Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt: Band 2 [7., Aufl. Reprint 2020] 9783112329160, 9783112329153


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Table of contents :
INHALT DES ZWEITEN BANDES
Des Gegensatzes andere Seite: Entwicklung des Bewußtseins der Gnade
Erster Abschnitt: Von dem Zustande des Christen, sofern er sich der göttlichen Gnade bewußt ist
Zweiter Abschnitt: Von der Beschaffenheit der Welt bezüglich auf die Erlösung
Dritter Abschnitt: Von den göttlichen Eigenschaften, welche sich auf die Erlösung beziehen
Schluß: Von der göttlichen Dreiheit
Anhang des Herausgebers
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Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt: Band 2 [7., Aufl. Reprint 2020]
 9783112329160, 9783112329153

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DER CHRISTLICHE GLAUBE

n

DER CHRISTLICHE

GLAUBE

NACH DEN GRUNDSÄTZEN DER EVANGELISCHEN KIRCHE IM ZUSAMMENHANGE DARGESTELLT VON

FRIEDRICH

SCHLEIERMACHER

SIEBENTE AUFLAGE ZWEITER

BAND

AUF GRUND DER ZWEITEN AUFLAGE UND KRITISCHER PRÜFUNG DES TEXTES NEU HERAUSGEGEBEN UND MIT EINLEITUNG ERLAUTERUNGEN UND REGISTER VERSEHEN VON

MARTIN

WALTER

DE

REDEKER

GRUYTER i960

& CO. /

BERLIN

Archiv-Nr. 3 2 2 1 6 0 / I I Alle Rechte, insbesondere das der Obersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. ©

i960 by Walter de Gruyter & Co., Berlin W 3) Printed in Germany

Satz und Druck: Walter de Gruyter Ac Co., Berlin W 35

DER CHRISTLICHE

GLAUBE

NACH DEN GRUNDSÄTZEN DER EVANGELISCHEN KIRCHE IM ZUSAMMENHANGE DARGESTELLT VON

DR. F R I E D R I C H

SCHLEIERMACHER

ZWEITE U M G E A R B E I T E T E AUSGABE ZWEITER BAND

Neque enim quaero intelligere ut credano, scd credo ut intelligam. — Nam qui non crediderit, non experietur, et qui expertus non fuerit, non intelliget. A n s e l m , Prosol*.

de fide trin. 2.P

BERLIN 1831

G E D R U C K T U N D V E R L E G T B E I G. R E I M E R « MSL 158, 227.

P

MSL 158, 264.

* Prosi. (Stange cj.)

INHALT

V

DES ZWEITEN BANDES Des Gegensatzes andere Seite: Entwicklung des Bewußtseins der Gnade § 86—169 Einleitung § 86—90

" «

Erster Abschnitt: Von dem Zustande des Christen, sofern er sich der göttlichen Gnade bewußt ist § 9 1 — 1 1 2 . . . . 29 Einleitung § 91 Erstes HauptstUck: Von Christo Einleitung § 92

29 §92—IOJ

Erstes Lehrstück: Von der Person Christi $ 93—99 Einleitung § 93—95 Erster Lehrsatz § 96 Zweiter Lehrsatz § 97 Dritter Lehrsatz § 98 Anhang § 99

31 31 34 34 49 58 77 8z

Zweites Lehrstück: Von dem Geschäft Christi $ 100—105 • • • • 9° VI Einleitung % 100—102 90 Erster Lehrsatz § 103 108 Zweiter Lehrsatz § 104 118 Dritter Lehrsatz $ 105 136 Zweites Haupt stück: Von der Art, wie sich die Gemeinschaft mit der Vollkommenheit und Seligkeit des Erlösers in der einzelnen Seele ausdrückt § 106—112 147 Einleitung § 106 147 Erstes Lehrstück: Von der Wiedergeburt § 107—109 Einleitung § 107 Erster Lehrsatz: §108 Zweiter Lehrsatz: §109 Zweites Lehrstück: Von der Heiligung § 110—112 Einleitung §110 Erster Lehrsatz: §111 Zweiter Lehrsatz: §112

150 150 153 171 182 182 189 198

8 Zweiter Abschnitt: Von der Beschaffenheit der Welt bezüglich auf die Erlösung § 113—163 Einleitung § 113. 114

*°7 207

Erstes Hauptstück-. Von dem Entstehen der Kirche § 115—125 . . 215 Einleitung § I I J . 116 215 VII

Erstes Lehrstück: Von der Erwählung § 117—120 Einleitung § 117. 118 Erster Lehrsatz: § 119 Zweiter Lehrsatz: $ 120 Zusatz

220 220 231 238 238

Zweites Lehrstück: Von der Mitteilung des heiligen Geistes $ 121—125 248 Einleitung § 121. 122 248 Erster Lehrsatz § 123 2)9 Zweiter Lehrsatz $ 124 264 Dritter Lehrsatz $125 270 Zweites Haupt stück: Von dem Bestehen der Kirche in ihrem Zusammensein mit der Welt § 126—156 274 Einleitung $ 126 274 E r s t e H ä l f t e : Die wesentlichen und unveränderlichen Grundzüge der Kirche § 127—147 278 Einleitung $ 127 278 Erstes Lehrstück: Von der heiligen Schrift § 128—132 Einleitung § 128. 129 Erster Lehrsatz: $ 130 Zweiter Lehrsatz $131 Zusatz $ 132 ' Zweites Lehrstück: Vom Dienst am göttlichen Wort § 133—135 Einleitung § 133 Erster Lehrsatz $134 Zweiter Lehrsatz $ 1 3 ; fjjj

284 284 291 299 304 . . 308 312 312 315

Drittes Lehrstück: Von der Taufe § 136—138 Einleitung § 136 Erster Lehrsatz $137 Zweiter Lehrsatz §138

318 318 326 335

Viertes Lehrstück: Vom Abendmahl § 139—142 Einleitung § 139'—140 Erster Lehrsatz § 14t Zweiter Lehrsatz § 142 Anhang zum dritten und vierten Lehrstück: § 143

340 340 355 361 363

Fünftes Lehrstück: Vom Amt der Schlüssel $ 144. 145 Einleitung § 144 Lehrsatz § 145

367 367 369

9 Sechstes Lehrstück: Vom Gebet im Namen Jesu § 146. 147 . . . Einleitung § 146 Lehrsatz § 147 Z w e i t e H ä l f t e : Das Wandelbare, was der Kirche zukommt vermöge ihres Zusammenseins mit der Welt $ 148—156 Einleitung $ 148. 149 Erstes Lehrstück : Von der Mehrheit der sichtbaren Kirche in bezug auf die Einheit der unsichtbaren § ijo—152 Einleitung § 150 Erster Lehrsatz $ 151 Zweiter Lehrsatz § 1 3 2 Zweites Lehrstück : Von der Irrtumsfähigkeit der sichtbaren Kirche in bezug auf die Untrüglichkeit der unsichtbaren § 153—155 . . Einleitung § 1 5 3 Erster Lehrsatz § 1 5 4 Zweiter Lehrsatz §155 Zusatz zu beiden Lehrstücken § 156 Drittes Hauptstilck: Von der Vollendung der Kirche § 157—163. . Einleitung § 157—159 Erstes prophetisches Lehrstück: Von der Wiederkunft Christi § 160 . Zweites prophetisches Lehrstück : Von der Auferstehung des Fleisches § 161 Drittes prophetisches Lehrstück: Vom jüngsten Gericht $ 162 . . Viertes prophetisches Lehrstück: Von der ewigen Seligkeit § 163 . . Zusatz zu den prophetischen Lehrstücken

376 376 379 384 384 391 391 393 395 398 398 400 402 404 408 408 421 423 429 433 439

Dritter Abschnitt: Von den göttlichen Eigenschaften, welche sich auf die Erlösung beziehen § 1 6 4 — 1 6 9 44 1 Einleitung § 164—165 441 Erstes Lehrstück: Von der göttlichen Liebe § 166. 167 446 Einleitung § 166 446 Lehrsatz § 167 449 Zweites Lehrstück: Von der göttlichen Weisheit § 168. 169 . . . 4 5 1 Einleitung § 168 451 Lehrsatz § 169 455 Schluß: Von der göttlichen Dreiheit § 1 7 0 — 1 7 2

458

Anhang des Herausgebers Vergleichendes Register der Seitenzahlen der 2 . — 7 . Auflage • • 47 6 Synopse der Leitsätze der 1. und 2. Auflage mit bisher unveröffentlichten Zusätzen aus Schleiermachers Kollegheft • • • 497 Verzeichnis der Personen Verzeichnis der Bibelstellen Verzeichnis der wichtigsten Stichwörter

564 566 572

DES GEGENSATZES A N D E R E SEITE

i

ENTWICKLUNG DES BEWUSSTSEINS DER G N A D E EINLEITUNG § 86. J e bestimmter wir uns bewußt sind, d a ß die mit d e m natürlichen Zustand verbundene Unseligkeit weder durch die Anerkennung, die Sünde sei unvermeidlich, noch durch die Voraussetzung, sie sei v o n selbst i m A b n e h m e n , beseitigt werden kann, u m desto höher steigt der Wert der Erlösung.

i. Von dem Bewußtsein dieser Unzulänglichkeit finden sich fast in allen andern Glaubensweisen aller Stufen deutliche Zeugnisse, insofern sie alle entweder Opfer und Reinigungen oder Kasteiungen und Bußübungen oder beides vorschreiben. Alles dieses sind offenbar Einrichtungen, um die aus der Sünde entstehende Unseligkeit, wie sie sich nach Maßgabe einer jeden Glaubensweise verschieden gestaltet, von einer Zeit zur andern hinwegzunehmen; und an dem Grade, in welchem dieses wirklich geschieht, unterscheidet sich der Gläubigere von dem minder Gläubigen. Denn mit Ausnahme derjenigen Opfer, welche auf das Böse gar keine Beziehung haben, 2 liegt bei allen Opfern und Reinigungen, wenn man sie nicht auf den verworrensten Aberglauben zurückführen will, dieses zum Grunde, daß eine zur wenn auch nur symbolischen Tat sich gestaltende Anerkennung zu beiden Zugeständnissen hinzukommen müsse, um die Unseligkeit aufzuheben. Nur ist dieses in einer teleologischen Glaubensweise nicht statthaft, welche die Unwirksamkeit des Gottesbewußtseins selbst als Tat setzt, und also hier nur einen Widerspruch findet, von dem keifte Wirkung ausgehen kann, so daß nur ein Zeugnis des Zustandes übrigbleibt1. Selbstpeinigungen und willkürliche Übungen, wie sie weniger symbolisch sind, sondern mehr einen realen Gehalt darbieten, haben wohl überall die Abzweckung, 1

Daß dies auch der Sinn von Hebr. 10, 1—3 sei, wird niemand bezweifeln.

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daß eine Gewalt über das Fleisch dargelegt werden soll in solchen Handlungen, wozu die Aufgabe nicht im Verlauf des Lebens von selbst entsteht, um nämlich etwas hinzuzubringen zu der Unvollkommenheit dieser Gewalt in den von selbst entstehenden Lebensaufgaben, welches überflüssig wäre, wenn die Unvermeidlichkeit hinreichende Beruhigung gewährte. Auch zeigt sich überall der wildeste Aberglaube, wo die Behandlung dieser Übungen dem angegebenen Zusammenhang nicht entspricht. Allein da im gemeinsamen Leben in jedem Augenblick sich Aufgaben entwickeln und uns als Pflicht in Anspruch nehmen: so müssen jene willkürlichen Ergänzungshandlungen, indem sie Zeit erfordern, eine Lücke in der Pflichterfüllung hervorbringen; und es entsteht wieder neue Unseligkeit durch die Handlungen, welche die Unseligkeit hinwegnehmen sollen. — Ist aber, auch ganz abgesehen davon, ob die Leistungen beider Art nicht gewöhnlich mehr zur Abwendung der Strafe gemeint werden als zur Aufhebung der Schuld, die Nichtigkeit derselben als Beruhis gungsmittel nicht zu verkennen: so ist jede unbefriedigte Sehnsucht, welche dabei noch zurückbleibt, der Ausdruck einer Hinneigung zum Christentum, indem sich darin die Wahrscheinlichkeit ausspricht, daß ein Erlöser, in welchem sich das Wesen darbietet statt des Schattens, werde angenommen werden. 2. Betrachten wir nun das fromme Bewußtsein des Christen, wie es zusammengesetzt ist aus dem eben entwickelten Bewußtsein der Sünde und dem noch zu entwickelnden aber doch als bekannt vorauszusetzenden Bewußtsein der Gnade: so finden wir darin ebenfalls beides. Die Anerkennung zuerst, daß uns die Sünde unvermeidlich sei, insofern wenigstens, als es nicht von uns abhängt, im Augenblick unsündlich zu sein. Aber ebenso auch die Voraussetzung, daß sie im Abnehmen begriffen sei, insofern ja diese wesentlich zusammenhängt mit dem Bewußtsein, daß die Kräftigkeit des Gottesbewußtseins im Zunehmen ist. Allein ohnerachtet dieser letzten Verbindung gehören doch beide Momente nicht zu dem Bewußtsein der Gnade, oder zu dem, wodurch die Unseligkeit aufgehoben wird, sondern vielmehr zum Bewußtsein der Sünde oder zu der Unseligkeit selbst. Denn sich des Verschwindens der Sünde als eines künftigen bewußt sein, heißt nichts anders, als sie noch wirklich gegenwärtig haben; und noch vollständiger ist das Bewußtsein ihrer Unvermeidlichkeit auch das ihrer Gewalt über uns. Beide sprechen also

13

die Erlösungsbedürftigkeit aus, und können mithin die Aufhebung der Unseligkeit nicht in sich tragen; es müßte denn auf besondere Weise begründet und nachweisbar sein, daß das Bewußtsein der Sünde durch sich selbst könne aufgehoben werden. — Denken wir uns hingegen die Unseligkeit anderwärts her aufgehoben, und fügen hinzu, daß selbst das Bewußtsein der Unvermeidlichkeit eines Bleibens der Sünde bei ihrem allmählichen Verschwinden jene Aufhebung nicht hemme: so steigt eben dadurch der Wert der Auf- 4 hebung. Dieses aber kann nur recht erkannt werden, wenn wir beide Momente betrachten in dem natürlichen Zustande des Menschen, wie er dem Gesamtleben der Sünde angehört. In diesem aber kann nicht die Meinung, daß die Sünde, weil unvermeidlich, keine Schuld sei noch Strafe verdiene, aus dem Gottesbewußtsein entwickelt werden; vielmehr müßte dieses erst zerstört, nämlich das Bewußtsein, daß Gott heilig und gerecht sei, ausgetilgt werden, welches eine neue Schuld wäre. Ebensowenig kann Schuld- und Straflosigkeit daraus geschlossen werden, daß das Künftige schon in dem Gegenwärtigen, also das Verschwundensein der Sünde in dem Fortbestehen derselben gesetzt sei. Denn man hätte, wenn über den zeitlichen Gehalt des Selbstbewußtseins hinausgegangen werden soll, dasselbe Recht, mithin auch die gleiche Notwendigkeit zu sagen, daß in dem Künftigen auch das Gegenwärtige, also die Unseligkeit werde mitgesetzt sein. Daher können wir nicht anders als behaupten, daß alle ähnlichen Sätze, wie daß Gott ihrer Unvermeidlichkeit wegen die Sünde vergebe, wenn sie nur im Abnehmen begriffen sei, welche immer auf ein eigenmächtiges Selbstvergeben der Sünde hinauslaufen, und höchstens ein Zurückgehen auf die göttliche Barmherzigkeit1 sind, aber ohne die Erlösung vorher gesetzt zu haben, also auch ohne daß die Barmherzigkeit mit der Gerechtigkeit identifiziert wäre, zwar die Aufhebung der Unseligkeit überreden wollen, aber sie nicht begründen können. Denn wenn wir auch zugeben, daß in dem natürlichen Zustand eine Zunahme in der Kräftigkeit des Gottesbewußtseins stattfinde, wenn auch nur, sofern es auch mitwirkt bei dem Streben nach bürgerlicher Gerechtigkeit 2 : so muß auch hieraus hervorgehen, daß je mehr die Sünde abnimmt, um so mehr das Gefühl für Recht und Unrecht sich schärft, mithin keine zunehmende Befriedigung entsteht, welche auch nur 'S.§8;,2. 1 Vgl. § 70, 2. j.

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6 mit einigem Recht für die Aufhebung der Unseligkeit Gewähr leisten könnte. Wobei noch zu bemerken ist, daß diejenigen, welche auf diesem Wege die Unseligkeit aufzuheben gedenken, auch ohne Erlösung, am wenigsten darüber einig sind, ob das menschliche Leben sich im Ganzen zu einer größeren Vollkommenheit entwikkelt, so daß die Rohheit, wo einmal überwunden, auch nicht wiederkehrt, oder ob das Geschlecht bestimmt ist, teilweise, durch welche Umwälzungen es auch sei, immer wieder zurückgeworfen zu werden, um die Laufbahn von vorn zu beginnen. 3. Wenn dennoch ähnliche Darstellungen vom Sündevergeben sich als christlich geltend machen: so muß schon seit langer Zeit und weit umher das eigentümlich Christliche zurückgestellt worden sein, ehe sich so wenig christliche Vorstellungen einschleichen können; oder es müßte angenommen werden, daß die Wirksamkeit der Erlösung erst anfange, nachdem die Unseligkeit schon aufgehoben ist, welches um so weniger möchte auszuführen sein, als doch bei jener Beruhigung schon ein Abnehmen der Sünde, mithin ein Zunehmen gottgefälliger Tätigkeit vorausgesetzt wird, so daß auch diese zu zeigen und hervorzurufen nicht dem Erlöser zukäme. Indessen läßt sich auf der andern Seite auch denken, daß über diesen Punkt ein solcher unchristlicher Schein sich verbreiten kann auch bei einer wahrhaft christlichen Frömmigkeit, wenn nämlich nur um falsche Vorstellungen von der Art, wie durch die Erlösung die Unseligkeit aufgehoben werden soll, zu bekämpfen, lieber eine andere Erklärung aufgestellt wird, bei welcher doch vorbehalten bleibt, daß die Wirksamkeit des Gottesbewußtseins, aus welcher das Abnehmen der Sünde entsteht, durch den Erlöser bedingt sei. Am nächsten steht jener falschen Selbstberuhigung, und stellt daher den geringsten denkbaren Wert der Erlösung dar, die Ansicht, daß eine zunehmende Wirksamkeit des Gottesbewußtseins von dem natürlichen Zustande e des Menschen aus ohne eine besondere göttliche Hülfe möglich sei, daß aber ohnerachtet der Unvermeidlichkeit der Sünde die Sünder doch kein Recht hätten, sich über die noch zurückbleibende Sünde zu beruhigen, ohne eine besondere göttliche Versicherung hierüber; wonach im wesentlichen der Erlöser nur als der Herold dieses göttlichen Versprechens dargestellt wird. Es bedarf keiner Darlegung davon, wie wenig diese Ansicht sich als in der christlichen Kirche geschichtlich geltend rechtfertigen kann, sondern nur der Bemer-

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kung, wie wenig die Forderung, einem solchen bloßen Verkündiger zu glauben, motiviert werden könnte, und wie wenig sich begreifen ließ, warum eine solche Zusicherung erst nach solcher Zeiterfüllung und in solcher Art und Weise sollte stattgefunden haben. Von diesem kleinsten Wert an steigt der Gehalt der Erlösung, je größer der Anteil des Erlösers gedacht wird an dem Aufhören der Unseligkeit sowohl als dem Entstehen einer Annäherung an den Zustand der Seligkeit. § 87. Wir sind uns aller im christlichen Leben vorkommenden Annäherungen an den Zustand der Seligkeit bewußt als begründet in einem neuen göttlich gewirkten Gesamtleben, welches dem Gesamtleben der Sünde und der darin entwickelten Unseligkeit entgegenwirkt. 1. Unser Satz erscheint allerdings noch nicht als eine vollständige Aussage der eigentümlichen christlichen Frömmigkeit, weil darin noch nicht mitgesetzt ist, daß jede Annäherung an den Zustand der Seligkeit wesentlich eine Beziehung auf Christum in sich schließt. Doch sagt er unleugbar den Inhalt des Bewußtseins der göttlichen Gnade aus, so wie es dem Bewußtsein der Sünde entgegengesetzt ist. Denn die Annäherung an den Zustand der Seligkeit ist das reale Gegenteil der Unseligkeit, und diese Annäherung wird als göttliche Gnade aufgenommen in demselben Sinn und Maß, in 7 welchem das Gesamtleben, in welchem uns dergleichen Momente entstehen, als ein göttlich gewirktes gesetzt wird. Daher sich alle weitere Entwicklung auch des eigentümlich Christlichen an unsern Satz mit Leichtigkeit anschließen wird. Das Verhältnis zwischen Annäherung zur Seligkeit und Aufhebung der Unseligkeit läßt sich freilich zwiefach aufstellen. Einmal so, daß auch nicht die mindeste Annäherung an Seligkeit stattfinden kann, solange noch die mindeste Unseligkeit da ist, welches darauf hinausläuft, solange noch Sünde, mithin auch Übel, oder umgekehrt, in dem Gebiet des menschlichen Lebens vorkommt; und dies ist freilich die wiewohl zum Glück niemals folgerecht durchgeführte Ansicht derer, welche die Erde auch unter dem Einfluß der Erlösung nur als ein Jammertal ansehen wollen. Diese Ansicht, wonach strenggenommen alle Wirkungen der Erlösung sich erst jenseit dieses Lebens entwickeln könnten, soll hier nicht bevorwortet werden, wie schon aus den

16 Ausdrücken des Satzes hervorgeht, wenn doch dem neuen Gesamtleben die werdende Seligkeit zugeschrieben wird, schon sofern es dem der Sünde nur entgegenwirkt, dieses also noch in dem Kreise seiner Wirksamkeit vorhanden ist. Aber jene Vorstellung drückt auch die von Anfang an bezeugte Wahrheit des christlichen Bewußtseins nicht aus 1 . Vielmehr ist in jeder Kräftigkeit des Gottesbewußtseins auch in demselben Maß Seligkeit; und schon diese werdende Seligkeit hebt die Unseligkeit auf, welche zwar mit der Sünde wieder entstehen kann, aber nur um wieder aufgehoben zu werden*. So daß man beides völlig gleichsetzend sagen kann, derselbe Zustand sei Aufhebung der Unseligkeit, sofern wir den Menschen in seinem Verhältnis zum Gesamtleben der Sünde betrachten, und werdende Seligkeit, sofern er dem neuen Gesamtleben angehört. 8

2. Wenn wir diesen Annäherungen ihren Ort nur ganz im allgemeinen im christlichen Leben anweisen: so soll dadurch zunächst allen einseitigen Vorstellungen vorgebeugt werden, als ob solche nur unter einer gewissen Form von Tätigkeiten oder Zuständen vorkommen könnten, und etwa auf die Momente der andächtigen Betrachtung oder der asketischen Übungen beschränkt wären. Vielmehr ist in den Momenten der Andacht nur ein Seligkeitsgehalt, wenn sie in Gedanken oder Tat übergehen; und in den asketischen Übungen nur, sofern sie dies nicht eigentlich, wenigstens nicht ausschließend sind, sondern irgendwie mit der berufsmäßigen Tätigkeit zusammenhängen. Der Seligkeitsgehalt ist vielmehr ebensogut in den eigentlich Handelnden und in den eigentlich Denkenden, aber freilich in jenen nur, sofern sie nicht von solchen Motiven ausgehn, die ganz in dem Weltbewußtsein wurzeln und mit denen sich die bürgerliche Gerechtigkeit begnügt, und ebenso in den Denkenden nicht, sofern sie nur das Weltbewußtsein entwickeln, sondern in beiden nur, sofern das lebendig wieder erwachte Gottesbewußtsein ihnen zum Grunde liegt. Denn ohne dieses kann der Fromme keine werdende Seligkeit erkennen. 3. Wollte nun jemand sagen, unser Satz an sich betrachtet sei eigentlich noch in allen Glaubensformen, sofern sie nur eine Gemeinschaft postulieren, einheimisch: so ist das nur insofern richtig, als ihnen dadurch die Pflicht aufgelegt wird, ihr Gesamtleben als ein 1

J o h . i , 1 6 ; 1 . J o h . 3, 1 4 . 2 1 ; Phil. 4, 4.

« Vgl. § 7 4 , 1 .

17 göttlich gewirktes nachzuweisen. Ein Unterschied aber zwischen der dermaligen Entstehung der werdenden Seligkeit in der christlichen Gemeinschaft und der von Christo selbst unmittelbar ausgegangenen soll dadurch keinesweges angenommen werden. Denn so wie wir gleich darauf kommen werden, daß unser Gesamtleben als ein göttlich gewirktes ansehn, und es von Christo als einem göttlich gegebenen ableiten ganz dasselbe ist, ebenso war auch damals glauben, daß Jesus der Christ sei, und glauben, daß das Reich Gottes, » d. h. das von Gott zu bewirkende neue Gesamtleben gekommen sei, eines und dasselbe, mithin hatte auch damals alle werdende Seligkeit in diesem Gesamtleben ihren Grund. Ebensowenig kann man es als eine Annäherung zu der römisch-katholischen Denkweise ansehen, daß diese Umkehrung des persönlichen Zustandes gleichsam dem Gesamtleben unmittelbar zugeschrieben wird; sondern der Gegensatz zu dieser kann nur hier noch nicht ans Licht treten, sondern erst bei der näheren Beschreibung auf der einen Seite des Herganges im Einzelnen, auf der andern der Beschaffenheit des Gemeinwesens. Und so ist der Satz überhaupt noch ein für die verschiedensten Auffassungen des Christentums gemeinsamer. Nur zweierlei wird dadurch ausgeschlossen. Zuerst dieses, als ob es einen Anteil an der Erlösung und eine Beseligung des Menschen durch Christum geben könne außerhalb des von ihm gestifteten Gesamtlebens, so daß der Christ dieses entbehren und mit Christo gleichsam allein sein könne. Dieser Separatismus, den wir, weil er beiseitestellt, daß das ursprünglich göttlich Gewirkte doch nur als ein geschichtlich Erscheinendes aufgenommen werden konnte, und auch nur als ein Geschichtliches fortwirken muß, allerdings als fanatisch zu bezeichnen haben, und der folgerichtig immer nur vereinzelt entstehn kann und auch so immer wieder verschwinden muß, zerstört das Wesen des Christentums, indem er eine Wirksamkeit Christi ohne räumliche und zeitliche Vermittlung postuliert, und er sich selbst zugleich so isoliert, daß auch kein Fortwirken des in ihm Gewirkten stattfinden kann. Das zweite, was ausgeschlossen wird, ist die Annahme, als ob ohne ein neu hinzutretendes und innerhalb des Gesamtlebens der Sünde selbst die besseren Einzelnen zu einer die Unseligkeit aufhebenden Annäherung an die Seligkeit gelangen könnten. Wenn dies streng genommen wird: so muß entweder der Erscheinung Christi eine andere Abzweckung untergelegt werden, abgesehen von dem Selig- 10 keitszustand der Menschen, und dann wäre diese wenigstens keine Schleicrmacher Glaubenslehre II

2

18 religiöse, oder sie hätte gär keine eigentümliche Bedeutung, und es wäre dann unrecht, irgend etwas nach Christo zu benennen. Die Aussage des christlichen Bewußtseins über diese Annahme kann von unserm Standpunkt aus nur die sein, daß dabei ein unzureichendes Bewußtsein der Sünde zum Grunde liegt. Denn ist diese als Gesamttat und Gesamtschuld gesetzt: so bleibt auch nicht nur alle Tätigkeit des Einzelnen ein Mithervorbringen und Erneuern der Sünde, wenn es auch noch so starke Gegenwirkung gegen einzelnes Sündliche in sich schließt; sondern auch alles Zusammentreten der bezüglich besten Einzelnen bleibt doch nur eine Organisation innerhalb jenes Gesamtlebens der Sünde selbst. Soll aber die Annahme nicht streng verstanden werden, so kann sie in dem Maße christlich sein, als sie Christum als ein neu Hinzutretendes und das Gesamtleben als ein aus dem der Sünde Herausgesetztes ansieht. § 88. I n diesem auf die Wirksamkeit J e s u zurückgehenden G e s a m t l e b e n wird die Erlösung durch ihn bewirkt vermöge der Mitteilung seiner unsündlichen V o l l k o m m e n h e i t . i. Es kann in der gegenwärtigen Zeit nicht behauptet werden, daß diese Art, die Erlösung zu begreifen, die einzige in der evangelischen Kirche geltende sei; und wir wollen uns keinesweges weigern, auch diejenigen für evangelische Christen zu erkennen, die eine solche Mitteilung nicht annehmen, wenn sie nur alle Annäherung an die Seligkeit auf Christum* zurückführen, und in einer solchen Gemeinschaft finden wollen, die sich zur Regel macht, zu diesem Behuf nichts außer seiner Wirksamkeit aufzusuchen, aber auch nichts 11 von derselben zu vernachlässigen. Wir aber halten uns an diese Auffassung als an die ursprünglich aus der ersten Kirche in die unsrige herübergenommene und als zugleich diejenige, welche sowohl am bestimmtesten alle erschlichene Selbstberuhigung ausschließt, als sie auch der strengeren Auffassung des Gesamtlebens in der Sündhaftigkeit einzig angemessen ist, wie aus dem unmittelbar Vorhergehenden deutlich erhellt. Beides hängt auf das genaueste zusammen. J e weniger eigentümliche und absolute Vollkommenheit wir dem Urheber des neuen Gesamtlebens zuschreiben, und doch auch nichts Neues, über ihn Hinausgehendes erwarten, um desto leichter überwindlich muß uns das erscheinen, wogegen es keiner größeren Zurüstung bedarf; und je leichter man es mit dem nimmt,

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was sich aus dem natürlichen Zustand der Menschen entwickelt, um desto weniger ist Ursache, etwas eigentümlich Verschiedenes in dem vorauszusetzen, welcher das Bessere beginnt. Zur Entwicklung der einen Ansicht — und weiter geht die Aufgabe der Glaubenslehre nicht, denn daß die Ansicht geltender werde, muß nur ein Ergebnis der Darstellung sein — gehört aber gar nicht die Widerlegung der anderen, sondern nur, daß auch das zwischen beiden obwaltende Verhältnis mit dargestellt und an den bedeutendsten Punkten wieder vors Auge gebracht werde. Ebensowenig kann hier von eigentlichen Beweisen die Rede sein. Nicht deshalb freilich, weil die evangelische Glaubenslehre als ein Unternehmen innerhalb der evangelischen Kirche auch den evangelischen Glauben schon voraussetzt; aber auch keine einzelne Modifikation desselben ist beweisbar, sondern sie ist nur eine Aussage über den stärkeren oder schwächeren Eindruck, den eine Tatsache in Beziehung auf eine andere macht. Der Fall einer solchen Verschiedenheit kommt uns überall auf dem geschichtlichen Gebiet vor und überall so, daß jeder eine ganz feste Überzeugung haben kann, sein Eindruck sei der richtige, aber daß keiner diese Richtigkeit zu beweisen vermag. l . Wenn aber auch jeder Gedanke an Beweis aufgegeben wird — was auch von dem Schriftbeweise gilt, nicht nur wegen der Vieldeutigkeit der meisten Ausdrücke, sondern weil dadurch doch nur die Behauptung erwiesen würde, daß dies die ursprüngliche Gestalt des christlichen Glaubens ist — so bleibt auch das schwierig genug, was hier unerläßlich ist, nämlich die Entstehungsweise des Glaubens mit seinem Inhalt zugleich zu entwickeln, das heißt, ohne daß man zu einer Nötigung durch Wunder oder Weissagungen als etwas ganz Fremdartigem Zuflucht nehme, zu zeigen, wie ursprünglich und auch jetzt noch die Überzeugung entstehen konnte, daß Jesus eine unsündliche Vollkommenheit habe und daß in der durch ihn gestifteten Gemeinschaft eine Mitteilung derselben sei. Denn daß in der gleichmäßigen und sich aufeinander beziehenden Gewißheit über beides dann die Aufhebung der Unseligkeit und die werdende Seligkeit sei, versteht sich von selbst. Unser Satz nun will zuerst keinesweges so verstanden werden, als ob es zu einer Zeit, wo das Bewußtsein der Sünde sowohl als persönliches als auch als Gesamtbewußtsein in vielen kräftig erregt wurde, nur einer sich in einem öffentlichen Leben gehörig kundgebenden ausgezeichneten sittlichen 2»

12

20 Vortrefflichkeit bedurft hätte, um einem solchen Individuum die als einzig mögliche Hülfe ersehnte unsündliche Vollkommenheit beizulegen; welches sich so ausdrücken ließe, daß der Glaube Jesum zum Erlöser gemacht habe. Denn in diesem Glauben wäre die Willkür bei jeder Übertragung desselben, der nicht mehr der ursprüngliche Eindruck der Person zu Hülfe gekommen wäre, größer, mithin auch die Gewißheit geringer geworden, und hätte allmählich immer mehr dem Gedanken Raum geben müssen, es könne ein anderer kommen, auf welchen jene Vorstellung mit größerem Recht hätte übertragen werden können, so daß auf diesem Wege nur ein abnehmender Glaube an Jesum, mithin ein zunehmender Unglaube ent18 stehen konnte. Und diesem könnte nur abgeholfen werden, wenn der unmittelbare Eindruck der Gemeinschaft ein solcher wäre, daß in sie und dann um ihretwillen auch in ihren Urheber die unsündliche Vollkommenheit gesetzt würde. Ja auch das genügt nicht, daß die reine und vollkommne Kräftigkeit des Gottesbewußtseins in Jesu wirklich gewesen sei, der Glaube an dieselbe aber doch nur das Werk jener ihrer Befriedigung zueilenden Sehnsucht; denn auch so wäre er nur durch die Gläubigen zum Erlöser geworden1. Vielmehr geht unser Satz auf die Voraussetzung zurück, daß auch das Anerkennen jener Vollkommenheit ihr eignes Werk war, so daß auch das vollständige Bewußtsein der Sünde und die damit zusammenhängende Sehnsucht ebensogut in einigen erst vermittelst jenes Anerkenntnisses sich entwickeln*, als auch in andern schon vorher vorhanden sein konnte. Auf diese Weise allein ist auch die Stiftung des neuen Gesamtlebens nicht etwa ein besonderer Akt, ohne welchen dennoch jene ausgezeichnete Eigentümlichkeit könne in Jesu gewesen sein; sondern wie diese nur als Tat kann erschienen sein, so ist auch jene ihr wesentliches Werk. — Soll aber nun der Glaube der späteren Geschlechter, mithin auch der unsrige, derselbe sein wie der ursprüngliche und nicht etwa ein anderer — in dem letzteren Fall aber wäre auch die Einheit der christlichen Kirche nicht nur, sondern auch alle Berufung auf die ursprünglichen Zeugnisse des Glaubens gefährdet: — So muß auch jetzt noch dieselbige Erfahrung gemacht werden können, und die zum neuen Gesamtleben entschieden hintreibende Anerkennung der unsündlichen Vollkommenheit in Jesu Christo muß ebenso sein Werk sein. Nun aber ist uns statt seiner 1

Gegen den Ausspruch Christi Joh. 15, 16. » Vgl. § 1 4 . 2.

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persönlichen nur die Wirksamkeit seiner Gemeinschaft gegeben, sofern auch das von ihm noch in den Schriften vorhandene Bild ebenfalls nur durch diese entstanden ist und fortbesteht. Unser Satz geht also auf die Voraussetzung zurück, daß diese Wirkung der Gemeinschaft, denselben Glauben hervorzubringen, auch nur die Wirkung jener persönlichen Vollkommenheit Jesu selbst ist 1 . 3. Nicht minder schwierig ist der zweite Teil unseres Satzes zu entwickeln, daß nämlich in dem von Christo gestifteten Gesamtleben eine Mitteilung seiner unsündlichen Vollkommenheit ist, indem wir diese ja keinem Einzelnen in der Gemeinschaft außer Christo beilegen. Ja, seitdem die Lebensgenossen Christi nicht mehr sind, und wir keiner Versammlung von Einzelnen, wie gut sie auch ausgewählt sein möchten, um einander zu ergänzen, auch nur das Recht zugestehen, Lehrsätze, also Regeln des Glaubens oder des Lebens, mit irgendeinem Anspruch auf Untrüglichkeit oder beharrliche Gültigkeit aufzustellen; vielmehr auch unserer geschichtlichen Auffassung die Ansicht zum Grunde liegt, daß der Einfluß ausgezeichneter Einzelner auf die Masse im Abnehmen zu denken ist: wo und welcher Art soll diese Mitteilung gedacht werden ? Denn betrachtet man die Masse im ganzen, so zeigt sie einen so reichen und zu gewissen Zeiten sich noch besonders verstärkenden und gewaltig hervorbrechenden Anteil an der' allgemeinen Sündlichkeit, daß man zweifeln muß, ob deren hier weniger sei als anderwärts, und ob es also nicht besser gewesen sein würde für die Gestaltung der menschlichen Dinge, daß das Christentum nicht ein so weit verbreitetes geschichtliches Motiv geworden wäre. Gegen diese von den Gegnern mit vielem Schein vorgebrachten Ausfälle muß der Glaube allein aufkommen, mithin annehmen, daß dies alles nur das Nichtsein des neuen Gesamtlebens ist, also das Sein des sündlichen, in welchem das neue zwar ist, aber nur verborgen. Mithin geht unser Satz auf die Voraussetzung zurück, daß in der äußerlich so beschaffenen christlichen Gemeinschaft jene Mitteilung des absolut kräftigen Gottesbewußtseins in Christo dennoch sei als ein innerliches, allerdings aber, da der Glaube nur auf einem empfangenen Eindruck ruht, erfahrbares. Diese Erfahrung besteht aus zwei Elementen, deren eines dem persönlichen, das andere dem Gemeinbewußtsein angehört. Jenes daß der Einzelne auch jetzt noch aus dem Bilde 1

Vgl. $ 14.1.

22 Christi, welches als eine Gesamttat und als ein Gesamtbesitz in der Gemeinde besteht, den Eindruck der unsündlichen Vollkommenheit Jesu erhält, welcher ihm zugleich zum vollkommnen Bewußtsein der Sünde und zur Aufhebung der Unseligkeit wird; und dieses ist an sich schon eine Mitteilung dieser Vollkommenheit. Das andere, daß in allen jenen, wenn auch dem sündlichen Gesamtleben noch so ähnlichen Verwirrungen doch eine von jener Vollkommenheit ausgehende Richtung gesetzt sei, die zwar in jeder Erscheinung, ja immer auch noch in der Aufstellung der Begriffe des Wahren und Guten mehr oder minder jenem Nichtsein anheimfällt, als Innerstes aber oder als Impuls ihrem Ursprung angemessen ist und sich eben deshalb trotz aller Reaktionen auch in der Erscheinung immer mehr herausarbeiten wird. Und dieser ganz innerlich betrachtet auch vollkommen reine Impuls des geschichtlichen Lebens ist ebenso wie das erste Element eine wahre und wirksame Mitteilung der Vollkommenheit Christi. 4. Eine ungehemmte Kräftigkeit des Gottesbewußtseins in Jesu kann nun nicht begriffen werden aus dem Gesamtleben der Sündhaftigkeit, weil in diesem sich naturgemäß die Sünde fortpflanzt, sondern so geworden sein, wie er sich in dieser Kräftigkeit zeigt, kann er nur außerhalb des sündlichen Gesamtlebens; und da dieses das ganze menschliche Geschlecht umfaßt, so wird auch so nur an 1« ihn geglaubt als an einen übernatürlich gewordenen, wiewohl nur in dem oben 1 schon in Anspruch genommenen Sinn. Ebenso ist auch das neue Gesamtleben in Beziehung auf den Erlöser selbst zwar kein Wunder, sondern schon das sittliche Naturwerden des Übernatürlichen, denn jede ausgezeichnete K r a f t zieht Masse an sich und hält sie fest: aber in Beziehung auf das bis dahin alles umfassende und alle Formationen beherrschende Gesamtleben der Sündhaftigkeit ist das neue auch ein übernatürlich gewordenes. Das nämliche gilt auch von dem Übergang jedes Einzelnen aus dem alten Gesamtleben in das neue. Denn in Beziehung auf das neue selbst ist ein solcher Ubergang nicht übernatürlich, denn es übt seiner Natur gemäß solche Wirkungen aus; aber er ist etwas übernatürlich Gewordenes in bezug auf das frühere Leben dieses Einzelnen selbst. — Fassen wir nun dies alles zusammen, so setzen wir hier überall auf der einen Seite eine anfangende göttliche Tätigkeit 1

S. § «3.

23 als etwas Übernatürliches, zugleich aber eine lebendige menschliche Empfänglichkeit, vermöge deren erst jenes Übernatürliche ein geschichtlich Natürliches werden kann. Ist nun diese das verbindende Glied zwischen dem Gesamtleben vor der Erscheinung des Erlösers und dem in der Gemeinschaft mit dem Erlöser, um die Selbigkeit der menschlichen Natur in beiden zur Anerkenntnis zu bringen: so ist für diesen Gesamtumfang auch die Erscheinung des Erlösers mitten in diesem Naturverlauf nicht mehr ein übernatürliches, sondern nur durch das Vorherige bedingtes Hervortreten einer neuen Entwicklungsstufe, deren Zusammenhang mit dem Vorigen freilich nur in der Einheit des göttlichen Gedankens liegt. § 89. Da in dem Sinn, in welchem man sagen kann, daß die Sünde nicht von Gott geordnet und für ihn nicht s e i 1 7 auch für diese neue Mitteilung eines kräftigen Gottesbewußtseins der Ausdruck Erlösung nicht angemessen wäre: so würde von jenem Gesichtspunkt aus die Erscheinung Christi und die Stiftung dieses neuen Gesamtlebens als die nun erst vollendete Schöpfung der menschlichen Natur zu betrachten sein. 1. Das bedarf keiner weiteren Erläuterung, daß der Begriff der Erlösung sich auf das genaueste auf das Bewußtsein der Sünde bezieht, und daß, wenn er als Ausdruck für die Gesamtwirkung Christi gilt, auch die werdende Seligkeit unter der Aufhebung der Unseligkeit, welche allein eigentlich durch Erlösung bezeichnet werden kann, mitgesetzt ist. Ist nun schon insofern der Ausdruck unzureichend, und ein uneigentlicher auf die Weise, daß das Ganze, nämlich die Mitteilung der Seligkeit, durch ein Wort bezeichnet wird, welches eigentlich nur den Anfang davon aussagt: so ist doch hiegegen, wenn man sich nur darüber versteht, nichts zu erinnern. Denn so gewiß in unserm christlichen Bewußtsein die göttliche Gnade als solche immer auf die Sünde bezogen wird, diese aber immer zugleich als Unfähigkeit zu dem in unserm Gottesbewußtsein Aufgegebenen und Angestrebten gesetzt wird: so wird nichts in der göttlichen Gnade übergangen, wenn sie als Aufhebung der Sünde, sofern sie jene Unfähigkeit ist, bezeichnet wird. Soll aber der Ausdruck nicht mehr nur von der Wirkung gebraucht werden, sondern auch die Absicht der Erscheinung Christi, sofern diese eine 1

Vgl. § 81.

24 göttliche Anordnung ist, bezeichnen: so ist, weil er von der Beziehung auf die Sünde und das Bewußtsein derselben nicht zu trennen ist, dies nur insofern möglich, als auch jenes, nämlich das Bewußtsein der Sünde, als eine göttliche Anordnung kann betrachtet werden. Inwiefern nun dieses möglich ist, wurde schon früher 1 auseinandergesetzt, erhellt aber jetzt noch deutlicher, daß nämlich Gott geordnet hat, die frühere unübersteigliche Unkräftigkeit des Gottesbewußtseins solle uns als eigene Tat zum Bewußtsein der Sünde werden, um diejenige Sehnsucht zu schärfen, ohne welche auch die Begabung Jesu keine lebendige Empfänglichkeit gefunden hätte zur Aufnahme seiner Mitteilung. Da nun aber diesem gegenüber auch jenes nicht nur strenge Wahrheit ist, sondern auch ebenso in der kirchlichen Lehre bevorwortet, daß Gott nicht Urheber der Sünde ist, wozu der eigentliche Grund am besten in der Formel ausgesprochen wird, daß das Böse nicht kann ein schaffender Gedanke Gottes sein: so folgt auch, daß der Ausdruck Erlösung sich nicht auf dieselbe Weise dazu eignet, den göttlichen Ratschluß zu bezeichnen, wie er die Wirkung desselben bezeichnet, weil der Allmächtige nicht etwas ordnen kann um eines andern willen, welches er nicht geordnet hat. Für diesen auch kirchlichen Standpunkt nun scheint der göttliche Ratschluß nicht besser bezeichnet werden zu können als durch einen ebenfalls biblischen zugleich auf die Gesamtwirkung hinweisenden Ausdruck. Wie nämlich alles in dem menschlichen Gebiet durch Christum Gesetzte als die neue Schöpfung* dargestellt wird: so ist dann Christus selbst der zweite Adam, der Anfänger und Urheber dieses vollkommneren menschlichen Lebens, oder die Vollendung der Schöpfung des Menschen, womit zugleich am bestimmtesten ausgedrückt ist, daß durch den von Adam aus sich entwickelnden Naturzusammenhang zu diesem höheren Leben nicht zu gelangen war. 2. Daß nun diese Formel mit der ersten von völlig gleichem Gehalt ist, und Jesu, als dem, in welchem die menschliche Schöpfung vollendet wurde, dieselbe eigentümliche Würde und Beschaffenheit beilegt wie jene, wenn sie ganz verstanden wird, bedarf keiner großen Erörterung. Denn ist dieser zweite Adam allen vom ersten Abstammenden vollkommen gleich, nur daß ihm ein schlechthin kräftiges Gottesbewußtsein ursprünglich mitgegeben ist; und tritt 1 1

S. $ 8o. 2 Kor. 5,17.

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er als ein solcher vermöge einer schöpferischen göttlichen Ursächlichkeit in den bestehenden Geschichtszusammenhang der menschlichen Natur ein: so muß auch nach dem Gesetz von diesem seine höhere Vollkommenheit auf die gleiche Natur erregend und mitteilend wirken, zuerst, um an der Differenz das Bewußtsein der Sündhaftigkeit zur Vollendung zu bringen, dann aber um durch die Assimilation auch die Unseligkeit aufzuheben. Ist nun dieser zweite Adam, wiewohl nicht aus diesem früheren Zusammenhang her, sondern in bezug auf ihn als ein übernatürlich gewordener, doch in den geschichtlichen Zusammenhang, und zwar nur als ein einzelner Mensch gestellt: so steht er auch mit seiner ganzen Wirksamkeit unter dem Gesetz der geschichtlichen Entwicklung, und sie vollendet sich durch die allmähliche Verbreitung von seinem Erscheinungspunkt aus über das Ganze. — Daß aber auf diese Weise die Schöpfung des Menschen gleichsam in zwei Momente zerteilt wird, hat sowohl Analogie genug in der Geschichte1 als es auch schon immer von der materiellen Schöpfung ist gesagt worden, wenn man eine erste und zweite Schöpfung unterschied. Und zugleich dient diese Formel den Verwirrungen zum Korrektiv, die nur zu leicht durch unrichtigen Gebrauch der andern entstehen. Denn wie leicht kehrt immer die schon von Paulus bestrittene Ansicht 2 wieder, daß die Sünde heilsam sei, wenn doch Christus um der Sünde willen mußte gesendet werden, und hievon zugleich die 20 Mitteilung der Seligkeit abhängt. Auch ist sie wohl, genauer betrachtet, ein ebenso richtiger und unmittelbarer Ausdruck unsers christlichen Selbstbewußtseins als die erste. Denn vorher zwar ist für den Zustand außer der Gemeinschaft mit Christo der richtigste Ausdruck der des Bewußtseins der Sünde und der Erlösungsbedürftigkeit, weil und sofern auch dieses von Gott geordnet ist. In* der Gemeinschaft mit Christo aber ist alles, was der nicht mehr produktiven Sündhaftigkeit angehört, eben deshalb auch nicht mehr in demselben Sinne ein Bewußtsein der Sünde, weil nicht mehr ein Fleischlichgesinntsein, sondern nur ein Unvermögen der noch jungen Gegenwart, und das Bewußtsein des Erlösers ist das Bewußtsein dessen, der uns kräftig macht3. 1

Auch hierher gehört, was oben $ 1 ; , 1 gesagt ist. * Rom. 6, 1. » Philipp. 4, 13. • ci. nach

Aufl.; a. Aufl. Jeder

26 j . Für diesen Ausdruck ist nun aber die Forderung allerdings nicht abzuweisen, daß auch hier der Begriff der Schöpfung auf den der Erhaltung müsse zurückzuführen sein. Wie nun nicht nur der Mensch Jesus der zweite Adam heißt, welches doch nur sagen kann, der zweite Gottgeschaffene, sondern auch alle Wiedergeborenen die neue Kreatur heißen, und also auch das noch als Schöpfung aufgestellt wird, was wir mit vollem Recht ursprünglich als Erhaltung darstellen, nämlich als Erhaltung der sich immer weiter bewährenden Kräftigkeit Christi zur Erlösung und Beseligung: so ist auch umgekehrt die Erscheinung Christi selbst anzusehen als Erhaltung, nämlich der von Anbeginn der menschlichen Natur eingepflanzten und sich fortwährend entwickelnden Empfänglichkeit der menschlichen Natur, eine solche schlechthinnige Kräftigkeit des Gottesbewußtseins in sich aufzunehmen. Denn kam gleich bei der ersten Schöpfung des Menschengeschlechtes nur der unvollkommne Zustand der menschlichen Natur zur Erscheinung: so war doch das Erscheinen des Erlösers ihr auf unzeitliche Weise schon eingepflanzt. So daß die Einheit des göttlichen Ratschlusses auch in dem Sinne, wie er immer hat müssen in der Erfüllung begriffen sein, gleich deutlich erhellt, ob wir sagen, Gott habe den Menschen die Sünde geordnet mit Beziehung auf die Erlösung, oder ob wir sagen, er habe die menschliche Natur auch in dem Sinn unter das Gesetz des irdischen Seins gestellt, daß so wie in jedem Einzelnen das sinnliche Selbstbewußtsein sich früher entwickelt, das Gottesbewußtsein aber erst später hinzutritt und sich jenes allmählich bis zu einem gewissen Grad aneignet und unterwirft: so auch in dem Geschlecht das Gottesbewußtsein früher unzureichend gewesen sei und unkräftig, und erst hernach sei es vollkommen hervorgebrochen in Christo, von welchem aus es sein Regiment immef weiter erstrecke, und seine Kraft den Menschen zum Frieden und zur Seligkeit zu bringen bewähre. — Auch schließt sich von hier aus, was doch immer eine wichtige Frage für die christliche Betrachtung gewesen ist, die Beziehung Christi auf diejenigen, welche vor seinem Erscheinen gelebt haben, oder räumlich von dem durch ihn beseelten Gesamtleben getrennt sind, deutlicher auf. Wenn nämlich der erste Schöpfungsmoment von Gott nur mit Beziehung auf den zweiten geordnet ist: so muß offenbar das nämliche auch gelten Von allem, was mit ihm einen und denselben Naturzusammenhang bildet. Demzufolge muß in der göttlichen ordnenden Anschauung alles der ersten Weltzeit Angehö-

27 rige einen Anteil haben an der Beziehung auf den Erlöser. Zugleich erscheint dann um so natürlicher, daß diese sonst verborgene Beziehung auch an einzelnen Punkten besonders heraustrete, welche Voraussetzung eben das Aufsuchen von Vorbildern und Weissagungen motiviert. § 90. Die Lehrsätze, welche den hier dargelegten Gehalt des Bewußtseins der Gnade nach den drei § 30 aufgestellten Gesichtspunkten entwickeln, vollenden zugleich die christliche Glaubenslehre in den ihr hier gesteckten Grenzen. 1. Wenn wir den im folgenden zu bearbeitenden Inhalt an jene drei Formen halten: so ist über die erste und ursprüngliche an und für sich nichts zu erinnern, und es leuchtet von selbst ein, daß bei einem irgend richtigen Verfahren uns nichts irgend Bedeutendes von christlicher Lehre wird entgehen können. Schwierig aber scheint es, wie wir von dieser ersten, der unmittelbaren Beschreibung des Gnadenstandes der Erlösten, die zweite, die Beschreibung dessen, was durch die Erlösung in der Welt gesetzt ist, zu scheiden haben. Denn nichts anderes ist darin gesetzt, als das durch Christum gestiftete Gesamtleben und dessen Verhältnis zu demjenigen Teil der menschlichen Welt, der sich davon ausgeschlossen findet. Nun ist aber der Gnadenstand der Erlösten nichts anderes als ihre Tätigkeit in eben diesem Gesamtleben und die Art, wie sie von dem dagegen noch bestehenden Gegensatz affiziert werden, so daß beides ganz zusammenzufallen scheint. Damit hängt nun auch zusammen, daß hier weniger deutlich hervorgeht, daß die Beschreibung des Zustandes vorangehen müsse. Denn jedem Einzelnen kommt auf der einen Seite die Mitteilung der göttlichen Gnade nur aus diesem neuen Gesamtleben; daher scheint auch dieses zuerst erkannt werden zu müssen. Auf der andern Seite besteht das Gesamtleben nur aus den Erlösten als solchen, und scheint also gar nicht verstanden werden zu können, wenn nicht deren eigentümliche Beschaffenheit vorher eingesehen ist. Indes erledigen sich durch die nähere Betrachtung der Sache beide Schwierigkeiten zugleich. Das Gesamtleben besteht nämlich allerdings nur aus den erlösten Einzelnen, was es aber in der Welt bedeutet, das ist es durch seine Organisation. In dieser betrachtet fällt es mithin der zweiten Darstellungsweise anheim. Die Zustände des Einzelnen hingegen als solchen, wie sie den Gegensatz bilden zu seinen Zuständen im Gesamtleben der Sünd-

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haftigkeit, sind von dem ersten Gesichtspunkt aus zu entwickeln. Ist dabei auch in gewissem Sinn die Kenntnis des Gesamtlebens vorauszusetzen: — was insofern nicht einmal behauptet werden kann, als doch dieselben Zustände hervorgerufen wurden durch die erste Verkündigung mit dem Gesamtleben zugleich, ja noch vor demselben: — so ist es doch nicht die dogmatische Erkenntnis desselben. Mithin lassen sich beide Darstellungsweisen ordnen und scheiden, wenn auch wechselseitige Beziehungen dabei unvermeidlich sind. 2. Was endlich die in dem letzten Abschnitt zu entwickelnden göttlichen Eigenschaften betrifft, so würde es sehr stark gegen die Richtigkeit unserer ganzen Anlage beweisen, wenn nach Vollendung desselben noch göttliche Eigenschaften zurückblieben, die einen Moment unseres christlichen Selbstbewußtseins repräsentieren, und sich von den hier abgehandelten bestimmt unterscheiden ließen. Dies also wollen wir vorläufig in Abrede stellen, hingegen es als ein gutes Zeichen ansehen, wenn wir auf der einen Seite die große Menge unbestimmter Ausdrücke dieser Art auf eine geringere Zahl aber fester Formeln zurückführen konnten, auf der andern Seite aber auch alles rein Spekulative bestimmt ausgeschlossen haben. Dies nun muß die Sache zeigen. Es ist aber hier nicht nur Fehlendes zu ergänzen, sondern, wie auch schon oben 1 bemerkt worden, da wir uns erst jetzt auf dem Gebiet eines kräftigen Gottesbewußtseins befinden, so müssen auch alle im ersten Teil nur unbestimmt zu beschreiben gewesenen Regungen des absoluten Abhängigkeitsgefühls hier ihren vollen Gehalt bekommen, indem es im Christentum kein anderes Bewußtsein der göttlichen Allmacht und Ewigkeit und der daran hangenden Eigenschaften gibt, als nur in bezug auf das Reich Gottes. Eine andere Frage aber ist die, ob wirklich die ganze dem christlichen Glauben entsprechende Lehre von Gott sich abhandeln läßt durch die Aufzählung der göttlichen Eigenschaften, und ob nicht vielmehr außerdem noch ein Inbegriff göttlicher Ratschlüsse aufgestellt werden müßte. Diese Frage entsteht indes nur durch das Hinübersehen auf andere Behandlungen der Glaubenslehre. Denn ein Satz, der einen göttlichen Ratschluß ausspricht, ist nicht ein Ausdruck des unmittelbaren Selbstbewußtseins. Wenn aber richtig und vollständig zum Bewußtsein gebracht wird, was in der Welt durch die Erlösung gesetzt ist: so ist eben damit auch der Inbegriff der göttlichen Ratschlüsse gegeben. 1

§ 29, i und S. 557 f.

ERSTER

ABSCHNITT

VON DEM ZUSTANDE DES CHRISTEN, SOFERN ER SICH DER GÖTTLICHEN GNADE BEWUSST IST

§ 9 1 . Wir haben die Gemeinschaft mit Gott 1 nur in einer solchen Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser, worin seine schlechthin unsündliche Vollkommenheit und Seligkeit die freie aus sich herausgehende Tätigkeit darstellt, die Erlösungsbedürftigkeit des Begnadigten aber die freie in sich aufnehmende Empfänglichkeit. 1. Dies ist das Grundbewußtsein eines jeden Christen von seinem Gnadenstande, auch bei der allerverschiedensten Auffassung des Christentums. Denn bezieht einer die Kräftigkeit des Gottesbewußtseins, die er in sich findet, gar nicht auf Jesum, so ist auch sein Bewußtsein kein christliches; oder tut er zwar dieses, aber ohne in irgendeinem Grade diesen Gegensatz anzuerkennen, so muß er, nicht nur keine Sünde, sondern auch keine Unvollkommenheit in sich findend und mit seiner Tätigkeit ganz aus sich herausgehend, auch den Stand der Gnade hinter sich gelassen haben, und selbst ein Christus geworden sein. Bezieht einer hingegen seinen Zustand, die Gemeinschaft mit Gott anlangend, zwar auf Jesum, aber ohne eine lebendige Empfänglichkeit für ihn in sich zu finden: so glaubt er zwar an Christum, sofern er bei ihm eine beseligende Wirksamkeit voraussetzt, aber er findet sich selbst noch nicht als einen Begnadigten, indem er noch keine Veränderung durch Christum kann erfahren haben. Denn keine Veränderung in einem Lebendigen ist ohne eigne Tätigkeit, ohne welche daher, auf vollkommen leidentliche Weise, auch keine Einwirkung eines andern wirklich kann aufgenommen werden. Oder wäre gar die eigene Tätigkeit entgegengesetzt, nämlich Widerstand gewesen: so müßte die Mitteilung wider Willen, d. h. gewaltsam erfolgt sein, und wäre dann keine Seligkeit. Aller wirkliche Lebenszusammenhang mit Christo, bei 1

Vgl. S 6?.

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27

welchem er irgend als Erlöser gesetzt sein kann, hängt also daran, daß lebendige Empfänglichkeit für seine Einwirkung s c h o n und daß sie n o c h vorhanden sei. Und dies gilt gleichmäßig für alle Momente, weil an der Grenze angelangt, der Zusammenhang sich von selbst lösen müßte. — Ebensowenig aber ist zu leugnen, daß unser Satz noch einen großen Spielraum für die verschiedensten Auffassungen dieses Verhältnisses zuläßt, die sich doch alle innerhalb der aufgestellten Grenzen halten. Denn der eine kann das Verhältnis auch in allen Momenten für vollkommen dasselbe halten, so daß alle schon erfahrenen Einwirkungen den Exponenten desselben nicht ändern, wogegen ein anderer glauben kann, es entstehe in dem Begnadigten allmählich eine mitwirkende Selbsttätigkeit, so daß das neue Ich, in seiner Sichselbstgleichheit betrachtet, ein selbsttätiges sei und sich als solches immer mehr entwickle, und nur die Person überhaupt, als das veränderliche Subjekt betrachtet, der Sitz der bloßen Empfänglichkeit sei, daher er sich der Kräftigkeit des Gottesbewußtseins als seiner ihm stetig eigenen, nur allerdings von Christo abgeleiteten, bewußt sei. J a wenn einer wollte auf den Unterschied zwischen dem persönlichen Selbstbewußtsein und dem Gemeinbewußtsein zurückgehn, und unsern Satz gelten lassen als den Ausdruck des christlichen Gemeinbewußtseins, dabei aber sagen, jeder erwachsene Christ könne und solle sich seiner selbst persönlich als eines Freien und Selbsttätigen im Reiche Gottes bewußt sein, zugleich aber, daß er ein solcher nur geworden sei in dem Gesamtleben, für dessen Bewußtsein unser Satz den richtigen Ausdruck darbiete: so liegt auch diese Auffassung noch innerhalb der Grenzen desselben. N u r sind freilich nicht alle diese Auffassungen gleich geltend in der Kirche. 2. Wenn nun diese Aussage für alle noch so weit auseinanderliegenden Momente in dem von Christo gestifteten Gesamtleben gleich gültig ist: so ist keine andere Teilung darin angedeutet als nur, daß zuerst entwickelt werde, wie vermöge dieses Bewußtseins der Erlöser gesetzt ist, dann aber wie der Erlöste. Denn die Ordnung ergibt sich von selbst, da, was in dem Zustande des Christen dem Früheren in der Gemeinschaft der Sündhaftigkeit entgegengesetzt ist, nur aus der Wirksamkeit des Erlösers verstanden werden kann. Der Inhalt dieses Abschnittes erfüllt sich also in zwei Hauptstücken. In das erste gehören alle Sätze über Christum, welche unmittelbare

31

§ 9*

Ausdrücke unseres christlichen Selbstbewußtseins sind; und was in anderweitigen Behandlungen der evangelischen Glaubenslehre von Christo vorkommt, hier aber nicht, das ist nicht etwa durch die Auslassung willkürlich dafür erklärt — denn wenn es unserer Anlage nach vorkommen könnte, so müßte es bei unserm Verfahren auch von selbst seinen Ort finden — sondern es erklärt sich selbst dafür, daß der rein dogmatische Gehalt ihm fehlt und daß es daher nur einen untergeordneten erklärenden oder kombinatorischen Wert haben kann. Das zweite Hauptstück muß alle Sätze enthalten, welche unmittelbar das Verhältnis der Gnade zur Sündhaftigkeit in der menschlichen Seele beschreiben, und zwar als durch den Zutritt des Erlösers vermittelt. Wie dieses Hauptstück gegen den zweiten Abschnitt schon oben 1 abgegrenzt worden, so muß hier zwar alles vorkommen, wodurch der Einzelne an dem Bestehen der christlichen Gemeinschaft Anteil bekommt und nimmt, aber nur als seine persönliche Beschaffenheit oder Handlungsweise. ERSTES HAUPTSTÜCK : VON CHRISTO

§ 92. Die eigentümliche Tätigkeit und die ausschließliche Würde des Erlösers weisen aufeinander zurück, und sind im Selbstbewußtsein der Gläubigen Unzertrennlich eines. 1. Mögen wir nun Christum lieber den Erlöser nennen, oder ihn lieber als denjenigen betrachten, in welchem die Schöpfung der bis dahin nur in einem vorläufigen Zustand vorhanden gewesenen menschlichen Natur vollendet worden ist: beides hat nur so viel Bedeutung, als ihm eine eigentümliche Wirksamkeit zugeschrieben wird, und zwar im Zusammenhang mit einem eigentümlichen geistigen Gehalt seiner Person. Denn wirkt er nur auf eine Weise wie auch andere, wenn auch noch soviel vollkommner und umfassender: so wäre doch auch der Erfolg, nämlich die Beseligung der Menschen, ein gemeinschaftliches Werk seiner und der andern, wenn auch sein Anteil der größere wäre, und es gäbe nicht e i n e n Erlöser gegenüber den Erlösten, sondern viele, unter denen nur einer der erste wäre unter Gleichen. Und ebensowenig wäre dann die menschliche Schöpfung durch ihn vollendet, sondern durch jene insgesamt, die sich, sofern ihr Werk eine eigentümliche Beschaffenheit voraus1

§ 9°. »•

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setzt, gleichmäßig von den übrigen unterschieden. Nicht anders verhält es sich aber auch, wenn seine Wirksamkeit zwar ihm ausschließlich zukäme, aber dies hätte seinen Grund weniger in einer ihm eignen innern Beschaffenheit, als nur in einer eigentümlichen Lage, in welche er gesetzt worden. Der zweite Ausdruck, daß die menschliche Schöpfung in ihm vollendet worden, hätte dann gar keinen Gehalt, indem eher vorauszusetzen wäre, daß es viele seinesgleichen gebe, die nur nicht in dieselbe Lage gekommen seien. Aber auch Erlöser wäre er dann nicht eigentlich, wenn man auch sagen könnte, daß die Menschen durch seine Tat oder durch sein Leiden, wie es sich eben verhielt, wären erlöst worden. Denn der Erfolg, die Beseligung, könnte nicht etwas von ihm Mitgeteiltes sein, weil er nichts Eigentümliches gehabt, sondern nur durch ihn aufgeregt oder entbunden. — Ebensowenig aber würde die Annäherung an den Zustand der Seligkeit auf ihn zurückgeführt werden können, wenn er zwar in einer ausschließlichen Würde dagewesen wäre, aber er hätte sich damit leidend verhalten, und keine ihr entsprechende Wirksamkeit ausgeübt. Denn abgesehen davon, daß sich nicht einsehn läßt, wie seine Zeitgenossen, und wir ihnen nach, dann dazu gekommen sein sollten, ihm eine solche beizulegen, zumal bei seiner Art des Auftretens: so müßte, falls etwa durch das bloße Anschauen dieser Würde die Seligkeit sollte mitgeteilt werden können, wenn mit dieser keine aus sich herausgehende Tätigkeit verbunden gewesen wäre, doch in den Anschauenden mehr als Empfänglichkeit gewesen sein; vielmehr wäre seine Erscheinung nur als die Veranlassung anzusehen zu der Vorstellung, welche sie selbsttätig hervorgebracht hätten. 2. Kann sonach die aus dem Zustand der Unseligkeit gewordene Annäherung an die Seligkeit als durch Jesum vermittelte Tatsache nicht erklärt werden aus dem einen dieser Elemente ohne das andere: so folgt auch, daß beide ganz ineinander aufgehen müssen und sich gegenseitig messen. So daß es vergeblich ist, dem Erlöser eine höhere Würde beizulegen, als die Wirksamkeit, die ihm zugleich zugeschrieben wird, erfordert, indem aus dem Uberschuß der Würde doch nichts erklärt wird, und ebenso ihm eine größere Wirksamkeit zuzuschreiben, als aus der Würde, die man ihm zugestehen will, folgen kann; denn was aus dem Überschuß von Wirksamkeit folgt, kann doch nicht in demselben Sinn, wie das andere, auf ihn zurückgeführt werden. Daher ist jede Lehre von Christo unzusammenhängend,

33

§ 92

welcher diese Gleichheit nicht wesentlich ist, mag sie nun das Entziehen der Würde verkleiden wollen durch große aber denn doch fremde Wirkungen, die sie ihm nachrühmt, oder umgekehrt, daß sie ihm weniger Einfluß zugesteht, dadurch gut machen wollen, daß sie ihn hoch, aber denn doch auf unfruchtbare Weise, erhebt. j . Halten wir nun diese Regel fest: so könnten wir die ganze Lehre von Christo behandeln, entweder nur als die von seiner Wirksamkeit, denn die Würde müßte daraus von selbst folgen, oder auch nur als die von seiner Würde, denn die Wirksamkeit müßte sich dann von selbst ergeben. Wie dieses auch schon die obigen beiden allgemeinen Formeln zeigen. Denn daß die Schöpfung der menschlichen Natur in seiner Person vollendet worden, ist an und für sich nur eine Beschreibung seiner Würde, größer oder geringer, je nachdem man den Unterschied zwischen vorher und nachher stellt; aber die Wirksamkeit folgt, wenn anders die Schöpfung fortbestehen soll, von selbst. Ebenso, daß er der Erlöser ist, beschreibt auf dieselbe Weise seine Wirksamkeit, aber die Würde folgt in demselben Maß von selbst. Dennoch ist es nicht ratsam, zwischen einer von beiden Behandlungsweisen zu wählen, wenn wir nicht zugleich die kirchliche Sprache verlassen, und die Vergleichung unserer Aus- ai sagen mit andern Behandlungen der Glaubenslehre erschweren wollen. Denn da von den kirchlichen Formeln einige auf die Wirksamkeit Christi gehen, andere seine Würde betreffen: so besteht die sicherste Gewährleistung dafür, daß auch beide zusammenstimmen, darin, daß der Gegenstand von beiden Gesichtspunkten aus abgesondert betrachtet werde; und je mehr in beiden das Eigentümliche aufeinander bezogen wird, um so wahrscheinlicher, daß die aufgestellten Sätze ein ursprüngliches Selbstbewußtsein rein wiedergeben. Das gemeinsame Maß für beides, wie groß nämlich in einer Darstellung Wirksamkeit und Würde angenommen sind, findet sich dann in der Darstellung des Erfolgs zunächst in den Einzelnen, dann aber in der Darstellung der Kirche, welche ebenso die vollständige Offenbarung der Würde des Erlösers sein muß, wie die Welt die vollständige Offenbarung der Eigenschaften Gottes. — Das Hauptstück zerfällt uns demnach in zwei Lehrstücke, das von der Person Christi und das von seinem Geschäft. Beide sind den einzelnen Sätzen nach ganz verschieden, ihr Gesamtinhalt aber ist derselbe, so daß aus jedem von beiden sowohl des zweiten Hauptstücks als des zweiten Abschnittes Inhalt als das durch Christum Gewordene verstanden werden kann. Schlcicnnacher Glaubenslehre II

S

34 Erstet Lehrstück: Von der Person Christi § 93. Soll die Selbsttätigkeit des neuen Gesamtlebens ursprünglich in dem Erlöser sein und von ihm allein ausgehen: so mußte er als geschichtliches Einzelwesen zugleich urbildlich sein, d. h. das Urbildliche mußte in ihm vollkommen geschichtlich werden, und jeder geschichtliche Moment desselben zugleich das Urbildliche in sich tragen. 82

1. Wenn die eigentümliche Würde des Erlösers nur gemessen werden kann durch seine gesamte auf ihr beruhende Wirksamkeit, diese aber vollständig nur anzuschauen ist in dem von ihm gestifteten Gesamtleben; wenn ferner auf der einen Seite in dieses alle andern frommen Gemeinschaften bestimmt sind überzugehen, so daß alles außer derselben vorhandene religiöse Leben ein unvollkommenes ist, in diesem aber die Vollkommenheit, dieses selbst aber auf der andern Seite sich zu allen Zeiten, also auch in seiner höchsten Entwicklung zu dem Erlöser, nur in dem oben1 angegebenen Verhältnis befindet, alles, was es ist, nur zu sein vermöge der Empfänglichkeit für seine Einwirkung: so muß die Würde des Erlösers so gedacht werden, daß er dieses zu bewirken vermag. Indem nun aber seine Wirksamkeit, so wie wir sie unmittelbar und ausschließend auf seine Person beziehen können, in seinem öffentlichen Leben zunächst zu betrachten ist; hier aber keinesweges einzelne Taten hervorragen, die sich von dem übrigen bestimmt aussonderten: so ist auch die wahre mit der gemeinschaftstiftenden Wirksamkeit identische Manifestation seiner Würde nicht in einzelnen Momenten, sondern in dem Gesamtverlauf seines Lebens. Dieses beides nun ist das, was in ünserm Satz nicht nur aufgestellt, sondern auch vollständig und durchgängig aufeinander bezogen wird. 2. Leben wir nun in der christlichen Gemeinschaft mit der allen Christen gemeinsamen Uberzeugung, daß dem menschlichen Geschlecht keine vollkommnere Gestaltung des Gottesbewußtseins bevorsteht, sondern jede neue nur ein Rückschritt wäre; und daß in derselben jeder"' Wachstum an Wirksamkeit des Gottesbewußtseins nicht aus irgendeiner neu hinzutretenden Kraft hervorgeht, '$91. • jede« (Wehrung cj.)

35 sondern immer nur aus der regebleibenden Empfänglichkeit für seine Einwirkung: so muß offenbar jeder gegebene Zustand dieses Gesamtlebens nur Annäherung bleiben zu dem, was in dem Erlöser selbst gesetzt ist, und eben dieses verstehen wir unter seiner urbildlichen Würde. Nun aber handelt es sich in diesem Gesamtleben nicht um die tausenderlei Beziehungen des menschlichen Lebens, so daß er auch für alles Wissen oder alle Kunst und Geschicklichkeit, die sich in der menschlichen Gesellschaft entwickelt, urbildlich sein müßte, sondern nur um die Kräftigkeit des Gottesbewußtseins, zu allen Lebensmomenten den Impuls zu geben und sie zu bestimmen, und weiter dehnen wir auch die Urbildlichkeit des Erlösers nicht aus. Man könnte hiegegen freilich noch einwenden, da die Kräftigkeit des Gottesbewußtseins in dem Gesamtleben selbst immer nur unvollkommen bleibt: so müsse dem Erlöser allerdings eine vorbildliche Würde zukommen; die Urbildlichkeit aber, die eigentlich das Sein des Begriffes selbst aussagt, also die schlechthinnige Vollkommenheit würde ihm auch nach der obigen Regel nicht zukommen, da sie nicht notwendig sei, um das immer nur unvollkommne Resultat zu begreifen. Vielmehr sei dieses die ursprüngliche Hyperbel der Gläubigen, wenn sie Christum in dem Spiegel ihrer eignen Unvollkommenheit betrachten; und diese setze sich auch immer auf dieselbige Weise fort, indem die Gläubigen zu allen Zeiten, was sie als urbildlich in diesem Gebiet aufzufassen vermochten, in Jesum hineinlegten. Allein zweierlei ist in dieser Beziehung zu bemerken. Zuerst daß mit dieser Ansicht, wenn sie sich selbst klar wird, unausbleiblich ein Wunsch wenigstens — weil doch das schlechthin Vollkommne so mindestens immer angestrebt wird — ja, je mehr der Einzelne sein persönliches Bewußtsein dem Gattungsbewußtsein unterordnet, auch eine Hoffnung sich entwickeln muß, das Menschengeschlecht werde noch einmal, wenn auch nur in seinen Edelsten und Trefflichsten, über Christum hinausgehen und ihn hinter sich lassen; dieses aber ist offenbar die Grenze des christlichen Glaubens, welcher im Gegenteil für die reine Auffassung des Urbildlichen keinen andern Weg kennt, als das sich immer mehr vervollkommnende Verständnis Christi. Kommt hingegen diese Folge nicht zum Bewußtsein, oder wird sie bestimmt abgeleugnet: so kann auch diese Beschränkung des Urbildlichen auf das Vorbildliche nur eine mißverstandene Vorsichtsmaßregel sein, für welche sich der scheinbare Grund hernach ergeben wird. Zweitens, wenn man auf s*

36 der einen Seite bedenkt, daß, sobald man die M ö g l i c h k e i t einet beständigen Fortschreitung in der K r ä f t i g k e i t des G o t t e s b e w u ß t seins zugibt, aber daß die V o l l k o m m e n h e i t derselben i r g e n d w o sei, leugnet, man auch nicht mehr behaupten könne, die S c h ö p f u n g des Menschen sei oder werde vollendet, weil ja in der beständigen F o r t schreitung die V o l l k o m m e n h e i t i m m e r n u r als m ö g l i c h gesetzt bleibt, und dann v o n dem Menschen w e n i g e r ausgesagt wird, als v o n andern Geschöpfen — denn v o n allen m e h r gebundenen A r t e n des Seins kann man sagen, daß ihr B e g r i f f v o l l k o m m e n wirklich wird in der sich einander ergänzenden G e s a m t h e i t der E i n z e l w e s e n ; v o n einer f r e i e n * sich entwickelnden G a t t u n g aber kann dies nicht gelten, wenn die V o l l k o m m e n h e i t einer wesentlichen L e b e n s f u n k t i o n im Begriff gesetzt ist, aber in keinem einzelnen g e g e b e n , denn das U n v o l l k o m m n e kann sich nicht untereinander ergänzen zur V o l l k o m m e n h e i t — und man nun auf der andern Seite hinzunimmt, wie schwierig es sein müßte, einen Unterschied anzugeben zwischen einem wahren Urbild und einem solchen V o r b i l d , in w e l c h e m zugleich die K r a f t liegt, jede mögliche Steigerung in der Gesamtheit zu bewirken, da ja schon die Produktivität nur in d e m B e g r i f f des Urbildes liegt und nicht in dem des V o r b i l d e s : so e r g i b t sich wohl, daß nur die Urbildlichkeit der angemessene A u s d r u c k ist für die ausschließliche persönliche W ü r d e Christi. — W a s indes den obigen ss Ausdruck betrifft, daß der G e d a n k e über Christum hinausgehen zu wollen oder zu können die G r e n z e des christlichen Glaubens bezeichne: so ist es auch hieb'ei nicht leicht, unter den eine Perfektibilität des Christentums zulassenden Auffassungen desselben solche, die, wiewohl sie nicht so scheinen, doch n o c h christlich sind, v o n solchen zu unterscheiden, die es nicht sind, aber doch dafür gelten m ö c h t e n , es zu sein. Soviel w o h l sieht jeder, daß ein g r o ß e r U n t e r schied ist zwischen denen, welche sagen, es sei nicht n u r m ö g l i c h , sondern liege uns auch o b , über vieles v o n demjenigen hinauszugehen, was Christus seine J ü n g e r gelehrt, weil er selbst, indem es menschliches D e n k e n ohne W o r t e nicht g i b t , durch die U n v o l l k o m m e n h e i t der Sprache wesentlich verhindert w o r d e n sei, den innersten G e h a l t seines geistigen Wesens ganz in bestimmten G e danken zu verwirklichen, und dasselbe gelte in einem andern Sinne auch v o n seinen Handlungen, in welchen sich i m m e r die Verhält* freier (Clemen cj.)

37

nisse, durch welche sie bestimmt werden, mithin auch die Unvollkommenheit abspiegele, wobei noch immer bestehen kann, daß ihm seinem innern Wesen nach die schlechthinnige Urbildlichkeit zukomme, so daß jenes Uber-seine-Erscheinung-Hinausgehen zugleich immer nur eine vollkommnere Darlegung seines innersten Wesens werden könne, und zwischen denen, welche der Meinung sind, Christus sei auch seinem innern Wesen nach nicht mehr als von ihm habe erscheinen können, aber die von ihm ausgehende Gemeinschaft der Lehre und des Lebens mit den in ihr aufbewahrten Zeugnissen von Christo habe vermöge einer besondern göttlichen Leitung eine so glückliche Organisation, daß sich beide, Lehre und Leben, nach jedem vollkommneren Urbilde, welches spätere Menschengeschlechter aufstellen könnten, mit Leichtigkeit umbilden lassen, ohne daß die Gemeinschaft ihre geschichtliche Selbigkeit aufzugeben brauche, so daß nun für alle Zeiten die Notwendigkeit aufgehoben sei, neue religiöse Gemeinschaften zu stiften. Denn hier g« fehlt, um auch die ersten Voraussetzungen des christlichen Glaubens aufzuheben, nur noch ein einziges Glied, auf welches sich ganz folgerecht zurückgehen läßt. War nämlich Christus so in die Schranken des bei seiner Erscheinung Gegebenen eingezwängt: so muß er auch und nicht minder sein ganzes Erzeugnis aus dem, was ihm geschichtlich gegeben war, begriffen werden können, das ganze Christentum also aus dem Judentum auf der Entwicklungsstufe, auf welcher es damals stand und auf welcher ein Mensch wie Jesus aus seinem Schoß hervorgehn konnte; so daß das Christentum nur eine neue Evolution, wenn auch eine mit fremder damals gangbarer Weisheit gesättigte, des Judentums war, und Jesus nur ein mehr oder weniger origineller und revolutionärer jüdischer Gesetzverbesserer. 3. Wenn aber auch noch so sehr feststeht, daß die Quelle eines solchen in der Kräftigkeit des Gottesbewußtseins sich immer steigernden Gesamtlfebens nur in dem Urbildlichen sein kann: so wird dadurch nicht besser begreiflich, wie eben das Urbildliche in einem wirklich geschichtlich gegebenen Einzelwesen soll zur Wahrnehmung und Erfahrung gekommen sein. Denn schon im allgemeinen können wir nicht anders als beides auseinanderhalten, und wir betrachten, sowohl wenn von Werken der Kunst die Rede ist als wenn von Gebilden der Natur, jedes einzelne nur als die andern ergänzend

38 und selbst der Ergänzung durch sie bedürftig. Ist aber nun gar die Sünde als Gesamttat des menschlichen Geschlechts gesetzt: wie bleibt dann eine Möglichkeit, daß sich aus dessen Gesamtleben ein urbildliches Einzelwesen hätte entwickeln können. J a auch der Ausweg ist schon abgeschnitten, daß das Urbild könne gedacht und auf Jesum nur mit mehr oder weniger Willkür übertragen sein. Denn wäre das Christentum auf ein unvollkommnes Urbild gegründet: so müßte es die Ansprüche fahren lassen, alle Glaubensweisen in sich aufzunehmen und aus sich selbst immer mehr Vollkommenheit und Seligkeit zu entwickeln. Wollte man aber der menschlichen Natur vor Christo und ohne ihn das Vermögen einräumen, ein reines und vollkommnes Urbild in sich zu erzeugen: so könnte sie wegen des natürlichen Zusammenhanges zwischen Verstand und Willen nicht in dem Zustand allgemeiner Sündhaftigkeit gewesen sein. Soll daher der Mensch Jesus urbildlich gewesen oder soll das Urbild in ihm geschichtlich und wirklich geworden sein — der eine Ausdruck gilt was der andere — um ein neues Gesamtleben zu stiften innerhalb des alten und aus ihm: so muß er zwar in das Gesamtleben der Sündhaftigkeit hereingetreten sein, aber er darf nicht aus demselben her sein, sondern muß in demselben als eine wunderbare Erscheinung anerkannt werden, aber doch nach Anleitung der schon oben 1 geltend gemachten Analogien nur in der hier schon ein für allemal fixierten Bedeutung des Wortes. Sein eigentümlicher geistiger Gehalt nämlich kann nicht aus dem Gehalt des menschlichen Lebenskreises, dem er angehörte, erklärt werden, sondern nur aus der allgemeinen Quelle des geistigen Lebens durch einen schöpferischen göttlichen Akt, in welchem sich als einem absolut größten der Begriff des Menschen als Subjekt des Gottesbewußtseins vollendet. Da wir nun aber doch den Anfang des Lebens nie eigentlich begreifen: so geschieht auch der Forderung einer vollkommnen Geschichtlichkeit dieses vollkommen Urbildlichen vollkommen Genüge, wenn er nur von da ab auf dieselbe Weise wie alle anderen sich entwickelt hat, so daß sich von der Geburt an seine Kräfte allmählich entfalteten, und sich vom Nullpunkt der Erscheinung an in der dem menschlichen Geschlecht natürlichen Ordnung zu Fertigkeiten ausbildeten. Dieses gilt nun auch von seinem Gottesbewußtsein, worauf es hier vornehmlich ankommt, welches zwar 1

Vgl. $ 13,1.

39 auch andern ebensowenig als ihm etwan* erst durch die Erziehung eingeflößt wird, sondern dessen Keim in allen schon ursprünglich liegt, welches sich aber auch in ihm wie in allen erst allmählich nach menschlicher Weise zum wirklich erscheinenden Bewußtsein entwickeln mußte, und vorher nur als Keim, wenngleich in gewissem Sinne immer als wirksame Kraft, vorhanden war. Daher konnte es auch während dieser Entwicklungszeit, selbst seitdem es Bewußtsein geworden war, sein Ansehn über das sinnliche Selbstbewußtsein nur in dem Maß ausüben, als des letzteren verschiedene Funktionen schon hervorgetreten waren, und erschien also auch von dieser Seite angesehen selbst als ein nur allmählich zu seinem vollen Umfang sich Entfaltendes. Glaubt man irrigerweise des Urbildlichen wegen dieses leugnen und etwa annehmen zu müssen, er habe schon von seinem ersten Lebensanfang an das Gottesbewußtsein als solches in sich getragen: so müßte er auch schon ursprünglich sich selbst als Ich gesetzt, ja, wie sehr leicht zu folgern ist, auch die Sprache wenigstens ihrem abstraktem Teile nach ursprünglich, und ehe er äußerlich sprach, innegehabt haben, mithin müßte seine ganze erste Kindheit ein Schein gewesen sein, wobei kein wahres menschliches Leben gedacht werden kann, sondern die doketische Abweichung völlig entschieden ist; man müßte denn dasjenige, worin Christus allen Menschen gleich war, von dem Urbildlichen in ihm der Zeit nach trennen, jenem die ganze Entwicklungszeit bis zur anfangenden Reife des männlichen Alters allein einräumen, und dann erst das Urbildliche hinzukommen lassen, welches letztere aber dann ohne ein absolutes Wunder nicht vorstellig zu machen ist. Ja auch Sünde wäre dann vorher in ihm wenigstens möglich, und also auch gewiß, wenn auch als Kleinstes, wirklich vorhanden gewesen, und Jesus also Erlöser und Erlöster in einer Person, und was hieraus weiter folgt. — 8» Zu der reinen Geschichtlichkeit der Person des Erlösers gehört aber auch dieses, daß er sich nur in einer gewissen Ähnlichkeit mit seinen Umgebungen, also im allgemeinen volkstümlich, entwickeln konnte. Denn da Sinn und Verstand nur aus dieser ihn umgebenden Welt genährt wurden, und auch seine freie Selbsttätigkeit in dieser ihren bestimmten Ort hatte: so konnte sich auch sein Gottesbewußtsein, wie ursprünglich auch die höhere Kraft desselben sei, doch nur ausdrücken und mitteilen in Vorstellungen, die er sich aus diesem Gebiet angeeignet hatte, und in Handlungen, welche in demselben * =

irgendwann

40 ihrer Möglichkeit nach* vorherbestimmt waren 1 . Wollte man diese Abhängigkeit der Entwicklung von den Umgebungen leugnen: so müßte man folgerechterweise eine empirische Allwissenheit in Christo annehmen, vermöge deren ihm alle menschlichen Vorstellungsweisen mithin auch Sprachen gleich bekannt und geläufig gewesen wären, so daß er auch in dem Wahren und Richtigen, das einer jeden eignet, ebenso gelebt hätte wie in dem Vaterländischen; und dieselbe Allwissenheit müßte man auch in bezug auf die verschiedenen menschlichen Verhältnisse und deren Behandlung hinzufügen. Die wahre Menschheit ginge aber auch hiebei verloren. 4. Mit dieser rein menschlichen Auffassung seines geschichtlichen Daseins muß aber auch vereinbar sein, was die Urbildlichkeit seines persönlichen Geistesgehaltes mit sich bringt. Zuerst also seine Entwicklung muß ganz frei gedacht werden von allem, was sich nur als Kampf darstellen läßt. Denn es ist nicht möglich, daß, wo ein innerer Kampf irgendeinmal stattgefunden hat, die Spuren desselben ganz «0 sollten verschwinden können; und ebensowenig hätte das Urbildliche können angeschaut werden, wo auch nur die leisesten Spuren dieses Kampfes sich zeigten. Die Macht, mit welcher das Gottesbewußtsein, wie weit es eben jedesmal entwickelt war, jeden Moment bestimmte, durfte daher niemals zweifelhaft sein noch von der Erinnerung an einen früheren Kampf getrübt. Auch durfte er sich nie in einem Zustand befinden, durch den ein Kampf in der Zukunft wäre begründet worden; d. h. es konnte in ihm auch ursprünglich keine Ungleichheit sein in dem Verhältnis der verschiedenen Funktionen der sinnlichen Natur des Menschen zum Gottesbewußtsein. Er mußte also in allen Momenten auch seiner Entwicklungsperiode frei sein von allem, wodurch das Entstehen der Sünde in dem einzelnen Menschen bedingt ist2. Auch ist dies beides sehr gut zugleich möglich, daß alle Kräfte, sowohl die unteren zu beherrschenden, als die leitenden höheren, nur allmählich fortschreitend hervorgetreten sind, so daß diese sich jener nur nach dem Maß, wie sie sich entwickelten, bemächtigen konnten, und daß doch die Bemächtigung selbst in jedem Augenblick in dem Sinn vollständig 1 Dies erkennt wohl jeder dafür, mit enthalten zu sein in dem Ausdruck Gal. 4.4, daß Christus sei unter das Gesetz getan gewesen. 1 Vgl. § 67—69.

* cj. nach 3. Aufl. 2. Aufl. noch

41

war, daß nie etwas in der Sinnlichkeit gesetzt sein konnte, was nicht schon gleich als Werkzeug des Geistes gesetzt gewesen wäre, so daß weder ein Eindruck bloß sinnlich bis in das innerste Bewußtsein aufgenommen und ohne Gottesbewußtsein zu einem Lebensmoment verarbeitet worden, noch auch eine Handlung, die wirklich als eine solche, und zwar als eine ganze angesehen werden kann, je allein von der Sinnlichkeit ausgegangen wäre und nicht vom Gottesbewußtsein. Was wir oben1 nur als möglich aufstellen konnten, nämlich eine unsündliche Entwicklung eines menschlichen Einzellebens, das muß in der Person des Erlösers, vermöge dieser ungestörten Identität des Verhältnisses, wirklich geworden sein, so daß wir das Werden seiner Persönlichkeit von der ersten Kindheit an 41 bis zur Vollständigkeit seines männlichen Alters uns vorstellen können als einen stetigen Ubergang aus dem Zustand der reinsten Unschuld in den einer rein geistigen Vollkräftigkeit, welche von allem, was wir Tugend nennen, weit entfernt ist. In dem Zustand der Unschuld nämlich gibt es auch eine, aber nur indirekte, Wirksamkeit des Gottesbewußtseins, daß es nämlich, wiewohl noch latitierend, jede Bewegung in der Sinnlichkeit hemmt, welche in eine Opposition ausschlagen müßte. Die Annäherung hiezu, die doch nicht selten in unserer Erfahrung vorkommt, pflegen wir durch den Ausdruck „eine glückliche kindliche Natur" zu bezeichnen. Die männliche Vollkräftigkeit aber, wenngleich auch allmählich erwachsen und also auch durch Übung entstanden, unterscheidet sich von der Tugend dadurch, daß sie nicht Resultat eines Kampfes ist, indem si beschrieben werden, daß auf der einen Seite seine Ursächlichkeit von der im Naturzusammenhang enthaltenen unterschieden, ihr also entgegengesetzt, auf der andern aber dem Umfange nach ihr gleichgesetzt werde.

Erstes Lehrstück: Die Ewigkeit Gottes 66 Die Ewigkeit Gottes ist nur zu verstehen als allmächtige Ewigkeit, d. h. als das mit allem Zeitlichen auch die Zeit selbst Bedingende in Gott.

Zweites Lehrstück: Die Allgegenwart Gottes 67 Die Allgegenwart Gottes ist nur zu verstehen als die allmächtige Gegenwart, d. h. als das mit allem Räumlichen auch den Raum selbst Bedingende in Gott.

Drittes Lehrstück: Die Allmacht Gottes 68 In dem Begriff der göttlichen Allmacht ist sowohl dieses enthalten, daß der gesamte Naturzusammenhang in allen Räumen und Zeiten in der göttlichen, als ewig und allgegenwärtig aller natürlichen entgegengesetzten, Ursächlichkeit gegründet sei, als auch dieses, daß die göttliche Ursächlichkeit, wie sie in unserm Abhängigkeitsgefühl ausgedrückt ist, in der Gesamtheit des endlichen Seins vollkommen dargestellt werde und also auch alles wirklich sei und geschehe, wozu es eine Produktivität in Gott gibt.

(Hs zu § 6 ; : ) Röhr . . . tadelt an meiner Behandlung der göttlichen Eigenschaften vorzüglich, daß alles sich nur auf die Allmacht bezieht und Modifikation von dieser wird, und ich wolle von Gott nichts übrig lassen als die abstrakte Vorstellung, welche ihn zum Urgrund alles Seins macht. — Das kann man nur sagen, wenn man vergißt, daß auf den ersten Teil der zweite folgt. In diesem Zyklus aber wird er selber nichts anderes zum Grund legen können, und es noch loben müssen, daß ich dennoch Ewigkeit und Allmacht gleichstelle. (Hs zu § 66:) Wenn auch das Substantiv in der Überschrift bleibt: so wäre es leer, die Ewigkeit an sich zu definieren, weil sie nur in Gott ist.

521 JI Die schlechthinnige Ursächlichkeit, auf welche das schlechthinnige Abhängigkeitsgefühl zurückweiset, kann nur so beschrieben werden, daß sie auf der einen Seite von der innerhalb des Naturzusammenhanges enthaltenen unterschieden, ihr also entgegengesetzt, auf der andern Seite aber dem Umfange nach ihr gleichgesetzt wird.

5* Unter der Ewigkeit Gottes verstehen wir die mit allem Zeitlichen auch die Zeit selbst bedingende schlechthin zeitlose Ursächlichkeit Gottes.

JJ Unter der Allgegenwart Gottes verstehen wir die mit allem Räumlichen auch den Raum selbst bedingende schlechthin raumlose Ursächlichkeit Gottes.

54 In dem Begriff der göttlichen Allmacht ist so sowohl dieses enthalten, daß der gesamte, alle Räume und Zeiten umfassende Naturzusammenhang in der göttlichen, als ewig und allgegenwärtig aller endlichen entgegengesetzten, Ursächlichkeit gegründet ist, als auch dieses, daß die göttliche Ursächlichkeit, wie unser Abhängigkeitsgefühl sie aussagt, in der Gesamtheit des endlichen Seins vollkommen dargestellt wird, mithin auch alles wirklich wird und geschieht, wozu es eine Ursächlichkeit in Gott gibt.

622

1821

Viertes Lehrstück: Die Allwissenheit Gottes 68 (b) Die göttliche Allwissenheit verhält sich zur göttlichen Allmacht nicht, wie sich menschlicherweise Verstand und Wille verhalten; sondern sie ist nur die Geistigkeit der göttlichen Allmacht selbst. Anhang: V o n einigen anderen göttlichen Eigenschaften 69 Unter den gewöhnlich aufgeführten göttlichen Eigenschaften sind vorzüglich noch die Einheit, die Unendlichkeit und die Einfachheit solche, welche auf den in den wirklichen Erregungen des frommen Bewußtseins stattfindenden Gegensatz keine Beziehung haben; allein sie können auch nicht mit demselben Recht wie die bisher abgehandelten als göttliche Eigenschaften angesehen werden.

DRITTER

ABSCHNITT

VON DER BESCHAFFENHEIT DER

WELT,

WELCHE IN D E M A B H Ä N G I G K E I T S G E F Ü H L A N ANGEDEUTET

SICH

IST

70 Die Allgemeinheit des Abhängigkeitsgefühls enthält den Glauben an eine ursprüngliche Vollkommenheit der Welt. 71 Zufolge der teleologischen Betrachtungsweise zerfällt diese Lehre für uns in zwei Lehrstücke, das von der ursprünglichen Vollkommenheit der übrigen Welt in Beziehung auf den Menschen, und das von der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen selbst. (Hs zu § 68:) Röhr . . . will . . . finden, daß ich Allmacht und Naturzusammenhang identifiziere. Wie konnte ich dann aber sagen, daß die Allmacht den Naturzusammenhang konstituiert. Alles ist ganz durch den Naturzusammenhang, so daß jedes durch alles besteht. Alles ist ganz durch die Allmacht, so daß alles durch Eines besteht. — Indem Röhr den Naturzusammenhang ansieht als der ordnenden Allmacht dienend, endigt er damit . . . zu gestehen, daß ohne die von ihm selbst für spekulativ unrichtig erkannte Vorstellung, daß wir etwas von Gott Unabhängiges ihm als Gegenstand seiner Tätigkeit gewissermaßen entgegensetzen, gar kein religiöses Gefühl überhaupt möglich sei. Meine ganze Tendenz geht dahin, diese Klippe zu vermeiden. — Noch weniger kann mir mit Recht nachgesagt werden . . ., daß das tote Abstraktum der Kausalverknüpfung das einzige Element in meiner Vorstellung Gottes sei.

523

5 5 Unter der göttlichen Allwissenheit ist zu denken die schlechthinnige Geistigkeit der göttlichen Allmacht.

56 Unter den gewöhnlich angeführten göttlichen Eigenschaften würden als keinen Bezug habend auf den in den Erregungen des frommen Bewußtseins statthabenden Gegensatz vornehmlich noch hieher gehören die Einheit, Unendlichkeit und Einfachheit Gottes; allein diese können nicht in demselben Sinn wie die bisher abgehandelten als göttliche Eigenschaften angesehen werden.

57 Die Allgemeinheit des schlechthinnigen Abhängigkeitsgefühls schließt in sich den Glauben an eine ursprüngliche Vollkommenheit der Welt. 58 Der beschriebene Glaube ist darzustellen in zwei Lehrstücken, deren eines von der Vollkommenheit der übrigen Welt in Beziehung auf den Menschen handelt, das andere von der Vollkommenheit des Menschen selbst.

524

I8XI

Erstes Lehrstück: Die ursprüngliche Vollkommenheit der Welt in Be^ug auf den Menschen 72 Wenn das absolute Abhängigkeitsgefühl auf die Welt, sofern wir sie uns gegenüberstellen, bezogen wird: so liegt darin die zwiefache Annahme, zuerst, daß die Welt dem Menschen eine Fülle von Reizmitteln darbiete, um alle die Zustände zu entwickeln, an denen sich das Bewußtsein des höchsten Wesens verwirklichen kann; demnächst aber auch, daß sie in einer Fülle von Abstufungen sich von ihm behandeln lasse, um ihm teils als Organ, teils als Darstellungsmittel zu dienen. 7 j Daß in dem ursprünglichenVerhältnis der übrigen Welt zu der menschlichen Organisation der Tod der menschlichen Einzelwesen, und was damit zusammenhängt, bedingt ist, tut der ursprünglichen Vollkommenheit der Welt in Bezug auf den Menschen keinen Eintrag. Zweites Lehrstück: Von der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen 74 Die ursprüngliche Vollkommenheit des Menschen besteht erstlich in der Belebungsfähigkeit seiner Organisation durch den Geist, oder in der Zusammengehörigkeit von Leib und Seele; zweitens in der Erregbarkeit seines Erkenntnisvermögens durch die umgebende Welt, oder in der Zusammengehörigkeit der Vernunft und der Natur; drittens in der Beweglichkeit des persönlichen Gefühls durch das Gemeingefühl, oder in der Zusammengehörigkeit des Einzelnen und der Gattung; endlich in der Vereinbarkeit jedes Zustandes mit dem Bewußtsein des höchsten Wesens, oder in der Zusammengehörigkeit des niedern und des höheren Selbstbewußtseins. 75 Die Vorstellung von einem ursprünglichen Zustande des ersten Menschen kann zu der einem Lehrbegriff notwendigen Bestimmtheit nicht erhoben werden; also kann auch an ihm der Begriff der ursprünglichen Vollkommenheit nicht didaktisch nachgewiesen werden. 76 Die symbolischen Bücher erläutern allerdings den Begriff der ursprünglichen Vollkommenheit an dem sehr unzusammenhängend vorgestellten ursprünglichen Zustand der ersten Menschen, dem wesentlichen Inhalte nach aber stimmen ihre Angaben mit dem § 74 Aufgestellten völlig überein. [Ein § 77 ist mit Rücksicht auf die Doppelzählung von § 68 nicht gezählt].

526

59 Jeder Moment, in welchem wir uns dem uns äußerlich gegebenen Sein gegenüberstellen, enthält teils die Voraussetzung, daß die Welt dem menschlichen Geist eine Fülle von Reizmitteln darbiete zur Entwicklung der Zustände, an denen sich das Gottesbewußtsein verwirklichen kann, teils die, daß sie sich in mannigfaltigen Abstufungen von ihm behandeln lasse, um ihm als Organ und als Darstellungsmittel zu dienen.

60 Die Richtung auf das Gottesbewußtsein schließt als innerer Trieb das Bewußtsein des Vermögens in sich, mittelst des menschlichen Organismus zu denjenigen Zuständen des Selbstbewußtseins zu gelangen, an welchen sich das Gottesbewußtsein verwirklichen kann; und der davon unzertrennliche Trieb, das Gottesbewußtsein zu äußern, schließt ebenso den Zusammenhang des Gattungsbewußtseins mit dem persönlichen Selbstbewußtsein in sich, und beides zusammen ist die urprüngliche Vollkommenheit des Menschen.

61 Wie sich vermöge dieser ursprünglichen Vollkommenheit der menschlichen Natur ein jedes vermittelst der Erzeugung ans Licht tretende menschliche Leben entwickelt, das gibt die Fülle der Erfahrung im Gebiete des Glaubens: wie aber unter derselben Voraussetzung die ersten Menschen sich entwickelt haben, davon fehlt uns die Geschichte; und die darüber vorhandenen Andeutungen können keinen Glaubenssatz bilden in unserm Sinne des Wortes.

526

i8zz

ZWEITER TEIL ENTWICKLUNG DES EINWOHNENDEN BEWUSSTSEINS V O N G O T T , SO W I E D E R G E G E N S A T Z SICH HINEING E B I L D E T HAT, W E L C H E R V E R S C H W I N D E N SOLL EINLEITUNG 78 Der obige Ausdruck ist gleichbedeutend mit dem 'so wie es in erfüllten Augenblicken des einzelnen menschlichen Lebens wirklich vorkommt', s. § 1 1 . 79 Sofern das uns wesentlich einwohnende Bewußtsein Gottes in jedem wirklich fromm erfüllten Augenblick mit unserm Selbstbewußtsein vereinigt entweder in einem Gefühl der Lust oder in einem Gefühl de' Unlust vorkommt, sofern bringt der Charakter der teleologischen Ansicht mit sich, daß sowohl das Gehemmtsein des höheren Lebens als auch das Gefördertsein desselben, wie eines oder das andere in jedem Augenblick hervorragt, als die Tat des Einzelnen gesetzt wird. 80 Das Eigentümliche der christlichen Frömmigkeit besteht darin, daß wir uns des Widerstrebens unserer sinnlichen Erregungen, das Bewußtsein Gottes mit in sich aufzunehmen, als unserer Tat bewußt sind, der Gemeinschaft mit Gott hingegen nur als etwas uns vom Erlöser Mitgeteilten. 81 Wiewohl in jeder christlich frommen Erregung immer beides vereinigt vorkommt, die Sünde und die Gnade: so müssen wir doch, um die Erlösung zu verstehen, beides voneinander trennen und (mit dem Bewußtsein, daß wir nur der Betrachtung zuliebe trennen, was an sich immer vereinigt ist) zuerst von dem Zwiespalt zwischen dem sinnlichen und höheren Bewußtsein oder von der Sünde handeln, und dann durch das Hinzukommen der Gnade den eigentlichen Gehalt des wirklichen Bewußtseins als Aufhebung des Zwiespaltes, d. h. als Erlösung zu begreifen suchen. 82 Wenn wir in unsern frommen Erregungen unser Bewußtsein zu dem der Welt überhaupt erweitern: so ist in denselben zugleich ausgesagt, daß auch in der Welt überhaupt Entgegengesetztes entsteht durch die Sünde in den Menschen als durch die Gnade in den Menschen.

627

62 Das bisher beschriebene Gottesbewußtsein kommt als wirkliche Erfüllung eines Momentes nur vor unter der allgemeinen Form des Selbstbewußtseins, nämlich dem Gegensatz von Lust und Unlust.

63 Wenn wir nun im allgemeinen die Art, wie sich das Gottesbewußtsein an und mit dem erregten Selbstbewußtsein gestaltet, nur auf die Tat des Einzelnen zurückführen können: so besteht das Eigentümliche der christlichen Frömmigkeit darin, daß wir uns dessen, was in unsern Zuständen Abwendung von Gott ist, als unserer ursprünglichen Tat bewußt sind, welche wir Sünde nennen, dessen aber, was darin Gemeinschaft mit Gott ist, als auf einer Mitteilung des Erlösers beruhend, welche wir Gnade nennen. 64 Unsere Darstellung erfordert, beides zu trennen, so daß wir zuerst von der Sünde, und hernach von der Gnade handeln, beides nach allen drei Formen dogmatischer Sätze.

528

i82Z

85 Wenn aber Bewußtsein der Sünde als fromme Errregung, d. h. als Abhängigkeitsgefühl nur möglich ist in Verbindung mit dem Bewußtsein der Gnade: so können auch vom Bewußtsein der Sünde aus keine Begriffe von göttlichen Eigenschaften gebildet werden, als nur in Beziehung auf die Gnade, und wegen des umgekehrten Satzes auch keine vom Bewußtsein der Gnade aus als nur in Beziehung auf die Sünde.

ERSTE SEITE ENTWICKLUNG DES BEWUSSTSEINS DER

SÜNDE

84 Das Bewußtsein der Sünde haben wir überall, wenn unser Selbstbewußtsein durch das mitgesetzte Bewußtsein Gottes als Unlust bestimmt wird. 85 Nur diejenige Entwicklung des Bewußtseins der Sünde kann die richtige sein, welche, sofern nur die Beziehung auf die göttliche Gnade nicht vernachlässigt wird, den scheinbaren Widerspruch dieses Zustandes sowohl mit dem allgemeinen Abhängigkeitsgefühl als auch mit dem oben aufgestellten Begriff der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen aufhebt.

ERSTER

ABSCHNITT

DIE SÜNDE ALS ZUSTAND DES MENSCHEN 86 Im Bewußtsein der Sünde liegt das Bewußtsein eines Gegensatzes zwischen dem Fleisch, oder demjenigen in uns, was Lust und Unlust hervorbringt, und dem Geist, oder demjenigen in uns, was Gottesbewußtsein hervorbringt. 87 Wir finden die Sünde in uns als die Kraft und das Werk einer Zeit, in welcher die Richtung auf das Gottesbewußtsein noch nicht in uns erschien. 88 Das Bewußtsein der Sünde ist bedingt durch die ungleiche Fortschreitung des Verstandes und Willens.

620

66 Wir haben das Bewußtsein der Sünde, sooft das in einem Gemütszustand mitgesetzte oder irgendwie hinzutretende Gottesbewußtsein unser Selbstbewußtsein als Unlust bestimmt; und begreifen deshalb die Sünde als einen positiven Widerstreit des Fleisches gegen den Geist. 65 Alle hier aufzustellenden Sätze müssen mit denen gleicher Form des ersten Teils zusammenstimmen und sich auf sie beziehen, ebenso aber müssen sie auf die Sätze der zweiten Seite, welche das Bewußtsein der Gnade entwickeln, hinsehn, und diese dabei vorbehalten bleiben.

[Zum § 86 der 1. Auflage vgl. § 66 der 2. Auflage]

67 Wir sind uns der Sünde bewußt als der Kraft und des Werkes einer Zeit, in welcher die Richtung auf das Gottesbewußtsein noch nicht in uns hervorgetreten war. 68 Wir können die Sünde, wiewohl sie aus der ungleichmäßigen Entwicklung der Ginsicht und der Willenskraft so zu begreifen ist, daß Schlctcfmacher Glaubenslehre II

34

530

1822

89 Wenngleich die Sünde, so gefaßt, den Begriff der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen nicht aufhebt und wir begreifen, wie sie in der zeitlichen Entwicklung derselben sich findet: so können wir sie doch nur als eine Störung der Natur ansehen. 90 Wir sind uns der Sünde bewußt teils als in uns selbst gegründet, teils als ihren Grund jenseit unseres eigenen Daseins habend. Erstes Lehrstück: Von der Erbsünde 91 Die §§ 87. 88. 90 beschriebene vor jeder Tat in jedem Einzelnen begründete Sündhaftigkeit ist in jedem eine, wenn wir von dem Zusammenhang mit der Erlösung absehen, vollkommne Unfähigkeit zum Guten. 9z Die Erbsünde ist aber zugleich so die eigene Schuld eines jeden, in dem sie ist, daß sie am besten nur als die Gesamttat und Gesamtschuld des menschlichen Geschlechtes vorgestellt wird. 95 Von dem Bewußtsein dieser Gesamtschuld ist unzertrennlich das Gefühl der Notwendigkeit einer Erlösung. 94 Wenn wir diese Sündhaftigkeit, die uns nur in den natürlich gebornen und in der Gemeinschaft mit andern lebenden Menschen wirklich gegeben ist, auch auf den ersten Menschen übertragen wollen: so müssen wir uns doch hüten, die Sündhaftigkeit in ihm als eine mit der menschlichen Natur überhaupt vorgegangene Veränderung zu erklären. Zweites Lehrstück: Von der wirklichen Sünde 95 Aus der Erbsünde geht in allen Menschen immer die wirkliche Sünde hervor. 96 Es ist in Bezug auf die Sünde kein wesentlicher Unterschied unter den Menschen als das Verhältnis, in welchem die Sünde in ihnen zur Erlösung steht. ZWEITER

ABSCHNITT

VON DER BESCHAFFENHEIT DER WELT IN BEZIEHUNG AUF DIE SÜNDE 97 Sofern die Welt der Ort des Menschen ist, ist auch mit der Sünde in dem Menschen verbunden, daß es Übel für den Menschen gibt, und dieser Abschnitt enthält daher das Lehrstück vom Übel.

1830

531

durch ihr Vorhandensein der Begriff der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen nicht aufgehoben wird, doch nur als eine Störung der Natur auffassen. 69 Wir sind uns der Sünde bewußt, teils als in uns selbst gegründet, teils als ihren Grund jenseit unseres eignen Daseins habend. 70 Die vor jeder Tat eines Einzelnen in ihm vorhandene und jenseit seines eignen Daseins begründete Sündhaftigkeit ist in jedem eine nur durch den Einfluß der Erlösung wieder aufzuhebende vollkommne Unfähigkeit zum Guten. 71 Die Erbsünde ist aber zugleich so sehr die eigene Schuld eines jeden, der daran Teil hat, daß sie am besten als die Gesamttat und Gesamtschuld des menschlichen Geschlechtes vorgestellt wird, und daß ihre Anerkennung zugleich die der allgemeinen Erlösungsbedürftigkeit ist. 72 Wenn wir die bisher entwickelte Vorstellung auch nicht geradeso auf die ersten Menschen übertragen können: so ist doch kein Grund vorhanden, die allgemeine Sündhaftigkeit aus einer in ihrer Person durch die erste Sünde mit der menschlichen Natur vorgegangenen Veränderung zu erklären.

7) Aus der Erbsünde geht in allen Menschen immer die wirkliche Sünde hervor. 74 Es besteht in Bezug auf die Sünde kein Wertunterschied unter den Menschen, abgesehen davon, daß sie nicht in allen in demselben Verhältnis zur Erlösung steht.

75 Ist die Sünde in dem Menschen gesetzt: so findet er auch in der Welt als seinem Ort beharrlich wirkende Ursachen von Lebenshemmungen, d.h. Übel; und dieser Abschnitt bildet daher das Lehrstück vom Übel. 34»

632

1822

98 Alles Übel ist in seinem Zusammenhang mit der Sünde als Strafe derselben zu denken, jedoch unmittelbar nur das gesellige, das natürliche hingegen nur mittelbar. 99 Die Abhängigkeit des Übels von der Sünde kann aber in der Erfahrung nur gefunden werden, wenn man ein gemeinsames Leben als ein Ganzes ins Auge faßt, nicht aber, wenn man eines Einzelnen Sünde und Übel aufeinander beziehen will. 100 Das Bewußtsein des Übels ist nicht ohne ein Bestreben, es aufzuheben; aber doch kann es keine besondere Tätigkeit geben, die auf die Aufhebung des Übels gerichtet ist, sondern jenes Bestreben löst sich auf in das Vertrauen, daß das Übel in dem Maß verschwindet, als die Sünde aufgehoben wird.

DRITTER

ABSCHNITT

VON DEN GÖTTLICHEN EIGENSCHAFTEN, WELCHE SICH AUF DIE SÜNDE UND DAS ÜBEL BEZIEHEN 101 Göttliche Eigenschaften, welche sich auf die Sünde und das Übel beziehen, und die ihren Ort nicht besser in dem Hauptstück von der Erlösung finden, kann es nur geben, sofern Gott Urheber der Sünde und des Übels ist. 102 Sofern in unserm Selbstbewußtsein Sünde und Gnade einander entgegengesetzt sind, kann die erste nicht ebenso wie die letzte auf die göttliche Ursächlichkeit zurückgeführt werden; und also Gott nicht ebenso als Urheber der Sünde gedacht, wie er Urheber der Erlösung ist. Sofern wir aber nie ein Bewußtsein der Gnade haben ohne Bewußtsein der Sünde und also jene bedingt ist durch diese, können wir nicht sagen, daß nicht auch das Sein der Sünde neben der Gnade von Gott geordnet sei. IOJ Dieser Widerspruch wird in der kirchlichen Lehre ausgeglichen durch die Feststellung, daß Gott nicht Urheber der Sünde ist, sondern die Sünde in der Freiheit des Menschen gegründet.

104 Was von der Sünde, gilt auch wegen seines Zusammenhanges mit derselben vom Übel, und auch dessen ist Gott nicht Urheber, sondern es ist in der Freiheit des Menschen gegründet.

633 76 Alles Übel ist als Strafe der Sünde anzusehen, unmittelbar jedoch nur das gesellige, das natürliche hingegen nur mittelbar. 77 Erfahrungsmäßig läßt sich aber die Abhängigkeit des Übels von der Sünde nur nachweisen, wenn man ein gemeinsames Leben in seiner Vollständigkeit ins Auge faßt; keinesweges aber darf man des Einzelnen Übel auf seine Sünde als auf ihre Ursache beziehen. 78 Das Bewußtsein dieses Zusammenhanges fordert weder ein leidentliches Erdulden des Übels um der Sünde willen; noch folgt aber daraus auch weder ein Bestreben, Übel um der Sünde willen hervorzurufen, noch das entgegengesetzte, das Übel an und für sich aufzuheben.

79 Göttliche Eigenschaften, welche sich auf das Bewußtsein der Sünde, wenn auch nur so, wie durch dieselbe die Erlösung bedingt ist, beziehen, können nur aufgestellt werden, sofern Gott zugleich als Urheber der Sünde betrachtet wird. 80 Sofern Sünde und Gnade in unserm Selbstbewußtsein entgegengesetzt sind, kann Gott nicht auf dieselbe Weise als Urheber der Sünde gedacht werden, wie er Urheber der Erlösung ist. Sofern wir aber nie ein Bewußtsein der Gnade haben ohne Bewußtsein der Sünde, müssen wir auch behaupten, daß uns das Sein der Sünde mit und neben der Gnade von Gott geordnet ist.

81 Wenn die kirchliche Lehre diesen Widerspruch auszugleichen sucht durch den Satz, daß Gott nicht Urheber der Sünde, sondern diese in der Freiheit des Menschen gegründet ist: so bedarf dieser doch der Ergänzung, Gott habe geordnet, daß die jedesmal noch nicht gewordene Herrschaft des Geistes uns Sünde werde. 82 Dasselbe, was von der göttlichen Ursächlichkeit in Bezug auf die Sünde gesagt ist, gilt auch in Bezug auf das Übel vermöge seines Zusammenhanges mit der Sünde.

534

1822

Erstes Lehrstück: Die Heiligheit

Gottes

105 Die göttliche Heiligkeit ist diejenige göttliche Eigenschaft, vermöge deren in dem menschlichen Gesamtleben mit dem Zustande der Erlösungsbedürftigkeit zugleich auch das Gewissen gesetzt ist.

Zweites Lehrstück: Die Gerechtigkeit Gottes 106 Die göttliche Gerechtigkeit ist diejenige Eigenschaft, vermöge deren Gott in dem Zustande der gemeinsamen Sündhaftigkeit einen Zusammenhang des Übels mit der wirklichen Sünde ordnet.

ZWEITE SEITE ENTWICKLUNG DES BEWUSSTSEINS D E R G N A D E 107 Alle im Leben des Christen vorkommende Annäherung an den Zustand der Seligkeit ist in seinem Selbstbewußtsein als eine göttlich bewirkte, in einem neuen Gesamtleben begründete Aufhebung der in dem Gesamtleben der Sünde entwickelten Unseligkeit vorgestellt. 108 In diesem Bewußtsein des Christen ist zugleich enthalten, daß die mit dem natürlichen Zustande verbundene Unseligkeit weder durch die Anerkennung, daß die Sünde unvermeidlich sei, noch durch die Voraussetzung, daß sie nach Ablauf einer unendlichen Zeit verschwinden werde, von uns könne hinweggenommen werden. 109 Die aufgehobene Unseligkeit ist in dem Bewußtsein des Christen zurückgeführt auf die in Christo wirklich vorhandene und von ihm mitgeteilte reine Unsündlichkeit und höchste Vollkommenheit. 110 In demselben Sinn, in welchem man nicht sagen kann, daß die Sünde als solche von Gott geordnet ist, kann man auch nicht sagen, daß die Erlösung als solche von Gott geordnet sei; sondern aus diesem Gesichtspunkt betrachtet ist die Erscheinung Christi nichts anders als die vollendete Schöpfung der menschlichen Natur. i n Die Lehrsätze, welche das hier allgemein Angegebene nach den drei § 34 aufgeführten Darstellungsweisen entwickeln, vollenden die christliche Glaubenslehre, sofern sie die Darlegung des unmittelbaren frommen Bewußtseins enthält.

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536

8j Unter der Heiligkeit Gottes verstehen wir diejenige göttliche Ursächlichkeit, kraft deren in jedem menschlichen Gesamtleben mit dem Zustande der Erlösungsbedürftigkeit zugleich das Gewissen gesetzt ist. 84 Die Gerechtigkeit Gottes ist diejenige göttliche Ursächlichkeit, kraft deren in dem Zustand der gemeinsamen Sündhaftigkeit ein Zusammenhang des Übels mit der wirklichen Sünde geordnet ist. 85 Gott Barmherzigkeit zuzuschreiben, eignet sich mehr für das homiletische und dichterische Sprachgebiet als für das dogmatische.

87 Wir sind uns aller im christlichen Leben vorkommenden Annäherungen an den Zustand der Seligkeit bewußt als begründet in einem neuen göttlich gewirkten Gesamtleben, welches dem Gesamtleben der Sünde und der darin entwickelten Unseligkeit entgegenwirkt. 86 Je bestimmter wir uns bewußt sind, daß die mit dem natürlichen Zustand verbundene Unseligkeit weder durch die Anerkennung, die Sünde sei unvermeidlich, noch durch die Voraussetzung, sie sei von selbst im Abnehmen, beseitigt werden kann, um desto höher steigt der Wert der Erlösung. 88 In diesem auf die Wirksamkeit Jesu zurückgehenden Gesamtleben wird die Erlösung durch ihn bewirkt vermöge der Mitteilung seiner unsündlichen Vollkommenheit. 89 Da in dem Sinn, in welchem man sagen kann, daß die Sünde nicht von Gott geordnet und für ihn nicht sei (Vgl. § 81), auch für diese neue Mitteilung eines kräftigen Gottesbewußtseins der Ausdruck Erlösung nicht angemessen wäre: so würde von jenem Gesichtspunkt aus die Erscheinung Christi und die Stiftung dieses neuen Gesamtlebens als die nun erst vollendete Schöpfung der menschlichen Natur zu betrachten sein. 90 Die Lehrsätze, welche den hier dargelegten Gehalt des Bewußtseins der Gnade nach den drei § 30 aufgestellten Gesichtspunkten entwickeln, vollenden zugleich die christliche Glaubenslehre in den ihr hier gesteckten Grenzen.

030

1822

ERSTER

ABSCHNITT

VON DEM ZUSTANDE DES CHRISTEN, SOFERN ER SICH DER GÖTTLICHEN GNADE BEWUSST IST z Indem die Förderung des höheren Lebens in dem frommen Selbstbewußtsein des Christen dem Erlöser zugeschrieben wird: so wird in dieser Gemeinschaft beider das Sein des Erlösers als wirkend gedacht, das Sein des Begnadigten aber als empfangend und aufnehmend. ERSTES HAUPTSTÜCK: VON

CHRISTO

5 Die Tätigkeit des Erlösers und seine eigentümliche Würde sind in dem frommen Bewußtsein des Gläubigen als identisch gesetzt. Erstes Lehrstück: Von der Person Christi 4 Indem die Förderung des höheren Lebens in dem Bewußtsein des Christen auf den Erlöser zurückgeführt wird, so bezieht sich dieses auf das Geschichtliche und Urbildliche in seiner Person als unzertrennlich vereint. 5 Ist nun beides, Geschichtliches und Urbildliches, so im Erlöser vereint, so muß das Urbildliche in der Form des Geschichtlichen erscheinen, d. h. der Erlöser muß sich zeitlich entwickeln; aber jeder geschichtliche Augenblick muß zugleich das Wesen des Urbildlichen ausdrücken, also das zeitlich Unbedingte. 6 Vermöge dieser Vereinigung des Geschichtlichen und Urbildlichen ist der Erlöser auf der einen Seite, was die menschliche Natur betrifft, uns vollkommen gleich, auf der andern Seite als Anfänger eines zur Verbreitung über das ganze menschliche Geschlecht bestimmten neuen Lebens dadurch von allen andern Menschen unterschieden, daß das ihm einwohnende Gottesbewußtsein ein wahres Sein Gottes in ihm war. ERSTER LEHRSATZ 7 In Christo waren die göttliche Natur und die menschliche Natur zu e i n e r Person verknüpft.

18 J i

637

91 Wir haben die Gemeinschaft mit Gott (Vgl. § 63) nur in einer solchen Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser, worin seine schlechthin unsündliche Vollkommenheit und Seligkeit die freie aus sich herausgehende Tätigkeit darstellt, die Erlösungsbedürftigkeit des Begnadigten aber die freie in sich aufnehmende Empfänglichkeit.

92 Die eigentümliche Tätigkeit und die ausschließliche Würde des Erlösers weisen aufeinander zurück und sind im Selbstbewußtsein der Gläubigen unzertrennlich eines. 93 Soll die Selbsttätigkeit des neuen Gesamtlebens ursprünglich in dem Erlöser sein und von ihm allein ausgehen: so mußte er als geschichtliches Einzelwesen zugleich urbildlich sein, d. h. das Urbildliche mußte in ihm vollkommen geschichtlich werden, und jeder geschichtliche Moment desselben zugleich das Urbildliche in sich tragen.

94 Der Erlöser ist sonach allen Menschen gleich vermöge der Selbigkeit der menschlichen Natur, von allen aber unterschieden durch die stetige Kräftigkeit seines Gottesbewußtseins, welche ein eigentliches Sein Gottes in ihm war.

95 Die kirchlichen Formeln von der Person Christi bedürfen einer fortgesetzten kritischen Behandlung. 96 In Jesu Christo waren die göttliche Natur und die menschliche Natur zu e i n e r Person verknüpft.

638

1822

[ZWEITER LEHRSATZ] 118 Christus war seiner Menschheit nach vor allen andern ausgezeichnet durch seine übernatürliche Zeugung, durch seine eigentümliche Vortrefflichkeit und durch die Unpersönlichkeit der menschlichen Natur in ihm, abgesehen von ihrer Vereinigung mit der göttlichen. DRITTER LEHRSATZ 119 Bei der Vereinigung des göttlichen Wesens mit der menschlichen Natur in Christo war das göttliche Wesen allein tätig oder sich mitteilend, und die menschliche Natur allein leidend oder aufgenommen werdend; im Vereintsein beider aber war auch jede Tätigkeit eine gemeinschaftliche beider. 120 Die Tatsachen der Auferstehung und Himmelfahrt Christi, sowie die Vorhersagung seiner Wiederkunft zum Gericht, stehen mit der eigentlichen Lehre von seiner Person in keinem unmittelbaren oder genauen Zusammenhang.

Zweites Lehrstück: Von dem Geschäft Christi 121 Die erlösende Tätigkeit Christi besteht in der Mitteilung seiner Unsündlichkeit und Vollkommenheit. 122 Die versöhnende Tätigkeit Christi besteht in der Aufnahme in die Gemeinschaft seiner Seligkeit. 123 Die kirchliche Lehre verteilt die Gesamttätigkeit Christi in drei Ämter, das prophetische, das hohepriesterliche und das königliche. ERSTER LEHRSATZ 124 Das prophetische Amt Christi besteht im Lehren, Weissagen und Wundertun. [ZWEITER LEHRSATZ] 125 Das hohepriesterliche Amt Christi schließt in sich: 1) seine vollkommne Gesetzerfüllung oder seinen tätigen, 2) seinen versöhnenden Tod oder seinen leidenden Gehorsam, und 3) die Vertretung der Gläubigen beim Vater.

639

98 Christus war von allen andern Menschen unterschieden durch seine wesentliche Unsündlichkeit und seine schlechthinnige Vollkommenheit.

97 Bei der Vereinigung der göttlichen Natur mit der menschlichen war die göttliche allein tätig oder sich mitteilend, und die menschliche allein leidend oder aufgenommen werdend; während des Vereintseins beider aber war auch jede Tätigkeit eine beiden gemeinschaftliche. 99 Die Tatsachen der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi, sowie die Vorhersagung von seiner Wiederkunft zum Gericht können nicht als eigentliche Bestandteile der Lehre von seiner Person aufgestellt werden.

100 Der Erlöser nimmt die Gläubigen in die Kräftigkeit seines Gottesbewußtseins auf (Vgl. § 88), und dies ist seine erlösende Tätigkeit. 101 Der Erlöser nimmt die Gläubigen auf in die Gemeinschaft seiner ungetrübten Seligkeit, und dies ist seine versöhnende Tätigkeit. 102 Die kirchliche Lehre verteilt die Gesamttätigkeit Christi in drei Ämter desselben, das prophetische, hohepriesterliche und königliche.

103 Das prophetische Amt Christi besteht im Lehren, Weissagen und Wundertun.

104 Das hohepriesterliche Amt Christi schließt in sich seine vollkommne Gesetzerfüllung oder seinen tätigen Gehorsam, seinen versöhnenden Tod oder seinen leidenden Gehorsam und die Vertretung der Gläubigen beim Vater.

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Daub 170, Zus. Delbrück 4 Dionysius Areopagita 50,1

171,3 Eckermann 52,2 Endemann 50,2 Erigena 55,1 Ernesti 104.6 Euseb 131,1 Eva 72,5 ff.

Barclay 136,4 139,5 Basilius 54, z 171, 5 Baumgarten 74,2 Baumgarten-Crusius 3,2 Bellarmin 61,5 Bernhard v. Clairvaux 44,1 Bileam 42,1 Böhm(e) 35,2 (Th) Boethius 52,1 Braniß 5,5 Bretschneider 19, Zus. Buddeus 47,2 83,5

Fichte 5, Zus. (Th) Flacius 72,5 Fries 28,1 (Th) Gerhard, Joh. 53,2f. 72,2

Calvin 37 40,2 43,1 44,2 45,2 55,1 72,4 7 3 , 2 8 1 , 1 1 1 9 , 5 140,4 1 4 1

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57» z Gideon 42,1 Gregor von Nazianz 171,5

136,2

565 Hanna 156,1 Henke 83,) Heß 104,4 Hieronymus 72,4 Hilarius 41 JO,I 53,2 55,1 83,3 97,2 Hiob 4 j , i Hippolyt 4 1 , 1 Hugo de St. Victor 7 } , j 74,2 Jakob 42,1 Jehovah 10,1 10, Zus. 103,3 104,1 Jesus s. Christus Johannes 14,1 45,1 97,2 99,1 124,2 162,1 170,2 Johannes Damascenus 41 52,1 5 3,1 f 54,Jf- 55.» 9 6 . 1 97, 1 97,J f Johannes der Täufer 103,1 f. 117,2 136,1c. Josef 97,2 Irenaus 1 3 1 , 1 Judas 4 j , 1 f. Lactantius 36,2 Leibniz 39, Zus. Lot 42,1 Lücke Vorrede 6 1 , j Luther 40,1 f. 4 1 , if 43,1 44,1 6 1 , j 72,2 103,4 105,3 108,i 136,4 140,2«. s. auch Katechismus. Lyra 72,2 Maria 97,2 Mclanchthon 32,5 33 6 1 , j 63,2 71 73 74, if. 80,2 81 108 i i i , > 119,5 141 143,2 136,1 Mendelssohn 10, Zus. Michaelis 39, Zus. Morus 41,2 46, Zus. 47,2 Moses 10,1 11,4 1 2 . 1 42,1 103,2 156,1 Mosheim 44,« 47,2 50,2 f 52,2 53, Zus. 54,4 36,2 83,} Muhamed 10,1 11,4 Nemesius 37 Nitzsch 13, (Th) 14, Zus. (Th) 26,2 (Th)

Orígenes 41,2 72,2 162,1 1 7 1 , ) Paulus 10, Zus. 12,2 72,4 74, s 89.2 99,1. Zus. 105, Zus. 1 1 7 , 3 120, Zus. 124,2 130,2 MT.» 156,3 160,2 Pelagius 22,1 6 1 , ) Petrus 42,if. 45,1 102,1 130,2 Philippus 42,1 Philon 40,2 Photius 41 Pisecius 53,2 Piaton 8, Zus.

76,) 112,) 133,2

137,2

Quenstedt 46,2f. 47,2 61,4 72,3 83,3 Rechenberg 37,1 (Th) 69, Zus. Reinhard 33,3 42,if 43,2 50,3 52,2. Zus. 53, Zus. 54, Zus. 55,2 56,2 61.3 7Z> J 73.» 74,» 8 , , 4 96,1 97. 1 9 7 , 4 1 0 4 , 4 1 1 1 , 1 1 1 8 , 3 Rufinus 56,2 Sack 2 Schott 50,3 Schwatz Vorrede Simeon 156,1 Simson 42,1 Smalcius 53,2 Sozin 52,2 53,2 55, 2 56, 2 6 1 , 4 Steffens 3,2 Stephanus 133,2 Steudel 3 (Th) 42 (Th) 43,2 (Th) Storr 47,1 f. Theodoret 171,3 Theophilus 53,2 Thomas v. Aquin 47,2 55,2 Twesten 13 (Th) 14,-. Zus. (Th) 37,1 (Th) Vorst 56,2 Wegscheider 54,4 De Wette 61,3 Wolff 28,. (Th) Zwingli 33 IJ6,I 145,'

136,4 137,3

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VERZEICHNIS DER BIBELSTELLEN Genesis I

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Markus 9.« IJ.il 13,16 14,11-14 16,16

16), Anh. 123.1 160.1 139.» 137.«

Lukas I,3>-34 1.» 2,46-47 4>>3 4,'4 4.» 4.3° 6,.i 8,3 10,ii u , «4 12,10 M.'-J 13. f I3.JJ 16,16 16,19-31

97.« 123,1 103.1 98,. IOJ.l 97.' 104,4 104,3 134.' 45.' 45.' 74.' 77.' 77.' 102.1 123,1 162,3

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Judas 6

45.'

VERZEICHNIS WICHTIGER STICHWÖRTER Abbild Christi 125 126,2 127,3 Abendländisch 23,1 Abendmahl 127 139—142 143 Aberglauben, Superstition 8, Zus. 1 78,1 86,1 101,4 103,4 141,2 Abfall 155,» Abgötterei (s. auch Götzendienst) 68,1 Abhängigkeit, Abhängigkeitsgefühl 4,2fr. $ 30,1 32—34 36 46—48 j o 5 7 90,1 u. ö. Absolution 141,1 143,; Adoption — s. Kindschaft Ägypter 10, Zus. Allgegenwart 51,1 53, 84,4 u. ö. Allmacht 47,1 51,1 52,1 54 55 57,. 61,j 65,1 79,iff. 80,4 81,3 83,3 167,1 u. ö. Allwissenheit 51,2 55 83,3 84,4 168,1 u. ö. Altes Testament 12,3 14, Zus. 27,3 39.' 4* 45." 59. Zus. 61,2 61,4 99, Zus. 103,1 n o , i 128,2 130,1 IJ* 143.3 156." 170.' Amerika 172,2 Ämter Christi 102—105 127,3 Andacht 87,2 Anfang der Welt (s. auch Schöpfung) Anschauen Gottes 163 Antichristlich 22,2 Apokalypse 103,3 Apokatastasis — s. Wiederbringung Apokryph 129,2 130,2». Apologeten, Apologetik 2,2 ff. 1112,3 »8.3 Apologie 42,2 61,) 70 71 72,1. 4 74 104,1 108109,3 112140141,1 142 156 Arianisch 123,2 170,2

Armut 61, j Articuli Smalcaldici 42,2 71 72,1. 4 108,3 112 131 137 138 140 161,2 Aseitas 54, Zus. Ästhetisch 9,1 f. 29,2 63,1 76,1 u. ö. Athanasianisch 172,3 Atheismus — s. Gottlosigkeit Atom 49,1 Auferstehung Christi 98,1 99 103,2 114,1 122,1 159,2 170,3 Auferstehung der Toten 159,3 161 163 Bann — s. Kirchenbann Barmherzigkeit 85 86,2 118,2 u. ö. Begierde 61, j 73,2 74,2 Bekehrung 107 108 u. ö. Bekenntnis 16,1 138 u. ö. Bekenntnisschriften, Symbole, Symbolisch 27 37 135,2 u. ö. Berufung 100,2 116,1 Beschneidung 143,3 Beseelung 100,2 Bestehen der Kirche 114 126—156 Beste Welt 59, Zus. Beweise 14,3 14, Zus. 33 u. ö. Bewußtsein 51,2 53,1 56 u. ö. Bösartigkeit 69,1 Böses, Urböses 22,2 f 44,2 45, Zus. 48,111. 89,1 167,2 Bürger 100,3 Bürgerrecht in der Kirche 137 Buße 108 Bußkampf 108,3 Bußübungen, Kasteiungen 86,1 87,2 u. ö. Canones Synodi Dordrechtanae 120 Catechismus Genevensis 36

573 Catechesis Heidelbergensis 137,2

142

147 Catechismus maior 104,4 136,4 137 141 Catechismus minor 43, < Catechismus Racoviensis 1 4 0 , ; Catechismus Romanus 108,1 137,3 141,1 Christentum 8,4f. 9 , i f . 1 1 1 2 6 3 1 2 1 , 3 152.1 u. ö. Colloquium Lipsiense 120 137 Communicatio idioma tum — s. Mitteilung der Eigenschaften Confessio Anglicana 37 70 80, 2 96 97,2 104,1 1 1 2 1 1 9 1 3 1 134 140 Confessio Augustana 37 44,2 63,2 66,2 70 71 72,1. 4 81 96 97,2 105.2 108 108,j 109 i i i . i 134 137 138 140 145 156 170 171 Confessio Basileensis 71 1 4 ; 166 Confessio Belgica 41 44,2 6 1 , j 70,2 71 72,iff. 96 97,2.4 98,1 104,3 io8,) 1 0 9 1 1 1 , 1 1 1 2 1 1 8 , 2 1 3 0 1 3 1 137 138 141 142 145 147 156 160 171 Confessio Bohémica 36 71 82 Confessio et Expositio simplex 37 70 74,1 81 96 97,2 104,4 105,2 108 109 i n 1 1 2 1 1 9 120, Zus. 1 3 1 134 137 138 140 141 147 156 160 1 6 1 , 1 170 Confessio Gallicana 37 70 71 72,1. 4 73 9 6 97,2- * 104,6 108,j 109 I i 1 , 1 1 1 2 , ) 118,2 130 1 3 1 134 137 138 140 145 170 1 7 1 , 3 Confessio Helvetica 44,2 6 1 , j 72,1. 3. 4. 96 97,2 108, j 130 134 Confessio Hungarica 37 8i 170 Confessio Marchica 1 1 9 120 1 3 1 Confessio Mühlhusana 104,4 1 1 2 Confessio Saxonica (Repetitio Confessionis Augustanae) 70 108 1 1 9 *34 1 3 9 .

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Confessio Scoticarla 37 104,4 130 141 156 Confessio Tetrapolitana 104,1 109 145 Cynisch 77, Zus.

Darstellungsmittel 59 Declaratio Thoruniensis 1 0 4 , 1 130 138 Dekalog 1 1 2 , 3 Demiurg 81,1 Diakonen, Diakonat 133,2

111,1

134,1

145.1 Dialektisch 28 u. ö. Dichter, Dichterisch, Dichtung 45, Zus. 50,1 5 1 , . 52,1 5 3 , . 55,2 59, Zus. 85 97.4 1 2 9 , 1 1 3 5 , 1 Dogmatik, Dogmatisch 15 16 17 18 19 20 21 25 27,4 28 128,3 8, Zus. 2 (Th) u. ö. Dogmengeschichte 97,4 Doketisch 22 93,3 9 6 , i f . 97,1 100,3 158.2 Donatisten 137,3 Dreieinigkeit, Trinität 96,1 97,2 99, Zus. i 2 i , > 122,2 1 2 3 , 1 1 7 0 — 1 7 2

Ebenbild Gottes 61,4 Ebionitisch, Nazoräisch 22 96,2 Ehe 143,2 Eigenschaften, göttliche 30 3 1 , 1 35,2 50 56 64,2 65,1 79 82, Zus. 90,2 164—169 u. ö. Eigentümliches in der Dogmatik 2 5 Einfachheit Gottes 56 Eingebung (Inspiration) 14, Zus. 130 Einheit Gottes 56 Einheit der Kirche 127 150 Einsicht — s. Verstand Einwohnung des Geistes 124 Einzelner (s. auch Individuum) 54,2 63 69,1 77 125 127 136 145 Empfänglichkeit 4,1 91 Empirisch 100,3 1 0 1 , 3 Endlichkeit, Endlichkeitsbewußtsein 8 . ' 33

Engel 42 43 44,1 45,2 61,3 England 1 7 2 , 1 Entstehen der Kirche 1 1 4 1 1 5 — 1 2 5 Entwicklung 7,2 8,2 io, 1 1 3 , 1 3 3 , ' f . 68 72,5 u. ö. Epitome 69, Zus. 71 m , 2 1 1 2 , 1

574 Erbsünde 69, Zus. 70 71 7} 81,1 97,1 141,1 u.ö. Erfahrung 61 64 88,5 100,3 101,5 u. ö. Erhaltung 36 37,111. 38,1 39 46 47,1 48.2 49,if. 59, Zus. 89,3 99, Zus. 164.1 u. ö. Erkenntnis der Sünde 68,5 108,2 1 1 2 , 1 Erleuchtung 107,2 Erlösung, Erlöser 1 1 13 14 22,2 29 63 70 74 86 87,1 88 89 91—94 99,1 100 101 102,s 106,1 109 1 1 3 118 125 158,2 164 166 168,2 u. ö. Erlösungsbedürftigkeit 70 72,4 83 86,1 91 Erneuerung 107,2 Erwählung 116—120 Erziehung 69,1 Eschatologie (s. auch Letzte Dinge) 159.' Ethik, Ethisch 2,2. ). Zus. 3 16, Zus. 48,. Ewigkeit, Ewiges Leben 51,1 52 53,1 103.2 u. ö. Ewige Zeugung 171,2 Expositio Fidei 140,3 Familie 6,4 7, > Fanatisch 80,4 87,5 96,2 1 1 1 , 2 Festigkeit des Herzens 108,3 Fetischismus 8,1 ff. 33,2 Firmelung 138,2 1 4 1 , if. 143,2 Flcisch 66 67,1. 2 68,1 71,2 74,1 86,1 96.3 u. ö. Formen der Reflexion 31 Fortdauer nach dem Tode (s. auch Ewigkeit) n 8 158 Freiheit, Freiheitsgefühl 4,2 fr. 5 49, iff 55.s 63,1 74,3 81 u. ö. Frömmigkeit 3 4 46,1fr 47 54,1 154 u. ö. Fuß waschen 139,3 Gattungsbewußtsein 6,2 60 61,1 Gebet, Gcbetserhörung 47,1 104,5 127 136,4 143,2 146—147 157,2 u. ö. Gehorsam Christi 104

Geist 34,1 42,1 55,i 56,1 59 60,i 6 1 , j 66 67,1. 2 68,1 71,2 76,2 8i 94,3 96.1 97,2 u. ö. Geist, heiliger 61, j 99, Zus. 105, Zus. 1 1 6 121—126 130 144,1 157,1 u . ö . Geistigkeit Gottes 5 5 Gemeingeist 1 2 1 — 1 2 3 u. ö. Gemeinschaft, Gemeinsam 6 7 14 60,2 77 91 105 1 1 0 , 1 1 1 3 141 151 163,1 u. ö. Genugtuung 104,4 Gerechtigkeit 61,1 82, Zus. 84 85,2 86.2 104,3 118,2 u. ö. Gerechtigkeit, bürgerliche 70,3 87,2 Gericht 99,1 142 u. ö. Gesamtleben 82,3 83 86,1 87—89 90, i 1 2 1 123 u. ö. Gesamtschuld 70 Gesamtwunder 103,4 Geschäft Christi (s. auch Tätigkeit Christi) 92,3 125,1 u. ö. Geschäftsführung 134 Geschichte, Geschichtlich 7 10 13 33, Zus. 39,2 40,2 49, Zus. 50, i 55,2 57,2 59, Zus. 61 79,1 89,2 93 97,2 108,) 126,if. 155,2

Geschichtskunde 2,2 Geschlecht, menschliches 71 Geschlechtstrieb 97,2 1 6 1 , 1 Gesetz 66,2 68,3 83,2 103,2 104,3 i i 2 , s 144 145,'f. Gesetzerfüllung 104 Gesinnung 48,3 56, Zus. u. ö. Gesundheit Christi 98,2 Gewissen 6,2 68,2 74,2 83 84,4 1 1 0 , 1 134,2 145,1 163, Anh. Glaube 3,4 10 1 1 14 61 108 109 1 1 2 120 126,2 128 129 131,2 u. ö. Glaubenslehre, Glaubenssätze — s. Lehre Gnade 63 64 65 70,2 79,2 80 84,1 86 87, 1 89,1 90 105,2 108,2 110,2 i n u. ö. Goldenes Zeitalter 59, Zus. Gottesbewußtsein 5, Zus. 6,1 ff. 50,1 59 60 62 63 66 67 7 4 , 2 8 0 , i f . 8 3 , 1 1 1 .

89 94 100 106,1 u. ö.

575 Gottlosigkeit, Gottvergessenheit, Atheismus 1 1 , 2 53,ir. Gottmensch 99, Zus. Götzendienst 7,1 8 Griechische Kirche 1 4 1 , 2 1 4 3 , 1 Gut und Böse 28,1 48, 3 72, j Häresie — s. Ketzerei Heidenchristen 14,3 150,1 Heidentum, Heidnisch 1 2 24,4 74,4 76,- 7 7 . 1 9 5 . ' 9 6 , ' 9 7 . 1 9 8 . 1 I 0 3 . ä 104,4 108,4 1 1 7 , 3 129," 1 3 1 , » 1 5 ° . " 162,1 164,1 1 7 2 , 1 Heilige 4 3 , : Heiligkeit 82, Zus. 83 84,iff. Heiligung 70,1 100,1 106 108,2 1 1 0 — 1 1 2 1 1 9 , 1 1 2 1 138,2 162,1 Hellenen 10, Zus. Hellenismus 9,2 Hermeneutik, Hermeneutisch (s. auch Schriftauslegung) 10, Zus. 2 7 , 3 1 3 0 , 2 131,iff. Heterodox 25, Zus. Heuchelei 74,3 Himmelfahrt Christi 99 103,2 1 1 4 , 1 1 2 2 , i f . 158,1 161,3 170,3 Hirt 102,1 Hoherpriester, Hohepriesterlich 1 0 2 120, Zus. 143 u. ö. Höllenfahrt Christi 99,1 Homiletisch (s. auch Predigt) 85 Jammertal 87,1 Ich 52,2 Idee 32,2 61,4 83,1 1 1 8 , 1 Indier 10, Zus. 1 5 1 , 2 Individuum, Individuell (s. auch Einzelner) 2,2 10,2f. 72,3ff. 1 0 1 , 1 Inneres-Äußeres 60,2 Innerlichkeit 51,2 Inspiration — s. Hingebung Intelligenz 48,2 84,2 Intercessio — s. Vertretung Irrtum 98,1 99,2 149 153 155 Islam, Mohammedanisch 8,4 9,2 32,3 158.3

Judentum, Jüdisch 8,4 9,2 10, Zus. 12 14.5 24.4 27,3 32,3 42,1 45,1 50,1 76. 1 7 7 . 1 93. 1 - ' 94, 1 95. 1 97.» 102,iff. 103, ¡f. 104,4 108,4 117,3 123.1 129,2 131,2 150,1 158,3 161,2 164.2 Jünger 99,2 122,2 u. ö. Jungfräuliche Empfängnis 97, ? Jüngstes Gericht 159,3 161,2 162 Kalvinisch 142,3 Kampf 93,4 98,1 Kanon, Kanonisch 129,2 130 131,1 Kasteiungen — s. Bußübungen Katechismus — s. Catechismus Katholizismus, Katholik, Katholisch, Römisch 19,2 21,1 22,3 23 24 27,1fr. 28.2 34,2 43,1 61, j 87,3 102,5 103,4 104,4 108,1 109,1 in,» 127,1 128,1 140,2ff. 141,2 143,iff. 145,2 Kausalität 5 1 , 1 Kerygma, Verkündigung 15,2 16,iff. 18, iff. Ketzerei, Ketzerisch, Häresie, Häretisch 21 22 25, Zus. 27,2 137,1 151,1 Kinder, Kindheit 5,1 33,2 61,3 71,1 93.3 Kindertaufe 108,4 138 Kindschaft (Adoption) 109 Kirche, Kirchlich 2 3 6 1 1 , 1 12,3 14,1 16,1 17 19 20,2 23 24 26 64,1 95 113 114 115—163 Kirchenbann 145,2 Kirchengeschichte 19, Zus. Kirchenrecht 105,2 Kirchenväter 27, Zus. Kirchenverbesserung — s. Reformation Klerus (s. auch Priester) 134,2 145,2 Knechtschaft 74,3 81,2 Konfession — s. Confessio König, Königlich 102 104,5 105 106,2 144 Konsubstantiation 140,2 Kraft, ewige 5 2, i Krankheit 61, j 75,2 81,2 Kritik, Kritisch 95

576 K u n s t , Künstler, Kunstwerk 9 5 . 1 94, 1 168,1

5 5, i ff.

Lebensförderung 48 u. ö. L e b e n s h e m m u n g 48 u. ö. Lehre, Glaubenslehre 10, Zus. 15 16 17 18 19 20 21 23 26 27 29 30 64 65 81 88,j 90 91,1 95,1 103 u. ö . Leib Christi 125,1 Leiden 78,» 82,1 97,1 101,1. 4 104,4 u. ö. Leidentlichkeit, Leidentlich 51,1 55,1 59,163,1 78 Letzte D i n g e 159 Liebe 97,5 112, 3C 165 166 167 u. ö . Logos 13,2 L o h n 112,) Lust u n d Unlust 50,4 62 66 Lutherisch 24,4 27,1 97,) 142,$

Magisch 47,2 75,» 77,1 1 0 0 , 3 I O I . J 108,4 127,3 136,4 137, tf. i}8,1 140,2». 141,2 1 4 7 . 2 Manichäisch 22 65,1 72,) 80,4 81,1. j 118.2 120, Zus. 1 5 t , ' 158,2 Mathematik 100,» Mensch, erster 72 76,3 82,2 Menschensohn 99, Zus. Menschwerdung 10,2 13,1 118,1 Messias, Messianisch 93,1 99, Zus. 103.3 156,2 Meßopfer 141,2 Metaphysik (s. auch Philosophie, Spekulation) 30,2 f. 50,1 Methode 1 5 0 , 1 c 64,2 Mission 115,1 Mitgefühl 97,3 100,1 101,4 104,4c 118 162,2 Mitteilung 88 89 166 Mitteilung der Eigenschaften (Communicatio idiomatum) 97,3 Mitteilung des Heiligen Geistes 116 121 Mitwirkung 108,6 Mohammedanisch — s. Islam M o m e n t 57, 1. 2

Monotheismus, Monotheistisch

8 11

3 2 .» 56,2 94,2 156,3 u. ö. Morgenländisch 23,1 Mysterien 9,2 Mystisch 100,3 101,3 124,2 166,1 Mythos, Mythisch 36,2 163, Zus. N a c h b i l d u n g 6,2 N a t u r (Zweinaturenlehre) 96 97 N a t u r , menschliche 6 1 3 , 1 c 22,if. 61 70,2 72 74,3 8 1 , 1

89 9 2 , 1 94 9 8 , 1

158,2 Naturalismus, Naturalistisch 74,4 96,2 121,1

Natürliches Licht 118,3 Natürliche Theologie, Natürliche Religion 6, Zus. 29,2 50,1 59, Zus. 62,; »M Naturwissenschaft 2, Zus. 2 30,2 33, Zus. 39,2 40,1 46, Zus. 49, Zus. 103,sf. 158,1 Naturzusammenhang, -mechanismus 34, }8,3 4 5 . ' 4 6 47 49 5 ' 53.' 54 55, 1 60,1 65,1 76,1 7 7 , 2 79,1 89,1 u. ö. Nazoraisch — s. Ebionitisch Neues Testament 14, Zus. 27 42 45 4 7 . ' 5 2 . 2 59. Zus. 7 7 , 2 96,1 1 2 1 . 1 123,1 129—131

156,1

N o r m 129 1 3 1 Obrigkeit 105,2 Offenbarung, Offenbart 4,4 6,2 10, Zus. 1 3 43 57,1 6 1 , 3 9 2 , 3 94,2 1 0 3 , 2 118,1 122,1 124,3 128,1 130,1 1 6 9 u. ö.

164,2

Ö l u n g 143,2 O p f e r 86,1 104,1 ff. 141,2 u. ö. O p u s operatum 137,2 Ordination 143,2 O r t h o d o x 25, Zus. u. ö. Pantheismus, Pantheistisch 8, Zus. 46,2 49.» 53.» 4.* (Th) Paradies 57,2 59, Zus. Partikularismus i i 8 , i C Passah 139,3 143,3 Peccare, potuit non — n o n potuit 98,1

677 Pelagianisch 22 65,1 72,5 74,4 80,4 81,s 1 1 8 , i 120, 2 ff. Perfektibilität, Vervollkommnungsfähigkeit 93,2 103,1 Person werdung 109,4 Person Christi 92,3 93 95 96 97,1 99 158 Pfingsten 122,1 124,3 137,1 Philosophie, Weltweisheit (s. auch Metaphysik, Spekulation) 8, Zus. 2 (Th) 10, Zus. 12,3 16, Zus. 19, Zus. 28,1«. 33,243,1 5 ° . 1 ioo.J I J 8 . « Pietät 147,3 Polytheismus — s. Vielgötterei Positiv 10, Zus. Prädestination — s. Vorherbestimmung Praktische Theologie 134,» Predigt 96,1 120,2 Priester, Priestertum 6,4 104,« Primat 23,1 Prophet, Prophetisch 102 123,1 Proselytenmacherei 1 5 2 , 1 Protestantismus, Protestantisch 19,» 23 24 27,18. 28,1 127,1 u. ö. Protevangelium 13,1 Quäker 136,1 Rationalismus 19,3 (Th) 22, Zus. Ratschluß Gottes 90,2 94,3 97,1 120,4 u. ö. Raum 51,2 53 54 Recht 10, Zus. 61,4 72,4 86,1 Rechte Gottes 99,1 Rechtfertigung 107 109 1 1 1 , 2 1 1 2 , 1 1 1 9 120,2 136 u. ö. Rechtsphilosophie 2,2 Rede 15 Reformation, Kirchenverbesserung 24 25,1 f. 27,2 u. ö. Reformatoren 37,2 40,2 42,2 Reformiert 24, Zus. 27,2 97,5 Reich Gottes 9,1 f. 30,3 45 46, Zus. 59, Zus. 70,2 77,2 80,3 87,3 90,2 100,3 102,1 ff. 103,1 f . 104,1 110,3 112,3

ff.

122,1

l 6 4 , l f . U . Ö.

113,4

117

Il8,l

Schleiermacher Glaubenslehre II

I20,iff.

Reizmittel 59 Religionen 7,3 Religionsgeschichte 9,1 Religionsphilosophie 2,2 ff. 1 1 , 5 Renegaten 8,4 Reue 66,1 108 110,2 1 1 1 , 3 Römisch — s. Katholizismus Sabellianisch 97,2 172,3 Sage 42,1 59, Zus. 97,2 100,3 Sakrament 93,3 u. ö. Satan — s. Teufel Schamhaftigkeit 61,2 Schicksal 164,2 Schlechthinnig 4, Anm. Schlüssel, Amt der 127 144—145 Schmalkaldische Artikel — s. Articuli Smalcaldici Scholastik 95,1 96,3 Schönheit Christi 98,2 Schöpfung, Schöpfer 36 57,«f. 38,1 39—41 46, Zus. 4 7 , " f . 48,2 49, Zus. 5°,»

54.« 57.»

59.Zus-

8l

>"

8

9

92.1 ff. 93,2 94,3 97,2.4 99, Zus. 100,2 101,4 105, Zus. 109,3 123,1 164.1 u. ö. Schöpfungsgeschichte 36,2 40,2 43,2 55.2 61,4 81,4 Schrift 50,3 97,1 99,1 127—132 153,2 u. ö. Schriftauslegung 19, Zus. 25, Zus. 27,3 135.' Schuld 63,1 70 86,1 f. Schwärmer, Schwärmerisch 1 0 8 , 3 1 2 1 , 1 124.2 Scientia media 55,2 120, Zus. Seele, Seelenlehre 3,3 5,3 9,2 10, Zus. 1 7 . ' 3 3 . 1 6o,i 61,4. 5 66,2 80,1 97,3 122,1 1 6 1 , 1 u. ö. Seelenschlaf 161,2 Sein 51,1 54 60,1 u. ö. Sein Gottes 61,4 81,1 94 96,1 97,211. 99,1 100,2 u. ö . Selbstbewußtsein 3 4,1 ff. 6 28,1 32 33 34.' 39> ,f - 46 55.5 60 62 63 65,2 68,i 71,3 92 106 170 u. ö . Selbsttätigkeit 4,1 4,3 93 37

678 Seligkeit 5,4 i ; , * 62,1 80,1 87 91 101 108 1 1 9 137 159,5 Separatismus, Separatistisch 87,5 100,3 102,5 108,j 1 2 1 , j 126,1 1 3 } , 1 Sicherheit 74,5 Sinnesänderung 108 Sinnlichkeit 69,5 72,1 84,5 u. ö. Sittenlehre 6,2 9,2 10, Zus. 26 29,1 56, Zus. 58,2 60,5 78,1 98,1 105,1 i n , 4 1 1 2 , j 126,2 133,2 169,5 Sittlich 9 50,3 u. ö. Sohn Gottes 41.x 96,1 u. ö. Solida Dcclaratio 44,2 61, j 70,2 72,5 81 82 96 97,4 104,¡1. 105, Zus. 108,4 1 1 1 , 1 1 1 2 , j 1 1 9 120,2 Sozinianer 140,4 Spekulation (s. auch Metaphysik, Philosophie) 4,4(Th) 50,2 56,2 (Th) 90,2 1 1 4 , 2 126,2 167,1 Sprache 1 5 , i f . iö.iff. 17,2 18,2c. 28 61,2 Staat 2,2 3,i 17,1 100,3 105,5 122,« Stand der Erniedrigung und Erhöhung 105, Zus. Störung der Natur 68 Strafe 71,2 76 78,1 82,1 84,1 f. 86,1 f. Strafleiden 101,3 Streitende Kirche 157,1 1 5 9 , ' Substanz-Accidenz 52, Zus. 81,1 Sünde 59, Zus. 61, j 63—65 67—69 72—82 84 86 87 89 94 1 0 1 , 1 n i Sündenfall 76,5 Sünde wider den heiligen Geist 74,2 Sündhaftigkeit 70, 7 1 , 1 8 . 72 84 u. ö. Supernaturalismus 19,3 (Th) 22, Zus. Superstition — s. Aberglauben Symbol, Symbolisch 24,2 76,3 Symbole — s. Bekenntnisschriften Symbolum Nicaenum 96 97,2 99,1 Symbolum Quicunque 96 99,1 170 1 7 1 Symbolum Romanum 97,1 99,1 Synagoge 132 Tätigkeit Christi, Wirksamkeit Christi 92 93,1 99,1 100 101 Taufe 103,2 108,4 i n , » 136—138 1 4 1 , if. 143

Teleologisch 9, • f. 1 1 4 8 , 1 5 6 Zus. 59» 1 7 ' . « 72> s 76, < 100,1 1 0 1 , 1 Teufel, Satan 43,1 44 45 72,2ff. Theokratie 105,2 1 2 3 , 1 Theologie 10, Zus. 1 3 , Zus. 16, 40,1 60,5 u. ö. Theophanie 42,1 Tiere 61,» Tod 48,2 59, Zus. 98,1 104 158 Todsünden 74,2 Transsubstantiation 140,1 141,2 Trinität — s. Dreieinigkeit Triumphierende Kirche 15 7,1 Trennungen in der Kirche 152 Tugend 61,4 93,4 Tyrannei 105,1

58,» 85,1 81,1 Zus.

Übel 48,1 ff. 49, Zus. 75—78 82 84 85,1 87,1 104,4 Ubergehen 119,2 Ubernatürlich 1 3 , 47,iff. 88,4 94,3 97,2 u. ö. Ubervernünftig 13 u. ö. Tinabhängigkeit 54, Zus. Unendlichkeit 50,3 56 Unermeßlichkeit Gottes 53, Zus. Union Vorrede 140,1 Unitarier 10, Zus. (Th) 172,2 Unpersönlichkeit 97,1 Unscligkeit 86 87 Unsichtbare Kirche 148 149 150 1 5 1 153—155 162,. Unsterblichkeit 98,1 158,1 ff. 1 6 1 , 1 Unterricht 138 Untrüglichkeit der Kirche 149 1 5 3 — 15$ Unveranderlichkeit 5 2, Zus. Unwürdiger Genuß des Abendmahls 142 Urbild, Urbildlich 10, Zus. 55,1 93 94.» 97. 1 125,1 u. ö. Urböses — s. Böses Ursächlichkeit 50,5 51—54 55,1 81,1 ff. 82—84 165 u. ö. Ursünde 7 1 , 1

679 Vaterländisch,

Vaterlandsliebe

70,3

93.' 105.s Verdammnis 142,1 159,5 163, Anh. Verdienst 63,1 Vereinigung 96,1 97 Verfolgungen 8,3 Vergebung, Vergeben 84,2 86,3 1 0 1 , 1 109 i n 127,2 u. ö. Vergeltung 158,1 159,1 Verkündigung — s. Kerygma Vernunft 2,iff. 11,4 13,»f. 33,» 50,2 61,3 94,2 1 1 2 , 1 123,3 u. ö. Versöhnung 101 102,3 104 u. ö. Verstand, Einsicht 61,3 68 96,1 u . ö . VerStockung 74,3 80,2 81,4 Versuchungsgebiet 1 1 1 , 4 Versuchungsgeschichte 98,1 Vertretung (Intercessio) 104 109,3 Vervollkommnungsfähigkeit — s. Perfektibilität Verwerfung 119,2 Vielgötterei, Polytheismus 5, Zus. 7,1 7,3 8,1 ff. 9,2 10,1 32,3 33,2 50,1 56,2 94,2 96,1 99, Zus. 120,2 Volkstümlichkeit, Volkstümlich 93,3ff. 97. 2 i ° 3 . 1 Vollendung der Kirche 1 1 4 157—163 Vollkommenheit 57 58 60 61 65,1 68 75,if. u. ö. Vollkommenheit, unsündliche 88 91 98 108 u. ö. Vorbild, Vorbildlich 93,2. 5 157 u . ö . Vorgefühl 146 Vorherbestimmung (Prädestination) 119 Vorsehung 58,3 164,2 Weisheit 55,1 84,1 165 167,2 168 169 Weissagung 14, Zus. 88,2 89,3 103

Welt 30 34—36 37,3 38,3 40—41 46,1?. 57—59 75 94,2 126 148 162 169 u. ö. Weltliches Regiment 105,2 1 2 1 , 2 Weltregierung, göttliche 1 1 7 120 164 165 Weltweisheit — s. Philosophie Werke, gute 1 1 2 u. ö. Wertunterschied unter den Menschen 74 Wesen und Dasein Gottes 56,2 Wiederbringung (Apokatastasis) 162,1 163, Anh. Wiedergeburt 47,1 106 107—109 1 1 0 , 2 i n 1 1 5 , 1 116,2 1 1 9 , 1 120,2 124 125, Zus. 136,3». 137 148,1 Wiederkunft Christi 99 158,2 159,3 160 Wiedertäufer 138,2 Wille 68 80,4 8 1 , 1 96,1 1 1 2 , 1 u . ö . Willensfreiheit 49,1 54,4 72,2 81,2 u. ö. Wind 108,2 Wirklich-Möglich 54,2 55,2 Wissen 3 55,iT. 93,2 94,2 u. ö. Wissenschaft 3,1 16,3 f. 17 19 27,4 28 30,2f. 33, Zus. 37,2 40,147,s 49, Zus. 50.1 59,1 60,3 u. ö. Wohlgefallen, göttliches 120 Wort 55,1 96,3 108,j 127 133—135 Wundentheologie 104,4 Wunder 14, Zus. 34,2 47,1fr. 49, Zus. 88.2 93,3 103 u. ö. Würde Christi 92 93,1 Zeit 41,2 j i . i f . 52 53,i 54 Zeugung, übernatürliche 97,2 f. Zorn Gottes 84,3 85,2 104,4 109,4 Zulassung 81,4 Zweinaturenlehre — s. Natur Zwischenzustand 161,2

ANMERKUNG Der Herausgeber weist darauf hin, daß Schleiermacher neben den altkirchlichen und lutherischen Bekenntnisschriften in großem Umfange sich mit den Bekenntnisschriften der reformierten Kirche auseinandergesetzt hat. E s handelt sich um folgende Schriften: A m häufigsten werden zitiert: Expositio simplex, Conf. Belg.; Conf. Gall. 37*

680 Außerdem, aber weniger häufig, werden herangezogen: Conf. Angl.; Conf. Basil.; Conf. Bohem.; Ginon Dordr.; Cat. Heidelberg; Conf. Helv.; Conf. Hung.; Coli. Lips.; Conf. March.; Conf. Mylh.; Conf. Scot.; Conf. Thor. Die entsprechenden Stellen sind mit Hilfe des Stichwortverzeichnisses leicht zu finden. Da es eine vollständige, moderne, kritische Gesamtausgabe der Bekenntnisschriften der reformierten Kirche zur Zeit noch nicht gibt, mußte auf die Ausgabe von H. A . Niemeyer zurückgegriffen werden, die in den vergangenen Jahrzehnten am häufigsten gebraucht wurde und noch in den meisten wissenschaftlichen Bibliotheken vorhanden ist. Die Ausgabe von E . F. K . Müller (1905) enthält leider nicht alle von Schleiermacher zitierten Bekenntnisschriften.