Der Subjuntivo im Spanischen Mexicos: Sein Wechselverhältnis zwischen Syntax, Semantik und interaktionalen Faktoren [Reprint 2016 ed.] 9783110936834, 3484522925, 9783484522923

Proceeding from a discussion of the existing research on verb moods in Spanish, the study advances a theoretical view of

203 25 14MB

German Pages 269 [272] Year 1998

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
1. Zur Forschungslage: Theorien zum spanischen Subjuntivo
2. Modusgebrauch und Varietäten des Spanischen
3. Arbeitshypothesen
4. Analyse des Textkorpus: der SUB und seine Verwendung im Spanischen Mexikos
5. Grundlagen für eine Theorie des spanischen Subjuntivo unter Berücksichtigung des engen Wechselverhältnisses zwischen Syntax und Semantik sowie interaktionaler Faktoren der konkreten Kommunikation
6. Kontrastive Analyse des spanischen Subjuntivo und des deutschen Konjunktivs
7. Schlußbemerkungen
Literaturverzeichnis
Untersuchte Texte
Recommend Papers

Der Subjuntivo im Spanischen Mexicos: Sein Wechselverhältnis zwischen Syntax, Semantik und interaktionalen Faktoren [Reprint 2016 ed.]
 9783110936834, 3484522925, 9783484522923

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE BEGRÜNDET VON GUSTAV GRÖBER FORTGEFÜHRT VON WALTHER VON WARTBURG UND KURT BALDINGER HERAUSGEGEBEN VON MAX PFISTER

Band 292

GABRIELE KNAUER

Der Subjuntivo im Spanischen Mexicos Sein Wechselverhältnis zwischen Syntax, Semantik und interaktionalen Faktoren

MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 1998

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Für meine Familie

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme [Zeitschrift für romanische Philologie / Beihefte] Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie. - Tübingen : Niemeyer Früher Schriftenreihe Reihe Beihefte zu: Zeitschrift für romanische Philologie Bd. 292. Knauer, Gabriele: Der Subjuntivo im Spanischen Mexicos. - 1998 Knauer, Gabriele: Der Subjuntivo im Spanischen Mexicos : sein Wechselverhältnis zwischen Syntax, Semantik und interaktionalen Faktoren / Gabriele Knauer. - Tübingen : Niemeyer, 1998 (Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie ; Bd. 292) Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Habil.-Schr., 1987 u.d.T.: Knauer, Gabriele: Der spanische Subjuntivo im Wechselverhältnis zwischen Syntax und Semantik ISBN 3-484-52292-5

ISSN 0084-5396

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1998 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz und Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Industriebuchbinderei Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

IX

Abkürzungsverzeichnis ι.

XIV

Zur Forschungslage: Theorien zum spanischen Subjuntivo

. . .

ι

i. ι. Traditionelle Grammatik 1.2.

3

Strukturalistische Grammatik

10

1.3. Generative Transformationsgrammatik

14

1.4. Kommunikativ-pragmatische Ansätze

18

1.5.

19

Modus und Diskursanalyse

. . . .

ι .6. Diachronische Perspektive der Modusproblematik 2.

. . . .

20

Modusgebrauch und Varietäten des Spanischen

24

2.1. Zum Spanischen in Mexiko 2. i. ι. Tendenzen hinsichtlich der Verwendung bestimmter Tempora des SUB - Reduktion des Formenparadigmas 2.1.2. Der Gebrauch von SUB und I N D 2.1.3. Allgemeine Tendenzen hinsichtlich des Gebrauchs von SUB und I N D unter besonderer Berücksichtigung der alternativen Moduswahl 2.1.4. Weitere Besonderheiten

24

2.2. Z u anderen nationalen Varianten des Spanischen in Europa und Amerika 2.2.1. Vergleich der gehobenen gesprochenen Sprache von Mexiko-Stadt und Sevilla hinsichtlich des Verbalsystems 2.2.2. Syntaktische Wendungen in Kuba 2.2.3. Subjuntivo in Kolumbien 2.2.4. Subjuntivo in Puerto Rico

V

24 26

28 35 36

36 37 38 38

2.2.5· 2.2.6. 2.2.7. 2.2.8. 2.2.9. 2.2.10. 2.2.11. 2.2.12. 2.2.13.

SUB/IND in zwei Dialekten der Karibik . . . . -ra vs. -se und -ra vs. -ría in Venezuela ~ ra v s · ~ se ¡ n Chile -ra in argentinischen Pressetexten SUB-Paradigma des voseo in Rosario (Argentinien) Relikte des SUB F U T auf den Antillen und in einigen Küstenregionen Die Alternative SUB/INF nach exhortativen Verben Konditionalsatz mit si und syntaktische Variation Ojalá als konzessive Partikel

39 39 40 40 42 42 43 44 45

3.

Arbeitshypothesen

46

4.

Analyse des Textkorpus: der S U B und seine Verwendung im Spanischen Mexikos

54

4. ι.

55

Die obligatorische Verwendung des Subjuntivo 4.1.1. Einheiten zum Ausdruck der Einflußnahme auf die Realisierung von Handlungen, Vorgängen und Zuständen 4.1.2. Einheiten zum Ausdruck eines Urteils, einer Wertung oder Meinung 4.1.3. Einheiten zum Ausdruck eines Gefühls 4.1.4. Einheiten zum Ausdruck der Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Handlung, eines Vorganges oder Zustandes 4.1.5. Der Finalsatz 4.1.6. Der Temporalsatz 4.1.7. Der Konsekutivsatz 4.1.8. Der Restriktivsatz (oración exluyente) 4. ι .9. Der nicht mit si eingeleitete Konditionalsatz . . . 4.1.10. Der Komparativsatz 4. i. 11. Der Konzessivsatz 4.1.12. Der Ausdruck eines Wunsches 4.1.13. Der Imperativ 4.1.14. Der Relativsatz 4.1.15. Kommunikative Wörter und Wendungen . . . .

56 57 58

59 59 64 65 67 68 73 75 78 80 82 85

4.2. Die wahl-obligatorische Verwendung des SUB im Spanischen Mexikos 87 4.2.1. Verben der geistigen Wahrnehmung und kommunikative Verben 88 4.2.2. Substantivische Ergänzungen 118 VI

4-2.34.2.4. 4.2.5. 4.2.6. 4.2.7. 4.2.8. 4.2.9. 4.2.10. 4.2.11. 4.2.12. 4.2.13. 4.2.14. 4.3.

5.

Zusammenfassung 4.3.1. Formenbestand 4.3.2. Z u r obligatorischen V e r w e n d u n g des S u b j u n t i v o . 4.3.3. Z u r wahl-obligatorischen V e r w e n d u n g v o n S u b j u n t i v o u n d Indikativ

126 132 150 153 166 168 171 177 186 187 189 190 191 191 191 191

G r u n d l a g e n f ü r eine T h e o r i e des spanischen S u b j u n t i v o u n t e r Berücksichtigung des engen Wechselverhältnisses zwischen Syntax u n d S e m a n t i k sowie interaktionaler F a k t o r e n der k o n k r e t e n Kommunikation 198 5.1. 5.2.

6.

D i e M o d a l a d v e r b i e n u n d -Wörter D e r Relativsatz Der Lokalsatz Der Temporalsatz Der Kausalsatz Der Konsekutivsatz D e r Konzessivsatz D e r K o n d i t i o n a l s a t z mit si D e r K o m p a r a t i v s a t z mit tan(to) ... como . . . . D e r Restriktivsatz (oración excluyente) D e r S U B P R E S als E r s a t z f ü r d a s G e r u n d i u m . . A u s d r u c k eines Urteils, einer W e r t u n g u n d M e i n u n g mit lo + A d j + es + que u n d qué + A d j / A d v + que

D i e U n t e r s c h e i d u n g zwischen g r a m m a t i s c h Bedeutung und Äußerungsbedeutung

determinierter 204

D e r Einstellungsrahmen als Bestandteil der S a t z b e d e u t u n g 204 5.2.1. Illokution u n d S a t z b e d e u t u n g 206 5.2.2. Einstellungsausdruck u n d M o d u s S u b j u n t i v o im Spanischen 214

K o n t r a s t i v e Analyse des spanischen S u b j u n t i v o u n d des deutschen Konjunktivs 228 6. ι.

Vergleich auf f o r m a l e r E b e n e

228

6.2.

Vergleich auf syntaktischer E b e n e

230

6.3.

Vergleich auf semantischer E b e n e 232 6.3.1. A u s d r u c k einer deontischen Einstellung ( A u s d r u c k des Willens zur Verwirklichung bzw. V e r h i n d e r u n g eines Sachverhaltes) 232 6.3.2.

A u s d r u c k einer epistemischen Einstellung (Stellungn a h m e zur Möglichkeit o d e r Wahrscheinlichkeit der Realisierung eines Sachverhaltes im S p e k t r u m G e VII

6.3.3.

6.3.4. 7.

wißheit des Nicht-Bestehens - Verschiedene Grade des Zweifeins - Ungewißheit des Bestehens) . . . 234 Ausdruck einer thematisierenden Einstellung (Voraussetzung der existenziellen Gegebenheit des Sachverhaltes, anaphorische Rückbindung an den vorangegangenen Text oder an gemeinsames Wissen der Kommunikationspartner) 236 Zusammenfassung

Schlußbemerkungen

238 241

Literaturverzeichnis

243

Untersuchte Texte

255

VIII

Vorwort

Die funktional-semantische Kategorie ( F S K ) der Modalität spielt in der sprachtheoretischen Diskussion eine bedeutende Rolle, beinhaltet sie doch wesentliche Komponenten wie das Verhältnis zwischen objektiver Realität, Ä u ß e r u n g und Sprecher, d. h. neben linguistischen auch philosophische, im engeren Sinne erkenntnistheoretische Grundfragen'. Zahlreiche Sprachwissenschaftler haben sich diesen Problemen gestellt und sind dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen sowohl in Bezug auf ihre sprachgrenzenüberschreitende als auch sprachspezifische theoretische Bewältigung gekommen. Im System der funktional-kommunikativen Sprachbetrachtung, die im wesentlichen von französischen und deutschen Linguisten entwickelt wurde, ist die Modalität zu einer grundlegenden Kategorie geworden, die seit Jahren einen wichtigen Ausgangspunkt für die Grammatikforschung in den romanischen Sprachen, insbesondere im Französischen, bildet. Im weitesten Sinne bedeutet dies, daß konkrete sprachliche Erscheinungen über die Grenzen der engeren Linguistik hinausgehend, vor allem durch die Berücksichtigung kommunikativ-pragmatischer Aspekte beschrieben werden, obwohl ich mir der Tatsache durchaus bewußt bin, daß diese Art der Sprachbeschreibung noch nicht den Status eines relativ abgeschlossenen theoretischen Systems hat, was die diesbezüglich wenigen, kaum umfassenden, sondern meist punktuellen Ansätze in der Grammatikforschung beweisen. Die vorliegende Arbeit hat nicht die Beschreibung der Modalität in ihrer Gesamtheit zum Ziel, sondern eines ihrer wesentlichen Ausdrucksmittel, der Kategorie Verbmodus, insbesondere des M o d u s Subjuntivo ( S U B ) im Spanischen 2 . Wenn auch nicht vordergründig, so wird doch teil-

1

V g l . K L A R E 1 9 7 8 ; WILDENHAHN

2

In der Tat stehen im Mittelpunkt der Modalitätsforschung bisher vor allem die verbalen M o d i , die auf Grund einer morphologisch ausgerichteten Betrachtungsweise im allgemeinen als Zentrum oder K e r n des funktional-semantischen Feldes bzw. der F S K Modalität angesehen werden. Die Feststellung, d a ß der S U B fast nur im Zusammenhang mit anderen sprachlichen Mitteln und Formen wirksam werden kann und sich das Feld der Modalität zudem noch aus einer Reihe weiterer Elemente wie Modalverben, Modalwörter und -Wendungen, Intonation u. ä. konstituiert, verdeutlicht die Notwendigkeit, nicht nur v o n grammatischmorphologischen, sondern auch von deren Zusammenspiel mit grammatisch-

1981,

1983,

1984.

IX

weise der Versuch unternommen, eine A r t Hierarchie im System der modalen Ausdrucksmittel zu ermitteln, jedoch immer unter dem spezifischen Gesichtspunkt, die Rolle der Verbmodi bzw. des M o d u s S U B in diesem System zu charakterisieren. Ausgangspunkt ist die konkrete Kennzeichnung des Modus innerhalb des Konzepts der Sprechereinstellungen als Ausdruck epistemischer Einstellungen (vgl. STEUBE 1983; DOHERTY 1983; LANG 1981, 1983) in Verbindung mit sprachakttheoretischen Aspekten, d. h. die semantische und kommunikativ-pragmatische Interpretation des zu untersuchenden M o d u s SUB wird in höchstem M a ß e vom jeweiligen Kontext abhängig gemacht. Mit anderen Worten, der Verbmodus steht allgemein im Zusammenhang mit der Einstellung des Sprechers zum Wirklichkeitsgrad der Aussage 3 . Das bedeutet zunächst, die Opposition zwischen Indikativ ( I N D ) und SUB wird, wie allgemein üblich, in der O p p o sition Realität/Irrealität gesehen, die nicht nur für das Spanische, sondern auch für viele andere Sprachen angenommen werden kann. Es erhebt sich aber einerseits die Frage, ob tatsächlich nur der Verbmodus S U B diese Funktion im Satz übernimmt, offensichtlich nicht, denn auch Adverbien, Konjunktionen, Intonation oder selbst der I N D können Irrealität als Bestandteil der Satzsemantik zum Ausdruck bringen, z. B. der I N D in Verbindung mit einem Modaladverb: Q u i z á h a y otras m a n e r a s de hacerlo. Q u i z á h a b r á otras m a n e r a s de hacerlo. Q u i z á haya/hubiera otras maneras de hacerlo.

Andererseits wird auch der SUB in Kontexten verwendet, die Sachverhalte bezeichnen, deren Realität vom Sprecher nicht bezweifelt wird (z. B. mit el hecho de que)A. Daraus ergibt sich m. E. ebenfalls die Notwendigkeit, stärker als bisher die spezifische Rolle sprachlicher (grammatischer) Mittel bei der Konstituierung der Satzbedeutung zu ermitteln; nicht zuletzt, um das etwas verschwommene Konzept der Sprechereinstellung in der traditionellen Grammatik (vgl. 1.1.) wesentlich zu konkretisieren. syntaktischen, lexikalischen und p r o s o d i s c h e n A u s d r u c k s m i t t e l n auszugehen. Erst deren detaillierte U n t e r s u c h u n g in k o n k r e t e n K o n t e x t e n ermöglicht genauere A u s s a g e n über die Hierarchie der m o d a l e n S t r u k t u r im allgemeinen. W i c h t i g d a b e i ist, in die G r u p p e der verbalen M o d i neben d e m S u b j u n t i v o und I m p e r a t i v a u c h den Indikativ mit einzubeziehen, denn erst d a d u r c h wird der spezifische F u n k t i o n s b e r e i c h eines jeden M o d u s , besonders in den alternativen Fällen ihres G e b r a u c h s , sichtbar. 3

V g l . u. A. ROCA PONS ( 1 9 8 3 : 6 9 ^ ) ; RAE ( 1 9 7 7 : 4 5 4 ) ; GILÍ Y G A Y A ( 1 9 7 4 : I 3 i f f . ) ;

PoTTiER ( 1 9 7 1 : 1 1 9 ) . 4

«El hecho de q u e estas oraciones expresen sucesos reales implicaría la necesidad [...] de q u e sus v e r b o s aparecieran en indicativo. P u e d e c o m p r o b a r s e que n o es la actitud del h a b l a n t e , sino el tipo de c o n s t r u c c i ó n el que exige el s u b j u n t i v o » (MORENO 1975:254). D i e s e sehr v a g e E r k l ä r u n g läßt sich weitaus besser mit d e m semantischen K o n z e p t der T h e m a - R h e m a - G l i e d e r u n g konkretisieren (vgl. A b schnitt 4.2.2.).

X

D i e spezifische Rolle des S U B im Z u s a m m e n h a n g mit dem A u s d r u c k von Sprechereinstellungen und sprachakttheoretischen A s p e k t e n kann aber nur in den Fällen des alternativen G e b r a u c h s der M o d i S U B und I N D ermittelt werden. Sie sind im wesentlichen Gegenstand der v o n mir durchgeführten empirischen A n a l y s e n eines umfassenderen mexikanischen K o r pus, d a s zahlreiche Textsorten, Texte der gesprochenen und geschriebenen Sprache, der H o c h - und Umgangssprache umfaßt. Die theoretische A u s gangsbasis bilden Richtungen in der Semantikforschung, die auf die Ä u ßerungsbedeutung und damit auf einen weiten Begriff der Satzbedeutung orientieren, z u deren wesentlichen K o m p o n e n t e n der Einstellungsrahmen und die Illokution gehören (vgl. K a p i t e l 5). Sie finden sich teilweise wieder in den v o n B O R R E G O / A S E N C I O / P R I E T O (1986) formulierten A u s s a g e n z u m M o d u s g e b r a u c h in der peninsularen Variante des Spanischen 5 . Eine semantische Invariante des M o d u s S U B wird zunächst nicht ang e n o m m e n . Allerdings wird eine gewisse Systematisierung der S U B - V e r w e n d u n g angestrebt, deren G r u n d l a g e wiederum der Sprechereinstellungsrahmen ist, der sowohl Explizites als auch Implizites erfaßt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, d a ß sich aus der M e n g e der ermittelten semantischen M e r k m a l e des S U B eine D o m i n a n t e ergibt, die als Systembedeutung der grammatischen F o r m S U B angenommen werden kann. M i t der detaillierten A n a l y s e einer Vielzahl von Verwendungsweisen des S U B versuche ich einer Tatsache R e c h n u n g zu tragen, die in den letzten Jahren mit der Bezeichnung kommunikativ-pragmatische W e n d e in die sprachwissenschaftliche Forschung eingegangen ist 6 . W i e bereits angedeutet, sind k o m m u n i k a t i v e A s p e k t e nicht unbesehen und uneingeschränkt bei der Beschreibung und Erklärung grammatischer P h ä n o m e n e anwendbar. Ich bin der M e i n u n g , d a ß ein übertriebener Optimismus diesbezüglich unangebracht ist und zunächst die A u f g a b e steht, einen geeigneten R a h m e n zu schaffen, in dem Untersuchungen mit dieser Zielstellung durchgeführt werden können. M e i n e theoretisch-methodologischen Überlegungen gehen dahin, den M o d u s S U B auf der Ebene des Satzes bzw. der Satzäußerung zu betrachten, w o b e i , wie weiter oben bereits angedeutet, dessen besondere Rolle bei der K o n s t i t u i e r u n g der Satzbedeutung, speziell des untersuchten Materials, ermittelt werden soll. In theoretischer Hinsicht ist demnach v o r allem die B e s t i m m u n g dessen, was die Satzäußerungsbedeutung ausmacht, von besonderem Interesse. Es lassen sich darüber hinaus auch konkrete A u s s a g e n z u m Z u s a m m e n h a n g zwischen Syntax und Semantik treffen, gegen deren strenge T r e n n u n g in der modernen Linguistik häufiger Einwände erhoben werden.

5

V g l . a u c h d i e V e r ö f f e n t l i c h u n g e n v o n Á L V A R E Z 1 9 8 4 ; N A V A S R U I Z 1 9 8 6 ; BUSTOS

6

V g l . HELBIG ( I 9 8 6 b : i 4 8 f f . ) .

1 9 8 6 ; PORTO DAPENA

1991.

XI

Die Untersuchung des spanischen SUB mit der Zielstellung, die bisher vorliegenden Ergebnisse auf diesem Gebiet aufzuarbeiten, eine funktionalkommunikative Beschreibung und Erklärung anzustreben sowie die Ergebnisse in den Fremdsprachenunterricht einzubringen, veranlaßte mich des weiteren zu der Überlegung, daß eine kontrastive Herangehensweise zu umfassenderen Resultaten führen kann. Die wenigen mir bekannten kontrastiven Arbeiten zum spanischen SUB sind vor allem auf den Vergleich mit anderen romanischen Sprachen und dem Englischen ausgerichtet7. Mit Sicherheit ist bei einem Vergleich Spanisch - Deutsch zu erwarten, daß die Verschiedenheit und Vielfalt der durch den Subjuntivo bzw. Konjunktiv ausgedrückten modalen Nuancen größer ist als innerhalb der romanischen Sprachen. So stellt S C H I F K O ( 1 9 6 7 : ι 8 γ Γ ) fest, daß trotz aller Unterschiede im einzelnen der Gebrauch des Konjunktivs im Spanischen und Französischen im großen und ganzen gleich sei, wie es bei zwei Angehörigen der gleichen Sprachfamilie im engeren Sinne auch nicht anders zu erwarten ist. W U N D E R L I ( 1 9 7 0 : 3 7 ) dagegen ist der Meinung, daß die Konjunktive sich in den romanischen Sprachen mehr oder weniger aus den gleichen lateinischen Formen heraus entwickelt haben, die gleiche Herkunft aber noch lange nicht gleicher Systemwert in einem späteren Sprechzustand bedeute. Das Problem in unserem Falle besteht darin, eine geeignete Vergleichsbasis zu finden, die einen objektiven, auf kommunikativen Prinzipien beruhenden Vergleich ermöglicht und nicht die Gefahr völkerpsychologischer oder ähnlicher Interpretationen in sich birgt. Die wesentlichen theoretischen und methodologischen Prämissen, wie ich sie bislang dargelegt habe, bieten m. E. eine geeignete Basis für den Vergleich mit dem Deutschen (vgl. Kapitel 6), aber auch mit andern nationalen Varianten des Spanischen, ζ. B. mit Spanien, bzw. mit den innerhalb der mexikanischen Kommunikationsgemeinschaft existierenden Varietäten (vgl. Abschnitt 4 . 3 . ) . Die gesamte Problematik des spanischen SUB ist offensichtlich sehr komplexer Natur. Daher kann der mit dieser Arbeit vorgelegte spezifische Versuch ihrer Bewältigung mitnichten Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Es ist mir ein Bedürfnis, allen zu danken, die mir tatkräftige Hilfe geleistet haben. Allen voran war es meine Familie, die mir die Freiräume schuf, um die sehr umfangreichen Analysen vorzunehmen. Die ungeheure Materialfülle und zahlreiche Anregungen verdanke ich Herrn Prof. Luis F E R N A N D O L A R A , auf dessen Einladung ich ein Jahr in der Abteilung Diccionario del Español de México in El Colegio de México mit dem hier verwendeten Korpus arbeiten konnte. Herzlich gedankt sei der Alexander von Humboldt-Stiftung, die mir mit ihrer großzügigen Unterstützung in Form eines Heisenberg-Stipendiums den Studienaufenthalt in Mexiko er7

Vgl.

TOGEBY

1 9 5 3 ; SCHIFKO

DRUSZKA 1 9 8 6 u .

XII

a.

1 9 6 7 ; CARLSSON

1969; M O L H O

1975;

GSELL/WAN-

möglichte. Und nicht zuletzt möchte ich den Studenten Dirk Wels und Robert Hartwig Dank sagen, denn ohne sie wären die umfangreichen Analysen und die technische Realisierung des Manuskripts nicht möglich gewesen.

XIII

Abkürzungsverzeichnis

Adj Adv ALT Art Attr COND COND COMP FSK FUT FUT INMED GS HS IMP IMPER IND IND IMP IND PLUS IND PRES IS INTER Konj KV MB MV MW NEG NS PAS PERF COMP PERF SIMP PLUS PRES RAE sem SUB SUB IMP SUB PLUS Subst syn TS XIV

Adjektiv Adverb Alternative Artikel Attribut condicional condicional compuesto funktional-semantische Kategorie futuro futuro inmediato generative Semantik Hauptsatz imperfecto imperativo indicativo indicativo imperfecto indicativo pluscuamperfecto indicativo presente interpretative Semantik Interrogation Konjunktion Kommunikationsverfahren modale Bedeutung Modalverb Modalwort Negation Nebensatz pasado (Vergangenheit) perfecto compuesto perfecto simple pluscuamperfecto presente Real Academia Española semantisch subjuntivo subjuntivo imperfecto subjuntivo pluscuamperfecto Substantiv syntaktisch Textsorte

ι. Zur Forschungslage: Theorien zum spanischen Subjuntivo

Im folgenden soll nun versucht werden, einen relativ umfassenden Überblick über die wichtigsten Theorien zum spanischen S U B zu geben. Wenn sich die Forschenden dabei in den meisten Fällen über den Gebrauch desselben einig sind, so sind sie doch weit davon entfernt, zu einer einheitlichen Meinung über die tieferen Gründe dieses Gebrauchs zu kommen. So setzen einige Autoren überwiegend semantische, andere wiederum syntaktische und wieder andere syntaktisch-semantische Kriterien an. In letzter Zeit finden sich darüber hinaus auch einige beachtenswerte kommunikativpragmatische und textlinguistische Ansätze (vgl. 1.4.). Wesentliche Vorarbeiten leisteten im deutschsprachigen R a u m ROTHE (1967) und SCHIFKO (1967), indem sie eine sehr umfassende Besprechung dieser Theorien, vor allem zum Französischen, vorgenommen, deren Hauptideen herausgearbeitet und daraus einen eigenen theoretischen Ansatz entwickelt haben. SCHIFKO erhebt dabei den Anspruch auf deren Gültigkeit für das Französische und Spanische. Tatsächlich ist ein deutlicher Einfluß dieser Theorien in der hispanistischen Forschung zu bemerken, wenngleich nicht alles, was Gültigkeit für das Französische besitzt, auch auf das Spanische übertragbar ist. GSELLAVANDRUSZKA (1986) unternehmen gar den Versuch einer Beschreibung des romanischen Konjunktivs, d. h. der wesentlichen romanischen Sprachen. Ausgehend v o m lateinischen Konjunktiv, der aus der Verschmelzung v o n indoeuropäischem Optativ als Ausdruck des Wunsches und indoeuropäischem Konjunktiv hervorging, war man besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Meinung, d a ß sich der Konjunktiv in den romanischen Sprachen trotz der einheitlichen F o r m durch zwei verschiedene Grundfunktionen auszeichnet. SCHIFKO nennt sie nach MOIGNET dualistische Theorien. Z u dieser Gruppe gehören auch Sprachforscher, die sich mit dem Subjuntivo im Spanischen befaßt haben. So sprechen BELLO/CUERVO (i978:i56ff.) von einem subjuntivo común und hipotético; HANSSEN (i9i0:i02ff.) unterscheidet sogar vier Arten des Subjuntivo: einen «finalen, konsekutiven, potentialen und hypothetischen Konjunktiv»; LENZ (1935: 452) klassifiziert ihn in subjuntivo dubitativo und optativo·, GILÍ Y GAYA (1974:134) spricht vom subjuntivo potencial und optativo; bei SPAULDING (i966:53f.) drückt er desire und uncertainly aus und RICE (i945:26ff.) unterscheidet, etwas abweichend, einen Subjuntivo der Gefühlsbewegung und einen Subjuntivo der Unsicherheit bzw. des Fehlens der Sicherheit. ι

ScHiFKO hingegen nimmt auf G r u n d des modernen M o d u s g e b r a u c h s an, d a ß die romanischen Sprachen den ursprünglichen Dualismus des lateinischen K o n j u n k t i v s überwunden und durch eine einheitliche K o n z e p tion ersetzt haben. Er begründet ζ . T . historisch sein Anliegen, alle G e brauchsarten des K o n j u n k t i v s in einer G r u n d b e d e u t u n g zusammenzufassen und schließt sich damit den Vertretern sogenannter monistischer Theorien an, einer anderen traditionellen Linie der K o n j u n k t i v f o r s c h u n g in den romanischen Sprachen. S o definiert er d a n n auch den K o n j u n k t i v des Französischen und Spanischen als den « M o d u s des nicht in seiner K o n kretheit Erfaßten» 1 . Diesen Grundwert findet er durch fortschreitende A b straktion, indem er v o n den einzelnen Bedeutungen ausgeht, u m schließlich z u einem W e r t zu gelangen, der alle Gebrauchsweisen in sich birgt und a u f alle Gebrauchsweisen anwendbar ist. Diese Herangehensweise ist, wie bereits angedeutet, nicht neu und wurde bereits in Gestalt solcher Theorien wie der des K o n j u n k t i v s als «objektive Nichtrealität» und des «nur geistig oder vorstellungsmäßig Erfaßten» vorgestellt 2 . In vielen Fällen ist es m. E. durchaus möglich, den K o n j u n k t i v z u definieren, ihn semantisch zu bestimmen, nämlich dann, wenn es sich nicht um eine sogenannte g r a m m a tische Z w a n g s l ä u f i g k e i t , eine historisch bedingte mechanische b z w . obligatorische K o n j u n k t i v s e t z u n g , sondern u m den alternativen G e b r a u c h v o n Indikativ und K o n j u n k t i v handelt. D i e Bestimmung eines semantischen G r u n d w e r t e s des K o n j u n k t i v s erweist sich j e d o c h für den Sprachvergleich als unergiebig, wenn dieser für zwei Sprachen Gültigkeit beansprucht, die einer Sprachfamilie angehören, denn a u f diese Weise sind die zwischen den Sprachen existierenden Unterschiede schwer zu deuten. D i e bis in das 20. Jahrhundert vorherrschende traditionelle G r a m m a t i k der spanischen Sprache beginnt erst in den 40er Jahren dem E i n f l u ß strukturalistischer Ideen in der Sprachwissenschaft zu unterliegen 3 . Diese setzen sich schnell durch und finden vor allem in den die dänische Glossematik rezeptierenden Arbeiten v o n ALARCOS LLORACH ihren Niederschlag 4 . Seit Mitte der 60er Jahre ist auch ein wachsender E i n f l u ß generativistischer Strömungen zu verzeichnen 5 .

1

V g l . SCHIFKO (1967:174FR.).

2

Vgl.

3

E r s t 1945 w u r d e der Cours de linguistique

SCHIFKO

(1967:159fr.).

ins Spanische übersetzt. 4

V g l . LLORACH 1 9 7 1 , 1 9 7 2 .

5

V g l . MANTECA

2

1981.

générale

v o n FERDINAND DE SAUSSURE

i . i . Traditionelle Grammatik D e r Venezolaner B E L L O (1978:156fr.) beschreibt diese grammatische K a tegorie a u f der Basis semantischer und syntaktischer Kriterien, ohne dabei die A n z a h l der modalen Kategorien z u erhöhen: Tenemos, pues, dos modos enteramente distintos: el indicativo y el subjuntivo·, pero este último se subdivide en subjuntivo común y subjuntivo hipotético. El subjuntivo común presta sus formas a un cuarto modo, el optativo, y el optativo tiene una forma particular en que se llama imperativo6.

In der Tradition N E B R I J A S unterscheidet B E L L O demnach einen subjuntivo común und einen subjuntivo hipotético, die in semantischer Hinsicht Unsicherheit, Zweifel, W u n s c h oder G e f ü h l ausdrücken und deren wesentliches gemeinsames M e r k m a l es ist, von bestimmten lexikalischen Mitteln, wie ζ. Β. Verben und unpersönlichen A u s d r ü c k e n sowie K o n j u n k t i o n e n abhängig zu sein. Sie stellen also meistens Fälle von Subordination dar. Diese zunächst generelle A u s s a g e wird durch die Einführung der M o d i optativo und imperativo und die Behandlung des M o d u s Subjuntivo im abhängigen und unabhängigen Satz (Haupt- und Nebensatz) relativiert. B E L L O weist auch bereits a u f syntaktische Ersatzproben und damit a u f die Alternativen im M o d u s g e b r a u c h hin. Seine Definition der M o d i I N D und S U B ist nach L Á Z A R O M O R A (1981:83) die erstmalige A n w e n d u n g des strukturalistischen Distributionsprinzips auf die spanische Sprache. L E N Z (1935) wählt einen psychologischen und logischen A u s g a n g s punkt, d. h., er versucht, für jede linguistische Erscheinung ein psychisches K o r r e l a t zu finden bzw. betrachtet sie als A u s d r u c k s f o r m e n logischer Z u sammenhänge. Der KANTschen L o g i k folgend, unterscheidet er dann auch verschiedene T y p e n von Urteilen als Klassifizierungsmerkmale: assertorisch (real), problematisch (möglich), apodiktisch (notwendig), v o n denen er annimmt, d a ß sie für alle Sprachen Allgemeingültigkeit besitzen. Er berücksichtigt j e d o c h nicht, d a ß diese Urteilskraft in den einzelnen Sprachen auch ihren spezifischen morphologischen oder syntaktischen A u s d r u c k finden m u ß 7 . L E N Z geht d a v o n aus, d a ß der Subjuntivo zwei G r u n d b e d e u t u n gen hat und demnach in zwei F o r m e n auftritt: dubitativo und optativo.

El indicativo enuncia hechos que se consideran como reales y efectivos (juicios asertorios). El subjuntivo y el imperativo enuncian los hechos como existentes sólo en nuestra imaginación. El dubitativo considera los hechos imaginarios como

6

V g l . BELLO/CUERVO ( 1 9 7 8 : 1 6 3 ) .

7

«Wenn die Strukturen von U . und Satz in den Hauptgliedern auch zusammenfallen, so haben sie dennoch gewisse Unterschiede. Das ist allein schon daran zu erkennen, daß die gesamte Struktur des Satzes in verschiedenen Nationalsprachen unterschiedlich ist. Das bedeutet, daß die U.e bei verschiedenen Völkern eine unterschiedliche sprachliche Hülle und eine spezifische Struktur der Wörter im Satz enthalten» (ALBRECHT/ASSER 1978:499).

3

dudosos o meramente posibles (juicios problemáticos); el optativo y el imperativo los consideran c o m o deseables o necesarios (juicios apodícticos) 8 .

N a c h Meinung CASTRONOVS (1990:73) entbehrt aber auch diese Unterscheidung sowie die zwischen problematischen und apodiktischen Urteilen einer soliden sprachlichen Basis, denn sie hat keine syntaktischen Konsequenzen in F o r m entsprechender verbaler Endungen. G m Y GAYA (1974) vertritt die traditionelle semantische Linie der romanistischen Grammatikforschung, nach der dem Indikativ das Merkmal und dem Subjuntivo das Merkmal zugeschrieben wird, wobei er den Subjuntivo aus didaktischen Gründen, wie er schreibt, nochmals in potencial und optativo unterteilt. Im Unterschied zu LENZ bezieht er sich jedoch nicht in erster Linie auf den logischen Charakter des Urteils, sondern auf die psychische Haltung des Sprechers gegenüber diesem Urteil: Se trata, por consiguiente, de la calidad psicològica del juicio y no de su contenid o lògico. Por lo tanto, los juicios psicològicamente asertorios, problemáticos o apodícticos son los que interesan p a r a la lingüística 9 .

Eine solche Herangehensweise läßt ihn in gewissem M a ß e die bereits erwähnte Regel der traditionellen Grammatik, dem S U B grundsätzlich die Bedeutung irreal beizumessen, in Frage stellen, wenn es um die sogenannten Verben und Ausdrücke der Emotionalität geht: Sentir emoción ante una acción verbal que se enuncia c o m o efectiva, no implica zu irrealidad, y por consiguiente cabe preguntar por qué estos juicios reales se expresan en subjuntivo y no en indicativo 1 0 .

Die Erklärung dieser Erscheinungen befriedigt nicht, spürt man doch ein deutliches Suchen nach Kriterien, die dem traditionellen Schema entsprechen und dessen Rahmen nicht sprengen sollen, wie z. B. [...] la emoción es un estado subjetivo que envuelve en su afectividad toda la expresión; tiene realidad interna, pero n o fuera de nosotros. Esta subjetividad total en que se halla sumergida la oración subordinadada da al juicio expresado por ésta una apariencia de irrealidad objetiva, que facilita la propagación analógica del s u b j u n t i v o " .

Bemerkenswert erscheinen mir hingegen die Ausführungen GILÍ Y GAYAS zu den Faktoren, die den Gebrauch des Subjuntivo oder Indikativs determinieren wie a) den Ausdruck verschiedener Graduierungen des Zweifels und des Wunsches und b) die Rolle der Affektivität, d. h. des emotionalen Zustandes des Sprechers. Faktoren dieser A r t spielen in der gegenwärtigen grammatischen Theorienbildung eine immer größere Rolle, widerspiegeln sie doch eine A r t

«Vgl. 9 Vgl. 10 V g l . " Vgl.

4

LENZ ( 1 9 3 5 4 5 3 ) · GILÍ Y GAYA (1974:133). GILÍ Y GAYA (1974:137). GILÍ Y GAYA (1974:137).

«dimensión no discreta que poseen los procesos y categorías gramaticales» 12 bzw. pragmatischer Orientierung in der grammatischen Forschung. M i t anderen Worten, auch GILÍ Y GAYA charakterisiert die M o d i auf syntaktisch-semantischer Grundlage, wobei er das Kriterium von BELLO verwendet und das von LENZ in gewisser Weise nuanciert' 3 . Der Esbozo de una nueva gramática de la lengua española (1977) unterscheidet sich in der Behandlung der Modusproblematik wesentlich von vorangegangenen Editionen der Akademiegrammatik (1890, 1917, 1924), indem er u. a. die Anzahl der Modi auf drei, d. h. auf den Indikativ, Subjuntivo und Imperativ begrenzt. Die entsprechende Beschreibung ist jedoch nach wie vor auf die Grundopposition Realität/Irrealität ausgerichtet, so daß in theoretischer und methodologischer Hinsicht kein spürbarer Fortschritt zu vermerken ist. Die Grundopposition Realität/Irrealität trifft zwar als Motiv für die Moduswahl in vielen Fällen zu, aber nicht in allen, wie z. B. im Kontext der Ausdrücke des Gefühls oder der Bewertung, die die Realität des Gefühls- oder Bewertungsgegenstandes verlangen, aber grammatisch den Subjuntivo ihres Komplementsatzes. Der Feststellung, son frecuentes los casos-límite en que el hablante puede optar entre el indicativo y el subjuntivo según el matiz de su interpretación propia' 4 ,

wird nicht exhaustiv nachgegangen, obwohl sie m. E. eine Reihe neuer Aspekte ins Spiel bringen würde, die der kommunikativen Praxis weitaus näher kämen. Problematisch bleibt weiterhin die Erklärung des S U B in Ausdrücken der Wertung und des Gefühls: es tal la fuerza subjetivadora de los sentimientos, que imprimen su matiz m o d a l al verbo subordinado, afirme o no la realidad del hecho (3.13.3.2d).

Somit bleibt der ESBOZO in traditioneller Weise der Unterscheidung zwischen einem subjuntivo potencial und optativo treu' 5 . O b w o h l MOLINER (1966:1967) in ihrem Diccionario de Uso del Español noch einen vierten M o d u s , den Konditional (potencial) anführt und damit eine immerwährende Diskussion in der spanischen Grammatik fortführt, finden sich bei ihr doch schon systematische Hinweise auf Besonderheiten des Modusgebrauchs, wie z. B. den alternierenden Gebrauch von I N D und SUB: A h o r a bien: ni hay verbos que, por su significado, exijan siempre que la oración adjunta a aquella de que ellos forman parte lleve el verbo en subjuntivo, ni conjunciones, salvo las finales, que tengan siempre igual exigencia respecto de las oraciones a que afectan; sino que cualquier verbo de los que, encontrándose en una o r a c i ó n principal, determina en algunos casos que la adjunta esté en subj u n t i v o , puede, en otros, usarse con ella en indicativo; y cualquier conjunción no

Vgl. Vgl. '"Vgl. 's Vgl. 12

13

MANTECA (1981:20). MANTECA (1981:18). RAE (1977:455). RAE (1977:455).

5

final de las llamadas subordinantes puede acompañar a una oración en indicativo: