Denkschrift anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Bayrischen Landes-Hagelversicherungsanstalt [Reprint 2019 ed.] 9783486736922, 9783486736908


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Vorwort
Der Hagel
Die Hagelversicherung, Geschichtliches
Die Hagelversicherung in Bayern und die Bayrische Landes-Hagelversicherungsanstalt
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Denkschrift anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Bayrischen Landes-Hagelversicherungsanstalt [Reprint 2019 ed.]
 9783486736922, 9783486736908

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DENKSCHRIFT ANLÄSSLICH DES

FÜNFUNDZWANZIGJÄHRIGEN

BESTEHENS

DER

BAYRISCHEN LANDES-HAGELVERSICHERUNGSANSTALT

HERAUSGEGEBEN VON DER

KÖNIGLICHEN V E R S I C H E R U N G S K A M M E R

M Ü N C H E N UND D R U C K UND V E R L A G VON

1908

BERLIN R.OLDENBOURG

Vorwort. Der bayrische Staat hat vor 25 Jahren die Landes-Hagelversicherungsanstalt geschaffen und der Leitung der Königlichen Versicherungskammer unterstellt. Nachdem das 25. Geschäftsjahr der Anstalt nunmehr der Hauptsache nach zum Abschluß gelangt ist, möchte Veranlassung gegeben sein, die Entwicklung der Anstalt und ihre Wirksamkeit kurz darzulegen. Bayern ist der einzige Staat, der die G r ü n d u n g einer obrigkeitlich geleiteten Hagelversicherungsanstalt in die Hand nahm. Eine Reihe von vergeblichen Versuchen, die Schwierigkeiten, die der Hagelversicherung entgegentraten, zu überwinden, gelangten erst im Jahre 1883/84 zum Abschluß, als in der Königlichen Versicherungskammer ein Organ geschaffen war, das geeignet zur Übernahme der Verwaltung der jungen Anstalt erschien. Die Anstalt hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen: Manche hielten sie für nicht lebensfähig und versagten ihr jede Unterstützung und Förderung, große Schadenskatastrophen stellten ungewöhnliche Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit, der Wettbewerb der Privatgesellschaften verschloß ihr zunächst die Bezirke mit günstigeren Hagelverhältnissen, die Besitzer des mittleren und kleinen Grundbesitzes waren überhaupt schwer daran zugewöhnen, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschaden zu versichern, da sie bisher bei vorkommenden Hagelkalamitäten die öffentliche Hilfe oder wenigstens den Nachlaß der G r u n d steuer in Anspruch nehmen konnten.

Vorwort.

Gleichwohl hat sich die Anstalt, gefördert von der Staatsregierung und Volksvertretung und unterstützt durch die Mitarbeit der angesehensten Landwirte in allen Gauen Bayerns, in zufriedenstellender Weise entwickelt und sich das Vertrauen der landwirtschaftlichen Bevölkerung erworben. Möge die gegenwärtige Festschrift für die Freunde und Förderer der Anstalt und für ihre erprobten Mitarbeiter eine Erinnerungsgabe bilden, möge sie aber auch den Landwirten, welche noch nicht der Anstalt angehören, zur Belehrung und Aufmunterung dienen und dem Gedanken der öffentlichen genossenschaftlichen Versicherung unter staatlicher Leitung neue Bahnen eröffnen! M ü n c h e n , im September 1908.

Der Hagel.

D

er Hagel 1 ) kann als eine Begleiterscheinung der Gewitter insoferne bezeichnet werden, als Hagelfall in der Regel mit elektrischen Entladungen verbunden ist; ob auch umgekehrt das Auftreten dieser letzteren stets an das Fallen von Hagelkörnern geknüpft ist, wie es die Sohnckesche Gewittertheorie verlangt, ist, wenn auch sehr wahrscheinlich, doch noch eine offene Frage. Der Umstand, daß nicht während aller Gewitter Hagel fällt, hat auf die Beantwortung dieser Frage keinen Einfluß, denn es ist sehr wahrscheinlich, daß die meisten der in den oberen Luftregionen entstandenen Hagelkörner beim Herabfallen in die wärmeren unteren Luftschichten schmelzen. Für die Auffassung, daß Gewitter stets mit Hagel verbunden sind, welch' letzterer jedoch beim Herabfallen oft wieder schmilzt, sprechen verschiedene Tatsachen, auf die von Bezold zuerst aufmerksam gemacht hat. So werden im Gebirge in der Höhe häufig Graupeln und Hagel beobachtet, während es im Tale regnet, ferner sind Wintergewitter verhältnismäßig häufiger mit Hagel verbunden als Sommergewitter. Der Regen fällt bei Gewittern in Form großer Tropfen, die vollständig den Eindruck geschmolzener Eiskörner machen. Häufig geht auch der Fall solch schwerer Tropfen dem von Hagelkörnern voraus. Stets treten Hagelniederschläge auf, wenn zwei Gewitter sich kreuzen oder rasch aufeinander folgen, vielleicht weil das erste Gewitter die Temperatur so weit herabdrückt, daß die Eiskörner, ohne zu schmelzen, den Erdboden erreichen können. Gewöhnlich fällt der Hagel, bald nachdem der erste Donner gehört wurde, manchmal tritt er während des Gewitterregens auf, selten oder nie folgt er dem Gewitter. Gewitter, die mit Hagel verbunden sind, zeichnen sich dadurch aus, daß die elektrischen Entladungen sich rasch folgen, aber nur zwischen den Wolken verlaufen. An die Stelle der einzelnen Donnerschläge tritt dann ein fast ununterbrochenes, aber schwaches Rollen. Die eigentlichen Hagelkörner sind mehr oder weniger feste und durchsichtige Eiskristalle, von ihnen zu unterscheiden sind die in der ') Dr. Albert G o c k e l : „Das Gewitter".



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Meteorologie als Graupeln bezeichneten, dicht zusammengeballten, kleinen Schneekiigelchen. Die kleinen Hagelkörner (Schlössen) führen im Volksmund allerlei Namen (Kiesel, Riesel). Hagelkörner sind meist kugelige Gebilde oder haben das Aussehen von Kristallen, deren Ecken abgestumpft sind. Ihre Größe schwankt zwischen der einer Erbse und der eines Apfels, nur als Ausnahme kommen, bei uns wenigstens, größere Hagelstücke vor. Die größeren Hagelkörner bestehen aus konzentrischen Schichten, die kleinen pflegen ein faseriges Gefüge zu besitzen. Manchmal erweckt es den Anschein, als ob eine solche Kugel aus radial angeordneten Eisnadeln bestände. Der Kern wird fast durchweg von einer schneeigen Masse gebildet, die äußeren Eisschichten sind meistens durchscheinend, die inneren opak, oft wechseln aber auch dichte und durchscheinende Massen miteinander ab. Als äußere Schicht setzen sich auf diese homogenen Eismassen häufig noch kristallinische Gebilde an. Nicht selten sind Hagelkörner, welche die Form eines Kegels oder eines Doppelkegels haben. Nach Trabert lassen sich zwei verschiedene Gruppen von Hagelstücken unterscheiden. Die erste umfaßt alle diejenigen Formen, welche von einer verdickten Basis aus in eine Spitze auslaufen. Gemeinsam ist allen diesen Formen das Wachstum von unten her. Es ist nach der Lage des Schwerpunktes von vorneherein klar, folgt aber auch aus direkten Beobachtungen, daß das dickere Ende beim Fallen nach unten gerichtet ist. An ihm setzen sich während des Fallens stets neue Wassertropfen an. In der zweiten Gruppe können alle kugeligen, halbkugeligen und linsenförmigen Gestalten vereinigt werden. Charakteristisch für diese Formen ist, daß das Wachstum mehr oder minder gleichmäßig von allen Seiten her erfolgt. Eine besondere Erwähnung verdienen in dieser Gruppe die vollständig abgeplatteten, fast scheibenförmigen, meist aber mit gezacktem Rand versehenen Gebilde. Hagelstücke in der Größe eines Apfels oder Hühnereies mit einem Gewicht bis zu 400 g kommen glücklicherweise nur ganz ausnahmsweise vor. In der Regel bleiben die Eisstückchen sogar unter der Größe einer Haselnuß. Die Graupelkörner erscheinen häufig rund mit einem trüben schneeigen Kern und einer glasklaren Eishülle. Die Hagelwolken schweben im allgemeinen nicht hoch. Von hohen Bergen herab sieht man häufig unter sich die Wolken, welche die Täler mit Hagel überschütten. Man kann übrigens aus der dunklen Farbe und verschiedenen anderen Anzeichen den Schluß ziehen, der auch durch die Beobachtungen im Hochgebirge bestätigt wird, daß Hagelwolken zwar im allgemeinen in geringer Höhe über dem Erdboden wegziehen, selbst aber einen Durchmesser von mehreren



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1000 m erreichen. Die Wucht, mit der Hagelkörner aufzufallen pflegen, macht nicht den Eindruck, als ob dieselben aus geringer Höhe kämen. Schieferplatten und Fensterscheiben werden vollkommen glatt durchschlagen, so daß, wer die Ursachen der Beschädigungen nicht kennt, geneigt wäre, auf Geschoßwirkung zu schließen. Eigentümlich ist den Hagelwolken ein merkwürdiger rötlich gelber Farbenton. Ein Hagelschlag dauert gewöhnlich nur mehrere Minuten, höchstens eine Viertelstunde, doch genügt diese kurze Zeit, um die E r d e Dezimeter hoch und mehr mit Eisstücken zu überschütten. Hagelfälle, die länger als eine Viertelstunde andauern, sind Ausnahmen. Wenn man von allen ein Gewitter begleitenden Erscheinungen sagen kann, daß sie ein Schrecken sind, so gilt dies in b e s o n d e r s hohem Grade für den Hagel. Im Gebiete der Hagelstatistik, Verteilung der Hagelwetter nach Zeit und Ort, Zugsrichtung usw. hat zur Aufklärung bisher das Material der Hagelversicherungsanstalten gedient und es ist klar, daß hierbei eben nur die Hagelschläge berücksichtigt werden konnten, welche Schaden an landwirtschaftlichen Produkten anrichteten. Jetzt beschäftigt sich die Meteorologie sehr eingehend mit dieser Materie und lieferte schon viele und wissenswerte Aufklärungen. Der G a n g der Hagelschlagshäufigkeit fällt im großen und ganzen, wie nicht anders zu erwarten, mit dem der Gewitterhäufigkeit zusammen, doch sind im Winter Gewitter in den Vormittagsstunden häufiger von Hagel begleitet, während im Sommer die Hagelniederschläge wie Gewitter überhaupt nachmittags fallen. Der Hagel fällt vorwiegend in langen, aber meistenteils nur wenige Kilometer breiten Streifen. In Bayern kommen ausnahmsweise Hagelwetter vor, welche von der hessischen, badischen oder württembergischen Grenze bis z u r böhmischen Grenze laufen. In den meisten Fällen dagegen ist der Hagelschlag auf einige Örtlichkeiten beschränkt. Man hat vielfach dem Walde einen Einfluß auf die Hagelbildung zugeschrieben, insofern, als einige waldreiche Gegenden für gefährdeter, andere dagegen für geschützter galten. Schon dieses Auseinandergehen der Meinungen zeigt, daß der Einfluß des Waldes auf die Hagelfälle nicht besonders deutlich ist. Die Erfahrung in Bayern wie in anderen Ländern hat jedoch ergeben, daß der Wald weder auf die Entstehung von Hagelwettern einen Einfluß ausübt, noch bereits entstandene von ihrer Richtung ablenkt. Auch Wasserlauflagen bedingen keine wesentliche E r h ö h u n g oder Verminderung der Hagelgefahr. Daß in Sümpfen und Seetälern Hagel-



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fall häufiger ist als im baumreichen Kulturland, dürfte darauf zurückzuführen sein, daß solche Gegenden die Bildung von Gewittern Uberhaupt befördern. Über die Hagelbildung gehen die Ansichten noch auseinander. Die Bildung von Eis in den höheren Schichten der Atmosphäre erscheint selbstverständlich. Die Schwierigkeit liegt nur in der Aufgabe, die eigentümliche Form der Hagelkörner und vor allem den Umstand zu erklären, daß sich Eisstücke bis zu einem Kilogramm Gewicht in der Atmosphäre bilden können. Zur Entstehung von Eis ist nur nötig, daß wasserdampfreiche Luft, die sich in erheblicher Menge auch über größeren Waldkomplexen bildet, in Höhen von etwa drei Kilometer gehoben wird. Die heißen Tages- und Jahreszeiten sind der Bildung von Eis in der Atmosphäre günstig. Nach den neueren, durch Ballonfahrten unterstützten Untersuchungen, soll sich der Hagel in großen Höhen bilden. In diesen Höhen schweben Eiskristalle, die obersten ausgekämmten Wolken (Cirri). In den von der Erdoberfläche aufsteigenden Luftströmen befindet sich Wasserdampf, dessen Temperatur mit der Höhe abnimmt und bei Annäherung an die Eiskristalle unter Null sinkt. Stößt so unterkühltes Wasser an vorhandene Schneeflocken oder Eiskristalle, so entsteht das Hagelkorn. Schlagen während des Falles noch unterkühlte Wasser- oder Regentropfen an das Hagelkorn, so vergrößert sich dasselbe, stoßen Hagelkörner aneinander und frieren zusammen, so entstehen die großen unregelmäßigen Eisklumpen. Wahrscheinlich übt auch der jeweilige Stand des Grundwassers einen Einfluß auf die Hagelbildung aus. Ist der Stand hoch, so ist die darüber liegende Erdschicht dünn und kühler, die Bildung von Wasserdampf und demzufolge auch die Hagelbildung geringer; bei tiefem Grundwasserstand wird das Gegenteil eintreten.

Die Hagelversicherung, Geschichtliches. Viele andere Gefahren lassen sich durch Vorsicht vermeiden, einschränken oder abschwächen, die Gefahr des Hagelschlages aber nicht, dieser steht der Landmann schutzlos gegenüber. Ob die Hagelgefahr durch Aufforstungen, durch Entwässerungen, durch Änderung der Kultur oder künstliche Maßnahmen gemindert werden kann, ist mehr als zweifelhaft. Die Furcht vor dem Hagel und das Bestreben, seinen verderblichen Wirkungen zu begegnen, besteht so lange, als der Ackerbau selbst. Schon in den ältesten Zeiten glaubte man, der Mensch sei imstande, die Hagelgefahr abzuwenden. Bei den Griechen und Römern widmen Aristoteles, Seneca, Plinius der Ältere, der Entstehung und



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dem wirtschaftlichen Nachteile d e s Hagels, der als Zeichen göttlichen Zornes angesehen wurde, eingehende Betrachtungen. H a g e l s c h a d e n 1 ) s u c h t e man d u r c h Opfer, B e s c h w ö r u n g e n , Z a u b e r mittel a b z u w e n d e n . Als b e s o n d e r s wirksam galt, Blut von M e n s c h e n o d e r T i e r e n auf die F e l d e r zu träufeln, in Kleona im P e l o p o n n e s waren staatliche H a g e l h ü t e r aufgestellt, desgleichen in vielen römischen O r t e n . Die T h r a z i e r , Gallier u n d a n d e r e Völker s c h ö s s e n Pfeile g e g e n die Wolken. Im a c h t e n J a h r h u n d e r t errichtete man in F r a n k r e i c h als Blitzu n d H a g e l a b i e i t e r h o h e S t a n g e n , die P e r g a m e n t b l ä t t e r mit m a g i s c h e n Z e i c h e n t r u g e n . Karl d e r G r o ß e v e r b o t diese S t a n g e n als mit a b e r gläubischen Vorstellungen zusammenhängend. H e u t e spielen n o c h H a g e l k r e u z e , J o h a n n e s s p ä n e , W e t t e r s e g e n , Wetterläuten u n d Wetterschießen eine Rolle. In d e r zweiten Hälfte d e s 18. J a h r h u n d e r t s w u r d e durch n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h gebildete M ä n n e r mit physikalischen G r ü n den die U n w i r k s a m k e i t d e s W e t t e r l ä u t e n s b e w i e s e n . Kaiserin Maria Theresia v o n Österreich v e r b o t wegen der zahlreichen v o r k o m m e n d e n s c h w e r e n Unglücksfälle d a s W e t t e r s c h i e ß e n u n d Kaiser J o s e p h II. von Österreich v e r b o t in d e r g a n z e n Monarchie d a s Wetterläuten mit d e r B e g r ü n d u n g , d a ß die in B e w e g u n g g e s e t z t e n Metallmassen den Blitz anzögen. Die b a y r i s c h e A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n stellte im J a h r e 1772 die P r e i s f r a g e : O b u n d was es für Mittel g ä b e , die H o c h g e w i t t e r zu v e r t r e i b e n u n d eine G e g e n d vor S c h a u e r und Hagel zu b e w a h r e n . Von d e n e i n g e l a u f e n e n A n t w o r t e n ist die b e m e r k e n s w e r t e s t e die d e s A b t e s B e n e d i k t A r b u t h n o t vom S c h o t t e n k l o s t e r in R e g e n s b u r g . D e r g e l e h r t e B e n e d i k t i n e r hält das Läuten für schädlich, sieht d a g e g e n d a s S c h i e ß e n mit S t ü c k e n für ein taugliches Mittel zum Zerteilen der Wolken an, da d u r c h d a s s e l b e , b e s o n d e r s bei öfterer W i e d e r h o l u n g , ein Wind e r z e u g t werde, welcher das Gleichgewicht der Wolken aufhebe. D i e s e a u c h h e u t e n o c h vielfach geteilte Ansicht veranlaßte d e n Abt zu d e m V o r s c h l a g e , Raketen in die H ö h e zu schießen. D e r e n Wirkung, meinte er, m ü s s e um so heftiger sein, je n ä h e r den W o l k e n sich das P u l v e r e n t z ü n d e . In n e u e s t e r Zeit hat man vielfach wieder d a s S t e i g e n l a s s e n von Raketen als S c h u t z w e h r g e g e n H a g e l b i l d u n g e m p f o h l e n , sogar, um n o c h kräftigere Wirkungen zu erzielen, mit E x p l o s i o n s s t o f f e n b e l a d e n e Ballons o d e r D r a c h e n in den H ö h e n z u e n t z ü n d e n v e r s u c h t . Eine etwas a n d e r e Ansicht von der Wirkung d e s S c h i e ß e n s entwickelte ebenfalls in einer Antwort auf die gestellte P r e i s f r a g e P. Plazidus Heinrich, P r o f e s s o r der Physik in R e g e n s b u r g . Er hält die bei d e r V e r b r e n n u n g d e s Pulvers sich entwickelnden G a s e für fähig, einen Einfluß auf die Verteilung der Wolken a u s z u ') Dr. Albert G o c k e l : „Das Gewitter." 2



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üben und folgert aus dieser Vermutung, daß nur intensives Schießen, mindestens 40 Schüsse per Viertelstunde, jeder von sechs Pfund Pulver, eine Wirkung ausüben könnte. Von den Schallwellen bemerkt P. Heinrich ganz richtig, daß sie nicht imstande seien, die Wolken zu zerteilen, da ja der Schall nur ein Hin- und Herschwingen, nicht ein Weiterrücken der einzelnen Luftteilchen bewirke, es würden ja auch Flammen oder aufsteigender Rauch von einem starken Schalle wie dem Rollen des Donners nicht bewegt. Die Wirkung des Preisausschreibens war für die Anhänger des Hagelschießens keine besonders günstige, denn auch in Bayern wurde das Schießen durch Kurfürst Maximilian Joseph IV. verboten. Die gegen das Verbot natürlich einlaufenden Reklamationen veranlaßten weitere Untersuchungen. Den richtigen Weg beschritt Maximus Imliof. Er stellte Versuche an über die Einwirkung des Schießens auf Rauchwolken, welche ihm zeigten, daß die aus der Mündung der Kanone ausströmenden Pulvergase nicht einmal imstande sind, auf 25 Schritt Entfernung eine Rauchwolke in wahrnehmbarer Weise zu beeinflussen. Aus dieser Beobachtung z o g Imhof den Schluß, daß das Schießen noch viel weniger Einfluß auf Gewitterund Hagelwolken habe. Trotz der Bekämpfung durch die Männer der Wissenschaft fanden die Hagelableiter in Frankreich selbst, in der Schweiz, besonders dem Waadtland, dann am Rhein, in Italien und in Osterreich im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts starke Verbreitung. Aber gegen Ende der zwanziger Jahre fügte es sich, daß einige mit diesen Abieitern versehene Bezirke stark verhagelt wurden, und so kamen die Abieiter denn doch in Mißkredit. Das Hagelschießen dagegen konnte trotz der erlassenen Verbote niemals ganz unterdrückt werden. In früheren Zeiten wurde das Bedürfnis nach Versicherung gegen Hagelschaden weniger empfunden, die Landwirtschaft beruhte größtenteils auf Naturalwirtschaft, ihr Betrieb war einfacher und vielfach wurde Hagelschlag auch als eine Fügung Gottes angesehen, der man sich zu unterwerfen habe. — Mit dem allmählichen Ubergang der Landwirtschaft von der Natural- zur Geldwirtschaft, machte sich auch das Bedürfnis nach Versicherung des durch Hagel verursachten Schadens geltend. 1 ) Auch darf den verschiedenen zugunsten und zur Förderung der Landwirtschaft durchgeführten staatlichen Maßnahmen nachgerühmt werden, das Interesse für Deckung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse gegen die schweren Nachteile des Hagelschlages gefördert zu haben. Sehr wirkungsvoll war auch, daß man aus der bereits länger bestehenden Versicherungsgelegenheit gegen die Gefahren des Feuers, ') Dr. Heinrich v. H a a g : „Das bayrische Gesetz vom 13. Februar 1884, die Hagelversicherungsanstalt betreffend."



d e s W a s s e r s und L e b e n s gegen

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die L e h r e

z o g , d a ß nur die V e r s i c h e r u n g

den w i r t s c h a f t l i c h e n Nachteil d e s H a g e l s c h l a g e s

schützt,

und

allmählich k a m man dazu, d i e s e n allein wirksamen S c h u t z a u s z u b i l d e n und

anzuwenden. Die ersten

Versuche1)

treten

Mitte

des

vorigen

Jahrhunderts

g l e i c h z e i t i g in D e u t s c h l a n d , E n g l a n d , S c h o t t l a n d und F r a n k r e i c h

auf;

s i e b e s c h r ä n k t e n s i c h z u n ä c h s t nur auf kleine K r e i s e und waren d a r u m a u c h nicht l e b e n s f ä h i g . größerer Anstalten.

N a c h und n a c h g e l a n g t e man zur E r r i c h t u n g

D i e e r s t e n g r ö ß e r e n wurden

1 7 8 0 in S c h o t t l a n d ,

1791 in B r a u n s c h w e i g , 1797 die h e u t e n o c h b l ü h e n d e M e c k l e n b u r g i s c h e H a g e l s c h a d e n - V e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t in N e u b r a n d e n b u r g , 1812 die H a g e l v e r s i c h e r u n g s a n s t a l t in K o t h e n , 1820 die H a g e l a s s e k u r a n z - S o z i e t ä t in H a l b e r s t a d t e r r i c h t e t .

V o n da a b m e h r t e n sich die G e s e l l s c h a f t e n ,

d o c h b e s t e h e n von den seit 1791 in D e u t s c h l a n d e r r i c h t e t e n 4 6 G e g e n seitigkeitsanstalten

und seit 1882 g e g r ü n d e t e n

10 A k t i e n g s e l l s c h a f t e n

h e u t e e i n s c h l i e ß l i c h d e r B a y r i s c h e n Landesanstalt nur n o c h 16 G e g e n s e i t i g k e i t s a n s t a l t e n und 5 A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n . Versicherungskalender Versicherungssumme

Nach dem Deutschen

1908 b e t r u g am S c h l ü s s e d e s J a h r e s 1906 die bei den

16 d e u t s c h e n

Gegenseitigkeitsanstalten

rund 1930 Millionen, bei den 5 A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n 1112 Millionen, bei beiden

Gruppen

3 0 4 2 Millionen Mark.

rund 15 Millionen

Diese

Summe

ist 1907

um

gestiegen.

B e i B e u r t e i l u n g d e s Z w e c k e s und der E r f o l g e der b e i d e n G r u p p e n darf nicht ü b e r s e h e n w e r d e n , ausschließlich und

A b l e h n u n g der

b e r u f e n sind, g e r a d e ausgesetzt

d a ß die G e g e n s e i t i g k e i t s a n s t a l t e n ,

landwirtschaftliche

sind,

Risiken

Unternehmungen,

erheblich

jenen Bezirken,

Schutz

und Hilfe

weniger welche

in

der

Freiheit

oft dem

als

Auswahl

haben

und

Hagelschlage

zu b i e t e n , während

die

Aktien-

g e s e l l s c h a f t e n a l s E r w e r b s g e s c h ä f t e , für ihre Tätigkeit aus leicht e r k e n n b a r e n G r ü n d e n mit V o r l i e b e G e b i e t e mit g e r i n g e r V e r l u s t g e f a h r

auf-

suchen. Nach

harten

und k o s t s p i e l i g e n L e h r j a h r e n hat sich die

Hagel-

v e r s i c h e r u n g zu ihrer h e u t i g e n B e d e u t u n g entwickelt und bildet j e t z t ein w i c h t i g e s Glied im V e r s i c h e r u n g s w e s e n .

Die

Hagelversicherung

k a n n den S c h a d e n nicht v e r h i n d e r n , sie verteilt ihn auf die G e m e i n schaft

der durch Versicherung

Geschützten,

nimmt dem

Landmann

die S o r g e um die E r n t e a b , stärkt A r b e i t s l u s t und Arbeitskraft, hindert w i r t s c h a f t l i c h e n R ü c k g a n g und löst a u c h eine ideale A u f g a b e

damit

neben

ver-

der

realen

Den Schaden eines Hagelschlages

selbst

z u tragen, ist nur der i m s t a n d e , d e s s e n wirtschaftliche Geldkraft Vielfaches

von

dem b e t r ä g t ,

was durch H a g e l s c h l a g

verloren

') Hermann und Karl B r ä m e r : „Das Versicherungswesen" A. E h r e n z w e i g : „Assekuranz-Jahrbuch", 18. Jahrgang. 2 *

ein geht, und



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oder d e s s e n G r u n d b e s i t z so g r o ß u n d so zerstreut ist, daß ein Hagelschlag jeweils nur einen Teil d e r Gesamtfläche berührt. Solche G r u n d besitzer gibt es aber n u r wenige, und es ist d a h e r beinahe für alle Landwirte nötig und wirtschafllich, sich g e g e n Hagelschlag zu versichern.1) Die H a g e l v e r s i c h e r u n g erreichte erst vor u n g e f ä h r 80 Jahren h ö h e r e B e d e u t u n g . In D e u t s c h l a n d scheidet sich die Entwicklung in zwei Zeitabschnitte. D e r erste läuft von dem Beginne der Hagelv e r s i c h e r u n g ü b e r h a u p t , bis um die Mitte des V o r j a h r h u n d e r t s . Diese erste, r u n d 6 0 j ä h r i g e Z e i t s p a n n e k e n n z e i c h n e t sich im wesentlichen durch d a s Auftreten vieler kleiner, meist lokal b e s c h r ä n k t e r , auf der G r u n d l a g e d e r Gegenseitigkeit b e r u h e n d e r A n s t a l t e n , d e r e n Einrichtungen u n d Leistungsfähigkeit wenig befriedigte. Sie arbeiteten meist ohne j e d e Hagelstatistik und v e r s c h w a n d e n zufolge d e r ihnen anhaft e n d e n Mängel, s o f e r n e sie nicht rechtzeitig v e r s i c h e r u n g s t e c h n i s c h richtig umgebildet w u r d e n , nach kurzem Leben wieder von der Bildfläche. Sie s c h a d e t e n der Entwicklung der H a g e l v e r s i c h e r u n g also mehr, als sie ihr n ü t z t e n . Die zweite H a u p t p e r i o d e ' - ) beginnt mit der G r ü n d u n g der großen, mit Grundkapital a u s g e s t a t t e t e n Aktiengesellschaften in den fünfziger J a h r e n d e s V o r j a h r h u n d e r t s ; unzweifelhaft b r a c h t e n sie Leben in das H a g e l v e r s i c h e r u n g s w e s e n . Tatkräftiger Betrieb und f o r t w ä h r e n d e V e r b e s s e r u n g der Einrichtungen förderten die Technik der Hagelv e r s i c h e r u n g und g a b e n Anlaß zur G r ü n d u n g einer g r ö ß e r e n Anzahl leistungsfähigerer Gegenseitigkeitsgesellschaften. Der Hagelstatistik w u r d e g r o ß e B e a c h t u n g g e s c h e n k t , und die Entwicklung der Hagelv e r s i c h e r u n g in D e u t s c h l a n d überragt jene aller a n d e r e n Länder. Diesen zweiten Zeitraum kann man als die Periode zielbewußter Arbeit b e z e i c h n e n . Z u r Z e i t betreiben in D e u t s c h l a n d nur mehr 5 Aktiengesellschaften und einschließlich der Bayrischen Landesanstalt 16 Gegenseitigkeitsgesellschaften die V e r s i c h e r u n g g e g e n Hagelschlag. Zu ersteren z ä h l e n : Berliner H a g e l a s s a k u r e n z g e s e l l s c h a f t , g e g r ü n d e t 1832, „Union" Allgemeine D e u t s c h e Hagelversicherungsgesellschaft in Weimar 1833, M a g d e b u r g e r H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t in M a g d e b u r g 1833, Kölnische H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t in Köln 1854 und Vaterländische H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t zu Elberfeld 1856, zu letzt e r e n : H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t zu N e u b r a n d e n b u r g 1797, Schlesw i g - H o l s t e i n - L a u e n b u r g s c h e r H a g e l a s s e k u r a n z v e r e i n zu Kiel 1811, neuorganisiert 1878, Gesellschaft z u r gegenseitigen H a g e l s c h a d e n *) Dr. Heinrich v. H a a g : „Vorschläge zur Errichtung einer Hagelversicherungsanstalt in Bayern". 2 ) A. E h r e n z w e i g : „Assekuranz-Jahrbuch", 18. Jahrgang.



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Vergütung in Leipzig 1823, S c h w e d t e r V e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t zu S c h w e d t 1826, Versicherungsgesellschaft zu Greifswald 1841, Hagelschadenversicherungsgesellschaft für den O d e r b r u c h zu Wriezen 1844, D e u t s c h e Hagelversicherungsgesellschaft für Gärtnereien zu Berlin 1847, Hagelschadenversicherungsverein für M e c k l e n b u r g , Schwerin und Strelitz zu G r e v e s m ü h l e n 1854, Dithmarischer H a g e l v e r s i c h e r u n g s verein in Marne 1 8 6 0 , Oldenburger Landwirtschaftsgesellschaft in Oldenburg 1 8 6 6 , Norddeutsche H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t in Berlin 1869, Hagelversicherungsgesellschaft B o r u s s i a in Berlin 1873, Königlich B a y r i s c h e staatlich geleitete Landes-Hagelversicherungsanstalt 1884, „ C e r e s " Hagelversicherungsgesellschaft auf G e g e n s e i t i g keit in Berlin 1 8 8 5 , Preußische H a g e l v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t in Berlin 1886 und Ostdeutscher H a g e l v e r s i c h e r u n g s v e r b a n d in B r e s lau 1894. Auf dem G e b i e t e der H a g e l v e r s i c h e r u n g überwiegt daher die Gegenseitigkeit nach der Zeit der E n t s t e h u n g , nach der Zahl der Unternehmungen und nach dem Umfang des G e s c h ä f t e s . Daraus g e h t hervor, daß dieses überaus schwierige und wechselvolle, im allg e m e i n e n weniger rentierliche V e r s i c h e r u n g s g e s c h ä f t von Aktienunternehmungen nicht gerne aufgenommen wird, denn von den heute noch in der Hagelversicherung tätigen fünf Aktiengesellschaften sind die Magdeburger, Kölnische und V a t e r l ä n d i s c h e S c h w e s t e r anstalten der gleichnamigen F e u e r v e r s i c h e r u n g s a n s t a l t e n , die sich selbstverständlich gegenseitig in der E r w e r b u n g w ü n s c h e n s w e r t e r landwirtschaftlicher Risiken unterstützen. Mit Rücksicht auf die sehr ungünstigen G e s c h ä f t s e r g e b n i s s e sämtlicher Gesellschaften auf Gegenseitigkeit in den letzten J a h r e n hat der Verband der Gesellschaften seine in der H a g e l v e r s i c h e r u n g tätigen Mitglieder aufgefordert, in einer Konferenz zu beraten und zu beschließen über die zukünftige Gestaltung der V e r s i c h e r u n g s bedingungen im S i n n e des G e s e t z e s über den Versicherungsvertrag, dann, wie dem jetzigen Wettbewerb seine S c h ä r f e g e n o m m e n werden kann und über die rechtzeitige Veröffentlichung der G e s c h ä f t s a b s c h l ü s s e , die mehrfach und i n s b e s o n d e r e seitens der Aktiengesellschaften meist erst nach dem 1. Januar, a l s o zu spät, erfolgt. S e i t e n s des V e r s i c h e r u n g s - B e i r a t e s des Aufsichtsamtes für Privatversicherung ist außerdem beabsichtigt, in g e m e i n s a m e r S i t z u n g darüber Beratung zu pflegen, wie eine Gleichheit im W e t t b e w e r b e n bei den verschiedenen Gesellschaftsgrundlagen — Aktien und G e g e n seitigkeit — hergestellt werden könnte. Alle Anstalten, auch die außerhalb des V e r b a n d e s stehenden Gegenseitigkeitsgesellschaften, haben ihre Beteiligung an der B e s p r e c h u n g zugesagt, eine Gegenseitigkeitsanstalt j e d o c h nur unter d e r B e d i n g u n g , daß bei den B e r a t u n g e n der W e t t b e w e r b aus-



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g e s c h l o s s e n bleibt, und zwar deshalb, weil sie bisher von den Gesellschaften gleicher Grundlage wegen der Art ihres W e t t b e w e r b e s wiederholt angegriffen wurde. Die Hagelversicherung wird nach verschiedenartigen Grundsätzen betrieben. Die Aktiengesellschaften versichern g e g e n festen Beitrag und haften für den angefallenen J a h r e s s c h a d e n mit ihren Einnahmen, Reserven und ihrem Grundkapital, die Gegenseitigkeitsanstalten, öffentliche und private, verteilen entweder nach Umfluß der S c h a d e n s zeit den Jahresschaden und die Verwaltungskosten auf ihre Mitglieder, oder sie erheben eine Vorprämie, und wenn diese samt verwendbaren Reserven zur Zahlung des J a h r e s s c h a d e n s und der Verwaltungskosten nicht ausreicht, einen Nachschuß in wechselnder H ö h e bis zur Möglichkeit der D e c k u n g der übernommenen Verpflichtung und Ausgaben. Im G e g e n s a t z hiezu hat die B a y r i s c h e Landesanstalt allein den Grundsatz aufgestellt und mit Erfolg durchgeführt: Versicherung g e g e n festen Beitrag ohne Nachschußverbindlichkeit, Einhebung des Beitrages im Herbste und Kürzung der Entschädigung, wenn Beitrag, Staatszuschuß und gesetzmäßig verwendbarer Reservefondsanteil zur Zahlung des angefallenen J a h r e s s c h a d e n s und der ebenfalls gesetzlich geregelten Verwaltungskosten nicht ausreichen.

Die Hagelversicherung in Bayern und die Bayrische Landes-Hagelversidierungsanstalt. Im Königreich Bayern dienen nach den Veröffentlichungen des Statistischen Bureaus von der Gesamtfläche mit 7 5 8 7 0 0 0 ha folgende Anbauflächen der Landwirtschaft: Wiesen 1 2 9 1 6 0 0 h a , Kleearten 3 1 3 0 0 0 ha, Weizen 2 8 6 8 0 0 0 ha, R o g g e n 5 6 8 2 0 0 ha, S p e l z , Dinkel, F e s e n 6 7 0 0 0 ha, Gerste 3 5 3 7 0 0 ha, Haber 4 9 7 6 0 0 ha, Hülsenfrüchte 4 2 6 0 0 ha, Mischfrucht 1 1 2 0 0 ha, Buchweizen 1 3 0 0 ha, Mais für Grünfutter und Körnergewinn 5 7 0 0 ha, Lupinen 2 4 0 0 ha, Ölfrüchte und Gespinnstpflanzen, Hirse, Senf, Weberkarden und sonstige Handelsg e w ä c h s e 1 6 8 0 0 ha, Kartoffel 355 300 ha, Runkelrüben, Möhren, weiße Rüben und Kohlrüben 7 6 9 0 0 ha, Zuckerrüben 2 4 0 0 ha, Kraut, Feldkohl 3 0 8 0 0 ha, Hopfen 2 4 6 0 0 ha, Tabak 2 4 0 0 ha, Wein 2 4 4 0 0 ha. D i e s e r gewaltige Teil des Nationalvermögens ist dem Hagelschaden ausgesetzt. In B a y e r n 1 ) dachte man schon in den dreißiger Jahren daran, die Gefahren des Hagelschadens durch Versicherung zu mildern. ' ) Dr. Heinrich v. H a a g : »Das bayrische Gesetz vom 13. Februar 1884, die Hagelversicherungsanstalt betreffend".



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1833 wurde der „Hagelassekuranzverein für den Isarkreis" errichtet. Derselbe erstreckte sich später unter dem Namen „Hagelversicherungsverein für das Königreich Bayern" auf die rechtsrheinischen Landesteile, brachte es bis 1889 auf 6500 Mitglieder und schloß sich mit nahezu sämtlichen Mitgliedern 1890 der Landes-Hagelversicherungsanstalt an. Außer diesem Vereine waren vor Errichtung der LandesHagelversicherungsanstalt — 1884 — in Bayern zum Geschäftsbetriebe zugelassen die Gegenseitigkeitsanstalten: Allgemeine deutsche Hagelversicherungsgesellschaft in Berlin, Hagelversicherungsgesellschaft Borussia in Berlin, Norddeutsche Hagelversicherungsgesellschaft in Berlin, Gesellschaft zur gegenseitigen Hagelschadensvergütung in Leipzig, dann die Aktiengesellschaften: Vaterländische Hagelversicherungsgesellschaft in Elberfeld, Magdeburger Hagelversicherungsgesellschaft, Allgemeine deutsche Hagelversicherungsanstalt Union in Weimar und die Kölnische Hagelversicherungsgesellschaft. Diese Gesellschaften hatten 1883 rund 6100 Versicherte. Von denselben betreiben heute in Bayern nur mehr die Gegenseitigkeitsgesellschaften Norddeutsche und Borussia, dann die Aktiengesellschaft Magdeburger Geschäfte, die übrigen genannten Gesellschaften zogen sich nach und nach zurück. Ungeachtet der vielfach gebotenen Gelegenheit war also, wie die geringe Zahl von nur 12 600 versicherten Ökonomen vor dem Errichtungsjahr der Landes-Hagelversicherungsanstalt 1884 beweist, die Beteiligung an der Hagelversicherung unbedeutend. Offenbar schreckte die Furcht vor hohen Prämien und Nachschüssen ab, und die Vorsicht der Gesellschaften in der Risikenauswahl bewirkte auch, daß viele der gefährdeten Bezirke der Versicherung entbehrten. Vielfach wurde die Hagelgefahr einzelner Bezirke übertrieben, eine Schadensstatistik existierte nicht. Unter diesen Verhältnissen war der Wunsch nach Errichtung einer staatlich geleiteten Hagelversicherungsanstalt nicht nur begreiflich, sondern auch berechtigt. Die Bestrebungen scheiterten jedoch zunächst daran, daß keine geeignete Zentralbehörde zur Leitung einer Hagelversicherungsanstalt vorhanden war. Durch das Gesetz vom 3. April 1875 wurde die Landes - Gebäudebrandversicherungsanstalt zentralisiert und zur Verwaltung derselben die Königliche Brandversicherungskammer geschaffen; damit trat für die Lösung der Frage der Errichtung einer Landes-Hagelversicherungsanstalt eine entscheidende Wendung ein. An die zentralisierte Landes-Gebäudebrandversicherungsanstalt ließ sich eine Landes - Hagelversicherungsanstalt anschließen. Der um die Entwicklung des öffentlichen Versicherungswesens hochverdiente Präsident derKöniglichen Versicherungskammer, Matthäus v. Jodlbauer, legte zum erstenmale seine Gedanken über den Gegenstand auf einer landwirtschaftlichen Versammlung zu Wasser-



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b ü r g dar und befürwortete die E r r i c h t u n g einer von d e r K ö n i g l i c h e n Versicherungskammer zu verwaltenden Hagelversicherungsanstalt

auf

d e m G r u n d s a t z d e r G e g e n s e i t i g k e i t und Freiwilligkeit. Sehr eingehend beschäftigte des

landwirtschaftlichen

sich

Vereines

das damalige

mit

dem

Generalkomitee

Gegenstande.

Um

die

K o n s e q u e n z e n der von v e r s c h i e d e n e n S e i t e n b e g u t a c h t e t e n E i n f ü h r u n g e i n e r Z w a n g s h a g e l v e r s i c h e r u n g ü b e r b l i c k e n zu k ö n n e n , a r b e i t e t e d a m a l i g e Ministerialreferent einem

auf

für Landwirtschaft,

der Freiwilligkeit

basirenden

Dr.

v. Haag,

Gesetzentwurf

der

neben

auch

einen

w e i t e r e n Entwurf aus, d e r unter d e m Titel „ V o r s c h l ä g e " die O r g a n i sation einer Zwangsanstalt In

der

darlegte.

denkwürdigen

Plenarsitzung

des Generalkomitees

des

Landwirtschaftlichen V e r e i n e s e n t s c h i e d sich die V e r t r e t u n g d e r L a n d wirtschaft für das Prinzip der Freiwilligkeit, n a c h d e m auch die S t a a t s regierung

durch

demselben

ihren V e r t r e t e r Dr. v. H a a g

beipflichte.

Die

„Vorschläge"

r e i c h e s Material ü b e r die H a g e l v e r s i c h e r u n g t e r e n Arbeiten Der hienach

zum

daß

sie

erstenmal

ließ,

ein

und förderten

die

wei-

wesentlich.

K. S t a a t s m i n i s l e r den

erklären

boten

im

des

Innern,

K. S t a a t s m i n i s t e r i u m

F r e i h e r r v. F e i l i t z s c h , des

Innern

G e s e t z e n t w u r f über E r r i c h t u n g e i n e r öffentlichen, Hagelversicherungsanstalt

dem

Landtage

vor.

legte

ausgearbeiteten

staatlich g e l e i t e t e n Der

Gesetzentwurf

e n t h i e l t das Prinzip der Freiwilligkeit der B e t e i l i g u n g o h n e A u s s c h l u ß der Privatgesellschaften, Vergütung

der S c h ä d e n

auf G r u n d l a g e

der

G e g e n s e i t i g k e i t , feste B e i t r ä g e o h n e N a c h s c h ü s s e , Verwaltung der A n stalt durch die K ö n i g l i c h e V e r s i c h e r u n g s k a m m e r . wurde

Der Gesetzentwurf

im L a n d t a g von dem K. S t a a t s m i n i s t e r Freiherrn v. F e i l i t z s c h ,

d u r c h R e g i e r u n g s d i r e k t o r v. J o d l b a u e r und

den

Ministeria|referenten

D r . v. H a a g vertreten. Das

Gesetz

wurde am

13. F e b r u a r 1884

v o m 1. März an trat die neue B a y r i s c h e

erlassen,

und

schon

Landes-Hagelversicherungs-

anstalt in Tätigkeit. N a c h d e m damit der b a y r i s c h e S t a a t als e r s t e r unter allen übrigen S t a a t e n das s c h w i e r i g e G e b i e t d e r H a g e l v e r s i c h e r u n g die K e n n t n i s des G e s e t z e s m ö g l i c h s t verbreitet werden.

betrat,

mußte

Ein bei C. H.

B e c k in M ü n c h e n im J a h r e 1884 in e r s t e r Auflage e r s c h i e n e n e r , v o n dem

damaligen

Regierungsrate

(jetzt

Präsident

der

Versicherungs-

k a m m e r ) Dr. v. H a a g verfaßter K o m m e n t a r diente diesem D a s G e s e t z 1 ) ist n u n m e h r auf f o l g e n d e n G r u n d l a g e n

Zwecke. aufgebaut:

') Königliche Versicherungskammer: „Anleitung für die Bürgermeister und beeidigten Sachverständigen zur Aufschlußerteilung Uber Zweck, Ziel, Einrichtung und Entwicklung der staatlich geleiteten L a n d e s Hagelversicherungsanstalt.



13



1. Freiwilligkeit des Beitritts ohne Ausschluß von Privatanstalten, mithin freie Konkurrenz, kein Monopol. 2. Fester Beitrag ohne Nachschußverbindlichkeit; Entschädigung nach Maßgabe der vorhandenen Mittel (Art. 13). 3. Fälligkeit d e s Beitrages am Beginn des Versicherungsjahres (1. März). Einhebung d e s Beitrages nach der Ernte im Oktober ohne Anrechnung von Verzugszinsen. 4. Geringe Verwaltungskosten in Folge Übernahme der Verwaltung der Anstalt durch die Königliche Versicherungskammer (Art. 15). 5. Regelmäßige Staatszuschüsse (Art 12). 6. Stammkapital von 1 Million Mark, dessen Zinsen in den Reservefonds fließen (Art. 12). 7. Reservefonds, im Bedürfnisfalle zu VJ seines jeweiligen Bestandes zur Schadenszahlung verwendbar. Demselben wurde zur Stärkung gegenüber der fortwährend steigenden Versicherungssumme durch das Finanzgesetz vom 10. August 1904 ein außerordentlicher Zuschuß von 1,5 Millionen Mark Uberwiesen. 8. Kürzung der Entschädigung bis 80 Prozent des abgeschätzten Schadens, wenn Beitrag und Staatszuschuß zur vollen Schadenszahlung nicht ausreichen 9. Heranziehung von V4 d e s Reservefonds, wenn Beitrag und Staatszuschuß zur Zahlung von 80 Prozent des eingeschätzten Schadens auch nicht ausreichen. 10. Recht der Gemeinden, die versicherungszulässigen Erntewerte der einzelnen Fruchtgattungen nach den örtlichen Ernteverhältnissen zu bestimmen; 11. Schadensschätzung durch eingeschworene praktische Landwirte. Die Schätzungskosten trägt bei ersatzfähigen Schäden die Anstalt. 12. Vertretung der Versicherten durch einen Landesausschuß, in welchem die Anstaltsmitglieder der einzelnen Regierungsbezirke, sowie der Landwirtschaftliche Verein durch je ein Mitglied, die K. Staatsregierung durch einen abgeordneten Kommissär und die Anstaltsverwaltung vertreten sind. Der Ausschuß tritt unter dem Vorsitze des Vorstandes der Königlichen Versicherungskammer jährlich mindestens einmal zusammen. Bezüglich des jährlichen Staatzuschusses ist zu bemerken: Seit 1884 erhielt die Anstalt 4 0 0 0 0 M., im Jahre 1892 noch einen besonderen Staatszuschuß von 7 0 0 0 0 M., der aber nur herangezogen werden durfte, wenn Beitrag und regelmäßiger Staatszuschuß zur Entschädigung v o n 80 Prozent des eingeschätzten Schadens nicht ausreichten; er



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kam aber nur dreimal, und zwar 1892 teilweise, 1896 und 1897, voll zur Verwendung; 1898 wurde dieser besondere Staatszuschuß fallen gelassen, dagegen aber der regelmäßige jährliche Staatszuschuß von 40000 M. auf 200000 M. erhöht. Der seit 1884 angesammelte Reservefonds, der bisher 12mal zur Entschädigungszahlung gesetzmäßige Zuschüsse im Gesamtbetrag von 5261474 M. leisten mußte, beträgt heute 6604397 M. Den Landwirten sind zwei der wichtigsten Aufgaben vorbehalten: erstens die Bestimmung über die Erntewerte für die einzelnen versicherbaren Fruchtgattungen, nach welchen sich Versicherungssumme und Beitrag berechnen, und zweitens die Schätzung des Schadens (Art. 8). Die Heranziehung von ausübenden, auf ihren Dienst eingeschworenen angesehenen Landwirten als Sachverständige zur Schätzung der Hagelschäden hat sich, gegenüber den früher häufig aufgetretenen abfälligen Urteilen, ausgezeichnet bewährt; für dieselben wurde eine Dienstesvorschrift erlassen, in welcher ihnen unparteiische, gerechte Schätzung zur Pflicht gemacht ist. Diesen Vorschriften sind die Sachverständigen bisher nachgekommen, und ihre sachgemäßen gerechten Schätzungen, die Gewissenhaftigkeit, mit welcher sie bei A u s ü b u n g ihres mitunter recht anstrengenden Dienstes zu Werke gehen, und insbesondere der Umstand, daß sie jedes Grundstück, welches als beschädigt vorgezeigt wird, auch besichtigen, haben das Vertrauen zur Anstalt sehr gefestigt. Die Schätzungen vollziehen sich im allgemeinen anstandslos. Gegenwärtig sind über 700 beeidigte Sachverständige aufgestellt. Die Aufstellung erfolgt nicht für einen bestimmten Bezirk, es ist vielmehr Grundsatz, den Sachverständigen, ausnahmlich ganz kleiner geringfügiger Schäden, stets in solcher Entfernung von seinem Wohnorte zu verwenden, daß er und die Beschädigten sich unbekannt gegenüber stehen. In der Regel werden auch zu den Schätzungen ein dienstälterer und ein dienstjüngerer Sachverständiger verwendet und in der Zusammensetzung möglichst viel gewechselt, um die jüngeren praktisch in den Dienst einzuführen und eine möglichst gleichmäßige Schätzungspraxis herbeizuführen. Dieses Verfahren und die damit verbundene Gegenseitigkeitskontrolle haben sich sehr bewährt. Alljährlich im Frühjahre erhalten die sämtlichen beeidigten Sachverständigen eine besondere Kundgabe der Anstaltsverwaltung, in welcher die im Vorjahre bei Schadensvorbesichtigungen und definitiven Schätzungen der Hagelschäden gemachten Beobachtungen und Erfahrungen eingehend besprochen und diejenigen Maßnahmen angeordnet und erläutert werden, die für eine fortschreitend verbesserte und versicherungstechnisch richtige Abwicklung des Schätzungsgeschäftes notwendig und zweckmäßig erscheinen.



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Z u m Vollzuge d e s G e s e t z e s sind Allgemeine V e r s i c h e r u n g s bedingungen über Gegenstände der Versicherung, Erntewerte und E r t r a g s k l a s s e n , Antragstellung, A n b a u v e r z e i c h n i s s e und D u r c h s c h n i t t s versicherung, Ortshagelgefahrs- und Fruchtempfindlichkeitsklassen, Beitrittsgebühr z u m R e s e r v e f o n d s , S c h a d e n s s c h ä t z u n g u n d Formularwesen erlassen. Sämtliche G e m e i n d e n d e s Königreichs sind je nach ihrer örtlichen H a g e l g e f a h r in 7 O r t s h a g e l g e f a h r s k l a s s e n , die ersten 6 mit j e 2 U n t e r a b t e i l u n g e n , eingereiht. Alljährlich werden auf G r u n d d e r g e s a m m e l t e n E r f a h r u n g e n die O r t s h a g e l g e f a h r s k l a s s e n sämtlicher G e m e i n d e n einer P r ü f u n g u n t e r z o g e n , welche zu den wichtigsten u n d s c h w i e r i g s t e n Arbeiten der Verwaltung zählt. Hiebei sind die Intere s s e n der G e s a m t h e i t , der einzelnen Bezirke, der einzelnen G e m e i n d e n u n d V e r s i c h e r t e n zu berücksichtigen, u n d es hat eine tunlichst wohlwollende B e h a n d l u n g Platz zu greifen. D a ß hiebei nicht immer d e m D r ä n g e n einzelner G e m e i n d e n und Bezirke nach n i e d e r e n Beiträgen n a c h g e g e b e n w e r d e n kann, liegt in der N a t u r der Gegenseitigkeit u n d der Gerechtigkeit. Die V e r s c h i e d e n h e i t der H a g e l g e f a h r in ein u n d d e r s e l b e n G e m e i n d e wird tunlichst a u s g e g l i c h e n d u r c h Beitragsn a c h l ä s s e in J a h r e n mit erheblichem B e i t r a g s ü b e r s c h u ß . Im G a n z e n k o n n t e n bis j e t z t 500000 Mark an Beiträgen n a c h g e l a s s e n w e r d e n . D e r m a l e n sind die G e m e i n d e n e i n g e r e i h t : 2343 in O r t s h a g e l g e f a h r s k l a s s e I, 1061 in Ia, 859 in Ib, 604 in II, 390 in IIa, 251 in IIb, 273 in III, 276 in l i l a , 292 in IIIb, 318 in IV, 309 in IVa, 227 in IVb, 178 in V, 174 in V a , 145 in V b , 122 in VI, 56 in V i a , 43 in V I b , 71 in VII. Es liegen also in der H a u p t k l a s s e I 4263 o d e r 53,3 P r o z e n t aller G e m e i n d e n , Klasse II 1245 oder 15,6 P r o z e n t , Klasse III 841 o d e r 10,5 Prozent. Klasse IV 854 o d e r 10,7 P r o z e n t K l a s s e V 497 o d e r 6,2 P r o z e n t , Klasse VI 221 o d e r 2,8 P r o z e n t u n d Klasse VII 71 o d e r 0,9 Prozent. W e i t a u s der g r ö ß t e Teil aller G e m e i n d e n 5508 o d e r 68,9 P r o z e n t , liegen in d e n Klassen I und II mit g e r i n g e n Beiträgen. Die in Bayern z u m A n b a u g e l a n g e n d e n v e r s i c h e r u n g s f ä h i g e n F r ü c h t e sind je nach ihrer Hagelempfindlichkeit in 8 Klassen eing e r e i h t . Ü b e r die Hagelempfindlichkeit dieser F r u c h t g a t t u n g e n w e r d e n s t a t i s t i s c h e A u f s c h r e i b u n g e n g e f ü h r t , um auf G r u n d d e r s e l b e n n a c h g r ö ß e r e n Z e i t p e r i o d e n etwa nötige V e r s c h i e b u n g e n innerhalb d e r F r u c h t e m p f i n d l i c h k e i t s k l a s s e n v o r n e h m e n zu k ö n n e n . N a c h f o l g e n d e Tabelle enthält die zur Zeit v e r s i c h e r b a r e n F r u c h t g a t t u n g e n nach ihren H a g e l e m p f i n d l i c h k e i t s k l a s s e n u n d E i n r e i h u n g s grundlagen.



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Bezeichnung



Einreihungsgrundlagen der

Fruchtgattungen

Gräsereien, Klee, Senf, Futterkräuter, Gemenge zu Futter

Von der Versicherungssume gelten bei zwei Schnitten 6 1(1 auf den 1. und V,0 auf den 2. Schnitt; bei drei Schnitten 5/m a u ' den 1., »/,„ auf den 2. u.»/,„ auf den 3. Schnitt.

Weizen, Gerste, Haber

Von der Versicherungssumme gelten , ! l 0 auf die Körner und 5/,0 auf d a s Stroh.

Mais, Lupinen

Von der Versicherungssumme gelten */10 auf die Körner und !/io auf d a s Stroh.

Roggen, Spelz (Dinkel, Fesen), Einkorn, Emmer, Mengegetreide (zwei oder mehrere Getreidearten in vermengtem Anbau)

Von der Versicherungssumme gelten '/, 0 auf die Körner und '/,„ auf d a s Stroh.

Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen, Wicken), Mischfrucht (Getreide und Hülsenfrucht in vermischtem Anbau) . .

Von der Versicherungssumme gelten */,„ auf die Körner und 2/10 auf d a s Stroh.

Hackfrüchte (Kartoffel, Topinambur, Runkelrüben für Zukkerfabrikation und Futter, Kohlrüben, Möhren) . . . Kraut, Feldkohl

Vergütet wird nur der Schaden an der Quantität, nicht auch derjenige, welchen die Früchte an ihrer Qualität erleiden.

Ölfrüchte (Reps, Rübsamen, Leindotter, Mohn) bei Ausdrusch in der Scheuer oder vom Diemen, Haufen aus .

Von der Versicherungssumme gelten '/ 10 auf die Früchte und '/,„ auf die Halme.

. .

Von der Versicherungssumme gelten B/10 auf die Körner und '/m auf d a s Stroh.

Hirse, Senf zum Körnergewinn

Von der Versicherungssumme gelten T/io auf die Körner und 3/10 auf das Stroh.

Hopfen in Drahtanlage

Die Versicherung gilt nur für die Dolden; der Futterwert der Ranken ist nicht inbegriffen.

Buchweizen (Haidekorn)

.

. .

Ölfrüchte (Reps, Rübsamen, Leindotter, Mohn) bei Ausdrusch auf dem Felde von der Breite a u s Gespinnstpflanzen (Flachs, Hanf) Gräsereien und Futterkräuter zur Samengewinnung . . . Hopfen in Stangenanlage

. .

I Von der Versicherungssumme gelten •/,, auf die Früchte und '/,„ auf die Halme. { Von der Versicherungssumme gelten 3 / 10 auf | die Früchte und '/, 0 auf den Bast. ] Von der Versicherungssumme gelten s /, 0 auf j den Samen und 2/10 auf die Halme. Hier gelten die gleichen Einreihungsgrundlagen wie bei Hopfen in Drahtanlage.

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