Der Kanon des Alten Testaments: Ein Abriss [Reprint 2019 ed.] 9783111702063, 9783111313375


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German Pages 80 [88] Year 1900

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VORWORT
INHALTS-VERZEICHNIS
Bücher und Aufsätze, die nur mit dem Namen des Verfassers angeführt werden
I. Der Gegenstand
II. Die Überlieferung
III. Die Geschichte
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Der Kanon des Alten Testaments: Ein Abriss [Reprint 2019 ed.]
 9783111702063, 9783111313375

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DER

KANON DES ALTEN TESTAMENTS.

Druck von W. Diugulin in Leipzig.

DER KANON DES

ALTEN TESTAMENTS EIN ABftlSS VON

D- KARL BUDDE, ORD. PROFESSOR DER THEOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT MARBURG.

GIESSEN J. R I C K E R ' S C H E V E R L A G S B U C H H A N D L U N G (ALFRED TÖPELMANN)

1900.

VORWORT. Oft habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Thatsachen der Geschichte des alttestamentlichen Kanons, denen ohne Zweifel für die richtige Stellungnahme zur Heiligen Schrift eine grundlegende Bedeutung beizumessen ist, in den Kreisen unserer Studierenden, der Pfarrwelt, der deutschevangelischen Kirche überhaupt nicht die gebührende Beachtung finden. Zum Teil wenigstens könnte der Grund darin zu suchen sein, dass die Monographieen über diesen Gegenstand den Meisten zu umfangreich erscheinen, während er in den Handbüchern der Einleitung in das Alte Testament dem speciellen Teile gegenüber zu sehr in den Hintergrund tritt. Da ich nun für T. K. CHEYNE'S Encyclopaedia Biblica den Artikel Canon oj the Old Testament beizusteuern hatte, so habe ich mir die Erlaubnis erbeten, die deutsche Vorlage dieses Artikels gesondert zu veröffentlichen. Natürlich habe ich für diesen Zweck viele und umfangreiche Änderungen und Erweiterungen angebracht; vor allem ist der Schlussabschnitt von S. 60 an ganz neu. Aber der Gang der Untersuchung und die Ziele, die sie sich

steckte, sind dieselben geblieben. Es galt den Stoff reichlich, knapp und übersichtlich zusammenzustellen, auf ausführlichere Behandlung der einzelnen Punkte überall hinzuweisen, die Begriffe und Anschauungen, mit denen die Überlieferung arbeitet, genau und klar zu bestimmen, endlich ein möglichst geschlossenes Bild von der Entstehung des Kanons zu entwerfen, seine weitere Geschichte wenigstens anzudeuten. Möchte das redliche Bemühen um diese Ziele nicht ganz vergeblich geblieben sein! Meinem verehrten Freunde Herrn Professor Dr. T. K. CHEINE in Oxford und den Herren A. & C. BLACK in London, Verlegern der Encyclopaedia Biblica, sage ich für die Bereitwilligkeit, mit der sie ihre Genehmigung zur Herausgabe dieser Schrift erteilt haben, den besten Dank. Strassburg i. E., 23. März 1900. K.

BUDDE.

INHALTS -VERZEICHNIS. Seite

I. Der Gegenstand

*

j

1. Name und Begriff 2. Umfang und Anordnung II. Die Überlieferung 1. Die synagogale Tradition 2. Die volkstümliche Tradition

.17

3. Die gelehrte Tradition

19

4. Widerlegung der gelehrten Tradition

21

5. Sinn und Veranlassung der synagogalen Tradition 6. Das richtige Verfahren der Wissenschaft III. Die Geschichte

. . .

23 28 29

1. Der erste Kanon, das Gesetz

29

2. Der zweite Kanon, die Propheten

34

3. Der dritte Kanon, die Hftgiographen

49

Bücher und Aufsätze, die nur mit dem Namen des Verfassers angeführt werden: B R I G G S , C.A., General Introduction to the Study of Holy Scripture, 1899. BÜHL, Frants, Kanon und Text des Alten Testamentes, 1891. C O R N I L L , C. H., [Grundriss der] Einleitung in das Alte Testament, 3. u. 4. Aufl. 1896. DUHM, B., Das Buch Jesaia, 1892. F Ü R S T , J., Der Kanon des Alten Testamentes, 1868, G R A E T Z , H . , Koheleth, 1871. HOLTZMANN, H., Einleitung in das Neue Testament, 3. Aufl. 1892. K O E N I G , F. E., Einleitung in das Alte Testament, 1 8 9 3 . MARX, G. A., Traditio Rabbinorum veterrima de librorum Veteris Testamenti ordine atque origine, 1884. RYLE, H. E., The Canon of the Old Testament, 1892. S C H Ü R E R , E . , Geschichte des Jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi, II. 1886. SMITH, W. Robertson, The Old Testament in the Jewish Church, 2 . ed. 1892, Deutsche Ausgabe von W. R O T H S T E I N , Das Alte Testament, seine Entstehung und Überlieferung, 1894. STRACK, H. L., Artikel Kanon des Alten Testaments, Herzog's RealEncyklopädie 2. Aufl. VII, 1880. WEBER,F., System der Altsynagogalen Palästinensischen Theologie,! 880. W E L L H A U S E N , J., Die Sammlung der Schriften des A . T . ( B L E E K , Einleitung in das A. T., 4. Aufl. 1878, 6. Aufl. 1893. D E W E T T E , Einleitung in das Alte Testament, 8. Aufl. von E. SCHRÄDER, 1869.

Die Entstehung des Alttestamentlichen Kanons, 1 8 9 1 . The Book of Koheleth, 1 8 8 3 . ZAHN, Th., Geschichte des neutestamentlichen Kanons, II, 1890—92. Zuuz, L., Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden, 2. Aufl. 1832. WILDEBOER, G.,

WRIGHT, C. H . H . ,

I. Der Gegenstand. 1. Name und Begriff. An der Bezeichnung K a n o n gehört das "Wort den Griechen, seine Anwendung auf die Bibel dem christlichen Altertum, der Begriff dem Judaismus. D a s g r i e c h i s c h e W o r t 6 xavwv (verwandt xavva, xovT) „Rohr", Lehnwort aus dem Semitischen, hebr. H3(?) bedeutet „gerader Stab, Massstock, Bichtscheid", übertragen „Richtschnur, Regel, Norm, Gesetz"; später auch „Verzeichnis, Liste". Die A n w e n d u n g auf die Bücher der Heiligen Schrift findet sich zuerst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr.; so ßißXia xavovixa (Gegensatz axavoviaTa) im 59. Canon des Concils von Laodicea, ca. 360 (ZAHN S. 202), und ß. xavovi£6|xeva in des ATHANASIUS Epistola festalis 39 vom J . 367 (ZAKN S. 210f.); xaviuv für die ganze Sammlung erst später. Ob nun die ursprüngliche Bedeutung war a) zur R i c h t s c h n u r g e m a c h t e , a l s R i c h t s c h n u r d i e n e n d e Bücher, oder b) der R i c h t s c h n u r e n t s p r e c h e n d e , an der R i e h t s c h n ü r g e m e s s e n e , 1 oder 1 Die Richtschnur, der Kanon selbst wäre dann etwa das Bekenntnis, vgl. xavwv ¿xxXiqGiaaTixoG, x. T ? J I oiXijdeia;, x. zrfi IRIA-CEUK. Eine noch ältere Möglichkeit der Entstehung des so verstandenen Namens bietet die Stelle aus des P T O L E M Ä D S Brief an Flora, um 2 0 0 n. Chr. ( E P I P H A N I U S adv. Haer. X X X I I I , 7), die H O L T Z M A N N S. 115 f.

B u d d e , Kanon.

1

2

I. Der Gegenstand.

1. Name und Begriff.

c) in d a s (massgebende) V e r z e i c h n i s oder in die Normalzahl a u f g e n o m m e n e , ist heute noch eine Streitfrage. Vgl. deren Erörterung und die Litteratur hei Holtzmann, S. 142 ff. Übrigens ist ein Wandel des Verständnisses im Laufe der Zeit ganz wahrscheinlich. D e r B e g r i f f steht überall fest; gleichzeitige Umschreibungen erläutern ihn als deoirveooToti ypacpai (AmphiLOCmus -j- 395), irioTeoöevta deta elvai ßtßXia

(Athanas.

a. a. 0.). Dieser Begriff aber ist nicht erst christlich, sondern von dem Judaismus geschaffen. Von ihm hat die christliche Kirche ihn als Erbe übernommen, wie er denn auch auf christlichem Boden zuerst nur von der Heiligen Schrift der Synagoge, dem Alten Testamente gebraucht wird, so schon im Neuen Testamente selbst II. Tim. 3,16. Denn die Synagoge lehrte, dass alle in ihrem Kanon enthaltenen Schriften d u r c h I n s p i r a t i o n des heiligen G e i s t e s e n t s t a n d e n seien, dass G o t t i n i h n e n r e d e (vgl. Webek § 20,1). Ihr Kanon ging m i t d i e s e r L e h r e in den Besitz der christlichen Kirche über und bildete deren alleiniges heiliges Buch, 1 bis neue heilige Schriften aus ihrem eigenen Schosse hinzutraten, und nun der jüdische Kanon zum ersten Teile des christlichen wurde, indem man ihn als d a s A l t e T e s t a m e n t von dem N e u e n T e s t a m e n t e unterschied. anführt: ¡jLera xai toO xavovisat irävTai rout XÄ-yous rij xoü