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German Pages [440] Year 1977
Johannes Weiß / Der erste Korintherbrief
DER ERSTE KORINTHERBRIEF Bearbeitet von JO H Ä N N E S WEISS
Zmeiter Neubrudt bet völlig neubearbeiteten Auflage 1910
V Ä N D E N H O E C K & RUPRECHT IN G O T T IN G E N
Die ersten neun Auflagen dieses Buches erschienen in der Reihe Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament Begründet von Heinrich August Wilhelm INeyer Zünfte Abteilung
Bearbeitung von H. A. w . ZNeyer 1. Auflage 1839 2. Auflage 1849 3. Auflage 1856 4. Auflage 1861 5. Auflage 1870 Bearbeitung von T. §. Georg heinrici 6. Auflage 1881 7. Auflage 1888 8. Auflage 1896 Bearbeitung von Johannes weift 9. völlig neubearb. Auflage 1910 1. Neudruck 1970 2. Neudruck 1977
ISBN 3-525-51628-2 © Vandenhoeck & Ruprecht, Göttmgen 1970. — Prmted in Germany. — Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechamschem Wege zu ver vielfältigen.— Gesamcherstellung: Hubert & Co., Güttingen
Vorwort. AIs die Verlagsbuchhandlung mich aufforderte, die Neubearbeitung des Kommentars zu den Korintherbriefen an G. heinricis Stelle zu übernehmen, habe ich zwar — gewiß mit vielen Andern - bedauert, daß ein Wechsel in der Bearbeitung eintreten mußte, aber dennoch ohne Bedenken mich bereit finden lassen. Venn ich war mir bewußt, trotz mancher Abweichungen im Einzelnen, im Ganzen in der Richtung weiter arbeiten zu können, die heinrici so glücklich eingeschlagen hat. Niemals wird vergeffen werden können, daß er zum ersten Mal die Exegese der Korintherbriese in den großen literatur» und religionsgeschichtlichen Zusammenhang mit dem Hellenismus gerückt hat, und kein Nachfolger wird seine Methode ungestraft verlassen. Ich kann mich nun zwar nicht einer so großen Belesenheit in hellenistischer Literatur rühmen, wie sie heinrici zu Gebote steht, glaube aber namentlich die stoische viatribe, insbesondere Teles, Mufonius und (Epistel, auch Seneca so weit zu kennen, daß ich sie mit Nutzen zur Erklärung des Paulus heranziehen kann. Wie groß die Verwandtschaft in gewiffen Partien gerade unsres Briefes ist, wird, wie ich denke, gerade aus meinem Kommentar erhellen*. Daß ich die Unterschiede nicht übersehe, daß ich überhaupt Sinn für die religionsgeschicht liche Nuance habe, aus die meist A lles ankommt, wird ein wohlwollender Leser, wie ich hoffe, nicht verkennen, weitere Förderung verdanke ich den Werken von Reitzenstein und bedaure nur, daß ich sein neuestes Werk nicht früher so intensiv studieren konnte, wie es verdient; ich hätte für die Erklärung gewiß noch mehr Nutzen davon ziehen können. Daß Paulus einen gewiffen Kreis hellenistisch-mystischer Anschauungen und Termini gekannt hat, mit denen er als mit bekannten Größen arbeitet, kann m. E. nicht mehr geleugnet werden. Auch hier freilich kommt alles auf die Nuance an, in der diese Begriffe bei ihm erscheinen - darin bin ich der Zustimmung von Reitzenstein völlig gewiß — und es ist sehr schwierig, diese genau zu bestimmen. Es wird noch viel Arbeit getan werden müssen, ehe wir die Sprache und die Religion des Paulus ganz verstehen, sowohl in dem, was er mit seiner heid nischen Umgebung gemeinsam hat, wie in dem, was sein Genius und feine besondere religiöse Erfahrung an Umprägung und Eigenschöpfung hinzugetan hat. Ein Hauptanliegen war mir, die Belege und Parallelen im Wortlaut zur Anschauung zu bringen, auch möglichst viele Septuaginta-Stellen. Leider 1. vgl. die soeben erscheinende Schrift meines Freundes und Schülers H. Bult monn, der Stil der Paulinischen Predigt und die kynisch-stoische viatribe. 1910. I*
ist anzunehmen, daß viele Leser weder über die nötigen Bücher verfügen, in denen sie die angezogenen Stellen nachschlagen können, noch über die dazu erforderliche Zeit oder Neigung. Letzteres ist nun freilich ein Fehler, dem strenge Richtet nicht entgegenkommen würden. Ich habe geglaubt, durch reichliche wörtliche Belege dem Leser Lust machen zu sollen, einmal einige Kapitel Epiktet oder philo oder plutarch im Zusammenhang zu lesen, und sich an G rt und Stelle über Verwandtschaft und Unterschied zu unterrichten. Und wenn der Leser keine Septuaginta besitzt, so wird er vielleicht aus manchen Parallelen erkennen, wie nötig es für einen Leser des N.T. ist, in der Bibel des Paulus durch eigne Anschauung zu Hause zu sein. Freilich kostet ein derartiges Zitations-System Raum, und Raumnot war die schlimmste Plage für mich bei dieser Arbeit. Wie manchen Exkurs habe ich streichen müssen! vo r allem ist es mir ein Schmerz, dah ich eine zusammenhängende stilistische und literaturgeschichtliche Würdigung des Briefschreibers Paulus zurückhalten mußte. Auch sonst habe ich vieles der Notwendigkeit, mich kurz zu fassen, opfern müssen, und Mancher wird dies, Mancher andres ver missen. Ich vermute, daß die Kritik sich besonders aus die von mir angedeutete Zerlegungshypothese stürzen wird. (Es ist ja so leicht und dankbar, solche Versuche, die immer etwas problematisches haben werden, der allgemeinen Geringschätzung preiszugeben. Als ob sie nicht auch schließlich - in all ihrer Mangelhaftigkeit - einer wissenschaftlichen Gewissensnot entsprungen wären! Möchten doch diejenigen, denen so etwas fern liegt, diese meine hypothetischen Ausführungen überschlagen und abwarten, bis wir vorwitzigen Vuellenscheider durch gemeinsame Arbeit zu einigermaßen festen Ergebnissen gekommen sind! Jedenfalls glaube ich, meine Gedanken hierüber bescheiden in den Hintergrund gestellt und wichtigere exegetisch-historische Aufgaben darüber nicht vernach lässigt zu haben. H e id el be rg, 31. (Oktober 1910.
Johannes weiß.
Abkürzungen der zitierten biblischen und apokryphen Bücher, Zeitschriften rc. stehe am Schluß des Bandes
Inhalts-Verzeichnis. V o rw o rt................................. Verzeichnis der Abkürzungen. Berichtigungen und Nachträge (E in leitu n g ............................ 1. Die korinthische Gemeinde 1. Die Stadt Korinth . . 2. Die Gründung der Ge meinde ................... a) Der Bericht der Rpg b) Notizen der Briefe . 3. Der Bestand der Ge meinde ................... 4. Die Organisation der Ge meinde ...................
Sette
Seite
III 388 V VII
a) Die Idee der Ge XVI meinde ................... b) Die Verfassung der XX Gemeinde . . . . c) Gegensätze in der Ge XXIX meinde ................... XXX 5. Parteiungen . . . . 2. Der Brief des Paulus . . XXXIX 1. Die Vorgeschichte. . . XXXIX 2. Der 1. Korintherbrief . XL XLIV 3ur T ex tk ritik ................... XLV Kom m entare................... XL VI Sonstige Literatur . . .
VII XI XI XIV XVI XVI G rö ß e re
lurfe:
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28f. 6 alcjv ovxog ............................... 6 xvgtog xrjg d o fy g ......................... 56 f. Zur anthropologischen Termino logie des p ...............................69 f. vgl. auch 371 ff. x iX e io i ...........................................73 ff. vgl. auch (Einl. VI Feuerprobe und Feuergericht . 82 ff. jiavxa vfAwv, Herrschaft über die W e lt.............................. 89ff.l06f. fii/iTjxa(...................................... 118 6 6 o l ............................................... 119 f. Reich G o ttes.................................121 f. nagadovvcH x(p oaxava . . . 129ff. Christus das Pascha-Lamm . . 135 ff. n X eo ve^ia ..................................... 141 f. o & f j i a .......................................... 160 f. vgl. auch 371 ff.
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Beurteilung der (Ehe . . . . 170f. „Freiheit"............................ . 187ff. Götzenopferfleisch essen . . . 210 ff. Zur Christologie des P. . . . 225ff. xoivcovla an Leib und Blut . 257f. xsäg hvnvim v) Apulejus Met. XI, 21: neque v o c a t u s morari nec
non jussus festinare und praecipua . . numinis dignatione jam dudum felici ministerio nuncupatum destinatumque und dazu Reitzenstein, Rlyst. Rell. S. 99s. S. 28 3.14 f.v. u. vgl. Reitzenstein S. 202. S. 413. 13 ff. v. u.vgl. Reitzenstein INpst. Rell. S. 101 f. Corp. Herrn. XIII (XIV), 9 (Reit). Point. p. 343) idixcuat&fjfiev . . adixlag dnovotjg. S. 53 3. 9 v. o. lies ootplav statt o&vog.
VI
Berichtigungen und Nachträge.
S. 69 Mitte vgl. Neitzenstein Myst. Nell. S. 165 und das Hermes-Gebet bei Neitzenstein poimandres S. 17, 10: wo der vovg gebeten wird: slosX&oig xov kfiov vovv xa i tag ifiag vosoiv tdioxrjxag ayanr\xsov o vv, ov xavxa xifidivxag, aXXä öia xovxcov xo ftsTov, d>g ivsg ysoxsgcov ioönzgcov x a i (pvast ysyovöxcov, g ogyavov rj xsxvrjv äsi xov jrävxa xoo/uovvxog ’& sov vofii^siv.
5. 330 Rnm. 2 Orig. c. Gels. I, 12: ol fisv Alyvxxlcov ooq>oi xaxa xa naxgia ygäpfinxa TtoXXä (piXoooyovoi nsgi xwv nag* avzoTg vsvojuofisvcov ftsicov, ol Ss l ö td i x a i (iv&ovg xiväg axovovxsg, &v xovg Xoyovg ovx sm oxav• xai, fisya sv avxoig epgovovotv.
S. 334 3u 14, 24 vgl. Neitzenstein Myst. Nell. S. 887.
(Einleitung. 1. Die korinthische Gemeinde. 1. D ie S ta d t K o n n t!) (vgl. meinen Artikel „Griechenland in der apostol. Zeit" in Herzogs R 11 34 ; 14ss; n ag’ mvrcp 1428; 16 2). (Ein noch engerer Kreis ist die Hausgemeinde (1 6 19), sei es daß eine christliche Familie etwa mit Freunden und Nachbarn in besondern Zusammenkünften eine ecclesiola darstellt, oder ein Teil der Gesamtgemeinde in (Ermangelung eines grötzeren Lokals sich in einem Privathause regelmäßig zu versammeln pflegte. I n Korinth w ar das Haus des Gams (Röm 16 23) ein solcher VersammlungsPunkt; aber van einer „Hausgemeinde" ist hier nicht die Rede, vielmehr wird vorausgesetzt (11m u. ö.), daß die g a n ze Gemeinde zusammen k o m m t < v b dazu ein Privathaus ausreichte oder ein besonderes Lokal gemietet werden mutzte, läßt sich nicht erkennen4, parallel mit ixxXtjoia geht der Ausdruck oi ayioi ( I 2); van den Anfangszeiten her haftet der Name noch in beson derem Sinne an den palästinensischen Christen (16 1); aber er gehört natürlich allen Christen 6 2 ; hier ist wieder die Übernahme eines jüdischen Titels und Ausspruchs besonders deutlich vgl. das Buch Daniel: oi äyioi rov wplozov. 1. Nach Ciebenom, tönt. Dereinsroefen 272 f. war ixxXtjoia auch bei den griech Genossenschaften gebräuchlich Ce Bas-Waddington 1381. 82. 1915 = CIG 2271 2. So heißt CIG 2271 = Ce Bas II 1915, Michel 998 Me geschäftliche' Ver sammlung einer Vereins von Herakleisten auf Delos ixxXtjoia. 3. Ctebenam S. 272 Anm. stellt die Hausgemeinde in parallele zu den Der» 10260 **64^* Unter *>er ®ienetfä Qft töm- Privathauser bestanden (CIL VI 9148. 49. 4. Ciebenam S. 275: „Die Genossenschaft hat ihren Mittelpunkt in dem Vereins« Haus, der schola, wie der gewöhnliche Name ist." S. 279: „In der schola fanden außer den Festmahlen auch die Versammlungen con ven tu s (avvodos) statt, in denen di« Vereinsangelegenheiten erledigt wurden" vgl. auch S. 272 Anm. und die aroXb Tvgdvvov Apg 19s, Renan le s A pötres S. 358 St. Paul S. 345f. P eu t-etre etait-ce lä une endroit public, une de c e s „sch olae“ ou a b sid es sem i-circulaires, si n om breuses dans le s v illes antiques, e t qui serv a ien t com m es le s x y ste s ä la con versation et ä l’en se ig n e m e n t libre (Justin Dial. I negmaxovvxi poi ecofov iv xois rov £voiov negutäxois, nach Lus. IV, 18 in (Ephesus; philostr. v. Apollon. IV, 3; VIII, 26. Cicero Brut. c. 3: cum inam bularem in x ysto). P eu t-etre, au contraire, s ’agit-il d e la sa lle p rivee d’un p erson n age, d ’un gram m airien, par exem p le nomme T yrannus.“ Das letztere ist für (Ephesus zweifellos richtig; schon wegen der Cst der Rec. ß ano &gas c enog; die Ungetauften sind, wie es spater heißt, ohne vovg und ohne yvcboig, auf die aio^tjosig allein angewiesen, wie die äXoya £a>a (vgl. den Judasbrief v . 10). w enn xiXeiog hier einerseits „vollkommen" bedeutet („volle Menschen"), so andrerseits doch offenbar zugleich „in der Taufe geweiht". Die B il dung des Begriffs geht aus von der festen sakralen Formel xeXea pvoxqgia (in Athen die große und daher erst zweite weihe, Plato Sym pos. 210a und sonst) und sie hangt natürlich mit der Vorstellung zusammen, daß es einen festen w eg und daher auch ein ägxeo&ai und ein xsXevxäv in den Mysterien gibt, und daß der Höhepunkt, die Vollendung (zivloff), das Schauen Gottes ist (ebenda 210- 2 1 2 a). In hellenistischer Zeit ist die Formel allgemein üblich für das richtige und zur vollen Schau führende fjLvoxrjgiov oder xeXexrj (vgl. z. B. Pap. Lugd. V, Dieterich Jahrb. f. kl. Phil., Supplem. XVI, S. 811, 3. 26: xeXet xeXelav xeXextjv, Hippolyt R efutat. p. 4, 37 Schneidewin, Apulejus XI, 26: p l e n i s s i m e vid eb ar jamdudum initiatus und XI, 29: quid subsicivum quam vis iteratae jam traditioni rem an sisset. nimirum p e r p e r a m v e l m in u s p l e n e consuluerant in me sacerd os u tergu e.“ Nach diesen Aus führungen von R. bezeichnet xiXsiog den Höhepunkt der Mystenenweihe selber; ich kann daher einstweilen - weiterer Belehrung mich offen haltend - nicht erkennen, mit welchem Recht R. fortfährt: „So wird xeXsiog (natürlich zunächst in dem Sinne von „dem nichts fehlt") in der Mysteriensprache und bei philo die Bezeichnung für den jenigen, welcher die Fähigkeit des vostv in diesem Sinne und damit die volle yv&oig hat. Cs ist ein naheliegender Nebengedanke, daß er damit zum xiXeiog ävOgo>jiogt zu dem M enschen in ferner höchsten und vollsten Ausbildung wird; aber ein Neben gedanke bleibt es dennoch." Ich vermisse immer noch den schlagenden und reichlichen Nachweis, daß xeXeiog der Gnostiker ist. Ich habe bisher nur die Stelle aus der Naassenerpredigt 19 (Schneidewin 152, 80; R., poimandres p. 91) xovxo eoxi xo fxeya x a l aggtjxov Zapodgaxcov fivoxrjgiov, o povoig e&oxtv elSevat xoTg xsXsioig. (Dl) dieser Beleg genügt, um die These R.’s zu erweisen? An der Stelle philo de somm. II § 233 f., wo der Priester, der zwischen Mensch und Gott steht, oder vielmehr der vovg, der sgcoxog xaxaoxe&ei'g, ovvxsivag eavxov äygt xcöv äövxcov, . . &eo \g to x o v , behaupten ja garnicht, daß sie einen Teil Chüsti hatten, sondern sie wollen ja gerade den ganzen Christus für sich haben.
gehenden der Gedanke liegen, daß durch die Benennung nach P a u lu s u. f. w. nicht nur die Gemeinde äußerlich sich auflöst, sondern daß das sie zusammen haltende ideale Band zerrissen oder (in der Sprache des P a u lu s), daß der Leib Christi oder der alle Gemeindeglieder umfassende und durchdringende erhöhte Christus in Stücke zerrissen wird. Dies Bild w äre logisch unange messen. wenn eine P a rte i den ganzen Christus für sich beanspruchte oder auch nur in einem „sonderlichen" V erhältnis zu Christus zu stehen behauptete. D araus folgt, daß v . 13a so abgefaßt ist, als ob die W orte tyd> dt X gioxo» als eine besondere P arteiparole nicht dastünden. Diese Folgerung kann man auch nicht umgehen, indem man (Schm.) das iieutotoxsu nach II 10, 13; Rom 12 r; h b r 7* übersetzt: Ist etwa Christus (nur einem Teile der Gemeinde zu)geteilt? Denn es würden gerade die W orte, auf die es ankäme (nur einem Teil d. Gemeinde) fehlen. Cs bleibt dabei, daß fitfttm rm u 6 X oioxoq; nur einen kraftvollen Sinn hat, wenn e y w d f X otoxoq unberücksichtigt bleibt oder wenn es (w as unmöglich ist) keine Sonderparole einer G ruppe w äre. D. 13 b c 'I s t etwa P au lu s für euch gekreuzigt? ©der seid ihr auf den Namen des P aulus g etau ft?< Diese W orte können auf den ersten Blick allerdings den Anschein erwecken, daß in den drei ersten P arteien die P e r sonen der F ührer (P. w ählt in feiner weise sich selber als Beispiel) geradezu an Christi S ta tt getreten seien (Schm.), wahrend die 4. sich demgegenüber an Christus hält. Aber es ist unmöglich, aus diesen W orten einen Rück schluß auf die tatsächliche M einung der P arteien zu machen; denn daß die Anhänger des Apollos etw a (geschweige denn die des P au lu s) wirklich ihren F ührer als ihren Heiland Christo entgegengesetzt h ätten , sodaß eine andere G ruppe sich erst recht hätte zu ihm bekennen müssen, ist undenkbar. Diese Fragen sind gerade so wie 13a als Folgerungen des P . zu verstehen, an die m an in Kor. natürlich garnicht gedacht hat. Und zw ar w ählt P . hier einen neuen Gesichtspunkt: nicht mehr das die Zerstörung der Ein heit tadelt er hier, sondern die V ergötterung von Menschen, durch welche Christus in den Hintergrund gedrängt w ird, hätte es in Kor. eine ChristusP a rte i wirklich gegeben, so hätte P . sich hier zu ihr bekennen und ihr Be kenntnis loben müssen. Jedenfalls w ird die P arole ty w dt X o m ro r durch diese Argumente nicht getroffen. - Die Doppelfrage ist nun aber in anderer Beziehung lehrreich. Sie h at nur Sinn unter der unausgesprochenen Vor aussetzung, daß die P arolen iy a j T la vk o v (etfu) geradezu die Form und den Sinn r e l i g i ö s e r Bekenntnisse haben, sie müssen in Korinth mit einer solchen Lebhaftigkeit und W ärm e vertreten worden sein, das x a r /u o fh u h uvih ji»x o is 321, das vjiFQ xov ivd g cpvoiovoftai xaxd xov etfqov 4« muß so sehr an den Fanatism us einer Sekte erinnert haben, daß P . auf den Gedanken kommen konnte, die Gemeinde habe über dem s l a v h w , 'A jtoMÜ), Ktjrpä tlvcu das X qiöxov flv a i (Rom 8«») v e rg e sse n . Das verkehrte, Unfromme solcher Verehrung von Menschen führt er ihnen zu Gemüte, w en n Jem and sich einer höheren Persönlichkeit zu eigen erklärt, wenn er, wie Chrys. sagt, fm r/ ufiiQet ta v x to dvofia, d. H. (vgl. Passow) einen Namen wie den einer G ottheit als P a tro n oder W ohltäter nennt, so müßte doch von jenen M ännern etw as M eyers Äommcniar V tlb t
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TKor 113.
geleistet sein, w as sich einer Epiphanie, einer göttlichen h e ilsta t, einer O ffenbarung vergleichen lietze. haben sie w ohl etw as für sie getan, w as neben dem Liebesopfer Christi überhaupt zu nennen w äre? S k scheinen vergessen zu haben, daß Christus sie um einen kostbaren P reis sich zu eigen erworben hat ( 6 2 0 ; 7 2 3 ). 3 n diesen Gegengründen liegt der positive Ge danke: Ih r sagt: tyoy T l a v l o v (eijul), aber - ihr gehört Christus an. Dieser Satz, mit dem dann auch 3 23 die Erörterung gekrönt wird, schließt noch ein m al völlig aus, daß es in der Gemeinde Leute gegeben hat, welche iyä) X o i o T o r ( e i/u i) als ihre Sonderparole gehabt hätten. Dieselbe B ew eis führung nun noch unter einem anderen Gesichtspunkt: Jen es pochen auf ihre Lehrer sieht ja fast so aus, als seien die Korinther in einem heiligen W eihe akt ihren Lehrern zu eigen gegeben,- sind sie etw a auf ihren Namen getauft worden? Diese Frage erinnert sie daran, wie sie mit jenem vorantragen der Nam en fast ihres Taufbundes vergessen zu haben scheinen, in dem sie durch die Untertauchung und die dabei erfolgte Nennung des Nam ens Christi ihm zu eigen geworden sind. Diejenige Wirkung der Taufe, die hier ins Rüge gefaßt wird, ist durch die Beweisführung des P . ganz klar: w e n n Jem and sagt: tyco IlavX o v, so scheint das streng genommen voraus zu setzen, daß er t-U t ö d v o fx a s l a v k o v getauft sei. Folglich: wenn jemand e i s t o ö r o f i n X q i o t o v getauft ist, so hat das die Wirkung, daß er fortan X q i o t o v cor/, C hristo add ictus, ihm zu eigen mit Leib und Seele, X q i o t o v dovXog, nicht mehr sich selbst ungehörig ( 6 1 9 ), aber auch unter dem Schutze dieses seines himmlischen k v q i o s stehend. Die mystische, geist-leibliche Verbindung, in welcher der Christ seit der Taufe mit Christus steht, tritt hier w eniger hervor, als das vollkommene Eigentum sverhältnis, in dem er fortan zu ihm steht. So mündet die Polemik des P . auch an diesem Punkte in den positiven Gedanken aus- w ie konnt ihr euch nach P aulus u. f. w . nennen - ihr seid Christi' Cs ergibt sich immer wieder: eine Christus-Partei neben den drei anderen hat es in Korinth nicht gegeben. Die W orte eyd> de X q i o t o v 1 11 sind also unverständlich und unhaltbar; vgl. die Einleitung. D i e T a u f e a u f d e n N a m e n C h r i s t i . Der im vorigen zu Grunde liegende Rusbruct ßn^ztoO fjva/ elg xo övofxa {xov) X q i o t o v ist vortrefflich behandelt worden von t ) e i t m u l l e r , „3m Namen Jesu", eine sprach- und religwnsgeschichtl. Untersuchung z. N T .. Gott. 1905 und „Taufe u. Rbendmahl bei P a u lu s", Gott. 1903. Die sprach liche Erscheinung ist jetzt durch zahlreiche pa rallelen aus der Umgangssprache der Kaiserzeit hinlänglich geklart, mV xd ovofxa nr og , auf Inschriften und P a p y r i mehrfach be zeugt (l^ettm. S 105 ff.) ist eine Wendung des Geschäftsverkehrs, welche etwa besagt „aus das Konto jemandes" Die Vorstellung ist dabei ursprünglich ganz eigentlich die, daß die betr Kauf- oder sonstige Geschäftshandlung auf dasjenige B latt geschrieben wird, das an der Spitze den Namen des Betr. tragt CIG 2693 e . ysvofisvrjg SX xfjg wvijg xao .xQoysyQa^^ieviOv xoig xxrj/naxcbvaig sig xo & f o v övofia w e n n in P a p y r i mehrfach (z B Flmders p e t n e XII, KE 4 aus d. I . 241 v. (Ehr) eine evxev£ig (Ein gabe) mV t x o v ßaodFcog övofia vorkommt, so ist auch hier noch die Vorstellung, daß das Schriftstück den Namen des Königs an der Spitze tragt Darm liegt der Gedanke „der Zueignung unter - irgend einen - Gebrauch des Namens der betr. Person", so z. B. von der Unterschiebung apokrypher Schriften E p ip h h a e r . 26, 8 . sig ovopa xov jzo?Xa ßtßXi'a vjzozid'Evzai, EvayysXia t'zsga sig o iofi a rd>v [ladijxeöv av yy gax pa i So bedeutet hier ß a n z k e t v sig zo uvo(.ia, daß die Taufe eine Z u e i g xexoXfirjxaoiv
I Kor 114 - it.
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n u n g a n Christus bezweckte und bewirkte, es ist aber sehr wahrscheinlich» daß dieser Stirn des Vorgangs dadurch zum Ausdruck gebracht wurde, daß der Name Christi als des neuen Herrn bei der Taufe ausdrücklich ausgesprochen wurde, w as anderwärts mit etwas anderer Nuance (flpg 2 3 8 ; 1 0 4 8 ; I Kor 6 u ) durch ini oder b r< £ böpaxi „auf Grund" oder „unter Nennung des Namens" ausgedruckt ist. Cine Erläuterung dazu gibt Jak 2?: „der edle Name, der über euch genannt" oder „angerufen ist"; die Nennung des Namens über Jemandem als Zeichen der Cigentumserklärung öfter im NC in der Wendung h? r r r r vv inpa Dtn 2 8 io: xai oxpovxai oe navxa xä e&vrj xrjg yijg oxi TO ovopa x. xvgiov imxexXrjxai aoi; Jes 63 1 9 *. iycvope&a d>g xd an dgxyg, oxe ovx rjggag ypmv ovde ixXy&y xd dropd oov i
ga(vfiv ist hier beflarativ gebraucht, w ie oft xa & a tg e tv , aytdC *iv, ö tx a io v v . Ist bies ein h eb raism u s ? e - Die p a ra llelen bei h n r .. H ör. O d . I, 34, 2 in s a n ie n s s a p ie n t ia ; C le m . P r o tr . V , 3 (StcchUn) ootpia dooq)fjo x t j v v?.tjv jzg o o x v v rjo a v x e s ; L u c . A le x . 40 fzw goootpot enthalten eine etw as anbrc rhetor. N uance, sie reben von einer W eisheit, bte in W ahrheit Torheit ist; biese W endung findet sich deutlich erst Z is. - D ie F ragen des P . erinnern an alttestamentliche S tellen , w ie Jes 1 9 12 n o v d o iv o l ootpol o o v \
1. P . weicht in einigen Punkten von L X X ab. S tatt d#er>;aa> haben L X X für den G ebankengang des P . v ö llig ungeeignet. D b er es mit Bewusstsein burch d d fiy o c o ersetzt hat, ober ob ein anderer L X X -T ext vorliegt, können w ir nicht jagen. — ooqpi'a und ovveo ig hinsichtlich ihrer Bedeutung unterscheiden zu w ollen etw a a ls „Inbegriff aller wirkenden Geisteskräfte" von einer „besonderen Äußerung derselben" (h n r.), ist bei einem synonym en p ar. m e m b r . unangebracht. I n L X X kommen beibe Begriffe oftei neben einander vor (Dtn 4 s ; II Chr 1 10s.; p r o 4 s; J es 1 1 2 , meist — r -p r und r r n ( - : i s r ) , so auch K ol 1 9 (N it 1 1 25 — Lk 10 2 1 : a n o oocfcov xa i ovvfT(bv) 2. Daß in der 2. Zeile bas zo vro u fehlt, ist rhetorisch feiner a ls die klappernde Tonform ation ( D CE F G sc L ). x g v y x o , bies w ar
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I Kor 119. so.
3ef 3518 n o v e lo tv o i y g a y y a t i x o t ; n o v elo tv o l o v yßovX evovxeg 1 ; das ycogai'veiv xrjv o o tp la v an 3ef 4426 a n o o x g iq x o v tp g o v ly o vg d g xa Sntoco x a i xr\v ßovXrjv avxcov y c o g e v to v Gb dem P . diese Stellen vorgeschwebt haben oder eine ähnliche aus einem unbekannten ctpokryphon, sei dahin gestellt. - Denkt P . bei ootpog, y g a y y a x e v g , o w C m x y c an bestimmte Erscheinungen? Nach 3oh. Lightfoot (unter Berufung auf A bodah sa ra h fol. 5, 1) wären dies drei Bezeichnungen für jüdische Schriftgelehrte: D2r , itic, oder isn-, und jedenfalls fuhrt das bei P. nie wieder vorkommende y g a fifia x sv g auf jüdische Schriftgelehrsamkeit; der griech. y g a y y a x e v g (ctpg 1935 Stadt sekretär) ist ein Beamtentitel. Dagegen lassen sich ootpog und ovCTjxTjxrjg (das w o rt bisher nur hier nachgewiesen und in der hiervon abhängigen Stelle 3gn. Eph. 18; dagegen ovCrjxeTv litt 8 i i ; 9 14 ; ovtrjxrioig ctpg 1 5 2 . 7 ; 28 29) D isputator „mit dem Nebenbegriff des Streitsüchtigen" (fjnr.), „Klopffechter", natürlich ebenso gut auf griechische Philosophen und Sophisten beziehen. Und sachlich denkt P . natürlich an solche in erster Linie. (Es ist aber (wegen des jüdischen y g a y y a x e v g ) nicht unw ahr scheinlich, daß P . hier m engerer oder lockerer Anlehnung an eine altt. oder jüdische Stelle eben beide Kategorieen, Vertreter jüdischer und griechischer Weisheit neben ein ander nennen will. rot? a tö v o g xovxov gehört sprachlich-rhetorisch nur zu ov£ ; aber sachlich kann man ooy. und yg a y.fi mit darauf beziehen. Venn die Worte enthalten ein W e r t u r t e i l ; sie s,nd keineswegs das Objekt zu dem in a v^ x rfx rjg liegenden verbalbegriff (t)nr.), der dann übrigens nicht in dem Disputieren sondern in dem Erforschen liegen müßte, gegen den neut. Sprachgebrauch - sondern der Parallelism us mit ootpla rot? x o o y o v erfordert auch für r al& vog xovxov einfach die Bedeutung der inneren Verwandtschaft und Zugehörigkeit: diese (Weisen und) Disputatoren gehören ihrem ganzen Wesen nach diesem ction an, wie die Weisheit dem Kosmos angehört. 6 alcjv ovxog (vgl. 2c. s; 3 is; II 44 ) ist zunächst ein zeitlicher Begriff, diese Weltzeit im Gegensatz zu dem kommenden messianischen Zeitalter (o alcbv o yeXXcov; r ; r a W r und sn r) vgl. hierüber Schürer I I ', 545; Boufsct2 278 ff. Aber, wie nament lich aus dem 4 . Csra-Buch (7 5 0 ; 4 11) zu ersehen ist, wandelt sich im Spätjudentum der Begriff des „W eltalters" in den der „W elt"; an Stelle der Vorstellung des Zeit maßes, die zwar noch nachwirkt, aber doch zurucftntt, herrscht vor die eines W elt systems oder eines Organismus, der (nach II Kor 44 ) unter der Herrschaft des Teufels und seiner Geister (I Kor 2 c. ») steht. Ursprünglich ist der ala>v yeXXwv ganz zukünftig, und solange der al6>v ovxog w ährt, ist von jenem noch keine Spur vorhanden. 3n dem Maße aber, als der Gegensatz nicht mehr bloß zeitlich, sondern qualitativ gefaßt wird (die Welt des Teufels und die Welt Gottes, die gegenwärtige Welt der Sünde und des Todes und die zukünftige der Gerechtigkeit und des Lebens), ergibt sich die Möglichkeit, beide nicht mehr auf einander folgend sondern in gewisser weise gleich zeitig zu denken; die „zukünftige" W elt istdie obere, himmlische, und sie ra g t schon in die gegenwärtige mächtig und bedeutsam hinein. Überall wo der Geist Gottes in den Menschen Wohnung genommen und das Werk der Verwandlung und des Lebens begonnen hat, da sind die Kräfte der zukünftigen Welt tätig (hbr 6 5 ). 3n diesem qualitativen Sinne redet P . Hier vom aicor ovxog: die Weisheit jener weisen (2c) gehört ihrem ganzen Wesen nach dieser Welt an 3ak 3 15 ; sie ist völlig wesens verschieden von der tie o v oo(pia 2— 15. Ganz dasselbe bedeutet in v . 20b 1) ootpia xov x o o f w v , auch wenn hierbei xovxov fehlt. P. hatte auch xov x o o y o v xovxov schreiben können (wie 3 10 ; 5 10; 731 ), aber denselben Sinn hat auch das bloße x o o y o g , d. i. nicht nur die „profane, nichtchristliche Menschheit" (k)nr.) (diese Bedeutung in v 21), sondern es ist das ganze System dieser von Gottes Geist unberührten ( 212 ), dem Gericht (11 32), dem Untergange (7 31) geweihte Welt, der die Christen innerlich nicht mehr angehören (Gal 6 1 4 ; Kol 220 ). vgl. ct. Ritfchls ctrtikel „Welt" m K(E 20, S. 85 ff., ferner „Welt" in Guthes 1. Epikt. III 10, 16: rrot? ovv n o v tpößov nFoi xd)v äXXoxguor,
f'x i
xaigog xov yo ß elo d a i, n o v ixt xaigog Sgyijg;
K B W B und D alm an , W orte Zesu I, 132 ff. Die Geschichte des W ortes und Be griffes bedarf einer neuen Untersuchung im weitesten sprach- und religionsgejchichtlichen Sinne.
D, 21 begründet, wie Gott auf diesen absonderlichen weg gekommen ist: die Welt hat von ihrer Weisheit nicht den rechten Gebrauch gemacht. 6 xoofiog ist wie ein denkendes Subjekt behandelt, also — Menschheit. Vast sie Gott nicht erkannt habe (Gal 4«), steht formell im Widerspruch zu Rom I 2 1 ; sachlich ist kein Unterschied, denn d o rt will P. sagen: das Wesen Gottes liegt in der Schöpfung offen zu Tage; h ier ist mit ovx iyvco mehr als ein ob jektives Kennenlernen gemeint, die Menschheit hat kein religiöses Verhältnis zu Gott gewonnen (vgl. 8 a), es entspricht also dem ovx iSdgaoar sj t r x a i H O T i j o a v in Röm I l m . pointiert ist das Nebeneinander iv r. ooqüi x. t>. . . öid r. oofptas: iv kann hier (Bläh § 41, 2) nur bedeuten „an" (vgl. £t 24 r.; 13oh 2 1); die oocpva r. &eov (in der Schöpfung) ist das Gebiet, auf dem die ooqia der Menschen sich hätte betätigen sollen1. Dies Wortspiel erklärt sich begriffsgeschichtlich aus dem Sprachgebrauch der Weis heitsbücher, wo ooqia bald die göttliche Eigenschaft oder Betätigung (oder auch ein Mittelwesen oder eine Weltkraft), bald ein Besitz, eine Befähigung, ein Bestreben der Menschen ist; vgl. namentlich IS ir 1 sf. x v q . txztoev avr^v x. t & x w ui'xrjv im ndvxa xd igya avxov . . x. IxoQrjyijoev avxi]v zoig äyamooiv arxi'jv und Sap Sal 7. 8. - Da nun aber dies zu erwartende
Erkennen nicht eingetreten ist, so hat sich Gott zu einer ganz andern weise der Rettung entschlossen, evdoxeiv wird Röm 15 2 6 f.; ITH 2» auch von menschlichen Willens-Entschlüssen gebraucht (von göttlichen Gal 1 l s ; Kol 1 i v ) , es ist also das Moment des gn ädi gen Entschlusses nicht angedeutet. Eher könnte man heraushören, daß Gott auch anders hätte handeln können, aber es hat ihm nun einmal so gefallen. Aber P. bezeichnet diesen willen und Heilsweg als etwas Neues, das durch das versagen der früheren Mittel not wendig geworden ist. Dieselbe Betrachtungsweise liegt auch in Röm 1 - 5 zu Grunde. (Es liegen bei P. zwei im Grunde unvereinbare Gedankengänge bei einander: der hellenistische, auch in Sap Sal vertretene, wonach es möglich ist, aus der Erkenntnis der göttlichen Schöpfungs-Offenbarung das heil der Gottes-Erkenntnis zu gewinnen und die jüdisch-christliche, wonach die vormessianische Welt des Heils entbehren mutzte, das in (Christus erst als etwas völlig Neues erschienen ist. - Die Wortstellung ist pikant: dem xöv Oeov am Schluffe des ersten Gliedes entspricht das 6 freog am Anfang des zweiten: an Stelle der auf Gott zielenden Bestrebungen der Menschen hat Gott selbst die Initiative zum heil ergriffen. Ferner entspricht Aid xijg /ncogiag xov xi)Qvyfjuxzog der oovxyv bei£axco xtg v j i ß v a v d 'g ß n o v d'iXovxog ofjtoyvcofiovfjoat x. &£(p (Jty o g yio d ijva i, fxrj tpfiovrjoat, jifj £tjXoxvnfjoat, üfov av&gcbnov Sm üvfjtovvia yeveoOat x . ev x ocbfia xi xovxco x. v e x g ß negl xfjg ngog x A ia xotvoovtag ßovXevöjievov
2. v g l. Rohde, Psyche I I 2, 302 ff. p lu t. d e p r o c r . a n im a e 27 m o r. p. 1026 D E (nach H eraklit): fj xe ngog xo xaXov btacpogd x a l xd aloxQÖv, fj xe ngog xd fjbv x a l xo aXyeivov a vfh g 01 xe x ß v egcbvxcov evd'ovotaofxoi x nxofjoetg x a l btajuäxai xov ytX oxaX ov jigog xo axöXaoxov evbeixvvvxat xo fiixxo v ex xe xfjg ffeiag x a l a n a d o vg , ex xe xfjg d'vyxfjg x a l negl xa ocb/uaxa Jta&rjxfjg fiegtbog • w v x a l avxog (Heraklit) ovojjtd^ei xo fxev „emtiv/Liiav ejitpvxov q b o v ß v “, xo ö ' „ eneioaxxov bölgav, eqptefjtevrjv xov agioxovu . To ydg nad'Tjxixov dvabibcootv e£ eavxov fj y’v%fj, xov be vov jiexeo^ev ano xfjg xgeixxovog ag%fjg eyyevojxevov. Hier w urde der vovg dem menschlichen, von G ott eingehauchten nvev/xa entsprechen.
3. v o lle r, Th. Ttjdscrift 1889, 302 und B ru in s 1892, 471 w ollen den Rbfchnitt a ls eine In te rp o la tio n ausscheiden. Rber er ist so echt pauUnijch in Sprache und G e danken, wie n u r irgend einer. Seine Stellung als „Einlage" ist völlig verständlich und erträglich.
nicht, wie ihre parteisucht zeigt. - Damit ist der Faden aufgenommen: P . stellt noch einmal, wie I12, die Parieiparolen vor Bugen, um nun die Bekämpfung von Neuem zu beginnen.
E in le it e n d e r Ü b e r g a n g v . 1 - 4 . Durch die erneute Anrede ädeXcpot ( 1 10 ; 2 i) wird der Übergang markiert. „P. wendet sich jetzt von dem Ideale der Wirklichkeit zu; wie ein schmerzlicher Epilog aus den Niederungen des Lebens folgt Ziff. dem kühnen Lobgesange von 2 e - i e " (Bchrn.). v. 1 Daß P . hier nicht mehr von der eigentlichen Nlissions-Verkündigung redet, ist klar. Diese war nach seinem festen Entschluß und der Natur der Sache nach auf die predigt vom Kreuze gestellt, und hiervon hat er ihnen nichts vor enthalten. Wohl aber konnte er zu den Bekehrten nicht reden (XaXfjoai erinnert nicht ohne Grund an das XaXovixev in 2e), wie er es vor wirklichen GeistesWenschen (nach 2 13. 15) gekonnt hätte. Damit soll nicht die sonst im Urchristen tum herrschende Anschauung aufgehoben werden, daß alle Christen seit der Taufe den Geist haben; im Gegenteil: durch das d>g scheint er anzudeuten, daß sie streng genommen nvevfiaxixoi waren (vgl. auch Zie); aber P . konnte sie dennoch nicht als solche behandeln. Wir sehen hier in dasselbe Neben einander zwischen Id eal und Wirklichkeit, zwischen religiös-enthusiastischer An schauung und empirisch-realistischer Betrachtung hinein, das im Grunde das ganze Urchristentum beherrscht. I n dieser voppelseitigkeit spricht sich geradezu das innerste Wesen dieser neuen Religion aus: e in e r s e it s ist sie sich in über wallender Seligkeit bewußt, die Güter des Reiches Gottes, die Kräfte der zu künftigen Welt schon zu b esitzen , a n d r e r s e it s weiß sie aus bitterer Er fahrung, daß das Siel noch la n g e nicht erreich t ist. Am schroffsten treten diese beiden Gedankenreihen neben einander auf Röm 8 9 - 1 4 . hier ist so deutlich wie nur möglich ausgesprochen, daß man den Geist empfangen haben kann (Röm 815), aber doch immer aufs Neue vor der Frage steht, ob man ihn zur beherrschenden, alles umwandelnden, verklärenden Wacht seines Lebens werden lassen will oder nicht (Gal Sie. 25). üvevfxaxixog kann also sehr wohl in einem doppelten Sinne gebraucht werden - in einem weiteren, wonach jedem getauften und geweihten Christen dies Prädikat gebührt; und in einem engeren, wonach nur der ein „Geistes-Mensch" heißen darf, der sich ganz und gar von der neuen Lebensmacht hat beherrschen und durchdringen lassen, v o n wem dies nicht gilt, der muß immer noch ein Fleisches-Mensch heißen, obwohl ja die a a g f im Kreuzestode Christi tätlich getroffen ist und die in ihr waltenden Mächte längst ihr Spiel verloren haben - um so schimpf licher für einen Christen, wenn er dennoch nicht nur iv oaqxi, wie es ja noch immer nötig ist, sondern xaxä odgxa weiterlebt (II 10 3), wie es doch nicht nötig wäre. Es ist also eine Schande, wenn P . damals zu der Ge meinde nur so reden konnte wie zu Fleischer-Menschen. Der Unmut legt ihm das derbere Wort oaqxivoig (welches auf das Substantielle geht: »fleischern«) in den Wund, das hier um so stärker wirkt, als es mit Tivevfiaxixdig kon trastiert. »Durch und durch« sind sie noch »Fleisches-Menschen« — es ist, als ob der Geist sie noch garnicht berührt hätte1. Eine neue Bildreihe führt P . 1. Schwächliche Lonformation bei D CE G L P hier oagxixotg, wahrend D *G in
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IKor 32.
mit cos vrjm ois iv Xgioxcp ein. Die Wiederholung des cos ist rhetorisch, markiert den Übergang von der dynamischen Betrachtung (mehr oder minder vom Geiste beherrscht) zu dem Bilde der organischen Entwicklung: sie waren noch im Stadium des Kindes, wie zu hoffen steht, daß der Geist mehr und mehr über sie Gewalt bekomme, so ist auch Bussicht, daß sie aus der Un mündigkeit zur männlichen Vollreife heranwachsen1. 3n demselben Bilde be wegt sich weiter v. 2: Eine nähere Ausbeutung der Metaphern (inwiefern nämlich das Evangelium vom Kreuze der leichtverdaulichen Milch, die ver wirrenden Mitteilungen höherer Weisheit der schwereren festen Speise gleichen) ist ästhetisch unstatthaft. Der hier benutzte Bilderkreis, der auch I P t 2 2 s. und hbr 6 i 2ff. vorkommt, ist nicht von P. zum ersten Mal herangezogen; daher ist es gewagt, in diesen deutero-paulinischen Stellen Nachklänge unsrer Stelle zu sehen, häufig kommen diese Ausdrücke bei philo vor (s. die Stellen bei Lietzmann) und bei Epikt. (II 16, 39: ov fteXeis r\br\ cos xä n a ib ia a n o yakaxxio'&rjvai xa l änxeoftai xg oyfjs oxegECoxegag; III 24, 9; persius Sat. 3, 61) - ein Beweis, daß es geläufige Wendungen der stoisch-kynischen Diatribe sind, hier, wo es sich um psychologisch-pädagogische Unterweisungen handelt, sind diese Bilder vom organischen Wachstum und von der Entwicklung zur Reife auch ganz am Platze; in der paulinisch-religiösen Anschauungswelt, wo jede ngoxoTiY) letztlich auf eine Wirkung des Geistes zurückgeführt wird, ist es eben nur ein vorübergehendes Bild, das dann auch sofort zu Gunsten des ihm eigentümlichen Gegensatzes nvEv/xaxvxog — oagxixog verlassen wird 2. v . 3 gegen die Hauptüberlieferung o a g x iv o ig einsetzen. -
Zum Wechsel zwischen r jd v -
vy&rjv und id w ^ r jv (C Clem Or) vgl. Win.-Schm. § 12 , 3 Anm. 3; Blaß § 15, 3. — ist durch D b LP v g Chr Cyp Am brst P e la g gegen XaXfjoai v fiiv nicht genügend gesichert. 1. völlig verfehlt erscheint mir, das i v X g io n p hier von der mystischen Lebens gemeinschaft mit Christus im vollsinne dieser paulinischen Formel zu fassen; wer wirk lich „ i v X g io x c g “ und d. H. ja : i v n v e v fia x i ist, der ist ja wirklich ein n v e v fia x ix o g und kann also nicht mehr in dem hier gemeinten Sinne v q m o g sein, hier muß die Formel entweder in abgeschwächtem Sinne oder, wie mir wahrscheinlicher ist, noch in ganz n e u t r a l e r und bl as se r w e i s e limitativ stehen: nicht in jeder Beziehung sollen sie vrjmoi heißen, sondern nur auf dem Gebiet, das durch den Namen Christus bezeichnet ist, so wie es l5 heißt, daß sie i v n a v x i, i v n a v x l Xoycg x a l naof) yvcbosi reich ge worden seien. 2 . Einige Minuskeln 76 89 106 109 111 und Väter (z. B. Clem. P aed. I, cp. 6 ; 35, 2 vgl. jedoch 36, 2) lesen vrjm o vg und ziehen das d>g v. i v X g als ent fernteres Objekt zum folgenden in o x io a v fiä g L Or«1* stehen in der Mitte, indem sie zwar die Verbindung nach vorwärts vollziehen, aber den Dativ (v iu v ) belassen, x a l vor o v ß g co fia , das DGL pes arm aeth haben, ist rhetorisch nicht so wirksam, wie die LA ohne x a l Die Weglassung von h i durch B allein ist eine der singulären Lesarten von B, über die sehr schwierig zu urteilen ist; ich möchte glauben, es sei gestrichen, um das doppelte k'xi so dicht neben einander zu vermeiden. Solche Er wägungen sind dem Schreiber von B wohl zuzutrauen (vgl. Kol 2iß). Anders urteilt B. w eiß, Textkr. S. 102. - v . 4: DG o a g x iv o i\ die Stellung io x i o a g x DG v g codd Cyp Hil ist jedenfalls rhetorisch kräftiger als die umgekehrte, wobei i o x i in einer ge rade hier nicht sehr angebrachten weise enklitisch wird. — Zu £f}Xog x a l egig fügen DG peS Ir Cyp Chr Thdt x a l d i% oozaoiai hinzu. Man pflegt anzunehmen, daß diese recht stark bezeugte LA Auffüllung nach Gal 620 sei {egig, ZfjXog, ü v iio i, ig i& e la i, ö ix o o z a o ia i, a lg io e ig ) - indessen hier stehen die Worte nicht so zusammen, daß ein gedächtnismäßiges Nachwirken der Parallel-Stelle zwingend wäre. 3m allgemeinen hat die kürzere LA als solche das Präjudiz für sich - Wucherungen sind leichter zu v f u v XaXfjoai
Zur (zu und sind
größten Beschämung sagt P.: »ja, auch jetzt noch nicht einmal könnt ihr«1 äM a im Sinne unsres steigernden „ja" vgl. Blaß2 § 77, 13 p. 274
iK o r 4 s) - obwohl doch schon Jahre seit ihrer Bekehrung verflossen - um so beschämender für die Korinther, als sie doch gerade in der yvwoig es so herrlich weit gebracht zu haben glaubten (vgl. 8if.), was ja auch P. in gewisser weife anerkennt (Is). Dennoch muß er ihnen auch jetzt noch seine tiefsten Erkenntnisse vorenthalten. V. 3 Ittit „fleischlich gesinnt" müssen wir das o a g x ix o i wiedergeben, wenn nvevfiaxvxoTg nicht bloß ein Ausdruck für die Geistbegabung war, sondern für: vom Geiste durchdrungen, „geistgesinnt" sein. - Vas erste y ä g ist reale Begründung des o v dvvao& e , das zweite ist Lrkenntnisgrund d. H. Begründung des harten U rte ils des P. e u n v e v fx a x ix o i eoxe*. Die rhetor. Frage appelliert an das eigne Urteil der Leser: müßt ihr nicht selber sagen, daß ihr . . .? x a x a ärftgcoTcov neguiaxeTv kommt sonst bei P. nicht vor (mehrfach xarä d.v'&g. Xeyco Röm 3 5 ; Gal 3 15 ; I Kor 9s); dafür pflegt er zu sagen x a x a o a g x a n e g m a x d v (Röm 84; II Kor 10 2). Sachlich ist ganz dasselbe damit gemeint; so wie d er Mensch y v y i x o g ist, der noch ohne Ein wirkung des göttlichen Geistes als ein reines Naturwesen dasteht, so sind die Korr. hier charakterisiert als solche, die ohne die Beeinflussung und Umwand lung, die der Geist Gottes wirkt, dahin leben; positiv gesagt: (statt x a x a ö e ö v oder x a x a n v e v fia ) in der Art und Weise eines Wesens, das weiter nichts ist als „Mensch". Noch emphatischer ist in v . 4 o v x ävfrgcojiot eoxe »seid ihr nicht (rechte, echte, armselige, törichte) Menschen(kinder)«?
Jetzt endlich können wir eine Antwort auf die Frage versuchen, wer mit den (vgl. w . B a u e r , M ün dige und Unmündige bei Paulus. Diss. M arburg 1902). Kein Zweifel, daß P . da mit die nvevfxaxixoi 213.15 meint, nämlich die nvevpaxixoi im engeren und akzentuierten Sinne, in denen „der Geist" wirklich zur Grundkrast des Lebens geworden ist. Hnr? I, S. 40 f. hat die bestechende These vertreten, der Ausdruck sei herübergenommen aus der Sprache der Mysterien, in welcher der Eingeweihte (nepvfjpdvog) auch riXeiog heiße,
x iX e io i 2c gemeint ist und was dieser Ausdruck bedeutet,
denken als Kürzungen - aber es muß erwogen werden, daß rhetorisch die Zeile onov & v/uv ZfjXog xai egig (10 Silben) etwas zu schwach ist gegen die folgende (18 Silben); man hat die Wahl anzunehmen, ob xai Stxooxaoiat der Symmetrie wegen aufgefüllt ist, oder eben wegen der Symmetrie echt ist. 1. dvvao&ai absolut, ohne eine Ergänzung, häufig (Stellen bei Hnr.); I M at 5*i (u. a. LXX-Stellen) Swdfievog dwrjoezai ngdg vfiäg ist wohl ein zu starker Hebraismus, als daß er hier herangezogen werden dürfte. Immerhin macht das Fehlen einer (Er gänzung wie io&Utv hier einen etwas vulgären Eindruck. - Vas Seugma (yaXa und ßg&fia als Objekt zu inoxioa) hat Analogieen (vgl. Lk 1 64 dveqjx&y rö oxö/aa avxov xai 17 yXwooa avxov ) ; vgl. Blaß § 81, 1. Die Stelle 9 1 hier heranzuziehen (Edwards), hat keinen Zweck, denn man kann natürlich von der Milch auch „essen". 2. onov hat, ganz wie im ähnlichen Fall unser deutsches „wo", die lokale Be deutung verloren; begründend (Blaß § 78, 6) setzt es hier zugleich den realen hypo thetischen Fall: denn wenn, wie es ja wirklich der Fall i s t Häufig so im Griechischen, z.B. I v M a t 2 13 ; 6 3 4 ; 14 11 : fxrj davfzaozdv qyeto&e, ei 6 XoyiOfAog negiexgdxTjoev xätv avdgcöv . . onov ye xai yvvaixog vovg . . vnegeqpoovr^oev aXyrjdovcov. — „Eifersucht und Streit" s. z. 1 11. Lightfoot: It is in stru ctiv e to ob serv e how ZqXog has been d eg ra d ed in C hristian ethics from the high position which it holds in classical G reek as a noble em ulation (imeixeg ioziv o ZrjXog xai smeixwv A rist. Rhet. II, 11), so th a t it is m ost fre q u en tly u sed in a bad sen se of quarrelsom e Opposition (Clem. Rom. §§ 4. 5).
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IK o r 3 s.
die Einweihung durch xeX eiovv, xeXcicooig bezeichnet werde. Die Annahme hat etwas verlockendes, daß P . die Christen, die in die höhere Weisheit, in die jiv o x rjg ia xrjg ß a o d e ia s t o v & sov eingeweiht werden konnten, „vollkommene" in diesem Zinne nenne. Aber nach den Angaben w . B auers p. 6 f. w äre bisher keine Stelle nachgewiesen, in der xiXeiog unzweideutig den Cingeweiten der Mysterien bedeutet (dafür xexeXeojxevog, xeXeo&eig, xeXovfxevog ) ; auch P lato P h a e d r. p. 249 C {xoTg ds Srj xoiovxoig ävrjg v n o fxvrjfiaOLV og&cog XQv genug eignes Gewicht. Man ergänzt zu dem Sätzchen zunächst natürlich nur latl rt - aber sofort wird man empfinden, daß dies zu wenig ist und wird (mit hnr.) xä n a n a iori oder Ähnliches überbietend hinzufügen; aber diese freiwillig vorgenommene rhetorische Steigerung fehlt eben im Text, weil der ganze Akzent auf dem negativen Vordersatz ruht; der Nachsatz wird nur so zusagen der Vollständigkeit wegen nachgeholt, ohne daß der Gedanke dabei verweilte; darum ist er nicht ausgeführt. v . 8 führt mit öi im Gegensatz zu dem negativen Hauptgedanken von v. 7 als 4. Satzgruppe eine positive Betrachtung ein: ev elaiv kann natür lich je nach Lage der Dinge sehr verschiedenes bedeuten (vgl. z. v. Joh lOso; 17 li. 21); hier ergibt sich aus dem Zusammenhang die polemische Spitze gegen die, welche den Apollos gegen Paulus stellen: wir stehen völlig zusammen, fühlen uns nicht als Konkurrenten oder gar Gegner sondern völlig verbunden und gleichwertig, w eil wir an einem Werke arbeiten. Aber sofort drängt sich doch auch wieder der Gedanke an ihre Verschiedenheit vor: »jeder aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit«. Der Satz greift aus v. 5 zurück; aber der Gedanke vom „Lohn" ist neu im Zusammenhange; das Urteil über den Wert der individuellen Leistung kommt allein Gott zu. Trotz seiner Gnadenlehre verzichtet P. nicht auf den jüdischen Lohngedanken; ja, nicht einmal die Neutralisierung dieses Gedankens, wie sie im WeinbergGleichnis vorliegt (litt 20), daß für alle nur der eine Lohn des Reiches Gottes da ist, erkennt er hier an, sondern er hält dafür, daß jede Arbeit ihren besonderen Lohn empfangen werde (vgl. 4s und das Gleichnis von den Talenten Mt 25i«f.). 3n dem doppelten Xöiov liegt weniger eine quantitative als eine qualitative Betrachtungsweise: aber, wie sich P. die Belohnung vor stellt, ist nicht zu erkennen. Nur ist lehrreich, daß er nicht an eine unterschieds lose Seligkeit denkt, sondern eine individuelle Art, an der Seligkeit teil zu haben. Die Versuchung liegt nahe, den Gedanken der Vergeltungs-Vorstellung zu ent kleiden und ihn dahin umzubiegen, daß jeder nur nach dem Maße seines geistig-sittlichen Erwerbs im Leben an der Seligkeit teilzunehmen b efäh ig t sei - aber diese Weiterentwicklung aus der mechanischen Lohnvorstellung in den Gedanken eines organischen Hineinwachsens in die göttliche Welt liegt dem Ap. noch fern. v . 9 begründet noch einmal energisch die ganze Betrachtung - wie sollten die Apostel für sich eine besondere Verehrung beanspruchen können, und wie verkehrt ist es, sie durch Vergleichung einen gegen den andern aus zuspielen, wo sie doch nichts sind, als »Gottes Mitarbeiter«! Der eigentüm liche Ausdruck deov ovvsQyot (nur noch I Th 3r D Ambrst)1 kann so Der1. awegyaoia, ovvegytov, om ezvixai sind Ausdrücke aus dem Leben der Hand werker-Genossenschaften vgl. Dehler, im "Eeavos Vindobonensis 1893, S. 276 —285.
standen werden, daß der Gen. in einem loseren Verhältnis zu owsQyol steht: wir sind (unter einander) Mitarbeiter, indem wir dabei von Gott abhängig sind, in seinem Dienste stehen. Man kann aber auch das ow- enger mit deov verbinden, so daß Gott selbst an diesem Werke mittätig oder wenigstens stark interessiert gedacht würde: wir arbeiten mit Gott zusammen. Diese letztere Auffassung ist sprachlich natürlicher und einfacher. Allerdings führt sie ein neues Stimmungs-Moment ein: statt der bisher betonten Unterordnung beider unter Gott würden sie fast in seine Nähe gerückt - ein Ausdruck weniger der Demut als eines hohen apostolischen Selbstbewußtseins. Aber diese Steigerung der Stimmung würde hier sehr am Platze sein, als ein leiser Übergang zum Folgenden. Dieser wird deutlich und schroff vollzogen in den Worten: »Gottes Ackerfeld - Gottes Bau sei ihr«. Beide Ausdrücke* führen das bisher verwandte Bild nur weiter aus, ohne einen neuen Gedanken hinzuzufügen,- die Genitt. bezeichnen einfach den Besitz oder die Zugehörigkeit. Der harte Wechsel des Bildes vom Ackerfeld zum Bau ist wahrlich nicht sehr „geschickt" (Schm.), wohl aber gewaltsam,- der Ruck, den der Hörer bekommt, wird ihn schon aufmerksam machen, daß etwas Neues folgt. I 3 b) V a s V e rh ä ltn is des P a u lu s zu a n d e rn N achfolgern v . 1 0 - 15. Man wird diesem Abschnitt nicht gerecht, wenn man neben dem Wechsel der Bilder nicht auch den Wechsel des T ons würdigt. An Stelle der verbindlichen, kollegialen Ausführungen im vorhergehenden energische, drohende Worte,- statt der Überzeugung, daß Apollos ganz im selben Sinne wirkt, wie er steht hier der Zweifel an dem werte des Werkes seines Nachfolgers,- statt des einfach ausgesprochenen Namens Apollos ein verschweigen des Namens. Die Deutung des aUog auf „jedweden späteren Lehrer" der Korr. (hnr.) und die Auffassung des Abschnitts als eine allgemeine, akademische Erörterung ist unmöglich. Solche Namensverschweigung pflegt Paulus gerade da zu üben, wo er ganz bestimmte Gegner im Auge hat (vgl. 4is; 5ö; II Kor 2s; 10?. n; 11 4; Gal 5 10; 1 7 ); je erregter er ist, um so lieber hält er sich durch solche Verallgemeinerungen die Personen in einiger Entfernung und hält sich selbst vor allzu starken Invektiven zurück. So kann auch hier kein Zweifel sein, daß er eine ganz bestimmte Persönlichkeit im Auge hat; natürlich nicht Apollos, wie Holsten u. A. meinen (etwa gar, wie hnr. yvjuvaonxÖK vorschlägt, mit Änderung von A A A O Z in AIIOAAQZ), - denn dazu ist der Ton von v. 1 - 9 und von I 6 1 2 zu verschieden. Aber es ist sehr schwer zu sagen, wen P. gemeint hat. Aus der Tatsache, daß v . 4 nur P . und Apollos, v . 2 2 aber P ., Apollos und Kephas genannt werden, habe ich früher (StKr 1895, 252 ff.) geschlossen, daß in diesem M ittel stuck auf den oder die Führer der K ephas-Partei gezielt werde. Ich halte das auch
1. yecbgyiov scheint ein seltenes w o r t zu sein; es werden nur zwei griech. Stellen Strabo X IV , p. 671; Theagenes b. sch ol. z. F in d . N em . 3 21 und p ro 24so; 31 ie; Jes 6 1 s angeführt. - olxodoprj von Phrpnichus (Lobeck p. 481 f.) verworfen, ist seit Aristoteles im Hellenismus allgemein verbreitet (vgl. Lietzmann), meistens (z. B. in LX X ) im abstrakten Sinne — die Errichtung etnes Gebäudes 3 B. p lu t. L u cu ll. 39 oixodofzag t z o X v x e X e Zs x a i xaxaoxsväg Ttsginaxcov. Hier steht es — olxodöftrjfAa (wie Mk 1 3 1 ; II Kor 5 i).
noch für sehr möglich, aber nicht für zwingend. (Ebenso gut möglich ist, daß der oder die Führer der stpollos-partei, die doch auch zu den Nachfolgern des P . gehören, deren Werk doch auch als ein enoixodopeTv betrachtet werden konnte, gemeint find, stuf alle F älle ist aber festzuhalten, daß diese Verehrer des stpollos nicht mit ihm selber identifiziert werden dürfen; dazu wechselt der Ton zu stark.
0 , 10 Schon die strt, wie P . hier s e in e Tätigkeit beschreibt, v errät eine ganz andre Stimmung, als v . 6. N ur scheinbar nämlich find die Bilder vom Fundam entlegen und W eiterbauen ganz parallel denen vom Pflanzen und Begießen; in W ahrheit hebt P . das Fundam entlegen so als das Wesent liche und Bestimmende fü r den ganzen B au hervor, daß das W eiterbauen daneben wie etw as Unbedeutendes, n u r für den Bauenden selber Wichtiges erscheint. (Es ist ein ähnlicher Gegensatz wie 4 15 zwischen naxfjQ und n a idaycoyoi Sein Selbstbewußtsein kommt schon in den ersten W orten zum Aus druck: »nach der Gnade G ottes, die m ir verliehen ist« - er ist sich bewußt, daß ihm ein besonderer A u f t r a g nicht nur, sondern eine besondere F ä h i g kei t verliehen ist gerade für die grundlegende Missionspredigt, das evayyeXiCeoftai ( 1 17), dies ist das eigentlich apostolische %aqioixa (vgl. 12 2sf.; Rom 12e). stus diesem Bewußtsein quillt ihm neben dem Dank und der Demut gegen Gott, der ihn dessen gew ürdigt h a t (^aptg), das K raft- und stutoritätsgefühl (17 do&eioä f io i) gegenüber seiner Gemeinde und seinen Gegnern (vgl. Rom 1 5 15). D aß er sich an unsrer Stelle auf diese beruft, ist schon ein Zeichen, daß sich sein verletztes Selbstgefühl aufrichtet; noch m ehr sind es die folgenden W orte: P . hätte auch einfach sagen können: »ich habe das F u nda m ent gelegt« (vgl. lpev . . — Der In d . inoixodopeX wie Eph 5 1 5 ; Lk 8 18, ist hier sehr fein, da ja das Weiterbauen eine Tatsache ist. — oovevzrigiov . . xa&ieizai x . xa&agi£(ov a>g TO agyvgiov x . Sg t. %gvoiov . . 4 l rffiega eg^etat d>g xXißavog x a l g SaXog e^eonaofievog ex nvgog; Sach 32; p s 6 5 1 2 ; Jud 23: ovg de ocb£sze ex nvgog agna£ovzeg.
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I Kor 3 15. ie.
lqptischen Vorstellungen des Parsism us (vgl. Bötlen, S. 119; Bousset, Rel. d. Ju d .» S. 579 nach Bundehesch 30, 1 7 ff. 31 f.): beim w ellende entsteht durch d a ; herabfallen eines meteorartigen Gegenstandes auf der Erde ein feuriger Rletallstrom. Dann müssen alle Menschen durch das geschmolzene M etall hindurch gehen und rein w erden; wenn einer gerecht ist, dann erscheint es ihm, als ob er durch warme Milch hindurch gehe, ist er aber böse, so scheint es ihm, daß er durch geschmolzenes M etall hindurch gehe. Ähnliche Gedanken in den Sibqllinen II, 1 9 6 -1 9 9 ; 238 - 240 ; 2 5 2 f.: alle werden durch den brennenden Strom und das unauslöschliche Feuer hindurch gehen; die Ge rechten (v. 3 1 5 -3 1 7 ) werden Engel durch die brennende F lu t entrücken.; vgl. auch die j i v g t o a t s I P t 4 12 und Did. 16: x a i fjl-ei fj x x ta t s x & v a v & Q & n w v e i s xr)V jiv q c ü o iv x ijs d o x t / t a o i a s . v o n diesen Vorstellungen aus laßt sich der Gedanke des P au lu s einiger maßen begreifen. - v g l. noch T e st. A b r. (T e x t a n d S tu d ie s II 293, 1 0 ff.): Der (Engel p y ru e l d o x i u d & i %a x & v ä v & g & itc o v e g y a d i a J iv g d s ' x a i e t x tv o g xd e g y o v x a x a x a v a e t xd j i v q , e v fr its X a f tß ä v e i a v x o v 6 a y y e X o s x ijs x g ia e c o s x a i a n o tp e g e t a v x ö v e i s t d v x o n o v x & v ä /tta g x w X & v , m x g o x a x o v x o X a a x ijg to v • e t x tv o s d e xd e g y o v t ö j i v q
d o x if t a a e t
Aber es ist die Frage, ob w ir es nicht mit einem christlichen Werk zu tun haben s. Schürer I I I 4, 338. w ä re dies eine vorpauli. nische jüdische Apokalypse, so w äre hier eine wörtliche Anlehnung des P . zu konstatieren, die doch einzigartig dastunde, w ie die kathol. Lehre vom Fegefeuer mit diesen An schauungen und spez. m it unsrer Stelle zusammenhängt, darüber vgl. den Art. „Fege feuer" R E ? V, 788 ff.
x a i feil a ip tjx a t a v x o v t o v x o s d t x a t o v x a t
I 3 c) Letzte, e in d r in g lic h e W a r n u n g v . 16. 17. Der Ton, der sich in v . 1 0 - 1 5 schon erheblich gesteigert hatte, erfährt hier eine neue Verschärfung; in der Form der Anrede an die Gemeinde wird in Wahrheit der (Führer der) Gegner mit einer ernsten Drohung bedacht. Aber auch die Gemeinde wird zur Wahrung ihrer „Heiligkeit" ermahnt: v . 16 »w iß t ihr nicht«, so appelliert der Apostel (wie 615) an ihr Selbstbewußtsein, »daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnet«? (Es muß ein Gedanke der ersten Verkündigung gewesen sein, an den der Ap. hier erinnert (vgl. 6»)1. (Es scheint ein fester Bestandteil der jüdischen Eschatologie gewesen zu sein, daß Gott in der Lndzeit einen neuen, herrlichen, vollkommenen Tempel errichten wird, in dem er wohnen kann8. Auch diese Weissagung betrachtet das Urchristentum als bereits erfüllt. Da es nun aber ein offenbar von Anfang an «christlicher Gedanke ist, daß ein „mit Händen gebauter Tempel" für die Lndzeit unmöglich ist (vgl. Apg 7 « ; TTtt 1458 ; (vffb 2 1 22), so wird die Weissagung spiritualisiert: die Gemeinde selber, dieser olxog nvev/mxixos (I P t 2 s), ist der verheißene Tempel der Lndzeit. Auf diese ihre w ürde soll die Gemeinde sich besinnen. Insbesondere wird sie noch daran erinnert, daß der Geist Gottes in ihnen wohnet. P. hätte auch, wie 1425 der Heide, sagen können: Gott wohnt in ihnen. Aber er vermeidet diese allzu starke Hineinziehung Gottes selbst; wie nach jüdischer Anschauung die Schekinah (v (sonst müßte es näher 1. Formell vgl. I Tim 3 15, nur dem. an unsrer Stelle die wohl ganz vereinzelt dastehende Attraktion des Numerus! Das otuveg an Stelle eines o t wäre nach Blaß § 50, 1 für x a l ToiovToi gesetzt (vgl. 611 ); dennoch bezöge es sich auf äyiog zurück (Hofnt.): solche Leute seid ih r! Das wäre möglich, und daraus könnte sich der Plural erklären. Dann wäre also hier mit Bewußtsein eine andere Gleichung gesetzt als in v . 16. Aber ganz klar ist die Sache nicht. Urenkel (p. 383 f.) will helfen, indem er otxivsg ac. als Vordersatz zu folgendem zieht: „w as für Leute ih r seid - darüber täusche sich Niemand". Aber damit ist die Bedeutung des folgenden Satzes, besonders die von i^a7tazdz(o verkannt. Die Lateiner übersetzen sämtlich quod e stis vos, als ob o, zi dastunde, beziehen also das Relativ nicht auf ayiog sondern auf vaog, und dies bleibt immer doch das Nächstliegende. 3n jedem Fall ist bemerkenswert, wie P . dies kleine Satzgebilde v . 16 f. durch Rückkehr zum Anfangsgedanken, der mit besonderem Nachdruck wiederholt wird, abrundet. - Statt yd-egeX haben D ^ G ? r LP 47 am (p&eiQEt, und statt zovzov haben ADG 39 106 pes herakl arm a vzo v — das ist matter als das rhetorisch effektvolle (p&egeX zo v zo v , aber kann trotzdem ursprünglich sein. Eine Entscheidung wage ich nicht. 2. E^anazäv im ITT nur i. d. paulinischen Literatur Rönt 7 11 ; 16is; II Kor 11 3 ; II Th 2 s; I Tim 2 14. Die LA von d g am toi P el S edul v o s statt eavzöv verdient ebenso wenig Berücksichtigung wie die Auffüllung nach Eph 5e: xevoXg Xöyotg (D 23 73 118).
bei t ig stehen), sondern bezeichnet den Kreis, innerhalb dessen, nach dessen U rte il Jemand weise sein will. Wenn man iv reo aicovi t o v t c o zum Vorder satz zieht (Schm., Bchm.), so ergibt sich eine schon stilistisch unerfreuliche Dublette zu iv v /l u v ; daß P. von sich aus hinzufüge: „seil. iv t c o a tä v i“, das wäre zu knapp ausgedrückt, als daß man es verstehen könnte; es ist aber auch sachlich falsch: denn das Urteil einer christlichen Gemeinde ohne weiteres mit dem »dieser Welt« gleich zu setzen, wäre eine harte Beurteilung. Nein, mit iv t. a l r. beginnt höchst energisch - in scharfer Antithese - der Nach satz; P. will sagen: wer unter euch, d. H. unter Christen, als weise anerkannt werden will, der kann das nur erreichen, wenn er ein Dpfer bringt: »der mutz nach dem Urteil dieser Welt ein Tor werden« - dann kann er ein „Weiser" im wahren und höchsten Sinne, ein Weiser in den Augen nicht nur der Gemeinde sondern Gottes »werden«, fxeogog yiveo&co beschreibt einen Willensakt: er mutz sich zu der Torheit des Kreuzes bekennen und da mit den Ruf der jucogia auf sich nehmen; dagegen beschreibt ooq?ög yivrytai ein Ergebnis, das ohne Willensbetätigung vor sich geht: er hat sein Ziel erreicht, er ist ein wirklich weiser geworden, vatz P. hier schon an das Urteil Gottes denkt, ergibt sich daraus, datz unvermittelt eine Be g r ü n d u n g e c o n t r a r i o folgt: 0 . 19 »Venn«, sollte Jemand in seinem doxelv ooxpog elvai darauf ver fallen, »die Weisheit dieser Welt« zu erstreben, so lasse er sich sagen: sie »ist Torheit bei Gott«, d. H. nach seinem Urteil vgl. Rönt 2 13 ötxaioi n agä #6o>, ein gut klass. Gebrauch von n agä (Blatz § 43, 6). Dafür ein Schrift beweis, zunächst Job 5 13, wo Gott beschrieben wird als der, »der die weisen in ihrer Schlauheit«, d. H. gerade da wo sie am schlauesten zu sein meinen, »fängt« — es schwebt das Bild einer Jagd oder eines Wettspiels vor, wo bei Gott überlegen bleibt; gerade in dem Augenblick, da die weisen durch einen besonderen Kniff ihm entgehen wollen, packt er sie; LXX hat hier xaraXa/Ltßävcov wie PHI 3 12; dgaooojuevog ein plastisch-sinnlicher Ausdruck (< $ g a f: eine Hand voll): mit der Hand ergreifen (Lev 6 1 2 ; Num 526 ) ; auch n a v o v g y ia statt des (pgovrjoEi der LXX ist derber*. v. 20 w ie öfters (vgl. Rönt 15 10) wird das nächste Zitat mit xal näXiv eingeführt. Dies entspricht dem aram. 3 irn und hat schon mehr die Bedeutung „ferner" (vgl. Levy, Lex. II, p. 532). Die Stelle ps 9 4 11 redet im Urtext und LXX davon, datz »der Herr die Gedanken der Menschen kennt, datz sie nichtig sind«; P. bietet statt dessen: die Gedanken v e r w e i s e n ; diaXoyiojuoi wie Rönt I 21 speziell von den Gedanken der Philosophie; juäraiog nichtig, inhaltsleer, wertlos. D ie Abweichung des P . von der L X X in dem P salm -Z itat kann G edächtnisfehler sein: P a u lu s hätte sich gew öh n t, das w o r t in dieser Form zu zitieren und sei sich der Abweichung nicht mehr b ew ußt gewesen. M a n kann aber auch an eine in ter pretierende Einschränkung des äv&gcbncov durch ooq>ibv denken; solche A bw eichungen finden sich ja im T argum massenhaft (v g l. V ollm er, S. 4 3 ). B e i dem H iob -Z itat kommt
1. P la to M e n e x . 247 A : näoa xe emoxrjfjLrj ägexfjg n a v o v g y i a , ov o o e p i a , (paivexat.
dixaioovvrjg x a l xfjg äXXrjg
man nicht aus mit der Annahme, daß P . auf das hebr. zurückgegriffen habe - denn man sieht nicht ein, inwiefern besser = dgaooöfievog als — xaxakapßavcov, während allerdings tw * besser mit n a vo vq yla als mit g ovxe üdvaxog ovxe v xoiovxcov atxiov ioxi xov ngaxxeiv xi rj fxrj ngdxxeiv rj/eäg, dXX* vnoXfj\peig x a l Soy/iaxa; vgl. auch Mk Aurel. II, 11: üavaxog de ye x a l £de iaxiv 17 v j i o fiovrj, fj oo ÖXov fiexaoxiJfiaxisTv x a i fio g q x o o etv jig o g ßaotXscog.
a v x o v d>g x0 ogog a n a v e ix o v a yeveo& at xov
2. Lütgert (p. 97) sagt: „3n Wirklichkeit hat er etwas andres im Sinne gehabt. - (Es kann sich nur fragen: was denn? Damit sind jedenfalls die Anstifter des Partei-Gegensatzes gegen ihn, die ihm die Weisheit absprechen, gemeint (vgl. Meyerheinrici) - dies ist etwas unklar ausgedruckt: an P. und Ap. soll sich die Gemeinde ein Beispiel nehmen", w enn £. dann fortfährt - , „und das ist die Thristus-Partei, von der er soeben sprach", so ist das eben die Frage, und wir denken darüber anders. Zunächst muß man doch an die Leute denken, die den Apollos - wahrscheinlich sehr gegen seinen w illen - auf den Schild heben und gegen P. ausspielen.
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I Kor 46.
die Vorstellung hatte, er habe von sich und Apollos geredet; oder wenn 4 off. einmal in engerem Zusammenhang mit 35 - s gestanden haben. Cr ist in diesem Augenblick von dem Gedanken beherrscht, daß er mit Apollos vollkommen einig ist - nur um d er K o r in th e r w ille n hat er all diese Dinge ausgeführt; er und Apollos sind sich völlig klar darüber - ; das persönliche Verhältnis beider ist wahrhaftig kein Grund gewesen, daß ihre Anhänger sich entzweien; vor allem hat weder er noch Apollos Anlaß gegeben zu jenem voiovo&at w äre sehr leicht (Itac ism u s). R ber b annt ist ber H auptansloß nicht beseitigt, bie Unverstanblichkeit von w vneg ä yeyganxai. D arum gehen anbre Konjekturen bah in, bies auszuschalten. Fast witzig ist bie V erm utung von B aljon (p. 5 0 ): xo „ w “ vneg d yeyganxai sei eine in ben Text geratene Copisten-Rnmerkung, ber bas in D E fehlenbe yir\ ü b e r bem eig (d) nachgetragen fanb. Titan könnte biese etw as hellsichtige Hypothese auch anbers gestalten; bie Topisten-Bemerkung kann auch gelau tet h aben: 1. L ütgert sieht in ben W orten einen Gegenschlag gegen bie Gnostiker, bie in ih rer Gnosis eine O ffenbarung über bie Schrift h in au s em pfangen zu haben glauben.
ä yeyganxai * eva fJirj elg ober iva rj elg „geschrieben steht ä; wie ist bas aufzulösen, eva ober elgl ober: iva, nicht elg\“ Aber solche versuche werben von ber Kritik niemals ernst genommen werben, wichtiger ist es zu erkennen, baß t o m v j i b q unb Iva w . . w e g eine verbachtige Dublette ist; baß bte Lateiner bas iva w nicht übersetzen; baß ber eigentliche Anstoß in bem Nebeneinanber bes hoppelten Objekts zu pd&tjxe liegt; baß bas Fehlen von w in DE boch recht auffällig ist. So scheint in ber Herstellung von Straatman (II, 50 f.) xo f i i j imeg x o v kvog v Apg 159 (11 ix?). Das Eigentümliche ist, daß Staxg. xtva hier absolut steht, ohne Angabe, w o von die Unterscheidung stattfindet. Ebenso, nur noch seltsamer und fast technischformelhaft 11 rs. firj Siaxgivcov x6 ocbfia und 1131 ei Sk iavzovg Siexgivopev. 1131 scheint es fast — Soxifidfriv zu stehen; in 11 29 muß es bedeuten: das B rot nicht für gewöhnliches B rot ansehen, sondern es von anderem B rot unterscheiden, indem man darin „den Leib" erkennt. Aber beide Stellen helfen uns nicht viel. Zu Grunde liegt hier unausgesprochen die Voraussetzung, daß die Aufgeblasenen einen starken U nter schied zwischen sich und ihrer Umgebung fühlen; in ihrer fortgeschrittenen Erkenntnis (8 1 ) oder in der Fülle ihrer Geistesgaben, vor allem in ihrem Enthusiasmus (v . 8 ) fühlten sie sich als etwas Besonderes. Die Frage des P . ist nun früher so verstanden worden: wer ist es denn, der dich aus der Menge heraushebt und dir diese Vorzüge verleiht? A ntw ort: Gott. Aber hier wäre ein P räteritu m (Siixgive) besser am Platz und xlg 6 Siaxglvag ae w äre rhetorisch wirksamer gewesen. Auch würde auffallen, daß P . den den Aufgeblasenen offenbar fern liegenden Gedanken öeög Soxiv o Siaxglvmv ae in die Frageform kleidet, als ob er selbstverständlich wäre. Darum erklärt man heute: wer in aller W elt gibt dir denn einen Vorzug vor anderen? A ntw ort: Niemand! Du bildest dir diese Vorzüge lediglich selber ein. Aber diese Austastung
p a ß t in dieser F orm auch nicht in den S til des Z usam m enhangs. D enn P . h a t nun einm al den T on gew ählt, daß er die V orzüge der K orr. anerkennt, ab er ihre Undank barkeit und Pietätlosigkeit tadelt. D arum muß in Siaxgivei noch ein M om ent liegen, das über die bloße Anerkennung eines V orzugs hinausgeht, etw a in folgender Richtung: w e r gibt dir durch seine a u t o r i t a t i v e A n e r k e n n u n g dieser Vorzüge d a s R e c h t, dich für etw as Besonderes zu h a lte n ? Nicht das v erneint P ., daß die Aufgeblasenen von ihren Genossen bew undert w urden - d a ra n w ird es ja nicht gefehlt haben sondern er bestreitet, daß sie sich m i t Z u g auf irgend Je m a n d berufen können, der sie fü r etw as Besonderes erklärt hat. Ein Beleg für diese N uance des Siaxgiveiv steht m ir allerdings nicht zur V erfügung. Bei dieser Auffassung w ird auch das folgende de klar: w enn du dich also nicht auf eine wirkliche A u to rität berufen kannst, so wirst du Hinweisen auf das, w as du h a st. Aber w a s hast du, das du nicht em pfangen hättest?
(Es folgt nun, asyndetisch angereiht, ein heftiger Ausbruch des Befremdens über die mit pietätloser Undankbarkeit gemischte „gehobene Stim m ung" in Kor. Rednerisch ist der Abschnitt außerordentlich wirksam, weil von tiefster Empfindung durchglüht; verw undete Liebe, Bitterkeit, fast Verzweiflung klingt uns ent gegen. Daß P . sich hier ganz menschlich gibt, ist w ah r; aber das h arte U rteil, das z. B. Rückert fällt, können w ir uns nicht aneignen; vor allem er greift uns doch ein tiefes M itgefühl m it den Schmerzen dieser gewiß leiden schaftlichen, aber doch durchaus lauteren und selbstlosen N atur. (Es gilt, diesen G efühlserguß bis in alle Abtönungen hinein nachzuempfinden. v. 8 zunächst eine ironische Apostrophe von gew altig eindringlicher K raft. V as zweimal nachdrücklich vorangestellte rjörj h at gewiß tem porale Bedeutung; das, w as eigentlich erst der zukünftige Aeon bringen sollte, - ihr h ab t es schon in der G egenw art erhalten. M a n muß aber fühlen, w as fü r den Griechen in rjdrj liegt; es ist „eine determ inative Partikel, die ihrer Zusammen setzung aus Yj und örj gemäß Z u v e r s i c h t (rj), die sich aus augenscheinliche W ahrnehm ung (drj) gründet, bezeichnet" (passow). „Eine genaue und für alle Zälle genügende Übersetzung läßt sich nicht geben"; es kann bedeuten: augenscheinlich, in der T at, wirklich, sicherlich: »wahrlich, schon seid ih r ge sättigt«. „S ättigung" (M t 5 e; Lk 621; 253) und „Reichtum" (Jak 2s), h err licher Besitz (xXrjQovofjLLa) - das sind so recht die G üter, welche den Armen, hungrigen, verachteten für den zukünftigen Aeon verheißen sind - hier klingen U rlaute der Apokalyptik und der ältesten christlichen Frömmigkeit, hier klingen auch W orte und Gedanken Jesu nach. Dazu gehört vor allem die ßaodela. (Es ist ein G rundton jüdischen G laubens und der Verkündigung Jesu, daß die E rw ählten der Zukunft an der Herrschaft G ottes teilhaben, daß sie m it G ott „regieren" sollen über die W elt (vgl. S. 89 f. und 6iff.). Dieser Gedanke, von H aus aus z. B. im B. D am el ganz politisch gemeint, w ird bei seiner Ü bernahm e durch die Christen (vgl. meine p re d ig t Je su von R. G. S. 121 ff.); z. B. M t 53. 10; Lk 12 32; Gffenb le . 9; 321; 5 10, 2 0 4 . g; 2 2 15 seiner politischen B e deutung entkleidet; es fehlt im „Reiche G ottes" a n dem geeigneten Objekt des herrschens ; n u r Lk 2 2 3 0 ; I Kor 6 iff. sind Nachklange der alten A nschauung; der Gedanke reduziert sich schließlich d arau f, daß sie m it G ott trium phieren w erden, seinen Sieg als den ihren genießend. - D a also die ursprüngliche K raft des Ausdrucks ßaodeia nicht m ehr em pfunden w erden konnte, so stellen sich U m deutungen, T ran sp o n ieru n g en in eine andre T o n a rt ein. AIs der Begriff der ßaodeia zu den Griechen kam, wo für den Gedanken einer politischen W eltherrschaft des neuen Volkes G ottes kein Boden w a r, m ußte er individualisiert und vergeistigt w erden. Und so entsteht die Schattierung, daß das
ß a o d e v e iv als eine Rrt neuer Rbel empfunden roirb; die heiligen und Erwählten Gottes, denen die Teilnahme an der ß a o d e ia verheißen ist, fühlen sich schon gegen wärtig als ßaodeTgt als Menschen vom Stamme des Gottkomgtums. Dieser Umformung
des Begriffs kam nun auf griechischem Boden ein anderes Ideal entgegen, die kqnischstoische Idee vom K ö n ig tu m d es w e is e n , vgl. hierüber Zeller, Phil. d. Griechen II, V , S. 315 Rnm. 1; S. 1010 Rtim. 2; III, 1 \ S. 251 Rnm. 5. Man lese das Bekenntnis des Diogenes bei Epitt. III 22, § 4 7 - 4 9 , das in die Worte ausmündet: xlg sie IScov ovx'i x ov ß a o d e a xov eavxov ogäv oiexai x a l Seonozrjv; § 63: xoivcovov elvat Sei xov oxr\nxgov x a l x ß a o d ela g § 79. plut. de tranq. an. 12 (mor. p. 472 A ): (o l Z xcotxosj . . . xov ooqpdv n a g avzolg prj fiovov (pgovipov x a l S ixa io v x a l ävSgeiov, aXXa x a i grjzoga x a l noirjxrjv x a l oxgaxrjyov x a l nXovoiov x a l ß a o t X e a ngooayogevofxevov; ferner mor. p. 5 8 E (adulator p. 16); horaz Sat. I, 1, 106ff.: sap ien s uno
minor e st Jove, d ives, über, honoratus, pulcher, rex denique r e g u m ; ferner Sat. I 3, 124ff.: si d ives, qui sap ien s est, et sutor b onus et solu s form osus et e s t rex, v . 133. 136: m agnorum m axim e r e g u m ; philo, q. omn. probus über 3 M. p. 448: xq> yag övxi fxovog iXev&egog 6 fiovco &eqi tjysfibvi * x a x ifirjv Sk Siavoiav x a l xeov äXXcov qyejucbv im xezgafifievog za n eg iyeia , oTa fieyaXov ßaodscog, {hrjzog a& avaxov, SiaSoxog. de Abr. § 261: a i fikv yag äXXat ß a o d e ia i Jtgog ar&gcbTzcov x a b io za v x a i . . . x tjv S k x o v o o t p o v ß a o t X e i a v o g e y e i f t e o g , rjv nagaXaßoyv o OTZOvSalog ovSevl (xkv aixiog yivexai x a x o v , Jiäoi Sk xoig vxtjxo o ig äya&cöv, xzrjoecog Sfiov x a l XQVaec°S> etQVVTiv evvofiiav xaxayyeXXcov ; de post. Caini § 128: w er die Tugenden erworben hat, ägxg jzageov. Also zunächst soll die Gemeinde vollzählig zusammentreten (ovvayeodai nur hier bei P .; auch ovvaycoyrj für die Gemeindeversammlung nie bei ihm; da für ovvegyeodai 5 mal in Kap. 11; 1423. 2«; 11 is). Und zwar soll sie zu sammentreten b xcp övofxaxi x. xvgiov ’lrjoov (Ehrys.); diese Worte können unmöglich mit dem fernstehenden nagadovvai verbunden werden, wie auch heitm. (3m Namen Jesu p. 74) vorschlägt. Titan kann zwar das (vbjekt von seinem Verbum trennen, hier bleibt der Hörer in Spannung; aber eine solche Nebenbestimmung würde in der Lust schweben ohne das w ort, zu dem sie gehört, und es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Hörer, der keine andre Beziehung findet, es doch mit owa%&bxeov verbinde. Die Formel steht feierlich voran, dies ist die Hauptsache; würde die Gemeinde ohne diesen Namen sich vereinigen, so wäre sie ein zusammengelaufener, autoritätsloser Haufe, w a s heißt hier b t . övofiaxil Zur Erläuterung müssen hier die jenigen altt. Stellen dienen, wo Verba der Bewegung wie nogevev&ai mit der Formel verbunden sind; besonders I Sam 1745, wo David dem Goliath entgegenzieht, nicht b go/xepaia xal b dögaxi, sondern b Svd/uaxi Kvgiov.
(Es ist gewiß sachlich und religionsgeschichtlich richtig, wenn heitmüller ver langt, daß man das iv ov. immer verstehen soll als „unter Anrufung des Hamens“ ; aber sprachlich wird das iv durch den Gegensatz iv qoju(paiq rc. erläutert und bedeutet nichtsanderes als 4 21 iv gaßdco d. H. ausgerüstet mit oder einfach: „mit“1. Die Gemeinde soll sich versammeln mit dem Namen des Herrn Jesu (auf den Lippen); erst dadurch, daß idealiter (es braucht nicht wirklich und nicht laut zu geschehen) Jeder beim Eintritt in die Ver sammlung sich zu dem Herrn bekennt, etwa mit den Worten xvqiog ’lrjoovg (1 2 s), ist die Gemeindeversammlung als solche konstituiert; erst dann kann sie erwarten, daß der Herr Jesus mitten unter ihnen fei (nach M l 820). Außer der Gemeinde wird nun aber auch zugegen sein der Geist des P.; dies ist ganz ernst gemeint und nicht nur eine Versicherung seines Gedenkens, wie es nun freilich möglich sein soll, daß der Geist des Apostels unter ihnen sei - ohne daß etwa von einer Entrückung wie II K ot 12 etwas gesagt wäre, bei der der Geist aus dem Leibe „auswandert“ (ixdrjjueT) - , das ist schwer zu erkennen, vielleicht denkt P., daß sein Geist, weil er durch den Geist Gottes mit den Korr. eng verbunden ist, realiter zu ihnen hinüberwirken könne, wenn wir ovv rfj dwd/uei mit ovvax'&evrcov verbinden, wie es schon dem Klange nach am nächsten liegt, so tritt damit zu den beiden ver sammelten, der Gemeinde und dem Geist des Paulus, eine dritte Größe un sichtbar, aber mächtig gegenwärtig hinzu, die »Macht unsres Herrn Jesu«. Auch sonst ist diese ja dem Apostel gegenwärtig, in seinen Leiden (II Kor 12 9) und Entbehrungen (PHI 4 13), inseinerVerkündigung (ITH ls) und seinem apostolischen Wirken (Köm 15 19); aber die Vorstellung ist hier, daß sie in einer solchen Versammlung, herbeigerufen durch den Namen und das gemein same Gebet, doppelt wirksam sein wird. - Man könnte ovv rfj dwa/uei auch mit naqa&ovvai verbinden (hnr.), etwa im Sinne des klassischen ovv deoig deorum spe; aber dieser Gebrauch von ovv findet sich bei P. nie; er würde wohl den bloßen Dativ dafür setzen. (Ein Grund für die Rütfroärtsbeziehung der Worte ist auch noch die Erwägung: die Wiederaufnahme des Satzgefüges von v . 3 nach der Parenthese in v . 4 muß sich lebhaft markieren, muß sich vom vorhergehenden abheben; dazu eignet sich aber ovv xfj d w d f is i nicht, weil es dem vorhergehenden zu ähnlich ist und immer die Neigung bestehen wird, es auf ovvax$evxfxazi [jtagdbv öe z(ß Jtvsvftazi] | rjdrj x ix g i x a öiaßoXcg vo/uovg xi&elg x a l o v x aqpeig avxo v jzegaixegco ngoßfjvai * xoofJLcg alxovpiev xovg deovg, ä fit] diöoaoi, xal xavxa n o lh o v övxcov, ä ye Y)iiiv dedcoxaoi.
Kor 67.
151
D. 7b . 8 gewissermaßen thematisch vorwegnimmt. Durch den sprachlich und textkritisch schwierigen Partikelkomplex rjdrj juev [ovv] okcog ist angedeutet, daß der vorhergehende Tadel noch durch einen stärkeren überboten werden soll. Huf f iiv folgt kein de, und das folgende aXXa ist kein Ersatz dafür, da es Hntithese zu der verneinenden Hntwort ist, die hinter dem Satz did xL ov unausgesprochen geblieben ist. Der Gegensatz zu p ev ist schon vorweggenommen, insofern als das h in austragen der Streitigkeiten aus der Gemeinde eine Verschlimmerung der Sachlage be deutet gegenüber dem, w as schon schlimm genug ist. Cs liegt eine Umkehrung des bekannten Schlusses a m in ori ad m aju s vor. Statt des Schemas: „wenn schon — um wie viel mehr" heißt es hier zurückschreitend: könnt ihr denn nicht selber euren Streit ausmachen? — es ist ja schon ein Vieser Sinn des Satzes ist klar. ijdi] ist aber nicht zeitlich, sondern logisch gemeint. Hber die Frage ist, ob ijdi] hier gerade das bedeutet, w as unser „schon" in solchen Verbindungen besagt. Nach Hartung Partikellehre I, 241 wäre hier etwa heranzuziehen Rrtst. R h et. II, 6 S. 73 Splb. a ioxgov yag ijdi] xo prj fiexexeiv oder P laut. C apt. II 2, 107 ff. . . c u m q u e e x vin c u lis e x im is. H oc q u id em hau d m o lestu m e s t jam , qu od c o llu s c o lla ri c a re t. hier ist unser „schon das ist schimpflich, schon das ist eine Erleichterung" gut am Platz. Hber an unsrer Stelle wird man zweifelhaft, da ja diese Nuance durch das oXcog wieder gegeben zu sein scheint. IDic IM 534 dem M eineid gegenüber das Schwören ü b e r h a u p t generell verboten wird; wie I Kor 1529 der Huferstehung Christi die Leugnung der Totenauferstehung ü b e r h a u p t entgegentritt — so scheint hier dem Streiten vor Heiden gegenüber getadelt, daß ü b e r h a u p t Streitigkeiten vorhanden sind, w e n n dies der Sinn von oXcog ist, so bleibt für rjdrj kaum etwas andres übrig als die von passow (vgl. z. 4s) so stark betonte Bedeutung „wahrlich, sicherlich" * oder die von Hartung behauptete Bedeutung „vollends", „gar". Nun aber würden wir, wenn oXcog hier »überhaupt« hieße, erwarten, daß es in dem Satze mit oxi stunde. M an muß also mit der Möglichkeit rechnen, daß es etwas andres bedeutet, nämlich „in jedem Falle, unter allen Umständen". I n diesem Falle wäre ijdi] sicher unser logisches „schon". N o n liq u e t. - Gänzlich unhaltbar erscheint mir otfy, das auch in x D 3 17 74 108 116 al v g cop arm p h ilo x Or C yp A u g A m b rst fehlt; denn eine F ol gerung liegt hier unter keinen Umständen vor. oXwg fehlt in A p e s a e th , vermutlich w eil es als eine Dublette zu ijdi] empfunden wurde. Die Catene (Orig.) läßt es weg und umschreibt: 6 yag x g ifia xa e/Lr-y fjiexa xov ädrX. Es ist dieselbe sittliche Anschauung, die w ir bei Gelegenheit von fjnrifia besprochen haben (s. z. 6 7 ). (Es kann also auch in D. 12b keine Rede da von sein, daß p . den n a n a (ioi kreativ seinerseits zwar zustimme, aber eine Kegel für den rechten Freiheitsgebrauch geben wolle. Nein - da nun einmal viele Dinge, die man dort ohne Schaden für die wahre Freiheit genießen zu können meint, in W ahrheit in Unfreiheit verstricken, so sind eben diese Dinge nicht mehr Adiaphora; dazu gehört vor allem die nogveia *. So wird denn auch hier das n an a stark eingeschränkt; nvog ist natürlich neutrisch: nvög ndncov. Nun wendet sich B. III, 1 v . 13. 14 offenbar zu einem A rg u m e n t d er L ib e r tin e r , mit dem sie die n o g v ei a als ein A d i a p h o r o n , als etwas sittlich ganz Gleichgiltiges durch eine Analogie zu erhärten suchen. Daß sie gerade auf die Parallele des Essens verfallen, ist konische Tradition^; sie mag ihnen aber dadurch be sonders nahegelegt sein, daß die Versuchung zur nogveia bei Gelegenheit eines Götzen-Gpfermahles an sie heranzutreten pflegte (vgl. zu 10s). w enn unser Abschnitt mit IO 1 - 2 2 in einem Zusammenhang stand, so w ar ja die Frage nach der nogveia so zu sagen eine Unterfrage zu dem Problem der Teilnahme an jenen Mahlzeiten. 0 . 13 »Die Speisen dem Bauch und der Bauch den Speisen!« Die gegnerische These lautete wohl zunächst nur: rd ßgco/uara rfj xodiql Der Satz ohne iariv w ar wohl ursprünglich als eine spiritualistische Parole gemeint: die Speisen dem Bauch! ihm verfallen sie, ihm sind sie wesensverwandt, mögen sie mit ihm dahin fahren; die Seele berühren sie nicht paenit. § 177 dfiagxavovxa /uxaßaXetv ngog awnalxiov £cor)v geht die Symmetrie verloren. Aber auch der Gedanke korrespondiert nicht scharf, sondern enthält eine neue Wendung. Genau müßte der Analogieschluß lauten: die Unzucht berührt nur den Leib, nicht die Seele. Aber diesen Satz kann P . überhaupt nicht reproduzieren, da er ihn mißbilligt. Darum setzt er gleich mit der Negation und bei dem 2. Gliede ein. Indessen seine Formulierung ist nicht gerade glücklich, denn daß der Leib für die Unzucht da sei, wird wohl Niemand in Korinth behaupten. Der M angel des Satzes ist, daß P . eine Parallele zu einem nur sekundär wichtigen Neben glied bildet, und diese kann sich nur behaupten, indem sich der Dativ xfj nogreig mit neuem In h a lt füllt: der Leib darf nicht der Unzucht h i n g e g e b e n werden, darf sich nicht an sie v e r l i e r e n , sondern er g e h ö r t dem Herrn, fluch die Fortsetzung „und der Herr dem Leibe" geht über den Gedanken hinaus: der erhöhte Herr steht mit dem Leibe in inniger Gemeinschaft. D as Schwierige und Unvollkommene des Ausdrucks besteht nun darin, daß dies Verhältnis zwischen x v g m und a w q a hier einstweilen nur thesenartig behauptet und dann erst (v . 1 5 - 1 7 ) bewiesen wird. Ferner wird hier mit dem Begriff von a & f i a ein Spiel getrieben, auf das die Gegner kaum gefaßt sein werden. S ie wollen ja sagen, die nogvcla sei etwas rein Körperliches, Äußerliches, p . hätte ihre M einung also eigentlich formulieren müssen. 1? n o o v iia xfj a a g x Statt dessen schiebt er o & f i a unter und versteht dies in einem andern höheren Sinne, der erst v . 18 ganz klar wird. (Es fehlt also streng genommen noch ein Gedanke, der etwa lauten mußte: is de xo g vela ov xfj o o o x i aO.ä xcp aüjfiaxt, xo Se ow/xa xtp xi.'Qicp x a l 6 x v g io s xij) o w fia ii. P . hat diese (Explikation weggelassen, weil er sich vielleicht garnicht bewußt war, daß er das W ort o ö i f x a hier in einem andern Sinne braucht, als die Gegner. I n der W ahl dieses W ortes aber liegt schon das eigentliche Gegen argument. w a s bedeutet ihm a ä xto’ Zeder Leser der paulm . Briefe fühlt deutlich, w a s P . damit meint; es ist aber sehr schwer, dies scharf zu formulieren. Es gibt 1.
1. (Eine andere Betrachtungsweise 8g; Rom 14isff. 2. Zu x a l xavxtjv x a l xavxa vgl. I Mak 9l7; 7 48- x a l äveazQecpov ovxot ngos xovxovs Blaß § 49, 3: D as im NT seltene ’exeZvos steht hier niemals im Gegensatz zu o v x o s ; dagegen Herrn. M and. III, 5.
I Kor 6 13.14.
161
natürlich Stellen genug, an denen o. ganz einfach die Körperlichkeit des Menschen schlechthin bezeichnet z. B . im Gegenteil zum menschlichen (5 3) ober zum göttlichen (Hörn 813 ) nvevfia, aber auch den Körper schlechthin (Hörn 4 19 ; 811 ), etwa als I n begriff der Glieder (1 2 12 - 25), als Gegenstand des M artyrium s (13s; Hörn 74; G al 6 17), ober der Rsfeje (Kol 2 2 3 ; IK or 9 27), auch in griechisch platonischem Sinne als Haus oder hü lle oder auch als Kerker des eoco av&gconog (II Kor 56. s; 122s.). I n all diesen Beziehungen ist nichts auffallendes; jeder Grieche wird das ohne w eiteres verstehen. Aber wenn P . Kol 1 22 von einem ocdfia xrjg oagxog, dagegen p h l 321 von einem o. r. Sofyg und IK or 1540. 44 von odifiaxa enovgavia und nvevfiaxixa im Gegensatz zu o. im yeia, y v z tx a redet, so bedeutet ihm a nicht die Körperlichkeit, den Körper als stoffliche Größe, sondern etwa die „Form", die jew eils mit einem andern In h a lt (odgg oder himmlischer Lichtstoff, nvevfia) ausgefüllt gedacht wird. Rber die aristotelischen Kategorien von Form und Stoff (vAy und poQiprj ober elSog) darf man hier nicht heran ziehen, denn für P . ist o tifia doch wieder mehr als etwa nur die räumliche Form ober die äußere (Erscheinung, die mit einem beliebigen In h a lt ausgegossen werden könnte. Die richtige Nuance ergibt sich daraus, daß in v . 14 für xo ocofia (fm& v) einfach fifjiäg eintritt und daß Hörn 1 2 1 nagaoxfjoai x. obdfiaxa vficöv dvoiav Z&oav das W ort o. genau an die Stelle tritt, wo in griech. parallelen r die ganze Persönlichkeit genannt ist. I n der Tat ist unser w o r t „Persönlichkeit" sachlich ungefähr das, w as P . meint, denn zweifellos w ill er 154off. mit ocöfia die auch in der Ruferstehung erhaltene, über den Tod hinaus beharrende In dividualität bezeichnen, und es ist echt griech. gedacht, daß diese in der „Gestalt" zum Rusdruck kommt, w e n n nun P . dafür nicht sagt, so geschieht das w ohl deshalb, w eil ihm die In dividualität etwas durchaus Reales, Unzerstörbares ist, eine Rrt „gegliederter Organism us für Betätigung einer geistigen Macht" (Schmiedel, Holsten), der aber zu dieser B etätigung sowohl eine materielle (oag£) w ie eine übermaterielle (avey/ta, doga) Grundlage haben kann. Für uns ist nun ein solcher Organism us abgetrennt von dem dazu gehörigen Stoff nicht zu denken. Bemerkenswert ist, daß P . hierfür den RusbrucE \yv%i\ vermeidet. Denn y . ist ihm, der vom RT herkommt, etwas mit der materiellen Körperlichkeit zu eng verbundenes, w i r müssen uns bescheiden, den Begriff a. bei P . ungefähr umschrieben zu haben, ohne daß w ir ihn voll mitdenken konnten. Ruch fehlt es, ebenso w ie bei \pv%ixbg (S. 69 f.) an Rnalogieen im Sprachgebrauch der Griechen2 . Der Im m aterialität des o fip a entspricht es nun, daß P . ihn nicht im Tode zu Grunde gehend denkt, sondern
0 . 14 seine Ruferstehung behauptet, w enn es gleichgültig ist, welcherlei Speisen man der x o d i a zuführt, weil ja doch beide vergehen - so ist es nicht gleichgiltig, ob man den »Leib der Unzucht« preisgibt, da er über den Tod hinaus bestehen wird. I n x a i - x a i liegt nicht eine logische Schluß folgerung angedeutet (hat er den Herrn auferweckt, so wird er auch uns auf erwecken), sondern es wird (entsprechend v . I3 b ) schon als zweifellos voraus gesetzt, daß beides neben einander gleich w ahr ist. Der Herr lebt weiter und auch w ir werden weiter leben, beide bleiben also auch weiterhin auf einander angewiesen, und es wäre eine heillose Störung dieses Verhältnisses, wenn der Leib hienieden der n o g v e la anheimgefallen wäre. (Er wird also durch die 1. p h ilo v it. COnt. M p. 481 ävaxe&eixdxcov xov tdiov ßiov x a i e a v x o v g im oxtififi x . &eclTo&tjoiv, Xoyov ; d e d e c a l. § 108: oXov ave&eoav xov oixeiov ßiov degaTieiq. &eov. 2. Ich habe nur beim poim andres eine Rnalogie gefunden: neben dem ocö/ia im gewöhnlichen Sinne, dessen Merkmal die 3 Dimensionen (xd xgizy diaoxaxov) sind (Reih. p. 344, 13), vgl. p h ilo op. m. § 36, gibt es das o&fia a&avaxov (342, 15); der Unterschied 345, 1 ff.: xd aio'&rjxov xrjg (pvoecog odjfia noggcoftev ioxt xov ex xrjg ovoicdöovg yeveoecog ' xo fiev yag ioxi ötaXvxov, xo Se aSiaXvxov, x a i xo fiev {hrjxov, xo dk a&avaxov, vgl. den (Exkurs am Ende des Bandes. Meyers Kommentar V Abt
9 Aufl.
11
Unzucht nicht nur »dem Herrn« dauernd entfremdet (v. 15 f.), sondern es bleibt auch ein Makel an ihm bestehen, da die Unzucht eine Versündigung an dem Leibe ist (v. 18). So schwingen hier Gedanken unausgesprochen mit, die erst nachher ausgeführt werden. Zwingend ist der Satz nur, wenn w ir YjfjLäq ohne weiteres mit ro ocbfxa fjjuajv vertauschen dürfen. »Durch seine Macht« fügt der Ap. voll abschließend hinzu (vgl. IIK ot 134,- UH 1224; auch Hörn 6 4 d iä r. d o f y g ) , um fühlen zu lassen, daß dies freilich kein natürlicher Entwicklungsprozeß ist, sondern ein Wunder. Aber wer durch solche wunder bare Cat Gottes des höheren Aukunftslebens teilhaftig zu werden hofft, soll um so ernster den Kern seines Wesens hüten, der in jenen Aeon hinüber zu leben berufen ist. Der Wechsel zwischen ro ow fia (fa c 5v) und tjftäs ist doch eine notwendige Kor rektur, denn streng genommen kann P. (trotz Köm 811 ) nicht sagen, daß das oä/ta auferweckt wird, da er 1535. 38. 5if. lehrt, daß den Auferweckten ein neues oco/ua „ge geben" oder daß sie damit „bekleidet" werden sollen. (Es tritt hier die Schwierigkeit hervor, daß im atv^a in gewisser weise die beharrende Individualität zum Ausdruck kommt, und daß es dann doch wieder nur die jeweils verschiedene Erscheinungsform des Individuums ist. Um so klarer erhellt aus dem Wechsel mit fjpäg, daß P. in v . 13c in Wahrheit „die individuelle Persönlichkeit" meinte. - Schwierig ist auch E&ytQeX insofern, als es (anders als das ta o n o irjo ei Hörn 811 ) voraussetzt, daß „wir" vorher sterben und begraben werden. Nun nimmt aber doch P. an (1552; I Th 4 15), daß „wir" Überlebenden, ohne durch Tod und Begräbnis hindurch zu müssen, bloß eine Verwandlung erfahren werden. Diese Abweichung erklärt sich wohl so, daß P. hier mehr „dogmatisch" redet, im Stil jüdischer Apokalyptik, ohne die besondere Lage seiner Generation zu berücksichtigen; dazu kommt der Parallelismus mit rjysigsv1.
B. III, 2 Nachdem P . jenen leichtfertigen Satz der Gnostiker zurückgewiesen hat, bringt er jetzt das en tsch eid en d e A rg u m e n t g eg en die n o g v e i a v o m S ta n d p u n k t des C h riste n a u s (v . 15 - 1 7 ) . Er polemisiert also gegen Christen, die es wagen, die nogveia als für Christen möglich anzusehen. 0 . 15 »w ißt ihr nicht«, so erinnert P . (wie 62 s.) an einen christlichen Grund gedanken, »daß euere Leiber Glieder Christi sind«? (Es ist derselbe Gedanke und derselbe Wechsel zwischen ocdjuara und v/ueig wie 1 2 2 7 : v/ueig de eore o6jfm X g io ro v xa l juekrj i x fiegovg. Die ganze Vorstellung wird dort er klärt werden; s. auch z. D. 17. Zurück tritt hier die Auferstehungs-Hoffnung, dagegen haben w ir hier die nachträgliche Erklärung von tö ocb/uca reo xvgico; jetzt sehen w ir auch, wie der Dativ dort die Zugehörigkeit bedeutet und zwar eine ausschließliche: to ocbjua ov zfj nogveia . Die Undenkbarkeit einer Hin gabe der Persönlichkeit an die Unzucht wird nun durch die Frage klargemacht: »Soll ich nun die „Glieder Christi" nehmen und zu Gliedern einer Dirne machen? Unmöglich!« Das schwierige agag wird von einigen (hnr. Schm.) in logischem Sinne (als Gegensatz zu fteig) erklärt: indem ich ihre Eigenschaft 1 . Das Dogmatische der Aussage kommt stärker heraus bei der LA von AD PQ 37 e&yeiQEi, die Schm, in den Text gesetzt hat; der Parallelismus ist pedantisch durch geführt von B 67** (Origen, vgl. TU XVII, 4 S. 62 f.), die i ^ y s i g s v lesen. Dies
ist aber gleichzeitig eine theol. Umdeutung auf die bereits erfolgte geistige oder geist liche Auferweckung in der Taufe, die, durch Köm 64 nahegelegt, in den (doch wohl deuteropaulinischen) Aussagen Kol 21 2 ; Eph 2 i. 5f. gelehrt, aber II Tim 2 is schon wieder verworfen wird.
als Glieder Christi damit aufhebe, austilge. Aber abgesehen davon, daß der flor. dieser Deutung nicht günstig ist, fehlt es mir wenigstens an Belegen für diesen Gebrauch1, und der Gedanke ist doch recht künstlich. Dagegen ist ägag z. B. durch Lk 5 52 ägag eq0 0 xarexeiro (vgl. Lucian Philops. 11 ägafxevog r. oxifuioöa Iqp ov ixexdfiioro) als eine jener lässig pleonastischen Wendungen der Dulgärsprache belegt (vgl. laßcbv HTt 13 31 ; 14 19 ; ävaoxag Lk 15 18 ; nogevftelg IUt 2 5 ie), die nicht gerade als Hebraismen (Dalman, Worte 3efu 16 ff.) angesprochen zu werden brauchen, hier freilich wirkt es fast unedel, wenn P. sagt: soll ich die Glieder Christi (zum unsittlichen Ge brauch) nehmen und . . . Darum ist die LA von P 47** 57 67** 73 74 115** al äga vielleicht doch nicht Konjektur, sondern ursprünglich? Statt n ogvrjg peXri haben DG v g Ir1“* O rtot T ert Cyp L cif fixXrj TioQVTjg. Ist fieXrj zu streichen? ©der liegt etwa (bei der LA äga) ein ursprüngliches noirjoaypev zu Grunde? Also IIO IH 2Q M E N IIO P N H S ? vgl. Didym. Damit wäre die Inkonzinnitat vermieden, daß, obwohl P . in der 1. pers. Sing. redet, also nur e in oaj/xa, nur e in fieXog in Betracht kommen kann, doch von fjLsXf) redet. f)pna bedingt ist - dies alles zeigt das R in g e n des P. um eine wirklich zwingende Widerlegung der libertinistischen Anschauungen in der kor. Gemeinde, eine Widerlegung aus den tiefsten religiösen Überzeugungen des Christentums heraus. M an sieht, wie ganz neu und bisher noch nicht gedacht diese Argumente sind, daher sind sie nicht ganz vollkommen in der Form und nicht ganz einwandfrei. Aber sehr viel weiter hat es die christliche Ethik in diesem Kapitel noch nicht gebracht. Übrigens wirkt unser Abschnitt in Rhythmus und Gliederung außer ordentlich, wenn man ihn laut liest.
C. Dritter Hauptteil.
Kop. 7—11, 1: Beantwortung sittlicher Zweifelfragen, die in der Gemeinde entstanden sind. C. I. Lhefragen Kop. 7. Dieser vollkommen in sich geschlossene Abschnitt ist ein höchst lehrreiches Beispiel dafür, wie ein sittliches Verhältnis im Lichte der neuen Religion von dem Apostel nach allen Seiten hin durchgedacht wird. Die Behandlung ist überwiegend kasuistisch, alle einzelnen Fälle und Möglichkeiten werden erwogen; eine prinzipielle Behandlung des Eheproblems, die Frage nach dem göttlichen Zweck der (Ehe tritt ganz in den Hintergrund. Insofern erinnert die Darstellung vielfach sehr stark an die Diatribe der stoischen Popular-Philosophie, aber auch an die talmudische Rechtsdiskussion. Den Anlaß zu der zersplitterten Cinzelbehandlung haben offenbar ganz bestimmte Fragen gegeben, die in dem Briefe der Korinther gestellt waren (7i).
C. I, 1 A llg em eines ü b er (Ehe und E helosigkeit v . 1 - 7 . Aus den Ausführungen des P. erschließen wir, daß die Korinther gefragt haben, ob man angesichts des nahen Endes und um der Heiligkeitsforderung zu genügen, überhaupt heiraten oder, wenn man schon verheiratet sei, die Ehe fortsetzen dürfe, während in 612-20 starkgeistiger Libertinismus bekämpft wird, steht P. hier einer hyperasketischen Stimmung gegenüber, die den geschlechtlichen Verkehr auch in der Ehe als eine Beeinträchtigung des gott- und christus geweihten Lebens anzusehen geneigt ist. Man hat keinen Anlaß anzunehmen, daß dies nur eine Konsequenz der Libertiner sei, mit der sie den Apostel wegen seiner strengen Ansichten über die nogveia ad absurdum führen wollen. Wohl aber würden sich diese Zweifelfragen gut verstehen, wenn ernste, ängstliche, unfreie Gemüter, durch Ausführungen wie 612 - 20 erschreckt, nun die Konsequenz auch für die Ehe gezogen hätten. Insofern würde 612-20 sich wieder gut als Stück eines früheren Briefes verstehen. Mit negl de d>v eygaxpaze1 wird klar der Übergang (de) gemacht zur Beantwortung eines Schreibens der Gemeinde; so werden auch im Folgenden 7 25; 81; 121; I6 1 .12 mit negl de Themata aufgegriffen, die in jenem Briefe angeschlagen waren2. (Es liegt eine Brachylogie (Blaß § 81 , 3) vor; ausgelassen ist ein: darauf 1. fioi fehlt in BnC 17 39 46 109 E u th alcod T ert, wurde natürlich leicht hin zugefügt. 2. ygag xayco eljui. Über xaQiofxa s. z. Kop. 12. Aber hier schon ist klar, daß auch eine be sondere willens- oder Lharakterleistung auf die Begabung mit göttlichem Geist zurückgeführt wird, vatz die iyxgaxeia eine Gabe Gottes ist, ist ein hellenistisch-jüdischer Gedanke*. Neben exaoxog bewahrt idiog die ursprüng liche Bedeutung: eigen, eigentümlich. S tatt xovxo - xovxo das Adv., wie litt 9 3 s; 1126 ; 198. io; Rom 1 5 20. w enn einer das Charisma der eyxgäxeia nicht hat, so hat er etwa dafür ein andres, wie P . in urbaner weise an nimmt. So kehrt v . 7 zu dem Id eal von v . 1 zurück, aber so daß keinerlei Zwang ausgeübt wird und die persönlichen Verhältnisse berücksichtigt werden. Der Abschnitt ist schön in sich abgerundet und voll Leben und Bewegung. Statt de sAC DG vg°°dd cop go Or Cyp Ambrst u. a. haben B x de (vgl. v . 10 jiagayyeAAoo, v . 12 Aeyco iyod und schon v . 6 Aey xrjv iy x g a x e ia v . fi> dvvafjug v\dioxr\ • JigooXdßcopiev, xexvov, avxrjv äofieveoxaxa . natg äfjia x
d xQ o ß va zia ; zig IxXrj&rj — xexX tjza t zig; dies ist natürlich durch die kirchl. Textredaktion konformierend verwischt: D °E KL lesen beide M ale zig IxXrj&rf). Cs fragt sich, ob P . dies Beispiel nur rein theoretisch heranzieht, oder ob ihm besondere Verhältnisse in Kot. den Anlaß geben. Jedenfalls — sei es in Kor. oder außerhalb — werden Fälle vorgekommen sein, in denen Judenchristen unter dem Einfluß der hellenistischen Aufklärung, in deren Bereich sie mit ihrer Bekehrung getreten sind, ihr Judentum bis auf den letzten Rest zu ver leugnen und abzustreifen entschlossen w aren; wie es umgekehrt Heidenchristen gegeben haben wird, die - doch wohl unter dem Einfluß judaistischer Agi tation — sich im Gewissen gedrungen gefühlt haben, durch Übernahme der veschneidung sich des Messiasheils erst vollkommen zu vergewissern. Es w äre für uns sehr wichtig zu wissen, ob namentlich die letztere Erscheinung in Kor. vorhanden w ar; w ir hätten dann einen Beweis, daß die judaistischen Gegner des P . - nach unsrer Ansicht der oder die Führer der Kephas-Partei nicht bloß gegen Apostolat und Person des P . gekämpft haben, sondern auch — ähnlich wie in G alatien - wenn auch nur unter der Hand von den Heidenchristen die Beschneidung gefordert haben. Gegen diese Auffassung richtet sich' die Beobachtung von Bchm., daß P . hier die Beschneidung als ein Adiaphoron behandelt, nicht wie in Galatien als eine „christusfeindliche judaistische V erirrung". M an müsse daher „an solche Fälle denken, wo man nicht aus soteriologischem Grundsatz, sondern etwa aus praktischen Rücksichten, etwa um des geschäftlichen oder verwandtschaftlichen Verkehrs mit Juden willen" die Beschneidung erwog. Aber P . behandelt diese velleitäten nicht so als ob „Abhängigkeit von Menschen und Rücksicht auf Menschen dazu reizte, den Christenstand den verwickelten irdischen Verhältnissen anzuformen", sondern so, als ob man eine wirkliche Verbesserung der Lage, d. H. der Heilsaussichten oder eine höhere Vollkommenheit damit erzielen wollte. Es müssen doch religiöse und sittliche M otive im Spiel gewesen sein. Um so mehr fällt frei lich auf, daß P . hier nicht die Argumente des Galaterbriefs aufbietet (er hat doch nach der gewöhnlich angenommenen Chronologie den Kampf mit den galatischen Irrleh ren schon erlebt!), sondern eine ganz andere Betrachtungs weise; nicht daß man durch Übernahme der veschneidung das Opfer Christi für noch nicht genügende Heilsgarantie erkläre (Gal 2 21) und sich damit gegen seine Liebe und Gnade versündige, sagt er; also nicht vom Standpunkt des Evangeliums aus bekämpft er diese Strebungen: ü . 19 Jene Leute legen auf
I Kor 719. so.
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Beschneidung und Vorhaut zu viel Gewicht: diese Dinge »bedeuten überhaupt nichts« (Ittt 23 ie. is), sind Äußerlichkeiten; worauf es ankommt, das ist »das h a l t e n der Gebote Gottes«. (Es sind dieselben Gedanken wie Röm 2 12s. 2sf. Und wie P . in den ersten Rapp, des Romerbriefs noch nicht vom Boden des Evangeliums aus redet, sondern vom Standpunkt des freieren und ernsteren Diaspora-Judentums aus (vgl. meine Beiträge 3 . Verständnis des Romerbriefs S. 19 f.), so redet er auch hier, wie man unter aufgeklärten Diaspora-Juden und proselqten reden würde: Schämt euch nicht eurer Beschneidung - sie ist etwas rein äußerliches; erstrebt sie nicht, sie nützt euch nichts (Röm 225 ). h a l t e t Gottes G e b o te — das ist e t w a s , nämlich etwas wichtiges, auch in Gottes Rügen Wertvolles, das beim Gericht in die Wagschale fällt (Form d. Satzes wie 3?). 3u dem allgemeinen hellenistischen Charakter des Wortes stimmt es, daß nach heute herrschender Rnnahme dies angeblich „paulinische Kernwort" in W ahrheit ein Zitat ist. Cs findet sich nämlich noch zweimal bei P. allerdings in nicht unwesentlichen Varianten: Gal 56: i v y a g X gioxcö ’srjoov ovxe negixofxri xi io x v e i ovxe a x g o ß v o x ia , aXXa n io x ig d i d y d 7irjg iv e g y o v fz e v r j ; Gal 6 1 5 : ovxe y d g jiegixofxri xi io x iv ovxe a x g o ß v o x ia , aXXä xaivY\ x x io ig . Rach Cuthalius (bei Zacagni, Collectanea m onum entorum v eteru m I, p. 561) soll Gal 615 M covoecog a n o x g v y o v a sein. Cs fragt sich aber, ob wirklich Gal 615 den W ortlaut des Zitats am reinsten erhalten hat. Rn den beiden GalaterStellen ist gesagt, wie die früheren Unterscheidungszeichen durch die ganz neuen christ lichen Faktoren und Erlebnisse in den Hintergrund gedrängt und als unwichtig erwiesen sind. Ruch hier redet der Galaterbrief vom Standpunkt des Evangeliums aus, wahrend I Kor 7 19 das Wort am wenigsten christlichen Klang hat. Cs konnte genau so in dem jüdischen Rpokryphon gestanden haben1. ^ im on do& co (IV Rias 52 sV) ist pid. terrninus technicus ( “v? s- Levy II, 76) für eine auch sonst bekannte Sache. RIs in Jerusalem kurz vor der Makkabäerzeit von der hellenistischen Partei ein Gymnasium gegründet und das nackte Turnen eingeführt war (II RIak 4gff.), ließen die Hellenist. Gerichteten, weil sie sich ihrer Beschneidung schämten, diese durch eine chirurgische Ope ration wieder beseitigen: inoir^oav eavxoig d x g o ß v o x ia v ; Jos. ant. XII 5, 1 (§ 241) : t i]v xcdv alöoCcov Jtegixoarjv in e x a X v y a v , cog ä v eiev x a l xd jzegl xrjv ajid d v o iv "EXXrjveg.
Reiches Material bei Wetstein. Die Operation beschrieben von Celsus de medic. VII, 25 und Epiph. de m etr. et pond. 16: 0001 . . avx ijx a g a x ifivo vx a i . x a l djzo negixofzrjg a x g o ß v o x o i y iv o vx a i xe%vfl x ivl ia x g ix fj ö id xov xaX o vfievo v ojzaih oxfjgog (ein (Hirurg. Werkzeug) xrjv xcdv peXcdv vjzodegfxaxiöa VTtoonad loftevxeg, gacpevxeg xe x a l xoXXrjxixoTg negiodev& evxeg d x g o ß v o x ia v av& ig avxrjv aTtoxeXovoiv. Daß diese Sache häufig vorkam, ergibt sich auch aus pirke Rboth 3, 15: wer den Bund unseres Vaters Rbraham vernichtet, der hat keinen Rnteil an der zukünftigen Welt, i v a x g o ß v o x ia Röm 4 10 „mit der Vorhaut ausgestattet" vgl. i v gdßöcp.
v . 20 Der erste Refrain: »Jeder soll in der Lage, in der er berufen ist, bleiben«, hierzu bemerkt ein Scholton: i v rj ecp&aoev ü v a i x a r a o r d o e i x a l raset die ixXrj&)] und Cheophyl. Iv oico ßico x a l i v oicp ray/zart x a l 7io?uT£Vjuart a>v im o r e v o e v , i v tovtco /aeveTco. RIan sieht, wie hier überall der Begriff xXfjoig ersetzt und umschrieben wird. Und eben hier liegt die Schwierigkeit. Sachlich ist ja alles klar: P . will, man soll in der (bürger lichen oder überhaupt äußeren) Lage bleiben, in der mitten die „Berufung" 1. vgl. Jos. ant. XX, § 41 . . xd ’& eiov o e ß eiv, eiye Tidvxcog x vg icd x eg o v xov Tiegixifxveodai.
Svvd/Lievov ö ' a vx o v eg äv&gconog avaoxgef*ai 3. Sehr lehrreich ist die parallele philo de Josephs § 144: dXXoxgeov xovxo — fjifj im& vfiei | tdiov xovxo — X6& M nagaxgdbftevog || negiovoiaCeig — fiezadidov • nXovxov ä&XXcog.
yag xo xaXXog ovx iv ßaXavxioig, aXX3 ev xfj xä>v XQfltdvxcov em xovgia \ öXtya xexzrjoai — firj cp&ovei xoXg exovoi — nevr\xa yag ßaoxavov ovdeig av iXeqoat || evdo^eXg x a l zezlftTjoat — furj xaxaXaCovevov | xaneivog e i xaXg xvxong — aXXa xo q>govr}(Aa fifj xa za jzMzezco || navxa ooi xaxa vovv x coQe* — fxexaßoXrjv evXaßov | nxaietg noXXaxig — xgrjoxa eXm£e || ngog yag xdvavxla z. äv&gcbncov a i xgonai. 4. So steht 918 xazaxgyoao& ai xfj igovoia im Sinne von „voll ausnutzen"; Plato ep. VIII, 353 E : ovx dg&äg xaxaxexgrjxai doogeä. Zu der hier geforderten Stimmung vgl. Epikt. Ench. 11, bes. d. Schluß pexgi d 3äv did(j> -
IK o r 8 1 .
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a u s 1 0 25 erhellt, w a r zw ar nicht alles, aber doch viel Fleisch, das auf dem Fleisch markt feilgeboten w urde, © pf er fleisch, a u s den Tem peln stammend, die das dort nicht verzehrte und v e rb ra n n te Fleisch verkauften. Nissen, P om pejan. Studien zur S tä d te kunde des A ltertum s S. 276: „D as A ltertum kannte ursprünglich n u r ein O pfern und drän g te spater das religiöse M om ent in den H intergrund, ohne doch je, wie scheint, zu der rein profanen Auffassung unsrer Schlachtung g elangt zu sein"; vgl. den A us druck Ugeveiv, der nach T usthath. ov fxovov &veiv äXXä xai xd änXwg og fxakioxa [xev iyevovxo t c o v iego&vxcov aTzagyafjiEvoi xoXg ti-Folg lyßvcov Ss d'voifxog ovöelg ovde U gsvoifiog io xiv. 3. Pollux, Onom ast. 1, 29. 4. Die Monotonie des doppelten „wir" heben Semler, hofm., Bchm. auf, indem sie olöa fiiv lesen; sie gewinnen damit zugleich eine wertvolle logische Nuance in dem fiiv , dem an sich fern rjvai zo nXtjQoyfjia zo v ü eo v. Ausgeschlossen ist es nicht, daß der Erfolg solches Erkennens und Schauens, solches Cinwohnens Gottes und Christ: auch ein olxodopeToöai genannt worden wäre. Und I Kot 14 geht olxod. nicht etwa nur auf die Erbauung in unsrem Srnne, auf eine warme und weiche Gemutsberührung oder auf willensstarkunq, sondern ebenso gut auf die Förderung in der Erkenntnis, w a s heißt Eph 429 ngog oixodofx^v zfjg XQeiag? Auch dies muß ein term . techn. sein, w ie man den Begriff „Erbauung" auch ableiten möge - jedenfalls ist er nicht von P. neu gebildet, sondern bereits fest und den Korr. ohne weiteres verständlich. 1. Ein de, das DG KL v g pes bieten, wurde leicht eingefügt; es fehlt in B »A P 17 u. a. Min. Tert Cyp v g codd u. a. 2. KL haben elöivai fg v g T ert Cyp A m brst scire.
zum vollen, richtigen, normgemäßen, d. H. wirklich zum Siel hindurchgedrungenen »Erkennen« hindurchgedrungen L Ittit xaftcog Sei braucht nicht das p flic h tm ä ß ig e , sondern kann sehr wohl wie Köm 8 2 0 ; 13s das der N atur der Dinge Entsprechende gemeint sein (das richtige, sachgemäße 7 i Q o o e v x e o f t < u oder 9o q o veiv oder hier iyvcoxevai). 3n dem ovnoo liegt, daß ihre Erkenntnis noch unvollkommen ist. (Es ist wohl kaum anzunehmen, daß P . hier schon an das yivcboxeiv ix juegovg denkt, wie es dem gegenwärtigen Zustand menschlicher Unvollkommenheil entspricht und wie es erst aufhören wird, oxav e'Xfyi xo xekeiov (IZgf.). Denn dann wäre ja das ovnco iyvcoxevai etwas Naturge mäßes, das keinen Tadel verdient*. (Es liegt der positive Gedanke zu Grunde, daß eine rechte Erkenntnis niemals mit dem ekstatischen Kausch verbunden sein wird, der sich bereits am Ziele glaubt (4 s) und auf andre hochmütig herabblickt; vielmehr wird eine wahre und sachgemäße Erkenntnis sich bewußt bleiben, daß sie nur ix fxegovg sein kann. Dies ist der Gedanke von v . 2 , der in sich völlig abgeschlossen ist, und den man nicht aus v . 3 erweitern und erläutern darf, denn v . 3 bringt etwas ganz Neues, v . 2 steht parallel dem fj yvaooig cpvoioT, V. 3 dem f\ äyänr} olxodojueT. V. 2 ist auch ganz aus sich allein verständlich, wenn man nur nichts Fremdes einmischt und das Tadelnswerte nur in dem öoxei sucht. (Es ist nun auch keine Frage, daß hier in eigenartiger Form das bekannte sokratische Diktum^ nachklingt, das auch bei Lpiktet mehrfach variiert w irb4. - v. 3 hier erst findet sich der in v . 1 b nur leise präludierende Gedanke, daß wahre Erkenntnis mit Liebe irgendwie verbunden sein muß. W ir erwarten nun etwa folgende Form: wenn aber einer (Gott) w ahrhaft erkannt hat, der wird sich nicht aufblähen, sondern Liebe ausstrahlen. Statt dessen kommt eine ganz unerwartete Wen dung und zwar folgt eine dreifache Überraschung: erstens die Umdrehung der Satzglieder: die Liebe steht im ersten, die Gnosis im zweiten Gliede. Statt daß es nun aber hieße: Wenn aber einer Liebe ausstrahlt, so kann man daran erkennen, daß er die richtige Erkenntnis besitzt, hören w ir zunächst zu 1. Zwischen ovnco B nA P und ovdenco DG KL ist der Unterschied einer Steigerung; wir ziehen das Ungesteigerte vor. Ebenso ist die hinzufugung von ovdiv D ^ E KL Chr Thdrt eine nicht einmal feine Verstärkung, die trotz hnr. unbedingt zu verwerfen ist. Platte Konformation ist eyvcoxe D CE KL statt eyvco B kA DG P ; 17 hat edei statt öei; in v . 3 fehlt vn avxov bei X 17 Clem, als ob eyvcooxai Aktiv wäre! 2. Eine (Eintragung ist es auch, wenn hnr. sagt: „zu dem yvcövai xa&oog dei gehört notwendig die Liebe, welche das Erkennen sittlich regelt (was heißt das?), in die rechte Tiefe führt (?) und praktisch heilsam macht". (Es ist nicht gesagt, daß bei den öoxovvxeg iyvcoxevai xi die Liebe fehlt; der Fehler liegt in dem doxeiv, in der Einbildung und dem Kufgeblahtsein; eben dies ist das sichere Kennzeichen, daß die Erkenntnis nicht die richtige ist. 3. Cic. Acad. I, 6: Hic . . ita disputat, ut nihil adfirm et ip se, r e fella t a lio s ; n i h i l s e s c i r e d i c a t , n i s i i d i p s u m ; eoq u e p raestare ca eteris, quod illi, quae n esciant, scire se putent, ipse, se nihil scire, id unum s c ia t; ob eam que rem se arbitrari ab A polline omnium sapientissim um e s s e dictum , quod h aec e s s e t una sapientia, non arbitrari scire quod n escia t. 4. Epikt. ench. 48, 2 rechnet es unter die orjfieia nQoxönxovxog * ovdev negl iavxov Xeyei cbg ovxog xivog rj eidoxog xt. ench. 13: fiTjöev ßovXov d o x e iv i n i o x a o & a i . xäv So^fjg xig eivai xioiv , dnioxei oeavxto ; II 1, 36: öögov de /nrjdeig eivai x. eldevat firjdev
unsrer Überraschung, daß nicht von Liebe zu den B rüdern die Rede ist, sondern von Liebe zu G ott, und zweitens, daß es nicht heißt: o v ro g eyvcoxe xaftcog dei y vc b va i sondern: der ist von G ott erkannt w orden. N un merken w ir, daß w ir etw as erw artet haben, w as P . garnicht beabsichtigte. E r will hier garnicht sagen, daß w ahre Erkenntnis sich in Liebe zu den B rüdern äußern müsse. Sondern er will ein andres M erkmal w ah rer Gottes-Erkenntnis an geben: nicht w enn einer richtige theoretische Gedanken über G ott h at oder in der Ekstase „alle W irkungskraft und Samen schaut" oder hohe W orte und Lehren von sich zu geben weiß - nein: »wenn einer G ott liebt« Rom 823 , wenn sein herz bezwungen ist von G ott, wenn er ganz Hingabe an ihn, ganz begeistertes Gefühl für ihn, ganz kindliche Liebe zu ihm ist, dann, ja dann - h at er G ott w ahrhaft erkannt, so möchten w ir fortfahren, P . sagt: »der ist von ihm erkannt worden«. (Es ist selbstverständlich, daß ou rog nicht auf &eög, sondern aus n g zurückgreift, und die überraschende Gedankenwendung h at bei P . genug p a ra lle le n ; vor allem G al 4 9 : v v v de y v o v re g fie o v , f x ä l lo v de yvcooftevTeg v n o fte o v . h ie r macht das fjiäXXov dem Leser die Paradoxie der W endung besonders deutlich. Eine wirkliche „Erkenntnis" w äre garnicht möglich, wenn G ott nicht die Jn ia tiv e ergriffen und sie „erkannt" hätte. V as gibt einen Sinn nur, wenn yivco o x eiv hier, in Analogie zu dem hebr. z h ; 1 nicht bloß ein theoretisches Kennenlernen oder wissen von dem andern ist, sondern ein sich zu ihm Neigen mit dem Willen, ein sich zu ihm in Beziehung setzen, erw ählen2, ja in der religiösen S phäre noch mehr: eine innige Be rührung m it der Seele des andern. N ur so ist M t 1 1 27 das „K ennen" des V aters und des Sohnes zu verstehen (f. SchrNT 3. St.), n u r so I K or 1 3 12 das ebenfalls überraschend eintretende xaftcog x a l eneyvcooftriv. Die P a r a doxie dieser drei paulinischen Stellen ist die Paradoxie der Mystik. I n dem Aufleuchten der Gottes-Erkenntnis in der Seele erkennt der Mystiker in W ah r heit eine B erührung durch G ott selber3, w ie weit mit dieser mystischen Form el bei P . noch eine wirkliche mystische Lmpfindungsweise vorhanden ist, das w ird schwer auszumachen sein. (Es scheint, als ob diese regelmäßig wiederkehrende paradoxe Form el anders woher, aus einem festen Sprachgebrauch, entlehnt ist; vgl. jedoch Corp. H erm e t. X, 15 bei Reitzenstein, M ysterienrell. S. 1 2 2 . 127. 1. v o n dem praktischen Kennenlernen des andern Geschlechts Gen 4 i. 1 7 ; 19s; £ 1 1 34 . Dann auch in der Bedeutung „von Jemandem oder einer Sache etwas wissen wollen, sich kümmern um". Jes 6 3 16 : A ß g a a fi o v x eyvco rjfAäg x ’logatjX ov/. ejteyvco fjfiä g ' ävUä ov x v q is naxrjQ f][A(bv) ps 1014 y-x sV y^ von dem Bosen mag ich nichts wissen; 3 ob 921 y:x xV nicht achte ich mein Leben, vgl. die „Selbstverleugnung" ajzagveio&ai eavxov.
2. Amos 32 h«“xh rvrsw« Vs« w v ) asrx p1?:
tiXtjv v/näg eyvcov i x naocov 001. Aber da p . an der L X X seine vorstellungs- und Ausdrucksweise gebildet hat, und da diese nur äyyeXoi hat, so ist mit diesen Zitaten nicht bewiesen, daß er unter &eoi äyyeXoi verstanden habe. Und daß xvgioi ihm Bezeichnung der (Engel gewesen sei, ist durch ein Zitat des (Eiern. Alex, aus einer Zephanja-Apokalypse (S trom . V 11, 77) wahrhaftig nicht bewiesen; im Gegenteil ergibt sich aus dieser S te lle , daß nur eine (Engelklasse den Namen xvgioi führt: xa i i&scbgovv (im 5. Himmel) ayyiXovg xaXovfievovg xvg io vg ; vielleicht ist hierdurch der paulinische Begriff der xvgioxrjxsg (Kol 1 ie; Cph 1 21 ) zu erklären.
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I K or 8 5 .6 .
E inladung deinvfjoai eig xXeivtjv r. x v g i o v Z a g a m d o g . E s ist NUN ab er doch sehr wahrscheinlich, daß P . hier ü eo l und x vgio i nicht bloß rednerisch häufend neben ein ander stellt, sondern sie wirklich unterscheidet. Dies ergibt sich fü r mich nicht n u r a u s dem doppelten noXXoi sondern auch a u s der genauen Korrespondenz, die zwischen ü eo l — üeog naxrjg und x vg io i — xvgiog 7. X q . besteht. W enn es richtig ist — w a s m ir unzw eifelhaft ist, daß P . Christo das E pitheton deög m it Bewußtsein v o re n th ä lt (vgl. m einen „C hristus" p. 28 f.), so w ill er ihn eben u n ter die K ategorie x vgioi bringen, und es m uß daher hier eine N uance für ihn vorhanden sein. Die xvgioi müssen einen G rad n iedriger stehen a ls die &eoi - unbeschadet der w a h rh a ft religiösen V erehrung und wirklich göttlichen W ürdestellung, die sie einnehmen. (Es w äre nu n möglich (D eißm ann, Licht vom (Dfien1 257), daß P . m it den „Herren" die Könige und Kaiser m eint, die m it dem p ra d ik a t xvgiog gerade auch in der Volkssprache ben an n t w e rd e n '. Hb er es scheint m ir gew agt, wie es manche tun, das eite i m yfjg v . 5 speziell auf diese x vg io i einzuschränken; dort redet P . ganz unbestim m t - hypothetisch2. Gewiß m ögen u n ter den x v g io i die irdischen Herrscher einbegriffen sein, so daß hier die von D eißm ann so stim m ungsvoll geschilderte Antithese zum T asaren-K ult vorläge. Aber angesichts des noXXoi und angesichts des doch viel allgem eineren B egriffs x vgioi scheint es m ir zu eng, das tD o rt n u r hierauf zu beziehen. N aher liegt m ir die An nahm e, P . habe in irgend einer uns nicht nah er bekannten w eise die alten volksund W eltgötter, die auch von den Heiden m it der W eltentstehung und W eltregierung in V erbindung gesetzt w erden (wie Z eus, der V ater der G ötter und Menschen oder die ngvxaveig xöoftov, nämlich die Elem ente und Gestirne, welche die Heiden öeovg ivo/Aioav S ap. Sal. 132), unterschieden von den zahllosen neuen G öttern, m it denen nach Lucians Schilderung1 der (vlymp überfüllt ist. vielleicht liegen hier euhemeristische Gedanken zu G runde, die dem Ap. schon durch die S ap. S al. (1 4 15. 17) naheliegen konnten, w i e m an sich das P rin z ip der Unterscheidung denken soll, wissen w ir nicht; ab er d a ß P . einen Unterschied macht, erscheint m ir zw eifellos4.
v . 6 Das ä U a 5, mit dem dieser wichtige Satz einsetzt, steht in enger logischer Beziehung zu dem konzessiven e m e g ; es liegt also hier der Fall vor, daß dem ä X X ä zwar keine Negation vorhergeht, wohl aber nach ä X X ä eine erwartet wird (vgl. Blaß § 77, 13 und s. Bem. zu I Kor 611 ). Nun folgt zwar nicht ein ov wie 6 1 2 ; 1 0 23, wohl aber hat der Satz negativen Charakter, insofern die Existenz jener Götter »für uns« negiert wird: mag es sie geben und wenn auch wirklich die Menschheit zu vielen Göttern und vielen Herren betet, »so gibt es doch für uns nur einen Gott . .« Zu ergänzen ist aus 1. O r. G r.
Reiche Belege bei D eißm ann a. a. (D.; ich nenne hier n u r D ittenberger, In s c r ., N r. 415 BaoiXet 'Hgcbdei xvgicg (Herodes d. G r.); N r. 606 iw eg xfjg t c o v x vg icjv Seßaoxcov ccoxrjgtag ; ferner das bei D e iß m a n n ' p. 70 facsimilierte (llstrakon exovg iväxov Negcovog xov x v g io v und dazu Apg 2526. 2. Ü brigens w erden ja in v . 5 die x vgioi garnicht erw ähnt, sondern n u r von D E A m b r s t nachgetragen. 3. Lucian, d e o r u m C o n c iliu m . 4. L inen ganz a ndern Unterschied zwischen xvgiog und üeog macht p h ilo d e m u ta t. n o m . § 18. 19. 5. C o d . B h a t äXXa weggelassen (ebenso I r int E usp ®533) w ahrend 17 c o p C y r hr E p ip h P s - A th C y r fjfuv de lesen ( O r int T e r t marc 5»7 n o b is ta rn e n stimmen doch w ohl fü r aXXa). Die LA, die sehr ungeschickt ist, scheint m ir nicht begreiflich als Ä nderung au s aXXd, sondern als Auffüllung des von B dargebotenen Textes; die Zeugen fü r de treten also zu B hinzu. (Eine absichtliche A usstoßung des äXXd erscheint nun ebenso undenkbar, wie ein Text ohne A dversativ-P artikel; m ithin w ird sich die LA von B d a ra u s erklären, daß diese W orte a ls eine A rt form uliertes Bekenntnis häufig au ß erh alb des Zusam m enhangs zitiert zu w erden pflegten, natürlich ohne äXXa. D a her m ag es denn in dem Archetypus von B 17 cop, also in einer ägyptischen Rec. w eggeblieben sein, k la ß t fteog weg, D xa vor navxa d H il2mal Xgtoxög.
dem zweimaligen eloiv ein eoxiv, und dies enthält nicht nur die theoretische Behauptung seiner Existenz, sondern zugleich das Bekenntnis, daß er für uns allein Got t ist, wie Christus allein Herr für uns. An dem Dativ (vgl. 1 23s.) kann man sich klar machen, was vielfach „ein Werturteil" genannt wird. Wir urteilen (vo/ti£ojuev vgl. die Polybius-Stelle S. 220 Anm. 2), und zwar aus eigner Erfahrung, daß er allein den Namen „Gott" verdient, und wir wollen auf Grund solcher Erfahrung nur zu ihm und keinem andern in ein religiöses Verhältnis treten. (Es ist dies also mehr als ein theoretischer Satz, es ist ein Zeugnis und eine Willenserklärungl. Dem eioiv &eoi in v . 5 ent sprechend mutz elg deog Prädikat sein und das oppositionelle o naxrjq das nachträglich genannte Subjekt: »nämlich der Vater«; eigentlich: der uns be kannte Gott, der den Namen „der Vater" führt, heißt er so als unser Vater oder der Jesu Christi? Dies wird schwerlich sicher unterschieden werden können. Klar ist nur, datz o naxrjg als der für ihn charakteristische Name genannt wird; diesen Namen führt in so ausgezeichneter Weise kaum ein anderer Gott, und wenn er ihn führt2, so führt doch nur unser Gott ihn mit Recht, da er sich in unsrer vlofteoia (Rönt 815; Gal 3 26 ) als Vater bewiesen hat, den daher die Christen auch mit dem Abba anrufen (Gal 4e) und dem auch Christus sich beugt als seinem Gott und Vater 1524. Insofern kann man cum grano salis sagen, datz hier o naxrjg „in der Art eines Eigennamens verwendet wird" (Bchnt.). Dies tritt namentlich da hervor, wo einfach deog naxrjg gesagt wird; daneben heißt es freilich auch oft 6 naxijg fjjuajv. Wir sehen nun einen ziemlich symmetrisch aufgebauten Parallelismus der Glieder, der nach dem Schema fteoi - xvgioi gegliedert ist: aA A 3 fj/Mv elg fieog o naxijg xal elg xvgiog ’Irjoovg Xgioxog e£ ov xa navxa di ov xä navxa xal f jfJ iE ig elg avxov xal ij/teig 81 avxov. Die feierlichen Worte, in denen gewissermaßen das Recht begründet wird, den Vater allein &e6g und Jesus Christus allein xvgiog zu nennen, haben formelhaften, dogmatischen Charakter; sie kehren mutatis mutandis in den parallelen Rönt I l s e ; Kol 1 15s. (Joh 1 s) wieder. Aus zahlreichen jüdischen und griechischen parallelen ergibt sich, daß diese nach logischen Kategorieen unterschiedenen Aussagen über Gott und seine Stellung zur Welt im theo logischen und philosophischen Sprachgebrauch der Zeit gangbar sind3. Dazu 1. hnr. zitiert Dionysius Alex, nach E useb h. e. VII 11, 8, der vor dem Richter feierlich bekennt: ov navxeg navxag j i q o o x v v o v o i deovg, äAA* sxaoxoi xivag, ovg voftiCovotv. 77steig xoiw v xov sva öeov x a i örjftiovgyov xcbv äjzavxcov . . xovxov x a l aißofisv xa l nQOoxvvovfisv.
2. In dieser synkretistischen Zeit wäre es nicht undenkbar, datz selbst ein Paulus gelegentlich einmal urteilen könnte, die Heiden, welche Zeus, „den Vater" der Götter und Menschen verehren, beteten ohne es zu wissen „(Bott den Vater" an vgl. Apg 17. In der Regel freilich urteilt er anders vgl. 102off. 3. Setteca ep. 65, 8f.: Quinque erg o c a u s a e sunt, ut Plato dicit: i d e x q u o , id a q u o , id in q u o , id a d q u o d , id p r o p t e r q u o d . novissim e id q u o d e x h is e s t . tamquam in statua . . id e x q u o a es e st, id a q u o artifex est, id in q u o form a est, quae aptatur illi, id a d q u o d exem plar est, quod im itatur is qui facit, id p r o p t e r q u o d fa cien tis propositum est, id q u o d e x i s t i s e s t ipsa statua est. H aec omnia m undus quoque, ut ait P lato, h a b e t : facien -
kommt nun bei P . eine gewisse rhetorische Neigung zum Spiel m it derartigen präpositionalen Bestimmungen. W ie er G al 1 1 - gewiß auch aus sachlichen G ründen - aber doch auch um der rednerischen Wirkung a n d v ö g c o n c o v und d i a v d 'Q c b n o v unterscheidet, wie er I K ot 12sf. x a x ä x o a v x o n v e v j u a — e v xco a v x c o n v e v j u a x i — e v xco e v l n v e v / u a x i um der rednerischen Ab wechslung willen nebeneinander stellt, so h äuft er Rönt I l s e l £ a v x o v x a l d i a v x o v x a l e ig a v x o v nicht nur aus dem religiösen Bedürfnis, G ott allein die Ehre zu geben, sondern auch aus Rücksichten des Klanges, fluch an unsrer Stelle ist eine rhetorische Absicht nicht zu verkennen,- aber ebensowenig das Bemühen scharfer und vorsichtiger Distinktion, dem in diesem F all sogar die rednerische Abwechselung zum G pfer gebracht w ird. W enn von G ott dem V ater (wie Rom I ls e ) gesagt w ird, daß »alle Dinge aus ihm« ihren U r sprung haben, so ist dies die Form el, m it der die griechische (auch phiionische) * Lehre von der M aterie als G rundlage der Schöpfung abgelehnt wird,- auch sie ist aus dem Wesen G ottes hervorgegangen (man ergänze etw a e y e v e x o vgl. 3oh 1 s). Bemerkenswert ist, daß durch o v eher die Vorstellung einer E m anation angeregt w ird (wie sie in den heidnischen und christlichen gnostischen Systemen herrscht), als die einer Schöpfung durch W illen und w o r t Gottes. S ta tt daß nun fortgefahren w ürde x a l e ig o v x d n ä v x a oder e ig o v fjju e ig , w ird die Konstruktion gebrochen2, h ie r h at diese Änderung der Struktur rednerische K ra ft, weil dam it das yj/m v am Anfang des Satzes neu auf genommen und in den V ordergrund gerückt w ird; es w ird also eigentlich keine Aussage über G ott gemacht, sondern eine Anwendung auf uns. W ir übersetzen (etw as zu stark): »aus dem alle Dinge (geworden) sind - darum sind auch w ir zu ihm (geschaffen)«. D as e ig a v x o v erklärt sich w ohl theoretisch aus 15 28, wonach schließlich G ott in allen Wesen der einzig herrschende tem: hic deus e s t . ex quo fit: haec materia e s t . formam: haec est habitus et ordo mundi, quem videmus . exemplar, scilicet ad quod deus hanc magnitudinem op en s pulcherrimi fecit (?) . propositum, propter quod fecit. Quaeris: quod sit propositum d e o 9 bonitas est. plutarch, de des. oraculorum cp. 48 (moral. 436 D —437 A ) : KaftoXov . . dvo naorjg yeveoecog alz lag sxovoijg, ol (iev oqpodga naXaiol ü e o X o y o i x a l n o i r j x a l xfj xgslxxovi fxovT] xov vovv ngooex^iv sTXovzo (nämlich Zeus) . o l de veSxegoi xovxcov x a l c p v o i x o l ngooayogevofjievoi zo vvavxiov . . ev oSfxaoi x a l n a d eo i ofofiaxcov nXrjyaXg xe x a l /uezaßoXaXg x a l xgaoeoi zli}svxat xd ovfxnav . öd'ev ä/Liqpozegoig o Xoyog svÖerjg xov ngoor\xovxog eoxi, xotg p ev xo S i o v x a l v
T9 °i}X eyevv7]oe fteog, äXXa xrjg vXrjg nagaoxo/uevtjg e/uögipcooe x a l ovvrjgfiooe . f) de yjvx*) • . o v d ’ v n a v x o v äXXd x a l a n a v x o v x a l et; a v x o v yeyovev.
vgl. Zeller IIP, 1, S. 131 Anm. 4. 1. PHllo de Cherubim § 125 : ngdg yag xYjv xivog yeveoiv noXXd deX ovveX&eXv' To vq> ov, xo it; o v, xo d i ov, xo d i o x a l eoxi xo /uev v q i ov xo aixtov, e£ ov de rj vXrj, d i ov de xo egyaXeXov, d i o de f) alxla . . § 127 : evgtjoeig yag alxiov iiev x. xoofiov x. d’edv vcp ov yeyovev, vXrjv de xa xeooega ozoi%eTa et; S v ovvexgad'rj, ogyavov de Xoyov i% ov d i ov xazeoxevao&T], xfjg de xazaoxevfjg alxiav x. äyadozrjza x. dr^fjiiovgyov vgl. auch de providentia cp. 23. Die stoische Lehre Diog. Laert. VII, 134 doxeX d'avxoXg ägxctg elvai zä>v öXcov dvo, xo n oiovv x a l xo nao%ov xo fxev ovv n aoxov elvai xijv änoiov ovolav, xrjv vXr\v, xo de n oiovv xov ev avxfj Xoyov, xov & eov.xovxov yag aidiov dia ndorjg avxrjg drj/LiiovgyeXv exaoxa.
2. Derselbe Bruch der Relativ-Konstruktion Off 172; II pt 23 vgl.Blaß Kühner II2, 936, wonach dies auch in der floss. Sprache unanstoßigist.
§50, 4.
IK o r 86.
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werden soll; praktisch ist damit gesagt, daß wir, wie wir mit allen Dingen aus Gott stammen, so auch keinen andern Beziehungspunkt und Lebensinhalt mehr haben können als ihn1. - Jesus Christus also ist der einzige, den die Christen mit Überzeugung als „Herrn" anrufen. Daß in der Wahl dieses Namens zugleich eine Antithese gegen die Verehrung andrer xvgioi liege, ins besondere gegen den Kaiser-Kult, mag sein, tritt aber nicht irgendwie deutlich hervor. Dagegen ist im NT deutlich das positive r e l i gi ös e V e r h ä l t n i s , dessen Exponent das Bekenntnis zum „Herrn" ist2. Das Korrelatum dazu ist, datz die Christen seine dovkoi sind d. H. leibeigene Sklaven. Damit ist ein Doppeltes gegeben: nicht nur die völlige Abhängigkeit von seinem willen, die uneingeschränkte Gehorsamspflicht, sondern ebenso sehr das unbedingte ver trauen auf seine Macht und seinen Schutz. Der antike xvgiog hat in ganz andrem Matze ein Interesse an dem Wohl seiner dovkoi als der heutige Lohnund Brotherr, und der himmlische xvgiog ist für seine leidenden und ge drückten Knechte ein gewaltiger Heiland, ein Vorkämpfer gegen die bösen Geister ( 15 25) und ein Fürsprecher bei Gott (Rom 834). während Rom I l s e d t ov rä navra auch von Gott ausgesagt wird, weil P. dort von Christus überhaupt nicht redet, wird es hier (wie Kol I ie) auf Christus übertragen, und durch diese Verteilung wird der Leser angewiesen, daß er scharf unter scheiden soll zwischen t£ und did (nach Matzgabe der S. 223 f. Anm. 3 u. 1 genannten Kategorien); Christus ist also als Vermittler oder als das Werk zeug gedacht. (Es geht nun nicht an, bei ov eyevero zu ergänzen und an die Schöpfung zu denken, bei di ov aber nur an die Weltregierung. (Es ist vielmehr ganz unzweifelhaft, datz hier eine Beteiligung des präexistenten Christus an der weltschöpfung ausgesagt wird2. M an bemerke, wie P . diesen Relativsatz hinstellt als etwas ganz Selbstverständ liches, dem jeder Leser ohne weiteres zustimmen wird. Das setzt voraus, datz er in seiner mündlichen Lehre diesen Punkt behandelt haben mutz; aber er setzt auch eine große V ertrautheit der Leser, insbesondere wohl der „Gnostiker" unter ihnen, mit der artigen Gedankengängen voraus. Richt nur der Präexistenz-Gedanke mutz ihnen völlig geläufig gewesen sein, vor allem auch die Idee, datz G ott bei der Schöpfung sich eines M ittlers oder Werkzeugs bedient habe, und datz das Niemand anders gewesen sei, als ihr Herr Jesus Christus, w i r erkennen nun heute immer deutlicher, datz nicht nur die jüdische Überlieferung, palästinensische wie hellenistische, sondern auch die griechische Popular-Philosophie und die ägyptisch-hellenistische Mystik und Gnosis, wie w ir sie durch Reitzensteins poim andres kennen gelernt haben, voll ist von derartigen Vor stellungen. Der transcendente Gottesglaube des Spätgriechentums kann nicht au s kommen ohne die Annahme von Mittelwesen, die er zwischen Gott und W elt einschiebt, der stoische Pantheism us sieht in der Vernunft, O rdnung und Schönheit des Kosmos den göttlichen Logos w alten und die ägyptisch-hellenistische Gnosis denkt die W elt selber 1. Im Anklang an diese Stelle sagt Augustin C onf. 1 ,1 : fe c isti n o s „ ad t e “, e t in q u ie tu m e s t c o r n o stru m d o n ec re q u ie s c a t in te. 2. v g l. m e in e n „Christus" (Rel. Volksbb. I, 18/19 5. 2 4 ff.) und meinen Vor trag „Jesus im Glauben des Urchristentums". 3. Cs ist charakteristisch, daß selbst Schmiedel dies kaum anzuerkennen wagt, weil P . dies „sonst nirgends" lehre; man solle sich hüten, „aus diese einzige Stelle zu viel zu bauen". Aber wer verbietet uns denn, Kol 1 isff. als eine zweite paulinische Aussage zu verstehen? Die Echtheit des christologischen Exkurses im Kolosserbrief tritt sofort in ein ganz andres Licht, wenn man unsre Stelle unbefangen und sachgemäß erklärt. M eyers fiom m cntnr V Abt
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I K o r 8 6.
a ls einen Z ah n Gottes, die Schöpfung a ls Z eugung oder E m anation. I n dem A ugen blick nun, wo der G laube des P . in Je su s den' TTtejstas gefunden h a t, den er nach jüdischer Lehre n u r als ein ewiges praexistentes göttliches Wesen denken konnte (wie der „Menschensohn" in den B ild e rn d e n des Buches Henoch), in dem Augenblick voll zieht seine Spekulation eine Synthese dieser Persönlichkeit m it den bald abstrakt bald persönlich gedachten INittelwesen der jüdisch-griechischen Spekulation, und ein w elt um spannender, nicht n u r soteriologischer sondern auch kosmologischer E hristusbegriff ist fertig. I n voller E ntfaltung legt er ihn Kol 1 1 5 - 1 7 dar (vgl. die Erklärung in meinem „C hristus" p. 45 ff.). Aber auch hier ist wenigstens der Gedanke, daß Christus G ottes IN ittler, Gehilfe, Werkzeug bei der Schöpfung gewesen sei, voll ausgebildet vorhanden und w ird als bekannt vorausgesetzt. (Es kann sich n u r fragen, auf welchen besonderen Begriff P . seinen Christus-Begriff aufgetragen h a t; in Betracht kommen, die W eisheit, der Geist, der Logos G ottes. Alle drei Vorstellungen liegen im Denken der Z eit bereit, nebeneinander und m iteinander verbunden. Die W e i s h e i t a ls w erkm eisterin ( v ^ ) G ottes bei der Schöpfung (p rv 8 3 0 ) w ird von der rab b in . Exegese sogar in Gen 1 1 hineingeheim nißt; indem (ev dgxfj) m it p r o 8 2 2 in V erbindung gebracht w ird, wonach die W eisheit die a g x v ° ö “>v G ottes ist gibt t a r g . je r . Gen l i w ieder: ^ to i Und da nun andrerseits das w o r t G ottes bei der Schöpfung das eigentliche M itte l w a r, so treten oov; sie forderten Gottes Wundermacht heraus: 7 7 19 x. xaxsXdXrjoav t. üeov x. e ln a v ' Mi] dvvrjoeiai o fteog ixoifiaocu xgane^av b Igrjjbup; dem entspricht Num 214s., worauf die Sendung der Schlangen erfolgte. Ferner liegt es wohl nahe, zu ergänzen: quousque itu ra sit ejus patien tia (©rot.). Es ist also ziemlich identisch mit dem 0 . 10 erwähnten „M urren", das ver schiedentlich erwähnt wird (hier schwebt wohl Num 1 6 4 1 [17e] vor). Leides, das »versuchen« und das »Murren« wird bei den Korr. auf dieselbe Sache gehen. Wenn jene Freien in starkgeistiger Bravour unbeschadet am heidn. Kultus teilnehmen zu können meinen, so ist das, sagt P., ein herausforderndes versuchen des Herrn (Christus), ob er sie wohl deswegen fallen lassen werde. Und wenn sie sich gegen die Gemeindesitte und gegen das W ort des Apostels, die solche Licenz ihnen verbieten wollen, auflehnen, so nennt er das ein »Murren«, wie jenes, dem als Strafe die Ausrottung von 1 4 7 0 0 M ann folgte (Num 16 49 [1 7 14]), nach LXX infolge einer dgavoig; von einem Würgengel, der Ex 1 2 23 ; Sap 1 8 25 erwähnt wird, ist hier im altt. Text keine Rede. P . führt ihn ein nach mannigfachen altt. Vorbildern (II Sam 24 ie; Jef 3736; Apg 12 23) und jüdischer Denkweise, wonach bei solchen Strafgerichten nicht der überweltliche Gott selber in Aktion treten darf. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, wie Dibelius (Geisterwelt p. 43 s.) vermutet, daß das a rti kulierte dXo&g. auf den Satan geht (vgl. die nahe Verbindung von oax. und öXe&gog 5 s)3. 1. DG haben nach L X X ixjiogvev( 0 (iev, itjen ogvevoav, D CKL in eoov, AC s cD c K L P i v fiiä , 37 73 p h ilo x 24000. 2. 17 M a r c eP‘Ph : neigaow fiev, A 2 E u th a l004 nach L X X t . &eov, dagegen kC DG P : sn sig a o a v gegen L X X — A L D CKL. DG KL it v g peS p h ilo x sa h co p M cion^P*1 I r ,nt O r(ath) A m b rst, das x vg io v interpretierend, X giozov. D CE KL ad d x a i hinter xa&cbg, wie Der p e s in v . 7. D as 3mperf. ojkoXXwxo B kA von C DG K L P scheinbar korrekt in den ctor. verwandelt. 3. Wenn das yoyyv & tv eine Auflehnung gegen P . einschließt, so wäre doppelt not wendig, an der LA yoyyv& ze B AC K L P f v g s y r sa h a e th I r mt O rmt E n t h a l t A u g A m b rst festzuhalten, gegen das konformierende -(opev k DG 17 cop arm O r6*4 Chr. Lies xa& dneg B k P gegen das mit v . 9 stimmende xa$eQovxaXrj noch eine (von mir
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nicht zu belegende) Nuance liegen, die auch Hofm. fühlt, wenn er sagt, es bezeichne „das einem Einzelnen unm ittelbar übergeordnete, ih n o r d n u n g s m ä ß ig u n t e r sich B e g r e if e n d e " . Sonst könnte nicht von xeyaXrj die Wortsippe xecpäkaiog, xetpakaiovv u. s. w. abgeleitet sein, welche bedeutet, daß in einer als xeydX aiov bez. Sache alles andre enthalten sei, so daß man in ihr alles xeipaXaiovv könne. Nur in diesem Sinne nämlich kann P . sagen, daß » je d es M annes«, nicht nur des christlichen, »Haupt Christus« fei; denn wenn er hierdurch nur als xvgiog bezeichnet wäre, so w äre er auch ndor\g y w a ix o g xeyaXrj, und im strengen Sinne könnte das nur von Christen gesagt sein, w as wieder durch navxog verboten ist (vgl. auch die ganz allgemeine Aussage v . 8). Cs handelt sich also um eine Aussage über die Schöpfungsordnung, die nur aus ganz bestimmten jüd. Hellenist. Voraussetzungen zu verstehen ist. 3 u Grunde liegt eine Lehre, die philo in seiner Art ausgeführt hat, daß der Cinzelmensch (6 xaxä pig o g ), o vvv TtXao&eig (Gen 27), und der x a ra xfjv eixova &eov yeyovdog agdxegov (Gen 1 n ) ZU unterscheiden seien (op. m . § 134): 6 (Jiev yäg dianXao&elg aio&rjxog rjdrj fiexexcov Ttotoxrjxog, i x ocbpaxog x . \pvyr\g ovveoxcdg . . . 6 de „xaxä x. eix o va " idea xig rj yevog rj ocpgayig, vorjxdg, äocopaxog . . . TDdS p hilo platonisierend idea, yevog, og äv wird durch Zusammenziehung in cboav („sozusagen" vgl. II 1 0 9) unschädlich gemacht (Bloß § 78, 1 ; Bchm.). Jedenfalls ist äv schwierig; in der Bedeutung „wie immer" oder „so oft als" würde wg äv jjyeo&e einen neuen Zwischensatz bilden, durch den das Gefüge völlig aus dem Leim ginge. Schließlich ist das bloße ijyeo&e etwas zu wenig Charakteristisches, um darauf die Erinnerung zu lenken. Die Lesung £g ävrjyeo&e „wie ihr entrückt wurdet" Hat große Vorzüge; man denke an M t 4 i ; Lk 45 xa l ävayaywv avxov edeigev avx$ . .; Ez 1 1 1 x äveXaßev sie nvevfxa x. rjyayev sie . . vgl. die Rusdrücke Mithr.-Lit. (Dieterich) p. 10, 22 woxe . . xo nvevfid oov ovvxqeyeiv („mitgerissen wird") x a i dvaßaiveiv; J u lia n or. V p. 1726 0 . II, 2 0 . dvdycov dt avxov xdg xpvyäg vom mystischen Rufstieg der Seele und dazu Dieterich p. 1 8 2 ff. 2 0 0 ff.; dann andrer seits wieder durch Zauber ävayeiv dai'fiovag (Luc. Philops. 13) Das dnayo^evoi — daneben (paronomasie vgl. l l s i f . ; Köm 12s) würde noch stärker zum Rusdruck bringen, daß dies ein willenloses Fortgerissenwerden^ war vgl. ägjzdteo&ai II 122 und Philo d e v ita c o n t 4 7 3 M.; Liv. 13, 13 r a p to s a d iis h o m in e s - ein um so unerfreu licherer Zustand, als es ngog (in der Richtung auf, der Im puls geht aus von) xä etdcoXa äyeova9 geschah. Daß sie hier gerade »stumm« genannt werden, ist durch den Zu1. adeXfpol, von DG v g a e th A m b rst hinter ayvoeXv gestellt, kann Glosse sein. 2. Diognet 9, 1 . . fiiy g t fiev xov ngoo&ev yodvov etaoev rjfiäg wg eßovXofiieVa äxaxxoig v agioxm v; ein M ittel dieses ZrjXovv ist das Gebet (14 13). (Eine parallele zu diesem fast technisch klingenden Ausdruck p lu t. A lex. 2 rj de ’O X vpm ag fiäXXov exigcov £rjXg o v x eirj xaXXloov o86g i n e v ö o ^ ia v tj 8 t rjg ä v xig äyad'og xovxo yevoixo, o x a l 8 oxeXv ß o v X o ix o ; D t O g . Caert. V II, 121 e iv a i y ä g xov K v v io p o v o v vx o jio v i n ägexrjv 68ov. — d e ix v v fu für lehren oft bei (Epitt. I, 4, 10 8 eT£ai a v x o j xd egyov xfjg ägexfjg, Xva fiä& fl . . 29 8 e tx v vo v x o g xrjv 88 6v . . 32 xrjv äX rjfteiav. Lucian N e c y o m . 4 x tv ä 68 6 v änXfjv x ß e ß a to v vno8eTt-ai x o v ß io v . Daß aber P . das B ild der 886g nicht mehr empfindet, zeigt das dynamische xa & ' vnegßoX rjv, das nicht m ehr zum B ild e paßt.
W o h in soll der W eg führen, w a s soll eigentlich die Gem. lern en ? „Der w e g soll nicht zum trjX o vv führen, der durch ext xa& ' v n e g ß . vielm eh r selber a ls ein (minder vorzüglicher) W eg bezeichnet w ird, aber auch nicht zu den x a Q -t für deren E rlan gu n g die Liebe kein M itte l ist, sondern zu dem auch durch die x a Q 3U erreichenden Z iele, d. H. zur R uferbauung der Gem einde (1426)" (Schm ), „zur w a h rh a ft erbauenden A n w endung der G nadengaben" (h n r.). A llein hierbei w ird das Z iel der E rbauung der Gem. schon im G em üt der ZrjXovvxeg vorausgesetzt, a ls ob es ihnen darum besonders zu tun w ä re; dies aber ist ja gerade nicht der F a ll, dies ist ja das N eu e, w a s P . K ap. 14 erst lehrt, v ielm eh r muß der „vorzüglichere" ein a n d r e r w e g zu dem Z iel sein, das die ZrjXovvxeg xä erstreben, w a s w o llen sie denn? S ie w ollen doch offenbar eine S teigeru n g ihres ganzen W esens, sie w ollen den höchsten Grad der n vevfjia x ix o i, den Höhepunkt des Christseins erreichen, sie w ollen , um m it 132 und 3 zu reden, „ etw as sein" oder „einen Nutzen haben". Aber P . zeigt ihnen einen a n deren, besseren W eg zu diesem Z iele außer ( in ) dem ty X o v v xä x a Q (ähnlich w o h l Bchm.). Aber in w iefern zeigt nun K ap. 13 diesen w e g ? Daß P . hier die Liebe a ls das größte C harism a em pfehle (Lietzm.), ist nicht nur nirgends gesagt, es w ird gradezu ausgeschlossen a) durch die G egenüberstellung der C h arism ata und der Liebe in K ap. 13, b ei der die a y a n tj nicht a ls ein s der x a 9 - sondern a ls etw a s v ö llig Anderes geschildert w ird, durch das die C h arism ata erst etw as w e r tv o lle s w erd en , b ) durch die E n tg eg en setzung in 1 4 1 8icoxexe xrjv a y a n rjv, ^ X o v x e 8e xä n v e v fia x ix ä . A n sich ist es kein unrichtiger Gedanke, daß auch die Liebe, w ie P . sie schildert, ein w erk des G eistes ist (G a l 522 steht sie an erster S telle), aber dies ist mehr a u s der Gesamtanschauung des P . selber gedacht, der d as ganze neue Leben des Christen eine Frucht des G eistes nennt, a ls au s der hier vorw alten d en pop u lären Anschauung, wonach die außerordent lichen K raftleistungen des Christen au f besondre G eistbegabungen zurückgeführt w erden, h ie r jed en falls w äre es geradezu eine Zerstörung des G edankenganges, w en n m an auch die Liebe zu den x a Q rechnen w ollte. Aber auch die kom parative N eb en ein anderstellung v o n x a Q* und ä yä n rj ist für die m eisten A u sleger nicht der Hauptgedanke, denn dann w ürde K ap. 13 doch gar zu schlecht in den Zusam m enhang passen. M a n nim m t meist an, Kap. 13 prälu d iere auf K ap. 14 insofern, a ls durch den Lobpreis der Liebe der Gedanke vorb ereitet werde, dasjenige C h arism a sei das bessere, w elches in den Dienst der Liebe gestellt w erden könne, nämlich die P ro p h e tie. Nachdem K ap. 13 gesagt h at: Liebe ist mehr w ert a ls a lle C harism ata, w ürde K ap. 14 folgern : also ist die P rop h etie, die der E rbauung der Gem. dient, mehr w ert, a ls G lossolalie. Aber dieser Gedanke w ird von P . nicht ausgesprochen; überhaupt kommt außer 1 4 ia die ä yä n rj in K ap. 14 nicht mehr v o r , und w en iger die B eseelung der C h arism ata durch die Liebe w ird geschildert, a ls die fördernde, erbauende W irkung au f die G em einde. E s lä g e also eigentlich nur der Gedanke v o r : w e il Liebe das höchste ist, so strebt nach der P ro p h etie, w e il diese die G em . fördert! Aber 1 4 1 sagt das nicht, stellt vielm ehr ä yä n rj und n v e v jia x tx ä a ls zw ei erstrebenswerte D in ge neben einander, ohne daß zwischen ä yä n rj und ngofprjxevetv eine V erb in d u n gslin ie gezogen w ü rd e. D azu kommt, daß auch 132 die P rop h etie nicht ohne w eiteres m it der Liebe verbunden gedacht ist, sondern der F a ll v ergegen w ärtigt w ird, es gebe ngocprjxeia o h n e Liebe! Kurz, w en n schon der Ü berganz 1231 nicht sehr organisch ist, so ist vollen d s der Zusam m enhang zwischen K ap. 13 und 14 w en iger einleuchtend a ls künstlich. Und w ie flau ist der Ü bergang 1 4 1 ! Schon der Ausdruck 8 tw x e x e x. ä y a n . wirkt nach K ap. 13 unerträglich m att, w i e aber ist die log. B ezieh un g zwischen 8icoxexe xrjv ä y ä m jv und £rjXovxe 8e n v e v -
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liaxixa ?
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I s t dies nicht - ehrlich gesagt - einfach ein künstlicher und kümmerlicher Rückgang zum T hem a 1 2 s ia ? h ie r h ä n g t K ap. 13 sehr lose in den N ieten - übrigens nicht anders bei dem schroffen Ü bergang 1231; nicht viel besser ist der Ü bergang von K ap. 8 zu 9 und von 9 zu 10. K ap. 13 macht durchaus den Eindruck einer „E in lage" - nicht anders wie Kap. 9, einer Digreffion, die sich von dem H auptthem a unbillig w eit entfernt. Kirnt kann das auf verschiedene w eise erklären. E n t w e d e r h a t P . Kap. 1 2 . 14 in einem Zuge diktiert und an einem späteren T age K ap. 13 nachträglich dazwischen geschoben; o d e r er h a t Kap. 13 frü h er schon einm al konzipiert und niederschreiben lassen, und benutzt n un dies Stück bei dieser G elegenheit, v ie l leicht ab er ist das Stück garnicht d u rc h P a u l u s an diese Stelle gekommen, sondern durch einen sammelnden Redaktor. (Es h a t nämlich ganz außerordentlich n ahe Beziehungen zu K ap. 8 . Die Gegenüberstellung von yvcootg und d y a n r\ 8 i ist auch 1 3 9 - i s das H auptthem a. Die Vergänglichkeit der T h arism ata w ird eingehender a n der yvcootg a ls a n der 3ungenrede nachgewiesen (1 3 8), w a s m an doch in erster Linie erw arten sollte. V ielm ehr stehen hier yXcöooat und jtQocptjxetat auf derselben Stufe der Liebe gegenüber, w ährend doch die Tendenz von Kap. 14 auf die U berordnung der P ro p h etie geht. D as C harism a der yvcootg, das auch 132 betont ist, w ird in K ap. 12. 14 kaum gestreift. D agegen liegt K ap. 8 recht eigentlich der F all vor, das jem and alle yvcootg ha t, aber keine Liebe, und daher „nichts ist", w ährend er d o x e t iy v c o x e v a t xt und neQ to o evetv 8 8 . (Es korrespondiert ferner 8 2 17 yvcootg cpvotot und 134 17 a y a n t] o v (p v a io v x a t, und ov ZrjxeT xä ia v x fjg m it 1 0 33. Schließlich w ürde sich 1 3 1 sehr gut an 813 m it seinem lebhaft rednerischen Schluß anfügen, w e n n diese V erm utung richtig ist, daß einst 13 und 8 nebeneinander standen, so w ä ren in der E ndredaktion Teile desselben B riefes durcheinandergeschoben, denn Kap. 8 und 13 gehörten dem 2. B riefe an, ab er doch w ohl auch K ap. 1 2 . 14 (?) Je d e n fa lls ist es nützlich, einm al K ap. 13 ohne Rücksicht auf seinen heutigen Zusam m enhang m it Kap. 1 2 . 14 zu betrachten; denn es tst u n ter allen Um ständen ein in sich völlig geschlossenes abgeru n d etes Stück. E inen „Hym nus" oder „Psalm " pflegt m an es zu nennen und m an preist seine Schön heit m it starken W orten. Aber im Allgemeinen fehlt der versuch, die besondere A rt dieser Schönheit und die F orm des Stückes wirklich zu analysieren. H ym nus, (vde, P salm sind unzutreffende N am en; denn es fehlt das M erkm al eines solchen, ein M e tru m ; es fehlt das M erkm al der Lyrik, das Ausstromenlassen ganz persönlicher E m pfindungen. (Es ist kein G ebet, keine Dankes- oder Lobes-Hym ne; der Verf. redet auch nicht von s e i n e r Liebe, denn das Ich ist ebenso w ie 813 nicht individuell sondern typisch. D er Verf. w ill w e r t und Wesen der Liebe schildern, und er tu t es in red nerischer Form . N atürlich tu t er es, w eil er von der Liebe im tiefsten begeistert ist, w eil sein h e rz voll ist von Liebe; aber schon daß er das abstrakte w o r t w ä h lt, statt anschaulich zu sagen, w ie und wen er lie b t, ist bezeichnend; selbst bei diesem Stück kommt die N a tu r des D e n k e r s P . zu Tage. Seine w ärm sten E m pfindungen, seinen E nthusiasm us setzt er in Lehre um. Die Schönheit des Stückes liegt in der W ah l der W orte, im B a u der Sätze und den rednerischen F ig u ren , in der A nordnung des G anzen. Die G liederung in drei Abschnitte ist klar. Auf den äußerst lebhaften 1 . Ab schnitt (v . 1 - 3 ) m it seinen drei wie w o g e n aufsteigenden und niederstürzenden Sätzen folgt 2. das ganz ruhig gehaltene Mittelstück v . 4 - 7 , dann 3. v . 8 - 1 2 w ieder ein bew egterer Teil, der in den erhabenen Schlußsätzen v . 13 zur R uhe kommt. I n dem der 3. Abschnitt zu den C harism en zurückkehrt, entsteht das u n s bekannte Schema a b a , wobei b eine Digression von dem H auptthem a: „C h arism ata und Liebe" darstellt. D er Satzbau im E inzelnen: 1 . Die Vordersätze m it der A naphora i ä v steigern sich in U m fang und W ucht nach der M itte zu, um dann w ieder abzuschwellen a) 16, b) 2 5 + 1 8 , c) 13 + 16 S ilben; dem kürzesten Vordersatz entspricht der längste und gewichtigste Nachsatz a) 15, ß ) 4, y ) 6 Silben. Dem m ächtigen c r e s c e n d o a - b und dem ge ringeren D e c r e s c e n d o b - c korrespondiert ein starker A bfall von a - ß und eine leise Steigerung von ß — y . Dazwischen dreim al das m onotone äyäjzTjv S k i^o>, ge wissermaßen der W ellenkamm, der einen M om ent steht, ehe er niederbricht, prasselnd (a), h a r t aufschlagend (/?), dum pf ausrollend (y): o v ö e v cbcpeX ovfiat. - 2. Die ruhige
Schilderung in antithetischen, z. T. reimartigen Sätzen: y ayantj naxqoüvjieX, xQVm ozevexai rj a ya n tj1 || ov ZtjXoX [ij ayantj] ov negnegevexai ov q?voiovxat || ovx doxtjfioveX | ov £tjxeX ja iavxtjg || ov nagogvvezai \ ov Xoyl^exai xo xaxov || ov x a^QBL TV äSixi'q., ovyxaiQsi de xfj äXtj&eiq. || a navxa oxeyei b navxa moxevei | b navxa iXnl£ei a navxa vnofievei ||. Bis zu einem gewissen Grade erinnert dieser Passus an die Verherrlichung des (Eros im Symposion durch den w u n d des Rgathon p. 197. Die Parodie gorgianischer Rhetorik, die P la to hier gibt, steht unserem Texte nicht so fern; w as der klassischen Prosa unerlaubt schien, ist dem Rsianischen Stil, von dem P . vieles hat, ganz geläufig; vgl. z. B. ovxog Sk tjfxäg aXXoxgioxtjxog jikv xevoX, olxeioxrjxog Sk nXtjgoX . . iv eogxaXg, iv x°Q°^> *v &vo(aig ( a b a ) yiyvojievog Yjyejidiv' ngadxtjxa jikv nogl^oav, ayqioxtjxa S3 i£oqi£(ov • qoiXoScpgog evjieveiag, ädcogog Svojtevelag’ tXecog äyadoXg, deaxog oov yvpivooocpioxai ftaraup n v g i Noch nicht lange w ar es her, daß in Athen unter Augustus ein Indier sich verbrannte8; nach diesen Mustern ist dann später pereginus Proteus (Lucian, P er. 22: vjieg ävdgcdnoov
xovxo öga, cbg didd£eiev avxovg davorov xaxatpgovelv x. lyxagxegeiv rolg SeivoTg) in Olympia vor versammelter Menge den Feuertod gestorben, fluch ein Christ, der etwa die nadrjfiaxa Xgiorov teilen oder die Vereinigung mit dem Herrn beschleunigen oder seine Freiheit von der Welt betätigen wollte, könnte auf solchen Gedanken kommen, und dabei wäre es möglich, daß seine Seele leer, ohne Liebe wäre - einem solchen würde all diese Aufopferung »nichts nützen«, nämlich in den Augen seines Herrn, der das herz und die Liebe ansieht. 3n ovdev4, (byekovfiai liegt die 3dee der Verdienstlichkeit solches Tuns leise angedeutet. III 3 b ) D a s W esen d e r L ieb e v . 4 - 7 . Diese lehrhaft beschreibenden Sätze (s. oben S. 312) entfalten einen großen Reichtum von Beobachtung und Lebenserfahrung vor uns; die Fülle des Ausdrucks ist ein Zeichen, wie der flp. sich nicht genug tun kann, diesen Edelstein in allen Lichtern und Farben spielen zu lassen; öoa iorlv d?.rjdrj, ooa oejuva, Saa dixaia, Soa äyva, ooa v y ä g x a x e y e X ä x e , oig ngoq>rjxig a i x Sv Acodcovfl le g e ia i fia v e io a i fie v noXXä dt] x a i x a X ä Id ia xe x a i d tjfio o tq xt]v *E X X äda e lg y d o a vx o , ocoipgovovoai d e ß g a y e a rj o v d e v ' x a l e ä v dt] Xeyco/iev Z tß v X X ä v xe x a i äXXovg, Soot fia v x ix jj %gcofievoi evftecg noXXä dt] noXXoTg ngoXeyovxeg elg xo fieXXov ajg& cooav, f itjx v v o ifie v ä v dfjXa n a v x i X eyo vxeg ' xode firjv ä £ io v S n ifia g x v g a o tX a i, oxi x a i xcov naX aicov o i xä o v o fia x a xt& Sfievoi o v x aloxQ ov rjyovvxo o v d e oveidog fia v ta v ( — die etoeX&ovxeg freilich meinen es als eine oveidog, wenn sie sagen : fiatveo& e) — fia v ta und fia v x e la : Cur. Bakch. 291 ff. fiä v x tg d* o d atficov o d e * xo y ä g ß a x % e vo ifio v x a i xo ftavicodeg fia v x ixr]v noXXtfv s%ei * o x a v y ä g o d eo g eig xo ocofi eX&fl noX vg, Xeyeiv xo fieXXov xo vg fie fiffv o x a g noteZ.
illustrieren,
xal ovrcog wie 1 1 2s: und unter diesen Umständen1. Das Fut. TiQooxvvYjoei bez. die notwendige Folge (D. 23: ovx igovoiv); ngooxvv. ist
hier wie M t 4 s die entscheidende Huldigung und Anerkennung des Bekehrten; diese volle Kraft hat der Ausdruck eigentlich nur bei dem ämorog, wenn der idicorr]g ein schon halb Gewonnener ist; ein solcher wird ja auch schon früher sich von Gott erkannt gefühlt und Buße getan haben. Dies ist ein Moment, das für die Gleichsetzung des Idicorrjg mit dem äm orog spricht. I n an a yyeXXcov liegt die Nuance: von einem konstatierten Tatbestände Zeugnis ablegen, der W ahrheit die (Ehre geben, (vgl. I Theff 1s; M t 11 4 ; 28sff.); diese wird durch ovrcog 2 verstärkt (vgl. Mk 11 32 D: äXrjftcbg; Lk 2347; 2 4 3 4 ). Daß iv vjuuv in anim is v estris auf die Propheten gehe, ist nur insofern nahe liegend, als ja der Fall gesetzt wird, daß a lle prophezeien; der Heide glaubt wie im Dionysos-Kult (Diod. IV, 3, 2f.) die n agovoia des Gottes unmittelbar mit zu erleben; aber er will vielleicht mit iv vjuuv doch noch mehr sagen: nicht nur in diesem Augenblick redet Gott in euch, sondern er ist (dauernd) unter euch, in eurer M itte. Jedenfalls würde das dem urchristl. und paulin. Sprachgebrauch mehr entsprechen; P . hat zwar das Bild von der Gem. als Tempel Gottes (3ie) und (vff. 2 1 3 das von der Hütte Gottes bei den Menschen; aber es ist nicht vorjohanneischer Sprachgebrauch, daß Gott in den einzelnen Christen sei (dafür tritt der heil. Geist ein 6 19 ). Nachdem somit der erbauende w e rt der Prophetie vor der Gl. besonders packend veranschaulicht ist, zieht ein neuer Abschnitt III 4e) mit r i ovv eoriv, äöeXcpoi; einige p rak tisch e F o lg e r u n g e n v . 2 6 - 3 3 für die Ordnung in den Versammlungen, v. 26 exponiert, wie es bei den Versammlungen ist oder zu sein pflegt, um dann mit n avra ngog olxodojurjv yivioftco die Ge neralregel aufzustellen, exaorog ist hier ebenso leise übertreibend und ungenau gebraucht wie 1 12; gemeint ist: ich setze voraus, daß jeder etwas in die Ver sammlung m itbringt, jeder über einen Beitrag zur Erbauung verfügt, der eine so, der andre so, der eine dies, der andre das. „M itbringt" ist viel leicht nicht ganz richtig, denn sehr häufig werden die Inspirationen erst wäh rend der Versammlung auftreten. Der Ausdruck des P . läßt aber auch zu, daß die pneumatiker, wie Simeon, der fjX'&ev iv reg nvevfxan elg ro legov (Lk 2 27 ), schon auf dem Wege zur Versammlung sich inspiriert fühlen. An ein bewußtes sich vorbereiten (Lk 2 1 14 jigo/ueXeräv) ist natürlich nicht ge dacht. Unschätzbar sind die folgenden Daten: ein Psalm, natürlich kein glossolalischer (v . 15), sondern ein in deutlichen Worten mitteilbarer und von der Gem. mitzusingender. Leider haben wir von der altchr. Psalmendichtung trotz der Beispiele bei Lk 1. 2 und in der Offenbarung Joh. eine allzu ge ringe Vorstellung; Kol 3ie erweckt nur den Hunger nach konkretem M aterial; ob die jüngst gefundenen „Oden Salomos" uns darüber etwas lehren können, steht dahin, vollends wissen wir über die Art des „Singens" dieser Psalmen nichts. Unter diöaxrj muß eine einzelne Belehrung über einen einzelnen 1. de A m brst: et tune; Dc KL nehmen x. ovzco auch schon vor vorweg. 2. üeos Svrcos KL Chr; o om s DG 109.
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Gegenstand zu verstehen sein, z.B. eine „pneumatische" Schriftauslegung; unter änoxakvxpig eine einzelne Enthüllung, sei es über die Zukunft (vgl. 15 51) oder über die Gegenwart (©ff 17 eff. und dazu SchrNT II, 668 f.) oder über momentan zu lösende Ausgaben (ctpg 132) oder zu fassende Entschlüsse (Gal 22 ). Die EQjurjveia kann nun freilich nicht wohl „mitgebracht" sein, sondern erst auf Grund der ykcbooa entstehen, hier ist nun ganz klar, daß yX & ooa nichts anderes sein kann, als eine einzelne, in s p irie rte Ä ußerung des p n e u m a tik e rs . Jetzt endlich, können w ir den versuch machen, I. den N a m e n dieses C h arism as, II. sein W esen zu deuten. A u s der reichen Literatur über den Gegenstand nenne ich den Rufsatz v o n Bleek StK r 1829, 5 . 3 - 7 9 ; H ilgenfeld die G lossololie in der alten Kirche, Leipzig 1850; P . F ein e, Rrt. Zungenreden H(E3 X X I, p. 7 4 9 ff. und eine dem nächst erscheinende Schrift von Cddison IN osim an, d as Zungenreden, sow ie die K om m entare und w e in e ls , W irkungen d. G . S . 7 1 - 1 0 0 . I. D e r N a m e , w i e heißt d as C harism a bei P .? Der Ausdruck yXcooooXaXia kommt nicht v o r; in den A ufzählungen 1210.28 steht nicht yXdoooatg XaXeXv sondern yiv rj yXcooocov und 138 steht yXcoooai neben ngofprjxeXai und yvcooig, 1422 a i yX w o o a i in A ntithese zur ng oyrjxeC a. Der eigentliche N am e ist also yXcoooai oder y iv rj yXcooocöv. Vieser N am e w ird von P . nicht erklärt, sondern a u s dem Sprachgebrauch der Korr. herübergenom m en; er muß also den Griechen unm ittelbar verständlich gewesen sein, er w a r w ie ein te r m . t e c h n . im Gebrauch, w e n n n un P . (ev) yXc6oo??(cug) XaXeXv sagt, so ist dam it eine eigentüm liche F orm des R edens gekennzeichnet, denn XaXeXv ist „der Ausdruck für die form elle Tätigkeit der Sprechwerkzeuge" (H olst.). Aber diese Form kann auch a ls das Objekt oder der I n h a lt des R edens erscheinen (v g l. unser „in Versen" sprechen und „Verse" sprechen), h ierau s erklärt (ich auch der Wechsel des S in g . und P lu r ., der in den hssr. noch w eiter geht (142 haben D G , 14, 4 D , 1 4 ,1 8 B K L P den P lu r a l) je nachdem em e einzelne Äußerung ( e i n e yXcoooa) vorschwebt oder d as allgem eine g e n u s der Redeweise. D arum steht 1 42.4 passend der S in g ., indem ein einzelner Redner v ergegen w ärtigt w ird ; 1 4 5 a steht naturgem äß der P lu r . (n d v x a g v jiä g XaX. yXcbooatg ); aber auch 145 b (o ngo(prjxevcov — o XaXcov yXcoooaig) ist P lu r. passend, w eil die verschiedenen Arten des R edens konfrontiert w erden, w a s bedeutet n un yXdöooa? Entsprechend den drei H auptbedeutungen bei den Griechen 1) Zunge, 2) Sprache, 3) Altertüm licher oder seltener Ausdruck sind drei D eu tu ngen vertreten. 1) D ie p h y s i o l o g i s c h e , wonach yX. XaX. ein Reden nur m it der Zunge bedeute, w o b ei der vo vg (oder der W ille oder das Z entralnervensystem ) ausgeschaltet ist; lediglich die Z unge ist durch den übernatürlichen R lotor des G eistes m B ew eg u n g gesetzt1; so a ls ob 149 la u te te : ia v y ä g n g o o e v x o y fia i yX axjofl, rj yXcoaoa fio v Ttgooev1. A ls Urheber g ilt V ard ili, s i g n i f ic a t u s p r im it iv u s v o c i s ngotprjzrjg e x P la t o n e e r u t u s , c u m n o v o t e n t a m in e in t e r p r e t a n d i I C or. X I V G o t tin g . 1786. Danach Eichhorn, allg. B ib lio th . d. bibl. u. m orgenld. Literatur I, 9 1 - 1 0 8 ; 7 7 5 - 8 1 ; II, 7 5 7 - 8 5 9 ; III, 3 2 2 - 3 0 . N eu erd in gs auch Holsten: „Insofern nun bei der Z u n gen sprache der vo vg nicht b eteiligt w ar, sondern das n v t v j i a im Menschen nur den M echa n ism u s seines Sprechens, vor allem seiner Z unge tn B ew egu n g zu setzen schien, so n an n te m an diese W orte der pneum at. Rede m it Recht yX XaX , m it Z u n g e , n ic h t m it B e w u ß t s e i n sprechen. Erst in diesem Ausdrucke w a r der Unterschied der bew ußtseinslosen F orm der Sprache des n v z v jia vo n der b ew u ß te ollen Form aus seinen klaren, charakteristischen Ausdruck gebracht. Und so h at P . den Ausdruck gebraucht und bestimmt ( 1 4 19)". Aber der Gegensatz xcg v o t jio v und i v yXcooofj 1 4 i 9 ist d as E rgeb nis der ganzen vorhergehenden E rörterung 1 4 i 4ff., und es ist doch w o h l ziemlich deutlich, daß erst P . die Unfruchtbarkeit des vo vg a ls ein neues Argum ent g e g e n die 3 . einführt. D aß aber im Sprachgebr. der Gem. i v yXd>oorj ohne w eiteres den Gegensatz „ohne B e wußtsein" eingeschlossen h ab e, ist v ö llig undenkbar. D er Ausdruck „m it der Z unge reden" ist überhaupt ganz sinnlos, da a lles Reden m it der Z unge geschieht; es mußte noch irgen d w ie ausgedrückt sein, daß eben n u r die Z u n ge und nicht W ille und v e r -
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Xsxat dtä x. nvevfxaxog.
Hb er die Zunge ist in keiner Weise als das Subjekt dieses Redens gedacht oder auch nur als das Drgan. Dies erkennt man an 14s, wo P. wirk lich von der Zunge reden will als von dem (Drgan des Sprechens. Da setzt er, um jede Verwechselung mit dem Stichwort yX. X. zu vermeiden, statt iv dtd und fügt den Hrtikel hinzu: dia xfjg yXd>oorjg. Die stehende Hrtikellosigkeit (über 13 1 s. später) von yX. beweist überhaupt schon, daß nicht ein bestimmter Gegenstand oder ein (Drgan ge meint ist, sondern daß es sich um eine Größe handelt, die in verschiedenen Erschei nungsformen sich differenzieren kann. Daß der Plur. yXcdooatg bei dieser Huffassung neben einem singul. Subjekt nicht bestehen kann, ist klar - wie soll vollends der Husdruck yevrj yXcooacov erklärt werden, die nach 1 2 10 ein em Menschen zu teil werden sollen? Schließlich deutet der Husdruck yX. X. nichts an von einem Lallen, wispern oder sonstigen Symptomen einer reinen Zungenbewegung. Huch der Zungenredner bringt arttkulierte Xöyoi (14 is) hervor, die freilich der Mehrzahl unverständlich bleiben, aber doch immerhin eine Hrt ytaXpog, eine evXoyia oder ngooevxy vorstellen sollen und durch eine ig ^ v e ia in gewöhnliche Sprache übertragen werden können. - 2) Die Deutung der Glossolalie als ein Reden in frem d en S p rach en ist die älteste und noch heute in Laienkreisen verbreitetste, weil sie „biblischen Grund" zu haben scheint in Hpg. 2. Hber die Ruff, des Verf. der Hpg. ist für P. nicht maßgebend, zumal dort deutlich zwei verschiedene Huffassungen der Sache sich mischen (vgl. Mendt in diesem Komm. z. St.). Bet P. aber fuhrt zunächst nichts auf ein Reden in fremden Sprachen; vor allem hätte er 14iof. die yevrj tpcovcov (Sprachen, bem. die Hbwechselung im Husdruck!) nicht als Hnalogie zur Glossolalie verwerten dürfen, wenn diese selber nach seiner Huffassung ein Reden in Völker-Sprachen war; die 3. wäre nicht unver ständlich gewesen, falls Kenner andrer Sprachen da waren; der Gegensatz zu yX X. ist nicht das Reden idlq. dtaXexxcg sondern entweder iv z. vot oder das verständliche Reden. Huch paßt der Husdruck 1426 yXcSooav exet neben anoxaXvxpiv exet nicht dazu, daß der pneumattker mit der Fähigkeit, in einer fremden Sprache zu reden, ausge rüstet ist. Immer wieder muß betont werden, daß yX. hiernach eine einzelne, in sich geschlossene Hussprache sein mutz. So ist denn die Deutung nach Hpg. 2 heute im Wesentlichen von den Meisten aufgegeben. Hber neuerdings haben Reitzenstein (poimandres S. 55 ff.) und Bousset (Schr. NT. II, 132 f.) dieser ältesten Huffassung wieder das Wort geredet, mit nicht zu unterschätzenden Gründen, vorher aber müssen wir die 3. Deutung ins Rüge fassen, 3) wonach yX. an e in e n b estim m ten griech., insbes. gram m a t. S prachgebrauch an k n ü p ft; sie ist besonders von Bleek (StKr. 1829) und Heinrici vertreten worden. yXcoooat bedeutet im Griechischen (abgesehen von Zunge und Sprache) a) v e r a lt e t e Husdrücke: Galen V, p. 705f. (Kühn XXX, 62 —69): ooa xolvvv z. Svofzdxcov iv fiev zoTg naXat XQOvotg rjv ovvrj&rj vvvl de ovxexi ioxi , tä fiev zotavxa yXcdzzag xaXovot ; Mark. Hurel. IV, 33: a i naXat ovvrj&eig Xe^etg yXcooorjfiaxa vvv. b) Fremdsprachige oder fremdartige, nicht jedermann verständliche Husdrücke: Hristot. poet. 21, 4 ff.: anav öe övofiä ioxtv rj xvgtov („eigentlich") rj yXcöxxa rj fiexatpoga rj xoofiog rj Ttejzoirjfievov . . . Xeyco de yXcdzzav,
VTai exegot. &oxe tpavegdv, Sxt xa i yXwxxav xa l xvgtov elvat dvvazdv xd avxo, firj toTg avxoXg öe‘ xd yag „olyvvov“ Kvjxgtotg fiev x vg to v , fjfuv de yX&xxa ; 22 sf.: Jgevtxov öe Xeyco yX cdxxav x . fiezatpogäv x. inexxaoiv x . Ttäv xo Traget xo xvgtov aXX9 äv ztg dnavxa zotavxa notrjoy, rj a X v t y p a eoxat rj ßagßagtofiog‘ av fiev ovv ix (jtixarpog&v, atviyfia• iäv de i x yXcozxäv, ßagßagtofiog vgl. rhetor. 3, 2 (p. 1404 b); Sext. Einpir. adv.
gramm at. I, 13 p. 286; Lusthat. ad II. 1, 1; Plut. Is. Os. 61 p. 375 EF bei der stand beteiligt sind, oder es müßte positiv gesagt sein, daß die Zunge durch etwas anderes als durch Wille und verstand in Bewegung gesetzt werde, völlig unmöglich ist hierbei der Plur. yXwooatg bei einem singulär. Subjekt; denn der Einzelne kann nach dieser Huffassung immer nur (er) yXmooyi XaXeTv. 3m Grunde verläßt Holsten denn auch seine Deutung, indem er sagt: „natürlich übt in Wirklichkeit auch der Einzelne die u n tersch ied en en F o rm en der Z u ngenjprache". Damit ist er von der Huf fassung von yX. als (Drgan zur Huffassung als einer Hrt des Redens übergegangen.
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Erklärung des Namens Osiris i x xov Sotov x . r. legov fiE fiiyfxivov : ov SeX 6k &avpä£eiv T o o a g x . negiqjgaoeig x . äoatpetav, ovxco SiaXiyeo&ai nageoxevaoe xoig XQ^pivotg d>g vopoi xe noXeoi SiaXiyovxat xa l ßaoiXeXg ivxvyxavovoi Srjpoig x . fiafhjxal SiSaoxaXcov äxgooövzai, n g o g xo o v v e x o v x a l m ü a v o v a g p o C o fie v o g . h ier ist besonders deutlich, daß yXcöooat unverständliche Nus
sagen meint. — Daß der Sprachgebr. der Korr. und des P . an einem geläufigen grie chischen Nusdruck anknüpft, ist nicht zu bestreiten. Und zw ar ist das Charakteristische an yX&ooai nicht die Abwesenheit des vovg - diese Antithese führt erst P . 14is von einem höheren Gesichtspunkt ein - , sondern die Unverständlichkeit, das Geheimnis volle (:nvevpaxi XaXeX pvoxrjgta 142; die Analogie des ßagßagog 1411, des elg äiga XaXeXv 14s p y evorjpov Xoyov !). Aber schon das ist ein wesentlicher Unterschied, daß die griech. yXäooai einzelne TDorte sind, die hier gemeinten doch mindestens w ortgefüge. Ferner ist ohne weiteres klar, daß die Korr. für die von ihnen so hoch ge wertete Erscheinung den Nusdruck yX&ooai nicht gewählt hätten wegen jener Eigen schaft der Unverständlichkeit. Dies ist doch ein M a n g e l , den P . seinerseits so scharf hervorhebt. 3m dunklen, unverständlichen W orten zu reden, ist an sich kein Ziel des Strebens. Es muß für die Korr. in dem W orte yX. noch ein M om ent enthalten ge wesen sein, durch welches das Staunenswürdige, überwältigende, w underbare an der Erscheinung bezeichnet wurde. Dafür spricht nun auch, daß das Charisma in den beiden Aufzählungen 12io.es nicht blos yX&ooai, nicht blos yX. XaXeXv, sondern yevrj yXcooowv heißt. Da P . in der Erörterung diesen Ausdruck nicht wiederholt, gehen w ir wohl nicht fehl, wenn w ir annehmen, daß dies der in der Gem. geläufige A us druck w ar. w a s besagt er? Nach xooavxa yivrf v 14io und M t 1347 i x n a v x6g yevovg muß man annehmen, daß die Korr. das Charism a darin sahen, daß einer befähigt wurde, in vielen oder allen möglichen Arten von yXüooai zu reden; das w underbare besteht in der Mannigfaltigkeit und Vielseitigkeit, in dem ixigaig (fremden) und xaivaXg (unerhörten) yXwooaig XaXeXv, wie Apg 24; M M 617 gewiß ganz aus dem populären Empfinden des Urchristentums sagen. Daß jemand in einer neuen Sprech weise reden kann, die bisher niemals in seinen M und gekommen ist, das ist das w underbare. Und da nun diese yXüooat immer da vorkommen, wo G ott gepriesen wird (Npg 2 n ; 1046) oder irgendwie mit Gott geredet wird (I Kor 142.isff.), so hat es zweifellos die Nebenbedeutung gehabt: die Ausdrucksweise, in der man im Himmel mit Gott redet. Das W under besteht darin, daß die Zungenredner für Augenblicke 1. Lin berühmtes literar. Beispiel ist die Alexandra des Lykophron (ca. 280 - 274 v. Chr.), das „dunkle" Gedicht (Ausg., Übers., Komm. von holzinger 1895); „von überall her hat d. Vf. die dunkelsten yXöooai zusammengebracht; er ahmt den Stil der griech. Orakel nach". Meyers Kommentar V. Abt 9 Aufl. 22
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in den Himmel entrückt werden (wie die Töchter des Hiob s. u.) und in „Himmels worten" reden. Da nun diese ihre Worte je nach Umständen sehr verschiedenen Klang hatten, so bildete sich die Vorstellung verschiedener Urten dieser Himmelsrede. Zu nächst rst hier der dem einfachen yXwooa entsprechende Sinn „wunderbares Himmels wort" festzuhalten und die Übersetzung „Sprache" noch zu vermeiden, wenigstens bei P. würde die Übersetzung „Sprache" an keiner Stelle in Kap. 14 passen. Uber vermöge der Elastizität von yXcoooa geht die Vorstellung natürlich sehr leicht in die einer zusammenhangenden organisierten Sprache über, und schon in ykvrj yXcooocov liegt etwas davon. Man darf vielleicht sagen, daß P. mehr die Bedeutung „unver ständliche Rebe" betont, die Korr. mehr die einer nie gehörten „Sprache", vollends 131 scheint auch er mit xcov av&gcbncov und xcov ayyeXcov nicht nur ein qualitativ höchstes Charisma sondern auch das quantitativ umfassendste ausdrucken zu wollen: wenn mir nicht nur die yXööooai der Menschen sondern auch die der (Engel zur Ver fügung stünden; hier neigt er sich jedenfalls der Unschauung zu, die in ykvrj yXcooocov liegt, daß einem Menschen alle möglichen (Spiel-)Rrten von yXdoooat verliehen sind; und yXcooocu kann hier ebenso gut auf Uusdrucksweisen wie auf ganze Sprachen gehen. So liegt schon bei P. etwas Schwebendes in dem Begriff, und der Verf. der Upg. hat keinen so argen Fehler begangen, wenn er die yXcoooai beim Pfingstfest auf „Sprachen" deutete; nur hat ihn sein Misfions-Interesse veranlaßt, etwas zu eng und einseitig an Völker-Sprachen zu denken, wahrend wahrscheinlich die ursprüngliche Meinung war, es seien wunderbare, übermenschliche Sprachen, wie sie im Himmel gesprochen werden. Daß diese Vorstellung im synkretist. Hellenismus vorhanden war, hat Reitzenstein ge zeigt (poimandres S. 55). Beim Rufstieg der Seele (vgl. poim I, 2 4 - 2 6 ) in das Stoischenreich der himmlischen Ogdoas (x a l xoxe yvjxvco'&elg ano xcov xfjg agpovlag kvegyr\\idxcov yivexai kn i xrjv oySoaSixrjv cpvoiv xrjv IStav Svva jiiv eycov) preist sie den Vater (vjivei ovv xolg ovoi xdv n a x ig a * ovyxatgovoi Se ol nagovxeg xfj xovxov nagovoiq.). K a l ofioico'&Elg xoig ovvovoiv a xo vet x a i xtvcov Svvajiecov vn eg xrjv oySoaSixrjv cpvoiv ovocov cpcovfj x i v i I S i a vpivovocov x o v üeov. Die oberen Svvapieig also preisen mit ih r e r cpcovrj Gott. Der Gedanke ist, daß jede Geister- oder Gotterklasse ihre eigen
tümliche Sprache hat. „So haben die männlichen und weiblichen Götter, (Erbe und Himmel, jeder der vier w inde eine eigene cpcovrj, die der Gottbegnadete kennt. Diese Rnschauung überträgt das Judentum auf die (Engelmelt; jede ihrer Schaaren preist Gott in einer andern Sprache". Hierher gehört das sogen. „Testament des Hiob" (T ext and S tu d ies V, 1; vgl. Spitta, Urchristentum III, 2), aus dem Reitzenstem ein Stuck nach einem C odex Vat. (M.) auf Grund eigner Kollation mitteilt: Die 3 Tochter Hiobs empfangen vor dem Tode des Vaters je einen Gurtei als cpvXaxxfjgiov. Die erste legt ihren Gürtel an: x a l nagaxgfjpca e£co yeyove xfjg iavxfjg oagxog (vgl. II Kor 12, 2) . . x . aveXaßev äXXrjv x a g S ia v cbg jx rjx h i v (ebenso form elhaft G al 14 n eg l oder v n e g x. ch a. 17/4. I Thess 1 10 9I. X g . xov a n o ftavovxog n egl fj}i(bv ); der häufige Wechsel von n e g i und v n e g beweist, daß m an auf den Unterschied nicht zu viel Gewicht legen darf (Blaß § 42, 4. 5 vgl. II, 8 2 3 ; 128; P h il l? ; 4 10 u. ö.), vn eg h a t genau so viel Gewicht wie n eg i und kann mit »wegen« übersetzt werden, wie n egl fj/icov auch mit »für uns« wiedergegeben werden kann. Der Anlaß, die Sünden, sind in diesem Xoyog, m it der die Verkündigung au ftrat, hervorhebt.
1. Die Worte o x a l nageXaßov fehlen bei Tert. c. Marc. 3, 8; man könnte annehmen, daß ITTorctort sie gestrichen hatte, um die Abhängigkeit des P. von den Urapp. zu beseitigen; aber dieser kürzere Text war auch sonst im Abendland ver breitet: Irmt III, 19, 2 Hil Amb Ambrst, nicht aber DG v g . hier wäre die M ög lichkeit einer krit. Ausscheidung zum Zweck der Loslösung des P . von der Urqemeinde gegeben (ttn Sinne von Drews u. a.); aber gegen das einstimmige handschr. Zeugnis wird man dies kaum wagen, zumal doch die Möglichkeit vorhanden ist, daß die Aus stoßung auf Marcion zurückgeht. Aber auch wenn die Worte fehlen, bleibt bestehen, daß solche Einzelheiten nur auf mündlicher oder schriftlicher Überlieferung beruhen können. Dion, halik. 1, 8 unterscheidet rd p'ev n aga Xoyicozazcov ävÖQÜv, oTg elg OfjuXiav y\1$ov, Sidaxfj nagaXaßcov von dem aus schriftl. (Quellen Entnommenen. 2. Eur. Bakch. 274 öva za ngcöz* iv av&gd>noiotv; (Euj. III, 25, 1 x a l örj zaxzeov ev ngcbxoig z t j v ayicov zcov evayyeXicov zezgaxzvv ; Plato Pol. p. 522 C: o x navzi ev Jigwzoig dvdyxrj fiav&dveiv ; Epikt. Ench. 20 xoiyagovv iv Ttgcozoig neigdü vjio z. (pavzaai'ag firj Gvvagnao&rjvai; I Mat 6 6 x. exogev^Tj Avoiag Svvdfiei laxvga ev zigcbzoig) Luc. Parasit. 49 iv jigcbxoig diaycovt£exai. Die zeitliche Fassung des Ehrys. — eg agxfjs (Sir. 4, 17; prov. 20, 21 [11] opp. iv zeXevzaioig) streift ja nahe an die sachliche heran, da das Wichtigste natürlich auch zuerst mitgeteilt wird; man darf nur nicht verstehen: am Anfang eures Christentums. Noch weniger „euch unter den ersten", was ja sachlich garnicht zutreffen wurde.
Fall auch der Zweck, um derentwillen der Tod geschieht*, er kommt ihnen (negativ) zu gute, indem sie durch ihn „gesühnt" oder beseitigt werden, w eil der Satz rein formelhaft ist, darf man hier nicht eine scharf präzisierte Sühnetheorie hinein interpretieren; indem P . diesen Ton anschlägt, löst er bei dem Hörer eine Reihe von bekannten Gedanken aus, die er hier nicht weiter verfolgt. Wie weit nun die Lehre v t z e q rcbv äjuagncov fjju&v schon von der Urgemeinde ausgebildet w a r, läßt sich schwer sagen; die PetrusReden der Rpg. enthalten den Gedanken nicht, und Rpg 832s. fehlt gerade dieser Gedanke aus Jes 5 3 ; in der Überlieferung der Herrenworte fehlt Rif 14 24; 10 45 ( v t z e q noXkcbv) wenigstens das v t z e q vficov, das dem fjfxcbv entsprechen würde, und es fragt sich, ob diese Logia nicht paulinisch beein flußt sind. (Es läßt sich daher die Möglichkeit nicht abweisen, daß P . die Tzagadooig in dieser weise von sich aus haggadisch ergänzt hätte, xarä rag ygazpäg (Rönt I2; 3 21) wird am besten durch Jes 53 zu erläutern sein, ob wohl dies Kap. bei P . überhaupt nicht zitiert wird, vielleicht ist es daher richtiger, nicht an eine bestimmte Schriftstelle zu denken, durch die das v t z e q t. äfji. fjfjL. belegt werden konnte, als an die zahlreichen, aus den man über haupt den Tod des Messias herauslas (vgl. die Petrusreden der Rpg.). (Eine neben der Schrift vorhandene Geheimtradition über den Sühnetod des Messias, die man erst in der Schrift nachträglich bestätigt gefunden hätte, kann man aus dieser Stelle keinesfalls erschließen. Während der Tod Thristi durch xarä r. ygacpag als ein von Gott gewollter erst in das richtige Licht gestellt werden mußte, steht v. 4 der zweite Satz der Paradosis xal o n hä ’A d d fi ist, nicht wie Deißmann behauptet, Rückwirkung von iv X g io rfi, und dieses ist hier nicht die bekannte paulinische mystische Formel, sondern in beiden Fällen ist iv als das repräsentative oder komprehensive zu fassen; es liegt sprachlich ein verkürzter Satz vor: dadurch, daß Adam gestorben ist, sterben alle, logisch liegt ein Zusammendenken vor: es ist im Tode Adams das Sterben aller mit gegeben, metaphysisch liegt der platonisierende Gedanke vor, daß in dem Anfänger der Reihe alle Nachfolger so enthalten sind, wie in der Idee die Einzelerscheinungen. Das läßt sich leicht ins Mystische wenden: es besteht ein Lebenszusammenhang der beiden Reihen mit ihren Häuptern, w ie im ersten Gliede ndvzes allumfassend zu denken ist, so auch im zweiten, nur daß durch iv XgioTöj sachlich sofort eine Beschränkung gegeben ist, - denn zu ihm gehört nur ein Teil der Menschheit - aber diese Beschränkung wird nicht ausgesprochen, und es kann der Gedanke nicht abgewehrt werden, daß 1. iykvixo D° KL fehlt in der gesamten älteren Überlieferung und ist rednerisch ganz matt.
der Idee nach alle Menschen in die voradamitische ä Idup xdyfiaxi; 411 exaoxog b r. löko xdyftaxt. . ri/^aytarcmy. Bei der Auferstehung sind die xdyfiaza zeitlich, nicht örtlich getrennt, das erste ist schon vorüber (das zu ergänzende i^w onoi^rj kann um so leichter aus ^axmoirsdriaoncu entnommen werden, als das Fut. nicht zeitlich sondern logisch gemeint war), Christus als änagxri,, sodann die zu ihm gehören (Gal 5 24), das sind die, welche ITH 4ie ol vexgol b X qiozcö heißen, sie werden lebendig gemacht werden (dies ist der jüdisch-rabbinische Ausdruck für Totenauserstehung 'net lebendigmachen, aphel von ';n ) bei der Ankunft Christi; in diesem techn. Sinne kommt nagovoia bei P. nur in I. II. Thess. 6 (7) Mal vor; es ist ein mehr allgemein urchristlicher, als gerade paulinischer Ausdruck; daß das Wort nicht Wiederkunft, sondern Ankunft bedeutet, und daß es nicht nur religiöse Bedeutung hat (viodor IV, 3, 2 s. r. nag. t. Aiovvaov), kann man schon aus P. lernen ( I 617; II 7 ,; PHI 1,6; 212); vgl. aber auch Deißmann, L. v. G. 1 269f.; die Auferstehung der verstorbenen Christen wird bei der dnoxaXvyng Christi 17 vom Himmel her stattfinden, wie auch ITH 4 i, lehrt; Off 20 4 beschränkt sie auf die Märtyrer. Sie tritt genau an die Stelle der „Auferstehung der Gerechten" Lk 14 14 im jüd. Glauben und hat dieselben Gründe: den Treuen und Erwählten muß das Wort der Verheißung erfüllt werden; dies drückt die exegetische LA von G m vg” 44 Ormt Hil Ambrst aus: ol b xfj nagovoia avxov ihuoavzeg. v . 24 »Sodann folgt xd xeAog*; nach der herrschenden Er klärung (z. B. heinr.) soll man ergänzen ioxat und übersetzen „das Ende". 1. rdy/ta militärisch len . Mem. 3, 1, 11; von den Sadduzäern als devzigor td y/ta Jos. b. j. II, 8, 14 § 164; philos. ro rdy/ta rw v ä&ecov Sejt. Empir. adv. Math. IX, 54; Secr. Hen. 29 von Lngelklassen?
Gemeint sei die Endvollendung, also das, was in v. 28 geschildert ist. Die Möglichkeit dieser Deutung soll nicht bestritten werben; immerhin hat es etwas Mißliches, daß damit dies Sätzchen, das mit eha und der folgenden chrono logischen Bestimmung (otav) dem mit Sneira — b> rfj naoovoiq aircov genau parallel steht, aus dem Zusammenhang des vorigen losgerissen wird. So dann wäre hier das Thema „Auferstehung" ganz verlassen; man sieht keinen Grund ein, warum P. mit orav den Termin des „Endes" angeben sollte. Schließlich wäre es auffallend, daß P. kein Mort verlöre über die, welche nicht zu Christus gehören, und daß er von einer allgemeinen Totenauferstehung, wie doch Gff 2 0 i i - i s ; Joh 5 s«f.; Apg. 2 4 is sie lehren, nichts zu wissen scheint. A u s solchen Erwägungen heraus hat zuletzt Lietzm. die Deutung von reXog — „der Rest" empfohlen, so daß hier das dritte ray/xa erwähnt wäre1, und gemeint wären die übrigen Menschen, die lebendig gemacht werden, nicht um, wie Lietzm. aus Rom 1132 erschließt, doch noch Erbarmung zu finden - dies liegt ja allerdings scheinbar in der Konsequenz von Rom 512 19 - , sondern nach jüdischer Lehre: zum Gericht nach den Werken, woran ja P. auch sonst festhält Röm 2s — i s . i e . Damit wäre auch die Frage bejaht, ob in v. 22 jiävreg universal zu verstehen ist. Ich bin geneigt, Lietzm. hierin zuzustimmen. Man kann also nicht sagen, daß P. eine ibtoxaraotaoig nävroov lehre, wohl aber die doppelte Auferstehung. Dazwischen liegt, wie in Gff 20 4s. die ßaodeia rov X q io t o v , an der freilich nach Röm 517 der Idee nach alle Menschen teilnehmen sollten; aber das Gewicht der apokal. Überlieferung ist stärker, als das der log. Konsequenz, und so werden wir hier den maßgebenden Aufriß des P. zu sehen haben. Die Belebung der Übrigen also kann noch nicht bei der parusie stattfinden - an ihr haben nur die Messiasgenossen Teil sondern erst am Ende der ßaodeia rov X q io t o v , »wenn er vernichtet haben wird« alle Gewalten, die der vollendeten Herrschaft Gottes im Wege stehen. Der Gedanke ist: Seine Angehörigen kann auch der Messias aus dem Tode nach sich ziehen, über die andern Menschen hat nur Gott Gewalt, nachdem er die volle Weltherrschaft ange treten hat. Die ßaodeia rov X q io t o v hat begonnen nach urchristlicher Anschauung (Apg 2se; phl 2»f.) mit der Erhöhung; die parusie macht nur insofern einen Einschnitt, als mit der dmox&kvxpig des Sohnes Gottes (I7) sein Königtum vor aller Welt offenbar wird. Fraglich ist, ob das Werk des xanaqyeiv erst mit der parusie beginnend gedacht wird; man könnte P. so verstehen — aber nach andern Stellen wie Röm 834 —39 hat wenigstens der Kampf gegen oder der Schutz der Erwählten vor den „Mächten" schon gegenwärtig begonnen, xaxaqyeiv kennen wir aus 2 « als festen apokal. Ter minus (f. z. St.) und die dort genannten ägxovreg rov xoo/uov sind nichts andres als die hier spezialisierten näoav ägyjjv xal näoav Q ovoiav xai diva/uv. (Es ist für uns unmöglich zu sagen, ob P. hier (wie anderwärts Röm 833; Kol l i 6. is; 2 10.15) nur rhetorisch die Worte häuft, oder ob er —
1. 19 15: xetpaXrjv x. oigdv, aQxijv x. flristot. de gener. anim. 1 18 p. 725 b, 8 to ix rfjs Tootpijg yivofievov xikos = xo neghTKOfia, was ubltg bleibt.
(worauf die Subdivision durch näoav - näoav hinweist) bestimmte Klassen von Geistermächten oder etwa gar irdische und überirdische Mächte unter scheiden will; jedenfalls will er sagen, daß alles, was außer Gott und etwa gegen Gott in der Welt Macht und Herrscherwillen hat, durch den Messias beseitigt werden soll. Wie diese Vernichtung gedacht ist, ob in der Weise der Messiasschlacht ©ff 19 20s. oder in sublimierter weise „durch das Schwert seines Wortes" oder den „hauch seines Mundes" II Th 2 s - läßt sich nicht sagen. Sehr gut würde nun hier der etwas verlorene Satz v. 26 passen: »als letzter Feind wird der Tod vernichtet«. Dann ist der Moment gekommen, wo der Messias sein Königtum »übergibt« (vgl. Lk 4s on i/uoi nagadedoxai) reg deq> xal nargi: mit unserm Artikel können wir die Kraft des griechischen nicht nachbilden, er hat in diesem Fall etwas vom demonstrativum cum relativo: »dem, der Gott und Vater ist«; es kann auch kein Zweifel sein, daß diese Prädikate vom Standpunkt des nagadidovg 1 aus gesagt sind »seinem Gott und Vater« (II I 3) und nicht etwa lehrhaft vom Standpunkt der Christen aus. Daß die Herrschaftsperiode des Messias nach jüdischer Lehre eine zeitlich begrenzte ist, wissen wir aus IV (Esr 7 29, wo er nach 400 Jahren stirbt, aus ©ff 204s., wo sie 1000 Jahre dauert- vgl. auch pirke dieser 11: „der 9. König ist der Messias, der vom einen Ende der Welt bis zum an dern regieren wird, der 10. ist Gott: damit wird das Königtum zu seinem Urheber zurückkehren". Daß das Urchristentum diesen Gedanken aufgenommen hat, ist ein Beweis, wie hier doch schließlich der Monotheismus durchschlägt und einen möglichen Vitheismus überwindet. Alle dogmatischen Wegdeutungen dieses klaren Tatbestandes sind zu ignorieren. P. ist sich des Auffallenden dieses Gedankens auch bewußt, denn er fügt einen S chri ft bewei s an, der mit der Auferstehungsfrage zunächst nichts zu tun hat; wie so oft läßt er sich von seinem lehrhaften Interesse fortreißen, v . 25 Der Beweis ist aus ps 110i (xadov ix de£i(öv jmov, ecog av dco xovg l%dgovg oov vnonodiov x ö j v nodcov oov) geschöpft. Und zwar sind das Beweisende die Worte ecog ov, die P. freilich mit a%gi (B n A P 17) wiedergibt; das ovvdgovov elvai hat also eine Grenze. Ferner adaptiert P. sich den Text in freier Abweichung für seine Zwecke, indem er, von dem oov absehend, sowohl „die Feinde" wie das Subjekt des df\ unbestimmt läßt, vor allem auch das am ov. Freilich, nach dem Folgenden zu schließen, muß vno nödag am ov sich auf den Messias beziehen, es wäre also eigentlich am ov zu lesen; denn nach dem Zusammen hang kann ja kein Zweifel sein, daß Christus und nicht Gott das Subjekt zu dfj ist (P. hat also den Sinn der Psalmstelle in ihr Gegenteil verkehrt): also Christus muß (nach der Schrift) König sein, bis er die Feinde (im Sinne des P.: Gottes und des Messias) sich unterworfen hat. Ferner hat P. nun auch noch nävxag hinzugefügt, und dies wird im Folgenden wichtig, er be weist es in v . 27 aus ps 87 . vorher aber steht D. 26 »als letzter Feind 1. napadidot BG und n agaStdü sA DP 31 67** sind beides Konjunktiv-Formen der Koine (Blaß § 23, 4); der Bor. naeady KL it vg patr latt kann wegen der schwachen Bezeugung und des Verdachts der Kons, nach xaragy^oi] nicht in Betracht kommen. „Zur doppelten protasis mit Abhängigkeit der einen von der andern f. Kühner ad Ten. Mem. I, 2, 35; Anab. III, 2, 31" (Heinr.).
wird der Hob vernichtet«. M e gesagt, dies Sätzchen würde sehr gut hinter v. 24 stehen, und man ist in Versuchung, es als falsch eingereihte Randglosse1 auszuscheiden. (Es läßt sich aber auch hier rechtfertigen als eine RücSehr zu dem Thema der Auferstehung: wenn zu den Ix& qoI und ä g x a l auch der Tod gehört, so wird nunmehr klar, warum die allgemeine Totenerweckung erst am Ende des großen Weltenkampfes des Messias stattfinden konnte. Die Per sonifikation des Todes, die auch im Judentum vorkommt', überrascht bei P.: man sollte annehmen, daß er wie fjbr 2 u den Satan als den Herrn des Todes ansähe (5e), und es ist nicht sicher, ob er ihn nicht wie die a/xagxia mehr spekulativ als ein „Prinzip", als eine dvva/xig gedacht hat. Wenn v. 26 keine Glosse ist, so ist der Übergang folgendermaßen gedacht: es darf niemand übrig bleiben, denn D . 27 nach ps 8 7 »hat er alles unter seine Zütze unterworfen«. P. konnte die Pf.«Stelle, die er sich ohne Cit.-Zormel zu eigen macht, nur auf den Messias deuten, wenn er den „Menschen" oder „Menschensohn" in ps 8 5 auf den Messias deutete; ein Beweis, daß ihm der Name „Mensch" oder „Menschensohn" als Messiasbezeichnung nicht fremd war f. z. v. 45. Subjekt zu inexa£ev ist natürlich Gott; dann mutz freilich in k . hier zunächst den Sinn haben: er hat angeordnet, bestimmt, daß dem Messias alles unterworfen sein sollte, orav Sk evifl faste ich mit Schm. u. a. als exegetische Bemerkung' des P. »wenn er aber sagt: „alles ist unterworfen", so ist klar (daß er damit meint:) alles außer dem, der ihm alles unterworfen h at« 4. Damit ist aus dem Text die eine Ausnahme: Gott erschlossen, und zwar vermöge eines grammatischen Schluffes: wenn von einem inoxdaaeiv die Rede ist, so mutz doch ein inoxdfas da sein, somit erleidet das Past. navxa inoxhaxxai eine Einschränkung (vgl. Röm 8 2 0 ). Daraus folgt also, daß auch nach der Unterwerfung aller Wesen unter Christus noch einer übrig ist, der über ihm steht. Mit v . 28 wird die Schilderung der Endvorgänge zum Schluß geführt. Sehr nachdrücklich xdxe xal avxöe 6 vids, der doch eine so erhabene Stellung und Aufgabe zugewiesen bekommen hatte5; rednerisch auch die Wiederholung 1. u® toi h arl go aeth Hil A m brst haben die Worte hinter v . 27 a navra y. vnsx. VI10 x. 3tid. avxov! 2. Jef 258 s. 3. v . 55; IV (Esr 856 : Tod und Hades parallel wie Off 6 s; flpol. Bor 2188 „der Engel des Todes"; Test. Levi 18 Beliot? Für dar Griechentum vgl. L. Rohde, Psyche II, 241. 249; Dieterich N ekyia p. 46; Robert, Thanator, Winkelmann-programm 1879. 3. Star sütji ohne ein nachfolgendes Futurum kann kein tu t. exact. fein, son dern eine laxe Wendung für oxav Xeyjj. Daß diese Nachlässigkeit gerade bei ebiy vor kommt, hat Holwerden, Bijdragen Leyden 1855, S. 21 f. bewiesen (z. B. Da 44es; Stob., flor. [III], 2 , 5; Justin dial. 69. 70. 71, Thrys. Horn. 25 zu Röm 144 ); vgl. Schmiedel. Nun hat man das erwünschte Fut. in vxozayqoezat gefunden und einen Bruch und eine Wiederaufnahme der Konftr. angenommen. P. wollte sagen: „wenn aber Chr. gesagt haben wird (zu Gott): »Alles ist unterworfen», dann wird auch der Sohn selbst sich unterwerfen". Durch den Zwischensatz „natürlich außer dem vnordfaff", fei er aus der Bahn geworfen worden. Diese Deutung ist sehr künstlich; vor allem mutet die Szene, daß Christus dem Vater von der vollzogenen Unterwerfung Meldung erstattet, sehr theatralisch an. 4. oxi recit. fehlt B de vg Chr A m brst, vielleicht mit Recht; G v g p e i a e g g arm Hipp O r 1“4 Hil A m brst ergänzen pedantisch oviy hinter vixoxhaxxcu. 5. 6 ßor/dos, ij, V U n it . . . aweXätv ig&i' ai) tj/tTv xä ndvxa. 3. herodot 3, 157 navxa ijv iv xoloi BaßvXmvloun Zdtnvgos', Appian b. c. II p. 730 Ildvxa ijv iv ’Päfxfl xoxe üofinisiot. 3it relig. Bekenntnisformeln CIL X 3800:
te tibi, una quae es omnia, dea Jsis; Martial V, 24: Hermes omnia solus, et ter unus; ander« mehr an Röm IIs« erinnernde Hellenist. Formeln bei Reitzenstein, poim. p. 39 Anm. 1.
wieder eingemündet, in ihm zur Ruhe gekommen wäre und das Ziel seines Da seins erreicht hätte, so daß schließlich nur Gott übrig wäre. (Es ist sehr schwer zu sagen, wie P. sich den Ausgang denkt. Da er an andern Stellen (Rom 2?; 5 21; 6 2 1 .2 3 ; Gal 6 s ) , wenn auch freilich selten und meist mehr allgemein urchristlich, formelhaft von fcor/ atcbviog redet, so wäre an das Erstere zu denken; aber andrerseits sehen wir nicht, daß P. diesen letzten Endzustand, der jenseits des ovv Xgiorco elvai ( 1 s ; II 5 s ; I Th 4 17; phl 1 33; Kol 3 4) läge, jemals ausmalte; aus ITH 4 17 (navrore) konnte man schließen, daß die Vereinigung mit Christus auch über das Ende der ßaodeia rov Xgiorov hinaus währen werde, aber man darf einer solchen Aussage nicht zuviel ent nehmen wollen. Reben dieser, ich möchte sagen: mehr spekulativen, steht eine andre Verwendung des Begriffes „Reich Gottes" bei P., die mehr dem all gemeinen urchristlichen Denken und der Verkündigung Jesu entspricht. Wenn 6sf.; 15 so; Gal 5 2 1 ; I Th 2 1 2 ; II Th 1 5 vom „Erben des R. G.", vom „Be rufen zum R. G." die Rede ist, so daß die Teilnahme am Reiche Gottes als das eigentliche Sehnsuchts- und heilsziel erscheint, wenn 4 2 0 ; Rom 14 17 von einem hereinragen des R. G. ins Leben der Gem. die Rede ist, so ist damit der Mittelbegriff „Reich des Messias", der doch wieder Kol 1 13 vorherrscht, übersprungen. Man unterscheidet also deutlich zwei Vorstellungsreihen bei P.: 1) die der Verkündigung Jesu entsprechende, wonach die Herrschaft Gottes d as einzige Ziel der Hoffnung ist, an dem die Erwählten teilhaben sollen - hierbei brauchte es überhaupt keinen Messias zu geben (vgl. das Buch Daniel); 2) die messianische, wonach zunächst mit der Erhöhung' Christi die ßaodeia rov Xgiorov beginnt (flpg 236; Kol 1 13 ), die mit seiner parusie aus Erden in aller Form aufgerichtet wird; an ihr nehmen die Erwählten teil; denn nach Vollendung der Rufgabe des Messias tritt er zurück, und die ßaodeia rov fteov beginnt; nach P. wahrscheinlich so, daß Gott die „aus ihm" stammende Welt wieder in sich zurück nimmt, jedenfalls alle Wesen mit seiner dvvajuig durchdringt. Möglich ist jedenfalls, daß P. über die letzte Zurückbringung aller Wesen in den einen Gotteswillen hinaus nicht nachgedacht hat. Dies ist nun freilich keine änoxaräoraoig navrcov in dem Sinne einer endlichen Bekehrung und Begnadigung aller Menschen; an die individuellen Schicksale ist hier überhaupt nicht mehr gedacht, sondern an das schließliche und endgiltige Triumphieren und sich selbst Behaupten Gottes. Dies erscheint auch 86 und Röm 1136 als das letzte Ziel. Nachdem P. so die Gewißheit der Totenauserstehung aus ihrer Not wendigkeit im ganzen geschichtlich-apokalyptischen Plan der Dinge entwickelt hat, kehrt er in dem Abschnitt E I 3) ü. 2 9 - 3 4 noch e i n ma l zu ei ner a r g u m e n t a t i o ad h o m i n e m zurück, d. H. er greift Stimmungen und Gedanken aus, die v. 17. 18 noch nicht ernst und ausführlich genug erörtert zu sein schienen, w ir haben hier wieder das uns bekannte Schema aba (vgl. Kap. 13; 2 6 - i e ; 8. 9. 10; 12. 13. 14). Äußerst abrupt setzen die rhetorischen Fragen ein - fast als ob P. hier selber zur Feder gegriffen und diese lebhaften Zeilen hinzugefügt hätte: »Sonst« - P. greift also noch einmal hinter den Standpunkt der Gewißheit, den er glücklich in v. 20 ff.
IK or 1529.
363
erreicht hatte, zurück auf den des Zweifels, w a s folgt aus jener Leugnung? v. 29 » w a s sollen die anfangen« w as werden sie in Zukunft tun, »die sich für die Toten taufen lassen?« P. erwähnt hier eine in der Gem. zwar nicht allgemein herrschende aber doch von Einzelnen geübte Sitte, die er weder lobt noch tadelt, aber auch nicht als allge mein christlich charakterisiert, hierzu stellt Lietzm. folgende parallelen zusammen: „Die v i k a r i a t s t a u f e , d. H. daß man sich für einen ungetanst verstorbenen stell vertretend taufen ließ, hat sich in Setten noch lange erhalten. Joh. Thrysostomus z. St. (X p. 378 c IRontf.) berichtet von den Marcioniten: ineidav yag xig xaxrixovfievog äniXfrfl nag avxoXg, xov ^eövza vno xtjv xXivrjv xov zezeXevxrjxozog xgvy/avxeg ngooiaot zeß vexgcg xal SiaXeyovzat xai nvv&avovxai, ei ßovXoixo Xaßeiv xo ßanxiofia. elxa exeivov ftrjdb anoxgtvofievov 6 xexgvfifievog xazeo&ev avx’ exeivov eprjoiv, oxi Stj ßovXoixo ßanziodijvai, xai ovzeo ßanzi£ovoiv avxdv avxi xov aneX&ovxog ( — Tatene 310). Epiphanias haer. 28 kennt die gleiche Sitte als nagddooig bei den Rerinthianern,
auch Tettullian de re su rr. 48; adv. Marc. V , 10 weist auf sie hin. I n Afrika spendete man (vgl. philastrius haer. 49 über Montanisten) den Toten selbst Taufe und Abendmahl vgl. Conc. Carth. III (397) c. 6 item placuit, u t corporibus defunctorum eucharistia non d e tu r . . . deinde cavendum e s t, ne m ortuos etiam baptizari posse fratru m infirm itas credat. Rus der griechischen Welt käme als parallele die stellvertretende Feier der Dionysischen Orgien für ungeweiht verstorbene in Betracht Orphica fr. 208 Rbel: ogyia x exxeXioovoi, Xvoiv ngoydveov a&epiozcov fxaiofievot vgl. RoHbe Psyche^ II, 128, 5. Ruch II Mak 1243.44 (negi ä/iagxiag frvoiav . . vneg avaoxaoeeog avaXoyi£6fievog. ei ptrj yäg xovg ngonenxeoxoxag avaoxfjvai ngooeSoxa, n e g io a o v x a l Xrj gwSeg v n e g vexgeov e v x e o &a t ) vgl. S.Reinach in S tren a H elbingiana 245. von einem stellvertretenden Taurobolium (heinrici 476 Rnm. 2) wissen wir nichts", hiernach wird man es durchaus für möglich hatten können, daß Christen, die in der Weihetaufe nach hellenistisch-mystischer weise eine Vergewisserung der aep&agoia empfangen zu haben glaubten, und die an das opus operatum eines solchen Sakraments glaubten, dasselbe noch einmal an sich vollziehen ließen, um seine Segnungen auch verstorbenen Angehörigen zu teil werden zu lassen. Daß P. sich nicht schlechthin ablehnend zu diesem Aberglauben verhält, kann sehr ver schiedene Gründe haben; es kann Taktik gewesen sein oder Schonung; es ist aber auch nicht unmöglich, daß er dem hierin sich aussprechenden Glauben, der gewiß mit Gebet verbunden war, einen relativen w ert zugestanden habe'. Schwieriger noch als die Frage, wie P . sich zu jener Sitte gestellt hat, ist die andre, wie er sich die Wirkung seines Arguments denkt, und auf wen es berechnet ist. T i noirjoovotv ist ja natürlich eine Art logischen Futurums, aber es liegt doch auch darin: w as werden sie in Zukunft tun? Sie können das ja nicht mehr aufrecht erhalten. Damit wechselt aber el oXoog vexqoi ovx lyeiQovrai ri xal ßauxi^ovrai vjieq avreov; d. H. e§ wird schon ihr gegenwärtiges Verhalten als widerspruchsvoll bezeichnet. Vas läßt kaum einen andern Schluß zu, als daß es die Auserstehungsleugner selber sind, die 1. Natürlich sind die versuche zahlreich, e n t we d e r den Vers als unecht auszu scheiden (oder die Worte t mkg x. vexgeov und vneg avxwv Blj.) oder die anstößige Sache wegzuerklären: „Uber den Gräbern" (Luther), „Taufe durch Leiden" u. s. w. Eine Auszählung hat keinen Werl, da man aus diesen versuchen nichts lernen kann. Bchnt. möchte lieber auf ein Verständnis der Stelle verzichten, als sie durch Annahme jener Sitte erklären. Er will vneg xebv vexgeov als Breviloquenz fassen --- „für sich als die künftig Toten", gibt aber selber zu, daß dies nicht deutlich aus dem Texte zu entnehmen sei. Dürselen (StKr. 1903, 291 ff.) will interpungieren xi nonjoovoiv ol ßajixi£öfievoi; vneg xeöv vexgeov] und zi xai ßanxi£ovxai; vneg avxeöv; also vneg vexgeov wäre eine ironische Frage, durch die das Sinnlose des Verfahrens ans Licht gestellt werden soll. — sta tt vneg avxeöv conf. DCL pes vneg x. vexgeov.
diesen Brauch üben. Dies wäre auch insofern gut zu denken, als sie ihre vikariatstaufe nach Art des Seelenkultes, um das Los der abgeschiedenen un seligen Seelen zu verbessern, geübt haben könnten. Und P. sagt ihnen' im Grunde bewahrt ihr damit einen heimlichen Glauben an die Auferstehung; ihr könnt selber nicht davon lassen. Wenn diese Annahme nicht richtig ist, so müssen wir fragen: auf wen sollte das Argument des P. wirken? Auf die Leugner? S ie konnten ja doch jene Sitte nur für eine Narrheit halten. Auf die übrige Gemeinde, die durch den Zweifel der Leugner irre geworden wäre? Aber was nützt es ihnen, wenn jenes Tun der ß a m ito /isv o i als eine Torheit erwiesen wird? wirksam kann das Argument nur sein, wenn die ßanriCofievoi und die Leugner identisch sind. P. zeigt ihre Inkonsequenz auf, um ihren Einfluß auf die Gemeinde zu schwächen1, v . 3 0 von jener mehr singulären Erscheinung wendet sich P. mit xa l fj/xeTg zu seinem persön lichen Leben: »auch wir«, ein zweites Beispiel, wie der Auferstehungsglaube das Tun eines Menschen durchdringt. »Wozu begeben wir uns allstündlich in Gefahr?« Vas Argument wirkt nur, wenn P. voraussetzt, die Gem. in Kor., aber auch jene Leugner werden zugeben, es sei recht, was P. tut, und sie alle würden es ihm nachtun, nä o a v aigav hat er hyperbolisch gesagt, aber er meint es ganz ernst: v . 31 »täglich sterbe ich« fügt er in einer zweiten Hyperbel hinzu2, eindringlich seinen »Brüdern« dies Opfer vor Augen hal tend und betonend »ja bei meinem Ruhm an euch, den ich in Christo Jesu unserm Herrn habe!« vtf, im NT nur hier, Beteuerung, wobei die Person oder Sache, bei der man sozusagen schwört, im Akk. steht; im Griech. ist es gewöhnlich ein Göttername. Statt dessen tritt hier das Teuerste und hei ligste ein, was P. hat, und das ist seine xavyr\oig, »mein Stolz auf euch« (vgl. ITH 2iss.; Röm 15 1 7 ; phl 2ie); das pron. vjueregav für einen gen. obj. wie I 6 1 7 ; 11 24 elg r. ifjLrjv ävajuvrjoiv; Köm 11 31 reg vjueregcp iXeei Thucyd. 1, 69 al vfiexegai eim deg die Hoffnungen auf euch vgl. Kühner II § 455 Anm. I I ) 3. An sich könnte v/uerega xavyYjoig auch der Stolz der Korr. auf ihren Ap. sein (vgl. II l u ) ; aber dabei wäre fjv e%co etwas zu stark, das doch nur den in xav%rjöig liegenden verbalbegriff expliziert. Daß überhaupt ein Rel.-Satz folgt, wäre überflüssig, wenn P. nicht betonen 1. SXcog wie Mt 5 34 ; x a l in der Frage wie Köm 8 2 4 ; t i 137 ist auch klassisch (Krüger § 69, 32, 16): mir scheint dieser Gebrauch nicht blos steigernd zu sein; die addierende Natur von x a l wirkt hier noch nach: außerdem, daß der Feigenbaum keine Früchte trägt, wozu entwertet er auch noch das Land? was einer sieht, wozu braucht er da noch zu hoffen? wenn es keine Auferstehung gibt, warum lassen sie da noch taufen? 2. Natürlich wird das rjpeTg auch seine Genossen im Amt mitumfassen, aber der leichte Wechsel mit dem Sing. zeigt, daß er an sich besonders denkt. Ähnliche Hyper beln II 4 11 ; 11 2s; Köm 836. Cs ist dies aber eine auch sonst vorkommende red nerische Hyperbel: Sen. ep. 24, 20 cotidie morimur, cotidie enim demitur aliqua pars vitae; Athen. XII p. 552 B xd ovxcog exovxa xooovxov xqovov diaxeXetv x a l x a &3 exdoxrjv rjjieqav ano^vrjoxeiv jirj dvvao& ai xelevxfjoai xov ßlov . .; philo in Flaccum M II p. 542 o ld ’ 011 avafievovol sie . . x a l x a &3 exdoxrjv rjfieQav, fiäXXov de & qavy nQoanofhrjox co.
3. A min aeth Or Euthalcod interpretieren rjfiexeQav; adeX yol om DG L arm Or Chr Ambrst. D Ambrst haben nur ev xvglcp.
IK or 1532.
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wollte, daß er diesen Stolz »in Chr. Jesu unserm Herrn« tfat; diese feierliche Erklärung soll den Schein eitlen prahlens zerstreuen, wie 9i; 4is. Bet &7zvlhrjoxcD denkt P. nicht an das Dahinsiechen seines elenden Körpers (wie II 4 li. i6), sondern an die (befahr {xiv&vvevofxev), in die er sich frei willig täglich um seines Berufes willen begibt (vgl. II I I 26, wo die xtrS w o i ausgezählt sind),- mag das x a ö 9 1j/utgav auch hyperbolisch sein, so pflegen wir doch die Gefahren seiner Existenz und die Leistung seiner per sönlichen Tapferkeit im allgemeinen zu unterschätzen,- aus einen bestimmten Fall kommt er v . 32 a zu sprechen. W ar heißt HhH>iofAdxva yäg xal xovxovg voegä dt* dXcov (paoiv oi vxy und dem göttlichen nvevfia ein scharfer Gegensatz zu be stehen: „wo die y v x n ist, kann nicht dar nvevfia sein, wo das nvetifia ist, nicht mehr die y>vxy sein". So ist aus dieser Anschauung schon vor P. das Begriffspaar „pneu matisch" und „psychisch" entstanden. Insbesondere hat H. dies an dem (Eingangsgebet zur „Mithrasliturgie" gezeigt, wo der Myste vor dem „Aufstieg" seiner sterblichen Menschennatur befiehlt, einstweilen stille zu stehen; seine av&gcontvri xpvxixrf Svvafiig muß ngog SXiyov „zurückbleiben und ruhen" (so umschreibt H. vneozcoatjg; v ie t .: „da unter mir steht"). Jedenfalls ist der Gedanke klar: inei ovx eaxiv ftoi ecpixxov ftv r fx o v y ey cö x a avvavievai xaig xQvoosl^Baiv fictQfiagvyatg xfjg a&avaxov Xafinrjdovog, exaxa&i, cp&agzr] ßgoxcöv cpvai — das fivrjzov, das y>vxcx6v mutz von der ^immelswanderung, vom Schauen des a&avaxog ’Aicöv ausgeschlossen bleiben, da dieses nur a A a vaxcp m evfiaxi geschehen kann, die y v x v muß ausgeschaltet werden, wo dar nvevfia in Kraft treten soll; vgl. IKor 14 14 wo der vovg ausgeschaltet wird, wenn das nvevfia betet, xpvxtxög ist demnach doch nicht eigentlich = aagxixog, es bezeichnet eher die natürliche Individualität, das zum alten unwiedergeborenen Ich Gehörige, und acöfia
ysvxixöv ist der von der y>vxy des alten Ich beherrschte Leib, der schwinden mutz, wenn der Christ in die himmlische, göttliche Sphäre erhoben werden (oll2.
„Vas Wort
aagxivov mußte vermieden werden, weil es das Bild des leblosen Leibes, der ins Grab
gesenkt wird, wachrufen könnte, P. aber den ganzen „natürlichen Menschen" nach Ivesen und (Erscheinungsform als Saatkorn bezeichnen w ill, das vergehen mutz". R. hat m. (E. bewiesen, daß P. yjvx^dg als einen bereits fertig geprägten Begriff aus der Hellenist, religiösen Sprache übernommen hat, so daß er „voraussetzen kann, datz seine Adressaten \pvxm ov ohne weiteres mit vxixdv cpogei, dann das acöfia nvevftaxixov , also doch davon unterschieden wird, ebenso in den For meln acöfia öidcoatv ixaozcp 1538 und in der Vorstellung, datz wir die olxodofirj dxetgonoitjxog alcoviog ev x, ovgavoig d. H. doch das acöfia nvevfiaxixov wie ein Kleid anziehen sollen II 5iff. Die mystische Lehre von einem himmlischen oder pneuma tischen Leibe können wir jetzt nach R. auch noch etwas näher beleuchten; außer der auf S. 161 Anm. 2 zit. Stelle aus poimandres von dem acöfia a&avaxov, adiaXvxov verweise ich auf das Eingangsgebet zur Mithr. Liturgie, wo der Myste betet zum acöfia xeXeiov fiov SianenXaofievov vno ßgaxiovog evxifiov x . Se^iäg x ei6°$ dcp&dgxov ev äcpcoziazcp x a i StavyeT xooficp ev xe arpvxq> x a i eyjvxcofiivcg ; wie dies immer ZU er
klären sei (vgl. Reitzenstein p. 110s.), jedenfalls ist hier die Vorstellung eines über irdischen Leibes vorhanden, dem der Gläubige gegenwärtig anbetend gegenübersteht. Daß nun ein solches acöfia nvevfiaxixov genannt werden kann, ist nur möglich, wenn nvevfia als eine Art Substanz gedacht ist - an die Seelensubstanz der Stoa (wonach 1. Dies ist also eine ganz andere Psychologie, als die in Gen 27 vorliegende. Dort en tsteh t die ipyxn durch den Lebenshauch Gottes, durch das nvevfia, hier sind dies absolute Gegensätze. 2. Weiter gehen die gnost. Formeln, wonach die nvevfiaxixoi dnodvadfievoi xdg y.wxag x . jzvevfiaza voegä yevöfievoi ins pleroma eingehen (Iren. I, 7 1) oder (I, 21 s) der Gnostiker gixpag xov dea/iov avxov, xyv yfvxyv, Big xä idia nogevexai] die ist ein „ivövfia xov xvevfiaxog , auf sie ist übertragen was sonst vom acöfia gilt"; „zum vollen nvevfia macht erst der Verlust der y v x r i“.
IKor 1544.
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feie Geburt eine fisxaßofy xov nvevpaxog eig yvxrjv ist) darf man nicht denken — P. stellt sich offenbar einen, wie wir sagen, „ätherischen", leichtent reinen Himmelsstoff vor, aus feem feie nvsvfiaxa, vor allem Gott, feer ja nvevfxa ist, bestehen; Christus ist ein Tzvevfia. Und oo&fia nvsvfiaxixov ist ein Leib, wie er zu einem nvevfia gehört, nicht gerade aus nvsvfia bestehend, auch nicht vom nvevfia geschaffen (wie man nach jzvevfAa £coonoiovv denken könnte), sondern im Gegensatz zu acSfia \^v%ix6v — ocofia y>vx*jg ein odü/ua nvsvfiaxog. Ich möchte nvsvfiaxixöv mehr als einen „Formbegriff" bezeichnen; inhaltlich wäre mehr gesagt mit ovyy aus der nvorj oder dem nvevpa orjg Gottes entsteht (gerade wie philo in Gen ls? die Worte agoev xal drjlv knolrjoev a v z o v g ) - er hat seine Theorie in die Erweiterung des Schriftworts einge tragen, und diese hat ganz andre wurzeln. Sachlich kommt R.s Lesung insofern auf
IK o r 1545.46.
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w ar. V as älteste li te r a r is c h e Zeugnis für eine solche finden w ir bei p h ilo ; daß P . von ihm abhängig wäre, ist ebenso unwahrscheinlich, wie daß philo diese Theorie er funden hätte. Sie werden beide abhängig sein von einer rabbin. T radition, die aller dings aus Midrasch und Talmud sich nicht nachweisen läßt, p h ilo entnimmt seine Theorie der Tatsache daß die Menschenschöpfung zweimal, Gen Iso und G en 27, er zählt w ird; natürlich kann er dies nicht wie w ir quellenkritisch erklären, sondern mutz darin ein Geheimnis finden; die eine Aussage steht le g . all. I, § 31 zu Gen 2 t : d izzä av&Q