krankheiten ergewundene kannt worden sind. Die Verbesserung der
z. B. der Untersuchungsmethodik, der optischen HillsUntersuchungsKommabazillus) ge- mittel (Mikroskope), der rechnet (s. farbige Tafel Tropenkrankheiten II methoden, ferner die Entdeckung der ZüchFig. 11). S. a. die einzelnen Krankheiten. tungsmethoden der einzelnen Bakterien (R. 4. Untersuchungsmet hoden. Man erkennt Koch) (s. d.) bewirkten, daß nach den bahn-
Hierher wird
Choleravibrio (der sog.
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Bakulia
Bakwiri
121
Cohn ist sprachlich und in religiösen Vorstellungen Die B.gruppe unterEntdeckung der andern eine ziemlich große. hatte Koch durch scheidet sich von den südöstlichen Bantu, den die Entdeckung des Milzbrandbazillus Bakoko (s. d.) und verwandten Völkern, durch zum erstenmal den ursächlichen Zusammen- die Lehmmauern ihrer Hütten, während Die* Straßen hang einer Infektionskrankheit mit einer be- letztere Mattenwände haben. Die sind sauber, und die Hütten stehen in Reihen stimmten Bakterienart sichergestellt. brechenden Arbeiten von Pasteur, F.
und
K.
folgte.
Koch
—
eine
R
Im Jahre 1876
Erkenntnis der Bakterien als Krankheits- zu beiden Seiten. In der Mitte der Straße liegt erreger hatte nicht nur wissenschaftlichen, das Palaverhaus, das zugleich meist den sondern auch praktischen Wert, indem wir Fetisch beherbergt. Die Stämme der B.gruppe nun neue Mittel und Wege der Krankheits- sind hauptsächlich die Träger der Geheimbehandlung, -Verhütung und -bekämp- bünde (s. d.), Maskentänze (s. Masken), Gottes-
fung kennen lernten. Die heute so wichtige Lehre von der Immunisierung und Schutz-
impfung
vorher von Josef List er (1867) eingeführte Methode der antiseptischen Wundbe-
handlung nach Entdeckung
der keimtötenden Wirkung der Karbolsäure durch Lemaire war ebenfalls eine Konsequenz der Lehre von den Bakterien. Und schließlich ist die gerade
Deutschland so mustergültig geregelte, moderne Seuchenbekämpfung (s. Seuchen)
in
der wichtigst«
praktische Erfolg
heutzutage
aller
der B.
Länder
In
existieren
bakteriologisch-hygienische
Institute, deren Hauptaufgabe die Ermittund Bekämpfung der pathogenen (krank-
lung
heitserregenden) Bakterien
ist.
Bakulia, fälschlicherweise auch Wassuba genannt, Völkerschaft an der deutsch-englischen Grenze im Osten des Victoria Njansa, im Schiratibezirk, Deutsch-Ostafrika. Die B. sind unzweifelhaft ein Mischvolk von Bantu und massaiartigen hamitischen Stämmen, in ihrer Berührungszone mit den Wageia (s. d.) auch mit diesem nilotischen Element. Physisch ähneln sie den Massai (s. d.) sehr, während sie im Kulturbesitz von allen Nachbarn einiges angenommen haben: Tracht und Schmuck von den Massai, Waffen und Kriegsputz zum Teil von diesen, zum Teil von Beschäftigungen den Wageia (s. Tafel 12). sind Viehzucht und Ackerbau im gleichen
und des Glaubens an das Totenreich
Früher AndroAbphagen). Die B. sitzen der Rumpiberge, teilung am Nordabhang in einer zweiten nördlich des Kamerunberges vom Mittellauf des Neme in einem Streifen nach Osten bis zum Mungo. Sie sind zur Hauptsache Ackerbauer, treiben aber auch in geringem Maße Viehzucht, besonders mit Kleinvieh. Sie sind daneben Händler und kommen als solche weit herum. Ihre Dörfer waren mit Palisadenzäunen befestigt, zu denen nur kleine Türen den Zugang gestatteten. Körperlich sind die B. klein, mager, häßlich und schmutzig. Ihre Hütten erreichen eine Größe von 30—40 m Länge und 6 m Breite, haben (s.
Religionen
Die schon waren
sind Sprößlinge der ß.
den Großstädten fast
gerichte
der
fast alle
sie
Eingeborenen).
Kannibalen
—
in
(s.
einer
und sind durch Schiebetüren Die Hauptorte sind BakunduKonje am oberen Mungo, im Gebiet der nördlichen B., und der Ort Bakundu-Bombe am mittleren Mungo im Gebiet der südlichen B. Giebeldächer verschlossen.
Passarge-Rath jens s. Ba-
Bakundu-Bonibe, Bakundu-Konje
ku ndu. Bakwiri, Volk in Kamerun am Südabhang des Kamerunberges. Über seine Stammesangehörigkeit ist wenig bekannt. Die B. sind ein Bantuvolk, das von Norden her eingewandert ist, und aus der Mischung zweier Sie haben lange Völker hervorgegangen. den Urniedere Giebeldachhäuser, roden wald, legen Pflanzungen an und treiben Maßstabe. auch lebhaft Viehzucht. Neben Kleinvieh Literatur: M. Weiß, Die Vtiktrstümme im haben sie auch eine Rinderrasse, die aber keine Berl. 1910. Norden Deutsch-Ostafrikas. Weule.
Bakandu, im Küstenvorland von Kamerun Stamm von Bantunegern, nach dem die eine Gruppe der in Westkamerun sitzender
Milch gibt. Dir
Stamm
zerfällt in viele Sippen,
deren Gebiete durch lebende Hecken getrennt sind. Die B. treiben einen großen Toten-
—
kultus und glauben an ein Weiterleben und
eine Art Seelenwanderung nach dem Tode, tung Bakundugruppe genannt wurde. Die weshalb sie die ersten Weißen für ihre wiederÜbereinstimmung mit den Nachbarstämmen gekehrten Toten hielten (s. Religionen der
sitzenden Bantu
mit
südlicher Wanderrich-
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Balaknwor
122
Der Besitzergreifung durch Balgmais s. Mais. Deutschen haben die B. lange erfolgreich Bali, Volksstamm und Ort in Kamerun. Die B. bewohnen das B.hochland (s. d.), Widerstand geleistet. 1892 fiel ihr Hauptort 1. Buea (s. d.), wobei v. Gravenreuth (s. d.) d. h. den westlichen Stufenabfall des Hochden Tod fand. landes von Südadamaua. Sie gehören zu den Literatur« A. 8eidel, Beiträgt z. Kotonialpolitik Sudannegern und sind von Osten oder Norden u. KohnialtvirUehafk 1901/02. eingewandert.gedrängt von mohammedanischen Passarge- Rath jens. Völkern im Benuegebiet. Die Einwanderung Balakuwor s. Crednerinseln. geschah erst vor einem Menschenalter. Die Balanakaia oder Alter Krater, »olfatarischer Ureinwohner zogen sich teils in die unwirtVulkan bei Matupi auf der Vulkanhalbinsel ((!aunabzellehalbinsel auf Neupommern, Deutsch-Neu- lichen Gebirge zurück und blieben Eingeborenen). die
hängig, z. B. die Bametta (s. d.), teils leben sie als Sklaven und Unterworfene der B. in s. Hunterhafen. Balando, auch Balondo, s. Ndian u. Balue. ihrem alten Stammlande. Von den B. werden sie Banzoa und Batankoan genannt; über ihre Balanga, Berg, s. Massaisteppe. Stammesangehörigkeit wissen wir nichts. Die Balangai, Pflanzung, s. Usambara. Balangdasee, See in Deutsch-Ostafrika am Fuß Eroberer haben sich auf den Höhen angesiedelt, der Ostafrikanischen Bruchstufe (s. d.) unter die Ortschaften der Ureinwohner hegen in 4° 21' s. Br., begrenzt durch den Hang des den Tälern. Die B. beschäftigen eich mit so. liegenden Vulkanberges Hanang (s. d.). Der Ackerbau; ihre Felder liegen in den Tälern, See liegt 1528 m Q. d. M. und ist etwa 23 qkm groß, ganz flach und salzig, meist fast wasserlos; er nimmt oft weit von den Dörfern entfernt, und werden Viehzucht und die tiefste Stelle eines kleinen abflußlosen Gebietes allein von Frauen bestellt. ein. Balangda bedeutet Salz (Tatogasprache). Handel mit den Bewohnern des Waldlandes Literatur: F. Jaeger, Das Hochland und der ist gering. Sie verstehen es, Kapaunen zu Riesenkrater I u. II, Erg.H. i u. 8 der M. kriegerische
guinea).
Baianawang
—
o. d. Sch.
Berl 1911/12.
Uhlig.
Balangidasee, See in Deutsch-Ostafrika unter 4° 42' s. Br. unmittelbar am Fuß der Ostafrikanischen Bruchstufe etwa 1600 er ist ü. d. M. etwa 22 qkm groß und als tiefste Stelle eines kleinen abflußlosen Gebietes salzig. Kalangida ist im Grunde dasselbe Wort wie Balangda (s. d.). Uhlig.
m
Balanophoraceen
s.
;
Schmarotzerpflanzen.
Balbalsee, richtiger Ralbal, was in der Massaispräche See bedeutet, Seebecken in Deutsch-Ostafrika am Sßdfuß desMeru (s. d.), 1271 ü. d. M. Von ovalem Umriß, hat er etwa eine Länge von 600, eine Breite von 360 m. Die größte Tiefe ist 8% m. Der See ist, abgesehen von dem flachen Nordufer, rings von einem Wall umgeben, der seewärts ganz steil und bis 35 hoch ist. Nach der anderen Seite fällt er entsprechend der Schichtung der Tuffe, die ihn aufbauen, sanft ab. Der B. ist ein echtes Mar, ohne oberflächlichen Zu- und Abfluß. Das Wasser ist süß. Seit einigen Jahren sitzt ein deutUhlig. scher Farmer hier.
mästen.
Gestalten.
Die B. sind kräftige, Sie tragen
zum
Teil
mohammeda-
Zahnverstümmelung wird geMit ihren Nachbarn leben die B. in übt. dauerndem Krieg, Kannibalismus soll vorkommen (8. Androphagen). Mit den Weißen, von denen Zintgraff (s. d.) schon 1889 eine nische Tracht.
Station in Baliburg gründete, bestand ein gutes
Einvernehmen, bis 1893 die Station aufgehoben wurde. Ein paar Proben ihrer Technik geben die Abb. 1 u. 4 der Tafel 86 wieder. Abb. 1 einen der hier wie in anderen Teilen des Graslandes gewerbsmäßig hergestellten m Tonpfeifenköpfe, Abb. 4 ein ebenso phantastisch gearbeitetes ölgefäß aus Ton. 2. B. ist ferner ein großes Dorf von ungefähr 30000 Einwohnern, Hauptstadt des B.landes. Es ist durch eine Straße mit der BanjangBalbi. tätiger, etwa 3100 m hoher Vulkan bucht sowie mit Bamenda (s. d.) verbunden. B. Es des Kaisergebirges auf Bougainvüle (8. d.), war von 1889—1893 eine Militärstation. Deutsch-Neuguinea. befindet sich dort eine Niederlassung der Baleri, in gewissen Gegenden des Sudans Baseler MissionsgeseUschaft (s. d.). bei Rindern und Einhufern ziemlich häuPassarge- Ratbjens. fige, unter den Erscheinungen der Blutarmut Balibagam b. Kamerun, 7. Eingeborenenund Muskelschwäche verlaufende Erkrankung, bevölkerung: Die Sudanneger. die durch ein Trypanosoma (T. pecaudi) (8. Balibnrg, Name einer jetzt aufgegebenen Sie Trypanosomen) hervorgerufen wird. Station im Baliland (s. Bah), Kamerun. lag neben dem Dorfe Bali (s. d.) auf dem Baletwl b. La Vandola. Balgaibneht, größere Bucht am Norden de Baliplateau in 1360 m Höhe. B. wurde 1889 von Neumecklenburg (Deutsch-Neuguinea). von Zintgraff (s. d.) begründet, mußte aber
m
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123 1893 von Hutter (s. &) aufgegeben werden, Baloi zusammen mit den Boka-Bonga und da auf Befehl des Gouverneurs alle nörd- anderen Stämmen. Das Gebiet, in dem sie lichen Stationen geräumt wurden. Erst 1902 wohnen, ist fast gänzlich unbekannt, ist auch
wurde im Balihochland (s.
d.)
(s.
von Pavel sehr schwer zugänglich.
wieder eine Station angelegt, aber östKlimatafel von B. in Bamenda (s. d.).
d.)
lich
von B.
s.
Kamerun.
Passarge-Rathjens.
Hochland im äußersten Westen des Plateaus von Kamerun. Es ist der westlichste Teil der oberen Hochländer Im Westen fällt es steil von Sudadamaua. mit einer Stufe zur Banjangbucht ab, im Süden steigt es noch an zu den Bambutobergen, und im Osten fällt es ebenfalls steil ab zur tief eingeschnittenen Mijasenke, die von einem Nebenflusse des Katsena Allah durchflössen wird. Weniger steil ist der Abfall im Norden, wo ein stufenweiser Übergang zu dem BenueBalihochland,
Ballotf Iber
Balnatoman Baloi
Passarge-Rathjens.
Kokosfasern.
s.
s.
Nordtochter.
Balinga.
s.
Balondo
s.
Balue.
Balong, Volk von Bantunegern im Kameruner Vorland, wahrscheinlich zur Bakundu-
gruppe gehörig. Sie sitzen am Mungo zwischen Mundame und Mukondsche in mehreren Enklaven. So ist der Ort Mukondsche ganz isoliert. Sie sind zur Hauptsache Händler, und zwar sind sie die Zwischenhändler für Vieh, das sie für Salz auf dem Graslande erwerben, und das sie beDaneben sonders an die Abo weiter geben. tiefland hin stattfindet. Das B. ist also vom bauen sie auf ihrem sehr fruchtbaren Boden Plateau abgetrennt, und der Paß, der hindurch Pisang, Mais, Yams, auch Bammeln sie ÖlDas B. selbst fuhrt, ist nur 1300 m hoch. Im Äußern sind sie früchte und Schibutter. besitzt eine Höhe von teilweise über 2000 m. den umwohnenden Stämmen gleich, doch Im Westen dieser Senke erhebt sich steil und weichen sie in der Anlage der Siedelungen ab. zackig das Bamettagebirge (s. d.), das fast Ihre Dörfer sind lang und bestehen aus zwei 800 m die Balisenke überragt. Im Norden Reihen Häusern, zwischen denen in Abständen von Bali (s. d.) setzt sie sich in das Ba- zwei bis fünf Palaver und Fetischhütten stehen. futhochland (s. Bafut), einem welligen PlaDie von 12—1500 m Höhe, fort. Höhenrücken des Bamettagebirges streichen teilweise von Südwesten nach Nordosten, teilDie weise von Nordwesten nach Südosten. Nebenflüsse des Katsena Allah, die den nördlichsten Teil des B. entwässern, fließen genau südnördlich. Im Nordwesten liegen die Wadjemberge, die noch eine Höhe von 1300 m besitzen und steil nach Bascho hin abfallen. Die Entwässerung des B. wird im Süden durch den Kreuzfluß besorgt, im Norden nur durch die Nebenflüsse des Katsena Allah. Der Übergang von dem Urwald, der bis ca. 1000 m die Südhänge des B. bedeckt, Das ist ein plötzlicher und überraschender. teau
—
Plateau selbst
ist
wohl
teilweise
Höhen wieder mit Höhenwald
in größeren
bedeckt, sonst
Passarge-Rathjens. s.
Kamerun,
7.
Eingeborenen-
bevölkerung: Die Sudanneger.
Balim
s.
etwa 3000 betragen. Literatur: Keller, Über Volk u. Land der Balong. Passarge-Rathjens. KolBl. 1895, 482.
Balsame
Feniinseln.
Balinga, Volksstamm von Bantunegern in Kamerun, die am Likuala Essubi, und zwar an seinem Mittellauf, als Wasservolk leben. Wahrsind sie nur ein Unterstamm der
s.
Harze
3.
Baltzer, Franz, geb. 29. Mai 1857 in Dresden, Geh. Oberbaurat und vortragender Rat im Reichskolonialamt,
1886 preuß.
baumeister, seit 1891
Regierungs-
im preuß. Ministerium
der öffentlichen Arbeiten tätig, 1898/1903 in
Japan im Dienst der dortigen Regierung, dann Mitglied Seit
mit Gras nebst Buschsteppe.
Baiiknmbat
Die Häuser bestehen aus mehreren Hütten, einer größeren Wohnhütte und dahinter verschiedenen kleinen Schlafhätten. Wahrsagerei, Gottesurteile und Tänze sind häufig. Größere Siedelungcn sind Mukondsche, Muyuka und Mpondo im Süden, Yuke. Ndom, Dikuna und Fiko im Norden. Im ganzen haben sie oder hatten sie zwölf Ortschaften, die Ihre Zahl soll nur teilweise verlegt worden sind.
der
Eisenbahndirektion in
Ende 1906
Stettin.
in der Kolonialabteilung, seit
vortragender Rat im Reichs- Kolonial -
1907
als
amt
tätig.
B. veröffentlichte neben Schriften
über Berliner Bahnen (1896/97): Das japaDie Architektur der nische Haus 1903.
Die Hochbahn Kultbauten Japans 1907. Ferner eine Reihe von Abvon Tokio. handlungen auf dem Gebiet des kolonialen Eisenbahn- und Bauwesens, u. a.: Die Eisenbahnen in den deutschen Schutzgebieten.
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124 Die Uganda- Eisenbahn. Zur Frage der Gebieten in bestimmte Bahnen gelenkt worden Spurweite für die deutschen Schutzgebiets- ist. Die glatte Oberfläche, die außerordentliche, bahnen. Wohnungsbau und Wohnungsbe- mit Elastizität gepaarte Festigkeit der Halme, nutzung in den Tropen. Die Eisenbahnen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Insektenfraß
im
französischen Westafrika. Die kolonialen macht sie, ohne daß eine langwierige BearbeiEisenbahnen (in Rolls EncycL des Eisen- tung nötig wäre, zu einem ausgezeichneten, bahnw.). Die Erschließung Afrikas durch stets billig zu habenden Material für HausEisenbahnen, Berlin 1913. bauten, Stützpfosten, Wandbekleidungcn und Dachschindeln, für Tragstangen, Lanzen- und Baluan (Raluan). 1. S. Vulkaninsel. 2. B. oder St. Patrick, 183 m hohe, aus eruptiven Ge- PfeUschäfte, Zäune u. dgL Als Leitungssteinen bestehende Insel der Admiralitatsgruppe röhren für Be- und Entwässerungen, auch für im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), unter Destillationszwecke, werden sie gebraucht, 2» 33' s. Br. und 147« 20' ö. L. nachdem die Querwände, die die Halme in Balue, Barue, ein Stamm von Bantunegern in x lange Abschnitte gliedern, durchKamerun, die zu der Bakundugruppe (s. d.) ge- /4 V« stoßen worden sind. In Stücke zerschnitten, hören. Sie haben ihre Wohnsitze in einem geben sie Schöpfgefäße und Wasserbehälter, Streifen zwischen dem Rio del Rey- Tiefland Blumentöpfe, Pfeilköcher, Büchsen, Dosen und und den Rumpibergen, also im Küstenvorderen land von Kamerun. Zu ihnen gehören auch Schachteln ab. Splitter mancher B.arten, Außenhaut stark verkieselt ist und die darum die Barondo (Balondo) nördlich des unteren
—
Meme.
Passarge-Rathjens.
Balum
Bäm
einen äußerst scharfen als
Feniinseln.
s.
Rand
besitzen, dienen
Schaber, Messer und Dolche. Unentwickelte
Halme, die von einem unterirdischen WurzelBoden gleich Spargel durchein beliebtes Gemüse.
s.
Bama,
m
stock aus den
Ort
in
Kamerun,
und brechen, sind
Bornu
s.
Jadseram.
Bambio s. Mbaere. Bambuko, Volksstamm
B., der zu
hört,
den schnellwüchsigsten Gewächsen gein mehreren Gattungen und einer
kommt
Kamerun, der ganzen Reihe von Arten auch in den deutschen Schutzgebieten der Südsee wie des tropischen zu der Bakundugruppe (s. d.) der Bantu Afrika vor, findet aber hier keine so allgemeine Sie sitzen am Nordabhange des Verwendung seitens der Eingeborenen wie in gehört. Kamerunberges bis zur Küste bei Bibundi. Ceylon, Britisch- und Niederlänuisch-lndien, China Eine Eigentümlichkeit vieler sehr Allem Anscheine nach sind sie von Norden und Japan. in
—
her eingewandert.
Sie leben in
ihrem frucht-
baren Land von Ackerbau, besonders gedeihen
am Gehänge
des
Mit den Weißen gekommen.
Bambuiue
s.
Kamerunberges ölpalmen. mehrfach zu Kämpfen
ist es
Passarge- Rathjens.
Muti.
Bambuluesee s. Muti. Bambus. Die Bambuseen sind
eine Abteilung
Halm
6 (sonst 3) Staubblättern gekennzeichnet ist. Ihre Verbreitung erstreckt sich über die Tropen, teilweise auch über die Subtropen der alten wie der neuen Welt, wenige sind der gemäßigten Zone Ostasiens eigen. Im Volksmunde beschränkt sich der Begriff B. auf die
Volkens.
Bambusen,
der Gräser, die durch holzig werdenden
und den Besitz von
hoch werdender Arten ist die, daß sie 10, 20 und mehr Jahre alt werden müssen, bevor sie blühen und fruchten und dann absterben. Eine Folge davon ist, daß ein und dasselbe Gebiet einem Reisenden durch seinen Reichtum, einem Nachfolger durch seine Armut ah B. auffallen kann.
oft
eine in Deutsch-Südwestafrika
allgemein eingebürgerte Bezeichnung für ein-
geborene
Diener,
besondere
für
die
halb-
wüchsigen, im Haushalt beschäftigten Farbigen.
Das Wort ist durch Zufall nach Südafrika drungen und nicht etwa dort heimisch.
ge-
Eine interessante Erklärung für dieses Wort gibt E.
Hahn,
Berlin.
Wanderungen, zeichnung
Seine Ausführung zeigt die und praktische Be-
die eine kurze
infolge
des
modernen
Weltverkehrs
Ursprünglich wurden von übermannshoch werdenden Arten, deren durchmachen kann. eine Länge von mehr als 20 m und Ober- den nordamerikanischen Angelsachsen die Rot-
Halm
häute als Baboons d. i. Paviane = Affen, Halbmenschen, bezeichnet Von hier ist auf dem Umwege über Berlin und das Windhuker Kasino im gliedert. Im Wirtschaftsleben, namentlich der Anlange der neunziger Jahre dieses Scherzwort für eine minderwertige Menschenklasse in SüdwestInder und Ostasiaten, spielen sie eine hervorafrika verbreitet worden, wo es allgemein in der ragende Rolle, ja man kann sagen, daß die Form „Bambus, Bambuse" gebraucht wurde. Kultur dieser Völker durch den B. auf manchen Dove.
schenkelstärke erreichen kann. Die hohl, aber
Halme sind
im Innern durch Querwände
ge-
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Bambuso
Bamendagebirge
125
Bambuso,
kleiner
Bantustamm am West- 1902
ist es
deutsche Militärstation.
30000 Einwohner,
rand des Kamerunberges, sprachlich die näch-
ungefähr
sten Verwandten der Duala
amt und mehrere
(s.
d.).
hat
Faktoreien.
Es zählt ein
Post-
B. hat eine
Kamerun. glückliche Verkehrslage. Nach Westen führt des Hoch- eine Handelsstraße Uber Bali und die Banjangbilden den bucht ins Ossidingetiefland und zur Küste, südlichen Teil des Bamendazugs. Ihre Haupt- nach Osten ist das Gebirge im 1800 m hohen richtung ist nordöstlich. Nach Westen fallen Paß nach Babanki-Tungo zu überschreiten, steil zum Kreuzfluß- von wo Straßen nach Bamum, Kumbo und sie außerordentlich Nach Süden geht es zwischen tiefland, nach Osten dagegen senken sie sich Banjo führen. in 2—3 Terrassen zum Nunplateau. — Die B. Bambuto- und Mutibergen nach Dschang. Nach bestehen aus Granit und wenig Gneis und Norden führt die Mijascnke ins Benuegebiet. bilden einen Horst, der eine Basaltdecke trägt. 3. Der Bezirk B. ist ein Gebiet mit miliDer Abbruch nach Westen ist evident und tärischer Verwaltung. Er ist sehr ausgedehnt Die und umfaßt das Balihochland und das Bamumbeträgt 2000 m auf 10 km Luftlinie. Gipfelhöhe beträgt ungefähr 2500 m. Die B. plateau mit dem Zipfel zwischen Mbam und sind ihrer Steilwände und gewaltigen Block- Wandarn, das Kumbohochland und das Tiefmeere wegen schwer zu aberschreiten und fast land des Donga. Die Bevölkerung ist sehr unbewohnt. Der Nordwesthang ist fast bis dicht, im Bezirk wohnen 373000 Menschen. zu den Gipfeln mit dichtem Wald bedeckt, Das Dorf B. ist Militärstation, in Kentu südDort wird von lich des Donga steht ein Militärposten. der Ostabhang ist Grasland. Passarge- Rathjens. Dschang aus Viehzucht betrieben. Passarge- Rath jens Bamendagebirge, Gebirge in Kamerun, das Bamenda, Volksstamm, Ort und Bezirk in zum Hochland von Südadamaua gehört. Es Kamerun. L Die B. sitzen im östlichen Teil ist der durchschnittlich über 2000 m hohe Gedes Balihochlandes, am Fuße der Mutiberge, die birgsrand des Manengubahochlandes gegen den Nordostteil des B.gebirgs bilden. Sie ge- Westen. Es streicht von den Bafaramibergen hören zu den alteingesessenen Stämmen des bis zum Kumbohochland in nordöstlicher
Bambutoberge, Gebirgszug in Sie liegen auf dem Westrand landes von SQd-Adamaua und
Landes, über deren Zugehörigkeit zu den Bantu-
oder Sudanvölkern nichts bekannt
ist.
Sie
sind bei der Invasion der Balivölker politisch
selbständig geblieben.
Sie
In seinem nördlichen Teil trennt
Richtung.
—
das Balihochland vom Mbamplateau. Der südlichste Zug des B. sind die Bafarami-
es
haben viereckige berge, mit ihren
Giebeldachhütten und große Dörfer, die aus
hügeligen
bis
Ausläufern.
zum Mungo
reichenden
sind
durch den
Sie
umzäunten Gehöften bestehen. Hauptort ist Kiddebach vom Manengubagebirge getrennt. Bamenda. Die B. treiben Ackerbay und etwas Der Mbwefluß, aus einem Kratersee im Manengubagebirge kommend, durchbricht sie Nordöstlich schließt sich mitische Buckelrind. Einige Belegstücke ihrer in einem Quertal. im allgemeinen recht hochstehenden Tech- das Mbohochland an, das Höhen von 1800 bis Es bricht nach Osten sehr nik geben die Abb. 2, 3, 4 der farbigen Tafel 2000 m erreicht. Kamerun wieder: Abb. 2 ein perlumsponnencs steil zum Nkamkessel ab, senkt sich aber nach Kürbisgefäß, Abb. 3 eines der im ganzen süd- Westen allmählicher zum Batombergland. lichen Grasland gebräuchlichen, mit Tierfiguren Nach Westen entwässern es der Fi und der
Viehzucht, ihre Rinder erinnern an das ha-
Abb. 4 ein wahres Bago, zwei Quellflüsse des Kreuzflusses. Daß die an Letzterer stammt aus dem kesselartigen Einbruchstal von Fontem. Das B. trägt weiter weder naturalistisch gehaltenen oder auch stili- nördlich den Namen Bambutoberge (s. d.). verzierten
Speisegefäße,
Prachtstück von einer Tanzmaske.
den Schnitzereien stets wiederkehrenden, entsiert
auftretenden Tierfiguren irgendeine
my- Diese
fallen
westlich
steil
zum
Baliplateau
Bedeutung haben und der Mijasenke, östlich dagegen in Stufen müssen, ist sicher, doch kennt man die nähere zum Nunplateau (s. d.). Sie haben Höhen von Bedeutung noch nicht. 2600 m und darüber. Nördlich folgt der 2. B. ist das Hauptdorf des gleich- 2500 m hohe Vulkanberg Muti (s. d.). Von hier namigen Volksstammes. Es liegt auf dem ab sind die Gefällsverhältnisse umgekehrt: Balihochland in einem kesselartigen Tal Steilabfall nach Osten, terrassenförmige Hänge der Mutiberge in 1559 m Meereshöhe. Beim Seit zur Mijasenke, in der Bamenda liegt. thologische
oder
religiöse
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12Ü
Paß von Babanki-Tungo gebt das B. in die Bamilleke s. Bana 2. Randgebirge des Kumbobochlandes über. Barn um, Volk und Stadt in Kamerun, Die Grundmasse des B. bilden Granite und 1. Das Volk der B. ist ein Sudanstamm, Gneise, die die starke Zerklüftung des Gebirges der im Westen des Hochlandes von Südbedingen. Darüber sind jüngere vulkanische adamaua, und zwar auf dem Nunplateau, Decken gebreitet, Basalte, Trachyte und zwischen dem Nun und Mbam sitzt. Ein Zug Tuffe. Durch die Verwitterung dieser ent- von isolierten Vulkanen zieht sich hier von
—
I
I
zum Teil sehr groteske Bergformen. Norden nach Süden am linken Ufer des Nun Der Westabbang ist bis gegen 1000 m Höhe entlang und dieser wird nach den auf ihm Urwald, dann folgt ein bewohnter ölpalmen- wohnenden B. der Barnumzug des Bamumgürtel, die Gipfel und der Ostabhang gehören Iplateaus genannt. Letzteres hat im Norden zum Grasland. Passarge-Rathjens. etwa eine Höhe von 1100 m, im Süden von Bamessong s. Kumbohochland und Bafut. ungefähr 700 m, und senkt sich nach Osten Bametta, Volk in Kamerun. Sie bewohnen zum 600 m hohen Mbamtal. Die Vulkangruppe den östlichen, höchsten und stark zerklüf- setzt sich aus folgenden Vulkanen zusammen: teten Teil des Bamettagebirges (b. d.), das das Mbamgebirge (2500 m) ist in Nordwesten sich schroff über dem Balihochland erhebt. durch eine Senke vom Kumbohochland geSie gehören zu den Ureinwohnern des Landes, trennt, weiter südlich der Nkogam, noch stehen
J
,
|
die
sich
in das
vor den eindringenden Bali
Gebirge zurückgezogen haben.
Zahl betragt
15-20000
Seelen.
Sie
(s.
d.) [weiter
Ihre
I
der
endlich
Batpit,
dessen
höchster
Gipfel einen Kratersee enthält. Die Vegetation
wohnen des Bamumlandes besteht zur Hauptsache
in
großen Dörfern, die einzelnen Häuptlingen Grasland und auf den höchsten Bergen wohl unterstehen. Die B. sind ein wilder und etwas Wald. Die B. sind ein kräftiger Volkskriegerischer Volksstamm, der noch ganz all- schlag, der durch die Fruchtbarkeit seines Gegemein dem Kannibalismus (s. Androphagen) biet es und durch die günstige Lage sich ein in
—
'
I
|
Iiire Unterwerfung war mit mehreren mächtiges Reich erworben hat. Gegen die EinKriegszügen in dem schwierigen Gelände ver- fälle der Fulbe haben die B. sich erfolgreich bunden, in dem sie ausgezeichnete Deckung halten können. Heute herrscht der junge fanden. Passarge-Rathjens. Lamido Joja Lamido als Titel wird hier Bamettagebirge, Gebirge in Kamerun, das schon gebraucht (s. Lamido) über die B., den erhöhten Westrand des Balihochlandes (s.d.) ein begabter und den Weißen freundlich ge-
huldigt.
j
—
—
dem
500-800
m
hoch sinnter Mann, der eine eigene Schrift erfunden aufsteigt. Die absolute Meereehöhe reicht an und es aus eigenem Antriebe zum Kartenzeich2000 m. Die hauptsächliche Streichrichtung ist nen gebracht hat. Die Volksdichte ist im nordwestlich, im südlichen Teil biegen die Ket- B.zug, also in den höher gelegenen Gebieten ten in nordöstlicher Richtung um. Nach außerordentlich dicht, während die Hochbildet,
aus
es schroff
j
Westen senkt sich das B. und bricht mit den 1200 m hohen Wadjembergen mauerartig Ossidingetiefland ab. Das B. besteht aus air kristallinen Gesteinen, seine steilen Abbräche weisen auf tektonische Entstehung. Es ist ein wildes, zerklüftetes, unwegsames Bergland. Es wird von vielen Höhlen berichtet, in denen sich die kriegerischen Eingeborenen ca.
—
zum
versteckt halten.
B. die Bametta
Das
sind
im
eigentlichen
Der Urwald zieht sich im westlichen Teile bis nahe an den Kamm, im östlichen bleibt er in den Tälern und weicht endlich ganz dem Grasland. Eine wohl beim Geheimbundwesen gebrauchte prachtvolle große Tanzmaske in Form eines menschlichen Gesicht.« mit einem aufgesetzten Kranz stilisierter Tiere zeigt Abb. 4 der farbigen Tafel Kamerun. Passarge-Rathjens. (s. d.).
ebene
selbst
nur
sehr
schwach
bevölkert
Am
meisten konzentriert sich die Beum das Zentrum B. oder Fumban, den Sitz des Häuptlings und überhaupt die einzige große Siedelung des Stammes, eine
ist.
völkerung
Folge der steten Beunruhigung durch die Fulbe. Eine Auswahl aus dem stofflichen Kulturbesitz der B.
ist
auf der farbigen Tafel
Kamerun und
Tafel 86 wiedergegeben. Eine der aus dem ganzen südlichen Graslande bekannten, prachtvollen Tabakspfeifen zeigt Abb. 5 der farbigen Das hölzerne Rohr ist mit Tafel Kamerun.
Perlen umsponnen ; der Tonkopf trägt als Verzie-
rung eine stilisierte Krabbe, ein im Leben jener Völker für Divinationszwecke gern verwandtes Tier. Ebenfalls mit Perlen besetzte Arbeiten sind der Thronsessel Abb. 8, aus der Hauptstadt Fumban selbst, und der Kopfaufsatz aus der westlich
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127
Den Körper des den Kopfaufsatz krönt Abb. 5 der Tafel 86 stellt ein Haumesser dar; die Abb. 10, 15, 20 und 21 dagegen sind Proben der in B. anscheinend gelegenen Landschaft Bagain.
sitzt,
Sessels bildet ein Elefant ;
und
ein
Chamäleon.
gehört zu den Sudanvölkern (s. Tafel 81) steht den Bamilleke bei Dschang nahe. Die Bevölkerung des Bezirkes ist sehr dicht, Bausch
schäzt sie auf 40 Menschen auf 1 qkm.
Reiche Bestände von ölpalmen sind vorhanden, ebenfalls reicher Bestand an Kleinvieh, während Art Bronze, zuweilen auch Messing; das Ver- Großvieh nicht überall zu finden ist. Der Westfahren ist, genau wie im alten Benin, das der hang des Gebirges ist mit Wald bestanden, aber verlorenen Form. Während diese Technik in auf den Hochflächen herrscht das Grasland den älteren Erzeugnissen den Beninarbeiten schon vor. Angebaut werden besonders Mais mindestens gleichkommt (s. den Trinkhorn- und Erdnuß. Passarge-Rathjens. knopf Abb. 10 und den Halsring 15 mit seinen Bana, Bwana, in der Suahelisprache (s. d.) alten Metallgießkunst.
Das Material
zierlichen Tierköpfen), liefert das
ist
vom
eine
Herr-
scher Ujoja neuerdings beliebte Verfahren nur
„Herr". Bwana mkubwa, „der große Herr", wird von den Eingeborenen Ostafrikas für
minderwertige, lediglich auf die Ausfuhr nach jeden Europäer in höherer Stellung gebraucht. Europa berechnete Sachen. Bana Heri, Sultan der Wasiguha (s. d.), der 2. Die Stadt B. oder Fumban hegt in der 1889 im Araberaufstand (s. li>rjit.....•.•!•
s.tJttrik
i
Chininprophylaxe
273
Körper dem Organismus des Menschen gegenüber ganz gleich ist, darf erwartet werden, daß man sowohl die Malariatherapie wie Malariaprophylaxe in Zukunft
während des ganzen Aufenthaltes durchgeführt und nach Verlassen der Fiebergegend mindestens noch 2—3 Monate lang
Giftigkeit beider
mit
Hilfe
möglich war.
ginnen,
—
regelmäßig fortgesetzt werden. Viele wird schonender gute Resultate mit Ch. sind in der Literatur dies mit Ch. bisher berichtet. Wenn auch die Ch. nicht immer
Körpers
dieses
können
gestalten
als
S.
a.
Chininprophylaxe und
mit absoluter Sicherheit vor Malaria schützt, so sind doch die ev. auftretenden
Chinarinde. Literatur*. Pictet-Wolffenstein, Die Pflanzenalkaloide. Berlin 1900. Flückiger, Chinarinden in pharmakognostischer Bezie-
-
hung.
Cholera
— Oiemsa
u.
DU
Schaumann, Pharmakol.
meist
leicht,
gefahr
(s.
und
die
Erkrankungen
Schwarzwasserfieber-
Schwarzwasserfieber)
mäßigen Prophylaktikem
ist bei
regel-
gering.
u.
chenu-physiol. Siud. über Chinin: Arch. f. Schiffe- und Trapenkrankh. 1907, Beih. 3. Oiemsa u. Werner, Erfahrungen mit einigen Derivaten des Chinins ( Dihydrochinin usw.). 1912, Beih. 4 8. 65. Giemsa.
Malaria kra nkheiten.
Rüge, Literatur: 1906, O. Fischer.
—
I
Jena
Mühlens.
Chininrinde, Chininrindenbäume
s.
China-
rinde.
Chips 8. Zimt Chlorophora exeetea
Chininprophylaxe, das systematische Ein(Farn. Moraceen), nehmen von Chinin zum Schutze gegen die großer, in Deutsch-Ostafrika, Togo und KaErkrankung an Malaria. Die Ch. kann die merun verbreiteter und stellenweise häufiger eigentliche Malariainfektion, d. h. die Para- Waldbaum, der für Aufforstungszwecke unter den ersten in Betracht kommt (s. Tafel 24). Das termitenfeste, gelblich braune bis braune aber, die ev. eingeimpften Parasiten jedes- glänzende Holz gleicht in der Härte (sp. G. mal wieder abzutöten, ehe sie so zahlreich 0,6—1,0) und manchmal auch im Aussehen geworden sind, daß sie einen Anfall auslösen unserem Eichenholz; doch fehlen ihm die können. Für die Ch. gelten dieselben breiten Markstrahlen. Es ist ähnlich vielRegeln und Methoden wie für die Chinin- seitiger Verwendung fähig wie Tiekholz und behandlungder Malaria (s. 1). Die Haupt- Eichenholz und wird auch bereits in Europa sache bei der Gl ist, daß sie auch gewissen- gut bewertet Handelsbezeichnungen sind afrihaft ausgeführt wird. Das gilt namentlich kanische Eiche, afrik. Tiek, Kambala, Mvule bei der Ch. in größeren Verbänden (Schutz- (Deutsch-Ostafrika), Odum (engL Goldküste, truppe, Marine). Bekannt ist, daß viele Leute Togo). Abb. des Holzes s. Nutzhölzer. Abb. sich auf alle mögliche Weise von dem Chinin- der Frucht bei Busse: Vegetationsbilder R. v. einnehmen zu drücken versuchen. So muß Karsten u. Schenck VI, 7, G. Fischer, Jena. der Arzt bei Truppen usw. die Chininaus- Die Rinde führt einen gelben, an der Luft teilung sorgfältig überwachen bzw. selbst vor- zu einer zähen Masse erstarrenden Saft. siteneinimpfung zierten
durch
den
Stich
Mücke nicht verhüten;
sie
der
infi-
bezweckt
—
nehmen.
Auch kann der
—
Bei Leuten mit dauernden starken Chinin-
beschwerden,
selbst
Büsgen.
persönliche Einfluß
des Arztes durch Belehrung viel nützen.
der
Chodjas (Kojas
Brom-
Deutsch-Ostafrika,
Verteilung
bei
Tagesdosis in mehrere kleine,
hilft ev.
Chlorose s. Blutkrankheiten. Chocolat dn Gabon s. Dikabaum. [s. s.
d.]),
ind.-isl.
Schiiten
und
Sekte
in
Inder.
Choiseul, etwa 5850 qkm große, mäßig hohe, kann nicht allgemein gesagt werden. In schwer größtenteils bewaldete, noch wenig bekannte verseuchten Gegenden sind natürlich größere Salomoninsel zwischen Bougainville und Ysabel,
kali.
—Welche Methode man
vorziehen
soll,
Chinindosen notwendig. In manchen Kolonien 1886/1899 deutsch, dann durch den Samoawerden, namentlich in neuerer Zeit, 0,3 g pro vertrag (s. Erwerbung der deutschen Kolonien Tag, von den Italienern sogar in der Malaria- 5 und 7) leider englisch geworden. Sapper. saison
bis 0,5 g gegeben.
kannteren
Methoden
sind:
Die anderen bejeden 4. Tag
i
hole
s.
Cholera,
Mafia.
Ch. asiatica,
1,0 g Chinin; oder: jeden 6. und 7. Tag 1 g Chinin, am besten auf möglichst nüchter-
des Menschen, die
sofort mit Betreten
brechen,
Infektionskrankheit
die Tropen gebunden ist, sondern in allen Breiten vornen Magen zu nehmen (s. a. Chinin nach- kommen kann. Die wesentlichen Krankbehandiung im Art. Malaria). Die Ch. muß heitserscheinungen sind Durchfall und Er-
des Malarialandes be-
Kolonlal-Lexlkon.
Bd.
I.
die
beide
nicht an
bald
„reiswasserartige" 18
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Chrom«
274
Cholerine
hochgradiger Schwäche sich naturgemäß auf den ältesten Missionsgebieten Krämpfen der Muskulatur, am zahlreichsten vertreten; hier steht Samoa obenan. In welchem Umfang die evangelischen
Form annehmen und zu führen, wobei unter
starkem Wasserverlust aller Organe, Blaurotverfärbung der Haut, Harnstockung in vielen nach kurzer Zeit der Tod eintritt. Leichtere Formen werden als „Ch.-Diarrhöe" Der Erreger ist ein und Cholerine bezeichnet Bakterium, Vibrio cholerae, 1883 von Robert Koch (8. d.) in Ägypten entdeckt (s. farbige Tafel: Erreger der Tropenkrankheiten II Abb. 1 1). Er ist in bezug auf seine Nahrung
Fällen
—
Missionen eingeborene Kräfte heranziehen, zeigt folgende Übersicht, die sich auf die Missionsberichte von 1912 stützt Deutsch-Ostafrika: Die Universitätenmission arbeitet mit 12 ordinierten und 148 nichtordinierten Eingeborenen; die Church Missionary Society verwendet 74 African Lay Agents; die Bielefelder Mission 73 eingeborene Gehilfen, die als Lehrer gebraucht werden; die Berliner 164, darunter 36 seminaristisch gebildete; die Brüdergemeine 167, darunter 97 als Versamnilungshalter (Evangelisten); die Leipziger Mission
—
und kann sich deshalb in 82 Lehrer; die Adventisten 4 farbige Gehilfen. verunreinigtem Wasser sehr lange halten, ja Deutsch-Südwestafrika: Die Rheinische Mission berichtet von 167, darunter 17 Evangelisten er verträgt auch längeres Einfrieren. Daher und 28 Lehrer; die Finnische Mission von 66 einsind das Wasser und mit Abgängen Kranker geborenen Gehilfen. Kamerun: Die Basler Misverunreinigte Genußmittel (Salat, Gemüse, sion hat angestellt 243 Katechisten und 26 Lehrer, insgesamt alten baptistischen Gemeinden die 269; Obst, Milch usw.) die Hauptquellen der Anhaben 6 eingeborene Prediger und 67 Lehrkräfte; steckung. Eigentliche Heilmittel und Immun die amerikanischen Presbytcrianer haben in ihrem sera besitzen wir noch nicht, doch kann durch Dienst 4 eingeborene Prediger (ordained native Vorbehandlung mit spezifischen Impfstoffen preachers) und 112 Lehrer, zusammen 116 (unvoUTogo: Unter den 181 eingeborenen (lebende oder abgetötete Choleravibrionen usw.) ständig). Arbeitskräften der Norddeutschen Mission befinein gewisser vorbeugender Schutz für einige den sich 4 Pastoren, die übrigen sind Katechisten, Zeit erreicht werden. Evangelisten und Lehrer; die Wesleyaner nennen 17, Literatur: Menae, üandtnich der Tropenkrank- darunter 1 Pfarrer (african minister). Deutschsehr anspruchslos
—
—
—
Martin Mayer.
heiten,
Cholerine s. Cholera. Chra, rechter Nebenfluß des
Togo. Er entspringt südwestlich in
den
dem
Monu in Atakpame
zentralen Togogebirge östlich vor-
gelagerten Inselberggruppen
und mündet nörd-
von Sagada in den Monu. Bei diesem Fluß ist im Jahre 1903 am Wege von Lome nach Atakpame eine gleichfalls mit Ch. belich
zeichnete
Besserungssiedlung
worden. Ch. stelle
ist
eine bei
begründet
km 125 gelegene Halte-
der Hinterlandbahn Lome- Atakpame.
Literatur: Dr. Äamis, Die Besserungasiedlutig an der Chra, in KolRundsch. 1911. v. Zech.
Neuguinea:
In
Kaiser- Wilhelmsland
haben die Neuendettelsauer 27, die Rheinische Mission 2 eingeborene Gehilfen. Das Arbeitspersonal der Australischen Methodisten auf dem Bismarckumfaßt 393 Personen, darunter 4 native mimsters, 198 local preachers, die übrigen sind Katechisten und Lehrer. Auf den Karolinen verzeichnet der American Board 34 Eingeborene (10 ordained preachers), die Liebenzeller Mission 36. Samoa: Die Gemeinden der Londoner Mission werden von 168 eingeborenen Pastoren (ordained natives) geleitet, denen 202 Prediger zur Seite stehen ; in den Gemeinden der Australischen Methodisten wirken 380 Eingeborene (4 native ministen). Kiautschou: Die Berliner Mission hat 77 eingeborene Helfer, darunter 18 seminaristisch gebildete der Allgemeine evangelisch-protestantische Missionsverein hat angestellt 2 europäisch gebildete Ärzte, 26 Lehrer, 3 Lehrerinnen, 3 ärztliche Gehilfen. Die Gesamtzahl der von den evangelischen Missionen zu ihrer Arbeit verwendeten Eingeborenen beträgt demnach mindestens 2926 Personen. S. a. Mission und die einzelnen Missionsgesellschaften. Mirbt. archipel
—
—
;
Christen, eingeborene. Die eingeborenen Chr., durch die Mission für den christlichen Glauben gewonnenen Glieder der einheimischen Bevölkerung, werden von der evangelischen Mission dazu angeleitet, zu der Unterhaltung des für sie begründeten Kirchenwesens beizutragen und an der weiteren Verbreitung des Christentums mitzuChristliches Familienblatt s. Presse, koloarbeiten. Dieses Verfahren stützt sich auf die Beobachtung, daß durch Beiträge für die Gemeinde niale b in 4. das Verantwortlichkeitsgefühl geweckt und geChromeisenerz mit geringem Nickelgehalt ist stärkt wird, und auf die Flanning, daß das in größeren Mengen im Serpentin südwestlich von Christentum erst dann bodenständig wird, wenn Atakpame in Togo gefunden worden; verwertet es durch Volksgenossen dargeboten wird. Durch diese wird die Lagerstätte noch nicht d. h. die
Maßnahmen
soll
die
christianisierte
eingeborene
Chromis, zur Familie der Chromiden gehöBevölkerung zur Selbstverwaltung und Selbsterhaltung erzogen werden. Die Formen der Mitarbeit rige Gattung eßbarer Süßwasserfische Afrikas. christlicher Eingeborener sind mannigfaltig und In Deutsch-Ostafrika u. a. die Art Chromis weisen zahlreiche Abstufungen auf, die übrigens nicht einheitlich geregelt sind. Die höchste Stufe, vorax Pfeffer (s. Tafel 41/42 Abb. 8) sie kommt die des eingeborenen ordinierten Predigers, findet u. a. im Victoriasee vor. Im Nil die Art „Bulti", ;
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275 einer
der wenigen wohlschmeckenden Fische
Lübbert.
dieses Flusses.
Ghrygarobin, in Salbenform verschiedener angewandtes,
Konzentration
Cochenille
Farbstoffe.
s.
Cocoanut Island
Co co s p ahne
s.
s.
Lamässa.
Kokospalme.
Der-
der
in
Colocaßia
Codrington, K. H., Missionar der Melanevon 1863—1887 auf den Banksden Neuhebriden und den südlichen Stamme von Andira Araroba ausgeschiedenen Salomoninseln, lebt seitdem in England Sekretes (Goa-Pulver) gewonnen. Von den (Oxford, Chichester). Verfasser zweier grundtropischen Hautkrankheiten ist es der sog. legender Werke über Melanesien: The MelaRingwurm (tropischer R), in Ostasien Dhobie nesian Languages, Oxford 1885 und The itch genannt (s. auch unter Hautkrankheiten Melanesians, Oxford 1891 (in Gemeinschaft mit und Ringwurm), für den das C. ein hervorJ. Palmer: A Dictionary of the Language of ragendes Mittel darstellt. Bei empfindlichen Motu, London 1896). C. führte die durch Personen, also besonders Weißen, verursacht es v. d. Gabelentz d. Ä. (s. d.) begonnene Erforaber leicht Hautentzündungen es darf im schung der mehvnesischen Sprachen fort, Gesicht, und in der Nähe der Augen besonders, brachte aus eigener Sammelarbeit reichlicheres überhaupt nicht angewandt werden und ist und zuverlässigeres Material bei und sicherte deshalb stets nur nach Angaben eines Arztes durch umfassende Vergleichung ihres Wortzu benutzen. Martin Mayer. schatzes und ihrer Grammatik weniger ihres Chul' (arab.), Loskauf der Frau im Islam s. Lautbestandes ihren Platz innerhalb der matologie
gebrauchtes
vielfach
Mittel.
Es
wird durch Reinigung des in Höhlungen der
sian Mission inseln,
—
—
—
—
Scheria
4.
austronesischen Sprachgruppe.
Chuos berge,
schmale, mauerartige Bergkette
von großer Schroffheit in Deutsch-Südwestafrika,
die das nördlich
sich erstreckende
vom
Hochland
Church Miseionary Society (arab.), Predigt
als
Cireumcision
s. s.
Citronellagras Citronellaöle
s.
s.
s.
Kirchliche
s.
s.
bestimmte Kunde
s.
Kolanuß.
Sie ist eine krautige
Pflanze mit großen, schüdförmigen Blättern
von über einem halben Meter Länge und etwas
Zimt.
geringerer Breite, die gewissermaßen wie ein
Beschneidung.
Bukett aus
Zitronellagras.
dem
Wurzelhalse hervorkommen.
Die Knollen erreichen je nach den örtlichen
Zitronellaöle.
Civil* tand, Civilstandsregister
Cola
verbreitete Nutzpflanze.
Bürgerliches Recht. s.
Verhältnissen ein Gewicht von 500 g bis 5 kg. Sie sind walzenförmig und erscheinen durch die
Blattspuren
regelmäßig
geringelt.
Am
Wurzelhalse bilden sich Tochterknollen, die
ebenso wie der obere Teil der Mutterknolle zur Personen- Fortpflanzung benutzt werden. Der Taro wird
stand.
Civilversorgung Civilverwaltung
klassi-
— The Melanesians
Colocasia oder Taro, in Kamerun Makabo genannt (C. antiquorum), gehört zu den Arongewächsen und ist wegen ihrer stärkemehlreichen Knollen eine heute fast in allen Tropen
Citronen s. Zitronen. Cmlgerichtsbarkeit s. Gerichtsbarkeit. Civilprozeß s. Prozesse. Civilrecht
a.
über das mana, die melanesische Zauberkraft, 300 m die in der modernen Religionswissenschaft zu Dove. großer Bedeutung gelangt ist,
Cieaden s. Zikaden. Cigarren s. Tabak. Cigaretten s. Tabak Cinchonen s. Chinarinde. Cinchonidin s. Chinarinde.
Cinnamomum
bringt u.
unteren Swakop
um mehr
überragt.
Chntba
—
Sein
Werk
die erste
sches ethnologisches
vor allen Dingen
in der Südsee,
dann aber auch
Kamerun und in geringerem Umfange in OstIn Kamerun befindet sich unter dem Namen Makobo auch eine dem
s.
Zivilversorgung.
in
s.
Zivilverwaltung.
afrika kultiviert.
( lapperton, Afrikareisender s. Kamerun, 18. Taro nahe verwandte, aus dem tropischen Clay ton- Apparat, Apparat zur Erzeugung Amerika stammende Gattung, Xanthosoma, in von schwefligsäurehaltigen Gasen, welche Kultur. Der Anbau des Taro ist bis in die hauptsächlich zur Vernichtung von Ratten subtropischen Gebiete hinein möglich, doch dienen. S. Rattenvernichtung. läßt dann die Knolle an Größe nach. Die Knollen werden ausschließlich von den EinCobra dl Capello s. Brillenschlangen. 18*
Geschichte.
276
Cölenteraten
geborenen lockerer
für
Zwecke gebaut.
ihre
Boden und
Guter
reichlich Feuchtigkeit sind
für ein kraftiges Gedeihen erforderlich.
Compagnie commerciale
et coloniale
Com merson Inseln oder Sae, zwei unbewohnte lnselchen, reich an Kokospalmen, nordwestlich von Kaniet, Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea),
Die unter 0° 46' s. Br. und 146° 16' ö. L. Knollen besitzen roh einen scharfen Geschmack, Commodorebncht, große Bucht etwa in der sich beim Kochen verliert. Sie schmecken der Mitte der Nordküste von Neupommern dann angenehm, kastanienartig. Der Gehalt im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea). an Stärkemehl betragt etwa 20%. Der Botanis. Komoresen u. Waangasidja sche Garten in Kamerun macht seit einigen Compagnie commerciale de colonisation du Congo
-i4
francais.
Die
Paris.
Gegr. 1899.
Gesellschaft
hatte
eine
30jährige Landkonzession
in
etwa von Neukamerun 12400 qkm Umfang im Becken des Nana-Punde und auf dem linken Ufer des Mambcrä bis
zu seinem Zusammenfluß mit
dem Nana-Punde. Durch deutsch-französische
men vom
Nov. 1911
4.
Gebiet zu
das
Abkomist
das
Kamerun gekom-
men. Anfang 1914
verzichtete
die Gesellschaft auf ihre Kon-
zession;
sie
soll
als
Gegen-
leistung eine Fläche Kronland
Eigentum erhalten, nach Erfüllung gewisser zu
dingungen 1 v.
H ihres
im
die
Be-
Höchstfalle
bisherigen Kon-
zessionsgebiets betragen kann.
Colocasia antiquorum.
o Habitusbild der Pflanze, b Blütenkolben. Die Gesellschaft betreibt ImSie port- und Exporthandel. Jahren rationelle Anbauversuche mit Makabo steht in Betriebsgemeinschaft mit der Cie. franc. de l'Ouhame et de la Nana und der La Brazzazur Belehrung für die Eingeborenen und zum ville. Faktoreien in: Brazzaville, Carnot, La Nana, Studium der Sorten. Siehe die Textabbildung Babua, Bonav. Kapital 1 Mill. Fr. (Näheres bei Voigt. Ritter, Neukamerun, Veröff.
Ostafrika,
die
an
Zahl
so
bedenklich
ab-
zielt
wurde.
Seit jener Zeit befindet sich die
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Deutsche Holzgesellschaft für Ostairika
301
Gesellschaft in einer gesunden, fortschreitenden
Es war ihr nicht nur möglich, von Jahr zu Jahr steigende Dividende,
Deutsche Koloni&l-Eisenbahnbao- a. Betriebs-G.
dem
Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea (Mela-
Entwicklung.
nesier) verwendet.
eine
schnittlich 700
nämlich
Ihre Zahl beträgt durch-
Mann.
In den Kakaoanlagen
30—40 chinesische Kulis Neben dem bereits angepflanzten
sind durchschnittlich
= 4% = 7%% 1900= 8% 1901= 8% 1898 1899
1902= 1903=
12% 12%
1904= 12% 1905= 12% 1906= 20% 1907= 16% 1908
1909
beschäftigt.
Land
nommener Ländereien. Der Schiffspark der Ge-
= 24% = 28%
sellschaft besteht aus: 1. 1 Arbeiteranwerbe-
d.
,,
1912=12% 1913=12%
„ „
„
„
„ „
„120,, „120,,
„ „
dem 225 Brutto- Registertons großen Motorschoner „Samoa", 2. aus 1 Motorschoner „Elfriede" mit einem Raumgehalt von ca. 50 Brutto- Registertons, 3. 4 Motorboote in der schiff,
= 11% sowie auf Genußscheine je 1HMC 1911 = 12% „120,, „ „ „ 1910
verfügt die Gesellschaft noch über eine
größere Fläche bisher noch nicht in Angriff ge-
Größe von 1
5—10
Segelschoner
Brutto- Registertons und von ungefähr 20 Tons, 4.
auszuschütten, sondern auch die von ihr auf- 1 Dampfbarkasse in Apia. Außerdem hat die genommenen Anleihen in Höhe von 2500000 JC Gesellschaft zurzeit einen Dampfer im Bau, sie im Jahre 1910 bereits in der Lage, auf jede Aktie 2 Genußscheine auszugeben, die in gleicher Höhe wie die Aktien selbst an dem Gewinn des Unternehmens teilnahmen. Die Hauptniederlassung
zurückzubezahlen. Außerdem war
der den
Namen
1
„Staatssekretär Solf erhalten
und Anfang 1914 in Dienst gestellt werden soll. Dieser Dampfer wird einen Raumgehalt von
400—500 Brutto- Registertons haben. Die Gesamtzahl der weißen Angestellten beträgt der Gesellschaft befindet sich in Apia auf zwischen 135 und 140, davon sind ca. 25 auf Samoa. Daneben hat sie noch Niederlassungen den Pflanzungen beschäftigt. Krauß. auf den Tonga-. d.i. Sitz Berlin
W 35, Am
die
von
ihr herausgegebene,
scheinende allen
wöchentlich
„Deutsche Kolonialzeitung",
Mitgliedern kostenfrei
er-
die
zugestellt wird.
Die Deutsche Kolonialzeitung, die für die große
Menge der Gebüdeten geschrieben ist, bringt in möglichst engem Anschluß an die Tagesereignisse
bezweckt satzungsgemäß (§ 1): kurze, aufklärende Artikel, die innerhalb von je im Dienste des Vaterlandes die Erkenntnis 14 Tagen das gesamte Gebiet der deutschen von der Notwendigkeit deutscher Kolonien zum Kolonialbetatigung berücksichtigen, führt Land Gemeingut des deutschen Volkes zu machen; und Leute des überseeischen Deutschland in Bildern b) die Pflege und Förderung des vorhandenen vor, berichtet über die Arbeiten der Gesellschaft, nimmt zu allen wichtigen kolonialen Fragen in deutschen Kolonialbesitzes in organisatorischer, knappen Aufsätzen Stellung und ist bemüht, in die wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Be- koloniale Bewegung Deutschlands führend einziehung wie auch die Klärung und öffentliche zugreifen; Vertretung aller sonstigen kolonialen und über2. durch die von ihr in jährlich 12 Heften Die D. K. G. a)
Interessen der deutschen Nation; herausgegebenen „Kolonialen Monatsblätter, unter Ablehnung jeder Stellungnahme zu Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht Fragen alle Parteien im und Kolonialwirtschaft", welche die Mit-
seeischen c)
parteipolitischen
Deutschen Reiche für die deutsch-koloniale Sache zu gewinnen und insbesondere in Zeiten wichtiger Entscheidungen in solchem Sinne zu wirken. Mitglied kann jeder unbescholtene Großjährige werden (§ 4), auch Frauen. Der Beitrag ist für ordentliche Mitglieder, wenn sie in Deutschland,
glieder
zum
Selbstkostenpreise
erhalten;
durch Übermittlung von kolonialen Artikeln und Notizen an die Tagespresse vermittelst der von ihr herausgegebenen kolonialen Korrespondenz „Mitteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft"; 4. durch Veranstaltung von 3.
Vorträgen über kolonialpolitische Themata in Ungarn wohnen, auf mindestens 6 Ji, wenn sie den Zweigvereinen und in anderen Orten, die anderswo ihren Wohnsitz haben, auf mindestens zur Gründung von Abteilungen schreiten 8 Ji bemessen. In Orten, wo Abteilungen bestehen, wollen; 6. durch Zusendung von Werbestoff wird ein Zuschlag erhoben (§ 9). Dio D. K. G. gliedert sich in Abteilungen (die Mitglieder (Karten, kolonialen Abhandlungen, Flugschrifeinzelner Bezirke zusammenfassend) und Gau- ten) an die Abteilungen 6. durch Anschaffung
in den deutschen Schutzgebieten oder in Österreich-
;
verbande (Vereinigung mehrerer Die Organe der Gesellschaft sind a)
Abteilungen). der Präsident, b) der Ausschuß, c) der Vorstand, d) die Hauptversammlung (§ 13). Der Präsident wird von dem Vorstand aus seiner Mitte gewählt. Zu seiner Vertretung werden in gleicher Weise fünf Stellvertreter und auf Wunsch des Präsidenten für die Dauer seiner Amtsführung ein geschäftsführender Vizepräsident gewählt (§ 14). Der Ausschuß wird teüs vom Vorstand gewählt
von Lichtbilderapparatcn, Anlage von Lichtbildersammlungen, Ausarbeitung von erläuternden Vorträgen dazu und deren Verleihung an die Abteilungen und Bewilligung von Unterstützungen an letztere zu derartigen Anschaffungen; 7. durch Versendung von Beitrittseinladungen mit postfreier Anmeldekarte;
8.
durch Herausgabe und Unter-
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Deutsche Kolonialgesellschaft
303
Werken und
Zeitschriften kolo- den Ansiedlern daselbst zur Begründung wirtdurch Unterhaltung einer schaftlicher Unternehmungen erhebliche Unterumfangreichen Bücherei, die bereits gegen stützungen gewährt und zum Zweck der Sied12000 Bande, Broschüren und Karten besitzt lung eine direkte Dampferverbindung zwischen und deren Benutzung jedem Mitgliede ge- Hamburg und Deutsch - Südwestafrika bedie Selbstverwaltung in den stattet ist; 10. durch Förderung der Anlage gründet; 8. von Kolonialheimen; 11. durch Unterstützung Schutzgebieten und die Errichtung von Gouvon Büchereien mit kolonialem Lesematerial; vernementsbeiräten nachdrücklich gefordert 12. durch Verbreitung der Kenntnis über und vertreten; 9. die Notwendigkeit, unsere unsere Kolonien in der Jugend; 13. durch Ver- Kolonien durch den Bau von Eisenbahnen sorgung von Schulbibliotheken mit kolonialem wirtschaftlich zu erschließen, stets auf das betont Lesestoff; 14. durch Veranstaltung von kolo- nachdrücklichste und empfohlen; nialwirtschaftlichen Ausstellungen in Deutsch- 10. Gelder aufgebracht, um den durch den Aufland und Unterstützung landwirtschaftlicher stand in Deutsch-Südwestafrika in Not geAusstellungen in den Kolonien. Praktisch ist ratenen Ansiedlern über die schlimmsten ersten die Gesellschaft bemüht, jedes gesunde national Zeiten, wo es am Nötigsten gebrach, hinwegdeutsche Unternehmen oder Interesse auf zuhelfen; 11. sich mit aller Kraft dafür einkolonialem Gebiet im weiteren Sinne, gleich- gesetzt, daß diese Ansiedler für die durch den viel ob dasselbe sich auf deutsche Schutz- Aufstand verursachten Verluste vom Reich in gebiete oder außerdeutsche überseeische Län- billiger und gerechter Weise entschädigt werden der bezieht, nach Kräften zu fördern. Dem- 12. für die aus Deutsch-Südwestafrika zurückentsprechend hat die D. K. G. 1. auf alle die kehrenden Kämpfer nach dem Aufstand für Entwicklung der deutschen Schutzgebiete und längere Zeit einen Stellennachweis eingerichtet; die Interessen der Deutschen im Auslande be- 13. in Windhuk (Deutsch-Südwestafrika) das rührenden Fragen eingewirkt und den Stand- Elisabethhaus (Wöchnerinnenheim) errichtet; punkt der kolomalfreundlichen Kreise Deutsch- 14. für die Hinaussendung von Missionsärzten und Krankenschwestern Beihilfen bewilligt; lands an maßgebender Stelle vertreten. (Ausbau unserer Flotte, Haushaltsetat für die 15. im Laufe der Jahre Tausenden von AusSchutzgebiete, Antisklavereibestrebungen, Emin- wanderern auf Anfrage unentgeltliche AusPascha- Expedition, Abgrenzungsfragen der Schutzkünfte über Einwanderungsgebiete erteilt biete, Errichtung von Berufskonsulaten, Abstung der Dienstpflicht bei der Schutztruppe, (eigene Zentralauskunf tsstclle für Auswanderer, Eisenbahnbauten, Dampferverbindungen, Bekämp- Berlin 35, Am Karlsbad 10, imAfrikahaus), fung der Hungersnot in Deutsch-Ostafrika, Be- Frauen und Mädchen auf Gesellschaftskosten kämpfung der Viehseuchen, Auswanderungsgesetz, nach Deutsch - Südwestafrika, Deutsch -OstSamoafrage, Erhaltung der Reichsangehöngkeit, Errichtung eines Konsular- und Kolonialgerichts- afrika und Kiautschou entsandt, an der Ge-
Stützung von
nialen Inhalts; 9.
:
E
W
schäftsstelle für Stellenvermittlung für die aus
hofes usw.);
Expeditionen zur Erforschung der deut- den Kolonien heimkehrenden Unteroffiziere schen Schutzgebiete und deren Hinterländer, und Mannschaften der deutschen SchutzDer Erwerb teilweise in Verbindung mit anderen Organen truppen teilgenommen usw. usw. 2.
—
ausgerüstet und entsandt;
3.
die wirtschaft-
Deutsch-Ostafrikas
ist lediglich
der von
teils
der „Gesellschaft für deutsche Kolonisation"
genommen, teils dahin zielende Unternehmungen Jahre hindurch aus ihren Mitteln und durch ihren Einfluß erheblich unterstützt; 4. das Studium der Eingeborenensprachen angeregt und gefördert; 5. die tropenhygienische Forschung angeregt und durch Beschaffung von Material und finanzielle Zuwendungen gefördert; 6. deutsche Schulen in den Schutzgebieten und im Auslande durch nam-
ausgerüsteten Petersexpedition (1884) zu ver-
liche
selbst
Erschließung in
der
Schutzgebiete
Angriff
danken. Die D. K. G. selbst hat sich in der Folge mehrfach für die Erweiterung des Kolonialbesitzes
eingesetzt:
Reichsschutzes
für die
des a) Erwirkung von der Petersschen
„Deutsch-Ostafrikanischen d.)
Gesellschaft"
(s.
erworbenen Rechte an der Somaliküste
zwischen Witu und Kismayu (1889); b) erfolgreiche Bemühungen (eigene Expedition) um die
hafte Beträge Jahre hindurch unterstützt; 7. die Erweiterung des Kamerun-Hinterlandes bis Siedlung deutscher Landwirte in Dcutsch-Süd- zum Tsadsee (1890/94); c) Togo -Hinterlandam Meru- Expedition, und Eingaben an die Regierung
westafrika und die Siedlung Leudorf
berg (Deutsch-Ostafrika)
ins
Leben gerufen, wegen Ausdehnung des Besitzes;
d) Resolutio-
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Deutsche Kolonialgesellschait
Deutsche
304
nen für Errichtung des deutschen Regiments seit 1894 (Samoa deutsch 1899); schon 1896 Forderung eines deutschen Küstenplatzes in China (Kiautschou erworben 1897). Als Caprivi 1890 daran dachte, Deutsch-Süd westaf rikaaufzugeben, suchte dieD. K.G. diesemPlan entgegenzuwirken durch die Gründung des „Syndikats für südwestafrikanische Siedlung", das sich später zu der
Tätigkeit
auf Sainoa
gegen
e)
erwähnt,
Kolonialgesellsch&ft
Zuerst
entfaltet.
sei
Kampf
der
Landkonzessionen
die
1892
seit
Bemühungen um das Bodenkreditwesen seit 1904 Zur wissenschaftlichen Erforschung der Produktionsferner
die
Kolonien wurden zahl-
verhältnisse in den
reiche oder
Expeditionen
unterstützt,
suchs-
und
selbst
ausgerüstet Ver-
landwirtschaftliche
sonstige
Stationen
eingerichtet
„Windhuker Farmgesellschaft" uni- u. dgL m. Große Aufwendungen wurden für wandelte. Auch die Verstärkung der Wehr- die Förderung des kolonialen Baumwollmacht des Reichs hat der D. G. im In- baus und der Kautschukkultur, für die teresse besseren Schutzes unseres Übersee- Beschaffung von Saatinaterial und die besitzes stets sehr am Herzen gelegen. chemisch-technische Prüfung von Rohstoffen
jetzigen
K
Neben der Schutztruppe, deren Vermehrung wiederholt (zuerst 1890) gefordert wurde, war es vor allem die Flotte, für die sich die D. K. G. einsetzte. Seit 1893 schon entfaltete sie eine rührige Flottenagitation. Wann immer die deutsche aus-
in
den Kolonien aufgewandt ; hierbei hat
sich
die D. K. G. zumeist der Vermittlung des 1896
Kolonial-Wirtschaftlichen
begründeten
Komitees (s. d) bedient, mit dem sie seit 1902
wärtige Politik sich um Probleme kolonialer Art drehte, war die D. K. G. auf dem Posten (Transvaal 1894, 16. Jan. 1896; Marokko 1904 ff). Hierher gehören auch die jahrelangen Bemühungen (seit 1884) für die Aufhebung des preußischen
eine enge Gemeinschaft eingegangen
d. Heydtsches Reskript), die schon 1889 erhobene Forderung nach einem selbständigen!
Viehzucht ward manche Unterstützung iuteil, und die Viehseuchenforschung fand dabei — Dem Handel und Verkehr der Kolonien schenkte die D. K. G.
ist, derart,
daß das Komitee seitdem unbeschadet völlig selbständiger Tätigkeit den Untertitel „Wirtschaftlicher Auschuß der Deutschen Auch der Auswanderungsverbots betreffs Brasilien Kolonialgesellschaft" führt. (v.
Kolonialamt, die Agitation für die Änderung besondere Beachtung. des Reichsangehörigkeitsgesetzes (seit 1889). Der deutschen Auswanderung hat die D. K. G. besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Neben der Auskunftstätigkeit der von ihr eingerichteten und mit Reichsmitteln unterhaltenen Zentralauskunftsstelle seien folgende
Maßnahmen erwähnt: 1890 gründete
sie
das
„Syndikat für südwestafrikanische Siedlung'
1 ,
Ansiedlung in Deutsch-SüdwestafrikamitBarmittelnund
sie
unterstützte ferner
die
viel
Beachtung.
Bedeutsam
der langjährige
ist
Handelsfreiheit
Kampf
im Nigergebiet (1888
ff)
für die
gegen
die
Übergriffe der „Royal Niger Company^, ferner das Eintreten für die Meistbegünstigung der Kolonien. Für die Schiffahrtsverbindungen der Kolonien gab die D. K. G. manche Anregung und forderte für die Postdampferlinien Reichssubventionen (Anregung, betr. ein« Postdampferlinie nach Ostafrika, 1887, nach der Südsee
Landungsbrücke in Togo, 1896, entsandteeineeigeneExpeditionzur Erforschung 1900; betr. Hafenbauten in Tanga und Daressalam 1901, der Ansiedlungsmöglichkeiten dorthin. Auch in ferner Bau zweier Stahlboote für den Victoriasee
Deutsch-Ostafrika
hat die D. K. G. sich
um
die Besiedlung bemüht (1903 Expedition nach West-Usambara und Uhehe; Dcutsch-Ostafrikanisches Besiedlungskomitee 1905). Besonders ist es aber Südamerika, wohin man die
1898, eines 1890, eines Tanganjika-Dampfers Motorschoners für den Gouverneur von Samoa usw.). Ebenso eifrig war die D. K. G. um die Eisen-
für die Windhuker Bahn 1897, für die Durchführung der Usanibarabahn 1897, für die Zentralbahn DaressalamAuswanderung zu leiten bestrebt war (Kampf Morogoro 1900 usw.; Resolution für die allgeständige gegen das Auswanderungsverbot für Brasilien, meine Meter-Spurweite 1901; seit 1912 Eisenbahnkomm Lssion). Auch die Kabelver1885 Begründung der Siedlungsgesellschaft bindungen wurden nach Kräften gefördert.
„Hermann" für Südbrasilien Eingeborenenpolitik
die
lonien
(Eingeborenenrecht,
usw.). in
—
Auch
unseren Ko-
Kommission
Zur wirtschaftlichen Ausnutz ungderKolo-
zur nien hat die D.
Erforschung und Bekämpfung der Sklaverei
Hebung
bahnen bemüht (Anregung
nehmungen
K G. eine Reihe von
ins
Unter-
Leben gerufen und unter-
Eingeborenenkulturen stützt (neben den bereits gelegentlich erwähnusw.) suchte die D. K. G. zu fördern. ten Gesellschaften insbesondere noch: 1886 Auf dem Gebiete des kolonialen Agrar Deutsche Witugesellschaft, Pondo-Geselbchaft wesens hat die D. K. G. in Südafrika, 1900 Südwestafrikanische Schä1888,
der
—
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b
Deutsche Kolonialgeseilschaft
f.
Südwestafrika
305
Deutsche Kolonialgesellschaft
f.
Südwestafrika
Unter dem Einfluß auch der „Verband deutsch- des Fürsten Bismarck erklärte sich eine Anzahl von 1905 ist hier deutscher Männer zur Übernahme der Lüdezu erwähnen). Für die wissenschaftliche ritzschen Erwerbungen bereit. Durch Vertrag Erforschung der Kolonien hat die D. K. G. vom 3. April 1885 kauften sie von Lüderitz zahlreiche Expeditionen sowie Forschungs- zum Preise von 500000 die sämtlichen fereigesellschaft
Mark
u.
a.
ra.
unter Beteiligung mit 300000 niungen in der Heimat.
;
ostafrikanischer Pflanzungen"
—
M
Ländereien und Grundrechte, welche dieser in schaftliche Literatur selbst herausgegeben oder Südwestafrika erworben hatte, oder durch dazu bedeutende Beihilfen gewährt; besonders die damals noch in Tätigkeit begriffenen reisende ausgerüstet oder unterstützt; wissen-
wie teilweise schon erwähnt, wissen- Expeditionen zu erwerben beschäftigt war. Der Kaufpreis wurde durch Zahlung von so u. a.: Witustation, Kilimandscharostation, 300000 in bar und durch Überweisungen von Botanische Zentralstelle für die Kolonien beim Anteilen der neuen Gesellschaft in Höhe von Berliner Botanischen Garten, Kolonialmuseum 200000 beglichen. Die Absicht der Käufer usw.; wissenschaftliches Material gesammelt, ging dahin, ihre Hechte an eine Gesellschaft zu besonders auf dem Gebiet der Tropenhygiene übertragen, für die sie Korporationsrechte zu usw. Dankbar muß man auch der Anregun- erwerben beabsichtigten. Durch Allerhöchste gen und Beihilfen gedenken, die wohltätigen Kabinettsorder vom 13. April 1885 wurden der Einrichtungen in den Kolonien zugute „Deutschen Colonial-Gesellschaft für Südwestkamen (Krankenhaus in Tanga, Genesungs- Afrika" die Rechte einer juristischen Person heim im Lauschangebirge, Seemaimshaus in im Sinne des Titels 6 Teil II § 25 ff des preuTsingtau u. a. m., vor allem noch das eigene ßischen Allgemeinen Landrechts beigelegt Entbindungsheim „Elisabethhaus" in Wind- An sie übertrugen die Käufer die ihnen von huk). Hier mag auch die große Hilfsaktion für Lüderitz veräußerten Rechte durch AbDie Geselldie durch den Aufstand in Not geratenen Süd- kommen vom 10. Okt. 1885. westafrikaner erwähnt sein. Um ihren Be- schaft erwarb in der Folge noch durch Einzelstrebungen ein größeres Gewicht zu verleihen, verträge außer den Lüderitzschen Bergrechten hat die D. K. G. alle nationalen Verbände mit gewisse Bergwerksgerechtsame, welche vor kolonialen und überhaupt überseeischen Inter- den Lüderitzschen Erwerbungen in Privatessen zusammenzuschließen gesucht. Die besitz übergegangen waren, sowie eine allPeterssche „Gesellschaft für deutsche Koloni- gemeine Minenkonzession im Hererolande. Das sation" machte 1886 den ersten verdienst- Grundkapital der Gesellschaft betrug ursprüngund wurde nach und nach vollen Versuch dazu, konnte aber auf dem lich 800000 Kongreß in der Berliner Philharmonie nur innerhalb der ersten Jahre auf 1548000 Ji wenige Verbände vereinigen. Die deutsche erhöht. Etwa eine Million wurde von dieser Kolonialgeseilschaft nahm später den Ge- Gesamtsumme zur Erlangung der Gesellschaftsdanken wieder auf und veranstaltete mit rechte verwendet. Eine umfassende Zusammengroßem Erfolg 1902 im Reichstag ihren ersten stellung der einzelnen Rechtstitel findet sich Kolonialkongreß, dem 1905 und 1910 mit in Bd. II der Geschichte der Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwestafrika von wachsender Beteiligung weitere folgten. Erster Präsident der Gesellschaft war Seine Marinestabsarzt a. D. Dr. Sander (Verlag: Durchlaucht Fürst Hermann zu Hohenlohe- Dietrich Reimer, Berlin 1912). Die D. K. f. S. Langenburg (s. d.). Sein Nachfolger in der nahm auf Grund dieser Rechtstitel für sich das Stelle des Präsidenten ist Seine Hoheit der Landeigentum an dem Küstenstreifen zwischen Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg (s. d.) Kunene und Oranje, die Bergrechte in jenem seit 15. Jan. 1895. Gebiete und außer dem die Bergrechte namentFerner Zentralstelle d. Hamb. Kolonialinstituts. lich im Hererolande in Anspruch. Deutsche Kolonialgesellschuft für Süd- wurde sie Eigentümerin der sämtlichen zwi40* 24° und dem 28. Grad s. Br. der westafrika. Im Jahre 1885 suchte der schen dem Bremer Kaufmann F. A. E. Lüderitz (s. d.), der Küste des südwestafrikanischen Schutzgebietes in den vorangehenden Jahren ausgedehnte vorgelagerten Inseln und Felsenriffe, mit AusLandstriche an der Westküste von Afrika er- nahme von 12 durch Letters Patent vom worben hatte, Unterstützung für die Fort- 27. Febr. 1867 unter britische Oberhoheit geaber,
schaftliche Institute errichtet oder unterstützt,
M M
—
—
-
—
M
—
führung
seiner
kolonisatorischen Bd.
l
Unterneh-
stellten Inseln.
Die Rechtsgültigkeit und der 20
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Deutsche Kolonialgesellschaf t
Umfang
i.
306
Sttdwestafrika
der Rechtswirkung einzelner Erwerbs-
Deutsche Kolonialgesellschaft
1888
(RGBL
S.
115
ff)
f.
Südwestalrika
erlassen, durch
im Laufe der Jahre der D. K. f. S. das Bergregal übertragen und von den verschiedensten Seiten kritisiert und ihr die Errichtung einer Bergbehörde zur bemängelt worden (wegen der Einzelheiten Pflicht gemacht wurde. Das Regal beschränkte titel
s.
der Gesellschaft
am
die
Schlüsse
ist
verzeichnete
Literatur).
sicli
ist
haben.
die
—
Nachdem
die
Gesellschaft
—
am Grund
Boden oder Bergrechte zustanden,
und
sondern
es
erstreckte sich darüber hinaus auf den ganzen
Umfang
Die
des Schutzgebiets.
richtete eine Bergbehörde unter
„Bergamt der Deutschen mit
für Südwestafrika"
die
LQderitzschenErwerbungen übernommen hatte, begann sie mit der Erforschung der damals noch wenig bekannten Gebiete. Die ausgesandten Expeditionen hatten aber keine materiellen Erfolge. Als Fürst Bismarck die Unterstellung von Kolonialgebieten in Afrika und der Südsee unter den Schutz des Reiches veranlaßte, ging er von der Absicht aus, die tatsächliche Verwaltung nicht durch Organe des Reiches, sondern durch mit KsL Schutz-
nicht auf diejenigen Gebietsteile, in welchen
der Gesellschaft das Eigentum
Frage ohne erhebliche praktische Bedeutung, nachdem im Vertrage vom 7. Mai 1910, abgeschlossen zwischen dem ReichsKolonialaint und der Gesellschaft, die von der Gesellschaft noch beanspruchten Rechte ihre Bestätigung durch die Regierung gefunden Jetzt
bingue
Gesellschaft
dem Namen
Kolonial-Gesellschaft
dem
Sitz
in Otjini-
Allein ihre Tätigkeit geriet schon
ein.
j
im Oktober 1888 dadurch I
ins Stocken, daß die
Hereros sich gegen die deutsche Schutzherrschaft auflehnten. Die Gesellschaft hatte
dings zur
Wahrung
aller-
der Autorität der Berg-
behörde und Erhaltung der Ordnung beim Bergbau die Errichtung einer Schutztruppe in die Wege geleitet, die unter den Oberbefehl des Sie sollte Reichskommissars gestellt wurde. aus 2 Offizieren, 5 Unteroffizieren und 20 Einbrief auszustattende Gesellschaften führen zu geborenen bestehen. Irgendwelche Bedeutung lassen. Während aber Ostafrika und Kaiscr- erlangte diese Truppe aber nicht, die AnWilhelmsland unter die Hoheit einer Gesell- werbung von geeigneten Eingeborenen erwies schaft gestellt wurden, kam diese Absicht in sich als schwierig. Schon vor dem Aufstand der
Wie Hercros beschloß
Südwestafrika nicht zur Durchführung. die Geschäftsberichte der D. K.
f.
S. ergeben,
den Antrag auf Erteilung eines Schutzbriefes nicht zu stellen, weil sie die durch Einrichtung einer staatlichen Verwaltung ihr entstehenden Kosten scheute. Wenn die Gezog
sie es vor,
schäftsberichte
sich
gleichwohl
darauf
be-
rufen, der Reichskanzler habe der Gesellschaft als
Aufsichtsbehörde bescheinigt, daß
Gemäßheit der von
sie
in
ihr geschlossenen Verträge
die Gesellschaft, diese Truppe
nicht über den 31.
März 1889 zu
unterhalten.
Die feindselige Haltung der Hereros veranlaßte die Beamten der Gesellschaft, das Damaraland zu verlassen und sich nach Walfischbai zu begeben.
Der Verwaltungsrat der
Gesellschaft
an die Reichsregierung um Schutz mit dem Bemerken, ihre Mittel seien nicht ausreichend, um eine Änderung der Lage herbeizuführen. Es könne auch in einem Gebiete, wo, wie in Südwestafrika, nicht eine mit Schutzbrief versehene Gesellschaft, sondern das Reich
wandte
sich
Häuptlinge nicht bloß private, Rechte erworben habe, dem Schutze des Reiches selbst die Schutzherrlichkeit ausübe, nicht als späteren Verfügungen vorbehalten bleibe, so die Sache der beteiligten Privaten angesehen ist das zwar an sich zutreffend, tatsächlich hat werden, die Autorität des Reiches wieder seitens
sondern
der
öffentliche
deren Ausübung unter
die
Gesellschaft aber nur
auf
dem
Gebiete
Bergverwaltung Hoheitsrechte ausgeübt. Im übrigen erwiesen sich ihre Kräfte dazu als unzureichend. Die Verwaltung glitt schon bald in die Hände der Regierung über, ohne daß der Gesellschaft infolge der Xichtdurchführung der eignen Verwaltung Belastungen auferlegt worden wären. Im Jahre 1887 veranlaßte die Kunde von im Bette des Swakopflusses geder
—
herzustellen. Fürst Bismarck antwortete, könne nicht Aufgabe des Reiches sein und liege
es
es
außerhalb des Programms der deutschen
Kolonialpolitik, für die Herstellung staatlicher Einrichtungen unter unzivilisierten Völker-
schaften
einzutreten
und
mit
militärischer Machtnuttel den
Aufwendung
Widerstand
ein-
geborener Häuptlinge gegen noch nicht fundierte Unternehmungen von Reichsangehörigen
die Gesellschaft zu einer in überseeischen Ländern zu bekämpfen. Es Betätigung auf bergrechtlichem Gebiete. Zur könne daher eine generelle Zusicherung, daß Regebing der Rechtsverhältnisse des Berg- in den südwestafrikanischen Gebieten durch baues wurde die ksl. Berg-V. vom 2b. März Machtmittel des Reichs der ungestörte Betrieb
machten Goldfunden
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Deutsche Kolonialgesellschaft
f.
Südwestafrika
307
Deutsche KoloniaUjesellschaft
f.
Südwestafrika
Swakopmund eine Pferde- und ein, daneben landwirtschaftUnternehmungen in Heusis, westlich von Windhuk, und in Salem im Swakoptale. Es stellte sich aber im Laufe der Jahre heraus, daß die landwirtschaftlichen Unternehmungen keine Gewinne abwarfen. Durch den Hereroaufstand des Jahres 1904 wurden sie, soweit sie noch vorhanden waren, zerstört. — Zum Zwecke des Handelsbetriebes errichtete die Gesellschaft verschiedene Geschäftsstellen, von denen die in Swakopmund und Lüderitzbucht
bergmännischer und sonstiger Unternehmun- nordöstlich von Rindviehzucht
gen verbürgt werden sollte, nicht erteilt werden.
Trotz dieser grundsätzlich ablehnenden Stellung der Beichsregierung sah sie sich
liche
beim VerJ
sagen der Mittel der D. IC
Reichshaushaltsetat
f.
gezwungen, im
S.
1889/90
die
Mittel
1
für i
eine
von Reichs wegen zu errichtende
Polizei-
truppe für Südwestafrika anzufordern. Polizeitruppe
Offiziers gebildet.
sellschaft
Diese
wurde aus gedienten deutschen Führung eines bewährten
unter
Soldaten
wurde
Die Schutztruppe der Ge-
Der KsL Truppe — Es
aufgelöst.
gelang die Wiederherstellung der Ruhe.
die bedeutendsten waren.
nehmungen
bald heraus, daß die Bergverwal-
stellte sich
tung durch die Gesellschaft manchen Bedenken gingen mit unterlag, die sie selbst empfand.
erging unter
wurde
dem
15. Juli
der
Gesellschaft
Infolgedessen
dem
Die Handelsunter-
1.
S. 179).
das
Durch
bucht-Gesellschaft
Bergregal
Kubub
und
Lüderitzbucht
Jan. 1903 auf die LüderitzL. Scholz
&
Co. m. b.
1889 eine neue Rege- über, an deren Kapital die D. K.
KsL V. (RGBL
lung durch
in
f.
H.
S. beteiligt
—
Landverwertung betrieb die Gesellschaft dadurch, daß sie Baustellen und Farmen verkaufte und verpachtete. Die Erlöse aus diesen Geschäften waren aber bis zum Jahre 1904 verhältnismäßig geringfügige. Gegen überließ die eine Jahreszahlung von 10000
sie
blieb.
ab-
genommen, und
die Bergverwaltung an eine Nach § 55 dieser KsL Behörde übertragen. Verordnung findet sie aber keine Anwendung an Schutzgebietes, auf diejenigen Teile des welchen die Gesellschaft vor Erlaß der V. vom D. K. f. S. durch 10jährigen Vertrag, be25. März 1888 das Eigentum erworben hat In ginnend mit dem 17. Nov. 1894, das ausdiesen Gebietsteilen steht es ihr vielmehr frei, schließliche Recht zum Robbenschlag und zur nach ihrem Ermessen Bergbau selbst zu betrei- Guanogewinnung auf der Küstenstrecke zwiben oder durch andere betreiben zu lassen und schen den Mündungen des Ugab- und Omadie Bedingungen festzusetzen, unter welchen ruruflusses der Damaraland-Guano- Kompagnie. Sie hat weder Ge- Sie beutete die Lager bis zum Jahre 1903 aus, letzteres geschehen solL bühren noch Abgaben von dem Bergbau inner- seit dieser Zeit betreibt die D. K. f. S. den halb dieses Gebietes an die staatliche Behörde Robbenschlag in Kap Cross auf eigene Rechzu zahlen. Um sich in den Besitz größerer Mittel § 48 gesteht der Gesellschaft das nung. Recht zu, daß der Überschuß der Einnahmen zu setzen, versuchte die D. K. f. S. Teile ihres aus der Bergverwaltung über die Verwaltungs- Land- und Minengebietes zu verkaufen. Nach ausgaben zur Hälfte an sie behufs Verwendung verschiedenen Versuchen, die nicht zum Ziele im Interesse des Schutzgebietes abgeführt führten, kam im Jahre 1893 ein Abschluß zuwerden muß. Der allgemeinen Betätigung stände. Die D. K. f. S. übertrug am 12. Aug. 1893 erschloß die Gesellschaft ihr Gebiet insoweit, durch Vermittlung der Firma L. Hirsch & Co. als sie das Schürfen gegen ausdrückliche Er- in London an die neu zu gründende Kaokolaubnis gestattete und für den Fall der Ent- Land- und Minen-Gesellschaft (s. d.) ihre deckung ergiebiger Funde das Recht zum Land- und Bergrechte innerhalb des Bog. Eine direkte Kaokofeldes zwischen dem Kunene- und UgabAbbau zu erteilen versprach. in bar Befruchtung des Bergbaus trat aber für die erste flusse. Der Kaufpreis betrug 400000 Zeit nicht ein. Die Gesellschaft selbst ver- und 500000 in als voll eingezahlt geltenden mochte selbständige bergmännische Arbeiten Anteilen der Kaoko-Land- und Minen-Gesellnicht auszuführen, da hierfür ihre Mittel nicht schaft. Im Jahn 1899 fand eine Erhöhung des statt, ausreichten. Um ihr Landeigentum durch Kapitals der Gesellschaft auf 2 MilL auszunützen, Es geschah dies namentlich in der Absicht, landwirtschaftliche Betriebe Tochgründete die Gesellschaft im Jahre 1890 in einzelne Geschäftszweige als selbständige Kubub ein Wollschafunternehmen. Allein tergesellschaften ausstatten zu können. So wurschon im Jahre 1893 wurde es durch die auf- den die „Swakopmunder Handelsgesellschaft ständigen Witbois (8. d.) zerstört. Im Jahre m. b. H." und die „Swakopmunder Buch1895 richtete die Gesellschaft in Spizkopje handlung, Gesellschaft m. b. H." gegründet.
—
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Zehnteln
hü he in
Max. Tag
Summe
P-
1
November Dezember
26,3 26,4 26,4
30,8 30,2 30,3 31,0 31,1 30,6 30,6 30,4 30,9 31,4 31,3 31,2
Jahr
26,1
30,8
Februar Miirz
Mai Juli
September.
.
864
.
32,1
21,1
21,2 21,2 21,6
6,8 6,7
6,6 6,8 6,6 6,1
in
1
6,9 6,1 6,6
41
49
32
166 95 91
48 68 43 39
161 196
63 44 108
1890
6,6
niedrigst« 17,7°
mm
53 48
167 122 107 129
6,1
81
20,2
Als höchste Temperatur wurden 36,2° C am 1. Okt. 1909, als Es fiel die höchste Niederschlagsmenge von 166,7
beobachtet
64
235 194 247
6,6 8,1
am am
C
24 Stunden
15. Sept. 1902 14.
Aug.
1906.
Station Hatzfeldhafen (Kaiser-Wilhelmsland). 4° 24' südlicher Breite, 145° 14' östlicher Länge
v.
Temperatur
Relative
monatl. bzw.jährl.
tägliches
Mittel
Greenw., Seehöhe
Feuchtigkeit
Max.
Min.
Max.
Min.
»C
•C
•C
•C
°C
%
29,7 29,3 29,4
23,7 24,1 24,0 23,5 22,3 20,8
September Oktober
26,4 26,7 26,3 26,1 26,8 26,2 25,4 26,2 25,9 26,0
November Dezember
26,1 26,2
31,3 31,3 31,2 31,2 33,4 34,8 33,7 35,2 36,3 33,5 32,0 30,7
22,3 22,7 23,1 21,5 20,6 19,3 19,7 19,9 20,2 19,7 21,6
20,6
86 87 87 83
Jahr
26,0
35,3
19.3
86
Mir» April
Mai Juni
Juh August
Als höchste Temperatur
E8
fiel
29,4 30,5 31,6 32,1 32,9 32,1 32,0 30,8 29,1
i
30,7
213 20,5 22,1 21,5 22,9 23,8
22,6
|
=3
m.
Be-
wölkung in
Zehnteln
Summe
83 88 86 86 86 84 86
6,9 8,4
408 360 266 371 126
79
6,9
90
6,3
7,7
119 169 307 299
116 126 66 88 62 26 69 16 36 68 149 91
6,4
2741
177
6,6 6.1 6,1
6,1 6,1
6,3 6,7
79 179
wurden 363° C im September 1887, als niedrigste 193° C im Juni 1887 bevon 226 mm in 24 Stunden im Februar 1889.
die höchste Niederschlagsmenge
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Deutsch-Neuguinea 8
Deutsch-Neuguinea 8
325
die großen Windsysteme der Monsune und Die Niederschläge Passate unter Beeinflussung durch etwaige sind reichlich, sie übersteigen fast überall Gebirge. Eine mehr oder weniger scharf aus2000 im Jahr. Eine eigentliche Trocken- geprägte Regenzeit finden wir im nördlichen zeit ist nirgends vorhanden, die sog. macht Teil dieses Gebietes zur Zeit des höchsten sich nur durch eine Verminderung, aber Sonnenstandes, also im nördlichen Sommer, kein Aufhören der Niederschlage geltend. Anders im gebirgigen Süden, also auf KaiserBestimmt wird ihre Verteilung im Jahr einmal Wilhelmsland und den benachbarten Inseldurch den Sonnenstand, das andere Mal durch gruppen, wo wir ausgesprochene Steigungs-
maxckarchipel, Salomoninseln, Karolinen, Ma-
j
rianen
und
Marshallinseln.
mm
j
Station Jap (Westkarolinen). 2° 35' nördlicher Breite, 138°
6' östlicher
Te m p e r a
t
•C
Max.
Min.
•C
•C
Länge
Relative
Max.
Min.
°C
•c
24,6 24,9
30,1 29,9
23,7
25,3
313 313
= 44
Greenw., Seehöhe
v.
r
Feuch-
monntl. jzw.jährl.
tagl ches Mittel
u
IBe-
wölkung
%
Zehnteln
mm
in
in
tigkeit
m.
Niederschlagsau DB
Max.
Summe
P-Tag
j
26,6 26,7 27,2 27,6 28,1 28,3 27,8
März
SB" Juli
September Oktober
November HXjwsmbcr
— •
.
*
Jahr
1
27,8 27,6 27,0 27,6 26,6 27,4
Es
fiel
28,9 28,8 29,7 30,1 30,3
i
!
30,1 30,1 29,6 29,2 29,3 29,7 28,6
26,9 26,7 26,4 24,8 26,3 20,3 26,2 26,8 26,2
29,6
26,4
•
!
die höchste Niederschlagsmenge
Station Nauru
233 233
32,3 32,6 32,9 31,8 31,6 31,3 31,3 30,6
23,8 25,8 24,0 23,6 23,7 22,8 23,2 23,8 23,0
32,9
22,8
von 209,0
'
|
!
66 82 62 35 64 68 77 98 74 73
6,7
180 220 206 123 228 280 304 432 367 354 286 232
5,8
3212
168
78 79 76 78 78 80 82 86 84 86 84 86
6,3 4.9
81
6,1 4.9
6,4 6.8 6.3 6,8 6.6 6,6 6.2
71
61
mm in 24 Stunden im Januar 1902.
(südl. der Marshallinseln).
0° 26' südlicher Breite, 166° 56' östlicher Länge
v.
Greenw., Seehöhe
=8
m.
Juni Juli
August September Oktober
November
Jahr Als höchste beobachtet
24,7
Temiperatur wurden Es
fiel
37,1°
C am
16. Okt. 1898.
die höchste Niederschlagsmenge
als niedrigste 19.8°
196,0
mm
in 24
C am
Stunden
am
13.
Okt
1903
26. Febr. 1900.
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Deutsch-Neuguinea 9
326
regen, d. h. durch das Vorhandensein von Gebirgen entstandene bzw. geänderte Niederschlage treffen. Hier weht im Südwinter der Südostpassat, im Südsommer der Nordwestmonsun. Daher haben die nach Norden und Westen gerichteten Küsten von D.-N. ihre Regenzeit im südlichen Sommer, die nach Süden
und Osten gerichteten im südlichen Winter. Die hier abgedruckten, von Dr. Heidke aufgegeben über die Verhältim Bismarckarchipel
stellten Klimatabellen
nisse
je
Station
einer
(Herbertshohe
auf
der Gazellehalbinsel),
in
Kaiser-Wilhelmsland (Hatzfeldhafen), in den
Westkarolinen (Jap) und der südlich der Marshallinseln gelegenen Insel Nauru Auskunft. Weiter folgt eine Niederschlagstabelle von
Saipan
(Marianen),
und Ponape
Jaluit
(Marshallinseln)
(Ostkarolinen).
Niederschlag. Saipan
Jaluit
Ponape
15° 13' 164» 41'
6» 66' 169° 3^
6° 68' 168° 17'
tritt.
Deutech-Neuguine* 9
Bisher sind im ganzen etwa 3000 Pflan-
zenarten bekannt geworden, von denen gegen in
verbreitet8te
welcher
trotz
üppigste Entwicklung. Auf isolierten Felskuppen und Graten finden sich niedere KrüppelBei etwa 3500 m erreicht der Wald
formen.
seine Grenze.
Nördliche Breite östl.
Lange
v. Gr.
.
.
.
mige Meter
mm
mm
66 74 106
140 246 321 322 307 184 168
271 239 363 383 424 417 406 319 349 298 312 362
287 199 314 649 498 388 411 412 396 366 377 419
2079
4122
81 87
Juli
4616 Heidke.
9.
in
Die ihrer
Pflanzenwelt
D.-N.s
schließt
sich
Zusammensetzung an die Flora des Nach der Einteilung
tropischen Ostasiens an.
Englers
bildet
Kolonie in pflanzengeographischer Beziehung einen Teil der papuanischen Provinz des Monsungebietes. Vertreter der australischen Flora finden eich in den niederen Regionen nur vereinzelt, als die
wichtigste wären zu nennen Arten der Gattun-
gen
An
seine Stelle tritt eine alpine
Vegetation, deren Erforschung für das deutsche
Gebiet noch aussteht.
— Ursprüngliches
und
Grasland oder Hochgrassteppe, nach dem Malaiischen häufig als dauerndes
mm
ÄS?.:::::::::::::
—
dem
Gebiet vorkommen. Die Formation ist der Hochwald, des Reichtums der ihn zusammensetzenden Arten (s. Kaiser-Wilhelmsland) eintönig das Land von der Küste bis zu den Bergspitzen in einen dichten, dunkelgrünen Mantel hüllt. Bei 600-900 m Meereshöhe treten wir in den Gebirgsregenwald, den man charakteristischer als Moos- oder NebelHier sind die wald bezeichnen kann, ein. Stamme und Zweige der Bäume meist mit dichten Moos- und Farnpolstern bedeckt, Moose und Flechten, Lycopodium, Vittaria und Psilotum hängen an den Ästen herab, sogar auf den Blättern siedeln sich stellenweise Moose an. Lianen und Epiphyten, welche auch im Niederungswalde reich vertreten sind, zeigen hier die
900 nur
Eucalyptus, Metrosideros, Acacia und Casuarina, während im Hochgebirge (nach den Forschungen in Süd- und West-Neuguinea, sowie auf Jap) das austral-antarktische Element lt gleichwertig an die Seite
Alangfeld
bezeichnet,
findet
sich
nur
auf
sehr durchlässigen, trockenen Böden, wie Ko-
rallenkalken
und Sanden, ferner im Regen-
schatten von Gebirgen, wie an den Südhängen
am Oberlauf des Ramuund Markhamflusses. Ausgedehnten Grasfeldern des Finisterregebirges
begegnen wir in Kaiser- Wilhelmsland besonders an der Maclayküste, an der Küste von Kelana bis Finschhafen, dann auf Neupommern an der Gazellehalbinsel, auf Neumecklenburg, sowie auf Jap (Karolinen) und den Marianen. Durch die Eingeborenen, welche in der Trockenzeit das Gras anzünden, wird die Ausdehnung dieser Formation künstlich erweitert und eine vielfach mögliche Wiederbewaldung verhindert. Niedrige Flußufer werden von ausgedehnten, 4 m hohen Dickichten des wilden Zuckerrohrs, Saccharum spontaneum, meist in reinen Beständen umsäumt. An sumpfigen Flußmündungen siedeln sich ausgedehnte Mangrovewälder an, in der Hauptsache aus der niedrigen Rhizophora mucronata und der hochstämmigen Bruguiera gymnorrhiza bestehend, denen sich nach dem Inland zu die stammIn lose Palme Nipa fruticans zugestellt. Sümpfen des Binnenlandes finden sich reiche Bestände von Sagopalmen, Metroxylon, eine
—
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Deutach-Neuguinea 10
327
Deutsch-Neuguinea 10
Nahrungsquelle für die Eingebore- teilung von
An
nen.
wichtigen
Kulturpflanzen
be-
zum
Wallace und
australischen
Gebiet,
Möbius und zwar
folgt, ist
es
die Eingeborenen außer der Kokos- nach Wallace, mit Ausschluß der nördlichen palme, welche die reichsten Ertrage auf den Inselgruppen, ein Teil des austr Inseln und an der Kaste bringt, jedoch auch oder papuanischen Untergebietes, da
sitzen
m
landeinwärts bis zu etwa 800 Seehohe noch vereinzelt angepflanzt wird, den Taro, Colscasia antiquorum, ein äußerst nahrhaftes Knollengewächs, welches guten, feuchten Boden zu Gedeihen verlangt. Die Ergänzung zu nur kurze Zeit haltbaren Taro bilden die i, bis 25 kg schwer, von verschiedestammend. Wichtig sind
nach Wallace von den SalomonNeuguinea und über die Molukken nach Celebes und Timor erstrecken soll. Wenn man Neuguinea dem australischen und dieses
inseln über
—
bis
nicht
dem
indomalaiischen Untergebiet ange-
gliedert hat, so ließ
Vorkommen
man
sich besonders durch
größeren Zahl von Beuteltieren und das fast vollkommene Fehlen leiten. Nur fliegende Hunde, weiter Bananen in zahlreichen Spielarten, Zuckerrohr, stellenweise Bataten, Ipomoea Fledermäuse, einige Nager und Schweine komBatatas, und, durch die Europäer eingeführt, men sonst noch vor. Sieht man aber von den Mais und Melonenbaum, Carica Papaya. An Säugetieren ab, so stehen die Vertreter fast Genußmitteln sind zu nennen die Betel- aller Tiergruppen in unserer Kolonie mit denen palme und Betelpfeffer, Areca catechu und des indomalaiischen Untergebietes, also mit Piper betle, Tabak, der auch im Inlande, denen des orientalischen Gebietes in engerer scheinbar schon vor Ankunft der Europäer Beziehung als mit denen des australischen Gekultiviert wurde, in Ost-Mikronesien Kawa, die bietes. Man gliedert es also, wenn man es nicht Wurzel von Piper methysticum. Hierzu treten als selbständiges Ubergangsgebiet betrachten noch eine große Zahl wild wachsender Nutz- will, besser dem orientalischen Gebiete an. pflanzen, welche von den Eingeborenen geZur Demonstration mögen die auffallendsten und schont, mitunter auch angepflanzt, jedenfalls deshalb am besten erforschten Tiere, die Vögel, In unserm Schutzgebiet D.-N. aber in der Nähe der Dörfer mit in das Eigen- genannt werden. tum der Familie einbezogen werden. Es sind Kommen nach Sharpes Handliste im ganzen 220 Vogelgattungen vor. Von diesen Vogelgattungen das
einer
anderer Säugetiere
—
dies der Brotfruchtbaum, Artocarpus incisa,
verschiedene Pandanusarten, vor allem Pan-
danus
tectorius, Kanariennüsse,
Gnetum edule,
sind 66, also über ein Viertel des Ganzen, auf die Wallacesche austromalaiische Subregion beschränkt. Mögen diese Gattungen nun auch ver-
schiedenwert ig sein und zu andern Gattungen in viele andere. Bambus, in starkstengligen mehr oder weniger enger Beziehung stehen: die Arten wohl ursprünglich angepflanzt, Rotan, große Zahl beweist auf jeden Fall, daß wir ein gutes verschiedene Lianen, wie Pueraria novo-gui- Hecht haben, das Wallacesche Untergebiet als Von 86 der 220 Gattunneensis, liefern Material für die verschiedensten solches gelten zu lassen. gen kommen Vertreter sowohl in Australien wie im Zwecke, Broussonetia in seiner Rinde
und
—
Be-
kleidungsstoff, während die Samen von Coix lacryma und Adenanthera pavonina zur Ver-
benutzt
zierung
werden.
—
Als
wichtigste
Europäerkulturen
sind außer der Kokos-
palme
zu
Kautschuk,
Ficus
elastica,
Castilloa
nennen:
Hevea
elastica,
ferner
und zwar sowie
brasiliensis
Kakao,
Kaffee,
orientalischen Gebiet vor. Diese Gattungen beweisen also in unserer Frage über die Verwandtschaft des Gebietes mit einem des benachbarten
ebensowenig. Manche dieser 86 Gattungen sind fast über die ganze Erde verbreitet. Besonders sind dies Schwimmvogelgattungen (Sterna, Anous, Fregata usw.) und Stelzvogelgattungen (Arenaria, Numenius, Charadrius, Gallinago, Nycticorax usw.), die nur als Wanderer sich zeigen, zum Teil aber auch Vögel, die im Gebiet nisten, wie die Raubvogelhingen Astur, Falco, Haliaetus, Pandion, die
im Lande Ananas, Mango, Orangen und Limonen, Ktubengattung Columba,
Sisalhanf, in zweiter Linie für den Bedarf
Papayas, Grenadillas, verschiedene
die Schwnlbengattung Hirundo und die Krähengattung Corvus. Manche
und zur Arbeiterbeköstigung Mais und Gattungen reichen in ihrer Verbreitung von AuManiok.— VerlassenesKulturland überzieht sich stralien bis nach Afrika. Es gehören dahin die Eisvogelgattung Halcyon, die Bienenfressergattung rasch mit Gräsern und Gebüsch, welche in Se- Merops, die Rackengattung Eurystomus, die kundärwald übergehen und, falls nicht gestört, Kuckucksgattung Contropus, die Brillenvogelnach längerer Zeit sich wieder in Hochwald gattung Zosterops und die Schneidervogelgattung verwandeln. 10.
Tierwelt.
Lauterbach. In
tiergeographischer
ziehung gehört D.-N., wenn
man
Be-
der Ein-
Cisticola.
Wieder andere Gattungen reichen von
Australien bis Indien, wie dieTaubengattung Macropygia, die Reihergattung Demiegretta, die Kukkucksgattung Cacomantia und die Webervogel-
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Deutsch-Neuguinea 10
328
Deutsch-Neuguinea 10
gattung Munia. Noch andere gehen von Australien über die indomalaiischo Subregion nicht oder kaum hinaus, wie die Nashornvogelgattung Rhytidoceros, die Fliegenschnäppergattung Rhipidnra und die Honigfressergattung Cyrtostomus. Zugleich im Schutzgebiet und in Neuholland, aber nicht mehr im indomalaiischen Untergebiet, kommen 19 Gattungen vor und deuten also auf eine nähere Verwandtschaft mit der australischen Kegion hin. Von diesen seien die Papageigattung Hypochannosyna und die Fliegenschnäppergattung Poecilodryas genannt. Nur mit Polynesien teilt das Schutzgebiet 6 Gattungen, von denen die Taubengattung Globicera und die Stargattung Aulonis die bekannteren sind. Mit dem indomalaiischen Untergebiet, nicht aber mit Australien und Polynesien, hat das Schutzgebiet nicht weniger als 35 -Gattungen gemein. Es gehören dahin die FeldhühnergattungExcalfactoria, die Laufhühnergattung Turnix, die Taubengattung Carpophaga, die Papageiengattung I^riculus, die Eisvogelgattung Ceyx und die Scglergattung Macropteryx u. a. Die nahe Verwandtschaft mit der indomalaiischen Fauna ist dadurch erwiesen, und es könnte nur noch in Frage kommen, ob sich auch die nördlichen Inselgruppen, das sog. Mikronesien, insofern anschließt, daß es dem austromalaiischen Untergebiet näher steht als dem indomalaiischen und dem polynesischen. Sehen wir auch hier von den Gattungen ab, die den genannten Inselgruppen allein angehören, und von den weit verbreiteten
größtenteils eingeschleppt
Schwimm- und
Außerhalb des Korallenriffes ist das Hauptgebiet der Holothurien (Trepang), und in größe-
—
Stelzvögeln, ferner von denjenigen, die allen drei Nachbargebieten gemein sind, wie die
Taubengattung Phlogoenas, so weisen die Taubengattung Globicera, die Stargattung Aplonis, die Honigfressergattung Myzomela, die würgerartige Gattung Pinarolestes und die Fliegenfängergattung Myiagra zugleich auf die polynesische und die austromalaiische Fauna hin. Die Gattungen Edo-
Die Meeresfauna,
auch die an die Küste gebundene, sind die Küsten riffen
Fast überall
von formenreichen
Dem
umsäumt
Beschauer
wenn
ein wunderbares Bild,
zu den
ist bis
Marshallinseln fast die gleiche.
er bei
Korallen-
bietet sich
stiller
See in
einem Boot über das Korallenriff hinfährt Massige
Astraeiden
und
zierlich
verzweigte
Madreporiden wechseln in den zartesten Farben miteinander ab. Von Fischen, die an Formen und Farben eine unglaubliche Mannigfaltigkeit zeigen, fällt besonders ein schön blaues Tierchen, Glyphidodon uniocellatus, auf, welches, wenn es zwischen den Korallen hervorkommt, nur noch leuchtender blau wird. An tieferen Stellen kommen zu den Korallen Schwämme in
Form und in den lebhaftesten Farben hinzu, und zwischen allen diesen Pflanzentieren, meist in Höhlungen versteckt, teils auch mit den Stöcken verwachsen, spielt sich ein reiches Leben von Fischen, Krebsen, Muscheln, Schnecken und Stachelhäutern ab. Unter letzteren fällt besonders ein langarmiger, mannigfaltigster
schön blauer Seestern, Linckia
ren Tiefen
kommt
miliaris, auf.
stellenweise (Blanchebucht)
der Nautilus vor, der außer zahlreichen Nutz-
von den Eingeborenen in Reusen gefangen wird. Auf den Flößen, die als Merkliisomia und Megapodius sind nicht in Polynesien, zeichen der Reusen auf dem Wasser schwimmen, wohl aber in den beiden andern Nachbargebieten und auf andern treibenden Gegenständen sitzen vertreten. Die Papageigattung
Eos und
die Fliegen-
fängergattung Monarcha teilt Mikronesien ausmit dem austromalaiischen Gebiet Diesen beiden Gattungen steht nur die Taubengattung Streptopelia gegenüber, welche auf das indomalaiische Untergebiet, und die Kuckucksgattung Urodynamis, welche auf das polynesische Untergebiet allein hinweist. Ein Anschluß an das austromalaiische Untergebiet ist danach sehr wohl schließlich
fischen
reihenweise oft Seeschwalben, unter denen be-
sonders die große hellgefärbte Sterna bergii und der schwärzliche Anous stolidus auffallt Trotz ihrer
nicht
Schwimmhäute können die Seeschwalben schwimmen, und da sie gelegentlich der
Ruhe bedürfen,
setzen sie sich auf offener See
bisweilen ermattet sogar auf Schiffe
den dann für
berechtigt.
dumm
und wer-
gehalten (Anous,
Töl-
Betrachten wir unser Schutzgebiet tiergeo- pelseeschwalbe). Über dem tieferen Wasser graphisch als Einheit, so müssen wir das an der Buchten sieht man oft auch SeeschildLandtieren bei weitem reichste Kaiser-Wil- kröten ihren Kopf und Rücken hervorstrecken, als den Mittelpunkt ansehen. Im Bismarckarchipel sind von auffallenden Formen
helmsland bereits
die
Paradiesvogel
und
Krontauben
Auf den nördlichen Inselgruppen fehlen außerdem die Beuteltiere, Frösche und Landschlangen, während, abgesehen von Vögeln und Echsen, die fliegenden Hunde und Fledermäuse noch vorhanden sind. Auf den Marshallinseln endlich kommen von Landwirbeltieren nur noch einige Vögel, Geckos und Eidechsen vor, und auch diese sind vielleicht verschwunden.
namentlich
um
die Zeit,
wenn
sie
kleiner Inseln ihre Eier abzulegen
Innerhalb des Korallenriffes
am
Strande
pflegen.
—
das Gebiet der Brachvogel der
ist
Stelzvögel, unter denen (Numenius) durch seinen langen krummen Schnabel und der kleine, auch in Nordeuropa
einheimische Uferläufer (Tringoides hypoleucos) fällt.
durch
Am
sein
häufiges
schmalen
Vorkommen
Sandstrande,
auf-
nament-
lich
unter überhängenden Zweigen, an Orten,
die
der Uferläufer meidet,
gehen zahlreiche
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Deutsch-Neuguinea 10
329
fruchtfressende Einsiedlerkrebse
gen Coenobita und Pagurus
Blätter zusammennäht,
der Gattun-
ihrer
Nahrung
Von Landvögeln bemerkt man
lichst
um
versteckt anbringen
sein Nest mögzu können. Im .
Grasland sind auch die Feldhuhner (Excaleinen buntscheckigen Eisvogel (Halcyon sauro- factoria), Laufhühner (Turnix) und Rallen zuphagus), der, auf einem trockenen Zweige hause. Am reichsten ist das Tierleben in höhenach.
oft
nach Beute ausspäht. Den kleinen In- ren Gestrüppen und in bewaldeten Schluchten. am Boden stellt eine Eidechse (Lygo- Es würde zu weit führen, auch nur das Wichsoma nigrum) nach. Nähert man sich, so sucht tigste zu nennen. Von Vögeln findet man zahlsie ins Wasser hineinlaufend zu entkommen. — reiche Taubenarten, die ihre Nahrung teils am In löcherigem Korallenfels und in angespülten Boden (Chalcophaps), teils auf niedrigen Bäusitzend,
sekten
Baumstämmen kommt
bohlen
und dunkel
men
häufig eine hell
(Ptilopus, Macropygia), teils
höchsten
geringelte Seeschlange (Platurus
Urwaldriesen
auch auf den
(Globicera,
Carpo-
um
Nahrung phaga) suchen. Etwas freistehende Bäume zu suchen, aufs Meer hinauszugehen scheint. sind oft über und über mit den Hängenestern Eine dauernd im Meer lebende, in der Sundasee der Glanzstare (Aplonis) bedeckt. An Schling-
colubrinus) vor, die nur nachts,
so häufige Seeschlange (Hydrus platurus)
ist pflanzen sucht der Spornkuckuck (Centropus), im Schutzgebiet äußerst selten. Tritt man vom oben in den Kronen ein gehäubter Raubvogel Ufer aus in eine Kokospflanzung ein, so fallen (Baza) und eine breitschnäbelige y Kacke an lichten, sonnigen Plätzen besonders die (Eurystomus) die in großen Insekten beaußerordentlich zahlreich vorkommenden Ei- stehende Nahrung. An Stimmen fallen bedechsen der Gattung Lygosoma aut Sie schei- sonders auf das Kreischen des Edelpapageis nen dort unsere am Boden lebenden insekten- (Eclectus), das Tuten des Spornkuckucks (Cenfressenden Vögel (Bachstelze, Rotschwanz, tropus), die teilweise schnarrenden Pfeiflaute Amsel, Pieper usw.) zu ersetzen. Den Eidech- von Drongo (Dicruropsis) und Giliau (Mino) sen stellt, auf einem Palmkopf lauernd, ein und die sanften, regelmäßig abgestuften PfeifRaubvogel der Gattung Astur nach, während töne eines Kuckucks (Cacomantis insperatus), ein an ähnlichen Orten ausspähender Eisvogel die, in der Nähe der Hütte eines Eingeboreder Gattung Halcyon in erster Linie auf große nen hervorgebracht, das Eintreten eines
Insekten (Heuschrecken, wiesen
Fliegende
ist.
Käfer usw.) ange- Todesfalls Insekten
fängt in
Stellen
Den
meist
bunter
Hoch
kommt hohe
An
lichten
mit seinen sausenden Flügelschlägen (Khytidoceros).
Auch
oft zahlreich
—
oft
fliegende
Hunde
sieht
man
an einem Urwaldriesen hängen.
Dämmerung
Bricht die
letztere
hoch
durch
an, so sieht die
Luft
man
rudern,
ein eigenartiger, fast vorweltlich erscheinender
Auch ein großer Segler (Macropteryx) wird besonders in den Abendstunden lebhaft Anblick.
Pollen der Kokospalme frißt
und schlägt von einem trockenen Ast aus seine Wird es dunkler, so hört man die kläfferartige Stimme einer Nachtschwalbe (Caprimulgu8) und das laute Bellen eines großen Laubfrosches (Hyla dolichopsis). Am Waldwo Korallenfelshöhlen oder boden gehen Frösche (Cornufer) ihrer Nahrung
nur da vor, Gebäude geeignete Nistplätze
großen Kreise.
Zahllose Insekten schwirren umher, um den Veranden der Häuser zum Licht zu
nach.
bieten.
man
das Grasland, so ändert sich die Nicht lange braucht man meist zu suchen, um eine Kolonie der im hohen Grase nistenden Webervögel (Munia) zu treffen. Betritt
—
vor,
paarweise auftretender kleiner Papagei (Hypocharmosyna subplain der Luft kreisen schwalbenartige VögeL Meist sind es Salanganen (Collocalia). Eine echte Schwalbe (Hirundo tahitica) ein
cens).
sollen.
das Buschhuhn (Megapodius)
und im ausgedehnten Urwalde der Kakadu (Cacatua) und der Nashornvogel
den Pflanzungen D.-N.s ein schwarz-weißer Fliegenfänger Rhipidura tricolor. Er macht sich besonders dadurch bemerkbar, daß er nach jedem Satz die langen Schwanzfedern hin und her bewegt. Auf den Blüten der Kokospalme gehen zwitschernd kleine Honigsauger (Cyrtostomus und Hermotimia) ihrer Nahrung nach. Sie saugen nicht Honig, wie der Name erwarten läßt, sondern fressen Spinnen und Insekten.
anzeigen
kommt
in
Letzteres macht sich wieder ein Gecko (Lepidodactylus lugubris) zunutze und betreibt allabendlich an den Wänden und an Um Zahlreich kommt auch ein bunter Fliegen- der Decke der Landhäuser seine Jagd. fänger (Poecilodryas) vor und ein Schneider- einzelne Bäumchen im Gebüsch fliegen zahlvogej (Cisticola), der auf kleinen Sträuchern reiche Leuchtkäfer (s.d.) der Gattung Pteroptyx.
kommen.
Tierwelt.
i
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330
Deutsch-Neuguinea 10
Erläuterungen zu nebenstehender Tafel 81:
Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien und Paramikronesien (Deutsch-Neuguinea). (Nach den Sammlungen
L
Königsspeer.
d.
H. M. l
aus Hartholz, ca. 2 /2
Hamb. Mus. f.
m
f.
Völkerk.
und
d.
Südsee-Exp. d. Hamb. Wissensch.
umwickelt Speer aus Hartholz, ca. 2 m lang Speer. EL W. S. 267. St Matthias. Ys natfol Gr. mit Speerschuh aus Bambus, reich ornamentiert. Kaiserin- Augustafluß, Kaiser- Wilhelmsland. 4661. Speer. H. W. S. Speer aus Hartholz mit aufgesetzter Spitze aus Bambus und Speerschuh aus Ys natürl. Gr. gleichem Material; reich beschnitzt und mit Federn geschmückt Speer. H. W. S. 6772. Hansa-Vulkaninsel, Kaiser- Wilhelmsland. Y» natürl. Gr. Speer aus Hartholz mit eingesetzter Holzspitze, reich verziert Pfeil. H. W. S. 3861. Finschhafen, Kaiser- Wilhelmsland. V« natttrl. Gr. Rohrschaft mit Kerbe und eingesetzter ornamentierter Hartholzspitze. HartBogen. H. W. S. 8773. Singor, Kaiser- Wilhelmsland. Ys natürL Gr. holzbogen mit schmalem Rotanstreifen als Sehne. Rohrschaft Pfeil. H. W. S. 8773. Singor, Kaiser-Wilhelmsland. Ys natttrl. Gr. mit eingesetzer glatter Holzspitze. Speerschleuder mit Speer. H. W. S. 1869. Kaiserin-Augustafluß. Vi» natürl. Gr. Aufgeschnittenes Bambusrohr mit Internodium und verziertem Holzstück als Widerlager. Speer mit Ende gegen Internodium gelegt, am Widerlager in der Mitte anlehnend, zwischen Daumen Flechtstreifen
2.
3.
4.
6.
6.
7.
8.
10.
11. 12.
13.
14. 15.
16.
17. 18. 19.
20.
21.
—
—
—
-
—
—
—
und 9.
Stftg.)
—
12.61.34. Buka, Salomoninseln. Vi natttrl. Gr. Speer lang, oben mit Fischstachcln bewehrt; mit rotgelben ornamentierten
V.
Zeigefinger gehalten; schleuderfertig.
Sikawa, Kaiser-WilBrustschmuck aus Cymbiummuschel. H. W. S. 8756. helmsland. Ys natttrl. Gr. Schale Eßschale. H. W. S. 716. Tami, Kaiser- Wilhelmsland. Yit natürl. Gr.
— —
aus Sagoblattscheide, Ränder aufgebogen, Rand vernäht und versteift NackenKopfbank. H. W. S. 6781. Vulkaninsel, Kaiser- Wilhelmsland. Yn n*turL Gr. stütze aus Hartholz, Enden mit menschlichen Gesichtern verziert; Füße aus gebogenem Bambus. Brustschmuck. H. W. S. 8772. Sikawa, Kaiser- Wilhelmsland. >/ 8 natürl. Gr. Zwei Ovulum-Schnecken mit rotgefärbtem Rotan zusammengebunden. Betelkalkbüchse. 8936. Friedrich- Wilhelmshafen, Kaiser-WilIL W. S. helmsland. Ya natttrl. Gr. Büchse aus Kürbisschale, oben mit Nassageldschnüren geschmückt; Holzspatel mit aufgesetzten, gestrickten Lappen, deren Ränder mitNassa verziert sind. Penismuschel. H. W. S. 2266. Mus sau. Yi natttrl. Gr. Halbe Kampfschmuck. IL W. S. 2807. Admiralitätsinseln. Yu natürl. Gr. menschliche Figur mit Kranz aus Fregattvogelfedern. Wird zur Verlängerung der Haarfrisur beim Kampfe eingebunden und hängt auf den Rücken herab.
-
—
—
—
Tanzschurz. H. W. S. 1864. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser-Wilhelmsland. Yu n. Gr. Aus Rotan geflochtene kleine Larve mit Stielaugen und ausgestreckter Zunge, langem Fransenbart. Armmanschette aus Schildpatt 8806. Sikawa, Kaiser-Wilhelmsland. Ya natürl. Gr. Hartholzstiel, Keule. H. W. S. 6636. Kai, Kaiser- Wilhelmsland. Yu natürl Gr. beschnitzt und mit Kasuarfedern geschmückt; flacher Steinring als Keulenkopf. Steinhobel. H. W. S. 4392. N.W. -Neupommern. Yu natürl Gr. Knieholz mit Sagoklopfer. H.W.S. 1048. Bubi, Admiralitätsinseln. 7,, natttrl. Gr. aufgesetzter Tülle aus Bambusinternodium; dient zum Herausklopfen des Sagomarkes aus der Palme. Hartholzstiel mit Keule. W. S. 4479. Nord-Neupommern. Yu natttrl Gr.
—
—
—
H
aufgekittetem Steinkugelring. 22. 23. 24.
Tarorührlöffel IL W. S. 8464. Ait-Fluß, Neupommern. Yu natürl Gr. Völlig aus Holz gefertigte Keule. Keule. H.W.S. 976. Glei, Nord-Neupommern. Yu n. Gr. Keule. IL W. S. 1737. Finschhafen, Kaiser- Wilhelmsland. Yu natttrl. Gr.
—
-
Flachkeule mit eingeschnittenen, buntbemalten Ornamenten. 26. Reißwaffe. Holzwaffe mit mondsichelH. M. I V. E. 2813. Wuwulu. Yu natttrL Gr. artigem Griff; Doppelschneide mit Haizähnen besetzt. 26. Keule. 4846. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser - Wilhelmsland. H. W. S. Hartholzkeule mit Schlagzapfen; ornamentiert Yu natürl. Gr. 27. Reißwaffe. Hartholzstiel mit Ätzornamenten H. M. f. V. 3802 : 06. Aua. Yu "»türl. Gr.
—
—
28. 29.
und Schild krotklinge. Hiebwaffe. H. M. f. V. E. 2764. von Eisenwaffen geschnitzt Flöte aus Bambus. H. W. S.
—
Mit Brandmalerei verziert Panflöte. H. W. S. 4436. 31. Bundflöte. H. W. S. 4436. 30.
32.
Holzschale
Wuwulu. Yu natürl. 8436.
Raruto.
— — Hartholzwaffe nach dem Muster
Gr.
Süd-Neupommern.
"
/u n»1 1 Gr
l
Wako, Südwest-Neupommern. Yu natttrL Gr. Wako, Südwest-Ncupommern. Yu natttrl. Gr.
in Fregattvogelgestalt.
H.W.S.
835.
Ndriol, Admiralitätsinseln.
l
/
-
a n.GT.
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Deutsches Kolonial-Lexikon.
Tafel 31. Deutsch-Neuguinea: Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien und Paramikronesien.
Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien (Deutsch-Neuguinea). m
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Tafel 32. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Deutsch-Neuguinea: Gegenstände materieller Kultur von den Karolinen.
Gegenstände materieller Kultur von den Karolinen. Digitized by
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331
Deutsch-Neuguinea 10
Fortsetzung der Erläuterungen iu Tafel 81: 83. 34. 35.
Herd aus Ton. H. W. S. 6667. Kaiserin-Augustaf luß. V,, natürl. Gr. Tontopf. H. W. 8. 8782. Kelana, K aiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. Tontopf mit geflochtenem Untersatz. II. W. S 724. Tami,Kaiser-Wiihelmsland.7u n.Gr. Liebliche Inseln, Neupommern. 7s natürL Gr. Steinschmuck. H. W. S. 3602. Gestricktes Tragband mit aufgenahten Hundezähnen, mit Nassa eingefaßt.
36.
—
37.
Bambuskamm. H. W. S. 8844. Sikawa, Kaiser- Wilhelmsland. */• natürL Gr. Armschmuck aus Schildpattscheiben. II. W. S. 8802. Sikawa, Kaiser-Wil-
38.
elmsl and. 7s natürL Gr. Trauerkappe für Frauen. li
H. W. S. 6646. Kaiserin- Augustaf luß, KaiserWilhelmsland.— Geflochtene, an einer Haupt- und Schmalseite offene Kappe mit eingeflochtenem Ornament, ein Krokodil darstellend, rot-weiß bemalt. 40. Dolch aus Kasuarknochen. H. W. S. 9098. Kaiserin-Augustafluß. V« natürl. Gr. H. W. S. 920. Liebliche Inseln, Süd-Neupommern. 41. Schwirrholzblatt 42. Signaltrommel. H.W.S. 9000. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser- Wilhelmsland. 7„n. Gr.— Aus einem Baumstamm ausgehöhlte Schlitztrommel, Griffe und Seiten reich beschnitzt. 38.
Erlauterungen zu nebenstehender Tafel 82
Gegenstände materieller Kultur aus den Karolinen (Deutsch-Neuguinea). (Nach Sammlungen 1.
2.
3.
Speer.
W.
8.
H.
d. Südsee-Exp. d.
Truk.
He. 236.
»/,
natürl. Gr.
Hamb. Wissensch.
Stftg.)
— Hartholzspeer mit auf- und angebundenen
und verkitteten Rochenstacheln. Speer. H W. S. M. 9. Jap. V« natürl. Gr. und schwarz beringter Holzspitze. Speer. H. W.S. He 87. Pa a u. 7$ natürl. Gr.
— Bambusschaft mit eingesetzter stumpfzackiger — Rohrschaft mit eingesetzter, rotbemalter, zackiger Palam. natürL Gr. — Schildpattochale für Frauen zum
1
Hartholzspitze.
H. W. S. He. 1082. »/« t-sson von Süßigkeiten. Löffel aus Schildpatt H. W. S. He 1074. Patau. '/* natürl. Gr. 6. Gürtel für Frauen. H. W. S. Harn. 289. F a r a u 1 i p. 7, natürL Gr. Tanzgürtel und Betgabe für Tote aus aufgereihten Muschel- und Kokosschalenringen, gemustert und die einzelnen Abteilungen durch Schildpattotege getrennt H. W. S. He. 2788. Sok. 7t natürl. Gr. 7. Ohrgehänge aus Kokosschalen. H. W. S. Ham. 36. Palau. V, natürL Gr. 8. Conusarmmanschette. H. W. S. Sar. 460. Ifaluk. 9. Spitzhut aus Pandanusblatt natürL Gr. Aufgereihte vierkantige Holz- und Muschelplatten. 10. Halskette. H. W.S. M.l. Jap. 7«n.Gr. 4.
Tolukschale.
6.
—
_
11. 12. 13. 14.
Halskette aus Conusböden. II. W. S. He 626. TobL Vi natürl. Gr. H. W. S. M. 148. Jap. 7s natürl. Gr. Nasenflöte. H. W. S. Ham. 103. Ponape. natürL Gr. Schleuder. H.W. S. Sar. 1197. Poloot 7s natürl. Gr. Aus Kokosbindfaden
Stabchenkamm.
Schleuder mit ovalem Schleuderstein aus Tridacna. 16.
Bogen. H. W. faden,
16. 17. 18.
19. 20.
21. 22.
zum
S.
Ham.
10.
Palau. 7U
Vogelschießen benutzt. He. 829. Palau.
PfeiL H. W. S. Hartholzkeule.
natürl. Gr.
— gestrickte — Bogen aus Bambus, Sehne aus Kokosbind-
»/„ natürl. Gr.
H. W. S. Sar. 909. Poloot 7„ natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 2669. Pulap. 7U natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 4669. Truk. »/„ natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 2647. Pulap. natürL Gr. Holzschale mit Füßen. H. W. S. Sar. 841. Satuwal. 7, natürL Gr. Fischschüssel. H. W.S. He. 1073. Palau. 7l0 natürL Gr. Holzschale mit angeschnitztem
—
Untersatz, rot bemalt, lackiert, Griffe mit Perlmutter eingelegt TobL 7„ natürL Gr. —Seitliche Zapfen für Hängeschnüre. II. W.S. He. 733. 24. Holzkasten. H. W.S. He. 933. TobL 7« natürl. Gr. Kasten in Form der typischen Tobisärge. H. W. S. He. 362. TobL 7, natürL Gr. 26. Holzschale mit Ausguß. H. W. S. K. 28. Palau. 7, natürl. Gr. 26. Holztopf mit Griff. 27. Kokosschaber. H. W. S. M. 289. Jap. »/„ natürL Gr. Brettförmiger Schaber mit aufge23.
De ekel kästen.
—
—
bundener Cardiummuschel. 28.
Ton topf. H.W.
29.
DeckelschüsseL
S.
He. 66.
H. W.
S.
—
Palau. 7, natürl. Gr. Topf rötelbemalt mit Strichornamenten. K. 998. Palau. 7, natürl. Gr. Rot bemalt, lackiert mit ein-
gelegten Perlmutterornamenten, Fische darstellend, die
,
—
am Köder
fressen.
82.
Ham. 36. Ponape. l/« natürL Tobi. Vit natürl. Gr. Weibl. und Füßen, weiß bemalt; aus dem Geisterhause entnommen. Betelmörser. H. W. S. K. 980. Palau. 7, natürl. Gr.
33.
bottiche für Melasse; Stößel aus Tridacna, für alte Leute, die den Betel nicht mehr kauen können. Stampfer aus Korallenkalk. H. W. S. 4214. Ngatik. 7, natürL Gr.
30. Tanzpaddel. H. W. S. He. 490. 31. Fi zur. H. W. S.
—
Gr. Holzfigur mit beweglichen
— Holzmörser
in
Form
Armen
der Brau-
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Deutsch-Neuguinea 11
332
Deutsch-Neuguinea 11
Sekunde alle gleichzeitig im nächsten Augenblick wieder zu verNicht unerwähnt darf gelassen schwinden. werden, daß sich in unserer Kolonie D.-N. die winterlichen Wanderer des Nordens und
mäßigen Kenntnis, die wir heute noch von der Bevölkerung haben, kann die nachstehende Übersicht zumal für Melanesien nur bedingte
des Südens einfinden.
nesier,
Sie leuchten in jeder auf,
um
—
Geltung beanspruchen. Es sind in gebiet folgende Völker vertreten:
Natürlich halten sie
d.
h.
Völker,
die
dem SchutzL Amela-
eine
nichtmela-
und zum Teil wohl Sie sitzen in KaiserPygmäen umfassen. Wilhelmsland im Innern mit Ausnahme der Flußläufe und treten nur an einzelnen Stellen nesische Sprache sprechen
sich dort zu verschiedener Jahreszeit auf, je
nachdem sie aus dem Süden oder aus dem Norden kommen. Wanderer aus dem Süden sind ein Kuckuk (Lamprococcyx plagosus), ein Eisvogel (Halcyon sanctus) und ein Bienenfresser (Merops ornatus), Wanderer aus dem Norden ein Kuckuck (Cuculus saturatus), einige Seeschwalben (Sterna longipennis) und
bis
an die Küste heran. Zu der gleichen Gruppe
dürfte die Binnenbevölkerung der Admiralitätsinseln
gehören,
ferner
sind
hinzuzu-
rechnen die Baining und Verwandten in mehrere Stelzvögel (Gallinago, Tringoides, Cha- Ost-Neupommern sowie die Bevölkerung der radrius usw.). An Nahrung für sie fehlt es nie, Südostküste und des Innern von Bougainund wenn einige Forscher das Zurückkommen ville (s. a. Papua und Papuasprachen). der deutschen Zugvögel am Studiertisch auf 2. Melanesier. Sie sind aus Indonesien wahr-
Nahrungsmangel
in
den Tropen zurückgeführt scheinlich von verschiedenen
Inseln
und zu
verschiedenen Zeiten eingewandert, haben in
haben, statt auf einen periodisch sich ein-
Ko- Kaiser- Wilhelmsland die Küste zum Teil und lonie D.-N. den Beweis, daß dies unzu- dann die Flußläufe aufwärts besetzt, im Bistreffend ist. Zum Schluß sei noch hervor- marckarchipel alle Inseln erreicht und sind gehoben, daß kleine Korallenkalkinselchen mit auch bis Nauru (Marshallinseln) vorgedrungen Baumwuchs, welche den Küsten vorgelagert (s. a. Melanesische Sprachen). 3. Mikrostellenden Wandertrieb, so liefert unsere
—
sind, eine
bergen
zum
als die
Teil völlig
abweichende Tierwelt nesier.
gegenüberliegende Küste.
Gleich den Melanesiern dürften
aus Indonesien eingewandert sein.
Als
sie
Sie zer-
Bewohner kleiner Inseln seien genannt: Eine fallen heute in die Gruppen der ZentralTaube, Carpophaga vanwycki; ein Eisvogel, karolinier, Ostkarolinier, Westkarolinier, Halcyon saurophagus; ein Fliegenschnäpper, shallinsulaner und Chamorro. Indessen Monarcha inornata; ein Würger, Pachycephala die Westkarolinier (Palau, Jap) starke indomelanura und ein Honigfresser, Myzomela nesische Einflüsse, die wohl auf wiederholten sclaterl Dahl Einwanderungen beruhen. Die Ostkarolinier |
11.
Die Eingeborenenbevölkerung
Tafeln
und Tafel
27-34,
67,
(s.
farbige
180,
181,
(Ponape,
Kusaie usw.) dagegen sind durch
polynesische Rückwanderungen
von Osten
her
190) des Schutzgebiets ist keine einheitliche.
verändert. Mikronesier sind andererseits zu den
Während man
westlichen Inseln des Bismarckarchipels gelangt,
früher, entsprechend der geo-
graphischen Unterscheidung
und
von Melanesien wo
Mikronesien vorerst Melanesier
(s.
d.)
sie als
Paramikronesier
(s.d.) kulturelle
Eigentümlichkeiten entwickelt haben.
4.
Poly-
dem Bismarckarchipel, nesien Aus Zentralpolynesien sind zu verauf den Karolinen, Ma- schiedenen Zeiten Einwanderer nach Osten (s. d.) rianen und Marshallinseln unterschied, haben gelangt. Im wesentlichen rein, wenn auch die Untersuchungen der neueren Zeit weit nicht frei von mikronesischen Beimischungen,
auf Neuguinea und Mikronesier
verwickeitere Verhältnisse ergeben, die einerseits
sitzen sie auf den kleinen Atollen im Osten von durch zu verschiedenen Zeiten erfolgte Neumecklenburg und den Salomoninseln (s.Poly-
Einwanderungen in das Gebiet, andererseits durch Wanderungen innerhalb der Gruppen ihre Erklärung finden. Nach Abschluß der Wanderungen haben sich dann auf einzelnen Gruppen Besonderheiten ausgebildet, die zumal in Melanesien besonders ausgeprägt sind, da hier der ausgleichende Verkehr infolge
nesische Exklaven
und Polynesische Sprachen),
Nukuor
(Karolinen). Mit Melanesiern
ferner auf
gemischt sind
sie in
Nauru
(Marshallinseln);
wesentlich reine Gilbertinsulaner bewohnen Ka-
pingamarang (im Süden der Zentralkarolinen).
der mangelhaft entwickelten oder fehlenden
(Über die Kulturverhältnisse der Bevölkerung Kaiser- Wilhelmsland, Bismarckarchipel, Karolinen, Marianen, Marshallinseln und die
Schiffahrt ausbbeb.
einzelnen Gruppen oder Inseln.)
Bei der sehr ungleich-
s.
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. Wagcia-
Zaubermittel t'liis>angu iSudcu \nn
10. Parierechild r (\Vaschaschii.
1
1.
Kopfschmuck
(Süden von Deutsch-Ostafrika).
1
i
W.-tfrt I.
I
l.
Falef& und Faleapuna). Fontein, holländ. Wort, das ursprünglich „Quelle" bedeutet, in Südafrika jedoch etwas Wirkliche andern Sinn angenommen hat. Quellen, d. h. aus selbständigen Grundwasser.
als Speisefische
den F.
ist
Bach -F.
die
hoch geschätzt werden. wirtschaftlich
(Trutta fario
L.), ein
Von
wichtigste die
Standfisch der
und kalten Gewässer Europas im Flachlande und im Gebirge bis zu 2500 m Höhe. Am günstigsten sind Bäche mit kiesigem Grund und natürlichen Vervorraten stammende Austrittsstellen des hier stecken, deren Temperatur im Sommer nicht über 20° C steigt. Die Bach-F. nährt sich, Innern von Deutsch -Südwestafrika eine so aus den Verstecken hervorstoßend, von Krebsaußergewöhnliche Erscheinung, daß die Häufig- tierchen, Würmern, Schnecken, Insektenlarven, keit des Wortes ,, Fontein", das auch in der kleinen Fischen und Luftinsekten. Sie blicht von Oktober bis rebruar, in kalten uewassern Deutsch-Südwestafrika begegnet, recht früher, in warmen später. Die Weibchen legen in auffällt. Die Buren, von denen diese in von ihnen mit dem Schwanz aufgeworfene Benennung stammt, hatten indes bei der Kiesgruben von 1 m Durchmesser etwa Seltenheit echter Quellen längst verlernt, 1000 gelbliche oder rötliche 4— 5 mm große andern und einen Unterschied zwischen solchen Eier, die vom Männchen befruchtet und dann fließend zutage tretenden Gewässern zu mit Kies überdeckt werden. Bach-F. werden machen. So wurde in den meisten Fällen auch hoch bezahlt Sie bilden daher auch Gedas innerhalb der Flußbetten bisweilen zutage genstand ausgedehnten kunstlichen einer tretende Grundwasser der Flüsse, das in der Zucht (8. Fischzucht) und Teichwirtschaft Trockenheit ja tatsächlich den Eindruck einer (8. d.); sie sind außerdem eine der behebt est en unter Umständen sehr ergiebigen Quelle Fischarten für den Angelsport, vor allem für macht, im Gegensatze zu dem in Felsbecken Flugangel mit natürlichen oder künstlichen oder Vleys angesammelten Wasser als F. Fliegen. Bach-F. sind auch von England ins Dove. Kapland überführt und sollen in den dortigen bezeichnet. Fontem, Dorf in Kamerun am Westfuße Gewässern gut fortkommen. Ihre Einführung des Bamendagebirges, welches den westlichen in Gewässer der deutschen Kolonien ist verRand des Manengubahochlandes bildet. Der schiedentlich versucht, aber noch nicht geOrt liegt in 886 m Meereshöhe in einem lungen. Die Regenbogen-F. (Trutta iridea steilwandigen Talkessel, dessen Wände 1500 W. Gibb.) ist heimisch in den westlichen Verbis 2000 m Höhe erreichen. Der Bago, der das einigten Staaten von Nordamerika, wo sie im Tal nach Westen entwässert, vereint sich mit Oberlauf der Zuflüsse des Stillen Ozeans laicht dem von Süden kommenden Fi zum Kreuzfluß Die Nahrung, welche dieselbe ist wie bei der Der Talboden trägt noch Urwald, Bach-F., nimmt sie gierig auf und ist daher (s. d.). dann folgt ein ölpalmengürtel, und die höhern raschwüchsiger als diese, auch sehr widerDer F.- standsfähig gegen höhere Temperaturen bis Hänge tragen bloß noch Graswuchs. kessel ist vielleicht durch Einbruch entstanden, zu 28° C. Die Regenbogen-F. ist im Jahre 1884 worauf das Vorkommen der vulkanischen nach Deutschland eingeführt, hat sich zu einem Eruptivgesteine hinweist Bewohner des Tales der wirtschaftlich wichtigsten Produkte der F. beherrscht durch künstlichen Fischzucht (s. d.) entwickelt, sind die Bangwa (s. d.). seine Lage den Talkessel und den Aufstieg auf spielt daher in der Forellenteichwirtschaft eine das Hochland. Die Handelsstraße von Dschang große Rolle, eignet sich aber auch als Beisatzfisch in Karpfenteichen. In Deutschland hegt (s. d.) geht über Fango Tunga nach F. und die Laichzeit je nach der Temperatur des Gegabelt sich dort nach Westen und Süden. In F. befindet sich eine Faktorei der Gesell- wässers von Januar bis Mai. Das Laichgeschäft schaft Nordwest-Kamerun (s. d.). F. gehört vollzieht sich wie bei der Bach-F., doch legt Passarge- Rathjens. das Weibchen je nach Größe 600—2500 Eier zum Bezirk Dschang. ab. Mit Rücksicht auf ihre WiderstandsFontemkessel s. Fontem. fähigkeit gegen hohe Temperaturen eignet Forastero s. Kakao. sich die Regenbogen-F. zur Einbürgerung in Fürderungsabgaben s. Bergrecht 9. Forellen, zur Familie der Salmonidae oder geeignete Gewässer der Kolonien. Ihre Überlachsartigen Fische gehörige Fischarten, die führung in Gebirgsbäche des Bezirks Wilhelmsraschfließenden, klaren
—
—
—
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650
Forestier
demnächat ver- Leutnant im preußischen Feld-Art-Rgt Nr. 20 Lübbert. und 1898 ä la suite der deutsch-ostafrikaniscben Schutztruppe gestellt. Er nahm 1898/99 an der Formerei s. Vermessung des Usambaragebietes teil, trat H m. Hamburg. b. Forsayth Gesellschaft 1900 in die Armee zurück und war 1901/03 Die F. G. m. b. H. ist im Nov. 1910 mit einem Kommissar bei der Südkamerun-Grenzexpevoll eingezahlten Kapital von 2 MilL ge- dition unter Engelhardt (s. d.i. 1904/05 untergründet worden. Zweck des Unternehmens war nahm er eine Privatexpedition in dieselbe die Übernahme der bisher unter der Firma Gegend, 1905/06 war er Leiter einer zweiten E. E. Forsayth zu Rai um und Rabaul, Deutsch- Südgrenzexpedition, bei der auch die deutschNeuguinea, betriebenen Unternehmungen, die spanische Grenze kartiert wurde. 1908 zum sich auBer mit dem Handel in der Hauptsache Leiter der Neuguinea-Grenzexpedition (deutschmit der Kultur der Kokospalme beschäftigte englisch) ernannt, erkrankte er hierbei von tal
peutsch-Ostafrika)
soll
sucht werden. Forestier
s.
Mundil*. Metallindustrie der Eingeborenen. .
,
M
und vornehmlich auf der
Gazellehalbinsel sowie
neuem an
einer Glossineninfektion,
die
er
auf einer großen Reihe von Inseln des Bis- sich in Südkamerun zugezogen hatte, und marckarchipels ausgedehnte Ländereien besaß. starb bald nach seiner Rückkehr in die Heimat. Der Kaufpreis betrug 2750000 M, wovon Forstwesen (8. Tafel 56). 1. Allgemeine Auf-
1750000
M an die Verkäufer
zahlung
gelangten,
Aus- gaben des F. 2. Beamte des höheren Forstdienstes. 3. Das F. in Deutsch-Ostafrika. 4. Das F. in Kamerun. 5. Das F. in Togo. 6. Das F. in Deutsch-Södwestafrika. 7. Das F. in den Schutzgebieten der dem einer der größten englischen Betriebe der SUdsee. 8. Das F. in KiautBchou. Südsee in deutschen Besitz abergeleitet wurde, 1. Allgemeine Aufgaben des F. Anfänge einer konnte bereits für das erste Geschäftsjahr, das Forstwirtschaft sind in unseren afrikanischen infolge der erst am 11. Febr. 1911 erfolgenden Schutzgebieten und in Klautschou vorhanden. Übernahme der Geschäfte nur einen Zeitraum Das waldreiche Kaiser- Wilhelmsland und die von 10% Monaten umfaßte, eine Dividende von großen Inseln des Bismarckarchipels werden
Hypothek stehen
7%, und
in bar zur
während der Rest als Das Unternehmen, mit
blieb.
für das zweite Geschäftsjahr eine
folgen in dem Maße, wie die Kenntnis der Die Haupt- dortigen Wälder und die Gesamtentwickelung wo jener Gebiete fortschreitet. Die allgemeinen aus der Handel betrieben wird, während die Aufgaben des F. in unseren Schutzgebieten Leitung der Pflanzungen auf der Gazellehalb- sind: 1. Verständige Nutzung der Wälder, insel von Ralum (in der Nähe von Herbertshöhe) wobei auf Verbesserung der Bestände zu
solche
von
13%
verteilen.
—
niederlassung befindet sich in Rabaul, von
aus erfolgt.
Daneben befinden
sich zahlreiche achten ist und Schutz oder Schonung des Vorhandenen im Interesse der NachhaltigDurch Beschluß der keit des Betriebs und der Wohlfahrtswirkungeo außerordentlichen Generalversammlung vom des Waldes im Auge behalten werden muß. 16. Dez. 1913 ist der Übergang des gesamten Ein Zeichen dafür, daß der Frage des WaldEigentums und des gesamten Betriebes der schutzes in den Tropen allgemein große BeGesellschaft an die „Hamburgische Südsee- deutung zugemessen wird, ist eine Resolution
Stationen und Niederlassungen in allen Teilen des
Bismarckarchipels.
Aktiengesellschaft zu 1.
Hamburg"
(s.
d.)
am
Jan. 1914 erfolgt.
Forschungsreisen in die deutschen Schutzgebiete s. Abschnitt Geschichte unter den einzelnen Schutzgebieten, ferner Landeskundliche Kommission zur Erforschung der deutschen
Schutzgebiete,
Südsee-Expeditionen,
Aerologische Forschungsreise nach Ostafrika
und
die
reisenden.
einzelnen
Namen
der
des Internationalen Kongresses für tropische
Agrikultur in Brüssel (1910) über die internationale Regelung des Waldschutzes in den
Grenzgebieten der Kolonien. der Wälder in der
und auf Reisen der
2.
Erforschung
Umgebung der Stationen Beamten; Sammlung und
Verarbeitung der von den Eingeborenen, den Missionaren, in Tischlereien, auf Pflanzungen
Forschungs- und beim Eisenbahnbau zu gewinnenden Erfahrungen.
3.
Kulturversuche mit Holzarten,
Forstbeamte, Forstbehörden, Forstdienst, die als nutzbar erkannt sind, um Material zur Forstgärten s. Forstwesen. Begründung von Nutzwäldern zu gewinnen. Foerster, Oskar, preußischer Hauptmann, 2. Beamte des höheren Forstdienstes. In geb. 13. Jan. 1871 zu Breslau, gest. 2. Mai den höheren Forstdienst der Schutzgebiete 1910 zu Nikolassee bei Berlin. F. wurde 1893 oder jüngere Ober
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übernommen,
auch im höheren Teil sumpfige Alluvialwaldbestände der KaVer- geraniederung. e) Die Gebirgsregenwälder wendung finden können. Zweckmäßig ist eine (8. Hochwald) bilden bis zu Höhen von vorbereitende Beschäftigung im Reichskolonial- 2200 m Gürtel am Kilimandscharo und Meru, amt, Besuch des Seminars für orientalische bedecken Teile Usambaras und des Pareförster
Verwaltungsdienst
die
der
I
—
Schutzgebiete
Sprachen und ev. des Kolonialinstituts in gebirges, die Berge in der weiteren Umgebung Hamburg, endlich eine Orientierung über von Mpwapua, Morogoro und Kilossa, finden Sammeln und Konservieren von Pflanzen im sich im Grenzgebiet der Bezirke Moschi und Botanischen Museum zu Dahlem. Für Aus- Muansa, in den Utschungwebergen des Bebildungszeit, Ausrüstung, Aus- und Heimreise zirks Iringa und endlich in der weiteren Umwird Vergütung gewährt. Das Gesamtein- gebung von Neu-Langenburg und im Living1
kommen im
Schutzgebiet beträgt 8300 bis nebst freier Wohnung und freier Behandlung. Es setzt sich zusammen aus dem Gehalt (Klasse 4b, 3000 bis 7200 M), Kolonialzulage, Dienstwohnung oder Wohnungsgeld und etwaigen Stellen- oder Ortszulagen. Die Dauer der Dienstperioden
13400
M
ärztlicher
beträgt für
für
Kamerun und Togo V/2
Deutsch-Ostafrika
2
Jahre,
Schutzgebiete 3 Jahre. Dienstperiode wird ein etwa übrigen
Jahre,
für
Nach
die
jeder
4monatiger Heimatsurlaub gewährt. Die etatsmäßige Ankann zu Beginn der zweiten Dienstperiode erfolgen. Bei Pensionierung wird die in den Schutzgebieten zugebrachte Dienstzeit doppelt gerechnet. Weiteres über Forstbeamte sowie auch über Behörden s. im folgenden unter den einzelnen Schutzgebieten. 3. Das F. in Deutsch-Ostafrika. Der Wald bestand umfaßt: a) Die Mangrovegebiete im Bereich von Ebbe und Flut, namentlich an den
stonegebirge
Englers Vegetationskarte in:
(s.
Das deutsche
Kolonialreich, herausgeg. von H. Meyer). Diese, in den Reisebeschreibungen oft als Hochwälder bezeichneten Bestände und die Höhenwälder (s. unter f) sind es im wesentlichen, welche für forstliche Nutzung in Betracht kommen. Sie mögen zusammen wohl der Fläche des Landes 1 MilL ha oder ausmachen. f) Oberhalb der Regenwälder finden sich die Nebel- oder Höhenwälder, ferner mehr oder weniger dichte Buschbestände mit
—
1%
Baums träuchern und Sträuchern
(Erica ar-
Bäumen, Adlerfarnwild-
stellung
borea), auch einzelnen
Flußmündungen.
Weideland oder auch kahle Kuppen und wachsen Hänge. Zwischen 1900 und 2500 z. B. im Uluguru- und Kingagebirge Bestände des bambusartigen Grases Arundinaria alpina. Die erste Waldschutz maßregel hat 1 895 Wissmann (s. d.) mit einer Waldordnung für Usambara getroffen, welche den Schutz des Bodens durch Wald im Auge hatte. Seit 1904 hat man mit der Errichtung von Waldreservaten
Das
forstlich wichtigste ist
nisse,
m
das Mangrovegebiet dee Rufijideltas, das 1906 auf 15746 ha geschätzt wurde, von denen
begonnen,
1911 für 4476,63 ha die Betriebsregulierungs-
behält.
zurzeit
deren
Nutzung im Eigenbetrieb
oder durch Verpachtung der Fiskus sich vorBei der Errichtung von Reservaten
können in dem betreffenden Gelände befindliche Hütten enteignet werden, wobei selbstverständlich Zeit zum Einbringen einer etwa > teilenden oder auch noch einer weiteren Ernte gelassen wird. In der Umgebung von Dörfern wird etwa das Vierfache dessen, was die Bewohner unter Kultur haben, als ihr Besitz d.) bei Daressalam gehört. Sie bedecken einen und Eigentum ausgeschieden. Neubesiedelung mehrfach unterbrochenen bis zu 100 und und Weidegang ist in den Reservaten nur mit 150 km breiten, meist aber schmäleren Küsten- Genehmigung der Forstbehörde erlaubt, das streifen. Es sind Uchte, oft parkartige, durch waldvernichtende Grasbrennen (s. Grasbrände) den Menschen stark veränderte Mischbestände. und das Abbrennen von Wald zur Gewinnung — c)DieMiombowälder (s.d.)in zwei Komplexen von neuem Kulturland ganz untersagt. Ein von je über 300 qkm Ausdehnung im Süden und generelles Verbot des Grasbrennens läßt sich Westen des Schutzgebietes. d) Uferwälder, nicht durchführen, weil es zu tief in die WirtHaine der Palmyrapalme, Dumpalme und schaftsweise der Eingeborenen eingreifen würde anderer Steppenbäume. Gut untersucht ist (Busse, Die periodischen Grasbrände im trop. der Minsirowald, 20000 ha umfassende, zum Afrika usw. Mitt. a, d. deutschen Schutz-
Gegen Ende des Bewurde mit der Aufstellung ha umfassenden Mangroveflächen von Kilwa-Kissiwani, Samanga und Kiswere begonnen. b) Die sehr mannigfaltig zusammengesetzten Küstengehölze, zu denen der Sachsenwald (s. arbeiten beendet waren.
richtsjahres 1911/12
des Betriebsplanes für die 12062,25
—
—
;
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Forstwesen 3
Forstwesen 3
652
wo Brandschutz sich als In den Verträgen mit Privaten zur wurden freizuhaltende Brand- Waldnutzung behält sich das Gouverneschützenden WsJdflÄchcn ment im Interesse des Waldschutzes vor, und längs der Wege angelegt, oder streifenweise einzelne Waldflächen im Pachtgebiet von der Anpflanzungen der raschwüchsigen, (licht kr o- Nutzung auszunehmen. Auch werden Benigen Cassia florida und auch von Manihot stimmungen über Wahrung der NachhaltigGlaziovii (Ceara- Kautschuk) gemacht. Ein Teil keit des Betriebs, Erhaltung von Samender Reservate, z. R. in den Bergländern am bäumen, Schonung von Jungwüchsen und Kilimandscharo, Meru und im Ulugurugebirge, Ruhenlassen des Hiebs auf bestimmten Flächen wird, wie auch noch andere Waldbestände, als eingefügt. Eine regelmäßige StaatsforstSchutzwald angesehen. Im Laufe des Jahres wirtschaftnach europäischem Muster besteht April 1910 bis April 1911 wurden 36 Kronland- seit 1898 in den Mangrovebeständen des Rufijiflächen mit zusammen 68700,3 ha zu Waldreser- deltas. Ins Auge gefaßt ist die Nutzung dreier gebieten 1906 II); nötig
erwies,
streifen
um
die zu
—
Hiervon entfielen schätzungs- Holzarten (Bruguiera, Ceriops, Heritiera) im immergrünen geschlos- Plänterbetrieb mit 60jähriger Umtriebszeit ist die Gewinnung von gutem grünen geschlossenen Küstenwaldes 44379 ha, starken Brennholz und schwächeren Nutzholzimmergrünen geschlossenen Gebirgshöhenwal- sortimenten. Hauptabnehmer waren arabische des 16162 ha, Ufer-, Fluß- oder Niederungs- Dhaus, die KsL Marine und eine Brauerei in waldes 70,5 ha, Trockenwaldes 664 ha, Auffor- Daressalam. Der Einschlag betrug 1910/11 stungsgeländes 84,8 ha. 158,3 ha kamen durch 5376 fm, 1911/12 5728 fm, 1912/13 4325 fm. Grundstück verkaufe, 22950 ha durch Flächen- 1912 wurde für die Kisweremangroven ein Beberichtigung oder Aufgabe der Reservation in triebswerk aufgestellt, die Abschätzung der Abgang. Im ganzen betrug am 1. April 1912 die Mangroven bei Samanga und Kiperele beendet Fläche der Reservate 484417,8 ha, d. h. an- und für die genau vermessenen Mangroven nähernd 0,51 der Landesfläche, am 1. April des Rowumadelta das Forsteinrichtungswerk 1913 742 108,6 ha. Der Fortschritt in der Ein- gefertigt Anderwärts sind im Eigenbetrieb richtung von Reservaten hängt von dem Fort- des Fiskus im Bezirk Wilhelmstal (Usamschritt der Erforschung und Vermessung und bara) 1909/10 238 fm, 1910/11 117 fm, außerdem von der Möglichkeit der Bewachung 1912 242 fm, im Bezirk Morogoro 257 fm geab, die bei der geringen Zahl der heute noch zur nutzt worden. Dazu kamen 1911/12 6,65 t Verfügung stehenden Kräfte großen Schwierig- Rinde von einem Probehau in den fiskaliunterliegt. Die keiten Verteilung der Wald- schen Gerberakazienbeständen und 134 kg reservate über das Schutzgebiet zeigt folgende Baumsamen. Nutzung seitens Privater Tabelle vom 1. April 1912 (Pflanzer 1913 Nr. 7): fand in Usambara durch die Firma Wilkins
vaten erklärt.
weise auf das Gebiet des
senen Gebirgswaldes 8340 ha, teilweise immer- Wirtschaftsziel
%
:
Bagamojo Bukoba
Kilimatinde
32841 ha 46763 „ 16613 „ 2946 „ „
Kilwa
21206,7,,
Daressalam Iringa
Lindi
—
36006,8 „ 14612 „
6200 43000 66300 33891
Udjidji
Urundi
—
6690
—
18144 11800
—
„ „ „ „ „ „
im
ha)
1911/12 1910/11
3932 fm) sog. Zedernholz, das Holz von Juniperus procera
(s.
Zeder) und Podocarpusholz,
keiten errichtete Drahtseilbahn von 9 km Länge bei
„ „
48908 „
1500
m
Steigung
vom Hochplateau
herab
Usambarabahn zugebracht 1912/13 verfrachtete diese Bahn hauptsächlich für SüdFemer afrika bestimmtes Podocarpusholz. der
hat die Mission Hohenfriedeberg 34
cbm
Holz,
& Co. in den seit 1903 Mangrovewäldern der Bezirke Tanga und Pangani in einem ca. 10000 ha umfassenden Gebiet 1910/11 neben 999 1 Man2219 die
„
Wilhelmstal (hier der große Schume-
Magamba-Kingowald)
3000
1239,39 fm,
gegen 28381,54 Rp. im Vorjahr). Das Holz Wird durch eine unter erheblichen Schwierig-
Mpapua Muansa
Tanga
(1910/11
(1909/10
918
Morogoro Moschi
Ruanda
statt, die auf einer Pachtfläche
fm
31720
„ „ 48270,3,,
Ssongea Tabora
2893,96
geschlagen hat (Wert 1911/12 33838,63 Rp.
Mahenge Mohoro
Neu-Langenburg Pangani
& Wiese
Schumewald
Firma Denhardt
verpachteten
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Forstwesen 3
653 wurden aus den Privaten zur Nutzung konWaldflächen 1911/12 5523 fm Holz und 1637 t Rinde verwertet nebst 838 kg Kautschuk. Vereinzelte Nutzungen durch Käufer oder Verbraucher in den Waldreservaten erreichten einen GeNutzungssamtbetrag von 3500 fm Holz. berechtigte beanspruchten zur unentgeltlichen Entnahme aus fiskalischen Beständen ca. 3850 fm Holz und 3 t Palmblätter. Im Berichtsjahre 1912/13 betrug die Hauptnutzung (Nutz- und Brennholz) im ganzen 17113,556 fm, die Nebennutzung 2501,42 1 Rinde, 1059,75 kg Kautschuk, 2000 kg Palmblätter, 150 kg Samen, 4500 Stück Pflanzen. Im Forstamt Rufiji erfolgt, abgesehen von dem in fiskalischer Nutzung stehenden Revier Salale, pachtweise Nutzung durch die Deutsch-koloniale Gerb- und Farbstoffgesellschaft. In Ostusambara hat die Deutsche Holzgesellschaft für Ostafrika in Fortführung der früheren Sigi-Exportgesellschaft mit einer 23,7 km langen Kleinbahn den Anschluß an die Usambarabahn gewonnen. Die Gesellschaft rechnet besonders mit Absatz in den Tropengebieten selbst. Die Gesamtausfuhr DeutschOstafrikas an Erzeugnissen der Forstwirtschaft erreichte 1911/12 einen Wert von 5395648 jK, 1912/13 9327845 M. Den Hauptanteil an der Summe hat wildgewachsener Kautschuk (s. d.), der in erster Linie von Kautschuklianen (Landolphiaarten, Familie Apocynaceen), aber auch von anderen Kautschukpflanzen (Clitandra, Mascarenhasia, Kickxia) abstammt. Bau-, Nutzund Edelhölzer nahmen 1911/12 an der Ausfuhr mit 6155009 kg, 1912/13 mit 3839625 kg Die Einnahmen der Forstverwaltung teil sind von 72100 Rupien (1911/12) auf 120964 traktlich
überlassenen
die (s.
Stammpflanze der Blackwattle-Gerbrinde 5—6 Jahren
Gerberakazien), die schon mit
volle Erträge gibt (1909/10 auf der Plantage
Ambangulu von Wilkins & Wiese 745 ha), und auch verwertbares Holz besitzt, Eukalypten (s. d.) in vielen Arten, von denen z. B. E. globulus, der Blaugummibaum (Bluegum) in einem 14jährigen Wald keine guten Stämme geliefert hat, rostrata aber gut zu gedeihen scheint. Tiekanpflanzungen sind in verschiedenen Bezirken nicht sonderlich gediehen und erfordern wohl besonders sorgsame Auswahl des Standorts. Welche von den vielerlei versuchsweise angebauten Arten schließlich zum Anbau im großen sich eignen werden, kann erst die Erfahrung lehren. An Neukulturen wurden 1910/11 68,65 ha, 1911/12 97,91 ha angelegt, womit die gesamte Kulturfläche auf 710,18 ha gebracht war. Der Stand am 1. April 1913 war 834,92 ha. Natürliche Verjüngung läßt sich im Mangrovegebiet bei der reichlichen Samenbil-
E
dung und
leichten
Ansamung
der betreffenden
Arten mit einiger Nachhilfe
erzielen,
Juniperus
an
procera
liefert
und auch
lichten Stellen
Anflug (Deininger, Verjüngung der Zedernwälder West-Usambaras. Pflanzer 1912, 4), dessen Brauchbarkeit aber noch zu erproben ist
—
1911/12 wurden aus den bisherigen Forstbezirken (Tanga, Wilhelmstal, Moschi, Bagamojo,
Daressalam,
unter Hinzunahme
Rufiji)
der
Verwaltungsbezirke Pangani, Kilwa und Lindi
mit je einer Lokalforstbehörde, der die Bezeichnung Forstamt beigelegt ward, gebildet Die Forstämter sind drei große Forstbezirke
Wilhelmstal, mit den Forststationen Moschi,
Aruscha und Schumewald, Morogoro mit den Bunduki und Mangangu und Rufiji in Mohoro mit der Forststation Salale. Rupien (1912/13) gestiegen. Unter den Jedes Forstamt soll dauernd unter Leitung Holzarten, auf welche die Forstwirtschaft eines höheren Forstbeamten stehen, dem je Forststat onen i
—
bisher
ihr
Augenmerk
gerichtet
hat,
sind
ein Förster als Gehilfe
und weitere Förster
außer Juniperus procera und Podocarpusarten zu nennen Chlorophora excelsa (s.