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German Pages 62 Year 1915
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(4. Mgust
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N. September 14^4)
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zsberichte
Osterreii
tt
trom
die
strategischen
Richtung
Vorhuten
gelenkt war,
führte
dieser Aufmarschbewe-
gegen
die
Rußlands
der Konflikt
politischen
auf
dein
und
Balkan
mit dem mächtigen
Beschützer dieser Staaten zum vollen Bruche und am 3 t. )uli
mittags
Mobilisierung
zum
für
Befehle
den
nun
zur
allgemeinen
eingetretenen
Kriegs-
fall gegen Rußland. Als
t- Tag
4. August mit
für
bestimmt;
diese Mobilisierung zwei
der Alarmierung
Tage
früher
der Truppen
wurde
der
jedoch
trat
des Grenz-
gebietes
schon
in Kraft.
Dank der getroffenen Vorsorgen gelang es
dem
Gegner
sammlung obwohl
die Sicherung des Aufmarschraumes
an
unserer
keiner stelle, Streitkräfte
er gemäß seinen
die
planmäßige Ver-
irgendwie
zu
stören,
langgehegten Überfalls-
absichten in der Mobilmachung, wie sich bald zeigte, einen in
erheblichen Vorsprung erreicht
den
letzten
größere
)uli-
und
Truppenverbände
ersten an
und schon
Augusttagen die
galizische
Grenze geschoben hatte. Nach richten
allen Anzeichen,
war
es
sehr
Berechnungen
wahrscheinlich,
und Nach-
daß
sich
die
Hauptmassen
des
russischen
Heeres
unter Freigabe
Polens westlich der Weichsel gegen Galizien östlich des San und gegen Ostpreußen wenden würden. war der Gegner dank der politischen Konstellation in der Lage,
alle Kräfte, auch jene aus dem fernen
Osten heranzuführen und begnügte er sich mit der Belassung nur eines Korps im Kaukasus, so mußte eine Kraftentfaltung
von
27 europäischen, 2 kaukasischen,
2 turkestanischen und 5 sibirischen, zusammen 36 Korps mit nahezu ebensovielen Reservedivisionen, insgesamt also
über
OO
Infanteriedivisionen
gewärtigt
werden; aber auch für die ersten Kriegswochen, bevor noch die asiatischen Truppen eingesetzt werden konnten, war mit 80 Infanteriedivisionen zu rechnen. wurde weiters Ostheer
in
angenommen,
seiner
anfänglichen
daß
das
deutsche
Zusammensetzung
20 Divisionen zu binden vermochte, so entfielen 60 auf die Armeen Osterreich-Ungarns. Die der Zahl nach weit überlegenen feindlichen Massen auf sich zu ziehen,
zu fesseln
und dadurch
dem verbündeten deutschen Heere jene Rückenfreiheit zu sichern, deren
es
in
seinem vorläufigen Haupt-
kampfe gegen die Feinde im Westen bedurfte, war bei dieser Lage der Dinge die Aufgabe unserer Streitkräfte im Norden, eine Aufgabe, die erfolgversprechend nur durch den Angriff gelöst werden konnte. Nur im Angriffe konnten die russischen Streitkräfte möglicherweise noch vor ihrer vollständigen Versammlung erreicht und
geschlagen
werden;
die
bloße Abwehr hätte zu
unserer Umklammerung führen müssen und dem Feinde die Freiheit des Handelns gelassen.
Die
Heeresleitung
stehenden
zögerte
großen Kampfe
nicht,
zu
gegen Rußland
dem
bevor-
auch jene
Heereskörper aus dem Süden heranzuziehen, Einschränkung
der
Aufgabe
der
die bei
Balkanstreitkräfte
entbehrlich schienen. Begnügte man sich damit, letztere im wesentlichen nur mit der Abwehr feindlicher Einbrüche in das Gebiet der Monarchie zu beauftragen, so konnte die an der Save aufmarschierende 2. Armee auf den Hauptkriegsschauplatz gebracht werden. Einschließlich dieser Armee bot (Österreich-Ungarn gegen Rußland
Korps, meist zu drei Infanterie-
truppendivisionen, einige selbständige Infanterie-
und
N Kavallerietruppendioisionen auf. Die Marsch- und Landsturmtruppen dieser Streitkräfte
mitgerechnet,
zählte die Infanterie
ungefähr 750.000 Feuergewehre.
Der Aufmarsch und die Versammlung der Hauptarmee
erfolgte
im
allgemeinen
an
der behelfsmäßig
befestigten, durch j)rzemyäl gestützten San—DnjesterLinie mit starkem linken Flügel: Bei Ezernowitz durch die 35. Landsturmbrigade, bei Aaleszozyki
durch die 43. Infanterietruppendivision
gegen
gesichert,
Osten
bildete
am
östlichen
Heeres-
flügel die Armeegruppe des G. d. I. v. Kövess, mit dem XII. Korps bei Stan islau,
dem III. bei Stryj auf-
marschierend, den Stamm für die 2. Armee des G. d. K. v. Böhm-Lrmolli, die nach Freiwerden der Eisenbahnen von Süden an den Dnjester heranrollen sollte.
Nörd-
lich des Dnjester unterstanden dieser Armeegruppe die bei Brzezany zusammengezogene ostgalizische
N-In-
fanterietruppendivision und mehrere gegen den Zbrucz vorgeschobene Kavalleriedivisionen.
Den Raum von Lemberg sicherten gleichfalls starke Kavallerie in der Linie Aloczöw—^ölkiew und im näheren Bereiche der bei Kriegsbeginn feldmässtg befestigten Stadt die Hauptkräfte des dortigen XI. Korps. Diese Truppen unterstanden
der vom G. d. K. Ritter
v. Brudermann befehligten 3. Armee, zu welcher nebst Landsturmformationen
vorerst nur noch das nördlich
Sambor aufmarschierende XIV. Korps gehörte. Am mittleren San versammelte sich,
ihre Kaval-
lerie nach Lubaczöw vorgeschoben, die vom G. d. ). Ritter v. Auffenberg geführte q. Armee mit dein VI., IX. und II. Korps im Raume um Jaros lau. San abwärts
anschließend
X., V. und I. Korps, sionen- bestehende
bildete
die
aus
dem
dann 2 Kavallerietruppendivi-
v Armee unter Befehl des G. d. K.
Dank! den Nordwestflügel unserer Hauptkräfte. Deren linke Flanke hatte dis bei Krakau aus Landsturmformationen
und einer Kavallerietruppendivision
gebildete Armeegruppe
des G. d. I. v. Kummer,
schon
die
am
13. August
Vorrückung am
Grenze
überschritt,
linken Iveichselufer in
die
durch
der Richtung
auf Annopol zu decken. von den gegen Rußland aufmarschierten deutschen Kräften, ein
etwa
17
gegenüber
Landwehrkorps Kummer während möglichst
au
Infanteriedivisionen,
Kalisch-Tzenstochau dem Vormarsche
deren
hatte
sich
bereitgestelltes
der
Armeegruppe
nördlichen Flügel
anzuschließen,
die Hauptmacht des deutschen Gstheeres starke
Kräfte
der
nördlichen
russischen
Heeresgruppen binden und so unseren Armeen ersten Kampf erleichtern sollte.
den
Bald
nach
schilderten
Beginn
des
Aufmarsches
in
setzte
groben
die
Strichen
ge-
Fernaufklärung
am 14-August durch die Flieger, am t5. durch die vor der Heeresfront bereitgestellten Reitermassen ein. Ihren stolzen Überlieferungen getreu stürzte sich diese tapfere Kavallerie,
allen Hindernissen
fohlenen Richtungen — nicht
ohne
trotzend,
auf den Feind
beträchtliche
in
und
den be-
erfüllte
Verluste — die
fo
gestellte
Aufgabe, so gut es der weit vorgeschrittene und wohlgesicherte Aufmarsch des Gegners erlaubte. In kühnen, weitreichenden leider
nach
Lrkundungsflügen
der
Zahl
Fliegertruppe
den
der
sicherte
Flugzeuge
sich
unsere
unzureichende
gebührenden Platz
als
moderne
Aufklärungswaffe, den sie während des ganzen Krieges ehrenvoll behauptete. Oie bis zum s8. August eingegangenen Nachrichten ließen erkennen, daß die Räumung
des russischen Gebietes
west-
lich der Weichsel im Zuge, die durch starke Kavallerie gedeckte Versammlung der Grenzkorps östlich der Weichsel bis zum Onjester vollendet bereits
sei
näher
Beiderseits
und
daß
an
diese
die Grenze
des Bug
Brody—Lemberg, Einbruch
sich
dann
feindlicher,
gestützter Kavallerie
und
bereits
zum
herangeschoben der
am
durch
Korps Bahn
Abrucz
Teile hatten.
Dubno— hatte
der
Infanteriedetachements zu
mehrfachen Kämpfen
geführt. Starke Lublin
russische
und
an
Heeresgruppen
der
Eisenbahn
Iwangorod zu sammeln.
schienen
sich
bei
Brest-Litowsk—
Karte t-
Streffleurs Vsterr.-ungar. Kriegsberichte. Z.
Verlag von L. w. Seidel L Sohn in Wien.
9 Auch
bei
Row el,
Luck
und
Dubno
stärkere feindliche Rräfte gemeldet;
waren
verläßliche Nach-
richten fehlten jedoch aus diesen Räumen ebenso, wie
aus
dem Bereiche
der Antransport
östlich
des
eines Riewer Rorps
Zbrucz, in
wo
der Rich-
tung j)roskurow vermutet wurde. So unbestimmt
diese Kenntnis
der Situation
des
Gegners war, bot sie doch hinreichende Anhaltspunkte für
seine Absicht,
gegebenen
aus
Fronten
den
durch
den
unter Ausnützung
Grenzverlauf der frühzeitig
und verhältnismäßig rasch erfolgten Versammlung seiner Streitkräfte Wollte
man
konzentrisch bei
in Ostgalizien
dieser Sachlage
einzudringen.
dem Feinde
zuvor-
kommen, so war rasches Handeln geboten. Die völlige Versammlung des ganzen Heeres konnte daher nicht abgewartet, vielmehr mußte die Offensive möglichst bald ergriffen werden. Das gegenseitige Kräfteverhältnis schrieb dabei zwingend vor, sich mit einem möglichst starken Teil der Streitkraft
auf eine der in
Versammlung begriffenen russischen Gruppen zu werfen. Zweckmäßig mußte als Angriffsziel eine Flügelgruppe ausersehen werden, als welche vor allem die westliche zwischen Weichsel und Bug in Betracht kam. Sie stand dem eigenen stark gehaltenen linken Flügel am nächsten und konnte dem österreichisch-ungarischen Heere, wenn es sich in Gstgalizien in Kämpfe einließ, durch einen Vorstoß nach Süden
sehr gefährlich werden,
weil sie
nach relativ kurzem Vordringen alle vornehmlich nach Westen
verlaufenden
Eisenbahnverbindungen
unserer
Hauptkräste durchschnitten, letztere zum Rückzug in die Karpathen genötigt und vom Innern
der Monarchie
und dem verbündeten Deutschen Reiche abgedrängt hätte. Nebenbei Klügels
verhieß in
auch
die
Offensive
nördlicher Richtung
die
unseres
linken
wirksamste
Ent-
lastung der Ostpreußen verteidigenden relativ schwachen deutschen Rräfte, salls der Feind sich dahin mit einer Übermacht zu wenden gedachte. Schon
in
den
ersten
Nachmittagsstunden
des
s 8. August wurden daher die Befehle erteilt, die unter gleichzeitiger Vorschiebung
der Armeen
herigen Versammlungsräumen zweckten,
aus
welcher
aus
den
bis-
eine Bereitstellung
nach Maßgabe
be-
der weiterhin
einlaufenden Nachrichten der Stoß gegen den russischen Westflügel durchgeführt werden konnte. Während nach diesenAnordnungen am 2s. August die
V Armee
mit
San-Mündung
starkem
linken
Flügel von
der
bis zum Tanew nördlich Tarno-
grod zur Vorrückung in nördlicher Richtung, die 4. Armee anschließend, mit der Front Lieszanow
bis
Niemirow,
sür
ein
über
vorgehen
nach Norden, Nordosten oder Osten gruppiert,
be-
reit zu sein hatten, fiel der nun
nach vorwärts
zu
versammelnden
3. Armee die Aufgabe zu, im Falle eines feindlichen Angriffes den Raum um Lemberg zu halten. G. d.I. v. Rövess hatte die südlich des Dnjester ausmarschierten Rorps an die Strecke Iezupol—2fdacz6w für eine Offensive über den Fluß heranzuschieben. Die kV Insanterietruppendivision bei Brze^any sollte
im Falle
eines
Angriffes
überlegener
feind-
licher Rräfte Anschluß an das XI. Rorps suchen und in den verband der 3. Armee treten.
während
der
Durchführung
ergangenen
j)rzemfäl
Befehle
dieser
klärte
schon
sich
die
aus kage
einigermaßen; es liefen aber auch wichtige Nachrichten ein, die den Tatsachen nicht entsprachen. Bis
zum Abend
sammlung
starker
des 2t- August wurde die Verrussischer
Kräfte
im
Raume
Lublin-Krasnostaw durch Flieger festgestellt, der
Vormarsch
Grenzräume meldet.
bei
feindlicher ^okal
und
Kolonnen Brod^
gegen
mehrfach
die ge-
Über die galizische Gstgrenze war der Feind gegen Tarnopol
mit größeren Kavalleriekörpern und auch
schon mit stärkerer Infanterie eingebrochen; über
den
Abrucz,
nördlich
Husiatyn,
drangen
Detachements aller Waffen mit viel Kavallerie in breiter Front vor, wogegen
der
Raum
südlich Husiat^n, worden war.
als
östlich vom
der
Abrucz-Grenze,
Feinde
frei
gemeldet
Zwischen Dnjester und j)ruth endlich schien mindestens eine Infanteriedivision zurücken. Unter
diesen
Eindrücken
auf Tzernowitz
über
den Feind
an den schon sür die Befehle vom
vor-
wurde
t8. August leitend
gewesenen Gedanken einer Offensive mit der Hauptkraft in
nördlicher Richtung
Möglichkeit gemeldeten schlagen.
vorlag,
die
zwischen
festgehalten, Weichsel
waren
die
und Bug
russischen Heeresmassen anzufallen
Echon am 20. und 2t- August
da
und zu
im Änne
dieser Absichten neue Befehle für das Aufschließen der
und
1. Armee, dann für die Versammlung der 3.
und das Heranziehen der am Dnjester aufmarschierten Armeekörper ergangen. Die
und
v Armee hatten am 22. August auf-
zuschließen und die Aufklärung zwischen Bug und Weichsel fortzusetzen. G. d. I. v. Kövess hatte das XII. Rorps nach Arzemfälanf—äwirz, das III. zum Anschlusse an die
3. Armee
in den Raum
um Lemberg zu diri-
gieren; G. d. R. v. Brudermann die bereits verfügbaren Teile des XIV. Rorps möglichst rasch bei Lemberg, das Gros
der
ihm
untergestellten Ravalleriekörper
gegen die unter dem Lindrucke des feindlichen Einbruches von BrzeLany nach Zboröw verschobene I I. Infanterietruppendivision zu versammeln. An der unverzüglichen Heranführung der 2.Armee vom Balkankriegsschauplatze zum Hauptkampfe wurde festgehalten, über die
obwohl
untere Drina
schwierig gestaltet
hatte.
sich
dort die Lage der
vorgegangenen Bur
der
5. Armee
vorübergehende
Einsatz des IV. Rorps bei äabac konnte zugestanden werden;
von
der:
übrigen Rräften
der 2. Armee
wurde die k. ung. 20. Landwehr-Infanterietruppendivision über Ralusz, das VII. Rorps in den Raum von -Hdaczow an den Dnjester instradiert, wo die ersten staffeln um den 25. August eintreffen konnten. Die
dargelegten,
mit
zunehmender
Rlärung
der
Lage erlassenen Linzelverfügungen ergänzte am Nachmittage des 22. August ein zusammenfassender Befehl, der die Absicht
einer Offensive
gegen
Nord
unter
gleichzeitiger Abwehr gewärtigenden schon
durch
znm Teil
der
von
feindlichen
Nordost
Angriffe
und
aussprach.
die bisherigen Dispositionen
in
Feindesland,
Aufmarsch der 1» und
gegen
Gst
zu Der
beträchtlich,
Norden
geschobene
Armee, die ihre Vorrückungs-
ziele ohne wesentliche feindliche Einwirkung erreichten, war am
23. August
noch
weiter feindwärts in der
Richtung gegen Lublin und Lholm vorzulegen: Die v Armee hatte an diesem Tage die Höhen nördlich der Tanew-Waldregion von der Weichsel bis Frampol in Besitz zu nehmen; die H. Armee mit ihren vorderen Armeekörpern in
die
Linie
Tereszpol—potylicz
zu
gelangen
und die rückwärtigen nachzuziehen, die 3. Armee, einschließlich des herankommenden III. Korps,
sollte
sich
im
Raume
Wagieröw—
^olkiew—Kulikow und östlich Lemberg bis zum 25.
August
aus
den
versammeln
Richtungen
und
feindliche
Sokal,
Einbrüche
Radziechöw
und
Brody abweifen, G. d. ). v. Kövess
die
Vorrückung
des
auf
Tarnopol und südlich davon angesetzten Feindes verzögern. Angesichts
der
den
friedenstörenden
An-
griffsabsichten der Entente entsprechenden,
ge-
schickt verschleierten frühzeitigen Alobilisierung und
Bereitstellung
der
russischen
Streitkräfte
hatte unsere Heeresleitung die regelmäßige Vollendung
unseres
Aufmarsches
auf
dem
nörd-
lichen Kriegsschauplätze nicht abwarten können, wenn
sie
die Freiheit
des Handelns bewahren
und
ihre Aufgabe,
lichen Heeres Tatsächlich
auf
die
Hauptmasse
sich zu ziehen,
war es bereits
des
lösen
feindwollte.
höchste Zeit zum An-
griff, da ein großer Teil des russischen Heeres seinen Aufmarsch schon vollendet hatte und sich an und teilweise über unsere Landesgrenze starke feindliche Kräfte vorzuschieben begannen. Die
Durchführung
der am 22. August erlassenen
Anordnungen führte daher in nächster Zeit, und zwar zuerst bei der 4. Armee, deren Vortruppen am 22. abends schon
in
der
Linie
Lrampol—Zanöw—Zaklikow
standen, zu großen Kämpfen. Überblickt
man
die Lage
unseres Nordheeres am
Abende des 22. August, zwei Wochen
nach Beginn
der großen Eisenbahntransporte, so bietet sich im großen etwa folgendes Bild: Die Hauptkraft in der Hront Niemiröw—^>anmündung rechts gestaffelt, westlich der Weichsel durch eine bis an die Lzarna und nach Kielce vorgerückte Gruppe
gesichert,
taillone,
t50 Eskadronen und §50 Batterien stark, zur
Offensive
gegen
einschließlich die
dieser
rund 350 Ba-
zwischen Weichsel und Bug
gemeldeten, starken feindlichen Kräfte bereit; eine zweite, schwächere, ungefähr 200 Bataillone, t?0 Eskadronen und gruppe
t50 Batterien zählende Heeres-
in Versammlung gegen den Raum um Lem-
berg, um feindlichen Einbrüchen in Gstgalizien entgegenzutreten, aber auch imstande, erhebliche Kräfte für die Hauptoperation in nördlicher Richtung abzugeben. Aus diesen Verhältnissen entwickelten sich die schlachten zwischen Weichsel und Bug und in Ostgalizien.
Schlachten bei Rraämk und
Jamoäc—
Romarow. (22. August bis I- September.) An:
2ö. August
zwischen
Weichsel
setzten
und
unsere
Bug
für
die Offensive
bestimmten Kräfte
ihre
Verschiebung in nördlicher Richtung fort. Die v Armee marschierte in das Hügelland nördlich der großen Sumpf- und Waldzone, schreitung
Geschützen
Schwierigkeiten
bietet,
und
deren Durch-
Fuhrwerken
erhebliche
vor und trat mit ihrem West-
flügel — dem I. und der linken Division des V. Korps — auf den Höhen nördlich der Karasiowka, etwa in der 6inie j)olichna—Goäcieradöw—äwieciechöw gegen
mehr
als
zwei Infanteriedivisionen der russi-
schen 4- Armee in den Kampf. Dieser endete abends mit
dem Rückzüge
des Feindes
Die
östlichen Armeeteile
erreichten
gegen
Kraänik.
ohne Gefecht
die
Höhen nördlich der Straße Ianöw—Frampol. An beiden folgenden Tagen setzte die Armee, ihren westflllgel unter Sicherung gegen Opole zur Umfassung des Feindes
bei Kraänik vorschiebend,
eingeleiteten Angriff erfolgreich fort.
den glücklich
Am 24. August
kämpften sich unsere Truppen vom Süden und Westen her nahe an den Grt heran und drangen weiter nördlich bis Urz ^d 6 w vor. Tags darauf nahm das I. Korps die
Höhen
während
nördlich Kraänik
die
und
bei
j)opkowice,
zur Sicherung gegen Opole bestimmte
s2. Infanterietruppendivision den Raum von Kluczkowice gewann. —Frampol
war
Gegen die Höhen nördlich Ianüw der Feind
indessen
mit dem XVI.
und
Teilen
des
Grenadierkorps
am 24.
selbst
zum
Angriff übergegangen, demgegenüber unsere Truppen an beiden Tagen nicht nur allenthalben Stand hielten, sondern am östlichen Armeeslügel, nordöstlich Frampol, auch Gelände gewannen. Durch Krasnik
unser
siegreiches
ernstlich bedroht,
Vordringen
räumten
über
die Russen
am Abend des 25. August vor der ganzen Front der Armee Dankl
das
Schlachtfeld
und
gingen
in nördlicher Richtung zurück. Die dreitägige Schlacht von Kraänik endete mit einem vollen Erfolge unserer Waffen. -lDie westlich der Weichsel mit dem Aufgebot aller Kräfte
unseres
Armeegruppe
braven
Kummer
Landsturmes war
vorgegangene
mittlerweile,
mit
dem
rechten Flügel auf Zawichost, dem linken aufAnnopol dirigiert, in die Linie Sobotka—Gstrowiec gelangt; eine gegen die untere Ramien na vorgeschobene Gruppe mußte, am 25. August bei Tartöw von überlegenem Feinde angegriffen,
bis in
die Gegend von Lasocin
weichen. An der oberen Ramienna sicherte starke Kavallerie
bei wierzbnik;
noch
weiter nordwestwärts er-
reichten die deutschen Landwehrtruppen Szydlowiec. * während der geschilderten Kämpfe der l. Armee trat für die Heeresleitung eins weitere wesentliche Klärung der Lage ein. Am 24. August war kaum mehr daran zu zweifeln, daß zwischen Weichsel und Bug die russi-
sche 4. und 5. Armee mit zusammen mindestens 14 Infanteriedivisionen ausmarschiert waren. Den inzwischen nach Gstgalizien eingebrochenen Feind vermutete man mit
starker Kavallerie
gegen Radziechöw,
XI. Korps von Brods auf Iloczow,
mit dem
mit mehreren
Kolonnen aller Waffen von Osten her über Tarnopol und Trembowla, mit schwächeren Kräften, vornehmlich Kavalleriekörpern, denen laut Fliegermeldungen keine größeren Kolonnen über den unteren Zbrucz folgten, über Tzortkow und Borszczöw im Vormarsche. Bei Festhaltung der Absicht, den zwischen Bug und Weichsel festgestellten Feind zu schlagen,
ergaben sich
aus der mittlerweile eingetretenen Situation folgende Forderungen:
Verstärkung
der
Bordgruppe,
um
die
Offensive möglichst rasch zu einem glücklichen Ende zu führen und einen Teil
der hiezu verwendeten Kräfte
gegen die anderen Gruppen
des Feindes frei zu be-
kommen, mit welcher Verstärkung gleichzeitig eine Verlängerung der Front nach Osten verbunden sein mußte, um Vorstößen
des Feindes
gegen
die
östliche Flanke
der 4. Armee aus dem Raume Huczwa—Bug zu begegnen.
Da
nunmehr aber die Gefahr bestand,
daß
die von Brods anrückenden feindlichen Kolonnen sich gegen den Rücken unserer Ltoßgruppe wandten, mußte ihnen von der zur Abwehr bestimmten Gruppe östlich Lemberg, etwa in der Gegend des obersten Bug, entgegengetreten
werden,
vorteilhaft
schien,
auch
diese
Aufgabe im offensiven Änn zu lösen, um einem Teile der in breiter Front zwischen Radziechow und Trembowla
anrückenden
feindlichen
Kolonnen
vor
deren
engerer Versammlung einen Schlag zu versetzen. Streffleurs Osterr.-ungar. Kriegsberichte. Z.
2
18 Gemäß diesen Absichten wnrde der 1. Armee die Fortsetzung
ihrer Vorrückung
in der Hauptrichtung ans Lublin, der
4.
Armee,
die
in
der
befehlsgemäß
am
23. Angnst erreichten Linie Potylicz—Tereszpol anfschloß, das Vorgehen mit dem rechten Flügel längs der Huczwa ansgetragen. Diese Armee hatte auch das bei Radymno neusormierte XVII. Korps heranzuziehen. Den über Brody nnd Tar nopol vordringenden russischen Kräften sollte dis 3. Armee entgegentreten. Hiezu wurden ihr unter Befehl des G. d.I. v. Kövess noch das im Marsche nach Borden bis in den Baum nördlich Kohatyn gelangte XII. Korps, dann die 8. Kavallerietruppendivision bei Brzezany und die II. Infanterietruppendivision, die mittlerweile nach j)omorzany zurückgegangen war, vorübergehend unterstellt. von den übrigen Kräften der 3. Armee standen am Abende des 24. das niany
III.
Korps
schon
westlich
j)rzemyslany—Gli-
zur Vorrückung
gegen Osten
bereit;
das Gros des XI. Korps bei Lemberg; das
XIV.
truppendivision
mit
der
44.
südwestlich
Landwehr-Insanterieder ^>tadt,
mit
der 3.
und 8. Infanterietruppendivision bei 2ölkiew und Ianow. Die beiden letztgenannten Divisionen und die von Iaworow
gegen
Magierow
in Marsch
gesetzte
4l.Honved-Znsanterietruppendivision sollten sich unter Beseh! des G. d. Z. Erzherzogs Josef Ferdinand der Offensive der anschließen.
4. Armee als
deren
rechter
Flügel
Das am 25. August in Stanislav mit den ersten staffeln der von bilden anrollenden
beiden Korps
eintreffende 2. Armeekommando hatte seine Kräfte zu vereinigen, um den über den unteren Abruez eingebrochenen anscheinend schwächeren Feind abzuweisen. Am 24- abends standen zwei wiesene
Kavalleriedivisionen,
truppendivision Monasterzyska
von Halicz
dieser Armee zuge-
denen
eine
Insanterie-
nachgesendet wurde,
und podhajce
in
bei
Berührung
mit
Der längs
des
den vordersten russischen Abteilungen.
j)ruth gegen Ezernowitz vorgedrungene Gegner war am 23. von unseren dortigen Krästen über die Grenze zurückgedrängt worden. Durch die Ausführung der in großen Zügen dargelegten nunmehrigen Dispositionen der Heeresleitung entwickelten sich aus der Lage
vom 24. August zwei
durch längere Zeit räumlich getrennte und daher anch getrennt zu schildernde Kriegshandlnngen: ein mit etwa zwei Dritteilen unserer Kraft geführter ^>toß in Feindesland
nach Borden
und
eine Aeihe schwerer Kämpfe
in Gstgalizien gegen den hier eingebrochenen — wie sich bald zeigte, überlegenen — Feind. -I-
Die Darstellung
der Ereignisse
bei
der 1« Armee
wurde bis zu der am 25. August gefallenen Entscheidung der schlacht von Kraänik, also einen Tag weiter als
bei
den
übrigen Heeresgruppen fortgeführt;
es seien
daher zunächst die Vorgänge an diesem Tage bei der benachbarten
Armee nachgetragen.
In den Alorgenstunden des 25. August faßte deren Rommandant
aus
Grund
der
Vachrichten,
daß
die
Teten mehrerer russischer Infanteriedivisionen tags vorher
bis
in
die
Linie Labunie—Komaröw—Tzar-
towcz^'k gelangt seien, den Entschluß zur vorrückurig bis
in
die
Linie
Iarczow—Tomaszöw—Rudka,
um sodaun dieseu Feind anzugreifen. In Durchführung dieser von der Heeresleitung gebilligten Absichten gelangten abends von den vorderen Kräften der die
zu
einem
Kavalleriekorps
Armee
vereinigte
6.
und
1(0. Kavallerietruppendivision nach Uhnöw, das VI. Korps nach Iarczöw—Tomaszöw, die Tetedivision des IX. nach Aielone, das II. Rudka.
an
die
Vieprz-Linie
Krasnobröd—
vom Feinde vermutete man an diesem Abende zwei von Aamoäc und Komarow anmarschierte Infanteriedivisionen bei Tarnawatka—Rachanie, starke Kräfte bei Tyszowce—Grubieszöw und in Bewegung nach Süden aus dem Raume Krasnostaw—Lholm; beiderseits des Bug schien starke russische Kavallerie,
auch
Infanterie vorzurücken. G. d. I. v. Auffenberg befahl für den 26. den Angriff
in
der allgemeinen Richtung auf Tholm.
Gesichert durch das in der östlichen Armeeflanke aufklärende Kavalleriekorps, hatte
das
VI.
Korps
mit
starkem,
staffeltem Gstflügel auf Tyszowce,
rechts
ge-
das IX. gegen den Raum östlich Aamoäö, das II. mit dem rechten Flügel auf diese Stadt, mit
dem
starken
linken
im Anschlusse an den Gst-
flügel des X. Korps der
I. Armee vorzugehen.
Bei der I. Armee wurde für denselben Tag unter dem Eindrücke des Rückzuges der Russen auf Lublin die weitere Vorrückung und Verfolgung des Gegners mit
den Kräften
des westlichen
Armeeflügels in
der
Richtung gegen Niedrzwica-DuLa angeordnet. Die Dispositionen für unsere nordwärts in Feindesland eingebrochenen zwei Armeen führten nun zwischen Bug und Weichsel
in einer Front von etwa ISO Km
zu erbitterten, mehr oder weniger zusammenhängenden Schlachten und Gefechten
gegen
die ruffische 4. und
5. Armee. Am 26. August gewann bei unserer 4. Armee das VI. Korps in hartem Kampfe die Höhen südlich
der
versumpften Tiefenlinie,
westlich Laszczow
sowie nördlich Tomaszöw, während die Tetedivision des IX. Korps bis in die Gegend westlich r.abnnie, das II. Korps links davon ans gleiche Höhe,
mit
dem westlichen Flügel, zu
dessen Unterstützung
die
östliche
Division
des
X. Korps in der Richtung auf Deszkowice eingrisf, gegen Szczebrzeszsn vordrang. Das X. Korps warf südlich Turobin einige feindliche Bataillone zurück,
stellte
mit Artillerie
aber nördlich
über
den
j?or-Bach
des Baches noch stärkere
russische Kräfte fest. Auch beiderseits der Straße Krasnik—Lublin, in der Linie Stara wies—BoLechöw
und
auf
den
Höhen
nordöstlich
Lhodel,
hielt
der
Gegner noch in befestigten Stellungen, die genommen werden mußten. Am folgenden Tag setzten beide Armeen ihr siegreiches vorgehen
sort.
hauptete sich
erreichten Abschnitt und
im
Der
rechte Flügel
der
be-
mußte sich
gegen feindliche Kräfte bei Laszczow sichern, die von dorther mit Geschützfeuer flankierend wirkten. stellten
vormittags
Kolonnen
gegen
Grubieszöw
den diesen
Anmarsch Flügel
starker
aus
der
Flieger russischer
Richtung
und bei diesem Orte große Lager fest.
Ls war Aufgabe der nach Belz als Staffel auswärts herangezogenen Gruppedes LrzherzogsIosefFerdinand, eventuelle,
den
östlichen Armeeflügel
bedrohende An-
griffe vom Süden her in der Flanke zu fassen. Das XVII. Korps wurde mit der Tete bis Betz ec herangezogen. Gegen Tarnawatka, wo sich der Feind mit außerordentlicher Zähigkeit hielt, gingen Teile des VI. Korps von Südosten und Süden, das IX. von Südwesten und aus dem Raum nordwestlich Suchows la südostwärts einschwenkend vor. Das II. Korps nahm Jamoss in Besitz und stand nördlich der Straße nach Szczebrzeszyn in schwerem Kampfe,
zumal
die
anschließende
Flügeldivision
des
X. Korps zurückgedrückt wurde. Dessen übrige Kräfte fochten hartnäckig um die j)or-Übergänge und drangen bei Turobin durch. Das V. Korps warf den Feind an der ganzen Front zurück und erkämpfte die Linie wfsokie—Stara Mies und nordwestlich davon bis an die Bsstrz^ca,
23 das und
I. gewann
die
bei Ktodnica;
division
konnte
Höhen
nur
gegen
nordöstlich wilkolas
die
^2. )nfanterietruppen-
die stark befestigten feindlichen
Stellungen nördlich Lhodel nicht dnrchdringen. Als G. d. K. Dank! in den ersten Frühstunden des 28. August
iu Kraänik eintraf,
empstng er
die Ein-
drücke eines neuerlichen Sieges des X. und V. Korps. Namentlich
vor
fluchtartig Die
linke
letzterem
war
zurückgegangen. Flügeldivision
gelangten
abends
bis
der Feind
Unsere
des in
X. und
die
stellenweise
Truppen
folgten.
das V. Korps
Linie
Aülkiewka—
Gietczew—nördlich Bfchawa.
Das I. Korps
vor einer frontal nur schwer zu
nehmenden Stellung
bei Niedrzwica, Lublin. Die
beiderseits
der
Armeegruppe Kummer
fordert,
auf einer
bis abends
Straße
wurde
stand
Kraänik—
daher
aufge-
fertigen Notbrücke bei
)ozefow über die Weichsel zu gehen und über Gpole umfassend einzugreifen. Am östlichen Flügel der v Armee stand eine Division des X. Korps nordöstlich Bzowiec bereit,
durch
Kampf
der
Vorrückung Armee
auf
Krasnostaw
einzugreifen,
die
in
andere
den noch
anschließend an das westliche Flügelkorps der 4. Armee in: Gefechte. Ein
weiteres
Raum
von
Vordringen
Lublin,
der
teilweise
hergenommenen
mehreren
hintereinander
gestalteten schien beiden
Stellungen
ohne große Flügeln
von
v Armee
starken,
gelegenen verteidigt
rechts
nur
Kräften
vorzüglich werden
durch
durch
in
wenn
feindlichen
Verluste
her,
der
den auch in aus-
konnte,
Wirkung von
starke
Kräste
des
X. Korps von Krasnostaw, links durch die auf Opole dirigierte Armeegruppe
möglich,
letztere
traf
jedoch,
als sie am 30. August die versumpfte Tiefenlinie des Thodel-Baches bei Opole überschreiten wollte, unter ungünstigen
Kampfverhältnifsen
auf
stärkeren
Feind
und ging, an den bisherigen Westflügel der t- Armee anschließend, auf die Höhenlinie südlich Opole zurück. ^Zhr
siel
nun
die
Aufgabe
zu,
den
Übergang
der
deutschen Landwehrkräfte, die auf Solec herangezogen wurden,
zu
sichern.
Unterstützung der sobald
es
die
Teilen
entlang
vorzugehen.
mit
den
Hauptkräften
zur
Armee befohlene X. Korps hatte,
Lage
gestattete,
der Lhaussee
Am
dieses Korps
Das
möglichst
starken
Krasnostaw—Lublin
3t- August
östlich
mit
gelangte
des wieprz bis
eine
Division
in die Gegend
von Izbica, die andere nach Besitznahme von Krasnostaw in den Baum nordwestlich dieses Ortes und mit Vortruppen Izdebno.
bis Den
nach
Lopiennik,
folgenden
Tag
die
dritte
warf das
nach
X. Korps
eine bei Biskupice ausgeladene, südwärts vorgehende russische Beservedivision zurück und erreichte die Bachlinie
von
Fajstawice,
Tz^stoborowice.
Der
sowie rechte
die
Flügel
Höhen des
nördlich V. Korps
schloß sich dem Angriffe an und nahm die Höhen nördlich Krzczonöw. So war die U Armee bis zum Abende des v September
nach
zehntägigen,
näckigen
Kämpfen
Kräften,
die
in
mit
ununterbrochenen ebenbürtigen
wohlvorbereiteten,
artigen Stellungen,
hart-
feindlichen
oft
festungs-
die volle Wirkung einer über-
legenen Artillerie entfalten konnten, mit dem linken
Aarts 2.
Streffleurs Vsterr.-ungar. Ariegsberichte. Z.
Verlag von L. w. Seidel S Sohn in Wien.
Flügel etwa 50 Km, mit dem rechten um das Doppelte in Feindesland vorgedrungen. Dom Süden und Südosten
nur
entfernt,
mehr
stand
einen
sie
Tagesmarsch
trotz
von
Lublin
bedeutender Verluste
und
Anstrengungen bereit, aus diesen Richtungen weiter gegen
ihr Ziel
vordringend,
die
etwa
zwölf In-
fanteriedivisionen starke russische H. Armee erneuert anzugreifen. Diese Lage sei festgehalten, da die Ereignisse auch bei
den
übrigen Armeen
zunächst
bis
zum
gleichen
Zeitpunkte erzählt werden sollen. * Ebenso
wie
die s. wurde
auch
die H. Armee in
den letzten Augusttagen zu weiteren Erfolgen geführt. Hier leitete der Gedanke, die im Raume von Romaröw und Tsszowce gegenüber befindlichen russischen Rräfte durch Einschwenken kreisen. Als
beider Armeeflügel
unser VI. Rorps
am 28. August
legenen Gegner auf die Höhen zurückgedrängt wurde,
einzu-
vom
über-
nordöstlich Iarczow
griff das XVII. Rorps über Iarczöw, die Gruppe des Erzherzogs mit dem linken Flügel über
Uhnow
ein,
während
ihr
rechter
von
Retz
Direktion auf j)rzewod6w nahm. Die Rämpfe
bei Tarnawatka
dauerten
mit un-
verminderter Heftigkeit und wechselndem Erfolge fort. Meiter nördlich erreichte das ostwärts einschwenkende IX. Rorps südlich Labunie —Aamoäo.
die Straffe Tomaszöw
Die Lage des links anschließenden II. Korps erfuhr keine wesentliche Änderung. Am Alorgen liche Kräfte
des 29- August rückten
von Krylöw
starke feind-
und Terebin
gegen
den
östlichen Armeeflügel an. Der Erzherzog drang kämpfend bis Arzewodow und anf die Höhen westlich posadöw, das XVII. Korps bis Grödek vor; das VI. behauptete
sich
im
Räume
östlich
Tar-
nawatka; das
IX.
lind
die
Hauptkräfte
ihrer Linschwenkung gegen Osten, drängend,
nahe
an
seine
des
II. kamen
in
den Feind zurück-
Stellung
Komaröw—
Aliuczyn heran; die linke Flügeldivision des II. Korps warf
den
Gegner
bei
^>tr. Aamoäö
nach
Izbica
zurück. Tags darauf dauerten die Kämpfe Halbkreise Aliacz^n
gegen den im
j)oturzyn — Laszczöw — Komaröw — haltenden
etwa
drei
Korps
mit
Reserve-
truppen starken Feind an. Alit Rücksicht auf die Rachricht über
einen Vormarsch
russischer Kräfte aus der
Richtung Alosty wielkie nordwestwärts und die bald zur Darstellung
kommenden Ereignisse
in Ostgalizien
sicherte die Armee ihren Rücken durch Kavallerie mit schwächeren Infanterieabteilungen Am
an
der Solokija.
August fanden vor der ganzen Front schwere
Kämpfe statt,
wenn auch stellenweise ein Nachlassen
des feindlichen Widerstandes zu bemerken war, so fanden doch noch wie an den vorigen Tagen heftige Gegenstöße des Feindes statt, die aber keinen durchschlagenden Erfolg zu erzielen vermochten.
27 Am 1» September wurde Komarüw genommen. Nach hartem Ringen endete die nach diesem Orte (auch nach Zamosc) benannte Schlacht mit dem Siege unserer Waffen. Der Feind trat vor der H. Armee den Rückzug anscheinend in der Hauptrichtung gegen Grubieszüw an. Unsere
Truppen
waren
durch
die
Verluste
und Araftanstrengnngen der vergangenen Woche zwar ermüdet; das Gefühl vorzüglicher Geist
des Sieges und ihr
befähigte
sie jedoch
binnen
kurzem zu neuen, bewundernswerten Leistungen. Die mittlerweile eingetretene Lage in Ostgalizien gebot, diese Leistungen nicht für eine vollkräftige Verfolgung der bisherigen Ziele
der Armee Auffenberg,
sondern für ein Eingreifen zur Unterstützung der hartbedrängten 3. Armee zu fordern.
Die
erste
Schlacht bei Lemberg.
(Aämxfe in Vstgalizien vom 26. bis so. August.) Von den unter das Aommando der 3. Armee gestellten,
dem Feinde
in
östlicher
Richtung
entgegen-
rückenden Rorps erreichte am 25. August das XII. Blotnia—jAzemyslany, das III. bei
Gologörs—Bortköw
die
westliche
(so benannt zur Unterscheidung von der bei j)omorzans vorbeiflietzenden östlichen) Zlota Lipa und die in Verlängerung dieses Bachlanfes nordwärts gegen Rrasne ziehende versumpfte Tiefenlinie. Das Gros des XI. Rorps gelangte beiderseits der Bahn Lemberg—Brods bis in die Höhe von Zaryczöw.
Die nach einem Gefechte mit feindlicher Infanterie und Artillerie
von Ramionka-Strumitowa
zurück-
gegangene t t - Honved-Ravallerietruppendivision sicherte bei ^ottaüce, die vom XIV. Rorps bei der 3. Armee verbliebene 44. Landwehr-Infanterietruppendivision westlich davon auf den Höhen nördlich Rulikow die nördliche Armeeflanke. Die
in
Mstgalizien
eingebrochenen
feindlichen
Rolonnen gelangten an diesem Tage mit ihren Teten ungefähr
in
die
Linie
Tholojow—^>okolowka—
Iloczow, östlich BrzeLany—j)odhajce—Alonasterzsska.
Die
Rräfte
der
2.
2Irmee,
eine
Infanterie-
und eine Ravallerietruppendivision, die den Feind beim letztgenannten dringen.
Orte
Gegen
den
angriffen,
konnten
Brückenkopf
von
nicht
durch-
Zaleszczyki
rückten russische Rolonnen aus nordöstlicher Richtung an. Auch am 26. August setzte die 3. Armee ihre vorrückung gegen Gsten fort. DasXII.Rorps hatte die Höhen südlich Remizowce, das III. jene
südwestlich
Ztoczow
zu gewinnen,
das XI. bei Busk an den Bug zu gelangen. Die 11. Infanterie- und
die 8. Ravallerietruppen-
division sollten diese Borbewegung in der rechten Flanke gegen eventuelle feindliche Unternehmungen über BrzeLany, die nördlich Lemberg stehende Gruppe gegen Bordosten und Borden sichern. Da auch der Feind seine Vorrückung fortsetzte, kam es im Raume westlich Aloczow zu einer Begegnungsschlacht.
Das
III. Korps
stieß
beim
Überschreiten
der
er-
wähnten Niederung auf überlegene Kräfte, wurde
indessen
vom XII.,
das
gegen
die
Höben
westlich Koropiec vorging, einigermaßen entlastet. Nördlich
des III. trat
das
XI. Korps
bei Busk
in den Kampf und behauptete sich. Südlich des XII. Korps gingen vor dem auch hier überlegen anrückenden Gegner die
N. Infanterie-
truppendivision auf Dunajöw, dann von Brze^ans ein
Detachement
auf
Narajöw,
die
8. Kavallerie-
truppendivision nach Rohatyn zurück. Am Dnjester griff der Feind mit viel Kavallerie und
erheblichen Teilen
seines
8. Korps
sehr
heftig,
aber vergeblich den Brückenkopf Bi^niöw an. Don
den
mit
Bahn
eingetroffenen
Kräften
der
2. Armee war die 20. Honved-Infanterietruppendivision
südlich
Alartinöw
vereinigt,
das VII. Korps
östlich 2ydaczow in Versammlung begriffen. Die
Lage
der
3.
Armee
war
am
Abende
des
26. August wenig geklärt und nicht unbedrohlich. Die Heeresleitung
dirigierte
daher die 23. Honved-Infan-
terietruppendivision von Biemiröw
und
eine
Land-
sturmbrigade von Aloäciska als Verstärkungen gegen Lemberg. In
der
Tat
nahm
die Schlacht
von Aloczow
tags darauf keinen günstigen Fortgang. Wohl wurde der
Erfolg
XII. Korps mehrere
durch
flankierendes
angestrebt;
glückliche
dieses
Angriffe
Dunajöw aus, mußte aber, das
Detachement
von
Eingreifen
Korps
auf
die
führte Höhen
des auch östlich
als in seiner Südflanke
Barajow
vor
überlegenem
JO
Feind
wich,
auf
die Höhen
Ziota ülipa zurückgehen.
westlich der westlichen
Auch die !^age
des gleich-
falls hinter die Tiefenlinie znrückgenonnnenen III. Korps besserte
sich
nicht.
Als
die
südlich
der
Iloczower
Thansfee fechtende Division von Gologöry her durch Umfassung bedroht wurde, war der Rückzug nicht zu vermeiden,
zumal
das
nördliche Nachbarkorps (XI.)
vor stärkerem Feind ebenfalls zurückging. Bereits in dieser ersten Schlacht in Ostgalizien wurde die mächtige Wirkung der kriegserfahrenen, trefflich
schießenden,
in
der
Beobachtung
durch
Spione aus der russenfreundlichen Bevölkerung vorzüglich bedienten, schon innerhalb der Armeekörper numerisch bedeutend stärkeren, daher bei überlegenen Kräften um vieles zahlreicheren und verschwenderisch
mit Munition
ausgerüsteten
russischen Artil-
lerie empfindlich fühlbar und trug nicht wenig zum Erfolge des Feindes bei. Im Zusammenhänge mit der Bemerkung
über
die
russischen
beobachter sei auch gesagt,
daß
Artillerie-
der Feind
dank
seiner vieljährigen, großzügigen Propaganda in vielen
Gegenden
des
Grenzgebietes
helfer
hatte,
ihm
als
die
Helfers-
ortskundige Führer
dienten, die Bewegungen unserer Truppen durch Feuerzeichen und sonstige Signale verrieten, auf einzeln auftretende Angehörige unserer bewaffneten
Macht
aus
Häusern
und
Hinterhalten
feuerten, durch nächtliches Schießen Alarm verursachten u. dgl. mehr. Unter
dem
gungen dreier
Eindrücke
der
unserer Korps
rückgängigen
Bewe-
und des gegen Mittag
gemeldeten
vorgehens
feindlicher
mionka-^-trumilowa
gegen
Kräfte
3. Armeekommando nachmittags, den Höhen
westlich
der
von
Ka-
befahl
das
nunmehr
auf
Lemberg daß
Lhaussee Firlejöw—Kuro-
wice, bei Miklaszöw und nördlich des j)eltew von j)rusf
bis an die Nordfront von Lemberg
zähester
widerstand zu leisten sei. Das
unterdessen
kommando
nach
^>tryj
sich
am 28. August,
entschloß
verlegte
fügbaren Kräfte gegen Rohatyn vorzuführen, Lany
um,
Feind
alle
ver-
und östlich davon
auftragsgemäß,
vorgehenden
2. Armee-
den südlich Brze-
aufzuhalten
und
zu
ver-
hindern, daß er gegen die südliche Flanke der 3. Armee eingreife. Durch mehrtägige schwere Kämpfe erschöpft, aber in voller Ordnung, trafen die zurüekgehenden Truppen dieser Armee im verlaufe des 28. August in den anbefohlenen
Stellungen
ein.
Der
offenbar
gleichfalls
stark hergenommene Gegner drängte nicht nach. von an
der 2. Armee
dessen
!^üdflügel
truppendivision gruppiert,
um
gegenzutreten; der 38.
und
auf
die
den
das VII. Korps
20. an
andere
45.
Halicz
westlich
Rohatsn
der Gnila Lipa ent-
Gruppe,
der von Horodenka
wurde
und
Honved - Infanterie-
Höhen
dem Feind eine
gezogenen bei
wurde
bestehend
mit Bahn
aus
heran-
Landwehr - Infanterietruppendivision, für
einen
Vorstoß
in
nördlicher
Richtung bereitgestellt. Am das
29. August
zeitlich
XII. und III. Korps
in
früh der
griff ganzen
der
Feind
Front
von
Firlejöw bis Kurowice heftig an. vermutlich setzte
er
gegen
diese
Frontstrecke
etwa
eine
Division
von
BrzeLanf, je ein Korps von Dunajow nnd Gotogöry,
endlich
her an;
eine
Reservedivision
von
über Aomorzany nnd Busk
Glinian^
schien
diesen
Kräften je ein weiteres Korps zu folgen. Der Kamps dauerte
bis
hielten
sich.
2.
Armee
VII. Korps
in
die
Abendstunden;
unsere
Von
der
RohaHner
konnte
das
gegen
nicht
Gruppe
Ruda
vorwärtskommen;
Infanterietruppendivision
wurde
Truppen der
vorstoßende
die 20. Honved-
bei
Rohatyn
ein-
gedrückt. Die Haliczer Gruppe draug zwischen Narajowka
und Gnila Lipa
kämpfend
auf
die
Höhen
nördlich Botszowee vor. )n der Rächt zum 50. August hatten die Truppen der 3. Armee
an
zurückzuschlagen.
mehreren stellen
erhöhter
)nfanterieangrijf
wieder
zu
Der
halten,
ging mit Teilen
das
russische
und
umfaßte
des XII. Korps. stellung
setzte
Gewalt
mittagsstunden
Vorstöße
Rohatfn kam in feindlichen Besitz.
Alit Tagesanbruch mit
heftige
auch
ein. der
)n
gelang
den
Geguer
versuch,
in
nicht
Hierdurch
mehr, mit
war
allgemeine
ersten den
einer
gegen Bobrka,
Lemberg zurück.
Geschützseuer
der
Rach-
^üdflügel Aufnahmsdas
Korps
anderen gegen
auch die Lage des
im Abschnitt j)rzemyälany—Kurowice kämpfenden III. Korps,
dessen
südliche
Flügeldivision
gleichfalls
hart bedrängt wurde, unhaltbar geworden; es wurde auf bvinniki
uud
die Höhen
südlich
dieses
Grtes
zurückgeführt. Die hatte
Gruppe
im
Siune
der
2. Armee
ihres
westlich
Auftrages
Rohatyn
beabsichtigt,
mit
Karte 3.
Streffleurs Gsterr.-ungar. Kriegsberichte. Z.
Verlag von L. w. Seidel zczerzec
südwärts
fließende Bach) über die Niederung zurück, das VII. und XII. Rorps erkämpften die Ortschaften, Gehöfte und Waldränder etwa 4—5 Icm westlich der Tiefenlinie Glinna—Szczerzec, das III. die Höhe Stawczany, westlich des gleichnamigen Ortes.
Erneuerte feindliche Angriffe gegen das VI. Korps wurden die
in
mit Unterstützung von Teilen nordöstlicher Richtung
Bei Rawa Ruska
der 3. Armee,
eingriffen,
abgewiesen.
blieb die Kampffront im all-
gemeinen unverändert. Dagegen mußte die Gruppe des Erzherzogs dem andauernd übermächtigen Druck gegen ihre Front und bereits auch gegen beide Flanken über Lubycza und Narol weichen. Es war nun klar,
daß
der
Feind
die
in Ver-
schiebung nach Norden begriffenen Truppen in den Kampf warf und gleichzeitig unseren nördlichen Schlachtflügel zu umgehen suchte. Zwischen dem Dnjester und dem Raume um Rawa Ruska waren alle Kräfte der russischen 8. und Z. Armee, acht Korps und
etwa fünf Reservedivisionen,
außerdem
gingen
aber
starke
festgestellt worden;
Teile
der
russischen
5. Armee über Tomaszöw vor.
Unsere
I. Armee hatte sich am 8. September im
allgemeinen noch gehalten. Am 9. aber, als die Armeegruppe Kummer hinter die W^Lnica weichen mußte und
auch die rechts als
benachbarte Division
nachmittags der rechte Flügel
zurückging,
des V. Korps
und das auf den Höhen östlich Tarnawka eingesetzte preußische Landwehrkorps trotz tapferer Gegenwehr eingedrückt wurden, als endlich die Umgehung des rechten Armeeflügels sich immer mehr fühlbar
machte
Einsatz
entnommener,
aus
der
Front
und
nur durch den dorthin
ver-
schobener Armeereserven abgswehrt werden konnte: da blieb G. d. K. Dankt nnr der Entschluß, seine ganze Armee,
die
durch
t? Tage
fochten
und,
als
konnte,
standhaft
sie
ununterbrochen
nicht
mehr
ausgeharrt
ge-
vordringen
hatte,
zurückzu-
nehmen. Die Heeresleitung billigte die Absicht,
nördlich
der Tanew-Waldregion das Vordringen des Gegners so
lange
zu
verzögern,
als
der Abschub der Trains
erforderte, die Armee aber dann hinter den unteren ^>an zurückzuführen. -i-
Trotz
dieses
Rückzuges
der
linken
Flügel-
armee und der drohenden Umfassung des nördlichen Lchlachtflügels wurde vom Kampfe
um
den ^>ieg bei Lemberg nicht abgelassen,
die
schlacht
im
allgemeinen
da
günstig stand und die
Ateldungen vom Lüdflügel hier einen baldigen vollen Erfolg erhoffen ließen. Die 2., 3. und möglichst starke Kräfte der hatten
daher
während
der
weiter
gegen
linke Flügel
Lemberg
Armee
vorzugehen,
letzterer Armee
mit
der
Gruppe des Erzherzogs diesen Angriff in Flanke und Rücken decken sollte. Tatsächlich gewannen die 2. und am
tO. September
3. Armee
gegen Lemberg
auch
weiter Boden.
Unsere Kräfte südlich Lzczerzec verdrängten eine feindliche
^-chützenbrigade
aus
den
Stellungen
bei
Demnia und westlich Dornfeld und wandten sich mit schwächeren Teilen gegen AUkotajow.
Das VII. Korps
griff
mit dem rechten Flügel in
den Kampf des IV. ein; seine übrigen Truppen sowie auch
das
XII.
Korps,
das
Stawczany
erstürmte,
drangen bis in die Höhe dieses Dorfes vor. vom III. Korps wurde der Angriff auf Bartatow und
Alszana
durch
schwere
Artillerie
vorbereitet.
Ianow mußte wegen des starken russischen Geschützfeuers
geräumt
werden;
dagegen
schritt
der Kamps
nordwestlich dieses Mrtes günstig fort. Bei der
Armee kam
der Angriff des IX. und
VI. Korps wenige hundert Meter vor den feindlichen Schützendeckungen zum Stehen. während in
der Mitte
so
der Kampf am
der Schlachtfront,
rechten Flügel hier
sehr
und
langsam,
dort fließender vorwärtsging, gestaltete sich die Lage der Gruppe des Erzherzogs, dem auch das XVII. Korps unterstellt wurde, immer schwieriger. Als das II. Korps bei und westlich LubfczaKrolewska nicht zu halten vermochte und an die Rata zurückging, am
als
weiters
10. September nachmittags der Marsch einer feind-
lichen Kolonne von Narol gegen j)Iazow festgestellt wurde, war ein Aurückbiegen der Mitte und des linken Flügels
der
Armee nicht zu vermeiden.
G. d. I.
v. Äuffenberg entschloß sich, diese Armeeteile zunächst in
die Front Szozerzeo
(östlich
Niemirow)—Hory-
niec—Lieszanow zu führen. Die Meldung
über
ersten Frühstunden des
diesen Entschluß
lief
in
den
I(. September bei der Heeres-
leitung ein. von der v Armee war bekannt, daß starker Feind in der Front, namentlich aber in der östlichen Flanke Sireffleurs Dsterr.-ungar. Kriegsberichte. Z.
H
gegen Bitgoraj folge, der eigene Rückzug aber planmäßig vor sich gehe.
Im Tarife des vormittags ver-
dichteten sich die Rachrichten über das vorgehen sehr starker
russischer
Kräfte
Rawa
Ruska.
Die
gegen
westliche
den
Raum
Gruppe,
der
westlich die
im
Marsche von Narol aufj)lazow gemeldete Kolonne angehört haben mochte, schien Direktion aufLieszanow zu nehmen, weitere starke feindliche Kräfte, etwa zwei Korps,
waren
im Vormarsch
über
Jozef 6 w
(süd-
westlich Krasnobrod) und auf Biigoraj zu vermuten. Aus
dem Raume
südlich
des
Dnjester
wurde
ge-
meldet, am (0. September sei eine russische Kavalleriedivision mit Infanterie von Stryj gegen Drohobycz vorgerückt,
wo Landsturmtruppen und Kavallerie zur
Abwehr zusammengezogen wurden, weiter östlich von der Gegend bei ^tanislau bis in die nördliche Bukowina war eine neue feindliche Heeresgruppe in Bildung begriffen. Rach allen Rachrichten war es sicher, daß unsere einschließlich
der Gruppe Kummer
und
der preußi-
schen Landwehr (4 Korps zählenden Armeen zwischen Dnjester und Weichsel
(6 russische Korps in
erster
Linie gegenüber hatten. Die Betrachtung der Lage in dem kritischen Zeitpunkte,
bei welchem unsere Darstellung angelangt ist,
darf nicht am Kräfteverhältnis vorübergehen. Für einen beiläufigen vergleich — und nur auf einen solchen kann es bei unserer gegenwärtigen Kenntnis der Dinge ankommen — läßt sich die stärke eines
österreichisch-
ungarischen und eines russischen Korps an Feuergewehren in diesem Kriegsabschnitte ungefähr wie vier
zu fünf einschätzen. Zählten nämlich unsere Korps in der
Kriegsgliederung
durchschnittlich
drei Divisionen,
so hatten dafür die nur aus zwei Divisionen bestehenden russischen Korps im allgemeinen noch je eineReservedivision,
manche
überdies
auch
eine
Schützenbrigade
angegliedert. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die russischen Divisionen durchwegs t 6 Bataillone stark sind, während unsere bloß
Bataillone zählen, so daß
die Russen rund 200 Bataillone mehr zur Verfügung hatten. Überdies darf nicht vergessen werden, daß die Russen außer ihren sehr zahlreichen, nicht im Korpsverbande stehenden größeren Kavalleriekörpern fast in jedem Korps eine Kavalleriedivision eingeteilt hatten und daß ihre Infanteriedivisionen nahezu anderthalbmal so viele Geschütze hatten als unsere. Der Kraftüberschuß nun
in
der Lücke
des Gegners machte sich
zwischen
unseren
bei Lemberg
kämpfenden Hauptkräften und der an den unteren 5 an zurückgehenden 1. Armee bereits derart bedrohlich geltend, daß eine ernstliche Gefährdung der Hauptkräfte im Rücken
zu
besorgen
war,
wenn sie die schlacht
fortsetzten. An dieser Erkenntnis konnten die auch noch am
tü
September
durchaus
günstig
lautenden
Nachrichten vom südlichen Schlachtflügel nichts ändern,
zumal
ein
Gesamtlage
die
auch
hier nach den Kampfergebnissen rechtzeitig
beeinflussender Erfolg
nicht mehr erwartet werden durfte. So reifte in den Mittagsstunden der schwere Entschluß heran,
den
Kampf abzubrechen
die Armeen zunächst hinter zuführen.
war
den San
der Schlachterfolg
bei
und
zurück-
Lemberg
im
festen willen
durch
die
gestrebt gegen
Lage
worden,
zum Siege zu so
bis
an
rechtfertigende mußten
eine Überlassung
jetzt
die äußerste,
Zeitgrenze die
weiteren
an-
Bedenken heimischen
Bodens an den Feind vor dem Gebote zurücktreten,
das
Lseer
vaterlande zu unserer
in
voller
erhalten.
Truppen,
die
Schlagkraft
Der
dem
bewährte Geist
schon
bisher
ebenso
Siege zu erfechten wie Prüfungen zu ertragen gewußt
hatten,
bürgte
dafür,
daß
auch
ein
allgemeiner Rückzug ihre Zuversicht und ihren Rampfwert nicht berühren werde. Nachmittags ergingen die Befehle zur Durchführung des Entschlusses. Zn der Nacht zum
September
begannen sich die Truppen aus der Schlacht bei Lemberg vom Feinde loszulösen.
8treMeur8 lVlilitärblatt Wockenau8§abe mit den Verordnungsblättern kür die gesamte Webrmacbt 6sterreick-I7nAarn8. Herausgeber
Oberst
Victor
OrLesiclci
i. V. reäissierl von Usuptrnsnu ä. X. auxo blL^ele. 8L2V68?lrLI8L: Inlsnd: k'ür 6en ^skrxanx 16 X, kür äss Vievkeljskr X 4.50. Vorrnxspreise kür ^ilitärpersonen: k'ür clen ^akrALNA l2 X, kür üss Vierteljabr X Z.50. ^uslsnü: k'ür üen Iakrxanx iS ^., kür äss Vierteljakr ^l. 4.—. StrekNeurs källitärblatt ist äas okkrielle Organ tUr clie gesamte Wekrmacbt Üsterreick-Nngarus. kleben sLmtlicden Verordnungen unä personaiveränclerungen dringt es militilriscke ^uksütre unä Serickte; ebenso okkrielle Sckiläerungen einreiner Dbrsen unä bestimmter 2eit»dsebnltte «les Krieges mit guten Kartenslcirren, desprickt Lie politiseken uvli Weltereignisse, sowie neue militÄriscke gescbicktlioke L-iterstur. Verlaß voll II. V. 8eiäel L 8odll, t. u. L. llosbueMlläler, Viell!.
Dokumente
zur
Europäischen
Geschichte
des
Krieges
Mit besonderer Berücksichtigung von Deutschland
(Österreich-Ungarn
und
Gesammelt und in chronologischer Folge herausgegeben, mit umfassendem Register von Larl Junker In Heften zu je l Krone. Sonderausgabe auf feinstem Dokumentenpapier in loo numerierten Exemplaren zum Preise von je 2 Kronen für das Heft Ls liegt der i- Band (enthaltend di« erste vollständige aktenmäßige Darstellung des Kriegrbeginnes) vor. Preis X s.—, gebunden K r.—, Sonderausgabe auf Dokumentenpapier X i«.—, gebunden L zs.— Dieses monumentale Werk enthält Aktensammlungen, die zum großen Teil in deutscher Sprache bisher unbekannt waren, und zwar: die Akten aus dem englischen Blaubuch „ „ „ „ russischen Grangebuch „ „ „ „ belgischen Sraubuch Verlag
von
Moritz
die Akten aus dem franz. Gelbbuch „ „ „ „ öst -ung. Rotbuch „ „ „ „ serbischen Blaubuch Perles
in
Wien
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^^fäkrend die groken Brühlingskämpke im Morden und Lüden unsere Walken mit Lorbeer bekränzen, gehen diese ersten Blätter eines Bilderalbums in die Welt, das unseren Völkern und Breunden von den heidenhakten Kämpken unserer Soldaten, den Ereignissen in den Völkerschlachten rings um unsere Qrenren, von einzelnen
Bpisoden,
der
Bürsorge
kür
die Verwundeten
und
Qekangenen, wie überhaupt von allen mit dem Krieg im Zusammenhang stehenden Hinrichtungen in regelmäLiger Holge Kenntnis geben soll. Stärker und lebendiger als das Wort, mit dem die lösten unserer Wehrmacht gerühmt werden können, spricht das Bild zu unserer Vorstellung, zu
unserem Qedanken,
zu unserem Bergen, und
kält so die Brinnerung an die groüe Zeit, die wir miterleben, in anschaulichster Buhmesalbum
Borm in
test.
So
hokken
wir
auch,
daü
den weitesten Kreisen Aufnahme
dieses
ündet
zu
dauerndem Besitz kür kommende Geschlechter.
HKScBBIblBblQSWHISB: Monatlich erscheinen 2 Blekte im l^indestumkang von ^e 16 Seiten zum Breise von ^e 20 h kür Österreick-Bngarn 20 Bkennig (25 Lentimes) kür alle übrigen Bänder. Bett i—3 sind bereits erschienen.
Verlag von
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