Der Brief des Jakobus 9783666516122, 9783525516126, 9783647516127, 3525516126


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German Pages [324] Year 1984

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Der Brief des Jakobus
 9783666516122, 9783525516126, 9783647516127, 3525516126

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Meyers Kommentar XV Martin Dibeliu s · Der Brief de s Jakobus

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Kritisch-exegetischer Kommenta r über das Neue Testament Begründet von Heinrich August Wilhelm Meye r Herausgegeben vo n Ferdinand Hah n Fünfzehnter Ban d - 12 . Auflage Der Brief de s Jakobus

Göttingen · Vandenhoeck & Ruprecht · 1984 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Der Brief de s Jakobus

Erklärt von Martin Dibeliu s mit Ergänzungen von Heinrich Greeve n

6. Auflage diese r Auslegun g mit einem Literaturverzeichnis un d Nachtrag herausgegeben vo n Ferdinand Hah n

Göttingen · Vandenhoeck & Ruprecht · 1984 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Frühere Auflagen diese s Kommentars: 1. Auflage vo n I.E . Huther 2. „ 186 3. „ 187 4. „ „ W. Beyschlag 5. „ 188 6. „ 189 7. „ „ Martin Dibelius 8. „ 9. „ 10. „ 11. „

„ „

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195 196

1857 3 0 1882 8 8 1921 6 7 9 4

CIP-Kurztitelaufnahme de r Deutschen Bibliothe k Kritisch-exegetischer Kommenta r übe r da s Neu e Testamen t I begr. von Heinrich August Wilhelm Meyer. Hrsg. von Ferdinand Hahn ­ Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht Teilw. ist kein Hrsg. angegeben NE: Meyer , Heinric h Augus t Wilhel m [Begr.] ; Hahn , Ferdinan d [Hrsg.] Bd. 15. Dibelius, Martin : De r Brie f de s Jakobus . - 6 . Aufl. diese r Auslegung mi t e . Literaturverz . u . Nachtr . hrsg . vo n Ferdinan d Hahn.-1984 Dibelius, Martin: Der Brie f de s Jakobu s / erkl. vo n Marti n Dibelius . Mi t Erg . vo n Heinrich Greeven . - 6 . Aufl. diese r Auslegun g mi t e . Literaturverz . u. Nachtr . hrsg . vo n Ferdinan d Hahn . - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1984. (Kritisch-exegetischer Kommenta r übe r da s Neu e Testamen t ; Bd. 15) ISBN 3-525-51612-6 NE: Greeven, Heinrich [Bearb.]

© Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge n 1964. - Printe d i n Germany ­ Ohne ausdrücklich e Genehmigun g de s Verlage s is t e s nich t gestattet , da s Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu verviel­ fältigen. - Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen

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Inhalt Vorwort 7 Abkürzungen 1

0

Einleitung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Die literarisch e Gattun g de s Jakobusbriefe s 1 Der Verfasser de s Jakobusbriefe s 2 Religionsgeschichtliche Beziehunge n 3 Literarische Beziehunge n 4 Sprache un d Sti l Arm un d Reic h Entstehungsverhältnisse 6 Ethos 6 Schicksale 7 Literatur 8 Der Tex t 8

3 3 5 3 53 58 7 9 4 1 5

Erklärung Präskript 1 1 9 1. Spruchreihe: vo n Versuchungen 1 2-18 9 2. Spruchreihe: vom Höre n un d Tu n 1 19-27 13 3. Abhandlung: vo m Ansehen de r Perso n 2 1-13 15 4. Abhandlung: vo n Glaube n un d Werke n 2 14-26 18 5. Abhandlung: vo n de r Zung e 3 1-12 22 6. Spruchgruppe: wider Streitsuch t 3 13—412 24 7. Spruchgruppc: wide r weltlic h gesinnt e Kauflcut e un d Reich e 4 8. Spruchreihe mi t wechselnde m Them a 5 7-20 28

13—56

27

3 7 9 6 4 2 9 4 7

Größere Exkurs e Die literarische n Beziehunge n vo n Ja k 1 Die rhetorisch e For m de r Kettenreih e Die Beispiel e i m Jakobusbrie f Das Abraham-Beispiel 20 Glaube un d Werk e be i Paulu s un d Jakobu s

2-4

10

3 125 161 6 214

Anhang Neuere Literatur zum Jakobusbrie f

(in Verbindun g mi t Cillier s Breytenbac h erarbeite t vo n Ferdinan d Hahn ) . . 31 1

Schlüssel zu den Ergänzunge n vo n Heinric h Greeve n (zusammengestellt vo n Cillier s Breytenbach ) 32,

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Vorwort Dieser Kommenta r stell t sic h di e Aufgabe , de n Jakobus-Brie f al s Zeugni s der urchristliche n Paränes e z u verstehe n un d sein e Problem e au s de r Bedingt ­ heit diese r Paränese , ihre r Überlieferungsar t un d ihre r christlich-jüdisch-hel ­ lenistischen Zusammensetzun g z u erklären. Ich hoffe allerdings, da ß auch Leser , die diese Betrachtungsweise ablehnen, in diesem Buche finden, was sie brauchen. Rechtfertigen kan n mein e i n de r Einleitun g kur z vorgetragen e Anschauun g nur de r Kommentar ; zu m Verständni s ihre r Entstehun g solle n di e folgende n Worte beitragen . Das Studiu m de r Katholische n Brief e wird vo n eine r Schwierigkei t gedrückt , die i n de r literarische n un d religiöse n Ar t diese r Schriftstück e begründe t liegt . Wer vo n de n Paulus-Briefe n herkommt , is t gewohnt , i n urchristliche n Briefe n lebendige Zeugniss e bestimmte r Gemeindezuständ e z u sehe n un d überdie s noch original e Kundgebunge n eine r schöpferische n Persönlichkeit . E r wir d bei de n Katholische n Briefe n — vielleicht mi t Ausnahm e de r johanneische n — schwer enttäusch t werden ; zuma l de r Jakobus-Brie f is t wede r da s ein e noc h das andere . Di e be i de n Paulus-Briefe n of t un d glänzen d bewährt e Methode , aus Mahnungen un d Warnunge n wirklich e Zuständ e z u erschließen , führ t hie r zu keine m Erfolg ; den n wen n ma n si e wirklic h ernsthaf t durchführt , erhäl t man stat t eine s lebensvolle n Bilde s vo n bestimmte r Prägun g ei n seltsame s un d unwahrscheinliches Gemisc h vo n ursprüngliche r Bewegthei t un d zweifellose m Verfall. I m Jakobus-Brie f handel t e s sic h ebe n nich t u m di e Wirklichkei t eine r bestimmten Gemeinde , sondern um Möglichkeiten de r gesamten Urchristenheit ; darum könne n sein e Wort e nich t al s Anspielunge n au f bestimmt e Vorgäng e innerhalb eine r Einzelgemeind e verstande n werden . Soga r di e Individualitä t des Verfassers, vo n de r di e Paulus-Brief e ei n s o beredtes Zeugni s ablegen , trit t zurück, den n de r Auto r is t wede r Schriftstelle r noc h Prophet , sonder n Lehre r und streb t al s solche r nich t s o sehr danach , neu e Gedanke n z u prägen , sonder n alte Weisheite n de r Zei t un d de r Sach e entsprechen d ne u lebendi g z u machen . An de r geistige n Situatio n de s Jakobus-Briefe s schein t mi r als o nich t s o sehr da s Individuell e al s da s Typische wesentlich . Un d mi r schein t weiter , da ß die Sätz e de r Epistel , s o gewi ß si e de r unmittelbare n historische n Beziehun g entbehren, eine n lebendige n geschichtliche n Hintergrun d erhalten , sobal d ma n sie au s de r werdende n paränetische n Traditio n versteht . Dan n erkenn t ma n in ihne n Gedanke n un d Mahnunge n de r verschiedenste n Herkunft , spür t abe r zugleich ihre r Auswah l un d ihre r Variatio n ab , au f welche n Gebiete n da s ur ­ christliche Lebe n a m dringendste n de r Weisun g un d Regelun g bedurfte . Au f dieses Bedürfni s wi e au f jen e Traditio n sin d mein e Untersuchunge n vornehm ­ lich eingestellt . Zwei Forderunge n gal t e s dabe i z u verwirklichen . Erstlic h mußte , wa s Spruchgut war , auc h wirklic h al s solche s behandel t werden ; di e Erklärun g unverbundener Sprüch e mußt e vo n Gründen , di e au s eine m nu r postulierte n Zusammenhang gewonne n z u werde n pflegen , völli g absehen . U m di e Er -

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Vorwort

klärung nich t durc h di e Diskussio n übe r de n Zusammenhan g imme r wiede r zu zerreißen , hab e ich di e Erörterun g diese r Problem e jeweil s a m Anfang eine s Abschnitts in einer „Analyse" zusammengestellt. Di e Forderung, da ß eine solche Analyse des Abschnitts jeder Erklärung eine r einzelnen Stelle vorherzugehen hat , soll damit nachdrücklich unterstriche n werden . Eine zweite Notwendigkeit erga b sich aus dem Bestreben, die Einzelmahnun g aus der Geschicht e de r ethischen Tradition herau s zu verstehen. E s galt wenige r Parallelen au s de n verschiedenste n Richtunge n zusammenzutragen , al s viel ­ mehr Beleg e au s bestimmte n Kreise n z u sammeln , a n dene n sic h ein e gewiss e Genealogie beobachte n ließ . Daru m finde t de r Lese r viel e Zitat e au s Sirac h und de n „Sprüche n de r Väter" , au s Pseudo-Phokylide s un d Philo , au s de n Testamenten, au s Hermas , au s Epikte t un d Mark Aurel , Seneca und Plutarch. Vieles hab e ic h au s Raumgründe n zurückstelle n müssen ; abe r ic h dank e e s de r Verlagshandlung, da ß si e i n Rücksich t au f di e besonder e Ar t de r Problem e mich de n ursprünglic h geplante n Umfan g de s Kommentar s u m eine n Boge n erweitern ließ . E r erschein t nu n i n derselbe n Bogenzah l wi e sei n Vorgänger , der Beyschlagsche Kommentar . Da ß e r mit diese m nu r di e Stellun g i m Rahme n des Meyersche n Sammelwerk s gemeinsa m hat , brauch e ic h nac h alle m scho n Gesagten kau m meh r z u betonen . Der Jakobus-Brie f verlier t nichts , wen n er , wi e ic h e s hie r versuche , al s Niederschlag de r Traditio n un d al s Ermahnungsschrif t fü r da s Alltagslebe n der Christe n verstande n wird . Den n i n de r Geschicht e de r Ethi k komm t e s nicht nu r au f di e Entbindun g schöpferische r Kräft e an , sonder n ebensoseh r auf die Umsetzun g diese r Kräfte in Massenbewegung. I m Bereich diese r zweite n Aufgabe ha t de r Verfasse r unsere r Schrif t sei n Wer k geta n un d tu t e s noc h heute, ei n Namenlose r au s de n Viele n rede t e r z u de n Viele n vo n de r Ver ­ christlichung seine s un d ihre s Lebens . Dies e Auffassun g de s Jakobus-Briefe s als eine s Buche s de r Massenlosunge n berühr t sic h auf s engst e mi t höchs t aktuellen Fragen ; u m Mißdeutungen vorzubeugen , möcht e ic h abe r ausdrück ­ lich bemerken , da ß mi r diese s Verständni s de r Schrif t i m wesentliche n scho n feststand, al s ich längst vo r Krieg un d Revolution in Jahre 1910 die Bearbeitun g übernahm. DieVollendung desManuskript s hat sich so lange hinausgezögert, vo r allem wei l Kriegsarbei t mannigfache r Ar t mic h dre i Jahr e lan g vo n literarisch ­ wissenschaftlicher Tätigkei t fernhielt . Ei n weitere s Hinderni s bildete n di e un ­ günstigen Arbeitsverhältniss e de r Heidelberge r Universitäts-Bibliothe k i n de n letzten Wintern . Si e mußt e z.B . i m Dezembe r 1917 als einzig e deutsch e Uni ­ versitäts-Bibliothek wege n Kohlenmangel s geschlosse n werde n un d bi s Apri l 1918 geschlossen bleiben , da di e fü r ihr e Zweck e gelieferte n Kohle n be i ihre r Ankunft i n Heidelber g vo n de r Ortskohlenstelle beschlagnahm t wurden . Das groß e Problem , da s di e Entstehun g de r urchristliche n Ethi k de r For ­ schung stellt , kan n i n eine m Kommenta r zu m Jakobus-Brie f natürlic h nich t in seine m volle n Umfan g abgehandel t werden . Woh l abe r verma g di e Lektür e des Jakobus-Briefes de m Studierende n de n Blic k z u schärfe n fü r die s Problem , das mi t wesentliche n Frage n nich t nu r unsere r Wissenschaft , sonder n unsere s Lebens i n unmittelbare r Beziehun g steht . I n solche r Ar t sehe n z u lehren , scheint mi r de s Kommentar s vornehmst e Aufgabe . Heidelberg, i m Septembe r 1920.

Martin Dibeliu s

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Vorwort zur 12.Auslag e Der Kommentar von Martin Dibelius ist ein Markstein i n der Erforschun g des Jakobusbriefes. Deshal b soll das Werk i n unveränderte r Fassun g wiede r erscheinen, nu r ergänz t durc h Nachträge , di e nac h meh r al s 60 Jahren de m Benutzer di e Weiterarbei t erleichter n können . Unter de n Nachträge n steh t a n erste r Stell e ein e Bibliographie , di e di e wichtigste sei t 1921 erschienene Literatu r erfaß t (dabe i is t da s Abkürzungs ­ system de r TRE maßgebend) . Es folgt ei n Schlüsse l zu den 1964 eingearbei­ teten und in der Neuauflage beibehaltene n Ergänzunge n von Heinrich Gree ­ ven. D a e s sic h nu r u m relati v wenig e un d seh r behutsa m vorgenommen e Nachträge handelt , ließe n si e sic h leich t kennzeichnen , wa s de m Lese r ermöglicht, überal l di e ursprünglich e Fassun g vo n 1921 samt de n Ergän ­ zungen au s de m Handexempla r vo n Dibeliu s z u rekonstruiere n (allerding s nicht di e alten Seitenzahlen , da 1964 ein Neusatz erfolgte). Vo n diese r List e ausgenommen sin d di e vo n Greeve n durchgeführte n Umstellunge n au f neuere Bezeichnunge n de r textkritische n Zeugen . I m Bereic h de r Text ­ kritik ha t sic h allerding s di e Situatio n sei t 1964 erneut geändert , wa s durc h das Erscheine n de r 3. Auflage de s Greek New Testamen t un d de r 26. Auf­ lage de r Textausgab e vo n Nestle-Alan d dokumentier t is t (di e neue n Text ­ ausgaben sin d i n jede m Fal l z u vergleichen, ein e Anpassun g wa r mi t Rück ­ sicht au f de n photomechanische n Neudruc k nich t möglich) . Ein e neu e Editio maio r mi t de m Jakobusbrie f al s erste r Lieferun g is t i m Institu t fü r Neutestamentliche Textkritik/Münste r i n Vorbereitung . Veränder t ha t sic h auch di e Lag e be i zahlreiche n antike n Texten , w o inzwische n neu e text ­ kritische Ausgabe n erschiene n sind , di e i m Einzelfal l heranzuziehe n un d zu vergleiche n sind ; vo r alle m se i dara n erinnert , da ß Dibeliu s noc h di e Septuaginta-Ausgabe vo n Swet e benutz t hat . Zu danke n hab e ic h meine m Mitarbeite r i m Neutestamentliche n Institu t der Evangelisch-Theologischen Fakultä t München , Herr n Dr . Cillier s Brey ­ tenbach, ohn e desse n Hilf e di e umfangreich e Bibliographi e nich t zustand e gekommen wäre . Fü r mühsam e technisch e Arbeite n be i de r Bücherbe ­ schaffung un d der Kontrolle der Einzelangaben sei Frau stud, theol. Susanne Kießling gedankt . Das Buc h erschein t i n Neuauflag e kur z nac h de m 100. Geburtstag vo n Martin Dibeliu s (*14 . 9. 1883) . Für sei n Lebenswer k se i verwiese n au f de n Aufsatz vo n Werne r Geor g Kümmel , Marti n Dibeliu s al s Theolog e (in : ders., Heilsgeschehe n un d Geschicht e I, Marburg 1965, S. 192-206). Eine Bibliographie de r wissenschaftliche n Veröffentlichunge n vo n Marti n Dibe ­ lius findet sic h i n seine r vo n mi r ne u herausgegebene n Geschicht e de r ur ­ christlichen Literatu r (Th B 58, München 1975, S. 174-180). Ferdinand Hah n

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Avfürzungen Asc. Jes =. Ascensi o Jesaia e = Barn Barnabas-Brie f = Beni. Benjami n (Test. ) = BFTh Beiträge zu r Förderun g christl . Theologi e = BGU Agypt . Urkunden aus den Königl. Museen zu Berlin, Gncch . Urkunde n c hochgestellt = Korrektor (be i Handschriften-Bezeichnungen ) Corp. Herrn. = Corpus Hermeticum , hrsg . v . A . D. Nock, I und XIII zitiert nac h Reitzenstein, Poimandre s CPR = Corpus Papyroru m Rainer i CSCO = Corpus scriptoru m christianoru m orientaliu m = Did Didache Dittenbergcr, Or. inscr. = Orientis Graec i inscriptione s selecta e ed . Dittenberge r FRLANT = Forschungen zu r Religio n un d Literatu r de s Alte n un d Neue n Testa ­ ments GGA = Göttingische Gelehrt e Anzeige n = Hen Henoc h HNT = Handbuch zu m Neue n Testament , hrsg . v . H . Lictzman n Ign. = Ignatiu s JBL = Journal of Biblica l Literatur e = JDTh Jahrbücher fü r Deutsch e Theologi e JPTh = Jahrbücher fü r Protestantisch e Theologi e lub(il). = Buch de r Jubiläe n Kautzsch = Die Apokryphe n un d Pscudepigraphe n de s Alte n Testaments , hrsg . von Kautzsc h Klem = Klemens(-Brief) Klem. Horn. = Klementinische Homilie n Magn. = Magnesier Mand. = Mandata (Hermas ) Min. = Minuskel MPG = Migne, Patrologi a graec a Μ PL = Migne, Patrologi a latin a NJDTh = Neue Jahrbüche r fü r deutsch e Theologi e NKZ = Neue Kirchlich e Zeitschrif t NovTest = Novu m Testamentum , Leiden = NTS New Testamen t Studies, Cambridge Oec = Oecumenius sieh e S . 82 Orac. Sib(yll). = Oracula Sibyllin a Philad. = Philadelphier Phok. = Phokylides Polyk. = Polykarp P. Oxy. = The Oxyrhynchu s Papyr i = PRE 3 Realencyklopädie fü r prot . Theologi e un d Kirche , 3. Aufl. P.Tebt. = The Tebtuni s Papyr i RGG = Di e Religio n i n Geschicht e un d Gegenwart . Handwörterbuc h RVV = Religionsgeschichtliche Versuch e un d Vorarbeite n SBA — Sitzungsberichte de r Berline r Akademi e

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Abkürzungen Seb. = Sim. (Test.) = Sim.(Hermas) = StKr = StTh = Test. = Th = Theoph = ThLBl = ThLZ = ThQ = ThT = ThWB = ThZ = = Trail. TU = Vis. = ZAW = ZKG = ZKWL = ZNW = ZWTh =

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Sebulon (i n de n „Testamenten" ) Simeo n (in de n „Testamenten" ) Similitudo (Hermas ) Theologische Studie n un d Kritike n Studia Theologica , Lun d Testamente de r zwöl f Patriarche n Theodotion Theophylact sieh e S . 82 Theologisches Literaturblat t Theologische Literaturzeitun g Theologische Quartalschrif t Theologisch Tijdschrif t Theologisches Wörterbuc h zu m Neue n Testament , hrsg . v. G . Kittel Theologische Zeitschrift , Base l Trallianer Texte un d Untersuchunge n zu r Geschichte de r altchristlichen Literatu r Vision (Herrn. ) Zeitschrift fü r di e alttestamentlich e Wissenschaf t Zeitschrift fü r Kirchengeschicht e Zeitschrift fü r kirchlich e Wissenschaf t un d kirchliche s Lebe n Zeitschrift fü r di e neutestamentlich e Wissenschaf t Zeitschrift fü r Wissenschaftlich e Theologi e

Die LXX-Zitat e diese s Kommentar s folge n i n de r Zählun g de r Kapite l un d Vers e der Ausgabe vo n Swete . Die Psalme n werde n meis t nac h de r Zählun g de s masoretische n Texte s un d de r de r LXX genannt ; di e a n de r betreffende n Stell e wenige r naheliegend e Ar t de r Zitierun g steht dabe i i n Klammern . A n de n ander n Stelle n ergib t de r Zusammenhang , o b e s sic h um de n hebräische n ode r griechische n Tex t handelt . Josephus is t nac h de n Paragraphe n Niese s zitiert , di e sic h auc h i n de r Ausgab e vo n Naber finden , Phil o nac h de n Paragraphe n Cohn-Wendland s un d de n Seitenzahle n Mangeys. De n babylonische n Talmu d zitier e ic h i m allgemeine n nac h de r Ausgabe vo n Lazarus Goldschmidt , sowei t si e erschiene n ist ; di e Mischn a nac h de n neuere n Einzel ­ ausgaben (Pirk e Abot h i n de r Zählun g vo n Strack) . Die textkritischen Abkürzungen sin d S . 85 ff. verzeichnet , di e nur mi t kurze r Namen s angabe zitierte n Kommentar e S . 83ff.

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Einleitung „Wenn de r Brie f stroher n ist , s o is t i n de m Stroh vie l starke , feste , nahrhafte , nu r unaus ­ gelegte unausgetreten e Frucht. " Herder (au s de r erste n Niederschrif t z u ,,Briefe zweene r Brüde r Jes u i n unser m Kanon" WW. VII, 50 0 Α. 2 Suphan).

1. Die literarische Gattung des

Jakobusbriefes

Wer ei n Schriftstüc k al s Ganze s verstehe n will , mu ß vo n seine r litera ­ rischen Ar t ein e Vorstellun g haben ; sons t kan n e s geschehen , da ß e r einen Roma n mi t eine r Geschichtsdarstellung , eine n amtliche n Erla ß mi t einem Privatbrie f verwechselt . Währen d abe r di e Gattunge n unsere s heutigen Schrifttum s sic h zumeis t i n de r Ar t de r Veröffentlichun g z u erkennen geben , müsse n wi r be i urchristliche n Schrifte n — und s o auc h beim Ja k — auf diese s Kriteriu m verzichten . Den n wi r wisse n übe r di e Veröffentlichung diese r „Bücher" , di e un s nu r al s Teil e de r Bibe l er ­ halten sind , nicht s Gewisses . Auc h de r Umstand , da ß de r Ja k nac h seinem Anfang , seine r Einreihun g i n da s Korpu s de r „katholischen " Briefe, de r vo n de n Sammler n ih m gegebene n Über - ode r Unterschrif t und de r kirchliche n Traditio n al s „Brief " z u betrachte n ist , hilf t un s nicht weiter . Den n di e Feststellun g de r Brieffor m entscheidet , i n jene r Zeit zumal , noc h nich t über di e literarische Gattung . Nich t nu r ga b man , wie Epiku r un d Paulus , Lehre n i n briefliche r For m — diese Brief e wurden j a wirklic h abgesandt , ware n als o echt e „Briefe " —, sondern man bedient e sic h auc h de r Brieffor m al s eine r bloße n literarische n Ein ­ kleidung 1 , erfan d Brief e vo n Philosophe n un d Fürste n au s biographisch ­ persönlichem wi e au s fachwissenschaftliche m Interesse 2 un d bezeichnet e auch Schriftstücke , dere n Tex t nich t da s kleinst e Kennzeiche n eine s Briefes enthielt , wi e de n Barnabas- und de n 2. Klemensbrief al s „Briefe" . Das Schriftstüc k selbe r is t es , da s allein un s Aufschluß übe r sein e Gat ­ tung gebe n kann . Wi r müsse n de n Inhal t de s Ja k un d seine n Zweck , seine literarisch e Technik , seine n „Stil " feststellen , d.h . wi r müsse n ih n analysieren. I m Kommenta r is t jede m Abschnit t ein e Analys e vorange ­ stellt; di e Ergebniss e diese r Einzel-Analyse n fass e ic h hie r zusammen . Vgl . R . Hirzel, De r Dialo g 1895, 300ff. 353ff . Vgl . auße r Hirzel a.a.O. noch ChristVSchmid, Geschichte der griechischen Litera­ tur II 51909, 365ff. und Ropes in de r Einleitun g zu m Kommenta r § 2. 1 2

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Einleitung

Danach erweis t sic h da s Kernstüc k de s Jak , 2 1—312, als au s dre i abhand ­ lungsartigen Ausführunge n zusammengesetzt ; si e zeige n i n ihre m bal d die Lese r apostrophierenden , bal d mi t de m Gegne r diskutierenden , bal d lehrhaft vortragende n Sti l — mit Ausnahme de s isolierten Spruche s 2 13 — die Ar t de r Diatribe, wie wi r si e vo r alle m au s Epikte t un d i n andere r Gestaltung beispielsweis e aus Philo s Schrifte n kenne n (s. Einleitung § 5) 1 . Anderer Ar t ist , wa s dies e A b h a n d l u n g e n einrahmt . 3 13—56 stehe n zum Teil kleinere Abschnitte, die in sich geschlossen sind (3 13-17 4 1-6 4 13-16 ), zum Tei l wenige r einheitlich e Texte , auc h isoliert e Sprüch e wi e 3 18 un d 417. Ma n wir d hie r vo n S p r u c h g r u p p e n rede n könne n i n demselbe n sehr allgemeine n Sinn , wi e di e Überlieferun g de r Propheten-Rede n un d der Wort e Jes u klein e un d größer e Einheite n z u Gruppe n verbunde n hat. Völli g eindeuti g is t dagege n de r Charakte r vo n 1 1-27 5 7-20 . Hier herrscht di e For m de s kurze n ode r erweiterte n Spruche s vor , un d dies e Worte sin d gewöhnlic h nu r gan z los e aneinande r gehängt : ma n wir d darum nich t vo n Gruppenbildunge n reden , sonder n di e betreffende n Abschnitte nu r al s S p r u c h r e i h e n bezeichne n können . S o mannigfalti g das Ergebni s diese r Analys e auc h ist , s o lehr t e s doc h ei n einheitliche s Merkmal de s Ja k erkennen : e s fehl t i n de m g a n z e n S c h r i f t s t ü c k der g e d a n k l i c h e Z u s a m m e n h a n g , sowoh l zwische n de n Abhand ­ lungen wie zwischen den Sprüchen und sonstigen kleinen Einheiten. Dabei soll de m Ja k nich t jed e einheitlich e Not e abgesproche n werde n (vgl . Einleitung § 8) ; ich beton e dami t zunächs t nu r de n Hauptunterschie d unseres Textes vo n zusammenhängende n Ausführungen, wie sie den größ­ ten Teil de r Paulusbrief e füllen 2. Über di e Frag e de r Brieflichkei t is t dami t allerding s noc h nich t ent ­ schieden. Den n e s gib t i n de n Briefe n de s Paulu s un d de s Ignatius Ab­ schnitte, di e unsere m Ja k ähnlic h sehen . Abe r si e sin d dor t doc h vo n anderen Abschnitte n entschiede n briefliche r Ar t eingerahm t un d stehe n somit i n eine m Schriftstück , da s ein e Briefsituatio n hat , da s Korrespon ­ denz sei n will. Wi r müsse n als o nac h Andeutungen eine r solche n Brief ­ s i t u a t i o n fragen , wen n wi r z u entscheide n haben , o b de r Ja k ei n Brie f ist ode r wenigstens eine n wirklichen Brie f fingieren wil l (wi e di e Pastoral ­ briefe e s wollen). Davon , da ß de r Verf. sic h au s persönliche n ode r sach ­ lichen Gründe n gedrunge n fühlt , gerad e i n diese m Augenblic k die s 1 Vgl . auße r Ropes E.Norden, Antik e Kunstpros a I 1915 , 129f.; A . Bonhoeffer , Epiktet un d da s Neue Testament ( R W X) 1911 ; R. Bultmann , De r Sti l de r paulinische n Predigt un d di e kynisch-stoisch e Diatribe (FRLANT 13) 1910 ; P. Wendland, Phil o und di e kynisch-stoisch e Diatribe, in P . Wendland un d O . Kern, Beitr . 2. Gesch. d . griech. Phil . u . Rel . 1895; ders., Di e hellenistisch-römisch e Kultu r 21912, 75ff . 2 De r Mange l a n Zusammenhang , di e Seltenhei t i n sic h geschlossene r Gedanken ­ gänge unterscheide t unsere n Ja k auc h vo n de r Diatribe. Ich kan n daru m di e vo n Ropes (Einl. z. Kommentar § 2) versuchte Charakteristi k de s Jak al s Diatribe nicht anerkennen . Daß ei n Tex t klein e Diatribe n enthäl t (s . oben) un d gelegentlic h auc h sons t stilistisch e Mittel de r Diatribe verwendet (s . Einl . § 5), macht ih n noc h nich t z u eine r Diatribe.

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1. Die literarische Gattun g de s Jakobusbriefe s

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Schreiben abzufassen, findet sic h in dem Text de s Jak nun schlechterding s keine Spur . Da s Ich des Verf. trit t nich t hervor ; ja , er erwähnt sic h über ­ haupt nur sehr zurückhaltend an einer für unsere Frage völlig belanglose n Stelle 3 1 (den n da s Ich in 2 18 ist rei n rhetorisch) . Übe r di e Verhältnisse der Leser scheint auf den ersten Blick im Jak viel mehr verraten zu werden; wenigstens habe n viel e Erkläre r au s den verschiedenartigen Warnunge n und Mahnungen de s Schriftstücks entsprechend e Schlüss e auf seine Lese r gezogen. Vo n de r Berechtigun g solche r Urteil e wir d späte r di e Red e sein (Einleitun g § 7). Hier genüg t es , festzustellen, da ß auch jen e War ­ nungen un d Mahnungen ein e bestimmt e Veranlassun g de s Briefe s un d somit ein e eigentlich e Briefsituatio n nich t erkenne n lassen . Gewöhnlic h weist ma n (Beyschlag , Soden , B . Weiß) au f di e i n 1 2 erwähnte n An ­ fechtungen hi n un d betont, da ß auc h 2 6f. den Gedanken nahelege , daß die Lese r de s Jak unter Verfolgunge n z u leiden hätten . Abe r da s 12 an­ gerührte Them a wir d alsbal d wiede r verlassen , un d zu 2 6f. ist im Kom ­ mentar gezeigt , da ß dies e Vers e nich t au f Verfolgungen, sonder n au f alltägliche zu r Rege l geworden e Schindere i de r christliche n „kleine n Leute" z u beziehe n sind . Auc h di e andere n Wort e de s Jak gege n di e Reichen lassen , wei l si e typisch e Gegensätz e un d Stimmungen zu m Aus­ druck bringe n (Einleitun g § 6), keinerlei brieflich e Situatio n erschließen . Nirgends sag t de r Verf., da ß er gerade daru m jetz t a n die Leser schreibe , weil e r die s ode r jene s vo n ihnen gehör t habe ; nirgend s sprich t e r so erregt un d s o ausführlic h vo n eine r aktuelle n Gefahr , da ß wi r dies e Sorge al s das seinen „Brief " auslösend e Momen t erkennen . Aber e s fehle n i m Ja k nich t nu r Andeutunge n eine r Briefsituation , sondern auc h all e Arte n b r i e f l i c h e r Ä u ß e r u n g überhaupt . Wi r ver ­ missen nich t nu r Mitteilungen, Aufträg e un d Grüße ; wi r suche n auc h vergeblich nac h eine m Briefeingang , eine m Proömium , i n de m der Faden de r Korresponden z zwische n Briefschreibe r un d Lese r ne u ge­ schlungen ode r wieder angeknüpf t wird . E s fehlt auc h jede Art vo n Brief ­ schluß; stat t de s Spruche s 5 19f. könnt e ebensogu t ein e ander e vo n den Mahnungen de s Jak am Ende stehen . Das Präskript 11 erscheint demnac h als da s einzige brieflich e Elemen t de s ganzen Schriftstückes . All dies e Beobachtunge n mache n e s unmöglich , de n Ja k fü r eine n wirklichen Brie f z u halten. Nich t di e — nur in 1 1 angedeutete — Brief­ form is t fü r ih n charakteristisch ; sein e formale n Eigentümlichkeite n reihen ih n eine r andere n Gattun g ein . Di e nächst e formal e Parallel e zum Ja k im Neue n Testamen t bilde n allerding s gewiss e Abschnitt e de r Paulusbriefe, abe r e s sin d ihr e unbrieflichste n Abschnitte 1 . lThes s 41-12 51ff. Ga l 5 13ff. 6 Röm 12. 13 Kol 3. 4 finden sic h Texte , di e genau s o wi e Jak 1. 313ff. 4. 5 Sprüche un d Spruchgruppe n enthalte n vo n mannig 1 Vgl . zum Folgenden mein e Schrift : Di e Formgeschichte de s Evangeliums 21933, 239 ff.

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Einleitung

faltigstem Inhalt , i n bunte r Anordnun g un d ohn e jed e Betonun g eine s besonderen, gerad e i n diese r Situatio n aktuelle n Gedankens . Dies e paränetischen Teil e de r Paulusbrief e besitze n nich t de n Rei z un d di e Eigenart de r übrige n Briefabschnitte . Da s häng t dami t zusammen , da ß Paulus i n de r Paränes e zumeis t nich t Neue s schafft , sonder n ältere s Spruch-Gut weitergibt . Infolgedesse n lasse n sic h z u diese n Paulus ­ Kapiteln weit meh r Parallele n au s de r urchristliche n Literatu r beibringe n als z u anderen . Auße r de m Ja k komme n vo r alle m Heb r 13, Teile de s Barnabas-Briefes un d de r Didache i n Frage : überal l finden wir P a r ä n e s e in ungebundene r Spruchfor m ohn e eigentliche n Zusammenhang . Auc h die Sprüch e Jes u gehöre n i n dies e Reihe . Den n auc h di e „Reden " Jes u bei Matthäus un d Luka s bestehe n au s Sprüchen ; dies e Sammlunge n sin d in ihre r lose n Zusammenfügun g de n erste n un d letzte n Abschnitte n de s Jak forma l außerordentlic h ähnlich . Un d da s is t begreiflich ; den n auc h die Sprüch e Jes u sin d zunächs t nich t unte r historischem , sonder n unte r paränetischem Gesichtspunk t gesammel t worden . Endlich is t hie r noc h ei n urchristliche r Tex t z u erwähnen , de r mi t Recht imme r wiede r al s Parallel e zu m Ja k herangezoge n wird : da s Mittelstück de s Hermas-Buches , di e sog . Mandata . Di e formal e Ähnlich ­ keit schein t allerding s au f de n erste n Blic k z u fehlen , den n wa s wi r be i Hermas lesen , sin d ausführlich e Mahnungen , nich t kurz e Sprüche . Abe r nähere Betrachtun g un d Vergleich e mi t entsprechende n Parallele n (z.B . von Mand . II 4ff. mi t Didach e 47 1 5 ) zeigen, da ß be i Herma s i n größere n Zusammenhang gestell t un d begründe t ist , wa s andersw o i n Spruchfor m gelehrt wird . Di e Mandat a de s Herma s enthalte n als o a u s g e f ü h r t e P a r ä n e s e ; si e stelle n — und zwa r zumeis t i n Dialogfor m — dar, wa s ein urchristliche r Lehre r zu r Erläuterun g un d Anwendun g paränetische r Sprüche z u sage n hatte . Un d dami t gewinne n wi r nu n ei n Verständni s für di e dre i Abhandlungen, di e da s Kernstüc k de s Ja k bilden . Den n auc h sie enthalten , wi e di e Analys e zeigt , nicht s andere s al s Ausführunge n paränetischer Sprüch e in spezialisierender ode r verallgemeinernder Weise . Nur sin d si e nicht in de r Dialog-, sonder n in de r Diatribenform gehalten , die j a bekanntlic h dialogisch e Element e einschließe n kan n (Ja k 2 14ff .!). Daß dies e Abhandlunge n de n si e umgebende n Sprüche n un d Spruch ­ gruppen nich t wesensfrem d sind , ergib t sic h auc h daraus , da ß Ja k 2 13 zwischen de r erste n un d zweite n Diatribe ein isolierte r Spruc h steh t un d zwar, wi e i n de r Analys e gezeig t ist , nich t ander s angefügt , al s wen n e s sich u m ein e Spruchreih e handelte . Eine n Ansat z z u eine r ausgeführte n Paränese habe n wi r überdie s i n de m kommentierte n Spruc h Ja k 4 11f. vor un s (vgl . di e Analyse ) — wieder ei n Beweis , da ß dies e erweitert e Form de m Ja k nich t frem d ist ! Wir dürfe n als o de n J a k o b u s - „ B r i e f " nac h Prüfun g seine r lite ­ rarischen Ar t i n alle n seine n Teile n al s P a r ä n e s e bezeichnen . Unte r Paränese verstehe n wi r dabe i eine n Text , de r Mahnungen allgemei n sitt © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

1. Die literarische Gattun g de s Jakobusbriefe s

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lichen Inhalt s aneinanderreiht 1. Gewöhnlic h richte n sic h di e Sprüch e an ein e bestimmt e (wen n auc h vielleich t fingierte ) Adress e ode r habe n mindestens di e For m de s Befehl s ode r Aufrufs; das unterscheide t si e vo n dem Gnomologium , de r bloße n Sentenzen-Sammlung . Wir stelle n de n Ja k mi t diese r Einordnun g i n ein e groß e un d bedeut ­ same Geschichte hinein . Den n die urchristliche Paränes e ist nicht denkba r ohne Zusammenhan g mi t de r jüdische n un d griechischen 2. Di e Christe n hatten j a zunächst , d a si e i n Erwartun g de s Weltende s lebten , wede r Neigung noc h Fähigkeit, ein e ethisch e Erneuerun g diese r Welt i n Angriff zu nehmen , diese r Welt , di e doc h de m Untergan g geweih t z u sei n schien . Aber i m Lauf de r Jahr e verlangten di e Alltagsfragen vo n de n Gemeinde n immer gebieterische r ein e Beantwortun g i m christliche n Sinn . Un d di e ethischen Weisungen Jesu — das einzige, womit di e Christen aus Eigene m dieses Bedürfni s erfülle n konnte n — umfaßten längs t nich t all e Lebens ­ und Kulturgebiete , fü r di e ma n Entscheidunge n z u treffe n hatte . E s wa r selbstverständlich, da ß di e Christengemeinde n sic h auf diese m Gebie t wi e auf andere n di e Praxi s de s Diasporajudentum s zunutz e machten . Desse n Missionsbedürfnisse hatte n bereit s geschaffen , wora n e s de n Christe n fehlte: sittlich e Weisunge n fü r Neubekehrte . De r i n di e Didach e 1 ff. und den Barnabasbrief (19. 20) aufgenommene jüdisch e Text, die sog. „beide n W e g e " , zeig t deutlich , da ß un d wie di e Christe n sic h de r jüdische n Hilf e bedienten. De n Reichtu m de r jüdische n Paränes e lasse n un s christlich e Schriften un d jüdisch e Autore n wi e P h i l o un d J o s e p h u s nu r ahnen . Aber dies e Ahnungen werde n gewisser , wen n wir beobachten , welc h ein e große un d reich e Geschicht e di e populär e Weisheitslehr e de s Judentum s hinter sic h hat. Di e Spruchdichtun g de r Weisheitsliteratur ha t eine Menge von Sentenze n verschiedene r Herkunf t un d verschiedene n Inhalt s ge ­ sammelt. Wen n dies e Poesi e sic h in Pros a umsetzte , s o entstand Paränes e in unsere m Sinn . S o bilde n di e beide n paränetische n Kapite l de s Tobit ­ buches, 45-19 12 6-10, eine Parallel e z u unser m Jak . Gelegentlic h zieh t dies e Paränese nu n wiede r ei n besondere s literarische s Gewan d an ; si e ver ­ kleidet sic h gemäß de r Praxi s de s hellenistischen Judentum s al s Dichtun g griechischer Poeten : di e Vers e de s Ps.-Phokylides 3 un d vielleich t di e 1 Vgl . zu m Folgende n P . Wendland, Anaximene s vo n Lampsako s 1905, 8 1 ff.; R. Vetschera, Zu r griechische n Paränes e (Program m de s Staatsgymnasium s z u Smichow ) 1912. Dort wird auch über den Unterschied zwischen Protrepticus, Paränese und Gnomo­ logium gehandelt . Ropes, der S . 18 die nah e Verwandtschaf t de s Ja k mi t de r Paränese bestreitet, ha t diese n Unterschie d ignoriert . 2 De n größere n Zusammenhang , in de m di e urchristlich e Paränes e gesehe n werde n muß, ha t M . Dibelius noc h einma l skizzier t i n seine r Geschicht e de r urchristliche n Literatur II (Sammlung Gösche n 935), 1926 , 65—76 . 3 Da s Gedicht , da s de n Name n de s alte n Spruchdichter s Phokylides au s Milet trägt , hat J . Bernays, Ges. Abhandlungen I, 1885 , 192—261 in kritische m Text herausgegeben und al s jüdisch-hellenistisches Erzeugnis m. E. erwiesen. Vgl. abe r dagegen A. Ludwich, Königsberger Univ . Progr . 1904, auch A . Dieterich, Nekyi a 2 1913, 180rT . un d über ­ haupt M . Roßbroich, D e Pseudo-Phocylideis , Diss. Münster 1910.

2 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

Sprüche de s Ps.-Menander 1 gebe n ein e deutlich e Vorstellun g vo n de r Art jüdische r Morallehre i n Spruchform . Ein e Art ausgeführte r Paränes e in Verbindun g mi t legendare n un d apokalyptische n Elemente n schein t in de n T e s t a m e n t en de r 12 P a t r i a r c h e n vorzuliegen 2 . I n de r Pfleg e der Rabbine n ha t di e Spruchtraditio n neue n Aufschwun g genommen , wie de r Talmud-Trakta t P i r k e A b o t h 3 un d später e Sammlunge n be ­ weisen. Allein da s reich e Spruchgu t de s Judentum s is t nich t einheitlic h un d is t nicht durchwe g original . De r Einflu ß de r hellenistische n Wel t mach t sic h in de r spätere n Weisheitsliteratu r bemerkba r un d ma g i n de n Proselyten ­ Belehrungen ers t rech t ein e Roll e gespiel t haben , d a ma n gerad e mi t de r Darbietung hellenistische n Spruchgute s a n gewiss e weltläufige Gedanke n und Ideal e anknüpfe n konnte . Vollend s jen e pseudepigraphe n Schrift ­ werke, i n dene n ma n de n Grieche n au f griechisc h z u komme n suchte , geben sic h hellenistisc h i n Sprach e un d Begriffsgut . E s is t bezeichnend , daß ma n be i Ps.-Menande r zwische n jüdische r un d griechischer , beiPs. ­ Phokylides ga r zwische n jüdischer , griechische r un d christliche r Her ­ kunft schwanke n konnte . Mindestens durc h jüdisch e Vermittlung is t als o die werdend e christlich e Paränes e auc h vo m Griechentu m un d vo m Hellenismus he r beeinfluß t worden . Auc h dami t trit t da s Christentu m das Erb e eine r lange n literarische n Entwicklun g an , di e wiede r — wie wir e s i m Judentu m beobachte n konnte n — von de r Poesi e zu r Pros a führt4. Au f di e Lehrgedicht e de s Hesio d folge n Paränese n i n Prosa , di e ältesten un s erhaltene n di e Schrifte n a d Nicocle m un d Nicocle s de s Isokrates, di e bezeichnendst e Ps.-Isokrate s a d Demonicum . Hie r finden sich di e Weisheitssprüch e populäre r Philosophi e mi t de m Sentenzen ­ Reichtum de r Komödi e zusammen ; un d dies e Schätz e sin d dan n vo n de r hellenistischen Popularphilosophi e reichlich vermehrt und in selbständigen literarischen Werke n sowi e i n Florilegie n gebuch t worden. Da s Christen ­ tum ha t vo n de m alle n seine n Nutze n gezogen , zunächs t indirek t durc h Vermittlung de s hellenistische n Judentums , sodan n gan z siche r auc h direkt. Christlich e Schrifte n sin d au f dies e Weis e z u Überlieferer n de r volkstümlichen Ethi k de s Altertums geworden , un d auc h unse r Jakobus 1 J . P. N. Land ha t Anecdot a Syriac a I, 1862 , eine syrisch e Schrif t herausgegebe n mit de r Überschrif t „De r weis e Menande r ha t gesagt. " E s handel t sic h woh l u m ei n Spruchbuch, da s de m griechische n Komike r Menande r zugeschriebe n wird , wei l e r durch seine Sentenze n berühmt war. Siche r ist die Verwandtschaft mit jüdischer Spruch­ weisheit, nich t ebens o die rein jüdisch e Herkunft de r Menander-Sprüche. Vgl. A. Baum­ stark, Jahrb . f . klass . Philol . Suppl . 21, 473ff.; W . Frankenberg, ZA W 15,1895,226fF. 2 Ic h halte die Grundlage der Schrift für jüdisch ; vgl. aber Nils Messel in den Abhdlg. z. semit . Rel.-Kund e u . Sprachwiss . fü r Baudissin , ZA W Beih . 33, 1918 , 355 ff. 3 Ic h zitier e imme r nac h de r Ausgab e vo n H . L. Strack , 3 1901. — Den Talmu d zitiere ic h sons t nac h de r Übersetzun g vo n Lazaru s Goldschmidt , 1897ff. (Neudruck , Den Haa g 1933). 4 Vgl . zu m Folgende n P . Wendland, Anaximene s vo n Lampsako s 1905, 8 1 ff.

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1. Die literarische Gattun g de s Jakobusbriefe s

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Brief zähl t z u diese n Schriften , wen n sic h auc h sein e Bedeutun g mi t dieser Tradenten-Roll e be i weite m nich t erschöpft . Wenn wir de n Jak i n diese m Zusammenhan g betrachten , s o entdecke n wir i n de r Tat die Merkmale a n ihm, die für di e literarische Gattun g de r Paränese wi e fü r da s i n ih r aufbewahrt e Spruchgu t a m bezeichnendste n sind. Weitgehende r E k l e k t i z i s m u s , — das ist da s erste, was sic h ohn e weiteres au s Geschicht e un d Art de r Paränes e ergibt . E s handel t sic h j a um Weitergab e ethische r Tradition , di e wohl umgetön t un d umgeform t werden kann , abe r nich t vo n Grund au f neugestaltet z u werden braucht 1. Daß die s auc h fü r di e allermeiste n Abschnitt e de s Ja k zutrifft , hoff e ic h im Kommenta r gezeig t z u haben. Man wird gu t tun, den Anteil de s Verf. an de r Gedankenbildun g nich t z u überschätzen . Mi t diese r Erkenntni s verliert natürlic h di e Autorfrag e überhaup t a n Bedeutung . Wen n ma n fragt, i n welche n Teile n de r Schrif t di e Ar t un d Absich t de s Verf . a m ehesten z u spüre n sei , s o wir d ma n zunächs t au f di e ,,Abhandlungen" verweisen dürfen , vo r alle m au f di e i n Aufba u un d Gedankenführun g offenbar selbständi g gestaltete n Abschnitt e 2 1-12 2 14-26 . Ferne r ergib t di e Aneinanderreihung de r Gedanken i n den Spruchgruppen, namentlic h des 4. Kapitels, eine n Eindruc k vo n dem , wa s de r Verf . will . Un d endlic h darf ma n einen solche n Eindruc k auc h de r Auswahl entnehmen , di e der Verf. (i n den Spruchreihen , sieh e di e Analyse vo n 119-27, und überhaupt ) aus de r Tradition getroffe n hat : Wiederholunge n desselbe n Motivs (sieh e unten) sin d sicher e Zeugniss e fü r das , wa s ih m a m Herze n lag . Abe r auf Originalitä t de r Gedanke n mach t e r keine n Anspruch . Andererseits dar f ma n diese eklektisch e Art dem Verf. nich t vorwerfe n und etw a (wi e Graf e S . 11) ihn de s ,,Prunken s mi t de n Früchte n seine r Lektüre" zeihen . Den n diese r Eklektizismu s gehör t zu m Wese n de r Paränese. Auc h Paulu s is t in den paränetischen Abschnitte n seine r Brief e mehr au f Weitergebe n al s au f Neuschöpfun g bedacht . Un d überhaup t wird mi t der Feststellung diese s Eklektizismu s di e geschichtliche Bedeu ­ tung un d Wirksamkei t de s Ja k nich t herabgesetzt . Da s a n un d fü r sic h so anspruchslos e Schriftstüc k wir d zu m Zeuge n eine r bedeutsame n Ent ­ wicklung, wen n ma n i n seine n Worte n di e Gedanke n un d Mahnunge n aus Jahrhunderte n aufklinge n hört , di e Ja k christlic h umgetön t un d unter de n Christe n alte r un d neue r Zei t populä r gemach t hat . Unte r diesem Gesichtspunk t sin d auc h di e Parallele n z u beurteilen , di e ic h i m Kommentar — die Sammlungsarbeit andere r benutzend und fortsetzend — zu den Worten de s Jak beigebracht habe . Meine Absicht ist dabei nich t auf Vollständigkeit gerichtet , sonder n au f de n Nachwei s de s Eklektizismu s überhaupt. De r Lese r sol l wissen , wi e verbreite t di e Gedanke n waren , 1 Isokrates , A d Niclocle m 4 1 : άλλα γα ρ ούκ εν τοις λόγοις χρ ή τούτοις ζητεΐ ν τά ς και ­ νότητας.

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Einleitung

die Ja k i m Christentu m vielleich t nich t zuers t ausgesprochen , woh l abe r lurch seine Schrif t z u dauernde r Wirkun g gebrach t hat . Eine zweit e of t beobachtet e Eigentümlichkei t de s Ja k is t da s F e h l e n des Z u s a m m e n h a n g s . Si e erklär t sic h ebens o au s de r literarische n Ar t der Paränese . Auc h i n de n scho n genannte n Paränese n verschiedenste r Herkunft, i n de n Kapitel n de s Tobitbuches , i n de r Demonice a de s Ps­ Isokrates, in den paränetischen Abschnitten bei Paulu s und in den „beide n Wegen" läß t sic h of t genu g ei n Gedankenzusammenhan g nich t nach ­ weisen. Ebenso steht es beim Jak 1 . Freilic h haben schon die Handschrifte n durch Textkorrektu r Verbindunge n zwische n de n einzelne n Sprüche n herzustellen sic h bemüht . Auc h habe n alt e un d neuer e Kommentatore n immer wiede r versucht , i n de m Schriftstüc k ein e durchgeführt e Disposi ­ tion oder mindestens einen planmäßigen Gedankenfortschritt aufzuzeigen 2. Mir schein t vo n de r E n t s c h e i d u n g diese r F r a g e di e l i t e r a r i s c h e B e u r t e i l u n g de s J a k ü b e r h a u p t a b z u h ä n g e n . U m di e Erklärun g 1 Scho n Luthe r ha t vo n Ja k gesagt : e r „wirf t s o unördi g ein s in s ander " (i n de r Vorrede au f di e Epistel n St . Jakob i un d Judä , Erlange r Ausg . Bd . 63, 157) . Ähnliche Urteile begegne n mehrfac h i m 16. Jh.: Erasmu s Alberus, Dialogu s vo m Interim ; Petrus Palladius , Isagog e a d libro s proph . e t apostolico s (di e Zitat e be i G . Kawerau , ZKWL 1889, 368f.). 2 Dispositione n habe n au s 1 19 erschlossen : Pfeiffer , StK r 1850, 163 ff. un d Cladder , Zeitschr. f. kath . Theol. 1904, 37 ff. (vgl . di e Analyse z u 119-27). Für planvollen Gedanken ­ gang trete n ferne r ei n Tielemann, NK Z 3 1894, 580ff.; B. Weiß, Der Jak un d di e neuer e Kritik 1904, 4 1 ff.; J. Parrey, A discussio n o f th e genera l epistl e o f St . James , Londo n 1903 (mir nur bekannt au s dem Theol. Jahresberich t 1903, 306). Selbst C . F. G . Heinrici , Der lit. Charakter de r neutestamentlichen Schrifte n 1908, 75, erkennt zwa r die Verwandt ­ schaft mi t de n alttestamentliche n Spruchbücher n an , findet abe r doc h i n 3 13-18 eine n da s ganze Schriftstüc k zusammenhaltende n Gedanken . Ausdrücklic h wir d Zusammenhan g und planmäßige r Gedankengan g bestritte n be i C . H. v . Weizsäcker , Da s apostolisch e Zeitalter de r christliche n Kirche , 31902, 378; A. v . Harnack , Geschicht e de r altchrist ­ lichen Literatu r I, 1 , 1897 , 487 ; H. v . Soden , Urchristlich e Literaturgeschicht e 1905, 231 f.; E. Grafe , Stellun g un d Bedeutun g de s Ja k i n de r Entwicklun g de s Urchristen ­ tums 1904, 10ff.; P . Feine, Einleitun g i n da s N T 21918, 189. — Ältere Versuche , di e einzelnen Sprüch e z u verbinden , sin d gelegentlic h be i de r Analys e angeführt . Ei n neuerer Versuch, di e Dispositio n de s Ja k herauszuarbeiten , di e Wiene r Dissertatio n vo n M. Rustler, Thema un d Dispositio n de s Jak . Ein e formkritisch e Studie , 1952, geht i n der Systematisierun g besonder s weit . Al s einheitliche s Them a wir d ,,da s Proble m de r sozialen Spannunge n zwische n Ar m un d Reich " festgestellt . Diese s Them a se i „i n eine r wohldisponierten un d bi s i n letzt e Einzelheite n hinei n durchdachte n Art " (84) durch­ geführt. I n dre i Hauptkapitel n werd e nämlic h ,,di e christlich e Lösun g de r soziale n Spannungen" dargeboten : I. grundlegend dogmatisc h 1 2 - 2 7 ; II. praktisch-moralisch 2 1 —3 12 ; III. endgültig eschatologisc h 3 13—520. Jede r diese r Hauptteil e zerfäll t i n dre i Abschnitte: Thes e (1 2 - 1 1 ; 2 1-13 ; 3 13—410), Antithese (1 1 2 - 1 8 ; 214-226; 411—56) un d Synthes e (1 1 9 - 2 7 ; 3 1-12 ; 5 7-20 ). Es wird also eine in gewissen Teilen des Briefes zweifellos vorhanden e Problemstellung zu m Leitgedanke n de s ganze n Briefe s gemach t un d diese m dami t ei n strenges Schem a übergestülpt . Ohn e Gewaltsamkeite n kan n e s dabe i nich t abgehen . So wirk t etw a di e Verbindun g de r Zungensünde n 3 1-12 (68—73 ) mit de m soziale n Problem auffallen d mat t un d gezwungen . O b solch e Schematisierun g de m tiefere n Verständnis de r einzelne n ,,Perikopen " zugut e kommt , dar f bezweifel t werden .

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1. Die literarisch e Gattun g de s Jakobusbriefe s

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nicht mi t de r Untersuchun g mögliche r Gedankenverbindunge n z u be ­ lasten, hab e ic h i m Kommenta r di e Analys e jede s Abschnitt s gesonder t vorgenommen. Ic h hoff e dor t gezeig t z u haben , da ß de r Ja k au f weit e Strecken hi n de s gedankliche n Zusammenhang s völli g entbehrt . Ma n kann a n diese r Erkenntni s auc h mi t de r Vermutun g nicht s ändern , da ß die Bedürfniss e de r Lese r de n rasche n Wechse l de r Theme n erforder t hätten (Beyschlag) . Den n erstlic h is t vo n diese n Bedürfnisse n i m Tex t keine Rede ; sodan n würden solch e Notwendigkeite n de r Korresponden z wohl die abschnittweise Behandlung verschiedener nicht zusammenhängen ­ der Theme n erkläre n wi e i m 1 Kor, nich t abe r de n bunte n Wechse l vo n Spruch mi t Spruch . Ih n erklär t einzi g de r Vergleich mi t andere n Schrift ­ stücken derselbe n literarische n Art , de r un s darübe r belehrt , da ß di e Aneinanderreihung vo n Spruc h a n Spruc h di e geläufigst e For m de r Paränese ist . Es fehl t solche n Aufreihunge n zwa r a n gedanklichen , nich t abe r a n formalen Verbindungen . Da s bekanntest e Mitte l äußere n Anschlusse s i n paränetischer Literatu r is t di e S t i c h w o r t - V e r b i n d u n g ; e s wir d ei n Spruch eine m andere n angefügt , lediglic h wei l dasselb e Wor t ode r ei n Wort desselbe n Stamme s i n beide n Sprüche n vorkommt . E s handel t sic h ursprünglich u m ei n mnemotechnische s Mittel ; da s Gedächtni s findet leichter vo n eine m Wor t zu m anderen , wen n e s dies e Stichwörte r al s Hilfen hat. Aber das Mittel ist literarisch geworden, und seine Verwendun g kann nich t al s Bewei s dafü r angeführ t werden , da ß di e fragliche n Wort e schon vo n de r mündliche n Überlieferun g aneinande r geschobe n worde n wären. Sprüch e Jes u z.B . möge n ebens o vo n de r vor-evangelische n Tra ­ dition wi e vo n de n Evangeliste n au f dies e Weis e aneinande r gefüg t worden sein . Man mu ß auc h mi t de r Möglichkeit rechnen , da ß de r Auto r einer Paränes e eine n überlieferte n Spruc h leich t veränderte , u m ih n z u solchem Anschlu ß tauglic h z u machen . Es is t nu n wiede r ei n Bewei s fü r di e paränetisch e Ar t de s Jak , da ß e r dieses beliebt e Mitte l formale r Verbindun g mehrfac h verwendet . Ic h glaube folgend e Fäll e vo n Stichwort-Anschlu ß feststelle n z u könne n (vgl . die Analysen) : 1 4+5 1 12+13 (1 15 + 1 16-18 ?) 1 26+27 2 12+13 (3 11f + 313f.?) 317+18 59+12 5 13ff.+16ff.+19.20. U m di e Geläufigkei t diese r Techni k i n paränetische r Literatur deutlic h z u machen , führ e ic h Beispiel e reine r Stichwort-Ver ­ bindungen au s griechischen , jüdische n un d christliche n Paränese n an . Außer ach t gelasse n sin d dabe i di e Fälle , i n dene n da s gemeinsam e Stichwort zugleic h eine n gemeinsame n Gedanke n repräsentiert , wi e Ps . Isokrates, a d Demonicu m 24—26, wo da s Stichwort , abe r auc h da s Thema φίλοι heißt. Auße r Betrach t bleibe n ferne r di e Fälle , i n dene n e s sich nu r u m assoziative n Anschlu ß handelt : s o ha t Ga l 6 3F.. der Gedank e ,,jeder sol l sei n eigene s Bünde l tragen " de n andere n hervorgerufe n κοινωνείτω δ ε υ κατή zού μεν ο ςκτλ., und ebens o is t vielleich t μέτρον Mk 424 durch di e Erwähnun g vo n μόδιος 421 bedingt . Ic h zähl e nu r Beispiel e auf . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

die sachlic h nich t Zusammengehörige s durc h Gleichhei t vo n Wor t ode r Wortstamm zusammenbinden 1. Ps. Isokratcs , A d Dem . 16 μηδέν αίσχρό ν bleibt verborge n ~ 15 ά ποιεΐ ν αισχρο ν ταύτα νόμιζε μηδ έ λέγειν είνα ι καλόν — 2 2 τοις πονηροΐ ς άπιστεϊν , τοι ς χρηστοΐ ς πιστεύει ν ~ τρόπον όρκο υ πιστότερον τταρέχεσvαι . An dies e Wort e knüpf t auc h 23 mit seine r Mahnun g über de n όρκος έπακτό ς an. -— 37 μηδενί πονηρ ω πράγματ ι μήτ ε παρίστασ ο μήτ ε συνηγορε ί ~ μηδεν ί χρ ω πονηρ ω (schlechter Mensch ) — 40 πειρώ τ ω σώματ ι με ν είνα ι φιλόπονος , τ η δε ψυχ ή φιλόσοφο ς ~ μέγιστο ν γα ρ ε ν έλαχίστ ω νου ς αγαvό ς ε ν ανvρώπο υ σώματ ι — 4 3 εάν δέ ποτ έ σο ι συμβ η κινδυνεύει ν ~ μάλλο ν εύλαβο ύ ψόγο ν ή κίνδυνον . Tob 4ΐ3 ύπερηφανί α ~ ύπερηφανεύο υ (in andere m Zusammenhang ) — 4ι? του ς άρτου ς σου ~ 4 16 εκ του άρτου σου — 419 βουλα ί ~ 4 18 συμβουλίαν. — 12 7 έργα του vεοΰ ~ 12 6 του ς λόγους τω ν έργω ν το υ vεού — 12 9 ελεημοσύνη ~ 12 8 μετ ά νηστείας κα ι ελεημοσύνης . Sap 6 21 βασιλεύσητ ε ~ 620 βασιλεία ν (wenn, wi e mi r wahrscheinlich , mi t βασιλεία etwas gan z andere s al s i n 621, nämlich di e βασιλεία το υ vεού, gemeint ist) . Mt 634 μη ου ν μεριμνήσητ ε ~ 6 31-33 μ η ού ν μεριμνήσητ ε — 10 31 μ η ού ν φοβεΐσvε ~ 1028 και μ η φοβεΐσv ε ~ 1026 μ η ού ν φοβηvητ ε — 10 37 πατέρ α ή μητέρ α . . . υίόν ή vυγατέρ α ~ 1035 κατ ά το υ πατρό ς αυτο ύ κα ι vυγατέρ α κατ ά τη ς μητρό ς αύτης — 12 36 λαλήσουσιν ~ 1234 λαλεϊν — 1312 δοvήσεται ~ 13 11 δέδοτα ι — 18 12-14 έν τω ν μικρώ ν τούτω ν ~ 18 10 ενό ς τω ν μικρών τούτω ν ~ 18 6-9 ένα τω ν μικρώ ν τούτω ν — 1819f. δύο ή τρεις ~ 18 15-18 δύ ο μαρτύρω ν ή τριώ ν — 23 29 τάφου ς ~ 2327f. τάφοις. Mk 938 εν τω ονόματ ι σο υ ~ 937 επί τ ω ονόματ ι μο υ — 9 43 σκανδαλίση ~ 942 σκανδαλίσ η — 9 49 πυρί ~ 948 πυρ — 950b άλα ~ 950a άλας ~ 949 άλισvήσεται — 11 25 προσευχόμενο ι ~ 11 24 προσεύχεσvε— 12 38-40 γραμματέων ~ 1235-37 γραμματείς ~ 12 28-34 είς τών γραμματέων. Lk 11 34 λύχνο ς ~ 11 33 λύχνο ν — 1210 εί ς το ν υίό ν το υ άνvρ . ~ 128f. ό υιός το υ άνvρ . — 1211f. το άγιο ν πνεύμ α ~ 12 10 εί ς τ ο άγιο ν πνεύμ α — 13 25 την vύρα ν ~ 1324 διά τη ς στενή ς vύρας — 1613 μαμωνα ~ 16 10-12 ε ν τω άδίκ ω μαμων α ~ 169 εκ το υ μαμων ά τη ς αδικία ς — 16ΐ7 το υ νόμο υ ~ 16 16 ό νόμος — 17 5.6 ε ν τ η vαλασσ ή ~ 17 1-4 εί ς τη ν vάλασσα ν — 1722f. ιδού εκεί, ιδο ύ ώδε ~ 17 21 ιδο ύ ώδε ή έκεϊ — 1 8 9-14 προσεύξασvα ι ~ 18 1-8 προσεύχεσvαι ■—■ 19 41-44 λίvο ν επ ί λίvο ν ~ 1940 οι λίvοι . Röm 12 14a τους διώκοντα ς ~ 12 13 την φιλοξενία ν διώκοντε ς — 1214b ευλογείτε ~ 12 14a ευλογείτε — 1216c φρόνιμοι ~ 1216b τά υψηλ ά φρονούντε ς ~ 1216a τό αυτ ό φρονούντε ς — 1218 μετ ά πάντω ν ανvρώπω ν ~ 12 17 ενώπιο ν πάντω ν ανvρώπω ν — 138 οφείλετ ε ~ 137 τά ς όφειλάς. Gal 63- 5 βαστάσει ~ 62 βαστάζετ ε — 6 9 vερίσομε ν ~ 68 vερίσε ι — 610 καιρό ν ~ 69 καιρώ — Ep h 4 29 χρεία ς ~ 428 χρείαν . Κοί 3 12 ενδυσασv ε ~ 3 9-11 ενδυσαμενο ι — 317 ευχαριστουντε ς ~ 3 16 ε ν τ η χαριτ ι ~ 3 15, ευχάριστοι.

Solche äußerlich e Verbindun g ha t natürlic h ein e gewiss e Planlosigkei t zur Folge. Mit dieser aber hängt wieder ein weiteres Merkmal paränetischer Literatur zusammen : di e W i e d e r h o l u n g de s g l e i c h e n M o t i v s a n v e r s c h i e d e n e n Stellen . Da s formal e Ordnungsprinzi p verhinder t bis ­ weilen — nicht imme r — gedankliche Zusammenordnung . Außerde m mögen fü r un s meis t unerkennbar e Bedingunge n de r Traditio n mi t hin ­ einspielen: wa s verbunde n überliefer t war , wurd e i n diese r Verbindun g 1 Diese r Unterschie d zwische n thematischer , assoziative r (durc h Antithes e ode r Synonymität) un d rei n formale r Stichwort-Verbindung wird vo n Th . Soiron , Di e Logi a Jesu (Neutest . Abhdlg . V I 4) 1916 , nicht berücksichtigt . Soiron s Sammlunge n au s de n Synoptikern sin d seh r ertragreich , könne n nu r freilic h nicht s gege n di e Annahm e vo n Quellenhypothesen beweisen , d a Stichwort-Anschlüsse nicht notwendi g au f di e münd ­ liche Traditio n zurückgehe n müssen .

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2. Der Verfasser de s Jakobusbriefe s

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belassen; s o konnte n verwandt e Gedanke n nich t imme r zusammenge ­ fügt werden . I n de r Ta t lies t ma n heut e i n de r kurze n Paränes e To b 4 in v . 7 wie in v . 16 die Mahnung zu r Barmherzigkei t un d im paränetische n Teil de s Römerbrief s steh t di e Warnun g vo r Hochmu t 123 un d 12 16b, die Mahnung zu r Einhei t 124 und 12 16a, zu r Lieb e 12V und 13dt . Ähnliches ist im Jak of t bemerk t un d gelegentlich z u Dispositionsversuchen (s . S. 20 A. 2) benutzt worden : zu r Sanftmu t wir d 1 21 3 13ff. gemahnt , vo r de r Zunge 1 26 3 3ff. gewarnt , Ausharre n i m Leide n 1 2 - 4 . 1 2 5 7ff. gepredigt , da s Tun al s Pflich t 1 22ff. 2 14ff. eingeschärft ; vo n de n Reiche n handel t 19ff. 21 ff. 51ff., vo m gläubige n Gebe t 1 5-8 5 16ff. Endlich ha t de r Ja k auc h die s mi t andere n Paränese n gemein , da ß seine Mahnungen nich t all e da s gleich e Publiku m un d dieselbe n Verhält ­ nisse angehen ; si e falle n au s de m R a h m e n eine r b e s t i m m t e n S i t u a t i o n h e r a u s . Di e 51ff. angeredeten Reichen , di e 4 13ff. angeredete n Kaufleute sin d siche r nich t di e Adressate n de r Ausführunge n vo n 2 1ff.; auch möchte man bei Leuten, dene n 5 7f. gilt, nich t ohn e weiteres Gefahre n voraussetzen, wi e si e 3m . 4 1ff. geschilder t werden . Solch e Widersprüch e sind i n Paränese n ga r nicht s Außergewöhnliches . Di e i n de r Bergpredig t bei Mt und i n de r Feldred e be i L k gesammelte n Sprüch e lasse n sic h schwer unte r bestimmte r Adress e vereinen ; auc h di e Regel n de s lTi m passen nich t ohn e weitere s z u de r vorausgesetzte n Briefsituation ; di e Sprüche i n To b 4 sollen ein e Abschiedsmahnun g de s Vater s a n seine n Sohn sein ; di e Auswah l diese r Mahnunge n schein t da s abe r keinesweg s zu bestätigen. Die letzte Ursach e solcher Unstimmigkei t gib t Ps.-Isokrate s in de r Demonice a 44 (vgl. auc h Isokrates , a d Nicocle m 40. 41) an: de r Adressat, sag t er , soll e sic h nich t wundern , wen n einige s vo n de s Autor s Worten nich t fü r sein , de s Demonikos , Lebensalte r passe . E r hab e ih m beides gebe n wollen , Ra t fü r di e Gegenwart , Vorschrifte n fü r di e Zu ­ kunft. S o würde n sein e Wort e ih m ein e Vorratskamme r sein , au s de r e r holen könne , was e r brauche . Ei n ταμιεΐον, eine Schatzkamme r z u sei n — das is t auc h di e Absich t de s Jakobusbriefes .

2.

Der Verfasser des Jakobusbriefes

Unter de n katholische n Briefe n trage n zwe i eine n eindeutige n Name n von große m Ansehe n a n de r Spitz e i m Präskript , de n de s Petrus , dre i weitere werde n lau t ihre r Überschrif t vo n eine r andere n Autoritä t de s Urchristentums hergeleitet , vo n Johannes . Wi r werde n als o vo n vorn ­ herein geneig t sein , anzunehmen , da ß auc h de r Jakobusbrief , wen n e r im Präskrip t de n Sklave n Gotte s un d de s Herr n Jes u Christ i Jakobu s als seine n Auto r nennt , sic h al s Schrif t eine s berühmte n Manne s gebe n will. Dies e Annahme wir d dadurc h bestätigt , da ß de r Judasbrie f sic h a m Anfang au f unser n Brie f ode r seine n Verfasse r beruft : ,,Judas, Sklav e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

Jesu Christi , de s Jakobu s Bruder " nenn t sic h de r Autor ; jene r Ja k mu ß also ei n bekannte r Mann sein . Unse r Schriftstüc k selbe r biete t eine n wei ­ teren Beweis : sein e Mahnunge n mache n eine n autoritative n Eindruck , und doc h wir d da s Rech t de s Verf. , s o z u reden , ni e begründet . Nu n stammt de r Jakobusbrie f entwede r wirklic h vo n eine m Man n namen s Jakobus: dan n würde e r nicht s o schreiben, wenn e r seine s Ansehns nich t gewiß wäre . Ode r e r is t eine m solche n z u Unrech t zugeschrieben : dan n würde ma n nich t eine n obskure n Man n zu m Patro n diese r autoritative n Paränese gewähl t haben . Es ha t abe r nac h unser n Quelle n i m Urchristentu m nu r eine n Man n von Anseh n gegeben , a n de n be i eine r solche r Einführun g de s Namens , wie si e i n unser m Präskrip t vorliegt , gedach t werde n kann ; da s is t Ja ­ k o b u s , de r B r u d e r Jesu . Vo n Jakobu s de m Kleine n Mk 15 40 un d de m Lk 6 16 al s Vate r de s Juda s genannte n Jakobu s is t natürlic h abzusehen , aber auc h vo n de m Aposte l Jakobus , „de m Soh n de s Alphäus", den n e r wird nu r i n de n Apostelkataloge n un d nu r mi t diese m Zusat z genann t (seine Erwähnun g M k 2 14 be i eine r Reih e vo n Zeuge n beruh t au f har ­ monisierender Korrektur) . Auc h de r Zebedaid e Jakobu s ha t i n de r Ur­ christenheit kein e besonder e Roll e gespielt ; e r is t z u frü h hingerichte t worden, u m fü r di e Gemeinde n außerhal b Palästina s Autoritä t werde n zu können , vie l z u frü h auch , u m fü r di e Autorschaf t de s Ja k i n Frag e zu kommen , zuma l wenn diese r di e Predig t de s Paulu s voraussetz t (sieh e § 4 dieser Einleitung) 1 . Dagege n wir d de r Führe r de r Christengemeind e in Jerusale m sowoh l Ap g 12 17 15 13 21 18 al s auc h 1 Kor 157 Ga l 2 12 ohn e jede näher e Bezeichnun g al s „Jakobus " eingeführ t — und die s is t nac h Gal 1 19 de r „Brude r de s Herrn" . E r gehör t mi t Petru s un d Johanne s nach Ga l 29 z u de n „Säulen " de r Gemeinde 2, nu r e r kan n di e Autoritä t sein, di e da s Präskrip t Ja k 1 1 meint . Nu n verstehe n wi r auc h di e titellos e Erwähnung de s Manne s Ju d 1. Vo n alle n Versuchen , de n Herrnbrude r Jak mi t eine m de r andere n Männe r gleiche n Namen s z u identifizieren , ist abzusehen . Di e sei t Hieronymu s vo n de r katholische n Traditio n ver ­ tretene Gleichsetzunc ; mi t de m Aposte l Jak , de m Soh n de s Alphäus 3 , 1 I n de r Tat is t de r Ja k auc h nu r gan z selte n de m Zcbedaide n zugeschriebe n worden , vgl. di e Unterschrif t de r Übersetzun g i m Cod . Corbeicnsi s (ff) : explicit epistola Jacob i filii Zacbcdei, un d G . Jäger , Ztschr . f . luth. Theol . 1878, 420 ff., übe r Luthe r sieh e § 9, über sy vg § 1 1 . Für di e Abfassun g durc h de n Alphäus-Sohn , de r nich t mi t de m Herrn ­ bruder identisc h sei , ha t sic h Joh . Alader , Bibl . Zeitschr . 1908, 39 8 ausgesprochen. 2 Dagege n möcht e K . Heußi , Ga l 2 und de r Lebensausgan g de r jerusalemische n L'rapostel, ThL Z 77, 1952 , 67—72 , den z u de n „Säulen " gehörige n Jakobu s vo n Ga l 29 auf de n Zebedaide n beziehen . Auc h dan n abe r wär e di e führend e Stellun g de s Herren ­ bruders durc h Ga l 119 2 12 hinreichen d erwiesen . 3 Hieronymus , Adv. Helvidium 13ff. , vgl . Th . v . Zahn , Forschunge n VI , 1900, 320ff. Vgl. unte n S . 32 A. 3. Die meiste n katholische n Forsche r (sieh e aber auch K. Endemann , NKZ 1900, 833ff. ) vertreten dies e Identifizierun g auc h heute . Si e berufe n sic h 1. darauf, daß Ga l 1 19 Ja k Aposte l heiß e —- aber di e Stell e läß t sic h auc h ander s erkläre n un d fü r Paulus ist απόστολος nicht — Zwölf jünger, 2. auf die Einführung de s Jak ohn e erklärend e

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2. Der Verfasser de s Jakobusbriefe s

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scheitert schon daran , da ß nac h Mk32i.3ifi . (Jo h 7 5 ) kei n Brude r Jes u unter de n zwöl f Jünger n war . Innerhalb un d außerhal b de r neutestamentliche n Schrifte n besitze n wi r eine Reih e vo n N a c h r i c h t e n übe r de n H e r r n b r u d e r J a k o b u s , die un s allerding s fas t ebensoviel e Rätse l aufgebe n wi e Tatsache n mit ­ teilen. Ja k un d sein e M k 63 erwähnten Brüde r un d Schwester n ware n jüngere Geschwiste r Jesu , stande n aber dem Werke ihres Bruders offenba r keineswegs freundlic h gegenübe r (M k 3 2 1 . 3 f f . Jo h 7 5 ). Un d doc h finden wir nich t nu r dies e Brüde r un d ihr e Mutter Ap g 1 14 mi t de n Jünger n al s Christus-Gläubige vereint , sonder n au s Ga l 2 Ap g 12 17 15 13 21 18 ergib t sich, da ß Ja k ein e de r jerusalemische n Autoritäte n war , j a imme r meh r zum eigentliche n Haup t de r Gemeind e wurde . Übe r Zei t un d Ar t de r Bekehrung de s Ja k wisse n wi r nichts ; doc h läß t un s Paulu s 1 Kor 157 ahnen, da ß ein e Christuserscheinun g i m Lebe n de s Ja k ein e Roll e ge ­ spielt hat . Un d da s Hebräer-Evangelium , fragmentarisc h zitier t be i Hieronymus, D e viri s inlustribu s 2, hat ein e Darstellun g diese r Christo ­ phanie enthalten . Abe r hie r müsse n wi r zu m erstenma l ein e l e g e n d a r e U m b i l d u n g de r T r a d i t i o n übe r J a k feststellen : währen d Paulu s diese Erscheinun g a n vierte r Stell e nennt , is t i m Hebräer-Evangeliu m Jak offenba r de r erste , ode r mindesten s de r wichtigst e Zeug e de r Aufer ­ stehung. Ja k habe , s o heiß t e s da , nac h de m Abendmahl , a n de m e r teil ­ genommen, alle Nahrung verschworen, bis er Jesus als den Auferstandenen sehe. Nu n erschein t ih m de r Her r un d biete t ih m selbs t da s Bro t an 1 . Die Verwandtschaf t de s Motivs mi t Jo h 2024-29 is t deutlich ; ebens o abe r auch de r Unterschied : dor t handel t e s sic h u m eine n Jünger , de r di e Botschaft vo n de r bereit s geschehene n Auferstehun g bezweifelt , hie r u m einen, de r scho n vorhe r darau f besteht , di e offenba r geweissagt e Aufer Bemerkung i n de r Apg , di e desse n Gleichsetzun g mi t de m einzige n sons t i n de r Ap g (113) noc h genannte n Jakobu s forder e — aber dies e abrupt e Einführungsar t rinde t sic h auch Ap g 85 be i Philippus , 3. auf da s Hebräer-Ev. , nac h de m de r Herrnbrude r bei m letzten Mahl zugegen war— aber das verbürgt nicht, da ß er zu den 12 Jüngern gehörte, vollends nich t i n eine r Legende , di e ein e älter e Traditio n z u Ehre n de s Ja k umform t (s. i m Tex t weite r unten) . — Die Meinung de s Hieronymus , nac h de r Jakobu s nu r ei n Vetter Jes u war , ha t ein e ander e nahez u verdrängt , nac h de r e r ei n Soh n Joseph s au s erster Eh e war. Beid e nehmen die Keuschheit der Maria an, die Meinung des Hieronymus auch di e Keuschhei t de s Joseph . Vgl . Zah n a.a.O . 306ff. 1 Hieronymus , De viris inlustribu s 2 (E. Preuschcn , Antilegomena 2 1905, 7f.): domi­ nus aute m cu m dedisse t sindone m servo sacerdotis, ivi t a d Iacobu m e t apparui t e i (Jak de r Hauptzeuge!) ; iuraverat eni m Iacobu s s c no n comesuru m pane m a b ill a hora , qua bibera t calice m domin i (di e Konjektu r dominu s is t überflüssi g un d widersprich t der Point e de s Schwurs : da s Abendmahl wa r di e letzt e Mahlzeit de s Ja k vo r de m frei ­ willigen Fasten) , donec videret cum resurgentem a dormientibus. Weiter zitiert Hierony ­ mus : adferte, ait dominus, mensam et panem (also sind andere, wohl die Jünger, zugegen); ferner: tuli t pane m e t benedixi t a c fregi t e t dedi t Iacob o iust o e t dixit ei: frate r m i (es ist als o zweifello s de r Herrnbruder) , comede pane m tuum , quia resurrexit hliu s homini s a dormientibus . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

stehung nu n auc h wirklic h z u erleben . Da s läß t ehe r au f Glaubenstrotz 1 als au f Zweife l schließen ; abe r e s wird dabe i nich t klar , o b sic h di e Stim ­ mung de s Jak vo n de r der anderen Jünge r unterscheidet , di e doch dieselb e Weissagung kenne n müssen . Ursprünglic h wir d e s sic h i n diese r Über ­ lieferung doc h woh l u m Zweife l gehandel t haben , un d zwa r u m Zweife l an de r bereit s eingetretene n un d vo n andere n bezeugte n Auferstehung , also u m eine n Schwu r ähnlic h de m Gelübd e Jo h 2025. Dann müßte n in dieser Traditio n ander e de r Vision de s Ja k voraufgehend e Erscheinunge n erzählt worde n sein ; da ß e s i n de r Ta t s o war, zeig t Paulus . Nu n konnt e aber ein e Überlieferung , di e au f Verherrlichun g de s Herrnbruder s be ­ dacht war , eine n Zweifle r Ja k nich t brauchen . Si e verscho b daru m da s ganze Bild , setzt e de n Schwu r vo r di e Osterereigniss e un d macht e ihn , im Anschlu ß a n M k 14 25, au s eine m Wor t de s Zweifel s z u eine m Wor t des Glaubens . Dami t war di e Möglichkeit gegeben , Ja k zu m Hauptzeuge n der Auferstehun g z u machen . So ma g di e Bekehrun g de s Ja k — zwar nich t nac h de m Hebräer ­ Evangelium, woh l abe r nac h de r ältere n Traditio n — mit eine r Christus ­ vision zusammenhängen . Di e F ü h r e r s t e l l u n g de s J a k abe r is t offenba r durch ander e Ereigniss e beding t worde n — und ers t au f Grun d diese r Führerstellung ha t ma n dan n di e Überlieferun g umgebildet 2 . De m Ver 1 Eine n ähnliche n Glaubenstrot z erzähl t di e Histori a Lausiac a 22, ebenso Rufin , Historia monachoru m 31, von Paulu s de m Einfältigen , de r sic h di e Heilun g eine s Be ­ sessenen vo m Herr n durc h di e Drohun g mi t de m Hungerstrei k erzwunge n habe . Auc h Apg 23 12 is t da s Gelübd e ei n Ausflu ß de r trotzige n Entschlossenhei t de r Verschwörer . 2 Ein e besonder e Stellun g de r δεσπόσυνοι wird vo n G . Kittel , ZN W 41, 73 f., fü r die Zei t vo r de m Jahr e 50 bestritten; s . abe r K . Aland, ThL Z 1944, 99 . Zur Frag e de r Begründung eine s urchristliche n ,,Kalifats" durc h de n Herrenbrude r Jakobu s vgl . ferner H . Frhr. v . Campenhausen , Di e Nachfolg e de s Jakobus , ZK G 63, 1950/51 , 133—144; E. Stauffer , Zu m Kalifa t de s Jacobus, Zeitschr. f . Relig. - u . Geistesgeschicht e 4, 1952 , 193—214 ; Petrus un d Jakobu s i n Jerusalem . Begegnun g de r Christen , Fest ­ schrift fü r O . Karrer, 1959, 21960, 361—372. W. K . Prentice, James the Brothe r o f th e Lord, Studie s i n Roma n Economi c an d Socia l Histor y i n Hono r o f A . Ch . Johnson , ed. b y P . R. Coleman-Norton , Princeto n 1951 , 144—15 1 möchte de n „Herrenbrude r Jakobus" mi t Ja k de m Kleine n (M k 15 40) und Ja k de s Alphäus Soh n (all e Apostellisten ) gleichsetzen. E r vermute t mi t anderen , da ß Alphaios = Halphai = Klopa ist , versteh t Joh 1925 von de r F r a u de s Klopa s un d setz t si e mi t de r Mutter vo n Ja k (de m Kleinen ) und Jose s (Mt 2756 M k 15 40) gleich , s o da ß ma n a n ein e Schwägerin , nich t a n ein e — dann gleichnamige ! ■— Schwester de r Mutte r Jes u z u denke n habe : nac h Hegesip p (Euseb., Hist. eccl. III 11 ) war Klopa s de r Brude r vo n Joseph , de m Vater Jesu . Ebens o berichte Hegesipp , da ß de r Nachfolge r de s Herrenbruder s Ja k sei n Brude r Simo n ge ­ wesen sei . Somi t hab e ma n ein e Grupp e vo n dre i Brüdern : Ja k (de r Kleine) , Jose s un d Simon. Dies e finde t Pr . nu n i n Mt 1355 un d M k 63 wiede r un d schließ t daraus : Jak , Joses (Joseph) , Simo n un d Juda s ware n nich t Brüder , sonder n Vetter n Jesu . — Die ganze Konstruktio n scheiter t daran , da ß vo n de m Herrenbrude r Jak , de r ein e s o be ­ deutende Roll e i n de r Urgemeind e gespiel t hat , schwerlic h wi e i m Vorbeigehen al s vo n „Jak de m Kleinen " (M k 15 40) gesproche n werde n könnte . Abe r wen n ma n da s noc h hinnehmen wollte: welche Tendenz sollt e es bewirkt haben , da ß alle vie r Apostelkatalog e ihn hartnäcki g al s „Ja k de s Alphäu s Sohn " bezeichnen !

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2. Der Verfasse r de s Jakobusbriefe s

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wandten Jes u hatt e di e Gemeind e ein e Ehrenstellun g eingeräumt ; al s Petrus (un d di e andere n Apostel? ) nu n Jerusalem , woh l i m Lauf e eine r Verfolgung (Ap g 12), verließen, ward der zurückbleibende Ja k zu m ersten Mann de r Gemeinde ; au s de r patriarchalische n Ehrenstellun g war d di e führende Autorität . Z u diese r Änderung de r Lag e ma g noc h ein weiterer Umstand beigetrage n haben . Nac h allem , was wir wissen , vo r alle m nac h Gal 2 12, sodan n nac h Ap g 21 18ff , endlich nac h Hegesip p (s.u. ) is t Ja k ei n Anwalt gesetzliche r Praxi s i m Christentu m gewesen . Nu n is t gerad e u m diese Zei t zunächs t i n de n judäischen Christengemeinden , späte r i n For m der judaistische n Bewegun g auc h anderswo , di e nomistisch e Richtun g hochgekommen: fü r Jerusale m zeige n di e Wort e Rö m 15 31 , wessen ei n Mann wi e Paulu s sic h dor t z u versehe n hatte . E s is t kei n Wunder , da ß der gesetzliche n Ansprüche n wei t meh r al s Petru s gewachsen e Jak , auc h wenn e r selbe r kei n „Judaist " war , sic h doc h i n jene n Zeite n al s Führe r durchsetzte. S o habe n Patriarchalismu s un d Nomismu s al s di e tiefste n Ursachen seine r Autoritä t z u gelten , un d di e Abwesenhei t andere r füh ­ render Männe r ha t di e Entwicklun g begünstigt . Diese r Sachverhal t scheint mi r auc h noc h durchzublicken , wen n Spätere , getre u ihre n An ­ schauungen übe r Sukzessio n un d Episkopat , vo n eine r ausdrückliche n Übertragung de r Gnosis an Ja k de n Gerechten , Johanne s un d Petru s durch de n Herr n reden , sowi e vo n eine r Ar t Verzicht de r Apostel au f di e Ehrenstellung un d de r daraufhi n erfolgende n Einsetzun g de s Jak 1 . Der Herrnbrude r Ja k is t Märtyrer geworden . Abe r di e N a c h r i c h t e n über sei n End e widerspreche n einander . Di e einfachst e steh t be i Josephus, Ant . XX § 200. Danach ha t de r Hoheprieste r Anano s de r Jüngere i n de r Zei t de s Interregnums zwische n de m Tod de s Festus un d dem Amtsantrit t de s Albinu s (62 n. Chr. ) kraf t jüdische n Gerichtsver ­ fahrens einig e Leut e wege n angebliche r Vergehe n gege n da s Geset z ab ­ urteilen un d steinige n lassen , darunte r auc h ,,de n Brude r Jesu , de s soge ­ nannten Christus , mi t Name n Jakobus" . Dies e Vorgäng e hatte n dan n eine Beschwerd e de r Pharisäe r übe r de n Sadduzäe r Anano s un d desse n Absetzung zu r Folge . Wer dies e Nachricht übe r Ja k fü r ein e christlich e Interpolatio n ansieht , kann sic h eigentlic h nu r darau f berufen , da ß Christen-Händ e auc h sons t den Josephus-Text veränder t un d in die Antiquitates ode r das Bellum jud . gerade übe r de n Tod de s Ja k ein e Stell e eingefüg t haben , di e de n Unter ­ gang Jerusalem s al s di e göttlich e Straf e fü r di e Hinrichtun g jene s „Ge ­ rechten" bezeichnete 2. Allei n da s is t kei n stichhaltige r Grund , zuma l di e 1 S o Klemen s Alex , i n de n Hypotyposen , zitier t be i Eusebius , Hist. eccl . I I 1 3ff. Klemens schein t seinerseit s Hegesip p z u folgen , vgl . Zah n a.a.O . 271 ff. gegen A . Schlatter, TU 12/1, 1894, 3 1 f. 2 Dies e Interpolatio n is t vo n Origene s offenba r gelese n worde n (C . Celsum I 47 , II 13 , In Matth . 1355 torn . Χ, 17), vielleicht auc h vo n Eusebiu s (Hist. eccl. II 23 20 ), der si e abe r wi e Origene s ohn e Stellenangab e zitiert . Unsichere r Herkunf t is t ei n ge ­ naueres Zita t i n de r Passa-Chroni k (Chron . pasch . I 463 Dindorf). I n unsere r Josephus -

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Einleitung

fraglichen Wort e nicht s enthalten , wa s si e al s christlich e Interpolatio n kennzeichnet, also keinerlei Verherrlichung des Jak oder des Christentums, und d a si e auc h vo n Christu s selbs t i n eine m s o kühle n To n reden , wi e wir ih n au s de n christliche n Fälschunge n i m griechische n un d slavische n Josephustexte nich t gewohn t sind . Mit de r Nachrich t de s Josephu s reim t sic h nu n abe r keinesweg s di e christliche Überlieferun g vo m Tod e de s Jak, wie si e durc h Hegesipp (be i Euseb., Hist. eccl. II 2 3 4 - 1 8 ) aufbewahrt ist 1 . Allerdings kann man zweifeln, ob de r Tex t diese s Fragment s gan z i n Ordnun g ist 2 . Abe r di e Haupt ­ motive de r Erzählun g sin d jedenfall s deutlich . Ja k wir d al s ei n richtige r Heiliger geschildert : e r lebt als Nasiräer un d betet u m Vergebung fü r de s Volkes Sünd e mi t solche r Ausdauer , da ß sein e Kni e schwieli g werde n wie di e eine s Kamels r E r führ t di e Beiname n „de r Gerechte " un d Oblias — dies letzter e wir d mi t „Veste " (περιοχή) des Volke s übersetzt 3. Di e Überlieferung fehl t di e Stelle . Ihr e Point e is t vielleich t nich t au s Abhängigkei t vo n Hegesipp z u erklären , sonder n al s ein e Übertragun g de s Motivs de r göttliche n Vergel ­ tung, wi e e s de r echt e Josephu s i n de r Geschicht e de s Täufer s verwendet , Ant . XVIII § 116 . Vgl. Schlatter a.a.O. 66ff. (de r dies e Josephus-Zitat e be i Origene s fü r unzuver ­ lässig hält) ; E . Schürer , Gesch . de s jüd . Volke s I 4 1901, 581f. ; Zah n a.a.O . 301ff . (hält beid e Josephustext e fü r christlich e Fälschungen) ; E . Schwartz, ZNW 1903, 59 f.; Joh. Weiß,'Urchristentu m II 1917 , 55 2 (beide fü r di e Echthei t vo n Ant . XX §200) . 1 Vo n Hegesip p abhängi g is t wahrscheinlic h Klemen s Alex , i n de n Hypotyposc n (bei Euseb . II 1 4f.), ferne r Epiphanius , Haer . 78, 14 . (Bedenken gege n dies e Ableitun g bei Schlatter a.a.O. 75ff.) Dagege n bemüh t sic h di e eigen e Darstellun g de s Eusebiu s II 23 1 . 2 , Josephu s un d Hegesip p z u vereinigen . — Die Angaben übe r Ja k i n de n Kind ­ heitsevangelien un d de n Pseudo-Klcmentine n übergeh e ic h hier , d a si e fü r di e Ent ­ scheidung de r Autorfrag e ohn e Belan g sind . Vgl . ihr e kurz e Zusammenstellun g be i Ropes S. 69ff. Übe r di e Ableitun g de r naassenische n Geheimtraditio n vo n Ja k de m Herrnbruder sieh e Hippolyt , Refutati o V 71 X 9 3. 2 Weitgehend e Kriti k a m Text be i E . Schwartz, ZNW 1903, 48ff., ander e Vorschläg e bei Schlatter a.a.O. un d Joh . Wei ß a.a.O . 554f . Mi r scheine n di e hauptsächlichste n Bedenken folgende : 1. Die Nachricht 23G , daß Jak allei n in das Heilige ode r Allerheiligst e eintreten durfte , is t eingefügt , u m da s folgend e Bete n i m Tempe l z u rechtfertigen . 2. 238-1 0 stehen al s Gegne r de s Ja k di e jüdische n Sektiere r un d di e Schriftgelehrte n un d Pharisäer i n unerträgliche r Konkurrenz . 3. 238 un d 23 12 is t di e Frag e nac h de r Vύρα του Iησοΰ entstanden au s Mißverständni s eine s semitische n Ausdrucks ; gemein t is t woh l die ,,Thora h Jesu" . 4. Die dre i Gewalttate n 23 15-18 (Stur z vo m Tempel , Steinigung , Attentat de s Walkers ) bilde n ei n gerad e i n eine r Legend e schwe r erträgliche s Neben ­ einander. Hie r is t wohl ein e Tradition mi t eine r andere n ode r mi t eine m au s de r Schrif t erschlossenen Moti v z u eine r schwe r auflösbare n Kett e vo n Handlunge n verbunden . Vgl. übrigen s noc h E . v. Dobschütz , Di e urchristl . Gemeinde n 1902, 272 ff. un d F . C . Burkitt, Christia n Beginnings 1924 , 57—63 , der de r Erzählun g Hegesipp s doc h wenig ­ stens einig e Wesenszüg e de s geschichtliche n Jakobu s entnehme n möchte , währen d G. Kittel , ZN W 30, 1931, 14 5 Hegesipp al s historisch e Quell e unte r Berufun g au f Ed . Meyer, Ursprun g un d Anfäng e de s Christentum s III, 1923 , 7 3 A. 2, verwirft. 3 De r überliefert e Tex t be i Euseb . lautet : δια γ έ το ι τη ν υττερβολή ν τη ς δικαιοσύνη ; αυτού έκαλεϊτ ο ο δίκαιος κα ι ώβλίας , ο έστιν 'Ελληνιστ ί περιοχ ή το υ λαο ύ και δικαιοσύνη , ώ ; οι προφηται δηλούσι ν περί αυτού. Erklärungsversuche fü r di e seltsam e Bezeichnun g Oblias : H. J . Schoeps, Jacobus ό δίκαιος κα ι Ώβλίας , Biblica 24 , 1943 , 398—40 3 — abgedruckt in ders. , Au s frühchristliche r Zei t 1950, 120—125 . 30 1 (Nachtrag); Ch . C . Torrey , © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

2. Der Verfasse r de s Jakobusbriefe s

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Juden heischen von ihm, dessen Gerechtigkeit sie anerkennen, ein Zeugnis wider Jesus ; er soll es beim Pass a von de r Zinne des Tempels herab allem Volk z u Gehö r bringen . Als e r sic h abe r a n diese m Ort z u Jesu s al s de m Menschensohn un d z u seine r Wiederkunft bekennt , stürze n si e ihn hera b und steinige n de n noc h nich t Getöteten , de r sterben d noc h fü r sein e Feinde betet. Endlich gibt ihm ein Walker mit seinem Walkholz den Rest. Sein Grabdenkma l se i noc h z u sehen . Un d alsbald , s o schließ t da s Frag ­ ment, hab e Vespasian die Belagerun g Jerusalem s begonnen . Diese Erzählun g Hegesipp s zeig t nu n — abgesehen vo n einige n sach ­ lichen Anstößen — eine ganz e Anzahl typisc h legendare r Motive, s o da ß man ihre Glaubwürdigkeit scho n an sich sehr skeptisch beurteilen müßte; erst rech t wir d ma n sic h hüte n müssen , si e gege n di e Nachrich t de s Josephus auszuspielen . Ic h erwähn e folgend e Einzelheiten : 1. Legendare Übertreibun g is t es , da ß di e Jude n vo n de m Führe r de r Christengemeinde ernsthaf t ein e antichristlich e Aufklärun g de s Volke s erwarten. De r Verf . wil l di e Gerechtigkei t seine s Helde n i m jüdisch ­ technischen Sin n dadurc h verherrlichen , da ß e r ih n zu r Autoritä t auc h für di e Jude n macht . 2. Eine Wurzel de r Legendenbildun g is t da s Alte Testament. De r Verf. zitiert 22 15 selbst die Stell e Jes 3 10 in dem Wortlaut άρωμεν τον δίκαιον κτλ. und läßt, offenba r u m deren Erfüllung darzutun , di e Gegner ausdrücklic h rufen „λιvάσωμεν Ίάκωβον τόν δίκαιον." Wahrscheinlich haben noch andere bekannte δίκαιος-Stellen eingewirkt, etw a Sap. Sal. 215 (οτ ι ανόμοιο ς τοι ς άλλοις ό βίο ς αύτοΰ) , vielleicht auc h Ps . 3 3 ( 3 4 ) 1 6 , w o vo n de r δέησις der Gerechten di e Red e ist . James th e Just , an d hi s Name „Oblias" , JB L 63, 1944 , 9 3 - 9 8 ; H. Sahlin , Noc h einma l Jacobus „Oblias", Biblic a 28, 1947 , 152f.; Kl . Baltze r u . H . Köster , ZN W 46, 1955 , 141 f. Schoep s wi e Sahli n setze n Verschiebun g ode r Umdeutun g eine s hebräische n Textes voraus , u m di e Entstehun g vo n Oblias (Schoeps ) ode r περιοχή του λαοΰ" και δικαιο­ σύνη (Sahlin) z u erklären . Torrey vermute t zwar , da ß QBAIA C au s ΩBAIAC entstand , ignoriert abe r da s δ έστι ν Ελληνιστ ί und denk t nich t a n de n Schriftprophete n Obadja . Schoeps hatt e bereit s au f de n LXX-Tex t vo n Obadja ι hingewiesen, wo aaa a aaaa a a a a wiedergegeben wir d mi t και περιοχή ν ει ς τ α έvν η έξαπέστειλεν , und di e auffallend e Über ­ setzung au f ein e Verwechslun g de r Stämm e a a (Bote ) un d a a (einengen ; a a a Ein ­ schließung) zurückgeführt . Abe r ers t Baltzer-Köste r habe n gesehen , da ß ohn e Rück ­ gang au f eine n hypothetische n hebräische n Text , de n Hegesip p gelese n ode r ga r ge ­ schrieben hätte , Obadj a 1 L X X völli g ausreicht , u m Hegesipp s Interpretatio n vo n 'Ώβδίας, dem überlieferte n Ehrenname n de s Herrenbruders , z u erklären . Außerde m wird nunmeh r de r Hinwei s au f di e Prophete n verständlic h un d sinnvoll . I n Ja k 1 1 könnte ferne r au f Ώβδίας = Knecht de s Herr n angespiel t sein . Ohne befriedigend e Er ­ klärung bleib t einstweile n lediglich : και δικαιοσύν η nach περιοχή το υ λαοΰ . Über ein e Weiterbildung de r Jak-Legend e i n eine r Jak-Apokalyps e de s Na g Hammadi-Fundc s berichtet A . Böhlig , Zu m Martyriu m de s Jak , NovTcst-5 , 1962, 207—213 . Als „de r Gerechte" wir d Ja k auc h i m Thomasevangeliu m (12) bezeichnet; u m seinetwille n seie n Himmel un d Erd e geworden . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

3. Wir habe n ein e de r älteste n Märtyrerlegende n de s Urchristentum s vor uns . Es ist kein Wunder , da ß sie Motive entlehn t un d zwar vo r alle m aus der Geschichte Jesu (Zinne des Tempels, Zeugnis vom Menschensohn, letztes Gebe t fü r di e Feinde) . Abe r auc h sons t ha t de r Verf. da s Lebe n seines Helde n mi t herkömmliche n Heiligen-Motive n ausgestattet ; dahi n gehört vo r alle m da s Nasiräat, da s der Verf. abe r durc h ander e Züg e de r Kulturfremdheit — Ablehnung de r Fleischnahrung, de s Ölgebrauchs un d des Badens — gesteigert (un d zugleich verbildet ) hat . Bezeichnenderweis e ist e s ein Rechabit, de r während de r Hinrichtung fü r Jak eintritt . Hierhi n gehört woh l auc h da s Gebe t fü r da s Volk; di e schwielige n Kni e dürfte n in irgendwelche n Asketengeschichte n ih r Vorbild haben . Epiphaniu s ha t bei seine r Wiedergab e de s Hegesipp-Bericht s Häres . 78 14 ein au s Ja k 518 herausgesponnenes Motiv hinzugefüg t — δέησις δικαίο υ Jak 516 gab wohl den Anla ß —: καί ποτ έ άβροχία ς γενομένης , επήρ ε τά ς χείρα ς ει ς ούρανόν , και προσηύξατο , κα ί ευvύς ό ουρανός εδωκε ν ύετόν . Diese Legend e be i Hegesip p kan n gegenübe r de r kurzen , klare n un d nüchternen Angab e de s Josephu s nich t al s ernsthaft e Konkurren z i n Betracht kommen . Wohl aber ist sie wertvoll als Zeugnis judenchristliche r Frömmigkeit un d zeichnet überdie s da s Bild de s „gerechten" Jak , s o wie es i n gewisse n Kreise n de s Judenchristentum s lebendi g war . Das Bil d diese s Jak , da s geschichtlich e wi e da s legendäre , mu ß ma n sich vergegenwärtigen , eh e man die A u t or frage unseres Schriftstücke s entscheidet. Ja k erschein t nac h de r Überlieferun g al s ein Vertreter stren g gebundener judenchristliche r Frömmigkei t bi s a n sei n Lebensende ; de r Titel „de r Gerechte " ist im gesetzlichen Sin n zu verstehen, j a die Anwälte streng ritualistische r Praxi s Ga l 212 handel n i n seine m Auftrag . E s gil t zu prüfen , o b de r Jakobusbrie f al s Wer k diese s Manne s verstande n werden kann . Man wird sic h bei diesem Urtei l vor Scheingründen besonder s zu hüten haben. Unte r dies e is t da s Argument z u rechnen , da s sic h au f di e Ver ­ wandtschaft unsere s Texte s mi t de n Herrenworte n beruft , u m desse n Herkunft vo m Herrnbrude r z u beweisen . Den n dies e Verwandtschaf t beruht vo r alle m nich t au f Eigentümlichkeiten, di e nur der Jakobusbrie f mit de n Sprüche n Jes u teilt , sonder n si e entsprich t de r Gemeinsamkei t ihrer literarische n Gattung : unse r Tex t wi e di e Spruchsammlunge n de r Evangelien gehöre n beid e in s Gebie t de r 'Paränese; vgl. i m übrige n § 4 dieser Einleitung . Ebensoweni g wir d abe r auc h di e Unechtheit durch den Umstand bezeugt , da ß ma n in de m Schreibe n all e ausführlichere n Aus ­ sagen übe r Jesu s vermißt , wi e si e vo m Brude r Jes u z u erwarte n wären . Denn ein e Paränes e is t ein e unpersönlich e Schrif t un d keine Konfession , in de r Erinnerungen ausgesproche n werden . Auc h da s Fehlen de s Herrn­ bruder-Titels i m Präskrip t kan n mi t der Befangenheit eine s unbekannte n Epigonen ebens o wi e mi t de r selbstverständliche n Sicherhei t de s wirk ­ lichen Ja k erklär t werden . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

2. Der Verfasse r de s Jakobusbriefe s

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Ernstere Bedenke n gege n di e Autorschaf t diese s Ja k ergebe n sic h au s der Chronologie . Auc h wen n wi r zunächs t darau f verzichten , di e Lag e der Christengemeinde n au s de m Tex t z u rekonstruieren : Ja k 2 14ff. is t jedenfalls, wi e i m Kommenta r gezeig t wird , nich t ohn e da s Wirke n de s Paulus z u begreife n (vgl . de n zweite n Exkur s z u 2 26 ). Unser Schriftstüc k könnte als o nu r i n di e letzte n Lebensjahr e de s Ja k gesetz t werden . Nu n wird abe r nich t nu r di e Fragestellun g de s Paulu s vorausgesetzt , sonder n auch di e Erledigun g seine r Kämpf e u m da s Gesetz . Nu r s o erklär t sic h die Harmlosigkeit , mi t de r vo m „Geset z de r Freiheit " gesproche n wir d 125 2 12. Un d dami t gelange n wi r übe r di e Lebenszei t de s Ja k beträchtlic h hinaus. Auch di e Sprach e unsere s Texte s deute t nich t au f eine n Verf. , de r al s Jude i n Palästin a sei n Lebe n zubringt . Unse r Auto r schreib t Griechisc h als sein e Muttersprache , e r verwende t rhetorisch e Künst e ( § 5 dieser Einleitung) un d Stichwort-Anschlüss e (sieh e § 1) so oft , da ß jed e Über ­ setzungshypothese hinfälli g wird , un d e r gebrauch t di e griechisch e Bibe l (siehe § 4) 1 . Die letzte Entscheidung gege n di e Autorschaft de s Jak gib t di e Stellun g unseres Schriftstück s zu m Gesetz . Den n da s Verbürgtest e a n de r Über ­ lieferung übe r de n Herrnbrude r is t sein e gesetzlich e Frömmigkei t un d die Nachricht Ga l 2\, da ß e r in de n Kämpfen u m da s Rech t de s Ritualis ­ mus i m Christentu m au f de r Seit e de r Traditio n gestande n habe 2. Nu n bringt unse r Autor zwar kein Wort wider de n Ritualismus; aber er forder t 127 Reinhaltun g vo n de r Welt , ohn e di e schwere n Problem e z.B . de r Speisegebote auc h nu r anzudeuten , di e sic h mi t diese r Forderun g fü r Zeit un d Umgebun g de s geschichtliche n Ja k verbanden . Dies e Problem e scheinen fü r ih n nich t z u existieren ; da s bedeute t aber , d a e r nich t vo r Paulus schrieb , da ß si e au s seine m Gesichtskrei s bereit s verschwunde n sind. Ja k wag t e s j a auch , mi t eine r jüdische n Rege l 2 10 Erfüllun g de s ganzen Gesetze s z u verlangen , offenba r ohn e di e Anwendun g diese r Forderung i m Sinn e de s Judentum s au f Sabbat , Beschneidun g un d Rein 1 Dies e Argumentation verlier t a n Kraft , wen n ma n mi t Dalman , Zah n un d Schlatter die Palästinense r de s urchristliche n Zeitalter s al s zweisprachi g ansieht ; vgl . hierz u auc h G. Kittel , Di e Problem e de s pal . Spätjudentum s un d da s Urchristentu m 1926, 38 f. 58f. 2 Da ß de r fehlend e Ritualismu s ei n gewichtige s Argumen t gege n di e Autorschaf t des Herrenbruder s sei , wa r vo n G . Kitte l i n de r Besprechun g diese s Kommentar s (ThLB 44, 1923 , 6 f.) noc h zugegeben . Dagege n leg t e r ZN W 30, 1931 , 148—15 4 und 41, 1942 , 99 dar, da ß Jak (i m Gegensat z z u dem Zerrbil d un d de r Karikatu r de s rabiaten , wilden Judaisten ) nu r di e Haltun g de s fromme n Jude n bewahrte , wi e si e fü r di e erste n Christen in Jerusalem zunächs t da s Gegebene war. Da s aber genügt völli g (un d es bedar f darum i n diese m Zusammenhang e nich t ers t eine r Diskussio n u m di e antiochenische n Ereignisse Ga l 2nff.), u m di e Frag e aufrechtzuerhalten , waru m di e i n de r synoptische n Überlieferung s o vielfälti g erhaltene n Auseinandersetzunge n (üb . Sabbatheiligung , Reinheitsgebote, Geltun g de r Gelübde , Ehescheidung ) i m Jakobusbrie f keine n ode r jedenfalls keine n auch nur andeutend jüdisch-konservativen Widerhall hinterlassen haben . Vgl. auc h K . Aland, ThL Z 1944, 100—102 .

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Einleitung

heitsgesetze irgendwi e in s Aug e z u fassen . Da ß e r ga r nich t da s mosaisch e Gesetz mi t seine n rituelle n un d sittliche n Forderunge n meint , zeig t offen ­ bar auc h de r Ausdruc k „Geset z de r Freiheit " 1 25 2 12 . Abe r e r brauch t auch nich t meh r i m Name n diese s neue n Gesetze s gege n da s alt e z u pro ­ testieren, den n di e Gefah r eine r ritualistische n Reaktio n besteh t anschei ­ nend ga r nich t mehr 1 . Da s zeig t di e Harmlosigkeit , mi t de r e r vom Gesetz , mit de r e r 2 14ff . auch vo n de n „Werken" rede t — als o b kei n Mensch dies e Ausdrücke mi t rituelle n Forderunge n i n Verbindun g bringe n könnte 2 . J a k 2 10 i s t k a u m v o n e i n e m A n t i p o d e n d e s P a u l u s g e s c h r i e b e n , J a k 1 25 2 12 o f f e n b a r n i c h t v o n e i n e m g e s e t z e s s t r e n g e n C h r i s t e n , J a k 1 27 s i c h e r n i c h t v o n e i n e m c h r i s t l i c h e n R i t u a l i s t e n — u n d ü b e r d i e s de r ganz e „Brief " gewi ß nich t vo n eine m a r a m ä i s c h R e d e n d e n . Dies e Erkenntni s schein t mi r di e Abfassun g unsere s Schrift ­ stücks durc h Jak , de n Brude r Jesu , auszuschließen . Aber is t dies e Autorschaft den n vo n Anfan g a n fü r diese n Tex t i n Anspruc h genommen worden ? Zwa r da ß ei n obskure r Mann namen s Ja k ih n geschriebe n hätte, is t nac h dem , wa s a m Anfan g diese s Paragraphe n gesag t ist , kau m z u glauben. Abe r auc h di e ihre r Natu r nac h nich t völli g z u widerlegend e Hypo ­ these, di e da s Präskrip t 1 1 fü r ein e Zuta t erklärt , mu ß al s unbeweisba r un d darum mindesten s unwahrscheinlic h gelten . Da s spät e Auftrete n de s Schrift ­ stücks i m Kano n treib t A . v. Harnack (Geschicht e de r altchristliche n Literatu r I 1 , 1897 , 487 f.) z u de r Annahme , de r Tex t müss e ein e Zeitlan g existier t haben, ohn e di e Jakobus-Etikette z u tragen . Abe r da s Schweige n de r Kirchen ­ väter läß t sic h ander s un d de r vo n Harnac k gleichfall s betont e Eklektizismu s des Autor s vie l besse r erkläre n (Einl . § § 1 und 9). Und wa s Joh . Wei ß (Urchristentum II 1917 , 57 8 A. 1) zur Abtrennun g de s Präskript s treibt , ist nu r di e Schwierigkeit , di e desse n Wort e de m Interprete n bereite n (s . zu 1 1). Dagege n is t doc h z u beachten , da ß da s Wortspie l χαίρειν —- χαράν 11 un d 1 2 seh r fes t verbinde t un d da ß solch e rhetorische n Künst e be i unserem Auto r auc h sons t begegne n (sieh e Einl . § 5). Auch würd e derjenige , der u m 200 einen paränetische n Tex t durc h Hinzufügun g vo n 1 1 z u eine m „Jakobusbrief" machte , seine n Patro n Ja k vermutlic h auc h i m Tite l — durch „Bruder de s Herrn " — entsprechend heroisier t haben 3 . 1 Da s Fehlen jegliche r Abgrenzung i n dieser Richtun g entscheide t gege n die Hypo­ these, Ja k hab e späte r seine n Standpunk t geändert ; Lemme , NJDT h 1892, 34 2 A. 1. Aber diese r Meinung widersprich t auc h di e Nachrich t de s Josephu s (Beschwerd e de r Pharisäer!) wie di e Legend e be i Hegesipp. 2 Wei t erklärlicher al s bei einem palästinensischen Judenchriste n de r Zeit des Paulus wäre dies e Harmlosigkei t be i eine m Jude n de r Diaspora , vgl . darübe r Einl . § 3. 3 Di e Bezeichnun g de s Autors al s v εοΰ κα ι κυρίο υ Ιησο ΰ Χρίστο υ δούλο ς nimmt G . Kittel, ZN W 41, 1942 , 75 , als Bewei s dafür , da ß di e Verwandtschaft mi t de m Herr n z.Z. de r Abfassun g noc h kein e Roll e spiele , als o ei n frühe s Datu m anzunehme n sei . Dagegen glaub t Ed . Meyer, Ursprun g un d Anfänge de s Christentums I, 1921 , 73, man habe damals ebenso wie im Judasbrief Jakobu s und Judas bereits nicht mehr als Brüder Jesu, sondern als aus einer ersten Ehe Josephs stammend angesehen, und setzt den Jak ent­ sprechend spät an: erste Hälfte des 2. Jh.s (a. a.O. III 227 A. 2. 610). Kittel (a. a.O. 75 A. 2) gibt jedoch zu bedenken, daß man nicht erst um 200, sondern ab 66 jederzeit erwarten muß,

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2. Der Verfasser de s Jakobusbriefe s

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Wir habe n e s als o mi t eine m P s e u d o n y m e n S c h r i f t s t ü c k z u tun 1 . Manchem schein t dies e Annahme daru m bedenklich , wei l de r Tex t auße r l i nirgend s di e Autorschaft de s berühmte n Ja k verrate , als o offenba r ga r keine Fiktio n erstrebe , un d sodan n wei l ma n di e Unsittlichkei t eine r be ­ wußten Täuschung eine m solchen christlichen Lehrer nicht zutrauen dürfe . Beide Argumente erforder n ein e Prüfun g au f Grun d dessen , was wir vo n antiken un d frühchristliche n literarische n Gepflogenheite n wissen . Die Echtheitsfrag e de s Ja k is t vo n vornherei n ander s z u beurteile n al s die de r Paulusbriefe . Dor t handel t e s sic h u m eine n originale n Schrift ­ steller, vo n de m ein e Anzahl echte r Brief e bekann t un d ein e Anzahl ver ­ loren waren . E s la g nahe , da ß ma n ein e Schrif t mi t de n nachweisliche n Kennzeichen eine s solche n verlorene n Briefe s ausstattet e un d zugleic h Diktion un d Sti l de s „Briefes " durc h Nachahmun g de m große n Vorbil d möglichst annäherte . S o schein t de r Epheserbrie f entstande n z u sein ; ähnlich z u verfahre n wa r längs t üblich . Abe r auc h we r sic h au f solch e literarischen Künst e nich t einließ , konnt e doc h i n de r ungefähren , viel ­ leicht auch absichtlich etwas verschleierten Situatio n des Paulus schreiben d Pseudonyme Paulusbrief e herstellen ; die Pastoralbriefe sin d Zeugen dafür . Bei den andern klassischen Männern des Urchristentums war jene Methode literarischer Nachbildun g nich t möglich , wei l ma n nicht s Schriftliche s von ihne n besaß ; un d auc h di e Nachbildun g de r historische n Gestal t de s Verf. konnt e nu r i n de n Fälle n gelingen , w o gewiss e Date n au s seine m Leben allgemei n bekann t waren , vgl . 2Pet r lis. Von eine r Pseudonymitä t diese r Ar t is t wede r bei m Jak - noc h bei m Judas- un d bei m Barnabas-Brie f di e Rede . Ihr e Haltun g erklär t sic h nu r aus de m Umstand , da ß di e For m de s Briefe s bereit s literarisc h geworde n war (sieh e § 1). Man nah m si e nich t meh r ernst , ma n konnt e mi t ih r spielen, inde m ma n Briefmotiv e verwendete , ohn e di e Brieffor m durch ­ zuführen ode r ga r ein e Situatio n herauszuarbeiten . Ein e längs t ausge ­ bildete Techni k komm t dami t i m Christentu m zu r Geltung 2 . Ih r is t e s daß ei n Pseudonyme s Schriftstück , da s de m Jakobus zugeschriebe n wird, ih n auch als Herrenbruder bezeichne. In das Jahr 66 (Auswanderung der Urgemeinde nach Pella in der Basanitis) führe nämlich die Nachricht des Julius Afrikanus (Euseb., hist. eccl. I 7, 14) die δεσπόσυνοι hätten von Nazareth und Kokaba (bei Pella!) ausMission getrieben (a. a.0.73 f.). 1 Fü r Pseudonymitä t trete n u.a . ein : F.H.Kern , Tüb. , Zeitschr . f . Thcol . 1835, 2. Heft, 3ff. (abe r ander s 1838 im Kommentar) ; A . Hilgenfeld , ZWT h 1873, 27 ; W. Brückner, ZWT h 1874, 539 ; Gräfe a.a.O . 48; die Einleitunge n i n da s N T vo n H . J. Holtzmann 31892 un d A . Jüliche r 71931 (mi t E . Fascher); di e Kommentar e vo n H . v . Soden un d Ropes (mit wertvolle n Ausführunge n übe r Pseudonymitä t i m allgemeine n S. 8ff.) . O . Pfleiderer , Urchristentu m II 21902, 552 A. 2 nimmt nachträglich e falsch e Identifizierung de s unbekannte n Verfassers namens Jak mi t de m Herrenbruder an , Win ­ disch häl t dies e Meinung wi e di e Pseudonymitä t fü r erwägenswert . 2 Ander e Zeuge n solche r Techni k sin d gewiss e rhetorische , nich t rech t erns t z u nehmende Einführunge n de r Gedanken : so erklär t Heb r 5nff . die Lese r fü r unreif , um ihne n gleic h darau f 6 9ff. da s Schwerst e zuzumuten . Bar n 1 8 wil l de r Verf . nich t al s Lehrer reden , un d rühm t sic h doc h 99 de r ih m vo n Got t eingepflanzte n Lehrgabe !

3 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

zuzuschreiben, wen n de r Verf. de s Barnabasbriefe s — einer Abhandlung , die Didaskali e un d Paränes e enthält , abe r keinerle i Korrespondenz ­ charakter träg t — doch vo m Verschicke n de s Schriftstück s rede t 1 5 un d am Anfang mi t χαίρετε ε ν ειρήνη, am End e 21 9 mit έσπούδασα γράψαι ει ς το εύφραναι ύμα ς und eine m Segenswunsc h brieflich e Motiv e variiert , ohn e doch völli g i n de n Briefsti l z u geraten . Auc h di e brieflich e Haltun g vo n Hebr 13 22-25 be i völlig unbriefliche m Anfan g gehör t wohl hierher . Diese n Texten reih t sic h di e Paränes e de s Ja k an , di e niemal s au f ein e Brief ­ situation anspielt , die auch mit der Anrede „Brüder" wohl kaum den Brief-, eher den Redestil nachbilde t un d endlich völlig unbrieflich ausklingt . Un d doch wir d a m Anfan g da s Briefmoti v eine s Präskript s verwendet , un d zwar de s übliche n profanen , nich t eine s religiö s getönte n Präskripts . Al s Adressat kan n de r Verf . nich t ein e bestimmt e Gemeind e nennen , s o „schreibt" er , apokalyptisch e Terminologi e verwendend , a n di e zwöl f Stämme i n de r Diaspor a d.h . a n di e Christe n (sieh e Kommentar) . Ei n Briefmotiv is t nu n auc h di e Nennun g eine s Absenders , un d zwa r eine s klassischen Absenders. Diese Art einer falschen Etikettierun g is t besonders bei religiöse n un d philosophische n Gemeinschafte n beliebt , di e ei n Inter ­ esse a n de r Übereinstimmun g ihre r Anschauunge n mi t dene n de r klassi ­ schen Zei t haben . Wi r kenne n diese n Brauc h zuma l au s de m Krei s de r Neupythagoreer, un d al s Motiv eine r solche n Falschetikettierun g könne n wir l Joh 27 i n Anspruc h nehmen : „Nich t ei n neue s Gebo t schreib e ic h euch, sonder n da s alte , da s ih r vo n Anfan g a n hattet. " Diese harmlos e Etikettierun g unsere s Textes is t weit vo n jede r literari ­ schen Nachahmungs- ode r Maskierungskunst entfernt . Nirgend s versuch t der Verf. durc h Anspielun g ode r Nennun g vo n Personenname n i m Tex t die Urheberschaf t de s Ja k glaublic h z u machen 1 . Di e m o r a l i s c h e V e r u r t e i l u n g seine s Verfahrens wäre also schon darum einzuschränken , weil di e Täuschung ga r nich t durchgeführ t is t un d 1 1 da s einzige Zeiche n der Pseudonymitä t bildet . Si e is t abe r auc h i n eingeschränkte m Maß e unzulässig, wei l ein e Verkleidung , di e de r literarische n Gewohnhei t de r Zeit entspricht , nich t wi e ei n betrügerische r Täuschungsversuc h ge ­ wertet werde n kann . Die groß e H a r m l o s i g k e i t diese r P s e u d o n y m i t ä t zeig t sic h auc h in de r Wah l de s Namens . Wi r freilic h meine n au f Grun d historische r Kritik z u erkennen , da ß Ja k s o nicht geschriebe n habe n kann . De m Verf. aber lage n solch e kritische n Bedenke n fern . E r wa r sic h bewußt , de m Gesetz de r Freihei t z u diene n un d eine m Idea l praktische n Christentum s nachzustreben, da s ma n woh l Gerechtigkei t nenne n konnt e (223ff.). Für ein solche s Schriftstüc k schie n fhm , de r de n wirkliche n Gesetzesstreitig 1 Selbstverständlic h is t χαίρειν 1 1 nich t etw a Nachahmun g de s au f Ja k zurückge ­ führten Briefgruße s Ap g 1523 (s o W . Brückner, Studie n de r ev.-prot . Geistlichkei t Badens V 1879 , 168 , Chron. Reihenfolg e de r Neutest . Brief e 1890, 292) , denn χαίρειν ist de r gewöhnlich e Briefgruß .

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3. Religionsgeschichtliche Beziehunge n

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keiten de r erste n Generatio n frem d war , Ja k de r „Gerechte" , de r Ge ­ setzeseiferer, de r recht e literarisch e Schutzpatro n z u sein . Eine n beson ­ deren Zweck , wi e e r be i künstliche n Fiktione n vo n Sti l ode r Situatio n i n der pseudepigraphe n Literatu r erstreb t wird, hatt e de r Verf. be i de r Wah l dieses Namen s nich t i m Auge . Mi t gleiche r Harmlosigkei t handelte n diejenigen, di e de m Barnabas-,,Brief" , de r sic h i m Tex t nirgend s au f de n berühmten Missiona r un d Begleite r de s Paulu s bezieht , di e Überschrif t gaben, di e e r heut e trägt . Wi r traue n freilic h ei n Schriftstüc k s o anti ­ semitischer Tenden z de m Levite n Barnabas (Apg 4 36) nich t zu ; aber ein e Zeit, di e mi t de n wirkliche n Interesse n de r apostolische n Generatio n keine Fühlun g meh r hatte , mocht e gerad e z u diese m Tex t mi t seine r Verwertung vo n Fasten- und Speisegeset z in Barnabas, dem Leviten unte r den klassische n Zeugen , de n geeignete n Schutzpatro n erkennen . Was wi r vo n de m w i r k l i c h e n Verf . de s J a k 1 au s de m Tex t ent ­ nehmen können, is t s o gut wie nichts . Er zählt nac h 3 1 zu den „Lehrern" , und e r verfügt , wi e de r Kommenta r zeigt , übe r ein e reich e Tradition . Diese is t zu m Tei l jüdische r Herkunf t un d mag , auc h w o ih r Ursprun g im Hellenismu s z u suche n ist , de n Christe n doc h durc h di e Propagand a und Literatu r de s griechische n Judentum s vermittel t sein . Abe r di e Ver ­ mutung, da ß de r Verf . selbs t al s Jud e gebore n sei , is t dami t nich t z u begründen. Den n e s handelt sic h — frühestens — um di e zweit e Genera ­ tion; diese n Christe n is t abe r da s jüdisch e Erb e scho n z u feste m Besit z geworden, zuma l i n de n Gemeinden , di e sic h gradlini g un d ohn e wesent ­ lichen Bruc h au s de m Diaspora-Judentum herausentwickel t haben . Ihne n ist Abraha m „unse r Vater " (2 21 ), ohn e da ß si e diese n Anspruc h noc h irgendwie begründe n müßten . Ma n wir d als o au f nähere s Wisse n übe r den Verf. z u verzichte n haben , zuma l wen n ma n bedenkt , da ß sei n Wer k eine Paränese , als o ein e vo n de r Traditio n abhängig e Schrif t ist . Fü r di e Bekundung originale n Geiste s is t hie r kei n Raum ; s o bleib t de r Verf . für un s mi t Rech t ei n Unbekannte r unte r de n Vielen , meh r Zeug e al s Gestalter. Wa s un s deutlic h ist , sin d sein e Gesinnungen ; un d si e sind , wie sic h zeige n wird , trot z seine s Eklektizismu s vo n einheitliche m Cha ­ rakter. 3. Religionegefchichtliche 2Beziehunge n Der Ja k is t ein e Paränese . Dami t is t gesagt , da ß e r vie l überlieferte s Gut verwendet. De r Verf. bekundet , wa s e r glaubt un d erstrebt , of t meh r auf indirektem al s auf direktem Wege , meh r durc h Auswahl, Fassun g un d Neutönung herkömmliche r Gedanke n als durch Schöpfun g un d Formun g neuer Ideen . Da s Bemühe n u m de n religionsgeschichtliche n Or t de r Schrift stöß t infolgedesse n au f zwe i Schwierigkeiten . 1

Ic h bezeichne im folgenden mi t „Jak" unterschiedslo s de n Verf. und seine Schrift .

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Einleitung

Zunächst ha t de r J a k k e i n e „ T h e o l o g i e " . Den n auc h wen n di e Welt de r Gedanke n un d Werte , di e sein e Schrif t bezeugt , trot z seine s Eklektizismus relati v einheitlic h ist , s o biete t ein e Paränes e doc h keine n Raum fü r di e Entfaltun g un d Durchführun g religiöse r Ideen . Si e werde n bestenfalls berühr t un d meistenteil s nu r vorausgesetzt . Wievie l Ja k abe r voraussetzt un d welche r Ar t i m einzelne n de r religiös e Besit z ist , de n e r seinen Leser n zutraut , da s könne n wi r nich t mi t Sicherhei t ausmachen . Man vergleich e di e paränetische n Teil e de r Paulusbriefe : schwerlic h könnte jeman d au s ihne n überhaup t ein e „Theologie " un d gan z gewi ß nicht di e de s Paulu s erheben . Sodann is t ü b e r n o m m e n e n G e d a n k e n di e g e i s t i g e L a g e de s Verf., de r si e aufnimmt , n i c h t i m m e r a b z u s p ü r e n . Wen n einzeln e Worte altertümlic h klingen , s o brauch t deswege n noc h nich t di e ganz e Schrift altertümlic h z u sein . Ähnliche s gil t vo n technische n Ausdrücken . Im Kommentar zu 118 wird gezeigt, da ß Jak dor t von der „neuen Geburt " spricht; e s wär e verkehrt , nu n auc h di e mystisch e Vorstellungswel t be i ihm vorauszusetzen , de r diese r Gedank e letztlic h entstammt . Selbs t wen n έμφυτος λόγος 1 21 wirklich ei n Nachhall stoische r Terminologie sei n sollte , so wa r de r Ausdruc k offenba r vo n de n Christe n bereit s umgedeutet , al s Jak ih n benutzt e (sieh e Kommentar) . Un d wen n auc h da s „Ra d de s Werdens" 36 ursprünglic h ei n orphische r Ausdruc k ist , s o war Ja k doc h kein Orphiker . Ebensoweni g dar f ma n ih n wege n de s technische n Aus ­ drucks de r Gnostike r ψυχικός 315 fü r eine n Gnostike r ode r eine n Be­ kämpfer de r Gnosis halten. E r ha t mancherle i Gu t benutzt , desse n Her ­ kunftsbereich ih m unbekann t ode r doc h innerlic h frem d war . Der Paränes e eigne t ein e gewiss e Internationalitä t un d Interkonfessio ­ nalität, den n ethisch e Imperativ e brauche n durchau s nich t imme r auszu ­ drücken, i m Dienst e welches Glauben s si e stehen . E s ist kei n Zufall , da ß bei eine r Anzahl paränetische r Text e di e Frage aufgeworfe n werde n kan n und aufgeworfe n worde n ist , welche m Religions kreis si e eigentlic h ent ­ stammen: be i de n Testamente n de r 12 Patriarchen, be i de n Mandat a i m Hirten de s Hermas , be i Ps.-Phokylide s un d Ps.-Menander . Un d e s is t kein Wunder , da ß auc h a n de n Ja k durc h Spitt a un d Massebieau 1 dies e Frage herangebrach t worde n ist . Ihr e These, da ß de r J a k ei n j ü d i s c h e s S c h r i f t s t ü c k sei , da s durc h di e zwe i Erwähnunge n Christ i 1 1 2 1 vo n Seiten eine s Spätere n ein e gan z oberflächlich e Verchristlichun g erfahre n habe, besitz t vo n vornherei n ein e gewiss e Wahrscheinlichkeit . Den n 1 Friedric h Spitta , Der Brie f de s Jakobu s in : Zu r Geschichte un d Litteratu r de s Urchristentums II 1896 , auch al s Sonderdruc k erschienen ; ic h zitier e de n letzteren . — L. Massebieau, L'Épitre de Jacques est-elle l'ceuvre d'un Chrétien? Revue de l'histoire des religions 32, 1895, 249ff.— Beide Arbeiten sind etwa gleichzeitig, abe r unabhängig voneinander entstanden . Zu r Kriti k vgl . auße r de n Kommentare n noc h Th . v. Zahn, Einleitung I 31906, § 8 und di e Anzeige n de r Spittasche n Arbei t vo n Eric h Haupt , StKr 1896, 747ff. und von Steck, Theol. Zeitschr. a. d. Schweiz 1898, 169ff.

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3. Religionsgeschichtliche Beziehunge n

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Spittas i n diese r Beziehun g epochemachende s Buc h ha t gezeig t — und die Ausführunge n diese s Kommentar s werde n e s wiede r bestätige n —, daß de r Ja k z u eine m Teil wenigstens Gedanke n älterer , nichtchristlicher , zumeist jüdische r Herkunf t enthält . Di e Frag e is t nur , o b di e Christiani ­ sierung diese s Materials durc h unser n Verf . zustand e gekomme n ist , de r diese Sprüch e i n sein e (vo n vornherei n christliche ) Schrif t aufnahm 1, oder abe r durc h eine n Interpolator, der i n eine n jüdische n Tex t zwe i Erwähnungen Jes u Christ i z u Unrech t hineinbrachte . Für di e Entscheidun g diese r Frag e kan n nu n freilic h di e vo n Spitt a und Massebieau empfohlene Interpolationshypothese keine n Beweis liefern. In 1 1 wird di e Streichun g vo n και κυρίο υ Ίησο ΰ Χρίστο υ (Spitta) ode r vo n Ίησοΰ Χρίστο υ (Massebieau) überhaup t durc h nicht s nahegeleg t (sieh e Kommentar). I n 2 1 wir d de r Tex t unstreiti g bequemer , wen n ma n του κυρίου της δόξη ς (Spitta) ode r τ. κυρίο υ ημών τ . δ . (Massebieau) liest . Abe r auch de r unbequem e Tex t läß t sic h verstehen , un d be i irgendwi e techni ­ schen Ausdrücken kultische r ode r liturgische r Sprach e wir d ma n solch e Häufungen ehe r erträglic h finden al s anderswo . Un d selbs t wen n di e Streichung hie r angebrach t sei n sollte , s o würde di e später e Interpolatio n doch woh l nich t al s heimlich e Verchristlichun g eine s jüdische n Texte s zu deute n sein . We r dergleiche n vorhatte , würd e woh l kau m eine n s o befremdlichen Ausdruc k geschaffe n haben . Di e Interpolatio n würd e ic h in diese m Fal l vielmeh r de m Wunsc h zuschreiben , di e Ar t de s Glauben s deutlicher un d volltönende r z u bezeichne n — ein Wunsch , wi e e r sic h ähnlich auc h sons t au s de n Variante n neutestamentliche r Schrifte n ab ­ lesen läßt (Ga l 1 6 1 15 ). Ebenso ließ e sic h vielleicht auc h di e Annahme ver ­ fechten, da ß της δόξη ς interpoliert sei . Jedenfall s würde , wen n 1 1 nich t anzutasten ist, eine Interpolation i n 2 1 denn doch sehr harmlos erscheinen . Aber zwingend e Gründe , ein e Interpolatio n anzunehmen , liege n über ­ haupt nich t vo r (sieh e Kommentar) . Die Entscheidun g mu ß au f eine m andere n Gebie t gesuch t werden . Massebieau nimm t offenba r de n größten Anstoß daran , da ß di e Theologi e des Ja k unchristlic h sei , un d w o si e sic h mi t Worte n Jes u berühre , dies e nicht i n de r gebührende n Weis e kennzeichne . Abe r e r verkenn t dami t völlig da s Wese n de r Paränese . Dies e kan n e s ihre r Ar t nac h ga r nich t zu eine r zusammenhängende n theologische n Gedankenbildun g bringen ; was Massebieau davo n skizzier t un d al s nichtchristlic h bezeichnet , is t sei n eigener Entwurf . Da ß un d waru m solch e Paränese n di e i n ihne n enthal ­ tenen Wort e Jes u nich t kenntlic h machen , hab e ic h i m Kommenta r z u 5i2 z u zeige n versucht . Massebieau s Befremde n übe r dies e Stell e könnt e sich ebensogut gege n Ro m 12 14 richten. Da s Fehlen eine r Zitationsforme l in solche m Fall e beweis t noc h nich t de n vorchristliche n Ursprun g de r 1 A n de r Fragestellun g würd e nicht s geändert , wen n un s unbekannt e christlich e Vorgänger de s Verf. e s i n ihre n un s verlorene n Schrifte n scho n ähnlic h gemach t hätten .

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Einleitung

Schrift; freilic h verbürg t ein Wort wie Jak 5 12 auch nicht ihren christliche n Charakter. Denn dari n habe n Spitt a wi e Massebiea u unzweifelhaf t recht , da ß de r unbefangene Lese r de s Ja k a n einige n Stelle n entschiede n christlich e Beziehungen vermißt . Al s Vorbilde r erscheine n Abraham , Rahab , Hio b und Elias ; ei n Hinwei s au f da s Leide n Jes u dürft e auc h au s 5 11 nich t herauszulesen sein . Spure n eine s Christuskults , eine r Predig t vo n Kreu z und Auferstehung , j a irgen d ein e wärmer e Betonun g eigentlic h christ ­ lichen Empfinden s such t ma n vergebens . De r Ja k schein t sic h völli g au f der Lini e vorchristliche r jüdische r Literatu r z u halten . Abe r al l dies e Beobachtungen könne n doc h nich t übe r di e Herkunf t de r Schrif t ent ­ scheiden. Den n e s handelt sic h doc h zu m große n Tei l u m übernommen e Paränese, un d di e Verchristlichun g solche r Text e ist , wi e wi r au s de n „beiden Wegen " un d au s de m Vergleic h de r Haustafel n i m Kolosser- , Epheser- un d 1 Petrusbrief sehen , langsa m un d allmählic h vo r sic h gegangen. Is t e s als o ei n Wunder , da ß gewiss e Abschnitt e de s Ja k eine n so vorchristliche n Eindruc k machen ? Darau s is t nu r z u schließen , da ß Jak übe r dasselb e Traditionsgu t verfügt e wi e di e jüdische n Autoren , aber noc h nicht , da ß e r demselbe n Kreis e angehört . Spitta wil l allerding s i n gewisse n Fälle n ein e noc h enger e Verbindun g zwischen Ja k un d jüdische m Schrifttu m annehmen . Einzeln e Übergäng e von Spruc h z u Spruc h solle n sic h nu r au s literarische n Reminiszenze n erklären, di e Sp . durc h Heranziehun g reiche n Material s au s jüdische r Literatur z u beweise n versucht . Dies e Sammelarbei t Sp. s ha t da s Ver ­ ständnis de s Ja k ungemei n gefördert ; de r Beweis , da ß rei n literarisch e Reminiszenzen fü r di e Übergäng e be i Ja k maßgeben d waren , schein t mi r aber i n de n entscheidende n Fälle n nich t erbrach t z u sein . Den n Sp . fahndet nac h Zusammenhängen , w o di e literarisch e Ar t de r Paränes e ga r keine Verbindun g erwarte n läßt , un d gelang t s o zu r Annahm e höchs t umständlicher Assoziatione n be i de m Verf. , w o diese r i n Wirklichkei t Mahnung a n Mahnung füg t nac h eigenem Ermesse n ode r einer herkömm ­ lichen Reihenfolg e zulieb . Vgl . de n Kommenta r z u 1 5 1 9 (Analyse ) 1 13 1 18 l l 9 28.

Die Verwandtschaf t mi t jüdische n Gedanke n beweis t als o noc h nich t jüdische Herkunf t de r ganze n Schrift . E s läß t sic h abe r auc h zeigen , da ß die Deutun g de s Ja k al s eine s jüdische n Texte s au f erheblich e Schwierig ­ keiten stößt . Zwa r da s Fehle n eigentlic h jüdische r gesetzliche r Gedanke n wird ma n i n diese m Sin n nich t betone n dürfen . Den n di e Äußerunge n des Diaspora-Judentum s sin d durchau s nich t imme r au f Ritualismu s ein ­ gestellt. Gerad e bei der Mission unter den Heiden haben sich diese Juden an die große n Gedanke n ihre s Glauben s un d nich t a n di e kleine n gehalte n und habe n di e Bindung a n da s Geset z i m Sinn e de r hellenistische n Philo ­ sophie z u interpretiere n gesucht . Ic h würd e als o di e Wort e übe r da s Gesetz de r Freihei t 1 25 2 12 ehe r eine m Diaspora-Jude n zutrauen , fü r de n © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

3. Religionsgeschichtliche Beziehunge n

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die Gesetzesfrag e nich t brennen d war , al s eine m ritualistische n Juden ­ christen wi e de m Herrnbrude r Jak , de r mitte n i n de n Kämpfe n u m dies e Frage stand . Im Sinn e eines freier gerichtete n Diasporajudentum s müßte n dann auc h 1 27 un d 2 8 verstande n werden , un d be i de r Interpretatio n vo n 512 und 514 hätte man ohne Rücksicht auf das Evangelium und die christliche Gemeinde auszukommen . Abe r e s gib t doc h A n z e i c h en c h r i s t l i c h e n G l a u b e n s i n unsere r Schrift , di e durc h kein e Interpolationshypothes e zu beseitige n sind . Si e mache n jen e Deutun g de s Texte s al s eine s Zeug ­ nisses au s de m Judentu m unmöglic h un d verbiete n di e Annahm e de r Hypothese vo n Spitt a un d Massebieau . Sovie l ic h sehe , handel t e s sic h um dre i Stellen 1 : a) 1 18 is t di e Beziehun g au f di e Mensche n (al s „Erstlinge" ) un d di e Weltschöpfung unmöglich ; dan n kan n abe r de r Ver s nu r verstande n werden vo n de m kleine n Häuflei n Wiedergeborener , dere n Spure n bal d alle Kreatu r nachfolge n sol l — und da s sin d di e Christen ; b) ein jüdische s Verständnis de r Stell e 2 7 is t ausgeschlossen . Angerede t werden di e Leser , übe r dene n de r „edl e Name " genann t ist ; ihne n gegen ­ über stehe n di e Reichen , übe r dene n diese r Nam e offenba r nich t genann t ist. Wen n de r Ja k ein e jüdisch e Schrif t wäre , s o würde n dies e gottlose n Reichen in den Reihen des jüdischen Volkes zu suchen sein; diese n Schlu ß dürfen wir aus der „Armenliteratur" mi t aller Sicherhei t ziehen (siehe § 6). Dann wäre abe r andrerseits de r „edl e Name" ei n Kennzeichen de s Juden ­ tums, un d e s müßten auc h di e Reiche n z u seine n Trägern zählen . Da s is t nicht de r Fall ; als o kan n sic h di e Bezeichnun g mi t de m „edle n Namen " überhaupt nich t auf das Judentum beziehen , sonder n au f eine viel engere , die Reiche n nich t mi t umfassend e Gruppe , als o au f di e Christen ; c) i m zweite n Exkur s z u 2 26 versuch e ic h z u zeigen , da ß de r 2 14ff. vor ­ ausgesetzte un d bekämpft e Gegensat z „Glaub e — Werke" vo r Paulu s nicht denkba r ist , wei l de r Kamp f de s Paulu s nich t z u verstehe n wäre , wenn jüdisch e Kreis e vo r ih m dies e Antithese aufgestell t hätten . Als o is t der Abschnit t 2 14ff. ei n Zeiche n christliche r Abfassun g (vgl . noc h de n Exkurs z u 210 ). Wenn abe r au s andere n Stelle n da s Christentu m de s Verf. hervorgeht , so wir d ma n auc h a n de m überlieferte n Tex t vo n 1 1 siche r un d a n de m von 2 1 mi t große r Wahrscheinlichkei t festhalte n dürfen . Ma n wir d auc h nicht z u eine r komplizierte n literarische n Verarbeitungshypothes e z u greifen brauchen 2 ; da s nich t z u bestreitend e Nebeneinande r vo n Christ ­ lichem un d Jüdische m wir d durc h di e eklektisch e Ar t de r Paränes e zu r Genüge erklärt . Wen n abe r einma l Aufnahm e un d Weitergabe jüdische n 1 Ma n wir d auc h di e Charakteristi k 2 3 nu r mi t Schwierigkeite n au f Jude n beziehen ; aber beweisen d is t dies e Stell e nicht . 2 Ein e solch e träg t Soden (Einleitun g IV) vor, vgl. aber desselben Verfassers Urchristl . Literaturgeschichte 1905, 233.

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Einleitung

Gutes i m Christentu m zugestande n wird , s o fällt jede r Grun d dahin , de n Verf. nu n gerad e fü r eine n Judenchriste n z u halten 1 . Den n jene r Auf ­ nahmeprozeß ha t sic h wei t übe r di e judenchristliche n Kreis e hinau s er ­ streckt. I n solche n christliche n Gemeinden , di e nich t unte r de m Einflu ß des Paulu s un d seine r Kämpf e standen , is t j a überhaup t de r Bruc h mi t dem Judentu m offenba r nich t s o scharf hervorgetreten ; dies e Gemeinde n sind vielmeh r au s de m Diasporajudentu m herausgewachsen , un d ih r Christentum ist als ein zum vollen Universalismu s entschränktes Diaspora ­ judentum zu bezeichnen2. S o dürfen wir uns nicht wundern, wenn Schriften aus diese n Gemeinde n jüdische s Gu t nu r i n leichte r Christianisierun g weitergeben, habe n abe r andererseit s keine n Grun d z u de r Vermutung , daß ihre Verfasser, de r des Jak und der der Mandata im „Hirten", fü r ihre Person noch dem Judentum entstammten. Auch das Fehlen antiheidnische r Warnungen läß t doc h höchsten s darau f schließen , da ß Jak nich t a n ebe n bekehrte Heidenchriste n denkt , nötig t abe r nich t dazu , Auto r un d Lese r unter di e Judenchriste n Palästina s z u versetzen . Selbstverständlic h kan n auch da s Gegentei l nich t zwingen d bewiese n werden . Es is t überhaup t di e Frage , o b wi r eine n en g umgrenzte n religions ­ geschichtlichen Bezir k angebe n können , i n de n unser e Schrif t gehört . Daß ma n au s de m Vorkommen einzelne r Termin i dergleiche n Schlüss e nicht folgern darf , ist schon erwähnt; un d über solch e Einzelheiten hinau s wird i n eine r Paränes e imme r verhältnismäßi g weni g Materia l z u rinde n sein, da s ein e solch e Abgrenzun g ermöglicht . Ma n ha t au f essenisch e Einflüsse geschlossen , nu r weil Ja k übe r Barmherzigkeit , Eid , Reichtu m und Handelsgeschäft e ähnlic h z u denke n schein t wi e di e Essener 3. Abe r diese Gedanke n teil t Ja k auc h mi t paränetischen Schriftstellern , di e nicht Essener waren , un d alle positive n Kennzeiche n de s Essenismus fehle n i n unserem Text . Ebens o fehl t ein e bewußt e — freundliche ode r feindlich e — Berücksichtigung de r Gnosis, abgesehen vo n de r Aufnahm e de s Terminus ψυχικός, über desse n Herkunf t de r Verf. sich vielleicht ga r nich t klar wa r (S . 36) 4 . Aber ma n ha t au s 3 1ff. ein e Bekämpfun g de r Gnosis 1 S o — außer denen , di e unbedingt fü r die Autorschaft de s Herrnbruders eintrete n — A. Hilgenfeld , ZWT h 1873, 26 f.; W.Brückner , Chron . Reihenfolg e 1890, 29 1 ff.; C. H. v. Weizsäcker, Da s apostolische Zeitalte r 31902, 696f. ; J . Reville, Le s origines d e l'épiscopat, Pari s 1894, 229 f.; G . Hoennicke, Judenchristentu m 1908, 90 f.; H . J. Holtzmann, Neutest . Theol . II 2 1911, 388f.; Ropes; vorsichtig auc h Windisch , Exkur s zu 5, 20 a. B. 2 Beweisen d dafü r is t vo r alle m di e stark e Abhängigkei t urchristlichc r Ethik , sowi e gewisser Teil e de s Kultus vo n der Synagoge, un d auch di e Auffassung de s Christentum s als eines neuen Gesetzes. Zeugen sind außer dem Jak: l Klemens, Hermas, auch Barnabas und Matthäus. Vgl. zur ganzen Auffassung W . Bousset, Kyrio s Christo s 41935, 275—303. 3 D e Wette, 104; A.Hilgenfeld, ZWT h 1873, 26; W. Brückner, Chron . Reihenfolg e 1890, 29 1 ff. 4 τέλειο ς wird 1 4 3 2 harmlo s un d keinesweg s gnostisc h verwendet , 3 2 steh t j a da s Eingeständnis menschliche r Schwäch e daneben . 1 13 kann ma n mit den μεμψίμοιροι. Jud 16 doch nu r verbinden , wenn ma n vo n vornherei n vo n einem religionsgcschichtlichen Zu -

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3. Religionsgeschichtliche Beziehunge n

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herauslesen wollen 1 . I m Kommenta r z u 3 17 hab e ic h z u zeige n versucht , daß di e au f de n erste n Blic k s o ähnlich e Schilderun g de s falsche n Pro ­ pheten Herma s Mand. 11 8 i m Grund e nu r ein e formal e Parallel e ist , als o von ih r au s kein e Schlüss e gezoge n werde n können ; z u 3 16 abe r sin d di e mancherlei Möglichkeite n erwähnt , di e Ja k un d ander e paränetisch e Schriftsteller z u solchen Warnungen vor falscher Weishei t veranlaßt habe n können. Di e Gnosis ist nu r ein e vo n diese n Möglichkeiten, un d d a kein e anderen Kennzeiche n au f si e weisen, nich t gerad e di e wahrscheinlichste . Denn e s kann doc h nicht di e Red e davo n sein , da ß di e Wort e κρίνει νόμον usw. 4 11 etw a au f Kerdo n un d Marcio n anspiele n sollten , d a dies e For ­ mulierung überhaup t nu r ein e rhetorische Antithese z u κρίνων τον άδελφον αύτοΰ ist (sieh e Kommentar) . Man wir d sic h als o vo r allz u große r Bestimmthei t be i de r religions ­ geschichtlichen Einordnun g unsere s Texte s z u hüte n haben 2. A n diese m Urteil änder t auc h di e Tatsach e nichts , da ß Ja k eine n religiöse n Typu s von ausgeprägte m un d verhältnismäßi g einheitliche m Charakte r darstell t (Einleitung § 8). Denn sein e Religiositä t is t durchau s praktisc h gerichte t und verrä t keinerle i bestimmt e „Theologie" . E r nimm t gewiss e theologi ­ sche Formulierunge n auf , s o wi e e r ander e technisch e Ausdrück e ver ­ wendet, erklär t abe r wede r di e neu e Gebur t 1 18 noc h di e Gerechtigkei t Gottes 1 20 , da s eingepflanzt e Wor t 1 21 , da s vollkommen e Geset z 1 25 , de n reinen Gottesdiens t 1 27 , di e himmlisch e Weishei t 3 17 ode r di e Parusi e de s Herrn 5 7 ; ja e r verrä t nich t einma l ei n deutliche s Bewußtsei n vo n de m Umfang de r Gedankenkreise , di e e r a n diese n Stelle n berührt . Ein e Ausnahme schein t nu r 2 14-26 zu machen, ei n auf de n ersten Blick theologi ­ scher Abschnitt. Un d doc h is t auc h e r vo n wesentlich praktische m Inter ­ esse getrage n un d enthäl t ehe r eine n Protes t gege n di e mißbräuchlich e Verwendung gewisse r theologische r Formulierunge n al s eine n Ersat z de r abgelehnten Gedanke n durc h andere . Nu r ei n religionsgeschichtliche s Datum läß t sic h diese m Abschnit t entnehme n (vgl . de n zweite n Exkur s zu 2 26 ): der eigentlich e Sin n de r Paulus-Losunge n is t fü r Ja k verklungen , sammenhang zwische n dem , was Ja k tadelt , un d dem , was Ju d bekämpft , überzeug t ist , und di e ga r nich t antignostische , sonder n rei n praktisch e Tenden z de s Spruche s 1 13 übersieht. 1 A . Schwegler , Nachapost . Zeitalte r I 1846 , 442 ; O. Pfleidcrer , Urchristentu m II 2 1902, 545f.; E . Graf e a.a.O . 44; H. Weinel , Bibl . Theol . 2 1913, § 91. So zuletz t auc h H. Schammberger , Di e Einheitlichkei t de s Ja k i m antignostische n Kamp f 1936, und H. J . Schoeps, Theologi e un d Geschicht e de s Judenchristentum s 1949, 343—349 . 2 E . Lohmeyer, Galilä a un d Jerusale m 1936, 6 6 f. versteh t de n Ja k „al s de n Nieder ­ schlag eine s nazaräische n ode r auc h galiläische n Urchristentums" , wi e e r auc h de n Herrenbruder selbst , de n lebenslängliche n Nasiräer , de n Vegetarier, de n unermüdliche n Beter, de r de n Zehnte n nich t bezahlt e un d a m Opferdiens t sic h nich t beteiligte , de r galiläischen Wurze l de r Urkirch e zuweist . Nich t zufälli g gelt e e r daru m al s Auto r de s Briefes. Dagege n hatt e A . Meyer , Da s Rätse l de s Ja k 1930, 286—29 7 trotz gewisse n Gemeinsamkeiten mi t de n Essener n al s Heima t de r jüdische n Grundschrif t de s Ja k di e hellenistische Synagog e de r Diaspor a angegeben . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

seine Religion ist ein tätiges Christentum, das bei „Gesetz" und „Werken " nicht meh r a n umkämpft e religiös e Wahrheite n denkt , sonder n a n selbst ­ verständliche sittlich e Forderunge n christliche n Lebens . Auc h da s Wor t Gesetz ha t e r i n diese m Zusammenhan g nich t i n bewußte m Gegensat z zu de n Aussage n andere r gebraucht , sonder n harmlos , ohn e Definition , als Zusammenfassun g dessen , was seine r praktische n Frömmigkei t selbst ­ verständlicher Inhal t ist . Un d auc h hieri n steh t e r nich t allein . I m Exkurs zu 1 25 (vgl . auc h de n Exkur s z u 2 10) versuche ic h zu zeigen, da ß de r Aus­ druck „vollkommene s Geset z der Freiheit" auf ein Christentum des neuen geistigen Nomismu s weist , da s nich t etw a ers t al s Synthes e au s Paulinis ­ mus un d Judentu m entstande n ist , sonder n da s sic h al s Schöpfun g de s „entschränkten Diasporajudentums " begreife n läßt . E s handel t sic h u m dieselben Kreis e un d Gemeinden , dene n wi r z.B . auc h di e Sammlun g der Wort e Jesu verdanken . Auch hie r is t Ja k als o nich t Denker , Prophet , geistiger Führer , sonder n Pädagog , eine r unte r vielen , nehmen d un d aus ­ teilend au s de m alle n gemeinsame n Besitz . Daß Ja k vielfac h vo n de r Traditio n abhängi g ist , mu ß ma n sic h auc h vor Augen halten, wenn man über die Bildungssphäre seine r Schrift urteilt . An Sprach e un d Sti l is t freilic h z u erkennen , da ß de r Verf. i n verhältnis ­ mäßig gute r griechische r Diktio n z u Haus e ist , vgl . Einleitun g § 5. Manche sprachlich e wi e sachlich e Unebenheite n abe r hänge n offenba r mit de r Aufnahme tradierte n Gute s zusammen . Dies e Abhängigkeit mu ß nicht ohn e weitere s i m Sinn e große r eigene r Belesenhei t verstande n werden. Zwa r da ß de r christlich e Lehre r da s Alt e Testamen t kenn t un d benutzt, is t selbstverständlich . Abe r scho n di e besonder s starke n An ­ klänge a n di e jüdisch e Weisheitsliteratu r brauche n durchau s nich t darau f zu beruhen , da ß de r Auto r sic h Sammlunge n vo n Lesefrüchte n angeleg t hat 1 . Zu r Erklärun g würd e vielmeh r di e Tatsach e genügen , da ß e r al s christlicher Lehre r de n Gemeinde n sittlich e Mahnunge n z u überliefer n hat un d da ß ei n Tei l diese r Mahnunge n au s de r jüdische n Proselyten ­ paränese entstanden war. Wi r dürfe n namentlic h au s den in § 1 erwähnten Zeugnissen diese r Paränes e schließen , da ß die hellenistischen Jude n ihre n Proselyten di e ererbte n Sprüch e jüdische r Weishei t i n griechische r Pros a mitzuteilen sic h gewöhn t hatten . Kei n Wunder , da ß di e christliche n Missionare a n diese s Verfahre n anknüpften . Nu n wa r abe r di e jüdisch e Proselytenparänese auc h inhaltlic h bereit s seh r star k hellenisier t worden . Das war zu m eine n Teil ein e Folg e de s großen Verschmelzungsprozesses , in de n di e nationale n Kulture n de s Osten s mi t Schicksalsgewal t hinein ­ gezogen wurden , zu m ander n ein e unmittelbar e Wirkun g de r Mission , die ein e gewiss e Akkomodatio n a n di e geistig e Wel t de r z u Bekehrende n mit sic h brachte . Wen n als o di e Christe n be i de r jüdische n Paränes e An ­ leihen machte n ode r si e i n ihre m Sinn e weiterbildeten , s o konnte n sie , 1

Da s is t di e Meinun g vo n E . Grafe a.a.O . 11. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

4. Literarische Beziehunge n

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ohne e s z u wissen , hellenistische s Gu t mi t aufnehmen . Wi r dürfe n un s also nich t wundern, wen n wir be i Ja k Bilder n begegnen , dere n Ursprun g wir bi s i n di e griechisch e Philosophi e zurückverfolge n könne n (sieh e Kommentar z u 33ff.). Bezeichnend dafür , da ß Jak solch e Dinge aus zweite r oder dritte r Han d empfängt , schein t mi r di e Ar t z u sein , wi e e r 1 17b technische und untechnische Ausdrücke nebeneinande r stellt . Auch Zitate , wie ma n eine s mi t große r Wahrscheinlichkei t i n 1 17, ei n andere s vielleich t in 3 8b finden kann , könne n de n nich t befremden , de r weiß , i n welche r Fülle di e moralphilosophische n Schriftstelle r de r Zei t Sentenze n au s Dichtungen zitieren . I n de r wenige r literarische n Paränese , vollend s i n der de s Judentum s un d Christentums , schwinde t dan n mi t Dichtername n und Zitationsforme l woh l auc h häufi g da s Bewußtsein , da ß ma n zitiert . Die Ap g läß t Paulu s ausdrücklic h zitiere n 1728; bei de m Menanderzita t 1Kor 1533 aber fehl t di e Zitatio n un d a n ihrer Stell e steh t dieselb e Forme l μή πλανασvε, die wir auc h Ja k 1 LG vo r de m zitierte n Ver s lese n (vgl . abe r den Kommenta r z u 1 16). In al l diese n Fälle n läß t sic h als o nich t de r Nachwei s führen , da ß Ja k die betreffende n griechische n Autore n selbs t gelese n ha t (vgl . di e grund ­ sätzlichen Erwägunge n z u 1 27). Gewi ß entlehn t er , abe r e r tu t e s vo r allem deshalb , weil e r mitten in der Überlieferun g de r jüdisch-christliche n Paränese steht . Welch e Roll e eigen e Neigun g un d Lektür e dabe i spielen , die bei einem Autor von solche r Diktion j a nicht auszuschließen sind , ver ­ mögen wi r nich t z u sagen . 4. Literarische Beziehungen In einem paränetische n Text, de r in starke m Maße Tradition weitergibt , läßt sich Abhängigkeit vo n anderen Schriftstellern nu r mit Schwierigkeite n sicher nachweisen . Den n au s viele n de r Parallele n — auch de r vo n Spitt a gesammelten spätjüdische n Stelle n — kann ei n literarische r Schlu ß über ­ haupt nich t gefolger t werden . Si e verbürgen, zuma l wenn si e selbe r tradi ­ tionell gehaltene n Texten angehören , zunächs t nu r dies , da ß ma n in jene n Zeiten un d Kreise n di e betreffende n Gedanke n gepflegt , di e betreffende n Formulierungen ausgepräg t hat ; dies e könne n a n de n Verf . ebensogu t durch Propaganda , Predigt , Unterricht , Katechumenen - ode r Missionars­ belehrung gekomme n sei n wie durc h Bücher . S o wird ma n sic h vor weit ­ gehenden Schlüsse n hüte n müssen . Immerhi n gil t e s einige Tatsache n in s Auge z u fasse n un d bestimmt e Möglichkeiten z u erwägen . Zweifellos ha t Ja k al s sein e Bibe l di e LX X benutzt . Vo n seine n wenigen wirkliche n Zitate n ha t di e Stell e 223 = Gen 15 6 da s Passivu m έλογίσvη mit de r LX X gege n da s Aktivum de s Originals, un d auc h 4 6 = Prov 334 folg t de r griechische n Bibel , di e vo n de r hebräische n a n diese r Stelle star k abweicht . Vo n de n Anklänge n erinner n 1 10f. 39 5 4 5 7 a n di e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

LXX-Sprache. Wen n Ja k 223 di e Wort e και φίλο ς vεο υ εκλήv η mit de m Zitat au s Ge n 156 z u verbinde n scheint , s o mu ß wenigsten s mi t de r Möglichkeit gerechne t werden, da ß auch das Judentum de n Spruc h scho n in diese r Weis e ergänz t hatt e (sieh e de n erste n Exkur s z u 2 2 6 ) ; das wär e dann kei n Zitiere n de r Bibe l mehr . Nu r a n eine r Stell e schein t Ja k ein e griechische Übersetzun g de s Original s z u bieten , di e vo n de r LX X ab ­ weicht: Jak 520 = Prov 10 12. Aber das ist gar keine wörtliche Übersetzung , sondern schein t vielmeh r ei n Spruc h z u sein , wi e e r i n de r christliche n (auch scho n de r jüdischen? ) Paränes e bereit s umlie f (sieh e Kommentar) . Er is t woh l i n Anlehnun g a n di e Wort e de r Prov . gebildet , abe r wen n seine Formun g älte r al s Ja k ist , s o kan n un s auc h dies e Stell e nich t ver ­ anlassen, de m Ja k Benutzun g de s hebräische n Alte n Testament s zuzu ­ schreiben. Schwieriger is t die Frage zu beurteilen, o b Jak da s Buch des S i r a c i d e n gelesen hat . Zahlreich e Wort e unsere r Schrif t berühre n sic h mi t Stelle n aus Sirac h (sieh e den Kommentar un d de n Abdruck de r Stelle n bei Mayor CXVIf.), abe r nirgend s is t di e Ähnlichkei t s o eindeutig , da ß au f ei n literarisches Abhängigkeitsverhältni s geschlosse n werde n müßte . Un d jene Berührunge n würde n sic h auc h ander s erkläre n lassen : di e Paränes e gibt of t di e Gedanke n de r Weisheitsliteratu r i n Pros a umgesetz t weiter ; wer i n de r paränetische n Traditio n stand , wa r als o auc h i m Ideenkrei s dieser Literatu r z u Haus , ohn e da ß e r si e selbe r studier t habe n mußte . Immerhin is t e s vo n vornherei n wahrscheinlich , da ß ei n christliche r Lehrer wi e unse r Auto r da s Buc h kannte , da s Jude n wi e Christe n ein e klassische Sammlun g vo n Weisheitssprüche n bot . I n wesentlic h abge ­ schwächtem Maß wir d ma n da s auc h fü r di e S a p i e n t i a S a l o m o n i s al s glaublich gelte n lasse n dürfen ; di e Berührunge n sin d hie r wenige r zahl ­ reich; abe r Sap 2 enthält ei n wichtiges Zeugni s fü r de n religiöse n Gegen ­ satz zwische n Reic h un d Arm , de r fü r Ja k solch e Bedeutun g ha t (sieh e Einleitung § 6). Die T e s t a m e n t e de r 12 P a t r i a r c h e n sin d unte r de n Schritte n de r jüdischen Literatu r da s Buch , welche s nächs t Sirac h di e meiste n Berüh ­ rungspunkte mi t Ja k bietet . Abe r e s enthäl t selbs t Paränes e un d kan n daher zunächst nur als Zeugnis dafü r angesehe n werden, da ß ein bestimm­ tes Motiv, ein e bestimmt e Formulierun g i n de r paränetische n Traditio n existierte; ei n direkte s literarische s Abhängigkeitsverhältni s läß t sic h au s diesen Übereinstimmunge n nich t ableiten . Beispiel e sin d i m Kommenta r zu 1 3 . 4 1 5 4 5 4 7 b . 8 a . b 5 11 angeführt . Als Zeuge n un d Tradente n müsse n wi r auc h P h i l o imme r meh r an­ sehen lernen . Wen n e r z.B . ein e Anzah l Bilde r mi t Ja k gemeinsa m hat , so glaube ic h i n de r Erklärun g z u 3 1ff. gezeigt z u haben , da ß Phil o selbs t hier nich t schöpferische r Schriftstelle r ist , sonder n dies e Vergleich e de r moralphilosophischen Propagand a seine r Zei t entlehnt , di e wir wiederu m oft nur aus des später schreibenden Plutarch Schriften erschließe n können . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Woher Ja k i n solche m Fall e schöpfte , o b au s jüdische r Paränes e (di e dann vielleich t auc h Phil o benutz t hätte) , o b au s de r kynisch-stoische n Diatribe im allgemeinen , o b au s eine m bestimmte n Schriftstelle r wi e Philo, da s läß t sic h mi t Sicherhei t nich t imme r ausmachen . Sodan n abe r ist Phil o wertvolle r Zeug e fü r da s Diasporajudentum , sein e Bibel ­ benutzung, sein e Kultsprach e un d sein e Frömmigkeit . Da ß alles , was e r auf diese m Gebie t mi t Ja k gemeinsa m hat , zunächs t nu r al s Parallele , nicht al s Quell e de s christliche n Autors betrachte t sei n will, versteh t sic h von selbst . Vo n de r Mannigfaltigkei t de r au f dies e ode r au f jen e Weis e zu erklärende n Übereinstimmunge n zwische n Phil o un d Ja k wir d sic h jeder Lese r diese s Kommentar s überzeugen ; ein e freilic h längs t nich t vollständige, auc h bisweile n irreführend e List e steh t be i Mayor CXXI; Erörterungen übe r da s Verhältni s zwische n Phil o un d Ja k finde n sic h bei C . Siegfried, Phil o von Alexandrien 1875, 310—314 und be i P . Feine, Jakobusbrief 1893, 142—146 . Die Verwandtschaf t de s Ja k mi t de n W o r t e n J e s u is t of t beton t worden. Sovie l ic h sehe , handel t e s sic h hie r u m ein e dreifach e Ähnlich ­ keit. Zunächs t u m ein e rei n formale : Ja k biete t z u eine m Tei l Spruch ­ paränese, un d di e Wort e Jes u sin d i n de r gleiche n Weis e gesammelt , mitunter nu r rei n äußerlic h (durc h Stichwortanschluß ) ode r auc h ga r nicht verbunden , s o daß dies e in di e Evangelie n de s Matthäus un d Luka s aufgenommenen Spruchsammlunge n dieselb e literarisch e Ar t habe n wi e etwa Ja k 1 und 5. Aber ma n kan n auc h darübe r hinau s vo n eine r Ähn ­ lichkeit de s Stile s reden ; di e Verwendung kurze r zugespitzte r Imperativ e durch Jesu s wie durc h Ja k berechtig t dazu , vo r alle m abe r di e Verwandt ­ schaft gewisse r Bilderkreise : auc h be i Ja k treffe n wi r j a Bildwort e vo m Acker un d von Pflanze n (57 3 12 ), von Motten un d Ros t (52f.) , un d Berüh ­ rungen mi t de m Bilderkrei s vo m Warte n un d Wache n (5V). Auch di e Anrede „ih r Ehebrecherinnen " (44) und di e Erinnerun g a n di e Pro ­ pheten (5 10 5 17f.) gemahn t a n di e Sprach e Jesu . Endlic h abe r besteh t zwischen Evangeliu m un d Ja k ein e Gemeinsamkei t de r Gesinnungen . Hier wi e dor t atme n wi r di e Luf t eine s ethische n Rigorismus , desse n lapidare Befehl e vo r Wel t un d weltlicher Gesinnun g warnen , z u Frieden , Sanftmut un d Demu t mahnen 1. E s is t di e Sphär e de s erhörungsfrohe n 1 Besonder s bemerkenswer t sin d folgend e Berührunge n i m einzelnen : De r Pläne ­ macher Ja k 4 13 erinnert an das Gleichnis vom reichen Kornbauer Lk 12 16ff., di e Mahnung zum Tu n i m Gegensat z zu m bloße n Höre n Ja k 1 22 a n da s Gleichni s a m Schlu ß de r Bergpredigt, Ja k 3 18 a n Mt 59, die Warnun g vo r de m Richten Ja k 4 11 a n Mt 71, die Mah­ nung zu r Demu t Ja k 4 10 a n Mt 23 12 = Lk 14 11 18 14. — Vgl. i m übrige n Werner , Th Q 1872, 263ff.; H . v. Soden , Jahrb . f . prot . Theol . 1884, 169 ; W. Brückner a.a.O . 290; P. Feine, Jakobusbrie f 1893, 133 ; Spitta 158 ff.; Schlatter 9—19 ; G.Kittel, ZN W 41, 1942, 84—9 4 legt keine n besondere n Wer t meh r (wi e noc h ThLBl 44, 1923 , 6 ) darauf, daß di e Ankläng e hauptsächlic h di e Bergpredig t beträfen , sonder n beton t vo r allem , daß dies e Wort e ode r Anklänge ni e al s Herrenwort e „zitiert " werden. Da s sicher e de m Jak wi e de n „Zwe i Wegen " de r Didach e di e Abfassung z u eine r Zeit , d a di e Entwick -

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Einleitung

Gebets un d de s wunderwirkende n Glaubens , i n di e wi r hineinschaue n (vgl. de n Kommenta r z u 1 5ff. 4 3 5 16ff.). Auc h di e Stimmun g de r Armen ­ frömmigkeit herrsch t au f beide n Seite n (sieh e Einleitun g § 6), verbunden mit de r Mahnun g zu r Barmherzigkei t (Ja k 2 13) un d de r Bedrohun g de r Reichen, di e sic h be i Ja k allerding s gelegentlic h in s Unterchristlich e verirrt (sieh e Einleitun g § 8). Gewiß erkläre n sic h manch e vo n diese n Gemeinsamkeiten au s der Verwandtschaft de r Intuition; wie im Kommen ­ tar z u 1 27 gezeig t ist , ha t diese r Geist , de r all e religiöse n Pflichte n au f di e sittliche Bewährung i m Leben zurückführt, auc h sonst in der ausgehende n Antike sein e Parallelen , abe r di e Predig t Jes u un d di e Paränes e de s Ja k stellen beide diesen Geist in jüdisch-christlicher Ausprägung dar . Zweifellos ist nämlic h viele s vo n diese m gemeinsame n Gu t al s Erb e israelitisch ­ prophetischer wi e jüdische r Religio n in s Evangeliu m wi e i n de n Ja k gekommen. Abe r e s sin d auc h näher e Verbindunge n vorhanden . Di e Worte Jes u wurde n z u paränetische m Zwec k gesammelt , un d di e Ge­ meindeparänese verwendet e solch e Sprüche , of t freilic h ohn e si e durc h ausdrückliche Zitierun g kenntlic h z u machen 1. We r di e christliche n Ge ­ meinden Paränes e lehrte , de r teilt e ihne n bewuß t ode r unbewuß t auc h Worte Jes u mit . Ja k selbe r liefer t mi t de m Spruc h vo m Schwöre n 5 12 einen Bewei s dafür . I m Kommenta r is t gezeigt , da ß dor t ein e außer ­ kanonische, übrigen s auc h sons t bezeugt e For m de s Wortes vorliegt , un d daß wi r keine n Anla ß haben , de n Spruch , wei l e r nich t al s Herrnwor t zitiert ist , fü r unech t z u halten . U m diese s Einzelfall s willen , wi e au s allgemeinen Gründe n is t als o di e Bekanntschaf t de s Ja k mi t de r Über ­ lieferung vo n Jesu s anzunehmen . Un d überdie s habe n di e Gemeinden , in dene n dies e Überlieferun g gesammel t wurd e — es werde n i n erste r Linie gerad e nich t di e Paulusgemeinde n gewese n sei n — den Geist , de r aus de n Worte n Jes u sprach , unte r sic h verbreite t un d au f neu e Lebens ­ beziehungen angewendet . Gewi ß is t diese r Geis t dabe i of t eingeeng t worden, abe r de r Erns t de s Wollen s un d di e Stärk e de r Forderun g ver ­ mochte auc h dan n noc h z u wirke n un d neue s Wolle n un d Forder n lebendig z u machen . Auc h au f diese m indirekte n Weg e konnt e ein e Berührung zwische n unsere r Schrif t un d de m Evangeliu m Jes u zustand e kommen. Daß Ja k abe r eine s unsere r Evangelie n benutz t habe , läß t sic h nich t beweisen2. Ja k 5 12 ist gerade kei n Zeugni s fü r di e Kenntnis de s Matthäuslung vo n de r Zitatio n de s κύριος-Wortes zur γραφή-Zitation noch nich t eingesetz t hatte . Dabei is t jedoc h übersehen , da ß sic h au s de m Wese n de r Paränes e di e Anonymität vo n selbst naheleg t (vgl . obe n S . 43). Die formale n Analogie n (G . Kittel , ThW B IV, 109 A. 151) können nich t auße r Betrach t bleiben . Vgl. auc h K . Aland, ThL Z 1944, 10 3 f. 1 Vgl . mein e Schrift : Di e Formgeschicht e de s Evangelium s 2 1933, 234ff. 2 K.Aland , ThL Z 1944, 9 9 f. 104, hält wege n Ja k 5 17, vgl . L k 4 25, ein e Benutzun g der Evangelie n durc h Ja k fü r diskutabel . G . Kittel , ZN W 44, 1942 , 84—90 , zählt di e Stelle nich t unte r seine n 26 Anklängen a n Herrenwort e auf ; stat t desse n dien t si e ih m S. 81 als Argument fü r di e palästinisch e Herkunf t de s Jak . Ein e sorgfältig e Darlegun g © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Evangeliums, sonder n fü r ein e ander e Überlieferung . De r Spruc h 43 is t eher ein e Korrektu r z u Mt 7 7 al s ei n Ech o davon , abe r doc h wir d auc h hier nich t unbeding t de r Wortlau t de s Spruche s Jes u vorausgesetzt , sondern ebens o wi e Ja k 1 5 nu r di e christlich e Hoffnun g au f Gebets ­ erhörung. Daß auch die Bildersprache von 3 12 nicht aus dem evangelische n Parallelspruch z u erkläre n is t un d da ß endlic h auc h 2 8 nich t Jes u Wort , sondern da s Alte Testamen t zitier t wird , hab e ic h i m Kommenta r ausge ­ führt. Die Beziehunge n de s Ja k z u de n P a u l u s b r i e f e n 1 dürfe n vo n vorn ­ herein nich t überschätz t werden . Den n de r Abschnit t Ja k 2 14-26 , de r mi r allerdings di e Kenntni s bestimmte r Paulus-Losunge n vorauszusetze n scheint (sieh e de n zweite n Exkur s z u 2 26 ), beweist doc h gerade , da ß vo n einer eindringende n Lektür e de r Paulusbrief e be i Ja k nich t di e Red e sei n kann. E r kenn t nu r di e Schlagworte , nich t di e Gedanken , un d solch e Kenntnis denk t ma n sic h besse r au f nicht-literarische m Weg e vermittelt . Dem widerstreitet auc h da s Zeugni s andere r Stelle n nicht . I m Exkur s z u 115 hab e ic h z u zeige n versucht , da ß di e Kettenreihe n Ja k 1 2 - 4 Rö m 5 3-5 formal un d sachlic h au s gleichen Voraussetzungen z u erkläre n sind , un d im Kommenta r z u 2 10, da ß dor t un d Ga l 53 ein e jüdisch e Rege l benutz t wird. Wenn weiter Jak 2 8 sich nicht auf die Zusammenfassung de s Gesetzes im Liebesgebo t bezieh t (sieh e Kommentar) , s o kommen Rö m 139 Gal 5 14 ebensowenig al s Parallele n i n Frag e wi e de r Spruc h Jesu . 2Ko r 1 17-19 (ναι ναί — ου ου) aber ist, wenn e s hier überhaup t Zusammenhäng e gebe n sollte, vo n de m Herrnwor t übe r da s Schwöre n beeinfluß t un d nich t vo n Jak 5

12 .

Ernsterer Erwägun g bedürfe n einig e parallel e Termin i be i Paulu s un d Jak. Den n hie r lieg t di e Möglichkei t vor , da ß gewiss e Formulierunge n des Paulu s gemeinchristliche s Sprachgu t geworde n un d s o a n Ja k ge ­ kommen sind . Vielleich t kan n ma n i n δικαιοσύνη vεο ΰ 1 20 de n Paulus ­ Ausdruck wiede r erkennen , de r dan n allerding s sein e ursprünglich e Be ­ deutung „Gerechtigkei t ohn e Werke " völli g abgestreif t hätt e un d z u einer Bezeichnun g gesetzliche n Verhalten s i m Sinn e unsere r Schrif t ge ­ worden wäre . Vielleich t wa r auc h da s Bil d vo m Streite n de r ήδοναί in unsern Glieder n Ja k 4 1 unte r Christe n scho n durc h Ro m 723 populä r geworden (vgl . abe r di e Bedenke n i m Kommentar) . Dagege n erschein t es mi r untunlich , προσωπολημψία als Bildun g de s Paulu s anzuspreche n (siehe Kommenta r z u Ja k 2 1 ); un d di e Stelle n 1 12 2 5 mi t de r Wendun g der Gründe , de n Ja k i n Abhängigkei t vo n eine r Traditio n de r Herrenwort e z u sehen , wie si e gerad e Mt bietet, findet sic h be i Μ. Η . Shepherd, The Epistl e o f James and th e Gospel o f Matthew, JB L 75, 1956 , 40—51 . 1 Vgl . H . J. Holtzmann, ZWT h 1882, 292 ; P. Feine, 100ff.; dagege n M . Zimmer , ZWTh 1893 (N.F. 1), 481 ff.; gegen ih n wieder P . Feine, NJDT h 1894, 322ff.; i n eine r Anzahl vo n Fälle n vermitteln d ■— „Beherrschung de r damalige n Diction in de n Ge ­ meinden durc h di e paulinische n Ausdrücke" — H. v. Soden , JPT h 1884, 162 ff. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

τοις άγαπώσι ν αυτό ν geben ein e jüdisch-christlich e Forme l wieder , nich t das Paulus-Wor t lKo r 2 9, das seinerseit s wiede r ei n Zita t ist . Ebenso is t die Gegenüberstellun g vo n Höre n un d Tun 1 22 jüdisc h un d stamm t nich t aus Ro m 2 13, un d da s Armenpatho s de s Ja k gehör t s o gewi ß i n eine n großen religionsgeschichtliche n Zusammenhang , da ß Ja k 2 5 nich t vo n 1Kor 1 27 abgeleite t werde n darf . Alle s i n allem : Ja k schreib t offenba r nach Paulus , abe r nich t unte r de m direkten , nu r durc h Lektür e z u er ­ klärenden Einflu ß seine r Briefe . Das Verhältnis de s Jak zu m 1. P e t r u s b r i e f is t vie l behandelt 1, un d die Ähnlichkeit beide r Schrifte n is t of t überschätz t worden . Ein e gewiss e Verwandtschaft de r Art is t vo n vornherei n deutlich , den n auc h de r 1Pet r enthält zu m Tei l Paränese 2. Da ß i n de n Präskripte n beide r Schrifte n di e Christen al s Diasporabewohne r bezeichne t werden , is t ei n Symbo l diese r Stilverwandtschaft, abe r kei n Zeiche n literarischer Entlehnung . Di e wich­ tigsten Parallele n sin d Ja k 1 2 f .: 1 Petr 1 6.7 un d Ja k 4 6-10 : 1Petr 5 5-9 . Das erste Stellenpaar , da s vo n de n ποικίλοι πειρασμο ί handelt, is t i m Exkur s zu 1 4 untersuch t mi t de m Ergebnis , da ß ein e allgemein e Gedankenver ­ wandtschaft vorlieg t un d ein e teilweise , abe r auc h nu r i m z u en g be ­ grenzten Rahme n de s Neue n Testament s auffallend e lexikalisch e Be ­ rührung. Da s zweite Stellenpaa r enthäl t Paränese , und zwar eine Mahnung zur Demut , sodan n da s Zita t Pro v 334, endlich de n Appell , de m Teufe l Widerstand z u leisten . Abe r i m Kommenta r is t gezeigt , da ß di e Motiv e in 1 Petr gan z ander s verwende t sind , un d da ß di e groß e Verschiedenhei t dieser Beziehunge n literarisch e Abhängigkei t wede r au f de r eine n noc h auf de r andere n Seit e wahrscheinlic h macht . S o läß t sic h di e Ähnlichkei t auch diese s Stellenpaar s au f di e ga r nich t befremdlich e Verwandtschaf t der paränetische n Stoff e zurückführen 3. De r Spruc h αγάπη καλύπτε ι πλήvος αμαρτιώ ν 1 Petr 48 wir d Ja k 5 20 offenba r benutzt , abe r e r is t älte r als 1Petr . Un d de n Gedanke n vo n de r Wiedergeburt , 1Pet r 1 23 i m Zu ­ sammenhang dargestellt , Ja k 1 18 nu r ebe n angerührt , wir d ma n auc h 1 W . Brückner , ZWT h 1874, 530ff; ders. , Studie n de r ev.-prot . Geistliche n Baden s V 1879 , 163ff.; ders. , Chronol . Reihenfolg e 1890, 60ff.; H . v . Soden , Jahrb . f . prot . Theol. 1884, 16 7 ff. Zuviel Parallele n werde n be i Mayor CII—CVII aufgeführt , noc h mehr be i Spitt a 184ff . Di e Läng e diese r Liste n is t irreführend , d a αποvεμένοι (Jak 1 21 1Petr2 1 ), παρακύπτω (Jak 1 25 1Pet r 1 12), καλή αναστροφ ή Jak 3 13 l Petr 2 12 al s Parallele n genannt werden. Wen n e s das Wort προσωπολημψία schon gab (s . Kommentar z u Jak 2 1 ), so is t άπροσωπολήμπτως 1 Petr 1 17 noc h nich t auffallend . Vgl . jetz t auc h A . Wifstrand , Stylistic Problems i n the Epistle s o f James an d Peter , StT h I, 1948 , 170—182 . 2 Vgl . E . Lohse, Paränes e un d Kerygm a i m 1. Petrusbrief, ZN W 45, 1954 , 68—89 . Zur Verwandtschaf t mi t Ta k (Stichwort-Anreihune! ) s . bes . S . 80f. 86. 3 Wi e i m Exkurs zu 1 4, so muß auch hier betont werden, da ß in 1 Petr der Zusammen ­ hang besser , di e Durchführun g einheitliche r ist . Abe r da s is t be i paränetische n Texte n kein Zeiche n de r Priorität ; ehe r hätt e de r Text , de r da s paränetisch e Materia l unver ­ arbeitet bringt , de n Schei n de s Alters fü r sich . I n Wirklichkei t handel t e s sic h hie r nu r um de n Gegensat z zwische n meh r ode r minde r literarische r Verarbeitun g de r Paränes e und nich t u m de n Unterschie d de r Zeiten .

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4. Literarische Beziehunge n

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nicht al s einen Bewei s literarischer Abhängigkeit verwerte n dürfen , zuma l da die Terminologie a n beiden Stelle n verschieden ist . 1 Petr 2 11 gebrauch t dasselbe Bil d vo n de n streitende n Begierde n wi e Ja k 4 1, abe r da s Bil d ist älter , di e Schilderun g Ja k 1 10f. fäll t i n de n Wortlau t de r Deuterojesaia ­ Stelle, di e 1 Petr 1 24f. zitiert , übrigen s i n gan z andere m Sinne ; abe r e s ist ebe n de r Sti l de r LXX , nich t de r eine s christliche n Autors , de r hie r die Verwandtschaf t ausmacht . Di e Thes e vo n eine r nachweisbare n literarischen Beziehun g zwische n Ja k un d 1Pet r schein t mi r demnac h samt ihre n literaturgeschichtliche n Folgerunge n unbegründe t z u sein , und zwa r hauptsächlic h darum , wei l si e nich t berücksichtigt , i n welche m Maße paränetisch e Formulierunge n Gemeingu t werde n un d sic h einseiti g literarischer Abschätzun g entziehen . Noch größer e Aufmerksamkei t verlang t da s Verhältni s de s Ja k zu m H i r t e n de s H e r m a s 1 . Hie r findet sic h ein e Verwandtschaft , di e übe r lexikalische un d gedanklich e Berührunge n hinausgeht ; vielmeh r könne n einzelnen Mahnunge n de s Ja k ausführlich e zusammenhängend e Er ­ örterungen i m „Hirten " a n di e Seit e gestell t werden , di e wi e ei n Kom ­ mentar z u jene n wirken . Da s is t vo r alle m be i de m Gedankenkrei s vo n Glauben un d Zweife l de r Fall . Herma s Mand. IX ist di e best e Erklärun g zu Ja k 1 5 - 8 , di e sic h denke n läßt 2 . Immerhi n sin d di e Ausdrück e nich t überall dieselben ; de r Zweifle r heiß t zwa r be i beide n δίψυχος (vgl. auc h 1 Vgl . Th . v. Zahn , De r Hir t de s Herma s 1868, 39 6 ff.; Taylor, Journal o f Philolog y XVIII, 1890 , 320f.; P. Feine, Jakobusbrie f 136ff; Mayor LXXIVff un d da s fü r solch e Studien ausgezeichnet brauchbare Werk The New Testament in the Apostolic Fathers by a Committee of the Oxford Society of Historical Theology 1905,10 8 ff. Während die meisten Hermas von Ja k abhängi g sei n lassen , spreche n sic h H . J . Holtzmann, Einleitun g 31892, 336 und O . Pfleiderer , Urchristentu m 21902, 542 für da s umgekehrt e Verhältni s aus . Siehe auc h S . 67 A. 2. O. J. F. Seitz , Relationship o f th e Shepher d o f Hermas to th e Epistle o f James , JB L 63 , 1944 , 131—140 (dazu nochmal s ebend a 66, 1947 , 211—219 ) unternimmt es , au f Grun d eine r Nachprüfung de r Zusammenhänge , i n dene n da s Wor t δίψυχος Jak 1 8 4 8 l Klem 23 3 2 Klem 11 2 Hermas Mand. IX erscheint, nachzuweisen, daß alle dies e Schrifte n i n gleiche r Weis e au s eine m current boo k (s o schon Ropes S . 89 ) schöpfen, das Jak 4 5 al s ή γραφή, 1Klem 233 als ή γραφή αυτή, 2Klem 11 2 als ό πρωφητικδς λόγος erwähnt wird; vgl . ferner Μ. Η. Shepherd a.a.O. 41 Α. 3. Nach W.I. Wolverton, The Double-Minded Man i n the Light of Essen e Psychology , Angl . Theol. Revie w 38, 1956 , 166—175 (es werde n u.a . vergliche n z u Ja k le.s : 1Q H VII 2—5 ; zu Ja k 4 1-3 : 1Q S V 4.5; zu Ja k 4 6-8 : 1Q S III 8 ; X 21 . 24; 1QH VII 2—5 ) nimmt O . J . F. Seit z nochmal s Stellung zu r Herkunf t vo n δίψυχος, -ία , -εΐ ν und vermute t al s Quell e da s Buc h Elda d und Modad, da s Herrn . Vis . II 3 4 zitier t ist : Afterthoughts o n th e Ter m „Dipsychos" , NTS 4 , 1957—1958 , 327—33 4 (vgl. S . 266 A . 2). 2 I n der Ta t is t Mand. IX1-3 als Erklärun g z u Ja k 1- oder β in di e Kommentar e de s Oecumenius un d Theophylact wi e i n di e Caten e übergegangen, i n dies e mi t de r Angabe des Fundorts . Aus de r Caten e entnah m Grabe , Spicilegiu m patr . 1700 I 303 , die Worte, und so kamen sie schon vor Auffindung de s griechischen Hermas-Textes in die Ausgaben. Verglichen werde n konnt e dabe i auc h di e Anführun g desselbe n Passu s ohn e Zitations ­ formel be i Ps . Athanasius, Doctrin a a d Antiochum ducem , MPG 28, 565 ff., un d i n de r 85. Homilie de s Antiochus Monachus,MPG 89, 1692. Gebser abe r zitiert S. 30 die Worte als Eigentu m de s Oecumenius.

4 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

Herrn. Sim. VI 12 I X 21 3 ), „zweifeln" abe r be i Ja k διακρίνεσvαι, bei Hermas διστάζειν. Der zweit e verwandte Gedankenkrei s is t de r von Reic h und Ar m (sieh e § 6 dieser Einleitung) 1 . Mit Worten, di e a n Ja k 5 1-6 er ­ innern, ermahn t di e klein e Paränes e Herrn . Vis . III 91-6 di e Reiche n (ähnlich auc h Sim. I 8 ff.), und Sim. II sucht da s Proble m de s Reichtum s für di e Gemeinde n möglichs t grundsätzlic h z u lösen . Abe r i n diese n Stücken ist die Zugehörigkeit vo n Reichen zur Gemeinde — und offenba r in beträchtliche r Zah l — vorausgesetzt. Dies e Paränes e is t als o au f fort ­ geschrittenere Verhältnisse berechnet , als di e e s sind , für di e Ja k schreibt ; wenn Ja k vo n Herma s abhängig wäre , s o müßte e r doch als Tradent eine r dem Herma s gegenübe r ältere n paränetische n Formulierun g gelten . Abe r Schlüsse au f literarisch e Abhängigkei t lasse n sic h au s de n genannte n Stellen überhaup t nich t mi t Sicherhei t ziehen . Auc h di e i m Exkur s z u Jak 4 5 behandelt e Verwandtschaft i n de r Vorstellung vo n Geister n (sieh e Hermas Mand. III 1. V 25. X 2 6 . 32) hilft nich t weiter, sonder n verwickel t eher de n Tatbestand ; den n be i Herma s erschein t di e Vorstellun g wei t weniger verchristlich t al s be i Jak ; e s läßt sic h als o kau m denken , da ß de r Hirte hie r vo n unsere r Schrif t beeinfluß t ist . I n Wahrhei t handel t e s sic h wohl darum , da ß beid e Schrifte n übe r eine n verhältnismäßi g große n gemeinsamen paränetische n Besit z verfügen , de n Herma s meis t i n ver ­ arbeitetem Zustan d („ausgeführt e Paränese" , sieh e Einl . S . 16), Jak i n Spruchform wiedergibt ; un d di e Übereinstimmun g einzelne r Gedanken , Sprüche un d Ausdrück e bestätig t diese s Resultat 2. Wi e abe r jede m vo n ihnen diese r Besit z vermittel t worde n ist , vermöge n wi r nich t z u sagen . Es bestehen zwischen Ja k un d Hermas also in verstärktem Maße dieselbe n Beziehungen, di e wi r zwische n unsere m Auto r un d 1 Petr festgestell t haben. Die angebliche n ode r wirkliche n Verwandte n unsere r Schrif t ergeben , wenn ma n si e mi t Ja k vergleicht , zwa r mancherle i Ausbeut e fü r di e Ge 1 Nähere s übe r Reich e un d Arm e be i Herma s un d da s überlieferungsgeschichtlich c Verhältnis zu m Ja k führ t Dibeliu s i n seine m Hermas-Kommenta r (HN T Erg.-Bd. ) i m Exkurs z u Sim. II 5 aus (S . 555f.). 2 Di e gleiche n Sätz e stehe n Mand. XII 4 7 5 2 (φεύζετα ι αφ ' υμώ ν vom Teufe l 52 auc h άντισταvήτε αύτω ) und Ja k 47 — sie dürfte n jüdische r Herkunf t sei n (sieh e Kommentar) ; ferner Mand . II 2· (μηδενός καταλάλει ) und Ja k 4n . Gleich e Gedanken : Vis . II 27 Ja k 1 12 (selig, we r i n Trübsa l beharrt) , Mand . VIII 10 Sim . Is Jak 1 27 (Witwe n un d Waise n ver ­ sorgen), Vis . I 1 8 Mand. IV 1 2 Ja k 1 15 (Begierd e bring t Tod ) — auch dies e Stelle n sin d von jüdischer Tradition direkt oder indirekt beeinflußt. Darübe r hinaus sind Berührunge n rein formale r Ar t z u erwähnen . Da ß di e Ähnlichkeit vo n Ja k 3 17 und Herma s Mand. XI 8 solcher Ar t ist , versuch e ic h i m Kommenta r nachzuweisen ; Ja k 4 12 un d Mand . XII 6 3 stimmen i n de r au s de m Judentu m stammende n Gottesprädikatio n überein ; καρττός δικαιοσύνης steht Ja k 3 18 un d Herma s Sim. IX 192 , aber i n verschiedenem Sinn . De r übe r die Christe n genannt e Nam e wir d Sim. VIII 6 4 un d Ja k 27 erwähnt , di e Verbindun g τρυφάν κα ι σπαταλά ν begegnet Sim. VI l e un d Ja k 5 5 ; Mand. IIa · heißt di e Verleumdun g ein άκατάστατον δαιμόνιον , Jak 3 8 di e Zung e ei n άκατάστατον κακό ν — aber i n diese n Fällen handel t e s sic h woh l nu r u m geläufig e Wendungen .

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4. Literarische Beziehunge n

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schichte de r Paränese , abe r keinerle i Anhaltspunkt e fü r di e Datierun g des Jak . Nu r da ß z u seine r Zei t di e Kämpf e de s Paulu s u m da s Geset z schon der Vergangenheit angehören , da s läßt sich mit Bestimmtheit sagen . Aber e s is t doc h z u fragen , o b nich t andere , de m Ja k wenige r na h ver ­ wandte Schrifte n ein e chronologisch e Bestimmun g erlauben . I n Betrach t kommt zunächs t de r 1. Klemensbrief. E r hat sons t mi t unsere r Schrift , ähnlich wi e de r Hebräerbrief , nu r gewiss e paränetisch e Zusammenhäng e gemeinsam 1 , schein t de n Ja k abe r nac h de r Meinun g einige r Forscher 2 einmal, i n 1 Klem 30 3, deutlic h vorauszusetzen . E s handel t sic h u m ein e Paränese zumeis t warnende r Art , i n de r zu m Wort e ύπερηφανία die au s Jak un d 1 Petr bekannt e Stell e au s Pro v 3 34 zitier t wird . E s heiß t weiter : ένδυσώμεvα τη ν όμόνοια ν ταπεινοφρονοΰντες , έγκρατευόμενοι , απ ό παντό ς ψιvυρισμού κα ι καταλαλιά ς πόρρ ω εαυτού ς ποιουντες , έργοι ς δικαιούμενο ι και μ η λόγοις . λέγε ι γα ρ (Hiob 11 2 ): ό τα πολλ ά λέγω ν κα ι άντακούσετα ι ή ό ευλαλος οΐετα ι είνα ι δίκαιος ; hier empfinde n manch e de n Widerspruc h zu Paulu s s o stark , da ß si e ih n de m Autor , de m Verehre r de s Paulus , nur zutrauen , wen n e r sic h dabe i au f ein e ander e Autorität , ebe n Jak , habe stütze n können ; ander e sehe n i n de n Worte n ein e bewußt e Ver ­ söhnung zwische n Paulu s un d Jak . Abe r de r „Verehre r de s Paulus " is t nun einma l kei n Paulus-Schüler , sonder n e r rede t ebens o nai v wi e diese s ganze Zeitalte r de s „neue n Gesetzes " a n Paulu s vorbei . Wen n e r Ja k al s Patron ode r zweck s eine r Versöhnun g anrufe n wollte , s o würde e r woh l auch desse n Antithese nennen : Werk e — Glauben. Den n was l Klem 303 tatsächlich steh t — Werke, nich t Wort e —, das is t nich t etw a ei n Zita t von Jak 2 14 εά ν πίστιν λέγη τις εχειν , sondern e s ist de r bekannte (Mt 7 2 1 ! ), auch lKle m 382 auftauchend e Gegensat z vo n Tu n un d Reden . E r ha t aber hie r noc h seine n besondere n Sinn . We r nämlic h di e Stell e i m Zu ­ sammenhang liest , wir d bemerken , da ß di e fragliche n (obe n gesperrten ) Worte eine Brücke schlage n solle n von de r Paränes e zum Zitat . De r Verf. hat vo n de r Demu t gerede t un d vo n Zungensünden ; nu n wil l e r de n Hiob-Spruch anknüpfen , un d greif t daz u au s desse n zweite m Sat z di e Worte 6 ευλαλος οϊετα ι δίκαιο ς auf. U m de r Verbindun g mi t diese m δίκαιος willen steh t δικαιούμενοι! Durch Werke , mein t de r Verf. (wi e ic h sie euc h rate) , nich t durc h W o r t e wir d ma n g e r e c h t , den n Hio b sagt : der Schwätze r sol l Erwiderung hören , oder denkt der M a u l h e ld g e r e c h t zu sein ? Man sieht : gerad e da s wichtigste Wort , δικαιούμενοι, kann restlo s 1 Vo r alle m falle n di e Erwähnunge n Abraham s un d Rahab s i n Ja k Heb r l Klem auf . Die Herkunf t diese r un d ähnliche r Beispiel e au s dem Judentu m hab e ich im Kommenta r zu 225 un d i m erste n Exkur s z u 226 wahrscheinlich z u mache n gesucht . Berührunge n i n Formalien de r Paränes e finden sic h l Klem 32 46 5 , vgl . mi t Ja k 4 1. Di e δίψυχοι werden l Klem 23 3 (un d 2Kle m 112) in de m apokryphe n Zita t erwähnt , di e Ermahnun g a n de n Weisen l Klem 382 näher t sic h meh r i n de r For m al s i m Inhal t de r Stell e Ja k 3 13. Übe r eine Parallel e au s de m Hebr.-Brie f (12 11) sieh e de n Kommenta r z u Ja k 3 18 . 2 Z.B . Spitta , Mayor, Th. ν . Zahn, Gesch . de s neutest . Kanon s I 1888/89 , 962 ; Einleitung 31906, § 7 A. 4; P. Feine, Jakobusbrie f 135, H. Windisch, ThL Z 1916, 199 .

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Einleitung

aus de m Zusammenhan g begriffe n werden . Ein e Anspielung au f Ja k lieg t also nicht vor . Werfen wi r noc h eine n Blic k au f de n J u d a s - B r i e f ! Wen n ma n ih n — wie ic h glaube , mi t Rech t — für pseudonym hält (sieh e Knop f i n diesem Kommentarwerk , i n § 3 der Einleitun g z u Jud), s o liegt di e Frag e nahe, waru m de r Verf . keine n berühmtere n Patro n gewähl t habe . D a e r ihn al s „Brude r Jesu " z u bezeichne n doc h woh l nich t wagt , s o is t da s einzige, was e r von ih m sage n kan n „Brude r de s Jakobus" . Da s bedeute t für solc h ei n Pseudonyme s Schriftstüc k wenig , wen n Ja k nu r de r Führe r der Urgemeind e ist ; den n sei n Brude r nimm t a n diese r Würd e nich t teil . Die Bezeichnun g al s Brude r de s Ja k bedeute t abe r viel , wen n Ja k scho n als Briefschreiber bekannt ist, denn dann wird die Möglichkeit nahegerückt, daß auc h de r Brude r diese s Ja k eine n Brie f geschriebe n habe . E s is t mi r also seh r wahrscheinlich , da ß de r Verf. de s Ju d sic h diese n unbekannte n Herrnbruder nich t al s Patro n erwähl t habe n würde , wen n nich t bereit s der bekannter e Herrnbrude r al s Verf . eine s Brief s gegolte n hätte . Da s Präskript de s Ju d schein t de n Ja k vorauszusetzen 1. Aber darübe r hinau s versage n all e Zeugnisse 2 . Wen n ma n einma l mi t der Möglichkei t rechnet , da ß di e Ernennun g Abraham s zu m Freund e Gottes scho n vo n de r jüdische n Traditio n vo r Ja k mi t de r Stell e Ge n 156 verbunden war (vgl . de n erste n Exkur s z u 2 26 ), SO kann di e gleich e For m des Zitat s be i Irenäu s (IV 1 62 Massuet ) natürlic h kein e Bekanntschaf t mit Ja k beweisen : credidi t de o et reputatum es t illi a d iustitiam e t amicus dei vocatu s est . Ers t rech t nicht s besage n di e andere n Stellen , di e de n Ehrentitel Abraham s nu r erwähnen : Irenäu s IV 13 4, Klemens Alex. , Paedagogus III 12 4 42 3 Stromat a II 202 103 2 I V 1053 106 1, Tertullian , Adv. Jud. 2. Und auc h sons t biete n di e gleiche n Schriftstelle r kein e be ­ weiskräftigen Parallelen . Den n Irenäu s ha t IV 34 4 seine n Ausdruc k libertatis le x gena u s o au s eine m scho n feststehende n Sprachgebrauc h übernommen wi e Ja k 1 25 de n seine n (είς νόμο ν τέλειο ν το ν τη ς ελευvερία ς vgl. de n Kommentar) . Un d di e Stell e Irenäu s V 1 1: factore s aute m ser 1 I n diese m Zusammenhan g erwähn e ic h di e auffallend e Tatsache , da ß Hippoly t i n dem arabische n Kommenta r zu r Apokalyps e (I 2 S. 231 Achelis) zitiert : „wi e da s Wor t des Juda s i n seine m erste n Brief e a n di e 12 Stämme beweist : di e zerstreu t sin d i n de r Welt". Ware n de r Jak , desse n Präskrip t doc h gemein t ist , un d de r Judas-Brie f damal s so gepaart, daß sie als I und II zitiert und verwechselt werden konnten? Aber die Tradition und zwa r gerad e di e römisch e (Cano n Muratori) , is t de m Ju d günstige r al s de m Jak , und verwechsel t worde n sin d Ja k un d Ju d auc h späte r (Cassiodor , Instit . div . lit. 8 steht Jacob i stat t Judae) . Vor alle n voreilige n Schlüsse n au s jene m Hippolyt-Fragmen t warnt überdie s desse n Schluß : „Hippolytu s nu n . . . vertritt i n seine r Auslegun g diese s Punktes de r Vision dies e Ansicht, un d dies e is t di e richtige. " Als o is t au f de n Wortlau t des Fragment s überhaup t nicht s z u gebe n (sieh e auc h Th . v . Zahn , Gesch . de s neutest . Kanons I 1888/89 , 32 3 A. 3). 2 Übe r angeblich e Ankläng e a n Ja k be i Justi n vgl . de n Kommenta r z u 2 19 5 12, übe r Theophilus un d Ja k vgl . z u 2 18, übe r ein e Parallel e i n de n Ps . Klementin . Homiiie n vgl. z u 1 13.

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5. Sprache un d Sti l

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monum eiu s fact i kan n ma n doc h nu r dan n mi t eine m gewisse n Gra d von Wahrscheinlichkei t vo n Ja k 1 22 ableite n wollen , wen n ma n i n de n einige Zeile n weiter unte n stehende n Worte n fact i aute m initiu m factura e eine Erinnerun g a n Ja k 1 18 findet. Allei n e s is t doc h di e Frage , o b dor t von de r Wiedergebur t di e Red e ist , un d wi e de r griechisch e Original ­ ausdruck überhaup t lautete . Be i Klemen s Alex, abe r kan n ma n ούκ εσεσvε βασιλικοί (Strom. V I 1642) nicht mi t Ja k 2 8 in Verbindung bringen ; e s er­ klärt sic h aus eine r Variation vo n Mt 520. Tertullian berühr t sic h D e orat . 29 natürlich mi t de r Gebetsparänese Jak 5 16f.; aber ohne daß e r etwas sagt , was nu r au s Jak stamme n könnte . Da s gleiche gil t vo n De orat . 8 im Ver­ hältnis z u Ja k 1 13 . Un d da s ist überhaup t de r Eindruck , mi t de m wir vo n diesen Untersuchunge n scheiden : e s läß t sic h daru m Abhängigkei t vo n Jak s o gu t wi e nirgend s nachweisen , wei l sei n Gedankengehal t s o weni g original, s o seh r allgemeine s Gu t de s Urchristentum s ist . Auc h dari n zeigt sic h wieder da s Wese n de r Paränese .

5. Spracheund still Der Jak enthält zu m guten Tei l gesammelt e Tradition , un d doc h mach t sein Sprachgewan d eine n verhältnismäßi g einheitliche n Eindruck . De r Verf. ha t entwede r i n de r Diktio n völli g frei e Han d gehab t — wie e s fü r Kap. 2 anzunehmen is t (vgl . S . 19) — oder e r wußt e doc h sei n Sprach ­ gefühl be i Formun g un d Fassun g de s Überlieferte n z u betätige n — das könnte von Kap . 1 gelten — oder e r entnahm sein e Mahnungen un d Ver­ gleiche selbs t scho n de r Sphär e eine r gewisse n Sprachkultur . Den n ei n verhältnismäßig g e p f l e g t e s G r i e c h i s c h is t es , wa s Ja k schreibt . Da s beweisen di e rhetorische n Element e seine s Stils , vo n dene n späte r di e Rede sei n soll ; da s beweise n abe r auc h gewiss e Vorzüg e seine r Syntax , die ih n vo n andere n urchristliche n Autore n unterscheiden . Eigentlich e Anakoluthe fehle n (sieh e abe r de n Kommentar z u 4 13 ), die Red e is t meis t sinngemäß geglieder t (sieh e abe r da s Fehle n vo n μεν — δε 1 19 un d da s schwierige μέντοι 28) und verwendet Partizipi a i n großer Anzahl; wen n i m allgemeinen nich t länger e Periode n vorherrschen , sonder n kurze , of t energisch gegeneinande r abgegrenzt e Sätz e (4 1ff.), s o häng t da s natürlic h vor alle m mi t de r Art de s überlieferte n Materials zusammen : we r Spruch ­ gut sammelt , is t nich t versucht , i n literarische n Periodenba u hineinzu ­ geraten. Auc h di e Wortstellun g verrä t Sin n fü r Betonun g un d Rhyth ­ misierung; di e Fälle , i n dene n Zusammengehörige s durc h Dazwischen ­ treten eine s andere n Satzteil s gesperr t wird , sin d verhältnismäßi g zahl ­ reich 1 . 1 Wenige r falle n au f 2 15 : γυμνοί ύπάρχωσι ν κα ι λειπόμενοι , 3 14 ε ι δ ε ζήλο ν πικρό ν έχετ ε και έριvείαν (auch 511, wenn nach τό τέλος κυρίου zu interpungieren), merkbarer sin d schon 12: πειρασμοΐς περιπέσητ ε ποικίλοις , 5 10 υπόδειγμ α λάβετε , αδελφοί , τη ς κακοπαvεία ς (46 is t

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Einleitung

Auch de r Wortschat z de s Ja k zeig t ein e gewiss e sprachlich e Kultur . Die Liste n neutestamentliche r Hapaxlegomen a i m Ja k sin d — wie auc h sonst ähnlich e Registe r — irreführend 1 ; den n e s ist natürlic h Zufall , da ß γέλως (aber nich t γελάν), ταχύ ς (aber nich t da s adverbial e ταχύ), απλώ ς und πικρός im Neue n Testamen t nu r be i Ja k vorkommen , vgl . fü r πικρός Hermas un d fü r απλώς Hermas un d 2Klemens . Anderes , wa s i m Bezir k des Neue n Testament s al s Seltenhei t erscheint , erweis t sic h al s Bestand ­ teil guter , bisweile n soga r literarische r Koine wie κατήφεια 4 9 , άποκυέ ω 1 1 5 . 1 8 , δελεάζομα ι 1 14, χρή (dessen Vereinzelun g i m Neue n Testamen t allerdings doc h woh l kei n Zufal l ist ) 310, επιτήδει α το υ σώματο ς 2 16 (vgl . für di e letzten dre i Beispiele de n Kommentar). Hie r sin d auch di e Wörte r zu erwähnen , di e eine m technische n Sprachgebrauc h de r „Welt " ent ­ stammen, vo n Ja k freilic h i n ihre m eigentliche n Sin n nich t meh r ode r nur noc h hal b verstande n un d demgemä ß i n abgeschliffene r Bedeutun g verwendet werden : τροχός τη ς γενέσεω ς 315, ψυχικός 3 15, vielleicht auc h εμωυτος λόγο ς 1 21 , τροπή und άποσκίασμα 1 17. Bisweilen scheint das Griechisch des Jak di e hellenistische Entwicklung , besonders sowei t si e verflachen d ode r erweichen d wirkt , nich t mitzu ­ machen. Auc h die s verdien t al s Zeiche n eine r gewisse n Sprachkultu r angemerkt z u werden. S o finden wir be i Jak den gnomischen Aorist I n 1 24 (über 2 4 un d 2 6 sieh e de n Kommentar) , de r de r hellenistische n V o l k s ­ sprache frem d z u sei n scheint . Wi r begegne n de m verhältnismäßi g strengen Geniti v be i Adjektive n άπείραστος κακώ ν 1 13 , πάντων ένοχο ς 2 10, dem Dativu s commod i 3 18 un d woh l auc h 2 5 , un d de m Akkusati v be i όμνύναι 512, währen d sons t εν und κατά immer gebräuchliche r werde n (vgl. auc h di e Anm . z u 1 5 i m Kommentar) . De r rein e Gebrauc h vo n όστις in de r eigentliche n Bedeutun g is t wi e Ja k 2 10 4 14 s o auc h sons t i n urchristlichem Schrifttu m z u finden ; bezeichnende r is t 1 18 άπαρχή ν τίνα , wo da s Indefinitu m i n ermäßigende m Sin n steht . Diesen Ergebnissen scheine n gewisse Beobachtungen z u widersprechen, die i n ander e Richtun g weisen . Au f Kleinigkeite n wi e di e hellenistisch e Form είσελήλυvαν 54 und die wahrscheinlich vulgär e Bedeutung vo n όδε = ,,der un d der " wir d ma n keine n Wer t legen ; auc h sin d Beweis e eine s ungebildeten un d barbarische n Griechisc h nich t festzustellen . Wa s abe r festzustellen is t un d wa s be i de r Herkunf t de r vo n Ja k verwendete n Tradition vo n vornherei n erwarte t werde n muß , da s sin d s e m i t i s c h e Einflüsse. De r gegenwärtig e Stan d de r Hebraismenfrag e erlaub t aller ­ dings nich t überal l ei n sichere s Urteil ; z u häufi g beobachte t ma n da s Auftauchen angebliche r Semitisme n i n Texten , di e mi t de m Hebräische n die Wortstellun g woh l durc h de n Wortlau t de s Zitat s beeinflußt) , a m deutlichste n is t die Absicht de r Sperrun g 3 8 : ουδείς δαμάσαι δύναται ανvρώπων. Von Beispiele n auffallen ­ der Stellun g vgl . noc h 3 3 : των ίππω ν του ς χαλινού ς ει ς τ α στόματ α (siehe Kommentar) . 1 Vgl . di e Liste n i n Thaycr s englische r Bearbeitun g vo n Wilke-Grimm s Clavi s N.T . und be i Mayor CCXLVff . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

5. Sprache un d Sti l

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nichts zu tu n haben 1 . Immerhi n läß t sic h übe r alle n Zweife l hinau s fest ­ stellen, da ß biblisch e Wendunge n durc h Vermittlun g de r LX X i n da s christliche Sprachgut , als o gan z besonder s i n di e traditionel l beeinflußt e Paränese, hineingekomme n sind . Z u diese n Biblizisme n gehöre n di e Ableitungen vo n πρόσωπον λαμβάνει ν in Ja k 2 1.9 , ποιεΐ ν έλεο ς 2 13, ποιητή ς λόγου 1 22 , ποιητής νόμο υ 4 11, πρόσωπο ν τη ς γενέσεω ς 1 23 , ε ν πάσαι ς ταΐ ς όδοΐς αύτο ΰ 1 8, έν ται ς πορείαι ς αύτο ΰ 1 11, woh l auc h ποιειν είρήνη ν 318, διδόναι ύετό ν 5 18, υπάγετ ε έ ν ειρήν η 2 16 un d da s verhältnismäßi g häufig e ιδού, vielleicht auc h de r pleonastisch e Gebrauc h vo n άνvρωπος und άνήρ 1 7 f . 1 2 . 1 9 . Biblisc h beeinfluß t is t natürlic h auc h de r abrupt e Sti l de r Im ­ perative 47ff. un d de r Anklage n 5 5f. Da ß di e Spruchparänese , auc h wen n sie nich t au s übersetzte n Sprüche n bestand , doc h di e biblisch e Sprach e in Ausdrücke n un d Stilar t bevorzugte , is t natürlich : s o wurde scho n i m Äußeren di e Kontinuitä t mi t de r Vergangenhei t betont , au f de r di e paränetische Traditio n beruhte . Viel vorsichtige r sin d gewiss e syntaktisch e Eigentümlichkeite n z u be ­ urteilen, di e sic h au f Grun d de r innergriechische n Entwicklun g erkläre n lassen, abe r ihr e Parallel e i m Semitische n haben . Wen n solch e Erschei ­ nungen i n urchristliche n Texte n mi t größere r Häufigkei t auftrete n al s sonst, s o werden di e in den Kreisen aller LXX-Lese r selbstverständlichen , aber auch sonst in urchristlichen Gemeinde n wahrscheinlichen semitische n Einflüsse dara n nich t ohn e Schul d sein , ohn e da ß wi r doc h da s einzeln e Phänomen al s ungriechisc h brandmarke n dürften . Diese s Urtei l gil t nu n auch von eine r Reih e von Erscheinunge n i m Jak . Ja k gebrauch t Genitiv e von Abstrakt a zu m Ersat z de s Adjektivums : ακροατής έπιλησμονή ς 1 25 , του κυρίου ημών Ίησο ΰ Χρίστου της δόξης 2 1, κριταί διαλογισμών πονηρώ ν 24 , πραυτης σοφία ς 3 13, wohl auc h ή ευχή τη ς πίστεω ς 5 15 (vgl . noc h ό κόσμος της αδικία ς in de m verderbte n Tex t vo n 3 6 ). Es findet sic h weiter di e um ­ schreibende Konjugatio n mi t είναι 1 17 3 15, de r Gebrauc h de s Dativ s i m Sinne de s hebräische n Inf . abs . προσευχή προσηύξατ ο 5 17 de r Infiniti v mit του nach προσεύχεσvαι 517 — alles Erscheinungen , di e de m grie ­ chischen Sprachgebrauc h nich t zuwiderlaufen , dere n Ausdehnun g ode r besondere Anwendun g abe r woh l nich t ohn e Einflüss e vo m Semiti ­ schen he r z u erkläre n ist . Solch e Einflüss e wirkte n infolg e de s Um ­ gangs mi t mündliche m ode r schriftliche m Judengriechisc h au f di e christ ­ lichen Gemeinden ; e s handel t sic h als o u m generell e Wirkungen , dene n die Christe n ausgesetz t waren , nich t u m individuell e Beeinflussun g un ­ seres Verfassers . 1 Vgl . zu m Folgende n A . Deißmann , Di e Urgeschicht e de s Christentum s i m Licht e der Sprachforschun g 1910, 5 f.; J . H. Moulton, Einleitun g i n di e Sprach e de s Neue n Testaments 1911; die Neutcstamcntliche n Grammatike n vo n Blaß-Debrunne r 111961 (bes. § 4 ) und L . Radermache r 1911; A. Bonhöffer , Epikte t un d da s Neu e Testamen t 1911, 193 f.; Mayor CCVIff.; Rope s 24ff.; ferner i m Kommenta r di e Anmerkunge n z u 15 καί , 1 11 ευπρέπει α το υ προσ wπου, 2 5 τ ω κόσμο .

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Einleitung

Denn all e Semitismen , di e nu r au s sprachliche r Entgleisun g de s Ja k hinein i n ein e hebräisch e ode r aramäisch e Ausdrucksweis e z u erkläre n wären, fehle n i n unsere r Schrift . Daru m kan n di e Hypothese , de r Ja k sei ursprünglic h aramäisc h geschriebe n worden 1 , sic h au f keinerle i sprachlichen Bewei s stützen . Wa s si e vollend s ausschließt , is t di e Er ­ kenntnis de s r h e t o r i s c h e n C h a r a k t e r s unsere r Schrift . Wortspiel e und Klangfigure n bezeuge n deutlich , da ß diese s Griechisc h kein e Über ­ setzung ist . Wi r finden i m Ja k ein e Reih e offenba r beabsichtigte r Parono ­ masien: χαίρειν — χαράν 1 1 . 2 , διεκρίvητε — κριταί 2 4 , έργων — αργ ή 2 20, αδιάκριτος— ανυπόκριτος 317, φαινόμενη—άφανιζομένη 414. Auch die Parechese d.h. de r Anklan g stammfremde r Wörter , i n άπελήλυvεν — έπελάvετο 1 24 scheint beabsichtigt zu sein (vgl. Kommentar) . Die Nebeneinanderstellun g von Aktiv un d Passi v φλογίζουσα — φλογιζομένη 3 6, sowie der Pleonasmu s δαμάζεται και δεδάμασται 37 gehören jedenfall s zu m rhetorischen Schmuc k der Schrift , vielleich t auc h di e Verbindung vo n παρακύψας und παραμείνας 1 25 . Ob di e Alliteration, di e mi t π in 1 2 woh l siche r au f Absicht beruht , in 32 (mi t π), in 3 5 (mi t μ), in 3 8 (mi t δ) sich zufälli g eingestell t hat , wag e ich nich t siche r z u entscheiden . Wahrscheinlic h is t mi r di e rhetorisch e Absicht de s Verf. s auc h bei m Rei m (Homoioteleuton ) 1 6 (-ομένω) , 1 14 (-όμενος), 212 (-είτε) , 48 (-ίσατε) . Der gleich e Ausklan g de r Wörte r i n de r Aufzählung 3 17 is t siche r kei n Zufall , vielleich t abe r auc h nich t Wer k unseres Autors, sondern mit der ganzen Reihe übernommen: αγνή ειρηνική, επιεικής εύπει vής, . . . αδιάκριτος ανυπόκριτος . Ähnliche rhetorische , wen n auch populär-rhetorisch e Mittel kenne n wir au s de n verwandten Tugend ­ und Lastertafel n de r urchristliche n Paränese . Di e Kettenreihe n 1 3 . 4 1 15, deren Technik i m Exkur s z u 1 15 besproche n ist , gehöre n auc h unte r di e Kunstmittel, un d ein e Feinhei t bedeute t da s Spie l mi t de n verschiedene n Bedeutungen vo n έλεος 218. Wenn Ja k i n 1 17 wirklic h eine n Ver s zitiert , s o folg t e r dami t eine r rhetorischen Gewohnhei t de r D i a t r i b e n , un d de n Stil-Eigentümlich ­ keiten diese r Gattun g begegne n wi r überhaup t i n seine r Schrif t nich t selten, besonder s dort , w o e r selbs t Abhandlungen schreib t stat t Sprüch e weiterzugeben, als o in Kap . 2 und 3. Hier sin d vor alle m di e dialogische n Elemente de r Diatribe zu nennen , de r Einwan d de s Zwischenredners , 1 S o nach einige n Vorgängern zuletzt John Wordsworth, Studia biblica I 1885, 142 ff. Unter de n Beweise n fü r dies e Hypothes e spiel t di e Hauptroll e di e Berufun g au f de n lat. Cod. Corbeiensis (ff), der das aramäische Original anders wiedergebe als unser griechi­ scher Text . Abe r di e Varianten vo n f f erklären sic h meis t vie l harmloser , vgl . § 11 und den Kommenta r z u 2 25 4 5 5 2 5 4. Die Thes e vo n de r aramäische n Grundschrif t kehr t wieder be i F . C . Burkitt, Christia n Beginnings 1924 , 69 f. E r nimm t allerding s ein e frei e griechische Bearbeitung an. κόσμος της αδικίας 3 6 gehe möglicherweise auf eine Verwechs­ lung vo n aramäisc h aaaaa a „Welt " mi t aaaaaa a „Eintritt " zurück : Di e Zung e se i da s Glied, be i welche m αδικία Eingang find e (vgl . 3 10 ). Aber sowoh l Hauck , NT D 10, 2 0 wie A.Meyer , ZN W Beih . 10, 108 f. lehne n ein e aramäisch e Grundschrif t ab .

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5. Sprache un d Sti l

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der z u 2 18 ausführlic h untersuch t ist , di e rhetorische n Anrede n 4 13 5 1 1 , die sic h ga r nich t a n di e Lese r richten , di e Scheltwort e 220 4 4, die zahl ­ reichen rhetorische n Frage n un d di e vo n ihne n z u unterscheidende n Parataxen mi t konditionale m Sinn , wi e si e 5 13f. vorkommen . Auc h di e Ironie fehl t nich t 2 19 (vgl . auc h 1 9f.). Z u de n Kennzeiche n de r Diatribe gehören endlic h auc h di e mancherle i Bilde r un d Vergleiche , dere n stilistische Ar t un d Herkunf t ic h i m Kommenta r ausführlic h untersuch t habe. Einig e wenig e unte r ihne n sin d nich t geglückt ; s o merk t ma n 3 3f. zunächst nicht , da ß de r Auto r mi t seine m Vergleic h di e Zung e meint , so bereite n 3 6 un d de r Schlu ß vo n 3 12 de m Verständnis Schwierigkeiten , doch is t a n de n beide n letzte n Stelle n de r Tex t nich t gesichert . Abe r gerade gelegentlich e Unebenheite n i n de r Verwendun g de r Bilde r er ­ innern uns immer wieder daran , da ß Jak a n vielen Stelle n nicht Gestalter , sondern Tradent ist. Er steht seiner Überlieferun g gebundene r gegenübe r als die Popularphilosophe n den Gedanken und Bildern ihrer Schule . Un d darum kan n di e Schrif t de s Ja k trot z de r Stilverwandtschaf t nich t ohn e weiteres unte r di e Diätribe n eingereih t werde n (s . S. 14 Anm. 2). Dazu ist si e streckenwei s z u seh r Spruchsammlung , z u weni g Abhandlung . Diese Abhängigkeit de s Jak vo n der Tradition erschwert natürlich auch das Urteil über seine sprachlichen Fähigkeiten; manche Figur und manche Konstruktion ma g nich t au f sei n Kont o z u setze n sein . Abe r wi r dürfe n seine Art au s de n Abhandlungen un d au s de r Fassun g auc h de r andere n traditionellen Element e seine r Schrif t mi t Sicherhei t erschließen ; di e Abschnitte 2 1ff. 2 14ff. ha t e r selbe r gestaltet , ebens o wi e 4 1 3 - 1 6 , un d di e Verbindung vo n 1 1 mi t 1 2, vo n 1 13-15 mi t 1 16.17f. un d noc h viele s ander e ist siche r sei n Werk . Danac h sin d wi r z u de m Urtei l berechtigt , da ß e r ein verhältnismäßi g gute s Griechisc h schreibt , mi t biblische n Anklänge n und einige n a n Semitische s erinnernden , wenn auc h nich t ungriechische n Wendungen, un d da ß e r di e Kunstmitte l eine r populä r gewordene n Rhetorik ger n gebraucht 2 . 1 Di e allgemeine Anrede a n die „Brüder " gebrauch t Ja k i n der Rege l be i Übergänge n zu neue n Sprüche n 1 2 1 16 4 11 5 9 5 12 5 19 ode r neue n Abschnitten 1 19 2 1 2 14 3 1 5 7 oder vo m Beispiel zu r weitere n Ausführun g 25 (Ausnahme n 3 10. 1 2 ). 2 G . Kittel , ThLB l 44, 5 , vermißt a n diese r Stell e ei n nähere s Eingehe n au f di e in ­ dividuelle Weise , di e be i alle m Gebundensei n a n di e Traditio n i m Ja k sichtba r werde : „eine gewiss e Sprunghaftigkei t de s Stiles" , „ei n Denken , da s zwa r vo n eigene n un d fremden Gedanke n gesättig t ist , da s abe r of t keinerle i Bedürfni s hat , de n Gedanke n bis an s End e auszusprechen , da s Bil d bi s z u End e durchzuführen " (Beispiel : l 23ff. )· Man wir d frage n müssen , o b di e stilistisch e Eigenar t de r Paränese , z.B . de r Stichwort ­ anschluß, solche n Unabgeschlosscnheite n nich t vie l z u seh r Vorschu b leiste , al s da ß sie übe r di e Individualitä t de s Verfasser s de s Ja k Aufschlu ß gebe n könnten . Wa s sic h dennoch davo n erkenne n läßt , is t i n § 8 zu erhebe n versucht . H . Thyen, De r Sti l de r jüdisch-hellenistischen Homili e 1955, stellt de n Jak , de n e r fü r ein e ursprünglic h jüdi ­ sche, nu r leich t christlic h überarbeitet e Schrif t häl t (15f.), nebe n de n Hebr , Ap g 7, l Klem, Hermas , (1, 3 und) 4Makk , Test . XII, Philo un d ander e Schriften , i n dene n er a n stilistischen Merkmale n da s Fortwirken de r synagogalen Homili e zu erweisen sucht .

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Einleitung

6. Arm und Reich Dreimal rede t Ja k fü r di e Arme n un d gege n di e Reichen , 1 9 - 1 1 2 5-12 5 1-6 ; außerdem bezeug t e r i n zwe i Beispiele n 2 2-4 2 15.16 unverkennba r seine tiefe Sympathi e mit den Armen. Sein e Feindschaft gege n die Reiche n gründet Ja k einma l au f schlecht e Erfahrungen , di e nich t er , sonder n offenbar di e christliche n Gemeinde n mi t de n Reiche n gemach t habe n (25ff.). Ein andere s Ma l prophezei t e r i n drohendste m To n de n Reiche n die Straf e fü r ih r fluchwürdiges Lebe n (51ff.) — und solche s Leben s scheinen sic h all e Reiche n schuldi g gemach t z u haben . Un d a m Anfan g seiner Schrif t (1 9-11) rede t Ja k vo n de m selbstverständliche n Untergan g des Reichen , al s o b all e Besitzende n rei f zu m Verderbe n wären ! E s is t offenbar, da ß Ja k ein e bestimmt e Anschauun g vo n de r Gottesfeindschaf t des Reiche n meh r voraussetz t al s begründet , un d da ß dies e Anschauung viel z u generel l auftritt , al s da ß si e nu r jene n schlechte n Erfahrunge n (25ff.) entstammen könnte . Welche n Motive n si e abe r entstammt , o b patriarchalischem, proletarische m ode r apokalyptische m Armenstolz , da s läßt sic h nu r durc h ein e weite r ausholend e geschichtlich e Betrachtun g klarstellen1. Auch i n Israe l ist , wie i n jede m gesunde n Volksorganismus, di e Armu t ursprünglich nich t al s gut , sonder n al s Schade n empfunde n worden . Ers t als Israe l kein e national e Stärk e meh r besaß , gewan n allmählic h de r Ge ­ danke Raum , da ß de r Arme Got t i n besondere m Sin n nahestehe . Diese r Gedanke erfuh r ein e doppelt e Ausprägung . Sei t de m nationale n Nieder ­ gang wa r da s Vol k selbs t „arm " geworden ; s o kan n de r Prophe t i m Exil da s ganze Volk di e Elende n heiße n (Je s 41 17 49 13). Andere Schriften , besonders di e Psalmen , unterscheide n di e Arme n al s ein e bestimmt e Gruppe vo m ganze n Volk ; un d hie r mach t sic h nu n ein e höchs t folgen ­ reiche Entwicklun g religiöse r un d soziale r Ar t geltend . Di e Bekämpfun g der stolzen , ihre r Machtmitte l allz u gewisse n Gewalthabe r durc h di e großen Prophete n einerseits , dere n sozial e Forderunge n andrerseits , di e dann i m Deuteronomiu m au f de m Weg e de s Gesetze s zu m Tei l erfüll t wurden — alle dies e Gedanke n erhielte n durc h di e Katastroph e neu e Kraft. Di e Reichen hatte n da s Volk Jahv e entfremdet , di e Armen mußte n die Grupp e sein , de r sein e Guns t gehörte . J e meh r di e Frömmigkei t ei n Sich-Beugen unte r Gotte s Wille n wurde , dest o meh r konnt e Armu t al s eigentlicher Nährboden der Frömmigkeit gelten. Darum erscheinen „arm " 1 Vgl . Isidore Locb, L a litteratur e de s pauvre s dans l a Bible , Revue de s Études Juives 20, 1890 , 16 1 ff.; 21, 1 ff. 161 ff.; S. R. Driver, Art . Poor , Dictionar y o f th e Bibl e IV, Edinburg h 1909 ; Wolf Wilh . Gra f Baudissin, Di e alttestamentlich e Religio n und di e Armen, Preuß . Jahrbüche r 1912, 193 ff.; Ma x Weber , Di e Wirtschaftsethi k de r Welt ­ religionen, Arch. f. S02 . Wissenschaft 44, 1917/18 , 52ff. übe r da s — durch das asketisch e Mönchsideal vermittelt e — Fortleben de s Armenpatho s i m Isla m vgl . H . H. Schaeder , Das Individuu m i m Islam , i n Th . Brugsch-F . H . Lewy , Di e Biologi e de r Person , Bd. 4, 1929, 938 ff.: De r recht e Arme .

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6. Arm un d Reich

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und „fromm" 1 al s parallel e Begriff e (P s 86 1f. 132 15f.), de r typisch e Fein d der Arme n is t auc h de r Fein d Gotte s (P s 109 3f ); da ß e r ei n End e mi t Schrecken nehme , de r Arm e abe r erhöh t werde , is t ein e Forderun g de s Theodizee-Gedankens, dere n Erfüllun g de r Fromm e i m Vertraue n au f Gottes Gerechtigkei t erbittet . Wa s abe r i n Bitt - un d Dankgebete n er ­ sehnt ode r gepriese n wird , e r s c h e i n t i n de r W e i s h e i t s l i t e r a t u r al s L e h r e : de r Fromm e is t zwa r i m Augenblic k elend , währen d de r Gott ­ lose i m Glüc k sitzt ; abe r i n Zukunf t wir d sic h da s Verhältnis umkehren 2 . Die Mahnung , sic h nich t übe r da s Glüc k de r Sünde r aufzuregen , kling t immer wiede r au s de n Sprüche n de r Lehre r (Pro v 3 31 24 19 Si r 11 21 ), ebenso wi e de r Gedanke , da ß Reichtu m zu r Sünd e führ e (Pro v 15 16f. Sir 2Ο21 34 5 ), und di e Prophezeiun g vo m Untergan g de s Reichtum s (Prov 23 4f. Si r 11 18f. Ko h 512ff.). Aber di e Erhöhun g de s Armen un d de r Sturz de s Reiche n erschein t al s Beispie l fü r Gotte s Macht auc h außerhal b des Theodizee-Gedanken s (P s 113 7f. 1 Sam27f .). So sin d e s den n auc h nich t nu r di e mi t de r Theodize e zusammen ­ hängenden Motive , au s dene n sic h di e Verbreitun g diese r Gedanke n er ­ klärt. Wen n dies e Frommen , wi e e s wahrscheinlic h ist , ih r besondere s religiöses Gemeinschaftslebe n gehab t haben 3, s o sin d di e wirkende n Kräfte dabe i woh l vo r alle m di e pietistisch e Kriti k de r Verweltlichun g gewesen, auc h de r „proletarische " Protes t gege n Ungerechtigkei t un d 1 Übe r di e Verbindung , di e da s Wor t fü r de n unte r Got t sic h beugende n (aaaa) mit der Bezeichnun g de s sozia l Gebeugte n (aaa ) eingegange n ist , vgl . A. Rahlfs, aaaa un d aaaa in den Psalme n 1891, bes. S. 89. Vgl. auc h H. Bruppacher, Di e Beurteilung de r Armut i m AT 1924; H. Birkeland , Ά Ν Ι und 'ANA W i n de n Psalme n 1932. — Nietzsche ha t dies e Entwicklung mi t der ihm eigenen Kraf t un d Einseitigkeit gezeichne t (und , wie e r meinte , gebrandmarkt): in dem Gleichnis vo n de n Lämmer n un d Raubvögel n (Zu r Genealogi e der Moral I 13) , wo die Lämmer sagen : „Dies e Raubvögel sin d böse; un d we r s o weni g als möglic h ei n Raubvogel ist , vielmehr dere n Gegenstück, ei n Lamm,— sollte der nich t gut sein? " — und i m 195. Abschnitt vo n „Jenseits vo n Gut un d Böse", WO e s vo n de n Juden heißt : „ihr e Prophete n habe n „reich " „gottlos" „böse" „gewalttätig" „sinnlich " in Ein s geschmolze n un d zu m ersten Male da s Wort „Welt " zu m Schandwor t gemünzt . In diese r Umkehrun g de r Werte (z u der e s gehört, das Wort für „Arm " al s synony m mi t „Heilig" un d „Freund" zu brauchen ) lieg t di e Bedeutun g de s jüdische n Volks: mi t ih m beginnt de r Sklaven-Aufstan d i n de r Moral. " 2 Wi r sehe n de n Übergan g deutlic h a n P s 37, der eigentlic h ein e nach de m Alphabet , nicht nac h irgendwelche m Gedankenfortschrit t angelegt e Spruchdichtun g ist . Gerad e darum enthäl t e r mancherle i de m Ja k verwandt e Züge . E r schilder t di e Fromme n v. 3ff. 30ff.; sie sind die Dulder, di e auf Jahve harre n (aaaaa, LXX πραεΐς ν . ιι , aaaaaaaa, υπομένον­ τες τον κύριον ν. 9), sie sind die Armen (aaaaa aaa , πτωχός και πένης, parallel steht a a a a a , ευvείς τ η καρδί α v. 14) . Sie werde n da s Lan d i n Besit z nehme n v . 9.11.22.29.34; darum is t das Wenige , wa s de r Fromm e vorläufi g nu r hat , besse r al s de r Reichtu m de r Gottlose n v. ie , den n dies e vergehe n wi e Gra s un d Krau t v . 2 (LXX: ώσεί χόρτο ς ταχ ύ άποξηραν ­ vήσονται, καΐ ώσεί λάχανα χλόης ταχύ άποπεσούνται vgl. Jak 1 10f.). All e Theodizee-Problem e lösen sic h abe r i n de m nai v vorgetragene n Gedanken : ni e hab e ic h de n Fromme n ver ­ lassen gesehe n v . 25. 3 Rahlf s a.a.O . 80—88; dort is t auc h di e Thes e vo n H . Graet z (Kommenta r z u de n Psalmen 1882/83, 17 ff.) zurückgewiesen , di e aaaa a seie n di e Leviten .

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Einleitung

Unlauterkeit de r Reichen, sowi e der national-religiöse Widerspruc h gege n die hellenistisch e Invasion , de r i n de n Befreiungskämpfe n de s zweite n vorchristlichen Jahrhundert s di e „Frommen " a n di e Seit e de r Makkabäe r getrieben hat . Abe r da s s o entstanden e un d a n de r Sprach e de r Psalme n genährte pathetische Selbstbewußtsei n de r fromme n „Armen " überdauer t die politische n Verhältnisse . Den n auc h al s di e Verbindun g mi t de n Makkabäern gelös t ist , al s di e nu n z u „Pharisäern " werdende n Fromme n sich vo n de n politische n Angelegenheite n zurückziehen 1, bleib t jene s Armenpathos erhalten . Die Makkabäer un d Sadduzäe r sin d die „Reichen" , die vor allem in den sich vielfach mi t Jak berührende n Weherufe n Henoch 94ff. s o har t verklag t un d P s Salomo s 1 4ff, s o bitte r geschilder t werden ; Name un d Charakte r de r alte n Fromme n abe r wir d archaisieren d au f di e Pharisäer übertragen , di e nu n — Ps Sal 5 2 10 6 15 1 — als di e Arme n erscheinen. Da s ma g i m allgemeine n de n wirkliche n soziale n Verhält ­ nissen entsprechen ; abe r auc h wen n Ausnahme n vorkommen , s o änder n sie nicht s a n de r Hauptsache : di e Fromme n fühle n sic h al s di e Armen , denn A r m u t is t zu m r e l i g i ö s e n B e g r i f f g e w o r d e n 2 . Und diese r Begrif f vererb t sic h weiter ; wi e e r vo n de n Arme n de r Psalmen au f di e Pharisäe r übergeht , s o vo n diesen , al s si e z u kirchliche n Machthabern geworde n sind 3, au f ein e ander e Gruppe . Wi r könne n ih r Dasein aus de n Berichten de r Synoptike r erschließen . Di e Anhängerschaf t Jesu entstamm t verschiedene n Schichten ; ein e diese r Gruppe n is t durc h den Ausdruck τελώνοα και αμαρτωλοί Mk 2 15 gekennzeichnet. D a αμαρτωλοί in dieser Verbindung natürlic h ebenso wie τελώνοα einen bestimmten Krei s bezeichnen muß, so geht man wohl nicht fehl, wenn man in den „Sündern " der Evangelie n di e i m Talmu d Amhaare z genannt e Schich t vermutet 4 , den Tei l de s Volkes, de r gesetzlo s ist , wei l e r unwissen d ist , un d unrein , weil Lebe n un d Beru f ih n ständi g mi t de n Reinheitsgesetze n i n Konflik t bringen. Aber di e Anhängerschaft Jes u bestan d nich t nu r au s „Sündern" . Schon die spätere, dem gesetzlichen Judentum sic h nähernde Entwicklun g der Christengemeind e i n Jerusale m (Ap g 21 18ff.) zeigt , da ß dies e sic h au s anderen Kreise n rekrutiert . Di e Wort e Jes u gebe n weitere n Aufschluß . Wenn e r di e Arme n al s Erbe n de s Reiche s grüß t (i n de r m . E. ältere n Form de r Seligpreisunge n L k 620), und wen n e r vo n de r Predig t a n di e Armen sprich t ( M t l l s L k 7 22 ), so setz t e r de n Glaube n voraus , de n 1 J . Wellhausen, Di e Pharisäe r un d di e Sadduzäe r 1874, 78—86 ; E. Schürer , Gesch . d. jüd . Volke s II 41907, 447ff. 2 J . Loeb, Revu e de s Etudes juives 20, Paris 1890, 179f.: le d énüment d u pauvr e n'est pa s l' essence m ême d e s a pauvret é. 3 Vgl . di e Darstellun g de r Evangelie n un d di e Bemerkun g de s Josephus , Ant. XVIII § 17 , daß sic h di e Sadduzäe r i n ihre r amtliche n Praxi s doc h nac h de n Pharisäer n richte n müßten, wei l da s Vol k ihne n sons t nich t folge n würde . 4 Vgl . W . Bousset , Religio n de s Judentum s 2 1906, 216; meinen Kommenta r z u Phil 3 7 , HNT 3 1937; A . Frövig , Da s Selbstbewußtsei n Jes u 1918, 117f.; E . Würthwein , Der 'am m ha'are z i m A T 1936.

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6. Arm un d Reich

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Jes 61 1ff. s o lebendig schildert : da ß die messianisch e Zeit de n Elende n (aaaa) da s Hei l bringe n werde . Di e apokalyptisch e Vorstellungswel t de s Reiches Gotte s steh t i m Mittelpunkt de r Predig t Jesu ; dami t wende t e r sich abe r zunächs t a n Leute , dere n Sehnsuch t da s Reic h Gotte s herbei ­ wünscht, nich t a n trotzig e un d verstockt e „Sünder" , sonder n a n solche , die ger n from m sei n möchten , dere n Heilshoffnun g abe r ihre r Sünde n wegen niemals Heilssicherhei t wird. Da s sind di e Kreise, deren Stimmun g 4Esra 831ff. ausdrückt und deren Gedankenwelt überhaupt die Apokalypsen am deutlichste n wiedergeben 1 . Dies e m e s s i a n i s c h e n P i e t i s t e n sin d die Erbe n de s t r a d i t i o n e l l e n A r m e n p a t h o s zu r Zei t J e s u 2 . Selbstverständlich habe n be i diese r Entwicklun g nebe n de n religiöse n auch wirtschaftlich e Faktore n mitgewirkt . Di e Bauernkultu r hatt e i n ge ­ wissem Umfan g de r Stadtkultu r weiche n müssen , di e Zunahm e de s Handels hatte die Anhäufung vo n Kapitalien auf der einen, die Vermehrung der Armut au f de r andere n Seit e zu r Folg e gehabt . De r geeignet e Bode n für ein e solch e fortgeschritten e Entwicklun g wa r etw a ein e Stad t wi e Tiberias, eine neu e Ansiedlun g mi t eine r zu m Tei l zwangsweis e ange ­ siedelten Bevölkerung , unte r de r sic h viel e Unbemittelt e befande n (Josephus, Ant . XVIII § 36ff.). Abe r wie sic h di e Bewohne r vo n Tiberias über religiös e Bedenke n — wegen de s Wohnen s a n eine r Gräberstätt e — hinwegsetzen mußten , s o wa r überhaup t fü r de n Jude n ein e gewiss e Skrupellosigkeit nötig , wen n e r de m Zug e de r wirtschaftlichen Entwick ­ lung folge n wollte . Nebe n de n Herodianer n un d Hellenisten , vielleich t auch de n reiche n Sadduzäern , konnt e sic h de r Amhaare z a m leichteste n den neuen Verhältnissen anbequemen. Die „Zöllner und Sünder " gehöre n also ihre m Besit z nac h durchau s nich t z u de n Unbemittelten , wen n si e auch unte r „kirchlichem " Gesichtspunk t di e Verachtete n un d Ausgesto ­ ßenen waren 3 . Di e fromme n Arme n aber , jen e apokalyptisc h gestimmte n 1 Vielleich t erwähn t auc h di e Mischna ähnlich e Kreise : Dema i VI 6 wird de r Behaup ­ tung de r Schammai-Schule , ma n dürf e Olive n nu r eine m Chabe r verkaufen , di e Kon ­ zession de r Hillel-Schul e gegenübe r gestellt : „auc h woh l einem , de r stet s verzehntet" . Also auc h hie r ein e Gruppe , di e wede r z u de n Pharisäer n noc h zu m Amhaare z gehört . Von eine r Identitä t diese r fromme n Laienkreis e mi t de m Amhaare z kan n kein e Red e sein. M. Friedländer s gegenteilig e Ausführunge n (Di e religiöse n Bewegunge n innerhal b des Judentums im Zeitalter Jesu 1905, 78ff.) beruhen auf irreführenden Gleichsetzungen ; er rechnet zu m Amhaarez de n Verf. de r Assumptio Mosis, de r i n Wirklichkeit ei n apoka ­ lyptischer Pietist , nac h ander n ei n Essene r ist , e r rechne t ferne r daz u di e Anhänge r de s Täufers un d Jesu , sowi e di e gelehrte n hellenistische n Juden . 2 Auc h i n de r Kriegsroll e vo n Qumra n sin d di e Söhn e de s Licht s bisweile n al s „di e Armen" bezeichne t 1Q M XL· . 13 XIII 14 . Ebenso 1Q H V13-22; l QpHab XII 3 . 6 . 1 0 ; 4QpP s 37 I8f.; Ia ; II10 . Vgl. hierz u K . Elliger , Studie n zu m Habakuk-Kommenta r vo m Tote n Meer, Beitr . z . hist. Theologie 15, 1953 , 221—223 . 3 J e nac h de r Umwel t de r Beurteilende n konnte n als o di e Zöllne r al s fein e Leut e und al s Deklassiert e gelten . Eine n bezeichnende n Bele g dafü r biete n einig e Rezensione n der jüdischen Erzählung, di e H. Greßman n in den Abhdlg. d . Berl. Akademie 1918, Nr. 7, als Parallel e z u Jes u Gleichni s vo m reiche n Man n un d arme n Lazaru s erwiese n hat .

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Einleitung

Laienkreise, werde n durc h religiös e Bedenke n vo r eine r wirtschaftliche n Entwicklung bewahr t worde n sein , di e si e zu r Verletzun g de s Gesetze s veranlaßt hätte , un d di e überhaup t de r überlieferte n Lebensweis e wider ­ sprach. Di e vo n de n Vätern überkommen e Frömmigkei t ban d si e a n de n von den Vätern überkommenen Beruf des Kleinbauern un d Handwerkers; religiöser un d wirtschaftlicher Traditionalismu s gingen , wi e s o oft , Han d in Hand . I n diese n Kreisen , nich t i n dene n de s Amhaarez , is t Jesu s z u Haus. I n ein e patriarchalisch-pietistisch e Stimmungswel t hinei n führe n die geschichtliche n un d legendare n Erzählunge n vo n seine r Umwel t un d Herkunft; au s de r Anschauun g de s Kleinbetrieb s un d de m Erlebe n de s Kleine-Leute-Schicksals herau s sin d sein e Gleichniss e entstanden 1. Hier habe n wi r di e wahre n Erbe n de s Armenpatho s au s de n Psalme n vor uns . Ih r Armenstol z entstamm t de m pietistische n Patriarchalismu s jener Frommen . E r is t ne u belebt , wei l di e wirtschaftliche n Gegensätz e gewachsen un d di e Gründ e zu m Protes t gege n di e Reiche n vermehr t sind. Proletarisch 2 dar f ma n diese n Protes t nu r dan n nennen , wen n ma n zugleich bedenkt , da ß di e Protestle r selbe r nich t i n de n wirtschaftliche n Großbetrieb einbezoge n sin d un d somi t di e Nöte , unte r dene n damal s das wirtschaftlic h deklassiert e „Lumpenproletariat " de r Großstädt e litt , nicht all e au s Erfahrun g kennen : i n de n Worte n Jes u vo m Sorge n Mt 625ff. L k 12 22ff. fehlt bezeichnenderweis e di e Wohnungssorge . J e s u P r e d i g t un d di e von ihr erweckt e Bewegun g abe r habe n diese m Pauperismus neu e Kräfte zugeführ t durc h di e Wiederbelebung de r escha ­ tologischen Hoffnung . Währen d di e exilisch e Heilseschatologi e eine n Umsturz de r Völkerordnun g verkündet e — dem „armen " Israe l Er ­ hebung, seine n Feinde n Vernichtun g —, verheißt Jes u Evangelium , ebenso wi e di e apokalyptisch e Armenliteratu r de r Jude n (Henoch 94ff.), einen Umstur z de r Sozialordnung : Hei l de n Armen , Untergan g de n Es handelt sich um das Begräbnis eines angesehenen und eines verachteten Bürgers am gleichen Tage. In Rezension Β (Raschi zu Sanhedrin 44 b) wird ein angesehener Israelit dem Zöllner gegenübergestellt, der armselig begraben wird; dieser ist also der Verachtete. Ebenso ist es in Rezension C (Jellinek, Be t ha-Midrasch I S. 89). Aber in Rezension F (Barajta Nidd a V S. 15 in de r Tosefta-Sammlun g von Horowitz) wird de r fromm e Talmudjünger nur von zehn Menschen begraben, während der Zöllner (oder: der Sohn des Zöllners) ein großes Totengefolge hat. Die verschiedene Einschätzung des Zöllner s hängt allerding s mit de r verschiedene n Gestaltung des Vergeltungsmotivs zusammen ; beide Wertunge n müssen aber doch, je nachdem man soziale oder religiöse Maßstäbe anlegt, möglic h sein. 1 Vgl . M.Maurenbrecher, Von Nazareth nach Golgatha 1909, 174f.; A . Deißmann, Das Urchristentu m und di e untere n Schichte n 1908, 24f. 30ff. ; G.Adler, Gesch.des Sozialismus un d Kommunismu s I 1923 , 60. Dagegen hat T . Sommerlad, Das Wirt­ schaftsprogramm der Kirche des Mittelalters 1903, in seinem ersten, dem Urchristentu m gewidmeten Kapita l die nötig e Orientierung der Wort e Jesu a n de r Schicht , der sie entstammen, unterlassen. 2 Di e einseiti g „proletarische " Deutung der Anfänge de s Christentum s ist zuletzt von K. Kautsky, Der Ursprun g des Christentums 1908, vertreten worden. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Reichen! Lk 620ft. 1 De r Reich e gil t al s de r Mann , de r ohn e Got t leb t Lk 12 16ff. 16 19ff.; daru m sprich t Jesus gelegentlic h eine r besondere n Erfah ­ rung das allgemeine Verdikt aus , das in dem änigmatisch zugespitzten, also in de r Formulierun g übersteigerte n Bildwor t vo m Kame l un d Nadelöh r liegt (M k 10 25). Abe r dies e Umsturzhoffnun g is t nich t vo n proletarische n Umsturztendenzen getragen ; den n Jesu s un d di e Seine n erwarte n alle s von Gott , nicht s vo n de r Kraf t ihre s Hasse s ode r de r Macht ihre r Arme . Nicht Menschen werden di e Wel t wandeln, sonder n da s Gottesreic h wir d vom Himme l kommen , di e Gottesreichspredig t is t nich t revolutionär , weil si e apokalyptisc h ist . Wenn de r Verkünde r diese r Predig t mi t de n Seine n ei n arme s Lebe n führt, s o beruh t da s wede r au f konsequente r Askes e noc h au f betonte m Proletariatsbewußtsein, den n Jesu s läß t sic h unterstütze n un d z u Gas t laden. Da s Entscheidend e dabe i ist wieder di e apokalyptische Erwartung ; er leb t ohn e aktiv e Beteiligun g a n de n wirtschaftliche n Funktione n de r Welt, wei l e r diese r Wel t End e voraussieht , abe r diese s arm e Lebe n wir d dank de n Verhältnisse n Galiläa s un d de r Gastfreundschaf t seine r An ­ hänger ni e z u eine m verelendete n un d proletarischen . Dies e Lebensweis e des wandernde n Rabb i konnt e vo n de r erste n Gemeind e z u Jerusale m unmöglich beibehalte n werden , abe r di e apokalyptische n un d patriarcha ­ lisch-pietistischen Motiv e wirkte n mi t unverminderte r Stärk e fort ; daz u auch de r sozial e Gegensat z gege n di e Reichen , den n wi r wisse n au s de n Berichten übe r di e Kollekt e de s Paulus , da ß in de r Gemeind e viel e wirk ­ lich Besitzlos e waren . Di e Fürsorg e fü r dies e Arme n geschieh t au f ge ­ meinschaftlicher Grundlage ; s o lasse n e s wenigsten s di e nich t quellen ­ mäßigen, sonder n vo m Verfasse r eingefügte n summarische n Angabe n Apg 2 44f. 4 32ff. erkennen . Nu r kan n ma n dies e naiv e Gemeinsamkei t de r Konsumtion nich t al s organisierte n Kommunismu s bezeichnen . Daz u fehlt dreierlei : de r Zwang , de r durc h 436 5 4 ausgeschlosse n wird ; di e Gleichheit, den n di e Stelle n 245 4 35 rede n ausdrücklic h vo n eine r Ver ­ teilung j e nac h de m Bedürfnis 2 ; endlic h da s Aufhöre n de s private n Er ­ werbs, den n die s ganz e au f Opfer un d Unterstützun g aufgebaut e Dasei n setzt voraus , da ß weite r verdien t wird . Mi t diese m „religiöse n Liebes ­ kommunismus" 3 is t als o da s Verbleiben de r Christe n innerhal b de r wirt ­ schaftlichen Verhältniss e diese r Wel t gegeben ; abe r wiede r spüre n wi r nichts vo n Großbetrie b un d fortgeschrittene r Produktionsweise , sonder n 1 Di e Echthei t de r Weheruf e kan n natürlic h nich t mi t de m Hinwei s bestritte n werden, da ß vorhe r un d nachhe r ander e Leut e angerede t sind ; den n di e Apostrophie ­ rung is t hie r wi e Henoch 9 6 ff. Jak 5 1 rei n rhetorisch . Bedenklic h schein t mi r einzi g di e mechanische Antithes e z u de n Seligpreisungen , abe r diese r Grun d sprich t nu r gege n die Ursprünglichkei t de r viergliedrige n Formulierung . 2 Vgl . T . Sommerla d a.a.O . 22ff. E s handelt sic h also um eine möglichs t ausgedehnt e regelmäßige Wohltätigkeit . Gesetzlich e Motiv e — · Almosen tilg t Sünd e To b 12 9 — mögen mitgespiel t haben . 3 E . Troeltsch, Di e Soziallehre n de r christliche n Kirche n un d Gruppe n 1912, 4 9 f.

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bleiben offenba r innerhal b patriarchalische r Verhältniss e unte r „kleine n Leuten". Hie r leb t di e Armenstimmun g jene r jüdische n Fromme n fort , hier gil t de r „Mammon " al s „ungerecht" , hie r wir d Reichtu m al s ei n Stück Wel t empfunden , de m Untergan g geweih t wi e dies e selbst . Paulus un d sein e Gemeinde n lasse n sic h i n dies e Entwicklun g nich t ohne weitere s einreihen . Den n sein e Mission arbeitet e unte r de n fortge ­ schrittenen wirtschaftliche n Verhältnisse n hellenistische r Stadtkulturen . Nach 1Ko r 7 20ff.. schein t sic h i n de n Paulusgemeinde n ei n gewisse r Aktivismus gelten d gemach t z u haben , nac h 1Ko r 1 26ff. gehör t di e Mehr ­ zahl de r Christe n vo n Korint h z u de n verachtete n Schichten . Trotzde m begegnen wir de n Fragen de s proletarischen Dasein s in de n Paulusbriefe n selten, un d auc h i n de n eschatologische n Gedankengänge n spiel t de r Umsturz de r geltende n Sozialordnung , sowei t wi r sehen , kein e entschei ­ dende Rolle . Ja , wen n Paulu s di e Prophezeiung , da ß di e αγοράζοντες sein werden ώς μ ή κατέχοντε ς in di e Mahnun g ausklinge n läß t vέλω δ έ υμά ς αμέριμνους είναι . (1 Kor 7 32 ), so meine n wi r ehe r eine n Philosophe n z u hören al s eine n Apokalyptiker . Das Weiterlebe n de r traditionelle n Armenstimmun g dar f a m eheste n für di e Gemeinde n behaupte t werden, di e ganz allmählich de m Judentu m und seine n Schranke n entwuchsen . Ihre m Christentum , da s ma n a m besten al s „ e n t s c h r ä n k t e s D i a s p o r a - J u d e n t u m " 1 bezeichnet , is t die entschlossen e Folgerichtigkei t de s Paulu s fremd ; stat t desse n gedeih t die Pfleg e jüdische n Erbgutes , de s literarische n wi e de s religiösen . S o finden wir nu n i n de m Gemeindegebe t 1 Klem 59ff., da s ei n Zeug e diese r Art Frömmigkeit ist , de n Gedanken ausgesprochen, da ß Gott die Demüti­ gen erhöht , di e Hochmütige n stürzt , da ß e r ar m mach t un d reic h macht . Aber die s alle s wir d mi t andere n Gottes-Prädikatione n verbunden , ohn e daß ma n de n Worte n ein e brennend e apokalyptisch e Erwartun g abspürt . Auch an der Paränes e de r Pastoralbrief e kan n ma n ähnliche s beobachten : l Tim 6 17ff. wird nu r falsche s Vertraue n au f de n Besit z getadelt , gena u wi e kurz vorhe r 6 7ff. i n Worten , di e a n di e philosophisch e Predig t erinnern , die Genügsamkeit , abe r nich t di e Armut, al s Idea l hingestell t worde n ist . Einen lebhaftere n pauperistisch-apokalyptische n Zu g unte r diese n Christen verspüre n wi r vielleich t i n de r Formun g un d Fassun g manche r Jesus-Worte, wi e si e namentlic h be i L u k a s vorliegen , vo r alle m abe r in unsere m J a k o b u s . I m Rückblic k au f di e i n diese r Skizz e angedeutet e Entwicklung erkenn t ma n ohn e Mühe , i n welche m Ma ß di e Wort e de s Jak übe r Ar m un d Reic h längs t erklungen e Tön e wieder anschlagen . A m meisten i n de r Lini e de r alte n Tradition au s de r Psalmen - un d Weisheits ­ literatur lieg t 1 9-11 . Aber dies e Verkündung vo n de r Erhöhung de s Armen und de m Untergan g de s Reiche n is t doc h meh r al s di e einfach e Wieder ­ gabe ererbte r Gedanken . Sein e Sympathi e mi t de m Arme n kan n Ja k 1

W . Bousset , Kyrio s Christo s 41935, 289ff . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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darum so uneingeschränkt aussprechen , wei l fü r ih n Armsein un d Christ­ sein zusammenfallen , nich t nu r kraf t archaisierende r Anlehnun g a n di e Literatur, sonder n auc h kraf t eigene r Überzeugung . Wi r könne n da s mi t aller Sicherhei t aussprechen , den n da s ganz e Schriftstüc k bezeug t ein e pietistisch-patriarchalische Gedankenwelt , wie si e fü r di e Wiederbelebun g der Armenstimmung besonder s günsti g ist : Abneigun g gege n di e Welt , Mißtrauen gege n „weltliche " Geschäfte , Warnun g vo r Hochmut , demü ­ tige Beugun g vo r Gott , 4 1-4 1 27 4 13-16 4 6 . 1 0 . Daneben steh t nu n allerding s da s Drohwor t 5 1-6 . Auc h hie r is t de r archaisierende To n deutlic h (un d i m Kommenta r nachgewiesen) ; Dro ­ hungen un d Weheruf e de r Armenliteratu r klinge n an . Da s aktuell e Moment, da s di e alte n Tön e wiede r erweckt , könnt e ma n i n diese m Fal l in proletarischem Ha ß gege n di e Reiche n finden 1. Abe r mi t keine m Wor t sind di e Verhältniss e de s Großbetrieb s un d di e Nöt e de s städtische n Proletariats angedeutet . Vollends ist jede Bekundung eine s revolutionäre n Aktivismus vermieden , wi e ih n rei n proletarische r Ha ß notwendi g er ­ zeugen müßte . Vo n Gotte s Gerechtigkeit , nich t vo n de r Menschen Auf ­ ruhr, wir d Sühn e alle n Frevel s erwartet , de n di e Reiche n begingen . Als o ist doc h wohl de r Theodizee-Gedanke maßgebende r al s der proletarische ; und di e apokalyptisch e Überzeugun g vo n de r Näh e de s Ende s ha t ih m seine Stärk e gegeben . Daß freilic h Ja k alles , wa s e r de n Reiche n i n 5 1-6 vorwirft , selbs t a n ihnen erleb t hätte , is t nich t anzunehmen . Hie r wirk t di e archaisierend e Anpassung a n di e alte n Weheruf e ohn e Zweife l mit . Wesse n e r si e au f Grund eigene r Erfahrun g zeiht , sag t 2 6f .: si e habe n sic h al s Feind e de r Christen erwiesen . Abe r dies e Tatsachen mu ß Ja k seine n Lesern ers t in s Gedächtnis zurückrufen . Si e sin d nac h 2 1FF. eher i n Gefahr , de n Reiche n zuviel Achtun g z u erweisen . Da s Beispie l i n 2 2-4 ma g freilic h kra ß un d zugespitzt sein ; immerhi n is t Ja k offenba r bang e vo r de r Annäherun g der Reiche n a n christlich e Gemeinden . Di e sozial e Stellun g de s Reiche n macht ih n verdächtig ; dies e sozial e Beziehun g gil t unsere m Verf . als o mehr al s ein e etw a bekundet e christenfreundlich e Gesinnun g eine s ein ­ zelnen Reichen . Wi r dürfe n vielleich t di e weitere n Gedanke n de s Ja k erschließen: traue n würd e e r de m Reiche n woh l ers t dann , wen n diese r sich — dem Besitzstan d un d de r Gesinnun g nac h — unzweideutig unte r die Armen eingereih t hätte . Da s is t pauperistisch , abe r nich t proletarisc h gedacht, den n Ja k is t nich t de r Spreche r de r Masse . I m Gegenteil : di e Christen seine r Zei t sin d vie l ehe r geneigt , de n Reiche n entgegenzu ­ kommen. Diese r Entwicklung , di e e r fü r widergöttlic h hält , wil l Ja k sic h entgegenstemmen 2 ; dahe r — wie wir e s nu n zusammenfasse n könne n — H . Weinel, Biblisch e Theologi e de s Neue n Testament s 41928, § 78, 2. De r Aufsatz vo n Th . Zahn, Di e sozial e Frag e un d di e Inner e Mission nac h de m Brief des Jak, ZKW L 1889, 295ff., geht von der Voraussetzung aus, daß diese Entwick­ lung vollzoge n sei , vgl . dagege n i m einzelne n de n Kommentar . 1 2

5 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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seine p a t r i a r c h a l i s c h - p i e t i s t i s c h e Armenethik , sein e p a u p e r i s t i ­ sche Reichtumsfeindschaft , sein e a p o k a l y p t i s c h e Erwartun g baldige r Strafe fü r di e — wie i n de r „Armenliteratur " ohn e weitere s al s gottlo s geltenden — Reichen. Die von Jak befürchtete Entwicklung war unaufhaltsam. Di e Gemeinden nahmen z u un d auc h Reich e wurde n ihr e Glieder ; da s Christentu m kon ­ solidierte sic h un d tra t i n näher e Fühlun g mi t de r Welt . De r „ H i r t " des H e r m a s beleuchte t dies e Vorgänge . Sei n Verf . zähl t zwa r selbe r zu de n kleine n Leuten , wi e vo r alle m sein e Bildersprach e zeigt 1 ; abe r auch e r is t i n schlecht e Geschäft e verwickel t Vis . II 3 , Mand. III 3 . Vor allem abe r müsse n di e Reiche n mi t de m ganze n Erns t prophetische r Bußpredigt apostrophier t werde n Vis . III 94FF. Di e Wort e erinner n a n Jak 5 1ff., aber zwischen beiden Texten besteht ein bedeutungsvoller Unter ­ schied. Ja k ruf t sein e Drohwort e zu m Fenste r hinau s i n all e Welt ; viel e von de n befehdete n Reiche n ha t e r gewi ß noc h nich t i m eigene n Hause . Hermas abe r sol l sein e groß e Drohred e „vo r de n Ohre n de r Heiligen " sprechen, dami t si e „danac h tu n un d vo n ihre r Boshei t rei n werden" . Daß di e Reiche n wirklic h Gliede r de r christliche n Gemeinde n sind , da s zeigt vo r alle m Sim. II, das Gleichni s vo n Ulm e un d Weinstock : wi e jene — an sic h unfruchtba r — dem Weinstoc k Hal t gebe n muß , dami t er Fruch t bringe , s o sol l de r Reich e de s Arme n No t abhelfen , dami t dieser fü r de n Reiche n bete . Den n da s Bete n is t de s Arme n Stärke , εν ή πλουτεΐ (Sim. II 7) ! Der Arm e is t als o imme r noc h de r Fromm e erste r Klasse, abe r e s kan n doc h scho n heiße n (II 10) : selig, we r Besit z ha t un d begreift, da ß sei n Reichtu m vo m Herr n herrührt . Ma n sieht : di e Ein ­ bürgerung de r Reiche n i n de r Kirch e is t i m Werden . In welche m Maß e si e vollzoge n ist , zeig t fü r unse r Aug e deutlic h di e Predigt de s Klemen s Alex. „Qui s dives salvetur." I n ihre m zweite n Tei l empfiehlt si e dem Reichen , sic h mit seine n Mitteln ei n „Heer " z u werben, Greise, Waise n un d Witwen ; di e solle n ih n belehren , ih n ermahnen , vo r allem abe r fü r ih n bete n (34f.). Da s is t di e Ausgleichstheorie , di e wi r aus Hermas kennen. Daß aber der Ausgleich hier viel weiter vorgeschritte n ist, zeig t de r erst e Teil de r Predigt , de r di e evangelisch e Geschicht e vo m Reichen umdeute t — „verkaufe, wa s d u hast " wir d au f di e Reinigun g der Seel e von de r Such t nac h Schätze n gedeute t (112) — und die Meinung von eine m religiöse n Vorzug de r bloßen Armut weit vo n sic h weist (113). In diese m Zusammenhan g wolle n di e Wort e de s Ja k übe r Ar m un d Reich betrachte t werden . Si e zeige n unsere n Verf . al s energische n Ver ­ treter de s alte n un d wiede r ne u belebte n Armenstolzes ; sie verrate n abe r auch, da ß i n de r Christenhei t seine r Zei t un d seine r Umwel t diese r Stol z einer weltförmigere n Beurteilun g de s Reichtum s z u weichen beginnt . 1 Weine l i n Hennecke s „Neutestamentliche n Apokryphen " 223, vgl. auc h E . v . Dobschütz, Di e urchristl . Gemeinde n 1902, 214ff.

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7. Entstehungsverhältnisse

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7. Entstehungsverhältnisse Es gil t au s de n voraufgehende n Untersuchunge n di e abschließende n Folgerungen z u ziehen . Wen n de r Ja k nich t au f de n Brude r Jes u zurück ­ geht ( § 2 ) und wenn e r nich t di e Predig t de s Paulus , sonder n di e Weiter ­ gabe de r Paulus-Losunge n al s halbverstandene r Schlagwort e voraussetz t ( § 4 ) , so werde n wi r sein e Abfassun g chronologisc h nich t z u nah e a n die Missionsarbei t de s Paulu s heranrücke n dürfen 1. Andererseit s is t e s wahrscheinlich, da ß de r Verf . de s Judas-Briefe s di e Existen z eine s au f Jak zurückgeführte n Briefes , also wohl unserer Schrift , voraussetz t (S. 52). Man darf darum mit der Abfassungszeit nich t zu tief ins zweite Jahrhunder t hinabgehen. S o ergib t sic h di e ungefähr e Zeitspann e 80—130, die sic h allerdings wesentlich verenge n würde, wenn di e Abhängigkeit de s 1 Klem von Ja k nachgewiese n werde n könnt e (vgl . dagege n S . 51). Jedes weiter e Urtei l übe r di e Entstehungsverhältniss e de s Ja k ha t vo n dem paränetische n Charakte r de r Schrif t auszugehen . Di e Paränes e lieg t im Jak , wi e de r Kommentar , wi e abe r auc h de r Vergleic h mi t Herma s zeigt, verhältnismäßi g unverarbeite t vor , weni g ausgeführ t un d weni g verchristlicht (vgl . § 3). Nun kan n sic h ein e solch e Paränes e i n de r Tradition woh l ein e Weil e lan g erhalten ; i m allgemeine n abe r dränge n die Verhältniss e de s zweite n Jahrhundert s doch , wi e Herma s un d di e Didache zeigen , zu r Ausführun g de r Paränese , z u ihre r Anwendun g au f christliche Verhältnisse un d mindesten s zu r christianisierende n Rahmun g und Fassun g de s übernommene n Gutes . Auch dies e Erwägun g empfiehl t die obe n genannt e Datierung 2 . Nach de n Andeutungen , di e ei n wirkliche r Brie f übe r sein e Umwelt , über Missionstätigkeit, Gemeindeleben , Glaubensstreitigkeite n un d Spal ­ tungen mache n würde , dar f ma n be i Ja k nich t fragen , ebensoweni g nac h 1 Dagege n mach t K . Deißner , Theologi e de r Gegenwar t 15, 1921 , 225 f., geltend , Paulus sei , wie sein e Briefe beweisen , alsbald mißverstande n worden; s o könne Ja k 2 14ff. keinen zeitliche n Abstan d beweisen . Vielmeh r sprech e di e lebhaft e Frontstellung , di e Verwendung vo n Ge n 15 als Schriftbewei s fü r zeitlich e Näh e z u Paulu s (doc h s . de n zweiten Exkur s z u 226 i n diese m Kommentar) . 2 G . Kittel , ZN W 1942, 81—84 , rückt dagege n de n Ja k s o weit vo n de n Zustände n und Vorstellungen de s 2. Jh.s a b (nämlic h wegen seine r Naherwartun g un d de r soziale n Situation, di e au s de m Brie f ersichtlic h ist) , da ß e r z u eine r seh r frühe n Datierun g kommt: vo r de r ersten Missionsreise de s Paulus . Dem hat K . Aland, ThLZ 1944, 102ff., widersprochen unte r Hinwei s au f Stelle n au s de m Hirte n de s Hermas , di e ein e gewiss e Nähe der beiden Schrifte n gerad e i n der Stellun g z u Arm und Reic h und i n den eschato­ logischen Vorstellunge n zeigen . Kittel s Antwor t darau f is t ei n nac h seine m Tod e ver ­ öffentlichter Aufsat z (ZN W 1950/51, 54—112 ) „Der Ja k un d di e apostolische n Väter" . Hier werde n nebe n de n Herrenwort-Anklänge n hauptsächlic h di e eschatologische n Aussagen de r Ap . Väte r mi t dene n de s Ja k vergliche n (zu r soziale n Situatio n nu r di e kurze Bemerkun g S . 111f.) . Ergebnis : Ja k steh e zusamme n mi t Did in eindeutige r Distanz z u de n Ap . Vätern , un d zwa r i n eine m frühere n Stadium . Diese m Ergebni s stimmt, ohn e Kittel s Frühansat z z u übernehmen , i m wesentliche n auc h L . Goppel t zu : Christentum un d Judentu m i m 1. und 2. Jh. 1954, 18 9 A. 1.

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Einleitung

Adressaten. E s kann sich , d a spezieller e Angaben fehle n (vgl . S . 36. 40 f.), nur u m di e Erwägun g handeln , vo n welche r Art Christe n Ja k gelese n z u werden erwarte t un d wünscht. E r setz t offenba r „arme " Christe n — in der § 6 geschilderten Bedeutun g de s Wort s — als Lese r voraus , „klein e Leute", di e vo n de n Reichen , zuma l vo n reiche n Christenfeinden , be ­ drückt un d geschunde n werden . Vo n eine r Verfolgungszeit abe r is t nich t die Red e (s . S . 15); im Gegenteil , wa s Ja k fü r dies e Christe n fürchte n z u müssen glaubt , is t gerad e dies , daß si e den Reichen zulieb Bevorzugungs ­ und Begünstigungswirtschaft einreiße n lassen. Inwieweit di e tatsächliche n Verhältnisse dies e Sorg e begründen , läß t sic h au s de r Schrif t de s Ja k nicht erkennen , den n Ja k 2 2-4 schilder t eine n nu r angenommene n un d krassen Fal l (vgl . di e grundsätzliche n Erwägunge n i m Exkur s z u 2 1 un d die Bemerkunge n z u 1 11 4 16 ); jedenfalls befürchte t Jak , da ß di e Entwick ­ lung de r Dinge z u eine r Verweltlichung de r Gemeinde n führe n könnte , und wir d daru m nich t müde , vo r diese r Entwicklun g z u warnen . Da ß überhaupt nich t jed e vo n seine n Ermahnunge n eine n konkrete n Anla ß im Gemeindelebe n hat , ergib t sic h au s de m Wese n de r Paränese ; di e Unmöglichkeit diese r Annahm e hab e ic h überdie s i m Kommenta r a n zahlreichen Stelle n nachzuweise n versucht 1 . Abe r di e Auswah l un d di e Ausführlichkeit de r Mahnungen zeig t natürlic h au f der ander n Seite , da ß die Lag e de s Christentum s z u eine r Anpassun g a n Lebens - un d Gesin ­ nungsweise de r „Welt " i m allgemeine n hindrängt . Di e grundsätzlich e Feindschaft, i n de r da s Christentu m de r erste n Jahrzehnt e zu r „Welt " steht, beginn t sic h z u mildern ; Grun d genu g fü r de n Verf. , i n seine r Paränese di e Mißstände z u rügen , di e sic h au s eine r solche n Entwicklun g ergeben k ö n n t e n . Da ß si e i n ihre r ganze n Gefährlichkei t scho n einge ­ treten sind , wir d gewöhnlic h nich t gesagt ; würd e abe r — und zwa r i m Tone schärfster Rüge — gesagt werden, wenn dem so wäre. Geschichtlich e Schlußfolgerungen au s diese n Mahnunge n dürfe n sic h als o nu r au f di e Gesamtlage, nich t au f einzeln e Fäll e erstrecke n (vgl . de n Kommenta r zu 4 16 un d 5 6 ). Eine — allerdings völli g ander e — Art de r Anpassun g a n di e „Welt " liegt i n de r Betonun g de s neue n christliche n Gesetze s (vgl . di e Exkurs e 1 Dies e Auffassun g steh t i n grundsätzliche m Widerspruc h z u de n Versuchen , di e aus de n Mahnunge n ei n Bil d vo n de r ode r de n Gemeinde n de s Ja k erschließen , da s dann natürlic h rech t schlech t ausfalle n muß . W . Brückner , ZWT h 1874, 540 , will 1 2ff. 13ff. 2 1ff. 3 1ff. 13ff . 4 1ff. 13ff . 5 1ff. 14 au f di e Zuständ e eine r Gemeind e beziehe n ! H. v. Sode n redet JPTh 1884,175 f., vo n Erkaltung de r Nächstenliebe, Jagen nach Reichtum, geistige m Hochmut; E . Graf e entwirf t a.a.O . 5 ein ähnliche s Bild : „S o nehme n di e Zungen ­ sünden i n alle n ihre n Ausartunge n breiteste n Rau m i m Gemeindelebe n ein . Streitsuch t und Entzweiun g ware n di e notwendig e Folg e un d vergiftete n da s ganz e Lebe n z u gegenseitiger Unzufriedenheit. " Auc h W . Michaelis , Einleitun g i n da s N T 21954, 275 versteht 2 2ff. 31f. 413ff. 51ff. als Anspielung au f konkret e Gemeinde-Verhältnisse ; aber e r verzichtet dan n doc h gänzlic h darauf , da s Bil d diese r Gemeind e ode r Gemeinde n z u zeichnen. Da ß e s Judenchristen , nich t z u fer n vo n Palästin a („etw a i n Syrie n ode r Cilizien", S . 278, mit Kittel ) seien , is t alles , wa s konkre t gesag t wird .

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zu 1 25 un d 2 10 ). Den n dies e nomistisch e Gedankenrichtun g geh t doc h auf ein e Auseinandersetzun g mi t de n alltägliche n Verhältnisse n au s un d bedeutet unbeschade t alle r pietistische n Weltfeindschaf t doc h ei n Hei ­ mischwerden i n de r Welt . Chronologisc h is t freilic h dies e Erscheinun g schwer z u verwerten , d a di e nomistisch e Entwicklun g i m Urchristentu m sehr zeiti g eingesetz t habe n mag . Ein e ungefähr e Zeitlag e läß t sic h abe r aus den Andeutungen von 5 14 über die Verfassung de r Gemeinden erschlie­ ßen: di e ursprünglic h pneumatisch e Kraf t de r Gebetsheilun g is t bereit s auf di e Amtsträger , di e Presbyter , übergegangen . Wa s wi r d a erfahren , deutet au f zweit e ode r dritt e Generation . Abe r vo r allz u genaue n Zeit ­ bestimmungen ha t ma n sic h angesicht s de s überzeitliche n Charakter s der Paränes e z u hüten . Dasselbe gil t vo n Ortsbestimmunge n — denn di e Paränes e is t nich t lokal interessiert . Ma n ha t — zuletzt Ropes — auf Palästin a gerate n un d zur Begründun g au f di e Bilder , vo r alle m da s vo m Früh - un d Spätrege n 57 verwiesen 1 . Da s gut e Griechisc h de s Ja k unterstütz t dies e Annahm e nicht; un d im Kommentar z u 57 ist gezeigt, da ß gerade dies e Verwendun g des Bilde s nich t au f genaue r Kenntni s de r Verhältnisse , sonder n au f literarischer Traditio n beruht . Auc h ander e Bilde r wi e di e Hitz e I n un d die Vergleich e i n 31ff. sind traditionel l un d erlaube n kein e Schlüss e au f den Or t de r Abfassung . We r di e Verwandtschaf t mi t 1Petr, 1 Klem un d Hermas als literarische Abhängigkeit deutet , mag de n Verf. in Rom suche n (W.Brückner, ZWT h 1874, 541 ; H. v. Soden , JPT h 1884, 19 1 f.; E . Grafe a.a.O . S . 45). Da aber di e Voraussetzung unsiche r ist , s o kann auc h die Folgerun g nich t bestehen . Wi r könne n nich t sagen , o b de r de m Ja k und de m Herma s gemeinsam e paränetisch e Stof f wirklic h nu r i n Ro m umging. Un d s o wird ma n auf di e Bestimmung de s Abfassungsortes ver ­ zichten müssen . 8. Ethos Die traditionsgebunden e Ar t de s Ja k erschwer t di e Erkenntni s dessen , was e r selbs t geglaubt , gewoll t un d gelehr t hat . Abe r gerad e wen n ma n ihn al s de n Eklektike r nimmt , de r e r ist , kan n ma n au s de r Art , wi e e r die Überlieferun g benutzt , ordnet , form t un d faßt , sein e Interesse n un d Absichten erkenne n (sieh e S . 19). Allein auc h unte r diese r Voraussetzun g wir d ma n darau f verzichte n müssen, ein e ,,Theologie" au s de m Ja k z u erheben 2. Zunächs t werde n — Weiter e Gründ e fü r Palästina-Syrie n bring t Shepherd (s. S . 46 A. 2), 4 9 5 1 . Vgl . zu m Folgende n auße r de n „Neutestamentlichc n Theologien " un d de r i m Exkurs z u 226 angeführte n Literatu r Woldema r Gottlo b Schmidt , De r Lehrgehal t de s Jak 1869; H. v . Soden , De r Jak , JPT h 1884, 137 ff.; E . Vowinckel, Di e Grundgedanke n des Jak , BFT h 1898, 6 . Fast all e Untersuchunge n messe n doch , auc h wen n si e de n Ja k nicht einfac h nac h dogmatische n loc i befragen , de n i m Ja k nu r flüchti g berührte n Ge ­ danken ein e z u groß e Bedeutun g bei . 1

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Einleitung

wie es bei einer Paränes e nicht zu verwundern is t — viele Motive urchrist ­ licher Frömmigkei t überhaup t nich t erwähnt , un d doc h ha t ma n kei n Recht zu der Behauptung, da ß Jak ihnen keinen Wert beilege. Sei n „Brie f will j a ga r nich t sei n ganze s Christentu m umschreiben . Mancherle i abe r wird i m Ja k nu r ebe n angerührt . Da ß e s s o flüchtig geschieht , brauch t nicht Interesselosigkei t z u verraten ; andererseit s kan n e s zufälli g sein , daß Ja k überhaup t darau f kommt . Daru m mu ß ma n sic h davo r hüten , solchen Stellen grundlegende Bedeutung zuzuschreiben , noch mehr davor , sie mi t andere n ebens o vereinzelte n zweck s Konstruktio n eine s theologi ­ schen Gedanken s azu verbinden. Beides , Überschätzun g wi e ungerecht ­ fertigte Verbindung , ha t vo r alle m da s Wor t vo n de r Wiedergebur t 1 18 erfahren1. Abe r auc h di e i n For m eine r Kett e gegeben e Darstellun g de r Sünde un d ihrer Folge n 1\ ist ebe n u m diese r For m willen theologisc h nicht z u belasten. Di e Ausführungen übe r di e Weisheit 3 13-17 sin d paräne ­ tisch un d nich t dogmatisc h gemeint , vo n de r Vollkommenhei t de s Men­ schen wir d 1 4 3 2 ohn e jed e theologisch e Reflexio n gesprochen , un d auc h der Bezeichnun g Christ i 2 1 is t woh l ei n kultisches , abe r kei n christologi ­ sches Interess e abzuspüren . Wovon Ja k a n mehrere n Stelle n rede t ode r wa s wenigsten s al s Unter ­ ton i n mehrere n seine r Mahnunge n mitschwingt , da s allei n kan n ei n Zeugnis seine r Ar t ablegen . Dies e Charakteristi k wir d allerdings , weil si e sich nu r au f Paränes e gründet , unvollständi g sein . Wa s ma n allei n be ­ stimmen kann , ha t daru m ehe r Etho s al s Frömmigkei t z u heißen ; den n den ganze n Krei s de r Frömmigkei t de s Verf. s z u umschreibe n is t un s nicht möglich . Abe r wen n wi r sein e Schrif t unte r de r geschilderte n Vor ­ aussetzung betrachten , s o hebe n sic h deutlic h einig e Gedankengäng e heraus, di e sic h ohn e jed e Konstruktio n z u eine r lebensvolle n un d be ­ zeichnenden Einhei t zusammenfügen . Was a m meiste n beton t wird , is t zweifello s di e A r m en f r ö m m i g k e i t und de r dami t zusammenhängend e Gegensat z gege n di e Reiche n un d gegen di e Welt . Di e Ausprägunge n un d di e Motiv e diese s Gedanken s habe ic h bereit s i n § 6 charakterisiert un d dabe i gezeigt , wi e sic h hie r Tradition un d Neigun g de s Verf. s zusammenfinden . Ja k wünscht , ei n „Armer" d.h . ei n a n de r Wel t nich t teilhabende r Fromme r z u sein , un d er wünscht ebens o — wiewohl offenba r ohn e Aussicht au f Erfol g —, daß die Christe n auc h ferne r z u de n „Armen " gehöre n möchten . E r möcht e alle Pforte n verrammeln , durc h di e de r Geis t de r Wel t seine n Einzu g halten könnte ; un d daru m warn t e r davor , da ß zuviel e Lehre r werde n 1 Wen n ma n 1 17f. isoliert betrachtet , wi e e s notwendi g ist , s o is t zunächs t einma l die Verbindung de s λόγος αληvείας mit dem λόγος έμφυτος 121 nicht ganz sicher, vollends aber dar f ma n nich t au s 4 5 irgen d eine n Pneuma-Glaube n erhebe n un d de n „Geist " mit de m „Wort " zusammenbringen , den n fü r di e i n de m Zita t 4 5 angedeutete n Vor ­ stellungen ist Jak nicht verantwortlich (gege n Massebieau, Revue de l'hist, des rel. 1895, 250f.).

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(31f., dara n angeschlosse n di e Abhandlun g vo n de r Zung e 3 3-12 ), daß man de n Reiche n entgegenkomm e (2 1-12) ode r da ß ma n Unfriede n i n de n Gemeinden aufkomme n lass e (3 13-18 , vgl . auc h de n Kommenta r z u 3 16 ). Sein Mißtrauen gege n di e Wel t mach t ihn scharfsichti g gegenübe r alle n Ausflüchten un d Selbsttäuschungen , mi t dene n ei n untüchti g gewordene s Christentum da s Fehle n vo n Tatbeweise n fü r sein e Frömmigkei t ver ­ decken könnte . Di e Empörung übe r solch e Ausreden spüre n wir sowoh l den von Ja k weitergegebenen traditionelle n Gedanke n a b — 1 13ff. 122ff. 126 wird solch e Selbsttäuschun g bekämpf t — wie seine n eigenen polemische n Ausführungen 2 14-26 . Den n da s schein t mi r de r Sin n diese r vielumstrit ­ tenen Polemi k z u sei n (vgl . S . 41): eine i m Grund e (trot z de s Lehrer ­ berufs!) laienhaft-praktisch e Frömmigkei t empör t sic h wide r ein e i n ihrer Gewal t un d Tief e nich t meh r verstanden e theologisch e Losung , di e zur Rechtfertigun g eine s praktisc h unfruchtbare n Christentum s benutz t werden könnte . Taten allein zeigen die Echtheit de s Glaubens; die patriar ­ chalisch-pietistische Armen - un d Weltfeindschaftsstimmun g gebier t ein e a k t i v e p r a k t i s c h e F r ö m m i g k e i t , di e der Gesinnung de s Evangelium s Jesu na h verwand t is t (sieh e S . 45f.) un d vo n de r au s sic h da s ganz e Unternehmen diese r Paränes e woh l verstehe n läßt . Aber dies e Aktivität ha t ihre Grenzen . Si e liegen in ihrer Beschränkun g auf di e christlich e Gemeinschaft . E s is t Konventikel-Ethik , wa s sic h d a kundgibt. Ei n Reformprogram m fü r de n Umba u de r Wel t wir d — wie im ganze n Urchristentu m — natürlich nich t vorgetragen , abe r e s fehl t auch a n Losunge n un d Motive n z u eine r gründliche n sittliche n Welt ­ bearbeitung. Di e Hoffnun g au f da s End e is t de r Grun d fü r dies e Ein ­ schränkung praktische n Christentums . De r große Umstur z wird kommen ; die Losun g de s Christe n fü r di e Zei t bi s zu m End e heiß t ausharre n —­ allen Anfechtungen, alle n Leiden und dem scheinbar gegen ihn zeugende n Weltlauf zu m Trot z (5 7ff. 1 2ff. 1 12). De r Chris t sol l nu r zusehen , da ß e r sich vo n de r Wel t rei n erhält , i m übrige n abe r alle s Got t anheimstelle n (1¬ 4 7 . 1 0 ). Mit alle r gebotene n Vorsich t wir d ma n auc h di e deutlic h be ­ kundete Hochschätzun g de s gläubige n erhörungsgewisse n Gebet s (1 5FF. 43 5 16ff.) i n diese n Zusammenhan g einreihe n dürfen : alle s vo n Gott , nichts vo n sic h selbe r erwarten ! Di e Weltfeindschaftsstimmun g is t als o auch di e Quell e eine r p a s s i v e n F r ö m m i g k e i t , di e all e Aktivitä t au f das eigen e un d de s Bruder s Dasei n beschränk t un d di e i m Blic k au f di e Parusie di e bös e Wel t gewähre n läß t bi s z u de m — für dies e Wel t furcht ­ baren — Ende. Dies e konventikelhaft e Selbstbeschränkun g unterscheide t sich nich t z u ihre m Vortei l vo n de r innere n Freiheit , mi t de r Jesu s Buß e wie Vergebung gepredig t hat , un d von de m Missionseifer de s Paulu s ode r den universalen Tendenzen de s Frühkatholizismus. De s gottlosen Reiche n Ende verkünde t Ja k i n lehrhafte r wi e i n prophetische r Form , offenba r nicht ohn e Genugtuung , un d jedenfall s ohn e ein e Äußerun g missionari ­ schen Bekehrungswillens . I m Gegenteil , di e Stimmun g unsere s Verf. s © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

geht doc h woh l dahin , de n Reiche n liebe r seine m Untergan g z u über ­ lassen al s ih n i m Kreis e de r Christe n willkomme n z u heißen ; den n sei n Eintritt i n di e christlich e Gemeinschaf t könnt e dere n weltfeindliche , armutsstolze Gesinnun g verderben . I n diese r konventikelhafte n Eng e liegt da s unterchristlich e Moment , da s ma n a n de r Schrif t de s Ja k bis ­ weilen — namentlich i n 2 1-12 un d 5 1-6 — empfindet1. Aber dies e unterchristliche n Äußerunge n sin d doc h Ausstrahlunge n eines wesenhaft christliche n Ethos . Nietzsche , vo n desse n durc h persön ­ liche Gegnerschaf t un d ererbt e Christlichkeit 2 geschärfte m Spürsin n fü r das Echtchristlich e ma n be i solche n Wesensbestimmunge n imme r wiede r lernen kann , würde hie r de n bezeichnendste n Zu g desse n finden, wa s e r als Christentu m schilder t un d bekämpft : de s Ressentiment s de r Massen , des Aufstand s de r Schlechtweggekommenen 3, de s i m Judentu m begon ­ nenen, i m Christentu m vollendete n Sklavenaufstand s i n de r Moral 4 . Sei n Kennzeichen is t es , da ß all e Wertschätzunge n durc h Entweltlichun g au f den Kop f gestell t werden 5 : Ja k 2 5ff. kan n al s typische s Dokumen t de r „Tschandala-Moral" i n Nietzsche s Sinn 6 gelte n un d Ja k 3 16 (sieh e de n Kommentar) zeigt die vollendete Einseitigkeit der Wertung: „jede s andere Prinzip ist einfac h ,Welt" 7 . Abe r Nietzsch e ha t auch di e Umwel t unsere r Schrift richti g erfühlt , wen n e r i m Christentu m di e Reaktio n de r kleine n Leute spürt e und „de n armselige n Alltag un d Stubenrauch " ihres Dasein s witterte 8 ; un d e r ha t endlic h recht , wen n e r die s alle s i n geschichtliche n Zusammenhang bracht e mi t de r kleine n jüdische n Famili e de r Diaspora , mit ihre r „Bereitschaf t zu m Helfen , Einstehe n füreinander , mi t ihre m verborgenen un d i n Demu t verkleidete n Stol z de r ,Auserwählten' , mi t ihrem innerlichste n Neinsagen , ohn e Neid , z u allem , was obenau f is t un d was Glan z un d Mach t fü r sic h hat" 9 . All e dies e Urteil e Nietzsche s übe r das Christentu m sin d fü r da s Etho s de s Ja k bezeichnende r al s fü r di e christliche Frömmigkei t überhaupt 10 ;— aber si e gelte n auc h fü r Ja k mi t 1 Vgl . A. Schlatter , Theologie de s Neue n Testament s I 1909 , 5 1 „ein härtere r Ein ­ druck als an die evangelischen Sätze heftet sich an die des Jak . . ." Vgl. auch H. J. Holtz­ mann, Neutest . Theologi e II 2 1911, 386 A. 1; H. Weinel, Bibl . Theol . 41928, § 78, 2. 2 Vgl . jetz t Erns t Bertram , Nietzsch e 1918, der diese s Erb e a n de m „Nachkomme n ganzer Geschlechte r vo n christliche n Geistlichen " star k betont , un d daraufhi n di e Polarität i n Nietzsche s Wese n aufzuzeige n wag t — zu dere n Charakteristi k e r übrigen s den Terminu s de s Ja k άνήρ δίψυχο ς verwendet. 3 Nietzsche , Zu r Genealogi e de r Mora l I 10 , Antichrist 43, Wille zu r Mach t 106. 4 Jenseit s vo n Gu t un d Bös e 195, Zur Genealogi e de r Mora l I 7 . 5 Jenseit s vo n Gu t un d Bös e 62. 6 Antichris t 45; dort wir d ausdrücklic h 1 Ko r 1 20ff. zitiert ; di e verwandt e Stell e Jak 25ff. könnte ebensogu t zu m Beweis e dienen . 7 Antichris t 46. 8 Will e zu r Mach t 115, Antichrist 52. 9 Will e zu r Macht 114. 10 Zu r Kriti k a n de r Charakterisierun g de s Christentum s al s de r Blüt e de s Ressenti ­ ments vgl . Ma x Scheler , Di e christlich e Mora l un d da s Ressentimen t (Abhandlunge n und Aufsätz e I 1915 , 116 ff.), de r abe r doc h de m Scharfblic k Nietzsche s nich t gerech t wird.

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8. Ethos

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umgekehrter Wertbetonung . Den n da s Christentu m hätt e niemal s Welt ­ religion werden könne n (un d werden dürfen) , wenn e s nicht de n „kleine n Leuten" zu m Wor t verholfe n hätte . I m Ja k führe n si e da s Wort , den n die Paränes e will j a ohne persönliche Tönun g alle n sagen , was alle sollen , und die Stimmung de r kleinen Leute kommt hier einseitiger als in anderen urchristlichen Texten zum Wort, weil bewußter Protes t gegen eine anders­ artige Entwicklun g obwaltet . Daru m dar f die s Etho s typisc h urchristlic h heißen, aber es darf nicht mit der Religion des Urchristentums verwechsel t werden; den n de r urchristliche Glaub e wei ß i n ander e Tiefe n z u dringe n und ander e Höhe n z u ersteigen wi e die Paränes e de s Jak . Wer da s erkannt hat , wird auc h de m Protest de s Jak gege n de n werke­ losen Glaube n Gerechtigkei t widerfahre n lassen . Di e Höhe n de s Paulus ­ Glaubens sin d dem Jak fremd; er sieht nur die Gefahren, die toter Glaube dem Alltagsleben de r Christen, seine r „Kleine n Leute"-Christen , bringe n kann. Gege n dies e Gefahre n wende t e r sich . Un d dari n ha t e r rech t i n dem Maße , i n de m di e Alltagsmensche n rech t habe n dürfe n i n eine r Weltreligion. Den n das Fundament eine r Weltreligio n müsse n di e Massen sein; daru m mu ß sie auch de n Alltag de r Massen durc h klar e Weisunge n zu regel n verstehen . Abe r z u eine r Weltreligio n gehör t e s auch , da ß sie der Menschhei t groß e Führe r schenkt , di e weitgesteckte Ziel e i n neue n und der Masse fremdartigen Worte n zu künden wissen. Daru m bezeichne t jenes Erfasse n de r Masse nu r die eine Seit e de r Weltreligion ; un d daru m darf, wa s Ja k vo n Glaube n un d Werke n gesag t hat , nich t al s da s letzt e Wort de s Christentum s zu r Sach e gelten . Abe r e s is t ei n christliche s Wort zu r Sache , un d steh t daru m völli g z u Rech t i n de r Sammlun g de s Neuen Testaments 1 . Das gleich e gil t nu n vo n de r Schrif t de s Ja k überhaupt . Wa s i n ih r Gestalt gewinnt , is t christliche s Ethos ; noc h mehr : e s is t das christlich e Ethos, da s unzählig e kleinbürgerlich e un d weltscheu e Mensche n i n de n urchristlichen Gemeinde n verbunde n un d zusammengehalte n hat ; e s ist der christliche Geist, der auch späterhin ganze Generationen und Schichten getragen un d zu m Ausharren i n de r Wel t wi e zu m Arbeiten i n de r Ge­ meinde befeuer t hat . E r häl t Fühlun g mi t de m Evangeliu m Jesu , wen n ihm auc h sein e Kraf t un d Größ e mangelt ; abe r e r is t wesensfremd de m Geist, der sich in den Briefen des Paulus und in der Schrift de s „Johannes" kundgibt. Allei n s o wenig ma n Jak mi t diese n Führer n vergleiche n darf , so gewiß gehören die Worte des einen wie der anderen unter die klassischen Dokumente de s Christentums. Denn in diesem Nebeneinander is t Höhen­ tendenz wi e Breitenausdehnun g de s Christentum s symbolisiert , un d i m Zusammensein beide r Strebunge n lieg t di e geheimnisvoll e Kraf t de s Christentums al s weltüberwindende r Religio n beschlossen . 1 Vgl . zu m Grundsätzliche n mein e Abhandlun g έπίγνωσις αληvεία ς in de n Neutest . Studien fü r Heinric i 1914, 189.

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Einleitung

9. Schicksale Wer mi t de r Skepsis , di e au f diese m Gebie t besonder s notwendi g ist , an di e Prüfun g de r literarischen Beziehunge n de s Jak herantritt , de m er­ weisen sic h di e angebliche n Zeugniss e de s 1. und 2. Jahrhunderts al s trügerisch (sieh e § 4). Hier un d d a kan n woh l Bekanntschaf t mi t Ja k obwalten, nirgend s abe r wird ma n zur Annahme eine r Benutzun g de s Jak gezwungen. Nebe n de m Mangel a n Anspielungen un d Zitaten falle n noc h einige Tatsachen auf , di e ein skeptisches Urtei l z u rechtfertigen scheinen ; für de n Westen: da ß der Jak im Kanon Muratori fehlt , de r doch Jud und 1. 2Joh nennt ; fü r den Osten: da ß die uns bei Euseb erhaltenen Hegesipp ­ Fragmente, di e doc h s o vie l vo n de m Herrnbrude r z u erzähle n wisse n (siehe § 2), von seiner Schrif t ga r nichts sagen — und weiter: da ß Klemens von Alexandri a i n de n Hypotyposen , sowei t si e un s erhalte n sind , nu r 1 Petr Ju d 1. 2Joh kommentier t un d da ß da s Fehle n de s Ja k i n diese r Reihe auc h durc h di e Haltung de s Klemens a n anderen Stelle n bekräftig t wird 1 . Aber da s Schweige n de r Zeuge n dauer t auc h noc h übe r da s Jah r 200 hinaus an. Sicher bei den Nationalsyrern, wo man nach der doctrina Addai, nach Aphraates un d dem Katalog vo m Sinai überhaup t noc h kei n Korpus der katholische n Brief e hat 2 un d erst di e Peschittha de n Schriften de s Jak 1Petr un d 1Joh Aufnahm e gewährt , ohn e ihne n übrigen s dami t z u un ­ widersprochenem Ansehe n z u verhelfen 3. Fraglic h sin d di e Verhältniss e im Abendland ; be i Hippoly t steh t jene s merkwürdig e Ja k un d Ju d ver ­ bindende Zita t (sieh e S . 52 Anm. 1); bei Cyprian fehlen nebe n andere n auch diese beiden, Jak und Jud, im Kanon und mindestens im überlieferten Text de s Mommsenschen Kanonverzeichnisse s vermiß t ma n si e beide , und zwa r si e allein 4 . Ers t de r Kano n de s Papste s Damasu s vo n 382 und 1 Dagege n schein t allerding s da s Zeugni s de s Euseb . (Hist. eccl. V I 14, 1: μηδέ τάς άντιλεγομένας παρελvών , τή ν Ιούδ α λέγ ω κα ΐ τά ς λοιπά ς καvολικά ς έπιστολάς ) und de s Photius (Bibliothec a cod . 109, MPG 103, 384: του vείου Παύλο υ τω ν επιστολώ ν κα ι τών καvολικών) zu sprechen , di e beid e behaupten , Klemen s hab e di e „katholische n Briefe " kommentiert. Allei n angesicht s de r oben genannte n Zeugniss e ha t es doch sein e große n Bedenken, dies e Aussage n wörtlic h z u nehme n (s o Th. v. Zahn, Forschunge n III 1884, 150fT.; Gesch . de s neutest . Kanon s I 1888/89 , 32 1 ff., auch M . Meinertz, De r Ja k un d sein Verf . 1905, 100 f.). Als o wir d ma n si e doc h woh l al s ungenau e summarisch e An ­ gaben verstehe n müssen . Da ß di e be i Euseb. au f bewahrten Angaben de r Hypotyposen über Jakobu s de n Herrnbrude r (sieh e S . 27 A. 1, S. 28 A. 1) gerade au s de r Erklärun g des Ja k stamme n müssen , is t nicht beweisba r (A . v. Harnack, Da s NT um das Jahr 200 1889, 7 9 f. 85; J . Leipoldt, Geschicht e de s neutest. Kanon s I 1907 , 233; C. R. Gregory , Einleitung i n da s N T 1909, 311 f.). 2 Vgl . daz u W . Bauer, De r Apostolos de r Syre r 1903, 40ff., besonder s auc h S . 44ff. über di e völli g unsichere n angebliche n Berührunge n Efrem s mi t Jak . 3 Baue r a.a.O . 68f. 4 Übe r de n Text un d die Deutung de r Worte una sola vgl . Th. v. Zahn a.a.O . 324f.; A. Jülicher , Einleitun g i n da s N T 1931, § 40; C. R. Gregory , a.a.O . 366f.

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9. Schicksale

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afrikanische Synode n um 400 haben die Aufnahme de r sieben katholische n Briefe durchgesetzt . Die frühest e einwandfrei e Zitierun g de s Jak 1 biete t vielleich t di e Stell e aus de m pseudoklementinische n Trakta t d e virginitat e (Patre s apostolic i II 19 f. Funk-Diekamp ) I 11 4 nequ e attendun t (scil , multi ) a d id, quo d dick [Scriptura] : n e m u l t i i n t e r vos sin t d o c t o r e s , f r a t r e s , nequ e omnes siti s prophetae . Qui in v e r b i s suis no n p r a e v a r i c a t u r , hic h o m o p e r f e c t u s est , poten s d o m a r e e t s u b i g e r e t o t u m c o r p u s suum (Ja k 3 1f.). Wen n di e Schrif t d e virginitat e wirklic h in s dritt e Jahr ­ hundert gehört 2 , s o bezeug t dies e — durch mehrer e Anspielunge n i n ihrer Beweiskraf t verstärkt e — Stelle di e Benutzun g de s Ja k al s eine r kanonischen Schrif t i m südliche n Syrie n ode r i n Palästin a z u jene r Zeit . Und auc h be i Origenes finden wi r nu n sicher e Spuren de r allerding s nich t unbestrittenen Aufnahm e de s Ja k in s Neu e Testament. Da ß e r fü r seine n eigenen Bedar f Ja k al s kanonische s Buc h zitiert , is t durc h ein e ganz e Reihe einwandfreie r Stelle n z u beweisen 3. E r nenn t Ja k auc h unte r de n biblischen Schriftstellern 4. Andrerseit s gebiete t e s ih m sei n wissenschaft ­ liches Gewissen , Zweifel n a n Ja k (un d a n andere n Schriften ) Rechnun g zu tragen . E r weiß , da ß nich t all e christliche n Gemeinde n de n Ja k i n ihrem Neue n Testament haben ; diese n Tatbestand berücksichtig t e r wohl, wenn er ihn mit εν τη φερομένη 'Ιακώβου επιστολή als den „gebräuchlichen " Brief etwa s vorsichti g charakterisiert 5. Offenba r rechne t Origene s be i seiner bekannte n Klassifikatio n de r Schrifte n i n anerkannte , falsch e un d umstrittene de n Ja k i n di e letzt e Klasse . Da s is t dan n abe r ehe r Statisti k als eigen e Kritik ; e r wil l einfac h feststellen , da ß ander e Gemeinde n de n Jak nich t haben , un d erklär t sic h diese n Mange l au s Zweifel n diese r Vgl . A . Meyer 33 A. 8. Vgl . darübe r A . v . Harnack , Sitzungsber . d . Berline r Akad. , phil.-hist . Kl . 1891, 361 ff. 3 I n Psalm . 30 (XI I 12 9 Lommatzsch) zitier t e r Ja k 2 26 mi t ως παρ ά Ίακώβω , In Psalm. 65 (XI I 395 ) Jak 5 13 mit φησίν ό απόστολος, In Ps . 118 XII I 7 0 Jak 2 10 mi t καλώς γέγραπται, In Ps . 118 XIII 10 0 Jak 4 10 mi t φησί γαρ Ιάκωβος, In Ps . 118 XIII 10 6 Jak 5 13 mit φησίν, Selecta i n Exodu m VIII 32 4 Jak 1 13 mi t ελέχvη. In Joh . Fragmen t 6 (p. 488 Preuschen) heiß t e s δπερ ηγούμα ι είρήσvα ι υπό της γραφή ς von Ja k 1 17 , ebda . Fragm . 126 (p. 570 ) καvώς φησ ι Ιάκωβο ς ό απόστολος und s o fort . Di e lateinische n Zitat e sin d be i Meinertz, Jakobusbrie f 109 A. 2 genannt. 4 Homil . i n Genesi n XIII 2 , Horn , in Ios. VII 1 (VII I 24 4 und XI 6 3 Lommatzsch). 5 Comm . i n loh . XIX 2 3 § 152 Preuschen έάν δ έ λέγηται μέ ν πίστις , χωρί ς δ έ έργω ν τυγχάνη, νεκρ ά έστι ν ή τοιαύτη , ώς ε ν τ η φερομέν η 'Ιακώβο υ επιστολ ή άνέγνωμεν . — Die Stelle Comm . i n Ioh . XX 1 0 § 66 Preuschen ου συγχωρηvέ ν α ν υπ ό τω ν παραδεχόμενω ν το Πίστι ς χωρί ς έργω ν νεκρ ά έστι ν ist nac h de m Kontex t kanongeschichtlic h woh l al s harmlos z u betrachten . Waru m Origenes , In Matth. X 1 7 (II I 4 6 Lommatzsch) a n eine r Stelle, w o di e Brüde r Jakobu s un d Juda s zusamme n genann t werden , nu r vo n de m letzteren erwähnt , da ß e r eine n Brie f geschriebe n habe , is t unklar . Leite t e r de n Brie f nicht vo m Brude r Jes u her ? Da ß e r ih n fü r gefälsch t gehalte n habe , is t angesicht s de r Zitate mi t de n z.T . feierliche n Einführungsformel n nich t glaublich . 1

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Einleitung

Christen a n de r Echtheit , nicht , wie e s wohl richti g wäre , au s Unkenntni s des Schriftstücks . Eine weiter e Bezeugun g de s Jak , auc h noc h au s de m 3. Jahrhundert, liefert da s ältest e de r Papyrus-Fragmente , di e Teil e de s Ja k enthalten , P. Oxy. IX 117 1 (siehe §11). Es bestätig t natürlic h nur , da ß Ja k i n Ägypten bekann t is t un d gelese n wird . Euseb vo n Cäsarea , de r di e Klasseneinteilun g de s Origenes, wenn auc h vielleicht nich t gan z i n desse n Sinn , übernimmt , rechne t de n Ja k z u de r Klasse de r umstrittene n Schriften ; abe r au s seine n Worte n geh t deutlic h hervor, da ß e r un d sein e Gemeinde n kein e Bedenke n haben , sonder n mit diese r Klassifizierun g vo r alle m de r Meinung andere r Rechnun g ge ­ tragen werden soll 1 . I m Lauf e de s vierten Jahrhundert s schein t sic h dan n der Ja k imme r meh r durchgesetz t z u haben . An diese r Geschicht e de s Ja k i n de r Alten Kirche , di e hier meh r in de n ganz ode r hal b negative n Zeugnisse n z u Wor t gekomme n ist , fäll t vo r allem die s ein e auf , da ß di e Abendlände r de n Ja k run d 150 Jahre späte r anerkennen2 al s die Orientalen (mi t Ausnahme de r di e katholischen Brief e überhaupt zunächs t ablehnende n Nationalsyrer) , un d da ß auc h im Orient von eine r Aufnahme de s Ja k i n de n Kanon , j a überhaup t vo n seine r Ver ­ breitung vo r Origene s nich t vie l z u merke n ist . Dieses spät e un d allmählich e Auftauche n de s Ja k i n de r Kanons ­ geschichte3 bedar f de r Erklärung . Harnac k versuch t si e mi t seine r S . 16 besprochenen Hypothes e vo m vorgesetzte n Präskrip t z u geben : da s Schriftstück hab e zunächs t anony m existier t un d se i daru m nich t z u 1 Euseb. , Hist. eccl. II 2324f. τοιαύτα κα ι τ α κατ ά Ίάκωβον , ο υ ή πρώτ η τω ν ονομα ­ ζόμενων καvολικών επιστολώ ν είνα ι λέγετα ι ίστέο ν δ έ ώς νοvεύετα ι μέν , ο ύ πολλοί γουν τώ ν παλαιών αύτη ς έμνημόνευσαν , ώ ς ουδ έ της λεγομένη ς 'Ιούδα , μια ς κα ι αύτη ς ούση ς τώ ν επτ ά λεγομένων καvολικώ ν όμω ς δ ' ί'σμε ν και ταύτα ς μετ ά τώ ν λοιπώ ν ε ν πλείσται ς δεδημοσιευ ­ μένας έκκλησίαις. III 25 3 rechnet Euse b den Ja k z u den Antilcgomena. Auf Euseb s Urtei l berufen sic h de r Catenen-Kommenta r un d Isho'da d a m Anfang de r Erklärun g de s Jak . 2 Hierz u ein e Gelegenheitsäußerun g A . v. Harnack s (Postkart e a n M . Dibelius v . 29. 1 . 1930): „. . . Übrigens wäre es eine schöne Aufgabe, zu zeigen, wie sehr der Jakobus­ brief den Abendländern al s gefundenes Fresse n (trot z und mi t c . 2) gekommen ist , nach­ dem e r ihne n bekanntgeworden . Nac h meine r freilic h nu r lückenhafte n Erinnerun g ha t er sic h sofor t de r Gemüte r i n hohe m Maße bemächtigt . Zunächs t wär e ,Augusti n un d der Jakobusbrief' zu untersuchen. " Dies e Untersuchun g liegt nunmehr vor: P . Bergauer , Der Ja k be i Augustinus, Wien 1962. Eine au s de n enarratione s i n Psalmos , den Brieten , den sermone s übe r Text e de s AT un d au s d e civitate De i erhobene Statisti k zeigt , da ß Jak zwa r nich t s o ausgiebi g wi e di e großen Pauline n zitier t wird , aber doc h vergleichs ­ weise häufige r al s 1.2Thess , Tit, Phlm, Hebr , 2Petr , 2.3Joh , Ju d (43). 3 We r übe r di e § 4 Ende genannte n angebliche n Bezeugunge n wenige r skeptisc h denkt als ich, ist genötigt , ein e wechselvolle Entwicklung — Auftauchen, Verschwinden, Auftauchen — zu konstruieren , di e nich t gerad e vo n vornherei n wahrscheinlic h ist . Das gilt z.B. von MaxMeinertz, Der Jakobusbrief und sein Verfasser in Schrift un d Über ­ lieferung (Bibl . Studie n hrsg . vo n Bardenhewc r X) 1905 , der annimmt , da ß de r Ja k im Abendlan d anfang s i n hohe m Ansehe n stan d un d hernac h i n Vergessenhei t gerie t (S. 129).

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Ansehen gelangt . Abe r scho n di e fest e Verbindun g vo n Ja k 1 1 un d 1 2 durch ei n Wortspie l mach t dies e Annahm e unwahrscheinlich . Natürlic h kann ma n darau f verweisen , da ß di e katholische n Brief e klei n waren, da ß ihre Abschrifte n wenige r Wer t hatte n un d da ß si e daru m vielleich t seltener abgeschriebe n ode r ehe r übersehe n wurden 1 . Abe r dies e Beob ­ achtungen gelte n vo n alle n katholische n Briefe n un d erkläre n nich t di e Ungunst de s Schicksals , di e de n längere n Tex t de s Ja k noc h meh r al s den kurze n Ju d betroffe n hat . Di e Annahm e aber , da ß Ja k u m seine s Absenders, seine r „Adresse " un d seine s Inhalt s willen zunächs t nu r unte r Judenchristen gegolte n habe 2 , is t seh r bedenklich ; selbs t wenn Ja k wirk ­ lich au s judenchristliche n Kreise n stamme n sollt e (sieh e abe r S . 40), so waren doc h di e Heidenchriste n nich t s o zurückhalten d i n de r Aneignun g jüdischer (ode r judenchristlicher ) Paränese . Gerade i n de r Sonderstellung , di e de r Ja k al s ei n rei n paränetische r Text einnimmt , mu ß de s Rätsel s Lösun g gesuch t werden . Da s Fehle n häufiger Zitierun g kan n vielleicht , allerding s nu r i n gewisse m Grade , al s zufällig gelten , da eine Paränese weniger religiöse und theologische Beweis­ stellen enthält als andere Schriften. Darübe r hinaus aber erklärt der paräne­ tische Charakte r de s Ja k auc h sein e spät e un d allmählich e Verbreitun g und sein e zunächs t unsicher e Stellun g i m Neue n Testament . Den n di e paränetische Traditio n is t ei n Werdende s un d Wachsendes ; ihr Materia l muß erweiter t un d angewende t werden , wen n e s de n Bedürfnisse n neue r Generationen genügen soll. Jede neue Fassung und Ausgestaltung solche n Spruchgutes bedeute t di e Antiquierun g de r frühere n Sammlungen ; darum deck t jed e neu e For m de r Paränes e di e alte n gewissermaße n zu . Man v e r b r e i t e t di e ä l t e r e n p a r ä n e t i s c h e n S c h r i f t e n n i c h t , s o n d e r n ma n v e r e r b t (un d veränder t dabei ) i h r e n Inhalt 3 . Da s wurde ers t anders , al s di e bedingungslos e Hochschätzun g de r „apostoli ­ schen" Urkunde n i n de r Kirch e zu r Herrschaf t kam . Nu n ka m e s darau f an, ob eine Schrift eine n klassischen Namen trug un d ob diese Autorschaft unangefochten war . I n solche m Fal l hatt e si e Anspruc h au f Verbreitun g und Autorität . Un d die s schein t mi r da s Schicksa l de s Ja k gewese n z u sein; zunächs t wa r sein e Paränes e i n ihre r knappe n unausgeführte n Ar t und mi t ihre m vergebliche n Sträube n gege n de n inzwischen Wirklichkei t gewordenen Eintrit t de r Reiche n in di e Kirche (vgl . S . 66) schnell unzeit ­ gemäß geworden ; dan n abe r wurd e da s Schriftstüc k durc h di e hoh e Autorität seines Patrons zu Ehren gebracht. Einen Streit um seine Echtheit hat man in de r Alten Kirche wohl nich t ausgefochten ; wenn Origenes un d 2 C . R.Gregory a.a.O . 277. C R . Gregor y a.a.O . 276. Di e i n de r Traditio n deutlic h wahrnehmbar e Anpassun g de r Herrnwort e a n di e gewandelten Verhältnisse zeigt , wie i n der Paränes e — denn auch die Herrnworte sin d zunächst unte r paränetische m Gesichtspunk t gesammel t worde n — anfangs de r prak ­ tische Gesichtspunk t de r Brauchbarkei t vorherrscht . Vgl . mein e Schrift : Di e Form ­ geschichte de s Evangelium s 21933, 241 f. 1 3

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Einleitung

Eusebius au f dergleiche n hinweisen , s o wolle n si e sic h offenba r di e ge ­ ringe Verbreitung de r Schrif t erkläre n (vgl . S . 75f.). Inwieweit i n de r älteste n Geschicht e de s Jak Bedenke n gege n di e Apo­ stolizität diese s Jakobu s ein e Roll e spielen , vermöge n wi r nich t z u sagen . Wo di e Meinung de s Hieronymus , di e de n Herrnbrude r mi t de m Soh n des Alphäus gleichsetzt , durchgedrunge n wa r (S . 24f.), ga b e s hier keine n Anstand mehr. Autorität de r Schrift de s Jak un d Apostolizität ihres Verf.s, die i m abendländische n Mittelalte r verbunde n i n Geltun g standen 1, werden abe r verbunde n angegriffe n vo n de r dan k Luther s energische r Teilnahme s o berühm t gewordene n Kriti k de s 16. Jahrhunderts 2 . E s is t zunächst humanistische Kritik; Erasmus zweifelt aus stilistischen Gründe n an de r Autorschaf t de s Herrnbruders 3 un d Luthe r nimm t dies e Zweife l auf, d a e r au s dogmatische n Gründe n di e Autoritä t de s Ja k abschüttel n will 4 . Eigen e Argument e führ t e r 1522 in de r Vorred e au f da s Neu e Testament (Erl . Ausg . LXII I 115) und i n de r Vorred e au f di e Epistel n St. Jakobi un d Jud ä (Erl . Ausg . LXII I 156 f.) an . I n de r erste n steh t da s bekannte Wor t vo n de r stroherne n Epistel 5 ; i n de r zweite n träg t e r aus ­ führlich sein e Gründ e gege n di e Apostolizitä t de s Ja k vor . Ausgangs ­ punkt seine r Kriti k a n de r Episte l is t di e Erkenntnis , da ß „si e strack s wider S . Paulu m un d all e ander e Schrif t de n Werke n di e Gerechtigkei t gibt" (a.a.O . 156). Neben diesem rein religiösen Grun d steht die religions­ geschichtliche, vo n Luthe r auc h sons t betont e Erwägung , di e Schrif t enthalte nich t genu g Christliches 6 ; auc h ei n literarische r Grun d — die Verwandtschaft mi t 1Petr , vo n Luthe r al s Abhängigkeit gedeute t — und ein stilistischer, de r Mangel a n Zusammenhang 7, fehle n nicht . Allein dies e Übe r die Byzantiner siehe M. Meinertz a. a.O. 193—203, über die Abendländer 203ff. Vgl . zu m Folgende n auße r M . Meinertz a . a.O. noc h G . Kawerau , Di e Schicksal e des Ta k i m 16. Jahrhundert, ZKW L 1889, 35 9 ff. 3 Erasmus , In Novum Test, annotationes , Basel 1519, 523 (am Ende des Kommentars zu Jak): Nee enim referr e videtu r usquequaqu e majestate m illa m e t gravitatem apostoli­ cam. Nec hebraism i tantu m quantum a Iacob o qu i fuerit episcopu s Hierosolymitanu s expeetaretur. 4 Luthe r wa r be i de r Leipzige r Disputatio n Ja k 2 26 entgegengehalte n worden . Nu r wehrt e r sic h i n de n Resolutione s supe r propositionibu s sui s Lipsia e disputati s W A I] 425: Stilu s epistulae illiu s long e es t infra apostolicam majestate m ne e cu m Paulino ulk modo comparandus . 5 A.a.O . S . 115 heißt es nach der Empfehlung de r Bücher , „di e di r Christu m zeigen" (Joh, 1 Joh, Röm , Gal, Eph, 1 Petr): „Darumb ist Sanct Jakobs Epistel ein recht strohern Epistel gege n sie , den n si e doc h kei n evangelisc h Art a n ih r hat. " 6 A.a.O . S . 156: „Aufs ander , da ß si e wil l Christenleut e lehren , un d gedenk t nich i einmal i n solche r lange r Lehr e de s Leidens , de r Auferstehung , de s Geiste s Christi. " Ein Bewei s gege n di e Apostolizitä t is t das , wei l „da s Amp t eine s rechte n Apostel s ist . daß e r von Christu s Leiden un d Auferstehung un d Ampt predige" . Vgl. W A Tischrede r V 15 7 Nr. 5443: „nullam syllaba m habe t d e Christo . E r nenne t auc h Christu m nich i eins, nisi in prineipio . Ic h halt , da ß si e irgen d ei n Jud e gemach t hab , welche r wo l ha l hören vo n Christ o läute n abe r nich t zusammenschlagen. " 7 A.a.O . 157 „und wirft s o unördig ein s ins ander, daß mich dünket, e s sei irgend ein gut frummMann gewesen , der etliche Sprüche von der Aposteln Jünger gefasset, und also 1

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9. Schicksale

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Argumente solle n ih m doc h offenba r nu r da s Verdikt bestätigen , da s sei n religiöses Empfinde n längs t gesproche n hat . Di e modern e geschichtlich e Betrachtung ha t e s nich t nötig , dies e Urteil e z u entschuldige n ode r z u beklagen; si e wir d vielmeh r verstehen , wi e Luthe r au s de r Tief e seine s Glaubenserlebnisses herau s diese s Christentu m de r Rechtschaffenhei t (vgl. § 8) kritisieren mußte , obwoh l e r für desse n Etho s keinesweg s blin d war 1 . Abe r gerad e geschichtlich e Kriti k wir d sic h davo r hüte n müssen , in de r Verfasserfrag e Luther s doc h i m wesentliche n religiös e Kriti k a n der Apostolizität de s Ja k irgendwi e mitspreche n z u lassen . Unter de m Verf. stell t sic h Luthe r übrigen s de n Zebedaide n vor : „s o doch S . Jakobus zeitlic h vo n Herode s z u Jerusale m vo r S . Pete r getödte t war" (a.a.O . S . 157). Damit gib t e r ein e Traditio n weiter , di e un s nu r spärlich bezeug t ist , nämlic h i n Spanien , w o ma n ei n nationale s Interess e daran hatte , de n Jakobusbrie f vo n de m Heilige n vo n Santiag o d e Com ­ postela, als o de m Zebedaiden , herzuleiten 2, un d sodan n be i Dante , de r wohl dies e spanisch e Überlieferun g aufnahm 3. Wi e si e abe r a n Luthe r kam, wisse n wi r nicht . aufs Papie r geworfe n hat , ode r is t vielleich t au s seine r Predig t vo n eine m ander n be ­ schrieben." Vgl . di e S.7 8 Anm. 6 genannte Tischrede Nr . 5443: „Dazu is t d a kei n ord o noch methodus ; itz t sag t e r vo n Kleidern , bal d vo m Zorn , fäll t imme r vo n eine m auf s andere." 1 I n de r Vorrede z u Ja k a.a.O . 156: „Diese Episte l S . Jakobi, wiewoh l si e vo n de n Alten verworfe n ist , lob e ich , un d halt e si e doc h fur gut, darumb , da ß si e ga r kei n Menschenlehre setzt , un d Gotte s Geset z har t treibet. " A m End e heiß t e s S . 157 „denn viel gute r Sprüch e sons t darinn e sind" . 2 Isido r vo n Sevilla , D e ort u e t obit u patru m 71 § 125 (MPL 83, 15 1 Iacobus flliu s Zebedaei . . . duodecim tribu s quae sunt i n dispersione gentiu m scripsi t atqu e Hispania e et occidentaliu m locoru m gentibu s evangeliu m praedicavi t (di e Echthei t de r Schrif t ist gerad e wege n diese r Stell e angefochte n worden) . Vgl. auc h di e Liturgi a Mozarabic a MPL 85, 540 f. u . Anm. , un d di e Hinweis e vo n Hensche n i n de n Acta Sanctorum Maii , torn. I, p . 22 C D un d M . Meinertz a.a.O . 212 A. 8. 3 I n de r Commedi a wir d Paradis o 25 17f . Jakobu s vorgestell t al s de r barone , u m des ­ willen ma n nac h de m (spanischen ) Galicie n zieh e (w o Santiag o liegt) . Diese r Jakobu s wird 25 29f . angerede t (Übersetzun g vo n Gildemeister) : erlauchtes Leben , des Schrif t un s vo n de m Reichtu m unterwies , den unse r Tempe l pfleg t dahi n z u geben . Das is t wohl ein e Anspielung au f Ja k ls . Un d 2567ff. sagt Dant e z u Jakobus : Hoffnung is t Warte n i n de r Sicherhei t auf da s zukünftg e Hei l un d is t entsprunge n aus Gnad ' un d Werke n de r Gerechtigkeit . Diese Anschauung vo n de r Hoffnun g abe r bekenn t Dant e nächs t de m Sänge r vo n P s 9 11 diesem selbe n Jakobu s (de m Heilige n Galiciens , als o de m Zebedaiden ) z u danken , de n er 2576fr . also anredet : Du dan n betautes t mic h mi t deine m Taue n in de r Epistel , da ß ic h vol l de r Flu t sie weiter fluten lass' auf andr e Auen . Zu de r Frage , wohe r Dant e dies e Auffassun g habe , verweis t mic h Alfre d Bassermann in Schwetzingen erstlich auf die Möglichkeit, da ß Dante von Isidor abhängig se i (Paradis o © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Einleitung

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Gerade wei l e s sic h be i Luther s Urtei l übe r de n Jakobus-Brief 1 u m religiöse Kriti k handelt , erschein t e s begreiflich, da ß er sich durch Gegen ­ äußerungen Karlstadts un d Ausgleichsversuche Melanchthons 2 nich t irre ­ machen ließ . Sei n Genesiskommenta r mi t de m Satz e u t Iacobu s delirat 3 und di e temperamentvolle n Randbemerkunge n i n seine m Handexempla r des Neue n Testaments 4 sin d Beleg e fü r sein e Kriti k au s spätere r Zeit . Mancher vo n seine n Anhänger n is t ih m dari n gefolgt ; a m schärfste n urteilte Andrea s Althame r i n seine m erste n lateinische n Kommenta r vo n 1527 (der zweite , deutsch e vo n 1533 ist wei t versöhnlicher) . Abe r auc h unter de n Gegner n de r Reformatio n is t di e Kriti k nich t ausgestorben 5 ; Thomas d e Vio (Kajetan ) bezweifelt di e Echtheit, indem er unter andere m den Gru ß nac h profane r Sitt e hervorhebt , un d lehn t auc h di e Beziehun g von 5i 4 au f di e letzt e Ölung ab 6 , währen d di e protestantische n Kämpfe r wider da s Augsburger Interi m gerad e wege n de r Sicherun g diese s Sakra ­ ments durc h jen e Stell e de n Ja k angriffen 7. Fü r di e Katholike n wurde n die Zweifel durc h da s Tridentiner Konzi l beseitigt, da s in sein Verzeichnis 8β7ΐι. geht auf Isidor , Etymologiae XIV 8i4, MPL 82, 522 zurück), sodann un d vo r alle m aber auf Dantes Lehrer Brunetto Latini, der 1260 als Florentiner Gesandter zu Alphons X. von Kastilien gin g un d dor t vielleich t di e spanisch e Tradition aufnahm . Jedenfalls steh t in de m (nac h de m spanische n Aufenthal t geschriebenen ) Treso r Brunett o Latini s de r Satz: Cis t Jaques escrit une espitre as. XII. lignies qui estoient en dispersion par diverses terres, zwa r i n de r Handschrif t F un d danac h i n Chabaille s Ausgab e (L i livre s do u Trésor i n de r Collection de documents inédits) I 6 7 beim Alphäussohn , abe r i n alle n andern Handschrifte n I 7 0 beim Zebedaide n (vgl . Chabaille s A. 4 auf S . 69) und ebens o in de r italienische n Übersetzun g II Tesoro ed . Gaiter I I 8 . 1 I n der Vorlesung über den Galater-Brief 1516/17 (H. v. Schubert , Heidelb. Abhdlg. 5. 1918, 37 f.) träg t Luthe r di e Anschauun g de s Hieronymu s übe r Jak (sieh e § 2 dieser Einl.) vor , ohn e abe r de n Brie f z u erwähnen . Damal s schein t e r auc h noc h nich t s o kritisch übe r diese n z u denken , den n i n de r Vorlesun g übe r de n Römerbrie f 1515/16 (J. Ficker , Anfänge reform . Bibelauslegun g I 2 , 1908 , 84 f.) ha t e r Paulus un d Jak noc h harmonisierend behandelt : Paulu s red e vo n de n opera legis, Ja k vo n de n opera fidei. 2 Ü ber Karlstad t sieh e G . Kawera u a.a.O . 361. Melanchthon ha t sic h scho n i n de r ersten Ausgabe der Loci theologici (Corpu s Reformatorum 21, Sp. 184f.) mit der Unter ­ scheidung vo n lebende m un d tote m Glaube n geholfen : Ja k bekämpf e nu r diesen ; de r lebendige Glaub e abe r rechtfertige ; vivam ver o esse, qua e s e i n oper a effundit . 3 Erl . Ausg . Oper a exeget . lat . V 227 ; das Urtei l gil t de m Gedanke n igitu r fructu s iustifkant. 4 Vgl . di e Ausgab e vo n J . G. Walch IX 1745 , 2812ff. un d W . Walther, StK r 1893, 595ff. Luthe r bemerk t z.B . z u I2 5 „siehe , e r lehre t nicht s vo m Glauben , sonder n nu r lauter Gesetz", zu 2i2 „ey welch ein Chaos" , zu dem Gleichnis 2 26 , das auch in der scho n mehrfach erwähnte n Tischred e kritisier t wird , „ o ei n schö n Gleichniß , wend e dic h Freyheit" un d z u 3 1 ga r „ey ! wen n d u e s doc h auc h beobachte t hättes t !" 5 Andererseit s lockt e Luther s Kriti k katholisch e Verteidige r de s Ja k au f de n Plan , so den Philippu s Menzelius, D. medicus , der ein Carme n in canonica m D. Iacobi episto­ lam, qua m Lutheru s straminea m appellavit , verfaßt e (gedruck t i n Stewart s Jakobus ­ Kommentar, Ingolstad t 1591; Abdruck durc h M . Meinertz i m Katholi k 1903, I 19 1 f.

6 Thoma s de Vio Caietanus , Epistulae Paul i et aliorum apostolorum 1532, fol. 207 G und 212B . 7

Vgl . G . Kawera u a.a.O . 368f.

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10. Literatur

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der Kanonische n Schrifte n de n Ja k ohn e Bedenke n aufnimmt ; fü r di e Lutheraner wurde durch die Konkordienformel de r Widerspruch zwische n Paulus un d Ja k i n de r Weis e vo n Melanchthon s Apologi e harmonisier t (Solida declarati o III 42 f.). Die neuer e historisch e Kriti k de s Aufklärungszeitalter s ha t sic h zu ­ nächst wenige r mi t de m Echtheitsproble m al s mi t de r Frag e nac h de m „Bruder de s Herrn " befaßt . Jetz t konnt e di e Meinung , da ß e s sic h u m leibliche Kinde r Joseph s un d Marias handelte , unbefange n ausgesproche n werden, un d Herde r wurd e ih r vornehmste r Sprecher 1. Dre i wichtig e Etappen durchläuft di e kritische Erforschun g de s Jak i m 19. Jahrhundert. 1826 erklärt d e Wettes Einleitun g de n Brief für unecht , auc h unter Heran ­ ziehung de s sprachliche n Arguments , da ß nämlic h Jak , de r Brude r Jesu , kein s o flüssiges Griechisc h geschriebe n habe n könne . 1835 begründet Kern dieselbe Meinung ausführlic h i n der Tüb. Zeitschr. f . Theol., 2. Heft; 1838 in seine m Kommenta r trit t e r allerdings wieder fü r di e Echthei t ein . Die zweit e Statio n de r Kriti k is t erreicht , al s Ferdinan d Christia n Bau r und sein e Schüler de m Jak i n ihrem Aufriß de s Urchristentum s ein e späte, aber sicher e Stell e anweisen 2. E r erschein t nu n al s Dokumen t eine s nach ­ paulinischen Christentum s vo n vermitteln d judenchristliche m Gepräge . Die dritt e Etapp e endlic h bilde t di e Hypothes e vo n Spitta-Massebiea u (siehe § 3 dieser Einleitung) . Spitta s Arbeit ha t — trotzdem sein e eigent ­ liche These wenig Zustimmun g fan d — doch auch di e geläufigste n Kom ­ mentare (Beyschlag, v . Soden , Mayor) zu neuer Bearbeitung de r Problem e angeregt un d mi t reiche m Material di e Erklärun g de s Ja k wesentlic h ge ­ fördert. 10. Literatur Da de r Ja k ers t s o spä t anerkannte s biblische s Buc h wird , is t di e alt ­ kirchliche Literatu r übe r ih n ga r nich t reichhaltig . I n de n adumbratione s des Klemens von Alexandrien ha t er offenbar kein e Bearbeitung gefunde n (siehe S . 74), und di e großen antiochenische n Exegete n habe n di e katholi ­ schen Brief e überhaup t abgelehnt . Andere s is t un s nu r indirek t erhalte n durch di e Sammelarbei t de r Späteren , durc h welche di e Fragmente ältere r Erklärer, mi t ode r ohn e Nennun g de r Urheber , aufbewahr t un d unte r Umständen wohl auc h mi t eigene n Bemerkunge n zusammengestell t sind . Von solchen S a m m e l k o m m e n t a r e n liege n vie r im Druck vor, und zwar unter verschiedene m Namen un d unter Titeln, die nich t verraten , i n welch enger Beziehun g dies e vie r Text e zueinande r stehen . Den n e s handel t 1 J . G. Herder , Brief e zweene r Brüde r Jes u i n unser m Kano n (Werk e VII 1884 , 47 6 Suphan): „Wa r de r Engel , de r di e Eh e Joseph s erlaubte , j a i m Name n Gotte s befahl : war Got t . . . kein s o scharfe r Beurtheile r de s Anständigen al s Wir ? Abe r freilic h wede r Gott, noc h Engel , noc h Evangeliste n ware n — Mönche." 2 F . Chr . Baur, Paulu s II 2 1867, 322ff.; A . Schwegler , Nachapostolische s Zeitalte r I 1846, 413fT.

6 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

sich be i diese n Werke n eigentlic h woh l nu r u m ein e alt e Sammlun g patristischer Einzelerklärungen , di e verkürz t un d mi t neue n Zutate n ver ­ sehen, bearbeite t un d rezensiert wurde. Alter, Herkunf t un d gegenseitige s Verhältnis diese r Text e bedürfe n noc h de r Untersuchung . Ic h zitier e di e vier Text e unte r de n übliche n Namen , un d hab e mic h darau f beschränkt , nur a n besonder s wichtige n Stelle n au f di e Beziehunge n de r Texte zuein ­ ander un d z u andere n aufmerksa m z u machen , vgl . z u 4 s (Didymu s un d die anderen Sammelkommentare) , zu 3 6 (zwei Briefe Isidor s von Pelusiu m in de r Catene) , S . 49 Anm. 2 (Hermas — Catene Oec Theoph). Die Über ­ einstimmung vo n mehrere n diese r i m folgende n genannte n Text e hab e ich sons t nu r mi t de r Bezeichnun g „Sammelkommentare " kenntlic h ge ­ macht. 1. Mit „Catene " bezeichn e ic h di e Catena in epistola s catholica s ed . J . A. Cramer, Oxford 1840 (Catenae Graecorum Patru m VIII). — Catenen nennt ma n Kette n vo n Bruchstücke n patristische r Erklärungen . Di e ge ­ nannte Caten e enthäl t de n sogenannte n Andreas-Kommenta r z u de n Ka ­ tholischen Briefen , vgl . H . v. Soden , Schrifte n de s Neuen Testaments I 1, 1902, 27 8 f. 529 f. 682ff. 1. 2. Oec = Kommentar de s Oecumenius (MP G 119, 451—510 ) berührt sich z.T . mi t de r Catene , nenn t abe r be i de n Fragmente n di e Name n de r Autoren nicht , s o da ß da s Ganz e nich t meh r de n Eindruc k eine r „Kette " macht. Mit Oecumenius, Bischo f vo n Trikka, ha t da s Werk nicht s z u tun . — Vgl. O . Bardenhewer, Art . „Oecumenius " i n Wetze r un d Weite s Kirchenlexikon 9, 1895 ; H. v. Sode n a.a.O . 691 f.; F . Diekamp, Berline r Sitzungsberichte 1901, 104 6 ff. 3. T h e o p h = Kommentar de s Theophylac t (MP G 125, 1131—1190 ) stammt ebenfall s nich t vo n de m bulgarische n Erzbischof , desse n Name n er trägt , steh t abe r i m allerengste n Verhältni s z u Oe c un d wi e diese r i n teilweiser Beziehun g zu r Catene . Vgl . H . v. Sode n a.a.O . 689f . 4. D i d y m u s = Didymus Alexandrinus, In epistulas catholicas enarrati o (MPG 39, 1749—1754) , lateinische Scholie n z u einzelne n Stellen ; ihr e Echtheit könnt e gestütz t werden mi t de r Nachrich t Cassiodor s (Instituti o div. litt . 8, MPL 70, 1120) , er habe de n Kommenta r de s Didymus z u de n katholischen Briefe n übersetze n lassen . Gege n di e Echthei t sprich t vo r allem da s Verhältnis de r enarrati o zu r Caten e un d zwa r auc h z u solche n Fragmenten, di e al s Eigentu m de s Chrysostomus , Origenes un d Severu s bezeichnet sind . Synoptisch e Tabelle de r betr . Fragment e de s „Didymus " und de r Caten e be i E . Klostermann, T U 28/2, 1905 , vgl. auc h F . Zoepfl , 1 Di e Chrysostomus-Fragmcnte bei MPG 64,1039 ff. entstammen der Catene Cramers. Der von Kalogeras 1887 in Athen herausgebene Kommenta r de s Euthymius Zigabenu s deckt sich, soweit er die katholische n Brief e betrifft , mi t de r Catene (siehe Kalogeras II S. 1). Zur Caten e vgl . weite r K . Staab , Di e griechischen Katenenkommentar e z u de n katholischen Briefen, Biblica 5, 1924, 296—353. Dazu J . H. Ropes, Harvard Theological Review 19, 1926 , 383—388.

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10. Literatur

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Didymi Alexandrin i i n epist . canon, brevis enarrati o (Neutest . Abhdlg . IV 1 , auch Diss. München 1914); O. Bardenhewer, Gesch . d . altkirchl . Literatur III, 1912 , 109f. Mit S e h ο l i o n zitiere ic h di e vo n Christia n Friedr . Matthae i i n seine r Ausgabe de r katholische n Brief e (Rig a 1782) nach verschiedene n Hand ­ schriften gedruckte n Schollen . Vo n diese n decke n sic h di e i m Anhan g S. 183ff . befindliche n (Codice s d h, heut e 103. 463) mit Erklärunge n de r Catene; ander e (Codd . a f, heute 101.462) sind unte r de m Tex t abge ­ druckt. Vgl . de n Kommenta r z u Ja k 4 5. Von alte n Auslegunge n erwähn e ic h noch : Flavius Magnus Aurelius Cassiodoru s (6. Jh.), Complcxioncs canonicarum epistularu m Septem (MP L 70, 1377—1380) . Kein Kommentar , sonder n ein e Inhaltsangab e i n el f Abschnitten. Beda Venerabili s (8. Jh.), Expositi o supe r epistola s catholica s (MP L 93, 9—42) . Wertvoller fortlaufende r Kommentar , nebe n de r Andreas-Caten e (Oe c Theoph ) da s wertvollste exegetisch e Hilfsmitte l au s de r alte n Zeit , da s wi r besitzen . Isho'dad (9. Jh.), Kommenta r z u de n dre i katholische n Briefe n (Ja k 1 Pet r l Joh). Ausgabe (syr . Tex t mi t englische r Übersetzung ) vo n Margare t Dunlo p Gibson, Th e commentaries o f Isho'dad ofMer v IV, London 1913 (Horae Semitica e X). Kurze Er ­ klärungen z u ach t Stellen . Dionysius Barsalib i (12. Jh.), I n Apocalypsim, Actu s e t epistula s catholicas . Ausgab e (syr. Tex t mi t lat . Übersetzung ) vo n I. Sedlacek i m Corpu s scriptoru m christianoru m orientalium, Scriptore s Syri , series II, tomus CI 1909. Kurze Erklärunge n z u den meiste n Versen.

Ältere Werk e de r Neuzeit : Erasmus, In Novum Testamentum annotatione s (zuers t erschiene n 1516; ich zitier e die Ausgabe Base l 1519). Johannes Calvinus , I n epistola s Nov i Tcstament i catholica s commentari i 1551. Hugo Grotius , Annotatione s i n epistola s catholica s e t apocalypsin ; Ausgab e vo n Windheim 1757. H. Heisen, Nova e hypotheses interpretandae feliciu s epistula e Iacob i apostoli , Breme n 1739. Mit wertvolle n Parallelstellen 1 . J . G . Herder , Brief e zweene r Brüde r Jes u i n unser m Kanon , Lemg o 1775 (Gesamt­ ausgabe de r Werk e Herder s vo n Bernhar d Supha n VII 1884 , 47 1 ff.). David Juliu s Pott , Epistula e catholica e graec e perpetu a annotation e illustratae , Göttingen 1786.

Aus de m 19. Jahrhundert erwähn e ich 2 :

Aug. Gebser , De r Brie f de s Jakobus, Berli n 1828. Besonders wertvol l infolg e reich ­ licher Verwendun g de r patristische n Erklärungen . M. Schneckenburger , Annotati o a d epistula m Iacob i perpetua , Stuttgar t 1832. 1 Solche s Parallelen-Material , ungesichtet , abe r vo n höchste m Wert, enthäl t auc h Johann Jako b Wettstein s berühmt e Ausgab e de s N.T. , Amsterda m 1752. Nur is t vo r dem Mißbrauch de s gigantische n Werke s z u warnen , de r dari n besteht , da ß ma n Wett ­ steins Beleg e kritiklo s un d mi t veraltete r Bezeichnun g de s Fundort s abschreibt , ohn e sie a n neue n Ausgabe n z u kontrollieren . 2 Di e folgende n Werk e sin d unte r de m Gesichtspunk t de r gegenwärtige n Brauchbar ­ keit ausgewählt . Ausführlicher e Angabe n be i Mayor, Einleitung Kap . X L

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Einleitung

W. L. de Wette, Kurz e Erklärun g de r Brief e de s Petrus , Judas un d Jakobus , Kurz ­ gefaßtes exeget . Handbuc h III 1 , 1847. J . E . Huther, 1.—3. Aufl. diese s Kommentars , 1857. 1863 . 1870 . H. G. A. Ewald, Das Sendschreibe n a n di e Hebräe r un d Jakobos' Rundschreiben , übersetzt und erklärt 1870. J . Chr . K. von Hofmann, Der Brief Jakobi, Di e heil. Schrift neue n Testaments VII 3, 1876. W. Beyschlag, 4 . - 6 . Aufl. diese s Kommentars , 1882. 1888 . 1897. H. vo n Soden , Hebräerbrief , Brief e de s Petrus , Jakobus , Juda s (Hand-Commen ­ tar z. N.T. III 2) 31899. Fr. Spitta, Der Brief des Jakobus, Zur Geschichte u . Litteratur de s Urchristentums II, 1896 (auch Sonderausgabe).

Populäres:

A. Schlatter, Erläuterungen zu m Neue n Testamen t III 1910 . G. Hollmann, De r Jakobusbrief , Di e Schrifte n de s NT , ne u übersetz t un d fü r die Gegenwart erklär t (Göttinge r Bibelwer k 3) 31917. Fr. Hauck, De r Brie f de s Jakobus, Da s Neue Testament Deutsc h (Neue s Göttinge r Bibelwerk) Bd . 10: Die Kirchenbrief e x1933: 81957. H. Rendtorff, Höre r un d Täter , Di e urchristlich e Botschaf t 19, 1953 . Joh. Schneider, De r Brie f de s Jakobus , Da s Neue Testament Deutsc h (Neue s Göt ­ tinger Bibelwerk ) Bd . 10: Die Kirchenbrief e 91961.

Moderne Kommentare:

Johannes Evang . Belser , Di e Epistel de s heiligen Jakobu s 1909. Hans Windisch, Die katholischen Briefe, HNTIV 2,1911; ergänzt von H. Preisker 31951. Joseph B . Mayor, Th e Epistl e o f St . Tames , London 31913. James Hard y Ropes , A Critica l an d Exegetica l Commentar y o n th e Epistl e o f St . Tames, The Internationa l Critica l Commentary , Edinburg h 1916 . Fr. Hauck, Der Brief des Jak , Kommenta r zu m NT , hrsg . v . Th . Zahn, Bd . 16, 1926: dazu M. Dibelius, ThL Z 53, 1928 , 315—317. J . Chaine , L'opitr e d e S . Jacques, Pari s 1927. O. Bardenhewer, De r Brie f de s hl. Ja k 1928. J . MofTatt , The General Epistles James Pete r and Judas, London 1928. M.Meinertz u . W . Vrede, Di e katholische n Brief e 41932. A. Schlatter, Der Brie f de s Ja k 1932, 21956. J . Marty, L'epitre d e Jacques , Pari s 1935. Lyder Brun , Jakob s Brev . Oversatt o g fortolke t (De r Brie f de s Jak , übersetz t un d ausgelegt), Oslo 1941. J . Michl, Di e katholische n Briefe , Regensburge r N T Bd . 8, 1953 . Th. Garcia a b Orbiso, Epistul a Sanct i Jacobi . Introducti o e t commentarius , Latera ­ num N.S . XXI—4, Rom 1954 (enthält auc h alle s vo m gleiche n Verf . i n Verbu m Domini 1935—1954 zur Auslegung de s Ja k Veröffentlichte) .

Monographien und Aufsätze zu m Jak i m allgemeinen (Spezial-Literatu r ist be i de n einzelne n Stelle n genannt 1): Woldemar Gottlo b Schmidt , De r Lehrgehal t de s Jakobus-Briefe s 1869. Paul Feine, Der Jakobusbrief nach Lehranschauungen und Entstehungsverhältnisse n 1893. 1 Hingewiese n se i auc h au f di e andere n Äußerunge n vo n M . Dibelius zu m Jak : Geschichte de r urchristliche n Literatu r II (Sammlung Göschen) , 1926, 73—76 ; Art. „Jakobusbrief" RG G III, 21929, 18—21.

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11. Der Tex t

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Ernst Vowinckel , Di e Grundgedanke n de s Jakobusbriefe s BFT h II 6 , 1898 . E. Gräfe , Di e Stellun g un d Bedeutun g de s Jakobusbriefe s i n de r Entwicklun g de s Urchristentums 1904. Bernhard Weiß , De r Jakobusbrie f un d di e neuer e Kriti k 1904 1. Max Meinertz , De r Jakobusbrie f un d sei n Verfasse r i n Schrif t un d Überlieferun g (Bardenhewers Biblisch e Studie n X 1—3 ) 1905 . Hendrik Ja n Toxopeus , Karakte r e n Herkoms t va n de n Jacobusbrief , Diss. Amster­ dam 1906. Ludwig Gaugusch , De r Lehrgehal t de r Jakobusepistel , Freiburge r Theol . Studie n 16, 1914 . L.Massebieau, L' épitré d e Jacque s est-ell e Poeuvr c d'u n Chretien? Revue d e l'histoir e des religions 32 , 1895 , 24 9 ff. G. Η. Rendall, The Epistl e o f S t James and Judai c Christianity , Cambridge 1927. Arnold Meyer , Da s Rätse l de s Jak . Beihef t 10 zur ZN W 1930; dazu M . Dibclius , Theol. Rundscha u N.F . 3, 1931 , 216f.; H . Windisch, Gnomon 10 , 1934 , 382f.; G . Kittel, ZN W 41, 1942 , 76 f.: W.Michaelis , Einleitun g i n da s N.T . 21954, 276. G. Kittel , Di e Stellun g de s Ja k z u Judentu m un d Heidenchristentum , ZN W 30, 1931, 145—157 ; Der geschichtlich e Or t de s Jak , ZN W 41, 1942, 71—105 ; Der Ja k un d die Apostolische n Väter , ZN W 43, 1950/51 , 54—112 . J . Tielemann , Zu m Verständnis un d zu r Würdigung de s Jk, NK Z 44, 1933 , 256-—270 (vgl. auc h i n diese m Kommenta r S . 20 A. 2). H. Preisker , Di e Eigenar t de s Ja k i n de r Geschicht e de s Urchristentums , Theol . Blätter 13, 1934 , 229—236 . H. Schammberger , Di e Einheitlichkei t de s Ja k i m antignostische n Kamp f 1936. K. Aland, De r Herrenbrude r Takobu s un d de r Takobusbrief , ThL Z 1944, 97—104 . A. T. Cadoux, Th e Though t o f St . James , Londo n 1944 . W. Bieder, Christlich e Existen z nac h de m Zeugni s de s Jak , Th Z 5, 1949 , 93—113. H. J . Schoeps, Theologi e un d Geschicht e de s Judenchristentum s 1949, Exkurs 1: Die Stellun g de s Jak , 343—349. J . B . Soucek , Z u de n Probleme n de s Jakobusbriefes , Evang . Theologi e 18, 1958 , 460—468. G. Eichholz, Art. „Jakobusbrief" , Evangelische s Kirchenlexiko n II, 1958,234—235 . K.Aland, Art . „Jakobusbrief" , RG G III, 3 1959, 526—528. G. Braumann , De r theologisch e Hintergrun d de s Jakobusbriefes , Th Z 18, 1962 , 401—410.

11. Der Text a) Z e u g e n 2 a: Mi

t nebenstehende m Sige l bezeichn e ic h di e wenige n Papyrus ­ fragmente, di e Stück e de s Ja k enthalte n un d vo n dene n da s erst e den ältesten Zeuge n de s Jak-Textes bildet : 1. P.Oxy. IX 117 1 (Ende

1 Ic h zitier e dies e Schrif t al s ,,B . Weiß" mi t Seitenzah l i m Unterschie d vo n de r anderen: da s Neu e Testament , Handausgab e vo n D . Bernhard Wei ß 111 (Apostelgesch., Kath. Briefe , Apokalypse) 21902. 2 Ein e Darstellun g de s Werte s de r Zeuge n fü r di e Textkriti k de s ganze n Neue n Testaments kan n hie r nich t gegebe n werden . Mi t de n folgende n Hinweise n beabsichtig e ich nicht s weiter , al s da s Aug e de s Leser s fü r solch e Beobachtunge n a m Jak-Tex t z u schärfen, di e fü r di e Ar t de r Zeuge n bezeichnen d sind .

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Einleitung

3. Jh.): Jak 2 19 —3 2 3 4-9 (fragmentarisch) . 2. P. Oxy. X 122 9 (4. Jh.): Jak 1 10-12. 15-18 . 3 . Heidelberger Papyru s (A . Deißmann, Die Septua ­ gintapapyri un d ander e altchristlich e Text e de r Heidelberge r Pa ­ pyrussammlung 1905, 85): Jak 1 11. 4. Papiri grec i e latini (Publica ­ zioni dell a societ ä italian a pe r l a ricerc a de i Papir i grec i e latin i i n Egitto) I 5: Jak 1 25-27 . De r Text de r Papyri geht , ihrer Herkunft ent ­ sprechend, meis t mi t Β a un d andere n „ägyptischen " Zeuge n (s . unten) 1 . Β( δ 1)2 Vaticanus Ro m (4. Jh.), zweifellos de r best e Zeug e de s beste n Text-Typus, de s ägyptischen , abe r deswege n noc h nich t unfehlbar ; von Schreibfehler n abgesehen , biete t e r eine offenbar e Glättun g 4i4 ; und auc h di e Fälle , wo e r mi t de m wertvollen Lateine r f f Besonder­ heiten gemeinsa m hat , sin d bedenklic h wie 2 3 . 4 5 20 oder mindesten s zweifelhaft, vgl . 2 19. κ (δ 2 ) Sinaiticus Londo n (bi s 1933 Leningrad) (4. Jh.), intimste r Verwandter vo n Β und seh r wertvoller Zeuge , de r abe r meh r offen ­ bare Versehen aufweis t al s B. Auch Spure n de s sog. „Koine-Typus " (s. unten) zeige n sic h be i ih m (23 220 ), und unte r seine n Eigenheite n finden sic h deutlich e Korrekture n (3 6 4 4) und ein e s o bezeichnend e Entgleisung in s Hellenistisch e wi e 510 (καλοκαγαvία ς statt κακοπα­ vείας). Α( δ 4) Alexandrinu s Londo n (5 . Jh.) gewinn t erhöht e Bedeutung , wenn ma n nich t geneig t ist , sic h au f di e Übereinstimmun g vo n Β Κ ohne weitere s z u verlassen . Ma n ha t als o au f di e Fäll e z u achten , wo wi e 53 Α mit andere n Zeuge n de s „ägyptischen " Texte s gege n Β κ stimmt (sieh e abe r auc h 54); problematischer, abe r fü r Α noch bezeichnender sin d di e Fälle , w o Α mit eine m Lateine r zusammen ­ geht (vgl . A . v. Harnack , Zu r Revisio n de r Prinzipie n de r neutest . Textkritik 1916, 125 . 128 A. 1). C (δ 3) Codex Ephraem i rescriptu s Pari s (5. Jh.), desse n Tex t späte r mit Abhandlunge n Efrem s überschriebe n wurde , enthäl t de n Jak 1 Vo n de n hie r angegebene n Papyr i habe n di e beide n erste n di e Listen-Nr . ß 20 (= Oxy. IX 1171 ) und ß23 ( = Oxy. X 1229 ) erhalten. Di e beide n letzte n sin d kein e Papyri, sonder n Pergament-Fragmente : 0166 (Heidelberg, 5. Jh.) un d 0173 (P. grec i e latin i I 5 , 5 . Jh.). Inzwische n sin d weiter e Papyruszeuge n zu m Ja k aufgefunden . ß54 = P . Princeto n 15 , Pap. L II (1 ) — s. ZN W 42, 1949 , 25 1 — stammt au s de m 5. Jh. un d enthäl t Ja k 2 16-18. 22-26 3 2-4 . Ergeht meis t mitBK C ß74 = Pap. Bodmer XVII, hrsg. vo n R . Kasser , Cologny-Genev e 1961, gehört dagege n de m 7. Jh. a n un d enthäl t Jak 1 1—215.18-26 3 1 . 5 f . 10-12.14. 17f. 4 1-8.11-14.15-17 5 1 - 3 . 7 - 9 . 1 2 - 1 4 . 1 9 f . E r Zeig t nah e Verwandt ­ schaft mi t A, enthält aber viele Sonderlesarten . Das bloße ß is t im Kommentar nunmehr immer durc h di e genauer e Angabe ersetzt , die Bezeugun g durch ß54 un d ß74 eingefügt . 2 I n Klammer steht die Bezeichnung der Handschriften bei H. v. Soden , Die Schriften des Neue n Testaments 1902—1907. Die Bezeichnunge n mit α ( = απόστολος ) erscheinen in Soden s Appara t ohn e de n Buchstaben , als o H 74, = Codex α 74, der de n Text de r H-Rezension (d.h . ägyptische n Typus ) vertritt .

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Text nu r bi s πολεμεΐτε 42. Wertvoller Zeug e de s „ägyptischen " Textes mi t Spure n de s Koine-Texte s un d andere n Eigentümlich ­ keiten (vgl . 3 17 ). vertreten i m allgemeine n Ψ (δ 6 ) Athos (8./9 . Jh.); 33 ( 8 48) Paris (9. Jh.), di e wertvollst e den „ägyptischen " Tex t mi t Minuskel 1 , verwandt mi t der Minuskel gewissen Abweichunge n i n 326 (Oxford): der Richtun g de r „Koine". Κ (Α πe1 un d I 1 ) Moskau (9. Jh.), Tex t mit Caten e (sieh e § 10); vertreten den „Koine"-Text. L (α 5) Rom (9. Jh.); Ρ( α 3) Leningrad (9. Jh.); wiede r ei n Palimpsest, d.h. de r alt e Tex t ist mit dem Euthalius-Kommentar z u Apg und Paulus überschrieben . Der Tex t biete t seh r vie l Koine, geht abe r auc h of t mi t de n ägypti ­ schen Zeuge n (s o da ß ih n Sode n mi t diese n zusammenstellt) . Von Minuskel n werde n sons t noc h häufige r zitiert : 1175 (α 74) Patmos (10. Jh.). 81 (α 162) London, vgl . darübe r B . F. Westcot t un d F . J. A. Hort , Th e New Testament , Introduction 1881 , § § 211. 212. 1739 (α 78) Athos; vo n große r Bedeutun g fü r di e Textkriti k wege n de r Beziehungen seine s Paulustexte s z u Origenes , vgl . E . v. d . Goltz, TU 17/4, 1899 ; dort auc h di e wichtigsten Jak-Stelle n au f S . 22. sah = sahidische ode r oberägyptisch e Übersetzung . boh = bohairische ode r unterägyptisch e Übersetzun g (frühe r koptisch e genannt). arm = armenische Übersetzung . aeth = äthiopische Übersetzung . Von de n syrische n Versione n bezeichn e ic h mi t di e syrisch e Kirchenbibe l (daru m da s Zeiche n = Syra vulgata) , di e sog. Peschitth a (Anfan g 5. Jh. 2 ). syhl bedeute t di e sog . Syr a harclensis , d.h . di e Revisio n de r un s ver ­ lorenen sog . philoxenianische n Übersetzun g (Anfan g 6. Jh.) durc h Thomas von Charke l (Heraklea ; 7. Jh.); wertvoll, wei l de m Griechi ­ schen möglichs t angenäher t un d unte r Vergleichun g griechische r Handschriften vo n verschiedene m Typu s angefertigt . syv&

1 Di e Minuskeln, vo n denen ic h nur wenige i m Kommentar nenn e un d niemal s solch e mit Koine-Text, bezeichn e ic h nac h C . R. Gregory , Di e griechische n Handschrifte n de s Neuen Testament s 1908. 2 Wen n de r Tite l z u de n Katholische n Briefe n i n de r erste n gedruckte n sy vg Vicnna c 1555 Jakobus, Petru s un d Johanne s al s Zeuge n de r Verklärun g bezeichnete , als o Ja k zum Zebedaidc n machte , s o komm t da s vermutlic h au f Rechnun g de r Editore n un d nicht de r alte n Handschriften . Vgl . Th . v . Zahn , Einleitun g 31906, § 5 A. 3.

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Einleitung

Besonderes Interess e un d daru m öfter e Erwähnun g i m Kommenta r gebührt de n lateinischen Übersetzunge n de s Jak . Si e besitze n zwar , entsprechend de r späte n Anerkennun g de s Ja k i m Westen , kei n s o hohes Alte r wi e ander e altlateinisch e Teil e de s Neue n Testaments , sind aber of t genu g vo n Wer t fü r Textkriti k wi e Exegese . Jede r de r drei altlateinische n Zeuge n biete t eine n eigene n Text : ff Corbeiensis , Leningrad . Abdruc k be i Mayor und Belser , sowi e be i J . Wordsworth , The Corbe y St . James and it s relatio n t o othe r latin version s an d t o th e origina l languag e o f th e epistle , Studi a biblica I 1885 , 113ff . (über Wordsworth s These vgl. § 5 dieser Einleitung S. 56 Anm. 1). Vgl. i m Kommenta r z u 2 18 3 5 4 5 4 14 5 2 ; am Schlu ß de r Handschrif t wir d Ja k al s filius Zaebede i bezeichnet . s Bobbiensis , schwe r lesbare r Palimpsest, Wien. Abdruc k de r ent ­ zifferten Teil e be i H . J. White, Old Latin Biblical Text s I V 189 7 und J. Bick , Wiener Sitzungsberichte phil.-hist . Klasse 1908, Bd. 159, Nr. 7, 7 2 ff. m is t da s Zeiche n fü r ei n i n verschiedene n Handschrifte n erhaltene s Werk: Pseudo-Augustin , Libe r d e divini s scripturi s sive speculum , eine Sammlun g vo n biblische n Belegstellen . Ausgab e vo n Fr . Weihrich, CSE L 12, 1887; Abdruck de r Jak-Stellen auc h bei Mayor. vulg Da s gegenseitig e Verhältnis diese r dre i Texte un d ihre Beziehunge n zur „Vulgata" des Hieronymus bildet ein noch nicht völlig erforschte s Problem, vgl . W . Sanda y i n Studi a biblic a I, 233 ff.; H . v. Soden , Schriften de s Neuen Testaments 1902—1907, 1883ff.; A . v.Harnack, Zur Revision de r Prinzipien de r neutestamentliche n Textkritik 1916, 111 ff. m schein t de n sog . afrikanische n Tex t z u bieten , ff und s den europäischen, vul g bietet , wie Harnac k gezeig t hat , im wesentliche n den revidierte n s-Text . Mit m stimmen di e Zitat e Priscillian s (abge ­ druckt bei Mayor) vielfach überein . Sons t kommen ältere patristisch e Zitate fü r di e Textkritik nu r vereinzel t i n Betracht, wie da s nac h der Geschichte de s Briefe s (§9) nicht verwunderlic h ist 1 . b) P r o b l e m e Alle Texte , di e wir i n de n Handschrifte n de s Neue n Testament s lesen , sind Bibeltexte , nich t Abschriften vo m Original. Si e gebe n als o nich t de n Wortlaut de s Jak au s de r Zei t wieder, d a er als einzelnes Schriftstüc k ver ­ öffentlicht ode r herumgegebe n wurde , sonder n de n Text , de r nac h de r 1 Fü r di e altlateinisch e Übersetzung , di e Vulgat a un d di e lat . Väterzitat e z u Ja k vgl. jetzt : Vetus Latina . Di e Rest e de r altlateinische n Bibel . Bd . 26 Epistulae Catholicae , Apocalypsis. Freibur g (1. Lieferung, enthalten d Jak , 1956). Die vo n Dibeliu s aufge ­ führten Handschrifte n sin d dor t wi e folg t bezeichnet : f f = 66 , s (jetz t i n Neapel ) = 53 , m = (PS-)A U spe .

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11. Der Text

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Aufnahme de s Ja k i n de n Kano n i m kirchliche n Gebrauc h war . Wen n man au s de r Übereinstimmun g eine r Anzahl vo n Handschrifte n au f ihre n Archetypus schließt , s o is t diese r Archetypu s noc h nich t ohn e weitere s mit de m Urtex t gleichzusetzen , sonder n zunächs t nu r mi t de m Bibeltex t der Kirch e ode r eine r Kirchenprovinz . Di e Handschriften , di e de n gleichen ode r ähnliche n Tex t vertreten , gehöre n z u eine r Grupp e un d bieten de n gleiche n Texttypu s (oder : di e gleich e Rezension ) dar . Be i Varianten ha t ma n immer z u fragen, o b es sich um Verschiedenheiten de r Gruppen handel t — also u m Unterschied e zwische n de n Texte n de r ein ­ zelnen Kirchenprovinzen — oder aber um Besonderheiten einzelner Hand ­ schriften. Die textkritisch e Arbei t de r letzte n Jahrzehnt e ha t un s folgend e Gruppen, wen n auc h mi t verschiedene r Sicherheit , kenne n gelehrt . 1. Der syrisch e ode r antiochenisch e Typu s ode r di e Lukian-Rezensio n oder di e Koine (Soden: Rezensio n K ) d.h . de r Text , de r i m 4. Jh. i n Syrien herrscht e un d di e Grundlag e de s byzantinische n Texte s i m Mittel­ alter un d de s abendländische n gedruckte n sog . textu s receptu s (un d auc h der Lutherische n Übersetzung ) bildet ; vertrete n durc h di e Hauptmass e der Zeugen (K L, übe r Ρ siehe oben , di e meiste n Minuskeln, di e spätere n Kirchenväter un d di e späteren Übersetzungen) . E s ist de r geringwertigst e Typus, un d sein e Lesarte n sind , wen n di e andere n Gruppe n einstimmi g gegen ih n zeugen , i m allgemeine n z u verwerfen. D a diese r Typus zumeis t deutlich erkennba r ist , zitier e ic h nich t di e Zeugen , di e ih n vertreten , sondern bezeichn e di e Lesar t einfac h al s Koine. 2. Der ä g y p t i s c h e ode r alexandrinisch e Tex t ode r di e Hesychius ­ Rezension (Soden : H), i n Ägypte n unte r de m Einflu ß alexandrinische r Textkritik zustand e gekomme n un d daru m seh r wertvoll , wen n auc h Westcott-Horts optimistisch e Beurteilung seine s Zeugnisses durc h Soden s Arbeit ein e gewiss e Einschränkun g erfahre n hat . Vo r Sode n wa r ma n geneigt, di e Übereinstimmun g de r beide n älteste n ägyptische n Zeugen , Β κ, schlechthin fü r richti g z u halten . Jetz t is t doc h z u fragen , we r be i Abweichen de r ander n ägyptische n Zeuge n vo n Β Κ den ägyptische n Text vertritt , vgl . Ja k 2 3 2 10 4 14 5 3 5 11. Andrerseit s ist , auc h wen n ma n in Β a nich t de n ägyptische n Typu s rei n erhalte n sieht , doc h di e Frag e zu erwägen , o b sic h gelegentlic h nich t di e alt e echt e Lesar t be i ihne n er ­ halten hat , di e i n de n geläufige n Kirchentexte n korrigier t ist , vgl . 4 13 5 4.5 und i n gewisse m Maß e auc h 1 17. — Ich zitier e zumeis t nu r di e Haupt ­ vertreter Β a Α C Ψ 33, auch 1175. 81. 3. Als dritte n Typu s habe n Westcot t un d Hor t de n „westlichen " Tex t bezeichnet, d . h. eine n Text, de r i m Ja k wesentlic h au s de r altlateinische n Übersetzung z u erhebe n wäre, d a sein e anderen beste n Zeugen , alt e Syra , älteste Kirchenväter , „westliche " Unzialen , fü r Ja k nich t i n Betrach t kommen. Sode n abe r stell t a n Stell e de s „westlichen " Texte s ein e Rezen © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Einleitung

sion I heraus, di e i n Jerusale m un d Cäsare a entstande n sei n soll , vo r allem aus griechischen Handschrifte n (mi t „westlichem" oder verwandte m Text) z u erheben , abe r i n keine r auc h nu r annähern d rei n erhalte n wäre . Ob dies e Rezensio n I wirklic h ein e einheitlich e Rezensio n is t un d wi e im Vergleich z u ihren Zeugen der sog. westliche Tex t z u bewerten ist , darf heute noc h al s seh r fraglich bezeichne t werden . — Ich habe im Kommen ­ tar an wichtigen Stelle n di e lateinischen Zeuge n (sieh e oben ) alle genannt , und gelegentlich auc h die Übereinstimmun g de r Sodensche n I-Zeuge n er ­ wähnt; dies e selbs t hab e ic h nich t aufgezählt . Da di e Eigenar t un d di e Herkunf t diese r dritte n Grupp e heut e noc h umstritten ist , s o mu ß ers t rech t ihr e Bewertun g gegenübe r de m ägypti ­ schen Tex t al s ungelöste s Proble m de r neutestamentliche n Textkriti k be ­ zeichnet werden . Doc h trit t dies e Frag e gerad e be i de r Textkriti k de s Jak nich t s o seh r i n de n Vordergrund , wei l de r lateinisch e Tex t hie r — entsprechend de r späte n Kanonisierun g de s Ja k i m Abendlan d — nicht so eigenarti g is t wi e be i andere n Schriften . Überhaup t is t de r Tex t de s Jak verhältnismäßi g einheitlic h überliefert . Nu r a n wenigen Stelle n ist de r Sinn eine s Satze s abhängi g vo n de r Auswahl unte r de n überlieferte n Les ­ arten: vgl . 1 17 2 20 3 3 3 6 3 8 4 2 5 7 5 11. Da s kan n angesicht s de r Geschicht e des Ja k (§9) niemanden befremden ; de r Ja k ha t ers t z u eine r Zei t Auf ­ nahme i m Kano n gefunden , al s ma n bereit s i n vorsichtige r Besorgni s fü r die Erhaltun g de r Texte vergleichende , konservierend e un d rezensierend e Arbeit a n ihne n z u tu n begann . S o komm t es , da ß di e Überlieferun g de s Jak-Textes nich t di e bunt e Mannigfaltigkei t de r Variante n aufweist , di e wir sons t i m Neue n Testament, zuma l be i de n Evangelien , gewohn t sind . Aber ma n frohlock e übe r dies e Erscheinun g nich t z u früh ! Den n da ß wir i n unsere m Überlieferungsbestand e kei n Zeugni s weitgehende r Text ­ verwilderung haben , beweis t noc h nicht, da ß e s in de r Geschicht e de s Ja k ohne ein e solch e Entstellun g abgegange n ist . Unse r Varianten-Materia l zeugt doc h nu r vo n de m biblische n Buc h ,,Jak" ; unbekann t bleibe n un s aber di e Schicksal e de s Ja k i n de r verhältnismäßi g lange n Zei t seine r „Privat-Existenz", bevo r e r allgemein e Aufnahm e i n de n Kano n fand . Bei de n Paulus-Briefe n un d vollend s be i de n Evangelie n lieg t di e Sach e wesentlich anders ; si e sind viel länge r i m kirchliche n Gebrauch ; als o dar f man annehmen , da ß auc h ih r Variantenmateria l eine r vie l weite r zurück ­ reichenden Geschicht e entstammt , un d da ß di e Period e de r Dunkelheit , aus de r wir kei n Zeugni s haben , vie l kürze r ist . Di e Daue r diese r Period e aber entscheide t übe r da s Rech t de r Konjekturalkritik ; den n jed e Kon ­ jektur ha t zu r Voraussetzung , da ß sic h de r ursprünglich e Wortlau t eine r Stelle i n unsere m Varianten-Materia l überhaup t nich t erhalte n hat . J e länger jen e Privatexisten z de s Ja k währte , dest o leichte r konnt e de r Wortlaut eine r Stell e gan z verlorengehen ; e r wär e dan n s o gründlic h verdrängt worden , da ß e r i n keine n kirchlic h gebrauchte n Tex t meh r Aufnahme gefunde n hätte . Somi t gebühr t als o de r Konjekturalkriti k be i © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

11. Der Tex t

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dem Ja k grundsätzlic h ei n weiterer Spielrau m al s be i de n meisten andere n Büchern de s Neue n Testaments 1. Ic h hab e abe r vo n diese m Grundsat z nur dor t Gebrauc h gemacht , w o de r Tex t durc h di e Verbesserun g be ­ trächtlich gewinnt . Ernstlic h erwoge n werde n Konjekture n be i folgende n Stellen 1 17 2 1 2 18 3 6 3 12 4 2 (zwe i Stellen ) 4 5 5 11 ; abe r i n de r Hälft e de r Fäll e etwa hab e ic h mic h nich t z u ihre r Annahm e entschließe n können . Bei de r Behandlun g textkritische r Frage n i m Kommenta r is t keinerle i bloße Registrierun g beabsichtigt . Auße r de n Stellen , dere n Sin n vo n de r textkritischen Entscheidun g abhängt , sin d besonder s di e Fäll e berück ­ sichtigt, i n dene n textkritisch e un d exegetisch e Arbei t aufeinande r ange ­ wiesen sind ; se i es, daß die Textzeugen al s älteste Kommentatoren benutz t werden ode r da ß di e Varianten ers t aus de m exegetische n Proble m herau s zu kläre n un d genealogisc h z u gruppiere n sind . A n diese n Stelle n wir d es fü r de n Leser meh r au f di e Fragestellung al s au f di e vo n mi r gegeben e Entscheidung ankommen . 1 Auc h i n de r Ap g is t au f Grun d ihre r besondere n Tcxtgcschicht e de r Konjektural ­ kritik ei n breitere r Rau m zuzugestehe n al s i n de n meiste n andere n Bücher n de s Neue n Testaments. Hierübe r ausführlich : M . Dibclius , De r Tex t de r Apostelgeschichte , Auf ­ sätze zu r Apostelgeschichte, 4 1961, 79—83 (zuerst erschiene n i n Journa l of Religion 21, 1941, 425—431).

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Erflärung V. 1 . Im Präskrip t de s Jakobus-Briefe s nenn t de r Autor sic h un d sein e Adressaten — das gehör t zu m Schem a de s Briefanfangs ; abe r e r tu t e s nicht so , daß wir ih n selbe r beque m identifiziere n (Einleitun g S . 23f.) un d den Krei s seine r Lese r umschreibe n könnten . We r i n de m Schriftstüc k einen wirkliche n Brie f eine s Jakobu s sieht , kan n diese n Umstan d ver ­ werten : denn di e genaue Angabe übe r di e Adressaten un d ihren Wohnor t brauchte nich t i m Präskrip t z u stehen , der Überbringe r la s si e i n de r un s verlorenen Adress e au f de r andere n Seit e de s Papyrus ; un d di e Lese r ihrerseits wußten wohl, welcher Jakobu s de r Absender war. Anders urteil t über de n Befund , we r i m Jakobus-„Brief " keine n wirkliche n Brie f sieht : die Unbestimmthei t de r Adress e kan n da s literarisch e Mitte l de s Autor s sein, Ursprun g un d Art de s Schriftstück s i n gewollte m Dunke l z u lasse n (vgl. de n Exkur s S . 95). Es mu ß moderne n Leser n imme r wiede r gesag t werden, daß ein solches Verfahren de s Autors den literarischen Gepflogen ­ heiten de r Zei t entspricht , als o nich t mißverständlic h is t un d ebe n daru m nicht al s Betru g bezeichne t werde n kan n (vgl . Einleitun g S . 33f.). De r Ausdruck „Gotte s Sklave " entsprich t eigentlic h griechische m Empfinde n nicht; woh l abe r kan n de r Oriental e eine n bestimmte n Sin n dami t ver ­ binden. Di e Bezeichnun g de s Menschen al s δoύλος ist da s Korrela t z u de r Prädikation Gotte s al s κύριος, die auc h au f speziel l griechische m Bode n keine besonder e Roll e spielt , dere n Bedeutun g i m Hellenismu s vielmeh r erst orientalische n Einflüsse n z u verdanke n ist 1 . Bezeichnen d sin d di e Worte, die , nac h Di o Cassiu s LXI I 52 ( V 19 5 Dindorf), de r Armenier ­ könig Tiridate s z u Ner o spricht : Άρσάκου μ έν εγγονό ς ε ìμί . . . σóς δ έ δούλος, κα ΐ ήλvο ν πρ òς σέ πρòσκυνήσων σ ε τòν έμòν vεόν ώ ς κα ì τό ν Μί νραν. Mit δούλος wird als o offenba r ei n bestimmte s Verhältni s z u de m Got t ausgedrückt, desse n Kul t de r Mensc h sic h weiht . Daz u stimm t es , daß , wie wi r au s Apuleius , Metam . XI 1 5 (servitium deae ) schließe n können , auch in hellenistischen, au s dem Orient stammenden Mysterien-Religione n derMyste sic h als δούλος der Mysterien-Gottheit betrachtet , de r sein ganzes künftiges Lebe n gewidme t sei n sol l (Apuleius , Met. XI 6) . Die Frag e is t an unsere r Stell e nur , o b ei n solche s Verhältni s z u Got t vo n Jakobu s wie vo n alle n Christe n ausgesag t wir d (vgl . z.B . LX X Je s 42 19 1Pet r 2 16 und vo r alle m de n häufige n Gebrauc h vo n δούλος τού νεοΰ = ,, Christ" bei Hermas ) ode r o b e s im besondere n vo n ih m z u gelte n hat . I n diese m 1 Vgl . zum Folgenden W. Bousset, Kyrio s Christo s 91 ff.; R. Reitzenstein, Hellenist . Mysterien-Religionen 1920, 66.78 ; H. Lietzmann, HN T 31928, z u Rö m l 1 .

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Erklärung

Falle wäre n di e Stelle n i n de r LX X al s Parallele n z u nennen , di e Moses, David ode r di e Prophete n al s Gotte s Sklave n bezeichnen , Mal 4 6 Hes 3423 Am 37 u.ö. 1 . Wen n de r „Brief " ech t wäre , s o könnt e ma n a n ein e be ­ scheidene Selbstbezeichnun g denken , mi t de r de r Verf. sic h de n andere n Christen hätt e gleichstelle n wollen . Ander s lieg t di e Sach e be i de r gegen ­ teiligen Annahme . De r wirklich e Verf . stellt e seine m Schriftstüc k de n Namen de s Herrnbruders doc h darum voran, weil e r ihn als einen Große n der klassische n Zei t ehrte: wenn e r ihm nun kei n anderes Prädika t beileg t als diese s δούλος, so mein t e r dami t offenba r etwa s Besondere s un d stell t ihn ehe r de n Gottesmänner n Israel s al s de r Menge de r Christe n zu r Seite . So, al s apostolische n Ehrentitel , habe n auc h Didymus , Oec un d Theop h die Bezeichnun g verstanden . „Sklav e Gotte s un d de s Herrn Jes u Christi " ■— vεός auf Christu s z u beziehen , is t durc h nicht s nahegelegt . Spitt a streicht di e Wort e καí κυρίο υ Ί . Χρ . als christianisierend e Interpolatio n und begründe t au f solch e Weis e hie r un d 2 1 sein e i n de r Einleitun g § 3 besprochene Thes e vo m Judentu m de s Verf.s . E r kan n sic h be i diese r Stelle darau f berufen , da ß allerding s i n andere n Briefanfänge n nu r di e eingliedrigen Formel n δούλος vεοΰ , δούλο ς Ίησο ΰ Χρίστο ύ gebräuchlic h sind, allei n i n de n Präskripte n Ro m l 1 Ti t l1 2Pet r l 1 Ju d 1 ist jen e Ein ­ fachheit nu r Schein , den n e s folg t dor t überal l noc h ei n andere r Titel , άπόστολος Ί . Xp. ode r ähnliche s (Phi l l 1 is t wege n de r Mehrheit de r Ab ­ sender kein e Parallele) . De r voll e Klang , de n jen e Präskript e durc h dies e Fortsetzung de s Texte s erhalten , wir d i m Ja k durc h di e Nebeneinander ­ stellung vo n Got t un d Christu s erreicht . Massebiea u streich t nu r di e Worte Ίησού Χρίστο ύ; auch daz u lieg t kei n Anlaß vor , da de r überliefert e Text nich t de n geringste n Ansto ß bietet . Als Adressate n werde n di e 12 Stämme i n de r Diaspor a genannt . Wär e der Verf. ei n Jude , s o würden wir de n Ausdruck ohn e weiteres i m eigent ­ lichen Sin n verstehen , vo n de n Jude n außerhal b Palästinas 2 . D a abe r Autor un d Lese r Christe n sin d (Einl . S . 35 ff.), so ergeben sic h Schwierig ­ keiten. Dies e sin d nich t einfac h mi t de r beliebte n Erwägun g z u lösen , e s handele sic h natürlich u m christlich e Jude n (Beyschlag , Belser) ; den n vo n ihrem Christentu m is t nicht s gesagt , un d gerad e i m Präskrip t pfleg t ma n solche Ding e nich t stillschweigen d vorauszusetzen . Sonder n wen n di e Leser Christen sind, so muß die Bezeichnung „12 Stämme in der Diaspora " eben diese n christliche n Charakte r zu m Ausdruc k bringen . Dan n sin d wir als o zu einer übertragenen Deutun g genötigt , un d es ist nur dies e ein e möglich: a n da s wahre Israel , de m de r Himme l di e Heimat , di e Erd e abe r 1 Vgl . vielleich t auc h di e Lesar t eine r ganze n Anzah l vo n Minuskel n un d de r sy 1 (Text) 223 κα í δούλος vεο ύ εκλήv η statt φίλος! 2 De r Ausdruc k διασπορά ist technisch . Ma n kan n ih n als o nich t gu t au f di e Lag e des jüdische n Volke s überhaup t beziehen , noc h wenige r dar f ma n natürlic h a n di e Christen denken , di e i n de r Verfolgun g nac h de s Stephanu s To d „zerstreut " wurde n (Beda).

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Jak l

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nur Fremd e d.h . Diaspor a ist , als o a n di e Christenhei t au f Erden . I n diesem Fal l schein t mi r abe r wiede r jed e Andeutun g eine r jüdische n Her ­ kunft de r Adressate n z u fehlen , d a de r ganz e Ausdruc k restlos 1 i n über ­ tragenem Sin n z u fasse n is t (Pfleiderer , Urchristentu m II 2 1902, 543, Windisch, abe r auc h scho n Köster , StK r 1831, 58 1 ff.). Man komm t de m zugrund e liegende n Gedanke n näher , wen n ma n sic h de r Bedeutung erinnert , di e scho n fü r Paulu s un d sein e Gemeinde n di e Ide e vo m wahren Israe l gehab t hat . Di e Christe n sin d nich t nu r Erbe n de r de m Abraha m und seine n Nachkomme n gegebene n Verheißunge n Rö m 4, Gal 4 21-31, sonder n sie sin d di e wahr e Beschneidun g Phi l 33 i m Gegensat z z u de m „Israe l nac h dem Fleisch " 1Ko r 10 18. Nu r is t ihr e Heima t nich t da s irdisch e Jerusalem , sondern da s ober e Ga l 426, der Himme l Phi l 3 20. Di e negativ e Seit e de s Ge ­ dankens — wir sin d Fremdling e au f Erde n — ist bereit s vo n Philo , woh l unter de m Einflu ß stoische r Ideen 2 , vo m ganze n Menschengeschlech t ausge ­ sprochen worden . E r sag t z u Lev 25 23 (ύμεΐ ς δ έ προσήλυτο ι κα ì πάροικο ι εναντίο ν έμοΰ) De cherub. 12 0 p . 160 f.: έκαστος γ άρ ήμών ώσπε ρ ε íς ξένη ν πόλι ν ά φ ĩ κται τόνδε τ óν κόσμον , ής πρ ó γενέσεω ς ο ύ μετε ĩχε, κα ì άφικόμενο ς παροικε ĩ3. Auf da s christliche Gottesvol k müsse n di e entsprechende n Bezeichnunge n verhältnis ­ mäßig frü h übertrage n worden sein , den n 1 Petr 1 1 1 17 2 11 setzen die Umdeutun g von παρεπίδημοι un d πάροικοι auf di e Stellun g de r Christe n i n de r „Diaspora " auf Erde n voraus , vgl . auc h Heb r 13M . Dieselb e Umdeutun g bezeuge n Heb r lli3 2Kle m 5 1 . 5 un d di e Präskript e de s 1. Klemens- un d de s Polykarp-Briefes , sowie de s Polykarp-Martyrium s un d ander e Stellen . Breiter , i n eine r a n Phil o erinnernden Weis e ausgeführt, abe r doc h in de r Spezialisierun g au f di e Christe n findet sic h de r Gedank e i m erste n Gleichni s de s Herma s un d Diogne t 55 6 8. Gegen di e Erklärun g unsere r Stell e au s diese r Anschauun g herau s ha t J . Weiß, Urchristentum 1917, 578 Anm., de n Einwan d erhoben , da ß di e Bezeichnun g der Christe n al s „di e zwöl f Stämme " nirgend s beleg t sei . Aber selbs t wenn ma n von de r mehrdeutige n Stell e Herma s Sim. IX 1 7 absieht, s o bleib t doc h de r Ausdruck τó δωδεκάφυλο ν ήμών (so ode r ähnlic h Ap g 26 7 , lKlem 556, Protev. Jak 1 3) = „die Juden " ei n Bele g fü r di e Möglichkeit , da ß ma n auc h dies e Selbstbezeichnung de r Judenschaf t au f da s „wahr e Israel " übertrage n konnte . Wichtiger is t ei n zweite r vo n J . Weiß a.a.O . gemachte r Einwand : ein e solche Übertragun g se i a n unsere r Stell e nirgend s angedeutet . Wei ß begründe t damit sein e Meinung , da s Präskrip t se i di e Zuta t eine s Sammlers . Dagege n spricht di e gleic h z u erläuternd e eng e Beziehun g vo n v . 2 zu v . 1, vgl. über ­ haupt Einleitun g S . 32f. Jene r Einwan d abe r wir d durc h di e Beobachtun g entkräftet, da ß sic h i m urchristliche n Schrifttu m ein e Ar t vo n geistliche m Sti l herausgebildet hat , de r uneigentlich e biblisch-erbaulich e Ausdrück e a n di e Stelle vo n konkrete n setzt . Al s selbstverständlic h empfinde n wi r dergleiche n 1 Daru m scheint mi r auch die Deutung unmöglich , di e Toxopeus, Diss. Amsterdam 1906, 265ff. vertritt : da s christliche Gottesvol k inmitte n de r Heiden . 2 Vgl . di e Nachweis e vo n Wendlan d i n P . Wendland un d O . Kern, Beiträg e zu r Gesch. de r griech . Philosophi e un d Religio n 1895, 59. 3 Vgl . auc h Philo , D e agric. 65 (Źu Gen 47 4 ): τψ γ άρ őντι πάσα ψυχ ή σοφο ύ πατρίδα μέν ούρανόν, ξένην δέγήν έ'λαχε, καì νομίζει, τòν μέν σοφίας οĩκον їδιον, τóν δέσώματος όvνεον, ω κα ì παρεπι,δημε ĩν οϊεται .

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Erklärung

in dem mysteriösen Sti l der Himmelsbriefe: i n der Apokalypse, wo die ketzeri­ sche Lehr e 2u , da s ketzerisch e Wei b 220 mi t biblische m Name n (Bilea m un d Isebel) bezeichnet wird. Aber auch in wirkliche n Briefen finde t sic h Ähnliches; die obe n als Beleg e fü r παροικεĩν genannte n Präskript e beweise n e s un d noc h mehr di e Bezeichnun g eine r Gemeind e al s auserwählte r Herri n un d de r Orts­ gemeinde al s ihre r Schweste r 2Joh 1.13. Noch begreifliche r erschein t diese Art bei Pseudonymen Schriftstücken , in denen auch sonst gelegentlich die Situation verschleiert wir d (vgl . meine n Kommenta r z u de n Pastoralbriefen , HN T 13, 31955, 13). Der 1. Petrus-Brief wil l au s Ro m geschriebe n sei n un d sprich t 5 13 von de r „Miterwählte n i n Babylon" . Unse r Ja k aber , desse n einzig e Fiktio n im Präskript besteht (s. die Einl), wendet sich nicht einfach an die Christenheit allerorten, sondern wählt eine scheinbar konkrete Adresse1 und spricht geheim­ nisvoll vo n de n 12 Stämmen i n de r Diaspora . Dies e Stilisierung , di e i n de r Tat z u Jakobus , de m Lehre r de r Beschneidung , nich t übe l paßt , verma g a n dem „katholischen “ Charakter de s Schriftstücks , wen n e r sic h au s de r Inter ­ pretation ergib t (s . Einl), nicht s zu ändern. Der B r i e f g r u ß χαίρειν2 findet sic h i m Neue n Testamen t nu r noc h Apg 1523 23 26. Aber dies e Vereinzelun g is t scheinbar , den n χαίρειν und nicht ein e de r reichere n im Neuen Testament sons t verwendeten Formel n (Übersicht be i Wendland , Literaturforme n 21912, 411ff.) ist de r gewöhn ­ liche Gru ß de s griechische n Briefschreibers ; ma n vergleich e di e Papyr i und F . Ziemann , D e epistolaru m Graecaru m formuli s sollemnibu s quae ­ stiones selectae , Dissertatione s philol . Halense s XVIII 4 , 1911 , p. 253 ff. Daß die Christen diese n Gru ß übernahme n — nur neben ihm noch christ ­ lichere Formel n ausbildete n — ist vo n vornherei n wahrscheinlic h un d wird auc h durc h di e Grüß e de r Ignatius-Brief e bestätigt , di e meis t Varia ­ tionen des einfachen χαίρειν sind: = πλεĩστα χαíρειν u. ähnl . Unser m Autor dient da s einfach e χαίρειν offenbar zu r Anknüpfun g vo n v . 2: denn de r Gleichklang χαίρειν — χαράν ist beabsichtigt . Ei n Seitenstüc k daz u findet sich i n eine m pseudo-platonische n Brie f (ep . 8 p. 352b): Πλάτων τοι ς Δίωνος οίκείοι ς τ ε κα ì έταίροι ς ε ύ πράττειν . ά δ ' άν διανοηνέντε ς μάλιστ α ε υ πράττοιτε, öντως πειράσομαι τα ύv' ύμ ĩν κατ ά δύναμιν διεξελv-ε ĩν. So seh r de r übliche Briefgruß , gemesse n a n de n stilisiertere n Grüße n de r Paulus ­ Briefe, den Eindruck erwecken kann, daß hier ein schlichter unliterarische r Brief vorliege , s o seh r überzeug t dies e Benutzun g de s χαíρειν zur Fort ­ setzung de s Textes vo m Gegenteil : wer de n übliche n Briefgru ß zu m Tei l des Briefe s macht 3, gib t ih m di e Bedeutun g wieder , di e ih m de r formel ­ hafte Gebrauc h genomme n hat . Als o ha t de r Verf . ih n al s literarische s 1 Vgl . den Brief des Baruch an die 9½ Stämme, die am jenseitigen Ufer de s Euphrat wohnen Apk. Baruch syr. 78ff. 2 De r Ursprun g diese s Infinitiv s is t umstritten . Vgl. daz u Gerhard , Philologu s 64, 1904, 27ff., de r λέγει ergänzt. 3 Vgl . Ps. -Plato, Ep. 3 p. 315ab: Πλάτων Διονυσíω χαίρει ν έπιστείλας ά ρ ορvώ ς άν τυγχάνοιμι τής βελτíστης προσρήσεως, ή μάλλον κατά τήν έμήν συνήvειαν γράφων εύ πράττειν, ώσπερ είωvα έν ταїς έπιστολαϊ ς τούς φίλους προσαγορεύειν;

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Analyse: Ja k 12 - 18

Mittel verwendet , un d s o kennzeichne t gerad e dies e Verwendun g de s Briefgrußes nac h Ar t de r Paronomasi e de n Verf . al s eine n Mann , de r literarisch z u schreibe n weiß . Da s is t gewi ß nich t ei n Bewei s fü r Pseudo ­ nymität; allein , wenn wir a n die Perso n de s „gerechten “ Jakobus denken , dessen Umwel t di e Umwel t Jes u gewese n war , auc h siche r kein e Stütz e der Echtheit , s . Einleitun g S . 30.

1. §prucfjmtje: νon νerfucfhungen 1

2-18

Analyse1 Daß e s sic h u m eine n i n gewisse r Beziehun g gerundete n Abschnit t handelt, zeig t — abgesehen vo n de m neue n Ansat z 1 19 — das sichtlich e Bemühen vo n 1 2 - 8 un d 1 12-15 einen , wen n auc h nu r äußere n Anschlu ß von Spruc h a n Spruc h herzustellen , ferne r di e offenba r nich t zufällig e Wiederaufnahme vo n πειρασμός aus 1 2 i n 1 12fr. Da ß dies e Einheitlichkei t doch nu r äußerlic h ist , beweis t vo r alle m de r Gedankensprun g vo r 1 9, beweist abe r ers t rech t di e ebe n erwähnt e Verwendun g vo n πειρασμός. Wer 1 2 unbefange n ansieht , denk t etw a a n Christenverfolgunge n ode r an ähnlich e Erprobunge n de r υπομονή, wer l 13ff. ebens o unbefange n liest , an Versuchun g zu r Sünde , w o di e „Begierde “ „reiz t un d lockt “. Ein e Exegese, die dem Augenschein zum Trotz beide Sprüche auf einen General­ nenner bringe n will, geh t vo n de r Voraussetzung aus , daß si e es mit eine r Diatribe oder sons t eine r kleine n Abhandlun g z u tu n habe , wi e si e z u jener Zei t sowoh l in größeren Lehrschrifte n (Philo ) als auch in wirkliche n Briefen (Paulus ) z u finden sind . Di e Richtigkei t diese r Voraussetzun g is t mit aller Entschiedenheit z u bestreiten, d a die Untersuchun g de r einzelne n Sprüche ei n andere s Resulta t ergibt . Den erste n Spruc h de r Reih e — des Inhalts , da ß di e Anfechtunge n schließlich zur Vollendung führe n s.u . — bilden die Verse 1 2-4 . Am Schlu ß heißt e s έν μηδεν ί λεγόμενοι, und de r Anfang vo n 1 5 setz t λείπεσναι σοφία ς voraus. Abe r 15 führ t dami t nich t etw a ein e Ausnahm e vo n de r 1 4 ge ­ schilderten Vollkommenhei t ein . Di e Wort e habe n überhaup t z u de m Inhalt vo n 1 2-4 kein e Beziehung , sonder n behandel n eine n völli g ander s gearteten Fall . De r Anklan g vo n λείπετοα an λειπόμενο!. ist als o nu r ei n äußeres Bindemittel ; wi r begegne n hie r zu m erstenma l i m Ja k jene r fü r die Paränes e s o bezeichnende n Stichwortverbindung , di e i n de r Ein ­ leitung S . 21 f. nähe r untersuch t ist 2. De r Spruc h 1 5 - 8 handelt vo m Beten , 1 Gewiss e Resultat e de r Einzelexeges e werde n i n de n analysierende n Abschnitte n benützt; e s is t dan n einfac h mi t s.u . verwiesen . 2 Da ß di e Verbindung äußerlic h ist , ergib t sic h au s de n vergebliche n Bemühungen , einen innere n Gedankenzusammenhan g z u konstruieren . Ma n deute t σοφία dann ent ­ weder direk t nach 1 2 - 4 : τó αїτιον του τελείου έργου τήν σοφίαν λέγει (Sammelkommentare), si qui s vestru m no n potes t intelliger e utilitate m tentationu m . . ., postule t a De o tribu i

7 716 2 Meyer s Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Analyse: Ja k 1 2 - 1 8

nicht etw a speziel l vo m Gebe t u m Weishei t (vgl . τι in v . 7), aber auc h nicht vo m Zweifel ; den n auc h 1 6b un d l 8 ist , wi e 1 7 zeigt , nich t vo m Zweifler überhaupt , sonder n vo m betende n Zweifle r di e Rede . 1 9 - 1 1 folgt ein Spruc h vo m Untergan g de s Reichen ; de r zuers t erwähnt e ταπεινός ist nu r di e Folie , s.u . Zwische n 1 8 un d 1 9 schein t überhaup t kein e Ver ­ bindung z u bestehen , den n de r Zweifle r is t weder mi t de m πλούσιος noch mit de m ταπεινός identisch. Man müßt e geradez u ein e Rückbeziehun g au f 1 2 - 4 annehmen , di e de n ταπεινός mit de m i n Versuchunge n bewährte n gleichsetzte (Ropes) — sicher ein e Kombination , de r Ja k sachlic h zu ­ stimmen würde , abe r ebe n nich t meh r al s ein e Kombination , textlic h nicht begründe t un d als o vo m Verf. woh l nich t beabsichtigt 1. Abe r auc h ein deutlic h wahrnehmbare r äußere r Anschluß de s Spruches vom Reiche n an da s Vorhergehende is t nich t z u bemerken . We r nich t a n ein e verbin ­ dungslose Anfügung glaube n will, ma g ein e Art Bindemitte l i n de r äußer ­ lichen Verwandtschaf t de r Schlüss e finden : άκατάστατος έ ν πάσαι ς τα ĩς óδοΐς αύτού ν. 8 — έν ταĩς πορείαι ς αύτο ΰ μαρανvήσεται ν . 11. Aber da ß dies e Verwandtschaft beabsichtig t sei , kan n ma n schwerlich beweisen . 1 12 bilde t einen Einzelspruch , getrenn t vor n Vorhergehenden ; den n de r i m πει­ ρασμός geprüfte Fromm e is t nich t de r zugrund e gehend e Reiche , s.u . Daß e r mit de m ταπεινός identisch sei , ist mit keiner Silbe angedeutet, viel­ mehr von den Interpreten nur aus der Reihenfolge de r Sprüche erschlossen worden — auf die s Beweismitte l is t abe r i m Ja k kei n Verlaß. Da s Motiv , aus de m diese r Spruc h angefüg t wurde , is t trotzde m woh l ersichtlich : e s liegt i n de r Verwandtschaft de s Spruche s mi t l 2fr. Gerad e dies e Verwandt ­ schaft heb t ih n u m s o stärke r vo n de m folgende n Spruc h 1 13-15 ab. Den n die Versuchungen, nac h dere n Ursprun g hie r gefrag t wird , sin d nich t di e πειρασμοί aus 1 2, übe r di e ma n sic h freue n soll ; währen d dor t Gefahre n von auße n gemein t sei n müssen , handel t e s sic h hie r u m Gefährdunge n sibi sensu m (Beda , ähnlic h Mayor); oder ma n versteh t σοφία allgemeiner nac h de r Situation von 1 2 - 4 : Weisheit sei in Glaubensproben besonders nötig (Beyschlag, Windisch , ähnlich scho n Gebser , d e Wette) . Haupt , StK r 1896, 75 1 denkt a n Weishei t de r sozia l gedrückten Christe n i m Verkeh r mi t ihre n Dienstherren . E . Gräf e a.a.O . 11, Belser und Ropes erkennen de n Gedankensprun g an ; Spitt a wil l ih n au s eine r Reminiszen z an Sap 96 ableiten , vgl . darübe r di e Erklärun g z u 1 5. Geh t ma n weite r un d trenn t auc h 15 vo n 1 6-8 (s o Rud . Bultman n brieflic h 21.4.1921: v. 5 vom Gebe t u m Weisheit , v. 6-8 — ad voce m αίτεĩν angefügt — vom Bittgebe t un d Gebetszweifel) , s o ergib t sic h ν. 6 ein Sat z ohn e Subjekt . Fü r di e ursprünglich e For m müßt e ma n dan n etw a ό α ìτών als Subjek t ergänzen . Aber dami t is t bereits ein Übergan g vo m reine n Stichwortanschlu ß zur organische n Einarbeitun g festgestellt . 1 Ander e Kombinatione n sin d noc h unglaubhafter : De r Gedanke , da ß de r Arm e wie der Reiche jeder ein δίψυχος wären, wenn sie sich falschen Rühmen s schuldig machte n (Hofmann, Burger) , steh t nich t i m Text, ebensowenig , da ß da s rechte Rühme n i m Gebe t geschehen soll e (Ewald) . BeySchlag s Auffassun g vo n v . 9 als Tros t fü r de n Angefoch ­ tenen au s v. 2 widerspricht de m Hauptgedanke n de s Spruches , de r ga r nich t au f „Trost " hinaus will. Spitta s Hinwei s au f de n Parallelismu s vo n ταπεινός und άκατάστατος Jes 54 11 stimmt nich t z u de r Bedeutun g vo n ακατάστατος in ν . 0 s.u. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Erklärung: Ja k 1 2 - 4

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des inneren Lebens. Der Spruc h knüpft als o nur vermittelst de r Stichwort ­ Verbindung a n v . 12 an: πεφαζόμενος ~ πειρασμός . Sein Inhal t lautet : „Versuchungen d.h . Gefährdunge n de r Seele kommen nicht von Gott" — und zu m Beweis e könnt e e s nu n heißen : „den n vo n Got t komm t nu r Gutes." Stat t dessen sagt de r Spruc h l 16-18 „alle s Gut e kommt von Gott" . Der Spruc h ode r mindesten s 1 17 is t als o wohl eigentlic h selbständig , hie r aber allerding s zu m Erweis e jene s Gedanken s angefügt , da ß Böse s vo n Gott nich t komme n könne . O b ma n nebe n diese r Gedankenverbindun g ein weitere s Bindemitte l i n de m Anklan g άπεκύησεν l18 a n άποκυεĩ l 15 z u sehen hat , bleib e dahingestellt . Erklärung 1 2-4 , vo n V e r f o l g u n g e n . V. 2. Freuet euc h übe r di e πειρασμοί — das is t de r erst e Gedank e de s Schriftstücks . De r Lese r wird , zuma l wen n er nich t a n I1 3 denkt, ga r nich t ander s könne n al s πειρασμοί auf Anfech ­ tungen deuten , di e über de n ganze n Krei s de r hie r angeredete n „Brüder " hereinbrechen ( π ε ρ ι π ί π τ ε m . Dat . un d i n übertragene r Bedeutun g is t schon klassisch) . Da ß Anfechtun g da s Lo s de r Fromme n sei , konnt e man au s Si r 2 1 herauslesen 1 ; de r Siracid e begründe t de n Gedanke n auc h bereits mi t de m heroische n Motiv , da ß gerad e Gol d i m Feue r geprüf t werde (Si r 2 5 — s. δοκίμιον an unsere r Stelle ) un d komm t dami t übe r di e bloß pädagogische Auffassun g de s Leidens , etw a i n de n Elihurede n Hio b 368ff. ode r de n Proverbie n 3 11f., hinaus . I n de r Makkabäerzei t ha t di e jüdische Gemeind e gelernt , solch e heroisch e Gedanke n auc h au f di e Leiden de s Volke s anzuwenden , s . Judit h 825 εύχαριστήσω μεν Κυρί ω τ ω vεώ ή μών, δ ς πειράζε ι ημά ς καv ά κα ì του ς πατέρα ς ημών . Auf de m Bode n des hellenistische n Judentum s gewan n de r Gedank e unte r stoische n Ein ­ flüssen neu e Kraft un d erhielt zugleich durch jene Einflüsse ein e besondere Tönung. Beste r Bewei s dafü r is t da s 4. Makkabäer-Buch, da s al s λόγος φιλοσοφώτατος (l 1 ) sei n Thema folgendermaße n formuliert : εì αυτοκράτω ρ εστίν τώ ν παvώ ν ό λογισμός (1 13 ), das abe r diese s Them a beweis t a n de r Geschichte jüdischen Heldentum s zur Makkabäerzeit un d das seine Heldi n ihre Söhn e mahne n läßt : όφίλετε πάντ α πόνο ν ύπομένειν δι α τóν vεόν ( 1 6 1 9 ) . Daß Ja k i n ähnlic h bewegte r Verfolgungszeit schreibt , deute t e r nirgend s an, vgl . i m Gegentei l Einleitun g §§ 1 u. 7 und z u 2 6f. Aber e r wil l di e heroische Gesinnun g jene r Zeite n auc h i n de n „mannigfache n Anfech ­ tungen de r Gegenwart , dere n Ar t e r nich t erkenne n läßt , ne u beleben : „lauter Freude “ sollen dies e Anfechtunge n sein 2. 1 Übe r di e Frage , o b πειρασμός hier individuel l z u fasse n sei , vgl . A . Bertholet , Bibl . Theol. d . A T II 1911 , 170 . Bereits di e Sammelkommentar e zitiere n Si r 2 1 nebe n Joh 16 33 z u unsere r Stelle . 2 Diese r Gebrauc h vo n πας ohne Artike l vo r Abstrakt a i n de r Bedeutun g „höchst " oder „lauter " is t woh l wede r al s Soloezismu s z u beurteile n noc h au f Verwischun g de r Unterschiede zwische n πας und πάς ό zurückzuführen; e r beruh t au f eine r woh l ver -

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Erklärung

V. 3. 4. Das Urchristentu m wei ß di e Notwendigkei t de s Leiden s mi t eschatologischen (M k 137ff. Hermas Vis . IV 2 5 3 4) oder mystische n (Co l 1 24 ) 1 Vorstellunge n z u begründen . Hie r wir d wede r da s ein e noc h da s andere erwähnt ; zu m Bewei s dien t ei n ethische r Gedanke : Anfechtun g lehrt Beharrlichkeit . Un d diese r Gedank e wir d nich t mi t de m Patho s de s Entdeckers vorgetragen noch mit der Dialektik de s Disputators begründe t und verteidigt ; e s schein t vielmehr , al s o b de r Verf . di e folgend e Ge ­ dankenreihe al s bekann t voraussetze . Dan n wir d γινώσκειν hier „wissen " heißen wi e 5 20, sieh e auc h Rö m 520, είδότες (vgl. Nägeli , Wortschat z de s Ap. Paulu s 40). Das Folgend e verdien t zunächs t seine r For m nac h Be ­ achtung. E s handel t sic h u m ein e Steigerung : au s de r Verfolgun g geh t die υπομονή hervor, un d dies e ermöglich t di e Erreichun g eine s noc h höheren Zieles : i'va ήτε τέλειο ι κα ι ολόκληροι . Die Verbindun g zwische n den einzelne n Stufe n de r Steigerun g is t i m Grund e schematisch : κατερ­ γάζεται, έχέτ ω — wie, wird gena u s o wenig gesag t wi e Rö m 5 3f. (über da s Verhältnis beide r Stelle n vgl . de n Exkurs) . Hie r wi e dor t habe n wi r e s mit einer K e t t e n r e i h e z u tun, eine r steigernde n Aneinanderreihung vo n Abstrakta zu m Zwec k de r rhetorische n Darstellun g meis t eine s psycho ­ logischen Prozesses . Vgl . de n Exkur s z u 1 15 . Hie r a n unsere r Stell e is t das Schem a i n verschiedene r Weis e variiert . Da s zeig t sic h gleic h bei m ersten Begriff : ma n sollt e erwarte n οτι ο πειρασμός κτλ. , und e s heiß t οτι το δοκίμιο ν υμών τη ς πίστεως 2 . Für δοκίμιον ist di e Bedeutun g ,,Prüfung" (ffvulg, auc h Ropes) nicht z u beweisen . E s komme n abe r zwe i Bedeu ­ tungen de s Worte s i n Frage: einmal kan n e s als substantivierte s Neutru m des Adjektivs δοκίμιος ,,Echtheit", „Probehaltigkeit " heißen 3, un d diese n Sinn ha t δοκίμιον offenbar a n de r Parallelstell e IPet r 1 7 (vgl . Knop f i n diesem Kommentarwerk ; übe r da s Verhältnis diese r Stell e z u de r unser n siehe de n Exkurs) . Sodan n findet sic h abe r auc h di e Bedeutun g ,,Prü fungsmittel". LX X Prov . 27 21 heiß t e s δοκίμιον άργύρ ω κα ι χρνσ ω πύρωσι ς und i n de r Fortsetzun g άνήρ δ ε δοκιμάζεται δι ά στόματο ς έγκωμιαζόντω ν αυτόν wird deutlic h genu g δοκίμιον in diese m Sin n durc h da s Verbu m wieder aufgenommen . Ein e Korresponden z mi t πειράζεσ&αι findet sic h ständlichen Entwicklun g vo n „jeder“ ,,jede Ar t von " z u ,,i n jede r Beziehung “ : z.B . Apg 429 23 1 2Ko r 12 12 lTim22 ; Phi l 229 μετ ά πάση ς χαράς . Vgl. di e bekannte , auc h Tit 3 2 2Petr I 5 Ju d 3 gebrauchte Redewendun g mi t πας und eine m Abstraktum : πάσαν πρόνοιαν ποιούμενο ς (Dittenbergcr, Or . inscr . I I 669 3) und ähnlich . Weiter e Beispiel e bei Ropes. — Hier steh t πάσα auch u m de r Alliteratio n wille n (Einleitun g § 5). 1 Di e Beurteilun g vo n Ko l 1 24 al s „mystisch " ha t M . Dibeliu s späte r selbs t star k eingeschränkt (Kommenta r zu m Kol , HN T 31953, z . St.). 2 Di e Auslassun g vo n της πίστεω ς Β c ff, sowi e vo n υμών τη ς πίστεω ς sy h 1 steht z u vereinzelt da , al s da ß ma n ihretwege n di e fragliche n Wort e z u Interpolatione n nac h IPetr 1 7 stempeln dürfte . Wen n ma n δoκίμιον — δοκιμή verstand, is t di e gelegentlich e Vereinfachung (f f probati o vestra ) erklärlich . 3 Vgl . übe r δοκίμίος und δοκίμιον Α. Deißmann, Neu e Bibelstudie n 1897, 86 ff. Auc h LXX Ps . 11 (12) 7 άργύριον πεπυρωμένον , δοκίμιο ν τ ή γή , κεκαvαρισμένο ν έπταπλασίω ς ist δοίκμιον wohl da s Neutru m de s Adjektivs . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Plutarch, Apophth. Laconic a p. 230b Ναμέρτης . . . ήρώτησεν, ε ι δοκίμιο ν έχει, τίνι τρόπω πειράζεται ό πολύφιλος . . . άτυχία, εΐπεν, vgl. auch Origenes, Exhortatio a d martyr . 6 δοκίμιον ού ν κα í έξεταστήριο ν τ ής πρ óς τ ό vε ĩον άγάπης νομιστέον ήμ ĩν γεγονένα ι τό ν έστηκότα πειρασμόν 1. An unsere r Stell e bevorzugt Belse r di e erst e Bedeutun g „wa s ech t is t a n eure m Glauben" , und s o meint e s wohl auc h Oec: δοκίμιον τό κεκριμένον λέγει , τό δεδοκιμασ­ μένον, τό καvαρόν. Aber dan n ergebe n sic h Schwierigkeite n nac h vorwärt s und rückwärts . Zu m Anschlu ß nac h rückwärt s brauch t ma n ei n Ersatz ­ wort fü r πειρασμός; das sprich t fü r di e Übersetzun g „(dieses ) Prüfungs ­ mittel eure s Glauben s un d gege n di e ander e ,,di e Echthei t eure s GL" , zu de r ma n ergänze n müßte : „di e sic h i n de n πειρασμοί kundgibt". — Schwierig is t auc h di e Verbindun g nac h vorwärts , wen n wi r lesen , „di e Echtheit eure s Glauben s bewirk t υπομονή"; ebensogut könnt e ma n auc h sagen, durc h υπομονή werde de r Glaub e al s echt erwiesen . Dagege n ergib t sich be i de r andere n Deutun g ei n einfache r un d deutliche r Gedanke : di e πειρασμοί als Prüfungsmitte l eure s Glauben s schaffe n υπομονή. υπομονή hat i n solche m Zusammenhan g eine n vie l aktivere n Sinn , al s man gewöhnlich anzunehme n geneig t ist . Nicht nu r an Hiob wird gezeigt , was υπομονή ist, Ja k 5 11, sonder n auc h a n de r Heldenmutte r de s vierte n Makkabäer-Buchs un d ihre n Söhne n (επί τη άνδρί α κα í τ υπομον ή 4Makk 111, s . auc h 930 17 12 ; i n keine m andere n Buc h de s griechische n Alte n Testaments steh t υπομονή so of t wi e i n diesem) : ma n sieht , e s is t meh r Heroismus i n de m Wor t al s di e Bedeutun g „Geduld " ahne n läßt . Un d diese heroisch e Beharrlichkei t mein t auc h Paulu s Ro m 53 2Kor 12 12. De r Satz „Leide n schaff t Beharrlichkeit " wil l abe r nich t blo ß zu m Heroismu s in Anfechtunge n ermuntern , sonder n e r wil l auc h belehren . Di e Frag e nach de m Sin n de s Leiden s wa r i n de r Weisheitsliteratu r erörtert ; ma n verlangte abe r auc h vo n de n Geschichtsbücher n Beiträg e zu r Lösun g de s Problems; den n wen n ma n eine n Zwec k de s Leiden s nich t nu r ahnen , sondern beweise n wollte, braucht e ma n Demonstrationsobjekte . Abraha m und Josep h wurde n beliebt e Beispiele , a n dene n gezeig t werde n konnte , wie Got t di e Seine n durc h Anfechtunge n erzieht . E s entsprac h nu r de r Technik jüdischer Theologie, wenn man diese göttliche Erziehung schließ ­ lich nachrechnete , inde m ma n di e Versuchunge n zählte : „Die s is t di e zehnte Versuchung , mi t de r Abraha m versuch t wurde , un d e r wurd e al s gläubig un d g e d u l d i g e n Geiste s erfunden" , heiß t e s Jubiläe n 19 8 (Übersetzung vo n Littman n be i Kautzsch , Pseudepigraphe n 1900) nach Saras Tod, un d i n de n „Testamenten " rühm t sic h Josep h mi t ähnliche n Worten, Test . Jos . 27 έν δέκα πειρασμοĩς δόκιμο ν απέδειξ ĩ μ ε κα ì έ ν πασι ν αύτοΐς έμακρο vύμησα. "Οτ ι μέγ α φάρμακό ν έστι ν ή μακροουμί α κα í πολλ ά άγαυά δίδωσι ν ή υπομονή . Von solche r theologische n Mathemati k is t 1 Weiter e Belege : Plato, Tim. p . 65c; Dionysio s vo n Halikarnaß , Ar s rhet . 11 p. 12222ff. Usencr; Herodia n II 10 12.

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Erklärung

unser Auto r wei t entfernt ; abe r wi e e r Abraha m (22i ) un d Hio b (5n ) al s theologische Lehrbeispiel e au s de m Judentu m übernimmt , s o kennt e r — offenbar au s derselbe n Theologi e — auch de n Gedanken , da ß e s ohn e Anfechtung keine n Erwei s de r Beharrlichkei t gibt ; daru m brauch t e r hie r nicht z u beweisen , sonder n kan n geradez u behaupten : Anfechtun g wirk t Beharrlichkeit. Als nächste s un d letzte s Glie d de r Kett e wir d ei n Gedank e ausgespro ­ chen, desse n Sin n wi r zunächs t au s de m Finalsat z entnehmen : ίνα ήτ ε τέλειοι, κα í ολόκληροι . Die Beharrlichkei t sol l de n Menschen zu r Vollkom ­ menheit helfen . Diese r Finalsat z abe r häng t a b vo n ή δ έ υπομον ή έργο ν τέλειον έχέτω , und a n diese n Worte n is t auße r de m Imperati v vo r alle m der vielumstritten e Ausdruc k έργον τέλειο ν auffällig. Di e eine n denke n dabei ganz allgemein an eine vollkommene Auswirkung de r Beharrlichkei t (Hofmann, Beyschlag , Belser) ; aber de r Audruck laute t seltsa m bestimm t für diese n etwa s blasse n Gedanken . Daru m deute n ander e di e Wort e au f die sittlich e Betätigun g de r υπομονή (de Wette , Soden , Ropes); nur is t dann wieder verwunderlich, da ß die „Früchte" der Beharrlichkeit gar nicht genannt werden — bei eine r „Kett e sollt e ma n da s doc h erwarten . Abe r gerade de r Hinwei s au f dieses stilistisch e Schem a un d sein e Zwangsläufig ­ keit verma g hie r wie s o of t de n Ausweg au s de n exegetische n Schwierig ­ keiten z u zeigen . Mi t έργον τέλειο ν έχέτ ω wird di e Kett e fortgesetzt ; e s ist als o zweifellos , da ß έργον εχειν dem κατεργάζεσναι des vorhergehende n Kettengliedes entspricht ; de r Gedank e „di e Beharrlichkei t sol l ei n voll ­ kommenes έργον bewirken“ erfährt sein e Ergänzun g durc h de n Finalsatz : „das vollkommen e Wer k sei d ihr " (ähnlic h Windisch) . Dies e Deutun g allein wir d de r Korresponden z zwische n τέλειοι und έργον τέλειο ν ebenso gerecht wi e de m Kettenschema ; si e mach t auc h sprachlic h kein e Schwie ­ rigkeiten 1 . E s ist als o di e τελείωσις der Christen , di e Ja k mi t έργον τέλειον umschreibt2. Di e Undeutlichkei t de s Ausdruck s abe r erklär t sic h woh l aus de r Absich t de s Verf., di e Kett e de m paränetische n Charakte r seine r Schrift entsprechen d nich t i n eine r Aussage , sonder n i n eine r Mahnun g endigen z u lassen . S o sag t e r nicht : „di e Beharrlichkei t mach t euc h voll ­ kommen", sonder n „si e sol l euc h vollkomme n machen" , un d zerleg t diesen Gedanken wieder i n die andeutende Forderun g un d den ausführen ­ den Finalsatz , de r formel l vo n de m Imperati v abhängig , gedanklic h abe r ihm paralle l ist : „wa s di e Beharrlichkei t schafft , sol l vollkomme n sein , und s o soll t ih r vollkomme n sein. " 1 Epikte t I 4 3 heiß t es : ε δ í' ή αρετή ταύτη ν έχε ι τήν έπαγγελία ν εύδαιμονία ν ποιήσα ι κα í άπάvειαν κα í εύροιαν , πάντως κα í ή προκοπή ή πρδς αύτήν πρδς έκαστον τούτων εστ ί προκοπή. Der Gedank e de s Bedingungssatze s — Tugend bewirk t Glüc k usw . — wird dan n I 4 5 mit de n Worte n wiede r eingeführ t τί έργο ν άρετ ής; εύροια . 2 Ein e formal e Parallel e zu r Korresponden z vo n τελείωσις und τέλειον έργο ν findet sich be i Klemen s Alex. , Stromat a IV 14 3: αύτίκα τελείωσι ν τ ό μαρτύριο ν καλοΰμεν , ού χ 5τι τέλος το υ βίου ό άνvρωπος έλαβε ν ως οí λοιποί, άλλ ' őτι τέλειον έργο ν άγάπης ένεδείξατο .

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τέλειοι κα ί óλόγληροι — beide Wort e bezeichne n hie r di e sittlich e In ­ tegrität, wi e de r Schlu ß de s Verse s beweist 1 . Ja k mach t sic h dabe i übe r die Relativitä t alle r menschliche n Vollkommenhei t s o weni g Gedanke n wie di e Spruchweishei t i n ähnliche n Zusammenhänge n (vgl . Si r 441 Sap 96Μt 5 4 8 ), und s o gebraucht e r hie r wie 3 2 τέλειος völlig harmlos , ολόκληρος bezeichnet eigentlic h di e äußer e Unversehrthei t de s Leibe s ode r sons t eines Konkretums . Abe r di e häufig e Verbindun g mi t τέλειος 2 , sowie di e Anwendung au f Abstrakta 3 ma g daz u beigetrage n haben , ih m di e ethisch e Bedeutung ,,untadlig" z u geben , i n de r e s hie r gan z offenba r gebrauch t ist, vgl . Philo , D e Abr . 47 p. 8 δ μέν γ άρ τέλειο ς (Noah) όλόκληρος ε ξ άρχής (Gegensatz: -ημίεργος und έλλιπής). Die literarischen Beziehunge n vo n Jak 1 2 - 4 . Da s Problem de r literarische n Abhängigkeit lieg t be i de r Untersuchun g de r katholische n Brief e besonder s schwierig. Den n dies e enthalte n zu m große n Tei l — und da s gil t gerad e vo n unserem Ja k — nicht originale s Gut . Di e geschichtlich e Bedeutun g ihre r Verf . besteht i n solche m Fal l gerad e darin , da ß si e di e Spreche r de r Viele n werde n und bereit s geprägt e Gedanke n un d Begriff e weitergeben . Verwandtschaf t i n Worten un d Gedanke n is t als o be i diese r Literatu r noc h wenige r al s sons t ei n Zeichen literarische r Abhängigkeit ; vielmeh r is t de n Abhängigkeits-These n gegenüber weitgehende r Skeptizismu s a m Platz , wi e ih n Windisc h i n de r Vor ­ rede seine s Kommentar s zu m Ausdruc k gebrach t hat . Vgl . auc h di e grund ­ sätzlichen Erwägunge n i n de r Einleitun g § 4. Die Untersuchun g dar f sic h nicht au f di e isolierend e Betrachtun g de r Stelle n etw a i n For m eine r synopti ­ schen Übersich t beschränken , sonder n si e mu ß f o r m g e s c h i c h t l i c h un d r e l i g i o n s g e s c h i c h t l i c h begründe t werden , d.h . si e ha t darau f z u achten , ob di e verwandte n Gedanke n a n de n verglichene n Stelle n etw a formgebunde n auftreten, s o da ß di e Ähnlichkeit de s Wortlaut s durc h ein e Redefigu r ode r der ­ gleichen beding t wär e — und weite r darauf , o b dies e Gedanke n zu m gemein ­ samen geistige n Besit z de r Zeitgenosse n ode r wenigsten s bestimmte r Kreis e und Richtunge n gehören . 1 έ ν μηδεν ί λειπόμενο ι entspricht de m stoische n Sat z be i Stobaeu s II 7n p . 98 Wachs­ muth: πάντα δέ τόν καλόν καί άγαvόν άνδρα τέλειον είναι λέγουσά δια τò μηδεμιάςάπολείπεσvάι αρετής (vgl. auc h II 7 s p . 65 W.) . Da s positiv e Gegenstück steh t be i Philo , D e Abrah . 34 p. 6: φησί δ ' αυτό ν (Noah) καί ,,τέλειον " γεγονένα ι δι α τούτο υ παριστάς , ώ ς ο ύ μία ν άρετήν άλλά πάσας έκτήσατ ο κα ί κτησάυενο ς εκάστ η κατ ά τ ò επιβάλλο ν γρώμενο ς διετέλεσεν . 2 Plutarch , De communibus notitii s p . 106 9 f; Quaest . conviv . II p. 636f.; Philo, De migr . Abr . 33 p. 441; Dio Chrys. , Or. 1234. Jamblich , D e mysterii s V 2 1 p. 229 Parthey: τέλεον κα ί όλόκληρο ν τ ήν ύποδοχ-ην το ύ vείο υ χορο ύ καλώ ς άποπληρώσα ς von de r Parusie de r Götte r un d Geister . 3 δικαιοσύν η Sap 153 , εύσέβεια 4 Makk 15 17, πίστις Hermas Mand. V 2 3 , άρεταί Philo, De sacrif . Ab. e t Cain i 43 p. 169 (vgl. Quo d Deu s sit immut. 4 p. 273 αϊ ολόκληροι άρετα ί im Gegensatz zu αϊ ανάρμοστοι κακίαι). Vielleicht ha t auch die ethische Deutung kultische r Makellosigkeit“ einen Einflu ß au f de n Bedeutungswande l gehabt , vgl . Philo , D e spec. leg. I 28 3 p. 265: δε δέ ĩ τό ν μέλλοντ α vύει ν σκέπτεσvαι , μ ή εí τό ίερεΐο ν άμωμ ο ν, άλλ ' ε ή διάνοι α óλόκληρος αύτ ω κα ί παντελή ς καvέστηκ ε und D e spec. leg . I 19 6 p . 240, wo e s heißt, da ß da s Ganzopfe r de r Ausdruc k de s ungeteilte n Streben s z u Got t sei : όλοκλήρω καί παντελε ΐ μηδέ ν έπιφερομέν η τη ς vνητής φιλαυτίας (scil, ó νόμος άπένειμε vυσίαν) όλόκληρον καί παντελή .

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Erklärung

Unsere Stell e zeig t auffallend e Verwandtschaf t mi t de m Römer-Brie f un d dem 1. Petrus-Brief. Röm 5 3-5 ού μόνον δέ, άλλα καí καυχώμεvα έν ταĩς νλίψεσιν, είδότες , őτι ή vλΐψι ς ύπομο ­ νήν κ α τ ε ρ γ ά ζ ε τ α ι , ή δ έ υπομον ή δοκιμήν, ή δ έ δοκιμ ή ελπίδα , ή δ έ έλπίς ού καταισχύνει . . .

Jak 1 2 - 4 πάσαν χαρα ν ήγησασv ε . . ., őταν πει ­ ρασμοΐς περιπέο-ητ ε ποικίλοις, γινώσκον ­ τες őτι τ ο δοκίμιο ν υ μ ώ ν τ ής π ί σ ­ τ ε ω ς κ α τ ε ρ γ ά ζ ε τ α ι ύπομονήν . ή δέ υπομονή έργο ν τέλειο ν έχέτω , ί'ν α ήτ ε τέλειοι κα ι ολόκληρο ι . . . Beide Stelle n drücke n ihre n Gedanke n i n For m eine r Kettenreih e aus . D a dies e Redeform, wi e i m Exkur s z u 1 15 gezeig t ist , z u de n verbreitete n literarische n Mitteln de r Zei t gehört , s o dar f au s diese r äußere n Ähnlichkei t noc h nich t auf literarisch e Abhängigkei t geschlosse n werden . Di e Kett e komm t durc h Verknüpfungen verbale r ode r präpositionale r Ar t zustande ; hie r werde n di e Glieder i n seh r einfache r un d be i eine r Steigerun g seh r naheliegende r Weis e durch κατεργάζεσvαι verbunden; di e beiderseitig e Verwendun g diese s Wortes , das be i Ja k dan n durc h έργον έχει ν abgelöst wird , dar f als o nich t befremden . Wohl abe r frappier t au f de n erste n Blic k di e Übereinstimmun g i m Gebrauc h des Worte s υπομονή und de s Stamme s δοκιμ (-η , -ιον) . Sie is t offenba r durc h die Gedankenverwandtschaft beide r Stelle n bedingt. Nu n ist bei Jak de r leitend e Gedanke, de r i n schöne r Steigerun g vo m Prüfungsmitte l de r Anfechtunge n über di e υπομονή zur Beharrlichkeit 1 führt , ohn e weitere s klar . Be i Paulu s is t die Steigerun g i m dritte n Glie d nich t s o überzeugend . E r geh t vo n de r vλΐψις aus (= πειρασμοί = δοκίμιον bei Jak) , führ t wi e Ja k zu r υπομονή, läßt dan n aber au s de r υπομονή die δοκιμή hervorgehen, un d au s de r δοκιμή die έλπίς. Man könnt e fragen , waru m nich t umgekehr t de r Hoffnun g di e Bewährun g entstamme. Paulu s lieg t offenba r wenige r a n de r Ausarbeitun g de s Gedanken s als a n de r Aufzählun g de r Reih e Leide n — Beharrlichkeit — Bewährung — Hoffnung. Un d dies e Begriff e kehre n mi t Ausnahm e de s letzte n auc h be i Ja k wieder; denn auf die δοκιμή deutet er schon am Anfang hin , wenn er die πειρασμοί als δοκίμιον, als Prüfungsmitte l charakterisiert . E s ist also nicht di e Reihenfolge , wohl abe r di e Zusammenordnun g diese r Begriff e beide n Stelle n gemeinsam . Und da s is t kei n Wunder . Wen n ma n sic h nich t nu r unser e Text e un d etw a noch Ja k 1 12 5 1 1 sondern auc h di e obe n z u υπομονή zitierten Stelle n Jubi l 19 8 (vgl. auc h 17 18) un d Test . Josep h 2 7 vergegenwärtigt , s o ergib t sic h daraus , wie en g di e Wort e fü r Trübsal , Beharrlichkei t ode r Gedul d un d Bewährun g dem jüdisch-christliche n Empfinde n zusammenhänge n müssen . Un d wenn ma n weiter darau f achtet , wi e da s Judentu m a n de n vλίψεις oder πειρασμοί seiner Helden imme r wiede r bewies , πόσα κατεργάζετα ι ή υπομον ή (Test. Jos . l01 ), s o zeigt sich , wi e geläufi g auc h di e Gedanke n sei n mußten , di e a n unser n beide n Stellen zu m Ausdruck gelangen . Dabe i is t ihre Zuspitzun g jeweil s verschieden : Jak ermahn t zu r Freud e a n de n Anfechtungen , wei l dies e de m Fromme n zu r Vollkommenheit helfen ; Paulu s sagt , da ß Christe n sic h de r Trübsa l rühmen , weil gerad e durc h Trübsa l ihr e Hoffnun g au f di e himmlisch e Herrlichkei t ge ­ festigt wird . Di e gedanklich e Übereinstimmun g beruh t als o letztlic h i n de m Satz, da ß Leide n Beharrlichkei t wirkt . S o vo m Leide n z u denke n hatt e 1

Lie s wahrscheinlich : „Vollkommenheit . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 1 2-4

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bereits de r fromm e Jud e i n de r Schul e de s Leben s un d i n de r Schul e seine r Theologie gelernt . Wen n daru m zwe i Texte , di e beid e jüdische r Paränes e nich t fernstehen, diese n Gedanke n i n ähnliche n Worte n un d i n derselbe n Redefor m ausdrücken, s o beweist da s kein e direkt e literarisch e Beziehun g zwische n ihnen . Jak 1 2 . 3 1Petr l 6 . 7 έν ώ (nämlich übe r di e Berufun g zu m πάσαν χαρά ν ήγήσασv ε . . ., őταν π ε ι ­ himmlischen Erbteil ) άγαλλιάσνε, óλί­ ρασμούς περιπέσητ ε π ο ι κ ί λ ο ι ς , γι ­ γον άρτ ι ε δέο ν έεστί (ν. 1. ohne έστι) νώσκοντες őτι τ ó δοκίμιο ν υ μ ώ ν τ ής λυπηvέντες έ ν π ο ι κ ί λ οι ς π ε ι ρ α σ μ ο ΐ ς , π ί σ τ ε ω ς κατεργάζετα ι ύπομονήν . 'ίνα τ ò δοκίμιο ν υ μ ώ ν τ ής π ί σ τ ε ω ς πολυτιμότερον χρυσίο υ το ύ άπολλυμένου , διά πυρό ς δ ε δοκιμαζόμ ένου, εύρεv- ή . . . Der Zusammenhan g beide r Stelle n mi t de m Ganze n de s Schriftstück s is t nich t gleichwertig. Da ß Christe n unschuldi g leide n müssen , is t ei n Leitgedank e de s ganzen 1Petr ; i m Ja k sin d di e entsprechende n Wort e nich t vo n s o allgemeine r Bedeutung. Abe r we r deswege n de r Jak-Stell e vo n vornherei n sekundäre n Charakter zuspricht , läß t de n literarische n Sti l de s Ja k auße r Acht . Ja k reih t in einige n Abschnitte n — so auc h i n de m unser n — Mahnung a n Mahnung , und e s wär e verkehrt , be i jede m diese r Einzelsprüch e ein e Verankerun g i m Ganzen z u erwarten . Abe r di e Ar t de r Gedankenführun g nötig t überhaup t nicht zu r Hypothes e direkte r Abhängigkeit . Beid e Stelle n handel n vo m Sin n der Anfechtungen . Abe r diese r besteh t nac h 1Pet r darin , da ß di e Echthei t de s Glaubens erwiese n werde , nac h Ja k darin , da ß di e Christe n z u vollkommene n Menschen werden . Wi e di e Erklärun g gezeig t hat , wa r di e beide n Gedanke n zugrunde liegend e Auffassung vo m Leide n i m Judentu m verbreitet . Vo n diese r jüdischen ,,Weisheit" un d Paränes e sin d offenba r beid e Stelle n abhängig . Un d daher erkläre n sic h auc h ihr e lexikalische n Berührunge n besse r al s au s direkte r Beeinflussung de s einen Textes durch den anderen. Den n δοκίμιον wird an beiden Stellen i n verschiedene r Bedeutun g gebrauch t (vgl . di e Erklärung) ; un d zwa r steht da s Wor t 1Pet r 1 7 = ,,E chtheit“ i m enge n Zusammenhan g mi t de m Bild e von de r Bewährun g de s Goldes , da s bekanntlic h auc h traditionel l is t (vgl . Sir 2 5 , auc h Pro v 17 3 27 21 ). Stat t desse n ha t Ja k nu r de n Gedanke n de r Be ­ währung ohn e weiter e Erläuterung , un d i n diese m Zusammenhan g heiß t δοκίμιον, wie gezeigt, „Prüfungsmittel" . Wen n ma n da s Verhältnis de r reichere n und i n größere m Zusammenhan g stehende n Stell e 1Pet r 1 6.7 z u de m Einzel ­ spruch Ja k 1 2 - 4 auf ein e Forme l bringe n will , s o mu ß ma n i n Ja k di e einfache , in 1Pet r di e ausgeführt e Paränes e sehen . Dan n wir d vollend s klar , da ß beid e Stellen zwa r vo n de r jüdische n Paränese , nich t abe r voneinande r abhängen . An diese m Ergebni s kan n auc h da s zunächs t auffallend e Erscheine n de s Aus ­ drucks ποικίλοι πειρασμο ί an beide n Stelle n nicht s ändern . Den n da s Wor t ποικίλος ist seh r häufi g — nur gerad e nich t i m Neue n Testament , woh l abe r i n der LX X un d be i Herma s — und wir d ger n gebraucht , u m di e „Mannigfaltig ­ keit" vo n Plagen , Qualen , Anfechtunge n z u schildern 1. 1 3Makk2 6 : ποικίλαις κα ì πολλα ĩς δοκιμάσα ς τιμωρίαις , 4Makk7 4 : ούχ ούτω ς πόλι ς πολλοίς κα í ποικίλοι ς μηχανήμασι ν άντέσχε ν ποτ έ πολιορκουμέν η (der Vergleic h gil t de n Qualen des Eleazar), 177: μητέρα έπτά τέκνων δι' εύσέβειαν ποικίλας βασάνους μέχρι vανάτου ύπομείνασαν, 18 21: βασάνοι ς ποικίλοι ς άπέκτεινεν , Hermas Sim. VI 33: τιμωρεĩ αυτού ς . .

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Erklärung

1 5 - 8 : S p r u c h vo m g l ä u b i g e n Gebet . V. 5. Die Verbindun g is t äußerlich, d.h . de r z u Hilf e genommen e Gedank e (Mange l a n Weisheit ) durchzieht nich t de n ganze n Spruc h (vgl . di e Analyse). Di e Anknüpfun g ist mittel s de r Stichwort-Verbindun g (Einleitun g § 1) vom Auto r herge ­ stellt worden , de r vo n έν μηδεν ί λειπομενο ι auf da s Gebe t komme n wollt e und auch wirklich kam . Und zwar au f keine r schwankende n Brücke; den n wenn scho n vo n eine m Mange l di e Red e sei n sollte , nachde m ebe n da s Wort τέλειος erklungen war , s o gewi ß a m füglichste n vo n eine m Mange l an Weisheit , di e zwa r al s göttlich e Gab e empfunden wir d — denn u m di e σοφία το υ αιώνο ς τούτο υ IKor 26 handel t e s sic h natürlic h nich t —, aber nicht als ein Gut, dessen uneingeschränkter Besitz notwendig zu m Glauben gehört. Man denk e a n das , was Paulu s IKo r 1 26—25 vo n de r Entbehrlich ­ keit jener göttlichen Weishei t unte r gewissen Gemeindeverhältnisse n sagt , und a n de n Trost, den er den etwa noch dissentierenden Gemeindeglieder n Phil 3 15 spendet: και τοΰτο ό θεός ύμΐν αποκαλύψει. Das ist auch die Meinung unseres Autors , un d daru m kan n e r auc h di e i n de n Anfechtunge n de r sittlichen Vollendun g Entgegenreifende n auffordern , u m Weishei t z u beten. E s is t möglich , da ß auc h di e z u 43 besprochen e Entwicklun g sic h hier gelten d mach t un d da ß Enttäuschunge n de r Erhörungszuversich t solche Einschränkun g de s Gebet s au f ei n innerliche s Gu t veranlaßten . Die Stell e Sap 96 aber, durc h di e Spitt a de n Übergan g vermittel t sei n läßt , stimmt nich t mi t seine m Gedanke n überein ; den n ersten s is t in de n Wor ­ ten καν γά ρ τι ς f) τέλειος έ ν υίοΐ ς ανθρώπων , τη ς απ ό σου σοφίας απούση ς ει ς ουδέν λογισθήσετα ι mit τέλειος eine i n menschliche n Dinge n un d nich t i n Anfechtungen erworbene „Vollkommenheit" gemeint; un d zweitens würde unserAutor, wenn seine Gedanken in der Richtung des „Salomonischen Ge ­ bets gingen, länger bei dem Thema „Weisheit“ verweilen. So aber knüpft e r mit dem Bedingungssatz nur einen Spruch vom Gebet an. Die Schilderun g Gottes und seines Gebens soll die Hoffnung auf Gebetserhörung begründen 1. άπλοΰς und άπλότης haben in der Koine einen weiten Bedeutungsumfang . Demgemäß wir d auc h de r Sat z de s Jak , da ß Got t απλώς gebe, verschiede n erklärt: entwede r = mit lautere n Gedanken, ohne Nebenabsichten (die meiste n Neueren; auc h ff : simpliciter ) ode r = gütig, freigebi g (Hort , sieh e Mayors Anhang S . 25, Gaugusch, Ropes, auch sy vg un d vulg: affluenter) . Beid e Bedeu­ tungen sin d i n de r Umwel t unsere s Spruche s z u belegen . — 1. Die Variatio n des ursprüngliche n Sinne s „Lauterkeit “ zu „Gutmütigkeit " un d „Güte " beobachtet ma n a m beste n a m Testamen t Isaschars . Di e άπλότης, als dere n δειναΐς και ποικίλαις τιμωρίας, VI 34: τάς ποικίλας ταύτας τιμωρίας . . . τάς ποικίλας βασά­ νους καί τιμωρίας . . . άσvενείαις ποικίλαις, VII4·: έν πάσαις vλίψεσι ποικίλαις.

1 Grammatisc h is t bemerkenswert , da ß hier un d 2 15 bei λείπεσvαι der Geniti v steht , daß e s 1 4 aber έν μηδεν ι λειπόμενοι heißt — ein Bewei s fü r di e Sprachentwicklung , di e das Recht des Genitivs zugunsten präpositionaler Verbindungen schmälert , ih n aber — es ist i n diese m Fall ei n Gen . separationis, vgl . Blaß-Debrunne r 111961 § I8O4—■ nicht außer Kur s setzt . — Die Nachstellun g de s Adverbiums παρά του δίδοντος πασι ν άλπώ ς ist in der Koine nicht auffällig, vgl . L. Radermacher a.a.O . 174, Blaß-Debrunner11 § 4745.

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Jak 16

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Typus sic h de r Spreche r dor t hinstellt , is t de r Gegensat z z u περίεργος, φvονερός , βάσκανος (33) und zum Begehren nac h Gold oder Luxus (42 6 1 ), also = Gradheit, Genügsamkeit. Danebe n abe r steh t 3 8 πάντ α γρ πένησ ι κα ì νλιβομένοις παρεΐχο ν έκ τών αγαvώ ν της γής έν άπλότητι καρδία ς μου , also = Gutmütigkeit ode r Güte . Hierher gehör t auc h Josephus , Ant . VII § 332: Aravna wil l de m Davi d sein e Tenne zu r Errichtun g eine s Altar s umsons t überlassen ; ό δ έ βασιλεύ ς άγαπα ν μεν αύτο ν τη ς άπλότητο ς κα ì τη ς μεγαλοψυχία ς έλεγ ε — gemeint is t sein e frei ­ gebige un d hochherzig e Art . I m Zusammenhan g mi t de m Gebe n gebrauch t Paulus, be i de m άπλότης 2Kor l h Ko l 322 (Ep h 65) „Lauterkeit" heißt , da s Wort 2Ko r 82 9 11 . 13 un d woh l auc h Rö m 12 8. An de n erste n dre i Stelle n ha t es jedenfall s au f di e Größ e de r Gab e Bezu g un d bedeute t „Mildtätigkeit “. Di e Stelle Lukian , Timo n 56 aber, di e T . Nägeli , Wortschat z de s Paulu s 1905, 52 , als Bele g fü r di e Bedeutung „freigebig “ auc h a n unsere r Stell e anführt, beweis t nichts, denn i n de n Worte n πρò ς άνδρα οίον σέ άπλοΐκδν κα ì τω ν őντων κοινωνι,κόν ist απλοϊκός nicht synony m mi t de m zweite n Adjektiv , sonder n sol l di e gut ­ mütige Einfal t Timon s (εύήνεια § 8) ausdrücken. — 2 . Die ursprünglich e Be ­ deutung „lauter " ha t sic h andrerseit s auc h spezialisier t z u „gerade" , „ohn e Hintergedanken", „rückhaltlos" . Da s zeig t deutlic h Mar k Aurel . I n de m Ab ­ schnitt XI 1 5 gegen di e gekünstelt e Aufrichtigkei t ( έπιτήδευσης άπλότητος ) steht da s Wor t noc h i n de r Grundbedeutung , un d entsprechen d mu ß auc h 15 6 verstanden werde n ό αγαvός κα ι απλού ς κα ι ευμενή ς (Α . BonhörTer, Epikte t un d das Neu e Testamen t 1911, 10 8 will wege n de s Parallelismu s άπλούς hier = „gütig" fassen , abe r da s geh t gege n de n Sin n de s ganze n Abschnitts) . Dagege n hat απλώς, zumal nebe n ελευvέρως, die Bedeutung „rückhaltlos " „ohn e Neben ­ gedanken". Vgl . III 66, w o απλώς κα ι ελευvέρου ς έλο ΰ τ ο κρεΐττο ν den Worte n 63 entspricht μηδενί χώραν δίδου έτέρω, V 7 2, wo e s mit Beziehun g au f da s Gebe t der Athene r heiß t ήτοι ο ύ δε ι εύχεσvα ι ή ούτως , απλώ ς κα ι ελευvέρως , und Χ 85 έξιvι το υ βίο υ μ η όργί,ζόμενος, άλλ α απλώ ς κα ι ελευvέρω ς κα ι αίδημόνω ς (vgl. auc h Epiktet II 2 13 ). Eine ähnlich e Spezialisierun g zeig t Herma s be i Verbindunge n von απλώς mit Verbe n de s Gebens . I n Mand . II 1. 7 is t απλότητα εχ ε freilich = άκακος γίνου , aber i n demselbe n Mandatum II 4 heißt e s eindeuti g πάσιν ύστερου ­ μένοις δίδο υ απλώς , μ η διστάζω ν τίν ι δώ ς ή τίν ι μ η Βως , und ähnic h wir d απλώς in II 6 erklär t mi t μηvέν διακρίνω ν τίν ι δ ω ή μ η δφ . Hierhin gehör t offenba r auc h Hermas Sim. IX 242f. Dort heiß t e s von de n Gläubigen , di e als άπλοΐ bezeichnet sind: έκ τώ ν κόπω ν αυτώ ν παντ ί άνvρώπ ω έχορήγησα ν ά ν ο ν ε ι δ ί σ τ ω ς κα ι άδισ ­ τ ά κ τ ω ς . [ ό ούν ] κύριο ς ίδώ ν τή ν α π λ ό τ η τ α αυτώ ν κα ι πασα ν νηπιότητ α . . , 1 , vgl. auc h Sim. II 7 άδι,στάκτως παρέχε ι τ ω πένητι . Nach de n zuletz t genannte n Parallelen un d nac h de m folgende n μή όνειδίζω ν wird ma n auc h a n unsere r Stelle di e unte r 2. genannte Sonderbedeutun g bevorzuge n un d απλώς über­ setzen dürfe n „ohn e Bedenken" 2 . 1 Ei n später Bele g fü r dies e Bedeutun g finde t sic h Himeriu s (4. Jh. n. Chr.), Eclog a V 19 p. 18 Dübner: ει δέ απλώς δίδοντος λαβείν ούκ εύλογον, πώς ού πλέον, οτε μηδέ προίκα [παρέχει] τή ν δωρεάν . Hier ist , wi e de r Gegensat z zeigt , απλώς διδόνα ι = geben ohn e an Wiedervergeltung z u denken. 2 H . Riesenfeld, Coniectane a Neotestamentic a XI, 1944 , 33—41 , gibt reich e Beleg e für di e Bedeutun g απλώς = ,,ohne Ausnahme" , besonder s verbunde n mi t πάς. Aber mit Rücksicht au f die auch im Hermas Mand. II vorliegende enge sachliche Verbindung mit διδόναι will er άπλώς auch 15 zum Verb ziehen: „vorbehaltlos". Vgl. auchM. Dibelius zu Hermas Mand. II 1 . 4, HNT Erg.-Bd. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

Die Mahnung, sic h nich t durc h Schwanke n un d Bedenke n bei m Gebe n hindern z u lassen , findet sic h übrigen s Pro v 328 Ps . Phok 22 πτωχω ευv ύ δίδου, μηδ ' αΰριο ν ελvεμε ν εΐπης . Und noc h au f ein e ander e Unsitt e bei m Geben wir d vo n Ja k (wi e vo n Hermas ) angespielt , au f da s Nörgeln , da s dem Beschenkte n unzar t di e Größ e de r Gab e mi t Schelte n vorhält , si e ihm „aufrückt" , wi e Luthe r übersetzt . Dies e Mahnun g schein t zu m Gemeingut griechische r wi e jüdische r Moralweishei t z u gehören 1 . Dahe r hat si e da s Christentu m übernommen ; da s zeig t auße r unsere r Stell e auc h das Wor t i n de n „beide n Wegen " Did. 4 7 = Barn. 19 n ου διστάσεις δούνα ι ουδέ διδούς γογγύσεις 2. Gott handel t nich t wie solch e menschliche n Geber ; wer diese n Gedanke n unmöglic h findet, wei l de r Vergleich unpassen d sei , lese P s Sal 5i3-i5 ode r Philo , D e cherub. 122f. p . 161, wo menschliche s und göttliche s Schenke n nebeneinande r gestell t ist . — Gott gibt , ohn e sich z u bedenke n un d ohn e z u nörgeln : darum we r ih n bittet , wir d emp ­ fangen: και δο νήσεται αύτ ω — das koordinierend e και 3 könne n wi r hie r wie Mt 7 7 und auch Jak 4 7f. mit „so " auflösen. Ein e literarische Beziehun g unseres Spruche s z u jene m Herrnwor t anzunehmen , is t nich t nötig ; di e Formulierung ergib t sic h ja eigentlich a n beiden Stelle n vo n selbs t — vgl. auch αϊτησαι παρ ' έμο ΰ κα ι δώσ ω σο ι ε&ν η κτλ. Ps 28 —, und de r Gedank e ist ei n geläufige r τόπος jüdisch-christlicher Spruchweisheit . E r findet sic h noch einma l be i Ja k (5 16) un d zweima l bei m Siracide n (7 10 32 21 ); e r ist al s Spruch Jes u a n verschiedene n Stelle n i n verschiedene n Fassunge n über ­ liefert (M k 11 23f . = Mt 2l 21f . L k 17 5f. Mt 1720, vgl . auc h IKo r 13 2 ); die ausführlichste Bearbeitun g abe r gib t Herma s Mand . IX; sie liefer t auc h zugleich de n beste n Kommenta r z u unsere m V. 6 , zumal z u de n synony ­ men Satzglieder n εν πίστε ι und μηδέν διακρινόμενος 4. Hermas schreib t i n seine r Warnun g vo r de r διψυχία (Mand. IXi), de r Betende soll e nich t z u sic h selbe r sagen : πώς δύναμα ι αίτήσασ&α ί τ ι παρ ά του 1 Plutarch , Quomod o adulato r ab amico internoscatur , p . 64a: πάσα με ν γάρ όνειδιζο μένη χάρις επαχθή ς κα ι άχαρι ς κα ι ού κ ανεκτή. Weiteres be i Mayor. Von jüdische n Texte r vgl. vo r alle m Si r 18 15ff. 20 14ff. 4122(28) μετά τ ο δούνα ι μ ή όνείδιζ ε und auße r de r Quell · der „beide n Wege " (sieh e oben ) Abot h d e R . Natha n 13, S. 48 Schechter, S . 67 in de : Übersetzung vo n Pollak ; dor t wird de r Sat z Pirk e Aboth 1 13 „empfang e jede n Menscher freundlich" s o erklärt : wen n jeman d seine m Freund e auc h di e wertvollste n Geschenk « unfreundlich reiche , s o se i da s s o gut , al s wen n e r ih m nicht s gegebe n hätte . 2 I n christliche r Literatu r erschein t de r Gedank e noc h lPetr4 9 ; Or. Sibyll . I I 91 . 273; Makarius Magne s Apocrit. III 43 , p. 149 10 (Blondel) ; vg l Windisc h z u Bar n 19 11 HNT Erg.-Bd . 3 Dies e Paratax e finde t sic h zwa r i n übersetzte m Griechisc h wi e Je s 556 un d Mt 7 7, aber auc h sonst : Epik t I 28 20 ζήτε ι κα ι εύρήσει ς ort, άλλω διαφέρει, , Π 204 πίστευσό ν μο ι και ώφεληθήση . Wenn ma n als o auc h de n Sti l unsere s Spruche s semitische r Spruchfor m verwandt nenne n wird , s o brauch t ma n da s syntaktisch e Phänome n diese r Paratax e doch nich t „semitisch " z u heißen , vgl . Blaß-Debrunner 11 § 4422. 4 μηδέ ν ist adverbiel l gebrauchte s Neutru m Sing , i m Akkusativ , vgl . übe r dies e Erscheinung L . Radermache r a.a.O . 54 u. A. 8; Völker, Papyroru m Graecaru m syntaxi s specimen, Diss . Bon n 1900 , 9 .

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Jak 1 6

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κυρίου και λαβείν, ήμαρτηκώς τοσαΰτα εις αυτόν; Schön und tief wird dieseMahnung dann IX3fr . begründet : we r bei m Bete n jen e ängstlich e Frag e nich t lo s wird , der erniedrig t Gott , den n e r meint , da ß Got t de n Menschen gleic h da s Bös e nachtrage. We r abe r sei n Her z vo n alle n Eitelkeite n diese r Wel t reinigt , sic h mit ungeteiltem Herze n zu Gott wendet und ohne jeden Zweife l au f Erhörun g hofft, de r wird empfangen . I n de r ausdrückliche n Ermahnun g (IX4 ) καvάρισν σου την καρδία ν απ ό πάντων τω ν ματαιωμάτω ν το υ αιώνο ς τούτο υ liegt woh l di e Warnung vo r allzu menschlichem Begehren beim Gebet; dann dürfen wir diese Warnung mi t gelegentliche n Enttäuschunge n de r Gebetszuversich t i n Ver ­ bindung bringen , vgl . unte n un d sieh e auc h Herma s Mand . IX7. Abe r di e Hauptsache beim Gebet ist auch für Hermas der feste Glaube an die Erfüllung : ot δε όλοτελεις οντε ς ε ν τη π ι στ ε ι πάντ α αιτούντα ι πεποιv-ότε ς επ ί τό ν κύριον κα ι λαμβάνουσιν, δτ ι άδιστάκτω ς αιτούντα ι μηδέ ν διψυχοΰντες . πά ς γα ρ δ ι ψύχος άνήρ, εά ν μ η μετανοήση , δυσκόλω ς σ ώνήσεται (Mand. ΙΧ6) . . . ενδυσαι δ έ τη ν πίστιν, οτ ι ισχυρ ά έστι , κα ι πίστευ ε τω νεοο, δτ ι πάντ α τ α αιτήματ α σο υ α αιτείς λήψη . . Man sieht , Herma s ha t Glaube n un d Zweife l hie r gan z eindeutig au f di e Gebetserhörun g bezogen . Daß diese r Glaub e auc h a n unsere r Stell e gemein t sei , is t scho n vo n der alte n Exeges e ausgesproche n worden , vgl . di e Caten e unte r de m Lemma Κυρίλλου: ε ι γά ρ μ η πεπίστευκας , δτ ι τη ν σή ν αί'τησι ν άποπεραίνει , μηδέ προσήλvες δλως ίνα μη κατήγορος ευρέvης του πάντα ισχύοντος, διψυχήσας άβουλήτως (ebenso ohn e de n Name n Scholio n u . Theoph.) . Von Neuere n bekennt sic h Hofman n ausdrücklic h z u diese r Meinung ; di e Mehrhei t aber (darunte r Spitta , Beyschlag , Ropes) vertritt ein e weitere Fassun g vo n πίστις. Man beruf t sic h dabe i au f eine n exegetische n un d eine n theologi ­ schen Grund . Erstlic h verweis t ma n au f v . 7: danach hoff e de r Zweifle r doch etwa s vo n Got t z u empfangen . Ja k sag t dor t abe r ga r nicht , ,,einen solchen Menschen ha t sein e Hoffnun g getrogen" ; sonder n e r mein t nur , „ein Mensch, de r beim Beten zweifelt, wird nicht s empfangen" un d drück t diesen Gedanke n i n rei n rhetorische r Umschreibun g s o aus: „E r sol l nu r ja nich t denken , da ß . . ." Damit sag t e r abe r nicht , da ß de r Zweifle r sich wirklic h solch e Hoffnunge n macht . Sodan n verwende t ma n eine n theologischen Grund : ma n müsse den 2 1 4 - 2 6 g e f ü h r t e n Glaubensbegrif f des Ja k auc h hie r zugrund e lege n un d dürf e daru m Glaube n un d Zweife l nicht au f di e Gebetserhörun g beschränken . Abe r be i eine m paränetische n Text wi e de m Ja k is t diese r Bewei s nich t stichhaltig . Den n zuvie l ver ­ schiedenartige Element e sin d i n eine r Paränes e miteinande r verbunden , als daß man wie bei Paulus-Briefen vo n einer Stelle auf die andere schließen dürfte; e s gib t kein e „Theologi e de s Ja k (vgl . Einleitun g § § 3 und 8). Wenn als o di e genannte n Gründ e nich t beweise n können , da ß Glaub e und Zweife l Ja k 1 6 allgemeinere r Bedeutun g z u fasse n seien , s o er ­ scheint di e Beziehun g au f di e Gebetserhörun g den n doc h al s da s Nächst ­ liegende. Als positiver Bewei s dafür komm t vor allem Hermas in Betracht , auch wen n ma n sic h wi e ic h nich t vo n eine m direkte n literarische n Ab ­ hängigkeitsverhältnis zwische n ih m un d Ja k überzeuge n kan n (vgl . Ein © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

leitung § 4 und übe r unser e Stell e S . 49 Anm. 2). Gerade dan n is t doc h die Gemeinsamkei t de r Atmosphär e s o deutlic h (vgl . auc h di e Bezeich ­ nung de s Zweifler s al s άνήρ δίψυχο ς Jak 1 8 und Mand . IX β), daß gleiche s Verständnis de r Text e gebote n erscheint . Mit diese r Beziehun g de s Glauben s au f di e Gebetserhörun g stehe n Jak un d Herma s i m Urchristentu m durchau s nich t allein . Jene s Wor t Jesu vo m Berg e versetzende n Glaube n (sieh e z u 1 5) forder t ihn ; e r is t es auch, de r in de n Wundergeschichte n de r synoptische n Evangelie n ver ­ langt wir d Mk 25 4 40 5 34.36 9 23f. Mt 810 9 28 ; und s o wenig man , was Paulu s sonst Glaube n heißt , hie r hereinbeziehe n dar f (vgl . de n zweite n Exkur s zu 2 26 ), so gewi ß is t doc h di e πίστις, die e r al s Charism a nennt , diese r Glaube, da ß di e Bitt e erfüll t wird , da ß da s Wunde r geschieh t (IKo r 129 132 2Ko r 87 Ga l 522). Dasselbe meine n woh l auc h di e „zwe i Wege " Bar n 19Ö = Di d 44 ου μή διψυχήσης πότερον εστοα ή ου1. Die Erhörungsgewißhei t also is t es , di e Ja k ,,Glauben" nennt ; e r wil l dabe i — das is t au s de r sonstigen Haltun g seine r Schrif t z u schließe n — gewiß nich t ei n pneuma ­ tisch ekstatische s Treibe n befördern , da s de n Himme l herunte r au f di e Erde zwingt ; sonder n e r denk t al s Lehre r (sieh e 3i ) ehe r a n da s Beispie l der Gebetshelden in der Vergangenheit un d möchte ihrem Glaube n Nach ­ eiferung erwecken ; da s wir d durc h 5 15-18 bestätigt . E r kenn t abe r wahr ­ scheinlich auc h Enttäuschunge n solche r Zuversich t un d ha t darum , wi e zu 1 5 43 5 16 bemerkt ist, dor t ein rechtes Beten ode r ein Sündenbekenntni s vor de m Gebet , hie r Bete n u m Weishei t seine n Leser n an s Her z gelegt . Sein Glaub e a n di e Gebetserhörun g is t deswege n nich t gemindert . Dazu stimm t nu n da s Bil d vo m Meer; da s tertiu m comparationi s wir d durch di e beide n Partizipien 2 hervorgehoben , dere n Bedeutun g ziemlic h ähnlich un d dere n Endungsgleichhei t woh l beabsichtig t ist ; Ja k lieb t solche Kunstmitte l (sieh e Einleitun g § 5). Bilder vo m Mee r werde n i n der Diatribe und be i Phil o of t gebraucht , s o da ß ei n derartige r Vergleic h bei eine m Auto r woh l begreiflic h ist , de r wi e Ja k auc h sons t di e Bilder ­ sprache diese r Literatu r benutzt , vgl . z u 3 3ff. Abe r di e Anwendun g de s Bildes is t seh r einfac h un d naheliegend , s o da ß mindesten s dafü r literari ­ sche Vermittlun g nich t anzunehme n ist ; außerde m beweise n auc h di e bisher beigebrachte n griechische n un d jüdischen Parallelen 3 zumeist nich t 1 Knop f z u Did 44 un d Windisc h z u Bar n 19 5 (beid e HN T Erg.-Bd. ) wolle n diese s Wort liebe r au f di e eschatologisch e Hoffnun g beziehen , entsprechen d de m S . 112 A. 1 zitierten Apokrypho n au s lKlem23 3 un d 2Kle m 11 2 . 2 άνεμίζει ν und ριπίζειν sind i m Neue n Testamen t άπαξ λεγόμενα . In welche m Grad e das au f Zufal l beruht , zeig t be i ριπίζειν LXX D a 235, Ps. Aristeas 70, Philo, D e aetern . mundi 125 p. 511, Epiktet-Fragm. F 2 S. 487 Schenkl, Di o Chrysost. , Or. 3223 ; άναρ­ ριπίζεσvαι Philo, D e gig. 5 1 p . 269 (die letzte n dre i Stelle n s . nächst e Anm.) ; all e dies e Belege gebrauche n ριπίζειν wie Ja k vo m Wind ! Danac h mu ß di e Vermutung Mayors als methodisch unerlaub t bezeichne t werden , da ß da s Verbu m άνεμίζειν, für da s wi r nu r späte Beleg e kennen , ein e Schöpfun g unsere s Verf . sei . 3 Je s 57 20 un d Ep h 4 14 is t da s Bil d nich t ausgeprägt ; Ju d 13 gehört ga r nich t i n diesen Zusammenhang . Philo , D e sacrif . Ab . e t Cain i 90, p. 181 ähnelt unsere r Stell e

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mehr al s di e Beliebthei t diese s Bilderkreises . Wen n ma n übrigen s di e unten zitierte n Philo-Stelle n d e sacr . Ab . 90 und d e gig. 5 1 bedenkt, so wir d e s glaublich , da ß κλύδων auch hie r nich t „Woge" , sonder n „Gewoge, Brandun g heißt . De r Zweifle r wir d als o nich t mi t de r Welle, sonder n mi t de m unruhigen , vo m Wind e bewegte n Mee r ver ­ glichen. V. 7 ist i n de r Hauptsach e scho n erklärt , μή γά ρ bedeutet „nu r ja nicht" ; übe r γάρ = „ja fürwahr " vgl . Blaß-Debrunner 11 §452 2 . Der κύριος ist hie r Gott ; dieselb e Bedeutun g is t mindesten s a n de n Stelle n 39 4 10.15 5 4.10.11 gesichert ; vgl . i m übrige n di e Anmerkun g z u 5 14. ό άνθρωπος εκείνο ς gilt ebens o wie de r Pleonasmu s vo n άνήρ in άνήρ δίψυχος V. 8 als Semitismus ; Ähnliches findet sic h auc h be i de m sprachlic h wi e literarisch unsere r Schrif t nahestehende n Hermas : Mand . V 27 XI 12.14 Sim. IX 63 . Die Bedeutun g vo n άνήρ = άνθρωπος ist innerhal b de r LX X in de r Psalmen - un d Weisheits-Literatu r geläufig , vgl . P s 1 1 (fü r ώN) mit P s 31 (32)2 (für DTK) . Über di e Semitismenfrag e sieh e Einleitun g § 5. v. 8 ist vo n Luther , Hofmann , d e Wett e al s besondere r Sat z verstande n worden: „Ei n Zweifle r is t unbeständig " (vgl . auc h di e Lesar t άνήρ γά ρ 88.326. 183 7 und di e vulg-Lesar t inconstan s est) ; abe r d a noc h nich t gesagt ist , waru m de r Zweifle r nicht s erhält , s o wir d ma n de n Ver s al s Apposition fasse n müssen ; da s Fehle n de s Artikels is t kei n Gegengrund , da da s Subjek t ό άνθρωπος εκείνο ς die Gattun g un d nich t de n Einzelne n bezeichnet; i n 32.8 412 werde n appositiv e Satzgliede r i n ähnliche r Weis e nachgebracht. Den Sin n diese r Schilderun g wir d ma n a m beste n mi t de n Worte n de s Hermas erläutern , de r i n de m scho n zitierte n Mand. IX 2 vom Bete r ver ­ langt, da ß e r sic h „vo n ganze m Herze n a n de n Herr n wende " un d IX 5 sagt: οι γά ρ δι,στάζοντε ς ει ς τό ν vεόν , ούτο ι είσι ν ο ι δίψυχοι . κα ι ουδέ ν δλω ς επιτυγχάνουσα τω ν αιτημάτω ν αυτών . Dazu stimme n auc h di e andere n nur i m Ausdruck: ούχ ί,'ν α σάλον και τροπήν και κλύδωνα ώδ ε κάκεΐσε φορούμενο ς άστάτω ς ύπομένης. Der Vergleic h mi t de m Schif f au f See , de r Si r 36 (33) 2 angedeutet ist , zeig t an andere n Stelle n bemerkenswert e Verwandtschaf t mi t unsere m Text : da s Epiktet ­ Fragment F 2 S. 487 Schenkl kling t i n der Wortwahl a n δίκην ακυβέρνητου νεώς εν χειμερίω κ λ ύ δ ω ν ι ή ύπ' αντιπάλω ν ρ ι π ι ζ ο μ έ ν η ς άνεμω ν ζόφ ω — und Phil o vergleich t D e migr . Abr. 148 p. 459 die Zweifle r mi t de m umstürmte n Schif f είσί γά ρ τίνε ς έ ν δ ο ι α σ τ α ί κ α ι έπαμφοτερι,σταί,πρός έκάτερο ν τοϊχον ώσπερ σκάφος υπ' εναντίων πνευμάτων διαφερόμενον αποκλίνοντες. Der Sach e nac h verwandte r sin d di e Vergleich e de s Volke s mi t Well e un d Meer: Demosthenes, Or. 19ΐ3β: ω ς ό μεν δήμο ς έστι ν άσταvμητότατο ν πράγμ α τω ν πάντω ν και άσυνvετώτατον , ώσπε ρ έ ν v α λ ά τ τ η κυμ ' ά κ α τ ά σ τ α τ ο ν ω ς α ν τύχ η κινούμενον . Dio Chrysost., Or . 32 23 p . 368 zitiert auße r Home r Β 144ff. (κινήvη δ ' άγορ ή ω ς κ ύ μ α τ α μακρά v α λ ά σ σ η ς ) folgendes Fragment : δήμος άστατο ν κακό ν κα ι v α λ ά τ τ η πάνv ' ομοιον ύπ ' άνεμο υ ρ ι π ί ζ ε τ α ι . Auch Phil o komm t de m Bild e a n unsere r Stell e nahe , wenn e r de n Kamp f i m Inner n de s Mensche n mi t de m stürmische n Mee r vergleich t De gigant . 51 p. 269: ίδών γά ρ τι ς τό ν έ ν ειρήν η συνεχή πόλεμο ν ανvρώπω ν . . . μάλλον δ έ και καv' έν α άνδρα έκαστον, και τόν έν ταΐς ψυχαΐ ς άλεκτο ν και βαρύν χειμώνα, δς υπό βιαιοτά ­ της φορά ς τώ ν κατ ά τό ν βίο ν πραγμάτω ν ά ν α ρ ρ ι π ί ζ ε τ α ι , τεvαύμακε ν είκότως , ε ι τι ς έ ν χειμώνι εύδία ν ή έ ν κλύδω ν ι κ υ μα ι ν ούσης v α λ ά τ τ η ς γαλήνη ν άγει ν δύναται . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Belegstellen au s de r urchristliche n Literatur , di e δίψυχος mit διστάζων und δί,ψυχία mit άπιστία gleichsetzen. Dies e Wortfamili e is t nämlic h de m Ur ­ christentum keinesweg s s o fremd , wi e e s da s Neu e Testamen t erscheine n läßt, da s si e nur hie r un d 4 8 kennt 1. Un d wir habe n kei n Recht , da s Wor t δίψυχος als urchristliche Bildung daru m zu bezeichnen, weil es nicht frühe r belegt ist ; den n manch e de r christliche n Zeugniss e weise n au f früher e Zeit (sieh e di e Anmerkung) , un d de r urchristlich e Gebrauc h de s Worte s verrät keine Spur mehr von der Bildhaftigkeit, di e seiner Prägung offenba r eignete 2 . Daru m mu ß ma n be i de r Erklärun g unsere r Stell e auc h au f all e Beispiele eine s metaphysische n Dualismu s verzichten , wi e si e be i de r Erläuterung de s Faust-Wortes vo n den ,,zwei Seelen “ ( I 1112) gewöhnlich — und vielleich t auc h d a fälschlich — angeführt werden . De r Dualismus , von de m a n unsere r Stell e di e Red e ist , kan n jedenfall s nu r ei n rei n praktischer sein ; es handelt sic h ja um das Schwanken zwischen Gewißhei t und Ungewißhei t de r Erhörung . Un d gerad e davo r schein t auc h di e jüdische Paränes e gewarn t z u haben . Den n da s Gebe t is t doc h woh l i n der zweite n Hälft e de s Spruche s Sir 1 28 gemeint : μή άπειθήση ς φόβ ω κυρίου και μή προσέλθης αύτω έν καρδία δί,σστ). Und einen späten Nachklan g dieser Mahnung finden wi r i m Midrasch Tanchum a (D t 26 16 S . 46 Z. 12 f. Buber); dort heiß t e s vo n de r Zeit , w o di e Israelite n beten , „si e solle n nicht zwe i Herze n h a b e n . Da di e Schlußwort e de s Verse s offenba r ein e parallel e Charakteristi k des άνήρ δίψυχο ς bringen un d nich t ein e Prophezeiun g seine s Geschicks , so kann ακατάστατος κτλ . nicht „unstät umhergetrieben" 3 heißen , sonder n „schwankend i n al l seine m Tu n un d Handeln" , έν πάσαι ς ταΐ ς όδοΐ ς ist bei de n LX X i n diese r Bedeutun g scho n ei n feste r Ausdruck ; z u ακατά­ στατος vgl. Passow-Crönert , Wörterbuc h de r griech . Sprach e 1912. — 1 lKle m 23 2 : διό μ ή διψυχώμε ν 233 πόρρω γενέσvω αφ ' ημώ ν ή γραφή αύτη , δπου λέγει * ταλαίπωροι είσι ν ο ι δίψυχοι , ο ι διστάζοντε ς τ η ψυχ ή . . . Dieses Zita t entstamm t vielleich t einer (jüdische n ode r früh-urchristlichen? ) apokalyptische n Schrift ; e s charakterisier t die Zweifle r al s solche , di e übe r di e Nicht-Erfüllun g de r Weissagun g spotten . Überdie s wird e s 2Kle m II 2 al s προφητικός λόγο ς zitiert. Vgl . außerde m lKle m 11 2: ma n sol l a n Lots Wei b erkennen , δτι ο ι δίψυχοι κα ι ο ι διστάζοντες περ ί τη ς το υ v-εοΰ δυνάμεως ει ς κρίμ α και ει ς σημείωσι ν πάσαι ς ταΐ ς γενεαΐ ς γίνονται , 2Klem 192: δια τη ν διψυχία ν κα ι άπιστία ν τήν ένοϋσα ν έ ν τοι ς στήvεσι ν ημώ ν (vgl. l i s ) , die „zwe i Wege " Bar n 195 = Di d 44: ού μή διψυχήση ς (Did ού διψυχήσεις) , πότερο ν έστα ι ή ού . Dazu komme n noc h di e übe r 50 Stellen be i Hermas , a n dene n διψυχείν, διψυχί α oder δίψυχος steht. Un d trot z diese r Füll e von Belegen , unte r dene n de r Spruc h au s de n „Wegen " un d da s Zita t au s 1.2Kle m wahrscheinlich i n di e vorchristlich e Zei t zurückweisen , schreib t Mayor von de m Wor t „seemingly introduce d b y St . James" ! Vgl. auc h S . 49 Α. 1. 2 Ein e solch e Bildhaftigkei t finde t sic h P s 12 3 Π21 Τ üVl Π^Π, L X X : έν καρδί α καί ε ν καρδί α έλάλησαν , Henoch 91 4 „nah t euc h nich t de r Rechtschaffenhei t mi t zwie ­ spältigem Herze n un d werde t kein e Genossen derer , die ei n zwiespältige s Her z haben" . Vgl. auc h di e z u 4 8 angeführte n Parallele n au s de n „Testamenten" . 3 S o Spitt a unte r Berufun g au f To b 1 ΰ ήκατάστησαν . Aber dies e Stell e 15 αύτο mit ihre r gan z andere n Konstruktio n biete t kein e Parallele .

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So weite t sic h zu m Schlu ß di e Mahnung de s Spruches : wer bei m Beten , wer Got t gegenübe r kein e Gewißhei t hat , is t auc h i m Handel n ohn e inneren Hal t — ein eindrucksvolle s Beispie l vo n de m Etho s unsere s Verfassers! 1 9-11 . De r S p r u c h vo m U n t e r g a n g de s R e i c h e n führ t eine n neuen Gegensat z ein , de r mit de r Antithese de s vorhergehenden Spruche s — Glaube un d Zweife l — vom Verf . i n keine r Weis e kombinier t wird . Die Aussichtslosigkei t eine r gedankliche n Verbindun g un d di e Fraglich ­ keit eine s äußere n Anschlusse s sin d i n de r Analyse geschildert ; ma n wir d sich danac h hüte n müssen , da s einleitend e δέ ν . 9 irgendwie logisc h z u pressen. De n fü r de n Spruc h wesentlichen Gegensat z führ t ers t v . 10 ein: ό δέ πλούσιος. Und be i diese r Seit e de r Antithese verweil t Ja k ausführlich , während e r vom ταπεινός nur i m Vorbeigehen redet . Da s ist entscheiden d für da s Verständni s de s Spruches : vo m Reiche n un d seine m Untergan g handelt er ; V. 9 zeichnet nu r di e Foli e dazu . Danac h is t diese r Ver s z u erklären. Also is t υψος als Gegentei l vo n ταπείνωσις zu fasse n un d „Er ­ höhung" z u übersetzen , vgl . IMak k 10 24 γράψ ω κάγ ώ αύτοΐ ς λόγου ς παρα ­ κλήσεως κα ί ύψου ς κα ι δομάτων . Und de r ταπεινός ist da s Gegenbil d zu m πλούσιος, also de r „fromm e Arme " i n de r Einleitun g § 6 geschilderten Bedeutung; paupere s spirit u nenn t Dionysiu s Barsalib i i n richtige m Ge ­ fühl di e ταπεινοί unserer Stelle 1 . Di e Wort e καυχάσvω κτλ . enthalten, wi e die Fortsetzung zeigt , kein e Aufforderung i m eigentlichen Sinne , sonder n sie bilde n ein e Redeform , mi t de r auc h sons t — LXX Je r 9 23f., 1Re g 2 10 vgl. auc h IKo r 1 31 un d Philo , D e spec. leg. I 31 1 p. 258 2 — das Sei n vom Schei n unterschiede n wird : wesse n eine r sic h rühme n darf , da s is t ihm sichere r un d ewige r Besitz ; vergänglich e Güte r sin d kei n Ruhmes ­ titel. Möglicherweis e is t Ja k hie r vo n Je r 9 23f. besonder s beeinflußt ; di e christliche Paränes e schein t nach Ausweis von lKle m 13 i mi t diese r Stell e gearbeitet z u haben . Abe r dies e literarisch e Beziehun g erklär t noc h nich t den Gedanke n de s Spruches . Jak sprich t v . 9-11 die Erwartun g eine r bevorstehende n Umkeh r de r Verhältnisse aus , di e de m Arme n Erlösung , de m Reiche n Erniedrigun g 1 ταπεινό ς steht i n de r LX X bisweile n (P s 17 (18)2 8 8 1 (82)a Pro v 24 37 Je s 14 32 49 16 Jer 22 16) geradez u fü r . I m allgemeine n nimm t e s ein e Mittelstellung zwische n πένης und πτωχός einerseits und πραύς andererseits ein, vgl. Häring,Theol. Studien aus Württem­ berg V 1884 , S. 160 und di e Tabelle S . 157 und fü r di e Psalme n di e Zusammenstellun g bei Rahlfs , un d 13S 7 in de n Psalme n S . 55ff.,die E . Hatchs Ausführungen: Essay s in biblical Greek, Oxford 1889, 74f. widerlegt, ταπεινός ist als o jeweils nac h dem Kontext zu beurteilen , d.h . i n unsere m Fal l nac h 1 10, nich t nac h 4 6, w o e s (i m Zitat ) ethisch e Bedeutung hat . 2 Da ß di e Redeweis e nich t nu r jüdisc h ist , geh t au s de r völli g unjüdische n Begrün ­ dung hervor , di e Phil o seine r Warnun g hinzufügt , ma n soll e seine n Stol z un d Ruh m nicht au f Reichtum , Ehre , Macht, Schönheit , Kraf t un d ähnliche s gründen : alle s die s habe a n de r Natu r de s Gute n nich t teil , e s se i de m rasche n Wechse l unterworfe n un d — nun wiede r gan z jüdisc h — welke dahin , eh e e s rech t geblüh t habe .

8 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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bringt. Den n da ß ΰψος und ταπείνωσες eschatologische Bedeutun g haben , nicht etwa ethische , da s ergibt sic h mit Notwendigkeit au s de r Geschicht e des fromme n Armen-Bewußtseins , wi e si e Einleitun g § 6 skizziert ist . Was wir hie r — vor alle r weiteren Erwägun g übe r di e Perso n de s Reiche n — zu untersuche n haben , is t di e Ausarbeitun g de s Gedanken s i n V. 10. Wenn ih n de r Verf . auc h übernahm , s o hatt e e r doc h di e Wahl , o b e r ihm eine h e r o i s c he ode r ein e i r o n i s c he Spitz e geben wollte. E r konnt e καυχάσv-ω, das i n jede m Fal l auc h z u v . 10 zu ergänze n ist 1 , i m volle n Ernst sagen : „rühm t euc h de r kommende n Weltverwandlung , den n daz u sind wir bestimmt! " Dan n würde e r be i de m Reiche n de n Heroismu s de r eschatologischen Religio n in voller Stärk e voraussetzen, eine n Heroismus , der freudi g de m Verlus t alle r irdische n Güte r entgegensieht , wei l u m diesen Prei s etwa s gewonne n wird, was meh r ist al s alle Güter : das Kom ­ men de s Gottesreichs . Oder Ja k mein t καυχάσ&ω für de n Armen zwa r i n vollem Ernst , sprich t e s abe r i m Hinblic k au f de n Reiche n nu r mi t ironischem Ton e aus : „De r Reich e ha t sei n Tei l genossen ; e r kan n vo n der Zukunf t nu r noc h Erniedrigun g erwarten : da s is t da s einzige , wa s ihm zu ,rühmen' übrig bleibt/ ' Da s ist dann freilich ei n schöner „Ruhm" ! Kein Zweifel, da ß καυχάσvω dann für den Reichen mit bewußter Paradoxic gesagt ist . Welches Verständni s forder t unse r Spruch ? Vo n Beweise n au s de n andern Teilen unsere r Schrif t is t au s methodische n Gründe n abzusehen 2; der Spruc h mu ß al s Einzelspruc h verstande n werden ; natürlic h dar f ma n ihn dann , nachde m da s Verständni s gewonne n ist , mi t de n Abschnitte n verwandten Inhalt s vergleichen . Auc h di e Einzelformulierun g liefer t kei n brauchbares Argument; den n wer darauf verweist, da ß ja der Reiche selbst , nicht nur der Reichtum untergehe, daß der Spruch also gegen den Reichen gemünzt sei (Beyschlag), hat doch damit noch nichts gegen die Möglichkeit heroischer Auffassun g bewiesen . Einzi g de r Schlu ß de s Spruche s schein t mir i n diese r Frag e eine n entscheidende n Bewei s z u liefern : mi t große r Ausführlichkeit, nich t ohn e Genugtuung , wir d da s kommend e Schicksa l des Reichen dargestellt ; un d zwar nu r sei n Untergang ! Kein e de n Verlust wettmachende Tatsach e wir d erwähnt , kei n Komme n de s Reiche s ge ­ schildert; ohn e Trost fü r de n πλούσιος klingt de r Spruc h mi t μαραν&ήσεται aus. Untergan g is t di e letzt e Aussicht , di e Ja k de m Reiche n zeigt ; als o 1 Z u anderen Ergänzungen , αίσχυνέσvω (Oec), ταπεινούσvω, φοβείσvω, auch καυχάται, ist nich t de r mindest e Anla ß i m Tex t gegeben . Mi t Rech t sag t Herde r 546 von de r Konjektur φοβείσvω, daß dan n ,,all e Schönhei t de r morgenländische n Gnome hin ist" . 2 Zude m kan n ma n diese n Bewei s fü r beid e einande r gegenüberstehend e Meinunge n verwenden. Ma n könnt e darau f verweisen , da ß Ja k sic h sons t gege n di e Reiche n er ­ bittert zeig e un d daru m hie r bitter e Ironi e anzunehme n se i (Windisch) ; andrerseit s schließt ma n au s 4 13-16, da ß e s unte r de n Leser n Reich e geb e un d da ß Ja k daru m hie r nicht s o ironisc h vo n diese n Leute n rede n könn e (Mayor). Noch ander e verwende n de n Gedanken vo n 1 2 - 4 al s Beweismitte l (Ropes). Aber all e dies e Argument e stimme n nich t zu de m literarische n Charakte r zusammenhanglose r Paränese .

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kann e r ih m nu r mi t Ironi e vo m „Rühmen " reden 1. De r Spruc h is t als o von v . 10 an ironisch gemeint , un d Bed a ha t Rech t mi t seine r Erklärung : quod pe r irrisionem , quae . Graece ironi a vocatur , dictu m esse constat . Wenn di e Erkläre r vo n diese r Auffassung meisten s — Ausnahmen bilde n Beyschlag, B . Weiß, Belser , Windisc h — nichts wisse n wollen , s o lieg t das gewöhnlic h daran , da ß ihr e Interpretatio n vo n de r Deutun g de s πλούσιος als eine s reiche n Christe n ausgeht . Di e Fragestellung , o b Christ , ob Nichtchrist, is t abe r vo n auße n a n di e Stell e herangebracht ; Ja k selbs t berücksichtigt si e nicht ; daru m kan n ic h au f diese s nich t kurzerhan d z u entscheidende Proble m ers t zu m Schlu ß eingehe n un d di e Deutun g de s Spruches nich t vo n seine r Lösun g abhängi g machen . Sodan n abe r wir d bei der Erklärung diese r Stell e of t auße r ach t gelassen, da ß der Gegensat z von Ar m un d Reic h i n de r jüdische n Religio n bereit s ein e Geschicht e hatte — siehe die Einleitung § 6 — und daß diese Geschichte eine Deutung der ταπείνωσις auf inner e Zustände , wi e di e Niedrigkei t de s Christen ­ standes, nicht erlaubt. Hier wird ganz ohne Sentimentalität von dem Schick­ sal de s Reichen be i de r großen Weltverwandlun g gesprochen , un d gerad e solche harte n Wort e übe r un d wide r Reich e sin d wi r au s de r „Armen ­ literatur" de s Judentum s gewöhnt . Geschildert wir d die s Schicksa l mi t de m Bil d vo m Grase : ούτως — das will sage n „s o schnell " wir d de r Reich e zugrund e gehen . Gra s un d Kräuter werde n i n de r jüdische n Literatu r ger n al s Bil d de r Vergänglich ­ keit benutzt , s . Hiobl4 2 Ps36(37) 2 89(90)5f . 102(103) 15f. Je s 40 6FF. 51i 2 Apk Bar . syr . 827. Am deutlichste n is t di e Beziehun g z u Je s 40 6FF. Unse r Autor benutz t woh l i m Bewußtsein , Bibelwort e z u verwenden , einig e Ausdrücke der Jesaias-Stelle (aber nicht der Stelle 1Petr 1 24 , wo Zitierungs­ art un d Point e völli g ander e sind ) und schließ t sic h auch an ihren Aufba u an: Einführun g de s Vergleichs , Ausmalung , Abschluß . Abe r de n Ab ­ schluß gewinn t er , d a e r nich t wi e de r Prophe t au f ein e Antithese hinau s will, durc h Rückkeh r zu m Objek t de s Vergleichs . Di e Ausführun g de s Bildes geschieh t wi e i n de r LX X i m Aorist , de r als o ebens o wi e dor t al s gnomischer Aoris t z u betrachte n ist 2 . Wei l unse r Auto r abe r a m End e eine Zuspitzun g au f de n Reiche n braucht , ha t e r eine n Sat z (ή ευπρέπει α κτλ.) eingefügt, a n de n sic h de r Schlu ß ούτως κα ι ό πλούσιος anfügt, un d diesem Sat z zulieb e — vielleicht instinkti v — den Parallelismu s ander s angeordnet: 1 Di e vo n W . G . Schmidt , Lehrgchal t de s Ja k 1869, 51 herangezogen e Paradoxic, mit de r Paulu s sic h 2Ko r 11 30 seiner Schwachhei t rühmt , is t etwa s anderes ; den n Paulu s weiß e s ja : ή γα ρ δύναμι ς ε ν άσvενεί α τελείται . 2 Vgl . Einleitun g § 5. — Herder übersetz t di e Wort e i m Präteritum ; i n de r erste n Niederschrift (494 A. 4) heißt e s aber : di e Sonn e gehe t au f usw .

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Erklärung

LXX πάσα σαρ ξ χόρτο ς και πάσ α δόξ α άνvρωπο υ ω ς άνvο ς [χόρτου έξηράνvη ό χόρτο ς κα ι τ ο άνvο ς έξέ [πεσεν το δ ε ρήμ α το υ vεο ύ ημώ ν μένε ι ει ς [τον αιών α

Jak δτι ώ ς άνvο ς χόρτο υ παρελεύσετα ι άνέτειλεν γαρ ό ήλιος συν τω καύσων ι και έξήρανε ν το ν χόρτον και τ ο άνvο ς αύτο ΰ έξέπεσε ν

και ή ευπρέπεια του προσώπου αύτοΰ [άπώλετο. Aus de n Worte n το άνvο ς έξέπεσε ν wird be i Ja k ei n selbständige s Glie d dank de m eingefügte n αύτοΰ, das i n sy hl un d einige n Minuskeln nac h de r LXX wiede r entfern t ist . D a wir nich t wissen, o b Ja k di e Stell e Je s 40ββ. im Kopf e hatte , s o ist di e Frag e nich t z u entscheiden, o b er nu r biblisch e Wendungen fre i wiedergegebe n ode r bewuß t mehrer e Zitate , vielleich t auch un s unbekannt e Stellen , kombinier t hat 1, καύσων geht i n de r LX X mehrfach au f de n heiße n Ostwind , abe r vielleich t Je s 49 10 un d siche r Mt 2012 Lk 12 5 5 au f di e Hitze ; die s ist auc h hier wegen σύν das gegebene ; denn di e Sonn e bring t Hitz e mi t sic h — in Syrien 2 sin d di e Temperatur ­ schwankungen eine s Tage s vie l größe r al s be i un s (Bädeker , Palästina 6 XLVII) — aber nich t notwendi g de n heiße n Wind . A n έξέπεσεν konnte die Folgerun g nich t angeschlosse n werden ; dahe r folg t noc h ei n Satz , der da s End e de r scho n abgefallene n Blüt e besonder s hervorhebt . Fü r „ihre Schönheit " sagt Jak „Schönhei t ihres Aussehens". Dieser Gebrauc h von πρόσωπον, der sic h auc h LX X P s 103(104)30 Lk 12 56 (S . Mt I63) findet, is t nun , wi e gerad e unser e Stell e zeigt , nich t ein e au f allz u sklavi ­ scher Übersetzun g einer Stell e des Alten Testaments beruhende Absonder­ lichkeit, sonder n Eigentümlichkei t de s gesprochene n Judengriechisch , die zweifello s au f de n Gebrauc h vo n zurückgeht : als o ei n sog . usueller Semitismus 3, πορεία heißt „Reise " un d wir d vo n de n Ausleger n oft (vgl . Herder , Belser , Mayor, Spitta, Windisch ) au f die Geschäftsreise n des Reiche n s . 4i 3 gedeutet . Allei n da s Wor t kan n wie οδός auch au f de n Lebenswandel bezoge n werden, sowoh l LX X Pro v 27, sicher lKle m 484 και κατευvύνοντες την πορείαν αυτών εν οσιότητι. και δικαιοσύνη, Hermas Sim. V 6 G ήρεσε γάρ [τ ω vεω ] ή πορεία της σαρκό ς τα[ύτης]. Wenn ma n vo n 4i 3 absieht — und be i eine m Schriftstüc k wi e Ja k lieg t kein e Notwendigkei t vor, di e Stell e heranzuziehe n —, so ist ein e Anspielung au f Einzelheite n aus de m Lebe n de s Reiche n de r Stell e nich t z u entnehmen . Wen n ma n 1 Spitt a denk t besonder s an Hiob 1530, wo der dörrende Win d erwähn t ist , de r aber nicht καύσων heißt; zude m geh t καύσων an unserer Stell e ga r nich t au f de n Wind, s . o. 2 Be i de r Anlehnun g de s Spruche s a n da s Alt e Testamen t habe n wi r ei n Recht , syrische Verhältniss e heranzuziehen . Nu r mu ß ma n sic h davo r hüten , nu n gleic h de n ganzen Brie f entsprechen d z u lokalisieren , vgl . Einleitun g § 7. 3 Übe r den Unterschied zwischen usuellen und okkasionellen Semitisme n s. A. Deiß­ mann, Di e Urgeschicht e de s Christentum s i m Lich t de r Sprachforschun g 1910, 5 f. Natürlich ware n all e usuelle n Semitisme n einma l okkasionell .

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Jak 19-11

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vollends ein e gewisse Verwandtschaft de r Schlüss e diese s un d de s vorige n Spruches z u konstatiere n geneig t ist , s.d . Analyse , s o wir d ma n πορεία parallel οδός fassen un d au f de s Reiche n gesamte n „Wandel “1 beziehen 2. Eins freilic h is t seltsam : de r Christ , de r die s schrieb , dacht e a n di e Parusie un d di e mi t ih r verbunden e Weltverwandlung , un d doc h is t nichts vo n eschatologische r Glu t i n de n Worte n lebendig . Ma n denk e zum Vergleich a n da s feierlich e Patho s vo n 2Thes s 1 6f. oder a n de n Erns t der Warnung 1Pet r 4 17-19 ; an unserer Stell e verrät nichts , daß ein eschato ­ logisches Geheimni s verkünde t wird : de r Schluß , de r lediglic h di e An ­ fangsthese wiederholt, da s für menschlich e Vergänglichkeit geläufig e Bild , der Sti l de s Vergleich s mi t de n gnomische n Aoriste n — alles zeig t de n Lehrer, de r i n ruhige m To n bekannt e Gedanke n vorträgt . Diese r To n erklärt sic h aus der jüdischen Tradition, de r Bild und Gedanke entstammt ; die jüdische n Lehre r haben , al s si e beide s prägten , nich t — oder wenig ­ stens nich t imme r — an di e eschatologisch e Weltverwandlun g gedacht , sondern a n di e Macht ihre s Gottes , de r auc h i m irdischen Lau f de r Ding e „bald erhöhn , bal d stürze n kann" . Wa s wi r hie r lesen , sin d Gedanke n der jüdische n Weisheit , di e sic h ursprünglic h au f de r Lini e de s Troste s halten: „Di e Folgezei t veränder t vie l un d setze t jegliche m sei n Ziel. " Der Christ , de r de n Ja k schrieb , übernah m dies e Gedanke n un d schu f wohl auc h ihr e For m nac h seine n Bedürfnisse n um , ohn e jedoc h de n traditionellen Sti l z u veränder n un d ohn e ein e neu e Nuanc e hineinzu ­ bringen. E r un d sein e Lese r wußte n auc h ohnedies , wa s si e vo n de r „Folgezeit" erhoffe n durften : di e herrlich e Zukunf t de s Reiche s Gottes . Erst unte r diese m Gesichtspunk t kan n a n di e vielverhandelt e Frag e herangetreten werden , o b de r Reich e ei n Chris t ode r Nichtchris t ist . Si e kann au f exegetische m Weg e woh l kau m gelös t werden , den n hie r steh t Argument gege n Argument : we r di e Stell e unbefange n liest , mein t zu ­ nächst αδελφός ergänzen z u müsse n (Gebser , Ewald , Hofmann , Burger , Soden, Mayor, Ropes) , aber vo n irgendeine r Andeutun g de s Bruder ­ verhältnisses is t i n de n harte n Worte n v . 10f.wirklich nicht s z u spüre n (Beyschlag, B . Weiß, Belser) . E s ist als o keinesweg s vo n vornherei n klar , ob Ja k a n christlich e ode r nichtchristlich e Reich e denkt . Di e Geschicht e der Begriff e Ar m un d Reic h i m Judentu m (sieh e Einleitun g § 6) deutet auf de n Grun d diese r Unklarheit : de r Tei l de s Volkes , de r sic h „di e Armen" nannte, sah in dem mächtigen Reichen den gesetzlosen „Frevler" ; dabei is t e s gleichgültig , o b diese r Frevle r äußerlic h de m Glaube n de r Juden angehör t — innerlich gehör t e r jedenfall s nich t meh r dazu . Ja k 1 S o ist es wohl be i Theoph gemeint, wenn ττορεία mit τάς κατά τον παρόντα βίον διεξό­ δους wiedergegeben wird. Ebens o versteht ff die Stell e (in actu suo, aber s vulg i n itincri ­ bus suis ) un d Dionysiu s Barsalibi , sowi e vo n Neuere n Gebser , Beyschlag , Ropes. 2 πορίαι ς ist ander e Schreibun g vo n πορείαις, hat abe r Luthe r z u de r Übersetzun g „Habe" gebracht . Manchem wa r de r Schlu ß z u farblos , un d s o erkläre n sic h di e gan z vereinzelten Änderunge n i n de n Handschrifte n (εύπορίαις, πονηρίαις u. a.).

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Erklärung

hat diese n Typu s übernommen , un d daru m ha t e r nicht s darübe r gesagt , ob sei n „Reicher “ innerhal b de s Christentum s z u suche n se i ode r nicht . An we n e r dabe i gedach t hat ? Jedenfall s a n solche , di e de r fromme n Gemeinde innerlic h frem d waren , sons t könnt e de r Schlu ß de s Spruche s nicht lauten , wi e e r lautet . Als o ma g e r zunächs t Nichtchriste n i m Aug e gehabt haben ; wen n abe r auc h Christen , dan n Leute , di e e r eigentlic h nicht meh r zu r Christenhei t rechnet . Vgl. Einleitun g § 7 und di e grund ­ sätzlichen Bemerkunge n z u 4 16. 112 is t ei n Einzelspruch , de r wede r mi t de m Folgende n zusammenge ­ hört (sieh e di e Analyse ) noc h mi t de m Vorhergehenden . Den n da s hart e Urteil, da s v . 9-11 über de n Reiche n spricht , schließ t e s aus , da ß e r hie r selig gepriese n wird 1 . De r Spruc h gehör t offenba r z u de m 1 2 - 4 berührte n Thema; ύπομένειν πεφασμό ν ist als o i n demselbe n Sin n z u verstehe n wi e I2 und I 3 πειρασμοί und υπομονή. Nur eine s is t z u unterscheiden : di e dor t vorausgesetzten ,,Anfechtungen" sin d Nöte de r als „Brüder “ angeredete n Gemeinschaft; hier , wo vo m einzelne n Menschen di e Red e ist, dürfe n wi r an da s Unglüc k de s einzelne n denken . Di e For m de s Spruche s is t di e de r hebräischen Spruchpoesi e geläufig e de s Makarismus; gerad e de r Anfan g μακάριος άνή ρ ist seh r häufi g i n de r LXX 2 . Übe r άνήρ = άνvρωπο ς siehe zu l s ; a n unsere r Stell e habe n Α Ψ άνvρωπος , δόκιμο ς ist ohn e Beziehun g auf ei n Bil d verständlic h — man ha t a n di e Prüfun g de r Athlete n ode r an di e Läuterung de r Metalle gedach t —; δόκ. γενόμενος ist natürlic h nich t als Bedingung z u fassen, sonder n mit „nachdem " ode r „weil " aufzulösen ; ein Zweife l a n de r Bewährun g kan n j a nich t auftauchen , den n e s handel t sich nu r u m de n υπομένων. Ebensowenig wi e be i δόκιμος will unse r Auto r wohl mi t στέφανος τη ς ζωή ς auf ei n konkrete s Bil d anspielen . Immerhi n weist de r Geniti v της ζο^ής , der nich t ohn e weitere s erklärba r ist , darau f hin, da ß de r Ausdruc k ein e Geschicht e hat , un d verlang t ein e religions ­ geschichtliche Orientierung . Ma n könnt e denke n a n de n Kranz , de r de m Kämpfer i m Stadio n verliehe n wird 3 , dan n würd e de r Geniti v ζωής den ewigen Kran z i n Gegensat z z u jene m vergängliche n stellen . Ode r ma n könnte de n Brauc h de r Bekränzun g i n de n Mysterien heranziehen ; dan n würde sic h ζωής vielleicht au f di e lebenspendend e vergottend e Kraf t dieses Kranze s beziehen . Diese r Brauc h de r Mysterien abe r weis t zurüc k auf de n Mythus : de r Myst e wir d mi t de m bekleidet , wa s seine s Gotte s Gewand ist ; we r eine m Sonnengot t gleiche n soll , erhäl t ei n Strahlen ­ diadem, vgl . Apuleius, Metamorphose s X I 2 4 caput : decor e coron a 1 Spitt a will i n dem υπομένων den Reiche n sehe n und beruf t sic h auf die Seligpreisun g des untadelige n Reiche n Sir34s-ii ; abe r dies e Stell e is t de r Meinun g vo n Ja k I9-1 1 stracks zuwider . 2 P s l i 32(31)2 33(34) 9 39(40) 5 83(84)e 111(112) 1 Pro v 834 28 14 Si r 141.2 0 Jes 502. 3 Diese r seh r verbreitet e un d auc h in jüdischen un d urchristliche n Texte n auftretend e Vergleich is t begreiflicherweis e vo n de r patristische n Exeges e a n unser e Stell e herange ­ bracht worden , vgl . di e au f Chrysostomu s zurückgeführt e Auslegun g i n de r Caten e ( = Scholion S . 184; auch be i Didymus) .

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Jak 1 12

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cinxerat palma e candida e folii s i n modu m radioru m prosistentibus . si e ad instar Soli s exornat o me . . . Aus de m Mythus abe r is t di e Vorstellun g in di e Eschatologi e übergegangen : s o wi e himmlisch e Persone n Kränz e tragen vo n unvergängliche r Art , s o erwartet auc h de n Gläubige n dereins t ein Kranz 1 . De n Zusammenhan g beide r Gedanke n zeige n di e Stelle n au s der Apc . Joh. , vgl . 62 9 7 12 1 14 14 mi t 3 11 4 4.10 un d vo r alle m 2io , wo wi e an unserer Stell e στ. της ζωής steht. Diese Vorstellung is t — in Verbindung mit de r andere n vo n de n himmlische n Kleidern , vgl . daz u Bousset , Rel . d. Judentums 2 31 9 — durch di e Apokalypti k außerordentlic h populä r geworden. Nac h Test. Levi 8 2 89 wird de m Levi im Gesich t vo n Männern in weißem Gewan d de r Kran z de r Gerechtigkei t gegeben . Test . Benj . 4 t ermahnt zu m Erwer b de r στέφανοι δόξης ; 2Tim 4s erwarte t Paulus , „a n jenem Tage " de n Kran z de r Gerechtigkei t z u erhalten ; Ascensi o Je s 97ff. 924ff. 11 40 erwähn t di e i m siebente n Himme l fü r di e Gerechte n aufbe ­ wahrten Krone n de r Herrlichkeit ; nac h Herma s Sim. VIII 21 3 6 werde n die, welche Stäbe mit Schößlingen und Frucht abgegeben haben , bekränzt . Diese populär e Verwendun g konnt e leich t z u eine m geradez u sprich ­ wörtlichen Gebrauch 2 de r Vorstellun g führen , be i de m nich t meh r di e konkrete Anschauung i m Hintergrund stand , sondern die Grenze zwischen Bild un d Sach e verwisch t ward , be i de m auc h übe r Genitiv e wi e της δικαιοσύνης oder ζωής nicht weite r reflektier t wurde . D a ei n solche r Gebrauch de r literarische n Ar t unsere s Briefe s a m meiste n entspricht , s o werden wir ih n auc h hie r i n unsere m isolierte n un d vo n keine m erklären ­ den Kontex t umgebene n Spruc h anzunehme n habe n (ähnlic h woh l auc h lThess 2 19 Phi l 4 1 lPetr5 4 ): de r Kran z de s Leben s bezeichne t als o da s Heil de r Endvollendung. Di e Frage aber, o b της ζωής Genitiv de s Inhalts, der Qualität ode r der Apposition sei , läßt sic h bei solchem Gebrauc h nich t entscheiden. Gott is t es , de r die s Hei l verheiße n ha t — der feierlich e Sti l de s Relativsatzes ha t Got t ursprünglic h woh l ga r nich t erwähnt 3. Da ß e r e s verheißen hat , is t Leser n un d Auto r selbstverständlich , ebens o wi e etw a 2 5 ; ma n brauch t daru m zu r Erklärun g de s Wortlaut s wede r au f ei n ver 1 Vgl . daz u A . Dieterich , Nekyi a 2 1913, 39 ff.; H. Greßmann , Isr.-jüd . Eschat . 1905, 110 Anm.; Bousse t z u Apc 2 10 i n diese m Kommentarwerk ; P . Volz, Jüd . Eschat . 1903, 344. Über di e vergottend e himmlisch e Kron e i n eine r Überlieferun g vo n Nimrod ­ Zoroaster s . di e Rekonstruktio n vo n W . Bousset , Hauptproblem e de r Gnosis 1907 , 147 . 2 E s is t möglich , da ß be i diese r Entwicklun g auc h de r abgeblaßt e Gebrauc h de s Kranz-Bildes i n de r Psalmen - un d Weisheitsliteratu r mitgewirk t hat , ode r da ß e r scho n das Resulta t eine r solche n Entwicklun g darstellt : s . P s 20(21) 4 Pro v 49 12 4 14-2 4 I631 17e Sir 1 11 63 1 156 25 6 Sap 5 16. 3 S o lese n 23-74vid Β N Α Ψ 81 ff arm , di e meiste n Zeuge n habe n (ο) κύριος" , eine kleinere Zahl , darunte r 1175 boh s vul g sy vg , (ο) vεός . Soden bevorzug t (6) κύριος, wohl wei l e r i n de r Auslassun g de n Einflu ß de r Parallel e 2 5 vermutet ; abe r gerad e di e Text-Überlieferung von2 5 un d Gal 1 15 bezeugt di e Neigung, solche feierlich andeutende n Worte z u ergänzen .

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Erklärung

lorenes Herrnwor t (Resch , Agrapha 2 TU , N F XV S. 34) noch au f ei n alttestamentliches Zita t (Sac h 614; so Windisch) noc h au f Apk 2 10 (Zeller , ZWTh 1863, 93—96 ) zu verweisen . Woh l abe r läß t de r Ausdruc k έπηγ­ γείλατο τοις άγαπώσι ν αυτό ν an die religiöse Formelsprach e de s Urchristen ­ tums denken ; au s ih r könnt e de r Verf . de n Gedanke n aufgenomme n haben. Al s Bele g fü r dies e Vermutun g läß t sic h auße r 25 vor alle m da s Zitat 1Ko r 29 anführen , da s auc h 1le m 34 8 (aber woh l mi t υπομένουσα statt άγαπώσιν) verwendet is t un d da s möglicherweis e eine m Lie d ent ­ stammt1. Di e Forme l οι άγαπώντε ς αυτό ν (το ν vεόν , το ν κύριον ) ist abe r jedenfalls älte r un d wa r offenba r ein e Selbstbezeichnun g scho n de r jüdi ­ schen Frommen , vgl . auße r zahlreiche n LXX-Stellen 2 auc h P s Sal 4 29 6 9 104 14i Tes t Sim 3G Hen 1 0 8 8 T e s t Ab r (Rez . A) 3, p. 79 in Texts an d Studies I I 2 . Das Urchristentu m ha t di e jüdisch e Forme l wi e s o viel e andere übernommen , vgl . auße r de n genannte n Stelle n noc h Ro m 828 Eph 624 (im Schlußgruß , als o i n eine r Formel ) lKle m 59 3 (im Gebet) . Der Tite l οι άγαπώντε ς ist demnac h „fest" ; ma n dar f als o di e Lieb e z u Gott nicht die Bedingung de s Heils nennen; ehe r wird man sagen können , daß be i de n Fromme n — das sin d di e άγαπώντες αυτό ν — Ausharren al s selbstverständlich vorausgesetz t werde . De r ganz e Spruc h wil l offenba r mit de r Seligpreisun g de s υπομένων zum Ausharre n ermahnen ; solch e Makarismen sin d j a of t paränetisc h gemeint . Vgl . Da n 12i 2 Theodotio n μακάριος ό υπομένων, Schemoth rabba Pa r 31 (zu Ex 3225 Ausg. Wiln a 1884, S. 112 , Übersetzung vo n Wünsch e S . 235) „Heil de m Menschen , de r i n seiner Versuchun g besteht ; e s gib t kei n Geschöpf , welche s Got t nich t versucht" 3 ; Herma s Vis. II 2ι μακάριο ι ύμεΐς δσο ι υπομένετε τη ν έρχομένην τη ν μεγάλην . Der Loh n solche s Ausharren s wir d i n unser m Spruch genannt, aber nicht so, als ob Lohnsucht der Grund des Ausharrens sein sollte . Ja k schreib t fü r Fromme , fü r Leute , „die Gott lieben" ; ihne n braucht e r nicht z u sagen , warum si e die Anfechtung ertrage n sollen . Da s entspricht auc h de r scho n z u 1 2FF bemerkten Gesamthaltun g unsere s Briefes; de r Heroismu s is t ih m nich t etwas , was nu r da s Lebe n einzelner , seltener Männe r auszeichnet , sonder n e r is t ih m di e selbstverständlich e Folgerung de s Glaubens : we r Chris t ist , mu ß auc h leide n können 4 . Die VV . 1 13-18 enthalten , wi e i n de r Analys e gezeig t ist , zwe i Sprüch e mit eigentlic h selbständige n Gedanken ; si e sin d hie r verbunden , u m di e Frage nac h de r H e r k u n f t de r V e r s u c h u n g e n z u beantworten . Un d Vgl . mein e Schrift : Di e Geisterwel t i m Glaube n de s Paulu s 1909, 91 A. 1. Vgl . Ex 206 Dt 5io 79 Jdc 5a i 2Esra 115 (= Neh l 5 ) Tob 13 14 147 Ps 96(97) 6 12 1 (122)« 144(145) 20 Sirli o 2 15.16 31(34)i 9 Da n 9 4 Bel 38 lMakk4 3 3 . 3 Auffallenderweis e is t dan n vo n de n Versuchunge n de r Reiche n un d Arme n di e Rede, aber diese Ähnlichkeit mit Jak I9-1 1 ist Zufall, denn die Gedankenfolge imMidrasch ist durc h di e zugrund e liegend e Bibelstell e E x 3224 bedingt . 4 De r gleich e Gedank e kehr t i n bemerkenswerte r Formverwandtschaf t z u Ja k I12 wieder i m Thomas-Evangeliu m (58): Selig is t de r Mensch, de r gelitte n hat . E r ha t da s Leben gefunden . 1

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Jak 113-15

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sie sind an das Vorhergehende nur mittels Stichwort-Verbindung (Einleitun g § 1 ) angefügt: πεφάζεσ&αι ~ πειρασμός. Diese Anfügung is t rein äußerlich, denn di e Verführung durc h di e Begierd e i n V. 13—1 5 hat nicht s mi t de n Anfechtungen i n v . 12 zu tun . Ma n dar f unser n Spruc h als o wede r mi t dem Vorhergehenden verbinde n — dort de r Siege r mi t de m Kranz , hie r der Unterliegende , desse n End e To d is t (Beyschlag ) — noch ih n nac h jenem Spruc h interpretiere n (πειράζομαι als Ausdruck de s Murrens wide r Gott: Hofmann , άπείραστος κακώ ν „unversuchlich durc h Übel" : Soden) , sondern hat zwischen jenem πειρασμός und diesem πειράζεσ&αι zu scheiden l . In direkter Red e wird di e bestrittene Behauptung zitiert : άπό vεού πειράζο­ μαι. Die vo n de n meiste n betont e Feinheit , da ß mi t άπό Gott nu r al s ent ­ ferntere Ursach e eingeführ t werde , dar f ma n kau m herauslesen : scho n die Urhebe r de r Lesar t υπό taten es nicht 2 ; di e im Neugriechischen durch ­ geführte Ersetzun g vo n υπό bei Passive n durc h άπό ist in de r Koine, auch im Neue n Testament , häufig , s . Blaß-Debrunner 11 § 2102. Da s Problem , welches de r Spruc h anschneidet , is t i m Judentu m vie l erörter t worden 3 ; angesichts der hellenistischen Lehre vom Schicksal galt es für die jüdischen Frommen, de n Gottesgedanke n vo r de r Verbindun g mi t de m Böse n z u bewahren. Got t durft e nich t Urhebe r de r Sünd e sein ; sons t konnt e di e menschliche Verantwortung , di e i n eine r Gesetzesreligio n unentbehrlic h war, nich t durchgeführ t werden . W o di e alt e Überlieferun g i n diese r Be ­ ziehung nich t gan z eindeuti g schien , wurd e si e korrigiert : nich t Jahv e reizt Davi d zu r Volkszählun g an , sonder n Sata n (lChron21 i gege n 2Sam 24i), nich t Got t versuch t Abraham , sonder n Mastema, de r Oberst e der Teufe l (Jubi l 1716 gege n Ge n 22 1 ). I n de r Literatu r finden wi r de n Nachhall jüdische r Debatte n übe r Schicksa l un d Verantwortung, s o wenn Josephus, Ant. XVI § 395ff., eine Erwägung übe r di e Schuld de s Herodes und seine r Söhn e einschieb t ode r wen n Philo , Qui s rer . div . here s 300 p. 516, gegen di e Auslegun g vo n Ge n 15I G durc h „di e Schwächeren " polemisiert, welch e au s de r Stell e herauslesen , da ß Mose s di e ειμαρμένη­ Lehre vertrete. Philo wendet sich überhaupt besonders kräftig un d offenba r mit Beziehung au f bestimmte Gegner wider de n auch von unserem Spruc h bekämpften Irrtu m de s Lehren s un d Handelns 4. Abe r e s is t deswege n 1 Spitt a versuch t de n Übergan g vo n 112 zu I1 3 durc h literarisch e Reminiszen z z u erklären; e r verweis t darauf , da ß de r Parallelstell e Si r 1511f. in 15 e eine Erwähnun g de s στέφανος άγαλλιάματο ς vorausgehe. Dazwische n steh t abe r be i Sirac h noc h de r gan z anders geartet e Spruc h vo m Lobprei s i n de s Sünder s Mund 15af . 2 Dies e vo n X und Min . geboten e Lesar t brauch t nich t au f Angleichun g a n l u υπό της επιvυμία ς zu beruhen , sonder n entsprich t de r Unsicherhei t i n de r Überlieferung , wie wi r si e auc h sons t be i άπό = υπό beobachten, vgl . Al k 831 Lk 6 18 8 43 Ac t 436 1 5 4 . 3 Vgl . W . Lütgert , Da s Proble m de r Willensfreihei t i n de r vorchristliche n Synagoge , BFTh 10/2, 1906 , 2 . Dort sin d allerding s auc h di e paränetische n Text e wi e Ja k al s Polemik wide r bestimmt e Theorie n gedeutet . 4 Vgl . auße r Leg . all . II 7 8 p. 80 noch di e deutlich e Polemi k Quod det . pot . insid . soleat 122 p. 214: ου γάρ, ω ς ενιο ι τω ν άσεβων , το ν Οεό ν αΐτιον κακώ ν φησ ι Μωυσης , άλλ α

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Erklärung

doch nich t nötig , auc h au s unsere m Spruc h Polemi k gege n bestimmt e Gedanken übe r Schicksal , Got t un d Sünd e herauszulesen 1. E r verrä t dergleichen mi t keine m Wor t un d steh t auc h i n diese r untheoretische n Haltung nich t allein . Di e Quintessen z jene r Debatt e übe r da s Schicksal , die Feststellung , da ß vo n Got t nu r Gute s komme , is t nämlic h frühzeiti g in di e Weisheitsliteratu r un d di e Paränes e übergegange n un d dien t i n solchem Zusammenhang natürlic h nicht zu theoretischem Beweis, sonder n zur praktischen Bekämpfung vo n Ausflüchten derer , die in der Versuchung gefallen sind . S o is t Si r 15 11f. gemein t μή εΐπη ς οτ ι δι ά κύριο ν άπέστη ν ά γαρ έμίσησεν , ο υ ποιήσεις , μ ή εΐπη ς τ ι αυτό ς μ ε έπλάνησε ν ο ύ γα ρ χρεία ν έχει άνδρο ς αμαρτωλού , ebenso auc h Henoch 984 (Übersetzung vo n Bee r bei Kautzsch ) „wi e ei n Berg kei n Sklav e geworde n is t noc h werden wird , und wie ei n Hüge l kein e Magd eine s Weibes wird, als o ist auc h di e Sünd e nicht au f di e Erd e geschick t worden , sonder n di e Mensche n habe n si e von sic h selbs t au s geschaffen , un d große r Verdammni s falle n daru m anheim, die si e begehen". Auch Ps . Aristeas 231 gehört wohl hierhe r v-εοΰ δε δώρον άγαv-ών εργάτη ν είναι και μ ή των εναντίων . Eine ähnlich praktisch e Tendenz — wider leer e Ausflücht e — hat offenba r unse r Spruch . Si e is t verständlich, auc h ohn e da ß ma n ein e Beziehun g au f di e entsprechend e Vaterunser-Bitte annimmt . Des Verses zweite Hälft e stell t jener falschen Entschuldigun g ein e zwei­ gliedrige Aussag e übe r Got t entgegen ; da s δε im zweite n Glied 2 weis t auf da s richtige Verständnis de s ersten: Got t ist unversuchbar zu m Böse n τάς ημετέρα ς χείρας , συμβολικώ ς τ α ημέτερ α παριστά ς εγχειρήματ α κα ι τά ς εκουσίου ς τη ς διανοίας προ ς τ ό χείρον τροπάς . Auf exegetisch e Schul-Kontroverse n deute t vielleich t de r Umstand, da ß Phil o de n Gedanke n zweima l z u derselbe n Stell e vorträgt , z u E x 2114; dort wir d i m Unterschie d vo n de m Totschläge r ( = der tötet , wei l e s Got t s o gefügt! ) über den , de r mi t Absich t tötet , bestimmt , da ß e r auc h vo m Alta r Gotte s we g zu m Tode z u führen sei . Phil o bemerkt daz u D e fuga e t inv. 79 f. p . 557: ουδέν ούν των ύπούλως καί δολερώ ς κα ι ε κ προνοία ς πραττομένω ν αδικημάτω ν άξιο ν λέγει ν γίνεσvα ι κατ ά vεόν , άλλ α καv·' ήμα ς αυτούς , έ ν ήμΤ ν γάρ αύτοΐς , ω ς έ'φην , ο ι των κακώ ν είσ ι vησαυροί , παρ ά vεώ δ έ οι μόνων αγαvών, δ ς αν οΰ ν καταφυγή, τ ό δ' εστί ν δς α ν τών αμαρτημάτω ν μ ή εαυτόν άλλ α vεόν αιτιάται, κολαζέσv ω — zu derselbe n Stell e sag t e r D e conf . ling. 16 1 p . 429: τό γά ρ „καταφυγή" τοιούτο ν υποβάλλε ι νουν , διότ ι ποΧλο ϊ τ ά καv ' εαυτώ ν άποδιδράσκει ν εvελοντέ ς εγκλήματα κα ί ρύεσvα ι τώ ν εφ ' οΐ ς ήδίκησα ν άξιοΰντε ς εαυτού ς τιμωριώ ν τ ό οίκεΐο ν άγο ς τ ω κακοϋ μέ ν μηδενό ς αγαvώ ν δ ' απάντω ν αίτί ω προσβάλλουσ ι vεώ . ■— In eine n ähnliche n Ge ­ dankenzusammenhang gehör t di e Stell e Ps . Klemens , Homil . 355, die be i eine r Auf ­ zählung vo n Worte n Jes u anführt : τοις δ έ οίομένοις , δτ ι ό vεό ς πειράζει , ώ ς α ϊ γραφα ί λέγουσιν, εφ η ό πονηρό ς έστι ν ό πειράζων , ό κα ί αυτό ν πειράσας . Das is t di e Wiedergab e einer Traditio n (ebens o di e ander n Jesus-Sprüche) , abe r nich t Zita t au s Jak . 1 Ma n könnt e sons t a n di e bekannten , abe r anfechtbare n Behauptunge n de s Josephu s über di e Stellun g de r Pharisäer , Sadduzäe r un d Essene r zu m Schicksalsglaube n erinner n (Ant. XVIII § 12—22; Bell. jud . II § 162fT.) ode r a n de n Gnostizismus , vgl . Eusebius , Hist. eccl. V 20i, w o de r Brie f de s Irenäu s a n Florinus περί το υ μ ή είναι το ν vεό ν ποιητή ν κακών die gnostisch e Lehr e bekämpf t (Ο. Pfleiderer, Urchristentu m II 21902, 546). 2 Di e Auslassun g diese s δέ z. B. be i f f sa h erklär t sic h wenigsten s zu m Tei l au s de r aktiven Deutun g de s άπείραστος, vgl. ff: deu s aute m maloru m temptato r no n est : temptat ipse neminem. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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und versuch t auc h niemanden . S o ergib t de r Kontex t di e überdie s a m nächsten liegende Bedeutung von άπείραστος als passives Verbaladjektivum, wie i n de m „Agraphon" άνήρ αδόκιμος άπείραστος (Ε . Preuschen, Antilego­ mena 2 1905, 29, Nr. 21), nur da ß unse r Zusammenhan g natürlic h di e Bedeutung „unversuchbar " fordert 1. Gerad e di e Gegenüberstellun g vo n άπείραστος und πειράζειν ist beliebt geworden ; Act a Joh . 57 p. 179 Bonnet μακάριος όστις ούκ έπείρασεν εν σοι τόν vεον ό γαρ σε πειράζων τόν άπείραστον πειράζει, Ps. Ignatiu s Ad Philippense s 11 (zum Teufel) : πώς πειράζει ς τό ν άπείραστον2; κακώ ν ist ein e Art gen . separationi s wi e ακατάπαυστους αμαρ ­ τίας 2Petr2i4 (Blaß-Debrunner 11 §182 ; Beispiele au s de n Papyr i be i J . H . Moulton, Einl . i . d . Sprach e de s Neue n Testament s 1911, 11 3 A. 1 — also kei n Hebraismus !); zu übersetze n is t nac h de m Kontex t unsere s Spruches, nich t nac h v . 12, also „Böses" , nich t „Übel" . V. 1 4 nennt de n wahre n Grun d de r Versuchung : nich t Gott , sonder n die Begierde ! Scho n au s formale n Gründe n mu ß ύπ6 τη ς ιδία ς επιvυμία ς zu de n beide n sons t eine s Zusatze s bedürftige n Partizipie n έξελκόμενος και δελεαζόμενο ς (beabsichtigter Reim , sieh e Einl . § 5) gezogen werden ; Spitta, de r di e Wort e mi t de m Hauptverbu m verbindet , wil l bereit s i n diesem Vers e au f da s Bil d de s folgende n hinaus : de r Teufe l se i es , de r nach v . 14 den Menschen lock e un d reize , e r sei's , der nac h v . 15 die Be ­ gierde befruchte . Abe r s o konsequen t dies e Spittasch e Gedankenver ­ bindung is t — das Nacheinande r vo n v . 14 und 15 verträgt solch e Kon ­ sequenz ga r nicht , den n nac h v . 14 ist di e επιvυμία aktiv, nac h v . 15 passiv vorgestellt, επιvυμία steht hie r i m Sinn e de s anthropologische n Pessimis ­ mus; dies e Bedeutung de s Wortes ist vor allem durch Sirach , di e Sapienti a und di e Testament e i n de r jüdischen , durc h Paulu s i n de r urchristliche n Literatur betont : gemein t is t als o di e Begierd e zu m Bösen , nich t di e Begierde al s Affekt überhaupt , wi e si e vo n stoisc h beeinflußte n Schrifte n verurteilt wir d (sieh e Phil o D e spec. leg. IV 79 ff. p . 348). Aber au f ein e 1 Z u άπείραστος vgl. jetzt den Beleg bei Philodem (1. Jh. v . Chr.) , Volumina Rhetoric a ed. S . Sudhau s I4 5 τέχνη άπείραστο ς ( = unerprobte Kunst) , Liddell-Scott un d Bauer s.v . 2 Diese s Wortspie l näher t sic h i n formale r Beziehun g de n anderen , di e be i de n negativen Eigenschafte n Gotte s i n Erscheinun g treten , vgl . Corp . Herrn . 5ιο óύτος 6 αφανής, ούτο ς ό φανερώτατος, Kerygma Petr i bei Klemen s AL, Strom. VI 393 ό αόρατος, δς τ ά πάντ α όρ α κτλ . Auch hie r sin d Passivu m un d Aktivu m gegenübergestellt , nu r daß hie r da s Aktivu m bejah t un d i n unsere m Spruc h vernein t wird . Dennoc h is t mi r nicht zweifelhaft , da ß di e Aussage άπείραστος κακώ ν auch materiel l ihr e Wurze l i n jene r hellenistischen Theologi e hat , di e Gotte s Wese n mi t Negatione n umschreibt , vgl . M. Aurel VI l i : κακίαν γαρ ούκ έχει ουδέ τι κακώς ποιεί ουδέ βλάπτεται τι υπ* εκείνου, Philo, De spec. leg . I I 5 3 p . 280: παντός μέ ν άμίτογο ς κακού , πλήρη ς δ ' αγαvώ ν τελείων , De cherub. 8 6 p . 15 4 άλυπός εστί . κα. άφοβο ς κα ι άκοινώνητο ς κακών , Abr. 20 2 ρ. 29: άλυπος &έ και άφοβο ς κα ι παντό ς πάvου ς αμέτοχος . In richtige m Gefüh l dafü r wir d be i Oe c (u . Theoph) zitiert : κατά τό ν είρηκότ α (κα ν τώ ν vύραvε ν έστι ν ήμΐν).τ ο vεΐό ν τ ε κα ί μακάριο ν ούτε αυτ ό πράγματ α έχε ι ούτ ε έτέροι ς παρέχει . Gemeint is t Epikur , vgl . Diogene s Laert . X 138 : το μακάριο ν κα ί άφvαρτο ν ούτ ' αυτ ό πράγματ ' έχε ι ούτ ' άλλ ω παρέχει , ώστ...ύτ ' όργαΤς ούτε χάρισ ι συνέχεται , Cicero, D e nat. deor . I 45 , Lactantius, D e ir a de i 4.

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Erklärung

bestimmte Theori e vo m Bösen , se i si e dämonologisc h wi e i n de n Testa ­ menten ode r anthropologisc h wi e be i Paulus , is t e s hie r nich t abgesehen . Die Kürz e un d di e rei n praktische Tenden z de s Spruche s zeige n deutlich , worauf es dem Verfasser ankommt ; e r will di e falsche Berufung au f Gottes Urheberschaft abweise n mi t de m Hinwei s au f di e Begierd e de s Menschen — ΐδιος hat hie r zweifello s eine n To n un d steh t nich t etw a nu r al s Ersat z für εαυτού. Aus diese m Zwec k un d nich t au s eine r mythologische n Vor ­ stellung, wi e si e etw a i n de s Paulu s Worte n vo n de r άμαρτία bisweilen durchschimmert, is t e s z u erklären , da ß di e επιvυμία hier fas t wi e ein e Person erscheint : si e zieh t nac h sic h un d lockt : δελεάζει, im Neue n Testament nu r noc h 2Pet r 2 14.18 , wird gerad e i n Beziehun g au f di e Be ­ gierde of t vo n Phil o gebraucht , de r übrigen s wi e auc h ander e da s Wor t gern mi t de m Stam m vo n έξέλκεσvαι in Verbindun g bring t (sieh e di e Belege bei Mayor). Ebenfalls al s Person, aber in ganz anderem Zusammen ­ hange wir d di e επιvυμία nun i n V. 1 5 geschildert: di e Begierd e empfäng t und gebier t di e Sünde , un d dies e bring t ihrerseit s de n To d hervor . E s könnte s o scheinen , al s se i hie r au f eine n Mythus angespielt , un d Spitt a hat i n diese m Sin n a n di e Schwängerun g de r διάνοια (aber nich t de r επιvυμία) durch Belia r Test . Benj . 7 und di e geschlechtlich e Vereinigun g der πνεύματα Test. Rub. 2 f. erinnert . Un d we r a n dies e Beispiel e ode r an di e Hochzei t de s teuflische n Verderber s mi t de m Irrtum Od. Sal. 38V denkt 1 , wir d nich t etw a vo n vornherei n di e Meinung al s unmöglic h ver ­ werfen, επιvυμία, αμαρτί α und vάνατος seien hie r au f Grun d eine s Mythus als ei n Geschlech t vo n Geister n dargestellt . Abe r gege n dies e Meinun g erheben sic h schwerwiegend e Bedenken : zunächs t fehl t da s wichtigste a n solcher Ahnenreihe , di e Angab e de s Ahnherrn ; e s is t überhaup t da s männliche Prinzi p wede r z u επιvυμία noch z u αμαρτία genannt — denn daß der Mensch mi t der Begierde di e Sünd e erzeugt, is t mit keine m Wort e angedeutet. Sodan n pfleg t be i solche r mythische n Genealogi e alle s au f das erst e Glied , da s de n Urhebe r de s Geschlecht s nennt , anzukommen ; vgl. etw a Jo h 844; unserem Verfasse r abe r lieg t offenba r a m meiste n a n der Nennun g de s letzte n Gliedes , de s vάνατος. Daraus ergib t sic h di e praktische Tenden z de s Spruches : e s sol l nich t mythische s Geschehe n dargestellt werden , sonder n e s gil t ein e Verbindun g vo n Begriffe n i n Form eine r „Kette " aufzuzeige n un d vo r de m erste n Glie d mi t Hinwei s auf da s letzt e z u warnen : hüt e dic h vo r de r Begierde , den n si e führ t letztlich zu m Tod ! Da s eigentlich e Interess e unsere r Stell e lieg t als o i n der Konstatierun g de r Reih e επιvυμία — αμαρτία — vάνατος (Rom 75 εις το καρποφορήσα ι τ ω vανάτω , vgl. auc h Herma s Mand. IV 1 2). So trit t di e Art de r Verbindun g zurück , un d wi r dürfe n annehmen , da ß unse r Ver ­ fasser be i συλλαβοΰσα und τίκτει nicht auf einen Mythus anspielen , sonder n 1 Justi n sagt im Dialogus 100 von Eva τόν λόγον τóν άπό τού őφεως συλλαβοΰσα, παρακοήν καί vάνατον έτεκε. Aber diese Stelle gehört in den Zusammenhang de r auch sonst beliebte n Eva-Maria-Parallele; scho n deshal b kan n vo n eine r Beziehun g z u Ja k kein e Red e sein .

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ein — übrigens gerad e i n solche n Zusammenhänge n häufi g gebrauchtes 1 ■— Bild zu r Verknüpfun g de r Begriff e verwende n will , άποτελεσ&εΐσα ist zweifellos rhetorisch e Parallel e z u συλλαβοΰσα; aber deswege n mu ß e s nicht auc h gedanklic h Entsprechende s besage n un d sic h etw a au f di e Mannbarkeit de r Sünd e beziehe n (Soden , Windisch) ; andererseit s ver ­ bietet di e zweifellos e Personifikatio n de r αμαρτία eine Beziehun g de s Wortes au f di e „vollzogene " Tatsünd e (d e Wette , Ewald , Hofmann , Burger). Da s Wort , da s offenba r nu r u m jene r formale n Korresponden z willen hinzugesetz t ist , bezeichne t di e Auswirkung de r Sünd e a m ganze n Menschen, vgl . Luthe r „wen n si e vollende t ist" 2 . Ers t de r Abschlu ß de r Kette bringt wieder ei n bildliches Wort, άποκυεΐ oder άποκύειΑ Die Haupt ­ sache is t fü r Ja k abe r auc h hie r nich t da s Bild , sonder n di e Sache , di e Darstellung nich t der „Geburt", sonder n des furchtbaren Zusammenhang s zwischen Begierde , Sünd e un d Tod . Die rhetorische For m der Kettenreihe, mittel s de r di e Worte Begierde —

Sünde — Tod miteinande r verbunde n sind , erforder t ein e gesondert e Betrach ­ tung, zuma l d a si e sic h auc h J a k I2- 4 findet 4. Ma n wir d si e a m beste n al s Ketten ­ reihe bezeichnen , den n di e Kette , d.h . di e Wiederholun g eine s Worte s au s dem vorhergehende n Glie d i m folgende n is t da s formal e Kennzeiche n de r F i g u r ; de r üblich e Nam e Klima x dagege n bezieh t sic h au f de n Gedankeninhalt , und de r is t nich t durchwe g typisc h fü r di e Kette : Steigerunge n könne n auc h in andere r For m ausgedrück t werden , un d schematisch e Kettenreihe n (sieh e unten 2Pet r I5 ) enthalte n kein e Steigerung 5 .

1 S o Philo , D e sacrif . Abel , e t Cain i 102 p. 183: πρδς γένεσι ν πραγμάτω ν ώρισε ν ε ν ψυχή δύναμιν , δι ' ή ς κυοφορε ί κα ι ώδίνε ι κα ι άποτίκτε ι πολλ ά διάνοι α bei de r Deutun g vo n Ex 13i 2 un d Leg . Alleg. III 18 1 p. 123 (die Gebur t de r καλαί πράξει ς aus de r Tugend) . Wenn Philo , D e cherub. 5 4 f f . p . 149 das έ'γνω 'Αδάμ Ευαν τη ν γυναίκ α αύτο ΰ allegorisch auf νους und α'ίσvησις deutet, s o kommt e r selbstverständlich zu r Verwendung de s Bildes; eine ganz e „Reihe " πόvος ηδον ή αδικήματ α ergibt sic h D e op . mund i 152 p. 36: ό δ έ πόvος ούτο ς (nach geschlechtliche r Gemeinschaft ) και τή ν τ ών σωμάτω ν ήδονή ν έγέννησεν , ήτις εστί ν άδικημάτων και παράνομημάτω ν άρχή. Der Daimo n ύπεισελvών έσπειρ ε τη ς ιδία ς ενεργείας τ ό σπέρμα, καΐ έκύησε ν ό νους τό σπαρέν, μοιχείας , φόνους, πατροτυπίας, ιεροσυλίας, ασεβείας, άγχόνας , κατ ά κρημνώ ν καταφοράς , κα ι άλλ α πάντ α σ α δαιμόνω ν έργ α Corp. Herrn. 93. 2 Vgl . de n Gebrauc h vo n άποτέλεσμα parallel mi t ενέργεια bei Philo , Leg . all . II 4 0 p. 74 und έκτελεΐσvαι Corp. Herrn. 1 2 2 : μάλλον δ έ ουκ έάσω αυτό ς ό Νου ς τα προσπίπτοντ α ενεργήματα το υ σώματο ς έκτελεσvήναι . Dazu Aristoteles , Pol . I 1 8 1252b οίον γά ρ έκαστόν έστ ι τη ς γενέσεω ς τελεσvείσης , ταύτη ν φαμέ ν τή ν φύσι ν είνα ι έκαστου . 3 Di e gebräuchliche un d ältere Form ist άποκυέω; die jüngere findet sich LXX Je s 5 9 1 3 έκύομεν; da Ja k lie der Aoris t de r ältere n For m steht , dürfe n wi r si e vielleich t auc h a n unserer Stell e bevorzuge n s . Winer-Schmiedel , Grammati k de s nt-liche n Sprachidiom s 8 1894, § 15 unter κυέω. 4 Vgl . zu m Folgende n G.Gerber , Di e Sprach e al s Kuns t II 2 1885, 205ff. , R.M . Meyer, Deutsch e Stilisti k 2 1913, §143; K. Groos , Spiel e de r Mensche n 1899, 43 ff. Einzelne Hinweis e dank e ic h de n Kollege n Fehrle , Weinreic h un d Lohmeyer . 5 Di e antike n Theoretike r rede n meis t vo n Klima x ode r gradati o vgl . Aueto r a d Herennium IV 2 5 § 34, Quintilian, D e institut . oratori a IX 3s4ff. Aber auc h vo n catena und έποικοδόμησις ist di e Rede , vgl . Gerbe r a . a.O. — Ch. G. Wilke, Neutestamentl .

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Erklärung

Die uralte n wei t verbreitete n Formtrieb e de r H ä u f u n g un d R e i h u n g sin d die letzten Ursache n diese r rhetorischen Figur . In Spielen, Märchen un d Kinder ­ versen (wi e in dene n vo m „Gartenhaus" , vo m „Läusche n un d Flöhchen" , vo m „hölzernen Männchen" ) is t di e Reihun g vo n Motive n beliebt , di e be i jede r Wiederholung u m ein s vermehr t werden : „Da s is t di e Tü r vo m Hau s vo m hölzernen Männchen , da s is t da s Schlo ß vo n de r Tü r vo m Hau s . . . " Diese Reihen trete n nu n auc h i n Kettenfor m auf , i n erzählende r Form , inde m da s Objekt de s eine n Satze s zu m Subjek t de s folgende n wird 1 , un d i n de r For m des lyrische n Spiels , inde m bal d meh r bal d wenige r sinnvol l de r Rei m ode r auch de r Gedank e de s folgenden Verse s au s de m vorhergehende n herausgehol t wird: hierhi n gehöre n di e volkstümliche n Kettenreim e ebens o wi e manch e literarische Dichtunge n lyrische r Formkunst 2 . Di e Literatu r verwende t di e Rhetorik 1843, § 124 gg behandelt unter gradatio auch Fälle von Steigerung ohne Kette, mit ού μόνον δε—άλλα usw. Blaß-Debrunner 11 § 493 bucht die urchristlichen Kettenreihe n unter Klimax . 1 Vgl . da s bekannt e Volkslie d „De r Herr , de r schick t de n Jocke i aus' ' (Simrock , Die deutsche n Volksbücher IX 34 1 ff.) ode r „Vo m Tode de s Hühnchens" („Solls t mi r klare Seid e geben , Seid e sol l ic h Brunne n bringen , Brunne n sol l mi r Wasse r geben " usw. Simroc k IX 32 0 f.) ode r „Vo m Zicklein " (Simroc k IX 33 8 ff.) oder „Is t alle s ver­ loren" (Simroc k IX 330ff.). Dichterisch e Nachbildun g be i Erns t Kreidol f (Blumen ­ märchen : Eine wilde Jagd) : Und es rennet und läuft de r alte Schäfer , Der Hund und die Katz und die Maus und der Käfer . Die Maus frißt de n Käfer, di e Katz frißt di e Maus, Der Hund wird gezüchtigt, un d die Jagd is t aus. Künstlerische Verfeinerung dieses Stiles bei Christian Morgenstern (Melancholie S.49): Spann' dein kleines Schirmche n auf , Denn es möchte regnen drauf. Denn es möchte regnen drauf. Halt nur fest den Schirmchen-Knauf usw . 2 Kettenrei m au s de m 14. Jahrhundert (J . V. Zingerle, Da s deutsch e Kinderspiel 2 S. 62): „Es reit ei n herre, Si n schilt was ein gere , Ei n gere was sin schilt." — Heutige Kettenreime: „Rebe n träg t de r Weinstock , Hörne r ha t de r Ziegenbock , De r Ziegen ­ bock ha t Hörner" usw. „Eins, zwei, drei, Alt is t nich t neu , Ne u is t nich t alt , War m is t nicht kalt " (Groo s a.a.O . 53), „Drips drip s drill, De r Baue r ha t ei n Füll , Ei n Fül l ha t der Bauer" (nac h de n Badischen Blätter n f . Volkskund e „Mei n Heimatland " 1918, 65), der Kettenrei m vo m schöne n Birnbau m un d da s plattdeutsch e „Jochen , Poche n la t mi leben , beste n Vage l wil l i k d i geben , Vage l schal l m i Stro h geben " (beide s nac h Höller un d Weber , Fün f Englei n habe n gesunge n 70. 54). Hierhin gehör t auc h da s malayische Lie d be i Groo s a.a.O . 44, das di e zweit e Zeil e de r eine n Stroph e al s erst e der folgende n verwendet . Z u künstlerische r Vollendun g ausgereif t finde t sic h dieselb e Erscheinung i n Goethe s Nachtgesang „O gib vo m weichen Pfühle", wo di e dritte Zeile zur ersten der folgenden Stroph e wird. Vgl. auc h das manichäische Gedich t aus Turfan bei M . Lidzbarski, Gott . Nachrichten , phil.-hist . Klass e 1918, 502 : „Ein dankbare r Schüler bin ich, und aus dem Lande Babe l entsprossen ic h bin, entsprossen bi n ich aus dem Lande Babel, und an der Wahrheit Pforte hab e ich gestanden." Lidzbarski erinner t dazu a n mandäisch e Liturgien , w o di e zweit e Hälft e eine s Verse s mi t umgekehrte r Wortfolge al s erster Halbver s de s folgenden Verse s wiederholt wird . Ei n weiteres Bei ­ spiel steh t i m linke n Ginz a 111,23—112,2 (Lidzbarski 55725-34), abgedruckt auc h be i R. Reitzenstein, Da s iranisch e Erlösungsmysteriu m 1921, 49 f. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 115

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gleiche Techni k zu r Weiterführun g de s Gedankens 1 , un d di e Rhetori k finde t hier ei n wirksame s Mitte l zu r Darstellun g vo n Vorgängen , di e sic h eine r au s dem ander n ergeben . Damit stehe n wi r dan n be i de r gedankliche n Verwendun g de r Kettenreihe , die ma n meis t Klima x nennt . E s kan n sic h dabe i u m äußer e Vorgänge handeln , so z.B . i n de m berühmte n Beispie l Demosthenes, de corona 179 : ούκ είπο ν με ν ταΰτ', ού κ έγραψ α δε , ούδ ' έγραψ α μέν , ού κ έπρέσβευσ α δε , ούδ ' έπρέσβευσ α μέν , ούκ έπεισ α δ ε vηβαίου ς oder Cicero , pr o Milon e 6 1 : neque ver o s e popul o solum, sed etia m senatu i commisit , nequ e senatu i modo , se d etia m publici s praesidiis e t armis, neque,his tantum , veru m etia m eiu s potestati, di e poetische n Beispiele Home r Β 102ff., Epichar m Fragm . 148 (Poetarum Graec . fragm . V I 1 p. 118 Kaibel) 2 . Uns interessier t hie r noc h meh r di e Verwendun g de r Kettenreih e zu r D a r ­ s t e l l u n g i n n e r e r V o r g ä n g e i n i h r e r G e s e t z m ä ß i g k e i t 3 . Äußere s un d Inneres erschein t verbunde n i n de r Antiklimax , di e Paulu s Ro m IO13-1 5 i n Kettenform zu r Darstellun g de r Missio n verwende t hat : gerette t wir d nac h Joel 35 nur , we r de n Name n de s Herr n anruft , zu m Anrufe n abe r gehör t Glauben, Glaube n setz t Höre n voraus , diese s Predige n un d diese s di e Aus ­ sendung de r Missionare. Da s typisch e Beispie l eine r Verkettun g vo n Abstrakt a bietet Cicero , pr o Rosci o Amerin o § 75: in urb e luxuries creatur, e x luxuri e exsistat avariti a necess e est , e x avariti a erumpa t audacia , ind e omnia scelera ac maleflci a gignuntur . Bezeichnen d is t auc h Sap 617fr. αρχή γα ρ αύτη ς (seil. της σοφίας ) ή άλη&εστάτ η παιδεία ς επιvυμία , φροντίς δ ε παιδείας αγάπη , αγάπ η δ έ τήρησις νόμω ν αύτης , προσοχ ή δ έ νόμω ν βεβαίωσι ς αφvαρσίας , αφvαρσί α δ ε εγγύ ς είναι ποιε ί vεοΰ . Das Ergebni s de r ganze n Steigerun g wir d 620 so ausgedrückt : επιvυμία άρ α σοφία ς ανάγε ι επ ί βασιλείαν . Dabei is t βασιλεία = εγγύς είνα ι vεού , bezieht sic h also auf da s Reich Gottes . Wenn darau f ein e Mahnung zu m rechte n βασιλεύειν an di e Herrsche r de r Völker folgt , s o ist si e offenba r nu r gan z äußer ­ lich angeschlosse n un d jen e βασιλεία darf nich t nac h diese m βασιλεύειν inter­ pretiert werden . Vielmeh r is t a n di e Kett e durc h Stichwortverbindun g (sieh e Einleitung § 1) ein andere r Spruc h angehängt . Ähnliche s finde t sic h Ja k 1 2 - 4 : die Klimax , di e dort in Kettenform dargestell t wird, heißt eigentlich πειρασμοί — 1 Vgl . Falstaff s Monolog nac h Percys Tod (Shakespeare, Köni g Heinric h IV., I.Teil, V 4) . Ein ähnlic h kettenartige s Weiterschreite n finde t sic h i n Lessing s Natha n III 8 , 2121 f. 2145ff. m i Monolog de s Tempelherrn. Vgl. weiteres bei F. Gundolf, Shakespear e und de r deutsch e Geis t 51920, 147 ff. — Nach de m Grundsat z kettenartige r Weiter ­ spinnung ha t Paulu s auc h da s Proömiu m de s 2. Korintherbriefs gestaltet . 2 Weiter e Beispiel e a n de n S . 125 A. 5 genannten Stellen . Vgl . auc h Shakespeare , Much ado V 2: foul words is but foul wind, an d foul wind i s but foul breath , and fou l breath is noisome. Ein weiteres Beispie l gib t Abot h 4 12 „Di e Ehr e deine s Schüler s se i dir s o lieb wie di e Ehr e deine s Genossen , un d di e Ehr e deine s Genosse n wie di e Ehr ­ furcht vo r deine m Lehrer, un d die Ehrfurcht vo r deine m Lehrer wie die Ehrfurcht vo r dem Himmel" (Ubers . Beer) . 3 Abstrakte n Inhal t abe r ohn e allgemein e Gültigkei t ha t di e Figu r i n de m Beispie l Auetor a d Herenn . IV 25 , § 34: Africano virtute m industria , virtus gloriam , glori a aemulos conparavi t un d be i Shakespeare : As yo u lik e i t V 2 for you r brother , an d my sister, n o soone r met , bu t the y look'd : n o soone r look'd , bu t the y lov'd : n o soone r lov'd, bu t the y sigh'd : n o soone r sigh'd , bu t the y ask' d on e anothe r th e reason : n o sooner kne w th e reason , bu t the y sough t th e remedy .

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Erklärung

υπομονή — τελεστής; es fällt nu r auf, da ß das letzte Glie d mehrfac h umschriebe n ist. A n di e letzt e Umschreibun g mi t εν μηδεν ί λειπόμενο ι schließt sic h nu n kraf t Stichwortverbindung ei n neue r Spruc h an , vgl . di e Erklärung . Ein e reiner e Form de r Kett e biete t di e Stell e Ja k 1 1 4 . 1 5 , vo n de r wi r ausgingen ; wa s hie r verkettet vorgetrage n wird , da s sin d di e Stufe n de r Steigerun g επιvυμία — αμαρτία — vάνατος. Ebenso in s Reic h de s Böse n hinei n steiger t sic h di e Ver ­ kettung i n Satan s Red e be i Klopstock , Messia s II 58 7 ff. „J a euc h auch , di e quälet di e ewig e Nach t de s Abgrunds, Un d i n de r Nach t de s Strafende n Feuer , im Feue r Verzweiflung , I n de r Verzweiflun g Ich! " Soteriologisch e sic h stei ­ gernde Aussage n i n Kettenfor m enthäl t Corp . Herrn . 144 ούτω ς άξω ν έστ ι νοήσαι και νοήσαντα αυμάσα ι και ναυμάσαντα εαυτό ν μακαρίσαι, τον γνήσιον πατέρα γνωρίσαντα. Einen Niederschla g diese r Mysti k biete t auc h da s apokryph e Herrnwort, da s laut Klemen s A l , Stromata II 455 i m Hebräerevangeliu m stan d und nac h seine r volle n Form Strom. V 903, der eine etwas ungeglättetere P . Oxy. IV 65 4 ungefähr entspricht , folgendermaße n lautet : ού παύσετα ι ό ζητών , εω ς αν εύρη , εύρω ν δ ε vαμβη&ήσεται , vαμβη-v-εί ς δ ε βασιλεύσει , βασιλεύσα ς δ ε έπανα ­ παήσεται. Wie üblic h solch e Kette n i n de r Darstellun g mystische r Heilsoffen ­ barungen sind , zeig t auc h di e ,,hermetische" Schrif t Κόρη κόσμου , wo e s vo n Hermes heiß t (Stobaeu s I p. 386 Wachsmuth) δς κα ι είδ ε τ ά σύμπαντ α κα ι ίδώ ν κατενόησε κα ι κατανοήσα ς ίσχυσ ε δηλώσα ί τ ε κα ι δεΐξαι . Dahin gehör t auc h de r von Aeliu s Aristide s i n de r vierte n heilige n Red e zitierte , ih m geoffenbart e Spruch (50δ2 Keil, vgl . auc h 28HG ) : έφη χρήναι κινηvηναι τον νουν από του κα&εστη­ κότος, κινηvέντα δε συγγενέσvαι v-εω. συγγενόμενον δε ύπερέχειν ήδη της ανvρωπινή ς εξεως. Offenbar is t diese Redefigur i n der hellenistischen Theologie ger n benutz t worden, u m di e Annäherun g de s Menschen a n di e Gotthei t z u schildern . Da s zeigen auc h di e Wort e de s Porphyriu s übe r di e vie r στοιχεία πίστις , άλή&εια , έρως, έλπί ς Ad Marcellam 24: πιστεΰσαι γα ρ δε ι ότι. μόνη σωτηρί α ή προ ς τον vεό ν επιστροφή, κα ι πιστεύσαντ α ώ ς έν ι μάλιστ α σπουδάσα ι τάληv- ή γνώνα ι περ ί αύτου , και γνόντ α έρασv-ήνα ι το υ γνωσ&έντος , έρασvέντ α δ έ έλπίσι ν άγαvαΐ ς τρέφει ν τη ν ψυχήν δι α του βίου . έλπίσ ι γα ρ άγα&αΐ ς ο ι αγαvο ί τω ν φαύλω ν ύπερέχουσι . Bei alle n genannte n Beispiele n bilde t ein e wirklich e geradlinig e Steigerun g den Inhal t de r Kettenreihe . Ma n wir d auc h i n de r Darstellun g de s .ordo salutis durch Paulus , Ro m 829f . ein e solch e erkennen , di e vo m προγινώσκειν bis zu m δοξάζειν in kettenartige r Verknüpfun g führt ; immerhi n is t hie r di e Unterschei ­ dung zwische n προγινώσκειν und προορίζειν nicht unbeding t nu r durc h di e Sache veranlaßt , sonder n auc h woh l durc h de n Wunsc h nac h reichere r un d differenzierterer Ausgestaltun g de r Reihe . Ers t rech t wird ma n da s von Herma s Mand. V 24 sagen dürfen , w o αφροσύνη, πικρία , υμός , οργή , νμήνις miteinander verkettet sind . I m Exkur s z u Ja k 1 4 hab e ic h bereit s di e Kettenreih e Rö m 53-5 besprochen, i n de r di e Ableitun g de r έλπίς aus de r δοκιμή nicht zwingend , di e Steigerung als o i n diese m Glied e nich t unbeding t deutlic h ist 1 . Noc h meh r zu r bloßen For m wir d di e Kett e be i Herma s Vis . III 87 , wo di e siebe n de n Tur m tragenden Fraue n au f siebe n Tugenden gedeute t un d z u einande r in ei n Mutter­ und Tochterverhältni s gesetz t werden : έκ τη ς Πίστεω ς γεννάτα ι Εγκράτεια , ε κ 1 Ähnlic h darf man wohl das Gedicht Cäsar Flaischlens beurteilen „Den Kopf hoch" („Zwischenklänge" 1909, S. 29), in de m e s heißt : „Vertraue n z u sic h selbs t is t Kraf t und Kraft ist Freude und Freude ist Leben und Leben ist Schaffen und Schaffen is t Sieg ! Und Sie g is t wieder Freud e un d Lebe n un d Schaffe n un d Sieg. "

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της Εγκράτεια ς Άπλυτης , ε κ της Απλότητας 'Ακακία , έ κ της 'Ακακίας Σεμνότης , έκ τη ς Σεμνότητος Επιστήμη , έ κ τη ς Επιστήμη ς 'Αγάπη . Und vollend s eine n bloßen Tugendkatalo g i n Kettenfor m enthäl t di e Stelle 2Pet r 1 5 - 7 ; die Ketten­ glieder πίστις, αρετή , γνώσις , εγκράτεια , υπομον ή ευσέβεια , φιλαδελφία , αγάπ η ergeben keinesweg s ein e Steigerung , j a stehe n überhaup t nich t i n deutlic h wahrnehmbarer Beziehun g zueinander 1 . Hier handel t e s sich zweifello s nu r um das Bestreben, di e zu paränetische m Zweck dargeboten e Reih e irgendwi e z u gliedern . P a r ä n e t i s c h e Z w e c k e sind auc h be i vielen de r andern Beispiele , di e wirkliche Steigerun g enthalten , ohne weiteres deutlich : ma n will gleic h bei m erste n Schrit t zu r Warnung ode r zur Anfeuerun g au f da s Zie l de s ganze n Wege s weisen : Begierd e führ t zu m Tod, Strebe n nac h Weishei t in s Reic h Gottes . Ander e diese r Reihe n wolle n mehr ode r zu m mindesten auc h de r E r k e n n t n is dienen : si e wollen etw a den Heilsweg (Ro m 829f. ) oder , wi e es offenba r belieb t war , die Stufe n de r mysti ­ schen Einigun g mi t Gott beschreiben . Unser e Stell e ha t wie das ganze Schrift ­ stück praktisch e Absicht ; ei n theoretische s Interess e spiel t insofer n mit , als falsche Aussagen übe r die Versuchung, mi t denen ein Sünder sic h entschuldige n könnte, durc h richtig e ersetz t werde n sollen . Wer de n Spruc h V. 16—1 8 überliest, wir d ih m mi t Leichtigkei t da s entnehmen, worauf es unserem Verf. in diesem Zusammenhang ankommt : Gott schick t nu r Gute s un d nicht s Böse s (als o auch : kein e Versuchung) . Diese Negatio n aber , di e nac h v . 13ff . besonder s wichti g wäre , bleib t be ­ fremdlicherweise unausgesprochen 2. Ma n wird danac h vermute n können , daß der Spruch v. 17f. oder mindestens sein Anfang ursprünglic h gesonder t oder i n andere m Zusammenhan g existier t habe , s . di e Analyse . Womi t Jak beid e Gedanken , de n vo n v . 13-15 und de n vo n v . 17, zusammenge­ heftet hat , is t leich t ersichtlich : diese m Zwec k un d keine m andere n dien t die Forme l V. 16 ; hier habe n wi r j a auc h di e obe n vermißt e Negation : „Irret euc h nicht , mein e liebe n Brüder" , d.h . verfall t nich t de m Irrtum , als könn e Got t un s j e Schlechte s zuwenden 3, vielmeh r usw . De r Verf . gebraucht auc h sons t di e Anrede a n di e Lese r zu m Zwec k de s Übergang s 1 Ein e Ar t Kett e verwende t Paulu s auc h IKo r 11 29-32 , wo v. 30 eine Zwischenbe ­ merkung ist. Es verketten sich also διακρίνων und διεκρίνομεν, έκρινόμεvα und κρινόμενοι. Kettenartiger Anschluß findet sich Jak 42f. ούκ έχετε διά τό μη αίτεΐσvαι υμάς* αιτείτε και ού λαμβάνετε, διότ ι κακώς αίτεΐσvε . Das ist eine Steigerun g i n Kettenform, abe r i n der paradoxen Art, daß im zweiten Glied bejaht wird, was das erste verneinte. Ganz ähnlich sagt die Prinzessin in Goethes Tasso III 1912f.: Es gib t ei n Glück, allei n wi r kennen's nicht , Wir kennen' s woh l un d wissen's nich t z u schätzen. 2 Diese n Mangel z u ersetzen, deute n manch e Ausleger , wi e Beyschlag, πάς ν. η in entsprechender Weis e = „lauter", „eitel" , s . 1 2, mi t der Begründung, de r Gedanke gewinne „ers t s o die Kraft, di e verkehrte Red e v . 13 wirklich auszuschließen" . D a es sich abe r be i δόσις αγαv ή und δώρημα τέλειο ν um Konkreta, nich t wi e in πάσα χαρ ά 12 u m ein Abstraktum handelt , ha t diese Auslegung kein e Berechtigung . — Übrigens übersetzte auc h Herde r i n der ersten Niederschrif t (VII 494 Suphan) „nu r jed e rein e Gabe". 3 Vgl . Beda: videlicet aestimando, quod tentamenta vitiorum, a Deo sumant originem.

9 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

(Einleitung S . 57 A. 1). Die Forme l μη πλανασ& ε stammt woh l au s de r Diatribe (LXX nu r Je s 44s Β μηδέ πλανάσvε): Epiktet führ t si e in direkte r Rede a n IV 62 3 περιερχόμενος κηρύσσ ω κα ι λέγω μ η πλανασvε, άνδρες , έμο ί καλώς έστιν , auch da s verwandt e μη έξαπατάσ& ε findet sic h be i ihm ; be i Paulus erschein t μή πλανασv ε als fest e Wendun g 1 Kor 69 15 33 Ga l 67, und Ignatius gebraucht di e Wort e zweima l gan z ähnlic h wi e Paulus , Eph 16 1 Phila d 33. Daß dies e Forme l i n IKo r 1533 zur Einführun g eine s sprichwörtlichen Vers-Zitate s benutz t wird , gib t fü r V. 1 7 zu denken ; denn de r Anfan g diese s Verse s is t ei n Hexameter , desse n fehlerhaft e Tribrachys i m zweite n Fu ß z u beseitige n wär e durc h di e Schreibun g δόσις τ' . Daß Jakobu s ode r eine r seine r Vorgänger hie r zitier t ode r eine n geläufigen Ver s ohn e Kenntni s seine r Herkunf t verwende t habe , dar f als möglich gelte n und entsprich t auc h de m Sti l solche r Paränese 1 ; ander e Beobachtungen übe r di e Bildungssphär e unsere s Autor s (Einl . S . 42f.) stimmen mi t diese r überein . Au f eine n Unterschie d zwische n δόσις αγαv ή und δώρημα τέλειο ν ist mindesten s kei n Gewich t z u legen ; zwische n δόσις in diese m passive n Sin n un d δώρημα dürfte überhaup t keine r bestehen . Die Umschreibung άνωvεν έστι καταβαΐνον ist sachlich = άνωvεν καταβαίνει. Ob da s Patho s de s Spruche s de n Auto r z u de r partizipiale n Periphras e veranlaßte ode r o b e r si e ohn e besonder e Absich t au s seine m Sprach ­ gebrauch herau s verwendet e un d endlic h o b diese r Sprachgebrauc h au s dem Aramäischen ode r au s rei n griechische r Entwicklun g erklär t werde n muß — all das ist umstritten, und diese Unsicherheit entspricht dem gegen­ wärtigen Stand e de r Semitismenfrag e überhaupt , s . Einl . § 5. Beispiele für Umschreibun g gerad e de s Indik . Praes . mi t de m Part , finden sic h 2Kor 9J 2 Ga l 424 Ko l 223 Herrn . Vis. I 24 ; wenn ma n Ja k 3i 5 Herma s Mand. IX 1 1 XI 5 vergleicht, s o möchte ma n di e Verbindung άνω&έν έστ ι fast fü r ein e Forme l halten ; si e wär e dan n i n unsere m Fal l durc h da s Partizipium verstärkt . Vgl. z u der Umschreibun g Blaß-Debrunner 11 §353 ; Moulton, Einl . S . 357. πατήρ τω ν φώτω ν als Tite l Gotte s bezieh t sic h natürlich au f di e Sterne , di e LX X Je r 423 P s 135(136)7 φώτα heißen, πατήρ steht als o i m kosmologische n Sin n wi e vo r alle m i n hellenistisc h beeinflußter Literatu r (Phil o of t πατήρ τω ν δλων, vgl. auc h Ape. Mosis 36 , bei Ceriani , Monumenta sacra et profana V 1 , ενώπιον το υ φωτός τω ν δλων, του πατρός των φώτων. Ebenso Apc. Mosis 38 (D arm): ,,Vater der Lichter"). 1 Da ß de r Hexamete r fü r sic h keine n selbständige n Gedanke n ausdrückt , sprich t nicht dagegen , da ß ei n Zita t vorliegt . Möglic h is t e s übrigen s auch , da ß wi r eine n ein ­ reihigen Spruc h vo r un s haben , de m di e Kopul a fehlt : jed e Gab e is t gu t usw. , d.h . einem geschenkte n Gau l sieh t ma n nich t in s Maul (s . Fischer , Philologu s 1891, 377ff.). Dann hätt e Ja k de n Spruc h seh r fre i verwendet . — Vgl. übrigen s Teles 298 (Hense) , wo ma n i n de m Sat z ει δε μή, άλαζονείαν προσλαβώ ν άπελεύσετα ι einen Trimeter gefunden hat. Ob de r Auto r sic h desse n bewuß t war , is t nich t festzustellen . De r gleich e Gedank e wie Ja k I1 7 erscheint knappe r formulier t i m Hymnu s P . Oxy. 1786 s (2. Hälfte d . 3. Jh.s n. Chr.) : δοτηρι μόν ω πάντω ν αγαvών . Zur Frag e de r Selbständigkei t de s Hexameters : H. Greeven , Jed e Gab e is t gut . Ja k 117 , Theol . Zeitschr . 14, 1958 , 1—13 .

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„Fürst der Lichter" als Gottestitel kennen wir jetzt aus der sog. Damaskus­ apokalypse (vgl . Schechter , Documents o f Jewish Sectarie s I , Cambridg e 1910). Dort heiß t e s p. 5 17f. (i n der Übersetzun g vo n Böhl , Th T 46, 10 ) ,,schon in der Vorzeit j a standen Moses und Aharon auf Seite n des Fürsten der Lichter" 1 . Da ß de r Ausdruc k πατήρ τω ν φώτω ν nicht leer e Forme l ist, sonder n da ß Ja k wirklic h a n Gestirn e denkt , ergib t sic h auc h au s de r Fortsetzung. Das Proble m de r Aussag e übe r Gott , wi e si e i n V. 17b vorliegt 2 , be ­ steht darin, das technische und untechnische Ausdrücke in ihr merkwürdi g verbunden sind , παραλλαγή bedeutet „Veränderung " un d is t kei n astro ­ nomischer Terminus 3 ; auc h wo e s in Verbindung mi t astrale n Vorgänge n gebraucht wird , wie Epikte t I 144, bleib t da s Wor t untechnisch . Dagege n ist τροπή in de r Bedeutun g „Sonnenwende " scho n de r klassische n Zei t geläufig, als o ei n technische s Wort , da s abe r keinesweg s nu r au f di e Gelehrtensprache beschränk t war , vgl . D t 33 14 Sa p 7185. Di e Nebenein ­ anderstellung φώτα, τροπή , άποσκίασμ α legt e s nahe , τροπή auch hie r diese astral e Bedeutun g z u geben ; andernfall s würd e da s Wort „Verände ­ rung" besagen , als o mi t παραλλαγή synonym sein , un d de r Geniti v nebe n άποσκίασμα wäre unverständlich , άποσκίασμα ist bishe r nu r i n christliche n Texten beleg t un d bedeutet offenba r de n geworfenen Schatten . Technisc h für Finsterniss e is t έκλεΕ,ψις, nicht σκίασμα oder ei n Kompositu m davon . Aber ma n wei ß nich t recht , welche r „Schatten " gemein t sei n soll , wen n es sic h nich t u m Verfinsterun g vo n Sonn e un d Mon d handelt . Un d di e von Oe c un d Theop h un d einige n Neueren , darunte r Ewald , vertreten e Bedeutung „nich t ein e Abschattun g d.h . nich t ein e Spu r de s Wechsels " ist z u mat t un d überdie s nich t z u belegen . Abe r da s Verhalte n de r alte n Ausleger zeig t di e Schwierigkei t de r Stelle . Diese lieg t — textkritisch wi e sachlic h — in de r Verbindun g vo n τροπή mit άποσκίασμα. Die gewöhnlich e Lesart , durc h di e groß e Mass e de r Zeuge n (mi t Einschluß de r meiste n ägyptischen ) vertreten , laute t τροπής άποσκίασμ α (Ι) . Daneben komme n noc h zwe i Lesarte n i n Betracht , di e woh l beid e eine n un d denselben Tex t repräsentieren : τροπής άποσκιάσματο ς (IIa), vertrete n durc h B K und neuerding s durc h P . Oxy. X 122 9 = ß23, un d τροπή άποσκιάσματο ς (IIb) 1 S o die wörtl. Übersetzun g s . d. Anm. b. Böhl a.a.O. 30. Ed. Meyer (Abhdlg . d . Berl . Ak. 1919 Nr. 9, 36 ) übersetzt: „durc h di e Han d de s Fürste n de r Lichter " un d bezieh t den Ausdruc k au f eine n Erzengel ; abe r de r Gegensat z z u Belial (in de r Fortsetzung ) legt di e Deutun g au f Got t nahe . —Vgl. auc h Philo , Leg. all . III 10 4 p. 108 τόν μετάρσιο ν και έγκύμον α vείω ν φώτω ν λόγον , δν δ ή κέκληκεν ούρανόν . 2 Z u ένι = εστίν siehe Blaß-Debrunner 11 § 98. 3 Ander s steh t e s mi t παράλλαξις, vgl. daz u F . Boll bei Pauly-Wissowa , Realenzyklo ­ pädie, Artikel „Finsternisse" . Ic h erwähne mi t Dank , da ß mic h auc h be i de r Beurteilun g unserer Stell e Fran z Boll mit seine m Ra t unterstütz t hat . 4 Epikte t I 14 4 πόvε ν δ ε προ ς τη ν αύξησα ν κα ι μείωσι ν τη ς σελήνη ς κα ί τη ν το υ ήλιου πρόσοδον καί άφοδον τοσαύτη παραλλαγή καί έπί τα εναντία μεταβολ ή των επιγείων vεωρείται: 5 Vgl . Plutarch, Def . Orac . 4 p. 410F von de r Sonne: άπό τροπών έπ ί τροπά ς πάροδος . Ebenso τροπαί vερινα ί 411Α.

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Erklärung

614 u. a . Vul g vertrit t mi t vicissitudini s obumbrati o deutlic h Tex t I, dagegen scheinen bo h un d ff für IIb z u stimmen , nu r ha t ff (modicum obumbrationis ) den Tex t τροπή αποσπάσματο ς offenbar wi e Oe c verstande n „ein e Spu r vo n Schatten". Di e vo n Augusti n geboten e Übersetzun g moment i obumbrati o könnte al s Wiedergab e vo n I verstanden werden ; si e läß t sic h abe r auc h au f einen griechische n Wortlau t ροπής άποσκίασμ α zurückführen (s o Wordsworth, Studia bibl . I 138) . Die Lesar t παραλλαγή ή τροπ ή ή τροπή ς άποσκίασμ α ουδ έ μέχρι, υπόνοιας τινό ς υπομονή (statt υποβολή) άποσκιάσματος 2138 bietet meh r ein e Übersicht vo n Deutungsmöglichkeite n al s ein e Lösun g de r Schwierigkeit . We r diese versuche n will , mu ß zwische n I und II entscheiden. Den n be i de r Be ­ zeugung vo n IIa un d b wird e s nicht angehen, II einfach au f einen Schreibfehle r zurückzuführen: etwa au f ei n Zusammenlese n vo n άποσκίασμα mit de m Wor t αυτός, das i n manche n Handschrifte n (1898. 181 ) den folgende n Sat z (V. 18 ) eröffnet. II a al s Verschreibung vo n II b z u fassen , is t mißlich , vielleich t scho n angesichts de r Bezeugun g durc h Β N ß23, siche r abe r wege n de s dürftige n Sinnes von IIb. Den n „die Sonnenwende der Beschattung " gib t keine prägnant e Bedeutung, un d wen n τροπή untechnisch, d.h . synony m mi t παραλλαγή ge­ nommen werde n sollte , dan n wär e wiede r befremdlich , da ß nu r τροπή, nicht auch παραλλαγή, einen spezialisierende n Zusat z erhalte n hätte . Vie l leichte r läßt sic h II b al s ein e Erleichterun g de s schwierige n Texte s II a verstehen ; e s fragt sic h nur , o b diese m überhaup t ei n Sin n abzugewinne n ist . Man ha t also , wen n ma n zwische n de n Variante n entscheide n will , zunächst di e Deutungsmöglichkeit de r beiden Lesarten Ι τροπής άποσκίασμ α und II a τροπής άποσκιάσματο ς zu untersuchen . I besagt zunächs t „de r Schatte“ ode r „di e Beschattung , di e mi t eine r Sonnenwend e verbunde n ist“. D a da s Kürzerwerde n de r Tag e infolg e de r Sonnenwend e nich t άποσκίασμα heißt, s o is t dies e Bedeutun g unmöglich . Als o is t Lesar t I nur erträglich , wen n ma n τροπής untechnisch un d i n adjektive m Sin n versteht „verändernd e Beschattung “ ode r wen n ma n annimmt , da ß J a k (oder ei n vulgäre r Sprachgebrauch ) halbverstanden e Wörte r mi t astrale r Beziehung zusammengefüg t habe , ohn e ihr e speziell e Bedeutun g z u be ­ rücksichtigen. Lesar t II a is t in de r Form παραλλαγή ή τροπής άποσκιάσματο ς unübersetzbar; ihr e Verteidiger , wi e Ropes, müssen παραλλαγή ή τροπή ς άποσκιάσματος lesen un d erhalte n s o zwa r ein e stilistisch e Besserung , abe r immer noc h kein e geeignet e Bedeutung , den n „di e Veränderun g de r Wende de r Beschattung " gib t keine n rechte n Sinn . S o bleib t zu m Ver ­ ständnis vo n II a nu r di e Möglichkei t de r Konjektur , un d zwa r hilf t das ­ selbe Rezept , mi t de m Könneck e di e Lesar t I verbessert 1 , nämlic h di e Umstellung vo n ή, oder di e Einfügun g eine s zweite n ή vor άποσκιάσματος. Also: παραλλαγή τροπή ς ή άποσκιάσματο ς oder παραλλαγή ή τροπή ς ή άποσκιάσματος — in jede m Fall : „de r ohn e Wechse l is t un d wede r Wend e 1 C . Könnecke, Emendationen (BFTh 12/1, 1908) 12f. liest nach Sap. Sal. 7is (τροπών άλλαγάς): παραλλαγ ή τροπή ς ή άποσκίασμα. Aber d a παραλλαγή ganz allgemein e Bedeu ­ tung ha t und auch in der Sap. nicht technisc h gebrauch t wird, is t es sachlich richtiger , mit II a auc h άποσκίασμα von παραλλαγή abhängen z u lassen .

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kennt noch Finsternis". Wenn man τροπή in seiner technischen Bedeutun g verstehen un d Ja k nich t unverstanden e Wörte r häufe n lasse n will, schein t mir dies e Emendation die best e Lösun g de r Schwierigkei t un d zugleic h die best e Erklärun g de r Textfor m IIa . Bei diese r Deutung , abe r auc h be i de r anderen , di e τροπή untechnisch und synony m παραλλαγή faßt, erschein t al s Hauptgedank e abe r nu n nich t die Aussage, da ß Gotte s Wese n Lich t ist . Die s wird allerding s vo n viele n Erklärern, darunter Ewald, Beyschlag, Windisch, Belser, als Wesentlichstes aus de m Sat z herausgelese n un d dan n de m Ganze n s o eingefügt : vo n diesem lichte n Got t kan n nicht s Böse s kommen . Ma n übersieh t dabei , daß nich t vo m Vate r de s Lichtes , sonder n de r Lichte r d . h. de r Gestirn e die Rede ist und daß auch άποσκίασμα nur als Spezialfall der „V: ränderung" genannt wird. Nac h de r obe n vermuteten Konstruktio n is t π:, ο αλλαγή das regierende Wort, und auch bei anderer Auffassung is t es das voranstehende und eindeutigste . Ih m mu ß de r Hauptgedank e entnomme n werden : Got t ist unveränderlic h (da s betonen Bed a un d Dionysius , von Neuere n Mayor und Ropes). Aus diese m Hauptgedanke n sol l ma n offenba r entnehmen , daß Gott , de r Gebe r de s Guten , nich t auc h da s Böse sende n könne , den n solcher Wechse l se i seine m Wese n zuwider . Un d vo n d a au s wir d auc h der Tite l πατήρ τω ν φώτω ν verständlich. Nich t al s di e Lichtspender , son ­ dern al s di e Künde r ewige r Veränderun g komme n di e Gestirn e hie r i n Betracht. Ih r Schöpfe r un d Leite r abe r is t übe r jede n Wechse l erhaben . An de n Gestirne n ha t di e hellenistisch e Betrachtungsweise 1, abe r auc h die jüdische 2 , ebens o vo m Orient beeinflußte , vo r alle m di e regelmäßige n Veränderungen mi t forschende m Interess e angeschaut , dabe i abe r imme r betont, da ß de r Bewege r selbs t unbewegt , de r Urhebe r jene r Verände ­ rungen selbe r unveränderlic h sei 3. E s entspricht de r hellenistischen Theo Vgl . darübe r W . Boussct , Kyrio s Christo s 41935, 185 ff. Sieh e Sap 717ff. Henoch 4 1 und 72. Spitta verweis t au f dies e Abschnitt e mi t Recht , sofern e s gilt , di e Betrachtun g diese r Vorgänge i m Judentu m aufzuzeigen , mi t Unrecht , sofern dami t speziell e Bedeutunge n de r Termin i i n Ja k 1 17 erwiese n werde n sollen . 3 Vgl . Corp . Herrn . 5 s υπό μία ν ροπή ν πάντ α ταύτ α vεάσασvαι , το ν άκίνητο ν διακινού ­ μενον κα ι το ν αφαν ή φαί,νόμενον . Veränderungen (πάvη und μεταβολαί) sind Kennzeiche n der Dämonen , di e εν μεvορί ω vεώ ν κα ι ανvρώπω ν stehen; so Plutarch , Def . Orac . 1 2 p. 416 C. Anders ebenda 30 p . 426 D: ου γαρ απεχvάνετα ι μεταβολαΐ ς άλλ α και πάν υ χαίρε ι τό vείον . Von Gotte s Unveränderlichkei t is t auc h i n de n Textfunde n vo m Tote n Mee r 1

2

die Rede , lO S III

rrrm mi n T D msn n 7X & ·.. 15 orntpra V D pn onr n naVi mvrn ρκι onVi&D IKW mr o rowiöD onnwn1? onrn m le

15-17

15 . . . Alles Sei n un d Geschehe n (stammt ) vo n de m wissende n Gott . Bevor si e entstanden , ha t e r ihre n gesamte n Zwec k aufgestellt . 16 Un d währen d si e gemä ß ihre r Bestimmun g existieren , erfülle n si e nac h seine m herr ­ lichen Zwec k ihr e Aufgabe . E i n e Ä n d e r u n g g i b t e s nicht . In seiner Hand 17 liegen die Normen für alle , und er versorgt si e in allen ihren Geschäften . (Übersetzung nac h Bardtke. ) © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

logie, di e vo n alle n Anthropomorphisme n wei t abrückt , wen n Phil o schreibt Quo d deu s sit immutabilis 22 p. 275: τί γ άρ ν άσέβημ α μείζο ν γένοιτο το υ ύπολαμβάνει ν τό ν άτρεπτο ν τρέπεσ vαι; und wen n e r die s zu m Leitmotiv de r ganze n Abhandlun g Qu . d . s . i . 20—32 macht, i n de r e r die scheinbar e Sinnesänderun g Gotte s Ge n 65-7 behandelt. Un d auc h die s wird wiede r de m veränderliche n Charakte r alle s Erschaffene n gegenüber ­ gestellt Legu m alleg . II 33 p. 72 πάν μεν ουν το γενητόν άναγκαΐον τρέπεσvαι , ίδιον γά ρ έστ ι τούτ ο αύτοΰ , ώσπε ρ vεο ΰ τ ό άτρεπτο ν είναι . Nahezu symbol ­ hafte Bedeutun g schein t diese s Moti v gelegentlic h erhalte n z u haben 1 . Auch di e Gestirn e werde n mitunte r ausdrücklic h genann t un d mi t de m άτρεπτος und αμετάβλητος vεό ς verglichen, Philo , D e cherub. 88—9 0 p. 155 . Daß i n solche m Zusammenhan g τροπή in allgemeine r Bedeutun g verwendet wird , läß t de n untechnische n Charakte r de s Worte s auc h a n unserer Stell e (Lesart : τροπής άποσκίασμα ) als möglic h erscheinen . Abe r man hüt e sic h doc h vo r de r Annahme , da ß unse r Spruc h direk t vo n de r hellenistischen Diatribe abhängig sei . Den n wa s Ja k bietet , ist , wi e wi r sahen, ei n Mosaik: der Spruch , de r Got t al s Gebe r de s Gute n schildert , soll de n Gedanke n begründen , da ß Versuchunge n nich t vo n Got t kom ­ men; di e Betonun g seine r Unwandelbarkei t sol l offenba r di e Möglichkei t ausschließen, da ß vo n Got t bal d Gutes , bal d Böse s komme . Wen n Ja k hier de n Popularphilosophe n gefolg t wäre , s o hätt e e r de n Gedanken , daß vo n Got t kei n Böse s komme n könne , unmittelba r ausgesproche n und bewiesen ; Materia l dafü r — schon au s Plato — gab e s genug 2 . Da ß er e s nich t benutzt , zeigt , da ß e r e s nich t verwende n konnt e ode r wollte ; vielleicht ha t ih n scho n di e Spruchform , vielleich t auc h Unkenntnis , z u dieser aphoristische n Beweisführun g veranlaßt . Jetz t kling t e s nu r wi e ein schwache s Ech o jene r philosophische n Gedankengänge , wen n e r i n Spruchform Gotte s Unveränderlichkei t schilder t un d dabe i aufgefangen e Worte mi t verwendet . In V. 1 8 ist de r göttlich e Heilswill e betont ; da s sieh t ma n au s de r Stellung vo n βουληvείς. Diesem Partizipiu m fehl t zwa r di e Ergänzun g durch eine n Infinitiv , abe r di e näher e Bestimmun g diese s Willen s wir d mit εις τ ό είνα ι κτλ . nachgebracht; z u übersetze n is t als o ,,nac h seine m Willen". E s mu ß nu n ei n Zusammenhan g mi t v . 17 bestehen, wen n v. i s einen Sin n haben soll : de r Will e de s ewig unveränderliche n Gotte s (v.i7b ) ist gu t un d heilbringen d (un d daru m is t Got t de r Gebe r de s Guten v.i7a) . 1 Vgl . da s hermetisch e Fragmen t be i Stobaeu s I p. 277 τί vεός ; άτρεπτο ν αγαvό ν τί άνvρωπος ; τρεπτό ν κακό ν und Philo , Leg . all . II 8 9 p . 82 πώς ά ν τι ς πιστεύσα ι vεώ ; εάν μάvη , ότ ι πάντ α τ α άλλ α τρέπεται , μόνο ς δ ε αυτό ς άτρεπτό ς έστι . — In solche n Ver ­ gleichen werde n auc h Got t un d di e Sonn e einande r gegenübergestellt , s o Epikte t I 14io; Ähnliches i n jüdische n Schrifte n Hio b 25s Si r Π31. Und vo r alle m di e eingeschoben e Stelle Philo , D e spec. leg. I 30 0 p. 257. 2 Vgl . daz u Erns t Schröder , Plotin s Abhandlun g Πόvεν τ α κακά , Diss. Rostoc k 1916, wo auc h zahlreich e Stelle n angeführ t sind , 8 (Demokrit), 22f. (Plato), 60f . (Maxi­ mus vo n Tyros) .

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Von diese m Zusammenhan g au s is t auc h di e Frag e z u untersuchen , o b v. i s kosmologisch ode r soteriologisc h gemein t sei . I m erste n Fal l geh t άπεκύησεν1 au f di e Schöpfung , λόγος αληvεία ς auf da s Schöpfungswor t und απαρχή auf de n paradiesische n Zustan d de s Menschen — so Spitta 2 und andeutungsweis e auc h di e patristisch e Auslegung 3 — , im zweite n Fall is t vo n de r Wiedergebur t di e Rede , un d απαρχή bezieht sic h au f di e Stellung de r Wiedergeborene n d.h . de r Christe n (s o di e meisten) . Nu n eignet sic h de r kosmologisch e Gedank e keinesweg s zu m Abschlu ß vo n v. 17; denn wenn Gotte s gute r Wille dargestell t werde n sol l a n de r Schöp ­ fung de s Menschen, s o wirkt diese r Bewei s äußers t matt , un d da s Pathos , von de m diese r Hinwei s au f etwa s Selbstverständliche s getrage n wird , bleibt unverständlich . De r Gedanke , au f de n e s ankommt , is t di e Be 1 Vo n de m Wortgebrauc h vo n άποκυεΐν (άποκύειν ) ausgehend komm t C.-M . Edsman , Schöpferwille un d Geburt , ZN W 38, 1939 , 11—4 4 zu de m Ergebnis , Ja k lis stehe darin , daß άποκυεΐν von eine m männliche n Subjek t ausgesag t werde , einzigarti g da . Nu r be i Klemens AL, Paid. 6 § 42 finde sic h di e Vorstellun g vo m Christus , de r di e Seine n mi t Schmerzen gebore n hat , ein e Stelle , di e vo n Ja k lis abhängig z u sei n scheine . Sons t überwiege, zuma l i n de r ältere n Zeit , de r technisch e real e Gebrauc h de s Verbum s s o sehr, da ß ma n vo n eine m übertragene n Sinn e kau m rede n könn e (S . 23). Dabei wir d aber da s Gewicht de s breiten Vorkommens i n ,»abstrakten" Zusammenhänge n (vgl . auc h zu Ja k 110) unterschätzt: be i grammatisch feminine m Subjek t wird imme r di e „natürlich ­ reale" Bedeutun g de s Worte s konstatiert ; di e „einzig e Ausnahme " (Irenäus , Adv. haer . I 15i = Epiph., Pan. 34β4) wird bagatellisiert . Abe r da s ganz e ergib t überhaup t ei n schiefes Bild , d a be i de m nächstverwandte n Wor t κυεΐν — 1 . schwanger gehe n mit , 2. gebären — der übertragen e Gebrauc h eviden t ist , obwoh l da s Wor t ebenfall s vo n Hause au s ei n weibliche s Subjek t verlang t (nu r de r Aor . έκυσα vom synonyme n κύω wird auc h vo m Mann e gebraucht : „schwängern" ; vgl . Liddell-Scot t s.v . κύω); vgl. Corp. Herrn . 9:5 (zitiert i m Nachtra g z u S . 91 A. 2), wo de r νους als „Gebärer " alle r νοήματα, der gute n wi e de r bösen , bezeichne t wird , j e nachde m e r vo n Got t ode r vo n den δαιμόνια die σπέρματα empfangen habe . E s mu ß nac h allede m fraglic h erscheinen , ob i n άπεκύησεν noch di e gnostisch e Vorstellun g eine r mann-weibliche n Urgotthei t hindurchscheint (Edsma n 28. 44; ähnlich Schammberge r 59). Ein bildliche r Gebrauc h ist jedenfalls nich t vo n de r Han d z u weisen, de r sich ungezwunge n eine r soteriologische n Gedankenreihe einfügt . Edsma n ha t i n de r Festschrif t fü r K . Kundzin , Spiritu s e t Veritas, S. Francisco 1953, 43—5 5 seine These n nich t unerheblic h modifiziert . Da s is t nicht nu r mi r leide r bishe r entgangen , sonder n anscheinen d auc h L . E . Elliott-Binns , dessen Aufsatz : Jame s 1,18: Creatio n o r Redemption ? NT S 3 , 1957 , 148—16 1 di e Stelle liebe r i m Rahme n de s alttestamentliche n Schöpfungsglauben s verstande n wisse n will. Ebda . 314—326 untersucht O . Betz , Di e Gebur t de r Gemeind e durc h de n Lehrer . Bemerkungen zu m Qumranpsal m 1Q H 3 1ff. (1QH 2 1 —3 18 ): „Da s Bil d vo n de r geist ­ lichen Gebur t . . . findet sic h scho n i m vorchristliche n Judentum " (322; s. auc h 323). 2 Spitt a beruf t sic h auc h hie r wiede r auf di e Analogi e jüdische r Texte , Si r 1511 ff. Sap 1 13ff. 2 23f. Aber di e beide n letzte n Stelle n sin d überhaup t kein e Parallele n un d Si r 15i 4 spitzt da s Proble m au f de n be i de r Schöpfun g de m Mensche n gegebene n freie n Wille n zu, ha t als o gegenübe r unsere r Stell e ein e völli g abweichend e Orientierung . 3 Dionysiu s Bars , bemerk t z u απαρχή: non quomod o homine m primu m formaverit , sed honore m que m e i dedi t indica t e t potestatem ; ebens o Caten e un d Scholio n S . 186: κτίσματα δ έ τη ν όρωμένη ν κτίσί, ν φησίν , η ς τιμιώτερο ν το ν άνvρωπο ν ε'δει.ξεν . Auch Oe c und Theop h scheine n dasselb e z u meinen , wen n si e απαρχή auf di e ehrenvoll e Stellun g und βουλη-vείς auf di e göttlich e Urheberschaf t be i de r Weltschöpfun g beziehen .

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Erklärung

tonung de s göttlichen Hellswillens . Scho n aus diesem allgemeinen Grund e ist di e soteriologisch e Deutun g vorzuziehen ; übrigen s versage n Spitta s Gründe fü r da s kosmologisch e Verständni s auc h be i de r Erklärun g vo n απαρχή völlig (s . unten). Wenn di e soteriologisch e Deutun g richti g ist , s o bezieht sic h άπεκύησεν auf di e Wiedergeburt. E s ist nicht gesagt , da ß Ja k dabe i a n einen äußere n Vorgang wi e di e Tauf e (Bed a Belser ) denke . E s is t überhaup t nich t vo n vornherein klar , o b er die Vorstellung i m vollen Umfan g ihre r mystische n Bedeutung 1 verwende t — göttliche Neuschöpfun g nac h de m Absterbe n des alte n Menschen — oder i n ihre r vulgarisierte n Form , s o da ß Wieder ­ geburt nu r ein anderer Ausdruck fü r di e Bekehrung zu m Christentu m ist . Darum kan n ma n auc h be i de r Deutun g de s λόγος αληvεία ς schwanken. In „mystische m Zusammenhan g würd e da s göttlich e Prinzi p gemein t sein, durc h desse n Einwohnun g i m Menschen di e Wiedergebur t zustand e kommt, als o das , wa s di e urchristliche n Text e πνεύμα, die hermetischen , die jen e mystisch e Vorstellun g ausdrücklic h bezeugen , νους nennen 2 ; αλήvεια wäre dan n da s göttlich e Reich , au s de m diese r λόγος stammt. Aber e s könnt e auc h dan n da s Wor t λόγος eine schwebend e Bedeutun g behalten un d da s göttlich e Prinzi p doc h letztlic h da s gesprochen e Offen ­ barungswort sein , da s i m Mensche n wirkt 3 . Vo r alle m abe r spüre n wi r den Worte n nirgend s ab , da ß Ja k dies e mystische n Zusammenhäng e i m Auge hat . Vielmehr zeig t de r Schlu ß de s Verses deutlich , da ß es ihm nich t auf da s wunderbar e neu e Sein , sonder n au f di e Stellun g de s Wieder ­ geborenen unte r de n andere n Geschöpfe n ankommt . Wi r dürfe n darau s 1 Vgl . daz u meine n Exkur s übe r Wiedergebur t i n HNT 13 zu Tit 3 ; R . Reitzenstein , Hellenist. Mysterienreligione n 21920 (sieh e i m Registe r unte r „Wiedergeburt") ; R . Perdelwitz, Di e Mysterienreligio n un d da s Proble m de s 1. Petrusbriefes, RV V XI 3 o. J. (1913) 37 ff. 2 Corp . Herrn . 132 fragt Ta t τίνος σπείραντος , ώ πάτε ρ und Herma s antworte t του vελήματος το υ -9-εοΰ, ώ τέκνον . Das Wunde r de r neue n Gebur t beschreib t e r 133 και ειμί . νυν ούχ ό πριν, αλλ* έγεννήvην εν νω. Corp. Herrn. Ι9 heißt es: ό δε Νους, ό vεός, . . . άπεκύησε λόγω έ'τερο ν Νου ν δημιουργόν. R. Reitzenstein , Poimandre s 1904, 330 , eliminiert λόγω als nicht passen d un d mi t Verwei s au f 1 12 , w o ein e ähnlic h lautend e Forme l ohn e λόγω steht. C . H. Dodd, Th e Bibl e an d th e Greek s 1935 , 13 3 Α. 1, vermutete a n de r erstere n Stelle Einfluß vo n Jak lis her. Aber Reitzenstei n ha t seine Streichun g zurückgenommen : Gnomon II I 1927 , 276 ; vgl. A. D . Nock — Α.-J. Festugiere, Corp . Herrn. I 194 5 z.St . 3 Ein e solch e schwebend e Bedeutun g finde t sic h vo r alle m lPetrl23 ; hie r is t di e Wiedergeburt zweifello s tiefe r un d mystische r gefaß t al s Ja k lis (und ei n literarische r Zusammenhang de r beiden , überdie s gan z verschieden e Terminologi e verwendende n Texte besteh t nicht) , vgl . Perdelwit z a.a.O . 60f . Abe r doc h wir d λόγος dann i n l 25 mi t το ρήμα το εύαγγελισvέν ει ς ύμας wieder aufgenommen . Z u vergleiche n is t auc h noc h di e schwebende Bedeutun g vo n „Wort " i n de r 12. Ode Salomos . v . 1-3 schildern, wi e ,,di e Worte de r Wahrheit " de n Sänge r erfüllen , abe r scho n v . 3 b ha t mystische n Klang : „weil de r Mund de s Herrn da s wahre Wor t is t und di e Tür seine s Lichts." v. 4-8 vollends wird di e kosmisch e Wirkun g de s Wortes geschildert . Endlic h erschein t a m Schlu ß de r Ode de r Mensc h al s „di e Wohnun g de s Wortes , un d sein e Wahrhei t is t di e Liebe " (v. 11; Übersetzung vo n Ungnad-Staer k i n Lietzmann s Kleine n Texte n 64, 1933) .

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Jak 1 18

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schließen, da ß ih m nich t a n de m „mystischen " Verständni s de r Wieder ­ geburt gelege n ist , sonder n a n jene r andere n vulgärere n Deutung . Dan n aber bezieh t sic h λόγος αληvεία ς zweifellos au f da s Evangelium . Au f da s Fehlen de s Artikel s is t kei n Gewich t z u legen ; auc h 2Ko r 67 steht de r Ausdruck i n demselbe n Sin n ohn e Artikel 1 . Das Zie l de r Wiedergeburt wir d durc h εις το είναι ή μας κτλ. angegeben, und dies e Konstruktio n steh t hie r siche r zu r Bezeichnun g de r Absicht , denn da s vorangestellt e βουληvείς legt alle n Nachdruc k au f de n Gottes ­ willen, nich t auf dessen tatsächliche Wirkung. Da s τις nach απαρχή mildert den metaphorische n Ausdruc k (sieh e Einleitun g S . 54 und Blaß-Debrun ­ ner11 § 301). Der Sin n de r Metaphe r selbs t is t umstritten . Di e Anwält e der kosmologische n Deutun g de s ganzen Verses (sieh e oben ) könne n sic h natürlich nich t au f de n Zeitpunk t berufen , a n de m de r Mensch geschaffe n wurde; di e Reihenfolg e de r Schöpfungsakt e mach t ih n j a nich t zu m „Erstling", sonder n zu m Letzte n (sieh e auc h Philo , D e op . mund i 77 p. 18). Spitta zitier t jer . Sabbath I I 3 „der erst e Mensch . . . war i n seine m Verhältnis zu r Wel t ei n reine r Abhub" , abe r dor t lieg t alle r Nachdruc k auf de r Reinheit . Di e alte n Vertreter de r kosmologische n Deutun g habe n offenbar a n de n Vorran g de s Menschen unte r de n Geschöpfe n gedacht ; man müßt e dan n de n kultische n Terminu s de s Alte n Testament s ΓΡψΝΊ = απαρχή denken: da s Vorzüglichst e wir d Got t al s „Erstling " darge ­ bracht (E x 23 19, vgl. auc h Did 133ff.), s o is t nac h Philo , D e spec. leg . I V 180 p. 366, das Vol k Israe l οΐά τι ς απαρχ ή τ ω ποιητ ή κα ι πατρ ί zugeteilt; so werden nac h Apk 144 di e „Nachfolge r de s Lammes " al s Erstlingsgab e für Got t au s de r Menschheit erkauft . Allei n de r Gedank e de s Opfers, de r Darbringung a n Got t lieg t unsere r Stell e gan z fern ; außerde m handel t es sic h Ja k l18 doc h offenba r nich t u m de n Erstlin g al s Ablösung , de r das Ganz e ersetzt , sonder n u m de n Erstlin g al s einstweilige s Unterpfand , dem di e übri g bleibende n Gliede r de r Gattun g noc h nachfolge n sollen . Andernfalls wäre n di e Wort e doc h wirklic h nich t geeignet , de n au f da s Gute gerichtete n Wille n Gotte s auszudrücke n un d s o de m Gedanke n von 1 17 zur Stütz e z u dienen . Di e Argument e de s kosmologische n Ver ­ ständnisses vo n 1 18 versage n als o auc h be i de r Deutun g vo n απαρχή. Denn e s handelt sic h nicht u m di e Ehre, die ma n vor andere n vorau s hat , sondern u m da s Heil , da s alle n zutei l werde n soll . Dagegen läß t sic h de r Ausdruc k απαρχή τω ν αύτο ΰ κτισμάτω ν gut i m soteriologischen Zusammenhan g erklären . Wi r finde n απαρχή mehrfach in diese m Sinn e verwendet , un d immer wird απαρχή dabei al s Unterpfan d des Ganze n gefaßt : s o i m Rahme n de s Bilde s vo m Tei g Ro m II16 , s o wenn i n de r Missionarssprach e di e Erstbekehrte n al s απαρχή bezeichnet werden Ro m 165 1 Kor 1615 lKlem 424, vielleicht auc h 2Thes s 2i3, un d 1 De r christlich e Terminus stamm t au s de m Judentum , sieh e P s 118(119)«, Test. Gad3i; vgl . übrigen s auch Od. Sal. 8s p. 18f. Bauer : „höre t da s Wort de r Wahrheit und empfange t di e Erkenntni s des Höchsten " (Kl. Text e 64, 1933) ; I27 II254 Harris.

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Erklärung: Ja k l18

endlich i n eschatologische n Gedankengänge n lKorl52o.2 3 lKlem24i , die Christu s al s Erstlin g de r Entschlafene n schildern . Un d s o mein t e s nun auch unsere Stelle : di e Christen sin d di e Erstlinge, dene n die andere n κτίσματα bald nachfolge n sollen . Dies e κτίσματα sind abe r nich t di e Wiedergeborenen (Sode n Belser) , den n da s Bil d vo n de r Gebur t is t schon mi t απαρχή verdrängt; auc h handel t e s sic h nich t u m di e Heraus ­ hebung de r Judenchriste n au s de r Menschheit ode r de n andere n Christe n (Beyschlag Belser) , den n di e Wiedergebur t habe n doc h all e erfahren , di e jetzt Christe n sind . Si e all e nenn t Ja k Erstling e un d sprich t dami t di e Hoffnung aus , da ß di e andere n auc h noc h zu m Heil e komme n werden , nämlich di e andere n Mensche n un d — da e r de n Ausdruc k κτίσματα offenbar absichtlic h gebrauch t — überhaupt all e Geschöpf e Gotte s (Hofmann Mayor Windisch). De r Ro m 821 ausgesprochene Gedank e is t hier wenigsten s angedeutet . Der Gedankenkrei s de r jüdische n Spruchweisheit , i n de m sic h unse r Verf. bishe r fas t ausschließlic h bewegte , schein t hie r i n charakteristische r Weise verlasse n z u sein . Un d i n de r Tat is t de r Vers nu r au s eine r christ ­ lichen Glaubens - un d Lebenswel t herau s z u verstehen . Den n di e kosmo ­ logische Erklärun g is t nich t durchführbar ; e s bleibt als o nu r di e Deutun g auf di e Wiedergeburt . Nu n würd e e s be i de r weite n Verbreitun g diese r Vorstellungen woh l denkba r sein , da ß auc h ei n Jud e sei n fromme s Er ­ leben al s neu e wunderbar e Gebur t darstellte . Abe r Ja k lie ist nich t al s Zeugnis eine s Mystiker s z u verstehen , sonder n rede t vo n un d z u eine m ganzen Krei s vo n Menschen, di e sic h „wiedergeboren " fühle n un d dene n diese Vorstellun g gan z vertrau t un d keine r Erklärun g meh r bedürfti g zu sein scheint. Un d noch mehr: dies e Menschen fassen ihre Wiedergebur t als de n Auftak t z u de r Neuschöpfun g de r ganze n Welt , si e sin d nu r di e „Erstlinge" de r große n kosmische n Erneuerung . Dies e Gedanke n sin d nur möglic h au f de m Bode n eine r Religion , di e da s eigen e fromm e Er ­ leben i n unmittelbar e Beziehun g zu m Weltend e setzt 1. S o bilde t beides , die Vulgarisierung de r Wiedergeburtsvorstellung un d de r eschatologisch e Optimismus, ei n Zeugni s gege n de n jüdische n Ursprun g de s ganze n Ja k und gegen die Hypothese von Spitta undMassebieau (sieh e Einleitung §3). Aber ma n überschätze di e Christlichkeit diese r Stell e auch nicht; gerad e jene vulgär e For m de s Gedankens mu ß de n Erkläre r davo n abhalten . Ja k deutet mi t keine m Wor t an , da ß e r sic h de s ganzen Umfang s de s Wieder ­ geburtsgedankens bewuß t ist. E r hat diese Vorstellung, wie vielleicht auc h die andere , ebensoweni g ausgeführt e vo n de m ,,Erstling", offenba r au s 1 Ma n beacht e de n Unterschie d vo n de r obe n zitierte n Philo-Stell e D e spec. leg . IV 180 . Philo sieh t i n de r Erstlings-Stellun g de s jüdische n Volke s da s Entgel t fü r dessen Vereinsamun g unte r de n Menschen; da ß si e auc h ein e Bürgschaf t fü r di e Be ­ kehrung diese r Mensche n ist , sag t e r nicht . Ähnliche s gil t vo n de r Stell e Assumpti o Mosis I 12 f. creavi t eni m orbe m terraru m propter plebem sua m e t no n coepi t ea m i n e e p t i o n e m c r e a t u r a e e t a b initio orbis terraru m pala m facere .

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Analyse: Ja k 1 19 - 27

der Gemeindesprach e übernomme n un d si e keinesfall s vertief t un d aus ­ geweitet. Man darf die Worte daru m nicht z u theologisch auswerte n (sieh e Einleitung § 8). Sie sind ei n Zeugni s fü r da s Christentu m de s Verf.s, abe r kein Bewei s fü r ein e „Theologie " ode r di e gedanklich e Originalitä t de r ganzen Schrift . 2. §pruchceihe: vom h ören un δ unn 1

19-27

Analyse Der Abschnit t 1 19-27 is t wei t einheitliche r al s de r erste . De n Grundto n gibt de r d r e i g l i e d r i g e S p r u c h 1 19b an, de r de n Teil zusamme n mi t de r einleitenden Mahnung l 1 9 a eröffnet . Al s ei n Anhang z u de m letzte n Glie d des Spruche s l 19b erschein t 1 20 , ebens o wir d a n da s zweit e Glie d jene s „Dreiers“ offenbar mi t 1 26 angeknüpft . Wa s dazwische n steht , 1 21-25 , ist eine Ausführun g übe r Höre n un d Tun , als o ein e Ergänzun g zu m erste n Gliede i n 1 1 9 b : ταχύς ει ς τ ο άκουσαι ; diesen Gedanke n schein t vo r alle m das Interess e de s Autors z u gehören . Da s bestätig t auc h v . 27, der äußer ­ lich einen durch Stichwortverbindun g (vρησκεία ~ vρήσκος) angeknüpften Anhang z u I2 6 darstellt , inhaltlic h abe r ein e Rückkeh r z u jene m Haupt ­ interesse de s Verf. s bedeutet . Da wir als o mit relative r Sicherhei t sage n können , worauf e s dem Autor ankommt, s o erheb t sic h di e Frage , au s welchem Grund e e r noc h ander e Mahnungen aufgenomme n hat : di e Warnun g vo r Zungensünde n 1 1 9 . 2 6 und vo r de m Zor n 1 1 9 . 2 0 — eine Frage , di e gerad e hie r u m s o ernstliche r ins Aug e z u fasse n ist , wei l i n unsere m Ja k späterhi n noc h ausführliche r über di e genannte n Theme n gehandel t wird : übe r Zungensünde n 31ff über de n Zor n wenigsten s andeutungsweis e i n de r Mahnung zu r πραυτης Wir dürfe n annehme n (s . auc h unten) , da ß de r Spruc h 1 19b vo n Jak übernomme n wurde , vielleich t scho n i m Zusammenhan g mi t 1 20 . Er verwendet e ih n hie r u m de s ταχύς ει ς τ ό άκουσα ι willen; daz u schrie b er sein e Ausführung übe r Höre n un d Tun, di e e r durc h di e Mahnung zu r πραυτης an di e Warnun g vo r de m Zor n anschloß . I n dies e Ausführun g ließ er , dami t auc h da s βραδύς ει ς τ ο λαλήσοα zu seine m Recht e käme , di e 1 Au f dies e Beobachtun g — das Wiederauftrete n de r l 19ff . anklingende n Motiv e i n ausführlicher Verarbeitun g — hat Cladder , Ztschr . f . kath . Theol . 1904, 37 ff., s . auc h 295f., seinen Dispositionsversuch aufgebaut . E r findet di e in 1 angekündigten Gedanke n —- Zungensünde, Barmherzigkeit , unbefleck t vo n de r Wel t bleibe n — in 3 17 wiederholt : ειρηνική soll auf die Zungensünd e (!), μεστή ελέους κτλ. auf die Barmherzigkeit, αδιάκριτος ανυπόκριτος auf di e Absage a n di e Wel t anspielen . I n 2i —3i2 solle n dieselbe n Gedanke n in andere r Reihenfolg e verwerte t sein : 2i-i 3 gege n weltlich e Rücksicht , 2u-2 e übe r Barmherzigkeit — die Point e is t abe r ein e völli g andere ! —, 3 1-12 übe r Zungensünden . Diese Disposition , wi e auc h di e nac h de n dre i Glieder n i n 1 19 teilend e vo n Pfeiffer , StKr 1850, 16 7 läßt sic h ohn e Zwan g nich t durchführen , auc h wird dabe i di e literarisch e Art de s Schriftstück s verkannt , sieh e Einleitun g S . 20 A. 2.

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Erklärung

Warnung vo r de n Zungensünde n 1 26 einfließen , u m gleic h darau f 1 2 7 1 wieder z u seine m eigentliche n Gegenstand , de m Tun , zurückzukehren . Erklärung l 1 9 a lese n di e Zeuge n de s sog . Koine-Texte s un d auc h Ρ Ψ ώστε , die meisten andere n ίστε. Die erst e Lesar t bemüh t sich , wi e auc h manch e Ubersetzungen, 1 19 an 1 18 anzuschließen und ist darum wohl als Korrektu r zu bewerten . Übe r de n Sin n de r Einleitungsforme l kan n ma n nich t zweifeln, wen n ma n sieht , wi e Ja k sons t sein e Übergäng e herstell t un d wie ger n e r solch e dialogisch e Motiv e de r Diatribe in seine r Schrif t ver ­ wertet, sieh e Einl . S . 56f. Nu r we r ein e besonder e inner e Beziehun g vo n einer solche n Forme l verlangt , wir d di e Wort e z u v. i s ziehen un d dan n als Indikati v verstehe n (vul g Hofman n Beyschla g Belse r — über de n wichtigsten Grun d diese r Auslegung , da s δέ nach έστω, s. unten) . Ein e solche Beziehun g is t abe r be i de m Charakte r diese s Kapitel s nich t not ­ wendig. Di e Formel trenn t nicht, si e verbindet auc h die beiden Abschnitte nicht durc h Herstellun g eine s Zusammenhang s (wi e di e Lesar t ώστε es tun würde); si e trit t einleiten d a n di e Spitz e de r neue n Spruchreihe . Der Anfang de s d r e i g l i e d r i g e n S p r u c h e s li9 b is t textkritisc h nich t ganz sicher . Währen d di e Lesar t και έστ ω (A 33. 81) für de n Tex t nich t in Frag e kommt , wir d δέ nach έστω von eine m beachtliche n Zwei g de r Überlieferung geboten , darunte r 8 Β C 33 Ρ* 1739. ffs m vulg. Ei n Grund fü r sein e Streichun g wär e leich t einzusehe n — es stör t de n Zu ­ sammenhang; als o werde n wi r mi t de r Echthei t de s δέ zum mindeste n rechnen dürfen . Manche Interprete n beseitige n di e Schwierigkeit , di e da s Wörtchen bietet , inde m si e v . 1 9 a zu m Vorhergehende n schlagen . Da s ist abe r kau m nötig ; den n wenn, was auc h sons t glaublich ist , de r Spruc h v. 19 b älter is t al s Jak , s o kan n da s δέ aus de m ältere n Zusammenhan g mit übernomme n sein 2 ; vgl . lTi m 67, wo da s δτι noch vie l befremdliche r und vielleich t ebens o z u erkläre n ist . Eine n innere n Zusammenhan g zwischen unsere m Spruc h un d de m Vorhergehende n wir d ma n be i de m dargelegten Verständni s vo n li9 a nich t verlangen ; ma n wir d ih n daru m auch nich t au f Grun d vo n alttestamentliche n Stelle n herstelle n dürfen 3. Bei der Erklärung de r drei abrupten Mahnungen ha t man vor allem wieder Gedanken de r jüdische n Spruchweishei t heranzuziehen , d a l 19b , wi e sic h 1 Di e Isolierun g de s Spruche s suche n 2138. 614 zu beseitigen , inde m si e άσπιλους εαυτούς und τηρείτε lesen, als o de n Sat z au s de r Tonar t de s Spruche s i n de n Sti l de r Mahnung (sieh e I19 ) transponieren . Ahnliche s s . z u 1 26 . 2 Dan n brauch t ma n wede r de n Ausfal l eine s Gedanken s zwische n 1 9 a un d 1 9 b anzunehmen (Windisch ) noc h δέ aus Mt 537 abzuleiten . 3 Spitt a deute t de n Zusammenhan g nac h Ko h 4 17 5 1 so: Ja k l 13ff . handel e vo m leicht ­ fertigen Rede n wide r Gott , 1 19 vo m Höre n de s Gottesworte s un d vo m Rede n übe r göttliche Dinge . Aber Ja k 1 19 bezieh t sic h ga r nich t au f da s kultisch e Höre n un d Reden , und daru m is t auch di e Koh.-Stell e mi t ihren kultische n Regel n kein e passende Parallele .

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Jak 1

19.20

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noch zeige n wird , nac h For m un d Inhal t ei n Weisheitsspruc h ist . Di e Parallelen zeigen , da ß scho n bei m erste n Glied , ταχύς ει ς τ ο άκοΰσαι , keineswegs nu r a n da s Höre n de s Worte s Gotte s z u denke n ist . Wen n die Mahnun g zu m schnelle n Höre n bei m Siracide n begegne t — Sir 5 n γίνου ταχύ ς ε ν άκροάσε ι σο υ κα ι έ ν μακροvυμί α φvέγγο υ απόκρισ η —, so is t bei Höre n un d Antwortgebe n a n de n Unterrich t de r Weisheitslehre r ge ­ dacht, i n de m nebe n de r „Erzählun g vo n göttliche n Dingen " auc h „ver ­ ständige Sprüche " nich t fehlten , vgl . Si r 635 πασαν διήγησι ν vεία ν vέλ ε άκούειν, κα ι παροιμία! , συνέσεω ς μ ή έκφευγέτωσά ν σε . In demselbe n Sin n ist Sir 633 (34) zu verstehe n εάν άγαπήση ς άκούειν , έκδέξη , κα ι εά ν κλίνη ς το ου ς σου , σοφό ς εση , vgl. 21 15 λόγον σοφό ν εά ν άκούσ η επιστήμω ν . . . und ebenso i m Mischnatraktat Pirk e Abot h 5 12 : dort is t zuers t di e Red e vo n dem, de r schnel l hör t un d schnel l vergißt : sei n Loh n verlier t sic h i n seinem Schaden ; da s Gegentei l is t de r Fal l be i dem , de r schwe r hör t un d schwer vergißt ; dan n heiß t es : wer leich t hör t un d schwe r vergißt , is t ei n Weiser; schwe r höre n un d leich t vergesse n — das ist ei n schlimme s Los . Noch wenige r kan n be i de r zweite n Mahnun g βραδύς ει ς τ ο λαλήσα ι von einer Beschränkun g au f da s Wor t Gotte s di e Red e sein . E s handel t sic h um ein e de r i n jüdische r un d außerjüdische r Weisheitslehr e häufige n Warnungen fü r alle , di e schnel l ferti g mi t de m Wort e sind . Fü r eine n Toren is t meh r Hoffnun g al s fü r eine n Mann, de r mi t seine n Worte n z u hastig ist , heiß t e s Pro v 292o. Si r 429 warn t davo r τραχύς (Varianten: ταχύς und vρασύς) έ ν γλώσση zu sein , un d Pirk e Abot h 1 15 wir d de r Aus­ spruch Schammai s angeführt: „Red e wenig, tu e viel". S o trägt auch unse r Spruch seine Erklärung i n sic h selbst und darf nicht um eines angebliche n Zusammenhangs wille n au f da s Höre n de s Worte s Gotte s (Gebse r Spitt a Belser) ode r auf das Lehren (Bed a de Wette) eingeschränkt werden. Eben ­ sowenig ist im dritten Glied der Zorn gegen Gott gemeint (Gebser Spitta). Die Mahnung βραδύς ει ς όργή ν ließe sic h al s ei n steigernde r Anhan g zu r zweiten Mahnung begreifen : wer der Zunge nicht Herr zu werden vermag , yersteht auc h de n Zor n nicht zu zügeln. Notwendi g is t eine solch e inner e Beziehung abe r nich t (vgl . unte n zu r For m de s dreigliedrige n Spruches) . Warnungen vo r de m Zor n sin d in de r Gnomenliteratu r häufig , vgl . LX X Koh 7io Pro v 151 οργ ή άπόλλυσι ν κα ι φρόνιμους , Pirke Abot h 2 10 se i nich t schnell zu m Zor n Ko l 3 8 Ep h 426.31 Did 3 2 μ ή γίνο υ όργίλος , οδηγε ί γα ρ ή οργή προς τον φόνον. Hier wie Sir 1 22 wird di e Folge des Zornes hervorge ­ hoben. Ähnliches bezweck t Jak offenba r mi t V. 20. Schon di e Urheber der Lesart κατεργάζεται (C* Ψ 0246 33 Ρ, Koine) werden de n Vers vielleich t so verstanden haben; doc h läßt sich diese Variante aus 13 und der Neigun g zum Kompositu m erklären , un d ma n ha t εργάζεται zu lesen . Wen n viel e Ausleger, vo n Luthe r bi s Ropes, dieses Verbum hie r synony m mi t ποιεΐν fassen (Gegentei l άμαρτίαν έργάζεσv-α ι 2V) , SO berufen si e sic h au f di e Wendung ποιεΐν τή ν δικαιοσύνη ν (LXX, N.T.) , werde n woh l auc h durc h die Fassun g vo n δικαιοσύνη = το δίκαιον beeinflußt. Abe r jen e Wendun g © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

beweist nicht s fü r unser e Stelle , un d dies e Fassung ergib t ein e Trivialität : der Zornig e tu t nich t da s (vo r Gott ) Rechte 1. D a wir mi t eine m gewisse n Recht erwarte n dürfen , hie r vo n de r Wirkun g de s Zorne s z u hören , s o hindert un s nichts, δικαιοσύνη v-εοΰ als Eigenschaf t de s Menschen z u fasse n und έργάζεσ&αι „bewirken" z u übersetze n wie 2Ko r 7io, wo da s Wor t mi t κατεργάζεσvαι wechselt. De r Mensch sol l δικαιοσύνη vεο ύ erlangen; wen n er dem Zorn Raum gibt, erlang t e r sie nie; also verbaut ih m de r Zor n de n Weg z u seinem Ziel. Bei vεοΰ taucht die bekannte Kontroverse de r Paulus ­ Literatur auf , o b Gotte s richterlich e Gerechtigkei t gemein t sei , o b Ge ­ rechtigkeit vo n Got t ode r vor Gott . Dies e Frage kan n fü r Jak , de r δικαιο­ σύνη außer im Zitat 223 nur noch 3ie braucht, überhaup t nich t generell ent ­ schieden werden . Nu r kan n di e erstgenannt e Bedeutun g hier , wen n e s sich u m ein e Eigenschaf t de s Mensche n handelt , schwerlic h i n Frag e kommen. Di e andere n Bedeutunge n abe r könne n au f keine n Fal l da s besagen, wa s Paulu s unte r δικαιοσύνη vεο ύ versteht: wunderbare , nich t menschliche Gerechtigkeit , da s Geschen k de r Gnad e Gottes . Den n hie r handelt e s sich ja gerade u m etwas, was durch des Menschen Tun zustand e kommen soll . Trotzdem is t e s denkbar, da ß di e Formulierung de s Paulus , völlig i m Sin n verkehrt un d verflacht, al s gemeinchristliches Losungswor t für ei n i m eigentliche n Sin n „gerechte s Lebe n hie r wiede r auftaucht . Eine letztlic h vo m Judentu m he r beeinflußt e religiös e Sprach e würd e dann dies e Umtönun g zustand e gebrach t haben . Noch ei n Wor t übe r di e For m de s d r e i g l i e d r i g e n S p r u c h e s l 19b . Solche Gruppierunge n nac h de r Dreizah l finde n sic h — mit un d ohn e Verwandtschaft de s Inhalt s — in de r jüdische n Literatu r häufig , vgl . Pirke Abot h I1.2.4.5.6.7.10.15.1 8 21 0 . 1 2 . 1 3 . 3 1 . 1 2 . P .s Menander (Jahrb . Kl . Philol. Supplem . 21, 480) Nr. 47. Ausdrücklich au f di e Gruppierun g z u drei wir d verwiese n Pirk e Abot h 1 2 2 10ff Woh l zweifello s spiel t di e mnemotechnische Erleichterung , di e i n fde r Zahlenangab e liegt , be i solchem Hinwei s ein e Rolle , vgl . di e Bedeutun g de r Zahle n i n de n Agursprüchen Pro v 3O7.15.i8.21.24.292. Aber nicht di e Mnemotechnik allei n erklärt di e Entstehun g solche r Gruppe n z u drei ; hie r mu ß ma n vielmeh r auf di e uralt e un d wei t verbreitet e Neigun g de s Menschen zu r kleinste n 1 Beyschla g milder t di e Trivialitä t de s Gedanken s durc h di e Annahme antijüdischer Polemik: de n Jude n hab e auc h de r Zor n mitunte r al s etwa s Got t Wohlgefällige s ge ­ golten. Aber de r Charakte r des Spruche s deutet au f Weisheitslehre , nicht au f christliche Polemik gege n Juden . — Sodens Forderung , vεοΰ wegen de r Parallel e ανδρός als Gen . subj. z u fassen , is t nich t berechtigt : rhetorisch e Parallelitä t von Kasu s bei syntaktischer Verschiedenheit is t angängig , s . di e Dativ e Ro m 12ioff . — Das Wortspie l Sir I2 1 vυμός άδικος — δί,κοαωvήνο α gehört natürlic h nich t hierher . 2 Ebens o auc h da s 5. Kapitel de r Pirk e Aboth ; Ähnliche s i n de n Achikarsprüchen: „Bei vie r Dinge n ha t wede r Köni g noch Heer Bestand " usw. (be i M. Lidzbarski, Beitr. z. Volks - u . Völkerkund e IV 1896 , 11 ; ähnlich Heyka r i n Tausen d un d ein e Nacht , Ausg. vo n Habicht , Bresla u 1825, XIII , 110) . Vgl. A.Wünsche , Di e Zahlensprüch e in Talmu d un d Midrasch, Zeitschrif t de r Deutsche n Morgenländischen Gesellschaf t 65, 1911, 5 7 ff.

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ungeraden Vielhei t verweisen : alle r gute n Ding e sin d drei . De r darau f beruhenden jüdische n Gewohnhei t wir d auc h unse r Spruc h sein e Grup ­ pierung verdanken . Wahrscheinlic h ha t de r Spruc h sein e Stell e ursprüng ­ lich zwische n anderen , ähnlic h gebaute n Sprüche n gehabt , un d nich t wi e hier a n de r Spitz e eine s Abschnittes , de r di e dre i Gliede r seh r ungleich ­ mäßig interpretiert , s . di e Analyse . Dan n wär e de r Spruc h als o vo n Ja k übernommen. Darau f deute t auc h di e erwähnt e Ungleichmäßigkei t de r Verarbeitung; Ja k wil l hie r ga r nich t vo m Reden , sonder n vo m Höre n und Tu n spreche n — s. di e Analyse —; wozu sollt e e r als o di e Mahnung βραδύς ει ς τ ο λαλήσο α hier niederschreiben , wen n si e ih m nich t durc h Tradition a n di e Han d gegebe n war ? Nu r ein s bleib t dabe i z u bedenken : es wird sic h um Tradierung vielleich t eine s jüdischen Gedanken s handeln , aber i n griechische r Sprache . Den n di e Zuspitzun g de s Spruches , wenig ­ stens in seiner gegenwärtigen Gestalt , ha t nur im Griechische n ihren Reiz : άκουσαν — λαλήσαι, ταχύς — βραδύς — βραδύς. So ist den n auch die rhetori ­ sche Gegenüberstellun g vo n ταχύς und βραδύς nicht selte n i n de r griechi ­ schen Literatur 1 ; di e Antithes e wir d dan n i n Fällen , wi e de m unseren , mit μέν und δε gestützt; dies e Partikel n fehle n hier ; o b da s Lässigkei t oder gerad e Feinhei t de s Stile s ist , kan n ma n nich t entscheiden , d a wi r über di e Herkunf t de s Spruche s nicht s wissen . Nac h allede m wir d ma n den dreigliedrige n Spruc h — mit ode r ohn e de n Anhang 1 20 — in di e Reihe de r Weisheitssprüch e stellen . Un d da s bestätig t ei n Blic k au f seinen Inhalt : nich t Jude n be i de r Erfüllun g ihre r kultische n Pflichten , nicht Christen in ihrer Stellun g z u Gott oder zum Judentum sin d gemeint ; alle dies e spezielle n Deutunge n versagen . Di e Mahnun g de s Spruche s richtet sic h a n di e Mensche n überhaupt , s o gewi ß Ja k si e seine n christ ­ lichen Glaubensgenosse n zuruft . Un d wen n auc h i n 1 20 vielleich t ei n nicht meh r verstandene s Losungswor t de s Paulu s verwende t wird , s o fehlt doc h jed e eigentlic h christlich e Motivierung. Un d wen n auc h unse r Spruch jüdische r Herkunf t sei n mag , wi e di e angeführte n Parallele n e s wahrscheinlich machen , s o is t doc h de r Gedanke , wi e s o manch e Ge ­ danken de r jüdischen Weisheitsliteratur , international . S o treffen wir den n in de m griechische n Schrifttu m nich t nu r Parallele n z u de m ode r jene m Glied unsere s Spruches , wie si e Wettstei n un d Heise n gesammel t haben , sondern auc h ein e Vereinigun g de r dre i Gedanke n z u eine m Ganze n be i Lukian, de r Demona x 51 unter andere n Sprüche n seine s Helde n auc h diese Antwor t überliefert , gegebe n eine m hohe n Beamte n au f desse n Frage πώς άριστ α άρξει , ,,άόργητος " εφ η ,,κα ί ολίγ α μέ ν λαλών , πολλ ά δ ε άκούων". 1 Theogni s (Bergk , Poeta e lyr . Graec . II 4 148 , 329 και βραδύ ς εύβουλο ς κα$έλε ν ταχύ ν άνδρα διώκων . Ps. Isokrate s a d Demonicu m 34 βονλεύον μέ ν βραδέως , επιτελε ί δ έ τ α δόξαντα ταχέως . Aristoteles, Eth . Nicom . V I 10 p . 1142 b και φασ ί πράττει ν μέ ν δεϊ ν ταχ ύ τα βουλευvέντα , βουλεύεσvα ι δ έ βραδέως . Philo, D e confus . linguaru m 48 p . 412 βραδύς ώφελησαι, ταχύ ς βλάψαι . Ein Spie l mi t ταχύς und βραδύς auch be i Di o Chrys . XXXII 2 .

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Erklärung

I21-25 bilde t da s Hauptstüc k de s ganze n Abschnitts . E s läß t sic h au f literarischem Weg e wahrscheinlic h mache n (s . di e Analyse) , entsprich t aber auch dem religiösen Charakte r unsere s Schriftstück s (sieh e Einl. § 8), daß e s Ja k hie r vornehmlic h au f da s Them a Höre n un d Tu n ankommt . V. 21 stellt de n Übergan g z u diese m Them a dar . Ma n mach t sic h da s am beste n a n εν πραυτητ ι δέξασv- ε τό ν εμφυτο ν λόγο ν klar. Ein e geläufig e Auslegung (Gebser , Beyschlag ) will di e Worte freilich au f die sanftmütige , bescheidene Ar t deuten , mi t de r di e Angeredete n da s Wor t aufnehme n sollen. Dies e Erklärun g schein t mi r erstlic h seh r wenig konkret , den n ei n mit Zor n ode r Trot z empfangene s Wor t is t kei n λόγος έμφυτο ς und wir d gar nich t i m Sinn e unsere s Verse s „angenommen" . Di e fraglich e Inter ­ pretation vernachlässig t auc h di e Parallelitä t mi t αποvεμένοι und vo r allem de n Gegensat z z u οργή. Mit diese m Wor t ist , wi e gesagt , nich t de r Zorn gege n da s Wor t Gotte s gemeint , sonder n de r Zor n überhaupt ; πραυτης ist zweifellos betont e Antithese zu οργή; also ist von sanftmütige m Leben überhaup t di e Red e un d nich t vo n sanftmütige m Annehme n de s Wortes. Dan n bezieh t sic h έν auf de n begleitende n Umstand . Ja k wil l sagen: „Daru m — weil Zor n de n We g zu r Gerechtigkei t verbau t — legt ab usw . un d sei d sanftmütig. " Wei l e r abe r au f da s „Tu n de s Wortes " hinaus will , schreib t er : „Sei d sanftmütig , wen n ih r da s Wor t annehmt " (ähnlich Belser) . Di e Ausdrucksweis e erinner t a n 2i , w o ebenfall s di e Hauptmahnung durc h έν προσωπολημψίαις ausgedrückt ist ; un d ein e noc h bessere Parallel e is t Si r 3 17, wo έν πραυτητ ι τ α έργ α σο υ διέξαγε eigentlich nichts weite r bedeute t al s „se i sanftmüti g i n deine m Wandel" . Di e hie r vertretene Erklärun g biete t de n Vorteil , da ß de r Gegensat z z u óγή und die Bedeutun g de s Partizipium s z u ihre m Recht e kommen . Vo m Zor n hat Jak abgemahnt, und es entspricht nur der u. a. auch in den sogenannte n Lasterkatalogen bezeugte n paränetische n Gepflogenheit , da ß e r vo n de r einen Sünd e au f ander e kommt : leg t si e alle ab . άποτίvεσvαι ist i n diese m Zusammenhang de r urchristliche n Paränes e geläufig : Rö m 13 12 Eph 4 22.25 Kol 3s Heb r 1 2 IPet r 2 1 lKle m 13 i 2Kle m 1 6 — es brauch t als o nich t mehr die ursprüngliche Vorstellung vo m Ablegen eines Gewande s hinein ­ zuspielen. Stat t eine r spezielle n Aufzählun g heiß t e s hie r ρυπαρία und περίσσευμα κακίας. Auch bei ρυπαρία ist natürlich nicht mehr die ursprüng ­ liche Metapher lebendig ; da s Wor t un d sein e Verwandten komme n auc h sonst mi t moralische m Sinn , abe r i n seh r abgeblaßte r Bedeutun g vor , teils spezialisier t (vo m Gei z wi e unse r „schmutzig " Plutarch, Moralia p. 60E, Teles S. 24-5 27u Hense) , teil s allgemein : Epikte t II I825 von de r φαντασία, Philo έκνίψασvαι τ α καταρρυπαίνοντ α (Quod deu s immut . 7 p. 273, De mut. nom . 49 . 129 p. 585. 597), Ignatius Eph . I6 2 vom Ketze r ό τοιούτος ρυπαρδ ς γενόμενο ς ει ς τ ο πυρ το άσβεστον χωρήσει . περίσσει α kann Überfluß wi e Überschu ß heißen , vgl . Deißmann , Lich t vo m Osten 2·3 55 , aber di e Bedeutun g de s Worte s a n unsere r Stell e is t dami t noc h nich t gesichert. Bildhaft e Beziehunge n de s Wortes, wie die auf abzuschneidend e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Auswüchse (Ropes), zu tilgenden „Abschaum " (Beyschlag ) ode r gar abzu ­ legenden Schmuc k (Spitt a unte r Berufun g au f E z 2811-19) sind nirgend s angedeutet. Di e Deutung au f den „Rest" Heidentu m aber , de r den Leser n noch anhaft e (Gebser , Belser), setz t voraus , daß ρυπαρία wie περίσσεια mit κακία zu verbinde n is t — und da s is t angesicht s de r ethische n Bedeutun g von ρυπαρία nicht wahrscheinlich 1. Dan n wird ma n abe r a m beste n eine n abgeblaßten Sin n von περίσσεια vermuten, de r im Wert eine m Adjektivu m wie „reichlich " nah e kommt , etw a „al l di e viel e Schlechtigkeit" . έμφυτος λόγος —wenn έμφυτος hier wie bei Plato Sap 12io Ps. Phokylide s 128 Justin, Ap . II 8 1 Klemens Alex. , Strom . III 3 3 „angeboren", „natür ­ lich" hieße , s o müßt e man , stoische n Gedanke n folgend 2, etw a a n de n jedem gegebene n Teil de r Weltvernunft denken . S o haben in de r Tat Oec Theoph un d Dionysiu s erklärt . Abe r vo n de r Vernunf t würd e e s kau m heißen, da ß si e di e Seele n z u rette n verma g — ein Ausdruck , de r hie r offenbar eindeuti g eschatologisc h z u verstehen ist. Auch der in der Analyse festgestellte Übergan g zu m Them a „Höre n un d Tun " verbiete t di e Be ­ ziehung au f di e Vernunft un d forder t ein e solch e au f da s Wort , un d zwa r das „rettende " Wort , als o da s Evangelium 3 (s o auc h scho n Caten e un d Scholion). D a ma n mi t de r Bedeutun g „angeboren " i n diese m Fal l nicht s anfangen kan n und di e Übersetzun g „unentstellt " (Ewald ) nich t z u recht ­ fertigen ist , s o mu ß έμφυτος „eingepflanzt", „tiefgewurzelt " heißen 4. Wahrscheinlich folg t Ja k hie r eine m bereit s bestehende n christliche n Sprachgebrauch, den n Bar n 9V οίδε ν ό τή ν εμφυτο ν δωρεά ν τη ς διδαχή ς αύτοΰ vέμενος ε ν ήμΐν (also i n eine r Formel! ) weis t au f eine n solche n hin ; auch Bar n I 2 εμφυτον τη ς πνευματική ς δωρεά ς χάρι ν είλήφατ ε und Ps . Ignatius Ep h 17 2 εμφυτον τ ό περ ί v-εο υ παρά Χρίστο υ λαβόντε ς κριτήριο ν ist die Übersetzun g „eingepflanzt " unumgänglich . Abe r in de r Tat kan n ma n fragen, o b diese r vo n Ja k verwendet e Sprachgebrauc h nich t etw a vo n philosophischen Gedanke n übe r de n λόγος σπερματικό ς beeinflußt is t (s o C. Clemen, Religionsgesch. Erklärun g de s Neue n Testament s 21924, 40). Nach dem , wa s ic h obe n übe r εν πραύτητ ι gesagt habe , kan n de r Mah­ nung δέξασv·ε το ν λόγο ν hier kein e besonder s einschneidend e Bedeutun g 1 Gege n Scholio n S . 187 (und Catene ) τήν άμαρτία ν τή ν ρυπαίνουσα ν τό ν άνvρωπό ν φησι, τή ν ώ ς περιττή ν ούσα ν ε ν ήμΐ ν — aber auc h gege n Windisch s Übersetzung : „di e ganze Schmutzmass e de r Schlechtigkeit" . 2 Vgl . A . Bonhöffer , Epikte t un d da s Neu e Testamen t 1911, 97 . 3 Vo n de m seh r beliebte n Bewei s au s de m Sprachgebrauc h vo n lis sehe ic h ab . Bei de r literarische n Ar t de s Ja k is t au f solch e Zeugniss e au s andere n Sprüche n kei n Verlaß. Zude m is t de r Gedank e lis ein völli g anderer , un d hier , I21 , scheint i n ε'μφυτος λόγος doch ei n feste r Ausdruc k vorzuliegen . 4 S o erkläre n heut e di e meiste n (freilic h ohn e Beziehun g au f eine n bereit s feste n Sprachgebrauch); s o habe n auc h bo h s y di e Stell e verstanden . Di e lateinische n Über ­ setzungen (ff : genitum , s vulg : insitum ) sin d nich t eindeutig . F . Preisigke , Wörterbuc h der griechische n Papyrusurkunde n I 1925 , führt unte r έμφυτος den Cairo-Pap . Masp. 6,3 (6. Jh. n . Chr. ) an : τούτο τό εμφυτο ν εχ ω und übersetzt : „da s is t mi r i n Fleisc h un d Blu t übergegangen."

10 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

zukommen. Un d έμφυτος verbietet wieder , a n di e Annahm e de s Worte s bei de r Bekehrun g z u denken , den n ein e Prolepsi s — „nehmt e s s o auf , daß e s euc h einwächs t — (Calvin, d e Wette) würde mindesten s ein e prä­ dikative Stellun g vo n έμφυτος erfordern. Au s D t 301 δέξ η ει ς τη ν καρδία ν σου entnimmt man das Recht, auch hier „zu Herzen nehmen" oder ähnlic h zu übersetzen , abe r vielleich t is t auc h dies e Lösun g de r scho n vo n Bed a empfundenen Schwierigkeit zu scharfsinnig. Denn wenn δέξασvε τον έμφυτον λόγον gegenüber εν πραυτητι den unwesentlicheren Teil des Satzes bildet, so will δέχεσvαι τον λόγον vielleicht einfach das Christenleben umschreiben: seid sanftmütig, ihr, die ihr das Wort anhört (was doch schließlich immer wieder geschah). Die Übernahme geprägter Wendungen wie έμφυτος λόγος und viel­ leicht auc h δέχεσvοα τόν λόγον (IThess 16213 Lk8 1 3 Apg8 1 4 11 1)1 erklärt die Stelle einfache r al s di e Hypothes e verwickelte r Gedankengänge . V. 22 folgt di e Hauptmahnung : seid Täter de s Worts ! 2 S o ist z u über ­ setzen, weil γίνεσvαι hier wie sons t of t al s Ersat z fü r είναι auftritt, ποιητής λόγου gilt al s Semitismu s wi e IMak k 2v7 ποιητής το υ νόμου, und zwa r mi t Recht. Den n da s erste mußt e de m Grieche n vom Redner , da s zweite vo m Gesetzgeber gelten . Ei n abweichender , vo n beeinflußte r Sprachge ­ brauch 3 hat sich offenbar in jüdischen und dann in christlichen Gemeinde n eingebürgert; deswege n brauch t unse r Auto r nich t al s Jud e gebore n zu sein . De r Gegensat z Höre n — Tun spiel t gan z naturgemä ß dor t ein e Rolle, w o sittlich e Unterweisun g durc h mündlich e Predig t vermittel t wird, i n de r jüdisch-christliche n Religiorisgeschicht e als o be i de n Pro ­ pheten (E z 3332), im Geset z (D t 30sff.), i n de r Weisheitslehr e (Pro v 63 Sir 3i — an beide n Stelle n unte r Hinwei s au f di e Rettung) , be i Jesu s (Mt 724ff. Lk 647ff., auch Jo h 13i ? könnt e de r Umgebun g wege n al s Herrn ­ wort i n Betrach t kommen) , bei Paulu s (Rö m 2 13) un d be i de n Rabbinen 4 . Selbstbetrug is t da s bloß e Hören , sofer n ma n glaubt , da s Wor t könn e auch dan n noc h „retten" , παραλογιζόμενοι5 gehör t z u de m i n γίνεσ&ε 1 Ein e Untersuchun g übe r solche Termini de r Missionssprache von Gret e Gillet lieg t als ungedruckt e Heidelberge r Lizentiaten-Dissertatio n vor . 2 Di e Lesar t νόμου statt λόγου bei C c u . a. (auc h v . 23 bei einige n Zeugen ) erklär t sic h von v . 25 (vgl. auc h 4n ) aus . 3 Vgl . m i n HEW Jos 22s Neh 9 34 , Pirk e Aboth II 8a, Sifra Lev 20ιβ (Blatt 92d Weiß) ; ποίησις νόμο υ Sir 1920. 4 Pirk e Aboth 5i 4 werden vie r Arte n de r zu m Lehrhau s Gehende n beschrieben : we r geht, abe r nich t (nac h de m Gehörten ) tut , ha t de n Loh n für s Gehen ; we r umgekehr t handelt, ha t de n Loh n für s Tun ; we r geh t un d tut , is t ei n Frommer ; we r beide s unter ­ läßt, ei n Gottloser . Vgl. noc h Pirk e Aboth I17 : nicht da s Forsche n is t da s Wesentliche , sondern da s Tun, 39. is über Weishei t un d Tun, 4 s über Lernen , Lehren , Tun. Jüdische r Paränese folg t offenba r auc h Philo , wen n e r D e praem . e t poen . 79 p. 421 sagt έάν, φησί, τά ς vείας έντολά ς φυλάττητε καταπειvεΐς γινόμενο ι τοις προστάγμασ ι και τα διαγορευό­ μενα μη μέχρις ακοής καταδέχησvε, άλλα δια των του βίου πράξεων έπιτελήτε, πρώτην δωρεάν έξητε νίκην κατ ' έχvρων . 5 παραλογίζεσvα ι betrügen wi e LXX , Ko l 24, Ignat. Magn . 3 2 , vgl. auc h Epikur , Fragm. 523 Usener, zitier t be i Epikte t II 20 7 (parallel mi t έξαπατάν). So versteh t auc h

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liegenden Subjekt , nich t z u άκροαταί; denn andernfall s würd e auc h be i ποιηταί ein Partizipiu m z u erwarte n sein . In V. 23. 24 wird di e Mahnung zu m Tun mi t einem Vergleich erläutert , der vo n de n Erklärer n reichlic h belaste t worde n ist . I n de r Ta t leg t de r Anfang vo n v . 25 es nahe , de n Spiege l au f νόμος oder λόγος zu deuten ; dann komm t ma n dazu , auc h nac h de m Objek t z u fragen , da s diese r Spiegel wiedergibt ; schließlic h vergleich t ma n di e Ar t de s Sehen s un d findet s o de s Deuten s kei n Ende . Demgegenübe r is t z u betonen , da ß v. 25 an das Bild nu r anknüpf t (sieh e unten) , daß abe r de r Vergleich selbs t in v . 23.24 vollständig enthalte n ist , un d da ß i n diese n Sätze n — wie unte r den neuere n Interprete n woh l nu r Hofman n beton t ■— von eine m Ver ­ gleich de s λόγος mit de m Spiege l nicht s gesag t wird . De n springende n Punkt mach t v . 24 deutlich: we r nich t nac h de m „Wor t handelt , de m bleibt vo m Gehörte n soviel , wi e dem , de r sic h i m Spiege l beschaut , vo n seinem Spiegelbild : e r vergiß t es . Dabe i mu ß ma n di e partizipial e Ein ­ führung de s Bilde s beachten ; mi t de n Worte n „e r gleich t eine m Manne , der . . . beschaut“ soll offenba r alle s gesag t sein , un d v . 24 will nu r da s tertium comparationi s unterstreichen . Da s „Vergessen “ muß als o de r populären Meinung übe r de n Spiege l entsprechen , un d es ist jedenfalls de r übliche Blick in den Metall-Spiegel gemeint , nicht ein besonders flüchtiger . Die Aorist e i n v . 24 schildern demnac h de n gewöhnliche n Verlau f de r Dinge, un d s o werden wir si e als gnomisc h z u betrachten un d präsentisc h zu übersetze n habe n (vgl . I n un d Einl . § 5). Ob da s Perf . άπελήλυvεν seinen besondere n Sin n hat , is t mi r fraglich ; vielleich t is t e s lediglic h wegen de s Anklangs a n έπελάvετο hier im selbe n Sin n wie ei n gnomische r Aorist verwendet . Da s Bil d vo m Spiege l spiel t i n de r antike n Literatur , auch gerad e i n de r religiösen , ein e bedeutsam e Rolle 1 . Di e Verwendun g an unsere r Stell e berühr t sic h nich t mi t de n bekannte n Belegen 2 ; Ja k vulg unser e Stelle , währen d de r Übersetzun g vo n ff alite r consiliante s ei n ähnliche s Mißverständnis zugrund e lieg t wi e de m Scholio n S . 187 λογιζόμενοι καv· ' εαυτούς . 1 Vgl . di e Sammlunge n vo n Joh . Wei ß i m Kommenta r z u IKo r 13 12 , Mayor zu unserer Stelle , R . Reitzenstein , Histori a monachoru m u . Histori a Lausiaca , FRLAN T 24, 1916 , 244ff. Au s de m zunächs t liegende n Literaturkrei s vgl . Si r 12 n Sap 726 IKor 13i2 lKle m 362 Theophilus, A d Autol . I 2 Od. Sal. 13i un d zahlreich e Philo-Stellen . 2 Reitzenstei n a.a.O . 248f. findet allerding s da s Bil d vo m πνεύμα als Spiege l be i Ja k vorausgesetzt; daru m könn e Ja k i n I2 5 gleich di e verglichen e Sach e einsetzen , de n νόμος τέλειος, der ein e Bezeichnun g de s πνεύμα in un s sei . Abe r 1. Jak I2 5 gehör t ga r nich t mehr zu m eigentliche n Vergleich (sieh e oben) , 2. der νόμος τέλειος ist kein e Bezeichnun g des πνεύμα in uns . Allei n ic h notier e doc h di e vo n Reitzenstei n angeführt e Parallel e aus de m syrische n Wer k de s Zosimu s „Cercl e de s pretres " (Reitzenstei n 247 f. nac h Berthelot, L a chimi e a u moye n age II 1893) , wo e s vo n einem Z a u b e r s p ie g el heißt : l e miroir n'etait pa s dispos e dan s ce but, qu'un homm e s' y contemplä t materiellement ; car a u s s i t o t qu'i l q u i t t a i t l e m i r o i r , ä l'instan t i l p e r d a i t l a m e m o i r e d e s a p r o p r e i m a g e . Aber deswege n ha t Ja k doc h noc h nich t eine n Zauberspiege l gemein t und die Kenntnis dieser Vorstellung be i seinen Lesern vorausgesetzt. Ehe r mag Zosimus , der Autor au s de m 3./4 . Jh . n . Chr. , ein e populär e Meinung vo m Vergessen de s Spiegel ­ bildes, di e ih m vielleich t nich t meh r z u passe n schien , au f eine n Zauberspiege l einge 10* © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

hat solch e Bilde r i n de r Rege l übernommen ; ein e Abhängigkei t läß t sic h aber i n diese m Fal l bishe r noc h nich t nachweise n (vgl . di e vorig e Anm.) . Daß stat t το πρόσωπο ν αύτο υ gesagt wir d το πρ . τη ς γενέσεω ς αύτου , ist besser z u verstehen , wen n γένεσις etwas Wesentliche s hinzubringt . Dan n wird ma n πρόσωπον wie I n = „Aussehen" fasse n un d γένεσις nicht wi e manche Älter e mi t „Geburt" , sonder n mi t „Leben" , „Dasein " (s o di e meisten) ode r mi t „Natur " (Ropes) übersetzen 1 . Da ß de r Vergleic h gan z einfach is t un d sic h nu r au f di e Wertlosigkei t de s Hören s ohn e Tu n be ­ zieht, is t auc h gegenübe r V. 2 5 festzuhalten, de r allerding s da s i m Gleich ­ nis gebraucht e Bil d vo m Sehe n weite r verwendet , e s abe r mi t παραμείνας und vollends mit ακροατής (!) schleunigst wieder aufgibt. Da s ist die orientali­ sche Ar t de r Gleichnisausnutzung , di e unsere r abendländische n Logi k so seh r widerspricht ; jede m Lese r de s Neue n Testament s is t si e au s de n Bilderreden vo m Hirte n Jo h 10 bekannt. Ma n mu ß sic h durc h dies e Er ­ kenntnis warne n lasse n un d dar f nu n nich t etw a di e Allegorie , mi t de r der Auto r nu r spielt , pedantisc h durchführen , de n νόμος den Spiege l sei n lassen un d dies e Gleichun g dan n i n da s eigentlich e Gleichni s zurück ­ tragen. Di e Wendun g παρακύψας ει ς νόμο ν τέλειο ν vermittelt vielmeh r nu r den Anschluß ; für di e Weiterführun g de s Gedanken s ha t da s Gleichni s keine Bedeutun g mehr . De r Ausdruc k νόμος τέλειο ς ό της ελευvερία ς wird inhaltlich durc h de n Kontext vollkomme n erklärt . Den n mi t ό δε παρακύψας κτλ. soll ja , wi e ακροατής in de r Fortsetzun g zeigt , a n I2 2 angeknüpf t werden: de r παρακύψας ist de r Höre r de s Wortes , de r νόμος ist als o de r έμφυτος λόγος . Und welch e Gebot e sic h unse r Auto r al s Inhal t diese s νόμος denkt, zeig t I27 , zeigen auc h di e Ausführunge n 2i-i3 . Di e Erklärun g dieser Stelle n wir d ergeben , wi e νόμος hier z u verstehe n ist : al s Nor m christlicher Frömmigkeit . Die Formulierun g νόμος τέλειο ς ό της έλευv-ερία ς weist abe r au f gewiss e Ge ­ danken vorchristliche r Herkunft . Selbstverständlic h is t e s fast , da ß de r Jud e sein Geset z i m Gegensat z z u de n Gesetze n de r Heide n al s „vollkommen " be ­ zeichnen kan n un d wenigsten s mi t ähnliche m Ausdruc k bezeichne t hat . Vgl . Ps 18(19)8 Ps.Aristeas 31 δια το και φιλοσοφωτέραν είναι και άκέραιον την νομοvεσίαν ταύτην ω ς α ν ούσα ν vείαν. Der Gedank e vo m Geset z de r Freihei t abe r begegne t zunächst au f griechische m Boden . Di e Stoike r sin d e s j a vo r allem , di e de n Gedanken vo n de r Freihei t de s Weise n hervorgehobe n haben , vgl . de n Sat z bei Diogenes Laertius, Zeno 64 § 121, daß der Weise allein frei sei , die Schlechte n aber Knechte . Mi t de m Wort e Freihei t charakterisiere n si e eigentlic h de n Zu ­ stand, desse n Erkenntni s si e al s άλή&εια περί ευδαιμονία ς (Epiktet 1 432) preisen; schränkt haben. — Vgl. übrigen s mein e Anzeige Wochenschr . f . klass . Philologie 1916, 1037 ff. 1 Fü r γένεσις „Leben*' beruf t ma n sic h au f Sap 7s ουδείς γα ρ βασιλεύ ς έτέρα ν έσχε ν γενέσεως αρχή ν Judith 12is; ma n kan n noc h au f Ps . Aristides, Άπελλα γενεvλιακό ς 3027 Keil verweisen : οι παρελvόντες ήδ η σοι της γενέσεως ένιαυτοί . γένεσις = Natur, Kreatu r läßt sic h mi t de m philonischen Sprachgebrauc h belegen , z.B . D e post. Cain i 2 9 p. 231 Ό-εοΰ μέν Ιδιο ν ηρεμία κα ι στάσις , γενέσεω ς δ ε μετάβασί ς τ ε κα ι μεταβατικ ή πάσ α κίνησις . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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man les e di e Diatribe Epiktets IV 1 (ι ελεύvερο ς έστι ν ο ζών ω ς βούλεται , δ ν ούτ ' άναγκάσαι εστί ν ούτ ε κωλυσα ι ούτ ε βιάσασvαι , ο υ α ϊ ορμα ί ανεμπόδιστοι , α ϊ ορέξει ς έπιτευκτικαί, α ϊ έκκλίσει ς άπερίπτωτοι) . Sofern nu n abe r di e wahr e Weishei t i n dem Gehorsa m gege n jen e Weltvernunf t besteht , di e alle s regier t un d dere n Nichtachtung de n Mensche n nu r i n töricht e un d schädlich e Konflikt e hinein ­ führt, s o enthäl t i n de r Tat di e ethisch e Predig t de r Stoa , zuma l de r populäre n Stoa, di e Aufforderung z u eine m Gehorsam , de r de n Zustan d höchste r innere r Freiheit einschließt , vgl . Seneca, De vita beata 157 deo parer e liberta s est . Al s Beispiel solche r Freihei t erschein t be i Epikte t Diogenes , de r i n alle m fre i war , „οτι τ ο σωμάτιο ν έμο ν ού χ ηγούμαι , δτι ούδενό ς δέομαι, οτι 6 νόμος μο ι πάντ α έστ ι και άλλ ο ουδέν. " ταΰτ α ή ν τ α ελεύvερο ν εκείνο ν έάσαντ α (IV 1ΐ58, vgl. auc h 159 über Sokrates) . S o frag t de r Weis e be i allem , wa s übe r ih n verhäng t ist : ,,τίς δ' αυτ ό κα ι έπιπέπομφεν" ; ό ήγεμών ή ό στρατηγός, ή πόλις , ό της πόλεω ς ( = die Welt) νόμος, ,,δό ς ου ν αυτό* δε ι γά ρ μ ε αε ί τ ω νόμ ω πείvεσvα ι έ ν παντί " (Epiktet III 24ιο7). In richtige r Erkenntni s diese s Weltgesetze s solle n wi r τα ίδι α τηρειν , των αλλότριω ν μ ή άντιποιεΐσv-αι , άλλ α διδομένοι ς με ν χρήσvαι , μ η διδόμεν α δ ε μ η ποvεϊν (II 102Β), τ ο άκόλου&ο ν τ η φύσε ι πράττει ν ( Ι 26ι) . Der νόμος εις , der di e Welt beherrscht, ist der λόγος κοινός πάντων των νοερών ζώων (Mark Aurel VII 9·>). Und nac h diese m Geset z lebe n heiß t κατά τή ν ιδία ν φύσι ν ένεργει ν und is t de m Weisen, οιόν έστ ι τοι ς ήδυπα-Οοΰσι ν ή τρυφή (Mark Aure l X 332). Daß abe r di e Vorstellun g vo n eine m solche n Weltgesetz , desse n Befolgun g innere Freihei t verleiht , auc h au f jüdische m Bode n existenzfähi g ist , beweis t Philo. Au f de n erste n Blic k freilic h schein t de r Abstan d zwische n Sto a un d Judentum ungeheue r groß : hie r ein e monistisch e Denkweise , dor t di e Zwei ­ teilung i n Welt - un d Heilsgeschichte , di e mi t de r OfTenbarungsreligion gegebe n ist. Phil o ha t dies e Unterschied e nich t hinwegdebattiere n können , abe r e r ha t wenigstens ein e Brück e zwische n seine m jüdische n Glaube n un d seine r philo ­ sophischen Überzeugun g geschlagen . Ih m is t al s gläubige m Jude n da s Geset z höchste Autorität ; abe r wa s diese s Geset z gebietet , is t s o vernüftig , wi e e s de r philosophisch Gebildet e nu r wünsche n kan n (ma n acht e au f de n Ausdruc k είκότως in de r Gesetzesparaphras e z.B . D e decalog o 13 p. 182). So bring t e s Philo fertig , nich t nu r di e Patriarche n al s Vertreter de r νόμοι άγραφοι 1 darzu ­ stellen (D e decalog o 1 p. 180), sondern auc h z u behaupten , da ß de r gesetzes ­ treue Mann sei n Lebe n i n Übereinstimmun g mi t de r φύσις (im stoische n Sinn ) führe, als o di e stoisch e Forderun g erfülle : . . . ως κα ι το υ κόσμο υ τ ω νόμ ω κα ι του νόμο υ τ ω κόσμ ω συναδοντο ς κα ι το υ νομίμο υ ανδρό ς εύ&ύ ς όντο ς κοσμοπολίτο υ προς τ ο βούλημ α τη ς φύσεω ς τά ς πράξει ς άπευv-ύνοντο ς (De opifici o mund i 3 p . 1 ) oder τον χρησόμενον τοι ς νόμοι ς (die mosaische n Gesetze ) άκολουίΚαν φύσεω ς (die Übereinstimmung mi t de r Natur i m stoische n Sinn ) άσπασόμενον και βιωσόμενο ν κατά τή ν το υ δλο υ διάταξι ν (die Weltordnung ) αρμονία κα ι συμφωνί α προ ς έργ α λόγοον κα ι προ ς λόγου ς έργω ν (Vita Mosi s I I 4 8 p . 141 ) und weite r τών γου ν έ ν μέρει διατεταγμένω ν (die speciale s leges der mosaische n Gesetzgebung ) τάς δυνάμεις εί τις ακριβώ ς έξετάζειν έv-ελήσειεν, εύρήσει της του παντός αρμονία ς έφιεμέ ­ νας κα ι τ ω λόγ ω τη ς άιδίο υ φύσεω ς (die stoisch e W'eltvernunft ) συναδούσας (Vita Mos. II 5 2 p . 142) . Und i n diese m Zusammenhan g führ t Phil o nu n auc h aus , daß Mose s di e Mensche n nich t wi e Sklave n behandelt , wi e e s ander e Gesetz 1 Übe r diese n Begrif f vgl . R . Hirzel i n de n Abhandl. d . Sachs . Ges . d. Wiss. , phil ­ hist. Klass e 1903, Nr. 1.

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Erklärung

geber taten , sonder n υποτίvεται, κα ι παρηγορε ί τ ο πλέο ν ή κελεύει , daß e s sein e Absicht ist , προτρέψασ&αι . . . μάλλον ή βιάσασ&α ι (Vita Mos . 51 p . 142) . Das demonstriert e r auc h a n de n Verhältnisse n de r Stadtstaaten ; diejenigen , di e Gesetze z u ihre n Hüter n haben , sin d frei , un d ebens o ist' s be i de n Menschen : δσοι μετ ά νόμο υ ζώσιν , ελεύvερο ι (Quod omni s probu s libe r 4 5 p . 452). Inwieweit Philos Gedanken i m Judentu m seiner Zeit ei n Ech o gefunde n haben, ma g fraglic h sein . Da ß abe r di e im Grund e stoisch e Auffassung vo n de r Harmonie de s mosaische n Gesetze s mi t de m Weltganze n auc h eine m ander s gestimmten Jude n de r Zei t möglic h war , beweis t Josephus 1 , de r di e Einhei t des Tempels, als o ein e Gesetzesvorschrift , au s de m Verhältnis Gotte s zu r Welt , also kosmisch , ableite t un d dies e Ableitung noc h daz u mi t eine m griechische n Sprichwort (Home r ρ 218) begründet: εις ναό ς ενό ς vεο ύ (φίλο ν γα ρ αε ί παντ ί τ ο δμοιον), κοινό ς απάντω ν κοινο ύ vεο ύ απάντω ν (C. Apionem II § 193 Niese) 2 . Un d wie de r Gedank e vo n de r Freihei t de s Weise n sein e jüdisch e Ausprägun g (vo n Philo abgesehen) erhielt , zeig t 4Mak k 142, wo di e Vernunftgedanken de r siebe n Märtyrer fü r da s Geset z al s ελευvέρων έλευvερώτατο ι gepriesen werden . Auf de m Bode n de s Urchristentum s schein t fü r ein e solch e Betrachtungs ­ weise auf den ersten Blick kei n Raum z u sein. Die Predig t Jes u setz t die jüdisch e Religion vorau s un d bedar f daru m keine r Apologi e de s Gesetzes . Un d de r Kampf, de n Paulu s u m di e Freihei t vo m Geset z führt , is t j a gerad e durc h di e Einsicht bedingt , da ß da s Geset z di e Mensche n i n Unfreihei t erhalte n hab e (Gal 4iff.) . D a die s Geset z nac h Paulu s nich t gehalte n wird , noc h gehalte n werden kann , s o is t be i de m Aposte l nicht s vo n eine r Harmoni e zwische n Weltordnung un d Geset z z u spüren ; da s Geset z is t nu r fü r eine n bestimmte n Zeitraum diese m eine n Vol k gegeben , e s is t nu r „danebe n hineingekommen " (Rom 520, s. auc h Ga l 3i9ff.). Da ß nebe n diese r Gedankenreih e auc h di e ander e bei Paulu s vorkommt , di e wi r i n de r Ta t al s stoisc h beeinfluß t anspreche n müssen, vo m Tu n de r Gesetzeswerk e durc h di e Heiden , di e da s Geset z nich t haben (Ro m 2i4S.), se i nu r erwähnt ; diese r Gedank e wir d wenigsten s i n de n Bi\ ^fen des Apostels nur gelegentlich und in der Polemik gegen Juden angerührt . Allein wi r verfalle n nu r z u leich t de m allerding s durc h di e Art de r urschrist ­ lichen Überlieferun g gestützte n Irrtum , da ß Paulu s all e Strömunge n de s Ur 1 Hierhe r gehör t vielleich t auc h de r au f R . Josua, de n Soh n Levi s (Anf . d . 3. Jh.s) zurückgeführte Spruch , da ß nu r fre i sei , we r sic h mi t de r Thor a beschäftige , Pirk e Aboth 62. Vgl. auc h Pirk e Aboth 3O : Wer das Joch der Thora auf sich nimmt, dem wird das Joc h de s Staate s un d de r irdische n Verhältniss e abgenommen . Natürlic h is t auc h spontane Entstehun g diese r Gedanke n seh r wohl möglich .

2 Vgl . auc h Philo , D e spec. leg. I 6 7 p. 223. Daß diese r Gedank e un d dies e Formu ­ lierung stoisc h sind , zeig t di e Parallel e M. Aurel VII 9 2 κόσμος τ ε γα ρ ει ς ε ξ απάντω ν κα ι νεός ει ς δι α πάντω ν κα ι ουσί α μί α κα ι νόμο ς εις , λόγος κοινό ς πάντω ν τω ν νοερώ ν ζώων , κα ι αλήθεια μία , εΐγ ε κα ι τελειότη ς μί α τω ν ομογενώ ν κα ΐ το υ αύτο ΰ λόγο υ μετεχόντω ν ζώων . Daß diese Gedanken in s Christentum hineingewirk t haben , glaube ic h anEph4 4ff . gezeig t zu habe n i n de m Aufsatz : Di e Christianisierun g eine r hellenistische n Formel , Neu e Jahrb. f. d . klass . Altertum 1915, 22 4 f f . Vgl. auchM . Dibelius , HNT 12: An die Kolosser , Epheser, a n Philemon, 31953 (bearb . vo n H . Greeven ) z u Ep h 4uf. — Daß 1Q S X 6.8.11 ΠΤΊΠ pin als „Geset z de r Freihei t z u übersetze n sei , wir d behaupte t vo n E . Stauffer , ThLZ 77, 1952 , 527—532 , bestritten vo n W . Nauck , ZN W 46, 1955 , 138—140 , der di e Bedeutung le x insculpt a verteidigt . Vgl . noc h F . Nötscher, „Geset z de r Freiheit “ i m Neuen Testamen t un d i n de r Mönchsgemeinde a m Tote n Meer , Biblic a 34, 1953 , H. 2.

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Christentums beeinfluß t habe . E s ist die s ei n Irrtum, den n vor , nebe n un d nac h Paulus ha t e s Gemeinde n gegeben , di e ih r Hei l nich t mi t de r überwältigende n und vo n de n Viele n überhaup t nich t nachzuahmende n Kraf t de s Paulu s au f den Glaube n allei n gestell t hatte n un d di e daru m auc h nich t mi t de r unheim ­ lichen Konsequen z de s Paulu s jegliche s Vertraue n au f di e Werk e au s de m Bereich ihre r Frömmigkei t verbannten . E s sin d da s vo r alle m di e Gemeinde n gewesen, be i dene n sic h de r Bruc h mi t de m Judentu m nich t i n de n schroffe n Formen vollzog , di e wi r au s de n Paulus-Briefe n kennen . Wi r brauche n blo ß daran z u denken , da ß di e Gemeinde n i n Antiochie n un d Rom , woh l auc h i n Tarsus un d Alexandrien , au s de n Kreise n de s Diasporajudentum s herausge ­ wachsen sind . Di e Polemi k gege n di e Heidengötter , de r Glaub e a n de n eine n unsichtbaren geistige n Gott , de r de r Schöpfe r de s All s ist , di e Forderun g de s sittlich reine n Leben s — das verban d dies e Christe n mi t diese n Juden . Wa s si e von ihne n unterschied , is t deutlich : si e ware n nich t meh r gebunde n a n de n Buchstaben de s Alte n Testaments , si e brauchte n nicht , wi e Phil o die s geta n hatte, de n Ritualismu s de s Gesetze s durc h allegorisch e Umdeutun g z u be ­ seitigen. Si e hatte n i n Jesu s de n Messia s gefunden ; sein e Autoritä t ergänzte , überstrahlte un d verdrängt e schließlic h di e de r Thora . S o konnt e ma n gerad e in diese n Kreise n daz u gelangen , Jes u Wort e un d di e darau s entwickelt e ode r daran angeschlossen e Pflichtenlehr e al s ,,neues Geset z aufzufassen 1. Den beste n Bewei s dafür , da ß ma n i n de n fragliche n Gemeinde n s o gedach t hat, liefer t ein e Tatsache : ma n ha t di e Wort e Jes u gesammelt , u m si e al s Lebensregel z u benutzen 2 : s o entstan d z.B . di e Sammlun g vo n Sprüche n Jesu , die Matthäu s al s Bergpredig t (5—7), Lukas al s Feldred e (620fr. ) ausgestalte t haben. Di e Wort e de s Herr n widerstrebte n diese m Gebrauc h durc h di e Ge ­ meinden nicht ; i m Gegenteil , si e gabe n ih n ehe r a n di e Hand . Jesu s hatt e j a selbst gelegentlic h vo n eine r Zusammenfassun g de s Gesetze s i n seine n Worte n geredet (Mt 7 12 ; M k 12 28-31 = Mt 12 28-31). Auc h di e a n de n Anfan g de r Ge ­ setzesauslegung i n de r Bergpredig t gestellte n programmatische n Wort e Mt 5 17-20 , dere n Ursprünglichkei t un d dere n richtige s Verständni s i m Mund e Jesu bekanntlic h verschiede n beurteil t werde n kann , gebe n doc h mindesten s des Sammler s Meinung übe r di e folgenden Sprüch e wieder. Unte r de m Einflu ß des Paulu s is t diese s Sammlungswer k keinesfall s zustand e gekommen ; di e Stelle 2Ko r 5 16 dürfe n wi r woh l au f ein e grundsätzlic h ander e Stimmun g deuten; abe r l K o r 7 1 0 . 2 5 schein t z u verraten , da ß ma n zu r Zei t de s Paulu s bereits Herrnwort e i n de m angedeutete n Sin n verwendete , wen n auc h die Paulus-Briefe selte n genu g vo n ihne n Gebrauc h machen . Gan z ander s i n de n aus de m Diasporajudentu m herausgewachsene n Gemeinden . Scho n da s helleni ­ sierte Judentu m hatt e be i seine r Propagand a de r Tenden z zu r Vereinfachun g und Konzentratio n de r gesetzliche n Forderun g Rau m gegeben ; di e christ ­ lichen Gemeinde n konnte n au f diese m Weg e noc h vie l weite r gehen , wei l si e 1 Ma n verwechsl e dami t nich t de n vo n Paulu s R ö 82 gebrauchten Ausdruc k ο νόμος του ττνεύματο ς τη ς ζωής , der ein e unte r rhetorische m Zwan g entstanden e Antithes e z u ό νόμο ς τη ς άμαρτίας κα ΐ το ϋ ύ νάτου ist; ähnlic h is t auc h lKor9 2 1 έννομος Χρίστο υ zu beurteilen. Dagege n folg t Paulu s gelegentlic h i n de r Paränes e — wo e r ebe n wenige r original ist , vgl . Einl . § 1 — dem Sprachgebrauc h de r Gemeinde n un d rede t vo n mög ­ licher Gesetzeserfüllung : Ga l 62, vgl. auc h 5 14.23 . 2 Vgl . mein e Schrift : Di e Formgeschicht e de s Evangelium s 2 1933, 234ff.

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Erklärung

an de r Las t de s Ritualismu s nich t meh r z u trage n hatten . Da ß si e dabe i a n da s Judentum anknüpften , zeig t di e christlich e Benutzun g un d Verarbeitun g de r jüdischen Sittenrege l vo n de n beide n Wege n Didach e 1 ff. Barnaba s .18 ff. Entschränktes Diasporajudentu m ha t ma n diese s Christentu m nich t mi t Un ­ recht genannt 1 . Vgl . Einleitun g S . 64. Auf diese m Bode n ist auch unser Schrittstück , de r jakobus-Bnef, entstanden . Die Anlag e wenigsten s einzelne r seine r Teil e entsprich t de r eine s jüdische n Spruchbuchs, un d auc h inhaltlic h beruh t viele s au f bewußte r ode r unbewußte r Übernahme jüdische r Weisheitstradition . Dies e Ar t Literatu r (vgl . auc h di e Mandata de s Hermas-Buches ) is t nu r möglich , wen n da s Christentu m i n diese n Kreisen ei n neue s Geset z bedeutete , vgl . Barnabas 26 ό καινός νόμο ς το υ κυρίο υ ημών Ίησοΰ Χρίστου , άνευ ζυγού ανάγκης ών , und Irenäus IV 344 , wo libertatis le x das Evangeliu m bezeichnet . Andrerseit s is t di e gänzlich e Ignorierun g de r Gesetzesfrage durc h Ja k — die auc h 2 14ff. nich t behandel t wir d — die Außer ­ achtlassung auc h selbs t de r Möglichkei t rituelle r Gebot e nu r erklärlich , wen n dieses Geset z wirklic h al s da s vollendet e Sittengeset z empfunde n wurde , mit ­ hin — stoisch gedach t — als ei n Geset z de r wahrhaf t Freien , ode r — um de n Ausdruck unsere s Briefe s z u gebrauche n — als ei n νόμος τέλειος τη ς ελευερίας , vgl. auc h νόμος ελευνερίας 2 12 (übe r 2 8 s . z . St.). Leichtlich könne n stoisch e Gedanken , wie di e oben skizzierten, dies e Formu ­ lierung beeinfluß t haben ; zuma l au f de m Umwe g übe r da s Diasporajudentum , dessen Missionsterminologie sicher , wie jed e Missionsterminologie, de n Bedürf ­ nissen de r z u missionierende n Mensche n wei t entgegenkam . Abe r e s is t mi t solcher Annahm e auc h nich t ausgeschlossen , da ß Ja k selbst , de r de n Ausdruc k übernahm, scho n au f de n Kamp f de s Paulu s u m di e Freihei t vo m Gesetz e zurückblickt un d sic h nun , da vo m jüdische n Geset z he r kein e Mißverständ ­ nisse meh r drohen , getraut , di e neu e christlich e Nor m wiederu m Geset z z u heißen, nu r ebe n „vollkommenes " un d „Freiheitsgesetz " — etwa i m Sin n vo n Gal 5 13. Vo n unsere r Stell e au s kan n di e Chronologi e de s Ja k (vgl . Einleitun g § 7) nicht sichergestell t werden ; nu r da s dürfe n wi r behaupten , da ß de r Aus ­ druck blo ß da gepräg t werde n konnte , w o ma n vo r seine r falsche n Deutun g durch Judaiste n siche r war , entwede r wei l judaistisch e Einflüss e i n de n betr . Kreisen überhaup t nich t wirksa m ware n ode r wei l di e Judaiste n kein e Gefah r mehr bildeten . Die Ähnlichkei t de r Komposit a παρακύψας — παραμείνας ist vielleich t kein Zufall ; wa s mi t παραμένειν gemeint ist , wir d noc h deutliche r durc h ein de m Subjek t beigordnete s Partizipiu m (desse n Konstruktio n di e Koine-Zeugen, di e noc h ei n ούτος vor παραμείνας einfügen, offenba r ändern wollen) : „und nich t ei n vergeßliche r Höre r is t (γενόμενος), sondern ein folgsame r Täter. " S o etw a müsse n wi r di e Antithes e de r beide n geni ­ tivischen Ausdrück e i m Deutsche n nachbilden . De r erst e Geniti v ersetz t das Adjektivum ; übe r di e hie r auftauchend e Hebraismen-Frag e vgl . Einl . S. 55 f. un d Blaß-Debrunner 11 § 165. Auch de r zweite genitivische Ausdruc k ist nich t klassisch , sieh e z u 1 22 . Di e Wendun g is t offenba r unte r de m rhetorischen Zwan g zustand e gekommen , di e Antithes e z u ακροατής .1

W. Bousset, Kyrio s Christo s 41935, 289. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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έπιλησμονής zu bilden; die s Vorbild macht e auch hier einen Geniti v nötig ; syntaktisch is t e s ei n Genitivu s objectivus , rhetorisc h abe r doc h ein e Parallele z u jene m Ausdruck. I m Deutsche n is t als o ei n passende s Adjek ­ tivum einzusetzen 1. Wen n ma n a n de n Gebrauc h vo n μακάριος = Ή# Κ in der jüdischen Literatur denkt , wird ma n geneigt sein , έσται als logische s Futurum z u verstehe n (i m Deutsche n nahez u Gegenwart ) un d nich t unter Berufun g au f 1 21 eschatologisc h z u deuten , ν bezeichnet de n be ­ gleitenden Umstand , indirek t aber , d a da s Ganz e ei n lobende s Urtei l ausspricht, desse n Grund : „Hei l ih m be i seine m Tun. " V. 26. Über da s Fehle n de s Zusammenhang s s . di e Analyse . Da ß ma n sich bemüh t hat , di e mangelnd e Verbindun g z u ergänzen , scheine n di e Varianten anzudeuten: δέ hinter ει (C Ρ 0173 33. 1175 . 1739. ff s vulg boh ) will de n Spruc h gege n da s Vorhergehend e besse r abheben , έν ύμΐ ν nach είναι (Koine-Zeugen ψ ) ihn de m Briefto n besse r einfügen . De r Spruc h ist vo n de m be i Ja k of t z u bemerkende n (vgl . S . 71) Eifer gege n all e di e Frömmigkeit getragen , di e nicht zu r sittliche n Läuterun g führt , di e grob e sittliche Fehle r dulde t un d daru m unech t ist . Ma n dar f danac h nich t ei n allzu pessimistisches Bil d de r ,,zweiten Generation " entwerfen , s . d. Einl. ; solche Polemi k wa r woh l z u keine r Zei t unangebrach t — und doc h wir d man zugeben , da ß ein e solch e Scheidun g vo n „Frommen “ un d anderen , wie si e de r Gebrauc h de s Worte s νρήσκος andeutet, nich t i n de r Zei t de r Missionierung, sonder n ehe r au f de m Bode n konsolidierte r Gemeinde n vorauszusetzen ist . Da s nu r i n diese m Tex t belegt e Wor t νρήσκος wird uns durc h νρησκεία verständlich, e s handel t sic h u m de n Fromme n i n Anführungszeichen, de n nich t di e fromm e Gesinnung , sonder n di e Er ­ füllung de r religiöse n d.h . nac h antike m Denke n de r kultische n Pflichte n — dies is t de r Sin n vo n νρησκεία — auszeichnet. Di e Frage , welch e Pflichten da s sind , wir d jeweil s nac h de m Gesamturtei l übe r de n Brie f entschieden, vgl . z u 1 27. Be i χαλιναγωγεΐν (s. Herma s Mand. XII 1 1) wir d das Bil d (sieh e darübe r de n Kommenta r z u 3 2 vielleich t ga r nich t meh r besonders star k empfunden . Vo m Selbstbetru g is t hie r i n ähnliche m Sin n wie 1 22 die Rede; e r kommt zustande , wei l de r Betreffende ei n ,,Frommer“ zu sei n wähnt, obwoh l e r nich t einma l di e Zung e zügel n kann . Den n so , mit obwohl , is t da s erst e un d als o auc h da s zweit e Part , aufzulösen 2, obgleich άπατων, weil e s da s Urtei l ausspricht , sachlic h i n de n Nachsat z gehört. Di e Ungenauigkei t de r Konstruktio n erklär t sic h mi t de m Be ­ streben, eine n doppelte n Gegensat z einzuführen : — μη χαλιναγω­ γών und δοκεΐ — απατών. 1 Luthe r ha t da s nich t getan , ha t abe r auc h i m Rhythmu s de s Spruche s ein e Lück e gelassen: „un d is t nich t ei n vergeßliche r Hörer , sonder n ei n Täter. " Herde r übersetzt : „kein Höre r zu r Vergessenheit , sonder n Täte r i m Werk. " 2 Hofman n lös t mi t „indem " auf : de r Wah n besteh e darin, daß ma n die Frömmigkei t zum Geschwät z mache . Aber die s steh t ebe n nich t da ; vo n jede r spezielle n Fassun g de s Zügeins de r Zung e is t vielmeh r abzusehen .

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Erklärung

Das Proble m vo n V. 27 besteht darin , da ß — wie vo r alle m Windisc h deutlich gezeigt ha t — die Erklärun g vo m Verständnis de s ganzen Briefe s abhängig ist . Isolier t ma n de n Vers , s o kan n ma n ih n seh r woh l jüdisc h interpretieren: di e Bezeichnun g „Got t de r (und ) Vate r is t jüdisch 1 , di e Witwen- un d Waisenfürsorg e wir d scho n vo n de n Prophete n gefordert 2 , die Verwendung vo n κόσμος im Sinn e de r „arge n böse n Welt “ erschein t nach Hen 48 7 sehr wohl möglich, und άσπιλος kann ritualistisch verstande n werden. I m Munde eine s Jude n würd e e s bedeuten : di e jüdische n Rein ­ heitsgesetze halten ; i m Mund e eine s strenge n Judenchristen : si e beob ­ achten gerad e i m Verkeh r mi t Heidenchristen . I n diese m Fal l kan n ma n gut di e pseudoklementinische n Homilie n 134 heranziehen , w o Petru s της ημετέρα ς νρησκείας τη ν πολιτεία ν schildert. Nac h de m Gebo t de r Gottes-(und Eltern-)Verehrun g heiß t e s d a πρδς τούτοι ς δ ε άδιαφόρω ς μ η βιουντες τραπέζη ς ε ννών ού κ άπολαύομεν , άτ ε δ η ουδ έ συνεστιασ ναι αύτοΐ ς δυνάμενοι, δια τδ άκανάρτως αυτού ς βιοΰν . . . νρησκεία γα ρ διαφερόντως τούτο ποιούμεν. Gegen dies e jüdisch e ode r judenchnstlich e Interpretatio n läß t sic h abe r ein durchschlagende s Bedenke n erheben . Di e Beachtun g de r Reinheits ­ gebote is t ei n wesentliche s Hauptstüc k jüdische r Frömmigkeit ; vollend s für de n Judenchriste n is t di e Reinheitsfrag e ei n Proble m erste r Ordnung . Hätten wi r e s mi t eine m Jude n z u tu n (sieh e Einleitun g § 3), so würde n wir erwarten , da ß entwede r a n unsere r Stell e ode r be i de m Beispie l au s der συναγωγή 22ff. ode r unte r de n Einzelmahnunge n Kap . 4. 5 die hie r nur angedeutet e Forderun g präzisier t würde . Noc h unmögliche r abe r er ­ scheint es , unser e Stell e vo n eine m Judenchriste n strenge r Observan z abzuleiten. Den n fü r ih n stan d di e Reinheit s frage i m Vordergrun d de s Interesses; e r konnt e άσπιλον έαυτο ν τηρεΐ ν άπ δ το υ κόσμο υ nicht denken , ohne da ß ih m de s Heidenproblem s ganze r Erns t vo r di e Seel e tra t — es sei denn , da ß e r vo r de m Begin n jegliche r Heidenmissio n geschriebe n hätte (abe r dies e Annahm e is t nich t durchführbar , s . Einl . S . 31. 39). Und vo n jene m Proble m de s Verkehrs mi t de n Heide n läß t weder unser e Stelle noc h überhaup t de r ganz e Jak-Brie f etwa s verlauten . Daru m is t άσπιλος durchaus au f seine n ethische n Sin n z u beschränken . S o erheb t sich vo n hie r au s auc h ei n schwere s Bedenke n gege n di e Echthei t de s 1 lChron29 1 0 Sa p 216 3Mak k 57 Philo , Leg . all . II 67 , p. 78; für Josephu s Tgl . A . Schlatter, Wie sprac h Josephu s vo n Gott , BFT h 1910/1, 14 . 2 Vgl . Je s 1 17 Je r 528 E z 227 Sac h 7 10. Auch i n de n andere n Bücher n de s Alten Testa ­ ments spiel t de r Schut z de r (Fremdlinge, ) Witwe n un d Waise n ein e groß e Rolle : D t 1018 14 28 1 6 11.14 24 17-21 26 12.13 27 19 P s l 0 1 4 . 1 8 68 5 94 6 146 9 Prov23 1 0 Si r 4 10 32(35) 17 vgl. auch Philo , De spec. leg. I 308. 310, p. 258; IV 176 , p. 365. In die christliche Paränes e ist er ebenfalls übernommen : Ign . Smyrn . 62 Hermas Vis. II 4 3 Barn. 202 (dazu Windisch , HNT Erg. Bd.); Aristides Apol. 157. Vgl. auch A. v. Harnack, Mission un d Ausbreitung I, 4 1924, 184fT . S o allgemei n gal t da s Gebo t de r Unterstützun g vo n Witwe n un d Waisen , daß darau s bereit s unberechtigt e Ansprüch e entstehe n konnten , lTi m 5 8, vgl . Harnac k a.a.O. 186 A. 3.

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Jak 127

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Schriftstücks, den n zu dem Wenigen, was uns von Jakobus dem Gerechte n bezeugt ist , gehör t Ga l 2 12 : die Stellungnahm e de s Herrnbruder s gege n die Tischgemeinschaf t mi t de n Heiden . Vgl . Einleitun g S . 31 f. So habe n wi r de n Spruc h au f de m Bode n eine s vo m jüdische n Geset z frei gewordene n Christentum s z u verstehen . E r gib t dan n zugleic h eine n wertvollen Kommenta r z u de m vollkommene n Geset z de r Freihei t v . 25. Scheint e r auch zunächst mi t diese m Vers nu r äußerlic h verbunde n (s . di e Analyse), s o is t doc h kei n Zweifel , da ß e r sachlic h zu m Grundgedanke n des Abschnitt s zurücklenkt : Sei d Täte r de s Worts ! Dies e praktisch e Richtung de r Verse (und des Jak überhaupt ) bezeugt un s ei n Christentum , das di e Bewährun g seine s Glauben s — wie Paulu s sage n würde : i n de r Frucht de s Geiste s (Ga l 522) — in eine m tätige n Lebe n de r Bruderlieb e und de r sittliche n Reinhei t sieht . Da ß de r Ja k dabe i nich t allei n steht , zeigen ander e Stelle n ähnliche r Tenden z (άσπιλος Hermas Vis . IV 3 5 , Waisen un d Witwe n Herma s Mand. VIII 10 , Sim . I 8 , Polykarp 61, Barn 2Ο2), in denen die christliche Paränes e offenba r a n die ritenfremde ethisch e Predigt de r Prophete n (sieh e di e vorige Anm.) anknüpft . Dies e Richtun g getraut sic h nun , i n volle r Unbefangenhei t di e vo n Paulu s un d seine n Gemeinden hei ß umstrittene n Termin i z u gebrauchen , i m Bewußtsei n dessen, daß auf dem Boden der neuen Menschheit, de r Christen, auch diese Ausdrücke neue r Inhalt e vol l werden : i n solche m Sin n rede t ma n vo n νόμος, έργο ν und νρησκεία. Wie innerlic h nah e di e a n unsere r Stell e bezeugt e Gesinnun g de m Evangelium Jes u ist , sieh t jeder ; di e Verwandtschaf t is t aber , wi e mi r scheint, doppel t bedingt . E r s t l i c h is t e s ein e Verwandtschaft de r Intui ­ tion: nich t di e Erörterung schwierige r Problem e (be i Jesus: de s Gesetzes, bei Jak : de r Frage n wi e de r 2 14ff. abgelehnten ) führ t z u Gott , sonder n das einfachste von der Welt: ein gottwohlgefälliges Leben. Solange es leben­ diges Christentu m au f Erde n gibt , wird dies e intuiti v erfaßt e Wahrhei t gerade i n kritische n Zeite n sic h Geltun g verschaffen ; un d solang e dies e heilbringenden Reduktione n nich t ausbleiben , wir d da s Christentu m im ­ stande sein , breitest e Masse n innerlic h z u bewegen . Unse r Auto r un d seine Gesinnungsgenosse n stehe n übrigen s auc h i n de r damalige n Wel t nicht allein . Gerad e di e praktisch e Wendun g de r philosophische n Propa ­ ganda in der Popularphilosophi e erstrebt e die Durchdringung de s Alltags­ lebens mi t de m Geis t sittliche r Wahrhaftigkei t un d Lauterkeit , un d auc h sie erreicht e ein e gewiss e au f Intuitio n beruhend e Verwandtschaf t de r Haltung (nich t de r Begründung! ) mi t de r i m Evangeliu m geforderte n Lebensweise1. Un d auc h di e Vergeistigun g de r Mystik , wi e si e sic h 1 Ic h zitier e zu r Charakteristi k da s etwa s weitgehend e Wor t vo n U . v. Wilamowitz , Griech. Literatur u. Sprache 31924 (Kultur der Gegenwart I 8) 169 über Epiktet: „Schwer ­ lich gibt es einen Christen der alten Kirche , der der wirklichen Lehr e Jesu , wie sie bei den Synoptikern steht , s o nah e käm e wi e diese r Phryger. " Ma n vergleich e auc h da s i n de r Formulierung unsere r Stell e verwandt e Wor t de s Kaiser s Mar k Aure l (II 13 2 ν εραπεία

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Analyse

unserem Aug e be i Poseidonios , Philo , i n de n hermetische n Schrifte n darstellt, verma g diese n Zu g de r Zei t zu r Bewährun g i m Lebe n gelegent ­ lich z u stützen 1 ; s o lese n wi r den n auc h Corp . Herrn. 1223 di e best e Parallele z u unsere r Stelle : έν δέ τω παντ ί ο ύδέν έστιν δ μή εστίν (sc. ό νεός). . . . πάν γα ρ εστίν , τ ο δ ε πά ν δι α πάντω ν κα ι περ ί πάντα , τούτο ν το ν λογον , ώ τέκνον , προσκυνεί , κα ι θ-ρήκσευε . θρησκεί α δ έ το ύ θεο ΰ μί α εστί , μ ή είναι . κακόν. Hier ergib t sic h di e Ableitun g de r Forderun g au s de m pantheisti ­ schen Gottesbegrif f wi e be i de r stoische n Predig t vo m Geset z au s de m Monismus, s . Exkur s z u 1 25 . O b Ja k eine n Hauc h diese r geistige n Be­ wegungen, de r Popularphilosophi e ode r de r platonisierende n Stoa , ver ­ spürt hat , vermöge n wi r kau m z u sage n (s . abe r Einleitun g S . 42f.). Seiner ganze n Diktio n un d auc h de m Inahl t seine r Schrif t nac h schein t er vo r alle m de m literarische n Erb e de s Judentum s nahe . Un d i m Verei n damit möge n ihn , wi e mindesten s ein e Stell e i m Brief e (5 12) andeutet , di e in de r Gemeind e überlieferte n Wort e Jes u star k beeinfluß t haben . Die s ist de r zweit e Grun d fü r di e Verwandtschaf t gerad e de s Gedanken s unserer Stell e mi t de m Evangelium : „Jak " is t Jesu s nich t nu r durc h Intuition nahegekommen , sonder n ha t ih n auc h durc h di e Überlieferun g kennengelernt (s . Einleitung S . 45 f.). Un d s o lassen sic h gerade vo n de m schlichten Wor t 1 27 au s Linie n ziehen , welch e di e eigenartig e religions ­ geschichtliche Stellun g de s Ja k bezeichnen : sein e Wort e atme n de n Geis t des Evangelium s wi e de r jüdische n Spruchweisheit ; si e verrate n nicht s von de m Bruc h mi t de m Judentu m un d stehe n doc h s o außerhal b de s jüdischen Ritualismus, daß sie sich inhaltlich mit den praktischen Losunge n berühren, wi e si e di e philosophisch e Religio n de r Zei t z u präge n weiß . 3 , u b h a δ l u n g : νom unfehe n bee derfo n 2

1-13

Analyse Jeder de r dre i Abschnitt e 2 1ff . 214ff.. 3 1ff. wird durc h ein e Mahnung bzw . (in 214) ein e di e Mahnung enthaltend e rhetorisch e Frag e eingeleitet ; dies e Mahnung gib t i n alle n dre i Fälle n da s leitend e Interess e de s Abschnitt s an. De r Abschnit t 2 1ff. ist als o gege n ungerecht e Begünstigun g gerichtet . 29 zeigt , da ß diese r Gedank e i n de r Ta t all e Ausführunge n durchzieht . Auf jed e de r thematische n Mahnunge n folg t ein e länger e Ausführun g über da s Them a de s Abschnitts . Wa s dies e Ausführunge n vo n Kap . 1 unterscheidet, is t leich t einzusehen . Dor t herrscht e di e Spruchform , de r Zusammenhang war locker, der Gedanke schweifte von einem zum andern. δέ αύτο ΰ (des δαίμων in de r eigene n Brust ) καναρον πά νους δί,ατηρεΐ ν κα ι είκαιότητο ς κα ι δυσαρεστήσεως τη ς προ ς τά ε κ νεών κα í ά ννρώπων γινόμενα . Der Inhal t de r Forderun g is t hier freilic h gründlic h stoisch . Vgl. abe r auc h scho n Isokrates , Ad Nicocle m 20. 1 Ma n denk e a n da s vo n Poseidonio s beeinflußt e Somniu m Scipioni s (Cicero , D e rep. VI ) mi t seine r Empfehlun g de r Tüchtigkei t i m Dienst e de s Vaterlandes. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 21-13

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Hier gruppieren sic h die Gedanken, enge r verbunden, u m ein Thema, un d so zeige n di e dre i kleine n Abschnitt e 2 1ff. 2 14ff. 3 1ff. relative Geschlossen ­ heit. I n diese n Ausführunge n herrsch t als o ei n durchau s andere r Sti l al s in Kap . 1; es ist i m wesentlichen de r Sti l de r Diatribe; man wird di e dre i Abschnitte 21ff. 214ff. 31 4 F F a c h al s „A b ha η d 1 u η g e n'' bezeichnen dürfen. Vgl. daz u Einleitun g S . 56f. Fü r de n zweite n de r fragliche n Abschnitt e 214ff heut e woh l allgemei n anerkannt ; abe r auc h fü r di e ruhige n Ausführungen 33fr . läßt e s sic h leich t zeigen . Einzi g unse r Abschnitt , de r in seine m zweite n Tei l di e Brüde r i n mahnende m un d strafende m To n anredet, schein t vo n 25 an weniger ein e Diatribe zu sei n al s ein e Predigt . Allein auc h i n de r populäre n philosophische n Propagand a läß t sic h ei n Unterschied zwische n diesen Stilforme n nich t durchführen. Epiktet s Red e bewegt sic h nich t blo ß i n Auseinandersetzunge n mi t de m (stummen ) Partner, desse n Einwänd e ih m vo m Gesich t abgelese n werden ; si e richte t sich mitunte r auc h a n ei n zahlreiche s Publikum , nich t u m mi t ih m z u debattieren, sonder n u m z u strafe n un d z u mahnen 1. Un d gerad e da s religiöse Pathos , da s Epiktet s Wort e durchzieht , läß t ih n of t wenige r als Lehrer, denn als einen Propheten erscheinen, der mit der Überzeugungs­ kraft, di e echtem Sendungsbewußtsei n entstammt , di e gesamte Menschheit apostrophiert: „W o stürz t ih r Mensche n hin ? Wa s treib t ih r Unglück ­ seligen? Ih r tapp t euc h wie Blind e hinau f un d hinab , geh t eine n falsche n Weg un d hab t de n rechte n verlassen , such t Glüc k un d Hei l dort , w o si e nicht sind , un d wen n euc h jeman d weist , s o glaub t ih r nicht " Unser Abschnit t beginn t nac h de r einleitende n Mahnun g 2 i wi e ein e Diatribe mit eine m lebhaf t un d anschaulic h erzählte n Beispielsfal l v . 2-4. Denn u m ei n Beispie l handel t e s sich , nich t etw a u m di e Begründun g de r einleitenden Mahnung ; un d diese s Beispie l wir d erzähl t ohn e Rücksich t auf sein e Tatsächlichkeit , ohn e Rücksich t als o auc h au f di e Frage , i n welcher Gemeind e un d unte r welche n Umstände n sic h diese s ode r auc h nur Ähnliches zugetrage n habe . Diese für da s Verständnis de s Abschnittes nicht z u unterschätzend e Erkenntni s wir d i m Exkur s z u 22A. begründet. In de n au f da s Beispie l folgende n Verse n treffe n wi r dan n predigtartig e Sätze, vo r alle m i n de n rhetorische n Frage n v . 5-7, in dene n di e Reiche n als Gegne r de r Christe n gebrandmark t werde n sollen . A m End e diese r Fragen müßt e al s Parallel e z u v . 6a de r Gedank e stehen : „Ih r abe r be ­ vorzugt de n Reichen" ; s . unten . De r Gedank e bleib t unausgesprochen , Vgl . I 62 3 άλλ' ει ς Όλυμπία ν μέ ν αποδημείτε, iV ΐδητε τ ό £ργον του Φειδίου κτλ. Ι 16 1 μή ναυμάζετε ε ι τοι ς μέ ν άλλοι ς ζώοι ς τ α προ ς τ ό σώμ α έτοιμ α γέγονε ν κτλ . 2 Epikte t II I 2226 δε ι ού ν αυτό ν (der Kyniker ) δύνασναι άνατεινάμενον , α ν ούτ ω τύχη , καί επ ί σκηνή ν τραγικήν άνερχόμενο ν λέγειν τ ό το υ Σωκράτους (s. [Plato ] Clitoph . p . 407a) ίώ άν νρωποι, πο ΐ φέρεσ νε; τ ί ποιείτε , ώ ταλαίπωροι * ω ς τυφλο ί άν ω κα ί κάτ ω κυλίεσ νε* άλλην όδόν άπέρχεσνε την ούσαν άπολελοιπότες, άλλαχοΰ ζητείτε τό εύρουν καί τό εύδαιμονικόν, βπου ού κ έστιν , ούδ ' άλλο υ δεικνύοντο ς πιστεύετε . Vgl. fü r da s Sendungsbewußtsei n auc h III 22 23 είδένα ι δει , δτ ι άγγελο ς απ ό το υ Διό ς άπέσταλτα ι κα ί προ ς του ς αν νρώπους περ ί αγανών κα ί κακώ ν υποδείξω ν αύτοις , δτ ι πεπλάνηντα ι κτλ . 1

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Erklärung

wird abe r vo n de r nu n folgenden , wiede r meh r lehrhafte n Erörterun g v. 8-11 vorausgesetzt; si e will de n Nachwei s führen , da ß ein e solch e Ver ­ sündigung wide r da s Liebesgebot , wi e di e προσωπολημψία sie darstellt , eine Sünd e wider da s „ganz e Gesetz " ist. v . 12 schließt di e Ausführunge n mit erneute r Mahnung ; ohn e jede n sachliche n Zusammenhan g — s. di e Erklärung — tritt i m Anschlu ß a n κρίνεσθοα noch ei n selbständiger , abe r sehr gu t passende r un d seh r prägnante r Spruc h v . 13 über κρίσις und έλεος hinzu. E s zeig t sic h als o hie r dieselb e Techni k de r Stichwort ­ Anknüpfung, mi t de r Kap . 1 aufgebaut ist 1 ; vgl . Einleitun g § 1. Der Verf. ha t als o di e klein e Abhandlun g 2 1-12 nich t ander s i n seine r Schrif t befestigt al s di e Sprüch e un d Spruchgruppe n vo n Kap . 1. Erklärung Die einleitende Mahnung V. 1 warnt vo r de r Verbindung de s Glauben s mit de r προσωπολημψία (zum μ vor ψ vgl. Winer-Schmiedel , Grammati k des neutestamentliche n Sprachidiom s 81894, § 5 , 3 0 S. 64). μή έχετ ε ist Imperativ, vgl . 3 i un d di e Anknüpfung vo n v . 2 mit γάρ (gegen Gebser ; Schwarz, StK r 1891, 721 ; Cladder, Zeitschr . f . kath . Theol . 1904, 47) ; έχετε πίστι ν gehört zusammen , als o is t έν nicht nac h έχει,ν έν έπιγνώσε ι. Röm 1 28 z u erklären , sonder n al s Bezeichnun g de s begleitende n Um­ standes, sieh e 1 2 1 : Hab t eure n Glaube n nich t unte r προσωπολημψία, d.h. seid nich t Christen , di e parteiische Rücksichte n nehmen . Wen n da s Wor t προσωπολημψία, das nac h de m hebraisierende n πρόσωπον λαμβάνει ν der LXX gebilde t ist , wirklic h ein e Schöpfun g de s Paulu s sei n sollt e (s o Lietzmann z u Rö m 2n), s o wär e dadurc h di e Abfassun g de s Ja k i n de r Zeit nac h Paulu s erwiesen . Nu n komm t da s Wor t προσωπολημψία samt seinen Verwandte n noc h Röm 2 n Ko l 325 Ep h 69 Poly k a d Phi l 61 Apg 1034 1 Petri 117 lKlem Is Barn 4 12 vor . Vo n diese n Stelle n sin d di e au s Kol Ep h (un d vielleich t Polyk ) besonder s wichtig ; da s Wor t steh t dor t nämlich i n de r Haustafel , als o i n eine r paränetische n Überlieferung , di e vielleicht älte r al s Paulu s is t (vgl . meine n Exkur s z u Ko l 4 1 i m HNT) ; danach erschein t mi r di e Vaterschaf t de s Paulu s z u de r Wortgrupp e un ­ glaubhaft un d somi t jede r literargeschichtlich e Schlu ß au s de m Befund e hinfällig z u sein . Das eigentliche Proble m des Verses bietet die Bezeichnung de s Christus­ glaubens mi t de r originale n Wendun g πίστιν το ύ κυρίο υ ημώ ν Ίησο ΰ Χρίστου τη ς δόξης . Diese befremdlich e Ausdrucksweis e veranlaß t Spitta , die Wort e ημών Ίησο ΰ Χρήστου 2, und Massebieau, nu r de n Name n ' Ιησού 1 Verbindunge n unte r de n Spruchhälfte n ode r mi t de m Vorhergehende n sin d i n einzelnen Zeuge n durc h Einfügun g vo n δέ und καí versucht ; demselbe n Zwec k diene n wohl di e Lesarten κατακαυχασνε C c 1739* und κατακαυχάσνω A 3 3 1175. 81. 1739c u.a. , ß 74 κατακαυχασ[ . . 2 Fü r Ausscheidung vo n ημών Ίησοΰ Χρίστο υ tritt auc h Α. Meyer, Da s Rätse l de s Ja k 1930, 118—12 1 ein.

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Jak2i

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Χρίστου als später e Interpolatio n auszuscheide n un d somi t auc h a n diese r Stelle da s unbestreitbar e Zeugni s fü r di e Christlichkei t de s Ja k z u tilgen , s. Einl . § 3. Für dies e Annahme sprich t di e Beobachtung , da ß ma n auc h sonst im Neuen Testament z u κύριος den Personenname n hinzugesetz t ha t (Spitta 5, vgl. auch die Bezeichnung Gotte s als κύριος της δόξης im Henoch ­ buch; Stelle n be i Spitt a 4 und IV). In de r Ta t wir d ma n hie r wi e etw a Apg 425 ein e Textverderbnis , entstande n durc h Häufun g vo n Genitiven , annehmen müssen , wen n de r Tex t i m vorliegende n Wortlau t nich t z u verstehen ist . Anderenfalls is t man nicht z u einer Interpolationshypothes e genötigt, di e i n de r Textüberlieferun g keine n Anhal t findet 1, vollend s nicht, wen n dies e Hypothes e dan n mi t de r gewichtige n Behauptun g vo n dem jüdische n Ursprun g de s ganze n Schriftstück s belaste t werde n soll . Aber auch abgesehen von dieser methodischen Erwägung erschein t Spitta s These bedenklich ; de r Interpolator, der durc h Einschiebun g vo n ημών Ίησοΰ Xp. de n Brie f verchristlich t habe n soll , hätt e doc h zu m mindeste n nicht geschick t gehandelt , al s e r eine n Ausdruc k schuf , de r wegen seine r Einzigartigkeit des Lesers Befremden erregt; ma n würde fragen dürfen,wa ­ rum er diese Häufung nich t durch Streichung: von της δόξης gemildert hätte. Nun befinde t sic h de r Interpre t de r Stell e abe r keinesweg s i n de r Zwangslage, au s de r ih m nu r ein e Interpolationshypothes e heraushelfe n könnte. Abgesehen vo n sprachlic h unwahrscheinliche n ode r unmögliche n Lösungen 2 bieten sich drei Wege dar zu einem Verständnis des Ausdrucks. Man kan n e r s t e n s , wi e scho n sy vg e s tat , wi e Hofmann , Burger , Zah n (Einl. § 8 A. 7) und Belse r e s empfehlen , της δόξη ς zu πίστις ziehen un d übersetzen: „Glaub e a n unsere s Herr n J . Chr. Herrlichkeit . Di e außer ­ gewöhnliche Wortstellun g wär e durc h di e Analogie n Ja k 33 Apg 433 Β (άπεδίδουν τ ο μαρτύριο ν ο ι άπόστολοι, το υ κυρίο υ Ίησοΰ τη ς άναστάσεως) als möglich erwiesen ; de r Sin n de s Ausdrucks würd e durc h de n Zusammen ­ hang noc h eine n besondere n Nachdruc k erhalten : Glaub e a n di e δόξα Jesu Christ i schließ t jed e Rücksich t au f menschlich e δόξα aus. Abe r d a dieser Gegensat z nich t hervorgehobe n ist , dar f ma n bezweifeln , o b e r beabsichtigt ist; e s soll doch wohl nicht der Christenglaube näher bestimmt werden — wie etw a 2Ko r 44 i n εύαγγέλιον τη ς δόξη ς το υ Χρίστου , wo φω­ τισμός vorhergeht —, sondern e s soll gan z einfach beton t werden: Glaub e an Christus 3 verträg t sic h nich t mi t Parteirücksichten . Un d daru m emp 1 Di e Auslassun g vo n της δόξη ς in 33. 429 sah is t leich t begreiflich e Korrektur ; die Stellun g vo n της δόξη ς vor του κυρίο υ in einige n Zeuge n beruh t offenba r au f de r sogleich zu besprechenden Deutung „Glaub e an die Herrlichkeit unseres Herrn T . C h r .. 2 Z u de n unmögliche n rechn e ic h di e Übersetzun g „Glaub e a n unser n Herr n Jesu s als Chris t de r Herrlichkeit " (Augus t Klostermann , Ev . Kirchen-Ztg. 1880, 283), zu de n unwahrscheinlichen di e Verbindun g vo n της δόξη ς mit προσωπολημψία, mag ma n δόξα = Meinung (Calvin : opu m ve l bonoru m opinio) oder = Ehre (Heisen : προσωπολημψία της δόξης = προσωπολημψία της δόξης ένεκα) fassen. 3 Übe r di e Deutun g „Glaub e Jesu " s . de n zweite n Exkur s z u 226 (S. 216 A. 2). Als Kuriosum se i erwähnt , da ß S . Wiersma, Enig e opmerkinge n over de betekenis va n de

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Erklärung

fiehlt sic h di e ohnehi n a m nächste n liegend e Verbindun g vo n πίστις mit του κυρίου ημών Ίησο υ Χρ.ίστου . Die zweit e Lösun g biete t di e Interpreta ­ tion, di e sowoh l της δόξη ς wie ημών von του κυρίο υ abhängig macht : Glaube a n unser n Herr n de r Herrlichkei t (1Ko r 2 8 Bar n 21 9 ), Jesus Christus (d e Wette , Windisc h mi t Bedenken , ähnlic h Herde r un d Soden , aber mi t de r Übersetzun g „Glaub e unsere s H e r r n ) 1 . Allei n sollt e de r Autor, wen n e r die s sage n wollte , nich t geschriebe n habe n την πίστι ν τ . κυρ. ήμ . τ . δόξης , Ί . Χρ . oder τ. πίστι ν Ί . Χρ. , το υ κυρίο υ ήμ . τ . δ. ? Aus diesem Grund e schein t mi r di e d r i t t e Auffassun g empfehlenswerter , di e in της δόξη ς einen Gen . qual , sieh t (Beyschlag , Fein e 34, B. Weiß 22, Ropes). Das mach t kein e sprachliche n Schwierigkeiten , den n unse r Auto r gebraucht auc h sons t diese n vielleich t hebraisierende n Genitiv , de r ei n Adjektivum vertritt (siehe Einleitung S. 55). Dann steht της δόξης wie ein Ad­ jektivum bei m Eigennamen ; sachlic h verwandt is t Ep h 624 τον κύριον ημών Ίησοΰν Χριστό ν έ ν άφ&αρσία, und wir könne n unser e Stell e paraphrasiere n „an unser n Herr n Jesu s Christu s i n seine r Herrlichkeit “. Entstande n dürfte de r inhaltlic h völli g harmlos e un d nu r de r For m nac h zunächs t befremdende Ausdruc k sein , al s Jak 2 — dem imme r vorhandene n Be ­ dürfnis de r kultische n Sprach e nac h reichere n Forme n folgen d — zu de m geläufigen Ausdruc k την πίστι ν το υ κυρίο υ ημώ ν Ίησο υ Χρίστο υ noch de n Hinweis au f di e himmlisch e Glori e hinzufügte . Ebens o würd e ma n sic h die Entstehun g de s Terminu s z u denke n haben , wen n της δόξη ς nur z u Ίησου Χρίστο υ statt zu m ganze n Ausdruc k gehört e (Ewald ) ode r wen n die Wort e appositi v stände n „a n unser n Herr n J . Chr., de r di e Herrlich ­ keit ist " (Mayor; R. Seeberg , Ursprun g de s Christusglauben s 1914, 19) ; diese Deutun g is t möglich , angesicht s de s Genitivgebrauche s a n andere n Stellen de s Ja k abe r woh l wenige r wahrscheinlich . E s gib t als o jedenfall s Möglichkeiten, de n überlieferte n Tex t z u verstehen . Abe r selbs t wen n woorden diakrinestha i e n pistis in de brief van Jacobus, Gereform. Theol . Tijdschrift 56, 1956, 177—17 9 die Wendun g Ja k 2 1 übersetz t „da s Vertraue n unsere s Herr n Jesu s au f Ehre (au f jemand , de r ein e hervorragend e Stellun g innehat) " un d dari n eine n „leichte n Verweis“ de s Herrenbruders sieht, der sich auf das besondere Vertrauen Jesu zu Johannes, einem „Bekannte n de s Hohenpriesters" , beziehe . Die s — wie überhaup t di e vo n Paulu s abweichende Bedeutun g vo n πίστις und διακρίνεσανι — sei ei n Bewei s fü r Alte r un d Authentizität de s Briefes. W. mu ß freilic h seinerseit s eine n schwere n Verweis hinnehme n von J . A. Schep, Ee n onaanvaardbar e Exeges e va n Ja k 2 1 (ebd . 58, 1958 , 54—56) , der u. a . gelten d macht , da ß W . entwede r di e Sündlosigkei t Jes u ode r di e Inspiratio n de s Jak antaste . 1 Di e griechisch hart e Näherbestimmung (vo n κυρ.) durch zwe i nachgestellte Genitiv e (ημών und της δόξης ) ist, worau f J . Brinktrine, Biblic a 35, 1954 , 40—4 2 aufmerksam macht, i m Aramäische n seh r gebräuchlic h (s o auc h τό αίμ α μο υ τη ς δια νήκης Mk 1424 Mt 26 28 ). Allerding s stör t auc h dan n imme r noc h di e Apposition Ίησου Χρίστου , so daß die Gegenfrage n vo n Dibeliu s i m Text auc h a n Br. z u stellen sind . 2 Ode r sollt e e s ers t ei n Interpolator gewesen sein ? Jedenfall s schein t mi r ein e Inter ­ polationshypothese, di e της δόξη ς streicht, nich t schwierige r al s di e Spittasche . Au f di e wenigen Zeugen , di e της δόξη ς auslassen, darf ma n sic h dabe i allerding s nich t berufen . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak21

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man wegen de r unleugbare n Schwierigkei t de r Stell e Spitta s Annahm e einer Interpolatio n bevorzugt , dar f ma n darau f doc h nich t ohn e weitere s die Hypothes e vo m jüdische n Ursprun g de s J a k aufbauen . Jen e Inter ­ polation ließ e sic h ebens o wi e etw a di e Einschiebun g vo n της δόξη ς (s. Anm. ) auc h unte r andere n Voraussetzunge n begreife n (vgl . Einleitun g S. 37). Aber unbeding t nöti g is t ein e Interpolationshypothes e a n diese r Stelle überhaup t nicht . Die Beispiele im Jakobus-Brief. Gehe n wir von einer Beobachtung am Text einer andere n Stell e aus . Di e Darlegun g 3 1ff. ist geschrieben , u m de n Andran g Allzueifriger vo m Lehrberu f abzuhalten . Bedenk t doch , s o heiß t es , welch e Verantwortung au f euc h liegt , di e ih r mi t de r Rede , ode r vielmeh r mi t de m Werkzeug de r Rede , de r Zunge , z u schaffe n habt ! Un d nu n folg t di e berühmt e Schilderung vo n de r Gefah r de r Zungensünden . Imme r stärke r werde n dabe i die Farbe n aufgetragen ; s o zuletzt be i de r Behauptung : ,,Au s demselbe n Mun d geht Sege n wi e Fluc h hervor “ (3 10 ). — Woran denk t de r Verf . ? Doch siche r nicht a n di e Lehre r de r Gemeinden un d wohl ebens o siche r nich t a n diejenigen, deren Andran g zu m Lehrberu f e r abwehre n wollte ; e s kan n doc h i m Erns t keine Rede davon sein , daß er gerade sie — selbst wenn e r sie persönlich kenne n sollte — solcher Zungensünde n zeihe n wollte ! Abe r ma n dar f auc h mi t Rech t bezweifeln, da ß di e Zungensünd e ih m al s ei n besondere r Fehle r gerad e de r angeredeten Lese r bekann t ist , den n auc h wen n e r eine n bestimmte n Krei s i m Auge hat , s o schilder t e r doc h gan z un d ga r nich t individuell ; z u diese r Dar ­ stellung ha t nich t da s Verhalte n de r Lese r da s Modell abgegeben , sonder n di e allgemein menschlich e Erfahrun g vo n de r Gefährlichkei t de r Zunge . Lehre r der Christengemeind e sin d diese r Gefah r meh r ausgesetzt ; darum , wei l manch e ihr vielleich t erliege n k ö n n t e n , nich t aber , wei l si e ih r scho n erlege n sind , begründet Ja k di e Mahnun g 3 1 mi t de r Abhandlun g vo n de r Zunge . Nebe n die Warnun g stell t e r da s typisch e Beispiel , typisc h ausgemalt ; dabe i komm t es dann — wie heut e in de r Plakatkuns t — mehr au f di e Leuchtkraf t de r Farb e als au f di e Übereinstimmun g jede s Zuge s mi t de r Wirklichkei t an : ei n solche s Beispiel dar f al s s t i l i s i e r t bezeichne t werden . Mit diese r Erkenntni s is t nu n auc h a n andere n Stelle n Erns t z u machen , wo Jak , wa s e r meint , durc h eine n krasse n Einzelfal l z u bekräftige n sucht . Ei n solcher Einzelfal l lieg t i n 2 19 vor ; de r Glaube , de r dor t geschilder t wird , is t nicht de r „Glaubensbegriff " de s Jakobus , sonder n ei n i n de r Polemi k kon ­ struierter Glaube , de r de m Gegne r zugeschobe n wird , s . di e Erklärung . Etwa s anders lieg t di e Sach e 2 15f., w o de r Einzelfal l nich t al s Beispiel , sonder n zu m Vergleich erzähl t wird , abe r auc h hie r is t vo r eine r Verkennung de s stilisierte n Charakters un d vo r darau s folgende r Verallgemeinerun g z u warnen . Da s Bei ­ spiel 4 13 gehör t stren g genomme n nich t hierher , wei l dor t kei n k r a s s e r Fal l vorliegt un d kein e Mahnun g voransteht ; abe r auc h dor t ha t ma n sic h vo r allzu realistische r Ausdeutun g z u hüten , vgl . di e Erklärun g z u 4 1 6 . Vor alle m aber ist unse r Abschnitt 2 1ff. von de r gewonnene n Erkenntni s au s zu beurteilen . προσωπολημψία hat e s i n de n größe r gewordene n Gemeinde n de r Zei t de s Ja k sicher gegeben , wi e si e e s gebe n wird , solang e Ar m un d Reic h nebeneinande r wohnen un d miteinande r z u tun haben. Un d natürlic h habe n di e Christen, wen n sie in die Gemeindeversammlung gingen , wo Arme und Reiche sich begegneten, 11 716 2 Meyers Komm. XV, Dibeltus, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

diesen Fehle r nich t drauße n gelassen . Da ß abe r ei n s o unsoziale s Verhalten , wie da s 22ff. geschilderte , i n diese n Versammlunge n a n de r Tagesordnun g ge ­ wesen wär e (Beyschlag : „etwa s öfter s Vorkommendes") , dar f nac h Ja k 2 2ff. nicht behaupte t werden ; auc h au s de r Verwendun g vo n έάν im Gegensat z zu ει sind kein e sichere n Schlüss e au f Wirklichkei t ode r Möglichkeit z u ziehen , denn di e Unterschied e zwische n ε un d έάν haben sic h i n de r Koine verwischt, vgl. Blaß-Debrunner 11 § 371. Jak wil l einfac h a n eine m Beispie l argumentiere n und wähl t daz u nich t eine n geringen , sonder n eine n krasse n Bewei s vo n προσωπολημψία, den e r überdie s 23 i n gan z unrealistische n Worte n ausmal t (siehe di e Erklärung) . Ma n dar f als o die s z u paränetische m Zwec k erzählt e Beispiel nich t al s historisch e Quell e fü r di e Zuständ e de r Christengemeinde n benutzen 1 ; nich t al s o b wi r irgendein e Ursach e hätten , di e Christe n de r Zei t zu entschuldigen , sonder n weil ein e solch e Benutzun g au f einer Interpretations ­ methode beruht , di e de r literarische n Ar t de s Ja k nich t entspricht . Die Methode , au s urchristliche n Briefe n di e Zuständ e be i de n Adressate n zu erschließen , is t mi t volle m Rech t a n de n Paulus-Briefe n geüb t worden . Wa s wir ih r fü r di e Kenntni s de r Korinthergemeind e verdanken , is t bekannt ; scho n bei de r Erklärun g de s Römerbriefe s jedoc h dar f dies e Interpretationsar t nich t ohne Einschränkun g angewende t werden , den n wi r wisse n nicht , i n welche m Maße Paulu s übe r di e römisch e Gemeind e unterrichte t ist , i n welche m Maß e dieser Brief , de r ei n wirkliche r Brie f ist , al s Korresponden z verstande n werde n kann, d.h . al s Erwiderun g au f Nachrichten , di e de m Paulu s vo n Ro m zuge ­ kommen sind . Unse r Ja k vollend s träg t überhaup t keine n Korrespondenz ­ charakter (Einleitung § 1); der Verf. deutet nirgends an, daß er durch Nachrichten über ein e ode r mehrer e Christengemeinde n angereg t worde n ist ; als o dürfe n wir nich t mi t Sicherhei t vo n eine r Mahnun g de s Jakobus-Briefe s au f eine n Notstand de r Christengemeinde n schließen , vgl . Einleitun g § 7. Vollends gil t das vo n de n Beispiele n de s Jak . Wi r könne n behaupten , da ß de r Auto r durc h die Darstellun g krasse r Einzelfäll e abschrecken d wirke n will , wi r könne n abe r nicht sagen , inwiewei t e r dabe i wirklich e Vorgänge de s Gemeindeleben s erzähl t und kritisiert . Als o besteh t ei n grundsätzliche r Unterschie d zwische n de n Interpretationsmethoden, di e wi r be i Ja k 2 1ff . un d etw a be i IKo r 5 1ff. 6 1ff. an ­ zuwenden haben . Die hie r vorgetragen e Auffassun g wir d auc h durc h Beobachtungen , di e ma n an Epiktet s Diatribe n mache n kann , bestätigt . Epikte t berichte t ein e ganz e Anzahl vo n Einzelfälle n menschliche r Weishei t ode r Torheit , di e e r selbs t erlebt hat , teil s mit , teil s ohn e Namen . Danebe n abe r führ t e r Beispiel e an , etwa u m di e Konsequen z eine r falsche n Lebensführun g aufzuzeigen ; wievie l davon de r Wirklichkei t entspricht , is t gleichgültig , wen n da s Beispie l nu r an ­ schaulich un d deutlic h ist . Epikte t spotte t z . B. darüber , da ß de r unbrauchbar e Sklave Phelikion , sobal d e r de s Kaiser s Schuste r geworden , vo n allen , auc h von seine m frühere n Herrn , ehrerbieti g behandel t wird . A m Anfan g diese s Abschnittes aber fragt de r Philosop h ironisch un d die Wirklichkeit übertreiben d πώς δ ε κα ι φρόνιμο ς γίνεται , εξαίφνη ς ό άν ν-ρωπος, ότα ν Καίσα ρ αυτό ν επ ί το υ λα ­ σάνου (Nachtgeschirr) ποίήση; ( Ι 19η ) — der Sat z biete t keine n sichere n Bele g 1 Vo n de n Erklärer n wir d di e Stell e meis t s o verwendet ; ein e Ausnahm e mach t A. Hilgenfeld, ZWT h 1873, 12f., de r di e Beziehun g au f wirkliche Zuständ e daru m ab­ lehnt, wei l 2 5ff. eine ander e Lag e de r Gemeinde n vorausgesetz t sei .

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Jak 22.3

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für ein e entsprechend e Sitt e de s kaiserliche n Hofes . Zu r Techni k de r Diatribe gehört e s bei Epiktet oft , Fäll e zu erfinden, i n denen das zu Beweisende drastisc h zur Darstellun g gelangt , s o di e Verhaftung de s Philosophe n I 2922 , einen ähn ­ lichen Vorgan g I 1 817, s o di e karikiert e Red e dessen , de r nu r di e Meinunge n der Philosophe n kennt , abe r nich t philosophiere n kann , II 195ff. — Nur neben ­ bei se i darau f aufmerksa m gemacht , da ß auc h di e Gleichniss e Jes u ähnlich e Stilisierungen enthalten , wi e wi r si e be i Ja k voraussetzen ; ma n denk e a n di e unrealistische abe r prachtvol l deutlich e Selbstcharakteristi k de s ungerechte n Richters Lu k 18 4f. und vergleiche mi t ihr die ebenso deutlichen aber auch ebens o unwirklichen Wort e Ja k 2 3. Das hie r dargelegt e Verständni s de r Beispiel e i m Ja k beeinfluß t selbstver ­ ständlich auc h da s Gesamturtei l übe r de n Brief . We r di e fragliche n Stelle n al s Geschichtsquellen versteh t un d vo n de r Mahnun g imme r au f de n Notstan d schließt, wir d eine n seh r ungünstige n Eindruc k vo n de n Gemeindezustände n erhalten (vgl . vo r alle m Graf e S . 2ff.). Ander s lieg t di e Sache , wen n ma n dami t rechnet, da ß de r Auto r gelegentlic h vorkommend e ode r auc h nu r möglich e Einzelfälle i n paränetische r Absich t übertreib t un d verallgemeiner t (vgl . di e Anrede „ihr") , u m z u zeigen , wohi n di e auc h unte r de n Leser n vorhandenen , weil allgemei n menschliche n Mänge l führe n könne n ode r ga r müssen . We r vo r solchen Beispiele n wi e de m 2-2ff. erzählten etw a di e Wort e einfügt : „Schließlic h kommt e s woh l ga r einma l dazu , da ß be i euc h . . ." usw., wir d de r Meinun g des Autor s un d de n tatsächliche n Verhältnisse n be i de n Christe n woh l s o nah e kommen, wi e e s di e Ar t eine s solche n rei n paränetische n Schriftstück s über ­ haupt gestattet 1 . Die VV . 2. 3 enthalten di e Bedingungssätz e (Protasis), ν . 4 bildet de n Hauptsatz (Apodosis) . Ander e Erklärunge n sin d versuch t worden , so : v. 4 als Zwischensatz , v . 5 als Apodosi s (Ewald ) — oder: Ausfal l de s Nachsatzes un d v . 4 als letzte r Tei l de r Protasis trotz de s Indikativ s (Herder) ode r al s adversative r Elauptsat z „un d doch " (Hofmann) . Abe r solche Fassunge n sin d überhaup t nu r möglic h au f Grun d de r Koine ­ Lesart και vor ού διεκρί νητε; und diese r Tex t erklär t sic h woh l au s eine r Wirkung de s vorhergehende n ode r folgende n και; die Koinezeugen , abe r ebenso Ν A 3 3 sah boh sy vg s vulg, habe n auc h vo r έπιβλέψητε die Kopul a και; während Β C ψ Ρ 1175. ff έπιβλέψητε δ έ haben un d zwa r woh l mit Recht , den n auc h dies e Variant e dürft e sic h au s de m Umsichgreife n des και in de m ohnehi n schwierige n un d daru m mehrfac h korrigierte n Vers erklären 2 . I n v . 3 läßt sic h di e vo n ß74vid Ν C c Koin e gebotene 1 J . Marty, L'epitre d e Jacque s 1935, 71, möchte au s de r Wärm e un d Bildhaftigkei t der Sprach e de s Jak au f eine dahinterstehend e mündlich e Verkündigung schließen , di e auf wirklich beobachtete Vorkommnisse eingehen mußte. Für die allgemeiner wirkenden und weniger zusammenhängenden Partien des Briefes (1, 313—520) schlägt er als Hypothese vor (S . 238), sie seien al s Predigtnotize n anzusehen , di e de r Autor vo n Fal l z u Fall an­ gepaßt und ausgeführt hätte , um sie schließlich i n gesammelter For m als eine Art Kom­ pendium de r christliche n Unterweisung ; seine n Hörer n z u hinterlassen . 2 Bezeichnen d für di e durch das mehrfache Auftreten von και verursachte Verwirrung ist folgendes : beiOe c lies t ma n eine Ausführung, daß και in der Apodosis überflüssig sei ,

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Erklärung

Lesart στή&ι εκεί καί. κάvου ώδε wohl siche r au f unberechtigtes Eindringe n des ώδε aus de n vorhergehende n Worte n a n de n Reiche n zurückführen ; sie beruht aber auf der richtigen Erkenntnis , daß der Plat z υπό το ύποπόδιόν μου näher bei m Redende n gedach t is t al s de r Stehplatz . Dies e Erkenntni s aber läß t di e Lesar t Β 1175. 1739. ff στήνι ή κά νου εκε ί vermissen; we r darum di e Textfor m Β ff nicht fü r überragen d gu t häl t wi e Ropes, wird doch de n Tex t Α C 33. 104 . 81. 429 s vul g sy hl στή νι έκε ϊ κα ι κά νου υπ ό το ύποπ. bevorzugen 1 . Nun zu m Beispie l selbst . De r Vornehme wird , wi e nachhe r de r Arme 2 , kurz un d bezeichnen d geschildert : golden e Ring e a m Finge r — ein γέρων πολιός χρυσού ς δακτυλίους έχω ν πολλούς spielt auc h be i Epikte t I 2218 eine ungünstig e Roll e — und „gute " Kleidun g i m Gegensat z z u de r „schmutzigen" de s Arme n — derselbe Gegensat z findet sic h Philo , Ioseph. 105 p. 56 και αντ ί ρυπώση ς λαμπρά ν έσ νήτα άντιδόντες . Nun gil t es mit de n im vorigen Exkur s entwickelte n Grundsätze n erns t z u mache n und di e Wort e nich t z u peinlic h un d z u realistisc h z u nehmen . Beid e Reden sin d stilisiert . Di e Wort e a n de n Reiche n könnte n allenfall s wirk ­ lich gesproche n werden , würde n abe r doc h woh l i m Lebe n etwa s ander s lauten3, etwa : „Bitte , hie r is t noc h ei n gute r Platz. “ De n Arme n abe r wird ma n mindesten s zu m Stehe n kau m einladen , sonder n einfac h mi t zu καί vor έγένεσνε; Theoph bring t fas t dieselb e Erklärun g — und woh l mi t größerem Recht — zu καί vor ού διεκρί-Β-ητ ε (Koine-Text). — In v. 4 lassen Β * ff u.a . da s ου vor διεκρίνητε weg. Da s is t wohl Korrektu r au f Grun d eine s bestimmte n Textverständnisse s und nicht nur di e Folge einer Abirrung vo n μου zu ού, sollte uns aber vor Überschätzun g des Β ff-Textes (sieh e oben ) bewahren . 1 κα ί hinter εκεί hat nu r C (Z . 7f.) bzw . C c (S . 163 Z. 1 v. u.). Di e andere n dor t angegebenen Zeugen , als o ß 7 4 v i d N Koin e für S . 163 Z. 1 v. u. un d A 33 . 104. 81. 429 s vul g sy hl fü r Z . 7 haben a n diese r Stell e ή.ß 2 Au s de n Ja k 2 2 . 3 beschriebene n Vorgänge n möcht e L . Rost , Palästin a Jahrbuch 29, 1933, 53—66 , die gottesdienstliche n Gegebenheite n i m Synagogenba u eine s bestimmte n älteren, vorwiegen d i n Galilä a nachzuweisende n Typu s wiedererkennen . Da s Kult ­ zentrum lieg e offenba r i n unmittelbare r Näh e de s Eingangs , weshal b de r Vornehm e gleich „hier " mi t eine m Sitzplat z bedach t wird , währen d de r Arm e entwede r ebenfall s nahe de m Heiligtu m Plat z nehme n ode r mi t eine m Stehplat z „dort " i n de m Tei l de s Hauses vorlie b nehme n müsse , de r vo n Eingan g un d Kultzentru m weite r entfern t war . Dies pass e gena u z u de m erwähnte n Synagogentyp , de r di e Eingäng e a n de r Jerusale m zugewandten Schmalseite , unmittelba r nebe n de m dor t stehende n Toraschrei n zeige . Zu frage n bleib t abe r wohl , o b dami t ώδε und εκεί nicht z u star k belaste t werden , di e doch nich t meh r z u sage n brauchen , al s da ß ma n i n de m eine n Fall e de n Gas t bi s z u seinem bequeme n Plat z hingeleitet , i m andere n Fall e nu r eine n lässige n Win k gibt : „D a drüben is t noc h Platz. " We r zude m a n ein e christlich e Gemeinde-Versammlun g denkt , müßte wahrscheinlich machen , da ß e s auch dor t eine n „Kultmittelpunkt " gegebe n habe , nach de m sic h di e Güt e de r Plätz e bemesse n lasse n konnte . Davo n is t abe r i m Neue n Testament un d lang e danac h nicht s z u finden . 3 Ewal d ha t da s offenba r empfunden , wenn e r über καλώς schreibt: „E s versteh t sic h von selbst , da ß da s Wor t hie r meh r nu r zu r Verdeutlichun g de s Sinne s de s di e Plätz e anweisenden Hilfsdiener s al s weil diese r e s wirklich imme r aussprach , mi t aufgenomme n wird." © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

J a k 22.3

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einem Win k vo m Sitze n abhalten . Übe r de n andere n fü r ih n bestimmte n Platz abe r wir d ma n sich , wen n di e Wort e stilisier t sind , nich t de n Kop f zerbrechen. E r sol l natürlic h nich t unte r di e Fußban k kriechen 1, abe r auch di e richtig e Übersetzun g „unte n a n mein e Fußbank " dar f ma n sic h nicht realistisc h ausmalen . Den n de r Gedank e a n ei n mehrere n gemein ­ sames subselliu m mi t entsprechende m Fußpodiu m is t nich t angedeutet ; ύποπόδιον wie μου lassen a n eine n Einzelsit z denken 2 . Da ß ma n sic h abe r in eine r Gemeindeversammlun g solche r einzelne n Sesse l bedien t hätte , ist kau m glaublich . Als o lieg t woh l ein e Redensar t vor 3 , di e nicht s eite r bedeutet al s „au f de n Boden" : „Set z dic h hie r be i mi r au f de n Ode n hin." Ein weitere s Proble m biete t da s Wor t συναγωγή4. Daß e s Spitt a i m Sinn seine r Thes e vo n de r jüdische n Herkunf t de s Ja k (sieh e Einleitun g § 3) verwenden kann , is t ebens o kla r wi e da ß e s zu m Bewei s diese r Thes e nichts beiträgt . Au f ein e jüdisch e Synagog e habe n auc h ander e Erkläre r die Stell e bezogen , wi e B . Weiß, de r de n Brie f i n di e frühest e Zei t ver ­ setzt, al s di e Christe n noc h Heimatrech t i n de n jüdische n Synagoge n be ­ saßen. Abe r di e Wor t εις συναγωγή ν υμώ ν und di e folgende n Sätz e deute n nicht nu r au f Heimatrecht , sonder n au f Hausrecht ; di e Christe n bestim ­ men übe r di e Plätze , als o handel t e s sic h u m ein e christlich e συναγωγή. Daß da s Wor t συναγωγή im christliche n Sprachgebrauc h verwende t werde n konnte, ergib t sic h scho n au s de r Geschicht e de s Wortes . Di e L X X habe n 1 επ ί statt ύπό bei B c Ρ Ψ 33. sah 429. 614 . 173 9 sy hI u.a . is t e ine Emendation , die dem Befremde n übe r ύπό entstammt. Di e Lesart, di e των ποδών nach ύποπόδιον einschiebt, erklärt sic h au s de r unwillkürliche n Erinnerun g a n de n vielzitierte n P s 109(110)i . 2 Mi t ύποπόδιον geben di e LX X ΏΊ71 wieder, di e Bezeichnun g de s Fußschemel s a m Thron, wie si e viele antik e Bildwerk e verschiedenste r Herkunf t zeigen ; Lukian , Histori a quomodo conscr . sit 2 7 wird da s ύποπόδιον des Zeu s vo n Olympia erwähnt . Vo n Grab ­ mälern un d andere n Monumenten kenne n wi r auc h de n Fußschemel i m Hausgebrauch , vgl. auc h CP R I 228, w o be i eine r Mitgif t ein e κανέδρα συ ν ύποποδί ω ausdrücklich er ­ wähnt wird , ebens o CP R I 2711, ferne r P . Tebt . I 45 38 . 3 Christia n Hülse n mach t mic h au f di e Stell e Cicero , Ad Atticu m II 243 aufmerksam , Caesar is qu i olim, praeto r cu m esset , Q . Catulu m e x inferior e loco iusserat dicere , vgl . Th.Mommsen, Rom . Staatsrech t III, 1888 , 138 3 und Nachtra g S . Xllf . Diese r locu s inferior is t entwede r ei n besondere s Gerüs t ode r di e Fläch e de s Forums ; de r au f de n locus inferio r Verwiesen e stan d mi t de m Kop f etw a i n de r Höh e de s ύποπόδιον des präsi ­ dierenden Magistrats . Vo n solche n Gelegenheiten , di e e s j a auc h andersw o gab , könnt e die Redewendun g υπό τ ο ύποπόδιο ν herstammen. Di e jüd . Synagog e vo n Kapernau m (Tell-Hum), di e allerding s ers t au s spätere r Zei t (2./3 . Jh. ) stammt , enthiel t a n de r Seite zwe i fortlaufende , übereinande r liegend e steinern e Wandbänk e (vgl . Kohl Watzinger, Antik e Synagoge n i n Galilä a 1915, Abb. 40 und Tf . IV). Auch hie r hätt e ein auf de m Bode n Sitzende r mi t de m Kop f di e Füß e desse n erreicht , de r au f de r obere n Bank saß . 4 Z u συναγωγή im christliche n Sprachgebrauc h vgl . noc h Marty (s. S . 163 A. 1) zu Jak 2 2 ; O. Michel, Das Zeugnis des NT von der Gemeinde 1941, 12 A. 7; \V. G. Kümmel , Kirchenbegriff un d Gcschichtsbewußtsci n i n de r Urgemcind c un d be i Jesus , Symb . Bibl . Upsal. I 1943 , 23 ; \V. Schräge, Art . συναγωγή, ThWB.

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Erklärung

es häufi g fü r ms? , abe r auc h fü r \>T\p , und e s bezeichne t dor t sowoh l di e Zu ­ sammenkunft un d di e Gemeindeversammlun g wi e auc h di e Gemeind e über ­ haupt, di e religiös e Genossenschaft . I m spätere n J u d e n t u m schein t εκκλησία die ideal e Gemeinde , συναγωγή mehr di e empirisch e z u bezeichne n (sieh e E. Schürer , Gesch . d . jüd . Volke s TT 4, 1907, 50 4 A. 11); wir kenne n da s Wor t in diese r Bedeutun g nich t nu r au s A p g 69 92 , wohl auc h A p c 29 39 , sondern auch au s eine r Reih e vo n Inschrifte n (z.B . Ehreninschrifte n mi t de r Forme l ή συναγωγ ή έτείμησεν , vgl. Schüre r a . a . O . ) . Da ß συναγωγή auch da s Versamm ­ lungslokal, als o da s jüdisch e Lehrhau s bezeichnet , wei ß jede r Lese r de r Evan ­ gelien. — Nun komm t da s Wor t abe r auc h außerhal b de s Christentum s al s technische Bezeichnun g vor , un d zwa r fü r periodisch e V e r s a m m l u n g e n 1 wi e für Korporationen 2 . Danac h is t e s nich t weite r verwunderlich , wen n auc h i n der Frühzei t de s Christentum s συναγωγή in verschiedene r Bedeutun g begegnet 3 . Uns interessiere n hie r di e Fälle , w o da s Wor t technisc h gebrauch t w i r d ; den n alle Beispiele , i n dene n di e Wah l de s Worte s συναγωγή durch de n Zusammen ­ hang ode r sons t irgendein e besonder e Rücksich t beding t ist , könne n zu r Erklärung unsere r Stell e natürlic h nich t herangezoge n werden 4 . Gan z zweifello s hat ma n urchristlich e Versammlunge n συναγωγή genannt — eine Bezeichnung , die sic h ungezwunge n au s de m Sprachgebrauc h de r „ W e l t " erklär t — : so fordert Ignatius A d Polyc . 42 πυκνότερο ν συναγωγα ί γινέσ ν-ωσαν, Hermas schreibt , unserem Jak-Tex t seh r ähnlich , vo n de r kultische n Versammlun g δταν ού ν ελ νη ό άν νρωπος 6 έχων τ ο πνεύμ α τ έ νείον ει ς συναγωγή ν ανδρώ ν δικαίω ν (Mand. XI9 , ähnlich u , vgl . auc h 13) und be i Dionysiu s vo n Alexandria (Euseb. , Hist . eccl . VII 9 2 11 . 1 2 . 1 7 ) heißt einer , de r a n christliche n Versammlunge n teilnimmt , 1 Berühmt e Beispiel e sin d das Testament de r Epikteta , u m 200 v. Chr. (Inscr . Graeca e XII 3 , 330ii8f. ώστε γενέσ ναι, τά ν συναγωγά ν ζ π άμέρα ς τρει ς ε ν τω μουσείω) , und di e In ­ schrift de s Antiocho s vo n Kommagene , 1. Jh. v . Chr . (Dittenberger , Orienti s inscr . I 1903, 3839 4 εις συναγωγά ς κα ι πανηγύρεις , siehe auc h 151 und vgl . noc h a.a.O . II 556 3 737i 748i 5 Athenaeu s V 122 Β VIII 362 Ε). 2 Dittenberger , Orienti s inscr . I 326nf. την ήμετέρα ν αΐρεσι ν κα ι συναγωγή ν mit Be ­ ziehung au f da s κοινόν τω ν Άτταλιστώ ν (2. Jh. ν. Chr.); Archäol.-epigr . Mitt . au s Öster ­ reich 1896, 67 συναγωγή τω ν κουρέων von eine m Barbierverei n (1. Jh. n . Chr.) ; συναγωγαί (των) νέω ν werden mehrfac h bezeugt : Athen . Mitt . 1908, 162 ; Le Bas-Waddington , Voyage archeologique e n Grec e e t Asi e mineur e II 1872 , 1188 20; auch di e umstritten e Inschrift be i P . Foucart, Associations religieuses che z le s Grec s Pari s 1873, 238 , Nr. 65 mit de r Erwähnun g eine r του Αιο ς συναγωγ ή gehört vielleich t hierher , vgl . Perdrizet , Bull, d e corr . Hell . 1899, 592ff.; A . Deißmann , Urgeschicht e de s Christentum s 1910, 36 A. 3. 3 Vgl . überhaup t A . v . Harnack , ZWT h 1876, 102fT., Missio n un d Ausbreitun g de s Christentums I 41924, 391 f., Berline r Sitzungsbericht e 1915, 754 ff.; Harnack un d Fun k in ihren großen Ausgaben der Patres apostolici zu Hermas Mand. XL·; Zahn, Forschunge n II 1883 , 164 , Einleitung § 4 A. 1; Schürer a.a.O . 504ff. ; Deißman n a.a.O . 35f . 4 S o is t de r Gebrauc h be i Irenäu s durc h alttestamentlich e Beziehunge n veranlaßt : III 6 1 durch P s 82(81)i, IV 3 1 1 . 2 durc h di e Geschicht e vo n Lot s Töchter n Ge n 19; die Verwendun g vo n συναγωγή Theophilus, A d Autolycu m II 1 4 durch da s Bil d vo m Meer; da ß e s Test. Benj . 11 2 . 3 in de r christliche n Bearbeitun g συναγωγή τω ν ε ννών heißt, hängt vielleich t mi t de r jüdische n Maskierun g de s Bearbeiter s zusammen . Auc h wen n nach Epiphanius , haer . 30 18, di e Ebionite n sic h nich t al s εκκλησία, sondern al s συναγωγή bezeichneten, s o ist da s vielleich t ehe r al s Nachwirkun g de s Judentums , den n al s Bewei s eines christliche n Sprachgebrauch s z u beurteilen .

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της συναγωγή ς μετάσχω ν und dies e Versammlunge n selbs t συναγωγαί. A u c h Justin gehör t hierher , wen n e r Dialogu s 63 schreibt τοις ει ς αυτό ν πιστεύουσιν , ως ούσι , μί α ψυχ ή κα ι μί α συναγωγ ή κα ι μί α εκκλησία , sowie da s Kompositu m έπισυναγωγή in Heb r 10 2 5 1 . Wahrscheinlic h abe r is t mi t συναγωγή auch di e Gemeinde bezeichne t worden , wenigsten s i n einzelne n Kreisen . Offenba r is t diese Benennun g de n Christe n bal d unsympathisc h geworden , wei l si e be i συναγωγή an da s J u d e n t u m z u denke n gewohn t waren 2 . Daru m finde n wi r συναγωγή in diese m Sin n nu r vereinzel t un d spä t belegt : i m fünfte n Jahrhunder t heißen Niederlassunge n de r koptische n Mönch e de s Schenut e s o (J . Leipoldt , Schenute vo n Atrip e 1903, 96 f.). Ma n dar f auc h wenigsten s fragen , o b nich t die ältest e griechisch e Kircheninschrif t συναγωγή Μαρκ'.ωνιστώ ν κ ώμης Λεβάβω ν κτλ. (Dittenberger, Orienti s inscript . Π, 1905, 6 0 8 ) au s de m J a h r 318/19 mit συναγωγή die Gemeind e bezeichne n will , nich t — wie ma n gewöhnlic h mein t — das Gebäude 3 . Ma n sieh t au s diese m Zeugni s jedenfalls , da ß nich t nu r Juden ­ christen (sieh e S . 166 A. 4) das Wor t συναγωγή in technisch-kultische m Gebrauc h hatten.

Das Material zeigt , wi e mißlic h e s ist, au s de m Gebrauc h vo n συναγωγή Ort und Zei t des Vorgangs z u erschließen. Zah n versucht wenigstens die s herauszulesen, da ß wi r un s hie r „au f jüdische m Bode n ode r i n desse n Nähe befänden" . Den n Jakobu s meid e j a da s Wor t εκκλησία keineswegs (514). Abe r be i de r Art de s Jak , sic h gelegentlic h überkommene r Sprüch e oder Wendunge n z u bedienen , is t diese r Schlu ß nich t gerechtfertigt . Eine ander e Frag e ist , o b Ja k 22 mi t συναγωγή die Versammlun g ode r der Versammlungsraum gemein t sei . Zugunste n de r zweite n Möglichkei t wird ma n sic h kau m au f di e Erwähnun g vo n Sitze n berufe n können , VQ-L oben di e Bemerkunge n z u ύποπόδιον, zugunsten de r erste n Erklärun g aber au f s vulg (conuentus ) un d au f di e Parallel e Herma s Mand . XI 9 . Abhängigkeit be i Ja k ode r Herma s anzunehme n is t nich t nötig , den n e s handelt sic h j a nu r u m ein e formal e Übereinstimmung 4. 1 Be i Klemen s AL, Strom. VI 34 3 , wird di e συναγωγή τη ς εκκλησία ς am Sina i erwähnt , aber da s is t woh l kei n technische r Gebrauch . I n de n Actu s Petri cum Simon e p . 56-23 Lipsius exilien s d e synagog a kan n ma n zwische n de r Bedeutun g ,,Synagoge" un d de r anderen „Versammlung " schwanken . 2 Bezeichnen d fü r dies e Antipathie is t es , daß zwa r tt an unsere r Jak-Stell e i n synago ­ gam vestra m hat , vul g abe r i n convent u vestro . Be i Herma s biete n di e lat . Übersetze r ecclesia, turba , concilium und coetus . 3 Auc h dan n ist die Bezeichnung befremdlich . A . v . Harnack , Berl . bitzungsber . 1915, 756 nimmt an, es sei auf dem Weg übe r das palästinensische Aramäisch ein e Verwechslung von συναγωγή und εκκλησία zustande gekommen : εκκλησία = NntiPJD = συναγωγή. 4 E s se i noc h angemerkt , da ß diese s be i Gelegenhei t vorgebracht e Beispie l de s Ja k als Motiv fü r ein e kirchlich e Rege l gedien t hat , vgl . G . Horner , Statute s of th e Apostle s London 1904, 195 f., Didascali a syr . 12, S. 69f. Achelis , Constit . apost . II 58 . Die Ent ­ wicklung, die au s de r Paränes e ein e fixiert e Rege l de r Kirchenordnung macht , is t typisc h und wird vor allem durch die zwischen Paränes e und Kirchenordnung di e Mitte haltende n Pastoralbriefe veranschaulicht , vgl . di e Einleitun g z u meine m Kommenta r de r Past, im HNT .

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Erklärung

Endlich is t noc h di e vielverhandelt e Frag e z u erörtern , o b di e i n de m Beispiel erwähnte n Besuche r Christe n ode r Nichtchriste n sind . Hinte r dieser Frag e birg t sic h da s Problem , da s ic h i n de r Einleitun g § 6 be­ handelt habe. Dort ist ausgeführt, da ß die Christen für Jak im wesentlichen noch di e „Armen " sind , „arm " i n de r halbreligiöse n Bedeutun g de s Wortes genommen , di e e s i m Lauf e de r Geschicht e erhalte n hatte . E s is t weiter gezeigt , da ß Ja k infolgedesse n di e i m Judentu m traditionell e Vor ­ stellung vo m böse n Reiche n übernehme n konnte , da ß abe r andererseit s verschiedene Stelle n seine r Schrif t darau f deuten , da ß gelegentlic h Reich e Verbindung mi t den Christen suchen und daß solche Beziehungen unsere m Autor nich t unbedenklic h scheinen . I n welcher Zah l di e Reiche n wirklic h Christen geworde n sind , läß t sic h nich t beurteilen . Die s alle s bestätig t Jak 2 2f. Das Beispie l würd e sinnlo s sein , wen n de r Besuc h eine s Reiche n in de r christliche n Versammlun g fü r de n Auto r un d sein e Lese r ausge ­ schlossen wäre ; andererseit s is t mi t Rech t darau f verwiese n worden , da ß in unsere m Beispie l Reiche r wi e Arme r nich t i n de r Gemeind e heimisc h zu sei n scheinen , d a ma n ihne n Plätz e zuweist 1. Abe r dies e Erwägun g läßt sic h nich t weite r ausspinnen , un d auf s neu e möcht e ic h hie r vo r de r Verwechslung de s paränetische n Beispiel s mi t eine r historische n Angab e warnen, vgl . de n Exkur s z u 2 1. U m wa s geh t eigentlic h di e Diskussio n der Ausleger ? Selbs t de n Fal l angenommen , da ß Ja k a n ein e bestimmt e Gemeinde schrieb e — sagt e r denn , da ß de r Fal l vorgekomme n ist , erin ­ nert e r si e a n Bekanntes , verrä t er , da ß e r Einzelheite n weiß ? Un d wen n das Schriftstüc k sic h an di e ganze Christenhei t wendet , — kann dan n vo n einem de n meiste n unbekannte n Einzelfal l di e Red e sein ? Selbs t wen n ein solche r de m Verf. z u Ohren gekomme n sei n sollt e — was wir keines ­ wegs wisse n —, so hätt e Ja k dies e Begebenhei t ihre r besondere n Um ­ stände entkleidet , hätt e si e als o stilisiert . Vielleich t abe r ha t e r si e nu r konstruiert, un d i n jede m Fal l la g ih m nu r daran , ei n krasse s Beispie l 1 Dafür , da ß Reich e wi e Arm e Christe n seien , habe n sic h viel e Älter e entschieden , neuerdings E . Graf e a.a.O . 4, der di e entgegenstehende n Bedenke n abzuschwäche n sucht, inde m e r annimmt , di e Reiche n wäre n de m Gcmeindelebe n un d de m Versamm ­ lungsort frem d geworden , ode r abe r e s handel e sic h u m auswärtig e Gäste . B . Weiß 5 läßt unte r Berufun g au f 25 de n Arme n eine n Christe n sein , de n Reiche n eine n Juden . Nach manche n Vorgängern habe n sic h Beyschlag , v . Soden , Fein e 84, Belser, Windisch , Ropes für di e Meinung entschieden , Reiche r wi e Arme r seie n Ungläubige ; dami t hätte n sie woh l recht , wen n überhaup t ei n wirkliche r Fal l zugrund e liege n sollte . Übrigen s is t der vo n einige n de r genannte n Interprete n verwendet e Bewei s au s 2 6 nich t stichhaltig : denn daraus , da ß dor t a n ungläubige n Reiche n exemplifizier t wird , ergib t sic h noc h nicht, daß der Reiche 22 ebenfalls ein Ungläubige r is t (vgl. E . Schürer , ThLZ 1904, 16 8 f.). Aber d a Ja k de m Reiche n wi e de m Arme n Plätz e anweise n läß t un d vo n Gäste n de r Versammlung nicht s sagt , s o lieg t i n de r Ta t de r Gedank e a n Ungläubig e a m nächsten . Vgl. jedoc h das oben Ausgeführte. Auc h K . Aland, ThLZ 1944, 102 , möchte di e Existen z von Reiche n i n de r Gemeind e al s vorausgesetz t annehme n — wobei sic h fü r ih n de r Abstand zwische n Ja k un d de m Hermashirte n verringert . Vgl . jedoc h i n diese m Kom ­ mentar z u 4 16 un d 5 6 .

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Jak 2 4

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der bekämpfte n Gesinnun g hinzustellen . Vielleich t ha t e r selbs t dabe i nur de n Gegensat z „Reic h un d Arm" , nich t abe r de n andere n „Gläubi g und Ungläubig " i m Auge ; selbs t wen n e r abe r sic h auc h darübe r be ­ stimmte Gedanke n gemach t hätt e (s . di e Möglichkeite n S . 168 A. 1), so hat e r dies e Unterscheidun g doc h nich t hervortrete n lassen ; e r warnt vo r Liebedienerei gege n de n Reichen , welche s Glauben s un d welche r Gesin ­ nung e r auc h sei n möge . Da s Seelenhei l de s Reiche n bleib t dabe i völli g außer Betrach t (vgl . Einleitun g S . 71 f.). V. 4 bringt, wi e scho n gesagt , den Nachsatz , desse n Verständnis vo n de m Sin n de r beide n Verben, vo r allem de s vielumstrittene n διεκρίνητε abhängt. Vo n vornherei n könne n diejenigen Erklärunge n nich t al s wahrscheinlic h gelten , di e ού διεκρί&ητε κτλ. als Aussagesatz fassen , i n de m da s erst e Verbum verneint , da s zweit e bejaht ist 1 . Dagege n sprich t folgend e Erwägung : έγένεσvε κριτα ί δια ­ λογισμών πονηρώ ν ist ein e de n Angeredete n ungünstig e Aussage ; d a si e an ού διεκρί&ητε mit και, nicht mi t eine r Adversativpartikel angeschlosse n ist, s o wir d ma n auc h au s διεκρί&ητε (ohne Negation ) di e ungünstig e Aussage herauslese n müssen . J a e s lieg t woh l bewußt e Paronomasi e vo r (wie Rö m 1423 IKo r 1131); zweierlei wir d ihne n vorgeworfen : da s δια­ κρίνεσ&αι und da s κρίνειν mit schlechte n Gründen . Dan n abe r ist ού Frage­ partikel 2 un d gehör t z u beiden Verben. Wen n ma n de n Vers al s Nachsat z in Fragefor m liest , s o biete n sic h noc h verschieden e Möglichkeite n dar , διακρίνεσvαι zu übersetzen 3. Weit e Verbreitung hat , zuma l be i Anhänger n des „neutestamentliche n Sprachgebrauchs" , di e Übersetzun g „zweifel “ gefunden. Man beruft sic h dafür nebe n anderen neutestamentlichen Stelle n auf l 6 . Abe r diese r Bewei s ist den n doc h in keine m Fal l zwingen d — man sehe, wi e de r klein e Judas-Brie f διακρίνεσναι ν . 9 und ν. 22 gebraucht — und be i unsere m Ja k nu n scho n ga r nicht . Den n Kap . 1 ist au s Sprüche n zusammengesetzt, di e z.T . vielleich t älte r sin d al s Jak ; s o verpflichte t die Übersetzun g „zweifeln " i n 1 6, di e durc h de n Gegensat z έν πίστε ι sichergestellt ist , de n Interprete n vo n 24, wo diese r Gegensat z fehlt , keineswegs z u de r gleichen Erklärung . E s spricht abe r auch ein sachliche s Bedenken gege n dieselbe . Beyschla g beton t z u Ja k 1 6, da ß Glaub e be i Jak di e ungeteilt e Hingab e de s Menschen se i un d Zweife l demnac h Zwie ­ spalt de s Herzen s zwische n Got t un d Wel t bedeute . Abe r ebe n dies e Erkenntnis, da ß Zweife l au s Weltliebe entsteht , is t a n unsere r Stell e nich t ausgesprochen; e s komm t unsere m Auto r auc h hie r ga r nich t au f di e Ab­ weisung de r Weltlieb e an , sonder n au f di e Verurteilun g de r προσωπο1 Hierhe r gehöre n Oc c un d Theoph , di e ού διεκρίΟ-ητ ε erklären τό διακριτικο ν υμώ ν διεφνείρατε, sowie da s Scholion , da s z u διεκρίνητε bemerkt: λογιζόμενοι δηλαδή , οτι ού κ έστι πένη ς κα ι πλούσιο ς έ ν Χριστώ . lassen ου aus, vielleich t inlofg c Abirren s vo n υου zu ου. 3 Zu r Übersetzun g διακρίνεσΟαι = iudicare sieh e Anm . 1 und oben ; di e Erklärun g διακρίνεσναι „Bedenken tragen " ist matt und ergib t nich t di e wünschenswerte Parallelitä t von διεκρίνητε und έγένεσνε κριταί .

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Erklärung

λημψία1. Endlich will di e Parallel e έγένεσν-ε κριτα ί nicht z u de r Bedeutun g „zweifeln passen . Si e leg t vielmeh r di e Bedeutun g διακρίνει = „abson­ dern, scheiden " nahe . Di e For m διεκρί&ην darf nac h άπεκρίνην u. ähnl . Formen al s mediale r Aoris t bezeichne t werden , abe r auc h di e aktiv e Be ­ deutung wär e möglich ; di e passiv e würd e schlech t passen , wei l e s sich , wie έγένεσνε κριτα ί zeigt, u m ein e Tätigkei t de r Angeredete n handelt . I n jedem Fal l abe r schein t εν έαυτοΐ ς = έν άλλήλοι ς zu sein ; den n gege n di e Deutung au f eine n Zwiespal t i n de r eigene n Brus t (Mayor) würde gelten , was soebe n gege n di e Erklärun g „zweifel n gesag t ist . Dan n handel t e s sich i m Grund e nu r noc h u m Nuancen , un d de r Sin n kan n nich t meh r zweifelhaft sein , — entweder aktiv : „Hab t ih r dan n nich t Unterschei ­ dungen vorgenommen" , ode r vielleich t besser , wei l noc h schlagender , medial: „Hab t ih r euc h dan n nich t untereinande r geschieden? " (ähnlic h Soden). De r Aorist drück t hie r wie Jo h 15 6 Epiktet IV 1 39 die unmittelba r eintretende Folg e aus , brauch t als o nich t al s gnomisc h bezeichne t z u werden. Das Ungewöhnlich e de r Ausdrucksweise , da s Ropes empfindet un d gegen di e ebe n empfohlen e Deutun g gelten d macht , is t ohn e weitere s zuzugeben. Trotzdem lieg t kei n Grun d vor, si e deswegen zugunsten eine r anderen aufzugebe n ode r mi t eine r Konjektu r nachzuhelfen 2. Ja k brauch t den ungewöhnliche n Ausdruck , wei l e s ihm hie r wie sons t (Einl . § 5) auf eine Paronomasi e ankommt ; den n a n da s „geschieden " knüpf t nu n mi t offenbar bewußte m Wortspie l κριταί an: „Schiedsrichte r mi t schlechte n Gründen" sei d ihr geworden. De r Geniti v ersetz t hier wieder da s Adjekti­ vum; zufälli g biete t Lu k 18 G noc h ei n neutestamentliche s Beispie l fü r diesen Gebrauc h be i κριτής. Der Ausdruc k is t als o woh l wi e ακροατής έπιλησμονής 1 25 , Ί . Xp. της δόξη ς 2 1 al s Semitismu s z u erkläre n (sieh e Einl. S . 55). Denn di e ander e Erklärung : „Richte r übe r (eur e eigenen ) bösen Gedanken " is t reichlic h gesuch t un d ergib t kein e Parallel e z u διεκρίνητε. V. 5. Die neu e Anred e (sieh e Einl . S . 57 A. 1) leitet zu r weiteren Ausführun g de s i n 2 1 genannte n Thema s über . Zwe i Moment e sind es , di e de r Verf . gege n di e Herabsetzun g de s Arme n un d di e Be ­ günstigung de s Reiche n vorbringt : di e Arme n sin d di e vo n Got t er ­ wählten Erbe n de s Gottesreichs , di e Reiche n abe r habe n sic h of t al s 1 Vo n B . Weiß is t dies e Schwierigkei t offenba r empfunde n worden ; e r versuch t di e Übersetzung „zweifeln " dan n mi t de r Annahm e z u rechtfertigen , da ß de r Arm e ei n Christ se i (Handausgab e III2 271) : „Da abe r i m Glaube n a n sic h ei n Urtei l übe r de n Wert vo n Reic h un d Arm nich t gegebe n ist , setz t da s notwendi g voraus , da ß de r Arm e ein gläubige r Brude r war , un d da ß sein e verächtlich e Behandlun g ei n Irrewerde n a n dem Wert des eignen Glaubens involviert." Vgl. ferner Fr. Büchsel , ThWB III, 949—951; W. L . Knox, Th e Source s o f th e Synopti c Gospel s II , 1957 , 10 4 A. 1 . 2 C . Könnecke, Emendationcn, BFT h 1908/1 , 1 4 streicht κριταί: „und sei d von böse n Gedanken, d.h . handel t i n böse r Absicht? " E r übersieh t dabei , da ß de r Anschlu ß vo n κριταί an διεκρίνητε ein rhetorische s Mittel darstellt , wi e e s Ja k durchau s zuzutraue n is t (Einl. § 5).

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Jak 25

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Feinde de s Christentum s erwiesen . Un d zwa r di e Armen un d di e Reiche n im allgemeinen , nich t gerad e di e Leute au s dem Beispiel v . 2-4. Überhaupt wird vo n diese m jetz t abgesehen ; v . 5ff. warnt nich t vo r Parteilichkei t beim Verteile n de r Plätze , sonder n vo r Parteilichkei t schlechthin . Höch ­ stens di e erste n Wort e vo n v . 6 könnten wiede r a n jene n Einzelfal l er ­ innern; abe r auc h hie r is t ein e verallgemeinernd e Deutun g geboten , s. unten . — Die Gedanken , di e de r Verf . hie r ausspricht , sin d i n § 6 der Einleitung i n einen größeren Zusammenhan g gestellt ; dor t ist gezeigt, wie de r Gedanke , da ß de r Arm e de r eigentlic h Fromm e sei , mi t eine r religiösen Nuancierun g de s Begriffe s „arm " zusammenhängt , di e i m Evangelium Jes u wi e i n unsere m Jak-Brie f einfac h al s selbstverständlic h vorausgesetzt wird. Darau s ergibt sich , daß die von de n Erklärern unsere s Abschnittes of t besonder s betont e Frage , o b hie r vo n arme n Christe n oder arme n Nichtchriste n di e Red e sei , zurückzutrete n hat ; di e Arme n haben, wen n si e Christe n sind , da s Erb e de s Reiche s z u erwarten , un d wenn si e nich t Christe n sind , s o sol l de r Chris t i n ihne n wenigsten s Anwärter au f dies e Vorzugsstellun g sehen . Gerad e wege n diese s Zusam ­ menhangs mi t de r Enderwartun g dürfe n wi r behaupten , da ß de r i n 2 5 zutage tretend e Armenstolz nich t au s proletarischen , sonder n au s pietisti ­ schen un d eschatologische n Motive n herau s z u verstehe n is t (sieh e Ein ­ leitung S . 65f.). Die Antithes e unsere s Verse s verlang t ein e gesondert e Betrachtung . Die Lesar t τους πτωχού ς το υ κόσμο υ steht i n de n Koinezeuge n un d i n anderen, woh l vo n de r Koine beeinflußten Texten ; si e konnt e vo n IKo r 1 27f . aus eindringen ; da s nu r gelegentlic h sic h findend e εν τ ω κόσμ ω ist vollends al s erleichternd e Konjektu r z u beurteilen . Wi r habe n als o πτωχούς τ ω κόσμ ω zu lese n un d de n Dati v entwede r al s ein e Art Dativu s commodi z u erklären wie δυνατά τω vεω 2Kor 10 4 αστείος τ ω αε ω Apg 720 die vo r de r Wel t Armen" 1 ode r abe r al s Dati v de r Beziehun g ,,di e a n weltlichem Gu t Armen" . Nu n heiß t πλουσίους ε ν πίστε ι offenbar nich t ,,die a n Glaube n Reichen" ; dan n wär e de r Glaub e gewissermaße n al s Entschädigung fü r di e irdisch e Armu t gedacht , un d dies e Entschädigun g liegt doc h i n de m Anspruc h au f da s himmlisch e Erbe 2 . Di e Arme n sin d vielmehr Reich e au f de m Gebiet , da s mi t πίστις umschrieben wird , un d darum is t auc h πτωχούς τ ω κόσμ ω entsprechend z u verstehen : Arm e vo r der Wel t (Dat . commodi) . εν πίστε ς bildet de n Gegensat z z u τω κοσμώ ; Paulus hätt e εν Χριστ ώ schreiben können . Man dar f als o vo n diese r Stell e 1 A . Th. Robertson-Stocks , A Gramma r o f th e Gree k Testament , Londo n 1914 , § 86e , hält die Wendung in diesem Fall „möglicherweise" fü r eine n Hcbraismus . Abe r auf sonstig e Semitisme n i m Ja k dar f ma n sic h dabe i nich t berufen , d a derselb e Dati v auch andersw o vorkommt . 2 U m diese r Schwierigkei t z u entgehen, ha t ma n πλουσίους und κληρονόμους als Appo­ sition gefaß t un d έξελέξατο ohne Bestimmun g gelasse n (s o Luther , Gebser) . Aber dan n entsteht ein e Tautologie ; di e „Erbe n sin d doc h selbstverständlic h „erwählt" .

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Erklärung

aus nich t etw a de n „Glaubensbegriff " de s Ja k konstruieren , vgl . de n zweiten Exkur s z u 226. Bedeutung un d Herkunf t de r Forme l οι άγαπώντε ς αυτόν ist be i de r Erklärun g vo n 1 12 bereit s untersucht ; de r Sin n ihre r Verwendung is t hie r wi e dor t derselbe : da ß Got t denen , di e ih n lieben , ein herrliche s Erbtei l verheiße n hat , wei ß de r Chris t wi e de r Jude , ohn e daß e s ihm durc h Bibelstelle n bewiese n wird. Da ß unser m ganze n Spruc h mit seine r Zuspitzun g au f di e Arme n di e erst e Seligpreisun g L k 620 zu ­ grunde liegt , is t möglich ; abe r de r Spruc h is t auc h ohn e dies e Beziehun g aus de r Gedankenwel t herau s verständlich , di e ic h Einleitun g § 6 unter­ sucht habe . V. 6 a stell t solche r Ehrenstellun g de s Arme n sein e Entehrun g i n de n Gemeinden gegenübe r (άτιμάζειν des Armen , vgl . Pro ν 142 1 Sir 10 23 ). Die Beziehun g de r Wort e au f de n Beispielsfal l 2 2f. ist nich t ohn e weitere s klar, weil der Aorist ήτιμάσατε mehrfache Deutun g zuläßt . Rei n historisc h ist der Aorist keinesfalls ; denn wenn es sich nur um die Rüge eines Einzel ­ falls handelt e v . 1, dann wär e di e Verallgemeinerun g de r Mahnun g un d der Beschuldigun g v . 6 nicht angebracht . Nirgend s sons t deute t Ja k an , daß e r nu r a n ein e Gemeind e denkt ; imme r schein t e r vielmeh r di e Christenheit — repräsentiert natürlic h durc h di e Gemeinden , di e Ja k kennt — vor sic h z u haben . Unte r de n Christe n is t προσωπολημψία. ver­ breitet, s . v . 1, aber vielleich t nirgends , jedenfall s nich t überal l i n de r krassen Gestalt , wi e si e da s Beispie l v . 2t . zeichnet, s . de n Exkur s z u 2 2. So hätt e e s keine n Sinn , de n Leser n z u sagen : „Ih r hab t einma l jene n Armen schlech t behandelt " (den n da s träfe , wen n überhaupt , s o doc h nur eine n kleine n Kreis) ; woh l abe r kan n Ja k di e allgemei n verbreitet e Neigung zu r προσωπολημψία bei de n Leser n insgesam t rügen : „Ih r pfleg t eure Armen 1 schlech t z u behandeln , ih r denk t nich t besse r al s wi e di e Leute i n jene m Einzelfall. " S o ist als o di e Rüg e a n einem wirklichen ode r angenommenen Fal l orientier t — darum steh t im Griechische n de r Aoris t —; aber si e bezieh t sic h au f di e Neigun g zu r Parteilichkei t überhaup t — darum dürfe n wi r mi t de m Präsens 2 übersetzen ; vgl . ff: uo s aute m fru ­ stratis pauperem ; Herder : un d ih r verachte t de n Armen ? VV. 6 b. 7 begründen di e Rüg e de r προσωπολημψία mit dre i Vorwürfe n gegen di e Reichen . Da s Proble m de r Stell e beruh t au f de r nich t klare n Abgrenzung vo n armenfeindliche n un d christenfeindliche n Motive n be i dem Verhalten de r Reichen . De r erst e jene r dre i Vorwürfe: „Sind's nich t die Reichen, die euch Gewalt a n t u n" läßt zunächst an soziale Bedrückun g denken: di e Gliede r de r Christengemeind e sin d al s arm e Leut e vo n de n De r Singular τον πτωχό ν ist kollekti v gebrauch t wi e 5 6. De r Aoris t is t woh l nich t geradez u gnomisch , sonder n ehe r zeitlo s z u nennen , nähert sic h abe r de m Charakte r de s gnomischen , d a auc h diese r eigentlic h durc h Ab ­ strahierung eine s Einzelfalls zustand e kommt . Vgl . I. H. Moulton, Einl. 1911, 218f. Di e Ausleger mache n di e grammatisch e Frag e zumeis t mi t weni g Worte n ab , d a fü r si e di e Frage, o b Christ , o b Nichtchrist , i m Vordergrunde steht . 1

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J a k 2β.7

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reichen Nichtchristen 1 abhängig un d haben in diese r Stellun g unte r unge ­ rechtem Druc k z u leiden . Habe n si e e s auch , wei l si e Christe n sind ? Mindestens di e dritt e de r parallele n Fragen : „Sin d sie' s nicht , di e de n herrlichen Name n läster n (zu m Ausdruc k s.u.) , de r übe r euc h genann t ist?" bring t eine n religiöse n Gegensat z zu m Ausdruck : nich t nu r al s Arme mache n si e Schlimme s durch , sonder n auc h al s Christen. Die zweit e Frage: „Sind sie's nicht, die euch vor Gericht schleppen?" läßt sich sowohl auf Armen - wi e au f Christen-Prozess e beziehen . Ein e Entscheidun g au s exegetischen Gründe n is t unmöglich ; di e Erklärun g mu ß vielmeh r weite r ausholen. Die Gemeinden , di e Ja k i m Aug e hat , habe n z u de r Zeit , d a e r die s schreibt, jedenfall s nich t unte r eine r großen , vo n de n „Reichen " in s Werk gesetzte n Verfolgun g z u leide n (vgl . Einleitun g S . 15 und 68). Denn wa s Ja k hie r bekämpft , is t j a nich t feindliche s ode r ängstliche s Verhalten gegen die Reichen, sondern Liebedienerei. Nicht die Gemeinden vertreten di e pietistisch e Stimmun g de r fromme n „Armen" ; de r Auto r ist es, der si e an derartig e Gedanke n ers t erinnert. Man dar f Fälle, wie de n 22f. erzählten , nich t verallgemeinern , mu ß abe r andrerseit s zugeben , da ß nach de r Meinun g unsere s Autor s ehe r Freundschaf t zwische n Reic h und Ar m al s Feindschaf t de n Gemeinde n gefährlic h werde n kann . Dan n können „di e Reichen " abe r nich t öffentlic h al s Gegne r de r Christe n auf ­ getreten sein . Lehrreic h fü r da s Verständni s unsere r Stell e is t auc h de r Vergleich mi t de m erste n Petrus-Brief . Auc h hie r läß t sic h bekanntlic h streiten übe r di e Frage , o b blo ß a n gelegentlich e Feindschaft , o b scho n an organisiert e Verfolgung z u denke n sei , vgl . R . Knop f in diese m Kom ­ mentarwerk XII 71912, 22 f. 179 f. 195; aber wi e vie l bestimmte r klinge n — gemessen a m Ja k — die Wort e de s 1 Petr übe r di e Verfolgungen, wi e viel aktuelle r is t da s Problem , wie vie l meh r drück t di e Not de r Zei t de m Autor au f di e Seele , de r di e Sklavenrege l de r Haustafe l u m de n Passu s vom Leide n 2 20ff. bereicher t ha t un d di e Trostwort e 4 12ff. schrieb ! Unse r Jak schreib t vo n de n πειρασμοί, nicht wei l e r Sorg e träg t u m bedrängt e Gemeinden, sonder n wei l e r erkann t hat , da ß di e Christe n di e Erbe n de r „Armen un d Elenden " de s Alte n Testament s sind , da ß echte s Christen ­ tum nich t ohn e Lei d z u denke n ist . Offenbar ha t e r a n unserer Stell e auc h nicht besondere, Aufsehen erregend e Vorfälle i m Auge; wenn solch e vor ­ gekommen wären , s o würd e sic h de r christenfeindlich e Charakte r de r Reichen deutlic h genu g erwiese n haben , un d Ja k braucht e si e nich t ers t an de n Prange r z u stellen . Woran e r erinnert , da s müsse n vielmeh r di e üblichen Erfahrunge n de r Christe n i m Verkeh r mi t de n Reiche n sein ; sie sin d s o alltäglich , da ß di e Lese r si e nich t meh r al s außergewöhnlic h empfinden, da ß si e nahez u verlern t haben , i n de n Reiche n Feind e ihre r Sache zu sehen, ja daß sie sogar zu unwürdiger Kriechere i vor den Reiche n 1 Be i diesem Plura l denk t Ja k siche r a n Nichtchristen, s . den Vorwurf v . 7 mit seine m εφ' ύμας . Vgl. i m übrige n S . 168 f.

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Erklärung

neigen. Ja k ruf t diese n vo n seine m Armenstolz s o weit entfernte n Leser n zu: Besinn t euc h doch ! we r ha t sic h den n imme r wiede r al s eue r Fein d gezeigt? Sind' s nich t di e Reichen ? Danach sin d nu n di e dre i Frage n 2 6 . 7 z u interpretieren . Di e Wort e ελκουσιν ύμα ς ει ς κριτήρι α brauchen dan n durchau s nich t au f ein e eigent ­ liche „Christenverfolgung " bezoge n z u werden. Wen n dieselb e Wendun g in de m Apokrypho n P . Oxy. IV 65 4 vorkommt — wie Deißmann , Lich t v. Osten 2 32 8 ff. ergänz t —, so bezieht si e sic h dor t au f di e Juden 1 . Dabe i könnte ma n a n di e Roll e denken , di e da s Judentu m Ap g 13ff. spielt : zumeist stör t da s Christentu m di e Kreis e de r Synagoge , zumeis t sin d darum di e Jude n di e Angebe r be i de n römische n Behörden . A n unsere r Stelle lieg t kei n Grun d vor , di e Wendun g au f Jude n z u beschränken . I n ganz ähnliche r Weis e wi e di e Jude n nac h de r Ap g möge n sic h ander ­ wärts heidnisch e Reich e durc h da s Vordringe n de s Christentum s beein ­ trächtigt fühlen . I n de n Herre n de r Magd i n Philipp i (Ap g 16 19), i n de n Silberschmieden vo n Ephesu s (Ap g 1924) führt j a di e Apostelgeschicht e Beispiele dafü r an , da ß di e christlich e Missio n unte r Umstände n zu r Schädigung gerad e geschäftliche r Interesse n de r Reiche n führt . Ähnlich e Situationen sin d ohn e Schwierigkei t auszudenken ; si e werde n e s ver ­ schuldet haben , da ß di e Reichen , a n di e Ja k denkt , behördlich e Verneh ­ mungen, Verhaftungen , Verurteilunge n de r Christe n in s Wer k setzen , kurz daß sie sie „vor Gerich t schleppen" . Un d wo si e sonst im Privatlebe n Gelegenheit daz u haben , werde n sie' s a n Schädigun g un d Bedrückun g der Christe n nich t fehle n lassen ; nac h lPetr2 2 0 denke n wi r dabe i a n Sklaven, nac h Ja k 54 an Lohnarbeiter : au f solche s Verhalten bezieh t sic h wohl da s καταδυναστεύει in de r erste n Frag e a n unsere r Stelle . Z u de n geschäftlichen Gründen , di e di e Reiche n zu r Schädigun g de r christliche n „kleinen Leute " veranlassen , möge n noc h ander e kommen : vielleich t is t manchem reiche n Herr n di e christlich e Propagand a unte r de n Glieder n seiner famili a ärgerlic h gewesen . Man könnt e etw a a n di e Beispiel e i n de n apokryphen Apostel-Akte n erinnern : wi e de r einflußreich e Alexande r i n den Paulus-Akte n (p . 254 Lipsius) di e Thekl a vo r da s Gerich t de s Pro ­ konsuls bringt, wie in den Petrus-Akte n (p . 84 Lipsius) die Enthaltsamkei t 1 De r Tex t is t auc h be i E . Preuschen , Antilogomen a 2 1905, 23 f. un d be i E . Kloster ­ mann, Apokryph a II 31929 (Lietzmann s Kl . Text e 8) 1 8 zu finden . Deißmann s Rekon ­ struktion lautet : [πώς λέγουσιν ] ο ι έλκοντες ήμα ς [ει ς τ α κριτήρια, δτι] ή βασιλεία ε ν ούρα[νώ έστιν; μήτ ι δύνα(ν)ται] τα πετεινά του ούρ[ανοΰ έπιγινώσκειν,] τι υπό την γήν έστ[ιν; ] . . . και ή βασ[ιλεία όμως μέντοι ] εντό ς υμών [έ]στι[ν ] κτλ . Wenn di e Ergänzun g richti g ist , s o würd e ich da s Wor t fü r ein e Erweiterun g un d Umadressierun g vo n L k 17 21 halten . Dor t wa r es an di e Pharisäe r gerichtet , hie r a n di e Jünge r al s di e Repräsentante n de r Christenheit . Dann abe r sin d di e ελκοντες, die meinen , da s „Reich " se i (noch? ) i m Himmel , offenba r die Juden . — Das 1945 aufgefundene koptisch e Thomasevangelium , vo n de m P . Oxy. 654 ein griechische s Bruchstüc k bietet , ha t Deißmann s Ergänzun g nich t bestätigt . Di e δλκοντες ύμας sind vielmeh r christlich e („großkirchliche" ) Verführer , dene n vo n gnosti ­ sierender Seit e da s Jesuswor t L k 17 21 entgegengehalte n wird .

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Jak 26.7

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der Konkubine n de s Agripp a de n Christe n Feindschaf t de s Präfekte n zuzieht. Zu m Ha ß gege n unbequem e Bußpredige r gesell t sic h be i de n Reichen vielleich t noc h di e Ablehnun g de r christliche n ψιλή παράταξι ς (Mark Aure l XI 3 2 ), die Verachtun g de r exitiabili s superstiti o (Tacitus, Annalen XV 44) , und womöglic h noc h de r Eke l vo r de m jüdische n Ur ­ sprung de s Christentums 1 — das alles , abe r zuma l di e zuers t genannte n Empfindungen gebe n nu n auc h Gründ e genu g ab , Reich e zu m Läster n des Christennamen s z u bringen . Si e schmähe n un d beschimpfe n ih n — das ist gemeint; nich t etw a „si e mache n ih m Unehre " (s . Röm 223f.) , denn dann wär e a n christlich e Reich e gedacht , un d e s würd e nich t έφ' ύμα ς heißen. E s ist an direkt e Lästerun g (sieh e IKo r 123) zu denken , abe r auc h an alle die Vorwürfe, di e das Gerede der Leute den Christen gemach t hat 2 . Was wil l nu n di e Umschreibun g το καλό ν όνομ α τ ο έπί,κλη νέν έφ ' ύμα ς besagen? E s handel t sic h u m ein e christlich e Formel , di e eine r ähnlic h lautenden jüdischen nachgebildet ist . Wen n man das Volk Israel als Gotte s Eigentum bezeichne n will , s o sag t man , da ß Jahve s Nam e übe r ihne n genannt se i D t 28 10 (A m 9i2) Je r 14 9 Je s 437 2Chron 7 14 2Mak k 815 P s Sal 918(9) u.a. 3 . Di e Wendun g komm t nich t nu r i m Zusammenhan g mi t de m Volk ode r Persone n wi e de m Prophete n Je r 15 16, vor ; auc h Lad e un d Tempel werde n au f gleich e Weis e z u Gotte s Eigentu m erklär t 2Sa m 62 (IChron 13 6?) lKö n 8434. Di e Sitt e geh t entwede r au f eine n alten , sons t nicht belegbare n Brauc h de r Besitzergreifun g zurück : dan n wär e einma l auch de s menschlichen Besitzer s Nam e über seine m Eigentu m ausgerufe n worden. Ode r di e Sitt e is t au f heilig e Name n beschränk t un d wär e dan n wohl ursprünglic h al s ,,apotropäischer " Ritu s aufzufassen : de r heilig e Name schütz t vor unheilige n Geistern . Darau f könnt e auch der Gebrauc h des Namen s bei m Segne n deuten : N u 627. Welches abe r auc h de r Ur ­ sprung de r Forme l sei , ih r Gebrauc h i m urchristliche n Schrifttu m is t eindeutig; a n di e Stell e de s Jahve-Namen s is t de r Nam e Jes u getreten , und wen n ma n sagt , da ß di e Christe n ih n trage n ode r da ß e r übe r ihne n genannt sei , s o is t da s meh r al s ei n Bild ; den n be i de r Tauf e wir d de r Name Jes u übe r de m Täuflin g genannt , un d diese r wir d dami t al s Jes u Eigentum signiert 5. Un d s o selbstverständlic h is t diese r Gebrauc h de s Namens Jesu , da ß auc h gelegentlic h vo n „de m Namen " schlechthi n di e 1 Vgl . di e Urteil e d . Antike übe r di e Jude n i n de n Beilage n z u meine m Kommenta r zu den Thessalonicherbriefen (HNT) . Übe r die Motive de s Christenhasses vgl . R . Knopf , Kommentar z u de n Briefe n Petri und Jud ä 71912, 99 ff. 2 Wi e seh r di e Christe n vo n üble m Gered e verfolg t waren , zeige n di e Warnungen , zu solche r Blasphemi e Anla ß z u geben , z.B . i n 1Petr , s . auc h Ign. , A d Trail. 82 . 3 Sieh e auc h 4Esr a 425 ( I § 9, 6 Violet) . 4 Vgl . W . Heitmüller , I m Name n Jesu , FRLAN T 2, 1903 , 17 1 ff. und mein e Unter ­ suchung: Di e Lad e Jahves , FRLAN T 7, 1906 , 20ff. 5 Vgl . Heitmülle r a.a.O . 88ff . 115ff. ; ders . RGG 1 : Namenglaube n i m N.T. ; ders. , ΣΦΡΑΓΙΣ, Neutest. Studie n fü r C . F. G . Heinric i 1914, 56ff.; W . Bousset , Kyrio s Christos 41935, 227 ff.

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Erklärung

Rede ist 1 . S o erklär t sic h di e Bezeichnun g de r Christe n οι κεκλημένο ι τ ώ ονόματι κυρίου (Hermas Sim. VIII 1 1) und die Anwendung de r alttestament ­ lichen Ausdrücke au f die Christe n (τό όνομα κυρίου το έπικλη&έν έπ ' αυτού ς Herrn. Sim. VIII 6 4, οι επικαλούμενοι τ ω ονόματ ι αύτου — wenn s o zu lese n ist — Sim . IX 14 3 ); in diese m Sin n wir d gerede t vo m λαμβάνειν τ ο όνομα του υίο ΰ το υ vεού (oder ähnlich ) Herma s Sim. IX 12 4.8 13 7, vom φορεΐν oder βαστάζειν τ ό όνομ α Herrn. Sim. VIII 1 3; IX 13 2f. 15 2 1 63 28 5, und Ignatius Eph 7 1 heißt es είώνασιν γάρ τίνες δόλω πονηροί τό όνομα περιφέρειν. So verstehe n wi r auc h unser e Stelle : Nam e un d Träge r de s Namen s ge ­ hören zusammen ; we r dies e schmäht , schmäh t de n „edle n Namen" 2 . Daß abe r hie r wirklic h de r Nam e Jes u gemein t ist , ergib t sic h au s έφ' ύμας. Es wir d offenba r ei n Unterschie d gemach t zwische n de n Träger n des Namen s un d ihre n reiche n Gegnern , dene n de r „edl e Name " nich t eigen ist . Di e jüdisch e Armenliteratu r mach t solche n Unterschie d nich t (Einleitung § 6); sie finde t ihr e reiche n Gegne r vielmeh r i m eigene n Volke. Di e Armen unsere r Stell e abe r sehe n i n de n Reiche n nich t Träge r des Namens , de r übe r ihne n selbe r genann t ist . Als o kan n die s nich t de r Name von Israels Gott, sondern muß ein den Armen eigentümlicher Name, der Nam e Jesu , sein . S o liefer n di e Worte eine n Beweis fü r di e Herkunf t des Ja k au s christliche n Kreisen . V. 8 . Der Anschlu ß a n da s Vorhergehende is t bei m erste n Lese n nich t klar; e r mu ß abe r de m Autor kla r sein , den n di e Konjunktio n μέντοι, die doch nich t einfac h weiterführ t (s o Gebser) , weist au f eine bestimmt e Ver ­ bindung mi t de m Vorhergehenden . Wi e scho n älter e Erkläre r deute n Beyschlag, Soden , Haup t StK r 1896, 774, B. Weiß (Handausgabe) , Mayor und Ropes sie konzessiv: die Leser hätten sic h für ihr Verhalten gegen di e Reichen au f da s Gebo t de r Nächstenlieb e berufe n können , un d darau f antworte Jakobus : Freilic h (μέντοι), die Erfüllun g diese s Gebote s ist gut , ει δ ε προσωπολημπτειτ ε usw. 3 . Allei n erstlic h wär e dies e vo n Beyschla g angenommene Berufun g au f da s Gebo t de r Nächstenlieb e doc h ein e 1 Vgl . Ap g 5 41 3Jo h 7 Herma s Sim. IX 28 5 ; auc h Ign . Eph. 7 1 s . o. is t woh l nac h diesen Stelle n z u interpretiere n un d nich t au f de n Name n Χριστιανοί zu deuten , weil de r geheimnisvolle Ausdruc k τό όνομ α περιφέρει ν auf de n heilige n Name n weist . — Vgl. noch de n charakteristische n Ausdruck fü r di e Taufe, de r sic h allerding s au f de n Name n Gottes bezieht (weil i m Vorhergehenden die trinitarische Taufformel erwähn t ist) Petrus ­ Akten p . 50 Lipsius: quo d dignu m habuisse t deu s Theone m nomin e suo . Zu m absolu t gebrauchten όνομα nennt W . Baue r i m HNT Erg.-Bd . zu Ign., Ep h 3 1 außer dieser Stell e mit Rech t noc h Philad . 10 1 2Kle m 13 1.4 Herma s Sim. VIII 10 3 I X (hier jeweil s a n de r ersten Stelle ) 132 283 Tertullian, Apolog. 2: confessio nominis . Dagegen geh t lKle m 43 2 im Zusammenhang doc h wohl auf das Priestertu m in Israel, wie 44 1 auf das Bischofsamt . 2 A . Deißmann , Lich t vo m Oste n 3 1909, 207 vergleicht zu m Ausdruc k καλόν όνομ α ein Graffito aus Pompeji , w o de r Liebend e di e Zah l του καλο ΰ ονόματο ς der geliebte n κυρία angibt. 3 Einwänd e gege n dies e Auslegun g auc h be i Belser , Hofman n un d Windisch . Di e beiden letztere n helfe n sic h mi t de r Fassun g vo n μέντοι = freilich. Belser s (und Ewalds ) Erklärung ähnel t i n de r Sach e de r obe n vorgetragenen .

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J a k 28

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höchst kläglich e Apologi e parteiische n Verhaltens , un d zweiten s steh t von de m vorausgesetzten , keinesweg s naheliegende n Einwan d nicht s da . Wenn ma n schon , wi e μέντοι geradezu verlangt , etwa s ergänze n muß , s o richte ma n sic h nac h v . 6a. Auf di e erst e Frag e (v . 5) folgt de r Vorwurf : Ihr abe r nehm t de m Arme n di e Ehre ! De n Sin n de r Frage n v . 6 und 7 treffen wir , wen n wi r hinzufügen : Ih r abe r bevorzug t de n Reichen ! Da s aber is t ein e Sünd e gege n da s Liebesgebot ; un d au f diese n meh r emp ­ fundenen al s ausgesprochene n Gegensat z zwische n de m Verhalte n de r Leser un d de m Gebo t bezieh t sic h da s vielumstritten e μέντοι. Wenn nu n im folgende n (v . 8-11) ausgeführt wird , da ß Sünd e gege n ei n Gebo t Bruc h des ganzen Gesetze s sei, so ist dieses eine Gebot da s einzige, von dem hier die Red e war , da s Liebesgebo t au s Lev 1918 (LXX ) — und nich t etwa , wie Spitt a meint , da s i n de r Näh e diese r Stell e sic h findende Gebo t ου λήμψη πρόσωπο ν πτωχο ύ ουδ έ ναυμάσεις πρόσωπο ν δυνάστο υ Lev 19 15 1 . Wohl abe r könnt e diese r alttestamentlich e Abschnit t erklären , welche s Interesse de r Auto r hie r a n de m Liebesgebo t hat . Ja k könnt e etw a ab ­ hängig sei n vo n eine r jüdische n Paränese , i n de r i m Anschlu ß a n Lev 1 9 die προσωπολημψία beim Liebesgebo t behandel t wurde . Da ß e s solch e Paränesen i m Anschlu ß a n Gesetzesabschnitt e gegebe n hat , beweis t ζ. Β. das pseudo-phokylideisch e Gedicht , da s gerad e vo n Lev 1 9 besonders reichlich gespeis t wird . Jedenfalls is t eine s festzuhalten : da s Liebesgebo t komm t hie r nich t al s einziges Hauptgebo t i m Sinn e de s bekannten Jesusworte s (M k 123 i parr. ) in Betracht, sonder n als eines neben anderen — denn sonst hätte der v. .. geführte Bewei s keine n Sinn . Un d s o schein t den n da s Herrenwor t de m Verf. überhaup t nich t vorzuschweben ; dan n habe n wi r abe r auc h keine n Anlaß, νόμος βασιλικό ς auf da s Liebesgebo t z u beziehen . De r Ausdruc k geht vielmeh r au f da s Gesetz 2, vo n de m jene s Gebo t eine n Tei l bildet , und is t nu n natürlic h auc h nich t vo n de m βασιλεύς Χριστό ς abzuleiten, sondern höchsten s z u deute n al s „Geset z de s Gottesreichs " = „christ­ liches Gesetz", vgl. wie Klemens Alex., Strom . VI 1642 statt ου μή είσέλνητε εις την βασ. των ουρανών (Mt 520) sagt: ούκ εσεσνε βασιλικοί . Wahrscheinlich ist abe r auc h die s nich t di e Meinung de s Jak ; sonder n e r will da s Geset z als ei n wichtiges, unbeding t verbindliche s hinstellen . Ähnlic h fasse n auc h viele Auslege r de n Ausdruc k (Gebser , Beyschlag , Soden) , nu r daß sie meistens dabe i a n da s Wor t Jes u erinner n un d βασιλικός νόμο ς dann al s das Gebot , da s all e ander n i n sic h schließt , erklären . E s wär e woh l ehe r 1 Gege n Spitta s Meinun g sprich t — abgesehen vo n de r allz u literarische n Technik , die e r be i Ja k hie r wie überhaup t voraussetz t — vor alle m da s Verhältnis vo n v . 8 und 9; v. 9 bedeutet nicht : „Ih r sündig t wide r ei n kleine s danebe n stehende s Gebot" , sondern : „Ihr sündig t wide r die s Hauptgebot. " 2 De r Artike l fehl t hie r wi e i n 2 11.12 4 11 un d be i λόγος 1 2 2 . 2 3 ; siehe abe r 1 25 ει ς νόμο ν τέλειον το ν τη ς ελευ νερίας. Die Interpretatio n dar f als o ebensowenig wie be i Paulu s vo n Hinzufügung ode r Auslassun g de s Artikel s abhängi g gemach t werden .

12 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

der Sprachgebrauc h z u vergleichen , nac h de m βασιλεύς und sein e Ver ­ wandten di e überragend e Bedeutun g vo n Abstrakta , zuma l gerad e vo n Gesetzen un d Gedanken , zu m Ausdruc k bringen . Phil o nenn t nich t nu r die Astronomi e di e βασιλίς τω ν επιστημώ ν (De congress u 50 p . 526) und die Frömmigkei t di e βασιλίς τω ν αρετώ ν (De spec. leg . I V 14 7 p . 360), sondern schreib t auc h (Vita Mos. II 4 p. 135) ώς εύ ύ ς είνα ι τον μέν βασιλέα νόμον έμψυχον , τ óν δ νόμο ν βασιλέ α δίκαιον 1. Die Vernunf t de r s.iebe n Märtyrer wir d 4Mak k 142 als o apostrophier t ώ βασιλέω ς λογισμο ί βασιλι ­ κώτεροι και ελευνέρων έλευ νερώτεροι, vom λόγος heißt e s Justi n Αρ. I 12 7 ου βασιλικώτατο ν κα ι δικαιότατο ν άρχοντ α μετ ά τό ν γεννήσαντ α έεόν ούδέν α οϊδαμεν δντα . Es handel t sic h als o be i diese m Gebrauc h u m de n Ver ­ gleich mi t de s König s Herrscherstellung . Ander e Möglichkeite n eröffne t Philos 2 Behandlun g de r Stell e N u 20i7 , w o vo n de r Heerstraße , de r βασιλική οδός , die Red e ist . Diese n Ausdruc k leite t Philo , D e post. Caini 101 p. 244 von de m πρώτος κα ι μόνο ς τώ ν όλω ν βασιλεύ ς 6 νεός ab (ähnlic h D e gig. 6 4 p . 271) ; i n De spec. leg . I V 16 8 p . 36 4 aber wird e r mi t de r Königspflicht , di e recht e Mitt e z u halten , zusammen ­ gebracht, un d außerde m wir d erklärt : τó μέσο ν ε ν τριάδ ι τ ήν ήγεμονίδ α τάξιν ειληχεν 3. „Eines König s würdig “ heiß t βασιλική οδό ς auch be i Klemens Alex. , Strom . VII 735 ότα ν ου ν μ ή κατ ά ανάγκη ν ή φοβο ν ή ελπίδα δίκαιο ς τι ς ή, άλλ' έ κ προαιρέσεως , αυτ ή ή οδό ς λέγετα ι βασιλική , η ν τό βασιλικό ν οδεύε ι γένος 4. Aus diese n Beispiele n ergib t sich , da ß βασιλικός νόμος ebenso heiße n kan n „da s Geset z vo n königliche m Ansehen " wi e „das Gesetz , da s fü r König e bestimm t ist" . Jedenfall s wil l Ja k di e Be ­ folgung de s Gesetzes preisen, inde m e r es mit diese m Prädika t schmückt ; da e r diese s weder erklär t noc h motiviert , s o dürfe n wi r woh l vermuten , daß e r e s nich t ne u geschaffe n hat . E s is t doc h bezeichnend , da ß wir die ­ selben Eigenschafte n „frei “ un d „königlich" , mi t dene n Ja k 1 25 un d hie r das Geset z preist , 4Mak k 142 zu r Verherrlichun g standhafte r Vernunf t 1 Vgl . Ps . Plato, Epist. 8 p. 354c νόμος επειδ ή κύριο ς έγένετ ο βασιλεύ ς τώ ν αν νρώπων, άλλ' ού κ άννρωποι τύραννοι νόμων. 2 Z u Phil o vgl . J . Pascher, De r Königswe g z u Wiedergebur t un d Vergottun g be i Philon vo n Alexandreia 1931. 3 Ic h buch e noc h Epikte t III 21 19 , wo di e verschiedene n Ämte r de r Philosophe n erwähnt werden und Diogenes als Beispiel für di e βασιλική και έπιπληκτική χώρα genannt wird. I n eine r Berline r Handschrif t is t vo n eine m „königlichen " d.h . (fü r de n Köni g bestimmten?)Offenbarungsbuch di e Rede, das in einem gestrandeten, von Gott geretteten Fahrzeug a n di e Küst e komm t (Catalogu s codicu m astrologoru m VII S. 59: από το υ ευρενέντος βασιλικο ύ βιβλίο υ πάλι ν το υ ε ν τ ω νεοσώστω στόλ ω έγκειμένο υ παρεκβλη νέντ,ος έν τ η τραπεζητικη) . — Daß i m platonische n Schrifttu m zweima l βασιλικός νόμο ς vor­ kommt is t ei n Zufall : a n de n Stelle n Minos 317 c τό μέ ν ορνόν νόμος εστ ί βασιλικό ς und Ps. Plato , Epist . 8 p. 354c δουλεύσαι νόμοις βασιλικοΐ ς hat βασιλικός eine gan z prägnant e Bedeutung. 4 Ein e Beziehun g de s Klemen s z u Ja k komm t hie r s o weni g i n Frag e wi e a n de r oben zitierte n Stell e Strom . VI 1642, eher ma g ma n Strom . VII 73s Abhängigkeit vo n Philo konstatieren .

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Jak 29.10

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vereinigt finden . Di e Vernunft al s wahrer König , de r zu r wahren Freihei t verhilft — das is t de r stoisch e Gedanke , de r beide n Ausdrucksweise n zugrunde liegt . Da s allgemei n menschlich e Gut , au f da s e r sic h bezieht , haben di e hellenistische n Jude n i m Geset z verkörper t gefunden , fü r da s sie dami t universale s Ansehe n stat t partikulare r Geltun g i n Anspruc h nehmen. Die Christen aber haben diese Prädikat e auf ein neues christliche s Gesetz übertragen , desse n Ker n di e Sittenlehr e de s alte n jüdische n war . Freilich wa r dies e Übertragun g nu r dor t möglich , w o de r Streit , de n Paulus u m da s Geset z geführ t hatte , entwede r scho n verklunge n ode r überhaupt nich t hörba r geworde n war , vgl . de n Exkur s z u 1 25 un d de n zweiten Exkur s z u 226. Nun is t auc h klar , waru m hie r νόμος und nich t εντολή steht. Da s Prädi ­ kat „königlic h eigne t de m ganze n Gesetz . Abe r e s is t ei n christliche s Gesetz1 und wird daru m nich t durc h Peinlichkei t i n de n kleine n Dingen , sondern durc h Erfüllun g de s große n Liebesgebote s befolg t (κατά τη ν γραφήν „gemäß de r Schriftstelle") . Freilic h gil t nu n auc h au f de r andere n Seite die Folgerung, di e V. 9 mit aller Entschiedenhei t zieht : προσωπολημ­ ψία ist Sünde , un d zwa r — dies is t de r Sin n de s Partizipium s — Sünde wider da s ganz e Gesetz , nich t blo ß wide r ei n Einzelgebot , παραβάτης ist also hie r de r „Sünde r wide r da s ganz e Gesetz ; i n ähnliche r Bedeutun g steht da s Wor t Rö m 2 25.27 Ga l 2 18 un d i n de r apokryphe n Geschichte , die i n de r Handschrif t D nac h L k 64 steh t (έπικατάρατος κα ι παραβάτη ς εΐ το υ νόμου) ; auch brauch t e s Symmachu s Je r 628 fü r DTVI O (Aquila : έκκλίνοντες) und Ps 138 (139)19 fü r 37ΕΠ (LXX: αμαρτωλούς, Aquila: άσεβη). Ebenso geh t natürlic h υπό του νόμου auf da s ganz e Gesetz . Un d fü r dies e These, da ß we r gege n da s ein e Liebesgebo t fehle , vo r de m Foru m de s ganzen Gesetze s al s Sünde r dastehe , sol l V. 10 2 de n Bewei s erbringen . Und zwa r eine n au s de r Synagog e stammende n Beweis . Den n de r Sat z δς πταίσει , ε ν έν ί (ergänze „Gebot") , γέγονεν πάντω ν (erg. „Gebote" ) ένοχος3 is t nachweislic h jüdische r Herkunft . Er findet sic h i n ähnliche m Wortlau t i m Trakta t Horajot h 8b , un d zwa r

offenbar al s ein e Ar t Auslegungskanon , mittel s desse n e Ula ba r Jischma'e l ein e Verschuldung gege n e i n Gebo t z u eine r allgemeine n erweitert : „ W e r wege n

1 Ic h bi n mi r dabe i bewußt , da ß ein e ähnlic h großzügig e Auffassun g vielleich t auc h dem hellenistische n Jude n erreichba r war ; vo m Standpunk t de s Ja k au s abe r komm t doch da s Prädika t „königlich " s e i n e m Geset z zu, d.h . dem , was er als Chris t s o nennt . 2 Di e Überlieferun g is t nich t einheitlich . Zwa r di e vereinzel t bezeugte n Variante n τελέσει, πληρώσει, πληρώσας τηρήσει, ποιήσει kommen eben wegen de r Vereinzelung nich t in Betracht . Schwierige r is t zwische n τήρηση bzw. πταίση (z.B. Κ Β C 1175) und de m Indikativ z u entscheiden . De r Konjunkti v schein t Glättun g z u bezeugen . We r aller ­ dings Neigung hat , den ältesten Unziale n zu folgen, wie di e meisten Neueren vor Soden s Ausgabe, bevorzug t natürlic h de n Konjunktiv . 3 ένοχο ς steht hie r mi t de m Geniti v de r Autorität , gege n di e sic h jeman d vergeht , ebenso IKo r 11 27 . Ähnlic h wird au f Inschriften (Dittenberger , Or. inscr. I 5531f.) αμαρτω­ λός ( νεών πάντων ) gebraucht, vgl . Α. Deißmann, Lich t v . Oste n 21909, 81.

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Erklärung

des eine n schuldi g ist , is t auc h wege n de s ander n schuldig " (e s folg t di e An ­ wendung au f „nich t schuldig") ; ein e Überlieferun g i m Midrasc h Bemidba r Rabba 1 setz t di e gleich e Rege l voraus . Da ß dies e abe r wesentlic h älte r ist , zeigt Ga l 53 und Ps . Klemens , Horn. 1314, w o offenba r au f si e angespiel t ist 2 . Den i n ih r enthaltene n Gedanke n schein t ma n vo r alle m au f di e i m Judentu m "übliche Unterscheidun g vo n kleine n un d große n Gebote n angewende t z u haben3. Dabe i zeig t sic h dan n zweifello s ein e gefährlich e Konsequen z jede r nomistischen Religion : da s Aug e verlier t de n Blic k fü r di e Wertunterschied e zwischen de n einzelnen Forderungen, Rituelle s trit t ebenbürti g nebe n Sittliches , Kleines nebe n Größtes . Un d e s ist psychologisc h verständlich , da ß dan n gerad e das Klein e besonder e Beachtun g findet , da ß man , wi e e s de r Spruc h Mt 23 24 sagt, die Mücke seih t un d da s Kamel verschluckt . Aber ma n darf doch nicht ver ­ kennen, da ß jene r Grundsat z inner e Kraf t un d Größ e hat : hinte r de m gesetz ­ widrigen Handel n sieh t ma n di e gesetzwidrig e Gesinnung , un d di e is t allema l zu verwerfen , gleichvie l i n welche s Gebote s Übertretun g si e sic h äußert . E s ist doc h bezeichnend, da ß wir ei n Gegenstüc k z u unserem Sat z in dem stoische n Gedanken vo n de r Solidaritä t de r Tugende n (un d Laster ) finden: we r ein e hat , der ha t si e alle 4 . Augustin , Epistul a 167 ad Hieronymu m § 4, hat unser e Stell e mit diese m Sat z zusammengebracht : at enim , qu i unam uirtute m habet , omne s habet, e t qui unam no n habet , nulla m habet , ho c s i ueru m est , conflrmatu r ist a sententia (scil . Tacobi) . Augustin 5 empfinde t offenba r de n Widerspruc h seine s Christentums, das die allgemeine Sündhaftigkei t voraussetzt , mi t dem Gedanke n 1 Dor t wir d Bemidba r Rabb a IX zu N u 5 14 (bei Wünsche , Bibliothec a rabbinic a 1885, 152 f.) erzählt , da ß die Schüle r de s Rabbi Huna , de s Vaters vo n R . Acha, sagten : „Unser Lehre r ha t un s gelehrt : de r Ehebreche r un d di e Ehebrecheri n übertrete n di e 10 Gebote."Dann beweise n sie, inwiefern 9 von den 10 Geboten in der Tat durch den Ehebrecher verletz t würden , nu r vo n einem , vo m Sabbatgebot , wisse n si e e s nich t z u sagen; R . Huna gib t ihne n darau f di e gewünscht e Auskunft . 2 Übe r Gal 53 s. unten. — Ps. Klemens, Horn. 1314 και γαρ ει πάντα καλά διαπραξαιτο τις,3μι α τη προ ς τό μοιχήσασ ναι αμαρτί α κολασ νήναι δει , ό προφήτης εφη . · 4Mak k 520 τό γαρ έν μικροΐς και έν μεγάλοις παρανομεΐν ίσοδύναμό ν έστιν. Philo, Leg. all. III 241 p . 135 τον δ ε τελείως εγκρατ ή δε ι πάντ α φεύγει ν τ α αμαρτήματα και τό μείζω και τ ό έλάττ ω κα ι ε ν μηδεν ί έξετάζεσ ναι τ ό παράπαν . Pirke Abot h 2 1 steh t ei n Spruch des Rabb i Jehuda-ha-nas i mi t charakteristische r Begründung : Se i vorsichti g be i einem geringen Gebo t wi e be i eine m wichtigen , den n d u weiß t nich t di e Lohnerteilun g fü r die Gebote; Pirk e Aboth 42 (Ben Azzai): Eile auch zur Erfüllung eine s geringen Gebotes. — Zu erinner n wär e auc h a n Test . Asse r 2, wo verschieden e Fäll e de r Erfüllun g be ­ stimmter Gebot e be i Nichtbeachtun g andere r geschilder t un d verurteil t werden : και τοντο διπρόσωπόν έστιν, τό δέ όλον κακόν έστιν 28. 4 Vgl . z u diesem Gedanken schon die Frag e Plato, Protagora s 32 9 e ή ανάγκη έάνπερ τις ε ν λάβη, άπαντ' εχειν ; und sodan n Diogene s Laertiu s VII 12 5 (Zeno) τον μία ν (seil. άρετήν) έχοντ α πάσα ς εχειν , Stobaeus, Ecloga e II p . 63 Wachsmut h τον γαρ μία ν έχοντα πάσας εχειν, Cicero, De officiis II 10 § 35 cum . . . constet . . ., qui unam haberet, omnes habere virtutes . Philo , D e vita Mosis II 7 p. 135 sagt vo n de n Grazie n εφ' ω ν δεόντως ε'ίποι τι ς αν , δ και επ ί τω ν αρετώ ν εΐω νε λέγεσ ναι, δτ ι ό μίαν έχω ν κα ι πάσα ς έχει . Philo kennt di e Lehr e als o i n de r For m eine s anerkannte n Grundsatze s (vgl . auc h D e virtut . 216 p. 442). 5 Gelier t ha t i n der vorausgeschickten Moral z u „Herodes un d Herodias gleichfall s beide Meinunge n zusammengebracht , den n e r leite t sein e Weishei t au s „Schrif t un d Vernunft" ab :

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Jak 29.10

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der Sto a wi e mi t de m de s Ja k seh r stark 1 . Un d e r ha t doc h woh l dami t nich t Unrecht, da ß e r beid e parallelisiert , trotzde m si e einande r ursprünglic h nicht s angehen. Den n wen n ma n di e Formulerun g Philo s Leg . all . III 24 1 liest (s. S . 180 A. 3), so kan n ma n de n Grundsat z jüdische r Gesetzespraxi s kau m mehr vo n de r stoische n Lehr e unterscheiden . E s is t auc h vo n vornherei n wahrscheinlich, da ß hellenistisch e Jude n de n gesetzliche n Gedanke n i n da s Gewand de r ihne n bekannte n stoische n Lehr e (sieh e Philo , Vit a Mosi s II 7 S. 180 A. 4) gekleidet haben ; den n da s hellenistisch e Judentu m lieb t e s ja , sei n nationales Geset z mi t de m Naturrech t gleichzusetzen . Da ß Ja k 2 10 vo m Juden ­ tum beeinfluß t wird , is t offenbar ; o b fü r Ja k auc h di e stoisch e Einkleidun g maßgebend ist , kan n ma n immerhi n fragen . Jedenfall s würd e auc h de r stoisch e Gedanke wi e de r jüdisch e fü r ih n nu r al s Gesinnungsforderun g i n Betrach t kommen; un d daru m kenn t e r di e Schwierigkeite n nicht , di e Augusti n emp ­ findet. Lehrreich ist auch ein Vergleich mi t Paulus . E r setzt de n jüdischen Gedanke n — und nu r diese n — Gal 5 3 voraus , wen n e r vo n jede m Beschnittene n Halte n des ganze n Gesetze s verlangt . Ma n könnt e de n Grundsat z i n seine m Sin n etw a so formulieren : we r de m Geset z i n eine m Punkt e z u Wille n ist , mu ß ih m i n allem folgen . We r als o de m Nomismu s eine n Finge r gibt , mu ß ih m di e ganz e Hand lassen . Be i diese r Anwendung , zuma l au f di e rituelle n Vorschrifte n de s Gesetzes, ha t jene r jüdisch e Sat z i n de r Ta t Erschreckendes ; Paulu s wil l j a seine Lese r auc h mi t ih m schrecke n un d vo n jede m Paktiere n mi t de m Geset z abhalten. Abe r Ja k denkt , wi e wi r bereit s be i 1 25 gesehe n haben , be i „Gesetz " überhaupt nicht mehr an rituelle Vorschriften. Daru m kan n er getrosten Herzen s die alt e jüdisch e Rege l nachsprechen : we r diese m Gesetz , da s e r ,,Gesetz de r Freiheit" nennt , auc h nu r i n eine m Punkt e zuwide r handelt , de r is t wirklic h ein „Übertreter " de s ganze n Gesetzes ; den n diese s kan n ga r nich t i n Einzel ­ vorschriften aufgelös t werden . V o r j u d a i s t i s c h e m V e r s t ä n d n i s s e i n e r Sätze s c h e i n t J a k ü b e r h a u p t k e i n e S o r g e z u h a b e n , den n e r gebrauch t ebenso harmlo s wi e dies e Rege l auc h di e Wort e νόμος, έργα , άσπιλο ς άπ ο το υ

Später heißt es:

Freund, wer ein Laster liebt, de r liebt di e Laster alle, Wer ein Gesetz der Tugend übertritt , Entheiligt i n dem einen Falle Im Herzen auch die andern mit . O, sprichst du , welche Sittenlehr e Gibt euch der Geist der Schwermut ein ! Gesetzt, da ß ich de r Wollust dienstba r wäre, Werd' ic h deswegen wohl de r Mordsucht eige n sein ? Ich glaub es, lieber Freund, du wirst es mir verzeihn ; Schrift un d Vernunft behaupte n dies e Lehre.

Verletze nur mit Vorsatz eine Pflicht , So hast du schon das schreckliche Vermögen, Wodurch dein Herz die andern bricht. Damit sprich t Gelier t da s großzügig e Verständni s de r Rege l aus , da s si e au f di e Ge­ sinnung bezieh t un d da s daru m nich t vo n de n auc h be i Gelier t erwähnte n Bedenke n gedrückt wird. 1 S o sin d auc h di e Versuch e z u begreifen , di e Geltun g de s Satze s einzuschränken , z.B. durc h Beziehun g de s εν ένί auf das Liebesgebot, vgl . Oec Theoph. © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

κόσμου. Und di e Umprägung , di e mi t diese n Ausdrücke n vorgegange n ist , kann nu n sicherlic h nich t al s sei n Wer k bezeichne t werden ; andernfall s würd e er meh r u m da s richtig e Verständni s besorg t sein . Offenbar ha t ih m auc h hie r das Diasporajudentu m vorgearbeitet ; den n diese s Judentu m wa r be i seine r Propaganda zu r Vereinfachung de s Nomismus, zu r Hintansetzun g de s Ritualis ­ mus genötigt . Un d zugleic h wurd e e s durc h di e Aufnahm e hellenistische n Geistes z u eine m rationale n Verständni s seine r eigene n Gesetz e gebracht , da s sich of t genu g — und nich t nu r be i Phil o — von de r pharisäische n Theori e und Praxi s wei t entfern t habe n mag , s . de n Exkur s z u 1 25 . I n diese n Rahme n gehört auc h da s obe n besprochen e be i Phil o ausgeprägt e Verständni s jene r Regel. Zu r prinzipielle n un d harmlose n Ungebundenhei t gegenübe r de m Ritualismus sin d freilic h ers t di e Christe n gekommen , nu r nich t Christe n wi e Paulus, die durch Worte wie νόμος und έργα immer an heiße Kämpfe und schwer e Probleme erinner t wurden , sonder n Christe n andere n Schlages , dere n Christen ­ tum ohn e eigentliche n Bruc h au s de m hellenistische n Judentu m herausge ­ wachsen war . S o is t e s z u verstehen , da ß Stelle n wi e Jak2 1 0 . 1 1 gemesse n a n den Ausführunge n de s Paulu s zu m Them a „Gesetz" , eine n s o harmlose n un d untheologischen Eindruc k machen 1. Daß Ja k i n de r Ta t di e jüdisch e Rege l „we r ei n Gebo t verletzt , verletz t alle", i m Sinn e eine r Gesinnungsethi k auffaßt , beweis t V. 1 1 . Darum gil t jene Regel , wei l Got t hinte r jede m Gebot e steht , Sünd e wide r ei n beliebi ­ ges Gebo t als o imme r Auflehnun g wide r Got t ist 2 . E s is t möglich , da ß Jak di e Gebot e hie r i n de r Reihenfolg e de s Dekalog s anführe n will ; dann bilde t unser e Stell e eine n Bele g fü r di e auc h sons t bezeugt e Ordnun g der Gebote , di e unse r sechste s Gebo t vo r da s fünft e stellt 3 . Wa s ma n au s 1 Hie r könnt e ma n di e Frage aufwerfen , o b nicht gerad e di e Harmlosigkei t de s Jak beweise, daß er die Kämpfe des Paulus noch nicht miterlebt, also vor Paulus geschrieben habe. Dagegen spricht m. E. entscheidend der Abschnitt 214ff., aber auch schon die Fassung von ασττιλος 127, vgl. z . Stelle. Auch G. Kittel, ZN W 1942, 94—102, tritt fü r Abfassun g des Ja k vo r de m volle n Ausbruc h de r Kämpf e de s Paulu s u m di e Ritualfrage n ein . Die eigen e Polemi k de s Ja k (2 14ff.) gehör e i n ei n vorprinzipielle s Frühstadiu m diese r Problematik. Vgl . aug h S . 67 A. 2. 2 We r di e Absich t de r Beispiel e i m Ja k (vgl . Exkur s z u 2 1) verkenn t un d darau s Rückschlüsse au f die Gemeindezuständ e ziehe n will , wird e s befremdlic h finden, unte r den hie r genannte n Übertretunge n de s Gesetze s auc h de n Mord z u finden. G . Kittel, ZNW 1942, 87f., postulier t deshal b hier und für Ja k 42 Bekanntschaft mi t de m Herren­ wort Mt 521f. und paraphrasiert unser n Text: wenn du das tust, was der Herr „morden " genannt hat . Abe r nirgend s sons t i m Urchristentu m begegne t φονεύειν schlankweg al s stehende Metaphe r fü r lieblose s Verhalten , al s technische r Ausdruck , de r ohn e jede n erklärenden Zusat z z u verstehe n gewese n wäre . 3 S o lese n Β u.a. LX X D t 5 17.18, auc h einig e Minuskeln E x 2013ff., während Β dort das Verbot de s Tötens ers t nac h de m de s Stehlen s bringt . Di e Umstellun g vo n Mord und Ehebruc h findet sich auc h i n de m hebräischen Papyrus , de n F . C. Burkitt, Jewish Quarterly Review 1903, 392ff. veröffentlich t hat . Auch Phil o setz t si e voraus D e decal. 51. 121. 168. 170, De spec. leg. III 8 , ferner Mk 10 19 in eine m Tei l de r Überlieferung , Lk 1820 (gegenMt 19is) Röm 139. Vgl. endlich Theophilus, Ad Autol. II 34 III 9, Klemens AL, Stromata V I 1463 147 2 (un d Qui s div . salv . 4 in de r Wiedergab e de r Geschicht e vom Reichen) , vielleich t auc h di e Aufzählunge n Bar n 20 1 Justin, Dial. 93. An unsere r Stelle wir d vo n einige n Zeuge n wi e C die masoretisch e Reihenfolg e hineinkorrigiert .

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Jak 2 11-13

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dem zweite n Sat z de s Verses 1 erschließe n soll , bleib t wiede r ungesagt ; es is t offenba r z u ergänzen : „S o sei d auc h ihr , wen n ih r ander e Gebot e haltet, euc h abe r mi t eure m parteiische n Benehme n gege n da s Liebes ­ gebot versündigt" , παραβάται. νόμου — was z u beweise n war , s . v . 9. Und nun folg t V. 1 2 eine Schlußmahnun g z u diese r Abhandlung , di e de n Hinweis au f da s „Geset z de r Freiheit " mi t de m Ausblick au f da s Gerich t verbindet: Ih r werde t eins t nac h de m Geset z gerichte t werde n — und zwar nac h de m „Geset z de r Freiheit" ; de r Ausdruc k steh t i n demselbe n Sinn, wie wir ihn 1 25 kennengelernt haben . Un d wenn man berücksichtigt , welchen Gebrauc h Ja k ebe n vo n jene r jüdische n Gesetzesrege l gemach t hat, kan n ma n sic h de s Gedanken s kau m erwehren , da ß Ja k hie r di e Anwendung diese r Rege l au f Christe n rechtfertige n wolle ; si e gil t i n de r Tat auc h den Christen, den n auch diese müssen vor de m Gesetz bestehen , nur ebe n vo r de m „Geset z de r Freiheit" ! Di e Erwähnun g vo n λαλεΐν neben ποιεΐν mag au f katechetische r Gewöhnun g beruhen : als o handel t in Worte n un d Werken ! V. 1 3 ist ei n isolierte r Spruch , den n zwische n ποιεΐν έλεο ς und „di e Armen gerech t behandeln " is t ei n Unterschied , ποιεΐν έλεος , in de r LX X meist vo n Got t gebraucht , gil t vo m Tu n de s Mensche n z . B. Si r 29 1 0 ποιών έλεο ς δανιε ΐ τ ω πλησίο ν und vo r alle m i n de r Ermahnun g Test . Sebulon 5 1. War i n de n Verse n vorhe r vo n de r Nächstenlieb e di e Rede , so hie r vo n eine r besondere n Betätigun g de r Nächstenlieb e — und zwa r keineswegs vo n derselben , di e 2 1ff. geforder t war . Di e Zusammenhänge , die vo n de n meiste n Erklärer n herausgelese n werden , sin d als o i n Wahr ­ heit eingetragen 2 ; di e einzig e Verbindun g zwische n 2 12 un d 2 13 besteh t in de m Anklan g κρίνεσν-οα — κρίσης; diese Verwandtschaf t ha t auc h ein e Wirkung au f de n Inhalt : e s kan n de r Sat z vo m Gerich t al s Begründun g (γάρ!) zu de m Hinwei s auf s Gerich t i n v . 12 eingeführt werden . Nu r enthält di e tatsächlich e Point e vo n v . 13 keine Begründun g speziel l fü r die leitende n Gedanke n de s vorhergehende n Abschnitts . Da ß v . 13 ein selbständiger Spruc h ist , zeig t auc h sein e geschlossen e Form : vo n κρίσις führt e r z u έλεος, von έλεος wieder z u κρίσις; dazu komm t da s Fehle n der die beiden Satzhälfte n verbindende n Partikel . Dabe i findet ein e leicht e Nüancenverschiebung statt : άνέλεος (nicht άνίλεως oder άνίλεος, wie ein e Reihe von Textzeugen schreiben ) geh t au f Gottes , έλεος auf de s Menschen Barmherzigkeit. De r erst e Sat z will ein e Anwendun g de r bekannte n pro ­ phetischen wi e rabbinische n Rege l geben : womi t jeman d sündigt , dara n Z u de m i n de r Koine normalen ει . . . ου s. Blaß-Debrunner 11 ξ 428. Gebser : „Gewi ß lieg t nehmlic h de r Begrif f vo n herzliche r Theilnahmc , Liebe , die der Partheylichkei t entgegengesetz t wird , hie r i n έλεος." — Beyschlag: „De r Chris t . . . bedarf gleichwoh l i m Gerich t de r Barmherzigkeit , den n schlechthi n ha t e r de m νόμος ελευνερίας nicht entsprochen. " — Windisch: „I n de m νόμος ελευ νερίας hat di e Liebes­ pflicht ein e hervorragend e Stellung ; nu r wen n si e verletz t ist , bleib t da s Gerich t uner ­ bittlich." 1

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Analyse

wird e r gestraft. Wi r kenne n dies e Anwendung au s Mt 1821ff. 2534ff. (s. auch 57); sie is t abe r auc h jüdisch , s . Test. Seb . 5a έχετε ού ν έλεος έν σπλάγχνοι ς υμών, δτ ι ε ΐ τ ι α ν ποιήσ η τ ω πλησίο ν αύτοΰ , ούτ ω Κύριο ς ποιήσε ι μετ ' αύτου , vgl. auc h 81-3, die Geschicht e vo m himmlische n Urtei l übe r ei n sündige s Weib Test . Abr. Rez . Β Kap. 10 und di e Ausführunge n zu r Sach e i m Traktat Sabba t 151b . A n de m Sin n de s zweiten Satze s ist , wie di e Über ­ lieferung zeigt , herumgerätsel t worden . Di e Koinezeuge n habe n έλεον, andere κατακαυχάσνω und κατακαυχάσ&ε1. Das Richtig e findet sic h schon in de m Scholion : ή γαρ ελεημοσύν η του ς καθαρώ ς αυτή ν εργαζομένου ς έξαρ ­ πάζει της κολάσεως, έν καιρώ της κρίσεως παρά τω Ό·ρόνω έστώσα τω βασιλικω . Es is t derselb e Gedanke , de r auc h i n de m paränetische n Abschnit t de s Tobitbuches ausgesproche n wird : ελεημοσύνη ε κ θανάτο υ ρύετα ι . . . δώρον γαρ αγα νόν έστι ν ελεημοσύν η πασ ι τοι ς ποιουσι ν αυτή ν ενώπιο ν το υ ύψιστο υ (Tob 4 1 0 f .). Vgl. weite r Sir 3 30 Danie l 4 24. A n unserer Stell e gelang t de r Gedanke infolg e de r Prägun g de s Spruche s z u besonder s kräftige m Aus ­ druck.f

4· ubhandl ung: von (Glaube n un b Derfe n 2 1 4 - 2 6 Analyse Ein Zusammenhang mi t der vorigen Abhandlung ist nicht zu behaupten; wer zwische n de m Beispie l 2 15f. und de m Satz e 2 13 ein e Verbindung kon ­ struiert, übersieht , da ß bereit s diese r Spruc h isolier t ist , un d da ß jene s Beispiel ebe n nu r ei n Exempe l ist , keinesweg s abe r di e Point e de s Ab ­ schnittes darstellt . Dies e is t vielmeh r i n de r einleitende n rhetorische n Frage v . 14 ausgesprochen: de r Abschnit t handel t vo n Glaube n un d Werken un d de m Zusammenhan g beider ; e s bestätig t sic h hier , wa s i n der Analys e de s vorhergehende n Abschnitte s übe r di e thematisch e Be ­ deutung de r einleitende n Sätz e gesag t wurde . Un d ebens o wi e i n de r vorigen Abhandlun g folg t auc h hie r au f dies e Einleitun g di e Schilderun g eines Einzelfall s v . 15.16; ih r ,,stilisierter " Charakte r schließ t di e Frage , wann un d w o derartige s geschehe n sei , aus ; über diese n Charakte r kan n hier noc h wenige r Zweifel obwalte n al s be i 2 2-4 . Aber e s besteht auc h ei n Unterschied zwische n beide n Stellen : Ja k bring t hie r nich t wi e dor t ei n Beispiel fü r di e gerügt e Gesinnung , sonder n e r zieh t eine n andersartige n Einzelfall zu m Vergleich heran. Vgl. auße r der Erklärung auc h den Exkurs zu 22. v. 17 zieht au s de m Vergleic h di e Folgerun g un d runde t s o de n ersten Gedankengan g ab . 1 κατακαυχασ ναι τίνος — der Geniti v is t vo m Präverbium abhängig, da s hie r un d 3 14 „gegen" bedeutet , s o is t da s Verbum hie r un d Rö m 11 18 nach Analogie vo n καταγελαν, καταψεύδεσνοα, καταλαλεΐ ν (Jak 4 11) z u beurteilen , s . .Blaß-Debrunner 11 § 181.

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J a k 2 14-26

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Wenn irgendwo , s o mu ß be i de m zweite n mi t v. 18 anhebenden Ge ­ dankengang di e stilistisch e Betrachtun g zunächs t i n de n Vordergrun d treten. Den n Ja k gebrauch t hie r di e i n de r Diatribe übliche For m de r fingierten Diskussion . E r selbe r führ t de n Zwischenredne r ein , e r selbe r gibt ih m Antwort . Bezeichnen d fü r di e Schwierigkei t de r Stell e is t e s nun, da ß ma n darübe r streite n kann , wiewei t de r Einwan d de s Gegner s reicht un d wo di e Antwort de s Verf.s einsetzt . Hie r habe n selbstverständ ­ lich Argumente, di e sich aus de m Inhalt ergeben , di e letzte Entscheidung . Aber stilistische Gründ e müssen zunächst das Gebiet abgrenzen, innerhal b dessen sic h dies e Entscheidun g halte n muß . I n unsere m Fal l ergib t sic h folgendes: 1. άλλ' έρε ΐ τις ist ein e dem dialogische n Sti l de r Diatribe entsprechende Formel 1 un d dien t zu r Einführun g de s κωφον πρόσωπον 2 eine s nich t ge ­ nannten Gegners . Da ß hinte r diese m τις Jak sic h selbe r verberge 3 , is t stilistisch ausgeschlossen , d a ein e fingierte Einführun g de s Verf. s nu r i n einer ausgeführte n Szen e a m Plat z wäre . Abe r stilistisch e Gründ e ver ­ bieten auc h di e ander e Annahme , da ß de r i n v. 18 eingeführte Gegne r sich nu r gege n de n τις in v . 14 wende, als o ei n Sekundan t de s Ja k sei , entweder ei n christliche r Bundesgenosse 4 ode r ei n Nichtchrist , de r Ja k recht gäbe 5 . Kei n Lese r konnt e annehmen , da ß mi t de r Forme l αλλ' έρε ΐ τις jemand ander s eingeführ t werd e al s ei n Gegne r de s Jak . Zude m ver ­ kennt di e Sekundanten-Hypothes e mi t ihre r Beziehun g au f v . 14 völlig, daß de r τις in v . 14 gar nich t reden d eingeführ t ist , als o ga r nich t s o ver ­ lebendigt wird , da ß de r τις in v.18 sich gege n ih n wende n könnte . E s handelt sic h überhaup t ga r nich t u m ein e dramatisc h bewegt e Szene , sondern u m ei n stilistische s Schema , da s sein e ursprünglich e dramatisch e Illusionskraft längs t eingebüß t hat . Wi r müsse n e s mi t de m Verständni s dieses Schema s mindesten s versuchen , da s fü r jede n Lese r vo n damal s 1 Vgl . auße r Ro m 9 19 11 19 IKo r 15 35 ; E. Norden , Antik e Kunstpros a I 4 1923, 129 ff. II 41923, 556f.; R . Hirzel , Dialo g I 1895 , 369 ff. (Hirze l rede t vo n de m „Ermatten " und den „Zuckungen de s dialogischen Geistes") ; Bultmann, Sti l de r paulin. Predig t 10ff. Mit Dan k erwähn e ich , da ß ic h z u diese m Abschnit t auc h de n Ra t Eduar d Norden s einholen durfte , de r mein e Erklärung , obwoh l si e mi t de r seine n nich t übereinstimmt , wesentlich geförder t hat . 2 Vgl . Philo , I n Flaccu m 20 p. 520 κωφόν ω ς επ ί σκηνή ς προσωπεΐον , Plutarch, Morali a p. 79 1 e ό δ ' ώσπε ρ επ ί σκηνή ς δορυφόρημ α κωφό ν ή ν όνομ α βασιλέω ς κα ι πρόσωπο ν υπ ό των άεί κρατούντων παροινούμενον. Den Hinweis auf diese Stelle n danke ich Hermann Dicls . 3 Schwarz , StK r 1891, 715; Karo, Prot . Monatsh. 1900, 159f.; Albert Köhler , Glaub e und Werk e i m Ja k (Zittaue r Gymn . Progr. ) 1913, 7 . 4 Die s is t di e geläufigst e Erklärung , di e mi t gewisse n Abweichungen vertrete n wir d durch Gebser , d e Wette , Ewald , Burger , Beyschlag , Mayor, Gräfe a.a.O . 34 Α., Belser, Böhmer NK Z 1898, 25 1 ff. 5 Zahn , Einl . § 4 A. 4, urteilt ähnlic h wi e Hofmann , de r Zwischenredne r se i ei n Jude; Haupt , StK r 1883, 187 , er se i ei n Moralist; auc h W . Weiffenbach , Exeget.-theol . Studie übe r Ja k 2 14-26 1871 , 15ff. läß t eine n Dritten , abe r al s Vermittler , auftrete n un d bezieht σύ auf irgendeine n Zweiten , de r Gegne r de s Ja k ist .

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Analyse: Jak 2 14-26

— wie ma n sic h au s Epikte t leich t überzeuge n kan n — das gegeben e war: di e Formel άλλ' έρεΐ τις 1 leitet de n Einwand eine s Gegner s ein. 2. Der Zwischenredne r kan n ein e bestimmt e Parteilosung , e r kan n auch di e communis opinio vertreten, e r kann endlic h eine n Einwan d auf ­ tischen, de r nich t besonder s schwe r wiegt , de r vielmeh r nu r daz u dient , dem Verf. Gelegenhei t z u neuer Bekräftigun g seine r Gedanke n z u geben. Das letzte wird dan n der Fall sein, wenn dem Autor nichts an einer realisti ­ schen, auch dem Gegner gerecht werdenden Szen e liegt, sonder n vielmeh r daran, eine m konstruierte n Einwan d gegenübe r da s Richtig e u m s o stärker leuchte n z u lassen 2. D a die Szene i n Jak 2 18ff. keineswegs deutlic h und realistisc h ausgeführ t is t — Beweis: di e Unsicherhei t de r Auslege r über Perso n un d Meinung de s Zwischenredner s —, so werde n wi r mi t der Möglichkei t wenigsten s z u rechne n haben , da ß auc h de r E i n w a n d v. 18 nur de n S o p h i s m u s eine s f i n g i e r t e n G e g n e r s e n t h ä l t , nich t aber eine n ernsthaf t z u beachtende n Gegengrund . 3. Epiktet tru g sein e Diatribe n vor ; e r konnt e durc h Tonfal l un d Gebärdensprache andeuten , w o des Gegners Red e z u End e gin g un d wo seine eigene n Ausführunge n wiede r einsetzten . Wede r diese s Hilfsmitte l noch da s modern e de r Anführungszeiche n kan n Ja k brauchen ; wi r werden erwarte n dürfen , da ß er auf andere Weis e andeutet , welche s sein e eigenen Wort e sind . Gan z klar ist das v. 20: der dort Angeredete is t durc h das gegen ihn gebrauchte Scheltwort gekennzeichnet 3: e s ist der Zwischen­ redner; sein e R e d e , di e v. 18 a n h e b t , mu ß als o v o r v . 20 zu End e gehen. Weitere s läß t sic h mi t stilistische n Gründe n nich t beweisen . Auf den Einwan d folg t als o entwede r noc h i n v . 18b oder i n v . 19 oder nu r in v . 20 die Erwiderung de s Autors. An dies e schließ t sic h da s Abraham-Beispiel i n v . 21-23. Und mi t v . 24 läßt de r Verf . de n Dialo g mi t de m κωφόν πρόσωπο ν endgültig fallen : nicht όρας heißt e s mehr , sonder n οράτε4; die Angeredeten , dene n da s 1 IKo r 15 35 heißt die Formel αλλ έρε ΐ τις. Der unbefangene Lese r wird Ja k 2 18 ebenso lesen; völli g ausgeschlosse n ist allerdings die von Gebser u.a. bevorzugte Interpunktio n nicht άλλ', έρεΐ τις , σύ πίστιν ϊχεις . 2 Ma n vergleich e Epikte t I 4 13f. Es is t nich t realistisc h geschildert , sonder n bewuß t konstruiert, wenn Epikte t eine n Athleten einführt , de r auf die Bitte δεΐξόν μοι τους ώμου ς antwortet ϊδε μου τους αλτήρας (Hanteln). Und ebenso ist es konstruiert, wenn der schlechte Philosoph auf das Ersuchen δεΐξόν σου την προκοπην erwidert λάβε τήν περί ορμής σύνταξιν και γνώ νι πώ ς αυτήν άνέγνωκα . Aber dies e Konstruktion hat den Zweck, die jämmerlichen Ausflüchte de r Leut e bloßzustellen , di e blo ß philosophisch e Büche r lesen , abe r nich t danach lebe n un d die Forderung Epiktet s einzuprägen : άνδράποδον, ου τούτο (das άναγι­ νώσκειν) ζητώ , αλλ ά πώ ς όρμας κα ι άφορμας, πώ ς όρέγη κα ί έκκλίνεις . . . . 3 Zu m Scheltwor t vgl . R . Bultmann, Sti l de r paulinische n Predig t 1910, 14 . 60f. und IKo r 1536. Auch di e eigenartig e Verwendun g vo n (ού) νέλεις scheint zu m Sti l z u gehören; vgl . Epikte t IV 6 , 1 8 (Schenkl p . 412) und das Reg. sv (B). 4 Daru m is t es auch unmöglich , da ß mit v. 23 erst di e Rede de s Zwischenredners z u Ende geh t (Gebser) ; e s würd e dan n jed e Erwiderun g de s Autors fehlen .

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Erklärung: Ja k 2 14

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Resultat de r Abraham-Betrachtun g vorgeführ t wird , sin d wiede r di e Leser. Ihne n wir d v . 25 nun da s Rahab-Beispie l vorgetragen , a n da s sic h v. 26 das Resulta t de r ganze n Betrachtun g anschließt . Nu n sin d abe r Abraham- un d Rahab-Beispie l zweifelsohn e al s Parallele n gedach t (sieh e ομοίως 2 25 ). Und trotzdem wird de r Form nac h da s erste zu dem άννρωπος κενός gesprochen, da s zweit e z u de n Lesern , di e bereit s v . 24 wieder angeredet sind . Wi r sehe n als o deutlich , wi e weni g de m Auto r au f di e realistische Verlebendigun g de r Dialogszen e ankommt . Di e Einführun g des Zwischenredner s is t hie r vie l meh r ein e Sach e de r rhetorische n al s der dramatische n Kuns t — es bestätig t asich also di e unte r 2. erwogene Möglichkeit. Un d zwa r handel t e s sich , wie ebe n gezeigt , u m ein e scho n gewohnheitsmäßig gewordene , abgebraucht e Technik , dere n Künst e de n Lesern bekann t sei n müssen : dan n abe r habe n wi r kei n Recht , i n de m τις v. i s jemand andere n z u sehen , al s den , de m ma n solch e Zwischen ­ reden gewöhnlic h i n de n Mun d legte , eine n Gegner . Un d s o bestätig t sich auc h di e unte r 1. vorgetragene Annahme . Erklärung V. 14 . Die rhetorisch e Frage , di e a n ähnlich e Formel n de r Diatribe n Epiktets anklingt 1 , gib t da s Them a a n (s . di e Analys e z u 2 1-13 ). Di e fol ­ gende klein e Abhandlun g richte t sic h als o gege n Leute , di e sagen , da ß sie Glaube n haben , abe r i n ihre m Lebe n kein e Werk e tun ; wi r dürfe n aus de m nächste n Sat z ergänzen : solch e Werke , di e si e „retten " können . Was mi t ,,Glauben" gemein t ist , sag t Ja k nicht ; als o kan n e s ih m auc h unmöglich au f eine n theologisc h zugespitzte n Glaubensbegrif f ankom ­ men. Hie r is t kei n Lehrbegrif f vorausgesetzt , sonder n di e vulgär e Be ­ deutung de s Worte s Glaube , dieselbe , a n di e Ja k 2 1 denkt : de r Christen ­ glaube, de m jede r Getauft e angehört . Au f diese n Sin n weis t auc h da s vielumstrittene λέγτ). Denn e s ist nicht ohn e Belang, da ß Ja k λέγη schreibt und nich t εάν πιστώ ν τι ς εχη . Ein Mensch , desse n Glaube n sic h nich t i n Taten ausdrückt , kan n ih n nich t ander s al s durc h Wort e zeigen ; daru m wohl scheu t sic h de r Verf. vo r de m Ausdruck εάν πίστιν τι ς εχη . Anderer­ seits dar f ma n nich t au s λέγη herauslesen, wa s ma n frühe r soga r au s de m Fehlen de s Artikel s vo r πίστιν schloß: da ß hie r ei n falscher , da ß nu r ei n angeblicher Glaub e gemein t sei . De r richtig e Glaub e wir d diese m an ­ geblichen j a ni e gegenübergestellt . Wievie l Glauben s ernst Ja k voraus ­ setzt, o b e r be i λέγειν nur a n Gespräc h un d Bekenntnis , o b e r auc h a n Gottesdienst un d a n Gebet denkt, ist eine müßige Frage; ma n verwechsel e auch hie r nich t paränetische s Beispie l un d historische s Zeugnis ! Jeden 1 Di e Lesar t τί όφελο ς bei B C * Jak2 1 4 . 1 6 kan n infolg e Abspringen s vo n τι zu το entstanden sein ; e s könnt e sic h abe r hie r auc h de r alt e Tex t erhalte n haben , de m gegen ­ über τό Korrektur wäre .

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Erklärung

falls gil t e s fü r Jak : de r Glaube , de r sic h nich t i n Werke n kundtut , kan n niemanden retten ; die s is t de r Sin n de r zweite n Frage . De r Glaub e — aber nicht , wi e viel e Erkläre r vo n Bed a bi s Mayor betonen: diese r Glaube; e s war j a vo n ga r keine r besondere n Ar t de s Glauben s di e Red e (s. oben) . Di e einzig e näher e Bestimmung , di e i n ή πίστι ς ausgedrückt wird, is t diese : Glaube , de r kein e Werk e „hat " (ff : numqui d potest fides eum sol a saluare? ) — aber ebe n doc h christliche r Glaub e un d nicht „angeblicher , falsche r Glaube" . Un d gena u s o wie be i de m Wort e „Glaube" muß ma n auch bei „retten " alle theologischen Determinatione n vergessen un d al l di e verschiedene n Antworte n au f di e Frage n „wovon " oder „wodurch " beiseit e lassen . Da ß christliche r Glaub e rettet 1, is t gemeinchristliche Überzeugung , und'd a da s Urchristentu m ein e eschato ­ logische Religio n ist , bezieh t sic h dies e Überzeugun g zunächs t au f da s Endgericht; un d s o offenba r auc h hier , den n δύναται, weist ehe r i n di e Zukunft al s i n di e Vergangenheit : kan n ih n de r Glaub e retten , wenn' s soweit ist ? Di e Meinung is t sichtlic h diese : Glaub e allei n kan n ih n nich t retten — aber da s heiß t nicht , da ß Werk e allei n ih n rette n könnten . De r Vers rede t j a nu r vo n Werken , di e Gläubig e tun ; den n έργα δ έ μ ή εχ η heißt e s ausdrücklic h vo n de m hie r getadelte n Christen ; als o gil t de m Verf. al s de r natürlich e Zustan d dieser , da ß ei n Mann , de r sic h zu m (christlichen) Glaube n bekennt , auc h „Werk e hat" . VV. 15. 16 wird ei n Einzelfal l dargestellt . Ma n könnt e zunächs t au f den Gedanken kommen , da ß es sic h um ein einfaches Beispie l für Glaube n ohne Werk e handel e — so unvermittel t setz t di e Darstellun g ein 2 . Abe r diese Meinung is t irrig 3 . Den n abgesehe n davon , da ß de r Wunsc h „gehe t hin i n Frieden " kei n Ausdruc k de s Glaubens , sonder n vielmeh r eine r gewissen freundschaftliche n Gesinnun g ist , beweis t auc h v . 17 deutlich, was Ja k meint : e r will nich t de n werkelosen Glaube n schildern , sonder n ihn mi t eine m Fall vo n werkelose m Wohlwollen vergleichen . Da s tertiu m comparationis is t di e Unfruchtbarkeit ; s o vergeblich gute r Wunsc h ohn e tatkräftige Hilf e ist , s o vergeblic h Glaub e ohn e Werke . Allerding s is t e s wohl kei n Zufall , da ß i n diese r „kleine n Parabel " (Ropes) gerade ei n Fall vo n Vernachlässigun g de r Arme n erzähl t wird , als o ei n Fal l au s dem Gebiet , au f de m Ja k besonder s ger n „Werke " de r Christe n sehe n würde. Abe r trotzdem : de r Einzelfal l is t kei n Beispiel , sonder n ei n Vergleich. 1 Übe r σώζειν vgl. Wagner, ZN W 1905, 205ff., andrerseit s meinen Exkurs zu 2Tim1 10 imHNT 2 1931. 2 Diese s Urtei l würd e auc h gelten , wen n mi t Α C un d de n Koine-Zeuge n εαν δ ε zu lese n wäre; δέ wäre j a doc h nu r ein e seh r locker e Anknüpfung, nich t etw a Einleitun g der Polemi k gege n eine n fingierte n Gegne r — der erschein t ers t mi t ν . 1 8 auf de r Wal ­ statt. Diese s δέ ist abe r woh l al s Versuch eine r Verbindung anzusehen . 3 Si e vertrit t R . Kübel , Übe r da s Verhältnis vo n Glaube n un d Werke n be i Ja k 1880, 36; vgl. dagege n Schwarz , StK r 1891, 709.

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Und wen n scho n bei m Beispie l — vgl. de n Exkur s z u 2 2 ! — gelten würde, da ß nich t Geschehene s bezeugt , sonder n nu r Mögliches angeführ t werden soll , wieviel meh r bei m Vergleich! Unmöglich ist' s freilic h nicht , was de r Verf . annimmt , abe r wi r sehe n ja , da ß e r nich t schelten d drein ­ fährt; als o is t ei n solche r Fal l ih m woh l kau m al s tatsächlic h berichte t worden, geschweig e den n al s geläufig . Un d kei n Erkläre r ha t da s Recht , die Gemeinde n de s Ja k al s entarte t z u bezeichnen , wei l de r Verf . hie r einen Fal l vo n mangelnde r Hilfsbereitschaf t konstruiert . Da ß e s sic h um Konstruktion handelt , zeig t auch die Einzeluntersuchung. Ei n Brude r oder ein e Schweste r — es lieg t als o kei n bestimmte r Fal l vo r — haben nichts anzuziehe n — dies ist de r Sin n vo n γυμνός1 — und nichts z u essen . Die beide n große n Lebenssorge n (sieh e Mt 625fr.)2 bedrücke n sie . Alle s ist s o typisc h wi e möglich , auc h di e Ausdrucksweis e „de r tägliche n Nahrung entbehrend" 3 . Typisc h is t auch , wa s de r wohlmeinende , abe r nichts helfend e Gönne r sagt : υπάγετε έ ν ειρήνη ist de r jüdisch e Abschieds­ gruß (sieh e Richte r 18 6 lSa m 1 17 20 42 29 7 2Sa m 15 9 Judit h 835 Jubil 18 16 Mk 534 Apg 1636), also etw a ,,laß t e s euc h Wohlergehen" . Di e folgende n Worte zeige n deutlich , da ß si e stilisier t sind ; i m Ernstfal l gesproche n würden si e eine Verhöhnung bedeuten , un d Ja k wil l j a gerade zeigen , wi e nutzlos freundlich e Gesinnun g ohn e Ta t i n solche m Fal l ist . Dabe i is t es gleichgültig, o b man die Imperative al s Passi v ode r als Medium erklärt , vερμαίνει steht wi e Hag g 16 Hio b 31 20 mit Beziehun g au f di e Kleidung , also etwa : „Zieh t euc h war m a n un d eß t euc h satt. " Auc h επιτήδειος ist, trotzdem e s im Neuen Testament nu r hie r vorkommt, ei n ganz geläufige s Wort zu r Bezeichnun g vo n de s Leibe s Nahrun g un d Notdurft 4. De r V. 1 7 ist i n seine r Bedeutun g fü r di e vorhergehende n Vers e scho n be ­ sprochen. E r führ t de n Vergleic h durch ; da s tertiu m comparationi s is t dabei durc h νεκρά ausgedrückt 5 . Fraglic h erschein t nu r καv' έαυτήν ; es kann „fü r sic h allein " übersetz t werden , als o wi e f f e s ausdrückt : si e e t 1 Fü r di e Geläufigkei t diese r Bedeutun g i n de r Volkssprach e vgl . P . Magdol a 67, P. Fayu m 12 20, BGU III 8469, woh l auc h P . Oxy. IV 839 . 2 I n den Worte n Jesu wie de s Ja k fehl t di e dritt e große Lebenssorg e de r Gegenwart, die Sorg e u m Wohnung . I m Evangeliu m erklärt sic h da s au s de r wirtschaftliche n Lag e Galiläas; aus unserer Stelle aber darf man keine n Schlu ß auf die Umwel t des Jak ziehen , denn e r wil l j a ga r nich t all e Arte n vo n Bedürftigkei t aufzählen . 3 Vgl . Dionysiu s Hai., Ant. VIII 41s άπηλΟ-εν εκ της οικία ς μόνος , ώ γυναίκες , &$ουλος, άπορος, ουδέ την έφήμερον ό δύστηνος εκ των έαυτο ΰ χρημάτων τροφήν επαγόμενος, Heliodor VI 1 0 ούτω γα ρ ήττο ν τε έπιβουλευσόμε να προς τω ν έντυγχανόντω ν . . . της τ ε κ α ' ήμέρα ν αναγκαίου τροφή ς ραο ν εύπορήσομεν, Aelius Aristides , D e paraphthegmat e 139 αν δ'αυτό ς προσαιτών κα ι τη ς εφήμερο υ τροωης άπορων. 4 Vgl . z.B. di e Indice s von Dittenberger s Syllog e un d Orienti s Graec i inscriptione s selectae; bezeichnen d is t Or. inscr. I 20023f. (4. Jh. n. Chr., abe r nichtchristlich ) δωρη­ σάμενοι αύτοΐ ς πάντ α τ α έπιτήδ(ε)ι α κ(αί) άμφιάσαντε ς αυτούς , vgl. auc h P. Hibeh I 110 10 Φιλοκλεΐ ει ς τ α έπιτήδ[ε]ι α (ebenso P. Lill e I 25 35 ), IMak k 14 34 και δσα επιτήδεια προς τ η τούτων επανορ νώσει,, P. Fayu m 22 24 τ α επιτήδει α παρέχω ν (s. auc h 22 27 ). 5 Auc h be i Epikte t III I6 7 23 28 steh t νεκρός in de r Bedeutun g „unfruchtbar" .

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Erklärung

fides, s i no n habea t opera , mortu a es t sol a (Gebser, Kühl , Stellun g de s Jak zu m alttestamentliche n Geset z 28, Köhler, Glaub e un d Werk e i m Jak 11) oder „i n sich" , wi e e s vul g versteht : i n semetips a (Beyschlag , Soden, Mayor, Belser, Ropes). Die erst e Übersetzun g läß t sic h al s tauto ­ logisch, di e zweit e al s überflüssig ablehnen . Di e Parallele n de r LX X Ge n 3040 43 32 2Mak k 13 13, wo καv εαυτό ν „besonders" heißt, spreche n ebens o wie Ap g 28 16 (auc h Rö m 1422?) für di e erstgenannt e Bedeutung , ohn e daß sic h vollkommen e Sicherhei t erreiche n läßt . Nun versuch e ic h di e Erklärun g de s problematische n V. 1 8 und dami t einer de r schwierigste n neutestamentliche n Stelle n überhaupt . Di e lite ­ rarische Analys e de s ganze n Abschnitt s ha t un s bereit s mi t stilistische n Argumenten vorgearbeitet . Ic h hab e dor t gezeigt , da ß άλλ' έρε ΐ τι ς jeden­ falls de n Einwan d eine s Gegner s einführ t un d da ß de m Erkläre r zunächs t die Untersuchun g obliegt , wiewei t de s Gegner s Einwan d reicht , un d vo n welchem Punkt e an der Verf. wieder da s Wort nimmt. Stilistisch e Gründ e können nu r beweisen , da ß Ja k offenba r i n v . 20 wieder redet : de r κενός ά ν ν ρ ω π ο ς ist de r Z w i s c h e n r e d n e r (vgl . di e Analyse) . Vo n diese m sicheren Punkt e au s schließe n wi r rückwärts . I n v . 20 wird di e Annahm e bekämpft, Glaub e ohn e Werk e könn e etwa s ausrichte n ode r — nach v. 14 ausgedrückt — er könn e retten . Diese r Glaub e abe r is t e s offenbar , den v . 19 ad absurdu m führe n will ; wen n Christentu m nich t meh r sei n soll als was die Dämonen auch haben, mu ß es schlecht um diesen Glaube n stehen. Als o rede t scho n v . 19 der Verf. , e r wil l zeigen , wi e unchristlic h „Glaube ohn e Werke c< aussieht . Danac h könnt e ma n mutmaßen , v . 19 sei di e Antwor t au f da s v . ie b gestellt e Verlange n „zeig e mi r deine n Glauben ohn e Werke" , v . ie b se i als o Red e de s Gegners . Allei n jene s Verlangen ist , wi e di e Fortsetzun g beweist , doc h wohl ironisc h gemeint : du wirst de n Glaube n ohn e Werk e nich t zeige n können , wenigstens nich t zeigen können , da ß e r etwa s taugt . Un d vo n derselbe n Gesinnun g is t v. 19 getragen: e s is t ein e ironisch e άπόδειξις des Glauben s ohn e Werk e mit de m Ergebnis , da ß diese r Glaub e nicht s wer t ist . A l s o r e d e t v . is b d i e s e l b e Perso n wi e v . 19, nämlich, wi e au s v . 19 bereits bewiese n ist , der Verf . E r is t es , de r di e ironisch e Aufforderun g „zei g mi r deine n Glauben ohn e Werke " ausspricht , un d nu n i n de r Gewißheit , da ß de r Angeredete de m Verlange n nich t nachkomme n wird , di e άπόδειξις selber in v . 19 vornimmt 1 . 1 Auc h dies e Ar t de r ironische n Aufforderun g is t i n de n Diatribe n Epiktet s nich t ohne Beispiel . Ι 27 9 will e r zeigen , da ß ma n de m Tode nich t entfliehe n könn e un d sagt : καί πο υ φύγ ω τό ν νάνατον; μηνύσατ ε μο ι τη ν χώραν , μηνύσατε αν νρώπους, ει ς ου ς απέλ νω, εις ου ς ο υ παραβάλλει , μηνύσατ ε έπαοιδή ν ε ι μ η έχ ω (man kan n als o dergleiche n nich t finden), τι με νέλετε ποιεΐν ; II 1 1 weist Epikte t daraufhin , da ß jeder meine , di e προλήψεις richtig de n Einzeldinge n anzupasse n un d frag t έχεις ού ν δεΐζα ί τ ι ήμι ν προ ς τ ο αύτά ς έφαρμόζειν άμεινο ν ανωτέρ ω το υ δοκεΐ ν σο ι (11 12 ); dann führ t e r abe r de n als o Gefragte n sogleich mi t eine m Beweis e a d absurdum : de r Rasend e ha t dieselb e Meinung vo n sich . Noch deutliche r is t III 22 99. Dort frag t Epikte t de n unberufene n Mahne r (de r selbe r

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So bleib t als o al s Einred e de s Zwischenredner s nu r noc h v . ie a übrig , d.h. wen n ma n di e geläufige , durc h Sti l un d Satzba u nahegelegt e Inter ­ punktion annimmt , dies e Worte : συ πίστι ν έχει ς κάγ ώ έργ α έχω 1 . Und damit stoße n wi r au f di e e i g e n t l i c h e S c h w i e r i g k e i t de r Stelle : dieser E i n w a n d , i n de m de r R e d e n d e sic h di e W e r k e , e i n e m a n d e r e n abe r de n G l a u b e n z u s c h r e i b t , schein t ga r nich t vo n einem z u s t a m m e n , de r G e g n e r unsere s Verf. s ist ; de r Redend e scheint sic h j a gerad e au f Werk e z u berufen ! I n diese r Schwierigkei t liegt de r Ausgangspunk t de r „Sekundantenhypothese" ; d a si e aber , wi e in de r Analys e gezeig t ist , au s stilistische n Gründe n nich t annehmba r erscheint, s o gil t es , ander e Weg e zu r Lösun g de s Rätsel s z u suchen . E s bieten sic h dre i solch e Weg e dar ; e r s t e n s : ma n versuch t unte r de n dar ­ gelegten Voraussetzunge n de m Wortlau t eine n Sin n abzugewinnen ; z w e i t e n s : ma n probier t e s mi t eine r andere n Interpunktio n un d endlic h d r i t t e n s : ma n nimm t Textverderbni s a n un d versuch t de n ursprüng ­ lichen Tex t z u rekonstruieren . 1. Was a n de m vorliegende n Wortlau t Befremde n erregt , is t zunächs t die s daß au f „d u has t Glaube n usw. " geantworte t wir d „zeig e mi r deine n Glauben" . Das läß t sic h nu r verstehen , wen n ma n Red e un d Gegenred e weite r liest . De r Gegner sagt : „ D u has t Glaube n un d ic h hab e W e r k e " — im erste n Glie d is t also offenba r Glaub e ohn e Werk e gemeint . Darau f antworte t de r Verf. : „ Z e i g e ihn mi r ers t einmal , diese n vo n di r behauptete n Glaube n ohn e W e r k e " 2 . Nu r so, vo n de r Behauptung , nich t vo n de m Besit z de s Glauben s ohn e W e r k e nicht nac h dem lebt, was er sagt): τις γαρ εΐ; o ταύρος εΐ ή ή βασίλισσα των μελισσών ; δεΐξό ν μοι τ α σύμβολ α τη ς ηγεμονία ς . . . natürlich kan n e s de r Angeredet e nicht , ει δ έ κηφή ν ε ι fährt Epikte t weite r fort , d.h . jene r is t i n de r Ta t ein e Drohne . Etwa s ander s lieg t di e Sache III 26 18f ., .wo Epiktet den Gegner zwa r auc h ironisch auffordert , ih m z u zeigen , was di e Menschen glücklic h macht , diese r abe r sic h noc h z u eine r Antwor t aufschwing t ιδού δεικνύω , nur allerding s kläglic h genug : αναλύσω σο ι συλλογισμού ς d.h. in Wahrhei t kann e r e s nich t zeigen . Vgl . auc h da s S . 186 A. 2 angeführte Beispiel . Ander s gewende t ist di e Ironi e be i de m christliche n Apologete n Theophilus , A d Autol . I 2 άλλα κα ι εάν φ ης „δεΐξό ν μο ι τόν εό ν σου" , κάγ ώ σο ι εΐποιμ ι ά ν „δεΐξό ν μο ι τόν άν νρωπόν σο υ κάγώ σο ι δείξω τό ν vεόν μου" . Die Stell e bezeug t natürlic h nich t di e Abhängigkeit de s Theophilu s von Jak , sonder n nu r sein e Übun g i m Sti l de r Diatribe. Ein weitere s Beispie l Epikte t I l i s : Der Gesprächspartne r meint , sei n verzweifelte s Weglaufe n vo m Krankenlage r seines Töchterchen s se i φυσικώς geschehen. Epiktet : 'Αλλά μη ν τουτ ό μ ε πεΐσον , εφη, σύ, διότι φυσικώς , και έγ ώ σ ε πείσω , óτι πάν τ ο κατ ά φύσι ν γινόμενο ν ορ νώς γίνετα ι (das πεΐσον wird l i e wieder aufgenommen: δεΐξόν ού ν μοι σύ, πώς κατά φύσιν εστίν). Hier ist besonder s interessant, da ß au f di e Aufforderung , de n unmögliche n Nachwei s anzutreten , sofor t die Ankündigung desse n folgt, was der Redende selbs t z u beweisen gedenkt, wie Ja k 2 18b Und das, obwohl der Partner dann noch einmal das Wort ergreift, u m sich zu rechtfertigen , was ih m Ja k 2 19 vo m Verf. abgenomme n wir d (s . oben). Zu m ironische n Imperati v vgl . auch R . Bultmann , De r Sti l de r paulinische n Predig t un d di e kynisch-stoisch e Diatribe 1910, 3 2 f. 1 Übe r ander e Fassunge n de r Einred e infolg e besondere r Interpunktio n s . unten . 2 Di e Koine-Lesar t εκ τώ ν έργω ν könnte noc h ironische r gemein t sei n al s di e Lesar t χωρίς; aber di e i n de r folgende n Anm . besprochene n Koine-Korrekture n a n de m Ver s beweisen wohl , da ß auc h dies e Lesar t Korrektu r (ode r Konformatio n nac h v . isb ) ist . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

kann σου in diesem Zusammenhan g verstande n werden. Offenbar is t die Meinung die, da ß ma n solche n Glaube n überhaup t nich t gu t zeige n kann , s . v . 19; das paßt z u dem , wa s be i λέγη ν . 14 gesagt wurde . Weite r sag t de r Verf. : „Ich wil l dir au s meine n Werke n de n Glaube n zeigen. " Nu r dari n kan n sic h de r Glaub e offenbaren; ebe n die s mu ß de r Gegne r als o bekämpf t haben . I n v . is a is t als o — nach de r Repli k i n v . ie b zu schließe n — nicht di e V e r t e i l u ng vo n Glaube n und Werk e au f d u un d ic h di e Hauptsache , sonder n di e T e i l u ng vo n Glaube n und Werke n überhaupt . Das läß t sic h vielleich t noc h mi t eine m stilistische n Bewei s wahrscheinlic h machen. Wa s i n v . 18 b einander gegenübergestell t wird , is t j a ga r nich t „dei n Glaube" un d „mei n Glaube'' , sonder n „dei n (Glaube ) ohn e Werke " un d „meine Werke" . Da s erster e würd e ma n erwarten , wen n gesag t werde n sollte , daß de r ein e de n richtige n Glauben , de r ander e de n falsche n habe ; s o is t e s aber nich t gemeint , Ja k unterscheide t j a ga r kein e Glaubensbegriff e — siehe zu v . 14 — ; was e r bekämpft , is t di e Trennun g vo n Glaube n un d Werken . Darum steh t i n v . ie b da s Pronome n zuers t be i πίστας, nachher be i έργα1, und es ergib t sic h di e stilistisc h reizvoll e Verschränkung : την πίστι ν σο υ χωρί ς τω ν έργω ν χ

έκ τω ν έργω ν μο υ τή ν πίστι ν Die Verteilun g au f D u un d Ic h is t Nebensache 2 ; Ja k behandel t de n Zwischen ­ redner, al s wen n e r gesag t hätte : „De r ein e ha t Glauben , de r ander e Werke." 3 1 Di e Koinc-Lesarten σου zwischen έργων und κάγώ (auch C Ψ 1175) und μου nach πίστιν (auch ß74 Α Ψ) verderben dies e Verschränkung ; si e sind offenba r vo n der Auf­ fassung au s entstanden, da ß es sich vor allem um die Verteilung vo n Glauben und Werke n auf „mein " un d „dein" handele . 2 Rope s macht au f eine Stell e be i Teles aufmerksam, a n der „du" und „ich" i n ähn­ licher Weis e einande r gegenübergestell t werden . Teles will, ein e Lehr e Bion s weiter ­ gebend, daz u ermahnen , da ß jeder sein e ih m vom Schicksal zugewiesen e Roll e spiele n müsse (p . 3 Hcnse): μή βούλου δευτερολόγο ς ώ ν τó πρωτολόγου πρόσωπο ν (die Rolle de s Protagonisten), ει δέ μή, άνάρμοστόν τ ι ποιήσεις . Hier is t als o di e „zweit e Kraft " ange ­ redet; abe r nu n fährt Teles mit σύ und εγώ fort, un d έγώ scheint nu n der eben noch ver­ mahnte δευτερολόγος zu sein: σύ μεν άρχεις καλώς, έγώ δέ άρχομαι, φησί, και συ μέν πολλών έγώ δ έ ενός τουτου ΐ παιδαγωγό ς γενόμενος , κα ι συ μέν εύπορος γενόμενο ς δίδω ς έλευ&ερίως , έγώ δ έ λαμβάνω ευ ναρσώς παρ ά σο υ ούχ ύποπίπτων ουδ έ άγεννίζω ν ουδ έ μεμψίμοιρων . Man kann dies e Verteilun g vo n σύ und έγώ nicht erwarten , sonder n — genau wi e bei Jak — nur au s dem Inhalt erschließen ; si e erklär t sic h abe r ähnlic h wi e be i Ja k daraus , da ß dem Verf. nicht s dara n liegt , σύ und έγώ wirklich z u identifizieren . 3 Ansätz e z u dieser Deutun g be i Erasmus; es handele sic h u m zwei Zwischenredner , die einseiti g ihr e Parole n — Glauben bzw . Werke — vertreten. Ja k bekämpf e beide . Auch Klöpper , ZWT h 1885, 291ff., versucht mi t dem überlieferten Tex t ferti g z u werden unter de r Annahme, de r Zwischenredner se i ein Gegner; abe r be i ihm spielt da s Gegen­ über vo n du und ich eine z u große Roll e (Ähnliche s gil t vo n Mehlhorns Aufsatz , Prot . Monatsh. 1900, 192ff.). Auf s engst e berühr t sic h mein e Deutun g mi t der von A. Pot t (Annotationes i n J . B . Koppe, Novum Testamentum 31816), H . Bouman (Commcn ­ tarius perpetuus in Iacobi cpistola m 1865) und Ropes (Expositor , ser . 7, vol. 5, 547 ff.). Auch si e nehmen an , daß συ καγω Iacobus adhibe t pr o άλλος και , άλλος (Pott); abe r ich möchte doc h nicht , wi e Ropes im Kommentar, i n den beiden Redende n two represen­ tatives o f different type s o f religion sehen, sonder n v. is a nur für eine sophistisch e Ein ­ rede halten , di e Jak konstruiert , u m seine Gedanke n dara n z u entwickeln .

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„Weit gefehlt" , erwider t Jak , „den n vo m Glaube n kan n ma n nich t au f di e Werke, woh l abe r vo n de n Werke n au f de n Glaube n schließen. " A n wen denk t er aber, wenn e r eine n s o spitzfindi g redende n Gegne r einführt ? I n de r Analys e ist unte r Nr . 2 gezeigt, da ß e s sic h be i eine m solche n z u literarische m Zwec k herbeigezogenen Einwan d häufi g ga r nich t u m ein e Anspielun g au f eine n wirklichen Gegne r handelt , sonder n u m ein e bloß e Konstruktion . Di e Mög ­ lichkeit, da ß die s auch hie r de r Fall sei , wird zu r Wahrscheinlichkeit , wen n ma n sich überlegt , welch e Meinun g ode r welch e Parte i den n ei n Zwischenredne r vertreten sollte , de r z u Ja k sagt : „D u has t Glaube n un d ic h hab e Werke. " Damit solle n nich t Parteilosunge n wiedergegebe n werde n — die Losun g πίστις unserem Verf. zuzuschreibe n wär e widersinni g —; was mi t de m Satz e συ πιστών έχεις κτλ. gemeint ist , kan n nu r ein e Voraussetzung sein , un d zwa r ein e falsch e Voraussetzung. Wa s i n de r Zwischenred e liege n soll , is t als o wede r Judentu m noch Moralismus 1 noc h irgendein e au s de r Geschicht e bekannt e Anschauung , sondern lediglich eine s o p h is t i s c he T r e n n u ng v o n G l a u b e n u n d W e r k e n . Und dies e bekämpf t de r Verf . nich t deshalb , wei l si e i n seine n Gemeinde n al s Lehrmeinung aufgetrete n ist , sonder n w e i l e r a m G e g e n s a t z z u ih r s e i n e M e i n u n g e n t w i c k e l n w i l l . Au s diese m Grund e is t di e Einred e s o kurz , so spitzfindi g un d dadurc h s o rätselhaf t gehalten ; au s diese m Grund e is t auc h die Debatte mi t de m Zwischenredne r s o wenig durchgeführ t (vgl . di e Analyse). 2. Die zweit e de r erwähnte n Möglichkeite n besteh t i n eine r andere n Ver ­ teilung vo n Red e un d Gegenrede . S o läß t sic h z.B . di e Red e de s Gegner s au f die Wort e συ πίστι ν έχει ς beschränken; Verf . läß t sic h vo n eine m Gegne r fragen „D u has t Glauben" , setz t erst , gleichsa m i n Parenthese , hinzu : „Un d ich hab e Werke" , u m dan n mi t δεΐξον zu erwider n (v . Sode n i m Kommentar , ähnlich Menegoz, Rechtfertigungslehr e nac h P I und Ja k S . 8 Anm.). Allein is t schon di e Formulierun g συ πίστιν έχει ς (ohne μή) mit de m Sin n „Has t d u den n überhaupt Glauben? " befremdlich , s o wir d vollend s di e Einleitun g de r Red e des Verf. mi t κάγώ sehr unwahrscheinlich 2 . Ma n dar f erwarten , da ß deutliche r gezeigt werde , w o de r Gegne r aufhör t un d Ja k wiede r anhebt . Vgl . das , wa s in de r Analys e unte r Nr . 3 gesagt ist . Nac h de r hie r dargelegte n Ansich t abe r würde κάγώ das erstema l di e Gegenred e de s Verf. einleiten , da s zweitema l si e fortsetzen. Dies e Ungleichartigkei t wenigsten s würd e be i eine r Deutun g weg ­ fallen, di e κάγώ beidemal al s Einführun g de r Antwor t unsere s Verf . ansähe ; also: (de r Gegne r fragt: ) „D u has t Glauben?" , darau f ich : „Ic h hab e Werke. " (Jener:) „Zeig e mi r usw." . Darau f wiede r ich : ,,Tc h werd e di r au s meine n Werken de n Glaube n zeigen. " Wa s gege n dies e Erklärun g spricht , is t vo r allem de r Sti l de s Satzes . Da s bloß e κάγώ drückt nich t de n Gegensatz , un d vo r allem δεΐξον κτλ . nicht de n Anfan g de r zweite n Red e de s Gegner s aus . Aber di e soebe n vorgetragene n Erklärunge n bereite n auc h ein e sachlich e Schwierigkeit. Sollt e wirklic h de r Gegne r de m Verf . nac h desse n Worte n Vgl . S . 185 Anm. 5. Ma n kan n auc h nich t sagen , da ß κάγώ έργ α εχω gewissermaßen nu r de n Sat z άλλ' έρεΐ τι ς fortsetze, di e Einred e abe r al s Unterbrechun g z u beurteile n sei . άλλ' έρε ΐ τι ς ist ga r nich t Red e de s Verf. in demselbe n Sinne wie e s κάγώ έργ α εχω nach der unter 2 genannten Ansicht sei n soll ; άλλ' έρεΐ τι ς ist vielmeh r literarisch e Formel; si e kan n nu r einleiten un d nich t fortgesetz t werden . 1 2

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Erklärung

v. 1 4-17 nicht s andere s z u sage n habe n als : „D u has t Glauben?" 1 ? Un d vo r allem: sollte e r ihn, der ebe n vo n de s bloße n Glauben s Nichtigkei t gesprochen , auffordern, diese n ,,bloßen" Glaube n χωρίς τω ν έργω ν zu zeigen ? Fü r ei n σόφισμα aber, wi e wi r e s unte r 1. annehmen konnten , wäre n di e Wendunge n des Gegner s be i diese r zweite n Erklärun g nich t sophistisc h genug . Es bleib t hie r noc h di e vo n B . Weiß (Da s Neu e Testamen t Handausgabe) 2 vertretene Erklärun g z u erwähnen : συ πίστι, ν έχει ς κάγ ώ έργ α έχ ω sei zwa r al s direkte Red e gefaßt , aber , „wi e de r Inhal t zeigt" , al s indirekt e Red e gedacht . Also etwa : „Aber , s o könnte jeman d sagen , du (de r vo n Ja k Angegriffene ) has t Glauben un d ic h (Jak ) hab e (nur ) Werke. " Dies e merkwürdig e Mischun g vo n direkter un d indirekte r Red e is t abe r doc h ga r z u unwahrscheinlich . Übe r di e Frage, o b de r Inhal t de s Verses nac h diese r Erklärun g i n de n Zusammenhan g passe, wir d unte r 3. zu rede n sein . 3. Die Möglichkeit , da ß de r Tex t verderb t sei , verlang t a n eine r s o unge ­ wöhnlich dunkle n Stell e wi e diese r noc h wesentlic h stärker e Berücksichtigun g als sonst . Wege n de r verhältnismäßi g schmale n Textüberlieferung kan n immer ­ hin mit der Möglichkeit gerechne t werden, daß Lesarten ganz verloren gegange n sind, un d di e Schwierigkei t de s überlieferte n Texte s forder t hie r wi e 36 Z U Korrekturen geradez u auf . Die einfachst e Korrektu r is t di e neuerding s wiede r vo n O . Pfleidere r (Ur ­ christentum II 21902, 547) vorgeschlagene, de r i n de m Einwands-Satz e 2 18 di e Worte πίστι,ν und έργα ihre Stell e wechsel n läßt ; dies e For m de s Satze s setz t auch ff voraus : t u opera m (opera) habes, ego fidem habeo . Dan n erschein t die Repli k de s Verf . al s Verteidigun g gege n ei n erns t gemeinte s un d erns t z u nehmendes Urtei l — das is t de r groß e Unterschie d diese r Lösun g vo n de r zuerst angeführten . Fraglic h is t nur , o b diese s ernst e Urtei l i n diese r For m hie r am Platz e ist , o b wirklic h nac h de m kategorische n Satz e ή πίστι ς . . . νεκρά έστι,ν der Gegne r sic h seine s Glauben s rühme n dar f κάγώ πίστι ν έχ ω (wie Pfleiderer liest) , ohn e doc h z u sagen , wi e e s mi t seine n Werke n steht . Diese r Schwierigkeit wird Spitta s Vorschlag (ebens o Windisch un d Hollmann) gerecht , der annimmt , nac h έρεΐ τι ς sei de r Einwan d ausgefallen ; wa s wi r jetz t a n diese r Stelle lese n (συ πίστι, ν έχει ς κάγ ώ έργ α έχω ) sei bereit s Repli k de s Verf. , de r den Einwan d de s Gegner s aufnehme . Diese r Einwan d müßt e dan n etw a ge ­ lautet haben : „D u has t ebe n nu r Werke ; ic h abe r hab e Glauben ; w o has t d u deinen Glauben? " W e r di e z u e r s t v o r g e s c h l a g e n e L ö s u n g v e r w i r f t , w i r d w o h l a m b e s t e n z u d i e s e r H y p o t h e s e g r e i f e n . Bedenke n gege n sie lasse n sic h gelten d machen , zunächs t i m Sinn e eine r zweifello s berechtigte n grundsätzlichen Skepsi s gege n di e bequem e Annahm e solche r Lücken ; sodan n aber auch im Interesse des Gedankens: ist der Einwand, de r hier postuliert wird , wirklich de r eine m e r n s t e n Gegne r zunächstliegende ? Hätt e e r nich t ers t ei n Wort vo m Glaube n un d seine r echte n Ar t z u sagen , hätt e e r nich t ih n z u ver ­ teidigen, eh e e r de n Jakobu s angreift ? 1 Diese m Einwan d wil l Kuttner , ZWT h 1888, 36ff. durc h di e Annahme begegnen , Jak hab e diese Worte aus Röm 2 2 herübergenommen. E r bedarf dazu aber erst wieder einer Textverbesserun g a n de r Paulus-Stelle . 2 Ähnlic h E . Kühl, Di e Stellun g de s Jak-Briefes zu m alttestamentlichen Geset z und zur paulinischen Rechtfertigungslehr e 1905, 29ff., de r aber einen unparteiischen Dritte n eingeführt sei n läßt.

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Jak 2

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Die Lösungsversuch e vo n B . Wei ß (s . Nr . 2), Pfleiderer un d Spitt a strebe n offenbar dasselb e Zie l an ; si e wolle n de n Einwan d de s Gegner s vo n de r Ant ­ wort de s Jakobu s au s rekonstruieren . Un d zwa r eine s ernste n Gegners , de r von Ja k erns t genomme n wird , wei l e r au f solch e Erwiderun g i n seine m Leser ­ kreise rechnet. Di e Frage ist, o b man damit dem Gegne r nicht zuviel Ehr e antut , ob hie r wirklic h ei n ernste r Einwan d gege n Ja k z u Wort e kommt . Stilistisch e Erwägungen lege n di e Möglichkei t nahe , da ß e s sic h nu r u m eine n vo n Ja k zwecks schärfere r Behauptun g seine r Gedanke n konstruierte n Gegne r handelt . Wer solche n Erwägunge n Rau m gibt , wir d di e erst e Lösun g bevorzugen ; andernfalls bleib t di e dritte , zuma l i n de r Spittasche n Form , empfehlenswert .

Das Verständni s de s zweite n Satze s vo n v . 18 ergibt sic h au s dem , was be i de r Erklärung de s ersten gesag t ist : de r Gegner sol l den in seinem Einwand vorausgesetzte n „Glaube n ohn e Werke " aufzeigen , Ja k ver ­ spricht seinerseit s Glaube n au s Werke n z u beweisen . De r Gegne r kan n das Verlange n nich t erfüllen , d a solche r Glaub e ebe n nich t ,,z u zeigen " ist; s o nimm t de r Verf . selbs t di e vo n ih m gefordert e Prüfun g vor . E r versucht i n V. 1 9 — offenbar de r Zustimmun g seine s Partner s siche r — den fragliche n „Glaube n ohn e Werke " i n de m eine n Sat z darzulege n οτι, εις εστίν εός 1 —, um ihn dann an de n Prange r z u stellen: ei n schöne r Glaube! De n habe n auc h di e Dämonen ! Di e Ironi e is t unverkennbar ; aber ebenso deutlich ist auch, daß hier die Eigenart gerad e des christliche n Glaubens nich t zu r Darstellun g kommt . Darau s ergib t sic h nu n ei n Zweifaches. Einma l bestätigt sich , was bereits aus anderen Beobachtunge n erschlossen war, da ß de r Verf. i m Bilde diese s Gegner s nich t irgendeine n Zeitgenossen darstelle n will . Wen n e r ein e aktuell e Anspielun g beab ­ sichtigte, s o müßt e hie r ei n spezifisc h christliche r Glaubenssat z stehen , etwa πιστεύεις oτι όντω ς ήγέρ νη ό κύριος oder dergleichen 2. De r Verf . ha t den Gegne r nich t nac h eine m Modell gezeichnet ; e r is t nich t einma l al s Typus gedacht; ma n hüte sich also, von diesem Verse aus auf den Glaube n der christlichen Gemeinde n zur Zeit des Jakobus zu schließen. Das Zweit e aber, was ma n aus solche r Illustratio n de s „Glauben s ohn e Werke " sehe n kann, is t dieses : der Autor steh t in lebendiger Fühlun g mi t de m geistige n 1 Be i der B.eurteilung der Lesarten muß man die oben angestellten religionsgeschicht ­ lichen Erwägunge n insofer n berücksichtigen , al s di e Lesar t εις νεός έστι ν ( Β u.a. ff: quia unus deus ) de r Anpassun g a n da s christlich e Kerygm a verdächti g is t (IKo r 86 Eph 4 6 lTim 2 5), da all e andere n Lesarte n ό bezeugen. Gege n di e Koine-Lesar t ό νεός εις έστι ν wird ma n au s Gründe n de r äußere n Bezeugun g mißtrauisc h sein . S o bleibe n — von ersichtliche n Korrekture n wi e de r Weglassun g de s εΐς abgesehen — 1 . die Lesart vo n C Minuskeln sy hl ει ς ό νεός έστιν (Priscillian: unu s deus est) — 2. die Lesart 74 Ν Α sah boh 1739 είς έστιν ό νεός (s vulg: unus est deus). Von ihr aus läßt sich Lesart 1 verstehen als Annäherung a n das christliche Kerygma; di e Lesart von Β aber hätte diese Annäherung noc h enge r gestaltet . S o wird dies e Lesar t 74 NΑ als Voraussetzung de r anderen Varianten vorzuziehe n sein . 2 Da s haben die alten Ausleger auch gefühlt: Beda , wenn er zu: hoc enim et daemones faciunt, hinzufügt: nec solum Deum patrem sed et fllium credunt ; Oec, wenn er schreibt κανό και τους δαίμονας έγνωμεν πιστεύειν (Theoph: είς Χριστόν ) οτι vεοΰ υιός.

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Erklärung

Erbe de s Judentums . Ih m lieg t e s a m nächsten , hie r diejenig e Formu ­ lierung de s monotheistische n Glauben s z u verwenden , di e de m Juden ­ tum aus Dt 64-9 geläufig war , doppel t geläufig, sei t diese Stelle den Anfang des jüdischen Bekenntnisgebetes, de s Schma, bildete; di e Sitte des Schma ­ Rezitierens am Morge n und am Abend ist aber noch im ersten Jahrhunder t n. Chr. entstanden 1. Diese r seine r Herkunf t entsprechen d müsse n wi r unsern Sat z übertragen ; di e Wort e D t 64 bedeuten fü r de n betende n Juden nich t wie — mit Recht — für de n Interpreten de s Alten Testament s „Höre, Israel , Jahv e is t unse r Gott , Jahv e allein" , sondern : „De r Herr " ist unse r Gott , „de r Herr " is t einzig . Übe r diese r Beziehun g z u jüdische n Texten dar f ma n natürlic h nich t vergessen , wi e seh r de r Gedank e un d auch sein e Formulierun g de r philosophische n Theologi e de r Grieche n entgegenkommt; εις νεός ist von Xenophanes bis Mark Aurel 2 Bekenntni s aufgeklärter fromme r Geiste r unte r de n Griechen . Di e jüdisch e Propa ­ ganda wiederu m ha t sic h dies e Übereinstimmun g ebens o zunutz e ge ­ macht wi e späte r di e christlich e Apologetik : Phil o ha t da s homerisch e εις κοίρανο ς έστ ω ( Β 204) in seine r Schrif t D e confusion e linguaru m 170 p. 431 auf de n Monotheismu s bezogen , Athenagora s ha t z u ähnliche m Zweck einig e i n jüdische n Kreise n gefälscht e Sophokles-Vers e verwende t (supplicatio 5 S. 6 Schwartz). Gerade diese s Hin un d Her zeigt, wie schwe r sich Jüdische s un d Griechische s hie r trenne n läßt 3 . Di e F o r m u l i e r u n g unserer Stell e jedoc h weis t unzweifelhaf t au f jüdische s Erbe ; ma n wir d nur hinzufügen müssen , daß der Gedanke auch dem aufgeklärten Grieche n verständlich, j a sympathisc h sei n mußte . Und alle , di e diese m Bekenntni s ihr e Sympathi e bezeuge n un d nicht s anderes aufzuweisen haben , triff t nu n da s Urtei l de s Jak: solche n Glaube n haben auc h di e Dämonen . E r spiel t hie r au f eine n auc h sons t in de r jüdi ­ schen un d synkretistische n Literatu r vorkommende n Gedanke n an , da ß die Dämone n vo r Got t zittern 4. Di e beste n Beispiel e biete n de r Zauber 1 Vgl . di e Zeugniss e be i Oska r Holtzmann , Berako t (Di e Mischna , hrsg . vo n Bee r und Holtzmann ) 1912, 6—10 ; siehe auc h z u Ja k 57. 2 Xenophanes , Fragmen t 23 bei Diels , Vorsokratike r I3 62 : εις vεός, ε ν τ ε νεοΐσι και άν νρώποισι. μέγστος , Mark Aure l VII 9 κόσμος τ ε γα ρ εί ς ε ξ απάντω ν κα ι vεός εί ς δι α πάντων . . . Vgl. auc h Peterson, εις νεός, Diss. Göttingen 1920. Peterson s Dissertatio n ist 1926 star k erweitert unte r de m gleiche n Tite l al s Buc h erschienen . Hie r stell t e r S. 295—299 Jak 2 19 i n de n größere n Zusammenhan g de r epigraphisc h weitverbreitete n εις νεός-Formel und finde t ihr e apotropäisch e Funktio n bestätig t i n de m Hinwei s au f das Zitter n de r Dämonen . Nac h P . is t di e Forme l mi t de r Aion-Theologi e verbunden . Er findet , da ß di e Lesart vo n Β (vgl. S . 195 A. 1) gerade nicht der Anpassung verdächtig , sondern wege n ihre r Übereinstimmun g mi t de r epigraphisc h gu t bezeugte n Forme l ernsthaft i n Betrach t z u ziehe n sei . 3 Vgl . meine n Aufsatz : Di e Christianisierun g eine r hellenistische n Formel , Neu e Jahrb. f . d . klass . Altertum 1915, 224fT. 4 G . Kittel , ThLB l 44, 1923 , 4 , weist z u Ja k 2 19 au f di e Reaktione n de r Dämone n bei de r Begegnun g mi t Jesu s hi n (M k 1 24 5 7 u.a.m.) . De r Gedank e vo m Zitter n de r Dämonen se i als o „nich t theoretisch e Spekulation , sonder n ei n Stüc k a n der Geschicht e Jesu gebildet e Anschauun g de s Urchristentums" .

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papyrus ed. Uietench , Jahrb . r . rhu. , suppl . 16, 1888, 808 κύριε, ου εστί ν το κρυπτόν δνομα άρρητον , δ οι δαίμονες άκούσαντε ς πτοούνται , und de r groß e Pariser Zauberpapyru s 3017f., wo e s von dem Täfelchen, da s dem Leiden ­ den um den Hals gehängt wird, heiß t παντός δαίμονο ς φρικτόν , δ φοβείται. 1. Daß hie r ein e älter e Redewendun g vorliegt , beweise n ander e Stellen : vor alle m Justin , Dial. 498 νοήσα ι δύνασ vε, δτ ι κρυφί α δύναμι ς το υ vεου γέγονε τ ω σταυρω νέντι. Χριστώ , δ ν και τ α δαιμόνι α φρίσσε ι κα ι πασα ι απλώ ς αϊ άρχαί και έξουσίαι της γης. Was hie r vo n Christu s gesag t wird, erschein t anderswo al s Prädikatio n de r Gottheit , vgl . Act a Philipp i 132 p. 63 Bonnet vεέ δν φρίττουσιν οι πάντες αιώνε ς . . . σέτρέμουσιν άρχα ί και έξουσίαι τών επουρανίου , das Orake l be i Lactantius , D e ira de i 2 3 δν τρομέε ι κα ι γαία κα ι ουρανό ς ήδ έ νάλασσα ταρτάρεο ί τ ε μυχοί , κα ι δαίμονε ς έρρίγασιν , ein orphische s Fragmen t be i Klemen s AL, Strom. V 1251 δαίμονε ς δ ν φρίσσουσι[ν], νεών δ έ δέδοικε ν όμιλος . Daß Ähnliche s de r jüdische n Lite ­ ratur vertraut war, zeigt das Gebet des Manasse 4 (LXX ed . Swet e III 825 ) δν πάντ α φρίττε ι κα ι τρέμε ι άπ ό προσώπο υ δυνάμεω ς σου , zeigt vo r alle m die Anspielun g be i Josephus , Bell . jud . V 10 3 τ ό φρικτό ν όνομ α το υ θεού ; vgl. auc h da s jüdisch-christliche ode r christlich e Test. Abrahami, Rec . A,9 (Texts an d Studie s I I 2 , 86 ) επειδή ού ν τ η σ η προστάξε ι πάντ α ύπείκε ι κα ι φρίττει κα ι τρέμε ι άπ ό προσώπο υ δυνάμεω ς σο υ (in derselbe n Schrit t cp . 16 erscheint de r νάνατος vor Gotte s Angesich t φρίττων, στένω ν κα ι τρέμων ) — aber da s is t hie r nich t di e Hauptsache . Fü r de n Lese r de s Ja k komm t es darauf an, daß er sieht, wie Ja k seine n Gegne r vo n einem Zugeständni s zum ander n führt : we r al s seine s Glauben s Inhal t de n Sat z anerkennt , δτι εϊ ς έστι ν δ νεός, der mu ß auc h zugeben , da ß e r diese n Glaube n mi t den Dämone n teilt 2 . Als o is t e s — da di e Dämone n i n de r Endzei t de m Untergang verfalle n sin d — kein Glaube , de r „rette n kann" . Das Abraham-Beispie l de r folgende n VV . 20—24 bringt nich t eine n neuen Gedankengang , den n e s handel t sic h imme r noc h u m de n v . is b angekündigten Nachweis . Abe r auc h we r de n zweite n Sat z diese r An ­ kündigung hie r erfüll t z u finden hofft — ,,ich will di r aus meine n Werke n den Glaube n beweisen " — wird enttäuscht ; den n de r Auto r rede t hie r nicht al s Verteidige r seine r Parol e „Werke" , sonder n zunächs t imme r noch al s Ankläge r de r Losun g „Glaube n ohn e Werke" . Wi e da s zusam ­ menhängt, zeig t ei n Blic k au f v . 24: nicht meh r de r κενός άν νρωπος wird hier angeredet , sonder n di e Lese r (s.d . Analyse) . De r Verf . geh t als o unmerklich vo n de r Dialogfor m ab ; si e war nu r ein e Episode. Un d nich t Vgl . A . Deißmann , Bibclstudic n 1895, 42 f., Lich t v . Oste n 21908/09, 187f. Nahez u ein e Sach e de s Sprachgefühl s is t es , o b ma n be i de r Übersetzun g de s κ α ι φρίσσουσιν den Gegensat z zu m Ausdruc k bring t — wie Al t 6·2« και τρέφε ι „und nähre t sie doch " — oder o b ma n ih n verschweigt , u m gerad e s o z u betonen , wi e weni g christ ­ lich solc h ei n zitternde r Glaub e ist . Letztere s is t vielleich t di e Absich t de r Parataxe ; i n jedem Fal l is t di e Koordinatio n beide r Verbe n i n diese m Griechisc h wirkungsvolle r als ein e Partizipialkonstruktion ; si e lieg t auc h i n de r Lini e hellenistische r Sprachent ­ wicklung, vgl . Blaß-Debrunncr 11 § 442. 1

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Erklärung

daran is t ih m offenba r gelegen , diese n Gegne r bi s zu m letzte n End e z u widerlegen, sonder n daran , a n de r — bloß begonnene n — Widerlegung des Zwischenredner s de n Leser n sein e Gedanke n z u entwickeln . S o star k es als o kling t ώ άν νρωπε κενέ , so wenig komm t au f de n Gegne r an . Di e Anrede heißt „Du Prahlhans" 1 si e entspricht dem in der Diatribe üblichen Scheltwort (vgl . Analyse). Kunstmittel ist auch die Nebeneinanderstellun g von έργων und αργή 2 ; ohne di e Werk e is t de r Glaub e „ohn e Wirkung" 3 . Nun folg t VV . 21—23 das Beispie l vo n Abraham , „unsere m Vater " — so nenne n ih n nich t blo ß Jude n (Pirk e Abot h 5 19) un d Judenchriste n wie Paulu s (Röm4 1 . 1 2 auc h z u Heidenchristen , vgl . IKo r 10 1 Ro m 4 16f. Gal3 7 . 2 9 ), sonder n auc h Heidenchristen , s . lKlem3l2 ; ma n dar f als o aus diese r Bezeichnun g kein e Schlüss e au s de s Verf. s Vergangenhei t ziehen. Das Verständnis de s Abraham-Beispiels häng t von der Beurteilun g des Schriftzitat s i n v . 23 ab. Ma n könnt e meine n un d ha t auc h gemein t (Gebser, Belser) , da ß di e Beweisführun g i n v . 22 abgeschlossen se i un d v. 23 einen nachträgliche n Schriftbele g hinzufüge . Wa s dagege n spricht , ist v . 22 mit seine r Erinnerun g a n Abraham s Glauben , v . 21 handelte nu r von de r „Rechtfertigung " au s „Werken" , v . 22 fährt nu n abe r fort : D u siehst als o — aus diese r ebe n bewiesene n Rechtfertigun g —, daß de r Glaube Abraham s nu r di e Bedeutun g eine s mitwirkende n Faktor s hat . Von diese m Glaube n wa r abe r noc h ga r nich t di e Rede ; de r Ver s setz t also voraus , da ß de r Gegne r (ode r de r Leser ) be i de r Erwähnun g Abra ­ hams sofor t a n seine n Glaube n gedach t hat , j a da ß e r gege n di e Thes e von v . 21 schon de n Einwan d berei t hält : abe r Abraha m war d doc h be ­ kanntlich au s Glaube n gerechtfertigt . Wen n de r Angeredet e i n solche r Weise be i de r Erwähnun g de s Patriarche n alsbal d a n πίστις, ja a n δικαι­ οΰσ&οα εκ πίστεω ς denkt, s o kan n da s nu r durc h di e bekannt e Bibelstell e Gen 156 ode r durc h ein e bestimmt e Interpretatio n diese r Stell e veranlaß t sein. E s is t dieselb e Stelle , di e Ja k sogleic h zitiert ; wi r sin d als o au f de r 1 κενό ς = der sic h törich t rühm t Epikte t II 198 Justin , Dial . 642. Wenn ma n das Wort s o faßt, werden alle Erwägungen über die Glaubens-Leere (Oec) oder den „Mange l an wahre m Lebensgehalt " (Beyschlag ) überflüssig ; müßi g is t auc h di e Erinnerun g an Mt 522, wo allerding s vielleich t Ν)ΤΊ = κενός gemeint ist ; allei n auc h i n diese m Fal l besteht kei n direkte r Zusammenhan g zwische n de n Stellen . 2 Weitau s di e größer e Anzah l de r Zeuge n ha t allerding s νεκρά; es lese n αργή Β C* sah 1739 und einig e ander e Minuskeln , s (otios a nac h ο homo inanis), ebens o vul g teilweise, auc h arm ; κενή $ 7 4 ff (uacu a nac h ο homo uacue) . Wegen diese r „einzigarti g schwachen" Bezeugun g möcht e v . Sode n kein e bestimmt e Entscheidun g (übe r de n I-H-K-Text) abgebe n (I. Teil 1891). Aber de r Verdacht , da ß νεκρά aus 226 stammt , spricht seh r zugunste n vo n αργή; sodann is t νεκρά die vulgärer e Form , un d e s is t kau m anzunehmen, da ß ei n Korrekto r si e durc h άργή ersetzt hätte , u m mi t de m Wortspie l έ'ργων — αργή zu glänzen. Im Gegenteil dürft e dies e Paronomasi e dem Autor angehören , der solch e formale n Künst e lieb t (Einleitun g § 5). 3 αργό ς heißt auße r „untätig " häufi g auc h „unbenutzt" , „ohn e Ertrag " Josephus , Ant. XII § 378, Philo, D e spec. leg. II 86 . 8 8 p. 287, P . Amhers t 97 9f., Dittenberger, Sylloge 2 533 23f.

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J a k 221-23

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rechten Spur , wen n wir vermuten , da ß Ja k un d sei n Gegne r vo n Anfan g an diese n locu s classicu s i m Auge haben . Dann ist v . 23 nicht ein e Zugabe , die auc h fehle n könnte , sonder n aie Hauptsache ; da s richtige Verständni s der ,,Glaubens"-Stell e is t da s Zie l de r Verse 21—24. Von diese r Erkennt ­ nis au s sin d di e vorhergehende n Vers e z u verstehen . Abraham gil t de r jüdische n Traditio n al s de r i n viele n Versuchunge n erprobte Mann, desse n Treue un d desse n Glaub e vo n Got t belohn t wird . Die Beleg e werde n i m folgende n Exkur s angeführt ; hie r is t fü r V. 2 1 nur z u beweisen , wa s έδικαιών-η in diese m Zusammenhan g besage n will . Man dar f dabe i nich t a n di e Exeo;eten-Streitfrao; e denken , o b de r Mensch gerecht erklär t ode r tatsächlic h gerech t gemach t werde 1 , den n Wor t un d Gedanke de s paulinische n δωρεάν fehlt i n unsere m Tex t völlig . Ma n wir d sich vielmeh r au f da s durchau s eindeutig e Verständni s de r δικαιοσύνη Abrahams i n de r jüdische n Exeges e berufe n dürfen , das , wie sic h zeige n wird, de n Ja k direk t ode r indirek t beeinfluß t hat : Abraha m gil t nich t al s „gerechtfertigter" Sünder , sonder n als Gerechter, de r von Gott anerkann t und belohn t wird . Diese s Verständni s hilf t un s auc h gegenübe r weitere n von de n Erklärer n behandelte n Fragen ; e s kan n nich t bezweifel t werden , daß έδικαιών-η wirklich vo n de r Anerkennun g durc h Got t z u gelte n ha t (s. z u v . 23)2 un d da ß dies e Anerkennun g Abraha m nich t ers t i m End ­ gericht zutei l wird 3 , sonder n nac h Ja k de m Patriarche n schon i n seine m Leben zugebillig t worde n ist . Au s de m i m Exkur s behandelte n Materia l greife ich hier nur die eine Stelle IMakk 2 52 heraus, die jene dem Judentu m geläufige Anschauun g knap p un d deutlic h ausspricht . Dor t stell t de r sterbende Mattathias seine n Söhne n da s Vorbild de r Väter vo r Augen, di e durch ihr e Tate n Ruh m un d Unsterblichkei t erlang t haben : e r nenn t jedesmal beides , di e Ta t un d ihre n Lohn , z.B. : Josep h beachtet e Gotte s Gebot un d war d Her r übe r Ägypten ; Josu a wurde , wei l e r de n Auftra g erfüllte, Richte r i n Israel . A n di e Spitz e diese r Reih e stell t e r Abraham : 1 Vgl . vo r alle m di e Erörterunge n be i Bcyschla g un d Belscr . Fü r di e erst e Meinun g („forensische" Auffassung ) u.a . \V . Schmidt, Lehrgehal t 1869, und \V . Weirfenbach , Studie übe r Ja k 2 14-26 1871 , 27 , für di e zweit e Schanz , Th Q 1880, 259ff, 13. Bartmann, Bibl. Studie n II 1 , 1897 , 135 ff. Charakteristischerweis e behaupte n Anwält e beide r .Mei ­ nungen di e Übereinstimmun g de r Stell e mi t Paulus . 2 Gege n di e Meinung , δικαιουσ&αι heiße „sic h al s gerech t beweisen" , sprich t di e traditionelle jüdisch e Auffassung , sprich t auc h v . 23 (s.u.) un d endlic h de r Zusammen ­ hang: e s komm t darau f an , da ß Abraha m Gotte s Anerkennun g finde t (un d „Freun d Gottes" wird) — sonst kan n sein Beispie l de m Christe n weni g helfen ; e s soll doc h gerad e gezeigt werden , da ß de r Glaub e allei n vo r Got t nich t ausreicht . 3 φίλο ς νεού έκλήί η v. 2 3 zeigt, da ß di e Anerkennun g scho n i m Diesseit s stattfindet . An Beyschiag s Beziehun g au f da s Endgerich t is t richtig , da ß solch e Anerkennun g (Jubil 199 „e r wurd e al s Freun d Gotte s au f di e himmlische n Tafel n geschrieben" ) i m Endgericht wirksa m wird . Dagege n is t di e vo n B . herangezogen e Parallelitä t vo n σώζειν 214 un d δίκαιοΰν kein Bewei s fü r sein e These , wei l e s sic h be i Abraha m ga r nich t um ein e eschatologisch e Religio n handelt , als o auc h zunächs t nich t u m „Rettung " i m Endgericht.

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200

Erklärung

ουκ ε ν πειρασμω ευρέ νη πιστό ς κα ι ελογισα η αυτ ω δικαιοσύν η (v.l. εις δικαιο ­ σύνη ν wie Ge n 15G) ; d.h . Got t ha t ih n al s tre u erfunde n un d ih m (zu m Lohn) „Gerechtigkei t angerechnet" . De n Inhal t de s erste n Satze s gib t auch unse r Ver s wieder : Got t ha t de n Abraha m al s gerech t erfunden . Bei εξ έργων fällt auf , da ß gleich nachher nur eines genannt wird; vielleich t ist formelhafte r Sprachgebrauc h dara n schul d (εξ έργω ν — durch sei n Tun), vielleich t auc h di e Erinnerun g a n di e üblich e jüdisch e Zählun g von zeh n Versuchungen (s . Exkurs); keinesfalls abe r steh t es so, daß ma n wie Spitt a diese r Zählun g zulieb e annehme n müßte , di e Opferung Isaak s sei hie r nu r zu r Fixierun g de s Zeitpunkte s erwähnt . Dan n wäre di e These des Autor s ohn e Bewei s — und da s mu ß e r gerad e a n diese r Stell e ver ­ meiden, w o er , ohn e e s ausdrücklic h z u sagen , scho n gege n ei n Mißver ­ ständnis des in v. 23 zitierten Bibelworts kämpft . Gege n Spitta s Auffassun g entscheidet auc h di e Analogie vo n v . 25, wo da s Partizipiu m ύποδεξαμένη zweifellos de n Grun d de r Rechtfertigun g angibt . Un d überdie s erschein t in de r Traditio n überall , auc h be i de r Zählun g vo n zeh n Versuchungen , diese Ta t al s di e größt e un d bedeutsamste . , Jetzt hab e ic h erkannt , da ß du gottesfürchti g bist" , sag t Got t Ju b 18 11. D a e r seine n Soh n au f de m Altar „darbrachte" , war d Abraha m kraf t seine s Tun s vo n Got t al s Ge ­ rechter anerkannt , mein t Jakobu s a n unsere r Stelle . Warum V. 22 den Glaube n Abraham s ohn e weiter e Einführun g vor ­ aussetzt, hab e ic h bereit s erklärt : Ja k rechne t damit , da ß sei n Gegne r oder de r Lese r gege n di e Aussag e vo n v . 21 den berühmte n Glaube n Abrahams anführe n wird , un d geht daru m von diese m aus . Das Verständ­ nis de s Verse s schein t mi r vo n de r Erkenntni s abzuhängen , da ß beid e Vershälften i n stilistische r Korresponden z zueinande r stehen . „De r Glaube Abrahams half 1 seinen Werke n un d di e Werk e vollendete n seine n Glauben." Da ß beid e Faktore n fü r Ja k nich t gleichwerti g sind , wisse n wir (un d werde n e s auc h wieder a n de r Formulierun g vo n v . 24 merken). Aber hie r lieg t ih m offenba r a n de r Nebeneinanderstellun g de r beide n Größen, denn er will ihr Zusammenwirken zum Ausdruck bringen . Daru m darf ma n nich t au s έτελειών-η herauslesen, da ß de r Glaub e ers t durc h die Werk e völli g zu m Glaube n wurde ; Ja k kenn t j a eine n Glaube n ohn e Werke; e r denk t als o offenba r be i de r „Vollendung " de s Abraham ­ Glaubens a n etwa s Höheres , a n da s Ziel , au f da s beid e Faktoren , Glaub e und Werke, hinarbeiteten : di e Gerechtigkei t Abrahams . Nu n mach e ma n aber mi t de r stilistische n Korresponden z de r Vershälfte n völli g Erns t und bezieh e auc h συνήργει auf dasselb e Zie l un d nich t au f da s Zustande 1 συνεργεΐ ν in diese r Bedeutun g auc h M k 16 20 . συνεργεί statt συνήργει lesen Ν* Α ff, aber f f beweis t mi t conürmatu r i m Folgende n (i m Widerspruc h z u unsere n griech . Texten, di e sämtlic h έτελειώνη haben), da ß ein e Tenden z bestand , di e Aussag e in da s Präsen s umzusetzen . Au f Rechnun g diese r Tenden z komm t auc h di e Lesar t συνεργεί.

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Jak 222.23

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kommen de r Werke 1 : d u siehst 2, da ß de r berühmt e Abrahams-Glaub e den Werke n nu r ei n Helfe r wa r be i de r Erreichun g diese s Ziels , da ß Abraham vo n Got t al s gerech t anerkann t wurde . Allerding s empfinde n wir e s nac h v . 14-20 und vo r v . 24 als erstaunlich , da ß de r Glaub e hie r scheinbar mi t gleiche m Rech t nebe n di e Werk e tritt , dene n e r doc h i n seiner Wirkun g s o beträchtlich unterlege n ist 3. Abe r wi r werde n dieselb e Beobachtung be i v. 23 machen und hier auch den Grund fü r diese n schein ­ baren Selbstwiderspruch erkennen: Jak will seine Meinung vor dem Forum

der Bibelstelle Ge n 156 rechtfertigen un d bemüh t sic h deshalb s o darum,

dem von jene r Stell e betonte n Abrahams-Glauben seine n Ort anzuweisen . Daher di e Korrespondenz de r beiden Sätz e in v. 22, die man nicht logisch ­ exegetischen Erwägunge n zulieb e abschwäche n darf . Ma n dar f si e abe r auch nich t dadurc h verderben , da ß ma n v . 23 και έπληρώ νη mit έτελειών-η eng verbindet , v . 23 setzt ne u an , un d v . 22 ist i n sic h vollkomme n abge ­ rundet 4 durc h di e beide n korrespondierende n Sätze : de r Glaub e hilf t den Werke n — die Werk e vollende n de n Glauben . In V. 23 macht di e Einführun g de s Schriftwort s Ge n 15 6 (LX X wahr ­ scheinlich και έπίστευσεν, Jak: έπίστευσεν δε wie Philo , De mutat. nom. 177, Paulus Rö m 43, lKlem 10 6 , Justin , Dial. 92 ) durch έπληρών-η Schwierig­ keiten. E s lieg t nac h de m Sprachgebrauc h zunächs t nahe , a n di e Er ­ füllung eine r Prophezeiun g z u denken (Beyschlag , Belser , Mayor, Ropes) ; dann wär e dies e i n de n Worte n έλογίσνη αύτ ω ει ς δικαιοσύνη ν zu finden; es müßt e mi t de r bloße n Anrechnun g de s Glauben s al s Gerechtigkei t i n Gen 15 6 hingewiese n sei n au f di e tatsächlich e Gerechtigkeit , di e sic h Abraham Ge n 22 erwarb, un d Isaak s Opferun g (έδί,καιών-η) wäre di e „Erfüllung" jene s Spruche s vo n de r Anrechnung. Gege n dies e Erklärun g spricht vielleich t schon , da ß ma n i m Judentu m (vgl . obe n IMak k 252) den Sat z έλογίσνη κτλ . auf Abraham s Loh n bezoge n ha t un d nich t au f eine einstweilig e Anweisun g fü r di e Zukunft . Vo r alle m aber : φίλος ι>εου εκλήνη bezeichnet doc h sicher de n Lohn, da s Ziel , da s Abraham erreichte ; wenn de r Sat z nu n zu m Vorige n gehöre n soll , s o ha t έπληρώνη keine Geltung mehr , den n a n de m Sat z vo m φίλος vεοΰ ist i n jene m Sin n nicht s 1 S o z.B . Sode n un d H . J . Holtzmann, Neutest . Theologi e II 2 1911, 375; für di e oben vertreten e Auslegung vgl . besonder s E . Kühl , Stellun g de s Ja k zu m alttest . Geset z 1905, 35 fT., de r abe r de n stilistische n Bewei s auße r ach t läßt . 2 E s liegt kein Anlaß vor, βλέπεις als Frage zu fassen. Im Gegenteil könnte man meinen, daß de r Autor i n eine r vorwurfsvolle n Frag e seine n Partne r nochmal s ausdrücklic h an ­ reden würde . 3 Hierz u notiert e Dibeliu s au s seinem Seminar einen Vorschlag, wie die überraschend e Gleichstellung vo n Werke n un d Glaub e i n 2 22 erklärt werde n könne : u m de m έτπστευσεν ν. 23 Werke unterschiebe n z u können , ordn e Ja k plötzlic h v . 22b den Glaube n über , jetz t allerdings ein e höher e Ar t Glauben , di e durc h Werk e ausgezeichne t ist . 4 Sowoh l Hofmann s Verbindun g εκ τω ν έργω ν έττληρώΟ- η und εκ τω ν έργω ν εκλή νη wie Soden s Behauptung , di e Verba έτελει,ώΟη έπληρώίΐ η εκλή νη seien koordiniert , sin d also au s stilistische n Gründe n abzulehnen .

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202

Erklärung

mehr z u „erfüllen" ; wir d e r abe r vo m Vorhergehende n getrennt , s o is t er isolier t un d sinnlos 1 . Die Schwierigkei t mu ß au f andere m Weg e behobe n werden . Man mu ß sich vo r alle m kla r machen , da ß de r Verf. di e Stell e nich t historisc h faßt , sondern überhistorisch ; nich t al s ein e Aussage übe r di e religiös e Stellun g Abrahams z u eine r bestimmte n Zeit , ebe n z u de r Zeit , vo n de r Ge n 15 handelt, sonder n al s eine n Gottesspruch , de r übe r de m ganze n Lebe n Abrahams steht . Den Beweis dafür liefer n di e Worte και φίλος vεού εκλήνη, die zwar Ge n 156 nicht z u lesen sind , hie r abe r zweifello s mi t zu m Spruc h gehören — sonst wären si e völli g beziehungslo s un d stilistisc h schwieri g (εκλήνη parallel έπληρώνη bei verschiedenem Subjekt?) . Wenn e s so steht , dann ha t de r Verf . nich t de n Wortlau t de r Bibelstell e i m Gedächtnis , geschweige den n vo r Augen , sonder n di e Form , di e di e erbaulich e Para ­ phrase jene m Tex t wahrscheinlic h schon längs t gegebe n hat ; wa s e r an ­ führt, is t nich t eigentlic h ei n Zitat , sonder n ei n „Spruch " i m Vollsin n unserer erbauliche n Sprache . Di e Annahme , da ß di e Wort e vo m Freun d Gottes scho n vo n de r Traditio n z u de r Bibelstell e hinzugefüg t waren , wird durc h di e Ausführunge n de s erste n Exkurse s noc h weiter e Bestäti ­ gung erfahren . Da ß ma n abe r di e Wort e nich t al s ei n Stüc k au s de r Geschichte Abrahams , sonder n al s eine n Gottesspruc h übe r Abraha m fassen konnte , zeig t auc h Philo , D e Abr. 262 p. 38, der vo n de m „Lob " redet, da s ei n von Moses empfangene r Gottesspruc h (χρησμοί) dem Abra ­ ham bezeuge, und dann die Worte „er glaubte Gott" anführt, δπερ λεχνήναι μεν βραχύτατό ν εστίν , έργ ω δ ε βεβαιω&ήνα ι μέγιστον . Wer unser e Stell e al s solchen Gottesspruc h faßt , wir d übe r di e Bedeutun g vo n έπληρών-η nicht im Zweife l sein . Wa s Got t übe r Abraha m ausgesag t ha t (un d wa s de s Moses Niederschrif t de n Menschen übermittelte) , da s ha t Abraham durc h die Tat „erfüllt" . Eine neu e Schwierigkei t ergib t sich , wenn ma n di e s o erklärte Stell e i n den Zusammenhan g urisere s Abschnitt s einreiht . Da ß Abraha m infolg e seines Tuns vo n Got t al s gerech t anerkann t sei , de r berühmt e Abrahams ­ Glaube als o nur al s ei n Faktor nebe n de n Werken z u gelte n habe , war di e These de s Verfassers. Si e mu ß durc h v . 23 bewiesen werden ; e s mu ß als o von Glaube n un d Werke n dari n di e Red e sein . We r vo n Paulu s (Ro m 4) herkommt, ha t desse n Interpretatio n (Glaub e al s Gerechtigkei t ange ­ rechnet) völli g z u vergessen ; de r Gottesspruc h mu ß nac h Ja k beides , Glauben un d Werke , z u rühme n wissen . Diese r Erkenntni s entsprac h es , wenn Hofman n εξ έργω ν mit έπληρώvη und εκλήνη verband — seine Erklärung is t bereit s abgewiese n (S . 201 A. 4). Demselben Bedürfni s trägt Windisc h Rechnung , wen n e r i m zweite n Glie d de s „Spruches " eine Art Addition wahrzunehmen glaubt : de r Glaube wurde z u der (scho n durch Werke beschafften) Gerechtigkei t hinzugeschrieben . Doc h das kan n 1 I m richtige n Gefüh l dafü r behaupte t Ewald , da ß de r Sat z i n de r Bibe l de s Ja k Gen 15 6 gestande n habe n müßte .

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Jak 223

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nicht ohn e Schwierigkei t herausgelese n werden , un d vo r alle m wir d di e These de s Autors dami t nu r seh r indirekt bewiesen . Di e Bemühungen de r Ausleger zeigen aber dies eine deutlich: in dem zweiten Glied des Spruches, in έ λ ο γ ί σ ν η , muß ei n H i n w e i s au f di e W e r k e l i e g e n . Nu r dan n hat dec Verf. ei n Recht , sic h au f de n Spruc h z u berufen , nu r dan n füg t sich da s dritt e Glie d zwanglo s an : de m Glaube n un d de n Werke n ver ­ dankt Abraha m sein e Ehrenstellun g al s Freun d Gottes . Nu n is t abe r gerade dies e Beziehun g de s έλογίσvη κτλ . auf di e Rechtfertigun g au s Werken, (d.h . vo r allem : au s Isaak s Opferung ) de r jüdische n Erklärun g geläufig — und dies e Ü b e r e i n s t i m m u n g zwische n s y n a g o g a l e r E x e g e s e un d de r I n t e r p r e t a t i o n , z u de r un s unse r Tex t g e r a d e ­ zu z w i n g t , liefer t de n s c h l a g e n d e n Bewei s fü r di e A b h ä n g i g ­ keit de s A b s c h n i t t s v o n de r j ü d i s c h e n B i b e l e r k l ä r u n g — einen Beweis, der durch den von unserem Autor wie von den Juden gebrauchte n Titel „Freun d Gottes " bestätig t wir d (s . de n Exkurs) . Jen e Beziehun g des έλογίσvη scheint dadurc h entstande n z u sein , da ß di e jüdische n Exegeten gan z allgemei n de n Glaubensbewei s vo r alle m in der Opferun g des Sohne s sahen , als o Ge n 15 mit Ge n 22 zusammenbanden, vgl . lMakk2 5 2 1 . Ja k folg t diese r Stell e nich t i n de m Wortlau t „ih m wurd e Gerechtigkeit angerechnet " — er schreib t j a εις δικαιοσύνην , nicht δικαιο­ σύνη 2 ; aber die Beziehung au f die Werke hat er aus έλογίσνη εις δικαιοσύνην doch herausgelese n (vgl . auc h de n erste n Exkur s z u 2 2 6 ). Den n e r ver ­ stand δικαιοσύνη ebenso wi e di e Jude n vo n wirklicher , au f Werke n be ­ ruhender Gerechtigkei t (sieh e z u v . 21)3, un d e r dacht e be i έλογίσνη ebenso wie da s Buc h de r Jubiläe n (vgl . de n Exkurs ) a n ein e Art himmli ­ scher Buchführung . S o wei ß e r di e beide n Sätz e de r Bibelstell e au f di e beiden Faktore n z u beziehen : έπίστευσεν — also Glaub e (nich t nu r vo n dem Zeitpunk t Ge n 15 6, sonder n vo m ganze n Lebe n Abraham s ausge ­ sagt), έλογίση, d.h. Buchun g al s „Gerechtigkeit " — also Werke 4 . Vo n Paulus unterscheide t sic h Ja k durc h di e bereit s v . 21 ausgesprochene Annahme eine r Gerechtigkei t au s Werken , währen d Paulu s di e Stell e au f einen au s Gnad e a n Stell e de r mangelnde n Gerechtigkei t angenommene n Glauben deutet . Da s Judentu m abe r faß t de n Glaube n al s Wer k ode r al s A . Schlatter , Der Glaub e i m Neue n Testamen t 31905, 26. Dibeliu s fuß t hie r au f Swete s LXX-Ausgabe , di e IMak k 2 52 mi t Α und eine r Minuskel δικαιοσύνη liest. Rahlf s ha t dagege n — gestützt au f di e andere n Zeugen , vo r allem N — et c δικαιοσύνη ν. 3 Euge n Menegoz, Di e Rechtfertigungslehre nac h Paulu s un d nac h Jakobu s 1903, erklärt S . 4f. di e Rechtfertigun g be i Ja k al s Lossprechung , Sündenvergebung . E r be ­ ruft sic h dabe i au f 2 12f. Solch e Beweis e sin d abe r be i de r literarische n Ar t de s Ja k vo n vornherein bedenklich . Un d überdie s sprich t da s Fehle n jede r entsprechende n An ­ deutung i n 2 14-26 un d di e Geschicht e de s Abraham-Beispiel s (vgl . de n Exkurs ) gege n eine solch e Deutun g un d di e au s ih r gezogene n Folgerungen . 4 Z u λογίζεσναι vgl. H . W. Heidland , Di e Anrechnun g de s Glauben s zu r Gerechtig ­ keit 1936; ders. Art . λογίζομαι, ThWB IV, 287—295 ; G. vo n Rad , Di e Anrechnun g des Glauben s zu r Gerechtigkeit , ThL Z 1951, 129—132 . 1 2

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204

Erklärung

Lebenshaltung, di e Werk e i n sic h schließt . Jak unterscheide t sic h also von der Synagog e durc h di e Betrachtung, di e Glaube und Werke als getrennt e Faktoren ansieh t (vgl . di e Übersich t i m zweite n Exkurs) . Beid e wil l e r aus der Bibelstelle Ge n 15 G beweisen; da s mag gegenübe r de r Konsequen z des Paulu s ode r de r de s Judentum s al s Unklarhei t erscheinen . Ic h hab e schon z u v. 22 betont, daß Ja k be i diese m Rechnen mi t zwe i Größen seine r eigenen Gedankenführun g Abbruc h tut , un d hab e scho n jene n Ver s au s der Beziehung de s Ganzen au f die Bibelstelle z u verstehen gesucht . Völli g begreifen läß t sic h da s Verhalte n de s Ja k abe r nur , wen n ma n annimmt , daß Glaub e un d Werk e durc h irgendwe n vo r ih m z u eine m ausschließ ­ lichen Gegensat z gestempel t waren ; davo n wir d i m zweite n Exkur s z u 226 die Red e sein . Fü r Ja k gib t e s diesen Gegensat z nicht , un d de r Nam e „Freund Gottes " bezeichne t fü r ih n gerad e da s Vorbil d i m Glaube n wi e in de n Werken . Auc h daru m dar f ma n di e letzte n Wort e de s Verses nich t vom „Spruch " abtrennen . In V. 24 — von de n Koine-Zeuge n mi t τοίνυν angeknüpft — kehrt Ja k bei de r Anwendun g de s Abraham-Beispiel s zu r Betonun g de r Werk e zurück. Vo m Glaube n is t nu r i m negative n Sin n di e Rede , abe r nich t e r selber wird abgewiesen, sonder n nur sein e Alleinherrschaft: ούκ εκ πίστείυς μόνον. Es mu ß als o di e Losun g „Glaube , nich t Werk “ scho n ausgespro ­ chen sein . De r Vers wendet sic h mi t όρατε wieder a n di e Leser; di e Folge ­ rungen au s de m Hinübergleite n vo m Dialogsti l zu m Briefsti l sin d i n de r Analyse gezogen . Das zweit e Beispiel , da s de r Rahab , V. 25, ist al s Parallel e z u de m Abraham-Beispiel eingeführt . I n de r Ta t wil l Ja k hie r dasselb e beweisen : daß e s ohn e Werke kei n δικαί,οΰσναι, gibt, έδικοαώνη steht i m selbe n Sin n wie v . 21 ; das Wer k de r Raha b a n de n Kundschaftern 1 wir d zu m Beweis e in seine n beide n wichtigste n Momente n ύποδεξαμένη — έκβαλοΰσα ange­ führt. Abe r di e Kürze , mi t de r diese r Fal l behandel t wird , fäll t nich t nu r im Vergleich z u Abraham auf , sonder n läßt auch berechtigte Frage n offen . Die Fra u is t Dirn e un d Heidin ; s o sollt e ma n erwarten , da ß i n diese m Fall di e „Rechtfertigung " noc h etwa s gründliche r behandel t würde , al s das be i de m vorbildlic h fromme n Abraha m notwendi g ist . I n de r christ ­ lichen (un d jüdischen ) Traditio n ha t ma n dies e Bedenken , wi e e s scheint , dadurch beseitigt , da ß ma n im Blic k au f das in de r Erzählun g de s Buche s Josua 2 11 berichtet e Bekenntni s de r Raha b zu m Gott e Israel s di e Fra u zu eine r Heldi n de s Glauben s machte . S o geschieh t e s wenigstens i n de n wohl zweifello s vo n jüdische n Aufzählungen 2 abhängige n Abschnitte n Hebr 11 31 lKle m 12; und auc h di e Deutun g de s rote n Faden s au f da s 1 Di e griechische n Handschrifte n ( C L u . Minuskeln) , welch e κατασκόπους statt αγγέλους lesen, reiche n a n Zah l un d Gewich t nich t hin , ihr e Lesar t konkurrenzfähi g z u machen, zuma l di e Einfügun g de s bestimmte n Ausdruck s a n Stell e de s unbestimmtere n verständlich ist ; die s gil t auc h vo n Übersetzunge n wi e de r be i ff : exploratores . 2 Wi r kenne n Aufzählunge n verwandte r Ar t au s Si r 44—50 IMakk 2 51ff. 3Makk64-8 .

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Blut Christ i (lKle m 127, Justin, Dial. 111, Irenäus, Adv. haer. IV 2012 unter Berufun g au f Mt 21 31 ), „durch da s di e frühere n Unzüchtige n un d Ungerechten au s de n (Heiden)völker n gerette t werdaen " (Justin) , zeigt , wie ma n sic h mi t de m Proble m abfand . Di e Erwähnun g de s Rahab-Glau ­ bens würd e i n unsere m Zusammenhan g völli g sachgemä ß sein , wei l e s gerade u m da s Zusammenwirke n vo n Glaube n un d Werke n geh t un d weil ei n Gegne r sic h unte r Umstände n gege n Jakobu s au f de n Glaube n der Raha b berufe n könnte . Da ß Ja k diese n Hinwei s unterläßt , obwoh l das Alte Testament ihn stützt und, wie aus Hebr und lKlem z u erschließen, die jüdisch e Tradition ih n gleichfall s erwähn t habe n wird, mu ß al s höchs t auffallend bezeichne t werden . Un d noc h eine s vermisse n wi r be i Jak : die Erwähnun g de r Belohnun g Rahabs , da s Seitenstüc k zu m φίλος νεοΰ in ν . 23. Der Nachweis, daß Rahab wirklich von Gott als gerecht anerkann t worden wäre , würd e ers t dan n geführ t sein , wen n Ja k gezeig t hätte , wi e Gott dies e Fra u nich t nu r be i Jericho s Untergan g bewahrt , sonder n auc h in de r Folgezei t hohe r Ehre n gewürdig t hätte . Den n auc h vo n solche n Ehren mu ß di e jüdisch e Tradition erzähl t haben . Allerdings sin d wir hie r wieder au f Schlüss e au s jüngere n Texte n angewiesen , di e abe r wenigsten s zum Teil mi t Sicherhei t gezoge n werde n dürfen . Mt 1 5 hat offenba r nich t infolge eigene r ode r christlicher Erdichtun g ein e Frau zweifelhaften Rufe s in da s Geschlechtsregiste r Jes u hineingebracht ; e s ha t vielmeh r scho n vorher jüdisch e Überlieferun g di e Dirne vo n Jerich o zu r Stammutte r de s Königs Davi d gemacht . Di e un s bekannt e Überlieferun g i n Talmu d un d Midrasch wei ß zwa r nich t dies , abe r andere s Rühmlich e vo n ih r z u er ­ zählen 1 ; deutlic h wahrnehmbar is t überall de r Wunsch, Raha b de m Volke Israel einzugliedern und ihr die Stelle der ruhmvollen Ahnfrau zuzuweisen . Von al l diese n Überlieferunge n bring t Ja k nichts ; ma n frag t sich , waru m er überhaup t vo n ih r redet . I n diese m Zusammenhan g dar f noc h einma l an di e Aufzählun g vo n Fromme n lKle m 10—12 erinnert werden . E s werden dor t nac h de r kurze n Erwähnun g vo n Henoch und Noa h i n Kap. 9 drei alttestamentlich e Vorbilde r genannt : Abraha m δώ πίστι ν κα ί φιλοξενίαν (107), Lo t Se a φιλοξενίαν κα ί εύσέβει,αν , Rahab δί,ά πίστι ν κα ί φιλοξενιαν. Man ha t längs t erkannt 2 , da ß derartig e Aufzählunge n bereit s im Judentu m bekann t un d fü r di e Verf . de s Heb r un d lKle m offenba r schon gan z traditionel l sind . Man dar f als o au s lKle m 10—12 den Schlu ß 1 Nac h Rabb i Ena stamme n ach t Prophete n vo n Raha b ab ; nac h R . Nachma n bekehrte si e sich , un d Josu a heiratet e si e (beid e Aussprüch e Megill a 14b) ; nac h de m Midrasch Rut h (Wünsch e 14f. ) wurd e Raha b i n de n Stam m Jud a aufgenommen , vgl . Th. v. Zahn , Kommenta r z u Mt l5 ( 41922). Vgl . übrigen s auc h Ropes ζ. St. un d Η. Windisch, ZA W 1918, 190 ff. Parallele n zu m Midrasc h s . be i Wünsch e 61. 2 C . L. W . Grim m z u IMak k 2 51 i m Exeget . Handbuc h z u d . Apokryphe n III 1853 ; W. Wrede , Untersuchunge n zu m Erste n Klemcns-Bricf c 1891, 70ff.; vgl. auc h di e Vermutungen vo n W . Bousset , Jüd.-christl . Schulbetrie b i n Alexandria un d Ro m 1915, 311 f. Vgl . ferne r P. Drews, Untersuchungen übe r di e sogen . Klementinisch e Liturgi e 1906, 23ff.

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Erklärung

ziehen, da ß Abraha m un d Rahab , nich t abe r Lot , berühmt e Glaubens ­ beispiele sind ; al s solche werden si e von Jak hie r genannt, un d es bestätig t sich s o die scho n S . 198 f. vorgetragen e Lösun g de s Paroblems 1. Si e biete t auch ein e Erklärun g dafür , da ß Ja k di e Raha b zwa r nennt , abe r nich t exegetisch behandelt . De n Beweis , de r ih m a m Herze n liegt , ha t e r a n der Abraham-Geschicht e geführt ; vo n Abraha m komm t e r au f Rahab , da dies e auc h sons t of t mi t Abraha m zusamme n genann t wird . S o nenn t er Rahab und sprich t sein e These in Verbindung mi t diese m Beispiel noc h einmal aus; da er aber eine erneute Beweisführung offenba r fü r überflüssi g hält, läß t er' s be i de m eine n Satz e bewende n un d füg t al s Abschlu ß de s Ganzen i n V. 26 noch eine n Vergleich hinzu , de r formel l al s Begründun g zu v . 25 eingefügt wird 2 . Der Hauptsat z diese s Verse s ,,de r Glaub e ohn e Werk e is t tot " bedar f keiner Erklärun g mehr ; i n v . 17 ist da s Gleich e mi t denselben , i n v . 14 Ende un d v . 20 mit andere n Worte n gesagt . Wa s vergliche n wird , is t selbstverständlich nu r de r Todeszustand ; zahlreich e vergeblich e Aus ­ legungsversuche 3 beweise n nu r di e Unmöglichkei t eine r i m einzelne n durchgeführten Gleichsetzung ; s o to t wi e de r „Leib " ohn e „Seele " (s o dürfen wir übertragen , den n es ist di e vulgäre dichotomisch e Anschauun g vorausgesetzt), is t de r Glaub e ohn e Werke . E s bestätig t sic h auc h hier , daß vo n eine r Losun g „allei n durc h Werke " be i Ja k nich t di e Red e sei n kann; da ß man Glauben habe, d.h . das , was Ja k Glaube n nennt , wird vo n Anfang de s Abschnitt s a n vorausgesetzt ; einzi g di e Berufun g au f de n Glauben allein, unter Ausschluß de r Werke, ist es, die unser Verf. angreift . Das A b r a h a m - B e i s p i e l

4

In de r Erklärun g is t z u zeige n versucht , da ß di e Behandlun g de s Abraham ­ Beispiels durc h unsere n Verf . nich t au s de m Wortlau t de s Alte n Testament s 1 Ma n beachte , da ß e s lKle m 10 1 heiß t 'Αβραάμ, ό φίλος προσαγορευ νείς und 172 κα ι φίλος προσηγορεύ νη το υ νεοΰ. Also auc h lKlem , d.h . sein e Tradition führ t wi e Ja k dies e Auszeichnung au f ein e Schriftstell e (έμαρτυρήνη 172 steh t paralle l mi t γέγραπται 173) oder eine n Gottesspruc h zurück . Vgl . noc h di e folgend e Anm . 2 Diese s begründend e γαρ, das i n Β 1175 sy vg ar m fehl t un d i n ff bezeichnenderweis e durch aute m vertrete n wird , verdien t Beachtung . De r Zusammenhan g ist : Raha b wurd e aus Werke n gerechtfertigt , si e konnt e j a ga r nich t ander s gerechtfertig t werden , den n ohne Werk e is t de r Glaub e tot . V o r a u s g e s e t z t is t a l s o de r G l a u b e de r R a h a b (richtig Cassiodo r quae non fide tantum, se d oper e justificat a cognoscitur) , un d di e obe n begründete Vermutung , da ß Jakobu s Abraha m wi e Raha b al s Glaubensbeispiel e kenne , bestätigt sic h auf s neue . 3 Di e Auslegunge n έpya = vom Wille n gewirkt e Werk e (Haupt , StK r 1883, 190) , πνεύμα = Atem (Mayor) haben ebens o wi e di e Konjektu r Spitta s κινήματος statt πνεύ­ ματος den Zweck , di e Gleichsetzun g έργα = πνεύμα (oder κίνημα), πίστι, ς = σώμα zu ermöglichen. Da s is t abe r keinesweg s notwendig . 4 Vgl . daz u B . Beer, Lebe n Abraham s nac h Auffassun g de r jüdische n Sag e 1859; P. Billerbeck , Abraham s Lebe n un d Bedeutun g fü r da s Reic h Gotte s nac h Auffassun g der ältere n Haggada , Zeitschrif t „Nathanael “ 1899 , 43ff.; 1900, 3 3 ff. Vgl. ferne r O .

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oder de r LX X erklär t werde n kann , da ß si e vielmeh r vo n de r exegetische n Tradition de s Judentum s abhängi g ist . Eine n Bewei s fü r dies e Abhängigkei t liefert di e Art, wie Abrahams Ehrentitel „Freund Gottes eingeführ t wird , eine n anderen de r Umstand , da ß Jak i n de m Wor t vo m Glaubena Abrahams Ge n 156 einen Hinweis auf die Werkgerechtigkeit findet . Unse r Verf. ist nicht der einzig e Lehrer de s Urchristentums , de r di e jüdische Abrahamtradition verwendet . Da ß Paulus, obwoh l e r Ge n 156 s o völli g unjüdisc h interpretiert , jen e Tradition ge ­ kannt hat , ist selbstverständlich ; vielleich t deute t auch der Wortlaut vo n Röm4 1 — Text wi e Erklärun g sin d allerding s nich t gesicher t — diese Kenntni s an , falls nämlic h εύρηκέναι (fehlt Β 1739 pc) z u lese n un d de r ganz e Ver s al s ei n Satz z u verstehe n ist . Auc h di e Beispielsreihe n i n Heb r 11 und lKle m 10 ff. sind vo n de r jüdische n Traditio n direk t ode r indirek t beeinflußt . Besonder s deutlich is t da s lKle m 10 und 12, wo nebe n πίστας noch φιλοξενία tritt, al s ein e Tugend nebe n di e andere . S o weni g da s de m Geis t de s Paulu s entspricht , s o wohlverständlich is t e s de m Juden . Di e Männer de s Urchristentum s brauche n dabei keinesweg s all e Erzählunge n un d Anschauunge n auc h nu r de r ältere n Haggada vo n Abraha m gekann t z u haben , wi e si e un s i n de m Midrasch Rabb a zur Genesis 1 gesammel t vorliegen . Abe r di e fü r si e maßgebend e Auffassun g der Abrahamgestalt is t jüdisc h bedingt ; mi t ih r habe n wi r un s hie r z u befassen . Was di e Jude n a n Abraha m haben , da s sag t mi t alle r Deutlichkei t scho n Sir 44 19ff., de r Abraham-Spruc h au s de m „Prei s de r Väte r i m Sirach-Buch : Halten de s Gesetzes 2, Beschneidung , Versuchung 3 — das sin d di e Verdienst e Abrahams, u m derentwille n ih m große r Loh n zutei l wir d (ένευλογηνήναί. έ ννη εν τ ω σπέρματ ι αύτου) . Eine ander e Aufzählun g vo n Väter n Israels , IMak k 252, nennt nu r de r Tate n größte : ,,War d e r nich t i n de r Versuchun g tre u erfunde n und war d ih m nich t Gerechtigkei t angerechnet " E r wa r „vollende t i n al l seinem Tun gegenübe r Got t un d wohlgefällig i n Gerechtigkei t all e Tage seine s Lebens" — mit diese n Worte n schreib t ih m de r Auto r de r Jubiläen “ (23 10) einen Epilog . E s is t selbstverständlich , da ß di e Schriftstelle r de s griechische n Judentums Ähnliche s a n ih m z u rühme n wisse n (Philo , D e Abr . § 271, p. 39) und da ß e s vollend s i m Talmu d a n solche n Abraham s Verdienst e zusammen ­ fassenden Sätze n nich t fehlt : e r hab e vo n Anfan g bi s z u End e i n Gerechtigkei t ausgeharrt (Megill a 11a) , un d der böse Trieb habe keine Gewalt über ihn gehab t (Baba bathr a 1 7 a). Als größt e alle r Tate n Abraham s wir d imme r wiede r di e Opferun g Isaak s bezeichnet; s o auc h vo n Philo , D e Abr . 167 p. 25 ολίγου γα ρ δέ ω φάνα ι πάσα ς οσα νεοφιλείς υπερβάλλει . Und zweifello s meine n di e Texte , wen n si e vo n eine r V e r s u c h u n g A b r a h a m s reden , imme r dies e schwerst e un d wichtigste Probe . Das geh t vo r alle m au s de n Anspielunge n vo n 4Mak k hervor ; scho n di e Be ­ Schmitz, Abraham im Spätjudentum un d im Urchristentum , Festschr . f. Schlatter 1922 , 99ff.; S . Sandmel, Philo' s Plac e i n Judaism. Α Study of Conception s o f Abraham in Jewish Literature , Cincinnat i 1956 . 1 De r Midrasch Bereschith Rabba, deutsche Übersetzung in der Bibliotheca Rabbinica von August Wünsche, Leipzig 1881. 2 Si r 4420b κα ι έγένετ ο έ ν διανήκη μετ ' αύτο ΰ zählt nich t ein e neu e Ta t auf , sonder n ist Parallele zur ersten Vershälfte δς συνετήρησεν νόμον υψίστου, vgl. Ε. Lohmeyer, Diatheke 1912, 109ff. 3 Si r 4420 και έ ν σαρκί αύτου έστησεν διανήκην και έ ν πειρασμώ ευρένη πιστός . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Zeichnung de r Märtyre r al s Άβραμιαΐοι, 9 21 18 23 setz t voraus , da ß Abraha m ähnliche Quale n mindesten s innerlic h z u leide n hatte 1 ; ein e noc h deutlicher e Beziehung au f Abraham s Schicksa l steh t 16 19f. i n de r Red e de r Mutte r a n ihr e Söhne: και δι ά τοΰτο όφίλετε πάντ α πόνο ν ύπομένειν δι ά τον νεον. δι ' δ ν και ό πατήρ ημών 'Αβραά μ εσπευδε ν το ν ένοπάτορ α υίο ν σφαγιάσαι . Dieselbe Ta t Abraham s hat de r Verfasse r de s Buche s i m Auge , wen n e r di e Mutte r de r Knabe n 1420 (18 20 ?), ihr e καρτερία 1528, ja soga r ihr e παιδοποιία 176 (da s Wor t mein t hie r die Erziehun g zu r Todesbereitschaft ) mi t Abraha m vergleicht . Auc h di e An ­ spielung au f di e Versuchung Abraham s Judit h 826 ist eindeutig . Gerade di e Überlieferung , da ß Abraha m vo n Got t versuch t worde n sei , is t dann vo n de r jüdische n Haggad a weite r ausgebau t worden . Einma l i n de r Lehre vo n de n zeh n Versuchunge n Abrahams ; si e wir d kur z un d ohn e Auf ­ zählung erwähn t in den Zahlensprüchen de s Traktats Pirk e Aboth 5 3 ; in andere n Schriften werde n di e zeh n Begebenheite n angeführt , abe r i n verschiedene r Weise 2 . Da s Ursprünglich e un d Verständlich e dürft e e s sein , da ß ma n di e Opferung Isaak s — die schwerst e Versuchung , di e all e übrige n aufwieg t un d ohne die Abraham all e übrigen verlore n hätt e (Bereschith Rabb a 56 zu Gen22 15 ) — als letzt e rechnet ; au f Grun d besondere r Hochschätzun g de r Geschicht e von Saras Begräbnis Ge n 23 hat ma n i n de n „Jubiläen “3 un d i n einige n de r späteren Aboth-Kommentar e (vgl . Bee r a.a.O . 191 f.) dies e Erzählun g al s zehnte Versuchun g gezählt . Auc h i n de n „Jubiläen “ (18 15ff.) abe r is t Isaak s Opferung di e schwerst e Probe ; j a hie r lese n wi r gerad e ein e auc h sons t sic h findende Einleitun g z u diese r Geschichte , di e ei n weitere s Zeiche n fü r di e Schätzung de r Abraham-Versuchunge n i n de r Haggad a ist : nac h Analogi e des Hiob-Prolog s wir d vo n eine r himmlische n Ratsversammlun g berichtet , i n der Mastema — Gott z u diese r Erprobun g Abraham s veranlaßt . De r Midrasc h Bereschith Rabb a 55 zu Ge n 21 1 , der ein e ähnlich e Erzählun g ebenfall s bring t (vgl. auc h Sanhedri n 8 9 b), berichte t noc h vo n de r Behauptun g Isaak s i n eine m Streitgespräch mi t Ismael , e r woll e Got t nötigenfall s sei n Lebe n darbringen . Derselbe Midrasc h un d de r Talmu d (Sanh . 8 9 b) weite n endlic h de n Befeh l Gottes Ge n 222 durc h Einfügun g vo n Antworte n Abraham s z u eine m Dialo g aus — lauter neu e Fassunge n de r Geschicht e vo n Isaak s Opferung , di e ihr e Bedeutung zeige n un d ihre n Ruh m vermehren ! 1 Da s bezieht sic h nicht etw a au f di e nac h de r Haggad a (Bereschit h Rabb a 38) von Nimrod versuchte Verbrennung Abrahams; denn bei dieser Gelegenheit hatte Abraham dank Gotte s Eingreife n nicht s z u leiden . 2 Pirk e d e R . Elieser 26 werden al s 1 und 2 zwei Begebenheite n de r haggadische n Jugendlegende gezählt , 3. Auswanderung, 4. Hungersnot, 5. Sara s Wegnahme, 6. der Krieg mi t de n Königen , 7. der Bun d zwische n de n Stücken , 8. die Beschneidung , 9. Ismaels Vertreibung, 10. Isaaks Opferung. Abot h d . R . Natha n 33 zählt Nr . 3—10 dieser Liste, außerdem eine Versuchung au s der Jugendlegende und Hagars Verstoßung. Vgl. darübe r Beer, Leben Abrahams 190ff . — Das Buch de r Jubiläe n nenn t 17 17 Nr. 3. 4. 6. 5 (vielleicht doppelt gerechnet Gen 129ff. -f- Ge n 20) 8. 9. Hagar; dazu komm t noc h Kap. 18 und 19: Isaaks Opferung un d Saras Begräbnis, sieh e obe n i m Tex t un d vgl . die nächste Anm. 3 E s hängt wohl mit dem engen Anschluß des Verf. der Jubiläen a n di e Geschichten des Priesterkode x (Littman n be i Kautzsch , Pseudepigraphe n 1900, 37) zusammen, da ß gerade di e P-Erzählun g vo n Saras Begräbnis i n de n Jubiläe n besonder e Beachtun g erfährt un d al s zehnt e Versuchung gezähl t wird .

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Im Zusammenhan g mi t diese n Erzählunge n is t nu n auc h da s z u verstehen , was di e jüdisch e Überlieferun g vo n A b r a h a m s G l a u b e n z u sage n weiß . Wenn e s heiß t ευρένη πιστό ς Sir 44 19-21 1Mak k 252, so kan n ma n wi e übrigen s auch be i de n entsprechende n hebräischen , aramäische n un d äthiopische n (Jubil. 18i 6 un d daz u Littman n be i Kautzsch ) Ausdrücke n zwische n de r Über ­ setzung „gläubig " un d „treu " wählen . Den n i n de r Sach e komm t beide s au f dasselbe hinaus . Trot z de r Versuchun g bleib t e r seine m Got t tre u — darin zeigt sic h sei n Glaube ; un d wei l e r Gotte s Wille n vertraut , häl t e r auc h i n de r schwersten Versuchun g stan d — so erklär t sic h sein e Treue. I n diese n Zusam ­ menhang gehör t nu n auc h de r Spruc h vo m Glaube n Abraham s Ge n 15 6 . De r dort bezeugt e „Glaube " Abraham s is t de r jüdische n Erklärun g nich t etwas , was vo m Handeln , vo n de n Werke n z u unterscheide n wäre 1 ; e r is t vielmeh r selbst ei n Werk , ebens o wi e da s πιστόν είνα ι bei de n zeh n Versuchungen . I n der göttliche n Verheißun g eigene r Nachkommenschaf t lieg t j a etwa s Versuch ­ liches (sieh e Rö m 4 1 9 ) , und dari n besteh t nu n ebe n Abraham s Glaube , da ß e r diese Verheißun g ohn e Widerred e hinnimmt . Aus allede m erklär t sic h nu n auc h da s Schicksa l de s Bibelspruche s Ge n 156 in de r Haggada . Zunächs t erschein t e s begreiflich , da ß e r überhaup t kein e große Roll e spielt ; wen n de r Glaub e nich t di e eigentlich e Funktio n de s reli ­ giösen Leben s ist , sonder n nu r ein e Leistun g nebe n anderen , s o is t Ge n 15 6 kein Fundamentalsatz , un d ma n versteht , da ß di e zweit e Hälft e de s Verses , aus de r ma n Abrahams Loh n herausla s (vgl . darübe r unten) , mindesten s ebens o sehr interessierte ; ma n versteh t auch , da ß de r Vers i m Zusammenhan g mi t de r Geschichte, z u de r e r gehört , verhältnismäßi g selte n gewürdig t wird 2 . Be ­ greiflich erschein t abe r auch , da ß Ge n 15 6 — in de r be i de n Rabbine n ge ­ bräuchlichen Weis e au s de m Zusammenhan g gelös t un d isolier t — auf da s ganze Lebe n Abraham s un d zuma l au f di e g r o ß e H a u p t v e r s u c h u n g i n Gen 22 b e z o g e n w e r d e n k o n n t e ; Glaubensprobe n ware n j a überal l z u finden un d zuma l i n diese r Geschichte . Hierhe r gehör t es , wen n IMak k 252 die deutlich e Anspielun g au f Isaak s Opferung mi t και έλογίσ νη αύτ ώ δικαιοσύν η aus Ge n 15 6 verbunde n un d Jubi l 18 16 de r „treue " ( = gläubige) Abraha m ge ­ priesen wird ; hierhe r gehört , wen n zweifello s vo n jüdische r Auslegun g be ­ einflußte Text e hie r genann t werde n dürfen , unse r Passu s Ja k 2 21ff. ebens o wi e Hebr 11173. Di e Aufzählung i m Hebr , w o 1 1 8 . 9 . 1 1 . 1 7 Tate n Abraham s al s Glau ­ benswerke genann t werden , zeig t abe r zugleich , wi e ma n unsere n Spruc h al s Motto fü r da s ganz e Lebe n Abrahams verwendete . Da ß die s christlich e Schrift ­ steller tu n (lKle m 10. 3l 2 Bar n 137), ist selbstverständlich ; abe r vo n de n Glaubensbeispielen i n lKle m dürfe n wi r j a woh l auc h au f ähnlich e jüdisch e Aufzählungen schließen . In der Tat wird Mechiltha, Abschnitt Wajehi beschallac h Vgl . A. Schlatter, Der Glaub e i m Neue n Testament 21896, 13 und Erläuterun g 1. Jubi l 14 6 wird de r Vers ohne weitere Ausführung wiedergegeben . Josephus ha t bei seiner Wiedergabe vo n Gen 15 (Ant. I § 183 f.) de n Glauben Abrahams überhaupt nich t erwähnt; ebens o bring t de r Midrasch Bereschit h Rabb a kein e Auslegung de s Verses im Zusammenhang (Parasch e 44). Vgl. i m übrige n di e kurz e Besprechun g de r i n Frag e kommenden rabbinische n Stelle n be i P . Billerbeck a.a.O . 1900, 44 A. 432. 3 Auffälli g is t di e Ausnahme, di e lKle m 10 7 gerade be i Isaak s Opferung macht : δι υπακοής προσήνεγκε ν αυτό ν νυσίαν -— aber vielleich t häng t dies e Formulierun g mi t der Absicht de s ganze n Schriftstück s zusammen : μάνετε ύποτάσσεσναι (572). 1 2

14 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

6 zu E x 1431 (fol . 3 3 b Friedmann , S . 110 der Übersetzun g vo n Winte r un d Wünsche) dies e un d jen e Wel t de m Abraha m al s Loh n fü r seine n Glaube n zugeschrieben un d dabe i Ge n 156 zitiert ; i n demselbe n Midrasc h Wajeh i be­ schallach 3 zu E x 14 5 (fol . 2 9 b = S. 95) erscheint da s Wunde r a m Rote n Mee r als Lohn für de n Abrahams-Glauben au s Ge n 15 6 ; ebenso wird dies e Bibelstell e Sabb 97 a angeführt, w o e s zu zeige n gilt , da ß di e Israeliten ,,Kinder vo n Gläu ­ bigen sind . Phil o ha t allerding s di e Stell e Ge n 156 auc h vo n de r Verheißun g Isaaks verstanden (D e mutatione nom. 177); er hat sie sogar im Zusammenhan g von Ge n 15 ausführlich erläuter t (Qui s rer . div . here s 90—101) und dabe i einen Glaubensbegrif f au f Grun d typisc h hellenistische r Voraussetzunge n ent ­ wickelt (vgl . de n nächste n Exkurs) . Anders gearte t is t di e Benutzung de r Stell e Gen 15β durch Phil o i n de m Buch , i n de m e r al s jüdisch-hellenistische r Exege t die Geschicht e Abraham s behandelt : D e Abrahamo 262 p. 38. Auch hie r is t e s allerdings de r neue , de r hellenistisch e Glaubensbegrif f — Vertrauen au f Got t und Mißtraue n au f τα σωματικ ά κα ι τ α έκτο ς § 269 — , der geschilder t wird , aber e r wir d nich t durc h allegorisch e Interpretatio n de s Zusammenhang s de r Stelle gewonnen, sonder n dadurch, da ß die Worte έπίστευσε τω ε ω als isolierter Gottesspruch betrachtet un d auf das ganze Leben Abrahams angewendet werden: εστί δε και άνάγραπτος έπαινο ς αύτω χρησμοΐς μαρτυρη νείς, ου ς Μωυσης ένεσπίσν-η, δΥ ου μηνύετα ι δτ ι 'έπίστευσ ε τ ω νεω Was ma n hie r scho n heraushört, is t i n De praemiis e t poeni s 27 p. 412 noch deutliche r gesagt : Phil o sieh t i n de r Bibel ­ stelle Gen 15 6 eine Anerkennung, welch e die Schrift, d.h . Gott , de m Patriarche n für sein e Frömmigkei t spendet . Nich t ander s kan n e s gedeute t werden , wen n Philo a n de r genannte n Stell e vo n Abraha m sag t ά&λον αΐ'ρετα ι τη ν προ ς νεόν πίστιν (so wi e Isaa k di e Freud e un d Jako b di e Scha u Gottes) . I n ähnliche r Weise — aber meh r al s Motto , den n al s Belohnun g — wird Ge n 15 6 au f da s ganze Lebe n Abraham s bezoge n Leg . all . III 22 8 p. 132 und D e virtut . 216 p. 442; an diese r Stell e is t e s Abraha m al s Urhebe r de s Monotheismus , vo n dem da s Bibelwor t gesag t ist . Di e obe n vorgetragen e Deutun g vo n έπληρώνη Jak 223 wir d durc h dies e Philo-Stelle n bestätigt , di e Ge n 15 6 al s eine n Gottes ­ spruch übe r Abraham s Lebe n schreiben ; da s is t d i e s e l b e A r t , i n de r J a k von e i n e r E r f ü l l u n g de s h e i l i g e n , al s Überzei t l i eh g e d a c h t e n G o t t e s ­ w o r t e s d u r c h A b r a h a m s V e r h a l t e n redet . Ja k denk t allerding s a n da s Verhalten i n eine m besondere n Fall . Abe r auc h dies e Beziehun g de r Genesis ­ Stelle auf Isaaks Opferung finde n wir bei Philo : e r erklärt Qu . Deus sit immut. 4 p. 273 das Zusammenbinde n vo n Isaak s Füße n (Ge n 22 9 ) als Ausdruc k de s Glaubens παρόσον άνίδρυτο ν κα ι άστατο ν κατεΐδ ε τη ν γένεσιν , δτ ε τή ν περ ί τ ο ο ν άνενδοιαστον εγν ω βεβαιότητα , ή λέγεται , πεπιστευκέναι 1 . Auch Phil o steh t als o unter de m Einflu ß de r i n diese m Exkur s geschilderte n un d zweifello s auc h vo n Tak verwendete n exegetische n Tradition . Gerade i m Blic k au f Phil o un d noc h meh r au f Paulu s mu ß abe r a n de m jüdischen Bild e Abraham s ei n Zu g besonder s beton t werden : sei n Glaub e is t nicht de r Glaub e de s Sünders , durc h de n e r de n We g z u Got t findet , sonder n der Glaub e de s Gerechten , de r mi t Got t i n engste m freundschaftliche m Ver ­ hältnis steht . E r is t da s Wer k de s Frommen , nich t di e Rettun g fü r de n Bösen . Obwohl die Überlieferung Abraham zum Sohn eines Götzendieners und GötzenDiese Erklärun g wir d nebe n eine r andere n zu r Wahl vorgetragen . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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bild-Händlers macht 1, is t di e älter e Haggad a nich t wesentlic h a n de r innere n Entwicklung Abrahams , a n de r Art , wi e e r zu m Glaube n kommt , interessiert . Nicht al s Suchenden , sonder n al s Wissenden , al s Lehre r de r wahre n Gottes ­ erkenntnis läß t ih n di e Haggad a durch s Lebe n gehen 2 ; i m Grund e komm t j a schon in de r Erzählun g de s Priesterkode x Ge n 17 der Gedank e zu m Ausdruck , daß Abraham de r Anfänger eine r neue n Gotteserkenntni s sei . E s ist begreiflich , daß dies e Auffassung i m hellenistische n Judentu m ihr e besonder e Ausprägun g finden mußte ; di e Propagand a de s sittliche n Monotheismu s konnt e j a a m Leben Abraham s di e Verlebendigun g alle r ihre r Voraussetzunge n aufzeigen : die Möglichkeit de r Gotteserkenntni s au s de n Werke n de r Natur 3 , di e Möglich­ keit gesetzliche n Leben s ohn e Besit z de s Gesetzes 4. Au f de r andere n Seit e wird ma n e s verstehen, da ß di e rabbinischen Schrifte n diese n zuletz t genannte n Gedanken nich t aussprechen ; fü r si e is t e s selbstverständlich , da ß de r Stamm ­ vater Israel s auc h a n Israel s größte m Gut , de m Gesetz , teilhatte 5 ; s o mache n sie ih n zu m gesetzeskundige n Älteste n eine r Schul e (Jom a 2 8 b) un d lasse n ihn übe r wei t meh r Traditione n de r Gesetzesauslegun g verfüge n al s selbs t de n Größen de r Synagog e bekann t sin d (Abod a zar a 14b) . Au s sic h selbe r ha t e r Thorah gelernt ; den n sein e beide n Niere n wurde n wi e zwe i Wasserkrüge , di e Thorah sprudelte n (Bereschit h Rabb a 95 zu Ge n 46 28 ). Nicht di e verschiedene n un d zu m Tei l spä t bezeugte n Ausdrucksformen , wohl abe r de n vo n hellenistische m wi e rabbinische m Judentu m einstimmi g betonten Grundgedanke n diese r Stelle n mu ß ma n in s Aug e fassen , wen n ma n verstehen will , i n welche m Sinn e Abraham s Gerechtigkei t vo n de r jüdische n Überlieferung verstande n wird : sei n Lebe n is t reic h a n gute n Werken . Unte r diesen ha t auc h de r Glaub e sein e Stelle ; e s ist als o ausgeschlossen , da ß Ge n 15 6 von de r jüdische n Traditio n i m Sinn e vo n Rö m 44 verstande n worde n wäre , i n dem Sinne , da ß de r Glaub e Abraham s fü r di e ih m fehlend e Gerechtigkei t au s Werken „angerechne t sei . Ja k häl t e s hie r mi t de r Synagoge ; e r nimm t da s έλογίσνη als Bewei s fü r Abraham s Gerechtigkei t au s Werken . Dies e Gerechtig ­ keit ist gemeint , wen n di e jüdischen Ausleger durc h Beziehun g vo n Bibelstelle n auf de n Stammvater 6 ode r sons t i n zusammenfassende n Sprüche n (s . oben ) und Ehrentiteln 7 Abraham s Frömmigkei t verherrlichen . Ei n ger n gebrauchte r 1 Vgl . Jubiläen 12; hier is t Thara h wide r Willen Götzendiener ; ander s un d ausführ ­ licher Bereschit h Rabb a 38 zu Ge n 1128. 2 Abraha m hat nach Jubiläen 12 1ff. seinen Vater zu bekehren versucht; nach Joma 28b war er Ältester. Aber auch bei Josephus (s. im Text weiter unten) ist Ähnliches der wahre Lebenszweck Abrahams, Ant. I § 155 δια τοΰτ ο κα ι φρονεΐ ν έπ 5 άρετ η μείζο ν τω ν άλλω ν ήργμένος, κα ι τ ήν περ ί το υ νεοΰ δόξαν , ν άπασ ι συνέβαι,νε ν είναι , καινίσαι κα ι μεταβαλεΐ ν εγνω Vgl. auc h § 161. 3 Josephus , Ant. I § 156 είκαζε δ ε ταΰτα τοις τη ς γη ς και ναλάττης πα νήμασι κτλ. Vgl. Philo, De Abr. 60 p. 10. 4 Josephus , Ant. I § 256 nennt ihn άνήρ πασαν άρετήν άκρος. Den beliebten Gedanken vom άγραφος νόμο ς (Ρ. Wendland, Hellcnist.-röm . Kultu r 21912, 356 A. 4) wendet Phil o in seine r Schrif t D e Abrahamo 275 f. p . 40 auf di e Gestal t Abrahams an . 5 Bereschit h Rabb a 56 zu Ge n 2219 bekenn t Abraham , da ß e r alle s Gute , da s ih m widerfahren sei , nu r de r Thora h verdanke . 6 S o wir d Je s 33 15 wege n Ge n 18 19, P s 15 1 wegen Ge n 17 1 auf Abraha m bezogen (Makkoth 24a). 7 Philo , De Abr. 270ff. p. 39.

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Erklärung

Ehrentitel weis t abe r noc h übe r da s Prädika t δίκαιος hinaus; e s is t de r Titel , den auc h Ja k nennt : F r e u n d G o t t e s . Der Tite l ha t sein e biblisch e Wurze l i n ΌΠΝ u n d entsprechende n Bezeich ­ nungen Abraham s Je s 41 8 51 2 2Chron 207 Dan 3 35 ; die LX X ha t a n de n beide n ersten Stelle n δν ήγάπησα , an de n beide n andere n ήγαπημένος. Der Genesis ­ Text schein t besonder s i n 181 7 Anla ß zu r Einfügun g diese s Titel s gegebe n z u haben, vgl . Phil o (D e sobrietat e 56 p. 401 μή επικαλύψ ω εγ ώ άπ ο 'Αβραά μ το υ φίλου μου ) und das Targu m Jeruschalm i (Schlatte r a.a.O . 283) . S o hat sic h der Tite l in der Abraham-Geschicht e eingebürger t un d wir d auße r be i Phil o auch i n de n Jubiläe n (sieh e unten ) genannt , ebens o lKle m 10 1 17 2 — offenbar in Abhängigkei t vo n jüdische r Überlieferun g — und Irenaeus , Adv. haer . I V 1621. Im Testament Abraham s (hrsg . vo n James , Texts an d Studie s I I 2) beruht die Darstellun g geradez u au f de r Voraussetzung , da ß auc h de r To d mi t de m „Freunde Gottes “ ein e Ausnahme mache n muß 2 . Wi e Phil o de n Titel versteht , zeigt D e Abrah . 273 p. 39, wo e s vo n Got t heiß t πίστιν άντιδίδωσι ν αύτω , τ ήν δι' όρκο υ βεβαίωσι ν ώ ν ύπέσχετο δωρεών , ούκέτ ι μόνο ν ώς άν νρώπω νεός, άλλ α κα ι ώς φίλο ς γνωρίμ ω διαλεγόμενο ς (folgt Ge n 22 16 ). Dabei denk t Phil o woh l a n die bekannt e Vorstellun g vo m Weise n al s Freun d Gottes 3 . Au f eine n andere n für de n Ja k wichtigere n Zusammenhan g weis t da s Jubiläenbuch , wen n e s nac h der zehnte n Versuchun g Abraham s 199 erzählt : ,,Den n e r war d al s gläubi g erfunden un d wurde als Freund Gotte s auf die himmlischen Tafeln geschrieben " (Übersetzung vo n Littman n be i Kautzsch , Pseudepigraphen) . E s bestätigt sich , was ic h scho n be i de r Erklärun g vo n 223 al s wahrscheinlic h hinstellte : da ß bereits jüdische Tradition da s Prädikat,,Freund Gottes " mit Abrahams Glaube n zusammengebracht hat . Da s bedeutet abe r nac h jüdischem Glaubensbegriff , da ß der Tite l ,,Freund Gottes " i n engste r Beziehun g steh t zu m V e r d i e n s t de s Gerechten4. Wer dies e Vorstellung verstehe n will , mu ß de n Gedanke n de s Paulu s auße r Acht lassen , da ß kei n Mensc h Gotte s Forderunge n erfülle n könne ; un d auc h der ander e Sat z (Lu k 177-10) gilt nicht , da ß Loh n eigentlic h nu r de r bean ­ spruchen dürfe , de r meh r al s sein e Schuldigkei t geta n habe . Loh n wir d nac h jüdischer Auffassun g jede m Verdienst ; un d jed e Erfüllun g eine s Gebote s is t 1 Dor t erscheint Gen 156 mit dem Satz vom Freund Gottes verbunden (siehe Einleitung § 4). Ob ma n Abhängigkei t vo n Ja k annehme n darf , is t trotzde m fraglich , den n jene Verbindung is t wohl scho n vo n der jüdischen Tradition hergestellt , vgl . i m Text weiter unten und Einleitung S . 52 f. I n de r Damaskusschrift heiße n nich t nu r Isaak un d Jakob (33) Freunde Gottes, sondern — wenn Ginzbergs oder Levys ansprechende Ergänzungen der Textlück e i n 3. richtig sei n sollte n — auch Abraham. 2 Vgl . auc h Apokalypse Abrahams 10 S. 2125 Bonwetsch, wo de r Engel z u Abraham spricht: ,,Stehe auf , Abraham , Freun d Gottes , welcher dic h lie b gewonne n hat . 3 Vgl . bei Phil o selbst Quis. rer. div. heres 21 p. 476, Qu. omnis prob, liber 42 p. 451, VitaMos. I 156 p. 105; außerdem Sap. 727; Plato , Leg. IV 716d, Xenophon, Memorab. II 133, Epiktet IV 3 9. Philo, De sobrietate 55 p. 401, gibt auch eine Begründung: φίλον γαρ το σοφόν νεω μάλλον ή δοΰλον. Den Begriff des Freundes Gottes verfolgt E. Peterson durch die griechische , die biblische un d die altkirchliche Literatur: Der Gottesfreund. Beiträg e zur Geschichte eines religiösen Terminus, Ztschr. f. Kirchengeschichte 42,1923,161—202. 4 Abraha m wird heut e noch im Arabischen ,,de r Geliebte " genannt , vgl. H. Schmidt und P . Kahle, Volkserzählungen au s Palästin a 1918, 204; Rönsch, ZWTh 1873, 585 A. 1 und i m Kora n Sur e IV 124 .

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Verdienst 1 . S o kommt e s also nicht darau f an, ob Abraham vollkomme n sündlo s war; seine r Verdienst e sin d viel ; als o is t sei n Loh n seh r groß 2 . Diese r Loh n wird de m Fromme n durc h ein e Art himmlisch e Buchführun g verrechnet . „Da s Buch lieg t aufgeschlagen , di e Han d schreib t ein , un d we r Lus t z u borge n hat , mag komme n un d borgen , di e Einnehme r (nämlic h di e Dienstengel) gehen täglich umhe r un d mache n sic h vo m Mensche n bezahlt , mi t ode r ohn e sein e Einwilligung, un d si e haben , worau f si e sic h stützen “ (Pirk e Abot h 3 16 ). Von einem andere n „Freun d Gottes" , Levi, erzählt Jubi l 30 19f. „un d s o berichte n sie für ih n zu m Zeugniss e auf den himmlische n Tafeln Sege n un d Gerechtigkei t vor de m Got t aller . Un d wi r (di e Engel ) gedenke n de r Gerechtigkeit , di e ei n Mensch i n seine m Lebe n geüb t hat . Z u alle n Zeite n de s Jahres , bi s z u tausen d Geschlechtern, berichte n si e [es] , un d demgemä ß wir d ih m un d seine n Ge ­ schlechtern nac h ih m geschehen , un d e r is t al s Freun d un d Gerechte r au f de n himmlischen Tafel n aufgeschrieben. " S o mein t e s da s Buc h de r Jubiläe n als o auch dort , w o e s berichtet , da ß Abraha m al s Freun d Gotte s aufgeschriebe n worden se i ( 1 9 9 ) . Auf dies e himmlisch e Rechnun g ha t nu n offenba r unse r Jakobus-Brief di e alttestamentlichc n Wort e έλογίσν-η αύτ ω ει ς δικαιοσύνη ν be­ zogen; gan z entsprechen d heiß t e s Ju b 3023 „un d e s (nämlic h wa s di e Söhn e Jakobs geta n hatten ) wurd e zu m S e g e n a u f g e s c h r i e b e n . " Nu n verstehe n wir auch , waru m Philo , de r Qui s rer . div . here s 94 λογισν-ηναι τή ν πίστι ν ει ς δί,καιοσύνην schreibt, i n legu m alleg . III 22 8 so paraphrasieren kann : Αβραάμ γ έ τοι έπίστευσ ε τ ω νεώ κα í δίκαιο ς ένομίσ νη. In de r Ta t bedeute t e s j a dasselbe , wenn Abraham al s Gerechter gerechne t un d wenn ihm etwa s ,,zu r G e r e c h t i g ­ k e i t " aufgeschriebe n wird . Nu n is t e s auc h begreiflich , wi e de r Ehrentite l Freund Gotte s unmittelba r nebe n da s λογισνήναι ε íς δικαι,οσύνη ν treten kann ; auch er ist ja dem Abraham in den himmlischen Bücher n aufgeschrieben. Wiede r bestätigt es sich, daß Jak nich t als erster die Ernennung Abrahams zum ,,Freunde Gottes“ mi t de r Stell e Ge n 15 6 verbunde n ha t (s . Kommentar) . So zeigt sic h Jak i n seinem Abraham-Beispiel vo n der Tradition de r Synagog e abhängig; nich t vo n ihrer jüngere n Ausgestaltung, abe r wohl vo n de r Haggada , die Phil o benutzt , di e da s Jubiläenbuc h weitergibt , dere n Einflu ß i m lKle m spürbar is t un d z u de r auc h manch e Motive gehöre n mögen , di e un s ers t i n de r späteren rabbinische n Literatu r aufbehalte n sind . Wa s Abraham s Verdiens t angeht, s o stimm t Ja k völli g mi t de r Synagog e überein : Abraha m erhäl t au f Grund vo n Werke n seine n Plat z i n de r himmlische n List e de r Gerechte n un d wird al s Freund Gotte s aufgeschrieben. Un d auch die Verbindung de s Glauben s mit de r Geschicht e vo n Isaak s Opferun g stamm t au s de r Llaggada . Abe r hie r macht sic h ei n Unterschie d bemerkbar : fü r de n jüdische n Exegete n stell t de r Glaube Abraham s ei n Wer k ode r ein e Kett e vo n Werke n dar . S o eindeuti g is t 1 Mischn a Makkoth III 1 5 heißt e s mi t Beziehun g au f di e Verbote Lev 18, die ma n durch Nichttu n befolg t (un d i n Anwendung de r Verheißung Lev 185), daß ma n dem , der dasitzt und keine Übertretun g begeht, Lohn gibt, als erfüllte e r ei n Gebot. — Auch hat nach Bereschit h Rabb a 39 (zu Ge n 12 1) und 55 (zu Ge n 222) Gott de m Patriarche n bei de n beide n Versuchunge n Ge n 12 und 22 nicht gleic h sein e Absicht gan z enthüllt , um ih m fü r jede n einzelne n seine r Schritt e (be i de r Auswanderung) un d seine r Wort e (bei de m Gespräc h übe r di e Opferung Isaaks ) Loh n z u geben ! 2 Bereschit h Rabb a 44 zu Gen 151 sagt Got t zu Abraham: „Fürchte dic h nicht; alles, was ic h di r i n diese r Wel t getan , hab e ich umsonst getan , un d dein Lohn verbleib t di r in jener Welt. “

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Erklärung

die Verbindung vo n επι,στευσεν und έλογισ&η bei Jakobu s nicht . E r will j a nich t beweisen, da ß de r Glaub e ei n Wer k ist , sonder n da ß Glaub e un d Werk e zu ­ sammenwirken. Daru m is t sein e Interpretatio n de r Stell e Ge n 15 6 nich t gan z konsequent; den n ma n wei ß nicht , o b έττίστευσεν nur au f di e Opferung Isaak s in v . 21 (so di e Synagoge ) ode r nu r au f di e πίστις in v . 22 oder au f beide s zu ­ sammen gehe n soll . I m erste n Fal l verlier t v . 22 seinen Beweis , i m zweite n fehl t es bei έλογίσν-η an de r Erwähnun g de r Werke ; s o bleibt di e dritt e Möglichkeit ; das wäre aber ein e nicht seh r klar e Interpretation. Di e Wurzel de r Schwierigkei t liegt darin , da ß Jakobu s seine n ers t au f Grun d christliche r Voraussetzunge n formulierten Sat z übe r di e Zusammengehörigkei t vo n Glaube n un d Werke n in de n jüdische n Bewei s vo n Abraham s Werkgerechtigkei t hineingetrage n hat . Warum e r die s tut , ha t de r nächst e Exkur s z u zeigen .

G l a u b e un d W e r k e be i P a u l u s un d J a k o b u s

1

Wer di e Anschauunge n übe r Glaube n un d Werk e be i Paulu s un d unsere m Autor vergleicht, mu ß zu allererst beachten, daß keiner von beiden des Glauben s Wesen definier t hat , da ß beid e nu r davo n reden , wievie l ode r wie weni g au f den Glaube n unte r bestimmte n Umstände n ankomme . Un d noc h ei n zweite s gilt e s zu bedenken : da ß ma n eigentlic h Unvergleichbare s nebeneinande r stellt . Unvergleichbares, nicht nur weil wir vom einen Autor lange Briefe, vom anderen nur die s kurz e Schriftstüc k besitzen , sonder n vo r alle m deshalb , wei l nu r de r eine vo n ihne n ein e original e groß e un d kühn e Anschauung vo n de s Glauben s Wert i n bal d lehrhafte r bal d begeisterte r Sprach e vorgetrage n hat . Dagege n erscheint de s anderen , de s Jak , Bemühe n lediglic h darau f gerichtet , ein e ih n schädlich dünkend e Schätzun g de s Glauben s dadurc h abzuweisen , da ß e r di e Notwendigkeit de r Werke aufzeigt, di e aus diesem Glaube n hervorgehen sollen . Er sprich t mi t de r Überzeugthei t de s Lehrers , de r de r Zustimmun g jede s redlich Denkenden siche r ist; Paulu s mit der Gewißheit de s innerlich Berufenen , dessen Predig t de r Wel t al s Torhei t un d Ärgerni s gilt , währen d ihr e göttlich e Kraft gerad e ih m offenba r geworde n ist. Bei s e i n er Predig t als der originalere n und individuelle n Verkündigun g mu ß di e Untersuchun g einsetzen . 1 Au s de r reichhaltige n Spezialliteratu r z u Ja k 2 14-26 nenn e ich : W . Weiffenbach , Exeg.-theol. Studi e übe r Ja k 2 14-26 1871 . — P. Schanz, Jakobus un d Paulus , ThQ 1880, 3ff. 247ff.— Klöpper, Di e Erörterun g de s Verhältnisses vo n Glaube n un d Werke n im Jak, ZWT h 1885, 280ff. — L. Usteri, Glaube , Werke un d Rechtfertigung i m Jak, StK r 1889, 21 1ff.— G. Schwarz, Ja k 214-26, StKr 1891, 704ff. — Tielemann, Versuc h eine r neuen Auslegung und Anordnung des Jak, NKZ 1894, 580ff. — B. Bartmann, St. Paulus und St. Jak über die Rechtfertigung (Bibl . Studien III) 1897. — J . Böhmer, Der „Glaube" im Jak , NK Z 1898, 25 1ff.— E. Ménégoz, Die Rechtfertigungslehr e nac h Paulu s und nach Jak (Übersetzung) 1903. — E. Kühl, Die Stellung des Jak zum alttestamentl. Gesetz und zu r paulinische n Rechtfertigungslehr e 1905. — Albert Köhler , Glaub e un d Werke im Jak , Zittaue r Gymn.-Program m 1913. — Johnston, Th e Controvers y betwee n St . Paul and St. James, Constructive Quarterly 1915, 603ff. G. Eichholz, Jakobus und Paulus. Ein Beitrag zum Problem des Kanons, Theol. Existenz heute N. F. 39, 1953; J . Jeremias, Paul an d James , Expos. Times 66, 1955 , 368—371; E. Lohse, Glaub e un d Werke. Zu r Theologie de s Jak, ZN W 48, 1957 , 1—22 .

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Röm 4 ist der Abschnitt, i n dem Paulu s am deutlichsten bezeugt , wori n seine s Glaubens Kraf t besteht . Auc h e r verwende t dabe i da s Abraham-Beispiel, offen ­ bar im Gedanke n a n die jüdische Tradition. Sei n Verständnis de r Stell e Ge n 15 6, nach de m da s έλογίσνη die Werkgerechtigkeit geradez u ausschließt , is t bekannt ; der Spruc h wir d i m Zusammenhan g gedeutet , s o also , da ß Abraham s Glaub e der Verheißun g de s Leibeserbe n gilt . Un d gerad e a n diese m Punkt e wir d ih m des Glauben s höchst e Bedeutun g offenbar : wa s Abraha m glaubt , is t da s Un ­ glaublichste vo n de r Welt ; sein e Jahr e un d de r Sar a Alte r scheine n de r Ver ­ heißung z u widerspreche n — aber e r glaub t παρ' ελπίδ α έπ ' έλπίδ ι (Röm 4 18 ). Dieser Abrahams-Glaube wir d de m Paulu s ei n Vorbil d christliche n Glaubens ; auch de r Chris t mu ß glaube n wide r alle s Hoffen : da s Unwahrscheinliche , da ß Gott de n Messias i n de n To d gehe n lie ß un d ih n dan n z u Lebe n un d Herrlich ­ keit erweckt e (Rö m 425) und da s Allerunglaublichste , da ß e r au f solch e Weis e ,,den Sünde r rechtfertigt " (Rö m 4 5 ) . Wa s menschliche n Auge n nich t sichtbar , was menschliche m Urtei l nac h unmöglic h ist , da s mach t de r Glaub e de m Glaubenden zu r gewisse n Tatsach e (Ko l 2 12 ). De r Glaub e weiß , wa s e r nich t sieht. G l a u b e n u n d S c h a u e n sin d G e g e n s ä t z e (2Ko r 5 7 ). Diese Wendun g de s Glauben s hi n z u eine r übersinnlichen , alle r mensch ­ lichen Berechnun g widersprechende n Wirklichkei t häng t auf s engst e mi t de m persönlichen Erlebe n de s Paulu s zusammen . E r hatt e e s erfahren , da ß Got t das Nichtseiend e in s Dasei n ruf t (Rö m 4 17) un d da s Unmöglich e verwirklicht : aus de m Verfolge r de r Gemeind e hatt e e r de n Apostel , au s de m Pharisäe r de n Heidenmissionar gemacht . Un d s o parado x wi e sein e Bekehrun g is t auc h da s Evangelium, da s de r Bekehrt e predigt , vo m Kreuzesto d de s Messias un d vo m Heil fü r Sünde r un d Heiden : alles , wa s de m Paulu s eins t wertvoll , ehrwürdi g und heili g gewese n war , mußt e e r i n de n Stau b werfen , u m dies e Botschaf t παρ' ελπίδ α έπ ' έλπίδ ι glauben z u könne n (Phi l 3 7ff.). Un d ebens o parado x is t schließlich Gotte s Weltleitun g gewesen , al s e r da s Vol k de s Gesetze s i n di e Irre gehe n lie ß un d di e Heide n zu m Hei l berief . E s is t wahrlic h kei n Zufall , daß Paulu s i n zwe i Abschnitte n de s Römerbriefes , i n dene n ma n geläufig e Gedankengänge seine r Predig t wahrnehme n kann , de m Höre r di e Frag e i n den Mun d legt : Is t Got t nich t ungerecht ? (Rö m 3 5 9 14 ). S o wir d Glaube n da s Stichwort fü r di e Annahm e diese s wunderbare n göttliche n Ratschlusses , de r mit dem Tod des Gottessohnes den Sünder rechtfertigt. We r z u dieser Paradoxi e Ja sagt , bekunde t dami t de n Willen , au f de n Erwer b vo n Gerechtigkei t durc h Werke (ιδία δικαιοσύν η Röm 10 3) z u verzichte n un d sic h vo n Got t „recht ­ fertigen" z u lassen . Da s heiß t dan n „Gerechtigkei t au s Glauben " (Ga l 2 16 Röm 10 6 ), un d a n diese m Gedanke n scheide n sic h di e Religionen : de r νόμος έργων hier, de r νόμος πίστεω ς da (Rö m 327, s. auc h Ga l 323.25); unter diese m Gesichtspunkt is t de s G l a u b e n s G e g e n s a t z nich t meh r da s Schauen , son ­ dern da s Tun . Aber nebe n diese r Anschauun g vo m Glaube n bezeuge n manch e Wort e un d Wendungen de s Paulu s ein e andere . Di e fü r ih r Verständni s wichtigst e Stell e steht Rö m 10 9: Glaub e is t de r inner e Vorgang , de r de m äußeren , mi t de m Munde geschehende n Bekenntni s z u Jesu s al s de m Herr n paralle l nebenhe r geht. Wi e e r zustand e kommt , sag t 10 1 4 . 1 5 ; aus de m Anhöre n de r Heilspredig t entsteht de r Glaube . E r bedeute t als o zuers t di e Annahm e un d alsdan n da s Festhalten a n diese r Botschaft ; s o gebrauch t Paulu s da s Wor t Rö m 1 5 . 8 IKo r © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

25 Phi l 1 25 Ko l 1 4 IThes s 1 8. Dann kan n πίστις die christliche Überzeugun g (2Kor 1 24 , vo r alle m abe r Ro m 14 1 . 2 2 . 2 3 ), ja schließlic h da s Christentu m über ­ haupt (Ga l 1 23) bezeichnen 1. Glaube n is t a n al l diese n Stelle n da s Stichwor t fü r die Zugehörigkei t zu r Gemeinschaf t de r Christen ; sei n G e g e n s a t z is t da s „ u n g l ä u b i g ; d.h . N i c h t c h r i s t s e i n . Diese Bedeutun g setz t Paulu s Rö m 10 9 . 1 4 in de r nich t vo n ih m gegründete n Römergemeinde al s geläufi g voraus . E r ha t si e als o nich t ers t geprägt . J a ma n darf sagen , da ß dies e Bedeutun g überhaup t nu r eine n Sin n hat , wen n si e au f einem gemeinschristliche n Sprachgebrauc h beruht . Da ß de m s o ist , mache n auch ander e Beobachtunge n wahrscheinlic h (vgl . unten) . Vollend s abe r wir d ein Ausdruck , de n Paulu s imme r gebraucht , jedoc h ni e erklärt , i n de r Vielhei t seiner Verbindunge n nu r verständlich , wen n de r Aposte l ih n scho n al s fes t geprägt au s de m religiöse n Begriffsschat z de r Urchristenhei t übernahm : e s ist de r Terminu s πίστις Ίησο ΰ Χρίστου , πίστι ς Ίησοΰ , πίστα ς Χρήστου . Wenn πίστις Stichwort fü r di e Zugehörigkei t zu r religiöse n Gemeinschaf t ist , s o is t πίστις Ί . Xp. di e Christianisierun g diese s Wortes 2 . E s bedeute t also , da ß jemand de n Glaube n hat , de r be i Glieder n de r christliche n Gemeind e voraus ­ zusetzen ist . S o kan n de r Ausdruc k ,,Glaube a n Jesu s Christus “ zu m Träge r der verschiedene n Bedeutunge n werden , di e ,,Glaube" be i Paulu s habe n kann . Verständnis fü r diese s Nebeneinande r gewinn t ma n durc h eine n Blic k au f die geistig e Welt , de r Paulu s entstammt . Da s is t freilic h nich t s o gemeint , al s ob der dem Paulu s eigentümliche, de r Rechtfertigungs-Glaub e (Gegensatz : tun ) direkt „ableitbar " wäre . Abe r wi r habe n diese n Glaubensbegrif f bereit s ver ­ stehen gelern t al s ein e Spezialisierun g de s anderen , de r da s Vertraue n au f ein e den Sinne n nich t zugänglich e göttlich e Wel t zu m Inhal t hat . Da ß diese r Ge ­ danke de n hellenistische n Dualismu s (φοανόμενον — αφανές) zur Voraussetzun g hat, dürft e einleuchten d sein ; da ß e r aber auc h scho n vo r Paulu s i n di e jüdisch e Gedankenwelt eingedrunge n war , j a auc h scho n zu r Deutun g de s Abraham ­ Beispiels verwende t wurde , da s zeige n Philo s schön e Ausführunge n übe r da s ,,έπίστευσεν 'Αβραά μ τ ω νεώ“ Qui s rer . div . here s 90ff . p . 485f.3. We r würd e Gott nicht glauben? s o fragt ei n fingierter Gegner , u m des Erzvaters Lo b herab­ zusetzen, σαφώς γνώση , antwortet Philo , οτι μόν ω “εώ χωρί ς έτερο υ προσπαρα ­ λήψεως ο ύ ράδϊ,ο ν πιστεΰσα ι δι α τη ν προ ς τ ó ν νητον ώ συνεζεύγμε να συγγένεια ν όπερ ήμα ς κα ι χρήμασ ι κα ι δόξ η κα ι άρχ η κα ι φίλοι ς υγεί α τ ε κα ι ρώμ η σώματο ς 1 Stellen , di e undeutlic h ode r mehrdeuti g sind , werde n hier , w o e s sic h nu r u m Typen handelt , nich t berücksichtigt ; ebensoweni g Spezialisierunge n wi e di e besonderen Nuancen, di e „Glaube" in der Nebeneinanderstellung vo n Glaube und Liebe hat. Auch Glaube = Vertrauen z u de m Wundertäte r gehör t nich t hierher , wennscho n dies e Be­ zeichnung i n de n Evangelie n ihr e Bedeutun g ha t un d auc h unsere m Brie f nich t frem d

ist, s . 1 6 . 515.

2 Dies e vo n vornherei n wahrscheinlichst e Entstehun g de s Ausdruck s — vgl. εις Χριστόν Ίησοΰν έπιστεύσαμεν Gal 216— müßte erst als unmöglich erwiese n werden, wenn J . Haußleiter s Deutun g de s Genitiv s al s Gen . subj. (De r Glaub e Jes u Christ i un d der christl. Glaub e 1891) annehmbar erscheine n sollte . Da ß der Ausdruck vo n de n anderen Aussagen de s Paulu s übe r Glaube n au s nich t unmittelba r gedeute t werde n kann , ist neuerdings mehrfac h zu m Ausdruc k gebracht , sieh e H . Weinel, Bibl . Theol . 41928, ζ 49.2: W. Bousset, Kvrio s Christo s 41935, 145ff . 3 Zu m Folgenden vgl. R . Reitzenstein, Hellenist. Mysterienreligionen 21920, 85f. un d W. Bousset a.a.O.

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και άλλοι ς πολλοί ς άναπεί νει πεπιστευκενα ι (vgl. auc h D e praemn s e t poen . 28—30 p. 412f.). Da s is t di e hellenistisch e Wurze l zu m παρ' ελπίδ α έπ ' ελπίδ α des Paulus ; wie star k religiö s diese s Vordringen au s de m Schei n zu m Sei n auc h im Hellenismu s getön t werde n konnte , zeig t Corp . Herrn . 9 10, w o di e inner e Schau (νοήσοα) mit πιστεΰσαι gleichgesetzt wird 1 . Im Hellenismu s läß t sic h auc h di e Wurze l jene s andere n Glaubensbegriff s finden, der , wi e wi r gesehe n haben , ein e religiös e Gemeinschaf t zu r Voraus ­ setzung hat . Solang e di e Identitä t de r religiöse n Gemeind e mi t de m Vol k be ­ stand, braucht e e s kein e religiös e Sonderbezeichnung ; awer zu Israe l gehört , is t auch Diene r Jahves . Abe r au f de m Bode n de s Diasporajudentums , w o Prose ­ lyten un d σεβόμενοι, der Botschaf t de s sittliche n Monotheismu s Gehö r gaben , konnte ma n di e Überzeugun g de s Jude n haben , ohn e Jud e z u sein . Vielleich t stoischem Vorbil d folgend , gebrauch t Phil o πίστις für dies e Überzeugun g (D e virtut. 216 p. 442 άκλινής κα ι βεβαί α υπόληψης) 2; wie sic h be i ih m di e Wendun g des Worte s au f Gott , au f di e Überwel t vollzieht , habe n wi r bereit s gesehen ; er ist auc h hie r de s Paulu s Vorgänge r i n de r Doppelseitigkei t de r Beziehungen . Jene Verwendun g vo n „Glauben " fü r di e religiös e Überzeugun g de s Jude n ist nu n abe r Allgemeingu t de r Juden 3 ; da s kan n nich t wundernehme n i n eine r Zeit, da di e national e Gemeinschaf t nich t meh r ode r nu r i n geringere m Maß e bestand. Vgl . de n vorige n Exkur s un d besonder s 4Mak k 1524 1 622 17 2. Uns komm t e s hie r besonder s au f ei n Proble m a n — das Verhältni s diese s GlaubensbegrirTs, de r di e Zugehörigkei t zu r Gemeinschaf t de r Gläubige n be ­ deutet, zu m Handeln , als o z u de n ,,Werken". Da s Wor t Glaub e umfaß t zu ­ nächst Gesinnun g un d Bekenntnis ; j e meh r Wer t abe r di e Frömmigkei t au f das Tu n legt , dest o enge r gehöre n di e Werk e zu m Glauben . S o werde n wi r e s verstehen, da ß di e Dokument e de r Thora-Religio n gelegentlic h nebe n de m Glauben di e Werk e ausdrücklic h nennen ; da s geschieh t nicht , u m eine n Gegensatz zwische n beide n z u betonen , sonder n gerad e u m di e Näh e de r Werke zu m Glaube n hervorzuheben : we r sic h zu r Thor a bekennt , mu ß nac h ihr handeln ! Di e beste n Beleg e biete t da s 4Esra-Buc h (übers , vo n Gunke l be i Kautzsch), s o 3 32 : ,,Ha t dic h ei n andere s Vol k erkann t auße r Israel ? Ode r welche Stämm e habe n s o deine n Bündnisse n geglaub t wi e di e Jakobs? " (Gegensatz 529 di e Heiden , di e ,,deinen Verheißunge n widersproche n haben". ) In 65 wird vo n de r Versiegelun g dere r geredet , di e ,,Schätze de s Glauben s sammeln"; gemein t sin d i m Gegensat z z u de n vorhe r erwähnte n „Sündern " offenbar di e Frommen ; be i de n „Schätze n de s Glaubens " abe r kan n ma n a n die inner e Haltun g de s Fromme n denke n un d a n all e mi t ih r zusammen 1 Vgl . auc h Corp . Herrn . 4, wo i n § 6 prinzipiell de r Dualismu s geschilder t wird : δύο γα ρ όντω ν τω ν όντων , σώματο ς κα ι ασωμάτου , έ ν οΐ ς τ ννητόν κα ί τ νείον νοείται , ή αιρεσις - νατέρου καταλείπετα ι τ ω έλέσ ναι βουλομένω . Darauf heiß t e s in § 9: τα μέ ν γα ρ φαινόμενα τέρπει , τ α δ ε αφαν ή δυσπιστεΐ ν ποιεί , φανερώτερ α δ έ έστι τ ά κακά , τ ó δ έ αγα νόν αφανές τοι ς όφ ναλμοΐς" ο ύ γαρ μορφ ή ούτ ε τύπο ς εστί ν αύτώ . 2 Bousse t a.a.O . 145. 3 Di e wenige n Stelle n de s Alte n Testaments , a n dene n vo m Glaube n di e Red e ist , haben dies e Verwendun g veranlaß t un d gefördert ; abe r di e neu e religiös e Situatio n de s Judentums ha t diese r Terminologi e ein e Bedeutun g gegeben , di e ih r nac h de m Alte n Testament nich t zukam . I m übrige n vgl . A. Schlatter , Der Glaub e i m Neue n Testamen t 2 1896, Kap . 1 u. 2.

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hängenden Leistungen , als o doc h wieder a n Werke, vo n dene n unte r de m Bild e des Schatze s z u rede n de r jüdische n Literatu r geläufi g ist 1 . S o gehöre n Glaub e und Werk e zusammen , un d s o werden si e auc h zusamme n genannt , wen n vo n denen di e Red e ist , di e entrinne n konnte n „u m ihre r Werk e wille n ode r de s Glaubens wegen , de n si e bewahr t haben " (4Esra9 7 ; vorausgesetz t is t also , daß diese r Glaub e angefochte n wird ) un d wen n de n „i n Drangsa l Gefallenen “ Rettung zugesicher t wird , fall s si e „Werk e habe n un d Glaube n a n de n Aller ­ höchsten un d Allmächtigen " (1323). Solcher i n de r Verfolgungszei t bewährt e Glaube is t de r Sach e nac h vo n eine m „Werk " kau m z u scheiden . Lehrreic h ist auch de r Parallelismu s 7 24 : „Seinen Gebote n glaubte n si e nicht, sein e Werk e vollbrachten si e nicht. " Dies e Stelle n erkläre n ein e Erscheinung , di e sic h un s bereits bei de r Untersuchun g de s Abraham-Beispiels gezeig t hat : da ß „Glaube " einerseits ei n bestimmte s Verhalten , zuma l i n Verfolgungs- ode r Versuchungs­ zeit, bezeichnet , als o ein e Leistung , ei n Werk , un d da ß daru m de r Spruc h vo n Abrahams Glaube n au f sei n Verhalte n be i Isaak s Opferun g bezoge n werde n kann — und daß andrerseits „Glaube " auch die allen Werken zugrunde liegend e innere Beschaffenhei t charakterisier t un d in diese m Zusammenhan g de r Spruc h Gen 15 6 auf Abrahams ganze s Lebe n angewende t wird . Diese s zuletz t genannt e Verständnis wir d besonder s deutlic h bekunde t Mechilta , Parasch a Wajeh i beschallach, Abschn . 6 (fol. 3 3 b Friedmann , i n de r Übers , vo n Winte r un d Wünsche S . 110): „R. Nechemj a sagt : Jeder , de r ein einziges Gebo t im Glaube n auf sic h nimmt , is t würdig , da ß de r heilig e Geis t au f ih m ruhe. " E s folg t ei n Beweis au s E x 1431 15 1, und dan n heiß t es : „Un d ebens o findes t du , da ß Abra ­ ham, unse r Vater , dies e Wel t un d di e zukünftig e Wel t nu r i m Verdienst e de s Glaubens, de n e r a n de n Ewige n glaubte , geerb t hat" ; al s Bele g wir d Ge n 15 6 zitiert. Di e Stell e schilder t als o Abraha m al s de n Mann , de r „i m Glauben " Gebote au f sic h nimmt. Bezeichnen d fü r dies e Auffassung is t auc h di e Talmud ­ stelle Makkot h 24a , w o beschriebe n wird , wi e di e ursprünglich e Zah l de r Gesetzesvorschriften (365 Verbote + 24 8 Gebote nac h Makkot h 2 3 b) durc h Zusammenfassung imme r meh r reduzier t worde n sei ; d a heiß t e s schließlic h — dieser Schlu ß des Gedankenganges wir d auf R. Nachma n ba r Jizchak (gest . 356) zurückgeführt —: „Darauf ka m Habaku k un d setzt e si e (di e Vorschriften) au f eines herab , den n e s heißt : De r Fromm e wir d durc h seine n Glaube n leben " (Hab 2 4 ). Aus allede m wir d klar , da ß de r Glaub e i n jede m Fal l i n engste r Be ­ ziehung z u de n Werke n steht ; ein e prinzipiell e G e g e n ü b e r s t e l l u n g b e i d e r ist de m J u d e n t u m n i c h t g e l ä u f i g 2 . Diese Übersich t übe r di e Entwicklung de s Glaubensgedanken s wa r a n diese r Stelle notwendig , d a Ja k niemal s sagt , wa s e r unte r Glaube n versteht . E s kan n Di e Stelle n be i A. Bertholet, Bibl . Theologi e de s Alten Testament s II 1911 , 454. Diese s Urtei l gilt , trotzde m i n 4Esr a 832-36 die berühmten , a n Paulu s erinnernde n Worte vom gnädigen Gott stehen: „Denn gerade weil wir nicht Werke der Gerechtigkeit haben, wirst du , wenn du einwilligst, un s zu begnadigen, de r Gnädige heißen . . . Denn dadurch wird deine Gerechtigkeit und Güte, Herr, offenbar, da ß du dich derer erbarmst, die keine n Schat z von gute n Werke n haben . Abe r de r Sündenpessimismu s de s 4Esra­ Buches is t überhaup t ein e Ausnahme , un d sodan n is t i n diese n Worte n nich t vo m Glauben di e Rede , de r de m Sünde r di e Möglichkeit de r Rettun g weist ; di e Meinung der vorhergehende n Vers e is t vielmeh r die , da ß Got t sic h u m de r wenige n Gerechte n willen de s ganze n Volkes erbarme n solle . 1

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schon darum nicht davon di e Rede sein, daß Jak z u den geschilderten Glaubens ­ vorstellungen ein e neu e hinzubringt ; e s fragt sic h nur, i n welche de r genannte n Gruppen wi r ih n einzureihe n haben . Di e best e Aufklärun g gib t 2 1. Ja k wil l sagen: „Ih r Christen , Bevorzugun g vo n Persone n verträg t sic h nich t mi t eurem Glauben" , un d e r sag t (s . di e Erklärung) : „Hab t nich t Glaube n i n Begleitung vo n προσωπολημψία." Es is t als o durchau s di e vulgär e inner e Zu ­ gehörigkeit zu einem Bekenntnis und seiner Gemeinschaft. Dasselb e ist gemeint , wenn i n 1 3 di e Anfechtunge n Glaubensprobe n heißen ; ihr e Gefah r lieg t j a gerade darin , da ß si e di e Zugehörigkei t de s Einzelne n zu m Bekenntni s er ­ schüttern könnten . I n 25 πλουσίου ς έ ν πίστει . scheint de r Gedank e sic h jene r hellenistischen Glaubensvorstellun g z u nähern (Glaube , Gegensat z „Schauen") . Aber i n diese m Sat z regiert de r Zwan g de r Antithese, un d daru m dar f ma n vo n dort au s nicht s fü r unser e Stell e folgern . Die s letzt e gil t auc h vo n de n beide n Stellen, a n dene n da s gläubig e Gebe t erwähn t wird , 1 6 un d 5 15. Hie r ha t πίστις die Spezialbedeutun g „Vertraue n au f Gebetserhörung" , abe r ers t di e Verbin ­ dung mi t „Beten " is t es , di e dies e Bedeutun g verlang t — man dar f als o auc h diese Bedeutun g nich t verallgemeiner n un d i m ganze n Ja k durchführen . I n allen untersuchte n Fälle n abe r handel t e s sic h u m de n Glauben , de n de r Chris t hat, niemal s u m de s Sünder s Glauben , de r ers t de n We g z u Got t weist . Mit diese n Beobachtunge n stimme n di e Resultat e de r Untersuchun g vo n 214ff. überein . De n Glauben , vo n de m hie r di e Red e ist , kan n ma n be i jede m Christen voraussetzen ; j a al s Beispie l fü r da s Bekenntni s wähl t Ja k 2 19 soga r einen Satz , i n de m nich t nu r Christen , sonder n auc h Jude n (un d aufgeklärt e Heiden) eini g sind . Abe r gerad e da ß e r die s tut , zeigt , da ß e s ih m hie r nich t auf eine n besondere n Glaubensbegrif f de r Christenhei t ode r bestimmte r christ ­ licher Gruppe n ankomm t (sieh e di e Erklärung) . Da s bestätig t auc h 2 18 ; den n wenn die oben versuchte Erklärung richti g ist, unterscheidet e r in dem fingierten Dialog nich t eine n Glaubensbegriff , de r Werk e einschließt , vo n eine m anderen , der si e ausschließt , sonder n e r sieh t i n de r Trennun g de s eine n vo m andere n eine bloß e Künstelei ; de r Glaube , de r sic h nich t i n Werke n kundgibt , is t ei n schlechter Glaube ! Da s zeigt , w o e r hinau s will . Nich t ein e Meinung übe r de n Glauben gil t e s z u korrigieren ; sein e Absich t is t nich t dogmatisch , sonder n praktisch gerichtet : e r w i l l di e C h r i s t e n e r m a h n e n , i h r e n G l a u b e n , d.h . ihr Christentum , durc h Werk e z u betätigen . Damit is t di e Frag e nac h de m Verhältnis z u Paulu s noc h nich t gelöst . Nu r eines is t zunächs t z u erkennen : e s ist unmöglich , da ß der Verf. de n Römerbrie f auf dies e Weis e bekämpf t hätte , wen n e r ih n gründlic h gelese n un d verstande n hätte. Da s ergib t sic h vo r alle m au s seine m Verständni s de r „Werke" . Wi r wissen j a au s de m Galaterbrie f zu r Genüge , welch e „Werke " Paulu s vo r alle m im Aug e hat , wen n e r vo n de m Glaube n ohn e Werk e spricht ; e s sin d di e Werke de s Zeremonialgesetzes , Beschneidung , Festefeiern , Reinheitsriten , i n deren Geltun g unte r Heidenchriste n Paulu s de n Verder b de s Evangelium s sieht. Vo n allede m is t be i Ja k nich t di e Rede . Sein e „Werke " bestehe n i n de r Erfüllung de r einfachsten sittlichen , vo r allem de r Liebes- und Barmherzigkeits ­ gebote, sieh e 1 27 2 1-13 , abe r auc h 3 18 5 4. Ähnlich steh t e s nu n auc h mi t seine m Verständnis de s Glaubens . De r Glaube , de r da s Unmöglich e annimm t un d sich darau f verläßt , u m Zugan g z u Got t z u finden, is t de m Ja k fremd . Di e Rettung, di e auc h nac h seine m Zeugni s (2 14) de m Glaube n verheiße n ist , hoff t © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

jeder ernst e Chris t be i de r große n Weltverwandlun g z u finden ; auc h hie r zeig t sich's, da ß Ja k vo m Glaube n redet , de n Christe n haben , nich t vo n dem , durc h den de r Sünde r ers t zu m Christe n wird . E s erheb t sic h nu n di e Frage , o b ma n in unsere m „Brief " nich t doc h ei n Zeugni s „vorpaulinischen " Christentum s zu sehe n habe , o b e r als o nich t au s de r Zei t vo r de n Kämpfe n de s Paulu s u m das Geset z herrühre. Di e Frage wird bi s heute von manche n bejaht 1. Ic h glaub e aber doch , da ß di e Untersuchunge n diese s Exkurse s i n Verbindun g mi t dene n des vorhergehende n ei n andere s Urtei l nah e legen : de r Verfasse r steh t zwa r selbst i n eine r urchristliche n Entwicklung , di e nich t direk t vo n Paulu s berühr t ist — sonst würd e e r ih n besse r verstehe n ode r deutliche r bekämpfe n —, a b e r seine A u s f ü h r u n g e n 2 14ff. sin d doc h n i c h t d e n k b a r , o h n e da ß P a u l u s z u v o r di e Losung ; „ G l a u b e , n i c h t W e r k e a u s g e g e b e n h a t t e . Wir habe n gesehen , wi e en g verbunde n fü r di e jüdisch e Anschauung Glaub e und Werk e sind . Ein e Alternativ e „Glaub e ode r Werke “" ha t i n diese m Vor ­ stellungskreis keine n Platz . S o schein t auc h Ja k zunächs t da s Proble m z u behandeln, d a e r di e Absurditä t de s Glauben s ohn e Werk e dartut . Auc h di e Verwendung de s Abraham-Beispiels läß t sic h (wi e di e de s Rahab-Beispiels ) gu t aus diese n jüdisch-christliche n Anschauunge n herau s verstehen . Abe r nich t die Ausführung de s Abraham-Falls! Den n Ja k wil l mi t Ge n 15 6 nicht beweisen , daß be i Abraha m di e Werk e au s de m Glaube n hervorgehe n — was korrek t jüdisch und ,,vorpaulinisch-christlic h wär e —, sondern da ß Glaub e und Werk e bei de r Rechtfertigun g Abraham s zusammenwirke n (s . 2 22 ). Ihm sin d e s als o zwei verschieden e Größen ! Un d e r bring t i n sein e Interpretatio n vo n Ge n 15 6, wie scho n gezeigt , ein e auffällig e Unsicherhei t dadurc h hinein , da ß e r di e Worte einerseits auf den „zur Gerechtigkeit " angeschriebene n Glauben , andrer ­ seits au f di e Gerechtigkei t au s Werke n deutet 2 . Da s is t nu r erklärlich , wen n diese gan z unjüdisch e Zerreißun g vo n Glaube n un d Werke n scho n ausge ­ sprochen, di e Alternative scho n gestell t war . Da s ha t Paulu s getan , un d e r ha t es al s erste r — wenigstens i m Sinn e weltgeschichtliche r Wirkun g al s erste r — getan; wen n wi r eine n Vorgänge r postuliere n wollten , s o wär e sei n Kamp f um di e Galate r unverständlich . S o is t Ja k nich t ei n Gegne r de s Paulu s z u nennen, abe r auc h nich t ohn e di e Sendun g de s Paulu s z u denken 3 . 1 Ic h erwähne vo n Neueren Beyschlag, Zahn Einleitung § 4, B. Weiß 33f., Schlatter, Mayor, Belser, s o auc h G . Kittel; sieh e S . 182 A. 1. 2 Zu r bessere n Übersich t seie n di e fragliche n Auffassunge n de r Genesis-Stell e i n Paraphrasen noc h einma l zusammengestellt : Gen 156 καί έλογίσ νη αύτ ώ ει ς δικοαοσύνην έπίστευσεν 'Αβραάμ τώ νεώ und diese r Glaub e wurd e ih m al s Wer k Α. glaubte Gott Judentum: „zur Gerechtigkeit " gebucht . und dieser Glaube wurde ihm an Stelle der A. glaubte Got t Paulus: Werke wi e Werk e angerechnet . A. glaubte Gott Jakobus: und sein Glauben und seine Werke wurden ihm „zu r Gerechtigkeit " gebucht . 3 G . Barth in : G . Bornkamm, G . Barth, H . J. Held, Überlieferun g un d Auslegun g im Mt-Evangelium 21961, 149—154 vergleicht di e Antinomisten, mi t dene n Ja k e s z u tun hat, mit denjenigen, gegen die sich Mt 5 17ff 7 15ff.; 2411ff. richtet. Die letzteren „stützen sich auf ihr e Charismen , ih r Pneumatikertum , abe r nicht au f ihre πίστις" (154).

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J a k 226

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Es bleib t noc h di e Frage , gege n we n Jakobu s eigentlic h schreibt . E r könnt e faules, untätige s Christentu m meinen , da s sic h z u Unrech t au f Paulu s beruft . Er könnt e abe r auc h Leut e i m Aug e haben , di e echt e Gedanke n de s Paulu s vertreten, un d di e er , de r Autor , mißversteht . Allei n di e Existen z solche r wahren Paulus-Jünge r is t seh r zweifelhaft ; e s wa r j a da s Schicksa l de s Paulus , in de r Kirch e mißverstande n z u werden . Un d auc h di e ander e Möglichkeit is t keineswegs sicher ; den n wi r erinner n uns , da ß unse r Auto r dies e „Abhand ­ lungen" schreib t nich t al s Polemike r gege n vorhanden e Richtunge n un d Par ­ teien, sonder n al s Lehrer , de r möglich e un d höchsten s zu m Tei l scho n Wirk ­ lichkeit geworden e Gefahre n erkenn t un d di e Gemeinde n davo r bewahre n will . Eine solch e Gefah r sieh t Jakobu s i n de r Losun g vo m Glaube n ohn e Werke , eine Gefah r nich t fü r de n Glauben , sonder n fü r da s Leben ; abe r wa s e r nich t sieht, da s is t de r ursprünglich e Sin n diese r Losun g un d di e Bedeutung , di e sie für eine n a n alle m eigne n Tu n verzweifelnde n un d nac h Got t verlangende n Menschen habe n kann . Schicksal un d Wirkun g de s Jakobus-Briefe s sin d durc h dies e Einseitigkei t bedingt. E r mu ß sic h nachsage n lassen , da ß e r eine r Parol e widersproche n hat , die ihre m ursprüngliche n Sin n nac h ei n große s schöpferische s Erlebni s aus ­ drückte. Un d j e nähe r Mensche n de r spätere n Generatione n diese m innere n Erlebnis kamen , dest o unleidliche r war d ihne n de r Widerspruc h unsere s Autors. Abe r de s Jakobu s Kriti k gin g j a ga r nich t gege n da s Erlebni s de s Paulus, wei l ih m desse n Tief e verschlosse n war . Un d nich t nu r ih m allein ; die ganz e himmelstürmend e Kraf t de r Paulus-Losun g ,,ohn e Werk e durc h Glauben" is t kau m jemal s i m Verlau f de r christliche n Geschicht e Massenbesit z gewesen. Den n di e Vorbedingun g fehlt e un d wir d be i de r Meng e christlic h Geborener imme r fehlen , da s Erlebni s de r Katastrophe , fü r da s ei n durc h Bibellektüre veranlaßte s Nacherlebe n de r Kris e natürlic h niemal s eine n Ersat z bilden kann . Al s ei n Christ , de r seine n Got t offenba r ohn e ein e solch e Er ­ schütterung seine s Innere n gefunde n hat , schreib t Jakobus , un d e r schreib t für solch e Christen . Fü r dies e Mensche n ha t di e nich t meh r i m Ursin n ver ­ standene Losun g „ohn e Werk e etwa s Verwirrendes, den n was wäre Frömmig ­ keit ohn e Werke ? Ja k ha t da s Verdienst , diese m Widerspruc h offene n Aus ­ druck gegebe n z u habe n un d dami t de r Spreche r eine s Kreise s vo n Christe n geworden z u sein , dere n Christentu m i n religiö s begründete m gute m Handel n seinen zusagende n Ausdruc k fand . Gewi ß ware n da s nich t di e kühnste n un d größten Geister , abe r ein e Religion , di e di e Wel t gewinne n will , ha t e s nich t nur mi t große n Geister n z u tun . Un d da s Christentu m jene r Viele n is t zu m Träger eine r große n christliche n Bewegun g geworden : dies e Menschen , di e allmählich i m Verlau f vo n Jahrhunderte n di e Pflichte n de s tägliche n Leben s christlich beurteile n un d anfasse n lernten , habe n di e Christianisierun g de r bürgerlichen Gesellschaf t un d ihre s Pflichtenkreise s angebahnt . We r unsere n Autor be i diese m Werk e mitarbeite n sieht , al s Eine n unte r Vielen , de r erkenn t seine geschichtlich e Bedeutun g besse r al s wer ih n i n di e unmittelbar e Nachbar ­ schaft de s größte n Apostel s hinaufhebt .

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Analyse

5. u b h a n u n g: von δer zunge 3 1 - 1 2 Analyse Ein Zusammenhan g mi t de r vorhergehende n Abhandlun g is t nich t angedeutet un d ist bei de m literarischen Charakte r de s Ganzen auch nich t zu erwarten. De r Versuch, trot z allem ein e Verbindung herzustellen , mu ß zu gekünstelte r Auslegun g führen ; da s zeigt da s Chrysostomus-Fragmen t in de r Caten e επειδή το διδάσκειν άνε υ του ποιεΐν ο ύ μόνον κέρδος ουδέν, άλλα και ζημία ν πολλή ν κα ι κατάκρισ η φέρει , τ ω μετ ά τοσαύτη ς απροσεξία ς διοι ­ κούντα το ν βίο ν το ν έαυτοΰ , τη ν φιλονεικία ν τω ν μ η βουλομένω ν έργάζεσ&α ι έκκόπτων, τ ο διδάσκει ν άπεΐπ ε τοι ς άνε υ έργο υ διδάσκουσι , κρίμ α μέγ α έπιτινείς. Aber auc h di e Übereinstimmun g unsere s Abschnitte s mi t de n beiden inhaltlic h verwandte n Mahnunge n i n 1 1 9 . 2 6 dar f nich t zu r Kon ­ struktion eine s literarische n Zusammenhang s verwerte t werden , vgl . di e Analyse vo n 1 19-27 . In eine r Reih e vo n Bilder n stell t unser e Abhandlun g di e Wirkunge n der Zung e dar , un d zwa r di e böse n Wirkunge n — darüber kan n wenig ­ stens vo n v . 5 b a b kei n Zweife l bestehen . I n v . 1 aber lese n wi r ein e Warnung vo r übermäßige m Andran g zu r Tätigkei t de s διδάσκαλος. Die Mahnung ständ e völlig isoliert , wenn si e nicht durc h v. 2 erläutert würde : die Lehre r sin d meh r al s ander e de r Gefah r ausgesetzt , sic h bei m Rede n zu vergehen, v . 2 gehört als o en g z u v. 1 und ist ei n Übergangsvers , s . di e Auslegung. Trot z diese r Begründun g bleib t ei n Abstan d zwische n diese r Mahnung un d de r folgende n Abhandlun g erkennbar . Den n e s kann doc h keine Red e davo n sein , da ß Ja k di e Lehre r de r Gemeinde n ode r solche , die e s werde n wolle n — selbst wen n e r si e persönlic h kenne n sollt e — im Erns t al l de r Sünde n zeihe n wollte, di e e r im Folgende n andeute t un d deren eine , da s Fluchen , e r v . 10 ausdrücklich nennt ! Ein e ähnlich e Span ­ nung zwische n de n einleitende n Worte n un d de r folgende n Abhandlun g ergab sic h be i de r Analys e vo n 2 1ff. un d 2 14ff.; hie r wi e dor t werde n Mahnungen a n di e Gemeinden , di e ga r nich t eine s besondere n Anlasse s zur Motivierun g bedürfen , mi t Abhandlunge n i m Sti l de r Diatribe be­ gründet, di e diese m Sti l gemä ß gröblich e Vergehunge n au f de m i n Red e stehenden Gebie t al s abschreckende s Beispie l vorführen . De r Interpre t hat sic h davo r z u hüten , dies e Beispiel e al s Wirklichkei t z u nehme n un d den Lesern aufs Konto zu setzen (vgl. de n Exkurs zu 2 2 ). Ein Unterschie d unserer Abhandlun g vo n de n vorhergehende n is t dari n z u erkennen , da ß hier di e einleitend e Mahnung eine n Spezialfall , di e Abhandlung ei n allge ­ meines Them a behandelt ; dor t wurden Gesinnungsimperativ e durc h Bei ­ spiele grobe r Verfehlunge n erläutert ; hie r wir d di e Warnun g vo r eine m möglichen πταίειν έ ν λόγ ω beim Lehre n durc h ein e Ausführun g übe r Zungensünden überhaup t au f ein e breiter e Basi s gestellt . Di e Spannun g zwischen Mahnun g un d Ausführun g ha t vo n de n Kommentatore n vo r allem Spitt a gesehen ; Geffcke n ha t si e i n „Kynik a un d Verwandtes " © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 3

1-12

223

S. 45—53 mit dem Nachweis begründet, daß 33ff. eine Diatribe hellenistisch­ jüdischer Herkunf t sei . In de r Tat wird ma n auc h fü r 3 3-5 a die Zugehörigkei t zu r Abhandlun g trotz gewisse r Bedenke n behaupte n können , scho n wegen de r Bilder , di e mit de n folgende n Ar t un d Herkunf t gemeinsa m haben . Dan n dar f ma n aber nich t einseiti g nac h v . 2 interpretieren: di e Zunge , wiewoh l ei n kleines Ding , vollbring t doc h Großes , nämlic h Beherrschun g de s ganze n Körpers (s o Windisch) . Sonder n μεγάλα αύχε ΐ ν . 5 muß dan n i n unsere m Zusammenhang scho n di e v . 5b-8 folgende , keinesweg s optimistisch e Beurteilung de r Zung e un d ihre r Wirkun g vorbereiten : da s klein e Glie d hat groß e Wirkun g (Bilde r vo m Ro ß un d vo m Schiff) , di e klein e Zung e richtet große s Unhei l a n (Bilde r vo m Feue r un d vo n de n Tieren) . Daz u gesellen sic h dann noch v. 9-12 die Bilder von de r Quell e und den Pflanze n mit der Moral: di e Zunge sollte nicht so verschiedenartige Wirkung haben . Aber dies e hier angedeutet e Dispositio n komm t in de r Abhandlung selbs t nicht rech t zu r Geltung ; wi r merke n vielmehr , wi e di e Gedanke n sic h stoßen ode r auc h sic h kreuze n — ein Beweis , da ß de r Auto r Schulgu t weitergibt. Darübe r ha t di e Erklärun g Aufschlu ß z u geben . Erklärung V. 1 . „Laßt nich t s o viel e vo n euc h Lehre r sein " — so laute t di e de r Abhandlung vo n de r Zung e voraufgehend e Mahnung . D a πολλοί nicht allein steht , s o darf es nicht zu γίνεσ&αι gezogen, un d πολλοί γίνεσ&αι „sich vermehren" Ge n 61 als Parallel e benutz t werde n (Gebser) ; auc h di e ad ­ verbiale Fassun g „häufi g auftreten " (Belser ) is t au s de m gleiche n Grund e abzulehnen. Zude m beweis t ei n Blic k i n di e Konkordanz , da ß γίνεσναι seine Eigenschaf t al s Ersatzwor t fü r είναι gerade i n de n Imperative n de r Paränese häufig zeigt , vgl. z u 1 22 . Also: „Sei d nicht viele Lehrer"; Gründ e des angebliche n Zusammenhangs , abe r auc h sachlich e Gründ e — etwa: der gerügt e Mißstand tret e sons t nich t hervo r — vermögen nich t wide r diese Fassun g z u zeugen , d a di e Mahnung völli g isolier t steht . Auc h z u Konjekturen — πλάνοι διδάσκαλοι , έ&ελοδιδάσκαλο ι (Hermas Sim. IX 22 2) — liegt kei n Anla ß vor ; di e Lesar t vo n L πολλυδιδάσκαλοι beruht au f einer de r übliche n Buchstabenverwechslunge n un d di e Übersetzun g be i m — multiloqui — will offenba r di e Verbindung zwische n Mahnung un d Abhandlung herstellen . Die Warnung wird mi t dem Gedanken begründet , daß „wi r (Lehrer ) härter e Strafe n empfange n werden " al s di e anderen . Der Wortbedeutun g wi e de m Zusammenhan g nac h könnt e auc h vo n strengerem Urtei l di e Red e sei n (Windisch) . Abe r i n de r urchristliche n Paränese is t di e Bedeutun g vo n κρίμα = „Strafurteil" besonder s einge ­ bürgert; s . Ro m 3s lKle m 5l3 , s o auc h i n de n Wendunge n κρίμα έχει ν ITim 512, εις κρίμ α γίνεσ ναι lKlem 21 1 Ign . Eph . 11 1, βαστάζειν τ ο κρίμ α Gal 5 10. I n diesen Zusammenhan g gehör t nu n auc h di e a n unsere r Stell e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

224

Erklärung

gebrauchte Wendun g κρίμα λαμβάνεσ ναι, die auc h Rö m 132 un d de m Wortlaut nac h noc h verwandte r i n de m Herrnwor t M k 12 40 ( = Lk 20 47 ; Mt 2314 i n de n Koine-Zeugen ) ούτοι λήμψοντα ι περισσότερο ν κρίμ α vor­ kommt. De r Verfasse r rechne t sic h unzweideuti g mi t unte r di e Lehrer ; es ist di e einzig e Stelle , i n de r wir etwa s übe r ih n selbs t erfahren . Un d e r schließt sic h mi t unte r da s Verdik t ein , da ß härter e Straf e de n Lehrer n droht al s de n Belehrten . Vorausgesetz t is t natürlich: wen n si e sic h ver ­ fehlen, abe r da s folgende Geständni s „wi r fehle n all e mannigfaltig " zeigt , daß e r sic h keinesweg s i n akademisch e Erwägunge n verliert . Nich t vorausgesetzt is t ein e bestimmt e Theori e übe r Vergeltun g un d Gericht , Sünde un d Gnade ; auc h Paulu s ha t lKo r 3 12ff. gerad e de n Missionare n und Lehrer n Loh n un d Straf e a m Tag e de s Herr n i n Aussich t gestellt . Die Lrklärun g de s Verse s ha t gezeigt , da ß Ja k nich t a n gelegentliche s Auftreten de r Christe n al s Lehre r denkt , sonder n a n eine n gewisse n An ­ drang zu m Beru f de s διδάσκαλος. Wer de n Brie f nich t mi t Spitt a i n ein e jüdische Umwel t versetzt , wir d di e Mahnun g nich t au f da s Rabbinat 1 , sondern au f di e Tätigkei t de s urchristliche n διδάσκαλος2 beziehe n un d somit auc h in de m Verf. eine n solche n Lehre r erkennen . Ob die Mahnung unseres Autor s durc h bestimmt e Übelständ e i n bestimmte n Gemeinde n veranlaßt war , wir d ma n bezweifel n dürfen , d a e r sic h be i de r Mahnun g nicht länger aufhält . Grun d zu solchen Warnungen war immer vorhande n angesichts de s sicher seh r lebhaften Bestrebens , neue Erkenntnisse aus der Schrift z u gewinne n un d be i private r Lektür e gewonnen e de r Gemeind e mitzuteilen. Auc h di e angesehen e Stellun g de s „Lehrers " mocht e locken , während di e Verantwortung , di e au f ih m lag , gerin g geschätz t wurde . Vgl. Heb r 137 un d Pirk e Abot h 4 12 : „Di e Ehrfurch t vo r deine m Lehre r sei wie di e Ehrfurch t vo r Gott " ode r BabaMezi a II 11 , wo nachgewiese n wird, da ß de r Lehre r de m Vate r vorgehe , „den n sei n Vate r bracht e ih n in dies e Welt , währen d sei n Lehrer , de r ih n Weishei t lehrte , ih n i n da s Leben de r zukünftige n Wel t bringt. " Als o brauch t ma n nich t bestimmt e Zeitereignisse herauszulesen , wede r di e Verdrängung de s charismatische n Berufs durc h da s Am t noc h da s Auftrete n gnostische r Schulhäupter . Unser Autor ha t offenba r selbs t a n de r Verantwortung de s Lehrberuf s z u tragen; auc h hie r fehle n jüdisch e Parallele n nicht 3. Andrerseit s lieg t au f 1 De r vo n Spitt a zitiert e Spruc h de s Rabb i Schemaja , Pirk e Abot h 1 10 biete t wahr ­ scheinlich kein e Parallele ; denn Γνΐ33ΊΠ"ΓΊΧ Nlfefl is t kein e Warnung vo r de m Rabbinat ,

τ - τν

Τ

:

sondern heißt ,,hasse da s Herrsein"; zur Begründun g verweis t Strac k z . St. au f Pesachi m 87 b, einen Weheruf über die „Herrschaft", Herfor d (be i Charles , Apocr. and Pseudepigr . II 692 ) auf Sota h 13b , w o Josef s herrische s Benehme n al s Ursach e seine s frühe n Tode s genannt wird . Derselb e Spruc h Abot h R . N a t 1 1 1 . 3 . 2 Vgl . A . v . Harnack , Missio n un d Ausbreitun g de s Christentum s I 4 1924, 319ff . 3 R . Abtaljon, Pirk e Aboth 1 11: „Ih r Weisen , zeig t euc h vorsichtig i n euren Worten" ; auch di e Warnun g vo r Irrtu m i m Studium , de r Freve l nac h sic h zieh e (Pirk e Abot h 4 13 a), gehör t hierher ; ebens o di e Mahnun g zu r Vorsich t Bab a Mezi a 33b : „Den n be i der Lehr e gil t da s Versehen al s Vorsätzlichkeit. " © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 3 1 . 2

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diesem persönliche n Momen t nich t de r Hauptnachdruck ; den n di e Be ­ gründung bilde t nich t ei n persönliches Schuldbekenntni s wi e etw a 2Kle m 182, sonder n ei n Gemeinplatz 1 : wi r fehle n all e mannigfaltig 2. Man sollt e erwarten , da ß di e allgemein e Rege l i n V. 2b spezialisier t würde: wer sich aber „im Wort", d.h . bei m Lehren vergeht, ha t besonder s strenge Strafe n z u gewärtigen . Stat t desse n heiß t e s positiv : we r solch e Verfehlung meidet , is t ei n τέλειος. Der Grun d fü r solch e Weiterführun g des Gedanken s is t leich t einzusehen . Ja k wil l eine n Übergan g zu r Ab ­ handlung finden; da s geling t ihm , inde m e r z u τέλειος noch hinzufügt : er ist fähig , auc h seine n ganze n Körpe r z u zügeln . Un d nu n sin d wir au f einmal be i de m Bilde , da s Ja k scho n 126 gleic h anderen 3 vo n de r Zung e gebraucht ha t un d da s er auc h hie r sogleich , wen n auc h i n andere m Sinn , verwenden wird. Das Bestreben, trotz des Abstands zwischen der Mahnung v. 1 und de r Abhandlun g v . 3fr . einen Anschlu ß z u gewinnen , is t deutlic h (vgl. da s zweimalige δλον το σώμα ν. 2 und 3); v. 3ff . erscheint al s geschlos ­ sener Zusammenhang , z u dem Ja k überleite n will; j a man wird soga r hie r schon z u de r weite r unte n z u belegende n Vermutun g gedrängt , da ß Ja k im Folgende n nich t nu r traditionell e Einzelheiten , sonder n ein e Reih e von B e i s p i e l e n i m Z u s a m m e n h a n g , wen n auc h nich t i m Wortlaut , ü b e r n e h m e . Da s erst e diese r Beispiel e nämlic h is t offenba r da s vo n de n Rossen gewesen ; nu r z u diese m B i l d , nich t abe r z u de m G e d a n k e n von v . 3 und 4 (vgl. di e Analyse) ha t v . 2 eine Brück e geschlagen , v . 2 ist also ei n Übergangsvers , desse n Schlu ß durc h da s folgend e erst e Beispie l bedingt ist . E s liegt somi t weder fü r de n Autor noc h fü r de n Erkläre r ei n Anlaß vor , di e menschlich e Vollkommenhei t hie r irgendwi e z u determi ­ nieren, zuma l d a da s Eingeständni s menschliche r Schwäch e danebe n steh t — vgl. z u 1 4 un d fü r άνήρ 1 8 — ; ebensowenig is t ein e Diskussio n de r Auffassung vo m Lei b nötig , di e de n Worten de s Autors zugrund e liege n soll un d übe r di e älter e Kommentar e a n diese r Stell e handeln 4. 1 άπαντε ς sind nich t di e Lehrer , sonder n di e Menschen ; da s adverbial e πολλά geht nicht auf s Lehren , sonder n au f allerle i Gelegenheiten ; Wandel , StK r 1893, 683 ff., de r dies bestreitet , verkenn t de n Charakte r de s Verses al s Ubergangsvers . Da ß ei n Gemein ­ platz vorliegt , zeige n auc h di e Parallele n z.B . Sophokles , Ant . 1023f., Thukydide s III 453, Aristoteles, Rhet . a d Alex . 37 p. 1444a , Seneca, De clem . I 63 , Epiktet I 11 7, auc h Philo, Quo d deu s sit immutabilis 75 p. 284 und Polykar p 61. Aber 4Esr a 835 hätte Spitt a nicht al s Parallel e erwähne n dürfen , den n hie r sprich t sic h ei n vie l tiefere s Empfinde n für da s Proble m de r Sünd e aus . 2 I n boh s vulg (sumitis ) und m (aeeipietis) wird de r Autor i n v. 1 gar nich t eingeführt . Aber dara n is t woh l di e 2. Pers. i n v . 1a schuld, nich t de r Wunsch , Ja k z u entlasten . —· Ob di e Alliteration mi t π hier au f Absicht beruht ? 3 Vgl . auße r Plutarch, De garrulitat e 3 p. 503 C vo r alle m Philo , D e spec. leg. I 53 , Quod det . pot. ins. sol. 23 . 44 . 174 , De mutat . 240, De somn . II 275 . 4 Wandel , StK r 1893, 68 7 ff. bezieh t σώμα sogar au f de n Lei b de r Gemeinde . Dies e Deutung verbiete t sic h scho n deswegen , wei l Ja k mi t χαλιναγώγησα!, und όλον τ ο σώμ α einen Übergan g z u de m Bil d vo n v . 3 herstellen will .

15 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

V. 3 . Der Anfan g de r eigentliche n Abhandlun g is t textkritisc h nich t sicher. Di e Variant e ει δ έ Α Β Κ L — Ι'δε C Ρ und seh r viel e jünger e Zeugen (be i Soden : Koine ) würde ein e rein orthographisch e Differen z sein , wenn nicht beide Lesarten einen verschiedenen, abe r passenden Sinn gäben . Da di e nazistisch e Aussprach e vo n ει = l frü h bezeug t ist , s o müsse n wi r mit beide n Möglichkeite n rechnen : da ß ma n phonetisc h ιδε schrieb un d είδε meinte un d da ß ma n ει eigentlich nu r fü r lange s ι, dann abe r schließlic h stat t L überhaupt z u schreibe n sic h gewöhnte . D a Β häufig ει in diese m Sinn e setzt , so is t sei n Zeugni s fü r di e Lesar t ει δ ε problematisch; andrerseit s is t fü r C besonders z u bemerken , da ß e r hie r ΐδε liest un d z.B . 1 5 σοφεία ς schreibt. De n ursprünglichen Tex t de s Sinaiticus , N* , würde ich , weil e r είδε γα ρ hat — γαρ ist späte r gestriche n — unter di e Zeuge n fü r íδε einreihen. De r Handschriften ­ befund kan n als o verschiede n gedeute t werden . Vo n de n Versione n habe n syvg hi und a r m „siehe" , f f s vul g „s i autem " un d auc h m schein t au f eine n Bedingungssatz z u weisen : quar e erg o equi s fren a i n ore mittuntur , nis i in eo ut suadeantu r a nobis et totum corpu s circumducamusPMa n darfauc h nich t nach de m Kontex t entscheiden 1. Mayor zieht au s v . 2 den Schluß , da ß v . 3, wenn konditional , nu r s o laute n könne : „Wen n wi r di e Pferd e mi t eine m Zaum zügeln , s o müsse n wi r auc h unser n Mun d mi t eine m Züge l versehen" ; da die s nich t dastehe , s o se i di e konditional e Lesar t abzulehne n un d ι'δε zu bevorzugen. Abe r di e vorausgesetzt e Parallelitä t vo n v . 2 und 3 existiert nicht , und wei l v . 2 ein Übergangsver s ist , daru m dar f ma n sic h auc h a n de m an ­ knüpfenden δέ der Lesar t ει δ έ nicht stoßen . Ebensoweni g kan n και in ν. ι beweisen, da ß auc h v . 3 mit „siehe " beginne n müsse ; και fügt lediglic h de m ersten Beispie l de r Abhandlun g da s zweit e hinzu . Un d auc h ιδού in v . 4 ver­ pflichtet un s nicht , i n v . 3 íδε zu lesen . I m Gegenteil : da einig e jünger e Zeuge n auch i n v . 3 ιδού lesen, s o is t di e ohnehi n seh r glaubhaft e Tendenz , v . 3 nach v.'4 zu korrigieren , belegt ; dan n abe r wir d ma n auc h di e Lesar t ιδε dieser Tendenz (un d de r phonetische n Schreibung ) auf s Kont o setze n dürfe n un d die eigentlich e Diatribe mit εí δ έ beginnen lassen . Wenn, wi e wahrscheinlich , ei n Bedingungssat z z u lese n ist , s o beginn t der Nachsat z mi t καí. Die Annahm e eine r Aposiopes e is t unnötig 2 . Dan n 1 Stat t „Ma n dar f . . ." müßte e s woh l heißen : „Ma n kan n auc h nich t nac h de m Kontext entscheiden" , wi e Dibeliu s i m folgende n z u zeige n sucht . Dennoc h gib t e s für die Entscheidung keine andere Instanz außer dem Kontext; denn der orthographische Zusammenfall vo n ει, ϊ und X macht ei n Urtei l au f Grun d de r Bezeugung unmöglich . Alle griechische n Schreibunge n sin d wi e di e Übersetzunge n Interpretationen . Be i de n letzteren wäre noch „sah" nachzutragen, di e ebenfalls ei n ιδού oder ϊδε voraussetzt un d neben de n von Horner benutzte n Fragmente n au s dem 9. bis 11. Jh. neuerding s durc h ein Löwene r Fragmen t au s de m 6. Jh. beig t is t (L . Th. Lefort, Le s manuscrit s copte s de l'universit e d e Louvain I 1940 , 96 f. Λ : . 23). 2 Beyschla g (vgl . auc h Spitta ) gib t al s Begründun g an , e s müss e ergänz t werden : so sollten wi r e s doch auc h un s selbs t tu n (sieh e v . 2!); auch wäre δέ ohne ein e solch e Annahme unverständlich . Abe r dies e Argument e beruhe n au f eine r irrige n Schätzun g des Zusammenhang s mi t v . 2 und sin d bereit s i m textkritische n Exkur s abgewiesen . Derselbe Irrtu m schein t mi r vorzuliegen , wen n ma n wie Rolan d Schütz , De r parallel e Bau der Satzgliede r i m Neuen Testament (FRLAN T N F 11) 25f. zu m Erwei s de r auch von mi r vertretene n Konstruktio n di e Parallelitä t mi t v . 2 anführt.

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Jak 3 3 . 4

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sind abe r di e beide n VV . 3. 4 trotz de r syntaktische n Verschiedenhei t sachlich parallel : mi t de m kleine n Steuerrude r lenke n wi r da s groß e Schiff, s o heißt e s v. 4; dementsprechend würde v. 3 lauten: da s große Ro ß wird doc h gebändig t durc h de n kleine n Zau m — denn d a di e Antik e den Zau m kennt , wir d ma n s o z u übersetze n haben 1. Vo n de r Kleinhei t des Zaumes ist nun freilich nich t ausdrücklic h dai e Rede; abe r όλον το σώμα im Nachsat z zeigt , da ß de r Auto r a n de n Gegensat z denkt , de r zwische n der Kleinhei t de s Mittel s un d de r Größ e seine r Wirkun g besteht ; ers t diese Antithes e gib t de m Nachsat z eine n Inhalt , de r übe r di e Selbst ­ verständlichkeit de r Wort e εις 2 τ ο πείν-εσναι αυτού ς ήμΐν hinausgeht. Auc h die Geschicht e de s Bilde s verbürg t dies e Pointe ; scho n i n de r Antigone spricht Kreo n de n Gedanken , da ß hochmütige r Sin n a m leichteste n z u Fall kommt , i n eine m Bildwor t aus , da s di e Geringfügigkei t de s Mittel s ausdrücklich betont , Sophokles , Ant . 477f.: σμικρω χαλιν ω δ ' οΐδ α του ς υμουμένους ίππου ς καταρτυ νέντας . . . Da nu n di e Diatribenliteratu r ger n klassische Zitat e verwendet , unte r Umstände n i n gan z andere m Sin n al s das Original3 , s o wird ein e solch e Parallel e auc h für di e Erklärung unsere r Stelle nich t ohn e Bedeutun g sein . Da s gil t u m s o mehr , wei l nich t nu r Parallelen ahne n lassen, sonder n gewiss e Unstimmigkeite n unsere s Texte s geradezu beweisen , da ß di e hie r g e b r a u c h t e n B i l d e r ein e Ge ­ s c h i c h t e h i n t e r sic h h a b e n , au s de r sic h di e of t b e o b a c h t e t e n S c h w i e r i g k e i t e n unsere s T e x t e s e r k l ä r e n . In de r Analyse is t gezeigt , da ß scho n di e beiden erste n Bilder , vo n Ro ß und Schiff , i n diese m Zusammenhan g eine n pessimistische n Sin n haben : kleine Ursache , groß e Wirkung ; s o ha t auc h di e klein e Zung e große , nämlich schlimm e Wirkung . We r abe r da s besonder s vo n Wettstein , Spitta, Mayor und Geffcke n gesammelt e un d vo n mi r i m Folgende n noc h vermehrte Parallelen-Materia l untersucht , wir d dari n vo n solche r pessi ­ mistischen Tönun g de s Gedanken s kau m ein e Andeutun g finden 4; di e 1 Ander s natürlic h P s 31 (32)9, wo χαλινός und κημός nebeneinander stehen . Vgl . Xenophon, D e r e equestr i 67 ΐνα δ έ ό ίπποκόμο ς κα ι τ óν χαλινό ν ορ νώς έμβάλη , πρώτο ν μεν προσίτ ω κατ ά τ α αριστερ ά το υ ϊππου , έπειτ α τά ς μέ ν ήνία ς περιβαλώ ν περ ί τή ν κεφαλή ν κατανέτω επ ί τ γ) άκρωμία, τή ν δ έ κορυφαία ν τ ή δεξι ά αίρέτω , τ ο δ έ στόμιο ν τ ή άριστερά προσφερέτω (s. auc h 6 8 9 9 ). Eine charakteristisch e Parallel e is t da s berühmt e Bil d i n Piatons Phaedru s p . 2 5 4 b . c d : der Wagenlenke r zieh t di e Züge l (τάς ήνίας ) an, s o da ß das Pfer d hinfällt , un d Zau m wi e Fal l ih m weh e tu n (της οδύνης , η ν υπ ό το υ χαλινο ύ τ ε έσχεν κα í το υ πτώματος) ; als e s dan n späte r durchgeht , beiß t e s au f de n Zau m (ένδακών τον χαλινόν); vgl. auc h Philo , De agric 70 p. 311. Der Plura l an unserer Stell e ist natürlic h generell z u verstehen , ebens o wi e τά στόματα ; ein Tei l de r Zeugen , darunte r ß20 A 33. 81 hsv, habe n de n Singular : το στόαα . 2 N Β Cφ 1739 ; die Mehrzahl de r Zeuge n ha t προς (wegen εις τ ά στόματα?) . 3 Nachweis e be i P. Wendland, Beitr . zu r Gesch . d . griech . Philosophi e un d Religio n 1895, 23 . 24 A. 1. 4 S . Herrmann, Steuerruder , Waage , Her z un d Zung e i n ägyptische n Bildreden , Zeitschr. fü r ägypt . Sprach e un d Altertumskund e 79, 1954 , 106—115 , zeigt, da ß dies e Bilder un d ihr e Verbindun g ein e lang e Geschicht e i n Ägypte n habe n un d da ß di e Be -

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Erklärung

Interpreten, die dem v. 3 durch Annahme einer Aposiopese eine Deutung auf des Menschen Herrschaft über die Zunge geben und so den Parallelismus mit v. 4 zerstören, sind also von einem richtigen Gefühl geleitet: ihre Deutung dürfte zwar für Jak nicht zutreffen, wohl aber den ursprünglichen Sinn der Bilder wiedergeben, auch des Bildes vom Schiff in v. 4. Denn daß beide Bilder verwandt sind und einander anziehen, beweist ihre Geschichte. Solche Gedanken bis in ihre letzten Ursprünge zu verfolgen, ist freilich unmöglich; eine zu solchem Zweck in den Kommentaren häufig zitierte Stelle bei Aristoteles1 beweist auch nichts weiter, als daß man an Steuer und Schiff das Verhältnis von Ursache und Wirkung beschaute. Die erwähnte Verwandtschaft aber zeigt sich schon in der eigentlichen Bedeutung, wenn das Seefahren mit dem Reiten verglichen wird und umgekehrt 2 ; sie zeigt sich aber noch viel deutlicher am philosophischen Gebrauch beider Bilder, des einen von Schiff und Steuermann, des anderen vom Pferd und seinem Lenker, der hier häufig der Wagenlenker ist. Beide erscheinen in der Bilderreihe des teleologischen Gottesbeweises3, deren einzelne Glieder stoische Gemeinplätze geworden sind 4 . Einzeln werden sie bei verschiedenen Autoren erwähnt 5 ; in ihrer Verbindung bilden sie besonders bei Philo geradezu einen Titel Gottes 6 . Da nun in dieser Literatur bald vom menschlichen Geist auf Gott (Ps. Aristot., De mundo 6 p. 399 b), bald auch von Gott auf den Geist geschlossen wird (Cicero, Tuscul. disp. 1 § 70), so werden wir uns nicht wundern, wenn wir beide Bilder auch auf die Herrschaft des Geistes im Menschen angewendet urteilung der Zunge auch dort je später je mehr zum Pessimismus neigt. Vgl. auch die unten S. 228 A. 6 geäußerte Vermutung. 1 Aristoteles, Quaestiones mechan. 5 p. 850b δια τί τό πηδάλί,ον μικρόν δν καί έπ' έσχάτω τω πλοίω τοσαύτην δύναμί,ν ϊγει ώστε υπό μικροί) οΐακος καί ενός ανθρώπου δυνάμεως καΐ ταύτης ήρεμαίας μεγάλα κινεΐσθαι μεγέθη πλοίων; 2 Philo, In Flaccum 26 ρ. 521; De ag ricultura 69 ρ. 311; ähnlich De Iosepho 149 p. 62. 3 Vgl. die Aufzählung der Reihe in De mundo 6 (p. 400 b der Berliner AristotelesAusgabe) καθόλου δε δπερ εν νηΐ μέν κυβερνήτης, εν άρματι δέ ηνίοχος, εν χορω δέ κορυφαίος, εν πόλει δέ νόμος, εν στρατοπέδω δέ ήγεμών, το^το θεός εν κόσμω. 4 Η. Binder, Dio Chrysostomus und Posidonius, Diss. Tüb. 1905, leitet die ganze Reihe von Poseidonios ab; Skepsis gegenüber dem ständigen Suchen und Finden von Poseidonios-Reminiszenzen ist angebracht. Aber aus Lukian, Iuppiter trag. 50 geht hervor, daß das παράδειγμα vom Schiff zu den stoischen Gemeinplätzen (τά κοινά ταύτα) gehört, vgl. Ρ. Wendland, Philos Schrift von der Vorsehung 1892, 23 A. 4. 5 Für das Bild vom Schiff vgl. noch Dio Chrys. 1234 Arnim, Cicero, De natura deorum II 34 § 87, Lukian, Iuppiter trag. 47ff., Bis accusatus 2, Philo, De cherub. 36, De prov. I 75, vgl. auch De spec. leg. I 33, Leg. all. III 98 (aber an diesen zwei Stellen wird wie De prov. I 72 auf den Schiffsbaumeister, nicht auf den Steuermann geschlossen), für das Bild vom Wagenlenker Dio 36 5 0 , Philo, De spec. leg. I 14, De decal. 60. 6 Z.B. De Abr. 70 p. 12, Quis rer. div. her. 228 p. 505, 301 p. 516, De aet. mundi 83 p. 503; De op. mundi 88 p. 21 wird diese Gottes-Bezeichnung vorausgesetzt; vgl. auch De conf. ling. 115 p. 422. Ob dabei ägyptisch-hellenistische Terminologie mitwirkt? Vgl. die Anrede an Horus in dem Gebet bei R. Reitzenstein, Poimandres 1904, 27 ήνί,οχών καί κυβερνών οίακα (der Sonnenbarke). © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak 3

3.4

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finden, se i es, daß si e aus de m Gedankenkreis e de s teleologischen Gottes ­ beweises übertrage n sind 1 , se i es , da ß diese r parallel e Gebrauc h sponta n entstanden ist . S o wird de r λογισμός als Steuerman n bezeichnet 2, un d de r νους heißt wie Gott Wagenlenker un d Steuermann 3 ; noc h mehr ins Gebie t unserer Diatribe kommen wi r mi t de n Texten, welch e di e Herrschaf t de s Menschen übe r seine n Körper , sein e Affekt e un d sein e Lebensführun g mit de n Bilder n vo n Steuerman n un d Reite r illustrieren 4 . Ma n wir d be ­ haupten dürfen, da ß ein paränetischer Schriftstelle r jene r Zeit schon durc h Assoziation vo n de m eine n Bild e au f da s ander e geführ t werde n konnte . Einige Beobachtunge n sin d vielleich t geeignet , di e Herkunf t unsere r Bilderreihe noc h besser aufzuklären. Phil o beantwortet D e opificio mund i 83 ff. di e Frage, warum de r Mensch zuletz t vo n alle n Kreature n geschaffe n sei, mi t de m Gedanken : e r sollt e durc h sei n plötzliche s Erscheine n de n 1 Di e Übertragun g is t deutlic h be i Philo , D e op . mund i 88 p. 21 ήνίοχον δ ή τιν α και κυβερνήτη ν εφ ' όστασι ν ό ποιητής έδημιούργε ι τό ν άν νρωπον, ίν α ήνιοχ ή κα ι κυβέρν α τ α περίγεια ζώω ν κα ι φυτώ ν λαβώ ν τη ν έπιμέλεια ν οί ά τι ς ύπαρχο ς το υ πρώτο υ κα ι μεγάλο υ βασιλέως. 2 4Mak k 7 1-3 . Der Daimo n al s Steuerman n be i Aristoteles , Eth . Eudem . p . 1247 a οίον πλοιο ν κακώ ς νεναυπηγμένο ν άμεινο ν πολλάκι ς δ ε πλεϊ , άλλ ' ο υ δι ' αυτό , άλλ ' οτ ι έχε ι κυβερνήτην αγα νόν, άλλ ' ούτο ς ευτυχώ ν τ óν δαίμον ' έχε ι κυβερνήτη ν αγα νόν. 3 Philo , De migr. 67 p. 446 πορεύεται δε ό άφρων δι' αμφοτέρων, υμο ύ τε και επιυμίας , άεί μηδέν α διαλείπω ν χρόνον , τον ήνίοχο ν και βραβευτή ν νου ν άποβαλώ ν ό δ' ενάντιο ς τούτ ω θυμόν με ν και έπιθυμία ν έκτέτμηται, κυβερνήτην δε έπιγέγραπται λόγον θείον . . .; vgl. auc h Leg. all . III 223 f., zitier t S . 176 A. 1. Vgl. ferne r Philo , Quo d det . pot. ins. sol. 5 3 p. 20 1 έγχαλινωθήναι (die αΐσθησις) δ έ υπ ό νο υ κυβερνά ν κα í ήνιοχεΐ ν τά ς άλγου ς ε ν ήμϊ ν δυνάμεις επισταμένο υ und ebend a 23 p . 19 6 (von de r διάνοια) έπιστομίζω ν ταΐ ς το υ συνει ­ δότος ήνίαι ς το ν . . . δρόμον γλώττη ς έπέσχεν . 4 Lucretius , De reru m natura , illustrier t di e Bewegun g de s Körper s bei m Gehen , die durch Geist und Willen des Menschen, aber auch durch die in den Körper eindringende Luft zustand e kommt , mi t folgende m Gleichni s IV 860ff. Briege r (898 ff.): nec tarne n illud i n his rebus mirabil e constat, / tantula quo d tantu m corpu s corpuscul a possun t / contorquere, e t onu s totu m converter e nostrum. / Quippc etenim ventu s subtil i corpor e tenvis, / trudit agen s magna m magn o molimin e navem , / et manu s una regit quantovi s impete eunte m / atque gubernaclu m contorque t quolibe t unum . Vgl. ferne r Stobaeu s III p. 493 Hense (XVII, 17 ) Αρίστιππου' κρατεί ηδονής ούχ ό άπεχόμενος, αλλ' ό χρώμενος μεν, μή παρεκφερόμενο ς δ έ ώσπε ρ κα ι νεώ ς κα ι íππου ού χ ό μ ή χρώμενος , άλλ ' ό μετάγω ν οπο ι βούλεται. — Plutarch , Quom . adol . poet . aud . deb . 12 , p . 33 F ,,τρόπος έσ ν ό πείθων το υ λέγοντος, ο ύ λόγος.' ' κα í τρόπο ς με ν ού ν κα í λόγο ς ή τρόπο ς δι α λόγου καθάπερ ίππεύ ς δ ι χαλινού κα ι δι α πηδαλίο υ κυβερνήτης , ουδέ ν ούτ ω φιλάνθρωπο ν ουδ έ συγγενέ ς έχούση ς τ ής αρετής όργανο ν ώ ς τ óν λόγον . — Theophylactu s Simocatt a (7 . Jh. n . Chr.) , Ep . 70 ήνίαις και μάστιξ ι τους ίππου ς ί νύνομεν και ναυτιλλόμεθα πή μέν τοις ιστίοι ς τή ν ναύνέκπετάσαντες, πη δέ ταΐς άγκύραι ς χαλινώσαντες καθορμίζομεν ούτ ω κυβερνητέον καί τήν γλώτταν, Ά ς ί ο ε . Hier finde n wi r als o be i eine m späte n Zeuge n dieselb e optimistisch e Anwendun g de r Bilder au f di e Herrschaf t übe r di e Zunge , di e ma n auc h i n Ja k 3 eigentlich erwarte n sollte. Vgl . auc h di e Parallelisierun g vo n Steuermann , Wagenlenkc r un d Arz t mi t de m König Di o Chrys . 4 2 5 . Ebenso komm t Philo , Leg . all . II 10 4 von de m Reiter , de m Sinn ­ bild dessen , de r di e Leidenschafte n bändigt , au f de n Steuerman n —- das Bil d un d sein e Verarbeitung is t hie r durc h L x 15 1 bedingt . Übe r di e laude s homini s al s Topo s vgl . K. Reinhardt , Kosmo s un d Sympathi e 1926, 142f. Zu m Wagenlenke r vgl . noc h R . Eisler, Orphisch-dionysische Mysterien-Gedanken in der christlichen Antike 1925, 94A.1.

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Erklärung

andern Lebewese n Schrecke n einflöße n un d s o di e Herrschaf t übe r si e erlangen; al s Beispie l diese r Herrschaf t wir d de r Reite r genannt , de r selbst da s mutigst e alle r Tier e z u zähme n weiß 1 . Di e Erschaffun g de s Menschen a m End e de r ganze n Reih e göttliche r Schöpfungsakt e beein ­ trächtige abe r di e Stellun g de s Menschen nicht , s o fährt Phil o fort , den n Gott hab e de n Menschen al s Wagenlenke r un d Steuerman n de r irdische n Dino-e geschaffe n — und dies e habe n ihre n Plat z hinte n au f de m Schiff , jene hinte r de n Zugtieren , s o wie de r Mensch a m End e de r Schöpfungs ­ reihe steht 2. Nu n bring t auc h unse r Verf . da s Bil d vo n de r Bezähmun g der Tiere i n v. 7, und wir erkannte n bereits , da ß auc h v. 3 und 4 eigentlich diesen optimistische n Sin n erwarte n lasse n (vgl . Theophyl . Simocatt a S.230 A . 4): wie Reite r un d Steuerman n mi t kleine n Mitteln groß e Wir ­ kung ausüben , s o könne n auc h wi r mi t de m Geis t unsere n ganze n Lei b beherrschen — und nicht di e pessimistische Deutung , di e der Zusammen ­ hang, wi e e r jetz t lautet , verlangt : solc h ein e Herrschaf t de s Kleine n übe r das Groß e üb t auc h di e Zung e i n unsere m Leib e aus . Wi r dürfe n als o vermuten, da ß di e B i l d e r i n v . 3.4.7 u r s p r ü n g l i c h eine r o p t i m i s t i ­ schen D a r s t e l l u n g vo n de r H e r r s c h a f t de s M e n s c h e n e n t ­ s t a m m e n ; mi t diese r Hypothes e wär e di e Formulierun g vo n v . 3 und 4 erklärt, di e so gar nicht auf die kommenden pessimistischen Ausführunge n hinweist un d di e eine n Tei l de r Auslege r wenigsten s i n v . 3 zu eine r optimistischen Deutun g veranlaß t hat . Un d auc h fü r di e pessimistisch e Wendung, di e unse r Tex t de n Bilder n gibt , mein e ic h wenigsten s Vor ­ stufen i n der stoische n Tradition z u erkennen. Phil o redet Legum allegori a III 22 3 f. davon , da ß de r Geis t da s Lebe n de s Menschen beherrsch e wi e Wagenlenker un d Steuermann ; wen n e r abe r de r Sinnlichkei t weiche n müsse, dan n entbrenn e de r Geis t un d e s entsteh e ein e Feuersbrunst , wi e sie Moses Nu m 21 30 geschildert habe 3. Un d Plutarch führt i n de m Buc h 1 D e op . mund i 86 p. 21 και μ ήν τ ό γ ε θυμικώτατο ν ζώο ν ΐππο ς ραδίω ς [άγεται ] χ α λιναγωγηθείς . . . 2 D e op. mund i 8 8 p . 21 μάρτυρες δ ' ηνίοχο ι κα ι κυβερνητα ι ο ι μέ ν γα ρ ύστερίζοντε ς των υποζυγίω ν κα ι κατόπι ν αυτώ ν εξεταζόμενο ι ή άν έθέλωσι ν αυτ ά άγουσ ι τω ν ηνίω ν ένει ­ λημμένοι . . . οι δ ' α ύ κυβερνητα ι πρ óς τ ό τη ς νεώ ς εσχατο ν χωρίο ν πρύμνα ν παρελθόντε ς πάντων ως έπο ς ειπείν είσιν άριστοι των έμπλεόντων , άτε της νεώς κα í τω ν ε ν αύτη τη ν σωτη ­ ρίαν εν χερσί ταΐς αυτώ ν έχοντες . Die Fortsetzun g sieh e S . 229 Α. 1. Eine ander e Verwen­ dung de s Bilde s vo m Plat z de s Steuermanne s au f de m Hinterdec k Philo , D e praem . 51 p. 416. 3 Leg . all . III 223 ff. p . 131 f. ώσπερ ού ν άρχοντο ς μέ ν ηνιόχο υ κα í ταΐ ς ήνίαι ς τ ά ζώ α άγοντος η βούλετα ι άγετα ι τ ό άρμα , άφηνιασάντω ν δ έ έ κείνων κα ι κρατησάντω ν ό τε ηνίοχο ς κατεσύρη πολλάκι ς . . . και ναΰ ς εύθυδρομε ΐ μέν , ήνίκ α τώ ν οίάκω ν λαβόμενο ς ό κυβερνήτης ακολούθως πηδαλιουχεΐ , περιτρέπετα ι δ ' ότ ε πνεύματο ς εναντίο υ περιπνεύσαντο ς τ η θαλάττ η ό κλύδω ν ένώκησεν , ούτω ς έπειδά ν μέ ν ό τη ς ψυχή ς ηνίοχο ς ή κυβερνήτη ς ό νου ς άρχ η το υ ζώου όλο υ . . ., ευθύνεται ό βίος , ότα ν δ έ ή άλογο ς αΐσθησι ς φέρητα ι τ πρωτεία , σύγχυσι ς καταλαμβάνει δειν ή . . . τότε γάρ , ε ι δε ι τάληθέ ς ειπείν , έμπίπρατα ι φλεγόμενο ς ό νους, τώ ν αισθήσεων τη ν φλόγ α έγειρουσώ ν τ ά αισθητ ά ύποβεβλημένων. κα ι Μωυση ς μέντο ι δηλο ΐ περ ί της τοιαύτη ς έμπρήσεως , ή γίνετα ι δι ά τώ ν αισθήσεων , το υ νου, όταν λέγη ,,κα ί α ϊ γυναίκε ς έτι προσεξέκαυσα ν πυ ρ ε ν Μωάβ. " Auch D e spec. leg . I V 7 9 p . 348 heißt es : e t τις ού ν

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J a k 3:3.4

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von de r Geschwätzigkei t aus , da s Wor t se i nich t — wie ei n Schif f durc h Taue un d Anker — aufzuhalten, wen n e s einmal de n Hafe n (de s Mundes) verlassen habe ; vielmeh r e s eil e for t un d werd e Ursach e eine r große n Gefahr, die , wi e de r nu n zitiert e Euripides (Nauck III Frgm. 415) sagt, mit eine r Feuersbruns t z u vergleiche n sei 1 . Als o wir d be i beide n Schrift ­ stellern ein e pessimistisch e Wendun g mi t de m Bil d vo m Feue r illustriert , demselben Bild , da s auc h unse r Auto r v . 5 und 6 zum selbe n Zweck e braucht. E r schein t als o auc h hie r vo n de r T r a d i t i o n a b h ä n g i g zu sei n un d somi t all e di e g e n a n n t e n B i l d e r ü b e r n o m m e n , ja v i e l l e i c h t eine m b e s t i m m t e n Z u s a m m e n h a n g e n t l e h n t z u haben, desse n Rekonstruktion un s natürlich unmöglich ist, desse n Postu ­ lierung un s abe r gewiss e Unklarheite n un d unvermittelt e Übergäng e i n unserem Tex t restlo s erklärt . Beide Bilde r werde n a n einige n de r genannte n Belegstelle n nu n auc h mit denselbe n Motiven un d mi t ähnliche n Worte n ausgeführt . Dies e Tat ­ sache bestätig t di e Annahme eine s Zusammenhangs 2 un d liefer t geleeent lieh auc h eine n Kommenta r z u de n Worte n unsere s Jak-Textes . Ich notier e folgend e Übereinstimmungen . Di e lenkend e un d leitend e Tätig ­ keit vo n Reite r un d Steuerman n wir d be i J a k mi t μετάγειν und εύθύνειν be­ zeichnet; ebens o findet sic h εύθύνειν bei Philo , Abr . 70, Confus. 115, Leg. all . III 224 , κατευθ-ύνειν bei Di o 12 3.4, Sextus , Adv. Math. IX 2 7 und wiede r Philo , Decal. 60, ίνύνειν Theophylakt, Ep . 70, ferner κατάγειν bei Sextu s a . a . O . , μετάγειν Stobaeus III p. 493, άγειν bei Philo , Opif . 88, Leg. all . 223. Den Worten τους χαλινού ς βάλλομε ν bei J a k entsprich t χαλινόν έντίΟ-ησ ι Philo, D e agr. 69, De spec. leg. IV 7 9 und χαλινόν έμβάλτ ) Xenophon, D e r e equ . 6 7 ; μή μέτρα, ταΐς όρμαΐ ς ορίζει μηδ έ χαλινον ώσπε ρ τοι ς άφηνιασταΐ ς ΐπποι ς έντ νησι . . . λήσεται δια τον άφηνιασμόν έξενεχθείς οία υπό άρμάτων ήνίοχος εις φάραγγας ή βάραήρα δυσαναπόρευτα und i n IV 8 3 wird dan n di e Begierd e mi t eine m Feue r verglichen , s . unte n z u 3 5. 6. Ähnlich heiß t e s D e decal . 49 p. 188 von denen , di e de n Gesetze n nich t gehorchen : όσοι δ' άφηνιασταί , καιόμενοι και κατακαιόμενοι διατελοΰσι ν υπό των ένδο ν επιθυμιών — auch hier wieder da s Nebeneinande r beide r Bilder ! Di e Ursach e ihre r Verbindung wir d unte n bei de r Erklärun g vo n 3 5 . 6 nähe r untersucht . 1 Plutarch , De garrulitat e 10, Moralia ρ. 507 AΒ νεώ ς με ν γα ρ άρπαγείση ς υπ ό πνεύ ­ ματος επιλαμβάνονται , σπείραι ς κα ι άγκύραι ς τ ó τάχο ς άμβλύνοντες * το υ λόγο υ δ ' ώσπε ρ ε κ λιμένων έκδραμόντο ς ούδ ' έστιν όρμος ούδ' άγκυροβόλιον, άλλα ψόφω πολλω και ήχω φερόμενο ς προσέρρηξε κα ι κατέδυσε ν ε ις μέγα ν τιν ά κα ι δεινό ν τον φθεγξάμενο ν κίνδυνον . 'μικρού γά ρ εκ λαμπτηρος δαίο ν λέπα ς / πρήσειεν α ν τις " κα ι προ ς άνδρ ' ειπώ ν ενα , / πύοιντ 1 α ν αστο ί πάντες'. 2 Vo n Übereinstimmungen , welch e unsere n Jak-Tex t nich t angehen , merk e ic h di e folgenden an . Da ß de r Steuerman n da s Schif f lenkt , obwoh l e r a m äußerste n End e seinen Plat z hat , wir d be i Aristoteles , Quaest . mech . 5 und Philo , D e opif . 88 betont; die hemmend e Tätigkei t de s Anker s wir d i n bezug auf di e Red e zu m Vergleic h heran ­ gezogen Plutarch, De garrulitat e p . 507A un d Theophylak t Simocatta , Ep . 70. Philo sagt D e agr . 69 vom Steuermann : εφ' ου ς επείγετα ι παραπέμπε ι λιμένα ς und D e opif . 86 vom Reiter : εις ού ς α ν έπείγητα ι γίνε σ ναι τόπους εκείνος ; wörtlich berühre n einande r di e Stellen Sextus , Adv. math . I X 2 7 άμα τ ω νεάσασί)αι πυρρ ώεν ναυ ν . . . συνίησιν ότ ι έστ ι τις ο κατευθύνω ν ταύτη ν und Cicero , D e nat . deoru m Π § 87 cumque procu l cursu m navigii videris , no n dubitare , qui n id ratione atqu e art e moveatur . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

die Kleinhei t de s Mittel s wir d bei m Züge l erwähn t Sophokles , Ant . 477, beim Steuer Aristoteles , Quaest . mech . 5 und a n unsere r Stelle ; di e widrige n Wind e nennt J a k , u m di e Mach t de s Steuermann s z u behaupten , Philo , Leg . all . III 223, um si e fü r solche n Fal l z u verneinen , Vo r alle m abe r is t charakteristisch , wie de r frei e Will e de s Lenkende n geschilder t wird . I n Ps . Arist., D e mund o 6 p. 4 0 0 b heiß t e s : πάντα κινε ί κα ί περιάγει , õπον βούλετα ι κα í όπως , Philo sag t ή βούλετα ι Leg. all . III 22 3 und η α ν έ í έ λ ω σ ι ν Opif. 88, Aristipp be i Stobaeu s III p. 49 3 οποί βούλεται , Lucretius 904f . quantovi s impet e und quolibet . De m allen entsprich t i n unsere m Text e οπού ή ορμ ή το υ εύθ-ύνοντο ς βούλεται . Durch diese Parallele n is t de r Sin n vo n ορμή sichergestellt: gemein t is t de r Will e de s Lenkenden (vgl . ff: voluntas, m v u l g : impetus), nicht de r mechanisch e Druck , den e r ausübt .

Wenn ma n beid e Vers e übersieht , wir d da s vorangestellt e ίππων nicht befremdlich erscheinen ; da s Wor t gehör t z u στόματα, weil e s au f dies e Verbindung ankommt , nich t z u χαλινούς. Von de n „wilde n Winden " war soebe n di e Rede ; Ja k ha t si e i m Gegensat z z u Phil o durchau s i m optimistischen Sin n betont: trot z der Größe de r Schiffe , trot z des Wehen s der Wind e — das „winzig e Steuer " behäl t di e Herrschaft . S o sin d wi r bis an s End e vo n v . 4 einer optimistische n Deutun g gewärtig , un d e s is t kein Wunder , da ß wi r be i Oe c lesen : το γα ρ „ούτ ω κα ί ή γλώσσα " τοΰτ ο σημαίνε!., οτ ι ούτω ς οφείλε ι κα ί ή γλώσσ α μετάγεσθ-α ι τ ω όρθ ω λόγ ω άλλ ' ο ύ τούτο ποιεΐν δ ποιεί1 . Es kling t auc h hie r di e alt e optimistisch e Bedeutun g der Bilde r durch , di e wir au s ihre r Geschicht e erschlossen . Und doc h is t dies e Bedeutun g fü r unsere n Tex t abzulehnen , wi e V. 5a zeigt. J a k ha t di e B i l d e r u m g e t ö n t : nich t de r M e n s c h , nich t der L o g o s is t de r L e n k e r , sonder n di e Zunge . Freilic h kling t e s immer noc h neutral , wa s e r vo n ih r aussagt : μεγάλα αύχε ΐ — um de s Gegensatzes z u μικρόν μέλο ς willen bevorzug e ic h dies e Schreibun g —, aber di e folgende n Ausführunge n gebe n de m neutrale n Wor t ein e pessi ­ mistische Deutung : schlimme Ding e sind's , dere n di e Zung e sic h rühmt . Die Tatsache, da ß man bis v. 5 a einschließlich nich t zu der pessimistische n Deutung gezwunge n ist , ha t di e erwähnt e Differen z unte r de n Erklärer n veranlaßt: ein Teil de r Interprete n exegesier t daru m v . 3 nach v . 2 — wir müssen di e Zung e lenke n wi e da s Pfer d — und such t auc h v . 4.5 a den 1 Charakteristisc h fü r di e Schwierigkei t de r Stell e is t di e ander e Erklärung , di e Oe c neben de r zitierte n bucht : e s könnt e jeman d fragen , s o mein t er , τις κόπο ς μικρό ν ούτ ω κυβερνήσαι μέλος ; ή τι ς ή άπ ο το υ ελαχίστο υ γενησομέν η βλάβη ; darauf antwort e Ja k mi t den Bilder n vo m Zügel , Steue r un d Funken ; dies e Erklärun g nimm t als o di e Parallelitä t der dre i Bilde r an . I n di e Sammlunge n de s Thcop h un d de r Caten e is t nu r di e obe n zitierte Auslegun g übergegangen . Auc h Bed a ha t v . 3 nach v . 2 interpretiert, v . 4 aber auf die mentes hominum allegorisiert un d — je nach der verschiedenen Art der Leitung —■ μεγάλα αύχε ΐ v. 5 auf Gute s wi e Böse s gedeutet . Dagege n ha t Cassiodo r de n pessimisti ­ schen Sin n auc h de r erste n Bilde r energisc h herausgearbeitet : nam sicut freni s equos , naves gubernaculis regimus , magna s aute m Silva s modic o ign e succendimus ; it a e t lingua nostr a parvum quide m membru m est , se d magn a exultation e dilatatu r (diese s quidem steh t übrigen s auc h i n s vulg , abe r nich t i n f f m).

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Jak 35.6

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neutralen Sin n abzugewinnen : Große s vollbring t da s klein e Steue r un d auch das kleine Glied. S o wird dem Gefühl sei n Recht, daß hier noch nicht von schlechte r Wirkun g de r Zung e di e Red e sei . Ic h glaub e abe r gezeig t zu haben , da ß jen e Deutun g vo n v . 3 nach v . 2 unzulässig un d da ß diese s Gefühl nu r zu m Tei l berechtig t ist . De r Zusammenhan g unsere s Texte s wird vo n de r andere n Grupp e de r Exegete n richti g erkannt , di e a l l e B i l d e r au f di e s c h l i m m e Herrschaf t de r Z u n g e b e z i e h e n ; di e Tatsache aber , da ß dies e Beziehun g i m Tex t nich t frühe r zu m Ausdruc k gelangt, glaub e ic h au s de r Geschicht e de r Bilde r befriedigen d erkläre n zu können : J a k ha t hie r T r a d i t i o n s g u t a u f g e n o m m e n , e s abe r nicht r e s t l o s i n seine m Sin n v e r a r b e i t e t . Kei n Wunder , da ß ma n schon frühzeiti g z u ändern suchte , was e r noc h stehe n ließ: vielleicht wil l die Schreibun g μεγαλαυχεΐ ß20 N KL un d di e Mehrzahl ) bereit s eine n Tadel zu m Ausdruck bringen , siche r gil t da s wohl vo n de r Lesar t exulta t (Codex Fuldensis de r vulg) un d ebenso von de r Übersetzun g es t magnilo ­ qua m ; ff dagege n ha t gloriatur 1 . VV. 5b . 6 folgt ei n dritte s Bild: ei n kleine s reue r verma g eine n große n Wald z u entzünden . Die s is t zweifello s de r Sinn ; trotzde m brauch t ma n nicht, wi e di e Koinezeuge n sam t eine m Tei l de r ägyptische n (Α* Ψ ) ολίγον (ff: pusillu m ignis, m: parvus ignis , s vulg: quantus ) z u lesen ; ein e solche offenbare Verdeutlichung de s Wortspiels ist nicht nötig; die gegen ­ sätzliche Bedeutung vo n ήλίκος ,,wie klei n — wie groß" ist gerade reizvol l und wird auc h durc h Parallele n gesichert 2, ύλη muß dan n u m de s Gegen ­ satzes wille n möglichs t anschaulic h gefaß t werden ; als o siche r nich t „Brennstoff un d wege n ήλίκος auch nich t „Holz" , sonder n „Wald" , zumal d a di e Geschicht e de s Bilde s dies e Bedeutung ; rechtfertigt 3. Wichtige Date n diese r Geschicht e habe n wi r bereit s kennengelern t (S. 230 A. 3): Philo beschreib t mi t de m Bild e vo m Wagenlenke r un d Schiff de n guten Zustand de s Menschen, bei de m di e Vernunft regiert ; zu r Schilderung de s Gegenteil s abe r gebrauch t e r da s Bil d vo m Feuer . Auc h an andere n Stelle n komm t Phil o vo m eine n auf s andr e Bild ; un d de n gleichen Fal l konnte n wi r be i Plutarch feststellen (S . 231 A. 1). Die Be ­ deutung de s Bilde s vo m Feue r erklär t dies e Zusammenhänge ; wi e S t e u e r m a n n un d W a g e n l e n k e r t y p i s c h e I l l u s t r a t i o n e n s i n d für di e H e r r s c h a f t de r V e r n u n f t , s o w i r d de r F e u e r b r a n d i n der D i a t r i b e g e r n g e b r a u c h t , u m da s R e g i m e n t de r L e i d e n ­ schaft un d de r B e g i e r d e d a r z u s t e l l e n . Ic h seh e hier , w o e s sic h Di e Allitcratio n μικρόν μέλο ς μεγάλ α ist vielleich t beabsichtigt , vgl . Einleitun g § 5. ήλίκο ς „wie klein " Lucia n Hcrmotimu s 5, Epiktet I 1226. Ei n gute s Beispie l biete t Philostratus, Vit a Apolloni i II II 2 , w o Dami s vo n de m 13jährige n Knaben , de r eine n Elephanten z u lenke n weiß , bewundern d sagt : το γ άρ νηρίω τηλι,κούτ ω έτπτετάχθαί . τηλικόνδ5 δντ α . . . δαιμόνων εμοιγ ε δοκεΐ . 3 L . Ε. Elliott-Binns, The Meaning o f ύλη in Jas. III 5 , NT S 2 , 1956 , 48—50, bringt sprachliche un d sachlich e Argument e dafü r bei , da ß ehe r a n Gebüsc h un d Gestrüp p als a n Wal d i n unsere m Sinn e gedach t sei . 1

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Erklärung

um den traditionellen Gebrauc h de s Bildes in einer bestimmten Bedeutun g handelt, vo n seine r Verwendun g i n andere m Sinn e a b un d möcht e auc h gelegentlichem poetische n Gebrauch 1 nich t allzuvie l Bedeutun g zu ­ messen. Wiede r sin d e s abe r Plutarch und Philo , di e de n Gebrauc h de s Bildes zu r Charakterisierun g de r Leidenschaf t bezeugen ; jene r betont , daß j e nach de m Material de r Funk e genähr t ode r gelösch t werde 2 ; diese r schildert da s Umsichgreife n de r Flamm e i m Holz 3 — beide abe r wolle n 1 Pindar , Pyth. Ill 3 6 f. P s 119(120)3.4. Weitere Beispiel e Roßbroich , D e Pseudo ­ Phocylideis, Diss . Münster 1910, 8 0 f. 2 Plutarch , Coni. praec . 4 p. 138 F ώσπερ τ ο πυ ρ έξάπτετα ι μ έν ευχερώ ς ε ν άχύροι ς και θ ρ υ αλλ ί δ ι κα ι νριξί λ α γ φ α ι ς , σβέννυτα ι δ έ τάχιον , άν μ ή τίνο ς ετέρο υ δυναμένο υ στέγειν άμ α κα ι τρέφει ν έ π ι λ ά β η τ α ι , ούτ ω το ν απ ό σώματο ς κα ι ώρα ς όξύ ν έρωτ α τώ ν νεογάμων άναφλεγόμενο ν δε ι μ ή διαρκ ή μηδ έ βέβαιο ν νομίζειν , άν μ ή περ ί τ ό ήθο ς ιδρυθεί ς και το υ φρονοΰντο ς άψάμενο ς έ'μψυχο ν λάβ η διάθεσιν . Daß dies e relati v optimistisch e An ­ wendung de s Bilde s au f di e ehelich e Lieb e doc h hervorgegange n is t au s de r pessimisti ­ schen Beziehun g au f unedl e Affekte, zeig t di e Stell e D e cohib . ir a 4 p. 454Ε F, w o gan z ähnliche Ausdrücke , abe r i n eine r de m Verglichene n konformere n Weise , gebrauch t werden: καθάπερ ού ν τή ν φλόγ α νριξί λ α γ ω α ι ς ά ν α π τ ο μ έ ν η ν κα ι θ ρ υ α λ λ ί σ ι κα ι σ υ ρ φ ε τ ώ ράδιό ν έ σ τ ι ν έ π ι σ χ ε ΐ ν εά ν έ π ι λ ά β η τ α ι τώ ν στερεώ ν κα ι βάθο ς εχόντων , τάχυ διέφ νειρε κα ι συνεΐλε ν ,,ύψηλόν ήβάσασ α τεκτόνω ν πόνον" , ώς φ η σι ν Αισχύλος · ούτως ό τω θυμ ώ προσεχώ ν ε ν αρχ ή κα ι κατ ά μικρό ν ε κ τίνο ς λαλιά ς κα ι βωμολοχία ς συρφετώδου ς ορών καπνίζοντ α κα ι διακαόμενο ν ο υ μεγάλη ς δεΐτα ι πραγματεία ς . . . και γά ρ τ ό πυ ρ ό μή παράσχων ύλη ν εσβεσε . Dazu komm t noc h de r Vergleic h de r Wirkun g de s Worte s mi t der Feuersbruns t i n de r S . 231 A. 1 zitierten Stell e D e garrulitat e 10.— Hierhergehört auch Ps . Lukian, Amore s 2 πυρί γά ρ ο ύ σβέννυτα ι πυ ρ (von de r Licbesleidenschaft ) un d wahrscheinlich da s Fragment de s Epikureers Diogenes von Oinoanda (2. oder 3. Jh. n. Chr.) 383ff. p . 46 William και σπιν[θήρι ] μεικρ ώ πάν υ τη[λικό]νδ ε έπεξάπτετα ι [πυρ , ή]λίκον κατα ­ φλέ[γει λ]ιμένα ς κα ι πόλεις . [δυσε]πιλόγιστο ς δ έ έσ[τ ι το]ΐ ς πολλοί ς ή τώ ν [ψυχι]κώ ν τού ­ των ύπερΓονή ] παθών . 3 Philo , D e spec. leg . I V 8 3 p . 349 ή επιθυμί α δι ' όλης άττουσ α τή ς ψυχή ς ουδέν ουδέ τό βραχύτατον απαθέ ς αυτή ς έα , μιμούμεν η τή ν έ ν ά φ θ ό ν ω ύλ η πυρό ς δ ύ ν α μ ι ν έξάπτε ι γάρ και αναφλέγει , μέχρι ς α ν διαφαγοΰσ α πάσα ν αυτή ν έξαναλώσ η (in § 90 folgt dan n ein e Aus­ führung übe r di e Zunge!) ; D e decal . 49 p. 188 όσοι δ ' άν άφηνιασταί , καιόμενοι κα ι κατα ­ καιόμενοι διατελοΰσι ν ύπ ό τώ ν ένδο ν έπιυμιών , α ι φλογό ς τρόπο ν πορθήσουσ ι το ν σύμπαντ α τών εχόντω ν βίον ; 173 ρ. 208 διαφεύγει γά ρ ουδέν , ώς κα ι πρότερο ν ελέχθη , τή ν έπιθυμίαν , άλλ' οί α φλό ξ έ ν ύλ η ν έ μ ε τ α ι δαπανώσ α πάντ α και φθείρουσα . Hierher gehör t woh l auc h was D e somnii s II 9 3 p. 671 im Anschlu ß a n Ge n 37 8 vo n de m προστάτης τή ς κενή ς δόξης gesagt wir d ούπω γά ρ ίσχυκότ α όρώσι ν αυτόν , ού χ ώ ς φλόγ α ήμμένον τε και λάμποντα έν ά φ θ ό ν ω ύλ η νεμόμενον , αλλ ' έθ ' ώς σπινθήρα έντυφόμενον . . . und endlic h die offenba r verderbte Stell e Vit a Mos. II 5 8 p. 143: Die Sodomite n fache n di e ήδοναί und έπιθυμίαι durch reichlich e Zuwendunge n a n ώσπερ φλόγ α λ α σ ί ω ύλ η κεχυμένη . Wenn λασίω zu lese n is t (Coh n änder t i n seine r Übersetzun g z u έλαίω), dann wär e ύλη hier wi e be i Jak de r Wald ; sons t wird ma n da s Wor t i n diese n Stelle n mi t „Holz " übersetzen . Trotz ­ dem is t ei n Zusammenhan g zwische n de n angeführte n Texte n untereinande r un d mi t dem unsere n nich t z u bestreiten ; e s komm t i n de r Geschicht e solche r Wendunge n auc h sonst vor , da ß da s Wor t beibehalten , de r Sin n abe r variier t wird . Vo n de m τόπος der Diatribe über di e Begierde is t wohl auc h di e Mahnung be i Ps. Phokylidcs 143 f. abhängig , das Bös e gleic h i m Anfang niederzuschlagen , wei l e s sons t u m sic h greife : άρχόμενον τό κακόν κόπτειν , έλκο ς δ ' άκέσασθα ι ε ξ ολίγο υ σπινθήρο ς ά θ έ σ φ α τ ο ς αϊ νεται ύλ η ( = der Wald). Wi e auc h di e Abhängigkei t i m einzelne n vorgestell t werde , dies e Zeugniss e sichern di e Erkenntnis , da ß e s auc h i n jüdische r Morallehr c eine n festgeprägte n τόπος dieses Inhalt s gab .

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Jak3j.G

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damit Art und Gefah r de r Leidenschafte n darstellen . E s ist ohn e weitere s glaublich, da ß ma n gelegentlic h — bei Jude n vielleich t i m Anschlu ß a n Sir 28221 — wie ander e Äußerunge n de s πάθος so auc h di e Wirkun g der Zung e mi t eine m Brand e vergliche n hat ; di e S . 231 A. 1 z itierte Stelle au s Plutarch De garrulitat e gibt , ohn e di e Zung e ausdrücklic h z u erwähnen, diese n Gedanke n wieder . Un d wen n wi r be i eine m späte n jüdischen Zeugen , i m Midrasch Rabba , dies e Verwendung de s Bilde s an ­ gedeutet finden 2, s o kann das auf jenes Vorbild Si r 2822 zurückgehen, kan n aber auc h mi t Einflüsse n de r jüdische n Diatribe zusammenhängen, wi e sie Phil o bezeugt . Fü r di e Bilderreihe , di e Ja k benutzte , dürfe n wi r dan n etwa diese n Inhal t voraussetzen : di e Herrschaf t de s Mensche n übe r di e Triebe wurd e mi t de n Bilder n vo m Pfer d un d vo m Schif f — in ihre r optimistischen Durchführun g — geschildert, vielleich t auc h mi t de r Herrschaft de s Menschen über di e Tiere parallelisiert (Ja k 3 7 ); dann wurd e mit de m Bild e vo m Feue r da s Gegentei l ausgemalt , de r Zustand , i n de m der Geis t di e Führun g verlore n hat , i n de m di e Leidenschaf t (ode r schon ausdrücklich: di e Zunge ) da s Regimen t führ t — einen ähnliche n Über ­ gang vo n de r optimistische n zu r pessimistische n Betrachtun g habe n wi r ja bei Plutarch und Phil o beobachte n könne n (S . 230 A. 3 und S . 231 A. 1). Das Verständni s de r Bilde r verbürg t allerding s noc h nich t da s Ver ­ ständnis von V. 6, der in seiner gegenwärtigen Form zu den anfechtbarste n des Neue n Testament s gehört . Fü r di e Textgewinnun g dürfe n diejenige n Varianten ga r nich t i n Betrach t gezoge n werden , di e offensichtlic h Glät ­ tungen darstellen : s o de r Ausfal l vo n και am Anfan g de s Verses, nu r be i bezeugt, un d ebens o di e Verwandlun g de s Artikel s vo r σπιλοΰσα in και, in 8* 3. Abe r auc h ούτως nach αδικίας bei de n Koine-Zeuge n u.a . Si r 28-22 von de r Zunge : ου μ η κράτησ η ευσεβών , και ε ν τ η φλογ ί αυτής ού καήσονται. Wajjikr a Rabb a 1 6 zu Lev 14 4 (S . 10 6 der Übersetzun g v. Wünsche): R. Eleasa r sagte i m Name n de s R . Jos e ben Simeon : „Der Mensc h ha t 248 Glieder, vo n dene n einige liegen , einig e aufgerichte t sind ; di e Zung e abe r is t zwische n de n zwe i Kinnlade n eingesperrt, un d unte r ih r zieh t sic h ei n Wasscrkanal hin , un d si e is t vo n mannigfache n Falten umgeben . Kom m un d sieh , wieviel e Bränd e si e anzündet . Wen n da s i n diese m Zustande scho n de r Fal l ist , wa s würd e ers t geschehen , wen n si e aufrech t stände."- — Vgl. auc h Debari m Rabb a 5 zu D t 17 14, wo di e Schlange au f di e Frage , warum si e i n ei n Glied beiße , ih r Gif t sic h abe r i n all e Gliede r verbreite , antwortet : ,,Warum frag t ih r nicht de n Verleumder , de r i n Ro m steh t un d i n Syrie n tötet? " — · Ob di e Übertragun g der πάθΌς-Biider auf di e Zung e mi t eine r besondere n mythische n Bedeutun g de r Zung e zu erkläre n ist , schein t mi r zweifelhaft . H . Windisch ha t Th T 1918, 22 1 unsere Stell e mit eine r memphitische n Inschrif t (A . Erman , SB A 1911, 916fT.) zusammengebracht , nach de r Her z un d Zung e al s Götte r Tho t un d Horu s genann t werden . Abe r Windisc h bemerkt selbst , da ß di e Zung e hie r einfac h di e Funktio n de s Logo s hat . (Wunsche s Angabe ,,R . Jos e ben Simeon " ist z u berichtigen i n ,,R . Jos e be n Zimra" ; vgl . G . Kittel , Die Problem e de s palästinische n Spätjudentum s un d da s Urchristentu m 1926, 166 A.3.) 3 J n beide n Fälle n druck t Tischendorf de n K * Text! F r zieh t nu n ή γλώσσα als nach ­ gestelltes Subjek t z u de m ίδού-Satz in v . 5; aber ήλίκον πυ ρ muß Subjek t sein , wei l nu r dann de r Kontras t z u ήλίκην ύλη ν herauskommt. Di e Lesart και σπιλοΰσ α ermöglicht di e Verbindung vo n κανίσταται und σπιλοΰσα, aber auch dies dürfte glättend e Korrektu r sein . 1

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Erklärung

(Ρ 33) vermag ic h nich t ander s z u beurteilen ; z u deutlic h erkenn t ma n den Versuch, i n Anlehnung a n v. 5 Anfang de m spröde n Sti l Deutlichkei t zu verleihen , zuma l wen n ma n be i L u.a . noc h weitgehender e Überein ­ stimmung mi t v . 5 findet: ούτως κα ι ή γλώσσα καθίσταται . Der Text laute t also και ή γλώσσ α πυ ρ ό κόσμος τη ς αδικία ς ή γλώσσ α καθίσταται , ε ν τοι ς μέλεσιν ημών ή σπιλοΰσα . . . Die Erklärung ha t von all den alten und neue n Versuchen abzusehen , de n Ausdruc k δ κόσμος τη ς αδικία ς anders z u ver ­ stehen al s i n de m fü r Jude n wi e fü r Christe n selbstverständliche n Sinn : die bös e Welt 1 . Hen 48 7 heiß t e s gan z ähnlich , da ß di e Gerechte n „dies e Welt de r Ungerechtigkei t gehaß t un d verachte t haben " un d ebens o i m sogenannten Freer-Logio n (M k 16 14 W) ό αιών ούτο ς τη ς ανομία ς κα ι τη ς απιστίας (Hieronymos, C . Pelag . II 15 * hat dafü r saeculu m istud iniquitati s et incredulitatis ) υπό το ν σατανά ν έστιν . 1 Joh 5 19 sag t ό κόσμος δλο ς έ ν τ ω πονηρώ κείται, und der Hermes-Myste drück t Corp . Herrn. 64 den gleiche n Pessimismus s o aus : ό γα ρ κόσμο ς πλήρωμ α έστ ι τη ς κακίας . Mit diese r Erklärung erledige n sic h di e scho n vo n de n alte n Kommentatore n ge ­ machten Versuche, κόσμος anders z u interpretieren, entwede r = Schmuck — in de m Sinn : di e Zung e bemäntel t di e Ungerechtigkei t — oder — Inbegriff: universita s iniquitati s (vulg) , ein e Wel t vo n Boshei t (Luther 2 ). Kein Lese r würd e au s de m Ausdruck , de r al s Terminu s de r religiöse n Sprache fü r „di e arg e bös e Welt " s o eindeuti g war , ein e jene r beide n Bedeutungen herausgehör t haben . Z u verbinde n is t ό κόσμος τη ς αδικία ς mit de n folgende n Worten , un d zwa r al s Prädikatsnomen , da s i n diese m Fall de n Artike l verträg t (Blaß-Debrunner 11 § 273, 1) ; als Appositio n z u πυρ (Soden) würde e s schlecht passen , auc h würde κανίσταται ohne näher e Bestimmung z u farblo s sein . E s ergib t sic h als o diese r Sin n de s gegen ­ wärtigen Textes : „al s di e bös e Wel t stell t sic h di e Zung e unte r unser n Gliedern dar , sie , di e de n ganze n Körpe r befleck t . . . " Man wir d sic h dami t kau m zufriede n geben . I n de r Ta t gib t e s nu r wenige Vers e de s Neue n Testaments , welch e di e Annahm e eine r Text ­ \rerderbnis ebens o nahelege n wi e dieser . I m allgemeine n habe n di e Er 1 De r Geniti v is t Ersat z fü r da s Adjektiv, wi e bei m „ungerechte n Mammon" L k 16«» = I611 und bei m „ungerechte n Richter " L k 18e . Zu r Hebraismenfrag e sieh e Einleitun g S. 55; J . H.Moulton, Einleitun g i n di e Sprach e de s Neue n Testament s 1911, 113 . 2 Di e Erklärun g κόσμος = έγκαλλώπι,σμα findet sic h be i Isido r vo n Pelusium , MP G 78, Epistol. lib. I V 10 ; bei Oec, Theoph, i n de r Caten e un d i n de n Scholle n (i n diese n beiden i m Wortlau t Isidors) . S o nac h Ältere n A. Carr , Exposito r 7 . Ser. Vol . 8, 1909 , 318—325. Auch vo n Ewal d u.a . wir d si e vertreten ; abe r si e setz t ein e aktiv e Bedeutun g von κόσμος (vgl. Corp . Herrn . 9s ) vorau s = ό κόσμων, die i n unsere m Zusammenhan g unwahrscheinlich ist. Isidor und die Sammelkommentare biete n auch noch die Erklärun g κόσμος = πλήθος unter Hinweis auf Joh lio . Die andere der oben abgelehnten Deutunge n (κόσμος = universitas) wir d vo n Beda , abe r auc h vo n viele n Neueren , wie d e Wette , Hofmann, Beyschlag , Belse r vertreten , abe r si e hat , wi e gezeigt , de n terminologische n Gebrauch vo n κόσμος gegen sich . Un d di e nich t eindeutig e Stell e Pro v 176 a, au f di e man zu r Rechtfertigun g verweist , του πιστο ύ òλος κόσμος τω ν χρημάτων , του δ ε άπιστο υ ουδέ όβολός kann nicht s dagege n beweisen .

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klärer, di e de n Text ändern , a n de r erste n Hälft e Ansto ß genomme n un d die Worte bi s αδικίας gestrichen1. Abe r ein e Deutung z u de m knap p ange­ deuteten Bil d vo m Feue r v . 5 b wird ma n nac h 5 a zu erwarte n haben ; un d so möcht e ic h di e Wort e και ή γλώσσ α πυ ρ erhalten, zuma l d a di e Parti ­ zipien φλογίζουσα und φλογιζομένη sachlich gu t dara n anschließen . Auc h ή σπιλοΰσα δλον τó σώμα kann unbeanstande t bleibe n (gege n Spitta) , trotz­ dem das neue Bild auf den ersten Blick erheblich stört. Denn dieses „Bild " ist i n Wahrhei t ei n scho n rech t abgeblaßte r Ausdruck , de r di e Durch ­ führung de s Gleichnisse s vo m Feue r nich t z u sprenge n vermag ; z u ver ­ gleichen is t Test . Asser 27 τη ν ψυχή ν σπιλο ΐ (seil, ό πλεονεκτών ) κα ι τ σώμα λαμπρύνει . Als Zusat z müsse n dan n di e Wort e ό κόσμο ς bis ημών gelten. Entwede r handel t e s sic h u m zwe i Fremdkörper : ο κόσμο ς τ . ά . ist ein e erklärend e Gloss e z u υλη 2 , und de r Zusat z ή γλώσσ α καθίστατα ι έν τοι ς μέλεσι ν ημώ ν will andeuten , inwiefer n di e Zung e unser n ganze n Leib „befleckt" 3. Ode r all e ausgeschiedene n Wort e hänge n zusammen ; dann is t da s Ganz e woh l ebenfall s ein e Erklärun g z u σπιλουσα, in de r ό κόσμο ς als Subjekt , ή γλώσσ α aber al s Appositio n ode r tertiäre r Ein ­ dringling z u gelte n hat . De r Sin n de s Zusatze s würde i n diese m Fal l etw a der Übersetzun g be i m entsprechen: e t mundu s iniquitati s pe r lingua m constat in membri s nostris . Ein e diese r beide n Lösungen , jedenfall s abe r die Annahm e eine r Textverderbni s schein t mi r durc h di e formale n wi e materialen Bedenke n nahegelegt , di e de r gegenwärtig e Wortlau t de m Erklärer bereitet. Vgl. die grundsätzlichen Bemerkungen Einleitung S . 90t. Der Sin n de s Folgende n is t zweifello s dieser : di e Wirkun g de r Zung e (dargestellt durc h da s abgeblaßte Bildwor t σπιλουν) erstreckt sic h au f de n ganzen Körper , j a dies e Wirkun g (dargestell t durc h da s wiede r aufge ­ nommene Bil d vo m Feuer ) erstreck t sic h noc h weiter , au f da s ganz e Leben. Diese r weiter e Herrschaftsbereic h de r Zung e heiß t τροχός τη ς γενέσεως. Da sic h zeige n läßt , da ß diese r Terminu s τροχός τη ς γενέσεω ς ursprünglich i n eine r Wel t beheimate t ist , mi t de r Ja k nicht s z u tu n hat , so lieg t e s nahe , Übernahm e eine s feste n Ausdruck s fü r unser e Stell e vorauszusetzen4, φλογίζουσα bedeutet dan n einfac h di e Wiederaufnahm e 1 Spitt a erklär t si e überscharfsichti g al s i n de n Tex t gedrungen e Inhaltsangabe n vo n 3 1-12 ( ή γλώσσα πυρ ) und 3 13—412 (ό κόσμος της αδικίας) , Windisch urteil t i m allgemeinen : „Der ganz e Tex t is t verderbt. " 2 Vgl . sy v 8: e t lingua igni s est e t mundu s iniquitati s velut i silv a es t un d ff : e t lingua ignis saecul i iniquitatis. 3 G . A. va n de n Berg h va n Eysinga , Nieu w Theologisc h Tijdschrif t 1931, 303—320, erklärt di e Zung e i n diese m Sat z al s ein e Bezeichnun g de s membru m virile , kan n jedoc h für dies e Metapher Beleg e nu r au s andere n Kulturkreise n (z . B. Südslaven ) beibringen , außerdem einig e Kombinatione n au s mythologische n Vorstellungen . 4 G . Kittel , Di e Problem e de s palästinische n Spätjudentum s un d da s Urchristentu m 1926, 141—16 8 hat gezeigt , da ß da s Bild vo m Lebensrad vo n de r Mitte des 2. Jh.sn. Chr. ab au f palästinische m Bode n gebrauch t wird , un d de n Ja k al s Bewei s dafü r i n Anspruc h genommen, da ß die s auc h scho n 50—100 Jahre frühe r de r Fal l war . De n Ursprun g de s Bildes such t freilic h auc h e r außerhal b Palästinas , nämlic h i m Hellenismu s ode r — noch

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Erklärung

des Bilde s vo m Feuer , nich t etw a i n Verbindun g mi t τροχός ein neue s Bild, un d weder σπιλουν noch φλογίζειν nötigen de n Leser, sic h ein ganze s Gleichnis auszumalen . Richti g schein t da s Isido r vo n Pelusiu m z u emp ­ finden, wen n er , woh l unabsichtlich , di e beide n Verba vertauscht 1 , richtig empfinde t auc h Beda , wenn e r eine s durc h da s andere erklärt . U m die Herkunf t un d de n ursprüngliche n Sin n de s Terminu s τροχός τη ς γενέσεως hat sic h Ja k nich t weite r gekümmert ; Ähnliche s findet sic h be i Paulus, de r Ro m 839 die astrologische n Termin i ύψωμα und βάθος ver­ wendet, u m de n Himmelsrau m ode r vielmeh r di e i n ih m wohnende n Geister z u bezeichnen . Immerhin müsse n wir un s nach der Herkunf t de s Terminus umsehen , wen n wir wisse n wollen , wa s e r fü r Ja k bedeute n konnte . Auc h di e alt e Frage , o b τροχός ,,Kreis", „Rad", ob τρόχος „Lauf" zu lesen sei, läßt sich erst nach solcher Umschau entscheiden . Di e Bilder , mi t dene n Ekkl . 126 de r To d geschilder t wird un d unte r dene n auc h έως συντροχάσ η ό τροχός επί τόν λάκκον vorkommt, bringen übe r di e Vorgeschicht e unsere s Ausdruck s kein e Aufklärung ; ma n müßte denn ein e Entwicklung postulieren , von de r nicht s zu erkennen ist. Das aber is t nich t nötig ; den n di e Herkunf t de s Terminus au s andere r Sphär e is t offenbar. Mi t Rech t ha t ma n auf de n orphische n Gedanke n vo m Kreislau f de s Werdens und Vergehens verwiesen 2: di e Seele kann nicht untergehen und muß, solange si e nich t geweih t un d gereinig t ist , imme r wiede r au s de m Tod e z u neuem Erdendasein gebore n werden. Zie l der orphischen Weihen ist e s darum, Erlösung vo n diese m Schicksal , Befreiun g au s de m Kreislau f z u verleihen 3. wahrscheinlicher — in Indien . Vgl . auc h ZN W 41, 1942 , 80 ; A.Meyer, Da s Rätse l de s Jak 1930, 28 9 A. 2. Zu τρόχος τη ς γενέσεω ς vgl. auc h de n Bhavacakra , „da s Ra d de r Existenz", das al s Speichenra d bereit s zu r Symbolik de s ältere n Buddhismus gehört ; s o W. Kirfel , Symboli k de s Buddhismus , 1959 38—41 . Neuerdings mach t 1Q H XII5-8 früh­ zeitigen Gebrauc h de s Bilde s i n Palästin a wiede r wahrscheinlicher . Dor t erscheint , w o der Bete r de n gottgeordnete n Kreislau f (HSDlpn) von Tag un d Nacht un d Feste n besingt , auch de r Begrif f de r Geburte n de r Zei t (fiS 7 Ή/ΙΟ). 1 Isido r vo n Pelusium , MP G 78, Epist. II 158 : ή γλώσσ α κα νίσταται, έν τοι ς μέλεσι ν ήμών φλογίζουσ α όλο ν τ ο σώμ α κα ι σπιλοΰσ α τό ν τροχό ν τη ς ζωή ς ημών . Auch diese r Brie f Isidors ha t Caten e un d Scholio n gespeist . 2 A . Hilgenfeld , ZWT h 1873, 1 9 f. un d Einleitun g i n da s Neu e Testamen t 1875, 539 A. 2. Vgl. auc h E . Gräf e a.a.O . 45 A. 3 Vgl . vo r alle m di e Inschrif t au f de m Goldplättche n vo n Petelia , Inscr . Graeca e XIV 641 , lef. κύκλου δ ' έξέπτα ν βαρυπένί)εο ς άργαλέοιο , ίμερτο υ δ ' έπέβα ν στεφάνο υ ποσ ΐ καρπαλίμοισι. Ferner Proclu s i m Kommenta r z u Plato, Timaeu s V 330A III p . 296 Diehl: μία σωτηρί α τη ς ψυχή ς αύτ η παρ ά το υ δημιουργο ύ προτείνετα ι το υ κύκλο υ τη ς γ ε ν έ σ ε ω ς ά π α λ λ ά τ τ ο υ σ α κα ι τη ς πολλή ς πλάνη ς κα ι τή ς άνηνύτο υ ζωής , ή προ ς το νοερον είδος τή ς ψυχή ς αναδρομ ή κα ι ή φυγ ή πάντω ν τώ ν ε κ τή ς γενέσεω ς ήμΐ ν προσπεφυκότων ; und ρ. 297 Diehl: την ού ν πρώτη ν έξι ν κατ ά τη ν σχέσι ν άφεΐσ α τη ν προ ς πασα ν τη ν γένεσι ν και τ ο άλογο ν τ ο ποιού ν αυτή ν γενεσιουργόν , λόγω μέ ν κρατούσα το άλογον, νουν δέ χορηγούσα τή δόξη , πασα ν δ έ τη ν ψυχή ν ει ς τή ν εύδαίμον α περιάγουσ α ζωή ν απ ό τή ς περ ί τή ν γένεσι ν πλάνης, η ς κα ι ο ι παρ ' Όρφε ΐ τ ω Διονύσ ω κα ι τ ή Κόρ η τελούμενοι τυχεΐ ν εύχονται , κύκλο υ τ' α ν λ ή ξ α ι κα ι ανάπνευσ α ι κακ ό τη τ ο ς. Proclus z u Plato, Staat p. 11 6 Schoell II p. 33 9 Kroll: επειν' οτ ι κα ι ει ς τ ά άλλ α ζώ α μετάβασί ς έστ ι τώ ν ψυχώ ν τώ ν ανθρωπίνων , και τούτ ο διαρρήδη ν Όρφεύ ς άναδιδάσκει , όπηνίκ α α ν διορίζηται * ούνεκ ' αμειβομέν η ψυχ ή κ α τ ά κύκλ α χρόνοι ο ανθρώπω ν ζώοισ ι μετέρχετα ι άλλοθε ν άλλοι ς (vgl. auc h de n Inde x © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Diese imme r erneut e Wiederkeh r heiß t i n de n erhaltene n Texte n meis t κύκλος, aber a n eine r Stell e komm t auc h της γενέσεω ς τροχό ς dafür vor , allerding s i n Verbindung mi t de r Sag e vo n Ixion , de r zu r Straf e seine s Übermute s auf s Ra d geflochten wurde 1 . E s is t möglich , da ß sic h mi t diese r orphische n Vorstellun g gemein-griechische Bilde r vo m wechselvolle n Kreislau f ode r Radlau f de s Lebens verbanden 2 ; un d sicher , da ß di e entsprechende n Ausdrück e vo n jüdi ­ schen Autore n übernomme n wurden . Wahrscheinlic h vo n eine m ältere n Gnomiker entlehnt 3 is t de r Ver s Ps . Phokylide s 27 (fast = Orac. Sibyll . II 8 7 p. 31 Geffcken) κοινά πά νη πάντω ν ό βίο ς τροχός · άστατο ς όλβος . Und Phil o bemerkt D e somn . II 44 p. 66 4 zu de r goldene n Halskette , di e Joseph Ge n 41 4 2 der Ausgab e unte r κύκλος). Simplicius sieh e nächst e Anm . Klemen s Al. zitiert Strom . V 8 § 454f. zu den Worten de s Dionysius Thra x übe r da s ägyptische R a d symbol einige orphische Verse , i n dene n e s heiß t άλλα κυκλεΐτα ι πάντ α πέριξ , στήνα ι δ έ καθ' εν μέρος ού θέμι ς εστίν . Zum Ganzen vgl . Ε. Rohde, Psych e II 10 1925 , 124 Α. Ι. 130. Auch die Terminologie de s Empedokles gehör t hierher ; übe r sein e Beziehun g z u den Orphiker n s. O. Kern, Arch. f. Gesch . d . Philos . I 1888 , 498ff. u . bes . 505; vgl. Empedokles be i Diels Vorsokratike r 21B, Fragm. 17 13 α κ ί ν η τ ο ι κ α τ ά κύκλο ν 1727ff. ταΰτα γα ρ Ισα τε πάντα και ήλικα γένναν έ'ασι , / τιμής δ ' άλλης άλλ ο μέδει , πάρα δ' ήθος έκάστωι , / έν δέ μέρει κρατέουσι περιπλομένοι ο χρόνοιο . Fragm. 26 1f. έν δέ μέρει κρατέουσ ι περιπλομένοι ο κύκλοιο / και φθίνε ι ει ς άλληλ α κα ι αύξεται έ ν μέρε ι αί'σης . Ebenso is t z u vergleichen , was Diogene s Laertiu s VIII 1 4 von Pythagoras sagt: πρώτον τ έ φασ ι τούτο ν άποφήνα ι την ψυχή ν κύκλο ν α ν ά γ κ η ς άμειβουσα ν άλλοτ ' άλλοι ς ένδεΐσθα ι ζώοι ς (vgl. die letzte der oben zitierte n Stelle n aus Proclus). Wiedergabe de s orphisch-pythagoreischen Gedanken s ist Vergil, Aeneis VI 748: has omnis, ub i mille rota m volver e pe r annos . . . Dazu vgl. E. Norden, Aeneis VI 31926, 19 A. 1 und überhaupt Ch . A. Lobeck, Aglaophamu s 1829, 798ff.; übe r Orphike r un d Pythagoree r A . Dieterich, Kl . Schrifte n 1911, 9 1 ff. Nekyi a 2 1913, 84ff . Ferne r H . Leisegang, De r Apostel Paulu s al s Denke r 1923, 4 1; R. Eisler (vgl. S . 229 A. 4) 86—92 . Die angeführten orphische n Text e stehe n i n de r Sammlun g von O . Kern, Orphicoru m fragment a 1922, unter de n Nummern 3 2 c (Goldplättchen ; der Fundor t is t nich t Petelia , sonder n Thurii) , 229 und 224 (Proclus, vo n dem auc h 205 noch heranzuziehe n wäre) , 227 (Klemens A l ) . Auch da s Fragment 132 scheint i n diesen Zusammenhan g z u gehören , nac h de m Rhe a sic h di e γενεή τροχάουσα · auf all und jede s ergieße n läßt : πάντων γα ρ πρώτη δυνάμει ς κόλποισι ν αφραστοι ς δεξαμενή γενεή ν επ ί πάν προχέει τροχάουσαν . (Orac. Chald . p . 30 Kroll) Simpliciu s i m Kommenta r z u Aristoteles , D e cael o II 1 p. 377 Heiberg erzähl t zuerst γνόντα δ έ τον Δία παρά τη ς Ήρα ς τροχ ω το ν Ίξίονα προσδήσαι , ώστε άπαύστω ς έπ' αύτω φέρεσθα ι und erklärt dan n be i de r Deutun g de s Mythos: ένδεθήναι δ έ υπό του το κατ' άξία ν πάσι ν άφορίζοντο ς δημιουργο ύ θεο ΰ έ ν τ ω τη ς ειμαρμένη ς τ ε κ αι γ ε ν έ σ ε ω ς τ ρ ο χ ω , οΰπε ρ αδύνατο ν άπαλλαγήνα ι κατ ά το ν 'Ορφέα μ η τους θεού ς εκείνου ς ίλεωσάμενο ν „οΐς έπέταξεν " ό Ζευς ,,κύκλο υ τ ' ά λ λ η ξ α ι κ α ι ά μ ψ υ ξ α ι κακότητος " τά ς άνθρωπίνα ς ψυχάς. Ε. Rohde a.a.O. 12 4 Α. 1 und nach ihm Diehl in der Proclus-Ausgabe z u In Tim. III p. 297 lesen woh l richtige r άλλυσαι und άναψυξαι; Subjekte sin d hie r di e Götter, i n dem Zita t be i Proclus (s . die vorige Anm. ) di e betende Seele . 2 J . Geffcken, Kynik a 52 Anm. verweis t au f zwei Stellen , di e den schnellen Glücks ­ wechsel schildern : Herodo t I 20 7 und Philostratus , Vit a Ap . VIII 8 p. 326 Kayser. Vgl. auc h Ch . A. Lobeck a.a.O . 905. Beispiele fü r τροχός τα ανθρώπινα u. ähnl. be i Roß­ broich, D e Pseudo-Phocylidei s Diss. Münster 1910, 39. Die genauere Unterscheidun g zwischen de m Gebrauch de s Rad-Bildes zu r Bezeichnung de s Wechsels einerseit s und zur Bezeichnun g de r Wiederkeh r andrerseit s (Ropes) läßt sic h a n de n Texte n nich t durchführen. 3 J . Bernays, Ges . Abhandlungen I 1885 , 206 A. 1

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Erklärung

erhält: είτα „κλοιο ν χρυσοΰν" , άγχόνη ν επιφανή , κύκλον κα ι τροχδ ν ανάγκη ς ατελεύ ­ τητου, περιτίθεται . Damit vergleich e ma n di e i n de n Anmerkunge n zitierte n Belege au s Klemen s Al. und Simpliciu s un d sehe , wi e diese r da s Ra d Ixion s entsprechend deutet , jene r bei m ägyptische n Rad e orphisch e Gedanke n asso ­ ziiert: dan n wird ma n dies e Übereinstimmun g nich t für zufälli g halten , sonder n im Gegentei l annehmen , da ß fü r κύκλος τη ς γενέσεω ς auch τροχός τη ς γενέσεω ς gesagt worde n ist 1 , un d da ß jüdisch e Kreis e diese n Ausdruc k übernomme n haben. Freilic h übernahme n si e nich t di e ursprünglich e technisch e Bedeutung ; der Ausdruc k hatt e woh l scho n seine n orphische n Charakte r verlore n un d war z u eine r geläufige n Wendun g fü r de s Leben s Au f un d A b geworde n — wie un s heut e etw a de r Darwin s Lehr e zugehörig e Terminu s ,,Kampf um s Dasein" ehe r a n allgemein e sozial e al s a n bestimmt e naturgesetzlich e Verhält ­ nisse denke n läßt . Man ha t als o τροχός zu akzentuieren un d „Rad " ode r „Kreis ­ lauf de s Werdens " z u übersetzen , mu ß sic h abe r imme r gegenwärti g halten , daß Ja k nich t vie l meh r al s da s Leben 2 bezeichne n will , vielleich t mi t eine m pessimistischen Unterton , wi e ih n jen e Zei t au s de n Worte n 'Ανάγκη (siehe Philo) ode r Ειμαρμένη (siehe Simplicius ) heraushört 3 . Ma n kan n als o di e Auf ­ nahme eine s ursprünglic h orphische n Ausdruck s durc h eine n Auto r wi e de n unseren woh l begreiflic h machen . Dies e Annahm e entsprich t abe r auc h de m Charakter de s ganze n Abschnitts , un d daru m wir d ma n au f di e Ableitun g de s Terminus au s entferntere n Religionskreise n — Indien ode r Babylon 4 — ver­ zichten dürfen . Die Wirkun g de r Zung e au f da s ganz e Dasei n wir d mi t φλογίζουσα geschildert un d au f de n Sata n zurückgeführt . Den n da s is t de r Sin n de s mit eine m Wortspiel , de r Antithes e vo n Akti v un d Passiv , gewonnene n letzten Satzgliedes : φλογιζομένη υπ ό τη ς γεέννης . Es kan n doc h woh l nich t im Erns t davo n di e Red e sein , da ß die s Höllenfeue r da s Feue r de r Straf e sei, wi e si e i m Weltgerich t verhäng t wird . J a k wil l da s Feue r au s de m Reich de s Böse n herleite n un d nenn t daru m di e Feuerhölle . Da ß Sata n 1 Da s wir d woh l auc h durc h di e Deutun g bestätigt , di e Plutarch, Vit a NumaeHe dem παράγγελμα des Numa το προσκυνεΐν περιστρεφόμενους (umwenden beim Gebet) gibt: ει μ ή ν ή Δία τοι ς Αίγυπτίοι ς τροχοΐ ς αίνίττεταί τ ι κα ι διδάσκε ι παραπλήσιο ν ή μεταβολή του σχήματος , ώ ς ούδενό ς έστώτο ς τ ών αν νρωπίνων άλλ ' δπω ς άν στρέφ η κα ι άνελίττητό ν βίον ημών ό νεός, άγαπαν και δέχεσναι προσήκον. 2 Vgl . Isidor , Epist . II 158 , der τροχόν της ζωή ς ημώ ν zitiert. γένεσις = άνάγκη z.B. Ps. Clemens , Recognit. VIII 4 und öfter . 3 Diese r Bedeutungswandel wird von Beyschlag nich t berücksichtigt, wen n er gegen die Ableitung au s de r Orphik bemerkt : „Al s o b diese r (de r Kreislau f de r Seelen ) vo n der böse n Zung e ,entzünde t werde n könnte. " Diese r Einwan d würd e nu r gelten , wenn die Methode Recht hätte, die bei Jak imme r originale Bilde r sucht. — Der Zusatz ημών zu γενέσεως bei Κ vulg sy vg is t sachlic h ohn e Bedeutung . 4 Fü r die Herkunft de s Ausdrucks aus Indien ist R . Garbe, Indien und das Christen­ tum 1914, 6 0 Α., eingetreten: „Auc h Buddh a vergleich t i n eine r de r älteste n Rede n die Sinnesorgane mit flammendemFeuer (Mahävagga I, 21. 2,3: jivhä ädittä „die Zunge steht in Flammen" entspricht wörtlich de m ή γλώσσα πυρ an unserer Stell e im Jakobus­ Briefe)." Au s Garbe s Angabe n entnehm e ich , da ß Edmunds , Buddhis t an d Christia n Gospels4 II 263 im Anschluß an Goblet d'Alviella für babylonische Herkunft eingetrete n ist. Vgl. ferne r R . Eisler (s . S. 229 A. 4) 91 und G . Kittel (s . S. 237 A. 4).

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dort seine Wohnung hat , ist ausdrücklich erst in der Abrahams-Apokalyps c belegt 1 ; unser e Stell e is t als o ei n Zeugni s vo n religionsgeschichtliche r Bedeutung. Die VV . 7. 8 bringen ei n neue s Bild ; da ß e s i n diese n Zusammenhan g gehört, d.h . da ß e s offenba r wi e di e andere n de r vo n unsere m Verf . benutzten Bilderreih e entstammt , is t bereit s gezeig t worden , vgl . S . 230 und 235; wahrscheinlich wa r e s di e Herrschaf t de s Mensche n übe r di e Triebe, mi t de r di e Herrscherstellun g de s Mensche n i n de r Natu r ur ­ sprünglich vergliche n wurde . Den n wie di e Bilder vo n Reite r un d Steuer ­ mann, s o is t auc h diese s eigentlic h optimistisc h gemein t un d zu r Ver ­ herrlichung de s Menschen behandel t worden . Da s zeige n Ausführunge n bei Cicero 2 un d Seneca3, die zugleic h beweisen , da ß di e Bezähmun g wilder Tier e durc h de n Mensche n ei n beliebte s stoische s Them a war . Auch hier können wir, wie bei dem Bild vom Pferde , Einflu ß de r Tragödie konstatieren; den n de r berühmtest e Cho r de r ,,Antigone" schildert, wi e die Herrlichkei t de s Menschen überhaupt , s o auc h sein e Herrschaf t übe r die Tiere 4 . Un d auc h di e Rezeptio n durc h hellenistische s Judentu m läß t sich nachweisen; Phil o ha t de n Topos D e decal. 113 5 und D e opif. mund i 148 angedeutet un d D e opif . mund i 83—86 p. 20f. ausgeführt . E r beant ­ wortet dami t di e Frage, warum de r Mensch erst am Ende der Schöpfungs ­ akte geschaffe n wurde : Schrecke n sollt e e r de n schon geschaffene n Wese n 1 Apc . Abr . (G . N. Bonwctsch, Studie n z . Gesch . d . Theol . u . Kirch e I 1 , 1893 ) 14 S. 25 Bonwetsch: „Sag e ihm : Werd e di e Facke l de s Ofens de r Erde , gehe , Azazel , in di e unzugängliche n Teil e de r Erde " un d 31 S. 4 1 : ,,Sie werde n sei n verwesen d i n dem Leibe des bösen Wurms Azazels und verbrann t mi t de m Feuer der Zung e Azazels." Vgl. daz u Bonwetsc h 65 ff. Daß di e Gehenna als Wohnun g Satan s gedach t sei , bestreite t Schlatter 224 ; ebenso W . Foerster , ThW B II 8 0 A. 49, doch is t mi t de m Hinwei s au f Aussagen de r Apk . Joh . übe r Ja k 3 6 nich t entschieden . Zu r Präexisten z de r Gehenna und ihre m Verhältni s zu m Hade s vgl . J . Jcremias, ThW B I 655 f. 2 Cicero , D e nat . deor . II 6 0 § 151: efheimus etia m domit u nostr o quadripedu m vectioncs, quorum celeritas atqu e vi s nobis ipsis adfer t vim et ecleritatem . No s oner a quibusdam bestiis , no s iug a imponimus , no s elephantoru m acutissumi s sensibus , no s sagacitate canu m a d utilitate m nostra m abutimu r (vgl . auc h II 6 3 § 158 f.). 3 Seneca , De benefieiis II 294: proinde, quisquis es iniquus aestimator sorti s humanae, cogita, quanta nobi s tribuerit parens noster, quant o valentior a animali a sub iugu m miserimus, quant o velocior a consequamur , qua m nihi l sit mortale no n sub ict u nostro positum. Vgl. abe r auc h da s Auftreten de s Gedanken s i n andere m Zusammenhan g z . B. in de m Plutarch-Fragment aus κατ' ισχύο ς Stobaeus IV p . 344 Hense: Di e Natu r ha t die Tiere mi t Stärk e begabt , ή δε ανθρώπων 'ίδιος ισχύς ό ψυχής έστι λογισμός, ω και 'ίππους έχαλίνωσε και βόας άρότροις ύπέζευξε και ελέφαντας ύπό δρυμόν εϊλε ποδάγραις και τα εναέρια κατέσπασε καλάμοι ς κα ΐ τ α βύθι α δεδυκότ α δικτύοι ς ανήγαγε . 4 Sophokles , Antigone 342 ff. κουφονόων τε φΰλον όρ / νίθων άμφιβαλών άγει / και θηρών αγρίων έθνη / πόντου τ' είναλία ν φύσιν / σπείραισι δικτυοκλώστοις / περιφραδής άνήρ· / κρατεί δε μηχαναι ς άγραύλο υ / νηρός όρεσσιβάτα , λασιαύχεν ά θ ' / ιππον όχμάζετα ι άμφ ι λόφο ν ζυγόν / ούρειόν τ' άκμήτ α ταύρον. 5 Philo , D e decal . 113 p . 19 9 f. πολλάκις έγνω ν ήμερωΟ-έντα ς λέοντας , άρκτους , παρ ­ δάλεις, ο ύ μόνο ν προ ς του ς τρέφοντα ς δι α τη ν επ ί τοι ς άναγκαίοι ς χάριν , άλλ α κα ι προ ς τους άλλους, ενεκ ά μο ι δοκ ώ τη ς προ ς εκείνου ς όμοιότητος .

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Erklärung

einflößen, den n er war daz u bestimmt, ih r Herrsche r z u werden. Da ß er es wirklich ist , beweis t de r Augenschein ; den n all e Tier e gehorche n ihm , selbst da s mutigste , da s Ro ß (s . da s Zita t S . 230 A. 1). Nun folg t be i Philo, wi e scho n erwähnt , de r Vergleich de s Menschen mi t Wagenlenke r und Steuermann ; dieselb e (optimistische ) Bedeutun g diese r Gleichniss e mußten wir abe r auc h für di e Bilderreihe postulieren , di e Jak 3 3 . 4 benutz t ist. S o bestätigt sic h aufs neue di e Abhängigkeit unsere s Autors von eine r Diatribe, die vo n de r Herrschaf t de s Menschen übe r di e Triebe mi t de m Bilde vo n Wagenlenke r un d Steuerman n un d mi t de m Hinwei s au f di e Tiere redet e und di e Gefahr de r Leidenschaft mi t de r Wirkung de s Feuer s illustrierte. Mit de r Erkenntnis , da ß Ja k ei n auc h i m hellenistische n Judentu m be ­ handeltes Motiv reproduziert , is t zugleic h di e Beantwortun g einige r exe ­ getischer Einzelfrage n gegeben . E s erklär t sic h di e Einteilun g de s Tier ­ reichs i n Landtiere , Vögel , Kriechtier e un d Wassertiere ; dieselb e Ein ­ teilung findet sic h Ge n 1 26 9 2 un d Philo , D e spec. leg. IV 110— 1161. Die θηρία an unsere r Stell e entsprechen dem , was be i Phil o χερσαία heißt; es sind also Landtiere mi t Ausschluß de r ερπετά. An welche Tiere ma n be i dem Topos vo n de r Zähmun g mi t Vorliebe gedach t hat , zeig t da s Philo ­ Zitat S . 241 A. 5. Auch de r Gebrauc h vo n φύσις = „Gattung" i n diese m Zusammenhang ha t sein e Parallel e i n de m ebe n erwähnte n Abschnit t be i Philo, D e spec. leg. IV 11 6 p. 355, übrigens auc h i n jene m ebe n (S . 241 A. 4) angeführten sophokleische n Chor 2. De r Dati v τη φύσε ι beim Passi ­ vum kan n Instrumentali s sein , kan n auc h de m υπό mit Gen . entsprechen ; zu keinem der beiden Fälle würden Analogien fehlen, vgl. Blaß-Debrunner 11 § 191. Die Doppelheit δαμάζεται και δεδάμασται ist wohl eher einer rhetori­ schen Formulierun g z u danke n al s de m Bedürfni s de s Jak, die Daue r de r Handlung festzustellen ; Jo h 10 38 Heb r 610 sin d Parallele n z u finden. Rhetorisch kling t auc h de r Abschlu ß vo n v . 8, die zwe i Ausdrücke , di e eigentlich Appositio n z u την γλώσσα ν sein müßten , abe r i m Nominati v stehen und daher als relativ selbständi g — wie Ausrufe — zu gelten haben. Da si e außerdem volltönen d un d dichterisc h klingen , so ist de r Eindruck, den Spitt a ausspricht , nicht gan z vo n de r Han d z u weisen, daß di e ganz e zweite Hälfte vo n v . 8 „einem anderen , poetischen Zusammenhange" ent ­ stamme. Wenn das richtig ist, haben wir kein Recht, die Lesart άκατάστατον aus inhaltliche n Gründe n — weil si e zu m Kontex t nich t pass e — zu ver ­ werfen zugunste n de r gleichfall s gu t bezeugte n Variant e άκατάσχετον3; 1 Ein e andere Vier-Gruppen-Einteilung, i n der die Wassertiere fehlen, steh t Apg l i e , eine Dreiteilun g IO1 2 (και τ α θηρί α C (Ε) Koine sy h is t Auffüllun g au s l i e ) . 2 R . Eisle r (s . S . 229 A. 4) 8 6 f. bezieh t φύσις auf di e Naturanlag e de s Menschen, di e teils rational-menschlich , teil s vernunftlos-tierisc h sei . Übe r di e Einteilun g de s Tier ­ reiches vgl . ebd . 117 und A. 2. 3 άκατάσχετο ν darf al s Koine-Tex t gelten , wi e e s nac h de m obe n Gesagte n nich t verwunderlich ist ; abe r auc h C ψ 33 . 81m entscheide n fü r ihn ; dagege n biete n di e besten Zeuge n de r ägypt . Rezensio n N Α Β Ρ , dazu if (inconstans) , vul g (inquietum )

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diese dürft e ehe r kontextgemäß e Korrektu r de s vielleich t anderswohe r zitierten ode r doc h fü r di e Zung e übliche n Ausdruck s sein . Mi t Rech t hat ma n a n Plutarch, De garrulitat e 14 p. 509 d erinner t άλλ' δμω ς ού κ εστί γλώσση ς ρεούση ς έπίσχεσι ς ουδ έ κολασμός . Die Tatsache , da ß dor t 13 p. 509 c di e Geschwätzigkei t άμαχόν τι κακόν , und vo r allem , da ß Herma s Mand. II 3 die καταλαλιά ein άκατάστατον δαιμόνιο ν heißt, kan n di e Ge ­ läufigkeit solche r Wendunge n beweisen . Z u übersetzen is t ehe r „ruhelos " als „wetterwendisch" . Zu m „todbringende n Gift " ha t Spitt a au f ei n sibyllinisches Fragment 1 verwiesen , w o de r Abschlu ß de s Hexameter s i n der Ta t zu m geflügelte n Wor t prädestinier t erscheint . Wichtige r abe r is t es doch wohl, da ß der Dichter vo n P s 139(140)4 von seine n Feinde n sagt : ήκόνησαν γλώσσα ν αυτώ ν ώσε ί δφεως , ιό ς ασπίδω ν υπ ό τ ά χείλ η αυτών . Die alte n Auslege r habe n a n de r Behauptun g Ansto ß genommen , da ß keiner di e Zung e zähme n könne 2 . I n de r Ta t ha t auc h de r Gedank e a n des Mensche n Herrschaf t übe r di e Tier e — wenn ic h richti g vermute , eigentlich eine m Lobprei s de s Menschen entstammen d — bei Ja k pessi ­ mistische Bedeutung ; e r dien t nu r al s Foli e fü r de n Satz , da ß di e Herr ­ schaft de s Menschen be i de r Zung e aufhöre . Ma n wir d di e übertreibend e Paradoxic solcher Aussage n verstehen : gerad e i n de r Negatio n lieg t de r Anreiz, di e Zähmun g de r Zung e nu n doc h z u versuchen 3. Ma n brauch t also v . 8 nicht, u m de n paradoxe n Pessimismu s z u vermeiden , al s Frag e zu fassen , wi e di e Sammelkommentar e e s tun . Auch bei VV. 9. 10 hat die alten Kommentatoren ei n ähnliches Proble m bewegt. Si e schrecken vor de r positiven Aussage zurück , di e — noch daz u im Wir-Stil ! — konstatiert, da ß Sege n un d Fluc h demselbe n Munde ent ­ stammt. Un d wenigsten s Theop h hilf t sic h mi t demselbe n Rezept : και τούτο κατά έπαπόρησιν άκουστέον . Aber auch hier erklärt der Stil der Sentenz die For m de r Aussage ; zuma l de r Verf. i n v . io b ein energische s ,,e s sol l nicht so sein" hinterherruft. Die Einschränkung de s „wir" auf die Lehrer — so Gebse r u.a . — ist als o stilwidrig . Auc h wär e e s verkehrt , gerad e di e άκατάστατον. Von Sode n nimm t Paralleleinwirkun g vo n l s a n un d entscheide t daru m für άκατάσχετον. Die Korrektu r nac h de n vorhergehende n Worte n lieg t abe r doc h näher als die nach l e (vgl. dor t über das Wort άκατάστατον). Zur Verbindung άκατάστατον κακόν vergleiche auc h di e ander e άστατον κακό ν bei Di o Chrysost. , Or. 32 23 p . 368, siehe oben S . 110 A. 3. 1 Oracul a Sibyll . Fragmen t 3 32 (p . 231 Geffcken) είσί θεο ί μερόπω ν δόλ ω ήγητηρε ς άβουλων , των δ η κά κ στόματο ς χεΐτα ι θανατηφόρο ς ιός . Von de n sons t be i Spitta , Mayor und Windisc h zitierte n Belege n fü r Ιός und θανατη­ φόρος ist, scho n de r Herkunf t nach , fü r un s besonder s wichti g Test . Gad 5i, w o e s vo m Haß heiß t και ίο υ διαβολικού " την καρδία ν έκπληροΐ . 2 De r Koine-Text ουδείς δύναται ανθρώπων δαμάσαι ist wohl al s Glättung z u beurteilen , und ma n ha t di e Wah l zwische n ουδείς δαμ . δύν . άνθρ . ( Β C 1739 ß2°vid) und ov δ. δύν . δαμ. άνθρ. (Κ Α Κ Ρ u. a., v. Sodens Η-Text). — Die Alliteration ist hier wohl beabsichtigt , siehe Einleitun g § 5. 3 Vgl . auc h di e obe n scho n zitiert e Stell e Plutarch, De garr . 14 p. 509d. 16* © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

Leser ernstlich diese r allgemein menschliche n Zungensünde n anzuklagen 1 oder de s Verf. s Bescheidenhei t z u betonen , wei l e r sic h mi t einschließt ; sein „wir " is t a n unsere r Stell e ebens o z u beurteile n wi e v . 2. Dort wi e hier handel t e s sic h u m eine n Gemeinplatz , de r menschlich e — nicht speziell christlich e ode r unte r de n Lesern besonder s verbreitet e — Schwä­ chen un d Fehle r konstatiert . Di e Stoike r bringe n unte r ihre n moralische n Anekdoten auc h solche , di e vo n de r Zung e un d ihre r verschiedenartige n Wirkung — bald zu m Guten , bal d zu m Schlimme n — handeln 2 . Allei n ein Zusammenhan g unsere r Vers e mi t diese n Erzählungen is t nich t nach ­ weisbar. Wichtiger fü r un s ist , daß auc h di e jüdisch e Spruchdichtun g un d Paränese vo n de r zwiefache n Ar t de r Zung e z u rede n weiß 3 . Un d Phil o sagt be i de r Auslegun g de s Meineidverbotes: de r Schwörend e soll e sic h prüfen, o b Lei b un d Seel e rei n seie n un d di e Zung e nich t vo n Lästerun g befleckt D e decal . 93 p. 196 ού γα ρ δσιον , δ ι ο ύ στόματο ς τ ό ίερώτατον όνομα προφέρεται τις, δια τούτου φέγγεσναί τ ι των αισχρών. Das ist ungefäh r der locu s communi s unsere r Stelle , nu r de r besondere n Gelegenhei t de r philonischen Eidesbelehrun g angepaßt . E s handel t sic h als o auc h hie r um übernommene s Gut ; aber , wi e e s scheint , nich t u m judaisiert e τόποι der Popularphilosophie , sonder n u m jüdisch e Tradition . Dami t is t zu 1 Sieh e E . Gräf e a.a.O . 5 und di e Ausmalun g de r Szen e be i Belser ; vgl . auc h di e Analyse obe n S . 222. - Plutarch , De garrulitat c 8 p. 506 c όθεν ο ΙΙιττακος ο υ κακώς, του Αιγυπτίων βασιλέω ς πέμψαντος ίερεΐο ν αύτ ω κα ι κελεύσαντο ς τ ό κάλλιστον και χείριστον έξελεΐν κρέας , έξέπεμψε ν έξελών τη ν γλώττα ν ώ ς όργανο ν με ν αγαθώ ν όργανο ν δ ε κακών τώ ν μεγίστων ούσα ν und De recta ration e audiend i 2 p . 38 Β κα ι Βία ς ό παλαιό ς Άμάσιδι , κελευσθεί ς τ ό χρηστότατο ν ομού κα ι φαυλότατο ν έκπέμψα ι κρέα ς το υ ίερείου , τη ν γλώττα ν έξελώ ν άνέπεμψεν , ώ ς κα ι βλάβας κα ι ωφελεία ς το υ λέγειν έχοντο ς μεγίστας . Dieselbe Geschicht e vo n Pittako s finde t sich Plutarch, Fragm. XI 41 2 p. 30 Dübner, vo n Bias in Plutarch , Sept . sapient, conviv . 2 p. 146 F. Vgl. auc h Diogenes Laert. I 105 über Anacharsis: ερωτηθείς τί έστιν εν άννρώποις αγαθόν τε και φαυλον , έφη „γλώττα" . Diese bereit s be i Plutarch i n verschiedenen Forme n wiederkehrende Geschicht e is t auch i n die jüdische Haggad a übergegangen , wie folgend e im MidraschWajjikra Rabb a 33 zu Lev 251 (Wünsche , Bibl . rabbinic a 229) sich findende Anekdote vo n Rabb i Simeon be n Gamliel (als o frühesten s u m 70) zu beweise n scheint : R. Simeon b. G. sprac h z u seine m Knecht e Tabi : Ge h hinau s un d kauf e mi r ein e gut e Speise vo m Markte . Diese r gin g un d kauft e ih m ein e Zunge . Ei n ande r Ma l sprac h e r zu ihm : Geh un d kauf e mi r ein e schlecht e Speis e vo m Markte. E r gin g un d kauft e ih m wieder ein e Zunge . Sei n Her r sprac h z u ihm : Wa s is t das ? Al s ic h di r sagte : Kauf e mir ein e gut e Speise , d a has t d u mi r ein e Zung e gekauft , un d al s ic h di r sagte : Kauf e mir ein e schlecht e Speise , d a has t d u mi r auc h ein e Zung e gekauft ? De r Knech t ant ­ wortete : Von ih r komm t da s Gut e un d vo n ih r komm t da s Schlechte . Wen n si e gu t ist , so gibt e s nichts Bessere s al s sie, und wxnn si e schlech t ist , s o gibt e s nichts Schlechtere s als sie . Au f eine n ältere n Bele g mach t G . Rudberg , StK r 94, 1922 , 18 2 aufmerksam: Plato, Leges I I 659 Α : Der Richter be i den Schauspiele n dar f nicht wider bessere s Wisse n δι' άνανδρία ν κα ι δειλία ν ε κ ταύτο ύ στόματος , ούπε ρ του ς θεού ς έπεκαλέσατ ο μέλλω ν κρίνειν, έκ τούτο υ ψευδόμενο ν άποφαίνεσθα ι ραθύμω ς τη ν κρίσιν . 3 Si r 5ΐ3 δόξ α κα ι ατιμί α ε ν λαλιά , κα ι γλώσσ α ανθρώπο υ πτώσι ς αυτώ . Auch Sir 28 12 stellt dar , wi e Verschiedene s au s de m Mund hervorgeht . I m Prei s de r gute n Gesinnun g Test. Benj . 65 heiß t e s ή αγαθ ή διάνοι α ού κ έχε ι δύ ο γλώσσας ευλογία ς κα ι κατάρας .

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Jak 3

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gleich gesagt , da ß dies e Sätz e — und, wie sic h zeigen wird, auc h ν. η und 12 — nicht demselbe n Zusammenhan g entstammen , au f de n ic h v. -iff . zurückführte, jene r Bilderreih e vo n Macht un d Ohnmacht de s Menschen. Daß Ja k abe r auc h hie r Überlieferte s aufnimmt , is t nich t nu r nac h de n erwähnten Parallele n au s jüdischen Texten zu vermuten, sonder n auc h au f Grund allgemeine r Erwägunge n z u erschließen: die Aussage übe r Sege n und Fluc h ist von de n alten Auslegern mi t Rech t al s nicht-christlich emp ­ funden worden ; ού χρή1 ταΰτα οΰτω ς γίνεσθαι . ist di e christlich e Korrektu r des übernommene n Satzes . Sodan n zeig t di e Formulierun g jüdische s Gepräge. Jüdisc h is t offenba r di e Gottesbezeichnun g κύριος κα ι πατήρ ; sie komm t allerding s i n de n literarische n Zeugnisse n de r Zei t sons t über ­ haupt nich t vor , dürft e abe r keinesfall s ursprünglic h christlic h sein 2 ; jüdische Beleg e komme n ih r jedenfall s a m nächsten 3 un d da s Fehle n de r literarischen Zeugniss e is t fü r di e kultisch e Sprach e nich t beweisend . A n jüdische Formelsprach e erinner t auc h de r Ausdruc k εύλογοΰμεν, und hie r verfügen wi r nu n übe r ein e stattlich e Anzah l vo n Belegen : da s ungemei n häufige εύλογειν für "p n i n de r LX X mi t Got t al s Objek t zuma l i n de n späteren Büchern de s Alten Testaments, der Gottesnam e εύλογητόςΜΙν 14»;t (vgl. auc h Ro m 9δ, wenn di e Doxologi e au f Got t geht) , di e i m Talmu d so häufig e Bezeichnun g Ν1Π ψΊ 2 t£h"7j?n (vgl. daz u abe r G . Dalman, Wort e Jesu I, 1898 , 16 3 f.) un d endlic h di e im Achtzehngebet (Text be i O. Holtz ­ mann, Berako t 1912, 10ff.) of t begegnend e Forme l ΠΠΚ . Di e Voraussetzung, da ß „wir " de n Mensche n fluchen, entsprich t nich t dem Etho s urchristliche r Gemeinden , wi e nebe n de r Kriti k unsere s Ja k auch di e Mahnung de s Paulu s zeig t Rö m 12 M ευλογείτε κα ι μ ή καταρασΟε — um vo n L k 628 ga r nich t z u reden . Woh l abe r ha t da s Alt e Testamen t ohne Bedenke n vo n Flüche n erzählt , harmlo s Flüch e erwähn t un d nu r bestimmte Flüch e verboten 5. Di e erwähnt e Verlegenhei t de r alte n Aus ­ leger gegenübe r diese m christliche n Fluche n is t als o seh r begründet ; di e ganze Betrachtun g v.o . 10a entstamm t ebe n auc h nich t urchristliche m 1 χρ ή ist i m hellenistische n Griechisc h zugunste n vo n δει zurückgetreten; sei n ge ­ legentliches Vorkomme n schein t au f literarische n Sti l z u deuten . S o steh t da s Wor t in de r ganze n LX X nu r einma l Pro v 25 27 , aber einma l auc h be i Ps . Aristeas ; i m Ur ­ christentum begegne t e s nu r hier , be i Justi n un d Tatian , einma l auc h be i Aristidcs ; bei Epikte t trit t e s seh r zurück , is t abe r be i Mark Aure l relati v häufig . Vgl . W . Schmid , Attizismus IV 1896 , 592. 2 Vgl . \V . Bousset, Kyrio s Christo s 273 und überhaup t 268ff. Di e Koine-Lesart νεόν (auch VUIR ) is t Korrektu r i m Sinn e de s christliche n Snrachgebrauchs . 3 IChro n 2910 κύριε, νεός 'Ισραήλ , πατήρ ημών , Jes 6316 σύ , κύριε , πατή ρ ημών , Sir 23ι.4 κύριε, πάτερ και δέσποτα της ζωή ς μο υ und κύριε, πάτερ και θε έ ζωής μο υ (Sir 51 10 ist unsicher) , Josephus, Ant. V § 93 ό θεός, πατή ρ κα ι δεσπότης το υ 'Εβραίων γένους. 4 Z u de m instrumentale n εν bei εύλογοΰμεν vgl. Blaß-Debrunner 11 § 195. 5 Erzählungen : Ge n 9 25 49 7 Jos 620 Ri 920(57) 2Kön 224 Ν eh 13 25 ; R i 523 wird fluche n sogar vo n Jahv e ode r seine m Enge l befohlen . Harmlos e Erwähnunge n mehrfac h i n de r Weishcitsliteratur: Pro v 11 26 24 24 26 2 Exc l 7 21 Si r 4 5 21 27 . Verboten is t de r Fluc h übe r die Elter n E x 21 17 u.ö. , übe r de n Herrsche r E x 2227, vgl. Apg 23 5 , übe r Taube Ee v 19u. 5

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Erklärung

Gemeindeleben, sonder n jüdischem . Di e Kriti k v . 10b ist als o indirek t zu ­ gleich ein e Kriti k a n jüdische n Sitten , wi e si e allerding s auc h i m Juden ­ tum selbe r vorkomme n konnte 1 . Ma n dar f de m Widerspruch zu m Alte n Testament natürlic h nich t durc h di e Erklärun g ausweichen , e s seie n hie r nur gan z bestimmt e Flüch e verboten , den n τους κα ν' όμοίωσι ν εο ΰ γεγο ­ νότας bezeichne nu r ein e bestimmt e Grupp e gottähnliche r Menschen : gerade di e Gottebenbildlichkei t jede s Mensche n wir d i n de r jüdische n Literatur betont 2. Die Kriti k a n diese m Mißbrauch de r Zung e wir d i n VV . 11. 12 durch zwei (ode r drei ) Bilde r begründet ; si e betreffe n freilic h nicht , wi e di e i n v. 3-8 die Art de r Zunge , sonder n solle n di e Unvereinbarkei t vo n ευλογία und κατάρα schildern. Ein e weitergehend e Deutun g de r Bilde r is t nich t notwendig, s o beque m auc h manche n Interprete n ein e allegorisch e Be ­ ziehung de r πηγή auf de n Menschen 3, de r οπή auf de n Mund erscheine n mag; si e is t scho n daru m überflüssig , wei l be i diese r Deutun g vo n πηγή der Gedank e höchsten s verwirrt , keinesfall s abe r geförder t wird . Da s Material diese r Bilde r lieg t de m Orientalen nahe ; fü r da s erst e Bil d kan n man au f 4Esr a 59 verweisen , w o unte r de n apokalyptische n Zeiche n de s Endes genann t wird : „I m süße n Wasse r findet sic h salziges" , un d au f die christliche n Paralipomen a Ieremia e 9 16 (Monument a sacra et profan a ed. Cerian i V 1 p. 18), wo e s i n de m gleiche n Zusammenhan g heiß t τα γλυκέα ύδατα αλμυρά γενήσονται έν τω μεγάλ ω φωτί της ευφροσύνης του - νεοΰ4. Für da s zweit e Bil d is t zunächs t a n de n Spruc h Jes u Mt 716 — Lk 6 14 zu erinnern , desse n Mt-For m auc h μήτί. zur Einleitun g de r Frag e ha t (Blaß-Debrunner11 § § 440. 4272) 5. De r i n ältere r Zei t selten e transitiv e Gebrauch von βρύειν „sprudeln lasse n is t in urchristliche r Literatu r noc h bei Justin , Dial. 114 4, Ps.-Klemens, Horn. 2 45 belegt . Mit de m Bil d vo n Feigenbau m un d Weinstoc k i n v . 12 hat e s sein e besonder e Bewandtnis. Wei t nähe r al s de r Spruc h Jes u stehe n diese m Wor t nac h Inhal t und Tenden z gewiss e stoisch e Vergleiche , di e all e i n eine n bestimmte n Zu 1 Midrasc h Bereschit h Rabb a 24 zu Ge n 5 1 S . 112 Wünsche (mi t Korrektu r S . 519): „Du solls t nich t sprechen : wei l ic h verachte t worde n bin , s o mög e auc h mei n Nächste r mit mir verachtet werden, und weil ich verflucht worden bin, so möge auch mein Nächster mit mi r verfluch t werden . Wen n d u s o handelst , sagt e R Tanchuma , s o wisse , we n d u verachtest: den , de r nac h de m E b e n b i l d G o t t e s g e m a c h t ist . 2 Ge n 1'2 6 (dort auc h de r Ausdruc k καν' όμοίωσιν) , 9 6 , auc h i n de r Weisheitsliteratu r Sir 173 Sa p 2 23, vgl. ferne r 4Esr a 8 44 ; auch di e Stelle n Ps . Gem. , Horn. 317, Ps . Clem. , Recognit. 523 gehören hierher . 3 αλμυρ ά και πικρά πηγή sagt anscheinen d auc h Philo , D e somn. II 281 von de r Rede ; doch is t de r Tex t dor t fraglich . 4 Auc h rhetorisch e Aulzählunge n vo n Dingen , di e einande r widerspreche n (wi e 2Kor 6 14ff.) könnte n al s Parallele n i n Frag e kommen , s o Test . Gad 5i mi t seine r Schil ­ derung de s Hasses , de r alle s verkehrt : το γλυκ ύ -:(.κρό ν λέγει . Man brauch t als o nich t wie Hor t a n Bekanntschaf t de s Ja k mi t de n heiße n Salzquelle n vo n Tiberias zu denken . 5 Entsprechend e arabisch e Sprichwörte r s . be i R . Bultmann , Di e Geschicht e de r synoptischen Traditio n 2 1931, 219 A. 1 (nach G . W . Freytag , Arabu m proverbia) .

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Jak 3

11.12

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sammenhang gehören . E s handel t sic h u m di e optimistische , bi s zu m religiöse n Pathos sic h steigernd e stoisch e Betrachtun g de r Natur : i n ihre m Reic h is t alles miteinande r verflochten , alle s aufeinande r angewiesen ; jed e Besonderhei t hat i n diese r Gegenseitigkei t ih r Recht . Darau s ergebe n sic h nu n zwe i For ­ derungen. Ma n se i nich t erstaunt , wen n jede r nu r da s tut , wa s ih m nac h seine r Stellung i n de r Natu r zukommt . U n d : jede r streb e danach , sein e Roll e auszu ­ füllen, un d begnüg e sic h mi t dem , wa s ih m i n de m große n Welthaushal t be ­ schieden ist . De n erste n Gedanke n ha t vo r alle m Mar k Aure l a n de r Feig e un d am Weinstock , als o a n beide n vo n J a k gebrauchte n Vergleichen , mehrfac h so ausgeführt , da ß ma n di e durc h Schultraditio n bedingt e Fixierun g diese s Gedankens deutlic h wahrnimmt 1 . Epikte t gebrauch t i m selbe n Sin n da s Bil d vom Weinstock 2 . Jen e zweit e Forderun g abe r — jeder such e da s Sein e z u tu n — hat Mar k Aure l mi t verschiedene n Bilder n begründet , unte r dene n wiede r da s von de r Feig e begegnet 3 . Un d Plutarch hat a n Weinstock , Feig e un d Ölbaum — also a n eine m Illustrationsmaterial , da s de m de s J a k seh r ähnlic h sieh t — ausge­ führt, da ß eine r nich t di e Vorzüg e de r verschiedene n Beruf e un d Charakter e in sic h vereine n kann 4 . Zu r Charakterisierun g unvereinbare r Gegensätz e ha t Seneca das Bil d vo n Feig e un d Ölbau m gebraucht 5 , gan z ähnlic h als o wi e Jak . Und dami t gewinn t di e Herleitun g unsere s Gedanken s au s de r stoische n Tradi ­ tion a n Wahrscheinlichkeit . Au s Seneca sehen wir , da ß di e au s Mar k Aure l zitierten Gedanke n älte r sin d al s de r philosophierend e Kaiser 6 , un d au s Paulu s kann ma n beweisen , da ß di e stoisch e Forderun g άπο τώ ν ονομάτω ν τ α καΟ-ήκοντ α 1 Ma n vergleich e Mar k Aure l IV 6 1 ταύτα οΰτω ς υπ ό τω ν τοιούτω ν πέφυκ ε γίνεσία ι εξ ανάγκη ς ό δέ τοΰτ ο μ η α νέλων νέλει τη ν συκή ν όπό ν μ η εχει ν mit XII 1 62 ότ ι ό μ η νέλων το ν φαυλον άμαρτάνειν όμοιος τω μ η ανέλοντι την συκή ν όπό ν ε ν τ ο ις σύκοι ς φέρειν . Außerdem VIII 1 5 μέμνησο, οτι , ώσπε ρ αίσχρό ν έστ ι ξενίζεσθαι , ε ι ή συκ ή σΰκ α φέρει , ούτως, ε ι ό κόσμος τάδ ε τινά φέρει , ω ν έστ ι φορός . Vom Weinstoc k VIII 4 6 άνθρώπω ούδεν ί συμβαίνειν τ ι δύναται , ο ου κ Ιστι ν άνθρωπικύ ν σύμπτωμα , ουδ έ βοί , ό ουκ έστ ι βοικόν , ουδέ άίΛπέλω δ ούκ έ σ τ ι ν άμπελικό ν . . . 2 Epikte t II 20i8f. in eine m Preis e de r φύσις: ούτω ς ίσχυρό ν τι και άνίκητό ν έστι ν ή φύσις ή ανθρωπινή , πώ ς γα ρ δύνατα ι άμπελο ς μ η ά μ π ε λ ι κ ώ ς κ ι ν ε ΐ σ θ α ι , αλλ ' έ λ α ϊ κ ώ ς , ή έλαια π ά λ ι ν μ η έ λ α ϊ κ ώ ς άλλ ' ά μ π ε λ ι κ ώ ς ; άμήχανον , άδιανόητον, ού τοίνυν ούδ' άνορω­ πον οίο ν τ ε παντελώ ς άπολέσα ι τά ς κινήσει ς τά ς άνθρωπικά ς (über κινεΐσί)αι und κίνησις in diesem Zusammenhan g vgl . E . Norden , Agnosto s Theo s 1913, 19 ff.). 3 M . Aurelius X 8e και είνα ι τή ν με ν συκή ν τ ά συκή ς ποιούσαν , το ν δ έ κύν α τ α κυνός, τη ν δ έ μέλισσαν τ ά μελίσσης , το ν δέ άνθρωπον τ ά ανθρώπου . 5 Plutarch , De tranquillitat c anim i 13 p . 472F νυν δ έ τή ν άμπελο ν σϋκ α φέρει ν ού κ άξιοΰμεν ουδ έ τή ν έλαία ν βότρυς ' αυτο ί δ έ εαυτούς , έαν μ ή κα ι τ ά τώ ν πλουσίω ν άμ α κα ι τά τών λογίων και τά τών στρατευομένω ν και τά τών φιλοσοφούντω ν κα ι τά τών κολακευόντω ν . . . εχωμεν προτερήματα , συκοφαντούμε ν κα ι άναριστοΰμε ν αύτοΐς . 5 Senec a bei de r Behauptun g de s Satzes : bonu m e x mal o no n fit, Ep . 87 25 : non nascitur itaqu e e x mal o bonu m no n magi s qua m ficu s e x olea . 6 Seneca , De ir a II 106 no n irascetu r sapien s peccantibus . Quare ? Quia seit nemine m nasci sapiente m se d fieri, seit paucissimos omn i aeu o sapientis euadere, qui a condicione m humanae uita e perspeeta m habet ; nem o aute m naturae sanus irascitur . Qui d enim , s i mirari ueli t no n i n siluestribu s dumi s pom a pendere ? quid , s i miretu r spinet a sentesqu e non util i aliqu a frug e compieri ? Nem o irascitur , ub i uitiu m natur a defendit . Da s is t derselbe Gedank e wi e i n de n obe n A . 1 und A . 2 angeführten Stelle n un d i m Grund e auch dasselb e Bild-Motiv , da s rational e Forderunge n mi t de n rationale n Vorgänge n i n der Natu r begründet .

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Erklärung: Ja k 3 12

εύρίσκειν schon zeiti g i n di e urchristlich e Paränes e übergegange n ist 1 . E bestätigt sic h abe r auc h hier , da ß di e Gedanke n vo n v . 9-12 nichts mi t jene Bilderreihe z u tu n haben , di e ma n fü r v . 3-8 als Quell e vermute n muß . Den während wi r dor t eine m geschlossene n Zusammenhan g gegenüberstehen handelt e s sic h hie r u m ei n vielgebrauchte s Bild 2 , da s i n de n verschieden artigsten Verbindunge n sein e Geltun g behauptet .

s r n , ­

Zu de n beide n Bilder n gesell t sic h mi t V. 12b noc h ei n drittes , wenig ­ stens wen n de r Tex t οΰτε άλυκο ν γλυκ ύ ποιήσα ι ύδω ρ lautet. De r Tex t de r Koine-Zeugen ούτως ουδεμί α πηγ ή άλυκδ ν κα ι γλυκ ύ ποιήσα ι ύδω ρ bietet die i n diese n Zeuge n s o häufig e Erleichterun g schwierige r Worte , un d ist scho n daru m abzulehnen . Sein e Erklärun g beruh t abe r auc h au f eine m Alißverständnis; e r wiederhol t eigentlic h nu r de n Gedanke n vo n v . 11, aber e r träg t ih n al s Deutun g vo n v . 12 a vor (sieh e ούτως): sowenig wi e der Feigenbau m Olive n hervorbringt , kan n ein e Quell e salzige s un d süßes Wasse r liefern . I n Wirklichkei t sin d abe r v . 11 und v . 12 parallele Bilder fü r di e Unvereinbarkei t vo n Fluc h un d Segen . Welche s is t nu n di e Meinung de s kürzeren Textes? Sei n abruptes ούτε — wenn e s zu lesen ist :i — läßt sic h erklären : da s z u diese m „noch " gehörig e ,,weder" is t i n de n rhetorischen Frage n enthalten , d a si e ei n „Nein " al s Antwor t voraus ­ setzen. Mit άλυκον ist wohl di e Salzquelle, nicht salzige s Wasser gemein t — sonst käm e ein e ga r z u platt e Selbstverständlichkei t heraus , un d ma n würde wi e be i πικρόν so auc h hie r de n Artike l erwarten . Schwieri g is t dann ποιήσαι; „auch gib t ein e Salzquell e kei n süße s Wasser " mu ß e s heißen, un d dies e Bedeutun g vo n ποιεΐν wird eigentlic h nu r durc h v . 1 2 a gerechtfertigt. Dies e Beziehun g abe r biete t de s Rätsel s Lösung . We r v. .12bschrieb, hatte offenbar a n den in der Tendenz parallelen Gleichnisse n von de r Quell e un d de n Bäume n di e formal e Parallelitä t vermißt : ein s und da s ander e komme n nich t vo m selbe n Or t — hieß e s v . 11, aber i n v.1 2 a: ein s bringt da s andere nich t hervor , v . 12 b im kürzere n Text model t das erste Bil d nac h de m zweiten um ; auc h vom Wasse r heiß t e s jetzt: ein s bringt da s ander e nich t hervor , ei n άλυκον gibt kei n γλυκύ. Sollen wir dies e Variante de m Verf. zuschreiben? Ic h glaube schwerlich . Kr selber dürft e di e Ungleichhei t zwische n v . 11 und 1 2 a kaum al s stören d empfunden haben . E r hatt e i n v . 11 aus überkommene m Material ei n Bil d geformt, da s gena u zu r Sach e paßte . E r hatt e de m ei n geläufige s Bil d Vgl . mein e Ausführunge n übet * di e Haustafeln , Neutestamentlich e Studie n fü r C. F . G . Heinric i 1914, 180 f. 2 Di e Einzelausführun g is t verschieden , vgl . das Zitat aus Seneca, De ira. S . 247 A. 6. Vgl. auc h di e vulg-Übersetzung : numqui d potest ficus uva s facere , di e kau m al s Zeug e für de n griechische n Tex t i n Betrach t kommt ; f f ha t olivas . 3 Nebe n de m obe n angenommene n kurze n Tex t (Β Α C* arm ) un d de m Koinc-Tex t gibt e s noc h Zwischenforme n mi t ούτως im Anfan g ode r ουδέ statt ούτε oder beidem . Soden nimm t di e Lesar t ούτως ουδ έ άλυκον γλυκύ ποιήσα ι ύδωρ ( Κ 33) für sein e Rezensio n Η in Anspruch un d gib t ih r daru m de n Vorzug. Doc h wird ma n de n Verdacht, da ß hie r der Koine-Text abgefärbt habe , nicht los, zumal auch sonst Zwischenformen vorkommen : ούτοος ούτ ε C c rTvulg; auc h ουδέ ohne ούτως und de r Koine-Tex t mi t ούτε finden sich . 1

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Analyse: Ja k 3 13-412

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hin2ugefügt un d dami t de m Gedanke n ein e allgemeiner e Basi s gegeben . Er braucht e nich t künstlic h ein e formal e Übereinstimmun g zwische n beiden Bilder n z u schaffen . Woh l abe r konnt e da s ei n andere r tun , viel ­ leicht derselbe , desse n Interpretamen t auc h 3 G in de n Text gekomme n ist . Und wenn di e Wort e v . 12 b Glosse sind , s o erklärt sic h auc h ihr e abrupt e Form 1 .

6. S prutchgruppe: wider stueitfuctj t 3 1 3 -4 1 2 Analyse Ein Zusammenhan g mi t de m vorhergehende n Abschnit t is t nirgend s angedeutet; di e Auslegun g wir d zeigen , da ß e r auc h gedanklic h nich t besteht. Vielleich t is t ein e Stichwortverbindun g beabsichtigt , s o da ß πικρόν 3n de m πικρόν 314 entspräche ; abe r da s is t ungewiß . Da ß di e Warnung vo r Nei d un d Strei t i n de n Verse n 3 13—46, j a auc h noc h 411F eine Roll e spielt , is t leich t z u sehen . Aber di e Einheitlichkei t de r Tenden z verbürgt noc h nich t di e Einhei t de r Gedankenführun g un d di e Einhei t der Form . Be i nähere m Zusehe n erweis t sic h zunächs t 3 18 al s isolierte r Spruch. Zweifello s is t e r vo n de r Ermahnun g 41ff . mi t ihre m neue n An ­ satz z u trennen . Da ß e r abe r auc h de r vorhergehende n Grupp e nich t angehört, habe n manche Interpreten richti g gefühlt , ohn e doch literarisch e Folgerungen darau s z u ziehen 2. De r klein e Abschnit t 3 13-17 is t völli g einheitlich: we r weis e sei n will , dar f nich t streiten ; tu t er' s doch , s o is t das eine böse und nicht di e himmlische Weisheit , den n di e ist friedfertig 3. Nun schließ t sic h gewi ß v . 1» mit seine r Betonun g de s Frieden s sachlic h passend an . Aber ma n wundert sic h doch , hie r stat t von de r Weishei t vo n der ,,Frucht de r Gerechtigkeit " z u lesen ; wede r de r Ausdruc k noc h di e Sache komm t i n de r Umgebun g irgendwi e vor . Den n we r i n καρπός δικαιοσύνης den Gegensat z z u παν φαΰλο ν πράγμ α 316 z u erkenne n meint , der übersieht , da ß 3 16 nu r ein e Nebenbemerkun g ist , daz u bestimmt , da s harte Urtei l übe r di e falsch e streitsüchtig e Weishei t z u rechtfertigen : w o Streit herrscht, d a ist wirklich alle s Böse zu Haus. Der Hauptgedanke geh t 1 E . Klostermann , Zu m Text e de s Jakobusbriefes , Verbu m Dei manet i n aeternum . Festschrift fü r O. Schmit z 1953, 7 1 f. stell t folgende n Vorschlag , de n Schade n z u heilen , zur Diskussion : De r jetzig e Tex t se i durc h Homoiotelcuto n verstümmel t au s ούτως ούτ ε γλυκ ύ νάμ α δύνατα ι άλικόν , ούτε άλικό ν γλυκ ύ ποιησα ι ύδω ρ Allerdings lies t N nich t ούτως ούτ ε . . ., wie Kl . annimmt . Übe r di e Berechtigun g de r Konjekturalkritik i m Jak vgl . obe n S . 90f. 2 Belse r gib t de r Empfindun g Ausdruck , da ß eigentlic h vo n de r Fruch t de r Weishei t (statt de r Gerechtigkeit ) di e Red e sei n müsse , Beyschla g nenn t de n Vers eine n „scnten ­ ziösen Ausspruch" . 3 Cladder , Zeitschr . f . kath . Theol . 1904, sieht i n 3 13 - 18 da s Zentru m de s Jak-Briefes . Über diese n wi e übe r ander e Dispositionsversuch e vgl . Einleitun g S . 20, bes. A. 2.

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Erklärung

von 3i 5 unmittelba r z u 3n ; als o is t 3i 8 nich t Antithes e z u 3 16. Di e Er ­ klärung wir d zeigen , da ß de r Ver s 3 18 selbständig e Rundun g un d Ge ­ schlossenheit de r For m besitzt ; e r bedar f keine r engere n Verbindung mi t dem Kontex t un d ha t auc h keine . Ei n lose r Anschlu ß wir d durc h di e Gemeinsamkeit de r Tenden z zustand e gebracht , woh l auc h durc h Stich ­ wortverbindung; den n di e Korresponden z καρπών — καρπός ν .17.18 si ist kaum zufällig . 41-6 ist ein geschlossenes Ganzes; aber der Gedanke hat sich verschoben, und vo r alle m ha t sic h di e Stimmun g geändert . Di e Streitsuch t bilde t nur de n Ausgangspunk t de r Betrachtung ; da s Übe l sitz t tiefer , i n de n ήδοναί, in de r weltliche n Gesinnung , gege n di e sic h de r Auto r nu n mi t dem volle n Erns t eine s Bußprediger s i n bewegte n Worte n schärfste r Anklage wendet. Von dieser Predig t heben sich wieder die Imperativische n Mahnungen 4 7ff. deutlic h ab . Sachlic h paß t da s erst e Glie d vo n v . 7 und auch v . 10 zu de n letzte n Worte n de r vorige n Gruppe ; abe r di e übrige n in der Form parallelen Mahnungen haben einen völlig anderen, keinesweg s gleichmäßigen Inhalt , un d i m To n wir d nu r i n v . 9 die vorig e Schärf e erreicht. Wi r stehe n offenba r vo r eine r Reih e formgleicher , abe r inhalt ­ lich verschiedene r Mahnungen , wi e wi r si e i n de r Paränes e nich t selte n finden; vgl . Ro m 12 9-13. De r Auto r ha t si e übernomme n un d vielleich t variiert; si e stehe n a n diese r Stelle , wei l ih r erste s Glie d sachlic h zu m Vorhergehenden paßt . Z u diese r Ermahnungsreih e möcht e ic h auch v . in. trotz gewisse r Bedenke n rechnen . De r Imperati v füg t sic h forma l z u de n andern; wa s dan n folgt , is t freilic h andere n Schlages , e s ist ei n Kommen ­ tar z u jene r Mahnung . Abe r ic h hab e i n de r Einleitun g S . 16 zu zeige n versucht, welch e Roll e dies e Deutunge n i n de r Geschicht e de r Paränes e spielen: de m Bedürfni s entsprechen d fügt e ma n einigen , abe r keinesweg s allen Sätze n eine r Mahnungsreih e Kommentar e an ; wen n diese s kom ­ mentierende Beiwer k wuchs , war d di e Mahnun g verselbständig t — und die ausgeführt e Paränese , wie wir si e in de n Gebote n de s Herma s finden, war fertig . I m bescheidene n Anfangsstadiu m diese s Prozesse s stehe n wi r hier, un d daru m möcht e ic h v . 11 r. nicht al s Einzelspruc h betrachten . So zerfäll t de r ganz e Abschnit t i n di e beide n Ermahnunge n 3 13-17 un d 41-6, zwische n dene n de r isoliert e Spruc h 3 18 steht , un d dene n di e Im ­ perativenreihe 47-12 angefügt ist . Erklärung Aus de r Analys e ergib t sich , da ß unse r Auto r i n VV . 13—17 mit de m Begriff de r Weishei t gege n di e Streitsuch t operiert ; e r denk t a n di e Möglichkeit, da ß ma n i m Name n un d zugunste n de r Weishei t streite n könnte un d wil l da s Unrech t solche r Ausred e beweisen . Dies e Möglich ­ keit besteh t unte r de n verschiedenste n menschliche n Verhältnissen ; ma n braucht als o nich t de m Zusammenhan g mi t 3i-i 2 zulie b di e allgemein e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

J a k 3 13

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Basis dieser Mahnung z u verengen un d si e auf die Lehrer z u beziehen, wi e die Sammelkommentar e tun ; ma n dar f e s auc h nicht , d a di e Paränes e von 33 ab, wie wir gesehen haben, gar nicht mehr von den Lehrern handelt. Auch de r vo n manche n Erklärern hervorgehobene Zusammenhan g diese r falschen Weishei t mi t de n vorhe r behandelte n Sünde n de r Zung e is t nirgends angedeutet , wen n e r sic h auch psychologisc h leich t konstruiere n ließe; ic h glaub e abe r gezeig t z u haben , da ß di e literarisch e Ar t de s Ja k und de r Paränes e überhaup t au f solch e Zusammenhäng e ga r kein e Sorg ­ falt verwendet . Un d endlich muß auch hier noch einmal de r Konstruktio n einer historische n Veranlassun g z u diese r Mahnun g entgegengetrete n werden, wi e si e auc h noc h Windisc h andeutet : „Di e übergroß e Beteili ­ gung a n der Pfleg e de r Weisheit führt e wohl z u Strei t un d Entzweiun g ... der Leserkrei s rühmt e sic h woh l seine r religiöse n Interessiertheit/ ' O b sich derle i i m Gesichtskrei s de s Verf. s besonder s bemerkba r machte , o b nicht, — er sagt , wa s ih m fü r all e F ä l l e nützlic h un d nöti g scheint . Die Möglichkei t un d allgemein e Gültigkei t de r vorausgesetzte n psychi ­ schen Situatio n is t fü r di e Paränes e wichtige r al s di e Wirklichkei t de r historischen. V. 13 . Die rhetorisch e Frag e un d di e Imperativisch e Antwor t drücke n in lebhafte r For m da s aus , wa s wi r sons t i m konditionale n Satzgefüg e sagen. Di e Diatribe liebt solch e rhetorisch e Bewegthei t de r Rede 1 ; Parallelen fü r dies e For m biete t di e LX X (z.B . R i 73 P s 33 13 Je s 5 0 . ) , vgl. noc h lKle m 541 τι ς ου ν έν ήμΐ ν γενναίος , τι ς ευσπλαγχνος , τι ς πεπλη ­ ροφορημένος άγάπης; είπάτω . κτλ . Daß επιστήμων im Neue n Testamen t nur hie r begegnet , is t Zufall ; i m griechische n Sirac h steh t e s fünfmal , und di e Verbindun g σοφός κα ι επιστήμω ν kommt D t 1 13.15 4 6 vor . De r antwortende Imperativsat z kling t etwa s umständlich , wei l e r zwe i Ge ­ danken verbindet . Einmal : de r Weis e liefer e de n Tatbewei s fü r sein e Weisheit i n gute m Lebenswandel , ό σοφό ς ένδεικνύσί ω τη ν σοφία ν αύτο ΰ μή εν λόγοις αλλ' ε ν έργοις άγαθοΐς (lKlem 382); bei der Formulierung folg t der Autor wohl de r hellenistischen Vorliebe fü r Umschreibunge n mi t εκ 2 . Sodann: de r Weis e zeig e sein e Weishei t i n Sanftmut , τέκνον, έ ν πραυτητί . τα έργ α σο υ δι,έξαγε (Sir 3 17 ); dieser Zusammenhan g is t durc h di e Genitiv ­ Verbindung πραυτης σοφία ς angedeutet, di e ei n neue s Beispie l fü r di e Neigung de s Autors z u diese n — semitisierenden? — Konstruktionen is t (vgl. S . 55). Der Genitiv vertritt da s Adjektivum; nac h deutschem Sprach ­ gebrauch wir d ma n da s Verhältnis ehe r umkehren : i n sanftmütige r Weis 1 Ein e gan z richtige , abe r vernüchternd e Deutun g unsere r Stell e biete t di e schwac h bezeugte Lesar t ει' τις . . ., die noch nicht darum mi t R. Schütz , FRLANT NF 11,1920, 26 für ursprünglic h z u halte n ist , weil v . 14 mit ει beginnt. Völlig vereinfach t habe n Κ u. a.: σοφός κα ι επιστήμω ν έ ν ύμΐ ν δειξάτ ω κτλ . Beispiele be i L . Radermacher , Neutest . Grammati k 1911, 21 f. Übe r αναστροφή im ethischen Sin n vgl . A . Deißmann , Bibelstudie n 1895, 83 , Neue Bibelstudie n 1897, 22 ; T. Nägeli , Wortschat z de s Apostel s Paulu s 1905, 34 .

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Erklärung

heit. V. 14 . Die streitsüchtig e Gesinnun g wir d mi t ζήλος πικρό ς und de m problematischen έριθεία1 umschrieben. Sovie l schein t sich aus den jüdisch­ christlichen Belege n z u ergeben , da ß diese s Wort , da s ursprünglic h Bestechung ode r Bestechlichkei t i m politische n Kamp f bezeichnet , i n jenem Kreis e für Parteiun g un d Parteisuch t gebrauch t wurde. Dabe i wir d weniger Einflu ß de s Stammworte s εριος eine Roll e gespiel t habe n al s unrechtmäßige Angleichun g a n da s gan z fremd e έρις; das wir d zuma l durch die vielleicht schon „feste " Reihenfolg e i n paränetischen Kataloge n der Paulusbrief e wahrscheinlic h gemacht : Ga l 5 20 εχ&ρα ι ερι ς ζήλο ς υμο ί έρι&εΐαι. διχοστασίας αιρέσει ς und 2Ko r 1220 ερι ς ζήλο ς υμο ί έριθεΐα ι κατα ­ λαλιαί ψιυρισμο ί — beide Male is t έρνεία ein Spezialfal l vo n Streit , etw a „Parteiung", un d di e andere n Beleg e bestätige n das 2 . A n unsere r Stell e ist di e entsprechend e Gesinnun g gemeint : „Wen n ih r leidenschaftlich e Erbitterung un d Parteigeis t i m Herze n tragt , dan n prahl t doc h nich t mi t Lügen de r Wahrhei t zu m Trotz/ ' Den n s o is t de r Nachsat z aufzufassen , nicht al s Frag e (Belser) . Der ganz e Sat z führt j a nich t eine n neue n beson ­ deren Fal l ein , sonder n zeih t all e streitsüchtige n Weise n de r Lüge ; de r Ruhm, der wider di e Wahrheit streitet , ist eben ihr Anspruch auf Weisheit , denn wahre Weishei t kan n nich t streitsüchti g sein . Diese r Gedankengan g ist au s de m Folgende n ohn e weitere s abzulesen ; jed e ander e Erklärun g muß sic h de n Inhal t vo n κατακαυχασναι erst konstruieren 3. Di e Formu ­ lierung leide t unte r de m Pleonasmus ; stat t „prahl t nich t de r Wahrhei t zum Trotz " sag t Ja k „prahl t un d lüg t nich t un d verbinde t κατά τη ς αληθείας wahrscheinlich mi t beide n Verben ; i n diese m Fall e hätt e κατα­ καυχασ&αι dieselbe Bedeutun g wi e 2 13 4 . In V. 1 5 ist αΰτη ή σοφί α Subjekt; di e Wort e άνωθεν κατερχόμεν η — formell ein e Conjugati o periphrastic a mi t εϊναι — vertreten ei n Adjekti ­ vum; vo n de r Ausdrucksfor m wi e vo n επίγειος und δαι,μονιώδης wird 1 Vgl . dazu die Ausführungen i n Horts Kommentar, abgedruckt bei Mayor im Anhang, und Lietzman n z u Ro m 2 8 (HN T 8 4 1933). 2 Philo , Leg . a d Gaiu m 68 p. 555: ηγεμονία δ ε άφιλόνεικο ς κα ι άνερίθευτοςορθ ή μόνη „ohne Parteiung" . Währen d de r Sin n vo n έρινεία Röm 2 8 gan z allgemei n ist , sin d Phil l 17 konkrete , un s nich t deutlich e Verhältniss e gemeint ; da s Wor t steh t paralle l mit φθόνος. Phil 2 3 : μηδέν κατ ' έ ρ ε ί α ν μηδ έ κατ ά κενοδοξία ν ist wiede r deutlic h Streit ­ sucht gemeint , di e wi e κενοδοξία zu Zwistigkeitc n i n de r Gemeind e führe n könnte ; di e Mahnung Ignat. , Philad . 82: μηδέν κατ ' έρι ιείαν πράσσει,ν , άλλ α κατ ά χριστομαθία ν zielt nicht au f Rechthaberei , sonder n au f da s Fernbleibe n vo m Kultu s au s Parteilichkeit . Di e Anspielungen Philad . 4 7 2 8 1 sind deutlic h genug , un d „nicht s tun " ohn e Bischo f usw . geht i n de n Ignatius-Briefe n imme r au f da s kultisch e Handel n (W . Bousset , Kyrio s Christos 41935, 279). 3 Beyschlag : „Al s o b ei n Her z vol l göttliche r Gedanke n un d Motiv e euc h zu m Reden un d Lehre n triebe'' . Windisch : „Religiös e Interessiertheit" . 4 Wen n κατά τη ς άλη νειας nur z u ψευδεσίνε gehören sollt e (Mayor, Ropes) , s o wäre die perfektivistisch e Bedeutun g vo n κατακαυχασΌαι (etwa „überheb t euc h nicht" ) ange ­ bracht. Di e Variante n erledige n di e ganz e Fragestellung : κατακαυχάσθε τ ής άληί) . κα ι ψ. Ν* , κατακ. κατά τής άλ . κ . ψ . Hc syvg , καυχασθε κ. ψ. κατά τ. ά. Α und eine ganze Anzahl Minuskeln, woh l auc h ff : qui d alapimin i mentiente s contr a veritatem .

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unten be i v . 17 die Red e sein . De r Sin n ist : dies e Weishei t is t nich t di e himmelentstammende, göttliche . Un d di e dre i Prädikate , di e si e nu n er ­ hält, steiger n sic h vo n „irdisch " bi s z u „dämonisch" . Dan n mu ß da s i n der Mitt e stehend e ψυχικός eine entschiede n schlecht e Bedeutun g haben : nicht „natürlich" , sonder n „sinnlich" . Da s Wor t is t al s bekann t voraus ­ gesetzt; di e Forschunge n de r letzte n Jahr e haben , wen n auc h restlo s be ­ weisende Beleg e noc h fehlen , doc h mi t große r Wahrscheinlichkei t di e Sphäre bezeichnet , i n de r e s beheimate t ist : ψυχικός konnte de n hie r z u postulierenden Sin n nu r annehme n au f de m Bode n eine r ausgesprochene n Pneumatiker-Frömmigkeit, also eine r „gnostischen " Religiosität , wen n wir da s Wor t i m weiteste n religionsgeschichtliche n Sin n nehmen 1 . Es handel t sic h u m di e keinesweg s genuin-christlich e Anschauung 2 , da ß da s göttliche Pneum a di e menschlich e ψυχή verdrängt; ein e Anschauung , fü r di e wir i n Ermanglun g andere r Zeuge n da s Eingangsgebe t de r vo n Dieteric h herausgegebenen „Mithrasliturgie " (Tex t nac h R . Reitzenstein , Hellenist . Mysterienrel. 1910, 108ff.) heranziehe n müssen . Dor t heiß t e s ZI . 26 άρτιας ύπεστώσης μο υ πρ óς ολίγο ν τ ής άν ν-ρωπίνης μο υ ψυχική ς δυνάμεως , η ν εγ ώ πάλι ν μεταπαραλήμψομαι μετ ά τή ν ένεστώσα ν κα í κατεπείγουσά ν μ ε πικρά ν ανάγκη ν άχρεοκόπητον. Die „menschlich e Seelenkraft" , di e de r Bete r währen d de s Mysteriums zurückläßt , u m si e nachhe r wiede r a n sic h z u nehmen , wir d Z . 32 angerufen έσταιν, φθαρτ ή βροτώ ν φύσι . Aus diese r Gleichsetzun g vo n ψυχή und φύσις3 erklär t e s sich, da ß ψυχικός die Bedeutung „natürlich " annehme n konnte , die Paulu s IKo r 15 44.46 voraussetzt . Abe r auc h ein e ander e Bedeutun g vo n ψυχικός wird nu n begreiflich : wen n de r Myst e sein e ψυχική δύναμι ς dahinten lassen muß , έπεί ου κ εστί ν μο ι έφικτόν -νητό ν γεγώτ α συνανιένα ι ταΐ ς χρυσοειδέσι ν μαρμαρυγαΐς τη ς ανάτο υ λαμπηδόνο ς (a.a.O. Ζ. 30ff.), s o is t e r währen d de s Mysteriums ohn e ,,Seele"; Menschen , di e eine n solche n Zustan d ni e erleben , sind imme r seelengebunde n un d dürfe n daru m ψυχικοί heißen. Da s is t di e Bedeutung, di e Paulu s l K o r 2 1 4 verwendet . Hie r trit t de r Psychike r i n eine n scharfen Gegensat z zu m Pneumatiker, und unte r πνευματικός wird nich t jede r Christ, sonder n de r verstanden , de r di e „Tiefe n Gottes " schaut , de r di e ver ­ borgene Weishei t kennt , di e Paulu s hie r i n feierliche n Worte n meh r preis t al s beschreibt. Z u den „Verlorenen" freilich gehöre n sie noch nicht, diese Psychike r — und s o möcht e ma n si e de r Mittelklass e vergleichen , di e i m Syste m de r Valentinianer de n gleichen Namen trägt (Irenäu s I 61 f. Exe. ex Theodoto 54.57). Eine einseitige Pneumatikerreligio n aber , di e solche Vermittlungen nich t kennt , mußte diese n Gegensat z radika l ausgestalten : ψυχικός ist nu n da s absolut e Gegenteil zu m πνευματικός, der heillos e nichtgeistlich e Mensch . Da s is t di e eigentlich gnostisch e Anschauung , di e i n de r ψυχή nur ein e Fesse l sieht 4. I n 1 Vgl . zu m Folgenden R . Reitzenstein, Hellenistisch e Mysterienreligionen 1910, 42ff. 151 ff.; Historia monachoru m un d histori a Lausiac a 1916, 141 ; Bousset a.a.O . 129ff . 195ff. 2 Zu r vorchristliche n Geschicht e de r Anschauung vgl . auc h L. Troje, Di e Dreizeh n und di e Zwöl f i m Traktat Pellio t 1925, 7 2 f. A . 1. 3 Vgl . daz u auc h Reitzenstein , Histori a monachoru m 61 A. 5. 4 Di e Markosie r nac h Irenäu s I 21 5 Massuet; Ähnliche s vo n de n Valentinianer n Exe. e x Theodot o 64 αποθεμένα τ ά πνευματικ ά τά ς ψυχά ς und Iren . I 7 1; vom Baruch -

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Erklärung

diesem Sin n habe n offenba r di e vo m Judas-Brie f bekämpfte n Gnostike r ihr e Gegner ψυχικοί gescholten, un d sei n Verfasse r gib t ihnen , di e solch e Eintei ­ lungen mache n (άποδιορίζοντες), die Schmähun g zurüc k (Ju d 19). Ich möcht e diesen Sprachgebrauc h nich t wi e Bousse t (Kyrio s 133 A. 7) ,,paulinische Ter ­ minologie" nennen , obwoh l di e Gnostike r sic h mi t de n Worte n de s Paulu s gedeckt haben . Charakteristisch.schein t mi r vielmeh r gerad e dies , da ß Paulu s den Terminu s nu r gelegentlic h i n zwe i gan z bestimmte n Zusammenhänge n aufgreift, un d auc h dies , da ß di e eigentlic h gnostisch e Bedeutun g vo n ψυχικός im Sinn e eines radikalen Dualismu s vo n jene n zwei Paulus-Stelle n au s gar nich t verstanden werde n kann . Si e is t außerchristlich , si e is t i m Synkretismu s eine r Pneumatiker- oder Gnostiker-Frömmigkei t z u Haus , di e nu r zwische n de n wenigen Geistesmensche n un d de r Mass e de r gnadenlose n Psychike r unter ­ schied. Abe r gerad e dies e Bedeutun g müsse n wi r fü r unser e Stell e voraus ­ setzen, den n nu r si e bilde t de n Übergan g zwische n επίγειος und δαιμονιώδης. Der gnostisch e Terminu s ψυχικός berechtigt un s abe r noc h nicht , J a k zum Gnostike r z u mache n ode r ih n Gnostike r mi t ihre n eigene n Waffe n bekämpfen z u lassen 1 . D a wi r i n de m ganze n Schriftstüc k nirgend s ein e unzweifelhafte Beziehun g au f gnostisch e Lehr e ode r Praxi s finde n un d da auc h di e literarisch e Ar t de s Ja k ein e Polemi k gege n konkret e Ver ­ hältnisse bestimmter Gemeinde n nich t wahrscheinlich mach t — Einleitung § 7 —, so lieg t kei n Anlaß z u solche n Vermutungen vor . Di e Lösun g lieg t hier au f derselbe n Lini e wie be i τροχός της γενέσεω ς 3 6 : der Autor ha t eine n technischen Ausdruc k verwendet , ohn e sic h di e zugrund e liegend e Vor ­ stellung anzueignen . V. 1 6 ist, wi e di e Analys e gezeig t hat , ein e Zwischenbemerkung , di e das ungünstig e Urtei l de s vorige n Verse s rechtfertige n soll : Streitsuch t ist letztlic h di e Wurze l alle s Übels . Di e weitgehende un d nich t einma l vo n der Geschicht e de s Christentum s imme r bestätigt e Behauptun g zeig t auf s deutlichste, w o di e wahre n Interesse n de s Verf. s liegen . Ih m gil t jed e Weisheit al s widergöttlich , di e Uneinigkei t i m Gefolg e hat ; liebe r ver ­ zichtet e r au f reger e geistig e Betätigung , al s da ß e r si e mi t Spannunge n in de r Gemeind e bezahlt . Ein e selbständig e intellektuell e Beurteilun g vo n Geisteskämpfen gib t e s fü r ih n nicht . Auc h i n diese r Einseitigkei t is t e r d e n L e h r e r n d e r j ü d i s c h e n S p r u c h d i c h t u n g v e r w a n d t , de r e r so viele s verdankt 2 . De r praktische , au f da s Lebe n de s Durchschnitts Buch Justins Hippolyt, Philosoph . V 26 25 Wendland ή ψυχή κατά το ΰ πνεύματος τέτακται καí τό πνεύμα κατά της ψυχής . Hierher gehör t wohl auc h di e Bezeichnun g de r Kirchen ­ christen als Psychiker durch die Montanisten (Klemens AL, Stromata IV 931; Tertullian, De jejun. 1). 1 A . Schwegler, Nachapost . Zeitalte r I 1846 , 442 ; O. Pfleiderer, Urchristentu m II 21902, 54 5 f. unte r Berufun g au f di e Verwandtschaft unsere r Stell e mi t Herma s Mand. 118ff. Darübe r sieh e z u 3 17. Auch Weine l faß t unser e Stell e wie de n ganze n Ja k al s po­ lemisches Zeugni s wide r radikale n gnostische n Paulinismu s (Bibl . Theol . 41928, § 91). Vgl. daz u Einleitun g S . 40f. 2 Vgl . A . Bertholet, Bibl . Theol . de s Alte n Testament s II 191 1 § 8, W. Staerk i m Göttinger Bibelwer k III 1 , 21920, 99f. 117f . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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menschen gerichtet e Grundzu g diese r Spruchdichtun g weiger t de m Suchen un d Forsche n de s einsame n Denker s di e Anerkennung 1 . S o finden wi r bei m Siracide n den n auc h di e beste n Parallele n z u unsere r Stelle: καί ου κ εστί ν σοφί α πονηρία ς έπιστήμη, κα ί ο ύκ εστί ν δπο υ βουλ ή αμαρτωλών φρόνησες und κρείττων ήττώμενος εν συνέσει εμφοβος ή περισσεύων έν φρονήσε ι κα ί παραβαίνω ν νόμο ν (Sir 1922.24) . So gewi ß unse r Verf . vo n Literatur diese r Art beeinfluß t ist , s o gewiß entsprich t doc h gerad e di e an unserer Stell e hervortretend e Einseitigkei t seine m persönliche n Ethos : er is t mißtrauisc h gegenübe r allem , wa s nac h Freundschaf t mi t de r Wel t aussieht (Einl . S . 71 f.). Nach solche m Maßstab miß t e r auch jede s Strebe n nach Weisheit . Un d gewi ß bo t auc h di e allgemein e Entwicklun g de r christlichen Gemeinde n Anla ß z u solche m Mißtrauen . Scho n be i Paulu s scheidet sic h aller betonte n Einhei t zu m Trotz da s Christentum de s Pneu­ matikers wenigstens lKor2 6 - 1 6 vo n de m Glaube n de r Gemeinde ; au f anderem Boden , w o di e Einflüss e synkretistische r Magie r un d Wander ­ propheten verführerisc h wirkten , mochte n solch e aristokratisch e Ten ­ denzen sic h ungehemmte r auswirken , un d di e gnostische n Pneumatiker sind nu r besonder s augenfällig e Beispiel e diese r Entwicklung . Abe r auc h die Ausbreitung vo n Schriftgelehrsamkei t un d Rhetorik , da s Eindringe n der Popularphilosophi e un d vielleich t soga r di e Verfestigung de r Organi­ sation wäre n hie r z u nennen ; jed e diese r Erscheinunge n konnt e i m Bereich ihrer Wirkung zu r Absonderung eine s Christentums erste r Klass e führen; jed e vo n ihne n konnt e eine m Christe n wi e Ja k diese s ethisc h begründete Mißtraue n nahelegen , desse n Ausdruc k unser e Vers e sind . Gerade wei l wi r abe r s o viel e Möglichkeite n vo r un s sehen 2, un d wei l wir zude m beobachten , da ß paränetisch e Traditio n un d eigen e Neigun g den Verf. auf diesen Weg führen, gerade darum erscheint es mir unmöglich , diese Ermahnun g mi t de m Auftreten eine r bestimmte n Richtun g wi e de r Gnosis zu begründen . A n diese m Urtei l kan n auc h V. 1 7 mit seine n literarischen Beziehunge n nicht s ändern . Ma n ha t mi t ih m of t un d mi t Recht di e Schilderun g de s falsche n Prophete n be i Herma s Mand . XI 8 verglichen πρώτον μ έν ό έ'χω ν τ ο πνεύμ α [τ ο νείον] τ ó άνωθε ν πραυ ς εστ ί καί ήσύχιο ς κα ί ταπεινόφρω ν κα ί άπεχόμενο ς άπ ό πάση ς πονηρία ς κα ί επι ­ θυμίας ματαία ς το υ αιώνο ς τούτου . Die Ähnlichkei t beruh t zunächs t au f 1 Charakteristisc h dafür is t der Schluß des Weisheitskapitels im Hiob-Buch; nachde m in viele n Bilder n di e Unerreichbarkeit de r Weisheit dargestell t ist , di e Got t allei n kennt , heißt e s i n de m Schlußsatz , de r nich t vo n de m Dichter , sonder n vo n eine m Lehre r stammt: „Siehe , Furch t de s Herrn , da s is t Weisheit , un d da s Bös e meiden , da s is t Ver ­ stand" (Hio b 28 28 ). 3 Auc h di e konkrete n Erscheinungen , au f di e ma n al s Analogie n verweise n könnte , sind verschiede n a n Art : au f de r eine n Seit e Simo n Magus Ac t 8 oder Leut e wi e Pere ­ grinus be i Lukian , D e mort e Peregrin i 11, oder diejenigen , welch e Didach e ll7ff. , Hermas Mand. XI gemeint sind , au f de r andere n Seit e di e Anhänge r de r „Weisheit" , von dene n Paulu s IKo r 1—4 spricht, ode r Leute , dere n Verhalte n de r 1 Klem rügen will .

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Erklärung

dem Gebrauc h de s gleiche n Redeschema s — Aufzählung vo n Adjektive n ohne weiter e Erklärung , vgl . noc h Herma s Mand . V 2 3.4 — sodann auf de r Betonun g de r Friedlichkei t i n beide n Katalogen . Ma n dar f u m dieser Übereinstimmun g wille n noc h nich t di e falsch e Weisheit , vo n de r Jak spricht , identifiziere a mi t de r falsche n Prophetie , di e Herma s be ­ kämpft. Woh l abe r is t di e Parallel e geeignet , Ar t un d Ausdrucksweis e auch unsere s Verse s z u beleuchten , ά ν ω ε ν und άννωθεν κατερχόμεν η er­ scheint dan n keinesweg s al s ei n Prädika t de r Weishei t allein ; we r Herma s Mand. XI 5 . 8. 9. 21 vergleicht, findet dor t de n Geist , de r „vo n oben " stammt, geschilder t un d bemerk t leicht , da ß άνωθεν ein Wechselbegrif f zu νείον ist 1 . Wa s hie r vo m Geist , gil t Mand . IX 1 1 vom Glauben ; un d auch de r Gegensat z wird i n beide n Fälle n gan z ähnlic h unsere r Stell e for ­ muliert: Mand. IX 1 1 ή δέδιψυχία επίγειο ν πνευμά εστί, παρά τού διαβόλου, Mand. XI 1 1 περί το ύ πνεύματο ς το υ επιγείο υ — in de n Rahme n diese r Antithese gehör t auc h unse r v . 15 mit επίγειος und δαιμονιώδης. Man wir d aber au s solche r Verwandtschaf t noc h kei n literarische s Abhängigkeits ­ verhältnis erschließe n dürfen , wei l nu r da s Schem a de r Aussage , nich t das Subjek t dasselb e ist ; ehe r wir d ma n erwägen , o b v . 17 bei Ja k fü r diesen Zusammenhan g formulier t ist . Di e Voranstellun g vo n άγνός ent­ spricht nich t de m Gedankengang ; den n άγνός klingt i n diese m Fal l seh r allgemein 2 . Nu n ers t folge n di e Adjektiva , di e de n friedliche n Charakte r der Weishei t betonen : friedlich , milde 3 , fügsam 4. Di e nächste n Bestim 1 Ein e Anspielun g au f de n Mythu s Henoch 42 , nach de m di e Weishei t unte r de n Menschenkindern keine n Plat z fan d un d daru m i n de n Himme l zurückkehrte , lieg t Ja k 3 15-17 als o nich t vor . E s is t j a gerad e vo n de m Walte n de r himmlische n Weishei t au f Erden di e Rede . Auc h δαιμονιώδης enthält nicht , wi e Spitt a meint , ein e Beziehun g au f die Belehrun g de r Mensche n durc h gefallen e Enge l (Hen 81ff.), sonder n is t einfac h ei n Werturteil. 2 Fü r αγνός und sein e Stammverwandte n gib t E . Fehrle , Di e kultisch e Keuschhei t im Altertu m 1910, 44 , als Grundbedeutun g „religiös e Scheu " an , entsprechen d ,,dem , was ma n mi t de m polynesische n Wort e Tab u bezeichnet" . — Für Ja k 3 17 is t vo r alle m auch LX X wichtig , W O nebe n de m ungleic h häufigere n άγνίζειν (ganz überwiegen d fü r EHp) da s Adjekti v άγνός auffallend selte n erscheint , un d zwa r auße r 2Mak k 13 8 (Da s heilige Feue r de s Altars) un d de n beide n Psalmstelle n 11(12)7 1 8 (19) 10 nu r i n paräneti ­ scher Literatur . S o steh t άγνός von de r Keuschhei t de r Jungfra u 4Mak k 187f. , vo n de r Reinheit de r Märtyrer-Seele 4Mak k 537 1 823. Her z un d Gelübd e Pro v 209 19 13(10) sowi e die Gottesfurch t P s 18(19) 10 könne n „rein " heißen , wi e überhaup t di e Reine n de n Un ­ gerechten gegenübergestell t werde n Prov . 1526. Wichtig fü r unser e Stell e is t abe r be ­ sonders, da ß Gotte s Werk e i m Gegensat z z u de n krumme n Wege n de r σκόλιοι als rei n und gerad e Prov . 21 8 un d ebenso die Worte de s Herrn gleich de m siebenfach geläuterte n Silber al s αγνά Ps 11 (12)7 bezeichnet werden: auc h di e Weishei t vo n obe n ha t also Anteil an de r Klarhei t un d Lauterkei t de r Wel t Gottes . 3 επιεική ς und sein e Verwandte n habe n i m jüdisch-christliche n Schriftenkrei s diese r Zeit wi e auc h sons t di e Bedeutun g milde : ein böse r Nachba r üb t mei n επιεικές (Epiktet III 20 11 ), mi t Schimp f un d Mißhandlun g prüfe n di e Gottlose n de s Gerechte n επιείκεια (Sap 2 19 ), der Hirtenenge l beginnt , nachde m e r zorni g gewesen , wiede r έπιεικέστερον zu reden (Hermas Mand. XII 4 2 ). Auch die Parallelitä t mi t πραύτης 2Kor 10 1 ist bezeichnend ,

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mungen wird man miteinander z u verbinden haben: di e „Barmherzigkeit äußert sic h i n „Früchten" , d.h . natürlich , wi e C u.a . auc h i m Tex t er ­ gänzen, i n gute n Werken . Di e beide n letzte n Gliede r de r Reih e sin d for ­ mal, durc h Klangverwandtschaft , miteinande r verbunden ; übe r di e Be ­ deutung kan n bei ανυπόκριτος kein Zweifel sein ; desto fraglicher ist άδιάκρι­ τος. Da di e Ar t de s Schriftstück s un d vollend s solche r Aufzählunge n Schlüsse au s de m Zusammenhan g verbietet , s o dar f ma n wede r au s 1 6 für di e Bedeutun g „nich t zweifelnd " (Beyschlag) , noc h au s 2 A für „un ­ parteiisch" (Spitta , Windisch ) Beweis e entnehmen . Di e Beleg e au s de m klassischen un d nachklassische n Griechisc h fü r „ununterscheidbar " un d „unentschieden" komme n nich t i n Betracht , ebensoweni g „ohn e Beden ­ ken" (s. die Anm.). Brauchbare Belege bietet in der benachbarten Literatu r nur Ignatius; sie sind um s o wichtiger, al s aus ihnen hervorgeht, da ß ma n αδιάκριτος in positive r Bedeutun g gebrauche n konnte ; e s heiß t Magn 152 offenbar „einfältig " ode r „einmütig" : έρρωσνε έν δμονοί α νεοΰ, κεκτη ­ μένοι άδιάκριτο ν πνεύμα , δ ς έστι ν 'Ιησού ς Χριστό ς und ebens o Trail, 1 1 άμωμον διάνοια ν κα í άδιάκριτο ν έν υπομον ή έγνω ν ύμα ς έχοντας . So wir d wohl auc h di e Bedeutun g vo n Ign . Eph . 32, wo Christu s τó άδιάκριτο ν ημών ζη ν genannt wird , i n diese r Richtun g z u suche n un d i m Sinn e de r Einheitsmystik de s Ignatius zu verstehe n sein 1 . Natürlic h lieg t auc h hie r der ursprünglic h negativ e Sin n de s Worte s „ohn e Teilung" , „parteilos " zugrunde. Bezeichnen d fü r de n Übergan g in s Positiv e is t Klemen s AL, Strom. II 87 2 von der Liebe: άμέριστος έστι ν έν πασιν, αδιάκριτος, κοινωνική. In diese r Lini e wir d auc h be i unsere m Tugendkatalo g de r Weishei t di e Bedeutung von άδιάκριτος liegen, weil es sich auch hier um den beziehungs­ losen Gebrauc h de s Wortes i n eine r Aufzählung handelt : „einfältig " ode r „einträchtig". sowie da s Nebeneinande r vo n επιεικής und άμαχος ITim 3 3 Ti t 3 2 ; eindeutig is t auc h 1Petr2 18 . 4 Dies e Bedeutun g vo n εύπειθής ohne ergänzende n Dati v ergib t sic h au s Musoniu s p. 83 19 Hense ό τ ω τ ά προσήκοντ α παραινοΰντ ι κατήκοο ς ώ ν κα ΐ επόμενο ς έκουσίως, ούτο ς εύπεινής. Nach Epikte t II 108 sin d παραχώρησες, εύπείθεια , ευφημί α Kennzeichen brüder ­ lichen Verhalten s unte r de n Menschen, nac h Philo , De virtut . 15 belehrt da s Gesetz di e εύπειθεΐς sanfter, di e άπειθεΐς strenger. 1 Be i de m schwebende n Charakte r de r ignatianische n Sprach e is t de r einzeln e Aus ­ druck schwe r zu fassen. Vgl. Th. v . Zahn, Ignatius 1873 , 429 Α. 1. αδιακρίτως bei Ignatius scheint Philad . init . „ohn e Bedenken " z u heiße n un d au f de n vo n Zweifel n freie n Glauben a n da s Leide n de s Herr n z u gehen ; s o kan n αδιάκριτος auch al s Beiwor t z u πίστις treten Klemen s AL, Paedag. II 38 3. Während Ign . Röm . init . di e Bedeutun g nicht nähe r z u bestimme n ist , sol l e s Test . Seb . 72 offenba r „ohn e Bedenken " heiße n αδιακρίτως πάντα ς σπλαγχνιζόμενο ι έλεατε ; denn da s is t di e bekannt e Ermahnun g zu m unterschiedslosen Geben , vgl . obe n z u Ja k 1 5. Vo n hie r au s is t auc h P . Oxy. IV 715:36 zu verstehen , wen n dor t de r Vermer k κατακεχώ(ρικα) άδιακ(ρίτως ) mit Κ. Wilcken, Archiv f . Pap.-Forsch . IV 1907,254 übersetzt werden mu ß „ich hab e ohn e weitere Unter ­ suchung eingetragen. " — Von de n Lateiner n ha t ff fü r αδιάκριτος: sine diiudication e irreprehensibilis, s vulg : no n iudicans . 17 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

V. 1 8 ist ei n isolierte r Spruch , wi e di e Analys e gezeig t hat ; e r handel t vom καρπός δικαιοσύνης . Das ist , wen n da s Bil d natürlic h auc h andersw o vorkommt 1 , ei n Ausdruck, de r i n de r LXX-Sprach e ei n feste r Terminu s zu sei n scheint , wenigstens a n den Stelle n Am 612 Prov 11 30 132, an diese n beiden Stellen ohne Entsprechung i m Original; in der christlichen Sprach e taucht e r Phi l 1 11 Heb r 12 u auf . I n de r LX X findet sic h auc h scho n de r Gebrauch von καρπός für de n Fruchtsamen, de r in unserem Spruc h wegen σπείρεται ebenfalls angenomme n werde n muß , vgl . Pro v 11 30 εκ καρπο ύ δικαιοσύνης φύετα ι δένδρο ν ζωής . Der besonder e Sinn , de n Terminu s un d Bild i n unsere m Vers haben , häng t mi t de r Korresponden z vo n έν ειρήν η und τοις ποιουσιν είρήνην zusammen. Wegen des Zusammenhangs zwische n beiden Ausdrücken mu ß έν ειρήνη zweifellos z u σπείρεται gezogen werden ; dann is t e s abe r unmöglich , τοις ποιουσι ν είρήνη ν als Dativu s actioni s (d e Wette, Ropes) zu fassen ; den n da ß Gerechtigkei t i n Frieden , als o vo n Friedlichen ausgesäe t wird , is t scho n mi t εν ειρήν η gesagt. De r Dati v is t also, wi e heut e di e meiste n annehmen , ei n Dativu s commodi : fü r fried ­ liche Leute 2 . Un d nu n begreife n wi r de n Sin n de s Bilde s i m Rahme n dieser Korrespondenz : vo n Friedliche n — für Friedliche ; gesäe t un d geerntet wir d Gerechtigkei t nu r i m Frieden 3. Zugleic h bestätig t sic h da s Resultat der Analyse: der Spruch besitzt eigene Rundung un d Geschlossen­ heit, un d bedar f wede r vorwärt s noc h rückwärt s de s Zusammenhangs . Kap. 4, V. 1 . Die neue Ermahnun g 4 1-6 führ t alle n Strei t au f di e ήδοναί, die „Lüste" , zurück ; wi e umfassen d de r Ausdruc k gemein t ist , zeige n die folgende n Verse 4 . De r Gedank e erschein t of t i n de r philosophische n Tradition von Plato an, namentlich dort , wo eine dualistische Anschauun g auf di e Ethi k einwirkt 5 . Hie r wir d e r durc h ein e Frag e eingeleitet , dere n 1 Vgl . Epikur , Frgm . 519 (p. 317 Usener) δικαιοσύνης καρπό ς μέγιστο ς αταραξί α ( = Klemens ΑΙ., Strom. V I 2 p . 266, 39); dazu G . Α. van de n Berg h va n Eysinga , Nieu w Theologisch Tijdschrift , 1921, 228 . 2 Nu r we r wi e Spitt a a m strenge n Zusammenhan g mi t 3 1 festhält , kan n au f de n Ge ­ danken kommen , τοις ποιουσι ν είρήνη ν auf da s Ackerland z u deuten , nämlich au f di e z u belehrenden Menschen . 3 Heb r 12 11 is t verwandt , wei l auc h dor t de r Ausdruc k καρπός δικαιοσύνη ς gebraucht wird; abe r καρπός heißt dor t wi e Herma s Sim. IX 19 2 di e geerntete , nich t di e gesäet e Frucht, un d ε'ιρηνικόν ist längs t nich t di e Hauptsach e wi e a n unsere r Stelle ; di e Ähnlich ­ keit zwische n de n Sprüche n wir d woh l meis t überschätzt . 4 Da ß ηδονή hier a n Stell e vo n επιθυμία gebraucht wir d (gege n Ropes), ergibt sic h zunächst au s de m Folgenden ; schul d a n alle m Übe l ist , da ß „ih r begehrt" , nich t da ß ,,ihr genießt" . Sodan n zeige n di e Beleg e i n de r folgende n Anm. , da ß vo n de n ήδοναί hier ausgesag t wird , wa s sons t vo n de n έπινυμίαι gilt. Endlic h is t di e ηδονή in diese m Sinn auc h vo n Phil o beschriebe n worden un d zwa r i m Zusammenhan g mi t de m zehnte n Gebot D e decalog o 143 p. 204 του παρόντο ς κα ι νομισθέντο ς άγαθο ϋ φαντασί α διεγείρε ι και διανίστησ ι τη ν ψυχή ν ηρεμούσα ν κα ι σφόδρ α μετέωρο ν εξαίρε ι καθάπε ρ οφθαλμού ς φω ς άναστράψαν καλείτα ι δ ε τουτ ί τ ο πάθο ς αύτη ς ηδονή . 5 Plato , Phaedo n 6 6 c: και γα ρ πολέμου ς κα ι στάσει ς κα ι μάχα ς ο ύδέν άλλ ο παρέχε ι ή τ ό σώμ α κα ι α ϊ τούτο υ έπιθυμίαι ; Cicero, De fin. bon . I § 4 4 : e x cupiditatibu s odia , discidia, discordiae , seditiones , bell a nascuntur ; Lukian , Cynicu s 15 : πάντα γα ρ τ α κακ ά

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etwas schwerfällige n Schrit t ma n gelegentlich durc h Streiche n de s zweite n πόθεν (Koine) oder Umstellun g vo n έν ύμΐ ν zu beflügel n suchte , πόλεμοι und μάχαι darf ma n nicht , wi e Grotiu s tat , au f politisch e Bewegunge n deuten, den n dies e Wort e stehe n i n solche n Ermahnunge n al s Synonym a für Strei t un d Hader 1 . Noc h meh r al s sons t führ t e s a n diese r Stell e z u ganz unmögliche n Konsequenzen , wen n ma n de n ganze n Erns t diese r Bußpredigt au f konkret e Gemeindeverhältniss e zurückführt . Den n wen n ein bestimmte r Krei s vo n Christe n da s Model l z u diese r Schilderun g lieferte — nicht vermög e allgemeine r menschliche r Schwächen , sonder n vermöge besondere r schwere r Verfehlunge n —, dann konnt e de r Auto r an diese n Krei s nich t s o heroisc h wi e 1 2ff. und nich t s o tröstlic h wi e 5 7ff. schreiben. Persönlich e Erfahrunge n de s Autors sin d gewi ß auc h fü r dies e Stelle nich t ohn e Bedeutung, abe r nich t Erfahrunge n mi t eine m bestimm ­ ten Adressatenkreis; un d nebe n de n Erfahrunge n wirkt e di e paränetisch e Tradition ein , wi e e s di e Beleg e S . 258 A. 5 zeigen. Mi t solche r Tradi ­ tion müsse n wi r auc h be i de r Erklärun g de r folgende n Wort e rechnen . Das Bil d vo m „Streiten " de r böse n Lustaffekt e i n unsere n Glieder n is t ja sicherlic h mi t Rücksich t au f die πόλεμοι und μάχαι gebraucht; abe r ma n wird doc h a n Rö m 723 erinnert , a n da s Geset z de r Sünde , da s i n de s Menschen Glieder n wide r da s Geset z de r Vernunf t streitet , un d we r au f Grund vo n Ja k 2 14ff. wenigsten s ein e indirekt e Bekanntschaf t unsere s Autors mi t Paulus-Worte n annimm t (vgl . Einleitun g § 4), kann di e Möglichkeit eine r Einwirkun g jene r Stelle , vielleich t eine r vermittelte n Einwirkung, nich t völli g bestreiten ; Ja k gebrauch t manch e Bilde r un d Schlagworte, dere n Heima t ih m frem d ist . Abe r ma n bedenke , da ß auc h 1 Petr 2 11 von de n σαρκικαί έπιυμίο α spricht, ά'τινες στρατεύοντα ι κατ ά τη ς ψυχής, und da ß Philo , D e migration e 60 von de n ήδοναί mit eine m mili ­ tärischen Bild e rede t (τα ξιάρχουσι). Jak wir d als o de n Ausdruc k nich t geschaffen haben . I m Gedanke n a n πόλεμοι und μάχαι spricht e r vo n τοις άνθρώποι ς έκ τ ής τούτω ν (seil, χρυσού κα ι αργύρου ) επιθυμία ς φύονται , κα í στάσει ς κα í πόλεμοι κα í έπιβουλα ί κα í σφαγαί ; Philo i n de m Abschnit t übe r di e Wirkunge n de r Be ­ gierde (s . Anm . 1) De decal . 151 ff. p. 205: χρημάτων έρω ς ή γυναικό ς ή δόξη ς ή τίνο ς άλλου τω ν ήδονή ν άπεργαζομένω ν αρ ά γ ε μικρώ ν κα í τω ν τυχόντω ν αίτιο ς γίνετα ι κακών ; ού διά τούτου συγγένειαι μέν άλλοτριοΰνται την φυσικήν εύνοιαν μεθαρμοζόμεναι προς άνήκεστον εχθραν, χώρα ι δ έ μεγάλα ι κα ι πολυάνθρωπο ι στάσεσι ν έμφυλίοι ς έρημουντα ι . . .; οí γα ρ Ελλήνων κα í βαρβάρω ν προ ς τ ε έαυτούς κα í προ ς αλλήλου ς τραγωδηθέντε ς πόλεμο ι πάντε ς από μια ς πηγή ς έρρύησαν , επιθυμία ς ή χρημάτω ν ή δόξη ς ή ηδονή ς περ ί γα ρ ταύτα κηραίνε ι το τών ανθρώπω ν γένος . Über de n durc h di e Begierde n verursachte n Krie g sprich t Phil o auch Quo d deteriu s pot. ins. sol. 17 4 p . 224, De ebrietat e 75 p. 368, De Ioscph o 56 p. 50. — Der nich t dualistisc h gestimmte , optimistisch e un d rational e Epikte t schieb t dagegen all e Schul d a m Strei t de r Menschen au f di e unrichtig e Anwendun g de r Begriff e gut un d bös e (de r προλήψεις Ι 22). 1 Vgl . Philo , De gig. 5 1 p. 269 (πόλεμος) und i n de n Testamenten d . 12 Patr.: Jud 16 3 Benj 64 (μάχη ) Simeon 48 Ga d 51 (πόλεμος) ; lKlem3 2 ε κ τούτο υ ζήλο ς κα ι φθόνος , ερι ς και στάσις , διωγμό ς κα í ακαταστασία , πόλεμο ς κα í αιχμαλωσία . Für μάχαι vgl. noc h 2Ti m 2 23 Ti t 3 9 . 17* © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

„streitenden Lüsten" ; di e Frage , gege n we n de r Strei t geht , dar f ma n kaum stellen . Di e Nennung de r Gliede r will di e ήδοναί lokalisieren, gena u so wi e e s Paulu s Rö m 7 tut, abe r auc h Phil o wär e z u erwähnen , de r a n vielen Stelle n vo n diese r leibliche n Bedingthei t de r Begierd e redet 1 . Philo ha t auc h di e Tantalusqua l de s Begehrende n eindrucksvol l geschil ­ dert 2 , vo n de r di e VV . 2. 3 in schöne r un d wirkungsvolle r Steigerun g reden. Allerdings komm t si e im überlieferten Text nich t vol l zu r Geltung . Vor alle m will da s einstimmi g bezeugt e φονεύετε weder z u de m folgende n ζηλουτε passen, da s nac h de r Anklage au f Mord unerträglic h mat t klingt , noch auc h zu m Sin n de s Ganzen . De r Hinwei s au f πόλεμοι und μάχαι und au f di e stark e Ausdrucksweise de s Ja k überhaup t (Haupt , StK r 1883, 181) rechtfertigt da s Wor t φονεύειν noch nicht , da s kein e abgeschwächt e Deutung zuläßt , übrigen s auc h Ja k 56 kein e solch e nöti g hat . Di e Aus ­ legung τους τή ν εαυτώ ν ψυχή ν άποκτιννύντα ς ταΐ ς τόλμηραΐ ς ταύται ς επι ­ χειρήσεσι (Oec) is t einfac h textwidrig , un d mi t de m Gedanke n vo n Mt 521ff. 1 Joh 3 15, da ß Zor n un d Ha ß de m Mord e gleichzuachte n se i (siehe d e Wett e un d Beyschlag ; s o auc h Kittel , vgl . S . 237 A. 4), sollte man di e Erklärun g diese r einfache n un d gradlinige n Anklage n nich t belasten. Di e au f Ja k 3 14 gestützt e Auflösung φονεύοντες ζηλουτ ε aber gib t noch nich t de n vo n ihre n Vertreter n wi e Gebse r gewünschte n Sinn : ih r eifert gegeneinande r bi s au f de n Tod . Di e Interpunktio n φονεύετε, κ α ζηλουτε (Hofmann, Ropes) befreit vo n de r eine n Schwierigkeit , di e i n de r Verbindung mi t ζηλουτε liegt, hilf t abe r noc h nich t z u eine r passende n Bedeutung fü r φονεύετε; und di e alt e Konjektu r φονάτε „ihr sei d blut ­ gierig" bring t zwa r gegenübe r φονεύετε eine Abschwächung , paß t abe r wieder nicht zu ζηλουτε. So ist denn die schon von Erasmus vorgeschlagene und vo n viele n Neuere n (Spitta , Mayor, Belser , Windisch) angenommen e Konjektur φθ-ονεΐτε eigentlich selbstverständlich 3. Si e kan n sic h au f da s häufige Vorkommen ähnlicher Textverderbnis 4, sowie auf die Wahrschein1 Z.B . Philo , Leg . alleg . III 11 6 p. 110: εάν οΰ ν ποτ έ ζητής , ώ διάνοια , τίν α χώρο ν ηδονή κεκλήρωται , μ ή σκέπτο υ τ ν περ ί κεφαλή ν τόπον , οπο ύ τό λογιστικόν , . . . ζήτει δ ' έν στήθει κα ι κοιλία , δπο υ ό θυμό ς κα ι ή επιθυμία , μέρ η το υ αλόγου . Natürlich kan n Phil o sich wieder au f die vo n Plato herkommende Tradition berufen , fü r di e vo r alle m Plato s Phaedon maßgeben d war , vgl . dor t p . 81b: εάν δ έ γ ε οΐμα ι μεμιασμέν η κα ì ακάθαρτο ς του σώματο ς άπαλλάτητα ι (scil, ή ψυχή) , άτε τ ω σώματ ι αε ί συνουσ α κα ì τοΰτ ο θεραπεύουσα και έρώσ α κα ι γοητευομέν η υπ' αύτο υ υπό τ ε τω ν επιθυμιώ ν κα ì ηδονώ ν κτλ . Ε . Schweizer, Die hellenistisch e Komponent e i m neutestamentliche n σάρξ-Begriff, ZNW 48, 1957 , 251 f. rechne t auc h Ja k 4 1 mi t eine m Nachwirke n de s hellenistische n σάρξ-Begriffcs. 2 I n de m Abschnitt De decalogo , au s de m di e Zitat e S . 258 A. 4 und A. 5 stammen, heißt e s § 149 p. 205: έκεϊνός τ ε γά ρ (seil. Τάνταλος) ώ ν ρεχθεί η πάντω ν οπότε μέλλο ι ψαύσειν, άπετύγχανεν , ó τε κρατηθεί ς επιθυμία , διψώ ν αε ί τώ ν απόντων , ούδέποτε πληρούται περί κενή ν ίλυσπο')μενο ς τή ν δρεξιν . 3 Auc h Η. J . Vogels, Handbuc h de r Textkriti k de s N T 2 1955, 220, hält φθονείτε an unsere r Stell e fü r ein e berechtigt e Konjektur . 4 Test . Bcnj . 7 2 vermute t Charle s φόνος für φθόνος, l P e t r z i lese n Β 1175 φόνους statt φθόνους, und wenn Ga l 5 21 φόνοι echt ist , dan n wäre sei n Ausfall au s ähnlicher Verwechs­ lung z u erklären .

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Jak 42.3

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lichkeit stützen , da ß di e Beziehun g vo n πόλεμοι, und μάχαι, auf äußer e Gewaltsamkeit de r einma l eingedrungene n Lesar t φονεύετε zum Sie g ver ­ helfen konnte . Fü r φθονείτε spricht auc h di e Verbindun g mi t ζηλοΰτε, da φθόνος und ζήλος in verwandte n Texte n häufi g gepaar t erscheinen 1. Vielleicht ha t di e einma l eingedrungen e Textverderbni s auc h di e folgen ­ den Wort e beeinflußt . Di e Deutungen vo n φονεύετε haben sic h häufig au f μάχεσθε κα í πολεμεΐτ ε berufen; e s wär e kei n Wunder , wen n unte r de m Druck de r Lesar t φονεύετε auch dies e beide n Verbe n au f Tate n äußere r Gewalt bezoge n worde n wären . Dan n abe r wa r ein e eng e Verbindun g mit de m Folgende n ούκ έχετ ε δι ά τ ο μ ή αίτεΐσθα ι υμά ς unmöglich; den n den Menschen, de r scho n au f de n We g de r Gewaltta t gerate n ist , würd e Jak nich t wegen versäumte n Gebete s tadeln . S o meine ich, da ß di e Lesar t ohne καί erst diese m Mißverständni s de r Wort e μάχεσθε κα í πολεμεΐτ ε entstammt, un d da ß ursprünglic h dastand , wa s heut e noc h immerhi n beachtliche Zeuge n wi e N Ψ Ρ 1 1 75 u.a. b o h s y f f s v g (nich t de r Ful ­ densis) bieten : πολεμεΐτε κα ί ού κ έχετε . Der Tex t ohn e καί ist allerding s wesentlich besse r bezeugt ; abe r μάχεστε κα í πολεμεΐτ ε bildet i n ih m eine n so störenden Überhang , da ß man, wenn e r gelten soll , eigentlic h z u Kon ­ jekturen gedräng t wird 2 . Mi t καί dagegen ergib t sic h ein e Gliederun g a b b a, s o da ß di e b-Gliede r i m Vordersat z zwe i Verben , di e a-Gliede r nur eines haben. Dieses Schem a scheint mir di e fragliche Lesar t a m beste n zu rechtfertigen 3. ε a1 ε π ι θ υ μ ε ί τ b1 φ θ ο ν ε ί τ ε κ α ί ζηλοΰτ ε b 2 μάχεσθ ε κα ί πολεμεΐτ ε 2.2 αιτείτε

— — — —

κ α ί ού κ έχε τ κ α ί ο ύ δύνασθε έ π ι τ υ χ ε ΐ ν κ α ί ού κ έχετ ε δι α τ ο μ ή α ί τ ε ΐ σ θ α ι υμά ς κ α ί ο ύ λαμβάνετε , διότ ι κ α κ ώ ς α ί τ ε ΐ σ θ ε κ τ λ .

Im Nachsat z sin d b 2 un d a 2 durc h di e überhängend e Begründun g mi t αίτεΐσθαι formal verbunden , αίτεΐν und αίτεΐσθαι sind a n unsere r Stell e 1 IMak k 8 16 Test . Sim. 4 5 ; lehrreic h is t auch , wi e diese r Tex t 27 vo m πνεύμα το υ ζήλου redet un d 47 vo m πνεύμα του φθόνου, so da ß dor t di e Variante του ζήλου erklärlich ist. Auc h i n de m Lasterkatalo g Ga l 5 20f. stehe n ζήλος und φθόνοι. Vgl. abe r besonder s

l K l e m 3 2 4 7 4 13 5 2 .

2 S o erwäg t z.B . Windisch , o b nich t nac h μάχεσθε κα ί πολεμεΐτ ε ein Nachsat z — entsprechend καί ο ύ δύνασθ ε έπιτυχεΐ ν — ausgefallen sei . Diese n gesuchte n Nachsat z finde ic h i n καί ού κ έχετε. Es könnt e auc h Streichun g vo n μάχεσθε κα ί πολεμεΐτ ε vorge­ schlagen werden ; dies e Verbe n wäre n dan n unte r de m Einflu ß de r falsche n Lesar t φονεύετε und entsprechen d πόλεμοι καί μάχα ι eingefügt worden . 3 Verkennun g diese s Schema s konnt e woh l z u de m Bestrebe n führen , di e gege n einander abgesetzte n Gliede r z u verbinden . Daru m möcht e ic h di e Lesar t αιτείτε δ έ in ν. 3ß (ß 7 4 v l d Ρ ψ 33 117 5 u. a.), di e Sode n 1891 als unsichere n Fal l behandelt , fü r ein e Glättung halten . — Zum Sti l vgl . di e Strafred e Scipio s a n di e Soldate n vo r Karthago : Appian VIII (Libyca) 116 § 548: ληστεύετε μάλλο ν ή πολεμεΐτε , καί διαδιδράσκετε , ο ύ στρατοπεδεύετε " καί πανηγυρίζουσι ν υπ ό τω ν περδών , ού πολιόρκουσι ν έοίκατε .

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Erklärung

gleichwertig, den n offenba r nimm t αιτείτε in a 2 da s αίτεΐσθαι aus b 2 au f und wird selbs t am Ende von a 2 mit αίτεΐσ&ε aufgenommen 1 ; de r Wechse l ist rei n forma l bedingt . Inhaltlic h sin d a 1 un d b 1 parallel : alle s Begehre n nützt euc h nicht s — und wiede r b 2 un d 2.2 wenigstens insofern , al s da s „nicht haben" 2 irgendwi e au f da s Gebe t zurückgeführ t wird , au f da s unterlassene ode r schlech t gesinnte Beten . Der anscheinende Widerspruc h zwischen b 2 „ih r bitte t nicht " un d a 2 „ih r bitte t un d empfang t nicht " hat di e alte n Kommentatore n u m s o mehr beschäftigt , al s de r zweit e Sat z auch z u de m Wor t Jes u Mt 7 7 Lk 119 i m Gegensat z z u stehe n schien . Di e Lösung de s Problems , di e sic h be i „Didymus " (i n lateinische r Über ­ setzung) un d in de n anderen Sammelkommentare n (i n griechischem , z.T . viel anschaulichere m Text ) findet, verweis t au f da s Beispie l eine s διδάσκα­ λος γραμματικός , der all e sein e Schüle r την τω ν γραμματικώ ν έπιστήμη ν zu lehren verspreche ; wen n sic h die s be i eine m schlechte n Schüle r nich t be ­ wahrheite, s o werde ma n de n Lehrer nich t de r Lüge zeihen . S o sei Gebets­ erhörung auc h a n di e recht e Ar t de s Beten s gebunde n un d selbs t we r um Gnosis oder Geistesgabe n bitt e un d si e nich t empfange , de r hab e offenbar au s eitle n Beweggründe n gebeten . Nebe n diese m dogmatische n und ethischen Interesse, das die alten Kommentare betonen , besitzt unser e Stelle abe r auc h eine historische Bedeutung . Zweifello s ha t in de n älteste n Gemeinden au f Grun d bestimmte r Erlebniss e di e enthusiastisch e Gewiß ­ heit de r Gebetserhörun g weithi n geherrscht . Auße r jene m Herrnwor t bietet vo r alle m di e Verheißung a n de n gläubige n Bete r eine n Beleg , di e sich M k 11 23f . Mt 1720 Lk 5f, findet, au f di e Paulu s IKo r 1 3 2 anspiel t und di e i n de n Abschiedsreden be i Johanne s al s Leitmoti v verwerte t ist ; auch Jak 5 16 ist hier zu erwähnen. Höchstgesteigerte s Pneumatikerbewußt ­ sein un d da s Gefühl , zu r Gemeind e de r Endzei t z u gehören , de r Trägeri n aller Verheißungen , habe n sic h z u solche r Gewißhei t verbunden . Ent ­ täuschungen konnte n nich t ausbleiben ; si e mußte n zu r Einschränkun g der Verheißun g führen , derar t da ß ma n di e Gebetserhörun g vo n de r Ar t des Beter s ode r de r Bitt e abhängi g machte . S o wird di e Zusicherung , di e sich Mt 711 noc h au f da s Gebe t u m gut e Gabe n bezieht , L k 11 13 nu r de r Bitte u m de n Geis t zuteil ; un d di e Parabe l vo m ungerechte n Richter , ursprünglich offenba r ein e Verheißun g de r Gebetserhörun g überhaupt , redet i m gegenwärtige n Text Lk 187 nur vo n de m Gebet de r Auserwählten um Vergeltung . Ein e Einschränkun g bedeute t auc h lJo h 5 14, w o de m 1 Synonym e Verwendun g vo n αίτεΐν und αίτεΐσθαι z.B. auc h l j o h 5 15. Jo h 16 24 vgl. mi t 26. Herrn. Vis. III 10 7 Mand . IX7 . Übe r de n Gebrauc h i m allgemeine n vgl . Blaß-Debrunner11 § 316 2 un d J . H . Moulton , Einleitun g i . d . Sprach e de s Neue n Testaments 1911, 25 1 f., de r abe r a n unsere r Stell e i m Anschlu ß a n Mayor doch eine n Unterschied konstatiere n wil l (αίτεΐν ohne de n Geis t de s Gebet s bitten) . E r übersieh t dabei di e formal e Gebundenhei t de r Stelle , di e ic h obe n i n de m Schem a nachzuweise n suche. Zu m kettenartige n Anschlu ß vgl . de n Exkur s z u 1 15 obe n S . 129 A. 1. - ούκ έχετ ε ist zweifello s de m ου λαμβάνετ ε parallel; danac h is t di e Bedeutun g vo n έ'χειν zu bestimmen . Mi t Beziehun g au f di e Gebetserhörun g steh t εχεί,ν auch l j o h 5 15.

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Jak 4 4

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Gebet nac h de m Wille n de s Gottessohnes , un d woh l auc h 1 Joh 5 16 , WO der Fürbitte fü r de n Sünde r Erhörun g zugesicher t wird. S o erklärt e s sich auch, daß Hermas Vis. III 106 Selbstdemütigung durc h Fasten, Mand. 1X4 Reinigung de s Herzen s vo n alle n Eitelkeite n verlang t wird . I n diese n Zusammenhang, j a gerad e i n di e Nachbarschaf t de r zuletz t genannte n Stelle gehör t nu n auch , wa s Ja k hie r un d vielleich t auc h wa s e r 1 5 5 16 vom Bete n sagt ; den n wa s mi t κακώς αίτεΐσθ-α ι gemeint ist , erklär t de r Finalsatz. Si e bete n nur , s o klag t si e Ja k an , u m ihr e Begierde n z u be ­ friedigen. V. 4 μοιχαλίδες gehört z u de n folgende n Worten , wei l e s nu r z u ihne n eine inhaltliche Beziehun g hat . A n de r Anrede i m Femininu m habe n sic h schon di e Urhebe r de r Lesar t μοιχοί κα ι μοιχαλίδε ς (N cl F Koine-Zeugen ) gestoßen; si e erklär t sic h abe r au s de m traditionelle n Bild e vo m ιερός γάμος des Lande s un d Volke s mi t Gott . Seitde m Hose a Israe l al s Dirn e gebrandmarkt hatt e (Hos 1—3), war dieser Vorwurf nicht aus der propheti­ schen Literatu r verschwunden : di e Anspielunge n Je s 1 21 Je r 57 3. Jes 57 und die vom Prophete n allegorisch gedeuteten Geschichte n Hes 16 und 23 beweisen es ; di e Verwendun g de s Bilde s be i Paulu s 2Ko r 11 2f . gehör t ebenfalls hierher . Auc h wi e diese s au f Volk un d Gemeind e geprägt e Bil d auf Einzelpersone n Anwendun g fand , könne n wi r übersehen . Einesteil s scheint sic h unte r de m Einflu ß individualisierte r Frömmigkei t auc h dies e Vorstellung individualisier t z u haben . Dafü r is t Phil o ei n vollgültige r Zeuge, wen n e r da s hellenistisch e Mysteriu m de s ιερός γάμο ς von Got t und de r Seel e aussagt , un d ebens o steh t e s mi t eine r Ausführun g de r Klementinischen Homilien 1 , u m vo n de m Vergleich Rö m 7 1-3 abzusehen . Andererseits ha t sic h de r Vorwur f de s Ehebruch s vo m Vol k al s Einhei t auf all e sein e Angehörige n ode r gewiss e Volkskreis e übertragen , viel ­ leicht so , da ß si e zuers t Dirnenkinde r gescholte n wurde n wi e Je s 57:5, und daß dann de r Name γενεά μοιχαλί ς aufkam, de n wir i n den Evangelie n Mk 838 Mt 1239 16 4 al s feste n un d selbstverständliche n Ausdruc k finden . Von diese r Anklage bi s zu der Anrede μοιχαλίδες ist es kein großer Schritt , und j e selbstverständliche r di e Vorstellun g war , dest o wenige r bedurft e sie hie r eine r besonderen Begründung, zuma l d a di e folgende n Worte de n Gedanken au f ein e breiter e Basi s stellen . Si e handel n vo n de r Alternativ e Gott — Welt; κόσμος — tf s vulg sy vg ar m kommentieren : ,,diese Welt " — steht dabe i nich t i m Sinn e de s teil s eschatologischen , teil s metaphysi ­ schen Dualismus , wi e e r sic h be i Paulu s z.B . IKo r 1 20ff. findet, sonder n 1 Philo , D e cherub. 5 0 p . 14 8 όταν δ ε όμιλεΐν άρξητα ι ψυχ ή 0-εός , πρότερο ν αυτή ν ούσα ν γυναίκα παρ!)ένο ν αύθι ς άπυδείκνυσιν , επειδ ή τά ς άγεννεΐ ς κα ι άνανδρου ς επιθυμίας , αί ς είηλύνετο, εκποδώ ν άνελώ ν τά ς αύθιγενεΐ ς κα í ακήρατου ς άρετά ς άντεισάγει . — Ps . Klcm. , Horn.111 2 7 νύμφη γά ρ έστι ν 6 πάς άνθρωπος , όπότ ' άν το υ άληθούς προφήτο υ λευκ ώ λόγ ω αληθείας σπειρόμενο ς φωτίζητα ι το ν νουν . 28 δι' δ ενό ς μόνο υ το υ τη ς αληθεία ς προφήτο υ άκούειν δει , είδότ α ότι ό παρ' έτερο υ σπαρεί ς λόγος , μοιχεία ς έγκλημ α λαβών , υπ ό νυμφίο υ της βασιλεία ς αυτο ύ έκβάλλεται . Damit erledig t sic h Spitta s Einwand , de r hie r vo n de m alttestamentlichen Bild e absehe n möchte , wei l e s sic h u m einzeln e Persone n handele .

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Erklärung

ist vo n eine m radika l ethische n Dualismu s au s z u verstehen , wi e e r i n den Abschiedsrede n de s Johannes-Evangelium s un d i m 1 Joh (bes. 2 15ff.) zum Ausdruc k kommt ; Ja k 1 27 ha t da s Wor t eine n etwa s andere n Ton . Rücksichtslose Entschlossenhei t verlang t unser e Stelle . Lieb e z u Got t und Lieb e zu r Wel t schließe n einande r aus , und fü r diese s Verständnis is t es gleichgültig , i n welche m Maße φίλος aktivisch ode r passivisc h gedach t wird 1 , d a doc h di e formal e Korresponden z feststeht : φιλία wird durc h φίλος wieder aufgenommen , εχθ-ρα und εχθρός bilden di e genaue Antithes e dazu. Ehe r erschein t di e Wiederaufnahm e selbs t bemerkenswert , di e Tatsache, da ß v . 4b de n Gedanke n vo n 4 a nahez u wiederholt ; Spitt a meint, da ß 4 a ein Zita t sei , da s de r Verf. 4 b anwendend wiederhol e (καθί­ σταται dann sicher = „zeigt sich") ; da s ist glaublich, zuma l wenn man di e Hypothese nich t nu r au f direkt e Zitierun g beschränkt , sonder n auc h Anspielung au f bekannte Sätz e aus der Paränes e in den Kreis der Möglich­ keiten einbezieht . Der Interpre t de r schwierige n VV . 5. 6 steht zunächs t vo r de r Frage , ob es sich um ei n oder zwei Zitat e handelt; mi t ihr kreuz t sic h die andere, ob προς cpfrovov da s End e de s Fragesatze s ode r de n Anfang de r folgende n — zitierten ode r nich t zitierte n — Aussage bildet . Un d vo n de r Beant ­ wortung beide r Frage n häng t dan n wiede r Konstruktio n un d Deutun g des έπιποθεΐ-Satzes ab. Wer unbefange n a n die Verse herantritt, wird nac h ή γραφ ή λέγε ι ein Zita t erwarten . Wen n di e alte n Kommentatore n un d viele Erkläre r diese m Verständni s de r Stell e ausgewiche n sind , s o wir d den Grun d dafü r vo r alle m di e Unmöglichkei t bilden , di e folgende n Worte al s „Schnittstell e nachzuweisen 2. Abe r dari n liegt , wi e sic h zeige n wird, kein e unüberwindlich e Schwierigkeit , un d e s frag t sic h doch , o b die ander e Auslegung , di e i n v . 5 kein Zita t findet, nich t noc h größer e Verlegenheit bereitet . Denn dies e Erklärun g is t imme r z u Notauskünfte n gezwungen . Au s de r Debatte auszuscheide n is t zunächs t d e Wette s Versuch , de r di e Wort e ή γραφ ή λέγει auf v. 4 bezog un d dor t ei n neutestamentliche s Zita t (Rö m 87, Mt 624 oder 1 Joh 2 1 5 ) finden wollte ; di e Identifizierun g is t hie r ebens o unmöglic h wi e be i v. 5b und de m Alten Testament. E s ist als o — wenn v . 5b kein Zita t sei n sol l — der Einführungssat z v . 5a auf da s Zita t i n v . 6 zu beziehen , v . 5b ist dan n ent 1 Da ß έχθρα und εχθρός aktivisch gemein t sind , is t be i de r Art de s vorausgesetzte n religiösen Verhältnisse s anzunehmen . Weil ff s vulg inimic a haben , brauch t ma n nich t έχθρα adjektivisch z u fasse n un d έχθρα zu akzentuieren ; woh l abe r ma g mi t diese r Fassung de r N-Tex t έχθρα εστίν τω θεω zusammenhängen (be i Tischendorf steh t diese r Wortlaut i m Text, vgl . 3e!). 2 Den n weder di e Stelle n vo n Gotte s Eife r wi e E x 20s 34 14 Dt 615 3216. 19ff. Jes 63 8ff. Sach 82, noch die vom Eifern und Begehren des Menschen i n irgendeine m Sinne handeln wie Ps36(37) 1 72(73) 3 118(119)2of., noc h andere wie Ge n 47 gleichen forma l ode r auc h nur inhaltlich de r unseren. -— Vgl. di e Abhandlungen z u unserer Stelle von Engelhardt , Zeitschr. f . d . ges . luth . Kirch e 1869, 232rT.; Zyro , StK r 1840, 432ff.; 1861, 765rT.; 1872, 716ff.; Paret , StK r 1863, 113ff.; 1907, 234ff.; Grimm , StK r 1854, 934ff.

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J a k 45.6

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weder Fortsetzun g de s Einführungssatze s ode r Parenthes e ode r ein e Ar t Midrasch zu r Einbettun g de s folgende n Zitats . Di e e r s t e Möglichkei t wir d am deutlichste n vo n Oe c vertreten, de r προς φθόνον zum Vorhergehenden zieht : ού γαρ κενώς ήτο ι ματαίως , ή προς φθόνον ή γραφή τά αμήχαν α ήμΐν και άποτείνοντ α τήν ήμετέρα ν δύναμι ν παραγγέλματ α διαγορεύει , αλλ ' έπιποθοΰσ α ήτο ι επιζητούσ α τήν δι ά τη ς παρακλήσεω ς αύτη ς έγκατοικιζομένη ν ήμΐ ν χάρι ν (also is t ή γραφ ή Subjekt zu έπιποθεΐ). Beispiele für die z w e i te Erklärung liefern die verschiedenen Schollen be i Matthaei1 . Si e erkläre n jeweil s zunächs t de n Zwischensat z 5 b ohn e προς φθόνον : der Gottesgeis t i n un s (S . 32) oder de r Geist , de r di e Schrif t reden läß t (S . 193) ersehne unse r Heil . Wen n πρóς φθόνο ν dazu gehört , s o sol l entweder di e göttlich e νοερά δύναμι ς in un s di e teuflische , entgegengesetzt e Kraft „beneiden " (S . 32) oder Christu s sol l de n au s de m Nei d de s Teufel s stammenden Tod vernichte n (S . 193) — bei dieser letzte n Erklärung is t offenba r προς φθόνον έπιποθεΐ übersetzt: „E r streb t gege n de n Neid " (vgl . Luther : „De n Geist gelüste t wide r de n Haß") . Währen d dies e ebe n genannte n Erklärunge n unmöglich sind , wei l si e ei n fernliegende s Objek t ode r Subjek t i n de n Sat z eintragen 2 , mu ß di e Verbindun g vo n προς φθόνο ν mit de m erste n Sat z daru m als bedenklic h gelten , wei l e s nich t κενώς ή προ ς φθόνο ν heißt; un d wen n ma n übersetzt: „Ode r mein t ihr , da ß di e Schrif t zwecklos , neidisc h rede " (Gebser) , so klappt προς φθόνον unerträglich nach . E s bleibt noc h di e d r i t te Möglichkeit ; auf die Frage: „Oder mein t ihr, di e Schrift red e umsonst?" folgt ein e Erklärun g des noc h ga r nich t ausgesprochene n Zitats , dere n Subjekt , Gott , au s λέγει dem Sin n nac h z u erhebe n ist : „E r streb t zwa r eifersüchti g nac h de m Geist , gibt abe r auc h u m s o größer e Gnade" , un d dan n wir d jene s λέγει mit διδ λέγε ι wieder aufgenomme n (Huther) . Allei n da s Zita t i n v . 6 ist dann , wi e sein e midraschartige Einleitun g zeigt , nu r u m de r letzten, verheißende n Wort e wille n angeführt, den n nu r au f dies e bezieh t sic h de r Midrasch ; di e Frag e v . 5a aber hat nu r Sinn , wen n ei n Drohwor t folg t un d alle r Nachdruc k au f de r Drohun g liegt. Di e Erklärung , di e ohn e ei n Zita t i n v . 5 auskommen will , stöß t als o auf nahez u unüberwindlich e Schwierigkeiten . Man wir d darum , wi e e s fas t all e neuere n Interprete n tun , anerkenne n müssen, da ß auc h v . 5 ein Zita t enthält . Un d zwa r ei n un s unbekannte s 1 Matthae i bietet zum Text S. 32 ein Scholion, das nach der Unterschrift vo n Metho­ dius Patarensis sein soll und die zwei oben angegebenen Erklärungen enthält. Irn Anhang S. 193 steht ei n längere s Scholion , desse n erst e Auslegung (προς φθόνον zum Fragesat z s. oben ) sic h mi t de r erste n Erklärun g i n de r Caten e deckt ; di e zweit e (vo m Nei d des Teufels) entsprich t dem , was be i Theop h unte r de m Titel Κυρίλλου und i n de r Caten e steht. 2 Auc h Beda hat προς φθόνον mit ν. 5b verbunden und die einleitende Frage auf Schrift­ stellen bezogen , di e vo r de r Gemeinschaf t mi t de n Schlechte n warnen. Aber e r sprich t sich über das Verhältnis des έπιποθεΐ-Satzes zum Ganzen nicht aus und gelangt infolge ­ dessen auch nicht zu einer sicheren Entscheidung. Dre i Erklärungen stell t er zur Wahl: 1. Frage, προς φθόνον als Objekt de s Begehrens : nunqui d Spiritu s gratia e . . . hoc con ­ cupiscit, u t invideatis alterutrum? 2. προς φθόνον = gegen den Neid: adversus invidiam concupiscit, ho c es t invidia e morbu m debellari , atqu e a vestri s mentibu s exstirpar i desiderat. 3. πνεύμα vom Menschengeist: nolit e concupiscere , nolit e mund i huiu s ami ­ citiis adhaerere , quia Spiritus mentis vestrae, du m terren a concupiscit , a d invidiam utique concupiscit , du m e a quae ips i acquirer e concupiscitis , alio s invideti s habere.

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Erklärung

Zitat; die Annahme, es handle sich um Paraphrase oder inhaltliche Wieder ­ gabe de r alttestamentliche n Stelle n vo m Eife r Gotte s (S . 264 A. 2 ge­ nannt), is t überflüssig , den n e s wird sic h zeigen , da ß di e zitierte n Wort e ihren eigene n originale n Gehal t haben . Ebe n daru m denk e ma n auc h nicht vorschnel l a n Konjekturversucahe ; den n unse r Wisse n reich t nich t aus zu der Versicherung, di e Worte könnten unmöglich s o gelautet haben , wie si e jetzt dastehen . Un d aus de m gleiche n Grund e verzichte ma n nich t ohne weitere s au f di e zunächstliegend e Verbindun g vo n προς φ&όνο ν mit dem Zitat 1 ; sonder n versuch e de n Tex t vo n προς φ&όνο ν an al s Wort e einer unbekannte n Quell e z u verstehen . Da ß dies e al s γραφή zitiert wird , darf nich t Befremde n erregen ; e s werde n i n ähnliche r Weis e 1 Kor 29 lKlem 462 (beidema l mi t γέγραπται) Eph 5u , woh l auc h Jo h 738 (mi t γραφή), vor alle m abe r lKle m 233 (mi t γραφή, derselbe Tex t mi t einige n Änderungen 2Kle m II 2 al s προφητικός λόγος ) Texte unbekannte r Her ­ kunft feierlic h un d zu m Tei l ausdrücklic h al s „Schriftwort " zitiert . U m irgend eine n προφητικός λόγος , ein apokryphe s al s heili g geltende s Buc h wird e s sic h auc h hie r handeln 2. Für da s Verständni s de s Zitats 3 habe n wi r — von de m Zusammenhan g ab ­ gesehen — nur eine n Anhaltspunkt : di e Wendun g το πνεύμ α δ κατώκισε ν ε ν ήμΐν 4 finde t sic h nahez u wörtlic h be i Herma s Mand . I I I 1 το πνεύμ α δ ό &εό ς κατώκισεν ε ν τ η σαρκ ί ταύτ η und de r Sach e nac h Mand . V 25 X 26 32 ; also immer i m paränetische n Teil e de s Buches , desse n Artverwandtschaf t mi t de r 1 Spitt a zieh t προς φθόνο ν = ,,in bezug auf de n Neid " zu r Frage , u m fü r da s Zita t ό φθόνο ς als Subjek t z u gewinnen . Abe r dan n is t da s Zita t unerträglic h undeutlic h (vgl . im übrige n unte n A. 2). Ähnlich verstande n di e Wort e woh l di e Urhebe r de r Variante n δτι έπιποθε ΐ 241 und προς φθόνο ν υμώ ν 489. Der Tex t vo n ff : au t putati s quonia m dici t scriptura a d invidiam conualescit Spiritu s qui habita t in vobi s schein t dieselb e Satztren ­ nung vorauszusetzen . Auffallend is t conualescit ; sollt e de r Übersetze r επιπολάζει, gelesen haben? Wahrscheinliche r ist , da ß e r de n schwierige n Tex t verbesser n wollte , ode r da ß er sic h versehe n hat . 2 Spitt a wil l de n Tex t au s de m Buch e Elda d un d Moda d ableiten , da s Herma s Vis . II 3 4 zitiert wird . Zu r Begründun g gib t e r an : 1. Nu 1129 erwidere Mose s au f Josua s Beschwerde übe r Elda d u . Moda d μη ζηλοΐ ς σ υ έμέ ; κα ι τί ς δώ η πάντ α το ν λαόν Κυρίο υ προφήτας, όταν δω Κύριος το πνεύμα αυτού έπ' αυτούς. Aber wissen wir denn, ob in dem Buch, das sic h al s Eldad s un d Modads Prophezeiun g ausgab , dies e Geschicht e erzähl t un d o b also vo m Nei d au f de n Geis t dari n di e Red e war ? — 2 . Im Midrasch Bemidba r Rabb a Par. 1 5 sei vo n Eldad s un d Modads größere n Vorzüge n un d vo n ihre r Demut di e Rede. Aber da s ergäb e nu r Beziehunge n z u v . 6, und e s is t wahrscheinlich , da ß de r zitiert e Text mi t v . 5 zu End e geht . — 3 . Der mi t Ja k auc h sons t verwandt e „Hirt " de s Herma s zitiere da s Buc h E . u . M. — Das alle s sin d natürlic h kein e Beweise . Man dar f sic h nich t durch di e Sche u vo r unbekannte n Größe n z u s o zweifelhafte n Identifizierunge n treibe n lassen. — Vgl. auc h S . 49 A. 1. 3 Vgl . auc h b . Sabb . 152b : Mi t |i m MT) eingeleitet wir d Ekkl . 127 zitier t un d dazu: gi b ih n (de n Geist , ΓΤΠ) in Reinhei t a b (ΓΠΠ03), wie e r ih n di r i n Reinhei t ge ­ geben hat . 4 Di e Koine-Lesar t κατώκησεν darf al s erleichternde , wei l ei n Subjek t de s Relativ ­ satzes beschaffende , un d durc h itazistisch e Aussprach e leich t gewonnen e Variant e ab ­ gelehnt werden .

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Paränese de s Jak wir immer wiede r konstatiere n mußten . I n allen dre i Mandat a aber, zuma l i m fünfte n un d zehnten , stehe n di e Aussage n übe r de n i n un s wohnenden Geis t i m Zusammenhan g mi t eine r nich t gan z eindeuti g ausge ­ drückten, jedenfall s abe r i m urchristliche n Schrifttu m fas t einzigartige n An ­ schauung vo n Geis t un d Geistern . De r „heilig e Geist' ' i n de n genannte n Texten is t nich t da s göttlich e Organ , i n desse n Besit z sic h de r ,,Pneumatiker" weiß, sonder n etwas , das , ursprünglic h rein , doc h verfinster t werde n kan n (Mand. V 1 2), da s ma n al s ei n άψευστον empfängt un d da s doc h manche r al s ψευδές wieder abliefer t (Mand . III 2). Dazu komm t es , wen n ei n böse r Geis t den gute n erstick t ode r verdrängt . Dies e Vorstellun g wir d Mand . V l 2f . s o vorgetragen, da ß als böser Geis t diec uoXia , als guter die μακροθυμία erscheint; in de m eine n wohn t de r Teufel , i m andere n de r Herr . Mand . V 2 5 . 7 is t abe r auf einma l vo n mehrere n böse n Geister n di e Rede , di e i n demselbe n Gefä ß mit de m heilige n Geis t zusammenwohnen d ih m keine n Plat z lassen , sonder n ihn verdrängen ; i n de r Ta t sin d vorhe r auc h πικρία, θυμός , οργή , μήνι ς außer der οξυχολία genannt. Daz u stimm t es , da ß auc h Mand . Χ 1 2 vo n de r λύπη gesagt wird , si e vertreib e de n heilige n Geis t un d schad e de m Menschen meh r als all e andere n Geister 1. Sovie l Laste r also , sovie l bös e Geiste r schein t e s zu geben; un d dem entspricht auch , da ß nach Mand. V der heilige Geis t im wesent­ lichen mi t de r μακροθυμία identisch ist , währen d e r Mand . ΠΙ 4, wo e s sic h um da s Lo b de r Wahrhei t handelt , auc h πνεύμα τή ς αληθεία ς heißen kann . E s ist abe r ni e vo n mehrere n heilige n Geister n nebeneinande r di e Red e — so sehr dominier t doc h di e christlich e Vorstellun g vo n de m eine n Gottesgeist ; andererseits kan n e s nicht zweifelhaf t sein , da ß die von Hermas vorausgesetzt e Pneumatologie jene r urchristliche n Vorstellun g nich t vo n Haus au s entspricht , sondern i n de n Zusammenhan g eine r dämonologische n Ethi k au f dualistische r Grundlage gehört , di e vo r alle m i n de n Testamente n de r 12 Patriarchen ihr e Parallelen ha t un d auc h i m Synkretismu s de r Zei t nich t ohn e Beispie l sei n dürfte2. De r heilig e Geist , de n Got t i m Menschen wohne n läßt , is t sei n gute s 1 Di e Vorstellung in Mand. X ist durchaus unklar und keineswegs einheitlich; nach 1: ist die λύπη der schlimmste der bösen Geister, bewirkt aber doch Verderben und Rettung zugleich; unte r diese r Rettun g versteh t de r Verf. nac h 2 3f. die μετάνοια, die nach derr Jähzorn kommt . Doc h gleic h darau f erscheine n Zweife l un d Jähzor n al s di e Laste r die da s πνεύμα betrüben, un d zwar zu m Schaden de s Menschen. 2 Vgl . W . Bousset, Kyrio s Christo s 41935, 219 A. 1. In Betrach t komm t besonder s das Test. Bcnj . 6: der Herr wohnt in dem άγανόν διαβούλιον (= αγαθή διάνοια); auf der anderen Seit e steh t nac h Kap . 7 die κακία του Βελίαρ, die ihren Anhängern ei n Schwert verleiht, da s die Mutter vo n sieben Übel n ist. Zu vergleichen sin d auch die 12 τιμωρίαι Corp. Herrn . 137. Ich gedenke a n anderer Stell e au f diese Zusammenhäng e nähe r ein ­ zugehen. Vgl . M . Dibelius, De r Hirt e de s Hermas , HN T Erg . Bd. IV: Exkurs übe r die Pneuma-Vorstellun g de r Mandata , z u Mand . V 2 7. „Dämonologische Ethi k au f dualistischer Grundlage" findet sich auf Schritt und Tritt nunmehr auch in den Schriften von Qumran. "12Γ und Π1Π sind dor t die Begriffe, dene n πνεύμα im Hermashirten ent ­ spricht; vgl . auc h de n S . 49 A. 1 genannten Aufsat z vo n Wolverton . Zu m έπιποθεΐν Gottes verweis t J . Jeremias au f Hio b 14 15b Thcod. un d da s Fragmenten-Targu m z u Gen 22, ZNW 50, 1959 , 137 f. J.Michl , De r Spruc h Ja k 45, Neutestamentliche Auf ­ sätze (für J . Schmid ) 1963, 167—174, faßt πνεύμα als Subjekt des Hauptsatzes und deutet es auf den Lebensgeist de s Menschen. De r Hexameter — aber er ist fehlerhaft! — ent­ stamme wahrscheinlic h eine m unbekannte n jüdisch-hellenistische n Gedicht .

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Erklärung

Ich1, da s sic h gege n ei n böse s Ic h behaupte n muß ; ma n könnt e a n di e Vor ­ stellung erinnern , di e populäre r Sprachgebrauc h mi t de m Wort e „Herz " ver ­ bindet: be i Kinder n wir d e s noch rei n un d unbefleckt , wi e au s de s Schöpfer s Hand kommend , gedacht . Diese Bedeutun g vo n πνεύμα = „der vo n Got t geschenkt e gut e Geis t im Menschen " is t nu n auc h i n de m apokryphe n Tex t unsere s Zitat s möglich, j a wege n de r Übereinstimmun g de s Relativsatze s mi t Herma s wahrscheinlich. Darau s ergib t sic h aber, da ß das Subjek t de s Relativsatze s auch da s de s Hauptsatze s ist , nämlic h Gott . De r zunächs t möglich e Ein ­ wand (Spitta) , Got t könn e nich t u m seine n Geis t eifern , sonder n nu r um da s Her z ode r de n Menschen , verfäng t nicht , den n πνεύμα ist j a wahrscheinlich nich t de r Gottesgeis t um christliche n Sinn , sonder n vie l eher mi t „Herz " gleichzusetzen . Dami t is t abe r fü r di e Erklärun g viel , ja alle s gewonnen : den n προς φθόνο ν kann nu n ohn e Bedenke n zu m Zita t gezogen werden , natürlic h i n de r Bedeutun g φθονερώς, wie si e nac h de n Analogien vo n προς όργήν, προς άλήθειαν ohne weiteres z u erschließen ist 2 , wie si e auc h Oe c i n seine r gan z andere n Erklärun g voraussetzt . Eifer ­ süchtig verlang t Got t nac h de m Menschengeis t — das is t de r Sin n de s Zitats; darüber , da ß Got t hie r ei n menschliche r Affek t eignet , dürfe n wir mi t de m Prophete n nich t rechten , desse n Sti l un d Gedankenwel t un s unbekannt ist ; ers t rech t nich t mi t Ja k wege n de r Zitierung , den n nac h μοιχαλίδες sind di e Wort e woh l angebracht . E s ist ei n Drohwort , wi e wi r es nac h de r einleitende n Frag e erwarte n müssen . Ja k ha t i n V. 6 einen Spruch hinzugefügt , i n de m e r zunächs t di e Verheißun g beton t wisse n will, Pro v 334 (LXX , i m Gegensat z zu m Original , nu r ό θεός statt κύριος wie lPetr5 5 3 ). Au f ein e solch e Verheißun g sin d wi r nac h jene r Frag e v. 5a nicht gefaßt ; de r Auto r mu ß als o eine n Übergan g zu m neue n To n finden. E s is t kau m glaublich , da ß da s erst e Zita t unbekannte r Herkunf t zufällig diese n Übergan g gebote n hätte ; nac h v . 5 a enthiel t e s vielmeh r nur Drohung . S o werden wi r i n v . 6 a den vo m Verf . geschaffene n Über ­ gang z u sehe n haben , eine n da s neu e Zita t vorbereitende n Midrasch : „Dafür verleih t er , wen n ih r ih m tre u seid , auc h u m s o größere Gnade. " So zeigt Jak , welche r Teil de s Spruche s fü r ih n in diese m Zusammenhan g Bedeutung besitzt . Die schwierige n Vers e erscheine n als o befremdlic h nu r wege n de s ersten Zitats ; abe r da ß ei n Spruc h unbekannte r Herkunf t sic h de n un s geläufigen vo n de n klassische n Urkunde n de s Urchristentum s bezeugte n 1 Da s ergib t sic h au s Mand . V 2 7 : wenn da s gut e πνεύμα den Mensche n verläßt , is t er κενός απ ό το υ πνεύματο ς το υ δικαίο υ oder, wi e e s nachhe r heiß t άποτυφλοΰται άπ ό τη ς διανοίας τη ς αγαθής . Also is t de r „heilig e Geist " = der „gute n Gesinnung" . 2 Vgl . z.B . Philo , D e spec. leg. III 3 p. 300 ου προτερο ν επαυσατ ο καθελκω ν προ ς βίαν (— βιαίως). Klemens Alex. , Strom . VII 82 3 gib t Mt 528 πας ό βλέπων γυναίκ α προ ς τό έπιθυμήσα ι αυτή ν so wieder : μή έμβλήψη ς προ ς έπιθυμία ν άλλοτρί α γυναικί . 3 Auc h lKlem30 2 zitier t mi t θεός statt κύριος.

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Jak47

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Vorstellungen nich t ohn e weitere s einfügt , is t eigentlic h kein e Tatsache , die sonderliche s Erstaune n hervorrufe n müßte . S o möcht e ic h den n auc h von alte n un d neue n Vorschläge n zu r Textverbesserun g a n diese r Stell e absehen1. V. 7 ff. schließen sic h nu n di e Imperativ e an , dere n inhaltlich e Mannig ­ faltigkeit trot z formale r Zusammengehörigkeit 2 bereit s i n de r Analys e besprochen ist . Dor t scho n vermutet e ich , da ß di e Gruppierun g nich t von Ja k stamme ; i n de r Ta t würd e ei n völli g ungebunde n schreibende r Autor hie r woh l de n Gedanke n vo n v . 10 an di e Spitz e gestell t haben , denn u m de r Verheißun g a n di e Demütige n wille n wa r j a de r vorher ­ gehende Spruc h zitiert . Abe r gerad e de r Anschlu ß de r Mahnun g ν. 7 a n dieses Zita t weis t au f eine n weitere n Zusammenhang . I m Rahme n eine r traditionellen Paränese , di e abe r vo n de m Verf . i n seine r Weis e ausge ­ staltet worden ist , finden wi r IPet r 55 dasselb e Zitat : di e νεώτεροι werden zur Unterordnun g (ύποτάγητε) unter di e πρεσβύτεροι und all e Christe n zur Demut angewiesen; als Begründung folg t der „Salomonische" Spruch . An ih n schließ t sic h aber di e Mahnung, sic h unter Gotte s gewaltig e Han d zu demütigen , un d darau f folg t — im Anschluß a n di e Imperativ e νήψατε γρηγορήσατε der Hinwei s au f de n διάβολος, dem di e Christe n Widerstan d leisten solle n (άντίστητε). Unterwerfung, Demu t — dazu da s Zita t — und Widerstan d gege n de n Teufel: das is t etw a de r Inhalt , da s sin d zu m Teil auc h di e Wort e unsere s Textes . Nu r ha t alle s i n IPet r bessere n Zusammenhang, is t ausführliche r gehalte n un d originelle r verwendet ; s o bezieht sic h da s Moti v de r Unterwerfun g au f da s Verhältni s z u de n πρεσβύτεροι, und de r Teufel erschein t al s Urhebe r de r Verfolgung. Scho n wegen de s zuletz t genannte n Unterschied s is t nich t mi t literarische r Ab ­ hängigkeit z u rechnen : au s unsere m Zusammenhang , de r sic h nu r au f das Verhältnis z u Gott bezieht, konnt e niemand di e Regeln fü r da s gegen ­ seitige Verhalte n de r Christe n herausspinnen , un d vo n umgekehrte r Ab 1 Übe r f f vgl . S . 266 A. 1. Wenn Ρ L 81 u.a. di e Wort e δι λέγε ι mit de m zweite n Zitat streichen , s o beruh t da s woh l ehe r au f Abirrun g vo m erste n zu m zweite n χάριν, als auf Konjektur. Di e Streichun g vo n v. e a (Hottinger, Schultheß ) hilft übe r die Schwie ­ rigkeiten vo n v . 5 nicht hinweg . Lücke s (brieflich , be i Gebser ) Vorschla g (nac h v . 4 προς φθόνο ν bis ήμΐν, dann ή δοκεΐτ ε bis λέγει, dann da s Zita t v . eb ) is t lediglic h vo n dem Wunsc h diktiert , di e erst e Zitierun g z u beseitigen . Vo n Neuere n nimm t Windisc h tiefgreifende Textkorruptio n an ; Corssen , GG A 1893, 596f. liest : προς φθόνονέπιποθεΐτε · το πνεύμα . . . μείζονα δίδωσι ν χάριν ; Ο. Kirn, StK r 1904, 127 ff. 593ff. un d C . Könnecke , Emendationen, BFT h 1908/1, 1 5 haben Wettstein s Konjektu r (Prolegomena ad N.T . grace, editionem 1730, 172 ; aber nicht meh r i n der Ausgabe de s Neuen Testaments 1752) wieder aufgenomme n un d προς (τον) θεόν statt προς φνόνον gelesen; ma n könnt e dan n au f Ps 41 (42)2 und Ekkle s 127 verweisen , abe r i n diese r Gestal t enthäl t de r Tex t nich t da s Drohwort, da s wi r nac h v . 5 a unbedingt erwarte n müssen . 2 Dies e problematisch e Zusammengehörigkei t erklär t woh l einig e Sonderlesarte n in de n folgenden Versen , di e abe r ni e s o überwiegend bezeug t sind , da ß sie für de n Tex t in Frag e kommen : da s Fehle n vo n δέ nach άντίστητε in 7, von και vor κλαύσατε in 9, die Einfügung vo n ούν nach ταπεινώ&ητε in 10 (siehe 1 Petr 5e) , von γάρ vor καταλαλών in 11.

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Erklärung

hängigkeit kan n vollend s kein e Red e sein , d a de r abrupt e Jak-Tex t kei n Exzerpt au s IPet r ist . Offenba r lieg t ei n paränetische s Schem a vo n los e aneinander gefügte n Mahnunge n zugrunde , da s vo n Pro v 334 Gebrauch machte. Diese s Schem a ha t de r Auto r de s IPet r ausgeführ t un d fre i ver ­ wendet, während Jak e s wohl variierte, aber doch im ganzen der ursprüng ­ lichen Ar t diese r Imperativen-Reiha e tre u blieb . Ei n Anklan g a n da s Schema is t woh l auc h lKle m 30 2 anzunehmen ; dor t steh t da s Zita t zwi ­ schen eine m Lasterkatalo g un d eine r Mahnung zu r Demut , als o zwische n zwei traditionelle n Stücke n de r Paränese ; un d i n beide n wir d noc h daz u ausdrücklich di e Verleumdun g erwähnt , vgl . Ja k 4n . Vielleich t häng t auch di e mi t de m Prov-Zita t verbunden e Mahnun g zu r Unterordnun g unter de n Bischo f Ign . Eph . 53 (vgl . IPet r 5 5 ) noc h irgendwi e mi t jene m Schema zusammen . Jedenfall s ha t dies e Umscha u di e Annahm e eine r schon vor Ja k fixierte n Gruppierung , di e unsere n Versen zugrund e liege , bestätigt; si e erleichter t un s zugleic h da s Verständnis diese r Verse , den n die Verschiedenartigkei t ihre s Inhalt s be i formelle r Verwandtschaf t er ­ scheint un s nu n nich t meh r rätselhaft . Berührungen mi t de r Tradition, un d zwa r mi t de r jüdischen , sin d auc h im Folgende n leich t nachzuweisen . VV . 7b . 8a bilde n offenba r eine n zu ­ sammengehörigen Doppelspruch , desse n Gliede r au s Mahnung un d Ver ­ heißung bestehen ; übe r da s konsekutive καί vgl. z u 1 5 . Die erste Mahnung ist un s scho n al s traditionel l bekannt ; di e Verheißung , da ß de r Teufe l fliehen werde , findet sic h fas t wörtlic h gleichlauten d und , wa s noc h wichtiger ist , mehrmal s wiederhol t i n de n „Testamenten " (Test . Isasch . 77 Da n 5 1 Naphth . 8 4 ); sodann be i Hermas , seh r ähnlic h unsere m Wort ­ laut, Mand . XII 5 2 εά ν ού ν άντιστα&ήτ ε αύτ ω (seil, τω διοφόλω) , νικηθ-εί ς φεύξεται άφ ' υμώ ν κατ ή σχυ μ μένος (vgl. auc h Mand. XII 4 7 ). In de n Testa ­ menten steh t auc h di e Parallel e zu r nächste n Mahnun g Test . Dan 62 έγγίσατε τω θεω καί τω άγγέλω τω παραιτουμένω ύμας, vgl. auc h Hos 12G (7). Die Verheißun g is t a n unsere r Stell e rezipro k gestaltet 1, wi e e s be i de r ähnlichen Wendun g mi t έπιστρέφεσ-9-αι auch Sac h 13 Mal 37 geschieht , wi e es abe r auc h de r Religiositä t de s Hellenismu s entspricht . Vielleich t ha t eine begreiflich e Assoziatio n de n erste n Auto r diese r Sprüch e vo n de r Nähe Gotte s un d z u Got t au f de n folgende n Spruc h V. 8 b geführt , dessen Anfang, di e Forderun g reine r Hände , ursprünglic h kultisch e ode r rituelle Beziehun g hat ; kultisc h beding t erschein t si e auc h i n christliche n und außerchristliche n Worte n vo m Gebet . Abe r w o da s Moti v i m Ur ­ christentum auftritt , wir d di e kultisch e Bedeutun g ger n au f da s Lebe n angewendet2. Auc h a n unsere r Stell e wir d da s durc h de n parallele n 1 Β hat Ja k 4 8 — an Stell e de s έγγιεΐ aller übrige n Grieche n — εγγίσει, weil dies e Bildung de s Fut . i m Neue n Testament , ander s al s i n de r LXX , da s Gewöhnlich e ist , vgl. di e Übersich t übe r entsprechend e Variante n a n andere n Stelle n Blaß-Debrunner 11 § 741. — Tischendorfs un d Vogels' Angabe εγγίσει Α ist falsch . 2 Vo r alle m lKle m 291 προσελ&ωμε ν ού ν αυτ ώ ε ν οσιότητ ι ψυχής , αγνα ς κα ι αμίαντου ς χείρας αίροντε ς προ ς αυτό ν ■— das kling t kultisch , is t abe r di e Einleitun g z u eine r allge -

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J a k 4β.9

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Imperativ nahegelegt ; Händ e un d Herze n solle n fre i vo m Böse n sein . Für di e Verbindun g beide r Forderunge n ha t vielleich t P s 23(24)4 den Ton angegeben : ά&ωος χερσί ν κα ι καθαρό ς τ η καρδία ; doch is t di e Be ­ ziehung au f Tate n un d Gedanke n auc h ohn e dies e Erinnerun g deutlic h genug. De n δίψυχος haben wi r Jak a l 8 un d Herma s Mand . IX als de n Mann de s ungläubige n Gebet s kennengelernt ; di e Anred e hie r wir d ent ­ sprechend de r Parallel e αμαρτωλοί allgemeiner z u fasse n sein , vo n de n „Ungläubigen", di e imme r noc h ei n Stüc k Wel t i m Herze n haben . Vo n der gute n Gesinnun g heiß t e s Test . Benj . 6, daß si e nich t doppelte s Ge ­ sicht ode r Gehö r un d nicht zwei Zunge n habe , noc h nac h Vergängliche m begehre, nac h Reichtum . Vergnüge n un d Genuß , un d i n ähnliche m Sin n wird Test. Asser 3 gemahnt: μή γίνεσ&ε κατ' αυτού ς διπρόσωποι, άγα&ότητος και κακίας , άλλ α τ η άγα&ότητ ι μόν η κολλήθητε . Das is t di e Gedankenwel t unseres Spruches . V. 9 ist i m To n noc h schärfe r gehalten , meh r Straf e als Mahnung . Wi r dürfe n daru m auc h diese n Spruc h al s ei n ursprüng ­ lich selbständige s kleine s Ganze s betrachten . I n unsere m Zusammenhan g will e r natürlich Bußstimmung wecken ; nicht auf der Umkeh r zu m besse ­ ren Lebe n wi e i n v . 8b, sondern au f de m Gefüh l de r Reu e lieg t hie r de r Nachdruck, au f der Klage über begangene Sünde . Während wir πενθήσατε και κλαύσατε ohne weiteres in diesem Sin n verstehen, mach t ταλαιπωρήσατε eine gewiss e Schwierigkeit . Den n ταλαιπωρεΐν kann — da di e transitiv e Bedeutung nich t i n Frag e komm t — nur ,,elend sein " heißen , abe r di e Imperativische Verwendung de s Wortes i n diese m Sinn schein t nich t gan z klar. Ein e alte Auslegung (Erasmus, Grotius , von Neuere n Mayor) findet hier di e Forderun g freiwillige r Askes e ausgesprochen . Abe r da s intran ­ sitive ταλαιπωρεΐν geht au f da s Dulden un d nich t au f da s Leisten 1 ; daru m müssen wir e s der Bedeutun g de r folgende n Verba annähern un d mi t de n meisten Kommentatore n ,,sic h elen d fühlen " ,,wehklagen" übersetzen . Die Beziehun g de s zweite n Satze s kan n dan n nich t zweifelhaf t sein : stat t der Lus t un d Freud e ihre r sündige n Zei t solle n di e Angeredete n nu n Trauer un d Betrübni s be i sic h einkehre n lassen 2. Immerhi n werde ic h be i dieser Interpretation ei n gewisses Befremde n nich t los, und ich kann mic h meinen Paränese . Auc h di e Erwähnun g de r betende n Händ e lKlem2 3 geschieh t i n einem Zusammenhan g allgemeinere r Art . Un d di e Mahnung , heilig e Händ e emporzu ­ heben lTi m 2 8 , entstammt vielleicht ursprünglich eine r haustafelartigen Rege l für Männer und Frauen . Vgl . meine n Kommentar , HN T 137. 15 4 f. 1 Da s gil t auc h vo n de r Stelle , au f di e sic h Mayor beruft, P s 37 (38)7: έταλαιπώρησα και κατεκάμφ-8-η ν έω ς τέλους * ολη ν τη ν ήμέρα ν σκυθρωπάζω ν έπορευόμην . Auch a n alle n anderen LXX-Stelle n is t ταλαιπωρεΐν, soweit e s nich t transiti v gebrauch t ist , = Mühsal dulden, elen d ode r vernichte t sein . Ebens o Herma s Vis. III 71 Sim . VI 2 7 3 1 (dor t Passi v „geplagt werden") , 2Kle m 194; auch Epikte t I 26n: έγώ τίν α οΐδ α κλαίοντα Έπαφροδίτο υ των γονάτω ν άπτόμενο ν κα ι λέγοντ α ταλαιπωρεΐν ' άπολελεΐφθαι γα ρ αύτ ώ μηδέ ν κτλ . 2 Stat t μεταστραφήτω haben Β Ρ 1739 u.a . μετατραπήτω; die Bezeugun g is t nich t s o stark, da ß di e Lesar t fü r Textrezensione n i n Frag e kommt ; e s is t abe r immerhi n nich t ausgeschlossen, da ß sic h i n jene n vereinzelte n Zeuge n ei n poetische s Wor t erhalte n hat, da s i n de n kirchliche n Texte n de m geläufigere n μεταστραφ. weichen mußte . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

der Empfindun g nich t erwehren , al s o b di e Wort e ursprünglic h eine n anderen Sinn gehabt und etwa statt eines Befehls eine prophetische Unheils­ verkündigung i n Befehlsfor m gebilde t hätten . Dan n könnt e ma n gu t Lk 6 21.25 vergleichen : di e Weinende n solle n lache n un d di e Lachende n klagen; auc h di e Weheruf e Hen 94ff. un d be i unser m Auto r Ja k 5 1 würden z u zitiere n sein . Dan n würd e auc h ταλαιπωρήσατε passen, den n wenn de r Prophe t i m Blic k au f di e Endzei t ruft : „Sei d elend" , s o deute t er an , da ß si e bal d i m Elen d sei n werden 1 . Abe r dies e Vermutun g gil t nur fü r di e etwaig e Vergangenhei t de s Spruches ; i m vorliegende n Zu ­ sammenhang beziehe n sic h di e Wort e siche r au f di e Buße , wi e gleic h V. 1 0 deutlich zeig t mi t seine r Verheißung: Er wird euch , wenn ih r euc h demütigt, erhöhe n (z u καί vgl. I5) . Damit ha t Jak deutlic h ausgesprochen , daß de r gegenwärtige n Buß - un d Leidenszei t End e doc h schließlic h Herrlichkeit sei n soll , un d dami t is t e r zugleic h wieder völli g i n di e Bah n der Paränes e eingelenkt , dere n Spure n wi r durc h Vergleic h unsere s Abschnitts mi t 1Pet r 5 5ff. fanden; hie r is t di e Übereinstimmun g mi t 1Pet r 56 offensichtlich . Z u vergleiche n is t auc h Si r 2 17 ο ί φοβούμενο ι Κύριο ν έτοιμάσουσιν καρδίας αυτών, και ενώπιον αύτοΰ ταπεινώσουσιν τάς ψυχάς αυτών. Auch di e VV . 11. 12 darf man , wi e i n de r Analys e gezeig t ist , de r Imperativenreihe forma l zurechnen . Sachlic h bringe n di e Vers e etwa s Neues, wi e j a auc h di e Änderun g de s Tone s zeigt : stat t άμαρτωλοί und δίψυχοι steht hie r di e Anred e αδελφοί. Daß i n eine r Reih e mi t s o allge ­ meinen Mahnungen wi e v . 7-10 auch dies e speziell e Warnun g steht , erklär t sich, wenn wir auf die Rolle achten, die dieses Verbot sonst in der Paränes e spielt. Die Verleumdung wird in einer Anzahl urchristlicher Lasterkatalog e genannt, si e steh t abe r vo r alle m IPet r 2 1 an besondere r Stell e nebe n de n mehr ode r minde r allgemeine n Worte n κακία, δόλος , υποκρίσεις , φθόνο ι und lKle m 30 1.3 a m Anfan g de r Paränese , di e dasselb e Zita t wi e Ja k 46 bringt. Un d wen n Herma s Mand . II das allgemein e christlich e Idea l de r άπλότης geschildert werde n sol l — απλότητα εχ ε κα ι άκακο ς γίνου , κα ι εσ η ως τ α νήπι α (vgl. IPet r 22) — , so ha t unte r de n spezielle n Forderunge n das Verbot de r Verleumdung di e erst e Stelle . Ähnliches kan n auc h scho n in jüdische n Texte n beleg t werden : i n de r Frömmigkeits-Schilderun g Ps 100(101)5 wird al s erst e Einzelsünd e di e Verleumdun g abgewiesen . Test. Isascha r 34 wird si e in der Schilderun g de r άπλότης erwähnt, als o wie bei Hermas , un d Test . Gad 33 5 4 be i de r Darstellun g vo n Ha ß un d Ge ­ rechtigkeit. I n jüdischer wie christlicher Paränes e ist also die Verleumdung als ein e besonder s schwer e un d fü r ei n frevelhafte s Lebe n besonder s charakteristische Sünd e empfunde n worden 2 ; ei n Stüc k „weltliche " Ge 1 Solch e Imperative wären im prophetischen Sti l nichts Ungewöhnliches, vgl. Jes 6 9 : „Höret's un d versteht' s nicht " un d vo r alle m 32nf. : „Zittert , erbebt , zieh t euc h nack t aus . . . schlagt euc h klagen d di e Brüste" ; gemein t is t nac h 32 10: „Ih r werdet zittern. " 2 Ei n bemerkenswerte s Zeugni s fü r dies e Empfindun g au s spätere r Zei t biete t de r Spruch des R. Asi imMidrasch Debarim rabba 6 zu Dt 249 S. 83 Wünsche: „DerMensch, welcher verleumdet , leugne t zuletz t auc h Gott. "

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J a k 4-10-12

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sinnung sprich t sic h dari n aus ; s o werde n Herrn . Sim. VIII 7 2 di e Ver ­ leumder mi t de n δίψυχοι zusammen genannt , vgl . Ja k 4 8. All e dies e Be ­ ziehungen scheine n mi r z u bestätigen , da ß di e Mahnun g v . 11 mit de n übrigen Imperative n zusammengehört . Si e unterscheide t sic h vo n ihne n nur dadurch , da ß ih r ein e ausführend e Begründun g angefüg t is t (vgl . darüber di e Analyse) . E s entsprich t de r Bedeutung , welch e di e paräneti ­ schen Texte dem Verbot de r Verleumdung beimessen , wenn dieses Verbot hier nich t rationa l wi e Sap 1 11, sonder n religiö s motivier t wird , und zwa r auf seh r breite r Basis . Verleumdung is t Freve l nich t nu r wider ei n Gebot , sondern wide r di e Autoritä t de s Gesetze s überhaup t un d dami t gege n Gott — das is t di e Meinung; unte r rhetorische r Benutzun g de r gleiche n Worte i n beide n Vershälften wir d dies e Meinung s o ausgesprochen : We r wider de n Brude r rede t ode r sic h z u seine m Richte r macht 1, de r rede t wider da s Gesetz und macht sich zu des Gesetzes Richter. Di e Anwendung der Verbe n au f da s Geset z erklär t sic h als o au s de m Zwan g de r Korre ­ spondenz; de r Sin n is t einfach : „E r vergeh t sic h wide r da s Gesetz. " Man hat dabei nicht an ein bestimmtes Verbot der Verleumdung z u denken — dann enthielt e de r Sat z ein e Selbstverständlichkei t —, sondern a n da s Liebesgebot Lev 1918, sieh e πλησίον ν . 12 und vgl . Ja k 2 9ff.; ebens o be ­ gründet da s Test. Gad 2 sein e Warnung vo r de m Haß . Durch Gegenüber ­ stellung vo n ποιητής vgl. 122ff. und κριτής νόμου 3 wird di e Unzulässigkei t solchen Verhaltens betont ; durc h Hinwei s au f den einzigen, de r über de m Gesetz steh t un d κριτής heißen darf , V. 12 , die Schwer e de s Frevels . We r die rhetorisch e Korresponden z empfindet, wir d verstehen , da ß κριτής sachlich nu n eine n etwa s andere n Klan g bekommt , nich t u m κρίνειν τό ν νόμον geht e s mehr , sonder n u m κρίνειν überhaupt. Ebens o is t νομοθέτης nicht da s logisch e Gegentei l z u eine m de r vorhergehende n Verben , son ­ dern ein e Art Gegenbild : Gott, de r Her r de s Gesetze s un d de r Her r alle r Welt, wird , wi e auc h de r Schlu ß de s Verses zeigt , de m Menschen gegen ­ übergestellt, de r frevelnd di e Autorität de s Gesetzes verletzt . Da s Subjek t εις, zu de m ό δυνάμενος κτλ . gehört, ha t als o di e Bedeutung : nu r einer , ein anderer . We r diese r ein e ist , wir d mi t eine r Gottes-Prädikatio n ange ­ deutet, di e offenba r geläufi g ist , vgl . vo r alle m Herma s Mand . XII 63 φοβήθητε το ν πάντα δυνάμενον , σώσα ι κα ι άπολέσαι , Sim. IX 23 4 (abe r auc h lSam 2 6 Mt 10 28 = Lk 125 und Mechiltha, Beschallac h Abschn. Amalek 1, 1 κρίν ω muß i n diese n beide n Verse n durchwe g dieselb e Bedeutun g haben ; nu r we r den formale n Zwan g verkennt , de r di e Stell e beherrscht , kan n sic h be i de m Gegensat z ποιητής — κριτής über Mange l a n Schärf e beklage n (Spitta ) ode r κρίνω mit κατακρίνω wiedergeben (Occ , de r mi t seine r andere n Erklärun g καταφρονεί eher rech t hat) . 2 Test . Gad 41f. φυλάξασθε ούν , τέκν α μου , άπ ό του μίσους , δτ ι κα ί ει ς αυτό ν τό ν Κύριον άνομίαν ποιεί , ο υ γα ρ θέλε ι άκούει ν λόγω ν εντολώ ν αύτο υ περ ί αγάπη ς το υ πλησίο ν κα ί ει ς εόν άμαρτάνει. Hier, wo es nur auf die Prägnan z des Ausdrucks ankommt, kan n von Anspielungen auf bestimmt e historisch e Verhältniss e (gnostisch e Gesetzeskritik , O . Pfleiderer , Ur ­ christentum II 21902, 546) keine Red e sein .

18 716 1 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Analyse: Jak 413-56

fol. 53 b Friedmann , S . 170 der Übersetzun g vo n Winte r un d Wünsche : „Fürwahr, de r Ewige tötet und belebt" 1 ). Eindrucksvoll wird nun, ähnlich wie i n de r zuletz t genannte n Hermas-Stelle , mi t de m Weltenrichte r di e schwache Menschenkreatur verglichen : des Menschen Tu n wir d hie r nu r mit κρίνειν bezeichnet2; vielleich t dar f man daraus de n Schlu ß ziehen , da ß der ganz e motivierend e Passu s ursprünglic h nu r de m lieblose n Richte n galt un d de m Verleumdungsverbo t ers t angefüg t wurde . Da ß solch e religiösen Motivierungen wandern , wäre nich t befremdlich , un d di e etwa s auffallende Einführun g vo n ή κρίνω ν — als o b e s sic h u m zwe i Sünde n handelte3 — wäre gu t erklärt .

7. §pcuchgruppe: wider weltlich gefinnt e ßaufleut e und Reich e 4 1 3 - 5 6 Analyse 413-16 is t zweifello s ei n selbständige r Abschnitt , de r sic h i m propheti ­ schen Sti l mi t lebhafte r Anred e a n allz u klug e Plänemache r wende t un d ihnen di e Torhei t ihre s Denken s z u Gemüt e führt . Verbindun g mi t de r vorhergehenden Imperativenreih e besteh t nicht 4 , woh l abe r füg t sic h de r Inhalt unsere s Abschnitt s gu t z u de m Leitgedanke n vo n 4 1ff., un d wi r verstehen, wi e de r Auto r de r allgemeine n Verwarnun g vo n Weltkinder n die Polemi k wide r eine n Spezialfal l weltliche r Gesinnun g folge n lasse n konnte. E s handel t sic h dabe i meh r u m ein e Stimmungs-Verwandtschaf t zweier nebeneinande r stehende r Abschnitt e al s u m eine n literarische n Zusammenhang, den n di e verwandte n Text e sin d durc h di e Imperativen ­ reihe 4 7ff. geschieden . A n de r Stimmungsverwandtschaf t ha t abe r auc h der Abschnit t 51ff. teil, den n dies e Polemi k wide r di e Reiche n behandel t einen weitere n Spezialfal l weltliche r Gesinnung 5. Un d de r Auto r stell t 1 Vgl . auc h lKle m 59 3 un d Schemon e Esr e 2 (bab. Rez. ) „De r d a töte t un d beleb t und Hei l sprieße n läßt " (Übers . O . Holtzmann). 2 Di e Koine-Zeuge n habe n δς κρίνεις ; Soden billig t dies e Lesar t un d möcht e di e von de r Mehrhei t de r andere n geboten e ό κρίνω ν aus Paralleleinwirkunge n erklären . Abhängigkeit de r Variant e vo n Rö m 144 is t i n de r Ta t wenigsten s z u erwägen . — Als Schluß vo n v . 12 stehen be i einige n Zeuge n di e Wort e δτι ού κ ε ν άνθρώπ ω άλλ ' έ ν θε ω τά διαβήματ α ανθρώπο υ κατευθύνετα ι ■— das is t di e i n de n Text gedrungen e alt e Kapitel ­ überschrift z u 4 13ff., vgl . H . v. Soden , Di e Schrifte n de s Neue n Testament s I 1902 , 458 . 3 Di e Koine-Zeuge n un d Ψ verbessern begreiflicherweis e z u και κρίνων ; in v. i s lassen si e και κριτής weg. 4 Ein e solche Verbindung ha t Beda behauptet: temeritate m arguit eius, qui proximu m delectatur judicare , ne e suae statum fragilitati s a c vita e temporalis incertum perpender e curat. 5 Vgl . Hen 978 (Ubers . vo n Bee r be i Kautzsch) : „Wi r sin d seh r reic h geworden , haben Schätz e un d besitze n alles , wa s wi r wünschen ; jetz t wolle n wi r ausführen , wa s wir vorhaben , den n Silbe r habe n wi r gesammelt " usw .

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Erklärung: Jak 413

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diese beide n Abschnitt e mi t ihre n lebhafte n Apostrophe n bewuß t zu ­ sammen; da s beweist de r gleiche Anfang 4 13 5 1. Wir habe n als o nich t ein e Spruchreihe vo r uns , i n de r ei n Glie d a n da s ander e los e angehäng t ist , sondern ein e Spruchgruppe , di e infolg e vo n Formgleichhei t de s Anfang s und Parallelitä t de r Gedanke n einheitlic h wirkt . Di e inner e Einhei t de s Abschnitts 5ifr . dagegen ist nicht wie bei 4 13ff. ohne weiteres z u behaupten . Verkündigung de r Strafe und Anklage erscheinen in 5 1-6 seltsam und nicht ohne Künstlichkei t verbunden ; zuers t wir d di e Vernichtun g de s Reich ­ tums geschildert , zuletz t di e Schul d de r Reichen . De r Übergan g is t nich t von vornherei n deutlich , mu ß abe r i n v . 3 liegen. Wi r müsse n hie r wi e so of t be i Ja k dami t rechnen , da ß e r traditionell e Paränes e benutz t un d durch ihr e Verwendun g de n Zusammenhan g gestör t hat , vgl . di e Er ­ klärung. Eine besonder e Betrachtun g verlang t noc h 4 17, ei n Vers, de n ma n ver ­ geblich mi t de m Vorhergehenden z u verbinden gesuch t hat , desse n allge ­ meinen Charakter aber die meisten Ausleger empfinden, Könneck e (Emen ­ dationen BFT h 1908/1, 16 ) so stark , da ß e r nu r di e Wah l läß t zwische n Streichung de s ουν und Umstellun g de s ganze n Verses . I n de r Ta t ha t der Ver s wede r nac h vorwärt s noc h nac h rückwärt s eine n Halt , den n e r redet vo n Unterlassungssünden ; di e i m Kontex t gerügte n Vergehe n be ­ stehen abe r i m Tu n de s Bösen , nich t i m Unterlasse n de s Guten . E r is t also offenba r ebens o los e eingefüg t wi e de r Spruc h 2 13 ; un d hie r is t nich t einmal etwa s z u bemerken , wa s de r Verbindun g κρίνεσθοα — κρίσις dort zu vergleiche n wäre . Welch e Gründ e de n Auto r hie r zu r Einfügun g de s Wortes veranlaßten , is t schwe r z u sagen . Wen n e r 53 andeutet , da ß di e Reichen ih r Gol d un d Silbe r unbenutz t liege n gelasse n hätte n (sieh e di e Erklärung), s o könnt e e r i m Blic k au f dies e Unterlassun g de n Spruc h herangezogen haben ; da s wäre dan n natürlic h nu r ein e Assoziation, kei n Zusammenhang. Ode r da s Wor t gehört e i n di e Paränese , di e e r fü r 5 1ff. benutzte, un d bildet e dor t de n Schlu ß eine r Mahnung zu m Wohltun , wi e sie Herma s Vis . III 95 steht , unmittelba r vo r de r Stelle , vo n dere n Ver ­ wandtschaft mi t Jak 54 noch zu reden sein wird. Aber aus welchem Grund e auch de r Spruc h hie r seine n Plat z erhalten habe n mag , da s eine ist sicher : er steh t isolier t zwische n zwe i verwandte n Texten . Erklärung Der Abschnit t 4 13-16 ist i m Sti l prophetische r Ansprach e gehalten . De r Prophet ruf t sein e Wort e unte r di e Meng e ohn e Rücksich t darauf , o b seine Anklagen da s Ohr de r Beschuldigten erreichen . S o ist auc h hier vo n vornherein davo r z u warnen, da ß man de n Leserkrei s de s Ja k nac h diese r Rüge beurteilt , άγε V. 1 3 ist zu r Partike l erstarrt , wi e di e Verbindun g mit de m Plura l beweis t (vgl . Blaß-Debrunner 11 § 144); die Bedeutun g 18* © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

des Wortes richte t sic h nach dem , was jeweils folgt . I n lebhafter Red e de s täglichen Leben s werde n of t Frage - ode r Befehlssätz e durc h άγε einge­ leitet. Woz u άγε hier gehört , is t nich t ohn e weiteres deutlich . Di e Absicht der Wort e is t zunächst , di e Plänemache r za u überführen, nich t si e z u be ­ stimmtem Tun aufzufordern — auch v. 15 enthält keine n formellen Befehl . Darum schein t e s mi r geraten , ein e (rhetorisch ) fragend e Bedeutun g de r Worte au s de m Ganze n herauszuhöre n un d da s Zustandekomme n de s Anakoluths entsprechen d z u erklären. Ja k wollt e woh l di e mit άγε Ange­ redeten durc h di e Frag e zu r Besinnun g bringen : „Wa s is t den n eue r Leben"; nu n schloß e r abe r an die etwas lang geratene Anrede den Neben­ satz οίτινες . . . und knüpft e a n ih n di e Frag e ποία γα ρ κτλ . an 1 : s o blie b άγε ohne Fortsetzung; . Die Rede, die den Plänemachern in den Mund gelegt wird, soll natürlic h möglichst lebendig un d alltäglich klingen; ma n wird das bei der Erklärun g im Aug e behalte n müssen , un d auc h be i de r Beurteilun g de r Varianten , denn ma n wir d mi t de r Möglichkei t z u rechne n haben , da ß di e vulgär e Sprache de s Original s vo n de n Textrezensente n in s Buchmäßig e über ­ tragen wurde. Da s war siche r de r Fal l be i de r Lesar t σήμερον και αύριον 2; „heut ode r morgen " sage n di e Plänemacher . Vielleich t is t auc h di e Ersetzung de s Futurum s be i de n vie r Verbe n durc h konjunktivisch e Ausdrücke s o z u beurteile n un d gewiß , wen n da s Futu r nich t überal l ursprünglich sei n sollte , di e Angleichun g de r vie r Verbe n aneinander . Allerdings gehör t Verwechslun g vo n ο und ω zu de n allerüblichste n Schreibfehlern3. Auc h ένιαυτόν ohne ένα ist vielleich t de r vulgär e un d 1 Β läßt v . 14 (wie N * syhl arm , nich t abe r di e Mehrhei t de r ägyptische n Zeugen ) das erst e γάρ aus, ha t abe r auc h ή vor ζωή und τό vor τής αυριο ν nicht (währen d ander e τά lesen), un d s o ergib t sic h ei n Text , i n de m ποία von έπίστασθε abhängt: „Di e ih r nicht wißt, welches Leben ihr morge n haben werdet." We r nicht auf die Autorität vo n Β eingeschworen ist , wir d die s fü r ein e Glättun g halte n müssen , zuma l d a auc h sons t Β zu Auslassungen neigt . 2 Di e Bezeugun g entscheide t fü r ή: außer de n Koine-Zeuge n habe n Α und Ρ καί . Einfluß vo n L k 13 32f., w o καί steht, wär e möglich . Wahrscheinliche r is t es , da ß ma n den Plänemacher n möglichs t sicher e Angaben in de n Mund legen wollte (sieh e die über ­ nächste Anm. ) un d daru m au f Koste n de r Lebendigkei t de r Red e και statt ή schrieb. 3 E s handelt sic h hie r u m di e Verben Ι πορευσόμεθα, II ποιήσομεν, III έμπορευσόμεθα, IV κερδήσομεν. Die Koine-Zeuge n u.a . wi e Ψ 81 haben stat t desse n imme r de n Kon ­ junktiv. Fü r da s Futur trete n immer ein ff (denn statt negotiamu r ist wohl negotiabimu r zu lesen ) s vul g un d gewiss e Handschriften . Sode n nimm t fü r sein e Rezensio n I immer das Futu r i n Anspruch , si e is t abe r be i III I V und vo r alle m be i I stärker bezeug t al s bei II. Von de n ägyptische n Zeuge n stimme n Β (Ρ ) immer fü r Futur ; be i III und IV auch di e meisten anderen; be i I noch 1175. Bei II ist der Abfall vo n ägyptische n Zeuge n zum Konjunkti v s o stark, da ß Sode n die Rezensio n Η hier für de n Konjunkti v stimme n läßt un d darum ποιήσωμεν in den Text nimmt. Ob πορευσόμεθα καί ποιήσωμεν ein guter— d.h. hier : mi t de r Alltagsred e stimmende r — Text ist , wär e abe r noc h z u fragen . Ma n überschätze da s Zeugni s de r Handschrifte n a n diese r Stell e nicht , wei l e s sic h u m Ver ­ schreibung handel n kann . Wen n ma n di e entsprechende n Varianten v . 15 vergleicht, s o erscheint e s naheliegend , da ß all e Konjunktivforme n au f Rezensio n beruhen .

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J a k 4 13.14

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darum hie r ursprünglich e Ausdruck 1 . Be i ζις τήνδ ε τη ν πάλι ν hat scho n Luther richti g empfunden , da ß „di e un d di e Stadt " gemein t sei n müsse , und di e Parallel e ποιήσομεν τούτ ο ή εκείν ο macht dies e Bedeutung wahr ­ scheinlich. Di e älter e Auslegun g ha t sic h gege n di e Fassung vo n τήνδε als Ersat z fü r την δείν α oder την κα ι τή ν gewehrt mi t de m Hinweis , da ß sie nicht belegba r un d da ß di e gewöhnlich zitiert e Stell e Plutarch Quaest . conv. I 6t p . 623e nich t eindeuti g sei . Abe r wen n ma n vo n de r Voraus ­ setzung ausgeht , di e ic h obe n i m allgemeine n fü r di e Red e de r Pläne ­ macher aufgestell t habe , da ß si e nämlic h möglichs t vulgä r gehalte n sei n müsse, un d wen n ma n bedenkt , da ß da s Neugriechisch e de n Gebrauc h von ο τάδε(ς) = ο δείνα hat, s o wird ma n di e Möglichkeit nich t vo n de r Hand weisen , da ß δδε auch hie r s o verwende t wir d un d da ß diese r Ge ­ brauch au s de r Volkssprach e eingedrunge n ist , vgl . Blaß-Debrunner 11 § 289. V. 1 4 wird nu n da s eigentlich e Moti v de r ganze n Mahnun g genann t in de m Relativsatz , der , wi e wi r vermute n konnten , di e Konstruktio n gestört hat : de r Mensc h wei ß nicht , wa s morge n sei n wird . Da s is t ei n Gedanke, de r begreiflicherweis e i n de n verschiedenste n poetische n un d paränetischen Texte n ausgesproche n wird ; uns interessiere n wege n de r Möglichkeit eine s Zusammenhangs di e jüdischen2 un d popularphilosophi ­ schen3 Parallele n un d di e Gedankenverwandtschaf t mi t de m Gleichni s Lk 12 16-20 wi e mi t de m Stüc k au s de n Weherufe n de s Henoch-Buche s Hen 979f., w o di e Reiche n sprechen : ,,Jetzt wolle n wi r ausführen , wa s wir vorhaben " un d de r Apokalyptike r ihne n antwortet : „Eue r Reichtu m wird euc h nicht bleiben , sonder n plötzlic h vo n euc h hinwegfahren." Abe r eine Abhängigkeit is t nirgends z u erweisen . Auf die Frage: „Wa s is t den n euer Leben? " wir d mi t άτμίς γα ρ έστ ε geantwortet, scheinba r inkonse ­ quent, i n Wirklichkei t abe r nich t erstaunlich , mindesten s nicht , wen n di e oben gegeben e Erklärun g vo n άγε richtig is t un d nac h de r Störun g de r Konstruktion durc h οίτινες und ποία γα ρ hier ein e Rückkeh r zu m ur 1 Di e Lesar t ένιαυτόν ohne έ'να ist be i Β Χ Ρ u.a. sa h bo h ff vul g bezeugt , wir d in ­ folgedessen vo n de n neuere n Textkritiker n vo r Sode n i n de n Tex t gesetzt , währen d Soden si e wede r fü r Η noch I und auc h nich t fü r de n Tex t i n Anspruc h nimmt . Abe r es könnt e auc h hie r da s Bestrebe n de r Textrezensente n i n Frag e kommen , di e Pläne ­ macher möglichs t Genaue s aussage n z u lassen . Dan n wär e ένα doch ei n Einschub , de r aber di e Mass e de r Zeuge n erreich t hätte . -— Ποιεΐν mit eine r Zeitbestimmun g = zu­ bringen is t auc h sons t i m hellenistische n Griechisc h üblich . 2 Pro v 27 1 - — schon i n de n Sammelkommentare n angeführ t —: μή καυχ ώ τ α ει ς αυριον, ο ύ γα ρ γινώσκεί. ς τ ι τέξετα ι ή έπιουσα ; Ps. Phokylide s 116 f.: ουδείς γί,νίόσκί' , τ ι μεταύριον ή τ ι με ν·' ώρα ν άσκοπο ς εστ ί βροτώ ν κάματος , τ ό δ ε μέλλο ν άδηλον ; Sir 11 1 8 f , die Beispiel e fü r di e ungewissen Pläne Philo , Leg . all . Ill 226 f. p . 132 und Henoch 97s (zitiert zu r Analyse). 3 Seneca , Ep. 10U: quam stultum est aetatem disponere n e crastini quidem dominum . Vgl. auch Plutarch, Consolatio ad Apollonium 11 p. 107, und die Sammlung de s Stobaeus, Eclogae IV 4 1 ( V 927 ff. Hcnse) , unte r de r Überschrift : οτι αβέβαιο ς ή τω ν ανθρώπω ν εύπραξία. Weiteres be i Roßbroich , D e Pseudo-Phocylideis , Diss. Münster 1910, S. 73f.

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Erklärung

sprünglich beabsichtigte n Gedanke n vorliegt . Di e Auslassun g vo n γάρ nach άτμίς (A 33 s vulg boh ) un d di e Lesarte n έστοα Α Ρ Ψ Κ u.a. un d έστιν L ff s vulg erscheine n dan n al s woh l verständlich e Glättunge n de s Textes, άτμίς „Dunst" ode r „Rauch " steh t hie r zweifello s i m letztge ­ nannten Sinn 1 , d a da s Wor t di e Vergänglichkei t bezeichnet , ähnlic h wi e in de m apokryphe n Zita t lKle m 176 έγ ώ δ έ ειμί . άτμί ς άπ ό κύθ-ρα ς (vgl. auch Ho s 1 3 3 ). Betont wir d di e Vergänglichkei t noc h durc h da s auc h sonst ger n gebraucht e Wortspie l φαίνεσθαι-άφανίζεσ&αι2. V. 1 5 zeigt noc h einma l deutlich , wi e locke r i n diese m Satzgefüg e di e Konstruktion ist ; di e Wort e αντί το υ λέγει ν υμά ς schließen sic h a n άγε νυν ο ι λέγοντες ν . 13 an, abe r so , als stünd e dor t ei n Aussagesatz. Un d nu n empfiehlt de r Verf. di e berühmt e nac h ih m benannt e condici o Jacobaea , die i n Wirklichkei t vie l älte r ist . Wen n Minuciu s Feli x (Octavius 18 11) neben andere n Zeugnisse n de s consensus omniu m auch di e Wendun g si deu s dederi t al s vulg i naturali s serm o bezeichnet , s o könne n wi r da s mit mancherle i literarische n un d briefliche n Zeugnissen , be i Plato ange­ fangen, belegen 3 . Da ß di e Sitt e in de n christliche n Briefsti l übergegange n ist, zeige n urchristlich e Belege 4 . Scho n nac h diese n Parallele n wir d ma n anzunehmen haben , da ß auc h di e Forme l de s Ja k „s o Got t will " heiß t und nich t „s o Got t wil l un d wi r leben" . Di e ausdrücklich e Erwähnun g einer zweite n Bedingun g nebe n Gotte s Wille n wär e abe r auc h religiö s befremdlich; dagege n paß t και ζήσομε ν vortrefflich a n de n Anfan g de s Nachsatzes, wei l durc h και — καί an di e Aufzählun g de r Plän e i n v . 13 1 Oc c zieht , etwa s z u gelehrt , beide s i n Betracht . Di e Übersetzun g ff : momentum enim es t wil l woh l άτομος wiedergeben; ein e Parallel e biete t Si r 24 15, w o ώς λιβάνοι ; άτμίς in de r lat . Übersetzun g heiß t libanu s no n incisus . 2 Zu m Rauc h al s Bil d de r Vergänglichkei t is t auße r P s 37 20 (?) 683 102 4 (?) Je s 51 6 Sap. Sal . 514(15) nu n auc h di e Kriegsroll e vo n Qumra n z u vergleichen : 1Q M XV1 0 nbm ]EW D OmOJU — „ihr e Heldenkraf t vergeh t wi e Rauch " (H . Bardtke , ThL Z 1955, 415), „ihre Kraf t is t wi e ei n Rauch , de r verfliegt " (Stegemann , ThL Z 1956, 207). 3 A m bezeichnendste n Plato, Alcib. 1 31 p . 135 d: εαν ρουλ η συ , ω ∑ωκρατες. —· ου καλώς λέγεις , ώ 'Αλκιβιάδη . — άλλα πώ ς χρ ή λέγειν; — οτι εάν θεός έθέλη . Vgl. di e Wen ­ dung εάν θεό ς έθέλ η oder ähnlich : Phaedo n 80d , Theaete t 151 d, Laches 201c, Hippia s maior 286 c — σύν θε ώ ειπεί ν Plato, Theaete t 151b , Aristophanes , Plutu s 11 4 (s . auch 347. 405 . 1188) , i n strengcrem Zusammenhan g un d mi t vollere m To n i n de m Fragmen t des Herme s Trismegisto s be i Stobaeu s III, 437 9 Hense; i n Briefe n BG U II 42318 τώ ν θεών θελόντων , ebenso BG U II 615 4f .; θεών δ έ βουλομένω ν ebda. I 248 11f. 249 13, θεών επιτρεπόντων ebda. II 451iof.; ώς ό θεός ήθελε ν ebda. Ι 27 11 . Weltlicher kling t της τύχη ς έπιτρεπούσης BGU Ι 24815f. und vollend s nisi s i qui d inciden t u.a . Seneca , De tranquill . 132. Eine jüdisch e Erzählun g i m Alfabetu m Siracidi s 9 b — zitiert vo n Marmorstein , ARW 1913, 17 5 A. z u 174 — will beweisen , da ß de r Mensc h be i alle n seine n Unter ­ nehmungen sage n muß Ώ®7] Ί1ΤΓ DN oder Π22Τ ON. Ein weiterer Beleg: αν θεοί βούλω[ν]τ[αι . . (aus eine m Brief-Kopialbuc h de s 2. Jh.s n . Chr. , 1. Hälfte) be i F . Bilabel , Ver ­ öffentlichungen au s de n badische n Papyrussammlunge n H . 2, 1923 , 6 1 (Nr. 39 Usf.). Vgl. A . Deißmann , Lich t vo n Oste n 41923, 200. 4 lKor4 1 9 1 67 (beidema l mi t κύριος) 16 12 (?) Heb r 63 (vgl. auc h Ac t 18 21) Ign . Eph . 201 (εά ν . . . θέλημα ή) .

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Jak 4 15.16

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erinnert wird . Un d daz u stimm t nu n auc h da s Ergebni s de r Textkritik ; man wir d και ζήσομε ν κα ι ποιήσομε ν zu lese n haben 1. V. 1 6 rückt di e Konstruktion zurecht ; di e v. i s vorausgesetzte, i n Wirklichkei t abe r nich t vorhandene Aussag e wir d nu n nachgebracht . Sachlic h bring t de r Ver s nach v . 13 nichts Neues ; mi t αλαζονεία (zur Schreibun g vgl . Winer ­ Schmiedel § 5, 13 c) sin d di e dor t ausgesprochene n Plän e gemeint . Paral ­ lelen zu m Gebrauc h vo n αλαζονεία bietet Test . Jos . 17s , wo Josep h sagt : και ού χ ύψωσ α έμαυτδ ν ε ν αύτοΐ ς ε ν αλαζονεί α δι α τη ν κοσμική ν μο υ δόξαν , άλλ' ήμη ν ε ν αύτοΐ ς ώ ς εί ς τώ ν ελαχίστω ν und lKle m 21 5 μάλλο ν άνθ-ρώποις άφροσι κα ι άνοήτοε, ς κα ί έπαφομένοι ς κα ι έγκαυχωμένοι ς ε ν αλαζονεί α του λόγο υ αυτώ ν προσκόψωμε ν ή τ ω θεω . Erst jetz t könne n wir un s de r Frag e zuwenden , welche Verhältnisse de r Abschnitt 4 13-16 voraussetzt. Dami t stoße n wir zwa r wieder au f da s schon oft in diesem Kommentar (vgl. Einleitung § 7 und Exkurs zu2 1 ) behandelte Problem, o b de r Ja k überhaup t au f bestimmt e Situatione n anspiele , abe r nach Lag e de r Ding e is t hie r ein e besonder e Antwor t notwendig . E s is t sicher, da ß de r Autor vo n 4 13ff. Leute kennt , di e solch e Plän e schmieden , und daß sei n religiöses Gefüh l a n dieser verwegenen Sorglosigkei t Ansto ß nimmt. Di e Möglichkeit , da ß e r de r Traditio n folgen d ein e überliefert e Mahnung i n sein e Paränes e aufnahm , komm t hie r nich t i n Betracht ; z u wenig rede t e r hie r i n de n überlieferte n Ausdrücke n de r Spruchweisheit , zu lebendi g steh t di e Situatio n vo r seine m Auge . Abe r auc h di e andere , von mi r be i 2 1ff. empfohlen e Annahm e hilf t un s hie r nicht , da ß Ja k de n Fall al s abschreckende s Beispie l konstruier t habe . Den n diese s Exempe l ist ga r nich t kraß ! Un d wen n auc h da s ,,s o Got t will"-Sage n al s vulg i naturalis serm o galt , s o ist doc h da s Plänemache n ohn e de n ernste n Ge ­ danken a n di e Vergänglichkei t alle s Menschliche n ers t rech t natürlic h und damal s wie heut e allgemei n verbreitet . Abe r gerad e daru m brauche n wir nich t ein e besonder e au f diese m Gebie t liegend e Unsitt e gerad e i m Leserkreis de s Ja k anzunehmen . Di e Sach e ist anschaulich , abe r durchau s nicht spezialisier t erzählt ; s o hat ma n nich t meh r vorauszusetzen , al s da ß Jak fü r die . Christen ein e Gefahr befürchtet , di e mit geschäftliche n Pläne n und Absichte n zusammenhängt . Da s konnt e e r abe r befürchten , sobal d die handeltreibenden Christe n typisch e Erscheinunge n i n de n Gemeinde n geworden waren . Si e wil l e r warnen , di e au s de r Wel t —- gleichviel o b möglicherweise, o b wirklich — eindringende Unsitt e wil l e r geißeln . Di e direkte Anrede ist eine prophetische Apostrophierung aller , di e es angeht ; daß e s gerad e di e Christe n sind , di e de n schlechte n Brauc h besonder s pflegen, is t nich t gesagt ; wen n si e e s abe r wären , würd e e s gesag t sei n ! Mi t alle r — wegen de r häufige n Verwechslun g vo n 0 und ω gebotenen —Vorsich t wird ma n i n de r Koine-Lesar t ζήσωμεν ττοιήσωμε ν auch hie r wi e v . 1:$ Bearbeitung sehe n dürfen; de r Ausfal l de s και vor ποιήσομεν (Minuskeln, s vul g sy vg sa h boh arm ) hängt natürlich mi t de m Verständni s „s o Got t wil l un d wi r leben " zusammen . Stat t νελήστ) haben Β Ρ 81 u.a. νέλη.

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Erklärung

und mi t scharfe n Worten 1 . S o ist als o auc h dies e Stell e ei n Bewei s dafür , daß wi r nich t meh r i n de n erste n Anfänge n de r christliche n Gemeinde n stehen. Aber man hat auch keinen Anlaß, aus diesen Worten auf eine bereits eingetretene radikal e Verweltlichung z u schließen. Ob es schon viele Leut e unter de n Christe n gab , wi e de n Röme r Hermas , de r i n bös e Geschäft e verwickelt is t (Vis . II 3 1 ), betrügerisch mi t alle n sprich t (Mand . III 3) und unter de n Christe n unruhig e Plänemache r kenn t (Sim. VI 3 5 ), wissen wi r nicht. De r Vergleic h mi t Herma s is t abe r lehrreich , wei l wi r hie r ei n Zeugnis fü r de n Vollzug de r vo n Ja k befürchtete n Entwicklun g vo r un s haben und weil wir de n Unterschie d erkenne n zwische n de r paränetische n Verwertung persönliche r Erlebniss e dor t un d allgemeine r Paränes e hier . Wenn ma n de n Spruc h V. 17 , wie e s di e Analys e fordert , ohn e Ge ­ dankenverbindung nac h vor- oder rückwärts liest , s o ist er eine allgemein e Regel übe r Unterlassungssünden . Dies e Rege l is t woh l siche r jüdische n Ursprungs, wen n wi r si e auc h nich t nachweise n können . Di e Wendun g αμαρτία αύτω έστιν erinnert a n έσται ε ν σοι αμαρτία und Ahnliches D t 23 2ff . 24 15 ; au s de r formelhafte n Ar t de s Satze s erklär t sic h hie r auc h da s pleonastische αύτω (vgl. i m übrige n Blaß-Debrunner 11 § 4664). Und de r Inhalt entsprich t de m typisc h jüdischen Suchen nac h verborgener Schuld ; unter diese m Gesichtspunk t is t jed e Unterlassungssünd e wichtig . S o er ­ wähnt auc h Hio b be i seine r Selbstprüfun g nac h de n Übertretunge n aus ­ drücklich di e Unterlassungssünde n ( 3 1 1 6 - 1 8 ) , nachdem Zopha r schon 11t ; auf di e Möglichkei t geheime r Schul d hingewiese n hat . Phil o abe r tadel t den Flaccu s u m s o härter , wei l e r nich t εξ άγνοιας , sondern εξ επιστήμη ς sündigte (I n Flacc . 7 p. 518). Der Abschnit t 5 1-6 ist , wi e di e Analys e gezeig t hat , äußerlic h ein e Parallele z u 4 13-16 ; wa s de n Inhalt , sein e Einheitlichkei t un d sein e Her ­ kunft anlangt , sin d allerding s wesentlich e Unterschied e z u bemerken . I m Gegensatz z u 4 13ff. ha t 5 1ff. starke Beziehunge n zu r Überlieferung . Da s Thema, Anklag e de r Reichen , is t auc h i n Henoch 9 4 f f . behandel t un d spielt Sap 2 Hermas Vis. III 9 3 - 6 eine Rolle . Di e Sprach e is t di e propheti ­ sche; di e Aufforderun g zu m ,,Heulen" is t besonder s be i Jesaia s häufig . Die Aufforderung V. 1 ist als o nich t etw a al s Bußmahnun g z u verstehen , sondern als prophetische Ankündigung: e s wird in der künftigen Drangsa l dazu kommen , da ß ih r wein t un d heult . Ic h hab e diese n rhetorische n Imperativ bereit s be i 4 9 z u ταλαιπωρήσατε erwogen, dor t abe r nu r fü r die ursprünglich e For m de s Spruche s (S . 272 u. A . 1). Auch di e Vorstel ­ lungswelt unsere s Abschnitte s is t traditionel l un d is t uns au s de r grund 1 Di e dami t abgewiesen e Auffassun g findet sic h wiede r seh r deutlic h be i Grate , Stellung un d Bedeutun g de s Jakobus-Briefe s S . 3 ausgesprochen: ,,Nac h c . 4. 5 können wir be i de r direkte n Anred e 4 13ff. 5 1 kau m zweifeln , da ß de r Verf . Christe n i m Aug e hat." Alan vergleiche aber , wie i n den Weherufen de s Henoch-Buches di e Anrede wechselt : Hen 94i rede t Henoch zu seine n „Söhnen" , 94 8 heiß t es : ,,Weh e euc h Reichen " un d es wir d i m Ihr-Sti l fortgefahren , 95 3 96 1-3 werde n di e Gerechte n un d Leidende n ange ­ sprochen ebens o wi e 97 1, 95 1 . 2 . 4 . 7 abe r un d 96 4-8 97 2-10 di e sündige n Reichen .

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Jak 4 17-53

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sätzlichen Untersuchun g übe r Arm un d Reic h (Einl . § 6) bereits bekannt . Vor de m kommende n Gerichtsta g Gotte s ha t sic h danac h vo r alle m de r Reiche z u fürchten , den n e r ist — das wird vo n vornherei n angenomme n — der Ungerecht e un d ha t daru m vo n de r bevorstehende n Weltverwand ­ lung nicht s als Unhei l zu erwarten. Da s ist da s alte Urtei l de r „Frommen " über die Reichen, das wir aus den Psalmen kennen; das ist auch das Patho s des Armenstolzes, wi e e s sic h i n de r Weisheitsliteratu r fortgepflanzt hat , wesentlich gesteiger t durc h di e Stärk e de r eschatologische n Erwartung , die de m Arme n di e Näh e seine s Heil s zu r Gewißhei t macht ; den n di e „letzten Tage " sin d bereit s angebroche n (v. 3 Ende). VV. 2. 3 a wir d di e Unheilsverkündigun g vo n ν. 1 i n dre i Aussage n spezialisiert. Un d zwa r i m Perfektum ; e s widersprich t de r Stimmung , wenn ma n da s Tempu s rationa l deutet : wei l die s scho n geschehe n ist , so wird bal d noc h meh r Unhei l übe r euc h hereinbrechen . Da s Perfektu m bringt vielmeh r prophetisch e Vorwegnahm e de s Kommende n zu m Aus ­ druck; s o ergibt sic h ei n futurischer Sinn : eue r Reichtu m wird euc h dan n nichts meh r nützen , den n e r wird dahi n sein . Di e Bedeutun g vo n σέσηπεν „ist verfault " ha t ein e groß e Anzah l vo n Erklärer n z u eine r spezielle n Beziehung vo n πλούτος auf faulend e Ding e veranlaßt , als o etwa Getreide ; die Anklag e Hen 979 wide r solche , di e ihr e Kornhäuse r gefüll t haben , gäbe eine gute Parallele . Aber σήπεσθαι läßt auch einen übertragenen ode r mindestens eine n erweiterte n Sin n zu 1, un d de m Wor t πλούτος ist nicht s von solc h besondere r Fassun g anzumerken ; e s wir d als o doc h woh l heißen: eue r Reichtu m is t vermodert . Da s vo n Motte n zerfressen e Ge ­ wand is t gleichfall s ei n alte s Motiv Je s 51 8 Si r 42 13, da s Wor t σητόβρωτος steht Hio b 1328 Orac. Sibyll . Fragm . 3 26 GefFcke n (Theophil . A d Autoly ­ cum II 36) 2 . Di e dritt e Aussage , v . 3 a ,wir d vo m unbefangene n Lese r einfach al s Parallel e z u de n beide n andere n verstanden : auc h eue r Gol d und Silbe r is t dahin . Da ß Ja k hie r vo m Ros t spricht , obwoh l Edelmetall e nicht rosten , fäll t au f un d is t verschiede n erklär t worden 3 . Wen n ma n 1 Vgl . di e Stell e Si r 14 19, di e vo m „Werk " de s Menschen handelt : παν έργο ν σηπό ­ μενον εκλείπει , κα í ό εργαζόμενο ς αυτ ό μετ ' αύτο ΰ άπελεύσεται . Vgl. auc h C . Lindhagen, Die Wurze l ΣΑΠ im Neue n Testamen t un d Alte n Testament , Upps . Univ . Arsskr . 1950/5, 27—33 . 2 ff ha t re s vestra e fü r τά ιμάτι α υμών . Es is t nich t nötig , die s mi t Wordsworth, Studia biblic a I, Oxford 1885, 143 f. au s de m syrische n ma n abzuleiten , da s sowoh l Kleider wi e ander e Vorrät e bezeichne n könn e un d dami t un d mi t ähnliche n Beobach ­ tungen di e Hypothes e eine s aramäische n Ur-Jak z u beweise n (s . Einl. 55 f.). Mi t Recht hat J . B. Mayor, Classica l Review 1891, 6 9 gegen Wordsworth angeführt, da ß Euseb. , Hist. eccl. II 2318 (Hegesipp-Fragmen t übe r da s iMartyriu m de s Jak) : το ξύλο ν ε ν φ άποπιέζει τ α ιμάτι α bei Rutin heißt: full o arrept o fust e i n qu o re s exprimer e solent ; e r hat darau s au f eine n Gebrauc h vo n re s fü r ,,Kleider" geschlosse n un d a n da s engl , things = Kleider (vgl . deutsc h „Sachen" ) erinnert . 3 Mayo r zieht Epist. Jeremiae 11 heran, wo es von silbernen, goldenen und hölzernen Göttern heiß t ου διασώζοντα ι απ ό ίο υ και βρωμάτω ν (ähnlich ν. 23, WO vo m ,,Rost " de s Goldes die Rede ist); hier liegt wohl eine erweiterte Bedeutung von ιός vor. - - Windisch schließt au f di e sozial e Herkunft de s Jak , de r mi t Gol d un d Silbe r nich t Beschei d wisse.

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Erklärung

nicht einfac h eine n allgemeinere n ode r übertragene n Gebrauc h vo n κατιοΰσθαι — ähnlich wi e vorhi n be i σήπεσθαι — annehmen will, s o wir d man am besten auch hier a n die Tradition erinnern : wie sic h gleich zeige n wird, sprac h si e i n eine m bestimmte n Zusammenhan g vo m Roste n de s Geldes = άργύριον: so konnt e dan n populär e Redeweis e da s Roste n vo n Schätzen (Mt 620, nach de r Erwähnun g vo n σής!) wie vo n „Gol d un d Silber" ( = Schätze) de n Reiche n zu r Warnun g vorhalten . Da ß wi r hie r auf de m Bode n de r Traditio n stehen , zeig t V. 3 b ; d a is t etwa s Neue s vom Ros t gesagt : e r wird wider di e Reiche n zeugen ; ύμΐν ist Dat . incom ­ modi; di e Wandlun g de s Gedanken s wir d auc h durc h de n Wechse l de s Tempus angezeigt . Wi e diese s Zeugni s gemein t ist , deute t Si r 29 10 a n άπόλεσον άργύριο ν Si άδελφον κα ι φίλον . κα ι μ ή ίω&ήτ ω ύπ ο τ δν λί&ο ν ε ίς άπώλειαν. Der Rost bezeugt, da ß das Geld liegen blieb, daß also der Reich e seine Pflicht , Almose n z u geben, unterließ . Da s ist di e alte Anklage wide r die Reichen , vgl . Einleitun g § 6 1 . I n unsere m Zusammenhan g abe r is t damit etwa s Neue s gesagt ; nich t meh r vo n Strafe , sonder n vo n Schul d ist jetz t di e Rede . Di e Einheitlichkei t such t Oe c herzustellen , inde m e r textwidrig auc h v . 2.3 a in diese n Gedanken vo n v . 3 b hineinzieht: Fäulnis, Mottenfraß un d Ros t würden wider si e zeugen; umgekehr t habe n andere , darunter Beyschla g un d Windisch , v . 3 b nac h v . 2.3 a gedeutet : de r Ros t sei fü r di e Reiche n ei n Zeugni s ihre s eigene n Verderbens ; doc h wir d damit de r einfach e un d durc h di e Traditio n gewiesen e Sin n de s Satze s um de n zweifelhafte n Gewin n de r Einheitlichkei t dra n gegeben . Da ß wi r aber au f dies e z u verzichte n haben , zeig t auc h di e Fortsetzun g V. 3c, die ein e dritt e Verwendun g de s Motiv s vo m Ros t bringt . Nich t meh r Zeichen de r Vergänglichkeit un d nich t meh r Zeugni s wider di e Unbarm ­ herzigkeit is t de r Ros t hier , sonder n Drohung : Euer eigene s Fleisc h wir d der Ros t fressen , d.h . ih r werde t selbe r vergehe n wi e eue r Reichtum ; σάρκες ist nich t ander s gemein t wi e Judit h 16 17 δούναι , πυ ρ καί σκώληκας είς σάρκα ς α ύτών. Selbstverständlich is t dann , wi e e s vo n de n meiste n Neueren angenomme n wird , ώς πυ ρ mit diese m Sat z z u verbinde n un d nicht mi t de m nächsten 2, den n de r Gebrauc h de s Wortes έσθίειν legt de n Vergleich mi t de m Feue r nahe 3. Selbstverständlic h is t dan n abe r auch , daß dieser Sat z v. s c ein in sich geschlossenes Ganze s darstellt, j a vielleich t ein übernommener un d in diesen Zusammenhang eingefügter selbständige r 1 He n 90 7 : „Wehe euch , di e ih r Ungerechtigkeit , Betru g un d Lästerun g begeht ; es wir d ei n Gedächtni s zu m Böse n gege n euc h sein! " 2 Oe c erklärt : ο πλούτος υμών, δ ν ως πυ ρ έθησαυρίσατε, καταφ άγεται τάς σάρκα ς υμών, ähnlich übersetze n sy vg aeth . m verbindet : auru m e t argentu m vestru m quo d repo ­ suistis i n novissimi s diebu s aeruginavi t e t aerugo eorum i n testimonium vobis eri t e t comedit carne s vestra s sicu t ignis. Auf ein e Verbindun g vo n v . 3c und 3d hat e s auc h die Lesar t τεθησαύρισταί. Ψ abgesehen. 3 Je s 30 27 : ή οργ ή τοũ θυμοũ ώς πυ ρ έδετοα. „Verzehren" vo m Feue r A m 56 Je s 10 161. Hcs 157 Ps 20(21) 10 Apc l1 5 20 9. Zum Futurum φάγομαι statt έδομαι s. Blaß-Debrunner 11

§ 742 .

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Jak 53.4

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Spruch ist . Parallele n z u solche m Drohwor t biete n vo r alle m di e Wehe ­ rufe Hen 94 ff. Mit diese r Erkenntni s klär t sic h vielleich t di e textkritisch e Frage: di e Lesart ό ιός vor ώς πυρ, die also da s Subjek t noc h einmal nennt , wäre ursprünglich , un d ma n hätt e di e Wort e gestrichen , wei l si e im Kon ­ text überflüssi g waren 1 . I n de r Textüberlieferun g spiegel t sic h auc h di e Schwierigkeit vo n V. 3 d: man hat nicht nur auf verschiedene Weise diese n letzten abrupte n Sat z mi t de n vorhergehende n Worte n z u verbinde n ge ­ sucht (s . S . 282 Anm. 3), sondern ma n ha t auch , wenn ma n auf dies e Ver­ bindung verzichtete , z u θησαυρίζειν ein Objek t beschafft , vul g lies t teil ­ weise (Amiatinus , nich t Fuldensis ) thesaurizasti s ira m un d verschieden e Erklärer habe n όργήν stillschweigend ergänzt , ode r wi e Windisc h ein e entsprechende Konjektu r nac h R öm 2 5 erwogen . Abe r di e verschiedene n Aushilfen diskreditiere n sic h gegenseitig . θησαυρίζει bedarf keines Objek­ tes, zuma l hier , w o alle r Nachdruc k au f de m Gegensat z liegt : Schätz e habt ihr gesammel t i n den Tagen de r Endzeit . Di e Anklage Hen 94 8 : „Ih r habt i n de n Tagen eure s Reichtum s nich t a n den Höchste n gedacht " wir d hier noc h verstärk t durc h di e Gewißheit , da ß di e Endzei t angebroche n ist. Allerding s steh t de r Sat z seh r isoliert . Forma l gehör t e r z u v . 5.6 ; auch de r Standpunk t de s Rückblick s vo n de r Endzei t au s wird dor t fest ­ gehalten. D a das , wa s v . 4 dazwischen steht , be i Herma s sein e formal e Parallele ha t (s . unten) , s o kan n ma n vermuten , da ß di e vv . 3d.5.6 eigent­ lich zusammengehörten ; si e wäre n dan n durc h ei n Beispie l zu r erste n Anklage, da s v. 4 eingeschoben ward, auseinandergerisse n worde n — eine Erklärung, di e natürlic h nu r Hypothes e ist , abe r be i de m mosaikartige n Charakter de s Ganze n mancherle i fü r sic h hat . V. 4 wäre dan n ein e Erweiterun g z u έθησαυρίσατε. Über dies e Ar t de r erweiterten Paränes e is t z u 4 11 i n de r Analys e gesproche n worden . Hie r wird di e Anklage , di e sic h gege n da s Treibe n de r Reiche n überhaup t richtet, spezialisier t au f diejenigen , di e ihre n Arbeiter n de n Loh n vor ­ enthalten. Mein e Annahme , da ß diese r Ver s ein e Erweiterun g de r An ­ klagerede de r vv . 3d.5.6 sei, läß t sic h durc h di e Beobachtun g stützen , da ß Form un d Inhal t hie r durchau s traditionel l sind ; gerad e solch e Motiv e der Überlieferun g wurde n vo n jüdische n un d christliche n Lehrer n natur ­ gemäß ger n zu r Erweiterun g de r Paränes e benutzt . Traditionel l is t di e Form; alttestamentliche s Patho s lieg t übe r de n Worten ; un d auc h de r Ausdruck είς τ ά ώτ α κυρίο υ σαβαώ θ erklärt sic h wohl ehe r au s de m über ­ lieferten Sti l (sieh e Je s 5d ) al s au s de r Gedankenverbindung , da ß di e „Heerscharen" de s Herr n solch e Gebet e z u seine n Ohre n emportrügen . Der Parallelismu s de r Sätz e zeigt , da ß v . 4 a ,,de r Loh n de r Arbeite r schreit" nu r ei n pathetische r Ausdruc k fü r de n Gedanke n ist , wi e ih n 1 ο ιό ς wird vo n Sode n fü r di e Η-Rezension beansprucht ; e s steh t N C AP 33. 1175. 81. sy h1 ; e s fehlt i n der Koine-Überlieferung un d in Β Κ* Ψ und allen Lateinern . O.Kirn , StKr 1904, 59 5 A. 1 will di e zweifello s vorhanden e Schwierigkei t dadurc h lösen , da ß er ώς πύρ als Gloss e streicht , di e ursprünglic h ό ιός π ύρ gelautet habe .

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Erklärung

v. 4 b voraussetzt : „Di e Arbeite r schreien“ . Auc h hierbe i sin d vielleich t überlieferte Wendunge n maßgebend ; ma n erinnert meis t daran , da ß Abels vergossenes Blu t nac h Ge n 4 10 He n 225 ff. zu Got t schreit ; vgl . abe r auc h Hen47 1 : „I n jene n Tage n wir d da s Gebet de r Gerechte n un d da s Blu t des Gerechte n vo r de n Herr n de r Geiste r aufsteigen. “ Traditionel l is t nun auc h de r Inhalt : i n gesetzlichen , prophetische n un d paränetische n Texten wir d imme r wiede r vo r de r Sünd e gewarnt , di e i m Zurückhalte n des Arbeitslohnes besteht . Teils heiß t es , daß der Loh n nich t beim Arbeit ­ geber lager n solle 1 ode r da ß ma n de n Arbeite r nich t beraube n dürfe 2 ; auch vo n de m Schreie n de s Entrechtete n z u Got t is t di e Rede 3 . Diese s Motiv begegne t auc h i n de r kleine n Paränes e Herma s Vis . III 9, dort aber angewende t au f da s Verhältni s vo n Reic h un d Ar m überhaup t un d auf unterlassen e Wohltate n (s . unser n v . 3b) Vis. III 9Ü: βλέπετε ο ΰν ύμεΐ ς οί γαυρούμενο ι έ ν τ ω πλούτ ω υμών , μήποτ ε στενάξουσι ν ο ί ύστερούμενοί . κα ί ό στεναγμό ς α ύτών άναβήσετα ι προ ς τ òν κύριο ν — in Ähnlichkei t un d Ab ­ weichung gegenübe r Ja k ei n deutliche r Beweis , da ß di e Motiv e unsere s Verses auc h sons t i m Urchristentu m geläufi g waren . Fü r di e Textkriti k ist di e Hineinstellun g unsere s Verses in di e Tradition ebenfall s nich t ohn e Bedeutung. Nu r Β* Ν haben άφυστερημένος, alle andere n άπεστερημένος (oder άποστερημένος). Wenn ma n also nicht di e einzelnen Zeugen , sonder n die Gruppe n wägt , wir d ma n fü r da s letzt e entscheiden . E s besteh t abe r doch di e Möglichkeit , da ß di e verbreitet e Lesar t ers t durc h Anpassun g an di e Traditio n (s . unte n Anm . 2) seitens de r Textrezensente n zustand e gekommen ist , un d da ß jen e alte n Zeuge n de n ursprüngliche n unbearbei ­ teten Text erhalte n haben 4. Auc h da s „Schreien “ ist , wi e gezeigt , au s de r 1 Le v 1913: ού μ ή κοιμηθήσετα ι ó μισθός το υ μισθωτο ύ παρ ά σο ί έ ως πρωί . Tob 4 14 : μισθός παντός άνθρωπου òς έάν έργάσηται παρά σοί μή αύλισθήτω, άλλά άπόδος αύτω παραυ ­ τίκα. Test. Job i 12 (Α. Robinson, Texts and Studie s V1 1897, 111): ούκ έων μισθον μισθω­ τού άπομεΐναι παρ ' έμο ί (eine ander e Handschrif t ähnlic h mi t ούκ υστέρησα). Wahrschein­ lich von Lev ist zwar nicht i n der Formulierung , abe r im Inhalt abhängig Ps . Phokylide s 19: μισθόν μοχθήσαντι δίδου. 2 Ma l 3 5 : . . . και έπί το ύς άποστεροΰντα ς μισθό ν μισθωτού . Sir 31 (34)26f.: φονεύων τόν πλησίον ό άφαιρούμενος συμβίωσι ν κα ί έκχέω ν αίμ α ó άποστερών μισθό ν μισθίου . 3 D t 24 14f.: ούκ άπαδικήσειςμισ θόν πένητος . . . αύθημερόν άποδώσεις τόν μισθόναύτού ... õτι πένη ς έστι ν κα ί έ ν αύτ ω έχει τή ν έλπίδα, κα ί καταβοήσετα ι κατ ά σο υ προ ς Κύριον , κα ί έσται έν σοί αμαρτία. 4 Di e Stell e is t methodisc h lehrreich . Di e neuere n Textbildne r vo r Sode n habe n entsprechend ihre r hohe n Einschätzun g de r älteste n Handschrifte n di e B * N-Lesart i n den Text gesetzt . Sode n abe r versteh t auc h Β Ν als Repräsentante n einer Rezension , un d deren übrig e Vertrete r stimme n hie r gege n Β N. Also ha t Sode n keine n Grund , di e Lesart άφυστερημένος aufzunehmen, di e keine r Rezensio n zugesprochen werden kann . — Nicht di e methodische , abe r auc h nich t di e sachlich e Bedeutun g wi e dies e Variante ha t die andere είσελήλυ9αν Β Ρ 1175. 81, είσεληλύθασιν Κ und die meisten (A u.a. είσελήλυΟ-εν). Über di e Geläufigkei t de r erste n For m vgl . Blaß-Dcbrunner 11 § 83, 1. — Für άμησάντων und θερισάντων hat ff qui araverunt un d qui messi sun t — vielleicht lediglic h u m de m Bedürfnis nac h Abwechslun g z u genügen ; s vulg habe n kei n zweite s Wor t gefunden , sondern zuers t qui messuerun t und hernac h clamor ipsoru m geschrieben.

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J a k 5 5 .6

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Tradition erklärbar , un d κράζειν bedarf dan n keine r Ergänzun g durc h άφ' υμών, άπό steht vielmehr im Sinn von ύπό, s. Blaß-Debrunner 11 § 210,2. Mit V. 5 setzt de r Auto r nu n di e v . 3d begonnene Anklag e tort. Auch inhaltlich gehöre n dies e Vers e zusammen , den n nich t ei n bestimmte s Unrecht wi e i n v . 4 wird hie r de n Reiche n vorgeworfen , sonder n einfac h die Tatsache, daß sie Schätze gesammelt und verpraßt haben —„auf Erden“, denn di e Wort e sin d au s de m Bewußtsei n de r Endzei t herau s geredet . Fraglich is t de r Ausdruc k ήμερα σφαγής . Sicher entstamm t auc h e r de r Überlieferung. Abe r di e Parallelstelle n Je r 123 Henoc h griech. 16 1 sin d durchaus nicht eindeutig. Wenn man an den Gerichtstag denkt (Spitta, Bey­ schlag), s o wird ma n a m beste n nac h v . 3 deuten: Ih r hab t gewag t i n de r letzten Zeit , j a geradezu scho n am Gerichtstag selbe r (σφαγή vom Gerich t Jes 342) euch zu mästen 1. Di e Auffassung έν = είς „nur fü r de n Gerichts ­ tag“ würde zuviel eintragen. Allein nicht jeder feierlich erwähnte Tag mu ß der Gerichtsta g sein ; i n diese m Patho s de s Armenpietismus könnt e auc h ein Unglücksta g ήμερα σφαγής heißen, be i dem es nur de n Armen schlech t erging ode r ga r a n de m di e Arme n vo n de n Reiche n z u leide n hatten , vgl. He n 100 7: „Weh e euc h Sündern , wen n ih r di e Gerechte n peinig t am Tag e de s heftige n Kummer s un d si e mi t Feue r verbrennt ; e s wir d euch nac h eure n Werke n vergolte n werden. “ S o könnt e auc h hie r de r Sinn sein : ihr konnte t prassen , während e s de n Fromme n schlech t ergin g (Windisch) 2 . Ein e gewiss e Bestätigun g fü r dies e Deutun g liefer t V. 6 3 , der nu n di e Reiche n de s schwerste n Verbrechen s zeiht , de r ungerechte n Verurteilung un d Ermordun g de s Gerechten . Da s is t generel l gemein t — Cassiodor un d Oec bezogen e s auf Christu s — und gil t auc h nich t vo n einem Einzelbeispiel ; den n solch e Anklagen gehe n ohn e Unterschie d de r Jahrhunderte durc h di e ganz e Armenliteratur (s . darübe r Einl . § 6). Hier wird z u de r Anklage noc h hinzugefügt : er (de r Arme) leiste t euc h keine n Widerstand; d.h . e r kan n sic h nich t wehren . Da s Asyndeto n un d auc h der Tempuswechse l erscheine n i n diese m Stil , de r alttestamentliche m Parallelismus nachgebilde t ist , nich t befremdlich 4. Sachlic h biete t Sap. 1 Vgl . auc h Henoch 94 9 : „Ihr hab t . . . den Ta g de s Blutvergießens , de r Finsterni s und de s große n Gericht s verdient. “ 2 JUi e .Lesar t έν ήμερ α σφαγή ς wird vo n B N * P 33 un d alle n Lateiner n vertrete n (A ha t nach v. 3 ήμέραις), die anderen haben ως έν ημέρα σφαγής. Infolgedessen hat Sode n wieder — s. S . 284 A. 4 — die zweit e Lesar t bevorzugt . Ic h halt e si e abe r doc h fü r eine Erleichterung , di e de m schwierigen Text bildliche n Charakte r gebe n un d ih n dami t deuten wollte : „Wi e Tiere , di e sic h noc h a m Schlachttag e sat t fressen “ (vgl . aeth : ut qui saginat bove m i n die m mactationis) . 3 We r mi t K.Aland , ThL Z 1944, 103 , die altkirchlich e Deutun g de s δίκαιος ν . β auf Christu s i n Erwägun g zieht , wir d ήμερα σφαγή ς auf de n Kreuzesto d z u beziehe n haben. De m Bedenke n vo n Hauc k (222f.), da ß nirgend s i n de n Evangelie n Jes u To d den Reiche n zu r Las t geleg t werde , begegne t Alan d mi t de m Hinwei s au f Ja k 2 6 . 4 E s is t kei n Wunder , da ß verschieden e Textzeugen, di e fü r di e Textgestaltung abe r nicht ernstlic h i n Frag e kommen , da s Asyndeton durc h Einschiebe n vo n καί ode r durc h Formen wi e άντιτάσσοντα oder άντιτασσόμενοι zu besser n suchten . Auc h di e Konjektu r

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Erklärung: 5β

2 10.12 di e best e Parallele , w o di e reiche n Prasse r wide r de n Gerechte n einen Pla n entwerfen : καταδυναστεύσωμεν πένητ α δίκαιον , μ ή φεισώμεθ α χήρας, μηδ έ πρεσβύτο υ έντραπώμε ν πολιά ς πολυχρονίου ς . . . ένεδρεύσωμεν δέ τòν δίκαιον , òτι δύσχρηστο ς ήμΐ ν έστιν , vgl. noc h 2 19 ύ βρει κα ί βασάν ω έτάσωμεν α ύτόν, 220 θανάτω άσχήμον ι καταδικάσ ω μεν αυτόν . Aber dies e Stelle is t ei n Widerhal l längs t erklungene r Anklagen , vgl . LX X Je s 3 10 die Red e de r Bösen : δήσωμεν τ òν δίκαιον , óτι δύσχρηστο ς ήμΐ ν έστι ν und Prov 1 11 ei n ähnlich e Red e κρύψωμεν δ έ ει ς γή ν άνδρ α δίκαιο ν άδίκως, καταπίωμεν δέ αυτόν ώσπε ρ άδης ζώντα , s. auc h Am 5 12 und Je s 53. Im Überdenken dieser Parallelen gewinnen wir auch den richtigen Stand­ punkt zu r Beurteilung de r Frage, was der ganze Abschnitt 5 1-6 in unsere m Jak-Brief z u bedeute n habe . Ic h hab e be i de r Erklärun g vo n Anfan g a n betont, da ß Jak hie r — im Gegensat z zu 4 13-16 — in traditionellen Bahne n geht. E s is t hie r wi e 1 101. un d wi e auc h 2 6 . 7 dieselb e Anschauun g vo m gottlosen Reichen , di e vo n Ja k vorausgesetz t wird . Allei n a n unsere r Stelle herrsch t doc h ei n gan z andere s Temperamen t al s l 101. Stat t de s Lehrers, de r di e Schätz e ererbte r Weishei t weitergibt , höre n wir hie r de n Propheten, de r di e alte n Drohwort e gege n di e Reiche n mi t eigene r Glu t neu belebt . Wi r dürfe n als o hie r trot z de r traditionelle n For m de r Vers e nach eine m persönliche n Anla ß fragen . Di e Stell e 2 61 läß t un s erraten , daß Ja k a n reich e Christenfeind e denkt . Ih r Verhalten gib t ih m Gelegen ­ heit, al l di e Anklage n ne u z u beleben , di e de r Pietismu s de r Arme n sei t Jahrhunderten gege n „di e Reichen “ erhobe n hatte . Ja k hatt e daz u al s Christ noc h eine n besondere n Grund ; den n vo n de r nahe n Parusi e de s Herrn durft e de r christlich e Arm e nu n mi t noc h größere r Sicherhei t al s zuvor de r Jud e de n ersehnte n Ausgleic h erwarten ; daru m weh e euc h Reichen! Seine christliche n Lese r rede t Ja k hie r ebensoweni g a n wie de r Verf. de s Henoch-Buche s i n de n Weherufe n Hen 946ff. sein jüdische s Publikum. Di e Drohun g gege n di e Reiche n is t abe r auc h ein e Warnun g für di e Christen: es besteht die Gefahr, da ß mit dem Eintritt vermögende r Leute in die Christengemeinden auch die Gesinnung der „Reichen“ Einzu g hält; daru m laß t e s euc h gesag t sein , da ß dies e ganz e Wel t de r Reiche n dem Untergan g verfalle n ist ! Wieder beobachte n wir wie be i 416 de n bezeichnenden Unterschie d vo m „Hirten“ de s Hermas . Dor t werden , wi e Sim. II zeigt, viel e Reich e al s Glieder de r Gemeind e vorausgesetzt . Daru m is t di e Warnun g a n di e Be ­ güterten be i Herma s gemäßigter : e s wir d Herma s Vis . III 9 4 nu r vo n Unmäßigkeit gesprochen , nich t vo n blutige m Unrech t wie Ja k 5 4. 6. Und die Mahnun g is t spezialisierter : rechte r Gebrauc h de s Reichtum s zu m Besten de r Arme n rette t de n Reiche n vo r de m kommende n Gerich t (Vis. III 9 Sim . I 8f . Sim. II). An unsere r Stell e abe r sprich t de r alt e von Bentle y ό κύριος für ούκ (OKC fü r ΟΥΚ) ist ei n solche r Versuch . Wen n ma n abe r vom traditionelle n Charakte r diese s Abschnitt s überzeug t ist , erscheine n di e Bedenken , die z u solche n Versuche n führten , gegenstandslos . © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Analyse: Jak 5 7-20

ungebrochene, einseitig e Geis t de r überlieferte n Armenliteratur , un d de r auch hier nicht fehlende aktuelle Zweck ist nicht in besonderen Mahnungen umschrieben. Es ist der schon zu 416 bezeichnete Unterschied: angewendete Paränese dort , allgemein e d.h . traditionell e Paränes e hier .

8. §pcuchrihe mi t wechlelndem Thema

57-20

Analyse Der Abschnit t is t nich t einheitlich . Da s ergib t sic h daraus , da ß 5 12 al s völlig isolierte r Spruc h i n de r Mitte steh t un d da ß 5 7-11 un d 5 13-20 wede r zu diese m Spruc h noc h gegenseiti g ein e gedanklich e Beziehun g haben 1 . 512 handel t vo m Schwören ; wa s darau f folgt , sin d allerlei Regeln , di e sic h nicht au f eine n gemeinsame n Grundgedanke n zurückführe n lassen . 57.8.10.11 haben zwa r ein e solch e Gemeinsamkeit , den n au s al l diese n Worten tön t di e Mahnun g zu r Geduld , abe r empfindlic h stören d steh t mitten inn e 59, die Warnun g vo r de m Seufze n widereinander , di e sic h mit jene r Mahnun g kau m irgendwi e sachlic h verbinde n läßt 2 , v . 7 u. 8, diese wohl vo n Hau s au s zusammengehörige n Verse , sin d wahrscheinlic h mit v. 9 zusammengefügt worde n auf Grund der gleichen eschatologische n Motivierung: die Ankunft de s Herrn ist nahe = der Richte r steh t vor de r Tür. Un d a n v . 9 hat sic h au s ähnliche n Gründe n v . 12 angeschlossen, denn ίνα μή κριθήτε = ίνα μή ύπό κρίσιν πέσητε. Dann wäre als wahrschein­ lich anzunehmen , da ß 57.8.9.12 ursprünglich ein e rein e Spruchparänes e gebildet hätten . Dies e wurde i n de r übliche n Weis e — vielleicht ers t vo n unserem Auto r — erweitert, inde m z u de m υπομονή-Motiv ein e Begrün ­ dung hinzutrat . D a 5 7 . 8 . 9 scho n al s Einhei t galte n un d πρò πάντω ν 5 12 vielleicht eine n Absat z z u markiere n schien , wär e dies e Erweiterun g ers t nach v. 9 eingeschoben worden; auch dies ist in der Geschichte der Paränese nicht ohn e Beispiel . Vielleich t is t auc h 5 12 ers t späte r hinzugetreten . I n jedem Fal l abe r scheine n mi r di e Vers e 7. 8 + 9 und 9 + 1 2 formal verbunden z u sein . 1 Di e isoliert e Stellun g de s v . 12 wird vo n Beyschla g un d Windisc h anerkannt . Spitt a verweist zu r Motivierung de s Spruche s au f di e Zeitverhältniss e — was mindesten s nich t notwendig is t —, v. Sode n erwäg t ohn e Grun d di e Annahme, da ß di e Leide n „di e Ge ­ stalt eines geordneten Prozeßverfahren s gewinnen “ konnten , bei dem es zur Vereidigun g kam. Belse r un d Gaugusc h trage n ei n andere s Moti v ein , da s ebensoweni g angedeute t ist: e s handl e sic h u m ei n Schwöre n i n Unmu t un d Ungeduld , als o u m da s Gegentei l der geforderten μακροθυμία. Bedas Versuch, einen Zusammenhang mi t 31ff. zu behaupten , wird ma n heut e kau m noc h i n Erwägun g ziehen . 2 Versucht e Gedankenverbindungen : mit de r Ungedul d be i Trübsale n verbind e sic h leicht ein e sündlich e Reizbarkei t de r Leidende n gegeneinande r (Beyschlag) ; wen n di e Geduld fehle , tret e Seufze n widereinande r ei n (Spitta) . Da s sin d doc h abe r nu r psycho ­ logische Möglichkeiten , di e da s Nebeneinande r de r Imperativ e nich t erklären .

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Erklärung

Auch die vv. 13-20 lassen sich in einzelne Sprüche zerlegen, v . 13-15 gehört zweifellos zusammen : Regel n fü r einzeln e Fälle , vo n dene n zuletz t un d am ausführlichste n de r Krankheitsfal l behandel t wird . v . 16-18 dagegen ist vo m Gebe t di e Rede , un d zwa r nu r a m Anfan g vo m Gebe t fü r de n Kranken (όπως ίαθήτε) , nachher vo m Gebe t überhaup t — sonst würd e das Elias-Beispie l nich t passen , v . 19.20 endlich behandel t di e Zurecht ­ weisung eine s sündigende n Bruders, also wieder ei n völlig andere s Thema. Auch hie r wir d ma n sic h als o nac h eine r formale n Verbindun g umsehen . Sie kan n nu r gefunde n werde n i n de m Vorkomme n de r Wort e αμαρτία — αμαρτωλός. Das is t ein e rei n äußerlich e Stichwortverbindun g (sieh e S. 21 f.); mi t Gedankenzusammenhan g ha t si e nicht s z u tun ; den n di e auf di e Sünd e sic h beziehend e Bemerkun g bilde t v . 15 einen Nachtrag , v. 1 6 sozusagen de n Auftak t zu m Folgenden , un d nu r i m letzte n Spruch , v. 19.20, ist der Gedanke an die Sünde des Bruders wirklich die Hauptsache. Wenn demnac h di e Sprüch e eigentlic h einande r frem d sind , auc h di e beiden ersten , s o wir d ma n di e Wort e όπως ίαθήτε wohl al s ein e wahr ­ scheinlich vo n Ja k eingefügt e Klamme r beurteile n müssen . De r zweit e Spruch handelt e vo n Sündenbekenntni s un d Gebet ; di e anfängliche , abe r hernach nich t festgehalten e Spezialisierun g au f de n Krankheitsfal l ver ­ mittelte de n Übergang . Erklärung 5 7-11 vo n de r Geduld . De r Spruc h mahn t zu m geduldige n Harre n auf di e groß e Schicksalswend e de r Parusie . We r de n Jak-Brie f fü r ei n christliches Schriftstüc k hält , wir d παρουσία το ύ κυρίο υ von de r messiani ­ schen Ankunf t Jes u Christ i verstehen . Di e Möglichkeit , da ß de r Aus ­ druck auc h auf jüdischem Bode n gebraucht werden könnte , is t von Spitt a im Interesse seine r These, abe r auc h von Graf e S . 13 und Bousset (Kyrio s Christos 273 A. 4) hervorgehoben worden . Si e is t i n de r Ta t nich t völli g auszuschließen. Κύριος wäre dan n wi e 39 un d 54 au f Got t z u beziehen , und mi t de r Parusi e wäre di e Ankunft Gotte s zu m Gerich t gemeint , vgl . etwa Henoch 92—105 . Jak würd e dan n hier wie sons t of t eine n jüdische n Spruch aufgenomme n haben . Abe r notwendi g is t dies e Annahme keines ­ wegs. Übe r eine n etwaige n technische n Gebrauc h vo n παρουσία im grie ­ chischen Judentu m sin d wi r ungenügen d orientiert 1 ; di e LX X biete t 1 S o auc h A . Oepke, ThW B V 862 16-26 . Α . Feuillet, L e sens du mot Parousi e dan s l'Evangile d e Matthieu — Comparaison entr e Matth . 24 et Jac . 5, 1—1 1 in: The Back ­ ground o f th e New Testamen t and It s Eschatology (Dodd-Festschrift ) 1956, 261—280, versucht de n Nachweis , daß παρουσία bei Mt und Ja k nich t wie be i Paulu s da s Komme n Christi a m End e de r Weltgeschicht e bedeute , sonder n di e Erscheinun g Christ i zu m geschichtlichen Gerich t übe r da s Vol k Israel . Wa s nac h Ja k 57 mi t Gedul d erwarte t werden solle , se i ebe n di e 51-6 angedroht e Bestrafun g de r „Reichen“ , di e Got t wider ­ strebt, de n Arme n mißhandel t un d Jesu s umgebrach t haben . 5e b wir d al s Fragesat z interpunktiert. Ob Ja k abe r ei n endgültige s Komme n de s Herr n vo n diese r Strafaktio n

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J a k 57-11

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keine Belege , di e Zeugniss e abe r sin d vereinzel t un d auc h i m Text nich t völlig gesichert : Test . Jud . 222 εως τη ς παρουσία ς θεο ΰ τη ς δικαιοσύνη ς (aber di e Wort e fehle n i m Armenier ) un d Test . Abr. 13 (A. Robinson , Texts an d Studie s I I 2 , 1892 , 92) : μέχρι τη ς μεγάλη ς κα ι αύτο ΰ (näml. &εοΰ) παρουσίας (aber nich t i n Rez . Β). Ape. Bar. syr . 556 is t nich t von „Ankunft “ de s Herrn , sonder n de s „Tage s de s Allmächtigen “ di e Rede. Josephu s vollend s gebrauch t παρουσία für Gotte s wunderbar e Epiphanie, abe r nich t i m eschatologische n Sin n (vgl . di e Stelle n be i A . Schlatter, Wie sprac h Josephu s vo n Gott , BFT h 14/1, 1910 , 51) . Aber gerade di e eschatologisch e Bedeutun g de s Worte s παρουσία an unsere r Stelle steh t übe r jede n Zweife l hinau s fest . Als Vorbil d de r Gedul d wir d de r Baue r hingestellt , de r ruhi g au f da s Reifen de r ,,kostbaren Fruch t de s Feldes “ wartet . Da s Bil d lieg t gerad e im Zusammenhan g mi t de m eschatologische n Glaube n s o nahe, da ß ma n unsere Stell e mi t de r Parabe l Jes u M k 426-29 nich t i n ei n literarische s Abhängigkeitsverhältnis z u bringe n braucht . Dor t is t de r Gedank e noc h tiefer gefaßt : „Ih r könn t nicht s daz u tun“ , hie r heiß t e s nur : „Verlier t nicht di e Geduld. “ Da s Bil d selbs t ha t a n unsere r Stell e ein e besonder e Ausführung aufzuweisen , dere n Bedeutung umstritte n ist. Bei πρόϊμον und δψιμον haben di e meiste n Zeuge n ύετόν als eindeutig e Erklärung , ander e aber wi e N c 1175 ffboh sy hl lese n καρπόν (Ν * καρπο ν το ν πρ.) . Die Ent ­ stehung beide r Lesarte n wird ma n a m beste n vo n de m in unverächtliche n Zeugen wi e ß 74 Β 1739 sah vulg ar m u. a. überlieferten Text aus begreifen , der πρόϊμον και δψιμον ohne jedes Substanti v hat . Diese r Text setz t voraus, daß πρ. und δψ. technische Bezeichnunge n sind , di e keine r Erklärun g bedürfen. Dan n abe r wird e s sich u m Bezeichnunge n de s Früh- und Spät ­ regens handeln . I n diese r Bedeutun g steh t πρόϊμος und όψιμος mehrfach in de r LXX , D t l l u Ho s 63 Joel 22 3 Sach 10 1 Jer 524, allerdings mi t ύετός, aber de r regelmäßig e Gebrauc h innerhal b de s gleiche n Gedankengang s kann woh l zu r Auslassun g de s Substantiv s geführ t haben . Di e Vertrete r der Erklärun g „Früh - un d Spätfrucht “ (Hofmann , Burger , Spitta , Belser ) können sic h dagege n — abgesehen vo n jene r sekundäre n Lesar t — doch nur au f Je r 242 Ho s 9 10 berufen, w o πρόϊμος von de r Frühfeig e steht , abe r ohne δψιμος: das is t als o kei n terminologische r Gebrauch , de r di e Aus ­ lassung erklärt . Spitta s Hinweis , da ß πρ. κ. δψ. doch de r παρουσία ent­ spreche, als o Fruch t un d nich t Rege n sei n müsse , setz t ein e allegorisch e Einzelausdeutung de s Gleichnisse s voraus , di e siche r gan z fer n liegt . Es handel t sic h als o u m Früh - un d Spätregen . Eigentlic h unterscheide t unterschieden habe n wollte , is t doc h seh r zweifelhaft . Auc h mu ß F . zugeben , da ß συντέλεια το υ αιώνο ς Mt 243 eine n andere n Sin n hab e al s M t 13 3 9 . 4 0 . 4 9 28 20 . Sein mi t allen denkbare n Argumenten verteidigte r Versuc h mach t i m Grund e doc h nu r deutlich , wie aussichtslo s e s ist , da s Neben - un d Miteinande r sic h gegenseiti g durchdringende r Vorstellungen au f de n gemeinsame n Nenne r eine s einlinig endgeschichtliche n Kalender s bringen z u wollen . 19 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

man i n Palästina , desse n Verhältniss e be i de r Entstehun g diese s Sprach ­ gebrauchs doc h woh l vorauszusetze n sin d (vgl . di e obe n genannte n alt ­ testamentlichen Stellen) , dre i Abschnitt e de r Regenzeit : Frühregen , Winterregen, Spätregen 1 . Frührege n in diesem Sinn e aber wird schwerlic h hier gemein t sein , den n diese r Frührege n mu ß i m Novembe r ode r End e Oktober vo r Begin n de r Feldbestellun g da s ausgedörrt e Erdreic h auf ­ weichen, e r kan n als o fü r de n Baue r nich t meh r ei n Zie l seine r Wünsch e sein, de r scho n au f di e Fruch t wartet . Ja k ha t sic h abe r übe r dies e land ­ wirtschaftlichen Ding e kau m Gedanke n gemacht , sonder n e r ha t einfac h die schon im Alten Testament sprichwörtliche n Ausdrücke fü r frühe n un d späten Rege n übernommen . Da s is t u m s o glaublicher , al s di e ein e de r oben genannte n alttestamentliche n Stellen , D t 11 14, i m zweite n Tei l des tägliche n Bekenntnisses , de s Schma , steht ; di e Sitt e de s Schma ­ Rezitierens abe r wa r zu r Zei t de s Ja k i m Judentu m bereit s eingebürgert , s. z u 2 19. Umstritten ist auch das Subjek t de s Satze s έως λάβη 2. Wenn ma n καρπόν liest oder ergänzt, s o ist es natürlich der Bauer, der „die Frucht empfängt“ . Wenn ma n abe r de n Satz , wie e s mir richti g erscheint , au f de n Rege n be ­ zieht, s o is t de r Baue r doc h nu r indirek t de r Empfänger , ebensogu t könnte di e wachsend e un d reifend e „Frucht “ de n Rege n erhalte n (s o deuten Gebser , Soden , Mayor, Ropes) . Und dies e Beziehun g wir d durc h die Wort e έπ' αύτ ω wahrscheinlich gemacht , di e vielleich t ga r nich t z u μακροθυμών hinzugesetzt wären, wenn sie nicht den έως-Satz verdeutlichen sollten: de r Baue r warte t au f di e Fruch t un d verlier t nich t di e Gedul d mit ihr , bi s si e de n Rege n empfängt . V. 8 bringt di e Anwendun g de s Bildes. Da V. 9 völlig vereinzel t steh t (vgl . di e Analyse), so braucht ma n nich t irgendeine Beziehun g zu m vorige n Spruc h i n di e Warnun g vo r de m „Seufzen widereinander “ einzutragen . Auc h Vermutunge n übe r di e Ur ­ sache dieser Warnung —wie etwa der Hinweis auf den Gegensatz zwischen arm un d reic h (d e Wette ) — wären nu r a m Platze , wen n e s sic h u m einen wirkliche n Brie f mi t konkrete r Briefsituatio n handelte . E s is t als o inneres Klagen über den Nächsten gemeint, gleichviel aus welcher Ursache. Da di e Analys e gezeig t hat , wi e di e eschatologisch e Motivierun g eine n Spruch mi t de m anderen verbindet , s o wird ma n auc h au s diese r Begrün ­ dung kei n besondere s Moment herauslese n dürfen , wede r da s iu s talioni s — „seufzet nicht “ = „richtet nicht “ —, so da ß als o de r Sin n vo n Mt 71 herauskäme (v . Soden) , noc h de n Gedanken , da ß di e Rach e de m Herr n zukomme, man darum nicht mit Seufzen Rache herbeizuwünschen brauch e 1 Bädeker , Palästin a un d Syrien 6 XLV L Di e obe n gekennzeichnet e Schwierigkeit scheint allein von Ewald bemerkt zu sein, der seinerseits nun wieder aus Jak 57 schließen will, da ß der Frühregen erst auf die Aussaat folgte. Vgl . auc h G. Dalman, Arbeit und Sitte i n Palästin a I 1928 , 122 ff. 160ff. 302ff . 2 S o di e Koine-Zeugen , aber auc h B A ψ ; ander e wi e N 33 Ρ 1175 lesen 'έως άν.

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Jak 5

8-11

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(de Wette) . Da s Bil d vo n de m vo r de r Tü r stehende n Herr n — ob e s Christus oder Gott ist, ist unsicher, vgl. zu 57 —wird durc h den apokalypti­ schen Bilderkrei s vo m Wache n un d Warte n nahegelegt ; vgl . di e genau e Parallele Ap k 3 20 mi t Ap k 33 un d daz u M k 13 34 Mt 2445ff. = Lk 12 42ff., auch M k 1329 = Mt 2433. In V. 10. 11 wird nu n au f Beispiel e verwiesen , abe r nicht , wi e ma n meinen sollte , z u v. 9, sondern z u v. 7.8, vgl. di e Analyse. Wen n ma n die knappen Andeutunge n unsere s Autor s verstehe n will , s o mu ß ma n sic h der Tatsach e erinnern , da ß er un d wohl auc h viel e seine r Lese r offenba r die aus dem Judentum übernommene n Ruhmeskatalog e alttestamentliche r Gerechter kennen , jen e nac h Tugende n ode r Name n geordnete n Auf ­ zählungen, vo n denen un s Probe n i n Si r 44 ff. Heb r 11 lKlem 4—19 (die Propheten 17i ) erhalte n sind 1 . Wi r sahe n bereits , wi e unse r Verf . 221-25 (vgl. auc h 5 17) au f solche αρχαία υποδείγματα2 verweist . Sodan n abe r muß man sic h vo r Augen halten , wi e geläufi g jene r Zei t di e Vorstellung vo n den Prophete n al s Märtyrern war. Sie hatte sic h offenba r scho n im Juden ­ tum gebilde t unte r de m Einflu ß gewisse r Legende n — wie Asc. Jes. 28ff. — und vielleich t auc h eine s schon bestehende n Märtyrer-Gräber-Kultes , den ma n au s Mt 2323-31 erschließe n kann , vgl . Wellhause n z . St. Jesu s und di e Christe n aberhabe n diese n Gedanke n besonder s betont ; ih r eigener Kamp f mi t de m Judentu m wurd e durc h di e Erinnerun g a n di e Untaten der Juden gege n di e Propheten gerechtfertigt : vgl. Mt 512 2329-39 , auch Mk 12 1ff. Die entsprechend e Anklag e is t de n Jude n of t vorgehalte n worden, vo n ihre n Glaubensgenosse n (Da n 9 6 Test. Levi 16 ) wie gan z besonders vo n de n Christen , vgl . noc h Ap g 752 Justi n Dialogu s 16. An­ spielungen au f Propheten-Martyrie n finden sic h Heb r 1133ff. Justin Dia ­ logus 1205. Die z.T. rech t allgemei n gehaltene n Stelle n verbiete n es , den Kreis de r „Propheten “ allzuseh r z u beschränken ; e s is t woh l möglich , daß Ja k auc h a n di e Helde n de r Makkabäerzeit , dere n κακοπάθε',α3 1 lKlem4 —6 enthält genaugenomme n ein e Aufzählung vo n Fällen, i n dene n ζήλος verderbliche Folge n hatte . Ähnlich bring t P . Oxy. XV 178 5 Frgm. 2—4 recto su b voce ένεκεν συνουσιασμο ΰ als Beispiel e 1. Susanna, 2 . Das Weib de s αρχιμάγειρας und Joseph , 3. Der Stam m Benjami n (R i 19. 20), 4. Die Sodomite n (Ge n 19). 2 lKle m 5ι, υπόδειγμα steht auße r a n unsere r Stell e auc h 2Makk628.3 i 4Mak k 17 23, und zwa r mi t Beziehun g au f das Martyrium, außerde m Si r 44 16 (Henoch). 3 Übe r di e Selbständigkei t de r For m κακοπαθία neben de m Proparoxytono n κακο­ πάθεια, vgl. Winer-Schmiedel, Grammati k de s neutestamentlichen Sprachidiom s 81894, 44 f. N ha t charakteristischerweis e stat t desse n da s hellenisch e Idea l de r καλοκαγαθία eingesetzt, da s i m urchristliche n Schrifttu m nu r noc h Ign . Eph. 14 1 vorkommt . — Zu της κακοπαθία ς κα ι της μακροθυμία ς macht G . Björck, Coniectane a Neotestamentic a IV, 1940 , 1—4 , nach de m Vorgan g Rudberg s darau f aufmerksam , da ß ei n Hendia ­ Dyoin i m Geniti v bisweile n lediglic h zu m Zweck e de r Vermeidun g eine r Genitiv ­ Kette steh e un d deshal b nich t wi e sons t koordinieren d übersetz t werde n dürfe . Jak 5 10 se i als o z u übersetzen : prenez pou r exemple d e patience dan s le s affliction s les prophetes ; ander e Beispiele: Ap g 14 17 „Freude ü b e r Nahrung“ ; 23 6 „Hoffnun g au f Auferstehung“.

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Erklärung

(4Makk 9 8) vo m 2. und 4. Makk-Buch gerühm t wird , un d a n di e Männer im feurige n Ofe n (lKle m 457) gedacht hat 1 , di e 4Mak k 16 20f. nebe n Abraham, Isaa k un d Daniel, Justi n Αρ. Ι 463 zwischen Abraham un d Elia s nennt. Gan z i m Gleis e diese r überlieferte n Märtyrer-Elogie n häl t sic h nun auch V. 11 , der di e Standhafte n preist 2 un d dan n aus ihrer Zah l eine n der volkstümlichste n nennt , Hiob ; auc h lKle m 17 werden al s Beispiel e Elias, Elisa , Hesekiel , Abraham , Hiob , Moses , Klemen s AL Stromata II 103f. Daniel , Hio b un d Jon a genannt . Ebens o werde n Test . Abr. 15 Rez. Α (Α . Robinson, Texts an d Studie s I I 2 , 1892 , 96 ) Abraha m und Hiob miteinander verglichen . Da s könnt e befremdlic h erscheinen , wen n man an den Hauptinhalt unseres Buches Hiob denkt: es weiß eher trotziges Ringen mi t Got t al s geduldige s Ausharre n vo n seine m Helde n z u berich ­ ten. Aber di e Vorstellung vo n Hiob , de m gerechten Dulder , de m Vorbild der υπομονή, ist älter als unser Buc h Hio b und geh t au f die alte volkstüm ­ liche Sag e vo n Hio b zurück , de r sic h i n alle m Unglüc k doc h nich t ver ­ sündigte, vgl . Hio b 1.2 1-10 42 10-16 . De n Bewei s fü r da s Alte r diese r Sag e liefert woh l E z 14 14.20 , wo Noah , Danie l un d Hio b al s offenba r allgemei n bekannte typisch e Gerecht e genann t werden . Des traditionelle n Charakter s solche r υποδείγματα muß ma n sic h er ­ innern, wen n ma n di e schwierige n Wort e τό τέλο ς κυρίο υ erklären will . Wenn si e richti g überliefer t sind , s o beziehen si e sic h au f de n gute n Aus­ gang de r Geschicht e Hiobs , vgl . di e Catene : εκ γα ρ τη ς έκβάσεω ς τω ν πραγμάτων έδείχ& η κα ί ή το υ διαβόλο υ συκοφαντί α κα ι ή το υ θεο ΰ άψευδή ς μαρτυρία. Solche έκβασις wird al s τέλος oder ίθ bezeichnet, un d gerad e die jüdisch e Betrachtun g de r Vergangenhei t hör t au s Geschichte n wi e der Hiob s ode r Joseph s ode r Daniel s ger n di e Mahnung heraus : „Merk ' 1 Z u einem anderen Urtei l nötigt auc h der Relativsat z nicht o t έλάλησαν εν τώ ονόματι Κυρίου (Koine-Lesart, de r auc h Α Τ 33 u.a. zustimmen , τω ονόματι. ; auch εν ονόματ ι und έπί τω ονόματι kommen vor ; di e Wendunge n sin d abe r all e synonym , vgl . W . Heit ­ müller, Im Namen Jesu 1903, 23f. 38; auch A. Deißmann, Neue Bibelstudien 1897, 25f.). Denn dies e alttestamentlich e Wendun g unterscheide t nich t de n wahre n vo m falsche n Propheten, sonder n sagt , da ß der Prophe t sic h auf „den Herrn “ beruft , inde m er seine n Namen nenn t ode r bekenn t (Heitmülle r 38ff.). Dan n könne n abe r hie r auc h jen e obe n genannten Märtyre r mi t einbezoge n werden , d a di e Literatu r Hymne n un d Rede n au f sie zurückführte , un d überdie s noc h ein e ganz e Anzah l vo n i m weitere n Sinn e „pro ­ phetischen“ Gestalte n de s Alte n Testament s (s o auc h Belse r un d Mayor). Bed a nennt Zacharias, Uria s e t Machabaei martyres . Bezeichnen d sin d auc h di e Variante n z u Heb r 1132: eine Anzahl Zeuge n lesen nach der Nennung von Gideon, Barak, Simson , Jephtha , David un d Samue l και τω ν ά λ λ ω ν προφητών ; der lat . Cod . Harleianu s abe r füg t z u e t prophetis hinz u Ananias Azarias Misahe l Danie l Helia s Helisaeus . 2 Fü r di e Erkenntni s de s Zusammenhang s zwischen unsere r Stell e un d de r Märtyrer­ literatur wirft auc h die Wortstatistik einiges ab: ύπομένειν steht in 4Makk 15 mal, im Hiob 14mal, υπομονή gar i n 4Mak k a n 11 von i m ganze n 25 LXX-Stellen. Z u μακαρίζειν vgl. Da n (Th) 12 12 μακάριο ς ό υπομένων 4Makk 722 δι α τη ν άρετή ν πάντ α πόνο ν ύπομένειν μακάριόν έστιν . An unsere r Stell e is t ύπομείναντας der Koine-Lesar t υπομένοντας vorzu­ ziehen; ähnliche s Schwanke n de r Zeuge n zwische n Praes . un d Aor. vo n ύπομένειν auch

D a n 1 2 1 2 (Th ) 4 M a k k 16

17.19.

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Jak 5 11

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wie's endet.“ 1 Vgl. Heb r 13 7 : ών άναθ-εωροΰντες την εκβασιν της αναστροφή ς μιμεΐσθε τη ν πίστιν. In diese m Zusammenhan g beton t ma n nu n auch , da ß das End e vo n Got t stammt . Ei n besonder s gute s Beispie l dafü r biete t Test. Gad 7 4 εά ν δ ε ε κ κακώ ν τι ς πλουτήσει , ώ ς Έσα ΰ ό πατράδελφός μου , μή ζηλώσητε * δρο ν δ ε κυρίο υ έκδέξασ&ε . Der Sinn , de n „Zie l de s Herrn “ hier hat , is t durc h di e vorhergehende n Wort e sichergestellt : έξέτασον κρίματα Κυρίου . Offenbar is t nu n auc h a n unsere r Stell e da s sichtbar e Gottesurteil gemeint , da s i m glückliche n Ausgan g de r Leidenszei t liegt , nicht, wi e Spitt a erklärt , di e Vergeltun g i n jene r Wel t — das würd e zu r Art de r alte n Hiob-Geschicht e ga r nich t passen . Di e meiste n Neueren , aber auc h scho n sy vg , habe n di e Wort e daru m au f de n Ausgan g de r Geschichte Hiob s bezogen . Andere , vo n Augustin , Ep . 140, 10 26, D e symb. a d catechum . I 310 un d Bed a bi s W . G . Schmidt , Lehrgehal t 1869, 76, Werner, Th Q 1872, 25 8 und Bischoff , ZN W 1906, 27 4ff . wollen το τέλος κυρίο υ auf da s End e (d.h . Leide n un d Tod ) Jes u beziehen . Abe r gerade de r traditionell e Charakte r solche r Beispiel e entkräfte t all e Argu ­ mente, di e fü r dies e Deutun g angeführ t werden . S o verweist ma n darauf , daß nac h Hio b 42 16 de r Hel d de s Buche s noc h 140 Jahre weite r geleb t habe; abe r τέλος heißt i n diese m technische n Sin n nich t Lebensende , sondern Ausgan g de r Geschichte , d.h . hier : de r Leidenszeit 2. Schwere r wiegt de r Einwand , da ß ma n nac h v . 11 a mehr al s ei n Beispie l erwarte n müsse; e s ist z u erwidern , da ß Ja k mi t v . 11a , wie gezeigt , ein e ganz e Ge ­ dankenreihe anrührt , di e ih m un d seine n Leser n bekann t ist . S o genüg t die Erwähnun g eine s Einzelfalles . Di e traditionell e Ar t de s paränetische n Stoffes erklär t e s endlic h auch , da ß de r christlich e Verfasse r a n diese r Stelle nich t i n de r Weis e vo n IPet r 221 au f da s Beispie l Jes u Christ i ver ­ wiesen hat . Di e Christianisierun g de s paränetische n Stoffes , de n di e Christen de m Judentum un d de r Popularphilosophi e verdankten , ha t sic h eben ga r nich t s o rasch un d mi t solche r Selbstverständlichkei t vollzogen , wie wi r gewöhnlic h denken ; de r erst e Petrusbrie f bezeugt , wi e sein e Haustafel i m Vergleic h mi t de r de s Kolosserbrief s ausweist , ei n relati v vorgeschrittenes Stadiu m diese s Prozesses . Zunächs t — und dies e Zei t 1 Test . Bcnj . 4 1 : ΐδετ ε ούν , τέκν α μου , του άγαμο υ ανδρό ς τ ό τέλο ς von Josep h (auc h hier di e Var . έ'λεος, offenbar au s Verkennun g de s Sinn s vo n τέλος entstanden), Test . Asser 64: τα τέλ η τω ν ανθρώπω ν δεικνύουσ ι τη ν δικαιοσύνη ν αυτών ; oder warnend , vo m schlimmen End e 4Mak k 12 4 : της με ν τώ ν αδελφώ ν σο υ άπονοία ς τ ό τέλο ς όρα ς Sap 3 19 : γενεάς γά ρ αδίκο υ χαλεπά τ α τέλη , Pirke Abot h I s Π3ΓΠ ÜIV IDID I „un d sei n End e ist , daß e r di e Höll e ererbt“ . Sap 2 16c sage n di e Gottlose n vo m Frommen : μακαρίζει έσχατ α δικαίων und 17b : πειράσωμεν τ α ε ν έκβάσε ι αύτο ϋ (vgl. Heb r 13 7 ). Aber e s gibt auc h ein e im kaiserliche n Ro m sei t Claudiu s nachweisbar e Literatu r de r exitu s inlustroru m viro ­ rum s . R . Reitzcnstein , Nachr . Ges . Wiss . Gott . 1904, 327—332 ; ders., Hellenistisch e Wundererzählungen 1906, 3 7 A. 3; vgl. Sitz.-Ber . Heidelb . Ak . Wiss . 1913, 14 . Abh. 52 A. 2. 2 S o ist τέλος auch Mt 26 5 8 i n der Verhörszenc gebraucht: Petru s will nich t das Lebens­ ende Jes u sehen , sonder n ,,wi e e s ausgehe n würde“ .

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Erklärung

läßt sic h chronologisc h keinesweg s fes t umgrenze n — gab ma n di e jüdi ­ schen Beispielsreihen einfac h weiter, ohn e da s Beispiel Jes u z u verwerten . Außer de r Erstarrun g de r Traditio n ha t woh l auc h de r Umstan d dabe i mitgewirkt, da ß di e Christe n übe r ihre n Herr n — und zuma l übe r desse n έκβασις — denn doc h ander s dachte n al s wi e übe r di e alttestamentliche n Gerechten un d Märtyrer , s o da ß ihne n di e Einreihun g de s Leben s Jes u unter jen e υποδείγματα nicht gerad e nahelag . S o kan n a n unsere r Stell e von eine r Deutun g au f Jesu s kein e Red e sein ; scho n de r dan n vorauszu ­ setzende Doppelgebrauc h vo n κύριος im selbe n Vers e würde si e übrigen s bedenklich erschweren . Fraglich ist aber , o b man mit dem überlieferten Tex t auskommen muß . Die Lesart έλεος statt τέλος (1175. 1739 u.a.) is t freilic h ein e au s de m Folgende n herausgesponnene, nich t erns t z u nehmend e Änderung . C . Könnecke, BFT h 1908/1, 1 7 schlägt αύτου für κυρίου vor; E . Preuschen, ZN W 1916, 79 möchte noch liebe r annehmen , da ß nac h τέλος ein Verbum wie θεωροΰντες ausgefallen und unpassend durch κυρίου ersetzt sei. Wenn er aber die Deutung al s Geniti v auctoris al s sprachlic h unmöglic h ablehnt , s o is t au f ορός κυρίου in de r obe n zitierten Stell e Test . Gad 74 z u verweisen , w o κύριος auch ohn e Artike l steht , und au f di e Erklärung i n de r Catene , dere n Verfasser offenba r keine n Ansto ß genommen hat . τέλος heißt i n diese r Genitiv-Verbindun g vielleich t eigentlic h „Ziel“, und e s dar f behauptet werden , da ß die Leser dies e Bedeutung heraus ­ hören un d infolgedesse n auc h de n Geniti v richti g verstehe n konnten . Wen n ich trotzde m nich t all e Bedenke n gege n de n überlieferte n Tex t unterdrücke n kann, s o häng t da s mi t de m Umstan d zusammen , da ß auc h di e Fortsetzun g textkritisch nich t völli g sicherzustelle n ist . B * K un d viel e ander e lese n εΐδετε, nicht wenig e Zeuge n aber , darunte r B CAL 33, haben ΐδετε, vereinzelt kommt auc h οΐδατε vor; ,,de r Zeugenbestan d schließ t εΐδετε für [Rezension ] I und wohl für Η aus“ (H . v. Soden, Schrifte n de s Neuen Testamentes 1888). Danach möchte man gegen die glattere, a n ήκούσατε angeglichene Lesar t εΐδετε entscheiden. Abe r vielleich t lieg t de r Textunsicherhei t nu r itazistisch e Vokal ­ verwechslung zugrunde; dann könnten weder Zeugenverhör noch textkritisches Rezept hie r ein e Entscheidun g bringen . Vo n diese r Entscheidun g abe r häng t das Urtei l über di e Konstruktion ab . Werner, Th Q 1872, 258 A. hilf t sic h mit der Konjektu r και τó τέλος κυρίου εΐδετε* ΐδετε, óτι κτλ. Dann sol l ΐδετε das ein­ leitende ίδου wieder aufnehmen . Wenn ma n de n Imperati v ΐδετε liest, wir d ma n a m beste n nac h κυρίου ein Kolo n setze n un d mi t ΐδετε, unverbunden wi e etw a 222, einen neue n Satz beginnen : „Sehet , da ß . . .“ (Hofmann, Beyschlag) . Be i de r Lesar t εΐδετε ist e s möglich , óτι als Erklärun g zu m Vorhergehende n z u fassen : „Ihr hab t de n Ausgang, de n de r Her r gab , gesehe n (un d dara n gesehen) , daß . . .“; einfacher erschein t abe r dan n ei n kausale s Verständnis vo n δτι. πολύσπλαγχνος ist nu r hie r un d Herma s Mand. IV 3 5 (vgl . Sim. V 74) be­ legt; auc h dor t wir d e s vo m κύριος = Gott gesagt . Da V. 1 2 keinen Zusammenhan g nac h vor - ode r rückwärt s ha t (vgl . x\nalyse), s o läßt sic h auch übe r di e Bedeutung vo n προ πάντων nichts aus© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak5 1 2

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machen, den n wir wisse n nicht , o b di e Wort e au s eine m andere n Zusam ­ menhang stamme n ode r hie r vo n unsere m Auto r eingesetz t sind , ομνύετε steht i n de r hellenistische n For m de s Imperativs , ander s al s lThes s 5 19 σβέννυτε, aber i n de r klassische n Konstruktio n mi t de m Akkusati v de s Gottes, be i de m ma n schwört . Dieses absolut e E i d ν e r b o t is t i n de r jüdische n Paränes e durc h da s Verbo t leichtfertigen Schwören s wenigsten s vorbereitet : Si r 239-n , w o de r πολύορκος getadelt w i r d ; i n gleiche m Sin n is t ei n Sat z Epiktet s gemeint 1 . Ei n völlige s Eidverbot setz t sic h i m J u d e n t u m woh l scho n mi t Rücksich t au f da s Alt e Testament nich t durch 2 ; Ps . Phokylide s 16 hat nu r da s Verbo t de s Meineids . Wohl abe r wir d de m Pythagoras ein Verbo t de s Eide s zugeschrieben 3 , un d e s ist bekanntlic h di e Frage , inwiewei t pythagoreisch e un d kynisch-stoisch e Ein ­ flüsse au f bestimmt e jüdisch e Richtungen , au f di e Essene r un d Philo , gewirk t haben. Jen e verbote n de n Ei d sons t grundsätzlich , hatte n sic h abe r be i de r Aufnahme durc h eine n feierliche n Schwu r z u verpflichten 4 ; be i diese m finde n sich wi e s o of t Anweisunge n de r verschiedenste n Art . E r mahn t gan z i m Sinn e Epiktets, sic h wenigsten s nac h Kräfte n de s Eide s z u enthalten^ ; Gotte s Er ­ habenheit übe r de n Ei d stell t e r i n großzügige r Weis e da r un d verwirf t daru m das Schwöre n be i Gott 6 ; i n de r Abhandlun g gege n leichtsinnig e Eid e rä t e r Epiktet , Ench . 33 5 : δρκον παραίτησαι, ε ι μεν οΐόν τε, εις άπαν , ει δε μή, εκ των ενόντων. Auc h de r Isla m kenn t kei n Eidverbot , nu r di e Warnun g vo r de m viele n Schwöre n und di e Lockerung de r Eidverpflichtung be i unbesonnene m Schwören , vgl . J . Pederscn, Der Ei d be i de n Semite n 1914, 19 6 f. 3 Diogenes , Laert . VIII 22 ; Jamblichus, Vit . Pyth . 47. Vgl. auc h P . Wendland , ThLZ 1895, 494 ; A. Bonhöffer , Di e Ethi k de s Stoiker s Epikte t 1894, 113f.: „E s is t mir au s de r ältere n Sto a kein e Äußerung bekannt , di e de n Ei d verbiete n ode r auc h nu r einschränken würde. “ E r vermute t dahe r fü r da s Eidverbo t be i Epikte t (s . obe n A. 1) pythagoreischen Einfluß . Dies e Vermutun g ha t e r dan n i n seine m Buch : Epikte t un d das Neue Testament, 1911, 30f. zurückgenommen : Da s Eidverbot se i aus der besondere n Aufgabe de s Enchiridion zu verstehen , eine s Handbuch s fü r de n engere n Krei s de r Schüler. Vgl . auc h F.Mörth , Festschrif t de r 50. Vers. Dtsch. Philol. , Gra z 1909, 182 ff. Auch nac h K . Prächte r i m „Jahresberich t übe r di e Fortschritt e de r classische n Alter ­ tumswissenschaften“ (begr . vo n Bursian ) Bd . 96, 1898 , 39 f. läß t sic h „be i nähere m Zusehen . . . bei Epikte t diese s Gebo t (sc . da s Eidverbot ) al s Glie d eine s Komplexe s innerlich zusammengehörige r Vorschrifte n erkennen . De m zurückhaltende n un d über ­ legenen Stoiker , de r unnütze s Reden , viele s un d starke s Lachen , sowi e di e Teilnahm e an de n gewöhnliche n gesellige n Freude n meidet , zieme n auc h nich t da s Patho s un d di e starke Bemühun g u m de n Glaube n anderer , wi e si e di e Voraussetzun g de s Schwören s bilden.“ Ei n Eidverbo t finde t sic h auc h i n de n sog . Praecept a Delphica : ορκω μ ή χρω ; vgl. di e be i W . Dittenberger , Syllog e Inscriptionu m Graecaru m III3 1930 , S. 395 f. abgedruckte Inschrif t vo n Melitopoli s (un d di e i m Appara t angegebene n Parallelen) . 4 Eidverbot : Josephus , Bell . jud . II § 135; Philo, Quo d omni s probu s libe r 84 p. 458; Aufnahmeeide: Josephus , Bell . II 139. 142. 5 D e decal . 84 p. 194f.: κάλλιστον δ ή κα ι βιωφελέστατο ν κα ι άρμόττο ν λογικ ή φύσει . το άνώμοτον , ούτω ς άληθεύει ν εφ 5 εκάστο υ δεδιδαγμένη , ω ς του ς λόγους όρκου ς είνα ι νόμιζε ­ σΐ)αι. δεύτερο ς δε , φασί , πλου ς (d.h. zweitbest e Art ) το εύορκεΐν . Darum sol l ma n de n Eid möglichs t hinausschiebe n un d wen n ma n ih n ga r nich t vermeide n kann , wenigsten s alles wohl erwägen . 6 Zweima l behandel t Phil o di e Frage , waru m Got t i m Alte n Testamen t schwöre , Leg. all . III 203fF. p . 127f. be i Ge n 22 16 un d D e sacrif . Ab . e t Cain i 91 ff. p. 181 bei 1

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Erklärung

aber z u rech t kleinliche n Praktiken , u m de n Name n Gotte s z u vermeiden 1 . Unter de n Ersatz-Eiden , di e e r nenn t un d di e offenba r i n seine r U m g e b u n g beliebt sind , begegne t auc h da s Schwöre n be i de n Teile n de s Kosmos , D e spec. leg. II 5 p. 2 7 1 : άλλα κα ι προσποφαλαβέτ ω τις , ε ι βούλεται , μ ή μέντο ι τ ο άνωτάτω κα ι πρεσβύτατο ν εύθ-ύ ς αίτιον , άλλ α γήν , ήλιον , αστέρας , ούρανόν , το ν σύμπαντα κόσμον . Solche abgeschwächt e Ersatzformel n kenn t auc h da s J u d e n ­ tum 2 .

Unsere Stell e erschein t also , a n diese n Parallele n gemessen , al s di e Radikalisierung eine r auc h sons t erkennbare n ethische n Tendenz . E s handelt sic h u m ein e sittlich e Mahnung ; ihr e Ursach e wir d si e als o i n Zuständen haben, wie sie Philo rügt De decal. 92 p. 196: es gibt Menschen, die nu r au s schlechte r Gewohnhei t allzuvie l un d ohn e Überlegun g be i jeder Gelegenhei t schwören . Un d weil dies e Mahnung vo r alle m di e Sitt ­ lichkeit de s Einzelne n angeht , trit t di e Frag e nac h de m Rech t de s Eide s in soziale n Zusammenhängen , etw a vo r Gericht , völli g zurück . Den n a n eine Christianisierun g diese r soziale n Zusammenhäng e is t vorläufi g noc h nicht z u denken; ma n kann aber gerad e darum auc h nicht behaupten , da ß unser Spruc h de n Ei d vo r Gerich t freigebe . Nu r mein t de r Spruc h zu ­ nächst di e private n Beteuerungen ; daru m füg t e r al s Beispiele zwe i de r bekannten Ersatzeid e hinzu . Wei l e s sic h abe r nich t u m Formel n fü r be ­ stimmte Gelegenheiten, sondern um die Pflicht de r Wahrhaftigkeit handelt , darum is t de r zweit e Sat z nich t s o z u verstehen : Eur e Bejahun g se i da s einfache J a (d e Wette , Beyschlag , Spitta , Mayor), oder gar : Eur e Ar t Versicherung se i da s doppelt e Ja 3 , — sondern vielmeh r so : Eue r J a se i wahr un d eue r Nei n se i wahr , als o gena u i m Sinn e de r Forderung , di e im Zusammenhan g mi t de m Eidverbo t auc h Pythagoras erhoben habe n soll (Jamblichus , Vit . Pyth . 47) 4 . Daz u stimm t nu n auc h de r Abschlu ß Ex 13n , beidema l mi t de m Ergebnis , da ß Got t nu r be i sic h selbs t schwöre n könne , weil e s keine n gibt , de r ih m gleich , geschweig e den n besse r al s e r ist . Di e Mensche n aber dürfe n nich t be i Got t schwören , w7eil si e sei n Wesen nich t erkennen , sondern nu r bei seine m Name n (Leg . all . III 207) . Die Menschen müsse n u m ihre r Unzuvcrlässigkei t willen zu m Ei d ihr e Zufluch t nehmen , Gotte s Wort e abe r sin d durc h sic h selbs t s o sicher wi e Eid e (D e sacr . 93). 1 D e spec. leg. II 2rT. p. 270: man sol l liebe r be i Gesundheit , Glüc k ode r Andenke n der Elter n schwöre n ode r nu r νή το ν und μα τòν sagen un d dan n abbrechen . 2 Schebuot h 3 5 b is t di e eidlich e Verpflichtun g bei m Himme l un d be i de r Erd e i n diesem Sin n al s abgeschwächt e Fassun g erwähnt , vgl . daz u A . Wünsche , Neu e Beiträg e zur Erläuterun g de r Evangelie n 1878, 59 . 3 S o di e mi t Mt 537 harmonisierend e Lesar t ήτω δ ε ο λόγος υμώ ν N* u.a. bo h vul g (mit Ausnahme einiger ' Zeugen); auch da s Kyrill-Scholio n de r Caten e (auc h be i Theop h und Matthaei 195) faßt woh l ναί vat, ου ου als Ersat z αντί του δρκου auf. Vgl . auc h Belser : ,,Euer se i da s J a Ja , Nei n Nein. “ 4 S o Gebser , B . Weiß, Hollmann , Windisch ; ebens o di e ein e Erklärun g be i Theop h (ähnlich Oec) : αντί του , ή κατάΌεσι ς υμώ ν βεβαί α κα ι επ ί βέβαιου , κα ι ή απαγόρευσε ς υμώ ν ωσαύτως. Auch di e Lesar t εις ύπόκρισιν (Koine und P) , zunächs t woh l entstande n durc h falsche Lesun g vo n υπό κρίσιν, mag s o gemein t sein . Vgl . Didymu s z u 2Ko r la s (MP G 39, 1688) , der al s Inhal t de s Herrnwort s anführt : μή δεΐν όμνύναι, άλλ ' εχει ν λόγον άκατά © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

des Verses, den n da s Gerich t gil t woh l nich t jede m Schwörende n (Soden) , sondern dem , desse n J a nich t J a bleibt . E s entsprich t de r Ar t diese r ethischen Paränese , da s Verbot i n eine m allgemeine n sittliche n Gedanke n zu begründe n un d mi t eine r eschatologische n Drohun g einzuschärfen . Nun ers t wende n wi r un s de n literarische n Beziehunge n de s Spruche s zu. E r ha t i n de m Jesus-Wor t Mt 534-37 bekanntlich ein e Parallele . De r Jak-Spruch is t abe r nich t einfac h al s ein e ungenau e Wiedergab e de s evangelischen Worte s z u betrachten , den n ein e de r Jak-For m ähnlich e Gestalt de s Spruche s wir d noc h vo n eine r Anzah l altchristliche r Text e zitiert. Justi n Ap . I 1 65, de r sic h sons t a n Mt anschließt, ha t gerad e de n ναί ναί-Satz in de r Jak-Form 1 ; ebens o Klemen s Alexandrinus , di e klemen ­ tinischen Homilie n un d Epiphanius 2 . Da s Wor t schein t als o i n doppelte r Gestalt umgelaufe n z u sein ; de n Unterschie d de s Inhalt s veranschaulich e die Übersicht : Jakobus Matthäus Verbot alle r Eid e Verbot alle r Eid e Beispiele: Beispiele: Nachweis, da ß jede r Himmel Himmel dieser Eid e ei n Schwu r Erde Erde Jerusalem bei Got t sei 3 oder ei n andere r Ei d Haupt γνωστόν περ ί το υ να ί ώ ς όντω ς να ί κα ι το υ ο υ ω ς ούτω ς έχοντος . Die Lesar t εις ύττόκρισι ν scheint auc h hinte r eine r Stell e be i Possidiu s vo n Calam a z u stehe n un d hätt e dan n ei n Zeugnis vo n hohe m Alter . I n seine r Vit a Augustin i (u m 432) heißt e s c . 25: Ne quis ­ quam facil i iuration c etia m a d periuriu m cecidisset , i n ecelesi a popul o praedicaba t (seil . Augustinus) [Brieflich e Mitteilun g vo n A . v . Harnac k a n M. Dibelius , 29. 1 . 19301 . 1 Justin , Ap . I I6 5 : μή όμόσητ ε όλως ' έστ ω δ ε υμώ ν τ ο να ί ναί , κα ι τ ο ο υ ου ' τ ο δ ε περισσον τούτω ν ε κ το υ πονηρού. Mit den letzten Worten wird der ναί-Satz freilich s o behan­ delt, als hätte er die Empfehlung de r kurze n Beteuerungsforme l enthalten ; ma n wird als o die Justin-For m al s ein e Vermischun g de r beide n Type n betrachte n dürfen . D a abe r Justin sons t kein e Berührunge n mi t Ja k aufweist , s o wir d sein e Kenntni s de r nicht ­ evangelischen For m anderswohe r stammen . 2 Klemen s Al., Strom. V 99i (mi t έστω am Anfang) vergleich t Plato, Theaetct 151 d: άλλα μο ι ψευδό ς τ ε συγχωρησα ι κα ι άληΟ-έ ς άφανίσα ι ουδαμώ ς -θέμις , versteht de n Spruc h also wi e e r obe n erklär t wurde . Derselb e Wortlau t wir d Strom . VII 675 i n demselbe n Sinn zitiert , vgl . auc h VII 50 5 . Klem., Horn. 192 biete t wiede r ein e Mischform : έστω υμών τ ό ναί ναί , κα ι τ ο ο ύ ου, aber mi t de m Schlußsat z au s Mt; 3ό5 ebenso, nur ohn e και. Epiphanius, Haer . 19, 6 2 S. 223 Holl geh t fas t völli g mi t Jak . Vgl . di e verschiedene n Belege be i Resch , ZKW L IX, 1888 , 283 ff. un d W . Bousset , Evangelienzitat e Justin s 1891, 72 . Die Jak-For m erschein t auc h i n eine r koptisch-gnostische n Schrift , de m 2. Buch Je u c . 43: ,, nicht falsc h z u schwöre n noc h überhaup t z u schwören , . . . nicht fälschlich z u verleumde n noc h z u beschuldigen , sonder n ih r J a se i J a un d ih r Nei n Nein . . .“ (Übersetzung vo n C . Schmidt , Koptisch-gnostisch c Schrifte n I 1905 , 30 5 = Die kriech , christl . Schriftstelle r 13). 3 Hie r sin d als o di e Beispiel e nich t zu r Erläuterun g de s Hauptverbote s angeführt , sondern bringe n etwa s Neues : au f Grun d de r ech t jüdischen , hie r abe r nich t ausgespro ­ chenen Voraussetzung , da ß de r Ei d be i Got t jedenfall s z u vermeide n sei , wir d di e © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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Erklärung

Einschärfung unbedingte r Wahr ­ haftigkeit, di e de n Ei d überflüssi g mache: Euer J a se i Ja . Gerichtsdrohung gege n Unwahr haftigkeit.

Empfehlung eine r Beteuerungs ­ formel1 a n Stell e de s Eides : Eure Red e sei : J a ja . Verurteilung jede r weitergehende n Beteuerung.

Wenn diese s Verständnis de r Stelle n richti g ist , kan n da s Urtei l übe r ih r Verhältnis nich t zweifelhaf t sein . Di e Jakobus-For m zeig t di e Ar t de r einfachen Paränese : ei n Einzelverbo t wir d au f ei n allgemeine s Gebo t zurückgeführt, un d diese s wir d mi t eine r Drohun g bekräftigt . De r Matthäus-Spruch biete t i m erste n Tei l ausgeführt e Paränese ; e r setz t voraus, da ß ma n de m Verbot mi t Hilf e vo n Ersatzeide n ausweiche n will , und widerlegt diese s Verfahren. Sei n zweiter Teil abe r ist eine nomistisch e Umbiegung de s Gesinnungsimperativs : nicht wi e ma n sei n soll , sonder n was ma n sage n soll , wen n e s doc h z u Beteuerunge n kommt , wir d hie r gelehrt; di e Kasuisti k de r jüdische n Praxi s be i Phil o (S . 296 A. 1) wird dabei freilich keineswegs erreicht. Man wird der einfacheren, einheitlichere n und ethisc h reinere n Jak-For m di e Prioritä t zuspreche n müssen . Zu frage n is t abe r jetz t — wenn wi r di e Prioritä t de r Jak-For m an ­ nehmen —, ob e s sic h hie r überhaup t u m ei n Jesus-Wor t handelt , o b nicht Matthäu s ei n Wor t jüdisch-christliche r Paränes e z u Unrecht , noc h dazu i n gesetzliche r Form , Jesu s i n de n Mund geleg t hat . Dies e Möglich­ keit schein t durc h dre i Umständ e empfohle n z u werden : Ja k zitier t de n Spruch nicht als Herrnwort — er steht nur im Mt-Evangelium, un d gerad e bei Mt erscheinen gelegentlic h gesetzlich e Anweisunge n jüdische r Her ­ kunft unte r de n Herrnworte n — es gib t jüdisch e Parallele n z u unsere m Spruch 2 . Aber diese drei Argumente sind Scheingründe. Die letzten beiden können ihre r ganze n Ar t nac h natürlic h nicht s beweisen . De r Mange l einer Zitationsforme l be i Ja k abe r kan n nich t al s Zeugni s dafü r gelten , daß de r Spruc h vo m Ei d zu r Zei t de s Ja k noc h nich t al s Herrnwor t i n Geltung diese r Voraussetzun g (nicht : de s Hauptverbotes ) auc h fü r di e Ersatz-Eid e nachgewiesen. Vgl. Mt 2316ff.. 1 S o ist ναι. ναι an dieser Stell e offenba r aufzufassen , vgl . di e Kommentar e von Holtz­ mann un d Klostermann , gewissermaße n auc h di e Ausführungen be i Zahn . De n Bewei s liefert da s Vorkommen eine r solche n Forme l Mechilta, Jithr o (Bachodesch ) 5. Abschn. fol. 66 b Friedmann , S . 206 der Übersetzun g vo n Winte r un d Wünsche . Vgl . auc h di e folgende Anm . 2 Henoc h slav. (G . N. Bonwetsch, Gött . Abh. , phil.-hist . Klasse , N.F . 1, 3 1896 ) 49, 1 : „Ich schwör e euch , mein e Kinder , abe r ic h schwör e nich t mi t eine m einzige n Schwur, wede r be i de m Himmel , noc h be i de r Erde , noc h be i eine r ander n Kreatur , welche Got t gemach t hat . E s sprich t de r Herr : Nich t is t i n (bei ) mi r ei n Ei d noc h Ungerechtigkeit (Unwahrheit) , sonder n Wahrheit . Wen n unte r de n Mensche n kein e Wahrheit ist , s o mögen si e schwöre n mi t de m Wort: Ja , ja ; wen n aber , so : Nein , nein. “ (Die Fortsetzun g laute t 49 2 : ,,Ich schwör e euch : Ja , ja , daß “ usw. ) Vgl . auc h Bab a Mezia 4 9 a: ,,Allein die s lehr t dich , da ß dei n J a un d dei n Nei n richti g sei n müssen. “ © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

Jak

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Geltung war . Auc h ander e Jesus-Wort e gesichertere r Herkunf t werde n in paränetische n Texte n ohn e besonder e si e kennzeichnend e Einführun g verwendet 1 . Un d da s ist kei n Wunder. Den n alle Paränese , im Namen de s Herrn von Lehrern vorgetragen, di e als Träger de s Geistes gelten, stamm t letztlich vom Herrn und besitzt darum höhere Authentie als eine Zitations­ formel geben kann. Wohl hat man die Herrnworte auch als solche gesammelt, z.B. i n de r sog . Spruchquelle ; abe r da s is t ei n völli g andere r Vorgan g in de r Geschicht e de r urchristliche n Paränes e un d kein e Gegeninstan z gegen di e Herkunf t de s Eidverbote s vo n Jesus . Fü r unsere n Verf . aller ­ dings hat dies e Herkunft, wen n e r von ihr weiß, im paränetischen Zusam ­ menhang kein e Bedeutung ; un d daru m wir d ma n nich t wi e Ewal d di e Einführung durc h προ πάντω ν und di e Gerichtsdrohun g a m End e au f eine besondere Schätzun g de s Gebotes als eines Herrnwort s zurückführe n dürfen. 513-15 S p r u c h fü r v e r s c h i e d e n e L e b e n s l a g e n . Nu r de r dritte , der Krankheitsfall , wir d ausführlic h behandelt , di e beide n zuers t genann ­ ten Lebenslage n — schlechte un d gut e Verhältniss e — ganz allgemein . Immer abe r wir d di e Frag e beantwortet , wi e de r Chris t al s fromme r Mensch au f solch e Lebenslag e z u reagiere n habe ; da s is t de r eigentlich e Sinn de s Spruches , und unter diese m Gesichtspunkt ha t di e Aufforderung , im Glüc k Psalme n z u singen , wahrhafti g nicht s Befremdliches . Di e Ver ­ hältnisse, unte r dene n eine r lebt , werde n nich t i m Bedingungs- , sonder n in eine m unverbunde n voranstehende n Aussagesat z eingeführt ; solch e Asyndeta gehöre n z u de n dialogische n Elemente n de r Diatribe 2 . V. 14 . Der Krank e sol l di e Älteste n de r Gemeind e hole n lassen , un d diese solle n übe r ihm 3 beten un d ihn mi t Öl im Name n de s Herr n salben . Daß es sich hier nicht u m Empfehlun g de s Öles als eines natürlichen Heil ­ mittels handelt , beweis t di e Forme l „i m Name n de s Herrn“ . Den n da s kann —wie vo r allem Heitmüller (I m Namen Jesu 1903, 86. 168 u. überh. ) gezeigt ha t — nur heiße n „unte r Anrufun g de s Namens“ . Irenaeu s II 62 deutet an , da ß di e Jude n de n Name n Gotte s be i Wunderkure n benutz t haben. Auch a n unserer Stell e handel t e s sich u m ein e solch e Wunderkur , bei de r de r Krankheitsdämo n de r durc h Anrufun g de s Namen s zitierte n göttlichen Kraf t weiche n muß . Nich t da s Ö l al s Medikamen t vollbring t 1 Vgl . Rö m 12 14 ode r de n christliche n Einschu b i n di e „Wege “ Didach c l 3ff . un d dazu mein e Schrift : Di e Formgeschicht e de s Evangelium s 21933, 241 f. 2 Vgl . Blaß-Dcbrunner 11 §494 . Mehr Wert al s klassisch e Beispiel e habe n fü r unser e Stelle un d lKor7 1 8 . 727 di e Beleg e au s de r Diatribe bei R . Bultmann , Sti l de r paulini ­ schen Predig t 1910, 15 , besonders Teles p . 614ff.: γέρων γέγονας * μ ή ζητεί , τ ά το υ νέο υ κτλ. Hinzuzufügen is t noc h Philo , D e loseph o 144 p. 61; Al. Aurel VIII 501 :) Ala n wir d s o verstehe n müssen , wi e e s offenba r auc h Origcncs tat ; e r sieh t Homil. in Lcviticu m II 4 (I X 19 3 Lommatzsch) i n de r remissi o peccatoru m pe r poenitentia m erfüllt, quo d Iacobus apostolus dicit: s i quis autem inrirmatur, vocet presbyteros ecclesiae et i m p o n a n t e i m a n u s , ungente s cum ole o in nomine domini . — Daß er die infirmita s offenbar moralisc h deutet , komm t fü r un s nich t i n Frage .

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also di e Heilung , sonder n da s unte r Gebet un d Aussprechen de s Namen s verwendete Öl . Ungewi ß kan n e s bleiben , o b z u de m Bestreiche n de s Körpers ei n ode r zwe i Handlunge n hinzukommen , o b als o di e Namens ­ anrufung i m Gebe t stattfinde t ode r eine r besondere n magische n Forme l vorbehalten bleibt ; v . 15 nennt nu r da s Gebe t un d würd e als o ehe r di e erste Annahm e rechtfertigen . Da s Ganz e is t ei n Exorzismus ; wi e be i solchen Wunderkure n of t populär-medizinisch e Mittel verwende t werden , so geschieh t e s hie r un d M k 613 mi t de m Öl 1 ; ma n wil l abe r nich t sein e angebliche ode r wirkliche therapeutisch e Wirkun g ausnutzen , sonder n e s als Vermittle r eine r durc h de n Name n beschworene n göttliche n Kraf t verwenden. De r Erfol g de s ganze n Akte s besteh t j a auc h nich t nu r i n der Heilung , sonder n auc h i n Sündenvergebung . Es würd e als o ein e Ausübun g de r „charismatischen “ Heilgab e ge ­ fordert sein , wi e si e IKo r 12 9.28.30 erwähn t ist , wen n a n unsere r Stell e von Pneumatikern, von Träger n eine s Charism a di e Red e wäre . Stat t dessen steh t de r Hinwei s au f di e πρεσβύτεροι, τη ς εκκλησίας ; sie müsse n in Kraf t de r Tatsache, da ß si e Älteste sind , Träge r de r Wunderkraf t sein ; denn waru m ruf t ma n sons t si e un d keine n andern ? Dan n kan n abe r keine Red e davo n sein , da ß hie r nu r alt e — womöglich gar : medizinisc h erfahrene — Leute gemein t seie n (Beda , ähnlic h Schlatter), denn wi r brauchen Wundertäte r un d nich t gereift e Patriarchen . E s mu ß sic h als o um beamtet e Ältest e de r Gemeind e handeln , un d gerad e mi t ihre m Be ­ amtencharakter mu ß ihr e Heilkraf t zusammenhängen . Erst nach dieser Überlegung , de r di e Erklärer de r Stell e infolge moder ­ nisierender Fassun g de r Heiltätigkei t bisweile n ausweichen , kan n ma n di e Frage erwägen , i n welch e Gemeindeverhältniss e un s de r Spruc h eine n 1 Vgl . Philo , D e somn . II 5 8 p. 666: τι δ ε το υ άπ ό τη ς έλαία ς έκθλιβομένο υ καρπο ύ πλέον έδε ι ζητε ί ν προ ς αλείμματα ; κα ι γα ρ λεαίνε ι κα ί κάματο ν σώματο ς λύε ι κα ι εύσαρκία ν έμποιεΐ, κα ν ε ι τ ι κεχαλασμένο ν εϊη , σφίγγε ι πυκνότητ ι κα ί ούδενό ς ήττο ν έτερο υ ρώμη ν κα ί εύτονίαν έντίθησιν . Vgl. außerde m Galen , D e simpl . medicamentoru m temperamenti s II 10ff. (XI S. 485fF. Kühn) . Vgl . auc h Seneca, Ep. 533 (II I p . 16 2 Hensc) u t primu m stomachum (nac h de r Seekrankheit ) . . . collegi, u t corpu s u n e t i o n e recreav i . . . Über vermutliche Herkunf t un d Bedeutun g de r Salbgebräuch e be i de n Mittelmeervölkern , über di e Zauberkraf t vo n Tierfett-Salbunge n u.a.m . vgl . Clotild e Mayer , Da s Ö l i m Kultus de r Griechen , Diss. Heidelberg, Würzbur g 1917. Dort auc h S . 14, A. 6 Hinweis auf Plato, Menex. 238a: ελαίου γένεσιν , πόνω ν ά ρ ω γ ή ν , άνήκε ν (sc. γη) τοι ς έκγόνοις . Für Israe l is t de r Gebrauc h de s Öl s al s Medikamen t durc h Je s l 6 erwiesen . Übe r da s Ölbad de s kranke n Herode s s . Josephus , Ant. XVII § 172, Bell. jud . I § 657. Im Juden ­ tum wir d e s bal d rein , bal d mi t Wei n vermisch t gebraucht , s . L k 10 34. E s handel t sic h bei de n Ärzte n woh l u m derivierend e Wirkunge n gewisse r au f di e Hau t verstrichene r Öle ode r u m Verwendun g de s Öl s al s Vehike l fü r Medikamente . Dagege n dürft e de r volksmedizinische Gebrauc h de s Öles letztlic h apotropäische n Charakter s sein : de m Öl werden göttlich e Kräft e zugeschrieben , di e Geiste r abwehren . Vgl . H . Grcßman n un d W. Heitmüller , Art . „ölsalbung “ RG G 4 11913 un d di e Entsündigun g de s z u de n Christen abgefallene n Jude n Chananj a durc h Öl Kohelet h rabb a z u l s (S . 15 Wünsche), vgl. abe r di e Deutun g de r Stell e durc h A. Schlatter , Die Kirch e Jerusalems , BFT h 1898/3, 1 0 f.

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Blick tu n läßt . Spitt a denk t seine r Gesamtauflassun g entsprechen d auc h hier a n ein e jüdisch e Gemeinde , un d e s brauch t nich t beton t z u werden , daß de r κύριος-Titel wie da s Amtsprädika t πρεσβύτεροι τη ς εκκλησία ς sich aurjüdischem Bode n wohl verstehe n lassen . Aber da ß di e Gemeindeleite r von Amt s wegen Heilgabe besitzen , is t au f diese m Boden nich t ohn e wei ­ teres verständlich; wir wissen mindestens nichts von einer gemeinjüdischen Entwicklung, di e da s Am t zu m Träge r starke r ekstatisch-pneumatische r Kräfte macht 1 . Ein e solch e Entwicklun g läß t sic h abe r gerad e i m Ur ­ christentum verfolgen . I n welcher Zei t si e sich bei denjenigen Gemeinde n vollzogen hat , di e i m Anschlu ß a n da s jüdisch e Vorbil d ihr e Gemeinde ­ leiter πρεσβύτεροι nannten2, wisse n wi r nich t genau . Ma n dar f woh l be i diesen Gemeinden einen gewissen Patriarchalismu s voraussetzen , de r daz u neigte, besonder s erfahrene n Gemeindeglieder n auc h di e beamtete Würd e zu geben ; da s würde jen e Entwicklun g zweifello s begünstigen . Jedenfall s hat ma n zu r Zei t de s Ja k de n Presbyter n Heilkraf t zugeschrieben , wi e man zu r Zei t vo n lTi m 4 14 vo n de r Handauflegun g de s „Presbyteriums “ — die allerding s unte r Mitwirkun g de r Prophete n gescha h — die Über ­ tragung eine s Charisma s ableitete . E s is t als o doc h ein e christlich e Ge ­ meinde, i n di e un s de r Spruc h eine n Blic k tu n läßt , un d de r „Herr “ is t Jesus Christus 3 ; di e Möglichkeit besteh t freilich, da ß „Ölsalben im Namen des Herrn “ bereit s ein e jüdische , durc h Rabbine n geübt e Praxi s war 4 , und da ß de r Brauc h un d de r Ausdruck , nich t abe r di e Formulierun g unseres Spruche s mit der Einschränkun g au f die Presbyter , dahe r stammt . Die Bezeichnun g εκκλησία für di e Christengemeind e stöß t sic h nich t mi t der 22 gebrauchte n συναγωγή. Denn dor t handel t e s sich , wi e gezeigt , wahrscheinlich u m eine n Ausdruck fü r Versammlung , noc h daz u i n eine r traditionellen Redewendung . Nach de r literarische n Ar t unsere r Paränes e kan n e s nich t zweifelhaf t sein, da ß de r Spruc h solch e Wunderkure n nich t ers t einführe n will , son 1 A n de r Stell e Bab a Bathr a 116a , di e Spitt a zitiert , handel t e s sich nu r u m di e Praxis , in Krankheitsfälle n eine n Schriftgelehrte n fü r de n Kranke n bete n z u lassen . Abe r e s sind wede r di e Älteste n genannt , noc h wir d ein e Wunderku r geschildert . Chagig a 3 a, wo ein e Heilun g zweie r Stumme r durc h „Rabbi “ berichte t wird , handel t e s sic h nich t um da s Lehramt , sonder n u m di e Verherrlichun g Rabbi s un d de r Gesetzeskunde , di e sich di e Stumme n erworbe n haben . Auc h di e Mt 1227 Ap g 19 13 Josephus , Ant . VIII § 46ff. Bellu m jud . VII § 185 erwähnten Exorzisme n habe n nicht s mi t Gemeinde ­ beamten z u tun . 2 Vgl . H . Lietzmann, ZWTh 1913, 113ff. 3 Di e meiste n Zeuge n lese n εν τ ω ονόματι , το υ κυρίου , Α Ψ 33. 81 lassen του aus; wertlos is t di e gan z vereinzelt e Ergänzun g του κυρίο υ Ίησο ϋ (Χρίστου ) und woh l auc h die Sonderlesar t vo n Β ε ν τ ω ονόματι , die sachlic h nicht s änder n würde , vgl . Ja k 7n. Daß κύριος dann 5 14f. (auc h 1 1 2 1 5 7) eine ander e Bedeutun g ha t wi e sons t i m Jak , is t bei de m literarische n Charakte r de s Ja k erträglich . E s bleib t übrigen s i n al l diese n Fällen di e Möglichkeit offen , da ß es sich um christlich umgedeutet e ursprünglic h jüdisch e Ausdrücke handelt . 4 Übe r Gebetsheilun g vgl . Si r 389.

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Erklärung

dem ih r Bestehe n voraussetzt 1. Dies e Praxis , di e natürlic h noc h wei t entfernt is t vo n eine r kirchliche n Einrichtung , is t älte r al s Ja k un d grün ­ dete sic h ursprünglic h au f da s Charisma , ers t späte r au f da s Amt . Au s dieser Praxi s ha t sic h im Anschluß a n unsere Stell e da s εύχέλαιον genannte Mysterium de r griechische n Kirch e entwickelt : di e in de n meiste n ortho ­ doxen Teilkirche n verbreitet e Krankenölung , di e durc h i n de r Rege l sieben Prieste r unte r Gebete n un d Schriftlesun g a n de m Kranke n zu r Stärkung von Leib und Seele vorgenommen wird2 . Aus der Krankenölun g erst entwickelt e sic h i m Mittelalter da s Sakramen t de r letzte n Ölun g fü r den Sterbende n — eine Wandlung , be i de r di e Heilungsabsich t zu m mindesten i n de n Hintergrun d tritt . Di e Tridentine r Konzilsbeschlüss e beschreiben de n Erfol g diese s sacramentu m apu d Marcu m quide m in­ sinuatum, pe r Iacobu m aute m apostolu m a c domin i fratre m fidelibus commendatum a c promulgatu m (sessi o XIV cap . I; Canones e t decret a cone. Trident , p . 8 2 Richter) mi t de n Worten : delicta , s i qu a sin t adhu c expianda, a c peccati reliquia s abstergit , e t aegrot i anima m allevia t e t con ­ firmat. S o erträg t de r Krank e sei n Leide n leichter , widersteh t de n Ver ­ suchungen besse r e t sanitate m corpori s interdum , ub i salut i anima e ex­ pedient, consequitur (sessi o XIV cap . II; p . 8 2 Richter). Gan z ander s unsere Stelle , di e V. 1 5 die Heilun g i n de n Vordergrund stellt . Den n d a der κάμνων nach de m Zusammenhan g de r ασθενών ist, s o müsse n σώζειν und εγείρει die i n derartige n Verbindunge n technische n Be ­ deutungen haben : „heilen “ un d „aufstehe n lassen“ . Si e sin d als o nich t mit Sode n au f Rettun g zu m Hei l un d Auferstehun g z u beziehen . Di e Ältesten sin d j a nich t z u eine m Sterbenden , sonder n z u eine m Kranke n gerufen worden ; als o is t kei n Grun d vorhanden , jen e Verbe n ander s z u erklären, als wie sie in ähnlichem Zusammenhang gedeute t werden müssen. Wenn de r Krank e selbs t offenba r nich t mitbetet , s o bezeug t diese r Um ­ stand nich t sein e Todesmattigkeit , sonder n de n wunderhafte n Charakte r der Kur; nu r wer jen e Kraft hat , betet . Auch ein e erneute Erwähnun g de s Öls i n v . 15 wird nu r vermissen , we r a n unsere r Stell e irgendein e natür ­ liche Heilwirkun g de s Öle s voraussetzt ; da s Ö l is t nu r Mittel , di e Kraf t ist alles. Diese Kraft heißt hier πίστις; das entspricht der zu le besprochenen und S . 216 A. 1 erwähnten Bedeutun g de s Erhörun g hoffenden , Wunde r erwartenden un d daru m Wunde r wirkende n charismatische n Glaubens , 1 Ei n weitere r Bele g fü r eine n solche n Brauch , vielleich t ebens o al t wi e Ja k 5 14f ., ist da s Gebe t über de m Salbö l Const. Αρ. VII 27 . Der Zusat z zu Did. 10 , den das kopti ­ sche Fragmen t Br . Mus. Or. 9271 bietet, bezieh t C . Schmidt, ZN W 24, 1925 , 85 . 94ff. auf da s μύρον. Neuere Untersuchunge n habe n abe r al s nahez u siche r erwiesen , da ß da s koptische Wor t stinuf i eine m griechische n εύωδία entspricht un d da s Gebe t meint ; vgl . L. Th. Lefort, Le s Pere s Apostolique s e n Copte , CSC O 136, 1952 , 2 6 A. 13; A. Adam, Erwägungen zu r Herkunf t de r Didache , ZK G 68, 1957 , 8—11. 2 Vgl . F . Kattenbusch , Lehrbuc h de r vergleichende n Konfessionskund e I 1892 , 434fT. un d Art . „Ölung “ PRE 1 4 3 1904; Scheel , Art . „Ölung “ RG G 4 1 1913. Übe r das gnostisch e ölsakramen t sieh e W . Bousset , Hauptproblem e de r Gnosis 1907 , 297 ff.

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die wi r au s Erzählunge n de r Evangelie n kennen . Abe r e s fäll t auf , da ß von eine r Beschränkun g diese r Kraf t au f de n Krei s de r Älteste n nicht s gesagt ist. Di e Worte klinge n gerade , al s wenn jeder , de r diese charismati ­ sche Glaubenskraf t hab e (IKo r 129 13 2), mit seine m Gebe t de n Kranke n heilen könne . Ic h möcht e vermuten , da ß dies e i n de r Ta t eigentümlich e Formulierung au s eine r frühere n Zei t übernomme n ist , di e nu r de n Pneumatikern, nicht de n Presbyter n solch e Kraf t zuschrieb . Auc h ein e andere of t gemacht e Beobachtun g würd e sic h dan n erklären : di e Zusag e der Heilung wird gan z uneingeschränkt ausgesprochen ; vo n de r Möglich­ keit eine s Mißerfolges is t kein e Rede . Da s is t gan z verständlich , solang e es nu r au f da s Charism a ankommt ; etw a eintretend e Enttäuschunge n können dan n mi t de m Fehle n de s Charisma s erklär t werden ; da s mußt e anders werden , al s di e Wunderku r Sach e de r Gemeinde-Presbyte r ge ­ worden war . Abe r vo n solche r Wandlun g läß t diese r Spruc h noc h nicht s erkennen. Neben da s Verspreche n de r Heilun g trit t di e Zusag e de r Sündenver ­ gebung. Dies e Vershälft e bezieh t sic h doc h woh l nich t au f eine n beson ­ deren Fall (Bey schlag1 ); καν führt vielmehr offenbar eine zweite Verheißung ein. Befremdlich schein t allerdings, daß von de r Sündenvergebun g vorhe r nicht di e Red e war . Abe r diese s Befremden heb t sich , wenn ma n a n de n engen Zusammenhan g denkt , de r scho n fü r de n Jude n zwische n Sünd e und Krankhei t bestand . E r wir d hie r nu r beding t behauptet : fall s di e Krankheit ein e Straf e seine r Sünd e war , s o wird mi t de r Folg e auc h di e Ursache aufgehoben . Mi t de r allgemeine n Sündhaftigkei t (Ja k 32) hat die s nichts z u schaffen . Woh l abe r zeig t sic h hie r auf s neue , da ß e s sic h u m eine Wunderku r handel t au s göttliche r Kraf t — nur dan n kan n di e Sündenvergebung zugesag t werden — und daß der Amtsträger nu r geerb t hat, wa s zuers t allei n de m Pneumatiker eignete. In de r Analyse hab e ich bereit s au f di e Schwierigkei t hingewiesen , vo n der da s Verständni s de r VV . 16—18 gedrückt wird . Da ß e s sic h u m einen Spruc h übe r da s Gebe t i m allgemeine n handelt , is t vo n v . ie b a n leicht z u erkennen . Di e Wort e δπως ίαθήτ ε ν . iea scheine n abe r au f de n vorher erwähnte n Krankheitsfal l zurückzuweisen . Ic h vermut e dahe r i n diesen Worte n de n Einschu b de s Autors i n eine n a n sic h ältere n Spruch , der au f dies e Weis e a n de n vorhergehende n angeschlosse n wird . Da ß e s mit de m Zusammenhan g zwische n 5 15 und 5 16 nich t sein e Richtigkeit hat , läßt sic h nun auch im einzelnen zeigen. Wen n man diesen Zusammenhan g bejaht, s o wird ma n genötigt , i n v . 15 ein Sündenbekenntni s de s Kranke n hineinzuinterpretieren (d e Wette , Belser) ; den n ν. 16 erschein t al s Ver ­ allgemeinerung vo n v . 15, zumal d a wahrscheinlic h εξομολογείστε ού ν (gegen Koine 33 ; syvs lies t δε) zu lese n ist . Von eine m Sündenbekenntni s 1 κα ν muß nich t „soga r wenn “ heißen , vgl . L k 139 Mk 16 18 un d Blaß-Debrunner §374.

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des Kranke n steh t abe r i n v . 15 nichts; un d da ß i n v . 16 da s Bekenntni s an di e Presbyte r gemein t se i (Gaugusch , vorsichti g auc h Belser) , wir d durch de n Wortlau t άλλήλοις ausgeschlossen. Wen n ma n andererseit s v. 1 6 von sic h aus interpretiert, abe r an der Beziehung au f den Krankheits ­ fall festhält , s o komm t ma n mi t Notwendigkei t z u eine r Erklärung , wi e sie ganz eindeutig d e Wette ausspricht: „Wen n ihr krank seid , so bekennet einem ode r mehrere n Brüder n di e Fehltritt e . . . und dies e Brüde r möge n für euc h beten, da ß ihr geheil t werdet.“ Da s ist abe r kein e Verallgemeine­ rung de s Vorhergehenden , sonder n ei n Widerspruc h dazu ; den n ent ­ weder wir d fü r de n Krankheitsfal l ein e Wunderkur durc h di e Presbyte r anempfohlen ode r Sündenbekenntni s de s Kranken un d Gebe t christliche r Brüder. Ei n Gefüh l fü r dies e Schwierigkeite n ha t nu n manch e Auslege r (Hofmann, Erdmann , Soden , Gaugusch ) veranlaßt, ίασθοα in übertragene r Bedeutung au f di e Sündenvergebun g z u beziehe n — an sic h gewi ß mög ­ lich, abe r doc h siche r nich t i m Sinn e de s Autors, der v . 16 au f v. 15 folgen ließ. Da ß e r durc h δπως ίαθ-ήτ ε ursprünglich einande r fremd e Sprüch e verbunden habe , schein t mi r daru m di e best e Erklärung . V. 1 6 wäre dan n als o ei n Spruch , de r z u Sündenbekenntni s un d Für ­ bitte auffordert . E r enthäl t kei n Gebo t eine r kirchliche n Einrichtung , is t aber auc h nich t au f Beleidigungsfäll e einzuschränken ; vielmeh r is t da s Sündenbekenntnis 1 einfac h al s Vorbereitun g zu m Gebe t gedacht , wi e Hermas Mand . IX 4 die Reinigun g de s Herzen s vo n alle r Eitelkeit , vgl . zu l 6 4 3. Thema de s Folgenden is t allei n da s Gebet . Di e Hauptschwierig ­ keit bietet ενεργούμενη. Die zunächst sehr naheliegende passivische Fassun g ergibt eine n Sin n nur , wen n ma n mi t Mayor an da s vo m Geis t gewirkt e Gebet denkt , abe r sollt e de r Gedank e vo n Rö m 826 wirklic h i n diese s eine Wor t hineingeheimniß t sein ? Di e medial e Fassun g verträg t di e allereinfachsten Auflösunge n nicht ; den n di e Übersetzun g „kraf t de r ih m innewohnenden Wirksamkeit “ (B . Weiß, Handausgabe ) ergäb e ein e arg e Tautologie. S o mu ß i n de m Partizipiu m woh l ein e Bedingun g de s Er ­ folges verborge n sein ; abe r di e konditional e Auflösun g ergib t kein e solche, ma n müßt e den n mi t Windisc h da s Entscheidend e ers t eintragen , „wenn e s (richtig ) i n Wirksamkei t tritt “ ode r mi t Oec a n di e Mitwirkun g dessen denken , fü r de n gebete t wird ; vo n beide m steh t nicht s da . S o bleibt eigentlic h nu r di e Erklärun g übrig , di e ενεργούμενη nahezu wi e ei n Adjektiv ansieht , un d di e vo n Luthe r un d vielen Älteren, unte r de n Neu ­ eren abe r i n verschiedene n Variatione n (ernstlich , kräftig , angestrengt ) von Beyschlag , Soden , Belse r vertrete n worde n ist . I n de r Ta t nötig t 1 Di e Koine-Lesar t τα παραπτώματ α statt τάς αμαρτία ς in de n bessere n Texte n ergib t sachlich keine n Unterschied ; auc h si e bedeute t kein e Beschränkun g de s Spruche s au f Verfehlungen gege n de n Nächsten . S o Erasmus, In N.T . annotationes , Base l 1540, 744 ; magis es t errata quam peccat a παραπτώματα, quasi dicas , lapsus usw. Die s un d viele s andere be i P . Althaus, „Bekenn e eine r de m ander n sein e Sünden“ . Zu r Geschicht e von Ja k 5 16 sei t Augustin . Festgab e fü r Th . Zah n 1928, 16 5 ff.

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auch di e einzig e LXX-Stelle , di e völli g objektslose n Gebrauc h vo n ένεργεΐν zeigt, — Sa p 15ιι το ν έμπνεύσαντ α αύτ ω ψυχή ν ενεργούσα ν — zur adjektivischen Fassun g „lebendig “ „tätig“ ; vgl . auc h 2Ko r 4 12. Ähnlic h müssen doc h auc h f f (frequens ) un d vul g (assidua ) verstande n haben ; ebenso verlang t di e ein e Erklärun g i n de r Catene , da ß di e δέησις ενεργό ς και ζώσ α τοι ς τρόποι ς τω ν εντολώ ν ψυχουμέν η sein müsse . Wen n nu n a n unserer Stell e kräftige s ode r lebendige s Bitte n zu r Voraussetzun g de s Erfolges gemach t wird , s o ist dies e Bedingun g vielleich t auc h ein e Folg e von Gebets-Enttäuschungen , wie ich sie zu 43 besprochen habe. In diese m Fall gil t unse r Sat z nu r vo m Gebe t de s „Gerechten“ . Diese s Wor t is t ohne jede Belastung mi t dogmatischen Fragestellungen einfac h im jüdisch­ traditionellen Sinn e al s Bezeichnun g de s Fromme n z u nehmen ; de r Sat z gilt als o vo n jede m gläubige n Bete r un d brauch t nich t i m Hinblic k au f Elias vo n de n vollendete n Gerechte n verstande n z u werden , di e i m Himmel mit ihre r Fürbitt e menschlich e Gebet e unterstütze n (Spitta) . Von Elias is t hie r noc h ga r nich t un d auc h nachhe r nu r al s Beispie l fü r di e Macht menschliche n Betens , nich t himmlische r Fürbitte , di e Rede . Auc h braucht man nicht an Jakobus „de n Gerechten“ un d seine Fürbitte (Hege ­ sipp bei Euseb . Hist. eccl. II 2317) zu erinnern. Vielmehr is t an Stelle n wie Ps 34(33) 16.18 Pro v 1529 zu denken , überhaup t a n de n Glaube n de s jüdi ­ schen un d christliche n Fromme n a n de n Gott , „de r Gebet e erhört“ ; di e Anrede nVDf i SJö W (P s 653) ist auc h i n da s jüdisch e Achtzehngebe t (15. oder 16. Bitte, O . Holtzmann, Berako t 1912, 17 . 22) übergegangen. Jüdischer Traditio n entstamm t nu n auc h da s Elias-Beispie l V. 17 . 18. Von de r Herkunf t un d Verwendun g diese r Beispiel e is t z u 2 21.25 5 10.11 die Red e gewesen . Auc h hie r is t e s wiede r di e Überlieferun g un d nich t die kanonisch e Erzählung , a n di e sic h Ja k anschließt . Den n da ß da s Gebet des Elias es gewesen sei, welches den Himmel verschloß und wieder öffnete, steh t wede r lKö n 17 1 noc h 18 42, is t abe r vo n de r jüdische n Tra ­ dition vermutlic h au s beide n Stelle n herausgesponne n worden ; den n 4Esra 7 109 erscheint Elias als Fürbitter „für die , die den Regen empfingen“ , und i m große n Väterhymnu s de s Siracide n heiß t e s Si r 483 εν λόγω κυρίο υ άνέσχεν ούρανόν . Es is t möglich , da ß di e Traditio n de s Prophete n Mach t über Himme l un d Erd e besonder s betonte ; dan n wäre n di e Bemerkun g επί της γης v. 1 7 und die Antithese ουρανός — γη in v. i s durch solche Über ­ lieferung veranlaßt . Auc h vo n de n 3 ½ Jahre n steh t nicht s i m Bibeltext . Aus de r Erwähnun g de s dritte n Jahr s lKö n 18 1 ha t di e jüdisch e Aus ­ legung di e irgendwi e typisch e Zei t 3 ½ Jahre 1 gemacht , vgl . L k 425. An * Daniel 7 25 12 7 Ap k 112 1 26 . 1 4 Zur Zah l 3½ Jahr e = 4 2 Monate = 126 0 Tage, vgl. H . Gunkel , Zu m religionsgesch . Verständni s de s Neue n Testament s 80f.; ders. , Schöpfung un d Chaos 2 1921, 268 A. 1; W. Bousse t zu Apc 11 9; Boll, Aus der Offenbarung Joh24f.; neuerding s ha t Gerhar d Kittel , Rabbinic a (Arb . z . Religionsgesch . de s Ur ­ christentums I 3 ) 3 1 ff. di e Zah l al s volkstümlich e Umschreibun g de r halbe n Siebe n (ähnlich unsere m „halbe n Dutzend“ ) erklär t au f Grun d rabbinische r Zeugnisse , di e gerade fü r unser e Elias-Überlieferun g ein e gewiss e Beweiskraf t haben . 20 716 2 Meyers Komm. XV, Dibelius, Jakobus © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525516126 — ISBN E-Book: 9783647516127

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unserer Stell e komm t e s übrigen s nich t au f di e vo n de r Überlieferun g (Sir 48 1ff.) betont e Größ e Elia s an , sonder n gerad e au f sein e Menschlich ­ keit; den n e r is t j a ei n Beispie l menschliche r Gebetsmacht . Daru m kan n man be i όμοιοπα&ής auf feiner e Bedeutungsunterschied e verzichten : „ei n Mensch wie wir.“ De r erst e Sat z vertritt ei n Partizipiu m mi t konzessive m Sinn; di e Kopul a drück t als o eine n Gegensat z aus . Di e Verbindun g de s zum Verbum gehörige n Substantiv s mi t de m Verbum, wie si e in προσευχή προσηύξατο vorliegt, wir d gewöhnlic h al s Hebraismu s ode r mindesten s „Übersetzungsgriechisch“ betrachtet , d a di e LX X au f solch e Weis e de n absoluten Infiniti v de s Hebräische n wiedergeben : 2 W nt o mi t θανάτω θανατουσθαι, απόθνησκ ε ιν, τελευτα ν usw. Abe r d a sic h Ähnliche s auc h i m originalen Griechisc h außerhal b de s jüdisch-christliche n Kreise s findet, so is t di e Semitismenfrag e auc h hie r umstritten 1, του steht vo r de m Infinitiv wi e häufi g i n de r Apg be i ähnliche n Konstruktionen ; auc h dafü r bietet die LXX Beispiel e (3Reg 1 35 nach ένετειλάμην, vgl. Blaß-Debrunner 11 4ΟΟ7); einzelne Zeuge n habe n a n unserer Stell e stat t dessen einen ίνα-Satz. Wie in der Elias-Geschichte 3Re g I8 1 steht hier die Wendung ύετον διδόναι, aber dor t is t Got t Subjekt . Vo n de r etwa s besse r bezeugte n Wortstellun g ύετόν έ'δωκε ν weichen beachtlich e Zeuge n wi e ΚΑΨ 33. 173 9 ab. Ei n solches Regenwunde r wir d nac h unsere r Stell e be i Epiphanius , Haer . 78 14 von Jakobu s selbe r erzähl t (s . Einleitun g S . 30). Das ganz e Schriftstüc k schließ t V. 19 . 20 mit eine r Mahnung , de n irrenden Brude r z u bekehren . Den n die s — und nich t ein e Anweisun g über di e Bekehrun g selbs t — ist de r Sin n de r Worte ; e r is t eingekleide t in ein e Verheißun g übe r de n Erfol g solche r Bekehrungsarbeit . All e feineren Differenzierunge n sin d vermieden ; πλανασθαι und έπιστρέφειν, αλήθεια, πλάνη , οδό ς sind i n jüdische r un d christliche r Paränes e geläufig e Wörter 2 . E s handel t sic h u m eine n vo n de r „Wahrheit“ , d.h . de m from 1 Gege n Hebraismu s L . Radermache r a.a.O . 106, dafür Blaß-Debrunner 11 § 198 6 , bedenklich J . H. Moulton a.a.O . 118. Bei Blaß-Debrunne r s . di e Beispiel e au s de m Neuen Testament . Di e klassische n Beispiel e wi e Plato, Symp. 19 5 b φεύγων φυγ ή τ ό γήρας sind bekannt . Radermache r verweis t au f Verwandte s i n de r alte n Komödi e un d Tragödie wi e φύσει πεφυκέναι , νόσ ω νοσεΐν ; Beziehungen de r Koine zur attische n Poesi e wären nich t ohn e Beispiel . I n jede m Fal l ha t di e Figu r verstärkend e Wirkung . 2 Vgl . z.B . z u έπιστρέφειν Test. Benj . 45 i n de r längere n Lesar t τον αθετουντ α τό ν ύψιστον νουθετώ ν επιστρέφει , Polyk. 61 επιστρέφοντες τ α άποπεπλανημέν α (als Pflich t de r πρεσβύτεροι); als αλήθεια wird z.B . di e jüdisch e Religio n be i Phil o i n de n Wendunge n bezeichnet, di e di e Bekehrun g de r Proselyte n schilder n D e spec. leg. I 51 . 309. I V 178 . De virtut . 102, die christlich e Religio n i n de r Wendun g έπίγνωσις αληθεία ς der Pastoral ­ briefe, vgl . mein e Abhandlun g i n de n Neutestamentliche n Studie n f . Heinric i 1914, 176ff. πλανάσθαι steht häufi g i n Verbindun g mi t οδός Dt 11 28 Pro v 2116 Je s 53 6 Sa p 5 6 (άπό όδοΰ αληθείας) 1224 (τω ν πλάνη ς οδώ ν — an unsere r Stell e is t abe r nich t vo m Weg e des Irrtums , sonder n vo m Irrtu m de s Wege s di e Rede ) Didach e 61 άπό ταύτη ς τή ς όδου τής διδαχής . Über dies e feste n Termin i de r Missionssprach e lieg t ein e ungedruckt e Heidelberger Lizentiaten-Dissertatio n vo n Gret e Gille t vor : „Evangelium . Studie n zu r urchristlichen Missionssprache“ . — Vielleicht is t di e Häufigkei t de r Verbindun g a n de r Lesart v . 19 άπό τη ς όδο υ τής αληθεία ς Κ 33. 81 u.a. schuld .

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men und gerechten Leben irgendwie Abgefallenen. Di e Verheißung richte t sich an den Bekehrenden, da wohl mit der Mehrzahl aller Zeugen γινωσκέτω er sol l wissen (vgl . z u I3 ) zu lese n un d di e Lesar t be i Β 69 u.a. γινώσκέτε als Umsetzun g i n de n Sti l de r Gemeindeparänes e z u begreife n ist . Da s Folgende mach t de n Eindruc k eine s Zitat s infolg e de r Wiederholun g de s Subjekts; dies e ist aber vielleicht nu r durc h da s Strebe n nac h Deutlichkei t veranlaßt. Umstritte n ist , we m nu n eigentlic h di e beide n Zusage n gelten , denn auc h di e Lesart ψυχην αυτού εκ θανάτου gibt keine restlos e Erklärung , da αύτου gemeint sei n könnte 1 . E s is t abe r doc h woh l a n di e Gefah r ewiger Verdammni s i m Gerich t gedacht , un d dan n komm t nu r ein e Beziehung au f den Abgefallenen i n Frag e (s o die meiste n Neuere n gege n Hofmann); den n de m Bekehrenden , de r Chris t un d seine m Glaube n tre u geblieben ist , droh t da s Schicksa l diese s „Todes “ ga r nicht . Nu n lasse n aber viel e Erkläre r (Gebser , Beyschlag , Belser , Windisch , Gaugusch ) auch di e zweit e Verheißun g vo n de m Abgefallene n gesag t sein : sein e Sünden sin d es , di e bedeck t werde n sollen . Allei n dan n hink t de r Sat z unerträglich nach ; de r scho n endgilti g „vo m Tode “ Errettet e bedar f keiner Sündentilgun g mehr . Ma n wir d z u de r Erwägun g genötigt , o b nicht de m Bekehrende n hie r ein e Belohnun g zugesicher t wird . Gegen dies e Möglichkeit schein t de r stark e Ausdruc k πλήθος αμαρτιώ ν zu sprechen; er hat in der Tat einige Ausleger z u vermittelnden Deutunge n getrieben 2 . Abe r diese r Einwan d trügt , den n καλύπτειν πλήΟ-ο ς αμαρτιώ ν entpuppt sic h als eine feste Wendung . De r Spruc h Prov 10 12 „Lieb e deck t alle Sünde n zu “ mn x nODf i UWD^ D Vs p schein t i n de r For m αγάπη καλύπτει πλήθο ς αμαρτιώ ν — die LX X übersetz t ander s — in di e urchrist ­ liche Paränes e übergegange n z u sein : IPet r 4 8 lKle m 49 5 2Kle m 164 trit t er gleichlauten d au f un d wird , wi e da s i n de r Entwicklun g de r Paränes e leicht eintrete n kann , späte r zu m Herrnwor t gestempel t (Klemen s Alex. , Paedag. III 12 , 91 3 Didascalia syr . 4 S. 14.32 Achelis). Zugrund e liegt , wi e besonders deutlic h Spitt a gezeig t hat , de r ursprünglic h jüdisch e Gedanke , daß i n de r himmlische n Buchführun g gut e Tate n un d Sünde n gegenein ­ ander aufgerechne t werde n (Si r 3 30, vgl . auc h To b 4 10 ). Der Gedank e is t 1 (I) ψυχή ν έ κ θανάτο υ Ψ 1175. 81 sah u.a. Koine ; (II ) ψυχήν αύτο ΰ έ κ θανάτο υ N Α Ρ 33. 173 9 s vulg s y boh ; (III ) ψυχήν έκ θανάτου αύτο ΰ β 74 v i d Β u.a. ff. Ei n achmimische s Pergamentbruchstück de s 4. Jh.s mi t Ja k 5 17. 18. 20, veröffentlicht vo n W . Till, L e Museon 51, Louvain 1938, 69—71, hat leider eine Lücke. Zwa r bleib t (III) so gut wie ausgeschlos ­ sen, abe r ein e sicher e Entscheidun g zwische n (I) und (II) ist unmöglich , v . Sode n 1888 bezweifelt — entgegen seine r Textherstellun g mi t Appara t —, ob (II) Η-Lesart sei n könne. Dami t wär e dan n doc h di e Koine-Lesar t (I) als Originaltex t anzusprechen : si e hätte eine m starke n Druc k vo n Mt 1 625 = Mk 835 = Lk 924 he r unterlegen . Da s vo n dort he r eindringend e αύτου müßte i n (III) (B un d ff zusammen ! Vgl . S . 86) als falsc h eingeordnete Randgloss e verstande n werden . Fü r di e i m Kommenta r vorgetragen e Deutung vo n v . 20 ist (I) nicht ungünstige r al s (II). 3 Bed a bezieh t de n Ausdruc k au f di e Sünde n beider , Pot t mi t gewisse n Bedenke n auf di e künftigen Sünde n de s Sünders , d e Wette au f di e Sünde n de s Verirrten un d derer , die mi t ih m „i n Wechselwirkun g standen“ .

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auch i n di e christlich e Paränes e übergegangen ; Ja k 2 13 berühr t sic h mi t ihm un d Did 46 εάν έχης δι α των χειρώ ν σου , δώσεις λύτρωσιν αμαρτιώ ν σου, vgl. Barn 1910, spricht ih n geradez u aus . E s wird i n al l diese n Stelle n ga r nicht gesagt , wievie l Sünde n de r Mensc h begange n habe , sonder n wi e groß di e sündentilgend e Kraf t de r betreffende n Handlun g sei ; πλήθος αμαρτιών bedeutet als o nich t „sein e viele n Sünden“ , sonder n einfac h „viele Sünden“ . S o läß t auc h di e Beziehun g de r letzte n Wort e unsere s Textes auf de n Bekehrenden nich t etw a diese n al s Erzsünder, sonder n nu r die sündentilgend e Wirkun g seine r Tat al s seh r gro ß erscheinen . Un d da s ist woh l di e Absich t unsere s Autors . Man dar f sic h auc h nich t dara n stoßen , da ß nu n di e erst e Hälft e de ; Satzes de n Sünder , di e zweit e seine n Mento r angeht . Den n auc h die s is nicht ohn e Beispiel . Nac h 2Kle m 15 1 1 wird, we r de n Ra t de s Autor s be folgt, „sic h selbe r rette n un d mich , de r ih m solche n Ra t gab “ μισ&ος ούκ έστι μικρό ς πλανωμένην ψυχή ν και άπολλυμένην άποστρέψαι εις τό σωθήνα (vgl. auc h 2Kle m 19ι) 2 . Überhaupt ha t di e jüdisch e wi e di e christlich e Paränese — vielleicht i m Anschlu ß a n älter e Vorbilde r s . E z 3 18-21 — Vermahnung un d Bekehrun g de s irrende n Bruder s al s besonder s ve r dienstliches Wer k gepriesen , s o da ß auc h dies e Übereinstimmun g di ( vorgeschlagene Deutun g de r letzte n Wort e au f de n Bekehrende n siche r stellt. „We r di e Meng e zu m Rechttu n anleitet , übe r de n komm t kein < Sünde“ ( i r *?5 7 HS Ktpn px) heiß t e s i m Trakta t Pirk e Abot h 5 18 ; de : Spruch wir d dan n a m Beispie l de s Mose un d a m Gegenbeispie l de s Jer o beam begründet; derselb e Gedank e mi t andere r Begründun g steh t i n Talmud Jom a 8 7 a. Unte r de n verdienstliche n Gemeinde-Werken , di < Barn 19 10 aufgezähl t werden , befinde t sic h auc h dies : μελετών ει ςτ < σώσαι ψυχή ν τ ω λόγω . Und 2Kle m 172 lies t man : συλλάβωμεν ού ν εαυτοί : και του ς άσθενοΰντα ς άνάγει ν περ ί τ ό αγαθόν , δπω ς σω&ώμε ν άπαντε ς κ α έπιστρέψωμεν αλλήλου ς κα ι νουθετήσ ω μεν. Gerade diese r Abschnit t d e ältesten christliche n Predig t veranschaulich t un s di e Interessen , vo i denen unse r Spruc h getrage n ist 3 . Es sin d di e Interesse n eine s ausgebildete n Gemeinschaftslebens . Di e Nähe de r Einzelne n zueinande r bring t e s mi t sich , da ß eine r de s Ander n Tun beobachte t un d begutachtet . Störunge n de r Gemeinschaf t könne n dabei nu r vermiede n werden , wen n di e Kriti k de s Bruder s a m Brude r i n die rechte Bah n geleite t wird: wenn si e nicht zu r Verleumdung ode r Ent Di e genau e Entsprechun g z u 2Kle m 15 1 steht lTi m 4 16. I n der weiter unten im Text noch zu zitierenden Epistola apostolorum (C. Schmidt­ T. Wajnberg, TU 43, 1919) heißt es S. 135 des koptischen Textes (Jesus rede t die Jünger an): „Und ein großer Lohn wird zuteil werden euch bei meinem Vater, der im Himmel, und die Vergebung der Sünden wird jenen (den von den Jüngern zu Bekehrenden) zuteil werden un d ewige s Lebe n un d si e werden teilhabe n a n dem Himmelreich.** 3 Z u vergleiche n sin d ferne r di e jüngere n Thomas-Akte n (ed . James , Apocrypha anecdota II = Text s and Studies V 1 , 1897, 29): „Wer Seelen von den Götzen loskauft , der wird gro ß sei n i n meine m Reiche “ (Henneck e 21924, 35). 1 2

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Jak 5

19.20

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fremdung führ t (4 11 5 9 ), sondern zu r helfende n Einwirkun g de s eine n au f den andern . S o ha t dies e Mahnun g i n de r Paränes e enge n religiöse n Gemeinschaftslebens eine n wichtige n Platz . Daru m findet si e sic h i m Schrifttum de r Jude n un d i n de m de r Christe n wenigsten s vo n de r Zei t an, d a di e christlich e Gemeind e sic h au f de m Bode n de r Wel t z u kon ­ solidieren beginnt . Daru m is t dies e Paränes e auc h weitergegebe n un d ausgestaltet worden . De r nächst e Verwandt e unsere s Worte s dürft e ei n Spruch i n de r Epistol a apostoloru m (hrsg . vo n Car l Schmid t un d Wajn ­ berg T U 43) sein1. Dor t heiß t e s 39 10ff. S . 149 des koptische n Textes : „Wenn ih n nu n zurechtgewiese n ha t sei n Nächster un d e r sic h bekehrt , wird e r errette t (äth . Tex t S . 148: erlöst) werden ; un d der , welche r ih n zurechtgewiesen hat , wir d Loh n empfangen “ (äth. : wird ewige s Lebe n erlangen). Da s is t gena u di e doppelgliedrig e Zusag e unsere s Spruchs . Eine Mahnung zu r Zurechtweisun g de s irrende n Bruders , abe r ohn e Zu ­ sage a n de n Bekehrenden , steh t Ga l 6 1. Dies e Zusag e wiede r spiel t di e Hauptrolle i n de m verwandte n Abschnit t de r Pisti s Sophi a 104, der al s ein Ech o de r bereit s angeführte n urchristliche n Mahnunge n anzusehe n ist2. Als ein e Weiterbildung unsere r ode r eine r verwandte n jüdisch-christ ­ lichen Paränes e zu r Gemeinderege l kan n di e klein e Gemeindeordnun g angesprochen werden , di e wi r Mt 1815ff. lesen , vorausgesetz t da ß si e sic h auf Vergehunge n überhaup t un d nich t au f Beleidigunge n bezieht 3. Dor t wird nich t nu r de r Ra t gegeben , de n Sünde r zurechtzuweisen , sonder n auch gesagt , welche r Instanzenwe g i m Fal l seine r Unbelehrbarkei t einzu ­ schlagen sei . Dabe i is t nu n freilic h vo m Loh n de s Bekehrende n kein e Rede; e s ist ebe n kein e Paränes e mehr , sonder n Gemeindeordnung . Un d 1 Hie r schein t abe r nac h Schmidt s Übersetzun g ei n Zusammenhan g z u bestehe n mit de r vorhergehende n Belehrun g übe r den , de r vo n seine m kleine n Besit z den Armen gibt; e s heiß t 39 6ff .: „Wenn abe r fäll t (Jeman d unte r der ) Las t wege n de r Sünden , di e er ha t (begangen) , (s o möge ) sei n Nächste r ih n zurechtweise n anstat t (de s Guten , das ) er geta n ha t seine m Nächsten. “ Dan n folge n di e obe n zitierte n Worte . Wen n di e Er ­ gänzung richti g ist , s o wäre di e Paränes e vo m Zurechtweise n hie r angewende t au f de n Besitzlosen un d de n Besitzenden . Jene r dank t diese m fü r sein e Unterstützung , inde m er ih n au f de n rechte n We g weist . Da s entspräch e gena u de r Theori e de s Herma s Sim. II (Einl. S . 66) und wär e bezeichnen d fü r di e Spezialisierun g de r Paränes e über ­ haupt. Aber derÄthiope (S . 148) hat statt des letzten Passu s allerdings: „inbetreff dessen , was e r seine m Nächste n angeta n hatte. “ 2 Pisti s Sophi a 104 ( I 17 2 in Car l Schmidt s Ausgab e de r Koptisch-gnostische n Schriften): ,,Wer ein e einzige Seel e am Leben erhalten und erretten wird, de r wird auße r der Ehre , di e e r i n de m Lichtreich e besitzt , noc h ander e Ehr e empfange n fü r di e Seele , die e r errette t hat. “ Harnac k vermute t T U 8/2, 1902 , 22 f., da ß diese r un d unsere r Stelle ei n Herrnwor t zugrund e liege ; di e aufgezeigte n paränetische n Zusammenhäng e genügen abe r woh l zu r Erklärun g de r Verwandtschaft . 3 Dies e Voraussetzung dar f gemach t werden , wei l de r Beieidigungsfal l ers t Mt 1821ff. behandelt wird . Dan n is t abe r di e Koine-Lesar t Mt 1 815 άμαρτήσ η ει ς σ έ im Unrech t und di e Stell e dar f nich t nac h L k 173 interpretier t werden , w o de r Gedank e au f Belei ­ digungsfälle eingeschränk t scheint. Auch diese Einschränkun g hat übrigens ihre jüdische Parallele i n Test . Gad 63.

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Erklärung

so erinnert auch das letzte Wort des Jak daran, daß viele seiner Mahnungen nichts Abgeschlossenes, sondern ein Wandelndes darstellen, das zunimmt oder sich einschränkt je nach der Lage und dem Bedürfnis der Gemeinden. Nur wer i n diese n Proze ß historische r Wandlun g eine n Blic k geta n hat , kann de n Jakobus-Brie f geschichtlic h verstehen .

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neuere literatur zum Fafobusbrief (feit 1921) (feit 1921) In Verbindung mi t Cilliers Breytenbac h erarbeitet vo n Ferdinan d Hah n

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Neuere Literatur III/IV

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Neuere Literatur IV/V

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Neuere Literatur IX

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§chluffel zu den grganzungen von chinrid Breeven (zusammengestellt vo n Cillier s Breytenbach ) In dem Vorwor t zu r 11. Auflage diese s Kommentar s schrie b de r dama ­ lige Herausgebe r Heinric h Greeven , e r hab e di e Nachträge , di e i n de r 8.-10. Auflage al s Ergänzungshef t erschiene n sind , nu n i n de n Kommen ­ tar selbs t aufgenommen . „Si e gebe n sic h al s Nachträg e of t noc h dadurc h zu erkennen , da ß si e vo m Auto r i n de r dritte n Perso n sprechen . I m übri ­ gen wurd e au f ein e besonder e Markierun g de r noc h vo n Dibeliu s selbst stammenden Zusätz e verzichtet . We r sic h darübe r genaue r informiere n will, finde t dies e Angabe n i n de r 8., 9 . oder 10. Auflage.“ D a di e 8.-10. Auflage heut e jedoc h nu r noc h wenige n zugänglic h ist , wurd e e s notwendig, di e vo n Heinric h Greeve n selbs t stammende n Zusätz e al s solche z u kennzeichnen . Die s wir d dadurc h möglich , inde m ma n de n Text de r 7.Auflage mi t de m Ergänzungshef t z u de r 8.-10. Auflage un d dem Text de r 11. Auflage vergleicht . Greeven ha t nu r a n wenigen Stelle n de n Text geändert . Abgesehe n vo n den Literaturnachträge n au f S.84f . handel t e s sic h u m di e Tilgun g vo n Versehen un d Änderunge n be i de n textkritische n Zeugen . Di e Nachträg e bzw. Ergänzunge n vo n Greeve n befinde n sic h i n de n Anmerkungen . Sofern e s sic h nich t lediglic h u m Literaturnachträg e handelt , betriff t e s die folgenden Anmerkungen : S.20 Anm. 2 a b Z.14 ; S.2 4 Anm.2 ; S.2 6 Anm.2 ; S.28f . Anm.3 ; S.3 1 Anm.lf.; S.46f . Anm.2 ; S.4 9 Anm. l a b Z.7 ; S.5 6 Anm . 1 ab Z.5 ; S.5 7 Anm.2; S.6 1 Anm.2 ; S.6 7 Anm.2 ; S.6 8 Anm. l a b Z.9 ; S.8 6 Anm.l ; S.88 Anm.l ; S.9 1 Anm.l ; S.97f . Anm. 2 a b Z. 6 v.u. ; S.10 0 Anm.l ; S.104 Anm.l ; S . 119 Anm.3 Z . 1 (Papyri-Nachtrag); S.12 0 Anm. 4; S.123 Anm.l; S.13 3 Anm. 3 a b Z.5 ; S.13 5 Anm.l ; S.15 0 Anm. 2 a b Z.8 ; S.159f. Anm. 3 a b „Al s ...“; S.160 Anm.l ; S.16 4 Anm.l ; S.16 8 Anm. l ab Z. 4 v.u. ; S.17 4 Anm . 1 ab Z. 4 v.u. ; S.18 2 Anm. l a b Z.4 ; S.18 6 Anm.2 a b Z.2; S.20 1 Anm.3 ; S.20 3 Anm. 2 un d 4; S.212 Anm. l a b Z.4 ; 3.220 Anm.3; S.22 6 Anm.l ; S.22 7 Anm. 4; S.233 Anm.3 ; S.23 5 Anm. 2 Z.3 v.u. ; S.237 L Anm. 4 ab Z. 2 au f S.238 ; S.24 1 Anm. l a b Z.5 ; S.242f . Anm.3 a b Z.3 v.u . au f S.243 ; S.24 9 Anm.l ; S.25 6 Anm. 2 a b Z.3; S.26 0 Anm.3; S.26 7 Anm. 2 a b Z.6 ; S.26 8 Anm.3 ; S.27 4 Anm.l ; S.27 8 Anm.2; S.28 5 Anm. l un d 3; S.288f. Anm.l ; S.29 0 Anm.l ; S.29 3 Anm.2; S.29 5 Anm. 3 a b Z.3 v.u. ; S.30 7 Anm . 1.

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Schlüssel zu den Ergänzungen

In einige n Fälle n hatt e Greeve n (wi e i n de r Anm . zu m Vorwor t de s Ergänzungsheftes zu r 8.Auflage vermerkt ) Notize n vo n Dibeliu s er ­ gänzt. E s geht dabe i u m die folgenden Anmerkungen : S.26 Anm.l ; S.3 2 Anm. 3; S.41 Anm. 2; S.45 Anm. l a b Z.7 ; S . 113 Anm.2; S.136 Anm. 2 ab Z.3; S.16 3 Anm.l ; S.16 4 Anm. 2; S.176 Anm. l ab Z.6 ; S.18 2 Anm. 2; S.190 Anm. l a b Z.11 au f S . 191; S.196 Anm. 2 ab Z.3; S.23 7 Anm. 3 und 4; S.238f. Anm. 3 a b Z. 9 v.u. ; S.24 2 Anm.l ; S.302 Anm.l.

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