DATEX Infrastruktur der Daten- und Textkommunikatıon 3768530817

Für alle Bereiche von Wirtschaft und Verwaltung werden Infiormationssysteme, die Datenverarbeitung und Telekommunikation

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German Pages 3-9 [308] Year 1981

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DATEX Infrastruktur der Daten- und Textkommunikatıon
 3768530817

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R.v. Decker’s laschenbuch Telekommunikation

Friedhelm Hillebrand

R.v. Decker’s Verlag G.Schenck

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NN

FACHBÜCHEREI

Nachrichtentechnik

CCITT-Empfehlungen der V-Serie und der X-Serie Band 1: Daten-Paketvermittlung - Internationale Standards Bearbeitet von Ing. Walter Tietz, Oberpostrat. Unter Mitarbeit von Dip.Ing.

Michael GsieBßler. 4.,erweiterte Auflage. 1981. 352 Seiten. Gebunden. Subskriptionspreis bis zum 30.11.1981 DM 104,-. Danach DM 128,Band 2 ın Vorbereitung

Dateldienste 1 Grundlagen und Zusammenhänge der Datenfernverarbeitung Eine praxisorientierte Einführung Bearbeitet von Ing. Walter Tietz, Oberpostrat. 2.,neubearbeitete Auflage. 1976. XIV, 290 Seiten. Gebunden. DM 38,-

Dateldienste 2 Dienstleistungsangebot der DBP und Anwendung der Datenfernv | Bearbeitet vor

Ic.

In Vorbereitur

Datenverm Herausgegebe Fachleute aus 392 Seiten. Ge

Fernmelde: Eine umfasser Von Hermann

779.

AI, 338 Seiter

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Beschafft aus Mitteln der

Stiftung Volkswagenwerk >

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Hillebrand - DATEX

280

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TTK

R.v. Decker’s Taschenbuch

Herausgegeben von Franz Arnold Band

Telekommunikation

|

Post- und Fernmeldewesen (PuF) Schriften für Wissenschaft und Praxis

Herausgegeben von Walter Kohl und Franz Arnold Sektion TIK



R.v. Decker’s Taschenbuch Telekommunikation

DATEX Infrastruktur der Daten- und Textkommunikatıon

KUIı HIN FHB Lüneburg/W

von

Friedhelm

Hillebrand

R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck Heidelberg - Hamburg 1981

962

Friedhelm Hillebrand, Diplom-Ingenieur, Postdirektor, geboren 1940 in Sichtigvor/Westfalen, studierte in Aachen Nachrichtentechnik. Er arbeitete von 1969-— 1970 in einem Industrie-Forschungsinstitut an Problemen der vollelektronischen Fernsprechvermittlungstechnik. Seit 1970 sammelte er bei der Deutschen Bundespost Erfahrungen in der Außenverwaltung und entwickelte ein rechnergestütztes Planungssystem. Seit 1974 ist er Mitarbeiter des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen. 1976 war er deutscher Delegierter in der EURONET-Arbeitsgruppe in Paris. Seitdem ist er im Ministerium Koordinator für DATEX-P.

CIP-KURZTITELAUFNAHME

DER DEUTSCHEN

BIBLIOTHEK

Hillebrand, Friedhelm: DATEX, Infrastruktur der Daten- und Textkommunikation / von Friedhelm Hillebrand. — Heidelberg ; Hamburg : v. Decker, 1981. (Post- und Fernmeldewesen : TTK ; Bd. I) ISBN 3-7685-3081-7

NE: Post- und Fernmeldewesen/TTK

©

1981

R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck GmbH,

Satz: Lichtsatz M. Glaese, 6944 Hemsbach Druck und Verarbeitung: Druckhaus Darmstadt,

ISBN 3-7685-3081-7

Heidelberg

- Hamburg

6100 Darmstadt

Geleitwort des Herausgebers

Mit dem vorliegenden Band wird die neue Taschenbuchreihe Telekommunikation (TTK) aus dem Bereich Post- und Fernmeldewesen eröffnet. Diese Reihe wird das vielfältige Dienstleistungsangebot der Deutschen Bundespost und ihre Rolle im Rahmen der Telekommunikation darstellen. Sie soll damit zu einer Verbesserung des Verständnisses für die Aktivitäten der Deutschen Bundespost beitragen. Die Bundesrepublik Deutschland ist als ein rohstoff- und energiearmes Land darauf angewiesen, eine hohe Arbeitsproduktivität zu haben. Dazu wird an sehr vielen Arbeitsplätzen der rasche Zugriff auf gespeicherte Informationen und der Zugang zu Datenverarbeitungsdienstleistungen notwendig werden. Um dies zu ermöglichen, müssen Informationssysteme entstehen, die Datenverarbeitung und Telekommunikation in sich vereinigen. Diese Systeme müssen allen Zweigen der Organisation eines Unternehmens oder einer Behörde zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind Übergänge zu wichtigen Geschäftspartnern, wie Kunden, Zulieferern oder anderen Behörden erforderlich. Die DBP trägt zu den neuen Informationssystem der Anwender einerseits mit den DATEX-Diensten eine attraktive flächendeckende Infrastruktur bei. Andererseits stellt sie mit den beiden auf der DATEX-Infrastruktur aufgesetzten Fernmeldediensten TELETEX und BILDSCHIRMTEXT weitere wichtige Bausteine bereit. Die Deutsche Bundespost hat sich durch eine enge Zusammenarbeit mit Anwendern und Herstellern bemüht, die Anforderungen von Wirtschaft und öffentlichem Bereich nach Datenübertragungsmöglichkeiten zu erkennen und dem Anwender die Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die er zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben im Bereich der Datenfernverarbeitung benötigt. Wenn man das Telexnetz mit seiner langsamen Datenübermittlungsgeschwindigkeit von 50 bit/s hier einmal unberücksichtigt läßt, so bestand anfangs nur die Möglichkeit, Daten mit höheren Geschwindigkeiten im Fernsprechnetz unter Verwendung entsprechender Datenübertragungseinrichtungen (Modem) zu übertragen. In den letzten Jahren wurden erweiterte Möglichkeiten der Datenübermittlung durch den Ausbau der speziell hierfür eingerichteten DATEX-Dienste geboten. Gegenwärtig stehen insgesamt die folgenden Dienste zur Abwicklung des Datenverkehrs zur Verfügung:

— — — — —

Fernsprechdienst mit Modem, Telexdienst, DATEX-Dienst mit Leitungsvermittlung, DATEX-Dienst mit Paketvermittlung, Festverbindungen im Direktrufnetz.

Die Anzahl der in diesen Netzen angeschalteten Datenanschlüsse beträgt zur Zeit etwa 110000. Die durchschnittliche jährliche Zuwachs-

rate ist über 20% und liegt damit weit über der Zuwachsrate der übrigen Fernmeldedienste.

Die meisten der aufgrund des Technologiefortschritts möglichen neuen Leistungsmerkmale sind im Bereich der DATEX-Dienste eingeführt worden. Die Bezeichnung ‚„DATEX‘“‘ ist ein Kunstwort abgeleitet von ‚‚data‘‘ und ‚‚exchange‘‘ und bedeutet Datenübermittlung. Digitale Übertragungstechnik und intelligente Netzknotenrechner ermöglichten die Einführung einer breiten Palette von Datenübertragungsdienstleistungen, die eine attraktive Infrastruktur für kommerzielle Anwender bilden.

Es gibt Dienste, die Forderungen nach sehr einfacher und preiswerter Übertragung gerecht werden, und Dienste und wählbare Leistungsmerkmale,

die sehr hohen professionellen Ansprüchen genügen.

Die DATEX-Infrastruktur enthält Datenübertragungsdienste im gesamten heute wirtschaftlich nutzbaren Geschwindigkeitsspektrum von 110 bit/s bis 48000 bit/s. Es ist eine breite Palette an Netzzugangsverfahren, wie Hauptanschlüsse und Einwählzugänge aus anderen öÖffentlichen Netzen, verfügbar. Es sind viele Datenübertragungsprotokolle möglich. Die DATEX-Dienste

sind im Grundsatz vermittelte Dienste, d.h. der

Anwender kann bei gewählten Verbindungen die Zieladresse der Datenübertragung bei jeder Verbindung neu bestimmen; bei festen Verbindungen kann er Zieladressen monatlich ändern. Es werden Dienste mit beiden heute technisch realisierbaren Vermittlungsverfahren Leitungs- und Paketvermittlung angeboten (DATEX-L und DATEX-P). Ein Datenendgerät kann eine Vielzahl von verschiedenen Rechenzentren, die an einem DATEX-Dienst angeschlossen sind, wahlweise erreichen.

Alle DATEX-Dienste arbeiten nach dem Prinzip der gemeinsamen Nutzung von teuren Resourcen. Soweit technisch möglich, werden im Netz teure Betriebsmittel dem Anwender nur dann dynamisch zugeteilt, wenn er sie braucht. Dies führt in sehr vielen Fällen zu sehr wirtschaftlichen Lösungen. Diese netzinternen Techniken erlauben es, eine

6

benutzungsabhängige Tarifierung einzuführen. Dies ist besonders günstig für kleine Anwendungen und die mit anderen Lösungen oft unwirtschaftliche Anlaufphase von großen Anwendungen.

Die angewandten modernen technischen Konzepte im Netz (wie z.B. Multimikroprozessorrechner, digitale Übertragungstechnik usw.) ermöglichen es, in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) fast entfernungsunabhängige Gebühren zu haben. Dies gibt dem Anwender eine große organisatorische Freiheit bei der Auswahl von Standorten für Datenendgeräte und Datenverarbeitungsanlagen. Die DATEX-Dienste sind Teil einer weltweiten Datenübertragungsinfrastruktur. Einige Verkehrsbeziehungen zu europäischen Nachbarländern bestehen schon bzw. werden noch 1981 entstehen. Auch nach Nordamerika bestehen schon Verbindungen. Die Zahl der erreichbaren Länder wird kurzfristig alle wichtigeren Industrieländer, zu denen Verkehrsbedarf besteht, umfassen. Obwohl dem Anwender in keinem Land ein breiteres Spektrum an flächendeckend angebotenen Öffentlichen Datenübertragungsdienstleistungen zur Verfügung steht, sollen die Dienstleistungen auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Zum einen werden höhere Geschwindigkeiten (1983 Modellversuch mit 64 kbit/s) und zum anderen erweiterte Funktionen hinzukommen.

Datenkommunikation von heute ist im wohlverstandenen Interesse von Benutzer und Betreiber bereits mehr als nur der Transport von Text und Daten. Die Leistungsmerkmale der DATEX-Dienste erfüllen auch Aufgaben der Protokollanpassung und sorgen für erhöhte Kompatibilität bei unterschiedlichen Endgeräten. So gesehen, ist das

DATEX-Netz im Sinne des aus den USA kommenden Begriffs ‚‚Value Added Network‘“‘ im Ansatz bereits ein ‚‚Mehrwert‘‘-Netz, wobei hier

Leistungsmerkmale verstanden werden, die primär dem Anwender erweiterte Datenübermittlungsfunktionen bieten sollen. Anders als in den USA, wo es den Fernmeldebetriebsgesellschaften untersagt war, ‚„Mehrwert‘‘-Dienstleistungen für die Datenfernverarbeitung anzubieten, bedarf es daher in der Bundesrepublik Deutschland keiner privaten Spezialnetze für diese speziellen Anwendungen, weil die Deutsche Bundespost solche Dienstleistungen bereits in öffentlichen Netzen anbietet. Telekommunikation in Datenfernverarbeitungsanwendungen wird in den nächsten Jahren eine Wachstumsbranche sein. Die Deutsche Bundespost wird sensibel die Marktbedürfnisse erfüllen und neue Leistungsmerkmale und Dienste einführen, weil eine optimale Kommuni7

kationsinfrastruktur ein maßgebender wachstum eines Landes ist.

Faktor

für das

Wirtschafts-

Das hier vorliegende Buch soll dem Wunsch von Anwendern, Herstel-

lern, Öffentlichkeit und DBP-Mitarbeitern nach Information entspre-

chen. Es soll Anwendern Hilfen bei der Planung ihrer Datenfernverarbeitungsanwendungen geben. Hersteller sollen die Information finden, die sie brauchen, um optimal auf die noch jungen DATEXDienste abgestimmte Endgeräte entwickeln und anbieten zu können. Allen soll das Handeln der DBP in diesem Bereich und die ihm zugrundeliegenden Konzepte und Zielsetzungen verständlicher werden. Bonn, im Juli 1981

Dr. Ing. Franz Arnold Abteilungsleiter im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen

Vorwort

Dieses Buch beschäftigt sich überwiegend mit den DATEX-Diensten. Es enthält umfassende Informationen zu den Leistungsmerkmalen des DATEX-Dienstes mit Leitungsvermittlung (DATEX-L) und des DATEX-Dienstes mit Paketvermittlung (DATEX-P). Es werden übergreifende DATEX-Aspekte wie Dienstintegration, internationaler Verkehr und das DATEX-Sicherheitskonzept behandelt. Der Leser findet Erklärungen benutzungsrechtlicher Regelungen der DATEXDienste und ausführliche Erläuterungen zu den DATEX-Gebühren

mit Rechenhinweisen und Beispielen. Das Buch gibt einen Überblick

über Situation und Trends bei den Übertragungsdiensten für Text-und Datenübertragung sowie über die Datenübertragungsdienste der DBP und die Beziehung von DATEX und TELETEX und BILDSCHIRMTEXT. Der Inhalt wird abgerundet durch Hilfen bei der Auswahl des richtigen Datenübertragungsdienstes.

Die Informationen sind mit Stand Mai 1981 wiedergegeben. Alle benutzungsrechtlichen Regelungen und Gebühren, die bis zu diesem Zeitpunkt in Kraft getreten sind, sind berücksichtigt (d.h. alle benutzungsrechtlichen Regelungen bis zur 16. Änderungsverordnung der Fernmeldeordnung). Dieses Buch wendet sich an alle, die eine fachliche Befassung mit Fragen der Datenübertragung haben, sei es im Management oder auf der Arbeitsebene. Bei Datenübertragungsanwendern versucht es, sowohl das Datenverarbeitungs- und das Telekommunikationsmanagement als auch Anwendungs- und Systemplaner anzusprechen. Bei Herstellern von Datenverarbeitungsanlagen, Terminalsystemen und Fernmeldeeinrichtungen versucht es, Mitarbeitern in den Bereichen Vertrieb, Produktplanung, Netzarchitekturplanung, Entwicklung und Fortbildung, nützliche Informationen zu geben. Bei Beratungsfirmen, Softwarehäusern usw. kannes den in Vertrieb, Anwendungs- und Systemplanung sowie Fortbildung Tätigen helfen. Auch Mitarbeitern der Deutschen Bundespost, der Hochschulen sowie der Fachpresse gibt es nützliche Informationen. Dieses Buch soll als Arbeitsbuch am Arbeitsplatz dienen. Hinweise auf Arbeitsgruppen, aus deren Ergebnissen weitere Arbeitshilfen gewonnen werden können, findet man in 1.5. Informationen der DBP für Anwender und Hersteller sind in 1.4.5, 3.8 und 4.10, sowie an weiteren Stellen behandelt, die im Stichwortregister unter ‚‚Information‘‘ auf-

9

geführt sind. Literaturverweise auf deutschsprachige Literatur finden sich nach Sachgebieten geordnet fast in jedem Kapitel (1.6, 2.6, 3.9, 4.11, 6.6, 7.4, 8.4, 9.6). Hinweise auf Werke, die fremdsprachige Literatur zitieren, findet man in 1.7.

Zu besonderem Dank bin ich verpflichtet meinen Kollegen bei der Deutschen Bundespost, die mit großer Sorgfalt und Geduld das Manuskript durchgesehen haben. Sie gaben mir viele hilfreiche Hinweise, die ich berücksichtigt habe. Im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen waren dies die Herren Bohm, Danke, Fähnrich, Giller, Kabisch, Kösler, Metzger, Schenke, G. Schmidt, Schwall und Stüben. Im Fernmeldetechnischen Zentralamt waren mir die Hinweise von Herrn Gabler und seinen Mitarbeitern — insbesondere Herrn Staudinger und Runkel — sowie von Herrn Tietz sehr hilfreich. Bonn, im Juli 1981

10

Friedhelm Hillebrand

Inhaltsübersicht

. Situation und Entwicklungstrends der Übertragungsdienste .......:::c22:

25

. Grundlagen der DATEX-Dienste

............ccccc22...

45

. DATEX-L,

mit Leitungsvermittlung

für die Daten- und Textkommunikation

der DATEX-Dienst

und sein Netz...

DATEX-P, SEIN Netz......

2...

cc ce eernreeeeeeeen

der DATEX-Dienst mit Paketvermittlung und cc neeerreer een

. Dienstintegration in DATEX

.............2cccueeeenenn

. DATEX-INTERNATIONAL:

Weltweite

Dienste

für Da-

113

149

229

..........::22cnoeeeeeensenn

233

. Das DATEX-Sicherheitskonzept für zuverlässige und geschützte Daten- und Textübertragung ..................

243

ten- und Textübertragung

. DATEX

als

Infrastruktur

von

TELETEX

und

BILD-

SCHIRMTEXT.............222220eeeeeeer ernennen

253

. Auswahl zwischen den Datenübertragungsdiensten der DBP ..........2c2oceeeeeeereeeeeseeenenenenennen nen

261

10.

Die DATEX-Dienste als Beitrag zur Lösung von Problemen der Anwender .......2 222 cceneneneeenennenennene

11.

Liste der häufig verwendeten Abkürzungen

12.

Sachverzeichnis ... 222 oo eneerrene en

.........:....

11

Inhalt

Geleitwort des Herausgebers der Reihe Taschenbuch Telekommunikation

..... 2 ccccccce en

Vorwort

Situation und Entwicklungstrends der Übertragungs-

1

dienste für die Daten- und Textkommunikation......

uDDBDH

®

— DD

DD

®

®

®

®

jeumdn juum

Situation und Entwicklungstrends der Datenübertra-

®

nDemi Demmin Jeme

1.1

Die heutige typische Datenübertragungs-Anwendung . Die Partner bei einer Datenübertragungs-Anwendung Allgemeines........2222cneeeeeeeesereeerenerennn Beteiligung der Anwender .........22cccceeeeeeeen Beteiligung der Hersteller .......... 222222 ccce2... Einflüsse von Technologie- und Normungsfortschritt auf die künftige Entwicklung ................2....

25

25 25 25 25 26 26 27

1.2

Einige heutige und künftige Probleme der Datenübertragungs-Anwender .....:: mc neeeeeeeeeeeneneeenn

27

1.2.1

Probleme anwendungsorientierter inkompatibler Netze ....:c oo eneneeenennneennnenereneee nennen Netzmanagement- und Kostenprobleme ............

27 29

1.2.2

DD

bw Ww

N

feuin

(mm

— jmmuin

Das gegenwärtige Dienstleistungsangebot der DBP für die Datenübertragung .......:nn2cceneneneneenenn

1.4.1 1.4.2 1.4.2.1 1.4.2.2 1.4.3

1.4.4 12

Dienstleistungen .......... 222 cc e nennen

Datenanschlüsse .....: 22: cc con e een Prognosen ....... 2222 ceseeeeeen nennen nenn.

Die künftige Entwicklung des Dienstleistungsangebots der DBP für die Datenübertragung ................ Allgemeines .......:

2 cccueeeeeeeenneeeerennnne

Die künftige Entwicklung der Datenübertragung im Fernsprechnetz ...... 2: :22ccee essen neneennnn Mittelfristige Perspektive... .....2: 2220 ceeeeeennn Langfristige Perspektive ........22essseeneneeennn Die künftige Entwicklung der Datenübertragung in den DATEX-Netzen........ 222220 cn nennen. Nationale Datenübertragung über Satelliten.........

30 30 34 35 35 35 35 35 36

Service-Leistungen ....... 222 cneneneeeereeeeen nen Datenverkehr mit dem Ausland ............:2222.%

Arbeitsgruppen DBP.

von

Anwendern,

Herstellern

und

Ziel der Arbeitsgruppen......... 2 cc cneeenneeee nn Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe ............ Weitere Arbeitsgruppen. ........222ccceneneeeeenn

40

Literatur zu Kapitell ........:ocusceeeeeeeenereen

42

Fremdsprachige Literaturhinweise zum gesamten Buch....::: oo oneeeenenennneneneneneeesereenene

43

Grundlagen der DATEX-Dienste..................

45

Überblick über die DATEX-Dienste

45

... cc...

Der Begriff DATEX............22nceceeeneenenen

DATEX-Netzbausteine ....... 2222 cnee essen Grundkonfiguration der DATEX-Netzbausteine..... Realisierung der Netzbausteine...........cc22220.. Grundleistungsmerkmale der DATEX-Dienste

......

50

Hauptanschlüsse........:. 222222220 essen enennnn Zugang aus anderen Öffentlichen vermittelten Netzen. Gewählte Verbindungen ............22ccceeeesen Feste Verbindungen ........... cc ccceneuneeeneenn Grundzüge der Gebührensystematik ...............

50 51 52 52 53

Regelungen für die Beschaltung von DATEX-Haup!anschlüssen ... 22222 ones een neeeneeneeenne nen

54

Überblick über die Geschichte der DATEX-Dienste

2.3.3 2.3.4

40 42

45 47 47 47 47 47 48 48 0

DATEX-Dienste...... 222: o cc ee een eenn DATEX-Unterdienste .......:: 2 con noeeeeeeeenenn DATEX-L-Dienste.........:: oo con neeeeeeenennn DATEX-P-Dienste.........2: co occoueeneeenenunn

2.3.1 2.3.2

40

..

Problemeinführung ..........::: 2222 cceeeeeenenn Regelungen aus der ‚‚Verordnung für den Fernschreib-und Datexdienst‘‘ ..........222ccceeesenn. Regelungen aus der ‚‚Verordnung über das Öffentliche

Direktrufnetz für die Übertragung digitaler Nachrich-

beN“

So ooeeeneeneeneneneeerenneneerrererennn

54

36

2.4

Grundlagen zu Datenübermittlungsverfahren

2.4.1 2.4.1.1 2.4.1.2 2.4.1.3 2.4.1.4 2.4.2 2.4.2.1 2.4.2.2

Physikalische Schnittstellen. ................222.... Einführung ........::: ccm cos Schnittstellenleitungen bei Schnittstellen der X-Serie .

2.4.2.3 2.4.2.4 2.4.2.5 2.4.3 2.4.3.1 2.4.3.2 2.4.3.3 2.4.3.4 2.4.3.5 2.4.4 2.4.4.1 2.4.4.1.1 2.4.4.1.2 2.4.4.2 2.4.4.3 2.4.4.4 2.4.4.5 2.4.4.5.1 2.4.4.5.2 2.4.4.5.3 2.4.4.5.4

2.4.4.6 14

.......

Anwendungen... ....:occ con nern V-kompatible Schnittstellen .......... 2222222220.

Vermittlungsprinzipien für die Datenübertragung ....

Allgemeines .........: oc cooen een.

Das Prinzip der Leitungsvermittlung (circuit switcChing) .....: 2222 co nennen Allgemeines zu Speichervermittlungsverfahren ...... Das Prinzip der Nachrichtenvermittlung (message switching). ...... 2222222 neseeeeeenneneneeeeenenn Das Prinzip der Paketvermittlung (packet switching) . Grundzüge öffentlicher Leitungsvermittlungsdienstleistungen. . 2... co oo oe enerereee en Allgemeines ......... oc ccneeee een enennn Gemeinsame Resourcennutzung in leitungsvermittelten Netzen

.....: 22 ccee

een

een

nennen nennen

Prinzipielle Arbeitsweise von leitungsvermittelten DatENNELZEN . 2... een eneeeen nenn Verbindungsaufbauprozedur nach der CCITT-Empfehlung X.21 ......:. oo come nenn

Überblick über die Eigenschaften leitungsvermittelter

Datennetze für Anwender .........22ccceueeneenn Grundzüge Öffentlicher Datenpaketvermittlungsdienstleistungen .....:: 22 cos nennen Allgemeines........: css eeeeeene nennen Abgrenzung des Basis-Dienstleistungsangebotes ..... Verkehrsbedarf, der vom Basis-Diensleitungsangebot abgedeckt werden soll .......:: 222200 ceeeeeunn nn Netzkonfiguration ........ 222200 ee een.

Bit-Übertragung .......: oo oc eeeenn Block-Übertragung..........2 22 cccceeeeeeenn

Paketübertragung..........: cc cmeeeeeneneeenn nn Allgemeines .......:: ccm eeeeee een Gewählte und feste virtuelle Verbindungen.......... Vielfachnutzung von Anschluß- und Verbindungslei1 5 9 9 7.2 >) 9 ee

Durchsatzklassensteuerung

und

Flußkontrollverfah-

61 64 65 66 66 66 68 68 69 70 70 71

73 74 78

78 78 78 79 80 82 83 84 84 86

89

2.4.4.7 2.4.4.8 2.4.4.9 2.4.5 2.4.5.1 2.4.5.2 2.4.5.3 2.4.5.3.1 2.4.5.3.2 2.4.5.4 2.4.5.5

Zusammenschaltung mit anderen Öffentlichen Netzen Protokollanpassungen ......:.: cc cc oe een Zusammenfassung der Haupteigenschaften der Paketvermittlung ......:.: con oooe nennen enennn Offene Kommunikations» .eme und Öffentliche Datenvermittlungsdienstleistungen ..........cc2222... Allgemeines zu offenen Kommunikationssystemen... Anstöße für offene Kommunikationssysteme........ Architekturmodell für offene Kommunikationssyste11 Allgemeines. .......: cc comes Ebenen des Architekturmodells der ISO ............ Pilotvorhaben für die Entwicklung höherer Protokolle für offene Kommunikationssysteme ............. Die ‚‚Einheitlichen Höheren Kommunikationsproto-

kolle‘‘ (EHKP), ein pragmatischer Weg zur Verbesse-

rung der technischen Informationsverarbeitung......

92 92 9 94 95 95 97 97

100

Digitale Übertragungsstrecken

und Datennetz (IDN)........:22ccceeeeeennnnnenn

101

2.5.1 2.5.2 2.5.3 2.5.4 2.5.5 2.5.6 2.5.7 2.5.8 2.6 2.6.1 2.6.2 2.6.3

Allgemeines........:2cceeeeeeeeeen ernennen 64 kbit/s-Strecken für die Fernübertragung ......... Der digitale Anschluß von Datenendeinrichtungen ... Multiplexsysteme in den Datenumsetzerstellen....... Das Envelope als Datenformat ...............22... Abschnittsweise Datenübertragung im IDN .......... Das Netzkontrollsystem des IDN .................. Weitere Bausteine des IDN für Anwenderdatennetze .

101 103 103 106 106 107 108 109

Literatur zuKapitel2.....22 22cm oneeeneeeeenenn Allgemeine Literatur ...... oc cccceeeeneen Literatur ZU 2.A....0000ooooeeeneneneeeereeeene Literatur ZU 2.53 .....00 00 cc

110 110 110 110

DATEX-L, der DATEX-Dienst mit Leitungsvermittlung und sein Netz .........22cceeueeneeeeeeeennn

113

Überblick ..... 2.22 22eeeseeneeneneeenenenenenenn

113

Wasist DATEX-L? .........2 22 ococ0ceeeeeenuenn Was bietet DATEX-L dem Anwender?............. Was kostet DATEX-L den Anwender? ............. Wie wurde das Dienstleistungsangebot von DATEX-L erarbeitet? 2... oc ooenneeneeeeenennnerereenn Einordnung von DATEX- ............. 222220 0..

113 113 114

Puor-

ENGE GE ENGEREN

DD

wa

WW

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CE

2.5

3.1.5

im integrierten Text-

92 92

115 116

15

DD

u Wa

N

u

nn

W

3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5

Allgemeines........22 cc cceeeeeeeenennerennenen Benutzungsrechtliche Einordnung ................. DATEX-L und seine Unterdienste..................

DATEX-L200 und L300, die DATEX-L-Dienste für asynchrone Datenendeinrichtungen.................

Überblick über DATEX-L200 und L300.............

117

...........222..2220.. ............22222200. DATEX-L300 ........ und L300 ............

117 118 118 120 122

3.3

DATEX-L2400, L4800 und L9600, die DATEX-LDienste fürsynchrone Datenendeinrichtungen.......

122

3.3.1 3.3.2 3.3.2.1 3.3.2.2 3.3.2.3 3.3.2.4 3.3.3 3.3.3.1 3.3.3.2 3.3.3.3 3.3.3.4

Überblick . 2... cc con eeenneeeenn

3.4

Anschließung und Änderung von DATEX-L-Haupt-

3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3

Gemeinsame Eigenschaften der DATEX-L-Dienste

3.6 3.6.1 3.6.2 3.6.2.1 3.6.2.2 3.6.2.3 3.6.2.3.1 3.6.2.3.2 3.6.2.3.3 3.6.3 16

Konfiguration DATEX-L200 Konfiguration DATEX-L300 Gebühren DATEX-L200 und Anwendungen DATEX-L200

Der DATEX-L2400-Dienst

01 015) 3 0) | (>)

.........2.2cccceer een.

Konfiguration ...... cc cc ceeeeeenn en re nenn Gebühren. ......c como cnee een Anwendungen ........ 22 cceee een neneeeerenenenn Der DATEX-L4800- und der DATEX-L9600-Dienst .

Überblick .. 2.2 cc

Konfiguration ...... 2:2 oc ces een ener een Gebühren. ........: cc cocoe een

anschlüssen

.... 2222222 enneeeneeerennenenenenne

..

Anwenderzielgruppen .....:..2222cseeeereerenenn Struktur der DATEX-L-Verbindungsgebühren ...... Nachfrage nach DATEXL-. ..................22202.. Das DATEX-L-Netz ....... 2222 senseesenererennen Technische Einrichtungen für das DATEX-L-Netz ... Das EDS-Vermittlungssystem..........2222ccce2000. Allgemeines........ sooo cneeenennsnereneeeenennn Struktur des Systems EDS.............222c2c22220. Arbeitsweise „2... Co 222 eeeeeeeeeeeeeenneeenenee Durchschaltverfahren .........:.222ccceeseeenen. Zusammenarbeit Hardware-Software .............. Zusammenarbeit der Systemeinheiten ..............

Test- und Diagnosehilfen für den Teilnehmer........

122 125 125 125 125 127 127 127 127 127 128

3.7

Beispiele

3.7.1 3.7.2

Allgemeines. ......::ccccneeeeeeeeenneenneeeenen

3.8 3.8.1

Informationen für den Anwender

3.8.2 3.9 3.9.1 3.9.2

anderer

öffentlicher Leitungsvermittlungs-

144 144

...............

144

.........2.:.....

147

Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe ............ Technische Vorschriften DATEX-L ...............

147 147

Literatur zuKapitel3 ......:: 22 2cceeneeeneneneenn

148

Allgemeine Literatur ..........:cccueeeeeeeeeenn Literatur zu 3.6.2 ....00 00 oc ces

148 148

DATEX-P, der DATEX-Dienst mit Paketvermittlung und sein Netz......... 2222 ceseeeeeeeeeeeeenennn

149

Das nordische öffentliche Datennetz

Überblick über das Dienstleistungsangebot von

....:occcununnee ensure eeeerneeenen

149

Wasist DATEX-P? .........22222ccuneeennnenenn Was bietet DATEX-P dem Anwender? ............. Was kostet DATEX-P den Anwender? ............. Wie wurde das Dienstleistungsangebot von DATEX-P erarbeitet? .... 222 ccceeeeeennnenensnereennennnn Einordnung von DATEX-P ..........:.22c2cc 2... Allgemeines.........::ccneeeeeneeeeeenneneenene Benutzungsrechtliche Einordung ..................

149 150 151

DATEX-P

DATEX-P

und seine Unterdienste............2......

Der DATEX-PIO-Dienst ........22ccceeeeeeeee nn

Überblick ...... 2 con

e en een

Konfiguration und Grundleistungsmerkmale......... Netzzugang und Netzkonfiguration................ Datenübertragungsprotokoll............ 2222200. Art der Verbindungen .........::22esesneeeeennn Allgemeines........222ccueeneeeeenneneneenenenn Gewählte virtuelle Verbindung .................... Feste virtuelle Verbindung.................22222... Logische Kanäle, Einfach- und Mehrfachanschluß ... Anwendungsmöglichkeiten von logischen Kanälen ... Nachrichten- und Paketlänge ............::2222.2.. Benutzerangaben beim Verbindungsaufbau ......... Weitere Leistungsmerkmale bei DATEX-PIO ....... Allgemeines.........22ccceeeenneeesernenenennen

153

4.2.3.2 4.2.3.3 4.2.3.4 4.2.3.5 4.2.3.6 4.2.4 4.2.4.1 4.2.4.2 4.2.4.2.1 4.2.4.2.2 4.2.4.2.3 4.2.4.2.4 4.2.4.3 4.2.5

4.2.5.1 4.2.5.2 4.2.6 4.2.7 4.2.7.1 4.2.7.2 4.2.1.3 4.2.8

Fenstergröße in der Paketebene .........:2c22222.. Teilnehmerbetriebsklasse.............2 2222 c22220.. Subadresse......22 como eeeeeeneeeneneer rennen Gebührenübernahme bei einem ankommenden Ruf .. Anforderung nach Gebührenübernahme durch den gerufenen Anschluß ........ 22220 ceeeeeee nenn Gebühren DATEX-PIO............ccccencneeeen

Überblick .... 2. cc con

eee nee.

Hauptgebührenpositionen.........2.22 cc scene. Monatliche Grundgebühr für Hauptanschlüsse ...... Gebühr für die Bereitstellung der Verbindung ....... Zeitgebühr ..........:: cc ccoee nennen Volumengebühr .........: 222200 eeeneeee een Weitere Gebührenpositionen .......:c22222ceeeen Anwendungsbereiche der Hauptanschlüsse DATEXPIO...oooooooooenenenennnneeeeeenneenene Betrieb der Hauptanschlüsse aller Datenraten im Netzzusammenhang ........: 222 cceeeeeenneene nn Nutzung der Hauptanschlüsse im Basisdienst DATEX-PIO........::c cc con een

Beispiele zu Übertragungszeiten ..... 2. ccccccc...

Ein kleines firmeninternes Anwenderdatennetz als Anwendungsfall von DATEX-PIO................. Fallbeschreibung............. 22.222 ccueeeneenennn Realisierung in DATEX-P..............2..2222... Gebühren/Kosten.......:...:22cceeeeeeneenenenn Haupteigenschaften des DATEX-P10-Dienstes für Anwender ......C 222 eeeeeneeneneeneeeneeneene

167 167 167 168 169 169 170 170 171

4.3

Der DATEX-P20O-Dienst

..... cc ce

172

4.3.1 4.3.2 4.3.2.1 4.3.2.2 4.3.2.3 4.3.3 4.3.3.1 4.3.3.2 4.3.3.3 4.3.4 4.3.4.1

Überblick . 2.22... cc

oee

172 173 173 175 175 177 177 178 178 178

4.3.4.2 18

een ereenenn

Konfiguration und Grundleistungsmerkmale......... Netzzugang und Netzkonfiguration................. Datenübertragungsprotokoll...............22220.. Verbindungsarten........::2ceeeeeeneneeeeeenenen Weitere Leistungsmerkmale DATEX-P20 .......... Allgemeines...........ccoooeeeeenensneeeneeenen Direktruf .........22 00020 nneeeenennnnnnnrern en Teilnehmerkennung ..........::222ccueeeeeerenen Gebühren für DATEX-P20..............2cc22220. Vergleich der Hauptgebührenpositionen von DATEX-P1iOundP20 ..........2222ceeeeeeeeeeenenn Hauptanschlüsse in DATEX-P20..................

4.3.4.3 4.3.4.4 4.3.4.5 4.3.4.6 4.3.5

4.3.5.1 4.3.5.2 4.3.5.3 4.3.5.4 4.3.5.5 4.3.6 4.3.7 4.3.8 4.3.8.1 4.3.8.2 4.3.8.3 4.3.8.4 4.3.9

4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.8.1 4.8.2 4.8.2.1 4.8.2.2 4.8.2.3 4.8.2.4 4.8.2.5

Einwählzugänge in DATEX-P20 .................. Anpassungsgebühr ..........: sooo cceeeeeeeeeen Zuschlag für die Bereitstellung der Verbindung, Zeitund Volumengebühren.........::.. sun seeeeeennn Weitere Gebührenpositionen .........22ccccccccnn Optimale Nutzung der Netzzugänge für Datenendgeräteim DATEX-P20-Dienst ...........22ccc2220.. Arten von DATEX-P20-Netzzugängen ............. Gebührenvergleich Fernsprecheinwählzugang und Hauptanschluß ...........2 0 cc onen Konzeption der DBP für das Angebot der NetzzugänBE Se eenenneennneneeeneneeeeenennere nenn Auswahlgesichtspunkte für den Anwender.......... Die optimale Nutzung des DATEX-L-Einwählzugangs Optimale Nutzung der Netzzugänge für Datenverarbeitungsanlagen im DATEX-P20-Dienst............ Ein Beispiel für PAD-Benutzung .................. Das Vertriebsformationssystem einer Versicherung als Anwendunssfall von DATEX-P20................. Fallbeschreibung und Verkehrsannahmen .......... Realisierung. .......... cc oceeeee essen Monatliche Kosten ........... 2222 cc oeeeeeeernenn Weiterentwicklung der Anwendung................ Haupteigenschaften des DATEX-P20-Dienstes für den Anwender .......222coeneeeeeeenesneenerennn

180 181 181 181

182 182 184 184 184 186 187 187 187 189 192 192

Der DATEX-P32-Dienst

........ oc cneneneneeeue en

192

Der DATEX-P33-Dienst

..... oc cc cneeeeeneeeeeen

193

Der DATEX-P42-Dienst

....:.:: zo ceeeeeeeeeenee nn

193

Anschließung und Änderung von DATEX-P-Hauptanschlüssen

... 2.222 22eesseneeeneneneeeeeneenenn

Das DATEX-P-Netz Überblick über das technische und betriebliche System SL 10-Paket-Vermittlungs-System Wirkungsweise des SL10-Vermittlungsrechners ...... Selbstverwaltung des Vermittlungsnetzes Software-Hierarchie..........::2c2cccneeeeeenennn Kapazität des SL10-Vermittlungsrechners........... Leistungsfähigkeit eines Netzes mit SL10-Vermittlungsrechnern nach Angaben des Herstellers

194

195 195 197 197 203 204 206

4.8.3 4.8.3.1 4.8.3.2

Test- und Diagnosehilfen für den Teilnehmer........ Protokolltester ........ 22222 soneneeeneneenennnnn Testmöglichkeiten und Diagnosehilfen für DATEXP-Anschlüsse.......... 22 cccccen ee eennnnen

209

4.9

Beispiele anderer öffentlicher Datenpaketvermittlungsnetze . 222: sonen neeennneneneneeneernnennnn

210

4.9.1 4.9.2

Allgemeines..........occmoeeeeeeeeenereneeenn Der US-Datennetzzugang und BERPEX als Pilotnetze der DBP.........:.:c cc coooneeeeneeeeneneerenen

4.9.2.1 4.9.2.2 4.9.3 4.9.3.1 4.9.3.2 4.9.3.3 4.9.3.4 4.9.3.5 4.9.3.6 4.9.4 4.9.4.1 4.9.4.2 4.9.4.3 4.10 4.10.1

BERNET/BERPEX............2222cceueneeesnnn EURONET ..........::22220ceeesseneeeeennnnen Zielevon EURONET...............22cceeeneeeenn Die EURONET-Netzstruktur .........222 22222200. Angebotene Dienste ...... 2222 cc neuen eeeeeerenen Besondere Merkmale der angebotenen Dienste ...... Kennwerte von EUÜRONET..................222.. Weitere Nutzungen........:2cceeseeeseeeneerennn Netze ausländischer Fernmeldebetriebsgesellschaften . Allgemeines.........: 22222 nneneeeseeseeeennennen DATAPAC .........020 cc nee eeeeeeneneereenen nn TRANSPAC ........22 cc co oe seen neeneeeeenn

212 212 212 214 214 214 216 217 218 218 218 218 218 219

Informationen der DBP für den Anwender

223

Überblick .... 2... cc con

e en

.........

4.10.3

Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe ............ Der Teilnehmerarbeitskreis DATEX-P ............. Allgemeines........:2ccceeeeeeeeeeeneeneeenenen Das Mandat des Teilnehmerarbeitskreises DATEX-P Bisherige Arbeit des Teilnehmerarbeitskreises DATEX-P........:::c cc eeneeeneenenn Das Benutzerhandbuch DATEX-P ................

4.11 4.11.1 4.11.2 4.11.3

Literaturzu Kapitel4 ........22cceeeeeeeeeeennenn Literatur zur Paketvermittlungstechnologie ......... Literatur zuDATEX-P ..........2222222.2 22220. Literatur zuEURONET

4.10.2 4.10.2.1 4.10.2.2 4.10.2.3

3.] 3.2 3.3 20

210

223 223 223 223

3.4

Die Dienstintegration in DATEX-P................

3.2

Die Dienstintegration inDATEX ...........2222...

5.6

Die Dienstintegration und der DATEX-48M-Anschluß aus Anwendersicht ........ 222220 eeeeeeen

232

DATEX-INTERNATIONAL: Weltweite Dienste für Daten- und Textübertragung...............22222..

233

Zieleder DBP ...........: cc como en ee neenn Internationale Zusammenarbeit ..............2.... Bilaterale Zusammenarbeit ............2cc.c2222..

D



PLbwun —

Überblick ...... cc con.

WW

aa

233 233 233 234 234 234 234 238

2 RD

en pen mm

aaaaac

ehe

a =

DATEX-Dienste als Teil der internationalen öffentlichen Infrastruktur der Daten- und Textübertragung .

Der Zugang zu den US-Datennetzen TELENET und TYMNET ....:::::.200 een eeeneeneeeeeeeenne

239

EURONET

239

.......22cseeeeeseeereeeerenee ern nn

DATEX-PIOundP20 ...........:22cceeeeeeeeenn DATIEX-P32, P33, P42 ..........2cccccoeeeenennn

240 240 240

Literatur zu Kapitel6 .......: 2 co cseeeneeeeenenenn

241

Das DATEX-Sicherheitskonzept für zuverlässige und geschützte Daten- und Textübertragung ............

243

7.1

Überblick

243

7.2

Verfügbarkeitsmerkmale der DATEX-Netze

7.2.1 7.2.2 7.2.2.1

Überblick .

DATEX-P-INTERNATIONAL

7.2.2.2 1.2.2.3 7.2.2.4

.......222eseer 0...

zo cent

2.2 cc cc

.........

Grundlegende Verfügbarkeitsmerkmale ............ Ersatzschaltungen und Redundanzen von Anlagen und Leitungen... ......: 22 c ones ennnn Intelligente Wegesuchverfahren als Mittel zu erhöhter Verfügbarkeit ...........zocccneeeneneeeerereenn Dauernd in den Datenvermittlungsstellen anwesendes fachkundiges Betriebspersonal .................2.2.. Die Wirtschaftlichkeit der Aufwendungen für die Verfügbarkeit ..........: oc c ce

243 243 244 244 244 245

7.2.3 7.2.4

Erhöhte Verfügbarkeit von Hauptanschlüssen durch einen erweiterten Entstörungsservice .......22222... Erhöhte Verfügbarkeit von Hauptanschlüssen durch Redundanz ...........ccuunnnenenenenenerennen

245 246

7.3

Bausteine zum Schutz der Datenübertragung in den DATEX-Netzen .......2222eeeeeeeeeeeeeeeeennenn

7.3.41 7.3.2

Allgemeines.........22cccsenneenenneeenenennune DATEX-Grundmerkmale zum Schutz der DatenüberTagung. . 2.22 cceneeeeeeeeeeeeeneeereeeernereenn Allgemeines..........:ccceueeeenenenennenenenne Identifizierung der beiden Partner einer Verbindung vom Netzher........::2222ceneeeeeseeneenennnnn Alternative Wegesuche als Schutzmerkmal.......... Leistungsmerkmale zur Erhöhung des Schutzes der Datenübertragung ..........:::cceeeeeeeeeesennn Allgemeines......... 22cm ocneneeennenenenenenenn Teilnehmeridentifizierung bei Einwählzugängen DATEX-P ........::: 2000 oon nenne nnenenennnnn Teilnehmerbetriebsklassen .......... 2222222222... Die Forderung nach Verschlüsselung im VermittlungsDElZ oo 02. eeeeneneneennnnnenrneneeneneree een

248

Literatur zu Kapitel7 ..... 2 ces see eeeeneeneeeenn

251

DATEX als Infrastruktur von TELETEX und BILDSCHIRMTEXT ...........:::cccceeeeneneeennnn

253

8.1

DATEX als Infrastruktur neuer Fernmeldedienste

...

253

8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.4

Das Verhältnis von TELETEX und DATEX-L....... Allgemeines zu TELETEX ..............:..2222.% Realisierung von TELETEX ..................2.... TELETEX-Kommunikationsprotokolle............ Sicherung der Dienstgüte im TELETEX ............

253 253 254 254 256

8.3

Das Verhältnis von BILDSCHIRMTEXT und DATEX-P....:::. soo 0 seen enenneennenenne nenn

256

8.3.1 8.3.2 8.3.3 8.3.4

Allgemeines zu BILDSCHIRMTEXT............... Realisierung von BILDSCHIRMTEXT. ............ Gebührenrelationen .............22222nseeeeeenen Nutzungsgesichtspunkte ......::2222cceeeeeeeeunn

256 258 258 258

8.4 8.4.1

Literatur zu Kapitel®......:: 2 scene eeeeeneeeneenn

259

7.3.2.1 7.3.2.2 7.3.2.3 7.3.3 7.3.3.1 7.3.3.2 7.3.3.3 7.3.3.4 7.4

22

Allgemeine Literatur

........222ccceeeeeseeeennnn

248

249 249

249 249 250 250 250 251 251

259

8.4.2 8.4.3

Literatur zu TELETEXT.............: cc... Literatur zu BILDSCHIRMTEXT..................

Auswahl zwischen den Datenübertragungsdiensten derDBP.............:2222ccceeeeeeeeseeereeenn

9.1

Das Verhältnis der DATEX-Dienste untereinander und zu anderen DBP-Datenübertragungsdiensten.....

261

9.2

Der Entwicklungsplan des Anwenderdatennetzes

....

261

9.3

Leistungsmerkmale als Auswahlkriterium...........

262

9.4

Anpassungsfähigkeit des Netzkonzeptes als AuswahlKriterium ...2 22 cceeneeeneeeeeeeeneeenerereee nenne

262

9.5 9.5.1 9.5.2 9.5.2.1 9.5.2.2

Kostenvergleiche als Auswahlkriterium.............. Vergleich der Gesamtkosten ........2222cecereeen. Gebührenvergleiche und ihre Problematik ..........

Überblick ........:cccocoeeeeeeeeneeenenennenn

263 263 264 264

9.5.2.6

Vergleich der Verbindungsgebühren im Fernsprechnetz und DATEX-Netz ..........22222ceeeeeeeen. Lange dauernde Einzelverbindungen................ Kurzzeitige Einzelverbindungen ..............22... Vergleich der Verbindungsgebühren DATEX-L, DATEX-P und HfD bei Stapelübertragung mit 2400 0) 1 7 ER Vergleich der Gebühren von DATEX-P und HfD bei Dialoganwendungen...........:222ceeeeeeeeeeeen Vergleich der Gebühren von DATEX-P und HfD bei Stapelanwendungen ..........222cccceeeeeeesnnnn Gebührenvergleiche bei Netzen....................

9.6

Literaturzu Kapitel9 ........2222ceeueseeeeerennn

278

10

Die DATEX-Dienste als Beitrag zur Lösung von Problemen der Anwender .............222220seeeren.

279

10.1

Bisherige Hersteller- und Anwenderresonanz ........

279

10.1.1 10.1.2 10.1.3

Allgemeines........:: 2222 cceeeesenenenereneee nn Herstellerresonanz ..........2:2c2eneeeeeeeennenn Bisherige Anwenderresonanz und künftiges Wachs-

279 279

9.5.2.2.1 9.5.2.2.2 9.5.2.3 9.5.2.4 9.5.2.5

[UM

10.2 10.2.1

...oooeoeeeeeee seen ernennen nen

DATEX im internationalen Vergleich .............. Allgemeines.........

22222 cceeseneeeneeeeeneeenn

266 266 268 268 270 273 275

10.2.2 10.2.3

Leitungsvermittelte Dienste. .......... 2222202000. Paketvermittelte Dienste ...........22cceeeeeeunn

282 282

10.3 10.3.1 10.3.2

Der DATEX-Dienst als Problemlösungsbeitrag.......

283

Rückblick auf die Problemsituation................ Wirkungen der DATEX-Dienste auf die Datenübertragungsprobleme.......222ceeeneeeeeereeerennnn

283

11

Liste der häufig verwendeten Abkürzungen

287

12

Sachverzeichnis............. 222 cceeeeneeneernnn

24

.........

284

289

1 Situation und Entwicklungstrends der Übertragungsdienste für die Datenund Textkommunikation

1.1 Situation und Entwicklungstrends der Datenübertragung 1.1.1 Die heutige typische Datenübertragungs-Anwendung* Das Wort Datenübertragungs-Anwendung soll in diesem Kapitel Daten- und Textübertragung umfassen. Es sei hier verstanden als Summe aller Komponenten, die erforderlich sind, um Datenübertragung durchführen zu können. Dazu gehören einerseits Datenendeinrichtungen wie Datenverarbeitungsanlagen (DVA), Datenkonzentratoren und Datenendgeräte (DEG), mit denen Menschen zu Datenverarbeitungsanlagen Zugang haben können. Andererseits gehören aber auch die Komponenten für die Datenübertragung dazu.

Heute greifen in der Regel Datenendgeräte sternförmig auf eine Datenverarbeitungsanlage zu. Zur Verringerung der Datenübertragungskosten findet man öfter von der Datenverarbeitungsanlage abgesetzte Einrichtungen, die den Verkehr mehrerer ferner Datenendgeräte auf eine feste Leitung zur Datenverarbeitungsanlage konzentrieren. Insgesamt gibt es heute noch nicht sehr viele Datenübertragungs-An-

wendungen, da die Gesamtkosten besonders bei der Übertragung von

Massendaten

oft höher sind als die Kosten des körperlichen Trans-

ports.

1.1.2 Die Partner bei einer Datenübertragungs-Anwendung 1.1.2.1 Allgemeines

Bei einer Datenübertragungs-Anwendung ist zunächst der Anwender beteiligt, der das gesamte System nutzt, mit mehr oder weniger Eigenbeteiligung betreibt und es bezahlt. Dies ist in der Regel eine Firma, *

Die Datenendeinrichtungen werden in diesem Buch in Datenverarbeitungsanlagen, Datenkonzentratoren und Datenendgeräte gegliedert. Unter dem Begriff Datenendgerät wird ein ‚‚Terminal‘‘, ‚‚Datensichtgerät‘‘ usw. verstanden, mit dem der Mensch Zugang zu Datenfernverarbeitungssystemen findet.

25

Behörde o.ä. Der Anwender mietet oder kauft Software-, HardwareKomponenten bei einem oder mehreren ‚‚Herstellern‘‘ und nimmt Datenübertragungsdienstleistungen der DBP in Anspruch. Somit ergeben sich drei Partner bei der Datenübertragungs-Anwendung: Anwender,

Hersteller und DBP (Bild 1-1).

D

übertragungs-

©

z

52

anwendung Anwender

Planung und Nutzung der Anwendung

Bild 1-1: Partner bei einer Datenübertragungsanwendung

1.1.2.2 Beteiligung der Anwender Der Anwender nutzt die Datenübertragungs-Anwendung. Sein Beitrag bei der ,„‚Produktion‘‘ kann sehr verschieden sein. In einem Extremfall stützt er sich voll auf einen Hersteller, der ihm eine schlüsselfertige Lösung liefert. Im anderen Extremfall produziert der Anwender seine Software selbst, mischt Hardware verschiedener Hersteller und die verschiedenen DBP-Dienstleistungen, um seinen Zielsetzungen zum technischen und ökonomischen Optimum möglichst nahe zu kommen. Die Summe aller aus Anwendersicht für die Datenanwendung benötigten Komponenten wird als Anwenderdatennetz bezeichnet. 1.1.2.3 Beteiligung der Hersteller

Eine Gruppe von Herstellern liefert und wartet Einzelkomponenten wie z.B. Multiplexer, Konzentratoren, Vermittlungsrechner, Diagnosegeräte, Softwareprodukte für verschiedene Funktionen der Datenübertragung. Einige andere größere Hersteller liefern als Baukastensysteme Komponenten für alle Funktionen einer Datenübertragungs-Anwendung, die nach den Regeln einer einheitlichen ‚‚Netzarchitektur‘‘ arbeiten. Sie verwenden in der Regel heute alle DBP-Dienstleistungen.

26

1.1.3 Einflüsse von Technologie- und Normungsfortschritt auf die künftige Entwicklung Auf Grund der verbesserten Halbleitertechnologie sind fortlaufend billigere und/oder leistungsfähigere Hardwareprodukte zu erwarten, die zunehmend intelligentere Datenübertragungs-Komponenten für private und Öffentliche Netze zu realisieren gestatten. Mit dem Fortschritt der Softwareproduktionstechniken und dem besseren Beherrschen der Datenübertragungs-Software dürften auch hier künftig kontinuierliche Kostensenkungen und/oder komplexere und leistungsfähigere Lösungen zu erwarten sein. Die DBP hat mehrfach angekündigt, daß sie auf Grund des Technologiefortschritts in der Lage ist, neue Fernmeldedienste zur Erfüllung des Bedarfs der Anwender einzuführen. Das aus vielen Realisierungen bei allen Partnern gewonnene Wissen stellt eine günstige Basis für die Normung dar. Sobald Funktionen genormt sind, ist es möglich, diese in großintegrierten Halbleiterbausteinen erheblich billiger zu realisieren. Es hat in jüngster Zeit zwar erhebliche Fortschritte bei der Normung gegeben, doch man sollte nicht verkennen, daß künftiger Fortschritt wegen der größeren Komplexität der zu normenden Funktionen und wegen divergierender Interessen nicht leicht zu erreichen sein wird. Dies wird wesentlich von einer aktiven Rolle der Anwender, die ja im Kreise der hier betrachteten Partner die Endverbraucher sind, abhängen. Näheres zu Innovationen im Fernmeldewesen siehe Aufsatz von Haist in 1.6.

1.2 Einige heutige und künftige Probleme der DatenübertragungsAnwender 1.2.1 Probleme anwendungsorientierter inkompatibler Netze Eine Vielzahl von Problemen entsteht daraus, daß Datenübertragungs-Netze an einer Anwendung orientiert sind. D.h. ein Datenendgerät ist einer Datenverarbeitungs-Anwendung gewidmet, die in einer Datenverarbeitungsanlage läuft. Oft haben große Anwender mehrere solcher anwendungsorientierter Netze. Diese sind oft nicht miteinander kompatibel. Jedes Netz braucht seine eigenen teuren Betriebsmittel, die oft — zumindest zu bestimmten Zeiten — nicht optimal genutzt sind. Aus einem Netz ist kein Zugriff zu Daten und Programmen in anderen Netzen desselben Anwenders möglich (Bild 1-2).

27

8L

Heutige technische

3



—®

Konzepte

Anwendungsorientierung und L

nkompatibilitat

Ä

Netzarchitektur eines Herstellers

|

g

des Datenaustausches mit anderen

offene Kommunikation nur zwischen Produkten eines Herstellers erhebliche Kosten Bei DVA verschiedener Hersteller weiterhin Inkompatibilitäten Behinderung des Datenaustausches mit anderen

Aufbau und Betrieb eigener Netze_

Flächendeckende Personalbereitstellung Integration von Betriebspersonal in vorhandene Organisationen Sonstige

Festkosten von Netzen aus HfD und privaten Netzknoten

Hohe Festkosten Hohe Festkosten Kleine Anwender Investitionen zur

N ‚\

NEBEN

L

Betriebsmittel für jedes Netz erforderlich Geringe Nutzung teurer Betriebsmittel Behinderung



Probleme der Anwender der Datenübertragung | verursacht durch

Datenendgeräte können nur einem Zweck dienen Großanwender haben mehrere, nicht kompatible Netze

auch schon zu Beginn einer Anwendung bei wenig Verkehr in Netzausläufern können wenig Verkehr zusammenfassen Dienst/Betriebsgüteerhöhung oft nicht zu vertreten

Bild 1-2: Probleme der Anwender bei der Datenübertragung (DL

=

Dienstleistung)

Ein Teil der oben genannten Probleme im Bereich der Datenübertragung wird dann gelöst, wenn man ein neueres Konzept nach der Netzarchitektur eines Herstellers anwendet. Dieses trennt Datenverarbeitungs- und Datenübertragungsfunktionen oft auch in der Hardware vollständig. Wenn der Anwender ein Netz aus Verarbeitungsrechnern, Vorrechnern, Netzknoten, Datenendgerätesteuerrechnern und Datenendgeräten eines Herstellers sowie DBP-Dienstleistungen nach diesem Konzept aufbaut, ist innerhalb dieses Netzes eine offene

Kommunikation möglich. Dieses Konzept erfordert jedoch erhebliche Investitionen und erlaubt — zumindest heute noch — nur die Verwendung von Komponenten eines Herstellers. Oft ist die Situation bei großen Anwendern jedoch so, daß er Verarbeitungsrechner verschiedener Hersteller benutzt, die entweder verschiedene Aufgaben erledigen oder in verschiedenen Standorten arbeiten. Dann hat der Anwender,

selbst

wenn er überall die Kommunikationskomponenten des jeweiligen Herstellers einführt, immer noch innerhalb seiner Organisation mehrere miteinander inkompatible Netze.

Die Inkompatibilität zwischen Datenübertragungs-Netzen verschiedener Anwender behindert auch den Datenaustausch zwischen ihnen. Es gibt viele Fälle, wo ein Lieferant mit seinen Vorlieferanten oder Kunden Daten austauschen möchte, wo Kreditinstitute Zahlungsverkehr untereinander abwickeln wollen oder wo Verwaltungsverfahren den Datenaustausch zwischen Behörden erfordern und dies durch die Inkompatibilität behindert wird.

1.2.2

Netzmanagement- und Kostenprobleme

Vielen Anwendern bereitet der Aufbau und Betrieb eines Datenübertragungs-Netzes erhebliche personelle und organisatorische Probleme. Die Probleme wachsen proportional zur erforderlichen Flächendeckung. Sie sind bei größerer Flächendeckung um so größer, je weniger Standorte mit Datenverarbeitungsanlagen der Anwender hat, in denen er fachkundiges Personal hat. Als Beispiel sei der Fall einer Berliner Behörde genannt, die in ihrem dortigen Rechenzentrum eine groBe Datenbank betreibt, auf die mehrere hundert Benutzer aus dem gesamten Bundesgebiet zugreifen wollen. Diese Behörde hat keine nachgeordneten Dienststellen im Bundesgebiet. Sie würde ohne Berücksichtigung des DATEX-Netzes 8— 10 Datenkonzentratoren im Bundesgebiet aufstellen und diese über festgeschaltete Leitungen, die benutzungsrechtlich als Hauptanschlüsse für Direktruf (HfD, vgl. 1.3.1) bezeichnet werden, mit dem Berliner Rechenzentrum verbinden. Die

29

Datenendgeräte bei den einzelnen Benutzern würden über das Fernsprechwählnetz zu den Datenkonzentratoren Zugang haben. Man kann sich leicht die Probleme, die sich aus der Raumbeschaffung und der Bereitstellung von fachkundigem Betriebs- und Wartungspersonal für einen 24-Stunden-Betrieb ergeben, vorstellen.

Un.

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.

' Ein anderer Problemkreis resultiert aus den relativ hohen Festkosten, die Anwenderdatennetze aus privaten Netzknoten und HfD verursachen. Diese Kosten sind zur Zeit noch verkehrsunabhängig. Die DBP hat jedoch angekündigt, daß sie auf allen festgeschalteten Verbindungen, auch solchen für Sprachübertragung nutzungsabhängige Gebühren einführen will. Die hohen Festkosten sind vom Beginn einer Datenübertragungs-Anwendung an zu tragen, unabhängig davon, wie viel Verkehr über sie fließt. Betrieblich ist dies dadurch bedingt, daß

teure Ressourcen mit relativ kleinen Produktionsmitteln (Netzknoten) produziert werden und für eine Anwendung unabhängig vom aktuellen Bedarf voll reserviert werden. Besonders drückend wird diese Schwelle oft in Netzausläufern, wo kleine Dienststellen einer Organisation mit wenig Verkehr angeschlossen werden sollen. Diese hohe Kostenschwelle behindert heute vielfach eine breitere Datenübertragungs-Anwendung. Kleinere Anwender beklagen oft, daß sie im Gegensatz zu großen wenig Möglichkeiten haben, Verkehrsströme zusammenzufassen und HfD oder HfD mit höheren Geschwindigkeiten, auf denen die Datenübertragungs-Kosten je Menge billiger sind, zu nutzen. In Anwenderdatennetzen, die aus privaten Netzknoten und HfD gebildet werden, sind oft Investitionen zur Betriebsgüteerhöhung (z.B. gedoppelte Netzknoten, gedoppelte Leitungen) oder zur Dienstgüteerhöhung (z.B. 48 kbit/s-Leitungen zwischen Netzknoten für geringe Verzögerungszeiten) nicht zu vertreten, weil diese teuren Investitionen nur von relativ wenig Verkehr genutzt werden.

1.3 Das gegenwärtige Dienstleistungsangebot der DBP für die Datenübertragung* 1.3.1 Dienstleistungen Die Datenübermittlung hat sich seit Mitte der 60er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Die DBP ging seinerzeit davon * Die Aussagen der Abschnitte Elias (vgl. Literatur in 1.6).

30

1.3 und

1.4 orientieren sich am Aufsatz von

aus, zuerst vorhandene Fernmeldeinfrastrukturen zu nutzen, um der Datenfernverarbeitung möglichst schnell Übermittlungswege für Da-

ten zur Verfügung stellen zu können. So wurden in Übereinstimmung

mit entsprechenden internationalen Empfehlungen, die die Kompatibilität im internationalen Verkehr sicherstellen, die Möglichkeiten der Datenübertragung in den damals vorhandenen öffentlichen vermittelten Netzen, dem Fernsprech- und dem Telexnetz, geschaffen. Diese Netze sind ihrem Ursprung nach auf die Belange anderer Dienste optimiert, z.B. auf das Fernschreiben oder das Fernsprechen. Es ist deshalb verständlich, daß die Verwendung dieser Netze zur Datenübertragung stets nur eine Mitbenutzung sein konnte und die Datenübertragung sich dabei den physikalischen Bedingungen und den Grenzwerten dieser anderen Dienstleistungen unterwerfen mußte (z.B. 50 bit/s im

Telexnetz,

Fehlerwahrscheinlichkeit von

mit Modemeinsatz) (Bild I-3 und 1-4).

>10

im Fernsprechnetz

Öffentliche Datenübertragungsdienste der DBP

über

feste Verbindungen



über vermittelte

Netze

INN

Telexnetz

bit/s

bit/s

Hu

90

Fernsprech- DATEX-Lnetz Netz

bit/s bitseriell

DATEX-PNetz

bit/s

bit/s

50-200

bis 300

1 200

200

300

1 200

2 400

1 200

2 400

2 400

4 800

2 400

4 800

4 800

9 600

4 800

9 600

9 600

48 000

bitparallel

48 000

10 2/s 20 Z/s 40 2/s Bild 1-3: Dienstleistungsangebot der DBP für die Datenübertragung (Z/s = Zeichen je Sekunde)

31

Übertragungs-

geschwindigkeit bis 50 bis

Art des Fernmeldeweges

öffentliches Direktrufnetz

Übertragungs-

verfahren seriell

Betriebs-

verfahren‘) sx/hx/dx

durchschnittl.

Bit-Fehlerwahr-

scheinlichkeit

etwa 10°

asynchron

50 bis

öffentliches Telexnetz

bis 200 bit/s

öffentliches Datexnetz mit Leitungsvermittlung

seriell asynchron

sx/hx/dx

2.10%)

bis 300 bis

öffentliches Datexnetz mit Paketvermittlung‘)

seriell asynchron

hi/dx

etwa 10*®

öffentliches Fernsprechwählnetz

seriell

sx/dx

5.10%)

öffentliches Direktrufnetz

seriell

sx/dx

etwa 10*

300 bit/s

öffentliches Datexnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10°

bis 1200 bit/s

öffentliches Fernsprechwählnetz

seriell asynchron

sx/hx/dx

210%)

öffentliches Direktrufnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10*

1200 bit/s

öffentliches Datexnetz

seriell

hx/dx

etwa 10°

2400 bit/s

öffentliches Datexnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10°

mit Leitungsvermittlung

4800 bit/s

9600 bit/s

mit Paketvermittlung')

seriell

sx/hx

asynchron

asynchron asynchron

asynchron

1 bis 10

asynchron

asynchron

mit Leitungsvermittlung

synchron

öffentliches Datexnetz mit Paketvermittiung')

seriell synchron

dx

°)

öffentliches Fernsprechwählnetz

seriell

sx/hx

2.10%")

öffentliches Direktrufnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10*

öffentliches Datexnetz mit Leitungsvermittiung

seriell synchron

sx/hx/dx

etwa 10°

öffentliches Datexnetz mit Paketvermittlung')

seriell synchron

dx

°)

öffentliches Fernsprechwählnetz

seriell

sx/hx

etwa 10“

mit Hilfskanal: d’\

synchron synchron

mit Hılfskanal: dx sx/hx/dx

synchron

etwa 10°

öffentliches Direktrufnetz

seriell

öffentliches Datexnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10°

öffentliches Datexnetz mit Paketvermittlung')

seriell synchron

dx

*)

mit Leitungsvermittlung

10°

synchron synchrun

öffentliches Direktrufnetz

seriell

sx/hx/dx

etwa 10”

öffentliches Datexnetz

seriell

dx

°)

öffentliches Direktrufnetz

seriell

Sx/dx

etwa 10°

10 Zeichen/s

öftentliches Fernsprechwählnetz

parallel

Sx

fehlerfrei*”)

20/40 Zeichen/s

oftentliches Fernsprechwählnetz

parallel

SX mit Ruückkanal: hx

fehlerfrei”’)

48.000 bit/s

’)sx = Sımplex

hx - Halbdupiex

dx - Dupiex

mit Paketvermittlung')

") Zutreflend tur 95 vH der untersuchten Verbindungen

) Inbetriebnahme fur Mitte 1980 vorgesehen mıt 12 Monaten

gebuhi entreiem Probebetried

synchron

synchron

”} Durch die Verwendung des HDLC Steuerungsverfanrens ergibt sıch eine resultierende Bit-Fehlerwahrscheinlichkeit von eiwa

10 * auf Ebene 2 nach CCITT Empfehlung X 25

Bild 14: Die Möglichkeiten der Dateldienste

32

Leitungsabschluß

Bemerkungen

posteigenes Datenanschlußgerat

101

- soweit erforderlich —

vom Teilnehmer beigestellte Endeinrichtung

nur mit 5-Bit-Codes, vorzugsweise CCITT-Alphabet Nr.2

posteigenes Datenfernschaltgerat posteigenes Datenanschlußgeraät

Merkblätter Bestell-Nr.***)

75 92

über Anpassungseinrichtung (PAD) nach CCITT-Empfehlung X.3/X.28

posteigener Modem

145 74

posteigenes Datenanschlußgeraät

101

posteıgenes Datenfernscnaltgerat

CCITT-Alphabet Nr. 5 mit 11 Bits/Zeichen

92

posteigener Modem

Auf Wunsch mit schmalem Hilfskanal für 75 bit/s

74

posteıgenes Datenanschlußgerät

Auf Wunsch mit Taktgeber für Synchronübertragung

101

posteigenes Datenanscnliußgerat

über Anpassungseinrichtung (PAD) nach

145

posteigenes Datenfernschaltgerät

besondere Leistungen (z.B. Direktruf, Kurzwahl) verfügbar

92

posteigenes Datenanschlußgerät

Schnittstelle nach CCITT-Empfehlung X.25 und ggf. X.29

145

posteigener Modem

Auf Wunsch mit schmalem Hilfskanal für 75 bivV/s

bzw. mit Taktgeber für Synchronübertragung

CCITT-Empfehlung X.3/X.28

74 101

posteigenes Datenanschlußgerät posteigenes Datenfernschaltgerat

besondere Leistungen (z.B. Direktruf, Kurzwahl) verfugbar

posteigenes Datenanschlußgerat

Schnittstelle nach CCITT-Empfehlung X.25 und ggf. X.29

posteigener Modem

Auf Wunsch mit schmalem Hilfskanal fur 150 bit/s

posteigenes Datenanschlußgerat

92

145 74 101

posteigenes Datenfernschaltgerät

besondere Leistungen (z B. Direktruf, Kurzwahl) verfügbar

92

posteiıgenes Datenanschlußgeraät

Schnittstelle nach CCITT-Emptehlung X.25 und ggf. X.29

145

posteigenes Datenanschiußgerät

posteigenes Datenanschlußgerat

101

schnittstelle nach CCITT-Empfehlung X.25 und ggf. X.29

grundsatzlich posteigene. ubergangsweise

145 101

prıvate Datenubertragungseinrichtung posteigener Modem

Rückkanal mit voller Bandbreite für Sprachübertragung oder Quittungssignale

posteigener Modem

Rückkanal mit 5 bit/s oder mit voller Bandbreite

für Sprachübertragung

74 64 +74

noch Bild 1-4

33

Um

diesem Zustand abzuhelfen,

wurde von der DBP

in den Jahren

1973/75 auch ein auf die besonderen Belange der digitalen Übertra-

gung, besonders aber der Datenübertragung zugeschnittenes, elektronisches, programmgesteuertes vermitteltes Netz implementiert, das auf der Basis des Elektronischen Datenvermittlungssystems EDS digitale leitungsvermittelte Verbindungen bereitstellt. Zuerst wurden auf dieses System die Fernschreibteilnehmer geschaltet, denen damit neue Leistungsmerkmale wie Tastaturwahl, Direktruf, Kurzwahl, Rundschreiben usw. geboten werden konnten (Telexnetz). Danach wurde dieses System für die Datenübertragung angeboten (DATEX-L-Netz). Im August 1980 wurde das Leistungsangebot der DBP dann durch Dienstleistungen auf der Basis der Datenpaketvermittlungstechnik ergänzt (DATEX-P-Netz). So bietet die DBP heute ein breites Spektrum von Möglichkeiten, Daten in ihren Netzen zu übertragen.

Neben

den Datenübertragungsmöglichkeiten

in den vermittelten öf-

fentlichen Netzen wurde das Dienstleistungsangebot an festgeschalteten Leitungen entwickelt. Zunächst wurden analoge Leitungen als Stromwege für private Drahtfernmeldeanlagen eines Inhabers überlassen. Dieses Konzept erwies sich aber als benutzungsrechtlich und technisch nicht ausreichend entwicklungsfähig. Stromwege gibt es heute daher nur noch in Ausnahmefällen.

Seit 1974 wurde das ‚‚Öffentliche Direktrufnetz für die Übertragung

digitaler Nachrichten‘‘ eingeführt. Das Direktrufnetz bietet festgeschaltete Leitungen mit einer digitalen Schnittstelle beim Teilnehmer, dessen Datenendeinrichtungen über ‚‚Hauptanschlüsse für Direktruf‘‘ (HfD) angeschlossen werden. Da das Direktrufnetz ein Öffentliches Netz ist, können nunmehr an den beiden zu einer ‚‚festgeschalteten Leitung‘‘ gehörenden HfD Datenendeinrichtungen verschiedener Rechtspersonen angeschaltet sein. Die der Datenendeinrichtungen angebotene Schnittstelle ist digital. Zunächst wurden die ‚Leitungen‘ des Direktrufnetzes mit analogen Leitungen des Fernsprechdienstes und besonderen Datenübertragungseinrichtungen realisiert. Von Anfang an war aber eine endgültige Realisierung als digitale Leitungen vorgesehen. Dieser Schritt soll zur Zeit beginnend bis etwa 1985 vollzogen werden. Für den Anwender wird sich dadurch eine weitere erhebliche Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten und der Übertragungsgüte ergeben.

1.3.2

Datenanschlüsse

Die Dienstleistungen der DBP für die Datenübertragung werden von den Anwendern in immer stärker werdendem Maße in Anspruch ge-

34

nommen. Mitte September 1980 konnte der 100000. Datenanschluß an die Fernmeldenetze der DBP geschaltet werden (120156 am 1. 8. 81).

56% der Netzanschlüsse sind HfD, gefolgt von Datenanschlüssen am Fernsprech-Netz mit ca. 34 v.H. Daneben setzt die stärkere Nutzung der speziellen Datennetze ein. 1.3.3 Prognosen Um aktuelle Prognosewerte zu erhalten, haben 18 westeuropäische Fernmeldeverwaltungen gemeinsam einen Studienauftrag erteilt, die EURODATA-Studie 79 (vgl. 6.1.3.2). Die Ergebnisse sind den Verwaltungen zur Mitte des Jahres 1980 bekanntgeworden. Diese Werte sind eine wichtige Grundlage für die internen Prognosen der DBP. Auf Grund der EURODATA-Werte wurde eine neue DBP-Prognose erstellt. Deren Ergebnisse sind in 10.1 enthalten. 1.4 Die künftige Entwicklung des Dienstleistungsangebotes der DBP für die Datenübertragung 1.4.1

Allgemeines

Die Prognosen lassen erkennen, daß das bisherige Dienstleistungsangebot für die Datenübertragung auch weiterhin in breitem Umfang genutzt werden wird. Die DBP plant deshalb auch weiterhin viele Datenübertragungsmöglichkeiten anzubieten und den Zugang zu einzelnen Dienstleistungen nicht restriktiv behandeln. Der Ausbau der Möglichkeiten wird entsprechend dem jeweiligen Verkehrsbedarf und dem Anwenderwunsch nach neuen, weiteren Leistungsmerkmalen sowie den technischen und betrieblichen Möglichkeiten der DBP vor sich gehen.

1.4.2 Die künftige Entwicklung der Datenübertragung im Fernsprechnetz

1.4.2.1 Mittelfristige Perspektive Rund ein Drittel der Datenanschlüsse am Netz der DBP in der Bundes-

republik benutzen heute das öffentliche Fernsprechnetz. Die Attraktivität dieses Netzes für Datenübertragung dürfte in der Zukunft zunehmen.

35

Bekanntlich soll im Fernsprechnetz die Tastenwahl eingeführt werden. Der dafür vorgesehene Mehrfrequenzcode wird heute schon für die

Übertragung von Daten genutzt. Praktisch heißt das, daß künftig je-

der Fernsprechapparat als einfaches Datenendgerät eingesetzt werden kann. Es deutet sich jetzt schon an, daß von dieser Möglichkeit Versandhäuser, Tankstellen, Lebensmittelhändler usw. z.B. für Bestellsysteme regen Gebrauch machen werden. Schon jetzt werden Tastenwahlapparate speziell für diesen Zweck eingeführt.

Es werden weiterhin im Fernsprechnetz Modems für Übertragungsge-

schwindigkeiten von 300 bit/s, 1200 bit/s, 2400 bit/s und 4800 bit/s angeboten. Diese Modems sind vorwiegend für wechselseitigen Betrieb ausgelegt (halbduplex). Für 300 bit/s und 1200 bit/s existieren auch Modems, mit denen gleichzeitig in beiden Richtungen Daten übertragen werden können (duplex). Bei beiden Gruppen sind mittelfristig auch höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten zu erwarten. 1.4.2.2 Langfristige Perspektive

In der zweiten Hälfte der 80er Jahre beginnend wird das heute analoge Fernspechnetz durch eine digitale Fernspechtechnik ersetzt werden. Hierbei wird Sprache mit 64 kbit/s übertragen werden. Diese Übertragungsrate wird auch für die Datenübertragung zur Verfügung stehen. Durch diese Möglichkeit, auch größere Datenmengen übertragen zu können, werden zweifellos neue Anwendungen gewonnen werden, denen bisher Fernmeldeverbindungen für die Datenübertragung zu teuer waren. Diese Dienste werden in der Diskussion über die Standardisie-

rung als ISDN-Dienste bezeichnet (integrated services digital network = Dienstintegriertes digitales Netz). Die Einführung des digitalen Fernsprechnetzes bringt es auch mit sich, daß die relativ teuren Modems durch eine einfache Anschlußtechnik ersetzt werden können. Die Umstellung des gesamten Fernsprechnetzes wird jedoch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. 1.4.3 Die künftige Entwicklung der Datenübertragung in den DATEX -Netzen

Der heutige Dienstleistungsumfang und konkrete Planungen für neue Leistungsmerkmale sind in den einzelnen diesbezüglichen Kapiteln dieses Buches ausführlich beschrieben. Bei neuen DATEX-L-Merkmalen sind die neuen Endgeräteschnittstellen X.21 und X.22 (vgl. 3 und 5) sowie ein Feldversuch mit einem Modellnetz mit 64 kbit/s etwa 1983 zu erwarten (zur Technik vgl. Aufsatz von Goßlau und Kern in

36

Literatur 3.9.2). In DATEX-P werden weitere Dienste mit Anpassungsfunktion (P32, P33, P42) und die Nutzung der neuen Schnittstelle X.22 untersucht (vgl. 4.4.4.5, 4.6, 5). In den vorhandenen Dienstleistungen werden weitere Leistungsmerkmale wie z.B. erleichterte Zusammenarbeit zwischen dem Management von Anwenderdatennetzen und dem DBP-Datennetzkontrollzentrum diskutiert.

Der Hauptakzent der DBP-Aktivitäten liegt jedoch dabei, die eingeführten Dienstleistungen zu konsolidieren und durch umfassende Beratung der Anwender für eine breite Akzeptanz zu sorgen.

1.4.4 Nationale Datenübertragung über Satelliten Die Pläne amerikanischer Gesellschaften, in den USA Daten über Satelliten zu übertragen, haben Stimmen auch in der Bundesrepublik Deutschland aufkommen lassen, eine solche Kommunikationsmöglichkeit auch für den Bereich der DBP einzurichten. Dabei erwartet man von solchen Übertragungsmöglichkeiten eine breitbandige, weitgehend störungsfreie Datenübertragung, Kurzzeitverbindungen zwischen unterschiedlichen Orten und geringere Übermittlungskosten.

Die DBP hat sich bei der bisherigen internationalen Diskussion über Satellitenkommunikation für die Datenübertragung aus vielerlei Gründen abwartend verhalten. Dies rührte nicht zuletzt von den erheblichen Schwierigkeiten her, die im Bereich der Frequenzkoordinierung wegen der ungünstigen regionalen Lage der Bundesrepublik und ihres gut ausgebauten Richtfunknetzes entstehen. Jedoch will die DBP sich ergebende Möglichkeiten zu nutzen suchen. Die DBP hat mit der französischen Fernmeldeverwaltung ein Abkommen über die Anmietung eines Transponders des Satelliten Telecom I, der voraussichtlich ab Mitte 1984 nutzbar ist, abgeschlossen. Dieser Transponder stünde dann für eine kommerzielle Nutzung zur Verfü-

gung.

Ob, in welchem Umfang und welcher Ausgestaltung ein solcher Dienst eingeführt werden kann, müßten Bedarfsanalysen zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen dazu jedoch noch keine Erkenntnisse vor.

37

Er.nn.

| N , | \ ! | en.

Ein gewichtiger Anteil der künftigen Dienstleistungsnachfrage der DATEX-Dienste wird aus den beiden anwendungsorientierten Fernmeldediensten TELETEX und BILDSCHIRMTEXT erwartet, die beide DATEX als Datenübertragungsinfrastruktur benutzen (Näheres hierzu in 8).

Zum Studium dieser Fragen und weiterer Fragen der breitbandigen Datenübertragung wurde beim FTZ der ‚‚Benutzerarbeitskreis schnelle Datenübertragung‘‘ gegründet.

1.4.5 Service-Leistungen Die Wünsche nach einer Entstörungsbereitschaft der DBP außerhalb der Dienstzeiten ihrer Dienststellen wurden mit der Einführung der „Entstörung zu bestimmten Zeiten‘‘ erfüllt. (Näheres vgl. 7.2.3).

Zur weiteren Erhöhung der Beratungskapazität der DBP in Fachfragen der Datenkommunikation und der Datenfernverarbeitung hat die DBP den Datennetzkoordinator eingeführt, der jetzt praktisch in jedem Fernmeldeamt eingesetzt ist und dem Datenanwender zur Fachberatung und zur Unterstützung beim Einrichten von Datenanschlüssen sowie beim Inbetriebnehmen von Anwenderdatennetzen zur Verfügung steht. Von Seiten der Anwender war eine schnellere Information über Ab-

sichten der DBP

in bezug auf neue Dienste, Änderungen von Lei-

stungsmerkmalen, Änderungen von Service-Leistungen usw. gewünscht worden. Dazu werden folgende Dokumentationen bereitgestellt: —

‚‚Die Planungshilfe

für die Datenfernverarbeitung‘‘

ist eine Zu-

sammenstellung, die einen Überblick über alle heute angebotenen

und geplanten Dienstleistungen gibt. Bei den geplanten Dienstleistungen wird der Einführungszeitraum angegeben. Die Planungs-

hilfe wird durch eine Übersicht über die posteigenen Datenübertragungseinrichtungen und eine Zusammenstellung CCITT-Empfehlungen ergänzt. — —

Das

Datel-Handbuch

Die

Dateldienst-Druckschriften*

tragungsdienste.

informiert umfassend

Dienstleistungen.

informieren

über

über alle Datenüberüber

alle

die

einzelnen



Das DATEX-P-Handbuch DATEX-P.



Die technischen Vorschriften DATEX-L enthalten alles Wichtige besonders zu den Schnittstellen der Endgeräte.

*

Die Gesamtheit aller Datenübertragungsdienste der DBP dienste (Daten-Telekommunikation) bezeichnet.

38

informiert

der wichtigsten

Belange

von

wird als Datel-

Außerdem gibt es Kundenseminare, in denen die Kenntnisse der Datenkommunikation dem Kunden vermittelt werden sollen. Hinzu kommt eine umfangreiche Vortragstätigkeit von arbeitern bei Kongressen, Seminaren, Ausstellungen usw.

DBP-Mit-

In schwierigen Fällen arbeiten Spezialisten des Fernmeldetechnischen Zentralamtes mit denen des Fernmeldeamtes sowie den Spezialisten von Anwender und Hersteller Hand in Hand, um die Datenfernverarbeitungssysteme über die postalischen Netze hinweg zu einem funktionierenden Ganzen werden zu lassen. Es hat sich weiter gezeigt, daß der Eigendiagnosesystemen sich oft schon so daß nicht Personal von Hersteller sandt zu werden braucht und Zeit und

Anwender mit aussagefähigen weitgehend selbst helfen kann, und DBP zum Anwender entGeld gespart wird. Die DBP hat

deshalb zusammen mit Anwendern und Herstellern Diagnoseverfahren für den Anwender entwickelt. Das Ergebnis enthält das Heft ‚‚Eigendiagnose in Anwenderdatennetzen‘‘ (vgl. Literatur in 2.6.1). Hierzu gehören auch die Bemühungen der DBP, Verfahren einzuführen, bei denen die Managementzentren der Anwenderdatennetze in Verbindung mit den Betriebszentralen und Datennetzkontrollzentren der

DBP einen Überblick über den jeweiligen Betriebszustand aller ihrer

Netzkomponenten erhalten. 1.4.6

Datenverkehr mit dem Ausland

Die international eng verflochtene Wirtschaft bedingt, daß der Datenverkehr auch international orientiert sein muß. Die DBP entwickelt deshalb ihre Dienstleistungen auf der Basis der CCITT-Empfehlungen, um eine sichere Grundlage für den internationalen Datenverkehr zu legen. Grundlage des internationalen Datenverkehrs waren langjährig das Fernsprechnetz und die internationalen Mietleitungen. Inzwischen wachsen in allen wichtigen Industrieländern die spezialisierten Datennetze, so daß auch zwischen diesen Netzen kurz- bzw. mittelfristig internationaler Datenverkehr abgewickelt werden kann. Die DBP hatte sich schon frühzeitig bemüht, den Auslandsverkehr von ihren Datennetzen aus aufzunehmen. So konnten schon leitungsvermittelte Verkehrsbeziehungen für DATEX-L200 nach Frankreich im Jahre 1970 und 1973 nach Belgien aufgenommen werden. 1977 wurde in Frankfurt ein Netzknoten errichtet, der den Zugang zu den US-Datennetzen Telenet und Tymnet ermöglichte. Sodann beteiligte sich die DBP an

39

Errichtung und Betrieb von EURONET, das den Zugriff zu Informations- und Datenbanken im EG-Raum erschließt und das im Frühjahr 1980 eröffnet wurde. Vom DATEX-L-Netz soll 1981 der Verkehr zu den entsprechenden leitungsvermittelten Datennetzen in den skandinavischen Ländern aufgenommen werden. Weitere Verbindungen werden folgen (vgl. 6.2). Vom DATEX-P-Netz werden noch 1981 die Verkehrsbeziehungen zum französischen Paketvermittlungsnetz Transpac und zum englischen Paketvermittlungsnetz IPSS aufgenommen werden können. Auch der Verkehr nach Kanada und USA soll noch 1981 aufgenommen werden. Weitere Verbindungen werden folgen (vgl. 6.5).

1.5 Arbeitsgruppen von Anwendern,

Herstellern und DBP

1.5.1 Ziel der Arbeitsgruppen Es gibt eine größere Anzahl von Arbeitsgruppen, in denen Anwender, Hersteller und DBP vertreten sind. In ihnen stellt die DBP neue Dienstleistungen oder neue Leistungsmerkmale bei vorhandenen Diensten, sowie ihre Gebührenstrukturen vor, bevor über die Einführung entschieden wird. Ziel der Arbeit ist es, Anwendern und Herstellern Gelegenheit zu geben, ihre Erfahrungen und Anregungen in den Entscheidungsprozeß einzubringen.

1.5.2 Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe Die älteste derartige Arbeitsgruppe ist der seit 1972 existierende Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und dessen ständige Arbeitsgruppe, die im September 1980 ihre 50. Sitzung hatte. Im Arbeitsausschuß sind Verbände aller wichtigen Anwendergruppen und Hersteller von EDV- und Fernmeldegeräten vertreten. Der Ausschuß wird vom Präsidenten des FTZ geleitet. Ein Beirat legt die Tagesordnung der halbjährlichen Sitzungen fest. Die genannten Verbände entsenden etwa 30 Experten in die Arbeitsgruppe des Ausschusses. Diese trifft sich 4- bis 6mal pro Jahr. Für bestimmte Themenschwerpunkte bildet sie wiederum ad-hoc-Gruppen mit etwa 5 — 10 Mitgliedern.

40

Ausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FT/ Mitqgl.: Anwender, Herstellerverbände, Wissenschaft, DBP

Arbeitskreis schnelle Datenübertragung

Mitgl.: Anwender Hersteller, DBP Ad-hoc-

Gruppe

Ad-hor-

1

Gruppe

Endein-

Dienste

Arbeitsgruppe

Mitglieder:

Ad-hoc-

?

Gruppe u.

3

Experten

Ad-hoc-

ı Gruppen

Gruppe

- -

|

--ıiR

,

m

L_L_LLIIL

über 015

Mitglieder:

mı Ad-hoc- 777000 I

Versuchs-

richtungen] | Leistungs- | | programs sorkaale

Teilnehmerarbeitskreis DATEX-P

---

1

Anwendungen

Mitglieder: Verbände, Ad-hocGruppe

Ad-hocGruppe

Suchbaus

Schlag-

vörterver-

DBP

Standar-

disierung

Unteree

LI

Poden

UnterHe Rechnerverbund

zeichnis



Gruppe

angebot

Ad-hoc-

?

sruppe

bedürfnisse

DBP kd-hoc-

?

Messen/

Gruppe

Mitglieder:

Aus-

steliungen

vertahren

Anwender-.

stellerverbände

Her-

und DBP

Ad-hoc Gruppe

Fachkreis 1

Fachkreis

leletex-

Teleten-

übertra-

Dienst.

Endgerät

leistungsprofj]

gungstech-

nische Gesichtspunkte

für das TeletexEndgerät

Bild 1-5: Arbeitsgruppen von Anwendern,

%&

(ulassunns-

Arbeitskreis Textkommunikation

Mitgl.: Anwender, HerstellezDBP Unterre

Ad-hoc-

Hersteller4 | Anuender-

Arbeitskreis BILDSCHIRMTEXT Technik, Standardisierung

Arbeitskreis Bildschirmtext-

Teilnehmer,

Herstellern und DBP

Im Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung werden alle die Entwicklung der Datenfernverarbeitung berührenden Fragen der Datenkommunikation behandelt. Es sind dies technische und betriebliche Probleme ebenso wie solche von Gebührenstrukturen, benutzungsrechtlichen Regelungen, Verwaltungsanweisungen usw. So hat sich in den letzten Jahren transparent vor den Augen der Fachleute und unter ihrer Mitwirkung das Dienstleistungsangebot der DBP weiterentwickelt (Näheres siehe der in 1.6 genannte Aufsatz von Dingeldey sowie 3.8.1 und 4.10.1).

41

1.5.3

Weitere Arbeitsgruppen

Der Teilnehmerarbeitskreis DATEX-P und seine ad-hoc-Gruppen sowie die Verbindung zum Ausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung sind in Abschnitt 4.10.2 näher behandelt. Für die Belange von TELETEX und BILDSCHIRMTEXT gibt es zusätzlich besondere Arbeitsgruppen. Eine weitere neue Arbeitsgruppe für schnelle Datenübertragung, die Datenübertragung oberhalb 64 kbit/s und Satellitenverbindungen behandeln soll, ist 1981 gegründet

worden. Bild 1-5 gibt einen Überblick über die wichtigsten hier relevanten Arbeitsgruppen.

1.6 Literatur zu Kapitel 1 Arnold, F.: Endeinrichtungen der öffentlichen Fernmeldenetze, Taschenbuch Telekommunikation, Band 2, R.v. Deckers’ Verlag, G. Schenck GmbH, Heidelberg 1981. Bohm, J.: Stand und Weiterentwicklung der Datenkommunikation in Fernmeldenetzen der DBP, Zeitschrift für das Post- und Fernmelde wesen Heft 8, 1978. DBP: Planungshilfe für die Datenfernverarbeitung, FTZ-Druckschrift

Nr. 114 (4/1980).

DBP: Vorschriftensammlung für digitale Netze mit/ohne Verwaltungsanweisungen (Bezug über Postämter). DBP: Datelhandbuch (Bezug beim FTZ, T21). Dingeldey, R.: Der Ausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ in Nachrichtentechnische Zeitschrift, März 1979.

Elias: Das Dienstleistungsangebot der DBP für Datenverkehr — Stand und Entwicklungstendenzen, Informatik-Spektrum,

1981, Heft 4.

Gabler H., Tietz, W.: Datenkommunikation in den Fernmeldenetzen der DBP, Informatik-Spektrum, 1981, Heft 4. Haist, W.: Innovation in Fernmeldesystemen im Jahrbuch der DBP 1980, Verlag für Wissenschaft und Leben, G. Heidecker, Bad Windsheim. Schindler, S., Schröder, J. C. W.: Kommunikation in verteilten Systemen, Fachtagung der Gesellschaft für Informatik 1981. Berlin, Heidelberg, New York 1981. Schröder, J. C. W.: Anforderungen an die Datenübertragungsdienste der Deutschen Bundespost aus der Sicht der Datenfernverarbeitungsanwender, Der Fernmeldeingenieur, Verlag für Wissenschaft und Leben, 34. Jahrgang, H. 10, Okt. 1980.

42

Tietz, W. (Bearbeiter): CCITT-Empfehlungen der V-Serie und der X-Serie: Band 1: Datenpaketvermittlung — Internationale Standards, 4. Auflage, R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck, HeidelbergHamburg, 1981.

1.7 Fremdsprachige Literaturhinweise zum gesamten Buch Im folgenden sind einige Literaturzitate gegeben, in denen man weiterführende Literaturhinweise findet. Davies, D. W., Barber, D. L.: Communications Networks for Computers, John Wiley & Sons, London, New York, Sydney, Toronto 1976. Davies, D. W., Barber, D. L., Price, W. L., Salomonides, C. M.: Computer Networks and Their Protocols, John Wiley & Sons, London, New York, Sydney, Toronto 1979.

43

2 Grundlagen der DATEX-Dienste

2.1 Überblick über die DATEX-Dienste 2.1.1

Der Begriff DATEX

Der Begriff DATEX ist ein Kunstwort, das aus den Teilen der beiden englischen Wörter DATA (= Daten) und EXCHANGE (= Austausch, Übertragung) zusammengesetzt wurde. Es bezeichnet Dienste und Netze, die von der DBP neben dem Fernsprechnetz speziell für Daten- und Textübertragung bereitgestellt werden. CCITT studierte diesen Bereich unter der Überschrift ‚New data networks‘‘ (neue Datennetze). Ein gemeinsames Merkmal aller DATEX-Dienste bzw. Netze ist die digitale Schnittstelle zum Anschluß der Datenendeinrichtung. Es handelt sich generell um vermittelte Dienstleistungen. Das technische Prinzip der Vermittlung hat zwei wichtige Aspekte: Zum einen können

von einem Endgerät aus im Grundsatz alle anderen an dem Übermitt-

lungsnetz angeschlossenen Endgeräte ‚‚angewählt‘‘ werden. D.h. man kann Verbindungen zu ihnen aufbauen (im Gegensatz zu festgeschalteten Leitungen). Zum zweiten werden teure Betriebsmittel — wie

Übertragungsleitungen — nun nicht mehr auf Dauer einer Verkehrs-

beziehung fest zugeordnet, wie dies bei festgeschalteten Leitungen der Fall ist, sondern nur dann belegt, wenn sie vom Teilnehmer angefordert werden (Resourcen-Sharing). Dies führt zu erheblichen Kostensenkungen, besonders bei Verkehrsbeziehungen über weite Entfernungen oder bei Anwendungen, die die erforderliche Übertragungsrate

nur gering ausnutzen (z.B. Dialoganwendungen).

Seit 1976 wurden

Zug um Zug neue DATEX-Dienstleistungen eingeführt (Näheres vgl.

in 3.1.4 und 4.1.4).

Es gibt zwei technische Verfahren, das o.g. Vermittlungsprinzip zu realisieren, nämlich das Verfahren der Leitungsvermittlung (vgl. 2.4.3) und das der Paketvermittlung (vgl. 2.4.4). Diese beiden Verfahren erfordern unterschiedliche technische Mittel für die Vermittlungstechnik und ermöglichen unterschiedliche Dienstleistungen. Sie nutzen jedoch grundsätzlich dieselben Leitungstypen. Die DBP hat zur Kennzeichnung die folgenden Namen gewählt: — —

DATEX-L: DATEX-P:

DATEX DATEX

mit Leitungsvermittlung mit Paketvermittlung.

45

|

Dienstzuganc

leistungs-

L

Hauptanschluß P

Einwählzugang fest

Verbin- K

Grund-

r—

m

dungen

gewählt

Datenüber-|

Bitübertragung Zeichenübertragung

tragungs-

Block

merkmale

ıerkmale von

L

DATEXDiensten

verfahren

Bu

Paketübertragung

Kommunikationsprotokoll

Direktruf ve itere Le istungsmerkmale | wie z. B.

Bild 2-1: Merkmale

Kurzwahl Tei Inehmerbetriebsk lasse |

Gebührenübernahme

von DATEX-Diensten

DATEX-L 200 |

mit Leitungs-

vermittlung

nn |

DATEXDienste

(Ende 1980)

L

DATEX-L 2400

DATEX-L4800 DATEX-LI600



| | mit 4 Paketvermittlung Bild 2-2: DATEX-Dienste (Ende 1980)

46

DATEX-L 300

DATEX-P10

DATEX-P20

Diese Begriffe werden sowohl bei der Dienst- wie bei der Netzbezeichnung angewandt. 2.1.2 2.1.2.1

DATEX-Dienste DATEX-Unterdienste

Innerhalb von DATEX gibt es ein breites Spektrum an Dienstleistungen, um den Anwenderbedarf optimal zu erfüllen. Um es praxisge-

recht beschreiben zu können, werden in DATEX-L und DATEX-P ‚Unterdienste‘‘ definiert. Diese DATEX-Dienste stellen jeweils eine Kommunikationsklasse dar (vgl. Bild 2-1). Jeder solche DATEXDienst hat Grundleistungsmerkmale

— Dienstzugänge — Verbindungen — Datenübertragungsverfahren. Zur Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit oder der Sicherheit der Datenübertragung gibt es in jedem Dienst weitere Leistungsmerkmale. 2.1.2.2

DATEX-L-Dienste

Ende 1980 waren eine Reihe von DATEX-L-Diensten für den Teilnehmer verfügbar (Bild 2-2). Die Ziffer in der Bezeichnung gibt die angewandte Datenübertragungsgeschwindigkeit an. Dieses Merkmal beschreibt die Kommunikationsklasse, da DATEX-L-Endgeräte und Hauptanschlüsse, die miteinander Daten austauschen wollen, dieselbe Geschwindigkeit benutzen. 2.1.2.3

DATEX-P-Dienste

Die Ende 1980 in DATEX-P verfügbaren Dienste zeigt Bild 2-2. Da in DATEX-P im Netz eine Geschwindigkeitsumwandlung möglich ist, können Endgeräte mit gleicher oder unterschiedlicher Datenrate miteinander über DATEX-P Daten austauschen. Das hier für die Kom-

munikationsklasse bestimmende Merkmal ist die Übertragungsvor-

schrift, das Kommunikationsprotokoll. Der Dienst DATEX-P10 erfordert von den Endgeräten das Protokoll entsprechend der CCITTEmpfehlung X.25, P20 erfordert das Kommunikationsprotokoll entsprechend den CCITT-Empfehlungen X.28, X.3, X.29 (näheres vgl. 2.4.4).

2.1.2.4

Überblick über die Geschichte der DATEX-Dienste

Seit 1976 wurden Zug um Zug neue DATEX-Dienstleistungen einge-

führt. Die Tabelle in Bild 2-3 gibt einen Überblick. Näheres vgl. 3.1.4

bzw. 4.1.4.

47

DATEX-L2U0

1967

DATEX-L300

1976

DATEX-L2400

1978

DATEX-L4800, DATEX-P10,

L9600 P2U

1980

Schnittstelle X.21 Internationaler

2.1.3.1

1981

Verkehr

- DATEX-L2400, 14800, 19600 - DATEX-P10, P20 2.1.3

1979

1981/2 1981

Bild 23: Geschichte der

DATEX-Dienste

DATEX -Netzbausteine

Grundkonfiguration der DATEX-Netzbausteine

Um den im gesamten Bereich der DBP vorhandenen Datenendeinrich-

tungen Datenübertragung zu ermöglichen, werden als wichtige Elemente folgende Netzbausteine benötigt (vgl. Bild 2-4): — — — —

Datenendeinrichtungen, nämlich Datenverarbeitungsanlagen, Datenkonzentratoren und Datenendgeräte (vgl. Fußnote zu 1.1.1). Datenvermittlungsstellen zur Realisierung der oben angesprochenen Vermittlungsfunktion Anschlußleitungen, mit denen die Datenendeinrichtungen an die Datenvermittlungsstellen angeschlossen werden Verbindungsleitungen, mit denen die Datenvermittlungsstellen untereinander verbunden sind.

Diese Komponenten sind erforderlich, um die Datenübertragungsanwendung zu realisieren. Sie werden in ihrer Gesamtheit als DATEXNetz angesprochen. Will man sich nur auf die Datenvermittlungsstellen und die Verbindungsleitungen beziehen, wird in diesem Buch vom DATEX-Vermittlungsnetz gesprochen (vgl. auch Bild 2-7). Wenn Vermittlungsnetz und Anschlußleitungen angesprochen werden, wird der

Begriff DATEX-Übermittlungsnetz gebraucht.

Die im Bild 2-4 dargestellte Grundkonfiguration DATEX-L bzw. DATEX-P.

48

wiederholt sich in

DATEX-Netz

| L

DATEX-Vermittlungsnetz

Datenermitt:

stelle

Verbindungsleitung Datenend-

Anschluß-

einrichtung] ejtung

| Verbindungsleitung

Daten-

stelle

Daten-

leitung

ermittlungs stelle

Anschluß-

leitung

67

d n e n e t a D | ß u l h Ansc

stelle

VerbinQungs-

|

Verbindungsleitung

Datenendeinrichtung Dj

Bild 2-4: Grundkonfiguration der DATEX-Netzbausteine

VerbinCungs-

leitung

leitung

einrichtung

2.1.3.2 Realisierung der Netzbausteine Datenendeinrichtungen am DATEX-Netz werden nicht von der DBP überlassen, sondern vom Teilnehmer privat beschafft (vgl. Buch von Arnold in 1.6 Literatur). Anschluß- und Verbindungsleitungen erfordern je nach Verkehr Datenraten zwischen 50 bit/s und 64.000 bit/s. Sie werden in der Regel als

digitale Übertragungsstrecken im ‚‚Integrierten Text- und Datennetz IDN‘“

(vgl. 2.5) realisiert. In diesem Netzkonzept werden Leitungen

langsamer

Übertragungsgeschwindigkeit

mit

Zeitmultiplexsystemen

für Datenübertragung (ZD-Systemen) zu Bitströmen mit einer höheren Bitrate zusammengefaßt und am Zielort wieder getrennt.

Die Vermittlungsfunktion wird im DATEX-L-Netz von dem Vermittlungssystem EDS bzw. im DATEX-P-Netz vom Vermittlungssystem SL 10 realisiert (vgl. 3.6.2 bzw. 4.8.2).

2.2 Grundleistungsmerkmale der DATEX-Dienste 2.2.1

|

g

Hauptanschlüsse

Der Hauptanschluß ermöglicht die feste Verbindung einer Datenendeinrichtung mit einem DATEX-Netzknoten (Datenvermittlungsstelle, Zeitmultiplexsystem usw.) mit Hilfe der digitalen Anschlußleitung, benutzungsrechtlich auch Amtsleitung genannt (vgl. Bild 2-4). Da dem Teilnehmer eine digitale Schnittstelle angeboten wird, ist das beim Teilnehmer für die Anpassung der digitalen Daten an die Eigenschaften der Übertragungsleitung erforderliche Datenübertragungsgerät Bestandteil der Anschlußleitung. Hauptanschlüsse werden im gesamten Bereich der DBP bereitgetellt. Da mit fortschreitendem Netzausbau evtl. ein Wechsel der Übertragungstechnik auf der Anschlußleitung er\ forderlich werden kann, ist es auch deshalb sinnvoll, posteigene Überl

|

. ‚ | tragungseinrichtungen einzusetzen, um den Teilnehmer von Investi| | tionsrisiken zu befreien und der DBP die Planungsfreiheit beim Netz-

| dl

ausbau zu belassen.

Die zu zahlende Grundgebühr ist die monatliche Vergütung für die Bereithaltung der Amtsleitung mit den posteigenen Übertragungseinrichtungen als Abschlüssen der Amtsleitung. Sie ist von der Entfernung der Datenendeinrichtung vom DATEX-Netzknoten unabhängig. Sie stellt natürlich einen gewissen Mittelwert über die unterschiedlichen Kosten der unterschiedlich langen Anschlußleitungen dar. Dieses Konzept ist Ausdruck davon, daß die DBP die DATEX-Dienste als flä-

50

chendeckende Infrastruktur versteht. Es bewirkt weiterhin, daß der einzelne Anwender in seiner Gebührenbelastung nicht mit Konsequenzen des DBP-Netzausbaus konfrontiert wird, wie dies bei einer entfernungsabhängigen Gebühr der Fall wäre. Bei vielen DATEX-Hauptanschlüssen kann man über einen Hauptanschluß eine Verbindung führen (Einkanal-Anschluß). Bei andern DATEX-Hauptanschlüssen kann man den Hauptanschluß in einen oder mehrere Kanäle einteilen und eine oder mehrere Verbindungen gleichzeitig darüber führen (Mehrfach-, Mehrkanal-Anschluß) (vgl. 2.4.4.5.3 und 5.2). Da in DATEX-P diese Kanäle durch zeitliches Verschachteln verschiedener Nachrichtenströme über einen physikali-

schen Übertragungsweg mit Hilfe von Kanalnummern gebildet wer-

den, spricht man von logischen Kanälen,

2.2.2 Zugang aus anderen öffentlichen vermittelten Netzen Traditionell waren die Netze der DBP getrennt. Es gab keine Verkehrsmöglichkeiten von einem Netz zum anderen, da die Netze dienstorientiert waren und daher die Übergänge nicht notwendig waren. Mit dem Fortschritt der Datenübertragungstechnologie werden die Netze weniger dienstorientiert benutzt, und die Übergänge sind kostengünstiger zu realisieren. Die Anforderungen der Anwendungen aus dem technischen und wirtschaftlichen Bereich erfordern oft den Einsatz verschiedener Netze der DBP. Auf der anderen Seite kann die DBP nicht jede Anwendungsart in jedem Netz optimal erfüllen. Diese Trends machen ein Zusammenschalten der verschiedenen DBP-Netze erforderlich. Zunächst gab es nur die Zusammenschaltung verschiedener Öffentlicher vermittelter Netze in privaten Endeinrichtungen, die auch mit Hauptanschlüssen verschiedener öffentlicher Netze beschaltet wurden. Diese Fälle wurden von der DBP nach den Regelungen der Direktrufverordnung ermöglicht (vgl. 2.3.3).

Mit dem Fortschritt der Technologie der öffentlichen Datennetze können diese Funktionen jetzt im Netz der DBP realisiert werden. Die

ersten Übergänge zwischen Fernsprech- und DATEX-L-Netz auf der

einen Seite und einem Datennetz auf der anderen Seite wurden von der DBP in Pilotnetzen zur Paketvermittlungstechnik (vgl. 4.9.2 sowie 4.9.3) realisiert. Im Öffentlichen Paketvermittlungsnetz DATEX-P waren von Anfang an Zugänge aus dem Fernsprech- , dem DATEX-Lund dem Telex-Netz geplant, von denen die beiden ersten mit Betriebsbeginn Mitte 1980 realisiert wurden (vgl. 4.3, besonders 4.3.5).

51

!

Bei den Netzübergängen sind die Gebühren der beiden Netze und eine ‘ Gebühr für die Benutzung der technischen Einrichtungen an den 8

| u

Ih

>

Übergängen zu zahlen.

Weitere Netzübergänge sind in den neuen Fernmeldediensten TELETEX und BILDSCHIRMTEXT vorgesehen (vgl. 8).

2.2.3 Gewählte Verbindungen Eine am DATEX-Netz angeschlossene Datenendeinrichtung kann von ihrem Hauptanschluß zu anderen Hauptanschlüssen gewählte Verbindungen aufbauen. Damit kann sie verschiedene andere Datenendeinrichtungen erreichen. Dazu wird dieser Verbindung vom Netz her eine

bestimmte Übertragungsleistung zur Verfügung gestellt. Bei DATEX-

L steht dem Anwender für die Gesamtdauer der Verbindung die Nennbitrate der Verbindung zur Verfügung, während bei DATEX-P eine Durchsatzklasse reserviert wird und effektive Übertragungsleistung

erst belegt wird, sobald Daten gesendet werden sollen. Man spricht daher bei DATEX-P von virtuellen Verbindungen (näheres in 2.4.4.5.2).

Die gewählte Verbindung wird im DATEX-Netz durch die Verbindungsaufbauprozedur, einen Dialog zwischen Datenendeinrichtungen und Datenvermittlungsstellen, an die die Datenendeinrichtungen angeschlossen sind, auf- und wieder abgebaut. Das DATEX-Netz prüft auf Grund eines Verbindungswunsches, ob es die erforderlichen Übertragungsmittel verfügbar hat und ob der gerufene Hauptanschluß nicht besetzt ist bzw. bei Mehrkanalanschlüssen, ob noch ein für ankommende Rufe vorgesehener Kanal frei ist. Wenn dies der Fall ist, wird

die Verbindung bereitgestellt. Da die Bereitstellung von Verbindungen

kostenaufwendig ist, wird hierfür ein Zuschlag zu den Verbindungsgebühren erhoben. Sobald der gerufene Teilnehmer den VerbindungsET nn

nn

a, Dann

Ten

rn

en

[——

-

|



6.

u.

wunsch annimmt, beginnt dann die Gebührenpflicht für die Verbindungsgebühren (Zeit- und Volumengebühr ggf. mit Zuschlägen).

Jede der beiden an einer Verbindung beteiligten Datenendeinrichtungen kann die Verbindung zu jeder Zeit beenden. Dies wird der Datenvermittlungsstelle mitgeteilt und diese beendet die Verbindung.

2.2.4 Feste Verbindungen Im DATEX-P-Netz gibt es neben gewählten Verbindungen auch feste Verbindungen. Deren Bereitstellung wird mit der DBP vereinbart.

52

Durch Eingabe in Tabellen in den Datenvermittlungsstellen werden sie aufgebaut. Sobald sie eingerichtet sind, verhalten sie sich wie gewählte Verbindungen in der Datenübermittlungsphase. Da die Einrichtung und Änderung von festen Verbindungen nur in größeren Zeitabständen und durch manuelle Eingriffe im DATEX-PNetz geschehen kann, wird dieses Leistungsmerkmal seinen Einsatz wohl eher nur in Sonderfällen finden (z.B. sehr hohe Dauer der Verbindungen je Abrechungszeitraum und/oder sehr viele Verbindungen zwischen zwei Hauptanschlüssen; näheres vgl. 2.4.4.5.2).

2.2.5 Grundzüge der Gebührensystematik In diesem Abschnitt sollen die Grundzüge der DATEX-Gebührensystematik, wie sie in der Verordnung für den Fernschreib-und Datexdienst enthalten ist, beschrieben werden (vgl. Literatur in 2.6). Dort ist sie in den Gebührenvorschriften, Abschnitte 2, 3 und 4 enthalten. Folgendes sind die wesentlichen Punkte:



Abschnitt 2: Öffentliches Datexnetz



Abschnitt 2.1: Grundgebühren für Datexhauptanschlüsse Monatliche Grundgebühren (vgl. 2.2.1) Monatliche Zuschläge für die Bereithaltung besonderer Einrichtungen in der Datexvermittlungsstelle



Abschnitt 2.2: Datexverbindungsgebühren







Abschnitt 2.2.1: Bei Leitungsvermittlung Gebühren für die Verbindungsdauer (vgl. 2.2.3) Zuschlag für die Bereitstellung der Verbindung (vgl. 2.2.3) Abschnitt 2.2.2: Bei Paketvermittlung Gebühr für die Dauer der virtuellen Verbindung Gebühr für das übertragene Datenvolumen Zuschläge für in Anspruch genommene Anpassungsdienstleistungen und einen Einwählzugang

Abschnitt 3: Nebengebühren Es handelt sich um Gebühren, die mit der Verwaltung zusammenhängen,

wie

z.B.

Amtliche

Teilnehmerverzeichnisse,

Leistungen (Anschlußsperre auf Antrag usw.)

— Abschnitt 4: Anschließungs-, Übernahme-, megebühren (vgl. 3.4 und 4.7) Anschließungsgebühren: Für schlüssen

Besondere

Änderungs-, Abnah-

Neuanschließung

von

Hauptan-

53

Übernahmegebühr:

nehmereinrichtungen

Für die Übernahme noch vorhandener Teil-

Änderungsgebühr: Für eine oder mehrere gleichzeitig durchgeführ-

te Änderungen der beim Teilnehmer vorhandenen Bestandteile eines Hauptanschlusses Abnahmegebühren: Für jede Wiederholung der Abnahme oder Nachprüfung der Teilnehmereinrichtungen am öffentlichen Datexnetz.

2.3 Regelungen für die Beschaltung von DATEX-Hauptanschlüssen

2.3.1 Problemeinführung Die Aufgabe der DBP nach dem Fernmeldeanlagengesetz ist es, Fernmeldeanlagen zu errichten und zu betreiben. Diese Anlagen umfassen Übermittlungsnetze und Datenendeinrichtungen. Dabei gibt es eine Gesamtverantwortung der DBP für die Kompatibilität. Im Bereich der Datenübertragung überläßt die DBP keine Datenendeinrichtungen (näheres vgl. Buch von Arnold in 1.6 Literatur). Modem sind als

Datenübertragungseinrichtungen Teil des Übertragungsweges. Sie sind

nötig, um bei den von der DBP eingesetzten Leitungen dem Teilnehmer eine digitale standardisierte Schnittstelle anbieten zu können (vgl. hierzu das Buch von Arnold in Literatur 1.6). Der im Abschnitt 2.3 zu behandelnde Problemkreis befaßt sich mit der Frage, welche privaten Datenendeinrichtungen unter welchen Bedinsungen mit DATEX-Hauptanschlüssen verbunden werden können. Im Grundsatz schreibt die DBP nicht die innere Gestaltung der Datenendeinrichtung vor, sondern sie verlangt ein bestimmtes Verhalten an der Schnittstelle zwischen Datenübertragungseinrichtung und Datenendeinrichtung und sie macht Vorschriften zur Konfiguration der Datenendeinrichtung. An der o.g. Schnittstelle werden zunächst Auflagen gemacht, um das Übermittlungsnetz vor Beschädigungen durch die Datenendeinrichtung zu schützen. Sodann werden Auflagen gemacht, die die physikalische Kompatibilität zwischen Datenendeinrichtung und Übermittlungsnetz gewährleisten. Bei Einhaltung dieser Vorschriften zu Stecker, Spannung, Strom, Bitsynchronisierung, usw. ist es möglich, Bitströme von der Datenendeinrichtung über das Vermittlungsnetz zu übertragen. Im DATEX-Netz werden darüber hinaus die Prozeduren der höheren Ebenen gemäß den CCITT-Empfehlungen X.20, X.21,

34

X.25, X.28, X.29 usw. vorgeschrieben, damit die zwischen Datenendeinrichtung und DATEX-Netzknoten ablaufenden Funktionen, die in diesen Standards beschrieben sind, auch tatsächlich vom Anwender der Datenendeinrichtung benutzt werden können. Da auch die Konfiguration der Datenendeinrichtung sich auf die Kompatibilität auswirken kann, gibt es diesbezügliche Regelungen, die einen gewissen Rahmen setzen für Geräte, die an die Datenendeinrichtung angeschaltet werden können. Da die DBP aus dem Fernmeldeanlagengesetz Auflagen hat, ihre Dienste jedem zu gleichen Bedingungen anzubieten und da sie aus dem Postverwaltungsgesetz die Auflage hat, ihre Ausgaben aus ihren Einnahmen zu bestreiten und darüber hinaus dem ‚‚Eigentümer‘‘ Bund ‚„Ablieferungen‘‘ zu erwirtschaften, muß sie darauf achten, daß infolge der o.g. Betriebspflichten ihr nicht nur schlechte Risiken verbleiben. ISie verhindert daher mit Vorschriften über die Beschaltung von Endeinrichtungen und die Vermittlung in ihnen, daß diese Endeinrichtungen als Agenturen arbeiten und Verkehr für andere auf pauschal tarifierte festgeschaltete Leitungen konzentrieren oder aus anderen Eigenschaften der Tarife der öffentlichen Netze Konzentrationsgewinne machen und diese Situation benutzen, um DBP-Diensten Konkurrenz zu machen. Zu diesem Bereich gehört das Verbot der Direktrufverord-

nung, mit einer Endeinrichtung überwiegend Verkehr für andere zu

übermitteln (vgl. 2.3.3).

Ob die o.g. Bedingungen etc. eingehalten werden, wird soweit wie möglich bei der Zulassung, die jeder Endeinrichtungstyp vom FTZ haben muß, geprüft, bevor er an das Übermittlungsnetz angeschaltet werden darf. Diese Zulassung ist eine Typzulassung, d.h. es müssen nicht alle Geräte eines Typs, sondern nur ein oder in Ausnahmefällen mehrere Muster geprüft werden. Die Zulassung wird in der Regel vom Hersteller der Endeinrichtung beantragt und vom FTZ durchgeführt. Für den Anwender, der eine Endeinrichtung erwirbt, ist es wichtig, den Hersteller zu fragen, ob die angebotenen Endeinrichtungen eine FTZ-Zulassung für den vorgesehenen Einsatzfall hat (z.B. DATEXL2400, P10).

Da heute Datenendeinrichtungen sehr modular aufgebaut sind, kann erst bei der Anschaltung an den DATEX-Hauptanschluß von den örtlichen DBP-Dienststellen geprüft werden, ob die Konfigurationsbedingungen eingehalten sind. Wenn sie eingehalten sind, kann die Anschaltegenehmigung erteilt werden. Da das Rechtsverhältnis zwischen DBP und Teilnehmer zum Öffentlich-rechtlichen Bereich gehört, sind die o.g. Bedingungen als Benut-

35

zungsrecht in Rechtsverordnungen und Verwaltungsanweisungen zu ihnen geregelt. Diese werden vom Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen erlassen. Vor ihrem Erlaß finden jedoch umfassende Konsultationen mit Anwendern und Herstellern statt (vgl. 1.5). Diese Vorschriften werden entsprechend den neuen technologischen Möglichkeiten weiterentwickelt, mit dem Ziel neue vernünftige Anwendungen, die nicht den elementaren Interessen der DBP zuwider laufen, zu ermöglichen. Daher stellt die Beschreibung in den folgenden beiden Abschnitten einen Statusbericht dar. Des weiteren ist zu beachten, daß benutzungsrechtliche Begriffe angewandt werden, die nicht immer mit ähnlichen technischen Begriffen vollständig inhaltsgleich sind. Im hier betrachteten Feld kommen zwei Verordnungen in Betracht, nämlich die ‚‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘‘ und die ‚‚Verordnung über das öffentliche Direktrufnetz für die Übertragung digitaler Nachrichten‘‘ hier kurz Direktrufverordnung genannt. Zu jeder von ihnen gibt es Verwaltungsanweisungen. Da das DATEXNetz noch ein relativ junges Netz ist, sind die Regelungen der ‚‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘‘ noch nicht sehr weit entwickelt (vgl. 2.3.2). In der Direktrufverordnung sind einige Regelungen enthalten, da diese Verordnung den Fall regelt, daß an eine Datenendeinrichtung, die an einen Hauptanschluß für Direktruf (festgeschaltete Leitung) angeschlossen ist, auch DATEX-Hauptanschlüsse angeschaltet sein können (vgl. 2.3.3).

2.3.2 Regelungen aus der ‚„‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘‘ Bild 2-5 gibt einen schematischen Überblick. An den Hauptanschluß (vgl. 2.2.1) wird in der einfachsten Konfiguration nur die Datenendeinrichtung EI angeschaltet. Diese stellt grundsätzlich den Abschluß des Netzes dar. Sie kann selbständig vernünftig mit dem Vermittlungsnetz kommunizieren. Dies kann z.B. eine Datenstation oder eine Datenverarbeitungsanlage sein. Wenn nun die als Endeinrichtung E1 angeschaltete Datenstation z.B. einen Massenspeicher oder einen zusätzlichen Drucker haben soll, so kann dieser an sie als Zusatzeinrichtung Z2 angeschlossen werden. Wenn jedoch die Endeinrichtung EI z.B. ein Vorrechner zur Steuerung der Datenkommunikation ist, kann die eigentliche Datenverarbeitungsanlage als weitere Endeinrichtung E2 angeschlossen werden.

56

Dasselbe

DatenDatex-

netz

knoten

C)

übertragungSein-

Amts-

nit

e1 tung

richtung

Hart

DATEX-Hauptanschluß

Schnittstelle

oder

99T. Zusatzeinrichtung

benachbarte

Grundstück

Endeinrichtung

weitere Endeinrichtung

I 1 4 21

L_J

| im Mn

ı/2

u

_ _ I

besondere

für

/wecke

I

/usatzein-

LS

richtung

Bild 2-5: Schematischer Überblick zur Beschaltung von DATEX-Hauptanschlüssen nach den geltenden Regelungen der ‚‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘“

|

Die Leitungen zwischen Ei und E2 bzw. Ei und Z2 sind Leitungen für besondere Zwecke, die nicht von der DBP überlassen werden und die auf das Grundstück, auf dem der Hauptanschluß endet und auf dem sich EI befindet oder auf das diesem Grundstück benachbarte Grundstück beschränkt sind. In komplizierten Fällen kann noch eine Zusatzeinrichtung Z1 zwischen Datenübertragungseinrichtung und Endeinrichtung Ei eingeschaltet werden. Dies kann z.B. ein Schnittstellenumschalter sein, der es erlaubt, zwischen verschiedenen Endeinrichtungen umzuschalten. Es kann sich bei Zi aber auch um eine sehr einfache Anpassungseinrichtung handeln, der man nicht die Qualität einer Endeinrichtung, wie sie oben beschrieben wurde, zusprechen kann. Eine intelligente Anpassungseinrichtung, z.B. ein Protokollkonverter, der die synchrone Herstellerprozedur eines Datensichtgerätes an X.25 anpaßt, kann als Endeinrichtung EI zugelassen werden. Das Datensichtgerät ist dann Endeinrichtung E2.

2.3.3 Regelungen aus der ‚Verordnung über das öffentliche Direktrufnetz für die Übertragung digitaler Nachrichten‘‘ Bild 2-6 gibt einen schematischen Überblick über die hier relevanten Regelungen aus der Direktrufverordnung. Nach deren Regelungen kann als Endeinrichtung an einen Hauptanschluß für Direktruf, der heute durch eine festgeschaltete Leitung mit einem anderen Hauptanschluß für Direktruf verbunden ist, als Endeinrichtung eine Datenverarbeitungsanlage, ein Datenkonzentrator oder ein Datenendgerät angeschlossen werden. In den beiden ersten Fällen können auf die Endeinrichtung EI Hauptanschlüsse des DATEX-, Fernsprech- und TelexNetzes aufgeschaltet werden. Es sind Verbindungen zwischen allen Hauptanschlüssen unter zwei Bedingungen zugelassen:

a)

Der Anwender muß selbst für die Kompatibilität bei den Verbindungen sorgen

b) Die Endeinrichtung E1 darf nicht überwiegend Verkehr für andere übermitteln (Agenturverbot). Für den Telexverkehr gelten weitere Bedingungen. Die schon im vorigen Abschnitt als sprochenen Anpassungseinrichtungen zur Zulassung als Endeinrichtung am Endeinrichtung Datenkonzentrator

38

X.25-Protokollkonverter angekönnen grundsätzlich zusätzlich DATEX-Netz eine Zulassung als am Direktrufnetz erhalten. Sie

|

Dasselbe

Datenüber-

oder benachbarte

tragungs-

/usatz-

Endein-

einrich-

einrich-

richtung

tung

tung

rn

/

7

L[._J

Hauptanschluß

Direktruf

für

Grundstück

einrichtung

1

Lo J _

ı

77

|

7/3 I

L _ J

Schnittstelle

|

u Datexnetz

65

/usatz-

[2

61

|

Fernsprechnetz

Telexnetz

Bild 2-6: Schematischer Überblick zur Beschaltung von DATEX-Hauptanschlüssen geltenden Regelungen der Direktrufverordnung

schlüsse

anderer öffentlich

etz

nach den

licher

können dann den Verkehr von lokal als Zusatzeinrichtungen Z2, Z3 usw. angeschlossenen Datenstationen, sowie den Verkehr von fernen Stationen, die über einen Hauptanschluß für Direktruf herangeführt werden, auf einen DATEX-P10-Hauptanschluß konzentrieren.

2.3.4 Weitere Entwicklung der Regelungen Als ein Trend kann man angeben, daß die Regelungen der ‚‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘‘ weiterentwickelt werden müssen, um z.B. den Anschluß von Fernsprech-Hauptanschlüssen mit Datenübertragungseinrichtungen zu ermöglichen. Als weitere Zielrichtung ist die Harmonisierung der Regelungen der beiden Rechtsbereiche zu nennen.

2.4 Grundlagen zu Datenübermittlungsverfahren 2.4.1

2.4.1.1

Physikalische Schnittstellen*

Einführung

Mit der Einführung der ‚‚neuen Datennetze‘‘ (new data networks) befaßten sich die zuständigen Normungsgremien (CCITT und ISO, die internationale Standardisierungsorganisation) mit der Entwicklung neuer Endgeräteschnittstellen, welche den speziellen Eigenschaften der neuen Datennetze angepaßt sind. Im Gegensatz zum analogen Fernsprechnetz, das für die Übertragung analoger Signale (der Sprache) ge-

dacht ist, wurden die neuen Datennetze grundsätzlich zur Übertragung

-binärer Signale ausgelegt.

Während Schnittstellenempfehlungen des CCITT bei Mitbenutzung des analogen Fernsprechnetzes und seiner Leitungen mit V (z.B. V.24) gekennzeichnet werden, tragen die Empfehlungen zu den neuen »Datennetzen ein X in ihrer Bezeichnung (z.B. X.21, X.25). Aus Abb. 2-7 ist ersichtlich, daß die in den CCITT-Empfehlungen be-

handelte Schnittstelle zwischen der DEE und dem Übermittlungsnetz

*

60

Das Kapitel 2.4.1 lehnt sich an Unterlagen von CCITT Literatur in 2.6.2) an.

und Pense (siehe

|—-

Datennetz

==— |—n-

—-

Datenübermitilungsnetz

Hauptanschluf

(HA;|

|

Spiegelbild

Datenstation (DST)

Anschlu

-

leitung (Al)

gıtale H

nn

AN

Schnittstelle/Grenze

analoge Signal, e

zwischen

Transportnetz

DUE

Beı paketvermitielten Datexanschlussen: Bei leitungsvermitteltlen Datexanschlüssen: . Bei DUE an Fernsprechanschlussen: Bei Direktrufanschlussen:

DEE: Datenendeinrichlung DUE: Dalenuberiragungseinrichtung

Übertragungsnetz-

dıgıtale Sıganale

bzw.

DEE und

Vermittlungsnetz/

X .25 X .20/X .20bis X.21/X .21bıs V-Schnittsiellen V-Schnittstellen oder

X-Schnittstellen

Bild 2-7: Schnittstelle zwischen Datenendeinrichtung (DEE) und Datenübertragungseinrichtung (DUE) mit wesentlichen Netzkomponenten in einem Datennetz (Bild nach Gabler/Tietz siehe Literatur in 1.6)

(Datenübertragungseinrichtung

DÜE)

liegt; daher müssen

bei den

X-Schnittstellen der neuen Datennetze alle Signale, die zum Auf- und Abbau einer Datenverbindung benötigt werden, zwischen DEE und

DÜE über diese Schnittstelle übertragen werden. Das bedeutet im Ver-

gleich zu den entsprechenden Modem-Schnittstellen für Fernsprechnetze (V-Schnittstellen) eine erhebliche Funktionserweiterung, da dort der Verbindungsaufbau in der Regel manuell über einen Fernsprechapparat gesteuert wird. 2.4.1.2

Schnittstellenleitungen bei den Schnittstellen der X-Serie

Als Folge der Funktionserweiterung auf den höheren Ebenen (vgl. 2.4.3 und 2.4.4) kommt man bei den Schnittstellen der X-Serie mit einer wesentlich geringeren Anzahl von Schnittstellenleitungen als bei Schnittstellen der V-Serie aus.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Schnittstellenleitungen bei Schnittstellen der X-Serie.

61

Schnittstellenleitung

Schutzerde Erdleitung

DUÜE-Riückleiter

DEE-Rückleiter Sendedaten Empfangsdaten Steuern Anzeigen/Melden Bittaktung Bytetaktung

Abkürzung

Richtung zur von der

DÜE

P G

Ga

Gb T R C I S B

x x x x x

DÜE

x x

Verwendung bei SynStart-

Stop-

chron-

Betrieb

Betrieb

x x

x x

x x x

x x x x x x x

x

x

x

Die Abkürzungen der Bezeichnungen der Schnittstellenleitungen basieren auf deren englischen Namen. Im einzelnen sind die Funktionen der Leitungen wie folgt: Erd- und Rückleiter

Leitung P — Schutzerde (engl. Protective Ground) Diese Leitung dient zum Ausgleich gefährlicher Berührungsspannun-

gen zwischen der DEE und der DÜUE. Ihre Verwendung hängt von den

vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen bei der Datenendeinrichtung ab (z.B. Schutzerdung, Nullung, Schutzisolierung). Leitung G — Erdleitung (engl. Signal Ground or Common

Return)

Diese Leitung dient als gemeinsamer Rückleiter für die Schnittstellenstromkreise, falls diese der unsymmetrischen Doppelstromschnittstelle gemäß CCITT-Empfehlung V.28 entsprechen. Sie dient ferner als Potentialausgleichsleitung bei Verwendung von symmetrischen Doppelstromschnittstellen gemäß CCITT-Empfehlung X.27. Leitungen Ga — DEE-Rückleiter (engl. DTE common return) und

Gb — DÜE-Rückleiter (engl. DCE common return)

Bei Einsatz von unsymmetrischen Doppelstrom-Schnittstellenleitungen gemäß CCITT-Empfehlung X.26 ist die Verwendung eines gemeinsamen Rückleiters für beide Signalrichtungen aufgrund der besonderen Eigenschaften der integrierten Schaltkreise nicht möglich. Hier werden zwei Rückleiter, jeweils einer je Signalrichtung benötigt.

62

Die Leitung Ga bildet den Rückleiter für diejenigen SchnittstellenleiAn

tungen, die in der DÜE ihre Schaltung zur Signalauswertung (Emp-

fangsschaltung) haben. Entsprechend bildet die Leitung Gb den Rückleiter für die Gegenrichtung. Datenleitungen Leitung T — Sendedaten (engl. Transmit)

Auf dieser Leitung sendet die DEE

die zu übertragenden Daten zur

DÜE. Hinzu kommen noch die Signale, die zur Steuerung der Daten-

verbindung benötigt werden. Als Beispiele seien aufgeführt: Wählzeichen, Auslösung, Anzeige von Betriebszuständen. Leitung R—

Rufen,

Empfangsdaten (engl. Receive)

Diese Leitung hat die gleichen Aufgaben,

allerdings in umgekehrter

Richtung. Hier sendet die DÜE die zu übertragenden Daten zur DEE.

Auch hier kommen noch Signale hinzu, die zur Steuerung der Datenverbindung benötigt werden, wie z.B. Wahlaufforderung, Identifizierung der fernen Datenendeinrichtung, Auslösezeichen. Steuer- und Meldeleitungen Da bei Synchronbetrieb mit seiner bitfolgeunabhängigen Datenübertragungsphase die binärcodierten Signale auf den Leitungen T und R nicht ausreichen, den Übergang von der Verbindungskontrollphase zur ‚‚transparenten‘‘ Datenübertragungsphase und umgekehrt eindeutig anzuzeigen, werden hier noch zwei zusätzliche Leitungen benötigt:

Leitung C — Steuern (engl. Control) In Verbindung mit entsprechend festgelegten Signalen auf der Leitung

T zeigt die DEE der DÜE an, in welcher Phase der Verbindung sie sich befindet.

Da während der Datenübertragungsphase der Zustand der Leitung C (EIN oder AUS) auch der fernen DEE über die Leitung I — Melden — angezeigt wird, eignet sich die Leitung C auch zur Übertragungssteuerung in der Datenübertragungsphase bei Halbduplex-Betrieb zwischen den beiden Datenendeinrichtungen, d.h. der EIN-Zustand der Leitung C zeigt an, daß die zugehörige DEE senden will. Leitung I — Anzeigen/Melden (engl. Indication)

In Verbindung mit entsprechend festgelegten Signalen auf der Leitung

R meldet die DÜE der DEE erreichte Zustände in einer Datenverbin-

dung. Ihre Bedeutung worden; hier bedeutet:

bei Halbduplex-Betrieb

ist oben beschrieben

EIN-Zustand & die ferne Datenendeinrichtung will senden AUS-Zustand £ Sendeerlaubnis für die eigene DEE.

63

Taktleitungen Aufgrund

internationaler

Vereinbarungen

wurde

festgelegt,

daß

synchron arbeitende DEE von der DÜE, d.h. vom Datennetz her mit

Takt und zwar für Senden und Empfangen versorgt werden. Leitung S — Bittaktung (engl. Signal Element Timing)

Diese Leitung dient zur Taktversorgung sowohl der Sende- als auch der Empfangsrichtung. Bestimmte Datennetze bieten der DEE noch eine zusätzliche Zeichentaktversorgung an, welche zur Synchronisierung der Zeichen (z.B. Wählzeichen) in der Verbindungsaufbauphase verwendet werden kann. Es handelt sich um die

Leitung B — Bytetaktung (engl. Byte Timing) Da zur Verbindungsaufbausignalisierung Zeichen des Internationalen Alphabets Nr. 5 (7 Zeichenbits + 1 Paritätsbit = 8 Bits) verwendet werden, legt der auf dieser Leitung übertragene Zeichentakt das Rasten der 8-Bit-Zeichen fest. Unter Verwendung der oben beschriebenen Schnittstellenleitungen wurden bis jetzt zwei Anwendungs-Empfehlungen durch den CCITT erarbeitet. Es sind dies die Empfehlungen X.20 für Start-Stop-Betrieb ın den Anwenderklassen 1 und 2 der Empfehlung X.1, d.h. für den Geschwindigkeitsbereich zwischen 50 und 300 bit/s und die Empfehlung X.21 für Synchron-Betrieb mit Schrittgeschwindigkeiten > 600 bit/s. Die physikalische Schnittstelle aus der Empfehlung X.21 wird auch ın der Empfehlung X.25 für paketvermittelte Datennetze angewandt. 2.4.1.3 Anwendungen Schnittstelle für Start-Stop-Betrieb nach X.20

Diese Schnittstelle kommt grundsätzlich mit den Leitungen G, T und R aus (Bild 2-8). T-Sendedaten

DEF

R-Empfangsdaten G-Erdleitung

>

DÜE

Bild 2-8: Physikalische Schnittstelle zwischen DEE CCITT-Empfehlung X.20

und DÜE

nach

Die DÜE dient hier als reine Umsetzerschaltung zwischen den Schnittstellenleitungen und der Übertragungsleitung, sie hat keinerlei Einrich-

64

tungen zum Erzeugen von vermittlungstechnischen Signalen wie z.B. Verbindungsaufbau- oder -abbausignalisierung. Schnittstelle für Synchronbetrieb nach X.21

Diese Schnittstelle ist im Vergleich zu X.20 aufwendiger; es werden die Leitungen G, T, R,C, I, S und B benötigt (Bild 2-9). Neben ihrer Funktion als übertragungstechnische Umsetzerschaltung

hat die DÜE noch die Aufgabe, den EIN- oder AUS-Zustand der LeiT-Sendedaten R-Empfangsdaten L-steuern

DEE I I-Anzeigen/Melden S-Bittakt

DUE

B-Bytetakt

6-Erdleitung Bild 2-9: Physikalische Schnittstelle zwischen DEE

und DÜE

CCITT-Empfehlung X.21 (Leitung B entfällt in Deutschland)

nach

tung C in den von der DEE kommenden Bitstrom einzublenden bzw. in umgekehrter Richtung muß sie die für die Leitung I bestimmte Information aus dem von der Übertragungsleitung kommenden Bitstrom ausblenden.

Um die C- und I-Zustände (Status) übertragen zu können, wird ein Bit-Rahmen, das Envelope, gebildet. Er besteht aus 8 Informationsbits + 1 Statusbit + 1 Synchronisierbit. Da die DEE kontinuierlich sendet und empfängt, bedingt das Einblenden dieser beiden Bits eine

Geschwindigkeitsumsetzung in der DÜE. Bei einem 8 + 2-Rahmen ist die Geschwindigkeit auf der Übertragungsleitung um ein Viertel höher als auf den Datenleitungen T und R.

Die Signalfolge an der Schnittstelle bei Einsatz in leitungsvermittelten Datennetzen für einen Verbindungsaufbau ist in 2.4.3.4 behandelt. 2.4.1.4

V-kompatible Schnittstellen

Da es zum Zeitpunkt der Eröffnung eines ‚‚neuen Datennetzes‘‘ nur sehr wenige Datenendeinrichtungen geben wird, die den hier beschriebenen Schnittstellenfestlegungen entsprechen, wurden Anpassungsnormen geschaffen, die den Anschluß von Datenendeinrichtungen mit

65 ’

V-Schnittstellen für Fernsprechnetze ermöglichen.

X.20bis und X.21bis bezeichnet.

Diese werden mit

2.4.2 Vermittlungsprinzipien für die Datenübertragung 2.4.2.1

Allgemeines

Ein Datenübertragungsnetz besteht im Grundsatz aus Datenendeinrichtungen, Anschlußleitungen an Netzknoten (Vermittlungsstellen, Konzentratoren, Multiplexern) und Verbindungsleitungen zwischen den Netzknoten (Bild 2-10). In den Netzknoten sind Einrichtungen vorhanden, die den Datenendeinrichtungen entweder auf Anforderung oder dauernd bestimmte Netzbetriebsmittel (z.B. Pufferkapazität, Transportkapazität auf Verbindungsleitungen) für die Datenübertragung zur Verfügung stellen. Wenn diese Bereitstellung auf Anforderung geschieht, spricht man im Sprachgebrauch der Fernmeldetechnik vom Auf- und Abbauen von Verbindungen zwischen zwei Datenendeinrichtungen. Dazu führt das Netz eine Vermittlungsleistung durch.

Es gibt zwei große Gruppen von Vermittlungsverfahren: Die Leitungsvermittlung — auch Durchschaltevermittlung genannt (circuit switching) — und die Speichervermittlung mit den beiden Untergruppen Paketvermittlung (packet switching) und Nachrichtenvermittlung (message switching). 2.4.2.2 Das Prinzip der Leitungsvermittlung (circuit switching) Bei der Leitungsvermittlung wird in den Netzknoten für die Dauer der Verbindung eine Leitung durchgeschaltet. Diese Leitung bleibt für die beiden Endeinrichtungen für die ganze Dauer der Verbindung exklusiv reserviert. Auch wenn die Leitung im Netzinnern z.B. über Multiplexsysteme wie Trägerfrequenz-Systeme oder PCM-Systeme (digitale

Übertragungssysteme) geführt wird, so bleibt doch die von den End-

teilnehmern belegte ‚‚Bandbreite‘‘ (gemessen in kHz oder bit/s) für die ganze Zeit exklusiv für die zwei miteinander verbundenen Datenendeinrichtungen reserviert. Normalerweise müssen beide Datenendeinrichtungen mit der gleichen Geschwindigkeit senden und empfangen. Beispiele für leitungsvermittelte Netze im Bereich der DBP sind das öffentliche Fernsprechnetz, das Telexnetz und das leitungsvermittelte DATEX-Netz. (Näheres zur Leitungsvermittlung siehe 2.4.3, Beispiele für Öffentliche Netze findet man in 3.7.) Während das Fernsprechnetz auf die Anforderungen der analogen Sprachübertragung zugeschnitten ist, sind das Telexnetz und das lei-

66

A Merkmale

(circuit-

switching)

Vermittlungs{ verfahren

N

gleiche Übertragungsgeschwindigkeit bei beiden DEE Beispiele

/

Fernsprechnetz mit Modem

Telexnetz Öffentliche Datennetze:

yo

für die Datenübertragung

——

Allgemeine

Speichervermittlung

Merkmale

/

DATEX-L,

Unterschiede der Speichervermitt-

_——® ——8

Art des Speichermediums (Arbeitsspeicher, Platte usw.) Datenmenge je Übermittlungsvorgang

Übermittlungszeit

Nachrichten-

Merkmale

(message switching)

Beispiele

vermittlung Hauptarten von Speichervermittlungsverfahren

Infoswitch

Zwischenspeicherung in Netzknoten, dann Weitersenden Teilstreckenübermittlung

lungsverfahren

\

Nordisches Datennetz, DDX,

DEE sendet Nachricht als Paket an Netzknoten

Besondere

\

Paket-

vermittlung (packet

switching)

_

Besondere

Merkmale

K“ _ N

Beispiele

Bild 2-10: Vermittlungsverfahren für die Datenübertragung

L9

L

|

|

/

= Durchschalte- | _vermittlung K

bit-transparente Übertragung

Nachricht (S 5000 Oktetts) als Übertragungseinheit

Übermittlungszeit > 1 Minute Zustellung der Nachricht zu vorgewählten Zeiten

\Aua

vermittlung

\

Leitungs-

Durchschalten einer Leitung für begrenzte Zeit Reservieren der vollen Übertragungsrate für die gesamte Zeit

SITA-Netz Sonstige

Datenpaket (32... 1000 Oktetts) als Übertragungseinheit Übermittlungszeit 100...300 msec

Aufgesetzte höhere Datenübertragungs-DL

Öffentliche Netze: Tymnet, Telenet, Datapac, Transpac, Euronet, DDX, DATEX-P

Private Netze mit Herstellerarchitekturen, IBM SNA, Siemens Transdata usw.

tungsvermitteltes DATEX-Netz auf digitale Übertragung ausgerichtet.

Im Prinzip haben jedoch alle drei die gleiche Art von Dienstleistungsangebot. Auf Anforderung der Endeinrichtung wird eine Verbindung zu einer anderen Endeinrichtung gewählt (Dialog zwischen Endeinrichtung und Netz). Danach wird in eine transparente Übertragungs-

phase umgeschaltet, in der das Netz die in es hineinfließenden Informationen transparent weiterleitet. Die Philosophie der Transparenz in der Datenübermittlungsphase führt dazu, daß hier grundsätzlich von Datenendeinrichtungen unterschiedliche Codes, Formate usw. benutzt werden können. Verkehr ist möglich zwischen Datenendeinrichtungen, die außer den Konventionen der Schnittstellen zum Datenvermitt-

lungsnetz weitere Absprachen zu Codes, Prozeduren, Formaten usw. getroffen haben. Für den Telexdienst sind diese Festlegungen getroffen, um eine kompatible Kommunikation zu ermöglichen.

2.4.2.3 Allgemeines zu Speichervermittlungsverfahren Bei den Verfahren der Speichervermittlung sendet eine Datenendeinrichtung die zu übertragenden Daten als Nachricht mit typisch bis zu 5000 Oktetts Länge oder als Datenpaket mit 128...512 Oktetts Länge (näheres zu Datenpaketen vgl. 2.4.4.5) an einen Netzknoten. Dort werden sie zwischengespeichert und dann ggf. über andere Netzknoten an die Zieladresse weitergeleitet. Die verschiedenen Speichervermittlungsverfahren unterscheiden sich im wesentlichen nach Größe der in einen Übertragungsvorgang jeweils zwischengespeicherten Datenmenge und der Übermittlungszeit. Die beiden Hauptgruppen sind die Nachrichtenvermittlung und die Datenpaketvermittlung oder kürzer Paketvermittlung. 2.4.2.4 Das Prinzip der Nachrichtenvermittlung (message switching)* Bei der Nachrichtenvermittlung wird eine Nachricht, die z.B. typisch 1000 bis 5000 Zeichen lang ist, als Ganzes zusammen mit der Zieladresse von einer Datenendeinrichtung an die nächstgelegene Vermittlungsstelle übertragen. Dort wird sie zwischengespeichert, bis sie über eine freie Leitung an die nächste Vermittlungsstelle oder an die in der Zieladresse genannte Datenendeinrichtung übertragen werden kann. In manchen Nachrichtenvermittlungsverfahren ist auch eine Übertragung der Nachricht zu festen vom Absender wählbaren Zeiten u.ä. vorgesehen. *

68

Im Entwurf der Empfehlung 1203 der Nachrichtentechnischen Gesellschaft wird als neuer Begriff ‚‚Sendungsvermittlung‘‘ vorgeschlagen.

In der Praxis gelten Beschränkungen für die Länge einer Nachricht z.B. etwa 5000 Zeichen. Die Nachrichten werden zwischen Datenendeinrichtung und Vermittlungsstelle bzw. zwischen Vermittlungsstellen blockweise übertragen, um bei Übertragungsfehlern nicht die ganze Nachricht wiederholen zu müssen. In den Vermittlungsstellen werden die ganzen Nachrichten wegen ihrer Länge in der Regel nicht ım schnellen Arbeitsspeicher (Kernspeicher oder Halbleiterspeicher) des Vermittlungsrechners, sondern auf relativ langsamen peripheren Speichern (Trommel, Platte o.ä.) zwischengespeichert. Daher ergeben sich manchmal Übertragungszeiten für eine Nachricht von einer Minute und mehr. Nachrichtenvermittlungsnetze in reiner Ausprägung werden heute neu praktisch nicht mehr realisiert. Man bedient sich vielmehr eines Datenübermittlungsnetzes, das nach dem Paket- oder Leitungsvermittlungsverfahren arbeitet und konzentriert die weiteren erforderlichen Funktionen zur ‚„‚Nachrichtenbehandlung‘‘ (message handling) in Endeinrichtungen des Datenübermittlungsnetzes. CCITT studiert diese „message handling facilities‘‘ in der 1981 beginnenden neuen Studienperiode.

2.4.2.5 Das Prinzip der Paketvermittlung (packet switching) In diesem Fall werden von der Datenendeinrichtung die zu versendenden Daten als Datenpakete (oder kürzer Pakete) an die Vermittlungsstelle gesendet. Datenpakete haben nur eine maximale Länge von einigen Hundert Oktetts. Sie enthalten in der Regel auch Verwaltungsinformationen, damit das Netz den Transport steuern kann. Die Datenpakete werden in den schnellen Arbeitsspeichern der Vermittlungsrechner zwischengespeichert und so schnell wie möglich weitergesandt. (Netzübertragungszeiten typisch höchstens einige zehntel Sekunden.) Näheres zur Paketvermittlung siehe 2.4.4. Beispiele für Öffentliche Paketvermittlungsnetze sind: Tymnet, Telenet, Datapac, Transpac, EURONET (Näheres siehe 4.9). Alle Netze, die nach einer der Netzarchitekturen der EDV-Hersteller aufgebaut sind, z.B. IBM SNA, Siemens Transdata, Sperry Univac DCA, Digital Equipment Coporation DECNET, SEL CNA usw. sind Paketvermittlungsnetze. Obwohl die Netze dieser letzten Gruppe alle nach dem Paketvermittlungsprinzip arbeiten, sind die Einzelheiten der angewandten Verfahren doch so unterschiedlich, daß der Verkehr zwischen diesen Netzen nicht ohne einen erheblichen Aufwand zur Beseitigung der Inkompatibilitäten möglich ist.

69

DVA

UVA Bild 2-11: Konfiguration eines leitungsvermittelten Netzes (Überblick)

2.4.3. 2.4.3.1.

Grundzüge öffentlicher Leitungsvermittlungsdienstleistungen Allgemeines

In einem leitungsvermittelten Datennetz (Bild 2- 11) sind Datenendgeräte und Datenverarbeitungsanlagen mit Hilfe von festgeschalteten Anschlußleitungen mit Datenvermittlungsstellen verbunden. Diese wiederum sind untereinander über Verbindungsleitungen verbunden. In den Datenvermittlungsstellen wird nach Anforderung eines Endgerätes eine Verbindung aufgebaut, indem die Anschlußleitung und eine oder mehrere Verbindungsleitungen sowie die Anschlußleitung der Ziel-Endeinrichtung hintereinander geschaltet werden. Man spricht deshalb auch von Durchschaltetechnik. Dadurch entsteht ein transparenter Datenübertragungsweg. Die zu übertragenden Daten werden nicht zwischengespeichert (bei manchen Verfahren gibt es eine Zwi-

70

schenspeicherung von Oktetts). Die einzelnen Bits werden in derselben Reihenfolge wieder ausgeliefert wie sie eingegeben werden. Es sind beliebig lange Folgen von ,,0‘‘- oder ‚‚1‘‘-Werten zulässig. Das elektromechanische Fernsprech- und Telexnetz waren die ‚‚Urahnen‘‘ moderner leitungsvermittelter Datennetze. In diesen letzteren läuft die Vermittlungsfunktion programmgesteuert vollelektronisch ab (vgl. 3.6.2, 3.7.1 und 3.7.2). Dies erlaubt sehr kurze Verbindungsaufbauzeiten (z.B.

Datenübertragung

Verbindungsabbau

Verbindungsauf- und abbauprozedur*

a

|

[LF-- -

L]--------

A u

bestätigung

ankundigung

aufforderung

Bild 2-13a:

Schlußzeichen-

Durchschalte-

Wahl-

Datenstation

Vermittlungsstelle

Bild 2-13b: Vermittlungsnetz* 2.4.3.3

Prinzipielle Arbeitsweise von leitungsvermittelten Datennetzen

Vermittlungsnetze mit Leitungsvermittlung stellen zwischen der rufenden und der gerufenen Datenstation für die gesamte Übertragungsdauer einen durchgehenden Verbindungsweg zur Verfügung (Bild 2-13). Dieser Verbingungsweg wird aus einer Reihe von Verbindungsabschnitten gebildet, die beim Verbindungsaufbau hintereinandergeschaltet werden. Er ist transparent hinsichtlich der von den Datenstationen für die Datenübertragung benutzten Codes und Steuerungsverfahren. Die Laufzeit der Datensignale über den Verbindungsweg ist konstant. * Die Bilder 2-13a und 2-13b folgen — mit freundlicher Genehmigung des Springer Verlages, Heidelberg — den Bildern 9.1a und 9.3 in Bocker Band Il.

73

Man unterscheidet drei Verbindungsphasen: Verbindungsaufbau, Datenübertragung und Verbindungsabbau (Bild 2-13a). Der Verbindungsaufbau wird gesteuert durch die rufende Datenstation, die an ihre Vermittlungsstelle einen Ruf sendet, von der Vermittlungsstelle die Wahlaufforderung erhält und daraufhin der Vermittlungsstelle die Wählzeichen übergibt. Die Vermittlungsstelle wertet die Wählzeichen aus, belegt einen Kanal des Kanalbündels zur nächsten Vermittlungsstelle und übergibt dieser die für den weiteren Verbindungsaufbau erforderlichen Wählzeichen. Auf diese Weise wird abschnittweise die Verbindung bis zur gerufenen Datenstation aufgebaut. Nach Abschluß dıeses Vorgangs meldet das Netz der rufenden und der gerufenen Datenstation, daß die Verbindung durchgeschaltet ist und für die Datenübertragung bereitsteht (Bild 2-13b).

Die Verantwortung für die Datenübertragung liegt von diesem Zeitpunkt an bei den Datenstationen. Die Datenstationen Können entscheiden, welche Maßnahmen sie zum Erkennen und Korrigieren von Übertragungsstörungen ergreifen wollen; sie können diese Maßnahmen dem jeweiligen Anwendungsfall anpassen.

Der Verbindungsabbau kann von jeder der beiden Datenstationen durch ein Schlußzeichen eingeleitet werden. Das Schlußzeichen veranlaßt alle Vermittlungsstellen, die an der Durchschaltung des Verbindungsweges beteiligt sind, die Durchschaltung aufzuheben. 2.4.3.4

Verbindungsaufbauprozedur nach der CCITT-Empfehlung X.21*

Die Verbindungsaufbauprozedur ist in leitungsvermittelten Datennetzen ein sehr wichtiges Element der Schnittstelle zwischen Vermittlungsnetz und Datenendeinrichtung. Für die Start-/Stop-Benutzerklassen ist sie in der CCITT-Empfehlung X.20 enthalten, für die Synchronklassen findet man sie in der Empfehlung X.21. Da die Synchronklassen für leitungsvermittelte Netze sehr wichtig sind, soll hier die Verbindungsaufbauprozedur nach X.21 etwas näher beschrieben werden.

In der CCITT-Empfehlung X.21 ist die Schnittstelle für synchrone Datenübertragung standardisiert. Sie umfaßt die Leitungen Sendedaten T, Empfangsdaten R, Bittaktung S, Erdleitung G, DEE-Rückleiter Ga, Steuern C und Anzeigen/Melden I (vgl. 2.4.1 und Bild 2-9).

* Zur folgenden Beschreibung vgl. Bocker Band II, vgl. 2.6.1 Literatur.

74

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Empfangsdaten

(R)

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Sendedaten (T)

(1

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Anzeigen/Melden

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DO

Sendedaten (T)

Anzeigen/Melden

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(I)

L_

Empfangsdaten (R)

Bild 2-14: Verbindungsaufbauprozedur nach CCITT-Empfehlung X.21. Funktionsablauf an der Schnittstelle der Anschlußgeräte für die Synchron-Klassen von Datennetzen. (Die Bezeichnungen der Schnitt-

stellenleitungen entsprechen der CCITT-EmpfehlungX.24)*

Die Daten werden zwischen Datenendeinrichtung und Datenübertragungseinrichtung im Takt des Taktes auf der Schnittstellenleitung Bittaktung S ausgetauscht.

Alle Zeichen, die beim Verbindungsauf- und -abbau zwischen der Datenendeinrichtung und der Vermittlungsstelle ausgetauscht werden, sind nach den Regeln des CCITT-Alphabets Nr. 5 (7-bit-Code) dargestellt. Bild 2-14 beschreibt die Funktionen beim Verbindungsan- und -abbau. Dabei werden die beiden Schnittstellen bei der rufenden und der gerufenen DEE betrachtet. Der Funktionsablauf unterscheidet sich von dem bei den Start/Stop-Klassen. Da für die synchronen Benutzerklas-

sen eine bitfolge unabhängige Übertragung gefordert wurde, können

Dauer-Null-Folgen auf den Datenleitungen nicht wie bei der Schnittstelle X.20 zum Auslösen der Verbindung benutzt werden. Daher wur* Das Bild 2-14 folgt — mit freundlicher Genehmigung des Springer Verlages, Heidelberg — dem Bild 7.6 in Bocker Band Il.

75

de eine besondere Leitung Anzeigen/Melden I eingeführt. Da für die Datenleitungen zwei Ruhezustände (betriebsbereit und nicht betriebsbereit) gefordert waren, sind die Abläufe unterschiedlich.

Im Ruhezustand (Datenendeinrichtung und Vermittlungsnetz betriebsbereit) ist auf den Schnittstellenleitungen Sendedaten T und Empfangsdaten R der Dauerzustand 1. Die Leitungen Steuern C und Anzeigen/Melden I sind im Auszustand. Wenn die Datenendeinrichtung nicht betriebsbereit ist, wird dies durch den Zustand 0 auf der Schnittstellenleitung Sendedaten T gekennzeichnet. Wenn das Netz nicht betriebsbereit ist, wird dies durch den Zustand oder Schnittstellenleitung Empfangsdaten R angezeigt.

Wenn im Ruhezustand eine Datenendeinrichtung eine Verbindung aufbauen will, bringt sie die Schnittstellenleitung Sendedaten T in den O-Zustand und die Leitung Steuern in den Ein-Zustand. Daraufhin sendet das Vermittlungsnetz die Wahlaufforderung, die aus einer Folge der Zeichen + auf der Schnittstellenleitung Empfangsdaten R, eingeleitet durch mindestens zwei Zeichen SYN, besteht. Daraufhin sendet die Datenendeinrichtung die Wählzeichen, die ebenfalls durch mindestens zwei Zeichen SYN eingeleitet werden. Das Vermittlungsnetz bestätigt den Eingang der Wählzeichen dadurch, daß es auf der Leitung Empfangsdaten R statt der Zeichen + nunmehr die Zeichen SYN sendet. Wenn der Verbindungsaufbau im Vermittlungsnetz erfolgreich war, sendet das Netz an die rufende Datenendeinrichtung ein Dienstsignal, das mitteilt, daß nunmehr der Ruf an die Ziel-Datenendeinrichtung herausgeht. Wenn der Verbindungsaufbau nicht erfolgreich war, sendet das Netz ein Dienstsignal, das den Grund angibt. Danach folgt das Schlußzeichen (vgl. Bild 2-14).

Das Vermittlungsnetz zeigt der gerufenen Datenendeinrichtung durch das Zeichen BEL den ankommenden Ruf an. Vor diesem Zeichen steht wieder zumindest zweimal das Zeichen SYN. Das Zeichen BEL wird solange wiederholt, bis die gerufene Datenendeinrichtung den ankommenden Ruf durch Einschalten des Ein-Zustandes auf der Leitung Steuern C bestätigt. Die Vermittlungsstelle, an die die rufende Datenendeinrichtung angeschlossen ist, sendet kein besonderes Zeichen, das die Durchschaltung ankündigt. Die rufende und die gerufene Datenendeinrichtung erkennen die Durchschaltung daran, daß auf der Schnittstellenleitung Empfangsdaten R die vom Netz gesendeten SYN-Zeichen durch den Dauerzustand 1 abgelöst werden. Außerdem geht die Meldeleitung in den Ein-Zustand. Dies geschieht dann, wenn alle Datenvermittlungsstellen, über die die Verbindung geführt wird, durchgeschaltet haben

76

Eigenschaften Technisches

Leitungsvermittlungstechnik Verfahren

- Gemeinsame Nutzung teurer Ressourcen durch viele

Teilnehmer - Konzentration über Wahlstufen - Volle Bandbreite für volle Zeit bereitgestellt

- Bit-Iransparenz während der Gesamtdauer der Verbindung

- Gleiche Übertragungsgeschwindigkeit für beide DEE Dienstleistungsangebot - Eigenschaften

. Optimierung für Stapelverkehr mit begrenzter monatlicher Benutzungsdauer . Eignung für Dialogverkehr . Transparente Datenübertragung - Hersteller -und anwendungsneutrale Verbindungsauf- und -abbauverfahren - Dienstgüte . schneller Verbindungsaufbau

. Hohe Übertragungsgüte - Wirtschaftlichkeit

. Mehrfachanschluß DATEX-48M (vgl. 5.2)

. stapelverkehr mit begrenztem Umfang . Zwischen verschiedenen Ortsnetzen 0 pesoncers bei ‚ntfernunger bis O0 km Regionaltarif o tendenziell

wachsende

größerer Entfernung

Wirtschaftlichkeit

mit

Bild 2-15: Eigenschaften des Leitungsvermittlungsverfahrens für Anwender und der Zustand 1 der Schnittstellenleitung Sendedaten T sowie der Ein-Zustand der Steuerleitung jeweils zur Gegenstelle übertragen sind.

Die Verbindung kann von jeder der beteiligten Datenendeinrichtungen ausgelöst werden. Dazu erzeugt die Datenendeinrichtung auf der Leitung Sendedaten T den Zustand O und zusätzlich den Zustand AUS

71

auf der Leitung Steuern C. Dies wird auch Schlußzeichengabe genannt. Das Vermittlungsnetz bestätigt dies durch O auf der Leitung Empfangsdaten R und den AUS-Zustand auf der Leitung Anzeigen/ Melden I. Dann geht das Vermittlungsnetz in den Ruhezustand (s.0.), indem es den Zustand 1 auf der Leitung Empfangsdaten R erzeugt. Daraufhin geht die auslösende Datenendeinrichtung ebenfalls in den Ruhezustand (Zustand 1 auf der Leitung Sendedaten). Das Vermittlungsnetz beendet mit einer entsprechenden Zeichenfolge die Verbindung bei der anderen an der Verbindung beteiligten Datenendeinrichtung.

2.4.3.5

Überblick über die Eigenschaften leitungsvermittelter Datennetze für Anwender

Bild 2-15 stellt zusammenfassend die wichtigsten Eigenschaften des technischen Verfahrens Leitungsvermittlung sowie die Haupteigenschaften des Dienstleistungsangebots, das mit diesem Verfahren realisiert werden kann, dar.

2.4.4

Grundzüge öffentlicher Datenpaketvermittlungsdienstleistungen

2.4.4.1 Allgemeines 2.4.4.1.1 Abgrenzung des Basis-Dienstleistungsangebotes Die Paketvermittlungstechnologie hat sich ausgehend von dem USamerikanischen Forschungsnetz ARPA über eine Reihe weiterer Forschungsnetze sowie über erste Dienstleistungsangebote Öffentlicher Netze (vgl. 4.9) und eine Reihe größerer Realisierungen von kommerziellen Privatnetzen entwickelt. Als erster Abschluß dieses Entwicklungsprozesses für öffentliche Netze sind die CCITT-Empfehlungen zur Datenpaketvermittlung anzusehen. (Näheres siehe z.B. die von

Tietz bearbeitete Übersetzung in Abschnitt 4.10 Literatur.)

Diese bilden die Grundlage des geplanten öffentlichen paketvermittelten Dienstleistungsangebotes der DBP. Die Grundzüge einer Ööffentlichen Datenpaketvermittlung orientieren sich im wesentlichen an den Empfehlungen X.1, X.2, X.25 und X.75. Diese beschreiben das BasisDienstleistungsangebot der DBP, nämlich Hauptanschlüsse für paketorientierte Datenendeinrichtungen und gewählte oder feste Verbindungen zwischen ihnen. Bild 2-16 zeigt die Anwendungsbereiche von Schnittstellen und Protokollen.

78





„“

N

DatenpaketvermittiungSnetz

1DATEX-P)

/ DEE]

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S—__

[

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7

A

LIL

|

_/

N

Lu

Datenpaketvermittlungsnetz

mit Prozeduranpassung

durch PAD

/



/

|

Bild 2-16: Anwendungsbereiche von Schnittstellen und Protokollen (DEE = Datenendeinrichtung, PAD = Packet Assembly, Disassembly, Paketierer/Depaketierer)

2.4.4.1.2

Verkehrsbedarf, der vom Basis-Dienstleistungsangebot abgedeckt werden soll

Der Verkehrsbedarf einer Datenendeinrichtung, der von einem solchen Basis-Dienstleistungsangebot abgedeckt werden soll, zeigt die folgenden typischen Merkmale:

79

a)

Während eines zusammenhängenden Vorgangs Austausch vieler kurzer Nachrichten mit großen Pausen dazwischen mit einer anderen Datenendeinrichtung (daneben aber auch stapelartiger Verkehr).

b) Der unter a) genannte Vorgang kann einige Minuten bis Stunden dauern und ist dann abgeschlossen. Danach folgt entweder ein solcher Vorgang mit einer anderen Datenendeinrichtung oder sehr viel später erfolgt ein neuer solcher Vorgang mit der gleichen Datenendeinrichtung.

c)

Der unter a) genannte Vorgang kennt alternativ zu der Annahme unter b) praktisch keine zeitliche Begrenzung (Dauer größer als ein Monat).

d) In vielen Fällen wickelt eine Datenendeinrichtung, insbesondere wenn sie eine Datenverarbeitungsanlage ist, mehrere solche Vorgänge, wie sie oben beschrieben wurden, gleichzeitig ab. Da die einzelnen Vorgänge relativ langsam ablaufen und oft lange Pausen haben, widmet sie sich ihnen jeweils nacheinander in sehr schnellem Wechsel (time sharing), so daß es aus Sicht des einzelnen Vorgangs praktisch zeitlich parallele Vorgänge sind. Bei der Verkehrsabwicklung sind u.a. die folgenden Randbedingungen zu erfüllen:



Es muß möglich sein, daß Datenendeinrichtungen unterschiedlicher Geschwindigkeiten miteinander kommunizieren.



Datenendeinrichtungen, die Daten empfangen, müssen die Möglichkeit haben, sich in einer wohldefinierten Weise vor kurzzeitigen

Überlastungen zu schützen, indem sie kurzzeitig keine Daten annehmen. Dabei dürfen aber Daten, die schon von der sendenden Datenendeinrichtung abgeschickt sind, nicht verlorengehen.

2.4.4.2 Netzkonfiguration Bild 2-17 zeigt eine typische vereinfachte Netzkonfiguration. Datenendeinrichtungen (Datenendgeräte und Datenverarbeitungsanlagen) sind mit Anschlußleitungen an Datenpaketvermittlungsstellen angeschlossen. Die Datenpaketvermittlungsstellen sind mit Verbindungsleitungen untereinander verbunden. In den Datenendeinrichtungen und den Datenpaketvermittlungsstellen gehört zu jedem Leitungsende ein Pufferspeicher für zu sendende und zu empfangende Daten. Die zu übertragenden Daten werden in diesem Netz jeweils ‚„‚blockweise‘‘ aus einem Pufferspeicher in einen anderen übertragen. Die Blöcke tragen neben den zu transportierenden Daten Steuerinformationen, aus denen nach gewissen Regeln, den Datenübermittlungsprotokollen, in

80

a =

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G

Ye

N

Anschlussleitung

N Verbindungsleitung

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>

,

ı

Pufferspeicher Datenpaketvermittlungsstelle

SULP |

Meere DEE

Bild 2-17: Typische Netzkonfiguration (vereinfacht) mit Datenendeinrichtungen (z.B. Datenendgeräten oder Datenverarbeitungsanlagen, Datenpaketvermittlungsstellen, Anschlußleitungen, Verbindungsleitungen und Pufferspeichern)

den Vermittlungsstellen und Datenendeinrichtungen jeweils die weitere erforderliche Behandlung abgeleitet wird. Bild 2-18 zeigt das Prinzip der Funktion einer Datenpaketvermittlungsstelle. Empfangene Datenblöcke laufen mit der Übertragungsgeschwindigkeit des betreffenden Leitungseingangs in einen Pufferspeicher ein. Sie werden in eine Warteschlange eingereiht. Die Zentraleinheit wertet nach den in ihrem Programmspeicher niedergelegten Re81

\

E Leitungseingänge

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SI

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Eingangs-

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Leitungsausgänge

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schlange

schlange

Bild 2-18: Prinzip der Konfiguration stelle

einer Datenpaketvermittlungs-

geln die Steuerinformationen der in den Eingangspuffern gespeicherten Datenblöcke aus und veranlaßt das Weitere. Meistens wird ein solcher Datenblock in eine Warteschlange für einen Leitungsausgang eingereiht. Die Ausgangswarteschlange wird fortlaufend mit der Sendegeschwindigkeit der angeschlossenen Leitung entleert. Die Übertragung geschieht also zwischen den einzelnen Paketvermittlungsstellen von

Speicher zu Speicher, wobei die Übertragungsgeschwindigkeiten auf

allen Leitungen unterschiedlich sein können. Man spricht daher auch von Teilstreckenübermittlung.

Damit der Verkehrsbedarf nach 2.4.4.1.2 innerhalb der Konfiguration nach Bild 2-17 abgedeckt werden kann, sind viele Funktionen abzuwickeln, die man in drei Funktionsgruppen geordnet hat. Da diese Gruppen aufeinander aufbauen, spricht man auch von Funktionsebenen. In der untersten Ebene (Ebene 1) muß die Übertragung von Bits sichergestellt werden. Aufbauend auf diesen Funktionen kann dann

die Übertragung von Blöcken zwischen Speichern geregelt werden (Ebene 2). Darauf wiederum Netz auf (Ebene 3).

baut die Paketübertragung im ganzen

2.4.4.3 Bit-Übertragung Damit Bits über die Leitungen übertragen werden können, müssen eine Reihe physikalischer Voraussetzungen erfüllt sein. Dies schlägt

82

sich nieder in Regeln für die physikalische Schnittstelle zwischen Datenendeinrichtung und Datenübertragungsgerät, bei der Datenendeinrichtung aber auch in entsprechenden Regeln für die physikalischen Schnittstellen bei den Datenpaketvermittlungsstellen (Art der Stecker, Ströme, Spannungen usw.). Bei Einhaltung dieser Konventionen ist es nun möglich, zwischen den Endpunkten jeder Leitung in beiden Rich-

tungen mit einer gewissen Fehlerrate (z.B. 5: 10°) Bits zu übertragen.

2.4.4.4 Block-Übertragung Da die in 2.4.4.3 genannte Fehlerrate normalerweise nicht ausreichend ist, werden mehrere Bits in einem Block zusammengefaßt und mit Prüfzeichen versehen, die aus dem Inhalt des Blocks gebildet werden. Aus ihnen kann die empfangende Seite erkennen, ob ein Übertragungsfehler vorliegt. In diesem Fall wird eine erneute Übertragung des gesamten Block veranlaßt.

Die wichtigsten Funktionen, die zur Block-Übertragung über eine Leitung gehören sind: 1. Inbetriebnahme der Blockübertragung

2. Block-Übertragung 3. Außerbetriebsetzen der Block-Übertragung

4. Fehlerbehandlung.

In der CCITT-Empfehlung X.25 für die Schnittstelle zwischen Datenendeinrichtung und Netz werden die oben genannten Funktionen „Link access procedure‘‘ genannt und es wird hierfür eine HDLCProzedur (high level data link control) verwandt.

Bild 2-19 zeigt oben den Aufbau eines Blocks, wie er für die Übertra-

gungsphase typisch ist. Er wird mit einer Blockbegrenzung, die ein Oktett (Bitgruppe von 8 Bits) umfaßt und der Abgrenzung von verschiedenen Blöcken dient, eröffnet. Dann folgt je ein Oktett als

Steuer- und Adreßfeld, die der Übertragungssteuerung dienen. Darauf

folgen Daten. Abgeschlossen wird der Block mit der 2 Oktetts (16 Bits) langen Blockprüfzeichenfolge. Dann folgt wiederum ein Oktett als Blockbegrenzung, auf das unmittelbar Kontroll- und Adreßfeld des nächsten Blocks folgen können. Pro Block ergeben sich 5 oder 6 Oktetts Verwaltungsdaten (overhead). Wenn Blöcke nur wenig Daten

enthalten, wird der Wirkungsgrad der Übertragung niedrig (Verhältnis

Daten zu Daten plus Overhead). Zwar muß bei Störung eines Blocks

auf der Übertragungsstrecke nur ein kurzer Block wiederholt werden, doch der maximal mögliche Durchsatz (Übertragung richtiger Daten) über eine Strecke mit gegebener Übertragungsgeschwindigkeit ist nied83

Blockbegren- sn e zung

_

Nr °

| | |

| Steuer-

felder

Block- TBlock- TBlock-| |begren-] |prüfprüfzeichen |zeichen]| zung

Datenübertragungsblock

Paket u |

|

|

| Benutzerdaten

Bild 2-19: Datenübertragungsblock-Aufbau, Paketaufbau und Benutzerdaten während der Datenübertragungsphase. Der Rahmen transportiert in seinem Datenfeld das Paket. Im Datenfeld des Paketes werden Benutzerdaten transportiert

rig, weil der Anteil an Overhead hoch ist. Bei langen Blöcken ist der Anteil an Overhead zwar niedrig. Im Störungsfall müssen jedoch lange Blöcke wiederholt werden. Da während dieser Zeit keine neuen Daten übertragen werden können, sinkt der Durchsatz. Bei sehr langen Blöcken kann dann jeder Block gestört sein und der Durchsatz sinkt auf Null. Bei üblichen Fehlerstrukturen und Fehlerraten ergibt sich ein maximaler Durchsatz bei Blocklängen von einigen Hundert Bit bis einigen Tausend Bit. Daher werden maximale Blocklängen in diesem Bereich festgelegt. (In der Empfehlung X.25 ist das Datenfeld des Blocks so lang, daß ein Paket hineinpaßt). Wenn der Blockübertragungsmechanismus in Betrieb gesetzt ist, Können zwischen zwei Speichern über eine Leitung Blöcke ausgetauscht werden. Auf diesen Service baut nun die Paketübertragung auf. 2.4.4.5 Paketübertragung 2.4.4.5.1

Allgemeines

Mit Funktionen der Bitübertragung (Ebene 1, siehe 2.4.4.3) und der Blockübertragung (Ebene 2, siehe 2.4.4.4) steht in der Netzkonfiguration nach Bild 2-17 als Dienst nunmehr die gesicherte Übertragung von Blöcken aus jedem Pufferspeicher über die zugehörige Leitung in den Pufferspeicher am anderen Ende zur Verfügung. Der vom hier betrachteten Datentransportsystem abzudeckende Verkehrsbedarf der Datenendeinrichtungen wie er in 2.4.4.1.2 beschrieben wurde, erfordert eine weitere Funktionsschicht, die Paketübertragung (Ebene 3).

84

Pakettyp

Von DUE

zur DEE

Oktett 3

n Von DEE zur DUE

Bits 2 7654324

4

Verbindungsherstellung und -auslösung Ankommender Anruf

Verbindung hergestellt Auslösungsanzeige

DÜE-Auslösungs-

bestätigung

Daten und Unterbrechung

DUE-Daten DÜE-Unterbrechung DÜE-Unterbrechungsbestätigung

Verbindungsanforderung

Annahme des Anrufes Auslösungsanforderung

DEE-Auslösungsbestätigung

DEE-Daten DEE-Unterbrechung DEE-Unterbrechungsbestätigung

Flußkontrolle und Rücksetzen

DUE-Empfangsbereit (RR) DUE-Nicht-

DEE-Empfangsbereit (RR) DEE-Nicht-

000010171

000017117 000100711

000101119

XXXXXXXO 00100011 001001171 xXX0000ı 1071 XXxo0 XXX0100

Rücksetzanzeige DUE-Rücksetzbestätigung

Empfangsbereit (RNR) DEE-Wiederholungsaufforderung (RE) Rücksetzanforderung DEE-Rücksetzbestätigung

0001710171 000171717171

Restart Restart-Anzeige

Restart-Anforderung

111717107171

Empfangsbereit (RNR)

DÜE-Restart-Bestätigung

DEE-Restart-Bestätigung

I

ı11ı7179179

EEE

Anmerkung:

Ein Bit mit der Bezeichnung ‚,X‘‘ kann entsprechend den weite-

ren Festlegungen (Bild 2-21 und 2-22) entweder den Wert ,‚,0‘ oder ‚‚1‘‘ annehmen.

Bild 2-20: Pakettypen nach der CCITT-Empfehlung X.25 und deren Kennzeichnung (zu Oktett 3 vgl. Bilder 2-21 und 2-22)

Zur Abwicklung der länger dauernden Übertragungsvorgänge, die aus kurzen Nachrichten und längeren Pausen bestehen, müssen die kurzen Nachrichten in einem oder mehreren Blöcken transportiert werden und es muß u.a. in diesem Block markiert werden, daß die Daten eines Blocks in einen größeren Zusammenhang gehören (Nachricht, Vorgang). Daraus ergibt sich, daß den in einem Block zu transportierenden Daten Steuerinformationen hinzugefügt werden müssen. Das aus Steuerinformationen und zu transportierenden Daten in den Block hineingefügte Informationselement nennt man Datenpaket oder auch kürzer Paket (vgl. Bild 2-19). Es gibt einige Pakete, die nur Steuerinformationen beinhalten. Diese werden in den Vermittlungsstellen des Netzes sowie in der Ziel-Datenendeinrichtung ausgewertet. Mit

85

dem Informationsinhalt und bestimmten Konventionen, den Datenübermittlungsprotokollen, wird dann die Weiterbehandlung und/oder

der Weitertransport der Pakete gesteuert. Bild 2-20 nennt die in der Empfehlung X.25 definierten Pakettypen.

Die Paketübertragung bedient sich des Dienstes der Blockübertragung auf den Teilstrecken des Netzes. Sie bietet den Datenendeinrichtungen, die sie benutzen, zwei Dienste an: die gewählte und die feste virtuelle Verbindung (Beschreibung 2.4.4.5.2). Außerdem ermöglicht die Funktionsschicht der Paketübertragung die Anschluß- und die Verbindungsleitungen des Netzes mit einem statistischen Multiplexverfahren gleichzeitig für viele Verbindungen zu nutzen (2.4.4.5.3). Durchsatzklassensteuerung und Flußkontrolle gewährleisten den Schutz von Datenendeinrichtungen und Vermittlungsnetz vor Überlastungen (2.4.4.5.4).

2.4.4.5.2

Gewählte und feste virtuelle Verbindungen

Als Datenübertragungspfade von einer Quelle in einer Datenendeinrichtung zu einer Senke in einer anderen DEE stellt ein Paketvermittlungsnetz gewählte oder feste virtuelle Verbindungen bereit. Eine gewählte virtuelle Verbindung wird von einer DEE A mit Hilfe einer in der Empfehlung X.25 beschriebenen Prozedur aufgebaut. Im Prinzip sendet die DEE A das Paket ‚‚Verbindungsanforderung‘“‘ (Format siehe Bild 2-21) an die Datenpaketvermittlungsstelle, an die die DEE angeschlossen ist. Das Netz fragt die gerufenen DEE B, ob sie die Verbindung annehmen will. Falls dies der Fall ist, werden im Netz gewisse Betriebsmittel (Pufferspeicher, Übertragungskapazität auf Verbindungsleitungen usw.) für die Verbindung reserviert. Da über gewählte virtuelle Verbindungen nur zu bestimmten Zeiten relativ kurze Nachrichten mit relativ langen Pausen (Pausen sind bei Dialoganwendungen z.B. 5 — 20mal so lang wie eine Nachricht) übertragen werden, braucht nur eine geringe Reservierung von exklusiv dieser Verbindung zur Verfügung stehenden Betriebsmitteln zu geschehen, damit sie eine gewisse Durchsatzgarantie hat. Der größere Teil der Netzbetriebsmittel bleibt in einem Pool und wird von Fall zu FallVerbindungen, solange sie diese benötigen, zur Verfügung gestellt. Weilnun Verbindungen in einem Paketvermittlungsnetz nicht dauernd fest durchgeschaltet, sondern eigentlich in einer gewissen Vordisposition von Betriebsmitteln des Vermittlungsnetzes bestehen, spricht man von ‚‚virtuellen‘‘ Verbindungen. Bild 2-22 zeigt das Paketformat während der Datenübertragung.

Der Abbau einer gewählten virtuellen Verbindung kann von jeder der an ihr beteiligten Datenendeinrichtungen durch das Aussenden des Pa-

86

Bits 8

7

6

5

4

3

2

1

Zn

Oktett

Kennzeichen für

1 | Grundformat _

Logische

EN

Kanalgruppennummer

2

Logische Kanalnummer

3

Kennzeichen für Pakettyp Adreßlänge

Adreßlänge

4 | rufende DEE

gerufene DEE

ale

|

Adresse der DEE

| |

O

0

0 |

0

O

0

Länge des Feldes zur Angabe von

Leistungsmerkmalen

| Angabe von | Leistungsmerkmalen (Ss 62 Oktetts) |

|

| Benutzerangaben (Ss 16 Oktetts)

|

ne

Anmerkung: Das Bild setzt eine einzige Adresse aus einer ungeraden Anzahl von Ziffern voraus und daß das Feld für Angaben des Benutzers nur vollständige Oktetts enthält

Bild 2-21: Format der Pakete ‚‚Verbindungsanforderung‘‘ und ‚‚Ankommender Ruf“‘ als typische Beispiele von Steuerpaketen

87

8 Oktett

1

7

6

5

Kennzeichen für Grundformat

4

3

1

Logische

Oo

Kanalgruppennummer

2

Logische Kanalnummer

2

Kennzeichen für Pakettyp

P(R)

2

M

P(S)

O

Feld für Benutzerdaten

Q = Datenkennzeichnung (data qualifier) P (R) = Paket-Empfangslaufnummer (Bit 6 = Bit niedrigster Wertigkeit) P (S) = Paket-Sendelaufnummer (Bit 2 = Bit niedrigster Wertigkeit) M = Anzeige ‚„‚Folgepaket‘‘ (more data) Anmerkung: Das Bild setzt voraus, daß das Feld für die Benutzerdaten als letztes ein unvollständiges Oktett enthält. Erläuterungen: — Bzgl. der maximalen Länge des Datenfeldes vgl. die Ausführungen in 4.2.2.4. — Die Datenkennzeichnung dient zur Unterscheidung von Datenfolgen unterschiedlicher Bedeutung. — Die Modulo 8 gebildeten Folgenummern P (R) und P (S) durchlaufen den Wertebereich von 0 bis 7. — Anzeige ‚‚Folgepaktet‘‘. Damit wird angezeigt, daß in einer Folge mehrere Datenpakete anstehen. M-Bit = O bedeutet ‚‚Keine weiteren Daten‘‘, M-Bit = | steht für ‚‚Weitere Daten‘‘.

Bild 2-22: Format der Pakete zum Datentransport

ketes ‚‚Auslösungsanforderung‘‘ eingeleitet werden. Da die Geschwindigkeiten auf allen Teilstrecken des Netzes unterschiedlich sein können und da eine Flußkontrolle (vgl. 2.4.4.5.4) Paketverluste infolge Pufferspeicherüberlauf bei empfangenden Datenpaketvermittlungsstellen und Datenendeinrichtungen verhindert, können in einer virtuellen Verbindung auch Datenendeinrichtungen mit unterschiedlichen Über-

88

tragungsgeschwindigkeiten Daten austauschen.

Feste virtuelle als ein Monat) einrichtungen sie eingerichtet dungen in der

auf

der

Anschlußleitung

untereinander

Verbindungen werden für längere Zeiten (z.B. größer auf Absprache zwischen dem Betreiber der Datenendund Vermittlungsnetzbetreiber eingerichtet. Nachdem sind, verhalten sie sich wie gewählte virtuelle VerbinDatenübertragungsphase.

Zur Behandlung von Fehlerfällen gibt es spezielle Pakete (Rücksetzen, Restart, Unterbrechung), auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.

2.4.4.5.3

Vielfachnutzung von Anschluß- und Verbindungsleitungen

Man kann die Pakete mehrerer virtueller Verbindungen, die von einer Datenendeinrichtung ausgehen oder in ihr enden, nacheinander über die Anschlußleitung senden (vgl. Bild 2-23). In den Datenpaketvermittlungsstellen werden dann die einzelnen Pakete in die jeweils erforderliche Richtung abgeschickt. Auf den Verbindungsleitungen sind dann wiederum die Pakete verschiedener virtueller Verbindungen zeitlich ineinander verschachtelt. Da die Geschwindigkeiten solcher Leitungen, auf denen man Pakete ineinander verschachtelt, sehr viel gröBer ıst als die für die einzelne virtuelle Verbindung, wird dies Verschachteln aus Sicht der einzelnen virtuellen Verbindung praktisch nicht bemerkt. Die sich aus diesem Blickwinkel ergebende Sicht des Falls aus Bild 2-23 zeigt Bild 2-24. Die als schwarze Kästchen gezeichneten Verkehrsquellen/senken in der Datenendeinrichtung DEE 1 verkehrt ‚‚simultan‘‘ über die virtuellen Verbindungen D, A und B mit den DEE 5, 3 und 2 über eine physikalische Anschlußleitung. Diese erscheint als in logische Kanäle (im Gegensatz zu physikalisch realen Kanälen) eingeteilt zu sein. Entsprechend wird die Verbindungsleitung zwischen den Datenpaketvermittlungsstellen 1 und 2 von den virtuellen Verbindungen A und B genutzt. Beim Anschluß einer Datenendeinrichtung an das Paketvermittlungs-

netz wird eingeteilt Kanäle). tung eine

festgelegt, in wieviele logische Kanäle ihre Anschlußleitung werden soll. Jeder Kanal enthält eine Numer (maximal 4096 Über je einen logischen Kanal kann eine Datenendeinrichgewählte oder feste virtuelle Verbindung führen.

Da der größere Teil der Übertragungskapazität einer Leitung einer

Verbindung dynamisch für die kurze Zeit, in der sie während der Verbindung Daten überträgt, zugeteilt wird, handelt es sich um ein statistisches Multiplexverfahren. Diese Verfahren erlauben eine sehr hohe Auslastung der Leitungen bzw. kommen bei gegebenen Verkehrswer-

ten mit minimalen Übertragungskapazitäten aus.

89

Datenendgerat

Datenverarbeitungs

anlage

2

Y

an

/

.

Datenendgerat

/

60 .....- ;]

C]

\

Anschlu

mehreren Kanalen

/

/

/

\

N

N

N

N

\

mit

logıschen

3

\

S

>

Y

u:

21813 JE; Datenverarbeitungs -

anlage ı Host -Rechner ! DVST-P x

\

\

\

> \

/

ur



mehreren

logischen \

7

y4

[Host - Rechner }

\ Anschlu

\

-

mit

Kanälen

\

\

N\

\

\

\

/

N nn

u

__ Datenendgerat

= Datenvermittlungsstelle mit Paketvermittlung = Paket der virtuellen Verbindung X

Bild 2-23: Zeitlich verschachtelte Übertragung von Paketen verschiedener gewählter und/oder fester virtueller Verbindungen über eine physikalische Anschluß- oder Verbindungsleitung

2.4.4.5.4 Durchsatzklassensteuerung und Flußkontrollverfahren Die Durchsatzklassensteuerung ist das Instrument, mit dem die virtuelle Verbindung die nötigen Netzbetriebsmittel anfordert und mit dem das Netz die verfügbaren Netzbetriebsmittel disponiert. Mit Hilfe der

90

DEE 1

DEE 4

Bild 2-24: Simultane Vielfachnutzung von Leitungen im Paketvermittlungsnetz. Wirkung des Verfahrens nach Bild 2-23 aus Sicht der einzelnen virtuellen Verbindungen

Flußkontrolle können sich das Vermittlungsnetz und die empfangende

Datenendeinrichtung gegen kurzzeitige Überlastung schützen, indem

sie der sendenden Stelle signalisieren, daß sie kurzzeitig keine weiteren Pakete annehmen können. Beide Mittel dienen der Sicherung von Dienst- und Betriebsgüte. 2.4.4.6

Weitere Netzdienstleistungen

Da in den Datenpaketvermittlungsstellen die zu übertragenden Datenblöcke kurzzeitig zwischengespeichert werden und da dort Bearbeitungsleistung zur Verfügung steht, können weitere Netzdienstleistungen wie z.B. Code- und Prozedurwandlung realisiert werden. 91

Eine wichtige weitere Dienstleistung ist die Anpassung von Datenendeinrichtungen, die nicht die Konventionen der Paket-Schnittstelle X.25 einhalten können. Mit Hilfe einer sogenannten PAD-Einrichtung (packet assembly disassembly) in der Datenpaketvermittlungsstelle werden die von diesen Datenendeinrichtungen ausgesandten Zeichenfolgen in Pakete verpackt und dann übermittelt. Pakete, die für diese Datenendeinrichtungen ankommen, werden zerlegt und der Datenendeinrichtung als Zeichenfolge gesendet. Außerdem sind Probleme der Signalisierung und Gerätesteuerung zu lösen. 2.4.4.7 Zusammenschaltung mit anderen öffentlichen Netzen Mit der Einführung des paketvermittelten Datexnetzes ist es zum ersten Mal möglich und vorgesehen, dieses mit anderen Öffentlichen Wählnetzen zusammenzuschalten. Bild 4-3 zeigt die vorgesehenen

Übergänge.

2.4.4.8 Protokollanpassungen Um auch Datenendeinrichtungen bisheriger Bauart, d.h. Geräte nach dem Start/Stop- oder Synchronverfahren, den Zugriff zu ermöglichen, sieht die DBP Anpassungsfunktionen in ihrem Netz vor. Zunächst bieten sich hier (für Start/Stop-Geräte) die CCITT Empfehlungen X.3/X.28/X.29 an (vgl. Bild 2-16). Diese Empfehlungen beschreiben eine sogenannte PAD-Einrichtung (Packet Assembly/Disassembiy Facility) sowie die Verbindung Datenendgeräte — PAD und Datenverarbeitungsanlage — PAD. Diese Normen ermöglichen StartStop-Geräte den Anschluß an X.25-Netze. Auch für synchrone Datenendeinrichtungen wird die DBP Anschlußmösglichkeiten an das Datenpaketvermittlungs-Netz vorsehen (vgl. 4.1.5.3). 2.4.4.9

Zusammenfassung der Haupteigenschaften der Paketvermittlung

Die in den vorigen Abschnitten ausführlich beschriebenen Eigenschaften der Datenpaketvermittlung sind im Bild 2-25 zusammenfassend als Stichworte dargestellt.

2.4.5

Offene Kommunikationssysteme und öffentliche Datenvermittlungsdienstleistungen

2.4.5.1 Allgemeines zu offenen Kommunikationssysteme Offene Kommunikationssysteme ermöglichen eine freizügige Kommunikation zwischen Teilnehmern (Datenquelle, Datensenke z.B. Pro-

92

Integriertes statistisches Multiplexverfahren (ASL, VL) Dynamische Betriebsmittelzuteilung Geschwindigkeitswandlung (ASL, VL) Verbesserte Nutzung Netzressourcen

111.1 111.2 111.3 111.4 111.5 111.6

Codewandlung Prozedurwandlung Nachrichtenvermittlung sonstige

112.1 112.2 112.3 112.4

Speichervermittlung

11

111

Erganzungsmöglichkeiten 112

Eigenschaften Datenpaketvermittlung 1

Bedarf

Basısdienst

Dienstleistungsangebot

121

Wirtschaftlichlichkeit 121.2

Zusätzliche Dienste

122

Bild 2-25: Haupteigenschaften der Paketvermittlung (ASL

£6

VL

=

Verbindungsleitung)

121.1

Optimierung für Dialogverkehr Eignung für Stapelverkehr Anschluß verschiedenartiger DEE

121.11 121.12 121.13

Mehrfachnutzung Hauptanschlüsse Benutzungsabhängige Gebühren Entfernungsunabhängige Gebühren

121.21 121.22 121.23

NA

Technisches System

[N IN AN

Basissystem

Integration von Vermittlungs- und Übertragungstechnik

Anpassungsdienstleistungen vom Netz her Übergänge zu anderen öffentlichen Wähl-Netzen Erweiterung um Nachrichtenvermittlung

= Anschlußleitung

122.1 122.2 122.3

gramm im Rechner oder Mensch am Datenendgerät). Offene Kommunikationssysteme bestehen aus kompatiblen Endeinrichtungen, über die Teilnehmer miteinander kommunizieren Können, und einem Öffentlichen Netz. Miteinander kompatible Endeinrichtungen sind die technische Voraussetzung dafür, daß Kommunikation überhaupt stattfinden kann. Die Forderung der Kompatibilität muß von Endeinrichtungen verschiedener Hersteller erfüllt sein. Die Forderung nach einem öffentlichen Netz ermöglicht es, daß Verkehr zwischen allen an diesem Netz angeschlossenen Endeinrichtungen stattfinden kann. Die Forderung nach einem Öffentlichen Netz für offene Kommunikationssysteme ist auch dadurch begründet, daß öffentliche Netze überall von jedem zu gleichen Bedingungen zugänglich sind. Außerdem werden erhebliche Kostenvorteile erwartet. Ein so beschriebenes offenes Kommunikationssysteme stellt einen breiten Markt bereit, auf dem Teilnehmer als DatenverarbeitungsDienstleistungsnachfrager und Anbieter frei auftreten können. Beispiele für heute schon realisierte offene Kommunikationssysteme sind das öffentliche Fernsprech- und das öffentliche Telexnetz. In der Datenübertragung gibt es heute in der Regel anwendungsund/oder herstellerorientierte geschlossene Netze. Für die offenen Kommunikationssysteme ist ein universeller anwendungsneutraler Datenkommunikationsdienst zu definieren, dessen sich dann verschiedenartige Anwendungen (z.B. Stapelferneingabe, interaktiver Dialog, Datenbankzugriff usw.) bedienen. Die Aufgabe dieses Datenkommunikationsdienstes könnte man übergreifend ‚„‚Reproduktion von Speicherinhalten in anderen Speichern‘‘ bezeichnen. Ein derartiger Datenkommunikationsdienst würde im Bereich der Mensch-Rechner- und der Rechner-Rechner-Kommunikation nur nachvollziehen, was im Bereich der Mensch-Mensch-Kommunikation mit dem Telexdienst schon lange existiert. Mit der Verallgemeinerung der Aufgabe muß natürlich auch ein universeller Lösungsansatz gefunden werden. (Weiteres in 2.6.2 Literatur, Aufsätze von Burkhardt und Wortmann.)

2.4.5.2 Anstöße für offene Kommunikationssysteme Der Trend zu offenen Kommunikationssysteme hat im wesentlichen 2 Anstöße. —

94

Weitergehende Verflechtung von Datenverarbeitungsanwendungen zwischen den verschiedenen geschlossenen Systemen eines Anwenders und/oder zwischen den geschlossenen Systemen verschiedener Anwender.



Wunsch von Datenverarbeitungs-Dienstleistungsanbietern und -Nachfragern nach einem Markt für Datenverarbeitungsdienstleistungen.

2.4.5.3 Architekturmodell für offene Kommunikationssysteme 2.4.5.3.1

Allgemeines

Wichtigste Voraussetzung eines offenen Kommunikationssysteme ist die Festlegung der erforderlichen logischen Funktionen und ihrer Zuordnung, d.h. die Festlegung eines Architekturmodells. Dieses Modell muß festgeschrieben und genormt werden. Ein Entwurf der ISO liegt

vor, auf den im folgenden Bezug genommen wird. Durch ein solches

Architekturmodell wird nicht festgelegt, in welcher Technologie die Funktionen realisiert werden oder in welcher Art von Produkten. Ein solches Architekturmodell kann langfristig stabil bleiben, auch wenn die Funktionen mit leistungsfähigeren und/oder billigeren Komponenten realisiert werden JDas Architekturmodell der ISO ist aus hierarchisch übereinander aufgeschichteten Ebenen aufgebaut (Bild 2-26) \Jede Ebene erbringt eine bestimmte Leistung, die für die Kom- ! munikation erforderlich ist. Sie enthält dazu Funktionen und ein Ebe- j, . nenprotokoll (Bild 2-27). Ein Ebenenprotokoll ist ein Satz von Regeln Se" für das Zusammenspiel von Funktionen einer Ebene, die in den räumlich getrennten Datenendeinrichtungen und/oder Netzknoten reali- | )

siert sind. Jede Ebene macht jeweils lokal Gebrauch von den Diensten der ihr unterlagerten Ebene und gibt Dienste an die überlagerte Ebene

ab. Sie hat eine dienstanfordernde und eine diensterbringende Seite.

Wie die unterlagerte Ebene diese Dienstleistungen erbringt und ob dabei weitere tiefere Ebenen beteiligt sind, bleibt für die die Dienstleistung anfordernde Ebene unsichtbar.

95

er

nn

Wenn die Daten über das Netz übertragen sind, werden sie an der Empfangsstelle durch die dortigen Ebenen aufsteigend ausgewertet. Dazu entnimmt jede Ebene die von ihr auszuwertende Steuerinformation, mit der die ‚„‚Nutzdaten‘‘ umkleidet sind. Die ‚„‚Nutzdaten‘‘ gibt sie an die überlagerte Ebene ab. So liegen schließlich auf der höchsten Ebene wieder die eigentlichen Nutzdaten vor.

ex

Jede Ebene betrachtet die ihr von der überlagerten Ebene übergebenen Daten als ‚‚Nutzdaten‘‘, die sie inhaltlich nicht auswertet. Diese ‚„‚Nutzdaten‘‘ der höheren Ebene umkleidet sie selbst mit Steuerinformationen, die im Rahmen ihres eigenen Ebenenprotokolls benötigt werden und übergibt sie an die ihr unterlagerte Ebene, die die gesamten Daten als ‚‚Nutzdaten‘‘ betrachtet usw.

x

96

Ebene (n-1) Datenformate

Ebene (n)

Ebene (n-1)

Funktionen E-P: Ebenenprotokoll

F:

DH

Bild 2-26: Allgemeines zum Architekturmodell

nn

ne

a

m



J

diensterbringende Seite

dienstanfordernde

Seite

Bild 2-27: Komponenten einer Ebene des Architekturmodells 2.4.5.3.2

Ebenen des Architekturmodells der ISO

Bild 2-28 zeigt das von der ISO entworfene Architekturmodell für offene Kommunikationssysteme. In einer Anwendung kommunizieren Teilnehmer (Menschen, Programme) miteinander nach den Regeln eines anwendungsspezifischen Protokolls. Ein Grundgedanke des Architekturmodells ist es, aus diesen sehr verschiedenartigen Anwendungs-Protokollen alle gemeinsamen Elemente herauszuziehen und in unterlagerte Protokollebenen zu verlagern. Damit können die Anwendungsprotokolle auf einen einheitlichen, gemeinsamen Satz von Datenkommunikationsprotokollen auf den tieferen Ebenen zurückgreifen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung der erforderlichen Kompatibilität. So kann z.B. durch das Verlegen aller Darstellungs/Datenstationssteuerungsfunktionen in die Ebene 6 im Grundsatz mit einer Datenstation auf alle Anwendungen, deren Protokolle in Ebene 7 geregelt sind, zugegriffen werden (vgl. Bild 2-28). In der ISO-Architektur entsprechen die drei untersten Ebenen der CCITT-Empfehlung X.25 (vgl. Bild 2-38). Die Entwicklung der Protokolle der höheren Ebenen ist noch in der Normungsdiskussion. 2.4.5.4 Pilotvorhaben für die Entwicklung höherer Protokolle für offene Kommunikationssysteme

Die drei wichtigsten Pilotprojekte in der Bundesrepublik Deutschland

sind DVS NW,

PIX und PAPA.

Das Datenvermittlungssystem Nordrhein-Westfalen (DVS NW) ist ein herstellerneutrales, aufgabenunabhängiges, offenes Datenkommuni-

97

Anwendungsprozesse Datendarstellung Sitzungssteuerung

Ende - zu -Ende Transport - Kontrolle

7 Detintlons bereich von

hu

=

u

Ei

HOLE Ebene

X.

Ebene

1.

Transport funktion

Bild 2-28: Architekturmodell der ISO

kationssystem

für den

öffentlichen

Bereich

des

Landes

Nordrhein-

Westfalen. Es soll die derzeitigen und künftigen Datenkommunikationsanforderungen nach einheitlichen Regeln erfüllen, die Effizienz der Verwaltung erhöhen, durch Transparenz und Standardisierung den Wettbewerb im Datenverarbeitungsbereich verbessern.

Die DV-Ausstattung des öffentlichen Bereichs NW ist sowohl hinsichtlich Systemlieferanten als auch Systemgrößen sehr heterogen. Für den Entwurf eines Datenkommunikationssystems sind hierbei nicht nur die ca. 48 großen Rechenzentren des öffentlichen Bereichs NW zu Berücksichtigen, sondern ebenso die große Zahl kleinerer dezentraler DV-Systeme. Unter diesen Randbedingungen kann ein offenes Datenkommunikationssystem nicht nach herkömmlicher Art durch Datenendgeräteemulationen wirtschaftlich und zukunftsweisend realisiert werden. Dem DVS wurde daher bereits 1972/73 eine Netzwerkarchitektur zugrunde gelegt, die dem heutigen ISO-Architekturmodell entspricht. Die 7 Ebenen dieses ISO-Architekturmodells lassen sich zu drei Funktıionsbereichen zusammenfassen:

— — —

98

Datenübermittlung (ISO-Ebenen 1-3), Rechnerzugang und Transportsteuerung (ISO-Ebene 4), Datendarstellung und Anwendungsunterstützung (ISO-Ebenen 5-7).

Für die Datenübermittlung ist ketvermittlungstechnik gemäß merschnittstelle ist kompatibel und DATEX-L-Verbindungen

seit Anfang 1979 ein Datennetz mit PaCCITT X.25 in Betrieb. Die Teilnehzu DATEX-P. Daneben werden HfDeingesetzt.

Für die beiden weiteren Funktionsbereiche wurden aufgrund fehlender Normung eigene Prozeduren (Höhere Kommunikationsprotokolle) definiert und realisiert. Die ‚„‚DV-Strom-Prozedur‘‘ regelt herstellerneutral den Rechnerzugang und die Transportsteuerung. Sie ist identisch mit dem im Auftrag des Kooperationsausschuß Bund, Länder, kommunaler Bereich (KOOPA ADV) spezifizierten ‚Einheitlichen Höheren Kommunikationsprotokoll der Ebene 4 (EHKP4)‘‘. Vgl. 2.4.5.5. ‚Dienstleistungsprozeduren‘‘ regeln im DVS den Funktionsbereich Datendarstelung und Anwendungsunterstützung. Es sind Protokolle für Remote-Job-Entry, Datei-Transfer sowie einfache interaktive Zusammenarbeit festgelegt und auf verschiedenen DV-Systemen bereits implementiert. PIX ist der Pilotkomplex im Bereich der Wissenschaft (vgl. 4.9.2.2). PAPA ist die PilotAnwendungen des öffentlichen DatenP Aketvermittlungsdienstes für den Verbund zwischen Service-Rechenzentren und Rechenzentrumskunden. Das Projekt wird vom Verband Deutscher Rechenzentren e.V. (VDRZ) durchführt und vom Bundesminister für Forschung und Technologie (BMFT) gefördert. Im PAPA-Projekt hat sich eine Entwicklungsgemeinschaft von 25 mittelständischen Service-Rechenzentren gebildet, die das Projekt tragen. Ziel von PAPA ist die schrittweise Erreichung einer freizügigen und herstellerunabhängigen Datenfernverarbeitung an einem offenen Netz, d.h. das Datenendgerät eines Herstellers kann ohne besondere

Vorkehrung mit dem Rechner eines anderen Herstellers, bzw. ein Rechner mit herstellerfremden Datenendgeräten, kommunizieren. Dabei wird DATEX-P als Datenübertragungsnetz genutzt. PAPA wird ergänzend die Entwicklung der für eine offene Kommunikation erforderlichen höheren Protokolle durchführen und über individuelle Anwendungen in kommerziellen Rechenzentren einen Teil der Erprobung übernehmen. Um die Einflüsse der neuen Software auf vorhandene Software in den Rechenzentren gering zu halten, werden die Protokolle in Host- und Terminal-Anpassungs-Rechnern (HAR und TAR) realisiert. Näheres zum Projekt siehe Aufsatz von Steuer in Literatur 2.6.2.

99

2.4.5.5

Die ‚‚Einheitlichen Höheren Kommunikationsprotokolle‘‘

(EHKP), ein pragmatischer Weg zur Verbesserung der technischen Informationsverarbeitung

Da der Weg zu internationalen Standards voraussichtlich noch lange dauern wird, hat sich in der öffentlichen Verwaltung eine Anwendergruppe zusammengefunden, die Bedarf nach herstellerneutraler offener Datenkommunikation hat und einen Verwaltungsstandard anstrebt. Diese Protokolle werden unter dem Namen ‚,‚Einheitliche Höhere Kommunikationsprotokolle‘‘ (EHKP) entwickelt und abgestimmt. In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten an der Realisierung solcher herstellerübergreifender Kommunikationsverfahren insbesondere —





die Deutsche Bundespost, die z.B. für den Rechnerverbund im BILDSCHIRMTEXT-Dienst außerordentlich an der baldigen Bereitstellung einheitlicher höherer Protokolle interessiert ist, der Bundesminister für Forschung und Technologie, der im Rahmen seiner Förderung der Datenkommunikation den Verbund von Informationssystemen unterschiedlichster Art im Sinne ‚‚Offener Kommunikationssysteme‘‘ nachhaltig unterstützt und der Bundesminister des Innern, der die Festlegung einheitlicher Kommunikationsverfahren betreibt.

Die Festlegung von Kommunikationsstandards unter Federführung des Bundesministers des Innern hat der für die Koordination der Anwenderinteressen der Öffentlichen Verwaltung zuständige Kooperationsausschuß Bund/Länder/Kommunaler Bereich auf dem Gebiet der ADV (KoopA ADV) veranlaßt.

Der Bundesminister des Innern führt die Arbeiten projektbezogen mit Unterstützung durch Förderungsmaßnahmen des Bundesministers für Forschung und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen durch. Grundlage der Standardisierungsbestrebungen sind neben den Forderungen der Anwender der öffentlichen Verwaltung der Sachstand der internationalen Normung sowie bereits vorliegende Lösungen für einzelne Projekte eines Bundeslandes, aus dem Bereich der Hochschulen sowie aus Förderungsvorhaben des Bundesministers für Forschung und Technologie.

Die Kommunikationsverfahren werden in Stufen entwickelt, die den Ebenen 4 bis 7 des Referenzmodells für offene Kommunikationssysteme der internationalen Normungsorganisation ISO entsprechen.

Die Sacharbeit leistet eine vom Bundesminister des Innern eingesetzte Expertengruppe, vorwiegend gestützt auf konkrete Datenkommunika-

100

tionsverbundprojekte, die vom Technologie gefördert werden.

Bundesminister

für Forschung

und

Nach Abschluß eines umfangreichen Abstimmungsprozesses legte der Bundesminister des Innern für die öffentliche Verwaltung einen ersten Satz von Kommunikationsverfahren zur Ebene 4 fest, welche die Bezeichnung ‚‚Einheitliche Höhere Kommunikationsprotokolle Ebene 4 (EHKP 4)‘ erhalten haben. Der KoopA ADV hat empfohlen, die EHKP grundsätzlich für alle Verbundprojekte der öffentlichen Verwaltung einzusetzen bis internationale Standards bzw. Empfehlungen vorliegen. Die Fachausschüsse des den bereits im frühen Vorhaben verständigt. in die Normungsarbeit

Deutschen Instituts für Normung (DIN) wurStadium der Festlegung der EHKP über das Es ist beabsichtigt, die EHKP als Sachbeitrag einzubringen. Dies ist mit EHKP 4 geschehen.

Ferner wurden die EHKP mit den Fachverbänden der DV-Hersteller mit dem Ziel ihrer Aufnahme in die Produktspektren der DV-Hersteller diskutiert. Verhandlungen mit einzelnen DV-Herstellern lassen einen erfolgreichen Abschluß erwarten. Zur Unterstützung der EHKP —



haben sich inzwischen bereiterklärt

die Deutsche Bundespost für den Wirkbetrieb des Rechnerverbundes bei BILDSCHIRMTEXT und für den DV-Bereich Postwesen, der z.B. die Postbankdienste und die allgemeinen Postdienste einschließt, das Land Nordrhein-Westfalen für alle Kommunikationsaufgaben innerhalb des Landes — einschließlich des Hochschulbereichs —.

Ferner ist vorgesehen, die EHKP im Rahmen von Förderungsvorhaben einzusetzen. Weitere Großanwender aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung sowie aus dem Bereich der Wirtschaft untersuchen, ob sie ihre Anwendungen auf die neuen Datennetze umstellen und dabei die EHKP einsetzen können. (Weiteres vgl. Literatur in 2.6.2.)

2.5 Digitale Übertragungsstrecken im integrierten Text- und Datennetz (IDN)

2.5.1

Allgemeines

Das integrierte Text- und Datennetz (IDN) der DBP stellt Übertragungsstrecken und Vermittlungstechniken für eine Reihe verschiedener Dienste bereit (Bild 2-29). Leitungs- und paketvermittelte Dienste 101

co]

GentexNetzteil

TelexNetzteil

Datex-P Netzteil

Datex-L Netzteil

Direkt-Datenverbindungen über Digital-Üübertragungswege

(DDV)}

Seesen

Pak etvermittlungseinrichtungen

Leitungsvermittlungseinrichtungen

Gentexverbindungen

Telexverbindungen

Bild 2-29: Überblick IDN

Teletexverbindungen

Leitungsverm. Datexverbindungen

Paketverm. Datexverbindungen

=

7

Telegrafenstromwege und Internationale Mietleitungen über Digital-Übertragungswege

m Knoteneinrichtungen

u verbindungen

Telegrafenstromwege

)

Internat. Telegrafenmietleitungen. Internat. digitale Mietleitungen

und ihre Vermittlungssysteme werden in den Kapiteln 3 und 4 behandelt. Daher befaßt sich der Abschnitt 2.5 mit digitalen Übertragungsstrecken, die vom IDN bereitgestellt werden.

Die

Übertragungstechnik

des IDN

wendet

digitale statt analoger

Systeme an. Diese sind durch den Technologiefortschritt realisierbar geworden und erlauben eine wirtschaftlichere Datenübertragung mit

höherer Übertragungsgüte.

Abschnitt 2.5 gibt einen Überblick. Weitere Information gibt Infor-

mationsschrift des FTZ von Kahl, Kern und Nöller, der auch die Bilder 2-30 bis 2-33 entnommen wurden (vgl. 2.6 Literatur).

2.5.2 64 kbit/s-Strecken für die Fernübertragung Die Weitverkehrsstrecken des IDN werden auf speziell für eine Übertragung mit rund 2 Mbit/s ausgerüsteten Kabelstrecken realisiert (siehe Bild 2-30). Durch Multiplexeinrichtungen werden aus diesen Strecken 64 kbit/s-Übertragungsstrecken abgeleitet. Wo diese digitalen 64 kbit/s-Wege nicht zur Verfügung stehen, können aus 48 kHz

breiten analogen Übertragungswegen mit Hilfe von Modem 64 kbit/sStrecken bereitgestellt werden. Die 64 kbit/s-Strecken werden je nach Bedarf zwischen den Datenumsetzerstellen geschaltet (Bild 2-31).

Datenumsetzerstellen gibt es am Standort von Datenvermittlungsstellen (DUST-D, 18 Standorte) und in der sogenannten unteren Netzebene (DUST-U, etwa 400 Standorte im Endausbau).

2.5.3 Der digitale Anschluß von Datenendeinrichtungen Datenendeinrichtungen werden mit Hilfe des Basisbandübertragungsverfahrens an eine Datenumsetzerstelle angeschlossen. In einem bei der Datenendeinrichtung aufgestellten Basisbandgerät werden die digitalen Signale so umgeformt, daß sie auf normalen Kupferleitungen über möglichst weite Entfernungen (d.h. 10...20 km) bis zur nächsten Datenumsetzerstelle übertragen werden können. Es gibt Kabelverbindungen, die Übertrager enthalten, mit denen nie-

derfrequente Störungen von außen unterdrückt werden. Diese Über-

trager lassen keine Basisbandverfahren

Gleichströme durch. Daher werden nur solche genommen, die keine Gleichstromkomponente

bei der Übertragung enthalten.

103

B Hamburg

«

Hannover

Derseence. @ Berlin (West)

PCM [a]

Data

o

Exchange

Repeater Station Existing network

Uhit

4980

_

ru

network

wıth Multiplexer Repeater Station with Multiplexer Repeater Station with Data Access

®@

«

a

sn Is

SS”

.

Mannheir

Tr

N ürnberg

N

grisruhe

L x

°

ge Stuttgart

San,



a R

73

a ==

6

Augsburg

Bild 2-30:

(Stand 1980)

Überblick

Y

über 2 Mbit/s-PCM30D-Übertragungstrecken

Die Geräte mit Basisbandverfahren sind die UEB (Übertragungsein-

heiten nach dem Basisbandverfahren). Sie sind Teil der DAG9I600UE (Datenanschlußgeräte, eingesetzt bei Direktdatenverbindungen und DATEX-P-Hauptanschlüssen) und der DFG (Datenfernschaltgeräte für den Einsatz im DATEX-L-Netz). 104

GENE 0" DER GERGESDESERAHEEEETR

ER GB

\

data

Basisband-

07

Anschlußsysten

7

untere Netzebene

}——

obere Netzebene

[|] DUST - D O e

DUST - U Datenendeinrichtung

Bild 2-31: Datenumsetzerstellen und ihre Verbindungen mit digitalen 64 kbit/s-Übertragungsstrecken (DUST-U = Datenumsetzerstelle der unteren Netzebene, DUST-D

tenvermittlungsstelle)

= Datenumsetzerstelle am Sitz einer Da-

105

Die 0.g. Übertragungsgeräte sind für alle im IDN benötigten Ge-

schwindigkeiten für synchronen Betrieb einstellbar, also für 1200 bis 9600 bit/s. Durch vorgeschaltete Asynchron/Synchron-Umwandler

sind sie auch für asychnrone Übertragung mit 1200 bit/s einsetzbar.

Daneben gibt es ein Gerät für 48000 und 64000 bit/s. 2.5.4

Um

Multiplexsysteme in den Datenumsetzerstellen

eine Leitung von einer Datenendeinrichtung wirtschaftlich von

der Datenumsetzerstelle, an die sie mit Hilfe des Basisbandverfahrens angeschlossen ist, zu einer anderen Datenumsetzerstelle weiterführen zu können, sind in den Datenumsetzerstellen Zeitmultiplexsysteme für

Datenübertragung (ZD-Systeme) aufgebaut. Diese erlauben es, viele langsame Eingangskanäle auf eine 64 kbit/s-Ausgangsleitung zu multiplexen. Diese werden auch ‚,‚statische Zeitmultiplexer‘‘ genannt, weil sie Eingangskanäle fest bestimmten Zeitschlitzen auf der Ausgangsleitung zuordnen. (Systeme ZD-C, ZD-A, ZD-A2 in der unten stehenden

Tabelle.) Daneben wird es 1982 einen ‚‚dynamischen Zeitmultiplexer‘‘ (System ZD-D) für DATEX-L geben, der die Kapazität auf seiner Verbindungsleitung nur dann belegt, wenn von Eingängen Verbindungswünsche vorliegen.

Bei der DBP

sind folgende ZD-Systeme eingesetzt:

System

Teilnehmerbitrate in bit/s |

Ausgangsbitrate in bit/s

ZD-C ZD-A ZD-A2 ZD-D

50 50...300 1200, 2400, 4800, 9600 2400, 4800, 9600

3 64 64 64

000 000 000 000

Das für die Datenübertragung wichtigste System ZD-A2 erlaubt die eingangsseitige Beschaltung mit 40 Leitungen mit 1,2 kbit/s oder 20 Leitungen mit 2,4 kbit/s oder 10 Leitungen 4,8 kbit/s oder 5 Leitungen 9,6 kbit/s. Innerhalb gewisser Grenzen ist auch eine Mischung der Geschwindigkeiten möglich. 2.5.5

Das Envelope als Datenformat

Innerhalb des Datenanschluß- oder Datenfernschaltgerätes beim Teilnehmer werden 8 Bits Nutzinformation jeweils 2 Bits hinzugefügt.

106

Dieses Format nennt man ‚‚Envelope‘‘ (= Umschlag). Diese zwei zusätzlichen Bits dienen der Synchronisierung und Steuerung innerhalb des IDN. Sie werden im Datenanschluß- oder Datenfernschaltgerät des Ziel-Teilnehmers wieder entfernt.

Das erste der zwei Zusatzbits dient der Synchronisierung der Envelopes in den Multiplexsystemen. Das zweite zusätzliche Bit, das Statusbit, gibt bei Einsatz der Leitung in einem leitungsvermittelten Netz an, ob die im Envelope enthaltenen Bits für den anderen Teilnehmer bestimmt sind, oder ob es sich um Signalisierungsinformation für die Vermittlungsstelle handelt. Bei festen Verbindungen dient das Statusbit der Steuerung der verschiedenen Prüfschleifen (s.u.). Das Hinzufügen zweier Zusatzbits zu je 8 Bits Daten erhöht die Übertragungsrate im Netzinnern um 25% (z.B. wird eine 9.6 kbit/s-Strecke mit 12 kbit/s übertragen). Dafür ergeben sich jedoch erhebliche technische und betriebliche Vorteile.

2.5.6 Abschnittsweise Datenübertragung im IDN

Im Direktrufnetz erhält der Teilnehmer Direktdatenverbindungen von Teilnehmer zu Teilnehmer, z.B. vom Datenendgerät D im Bild 2-31 zum Rechner Z. Auf dieser Strecke müssen die Daten mehrere Übertragungsabschnitte durchlaufen, nämlich von D über ein BasisbandAnschlußsystem zur Datenumsetzerstelle DUST-U, weiter über ein ZD-A2-System der unteren Netzebene zur Datenumsetzerstelle DUSTD am Sitz der Datenvermittlungsstelle, erneut über ein ZD-A2-System der oberen Netzebene zur Datenumsetzerstelle DUST-D am Zielort und wiederum über ein Basisband-Anschlußsystem zur Datenverarbeitungsanlage in Z (Bild 2-32).

Man spricht hier von abschnittsweiser Übertragung; denn nach jedem Übertragungsabschnitt ist das ursprüngliche Binärsignal wieder vor-

handen. Ferner wird bei Eintritt in den folgenden Übertragungsabschnitt das Binärsignal durch die Takt- bzw. Envelopesynchronisation vollständig entzerrt.

Hauptanschlußleitungen in einem der DATEX-Netze werden im IDN realisiert, indem die Endeinrichtung mit dem Basisbandverfahren an die nächste Datenumsetzerstelle angeschlossen wird. Wenn sich diese am Sitz einer Datenvermittlungsstelle befindet, wird die Leitung direkt zur Datenvermittlungsstelle durchgeschleift. Wenn sich die Datenumsetzerstelle jedoch an einem anderen Ort befindet, wird über die Zeit-

107

multiplexsysteme eine Übertragungsstrecke entsprechend Bild 2-32 zusammengeschaltet. Anschlußabschnitt A

DEE

N

DAG

Fernübertragungsabschnitte

UE

x,

70-

System



Anschlußabschnitt N

\/

N



z.T. auch noch ModemDEE DAG ZD UE

= = = =

DAG

DEE

u

Basisbandübertragung verfahren

\

o.

Datenendeinrichtung, Datenanschlußgerät, Zeitmultiplex-Datenübertragungssystem, Übertragungseinheit

Regenerierung der

Binärsignale, Sicht-

barmachung der digi-

talen Form und des

Takteinsatzes bzw. der Abtastung

Bild 2-32: Abschnittweise Datenübertragung in IDN

2.5.7

Das Netzkontrollsystem des IDN

Dadurch, daß die ursprünglichen Binärsignale nach jedem Übertra-

gungsabschnitt wieder vorhanden sind, lassen sich ihre Verformung und die zugehörige Taktung sichtbar machen und ggf. Verzerrungen oder Fehler in der Taktung schnell erkennen. Ferner bietet sich die Schleifenbildung zwischen Senderausgang und Empfängereingang an der einen Seite eines Übertragungssystems und die Messung an der Gegenseite an.

Das Netzkontrollsystem (Bild 2-33) ermöglicht diese Schleifenbildungen auf allen Teilabschnitten einer Leitung von einer zentralen Stelle in der Datenumsetzerstelle DUST-D aus. Die DBP-Betriebskräfte können von der Netzkontrolleinrichtung aus folgendes tun:

— eine Fernüberwachung der Übertragungsabschnitte (Alarmsignalweiterschaltung)

— die ferngesteuerte Schleifenbildung nach jedem Übertragungsab—

schnitt bis zum Datenanschluß- oder Datenfernschaltgerät das Aussenden und Empfangen von Testenvelopes über die gebildeten Schleifen

Die Störungseingrenzung kann mit Hilfe dieser zentralen Überwa-

chung schnell vorgenommen werden, da die bisher entstandenen Wartezeiten für die telefonische Verständigung mit mehreren Datenumsetzerstellen und die Schleifenbildungen von Hand entfallen.

108

DAG

DEE

IE IT

DUST-D

DUST-U

DUST-U

D- -

10-m 2.

Tr

UE

)

DA

7] Et

Verbinduna über $-Baud-Kanal oder ZD-Kanal

DUST-D DUST-D

= Datenumsetzerstelle in der unteren Netzebene = Datenumsetzerstelle am Sitz der Datenmittlungsstelle

NKE

= Netzkontrolleinrichtung,

AUE

= Alarmüberwachungseinrichtung

|) > Alarmsignal,

t=

Schleifenbildung oder Testenvelope

Ce = Schleife Empfänger-Sender

Bild 2-33: Aufbau des Netzkontrollsystems des IDN

2.5.8

Weitere Bausteine des IDN

für Anwenderdatennetze

Zur Anpassung asynchron arbeitender Endgeräte mit 1200 bit/s an die synchron arbeitenden IDN-Übertragungs-Strecken, gibt es einen Asynchron-Synchron-Umsetzer. In das Datenanschlußgerät DAG 9600 kann ein Kanalteiler eingebaut werden, der die Zusammenfassung mehrerer langsamer Datenströme über eine Direktdatenverbindung mit höherer Übertragungsgeschwindigkeit erlaubt. Ferner läßt diese Kanalteilerplatine auch die Funktion eines Schnittstellenvervielfachers zu, an den jeweils bis zu 4 Endgeräte gleicher Geschwindigkeit angeschlossen werden können. Für Kanalteilungen zu Endstellen an verschieden Punkten eines Ortsnetzes oder zu anderen Ortsnetzen wird ein besonderer Envelope-Kanalteiler in der Datenumsetzerstelle benutzt.

Außerdem steht eine posteigene digitale Knoteneinrichtung zur Verfügung (Näheres vgl. Aufsatz Nöller in 2.6.3 Literatur).

109

2.6 Literatur zu Kapitel 2

2.6.1 Allgemeine Literatur Bocker, P.: Datenübertragung Band I: Grundlagen Band II: Einrichtungen und Systeme Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1976/77. DBP: Eigendiagnose in Anwenderdatennetzen, Herausgegeben FTZ, Referat T 15, September 1980. 2.6.2

vom

Literatur zu 2.4

BMI, BPM, BMFT: Einheitliche höhere Kommunalikationsprotokolle

für die Öffentliche Verwaltung (EHKP), Bundesanzeiger vom 8. Ju-

lı 1980. BMI: Spezifikationen der einheitlichen Höheren Kommunikationsprotokolle, Herausgegeben vom Bundesminister des Inneren, Referat O13. Burkhardt A.-J.,

Zimmermann

H.,

Bachmann

C., Hegenbarth

M.,

Steel T.: Beiträge zu offenen Kommunikationssystemen im Sammelband Schindler/Schröder nach 1.6. Heuer, P.: Vermittlungsprinzipien in Datenvermittlungssystemen, Der Fernmeldeingenieur, Verlag für Wissenschaft und Leben, 33. Jahrgang, Jan. 1979. Pense, E.: Schnittstellen zwischen Datenendeinrichtung und Datenübertragungseinrichtung in neuen Datennetzen in: Fernmeldepraxis

Heft 1/1980

Steuer D.: Werdegang und Stand des Projektes PAPA in Technik und Anwendung. Im Sammelband Schindler/Schröder nach 1.6. Tietz W.: Offene Kommunikationssysteme und Datenpaketvermittlung in Nachrichtentechnische Zeitschrift 1979, Heft 3. Vogel B.: Herstellerunabhängige Netzwerkkonzepte als Planungsalternative, Elektronische Rechenanlagen 1981, Heft 1, Seite 28 — 34. Wortmann, H.: Sachstand der Festlegung ‚‚Einheitlicher Höherer Kommunikationsprotokolle‘‘ (EHKP) als nationale Zwischenlösung. Beitrag im Sammelband Schindler/Schröder nach 1.6.

2.6.3

Literatur zu 2.5

Kahl P., Kern K., Nöller H.: Technische Überführung der Direktda-

tenverbindungen bzw. der Anwender-Datennetze in das integrierte

110

Text- und Datennetz (IDN). Informationsschrift technischen Zentralamtes Darmstadt 1980.

des Fernmelde-

Lohmann R., Ludwig V., Merz G.: Übertragungseinheiten für Datennetze, Siemens-Zeitschrift Heft 10, 1977.

Nöller, H.: Erste posteigene digitale unoteneinrichtung für synchrone Datenübertragung in: Fernmeldepraxis 1979, Heft 24. Pumpe G.: Modulares Übertragungssystem für integrierte Fernschreib- und Datennetze, Siemens-Zeitschrift, Heft 4, 1976. Schaffers W.: Technik des synchronen Datennetzes. Unterrichtsblätter der DBP Nr. 3, 1981.

111

3 DATEX-L, der DATEX-Dienst mit Leitungsvermittlung und sein Netz 3.1 Überblick 3.1.1

Was ist DATEX-L?

DATEX-L soll vorhandene Dienstleistungen (z.B. Datenübertragung im Fernsprechnetz) nicht ablösen, sondern die Palette der Dienstleistungen der DBP verbreitern. Die DBP bietet in diesem Dienst wie bei allen Datenübertragungsdiensten keine Datenendgeräte an, da alle am Markt verfügbaren Datenendeinrichtungen anschließbar sein sollen. DATEX-L ist ein Datenübertragungsdienst, der optimiert ist für Kurzverbindungen und Stapelübertragung mit begrenztem Volumen. Der Name DATEX-L bedeutet DATEX mit Leitungsvermittlung. Er ist abgeleitet vom technischen Vermittlungsprinzip des Netzes (vgl. 2.4.3). Durch eine Verbindungsaufbauprozedur wird eine durchgehende transparente Leitung zwischen den beiden Datenendeinrichtungen bereitgestellt (vgl. Bild 3-1 und 2-13). DATEX-L ist ein flächendeckend angebotener Dienst, der die Kommunikationsinfrastruktur im Bereich der DBP verbessern soll.

3.1.2

Was bietet DATEX-L

dem Anwender?

DATEX-L bietet dem Anwender Hauptanschlüsse, das sind Zugänge zu den Datenvermittlungsstellen des Netzes (Bild 3-2). Der Teilnehmer kann von seinen Hauptanschlüssen aus Verbindungen wählen. Mit Einführung der neuen Schnittstelle X.21 bietet das Netz eine Anpassungsdienstleistung, so daß auch noch Verkehr mit Endeinrichtungen mit vorhandenen Schnittstellen (V-kompatibel) möglich ist. DATEX-L ermöglicht grundsätzlich den Verkehr zwischen Datenendeinrichtungen, die die gleiche Geschwindigkeit benutzen. Außerdem

wird man künftig mit Hilfe der neuen Schnittstelle X.22 von einem

Hauptanschluß aus durch Bildung von Kanälen auf der Anschlußlei-_ -—

I

‚tung gleichzeitig mit mehreren Datenendgeräten kommunizieren könVe

-— on

nn

uf

u

a

N

a

nen. Weiterhin können Hauptanschlüsse des DATEX-P-Netzes reicht werden. (Zu internationalen Verbindungen vgl. 6.2)

er-

113

Bild 3-1: Prinzip der Leitungsvermittlung

Dienstleistungsangebot DATEX-L —

Benutzerklassen: 50...200, 300, 2400, 4800, 9600 bit/s



Dienstzugang - Hauptanschlüsse 50. ..9600 bit/s - Übergänge zu anderen Öffentlichen Netzen: DATEX-P — Gewählte Verbindungen — Zusätzliche Leistungsmerkmale (Kurzwahl, Direktruf, Teilnehmerbetriebsklasse, Gebührenübernahme)

Bild 3-2: Dienstleistungsangebot DATEX-L

3.1.3

Was kostet DATEX-L

den Anwender?

Der Anwender hat relativ niedrige Grundgebühren zu zahlen. Die Verbindungsgebühren sind abhängig von der Benutzungsdauer und der Datenrate. Die Grundgebühren sind entfernungsunabhängig. Bei den Verbindungsgebühren gibt es zwei Entfernungsstufen: Bis zu 50 km (‚‚Regionaltarif‘‘) und über 50 km (,,Ferntarif‘‘). Die Gebühren dieser beiden Stufen unterscheiden sich nicht sehr stark. Daher ist der An-

wender nicht mehr so stark — wie bei Nutzung des Fernsprechnetzes oder des Direktrufnetzes — gezwungen, die Standorte seiner Daten114

_ endgeräte und DVA nach Netzoptimierungsgesichtspunkten zu wäh-

len, sondern er kann sie stärker nach den Erfordernissen seiner Organisation festlegen. Die wenig entfernungsabhängige Tarifierung in DATEX-L ist möglich geworden wegen der Kostenstruktur des DATEX-L-Netzes. Dabei spielen die niedrigen Kosten der digitalen Verbindungsleitungen zwischen den Datenvermittlungsstellen des Netzes eine wichtige Rolle. Im längerfristigen Trend wird die Entfernungsabhängigkeit aller Fernmelde-Tarife der Deutschen Bundespost geringer werden, weil die Kosten des Ferntransports sinken und weil insgesamt die zu übertragende Datenmenge einen größeren Einfluß auf die Kosten hat als die Entfernung. Bild 3-3 führt die wichtigsten Leistungsmerkmale von DATEX-L auf.

bedarfsgerecht geschalteter Datenübertragungsweg schnelle Verbindungsherstellung leistungsfähige Vollduplex-Verbindung hohe Dienstgüte

Teilnehmerbetriebsklasse (Netz im Netz) Direktruf Bild 3-3: Leistungsmerkmale DATEX-L

3.1.4 Wie wurde das Dienstleistungsangebot von DATEX-L erarbeitet? Bereits seit 1967 steht die 200-bit/s-Klasse im DATEX-Netz mit Leitungsvermittlung zur Verfügung. Die Einführung einer elektronischen Vermittlungstechnik im Jahre 1975 ermöglichte es, das Dienstleistungsangebot im DATEX-Netz mit Leitungsvermittlung wesentlich

zu erweitern.

Heute

stehen Übertragungsgeschwindigkeiten

bis zu

9600 bit/s zur Verfügung (vgl. Zeitplan in Bild 3-4). Vor Bereitstellung einer Geschwindigkeitsklasse zur allgemeinen Benutzung wurde jeweils mit einigen Anwendern ein Probebetrieb durchgeführt.

115

-

DATEX-L200

1967

DATEX-L3O00 DATEX-L2400 DATEX-L4800, L9600 Schnittstelle X.21

1976 1978 1979 1981

Bild 3-4: Zeitplan DATEX-L

Sehr umfassende Konsultationen haben seit 1975 mit dem Ausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim Fernmeldetechnischen Zentralamt und seiner Arbeitsgruppe stattgefunden (vgl. 1.5). Ziel dieser Besprechungen war es, ein kundennahes und bedarfsgerechtes Dienstleistungsangebot zu definieren und die Gebührensystematik weiterentwickeln.

3.1.5 Einordnung von DATEX-L 3.1.5.1 Allgemeines Leitungsvermittlungsmerkmale werden im Netzes realisiert. Man spricht dabei von:

— —

— — —

des

DATEX-

DATEX-Dienst mit Leitungsvermittlung (DATEX-L-Dienst) DATEX-Netz mit Leitungsvermittlung (DATEX-L-Netz).

Der DATEX-L-Dienst



Rahmen

bietet:

Hauptanschlüsse für Datenendgeräte anlagen Zugang zum DATEX-P-Netz gewählte Verbindungen weitere Leistungsmerkmale

Das DATEX-L-Netz

und

Datenverarbeitungs-

besteht aus:

DATEX-L-Netzknoten (Datenvermittlungsstellen, Zeitmultiplexsystemen), Anschlußleitungen, Verbindungsleitungen und Datenendeinrichtungen. Es wendet das Vermittlungsverfahren Leitungsvermittlung an. 3.1.5.2 Benutzungsrechtliche Einordnung Der DATEX-L-Dienst ist benutzungsrechtlich in der ‚‚Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst‘‘ geregelt.

116

Benutzerklasse

Datenübertragungsgeschwindigkeit

DATEX-L200

50 — 200 bit/s

DATEX-L300

300 bit/s

DATEX-L2400

2400 bit/s

DATEX-L4800

4800 bit/s

DATEX-L9600

9600 bit/s

Bild 3-5: DATEX-L 3.1.5.3

DATEX-L

und seine Unterdienste und seine Unterdienste

Um dem Anwender die Auswahlmöglichkeiten aus den vielfältigen Leistungsmerkmalen des DATEX-L-Dienstes zu erleichtern, wurden — entsprechend den vom CCITT definierten Benutzerklassen — eine Reihe von ‚‚Unterdiensten‘‘ in DATEX-L definiert (vgl. Bild 3-5). Jeder ‚„‚Unterdienst‘‘ stellt eine anwendungsbezogene Konfiguration mit einer für diese sinnvollen Kombination von Leistungsmerkmalen dar. Innerhalb des DATEX-L-Dienstes können nur Endeinrichtungen mit der gleichen Geschwindigkeit miteinander Daten austauschen. Daher wurde die Geschwindigkeit als das wesentliche Merkmal eines Unterdienstes angesehen.

Jeder DATEX-L-Dienst bietet Hauptanschlüsse als Zugänge. In eınigen Fällen gibt es Einwählzugänge zu DATEX-P. Zwischen diesen Zugängen werden gewählte Verbindungen angeboten. Der Teilnehmer kann darüber hinaus weitere Leistungsmerkmale in Anspruch nehmen. Die einzelnen DATEX-L-Dienste werden in den folgenden Abschnitten näher beschrieben.

3.2 DATEX-L200 und L300, die DATEX-L-Dienste für asynchrone Datenendeinrichtungen

3.2.1 Überblick über DATEX-L200 und L300 DATEX-L200 und L300 sind Dienste für einfache und preiswerte Datenendgeräte, meistens mit Schreibtastatur und Drucker, die die Daten zeichenweise im Start-Stop-Betrieb übertragen. 117

Oft wird mit diesen Diensten solchen Datenendgeräten der Zugang zu Datenverarbeitungsanlagen ermöglicht. „Komfortleistungsmerkmale‘“‘ wie der Direktruf, bei dem die Teiladresse nicht gewählt werden muß, oder ‚‚Sicherheitsleistungsmerkmale‘‘ wie die Teilnehmerbetriebsklasse ermöglichen es, komfortable und sichere Anwenderdatennetze aufzubauen. Im Bereich der asynchronen DATEX-L-Dienste gibt es die zwei Unterdienste DATEX-L200 und L300.

3.2.2 Konfiguration DATEX-L200 DATEX-L200 war der erste schon 1967 eingeführte DATEX-Dienst. Er erlaubt Datenraten zwischen 50 und 200 bit/s, seine Schnittstelle ist in der CCITT-Empfehlung X.20bis beschrieben. Für die Codes werden keine Vorschriften gemacht. Die Zeichen können mit 7,5 bis 11 Bits je Zeichen (je nach Parität und Zahl der Stopschritte) übertragen werden. Die Transparenz der Datenübertragung und die große Zahl möglicher Versionen der Zeichenübertragung ermöglichen es, sehr viele am Markt verfügbare Datenendgeräte anzuschließen. Sie erfordern jedoch ein kostenaufwendiges Datenfernschaltgerät beim Teil-

nehmer und aufwendige Übertragungseinrichtungen im Netz. Daher

wurde vom CCITT eine neue Benutzerklasse mit 300 bit/s standardisiert, die von der DBP unter der Bezeichnung DATEX-L300 angeboten wird.

3.2.3 Konfiguration DATEX-L300

Bild 3-6 gibt einen Überblick über den DATEX-L300-Dienst.

Hier

sind Endgeräte anschließbar, die zeichenweise arbeiten und im Start/Stop-Betrieb übertragen. Alle Zeichen müssen im 7 Bit-Code des Internationalen Alphabets Nr. 5 codiert sein (entspricht DIN 66003). Zur Datensicherung wird diesen 7 Bits ein achtes Paritätsbit hinzugefügt, so daß die Quersumme der Bits eines Zeichens einen geraden Wert ergibt. Pro Zeichen wird nun noch ein Startbit und 2 Stopbits hinzugesetzt, so daß sich 11 Bits je Zeichen ergeben. Die Daten werden asynchron mit 300 bit/s übertragen. Durch diese Vorschriften ist auf der Ebene der Zeichenübertragung eine kompatible Datenübertragung zwischen allen Anschlüssen DATEX-L300 möglich. Die Datenendeinrichtungen des DATEX-L300-Dienstes sind an Hauptanschlüsse DATEX-L300 angeschlossen (Bild 3-7). Sie können

118

DATEX-L 300 - Einfache zeichenweise arbeitende Datenendeinrichtungen

- Start/Stop-Übertragung mit gerader Parität,

11 Bit/Zeichen

- Internationales Alphabet Nr. 9

- Hauptanschlüsse und Einwählzugang DATEX-P - Gewählte Verbindungen

- Schnittstellen der Endeinrichtung: X. 0 .X.

20 bis

Bild 3-6: DATEX-L300

Überblick

> 300 bit/s asyn 390 bit/s asvn DATEX-L 300Vermittlungsnetz

K.2‚20 oder X.20bis

|

\ DATEX-P-

DVA

X.20 oder X.20bis

Vermitt-

Lungsnetz

DVA

Bild 3-7: DATEX-L300 Konfiguration

119

untereinander oder zum DATEX-P-Netz gewählte Verbindungen aufbauen. Der Verbindungsaufbau kann von Endeinrichtungen, die die Schnittstelle X.20 bedienen und die mit einem Anschaltgerät AGT 30/40 angeschlossen sind, direkt von der Datenendgerätetastatur aus geschehen. Endgeräte mit der V-kompatiblen Schnittstelle X.20bis werden mit einem Datenfernschaltgerät DFG 300 angeschlossen. In diesem Fall geschieht der Verbindungsaufbau gesteuert vom Tastenfeld des Datenfernschaltgerätes. Nach Eingabe der Wahlziffern sind die Verbindungen typisch in weniger als 0,5 s hergestellt. Bild 3-8 zeigt die weiteren Leistungsmerkmale von DATEX-L300 und ihre Gebühren. Näheres zu diesen Leistungsmerkmalen siehe in den „‚ Technischen Vorschriften DATEX-L‘“ (vgl. Literatur in 3.10.1).

L300 — Teilnehmer Weitere Leistungsmerkmale für DATEX- Leistungsmerkmale

für alle Teilnehmer

. Einrichtung für Direktruf zu einem cn. anderen Hauptanschluß ........ccceeesencc

5,00 DM

. Kurzwahleinrichtungen für - bis 8 Kurzwahlnummern .....cccceeeeeeennnn - bis zu 64 Kurzwahlnummern ......222222....

15,00 DM 50,00 DM

...........2222....

20,00 DM

. Einrichtung zur Gebührenübernahme bei ankommenden Verbindungen ...............

10,00 DM

. Teilnehmerbetriebsklasse

- zusätzliche Leistungsmerkmale für Endgeräte mit der Schnittstelle X. 20

. Anschlußkennung des gerufenen

ren .....0occcocseeeeeneneenennne

20,00 DM

. Gebührenzuschrift über die Gebühren einer Verbindung ..................

0,30 DM

Anschlusses

Bild 3-8: DATEX-L300

3.2.4

weitere Leistungsmerkmale

Gebühren DATEX-L200

und DATEX-L300

Bild 3-9 zeigt die Hauptgebührenpositionen DATEX-L300. (Diese gelten auch für DATEX-L200 mit Ausnahme der Grundgebühr, die hier

120

JATEX-LIUU Hauptanschluß:

Grundgebühr

in DM/Monat

|

Schnittstelle

Betrag

K,20

100

X.20bis

120

elle

der Verbindung

Verbindungsgebühr Entfernung

_

|

in Pf

-

)

in Pf/O,1s

in km

Tag

Nacht |

Nacht

< 90

0,063

0,09

0,03

>50

0,117

0,06

0,03

||

|

Bild 3-9: DATEX-L300: Hauptgebührenpositionen. Bei DATEXL200 gelten die o.g. Gebühren bis auf die Grundgebühr, die 150 DM beträgt. Für Verbindungen aus dem Berlin (West) gilt einheitlich die Verbindungsgebühr für Entfernungen bis zu 50 km. Bei Einwahl aus DATEX-L300 nach DATEX-P20O gilt einheitlich die Verbindungsgebühr für Entfernungen bis zu 50 km

DM 150,— beträgt). Pro Hauptanschluß ist eine monatliche Grundgebühr zu zahlen, die entfernungsunabhängig ist. Da bei der Schnittstelle X.20 nur ein einfaches Anschaltgerät erforderlich ist, ist die Grundgebühr niedriger als bei der Schnittstelle X.20bis, bei der ein aufwendigeres Datenfernschaltgerät erforderlich ist.

Die Verbindungsgebühren enthalten einen Zuschlag für die Bereitstellung der Verbindung, der in allen DATEX-L- und DATEX-PDiensten einheitlich ist. Die eigentliche Verbindungsgebühr wird pro angefangene Zehntel Sekunde Verbindungsdauer erhoben. Es gibt zwei Entfernungsstufen. Die Entfernung wird jeweils zwischen den Entfernungsmeßpunkten der Fernsprechortsnetze, zu denen die 121

an einer Verbindung beteiligten Hauptanschlüsse gehören, gemessen. Der ‚‚Regionaltarif‘‘ gilt für Entfernungen bis zu 50 km, darüber gilt der „‚Ferntarif‘‘. Die Verbindungsgebühr hat eine zweistufige Nachtreduktion. Aus DATEX-L300 kann in DATEX-P20 eingewählt werden. Im Falle dieser Verbindungen wird einheitlich der Regionaltarif angewandt, da dies von den Kosten her gerechtfertigt ist.

Die Gebühren für die weiteren Leistungsmerkmale sind bereits im Bild 3-8 mit angegeben worden. 3.2.5 Anwendungen von

DATEX-L200 und L300

Eine typische Anwendung von DATEX-L300 ist ein Reiseauskunftsund Buchungssystem, bei dem an ca. 100 Stellen im Bundesgebiet Datenendgeräte aufgestellt sind, die auf eine zentrale DVA zugreifen. Es werden kurze Anfragen an das Buchungsprogramm gestellt und von ihm Antworten gegeben, ob bestimmte Reiseziele verfügbar sind. Wenn der Kunde sich für eine bestimmte Reise entscheidet, kann sofort gebucht werden. Der schnelle Verbindungsaufbau und die für Kurzverbindungen optimierte Tarifstruktur machen DATEX-L300 für diese Anwendung attraktiv. Infolge der geringen Anforderungen dieses Dienstes an die Datenendeinrichtungen ist eine große Zahl preiswerter Endeinrichtungen von verschiedenen Herstellern an DATEX-L200 und L300 verwendbar. 3.3 DATEX-L2400, L4800 und L9600, die DATEX-L-Dienste für synchrone Datenendeinrichtungen

3.3.1 Überblick Die drei Dienste DATEX-L2400, L4800 und L9600 sind für synchron arbeitende Datenendeinrichtungen bestimmt. In ihnen wird künftig der Hauptzuwachs an DATEX-L-Anschlüssen erwartet. Diese drei Dienste zielen auf kommerzielle Anwendunggen mit höheren Forderungen als DATEX-L200 und L300. Sie bieten erheblich höhere Datenübertragungsraten und eine höhere Dienstgüte. Sie haben Hauptanschlüsse mit den Schnittstellen X.21 und X.21bis, gewählte Verbindungen und einen Satz weiterer Leistungsmerkmale wie Teilnehmerbetriebsklasse, umgekehrte Gebührenbelastung (beim gerufenen Anschluß).

122

Die Voll-Duplex-Datenübertragung ist für moderne und leistungsfähige Datenübertragungssteuerungsverfahren (wie z.B. HDLC) eine notwendige Voraussetzung. Der schnelle Verbindungsaufbau (typisch 0

0,140

0,072

0,0306

Bild 3-13: DATEX-L2400: Hauptgebührenpositionen. Für Verbindungen aus Berlin (West) gilt einheitlich die Verbindungsgebühr für Entfernungen bis zu 50 km

|

'

DEG

| DATEX-L2400 |

|



|

LEG

7l

Vermittlungsnetz

V.24 (später X.21) Direktruf

Bild 3-14: Eine Anwendung DATEX-L2400 126

DYA 4

L X.21

|

3.3.2.4 Anwendungen Typische Anwendungen sind zur Zeit z.B.: — — —

Kurzverbindungen mit einer Dauer von weniger als 5 Sekunden für Buchungsverkehr im Bankbereich Nutzung von Servicerechenzentren (z.B. Erstellung von Gutachten bei Kraftfahrzeugschäden) Nutzung von Auskunftssystemen (z.B. Bausparkassen)

— Übertragung von großen Datenmengen zu günstigen Nacht-I- und Nacht-II-Tarifen (z.B. Warenhäuser).

Für einen Kurzdialog, der aus einer Anfrage bei der DVA, 2 Sekunden Datenverarbeitungszeit, Ausgabe des Ergebnisses mit 2000 übertragenen Zeichen & 8 Bits besteht, ergeben sich z.B. im Regionalbereich bei Tage Gebühren von 0,14 DM. Bild 3-14 zeigt eine typische Anwendung von DATEX-L2400. Es handelt sich um ein Bausparkassen-Auskunftssystem, bei dem 250 Beratungsstellen mit intelligenten Datenendgeräten ausgestattet wurden. In Ihnen werden dezentral Masken bereitgehalten und die Daten vorverarbeitet. Im Beratungsgespräch mit dem Kunden wird eine Anfrage an die DVA vorbereitet. Mit einer Kurzverbindung wird die Auskunft aus der zentralen DVA abgefragt. In größeren Zeitabständen werden Daten, die in den intelligenten Datenendgeräten gespeichert sind, von der DVA aktualisiert, indem die DVA Verbindungen zu ihnen aufbaut und neue Daten überträgt.

3.3.3

3.3.3.1

Der DATEX-L4800-

und der DATEX-L9600-Dienst

Überblick

Der DATEX-L4800- und der DATEX-L9600-Dienst entsprechen funktional dem DATEX-L2400-Dienst. Die Datenübertragungsraten betragen jedoch 4800 bit/s, bzw. 9600 bit/s. Daher gelten die Angaben der Bilder 3-10, 3-11 und 3-12 sinngemäß. Die höheren Übertragungs-

raten ergeben bei Einzelplatz-Datenendgeräten noch raschere Übertragungszeiten. Bei Stapelstationen erlauben sie die Übertragung größerer Datenmengen in kürzerer Zeit.

3.3.3.2 Konfiguration Die Konfiguration entspricht der in Bild 3-12 dargestellten. 3.3.3.3

Gebühren

Die Bilder 3-15 und 3-16 zeigen die Hauptgebührenpositionen.

127

DATEX-L4800

Hauptanschluß: Grundgebühr in DM/Monat Schnittstelle

X.c1 X.21bis

Betrag

210 300

Bereitstellung der Verbindung

in Pf

5

Verbindungsgebühr in Pf/0,1s Entfernung in km

Tag

Nacht

| |

Nacht

50

0,234

0,12

0,06

II

U

Bild 3-15: DATEX-L4800: Hauptgebührenpositionen

3.3.3.4 Anwendungen

Während DATEX-L4800 sowohl für Bildschirmarbeitsplätze mit hohen Anforderungen an die Antwortzeit wie Stapelanwendungen in Frage kommt, konzentrieren sich die Anwendungen von DATEX19600 auf Stapelübertragung. Daneben sind beide Dienste beliebt für die Ersatzschaltung bei festgeschalteten Verbindungen (HfD). Denn die erhöhte Sicherheit kostet nur 2X die Grundgebühr je Monat. Verbindungsgebühren kommen nur im Störungsfall der festgeschalteten Leitung (HfD) auf. Bei einer Stapelübertragung von 7500 Zeichen 4 8 Bits im Fernbereich (>50 km) betragen z.B. bei DATEX-L9600 während des Tages die Gebühren 0,33 DM (beim Nacht-II-Tarif 0,12 DM).

128

DATEX-L9600

Hauptanschluß: Grundgebühr in DM/Monat Schnittstelle

T

Betrag

X.21 X,21bis

370 400

Bereitstellung der Verbindung

in Pf

5

Verbindungsgebühr in Pf/0,1s Entfernung

in km

50

Tag

0,214 0,398

Nacht

0,102 0,204

|

Nacht

II

0,102 0,102

Bild 3-16: DATEX-L9600: Hauptgebührenpositionen

3.4 Anschließung und Änderung von DATEX-L-Hauptanschlüssen In den vorhergehenden Abschnitten wurden die Leistungsmerkmale der einzelnen Dienste und ihre laufenden Gebühren behandelt. Für die

Einrichtung der Hauptanschlüsse und für Änderungen, die auf Antrag des Teilnehmers

geschehen

Änderungsgebühren erhoben.

(vgl. 2.2.5) werden Anschließungs-

und

Die für die Neuanschließung von Hauptanschlüssen erhobenen Gebühren sind gleich wie bei den DATEX-P-Hauptanschlüssen derselben Datenrate (vgl. 4.7). Es ergeben sich folgende Beträge: Hauptanschlüsse 300 bit/s: DM 200,— Hauptanschlüsse 2400, 4800, 9600 bit/s: DM 400,—

Für Änderungen der beim Teilnehmer vorhandenen Bestandteile eines Hauptanschlusses einschließlich der Amtsleitung werden Änderungsgebühren erhoben. Diese betragen für jede Änderung pauschal DM 40,—.

129

Außerdem werden Änderungsgebühren erhoben, wenn in der Vermitt-

lungsstelle ‚Besondere Einrichtungen‘‘ (benutzungsrechtliche Bezeichnung) für Hauptanschlüsse bereitgestellt oder bereitgestellte besondere Einrichtungen geändert werden. Unter diesen Oberbegriff fallen folgende Einrichtungen: — Direktruf — Teilnehmerbetriebsklasse — Gebührenübernahme — Kurzwahlnummer

:50 : 10 : 10 : 5

DM DM DM DM

3.5 Gemeinsame Eigenschaften der DATEX-L-Dienste 3.5.1

Anwenderzielgruppen

Unter dem Gesichtspunkt des Verkehrsaufkommens zielen die DATEX-L-Dienste vor allem auf Datenfernverarbeitungs-Anwendungen mit kleinem und mittleren Verkehrsaufkommen.



Stapelanwendungen mit Inanspruchnahmezeiten einer Verbindung zwischen 2 Datenendeinrichtungen je nach Entfernung von 15 bis 60 Stunden/Monat.



Dialoganwendungen unabhängig von Betriebsstundenzeit bei optimierter Nutzung des DATEX-L-Netzes mittels Kurzverbindungen.

Als weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Transparenz der Datenübertragungsphase der synchronen DATEX-L-Dienste zu nennen, die es meistens ermöglicht, vorhandene Datenendgeräte weiter zu nutzen. Bild 2-15 faßt die Haupteigenschaften der DATEX-L-Dienste aus Anwendersicht zusammen.

3.5.2 Struktur der DATEX-L-Verbindungsgebühren Hinter den oben dargestellten Werten der Verbindungsgebühren der einzelnen DATEX-L-Dienste steht die Struktur gemäß Bild 3-17. Die Gebühr für eine Verbindung setzt sich zusammen aus einem festen Zuschlag und einer zeitabhängigen Gebühr. Die Zeitgebühr wird pro Sekunde Verbindungsdauer erhoben. Die Basisgebühr (DATEX-L200 und DATEX-L300, Nacht I) wird mit 2 Faktoren multipliziert: zum

einen gibt es einen Zonenfaktor F,, der den Einfluß der Entfernungs-

und Zeitzonen abbildet, zum Fo.

130

anderen einen Geschwindigkeitsfaktor

Fester Zuschlag je erfolgreiche Verbindung VG = 5 Pfg. U

Zeittakt: 0,1

on

s

(Basisgebühr

für eine Verbindung =

je

Zonenfaktor F_

s = 0,03

Pfg.)

(t x Basisgebühr x Fz x

NachttarifI

( 6.00-

0,1

8.00)

(18.00-22.00)

Nachttarif

Fq) + VG

|

II

(22.00 - 6.00)

ON =

>

- 50

km Reg.

50 km Fern

U-Geschw.

(bit/s)

Geschw.-Faktor

E

Bild 3-17: Struktur der DATEX-L-Verbindungsgebühren

3.5.3 Nachfrage nach DATEX-L Im Bereich der asynchronen DATEX-L-Dienste zeigt sich ein klarer Trend von DATEX-L200 nach DATEX-L300. Bei den synchronen Anschlüssen zeigt sich eine stark steigende Nachfrage (Bild 10-1).

3.6 Das DATEX-L-Netz 3.6.1 Technische Einrichtungen für das DATEX-L-Netz Das DATEX-L-Netz benutzt als Anschlußleitung für Hauptanschlüsse und für Verbindungsleitungen digitale Übertragungsstrecken aus dem IDN (vgl. 2.5). Weitere technische Einrichtungen sind statische Zeitmultiplexer (vgl. Bild 3-18 und 2.5.4). Ab 1982 ist der Einsatz von dynamischen Zeitmultiplexern geplant, die für an sie angeschlossene Datenendeinrichtungen die Kapazitäten auf der Leitung zur nächsten

131

Datenvermittlungsstelle

}

/ CO)

NL

Datenvermittlungsstelle

Oynamischer eilt,

Datenvermittlungsstelle

Mur67

Statischer

Zeitmultiplexer ®

®

“DEE

_

Datenendeinrichtung

(DEE)

/eitplan

- 21 EDö-Anlagen an 17 Standorten auch für den Teletexdienst):

(für DATEX-L-,

in Betrieb

Telex- und ab 1981

- Bereitstellen der technischen Einrichtungen für X.21:

1981

- Bereitstellen der technischen Einrichtungen für X.22:

1981/82

- Bereitstellen der dynamischer Zeitmultiplexer

: 1982

Bild 3-18: Technische Einrichtungen für das DATEX-L-Netz

Datenvermittlungsstelle nicht mehr dauernd, sondern nur noch während der Dauer einer gewählten Verbindung belegen. Als Abschlußgerät der digitalen Anschlußleitung werden Datenfernschaltgeräte eingesetzt, von denen hier drei typische Vertreter vorgestellt werden sollen. In DATEX-L300 wird für die Schnittstelle X.20bis das Datenfernschaltgerät DFG300 (Bild 3-19) benutzt. Man erkennt die Tastatur, mit der die Verbindung aufgebaut wird, sowie Signalisierungslämpchen für Dienstsignale. Als anderer interessanter Vertreter sei das Datenfernschaltgerät DFG9I600UE-1 vorgestellt, das in DATEX-L2400, L4800 und L9600 mit der Schnittstelle X.21bis ein-

132

Bild 3-19: Das Datenfernschaltgerät DFG300 für DATEX-L300 der X.20bis-Schnittstelle (Werksbild Siemens AG)

mit

gesetzt wird (Bild 3-20a). Im Vergleich dazu zeigt Bild 3-20b das einfachere Datenschaltgerät DFG9600UE-2 mit der Schnittstelle X.21 für DATEX-L2400, L4800, L9600. Das Herzstück des DATEX-L-Netzes bilden 21 Datenvermittlungsstellen, die an 17 Standorten aufgebaut sind (Bild 3-21). Diese arbeiten mit dem elektronischen Datenvermittlungssystem EDS.

3.6.2 Das EDS-Vermittlungssystem 3.6.2.1

Allgemeines

Das Vermittlungssystem EDS wurde von einem Entwicklungskonsortıium Siemens AG und Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) entwickelt. Es wird von beiden Firmen gefertigt. Zum System EDS gibt es eine umfangreiche Literatur, die in 3.9.2 auf-

geführt ist. Daher soll sich dieser Abschnitt auf einen Überblick beschränken, der sich an Unterlagen der Siemens AG orientiert.

133

Bild 3-20: Datenfernschaltgeräte für DATEX-L2400, (Werksbilder Siemens AG)

Bild 3-20a: DFG

9600UE-I

mit der Schnittstelle X.21bis

Bild 3-20b: DFG 9600UE-2 mit der Schnittstelle X.21 134

L4800,

L9600

Bild 3-21: Standorte der Datenvermittlungsstellen des DATEX-L-Netzes

135

|

Bedienungs-

und Testeinrichtungen

' ı

Netz-

schnittstelle

| Hauptanschlüsse |

TELEX und |

|

et | |

wandler



m

|

|

|

°

IIcode-

IJwandler

.

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|

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OKS

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Schnittstelle der

Gerateperipherie

4

|

|

CL

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|

Q N

-

vos |

gruppe -_-—____ IL ———

7 |

|

|

|

I

| Systeminterne Anlagenschnittstelle

UEAS

gruppe

; |

|

--_____ PW AA PSU SPU

= = = =

|

Polaritätswechsel Abnehmerleitungsadresse Parallel-Serien-Umsetzer Serien-Parallel-Umsetzer

J

|

P = Polaritätsbit A PSU = Adresse des PSU A SPU = Adresse des SPU

Bild 3-25: Zusammenarbeit Hardware-Software Umsetzern beim System EDS

beim

Einsatz

von

le mit der Angabe eines Sendezeitpunkts eingetragen werden können. Die Übertragungsablaufsteuerung arbeitet den Befehlsblock periodisch ab und führt die Befehle zeitgerecht aus. Auf diese Weise werden z.B. Wahlzeichen in einem genauen Zeitraster ausgesendet, ohne daß für die Programme hohe Realzeitforderungen entstehen. Die Zusammenarbeit zwischen Hardware und Software auf der Basis von Polaritätswechseln wird vor allem für Nummernschalterwahl und

Zeichenempfang bzw. -sendung bis 200 Baud angewendet. Bei der Wahl mit höheren Geschwindigkeiten und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Systems EDS findet die Zusammenarbeit auf der Basis von Zeichen statt. Dazu werden über die Zubringerzellen an die Leitungen Umsetzerschaltungen der Leitungsanschlußeinheit angekoppelt, die die Funktion eines Wahlsatzes übernehmen (Bild 3-25). Die Umsetzerschaltungen sammeln z.B. beim Wahlempfang die Polaritätswechsel zu Zeichen auf, die dann direkt in den Notizblock ge-

141

schrieben werden. Zum Senden werden befehlszelle Zeichen eingetragen, die steuerung an die Umsetzer weitergeleitet wechsel über ihre Zubringerzellen an ausgesendet werden. 3.6.2.3.3

vom von und die

Programm in die Direktder Übertragungsablaufvon diesen als Polaritätsangekoppelten Leitungen

Zusammenarbeit der Systemeinheiten

Bei einem Multiprozessorsystem kann die Zusammenarbeit der Prozessoren — beim System EDS der Verarbeitungseinheiten — in Form der Aufgabenteilung oder Lastteilung organisiert werden. Beim System EDS werden beide Prinzipien angewandt: Aufgabenteilung findet zwischen verschiedenartigen Verarbeitungseinheiten, z.B. zwischen Programmsteuerungseinheit und Leitungsanschlußeinheit statt; Lastteilung findet zwischen zwei unabhängig arbeitenden Programmsteuerungseinheiten statt. Wie bereits aus Bild 3-22 hervorgeht, verständigen sich die Verarbeitungseinheiten über die Speichereinheit, wobei zwei Methoden angewendet werden:

1.

2.

Eine Verarbeitungseinheit hinterlegt Daten und Befehle für eine andere Verarbeitungseinheit in einem vereinbarten Speicherbereich, der als Puffer organisiert ist. Die andere Verarbeitungseinheit bearbeitet diesen Puffer in periodischen Zeitabständen. Diese Art der Zusammenarbeit stellt keine hohen Realzeitforderungen an die Systemeinheiten, ermöglicht aber auch keine schnelle Verständigung, da die Periodendauer für die Abarbeitung aus Belastungsgründen nicht zu kurz gewählt werden darf. Ein Beispiel dafür sind Notizblock und Befehlsblock. Nach dem Hinterlegen eines Auftrags für eine Verarbeitungseinheit in einem vereinbarten Speicherbereich wird an diese Einheit eine Ablaufanforderung gestellt, d.h., die Ablaufanforderungssteuerung in der Speichereinheit wird gestartet. Diese wiederum gibt über die systeminterne Anlagenschnittstelle an die aufgerufene Einheit ein Signal ab. Das Ablaufanforderungssignal löst z.B. eine Programmunterbrechung mit nachfolgender Programmaufnahme in der Programmsteuerungseinheit oder das Lesen der Direktbefehlszelle in der Leitungsanschlußeinheit aus.

Der Einsatz von vier Programmsteuerungseinheiten, die paarweise taktsynchron parallel arbeiten, wird dann besonders effektiv, wenn dafür gesorgt ist, daß beide Paare möglichst gleichmäßig belastet sind. Da die wesentlichste Belastung von der Bearbeitung der Notizen aus-

142

ELLLELESPLPLODEELSLICPES

9

N

>

NUT

SSER

Se

SE ‘R

se so

nn

)

geht, wurden für diesen Einsatzfall zwei Notizblöcke vorgesehen, die von der Übertragungsablaufsteuerung mit Notizen von Leitungen mit gerader bzw. ungerader Leitungsnummer beschrieben werden. Jedes Programmsteuerungspaar bearbeitet einen Notizblock. Bild 3-26 zeigt das in Schrankreihen aufgebaute System EDS.

3.6.3 Test- und Diagnosehilfen für den Teilnehmer Das Netzkontrollsystem der digitalen Übertragungsstrecken überwacht diese ständig (vgl. 2.5.7). Darüber hinaus können vom Anwender Schleifen im Datenfernschaltgerät betätigt werden (Bild 3-27). Außerdem kann er Testverbindungen zu einer automatischen Datenmeßeinrichtung (ADaM) aufbauen. Weitere wichtige Hilfen für den Teilnehmer, der die Schnittstellen X.20 oder X.21 benutzt, sind die bei diesen verfügbaren Dienstsignale (Einzelheiten hierzu in Technische Vorschriften DATEX-L; siehe Literatur 3.9.1).

3.7 Beispiele anderer Öffentlicher Leitungsvermittlungsnetze 3.7.1 Allgemeines

Bild 3-28 gibt einen Überblick über heute vorhandene bzw. geplante

öffentliche leitungsvermittelte Datennetze. In der Regel ist die Verbindung dieser Netze untereinander vorgesehen. Damit steht mittelfristig eine attraktive Infrastruktur für nationalen und auch für internationalen Verkehr zur Verfügung.

3.7.2

Das nordische öffentliche Datennetz

Die Fernmeldeverwaltungen von Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden arbeiten eng zusammen bei der Entwicklung und Bereitstellung des nordischen öffentlichen Datennetzes (NPDN = Nordic Public Data Network). Unter diesem Namen werden vier nationale unabhängige Datennetze angesprochen, die miteinander verbunden sind und in derselben Technik errichtet sind.

Bild 3-29 gibt einen Überblick über die grundsätzliche Netzkonfigura-

tion. Kern des Netzes sind die Datenvermittlungsstellen DSE (= Data 144

Datenend-

einrichtung

Netzmanagement

DATEX-L-Netz

Automatische Datenübertragungs-

Übertragungsnetz ——-—-

Meßeinrichtung

LEigendiagnose Netzdiagnose

Bild 3-27: Test- und Diagnosehilfen für den DATEX-L-Teilnehmer

Land

Netz

Inbetriebnahme

Deutschland

DATEX-L

in Betrieb (1976)

Kanada

Infoswitch

in Betrieb (1977)

Dänemark

Nordisches öffent-

1981

Bundesrepublik

liches

Norwegen

Datennetz

Nordisches öffent-

1981

liches Datennetz Schweden

Nordisches öffentliches Datennetz

1981

Finnland

Nordisches öffentliches Datennetz

1981

Japan

DDX-2

in Betrieb (1979)

Ungarn

DDX-System

1981

Bild 3-28: Vorhandene bzw. Datennetze (vgl. Bild 6-1)

geplante öffentliche leitungsvermittelte

145

C

REGIONAL

NETWORK nu

ı

MFH

DPC

x

|

55

no,

% ll

DSE \

DCE

1

PRO-| CENTRAL CES - | NETWORK

vH x

SOR

DTE

DCE HJ DTE

M—HJoceHH

BI

N

D

C

C

oceEHH

DCC

DMX RMS CMX SSC DCE DTE DPC

= Data Switching Exchange

= Data Circuit Concentrator

DTE

DTE

pce

DSE

DCEH{DTE

HIoTeE

= Datenvermittlungsstelle =

Datenkonzentrator

Data Multiplexor = Datenmultiplexer Remote Data Multiplexor = Entfernter Datenmultiplexer Customer Multiplexor = Kundenmultiplexer Special Service Center = Spezialisiertes Dienstzentrum Data Circuit-Terminating Equipment = Datenfernschaltgerät Data Terminal Equipment = Datenendeinrichtung Data Processing Center = Datenverarbeitungszentrum Multiplexed Connection = Mehrkanalverbindung = Sıngle Channel Connection = Einkanalverbindung

= = = = = =

Bild 3-29: Netzstruktur des Nordischen Öffentlichen Datennetzes

Switching Exchange). Sie bauen Verbindungen auf und lösen sie wieder aus. Sie schalten Datenverkehr durch und überwachen das ganze Netz bis zur Datenstation DTE (= Data Terminal Equipment). Die Datenvermittlungsstellen DSE sind mit 64 kbit/s-Leitungen verbun-

den. Über diese werden im Zeitmultiplex eine Reihe von Kanälen ge-

führt. An die Datenvermittlungsstellen können bis zu 20000 Teilnehmer angeschlossen werden. Dies ist für Datenvermittlungsstellen (ohne Telexverkehr) ein sehr hoher Wert. Der Datenkonzentrator DCC (Date Circuit Concentrator) verbindet eine individuelle Teilnehmeranschlußleitung mit einem Datenkanal zur

146

Datenvermittlungsstelle, wenn eine Verbindung aufgebaut werden soll. Der Konzentrator wird von der Datenvermittlungsstelle gesteuert.

Der Multiplexer DMX (Data Multiplexor) multiplext wie die ZDSysteme der DBP (vgl. 2.5.4) einige Teilnehmeranschlußleitungen starr auf Zeitschlitze einer schnellen Leitung zur Datenvermittlungsstelle. Der Multiplexer RMX (Remote Multiplexor) führt dieselbe Funktion im Vorfeld eines Datenkonzentrators aus. Das Datenanschlußgerät DCE (Data Circuit Terminating Equipment) enthält die Schnittstelle für die Verbindung von Datenendgeräten, Logik für Schnittstellenanpassung und ein Datenübertragungsgerät. Der Teilnehmer-Multiplexer CMX (Customer Multiplexor) bietet dem Teilnehmer die Mehrfachschnittstelle gemäß CCITT-Empfehlung X.22 (vgl. 5.2). Dem Teilnehmer des Nordischen öffentlichen Datennetzes stehen alle von CCITT empfohlenen Leitungsmerkmale leitungsvermittelter Datennetze zur Verfügung. Das Netz befindet sich Anfang 1981 im Abschlußtest. Es ist geplant, den kommerziellen Dienst im 2. Halbjahr 1981 aufzunehmen.

3.8

Informationen für den Anwender

3.8.1 Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe Die Funktion des Arbeitsausschusses für beitung und seiner Arbeitsgruppe wurden bespricht in diesen beiden Gremien alle Der einzelne Anwender kann zu diesen Verband Zugang erhalten.

3.8.2

Fragen der Datenfernverarin 1.5 beschrieben. Die DBP Neuerungen zu DATEX-L. Informationen über seinen

Technische Vorschriften DATEX-L

Die ‚‚Technischen Vorschriften DATEX-L‘‘ werden vom FTZ abgegeben (vgl. Literatur 3.9.1). Sie werden Bestandteil des geplanten DatelHandbuchs (vgl. 1.4.5) werden. Die ‚Technischen Vorschriften DATEX-L‘ enthalten präzise Angaben zur Technik, soweit sie für Anwender bzw. Hersteller von Datenendeinrichtungen wichtig sind. Es werden folgende Bereiche behandelt:

147

1.

Allgemeines

3.

Schnittstellen

2. Konstruktive Gestaltung der Übergabestelle 4. Bedingungen für zusätzliche Einrichtungen an der Übergabestelle. Die technischen Vorschriften sind nicht als Übersichtsbuch oder einführendes Werk konzipiert. Sie enthalten keine Hinweise zu benutzungsrechtlichen Regelungen, Gebühren, Anwendungsmöglichkeiten der Dienste. Sie stellen daher für den Leser dieses Buches eine wertvolle ergänzende Information zu den technischen Einzelheiten von DATEX-L, insbesondere zu den Schnittstellen, dar.

3.9 Literatur zu Kapitel 3 3.9.1

Allgemeine Literatur

DBP: Technische Vorschriften DATEX-L FTZ-Richtlinie 115 IR1, 1980. DBP: Der leitungsvermittelte DATEX-Dienst postministerium, Dienststelle 252-3, 1981.

3.9.2

(DATEX-L),

Bundes-

Literatur zu 3.6.2

Dauth N. (Herausgeber): Datenvermittlungstechnik (EDS), R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck GmbH, Heidelberg, Hamburg 1978. Dauth, Gruteser, Jendra, Reh, Roggenkamp, Roth, Schaffers, Söring, Steinruck, Tannhäuser, Witt, Ziegler: Das elektronische Datenvermittlungssystem EDS, in: Unterrichtsblätter der DBP, erhältlich bei Schriftleitung der Unterrichtsblätter, Fernmeldewesen, Postfach

555, 2000 Hamburg 36. Goßlau K., Kern D., Mitterer H.: Siemens System EDS — jetzt auch für 64 kbit/s. Telcom Report, 1980, Heft 6. Kern P. und andere: Siemens System EDS, Teil 1-3. Siemens-Zeitschrift, Februar bis Juli 1977 (Als Sonderdruck bei Siemens AG Unternehmensbereich K erhältlich). Naeßl R., Schaffer B.: Das Siemens-System EDS im synchronen Datennetzen. Telcom Report, 1979, Heft 2.

148

4 DATEX-P, der DATEX-Dienst vermittlung und sein Netz

mit Paket-

4.1 Überblick über das Dienstleistungsangebot von DATEX-P 4.1.1 Was ist DATEX-P? DATEX-P stellt eine Erweiterung des DATEX-Dienstes dar. Dieser Dienst soll nicht vorhandene Dienstleistungen ablösen, sondern die Palette der Dienstleistungen der Deutschen Bundespost breiter machen. Die DBP bietet in diesem Dienst wie bei allen Datenübertragungsdiensten keine Datenendeinrichtungen an, da alle am Markt verfügbaren Datenendeinrichtungen anschließbar sein sollen. DATEX-P ist ein Datenübertragungsdienst, der optimiert ist für Dialoganwendungen (z.B. mit Bildschirmgeräten oder ähnlichem) und für Rechnerverbundnetze. Der Name DATEX-P bedeutet DATEX mit Paketvermittlung. Es ist abgeleitet vom technischen Vermittlungsprinzip des Netzes. Alle Nachrichten werden in Form von kurzen Blöcken, den sogenannten Datenpaketen, im Netz vermittelt (Bild 4-1). DATEX-P ist ein flächendeckend angebotener Dienst, der die Kommunikationsinfrastruktur im Bereich der DBP verbessern soll.

81181787

u

Bild 4-1: Prinzip der Datenpaketvermittlung 149

4.1.2

Was bietet DATEX-P

dem Anwender?

DATEX-P bietet dem Teilnehmer Hauptanschlüsse, das sind Zugänge zu den Vermittlungsstellen des Netzes (Bild 4-2). Der Teilnehmer kann von seinen Hauptanschlüssen aus Verbindungen wählen. Außerdem kann er von seinen Hauptanschlüssen aus feste Verbindungen zu anderen Hauptanschlüssen haben. Darüber hinaus bietet DATEX-P Anpassungsdienstleistungen für heutige Datenendgeräte, die noch nicht den neuen Schnittstellenbedingungen dieses Netzes, nämlich der CCITT-Empfehlung X.25, entsprechen. DATEX-P ermöglicht den Verkehr zwischen Datenendeinrichtungen, die gleiche oder unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Außerdem

kann man über einen Hauptanschluß praktisch gleichzeitig mit vielen

Datenendeinrichtungen kommunizieren. Weiterhin können HauptanEN

nn

schlüsse am DATEX-P-Netz von Hauptanschlüssen des Fernsprechne

er

Te

nn

nn

netzes, die für Datenübertragung ausgerüstet sind, sowie von Hauptanschlüssen des leitungsvermittelten DATEX-Netzes erreicht werden

Dienstleistungsangebot DATEX-P - Dienstzugang

«Hauptanschlüsse 300 ... 48 000 bit/s «Zugänge aus Fernsprech-,

Telex-,

DATEX-L-Netz

- Verbindungen gewählte

virtuelle Verbindungen

«Teste virtuelle Verbindungen

- Zusätzliche Leistungsmerkmale (Mehrfachanschluß, Gebührenübernahme, Teilnehmerbetriebsklasse usw. )

- Anpassungs-Dienstleistungen (PAD)

Bild 4-2: Dienstleistungsangebot DATEX-P (Bild 4-3). Das Angebot von Übergängen zwischen Netzen der DBP stellt eine Neuheit im Dienstleistungsangebot der Deutschen Bundespost dar. Ein weiteres wichtiges neues Element ist das Datennetzkontrollzentrum in Düsseldorf. Es kontrolliert und steuert die von der DBP im gesamten Netz betriebenen technischen Einrichtungen und sorgt so in Zusammenarbeit mit den regionalen Dienststellen und dem

150

Datenend-

Datexhauptanschlüsse

Andere

Datenend-

einrichtungen

für Paketvermittlung

Öffentliche Netze

einrichtung

Zeichen-

orientierte Daten-

Fernsprech-

on

statiu ‚en

Y

/

4

U-An

wählnetz

IS

3

\

orentiee _ T DATEX-P | PaketBR

\

Daten.

stationen

Vermittlungsnetz

|

Datexnetz mit Leitungs-

vermittlung

Datenpaketvermittlungsnetze in anderen Ländern

Da\enverarbeitungSanlagen

Bild 4-3: Zugangsmöglichkeiten

Netzkontrollsystem des IDN (vgl. 2.5.7) für die erforderliche hohe Dienstgüte. (Zu internationalen Verbindungen vgl. 6.5.)

4.1.3

Was kostet DATEX-P

den Anwender?

Der Anwender hat relativ niedrige Grundgebühren zu zahlen. Die Verbindungsgebühren sind benutzungsabhängig. Es wird die Zeit und das gesendeie und das empfangene Datenvolumen gemessen. Alle Gebühren sind entfernungsunabhängig im gesamten Bereich der Deutschen Bundespost. Der Anwender ist nicht mehr gezwungen, die Standorte seiner Datenendgeräte und Datenverarbeitungsanlagen nach Netzoptimierungsgesichtspunkten zu wählen, sondern er kann sie nach den Erfordernissen seiner betrieblichen Organisation festlegen. Die entfernungsunabhängige Tarifierung in DATEX-P ist aus zwei Gründen möglich geworden: zum einen wegen der Kostenstruktur des DATEXP-Netzes. Dabei spielen die niedrigen Kosten der digitalen Verbindungsleitungen zwischen den 17 Vermittlungsstellen des Netzes eine wichtige Rolle. Zum anderen können diese Leitungen infolge des Paketvermittlungsverfahrens erhöht ausgenutzt werden. Im längerfristigen Trend wird die Entfernungsabhängigkeit aller Fernmelde-Tarife der Deutschen Bundespost geringer werden, weil die Kosten des Ferntransportes niedriger werden und weil insgesamt die zu übertragende 151

Mehrfachausnutzung der Anschlußleitungen Anpassung unterschiedlicher Übertragungssteuerungsverfahren Anpassung unterschiedlicher Übertragungsgeschwindigkeiten Aufbau fester und gewählter Verbindungen Bild 4-4: Leistungsmerkmale DATEX-P

Zeitplan

1

Pilotprojekte

Inbetriebnahmetermine

US-Datennetzzugang

2

1977

BERPEX

Jan. 1979

EURONET

Sept. 1979

DATEX-P Konsultationen

mit Herstellern

und Anwendern

1978

Entscheidung Verwaltungsrat über Diensteinführung Dez. 18 Benutzungsverordnung

in Kraft

Jan.

19

Bildung Teilnehmerarbeitskreis

Mai

19

Ergänzung Verordnung, Verwaltungsanweisungen

Juni Bu

Dienstbeginn

Juli 80

Orfizielle Eröffnung

2b. Aug. 80

Teilnehmerprobebetrieb bis einschließlich

25.

Bild 4-5: Zeitplan DATEX-P 152

Aug. 81

Datenmenge einen größeren Einfluß auf die Kosten hat als die Entfernung. Bild 4-4 führt die wichtigsten Leistungsmerkmale von DATEX-P

auf.

4.1.4 Wie wurde das Dienstleistungsangebot von DATEX-P erarbeitet? Um Erfahrungen im Bereich der Paketvermittlungsdienstleistungen zu sammeln, hat die Deutsche Bundespost drei Pilotprojekte durchgeführt. Es handelt sich zunächst um den Netzknoten in Frankfurt am Main, der den Zugang zu den US-Datennetzen Telenet und Tymnet seit 1977 ermöglicht. Sodann gibt es das Pilotprojekt BERPEX für wissenschaftliche Anwender in Berlin, das seit Anfang 1979 arbeitet (vgl. 4.9.2). Zum dritten handelt es sich um das von den europäischen Postverwaltungen für die europäische Gemeinschaft gebaute Pilotnetz EURONET, dessen offizielle Eröffnung in diesem Jahr gefeiert werden konnte (vgl. 4.9.3). Daneben hat die Deutsche Bundespost versucht, für einen Öffentlichen Dienst Interessenten zu finden (Bild 4-5). In dieser Phase war für die DBP besonders hilfreich die Zusammenarbeit mit zwei anderen Bundesressorts. Der Bundesminister des Innern erschloß der DBP über seine Koordinierungsstelle für die automatische Datenverarbeitung in der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland know how von Anwendern der Öffentlichen Verwaltung. Der Bundesminister für Forschung und Technologie fördert aufgrund der gemeinsamen Programmziele zur Datenkommunikation Pilotprojekte, die öffentliche Datenpaketvermittlungsnetze benutzen. Hierbei handelt es sich unter anderem um Anwendungen von EURONET und BERPEX sowie um Pilotanwendungen von DATEX-P. Sehr umfassende Konsultationen haben mit dem Ausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim Fernmeldetechnischen Zentralamt und seiner Arbeitsgruppe von Ende 1977 an stattgefunden (vgl. 1.5). Ziele dieser Besprechungen war es, ein kundennahes und bedarfsgerechtes Dienstleistungsangebot zu definieren. Im Dezember 1978 beschloß dann der Verwaltungsrat der Deutschen Bundespost die Einführung von DATEX-P. Er legte dabei Dienstleistungsangebot und Gebühren fest. Die DBP gab als Zieldatum für die Diensteinführung Mitte 1980 bekannt. Diese frühe Bekanntgabe von Dienstleistungsangebot und Gebühren sollte den Anwendern und

Herstellern Planungssicherheit geben. Außerdem sollten sie den not-

153

wendigen zeitlichen Vorlauf erhalten, um für dieses neue Netz Anwendungen planen und Datenendgeräte entwickeln zu können. Zur weiteren Verbesserung der Information von Anwendern des DATEX-P-Dienstes hat die DBP im Mai 1979 einen Teilnehmerarbeitskreis gegründet. Seine Ziele sind Beratung und Information der ersten Kunden und Lösung von Problemen, die die ersten Kunden bei der Nutzung dieses neuen Dienstes haben könnten (vgl. 4.10.2).

In dieser Zeit wurden Anwender und Herstellern mit dem DATEX-PBenutzerhandbuch die für ihre Planungen notwendigen technischen und betrieblichen Informationen bereitgestellt. Unterstützt wurde dies durch eine umfangreiche Vortrags- und Beratungstätigkeit der DBP für Anwender und Hersteller. Das im Dezember 1978 beschlossene Dienstleistungsangebot wurde im

Laufe der Jahre 1979/80 weiter entwickelt und verfeinert. Über diese

Ergänzungen beschloß der Verwaltungsrat der DBP im Juni 1980.

4.1.5 Einordnung von DATEX-P 4.1.5.1 Allgemeines Datenpaketvermittlungs-Leistungsmerkmale werden DATEX-Netzes realisiert. Man spricht dabei von:

— —

im Rahmen

des

DATEX-Dienst mit Paketvermittlung (DATEX-P-Dienst) DATEX-Netz mit Paketvermittlung (DATEX-P-Netz)

Der DATEX-P-Dienst

bietet:



Hauptanschlüsse für Datenendgeräte und Datenverarbeitungsanlagen — Zugang aus anderen Öffentlichen Wählnetzen — Feste oder gewählte virtuelle Verbindungen. — Weitere Leistungsmerkmale.

Das DATEX-P-Netz

besteht aus:

DATEX-P-Netzknoten (Datenvermittlungsstellen, Zeitmultiplexsystemen), Datennetzkontrollzentrum, Anschlußleitungen, Verbindungsleitungen und Datenendeinrichtungen. Es wendet das Vermittlungsverfahren Datenpaketvermittlung an. 4.1.5.2 Benutzungsrechtliche Einordnung Das paketvermittelte DATEX-Netz gehört wie das leitungsvermittelte DATEX-Netz zur Gruppe der Datenwählnetze, die der CCITT unter dem Titel ‚New Data Networks‘‘ studiert. Das paketvermittelte

154

- Aus den Grundbausteinen werden DATEX-P-Dienste konfiguriert. . Konfiguration jedes Dienstes

ist anwendungsorientiert

. Innerhalb eines DATEX-P-Dienstes ist Datenübertragung gemäß einem Kommunikationsprotokoll möglich

. Jeder Dienst bietet Hauptanschlüsse und in einigen Fällen Einwählzugänge, Verbindungen, weitere Leistungsmerkmale - Bisher sind folgende DATEX-P-Dienste geplant:

DATEX-P10: Basisdienst (X.25) DATEX-P20:

Anschluß

DATEX-P32:

Anschlu

(X.28,

3 vonpatibler

X.3,

X.29

Datenstationen

und DVA

|BM-3270-kompatibler Datenstationen

un DATEX-P33: Anseh u Siemens-8160- kompatibler Datenstationen un DATEX-P42: Anschluß IBM-2780/3780-kompatibler Datenstationen und DVA Bild 4-6: DATEX-P

und seine Unterdienste

DATEX-Netz benutzt eine Reihe von Übertragungsmitteln, die auch vom bisherigen leitungsvermittelten DATEX-Netz benutzt werden. Weiterhin sind eine Reihe benutzungsrechtlicher Regelungen mit dem bisherigen leitungsvermittelten DATEX-Netz gemeinsam. Daher wurden die Regelungen für die Paketvermittlungsleistungsmerkmale in die Verordnung für den Fernschreib- und Datexdienst aufgenommen. 4.1.5.3

DATEX-P

und seine Unterdienste

Um dem Anwender die Auswahlmöglichkeiten aus den vielfältigen Leistungsmerkmalen des DATEX-P-Dienstes zu erleichtern, wurden eine Reihe von ‚‚Unterdiensten‘‘ in DATEX-P geplant (vgl. Bild 4-6). Hier wird jeweils in anwendungsorientierten Konfigurationen eine sinnvolle Kombination von Leistungsmerkmalen vorgestellt. Innerhalb eines DATEX-P-Dienstes geschieht die Kommunikation zwischen allen beteiligten Datenendeinrichtungen jeweils nach den Regeln eines Kommunikationsprotokolls. Jeder Dienst bietet als Zugänge Hauptanschlüsse. In einigen Fällen gibt es auch Einwählzugänge, z.B. aus dem Fernsprechnetz und dem DATEX-L-Netz. Zwischen diesen Zugängen werden gewählte oder feste virtuelle Verbindungen angeboten. Der Teilnehmer kann darüber hinaus weitere Leistungsmerkmale in Anspruch nehmen (vgl. 4.2.3 und 4.3.3). Bild 4-6 gibt einen Über-

155

blick über die vorhandenen und die kurzfristig verfügbaren Dienste. Diese werden in den folgenden Abschnitten näher beschrieben. Die erste Ziffer der Nummer in der Dienstbezeichnung gibt eine Protokollgruppe an. Bisher sind folgende vier Gruppen definiert: — Gruppe

1:

— Gruppe 2: — Gruppe 3: — Gruppe 4:

Intelligente Datenendeinrichtungen mit dem X.25Protokoll TTY-kompatible Datenendeinrichtungen (zeilenorien-

tierte Geräte gung)

mit zeichenweiser

Start/Stop-Übertra-

Datenendeinrichtungen mit Basic-Mode-Prozeduren, vorzugsweise Dialoggeräte Remote-Job-Entry-Datenendeinrichtungen (Stapelfernverarbeitungsstationen)

Die zweite Ziffer gibt Varianten an. Eine Null wird verwendet, wenn es ein international standardisiertes Protokoll ist. Eine Eins wird verwendet, wenn es ein zweites international standardisiertes Protokoll gibt oder wenn es einen nationalen Standard oder Zwischenstandard gibt. Höhere Ziffern bezeichnen Herstellerprotokolle.

4.2

Der DATEX-P10-Dienst

4.2.1 Überblick DATEX-P1O ist der Basisdienst des DATEX-P-Dienstleistungsangebotes. Er erfordert intelligente Datenendeinrichtungen, die die Schnittstelle X.25 (vgl. 2.4.4 und Bild 4-7) haben. Eine Datenendeinrichtung wird über Hauptanschlüsse mit dem DATEX-P-Vermittlungsnetz verbunden (siehe Bild 4-8). Sie kann feste oder gewählte ‚„‚virtuelle‘‘ Verbindung benutzen. Außerdem kann sie auf ein breites Spektrum weiterer Leistungsmerkmale zurückgreifen (vgl. Bild 4-9). Alle Leistungsmerkmale werden entweder bei der Einrichtung des An-

schlusses mit der DBP vereinbart und können monatlich durch Ände-

rungsantrag geändert werden oder sie können von der Datenendeinrichtung beim Verbindungsaufbau angefordert werden.

4.2.2 Konfiguration und Grundleistungsmerkmale

4.2.2.1 Netzzugang und Netzkonfiguration Der DATEX-P10-Dienst bietet als Netzzugänge Hauptanschlüsse mit

156

DATEX-P10 — Intelligente Endgeräte — Hauptanschlüsse — Verbindungen (fest/gewählt) — Weitere Leistungsmerkmale — Kommunikationsprotokoll: P10 (X.25-kompatibel gemäß —

DATEX-P10

FTZ-Spezifikation)

ist der Basisdienst des

leistungsangebotes — Verfügbarkeitsdatum: Juli 1980

DATEX-P-Dienst-

Bild 4-7: Überblick DATEX-PI0

48 kbit/s syn

DATEX-PVermittlungsnetz

Z

kbit/s syn

5,6 kbit syn

DATEX-PIO Bild 4-8: Konfiguration DATEX-PIO

den Geschwindigkeiten 2400, 4800, 9600, 48000 bit/s. Die Übertra-

gungsweise ist duplex synchron (siehe Bild 4-8 und 4-9).

157

bei Herstellung des Anschlusses

bzw. durch Anderungsantrag

beim Verbindungsausbau

frei wählbar

|

Y

Datenübertragungsgeschwindigkeit des Hauptanschlusses 2,4/4,8/9,6/48 kbit/s Oo = — o

Benutzerangaben im Verbindungsaufbaupaket Art der Verbindungen — gewählte virtuelle Verbindung

© 3 zZ >

Einfach-/Mehrfachanschluß, Anzahl der Kanäle — Vorbereitung für gewählte und feste virtuelle Verbindungen — Vorbereitung für ankommenden, abgehenden und wechselseitigen Verbindungsaufbau

c

— feste virtuelle Verbindung

v

x X

X

X X X X

= | Fenstergröße in der Paketebene

X

Teilnehmerbetriebsklasse

X

©

= 5 S

o =

zZ



X

| Subadresse

Normaler und vorrangiger* Transport — bei gewählten virtuellen Verbindungen

— bei festen virtuellen Verbindungen Gebührenübernahme bei ankommendem Ruf

| Anforderung nach Gebührenübernahme

x

X

X X

* vorläufig allgemein nicht angeboten

Bild 4-9: Leistungsmerkmale bei DATEX-PIO

4.2.2.2 Datenübertragungsprotokoll DATEX-P10 bietet die Anschlußmöglichkeit für alle Datenendeinrichtungen, die nach dem Kommunikationsprotokoll P10 arbeiten, das der CCITT-Empfehlung X.25 entspricht. Die detaillierte Spezifikation ist im Benutzerhandbuch DATEX-P enthalten.

158

4.2.2.3 Art der Verbindungen

4.2.2.3.1 Allgemeines

Der Datentransport zwischen zwei Datenendeinrichtungen geschieht über virtuelle Verbindungen. Der Begriff ‚‚virtuell‘‘ bringt zum Aus-

druck, daß zwischen den an der Übertragung beteiligten Teilstrecken der Verbindung keine feste, physikalische Kopplung besteht, sondern daß die Zuordnung der Teilstrecken in den Vermittlungseinrichtungen durch logische Verknüpfung erfolgt. Dem Anwender erscheint jedoch

der Übertragungsweg wie eine durchgehende Verbindung.

Die logische Verknüpfung in Vermittlungseinrichtungen kann durch einen dem Datentransfer vorangehenden Wahlvorgang für die Dauer einer Verbindung oder durch Vereinbarung mit der DBP über einen längeren Zeitraum hergestellt werden. Man bezeichnet die Verbindungsarten als ‚‚gewählte virtuelle Verbindung‘‘ bzw. als ‚‚feste virtuelle Verbindung‘. 4.2.2.3.2

Gewählte virtuelle Verbindung

Die gewählte virtuelle durch 3 Phasen:

Verbindung

(virtual

call) ist charakterisiert



Verbindungsaufbauphase Mit Hilfe der im Paket ‚‚Verbindungsanforderung‘‘ enthaltenen Zieladresse wird eine virtuelle Verbindung aufgebaut (zu den Paketarten vgl. Bild 2-20).



Datenübertragungsphase Die von der Datenendeinrichtung gesendeten Daten werden paketweise über die hergestellte virtuelle Verbindung übertragen.



Verbindungsabbauphase Eine Datenendeinrichtung kann die virtuelle Verbindung mit Hilfe des Paketes ‚‚„Auslösungsanforderung‘‘ wieder abbauen.

4.2.2.3.3 Feste virtuelle Verbindung Die feste virtuelle Verbindung (permanent virtual circuit) ist charakterisiert dadurch, daß — — —

sıe fest einer Verkehrsbeziehung zugeordnet ist, sie keine Verbindungsaufbau und -abbauphase kennt, sie in der Datenübertragungsphase der gewählten virtuellen Verbindung entspricht.

14.2.2.3.4 Logische Kanäle, Einfach- und Mehrfachanschluß

| Zu den wesentlichen Eigenschaften der Schnittstelle X.25 zählt die | Möglichkeit, mehrere Verbindungen im Zeitmultiplexverfahren quasi 159

gleichzeitig über einen Hauptanschluß abzuwickeln (vgl. Bilder 2-23 und 2-24). Pro gleichzeitig gewünschte Verbindung wird ein logischer Kanal eingerichtet.

X.25 ermöglicht vom Adreßraum her die Bildung von bis zu 4096 unabhängigen logischen Kanälen an einem Hauptanschluß. Die Zahl und Art der logischen Kanäle eines Hauptanschlusses werden mit der DBP

bei der Einrichtung des Anschlusses vereinbart. Die vereinbarte Zahl

ist abhängig von der gewünschten Anzahl der gleichzeitigen Verkehrsbeziehungen, vom Verkehrsvolumen und von der zeitlichen Verteilung und wird in der Praxis bei Dialoganwendungen sehr viel niedriger als 4096 (z.B. 30 km

Vergleich 2 (Bei B zwei HAs mit 4800 bit/s)

— Übertragungszeiten: A = 0,8 s B

168

= (0,3

+ 0,2



Wirtschaftlichkeit: - Mehrkosten für schnellere HAs

- A teurer bei Entfernungen

bei B: 280 DM/Monat

> 40 km

Aus dem Vergleich der obigen beiden Fälle kann man folgendes Resume ziehen: —

DATEX-P hat wegen der Speichervermittlung einen ‚‚technischen Startnachteil‘‘ und einen ‚„‚„ökonomischen Startvorteil‘‘



Bei DATEX-P

können mit einfachen und ökonomischen

Mitteln

kürzere Übertragungszeiten erreicht werden (schnellere HAs)

4.2.7

4.2.7.1

Ein kleines firmeninternes Anwenderdatennetz

Anwendungsfall von DATEX-P10

als

Fallbeschreibung

Ein Unternehmen habe eine DVA und 3 Zweigniederlassungen, in denen je eine Datenendgerätesteuerung mit 4 Datenendgeräten (Bildschirmen) installiert werden soll (vgl. Bild 4-12). Die Datenendgeräte sollen 6 Stunden an 20 Tagen des Abrechnungszeitraumes für Gebühren (etwa 30 Tage) arbeiten. Dabei erzeuge jedes Datenendgerät

es > apIH(

DATEX-P10

Bild 4-12: Ein Anwendungsfall DATEX-PIO (DVA = Datenverarbeitungsanlage, DEG = Datenendgerät, DES = Datenendgerätesteuerung, Anpassungseinrichtung)

DVA

AP

=

169

100 kS (1 kS = 1 Kilosegment = 1000 Segmente tetts) Daten (gebührenpflichtiges Volumen).

=

1000

x 64 Ok-

4.2.7.2 Realisierung in DATEX-P Das Unternehmen trifft die Entscheidung, DATEX-PIO zu nutzen. Da man noch keine X.25-Datenendeinrichtungen hat, setzt man Anpassungseinrichtungen AP1I auf der Datenendgeräteseite und AP2 auf

der DVA-Seite ein. Aus Übertragungszeitüberlegungen ergeben sich für die Datenendgerätesteuerungen und für die DVA von 9,6 kbit/s.

Hauptanschlüsse

von 4,8 kbit/s

Um die DVA vor unberechtigten Zugriffen weiterhin zu schützen, wählt das Unternehmen das Leistungsmerkmal Teilnehmerbetriebsklasse für alle Hauptanschlüsse. Da die Zweigniederlassungen für eine andere Anwendung auf ein firmenexternes Rechenzentrum zugreifen müssen, wird bei ihnen die Version B2 der Teilnehmerbetriebsklasse gewählt, bei der auch Verbindungen aus der Teilnehmerbetriebsklasse heraus möglich sind (vgl. 4.2.3.3). 4.2.7.3

Gebühren/Kosten

Monatliche feste Kosten/Gebühren

Anzahl

3 1 3 1 2 4 1

Summe

Art

Hauptanschlüsse 4,8 kbit/s 9,6 kbit/s Hauptanschluß API AP2 zusätzliche logische Kanäle bei DVA Teilnehmerbetriebsklasse Gebührenübernahme für DVA monatliche feste Ausgaben

Einzelbe-

trag/DM

Summe

DM

270 370 250 500

810 370 750 500

5 10

10 40

10

10

2490

Da das Unternehmen den Vorteil der Gebührendegression (vgl. 4.2.4.2.4) voll ausnutzen möchte, wird für alle Verbindungen zur DVA Gebührenumkehr verlangt und für den Hauptanschluß der DVA das Leistungsmerkmal Gebührenübernahme bei ankommenden Ruf beantragt.

170

Verbindungsgebühren Als Zeitgebühr ergibt sich bei einer gewählten virtuellen Verbindung pro Tag von 6 Stunden Dauer für die 12 Datenendgeräte (DEG):

6 h/DEG: * 60 min/h * 1 Pf/min * 20 Tage * 12 DEG = 864 DM Als Zuschlag für die Verbindungsbereitstellung ergibt sich: 20 Tage x 1 Verbindung/Tag x 12 DEG = 240 Verbindung/ Abrechnungszeitraum 240 Verbindung x 5 Pf/Verbindung = 9,66 DM AT - DM Als Volumengebühr ergibt sich: =

Volumen

200 kS 200 kS 800 kS

x

100 kS/DEG

x 0,33 Pf/S x 0,18 Pf/S x 0,09 Pf/S

Volumengebühr

=

12 DEG

1200 kS

660 DM 360 DM 720 DM

= = =

1 740 DM

Als Summe Verbindungsgebühr erhält man: 864,00 DM

Zeitgebühr

9,60 BM

Zuschlag für die Verbindungsbereitstellung

1 740,00 DM

Volumengebühr

72

2613,60 DM Gesamtgebühren und -kosten je Abrechnungszeitraum (etwa Monat) Monatliche feste Kosten/ Gebühren Verbindungsgebühren

249,00 DM 2613,60 DM

Summe

5 103,60 DM

4.2.8

Haupteigenschaften des DATEX-P10-Dienstes für Anwender

Als Basisdienst von DATEX-P bietet der DATEX-P fassendes Dienstleistungsangebot: —

Hauptanschlüsse



Gewählte virtuelle Verbindungen



Feste virtuelle Verbindungen



Zusätzliche Leistungsmerkmale

DATEX-P10

10-Dienst ein um-

hat folgende Funktionen:



Optimierung für Dialogverkehr



Eignung für Stapelverkehr



Verkehr zwischen Datenendeinrichtungen schwindigkeiten

mit verschiedenen Ge171



Herstellerneutrale Schnittstellen



Anwendungsneutrale Datenübertragung

Eine hohe Dienstgüte steht dem Anwender zur Verfügung:

— Niedrige Übertragungszeiten —

Schneller Verbindungsaufbau

— Hohe Übertragungsgüte —

Hohe Verfügbarkeit durch Netzredundanz

In sehr vielen Fällen ist DATEX-P10 auf folgenden Gründen die wirtschaftlichste Lösung: —

Mehrfachnutzung der Hauptanschlüsse (Wegfall vieler Hauptanschlüsse und Leitungsabschlüsse bei der DVA)



Benutzungsabhängige Gebühren



Entfernungsunabhängige Gebühren



Niedrige Festkostenschwelle



Degression bei höheren Datenvolumina

4.3

Der DATEX-P20-Dienst

4.3.1 Überblick DATEX-P20 ist ein DATEX-P-Dienst, der einfachen und preiswerten Datenendgeräten, die die Daten zeichenweise im Start/Stop-Betrieb übertragen, einen sehr kostengünstigen Zugang zu Datenverarbei-

tungsanlagen ermöglicht. (Überblick in Bild 4-13).

Die anschließbaren Datenendgeräte haben folgende fernmeldetechnischen Eigenschaften:

DATEX-P20O Einfache zeichenweise arbeitende TTY-kompatible endgeräte und Datenverarbeitungsanlagen (DVA) — Hauptanschlüsse und Einwählzugänge — Virtuelle Verbindungen (fest/gewählt) —

Daten-

— PAD-Funktion für Datenendgeräte und DVA — Weitere Leistungsmerkmale — Kommunikationsprotokoll: P20 (X.3, X.28, X.29 nach CCITT und geringfügige Erweiterungen) gemäß FTZ-Spezifikation Bild 4-13: Überblick DATEX-P20O 172



7-Bit-Code (Internationales Alphabet No. 5, ASCII,

DIN

66003)

— Start/Stop-Übertragung der Zeichen von 7 Bits + I Startbit + 1 Paritätsbit

+

1 Stopbit oder 2 Stopbits



Gserätesteuerung nach X.28



Datenübertragungsraten:

110, 200, 300,

1200,

1200/75 bit/s

Anwendungseigenschaften dieser Datenendgeräte sind z.B.:

c



Bildschirme oder Geräte mit Tastatur und Drucker



Ortsfester Einsatz an HAs DATEX-P oder mit Zusatzgeräten für Datenübertragung im Fernsprechnetz oder mobiler Einsatz mit akustischem Koppler zur Ankopplung an Fernsprechapparate



Gserätepreise typisch 1500

... 3000 DM.

Die anzuschließenden Datenverarbeitungsanlagen bedienen im Normalfall eine Vielzahl von Datenendgeräten, von denen ein gewisser Anteil gleichzeitig Verkehr mit der Datenverarbeitungsanlage haben will.

Der Dienst DATEX-P2O bietet nun eine Reihe von Leistungsmerkmalen, die der Anwender entsprechend seinen Anforderungen in Anspruch nehmen kann (vgl. Bild 4-13). DATEX-P2O ist eine attraktive Lösung, wenn niedrige Kosten und vor allem überregionale Flächendeckung gefordert werden. Anwendungsbereiche können z.B. sein: Datensammelsysteme



Auftragssammelsystem



Auftragssteuerung

Dialogsysteme —

Datenbanksysteme



Reservierungssysteme

4.3.2 Konfiguration und Grundleistungsmerkmale 4.3.2.1 Netzzugang und Netzkonfiguration Der DATEX-P2O0-Dienst bietet für Datenendgeräte Einwählzugänge aus dem Fernsprech- und dem DATEX-L-Netz (vgl. Bild 4-14) sowie DATEX-P20-Hauptanschlüsse. Die PAD-Funktion des Netzes unter-

173

YAQ vad m |

|

UNS

uÄse

RN ‘ s/+!q 002L uÄse

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s/+!q 00€

174

stützt die zeichenweise arbeitenden Datenendeinrichtungen soweit, daß sie mit dem Paketvermittlungsnetz zusammenarbeiten Können. Datenverarbeitungsanlagen können über asynchrone Hauptanschlüsse mit PAD-Unterstützung oder über X.25-Mehrfachanschlüsse an das DATEX-P-Vermittlungsnetz angeschlossen werden.

Auch im DATEX-P20-Dienst steht dem Teilnehmer ein großes Spektrum an Leistungsmerkmalen zur Verfügung (vgl. Tabelle in Bild 4-15). Die bei allen Hauptanschlüssen erforderlichen Datenübertragungseinrichtungen werden von der DBP bereitgestellt. Beim Dienstzugang über DATEX-L und Fernsprechnetz bleiben die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Netzes unverändert gültig. 4.3.2.2 Datenübertragungsprotokoll

Der DATEX-P20-Dienst dient dem Zugang von asynchronen, zeichenorientiert arbeitenden Datenendgeräten und DVA und von DVA mit synchroner Datenübertragung. Die Verfahren des Verbindungsaufbaus, Datentransfers und Verbindungsabbaues sind in den CCITT-Empfehlungen X.25, X.3, X.28 und X.29 dargestellt. 4.3.2.3

Verbindungsarten

In DATEX-P20 — —

Ä

werden zwei Verbindungsarten bereitgehalten:

gewählte virtuelle Verbindung feste virtuelle Verbindung

Näheres hierzu vgl. 4.2.2.3.2 und 4.2.2.3.3. Die von der zeichenorientierten Datenendeinrichtung zeichenweise gesendeten Daten werden in der PAD-Einrichtung in der Vermittlungsstelle zu Datenpaketen zusammengefügt und zur Zieladresse gesendet. Die aus der Gegenrichtung eintreffenden Datenpakete zerlegt die PAD-Einrichtung der Datenvermittlungsstelle in Zeichen und sendet diese zur Datenendeinrichtung. | Die übrigen Angaben zu den Grundleistungsmerkmalen von X.25-Anschlüssen aus 4.2.2.3 und aus 4.2.2.4 zu Einfach- und Mehrfach-Anschluß, logischen Kanälen sowie Paketlänge gelten für die X.25-Anschlüsse von DATEX-P20 sinngemäß. Es kommt hier jedoch hinzu, daß von diesen Anschlüssen das DVA-PAD-Protokoll P20B = X.29 abgewickelt werden muß.

Bild 4-16 zeigt die in DATEX-P20

möglichen Verbindungen. 175

Möglichkeiten der Inanspruchnahme

Zugang Fernsprechnetz

Zugang

I

xx

I
©

HSLP-High Speed Line Processor

sruz

.-QOz

Alarm

Terminals

CCE-— Common Control Equipment

nr-.-”=z

1

|

|

SL-10

SL-10 CCE

Tretfic & Datet

Subscriber Terminels

Control

ee

Console

Bild 4-28: SLI0-Netz mit Netzkontrollzentrum

Der Hochgeschwindigkeits-Anschlußleitungs-Prozessor (High Speed Line Processor HSLP) mit drei unterschiedlichen Aufbauformen H, HM und M, versorgt eine Vielfalt von Eingabearten entsprechend den unterschiedlichen Netzzugängen, die benötigt werden: Der HSLP (H) nimmt bis zu vier 48 kbit/s HDLC-Anschlüsse auf; HSLP (HM) nimmt zwei 48 kbit/s-Anschlüsse und bis zu 62 Anschlüsse der asynchronen und synchronen Geschwindigkeitsklassen niedrigerer Geschwindigkeit auf; und HSLP (M) bedient bis zu 124 Anschlüsse asynchroner und synchroner Art, die von 110 bis 1200 bit/s bzw. von 1,2 bis 19,2 kbit/s arbeiten. Der Hochgeschwindigkeits-Anschlußleitungsprozessor hat zum Hauptspeicher über den zentralen Bus Zugang. 4.8.2.2

Selbstverwaltung des Vermittlungsnetzes

Einem Knoten des Vermittlungsnetzes wird die Aufgabe des Datennetzkontrollzentrums zugeordnet (DNKZ). Das DNKZ schließt ein die Netzkontroll-System-Software, um Daten einzusammeln (Alarme, Verkehrs-Statistik, Gebührenangaben), die von anderen Netzknoten eingehen; außerdem um an die Beobachtungs-Konsolen den Netzzustand auszugeben und um die Bediener-Kommandos anzunehmen, die Änderungen im Vermittlungsnetz einleiten. Das DNKZ verwendet Plattenspeicher und zugehörige Steuergeräte, um die eingesammelten Daten zu speichern.

203

Außer dem Einsammeln von Daten verteilt das DNKZ Daten über die Programmabläufe und die Teilnehmer-Dienstleistungen an alle Netzknoten. Sehr eingehende Dateien über die Teilnehmer-Dienstleistungen werden auf Magnetband-Kassetten in jedem Knoten unterhalten. Das DNKZ übermittelt diese Daten über eine virtuelle Verbindung zu den Knoten, wo ein Kontroll-Prozessor die Informationen auf dem Magnetband abspeichert. Wenn eine Baugruppe fehlerhaft ist, verwendet der Kontroll-Prozessor das Band, um den ganzen Knoten oder einzelne Teile nachzuladen. Bild 4-28 stellt ein typisches MehrknotenVermittlungsnetz dar mit einem Erweiterungsteil für den Gemeinsamen wird.

Steuerteil,

der

für

das

Datennetzkontrollzentrum

verwendet

In Ergänzung zu den Selbstverwaltungs- und Wartungs-Möglichkeiten, die im DNKZ vorgesehen sind, hat auch noch jeder Knoten ein Software-Untersystem, das den Bedienern ermöglicht, den Betriebszustand des Knotens zu erfahren und um Befehle während der KnotenInstandhaltungsarbeiten einzugeben. 4.8.2.3

Software-Hierarchie

Eine strukturierte höhere Programmiersprache ähnlich ALGOL wurde verwendet, um mehr als 90% der SL10-Software zu schreiben. Diese Programmiersprache stellt die Lesbarkeit der Programme und eine leichte Fortschreibung und Software-Wartung sicher. Außerdem erleichtert sie das Austesten und die Implementation. Die serienmäßige SLI10-Software ist in drei Systeme strukturiert: Betrieb, Vermittlungsnetz und Zugang. Das Betriebssystem erzeugt und unterhält die Hardware-Schnittstellen, die alle Anwendungen der SLI10-Maschine benutzen. Innerhalb eines Knotens stellt das Betriebssystem die Ablaufbedingungen für die Programmabläufe bereit und ermöglicht den Austausch von Informationen zwischen den Geräteeinheiten. Das Vermittlungsnetz-System ist aus drei Untersystemen zusammengesetzt, die zusammenarbeiten, um die Netzdienste für das ZugangsSystem bereitzustellen: —

Das Paket-Untersystem verwendet Software, die den Verbindungsleitungs-Prozessor bedient, um die Verständigung eines einzelnen SL10-Knotens mit jedem beliebigen Prozessor innerhalb des SL10Netzes zu ermöglichen.



Das Prozeß-Verknüpfungs-Untersystem verwaltet die Komunikation zwischen den Prozessen, um damit sicherzustellen, daß Nach-

204

— richten zuverlässig richtig hinsichtlich Übermittlung und Reihenfolge ausgetauscht werden.

Diese beiden Untersysteme bieten einen virtuellen VerbindungsDienst auf sehr effektive Art für beliebige Paarungen von Software Prozessen innerhalb des Netzes. —

Das Dienst-Beobachtungs- und Steuer-Untersystem beobachtet den gesamten Verkehr, um Dienst-Daten einzusammeln (z.B. Alarme, Gebührenangaben, Statistische Daten usw.). Dieses Untersystem unterstützt ebenso örtliche Dienste des Knotens wie es auch die Daten für den Transfer zum Netz-Kontroll-Zentrum paketiert. Zwei Konsolen, für Alarme und Bediener-Kommandos, bieten den Bediener-Zugang zu dem Selbstverwaltungssystem des örtlichen Knotens über dieses Untersystem.

Das Zugangs-System ist eine Zusammenstellung von SoftwareBlöcken, die spezielle DEE an den vom Vermittlungsnetz-System bereitgestellten virtuellen Verbindungs-Dienst anpassen. Zwei von diesen Blöcken sind die X.25-Schnittstelle und die Interaktive EndgeräteSchnittstelle. Diese entspricht den CCITT-Empfehlungen X.28, X.3, X.29. Die X.25 Schnittstelle ermöglicht Datenverarbeitungsanlagen und intelligenten Datenendgeräten den Zugang zum Vermittlungsnetz mit einem international genormten Protokoll. Neue Blöcke sind ohne Schwierigkeiten ergänzbar. Zwei ergänzende Software lungsrechner benutzt:

1.

Blöcke

werden

mit dem

SL10-Vermitt-

Das Netz-Steuerungs-System ist als Satz von mehreren SoftwareBlöcken auf der gleichen Hierarchie-Ebene wie das ZugangsSystem angefügt. Diese Netz-Steuerungs-Blöcke laufen in den Steuerungs-Prozessoren ab, um eine zentrale Selbstverwaltung und Netz-Management zu bieten, sie kommunizieren über virtuelle Verbindungen mit dem Netz-System jedes einzelnen Knotens. Diese

Kommunikation stellt den flexiblen Übertragungsweg bereit, um

Informationen von den Knoten einzusammeln und für Netz-Bediener-Kommandos. Das Netz-Steuerungs-System enthält auch eine Komponente, die die eingesammelten Alarme, Gebührenangaben und statistischen Informationen zu einem dafür vorgesehenen Host-Computer, den Daten-Sammel-Rechner (DSR) weiterleitet.

Ähnlich benutzt das NSS virtuelle Verbindungen, um Daten über 2.

die Konfiguration und die Programme von einem Netz-BetriebsRechenzentrum abzurufen. Betriebliches Test-System für Baugruppen (ISOLT). Dieses System

besteht aus Software-Blöcken,

die das Austesten der Leiterkarten

205

des SL10 erleichtern sollen. Es ist ein sehr leistungsfähiges Hilfsmittel, das für die Instandhaltung und die Fehlerdiagnose aber auch für die Abnahme vor der Installation verwendet wird. 4.8.2.4 Kapazität des SLIO-Vermittlungsrechners

Die Multiprozessor-Anordnung des SL10-Vermittlungsrechners bietet von Anfang an einen hohen Datendurchsatz und erfüllt die Anforderungen an die Vermittlungsleistungen. Der zentrale Bus des SL10-Vermittlungsrechners mit einer Leistungsfähigkeit von etwa einem Megabit je Sekunde oder 1000 Paketen je Sekunde erlaubt die gemischte Beschaltung mit bis zu 15 Anschlußleitungs-, Verbindungsleitungsund Steuer-Prozessoren.

Gemeinsame Steuer-Geräte: Die Kontroll-Prozessoren bewältigen eine Rufrate von 20 Rufen je Sekunde. In den meisten Anordnungen werden nicht mehr als zwei Kontroll-Prozessoren benötigt, wobei der zweite mehr für die Redundanz als für die Steuerungsaufgaben benötigt wird. Die zentrale Speicher-Einheit hat 48 K Wörter von je 16 Bit für Daten-Pufferung, Leitweg-Tabellen, Tabellen der System-Parameter usw. Verbindungsleitungs-Prozessoren arbeiten mit Geschwindigkeiten von 9,6 bis 72 Kbit/s und bedienen jeweils eine Verbindungsleitung. Das serienmäßige Gehäuse für Verbindungsleitungs-Prozessoren nimmt bis zu drei Verbindungsleitungs-Prozessoren auf. Anschlußleitungs-Steuer-Gerät: Jeder Anschlußleitungs-Prozessor bedient bis zu 62 asynchrone und synchrone Anschlußleitungen. Der höchstzulässige Daten-Durchsatz von Teilnehmern für einen Anschlußleitungs-Prozessor ist von den Verkehrs-Eigenschaften des angebotenen Dienstes und den Paket-Bearbeitungsabläufen abhängig, die erforderlich sind. Infolge dessen wird die Inanspruchnahme unabhängig von den Geschwindigkeiten der angeschlossenen Anschlußleitungen mit Ausnahme der Schnittstellen niedriger Geschwindigkeit. Für typische interaktive Anwendungen ist der Durchsatz ungefähr 20 Pakete je Sekunde; die Leistungsfähigkeit des Prozessors liegt je nach Ausführung (s.u.) bei 80...120 Pakete je Sekunde.

Die drei grundlegenden HSLP Aufbauformen Anschlüsse: 4 HDLC Anschlußleitungen HSLP (H) 2 HDLC Anschlußleitungen HSLP (HM) und 62 synchrone und asynchrone 124 synchrone und asynchrone HSLP (M)

206

bieten folgende Netzmit je 48 kbit/s mit je 48 kbit/s Anschlüsse Anschlüsse

4.8.2.5 Leistungsfähigkeit eines Netzes mit SLIO-Vermittlungsrechnern nach Angaben des Herstellers Die Dienstgütewerte eines SL10-Netzes hängen nicht nur vom SL10Prozessor, sondern auch von den Merkmalen der Verbindungs- und Anschlußleitungen ab. Die Netzdimensionierung wird so durchgeführt, daß die Leistungsziele während der verkehrsreichsten Stunde des Jahres erreicht werden.

1) Übertragungszeit — Die Übertragungszeit in den Netzkomponenten ist eine Funktion der Verkehrsbelastung. Die Festlegung der Belastungswerte zur Erreichung der angestrebten Laufzeit ist den Netzdesignern überlassen. Eine durchgehende Übertragungszeit eines Net-

zes ist eine Zusammensetzung aus der Laufzeit in den drei Komponenten — SL10-Knoten, Verbindungs- und Anschlußleitung.

— Paketübertragungszeit im SL10-Vermittlungsrechner: Die Zeit, die

für die Übertragung von Daten von einer Leitung oder Verbindungsleitung zu einer Ausgabewarteschlange benötigt wird, liegt bei 10 ms für den Verkehr einer Durchgangsvermittlung und bei 15 ms für eine Ausgangs- oder Zielvermittlung.



Paketübertragungszeit auf Verbindungsleitungen: Die Zeit, die für die Übertragung eines Pakets von einem Senderknoten zu einem Empfängerknoten einschließlich Wartezeit, Betriebszeit und Ausbreitungszeit, jedoch ohne die Auswirkung einer Fehlerweitersendung benötigt wird, liegt bei 50 ms (80% Belegung, Durchschnitt von 64 Bytes/Paket, 56 kbit/s effektive Verbindungsleitungsdatengeschwindigkeit).



Paketübertragungszeit auf Anschlußleitungen: Diese Laufzeit hängt von Belegung, Leitungsgeschwindigkeit und Ausbreitungszeit ab, wenn eine Multiplexeinrichtung ein Teil der Anschlußleitung ist.

2) Übertragungsfehlerrate — Die Netzfehlerrate wird für die drei 0.8. Netzkomponenten ausgedrückt. Die Fehlerrate von Verbindungs- und Anschlußleitung wird vollständigkeitshalber berücksichtigt. Die unten genannten Werte stellen typische Dienstgütewerte dar, die für eine optimale Netzleistung erforderlich sind. —

Die Fehlerrate des SL10-Knotens, die als die Wahrscheinlichkeit eines Fehlervorkommens bei der Übertragung eines fehlerfreien Pakets über die Vermittlung (Leitung-zu-Leitung, Verbindungsleitung-zu-Verbindungsleitung, Leitung-zu-Verbindungsleitung oder Verbindungsleitung-zu-Leitung) ausgedrückt ist, beträgt weniger

als 1 Bit in 10! Bits.

207

— Die Übertragungsfehlerrate der Verbindungsleitung, die in fehlerfreien Übertragungssekunden ausgedrückt wird, sollte 99,75%

oder mehr für Verbindungsleitungen mit 56 kbit/s zwischen den Knoten betragen. Im Fall der obengenannten Fehlerrate und bei Anwendung eines gesicherten Übertragungsverfahrens liegt die Wahrscheinlichkeit eines unentdeckten Paketfehlers aufgrund

eines Übertragungsfehlers der Verbindungsleitung unter 1 in 10".

Eine derartige Fehlerrate der Verbindungsleitung erhöht die Übertragungszeit um nicht mehr als 1%.



Anschlußleitungsfehlerrate — Die Fehlerrate der asynchronen Leitungen mit niedriger Geschwindigkeit (unter 1200 bit/s) sollte weniger als ein Bit in 500000 Bits betragen und im Fall von synchronen Leitungen mit mittlerer Geschwindigkeit (1,2 bis 9,6 bit/s) sollte sie besser sein als ein Bitfehler in einer Minute. Diese Norm stellt sicher, daß Anschlußleitungsfehler die Übertragungszeit um nicht mehr als 1% erhöhen (aufgrund erhöhter Belegung). Die Wahrscheinlichkeit eines unentdeckten Paketfehlers aufgrund eines Übertragungsfehlers der Anschlußleitung beträgt weniger als

1 in 2,5 x 10%.

3) Beispiel — Typische Dienstgüte für eine vermittelte virtuelle Verbindung auf einem SL10-System mit —

1 Ausgangsknoten



2 Zwischenknoten



1 Bestimmungsknoten



3 Abschnitte mit 56-kbit/s-Verbindungsleitungen (eine Verbindungsleitung mit einer Belastung von 80% und die anderen beiden mit 60%).

Laufzeit zwischen Ausgangs- und Bestimmungsknoten — etwa 150 ms. Die Wahrscheinlichkeit des Verlustes oder der Fehlzustellung eines Pakets liegt in derselben Größenordnung wie die Wahrscheinlichkeit eines unentdeckten Paketfehlers zwischen zwei Knoten, d.h. unter I in

10°,

4.8.3 4.8.3.1

Test- und Diagnosehilfen für den Teilnehmer Protokolltester

Die DBP hält im Datennetzkontrollzentrum Protokolltester bereit, die von Anwendern oder Herstellern benutzt werden können. Nach Bild 4-29 ist der Protokolltester an das DATEX-L-Netz angeschlossen.

208

Prüfling

) K.25Protokolltester

Bediengerät

DATEX-L

Test-

Ebene

2? automatisch

keiten

Ebene

2? manuell

X.23

Ebene

3 manuell

möglich-

Bild 4-29: Protokolltester und seine Zugänge

im Datennetzkontrollzentrum

DATEX-P

Beim Teilnehmer wird der Prüfling ebenfalls an das DATEX-L-Netz angeschlossen. Mit dem Bedienungsgerät, das über das DATEX-LNetz oder das Fernsprechnetz Zugang zum Protokolltester erhält, steuert der Benutzer den Protokolltester. Damit können die unten in Bild 4-29 genannten Tests der X.25-Implementationen durchgeführt werden. Dokumentation zu diesem Fragenkomplex befindet sich im DATEX-P-Benutzerhandbuch (vgl. 4.10.3).

4.8.3.2

Testmöglichkeiten und Diagnosehilfen für DATEX-P-Anschlüsse

Technik Asynchrone Anschlüsse können Echo-Funktionen aufrufen. Darüber hinaus gibt es bei allen Anschlußarten bei Protokollfehlern eine Netzreaktion (reset 0.ä.) und meistens Dienstsignale mit Fehlerhinweisen. Es gibt erweiterte Diagnosemöglichkeiten vom Netz her. So werden z.B. alle Leitungskarten automatisch mehrfach je Stunde getestet. Das Ergebnis wird zum Datennetzkontrollzentrum berichtet. Das Vermittlungssystem hat eine Schleifenprüfung für Anschlußleitungen eingebaut. Sie wird genutzt mit manueller Schleifenbildung. Sobald entsprechende Modem verfügbar sind, soll der Einsatz automatisiert werden.

209

Land

Netzname

Bemerkungen zum Namen

Allgemeine Bemerkungen

USA

ARPA

Advanced Research Project Agency

Sehr großes, die USA abdeckendes Forschungsnetz

Europa

EIN

European Informatics Network

Europäisches Forschungsnetz

Großbritannien

EPSS

Experimental Packet Switching Service

Experimenteller öffentlicher Dienst

Frankreich

Cigale

Deutschland | GMD BERPEX|

| Transportnetz zum Rechnerverbundnetz Cyclades

Französisches Forschungsnetz

Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung Berliner Paketvermittlungsnetz

Deutsches Forschungsnetz Forschungsnetz als Infrastruktur für die Entwicklung höherer Protokolle

Bıld 4-30: Forschungsnetze

Darüber hinaus werden alle HDLC-Leitungen (X.25-Anschlußleitungen, Verbindungsleitungen im Netz) auf Blockwiederholungen ständig überwacht. Organisation Um die geplante hohe Dienstgüte zu gewährleisten, sind alle Datenvermittlungsstellen 7 Tage pro Woche 24 Stunden besetzt. Im Datennetzkontrollzentrum stehen darüber hinaus Spezialisten zur Unterstützung des Betriebspersonals im Feld zur Verfügung.

4.9 Beispiele anderer öffentlicher Datenpaketvermittlungsnetze 4.9.1

Allgemeines

Bild 4-30 nennt einige Forschungsnetze, mit denen wesentliche Erkenntnisse zur Paketvermittlungstechnologie gewonnen wurden. Bild 4-31 gibt einen Überblick über heute vorhandene bzw. geplante öffentliche Datenpaketvermittlungsnetze. Man kann sagen, daß zumindest alle wichtigeren Industrieländer Datenpaketvermittlungsnetze betrei210

Land

Netz

Belgien

Bundesrepublik

Kanada Kanada

Inbetriebnahme 1981

DATEX-P

in Betrieb (1980)

DATAPAC ") INFOSWITCH 2

in Betrieb (1977) in Betrieb (1977)

Dänemark

1981

Europa

EURONET 3)

in Betrieb (1979)

Frankreich

TRANSPAC

in Betrieb (1978)

Großbritannien

PSo/IPSS

Japan

DDX

Niederlande

DN 1

1981/1978

in Betrieb (1980) 1981

Norwegen

1983

schweden

1981

Schweiz

1982

Spanien

RETD

in Betrieb (1971)

USA USA

TELENET TYMNET >)

in Betrieb (1975) in Betrieb

I) Betrieb durch Computer Communications Group, eine Tochtergesellschaft von Bell Canada, in Verbindung mit Trans Canada Telephone System, einem Konsortium von 9 Fernmeldebetriebsgesellschaften 2) Betrieb durch die Eisenbahngesellschaften Canadian National -Canadıan Pacific 3) Betrieb durch die Fernmeldeverwaltungen der 9 Länder der Europäischen Gemeinschaft 4) Betrieben durch Telenet Communications Corporation 5) Betrieben durch Tymnet Inc.

Bild 4-31: Überblick über öffentliche Datenpaketvermittlungsnetze (vgl. Bild 6-3)

ben oder planen und die Verbindung untereinander vorbereiten. Damit steht mittelfristig eine sehr weit verbreitete attraktive Infrastruktur für nationalen und internationalen Verkehr zur Verfügung. 211

4.9.2 Der US-Datennetzzugang und BERPEX der DBP

4.9.2.1

als Pilotnetze

Überblick

Hier ist zunächst der schon seit 1977 in Betrieb befindliche Netzknoten in Frankfurt am Main zu nennen, der den Verkehr zu den US-Datennetzen Telenet und Tymnet ermöglicht. 1981 soll DATEX-P diesen Verkehr übernehmen (vgl. auch 6.3).

Sodann ist als nationales Pilotnetz der DBP BERPEX zu nennen. Näheres dazu in 4.9.2.2. Als internationales Pilotprojekt ist EURONET zu nennen (näheres siehe 4.9.3).

4.9.2.2 BERNET/BERPEX BERNET ist das Berliner Rechnerverbundnetz für die dortige Wissenschaft. Es besteht aus von der DBP bereitgestellten Datenpaketvermittlungs-Dienstleistungen, die von Januar 79 an mit der besonderen DVST BERPEX (Berlin Packet Exchange) und ab Mitte 1980 von DATEX-P erbracht werden, und einer größeren Zahl angeschlossener Datenverarbeitungsanlagen aus dem Wissenschaftsbereich. Träger auf der Teilnehmerseite ist der Senator für Wissenschaft und Kunst in Berlin. Das Vorhaben wird als Pilotvorhaben im Rahmen von PIX (= Pilotkomplex) durchgeführt. Ziel der an PIX mitarbeitenden Institutionen (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung, mehrere Hochschulen und Forschungsinstitute in der Bundesrepublik und Berlin) ist es, einen Satz von Kommunikationsprotokollen zu entwickeln und diesen auf Anlagen verschiedener Hersteller zu implementieren. Damit soll als Pilotvorhaben die Realisierbarkeit offener Systeme demonstriert werden. Die PIX-Aktivitäten (mit Ausnahme derjenigen der DBP) werden vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert. Bild 4-32 zeigt die ursprüngliche Netzkonfigeration. Sieben Datenverarbeitungsanlagen sind über Netzzugangsrechner (FEP = front end processor) und 48-kbit/s-Hauptanschlüsse mit dem Vermittlungsrechner verbunden. Außerdem werden 10 Datenendgerätesteuerrechner, 10 Prozeßrechner und 35 Stapelfernverarbeitungsstationen angeschlossen. BERPEX bot dem Teilnehmer die X.25-Schnittstelle. Neben den Vermittlungsfunktionen war ein Datennetzkontrollzentrum in Berlin realisiert. Der Analyse von Verkehrs- und Gebührendaten diente ein

212

CD 179 |

ie

CD6500

FEP

172

|TR 440

48| (13)

48|(37) 48

TC

BERPEX

Mm

1)

P

RJE

96

(16) 48I(7)

3)

0

1

48

o (139

ur

48

2)

(35)

48(7)

2)

FEP

1) Anschluß vorläufig zurückgestellt

2) vorläufig nur 1 RJE | PR.........

NN

1

bzw.

NN 2

3) z. B. DSS mit 2,4,

|

4,8 kbit/s

Prozeßrechner

TC.........

Datenendgeräte-Konzentrator

48 bzw. 9,6..

Übertragungsgeschwindigkeit

RJIE........ FEP.......

1 TC

RJE-Station Front-End-Processor

kbit/s

v,

der

Anschlußleitung

in

Bild 4-32: Netzkonfiguration BERNET Datensammelzentrum,

das auf einer DVA

im Posttechnischen

Zen-

tralamt in Darmstadt realisiert war. Neben den Testroutinen, die im Netzknoten selbst realisiert waren, standen zwei spezielle Testeinrichtungen (Protokolltester) zur Verfügung, die es erlaubten, zu prüfen, ob Teilnehmereinrichtungen die Konventionen der X.25-Schnittstelle einhielten. In einem Wettbewerb zwischen mehreren Anbietern des Weltmarktes wurde das Vermittlungssystem SL10 der kanadischen Firma Northern Telecom ausgewählt, mit deren Technologie auch das kanadische öffentliche Netz DATAPAC (vgl. 4.9.4) realisiert ist. Da

für

das

deutsche

öffentliche

Netz

DATEX-P

lungstechnik ausgewählt wurde wie für BERPEX,

dieselbe

Vermitt-

konnte BERPEX

213

schon im Juni 1980 in DATEX-P integriert werden. Der BERPEXNetzknoten wurde um- und ausgebaut und dient heute als Berliner Datenvermittlungsstelle von DATEX-P u.a. auch dem BERNET-Projekt.

4.9.3 EURONET 4.9.3.1

Zielevon EURONET

DIANE ist ein neues und technische Informationssystem innerhalb der Europäischen Gemeinschaft für wissenschaftliche und technische Information und Dokumentation. Für dieses Informationssystem errichtet und betreibt die Deutsche Bundespost zusammen mit den weiteren acht Fernmeldeverwaltungen der Europäischen Gemeinschaft als Erweiterung ihres Dienstleistungsangebotes EURONET, das zugehörige Datenübermittlungsnetz für internationalen Datenverkehr. Das Datenübermittlungsnetz wird nach einem Vertrag mit der Kommission der Europäischen Gemeinschaft von dieser zunächst finanziell unterstützt und dient damit primär dem europäischen Informationssystem DIANE. Die Datenübermittlung erfolgt nach den Verfahren der Datenpaketvermittlung, wie sie in den CCITT-Empfehlungen X.25, X.28, X.3 und X.29 beschrieben sind. EURONET

@

hat folgende Ziele:

Bereitstellen eines internationalen Datenübermittlungsnetzes, um entsprechend den Anforderungen der Kommission der Europäischen Gemeinschaften den Zugang zu Datenbanken zu erleichtern, die von der Kommission benannt werden und Dokumentation und Information für Wissenschaft und Technik anbieten;

@

Erleichterung des Datenaustauschs zwischen Datenverarbeitungsanlagen und ihren Außenstationen, Förderung der Entwicklung von Datenübermittlungsverfahren in Richtung auf offene Kommunikationssysteme und dezentrale Datenverarbeitung;

@

Angebot von internationalen Datenverbindungen in der gesamten EG, weitere Länder können hinzukommen.

4.9.3.2

Die EURONET-Netzstruktur

Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme (1980) bestand das Datenübermittlungsnetz EURONET (vgl. Bild 4-33) aus folgenden räumlich voneinander getrennten Netzelementen:

@

Datenpaketvermittlungsstellen, die zusätzlich übertragungseinrichtungen ausgerüstet sind;

214

mit

Zeitmultiplex-

ni an

X)KOPENHAGEN >, LONDON uno

IX,

u

PAMSTERDA BRÜSSEL FRANKFURT

Datenpaketvermittlungsstelle Konzentrator (entfernter Anschlußpunkt) Netzkontrollzentrum mit Datenpaketvermittlungsstelle 48 kbit/s-Leitung 9,6 kbit/s-Leitung Bild 4-33: EURONET e

entfernten Anschlußpunkten, die gleichfalls übertragungseinrichtungen ausgerüstet sind;

mit

Zeitmultiplex-

e

Datennetzkontrollzentrum;

e

Verbindungen zwischen Datenpaketvermittlungsstellen und entfernten Anschlußpunkten sowie zwischen den Vermittlungsstellen und dem Netzkontrollzentrum;

215

®@

Zugangsleitungen und Datenübertragungseinrichtungen Anschluß der Datenendeinrichtungen.

für

den

Die Technologie des Netzes ist eng an diejenige des französischen öffentlichen Paketvermittlungsnetzes TRANSPAC angelehnt (sıehe 4.9.4.3). Die Vermittlungseinrichtungen haben die Aufgabe, den Datenstrom zu konzentrieren und entsprechend den Verbindungswünschen zu vermitteln. Die Datenendeinrichtungen sind entweder unmittelbar oder über abgesetzte Multiplexeinrichtungen mit ihnen verbunden. Den Teilnehmern, die an einem entfernten Anschlußpunkt oder an einer Datenpaketvermittlungsstelle angeschlossen sind, werden die gleichen Dienste angeboten. Die Vermittlungseinrichtungen enthalten Durchschaltemodule, die den Datenfluß der angeschlossenen Leitungen steuern, den Leitweg der übertragenen Pakete bestimmen und bei zeichenorientierten Datenendeinrichtungen für die Zusammenfügung der Zeichen zu Paketen und deren Auflösung sorgen. Das Datennetzkontrollzentrum führt folgende Betriebs- und Verwaltungsaufgaben durch:

@

Erfassung von Daten für die Gebührenberechnung, die Verkehrsanalysen und das Netzverhalten;

@

Eingabe und Aktualisierung der Programme vermittlungsstellen;

@

Steuerung der Umgruppierung von Netzelementen;

@

Fehlererkennung und Durchführung von Diagnosen.

in den Datenpaket-

1980 hat es bei der Inbetriebnahme des Datennetzes EURONET gende Netzelemente gegeben:

fol-

@

1 Datennetzkontrollzentrum in London;

e@

4 Datenpaketvermittlungsstellen (Frankfurt Paris und Rom; ab 1981 zusätzlich Zürich);

e

5 entfernte Anschlußpunkte (Amsterdam, Brüssel, Dublin, Kopenhagen und Luxemburg).

am

Main,

London,

4.9.3.3 Angebotene Dienste

Das Netz gestattet den Anschluß zweier Typen von Datenendeinrichtungen, die sich in den Schnittstellenarten unterscheiden: e paketorientierte Datenendeinrichtung (DEE-P), die entsprechend

CCITT-Empfehlung X.25 synchron mit Übertragungsgeschwindig-

keiten von 2400, 4800, 9600 und 48000 bit/s betrieben werden;

216

@

zeichenorientierte Datenendeinrichtungen (DEE-Z) mit asynchronem Betrieb. In Anlehnung an die CCITT-Empfehlung X.28 sind

hierbei grundsätzlich Übertragungsgeschwindigkeiten von 110 bis 300, 600, 1200 sowie 1200/75 bit/s möglich.

Zeichenorientierte Datenendeinrichtungen haben zu EURONET Zugang über das Öffentliche Fernsprechnetz oder das Öffentliche DATEX-Netz; sie können auch als Datenpaketvermittlungsanschlüsse fest an die Datenpaketvermittlungsstelle Frankfurt angeschlossen werden.

Möglich sind folgende Arten von virtuellen Verbindungen: @

Verbindungen zwischen zwei beliebigen paketorientierten Datenendeinrichtungen;

@

Verbindungen von einer beliebigen zeichenorientierten Datenendeinrichtung (gleichgültig, ob die physikalische Verbindung zu EURONET direkt oder über Wählnetze hergestellt wird) zu jeder paketorientierten Datenendeinrichtung.

e@ Verbindungen von einer beliebigen paketorientierten Datenendeinrichtung zu jeder über einen Datenpaketvermittlungsanschluß direkt angeschlossenen zeichenorientierten Datenendeinrichtung. ee

Verbindungen von jeder zeichenorientierten DEE zu fest über Hauptanschlüsse angeschlossene zeichenorientierte DEE.

4.9.3.4 Besondere Merkmale der angebotenen Dienste Mit Hilfe von Fehlererkennungscodes und der automatisch wiederhol-

ten Übertragung fehlerhafter Blöcke wird die Zahl der unbemerkten

Fehler so gering gehalten, daß in vielen Fällen keine weiteren Aufwendungen in den Datenendeinrichtungen zur Erhöhung der Übertragungsgüte erforderlich sind.

Eine hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit wurde durch Dopplung aller der Vermittlung dienenden Teilsysteme erreicht. Sollten trotzdem Fehler auftreten, die den Betrieb beeinträchtigen, so unterstützt das Datennetzkontrollzentrum in London 24 Stunden täglich das Personal der Vermittlungsstellen bei der Entstörung.

Auch bei den Übertragungswegen zwischen den Vermittlungsstellen

und den entfernten Anschlußpunkten ist genügend Redundanz vorgesehen, so daß Störungen der Vermittlungseinrichtungen und der zwischen ihnen bestehenden Verbindungen vom Benutzer gewöhnlich nicht bemerkt werden.

217

4.9.3.5

Kennwerte

Während

von EURONET

der Hauptverkehrszeit

liegt die durch

das Netz bedingte

Übertragungszeit eines Pakets in %W v.H. der Fälle unter 0,2 s. Der

Durchschnittswert beträgt 0,15 s.

Die Antwortzeit beim Verbindungsaufbau liegt in der Regel unter 0,4 s und beträgt im Durchschnitt 0,25 s.

Der Anteil der wegen Netzbelastung nicht zustande kommenden Verbindungen liegt bei 1 000 erfolgreichen Verbindungswünschen unter 1. 4.9.3.6

Weitere Nutzungen

Das Datenübermittlungsnetz EURONET soll vorrangig die Bedürfnisse der Kommission der Europäischen Gemeinschaften und ihrer Vertragspartner decken. Der Anschluß von allgemein zugänglichen Datenverarbeitungsanlagen mit Datenbanken erfordert eine entsprechende Lizenz der Kommission. Den von der Kommission nicht beanspruchten Teil der Netzkapazitäten möchte die Deutsche Bundespost für grenzüberschreitenden Datenverkehr nutzen. Hierfür ist, soweit es sich nicht um Anschlüsse für Datenbanken handelt, keine Lizenz der Kommission erforderlich. Weiteres EURONET findet man in 6.4.

insbesondere

zur

Zukunft

von

Näheres zu EURONET vgl. Literatur in 4.11.3, besonders Aufsätze von Schwall, Fähnrich und Roth/Tietz. 4.9.4 Netze ausländischer Fernmeldebetriebsgesellschaften 4.9.4.1 Allgemeines

Aus der Vielzahl der in Bild 4-31 genannten Netze soll hier eine kleine Auswahl kurz besprochen werden, nämlich die schon seit Ende 1978 ım Betrieb befindlichen Netze DATAPAC (4.9.4.2) und TRANSPAC (4.9.4.3). Von der Technologie beider Netze gibt es Netzknoten in Deutschland (DATEX-P/BERPEX bzw. EURONET). 4.9.4.2 DATAPAC Der DATAPAC-Dienst ist ein öffentlicher Datenpaketvermittlungsdienst, der von der Computer Communications Group (CCG), einer Tochtergesellschaft des Trans Canada Telephone System (TCTS), einem Konsortium der neun kanadischen Fernmeldebetriebsgesellschaften, von denen Bell Canada die größte ist, angeboten wird. Zu Beginn waren Vermittlungsstellen in vier größeren Städten eingerichtet (Bild 4-34). Diese waren durch gedoppelte digitale 56 kbit/s-Leitungen des

218

56 kbps =— () |

—- -

9,6 kbps trunk node network

control

centre

Bild 4-34: DATAPAC-Netz

1976

Dataroute-Dienstes miteinander verbunden. 1980 waren Vermittlungsstellen in 14 Städten realisiert. An Teilnehmerschnittstellen wird zur Zeit das SNAP-Protokoll (Standard Network Access Protocol), das der CCITT-Empfehlung X.25 entspricht, sowie das ITI-Protokoll (Interactive Terminal Interface), das den CCITT-Empfehlungen X.28, X.3, X.29 entspricht, angeboten. Weiterhin gibt es PAD-Funktionen für NCR-Point-of-SaleTerminals, IBM-2780-RJE-Stationen, IBM-3270-Bildschirme sowie HASP-Multileaving-Stapelstationen. Der in DATAPAC und BERPEX (s. 4.9.2.2) benutzte Vermittlungsrechner ist der SL10, der von Bell Northern Research entwickelt und von Northern Telecom Ltd. gefertigt wird. Näheres zum SL10 siehe 4.8.2. (Beide Firmen befinden sich überwiegend im Besitz von Bell Canada.)

4.9.4.3 TRANSPAC Der TRANSPAC-Dienst und das TRANSPAC-Netz wird von der Firma TRANSPAC S.A., einer Tochtergesellschaft Post- und Fernmeldeverwaltung, betrieben.

der

französischen

TRANSPAC bietet Hauptanschlüsse mit Geschwindigkeiten zwischen 110 und 48000 bit/s. Schnittstellen sind X.25, X.28 und X.29. Rechenzentren können auch über mehrere Hauptanschlüsse mit dem er-

219

Switches

®

Other Access Points A

LILLE AMIENS ROUEN /\BEAUVAIS

IN BREST

PARIS

N

RENNES

NANTESY

-

CHALONS

Tr ®

A

a

MELUN

DIJON

Qneers

POTIERS

MACON IN

LIMOGES

®

N

V



ANNEC LYON

CLERMONTFERRAND sT_ETIENNE

MONTPELLIER

Bild 4-35: TRANSPAC-Netz

S1jnSsours

NANCY

ORLEAN TOURS UN C

PAU

METZ

w

N.

SRENOBLE

NICE AN

TOULOUSE

1978 und 1980

sten Netzknoten verbunden sein. Dabei können sie diese Gruppe von Anschlüssen mit einer Multiline-Prozedur so benutzen, als wenn es ein Hauptanschluß mit der Summe der Übertragungsraten wäre. Über diesen Hauptanschluß können dann viele logische Kanäle gebildet werden. Der Ausfall eines physikalischen Hauptanschlusses wirkt sich nur in einer verringerten Summenübertragungsrate aus. Außerdem gibt es Zugänge aus dem Öffentlichen Fernsprech- und Telexnetz.

Es sind gewählte oder feste virtuelle Verbindungen nach der CCITT-

Empfehlung X.25 möglich. Als Zeit für das Übertragen eines Daten-

paketes von der ersten zur letzten Vermittlungsstelle des Netzes wer-

220

bus

memory

7

Processor

stand-by

Processor

| MITRA

125

stand-by

MITRA

125

Iıdla

lines

stand-by bus

N

—/

CP 50 switching modules

v control units

v

stand-by control units

Bild 4-36: Struktur dere TRANSPAC-Vermittlungsrechner

den maximal 200 ms genannt. Die Verbindungsaufbauzeit liegt unter 1,5 s. Ein unentdeckter Fehler in 10° gesendeten Zeichen wird erreicht. Umfassende Vorsorge (Duplizierung, Mehrwegeführung, Netzersatzanlagen usw.) ist getroffen, um eine hohe Verfügbarkeit zu erreichen. Bild 4-35 zeigt die Netzkonfiguration für die Jahre 1978 und 1980. Einen Überblick über die Konfiguration der Vermittlungsstellen zeigt Bild 4-36. Hier arbeiten zwei Arten von Einheiten zusammen: Vermittlungsmodule und Kontrolleinheiten.

CP 50-Vermittlungsmodule behandeln Leitungsprotokolle und Vermittlungsaufgaben. Jeder CP 50 ist modular aus Untereinheiten für die verschiedenen Teilaufgaben aufgebaut. Diese Untereinheiten sind — soweit erforderlich — redundant vorhanden. An einen CP 50 können bei Vollausbau maximal 500 Leitungen angeschlossen werden. Eine Vermittlungsstelle kann maximal 32 Vermittlungsmodule und damit 16000 Teilnehmer bedienen.

221

nıversa Im inicompu ter Mitra 125, Eine Kontrolleinheit enthält zwei von denen einer als Reserve dient. Die Kontrolleinheit behandelt das °

Management der Verbindungen (Aufbau, Abbau usw.) sowie die Überwac hung der Verm 1 ttlungsmodule. Je nach dynamischer Last kann eine Vermittlungsstelle zwischen I und 8 Kontrolleinheiten ent-

EREERRERE ee

#%

CENTRE DE GESTION DU RESEAU a

nt



art





Dr

Seen \

UN DES COMMUTATEURS DU RESEAU Bild 4-37

Netzkontrollzentrum

TRANSPAC-Netzes (unten)

222

(oben)

und

Vermittlungsstelle

des

halten.

Damit

können Verbindungsauf/abbauraten

zwischen

400 Verbindungen je Sekunde erreicht werden (Bild 4-37).

50 und

Mit den oben genannten Zahlen ist die TRANSPAC-Vermittlungsstelle die weltweit größte, da die meisten anderen Vermittlungsstellen nur bis zu etwa 500 oder 1500 Anschlüssen ausbaubar sind. Systementwickler und -lieferant ist das Softwarehaus SESA; Lieferant der Mitra 125 ist der Computerhersteller SEMS. Der CP 50 wird von TRT, einer französischen Philips-Tochtergesellschaft hergestellt.

4.10

Informationen der DBP

4.10.1

für den Anwender

Arbeitsausschuß für Fragen der Datenfernverarbeitung beim FTZ und seine Arbeitsgruppe

Die Funktion des Arbeitsausschusses für Fragen der Datenfernverarbeitung und seiner Arbeitsgruppe wurde in 1.5 beschrieben. Die DBP bespricht mit ihnen alle Neuerungen zu DATEX-P. Außerdem berichtet der Vorsitzende des Teilnehmerarbeitskreisess DATEX-P (siehe 4.10.2) hier regelmäßig über die Arbeit dieses Gremiums. Der einzelne Anwender kann zu diesen Informationen über seine Verbände Zugang erhalten.

4.10.2

Der Teilnehmerarbeitskreis DATEX-P

4.10.2.1 Allgemeines Der Teilnehmerarbeitskreis hatte seine konstituierende Sitzung am 29. 5. 1979. Seitdem fanden 5 Arbeitssitzungen statt. Die Ergebnisniederschriften der bisherigen Sitzungen sind noch beim Fernmeldetechnischen Zentralamt Referat T21 erhältlich. 4.10.2.2

Das Mandat des Teilnehmerarbeitskreisess DATEX-P

Der Teilnehmerarbeitskreis hat die Aufgabe, die Inbetriebnahme und den Betrieb des Netzes vorzubereiten und zu begleiten. Er bietet die Möglichkeit, die bei der Implementation, den Funktionstests und dem Betrieb auftretenden Probleme zu diskutieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Die Mitglieder des Teilnehmerarbeitskreises treffen sich je nach Erfordernis etwa 3—-4mal pro Jahr zu Arbeitssitzungen. Je nach Art und

223

Umfang der zu behandelnden Themen terne Fachleute hinzugezogen.

werden zu den Sitzungen ex-

Mitglieder des Arbeitskreises können Datenfernverarbeitungsanwender sein, die den Antrag auf mindestens einen Hauptanschluß nach der CCITT-Empfehlung X.25 oder auf mehrere andere Hauptanschlüsse gestellt haben. 4.10.2.3

Bisherige Arbeit des Teilnehmerarbeitskreises DATEX-P

Die DBP berichtet regelmäßig über den Stand ihrer Arbeiten zur Einführung von DATEX-P. Alle Neuerungen zum Dienstleistungsangebot wurden vor der Einführung vorgestellt und diskutiert. Von Mitarbeitern oder Auftragnehmern der DBP wurden Vorträge zur Technik von Schnittstellen, Netzkomponenten usw. gehalten. Es wurden erste Erfahrungsberichte von Anwendern über die Nutzung von DATEX-P gegeben.

Es wurden folgende Ad-hoc-Gruppen gegründet: 1. Klärung des Herstellerangebots an paketorientierten Datenendeinrichtungen 2. Querschnitt der Anwenderbedürfnisse 3. Messen/Ausstellungen 4. Zulassungsverfahren, Auswertung von Erfahrungen bei der Nutzung DATEX-P

Die Ad-hoc-Gruppe 1 hat inzwischen einen Katalog mit an DATEXP10 anschließbaren Datenendeinrichtungen herausgegeben. Bild 4-38

gibt einen Überblick über die Hersteller, die auf Befragen erklärt haben, daß sie DEE für X.25 in Deutschland anbieten werden und welche Arten sie anbieten. Aus dem Katalog (vgl. Literatur in 4.11.2)

ergibt sich, daß 33 Hersteller mehr als 70 DEE-Typen anbieten werden.

Die Ad-hoc-Gruppe 2 hat eine ausführliche Analyse der Bedürfnisse der bisherigen Anwender von DATEX-P angefertigt. Diese befaßt sich mit Verkehrsprofilen und dem Wunsch nach Leistungsmerkmalen und Dienstgütewerten. Sie soll im Jahr 1981 mit gewachsener Erfahrung der Anwender wiederholt werden. Die Ad-hoc-Gruppe 3 hat die Ausstellung auf dem DBP-Stand sowie auf Firmenständen auf den Hannovermessen 1980 und 1981, der ORGATECHNIK-Messe 1980, sowie die Ausstellung bei der Eröffnung DATEX-P koordinierend begleitet. Sie wird diese Arbeit fortsetzen.

224

Gerätetyp

VI DEG-Anpassung

V

HOST-Anpassung

Kurzbezeichnung Hersteller Burroughs GmbH

Burroughs

|

Data General

Datag

|

Daten-Technik

Datech

|

Deutsche Olivettl

Olivetti

|

Elogica GmbH

Elogica

l

Harris GmbH

Harris

|

Honeywell

|

IBM

|

. nn

\

Digital Equipment GmbH

Honeywell Bull IBM Deutschland

_ ICL Deutschland Informatiohs-Techn.

Hickstein

Kienzie Apparate Krupp Atlas-Elektronik

NCR GmbH

|

ITH

|

Kienzle

|

Krupp

|

Nixdorf

|

Norsk

|

Paradyne

|

Philips Data

Perkin

Philips

|

Prime Computer

Prime

j

Raytheon Intern.

Raytheon

|

Sems Computer

Sems

|

Siemens

|

Softec GmbH

Softec

|

Sperry Univac

Sperry

|

Tandy Corporat.

TE KA DE

|

TE KA DE

Tandy

Telemation GmbH

Telemation

|

Telonic

|

Paradyne GmbH Perkin-Elmer

RC Computer GmbH

Siemens AG

Standard Elektrik Lorenz AG

Telonic GmbH

Transac Datensysteme GmbH Transfer Data Test GmbH Wandel Wetronic

ICL

|

Norsk Data

.

|

NCR

Nixdorf Computer

.

Digital

& Goltermann

Automation

GmbH

RC

SEL

Transac

TDT WUG Wetronic

l

l

\ |

| | | |

#* Die statt der ausgelullten Fragebögen gesandten Kataloge konnten bis Redaktionsschluß nıcht ausgewertet werden

Bild 4-38: Hersteller, die an DATEX-PIO anschließbare Datenendeinrichtungen in Deutschland anbieten (Umfrage des Teilnehmerarbeitskreises DATEX-P,

Stand Dezember 1980,

vgl. Literatur in 4.11.2)

225

Die Ad-hoc-Gruppe 4 hat aus Erfahrungen von Anwendern, unter denen sich auch Hersteller befanden, ein Prüfverfahren entwickelt, das die drei Bereiche Zulassung der Endeinrichtung durch die DBP, Abnahme von Geräten beim Anwender und Fehlerdiagnose im Betrieb behandelt. Dieses Verfahren wird zur Zeit vom FTZ mit Herstellern besprochen. Als neue Aufgabe hat diese Gruppe ab Mai 1981 den Austausch und die Aufbereitung von Erfahrungen bei der Nutzung von DATEX-P übernommen.

4.10.3

Das Benutzerhandbuch

DATEX-P

Vom Fernmeldetechnischen Zentralamt wird das Benutzerhandbuch DATEX-P für eine Anerkennungsgebühr von 20 DM abgegeben. Das Handbuch ist ein Ringordner mit einer Loseblattsammlung, die regelmäßig aktualisiert wird. Ein großer Teil des Inhalts existiert bereits, der Rest wird Zug um Zug ergänzt. Das Handbuch soll im Endzustand die folgenden Kapitel enthalten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Einleitung: Einführung des paketvermittelten DATEX-Dienstes Technische Erläuterungen zum paketvermittelten DATEX-Dienst Datenübertragungseinrichtungen bei Anschlüssen im paketvermittelten DATEX-Dienst Testmöglichkeiten für Anschlüsse im paketvermittelten DATEXDienst Verwaltungsmäßige Verfahren bei der Inanspruchnahme des paketvermittelten DATEX-Dienstes Abwicklung von Zulassungen, Anschließung von Datenendeinrichtungen Merkmale der Dienstgüte Numerierungsplan Beispiel einer Anwendung

Das Handbuch

ist nicht als Übersichtsbuch oder als einführendes

Werk konzipiert. Es enthält keine Hinweise zu benutzungsrechtlichen Regelungen, Gebühren, Anwendungsmöglichkeiten der Dienste usw. Es stellt daher für den Leser dieses Buches eine wertvolle ergänzende Information zu den technischen Einzelheiten der Leistungsmerkmale von DATEX-P dar.

226

4.11

Literatur zu Kapitel 4

4.11.1

Literatur zur Paketvermittlungstechnologie

CCITT, Gelbbuch: Recommandations X.3, X.25, X.28 and X.29 on packet-switched data transmission services, International Telecommunications Union, Genf, ISBN 92-61-00591-8, 1980. FUTURE SYSTEMS: Packet Data Communications, 1978, Future Systems Inc, 4 Professional Drive, Suite 141, Gaithersburg, Mary-

land 20760, USA.

Jendra, H.: Einführung in die Datenpaketübermittlung (T) und (II) Fernmeldepraxis Band 56 und 57, Fachverlag Schiele & Schön GmbH, Jan./Febr. 1980. Johnson T.: Vorzüge der Paketvermittlung bei der Datenfernübertragung in Nachrichtentechnische Zeitschrift 1976, Heft 6, S. 436 — 439. Sarbinowski A.: X.25 — Die Paketschnittstelle zwischen Datenendeinrichtungen und öffentlichen Datennetzen, Online, Heft 9/1976. SESA. Seminar Datenübertragungsnetze in Paketvermittlungstechnologie, SESA Deutschland GmbH, Frankfurt am Main. Sloman M. S.: X.25 explained in computer communications, Vol. 1, No. 6, Dezember 1978. Tietz W. (Bearbeiter) Daten-Paketvermittlung, Internationale Stan-

dards (Übersetzungen der Empf.

X.3, X.25,

X.28, X.29),

R.v.

Decker’s Verlag, G. Schenck, Heidelberg-Hamburg 1981. Tietz W.: Was ist X25, Elektronische Rechenanlagen, Heft 3, 1979, Seite 139— 147.

Tietz W.: Informationen sind unterwegs im Netzwerk, VDI-Nachrichten, Nr. 38-42, 1978.

4.11.2

Literatur zu DATEX-P

Bohm J.: Kann DATEX-P das Direktrufnetz ablösen? in bürotechnik (BTA +bto) 1980, Heft 11. Bohm J. und Hillebrand F.: Der DATEX-Dienst mit Paketvermittlung (DATEX-P), ein neuer Fernmeldedienst der DBP in Zeitschrift für das Post- und Fernmeldewesen, Januar 1981. DBP: Der paketvermittelte DATEX-Dienst (DATEX-P), Bundespostministerium, Dienststellen 252b/252-s, 1981.

227

Hillebrand F.: Die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes der Deutschen Bundespost durch den paketvermittelten Datexdienst. Jahrbuch der Deutschen Bundespost 1978 (erschienen 1979) Verlag für Wissenschaft und Leben, G. Heidecker, Bad Windsheim. Hillebrand F.: Intelligente Infrastruktur für einfache und komplexe Hardware, Computerwoche Nr. 8, 20. 8. 81, Seite 20 — 22. Runkel D., Tietz W.: Das paketvermittelte DATEX-Netz (DATEX-P): Dienst und Technik in Der Fernmeldeingenieur, Teil 1 August 81, Teil 2 Herbst 81, Verlag für Wissenschaft und Leben,G. Heidecker, Bad Windsheim Steinruck K. P.: DATEX-P, ein neues Datennetz der DBP in Datenvermittlungstechnik in Fernmeldepraxis 1981, Heft 2. Teilnehmerarbeitskreis DATEX-P: Verzeichnis der paketorientierten Datenendeinrichtungen. Bezug FTZ Referat T21. Tietz W.: Die Datenpaketvermittlung und DATEX-P in Bürotechnik 1980, Heft

11.

Zipprich FH., Meixner B.: Das paketvermittelte Datexnetz, Taschenbuch der Fernmeldepraxis 1981, Fachverlag Schiele & Schön GmbH (Hinweise zur Netzplanung).

4.11.3

Literatur zu EURONET

DBP: Datennetz EURONET, Datenkommunikation in Europa, Datel-Merkblatt 134, Bezug beim FTZ. DBP: Datennetz EURONET, Zugangsmöglichkeiten von Datenendeinrichtungen im Bereich der DBP, Datel-Merkblatt 135, Bezug beim FTZ. DBP: Datennetz EURONET, Host-Rechner und Datenbanken, DatelMerkblatt 136, Bezug beim FTZ. DBP: Datennetz EURONET, Gebühren für die Benutzung, DatelMerkblatt 137, Bezug beim FTZ. DBP: DATEX-P-Benutzerhandbuch, Herausgeber: Fernmeldetechnisches Zentralamt (T 21). Fähnrich H.: EURONET — eine besondere Dienstleistung auf dem Gebiet der Datenkommunikation in Zeitschrift für das Post- und Fernmeldewesen, Heft 1, 1980. Roth, W., Tietz W.: Was ist EURONET in Elektronische Rechenanla-

gen 1979, Heft 6.

|

Schwall A.: EURONET — ein europäisches Datenpaketvermittlungsnetz, Jahrbuch der Deutschen Bundespost 1978, Verlag für Wissenschaft und Leben, G. Heidecker, Bad Windsheim.

228

5 Dienstintegration in DATEX 5.1

Konzept

Datenverarbeitungsanlagen haben oft den Bedarf, zu mehreren DATEX-L- oder DATEX-P-Diensten Zugang zu erhalten. Wenn dies über dieselbe Anschlußleitung eines DATEX-Hauptanschlusses geschieht, wird dies hier als Dienstintegration bezeichnet. Im DATEXDienst-Konzept ist die Dienstintegration vorgesehen. Sie kann in zwei Stufen realisiert werden:



Dienstintegration innerhalb DATEX-L

oder innerhalb DATEX-P



Dienstintegration in DATEX, nämlich zwischen DATEX-L und DATEX-P Die erste Stufe wird in 5.3 und 5.4 behandelt, die zweite in 5.5. Zuvor behandelt Abschnitt 5.2 noch einen für die Dienstintegration wichtigen neuen Baustein, den Hauptanschluß DATEX-48M.

5.2 Der dienstintegrierte DATEX-48M-Anschluß Die bei der DBP vorhandenen Bausteine des IDN erlauben es, eine Anschlußleitung vom Teilnehmer zum DATEX-Netzknoten mit 64 kbit/s und envelope-strukturierter Übertragung bereitzustellen (Bild 5-1 und 2.5.5). Für Teilnehmerdaten sind 48 kbit/s nutzbar. Im

DATEX-Netzknoten wird ein Multiplexer an diese Leitung angeschaltet. Dieser erlaubt es, die Anschlußleitung in verschiedene Kanäle mit

fester Bitrate einzuteilen. Die Bitraten des Einzelkanals können 1200, 2400, 4800 oder 9600 bit/s sein. Die Summenbitrate wird zunächst in 5 Gruppen, denen je 9600 bit/s zur Verfügung stehen, eingeteilt. Je Gruppe kann dann gewählt werden, ob sie mit 1 x 9600, 2 x 4800, 4 x 2400 oder 8 x 1200 bit/s beschaltet werden soll. Diese einzelnen Kanäle stehen die ganze Zeit mit ihrer ganzen Bitrate zur Verfügung, da die Kanaleinteilung starr ist und nur in größeren Zeitabständen auf Antrag des Teilnehmers geändert wird. Auf der Seite der Datenendein-

richtung geschieht das Demultiplexen beim Teilnehmer entweder in der DEE oder in einem vorgeschalteten Multiplexer.

Der einzelne Kanal des DATEX-48M-Hauptanschlusses wird nach Wunsch des Teilnehmers entweder mit DATEX-L oder DATEX-PHauptanschlüssen oder Hauptanschlüssen für Direktruf (festgeschaltete Leitung) beschaltet. Die Schnittstelle zwischen DEE und Netz ist in der CCITT-Empfehlung X.22 beschrieben.

229

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\ Hauptanschluß

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DATEX-48M

Bild 5-1: Prinzip des Hauptanschlusses DATEX-48M mit der Schnittstelle X.22

Dieser Hauptanschluß wird bei der DBP als DATEX-48M-Anschluß bezeichnet. Der Beschluß des Verwaltungsrats der DBP über seine Einführung steht noch aus. Mit einer Entscheidung ist voraussichtlich noch 1981 zu rechnen.

5.3 Die Dienstintegration in DATEX-L Bild 5-2 zeigt, wie mit Hilfe des DATEX-48M-Anschlusses von einer DVA über eine Anschlußleitung mit ihren Kanälen zu den verschiedenen DATEX-L-Diensten Zugang gewonnen werden kann.

DATEXL2400 K.22

D

Pol

DATEA1.4800 DATEX19600

LATEX-L-Vermittlungsnetz

DVA

batenendgeräte

Bild 5-2: Dienstintegration in DATEX-L: Zugang von DATEXL2400, L4800, L9600 über physikalische Kanäle einer Anschlußleitung des DATEX-48M-Hauptanschlusses mit der Schnittstelle X.22

230

5.4 Die Dienstintegration in DATEX-P

Nach den Konfigurationen der einzelnen DATEX-P-Dienste (Bilder 4-8, 4-14, 4-24, 4-25) gibt es für die DVA in jedem Dienst Hauptanschlüsse mit dem dienstunabhängigen Protokoll X.25 und einem überlagertem dienstspezifischen Protokoll z.B. X.29 im P20-Dienst. Eine DVA kann nun über einen Hauptanschluß verschiedene DATEX-P-Dienste erreichen (vgl. Bild 5-3), wenn sie neben X.25 die darüberliegenden höheren Protokolle mehrerer DATEX-P-Dienste implementiert hat. Dabei werden zweckmäßigerweise für die verschiedenen Dienste verschiedene logische Kanäle auf der Anschlußleitung verwendet.

Neben dieser Lösung der Dienstintegration kann der Anwender natürlich eine Lösung mit dem DATEX-48M-Anschluß entsprechend Bild 5-2 wählen.

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DATEX-PVermittlungsnetz mit PAD

DVA Datenendgeräte

LATEX-PHauptanschluß

Bild 5-3: Dienstintegration der verschiedenen DATEX-P-Dienste über die logischen Kanäle einer Anschlußleitung mit der Schnittstelle X.25

5.5 Die Dienstintegration in DATEX Bild 5-4 zeigt nun, wie durch eine Kombination der beiden Möglichkeiten nach 5.3 und 5.4 eine Dienstintegration in DATEX möglich ist.

Eine DVA

hat einen DATEX-48M-Hauptanschluß. Über seine ver-

231

12400

14800

19600 P10

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| |.

I — In _ III

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| X.22 + höhere

DATEX-Vermittlungsnetz

ASL

| Protokolle

DVA

Bild 5-4: Dienstintegration der verschiedenen DATEX-Dienste auf einer DATEX-48-M-Anschlußleitung (ASL). Im Beispiel hat die ASL 4 physikalische Kanäle. Von drei Kanälen führt je ein Kanal eine DATEX-L2400-, -L4800-, -L9600-Verbindung. Der vierte X.22-Kanal ist gemäß Prozedur X.25 in 5 logische Kanäle eingeteilt, die mit 5 ver-

schiedenen DATEX-P-Diensten belegt sind. Über diese wird jeweils die Prozedur der Ebene 3 von X.25 und bei DATEX-P20, P32, P33 und P42 das PAD-DVA-Protokoll P20B (= X.29), P32B, P33B und P42B abgewickelt

schiedenen P Zugang nach X.25 Zugang zu

Kanäle kann jeweils entweder zu DATEX-L oder DATEXgewonnen werden. DATEX-P gewidmeten Kanäle können in mehrere logische Kanäle eingeteilt werden, über die dann verschiedenen DATEX-P-Diensten erhalten werden kann.

5.6 Die Dienstintegration und der DATEX-48M-Anschluß aus Anwendersicht Das Konzept der Dienstintegration erfordert zwar einen gewissen Software-Aufwand auf der DVA-Seite, bringt dem Anwender jedoch auch erhebliche Ersparnisse bei der Zahl der Hauptanschlüsse und DVA -seitigen Leitungseingänge. Darüber hinaus ergeben sich betriebliche Vereinfachungen und vielfältige Verkehrsmöglichkeiten. Der DATEX-48M-Anschluß bringt dem Anwender folgende Vorteile:



Mehrfachanschluß bei DVA statt vieler Einzelanschlüsse bei größerem Verkehrsbedarf



Dienstintegration

zwischen

DATEX-L2400,

L4800

und

L9600,

allen DATEX-P-Diensten und Hauptanschlüssen für Direktruf.

232

6 DATEX-INTERNATIONAL: Weltweite Dienste für Daten- und

Textubertragung

6.1 DATEX-Dienste als Teil der internationalen öffentlichen Infrastruktur der Daten- und Textübertragung

6.1.1 Überblick Die Betreiber öffentlicher Fernmeldenetze errichten zur Zeit in vielen Ländern leitungs- und paketvermittelte öffentliche Datennetze (vgl. Bild 3-28 und 4-33). Sie streben an, daß diese Netze zu einer internationalen Infrastruktur der Daten- und Textübertragung zusammenwachsen. Ziel dabei ist, daß dem Teilnehmer weltweit praktisch gleich gute Kommunikationsmöglichkeiten wie national zur Verfügung stehen. Der Teilnehmer soll einen schnellen sicheren Zugriff zu weltweit verteilten Anschlüssen bekommen. Diese Verkehrsmöglichkeiten soll er von seinen Zugängen, die er für nationalen Verkehr hat, einfach und kostengünstig benutzen können. Neue stärker anwendungsorientierte Fernmeldedienste wie TELETEX

und BILDSCHIRMTEXT

werden sich auf diese Übertragungsinfra-

struktur stützen, sobald sie über die nationalen Grenzen hinauswachsen.

Für die Realisierung dieser weltweiten Verbindungen werden alle verfügbaren modernen Übertragungsmittel einschließlich Satellitenverbindungen eingesetzt. Bei der Einführung dieser weltweiten Infrastruktur handelt die DBP nach gewissen Zielen (6.1.2) in einer konzertierten Aktion mit ihren internationalen Partnern (6.1.3). 6.1.2

Ziele der DBP

Die DBP plant, den Teilnehmern von allen DATEX-Zugängen (Hauptanschlüsse und Einwählzugänge) internationale Verkehrsmöglichkeiten bereitzustellen. Diese Möglichkeiten sollen kurzfristig bereitgestellt werden. Dabei wird die Erreichbarkeit einer großen Zahl von Ländern angestrebt. Soweit ein Bedarf der Anwender vorhanden ist, versucht die DBP Verkehrsmöglichkeiten zu allen öffentlichen

233

Datennetzen in anderen Ländern einzurichten. Dazu plant die DBP, ihr Dienstleistungsangebot entsprechend dem Bedarf in Absprache mit den ausländischen Verwaltungen bzw. Betriebsgesellschaften zu erweitern.

6.1.3

6.1.3.1

Internationale Zusammenarbeit

Bilaterale Zusammenarbeit

Auf Grund ihrer heutigen weltweiten Fernmeldeverbindungen hat die DBP gute Arbeitskontakte zu den Betreibern ausländischer öffentlicher Datennetze oder internationaler Transitnetze. Auf dieser Grundlage können die für jede Verkehrsrichtung erforderlichen bilateralen Verhandlungen sowie die technischen und betrieblichen Arbeiten kurzfristig durchgeführt werden. 6.1.3.2

Multilaterale Zusammenarbeit

An diesem Themenkomplex arbeitet die DBP im Rahmen von CCITT und CEPT (zum Grundsätzlichen vgl. Aufsatz von Hausmann, zitiert in 6.6). Die europäischen Post- und Fernmeldeverwaltungen arbeiten eng in der CEPT zusammen. Im Zuge dieser Aktivitäten sind unter anderem folgende für Anwender interessanten Dokumentationen entstanden: (Näheres in 6.6) —

EURODATA:

Jahrbuch



EURODATA: Pläne der europäischen Fernmeldeverwaltungen für öffentliche Datennetze



EURODATA-Prognose

6.1.4 Der CEPT-Aktionsplan Eine neue Aktivität der CEPT

befaßt sich mit dem

‚„CEPT-Aktions-

plan für die Verbindung der europäischen Öffentlichen Datennetze‘“‘. Dieser Plan deckt den Zeitraum bis 1985 ab. Die im folgenden wiedergegebenen Bilder zeigen den Stand eines CEPT-Arbeitspapieres von Anfang 1981, das in der zweiten unter 6.1.3.2 genannten Dokumentation enthalten ist. Sie erlauben Trendaussagen, die für die Planung internationaler Datenfernverarbeitungsanwendungen wichtig sind. Bild 6-1 zeigt mögliche Termine, zu denen die nationalen leitungsvermittelten Datennetze (synchrone Benutzerklassen, d.h. der bei DBP: DATEX-L2400, L4800, L9600) miteinander verbunden sein Können.

234

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A l’etude Under consideration

Überlegungen

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Apres After

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Operationnel Operational

In Betrieb

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6 + 2 Format enveloppe 6 + 2 Envelope format

6 + 2 Bitgruppen-Format

Bild 6-1: Mögliche Verbindungsdaten öffentlicher leitungsvermittelter Datennetze (synchrone Benutzerklassen) in Europa. Die Möglichkeit der Zusammenarbeit der 6 + 2 und 8 + 2 bit-Gruppen Formate ist unterstellt. Im Vereinigten Königreich wird ein leitungsvermittelter Datendienst Teil eines ISDN sein Dabei ist unterstellt, daß zwei Netze ein Jahr, nachdem beide Netze national in Betrieb sind, verbunden sind. Bild 6-2 zeigt als Beispiel die

aus Bild 6-1 abgeleitete Netzkonfiguration für das Jahr 1983, das bei Planung neuer Anwendungen von heute an wohl das erste mögliche Nutzungsjahr sein könnte. Bild 6-3 zeigt mögliche Termine, zu denen die nationalen paketvermittelten Datennetze (bei DBP DATEX-P) miteinander verbunden sein

können. Auch bei diesem Bild ist unterstellt, daß zwei Netze ein Jahr, nachdem beide Netze in Betrieb sind, verbunden sind. Bild 6-4 zeigt

dıe aus Bild 6-3 resultierende Netzkonfiguration für das Jahr 1983.

235

Finnland

Norwegen

(N)

|

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Bundes-

republik

Deutschland

Österreich I ©. [7]

———

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Auslandskopf-Vermittlungsstelle Nationaler Name des Netzes

Verbindungsleitungen

Bild 6-2: Mögliche Netzkonfiguration im Jahre 1983 für die Verbindung leitungsvermittelter öffentlicher Datennetze (synchrone Benutzerklassen) in Europa

Bei einer konkreten Planung sollte der Anwender durch Anfrage bei den betroffenen Fernmeldeverwaltungen den aktuellen Stand der Planung erfragen. Die o.g. Bilder erlauben jedoch folgende zwei generelle Trendaussagen:

a)

Es werden relativ kurzfristig alle europäischen Länder durch öffentliche vermittelte Datennetze miteinander verbunden sein.

236



Ss

Austria

82 |

Belgium

Bl

SS

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184 | 83 |