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English Pages 341 [184] Year 2008
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Einführung des Nerausgehers Kapitel I. Einleitung Kapitel II. Zur. Soziologie des Geldes . Kapitel III. Skizze der Entwicklung der Geldlehre Kapltcl IV. D I c
W l l t s chaftsrcchläung IIn so zIallstlschcn GcIIIcIn-
Kapitel V. Der kapitalistische Wirtscha&sprozcß . Unlvorßlt&ts-
E.:!oiiolhek Fi 8!i!Urg '..Hr.
Kapitel VI. Die Träger des sozialen Kechnungsprozcsses .
Kapitel VII. Die Träger des sozialen B.echnungsprozesses [Portsctzungj
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Kapitel VIII. Bankrnäßige Geldschöpfung . Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
Kapitel IX, Das Wesen des Geldes .
im lnternet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-525-13100-8 Register von Dipl.-Volkswirt Karl Weinhard Umschlagabbildung: Joseph A. Schumpeter, ca. 1930 ©: Harvard University Archives, call number HUGBS 276.90 (p. 38) © 2008, 1970 Vandenhoeck 8c Ruprecht GmbH öc Co. KG, Göttingen lnternet: www.v-r.de
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Gesamtherstellung: ® Hubert öc Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
Kapitel X. Polgerungen Kapitel XI. Die Theorie des Preisniveaus .
Etkenntnistheoretische und methodologische Ziele — Der Geldkreislauf. und die Wirtschaksabrechnung — Dialektik des Geldes — Zur Herkunft des Manuskripts
In dem folgenden Band wircl ein in Joseph Schump et er s Nachlaß gefundenes Werk über das Geld der Offentlichkeit iibergeben. Denen, die Schumpeters Gedanken interpretieren und f o r t f ühren, wir d es eine un-
entbehrliche Hilfsquelle sein. Obwohl provisorisch gefaßt und — besonders in den späteren Kapiteln — nur fragmentarisch, hat es die in früheren Schriften en t w ickelten geldtheoretischen Gedanken r evidiert und ergänzt und i n e ine systematische Einheit verschmolzen.
Über che Genesis dieses Werks werde ich später berichten. Hier erwahnc lc1l. Bur~ daß dlc Ansätzc wclt z u l ü ckrclchcn, Eln k n appcr EIlt-
wurf. und ein Arbeitsprogramm finden sich schon in der Lehre von der ökonomischen Statik, die er im A l t er vo n f ü n f u ndzwanzig Jahren vorgclcgt hat . Elnc zwcltc Statlon dlcscr Forscnung blldctc sclnc vlcr Jahrc
später erschienene Tbeorie der uirtschaßlichen Fntttickl@ng', die das Geldphänomen im Flusse des kapitalistischen Prozesses verfolgte. Auch dic Anfangc clncs systcnlatlschcn Aufbaus wurdcn kuIZ darauf' slchtbar: in seiner noch w ä h r end des E r sten W e l t k r ieges veröffentlichten, fast
hundertseitigen Abhandlung Das Sozialflrodllkt rrnd die Rechenfljennige, die trotz ihres das Ziel verschleiernden Untertitels als eine Kampfansage
an die führende Schule aufgefaßt worden ists. Zu clen übrigen Bausteinen gehören auch zwei m
d e n z w a n zlger Jahren erschlenene kredittheo-
rctische Schriften'. Zu dieser Zeit schien der B.eifeprozeß beendet zu sein. Jn der Tat i s t schon im Jahr 1929 — auf. der Höhe von Schumpeters Bonner Lehrtätig-
keit — die Veröffentlichung des Buches vom Verlag Julius Springer angezeigt worden; und zwar trug es den. nicht allzu gliicklichen, aber im akademischen Vorlesungsbetrieb üblichen Titel Geld tr nd W äbrltng. Dieses Buch sollte als der 36. Band der. FnzyklofläChe der Rechts- zlnd ' Joseph A. Schu m p e t e r , D as Wesen und der Hauptinhalt cler theoretischen Nationalökonomie, Leipzig 1908, S.276 — 297 (4. Kapitel: Grundiagen der Geldtheorie). Ders., Theorie der wirtschaßlichen Entwicklung, 1.eipzig 1912, 2. Aufi., MünchenLeipzig1926, S.70ff.,S.2016. s Ders., Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige. Glossen und Beiträge zur Geldtheorie, in: Archiv für Sozialwissenscha& Bd.44 (1917), S.627 — 71S. ~ Ders., Kreditkontrolle, in: Archiv für Sozialwisenscha& Bcl.54 (1925), S.289-328; Die goldene Bremse an der Kreditmaschine, in: Die Kredit~irtschaft Bd. 1, 1927, S. 80-
106.
Einführung des Herausgebers
Einführung des Herausgebers
StaatswissenscbaP (in der von Arthur S p i e t h o f f und Edgar S a l i n betreuten Abteilung: Staatswissenschaft) veröffentlicht werden. Anscheinend hatte sich Schumpeter jedoch noch eine weiteres Ziel gesetzt, denn a n mehreren Stellen des M a n uskripts hat e r v o n e i nem n och z u e r -
Amerika abgeschlossenes anspruchsvolles Werk: seinen Boppelband
wartenden zweiten Bande gesprochen'. Von den %'echselfällen des Plans und seinem endgültigen Scheitern wird am Schluß meiner Einführung einiges mitgeteilt werden. Zunächst konzentrieren wir uns auf den Grundcharakter des Werks; vornehmlich auf das Erkenntnisziel und die Untersuchungsmethoden„ auf die von ih m e röffneten theoretischen und p o l i tischen Perspektiven und nicht zuletzt auf ihr Verhältnis zu dem Schumpeter vorschwchenden
sozialwissenschafHichen System. Erkenntnistbeoretiscbe und metbodologische Ziele
über Business Cycles, dessen Untertitel b e reits j e de a na lytische Ver-
engerung ausschloß'. Für ches Ziel sprachen nach Schumpeters Ansicht zahlreiche Gründe: so bereits das bei der deutschen historischen Schule beliebte Argument, daß die Volkswirtschaßslehre nur eine Provinz der Sozialwissenschaften sei und daher ihre Kompetenz grundsätzlich auch auf außerökonomische Zusammenhänge erstrecken miisse. Diese Übereinstimmung mit der Schmo l l e r - Schule stand jedoch seiner Vorliebe für die mathematische Analyse und Gkonometrie nicht im Wege, ist ihm
allerdings von weiten akademischen Kreisen — vorwiegend in Amerikaals Grenzüberschreitung oder Inkonsequenz verübelt worden. Auch spezi6sche sozialwissenscha&liche Thcmen hat er so häuftg behandelt, daß sich eine Aufzählung hier verbietet. Ich erwähne nur seine Schrift über Vergangenheit ttnd Zukunp der Soziaittzissenscbap' und zwei oflmals genannte soziologische Abhandlungen: Zur Soziologie des Imperiaiis-
(a) Ähnlich wie bei seinen Studien auf anderen Forschungsgebieten bewegt sich Schumpeters Untersuchung des Geldphänomens auf ver-
mus" und Die sozialen Klassenim e tbmscb-bomogenen Milie u ", N o c h
schiedenen Bahnen: einerseits benutzt er d ie W e r k z euge der „ r e i nen" Theorie, konzentriert sich daher auf quantitative Beziehungen und läßt zahlreiche empirische Tatbestände beiseite; andererseits überschreitet er d ie der W i r t schaftstheorie i i b l icherweise gesetzten G r enzen un d b e handelt das Geldphänomen in e i nem vveiten historischen, politischen,
er vor einem engen Kollegenkreis den bisher unveröffentlichten Vortrag:
institutionellen und soziologischen Rahmen. Die Berechtigung einer s olchen methodologischen Di chotomie k o n nt e
v o n v i e len Seiten b e -
zweifdt werden, soll uns jedoch hier nicht näher beschäftigen. Ebensowenig verweile ich bei Schumpeters zahlreichen Plädoyers für das Existenzrecht der mathematischen Volkswirtschaßslehres. Als er — auf der Höhe des Ruhms — seine Lehrtätigkeit in H arvard begann, galt er als Bannerträger der „reinen" 'Theorie, auch der sich damals entfaltenden ökonometrischen Forschung. Hatte er doch schon in seiner Jugend bekannt, daß sich dem Nationalökonomen die Denkformen der höheren
Mathematik geradezu aufdrängten'. So gehörte er bald zu den Mitb egründern der a m c r ik anischen „ E conometric Society" u n d
war vier
Jahre hindurch (1937 — 1941) ihr Präsident. Trotzdem hat er die weitausholende sozialwissenschafniche Sicht niem als vernachlässigt. Ich e r w ä hne h ie r n u r e i n z u r g l e i chen Z ei t i n s Vgl. unten S.211. In ähnlichem Sinn hat er auch auf die Grenzen „dieses Bandes" verwiesen (s. unten S. 243). s Näheres in meinem Aufsatz: Bemerkungen über Schumpeters Einfluß auf die amerikanische Wirtschaftstheorie, in: Weltwirtschaßliches Archiv Bd. 81 (1958), S. 149175. ' So bereits in: Wesen und Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie, I.c. S. XXI.
zwei weitere Beispiele seien genannt. Bei seinem Abschied von Bonn hielt „Zur Soziologie der Außenpolitik" (1932); uncl im Beginn der vierziger Jahre veröffentlichte er ein zum großen Teil politisch-soziologisches Buch: Capitaiism, Sociaiism, and Democracy", sein, vom Standpunkt des Buchhandels aus gesehen, erfolgreichstes Werk. So überrascht es uns kaum, daß er d a s i m v o r l i egenden Bande erläuterte Geldphänomen zunächst mit sozialwisscnscha&lichen Augen betrachtet hat. „Das Geldwesen" — so führt Schumpeter aus — „ist ganz so wie jede andere ökonomische Institution ein Element des sozialen Gesamtprozcsscs und als solchcs Angclcgcnhclt sowohl dcr ö k o n oInlschcn Theorie als auch der Soziologie, als endlich der geschichtlichen, ethnologischen un d s t a t istischen ,Tatsachenforschung. " A ber' die histo-
rischen und sozialwissenschafHichen Aspekte werden hierbei nicht nach dcIII VoIgang frÜhcrcr Schrlßstcllcr In chc zwcItc Rclhc gcrückt. Im Geldwesen eines Volkes — so versichert uns Schumpeter - „spiegelt sich alles, was ein V ol k w i l l , t u t , e r leidet, ist". B i e le t z ten Da ten dcs sozlalcn uncl poh tlschcn Gc schehcns stnd — wlc cl I n c I Bt — auch s Joseph A. Schu m p e t e r , Business Cycles. A theoretical, historical, and statistical analysis of the capitalist process, 2 Bde., New York-London 1939; deutsch („Koniunkturzyklen"): Göttingen 1961. s Miinchen-Leipzig 1915. 's ln: Archiv für Sozialwissenschafi Bd.46, S.1 — 39, 275 —310. In Buchform: Tiibingen 1919. " Ebd. Bd.57, S.1-67. ts New York 1943. Zahlreiche Übersetzungen in andere Sprachen (deutsch: 2.Aufl., Bern 1950). S. unterl S. 12.
Einführung des Herausgebers
Einführung des Herausgebers
etwas zustande zu bringen wie eine Schumpeterschule. Es gibt sie nicht, und es soll sie nicht geben."" (c) Mi t der W e i träumigkeit seiner Konzeption und der theoretischen
phischen Annahme: nämlich, daß die empirische Analyse trotz ihrer
und methodologischen Toleranz paarte sich drittens jedoch eine oftmals getadelte Eigenschaft, seine Anpassung an politische und an weltanschau-
welt — zu erkunden vermag, während „,das Wesen der Dinge" oder „der Sinn der Erscheinungen" nur durch die Intuition — oder durch die „Vi-
liche Zeitströmungen. Sogar dem an Parteienhader, ideologischen Kampf
sion", wi e sie Schumpeter meistens nannte — erfaßt werden k ann. Bei
u nd O p p o r t unismus gewöhnten O h r u n s erer Z e i t f ä l l t e s m i t u n t er
schwer zu verstehen, daß sich Schumpeter sowohl für demokratische als auch für aristokratische Regierungs- und Gesellschaftsformen zu erwärmen schien und bald sozialistische, bald kapitalistische, bald autoritäre Ideale verklärt hat. Dieses Schwanken ist begreiflicherweise als Inkonsequenz und Wanlcelmut ausgelegt worden. Ähnlich wie seinem zeitgenössischen Rivalen, John Maynard Keyn es, blieb es ihm nicht
dieser aristotelischen Konzentration auf das Allgemeine und Allgemeingültige war er nicht Leon Walr a s', sondern Karl Men ger.s gelehriger Schüler". In der Tatbegegnen wir ihren Spuren an zahllosen Stellen: so schon in seinem mehrfach erwähnten systematisc hen Jugendwerk, das außer dem „Hauptinhalt" auch „das Wesen" der theoretischen Nationalökonomie darstellen sollte. Dieses Streben nach dem Allgemeinen und All-
erspart, auch von mehreren „pressure groups", ideologischen Richtungen und Parteien für sich reklamiert zu w e r den. Sogar in den K r eisen der Wissenschaft ist er teils als ein A n w alt des M o n o p olkapitalismus, teils
getneingühigen durchzieht auch seine Geld tkcoric. E»rlc h1s toI »slcrcnclc Deutung lehnte er ab: etwa die Entwicklun g einer Vielzakl von für jede Kulturstufe oder für jeden „W i r tschaftsstü" (S p i e t k o H) gültigen Geld-
Unentbehrlichkeit tür die politische Qkonomie nur. die Oberfläche der Vorgänge — oder den Abglanz der transzendenten Realität in der Sinnen-
als ein „iiberzeugter Sozialist"" h i ngestellt worden. Solche voreiligen
s
Abstempelungen passen schlecht zu dem B il d d e r P ersönlichkeit, Vergessen wir nicht, daß der j u nge Schumpeter — ähnlich wie die meisten jungen deutschen Nationalökonomen im Beginn des Jahrhunderts — dem
gungcn sctzcg m»tuntcr soga.1 1n so clnzlga.rt1ger Weise, daß sie von später cn K u l t u ren n i ch t m e h r v e r s tanden w üI'clcn, sc1 cs d a s Z 1cl dc » ' G eldtheorie, das „Wesen", den „ Sinn" o d eI die „Punktion" des Geldes im wirtschafHichen I.ebensprozeß zu verste hn". Da wir jedoch in dem folgenden Werk hierfür charakteristische Ä ußerungen noch auf Schritt und Tritt antreffen werden, beschränke ich mich auf. eiruge stichproben aus der früheren systematischen Abhandlun g Das Sozialprodukt und die
Zauber Max Webers verfallen war. Sozialwissenschaft und Politik — so beteuerte auch er — hätten nichts miteinander gemein. „Praktischer Politik" — so erklärte er — „stehe ich fern und habe kein anderes Streben als Erkenntnis."" D e n n d i e R einheit der W i ssenschaft: objektive Erkennt-
nis — durfte in keinem Falle getriibt werden. Deshalb verwarf er sogar jede Ausrichtung wissenschaftlicher Forschung auf die praktischen Nöte
Rechenpfennige. Ich verweise zunächst auf clen pr ogramma tischen Satz, daß die Geldtheorie nicht „ die Oberfläche der Sacke", sondern „das Wesen d es Geldes" ergründen soll" und die i kIn 1n1 La uie der D arstellung leicht in die Peder fließenden Wendungen: „das Wesen der Sacke", „das Wesen und der Sinn des Vorganges", „das Wesen d es Prozesses", „das Wesen
einer einmaligen geschichtlichen Situation. Ebenso heftig belcämpfte er die Tendenz, Probleme der W i ssenschaft nach politischer Präferenz zu
entscheiden. Daher sein Eifern gegen das von ihm entdeckte „Ricardian ische Laster"; auch seine harte Kriti k gegen John M a y n ard K e y n e s ' vielbewunderte Genera/ Tf~eory. "Economics will never have nor merit any authority until that unholy alliance is dissolved ""
(d) Schumpeters Behandlung des Geldproblems fußt schließlich auch auf. einer von
'~t' : ;,,;":ja
der Erscheinung" oder „ W esenssch au . EI' bc vorzugte sie aber auch bei dcr engeren geldtheoretiscken Anal ysc. Er vc rwies auf „ clas Wesen des Geldkreislaufs", „das Wesen der Geldentwert ung", „das Wesen des modernen Kredits", „das Wesen und den ökono mischen. Sinn der. Tilgung" und „das Wesen einer Geldiunktin n "" . U m seine erkenntnisphilosophischen Skrupel zu beschwichtigen, scheute er n icht einmal vor stüistischen Weitschweifigkeiten zurück; zum Be ispiel, ind cIn cr n»cht wlc cs Slttc 1st,
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gg Uber Karl Men g er s Ontologismus vgl. Emil Kau d e r , A H istory of Marginal Utility Theory, Princeton 1965, S.97 — 98. g' S. unten S.15. gg Joseph A. S c h u m p e t e r, Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige, I. c. S.635—636. "' Ebd. S.673, 640, 647, 634, 652, 707„ 662.
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v i elen K o m m entatoren ü b ersehenen erlcenntnisphiloso-
" Joseph A. Schumpeter, Das Woher und Wohin unserer Wissenschaft.Abschiedsrede (20. Juni 1932), in: Aufsätze zur ökonomischen Theorie, Tübingen 1952, S. 600. In der Einleitung zu der deutschen Ausgabe von S chumpet er s „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" (Bonn 1946) hat Edgar Sali n bemerkt: „Schumpeter ist Sozialist — ein überzeugter Sozialist" (S. 8 ff.). g' Joseph A. Schumpe t e r , D as Wesen und der Hauptinhalt, l.c. S. VII. gg Vgl.Schumpeters Besprechung von Keynes' Werk in: Journal of the A merican Statistical Association, Dezember 1936, S.792. Über das „ Ricardian vice" vgl.
History of Economic Analysis, New York 1954, S.473.
theorien; denn, obwohl die Kuhurwelt jeder Epoche ihre eigenen Bedin-
z
g
Einführung des Herausgebers
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o der auch der V erzicht auf. ihre Benennung, da j eder N am e nu r i rreführende Assoziation wachrufen könne" .
XVII
bexeits formulierten summe und Sozialp Mi l l und neuerding des Geldes mit einer xung des Geldes als bunden mit einer Sc ich später zurück". Die Aufstellung einer vollständigen dogmengeschichtlichen Ahnentafel komrnt jedoch hier nicht in Frage. Ich verweise nur noch auf' die auch von Schumpeter stark betonte Abhängigkeit von Leon Walr as. Ihrn gebühre
eine
Diese Erwägungen zwingen zugleich zu dem Schluß, daß sowohl die technische Gestaltung der Recheneinheit als auch die für ihre Benutzung aufgestellten organisatorischen Grundsätze nicht allzu wichtig zu nehmen
seien. Auch der von Theoretikern und Politikern entwickelte Vorschlag, physische „Arbeitsnoten" zu schaffen, die von den arbeitenden Volksgenossen in den Vorratshallen der Genußgüter wiederabzugeben sind und danach in den Wirtschaßskreislauf zurückkehren, indem sie von der sozialistischen Zentralinstanz gegen neue Produktionsmittel ausgetauscht
— so versicherte er — nicht nur di e Priorität der Publikation der neuen
werden — ändere nichts an dem Tatbestand, daß der volkswirtschaßliche Kreislauf nur bei fortdauernder Abrechnung möglich ist. Das Entscheidende sei demnach — so schließt Schumpeter — ein,„Verfahren der Skon-
Geldlehre, sondern auch der Ruhm ihrer vollkommensten Fassung". Walras habe bereits den Abrechnungsmechanismus in das allgemeine Gleichgewichtssystem eingebaut, das ebensoviele Bestimmungsgleichungen wie Variable enthält und mit der H i lfe der mathematischen Darstel-
tration von Rechengrößen", das nicht, wie die weitere Analyse ergibt, erst vom Kapitalismus erfunden sei. Dies Verfahren beruht auf einem System
lung g u a l i t ätsunte r schiede eliminiert. Schumpeters A bhängigkeit v o n Wa lx a serstreckte sich auch, wie bekannt, auf ein Kernstück der Verteilungstheorie: die Ausschaltung des im Wirtscha6sprozeß entstehenden Unternehmergewinns, also die Annahme eines „entrepreneur faisant ni
von „rechnerischen Äquivalenzen", die „das ganze Wirtschaßsleben der Gemeinschaß ziffernmäßig abbilden und von dem jedes Element einem Element des wirtschaßlichen Kreislaufs entsprechen würde"". Folglich erscheint uns das Geld nur al s eine markttechnische Institution. Dieser Charakter des Geldes tritt uns in der sozialistischen Gemein-
benefice ni perte", ebenso auf das für W a l r a s ' G eldlehre charakteristische „Prinzip der Kassenhaltung" („encaisse desiree"), das — wie
wirtschaft mit besonderer Klarheit entgegen". Unabhängig von seiner physischen Gestalt dient das Geld, wie es Schumpeter abwechselnd nennt,
Schurnpeter betont e — dem von F r i edrich v o n W i e s e r formulierten
als „Bescheinigung", „Anweisung" oder auch „Anspruchseinheit". Nur
Prinzip des Verhä ltnisses von Geld- und Realeinkommen äquivalent
mit seiner Hilfe kann der Wi r tschaßsprozeß dauernd fortgesetzt werden und in rationaler Weise verlaufen.
eine für das Geldwertproblem entscheidende Erkenntnis: daß im Zustand
Immerhin bewegen wir uns bei diesen Betrachtungen erst im analytischen Vorgelände von Schumpeters Geldtheorie. In den nun f o l genden Untersuchungen wi rd das sozialistische Kreislaufmodell — nach W'i e s e r s Methode der abnehmenden Abstraktion — mehr und mehr mit erwerbswirtschafllichen od e r kapitalistischen Institutionen durchsetzt und m i t dem von der Neuzeit geschaffenen geldpolitischen Instrumentarium versehn. In demselben Grad verliert der Abrechnungsprozeß seine bisherige Einheitlichkeit. Auch wird er nicht mehr von einer allmächtigen und „das soziale Ganze" rep räsentierenden sozialistischen Zentrale geleitet, sondern von einem G emisch autonomer oder halbautonomer Q r g ane, die nach einem in Raum und Zeit wechselnden Qrdnungsprinzip zusammenwirken. Allerdings wird auch nun — trotz des Fehlens einer Zentralinstanz
des stationären Gl eichgewichts die Preissumme aller G enußgüter d er Preissumme aller Produktionsgüter gleich sein müsse und beide identisch
s~ Joseph A. Schumpetet, Das Sozialptodukt und die Rechenpfennige,I.c.
Wir bemerken zugleich, daß ein Teil dieser Thesen schon in älteren Arbeiten Schumpeters formuliert worden ist; vornehmlich in der Abhandlung Das Sozia/produkt und die Rechenpfennige. „Die Geldrechnung" — so hatte er damals bereits ausgeführt — ändere so wenig an dem Wirtschaßsprozeß „wie die Verwendung von Spielmarken an dem Wesen eines Spiels". Aber t r ot z d ieser ausschließlich markttechnischen Bedeu-
tung sei die Geldrechnung keineswegs irrelevant: „sie zerreißt den großen Pulsschlag des Wirtschaftslebens... in zwei große Gruppen von Tauschakten." Die Volkswirtschafl zerfällt nun in die zwei Märkte: den Produktionsmittelmarkt und den Genußgütermarkt. Weiterhin folgt daraus
gleich der Summe aller Geldeinkommen. Diese Erkenntnis entsprichts o hatte Schumpeter noch bemerlct — der von F r iedrich v o n s' S. unten S.105.
s' S. unten S. 104.
W'ieser
4 -,:,i.„'':.'-„:„:':;-."
ss Vgl. unten S. XVIII-XIX. ss Ahnlich schon in der Abhandlung Das Sozia/produkt und die Rechenpfennige: „Erst % a l r a s schürfte tiefer und erst seit seinem Auftreten begann die Geldtheorie s ~;;.';,';-"~ ,':,':;:;:::. Sestandteif der allgemeinen Theorie des Wirtschaffsptozesses zu werden" (L c. S.631). ~~ S, unten S.79 — 80.
s' Ebd. '
.~"-:;;; ~~" ~!:::. " 9 Schumpeten Geld
Einführung des Herausgebers
Einführung des Herausgehers
— weiter erwartet, daß sich Zahlungen und Eingänge zu dem „organischen Ganzen einer sozialen Wirtschaftsrechnung" zusammenfügen. Eine auf diesem Wege kontinuierlich vollzogene soziale Wirtschaßrechnung istwie Schumpeter betont - „darurn nicht weniger real.. . weil sie sich in k einer physisch vorhandenen Zentralbuchhaltung konkretisiert"". A l s Träger dieses komplexen, in der Verkehrswirtschaff realisierten Rechnungsprozesses fungieren nach Schumpeters Ansicht zwei Hauptgruppen: die Haushalte und die Firmen,:(wobei allerdings der Firmenbegriff weit gefaßt wird}. Zu den Firmen gehören besonders die Banken und die Zentralbank, obwohl sie die Guthaben und Schulden nicht nur durch Übertragung von Münzen und anderenphysischen Geldzeichen, sondern vornehmlich nach den Regeln des Kontokorrentvertrages ausgleichen. Damit vergrößert sich auch das Repertoire der möglichen Ausgleichs-
clnc von Schu m peter gewählte M e t apher. zu b r auchen — nur al s e i n ,„Satellit der Ware'". Die monetären Vorgänge waren nur, wie er annahm,
P eßcxe der Vor gänge in der Güterwelt. Schumpeter hat sich eifrig bemüht, diese eapitis dirrlir114tio des Geldes auch noch durch andere Vergleiche plausibel zu machen. Mitunter beschrieb er das Geld als die „Epidermis des wirtschaßlichen Lebens", als dic „Hülle der Güterwelt" oder als „die Hülle des wirtschafHichen Körpcrs und versicherte noch zum Überßuß, daß sich „das wirklich Relevantc nu r ln clc r Güterwelt abspielte, Oder er sprach von dem „Schatten-
dasein der Geldausdrücke" und von der „Dienerrolle des Geldes". Häufig gingen Iedoch seine Vergleiche über solche schwer diskutierbaren Formeln beträchtlich hinaus; insbesondere dann, wenn sie auch die volkswirtschaßlichen Funktionen des Geldes kennzeichnen sollten. Ursprünglich hatte er- wie schon früher erwähnt — älteren Schrifhtellern zugestimmt, die da s Geld als eine „Anweisung" aufgefaßt hatten. Später kritisierte er diese Definition, weil sie „eine irreführende Assoziation mit dem rechtlichen Begriff einer Anweisung" nahelegt, und bevorzugte den zur damaligen Zeit modischen Ausdruck „Zeichentheorie"". Ungleich schärfer wies er jedoch die Spielarten der „I.egaltheorie" oder
transaktionen, zumal dieses noch durch die im verkchrswirtschaßlichen
System üblichen Spielarten der „bankmäßigen Geldschöpfung" erweitert wlrcl.
Bei der schrittweisen Annäherung an die „Wirklichkeit" werden jedoch auch noch zahlreicheandere Zusammenhänge erkennbar; so wenn die Hypothese des stationären Gleichgewichts fallen gelassen wird und historischen und dynamischen Faktoren wie kurzfristige konjunkturelle Wellenbewegungen verschiedener Art, Wirtschaßsentwicklung und Wirts chaftswachstum un d
d e r h e t erogene K o m plex v o n „ S t ö r u ngen v o n
außen" bei der Analyse berücksichtigt werden.
Bei dieser Lockerung der Prämissen ergibt sich jedoch eine weitere Frage: ob di e a m d y n a misch-institutionellen Untersuchungsmodell gewonnenen Erkenntnisse mit denjenigen der statischen Kreislaufanalyse
und den aus ihr abgeleiteten geldpolitischen Grundsätzen ausgesöhnt werden können. In der Tat begegnen wir mehreren schwer überbrückbaren Widersprüchen. Hier erläutere ich zunächst Schumpeters Sublimierung des ursprünglichen Geldbegriffs. Wie seine statische Kreislaufanalyse bewiesen hatte, spielte das Geld nur eine ökonomisch-passive Rolle: es war eine,„Spielmarke" oder ein „Rechenpfennig", ein ökonomisch-neutrales technisches Instrument. Ihm fehlte die Fähigkeit zur Eigenbewegung und zur Gestaltung des Wirt-
' ," "
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Konventionalt heorie" zuriick. Er verspottete sie als eine „unfruchtbare
Sandbank"' 4. Slc bcschränkc slch auf cllc Thcsc, claß clas Gclcl clcr Elnwirkung von Gesetz und Gewohnheit unterworfen sei, die nur eine Selbstvcrständlichkeit wäre, Kn apps „Staatliche Theorie" — so hat er an andercr Stelle ausführlicher eingewandt — könne uns nicht das W esen des Geldes erklären. Im günstigsten Fall sei sie nur eine Theorie des „Wesens" dcs als ein gesetzlich gültiges Zahlungsmittel anerkannten Geldes, folghch ebenso richtig und falsch wie che Aussage, daß die Institution der Ehe eine Schöpfung des Gesetzes sei". Überdies hätten sich die Legalund Konventionstheoretiker in einen unlösbaren Widerspruch verwickelt: @llefSelts lchnt en sie die Anwendung der im Warenbereich geltenden ~::j"!::::„:"; Weftgcsctzc au f das Geld ab; andererseits griffen sie bei der Erklärung dcs Geldphänomens auf die Tauschvorgänge zurück". „Ganz unglücklich — so fügt e er noch hinzu — sei jedoch der von Georg Friedrich g~";„; "',:,"':::. K n a p p vorges chlagene Ausdruck „Nominalismus"". ,'jj.,'::,'::::. ::,: I m A n schlußan seine Analyse der Wirtschafbabrechnung hat er nun aber das Geld auch als eine „Bescheinigung" oder als „ein Eintrittsbillet
schaßsverlaufs". Unter diesen Voraussetzungen fungierte das Geld — um 4' S. unten S.125. 44 Darauf hat bereits Arthur W. M a r g e t v erwiesen: „Money . .. has no organs
of Iocotnotion in itself. It fiows (or ceases to flow) in response to tfecisions, made by economic ueils" (Arthur W M a r g et , T h e m o netary aspects of the Schurnpeterian System, in: Schumpeter, Social Scientist, I.c. S.63).
~ S, unten S.42, Anm.4. 44 S, unten S.49. 44 Vgl. Joseph A. Sch u r n p e t e r , .8~";.: ;ij.:,'.:",::: .. thlgen 1965, S. 132 2, Anrn.4.
G eschichte der ökonomischen Analyse, Göt-
XX in das Güterreservoir" "
Einführung des Herausgebers
Einführung des Herausgebers
das Geld ist kein Gut im gewöhnlichen Sinn. Es verkörperte — wie dies
o d e r sogar als ein „T h eaterbillet" bezeichnet4',
Schumpeter früher schon formuliert hatte — e ine Methode, über Güter
es daher zugleich dem Begriffe der „Quittung" und dem Begriffe der „Forderung" angenähert. Bei der Schwierigkeit, seine üppig wuchernden Vergleiche zusammenzureimen, will ich jedoch hier nicht verweilen. Jedenfalls aber führten sie Schumpeter zu dem weiteren Schluß, daß dem Geld nur ein „reflektierter %'ert" zukommt und daß folglich das Geld — im Gegensatz zu der herrschenden Ansicht — nicht aus einem wertvollen Stoff zu bestehen oder durch wertvolle Stoffe „gedeckt" zu werden braucht. Dieser im folgenden Buch wiedergegebene Gedankengang stammte
zu disponieren". Immerhin sollte die damalige Neuheit der A uffassung auch nicht überschätzt werden. Teilweise war sie bereits vo n der früheren Forschung vorgedacht. Schumpeters Leistung beschränkt e sich dann in der Hauptsache auf die Ableitung, auf die Fassung, schli eßlich auch auf die Einordnung in
Geld — so hatte er im Soziafprodukt und die Rechenpfennige ausgeführtwären „lediglich reflektierte"; denn sie setzten bestimmte Austauschverhältnisse zwischen Geld und W ar e bereits voraus, also eben die Kauf-
%'ertmaßfunktion — am Wesen des Güterau stausches nichts zu ändern vermögen {„makes no difference in theessential character of transaction"); denn das Geld war — wie Mill dargelegt hatte — nur ein technisches Hilfs-
kraft, die sie erklären wollen und die nichts anderes ist oder sein kann als der reziproke %'ert der Geldpreise der einzelnen Waren. Das Geld hatte daher nicht nur keinen Gebrauchswert, sondern auch keinen Tauschwert
Tauschwertes einer Theaterkarte gegenüber dem Platz, auf den sie lautet.
mittel,, „eine Maschine", die für die Schnelligkeit und die Bequemlichkeit des Güterverkehrs sorgte. Höchstens — so fügt e er spöttisch hinzu — werde 'i "",l-"'.:"':;::,,:: das Geld dann einflußreich, wenn die Masc hine in U n o r dnung gerate.
Auch noch andere, in Schumpeters Geldtheori e übergegangene Gedanken blitzen hier auf. Ich erwähne hier nur die d er Alltagserfahrung widersprechende These von Mi l l , daß das Geld das gleichgültigste Ding in der Volkswirtschaft sei", Wie erwähnt, ha t auch Schumpeter lebhaft betont, daß sich das für den Wirtschaftsprozeß „wirklich Relevante" nur in der Güterwelt abspiele.
Oder noch anders gefaßt: ihr T auschwert entspreche dem für den Theaterbesucher verfügbaren Raum im Stehparketts'.
Die historische Tatsache, daß das Geld häufig Warenwert, vornehmhch Edelmetallwert besitzt, kann daher vom logischen Standpunkte aus — und
das hieß für ihn: vom Standpunkt des Geldtheoretikers — vernachlässigt werden". Ebenso theoretisch-irrelevant ist die Möglichkeit, daß es noch andere ökonomische Aufgaben, wie zum Beispiel die Schatzbildungsfunktion, übernimmt" . L o gisch bedeutsam dagegen ist eine negative Qualität: In der Abhandlung über Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige hatte er bereits diesen Vergleich noch mit dem Gedanken des volkswirtschaftlichen Automaten kombiniert: „Jedes Wirtschaftssubjekt wirft gleichsam seinen Beitrag in den großen volkswirtschaftlichen Automaten und erhält durch das Spiel des Mechanismus dafür eine Güterquantität, die zusammen mit den nach Maßgabe der Marktgeltung ihrer Beiträge den übrigen Wirtschaftssubjekten zufallenden Güterquantitäten das Sozialprodukt gerade erschöpft" {I. c. S. 633). Bei den letzteren Vergleichen begab er sich jedes Anspruches auf Originalität. Die Bilder als „ticket" und „Eintrittsbillet" — so erwähnt er — hätte bereits John St. Mil l gebraucht; sie wären sogar seines Wissens nach schon von einem vorphysiokratischen Ökonomen, dem geistvollen englischen Bischof George Berkel ey, in dessen „Querist" (173S — 1737) zuerst verwandt worden (s. unten S.75). Joseph A. Schumpeter, Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige, l.c. S.646-647. " Ähnlich bereits in dem Vortrag: Die goldene Bremse an der Kreditmaschine, 1.c, S. 159. " S. unten S.224.
e i n k o o r d i n iertes Gedankensystem. Das übrige t h eoretische
Schuldkonto mag von kiinftigen Dogmenhistorikern bereinigt w erden. Wir verweilen hier nur noch bei einer einzigen Abhängigkeit, die Schumpeters enge Beziehung zum individualistischen Erbgut beleuchtet. Schon John Stuart M i l l h a tte ausgeführt, daß die beiden nach klassischem Brauch stets betonten Funktionen des Geldes: die Tauschmittel — und die
bereits aus früherer Zeit: die %'ertschätzungen der Marktparteien für das
im gleichen Sinn wie die Waren. Oder im Anschluß an seinen Theaterkartenvergleich: das Geld habe nur einen Tauschwert in dem Sinne des
XXI
"'!„-"' :,";:-'::
Damit endet jedoch Schumpeters Einvern ehmen mi t
d e r t e chnisch-
.instrumentalen und „den Geldschleier fortziehenden" Auffassung seines Vorgängers. In den auf die statische Kreislaufanalyse folgenden Kapiteln verliert die Annahme von der Passivität des Geldes mehr und mehr an Gewicht. Schumpeter sucht vielmehr zu bewei sen, daß das Geld nicht nur eine vom Wirtschaftsprozeß abhängige Größe ist, sondern Umfang und Pichtung der Wirtschaftsprozesse mitbestim m t und — wie er hinzufügt eine „ökonomische Eigengesetzlichkeit" hat. Es genügt hier ein Blick auf seine wichtigsten Argumente.
s Joseph A.Schumpeter, Die goldene Bremse, 1. c. S. 159 u. S.163, Anm.4. ~ "There cannot, in short, be intrinsically a mor e insignificant thing in the economy of society, than money; except in the charact er of a contrivance for sparing 4>",':;;-,' ' time and labour. It is a machine for doing quickly and commodiously, what would be done, though less quickly and commodiously, wi thout it; and like other kinds of ,'-'-s~' ,:,'i;:,",-::. . madunery, it only exerts a distinct and independe nt influence of its own when it P rinciples of.Political Economy, ed. by W. S. An den Platz der Umlaufsschwindigkeit rückte er deshalb einen gereinigten Begriff, der sich auf' n Umsatz des Sozialprodukts zwischen Firmen und Haushalten und n Umsatz der produktiven I.eistungen zwischen Firmen und Haushalten
zogund den er als die „E ffizienz der Geldstücke" oder als che„Effizierrz
XXIV
Einführung des Herausgehers
Einführung des Herausgebers
der Gutbabeneinbeit" bezeichnen wollte. Diese Effizienz ist gemessen „durch die Anzahl von Malen, in denen eine Münz- oder Guthabeneinheit in der Betrachtungsperiode von den Haushalten auf Konsumgüter ausgegeben wird — dem Sozialprodukt gegenüber Dienst tut" ~ .
Zur be-
grifflichen Präzisierung der Maßzahl unterschied er weiterhin noch — wie hier nur gestreift werden soll — zwischen der „Frequenz" und der „Disposition" der Geldstücke. Damit werden zwei im Verlauf des Wirtschaftsprozesses häufigeinander kreuzende Tatbestände von einander getrennt:
„das vom Standpunkt der einzelnen Firmen und Haushalte objektiv gegebene und das der Willkür der Subjekte des Zahlungsprozesses unmittelbar unterworfene Element der Effizienz" ". Weitere Einflußsphären eröffnen sich — und im Lauf. der Geschichte sogar in steigendem Maße —, falls sich das Geld von den Fesseln des materiellen Substrats befreit; und zwar ni cht nur d u rch den Ersatz von
Münzen durch Staatspapiergeld oder Zettelbanknoten, sondern auch durch den Gebrauch von Wechseln, ferner durch die Vertragsfigur des Kontolcorrents und das Geflecht der bankmäßigen Umschreibungen. Da erfahrungsgemäß die größten Transaktionen mit der Hilfe von Buchungen bewerkstelligt werden, tritt der Bedarf. an physischen Zahlungsmitteln zurück. Damit ändert sich auch das Wesen des Geldes: es muß nun in dem Guthaben oder dem Anspruch oder der Forderung erblickt werden. Damit wird jedoch der bisherige Geldbegriff abermals modifiziert. Unter diesen Bedingungen nimmt die Hebelwirkung des Geldes weiter zu: denn „der Spielraum der Rechengrößen der Wirtschafl" kann durch die Neuschaffung von Guthaben, also Kreditschöpfung, stetig vermehrt werden". I hre Bedeutung für di e k apitalistische Entwicklung hatte Schumpeter schon früher eindrucksvoll dargestellt. Wenn sich zum Beispiel am Ende der Stockungsperiode die vom Wirtschaftspionier ersonne-
nen „Neuerungen" einstellen und die Hoffnung auf Wiederbelebung der Wirtschaß erwecken, gewähren die Banken so lange die zur Investition erforderlichen „zusätzlichen K r edite", b i s d e r W i r t s chaftsaufschwung gestartet ist. Übrigens — nach der von Schumpeter vorgeschlagenen Terminologie — nochmals ein Fall, in dem sich das Wirtschaßsleben von dem Kappzaum des Geldes befreit. Schon bei dieser in älterer Zeit entstandenen entwicklungsgeschichtlichen Analyse hatte Schumpeter anerkannt, daß sie eine zweifache Häresie darstellte: denn die Zunahme der Investitionen und die Ankurbelung
im Gebiete der Zahlungsmittel waren „nicht bloße Reflexe von Vorgängen in der Güterwelt. . . , in der alles Wesentliche entspränge" ". Allerdings hat er in der nunmehr veröffentlichten Darstellung letzter Hand diesen Schluß abgemildert. Er verwahrte sich nun gegen den Schluß, daß im WirtschafLsprozeß Geld und Kredit dominierten; lehnte sogar die bei der Finanzierung der Neuerungen naheliegende Annahme ab, daß Geld und Kredit eine ökonomische Initiative ausübten. Vielmehr suchte er nun.— auch im Gegensatz zu seiner eigenen statischen Kreislaufanalyse — che Akzente vorsichtiger zu setzen. Ich zitiere hier seine den
Widerspruch abmildernde Formulierung: „Geld und Krecht spielen dabei keine bloß dienende Rolle in dem Sinn, daß sie lediglich registrierten, was unabhängig von ihnen geschah, wenngleich sie ebensowenig ein primum movens sind, das eine Weilenbewegung... erzeugen würde, welche ohne sie nicht existierte." M i t
d e r H i l f e des A b rechnungssystems vermögen
jedoch Geld und Kredit die vorhandenen Produktionsmittel aus ihren bisher durchlaufenen Verwendungen herauszuziehen und neuen Verwen-
dungen zuzuführen. Sie besitzen demnach die Fähigkeit, „temporär über die Transaktionen in vorhandenen Gütern auszuladen". Das mit Geld und Kredit verbiindete Abrechnungssystem ist zwar „ der G eburtshelfer
des Neuen, aber auch nicht mehr. Es schafft das Neue nicht, und es initüert es auch nicht.""
Immerhin wird auch mit diesem Vergleich der begriffliche Widerspruch nicht gelöst. Wie es mir scheint, kann er als Schumpeters „Dialektik des Geldes" gekennzeichnet werden. Neben die von ihm zunächst analysierte techmsche Geldfunktion treten beim Fortgang der Untersuchung mehrere durch das Geld ausgeübte und sein W esen bestimmende regulierende
Wirtschaßsfunktionen. Qder, logisch gefaßt: durch che Negation des ursprünglichen nur markttechnischen Geldbegriffes wird im L a ufe der U ntersuchung ein che technischen und r egulierenden Funktionen u m -
fassender, reicherer Geldbegnff gewonnen. Zur Herkunjt des Manusknpts Bevor Schumpeter im Sommer 1930 seine Bonner Lehrtätigkeit unter-
brach, um als Gastproressor nach Harvard zu gehen und im Anschluß daran eine Weltreise anzutreten„deponierte er den Entwurf dieses Werks
bei seinem Bonner Kollegen und präsumptiven Herausgeber, Arthur
des Wirtschaflsverkehrs wurde erstens vom G e l de im ü b l i c hen Sinne,
Spiet h o H ;
zu eitens aber auch von den übrigen Zahlungsmitteln ermöglicht. Folglich
alternativen Anweisung: in dem Fall, daß er, Schumpeter, im folgenden
kam auch den letzteren „eine wesentliche Rolle" zu: denn die Vorgänge
$ahr wohlbehalten nach Bonn zurückkehre, ihm das Manuskript wi eder
~ S. unten S. 242. ~s S. unten S. 229.
~ S. unten S.244.
u n d z w ar, wie mir dies Spi e t h o f f . berichtet hat, mit einer
auszuhändigen, dagegen in dem Fall, daß ihm auf der Reise etwas zuss Joseph A. Schu m p e t e r , T h eorie der wirtschaßlichen Entwicklung, I.c. S.140. s~ S. unten S.297.
Einführung des Herausgebers
stoßen sollte, das Manuskript unverändert in der vorläuflgen Fassung herauszugeben.Als nun im folgenden Jahr Schumpeter heimkam und s ein Manuskript, wie vereinbart, zurückempflng, stellte Spieth of f d i e dem Herausgeber nächstliegende Frage: wann das Werk, wie bereits angekündigt, in der Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft erscheinen könne. Nach S piethoHs Bericht habe Schumpeter darauf das Wort: „Niemals" gesprochen. — Ob ches Zwiegespräch so dramatisch verlief', läßt sich heute kaum nachprüten. Daß es mit Schumpeters Absage schloß, dürfte jedoch außer Zweifel stehen: denn die Publikation der Schrift ist von nun an vertagt worden. Fiir die Richtigkeit der Vermutung spricht auch die Tatsache, deren sich ein damaliger Mitarbeiter Schumpeters, Professor Gustav Cl a u s in g i n E r langen, noch erinnert, daß kurz nach seiner Rückkehr nach Bonn Schumpeter sein „Geldbuch" in einem Zimmer des Staatswissenschaftlichen Seminars deponiert und da-
bei bemerkt habe: es handle sich um den für die Enzyklopädie bestimmten Band, der jedoch in der vorliegenden Form wohl nicht veröffentlicht werden würde. Allerdings hat ihn dieser Verzicht später gereut. Bei der Durchsicht des Manuskripts zeigte sich, daß er che Arbeit daran bald wiederaufnahrn, auch noch während der ersten. amerikanischen Jahre. Und ein Plan der Veröffentlichung — nunmehr in englischer Sprache — wurde alsbald entwickelt. Schumpeter bezog sich darauf in seinem im Jahr 1939 erschienenen ersten Band seiner Business Cycles". Um dieselbe Zeit erschien eine Anzeigein der American Econonnc Review, daß die Harvard University Press Schumpeters Buch über das Geld demnächst veröffentlichen werde. Folglich muß zu cheser Zeit eine förmliche Zusage Schumpeters erfolgt sein. Immerhin wurde auch dieser zweite (englische) Plan der Veröffentlichung weiter verschleppt und ist schließlich gescheitert. Vielleicht zauderte Schumpeter mit der Publikation aus einem ähnlichen Grund wie mit einem anderen gleichfalls unvollendet gebliebenen Lebenswerk, seiner „History of Economic Analysis", über deren möglichen Abschluß er noch mit mir wenige Tage vor seinem Tode gesprochen hat: die ihn erwartenden wissenschaftlichen Widerstände schienen zu groß, um eine letzte Anstrengung zu verlohnen.
Bei seinem Tod fand sich die deutsche Fassung des Manuskripts unter Schumpeters nachgelassenen Papieren; sie wurde alsbald von Frau ss In einer Fußnote des Abschnitts: „The Role of. Money and Banking in the Process of Evolution" bemerkte er, daß „the theoretical background of. the analysis of credit to be presented in this section will be developed in the writer's treatise on Money" (Joseph A. Schump e t er , Business Cycles, Bd.1, I.c. S.109, Anm.1). Die Bezeichnung „treatise on Money" dürfte unverbindlich gemeint sein; immerhin könnte sieauch alsAnspielung auf Keynes' gleichnamiges %'erk angesehen werden. Vgk oben S.XIV, Anm.29.
Einführung des Herausgebers
j,';':.',,:,::. Schumpeter zur Übersetzung ins Englische dem seitdem gleichfalls verstorbenen Professor Arthur W i l l iam M a r g e t a n v ertraut. In den folgendcn Ja,hren hat Marget, damals Direktor der „Division of International Finance" beim „Board of Governors of the Federal Reserve System" in %'ashington, D. C., mit mehreren Hilfskräften an der Übersetzung gearbeitet un d mir, da er mein Interesse für Schumpeters Werk kannte, einen t!!!.;:.'!::: Durchsc hlag des deutschen Textes des Manuskripts übergeben. Dieser 'gi:' ,,';;:;,;;. Durchschlag wurde von mir der nun folgenden Edition zugrunde gelegt. Nach dcr Auskunft vieler Beteiligter sind die übrigen Abschriften — auch M arge t benutzten — zur Zeit nicht mehr greifbar. BCI dc r Herausgabe sind offenkundige Schreibfehler berichtigt und hie usgelassene Worte in Kl ammern eingeschaltet worden. Da dem
XII. Kap itel eine Überschrift fehlte, wurde ein möglicher Ersatz in Klam„::;-:,::::.:::: mcrn hinzugefiigt. Andererseits sind che im Manuskript häuflg begegnendcn clng eklammerten Stoßseufzer; „Warum>" oder „Wieso>", da sie ,' .@~> ',;,i";; ".'offcnb ar von dem Verfasser nur an sich selber gerichtet waren, bei der Hcrausgabe unterdrückt worden. deren Dank schulde ich meinem Kölner Kollegen, Herrn Profcssor D r, Johann P f l a n z a g l, für Beratung bei mathematischen Fragen, r. Arnold Pr ic e von der Lihrary of Congress, Washington, :j";:.';,::;:: D.C. für bibliographische Winke, den Diplom-Volkswirten Hans Joachim Fryc un d Manfred B u r k a r t, beide in Köln, für Ergänzung der Quellen'y>jli!:,:;.':. nachwcls e und Herrn Diplom-Volkswirt Karl We i n h a r d in Ingolstadt ,
nfertigung des Personen- und Sachregisters.
E INL E I T U N G I. Wäbrttngspolitik bedeutet mehr als Gestalten, Heeinflussen', Regeln nes Sondergebiets marktwirtschaA licher Technik. Bas oft leidenschaflche, stets große Interesse, das den praktischen Fragen des Geldwesens
nd des Geldwerts gilt, erklärt sich j a nur daraus, daß sich im Geldwesen nes Volkes alles spiegelt, was dieses Volk wiH, tut, erleidet, ist, und daß Igleich vom Geldwesen eines Vol kes ein wesentlicher Einfluß auf sein Wirtschaften und sein Schicksal ii b erhaupt ausgeht. Ber Z u s t and d es eldwesens eines Volkes ist ein Symptom aller seiner Zustände: Baß ein c6zit im Staatshaushalt, daß auch ohne Beflzit Art und Geist der Finanzohtik, daß jede wirtschaßsfördernde oder wirtschaßshemmende handelsnd gewerbepolitische Maßregel, überhaupt jede wirtschafls- und sozialolitische Maßregel, daß endlich Aufschwung oder VerfaH des Wirtchaßslebens grundsätzlich immer, wenn auch nicht in jedem Pall gleich ußerlich sichtbar, auf die Währun g wirken muß, das sehen wir, was mmer die Schwierigkeiten richtiger Biagnose einer konkreten Situation cin mögen, wohl ohne weiteres und auch schon an der SchweHe unserer rörterungen ein. Aber dann folgt, daß auch alle che Momente und das gesamte soziale nd politische Geschehen, che chese Befizite, diese Finanz-, Wirtschaßs-,
ozialpolitik, diesen Aufschwung o der VerfaH erklären, sich im Zustand cr Währung spiegeln müssen: Siegreiche Kriege und Niederlagen, Kriegsorbereitungen, Revolutionen, auße npolitische Erfolge und Mißerfolge, merpolitische Konstellationen, Kra ft oder Schwäche von Regierungennd das um so mehr, als alle diese Binge im bistorischen Ablauf nicht notcßdig crst dann wahrungspolltlsc h, wlrksam wcrdcn, wcnn slc zu cnt'-
prechenden Maßregeln oder Ver änderungen des Wirtschaflsablaufs cführt haben, sondern mitunter chrekte Wirkung äußern, so z.B., wenn lgcmeine Mutlosigkeit die Gelddi spositionen der I eute verändert, ehe och etwas geschehen ist, was Zi nsfuß odcr W c chscHcurs unmittclbar > Dabei ist die Tatsache und nicht die Ab sicht der Beeinßussung das Entscheidende: n Pürst„der die Münze verschlechterte, ha tte nicht notwendig die Absicht, den Geldert zu ändern. Ein verschwenderisches Parlament denkt meist gar nicht an die WirMg seiner Handlungsweise auf die Währ ung. Beide aber treiben Währungspolitik m Sinne der oben implizierten Deßnition. V gl. $ 3.
Einleitung
Einleitung
berührt: jede Art von Politik kann so zur Währungspolitik werden, jede Art von Ereignis zum währungspolitischen Ereignis. Und endlich folgt, daß die letzten Daten dieses sozialen und politischen Geschehens auch die tiefsten Bestimmungsgründe der Währungspolitik und der Geldgeschichte sind: Die geographische und politische Lage eines Volks; die objektiven und subjektiven Möglichkeiten seiner Wirtschafl; seine soziale Struktur und politische Organisation; seine Einstellung zu wirtschaftlichen Dingen und zur Zukunft; seine Moral und Energie; alles das, was die Worte „Volksgeist" und „Volkscharakter" decken. Nichts sagt so deutlich, aus welchem Holz ein Volk geschnitzt ist, wie das, was es währungspoli-
sozlalcn Und w irtsch afllichen Befindens. Das gilt sowohl in dem Sinn, daß Währungspoli tik un d %'ährungszustan d jede andere Politik und jede andere Art vo Q ZUSt'and sachlich mitbedingen, als auch in dem Sinn, daß die Rücksicht auf W ährungspolitik und Währungszustand das Verhalten auch auf scheinbar ganz abliegenden G ebieten mitbestimmen und Z u standc~ dlc scheinbar mit der Währung nichts zu tun haben, miterklären. Der Generatio n, die den Weltkrieg und die Nachkriegszeit durchlebt hat, braucht Ql cht erst auseinandergesetz t zu w e rden, daß W ä hrungsschwierigkeiten zum Zentralproblem d er Finanzpolitik werden und sie bchcrrschcn k ; auch nicht, daß u'berhaupt jede Sozial- und %'irtschaßspolitik em Zustand der W ährung und der Rücksicht darauf. Abhängig wer den k ann; ebenso nicht, daß Inltuntcl" dlc w R h IUngsvcrhältnisse über Wll tS chafllichen Untergang oder wirtschaßhchen Erfolg dcr clnzclncn Uflcl über Aufschwung oder Depression in der Volkswlltschaft cnts chciden und wirtschafHiche und soziale Umschichtungen j< ~',:.':'i;::.:"' politischer l Ideal wenig Geschmack fin dct. C) Das Ziel der „stab llcn o der „kon stanten" Kaufkraft beherrscht die Stunde. In ihm trifft sichdas aUSgCSPfO chene oder — noch bedeutsamerdas als eine der Disk USS1OQ entrück te Selbstverständlichkeit gefühlte Wollen des Politikers und Ge schäßsmanns mit der M e i nung der besten Autoritäten des Faches. Dieses Wollen und diese Meinung sind nicht neu. .Ana/ysiert man das tat sächlichc wahru ngspolitische Verhalten der Mänflcr Und Institutionen, welche die prak tische Tradition des 19.Jahfhun. Rcfts geformt haben, so findet man da s Ziel stabiler Kaufkrafl als dessen objcktiven Sinn, wie im ich Enun ziationen ausgedrückt haben und )::l::::::, ' wie unzulänglich immef dle a ngewend eten Mittel gewesen sein mögen. Dic besten Zentralban kleitun gCB, dle besten Vertreter sowohl des Birmetallismus als auch d er rein en Gold währung haben trltsächlich nichts -.:-",';;::;::: ;:,:.andcfcs : angestrebt als das. N och älte r ist die Erkenntnis der Geldforseher, daß mindestens viele GeIdwcf tsc hwankungen funktionslos seien in ' '-;,,',':,::,',:,::: 4cm Sinn, daß sie wahllos Gewlnn Und Verluste über die Volkswirtschaß -,'-;:;:,':.:: hinstfeuen, denen nicht~ wlc a nderen Gewinnen und Verlusten, eine bes timmte Rolle im Wi r t schaßsprozeß zu kommt — daß sie technische Mängcl seien und nichts w eiter, wenngleich in der Frage, ob das für alle .=-'!,"';;.'::;::, Gcldwertschwankungen zut f l fft Uncl v enleinendenfalls für lv e lche, sehr '='",-::.':;::-; V cfschiedene Ansichten herrs chten un d herrschen, Damit verband sich :;.„;i!:„::::: dcr Wunsch, für Zwecke der Wissenschaß wie der Pfaxis Geldsummen < p„",,','.:: verschiedener O rt e u nd Zei ten verg l eichbar z u m a c hen, un d d a m i t -,.:i~~!:;,': wicdcrum das Streben, dlc vo rfallenden Geldwertschwankungen ziffern„~!,':,"':i":::: Inäßig festzustellen, so d.aß auch, wer das Ideal selbst sich nicht oder lllcht ganz zu eigen m acht, an erkennen muß, daß in seinem Zeichen ein ';~j'::;;,::::::: ~oßcr Teil der besten Arbeit geleiste t wurde. Und das mündete in eine ~.:''::::,':-:: gaftzc Reihe von wäh IUflgSPolitischen Rcfoflnvofschlägcn — cllc clnstg~i',,';::,':' xllnchmenden R.eform vorschl äge woll en fast ausschließlich diesem Ziel .
denken, um zu verstehen, daß bei entsprechend hoher Einschätzung des
netes M i t tel
Einleilung
,
~ Hierher würde „Schwundgeld" gehören,was verschiedentlich vorgeschlagen wor$ Schon in dieser Frage hegt die A blehnung eines mö glichen Standpunkts, nämlich des Stand-,.';-:::-'= :: punkts, da ß die Kulturwelt jed er Epoche so einzigartig sei, daß sie von ."'~l(! dcr Kultul welt jeder andern E poche aus unverständlich und für deren.
. l~~j;,;'',"i!i, Katcgol lcn UQZUganghch wcrd c. Bas Q1ag so scln„nu r d a rf~ wcI drcscn Standpunkt einnimmt, nicht g Iclchwohi ITllt dcr na lvcn SclbstubclschätnteHektueHen anneh men, daß es gerade ihIQ tmtzdem möglich q);i':,:::. sei, mit seinen zeitgebundenen Augen fremden Kulturen ins A n t l itz zu blIckcn, so ndern er mu ß sow ohl einzelwissenschakliche Betätigung als auch bloßc Geschichtsschreibung aufgeben. Geht man w eniger weit, so ...:i'':::., gewinnt rn alI clncn Standpun kt, dem die Sozialwissenschaß auf aHen '
"'a(
ständige Theorie zu gewinnen, die nicht im H a u che grundsätzlich aller
jeweils verfügbaren Tatsachen geschweißt märe, so kann im Rahmen unserer Aufgabe die einzelne währungsgeschichtliche Tatsache nur in der
Rolle eines Beispiels auftreten; denn diese Aufgabe besteht darin, eine Anweisung zur E r fassung und D e u tung der m o n etären Erscheinungen zu lehren, wenngleich es daneben auch wünschenswert ist, daß keines
jeweiligen Gang rler Dtnge ln W irtschaß und GCSCHschaß symptomatisch oder kausa1 von Bedeutung w aren. Wir werden ferner die Theorie des Geld- und Kreditverkehrs an e inem Schema entwickeln, das von seiner modernen Gestalt abgenommen und auf dessen moderne Problerne abgesteHt ist. U nd das nicht etwa nu r aus Gründen didaktischer Zweckrnäßigkett~ sondc rn weil es uns auch sachlich richtiger erscheint, als vor einem tunlichst p rimitiven Zu stand a uszugehen. Daß und warum dabei auch aHe andern bisher beobachteten und selbst nur gedanklich als möglich erkannten zUs tande clcs Gc Idwcscns d u rch g c c lgnctc A d a p t l crUng unseres Schemas, Fallenlassen mancher, Einfügen anderer Merkmale, zu ihrem Rech te kommen, w ä h r end das umgekehrt gerichtete Vorgehen o gut ermöglicht, wi rd der Leser sehen — es könnte nur an den
,',i~j
11 interessant" oder n icht: Natürlich kann ein historisch bedeutsamer Vorgang theoretisch so einfach sein, daß er uns kein theoretisches Interesse bietet, und ein Vorgang» clcr, sei es infolge der G eringlügigkcit seiner praktischen %'irkungcn, sei es 'P:-::'::::"::: infolge dcr Geringfügigkeit dcs Landes, in dern er sich vollzieht, vom Historiker kaum '~i'::;':.':,. beachtet zu werden braucht, uns einzigartige grundsätzliche Einsichten bieten. Vgl. Thomas Bab'Ington Lord M a c a u lay im Essay: Sir William Temple, l~!ew York 1878, und Iviax W e b e r, Roscher und Knies und che logischen Probleme der historischen " ':.";,,'":... 88tionaiÖkonomie. 1903-1906, in: GesammelteAufsätze zur Wissenschaßslehre, Tübin.;..-"':,:: " gen 1922.
Zur Soziologie des Geldes
Zur Soziologie des Geldes
Gebieten, z.B. auf dem der Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, so viel
W ohl aber k ö n nte di e G estaltung der m o n etären Z u s ammenhänge selbst von Epoche zu Epoche so verschieden sein, daß es praktisch wertlos wäre, eine „allgemeine" Theorie besonders vorzutragen, welche slch auf bedeutungslose Allgemeinheiten beschränken würde. Au f den ersten Blick liegt die Sache wirklich so — was hat der bankmäßige Zahlungsverkehr mit der „Rinderrechnung" Homers gemein> Auch passen manche Auffassungsweisen auf einzelne historische Zustände so vi el besser als auf andere, daß man versucht sein könnte, sie für die ersteren als „richtig"', für die letztern als „,fabch" zu bezeichnen. Eine Geldl ehre könnte also sehr wohl die Form einer gedanklichen Verarbeitung v on „Typen
verdankt, den Standpunkt, daß ma n
Z u s t ände und V o r g änge zeitlich
oder örtlich fremder Kulturen nicht vom engen Gesichtskreis der geistigen und materiellen Interessen der eigenen Kultur beurteilen, unsere
— auch logischen — Maßstäbe nicht in fremde Kulturen projizieren dürfe, wie das der soziologisch Ungebildete aller Zeiten — nicht bloß des 18.Jahrhunderts — stets zu tun geneigt ist. Da aber diese Auffassung impliziert, daß uns fremde Kulturen irgendwie und in irgendeinem Sinn dennoch zugänglich seien, so kann der Versuch, che analytischen Mittel für ihre Erschließung bereitzustellen, höchstens im einzelnen Pall verfehlt, aber nicht grundsätzlich sinnlos sein. Ob diese Mittel jedesrnal verschieden oder immer dieselben sind, ist bloße Tatfrage, die nur praktische Arbeit, aber kein Philosophieren lösen kann. Das Geld bedeutet
>!!','.
im Geist und im Verhalten der Leute verschiedener Kulturen gewiß sehr
Verschiedenes. Es mag schwierig oder unmöglich sein, seine Kstlturbedetttung für verschiedene Zeiten auf den gleichen Nenner zu bringen. Aber derartige Sinndeutung ist nicht das, worauf es der GeldwissenschaPc a nkommt. D i eser handelt es sich vielmehr — wenn schon vo n
andere nur soweit relevant, als er das tatsächliche Verhalten der Leute
in bezug auf das Geld beeinßußt, wobei es wieder eine nur am einzelnen Fall zu beantwortende Tatfrage ist, ob es gelingt, die fiir die Erklärung geldgeschichtlichen Geschehens wesentlichen Elemente der jeweiligen Kulturwelt zu erfassen. Beispiel: Wenn der Gegenstand, welcher die Geldfunktion erfüllt, zugleich ein heiliger Gegenstand und Verfügung über ihn an kultische Voraussetzungen geknüpft ist, so wird der Geldverkehr der betreffenden Gemeinschaß nicht nur k u l t u r historisch, sondern auch wi rtschaNich anders aussehen, als er es sonst täte, es kann z.B. die Neigung, Stücke dieses Gegenstandes tunlichst zu behalten, einen
„bloß" wirtschaßlich unverständlichen, aber für den Gang der Dinge sehr wichtigen Umfang annehmen. Aber darin erschöpß sich die Relevanz der betreffenden Mentalität oder Kultu rwelt fü r d i esen Fall. So wichtig
weiteres Eindringen in sie sonst sein mag, geldtheoretisch haben wir dabei nichts zu gewinnen. Und da unser analytischer Apparat einem solchen Fall gegeniiber ganz so arbeitet wie sonst und für die Behandlung eines solchen Falles einfach dadurch vorzusorgen ist, daß man neben den übrigen konkreten Daten, die ja immer in einen theoretischen Gedankengang „einzusetzen" si nd , a uch de n
t a t sächlichen Effekt d e s s akralen
Charakters des Geldguts auf. das Verhalten der Leute berücksichtigt, so erwächst aus derartigem Tatbestand an sich kein Argument für „epochengebundene" und gegen „allgemeine" Theorien.
Stilen entsprechende Reihe von Geldtheorien liefern. Und das würde nicht nur die historische Qualißkation unseres Gegenstandes, sondern auch die praktischen Probleme jeder Epoche sehr klar und anschaulich zum Ausdruck bringen. Es könnte dann nicht so leicht pa ssieren, daß man, wie es m i t u nter geschieht, Analysen von b esondern Verumstän-
dungen auf andere Verumständungen ausdehnt, die nic ht dieselben Merkmale darbieten, z.B. bei der Erörterung des Transfer problems im
„ Sinn"
gesprochen werden muß — um den Sinn, welcher in der Funktion des Geldes im wirtschafHichen Lebensprozeß liegt. Für diesen Sinn ist der
sukzessiver historischer Zustände annehmen. Das würde un s eine diesen
h eutigen Deutschland so
a r g umentiert, w i e w e n n d i e i n ternationalen
Beziehungen im Warenverkehr und in automatischen Gold bewegungen sich erschöpfen würden wie vor hundert Jahren und rnan die Wanderungen kurzfristigen Kapitals — um nur ein Moment zu erwä hnen — übersieht. Wollten wir so verfahren, so würden wir aber find en, daß wir tatsüchlich sehr viele Dinge jedesmal wiederholen müßten, und noch. clazu daß das, was zu wiederholen sein würde, gerade das theoretisch Wesentliche an der Sache, das Prinzip des Verständnisses und der wichtigste Hebel der Analyse wäre: Wir könnten z.B. nicht sagen, daß der Elgen" wert des Geldstoffes im Deutschland des 10.Jahrhunderts zum Wesen des Geldes gehört habe und im Deutschland des 20. Jahrhunclerts nlcht~ sondern es würde sich ergeben, daß cheses Merkmal ent weder immer oder aber nie zum W esen des Geldes gehört, wenn es auc h sehr wahr ."'-",;,":;:,: sein mag, daß wir, wenn wir von keinen andern Zuständ en als denen ''!fdes 10.jahrhunderts Kunde hätten, gar nicht auf. die Idee gekommen ;„:,i!; wären, daß es auch „stoffwertloses" Geld geben könne'. Man bea.chte ferner, daß das nichts zu tun hat mit der Prage, ob Eigenwert des Geldstoffes damals nicht vielleicht praktisch unerläßhch war. Diese Prage mag zu bejahen sein. Für die Leute von damals wäre Geld anderer Art vielleicht unverständlich und im Verkehr unbrauchbar gewesen obgleich 'j--"'::;;':.,:'. nicht behauptet werden soll, daß das so war. Daraus folg t aber nicht, "ü~:,':
s Ganz gleichgültig vollends ist die Einsicht der betrachteten Leute selbst: Dernicht sehr wertvolle — Einkotnmensbegriß ist z.B. auf die Wirtschait des frühen deutschen Mittelalters ohne weiteres anwendbar, obgleich ihn. — nach B ü C h e r — clie :Leute selbst nicht hatten.
Zur Soziologie des Geldes
Zur Soziologie des Geldes
daß die theoretische Interpretation des Geldes jener Wirtschaftswelt durch das Merkmal des Stoffwerts hinduxchgehen müßte. Auf die auch währungspolitisch große Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen „praktisch Unvermeidlichem" und „theoretisch Wesentlichem" sei im Vorbeigehen aufmerksam gemacht. Die Währungspolitik von heute kann z.B., wie wir sehen werden, praktisch von der Verbindung jeder Währung mit dem Gold nicht leicht absehen. Täte das die Währungspolitik eines einzelnen Landes, so würde damit zweifellos eine Quelle von Unzukömmlichkeiten erschlossen. Aber das heißt nicht, daß es zum Wesen des Geldes gehören würde, asIs Gold zu bestehen oder mit dem Gold in einer Verbindung zu stehen'. Mit der Widerlegung dieser letzten Auffassung ist jener praktische Standpunkt nur dann widerlegt, wenn er auf nichts anderem als dieser theoretischen Überzeugung beruht — was
Einfachere und weniger Kom pllzlcrtc sei. Man sieht das am besten an einem Beispiel: Wer dem We scn clcs Blodernen Unternehmers dadurch näher kommen will, daß er d cn Typus historisch zurückverfolgt, landet sehr bald in einem sozialen Zustand, in welchem der Unternehmer zu fehlen scheint. Tatsächlich fehlt jedoch die wesentliche Punktion nicht, es fehlt ihr bloß che Verkör Pcfung 1 n einem besonderen Typus von Wirtschaflssubjekten. Sie wir d zum Ele ment einer einheitlichen sozialen Führerstcllung, che kriegerische, ok au ch priesterliche, richterliche, verwaltende Funktionen vereint . Aber u m diesen Sachverhalt zu durchschauen und das Element von Untcrnc hmertum etwa in dem H ä uptling einer primitiven Horde zu er kennen, m uß man sich über dasselbe schon anderweitig theoretisch klargeworden sein. Und auch dann liegt gerade füt die primitiven Verhältnis se nicht c ln clnfacheI~ sonclcIQ cln k o nl -
w ohl kaum v o r k o m m t .
plexcx Tatbestand vor. Erst mit der Ze it umreißt sich die Unternehmerfunktion schärfer. Aber nocl1 vor h u ndert Jahren finden wir sie rnit solcher Regelmäßigkeit mit del Ikapltal istenfunktion verbunden, daß che
2. Bie zweite Frage lautet: Müssen wir nicht, angesichts der Tatsache,
daß der moderne Geld- und I:":,,:: ".,'.,:::, dcn Kapiteln macht es aber wünschenswert, den Begriff dieses „Wertmaßcs zu p l az1slcr en und den Begriff eines Wertmaßes anderen Sinnes ~:;.;:::: ::::::,:einzuführen. Vox allem bedeutet also der in Geld „gemessene" oder „ausgedrückte" "
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„TausChwert" einer Warenmenge diese %'are nmenge mal dem Preise, zu
. "j"::,'' @elchem sie im Beobachtungszeitpunkt tatsäc blich" verkauP uird oder 'MrkrIMft LUerden k Onnte — cvcntucll u n t c l Berücksichtigung des Um,~"-: ':::,::::, standcs, daß dieser Verkaufden Preis, der v orher herrschte, verändert. +ij',:.':::::, Das ist die einzige brauchbare Bedeutung des viel mißbrauchten Wortes ts Man beachte jedoch: Wenn die Marktgeltung ei nes Gutes gegenüber allen an"~j.':,;.'„:!'.:;',"4eren bis auf eines gege ben ist und nur Veränderungen gegenüber diesem einen unter,*"'i;i;:: -' sttcht werden, dann gewinnt jene Ausdrucksweise Sinn
Umweg des indirekten Tausches nur betrat, wenn der direkte Weg un-
, ".ij,';;::::zefitifichen Reihe solcher Preise einer Ware gewisse Schwankungen ausscheiden kann, ' >~ Wir werden später ein Verfahren kennenlernen, mit dessen Hilfe tnan aus einer
.
Zur Soziologie des Geldes
„Tauschwert", welches man besser ganz vermiede und durch „Preis" ersetzte.
Mitunter hat es aber auch praktischen Sinn, die Menge der betreffenden %'are nicht mit dem eben definierten Preis, sondern mit dem tatsächlich
herrschenden Marktpreis zu multiplizieren, ohne Rücksicht darauf, daß er einanderer würde, wenn diese%'arenmenge angeboten würde. So wird Z.B. für die Zwecke der Bemessung der Vermögenssteuer von einem Aktienbesitz ein Kurs gewählt ohne Rücksicht darauf., ob dieser Aktienbesitz zu diesem Kurse auch verwextet werden könnte. Welchen Sinn das hat, interessiert uns jetzt nicht. Jedenfalls hat es nicht den eben erwähnten, Immerhin war auch das ein tvirkl icher Preis, Mitu nter operieren wir aber rnit einem bloß vorgestellten oder mit einer Skala von vorgestellten.
%'er sich denkt, daß er sich ein Automobil von bestimmter Art kaufen würde, wenn es um 3000 M. zu haben wäre, und zwei Automobile dieser
Art, wenn deren Stückpreis 2000 M. betrüge, während tatsächlich der Preis 4000 M. beträgt, kauft also in Wirklichkeit gar keins. Welchen Sinn hat also seine Gberlegung> Offenbar praktisch zunächst den, die Dispo-
Zur Soziologie des Geldes
Ä::,'':::::: liche Sinn — be et die Gbung des Lebens und die daran anschließende Ubung der Wlssens chaff, subjektiven Wertgefuhlen oder objektiv sichtbaren Verbaltensart en Zahlengrößen in der Weise zuzuordnen, daß der :i j 5 i,."",:.Gc gcnstancldes %'extgefühls oder Verhaltens mit einer Anzahl von Einheiten eines anclcrcn Gegenstandes von Wertgefühlen oder von Verhalten vexglichen und durch diesen Vergleich hindurch mit allenim Gesichtskreis des beobachteten 5 ubjektes liegenden Gegenständen von W e r tge fühlen oder Verhalt enin B eziehung gesetzt Ivird. Die Handelnden, die wir beobachten, und wir die Beobachter, gewinnen durch dieses Verfahren quantitative Indicesdes W ertes und Verhaltens, die offenbar für che Rationalislcfung d.cs Handelns selbst und u nserer Betrachtung cheses Handelns von der aller größten Bedeutung, von ähnlicher Bedeutung sind wie Spra",:qi:.",:: che und Schrifl ls. Wir haben hier ein sehr kontmverses Pmblem berührt, oder eigentlich -,'"1- "Ail;::;. glcich zwcl. Beide werden in unsexm Gedankengang wiederholtanklingen.
sitionen des M annes in bezug auf mö g l iche Veränderungen d er Au t o preise klarzustellen — was im k o n sumtiven wi e i m g eschäfHichen Ver-
halten keineswegs eine gleichgültige Spielerei ist. Sehen wir aber genauer zu, so erkennen wir, daß die Feststellung, ein Automobil bestimmter Art sei einem bestimmten Individuum zu bestimmter Zeit 3000 M. wert, nodl
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eine viel allgemeinere und tiefere Bedeutung hat: Im Grunde hat sie mit möglichen Preisen genausowenig zu tu n w i e mi t d e m t a tsächlich herr-
schenden Preis. Sie bedeutet nichts anderes als den Versuch des Individuums, sich seine Gebrauchstvertschätzung eines Automobils zu p r ä zisieren, diese Gebrauchsu ertschätzung zu quanti fizieren. Damit haben wir das Gebiet der T a uschwerte grundsätzlich auch dann ve rlassen, wenn die Einheit des guanti fizierungsmittels selbst außerdem noch Ausdrucksmittel von T auschwerten ist und eben diesem Umstand ihre Bedeutung im Bewußtsein des wertenden M enschen verdankt. Und wi r h a ben ein
Gebiet betreten, auf welchem es eine Erscheinung gibt, die nicht wie der oben kritisierte „ T a uschwert" erst durch den T auschakt entsteht, son-
dern von der Existenz allen Marktverkehrs grundsätzlich unabhängig ist, und deren Messung daher — was immer sonst ihre Schwierigkeiten sein mögen —i~so fern nicht dieselbe logische Absurdität darstellt, welche mitunter impliziext ist, wenn man von M essung des „Tauschwerts" spricht.
Nicht jede in Geld ausgedrückte Gröfse, die uns begegnet, ist also eine Preisgröße oder ein Preis, multipliziert mit einer Warenmenge. Und wir sprechen jetzt von einem „W ertmaß" in einem völlig verschiedenen Sinn
und lassen die Assoziationen mit der Vorstellung von einem Preise am besten überhaupt fallen. „Wertmessung" in diesem Sinn — für uns, die wir den Ausdruck „ T a uschwertmessung" mißbilligen, ist es der eigent-
-',!Ii,":;"'::.',
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Das clnc lau tet: %'i ekann mandaran denken, „Wertgefühle" zu „messen" ( = i h nen Z ahlengrößen zuzuoxdnen}, die doch keine „Größen" oder jedenfalls keine „E xtcnsltätsglößcn s o n d cl n h ö chstcns nulIn t e nsitatsgrößen sind~ Das a ndere: Wie kaml man daran denken, diese Messung mit Hilfe des Geldes vorzunehl inen, dieses Geschöpfes des Tauschverkehrs, das seinen Sinn nul 'n 1 diesem gewinnt1 Schon diese 'Fragestellungen entf-aßte — und irrige — Meinungen sowohl über. dieses Problem haitcn volgc dcs Mcsscns als auch über das Wesen des Messens überhaupt, von denen man sich frei machen muß, wcnn es im Umkreis dieser Fragen vorwärtsgchen soll. H ICl gCB üge es, dem unvoxeingenominenen I.eser — im Gegensatz zu clcnl auf al l gemeine Gegenargumente festgelegten Fachmann zu sagcn ) d.aßerda s in der Hand hält, worauf es ankommt, wenn er jemals im LebeB gcsagt hat: „Ich würcle 100 M. dafür geben, wenn ich nicht in lcnc lang weilige AbendgeseHschaß müßte." De n d exzeit wi chtigsten
» Vor alle In aber d rängt sich die Frage nach der Beziehung des Wirtschafismaßes - ";".>ii";! . zu anderen M aßen auf, zum Messen und Zählen überhaupt. Zunächst gibt es da
4i:::;! '. Interessante Parallelismen: Der Verwendung von Längen-, Hohl-, Zeitmaß- und Gest iehtseinheiten geht die Gbung roher Vergleiche voraus, wie das Vorzeigen der hohlen Band, die Wendung: „ Die Zeit, zu welcher Inan zwei Brüder noch nicht voneinander unterscheiden kann" o der die Wendung: „Die Entfernung, bis zu welcher man die 115.',':;:,: Hörner eines Ochsen n och voneinander unterscheiden kann". Der Verwendung direkter hfaßeinheiten lolgt die Verwendung von abgeleiteten {„absoluten") Maßeinheiten Init Hilfe einer Beziehung „unrneßharer" Vorgänge zu „rneßbaren" Gegenständen, der DiPferlsiOII. Da s lehrt so manches über den rnitunter behaupteten „Wesensunterschied"
teicherl u nd Messen. Noch wichtigeraber.ist die Erwägung, daß die e111 Priltl itiven Messen und Zählen lehren, vor aiiem wirtschaßlicher Katur gnvesen sein mü ssen. Und es liegt die Vermutung nicht ferne, daß das Messen uherhaupt von der wirt schaßliehen Seite her in die Kulturwelt des Menschen gedrungen sein könnt e, statt d aß umgekehrt das %'irtschaßstnaß eine späte und zweifelhafte Gbertragung einer „phy sikalisehen" Denkweise darstellt.
Zur Soziologie des Geldes
Zur Soziologie des Geldes
Fall einer wissenschafHichen Verwendung und Präzisierung dieses Ver-
ein,„Verhalten" gegenüber dem zweiten Pfund dasselbe wie die erste
fahrens des praktischen Lebens bildet der Begriff der Konsumentenrente, der, zuerst von D u p u i t e r s chaut, von M a r s h a l l w i e d erentdeckt und
Beobachtung für seine Wertschätzung für das erste Pfund pro Hctusbalts-
in den täglichen Gebrauch der Theorie eingeführt worden ist. Der Preis, den jemand für eine bestimmte Menge einer Ware zahlt, kann natürlich nie größer sein als der Geldbetrag, welchen das beobachtete Subjekt seiner von dieser Menge erwarteten Bedarfsbefriedigung gleichsetzt, also 3000 M. für das Automobil in obigem Beispiel. Dieser Geldbetrag ist gleich dem Preise, den das Subjekt für das Auto äußerstenfalls zahlen würde, aber er ist n i c ht selbst eitt Preis. I st d as Auto u m
2500M. zu haben, so stellt die Differenz 3000 — 2500 = 500M. eineMaßzahl — wenn wir der Einfachheit halber fortfahren, uns einer psychologischen Ausdrucksweise von nicht ganz zweifelloser Korrektheit zu bedienen — des Nettobefriedigungszuwachses dar, der sich an diese Verwendung der 2500 M. im Vergleich zu sonst noch möglichen anderen Verwendungen derselben knüpft. Diese Maßzahl nennen wir Konsumentettrente. Wir nehmen nun an, daß die jeweils betrachtete potentielle Aus-
gabe im Verhältnis zum Gesamtbudget des Subjekts so klein ist,daß durch sie auch dann, wenn sie in vollem Betrag vorgenommen würde — die Konsumentenrente also gleich Null wäre —, die Bedeutung der einzelnen Mark für das Subjekt nicht merklich verändert wird, und daß jedes Gut beliebig teilbar sei — im Falle solcher Güter, wie das Auto eines ist, heißt das, daß wir es in einzelne Nutzleistungen zerlegen, die man auch einzeln, z.B. durch die Miete des Autos für eine einzelne Fahrt, kaufen könne. Sodann präzisieren wir mit M a r s h a l l l " l — und damit auch, wie man leicht sieht, das Gossensche Gesetz der Bedürfnissättigung — in folgender Weise: Wir betrachten z.B. einen Haushalt, welcherin jeder Hctusbaltsperiode"
Tee kaufL Äußerstenfalls, so lehre die Beobachtung, sei der Haushalt bereit, für 20 M. ein Pfund Tee zu kaufen, aber auch nur ein Pfund pro Hausbctltsperiode. Qffenbar wäre dadurch das Verhalten des Haushalts oder, psychologisch gesprochen, seine Wertschätzung für Tee in. der besonderen Stellung des „ersten Pfundes pro Haushaltsperiode" charakterisiert, quantifiziert oder gemessen. Beobachtung lehre weiter, daß der-
selbe Haushalt unter denselben Umständen für ein zweites Pfund pro Hctttsbaltsperiode 14 M. lieber geben als attf dieses zureite Pfund verzichten würde. Das lehrt uns für seine Wertschätzung für das zweite oder für ['s Alfred Marsh a ll , Principles of Economics, 1.Auß. London-New York 1890, VI. Kap.] ss Der hervorgehobene Zusatz ist nötig, um eine der unintelligentesten Kinwen-
dungen abzuwehren,die gegen dieses Verfahren erhoben werden, nämlich die Einwendung: Die täglich konsumierten Tassen Tee haben doch gleichen und nicht etwa vom 1. Januarbis zum 31.Dezember abnehmenden Nutzwert!
periode. Aber es lehrt uns nichts mehr für seine Wertschätzung des ersten Ptundes pro Hctttsbctltsperiode, etwa deshalb, v;eil auch diese Wertschätzung durch den Konsum des zweiten Pfundes berührt wäre: Unter unserer Voraussetzung bleibt die Wertschätzung selbst für das erste Pfund, was sie, und ihr Ziffernausdruck, was er war". Qbgleich der Haushalt, wenn der Preis tatsächlich 14 M. wäre, für Tee 28 M. ausgeben würde und nicht mehr, so sind diese 28 M. doch nicht die Maßzahl, um che es sich handelt. Das ergibt sich ja aus der Erwägung, daß unter unsern Voraussetzungen. der Haushalt 20 M. für ein Pfund zahlen würde, wenn das der tatsächliche Preis wäre, und daß er dann noch ein Pfund um 14 M. dazukaufen würde, wenn jener Preis ttnversebens auf 14 M. sänke: Stünde dem Haus-
halt z.B. ein Monopolist gegenüber, der 20 M. je Pfund verlangt und den Glauben zu erwecken versteht, daß er an diesem Preis festhalten könne und werde, kaufte daraufhin unser Haushalt sein Pfund Tee um diesen Pxeis, und ginge dann der M o n o p olist trotzdem auf 14 M . h erunter, so würde er dem H a u shalt volle 34 M . e n t w i n den k ö nnen, was uns nu r
darum befremdet, weil wir gewohnt sind, bei der Betrachtung von sukzessiven Käufen bei unversehens sinkenden Preisen die Wirkung der jeweils vorausgegangenen Käufe zu höheren Preisen auf die Bedeutung anzuschlagen, die der Käufer seiner einzelnen Mark beilegt. Fahren wir nun so fort und beobachten wir etwa, daß der Haushalt für ein drittes Pfund Tee pro Haushaltsperiode äußerstenfalls 10 M. zahlen würde —was also praktisch heißt, daß er bei einem Preis von 10 M. drei Pfund und nicht mehr kaufen würde —, daß ein viertes Pfund einem Qpfer von 6 M., ein fünftes von. 4 M., ein sechstes von 3 M. usw. gleichgehalten wird. Beträgt z.B. der tatsächliche Preis 4 M., so kauß der Haushalt fünf
Pfund um zusammen 20 M. und erhält dafür etwas, dessen Wohlfahrtsb edeutung für ihn gegeben ist durch die Summe 20+ 14+ 10 + 6 + 4 = 54 M . , so daß die Konsumentenrente 54 — 20 = 34M. beträgt". Man ci Die Tatsache, daß bei gegebenem Gesamtkonsum die Skala oder Kurve der. %'ertschätzungen derTeilmengen anders verläu& alssie bei anderem Gesamtkonsum verlaulen wiirde, wird darum dennoch nicht geleugnet. Die 54 M. geben die Maßzabl des Gesamtnutztaerts oder Gesamtwerts (total tttility). Die 20 M. sind im obigen Beispiel die Ausgabe. Allein nicht bloß das: Vielmehr wird dieser Ausdruck mit dem Gesamtwertausdruck erst in einer anderen Bedeutung, nämlich in der Bedeutung von xifutzentgang — wieder eine im Geld angeschlagene Wohlfahrtsgröße — vergleichbar. Die Selbständigkeit dieser Bedeutung tritt hervor, wenn wir annehmen, jene Familie erhalte z.B. geschenkweise 6 Pfund per Jahr. Dann wäre tür sie,abgesehen von der Verkaulsmögiichkeit, dieselbe Größe gleich 18 M., tvie immer der Preis des Tees stehen mag. J. Pisher nennt diese Große UAVity-value. Sie ist identisch mit v. Wie s e rs Gesamtwertbegriß, den wir uns jedoch nicht zueigen machen.
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Zur Soziologie des Geldes
Zur Soziologie des Geldes
sieht leicht, daß diese Betrachtungsweise zwar im erörterten Fall auch Preisgrößen verwendet, grundsätzlich aber auf etwas ausgeht, was kein Preis ist und auch in einer geschlossenen Wirtschaß Sinn hätte, nur daß die Maßzahl des Opfers, welche dann der Maßzahl der Befriedigungsgrüße gegenüberstünde, nicht wie hier (irreführenderweise) rnit tatsächlich gezahlten Preisen zusammenfiele. Der Leser ist gebeten, sich dieses höchst wichtige Werkzeug der Analyse durch sorgfältiges Stuchuln der Darstellung Marsh a l l sss vüiiig zu
auszugeben hat, ein „Einkom men" von, sagen wir, 30000 M . r ealisiert, Und auch> claß er, obgleich e r in W i r k l i chkeit gar n i chts „ spart" , ei ne p ~Efspal'Bis v o n 22000 M. au fzuweisen hat. Abgesehen davon, daß das Wort „sparen" hlC1 ln ZWC1 V cischicclcncn Bcclcutungcn gchraucht wiIcl„ vcrschwlnclct cl ie Absurdität sofort, wenn w i r u n s des w a hren Sinnes Unseres Verfahrens erinnern . Jene Konsumentenrenten, w elche durch
das Überleben des Haushalts selbst, also ein Wert abhängt, dem keine
Addition zu N ull werden, sin d gar nicht das, worurn es sich handelt. Es handelt sich n amlich nicht um wirkliche Preise und wirkliche Geldeinkonlnlcn odcr Ausgaben, che im 1igamen der Märkte und der Geldzirkulation stehens sondern nu r um die Verwendung der Wertvorstellurig, dle SIC/2 rlli d l e Einbeit der jeIveiiigerl Finkommerl knül1p, zur Q u a n ti6zicrung von B edarfsgrößen oder Wohlfahrtsgrößen oder vo rl I r l dices des Verbalterls. Jede andere Einheit, deren Substrat die übrigen Funktionen des Geldcs nicht clfüll t, wurde slcll. clazu ebcBsogut clgncn. Und wir würden u m grundversc hiedene Dinge auscinanderzuhalten, eine
endliche Größe entspricht. Wir w o l l e ns4 also ein Existenzminimum abscheiden und u n sere Betrachtung auf d e n R est des E i n k ommens be-
solchc Tl cnBUQg von R eche neinheit un d U m l a u fseinheit auch d u r chgeführt haben, wenn es sich nicht didaktisch gerade darum handelte,
schränken. Abgesehen davon aber ergibt sich die folgende scheinbarc
dicse Dinge im komplexen T atbestand und in der irreführenden Termixis und der%"isscnschaft zu scheiden. s ein, dann liegt nlchts Bcfrcmdlichcs nlchl ln clcr Wcn" dung, daß die 8000 M., die u Bscr Haushalt übcr' scin Existcnzminimum ,'=.l:-::::-' hinaus konsumtlv aUsglbt 4 cln e %'ohlfahrtsgröße produziercn, welcherdic Nutzbedeut ung clncl clic ser Mark " z u r E i n h eit g enommen — die Ziffer 30000 ZU.ZUorclncn lst, wenngleich der Haushalt in sehr verschiedcncr Lagc wä lcq wenn cl' w irklich ein Einkommen hätte„ w e lches das
eigen zu machen. Hier kann nur auf.einen Punkt hingewiesen werden.
Wendet man das vorgeführte Verfahren Schritt für Schritt auf alle Konsumgüter an, die in das Budget eines Haushalts eintreten, und addiert man die Ergebnisse, so stößt man zunächst auf das Resultat oo . D as ist auch ganz natürlich, weil ja von allen Einkommensgütern zusammengenommen, einschließlich der etwa in Betracht kommenden Ersatzgüter,
A bsurdität: Es habe unser Haushalt ein Einkommen von 10000 M . p r o Haushaltsperiode, wovon wir 2000 M . als Existenzminimum abrechnen, Die übrigen 8000 M. verwendet der Haushalt auf konsumtive Käufe von„ sagen wir, hundert verschiedenen Artikeln. Führen wir für jeden einzelnen
von chesen die geschilderte Betrachtung durch, so errechnen sich hundert Konsumentenrenten. Von jecler derselben wird häufig die Wendung gebraucht, sie stelle einen Betrag dar, den der Haushalt äußerstenfalls auf das betreffcnde Gut auszugeben bereit wäre über den hinaus, den er tat-
;;y-
Existenzminirn um um 30 0 00 M. überschreitet. Man beachte noch, daß diese Verwendung der jeweil igen Geldeinheit als Recheneinheit — zurn Unterschied vo n ihrer Verwen dung als Kalkulationseinheit im geschäfllichen Betrieb- an sich nicht v on der Voraussetzung abhängig ist„die wir oben gcmacht haben, nämlich claß dlc jcwciis bctrachtctc Wclt gl üßc zu klCIQ SCI~ UIQ ln dem Falle, daß sie zur Ausgabe wird, die Bedeutung der Geldeinheit fiir den ausgehenden Haushalt merklich zu verändern. Ebensowenig als Verfügung über ta tsächliches Geld im entsprechenden Betrag notig lst, um di ese Schätzunge n durchzufiihren, ebensowenig braucht jene Bedcutungsvcränderung in Re chnung gestellt zu werden, wenn sich der
sächlich darauf ausgibt: Also gleichsam eine „Ersparnis" — in einern untechnischen Sinn des Wortes —, für welche er sich eben andere Güter kauß, Stellt man sich auf chesen Standpunkt, so folgt, daß eine Addition dieser Ersparnisse an allen hundert gekauften Artikeln sinnlos ist. Der Haushalt erübrigt ja diese Summe nicht, sondern es steckt immer das, was „Ersparnis" in diesem Sinn an einem Artikel ist, in der tatsächlich vorgenomrne-
nen Ausgabe auf andere. Und so hat man denn auch gefragt — im Glauben, damit wenn schon nicht den Begriff der Konsumentenrente des einzelnen Gutes, so doch den Begriff einer Summe von K o n sumentenrenten des-
selben Hausbalts ad abs14rdsi ~gi::."' dem naiven Bewußtsein viel näher. Hier greift das Gbcl, der morbus nrtmmßrrlrlBs, an . Die häußgen Versuche, die Tatsache der Verschlech' terung des Feing ehalts bei Mü n zwechseln zu verschleiern — eine Praxis, die übrigens schon die Ptolemäer kannten —,gab dem Vorgang auch jenen Charakter von Betrug, der Dante veranlaßt, den unehrlichen Münzmeister in die Hölle zu verwclsen: Das Volk fÜhlt, daß cs bctIogcn wlfd., Und slcht diesen Betrug im Wegstchlen von Metall aus der Münze. Für den Geldforscher, der pra ktisch Relevantes sagen will, kommt noch hinzu, daß ;:
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' l!>.: ' jede andcfc A f t v on M ü n z f d o r I n a l s w i c d c f h elstcllung dc s j c w c l l s früheren Feingehalts unter den Zeitumständen aussichtslos war. Und so v erkündet cf d c l In, daß der Stoffweft, va lor in t r i n sicrrs, für d en v a l o r imposrf Bs ntcht glclchgütltlg scI q ohnc bcl dcr Fragc zu vcrwc11cn» ob chc ~ Rudolf Kaull a, Der Lehrer des Qresmius, in: Zeitschrift f. d. gesamte Staatswissenschaft Bd. 60, Tübingen 1904, S.453;f:mile Hridrey, Nicole Oresme, Ea theorie de la monnaie au XIV' siecle, Paris 1906. Dahei sah man auch, daß unterwertige Münzen vollwertige derselben Art schnell aus dem Verkehr dr ängen. Das ist der ursprüngliche lnhalt des sog. Greshamschen Gesetzes, das später zu dem populären Satz verallgemeinert wurde, daß „schlechtes"
Geld das „gute' verdränge, womit lediglich gemeint ist, daß Geld, dessen Stoffwert dung gestattetals die des Ausgehens im Binnenverkehr, ehen nach wenclungeri ahstrÖmt. ,
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Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung det Geldlehre
Marktgeltung, va l or e x t r i n sicus, ni c ht a u ch a n d e rs r e guhert w e r d en könnte.
Nun hielten aber die Währungswirren an, so daß sich immer wieder Anlaß zur Betonung desselben Gesichtspunktes fand, so noch innerhalb der Scholastik für Gabriel Biel (1501), außerhalb derselben dann für Koper n i k u s anläßlich seines Gutachtens für den Graudenzer Landtag (verfaßt 1519), für die Verfasser der Streitschriften in der Kontroverse der sächsischen Albertiner und Ernestiner und für eine Reihe von Schrikstellern bis gegen das Ende des 18.Jahrhunderts, so daß sich eine Trachtion bildete, vom Geld als der Universaltvare zu sprechen. Diese Tradition erhielt sich dann und gipfelt in dem bekannten Satz von Roscher, daß sich die falschen Definitionen von Gold in zwei Gruppen teilen ließen, solche, die es für mehr, und solche, die es für tveniger halten als die umlauffähigste Ware. Und noch Men ger definiert (l.c. S.561): „Zu allgemein... gebräuchlichen Tauschvermittlern gewordene Waren werden. im wissenschaNichen Sprachgebrauch.. . als Geld (Viehgeld, Muschelgeld, Salzgeld usw.) bezeichnet." Die Praxis suchte sich in v erschiedener Weise zu schützen. Das ein-
fachste Mittel dazu war die Verwendung verläßlichen ausländischen Geldes. So beobachten wir, daß die gute venezianische Münze in den Binnenverkehr der benachbarten Territorien oder der böhmische Groschen oder Goldgulden im 13.Jahrhundert in das Herzogtum Gsterrcich eindringen, Mitunter wurde auch nur in „stabilerem" Geld gerechnet, ähnlich wie bei uns in Dollars während der Inflation, oder auch in einem metallisch definierten Rechnungsgeld (z.B. der „Mark Silber"). Sehr früh begegnen uns ferner Währungsformen von der Art des Babenbergers Leopold V., welcher die Ordnung des Geldwesens einer privilegierten Genossenschak,
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auch nicht anders als durch Deposition des voll en Gegenwertes in Metall crworben werden konnte, so ist es ein Mißve rständnis, darin ein stoffwcrtloses Rechengeld oder überhaupt ein Rechengeld oder endlich etwas anderes zu sehen als eine zweckmäßige Meth ode der Ubertragung von Metallmengen. Doch hatte man Grund, mit dem P unktionier en des Geldwesens, auch abgesehen von den Münzverschlechtcrungcn~ unzufrieden zu sein. So trat vom 13. zum 14. Jahrhundert in g anz Mittel europa ein heftiger Sturz des Silbers ein, der stellenweise inn erhalb ein es Jahrzehnts das Gold auf den zwanzigfachen Wert des Silbers trieb. U nd sehr schnell sank das Gold dann wieder auf das Verhältnis zum Sllb er wie 10: 1 oder 11: 1, ~ü':.':-';: um so bis zum Ende des 15.Jahrhunderts zu ver harren. Gegen die Gbelstände, die daraus erwuchsen, konnte natürlich keine Vollwertigkeit der Münze schützen: Ein neues praktisch es Problem kündigte sich an. Aber es drängte sich erst im 18.Jahrhunder t ln lclhcn Ländern in den Vordergrund, in denen Gold- und Silbermü nzen ohne feste Relation oder nur in. lokal bestimmter Relation nebeneinandcr zlr kulierten. Im 16.Jahrhundert wurde die Ge ldforschung durch einen anderen Umstand weitergeführt, nämlich durc h das Ein strömen der EdelmetaHc ~!-::-;''.. aus Amerika. Jedesmal, wenn sich et-was Derart lgcs crclgnct~ wlrd ln del wissenschaftlichen Erörterung geltend gemacht , daß die unfehlbar und
~";,',:;:::,: ausnahmslos eintretende Preissteiger u ng ml n d estens auch a n dere U r sachen, womöglich aber gar nichts mi t der Edel metallproduktion zu tun habe. Die niemals fehlenden anderen Momente , che dann angeführt zu
werden pflegen sind gewiß nicht aus der Luß g cgriffen. In unserem Fall haben soziale Erschütterungen und verheerend e Kriege gewiß großen Anteil an der Preisrevolution des 16. Jahrlhund.crts. Aber das interessiert uns jetzt nicht. Vielmehr kommt es lediglich darauf an, daß im 16.Jahrhundert der Zusammenhang klar erk annt und. entschieden herausgefaßt wurde. Wie groß der Schritt ist, der damit voll zogen wurde, sieht man,
den Münzer Hausgenossen, übertrug — später allerdings nur in Gemein-
wesen, bei deren Machthabern das bürgerliche Interesse an „gutem Geld" das Interesse an staatsfinanzieller Ausbeutung der Währung überwog und wo uns der Zusammenhang mit dem Wechselhandel und dem Bankwesen entgegentritt, auf den hier nicht eingegangen werden kann: Als Beispiel seien die Hamburgische Bank genannt, die 1619 gegründet wurde und ein in Silber definiertes und durch Silber- und Golddepositen. voll gedecktes Buchgeld führte, die „Mark Banko", und die Amsterdamsche Wisselbank, 1609 gegründet, die nach ähnlichem Prinzip — das ihre Leitung jedoch per nefas verletzte — übertragbare Metalldepositen entgegennahm und die Deponenten dafür in ihren Gulden kreditierte, welche gegen Rückstellung des Depositenscheins und Zahlung einer Prozentualgebühr ('ls%) für die Mühewaltung jederzeit „einlöslich" waren und begreiflicherweise ein Agio hatten. Der Sinn der Sache war in beiden Fällen ein Bekenntnis zum metallisch definierten Geld, und, da dieser Sinn durch „Volldeckung" erreicht wurde, dieses Bankgeld grundsätzlich
w enn man erwägt, wie fern er p r i m i tiven Vor stellungen und u n m i ttel' ~
' barer Beobachtung liegt. Der Mann v on damals sah die Preise stürmisch steigen, und er hätte auch das Einströ Edelmetalls beobachten . können. Aber er brachte beid.es zunächst nicht 1n Verbindung und hatte, darauf hingewiesen, zunächst ebenso Ihalv gd ragt: Was hat denn die Einfuhr von Edelmetallen mit den Pr eisen aller and.eren Waren zu tun > Wie noch im Weltkrieg so viele uns erer währ ungspolitischen Autoren gefragt haben, was denn die Notenplcssc mlt d. en Warenpreisen zu tun 'ii:!:" $abc B o d 111 wclchcl. sclbst saotc aß bisher niemand an diese „haupt:-".,
.'
,
'Ä"::,'. Sächliche und fast einzige"
Ursache — CS 1St Cln weitcres Verdienst, daß
s Jean B o d i n, Reponses aux Paradoxes de M. de ivlalesttoit touchants l'enchetissetnent de toutes les choses, Paris 1568.
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
er für andere Momente Raum läßt — gerührt habe, und mit dessen Narne diese Leistung historisch verbunden zu werden pfiegt, hat eigentlich
Münzverschlechterun g und der Falschmünzerei. Sowie man chese Ana'®'""- logic aber einmal b egriffen hat, beginnt der Zusammenhang zwischen .ei -';;:':,::: Stoffwert und Mark tgeltung des Geldes elcher historisch che Basis "„~, :;,i.":. dcr ersten wirklichen Erkenntnisse geldtheoretischer Art war — in seiner :;l';;';:: grundsätzlichen Bedeutung zu verblassen: Unsclc Anscha.uung volTl Gclcl -t>j~:::;:: dung abtun kann, die Merkantilisten hätten Reichtum mit Geld verwechselt, und die nur bedingt durch die mildere Wendung zu charakterisicren sind, die Merkantihsten hätten aktive Handelsbilanzen für wünsehenswert gehalten, weil das dadurch erzwungene Einströmen von Gold ",,-' :'::;',,::; und Silber ihr Ideal gewesen wäre. Zunächst wäre da mit ihr handelspolitisches Wollen noch nicht ipso jacto als sinnlos erwiesen. Denn sowohl die Umstände der Zeit, die wenig" internationalen Kreditverkehr und keinen entwickelten inneren Geldmarkt kannten, als auch der aggressive Militarismus des jungen Nationalstaats, der Verfü gung über flüssige Mittcl vofaussctztc — sclbst FrankIctch. Blußtc wtchttg e Teile des Kriegs~'!:",-:' '"' '. bedarfs, so Pferde, aus dem Ausland beziehen, nicht zu rcclcn von der Tatsache, daß zeitweilig die Mehrzahl der europäi schen Regierungen in seinem Solde stand —, geben solcher Politik einen Sinn, der sich nicht aus den dafür beigehrachten Atgumenten ablesen läßt. Auch diese aber ='.-':,:-','„:,':::,::: betonen ofl den sehr einleuchtenden Punkt, daß Go ld, Silber, Juwelen trsw. die praktischste Form internationalen Reichtum s warcn
Sodann liegt schon in der Tbeorie von der giinstigen Handelsbilanz ' dic kclnc T h c oll c I m w l sscnschaßllchcn SIBQ wal — cnac analytlschc Leistung auch dann, wenn man che eben erwähnten politischen oder soxiologischen Erwägungen ausschaltet. Sie kennzeichnet nämlich einen wichtigen Schritt in der E r k enntms der Bestimmung sgründe des natioÄalcn Wec&selkBfses. Dlc Wahrungswlrrcn BIachcn dc ssen Schwäche und Schwanken, die natürlich als großer Übelstand empf unden wurden, seit der internationale Handel iiberhaupt ausreichende Be deutung gewonnen. hatte. Und die erste „Theorie", die man darüber h atte, war, daß d er Wechselkurs das Werk böse~ landesfeindlicher Spekulanten war d e n en
e',';,':,:;::. man das Handwerlc legen müsse. Das versuchte z.B. Sir Thomas Gresham in offizieller Eigenschaß schon zur Zeit der Königin Ehsabeth, ,'."':':;:.: ",,:',- wobei er alle Argumente und Maßregeln produzier tc~ chc unscrc Zctt anläßlich der „D e visenzentralen" und „ A t t sfu&rstel/en" des K riegs kennenzulctncn Gclcgcnhclt ha'ttc und. ChcInltun'tcI' sc hon in der Devisenpohtik der Vorkriegszeit und in den Erörterungen u m sie anklingen. Die Schriftsteller, che diese ABHassung vertraten, nannte man B ttl/ionisten". "I Freilich kennt schon das spätere Mittelalter international e Kredittransaktionen. +pi::,:;. Die enghsche Krone z. B. borgte bei Florentiner Bankiers ganz so, wie moderne Staaten in England oder während des Weltkriegs in Amerika bor gten. '"s Vgl. William Petty in: Political Arithmetic, London 1691. ~ Man erweist also jenen Tendenzen und Argumenten zuv'Iel Ehre, wenn rnan sie rtsonterkantilisiert nennt. Sie waren vormerkantilisiert — bullio nistisch.
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Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Als ein späterer, schon geläuterter Vertreter sei Gerard de M a l y n e s ge-
wanderung, gekannt und theoretisch beruckslchtlgt U n d a uch B e c c a 'tl-'i'::: rias Formulierung des eccesso di biso gno (an Auslandsforderungen) und dcr möglichen Abweichungen von der Parität (Abweichung: Wechselsumme + Transportspesen des Passivsaldos: Passivsaldo) paßt durchaus "S!, . auf die Zahlungsbilanz. Carli (176 4) teilt mi t de m F r anzosen D u to t (1738) und dem Engländer Fleetw ood (1707) den Ruhm, che ersten Messungen der Veranderung desGeldzverts anders versucht zu haben als durch Untersuchungen der Preisbewegung clncr clnzlgcn — als bcsonclcl's
nannt". Demgegenüber war es eine Leistung, auf den Zusammenhang des Wechselkurses mit der Handelsbilanz hinzuweisen — sowenig darin auch an tieferer Wahrheit liegt —, den ersten als bloße und unvermeidliche Folge des Wirtschaßszustands zu erkennen und sich zur Erkenntnis der Wertlosigkeit von Geldausfubrverboten durchzuringen — eine Leistung, die weiterem Eindringen das Tor öffnete. Wir flnden sie bei allen besseren Autoren der merkantilistischen Periode, so am frühesten bei Antonio S erra (Breve trattato delle cause che possono fare abbondari li regni d'oro e d'argento, dove non sono miniere, 1613, Milano 1803), aus welchem man schon die spätere Theorie der in ternationalen Goldbetvegungen herauslesen kann; dann bei Mun", d em Britisb Mercbant, Child u. a. in England, im 18.Jahrhundert dann allgemein, so bei dem Franzosen M e l o n (1734), dem Spanier U s t a r i z (1724) und bei jenen ausgezeichneten Männern, die den Geist und das Niveau der Zeit Maria Theresias so gut verkörperten und gedanklich und praktisch alle Gebiete
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~":;:;:::::::l vvichtig oder stabil betrachteten -
W are, welche letztere schon L o c k e
u.a. anstellte. Allein„es gibt überhaupt keine Geldtheorie des Merkantilismus, der ja auch sonst keine wissenschaßliche Einhcit~ sonclcIn mlr clnc — auch nlcht >ki!~i i::::>' der währungspolitischen Folgen der Revolutions- und Napoleonischen - "i"':::.: Kriege sie wieder fließen machte. Die Papiergeldwirtschaf( ging in den '4.".-:':: 'verschiedenen Ländern sehr verschieden weit und war auch entsprechend "';,:i:;:: ' der nicht ganz gleichen Verursachung nicht überall vom gleichen Charakter. In Frankreich allein kam es zu völligem Zusammenbruch. Er wuchs .:";'",'-:i',":: 'IohannesGeorg B ü sch :A bhandlung von dem Geldumlauf, H amburg-Kiel 1780.
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Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Z ctt dcr K o n t IncntalspcIl c rlaß1entlich während d iIQ wesentlichen uners chüttert und che Stcucfkraß clncIQ IßlßlcrhIQ crhch-
.~4!ii,", .SchwIclIgkcltcn
kein Halten~ gibt bis zu dem Augenblick, in welchem ein Herrscher, dem sich alle fügen, die soziale Ordnung und die normalen Gewohnheiten des
(l":;' lichen Teil der Kriegsauslagen gewachsen. Deshalb verlief. der Pmzeß in England unvergleichlich milder: Die Not enpresse wurde nur in verhältnismäßig bescheidenem Maß und nur in e iner Weise benützt, welche noch immer unter den Begriff ernst zu nehm ender Kredittransaktionen gefaßt :~:,,'! ' werden konnte. Eben deshalb kon nte die Diagnose der enghschen SItuatton auch fur .,"""' :",',':;,"::. Währungspolitiker v on wissenschafHichem Rang zweifelhaft und Gegen,: :' ; ;:, ': ;:: stand fruchtbarer Em rterung sein 4'. Um so mehr, als jenes Abströmen des Goldes aus der Bank nach dem Kontin cnt In dcn Inncln Vcrkcht' und In Horte, das der unmit telbare Anlaß für die in Form eines Verbotes gekleidete Enthebung der Bank von der Pfhcht der Noteneinlösung war (bank rcstriction 1797 — 1821), der Wiederau fnahme der Einlösung ein Jahr ' f!:;;;::. vorausging, während welchem die B ank verpflichtet w ar, Go l d bctrren yi.;::: ' gegen ihre Noten erst um E 4-1-0 pro Unze, dann um E 3-19-6 und endlich um den Münzpr cls von S 3- 17-1 0"/s abzugeben, Barren, und zw ar '.,;>",."::: Qicht unter 60 Unzen , deshalb, weil da s Auftreten einer Nachfrage nach "~'="'.":: ' Kleingeld ausgeschaltet werden sollte, ganz ähnlich, wie nach dem Gold,;;:,",,::-. standard Act von 1925 keine besondere Inanspruchnahme der Bank durch ,j':::::::,: die Regierung vorhergegangen war: D ie Bank hatte die Strafbestimmung des Privilegs von 1694, welche die Gewährung von Vorschüssen an den
Wirtschaftens wiederherstellt. So war es anderwärts nicht. In Österreich,
dem zweiten großen Beispiel, waren es die Heeresausgaben und nur diese„ welche das Gleichgewicht im Budget, um das zu ringen man niemals aufhörte, immer wieder zerstörten — das gilt nicht nur für die Napoleonischen Kriege selbst, sondern für die ganze Zeit von den letzten Jahren Maria Theresias bis 1866, auch für die Friedenszeiten, in welchen stets die Aufstellung von Armeen infolge von auswärtigen Verwicklungen" und nur 1848 und 1849 auch innere Schwierigkeiten das vorher jedesmal schon fast erreichte Ziel hinausrückten: Die Heeresauslagen freilich nicht einfach an sich, sondern im Zusammenhang mit der ftnanziellen Leistungsunfähigkeit eines agrarischen Wirtschaßskörpers. Das erste Moment trifft auch für England zu, dort sogar verstärkt durch die Politik der Subsidien, aber das zweite natürlich nicht. Die Kapitalkraß des Londoner Platzes blieb während der ganzen Zeit — trotz aller wirtschaNichen Die Lektüre der zitierten Arbeit von S. E. Harri s (The Assignats, Cambridge 1930) ist jedermann dringend zu empfehlen, der alle Phasen eines Inflationsprozesses in allen sozialpsychologischen Spiegelungen und mit allen Konsequenzen studieren will. Nicht eins der Momente fehlt darin, welche die Inflation des Weltkrieges, besonders die deutsche, charakterisierte. Auch alle pathologischen Degenerationen, die das Wirtschaflsleben und alle Gewohnheiten der Leute in solchem Pall durchmachen, haben wir da vor uns und nicht weniger alle die erfolglosen Versuche der Staatsgewalt, dem Übel und seinen Wirkungen zu steuern: Strafbestimmungen, staatlichen Wechselhandel, staatlichen Warenexport und -import, Preismaxima, Rationierungen und dergleichen mehr. In idealer Reinheit läuft der circulus vitiosus, innerhalb dessen jede Situation zu weiterer Inflation und jede weitere Inflation zu immer unhaltbareren Situationen führt, von jedem Schritt zu „gerade nochmals dem nächsten" Schritt bis zum schließlichen Zusammenbruch (1796). Und auch die Ursachen und das relative Recht jener Geisteshaltung lernen wir verstehen, für welche es nie die Inflation selbst ist, die jene Übel erzeugt, sondern immer irgendwelche anderen Momente, die ja auch wirklich in jedem einzeLnen Augenblick viel deutlicher sich darbieten als der Schritt auf der Bahn der Inflation, der gerade in demselben Augenblick getan wird — wie dem Morphinisten (und man beachte: nicht ganz ohne Recht) seine Leiden jewefls durch andre Umstände verursachterscheinen, der darauf erfolgende weitere Morphiumgenuß aber höchstens als deren Polge und selbst als deren Heilmittel. se Die Maßregel von 1811 — der sog,.Staatsbankrott" — hätte vermutlich die Währung stabilisiert, wenn der folgende Endkampf gegen Napoleon nicht neue Kriegsausgaben gebrachthätte.Die Reform von 1816 — Gründung der Nationalbank — war zunächst kein Erfolg, weil das Ziel der Überführung der Notenmassen in fundier> Schulden und ein geordnetes Banknotengeld auf viel zu schmaler Basis und viel zu schnellin Angriff genommen wurde, aber in den nächsten Jahren nähert man sic h normalen Zuständen Schritt für Schritt: Nur die Kosten des militärischen Eingreifens in Sardinien und Neapel (1821) machten das Erreichte zunichte. 1830 war das Staatsdeflzit neuerlich fast beseitigt, aber die europaweite Unruhe des Jahres 1831 schwellte wiederum den Militäretat. Das wiederholte sich begreiflicherweise in der Zeit von, 1846-50 (Revolution, italienischer Feldzug, Gefahr eines Krieges mit Preugen), 18$>-$6 (Krimkrieg, der zur Aufstellung einer Armee im Osten fiihrte), 1859, 1864-66.
Staat ohnc Zustlßlßnl ng des Parlarnent s verbot, schon im Frieden verletzt.
"';-':!;.,'',-:,' So betrugen diese Vorschiisse 1792 durchschnittlich gegen neun Millionen -ll,'::::,'.-:",'Pfund, und nach vor- ubergehendem Steigen auf gegen dreizehn Millionen .4,:,. -':;;:: .:;:;,:'"::: waren sie Ende 1796 wieder untcI' jcnc m Stand". Da außerdem dieBank '
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4e Zum Teil auf Grun d von Material, das den Zeitgenossen nicht zugänglich war, .'~ ",' „ . ,: -:-"' hatsich eine moderne Di skussion über die Prage entwickelt, die es zu einer stattlichen Lfteratur gebracht hat. Vgl. vor allem die Darstellung Ralph G. H a w t r e y s im , redundant currency, wie Ricardo sagte) zurückzuführen und ebenso wie der unbefriedigende Stand der Wechselkurse durch Kontraktion des Papierumlaufs zu beseitigen sei. Was immer man von der Weisheit des praktischen Rates hält, mitten in einem Krieg Deflationspolitik zu treiben, wie immer man das von der Kommission gesammelte Material beurteilt und wi e streng
immer man mit einzelnen Mängeln des Arguments ins Gericht geht, stets wird man achtungsvoll auf dieses Dokument sittlichen Mutes zurückblicken müssen, der dem eignen Volk die Wahrheit sagen will in einer Situation, in welcher das Verbreiten tröstender Täuschungen vielfach zu den Pflichten des Patriotismus gezählt wird, und der gegenüber einer Phalanx von Autoritäten der Praxis einerseits und einer eindeutig feind-
seligen Stimmung der politischen Welt anderseits zum — wirklich oder vermeintlich — sachlich Richtigen hält. Und momentaner Niederlage ist denn auch schließlicher Sieg gefolgt. Aber wenn die Verfasser und Inspiratoren des Reports und alle jene, welche von 1800 herwärts für die Diagnose auf „Inflation" eintraten, auch in wichtigen Punkten der wissenschafllichen Wahrheit die Wege gebahnt und die öffentliche Meinung erobert haben — und im Grunde ist das auch alles, was wir von einem „praktischen Anlaß" erwarten düxfen —, so haben sie dern vorhandenen Vorrat an wissenschaßlicher Exkenntnis kaum Wesentliches hinzugefügt. Man kam zunächst nicht übex Hurne hinaus ". ~s Auch die Fragen des Disagios der Banknoten waren ja selbst für England nicht mehr neu. Die Wiederherstell ung der unterwertig gewordenen Währung Ende des 17.Jahrhunderts hatte eine Deflationskrise zur Folge, in deren Verlauf die Bank schon 1696 die Einlösung ihrer Noten einstellen mußte, worauf sich ein Disagio einstellte. Die Diskussion griff. denn auch stets auf diesen Fall zurück, dessen Besonderheit man allerdings nicht klar erkannte. Immerhin ist als Fortschritt zu buchen, daß die neue Frage der — einseitigen oder wechselseitigen — Abhängigkeit zwischen Notenemissionen der Bank von England und Notenemissionen der country bankers untersucht wurde. Das istvon um so größerer Bedeutung, als dieselbe Frage, übertragen auf die moderne Form des Bankgeldes, die Bankguthaben, später und heute in der Geldtheorie und der Währungspolitik eine große Rolle spielte und noch spielt. Walter Boyd, in seinem „Letter to the Rt. Hon. William Pitt" (1801), tat meines Wissens den ersten Schritt. Im übrigen leitet er das Disagio der Noten aus deren Uberemission ab, die Wirkung solcher Geldvermehrung sehr hübsch mit den Wirkungen einer Vermehrung vollhvertigen Metallgeldes kontrastierend. Tho r n t o n ( E nquiry into the Nature and Effects of the Paper Credit of Great Britain, 1802) teilt das erstere Verdienst mit Boyd, insofern als er dessen Analyse, die den Einfluß der Emission der Bank auf die Kreditgewährung der countrybankers zeigt, dem entgegengesetzt verlaufenden Strang des Zusammenhangs hinzufügt, Dann hat er eine Theorie der internationalen Prcisbildung und Geldbewegungen aufzuweisen, die H u m e s Bahnen folgt und im
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Aber Ricar d o s Genius, der alle B undesgenossen und Gegner überE r w u ß t e alles, was wir heute wissen, nur
s txahlte, drang weiter vo r " .
hvesentlichen nicht mehr und nichts anderes b'hetet, als Hum e zu bieten hatte. Doch hat er einen Punkt ausgearbeitet oder hinzugefügt — bei der Kürze der Hum esChen Darstellung ist es nicht leicht zu sagen, ob d as eine oder das andere der Fall ist —, deh' von Ricard o bekämpft wurde und bis heute kontrovers geblieben ist. Da er der Ansicht war, daß Agio und Wechselkurse nicht von der Zunahme der Notenetnission kämen, so oblag ihm die Aufgabe, andere Ursachen dafür anzugeben, und er hker, auf schlechte Ernten und die poliwies,eben ganz wie die führenden Bankprakt' tischen Zahlungen in das Ausland, also auf di e Passivität der Zahlungsbilanz hin, die auf diese Art als selbständige Ursache ungünstiger Wechselkurse erscheint: Das suchte er dann theoretisch zu begriinden. Begreißicherweise hatte er den Erfolg, der siCh immer an die theoretische Vertretung gangb arer Anschauungen knüpfl: Nicht nur wurde er von dem künftigen Vorsitzenden des Bullion Committees, H o r n e r, in der Edinburgh Review of 1802, beifällig rezensiert und von Ma l t h u s in derselben Zeitschriß noch 1811 gegen Ricar do s Angriff in Schutz genommen, sondern es folgten ihm auch die Majorität der Autoren. Als Beispiel sei der verdiente T o r r e n s genannt (Essay on Money and Paper Currency, Lon don 1812), als eine Ausnahme — ein Vorläufer sogar — W h e a t l e y (An Essay on the Theory of: Money, 1807). Weniger begreiflich ist aber, daß Ric a rd o nicht nur damals fast allein blieb, sondern daß a udh John St. M i l l , J ohn Elliot C a i r n e s (Some leading Principles of political Economy newly expounded, London 1874), überhaupt die meisten spätern Autoren, a usdrücklich oder implicite Ri c a r d o U n r echt gegeben zu haben scheinen. Eine neuere Diskussion im Quarterly Journal of Economics (1917-18) zwischen Taussig, Wick s el l und H o l l a n d e r hat die Kontrov erse wiederaufgenommen, die offenbar für die Theorie des Inflationsprozesses, der Kapitalbewegungen und der deutschen Reparationszahlungen von der g r ößten Bedeutung ist. Un d a uch d abei schnitt }t, ' Ricardo schlecht ab. Vgl. darüber Jacob Vi ner, Canada's Balance of International Indehtedness, Cambridge 1924, Kap.IX, und Die Theorie des auswärtigen Handels, in: Die Wirtschaftstheorie der Gegenwart, hrsg. v. Hans Mayer, Bd.4, Wien 1927-32; H ol l a n d e r , T h e D evelopment of the T heory of M oney from Adam Smith to David Ricardo, in: Quarterly Journal of Eco nomics, vol.25, 1911, S. 429; Edmund %'h i t t a k k e r, The Ricardian Theory of Gol d Movements (ehd., 1904). Unter „klas. jX";.'i;:,:.:,: sischer" oder „Ricardianischer Theorie der Goldbewegungen" pflegtman den von Hume beschriebenen Mechanismus zu verstehen, der das Gold nach den Orten der Preisniveauminima treibt und dadurch eine a utomatische Ausgleichung dieser Preisniveaus herbeizufiihren tethdicrt. Außer den genannten kommt noch vielen andern Autoren jener Zeit erhebliches Verdienst an Gestaltung der öffentlichen Mein ung und glücklicher oder vollständigerer Formulierung zu. So B l ake (Observations on t he Principles which regulate the Course oi Exchange, 1810); Lord K i n g ( T houghtson the Restrictions of Payments in Specie ..., 1803); Lord L a u d e r d a l e (The Depreciation ofthe Paper Currency of Great Britain Proved, I.ondon 1812); Lord Live r p o o l ( T reatise on the Coins of. the Realm, London 1805), die alle noch heut e lesenswert sind, obgleich sie die entscheidenden Argumente vielfach recht ungelenk handhaben und den benachbarten Problemen eines ganz entgoldeten Geldwesens oder der Kapitalwanderungen fast völligfremd gegenüberstehen. ~h Er trat zuerst auf mit drei Artikeln („B riefen") im Morning Chronicle, 1809, welchedann alsBroschüre erschienen (The Hig h Price of. Bullion, a Proof of the Depreciationof Bank Notes, zuerst London 1810, seit1811 mit dem wichtigen Anhang: Observations on the Depreciation of. Paper Curre ncy, der auch schon seinen währungs-
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
fehlte ihm tbeoretisch der — ja auch heute noch nicht geklärte — Begriff des Preisniveaus und praktisch die — schon zu seiner Zeit vorhandene, ihm aber unbekannte — Methode der Indexzahlen. Das hinderte ihn hier ähnlich, wie ihn anderwärts die Mängel seiner Werttheorie — die er selbst als Notbehelf empfand und nur deshalb akzeptierte, weil ihm der Weg über den Gebrauchswert ungangbar schien — an vollem Erfolg hinderten. Abgesehen davon war ihm die Natur des Geldes ganz klar, und das hielt ihn davor zurück, ausdrücklich zu sagen, daß Stoffwert dem Geld nicht wesensnotwendig eigne. Was der Sinn einer Goldwährung ist, spricht ex mit unübertrefflicher Klarheit in der Wendung aus (Sect. II der Proposals),
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of Bullion" ist. Sein währungspolitischer Vorschlag — eine nur in Gol dbarren einlösliche Papierwährung — wird uns noch beschäftigen, Hi er kommt die theoretische Erkenntnis in Betracht, der er entsprang: Z unächst die Erkenntnis, daß Stabilität der Kaufkrafl: der entscheidende Gesichtspunkt bei der Beurteilung eines Geldsystems sei; sodann die Erkenntnis, che B.icardo zum w issenschafllichen Ahnherrn aller erns t en Pläne v o n mrlrliptrliexten Währungen machte, daß „by t h e j u d i c iou S Iri rrlrßgetrlerlt (von mir hervorgehoben, S.) of the quantity" eine Papierwährung einen
„ that the only use of a standard is to regulate the quantity and by t h e
quantity the value of the currency". Dem Quantitätstheorem hatte er nichts hinzuzufügen. Aber er war der erste, der es mit jener Korrektheit handhabte, deren Kennzeichen es ist, daß — unbegründete — Zweifel dar-
Grad von Stabilität („uniformity") erlangen kann, „which is by no other means attainable" (Works, ed. McCulloch, I.ondon 1846, S.399); endhch, daß gesetzliche Reservevorschriften für die country b anks — er dachte an Deposition vo n S t aatsobligationen bei einer staatlichen Stelle: das
iiber auftauchen, ob er es wirklich vertrat. Das ist neben seiner Unkennt-
nis der Preisindexmethode der Grund, warum er die Geldentwertung am liebsten am Goldagio maß — in richtigem Gefühl dafür, daß die Preisbewegung für sich allein keinen Schluß auf die monetären Gründe dex Geldentwertung gestattet. Auch die Theorie der Kari fkraftsparität ist, wie wir sahen, sehr alt; sie war außerdem im antimerkantilistischen Argutnent
impliziert; und Rica rd o hat endlich den letzten, den Begriff des Pleisniveaus voraussetzenden Schritt nicht getan. Aber wenn nicht den letzten, so hat er doch den entscheidenden Schritt getan: Er ha t zuerst konsequent von ihrem Standpunkt aus argumentiert und die Irrtümer zu widcx-
Lange Zeit in den Vereinigten Staaten herrschende System — ein geeignetes Mittel seien, um das Kreditgebäude zu sichern. Sogar d lc den Z c l t verhältnissen weit vorauseilende Erkenntnis der Wesensglcichhclt von
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j':-„';:-':::: Banknoten und Bankguthaben 6ndet sich bei ihm. Aber das Beste an den Leistungen Ri cardos blieb der Zeit vcrschlossen- die im wesentlichen nur seinen Kampf für die Wiederherstellung der englischen Goldwährung verstand — und mußte später und in anderem Zusammenhang und von anderen Basen aus wiedererob ert werdcn. Dle D iskussion der n ä chsten Jahrzehnte — wiederum is t es die englische, welche führt — folgte den Zeitereignissen, zunächst ohne tiefer zu gehen. Rcin praktisch wurde vor allem entdeckt, daß die Bank durch bewußte
legen versucht, die bei ihren älteren Vertretern mit ihrer grundsätzlichen Anerkennung durchaus vereinbar waren — erst in seiner Hand zeigt sich dieses Instrument der Analyse in seiner wahren Gestalt. Wie jede größexe politischen Vorschlag bringt). Dann verteidigte er den Bullion Report in der „Repiy to Mr. Bosanquet's practical observations on the Report of the Bullion colnrnittee" (London 1811). Am weitestenscheint er rnir (ganz abgesehen von dern Vorschlag selbst} in seinen „Proposals for an Economic and Secure Currency", 1816, zu reichen. Endlich kommen die Ausführungen in den „Principles" — aber nicht bloß Kapitel 27 u nd 28; — in Betracht und seine Briefwechsel tnit M a l t h u s , M c C u l l o c h u n d Hutches Tro w e r , sowie seine Ausführungen vor dem Contnuttee von 1819. Ran sieht — zumal auch die Darstellung in den „Principles" fragmentarisch ist — schon aus diesen Titeln, wie schwer die Interpretation ist, die aus Anwendungen und flüchtigen, oft in offenbarer Eile schlecht formulierten Andeutungen den theoretischen Hintergrund erschließen tnuß. [Letters ol. David R i c ard o t o T h o mas Robert M althus, 1810 — 23, Oxford 1887; Letters o$ David Rica rd o t o John Rarnsay Mac Culloch, 1816-23, Publications of the American Economic Association, vol. 10, nos. 5-6, New York 1895 und London 1896. Letters of David R i c a r d o t o H u t ches Trower and others 1811-23, Oxford 1899. Ders., Reports from Committees, in: The Parliamentary Debates (published under the Superintendence oi. T,C.Hansard), London 18128., vol.3, 1819.]
Leistung, so hatte auch diese ihre unmittelbaren Vorläufer, aber wie sehr sic ihrer Zeit voraus war, kann man an der heutigen Diskus sion derselben Fxage ersehen, deren Standardwerk noch immer R i c a r d oS „Hlgh Pl'lcC
1830 Diskontpolixi k —die ihr bis dahin so ferne gelegen v"ar, da ß sie 1694 — ihren Zinsfuß kaum ein halbes Dutzendmal verändert h atte — den Geldmarkt und die Wechselkurse beeinflussen könne. Der vollständigen theoxctischen Erfassung des Zusammenhangs zwischen Zin sfuß und Geld-
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wert deren Ansätze wir schon Ende des 17. Jahrhundert s b e sondels bel Lo cke — fanden, stand zunächst die theoretischeT raditi on cntgcgcn~ dlc sich am Kampf gegen primitive Irrtümer entwickelt hatt e Und — ein hübsches Beispiel für die Tatsache, daß Auffassungen, die i n elner Problem':;;::;;::: 1age fördernd waren, in einer andern hemmend werden könncn — gcnclgt war jeden Zusammenhang zwischen Zinsfuß und Geld wert zu leugnen. Doch entwickelte sich i n d e r W c chselwirkung z w ische n der sich n u n ".,:;;," . bildcndcn Notcnbankpraxis Uncl dcr wahlUngspolitlschc n DiskUssion dcr Satz, daß der D i s k ont d e n U r n f ang der K r e d itgewährung und durch diesen die Preise, durch diese Ex- und Import beeinßusse und so die Ge"
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schäftslage reguliere, der es zu „klassischem" Rang brachte und au.s der ' Bank- in dlc Gcldlltcratul cindrang
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Doch stand. n ach der Währungssanierung und der Wiederaufna hme Goldeinlösung der Banknoten etwas anderes im Vordergr und d es In esses: Die Entw icklung des Bankwesens brachte es mit si ch, daß es (uBd besonders alle die kleinen Banken, die auch Noten ausgaben} zu d Sündenbock w urde, auf welchen die öffentliche Meinu ng di e Schuld häufte, wenn es in der Wirtschaft schlecht ging, namentli ch alsO ln dCB damals so dra matisch verlaufenden K r isen. „Jedweder Wll'tSChafth Notstand war d er damaligen Annahme nach nicht die Schuld un abänd licher Verhältni sse und begangener Fehler der einzelnen, sonclern a us" schließlich die der Notenbanken" (Adolf. Wagner). Die pr aktische Fr war, ob man die Notenemission" ganz so den Bankiers iiberlassen kön BC) wie man die Pr oduktion einer Ware den Produzenten überläßt, odcr der Umstand, daß die „Ware" des Bankiers von ganz besonderer Art u der Bremse der Produktionskosten nicht ohne weiteres u nterw orfen gesetzliche Regulierung erfordere, Das Ende war der Bankakt d es M steritlrns Peei (1844), welches den letztern Gesichtspunkt radik al dur setzte, und zw a r durch eine Ma x i m i e rung der absoluten Men ge un deckter Bankno ten der Bank von England und durch graduelles Trock legen der Note nemission der übrigen Banken. Diese Regelung stand. Zeichen dcs Satzes, daß die Notenmenge so geregelt werden m-usse, die Summe Met allgeld plus Banknoten sich so verhalte, wie wenn slc ga aus Metall best'unde. Auf Ric ar do darf man sich dafür ni cht berufe Die Diskussion entbehrt jenes Glanzes, den allein eine große Persönl lchkeit und höchstes Können einer solchen Diskussion zu ge ben ve lmo gCB. Die Rufer im Streit waren aber nur sachkundige Prakti ker u nd n icht mehr. In beiden Standpunkten liegt viel praktische Wei sheit, und hätten sich auf einer höheren Stufe theoretischer Einsicht r echt wohl einigen lassen. A n N a men seien L or d O v e r s t o n e , d er die da siegreiche, und F ull ar to n, der die unterliegende Seite ve rtrat, gena Nun stand der letztere an analytischer Schulung zwar t ief un ter ersteren und be ging zahlreiche Kunstfehler im Argument, ü ber dieOv
Skizze der Enthvicklung der Geldlehre
st.onc hlna,us wal . Trotzdem verdient nicht dieser, sondern F u l l a r t o n fortzulehen, denn er hat zum erstenmal den fundamentalen Unterschied
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zwischen Kreditgewährung für pmduktive Zwecke in seiner vollen geldtheoretischen Bedeutung erfaßt — wenn er sich gleich recht unvollkommen ausgedrückt hat- und den Vorgang, der später „Geldschöflftlng" geBannt wurde, zu e inem Grundfaktum der Geldlehre gemacht. Es ist abwegig, ihn zum V ater einer „B anktbeorie" des Geldes zu machen. Eine solche gibt es nicht„und F u l l a r t o n h a t n i chts weniger interessiert als irgendwelche Gru ndfragen der Theorie. Er hat auch den Pmzeß der Entstehung des bankmäßigen Geldes mit der Ware und sein Vergehen durch das Rülckströmen des Geldes bei der Rückzahlung des Kredits an den lcihenden Bankier (Prinzip von Fullarton) nicht tiefer analysiert. Aber '„"'':;::::.: alles Verdienst ist sein, das in der Eroberung eines neuen Elementes der %'irklichl..eit für el ne theoretische Disziplin liegt. ;j!l '. Von den Gegnern des Bankakts von 1844 muß noch Thomas Took e erwähnt werden, und zwar deshalb, weil ihm allein von allen Autoren der Zeit eine Vision d es Geldes im Gesamtzusammenhang aller Lebensäußerungen des Wirtschaßskörpers eignete und ihm deshalb alle diese Lebens+' ' äußerungen währ ungspolitisch relevant waren. Er hat diese Vision nicht g;::;,:;::::: ctwa nur p r o gral hhmatisch verkündet, sondern in w i ssenschafHiche Tat Bnlgcsetzt in seine r Geschichte der Preise, in der Wirtschaßs- und Sozial-
geschichte zur G eldgeschichte wird und umgekehrt. Bildet er so den diametralen Gegensatz zu R.ica r d o , so war er doch weder dessen noch '-:.,''"i::::::' dcr Currencyleute ebenbürtiger Gegner: auch hat er, wie so viele OkoBonlen seines Typ us, che Klarheit der Fülle geopfert und sein Lebenswerk der Krafl und Spi tze beraubt, weil er Verschwommenheit und W i r k l i ch~,;:;,:,::' keitstreue nicht zu t rennen verstand" . Diese Epoche kulminiert in der zusammenfassenden I.eistung von John '',.:;-„':,::. St. M il l, in der d er Tatsachenvorrat und die Einsicht der Zeit zu einem g~!-,';, Ganzen wcrclcn: Banking- und Currencygesichtspunkt, Produktions:!",::':.", kosten-" und Qu antitätstheorem, Stoffwert- und A n w eisungstheorie ' Mil l spricht vom Geld als einem „ticket"„ e inem Eintrittsbillet" — wir d ,
~s Nur um diese handelte es sich und nicht um Bankkredit in andern Pormen. % werden den Sinn, den dieseVorstellung von der Sondernatur der Ban knote hatte, no kennenlernen. Zun ächstfi el die Banknote ehen einfach mehr auf,zumal di e Zeit d modernen Depositenbankwesens noch nichtgekommen war. Schon vor der Erneu rung des Bankprivilegsim Jahre 1833, das den country banks durch die Statuleru der gesetzlichen Za hlkraft der Noten der Bank von England half- weil d lese da im Moment der K rise leichter Unterstützung bei dieser 6nden kon nten —, glng d B.egierung gegen d ie Emission der country banks vor, indem sie d ie Emi ssion V Noten unter 5 Pfun d verbot. Von da ab war tunlichste Unterdrückun g des Emissi rechtes der country banks, wenigstens in England selbst, und schar fe Beschrankung des Notenrechts der Zentralbank die Grundtendenz der otßziellen Bankpolitik, gleich sich Sir Robert Peel, der diese Tendenz verwirklichen sollt e, noch 1819 da gegen erklärt hatte
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~s Der Ursprung des Werkes, das sich schließlich, in Zusammenarbeit mit Newmarch zu einer monumentalen Preisgeschichte von 1793-1857 entwickelte, liegt in ~i,„'::,:,: den „Thoughts and Details on the High and l.ow Prices ol the last Thirty Years", 4';;:,:.,i'::. die 1823 in London erschienen. Noch seien genannt seine „Considerations on the >!::' State of the Currency", London 1826 und „An lnqmry into the Currency Prinziple", London, 2. ed. 1844 's Die Produkti onskostentheorie des Geldes hatte auch Ri c a r d o r ezipiert und seiner allgemeinen Wertlehre eingeordnet. Aber ihre volle Ausarbeitung erfuhr sie ~>i''::,:: durch Nassau Willi am Seni or : T h ree Lectures on the Cost of Gbtainning Money,
j!;;:: London 1830. .
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s' Dieses Bild gebraucht mei~es Wissens zuerst George Ber k e l e y „Auerist", 1735-37.
i n s einem
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
gleichermaßen ihr Recht, Was die „Principlcs" bieten, hat im engsten Sinn des Wortes bei Preund und Feind Schule gemacht, und monographische wie lehrbuchmäßige Darstellungen unterscheiden sich für Jahrzehnte nur danach, ob ihre Autoren gute oder schlechte Schüler waren. Und viel von dem, was sich erst i n u n serer Z ei t d u r chrang, keimt schon i n s einen
anspruchslosen Seiten". 5. Auch che rund achtzig Jahre, welche seit dem Frscheinen des BuChes von Mill vcrflossen sind,S waren reich an monetären Ereignissen7 Fra~en Erörterungen. Zunächst hatte die Politik des Peel's Act in England die Entwicklung der Banknote erschlagen und die klassische Geschäflsflgur des laufenden Zahlungs- und Kreditverkehrs, den Wechselchskont mittels der Banknote, zurückgedrängt. Auf dem freien Raum entwickelte sich der Depositent!erkebr und das Scheckgutbabert, allerdings nicht bloß in-
Skizze der Entwicklung der Geldlehre s!
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wahrungcB; Und. Zw ar nicht bloß in den Ländern, die gerade erst dazu .kii :: i Ubclgcgangcn warc n oder im Begriff standen, es zu tun. Unter diesen Unlstanclcn crschlcn die sogenannte Devisenpolitik, w elche man früher Qur als Auskunflsnll ttel für Übergangsperioden betrachtet hatte, als eine neue Alternative ei nes Dauerzustandes. Quantitativ anl fruchtbalsfen~ an sachlicher AusbeUtc anl clürfilgstcn wal dl c K l l cgs- und Nachkriegszeit, deren Erscheinllngen, wie schon gesagt, dem Pachmann keine neuen Probleme boten und deren Erörterungen nicht viel mehr waren als neuerllches AUflCbCQ Und. QcUclllchc wl d cllcgUng allcr I r lt ümer, die sich als
neue Weisheit gaben. Die Geldforschung dieser ganzen Epoche knüpß zu n ächst an i h r e Probleme an und le'lstete viel Tüchtiges in der Analyse e inzelner Fragen und Situationen. D alübcr hlnaus bctatlgtc Blan slch lln Systcmatisiclcn
folge jener Gesetzgebung. Anderwärts waren die gesetzlichen Hemmun-
Ausbauen, Verteidi gen, Sichten des Vorhandenen. Eine geldtheoretische Tradition bildete sich, die in die I ehrbücher der Zeit üb erging und auch Lehrbücher der Gel dthcollc pl o d uzlcrtc~ cllc clnc gcwls se Familienähnlichkeit aufweisen — weniger hl England (N i c h o l so n, 1888} und Frankrcich (d.c Fo ville , 1907), um so mehr in Amer ika — hier seien F. A. %'alke r ( 18 78) und I.aug h l i n ( 1903) genannt" — und Italien ( Mart e l l o , M e s s e d a gl i a, 1883). Deutschland ist in dieser Tradition, deren Schutzhclllgc HU Blc , R l c a l c l o T o o k c Und Mil l w aren, gut vertreten. In der ersten Periode seines Schaffens war A dolph%'agner in erster Linie Wä hrungsfachmann: An der englischen Diskusslon gef ormt, hat er i n A r beiten über den Peelschen Bankakt (1862), die russische Papierwährung (1868}, die Zettelbankfrage (18 7 3} welthln g e wllkt» dClCQ lhCOICtischer Ertrag in seiner „,Theorie des Geldes" (1909) systematisch ausgearbeitet v o r l iegt (" i . A l s f ü h r e nder Währungsfach-
gen der Banknotenemission geringer — obgleich sie sich ebenfalls geltend machten —, aber andre Momente wirkten sich auf dem Kontinent ebenso
aus wie in England. Das warf nun ganz neue Pragen der Technik und Sicherheit des Geldverkehrs, der Reservehaltung, der Zulänglichkeit einer Zentralreserve usw. auf. Dann entstand und verging die bimetallistische Kontroverse, welche eine Zeitlang die G emüter mi t e i ner an r e l igiöse
Kämpfe der Vergangenheiterinnernden Wucht bewegte. Die endhch zurückkehrende Ordnung im Geldwesen mancher Staaten, besonders Italiens, Rußlands, Österreich-Ungarns, der nordamerikanischen Unio„ das Einleben der Gold- und Goldkernwährungen, zu denen diese Lä* nder übergingen, war eine Quelle von Übergangserscheinungen und diesen entsprechenden Streitfragen. Von der Jahrhundertwende herwärts tretcn zwei Gruppen von Erscheinungen auf, die miteinander eigentlich im
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Widerspruch stehen. Einerseits macht sich seither die gewaltige Steigerung
m ann löste ihn % ' i lhelm L c x i s a b , d essen wichtigste geldtheoretische Lclstung — dlc Abh andlung „Über gewisse Wertgesamt heiten und i h r e Beziehung zum Gel dwert", 1 888 fss> — hier genannt w erden muß und
der südafrikanischen Goldproduktion geltend, die 1894 einsetzte. Mit Recht oder Unrecht — das interessiert uns jetzt nicht — wurde vielerseits die Preissteigerung des letzten V o r k r iegsjahrzehntes darauf z u rückge-
dessen „Allgemeine Volkswirtschaßslehre" (1. Auflage, Berlin 1910) eine vortreffliche Geldth eorie von Ricardianischer Kürze un d Schärfe bietet.
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so daß die Frage neue Aktualität gewann, ob che Kaufkraß des Geldes den Zufälligkeiten der Goldentdeckungen oder der Entwicklung der Produktionsmethoden des Goldes überlassen bleiben sollte. Andrerseits beobachten wir, obgleich dodl die zunehmende Goldproduktion die R.eserven der Zentralbanken stärken und das Stabilhalten der Wechselkurse erleichtern mußte — dariiber jedenfalls kann kein Zweifel bestehen-„ immer deutlicher werdende Schwierigkeiten im Punktionieren der GoM52 'kE ' fdil l hat seine Darstellung in den einzelnen Auflagen nicht unheträchthch ver,ändert und vervollständigt. Der Vergleich gibt einen interessanten Einblick in die Entwicklung seiner Anschauungen. Wichtig sind meines Wissens die Zusätze von 1865. Man muß„wenn man seine Getdtheorie verstehen will, das ganze dritte ßuch der „Principles" studierenund es in seiner Einheit auf sich wirken lassen.
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ss Jedoch wollen wi r die I.eistung von Simon New c o m h i n seinen „Principles of Political Economy" (N ew York 1886) nicht vergessen, die, ihr er Zelt w elt v o raus, außer einer der ersten Eormulierungen der Verkehrsgleichung auch sonst viel Qriginelles aufzuweisen hat. l+ Adolph %'agne r, Die Geld- und Kledittheorie der Peelschen Bankakte, Wien 'fg62 (Neudruck Essen 1920); ders., Bie kussische Papierwghrung, Riga 1868; ders., System der Zenelbankpolitik, mit besonderer Kücksicht auf das geltende Recht und auf deutsche Verhältni sse. Ein Handbuch des Zettelbankwesens, Ereiburg/Br. 1873; ;«j!:::. ders., Theoretische Sozialökonomik oder A llgemeine und the oretische Volkswirtschaflslehre, 3. Bd.: Sozialökonomische Theorie des Geldes und Geldwesens, Leipzig [s ln: Zeitschrifi fiir che gesamte Staatswissenschaft Bd.44, Tübingen 1888, S, ZZI ff ] ,tc '
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Carl Knies hat (1873 erschien die erste Abteilung) in seinem „Geld und Credit" [Berlinj das Standardwerk der deutschen Geldtheorie geschaffen.. Als Höhepunkt cheser „älteren Geldtheorie" dürfte der schon mehrfach zitierte Artikel Carl Mengers in der dritten Auflage des „Handwörter-
blieben, obgleich so gut wie alle auch ge ldtheoretische I eistungen aufzuweisen haben. Von den drei Begrün d ern Jevons , M e n g e r u n d W a l r a s gilt das für die beiden ersten . Die Geldforschung verdankt Je v o n s sehr viel . Aber seine I.eistungen liegen auf dem Gebiet einiger 'I"eilfragen, vor al lem dem der lndexzahlen, während er die Grundlagen
buchs der Staatswissenschaften" zu b etrachten sein. Zu
d i eser Gruppe
gehören auch die bekannten Werke von H e l f f e r i c h ( „ D a s Geld", zuerst 1903) j genannt.
Auch auf die bankpolitische Literatur als solche kann nicht eingegangen werden. Wie die Erörterung der Bank politik zur Erörterung dex Wirtscha&spolitik überhaupt wird, ler nt ma n am besten aus der „Bankpolitik" von Felix Somary (Z.Aufl., Tübingen 1930). Aus der Literatux der juristischen Probleme des Geldes heb e n wir M a rtin w o l H ( i n Ehrenbergs Handbuch des Handelsrechts IV, 1, 1917) hervor und Arthur gii;i::'; Nussbaum (Das Geld in Theorie u nd Pra xis des deutschen und ausländischen Rechts, Tübingen 1925), a uf wel che ausgezeichnete Leistun- : ' ,'j;.~+< gen für diese Seite der Sache ein für all emal hingewiesen sei. 6. In die deutsche Geldlehre vom A nfang des Jahrhunderts, der also nicht das Fehlen von L eistungen erste n Ra nges, sondern der Uxnstand eigentümlich war, daß die Wirkung dleser Leistungen nicht nur ein weiteres Publikum, sondern auch den groß " eren Teil des wissenschaßhchen Fachkreises nicht erreichte und sich auf ganz kleine Personen- .:::,:.':,,';: gruppen beschränkte, trat nun 1905 ein Buch, dessen hier gedacht werden muß, weil es weithin gewirkt, Schule gemacht und das Fortschreiten auf gerader Entwicklungslinie durch fast z wcl Jahrzehnte gehemmt hat — die „Staatliche Theorie des Geldes" von Georg Friedrich Kna p p l " l . Es ! ",'I'*
['~ iviiinchen-Leipzig 1918; zuerst 1905.]
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chen Material so lebendig erschaute. Während aber ein freundlicher m us ihm mi t de m l etztern ein T h ema in die Forscherhand gab, bei m ofiginäre Vision konkreter I ehensinhalte in ihrer Füllle nicht mehr Und nicht weniger war als alles — die technischen. Erfordernisse histocher Arbeit traten demgegenüber völ llg zUrÜck Und~ sowclt slc Uncnth rlich waren, konnte er sie nicht ü b ersehen —, so griH er nu n n a ch em Thema, dessen erfolgreiche Bewä ltlgung clnc lhIB fl c lndc D cnk hnik erforderte — deren N o t w e n d igkeit d e m N a t i o n alökonomen maligcr AUs13llclung nlcht Unmittclba r vor Augen stand — und außerm eine originäre Vision dex inneren I. ogik abstrakter Gegenstände, die twas ganz anderes ist als jene Art von Schau, die er besaß. Wahrschein-
chkeit des Mißerfolgs war deshalb von vornherein gegeben; und in der t verkündet er eine I.ehre, die im K ern weder haltbar noch — wie es chtbare Irrtümer ofl sind — förderlic h war. Was immer irn einzelnen glücklichen Formulierungen oder ric htigen Beobachtungen sich daran
üpfen mochte, für den Satz, daß das Geld Geschöf3j der RecIztsordnlzng ~, und für den Standpunkt, daß di e Theorie des Geldwesens nichts I Kn ap p schließt daraus, das Gekl miisse rechtsb;"storisch behandelt werden. s wäre selbst dann nicht notwendig richtig, wenn das Geid Geschöpf der Rechtsnung wäre. Gbrigens folgt aus dern obigen Kernsztz, dzß die Knap p eigentümen Momente nicht glücklich erfaßt werden, wenn man sie, wie ühlich, auf den gensatz gegen den „ivletallislnus" einstellt, A llerdings gab ihnen dieser Gegensatz gehlich oder wirklich praktische Bedeutung und jedenfalls ihr ehemals so großes puläres Interesse. Aber dieser Gegensatz ist ihnen mir und, wie wir sehen, keines-
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
Skizze der Entwicklung der Geldlehre
zu tun habe mit dem Preisniveau, ist nichts anzuführen, es sei denn, daß
Inhait jeder scltc g alt als neue Erkenntnis. Eben dieses Publikum ver-
man beide denaturiert und zu kläglichen Selbstverständlichkeiten macht, etwa so, daß man es als eine Knappsche Entdeckung gelten läßt, daß Staat und Recht sehr viel mit dem Geldwesen zu tun haben~. Hier" ist nur festzustellen, daß mit jenem Satz und jenem Standpunkt Kn app s Geldlehre tatsächlich steht und fällt, und zu erklären, wieso es kam, daß dem sachlichen Mißerfolg nicht nur kein äußerer Mißerfolg, sondern im Gegenteil ein Erfolg entsprach, wie ihn nicht viele Bücher wissenschaftlicher Qkonomie gehabt haben. Wer von Kn ap p herkommt oder auch nur seinen großen Namen ehren will, hat heute im besten Glauben die Tendenz, den Kampfplatz nach unverfänglicheren Gebieten zu verschieben und nicht mehr auf die fundamentalen Irrtiimer, sondern auf anderes Gewicht zu legen: auf die währungsgeschichtlichen Ausführungen, die das Werk enthält, z.B. auf den Geist oder die Methode desselben, auf die Lehre, daß das Wesen des Geldes sich nicht im Stoff von Eigenwert erschöpfe usw. Diese Ansprüche sind nicht alle unbegründet. Alten Besitz der Wissenschaft mit neuern Glanz zu umgeben, ist auch dann ein Verdienst, wenn es mit unbegrün-
langte damals nach gedanklicher Konstruktion, war nach der langen
detem Anspruch und v e r mischt mi t — zum T ei l
Periode des vorwie gend wirtschaftsgeschichthchen Interesses theoretisch
ausgehungert. Hier fand es nun ein Werk, das diesem Bedürfnis ent4!:;,.::," gegenkam, ohne d och dem damaligen Durchschnittsleser unerfiillbare Voraussetzungen z u stellen und ohne mi t h i storischen Grundsätzen zu brechen. Die Gereiztheit kompetenter Theoretiker, die sich mitunter an scharfen Verurteilu ngen, an Denunziationen der Unkenntnis des Autors gar nicht genug tu n konnten, nützte dem Erfolg des Buches nur — vvie
denn überhaupt di e Wirkung scharfer Angriffe im wissenschaftlichen I eben eine zweifelhafte Sache ist. Dazu kam das wirtschaftspolitische Milieu von darnals: Goldwährungen begannen s i ch damals in m a nchen Staaten einzuleben, und es gab dabei manche Schwierigkeiten, M anche alten Goldwährungen und vor allem die deutsche begannen unter dem Einfluß politischen Drucks in der Richtung niedr igeren Zinses und reichlicher Kreditgewährung an politisch mächtige, aber wirtschafHich wenig produktive Gruppen und unter dem Einfluß der Wirtschaftspolitik des Neomerkantilismus jene Probleme darzubieten, welche die so sehr überschätzte Politik der Gold-
a uch alten — I'ehlern
auftritt. Dessen ungeachtet bleibt es Tatsache, daß dem Gebäude die Tragbalken ausgebrochen werden, wenn man jene beiden Punkte ent-
kerntväbrrrrlg lösen sollte. Das, was man für die praktische Botschaft des
fernt.
rccht gctan — ~1Tlußt e unter diesen Umständen in weitesten Kreisen Beifall
Der Erfolg war zunächst der Kraft der Darstellung und der hohen subjektiven Qriginalität der Gedanken zuzuschreiben. Aus dem Buch spricht kein Schriftgelehrter, sondern ein Geist, der Macht hat. Das mußte faszinieren. Scharf formulierte Sätze imponierten, und manche von den vielen neuen Begriffsbezeichnungen waren brauchbar und geßelen, während andere gute Schlagworte abgaben. Herrschenden Richtungen
ßnden. Und schließlich bedarf es kaum der Erwähnung, daß es im Kriege naive Gemüter gab, welche glaubten, im Schatten Kn a p p s sich über die Inflationspolitik trö sten zu kö nnen. H eute aber, da di e l aienhafte Begeisterung vorüber i st und die übellaunige Entrüstung auch, ist es erlaubt, auf alle die Anregungen hinzuweisen, che so viele Geister von K n a p p empßngen, und darauf, daß es keinen größeren Beweis persönlicher Kraft gibt als eine schlechte Sache zu, wenngleich nur zeitweiligem, Erfolg zu tühren. Jene Metabase n ach andern Gedankengängen ßnden wir vor allem b ei F. Bendix e n " , der völlig unabhängig — und der Vorgänger kaum
Buches hielt — kein Zweifel: Knapp selbst wurde damit schweres Un-
des literarischen Geschmacks erschien die Darstellung selbst als Kunst-
werk von hohem Rang, Diese Leistung traf auf ein Publikum, dem zum großen Teil das fachliche Urteil fehlte. Kompetente Kritik fehlte nicht, aber das Publikum hörte nicht auf sie. Pehler blieben unbemerkt, der
bewußt — zu clncr Arlueisurrgstbeorie d es Geldes gekomrnen war u n d wegs neuen Anschauungen gemein — die Besonderheit, die Knapps l.ehre von alien andern Antimetallismen unterscheidet, liegt nur im Epitheton „staatlich" und in der grundsätzlichen Ablehnung des Eingehens auf das Geldwertproblem. Freilich hat Knapp selbst geglaubt, daß seine Stellung die einzig mögliche Alternative gegen Metallismus sei. ss Die völlige Wertlosigkeit jener pseudojuristischen Betrachtungsweise gerade vom Standpunkt des Juristen betont mit kecht Martin W o l t f , I . c. S.165. ss Die Ansicht des Verfassers über das Problem des grundsätzlichen Zusammenhangs zwischen Geld und Rechtsordnung findet der Leser in: Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige, in: Archiv f. Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 44.Bd., 1917-48, S.627-715.
dann in bester Absicht und liebenswürchger Bescheidenheit Kn ap p nicht nur a.ls Bundesgenossen, sondern als M eister anerkannte. Aiiein, wenn man das Nominali sßl85 ncnnt. S o kann m a n w lc vo n B o r t k i e w l c z (in Brauns Annalen, 1918) treffend betonte„nicht meinen, daß man damit
-
~~ Wahrungspohnk und Geldtheorie im Lichte des Weltkriegs, München-Leipzig .,tk'-': $916, vor allem aber: Das Wesen des Geldes, 2.Aufl. Leipzig 1918, und: Geld und Kapital, Z.Aufl. Jena I 920. Neben unvollkommener Beherrschung des wissenschaftlichen Handwerks hat gerade der Anschluß an Kn ap p d iesen vortreßlichen Autor um die Anerkennung gebracht„die ihm sonst sicher gewesen wäre.
Skizze der Entwiddung der Geldlehre
den Knappschen Nominalismus oder Cbartalismus etwa nach der wirtschaßlichen Seite hin „ausbaue"", sondern man trägt eine Lehre vor, die sachlich andern Quellen alles und Kn app nichts verdankt. t' Kn a pp s elbst war allerdings der Meinung, daß Bendix e n de r s ta tl'ch c ng eine ökonomischeBetrachtung zur Seite zu stellen" versucht habe (S,446 der 2.Aufi. der „Staatlichen Theorie"). Allein, wenn das zuträfe, so hätten weitaus die meisten Geldtheoretiker aller Zeiten denselben „Versuch" gemacht, in welchem ehen a es ökonomisch Relevante am Geldproblem beschlossen wäre. Vgl. Melduor P alyi, Der Streit um die staatliche Theorie des Geldes, Muinchen 1922.
1. Dem alten Wort folgend, daß der Sozialismus die Praxis des Wirtschaftens erschweren, aber di e T h e o ri e des 'Wirtschaftens erleichtern würde, wollen wir uns das Wesen der Sache, rnit welcher wir es zu tun
haben, nämlich das 'Wesen der sozialen Wirtschaßsrechnung, zunächst a m Fall eines sozialistischen Gemeinwesens klarmachen'. In der Tat tr i t t
uns hier wie der Sinn des Wirtschaftens, so auch der soziale Wirtschaßsplan, der in der Wirtschaßsform des Privateigentums aus den Ergebnissen des Zusammenwirkens der individuellen Erwerbsinteressen miihs am zusammengestiickt w erden m uß, u n m i ttelbar un d u n v erhüllt ent gegen. Besonders wenn man sich, wie wir es tun wollen, auf. den Unterfall
des zentralistischen Sozialismus beschränkt, d.h. eines Sozialismus, in welchem alle Produktionsmittel der V e rfügung einer einzigen Zentral-
stelle unterstehen und alle wirtschafilichen Erwägungen und Entscheidungen, insbeso~dere iiber das Was und Wie der Produktion, von dieser Z entralstelle ausgehen, hat ma n ö r t l ich un d k ö r p erlich vo r s i ch, w a s
sich andernfalls nur der wissenschafHichen Analyse erschließt. Von ~llen Unterschieden, w elche de r W i r t s chafbprozeß eines solchen G emeinwesens gegenüber dem Wirtschaßsprozeß des Privateigentums aufweisen würde, interessiert uns jetzt nur einer: 1n der Wirtschaß des Privateigentums gibt es keinen gesonderten Verteilungsvorgang. Wir sprechen zwar oß so, wie wenn Produktion und V erteilung des Produzierten verschiedene Dinge wären, aber das ist nur eine für manche Zwecke praktische
Abstraktion. Tatsächlich bilden da Produktion und Verteilung einen einzigen Vorgang: Das, was an der Produktion wirtschafßich — und nicht technisch — ist, vollzieht sich und erschöpft sich darin, daß der Unternehmer bestimmte M e ngen bestimmter A r ten vo n
P r o d u k t ionsmitteln
kauß. Und eben dadurch, durch den Verkauf. produktiver Leistungen an ihn, vollzieht sich zugleich auch die Einkommensbildung, also che Verteilung. Das ist nicht so im s ozialistischen Gemeinwesen. Sein Produk-
tionsprozeß ist blo ß Produktionsprozeß und entscheidet noch nicht über ' Wir miissen uns auf. das för unsere Zwecke Nötige beschränken. Ober den ganzen Problemkreis vgl. Cläre Tis ch , Wirtschaflsrechnung und Verteilung in zentralistisch organisierten sozialistischen Gemeinwesen, Wuppertal 1932.
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Die Wirtschaßsrechnung im soziaIistischen Gemeinwesen
Die Wirtschaftsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
die Frage, was von dem Pmduzierten den einzelnen Geno ssen zu gewiesen werden soll. Mi t a ndern Worten , die Eirzkommensbildu rzg ist hier mcht an die Pxeisbildung der produkti ven Leist ungen gebunden, und weil nur d iese Bindung es i st, w as ihr i n der W irtschafl: des Private igentums mengenmäßige Bestimm theit gi b t, so i s t die Einkom mensbildung im sozialistischen Gemeinwesen un bestimmt. Daher ist hie r die Verteilung der Konsumgüter auf die Genossen ein besonderer Vorgang, für den die
benen" Boden, Wa sserkraß, Mi neralien usw., in praktisch unbeschränktex Menge vorhan dell sclcn. El ne weitere Schwierigkeit beseitigen wi r
Gemeinschaft eine besondere Regel nicht nur aufstellen kann, sondern auch mufs'. Solcher Regeln gibt e s natürlic h unendlich v 1ele. Eine solche wäre z.B., daß entsprechend dem Wert der persönlichen Leistungen fiir die Gemeinschaft verteilt wcfdc n solle. D as würde ein e Verteilung cxgeben, welche im Ergeb nis der heutigen Einkommen sbildung relativ ähnlich wäre — nur daß zu beacht en ist, daß nicht nur die heutigen Besitzeinkommen wegfallen w ürden, sondern daß infolge i hres Wegfallens auch die Bewertung der p ersönlic hen Leist ungen zu ande ren Ergebnissen führen müßte. Oder man könnte nach dem Grundsatz erteilen: Jedem nach seinem Bedarf. Oder nach der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden usw. Wir wollen der Ein fachheit halber b loß die Regel festsetzen, daß jeder erwachsene Genosse „gleich viel" erh alten soll. Gäbe es nur ein einzi ges Kon sumgut u nd dieses nur von ein er Art, bestünde also in der betr achteten Gemeins chaß z.B. kei n Wunsc h wlrt" schaftlicher Natur als der nach Brot einer bestimmten Qualität , daher keine andere Verwendungsmögli chkeit de r Produktions mittel, s o ware die Aufgabe der Zentralstelle off enbar überaus einfach. Ja, man könnte sagen, daß in diesem Falle überh aupt kein u irtschaßlich es Proble läge, sondern nur ein technisches. Es würde sich nämlich lediglich daxum handeln, entsprechend dem Stand e technis cher Einsicht aus den 1 orhan.denen Produktionsmittel n möglichst viel v on diesem ei nen Gen ußgute herzustellen und d i eses gleichmäßig zu v e rteilen. Di e technisch beste Lösung würde ipso facto auch di e wirtsch aftlich richtige sein, d .h. das Maximum von Wohlfahr t verwi rklichen, das mit dcm Grunds atz dcf gleichen Verteilung des Ertrags pr o Kopf v ereinbar ist. E s bedürf te noch immer einer Evidenzhalt ung der technischen Teilvorgänge. Ab Wirtschaftsrechnung, die Spiegelbild wirtschaftlicher Er wägungen waxe~
.;.:!",
Xlation, etwa mit m ehr Röcken u nd weniger Schuhen, besser gedient wäre. Wohl gibt es Situatloncn 111 d e nen diese Schwierigkeit zurücktritt u n d ";.!;.. . etwa vage Äußeru ngen allgemeiner Unzufriedenheit ausreichen, um die gröbsten Fehldispositionen ken ntllch zu. Blachcn. Das wälcn Sltuatloilcn großer Güterarmut , in denen es nur auf das AHerwichtigste und nicht auf .;„"i':;:'::feines Abwägen i m einzelnen a nkommt, wie z.B. im heutigen Rußland oder in primitiven Zuständen, in denen Arten und Mengen der verlangten Konsumartikel die Korzsumkozzzbinatiorz, traditionell feststeht.
brauchte nicht geführt zu werden.
Gäbe es umgekehrt zwax viele Bedürfniskategorien, für w elche [durch] die Produktion zahlreicher verschiedenarti ger Konsumgüter vorzu solgcn
wäre, brauchte man dazu aber n ur ein ei nziges Produkti onsmitte 1 cinex einzigen Qualität, so wär e die Sache nicht ganz so einf ach. Um ClnlgC Anschaulichkeit zu erziele n, wolle n wir ei nen jeweils ge gebenen Vorl'at von — also in allen ihren Teilmengen stre ng gleichartiger — ArbeitskrafI: zu diesem einzigen Produk tionsmi ttel mach en, indem wir annehme die andern „ u r s prünglich en" Pr oduktion smittel, also d ie „n atu
durch die Annah me, daß alle Konsumgüter gleich lange Produktionspexioden haben und daß durch ein Arbeitszeitgesetz der verfügbare Vorxat an Arbeitsstun den starr gegeben sei. Bie Aufgabe der Zentralstelle ist nun, diesen Vo rrat so auf. d ie verschiedenen Produktionszweige zu verteilen, daß für die Gemeinschaß ein Maximum an Bedürfnisbefriedigung oder wirtschaftlicher Woh lfahrt erzielt wird. Auch wenn die Zentralstelle ohne alle Erfahrungen und statistische Baten an ihre Aufgabe geht — wie wir ja annehmen müssen, wenn wir das Wesen der Sache herausarbeiten und n icht in Zi rk el geraten wollen —, wird sie über ein Wissen zum Beispiel über die L ebensnotwendigkcit oder relative Bringhchkeit der verschiedenen Pmd uktionsrichtungen verfügen, so daß sie nicht lediglich auf das Experim ent angewiesen ist. Sie läßt aber n ach ihlem an d iesem W issen o r i e ntierten G u t d ü nken p r o d u zieren u n d velteilt die von jed em Konsumg ut erzeugten Mengen gleich auf die Genossen, so daß die Verteilurzgsregel, die von der Gemeinschafl: festgesetzt ist, in einem sehr einleuchtenden Sinn erfüllt erscheint. Ähnlich duxfte sich der Laie den Vorg ang in elner s ozialistischen Wirtschak überhaupt denkcn, und so hat sich ihn das ursprüngliche Pmgramm des Bolschewismus offenbar gedacht. Aber wenn a uch die Frage, was als „gleiche" Verteilung anzusehen ist, hier keine S chwierigkeit bereitet, so erhebt sich dafür eine andere: Es fehlt uns nämli ch ein Kriterium dafiir, daß die Zentral,-'pi"::: stelle über den sozialen Vorrat an Arbeitskrafl „richtig"' verfügt, d.h. von den einzelnen Konsumgüt e rn solche Mengen erzeugt hat, daß di e unter den Umstän den größtmö gliche Bedarfsbefriedigung der Genossen wirklich erzielt wo rden ist und ihnen durch keine andere Mengenkombi-
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s Das Folgende enthält che Grü nde, warum ich meine, daß der Begriff. Naturalrechnungim Sinne O t to Ne u r a t h s (vgl. insbesondere dessen Studie „Das Begriffsgebäude der Wirtschaltslehre und s eine Grundlagen", in: Zeitschriß tür die gesamte Staatswissenschaß Bd. 73, Tübingen 1917/18, S.484) eine contradictio in adjecto zu implizieren, und die Auffassung, daß die Kosten-,Zurechnungslehre u.a.„Ableger der Geldrechnung" seien, einer Korrek tur bedürftig scheint, die sie ihrer gegen die „übhche" Theorie geri chteten Spitze beraubt.
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Die Wirtscha&srechnung im sozialistischen Gemeinwesen
Die Wirtschaßsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
Sonst aber — und grundsätzlich auch in den eben angedeuteten Fällenkann es ohne solches Kriterium keine rationelle Wirtschaflsführung gehen.
Index verdichtet werden kann. %'ir werden hen, daßund warum damit auch eine für die meisten praktischen Zwe e der Wirtschaftsrechnung bxauchbare Rechenei nbei t gewonnen wird.
Offenbar tritt damit ein neues Moment in die Erwägungen der Zentral-
stelle ein, nämlich die Riicksicht auf die Größe der Bedarfsbefriechgung der Genossen, die Notwendigkeit eines Wäblens zwischen verschiedenen Produktionsmöglichkeiten unter dem Gesichtspunkt dieser Größe, kurz das eigentlich uirtscha ßliche Moment am Wirts~aPsplan, das bei ziffernmäßiger Präzisierung die Wirtschapsrechnung ausmacht. Diese neue Größe ist keiner Erfassung in technischen Einheiten zugänglich. Wedex Stückzahlen noch Gewichtenoch Längen, in denen Konsumgüter technisch gemessen werden mögen, sagen unmittelbar etwas über sie aus. Ob tausend Röcke oder zehntausend Kilogramm Brot in wirtschafHichem Sinn „mehr" sind, kann man aus der Ziffer dieser Röcke oder Brotkilograrnme allein nicht ablesen. Qffenbar bedürfte es nun eigentlich einer Messung der sozialen Befriedigungsgröße. %'ir wollen jetzt aber nicht dieser Möglichkeit nachspüren, sondern uns im folgenden die Tatsache zunutze machen, daß die Zentralstelle für die Zwecke der Entschlußfassung über das, was produziert werden soll, nicht die verschiedenen möglichen Größen von Befriedigungszuständen zu kennen, sondern nux jeweils zu wissen braucht, ob sie den unter den gegebenen Vexhältnissen und bei den gegebenen Wünschen der Genossen größtmöglichen Befriedigungszustand verwirklicht hat oder nicht. Das kann aber aus dem Vcr-
2. Es ist möglich, einen allerdings weit ab von a.llcl Wlrkllchkcl't llcgcn" den Fall zu konstruieren, in welchem dazu schon bloße Abstimmung der Genossen iiber eine Reihe vo n a l t ernativen V orschlägen der ZentralIeitung ausreichen würde, so daß der Be zirk der Naturaluirtschaft nicht verlassen zu werden brauchte, wenn m an unt er Naturalwirtschafl eine Wirtschafl versteht, welche keine spezifisch wirt schaNichen Maßeinheiten verwendet. Zu diesem Zweck machen wi r nocl 1 die weiteren Annahmen, daß unsere Gemeinschafl nur zwei KonsuBlgU tCr kennt, daß die Konsumwünsche aller Genossen, soweit erkennba r~ gcnau gleicher Art und Intensltat slnd h so daß dlc A b stln1nlUngcn notwen dig clnstlIlllnlg c l f o l gcn, Dann kann die Zentralleitung mit folge Bdcn Fragen vor di e Genossen treten: „Unsex Gemeinwesen verfügt übe r 400 Millionen Arbeitsstunden im Jahr. %'ir haben für diesmal damit 10 Millio ncn Röckc Und 20 Mllhonen Paar Schuhe erzeugt. Bie Herstellung eines Rockes erfordert zwanzig, die Herstellung eines Paar Stiefel zehn Arbcltss tunden. Seid Ihr zufrieden oder wollt Ihr unter Berücksichtigung de1 Tatsa che, daß jeder Rock einen Verzicht auf zwei Paar Stiefel und jedes Paar Stiefel Verzicht auf. einen halben Rock bedeutet, mehr Röcke und wenige r Stiefel oder mehr Stiefel und weniger Röcke, als wir diesmal erzeugthab en>" Biese Frage gestattet
halten der Genossen erschlossen werden', wenn man diesen Gelegenheit
gxundsätzlich eine ziffernmäßig präzise Und e indeutige An t w o rt , u n d
gibt, sich in einer Weise zu äußern, die zu einem ziffernmäßig erfaßbaren s Es sei hier darauf aufmerksam gemacht, daß, weil es sich hier um ein äußerlich (also in einem der vielen Bedeutungen des Wortes „objektiv") wahrnehmbares Verhalten handelt, keinerlei „psychologische" Obersätze nötig sind und insbesondele auch der fundamentale Begriff des Grenznutzens „objektiv" definiert werden kann. Dem Leser steht es frei, diesen Begriff und auch die Begriffe der Bedarfsgröße und des Befriedigungszustands psyChologisch zu deuten; im folgenden soll der Bequemlichkeit halber ofi eine „psychologische" Ausdrucksweise gewählt werden; aber notwendig sind Annahmen über psychologische Größen nur in einigen Sonderfällen, während im wesentlichen auch jener Leser unser Argument akzeptieren kann, der das Arbeiten mit psychologischen Größen oder die Annahme ihrer „Meßbarkeit" ablehnt. Vgl. über diesen Sachverhalt die Annahmen Bowl ey s in: The Mathematical Groundwork of Economics, Oxford 1924, S.1 und 2. Die fundamentalen Begriffe Grenznutzen, Gesamtnutzen, Nutzenfunktion, Nutzwert ( = Grenznutzen mal Menge) werden alsbekannt vorausgesetzt Diese Voraussetzung wolle der Leser nicht als selbstverständlich erfüllt betrachten. Dehm sie schließt Vertrautheit mit der auch, abgesehen vom Grenznutzenbegriff, wesentlichen Denkform der Grenzanalyse (lnfinitesimalmethode) und mit der logischen Natur „rela« tiv sehr kleiner" Größen ein, Das Fehlen dieser Vertrautheit ist die Quelle des größten Teils der Kontroversen, die insbesondere um den Begriff der Grenzproduktivität entstanden sind. Auch dieser Begriff und sein Verhältnis zum Grenznutzenbegriff wird ais bekannt vorausgesetzt, ebenso die Unterscheidung zwischen „physischer" und „Wertproduktivität".
w enn man nach cheser verfahren wi r d , So Steht es unter gleichen und gleichbleibenden Urnständen fest, daß d amlt das Maxlmum svtrtscha flficher Wohljabrt erreicht wird, obgleich wir nichts über che absolute
Größe dieser Wohlfahrt wissen. Diesen Fall wollen wir noch dazu benütz
um uns in ihrer einfachsten er allgemeinen Theorie vor Augen zu führen, welche für unser Thern v on Bedeutung sind. V o r Gestalt einige Sätze und Ausdrucksweisen N'-:,'::,
allem sehen wir, daß die Mengen von Röck werden oder erzeugt werden können, vonel
und Stiefeln, welche erzeugt nder nicht unabhängig sind,
weil sie einen ihnen gemeinsamen Vorra von Produktionsmitteln, in unserem Fall bloß von Arbeitskxafl, in A pruch nehmen. Hier haben v ir eine der grundlegenden Beziehungen' v x uns, welche aus den einzel:;qi';,':::::: nen Teilen der Wirtschaflswelt ein sinnvolles Ganzcs odcr, wlc man aUch zu sagen pßegt, ein System uon zusammengebörigen, untereinander abbangigen Elementen machen. Wir sprechen dclngclnaß von clncnl allgcmeinen unrtschaglichen Zusamrnenbang, von allgenleiner Interdependen ~ Der betrachtete Pall stellt die Urfortn und höchste Vereinfachung jenes Systems wirtschaßlicher Größen dar, welches seine erste wissenschaAIich befriedigende Darstellung durch Leon Walras gefunden hat.
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Die Wirtschaßsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
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der Ökono»T»»s chen Größen'. In unserm F all sieht m an weiter leicht , was SOBst nicht so leicht e»nzuseheB BBC1 1»l ITl chen w ichtigen Fällen audl gar nicht wah r Ist, daß die zwi schen uns ern beiden Gütern besteh cnclcB Abhängigkeiten au sreichen u nl die M e n gen, welche die GenosseB zu" friedenstellen werd en, ein clcutl g zu bestim n. Ber Zustand, in wel chem S»C Cindeutig b estim mt sin d, läßt sich offenbar durch den Satz chara kteris»cren, daß die Überführu ng ei ner kleinen Tc ilmenge von Arbeit a us dcx Ro ckprodukti on»n die Schuhp roduktion oder umge kehrt die wirtschaßliche Wohlfahr t der Geno ssen v erringern wul de. Es müssen sich als o dic Gre nznutzen e'lncr k leinen Teil menge von Schuhen und che Grenznutzen einer kleinen TCllnl enge von R öcken in cllesem Z ustande gerade die Wa age halten, weshalb wi r ihn den Gleicbgettichtszustand nennen. Sein Bestehen ist di e notw endi ge und zureichende Bedin gung dafür, da ß die BBIC x den Um stände n ITIO gliche Maximal befriedigt Es bedarf also, sowohl für die Genossen als auch für die Zentralstelle, eines Kriteriums dafür, wann der beschlußgemäße Anteil jedes Genossen erschöpR ist, da physische Gleichverteilung aller Konsumgüter das Problem nicht mehr löst. In der Tat sehen wir, wenn wir diesen Sachverhalt betrachten: Erstens, daß der einzige Ausweg aus diesen Schwierigkeiten in der Schaffung einer, speziell wirtschafllichen Recheneinheit liegt. Zweitens, daß unter unsexen
ausgestellt worden se in, also Arbeitsnoten, w ie sie z.B. R. O w e n f ü r
seine sozialistische G esellschaft in Aussicht genommen hat. Mit diesen ~i,'.':::::: Arbeitsnoten erschein en n un die Genossen in den Vorratshallen, um für
sie Gegenstände ihresBcclarfs zu entnehmen, worauf ihnen ihre Entnahme in den Büchern der Zc n tralstelle angelastet, ih r K o n t o s a l diert, i h r e Arbeitsnote vernichte t Wl rd. Geht alles so, wie die Zentralstelle es sich türlich die in den Arbeitsnoten verbrieften Angedacht hat, so reiche le Vorratshäuser zu leeren. Ebenso natürlich ist splüche gerade aus, u es jedoch, daß irgendwo~ zum Beispiel in der HaHC der Stiefel, mehr Noten pxäsentiert werden, al s Sti efel, ausgedrückt in Arbeitsstunden, vorhanden
Voraussetzungen die Arbeitseinheit ohne weiteres leisten würde, was cinc
solche Recheneinheit leisten soll. Die Zentralstelle selbst könnte in Arbeitseinheiten kalkulieren und bilanzieren, weil es ja kein anderes Produktionsmittel gibt, um das sie sich zu bekümmern hätte, und daher die Gesamtrechnung stimmt, wenn die Arbeitsrechnung stimmt. Die Konsum-
gütermengen.könnten einfach der Summe der in dex gleichen Periode geleisteten Arbeitsstunden gleichgesetzt werden. Weder das Vorhandensein von produzierten Produktionsmitteln noch die Notwendigkeit fortlaufender Arbeit an ihrer Pflege, Ausbesserung und Ersetzung würden dem entgegenstehen. Ebenso könnte jeder Genosse seine Wahlfreiheit mengen- und zifferngemäß präzisieren und den seinem Anspruch gesetzten Grenzen genügenden Ausdruck geben, wenn ihm gesagt wird, wieviel von den in den Konsumartikeln der Rechnungsperiode verkc*>rperteg Arbeitsstunden auf ihn entfallen und wieviel Arbeitsstunden in der Einheit jedes Konsumgutes stecken: Für ihn wi e fü r di e Z entralstelle wä * re
Die Wirtschaßsrechnt>ng im sozialistischen Gemeinwesen
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sind, worauf dann an clcrwärts, z, B. in der Halle der Röcke, sich der umgekehrte Sachverhalt hera usstellen muß. Eine sehr einleuchtende von den Maßregeln, welche d 1C Z entralstelle in dieser Situation ergreifen kann, wäre offenbar, sowo hl cll e vorhandenen Stiefel als auch die vorhandenen Röcke auf d i e t a t sächlich präsentierten A r b eitsnoten verhältnismäßig aufzuteilen — wir kö nnen uns die Sache so denken, daß die Zentralstelle ihre Bereitwilligkeit, das zu tun, dadurch zum Ausdruck bringt, daß sie ": -:-,::: die den Stücken der betr cffendcn Ware angeheftetcn Arbeitsziffern entsprechend verändert. Dann fällt auf die in der Stiefelhalle präsentierte Arbeitseinheit wenig er, auf die in der Rockhalle präsentierte Arbeitseinheit mehr als eine imP aar Stidel oder im Rock steckende Arbeitsstunde, d.h. die Arbeitsnote hat gegenüber den Stiefeln oder der in diesen steckenden Arbeit ein Disagio~gegeniiber der in den Röcken steckenden Arbeitsstunde ein Agio. Da s wlr d manche Leute veranlassen, nachträglich doch fieber Röcke statt Sti ef:el zu verlangen, aber dadurch kann die Sadle nur gemildert aber nicht geheilt werden. Die Ze ntralleitung sieht jedenfalls, daß sie falsch disponiert hat und wird fortan mehr Stiefel. und weniger Röcke erzeugen lass Solchc Dlsparltatcn wcrdcn il n lncI' wlcclcr auf." tau.chen und beseitig t wc rden, ihr Auftauchen und Verschwinden ist das
Die Wirtschaflsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
Die Wirtschaftsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
ausreichende und automatisch funktionierende Zeichen, an dem sich die Zentralleitung orientieren kann. Parität zwischen präsentierter und in den Gütern steckender Arbeitsstunde macht vollgültigen Beweis dafür, daß
das den bestehenden Interdependenzen entsprechende Mengenverhältnis zwischen den produzierten Giitern gefunden, Gleichgewicht erreicht und die mit den Bechngungen vereinbare Maximalbefriedigung verwirklicht ist — wiederum ohne daß der Befriedigungszustand selbst gemessen würde. Anknüpfend an unsere früheren Bemerkungen allgemein theoretischer Natur gehen wir jetzt einen Schritt weiter. Wie wir früher im Bild eines sozialistischen Gemeinwesens das Phänornen des Austauschverhältnisses auftauchen sahen, so begegnen wir nun dem allen anderen Austauschverhältnissen unmittelbar vergleichbaren, weil in einer ihnen allen ge-
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meinsamen Recheneinheit ausgedrückten T auschverhältnis, dem P reis: Die in den sozialen Vorratshallen den Waren angehefteten Mitteilungen A n s prüche der G enossen, sozusagen
der Preis in der Erwerbswirtschaft des Privateigentums hat. Wir b egeg-
nen weiter auch einer Erscheinung, die den Laien in noch höherem Maß nur innerhalb der Erwerbswirtschaß Sinn zu haben scheint. In jener Halle, zu welcher sich mehr Genossen drängten, als die Zentralstelle voraus-
tionsrichtung arbeit en müßte, so heißt das, daß auch für sie das Kostengesetz verwirklicht sein muß, u nd das wiederum heißt, daß die Konsumgüter jedes für sich aus den Vo rratshallen an die Genossen zu gerade und
gesehen hatte, gelangten mehr Arbeitsnoten in deren Hand, als in Gütern
verkörperte Arbeitsstunden ausgefolgt wurden, also ein Überschufs'der ersteren über die letzteren — in der Halle, in welcher weniger Zuspruch
den waren — demnach ein Deßzit gegenüber dem Aujsvand, den Kosten, also ein Verlust. Wenn wir nun beachten, daß die Größe dieses Überschusses und dieses Defizits der Index ist, nach welchem die Zentralstellc
ihr Verhalten einrichtet, und daß dieses Verhalten eben in Mehrproduktion des Gutes besteht, an welchem sich der Überschuß, und in Minderproduktion des Gutes, an welchem sich der Verlust gezeigt hat, so fällt. uns sofort die Wesensgleichheit zwischen diesem Index auf und dem In.dex, nach welchem sich die Konkurrenzwirtschaft richtet, und auch die
",i~,".,'::: mcht mehr als kostendeckenden Preisen abgegeben und dabei alle Vorräte gerade erschöpft w erden müs sen, wenn Maximalbefriedigung erreicht wcrden soll. Man b cachtc: Füx' sich al]ein stellt das Kostengesetz nur eine notwenchge, nicht auch schon eine zureichende Bechngung dar. Absetzbarkeit des ganzen Produktes z u diesen Preisen muß hinzukommen, und ::>iß. ":;,";::" man überzeugt sich leicht, daß das auf. das sogenannte Gesetzvon Angebot und Nachjrage hin ausläuft", das sich hier in seinern tiefern, über den crwerbswirtschaf[]i chen hinausgehenden Sinn zeigt". ;!i':".'
Wesensgleichheit des Verhaltens unserer Zentralstelle mit dem Vorgang,
der sich im analogen Fall in der Konkurrenzwirtschaff abspielt. Mag auch der Unternehmer den Überschuß, seinen „Gewinn", positiv einschätzen, während die Zentralstelle im Überschuß ganz ebenso ein Zeichen falscher l'l Disposition erblicken wird wie im Verlust, so ist doch in beiden [' Im Text: fallender.]
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Zentralstelle, währ end in beid en Fällen, solange Gewinnlosigkeit nicht hcrgeste]h ist, ra~ionelles Wirtschaften und Wirtschaften in der Richtung größter Rentabilitä t gleichbedeutend sind. Arbeitet sie gewinn- und verlustlos, so heißt da s, daß das „Kostengesetz" verwirklicht ist, und w e il dic vollkommene s ozialistisch e Wirtschaft unter den g l eichen Vor aussetzungen ebenso ül berschuß- und defizitlos in jeder einzelnen Produk-
„Angebotspreise", und erfüllen sowohl für die Genossen als auch für die Zentralleitung in jeder Beziehung die regulierenden Funktionen, welche
erfolgte, als die Zentralstelle vorausgesehen hatte, ereignete sich etwas, was zur Ausfolgung von mehr in den Gütern steckenden Arbeitsstunden nötigte, als in Arbeitsnoten verkörperte Arbeitsstunden eingeliefert wor-
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Konstanz aller Gru ndtatsache n des Wirtschaßsprozesscs und Abwesenheit aller Zufallsstörungen vor ausgesetzt, würde die vollkommene Konkurrenzwirtschak g anz so gew innlos arbeiten wie u nsere sozialistische
über die in ihnen steckende Arbeitsmenge sind zugleich Erklärungen über den möglichen realen Inhalt de r
Wirtscha&sformen Überschuß wlc V c l h lst S f m p t o m c l n c r U n a u sgcgbchenheit, welche in beiden die Tendenz auslöst, ihn zu beseitigen". ' Ohne ein Mißverst'ändnis zu riskieren, können wir das auch durch den Satz formulieren, d aß der Ind ex der Rentabilität auch für die Wirtschafl eines sozialistischen Gemeinw esens entscheidend sei. Nur muß man bei d lcscnl Satz a n c l cn Mechan ismus der R e n t abilität i m K o n k u r r enzkapitalismus und nicht anden Mechanismus der Rentabilität bei Vorliegen ,'.:,"; :; : eines Monopols de nken — w elcher Fehler vielleicht deshalb naheliegt, weil die Zentralstelle ja keine Konkurrenten hat —, in welchem letzteren das „Gewinnstrebel 1 nlcht zu r Beseitigung des Überschusses, sondern im Gegenteil zu seiner Maximier ung führt. Hier fällt von der Betrachtung eines sozialistischen Gemeinw esens Licht auf den durch das Spiel der individuellen Erwe rbsinteress-en überdeckten sozialen Sinn der K onkurrenzwirtschaft. Auch noch in einem weitern Aspekt derselben Sache:
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rs Die sozialistische Zentralleitun g wäre also der ideale „entrepreneur faisant ni bendßce ni perte" der Walr asianischen Theorie. rl Beides, Kostengesetz wie Gesetz von Angebot und Nachfrage, sind jedoch, wie auch aus unsern kurzen Andeutungen hervorgeht und wie nochmais betont sei, nicht abhängige Bestimmungsgründe des Gleichgewichts, sondern Derivate des fundamen Was ersetzt die fehlenden „Preise" > Auf diese Fragen hat man mitunter" mi t „ n iemand" und n i chts" geantwortet un d
d a r aufhin e r k l ärt, da ß e iner sozialistischen Gemein,-
'~ Vgl. insbesondere L v.M i s es, Die Gemeinwirtschaft, Jena 2922; ders,, Bie Wirtschaßsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen, in: Archiv für Sozialwissenschak nnd Sozialpolitik Bd.47, Tübingen 1920/21, S.86ff.; ders., Neue Beiträge zum Problem
101.
heit solcher Arbeit verkörpert ist, auch nicht einen Anspruch auf einen
aliquoten Teil aller einzelnen Güter, sondern einen Anspruch auf einen aliquoten Teil einer durch ein besonderes Verfahren homogen gemachten
den technischen Einheiten der einzelnen produktiven Leistungen herstellt
und so auch der Gesamtziffer Sinn gibt. D ieses Verfahren bieten uns zwei Erkenntnisse dar: 1. Erinnern w i r uns dessen, was wir über das Wesen des Preises sagten als eines ziffern-
mäßigen Ausdrucks von Wahlakten. Solche Wahlakte nimrnt die Zentral-
Menge eines andern Gutes, ist ein solcher Wahlakt, bedeutet ein Eintauschen der erstern gegen eine Teilmenge des letztern. 2. Diesen Zuwachs
aber bewerten die Genossen in Einheiten ihrer Konsumansprüche ganz ebenso, wie sie bisher die nun fortgefallene kleine Menge des Gutes bewerten, auf dessen Kosten die Mehrproduktion erfolgte. Sie tun das dadurch, daß sie Anspruchseinheiten in cler betreffenden Vorratshalle präsentieren und von der Zentralstelle die zusätzliche Menge im Verhältnis der präsentierten Anspruchseünheiten ausgelidert bekommen. Diese Ander soziaiistischen Wirtschaftsrechnnng, ehd. Bd.51, Tübingen 1924, S.488K Derselben Ansicht scheint Max W e b e r g ewesen zn sein. Doch ist diese Ansicht nie die allgemeine gewesen. Vgl. Enrico Bar o n e , H m i nistro della prodnzione nello Stato coUettivista, in: Giornale degli Economisti Bd. 37, 1908, S. 2678. Andere Literatur bei * G a re Tisch, Lc.
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Die Wirtschaftsrechnnng im sozialistischen Gemeinwesen
Die Wirtschaßsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
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spru chseinheiten sind aber zugleich die Recheneinheiten der Zentralstelle„
Daß der einzelne Genosse unter diesen Umständen vom Gesamtertrag
welche also die eingezogenen Anspruchseinheiten als Index des Wirtschaftserfolgs ihrer Maßregel verwendet, sozusagen dem Industriezweige, der mehx produziert hat, „gutschreibt", während sie ihn zugleich mit dcx Anz ahl von Anspruchseinheiten „belastet", die früher jener andere Indust riezweig, dessen Produktion eingeschränkt wurde, für die nun fortgef-allene Produktmenge „löste", also die Zahl der früher für das weggefallene Produktelement dieses letztern eingezogenen Anspruchseinheiten als, ,Kosten" jenes Wirtschaftserfolgs bucht. Da die Maßregel nur in der Uml eitung eines Elements eines einzigen Produktionsmittels bestandim U mkommandieren z.B. einiger Arbeiter — und sonst nichts geändert wur de, so haben die Genossen mit ihren Bewertungen der fortgefallenen und der zugewachsenen Produktmenge zugleich Bedeutungsziffern für die betre ffende kleine Menge jenes Produktionsmittels in beiden Verwendungen geliefert, die Ziffern der Grenzproduktivität dieses Produktionsmitt els in diesen beiden Industrien, womit sich unsere erste Frage beant-
dex Wirtschaft an Konsumgütern in der Rechnungsperiode (Sozialprodtrkt) nur zufällig gerade solche und soviel Güter bekommen würde, daß die in ihnen enthaltene Arbeitsmenge gerade der Anzahl von Arbeitseinheiten gleich wäre, mit welcher sein Konsumanspruch in den Biichern der Gesellschaft eingestellt ist, das ist im Grunde selbstverständlich. Aber auch in der internen Buchführung der Zentralleitung könnte keine Parität zwischen der Arbeitsstunde als Recheneinheit und der wirklichen Arbeits-
wort et.
N un muß bei Vorhandensein mehrerer Produktionsmittel offenbar die Max imalbedingung gleicher Grenzproduktivitäten für jedes derselben
genauso gelten wie sie, wenn es bloß eines gibt, für dieses eine gilt. Erst dann ist richtig disponiert, Gleichgewicht erreicht. Dann aber müssen die Betra-ge, mit denen im Fall sehr kleiner Umdispositionen von der geschilderte n Art die betreffenden Industrien zu „erkennen" und zu „ b elasten"
sind, über die ganze Wirtschak hin einander gleich" sein, so daß sich der Zent ralstelle nur eine Bedeutungsziffer für die Einheit jeder Produktions-
stunde bestehen, was zwar paradox aussieht, aber nicht weiter störend
wäre. Die übrigen nichtfreien Produktionsmittel müßten ja ebenfalls in der gewählten Recheneinheit, also in Arbeitsstunden, angeschlagen werden, und die Summe aller Größen: Bedeutungsziffer jedes Produktionsmittels mal seine Menge pro Rechnungsperiode, müßte der Summe der Konsumansprüche gleich sein. Das wäre ja die fundamentale Bilanzgleichung der sozialistischen Buchführung, deren Erfüllung ein wesentliches Kriterium korrekter Wirtschaflsführung wäre. Daß die sozialistische Erfolgsbilanz im Idealtall keinen Gewinnsaldo ausweisen würde, wähxend das offenbar nicht das Ideal des erwerbswirtschaßlichen Geschäfhmanns ist, liegt nur an der Verschiedenheit des Standpunkts: Vom Standpunkt der gesamten Volkswirtschaft wäre das auch im Kapitalismus Symptom höchster Vollkommenheit der Wirtschaftsführung unter gegebenen und gleichbleibenden Daten. Die Wichtigkeit der eben erwähnten Größe wäre in der sozialistischen Wirtschaflsverfassung allerdings geringer als in der erwerbswirtschaftlichen, weil sie in der erstern nicht Grundlage der Verteilung des Produk-
mitte lart und -qualität darbietet, also das, was wir brauchen, um unsere zwel te Frage zu beantworten. Man sieht leicht ein, daß dann die Zentralleitun g ihre Produkte an die Genossen — vorbehaltlich außerwirtschaft-
tionsertrags wäre. Soweit jedoch in der letztern Lohn und Rente, die Preise
licher Gesichtspunkte — nach dem Kostensatz ausliefern muß, der allerd ings nicht mehr den Arbeitskosten jeder Ware gleich oder propoxtiona 1 sein kann, und daß das „Kostengesetz" für jede einzelne Industxie und. ]eden einzelnen Betrieb gelten muß; daß im Gleichgewicht also jede Prod uktion den „,Grenzreinerlös" gleich Null aufweisen muß; daß, Fälle techn ischer Unmöglichkeit ausgenommen, alle nichtfreien Produktionsmitte 1 Verwendung finden müssen; daß sich uno actu mit der Festsetzung der G leichgewichts-Bedeutungsziffer jedes Produktionsmittels jener Zustand aller Produktionskoeffizienten verwirklicht, der entsprechend dex Einsi cht der Zentralstelle der rationellste unter allen möglichen ist.
ganz dieselbe Rolle wie hier: Nur der soziologische lnhalt der Begriffe I.,ohn und Rente verliert sich im Sozialismus völhg, der wirtschaßliche hingegen nicht. Übrigens ist es auch für die sozialistische Wirtschaksleitung, mag sie das Produkt verteilen wie immer, gleichgültig zu wissen, was am Wirtschaftserfolg von der Mitwirkung eines Genossen abhängt und wie sich das zu dem Anteil verhält, der ihm zufällt". In diesem Sinn, vor allem aber im Sinn von Bedeutungsindex der Einheiten der verschiedenen Produktionsmittel, treten also die Erscheinungen, die wir in der kapitalistischen Wirtschaß als Lohn und Rente bezeichnen, auch in der sozialistischen auf.. Mit ihnen aber auch ein Kostenbegriff, der dem der
" Das gilt streng für den Gleichgewichtsputtkt. Ist dieser aber schon erreicht un8 soll nur experimentell festgestellt werden, ob das der Fall ist, so müßte jede kleine Umdisposition, die zu diesem Zweck vorgenommen wird, einen kleinen,„Verlust" ergeben.
ts Oder anders ausgedrückt, was vom Konsnmanspruch des Genossen, der ehen auch anteiliger „Grunclherr" ist, durch seinen ökonomischen I.ohn gedeckt uncl was davon ökonomisch andern Charakters ist. Die Wendung, daß im sozialistischen Gemeinwesen „das ganze Produkt Lohn" wäre, ist in jedem Sinn falsch.
der ursprünglichen Produktionsrnittel Arbeit und Naturkraß, Indices der jeweiligen Grenzbedeutung dieser Produktionsmittel sind, spielen sie dort
Die Wirtschaßsrechnnng im sozialistischen Gemeinwesen
Erwerbswirtschaß noch ähnlicher ist als lener ' auf dem Wesen der KOstCB beruhende, den wir früher behandelten: nämlic h ein dem Geldk OS tCBbegliff des Unternehmers völlig analog er Begriff der Kosten als e 1BCr IQ der Recheneinheit ausgedrückten Größe des für eine Produktion n OtlgCB Aufwandes an sozialer Produktionskra ft überhaupt, gleichgültig, a us was für konkreten Produktionsmitteln sie i m einzelnen Fall bestehen Wir haben unsere Annahmen so gewä hlt, daß wir vom Zins u Bcl dCf Frage absehen könnten, in wieweit eine analoge Erscheinung auch ln der sozialistischen Wirtschaft a uftreten mü sse. Dies e Frage hängt m Zinstheorie zusammen, die man vertri t t, und i s t vom Standpun aller Zinstheorien mit ja zu beantworte n. Allein, sie ist für unsern nicht von Bedeutung. Der Leser kann sich nun leicht vorste Ilen, w'Ie die sozialistisch e Buchhaltung, das Durchrechnen des Wirtscha Rsprozesses und das Ab rechnen mit den Genossen, vor sic h gehen wür de. Wi r hätten ein Syst em von rechnerischen Äquivalenzen vor urls, da sdasg anze Wirtschaftsle Gemeinschaß ziffernmäßig abbilden un d von dem jedes Element C1QCBl Element des wirtschaSiche n Kreislaufs entspre chen würde. Wir kÖQBCB annehmen, daß sich alles in Buchungsakten in den Büchern der Z leitung abspielte, also jeder Genosse da rin für seinen Konsuman spruch erkannt und für seine Entn ahmen belastet und jeder IndustriezweIg analog behandelt wiirde. Wir k önnen uns a ber die Arbeitsnoten als v on dcr Zentralleitung physisch kr eiert und de n Gen ossen ausgefolgt d CnkCQ~ worauf sie von diesen in d en Vorratsha llen der Genußgüter abg CgCbCB und von da an die Industri en, von diesen wieder gegen Zuweisu ng vOB neuen Produktionsmitteln an die Zentr alleitu ng gelangen. Das Durchdenken dieses letztern Falls, der sich vo n andern nur durch eine geordnete technische Besond erheit unters cheidet, wäre besonders iQstruk" tiv, weil es sich dabei als eine Method e enth ülllt, jenes Verfah ren der Skontration von R e chengrößen durchzuführen , in welchem das
jeder Wirtschaßsrechnung li egt. (Was ist der tief ere Grund dafür, d aß sich das Wirtschaßsleben-und n icht bloß im formal en Sinn der Buchhaltungstechnik — stets als System v on einander kompensierenden Größ en darstellen läßt? } 5. Wir sehen also, daß rati onale Wirts chaßsrechnung, die erste V ora.us" setzung rationaler W i r tscha Rs jübrung, auch i m sozialistischen G wesen, zum mindesten logisch, durchaus mögli c h ist und dort i n Wesen sogar besonders klar zutage trit t " D i e Arbeitseinheit im bcson '" Es bleibt noch immer richti g, daß sich die rationa le Wirtschaßsrechnun risch an der kapitalistischen Firma entwickelte und daß deren Verumständun ser rationalen Wirtschafbrechnun g durch Motiv e von besonderer, im Sozialism leicht nicht gegebener, Stärke z wingt. Trotzde m ergibt sich ans unserm A rgoment~
Die Wirtschaftsrechnnng im sozialistischen Gemeinwesen !!,'.,IS
dcrn würde sich in ihrer Punktion als Recheneinheit für die Zentralleitung bewähren. Aber wir sehen zugleich, daß sie jede Beziehung zum Arbeitswert der Güter und damit ihren ursprünglichen Sinn völlig verloren hat". Der Sinn, den sie behält, liegt lediglich darin, daßihre Wabl eine eindeutig bestimmte Ziger jür die Gesamtsumme der Konsumansprüche der Genossen, die Gesamtmenge der Konsumgüter (Sozialprodukt) und die Gesamtmenge der nichtjreien produktiven Leistungen gibt. Da aber offen-
bar diesem Zweck jede andere Ziffer ebensogut dienen und aus der Pestsetzung einer jeden sich eine brauchbare Recheneinheit ergehen würde, so ist es vorzuziehen, die gewählte Einheit sinnlos oder überhaupt nicht besonders zu benennen, als durch den Namen Assoziationen wachzuxufen, die nur irreführen können. In dieser Metbode, eine — grundsützlich be6ebige — Rechen- und zugleich Anspruchseinbeit zu geuinnen, liegt aber, tvie tvir seben tverden, der Kern der Geldinstitution der Ertverbs-
Kirtschaft, den wir also ebenfalls in der Wirtschaft des Sozialismus wiederfinden würden. Daß jene Ziffer, wenn sie den jeweils in der betreffenden P eriode geleisteten Arbeitseinheiten gleichgesetzt würde, mit d eren An -
zahl variieren würde, verringert nicht, sondern erhöht die Ähnlichkeit, weil auch in der Erwerbswirtschaft die Verknüpfung Blit der. Menge eines Guts historisch gegeben ist.
Diese Einsicht, deren Ableitung der Zweck dieses Kapitels war, vervollständigen wir noch, indem wir erwägen, daß unser Rechenmechanismus der Zentralleitung zunächst lediglich ermöglicht festzustellen, ob sie unter
den gegebenen Umständen „richtig" disponiert hat oder nicht; Und das .::;~!!p s
ist es ja auch, worauf es vor allem ankommt. Aber damit sind che mög-
lichen Zwecke der Wirtschaßsrechnung offenbar noch nicht erschöpß. Wenn z.B. die Entscheidung über eine neue Produktionsmethode eines schon bisher erzeugten oder über di e A u f n ahme der Produktion eines neuen Guts in Prage steht, so wird der geschilderte Rechenprozeß auch
p
hier die Antwort finden lassen. Aber die Zentralleitung mag wohl den Wunsch haben, ziffernmäßig festzustellen, um uieviel das Gemeinwesen durch die neue Methode oder die Produktion des neuen Gutes vorangekommen ist. Das sagt das geschilderte Rechnungsmittel nicht. Wenn
die einmal gewählte Gesamtziffer festgehalten wird, so muß vielmehr der Anschein entstehen, als ob die Gesamtmenge der Konsumgüter dieselbe daß es verfehlt ist, die „Rechenhahigkeit" logisch an cien Kapitalismus zu knüpfen, nnci gefährlich, den Zusammenhang zwischen Kapitalismus nnci „Rechenhaftigkeit" oder auch zwischen Erwerbswirtschaft und Geldwirtschaft allzu eng zu fassen: che reichere Ausbeute an Einsicht liegt im entgegengesetzten Standpunkt. ts Sie würde eine gewisse, aber völlig andere Bedeutung behalten, wenn che Konsnmanspriiche der Genossen nach den von ihnen geleisteten Arbeitseinheiten abgestuft wären, ein Fall, der indessen keine nns interessierenden Hesoncierheiten hat.
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Die Wirtschaßsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen
geblieben wäre. Da funktioniert unsere „Maßmethode" "
a lso so, wie ein
Längenmaß funktionieren würde, nach welchem alle Menschen gleich groß wären, jedoch die Einheit, in der sie gemessen werden, in unkontrollierbarer Weise von Mensch zu Mensch variierte. Wenn die Gesamtziffer nicht festgehalten wird, sondern sich nach einer Regel verändern darf, welche durch eine eventuelle Assoziation mit den Einheiten eines Gutes gegeben ist, so wäre die Sache möglicherweise noch schlimmer, weil sie dann unter anderem sogar in entgegengesetztem Sinn variieren könnte als das zu messende Objekt. Im Fall der Arbeitseinheit würde das z.B. dann eintreten, wenn infolge fruchtbarer technischer Fortschritte die Gemeinschaft beschlösse, fortan weniger zu arbeiten, während gleichwohl das Sozialprodukt größer wäre als vorher. Man müßte nun versuchen, diese Maßmethode so zu korrigieren, daß sie leistet, was sie soll. Wenn es sich z.B. um eine neue Produktionsmethode handelt, so kann ihre Überlegenheit nur darin bestehen, daß sie dieselbe Menge des betreffenden Produkts, die bisher schon erzeugt wurde, mit geringerm Aufwand an Produktionsmitteln erzeugt. Durch ihre Verwendung wird die Gesellschafl also um den Betrag dieser in der Recheneinheit ausgedrückten, Produktionsmittel reicher. Die Zentralleitung könnte nun diese Tatsache in der Weise zum Ausdruck bringen, daß sie diesen Betrag zum Rechenausdruck der tatsächlich vorhandenen Produktionsmittel hinzuaddiert und die Summe der Konsumansprüche der Genossen ebenfalls um ihn erhöht. Doch stellt sich diese Frage hier in keinem andern Sinn als in der Erwerbswirtschaft, deren Geld im einfachsten Fall denselben Mangel aufweist.
Weiter würde sich bei den Genossen eine Erscheinung einstellen, die dem Geldtvertbetvuptsein des Wirtschaßssubjekts der Erwerbswirtschafl: völlig analog wäre: Es würde die Einheit, in der die Konsumansprüche bemessen werden, für j e den Genossen einen Grenznutzen haben, und dieser Grenznutzen wü rde als N u t zeinheit verwendet werden, ähnlich
wie das an früherer Stelle angeführt worden ist. Bedeutet nun, infolge Zunahme des Sozialprodukts bei Gleichbleiben des Rechenausdrucks der Konsumansprüche, die Einheit der letztern mehr Güter, so gewinnt die durch sie definierte Nutzen- oder Wohlfahrtseinheit auch einen andern Sinn. Allein, auch hier ergibt sich aus diesem Sachverhalt kein anderes Problem als in der Erwerbswirtschaft, nämlich das Problem der Transponierung der Rechengrößen der Wirtschaftsfübrung in zeitlich, örtlich und i n t e rindividuell v e rgleichbare Rechenausdrücke von N u t z g r ößen.
Hier genügt es festzuhalten, daß dieses Problem von dem im vorhergehen.'s Eben deshalb besteht bei vielen Theoretikern eine Abneigung dagegen, die Recheneinheit als eine Maßeinheit zu bezeichnen. Allein die Recheneinheit ergibt sich aus der Zuordnung einerZiffer zum Sozialprodukt und insofern ganz ebenso wie jede andere Maßeinheit. „Messen" und solches Zuordnen sind synonym.
Die Wirtschaßsrechnung im sozialistischen. Gemeinwesen
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den Absatz erwähnten verschieden ist und eine besondere Lösung — die
von vielen Ökonomen für grundsätzhch unmöglich gehalten wird — fordert: Die Wirtschaßslehre bedarf. also, abgesehen von den physischen Maßen von Gütermengen, derer sie sich bedient, nicht bloß eines, sondern zweier spezifisch wirtschafj:licher Maße, eines Maßes zur Erfassung von Veränderungen von
G ü t ermengen, die aus d i sparaten Elementen
bestehen, und eines Maßes zur Erfassung von Veränderungen des wirtschafHichen Befriedigungszustandes. Nur das Problem des ersteren ist für die Geldtheorie wesentlich. Es wird uns im Zusammenhang mit der Mes-
sung der „Kaufkraß" des Geldes beschäftigen. Die Behandlung beider geht jedoch von der Recheneinheit der Wirtschaftspraxis aus und stellt sich als Versuch dar, deren Funktionen gedanklich so umzuformen, daß sie das Gewünschte leistet. Es liegt auf der Hand, daß die I.ösung des zweiten Problems" g e rade für T h eorie und Praxis eines sozialistischen Gemeinwesens von entscheidender Bedeutung wäre. Vgl. darüber die Abhandlung des Verfassers iiber „Wohifahrtsökonomie", in: Zeitschriff fiir Nationalökonomie 1931.
Der kapitahstische Wirtschaftsprozeß
109
sublekte nlcht so als Reahtat geg e herl wie in de r sozialistischen Wir t -
schaR für deren einziges WirtschaRssubjekt, die Zentralleitung. Es enthüllt sich als solche nur der wissenschaNichen Betrachtung, gleichsam aus der Vogelschau und vom Bh ckpunkt des sozialen Ganzen. Noch weniger ist, wie früher hervorgeh oben, dessen Verteilung jetzt ein besonderer realer Vorgang. Sie ist vi elmeht eine Fiktion der Theorie, eine darstellerisch zweckmäßige, weshalb wir. uns ihrer ebenfalls bedienen, also annehmen wollen, daß die Elemente des Sozialprodukts, fortlaufend
K apl t e l V
D ER K A P I T A L I S T I S C H E
W I R T S CH A F T SPROZESS
crzcugt~ lrgcndwo z u samIBcnfllcß en und vo n d o r t j e nen „ B e hältern" zugeleitet werden, die wir Konsumstätten oder Hausbalte nennen.. Das Sozialprodukt ist nicht ein f ach eine absolute Quantität wi e ei n 'Ä',:;:: Vorrat, sondern ein S trom v o n Konsumgütern od er, was auf d a sselbe hinauskommt, ein Vo r r at, der sei nen Sinn nur durch die Beziehung zur Zeit gewinnt. Die „Periode der Bctrachtung k Ö n ncn wl r g r u ndsatzlich >l!. ' f r ei wählen, doch bieten sich drei Arten von solchen Perioden fiir d iese Rolle an. Z u n ächst die Prodltktionsperiode, die wir fiir jeden Betrieb
1. Auch in der erwcrbswirtschaftlichen Organisation wirtschaftet das soziale Ganze für das soziale Ganze, allein, das geschieht nicht mehr, wie in der sozialistischen, durcb das soziale Ganze, sondern durch das Ineinandergreifen der individuellen oder „ untergrupplichen" Motive und Initiativen. Wir werden also erwarten, daß die Gleichheit des sozialen. Sinns der Wirtschaft in beiden Fällen im allgemeinen auf die gleichen Grundkategorien führen wird, obgleich wohl manche Erscheinungen, Monopolgewinne z.B., nur in dem einen Fall auftreten werden. Wir gehen aus von dem Begriff des Sozia/produkts, worunter wir die Gesamtheit aller Konsumgüter verstehen, die in der betrachteten Periode
definieren als die Zeit, die zwischen dem Augenbliclc verläufl, in welchem eine Teilmenge eines Rohmateri als in ihn ein-, und dem Augenblick, in welchem die Teilmenge seines Produkts, die jene individuelle Teil-
in den Bereich der K onsumenten treten, unmittelbar k onsumierte Lei-
menge enthält, aus ihm austritt. V on dieser unterscheiden wir sodann die
stungen der ursprünglichen Produktionsfaktoren „Arbeit und Boden"-
Wirtscilaftsperiode, jene Zeitspanne, auf die das Verbalten jedes Wirt-
nach Art der L e istungen von Sängern, Ärzten, Staatsbeamten — einge-
s chaßssubjekts eingestellt i s t' .
schlossen'. Dieses Sozialprodukt ist hier fiir die einzelnen Wirtschaf1s-
U nd davon w i e derum d i e
wclchc Uns dlc N a t ur U nscrcs stat lsllschcn Matcrlals ln dc r ' Der Begriff des Sozialprodukts, ein fundamentales Instrument der Theorie, seit ihn A.Smith unter dem Namen annucd prodvce dem physiokratischen Lehrgehäude entnahm, kann verschiedendefiniert werden. Marshall, dex dafür den Ausdruck nationa/ dividend hat, und ihm folgend A.C.Pigou (Economics of Welfare, 3.Aufl,„ S.34) definieren ihn als den Strom von Gütern und Diensten, die in der betrachteten Periode produziert werden, schließen also neuproduzierte Produktionsmittel ein (aber unter Berücksichtigung der Abnützung der alten und auch eventueller Abnützung dieser neuen selbst während der Periode, in der sie auftraten). Irving Pisher (The Nature of Capital and Income, New York-London 1906, Neudruck 1930, S.104) steht unserer Passung näher,schli eßt jedoch nicht die Sachgüter selbst, sondern deren Nutzungen in der Periode ein. Pigou bemerkt mit Recht, daß es wenig Zweck hätte, über „Richtigkeit oder Unrichtigkeit" dieser Passungen zu streiten. Unsere Passung scheintuns für die Geldtheorie zweckmäßig zu sein,übrigens auch darüber hinaus. Doch hindert uns nichts, gelegentlich auch den Marsha l l schen Begriff zu verwenden. Mit dieser Festsetzung sind freilich nicht alle Schwierigkeiten erledigt, besonders nicht die statistischen. Vgl. darüber Pigou, I.c. Unser Begriff schließt die Güter des reproduktiven Konsums, also Güter aus, die im Zug eines Produktionsprozesses vernülzt werden. In diesem Zusammenhang wäre ein Begriff des konsumtiven Verbrauchs nützlich, an welchen allein hier gedacht ist. Offenbar kommt es auf die durch diesen definierbare Gütergesamtheit an. Sie ist die zentrale „Größe" der Volkswirtschaft und alles andere, auch produzierte Produktionsmittel, gewinnen nur Bedeutung, insofern sie über den künftigen Betrag dieser — komplexen — „Größe" entscheiden.Man beachte noch, daß die Formulierung auf die für
Re c hnslngs-
periode, welche durch die Pr axls d er Buchführung gegeben ist und als R c gcl d as
Kalenderjahr aufzwingt. Natü rlich haben wir es auch in wichtigen Fällen mit einer Augenblicksbetrachtung zu tun, in welcher der Begriff des Sozialprodukts pro Zeitelement aUftntt.
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2. Der nächste Schritt führ t uns zum Begrjff des Kreislaufs des Wirtschaßslebens unter gleichbleibenden Um s t änden. Kein vernünftiger Mensch wird sich, wenn er w S.S llnnl er für einen Gegenstand untersuchen will, gerade einen Zeitpunkt aussu chen, in welchem dieser Gegenstand heftigen Zufallsstörungen oder Ve ränd e r ungen ausgesetzt ist, wie etwa ein Menschenleib, der eben VOB einem Mantelgeschoß zerrissen wird. Vielmehr wird sich jeder fü r scln e Beo b a chtung einen tunlichst „normalen" Fall wählen und b e 1 dcr gedan k hchen Durchdringung seines Gegenstands vor Augen haben. Wo llen auch wir das tun, so enthüllt sich Untcr dcr schclnbar VÖlllgcn Rcgcllosigkclt Unsclcs Matcrlals~ also ctwa die Konsumenten bereitgestellten, nicht die von ihnen tatsächlich gekauften oder konsumierten Güter abgestellt ist. s Das ist für jeden Betrieb pr aktlsch. dieZeitspanne, innerhalb der seine dauerbarsten Elemente vollständig abgeschrieben werden. Der Gesichtskreis des Wirtschaßssubjekts kann natürlich weiter reichen.
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Der kapitalistische Wirtschaffsprozeß
Der kapitalistische Wirtschaßsprozeß
der vorhandenen wirtschaßlichen Ze itreibens, vor a l lem d ie T a t s ache,
Masse der W i r t schaftsvorgänge der W i r k l i chkeit — ist sie, wenngleich
daß sich im Wirtschaßsleben wesentliche Dinge jahraus, jahrein wiederholen. Und zwar ist es offenbar immer wieder der wirtschaßliche Grundvorgang von Produktion und Konsumtion, im Geldausdruck: von Produktionsausgaben, Einkommensbildung, Konsumausgaben, was da ohne Anfang oder Ende stets ab- und in sich zurückläuft, aus sich selbst sich stets erneuernd. Um nun die Erscheinungen dieses logisch geschlossenen Grundvorgangs klar vor unser Auge zu stellen, werden wir im Sinn der
in der überwirklichen Zuspitzung des Gedankenexperiments, eine vollständige Theorie eines Teils des jeweiligen Geschehens. Sie ist auch für
eben charakterisierten vernünftigen Praxis Störungen — auch statistisch,
wenn wir können, vor allem aber — gedanklich ausschalten. Allein, er ist nicht nur Störungen durch Eingriff von außen, sondern auch Veränderungen von innen unterworfen. Und auch von diesen werden wir zweck-
mäßigerweise zunächst absehen, wenn es uns bloß auf diese wesentlichen Züge seines Ablau fs ankommt. Mit dem Vorbehalt also, die in diesem Bild fehlenden Dinge später wieder einzuführen, machen wir die Annahmen gleichbleibender Bevölkerungszahl, natürlicher Verumständung„ sozialer Struktur, Geschmacksrichtung, technischer Einsicht bzw. Produktionsmethode, so daß wir das Bild eines im wesentlichen gleichbleibenden Wirtschaftsprozesses gewinnen, den wir als einen Kreislauf bezeichnen, weil jede seiner Phasen immer wieder auf sich selbst zurückführt, das Bild eines lediglich sich selbst reproduzierenden Wirtschaflsprozesses (Marx). Daß sich der wirtschaßliche Grundvorgang jahraus, jahrein wiederholt, ist natürlich an sich keine Fiktion. Als Fiktion stellt sich höchstens das Gleichbleiben des Prozesses, der Art und Weise der Produktion und ihrer Ergebnisse und Produktmengen und -preise dar. Abet auch das ist nicht bloß Fiktion: Weil nämlich ein großer Teil des praktischen Verhaltens der Leute an der Voraussetzung wesentlichen Gleichbleibens der Daten von Jahr zu Jahr orientiert ist, übrigens auch in wesentlich gleichbleibender Erledigung der Routineverwaltung existierender und eingefahrener Betriebe tatsächlich besteht, so deckt die Theorie des gleichbleibenden Kreislaufs auch unmittelbar eine gewaltige s Unter Zeitreihen verstehen wir Folgen statistischer Ziffern, die sich alle auf verschiedene Zeitpunkte beziehen und nach ihrer Position im Zeitablauf aneinandergereiht werden, wie aufeinanderfolgende Jahres-, Vierteljahres-, Monats- oder Wochendaten über Giiterpreise, Absatzmengen, Zinssätze, Aktienkurse, Bankreserven, Kreditvolumina, Depositen, Clearingssumtnen, Umsatzsutnrnen, Import- und Exportziffern, Arbeitslosigkeit, Löhne, Frachtverkehr und dergleichen. Die meisten dieser Reihen setzten erst in der Nachkriegszeit ein, eine Minderzahl reicht bis zum Anfang des Jahrhunderts, nur wenige bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts, bloß Preisreihen, und auch diese nur in einigen Ländern, ungebrochen bis ins 18. Jahrhundert zuriick. Doch steigt unser Besitz rnit jedem Jahre. Eine Übersicht gewinnt tnan für Amerika atn besten aus der Review of Economic Statistics, für Deutschland aus den Veröffentlichungen des Berliner Konjunkturinstituts, international aus dem London and Catnbridge Economic Service.
die Geldtheorie ein Instrument von fundamentaler Bedeutung.
Bekanntlich verläuR dieser Kreislauf. aber in sich nicht gleichmäßig, vielmehr ist er Saisonschtvankungen' ausgesetzt, die der Geldtheorie das Sonderproblem der Erklärung saisonmäßig verschiedener Zustandsbilder stellen. Für manche Zwecke kann dieses Problem vernachlässigt, also von den Schwierigkeiten, die sich aus der saisonalen Ungleichmäßigkeit der von dem Gelde zu bewältigenden Aufgabe ergeben, abgesehen werden, so vor allem im theoretischen Grundfall, den man so einfach als möglich herausstellen soll. Überhaupt muß man sich daran gewöhnen, daß je nach dem Forschungszweck, d.h. je nach dem Punkt, der jeweils gerade herauszuarbeiten i st , d e r K r e i slaufsprozeß verschieden abgegrenzt, bald mit T a tsachen angereichert, bald von — im Augenblick unwesentlichen — Tatsachen befreit w e rden m uß . E r i s t j a k e i n e st arre Kategorie, noch seine Konstruktion ein Selbstzweck, sondern er ist ein
biegsames Instrument der gedanklichen Beherrschung des Materialsund nur derjenige kann daran Anstoß nehmen, dem Sinn und Zweck eines solchen Instruments fremd sind. Wenn mir nu r d a rum zu tu n i st, die monetäre Grundströmung vom M a r k t d e r p r o d u k t iven Leistungen zum Markt der Konsumgüter und von diesen zurück zu jenem rein darzustellen, so werde ich zu den erwähnten allgemeinen Annahmen noch
weitere einschränkende hinzufügen. Wenn ich andere Phänomene oder auch diesen Grundströmungen inzidente, aber weniger wichtige schildern will, werde ich versuchen, die Strenge auch jener allgemeinen Annahmen zu rnildern. Das erschwert scheinbar unsere Darstellung, um so m e hr,
als es unerträglich wäre, in jedem Punkte alle die sich ergebenden Sonderfälle ausführlich nebeneinander zu behandeln; aber das allein führt denjenigen, der sich die nötige Mühe gibt, zu wirklicher Klarheit, die uns auf unserm Gebiet ähnlich wie auf dern Gebiet der Theorie des internationalen Warenverkehrs vor allem deshalb fehlt, weil die verschiedenen Sonderfälle, che durch verschiedene — aber gleichberechtigte — Voraussetzungssysteme geschieden sind, i n
d e r D i s k u ssion u n u n terschieden
durcheinanderlaufen. ~ Gber die statistischeBehandlung desProblems u. a.Otto Don n e r , Saisonschwankungen als Problem der IConjunkturforschung, Sonderheft 6 der Vierteljahrshefte zur Konjunkturforschung (1928). Für manche Zwecke kann rnan dern Problem durch Verwendung von Jahresziffern aus dern Wege gehen. Natürlich umfassen die Saisonschwankungen nicht nur mehr oder weniger durch die Natur erzwungene Rhythmen, wie in der Landwirtschaß, dern Baugewerbe usw., sondern auch Unregehnaßigkeiten, die auf sozialer Gewohnheit beruhen, wie die Erscheinungen des Weihnachtsgeschaks, der Reisezeiten, der Steuerterrnine usw.
Der kapitalistische Wittschaftsprozeß
Der kapitalistische %'ittschaßsptozeß
Die wichtigsten weitern Einschränkungen, die wir am Kreislaufsbegriff in den geeigneten Fällen anbringen, sind nun:
wie ein Kanal oder ein Bahndamm. Diese letztern kann man — wiederu.rn:
Wo uns das Faktum der Saisonschwankungen nicht interessiert, inter-
urn die Rolle, die sie spielen, uenn sie einmal vorbanden sind' — mit den
essieren uns meist — wenngleich nicht immer: grstndsätzlich haben beide Dinge nichts rniteinander zu tun — auch nicht che Schwankungen in der Vorratsbaltung. Diese Schwankungen sind für das Verständnis des Geldprozesses von der allergrößten Bedeutung. In wesentlichen Punkten wird das Verhalten unseres Materials, der Reihen von Daten über Preise„ Kreditvolumen usw.„völlig unverständlich, wenn wir sie nicht berücksichtigen. Wichtige außerwirtschaßliche Einwirkungen, ebenso wichtige Änderungen des Wirtschakszustands, wesentliche Umstellungen der Wirtschaßssubjekte kommen darin zum Ausdruck, deren jede ihr Komplement in der rnonetären Gebarung der Wirtschaßssubjekte hat, ganz abgesehen davon, daß es auch initiative Veränderungen in der Praxis der Vorrats-, Kasse- und Reservehaltung gibt. A ber d ennoch ist a l les das
kein logisch notwendiges Element des Grundvorgangs, vielmehr eine zu diesem tretende Komplikation, deren Behandlung zweckmäßig einen besondern Schritt der Analyse bildet'. Ebenso steht es ferner mit den Vorgängen auf den Märkten der Einkommensträ ger, Vermögensrechte, Schuldtitel, die man als Grundstücks-,
Häuser-, Aktien-, Obligationen- usw. -märkte bezeichnet. Abgesehen von den Sonderproblemen, die da auftreten, erhebt sich vor allem die Frage des Hin- und Herströmens von Guthaben zwischen diesen und den Märkten der Konsum- und Produktionsgüter, die es zweifelhaft erscheinen läßt, ob eine Theorie des Geld- und Kreditverkehrs auf diesen ohne eine Theorie der Geld- und Kreditmärktel'l auf jenen überhaupt möglich ist. Sie ist es nicbt, in dem Sinn, daß man ohne den Zusammenhang
wo es sich nicht um das Problem ihres Entstebens handelt, sondern nur naturgegebenen Faktoren zusammenfassen, da sie sich, wie die allgerneine Theorie lehrt, nicht anders verhalten als diese. Jene andern, die datterbaren Güter, geben nicht nur zu den Erscheinungen Anlaß, die sich geldlich aus der Notwendigkeit der Vorsorge für große zeitlich voneinander abstehende Zahlungen ergeben, sondern auch zu den werttheoretischen Schwierigkeiten, mit denen che allgemeine Werttheorie seit
Ricar do s Tagen zu tun hatte, weshalb man sich am besten die Sache zunächst so vorstellt, wie w enn es keine Konsumgüter, Produktivgüter
und produktive Leistungen gäbe als solche, die fortlaufend in der Rechenperiode gekauft und verbraucht werden. Doch werden wir gleich sehen, daß die Berücksichtigung des Vorbandenseins dauerbarer produzierter Produktionsgüter keine besondere Komplikation bedeutet'.
Der Kreislaufprozeß der gleichbleibenden Wirtschaß sieht demnach .so aus: Jeweils lebt das Gemeinwesen von der Vorsorge der jeweilig unmittelbaren Vergangenheit, und jeweils sorgt es für die Bedarfsdekkung der jeweils nächsten Zukunß, so daß es am Ende jedes [alsj geeignet g ewählten Zeitelements denselben Wirtschaflszustand erreicht, in d e m
es sich am Ende aller vorhergehenden Zeitelemente — die wir für viele Zwecke mit der Rechnungsperiode identifizieren können — befand. Diese wirtschafHiche Vorsorge besteht in der stets gleichen produktiven Ver-
wendung der während der Zeitelemente anfallenden „ursprünglichen"
mit Grundstücksmarkt, Börse usw. allen Erscheinungen auf den Konsumund Produktionsgütermärkten gerecht werden könnte, sie ist es im Sinn einer vorläußgen theoretischen Orientierung über den G r u n d vorgang,
produktiven L eistungen vo n A r b e itskra& un d „ N a t u r " . D e r T a u scho der Preismechanismus funktioniert nu r f i i r. diese Leistungen und d i e Konsumgüter, i h r e P r o d u k te, w e i l c h e T r ä ger d e r N a t u r l eistungen, Bodenstücke usw. nicht vo n H a n d z u H a n d g ehen. Es gibt auch k ein „Wartenmüssen" auf k ü n f t ige Produktionsresultate und kein „ D i s k on-
zumal jene Märkte in einer sich lediglich reproduzierenden Wirtschak kaum eine Rolle spielen würden, sicher nicht jene, die sie tatsächlich spielen.
tieren" ihrer Werte, weil der in ausgeglichenem Gang begriffene Wirtschaflsprozeß seine Ergebnisse — das gleichbleibende Sozialprodukt fortlaufend darbietet so wie sie fortlaufend gebraucht werden und
3. Mitunter empßehlt es sich auch, in der Theorie des gleichbleibenden Kreislaufs jene Erscheinungen auszuschließen, die sich an das Vorhandensein und Reproduziertwerden — nicht auch an das erst~alige Entstebenjener produzierten Konsum- und Produktivgüter knüpfen, welche die Rechnungsperiode überdauern, ohne doch praktisch so „ewig" zu sein
neue Produktionsmethoden, kommerzielle Kombinationen, Genußgüter
' Ähnlich steht es in der Pteistheotie, sowie wir versuchen, statistische Dateu Iu sie einzusetzen. Dennoch wird sie — mit Recht — zunächst ohne solche Komplikatiouen entwickelt.
[' Im Manuskript: des Geld- uud Krechtvetkehrs.]
z Diese so eminent praktische uud unmittelbar ciem Denken des Geschäftslebens entuommeue Unterscheidung ist eiu guter Beleg dafür, daß ciie Konstruktion des „Kreislaufs" nicht so wirklichkeitsfremd ist, als es scheint. s Anders steht die Sache vom Standpunkt cier Konstruktion B ö h m -8 a w et k s uud det vou Gustav Ak e r m a u ( Realkapital uuci Kapitalzius, Diss. Lund, 2 Bde., Stockholm 1923, 1924). Für uus entsteht eiu besonderer Behanciiung bedütfemles Problem me schon durch das Vorhandensein eines Vorrats ptociuzierter Ptociuktiousmittel, sondern erst durch dessen erstmahge Schaffung oder „Eiufiihruug" iu deu produktionsptozeß. 8 schumpeter, Geld
Der kapitalistische Wirtschaßsprozeß
Der kapitalistische Wirtschaßsprozeß
ja nicht auftreten'. Der Wirtschaflsprozeß ist, wie wir seit J. B. Clark zu sagen pflegen, synchronisiert: Es gibt keine zeitlichen Diskrepanzen, die Quelle besonderer Erscheinungen sein könnten. Arbeits- und Naturleistungen erhalten ihr Produkt im Sinn der Grenzproduktivitätstheotie sofort, ganz so, wie wenn das Produkt, an dem sie schaffen, sofort und nicht erst in künftigen Zeitpunkten zur Verfügung stünde. Es gibt keinen besonderen Vorgang des Vorschiefkns von Genußgütern — die Produktion wird, um einen Ausdruck einzuführen, den wir öfters gebrauchcn werden, „aus ihrern laufenden Ertrag finanziert". Daran ändert sich auch nichts, wenn wir das Vorhandensein produzierter dauerbarer Produktionsmittel zulassen. Die Verschiedenheit der Länge der Produktionsoder auch der Vernützungsperioden der einzelnen Güter schafft unter unsern Voraussetzungen kein Problem und führt zu keinen neuen Er-
geschlossen werden, mag das durch die Erwägung erträglicher gemacht werden, daß Zins für Darlehen, welche Störungen überbrücken sollen, in Abwesenheit solcher Störungen offenbar fehlen wü~de, Zins für konsumtive Darlehen andrer Art seine Erklärung in eintretenden oder erwarteten Veränderungen der individuellen und sozialen Situationen
scheinungen. Insbesondere bedeutet dieser Umstand keinen Rentabilitäts-
findet uncl nur lm Z u sammenhang mtt dtesen uncl nicht tnit' clem gleich-
bleibenden Wirtschaftsablauf als solchem zu behandeln ist. Auch Sparen, das ja, soweit rational zu verstehen, individuelle Wirtschafislagen erhalten oder bessern soll, kann aus analogen Gründen für manche Unter-
suchungszwecke zunächst beiseitegestellt werden, mag das auch noch ein Absehen vom Wechsel der individuellen I ebensalter mit sich bringen. Wir führen alle diese Momente, auch eine eventuelle 7endenz zu „perspektivischer Unterschätzung künftiger Bedürfnisse", an ihrern CIrte wieder ein". Ebenso ist für — richtige oder falsche — Voraussicht von
unterschied zwischen den Betrieben. Mag einer in einjähriger, ein andrer in zweijähriger Produktions- oder Wirtschaflsperiode arbeiten: wenn beide einmal im Gange sind, hat das nicht die von Ricard o angenom-
Veränderungen der gesamten Wirtschaßslage, die eine so gewaltige Rolle
mene Folge, daß in dem zweiten Fall ein M e hrertrag auftaucht, der fü *r
genußbereite Leistungen eingeschlossen), löst sich im Verteihungsprozeß m Löbne, Renten und Qtrasirenterr auf, deren Definition an späterer Stelle folgt. Doch liegt kein Grund vor, Monopolgeurirrn auszuschließen, wie oft mit Unrecht behauptet worden ist. Da hingegen die für den Begriff
die größere Länge der Produktionsperiode entschädigt — der Ertrag und die Aufwendung fließen entweder gleich kontinuierlich in beiden Fällen oder es ist, wenn das nicht zutrifft, doch in beiden Fällen der nötige Fonds von Betriebsmitteln oder Produkten aus vorgängiger Produktion vorhanden, so daß es nichts ausmacht, ob — ohne daß sich seine Größe pro Zeiteinheit änderte — der Produktanfall alle Jahre oder alle zwei Jahre
im wirklichen Geldprozeß spielt, hier kein Raum". Das Sozialprodukt, da s a lso nu r
a u s G e n ußgütern besteht { d i rekt
stattfindet. Das erleichtert es" e i n z usehen, daß unter unsern gegenwärtigen An-
des Unternebmens konstitutive Funktion des Durchsetzens neuer Kombinationen von Produktionsmitteln's fehlt, so gibt es hier k einen Un ternebmergeurinn. Der Unternehrner wäre, wenn wir dieses Wort hier überhaupt anwenden wollen, ein entrepreneur faisant ni benefice ni perte im Sinn von L eon W a l r a s, dem höchstens Arbeitslohn, Renten, Q u asi-
nahmen kein Prodrrktivzins auftreten würde. Für den Grundfall ist es
renten, Monopolgewinnne zufheßen könnten — ein Beisatz, der diesem
auch zweckmäßig, von de m A u f t r eten von Ko n s srmtivzins abzusehen,
Begriff des gewinn- und verlustlosen Unternehmers viel von seinem paradoxalen Charakter nimmt, an dem m anche und darunter E d g e w o r t h
und ebenso von der Erscheinung des Sparens, obgleich sich beide auch in einer sich völlig gleichbleibend reproduzierenden Volkswirtschaft finden können. Aber sie werden besser gesondert eingefiihrt. Wo sie auss Vgl, die vorhergehende Pußnote. Es ist wesentlich, sich diesen Punkt ganz klarzumachen: Die Arbeit am neu zu instrumentierenden Produktionsprozeß kann natürlich nicht von vorgängigen Resultaten desselben Prozesses leben, sondern muß sich ihren Unterhalt zu Lasten der Resultate andrer vorgängiger Produktionsprozesse verschaffen, LInd das führt in der Tat zu neuen Problemen, denen übrigens die überkommene Lehre mit den Begriffen des „Wartenmüssens" und des „Vorschießens" ebenfalls nicht gerecht wircL " Der Nachweisfür diesen noch immer als Paradoxon geltenden Satz kann hier nicht erbracht werden. Vgl. dariiber meine „Theorie der wirtschafilichen Entwicklung", Kap. l und V {Berlin 1911). Der Satz ist genau so zu formulieren: ln einem sich lediglich reproduzierenden Wirtschaflsprozeß ist der Zins kein notwenchges Element des verkehrswirtschaßlichen Produktions- und jenes Teils des Verteilungsvorgangs, der durch den Produktionsvorgang beherrscht wird.
soviel Anstoß nahmen. In diesem Modell gilt also das sogenannte Kostengesetz nicht völlig. Wohl aber befindet sich eine Wirtschaft, die ihrn entspricht, zu jeder Zeit " Diese perspektivische Unterschätzung künftiger Bedürfnisse ist bekanntlich von jevon s und B ö h m - B a w e r k i n d i e Theorie eingeführt und zur Grundlage der Prklärung des Zinses gemacht worden. Irving Pisher hat sie zum aHeinigen ErkIärungsgrund dieser Erscheinung gemacht. Sollte der Leser meinen, daß unsere Voraussetzungen den Zins tautologisch ausschließen, so wäre das zwar nicht richtig, im Zusarnmenhang dieses Buchs aber nur erwünscht. Sollte er sich von der Vorstellung des „statischen Zinses" gar nicht losmachen können, so geniigt es fiir unsere Zwecke, wenn er ihn an die Stelle, die der von ihm vertretenen Zinstheorie entspricht, jeweils in unser Argument einfiigt. rs Diese Feststellung ist in der Tat — im Gegensatz zu unserer Behauptung über den Zins — eine Feststellung ex bypotbesi, in diesem Sinne also wirklich tautologisch, 's Vgl. meine „Theorie der wirtschaNichen Entwicklung", I. c, Kap. II und 1V.
Der kapitalistische Wirtschaffsprozeß
Der kapitalistische Wirtschaftsprozeß
in einem Zustand eindeutig bestimmten, stabilen Gleichgesvichts, d.h. alle ihre Elemente, Gütermengen und Austauschverhältnisse sind aufeinan er abgestellt, aneinander angepaßt, so daß sie einander gegenseiti zureichend bestimmen. Anders ausgedrückt, alle Elemente einer solchen irtsc a i d e n ein Gleichgewichtssystem, das so viele Bestimmungsg ei"",ungen als veränderliche Größen aufweist", also ein logisch in sich geschlossenes Ganzes darstellt. Soll auch das Kostengesetz gelten, so müssen wir wohl die weitere Annahme machen, daß völlig freie Konkurrenz bestehe. Dann sind die Löhne und Renten — die einzigen Kostenelemente, die es hier gibt — notwendig gleich den Werten der Genußgüter, welche die durch diese Löhne und Renten bezahlten Arbeits- und
4. Wie wir zu besonderen Zwecken das Bild des gleichbleibenden Kreislaufs oft noch weiter vereinfachen, indem wir auch Vorgänge, die sich in jedem normalen Kreislauf abspielen, daraus löschen, so dehnen wir seinen Geltungsbereich zu andern Zwecken wiederum über die Grenzen aus, die uns sein Wesen zu ziehen scheint. Die Betrachtungsweisen, die wir aus seiner Analyse gewinnen, bewähren sich namentlich auch bei der Behandlung der Wirkungen von — nicht zrtgunsten /t onjStörungen seines gleichförmig hinfließenden Stroms, z.B. von Verände-
Naturleistungen direkt o der d u rch p r o duzierte Produktionsmittel oder
Zwischenprodukte hindurch erzeugen, deren Werte ehenfalls gleich den
Anpassung an veränderte Tatbestände erfassen können. Darin liegt sogar ein Hauptwert des analytischen Instruments, das wi r s o eben kennen-
Werten der , „i n i h nen steckenden" A r b eits- und N a t u r leistungen sind:
gelernt haben".
Die Genußgüter „kaufen" oder „bezahlen" die „ursprünglichen" Produktionsmittel Arbeit und „Boden" und deren Leistungen umgekehrt in notwendiger Entsprechung. Sagen wir mit Hinblick auf den Zweck dieser Darstellung: Genußgüter und Arbeits- und Bodenleistungen bilden füreinander in unserm Fall den einzigen, aber zugleich stets und notwendig ausreichenden „Fonds von Kaufkrafl". Ihr Austausch gegeneinander ist, was das Geld in einer solchen Wirtschaft zu bewerkstelligen hat und bewerkstelligt, ohne etwas Wesentliches an dem Vorgang zu ändern, so einfach bewerkstelligt ferner, daß [sich] auch die primitivste Geldtheorie den sich dabei weisenden Erscheinungen gewachsen zeigt. Noch eine terminologische Bemerkung: In den Kreislaufprozeß, der hier das Wirtschaftsleben ausmacht, treten drei Kategorien von Gütern ein, wie wir sahen: Genußgüter (das Sozialprodukt), ursprüngliche Prouktionsmittel (Arbeits- und Natur- oder Bodenleistungen) und produzierte Produktionsmittel oder Zwischenprodukte, die wir in Robstoge, Hilfsstoffe und Halbfabrikate, kurz Material einerseits und industriellen Apparat andrerseits einteilen. Den letztern zerfällen wir, wo dazu Anlaß
esteht, in „Bauten" (Wohnhäuser gehören zu den Genußgütern) und „Maschinen". Hier wenigstens liegt noch kein Anlaß vor, das Wort „Kapita" zu m ißbrauchen, das am besten ganz aus unserm Sprachgebrauch verschwände und für uns lediglich ein monetärer, besonders, wenn auch nicht ausschließlich, ein buchhalterischer Begriff ist. " Dieses Gleichgewichtssystem, das Kernstück der reinen Theorie wurde ob le'ch es mehr oder weniger vollständig in jedem ökonomischen Argument impliziert ist, erst von Leon Wal r a s bewußt nnd vollständig erfaßt. Spätere Fortschritte bedenten seinerLeistung gegenüber nnr Uerbesserungen im einzelnen.Zu einer ersten Orientierung genügt die vereinfachte Darstellung in der „ T heoretischen isc en Sozialök o zta ö onomie von G. C a s s e1, 1. c.
rungen der Produktionskosten einer Ware infolge AuÄage einer nicht zu
großen Steuer, von mäßigen Zufallsschwankungen der Ernten usw. Es zeigt sich, daß wir nicht nur den ungestörten Prozeß, sondern auch seine
Zwei Fälle dieser Ar t
i n t eressieren uns jetzt. Einer der w i c h tigsten
Anstöfse zu grundstürzenden Neuerungen, wie wir sie im Rahmen der Kreislaufbetrachtung nicht behandeln können.„ ist die Bevölkerungsvermehrung. Allein nicht darum handelt es sich, sondern um etwas anderes. Von Jahr zu Jahr ist die Zahl der neu in das Wirtschaßslehen eintretenden Arbeiter und Konsumenten klein genug, um die Annahme zu gestatten, daß die Grundlinien der betreffenden WirtschaR dadurch nicht berührt werden. Wir können dann die Frage stellen, was che Wirkung eines jeweils relativ kleinen Zuwachses an Arbeitsangebot wäre, wenn sich sonst nichts änderte. Aber wir können noch weitergehen. Diese Wir-
kungen tretenja von Jahr zu Jahr auch dann ein, wenn sich auperdem Neuerungen ereignen, welche sie überschatten, so daß man sie im M ate-
rial nicht siebt: Das Gesamtergehnis dieser Neuerungen wäre anders, wenn es jene allmähliche und in jedem Zeitpunkt unmerkliche Zunahme des Arbeitsangebots nicht gäbe. Wenn auch nicht im alten Kreislauf, der nicht mehr existiert, so machen sie sich bei der G estaltung des neuen
Kreislaufs geltend, welcher sich nach Einpassung der vorgefallenen Neuerungen herausstellt. Wi r e r f assen also, wenn wi r u n sere Frage stellen, wieder ein Element des tatsächlichen Geschehens, auch wenn es nicht wahr ist, daß sich unterdessen „sonst nichts" ändert. rs Ich habe dieses Verfahren friiher einmal „Variationsmethode" genannt, was infolge der Wortassoziation mit Variationsrechnung vielleicht nicht glücklich war. Doch bedarf es keines besonderen Ausdrucks fiir ein Verfahren, was jeder exakten Wissenschaft, überhaupt der Logik der kleinen Größen eigen ist. — Die Betrachtung vermittelst des Gleichgewichtssystems ist eine Methode znr Erfassung derselben Tatsachen, auf melche die Kreislanfbetrachtnng abzielt. Doch fallen sie nicht einfach zusammen, und nnr die Gleichgewichtsbetrachtnng hat formale Ähnlichkeit mit „ Statik" im n aturmissenschafllichen Sinn. Auf das Verhältnis zwischen Gleichgewicht nnd Kreislauf kann hiernicht eingegangen merden.
Der kapitalistische %irrschatisprozeß
Der kapitalistische Wirrschaftspxozeß
Ganz so liegt die Sache, wenn die Wirtschaftsobjekte ihre Konsumansprüc e nicht voll zum Bezug von Genußgütern ausnützen, sondern einen Teil davon, selbst oder durch Bankenvermittlung, direkt zum Pro-
nationen
u tionsmittelmarkt zurückleiten — weml sie spare ". D ' n . l c scr auch h gcldIdy t heoretisch i n t eressante V o r gang w i r d u n h b h-f'
nur diesetechnische Bedeutung baben sol/.H aben wir gerade die Probleme vor uns, die sich daran knüpfen, so werden wir vernünftigerweise die Rate des „Wachstums" zunächst gleich Null setzen, also Konstanz
ommt nur in Betracht, daß das zu einer — jeweils kaum merklichenermehrung der produzierten Produktionsmittel führen kann (wenngleich nicht muß), worauf dann für diesen V %" f- W d selbe se e giiltt wie für den Pall der Bevölkerungszunahme. Beide Fälle fassen wir mit dem Wort Wachstum zusammen, das also hier nicht den üblichen, weniger bestimmten und mehr ulnfassende n c ni son dcrn n ll f d dl c scn spc" ziellen Sinn hat. Damit verlassen wir den Bezirk der Kreislaufbetrachtung, der streng gleichbleibenden sowohl als auch der „wachsenden" Wirtschafi:, um einen andenl Bezirk zu b etreten. Daß der erstere mcht alles enthalten kann, was ln dcr sozlalcn Wclt f cln w l l l schaflllch lst, schen wll' schon daraus * aß die Kreislauftheorie, insbesondere die Th d I 1bleiben eibenden Kreislaufs, bei ihrer Schilderung immer den Ablauf eben so er v o rhergegangener Kreisläufe voraussetzt, daher nie deren Zustandekommen erklärenkann. Mit den Veränderungen einm I ' Aben begriffener Kreisläufe steht es nicht ganz so, weil zu deren Erklärung ja „Einwirkungen von außen" und das Wachstum zur Verfügung stehen. Aber es ist klar, daß das nicht ausreicht. In beiden Beziehungen — in bezug auf das Entstehen wie in bezug auf das Sich-Verändern — ist unsere Kreislauftheorie in ähnlicher Lage wie jede Theorie vom Funk-
tionieren eines Organislnus, wie z.B. des Blutkreislaufs.
Zunächst überzeugt man sich leicht, daß beide Probleme in eins zusammenfließen und beide gelöst sind, wenn man die Erklärung jener Veränderungen gewonnen hat, welche nicht durch äußere Einflüsse oder Wachstu.m zu erklären sind.. EEbenso leicht ist es, zu präzisieren, worin jene Veränderungen bestehen: Wenn es sich weder um Eingriffe von außen noch um Wachstum handelt, so kann che Tatsache, daß der Krcislauf sich nicht unverändert in der Zeit wiederholt, offenbar nur daher kommen, a
n e u eA r t en oder Qualitäten von Genußgütern auftreten oder
die alten mit neuen Produktionsmethoden — und deshalb in der Regel auch in andern Mengen — hergestellt werden. Beides, neue Konsumgütef und neue Produktionsmethoden, bedeutet, daß die vorhandenen, schon bisher verwendeten Produktionsmittel nunmehr eben anders veruendet
werden, unter welcher Formel wir also beide Vorgänge begreifen können. ir sprechen auch von neuen kommerziellen und industriellen Kombi1s Das isr, wie man festhalten wolle, nicht als Deiinition cies S arens e roei zielt nur aui einen Sonder/all ab.
d
de r P r o d u k t i o nsmittel u n d vo n de r Du r c h s etzung n e u e r
Kombinationen als Inhalt der uirtschaßhchen Entuncklung, so daß auch dieses letzte Wort h ier k eine der sonst üblichen Bedeutungen, sondern
der Bevölkerung und des V o r r ats an p r o d uzierten Produktionsrnitteln
annehmen, ebenso wie wir bei der Analyse des Kreislaufs oder des %'achstums von der Entwicklung absehen, wenngleich wir uns dem einzelnen praktischen Pall gegenüber meist mit dem Rüstzeug aller dieser Theorien zugleich bewaffnen müssen. Es läßt sich zeigen", daß die Ersche&nungen, denen seir bei der Analyse der Enturicklung in unserem 5inn begegnen, ebenjene — und zuar alle — rein unrtschaPliche Erscheinungen sind, die uir im Kreislauf uermissen, so daß mit der Ausarbeitung der T h e orie der D u r chsetzung neuer K o m b i nationen sich unser theoretischer Bau zur Vollständigkeit rundet.
S. Da die Geldgrößen und monetären Vorgänge in der Volkswirtschaß ihren Sinn aus den Gütergrößen und den V o r gängen in der G ü t erwelt empfangen, denen sie entsprechen, daher V erständnis der m o n etären Vorgänge Verständnis der V o rgänge in der G ü t erwelt v o r aussetzt und u nabhängig davon nicht vermittelt werden kann, so haben wir mi t d e n eben angestellten Erwägungen und den Bcgriffskonstruktionen, die sich dabei ergaben, auch schon einen ersten A nsatz f ii r e i n e A n a lyse der Kredit- und Geldsphäre gewonncn. Auf einen praktisch ganz besonders
wichtigen Punkt und zugleich auf eine ihm anhaftende Schwierigkeit sei noch hingewiesen: jene Durchsetzung neuer Kombinationen ist das ent-
scheidende Merkmal der Prospentatspbasen der uirtschafHichen Zyklen, ihre Einpassung in de n
O r g anismus der W i r t schafl das entscheidende
Merkmal der De pressionspbasenderselben. Daran schließen sich in beiden Phasen eine Reihe sekundärer Vorgänge, aber der Kern der Erscheinung der alternierenden Aufschwungs- und Depressionsperioden liegt einerseits in jenen Neuanlagen oder Um- un d A u sbauten von Be-
trieben, in denen sich jeweils die „Andersverwendung" der Produktionsmittel verkörpert, und andrerseits in der Gberwindung jener Störungen,
welche das Neue im vorhandenen Wirtschaflskörper und dem Preissystem anrichtet, im Ringen nach einem neuen, den nunmehr veränderten
Produktionsdaten entsprechenden Gleichgewichtszustand". Von diesem " Es gehört zu cien nicht völlig überwindbaren Schwierigkeiten der Darsreiiung keses Buches, daß die theoretischen Grundlagen, auf denen sie ruht, nickt entwickelt xverden können. Hier kann vorläufig nur aui das VI.Kapirel meiner „Theorie der xvirtschaltlichen Entwicklung" 1. c. venviesen werden. 1s Dieser Gleichgewichtszusranci wiirde erreicht unci würde sich dauernd erhalten, ~veao nicht immer mieder gleichgeartere Störungen aaftrelen wiircien. Nur dieser Unx-
Der kapitalistische Wirtschaftprozeß
Qer kapitalistische 'Kirtschaksprozeß
Standpunkt aus werden die so charakteristischen Vorgänge, die sich innerhalb der Geld- und Kreditsphäre im Wechsel der Konjunktuxen abspielen, erst verständlich. Ebenfalls erst von da aus wird theoretische Einsicht in das Funktionieren jener Märkte möglich, die in der Theorie des Kreislaufs nicht vorkommen, vor allem der Realitäten- und der Effektenmärkte. Die Schwierigkeit, von der wir sprachen, liegt nicht bloß an den gleichzu erwähnenden Störungen von außen, welche aus unserm Material nur in besonders günstigen Fällen befriedigend ausgeschieden werden können", daher in allen andern das Bild unsrer Zeitreihen in unkontrollierbarer Weise trüben, sondern vor allem an einem Sachvexhalt, den die neuere Forschung an das Licht gebracht hat und den wir zur Stunde noch nicht völlig meistern können. Vor dreißig Jahren waren die Arbeiter im Feld der Konjunkturtheorie der Ansicht, daß wir es bei jenem Alternieren von Aufschwüngen und Depressionen eben mit einer Wellenbeu egung z u tu n h ät t e n, j e n e r nämlich, die vo n C l ement Juglar " s tatistisch festgestellt worden ist, übrigens auch früher schon, so K. Marx, bekannt war. Spätere Untersuchungen haben aber gezeigt oder doch höchst wahrscheinlich gemacht, daß neben dieser Welle, an deren Existenz man gleichwohl — und mit Recht — überwiegend festhielt, auch noch andere, längere sowohl als kürzere im Gange sind, daß also die wirtschaftliche Entwicklung nicht eine Art, sondern mehrere Arten von Wellen wirß. Ganz abgesehen von den neuen theoretischen Pxoblemen, die damit auftreten, insbesondere der Fxage, ob alle diese Wellen einheitlich zu erklären sind oder jede davon ganz verschiedenen Umständen ihr Dasein verdankt, gestaltet sich nun das statistische Problem überaus heikel: Denn unsere Reihen geben offenbar das Ergebnis der Interferenz der einzelnen Wellen wieder und sagen ohne besondere Behandlung gar nichts mehr über den Verlauf jeder einzelnen. Um eine einzelne anaiysieren und an ihr eine Theorie und deren monetäre Konsequenzen ausproben zu können, müßte es gelingen, sie (von den Störungen von außen und) von den andern zu isolieren, ein Problem, dessen Lösung auf den ersten Blick nicht bloß schwierig, sondern sogar unmög-
lich aussieht. Unter diesen Umständen kann hier ledig hch die Ansicht ausgesprochen werden, die der Darstellung dieses Buches zugrunde liegt, obgleich in dieser unausgereiften Sachlage jeder neu e Arbeitstag sie ändern kann. Die neuen Kombinationen wühlen die Bahnen des j eweihgen Kreis laufs in sehr verschiedener Weise auf und brauchen sehr verschiedene Zeit, um ihre Wirkungen zu äußern. Gffenbar bedeutet eine Eisenbahnlinie durch Neuland eine völlige Revolution aller Wirtschaßs- und I.ebensverhältnisse ihres Gebiets, während das Auftreten einer Industr~e die Rasierapparate erzeugt, sehr viel weniger Störung mit sich bringt. Besonders im Fall der Bahnlinie ist es außerdem klar, d aß manche ihrer Wirkungen Jahrzehnte und mehr brauchen — es braucht mindestens so lange, bis sich Prärien in Großstadtgehiete verwandel t haben und das ganze soziale Sein im Gebiet anders geworden ist —, während andere — Aufnahme von Getreideproduktion längs der Bah nlinie z. B. — in einigen Jahren, noch andere sofort nach Inbetriebsetzung auftreten. Ein
stand erklärt auch jene Unstimmigkeiten, Oberproduktionen usw., die matt im Kortjunkturwechsel beobachtet und die sich jeweils ausgleichen müßten, wenn es keine neuen Störungen gäbe. In der Depressionsperiode findet also ein Streben nach einem neuen Gleichgewicht statt mit schließlicherAnnäberung an einen solchen, ohne daß er jedocherreicht würde. Den Pnnkt größter Annäberung im Kurvenzug unsererDaten zu ßnden, ist eitr besonderes, sehr schwieriges Problem. " Die Stützung des französischen Franken durch die Vereinigten Staaten im %'eltkrieg ist ein solcher günstiger Fall. Wo wir eine Einwirkung nicht so deutlich sehen, und bei allen kleinen Einwirkungen bleibt nur die — oit unberechtigte — Hoitttung, daß sie einander bis zu einem gewissen Grad neutralisieren. ss Clement Jugl ar , Les Crises commerciales et leur retour periodique en France, ett Angleterre et aux P.tats unis; zuerst 1860.
Ö' ~i:::::::.',: Aufschwung, der i n e i nem D u t z end vo n N e u erungen vom R an g clei' Rasierapparate besteht, wixd sich natürlich schnell a usleben. Und alle solche Arten von Neuerungen, und für jede einzelne N euerung ihre verschiedenen Wirkungen, gehen gleichzeitig nebeneinander her, wenn auch in mannigfacher Verschlingung, und produzieren je de fül s l c ll. ih xe Sonderaufschwünge und ihre Sonderdepressionen. E s ist daher kein .-;.'lk-. @ '-:-,':""., „'ä:. "'.,'';:-'::.
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Wunder, im Gegenteil, es wäre von vornherein zu er warten gewesenwenngleich es von uns tatsächlich nicht so erwartet wur de —, daß es nicht
eine, sondern viele gleichzeitig ablaufende „Fortschrittswellen" gibt. Und es darf. ohne weitere Erklärung hinzugefügt werden, d aß sie aHe grundsätzlich gleich zu erklären sind. Vier solcher Wellenbewegungen scheinen mir nachgewiesen zu sein. Exstens jene 7- bis 11jährige Welle, welche man zu nächst vor A u g en bekam und die wir die Ju g l a r - W elle nennen wolle n. Zweitens jene „lange Welle" von ungefähr 50 Jahren, auf welche z u erst Spieth o f f hinwies und die bislang am gxündlichsten von Kondr a t i e f f analysiert wurde. D r i t t ens m i n destens eine W e lle, d eren Span ne zwischen den Spannen dieser beiden liegt, in Amerika zwischen 15 und 22 Jahre lang ist. Sie wurde zuerst von K u z n e t s
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u n t ersucht. Viertens eine Welle von
3-4 Jahren welche Kit c h i n entdeckte und für der en Existenz außer den Resultaten mehrerer andrer Untersuchungen auch die Elfahxung des G eschäßslehens zu sprechen scheint. Di e oben erw ä hnte Schwierigkeit und die Unvollkommenheit unseres technischen App arats machen die Datierung und Charakterisierung aller dieser Bewegu ngen zu einer sehr
unsichern Sache. Augenblicklich kann nux von einem Eindruck gesproehen werden, den wir aus der Betrachtung unseres Materials gewinnen und der besonders im einzelnen leicht txügen kann, z uinal dle Tatsache
Der kapitahstische Wrtschaftsprozeß
Der kapitalistische Wirtschafbprozeß
der Interferenz der Wellen die Lage der Höhe- und Tiefpunkte auf unseren Diagrammen unverläßlich macht. Die großen Linien dürften gleichwohl feststehe~. Für uns kommen hier nur diese und die geldtheoretische Erfassung des Vorgangs in Betracht, um den es sich dabei handelt.
Wir wollen die Störungen so gruppieren: Der Typus der ersten Gruppe ist durch das Beispiel von einem ausreichend bedeutenden Erdbeben gegeben, das den Vorteil hat, daß dabei jedermann einsieht, daß es sich um ein „von außen auf. die Wirtschaft" wirkendes Ereignis handelt, das
6. Schließlich hat sich die Geldtheorie wie die Theorie überhaupt mit den Störungen vors asrßen auseinanderzusetzen". Dabei handelt es sich keineswegs bloß darum, solche Störungen im theoretischen Gedankenexperiment auszuschließen oder aus unserm Material zu diminuieren. Vielmehr liegt die praktische Hauptleistung unserer Theorie darin, die Wirkungen derselben darzustellen, so daß man unsern theoretischen Apparat geradezu als ein Denkmittel zu diesem Zwecke, insbesondete die Theorie der freien Konkurrenz als ein Denkmittel zur Erfassung der Abweichungen der Wirklichkeit davon, definieren könnte: Der erste Schritt, den die Analyse zur Lösung eines praktischen Problems macht„ besteht immer darin, die vorgelegte Fragestellung so umzuformen, daß der zu untersuchende Vorgang unter dem Gesichtspunkt eines gegebenen äußern Einflusses erscheint, der auf einen theoretisch geklärten Wirtschaftsablauf wirkt. Ist das gelungen, so läuR dann die theoretische oder statistische Logik automatisch ab, wenn der Einfluß oder die Störung „relativ klein" sind. Handelt es sich um Störungen von solcher Größe, daß Anpassung an sie durch relativ kleine Preis- und Mengenveränderungen nicht möglich ist, sondern die Grundlinien des vorhandenen Kreislaufs
fassung, zugeschrieben werde~ kann. Darüber sind irn Falle von Kriegen, Revolutionen usw. bekanntlich verschiedene Ansichten möglich. Aber welcher von ihnen man sich auch anschließen möge, vom Standpunkt der uns hier allein interessierenden Zusammenhänge gehören auch solche Ereignisse in diese Gruppe. Ebenso Wettereinßüsse, soweit sie Abwei-
sich verändern, so f u n k t i o niert u n ser A p p arat strenggenommen nicht
mehr, und es bleibt im Grunde nichts übrig, als beschreibend festzustellen, was geschieht und wie der neue Kreislauf aussieht. Da aber die Anpassung vermittelst schrittweiser V eränderung des Pr eis- un d
M e n g en-
systems gleichwohl praktisch nie völlig fehlt — sie fehlt nicht einmal in. Sowjetrußland —und da manche Theoreme auch für große Veränderungen desselben annähernd richtig bleiben, da wir endlich auch dort, wo d er Boden unser exaktes Riistzeug nicht zu t r agen vermag, über w i r t -
schaftliche Dinge noch immer einiges auszusagen wissen, so bleibt uns, wenngleich mit verringertem Wert, das Schema erhalten, das Kreislauf und Störung einaiider gegenüberstellt. s' Die Mißverständnisse, denen auf unserm Gebiet die Fachausdrücke aus dem Grund begegnen, daß unser Publikum che naive Gewohnheit hat, sich an che sprach. üblichen Bedeutungen der V/orte zu klammern, rnachen es wiinschenswert zu hetonen, daß das Wort „Störung" hier nicht etwa ein Werturteil impliziert. Es soll lekglich andere Einßüsse bezeichnen als die, welche fisr die Abläufe, die wir jeweils hetrachten, konstitutiv sind. Auch ein fördernder Einfluß wäre unter diesem Gesichtspunkt eine „Störung". Und Eingriße, die unter diesen Begriff fallen, sollen damit nicht als ungewöhnlich, sinnwidrig usw. charakterisiert werden.
nicht dieser selbst, insbesondere mcht einer bestimmten W i r tschaßsver-
chungen der Ernten, der Bautätigkeit usw. von einem als normal emp-
fundenen Ausmaß bewirken, Entdeckungen von Rohstofflagern, soweit rein ziz fällig, und dergleichen mehr. Die zweite Gruppe, die man Eingriffe nennen. könnte, ist exemplifiziert durch Änderungen in der öffentlichen-'e Handels-, Sozial- oder Steuerpolitik: N a t ü r l ich geht jeder W i r t schaflsablauf unter dem Einfluß einer bestiinmten Gestaltung der Gesetzgebung und Verwaltungspraxis vor sich. Er paßt sich an sie an und sie gehört zu seinen Daten. Neue Probleme ergeben sich mir, wenn sie sich ändert,
obgleich wir uns das Verständnis der Wirkungen auch der jeweils gegebenen irn Sinn unserer angedeuteten Methode in der Weise nahebringen, daß wir den zu u n t ersuchenden Pall mi t e i nem W i r t schaitsablauf ver-
gleichen, der die betreffende gesetzliche Bestimmung oder Verwaltungsiibung nicht enthält. Die geldtheoretische und w ä h r u ngspolitische Relevanz aller d i eser Störungen ist klar. Von besonderer Bedeutung sind für uns aber natürlich jene, welche nicht nur R e aktionen in der G e ld- un d K r e d itsphäre erzwingen, sondern — unmittelbar wenigstens — in ihr entstehen. Entdekkungen neuer Goldlager gehören. zu unserer ersten Gruppe, Veränderungen der Münzgesetzgebung wie Gbergang von einem Währungsmetall zu einem andern, der Bankgesetzgebung wie Änderung der gesetzlichen
Reserveproportion, lnflations- oder Deflationspolitik und dergleichen zu unserer zweiten. Die letztern müssen Motive haben, und chese brauchen nicht selbst wiederum im W ä h r ungspolitischen zu wurzeln. Entwertung
des Währungmetalls wäre ein Beispiel für eine lediglich währungspohtische Motivierung einer Münzreform, aber viel häufiger sind die Pälle, in denen der Nexus vollständiger Erkläru.ng in der R.egel nicht mit der Währungsstörung arbeiten darf. H ier ist nu r z u b e t onen, daß es auch rein monetäre Störungsursachen gibt. Darüber, daß auch dann, wenn der ""'-' Es ist nicht wesentlich, daß der Eingrih von der ößentlichen Gewalt ausgehe.
Eine Veränderung der Zahlungsgewohnheiten der Geschäftsl eute würde z.8. auch hierher gehören, auch wenn sie weder von einer ößentlichen noch einer sonstigen Instanz dekretiert wird.
Der kapitalistische Wirtschaßsprozeß
Kausalzusammenhang über das monetäre Gebiet hinausläuf[, es für die Zwecke der Theorie ok genügt, an dessen Grenzen haltzumachen, wurde auf. den ersten Seiten dieses Buches das Nötige gesagt.
Der Kreislauf, die Saisonschwankungen, das Wachstum, die Wellen (Entwicklung) und die Störungen von außen sind also die Kapitelüberschriften des Lehrsystems und Forschungsprogramms der modernen Ökonomie. Jede Untersuchung, die einer wirtschaftlichen Frage gilt„ kann, wie sich der Leser durch Ausproben überzeugen wolle, einem dieser Kapitel eingeordnet oder als zur Wirtschaf[ssoziologie oder Wirtschaflsphilosophie gehörend erkannt werden. Nur das Problem des Trends scheint noch zu fehlen.
K api t e l V I
I. Dic Haushaltc und cllc Flrmcn
1. Wie die Zentralstelle eines sozialistischen Gemeinwesens mit den Genossen abrechnen und den Produktionsprozeß durchrechnen muß und wie sich aus allen diesen Operationen das organische Ganze der sozialen Wirtschaftsrechnung ergibt, ebenso müssen die Wirtschaftssubjekte eines verkehrswirtschaf[lich gestalteten Gemeinwesens miteinander abrechnen
und ihre individuellen Produktionsprozesse durchrechnen: Nur daß jetzt aHC diese Operationen sich nicht zu einer sozialen Wirtschaßsrechnung zusammenzufügen scheinen und nirgends eine sinnlich wahrnehmbare
+
soziale Zentralbuchhaltung entsteht.
A
Allein damit verhält es sich nicht anders als mit den wirtschaklichen Vorgängen selbst, deren of[ verzerrtes Spiegelbild die Wirtschaftsrechnung gibt. Auch der Produktionsprozeß der Verkehrswirtschaf[ geht ohne bewußten Plan vor sich. Gleichwohl herrscht darin eine bestimmte Ordnung und nicht Anarchie, Volkswirtschaßliches Verständnis beginnt mit
der Einsicht, daß auch die Verkehrswirtscha& eine P/anurirtschaP ist und die Willkü r
d e r j u r i stisch souveränen Unternehmer un d K a u f leute so
wirksam beschränkt wird durch die sich den Handelnden unter den Gesichtspunkten w i n k enden Gewinnes und d r o henden Verlustes darstel-
lenden sozialen Gegebenheiten der Wirtschaf[, daß ein Beschauer von außen her an ein Handeln dieser Industriellen und Kaufleute nach bestimmter Weisung glauben müßte. Ebenso — und schon infolgedessenfügen sich alle individuellen Abrechnungen und Durchrechnungen, alle Zahlungen und Eingänge zum organischen Ganzen einer sozialen Wirtschaflsrechnung zusammen, die darum nicht weniger real ist, weil sie sich in keiner physisch vorhandenen Zentralbuchhaltung konkretisiert. Es ist ja ohne w eiteres klar, daß jeder von einer. Einzelwirtschaf[ vor-
genommenen Gutschrif[ oder Lastschrik eine Lastschrik oder Gutschrif[ bei irgendeiner anderen Einzelwirtschaß entsprechen und
d a ß d i eses
Ineinandergreifen das rechnungsmäßige Abbild des sozialen Wirtschafbzsrsarnrnenhangs ergeben muß. [' Im Manuskript sozialistischen".1
Die Träger des sozialen Reehnungsprozesses
Wir können sogar noch einen Schritt weitergehen, für welchen der Pro-
duktionsprozeß selbst keine vollständige Analogie bietet: das Zentralorgan der Abrechnung und die soziale Buchhaltung existierten nämlich
nicht nur in demselben Sinn, in welchem ein sozialer Wirtschaflsplan auch in der Verkehrswirtschaft existiert, sondern, wenngleich unvollständig, auch als unmittelbar wahrnehmhare Tatsache. Die Abrechnungen der Einzelwirtschaften untereinander — und, insofern als diese Abrechnungen zugleich der Widerschein von Durchrechnungen sind, auch diese letzteren — vollziehen sich nämlich zum Teil durch Umschreibungen auf Konten, welche sie bei ihren Banken unterhalten, und diese Banken rechnen wiederum miteinander direkt oder durch die Zentralbank ab. Freilich werden dabei Schritt für Schritt Kompensationen vorgenommen,
so daß die Bücher der Zentralbank scheinbar nur einen Ausschnitt des Wirtschaftsprozesses wiedergeben. Aber dieser Ausschnitt ist das letzte
Destillat aller überhaupt durch den Bankverkehr gehenden Transaktionen und wäre nicht anders, wenn diese in voller Ausführlichkeit in einem gigantischen Hauptbuch aufscheinen würden. Auch wenn wir uns die kapitalistische Wirtschaftsrechnung in dieser Weise aus all den Sonderbuchführungen auf Bankkonten zusammengestückt vorstellen, wäre sie noch immer unvollständig, weil ja ein größerer oder geringerer Teil aller' Vorgänge den Bankverkehr nicht berührt. Aber selbst mit dieser Einschränkung ist die soziale Zentralbuchhaltung in der kapitalistischen Wirtschaft als eine Tatsache und nicht bloß als eine theoretische Konstruktion gegehen. Diese soziale Wirtschafbrechnung und che sich an sie knüpfenden Erscheinungen zu verstehen, ihren Sinn und ih r Fu nk tionieren theoretisch
zu erkennen und für die Behandlung ihrer praktischen Fragen das gedankliche Rüstzeug beizustellen, ist unser Ziel. Um zunächst ihre Züge
in den Tatsachen der Praxis des Geld- und Kreditverkehrs wiederzuerkennen, wollen wir uns ein Schema zimmern, das zwar auf kein Land ganz genau, aber auf alle Länder des europäisch-amerikanischen Kulturkreises ungefäbr paßt und uns mit den wesentlichen Zügen der Sache s oweit vertraut m achen soll, als es fü r u n sere Z w ecke nötig i st. W i e
manche Kriminalanthropologen versucht haben, uns mit dem Typus des Verbrechers dadurch vertraut zu machen, daß sie eine Anzahl von Exemplaren dieses Typus nacheinander auf dieselbe Platte photographierten, so daß die Ähnlichkeiten betont und die Besonderheiten abgeschwächt wurden, so wollen auch wir ein aus der Praxis abgezogenes Durchschnittsbild gewinnen, an das wir stets denken wollen, wenn es sich nicht gerade um di e E r ö r terung einer Besonderheit handelt. Z u n ächst verwenden wir auch weiter die meisten Begriffe in der Bedeutung des tä*g-
lichen Lebens, die entweder ohne weiteres bekannt sind oder in jedem Lehrbuch der Bankbetriebslehre gefunden werden können — wie denn
Die Träger des sozialen Redanungsprozesses
überhaupt der Anfänger nochmals darauf aufmerksam gemacht sei, daß die Kenntnis der buchhalterischen und überhaupt der betriehswissenschaftlichen sowie der juristischen Grundbegriffe vorausgesetzt wird. 2. Doch sei noch auf. jene Vertragsßgur besonders hingewiesen, die besser als alles andre den Sinn des Geldes vor Augen führt und sich viel mehr als der Akt der Gberhändigung von Münzen dazu eignet, uns klarzumachen, worum es sich bei der Geldinstitution handelt, nämlich auf den Kontokorrentvertrag. Dieser Vertrag' schafft das Kontokorrentver-
bültnis, innerhalb dessen die jedem Wirtschaßsakt entsprechenden Geldgrößen fortlaufend in eine einheitliche Rechnung aufgenommen werden und dadurch ihre Individualität verlieren. Das kommt juristisch dadurch zum Ausdruck, daß die Ansprüche aus den einzelnen Geschäften nicht selbständig geltend gemacht (eingeklagt) werden können. An ihre Stelle tritt der abstrakte einseitige Anspruch auf das Safdogutbaben, das sich am Schluß der Rechenperiode oder zur Zeit einer stets fristlos möglichen Kündigung ergibt. Allerdings hinderte die Rücksicht auf etwa für die einzelnen Forderungen bestellte Sicherheiten Rechtspraxis und R echts-
lehre daran, mit der Konstruktion völlig ernst zu machen'. Immerhin werden so die aus dem Wirtschaßslehen entspringenden Forderungen und Verpfhchtungen sowie die bewirkten Geldleistungen zu dem gestempelt, was sie sind, nämlich zu bloßen Rechnungsposten, mit deren Saldo normalerweise nichts andres geschieht„als daß er auf neue Rechn ung vorgetragen w i rd , w ä h r end e ine „ B ezahlung" p r a k t isch nu r i n *
Fa llen
der Unterbrechung des normalen Verlaufs der Dinge in Betracht
kommt. Der verallgemeinerte Begriff cheses Kontokorrentverhältnisses, d.h. die
Vorstellung, daß jedermanns Wirtschaßsakte auf einem wirklichen oder gedachten Kontokorrent v erbucht w e r den, ist ü b eraus aufschlußreich
und zur Erfassung der sozialen Zusammenhänge und Vorgänge, die das Geld- und Kreditwesen ausmachen, so nützlich, daß rnan ihn den Grundbegriff der Geldlehre nennen könnte. Danach wiirde also jedermanns Kontokorrent für jede „Leistung", bestehe sie in Geld, Geldforderungen oder in G eld a ngeschlagenen Gütern oder D i ensten, zu er kennen, m i t
jedem Empfang von Geld, Geldforderungen„Gütern, Diensten zu be' -Die ältere Rechtstheorie har sich dagegen gesträubt, einen „Vertrag" anzunehmen, und oft nur von einem „Verhältnis" gesprochen. Obgleich dieser Standpunkt juristisch nicht haltbar ist, kommt in ihm doch eio richtiges Geiüld zum Ausdruck 6ir den vielumfassenden Charakter dieser Beziehung, die sich nicht bloß in der Einrede des Konrokorrents erschöpft. s Darauf beruht wohl auch die Abneigung dagegen, eine Novarion der in das Kontokorrent eintretenden Forderungen anzunehmen, die iogisch viel für sich har. Die Konsequenz der Liberierung der Sicherheiten schließt $ 356 HGB ausdrGcklieh aus.
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Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
lasten s ein: Leistet jemand zehn A r b e itsstunden, so w i r d e r m i t d e m
3. Die Haushalte fassen wir einerseits als Konsumstätten, andrerseits als Lieferanten produktiver Leistungen auf. In ihnen erfüllt sich also der objektive Sinn' des %'irtschaftens. Mi t d e r s t atistischen Praxis unterscheiden wir Einzel-, Familien- und Anstaltshaushalte. Die ögentlichen Hltushalt e, für Deutschland also namentlich die Haushalte des Reichs, der Land er und der Gemeinden, gehören in die letzterwähnte Kategorie und werden hier grundsätzlich als „K onsumstätten" der Leistungen von
128
Betrag von zehnmal dem Stundenlohn erkannt und, wenn er diesen Lohn erhält, mit demselben Betrag belastet; kauft er dann dafür einen Rock,
so wird er für che diesem Rock entsprechende Geldsumme belastet, bezahlt er ihn, so wird er mit ihr erkannt. Ohne weiteres sieht man, daß das, worauf es ankommt, die Lieferung der Arbeitsleistung und der Bezug des Rockes ist, während die Belastung mit dem Lohn und das Gutbringen des Rockpreises nur technisches Beiwerk darstellt. Zweitens, daß wir im Beispiel: Arbeitsleistung — Rockbezug auf den Grundvorgang des wirtschaßlichen Lebens stoßen, der vor allem herauszuarbeiten ist. Drittens, daß in einem Gleichgewichtszustand die langfristig-normale Saldogröße für jeden vollständigen Kreislauf. gleich Null wäre. In diesem Fall würde also die Abrechnung fiir jeden Haushalt und jede Firma nicht nur in dem formalen buchhalterischen Sinn bilanzieren, der darauf besteht, daß der Saldo auf die „kleinere" Seite derselben gestellt wird, sondern auch materiell. Die erstere Tatsache nennen wir buchhalterische,die letztere ö konomische Äquiulzlenz 4.
Wir betrachten zunächst ein Untersuchungsgebiet, das durch Einheitlichkeit der %ährung und Bankenorganisation charakterisiert und ohne Verkehr mit anderen solchen Gebieten sei. In diesem Währungsgebiet gruppieren wir die primären Träger der uns interessierenden monetären Erscheinungen in vier Klassen, die wir kurz: Haushrflte, Firmen, Banken, Zentralbank nennen wollen. Neben und zwischen diesen primären Trägern des Geldprozesses gibt es noch sekundäre, deren Funktion lediglich zahlungstechnischer Natur ist und die wir Hil fsklassen nennen wollen. Als Beispiel diene der Fall eines Staats, der Steuern erhebt, deren Ertrag er etwa an die Gemeinden seines Gebiets weitergibt: Die wirklichen Empfänger sind hier die Gemeinden, der Steuerertrag gelangt aber zuerst in die Kasse des Staats, die sich in dem relevanten Vorgang als eine
Hilfskasse einschiebe'. Das Beispiel zeigt gleich, daß primäre Träger nebenbei auch als sekundäre fungieren können'. e Wir brauchen noch einen dritten Begriff, den wir ilnanzielte Äquil>alenz nennen wollen. Wird ein Debetsaldo durch ein Darlehen ausgeglichen, so ist die Rechnung natürlich nicht im Sinne einer ökonomischen Aquivalenz glattgestellt. Aber es liegt auch nicht bloß buchhalterisch vor. ' Währungspolitisch gleichgültig ist auch dieser Vorgang nicht. Wir k ommen darauf zurück. Allein in diesem Grundschema hat er keinen Platz. Daß wir den Pall von „out-door-relief" demnach anders behandeln als den innerhalb einer Anstalt gewährten Unterhalt, bildet keine Schwierigkeit: In jedem Fall taucht die betreffendc Summe einmal und nur einmal auf. e Unbeschadet seines andren „Kulturinhalts" fassen wir den Beamtenvertrag„und zwar einschließlich des Rechts auf einen Ruhegenuß, als Kaufvertrag über Arbeit auf. Man beachte ferner, daß die öffentlichen Haushalte diese Leistungen konsumieren und nicht etwa zur „Produktion von Staatsleistungen" verwenden sollen, die besonders in Anschlag zu bringen wären: Diese Leistungen der Hoheitsbeamten und Sol-
daten, sowie die von der öffentlichen Gewalt „konsumierten" Güter, wie Bureaueinrichtungen oder Geschütze, gehören zum Sozialprodukt, nicht aber etwa als Güter aufzufassende Resultate ihrer Verwendung, wie nationale Sicherheit, innere Ordnung usw Es k ann nicht gemlg betont werden, daß diese Fortsetzung nichts mit der Wertung der Resultate der Staatstätigkeit zu tun hat. Freilich ist sie auch nicht bloß ter$':.„", mlnologlscher Natur. Sie bringt die Tatsache zum Ausdruck, daß keine private Nachffage nach Heeresleistungen besteht, daß die Steuerleistung ein vom Standpunkt des Budgets des privaten Haushalts unkompensierter Passivposten ist und daß es keinen Steuern als Preise von Staatsleistungen aufzufassen. Nur über die Anerkenr Tatsachenführt der Weg zu einer brauchbaren Definition der Summen der Einkommen ('Volkseinkomrnen) in einer Volkswirtschaft und zu einer sinnvollen Ab,'4!, '.>,'„::::i grenzung des Sozialprodukts. Zugleich ist es aber nötig, die Ausgabe auf Beamtenarbeit von der wirtschafßich anders wirkenden Ausgabe auf Unterstützungen — die Kaufakte des Staats von den durch den Staat vermittelten Einkornmensilberweisungclh — zu scheiden.Produziert der Staat Leistungen oder Güter, die er den Haushalten verkauft, so tritt er damit in die Reihe jener Träger des Zahlungsprozesses, die wir Pifmen nennen. Bringt er die dazu nötigen Mittel durch Steuern auf, so sind zunächst diese Steuern alsSteuern und sodann ihre Verwendungen zu diesem Zweck ganz so zu behandeln, wie wenn ein andrer HaushaltEinkommen dazu verwendet, um eine Fabflk zu bauen. Eineaus Staatsmitteln gehaute Straße, deren Benutzung nur gegen eine nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen festgesetzte Gebühr von Preischarakter gestattet wäre, würde hierhergehören, zu den Staatsausgaben von der Art der Heeresausgaben hingegen Bau und Erhaltung einer öffentlichen Straße, deren Benutzung unentgeltlich ist. Diese mag noch so sehr die Wohlfahrt der Benutzer erhöhen, ihr Budget wi rd um den betreffenden Steuerbetrag ärmer. Daß nach unserer Pestsetzung Leute, die die Straße tatsächlich benutzen, sondern der Staat als „Konsu.1>!j; Incn t dcr Straße zu bezeichnen ist,wirl.t nur dann paradox, wenn man den Sinn dieser Pestsetzung übersieht, welche den Schwierigkeiten Rechnung tragen soll, die aus dem Nebeneinander einer Verkehrs- und einer Organu>iffschag entstehen (Gerhard VolkswirtschaNiche Theorie der Staatsausgaben, Tübingen 19271. Unser auch den Komplikationen gewachsen, die nur angeführt und im übrigen dem Leser überlassen seien: dem Pall, daß die Gebühr nicht nach marktwirtschafnichen Gfundsatz en bemessen, insbesondere Kostendeckung oder Gberschüsse nicht gewollt dem Pall, daß der „Konsumakt" den Konsumenten nicht freisteht. *': (i.,': Dlc geldtheoretische Relevanz der Sache, insbesondere für aiie Aussagen, die Bildung vol kswirtschaftlicher Wertgesamtheiten voraussetzen, für viele Aussagen, die unter dem Titel „Umlaufsgeschwindigkeit" auftreten, endlich für die Behandlung des Themas: Steuer und Währung, wurde in ihrervollen Tragweite zuerst von Hans Der Tauschwert desGeldes, Jena 1928, erkannt. I De r objektive Sinn des Wirtschaftens, sowie ihn der Beobachter fiir seinen Zweck .P.'",:. formuhert — mehr soll das Wort „objektiv" hier nicht bedeuten — ist natürlich Bedarfsbefriedigung. Doch ist der Wunsch danach keineswegs das einzig mögliche Motiv =;:
odcl clcf c lnzlg Inögllche subjektive Slnn dcr wiitschafHlchen Bctätlgulhg.
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Sehumpelef, GeM
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Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Beamten, Soldaten so wi e
Die Träger des sozialen Rechnnngsprozesses
v o n B ü r o einrichtungen, Gegenständen der
Heeresausrüstung und dergleichen aufgefaßt. Insofern, als sie wie in anderer so auch in geldtheoretischer Beziehung Haushalte besonderer Art
wie wenn sie von Haushalt zu Haushalt geleistet würden. Endlich widerstrebt der Einführung in unser Schema auch die große und noch dazu derliche Masse jener direkt konsumierten Leistungen, die ein Haus-
ll/f
sind, wollen wir beim W o rte H aushalt ohne Zusatz zunächst an private
halt sich selber leistet, besonders die Arbeit der Hausfrauen. Für unsern Zwcck — nicht für andere — empfiehlt es sich, diese Leistungen in den Bezir k jenes Maßes von Aktivität zu verweisen, das schließlich von jedem Konsumakt unzertrennlich ist. Das ist also der einzige Posten, den wir r und auf allen Stufen der Abstraktion und Verallgemeinerung aus
Haushalte, a potiori an Familienhaushalte denken. In der modernen industriellen Gesellschaft sind die Stätten des Kons ums von den Stätten der Produktion i m
w e i testen Sinn, unsern „ F i r -
men", tatsächlich größtenteils geschieden. Wollen wir diese Scheidung aber begrifflich streng durchführen, wie wir das für die Zwecke der klaren Erfassung der Konturen der Dinge tun müssen, so stoßen wir auf Schwierigkeiten, die Ökonomen und Statistikern in anderm Zusammenhang schon oft zu schaffen machten. Daß Haushalte und Firmen häuftg, in der modernen Gesellschaft besonders die Wirtschaften der Bauern und der Handwerker, eins sind, kann jedoch begriffiich — und selbst statistisch — unter unser Schema gebracht werden, indem wir den Bauern
seiner „Firma", seinem Betrieb, z.B. Arbeitskrafl und Bodenleistung [gegenüberstellen] und diesen Betrieb an den Bauern Erträge in Geld und in natura liefern lassen. Schließlich lernt jeder an eine Buchungsstelle angeschlossene Bauer den praktischen Sinn solcher Anordnung verstehen, Auch ist es nicht schlimm, wenn wir, wie es ja sogar die Praxis mancher Länder tut, z.B. von Anwalts- oder Arztfirmen sprechen, zumal sehr viele unmittelbar konsumierte Leistungen, wie die vom Arzt in einem privaten
Krankenhaus, vom Künstler in einem Theater, vom Lehrer in einer Privatschule dargebotene Arbeit — tatsächlich durch Vermittlung von In-
stanzen an den Konsumenten gelangten, die ungezwungen als „Firmen" aufgefaßt werden können. Dennoch müssen wir Au snahmen von dieser
Auffassungsweise zulassen, die so praktisch ist, weil dann einfach gesagt werden könnte, daß alle Dienstleistungen der H aushalte an Firmen erfolgen und alle Gegenwerte von Fi rmen „ a usgezahlt" w ü r d ens. Die Haushalte der öffcntlichen Beamten verkaufen ihre L eistungen an
die konsumierenden Anstaltshaushalte der öffentlichen Körperschaften direkt. Dieser Posten ist zu groß, um vernachlässigt, und weist geldtheoretisch zu w i chtige Besonderheiten auf, u m i n u n ser Schema gepreßt werden zu können. Ferner ist es auch statistisch unmöglich, jene häus-
lichen Dienstleistungen zu vernachlässigen, die nicht immer (Privatlehrer), aber meist zu Zahlungen innerhalb von Haushalten (Löhne der Hausgehilfen) führen. Obgleich hier nicht von Dienstleistungen und Zahlung von Haushalt zu H a u shalt gesprochen werden kann, fassen wir
d i ese
Dienstleistungen doch nach Analogie der Beamtenleistungen auf, also Unr der darin liegenden Uereinfachung willen könnte man von weniger wichtigen Dingen, wie der Darlehnsgewährung der Haushalteuntereinander absehen. Im allgemeinen wollen wir das auch tnn, was ja nicht hindert, dergleichen zn herücksichtigen, wo es wünschenswert erscheint.
unser n volkswirtschafHichen Kontokorrenten ausschließen.
M an beachte noch: In che Konsumsphäre unserer Haushalte gehen dauerhafte Güter ein, während eigentlich nicht sie, sondern ihre
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ung pro kechnungsperiode konsumiert werden. Für unsere Zwecke mt es auf ihren Eintritt in die Konsumsphäre und nicht auf den ProZeß I hrer Vernützung an. Wir behandeln sie nach Analogie jener Ver-
brauchsgüter, die in größern Mengen gekaufl zu werden pßegen — ein Auto mobil soll für uns ein Vorrat von Fahrleistungen, ein Wohnhaus
orrat von Wohnleistungen sein und als solcher„aber nicht pari passw Inl't den Gebrauchsakten, abgerechnet werden'.
Nun wollen wir die „Kontoauszüge" der Haushalte, die wir uns chst als über deren ganzes wirtschafHiche Leben erstreckt denken 4 !i".:,' u n c l die also abgesehen von den vom Haushalt sich selbst geleisteten sten alles spiegeln, was in ihm wirtschafßich geschieht, wieder in che elposten aufspalten, deren Schmelztiegel sie sind. Das tun wi r a b er nicht vom Standpunkt der kontoführenden Zentralstelle oder Bank, sondern vom Standpunkt der Buchhaltung der Haushalte selbst. Daß die shalte geordnete Bücher nach den Grundsätzen der doppelten Buch-
halt ung führen, ist an sich natürlich eine ebenso wirklichkeitsfremde Annah me, wie daß sie „vollständige" K o nt ok orrentenauszüge halten. Wie diese Annahme nur das Faktum, das sich in jedem Bankauszug der Prax is ausdrückt, in ein volles Licht rückt, so formuliert jene nun in voller
Schärfe, was tatsächlich geschieht. Viele Haushalte führen tatsächlich, wen ngleich unvollkommen, Buch, und auch jene, die das nicht tun, haben clnc, wenn auch noch so vage oder selbst unterbewußte Vorstellung von r Budgetkonfiguratiozz. Sonst kö n n ten s ie s ich n i c ht „ v e r h a lten".
wäre ganz verfehlt, wenn man uns hier, wo es sich um die Logik der e handelt, entgegenhalten wollte, daß unsere Annahme den Tate n widerspreche und daß im besondern ihre Anwendung auf wir' klich odcl angchllch „unkapltallstlsch. dcnkcndc — was Immcr das hclßcn — Leute, namentlich historisch oder soziologisch vorkapitalistische Diese Außassung ist naeüriich nicht für alle Zwecke praktisch. Vgl. für die enrgesetzte — und eine überaus elegante Anordnung der Gärenvelt — irving Fis er, Natnre of Capiral and Income, New York 1906.
Die Träger des sozialen Rechuuugsprozesses
Die Träger des sozialen Rechuungsprozesses
Typen, eine unhistorische Projizierung einer Denkweise der bürgerlichen Welt von heute in ein andersgeartetes Milieu bedeute. Unsere Annahme ist nur ein Kunstgriff, der wirkliches Verhalten zweckmäßig zu beschreiben gestattet, keine Behauptung über sozialpsychologische Tatbestände. Die Posten dieser Haushaltsbücher sind natiirlich nur eine Rephk der Posten der Kontokorrente. Wir wollen uns ein Schema der wichtigsten von diesen Posten, also der Lin- und Ausgängeder Haushalte, machen. Dabei lassen wir aber jetzt gerade das weg, was eben als das Wesentliche bezeichnet wurde, nämlich die Posten von der Art des Ausgangs von produktiven Diensten und des Eingangs von Konsumgütern, und buchen nur z.B. den Eingang des Lohns und den Ausgang der Kaufsumme der Genußgüter. Hingegen konstruieren wir noch immer die Geldgrößen dort hinzu, wo sie in der Praxis fehlen, z.B. im Fall des Bauern, der Pro-
praxis nur dann richtig erfaßt werden, wenn sie in selbständiger Rechtsform auftreten. c) Qtrasirenten — Eingänge aus Leistungen produzierter Produktionsfaktoren, deren Angebot wechselnden Situationen nur so langsam ange-
dukte seiner
„ Firma", d e s B auernguts, selbst k o n sumiert u n d s e i ne
Arbeitskraft dieser Firma" „liefert". Dem ersten Vorgang soll der Ausgang einer Geldgröße, dem letztern der Eingang einer Geldgröße zugeordnet werden, wie wenn ihm seine Arbeit in der eigenen Wirtschafl: zu
gleichem Lohn und gleichem Termin bezahlt würde wie einem landwirtschafllichen Arbeiter gleichen Ranges, und wie wenn er seinen Konsum zu demselben Preise und in derselben Weise bezahlte, wie wenn er dic betreffenden Güter von einem andern Betrieb kaufte". Diese Festsetzungen im Auge behaltend„buchen wir zunächst die folgenden Eingänge der Haushalte, die wir also auch dort scharf von den Firmen trennen, wo Firma und Haushalt eine Lebenseinheit sind. a) Löhne, einschließlich von „Gehältern" und „ T a ntiemen", ferner von Erlösen aus dem Verkauf von Arbeitsleistungen in Ausübung freier Berufe usw., endlich von der Arbeitsleistung zuzurechnenden Elementen des Geld- oder Naturalertrags der eigenen Pirma des Arbeitenden, welche letztern j a
k o r r e kterweise ganz so L o h n eingänge darstellen wi e au.s-
bedungene oder Arbeitsentgelte — damit korrigieren wir lediglich eine sinnwidrige Gbung der Buchungspraxis, die solche Eingänge im Pall dcr Einzelßrma in. der Regel als „Gewinn" auffaßt". b} Renten —bedungene oder zugerechnete Erträge von Leistungen naturgegebener Procluktionsfaktoren, welche ebenfalls von der Buchungsrs Auf die statistischen Schwierigkeiten, welche der Durchführung dieser gleichwohl unentbehrlichen Vorsreliuug entgegenstehen, kann hier uur hingewiesen werden. Sie lassensich durch allerdings rohe Schätzungen zum Teil überwinden. Zu einem auderu Teilliegen sie aber nicht bloß ha deu Rechen-, sondern iu deu Handl~ngsgewohuheiten der Leute, besonders im landwirrschaßlichen Sektor der Volkswirtschaft, in welChem es oß. nichtmöglich ist,z.B. dem Bauern jenen Lohn zuzurechnen, der für gleichgearrere Leistung tatsächlich gezahlt werden mugte. " Es istnicht überßüssig darauf hinzuweisen, daß das auch praktische Bedeutung hat. %'er z.ß. beim Kauf eines Guts diese Korrektur nicht zu machen versteht, kauu diese Bedeutung leicht zu fühlen bekommen.
paßt werden kann, daß sie sich temporär verhalten, wie wenn sie in bestimmter Menge naturgegeben wären.
d) Monopo/geurinne — wozu auch monopoloide Gewinne gerechnet werden rnögen, die sich in Fällen beschränkter Konkurrenz ergeben. Arbeitslohn der GeschäRsinhaber, Renten, Quasirenten und diese Monopol- und monopoloiden Gewinne machen in ruhigen Zeiten den Grundstock dessen aus, was der G eschäftsmann und d i e B u chhaltung unter Gcschaflsgcwlnn vclstchcn. e) Speku/rztions- rtnd Zufa//sgewinne. —Die Unterscheidung zvvischen beiden beruht au f e i nem U n t erschied des Verhaltens des W i r tschafls-
subjekts in beiden Pällen. Die FäHe reiner Spekulation, d.h. einer Spekulation, die nicht an einen produktiven oder kommerziellen Geschäßsbetrieb anknüpft, der primär andere Zwecke verfolgt, sind außerhalb der Effekten- und Warenbörsen natürlich verhältnismäßig selten, Spekulationen im Z u g e e ines solchen Geschäftsbetriebs hingegen von d i esem praktisch kaurn trennbar. f) Unternebmungsgewinne — in unserem besonderen Sinn —, also die Prämien, die in der k a p italistischen Wirtschaß auf. erfolgreiche Durchsetzung einer Neuerung im Wi r tschaßsprozeß gesetzt sind. Beispiel: Wer es versteht, eine neue Produktionsmethode praktisch erfolgreich anzuwenden, mit w e l cher etwa di e Pr odukteinheit bi l l iger hergestellt w erden kann, wird solange, als seine Firma ihre Produktionsmittel zu den d er alten P r o duktionsmethode entsprechenden Preisen ein- u n d i h r e Produkte zu den der alten Produktionsmethode entsprechenden Preisen verkaufen kann, einen — wie ohne weiteres ersichtlich — essentiell temporären Gewinn machen, der das ist, was wir meinen. Gehäuftes Auftreten dieser Unternehmergewinne ist ei n W e senszug der. Aufschwungs-, ihr
Schwinden ein Wesenszug der Depressionsperiode, g) Zinsbezüge —zu denen auch Dividenden zu rechnen. sind, da der Aktionär als solcher wirtschaßlich nichts anderes ist als ein Gläubiger„ der sich erhoffter Vorteile willen in eine des rechtlichen Gläubigerschutzes tbehrende Position be~ibt. Zins aus Darlehen, die zu produktiven n d cx' Z wecken Verwendung finden, ist, wie schon gesagt, eine Erscheinung cr
„Entwicklung" in unserem Sinn und entsteht grundsätzlich bei der Durchsetzung von Neuerungen im Wirtschaßsprozcß, wenngleich er sich von a aus über den ganzen Wirtschaftskörper hin ausdehnt. Er ist ein Derivat des Unternehmergewinns, den er verringert. Für D a r lehen, die andern, grundsätzlich also konsumtiven Zv'ecken dienen, gilt das nicht, aber auch
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger cles sozialen Rechnungsprozesses
hier hat der Zins keine selbständige Quelle, kommt er vielmehr aus Löh-
überh ändigt w erden, jetzt so o6 z u buchen, als das geschieht. Deshalb sind selbst solche durchlaufende Posten in die Liste aufzunehmen, die vom Typu s der U berweisung einer Summe durch V e r m i t tlung z . B . e i n es gelTlel'nsamen Freundes sind, unt er dessen Eingängen also die Summe aufscheint. Hing egen haben Werte rhöhungen von Sachen oder Titeln im Besitz der Haushalte keinen Platz in der Liste, ebenso nicht die Übergänge ganzer Verm ögensmassen (Erbschaften). Ein Wort i st noch iiber den Posten der Eingänge von Darlehnsvaluten BOtlg . Zunächst kann auch ein K auf auf Kredit gespalten werden in cinen 6ngierten „ E ingang" der Kaufsumme als Darlehen und deren gleichZCltlg en „Aus gang". Wenn unse r Buchhaltungsschema alle wirtschafHich releva nten V orgänge spiegeln soll, muß das hier ebenso geschehen wie bei N aturale ntnahmen von Gütern aus der eigenen Firma. Aber n i cht jcder Bezug v on Waren oder D iensten ohne gleichzeitige Bezahlung ist allch schon K reditkauf. in di e sem, dem f ii r ~ n sere Z w ecke relevanten Slnn. Wenn je mand z.B. seine Klubrechnungen einmal im Mo nat bezahlt, so be deutet das an sich ledigl ich eine bequeme Art der Er ledigung laufender Za hlungen, aber kei ne Vermehrung der Kauffähigkeit des Klubm itglieds, wenngleich sich dieses Moment leicht einschleichen und beson ders d ie erstmalige Einf UhI llng d l cscr Z a h l Ungsslttc wlrkllchc krcdl tgewähr ung bedeuten kan n. Übrigens ist das Auflaufenlassen von R.echnungen, auch wo es nichts is t als ein Zahlungsmodus, geldtheoretisch keineswegs belanglos". Aber s oueit es nur Z a b l u ngsmodus ist, hat e s keinen Sinn, für jeden einzelnen Warenbezug einen Eingangsposten „Darlehnsvaluta" zu buchen. S. Dlesen Eingängen stellen wir n un die Ausgänge der Haushalte gegenüber, die größer oder geringer sein können als jene, obgleich wir jedesmal, V'CBÄ jeman d mehr ausgibt„als er hat, den Eingang einer Darlehnsvaluta
nen, Renten usw., vor allem aus Steuererträgen.
Alled'diese Eingänge wollen wir in Errnanglung eines bessern Ausdrucks Wirtscha Pseinnahmen der Haushalte nennen. Sie haben das geme'n as gcmclnsamq
daß sie den Haushalten als ausbedungene oder zugerechnete Entgelte fül
irgendwelche Leistungen im W i rtschaßsprozeß zufließen". H i ngegen fließen sie ihnen nicht ausschließlich von den Firmen her zu, wenngleich das der fundamentale Strom und geld- und allgemeintheoretisch ein so wichtiger Zusammenhang ist, daß man ihn zweckmäßig als einzigen 6ngiert, wo es sich darum handelt, eine erste Vorstellung vom Wesen der Sache zu gewinnen. Tatsächlich aber kommt ein Teil dieser Eingänge den empfangenden Haushalten von andern Haushalten zu, von öffentlichen, besonders aber, wie schon gesagt, von andern privaten. Wir buchen sodann eine zweite Gruppe von Eingängen, die wir ebenf al 11s in Ermangelung eines bessern Ausdrucks Hil fseinnrlbmen nennen
wollen: Das sind Eingänge von Konsumtivdarlehen, Erlöse aus dem Verkauf von Haushaltsgegenständen (Wohnhäuser und Vorräte eingeschlossen) oder Vermögenstiteln (Aktien, Obligationen, Hypotheken usw.), Eingänge von Versicherungen, soweit sie nicht Zinscharakter haben, und Zuw eisungen. Unter den letztern verstehen wir liberale Zu-
wendungen (einschließlich öffentlicher Armenunterstützungen), Alimente und dergleichen und politische Renten, welcher Ausdruck solche Dinge wie die Pensionen des französischen Hofadels des „ancien regime" und '1 ozia!renten, soweit sie nicht als Bestandteile von Lohnverträgen oder als
Versicherungsleistungen auf Grund von nach versicherungstechnischen Grundsätzen bemessenen Gegenleistungen aufzufassen sind, [meint. ] Obgleich ein Teil der Zuweisungen aus den Firmen kommt, kann doch nicht gesagt werden, daß diese Quelle hier einen grundsätzlichen Vorrang hat. Im Gegenteil können diese Eingänge ebensogut aus der Sphäre der andern Haushalte kommen, und tatsächlich tun sie das zum großen Teil.
Doch gehören die Zinszahlungen für Staatsschulden nicht dazu". Steuern sind politische Renten der öffentlichen Körperschaften, denen sie zufließen. Da unsere Aufzählung auf buchhalterische Tatsachen abgestellt ist, so sind diese Steuern, wenn sie von einer öffentlichen Körperschak an
eine andre,vom Reich z.B. an die Länder, von diesen an Gemeinden '- Wenngleichnicht bloß fiir das,was wir technisch produktive Leistungen nennen, Auch die monopolisierte Leistung ist eine, wenngleich — eventuell „künstlich" wertvoller gemachte Leistung. 's Diese Frage isr in der Literatur im Zusammenhang mir deln Problem der Peststellung der Größe der Steuerlast erörtert worden. Sie hat auch geldtheoretische Beutung: Zinszahlung ist Leistung eines Kaufpreises, eine Invalidenrente isr eine Leisrung, der das marktwirrschaßliche Komplement fehlt, es sei denn, daß sie auf einem Versicherungsverlrage beruht.
flngie ren". a) Den grundsatzhch wlchtlgst en und tatsächlich größten Posten unter d.cnAusgängen bilden die Konsumrlusgrl6en~ d lc zusanlnlcn mlt dcn Wnt schaftseinnahmen den Grundfall der Wirtschaflsabläufe der Haushalte
achen. Hier muß auf eine A nordnung hingewiesen werden, welche auf- den ersten Blick befremden könnte. 'Wir fassen, wie schon gesagt, die öffentlichen Körper, Staaten, G emeinden usw. als K o nsumstätten von Gi.itern, H e eresausrüstungsgegen ständen, Bürobedarf, Gebäuden und aUSIIl
Bca mtenleistungen auf. Wir spre chen nicht von einer Produktion; sagen 14 Vgl.Irving Pisher, The Purchasing Power of Money, Znd ed., New York 1922, S. 81 und 89. rs Was wir da 6ngieren, ist der Zingang der Darlehnsvalura, nicht aber die Gelväbrnng eines D arlehens, die ja in solchen Fällen tatsächlich erfolgen muß. Die einzige Ausnahrne da von wird von Fällen des Irrtums, Betrugs uncl unausgeglichenen Konkurses gehüder, die hier beiseite gestellr werden.
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Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
wir, solcher „Güter" wie ößentliche Sicherheit usw. durch den Staat. Der Staat soll für uns Produzent — und dann eine „Firma" — nur sein, wenn er Leistungen oder Güter verkau ft, mag das auch nicht nach dem Gesichtspunkt der Rentabilität geschehen. Er ist ferner bloß Hilfskasse, wenn er Steuererträge an andre ößentliche Körper oder auch als Unterstützungen oder politische Renten weiterleitet, da die wirtschaftlich und auch geldtheoretisch relevante Verfügung von den diese empfangenden Haushalten ausgeht. Werden Steuererträge oder auch Betriehseinnahmen des Staats aber z,B. zur Besoldung von Angestellten der allgemeinen Steuerverwaltung verwendet, so ist einerseits der Tatsache Rechnung zu tragen, daß hier im Gegensatz zum Fall der Verwendung derselben Summe zu Unter-
das Sozialprodukt, sondern die Umwelt dieses Sozialprodukts bereichern. Gbrigens würde auch der Begriß des Volkseinkomv>ens nur an Klarheit
stützungen ein Kauf von Dienstleistungen vorliegt, was immer sonst noch
vom andern Standpunkt aus das Beamtenverhältnis sein mag. Der Ge-
vor allem in Betracht. Den Erwerb dauerbarer Konsumgüter rechnen wir zu den Konsumausgaben. Investitionen in der eigenen Firma gehören zu
haltszahlung entspricht jedenfalls ein marktwertes Gut, eine marktwerte Leistung des Beamten, die vom Staat in Anspruch genommen wird, ohne
den Darleihungen, wie das auch der Buchungspraxis entspricht.
darum aufzuhören, ein Element des Sozialprodukts zu sein. Andrerseits
6nanziert werden, aber im Fall der Investitionen der Haushalte —im teil-
ist der weitern Tatsache Rechnung zu tragen, daß, was immer dieser Be-
weisen Gegensatz zu den Investitionen der Finzzen —sind die Wirtschafh-
amte für die Wohlfahrt und selbst die wirtschaßliche Wohlfahrt der Haushalte leisten mag, doch — im Gegensatz zur Leistung eines „Beamten" einer Staatsbahn — kein marktwirtschaßliches Komplement dieser Leistung entspricht. Das gilt auch für die Darbietung einer ößentlichen Straße oder sonstiger Dienstleistungen oder Güter, wenn sie unentgeltlich
erfolgt, auch wenn die Leute durchaus bereit wären, dafür Preise zu zahlen und das für ähnliche Leistungen und Güter, die nach marktwirtschaßlichen Grundsätzen angeboten werden, gleichzeitig tatsächlich tun. Es hat keinen Sinn, Steuern, selbst Zwecksteuern, als Preise für Darbietungen des Staats zu bezeichnen oder den fehlenden Preis den Kosten gleichzusetzen, die diese Darbietungen dem Staat verursachen. Beide Tatsachen berücksichtigt unsre Außassung, nach der der Staat selbst oder, wenn man so w i ll , di e „ G esamtheit" K o n sument der mcht
marktwirtschaftlich dargebotenen und nicht der marktwirtschaßlichen Wahl der H a u shalte unterworfenen Staatsleistungen ist" ,
W ü r d e en t-
gegnet, daß damit für die Wohlfahrt sehr wichtige Dinge aus der Betrachtung ausgeschaltet werden, so wäre zu erwidern, daß wir es nicht mit der
Wohlfahrt, sondern mit dem Rechenmechanismus zu tun haben und daß nichts Paradoxes in der Wendung liegt, daß solche Staatsleistungen nicht 's Selbstverständlich irnpliziert unsere begriffliche Anordnung kein wirtschaßspolitisches Werturteil. %'irklichkeitsfrernd ferner isr viel eher eine Auffassung, die diese Sraatsleistungen zu Elementen des Sozialprodukts macht und die staatsbürgerliche mir der marktwirtschaitlichen Wertung idenrißzierr und iibersieht, daß eine Steuerzahlung, auch wenn im einzelnen Fall für etwas verwendet, wofür der Steuerzahler durchaus bereit wäre ebensoviel als Preis zu zahlen, etwas anderes ist und anders wirkt als eine Preiszahlung.
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gewinnen, wenn man die vorgelegte Außassung annähme. Daß er dann
kein getreuer Ausdruck des Wirtschaßszustandes eines Volkes wäre, ist kein Gegenargument, denn das ist er auch sonst nicht. Natürlich müssen
auch im geldtheoretischen Argument Verschiebungen der Grenzen zwis chen Markt- und Qrganwirtschaß stets berücksichtigt werden" .
b) Wir buchen ferner den Ausgangsposten der Investitionen der Haushalte, denen natürlich Devestitionen andrer Haushalte oder auch Firmen
gegenüberstehen können. Darleihungen, Aktien- und Qbligationenkäufe, außerdem Erwerb von Unternehmungen (Firmen) als solchen, kommen
Zwar k ö nnen Investitonen auch durch Inanspruchnahme von K r edit
einnahmen die tatsächlich und grundsätzlich wichtigste Quelle derselben. Könnten wir auch von der Gewährung von Konsumtivclarlehen absehen, so wäre der Grundfall der Haushaltinvestitionen zu de6nieren als: Verfügung über Wirtschaßseinnahmen zugunsten von Firmen gegen Zusicherung von A n t eilen am P r o d uktionsertrag oder k u rz, w enngleich nicht
völlig korrekt, Kauf von Ertragsansprüchen. Man beachte„daß das im Gegensatz zu den Konsumausgaben typisch nicht Kauf von Gütern oder I.eistungen bedeutet. De r i n v estierende Ha u shalt k a u ß, w e n n e r i n vestiert, weder Genußgüter, um sie etwa als Konsumtiv-, noch Produktionsmittel, um sie als Produktivdarlehen weiterzugeben oder unmittelbar z u verwenden. Das tu t v i elmehr erst sein — im ö k o n o mischen Sinn -
Schuldner. Freilich ist dessen Verfügung das, worauf es im Grunde ankomrnt und was die wesentliche Wirkung auf den Wirtschaßsprozeß aus-
übt. Aber der Vorgang der ältern Theorie, welcher die Sache so darstellt, wie wenn schon der investierende Haushalt selbst Genuß- oder Produk-
tivgüter — womöglich im letztern Fall sogar jene Genußgüter, welche die Leute, die die Produktivgüter liefern, Arbeiter besonders, schließlich konsumieren — erwürbe und verwendete, ist schon für allgemein theore-
tische Zwecke nicht immer zulässig; für geldtheoretische bedeutet er das Uberspringen von Zwischengliedern, an die sich sehr Wesentliches knüpfen kann. Deshalb sei betont, daß nur im Fall der Firmen Investition, zwar auch nicht immer, aber typisch, Kauf von Produktionsmitteln bedeutet. Die Haushaltsinvestition steht von chesem Akt nun o fL mehrere Schritte
ab, wie die folgende Kette zeigt: Ein Haushalt kauß Aktien einer Kapital'~ Vgl. G. C o1m, 1. c,, und H. N e i s s e r, l. c, S. 8, 35 u. a. Vgl. oben S. 129, Anm. 6.
Die Träger des sozialen Rechnnngsprozesses
beteiligungsgesellschaff (investment trust); dieser für d ie b etreffende Summe Aktien einer industriellen Holdinggesellschaß; diese wiederum
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Ausgängen gegenüberstehen mögen, in unserm Sinn erfolgen sie unent-
geltlich, gehören sie zu denclurchlaufenden Posten". Die Steuerleistungen
Aktien einer ihrer Konzerngesellschaften; und diese kann eine Tochter-
umfassen hier alle tatsächlich ausgehenden Zwangsbeiträge an öffentliche
gesellschaff haben, der sie die Summe zuleitet; welche Tochtergesellschaff sie aber nicht braucht, sondern auf dem Geldmarkt ausbietet, wo der Betrag — auch noch nicht notwendig direkt — von jener Firma aufgenommen wird, welche ihn auf dem Produktivmittelmarkt ausgibt. Allen diesen Händen, durch die der Betrag geht, kommt die beschränkte, aber immer noch große geldtheoretische Bedeutung von Hilfskassen zu. Auch der investierende Haushalt selbst ist in bezug auf diesen Betrag, der in seiner Hand keinen Gütern gegeniibertritt, als Hilfskasse anzusprechen. Man beachte weiter, daß die Investition zwar innerhalb der Budgetfzgur des Haushalts mit andern Ausgaben, besonders den Konsumausgaben, konkurriert, aber volkswirtschafflich gesehen mit konsumtiver Ausgabe
Körperschaften, ebenso Gebühren und Aufwand- wie Einkommen- und Vermögenssteuern, nicht aber auch die Steuern, die die Haushalte tragen, ohne sie zu zablen —für die Zwecke der Geldtheorie die einzig mögliche Anordnung.
des gleichen Betrags nicht nur nicht vereinbar ist, sondern sie im normalen
Verlauf der Dinge sogar impliziert, so daß die investierte Summe — nur möglicherweise um ein Tempo oder einige Tempi später — normalertveise
eben dort wirksam wird, wo auch der Betrag im Falle der Konsumausgabe des investierenden Haushalts wirksam geworden wäre, nämlich auf dem Markt der Genußgüter. Wenn wir jetzt von allen Zwischengliedern absehen, so fließt der investierte Betrag entweder — im Fall eines konsumt iven Darlehens — unmittelbar auf den Genußgütermarkt oder er tri t t -
im Fall des produktiven Darlehens — erst Produktionsmitteln gegenüber, um dann von den Haushalten, die diese Produktionsmittel liefern, ebenso
auf dem Genußgütermarkt ausgegeben zu werden — möglicherweise sogar ebenso schnell und auf. dieselben Genußgüter —, wie wenn der investierende Haushalt ihn nicht investiert, sondern konsumtiv ausgegeben hätte. Grundsätzlich liegt der Unterschied zwischen den von einer Investition und den von einer Konsumausgabe ausgelösten Abläufen also nicht darin,
daß alternativ in einem Fall Konsum-, im andern Fall Produktivgüter gekauff würden, sondern in der Produktionsrichtung„der der betreffende Teil der volkswirtschafflichen Produktivkräfte dienstbar gemacht wirdeine Einsicht, deren praktische Bedeutung durch verschiedene Umstände eingeschränkt, aber nicht aufgehoben wird, die uns noch begegnen werden c) Ausgangsposten sind endhch Schuldrück- und Zinszahlungen und Gberweisungen an andere Haushalte. Diese teilen wir in liberale Zuwendungen und Steuerleistungen, einschließlich von Zwangsbeiträgen, die nicht über ein Staatsbudget laufen, wie z.B. Beiträge zu Sozialversicherungen. Was immer für Werte, selbst wirtschafflicher Natur, allen diesen Ebenso rvird nns noch die Frage begegnen, ob Sparkonten zn den Investitionen gehören.
6. Wie oben gesagt, können diese Ausgänge größer oder kleiner sein als die Summe aller Eingänge, auch wenn man diese so deßniert, wie wir
es getan haben. Die wichtigsten hierher gehörenden Fälle seien kurz erwähnt. Für alle gilt, daß sie in einem bankmäßig organisierten Gebiet
anders wirken als in einem Gebiet, in welchem es nur Metallgeldverkehr gibt, wie wir noch des Nähern sehen werden. Der erste Fall kann sich überhaupt nur im Bankverkehr ereignen. Für
alle oder für manche Konten bestehen die Banken auf Haltung eines Minimalgutbabens, was die Diskrepanz zwischen Eingängen und Ausgängen der Haushalte oder Firmen, natürlich nicht itnmer wieder in jeder
Betrachtungsperiode, wohl aber einmalig und dann eventuell bei Veränderungen des Betrags des durchschnittlichen Guthabens oder des Umsatzes, auf dem Konto mi t sich bringt. Dieses Minimalguthaben ist von dem, was vom Standpunkt des Kunden so genannt werden könnte, der Summe, unter die er seine kaufbereiten Mittel nicht sinken lassen will, zu scheiden. Wir machen keinen Versuch, dieses wenig wichtige Moment in unser Schema einzuordnen und lassen es bei dieser Erwähnung bewen-
den. Analog ist es zu b eurteilen, wenn j emand ß n det, daß sein K assenbestand für seinen normalen Geschäffsverkehr zu gering ist, und d a ran g eht, ihn aufzufüllen, ein Vorgang, der an sich und, wenn man ihn vo n ähnlich aussehenden, aber anders rnotivierten Vorgängen scheidet, auch nicht sehr wichtig ist. Die Schatzbildung, drittens, kann auch als „Ausgang" — ehen aus dem Haushalt in den Schatz — deßniert werden, soll aber als eine Erscheinung
sui ge>zeris hier beiseitegestellt sein mit der Abrede, daß sie zu berücksichtigen ist, wo sie tatsächlich währungspolitische Bedeutung gewinnt. Das uneigentliche Horten, das in Zeiten des Mißtrauens gegen die Ban-
ken oder die Währung auftreten kann, ist an sich nur eine Gberführung '~ Eine Warnung vor möglichen Mißverständnissen sei hier eingefügt: Wir sprechen von dnrchlaufenden Posten zunächst irn Sinn der Praxis, der durch das Beispiel vorn Staat gegeben ist, melcher Steuern einheht, nrn den Betrag an Unterverbände weiterzuleiten. Aber wir sprechen von durchlantenden Posten auch noch in einem urnfassenden Sinn, in welchem z. B. ein Haushaltseingang, der znrn Kauf einer Aktie verv;ender wird, einen durchlanienden Posten darstellt. Bas Merkmal eines solchen ist
dann, daß er das Hanshalrsbndger „durchlänß", ohne Güter zn kaufen,
Bie Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
von Kassenbeständen aus einer Form in eine andere und in seiner %'ir-
d.aß cs> darnit es wirkl ich zu einer noch so normalen oder beabsichtigten be kornmt, noch Inanchcr Mo t lvc Uncl clcs Fchlcns andlcl bcclarf'
kung von dem damit ofl, aber nicht notwendig assoziierten Umstand zu scheiden, daß diese Bestände dann außerdem noch zurückgehalten werden. Im allgemeinen Argument berücksichtigen wir es nicht weiter, Viertens brauchen nicht alle Ausgänge in jeder Rechenperiode aufzutreten, die wir je willkürlich wählen können. %'erden die für die Anschaffung von Gütern oder Vorräten, welche nicht in jeder Rechenperiode gekaufI werden, erforderlichen Mittel k o ntinuierlich aufgesammelt, werden chese Güter oder Vorräte aber bei Anschaffung bezahlt, so wird sich in den Perioden, in die die Zahlung fällt, ein Zurückbleiben der Eingänge hinter den Ausgängen, in den andern Perioden ein Überschuß
der Abwesenheit des Glaubens, daß man das, was man kaufen will, morgen bilhger crhaltcn wclclc — ~ lst von clcl größtcn Bcclcutung für da s Verständnis d es Geldpmzesses und besonders seiner Störungen. %'ir k ommen darauf z urück. Hier denke man einfach an einen „KäuferAi":
ergeben. Dieses Ansammeln von M i t t eln nennen wir dann Sf1aren, wenn es für den Z w eck von n euen Investitionen, d.h. von I n vestitionen, die nicht an die Stelle andrer treten, geschieht. Es dürfte dem Leser bekannt
sein, daß dieses Sparen in der wissenschaftlichen wie in der wirtschaßspolitischen Dislcussion aller Zeiten eine große Rolle gespielt hat. Es ist
Ul tC11Cüber
vermehrung und %'ohlfahrtssteigerung sei; es ist schon im 18.JRhrhundert als Ursache von Krisen und Elend bezeichnet worden. Gegenwärtig hat sich eine Erörterung über che Frage seines „Widersinns" entsponnen. Diese Gegensätze sind nicht alle sachlich, sondern zum Teil auch dadurch zu erklären, daß mit diesem %'ort sehr verschiedene Dinge bezeichnet werden, und es ist dringend zu empfehlen„daß man sich jedesmal, wenn man es gebraucht, klarmacht, was man eigentlich meint. Hier weichen
Geldfo rschung auf. Schritt und Tritt begegnet. Die nächstliegende Antst: Erlag auf Sp arkonto ist I nvestition, grundsätzlich ebenso wie uf. einer Staatso bllgatlon — cllc 1Tlan ]a RUch ]cdcrzclt vclkRUfcn Uncl
als sehr flüssige Anlage betrachten kann —, und nicht anders, als es Invcstl tion wäre, wen n die betreffende Sparkasse oder Bank eine Qblioa tlon ausgestellt und dem Erleger verkauß hätte. Und sehr ofL ist das auch so, wenngleich w ir Ursache sehen werden, zwischen dem „A n k auf" clncr s olchen „Qbligat ion" einer Bank und dem Ankauf einer Qbligation
wir vo m S p rachgebrauch schon insofern ab, al s d ieser mitunter auch
Bereitstellung von Mitteln zum Kauf von Genußgütern — eine der Bedeutungen des Wortes Zue cksparelz —so bezeichnet. Wir tun d as ebensowenig, als w i r r a t i o n ale V erteilung vo n K o n s umakten i n d e r Z e i t' - Sparen mit dem M u n dvorrat während einer Bergpartie oder Rationah-
C1QCS
sierung der Verwendung eines Guts, Ersparung an Kohle oder Geld durch Verbesserung einer Heizanlage — so nennen. Leuten, aus bloßer Indolenz nicht über den Gesamtbetrag ihrer Eingänge verfügen. Dieser wenig wichtige Fall, den wir vernachlässigen wollen, obgleich er schon mancher Bank mit wohlhabender Rentnerklientel das Leben erleichtert hat, und den wir auch nicht als eine Art von Investition auffassen, führt uns jedoch zu einer viel wichtigeren Erscheinung. IIQ ein-
zelnen kommt es immer, massenweise aber in gewissen Wirtschaflslagen vor, daß die Haushalte jene Ausgaben, Konsumtiv- sowohl als auch Investitionsausgaben, einfach unterlassen, die sie normalerweise vornehmen
— tatsächlich auch vorzunehmen beabsichtigen — und auf. welche der Wirtschaßsprozcß eingestellt ist. Die scheinbar so triviale Einsicht, daß
die Geldeinheit von keiner Naturgewalt über ihre Bahn gefegt wird, und
das Sparen ledig geworden~.
Nu n noch die Frag e: Was ist ein Sparkonto~ Die Unmöglichkeit, sie stallstl sch oder theor etisch befriedigend zu b eantworten, ist g eeignet, lt einer Klasse v on Schwierigkeiten vertraut zu machen, denen die
von ihm ausgesagt worden, daß es der wichtigste Hebel der Reichtums-
Fünftens kommt es vor, daß manche Leute, sogar ganze Gruppen voll
streik" . Was die Leute clR tun, lst' nlcht SpRIcn, clas wll' also, wlc fl ü h cr von dcr Investition, so jetzt vom bloßen Nichtausgehen zu unterscheiden haben, obgleich der objcktlvc TRtbcstand chc cllc Invcstltlon tatsachllch ist, sich von dem, was wir jetzt rneinen, nicht unterscheidet. Aber ebensowenig untersch eidet sich davon der objektive Tatbestand der Anu ng der M i t t e l für eine Konsumausgabe, z.B. den Kauf eines Autos, Und das Sparen lst clcnl lctzlcn V o l g ang RQRlog Und nlcht dcnl Nlcll.la usgeben — wer d as eingesehen hat, ist m ancher populären V o r -
andern Wirtsch Rßssubjekts einen gmßen Unterschied zu machen. alls ist dann Er lag auf. Sparkonto ein Ausgang, den der erlegende alt oder die erl egende Firma ihrer K asse belasten muß, wenn er
ie z.B. Münzen erlegt, mit dem er oder sie außerdem auf Scheck-;":-~ q,
"
belastet lvird, w enn Umbuchung auf Sparkonto el f ol gt. D a w i r
annehmen dürfen, d aß nicht ofl: jemand. auf seinem Scheckkonto in dcr A bsicht ansammelt, daß die Investition eben darin bestehen solle, könnt en wir uns, so so llte man meinen, des scharfen Gegensatzes: Scheckkonto — Sparkonto freuen, die also völlig verschiedene Dinge wären. Daß die Sta'tlstlk Qlch.t gan z befriedigend ist und die amerikanischen demand deposits nicht bloß S checkguthaben, sondern Ruch kürzestfristig — bis ißig Tagen — gebundene Gelder enthalten, blauchte cheser Freude wesentlich Eintr ag zu tun. Allein wir beobachten — und zwar in ese dreifache In terpreralionsmöglichkeir eines scheinbar so eindeutigen und einfachen Tatbestands h ar vieie Parallelen in der Gkonornie. Es hätte keinen Sinn, sie anterie ahzulehnen, denn es knüpfen sichan jeden der drei möglichen Fälle durchaus besondere Kon secluenzen.
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnuugsprozesses
allen Ländern, von d eren V erhältnissen der V erfasser einige Kenntnis
stellen sie uns am besten als Aktiengesellschaften vor, so ungewohnt das
hat — „daß der Umsatz auf vielen sogenannten Sparkonten bedenklich
auch aussehen mag, wenn man sich vergegenwärtigt, was wir alles als
groß un d
„Firmen" bezeichnen, Bauerngüter z.B. Wi r
d e r U n t erschied zwischen ihnen un d d e n w e n i ger a k t i ven
Scheckguthaben geringer ist als zwischen diesen und den aktiveren Scheckguthaben. Das heißt wohl nichts anderes, [als] daß sehr viele Leute, besonders bäuerlichen und handwerklichen Typus, aber auch andere, ihren Sparkonten Beträge zuführen, die andere Leute auf Scheckkonto halten, namentlich, wenn auf die Möglichkeit der Verfügung durch Scheck oder Girozettel kein Wert gelegt wird. Dann aber bedeuten Erläge auf solche Konti keine Ausgänge, vielmehr liegt nur eine besondere Technik der Kassenverwaltung vor, und die erlegten Beträge stehen der Güterwelt
u n t erscheiden zweckmäßig
Detailhandels-, Großhandels- und Pmduktions- einschließlich von Transportßrmen. Beliebig viele Zwischenglieder — Agenten usw. — sowie 6nanzielle Firmen — worunter wir nicht etwa Banken verstehen, sondern Versicherungsgesellschaften, Investmenttrusts usw. — schieben wir ein, wo
das erwünscht ist. Im allgemeinen denken wir nur an jene drei Typen. Während nun die H aushalte sozusagen nebeneinanderstehen, so sind
nicht nur die drei Typengruppen der Firmen, sondern sogar viele der Firmen in jeder Gruppe hintereinander angeordnet. Mit Ausnahmen, von
ganz so gegenüber, als wenn sie im Barvorrat oder auf dem Scheckguthaben geblieben wären. Wenn sich das schon mit Sparkonten so verhält„ so wird es in noch höherem Maß mit jenen Guthaben so sein, über die nicht mit Scheck verfügt werden kann, obgleich sie nicht als Sparguthaben — besser: Investitionsgutbaben — bezeichnet werden. Zunächst wird manchen von ihnen der Charakter solcher Investitionsguthaben eignen. Aber wieviel von den amerikanischen „time deposits", den enghschen „deposits", den deutschen Depositen —zu welchen letztern auch Scheckguthaben gehören — so bezeichnet werden kann, ist sehr schwer zu schätzen". Der Rest bildet die Mittel, die größerer diskontinuierlicher
denen die statistisch wichtigsten die Fälle der ößentlichen Beamten und
Ausgaben warten, und Kassenreserven —was um so leichter vorkommen
Kette vom D e t aillisten um d e n G m ß h ä ndler zu v erschiedenen Fertigw arenproduzenten, vo n d i esen ü ber w e i t ere G m ß h ändler o de r a u ch Detaillisten zu Halbfabrikat- und M a schinenproduzenten usw., um erst nach unter Um ständen sehr zahlreichen solchen Stationen, die alle zu
kann, als auch ein Scheck, der zwar nicht durch das Scheckguthaben„ wohl aber durch das gebundene Guthaben des Kunden gedeckt ist, in der Regel honoriert werden wird, wenn die Bank den Kunden nicht verlieren will. Sehr weitgehende Schlüsse kann man also aus den für Amerika und neuerdings auch für England verfügbaren Zißern der bei-
der Hausangestellten sind — Darlehnstransaktionen zwischen den Haushalten können wir für die meisten Zwecke vernachlässigen —, gibt es keine e ntgeltlichen T r ansaktionen unter de n H a u shalten, über che wi r u n s
geldtheoretisch Sorgen zu machen brauchten. Typisch spielt sich der Geschäffsverkehr der H aushalte mit i r gendwelchen Firmen ab, denen ursprüngliche Produktionsmittel geliefert und vo n d enen Konsurngüter
bezogen werden. Innerhalb der Welt des Haushalts liegt Anfang und Ende des wirtschaßlichen Nexus, aber grundsätzlich immer nur ein Glied seiner Kette. Innerhalb der Welt der Firmen schlängelt sich jedoch diese
Ein- und Ausgängen Anlaß geben, wieder in die Welt der Haushalte einzumünden. Dem einen Akt : K auf eines Brotlaibs durch einen Haushalt,
den Kategorien (Scheckguthaben heißen in E n gland cu r rent a ccounts, was nicht ganz den deutschen Kontokorrentguthaben entspricht, die nicht
sind also sehr viele Akte in der Pmduktionssphäre äquivalent, was geld-
alle Scheckguthaben umfassen) nicht ziehenz', obgleich wir sie gewiß
halte und den Posten der Firmen oßenbar bestehenden Gmßenbeziehungen verhüllt.
nicht verachten dürfen.
7. Viel von dem Gesagten läßt sich ohne weiteres auch auf die Firmen ausdehnen. Wir konzentrieren in ihnen alle geschäfHiche Tätigkeit und ' Auch der Bankfachmaun kann sich leicht täuschen. Er wird namentlich off geneigt sein, kieiue Depositen oder Depositen „kleiner Leute" als Sparguthabeu arrzusprechen. Das ist nur zum Teil vertretbar, da gerade für solche Kunden das „Deposirenkouto" als Kasseureserve oder Behälter der Mittel fiir größere Ausgaben dient, Die schnelle Zunahme der Einlagen „kleiner Leute" iu Deutschland nach der Stabilisierung bedeutet daher nicht allzuviel. ss Eine günstigere Ansicht über deu %'err dieser Statistik 6uder mau bei J.M. K eyn es, ATrearise ou Mouey, I.ondon 1930,Kap. 23. Man beachte,daß sich seine Unterscheidung: Kasseudeposirec-Spardepositen — nicht völlig mit unserer Scheidung zwischen Scheckguthaben und Iuvestitionsguthaben deckt.
theoretisch nicht gleichzeitig ist und die zwischen den Posten der Haus-
D iese Beziehungen erfaßt m a n d a her n i ch t s o f o rt , w en n m a n d i e
typischen Ein- und Ausgänge der Firmen summiert und der Summe der fundamentalen Ein- und Ausgänge der Haushalte„den Wirtschaffseinnahmen und Konsumausgaben, gegenüberstellt. Die typischen Eingänge
jeder Firma, d.h. die Eingänge, die ihren wirtschafHichen Lebensprozeß spiegeln, bestehen aus den Erlösen verkaufter Produkte (I eistungen ein-
geschlossen), die typischen Ausgänge aus den Bezahlungen gekaufter Produktionsmittel, und diese Gmßen können oßenbar nur in ganz besonderen Verumständungen — denen jedoch großes theoretisches Interesse zukommt — einander und, was natiirlich wi ederum etwas anderes ist, den W i r t schaßseinnahmen einerseits un d d e n K o n s u m ausgaben andrerseits gleich sein.
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Zum fundamentalen Eingang des Produkterlöses treten als Hilfseinnahmen der Firmen liberale Zuwendungen und politische Renten (Subventionen z.B.), Eingänge aus Veräußerung von Elementen des Apparats (überalterter Maschinen) und von erworbenen Materialien (was nicht nur in Notlagen, sondern auch bei entsprechenden Preiskonstellationen in spekulativer Absicht geschehen kann) und Eingänge aus Darlehen von seiten andrer Firmen als Banken und Haushalten, welchen, da es uns auf die Rechtsform nicht ankommt, „Kapitaleinzahlungen", insbesondere
Vorsorge für Erneuerungen, die nicht wie Re pat'a.tur en fortlaufend erfolgen, und keine Investition. Sie bedeutet an si ch keinen Ausgang und nach unserer Terminologie auch keine Rücklage, außer w enn eine „stille Reserve" in ihr enthalten ist" . D i ese Art von Abschret'bungen, die einzige,
Erlöse aus A k t i enemissionen, gleichzuhalten sind. D a
w i r I n v e stition
in der eigenen Firma als einen Ausgang des betreffenden Haushalts auffassen, so ist sie ebenfalls Eingang der betreffenden Firma. Um aber nicht unnötigerweise eines wichtigen Elements des Wirtschaflslehens verlustig zu gehen, dehnen wir diese Betrachtungsweise nicht auf Firmen aus, die wir nicht bloß als Aktiengesellschaften 6ngieren, sondern die wirkliche Aktiengesellschaften oder ähnliche Gebilde sind. Von diesen tatsächlich erzielte, aber n i cht
t a t sächlich w eitergeleitete Reinertrags-
elemente, die Gewinnvortrage und die offenen und stillen Reserven der Buchhaltung, sollen also keinen Ausgang mit gleichzeitigem Eingang darstellen, sondern unter dem Titel: Rücklagen von den Sparbeträgen der Haushalte geschieden werden, denen sie im übrigen gleichgeartet sind. Ausdrücklich sei in diesem Zusammenhang vor dem Worte Reserven gewarnt, das abwegige Assoziationen [begünstigt] und dessen Bedeutung in der Geld- und Banktheorie mit dem Sinn nichts zu tun hat, in dem rnan von Gewinnreserven und dergleichen spricht. Auch das Wort „Rücklage" ist von irreführenden Assoziationen, besonders der des ¹c htausgebens, Tbesaurierens usw. nicht frei, aber es kommt wenigstens in unserer Dar-
stellung in keiner andern Bedeutung vor. Der fundamentale Ausgangsposten der Firmen, die Produktionsaus-
lagen, sind Zahlungen für bezogene Produktionsmittel und zerfallen in die Ausgaben für Erhaltung und Betrieb der Anlage und die Ausgaben für Ausdehnung oder Umgestaltung derselben, wobei die etwa nötige Vermehrung der Betriebsmittel der neuen Anlage hinzuzurechnen ist. Nur die
erstern sind no twendige Elemente der Erledigung des Wirtschaftsprozesses, und nur sie ntüssen sich periodisch wiederholen, während die letztern einmalig sind in dem Sinn, daß jede etwa auftretende Wiederholung grundsätzlich keinen Ersatz, sondern ein Mehr bedeutet. Bie erstern nennen wir laufende Produktionsauslagen, die letztern Investitionen, und zwar, wenn es sich darum handelt, sie von Investitionen von der
Art von Aktienkäufen zu unterscheiden, die natürlich auch bei Firmen vorkommen, Produktionsinvestitionenss. Abschreibung ist b u c hmäßige 's Man beachte: Kau& eine Pirma eine Maschine, die nicht bloß eine vorhandene ersetzen soll, sondern dem Betrieb Produktionskraft hinzufügt„so ist das Investition. Kauß ein Haushalt, der z.B. bisher kein Auto hatte, ein solches, so ist das Konsum-
die wir so nennen, ist streng von jenen Abschreibun gen zu scheiden die bloße Korrekturen irgendwelcher Aktivposten (z.B. der Bebitoren) sind. Die — also dritte — Gruppe der Ausgänge der Flfm en, die wir. Ab/iejerungen nennen wollen, sind die Gegenpostender W irtschaßseinnahmen d, e, f (4) l"l. Ob auch die g-Wirtschaftseinnahme dazu gehört, hängt von der Zinstheorie ab, die man vertritt. Biese Posten sln d nicht Bezahlungen b ezogener Produktionsmittel — und w ü r d e n 1n em em Gleichgewichtszustand bei völlig freier Konkurrenz fehlen- , verhalten sich aber für die Zwecke der Geldtheorie ganz ähnlich wie di ese. Viertens haben wir hier wie früher bei den H aushalten Schuldenzahlungen, liberale Zuwendungen und Steuerleistun gen zu buchen. Endlich ist zu betonen, daß das bei den Haushalten besprochene Nichtausgeben zu gewissen Zeiten und in gewissen Situati onen bei den Firmen
und insbesondere in der Gruppe des Großhandels eine noch größere Rolle spielt als bei jenen. Sieht man aber davon u ncl von den damit nicht zu verwechselnden Rücklagen ab, so zeigt es sich, daß d'te Firmen im übrigen — und im Gegensatz zu den Hausbalten —blo ße Bur chgangstore von Giitern undRechenpfennigen sind. Nichts, kein Gut od er [keine] Geldgröße oder Geldsumme, bleibt bei geeignet gewählterBeobachtungsperiode wirtschaNich (wenngleich natürlich ofl. physisch, wie z.B. im Fall verbrauchter Hilfsstoffe) in ihnen hängen. Nichts entspri ngt ode r endet hier, wenngleich alles hier transformiert wird. Deshalb mussen die Ein- und Ausgänge der Firmen nicht nur im gleich.en Sinn wie dle Ein- und Ausgänge der Haushalte bilanzieren, sondern auch sich aujbehen, wenn es sich um einen sich gleichbleibend reproduzierenden Wirtsc haftsprozeß handelt. wiederum die GeldWas man sich am besten klarmacht, wenn man tscha&sprozeß bhckt sphäre durchstoßend auf den zugrunde liegende ompensierten Aktiv— der im Reich der Konsumbefriedigung einen ausgabe und nicht Investition. Es empßehlt sich, d aß man sich den theoretischen Grund dieser verschiedenen Behandlung gleichartiger Vorgänge klarmache. s~ Die Bildung stiller Reserven kann unter anderm auch d as Motiv haben, außer Iür Abnützen auch Iür Veraltern vorzusorgen. Damit berühren wir eine Schwierigkeit, die wir in der Weise behandeln, daß wir Abschreibung auf V orsorge für Erneuerung eines Gebäudes odereiner Maschine beschränken u nd die Vo rsorge für Wertminderung durch Veralten zu den Rücklagen rechnen. Wenn die Praxis der deutschen Steuerverwaltung für die gewöhnliche Betriebsmaschine Abschreibung von 5-10 Prozent „passiert", so nimmt sie oßenbar denselben Standpu nkt ein. [-" Vgk oben Unterabschnitt 4, S. 1318.] M Schumpeter, Geld
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
posten, sonst aber überall A k t i v posten nur uno
ac tu mi t P a ssivposten
schaßt". Aus unsern Ein- und Ausgängen könnten wir wie für die Haushalte so für die Firmen jene beiden Rechenformen konstruieren, vondenendieeine, die Gezvinn- und Verlust- oder Frfolgsrechnung, den Prozeß der %rtschaß beschreibt, der in dem ZeitintervaH ablief, auf den sie sich bezieht, während die andere, die Bilanz, den Bestandsquerschnitt für den Augenblick des Rechnungsabschlusses, gleichsam das Integral der erstern", darstellt und sich für die Firmen in den Aktivposten: Anlagen (Gebäude und Maschinen), Vorräte (V/ertpapiere), Außenstände, Kasse und Bankguthaben, und den Passivposten: „Kapital und Reserven" und andere langfristige Schulden, Bankkredite, Warenkreditoren — niederschlägt. Doch überlassen wir die Ausführung dieser, geldtheoretisch übrigens fundarnentalen Dinge, dem Leser. s~ Der Umstand, daß wir ein Ertragselement, die Rücklage, bei den Firmen lassen, bringteine,übrigens das Wesen der Sache nicht berührende Abweichung dieser Darstellung von der Irving Fishers in: Nature of Capital and Income, New York 1912, mit sich,auf welches grundlegende Werk neuerdings verwiesen sei.Vgl. außerdem John B. Canni ng , T h e Economics of Accountancy: A critical Analysis of Accounting Theory, New York 1929, und darüber I.Fischer in: American Economic Review, vol. XX, 1930, S.603; von deutscher Literatur besonders die Bücher von Johann FriedrichSchär und von Eugen Schmalenbach. Auch eines der Lehrbücher der Bilanzanalyse wird man mit Nutzen zu Rate ziehen. st Die Werte der jeweils vorhergehenden Bilanz bilden sozusagen die Integrationskonstante. Man beachte noch: Auch die Erfolgsrechnung enthält bloße Bewertungen, auch die Bilanz tatsächlich eingeströmte Geldgrößen, z. B. irgendwann erfolgte „Einzahlungen", Aber während das Rückgratder Erfolgsrechnung aus den Ergebnissen wirklich vorgekommener Geschäftsfälle besteht, die wirklich zu „Geldbewegungen" Anlaß gaben, ist die Bilanz dem Wesen nach ein rechnungsmäßig geschaffenes Gebilde, dessen Geldgrößen nichtin demselben realen Sinn vorhanden sind oder waren wie die Geldgrößen der Erfolgsrechnung, daher nicht im gleichen Sinn im Nexus des Geldprozesses stehen wie diese.
1. Auch die Banken sind Fltmen, aber Firmen besonderer Art, clie, wie wir zunächst ganz unverbindlich sagen wollen, einen Teil des Geld- und Kreditverkehrs der Haushalte und Firmen besorgen. Wir rechnen auch Institute dazu, welche der Sprachgebrauch nicht als Banken bezeichnet, wenn sie die Funktion v o n
B a n ken erfüHen — so die amerikanischen
TrustgeseHschaften und deutschen Girozentralen, Sparkassen und kontenführende, eventuell auch kreditgebende Postanstalten und alle die Satelliten der Banken, die Verselbständigungen einzelner Funktionen sind, wie die Diskontbäuser des I.ondoner Ge ldmarkts, Börsensensale, wenn sie die Geschäfte, die sie verrnitteln„ auch finanzieren usw. Darüber hinaus endlich noch „ B a n k abteilungen" a n d erer F i r m en, w i e XV arenhäuser,
Reisebüros, wenn sie wirkliche Bankgeschäfte durchführen, Gebilde von der Art der Acceptance Corporation der General Motors, welche den Detailverkäufern einer g r oßen Pr oduktionsfirma l eichter un d
b i l l i ger
Kredit verschaßen sollen, als sie sich ihn selbst beschaßen könnten, usw. Freilich haben wir keine statistischen Zißern, die aHes das umfassen. Die am weitesten fortgeschrittene Bankstatistik, die der Vereinigten Staaten, bietet zunächst die Zißern der dem Federal Reserve System angeschlosse-
nen Banken und TrustgeseHschaften', sodann auch die Zißern „aller Banken", einschließlich der Sparkassen und privater Bankfirmen unter Staatsaufsicht. Das ist nicht alles, für die Hauptzwecke der Theorie aber
genug. Die Bankstatistiken der andern Länder gehen nur, sich aHerchngs [' Im Manuskript „sozialistischen".j ' Die einfach Banken sind und sich nur aus Gründen, die in der Bankgesetzgebung hegen, nicht so nennen und nichts zu tun haben mit erstens den auch so genannten Treuhandgesellschaften und zweitens den mitunter so genannten industriellen Großkonzernen. Aber der wertvollste Teil dieser Statistik erfaßt nur che „wöchentlich berichtenden Mitgliedsbanken", die, gemessen an den Depositen, bloß ein Viertel aller Banken ausmachen. Für die Zeit vor der Qwen Glass Bankreform {1914) haben wir hauptsächlich das Material der nationalen, d.h. der Bundesgesetzgebung unterstehenden Banken, wenngleichauch anderes. Sehr wichtige Reihen gehen bis 1867 zurück, manche bis ungefähr 1820.
Die Träger des sozialen Rechnnngsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnnngsprozesses
stetig vergrößernde', Ausschnitte, die uns jedoch für England, für Holland und die Nordstaaten, weniger für Frankreich und Italien, unser l ichung von Zweimonatsbilanzen aller wichtigen Banken sind wir i n
Die Grundkontur der Sache wird nur k l ar , w enn. wir uns vorstellen, daß der gesamte Zahlungs- und Kreditverkehr in den Banken zentriert. Das ist der theoretische Grundfall, der das soziale Abrechnungssystem in seiner Reinheit zeigt, besonders wenn wir auch jene Ein- und Ausgänge
Deutschland sehr gut versorgt.
der Haushalte und Firmen einschließen, die wir bloß fingiert haben. Auf
statistisches Existenzminimum g eben. Seit E i n f ührung de r
V e r ö ffent-
Für manche Zwecke wollen wir die Existenz nur einer einzigen Bank
ihn wollen wir denn auch stets zurückgreifen. Hier ist jedoch der Tatsache
aber eine sehr große Anzahl konkurrierender Banken, wie es sie z.B. in
Rechnung zu tragen, daß ein Teil des Wirtschaflslehens sich mit Wrzrenkredit behilft, und daß ferner selbst in den am rneisten bankmäßig durch-
den Vereinigten Staaten gibt. In England und D eutschland, auch in an-
organisierten Ländern, in E~gland und den Vereinigten Staaten, immer-
dern Ländern,überwiegen einige wenige Banken so sehr,daß von Konkurrenz im theoretischen Sinn nicht gesprochen werden kann und selbst dann, wenn keine Verabredungen vorliegen, jede dieser Großbanken in
hin 10 — 20 Prozent der UInsätze außerbanklich erledigt werden. Waren-
annehmen, die dann natürlich mit der Zentralbank zusammenfällt, sonst
klecllt Is t S t u nclung v o n F o r clelungen a us veIkauften W a l e n . U n s interessiert daran einmal, daß dIese Geschäksfigur zum Entstehen eines
ihrem Verhalten berücksichtigt, was che andern tun. Dieses ZIIsammenbande/n oder Handeln im G leichschritt ändert sehr Wesentliches an unsern Phänomenen und muß bei der A n w endung unsrer Theoreme stets
umlauHähigen Papiers, z, B. eines Wechsels', führen kann, obne drIP eine Bank interveniert; sodann, daß das Vordringen des Bankkredits gegen-
berücksichtigt werden. Ferner darf man auch nie — theoretisch wie sta-
bankmäßige Wecbseldiskont die wichtigste ist: Verkaufl eine Firma einer
tistisch — den Einfluß der Konzentrationsbewegung im Bankgewerbe auf
andern Ware z.B. „auf drei M o n ate Ziel", so ist das an und für sich als Darlehen zu interpretieren. Aber unbeschadet des juristischen Tatbestands
die Ziffern und die Praxis des Bankverkehrs aus den Augen verlieren. Banken tun auch andre Dinge als jene, an die man bei den Worten: Geld- und Kreditverkehr — denkt. Manche betreiben z.B. Wrrrenabteilungen, deren Geschäft aus der Kreditbeziehu.ng zu gewissen Produktionszweigen erwuchs. Davon wollen wir ebenso absehen wie von Nebengeschäften, Scbrankfrrcbvermietsrng' und dergleichen, aber der Handel
über dem W arenkredit Z w i schenformen entstehen ließ„ vo n d enen der
verschwindet die geldtheoretisch relevante Seite des Vorgangs, wenn die Firma, die das Ziel gewährt hat, einen Wechsel erhält und diesen an eine andre Firma indossiert, also mit ihm verfährt, urie sie mit einem Barerlös
I'erfrIbren märe. Verkaufl sie den Wechsel hingegen an eine Bank, so wird der Warenkredit eliminiert und wirtschafßich ein ähnlicher Sachverhalt
mit dem Währungsmetall, die InvestitioneII und Devestitionen —hier von
hergestellt, wie wenn das Geschäfl von allem Anfang an durch eine Krecht-
derselben Art wie bei den Haushalten, jedoch durch Gesetzgebung oder Übung in vielen Ländern den Qbjekten nach beschränkt' — und die Effektenemission — nicht der Effektenhandel für fremde Rechnung — sind teils allgemein, teils in manchen Ländern so wichtig für das Verständnis
gewährung der Bank an den Käufer der Ware finanziert worden wäre,
des Funktionierens des Geldmechanismus und so u n zertrennlich vom
kehr in einem bankmäßig organisierten Wirtschafhgehiet. Gewiß kann es
Kreditgeschäft, daß wir sie nicht oder doch nur im einzelnen Fall aus unserm Bild grundsätzlich ausschließen können, auch dort nicht, wo die Banken nicht „auf die Börse gehen" und wo sie nicht, wie in Deutschland„ eine unmittelbare, ihrem Wesen fremde und ihr Funktionieren hemmende Rolle in der Industrie spielen.
geschlossene Kreise geben, in welchen z.B. Metallgeld zirkuliert, ohne je die Banksphäre zu berühren. Aber man muß schon nach dem Balkan oder
s Dieser Umstand, ferner die fortschreitenden Bankenkonzentration nnd die fortschreitende Durchsetzung des Bankverkehrs irn %"irtschaftsleben bringen es mit sich, daß den Bankzißern über eine längere Periode volle Vergleichbarkeir fehlt nnd rnan mit Schliissen daraus sehr vorsichtig sein muß. Uerschiedene Buchnngsmerhoden nnd Geschäftsforrnen machen unmittelbare internationale Vergleiche vollends unmöglich, 4 Der Umstand, daß im Schrankfach bewahrte Ohjekte nicht dieselbe Stellung im Bankverkehr haben als offene Depots, ist das wichtigste ökonomische Motiv, den Schrankfachvertrag als Miet- nnd nicht als Hinterlegnngsvertrag zu konstruieren. s Doch werden solche Beschränkungen vielfach anf dem Wege über affilierre Gesellschaften umgangen.
wenngleich sein Buchbild anders aussieht. Der Warenkredit ist aber hier. nur technisches Beiwerk'.
Etwas Ähnliches gilt nun auch für den nichtbanklichen Zahlungsver-
nach Marokko reisen, um das zu beobachten. Sonst kornmuniziert jeder solcher Sektor mi ndestens auf. dem Wege der Spareinlagen, Ineist aber viel direkter mit der Bankwelt. In vielen Fällen kann angenommen wer-
den, daß z.B. ein Arbeiter, auch wenn er einen Lobnscbeck erhält, diesen sofort einlöst, daß aber schon der Detaillist die Münzen oder Scheine, die er vom Arbeiter erhält, seinem Konto zuführt. Auf diese Art — und ähnlich, wenn das nicht schon nach einmaligem H ändewechsel,
wohl aber bald geschieht — wird, um einen hübschen Ausdruck Irving s Die „Negotiabilitäe" des Wechsels setzte sich irn 16.1ahrhnnderr durch. ' Diskont offener Bnchfordernngen unterscheidet sich voIn Wechseldiskonr nnr technisch, nämlich durch geringere Negotiabihtät, die es rnit sich bringt, daß der ersrere viel eindeutiger „Mittel festlegt" als der letztere.
Die Träger des sozialen kechuuugsprozesses
Die Träger des sozialen Rechuuugsprozesses
Pishers zu gebrauchen, die Bank zum „Heim" des Stückgeldes, von dem es sich nie lange entfernt und in dem es sein eigentliches Leben führt. Seine Zahlungsfunktion reduziert sich auf eine bescheidene Dienerrolle gegenü er den bankmäßigen Zahlungen — nicht so bescheiden allerdings, wie es beim ersten Blick auf die Statistik aussieht, die auch Börsen- und rein
sierend. Weil sich che Logik der Sache aber überall durchsetzt' kann das ganz gut im Anschluß an deutsche Verhältnisse geschehen.
nanzielle Transaktionen umfaßt, welche nicht mit W arentransaktionen
auf eine Linie gestellt werden dürfen — ähnlich der Rolle des Leichters, der die Pracht des Dampfers iibernimmt, wo dieser nicht anlegen kann. Und wie der Prachtraum des Bampfers auch jene Teile der Ladung umfaßt, die vermittelst des Leichters gelandet werden, so umfaßt das Volumen der bankmäßigen Zahlungen auch den größten Teil jener Zahungen, die schließlich durch Gberhändigung von Münzen bewirkt weren. Der Betrag der Lohnauszahlung stand im erwähnten Fall vorher auf dem Konto der lohnzahlenden Firrna. An die Stelle eines Teils dieses Guthabens treten dann die Geldstücke, die der Arbeiter erhält, so daß man
sic vorstellen darf, daß Guthaben und Geldstücke unabhängig voneinander durch das Wirtschaßsleben „zirkulieren". Nicht nur der Teil des Geldprozesses also, der sich völlig zwischen Bankkonten abspielt, sonclern auch der, welcher sich noch immer der Münze bedient, gehört, so wie es bankmäßige Zahlungen in beherrschendem Umfang gibt, zum Mechanismus bankmäßiger Abrechnung. Bie Münze dient in diesem Pall auch dann einem andern Zweck als im banklosen Geldverkehr, wenn sie nicht immer in der Bank ruht, sondern gelegentlich oder auch regelmäßig aus ihr austritt, um Zahlungsakte zu erledigen, die der Banktechnik jeweils unzugänglich sind — für die sozusagen der Bankdampfer zuviel Tief 1e gang hat. at. Das Bestehen eines solchen Zahlungsverkehrs b esonders wen slchv o l l w ertiger M ü n zen bedient, ist, wi e wi r s ehen werden, von d er sic größten geldtheoretischen und währungspolitischen Bedeutung.
2. E s ist unmöglich, in der gebotenen Kürze eine befriedigende Interpretation des Bankgeschäfls zu geben. Das ist um so bedenklicher, als das zum Verständnis der volkswirtschafllichen Abrechnungs- und Durchrechnungsprozesse eigentlich unentbehrlich ist und gerade gegenwärtig viele abwegige Urteile währungspolitischer Natur — auch viele Reformvorschläge — ihre Quelle in unzulänglicher Kenntnis dieser Binge oder mangelnder Anschauung davon haben. Wir betonen nochmals, daß allermindest das Studium eines Buches über Banktechnik und eines über Bankpol'itik (wie z,B. der ausgezeichneten Bankpolitik von Felix Somaxy) Voraussetzung dafür ist, daß das Folgende dem Leser sagt, was es sagen soll. Unsere Bemerkungen wollen wir an einen Gberblick über die wesentlichen Posten der Erfolgsrechnung und der Bilanz einer Bank knüpfenalle grundsätzlich unwesentlichen Posten weglassend und f1er ana/ogiant '
d es erwähnten k r i m i n al-anthropologischen Verfahrens t u nlichst t y p i -
Die wesentlichen Passivposten der Gewinn- und Ve rlustrechnung sind
— abgesehen vom Gewinn — Betriebskosten (besonders Gehälter), Steuern, Abschreibungen und Passivzinsen. Bie wesenthchen Aktivposten sind Zinsen, Provisi onen und Gewinne an Effekten und Emissionen von Effekten. Biese letztern, die bei deutschen Banken eine so überragende, buchmäßig aus auf der Hand liegenden Gründen nur ganz unzulänglich erfaßte ~'i Rolle spielen oder auch gespielt haben, interessieren uns nur zum Teile: Das, was man Konsortia/- oder Syndikats- ocler Betei/igungs-, zusammenfassend meist Pinanzgeschäß nennt, ist dem Bankbetrieb nicht wesentlich und wird in unserm Schema besonderen 6nanziellen Firmen überwiesen, auch wo es wie in Deutschland von den Banken selbst betrieben wird, di e aber auch die Punktionen von In v e strnenttn Wieweit bestimmt d ie Geld-
und Bankverfassung den Bankzins eines Landes? Obgleich sich definitive Antworten auf diese Fragen dem Leser erst ergeben werden, wenn er der Analyse dieses Buches vollständig gefolgt [sein] wird, sind vorläufige schon jetzt rnöglich. Was die erste Frage betrifft: Es ist ohne weiteres klar, daß nicht nur jede aktive Zentralbankpolitik im Dienst irgendwelcher, auch der allgemeinst gewünschten Ziele, wie Sorge für die „Gesundheit" des Kreditsystems, Stabilität der Wechselkurse usw., ofl Verzicht auf mögliche Gewinne, gelegentlich auch finanzielle Opfer nötig macht. Aber gerade heute, da an die Zentralbank weitgehende Anforderungen gestellt werden und weite Kreise der Fachwelt wie des Publikums einen Gegensatz zwischen den Pfhchten öffentlicher Geldpolitik und dem Erwerbsinteresse der Zentralbank unkritisch als Axiom hinnehmen, ist es wichtig, den Leser darauf aufmerksam zu machen, daß schon das Gesagte ausreicht, um die alte Wahrheit nahezulegen, daß das Erwerbsinteresse der Zentralbank ein großes Stück Weges mit dem Interesse der Öffentlichkeit an der Erfüllung jener geldpolitischen Pfhchten zusammengeht. Es kommt freilich darauf an, was man unter „ G eschäflsinteresse" versteht. Aber eine so große Unternehmung, wie die Zentralbank stets ist, und eine, die so-
sehr wie sie den Rückschlag jeder Unvorsichtigkeit zu fühlen bekommt, würde, auch wenn sie nur ihr eigenes pekuniäres Interesse im Auge hätte,
so weitsichtig Politik machen müssen, daß „Geschäft" und ö ffentlicher Dienst" vom Standpunkt vieler — und aller „klassischen" — Ziele weitgehend zusammenfallen würden. Um sich davon zu überzeugen, braucht man nur zu überlegen, wann eine hohe Bankrate im Geschäftsinteresse st Man denke z.B. an die plötzliche Kürzung der Reportkredite der deutschen Banken im Mai 1927, die auf den „Wunsch" der Reichsbankleitung erfolgte und einen Zusammenbruch der Börsenspekulation herbeifiihrte. Der Fall ist deshalb lehrreich, weil er in einer Lage sich abspielte, in der die „mechanischen" Mittel der Zentralbank wegen des den Banken reichlich und billig zur Verfügung stehenden kurzfristigen Auslandskredits versagten. Über dieamerikanische Praxis vgl. insbesondere Seymour Harris, Twenty Years ol PederalReserve Policy, Cambridge/Mass. 1933, welches Werk überhaupt als eine Einführung in die Fragen moderner Zentralbankpolitik empfohlen sei.
Preisniveaus liegt. Nicht immer fällt beides zusammen — aber meist ss Und der Leser sieht auch sofort, warum solche Fragen nie mit allgemeinen Phrasen erledigt werden können und wie schwer es sein rnuß, sich mit der wirtschaftspolitischen Tagesschriftstellerei darüber zu verständigen. Es steht nicht sehr anders mit der zw eiten Frage. Vor a l lem springt
'n die Augen daß sich die Geschäßspolitik der Zentralbank im allgemeinen emeinen und die Bankrate im besondern nicht beliebig von dem Stan der Dinge auf dem Geldmarkt entfernen können. Aber kurzfristig ist der Spielraum des geschäfllichen Verhaltens der Zentralbankpolitik viel rößer als die Lehre von dem bloß deklaratorischen Charakter der Festsetzung der Bankrate uns glauben machen wiH. Das ist überhaupt se llbs-
verständlich für jene Zeiten und Lagen, in denen das eigene Kundengeschäft der Zentralbank den Diskontmarkt dominiert. Da wäre es ganz
so absurd zu sagen, ihre Rate sei nur deklaratorisch, wie es absurd wäre, d ie Preisfestsetzung einer I n d u striefirma s o
z u n e n n en, d i e i n i h r e r
Branche eine führende Stellung hat und einen erheblichen l'eil des Angebots an Produkten dieser Branche in sich verkörpert — wie z.B. Ford oder die AEG, zumal in einem Fall, in welchem die „Produktionskosten" eine so o zwei zweifelhafte e Sache sind wie bei der „Ware": Zentralbankkredit. Im Z 'schenstadium das für die Bank von England nach 1844 anbrachlss h immer, r daß a und in dem Anpassung an den Markt nö t ig wurde, gilt noch sich die Bank, die eben durch das Aufgeben ihrer jahrhundertelangen Politik des Ignorierens der Konkurrenz — durch die ganzen hundert Jahre vor 1839 hatte sich ihre R.ate in den Grenzen zwischen 4 und 5 Prozent
gehalten — eine Nachblüte ihres Kundengeschäfls erlebte, einer Rate anpaßt e,f -ü r d er enn Z u standekommen ihr eigenes Angebot ein wesentliches ie Element war. Au ßerdem bringt es die Stellung der Zentralbank unncl dle Besonderheit des Kreditmarkts rnit sich, daß die übrigen Banken im algemeinen ihrer Führung zu folgen geneigt sind, zumal sie in manchen ~ Von der Mittedes 19.Jahrhunderts ab bis zum Krieg hat die Bank von England, soweit das die uneingeschränkte Goldwährung gestattet, tatsäch/ich diesem Zie gedient, indem sie sich bei der Bestimmung ihrer Rate vorrtehmlich vom Verhä tnis ihrer Reserve (Münzen plus Noten in der Bankabteilung) zu ihren Verpflichtungen leiten ließ (vgl. R. H . l nglis p a l g r a v e , B ank R ate a nd the M o ney M a rket i n England, Prance,Germany, Holland, and Belgium 1844 —1900, London 1903), was gleichzeitig vorsichtige Geschäftsführung im Eigeninteresse und wirtschaftsstabilisierende Bankpolitik bedeutet. " I n d iesem Jahr wurde das sogenannte Neue System des Diskontierens eingeführt, das darin bestand, die Bankrate mit Rücksicht auf die Marktrate festzusetzen, Vgl. Report of t h e C o mmittee of th e H o use of L o rds on C o mmercial Distress, Session 1847 — 48.
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Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Die Träger des sozialen Rechnungsprozesses
Ländern und namentlich in England an dieser Führung selbst nicht unbeteiligt sind. Das letztere ist auch in der Epoche der Fall, in der die Bank-
rungen durch Bestimmungen der Geld- und Bankverfassung herabgesetzt
rate wesentlich zur R e diskontrate geworden i st. I m
bankgesetzliche Voraussetzungen hat: Z w e ifellos hatte es auch Gründe
ü b r i gen ist d i ese
natürlich weniger von bloß deklaratorischer Bedeutung, weil sie als solche ganz besonders monopolischen Charakter hat. Der Irrtum der Gegner der Lehre von der deklaratorischen Rate liegt also nicht sosehr darin, daß die von ihnen behauptete Ellbogenfreiheit der Zentralbank nicht vorhanden wäre, sondern darin, daß sie die sachlichen Schranken dieser Freiheit u n t er- u n d
d a s ü b erschätzen, was mi t d i eser Freiheit
volkswirtschafllich angerichtet werden kann. Denn wohlgemerkt: Wir sprachen von der Bedeutung einer Bankrate für andere Bankraten, nicht
von der Bedeutung der bankmäßigen Konditionen für den Pulsschlag des Wirtschaftslebens. Die dritte Frage wurzelt in dem von keiner analytischen Erkenntnis berührten populären Vorurteil, daß der Bankzins inhärenter Bestimmungsgründe ermangelt, beliebig im Dienste irgendwelcher Ziele gemodelt werden kann und daß dazu die gesetzliche Bank- und Geldverfassung ein, wenn nicht das geeignete Mittel darstellt. So formuliert ist
diese Auffassung kaum eines Wortes wert. Aber ganz anders steht die Sache, wenn wir uns auf den den Geschäftsmann und Politiker allein interessierenden Standpunkt k urz- und k ü r zestfristiger B e t rachtung stellen. Hier wird zur Wahrheit, was, von einem fundamentalen Standpunkt au s gemeint, offenbarer U n sinn i st . N i ch t n u r k a n n g e eignete
Konstruktion der Zentralbank es ihr ermöglichen — und ungeeignete Konstruktion es ihr unmöglich machen —, funktionslose Panikschäden im Wirtschaßsprozeß zu mildern, mitunter zu verhüten, nicht nur k u r z-
fristige Ausschläge des Diskonts auszubügeln, die im so empfindlichen Geldorganismus sonst Ursachen erheblicher Störungen werden können, sondern sie kann überhaupt den ganzen Unterschied zwischen Herrschaß über den Diskontmarkt und Machtlosigkeit der Zentralbank bedeuten. Namentlich in der hier nur zu erwähnenden Verbindung mit der Devisenpolitik kann die Diskont- und Investitionspolitik der Zentralbank je nach der bestehenden Geld- und Bankverfassung dem volkswirtschafllichen Abrechnungsprozeß ihren Stempel aufdrücken. Um zu verstehen, wie viel oder wie wenig das heißen mag und wie sich auf diesem Feld institutionelle Gestaltung und ökonomische Logik verhalten, ist analytische Beherrschung des ganzen Wirtschaßslebens nötig. Keine noch so genaue
Kenntnis der „lokalen" Erscheinungen reicht dazu aus. Was im besondern den Bankzins anlangt, so läßt sich seine langfristige Höhe auf diese Art sicherlich nichtbeeinflussen, wenn auch sein statistisches Bild dadurch entstellt werden kann, daß man ihm gesetzlich die Spitzen abbricht. Aber daß seine kurzfristige Empflndlichkeit besonders gegen politische Stö-
werden kann, ist ebenso sicher, wie daß alle aktive Zentralbankpolitik dieser Art, wenn in der verhältnismäßig störungsfreien Epoche 1876 bis 1907 die Bank von England ihre Rate 187mal, die Reichsbank 116mal und die Bank von Frankreich 29mal veränderte". ~s Vgl. Georg Schmi dt , Der Einfluß der Geld- und Bankverfassung auf die Diskontpolitik, Leipzig 1910 — das Buch ist im übrigen ein gutes Beispiel für die so weitverbreitete Gberschätzung der institutionellen Gestaltung der monetären Dinge.
Bankmäßige GeldschöpIung
gleichen Betrag vermehrt sind. Nun sind die Direktoren der Bank nicht
länger mit ihrer Bilanz zufrieden, z.B. deshalb, weil ihr Kassabestand nicht mehr — oder nicht m ehr so r eichlich — genügt, wenn di e n euen K api t e l V I I I
B AN K M Ä S S I G E G E L D S C H Ö P F U N G 'p
. Es wird etwas besseres Verständnis vermitteln, in einigen Punkten auch eine nützliche Wiederholung sein, wenn wir zunächst in aller Kürze und ohne zu versuchen, theoretischzum Wesen der Sache vorzudringe rmgen, en im vorhergehenden Kapitel geschilderten Bankenapparat spielen zu lassen. Zu diesem Zweck wollen wir uns zunächst eine von unsern vielen
Banken, die Bank A, aussuchen, und ihr alle andern Banken, symbolisch zusammengefaßt in einer Bank B (die aber nicht mit der Zentralbank zu verwechseln ist), an die Seite stellen. Wir gehen von einem Zustand
der Bank A aus, in welchem ihre Direktoren mit ihrer Augenblicksbilanz — nach ihren Geschäßsgewohnheiten und Anschauungen und in der gegebenen Sachlage — zufrieden sind, d.h. Kasse, Reserveguthaben bei der Zentralbank, Betrag und Struktur einerseits der fremden Gelder, andrers eits der Investitionen und D a r l ehen plus D i skonten ( = „Kredit") in solchem Verhältnis stehen, daß die Direktoren es sich nicht anders wünschen. Das heißt nun keineswegs, wie ein Teil der englischen und amerikanischen Banktheoretiker annimmt, daß die ertragbringenden oder tverbenden Aktiva (earning assets = Kr e d ite plus Investitionen) ein
Maximum und alle Möglichkeiten der Investition oder Kreditgewährun wä rung bis zur äußersten Grenze ausgenützt sein müssen. Wir w erden vielmehr später noch zu betonen haben, daß ein solcher Zustand einem vernünf-
tigen Bankier durchaus als abnormal erscheinen und jenseits der Gefahrengrenze liegen würde — die übrigens je nach Geschäftslage und Natur des Milieus auch verschieden und niemals scharf zu ziehen ist. Nun wollen wir einen jener Posten sich verändern lassen. Das kann aus den
verschiedensten Gründen geschehen. Als Beispiel wählen wir den Fall, der ebensogut dient wie ein andrer, daß Kunden der Bank A, die sie nicht verlieren will und denen sie daher nicht gerne nein sagt, mit neuen Kreditansprüchen an sie herantreten. Die Bank A gewähre diese Kredite, deren Betrag wir, weil das der Logik, wenngleich wohlgemerkt nicht der allgemeinen Buchungspraxis entspricht', souohl als Darlehen als auch unter den Scheckguthaben buchen, so daß beide Seitender Bilanz um den
Scheckguthaben sich zu gleichem Prozentsatz in gesetzliches Geld auflösen wie die alten, was übrigens, nebenbei gesagt, ein wichtiger Unterschied zwischen Darlehen fur Börsen- und Darlehen für Produktionszwecke ist. Denn nur die letztern lösen sich normalertveise in Kleingeld
auf. Was können die Direktoren tun> a} Sie können vor allem ausländischen Kredit nehmen oder aus [demj Ausland gewährten Kredit abstoßen — ein sehr wichtiges Rad der Maschine. Das wirkt zwar auf beide Seiten der Bilanz in gleicher Weise, aber es wirkt außerdem entweder auf die Kasse oder, wenn der Kredit oder das Geld, das dafür zufließt, an die Zentralbank weitergegeben wird, auf das Reserveguthaben bei dieser, so daß auf diese Art die der Auffüllung bedürftigen Posten i~nerhalb der A k t i v seite tatsächlich auf-
gefiillt werden. Aber wir sehen jetzt davon ab, weil wir unsere Darstellung nicht durch Einführung internationaler Krechtbeziehungen komplizieren wollen.
b) Oder sie können im offenen Markt selbst Kredit nehmen, was im wesentlichen und l etztlich heißt: Vo n a n d ern B anken K r echt nehmen. A uch davon sehen wir ab , aber aus einem materiellen Grund: D a d i e Banksitte das im allgemeinen verbietet, und eine Bank, die das täte, sehr bald aufhören würde, eine „erste Hand" z u sein, so kommt das unverhüllt normalerweise nicht vor, wenngleich im Verkehr der Banken untereinander un d ü b e r d i e A k z eptemission h i n w eg, w i e s chon e r w ä hnt,
Kreditgewährungen eine erhebliche Rolle spielen. c) Oder sie können bei der Zentralbank Krecht nehmen bzw. Kundenwechsel bei ihr
re d i s kontieren. I m K r e i se der G r o ß b anken g i lt a u c h
das als prestigeuidrig — außerhalb von gewohnheitsmäßig zugelassenen Fällen —, und die bei den einzelnen Klassen von Banken charakteristisch verschiedene Empfindlichkeit gegen ein Debet bei der Zentralbank ist ein wesentliches Moment für di e A n alyse jedes konkreten Geldsystems.
Immer und überall ist aber der Nexus des Rediskonts so wichtig, daß wir ihn unserm Bild einfügen, ohne jedesmal auf die erwähnten Hemmungen hinzuweisen.
d) Oder sie können ihre Kredite an andere Kunden einschränken. Hier werden Akt iv- un d Passivseite der Bilanz gleichzeitig verringert, daher
die liquiden Aktiven relativ vermehrt. Ohne große Störungen des Wirtschaflslehens kann das zunächst bezüglich der Börsenkredite {'Reports,
TaggeLder) geschehen. Wird zeitgerecht und geschickt verfahren, so ' Wo die Buehungspraxis anders verfährt, verhüllt sie das wahre Gesicht der Bibnz, bringt sie die wirkliche Lage der Bank unvollkommen zum Ausdruck,
braucht das nicht mehr zu bedeuten, als einen Druck auf die Kundschaflsgewinne zu realisieren oder che Spekulation von Tag zu Tag einzustellen 12 Schumpetex,Geld
180
Bankmäßige Geldschöptnng
Initiative Erfolg haben wird; denn es gibt Situationen, in denen alle Aktionsbereitschaft der Banken nichts nützt.
Ein Umstand, der solche Aktionsbereitschaft hervorrufen kann, zeigt sich nicht in der Bankbilanz und wirkt gleichzeitig auf alle Banken, nämlich eine dazu einladende Haltung der Zentralbank, die in Herabsetzung des Rediskontsatzes, der Bankrate, aber auch einfach in Rediskontwilligkeit über das bisherige „Obligo" der Banken hinaus bestehen kann. Die Banken fühlen dann ihren Rücken gedeckt und können vorstoßen, auch wenn, was allerdings in solchen Situationen meist nicht der Fall sein wird,
Bankmäßlge Geldschöpfnng
men. Daher denn jener fast zu einem Sprichwort g ewordene Satz der
Depositenlogik: Jede Schuldzablung ~ernichtet ein Deposit — der natürlich nur innerhalb eines den ganzen sozialen Abrechnungsverkehr umfassenden Banksystems gilt. Betrachten wir noch den Pall einer auftretenden Vermehrung des Kassenbestands, den wir uns verursacht vorstellen können entweder da-
durch, daß einem Kunden Währungsmetall aus dem Ausland oder aus heimischen Minen zuströmt, oder dadurch, daß Stückgeld von z.B. einer
ihre Lage angespannt ist. Die typische Veränderung des Bilanzbilds, die Ausweitung der Kredite oder der Investitionen ermöglicht, ist Schrumpfung beider Seiten der Bilanz infolge Schuldrückzahlungen der Kunden, durch welche in der schon
seiner saisonalen Exkursionen zurückkehrt, oder endlich dadurch, daß
angedeuteten Weise die relative Stellung von Kasse und Reserveguthaben in der Bilanz verstärkt w i r d . D a w i r k e in e M ü h e scheuen dürfen, um
der Einlieferung eines Schecks, und es wird der Betrag zunächst dem Erleger auf. einem K o nt o d e s gewünschten T y ps, wi r w o l l e n sagen auf. Scheckkonto, gutgeschrieben. Fremde Gelder einerseits, Kasse andrerseits nehmen um eine gleiche Summe zu. Aber das neue Aktivum ist zum Teil — wenn wir von einem Zustand ausgehen, in dem die Direktoren von A
diese einfachen, aber fundamentalen Dinge ganz klarzustellen, so sei das noch an einem Beispiel gezeigt: Die Bank A hat ihrem Kunden, der Firma C, einen Kredit im Betrag von einer Million M ark gewährt. Dieser Krecht
steht dann nach unserm Schema auf der Aktivseite der fiir diesen Augenblick gültigen Bilanz der Bank A und das entstandene Scheckguthaben der Firma C auf der Passivseite. Jetzt gibt die C das Guthaben aus, z.B. für Rohstoffe, wodurch die Summe auf das Konto des Rohstoffverkäufers D hinüberwandert, dessen Bank, wie wir der Einfachheit halber annehmen wollen, ebenfalls die Bank A ist. Sodann verkauft C Produkte wiederum im Wert von einer Million Mark an eine Firma E, die ihr Konto auch bei der Bank A hat. Und endlich „zahlt" C den von E erhaltenen Scheck auf sein Konto „ein", so daß auf demselben wieder eine Million Mark steht,
ein Kunde neu in die Bankensphäre eintritt, z.B. ein Haushalt, der bisher Ein- un d A u s gänge mi ttelst V e rw endung vo n M ü n z e n e r ledigte, beschließt, sich künftig eines Bankkontos zu bedienen. In allen diesen Pällen
erfolgt ein Barerlag in einem andern und handgreiflicheren Sinn als bei
ihre Kasse für ausreichend hielten — banktechnisch überßüssig und bringt außerdem keinen Ertrag, wenngleich — tvas sebr ofi tvichtiger ist — erh öhte Bewegungsfreiheit und Prestige'. Wenn Banken überhaupt M i i h e und Kosten daran wenden, immer mehr Le u te in d en K r e is der bank-
mäßig arbeitenden Klasse zu ziehen, und sich für
ba r geldsparende
die E eine Million Mark weniger an Scheckguthaben als vorher. C hat nichts und schuldet nichts mehr, Gegenüber dem Zustand nach der Kre-
Zablungsmetboden begeistern, so hat das, abgesehen von dem für weitere Geschäfte nützlichen Kontakt mit diesen Leuten, zu denen das führt, nur den Grund, da ß m a n d e n ü b erschiissigen Betrag der K a sse oder d es Reserveguthabens zur Vermehrung der verdienenden Aktien verwenden kann w a s aber w i e au s Früherem einleuchtet, als notwendige Konsequenz e ine weitere Vermehrung der Scheckgutbaben, d.b. eine Verme-b-
ditgewährung ist also die Gesamtsumme der „ D epositen" nicht nur der B ank A, sondern auch aller Banken zusammengenommen um eine M i l lion gesunken, nicht nur pari pa s su, sondern auch uno ac tu mit e inem
Depositenlogik, das ebenso nachzuweisen, aufzufassen und zu qualiß-
mit der nun der Kredit getilgt wird. Der D hat eine Mi l l ion M ar k m ehr,
Sinken der Kreditsumme. Der Kredit bat sich selbst eliminiert. Man beachte, daß das von unserer Buchungsmethode, nach welcher wir gewährte Kredite dem Scheckkonto des Schuldners gutbringen, unabhängig ist: Nach der in Deutschland vorherrschenden Praxis, die das nicht tut, wäre der gewährte Kredit lediglich nicht schon auf dem Scheckkonto der C„ sondern erst auf dem Scheckkonto des D, also-logisch ungerechtfertigterweise — um ein Tempo später, dann aber doch neu aufgetreten. Und durch
die Verwendung der Zahlung der E an die C zur Tilgung der Schuld der letztern an die Bank A wäre auch so jene Schrumpfung beider Seiten des Status der A, wie auch einer A und B umfassenden Bilanz zustande gekom-
rung über jene hinaus impliziert, die durch den Erlag der Münzen oder Scheine bewirkt tvurde. Denn ein Korrelat unseres ersten Sprichworts der zieren ist wie dieses, lautet: Jeder Bankkredit und je de Bankinvestition
schafft ein Deposit (im Sinne von Scheckguthaben). Ehe wir diesen Gedankengang w e i terführen, s eien e i n ig e a n d ere B emerkungen eingeschoben. s Insbesondere kann rnan damit cias Reserveguthaben bei der Zentrslbank verstärken nnd dieser dadurch imponieren. Ans technischen Gründen wird zunächst meist das geschehen nnd dann erst aul Grund des verstärkten H.eserveguthabens „expandiert" werden. Fast immer uird das aber dann geschehen, urenn Bank A vorber bei der Zentralbank im Debet uar, was von grundlegender Bedeutung fiir die Wirkung von Geldein- unci -abströmnngen ist.
Bankmaßige Geldschöptung
Bankmaßige Geldschöpfung
3. Wenn —was also durchaus nicht als sicher oder gar
n naturnotwen-
bekomrnt — weniger rentiert, also auch aus diesem Grund nur eine sub-
digCCanzunehmen ist — die Leitung unserer Bank sich entschließt, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, welche der Zuwachs ihr eröffnet, den ihre Kasse erfuhr,so wird sie die Frage,wie das am besten geschieht,nicht bloß ß nach Gesichtspunkten augenblicklicher Rentabilität entscheiden. Je nach der Geschäftslage können weniger rentable aber kürzerfristige od esonders gesicherte Aktiven sich mehr empfehlen als rentablere, oder es kann der Wunsch nach einer — oder die Abneigung gegen eine — Bezie-
sidiäre Rolle spielt, Auch ohne auf die einzelnen 'Formen des Bankkredits und ihre individuellen technischen Beziehungen zu den einzelnen Phasen des Wirtschaffsprozesses oder die vielverschlungenen Pfade der Perversionen einzugehen, auf denendie einzelnen Geschä&sßguren — oß per nefas — dazu gelangen, andern Zwecken als den ihrem Sinn gemäßen zu dienen', sehen wir den sozialen Sinn des Bankgeschäfts und der Grundform seiner Technik vor
hung der W ah l d e r m o rnentan rentabelsten entgegenstehen, was alles
uns: Wiederum erkennen wir, daß es sich dabei um. die Bereitstellung von
währungspolitisch und bei der Analyse der Ziffern der Bankstatistik von erheblicher Bedeutung ist. Aber tatsächlich wirken diese Gesichtspunkte
Scheck- und Giroguthaben an Haushalte und Firmen handelt, während
im großen und ganzen Rentabilitätserwägungen nicht entgegen: Ist im
Kundenkreise Nachfrage nach Kredit vorhanden, so muß man ihn geben,
die übrigen Guthaben der Haushalte und Firmen (Zeitdepositen, Sparguthaben) eine subsidiäre und dienende Rolle spielen. In bezug auf diese,
wenn man die Kunden nicht verlieren will, aber das ist auch meist das rentabelste Geschäff, soweit der relativ teuere Kontokorretttkredit in Betracht kommt. Die M a sse dieses Kontokorrentkredits innerhalb der customer line o f credit' br a c hte z.B. in d en V e reinigten Staaten bis zum Einbruch der Krise 6 Prozent, während Investitionen der Art, wie wir sie
soweit sie wir k liche Investitionsguthaben sind, erfüllen die Banken tatsächlich bloß eine Mittlerfunktion, die nur dadurch zu etwas Besonderem wird, daß sie zusammen mit jener Bereitstellung vom Scheck- oder Giroguthaben auftritt. Sehen wir von dieser Mittlerfunktion ab, so verkörpert, was sich auf der Aktivseite der Bankbilanzen niederschlägt, nichts andres
hier im Auge haben, nur ungefähr halb soviel eintrugen. Allerdings braucht die Kundschaß nicht diese Geschäßsßgur zu wählen, Sie kann„ wie schon erwähnt, vor allem vom Akzeptkredit, mit welchem ohnehin der Rohstoffbezug aus Übersee 6nanziert wird, auch für die Finanzierung des heimischen Produktions- und Handelsweges der Ware, ja sogar industrieller Anlagen Gebrauch machen. In Deutschland geschah das vor dem Kriege, in den Vereinigten Staaten in der Nachkriegsprosperität in
als eine Methode — oder zwei: Kreditgewährung und Bankinvestition —, um die Gutschriften zu erzeugen, welche die „fremden Gelder" der Passivseite bilden, mit Ausnahme des Falls, daß Geld, das bisher außerhalb des Bankkreises umlief, oder Währungsmetall, das aus der Mine oder dem
g roßem Umfang; in England steht dem jenes „Das tut man nicht" en t -
sind, über die ganz so leicht und zu denselben Zwecken verfügt wird, wie iiber einen gleichen Betrag in physisch gehaltenen Münzen verfügt werden
gegen, obgleich der Akzeptkredit nur ungefähr halb so teuer ist als der K ontokorrentkredit, w eil e r j a , u n n u ttelbar un d v o m S t andpunkt d e r gewährenden Bank gesehen, wenigstens keine „M i t t el" — genauer: keinen
Teil der Reserven — bindet. Aber eben weil er das nicht tut, trägt der Akzeptkredit in unserm Fall nichts zu der Lösung der Frage bei, wie die Bank A den Zuwachs an Kasse ausnützen kann. Besteht keine industrielle
und kommerzielle Nachfrage nach Kontokorrentkrecht, so bleibt nur Ausleihen an der Börse oder Investition übrig, was sich, von Ausnahmefällen abgesehen — die dann aber ihre Schattenseiten haben; es sind keine behaglichen Situationen, in denen man für Taggeld exorbitante Sätze 4 Der Ausdruck „customer line of credit" bedeutet zunächst Kreditzusage im Rahmen eines Kontokorrentverhältnisses, sodann den auf Grund dieses Vertrags tatsächlich i g e w ährten Kredit. Das Geschäft der Kreditzusage besteht in der Darbietung von Guthaben. h b Das ist es, was die Bank hingibt: Etwas was ihr Passivum wird. Und dar lie iegt dieErkenntnis der Besonderheit des Bankgeschäfts und des Zusammenhangs zwischen bankmäßigen Aktiven und bankmäßigen Passiven, wie gleich auseinanderzusetzen sein wird.
einerseits die Scheck- und G i r oguthaben der Banken selbst, andrerseits
Ausland kommt, oder neu emittiertes staatliches Papiergeld, in historisch einmaligem Übergang in diesen Bankkreis eintritt. Das Wesen dieser Gut-
schriften ist, daß sie für die betreffenden Haushalte und Firmen „Kasse"
würde. Nehmen wir für einen Augenblick an, es habe das Banksystem schon den ganzen Zahlungsprozeß des Untersuchungsgebiets erobert und es träten auch keine neuen Mengen Währungsmetall in den Zahlungskreis ein; dann köttnett die Guthaben zusammengenommen nur — müssen sie aber auch stets — durch Kreditgeu~ährung oder Investition d er B anken steigen, nur dutch Schrump f~tt der Bankkredite uttd -inveseitionen sinken.
Das Guthaben der einzelnen. Firma und des einzelnen Haushalts kann ' Lediglich als ein Beispiel sei die Methode mancher Firmen, Agenten und Banken erwähnt, sich kurzfristigen Kredit schlechthin dadurch zu verschaffen, daß sie einen Wechsel als aus einem Warenverkauf gebaren ausgehen — ihn z.B. auf eine nichtrunde Summe ausstellen lassen usw. —, ohne daß das der Pall isn Auf diese Weise wird mitunterauch Kredit mißbraucht, den die gewährende Bank als %'arenremburskred'.t geben will. Diese Praxis hat dem Begriß des Pin!snzuechsels eine nicht wesenseigene Nebenbedeutung gegeben, Wirverstehen darunter, herrschendem, wenngleich nicht allgemeinem Sprachgebrauch folgend, jeden Wechsel, der nicht unmittelbar einen Warenverkauf verkörpert,mag er auch der Finanzierung von Warengeschäften dienen.
Bankmäßige Geldschö pfung
natürlich auch ohne sie zunehmen, aber nur auf Kosten eines schon vor-
handenen Guthabens bei derselben oder einer andern Bank. Daher denn ein drittes Sprichwort der Depositenlogik: Sparen vermebrt die Gesamtdepositen nicht (savings do not create deposits). Das klingt befremdend,
ist aber im Grund nur selbstverständlich. „Sparen" heißt hier einfach Ansammlung auf Bankkonto. Aber wenn diese Ansammlung nicht durch Finlieferung von Stückgeld geschieht, das damit nunmehr in einmaligem Übergang in den Bankkreis eintritt, so können die Beträge, die angesammelt werden, offenbar nur aus andern Guthaben gekommen sein, und es hat dann keinen Sinn, aus der Zunahme der „Bankdepositen" auf die Intensität der Spartätigkeit im Untersuchungsgebiet zu schließen'. Dieser besondere Nexus zwischen Aktiven und Passiven ist dem Bank-
geschäR eigentiimlich und findet sich sonst nirgends. Es folgt daraus ein ebenfalls dem Bankgeschäfl eigentümlicher Sinn der Forderungen der Liquidität und der E ntsprechung von A k t iv - un d Passivgeschäften. An
sich muß natürlich auch jede andere Firma und jeder Haushalt liquide sein und seine Forderungen aus Akt iv- mi t seinen Verpflichtungen aus Passivgeschäften in richtigem Verhältnis halten, wenn sie oder er nicht
eine traurige Figur machen, eventuell in ernste Gefahr kommen wollen. Aber hier handelt es sich um etwas ganz andres, nämlich um die Tatsache, daß die Bankaktiven die Bankpassi ven —und das sind Passiven besonderer Art, Passiven, die für andere Leute Kasse sind —schagen. Ohne Einsicht in den tiefern Zusammenhang und trotz einer im Grunde ganz schiefen Vorstellung davon, hat hier gesunder Kaufmannssinn und, ihn formulierend, dieBanklehre die Theorie vom sogenannten regulären Bankgeschaß entwickelt, die in vieler Beziehung, besonders auch infolge ihrer Basierung auf das Paradigma des Diskonts des Warenwechsels, veraltet, doch praktisch sehr vernünftig und nützlich und ein gutes Beispiel für die alte Weisheit ist, daß man zu d u r chaus brauchbaren Resultaten auch von g anz
unzulänglichenAusgangspunkten kommen kann. Die Lehre vom regulären Bankgeschäft gibt sich als Lehre von der geschäftlichen Verwertung der „Mittel", die den Banken unabhängig von deren e igener Kreditgewährung „ k u r z f ristig anvertraut" s in d, u nd d e n
sich daraus ergebenden Regeln der Kurzfristigkeit, Sicherheit, Selbstrealisierung oder Realisierbarkeit der „Anlagen". Der betriebswirtschaß' Anders steht es mit dem Verhältnis zwischen Scheck- und Investitionsguthaben. Aber sehr viel kann man auch damit nicht anfangen, weil, wie wir schon sahen, Buchung auf Zeitdeposit- oder selbst Sparkonto nicht einfach Beweis vorliegender Sparabsicht ist. Immerhin wird in einer starken Wanderung von Zeitdeposit- auf Scheckkonto stets ein wichtiges Symptom der Wirtschaftslage zu sehen sein, nur daß es nicht ohne weiteres als Devestition zu deuten ist {vgl. das Moment der Disposition, das uns später begegnen wird}. In diesem Fall steigen die Scheckgutbaben ohne neue Kreditgewährungen. Doch heißtdas nicht mehr, als daß man um einige tempi zurückgehen muß, um den Sachverhaltrichtig zu sehen.
Bankmaßtge Geldschopfung
liche Charakter, den solche Ausführungen meistens tragen, entschuldigt das Fehlen des theoretischen Fundaments der Sache bis zu einem gewissen Grade. Auch daß man, wenn man dieses reguläre Bankgeschäfl: zur Haupt-
sache macht, kein vollständig richtiges Bild der Banktätigkeit entwirfl, mag hingehen. Aber falsch wird die I ehre an dern Punkte, an dem sie von fremden Geldern zu sprechen beginnt, die den Banken anvertraut seien.
Das ruft die Vorstellung wach, daß das Passivgeschaß der Banken das tatsächliche und logische Prius gegenüber dem Aktivgeschäß sei — etwa so, wie ja auch sonst jemand erst ein Aktivgeschäß machen kann, wenn er
sich (von sich selbst oder andern) das dazu nötige Geld beschafft hat. %'eil diese Vorstellung überaus einleuchtend, zugleich aber ebenso irrig wie einleuchtend ist und w eil sie noch heute von ausgezeichneten Männern der %issenschaß und Praxis vertreten wir d ' , so s ei n ochmals auf d en N achweis, daß mi t d e r e r w ä h nten A u snahme Bankkredit u n d B a n k investition die fremden Gelder der Passivseite schaffen, und einige damit
zusammenhängende Fragen eingegangen. Man halte wiederum fest, daß das Folgendevon der Buchungsmethode unabhängig, daher der Verdacht unbegründet ist, die ganzeDepositlegende sei nur eine durch die englischamerikanische Gewohnheit, gewährte Krechte dem Kreditempfänger gutzuschreiben, verschuldete Täuschung. Ferner, daß das Problem der z J.M. Keyne s, A T r e atise on Mo ney, I.c. S.2S, hat sein — dem unsern irn wesentlichen hier durchaus gleichgearteten — Argument an die Adresse von Walter Leaf gerichtet. Wir wollen namentlich an Richard Reisch denken. Vgl. seine Abhandlung: Die Deposit-Legende in der Banktheorie, in: Zeitschrifl für Nationalökonomie, I, 1930, S.189E Auch F.Som ar y m acht jener Ansicht Konzessionen, wenngleich er der Zentralbank die Fähigkeit der Kreditschöpfung zuzubilligen und damit und rnit der Wendung, die Banken könnten dann Kredit über die ihnen anvertrauten Mittel hinaus gewähren, wenn sie sich dazu entschlössen, ihre Reserveproportion zu verringern, alles zuzugeben scheint, was hier vertreten wird. Die Erscheinung, um die es sich hier handelt, ist sehr alt. Zu ihrer gegenwärtigen Bedeutung hat sie sich in langsamem Wachstum entwickelt. Es ist daher nicht zu verwundern, daß, vom Standpunkt jedes Zeitpunkts gesehen, Kreditgewährung nur innerhalb sehr fester Grenzen — che sich eben in der jeweils üblichen Reserveproportion ausdrücken — möglich, „Kreditschaffung" über diese Grenzen hinaus jeweils unmöglich scheint. Aber „Kaufkraftschaffung" liegt immer schon innerhalb dieser Grenzen vor, und diese Grenzen dehnen sich stetig aus, wie man z.B. am Sinken der Reserveproportionen der englischen Banken sieht. Die Bankliteratur beschreibt, wenngleich nicht immer korrekt und zulänglich, doch meist ausreichend, was wir meinen. So schon Henry Dunning McLeo d, Theory and Practiceof Banking, 1.Auß., London 1855 —56, Horace White, Money and Banking, Boston u. London 1936 (LAuß.1895, 4.Auß.1914). Eine sehr fiotte Darstellung gibt Hartley Wi t h e r s , T h e Meaning of Money, London 1909, eine zum Teil verbesserte Version C.A.Ph i l l i p s , dessen 1920 erschienenes Buch heute viel benutzt wird: Bank Credit. A Study of Principles and Factors underlying Advances made by Bank and Borrowers,New York 1920 (Rept. 1924). Tiefergehende theoretische Interpretation 6ndet man bei L. Albert Hahn, (siehe oben S. 152 Anm. 11). Die k lassischeDarstellung dieserSeite desGegenstands ist die von SimonN e w c o m b , i n : Principles of Political Economy, London 1885.
Bankmäßige Geldschöpfung
Bankmäßige Geldschöpfnng
Kredit f abrikation, K r e di t k reation, K a ufkraftschaffung, Geldschöpfung
Bank. Dieser letztere bedeutet für die Bank nur U m schreibung in ihren
uns in seiner tiefern Bedeutung erst im Lauf. späterer Emrterungen klar-
werden wird und daß es sich hier nur um die technische Oberßäche der Sache handelt. Sprachen wir schon hier und da von „Bankgeld", so wollten wir uns lediglich eines üblichen Ausdrucks bedienen. Der Leser kann vorläußg, wenn er will und das für eine zutreffende Beschreibung des Vorgangs hält, das Gebäude des Bankkredits als ein System von Forderungen auf Gold usw, interpretieren, welche die Banken gegen sich selbst konstituieren.
Büchern und berührt — unmittelbar und grundsätzlich wenigstens — die Liquidität ihres Status nicht. Für den erstgenannten muß in gleichem Maß wie für das Durchschnittsguthaben ein zusätzlicher Kassenvorrat, für die Gberweisungen zugunsten von K o n ten bei a ndern Banken ein zusätz-
liches Guthaben bei der Zentralbank gehalten werden. Aber das ist nicht alles. Vielmehr muß die Bank, wenn sie der gesetzlichen oder geschäßsüblichen Pfhcht genügen und stets eine Depositenmindestreserve von einem bestimmten Prozentsatz ihrer Depositen — nach unserer Annahme:
4. Einen frühern (S. 181) Gedankengang wiederaufnehmend, lassen wir also jemand bei der Bank A Münzen erlegen, die entweder bisher außerhalb des Bankkreises zirkulierten oder gerade neu geprägt wurden, oder neue Geldscheine, die er aus der Hand des Staats empfing. Die Bank schreibe sie ihm auf vorhandenem oder bei dieser Gelegenheit begründetem Scheck- oder Girokonto gut. Hier liegt offenbar ein wirkliches
bei der Zentralbank — aurrechterhalten will, auch noch ein weiteres zu-
Dellositurni r r egulare vor, das wir in diesen Failen —Deposita irregularia kommen auch in andern Fällen vor, di e wi r n i cht so bezeichnen — ein originäres Deposit oder Gut haben nennen wollen. Dieses ist im e rsten
Gleichwohl kann durch deren Beistellung nicht völlig für die andern
Fall, dem des Erlags von Münzen, die im Untersuchungsgebiet zirkulier-
einer Weise verfügt, die den Abzug dieser 10 Prozent aus dem Reserve-
ten, auch ein komflensiertes Deposit oder Guthaben, weil es an die Stelle
guthaben zur Folge hat, so wären die übrigen 90 Pmzent dcs Guthabens ungedeckt. Soll das nicht eintreten, so muß fiir die Aufrechterhaltung der Proportion besonders vorgesorgt werden. Trotzdem bleibt vo m u r sprünglichen „Barerlag" etwas in der K asse o der irn Reserveguthaben der Bank i i b r ig, un d d i eser Rest kann, w i e schon dargelegt, verliehen oder investiert werden. Hier sehen wir deutlich jene optische Täuschung, die manchen Praktiker veranlaßt, die Guthaben-
dieser Münzen tritt und in seiner Wirkung auf den Geldprozeß durch deren Verschwinden aus der Zirkulation kompensiert wird'. Unser Kunde verfügt nun über sein Guthaben ganz so, wie er andern-
falls über die Münzen verfügt hätte. Er führt Zahlungen aus, füllt das Guthaben immer wieder durch den Eingang der Gegenposten dieser Zah1ungen — aber nicht mehr aus der außerbanklichen Sphäre — auf; einen Teilbetrag hält er wohl auch dauernd als Reserve, so daß das Guthaben
sätzliches Reserveguthaben bei der Z e n t r albank e r w erben, zu d i esem Zweck etwa einen Teil des Erlags des Kunden der Z e n t ralbank üb ethändigen. Denn dieses Erfordernis tritt zwar nicht einfach neben che andcrn: Wird das Reserveguthaben in Anspruch genommen, so verringern sich die fremden Gelder, und es ist weniger gesetzliche Reserve zu halten. Erfordernisse vorgesorgt w e r d en. W e n n d i e ü b l i ch e M i n d estreserve 10 Prozent beträgt und der Kunde über 10 Pmzent seines Guthabens in
schaffung durch Bankkrecht zu leugnen. Die Bank leiht offenbar in chesem
nie auf null sinkt, l was indessen nicht wesentlich ist. Angenommen sein Verhalten und die Art seines Geschäßsverkehrs seien genau die des Durch-
FaH nur aus, was ihr „anvertraut" w u r de. Und doch ist mit unserm Beispiel unsere Behauptung erwiesen. Denn der Kreditnehmer, dem Bank A
schnitts der übrigen Kunden der Bank, so wird ein Teil seiner Zahlungen zu Barabhebungen führen, ein andrer Teil zugunsten von Kunden andrer Banken erfolgen, ein dritter Teil endlich zugunsten von Kunden derselben
jenen Rest überließ, verfährt mit ihm ebenfalls, wie wenn er ihn in Mün-
' Wir vermeiden den in Deutschland üblichen Ausdruck „echte Depositen", der überwiegend alle Scheck- und Investitionsguthaben umfaßt, welche die Bank, in deren Büchern sie gerade erscheinen, nicht selbst„kreierte"; auch den Ausdruck vnn Phill i p s {1.c. S.40}: primary deposits (Gegensatz: „derivative deposits"), welche dadurch deßniert sind, daß sie „from the actnäl lodgment in a bank or it s readily convertible eqnivalent such as checks and drafb drawn on other banks" entstehen, aber nicht in Hinblick auf die Rückzahlnng eines Kredits. Unser Begriä der kompensierten Depositen umfaßt auch alle Fälle kreditweiser Entstehung, bei der aber ein gleicher Betrag uno actu „stillgelegt" wird; ebenso alle, in denen ein Guthaben durch Zahlung ans einem andern entsteht. Auch das Gewähren eines Kredits auf Grund von Zeitdepositen schaßt kompensierte Scheckguthaben.
zen in seiner Kasse — oder originär — eingezahlt hätte, tvahrend der ur-
sprungliche Dellonent sich in bezug auf sein ganzes Guthaben, diesen Kest also eingeschlossen, auch so verhält. Es ist ganz so, und es zeigt sich
derselbe Effekt für den Abrechnungsprozeß, wie wenn der Betrag, der ausgeliehen wurde, liun auf einmal verdoppelt worden wäre. Nicht mehr äls das lst gcmclnt~ wcnn gcsagt wlrd~ chc Bank hättc clas zllsätzhchc Gut-
haben durch den Akt der Kreditgewährung „gcschaffen". Ob diese Wendung dem Sachverhalt mehr oder weniger gerecht wird als andre, z.B. die Wendung, daß das vorhandene Geld nun besser „ausgenützt" werde, können wir noch nicht beurteilen. Falsch kann sie, so interpretiert, nicht
sein. Hingegen ist esfalsch, den ursprünglichen Deponenten zum wahren Kreditgeber zu stempeln, es sei denn, daß er auf lnvestitionskonto deponierte. Denn Kreditgeben ist gerade clas, was er nicht tun w o l l t e, als er
Bankmäßige Geldschöpfung
Bankmäßige Geldschöpfung
sich sein Scheckkonto eröffnen ließ. Vielmehr wollte er die Summe jederzeit zur Verfügung haben, und wer aus ihm einen Kreditgeber wider
unvermeidlich" — ist. Daß sie grundsätzlich viel weiter reicht und auch
Willen macht, entstellt ganz überfiüssigerweise einen klaren Tatbestand,
ganz so, wie jene Autoren das tun, die behaupten, daß der Inhaber einer
allen Boden unter dem Warengeld selbst deckt, das wird uns erst später klarwerden.
wieder deponiert. Das änderte nichts am Wesen des Vorgangs. Doch sehen
5. Der Kreditnehmer — so zeigt uns besonders deutlich der Fall, daß er seinen Kredit in Münzen erhält, die er sofort redeponiert — läßt nun seinerseits einen, wenngleich geringern Überschuß in der Kasse oder dem Reserveguthaben der Bank. Dieser Überschuß kann wiederum ausgeliehen werden usw., so daß sich nun die Frage nach den (technischen) Gren-
wir an diesem Schema zunächst, daß ein Barerlag noch nicht beweist, daß ein originäres Deposit vorliegt, und daß Guthabenbeschaffung durch
schon ofl behandelt worden, mit dem größten Erfolg von Karl Schle-
Banknote, mit der er ganz dasselbe anfängt, was er mit einer Münze ma-
chen könnte, der emittierenden Bank Kredit gibt'. Stellen wir uns noch vor, daß Bank A das Darlehen in den erhaltenen Münzen zuzählt und der Kreditnehmer seinerseits diese Münzen sofort
die Banken, Produktion der Passiven aus den A k t i vgeschäften, Kredit-
expansion auch dann möglich wäre, wenn jedes Guthaben oder Deposit tatsächlich durch Deposition im Wortsinn entstünde. Ja, selbst dann wäre das möglich, wenn alle Leute fortführen, ihre sämtlichen Zahlungen durch Überhändigung von Münzen zu erledigen, und wenn sie ihre Kassen z.B. nur aus Gründen der Sicherheit bei der Bank hielten, die Summen, die sie z.B. täglich brauchten, aber an jedem Morgen abholen würden. Die zeitliche Ungleichmäßigkeit der Geldgebarung der Firmen und Haushalte würde auch in diesem Falle einen Überschußbestand an Kasse bei der Bank erzeugen, der, zum Teil wenigstens, ausgeliehen oder sonst kurzfristig angelegt werden könnte. Diese technische Möglichkeit — die natürlich nie allein v o r k o m mt , 7stets aber mi t w i rk t — könnte ma n b e sserer T Lnterscheidung halber, das erste Bankprinzip nennen, zu welchem als
zen solcher Kreditausweitung oder Guthabenbeschaffung erhebt. Sie ist s i n g e r ". Wir b e gnügen uns hier mi t d i esem H i n w eis und einer Z u sammenstellung der wichtigsten für ihre Beantwortung in Betracht kommenden Momente.
Wäre Bank A die einzige Bank, würden alle Zahlungen durch Umschreiben in ihren Büchern erledigt — gäbe es also keinen „Barverkehr"und wäre sie nicht gehalten, ihre Depositen in irgend etwas, das sie nicht selbst schaffen kann, einzulösen oder eine Mindestreserveproportion auf-
rechtzuhalten, so gäbe es im isolierten Untersuchungsgebiet offenbar keine Grenze, wenn wir sowohl Kredit als auch Investitionen zulassen. Für die
Kredite allein ist allerdings nicht zu. vergessen, daß der einzelne Kreditnehmer, dessen individuelles Darlehen auf. die Preise keinen merklichen Einfluß ausübt, wirtschaftlicherweise und, wenn er nicht auf' eine Inflationspolitik der Bank spekuliert, nur soviel Kredit in Anspruch nehmen
zweites die von uns schon erwähnte Tatsache des Rückströmens der Darlehen tritt (F u l / a r t o r r s P r i n z ip) und a ls drittes die weitere technische
wird, als er bei den bestehenden oder unabhängig von der Bank zu erwartenden Preisen verzinsen kann (vgl. oben, S.165). Und das ist jeweils
Möglichkeit der Kreditexpansion, die sich daraus ergibt, daß viele Zahlungen durch Umschreibung in den Büchern derselben Bank und
eine endliche, theoretisch eindeutig bestimmte Größe. Insofern läge selbst unter diesen Voraussetzungen die Sache nicht so wie bei der Finanzierung von Konsumausgaben durch staatliche Papiergeldemission,so n ü t zlich diese Analogie für das Verständnis der technischen Seite der Sache ist. U nser Fall zeigt uns auch schon, wie unabhängig „D epositen" von „ D e -
durch Kompensationen zwischen verschiedenen Banken erledigt werden
können. Der Einwendung gegenüber, daß diese Darstellung eben doch von originärer Deposition eines Nichtbankgeldes ausgeht und die Kreditexpan-
sion über dessen Betrag hinaus doch immer als Verfügung über das vorhandene Nichtbankgeld interpretiert, ist hier nur darauf hinzuweisen, daß wir ebensogut von einem Entschluß unserer Bank hätten ausgehen kön-
nen, sich mit schmalerer Reserve zu begnügen, und daß es uns im übrigen um den Nachweis zu tun w ar, daß auch unter den institutionellen Voraussetzungen eines Warengelds unsere Erscheinung möglich — im Grund s Gewiß muß man sowohl zu der Bank, bei der man seine Kasse deponiert, als auch zurBank, deren Note man nimmt, einiges Vertrauen haben. Aber das beweist offenbar nichts für unser Thema. Höchstens erklärt die Verbreitung der Vertrauenstbeoriedes Kredits die Neigung vielerFachgenossen, beide Dinge zu vermengen.
Man sieht nämlich leicht ein, daß auch ein gesetzliches Verbot der Kreditkreation mit Rücksicht auf die Schwierigkeit, den sich hinter Depositionsakten verbergenden Vorgang zu sehen,nicht ohne weiteres wirksam wäre. Um es wirksam zu machen, müßte eineKontrolle der Verwendungszwecke aiier Bankkredite hinzutreten.
Vgl. seine Abhandlung: Feiix Somarys Bankpolitik, in: Archiv für Sozialwissenschafi und Sozialpolitik 66, 1931, S.1; ferner J.H.Rogers, The Absorption of Bank Credit,in: Econometrica I,1933, S.63, und J.S.l.awrence, Borrowed Reserves and Bank Expansion, in: Quarterly Journal of Economics 28, 1928, S.593. Die meisten amerikanischen Diskussionen gehen von Phili p p s aus. Vgl. auch die neueste Arbeit: James W.Angel l and Karel Bicek, The Expansion of Bank Credit, in: Journal of Political Economy, Pehr.1933, S.1 und S.152. Endlich sei auf K e y n e s , T r eatise, Kap. 2, 25, 32, verwiesen.
Bankmäßige Geldschöpiung
Bankmäßige Geldschö pfung
positen" sein können, oder auch, wie schon der Zusammenhang zwischen Depositen und Guthaben ein institutionelles Akzidens ist.
H aben wir es mi t m e hreren Banken zu t un , che wir g l eich um e i n e
Ist die Bank gehalten, ihre Guthaben auf Verlangen jederzeit und zu
Zentralbank gruppieren und ebenfalls in einen Verkehr einsenken wollen, der auch mit Nichtbankgeld arbeitet — der Einfachheit halber sehen wir
festem Satz in Einheiten einer Ware zu verwandeln (einzulösen), so ist ihrer Kr edit- un d I n v estitionsexpansion natürlich eine sehr w i r k same Grenze gesetzt, auch wenn es keinen Barumlauf gibt. D enn j ede Gut-
jedoch von einem Auslandsverkehr ab —, so tritt uns neu nur das schon bekannte Moment des Verlustes von Depositen, Kasse und Reserven an
habenexpansion, die den Preis jener Ware über die Parität mit der Guthabeneinheit triebe, würde Einlösungsbegehren erzeugen. Barumlauf mit oder ohne gesetzlicher Reserveproportion zieht die Grenze enger, ändert
aber nichts am Prinzip der Sache, das noch immer in der Bedingung der Parität liegt zwischen Marktgeltung der Guthabeneinheit und Marktgeltung der Warenmenge, der sie gleichgesetzt ist. Auslandsverkehr hingegen bringt — abgesehen von allen den Störungen, deren Quelle er politisch usw. sein kann — insofern ein neues Moment, als nun auch ausländ ische Preisverhältnisse und d a s V e r h alten ausländischer Banken z u
berücksichtigen sind. Schon daraus sieht man, daß es nur irrefiihren könnte, wenn man, sei es für eine einzige Bank, sei es für ein System von vielen Banken, eine
Maximalsumme möghcher Guthabenschagung auf Grund einer erfahrungsgemäßen Reserveproportion e r rechnen, im
e i n fachsten Fall a l so
dieses Maximum dem Kassenzuwachs mal dem reziproken Wert der Reserveproportion gleichsetzen wollte. Denn eine durch die K r editausw eitung bewirkte Störung der P a r ität z w i schen Guthabeneinheit u n d G eldguteinheit k ö n nt e n a t ü r lich a uch be i d e r A u f r echterhaltung d er
andre Banken entgegen, das jede einzelne Bank im Zug ihrer Kreditausdehnung erleidet. Diese Tatsache wiirde für sich allein schon die einzelne Bank hindern, ihre Krechte und Investitionen bis zu. dem Punkt auszudehnen, den man als te chnischen Maxim a/punkt b e zeichnen könnte " .
Die naheliegende Erwägung, daß eben durch jene Abwanderung nun Kassen und Reserven der andern Banken gestärkt werden und so diese in die Lage kommen, ihrerseits auszudehnen, so daß das Banksystem als
Ganzes schließlich zustande bringt, was keiner einzelnen Bank gehngen kann, ist, wenn man schon die Reserveproportion als Datum hinnehmen will„ n och immer durch Berücksichtigung des Verlusts von Kasse an den
Kleinverkehr zu vervollständigen, der den Prozeß der Krechtexpansion begleitet. Das Ausmaß der Abwanderung hängt hauptsächlich von zwei Umständen ab.
a) Von der Größe der einzelnen Banken. Wenn einige von ihnen oder alle so groß sind, daß schon ihre individuelle Kreditgewährung Warenpreise und Parität der Guthabeneinheit beeinflussen kann — fehlt also freie Konkurrenz unter den Banken schon aus diesem Grunde —, so gibt
es hier außerdem die grundsätzlich gleiche Schranke wie im Fall der ein-
Reserveproportion eintreten. Und wie vide Guthaben geschaffen werde~
zigen Bank. Und ih r V o r h andensein macht den M echanismus zu etwas ganz anderm, als wenn alle Banken „relativ klein" sind — trotzdem kann
können, ohne daß die Parität verlorengeht, hängt durchaus davon ab, wie
es noch immer „Großbanken" unter ihnen geben — und deshalb diese
große Güterkomplemente die Tätigkeit der Kreditnehmer — und in wel-
Erwägung nur für den Heobachter des ganzen Systems, nicht aber für die Hankleitungen eine Rolle spielt. Aber die Größe der Hanken ist relevant auch für die praktische Bedeutung der Chance, daß die Verfügungen der Kunden zugunsten von Kun-
cher Zeit sie sie — den neuen Guthaben gegenüberstellt, wie schnell die Preise auf die Kreditausweitung und die Leute auf diese Preise reagieren. Der Verlust von Kasse an den Verkehr hängt wiederum sehr wesentlich
von der Verwendung der Kredite ab. Hörsenkredite bringen unmittelbar, wie schon erwähnt, keine solchen Verluste, industrielle um so mehr. Außerdem ist die Reserveproportion n i cht einfach ein D a tum des Problems.
Jenes Verhältnis zwischen Kasse plus Reserveguthaben zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten, das wir statistisch beobachten, ist ja offenbar überhaupt das Ergebnis des jeweiligen Ausmaßes der Kreditexpansion, das von der Bankwelt eines Landes jeweils für geschäßlich normal erachtete Verhältnis nichts als ein Durchschnitt durch die Praxis einer willkürlich gewählten Zeitspanne, während welcher sein sinkender Trend vernachlässigt wird. Und der Schluß aus dem Teil der urspriinglich eingezahlten Depositen, der dauernd bei der Bank verbleibt, also aus den Zahlungsgewohnheiten des Publikums, führt nur dann zu einern eindeutigen Resultat, wenn man Größen als Konstante behandelt, die es nicht sind.
den derselben Bank erfolgen. Gebilde wie I.loyds Bank oder die Deutsche Bank und Diskontogesellschafl bedienen einen so,„merklichen" Teil der gesamten Bankkundschafi: ihrer I.änder, daß sie sorgloser expandieren können als kleine. Noch andre Momente wirken in der Richtung der f)berlegenheit des banklichen Großbetriebs in dieser Richtung, Je größer eine Bank ist, um so geringer kann relativ ihr l a ufender Kassenbestand 's Die in der einzelnen Bank unmittelbar mögliche Kreditgewährung ist, wie Phil l i p s , 1.c. ausgeführt hat, nur unwesentlich größer sls der Zuwachs, den ihre Kasse erfuhr. Allein auch, wenn sie kleiner als diese wäre, läge noch immer „1,,welcher vom Zeitpunkt j aus zum Zeitpunkt k gelangt. 9. Eine Formel, die dem I n t erkalationskriterium n i cht genügt, kann
noch immer das Inversionskriterium erfüllen. Und man kann auf' dieses sehr wohl Wert legen, sogar, wie Irving Fisher, sehr großen, auch wenn man jenem alle Bedeutung absprechen will. Es verlangt, daß die Beziehu.ng, die der Preisindex ausdrückt, umkehrbar ist in dem Sinn, daß er dem reziproken Wert jenes Index gleich ist, den man erhält, wenn man im ersten die Daten des Vergleichs- und des Beobachtungszeitraums miteinander vertauscht: Ist der Index mit der Basis rl im Zeitpunkt b auf das
Doppelte gestiegen, so muß der dieselbe Veränderung ausdrückende Index mit der Basis b für den Zeitpunkt a ein Fallen auf die Hälfte anzeigen. Ein verschiedenes Messungsresultat, je nachdem man v o r w är ts
kann.
10. Anders steht es um das Multiphkationskriterium Irving Fisher s („factor reversal test"), nach welchem das Produkt aus einem Preisindex und einem nach derselben R.egel gebildeten Mengenindex gleich dem Verhältnis zwischen den Gesamtumsätzen oder -ausgaben aller berücksichtigter Waren im Beobachtungs- und im Vergleichszeitraum sein soll. Auf dcn crstcn Bllck schclnt hlcr clnc kaum zulässlgc Ausclchnung clncr.
fiir die einzelnen Verhältnispreise gültigen Bedingung auf den Index und die Tendenz vorzuliegen, diesen selbst als eine Art von Verhältnispreis auf.zufassen.
Die Theoriedes Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarkres
K api t e l X I I
[ DIE T H E O R I E
D E S G E L D P R O Z E S SES UN D
D ER F U N K T I O N E N
DES GELDM A RK T ES']
1. Nun müssen wir die in Kapitel V in einfachsten Linien gezeichneten Abläufe nochmals durcharbeiten, diesmal in den Formen der Geld- und Kreditsphäre. Alle irgendwie schwierigen oder interessanten Probleme geldtheoretischer oder währungspolitischer Natur knüpfen sich an Veränderungen der Geld- und Güterströme. Ein stationärer, also sich gleichbleibend reproduzierender und keinen äußern Störungen ausgesetzter Wirtschaftsprozeß ist auch geldtheoretisch eine sehr einfache Sache, so daß es sich der Mühe nicht lohnen würde, auf alle seine Einzelheiten einzugehen. Soweit wir ihn gleichwohl als Ausgangspunkt und zur Darlegung einiger elementarer Grundsätze brauchen, wollen wir uns daher auf die gröbsten Konturen und einige Punkte beschränken, die immerhin besondere Erwähnung verdienen. Alle Geldtheorien arbeiten in der Erklärung aller Spielarten der Geldmethode in der Praxis des stationären Geldprozesses gleich gut und können von d iesem Standpunkt aus als äquivalent angesehen werden.
Wir können für den Augenblick an irgendeine Theorie, z.B. eine Warentheorie, und irgendeine Geldmethode, z.B. die Methode der Gleichsetzung eines Preises einer willkürlichen Menge einer Ware mit der Einheit denken. Wie immer dann der Abrechnungsprozeß organisiert sein mag, stets sind alle Geldausdrücke eindeutig bestimmt, folglich auch alle nach irgendeiner Vorschri& gebildeten Kombination von Geldgrößen und Geldausdrücken. Es gilt dann sogar auch die Gleichung; Geldmenge mal Umlaufsgeschwindigkeit gleich Preisniveau mal Warenmenge, M V = P T. Das ist formal die Neu cornb-F is b e r s c he Gleichung, aber man darf nicht vergessen, daß die einzelnen Symbole hier andere Dinge bedeuten als bei Fisher: P ist das Preisniveau der Konsumgüter, T die „Menge" der Konsumgüter in der bestimmten Periode, V die Frequenz, die unter
281
Geldarten mit verschiedenen Frequenzziffern (MV + M'V' = —PT), Goldgeld und Guthaben z.B., fügt dem theoretischen Gedankengang hier nichts hinzu und erübrigt sich im Zuge einer theoretischen Erwägung. Zu den einzelnen Größen, die in chese Verkehrsgleichung eingehen, ist zunächst zu bemerken: M ist offenbar eine „Masse", in diesem Sinn ein „Vorrat" (stock oder fund), während PT einen Strom {,How") von in Geld ausgedrückten Transaktionen pro gewählte Periode darstellt und zwar einen Strom von Gütern {T), ausgedriickt in idealen Geldeinheiten, die in wirkliche Geldeinheit umgesetzt werden durch die Multiplikation mit P, das den Charakter einer reinen Zahl hat. Ein Vorrat und ein Strom haben verschiedene Dimensionen und können einander nie gleichgesetzt
werden, Das bewerkstelligt eben che Multiplikation von M mit V, die beide Seiten der Gleichung homogen und die linke ebenfalls zu einem Strom macht, was das Wesen von V — in dieser Beziehung gilt dasselbe wie für die Frequenz für jede Interpretation von V — noch weiter beleuchtet. Dividieren wir beide Seiten durch V, so werden beide auf „V o r r äte" im obigen Sinn reduziert und die rechte Seite PT/V be deutet dann das,
was als „Verkaujsgruppe" bezeichnet werden kann, die Transaktionsgröße pro Frequenzeinheit. In M/P = T /V is t der links stehende Ausdruck der „Realuert der Umlau fsmittel" — also, weil eine Masse durch eine zeine Zahl eine Masseist —der rechts stehende der „Realu ert der Transaktionen pro Frequenzeinbeit", also ebenfalls eine Masse. Der Sinn dieser beiden sehr brauchbaren Gebilde leuchtet von selbst ein. In M V / T s t r eicht sich
die „Stromdimension", so daß der Ausdruck wiederum der reinen Zahl P gleich sein kann. Dem Leser sei ein Verweilen bei chesen Umformungen um so mehr zu empfehlen, als er mit einer richtig verstandenen Verkehrsgleichung für elementare Zwecke oR weiterkommt, als mit der k o r r ekteren Auffassung, die hier vorgetragen wird. Wenn wi r u n s, was bei Betrachtung unseres Falls ohne wesentliche
Einschränkung der Allgemeingültigkeit geschehen kann, vorstellen, daß Geld- und Güterstrom (s) streng kontinuierlich und gleichmäßig in der Zeit (t) dahinßießen, so ist der stationäre WirtschaHsprozeß durch die cf $
In t e r p zetation ergibt s = ct+ b, wo r in b di e I n terpretationskonstante ist, che wir für d en Beginn der Betrachtung null setzen können. Messen wir d ann che Zeit in Frequenzeinheiten, so identißziert sich c leicht mit u nserm M u n d s m i t Bedingung c h arakterisiert:
— = c = co nst. D i e dt
unsern augenblicklichen Annahmen mit einer Disposition eins zu multi-
PT, was darauf hinauskommt, daß wir die Verkehrsgleichung aus dem Satze ableiten: Solange der Geld-Güterstrom eines Untersuchungsgebiets
plizieren ist. „Richtig" w äre die erstere natürlich auch in der Bedeutung
kontinuierlich und g l eichmäßig Hießt, ist che zirkuliezende Geldmenge
der Symbole, die ihnen Fisher gab. Die Berücksichtigung verschiedener [' Vom Herausgebereingefügt.]
eine konstante Größe. Im allgemeinen ist es aber praktischer, die Verkehrsgleichung aus einem Walrasianischen System oder einfach aus dem Schema der sozialen Buchhaltung einer. stationären Wiztschaß abzuleiten.
2$2, Die Theoriedes Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
Trotzdem die in dieser „Verkehrsgleichung" zum Ausdruck kommende Beziehung so leicht zu erweisen ist, daß wir auf Ausführung des angedeuteten Beweisgangs verzichten, ist ihr Bestehen o6 bestritten worden. U nter unsern V o r aussetzungen hat es keinen Sinn, w enn d a mi t m e h r
gemeint ist als die Ablehnung fehlerhafter Formulierungen. Richtig aber ist, daß diese Beziehung keinen verläßlichen Ariadnefaden abgibt, an dem man durch das Labyrinth der monetären%'echselwirkungen im Veränderungsprozeß schreiten könnte, und daß der von ihr nahegelegte Zusammenhang P = T (M), M unabhängig variabel, sehr oft geradezu falsch„ noch öfter irreführend ist. Das sieht man schon daraus, daß ein Inkrement von M, das ja nie auf alle Güter gleichmäßig, sondern stets auf bestimmte Güter ausgegeben wird, Veränderungen in Zusammensetzung und Größe von T bewirken kann, die nicht notwenchg temporäre sind. Frühere Betrachtungen haben uns auch gelehrt,daß eine Zunahme von T auf V
Einßuß üben kann, weil einem wachsenden T nicht notwendig in gleicher Proportion
w a c hsende K assenbestände g egenüberzutreten b r a u chen.
Sinken des P kann die Ursache eines Sinkens von T sein und/oder einer Steigerung von M. Ein Geldsystem, das mit Bankguthaben arbeitet, kann eine unmittelbare, d.h. nicht erst über das Preisniveau gehende Abhängigkeit der Größe M von der Größe T aufweisen und dergleichen mehr. Gewiß kann man diese Abhängigkeit mitunter vernachlässigen, was allerdings jedesmal besondern Beweises bedarf. Gewiß kann man oft, wie durch scharfe Formulierung die Verkehrsgleichung aufrechtzuerhalten ist, wo sie bei laxer Formulierung unhaltbar wird, so auch durch scharfe Formulierung von Einwänden, die bei laxer überzeugend scheinen, deren mangelndes Recht erweisen. Aber wo immer jene Abhängigkeiten wesentlich werden — und das ist die Regel, insbesondere die Quelle aller wirklich interessanten Probleme —, ist es angesichts der dann eintretenden Ent-
wertung der Verkehrsgleichung als Forschungsinstrument ein geringer Trost, wenn man sie gleichwohl als „richtig" bezeichnen darf., die eigentliche Quantitätstheorie, die im Symbol P = f {M) zum Ausdruck kommt, aber fallenlassen muß. Einen Aspekt dieser Sachlage kann man durch die %'endung aus-
Die Theoriedes Geldprozesses und der Punktionen des Geldmsrkres 283
pretationen der in ihr enthaltenen Größen, insbesondere für die unsere, aber nicht bloß für sie. Bas Mißverständrus, das zum entgegengesetzten Urteil geführt hat, kommt daher, daß man scheinbar jede der beiden Seiten identisch gleich der Einkommensumme E setzen kann. Tatsächlich wäre E = PT, wenn man das Einkommen als Konsumausgabe dePnierte und in P und T nur Konsumgüterpreise und-mengen eingehen ließe. Bann wäre aber E nicht identisch MV, sondern in der Gleichsetzung läge eine neue, offenbar nicht immer gültige Behauptung, nämhch daß die Disposition gleich eins ist. Dieselbe Behauptung liegt in der Gleichsetzung von E mit PT, wenn man vorher, was natürhch auch möglich und lediglich Sache der Terminologie ist, F = MV gesetzt hat. Nie kann E, wie immer
deßniert, zugleich mit MV und PT identisch gleichgesetzt werden, was auch für alle anderen Fassungen von M, V, P, T so ist, außer für jene, die absichtlich auf eine Tautologie abgestellt sind. In unserm Sinn gelesen, sagt die Verkehrsgleichung nicht: die wirkliche Konsumausgabe einer Betrachtungsperiode ist gleich der G eldmenge mal einem Faktor., der che Geldmenge der Konsumausgabe gleichmacht, sondern: im Gleichgewichtszustand ist die Geldmenge mal der Frequenz gleich der Gleichgeuichtsmenge der Konsumgüter mal dem Preisniveau, das der kritischen Ziffer entspricht. Statistisch steht die Sache so: Da es augenblicklich nicht möglich ist, Frequenz und Bisposition statistisch zu sonderns, so erhebt sich die Frage, ob statistische Tautologie vorliegt, nur f ii r a n dere Interpretationen der
Verkehrsgleichung und nicht für unsere. M und P werden imrner unabhängig erhoben, und wer noch. T unabhängig, d.h. mittelst Baten über physische Produktionsmengen erhebt, hat keine Tautologie zu fürchten, selbst wenn er d a s V d e r B a n k guthaben aus der I . astschriftensumme g ewinnt, weil dann eben diese das erforderliche neue Datum darstellt' . 1llur ist zu erinnern daß wlr im 8. Kapitel Ursache fanden den Slnn ckes8t'
Art der Konstruktion eines Index für T anzuzueifeln. Und wenn man T aus einer D i v ision einer % e r tgesamtheit durch. Hilfe d erselben %'ert-
gesamtheit berechnet hat, so wird die Gleichung als solche zur. Tautologie, z. B.: Lastschllftensumme gleich Lastschrlftensumme. Aber auch dann gibt.
drücken, die Quantitätstheorie gelte exakt, wenn sie „alternativ", besten-
sie eine Beziehung zwischen den beiden. unabhängig erhobenen Größen
falls als Annäherung, wenn sie „sukzessiv" gemeint sei. Entkleidet man die Verkehrsgleichung ihrer kausalen Implikationen, so erhebt sich die Frage, ob sie nicht eine Tautologie wird. XVenn damit mehr gemeint ist als ein unkorrekter Ausdruck für „ T r ivialität" oder „Selbstverständlichkeit" — ob wir sie dafür halten, ist Geschmackssache —,
M und P, die nicht selbst tautologisch und auch nicht immer wertlos ist.
so lautet die Antwort offenbar verneinend. Denn die Gleichung ist keine
matbematische Identität, weil sie ja nur für einen Gleichgewichtszustand
2. Nehmen wir nun zunächst einen stationärer; Kreislauf an, dessen P erioden so ineinandergeschachtelt sind, daß alle H a u shalte von d e m
Produkt der jeweils vorhergehenden Periode leben, alle Firmen jeweiis a m Produkt a r beiten, das die nächste Periode alimentieren wi rd , u n d schheßen wir alle die einzelnen Perioden überdauernden Konsum- und
wahr und eine Bestimmungsgleichung derselben ist. Und daraus folgt a
[s Fußnote fehlt.]
fortiori, daß siekeine logiscbeTautologie sein kann. Bas gilt für alleInter-
[' Fußnore fehlt.]
gii4
Die T h eorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
Produktionsgüter aus, so daß sich die Transaktionen auf Käufe ursprünglicher produktiver Leistungen durch die Firmen und auf die Käufe von Konsumgütern durch die Haushalte beschränken lassen und es zum Entstehen anderer als dieser Konsum- und Produktionsgütermärkte keinen Anlaß gäbe — insbesondere nicht zum E n t stehen von R ealitäten- und
Effektenmärkten. Vorräte gäbe es nur in dem Sinn, daß die im Prozeß der Verarbeitung, des Abgesetzt- und Konsumiertwerdens begriffenen Dinge eben jeweils irgendwo lagern müssen, nicht aber als Resultat erwartungs-
widriger Abläufe oder der Erwartung wirtschafllicher Veränderungen, und Analoges würde für die Kassenbestände oder Guthaben gelten. Das Größensystem einer solchen Wirtschafl wäre dauernd auf seiner kritischen Ziffer, die der Konsumausgabe gleichgesetzt sei. In einem reinen Abrechnungssystem erschiene bei Jahresschluß jeder Haushalt mi t e i nem Betrag gleich zweiundfünfzigmal seinen wöchentlichen konsumtiven Einkäufen belastet und mit dem gleichen Betrag von
zweiundfünfzigmal seinen wöchentlichen Leistungsverkäufen erkannt, u mgekehrt jede Firma. Di e sozialen Gesamtsummen w ären: D ebet = Kreditsumme = zweimal Einkommensumme = zweimal Konsumausgabe
der Einkommensperiode = kritische Ziffer = zweiundfünfzigmal die Gesamtsumme der Guthaben. Kassenbedarf und tatsächliche Kassenhaltung sind identisch — die Disposition ist gleich eins. Wir können Firmen- oder Geschäßs- oder Kapitalgutbaben und Hausbalts- oder Konsumenten- oder Linkommensgutbaben' unterscheiden, die abwechselnd null und gleich der Guthabensumme und sukzessiv einander gleich sind. An der Hand unserer Ausführungen sub Umlaufsgeschwindigkeit (Kapitel VII) kann der Leser leicht andere Fälle der Marktanordnung und Zahlungstechnik behandeln, was als nützliche Übung empfohlen sei und wozu nur zu bemerken ist, daß die Resultate nur sagen, wie sich jene Ziffern gestalten würden, wenn M a r k t a n ordnung un d Z a h l u ngstechnik anders wä r en, nicht auch, wie sie sich gestalten würden, wenn M a r k t anordnung und
Zahlungstechnik sich in historischer Wirklichkeit veränderten. Lassen wir diese Abrechnung nicht durch eine Bank durchführen, sondern durch ein um eine Zentralbank (Clearinghouse) gruppiertes Banksystem, so würden die bei dieser Zentralbank durchgeführten Lastschriften sinken auj, die volkswirtschaftliche Lastschriftensumme würde steigen um den Betrag der zwischen den Banken spielenden Transaktionen, wenn die Zentralbank keine andern Kunden hat als Banken und alle Interbank-
Die Theoriedes Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes 285
untereinander nieder, so ist eine Aussage über die Gestaltung der volks-
wirtschaftlichen Geldausdrücke allgemein um so weniger möglich, als sie davon abhängt, ein wie großer Teil der Transaktionen der einzelnen Firma und des einzelnen Haushalts zu Umschreibung innerhalb ihrer Banken führt. Die Ausscheidung der Interbanktransaktionen aus den Gesamtziffern ist daher ein — momentan in den meisten Ländern schwer zu erfüllendes — Gebot geldtheoretischer Klarheit. Die Wirkungen, die ein Zusammenschluß von Banken auf' die Gesamtziffern übt, ist damit ebenfalls klargestellt. Stellen wir diesem Abrechnungsverkehr das Modell eines andern gegenüber, der mit der Geldmethode der physischen Überhändigung z. B, von fagonnierten Metallstücken arbeitet — bei gegebenem Umfang des naturalwirtschaftlichen Sektors u n d d e r S k o n t r ationschance- und nehmen wir der leichten Vergleichbarkeit halber an, die kritische Ziffer sei dieselbe wie im eben behandelten Modell, so sehen wir, daß die — hier ganz unproblematische — Geldmenge allwöchentlich zwischen Konsumgüter- und P r o d uk tionsmittelmarkt h in -
u n d h e r strömt, so d a ß j edes
Geldstück einmal in der Einkommens- und einmal in der Kapitalsphäre auftritt, dasselbeGeld also abwechselnd Konsumenten- und Geschäffsgeld ist. Die erst hier im eigentlichen Sinn begegnenden Phänomene der Umlaufgeschwindigkeit, Effizienz, Frequenz (U = ZE = 2F) 6nden allerdings ihr Analogon im reinen Abrechnungsverkehr bei den Quotienten Umsatz durch Guthaben oder Genußgüter- gleich Produktionsmittelumsatz durch Konsumenten- gleich Produzentenguthaben.
3. Bei einiger Übung im Handhaben der vorgetragenen Theorie reicht in früheren Kapiteln Gesagtes völlig aus, um folgende Fälle zu behandeln, die einmal aus Komplikationen unseres Schemas, und sodann aus jenen kleinen A b w e ichungen davon e r w a chsen, deren Folgen m an s i ch a m
besten klarmacht, wenn man dessen Grundlinien festhält, obgleich sie ihre volle Bedeutung im Geldprozeß erst in anderm Zusammenhang gewinnnen. Die Behandlung wird zum großen Teil dem Leser überlassen. A. Lassen wir Firmen zu, die nicht an H a ushalte, sondern an andere
Zentralbank, wie wir im allgemeinen annehmen, auch andere Kunden
Firmen verkaufen, z.B. Firmen, die Produktionsmittel produzieren. Es wäre offenbar möglich, daß dieser Absatz — an unsern Sonnabenden oder irgendwann zwischen dem Ende des Montagsmarkts der Konsumgüter und dem Beginn des Markts der ursprünglichen Produktionsmittel am jeweils darauffolgenden Sonnabend — so vor sich geht, daß die Konsumgüterßrmen einen Teil der Guthaben oder Geldstücke, die andernfalls
und schlägt sich ein Teil der I n t erbanktransaktionen in sich schließlich
die Woche über bei ihnen verweilen würden, zu Käufen von Z w i schen-
in der Periode ausgleichenden Nostro- und Loroguthaben der Banken
produkten verwenden. Deren Produzenten können, wenn ihre Produk-
transaktionen z u L a s t schriften b ei d e r Z e n t r a lbank f ü h r e n. H a t d i e
[~ Fußnote fehlt.]
tionsperiode maximal eine W o che ist, dann a n d e mselben Sonnabend diesen Teilbetrag auf ursprüngliche Produktionsmittel ausgehen, so daß
2iiß
Die Theoriedes Geldprozesses und der Funktionen des Geldrnarktes 2,87
Di eTheorie desGeidprozesses und der Funktionen des Geldtnarktes
die Haushalte denselben Betrag erhalten und am darauHolgenden Montag konsumgüterkaufend ausgeben wie im f r ühern Fall. Frequenz, Einkommen, Guthabensumme, Konsumausgabe, kritische Ziffer, Preisniveau
bleiben, wie sie waren, als wir keine andern Transaktionen als HaushaltFirmen-Käufe und keine andern Güter als Konsumartikel und ursprünghche produktive Leistungen zuließen. Nur die Debitoren- (gleich Kreditoren-)summe — der Gesamtumsatz — ist jetzt um den Betrag der Käufe
von Zwischenprodukten gestiegen, und die Transaktionen der Kapitalsphäre sind daher nicht mehr gleich den Transaktionen der Einkomrnensphäre, obgleich „Geschäßsgeld" und „Konsumentengeld" noch immer einander gleich, beziehungsweise die vorhandenen Guthaben oder Geldstücke abwechselnd das eine oder das andere sind'. Auch die Kapitalsumme selbst, d.h, Che Summe der im Zuge des Produktiozzsvorgazzgs ausgegebenen Betrags ist um die Zif fer der Käufe izz Zzvischezzprodukten gestiegezz.
Ein Teil der Wirtschaßsvorgänge der Wirklichkeit läuft in der Tat nach diesem Schema ab, aber offenbar auch nur ein Teil. Für einen andern sorgen wir vor, indem wir annehmen, daß die Firmen, che Zwischenpxodukte erzeugen, ihre Auszahlungen zwar wie bisher zugleich mit den Konsumgüterßrmen am Sonnabend vornehmen, ihre Zwischenprodukte aber erst am Montag darauf an die letztern verkaufen, wobei diese zzicht in der Lage sein sollen, das Geld, das sie montags einnehmen, auch schon zur Bezahlung der Zwischenprodukte zu verwenden. Die Firmen der Produktiozzsphäre, wie wir die Erzeuger der „produzierten Produktionsmittel" nennen wollen, müssen also ihr K apital jetzt ebenfalls vorgängig bereithaben, was unter unsern Voraussetzungen nur in der Weise
ursprünglichen Leistungen entzogen, ebenso wie in einem Büro, dem z.B. zehn Beamte angehören, von denen abwechselnd immer einer z.B. auf I nspektionsreisen ist, eben stets nu r n eu n a n w esend sind. W ir d e i n e
Million Geldstücke sonnabends als Einkommen ausgezahlt und montags auf Konsumgüter verausgabt werden, und kauß eine halbe Million am Montag produzierte Pxoduktionsmittel, so müssen anderthalb Millionen Geldstücke umlaufen, wenn die Montagstransaktionen nebeneinander möglich sein sollen. Verglichen mit dem vorigen Pall, müssen also entweder Einkommensumme„Preisniveau usw. bei gleichex Geldmenge entsprechend niedriger, oder es muß, sollen sie cheselbe Höhe haben, entsprechend mehr Geld vorhanden sein. Die Frequenz ist entsprechend geringer. Die Geldstücke erleiden, jeweils zu dem Teil, der über die produzierten Produktionsmittel — eine reine „Geschäßssphäre" —gehen. muß, sozusagen einen Te mpoverlust, eine Phasezzverzögeruzzg. Noch i m m e x
gibt es kein Geldstück, das Geschäßsgeld in dem Sinn wäre, daß es nur in der Geschäßssphäre umliefe, wohl aber gibt es jetzt Geschäßsgeld in dem Sinn, daß ein, Fonds" existiert, der sich nicht direkt in die Eink ommen ergießt, vielmehr neben jenem Ponds steht, der das tut . D i e
Gleichung zwischen Einkommen, Konsumausgabe, kritischer Ziffer besteht auch jetzt. Aber die Geldmenge und che Guthabensumme ist jetzt
nicht mehr gleich einem Zweiundfünfzigstel der Jahressumme der Einkommen, sondern gleich 1/52 (1+ '/s} derselben. Die Lastschriftensumme übersteigt das doppelte Jahreseinkommen um den Jahresbetrag der Zahlungen an die Erzeuger der Zwischenpxodukte, und um den gleichen Betrag sind die Transaktionen der Kapitalsphäre größer als die der Einkommensphäre. Di e V e r allgemeinerung cheser Beziehungen ist l e icht,
rnöglich ist, daß die Konsumgüterfirmen ihrerseits auch die Zwischenproduktverkäufe aus Erlösen der vorhergehenden Wirtschaßspexiode ßnanzieren, also den entsprechenden Teilihres Kapitals aus dem Erlös des jeweils letzten Montags abspalten, über den Sonnabend bewahren und mcht zu Einkommen werden lassen. 'Wieder ist das Schema der Selbst-
ebenso die Anwendung auf den Fall, daß die Erzeuger der Zwischen-
fzzzazzzieruzzg d es stationären W i r t s chaßsprozesses realisiert, d . h .
von Zwischenprodukten ein besonderes Reineinkommen knüpfen sollte. B. Unsere Modelle mögen schwerfällig und wirklichkeitsfremd erscheinen. Jedenfalls fördert ih r D u r chdenken das Verständnis des Zahlungsprozesses und des Wesens und Zustandekommens der volks-
das
Prinzip der Finanzierung aus laufenden Erlösen durchgeführt. Wieder tritt jedes Goldstück und, wenn wi r u n s der V orstellung von der „Zirkulation" der Guthaben bedienen, jede Guthabeneinheit sowohl den Konsumgütern als auch den ursprünglichen Produktionsmitteln gegenüber. Aber nicht jede tut das wie bisher bei jeder Umdrehung des Rads der Volkswirtschaß. Vielmehr ist ein der Summe der Käure von produzierten Produktionsmitteln gleicher, wenn auch aus stets andern Gelds tücksindividuen bestehender Betrag dauernd dem u n m i ttelbaren H i n -
und Herströmen zwischen den Märkten der Konsumgiiter und den [' Fnßnote fehlt.]
produkte ihrerseits Zwischenprodukte kaufen, deren Erzeuger wiederum usw.
Es dürfte völlig klar sein, daß jedenfalls in den bisher behandelten Pällen kein Grund vorliegt, warum sich an die Exzeugung oder den Besitz
wlttschaßllchen G esamtzlffeln,
a u f d l e e s a n k o m m t . 1 m b e s ondexn
erkennt man, daß diese letztern nicht schon von der Zerfällung — umgekehrt de r
Z u s a mmenfassung — des Pxodulctionsprozesses als solcher
beeinßußt werden, sondern nur von einem zahlungstechnischen Umstand', der sich an die Zerfällung oder Zusammenlegung in der Regel]edoch duxchaus nlcht 1Illrner — kmipß. Wtx bezelchnen lhn als clas Eln[' Fußnote fehlt.]
2gg D ie Theoriedes Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
schieben neuer — beziehungsweise das Ausscheiden jvon] — Kassen, die „vorgä ngig" mit Beständen versorgt werden müssen oder mußten. Damit
ist unmittelbar eine nützliche Vexallgemeinerung gegeben. Denn offenbar gilt ganz dasselbe für das Auftreten oder Wegfallen von Handels- und Agentenfirmen und auch für öffentliche Kassen. Selbst wenn eine öffentliche Kasse gar nichts anderes tut als Geld, das sie empfängt, z.B. als Unterstützungen, weiterzugeben und wenn die unterstützten Haushalte
ganz dasselbe kaufen wie jene Haushalte, denen die Summe entzogen wurde, so kann noch immer der allein wesentliche „Tempoverlust" auftreten. Zugleich sieht man aber auch, in diesem Fall noch klarer wie in dem der Produktionszerfällung, daß das nicht notwendig ist und tvo es eintritt, in sehr verschiedenem Maß eintreten kann: Offenbar könnte die
Kasse auch in der Weise arbeiten, daß sie ihre Ausgaben laufend vornimmt, sowie die Einnahmen fließen, und es ist keineswegs wirklichkeits-
fremd anzunehmen, daß in vielen Fällen che Marktanordnung genug Raum läßt, um z.B. den Postenlauf absorbieren zu können. Der Fall der öffentlichen Kasse klärt ferner die wichtige Frage der Wirkung von Steuerzahlungen auf Preise, Frequenz und Gesamtziffern. C. Führen wir i n u n ser Schema Güter ein' , d ie, sei es dem Konsum,
sei es der Produktion länger dienen als eine Woche und die daher vom einzelnen Haushalt oder von der einzelnen Firma nicht an jedem Montag gekauft werden. Der Absatz kann, vom Standpunkt ihrer Erzeuger oder
Verkäufer gesehen, trotzdem gleichmäßig, d.h. in gleichen Montagsmengen, bewerkstelligt werden. Nur müssen die einzelnen Haushalte und Firmen jetztlaufendBeträge für diesenur in längeren Perioden wiederkehrenden Auslagen losmachen, so daß bei ihnen Kassenelemente, die von null bis zum vollen Betrag der Auslage „gestaffelt" sind, ruhen müssen. Wir h aben da ein Geldbassin, aus dem fortlaufend ebensoviel e in- wie ausströmt, das aber als solches stets mit dem ü b r igen Z i r k u -
lationsbedarf koexistiert, ganz ähnlich wie sub B. Soweit es vorkommen kann, daß Firmen (z.B. weil sie ursprünglich zu annähernd gleicher Zeit entstanden) oder Haushalte (z,B. weil sie urspriinglich zu gleicher Zeit nach dem betreffenden Dauergut griffen) den Ersatz massenweise an den
gleichen Montagen vornehmen, so daß an diesen alles, an andern nichts verkauft würde, so wäre unser Bild dahin abzuändern, daß der Weiher periodisch „abgelassen" und darauf in längerem Zeitablauf wieder „aufgestaut" wird. Beide Fälle sind leicht algebraisch auszudrücken, und in beiden liegt lediglich eine verringerte Frequenz der betreffenden Teilbeträge und infolge dieser eine verringerte Durchschnittsfrequenz vor.
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
289
halten. Dann enthüllt sich uns das, was mit der Gegenüberstellung von „zirkulierendem" und „6xem Kapital" oder ähnlich bezeichnet zu werden pflegt. Stellen wir uns die Skala zwischen etwa Arbeitslöhnen auf der einen und besonders langlehigen Bingen wie Geba*uden auf der andern Seite als kontinuierlich vor, so haben wir alles, was wir brauchen, um Wesen und Wext dieser Unterscheidung, ihre Rolle im monetären Ablauf und dieSchwierigkeiten zu verstehen, denen man begegnet, wenn man [die Grenzlinie] scharf und im Sinn eines konträren oder kontradiktorischen Gegensatzes ziehen will. Auch hiex gelten die Gleichungen: Einkommen einer Periode = Konsunlausgabc dcxsclbcn Pcxlodc = auf clicsclbc Pcriodc bczogcric krtttschc Ziffer = Geldausdruck des Sozialprodukts = P r o d u k t i onsausgabe = H ä l fte der Lastschxiften = G eldstücke mal (verringerte) Frequenz = Betrag der Konsumentenguthaben mal Frequenz = Betrag der Firmen-
guthaben rnal Frequenz. Bie Güterüberträge, die nun von Periode zu Periode stattfinden, haben ihren monetären Gegenposten in den Kassa-
beständen, die für E rsatzanschaffungen angesammelt werden. Biese Güterüberträge plus chesen Beständen — denen buchhaltexisch Abschreibungen entsprechen — sind also jeweils das (relativ),ßxe Kapital'". 4. Bie „Störungen von außen", insbesondere die Eingriffe der politischen Welt in den Wirtschaßsoxganismus, würden viel schwächere und vor allem andere — und einfacher zu beschxeibende — Wirkung ausüben, wenn sie auf. einen in Wirk/tchkeit stationären Ablauf aufträfen, der sich ihnen nach den Regeln statistischer Theorie passiv anpassen würde und gar keine Eigenimpulse aufwiese. Bann wäre nicht nur die Reaktion der Geldgebarung der Haushalte und Firrnen auf solche Störungen überhaupt leicht vorauszusehen, sondern auch das Ergebnis währungs- und kreditpolitischer Eingriffe, sei es, daß diese unbeabsichtigte Nebenwirkungen anderweitigen politischen Tuns sind, sei es, daß sie mit der Absicht wirtschafbpolitischer Gestaltung von der Geld- und Kreditseite her unternommen werden. Nun sieht zwar jedermann ein, daß das tatsächlich nicht so ist„wenn man ihm diese Voraussetzung vieler geldtheoretischer Eeistungen und währungspohtischer Vorschläge unserer Tage ausdrücklich entgegenhält. Aber unbewußt und stillschweigend wird sie gleichwohl immer wieder gemacht — eineFolge des Urnstandes, daß eine befriedigende Theorie der Eigenbewegung der Wirtschaß fehlt, eine Ursache der Tatsache, daß die Resultate der heutigen Geldtheorie und ihrer Anwendung
so offenbar unzulänglich sind. Baher kommt es, daß von den Impulsen,
Doch ist es nicht immer zweckmäßig, diese Durchschnittsgröße zu bilden.
welche der Wirtschaß clurch währungs- und kreditpolitische Mittel erteilt
Vielmehr empfiehlt es sich ofl, die Frequenzunterschiede tunlichst festzu-
v erden können, Wirkungen erwartet werden, welche die Erfahrung Lügen stra6, und daß der Kreditpolitik gegeniiber dem Wirtschaftsablauf.
[" Fußnote fehlt.]
eine Bewegungsfreiheit zugeschrieben. wird, die sie zum f ast alleinigen 19 Schumpeter, Geld
290
D i e T heorie des Geldyrozesses und der Punktionen des Geldrnarktes
Bestimmungsgrund des Tempos des Wirtschaßslebens macht — die sie aber nicht hat. Tatsächlich ist die Eigenbewegung der WirtschafI, die wir als „Entwicklung" bezeichnen, das alles beherrschende Grundphänomen, das überhaupt erst die Erscheinungen zeitigt, die wir in unserm Vorstellungsbild von der kapitalistischen Wirtscha& zu finden gewohnt sind, und den Geldprozeß zu dem macht, was wir in Wirklichkeit beobachten. Mit dem Verständnis der Geld- und Kreditseite dieses Grundphänomens beginnt erst das Verständnis des kapitalistischen Geldprozesses überhaupt und unter anderm auch das Verständnis der monetären Auswirkungen des Wachstums und der Störungen, währungs- und kreditpolitische Eingriffe eingeschlossen, deren Ergebnisse als völlig regellos„bald so und bald so", eine Konsequenz, die der Praktiker auch mit großer Promptheit zieht — erscheinen müssen, wenn wir sie ohne Beziehung zu den Phasen des Eigenlebens des Wirtscha&skörpers zu analysieren versuchen. Deshalb wollen wir jetzt die monetären Konturen dieser Phasen herausarbeiten unter der Annahme, daß es im Untersuchungsgebiet weder das gibt, was wir Wachstum, noch das, was wir Störung nennen.
Vom fünften Kapitel her, das der I.eser nun nachschlagen wolle, kennen wir das Wesen cheses Grundphänomens, das die Eigenbewegung der WirtschafI ausmacht. Wie dort, so wollen wir es zunächst auch hier, abweichend von der Wirklichkeit, aus einem in vollem statischen Gleichgewicht befindlichen Wirtschaßskörper herauswachsen lassen, damit sich keine Elemente des zu E r k lärenden in d i e V o r aussetzungen einschleichen, was ein weiterer Grund der Mißerfolge wichtiger überkommener Theorien ist. Wir wissen ferner, daß und warum das Phänomen essentiell wellenartigen Charakter hat, welcher Umstand geldtheoretisch und währungspolitisch von besonderer Bedeutung ist. Die Pbasen dieser Wellen sind das, was wir als Wirtschaftspbasert bezeichnen
wollen. Wie viele Phasen wir unterscheiden, ist jeweils Sache darstellerischer Zweckmäßigkeit. Jetzt wollen wir nur zwei festlegen, die mit den bekannnten Worten Anstieg oder Prosperität und Abstieg (Stockung) oder Depression benannt werden können: Wir werden uns ofl der Ausdrücke positive und negative Pbasebedienen. Wir wissen endlich, daß stets viele solche Wellen gleichzeitig — sich einander superponierend und miteinander „interferierend" — im Ablauf sind. Aber darstellerischer Einfachheit halber wollen wir uns hier im allgemeinen so ausdrücken, wie wenn es nur eine einzige Welle gäbe, was darauf hinauskommt, jeweils von positiver oder negativer Phase zu sprechen, wenn sozusagen der Saldo
aller ablaufenden Wellen positiv oder negativ ist. Im großen und ganzen können die positiven Phasen durch die Durchsetzung von N euerungen,
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldrnarktes
291
Wir wenden uns der geldtheoretischen Analyse der positiven Phase zu. Den zugrunde liegenden Vorgang stellen wir uns als Neueinführung einer bessern — pro Produkteinheit billiger arbeitenden — Produktionsmethode eines bereits gangbaren Konsumguts vor, die aber neuer, noch nicht vorhandener Zwischenprodukte — sagen wir Maschinen — bedarf. Es ist keineswegs gleichgültig, ob das tatsächlich so ist oder che Neuerung in der Produktionsmittelindustrie entsteht oder in der Einführung eines neuen Konsumguts besteht usw. Aber unser Bild gibt nicht nur einen häufigen Vorgang, sondern auch einen solchen wieder, der sehr viele allgemein vorkommende Erscheinungen aufweist und von dem der Gbergang zu andern Fällen leicht gefunden werden kann. Die Unternehmer, die an die Erzeugu.ng desKonsumguts nach der neuen Methode gehen, könnten nun
die dazu notwendigen Produktionsmittel durch kostenlose oder geringe Kosten verursachende Umstellung von Betrieben beschaffen, die sie zufälligerweise besitzen oder beherrschen. Dieser Fall ist nicht bedeutungslos. Wir n e h men j edoch, um d a s W e sentliche scharf h e rvortreten zu lassen, jetzt an, daß das nicht der Fall ist, vielmehr die Unternehmer keine
der benötigten Produktionsmittel „schon haben", und überhaupt über keine andern Mittel verfügen als eventuell — aber nicht notwendig — Ver-
mögen, die als Kreditsicherheiten dienen und die K reditgewährung erleichtern können.
Dann können sich die Unternehmer, die auch keine frei verfügbaren Guthaben angesammelt haben — ein tatsächlich. ebenfalls wichtiges Mo-
ment, das unserm Bild später einzufügen sein wird —, die zum Kauf der Produktionsmittel nötigen Summen nur durch Borgen verschaffen. Da es
keine anlagesuchenden Sparfonds usw. gibt, so müsse~ sie offenbar entureder irgendwelche Leute veranlassen, ihnen Kassenbestände zu überlassen„die fiir die Zwecke des stationären Kreislaufs gebraucht und dafür bereitgehalten werden, oder Besitzer von Produktionsmittel veranlassen, ihnen diese Produktionsmittel in ttatura zu leihen, beziehungsweise z.B.
Arbeit gegen Versprechen späterer Zahlung zu leisten, oder endlich eine Bank veranlassen, für sie Guthaben zur Durchführung ihrer Pläne ad boc neu. zu kreieren. Der erste Weg ist nicht ~usgeschlossen und spielt in einer
schon in voller Entwicklung begriffenen Volkswirtscha& eine R.olle, die nicht vernachlässigt werden kann. Aber unter unsern Voraussetzungen,
d.h. besonders, wenn wir von einem streng stationären Kreislauf starten, wären diesem A b ziehen vo n G e l d stücken oder G u t h aben so s t r enge Grenzen gesetzt, daß wir vorerst davon absehen können. Auch der zweite
Weg wird tatsächlich beschritten. Manches neue Hotel leiht sich seine E inrichtung aus, manche Schuhfabrik i hr e M a schinen, und es k o m m t
die negativen durch die Anpassung an die d urch die N euerungen
auch vor, daß Besitzer, z.B. von naturgegebenen Produktionsfaktoren,
geschaffene Situation, besonders Preis- und Kostensituation, charakterisiert werden.
von den Unternehmern für i h r e Pläne gewonnen, die N u t zung solcher
Faktoren oder. diese selbst gegen das Versprechen späterer Gegenleistung
2g2
D i e T heorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
hergeben. Aber auch diesen Modus — der beim Produktionsfaktor Arbeit meist überhaupt unmöglich ist — sind besonders unter unsern Voraussetzungen so enge Grenzen gesetzt, daß wir besser tun, uns jetzt auf den dritten Weg, auf che der kapitalistischen Wirtschaf1sform typische Finanzierung neuer Dinge, auf die Kaufkraßschagsttrg ad boc und diese gleich auf die Kaufkraftschaffung durch Banken zu beschränken. Wir nehmen an, daß die Banken diese Kre«hte den bisher vorhandenen Guthaben hinzufügen und nicht etwa den entsprechenden Betrag oder Teile desselbcn andern Kunden nunmehr entziehen. Ferner stellen wir uns eine Vielheit konkurrierender Banken vor, die um eine Zentralbank gruppiert sind gemäß dem im sechsten Kapitel entworfenen Bild. Dieses Modell, scheinbar so wirklichkeitsfremd, verkörpert tatsächlich den tragenden Vorgang des kapitalistischen Prozesses. Für den Augenbhck lassen wir auch noch alles Sekundäre weg, das sich insbesondere infolge des Umstandes an ihn anschließt, daß die Firmen und Haushalte nicht nur leidende Objekte des Tuns der Unternehmer und Banken sind, sondern darauf durch Veränderung ihrer Geldgebarung, Vorratshaltung usw. auch initiativ reagieren. Auf. diese Weise, auf die einfachste Form gebracht und zu unserm Wochenschema (rnit Rechnungsjabr) in Beziehung gesetzt, sieht die Sache dann so aus: Den Unternehmern werden die Darlehnsbeträge im Laufe der ersten Jahreswoche auf ihren Konten gutgebucht — wobei wir das Wirtschaßsjahr mit einem Montagmarkt beginnen lassen, auf welchem die Gleichgewichtsmengen der Konsumgüter wie bisher und zu den alten Preisen vollständig abgesetzt wurden. Durch die Darlehnsgewährung steigt irn Lauf dieser Woche die Guthabensumme um den Kreditbetrag, darnit entsprechend auch schon die kritische Ziffer des Systems, aber sonst nichts. Auf dem Markt der produktiven Leistungen am ersten Sonnabend des Jahres tritt nun jener Teil der neuen
Guthaben auf, den die Unternehrner sogleich auf ursprüngliche produktive Leistungen, besonders Arbeitsleistungen ausgeben: Die soziale Produktionsausgabe, noch immer gleich der Einkommensumme, steigt um den Betrag dieses Teils der neuen Guthaben, mit ihr steigen die Preise der (ja in gleicher Menge wie bisher angebotenen) Leistungen, und zwar die Preise der von den Unternehrnern nachgefragten Arten natiirlich allgemein für alle Firmen, während sich die Preise der von ihnen nicht nachgefragten Kategorien entsprechend den bestehenden „Verwandtschaften", die Preise aller Leistungen also nicht gleichmäßig verändern, pcr Saldo aber dem Kaufkraßzuwachs gemäß erhöhen. Diese vermehrte Einkommensumme kauR am zweiten Montag die — nicht vermehrtenK onsumgüter und k e hrt s o z u
d e n F i r men zurück, aber ni cht zu d e n
Firmen der Unternehmer, sondern zu den „alten" Firmen, die also an
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
2$3
zessiver Annäherung an die Wirklichkeit abgeändert werden müssen„zirkuliert" nun bis auf weiteres dieser Teilbetrag der' neugeschaffenen Guthaben mit derselben Frequenz wie «he alten Guthaben. Er wird demnach, da, cr «las crstc Tcmpo ausgclasscn hat, In dlcscm Wl r tschaf«siahr
einundfünfzigmal Genußgüter kaufen. Außerdem kaufen die Unternehmer am gleichen Montag produzierte Produktionsmittel. Soweit diese, wie im Beispiel, das wir behandeln, nur zum Teil i n der gewünschten Art vorhanden sind, kohstoffe z.B., zum Teil aber erst produziert werden müssen, neuartige Maschinen z.B., wollen wi r a nnehmen,
daß auch diese letztern an «hesem Montag bestellt und bezahlt werden, was, wie man sich leicht überzeugt, die Allgemeinheit unserer Resultate
nicht einschränkt. Dieser Teil der neuen Guthaben gelangt also erst am zweiten Sonnabend zur W i r k samkeit gegenüber den Ei nk ommen, erst am dritten M o n tag zur W i r k samkeit auf' dem Konsumgüterrnarkt. Das ist alles, was wi r b r a uchen, um di e a u f tretenden Störungen im b i sher
stationären Kreislauf. und die Gestaltung der volkswirtschaflhchcn Gesamtziffern zu verstehen. Denn, wenn wi r z .B . annehmen, daß das betrachtete Wirtscha&sjahr nötig ist un d ausreicht, um di e U nternehmer-
firmen aufzubauen und produktionsbereit zu machen, so daß ihre Produkte vom ersten Montag des nächsten Wirtschaflsjahres an zu strömen
beginnen, und ferner, daß dabei allwöchentlich weitere Darlehnsgewährung an sie und Guthabenschaffung zu ihren Gunsten in gleichen Beträgen erfolgt, so sind diese zusätzlichen und sukzessiven „Kreditinjektionen" in den Wirtschaßskörper auch nicht anders zu behandeln als die erste. Es ist ledighch zu beachten, daß, solange chese 1njektionen regelmäßig clfolgcn i lcdc folgcndc «1ic Wlrkungcn «lcr vothergchenclcn auf'
«he alten Firmen zum Teil kompensiert. Während bloß dieser Vorgang abläuß, also ehe die neuen Produkte den Konsumgüterrnarkt erreichen, und sich der Genußgüterstrom verbreitert, vermehrt sich das Sozialprodukt nicht nur nicht, sondern [der Genußgütermarkt] verengt sich sogar, das Sozialprodukt nimmt ab. Das ist einfach die Folge des Produktionsrnittelentzugs, «1en die alten Firmen erleiden. In der Wirklichkeit beobachten wir das nicht oder selten, weil wir es da meist mit Firmen zu tun haben, «lenen Keservoirs unbeschäftigter Arbeiter, Vorräte usw. zur Verfügung stehen. Gleichwohl arbeitet unser Schema einen auch zum Verständnis der Wirklichkeit sehr wichtigen Zug heraus.
5. Es heißt ein Akzidens in unser Bild ziehen und dessen Grundkontur entstellen, wenn
m a n d i esen V o r gang sein E nde pr i n z ipiell an j e n e r
diesem Wochenprodukt ei nen K o s tenüberschuß erzielen. Unter u nsern
Schranke finden läßt, den die Bankverfassung und Währungsgesetzgebung der Zunahme des Kredit-(Guthaben-)Volurnens ziehen. Das rnag
Voraussetzungen — welche in dieser Beziehung wie in anderer bei suk-
praktisch oß genug tatsächhch, noch öfters scheinbar, eine Rolle spielen,
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Di e T h eorie des Geldprozesses und der Punktionen des Geldmarktes
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
obgleich aus einem Bremsen der Banken aus diesem Grunde nicht leicht eine „Krise", sondern, weil dieses Bremsen offenbar durch allmähliche Verschärfung der Kreditbedingungen erfolgen würde, nur ein fortschreitendes Drosseln der Prosperität folgen könnte — aber grundsätzlich ist es völlig gleichgültig, ob die Aufschwungsnachfrage nach Kredit wirklich an che legale oder banktechnische Grenze herangeht oder nicht. Und wenn die Erklärungsversuche, die sich auf dieses Moment stützen, implizieren, daß ohne solche Grenze gar kein Grund vorliegen würde, warum nicht Aufschwung ohne Bruch oder Ende herrschen könnte, so werden sie falsch. Denn wir haben schon das im Güterprozeß liegende, vom Geld- und Kreditwesen unabhängige Moment kennengelernt, das jedem Aufschwung ein Ende macht und eine Depressionsperiode erzwingt: das Auftreten der neuen Produkte, ihr Eindringen in den bisherigen Kreislauf. Die Konkurrenz, welche sowohl auf. dem Markt der Konsum- wie auf den Märkten der Produktionsmittel die neuen Firmen den alten und besonders jenen bereiten, die eben infolge des Auf-
Dann ist vor allem klar, daß der im ersten Jahr neugeschaffenen Kaufkraß, deren Wirkung auf die sozialen Ziffern zum Teil eben darin begründet war, daß sie ohne Verbreitung des Konsumgüterstroms erfolgte und steigende Geldeinkommen — grundsätzlich — gleichbleibende Konsurngütermengen kauften, nunmehr Zuwächsen des Güterstroms gegeniibertreten, denen wiederum keine Verbreiterung des Geldstroms gegenübersteht. Wenn z.B. die neuen Dauergüter der Produktionssphäre im zweiten Jahr völlig vernützt werden, so müssen die Montagseinnahmen
tretens des Neuen nun ve raltet und d urch dasselbe unterboten sind, ist
das, was jenen Prozeß der Ausscheidung und Anpassung mit sich bringt, in dem das Wesen der Depressionsperiode — und der fundamentale Grund der Geschäßsverluste, die sie charakterisieren — beschlossen ist. Wir haben jetzt unserm Modell che Geldseite der Sache und besonders ein sehr wichtiges Moment einzufügen, das sich in der Depression geltend macht und der Geldmethode eigentümlich ist. Um einen ersten Gberblick über die wesentlichen Konturen des Geldprozesses in der Depression zu gewinnen, wollen wir die neuen Produkte alle zugleich vom ersten Montag des zweiten Jahres ab auftreten lassen, obgleich es natürlich wirklichkeitstreuer wäre anzunehmen, daß der
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der neuen Firmen mindestens ausreichen, um nicht nur di e zusätzlichen
Produktionsauslagen des zweiten Jahres, sondern auch die des ersten Jahres zu decken. Und wenn alles erwartungsgemäß verlief, so müssen darüber hinaus noch Zinsen und Unternehmergewinne einßießen: Das Ausladen des Kreditgebäudes über che Produktionsgrundlage, welches sich aus den Vorgängen des ersten Jahres ergab, ist also jetzt mehr als gutgemacht.
Aber das ist nicht alles. Erinnern wir uns unseres typischen Bildes vom Funktionieren des Kreditrnechanismus in einem che Geldmethode verwendenden Untersuchungsbereich, so sehen wir, daß die neuen Firmen nicht nur neue Produkte in den Verkehr bringen, sondern zugleich auch Guthaben aus dem Verkehr ziehen, insofern als sie die aufgenommenen Darlehen aus Erlösen zurückzahlen. Wir sahen, daß das ipso jacto Vernichtung von G u t h aben bedeutet. Und z wa r g eschieht das ganz auto-
matisch als Folge des Gutschreibens der Erlöse auf ih~en Konten. Stellen wir uns vor, von den Montagseinnahmen würden zunächst jene Summen
reserviert, die am folgenden Sonnabend zum Kauf ursprünglicher und am folgenden Montag zum Kauf. produzierter Produktionsmittel nötig
Aufbau der neuen Firmen nicht bloß in einem Zeitpunkt, und zwar der
sein werden, wobei wir den letztern Betrag auch die Ausgabe auf Erset-
ersten Woche des ersten Jahres, beginnt und nicht für alle gerade den Rest dieses Jahres dauert. Offenbar beginnt der Strom der neuen Güter
zung der Abnutzungsquote der Anlage einschließen lassen: Das muß unter unsern Voraussetzungen möghch sein. Denn w enn di e i m er sten
zwar erst dünn, aber bald einzusetzen, so daß die späteren Stadien des
Jahr hergestellte Anlage sich im zweiten völlig vernutzt, so muß sie im
Aufschwungs von einem steigenden Einßuß der neuen Güter begleitet sind, der nur bis zum Kulminationspunkt von den Wirkungen des Aufbaus von Produktionsanlagen und der für dessen Finanzierung erfolgenden Kreditschöpfung überschattet wird; dieser Vorgang beeinßußt die Veränderungsrate der Aufschwungssymptome und biegt sozusagen das Kurvenbild derselben berab, so daß es sich kontinuierlich zum Kulminationspunkt abpIattet'. Aber jetzt schadet es sachlich nichts, während es uns darstellerisch nützt, wenn wir di e erwähnte Annahme machen: ebenso die weitere Annahme, daß alle Unternehmer korrekt kalkuliert haben und der Absatz der neuen Produkte erwartungsgemäß verläuft'.
zweiten ehen wieder aufgebaut werden, sonst könnte im
[s Fußnote fehlt.] [s Fußnote fehlt.]
d r i t ten ni cht
produziert werden. Und das muß offenbar durch Eingänge finanziert werden können, sonst läge ja ein Verlustgeschäß vor. Was wir, um hier unnötige Komplikationen zu vermeiden, als Annahme hinzufügen„ ist ledtgllchq daß del N e u aufbau t atsac11hch tn regelmaßlgen Wochenaus-
gaben bezahlt und nicht etwa die nötige Summe zeitweilig aufgesammelt wird, um d ann auf einmal ausgegeben zu werden. Der Rest„ der u n t er
unsern Voraussetzungen eine positive Größe und größer als die entfallende Quote der Zinsschuld ist, werde bis zu deren Betrag gleichfalls bis Sonnabend reserviert und zugleich mit den übrigen Einkommen ausgezahlt. Die i n
d e r M o n t a gseinnahme enthaltene Quote des Gewinns
reduziert die Schuld.
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D i e T heorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldtnsrktes
In strenger Depositenlogik verläuft der Abrechnungsprozeß der negativen Phase so: An jedem Montag werden die Haushalte (eventuell auch Firmen, die produzierte Produktionsmittel kaufen) mit einem Betrag belastet, der auch die Werte der von den neuen Firmen gekauften Waren umfaßt. Dieser letzte Teilbetrag verringert die Guthaben der Haushalte (oder Firmen) ganz so wie jener Teilbetrag, der den alten. Firmen „übet'wiesen" wird. Und wie die alten, so werden nun auch die neuen Firmen entsprechend erkannt. Während das aber im Fall der alten zu einer Guthabenvermehrung führt, die der Guthabenrninderung ihrer Kunden entspricht, daher die soziale Guthabensumme unverändert läßt, so führt das im Fall der neuen Firmen (eventuell über eine momentane Vermehrung ihrer Guthaben hinweg) zu einer Schuldminderung, damit zu einer Guthabenvernichtung und einer gleich großen Minderung der sozialen Guthabensumme: Der eingelaufene Aktivposten wird gegen einen Teil der Schuld gestrichen, die „Depositen" der betreffenden Banken sinken, Freilich müssen die Unternehmer für den kommenden Sonnabend und, soweit sie produzierte Produktionsrnittel kaufen, auch für den nächsten Montag wieder Kredit nehmen, so daß die durch die Empfänge aus den Genußgüterverkäufen des vorhexgehenden Montags vernichteten Guthaben zum Teil wieder ersetzt werden, aber je weiter wir im zweiten Jahr kommen, um so mehr bleiben diese Neuschaffungen von Guthaben hinter den jeweils vorhergehenden Guthabenvernichtungen zurück, weil die Eingänge unter unserer Annahme: Schuld arn 1. Januar plus laufende Produktionsauslage ab 1. Januar plus Zinsen an beiden — den Unternehmergewinn übersteigen müssen. Unterdessen laufen allerdings die Auslagen — und die ihnen entsprechenden neuen Kreditgewährungen — für die Vorbereitung der ixn dritten Jahr fortzusetzenden Produktion, d.h. für die Wiederherstellung der Auslage. Aber wir können uns der Verdeutlichung halber vorstellen — was mindestens teilweise meist geschehen wird —, daß der Unternehmergewinn der Reduktion der Darlehnsaufnahme für den Ersatz der Anlage, noch plastischer: der Abdeckung der dafür auflaufenden Lastschriften — dient. Es wäre denkbar, daß er so groß ist, daß die neue Anlage in das dxitte Jahr schuldenfrei und mit einem ausreichenden Guthaben für die laufenden Produktionsauslagen (Betriebskapital) eintritt, in welchem Fall der neugeschaffene Kredit völlig ausgeschieden, die soziale Guthabensurnme auf die Höhe reduziert wäre, die sie vor Einsetzen dieser Enttvicklungstvelle hatte, und das, während sich das Sozialprodukt vermebrt hat. Ist der Gewinn noch größer, so sind die übrigen Guthaben um diesen Mehrbetrag verringert, che soziale Summe ist aber
unberührt. Auch wenn die Dinge für den Unternehmer nicht ganz so erfreulich ablaufen, müßte jedoch, immer unter Annahme erwartungsgemäßen Verlaufs, der neugeschaffene Kredit schlie/Vich, wenn auch nach
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
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längerer Zeit, eliminiert und ein Zustand erreicht werden, in dem sich die Firma aus laufenden Eingängen finanziert. 6. Wenn wir uns der gedankhchen Werkzeuge erinnern, die uns unsere Grundkonstruktion darbietet, so fällt es nicht schwer, den sozialen Sinn dieser Methode der Durchsetzung und der Einpassung des Neuen in den jeweils vorher vorhandenen Wirtschaßskörper zu formulieren. Geld und Kredit spielen dabei keine bloß dienende Rolle in dem Sinn, daß sie lediglich registrierten, was unabhängig von ihnen geschähe, wenngleich sie ebensowenig ein primum movens sind, das eine Wellenbewegung, ein Alternieren von positiven und negativen Phasen des Wirtschafhprozesses erzeugen würde, welches ohne sie nicht existierte. Wir sind nun in der I.age, das eben wegen dieses Sachverhalts nicht leicht zu scheidende Wahre und Falsche an den sogenannten monetären Krisentbeorien zu erkennen. Das Abrechnungssystem leistet da etwas, das in der Wirtschafi:s-
form des Privateigentums mit gleicher Wirksamkeit sonst nicht geleistet werden könnte und zum Träger von Erscheinungen wird, die in der Geldmethode und dern Kreditsystem ankern. Es ist der Hebel, der in der kapitalistischen Gesellschaß die vorhandenen Produktionsmittel aus ihren bisher durchlaufenden Bahnen zieht und neuen Verwendungen dienstbar macht. Deshalb ist es ganz — durch eine im Wort „ A brechnungssystem" an sich nicht beschlossene Fähigkeit, temporär über die Transaktlotlcn ln v o r h anclctlcrl GÜtcln auszulaclcn — dcl Gchurtshclfcr
des Neuen, aber auch nicht mehr als das. Es schafft clas Neue nicht, und es initiiert es auch nicht. Es tut für den kapitalistischen Wirtschaßsprozeß„ was im sozialistischen durch die A n o r d nung der Z e n t r alinstanz getan
würde, daß bestimmte Produktionsmittel sich einer neuen Produktionsrichtung oder Produktionsmethode zur Verfügung zu stellen haben: Eine solche Zuweisung von ProdulQß
D ie Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldtnsrktes
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
dauert, über den ganzen Wirtschaflskörper hin t er~reiten und zu einern Element aller Transaktionen werden, die den Wirtschaßsprozeß ausmachen. Sie dringt denn auch wirklich in alle Kalkulationen und in alle Wirtschaßshandlungen aller Firmen und Haushalte ein, so gründlich, daß sich nicht nur diese, sondern sogar auch ihre wissenschaklichen Beobachter den Wirtschaflspmzeß scheinbar ohne Zins überhaupt nicht vorstellen können. Insbesondere wird der Zins nun zu einem allgemeinen Kostenelement, nicht nur in jenen Fällen, in denen jetzt aucb. andere als neue Firmen gezwungen werden, Zins zu zahlen und die wir n och kennenlernen werden, sondern auch, ganz abgesehen von jeder aktuellen Zinszahlung, weil nun jedermann erwägt, daß er ja, wenn er seinen Kassenbestand einem Unternehmer leihen würde, statt ihn seinem bestimmungsgemäßen Zweck zuzuführen, einen Gberschuß, Zins, erbeuten
siten für sie die definitive Investition darstellen. Aber schon Bereitstellung hat eine Wirkung — weil [sie diej Bank weitergeben oder daraufhin rnehr kreieren kann. Der springende Punkt im Bereich des Sparpmblerns ist, daß das Sparen im Ablauf der Entwicklungswellen erfolgt und deren Guthabenbedarf befriedigen hilß. Die Paradoxie der Theorie des Sparpmzesses, che unbefriedigende Beschreibung der Wirkungen des Sparens und Investierens, die Schwierigkeiten, das Ersparte sozusagen theoretisch unterzubringen, kommen alle daher, daß man es in einem Gleichgewichtszustand oder in einer gleichmäßig, d.h. vor allem in einer längs gleichbleibenden Kostenkurven fortschreitenden Wirtschaft beobachten wiH. Da es sich dann nur um Ausdehnung der Produktion über che Gleichgewichtspunkte handeln kann, tritt das Pmblem auf, wie das ohne Verlust möglich ist,
könnte. Die bestimmungsgemäße Verwendung ist daher fortan mit einem Kostenelement im Sinn von „opportunity cost" belastet, und so wird der
und fast von selbst gleitet das Sparen in che Stellung eines Störenfrieds.
Zins zu einem Faktor der Geldgebarung und Produktionskalkulation aller Leute.
C. Hier interessieren uns in diesem Zusammenhange nun noch die beiden folgenden Tatsachen: 1) Wir haben gesehen, daß wir Sparen auch in unserm [Fall] des sich gleichbleibend reproduzierenden Wirtschaflspmzesses zulassen könnten, obgleich es sich empfiehlt, doch von diesem Moment abzusehen, da es sich besser in ein Modell einfügt, das auf ein Streben der Leute, ihre Wirtschaflslage zu ändern, abgestellt ist, und da das Sparen in einer fundamental stationären WirtschaR nur eine bescheidene Rolle spielen könnte. Auf alle Fälle wird aber in einer von Entwicklungswellen durchfluteten Welt das Sparen nach Sinn und Wirkung, qualitativ und quantitativ zu etwas anderm und sehr viel bedeutsameren Phänomen. Vor allem
tritt mit der Möglichkeit, aus Investition im Produktionsprozeß ein Zinseinkommen zu ziehen, ein neues Motiv des Sparens auf, das auf die Größe des Einkommenteils wirken muß, der erspart wird — wenn wir Sparen auch für den stationären Wirtschafi:sprozeß annehmen —, und das die Erscheinung schaffen müßte, wenn sie sonst nicht existierte. Die Wir-
kung des Vorgangs aber muß im Ablauf der Entwicklungswellen ebenfalls neuartig sein. Sparen ist Bereitstellung für Investitionsausgaben. Bei den Firmen kann die Realinvestition direkt erfolgen, das Investieren der Haushalte bedeutet zunächst nur Gberweisung von Guthaben an Firmen, die dann die Realinvestition vornehmen — sei es, daß die Haushalte ihre Guthaben direkt Firmen überlassen (wovon wir absehen wollen), sei es, daß sie E ffekten kaufen (wovon ein Teil[" . . .j), sei es endlich, daß Spardepo[" Der Rest der Nehenbemerkung fehlt.]
363.
Es ist wesentlich, dieses Pmblem als ein Scheinpmblem zu erkennen und das Sparen in den Gesamtvorgang einzuordnen, in dem es tatsächlich vor sich geht. 2) Wir haben ferner gesehen, daß im Geldpmzeß der sich gleichbleibend reproduzierenden Wirtschaft die Höhe der Kassenbestände nur wenig von dem Willen der Haushalte und Firmen, wesentlich aber von der Marktanordnung und Zahlungstechnikabhängt,welche darüber entscheiden, wo und wie lange Geldstücke und Guthaben in einer Kasse liegen bleiben müssen: Die Bestände sind da, so wie sie sind, nicht deshalb, weil wirtschaßliche Erwägungen der Firmen und Haushalte gerade diese Bestandgröße formen, sondern weil die v o rhandenen" Summen eben irgendwo sein müssen und von der objektiven Ordnung des Zahlungswesens jeweils gerade dorthin geschwemmt werden, wo wir sie an jedem Tage tatsächlich antreffen. Sie sind fiir die einzelnen nahezu unbildsame, von individueller Willkür unabhängige Variable. Das ist in der Wirklichkeit nicht so: Da hat jede Firma und jeder Haushalt nicht den Kassenbestand, der sich eben bei ihr oder bei ihm einfindet, sondern jenen, den sie oder er nach I age, Voraussichten und Absichten haben will: Der Kassenbestand ist bildsam und ganz ebenso durch Wirtschaftserwägungen bestimmt, und wird ganz ebenso „rationell" erworben und verändert, daher eine Variable in ganz demselben. Sinn wie die Güterbestände. Eine Quelle dieser Tatsache, daß das, was den Kassenbestand, wie wir es auch ausdrücken können, aus einem passiven zu einem aktiven Element
des Geldprozesses macht, entspringt in der Kreditschöpfung. Eine andere haben wir auch schon kennengelernt, als wir den Begriff der Disposition
einführten, der seine volle Bedeutung, wie wir gleich genauer sehen werden, in einer sich im W e chsel positiver un d n egativer Phasen entw ickelnden Wi r tscha&swelt empfängt. Au f e ine d r i tte stoßen wir h i e r ,
302, Die Theoriedes Geldprozesses uud der Funktionen des Geldrusrktes
nämlich auf. den Zins. Wenn man für die zeitweilige Überlassung eines Guthabens eine Prämie von Preischarakter erhalten kann, wird man nicht nur Guthaben ausbieten, che man nicht braucht oder deren Zweck
man um des Zinses willen aufgeben will, sondern auch solche, die man braucht und ihrer Bestimmung nach wie vor zuführen will, wenn dieses „Brauchen" und diese Bestimmung in der Zukunft — wenn auch vielleicht schon in nächster Zukunß: unter anderm schon am nächsten Tag liegen. Man beachte: Wer so handelt, der spart nicht. Er investiert, so daß solche temporäre Investition eine Erscheinung für sich ist, die von Investition im früher dargelegten Sinn unterschieden werden muß, weil sie auf den Geldprozeß anders wirkt. Wir sprechen da in unmittelbar verständlicher Breviloquenz von „Umleitung". Weiter beachte man, daß die Möglichkeit, über Kassenbestände temporär nutzbringend zu verfügen, noch dadurch an praktischer Bedeutung gewinnt, daß man, wenn das einmal üblich ist, jederzeit gegen Zinszahlung Kassenbestände anderer Leute temporär erwerben kann. Deshalb ist man auch nicht streng an die durch den Zweck, für den das Guthaben gehalten wird, gegebene zeitliche Grenze gebunden. Man kann sogar die Politik adoptieren, jeden Eingang, soweit e r
n i ch t u n m i t t elbar vo n g l eichzeitigen
Fälligkeiten in Anspruch genommen wird, auszuleihen und alle fortlaufenden Ausgabenbeträge, soweit sie nicht durch gleichzeitige Eingänge gedeckt werden, zu borgen. Das ist dann lediglich eine Frage des Verhältnisses von Aktiv- und Passivzinsenund der mit solchen Operationen
Die Theorie des Geklprozesses und der Funktionen des Geldrusrktes
3()3
kurzfristig anlegen — in kurzfristigen Anlagen oder kurzfristig in langfristigen, aber jederzeit realisierbaren. Auf diese beiden Modi woHen wir später eingehen. Endiich können sie ihre momentan überschüssigen Mittel einfach den Banken überlassen. Kraß dieser Praxis realisiert das Bankwesen die Tendenz zu temporärer Verwendung der Kassenbestände oder, was dasselbe ist, zur Beschränkung der Kassenbestände auf das augenblicklich erforderliche Minimum in nahezu vollkommener Weise. Soweit die Banken für Scheckguthaben der Kunden Zinsen vergüten und diese Kunden sich mit chesen Zinsen zufriedengeben, wird die Tendenz der Guthaben nach einem Minimum außer Kraß gesetzt. Die von den Kunden m omentan nicht b enötigten Guthabenbeträge werden als
solche nicht anderweitig verwendet, sondern die Tatsache, daß sie mcht anderweitig verwertet werden, erschöpß sich in der Wirkung, daß die Banken, die für sie weniger Kasse und, wo die Reservehaltung in ihrem Belieben steht, auch weniger Reserve zu halten brauchen, entsprechend mehr Kredit geben können. Im übrigen erklärt das lechglich die Übung (und die Möglichkeit) der Verzinsung von Scheckguthaben. Wir lernen auch ein neues Motiv kennen, das che Kunden bewegt, ihre Kassenführung bankmäßig zu gestalten. Endlich wird uns die Anspannung des Bankstatus an gewisse Termine verständlich, an denen jene Guthabenbeträge von den Kunden gebraucht werden. Aber das ist alles. Wenn che Kunden ihre momentan überschüssigen Guthabenbestände in Ze itdepositen verwandeln, so tritt e i n d a d u rch ermöglichter Kre dit
verbundenen Kosten.
an die Stelle weggefallener Scheckguthaben. In diesem Stadium ist der
Offenbar liegt hier „Kaufkraßschaffung" vor. Wir sehen, daß der Vorgang nicht mit jenem Ausleihen identisch ist, das Verzicht auf Ausgaben
erstere also „k o mpensiert". Und w enn der K u nde dann w i ederum sein
bedeutet und die Summe der Gütertransaktionen daher nicht vermehrt. Ebensowenig liegt Zunahme der Frequenz vor, denn Marktanordnung
und Zahlungstechnik bleiben, was sie waren. Auch die Disposition, die Ausgabenpolitik der Leute ist nicht verändert. Vielmehr geschieht etwas, was ganz so wir kt , wi e w enn jetzt mehr Geldstücke vorhanden wären.
Zeitdeposit in d a s u r sprünghche Scheckguthaben zurückverwandelt haben will, hat der neue Kreditnehmer in unserm Fall gerade zurückgezahlt und durch diesen Akt den entsprechenden Guthabenbetrag vernichtet, so daß wiederum Ko mpensation vorliegt. Die Guthabensumme
hat sichalso„abgesehen von momentanen Schwankungen zwischen den Zeitpunkten der Gut- und L astschriften, nicht verändert, so wenig, wie
Diese Kaufkraßvermehrung wäre in einem Geldsystem, das nur Geld-
wenn der Inhaber des ursprünglichen Guthabens den Betrag desselben
s tückzirkulation k ennt, statistisch nicht sichtbar, un d d a s er klärt z u m
direkt verliehen hätte.
Teil, warum so viele Praktiker das Phänomen der Kaufkraßschaffung leugnen. Wenn das ohne Intervention von Banken geschähe — und so weit es tatsächlich so geschieht —, läge ein Fall der „Kaufkraßschaffung durch den Verkehr" vor, eine Methode, durch welche das Wirtschaßsleben sich vom Kappzaum des Geldes zum Teil befreien könnte. Wir wollen jedoch davon absehen und, nur den Hauptzug der Wirklichkeit verfolgend, annehmen, daß alle Umleitung über die Banken geschieht. Drei Formen wollen wir unterscheiden. Erstens können große Kon-
Wir werden nun einen wesentlichen Zug der Finanzgebarung der kapitalistischen Wirtscha& besser verstehen, der ebenso wichtig wie merkwürdig ist und sehr viel zu tun hat sowohl mit der Wirksamkeit als auch mit der Störungsempfindlichkeit der kapitalistischen Maschine. Wir beobachten nämlich, daß sich ein sehr großer Teil cles kapitalistischen Prozesses jeweils sozusagen über Nacht 6nanziert, daß seine Geld- und Kreditprobleme jeweils nur fiir den Augenblick gelöst und daß selbst für die dauerndsten und regelmäßigsten Dinge von Tag zu Tag, für die längstfristigen ganz kurzfristig finanziell vorgesorgt wird. Es wird uns
zerne fiüssige Mittel, die sie momentan nicht brauchen, auf dem Geldmarkt ausleihen. Sodann kö n nen H a u shalte und F i r m en solche Mi t t e l
noch deutlicher vo r
A u g e n t r eten, w u rd e ü b r i gens anläßlich unseres
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D i eT heorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
30S
Gberblicks über die Kxedittechnik schon gestreift, daß, sogar oberf[ächlich gesehen, dauernde und langfxistige Finanzierungen, wie eine Obhgationsemission., ihrerseits auf kurzfristigen. Grundlagen ruhen. Das hat nun natürlich viele Gründe und vor allem den, daß die alle Augenblicke wechselnden Situationen und die alle Augenblicke auftretenden Störungen von außen und die Erwartungen, die die Leute bezüglich beider und ihrer Wirkungen hegen, provisorische Maßregeln und Zwischenlösungen erzwingen. Aber die fundamentale Ursache dieses Sachverhalts liegt in dem eben dargestellten Moment, daß jeder Haushalt, jede Firma, jede Bank sich bemüht, momentan überschüssige Kassenbestände „anderweitig zu verwexten" und schließlich für den eigenen Bedarf zu Borgern zu werden. Damit rückt der Betriebskredit und seine Rolle erst in das richtige Licht. Der neuen Unternehmung muß natürhch das „trmiasrfende" Kapital unter den Voraussetzungen desgegenwärtigen Gedankengangs von der 6nanzierenden Bank ganz so zur Verfügung gestellt werden-und es muß ganz so „neugeschaffen" werden, so weit das eben eingeführte Moment des Sparens" das nicht überßüssig macht — wie die Ausgabe auf die Produktionsanlage und ihre Ausrüstung, das Anlagekapital. Die alte, d. h. dem gleichbleibenden Kreislauf. eingeordnete Firma hingegen braucht grundsätzlich keines, weil ihre Eingänge ihre Produktionsausgabe alimentieren. Sonst würden also jeweils im Untersuchungsgebiet nur so viel Darlehen von diesem Charakter ausstehen, als jeweils neuen Firmen erstmalig oder im weitern Verlauf dex Dinge neu gewährt wird, bis dieser Passivposten abgetragen und die neue Firma — zu einer „alten" geworden — ihre laufende Produktionsausgabe aus Eingängen decken kann. Aber in Wirklichkeit ist das nur nicht so, sondern nahezu umgekehrt. Krafl des Zuges
saisonale Vorgänge im Wirtschaßskörper anknüpfen, aber von der Entwicklungswelle stammen und ihre praktische Wichtigkeit aus der Wirtschaf[sphase gewinnen, mit der sie zusammenfallen. In Zeitpunkten, in denen Zahlungen sich häufen, an jedem „Ultimo" z.B. und selbst am „Zahlungstag" einer Woche, finden wir Anspannung der Bankstatus. An Daten oder Datenfolgen, in denen große Zahlungen bestimmter Art erst voxbereitet, dann vollzogen werden müssen, ebenfalls. So macht sich,
nach temporären Investitionen entblößen sich die alten Firmen ihrer Gut-
W irtschaßsprozesses gäbe es solche Fluktuationen nicht. Auch fü r
haben, so daß auch sie laufend zu Borgern werden. Und die neuen dringen nie bis zu dern Punkte vor, an dem sie durch Eingänge 6nanziert werden. Vielmehr entfalten nun alle Firmen Nachfrage nach Betriehskredit und aus auf. der Hand hegenden Gründen tendiert gerade dieses Geschäfl zum typischen - „regulären" — Bankgeschäfl zu werden, wobei die Bank im einzelnen Fall aus ebenso auf der Hand liegenden. Gründen das Kreditgesuch der bewährten und eingelebten Firma dem Kreditgesuch der neuen vorzieht. Für das Verständnis des Wesens und der R.olle des Betriebskapitals ist es gleichwohl überaus wichtig einzusehen, daß dieses Erscheinungsbild der Wirklichkeit nicht den Grundzug der Sache darstellt, sondern ihn verhüllt, ja umkehrt. Daß i n [ . . . " j e r z eugt F l u k t uatione, die an
noch so diskontinuierlich auftretenden großen Zahlungen oder Zahlungs-
[" Fußnote fehlt.] ['s Die Begründung des vorhergehenden Satzes und der Ghergsng zum folgenden Argument fehlen.]
insbesondere wo di e Ei n k o m menstetrer auf e inmal zu e r l egen ist, der Einkommensteuertermin bankstatistisch bemerkbar. So auch die Beue -
gung der Ernte, besonders in durchkapitalisiexten I ändern. So überhaupt die Campagne von Industrien, die nicht gleichmäßig über das Jahr hin produzieren oder absetzen. So auch die Reisezeit und das Geschäft der jährlichen Feste, namentlich das VYeihnachtsgeschäjt. Umgekehrt tritt nach diesen Terminen eine Entspannung ein: Di e K r e dite der Banken sinken, ihre Kassen- und Reservebestände steigen, und chese Zeiten sind
währungspolitischen Eingriffen besonders günstig, weil der K r editorganismus da relativ unempfind]ich ist und ohne zu große Störung des
Wirtschaßs]ehens gemodelt, insbesondere gezügelt werden kann. Will z.B. die Zentralbank bremsen, so braucht sie in diesem Augenblick, etwa unmittelbar nach der Liquidation des Weihnachtsgeschäßs, die Gberschußreserven der Gliedbanken, die sie andernfalls zu leichter Kreditgewährung geneigter machen w ü r den, duxch Zentralbankinvestitionen abzuschöpfen, und di e unerwünschte Krechtexpansion wir d v e rhältnis-
mäßig schmerzlos unmöglich gemacht, während das gleiche Experiment, vor dem Weihnachtsgeschäf[ unternommen, einen Zusammenbruch auslösen könnte,
Im Abrechnungssystem eines sich gleichbleibend reproduzierenden alle
häufungen würde kontinuierlich von den H a u shalten und F i rmen vorg esorgt un d d i e a u f g esammelten G u t h abensummen w ü r de n a n d e n Terminen bloß vo n d e ren K o n ten v erschwinden un d a uf' K o nten d er
Empfänger erscheinen, so daß die I.age des Bankenorganismus als Ganzen an diesen Terminen nu r i n sofern anders wäre als sonst, als sich ihr e Kassenbestände temporär verringern wiirden, aber nur um Summen, die
zu den andern Zeiten ungenutzt in ibren Kellern lagern. Ein Einkommensteuerterrnin z.B. kann die Wirkung, die er tatsächlich
hat, nur deshalb haben, weil die Steuerpfhchtigen entueder fiir die Erledigung der Zahlung Kredit ad boc in Anspruch nehmen oder temporäre Investitionen liquidieren. Und das hat Sinn un d w i r d v e r ständlich nur
durch den Kreditbedarf der neuen Kombinationen und durch das darauf. basierende Agio der Recheneinheit. Damit ist auch die Tatsache erledigt, daß ein nahender Termin dieser Art nicht nur che Banken, sondern auch 20 schumpeter, Geld
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Die T h eorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
D ie Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
das Geschäflsleben verknappt, daß ehen temporär zur V e rfügung stehende, dem Zweck der Steuerzahlung zugedachte Mittel entzogen werden. Auch die zur „Bewegung der Ernte" nötigen Mittel würden den Beteiligten im gleichbleibenden Wirtschafhprozeß aus dem Erlös der vorhergehenden Ernte jeweils schon zur Verfiigung stehen. Wenn das nicht der Fall ist und jedesmal (auch dann, wenn die Ernte gerade so groß wäre wie die vorhergehende und Preise und Kosten sich nicht geändert hätten) ein neues Finanzierungsproblem entsteht, das durch Schaffung zusätzlicherGuthaben und Abziehen von Guthaben aus andern Bahnen g elöst werden muß, so liegt das nur daran [... " j . Die Anspannung des Bankstatus wird beseitigt, die Entspannung herbeigeführt dadurch, daß die Empfänger ihren Eingang gutgeschrieben bekommen und ihn nicht sofort und ganz verwenden, beziehungsweise, wenn der Eingang Debets tilgt, nicht sofort und in gleichern Ausmaß borgen. Die Verknappung des Geldverkehrs, die in jenen FäHen allgemein eintritt, in denen nicht Firmen Empfänger der Terminzahlungen sindEinkommensteuer —, und in jenen Fällen, in den Sektoren des Geschäßsverkehrs, die an diesen Zahlungsempfängen nicht beteiligt sind — Bewegung der Ernte — die Terminzahlungen empfangen, wird dadurch beseitigt, daß che Empfänger auszugeben, beziehungsweise neuerlich zu borgen beginnen. Beides, Anspannung und Entspannung, wird dadurch gemildert.
scha&skörper verständlich werden und die ihn zum Zentralorgan desselben macht. Dieser Zusammenhang zwischen Zahlung oder Abrechnung und Kredit ist im Bankenorganismus verkörpert und gleich fundamental für den innern Geldrnarkt eines Gebiets wie für den internationalen. Arbeitsteilung, che Spezialtypen, wie z.B. Wechselagenten, schafft, überschattet ihn allerdings in vielen Fällen, und oberßächliche oder fehlerhafte Interpretationen knüpfen sich leicht an solche — scheinbar ganz besonders „reale" — Bestandteile der großen Maschine.
E. Damit (A-D) taucht nun ein neuer Markt auf, den wir Geldmarkt nennen wollen und der für den Rest unserer Ausführungen von zentraler B edeutung ist. Natürlich könnten wir d i ese Art von M a r k t
a uch in d as
gQ /
1. TIotzdcIn wnd &$8f —lm Gcgcnsatz zuInPloblcmgchictdcs Gcldwcr-
tes-das Schema von Angebot und Nachfrage anwendbar, wie der Leser schon unter A gesehen hat. Dabei ist es zweckmäßig und wirklichkeitstreu'"', che verfügbaren Guthaben und nicht, wie es zum Teil der Sprachgebrauch der Praxis tut, die für diese hingegebenen Verbriefungen als die Ware [zu] bezeichnen", wenngleich sich für andere Zwecke und besonders für die Beschreibung der verschiedenen Spezialmärkte (Wechselmarkt usw.) eine andre Ausdrucksweise empfehlen mag. Wir k önnen, eine glückhchc Fornlcl B ö h In "B aw cI k s adoptlcrcnd~ das~ was auf d clT1
Geldmarkt geschieht, als einen Tausch gegenwärtiger gegen künftige Guthaben definieren. Nur muß chese Definition nach zwei Richtungen erweitert werden: Erstens ist das Wort „ g e genwärtig", we nn w ir i n t e r-
regionale und internationale Vorgänge einbeziehen, nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich zu verstehen, so daß dann den künftigen Guthaben andersu o verfügbare an che Seite zu steHen sind. Ztverterrs können gegen-
wärtige Guthaben gegen kiinftige in zwei G rundformen vertauscht w erden, die man besser auseinanderhält: Der „ G eldgeher" k ann in Z u -
Bild des gleichbleibenden Kreislaufs der Wirtschaft aufnehmen, aber es
kunft das hingegebene Guthaben plus Agio (Zins) zurückerhalten, oder
vvürde da auf ihm nichts besonders Interessantes geschehen und niemand
er kann statt d e r S u mm e d i eser beiden Posten e~nen grundsätzlich" dauernden Ertrag empfangen.
würde in einer solchen Wirtschaft ihn als den Ankergrund oder Inbegriff eigenartiger Erscheinungen erkennen oder überhaupt mit den bloß registrierenden Vorgängen der voikswirtschaßlichen Buchhaltung, die es da gäbe, den Bcgriff eines Marktes verbinden. In diesem Sinn verdankt er nicht nur seine praktische und t h eoretische Bedeutung, sondern sogar
seine Existenz der Entwicklung, obgleich er, einmal vorhanden, auch die Geldvorgänge des Kreislaufs umfaßt. Erst die Entwicklung macht sofort verfügbare Geldsummen selbst zur „Ware", die einen „Preis" hat. Wir sind diese erstaunliche Tatsache so gewöhnt, daß sofort hinzugefügt werden muß, daß beide Ausdrücke dennoch nicht aufhören, metaphorisch zu sein und nie in ganz demselben Sinn gebraucht werden dürfen, den sie in der Güterwelt haben. Das geht ja schon aus der diesem Markt eigentümlichen Beziehung zum Zahlungswesen, also zu jedern einzelnen Geschäfl aller andern Märkte, hervor, aus der seine Funktionen im Wirt1" Der Schluß dieses 5stzes fehlt.1
Das vereinheitlicht das Bild nach einem Gesichtspunkt und beseitigt Scheinprobleme. Aber entfernt uns von der üblichen Terminologie. 2. Vom Standpunkt unseres Modells der Wirtschaßsentwicklung gesehen, besteht der Grundvorgang des Geldmarktes in der Finanzierung neuer Kombinationen der vorhandenen Produktionsmittel durch ad boc
neu geschaffene Guthaben. Das Frerndartige, das dieser AuHassung noch immer anhaftet, verliert sich, wenn wir etwas umständlicher formulieren:
in der Finanzierung von Produktion, Handel und Spekulation, deren T ransaktionen l etztlid I
e i nes b esonderen F i n anzierungsvorgangs nu r
deshalb bedürfen, weil es neue Kombinationen durchzusetzen gibt mit Hilfe von „ M i t teln", unter denen den ad boc neugeschaffenen eine logische Vorzugsstellung zukommt. [" Fußnote fehlt.] P' Fußnote fehlt.] [" Fußnote fehlt,l
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D ie Theorie des Geldprozesses und der Punktionen des Geldmarktes
D ie Theorie des Geldprozesses und der Punktionen des Geldmarktes
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Die Nachfrage auf dem Geldmarkt baut sich also auf [folgenden Ele-
auch zu weitergehender Beihilfe. Aber ihr Angebot untersteht nicht den
m enten] auf: D e r N a c h frage von U n t ernehmern i n u n serm Sinn; d e r
Dispositionen der Banken und durchkreuzt sie mitunter. Dem Charakter der angebotenen Guthaben nach ist die Summe, welche
Nachfrage von Firmen, die infolge der durch die Entwicklung, gleichfalls in unserm Sinn, erhöhten Realeinkommen nun ihre Erzeugung über jene Menge hin ausdehnen können, die dem früheren Gleichgewicht entsprach"; der Nachfrage von Firmen, die infolge Bevölkerungszunahme, Fortschritten der Spartätigkeit oder Geschmackswandlungen Anlaß zu Produktionsausdehnung haben; [der Nachfrage vonj Firmen, die stockendem Absatz, sinkenden Preisen oder steigenden Kosten temporär durch Kreditaufnahme begegnen wollen; der Nachfrage von Firmen und Haushalten, die Chancen spelculativ ausnutzen oder Gefahren spekulativ ab-
wehren wollen; schließlich, im Grenzfall eines voll durchgebildeten Kreditverkehrs, der Nachfrage aller Firmen im vollen Betrag ihrer kreislaufmäßigen Produktionsauslagen, einschließlich der Schuldzinsen und
die Banken jeweils neu zu schaffen in der Lage und gewillt sind, zu unterscheiden von der jeweils zuwachsenden Spar- und Rücklagensumme, weiter von der Summe, die jeweils aus abgewickelten Geschäften frei wird, endlich der Summe von Guthaben, die, andern Zwecken gewidmet„ gleichwohl zu temporärer Investition zur Verfügung steht. Wie wir ehen-
falls schon wissen, stehen aber diese Summen nicht unabhängig nebeneinander. Sie beeinflussen einander und mitunter lösen sie einander ab. Und fiir die einzelne Bank und das Bankensystem gehören die Spar- und Rücklagensummen der Kunden, die freiwerdenden und temporär verfügbaren Guthaben zu den Faktoren, die bestimmen, wieviel neue Gut-
zugeführt und jeder Ausgang dem Geldmarkt entnommen wird — daß
haben die Bank oder das System schaffen kann. Innerhalb des Bankangebots ist vor allem an den Unterschied zwischen Kundenkredit und Interbankkrecht zu erinnern. Guthaben, die die Geld-
jede Firmenkasse in den Nexus des Geldmarkts verwoben ist. Zu dieser
geber untereinander zur V e r fügung stellen, sind natürlich nur B estim-
Masse tritt die Nachfrage nach Konsumkredit, den wir zweckmäßiger-
mungsgründe der der industriellen, kommerziellen und konsumtiven Nachfrage gegenüberstehenden Summe und müssen ausgeschieden werden, wenn es sich um diese handelt. Insbesondere ist der den Ghedbanken gewährte oder gewährbare Zentralbankkrecht und der Kredit, den solche Banken andern gewähren, die ihnen gegenüber Zentralbankfunktionen versehen (vgl. oben S. X59f.), eine Sache für sich. Doch kann
Steuern, wenn wi r
u n s v o r stellen, daß jeder Eingang dem G eldmarkt
weise aufteilen können in: den konsumtiven öffentlichen Kredit in allen seinen Formen vom b a n kmäßigen Kontokorrentkredit bis zur „ e w i gen
Rente" („rente perpetuelle"), den Konsumtivkredit der Haushalte, dessen wichtigste Form, der Abzahlungskredit („instalment selling")", allerchngs meist in die Kreditnachfrage der betreffenden Firmen eingeht, und. den quasikonsumtiven Kredit jener Wirtschaflskreise, die, wie ein großer Teil der Landwirtschaß, nicht in der Lage sind, mit dem Kredit, den sie aufnehmen, einen Zinsen und Rückzahlungsquoten deckenden Mehrertrag zu erwirtschaften. Vom „Angebot" des Guthabenmarkts muß mit noch größerer Vorsicht
nicht genug betont werden, daß chese Klasse von Transaktionen von der wirtschafHich eigentlich relevanten: des Geschäfls mit der Fi rmenkunds chafl, nicht g etrennt w e r den k a nn . N e h men w i r z . B . a n , d a ß e i n e
Zentralbank, die auch industrielles Kundengeschäft betreibt, wie das
dieser haben wir es hier mi t e i ner dem A n gebot einer W are analogen Erscheinung, insbesondere noch w eniger mi t a n alogen objektiven Bestimmungsgründen der angebotenen „M e nge" zu t un . W i e w i r w i ssen, setzt es sich zusammen aus dem Guthabenangebot der Banken, d.h. dem
unserm Grundschema entspricht, einem solchen Kunden einen Wechsel diskontiert. Dieser Kunde hat jetzt ein G u thaben bei der Z e ntralbank. Wenn er darüber zugunsten einer Firma verfügt, die eine andere Bank hat, so erwirbt nun diese das Guthaben, das ihre Reserve vermehrt, ganz so, wie wenn sie direkt Zentralbankkrecht genommen hätte. Und so gibt es jeweils eine ganze Menge von Transaktionen, die Kunden- und Inter-
Guthabenangebot,das die Banken beherrschen; und dem Guthaben-
bankkredit gleichzeitig bedeuten und beiden Kategorien zuzurechnen
angebot, das aber den Di spositionen anderer Leute unterliegt, welcher
slnd.
gesprochen werden als von der Nachfrage. Denn noch weniger als bei
Fall z.B. gegeben ist, wenn jemand zu Lasten seines Bankkontos eine Aktie kauft oder direkt im „offenen Markt" auftritt. Auch solche nicht bankmäßige Geldgeber: Versicherungsgesellschaften, Staatskassen, große Konzerne, Haushalte, bedienen sich (außer, wenn sie Münzen oder Papiergeld leihen, wovon wir jedoch absehen wollen) der Vermittlung der Banken mindestens zur Durchführung ihrer Operationen und meist [" Fußnote fehlt.] [" Fußnote fehlt.]
Eine ähnliche Erscheinung beruht auf. dem Moment der temporären Investition: W en n ei n K o n zern eine A n l eihe auflegt, so b edeutet das Nachfrage nach einem Ty p us von K r e dit. Aber auch Angebot an einen
andern Typus. Denn die Einzahlungen, die er empfängt, oder schon ein Guthaben, das er im Hinblick auf zu erwartende Einzahlungen empfängt
und nicht sofort braucht, kann er kurzfristig ausbieten, so daß er gleichzeitig oder n ahezu gleichzeitig Gu thaben nachfragend und a u sbietend auftritt, w a s d an n z u b e k a nnten, auf. den ersten Blick e r staunlichen
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D i eT heorie des Geldprozesses und der Punktionen des Geldmsrktes
Die Theoriedes Geldprozesses und der Punktionen des Geldmsrktes
Bewegungen auf dem Markt führt, der in einer Richtung „verknappt", in einer andern zugleich „verflüssigt" wird. 3) Diese Struktur des Angebots an und der Nachfrage nach Guthaben erklärt uns einen eigentümhchen Widerspruch im Tatsachenbild dieses Marktes. Auf ihm vollzieht sich, in der Form von Geschäften über Guthaben, eine Verteilung und Neuverteilung der Rechenpfennige des volkswirtschafl:lichen Abrechnungsprozesses, und zwar in einer 'Weise, welche geeignet ist, die falsche Grundvorstellung zu stärken, daß hier über etwas verfügt wird, dem unabhängige Sonderexistenz zukornmt. Weil direkt oder indirekt hier jeder Wirtscha&sakt um Durchführungsmöglichkeit und jede vorhandene oder schaffbare Einheit um Verwertung wirbt, so strömen in der Tat alle Vorgänge des Untersuchungsgebiets auf diesem Markt zusammen. So unvergleichbar sie untereinander sein mögen, hier werden sie alle kommensurabel und kommunizierend. Die abstrakten Saldi aller Haushalte und Firmen werden hier ausgeglichen, sie alle form en eine Gesamtsituation. D i e G e genwarts- un d Z u k u n f t s ert
d'
3ji
Anleihen z.B., suchen. Aber der Mechanismus des Markts bringt es mit sich, daß die ersten kurzfristigen Zwecken dienstbar gemacht und die zweiten infolge der grundsätzlich gegebenen Verkäuflichkeit mit nur kurzfristig zur Verfügung stehenden Guthaben befriedigt werden könncn. DaraUs folgt, daß cs Ökoflolnlsch — lnl Gcgcnsatz zu l u r l s tlsch-
langfristige Anlagen im vollentwickelten Kapitalismus überhaupt mcht gibt", und ferner, daß der Zinsfuß seinem Wesen nach stets kurzfristig ist. Das langfristige Zinsversprechen, das eine Schuldverschreibung trägt, ist nur von technischer Bedeutung; der w i r k l iche Zins ko mmt i n d eren Eltrag zulYl AusdrUck, dcr slch von Tag ZU Tag 11B Strom dcr 6nanzlc-
rungsbechirftigen Saldi ändert und der essentiell kurzfristigen I.age anpaßt. Sprechen wir vom langfristigen Zinsfuß — der sogenannte „landesiibliche" ist eine Sonderform davon —, so meinen wir nicht eine besond ere Erscheinung, sondern einfach die i n
e i nem l ä ngern Z e i t raum z u
beobachtende Durchschnittsgröße, um die herum der tatsächliche Zins schwanken mag, wie wir unter langfristigem Weizenpreis nicht eine be-
l aufenden und die künftigen Möglichkeiten 6nden ihren gemeinsamen
sondere Art vo n Preis verstehen, die neben andern Weizenpreisen exi-
Nenner. Während es keine Tendenz zu einer einzigen „Rate" des Pro6ts in unserm Sinn gibt und etwa ein gewogener Durchschnitt der in einer Zeitspanne erzielten Unternehmergewinne nur statistischen, aber keinen theoretischen Sinn hat, so sollte es theoretisch jeweils einen einzigen Zinssatz geben, als Preiselement einer homogenen Ware" in einem einheitlichen Markt. Dieser Zinssatz würde die wichtigste aller unserer Zeitreihen abgeben und den besten Index für den Pulsschlag der WirtschaR. Er würde in der Tat den Namen eines „Manometers der VolkswirtschaR" verdienen, der ihm so ofl: beigelegt worden ist. Man beachte noch: Der Zinssatz drückt natürlich jeweils die momen-
stierte, sondern nur eine von Saison- oder auch konjunkturellen und Zufallsschwankungen bereinigte Größe, welche die Natur einer stati-
tune Gesamtlage auf d e m G u t h a benmarkt a u s, w e l che i h r erseits die
augenblickliche Resultante aller volkswirtschaftlichen Zustände und Vorgänge ist, ob diese selbst nun vorübergehend oder dauernd sein mögen. Es ist das Wesen des Guthabenmarkts, wie alle die verschiedenen Zwecke der Wirtscha&swelt vergleichbar [sind], so sie alle vom Standpunkt des gegenuärtigen Zeitpunkts, zeitlich ebensogut wie sachlich, vergleichbar zu machen, wie das in einem volkswirtschaßlichen Zentralbüro geschehen müßte. Bringen wir das in Verbindung mit der früher gewonnenen Erkenntnis, daß für die jeweils 6nanzierungsbedürftigen Saldi temporär vorgesorgt wird, die Gesamtbeit der augenblicklichen verfiigbaren „Mittel" der Gesamtbeit der augenblicklich vorhandenen Bedarfs* grö ßen, beide als homogene Massen genommen, gegenübergestellt wird. Natürlich gibt es Guthaben, die langfristige Anlagen und Verwendungszwecke, die nach Befriedigung in einer der juristischen Dauerformen, [~ Fußnote fehlt.j
stischen Norm hat.
Allein, wenn wir mit dieser Erwartung an das Material der in der Wirklichkeit zu b eobachtenden Zinssätze herantreten, so w artet unser
eine Enttäuschung. Wir 6nden viele Zinssätze und, schlimmer noch, kein einziger von ihnen bietet uns, was wir brauchen, keiner kann als „der" theoretische Zinssatz angesprochen werden. Und k ö n n ten wir s elbst in einem von ihnen jenes Manometer erblicken, so hätten wir. es mit einem Instrument zu tun, das, ehe es in unsere Hand k am, einem Kinde zum S pielzeug gedient hat. N u r ' s mi t d i escr Einschränkung können wir d en
teilweisen Trost vorbringen, daß die Veränderungen der verschiedenen Zinssätze mehr Aufschluß geben ab ihre absoluten Größen. Mit der M etapher vom Spielzeug ist hier nicht in etster I.inie gemeint,
daß der Zinssatz bewußter Bccinflussung aus währungspolitischen Rücksichten ausgesetzt ist. Denn diese könnte immerhin innerhalb der I.ogik des Mechanismus liegen. Auch eine aktive Diskontpolitik„die nicht bloß * die Marktlage ausdrü ckt, kann bloß Aberrationen korrigieren und das t' Insbesondere ist es nicht so, daß die langfristige Anlage notwendig Isngfristige Mittel erfordern wGrde. Der einzeine Kreditwerber mag sich langfristig befriedigen und vor vorzeiti ger Rückforderung durch geeignete %'shl der Rechtsform schützen. Aber, volkswirtschs&lich gesehen, ist es mit der Einzshlung des Anleihebetrsges nicht getan — die Anleihe bleibt vielmehr ein Element der kurzfristigen Marktlage, solange sls sie lebt: Sie wird hin und her geschoben, ihr Kurs wird täglich angepaßt — sie wird sozusagen jeden Tsg neu Finanziert. P' Fußnote fehlt.]
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systemgemäße Funktionieren der Maschine sichern wollen und in einem tiefern Sinn bloß „deklaratorisch" sein. Wenn eine Zentralbank bei Goldabffuß ihre Rate erhöht und diese Erhöhung durch Investitionen wirksam macht, so braucht das nicht mehr zu bedeuten, als daß ein bestehendes Ungleichgewicht korrigiert werden soll. Wir wissen bereits genug von der Natur des Kreditorganismus, um zu verstehen, daß er nur unter besonders günstigen Umständen ohne solche Hilfen systerngemäß funktionieren kann. O der wenn durch „ k ünstliche" Z i nserhöhungen eine Inflation gehemmt und das Publikum zu normaler Kassengebarung zurückgeführt werden soll, so fällt ein solcher Vorgang keineswegs ipso facto aus dem Bezirk der Momente heraus, aus denen sich der monetäre Lebensprozeß zusammensetzt. Aber der Zinsfuß wird auch aus andern Gesichtspunkten gemodelt. Vor allem besteht immer ein
politisch sehr mächtiger Wunsch nach „billigem Geld" oder — ökonomisch nicht viel weniger unsinnig — nach tunlichst konstantem Zinsfuß
oder doch Zentralbankzinsfuß. Die Bankwelt und ihr politischem Druck besonders ausgesetztes Zentralorgan gibt diesem Wunsch nach, so daß
schon Diskont- und Kontokorrentsatz der Gliedbanken, noch mehr die Rate der Zentralbank weniger beweglich sind, als ihrer organischen Rolle entspräche. Neuerdings hat die Vorstellung, daß das ein Heilmittel für Depressionen sei, zu Manipulationen wie der Rate so namentlich auch des Geldangebots geführt, welche den Zinssätzen ihre Bedeutung nehmen und, soweit wirksam, die Quelle von Fehlinvestitionen sind. Aber der Geldzins der Wirklichkeit ist nicht nur ein verdorbenes Manometer, er funktioniert auch, aus sich selbst heraus beurteilt, nicht
befriedigend. Bekanntlich hinkt er i m
P hasenwechsel hinter andern
S ymptomen nach. Das kommt d aher, daß es Arbeitslosigkeit von G u t haben so gut g ib t w i e A r b e itslosigkeit von A r b eitern. Di e statistische
Erfassung dieser Erscheinung ist dadurch erschwert, daß, während der arbeitslose Arbeiter noch immer vorhanden ist und gezählt werden kann,
die Arbeitslosigkeit der Guthaben sich nur zum Teil in der Trägheit der „bestehenden" äußert, zum andern Teil aber darin, daß Guthaben, che
niemand haben will, überhaupt nicht „entstehen". Wenn in den vorhergehenden Perioden ein bestimmtes Geschäft, regelmäßig wiederholt, zu regelmäßigen Wechselziehungen, Wechselchskontierungen und Guthabenschaffungen führte, in der laufenden Periode unterbleibt, daher k ein Wechsel in der b etreffenden Bank zum A p p ell an t r i tt, so k o m m t
eben auch das Guthaben nicht zustande und sein potentielles Vorhandensein könnte höchstens aus unausgenützten Elementen der Reserve jener
Bank erschlossen werden. Im Licht dieser beiden Arten von [Abweichungen] muß jede Situation und jeder Vorgang dieses Markts gesehen werden. Wir k o m men im f o lgenden nochmals auf diesen Punkt zurück.
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
313
Noch wichtiger aber ist dr i t t e ns, d aß w i r e s n i c ht m i t e i n em v o l l kommenen M a rk t f r eien W ettbewerbs zu tu n h aben. Ein solcher liegt bekanntlich vor, wenn erstens keiner der Nachfragenden oder Anbieten-
den stark genug ist, um durch sein individuelles Verhalten den Preis zu beeinflussen, und zweitens jeder Nachfragende und jeder Anbietende unterschiedslos mit jedem Anbietenden und jedem Nachfragenden abzuschließen gewillt und in der I.age ist. Die erste Bedingung ist nicht immer, die zweite nie erfüllt, weshalb denn dieser Markt in Teilmärkte zerfällt, auf denen verschiedene Preise und entgegengesetzte Preistendenzen herr-
schen können. Ein großer Teil des nichtbankmäßigen Angebots an Guthaben, besonders des eigentlichen Sparangebots, wird von der öffentlichen Gewalt b estimmten „ A n l agen" z u geführt. I n d i e ser R i chtung w i r ke n z . B . i n Deutschland die Vorschriften über Mündelsicherheit, über den Geschäßskreis von Sparkassen, Versicherungsanstalten, T r ägern de r S o zialversicherung und so w e i t er, w elche chese Mittel n ahezu vollstänchg dem
Kreditbedarf des Reichs, der Länder, der Gemeinden„der Landwirtschaß, auch des Wohnbaus dienstbar machen, so daß diese Summen für andere Borger oder für B orgen in andern Formen direkt überhaupt nie in B e-
tracht kommen, und eine durch Risikendifferenz nicht oder nicht voll zu erklärende Zinsdifferenz zustande kommt. In derselben Richtung wirken Steuerbegünstigungen und dergleichen. Weiter aber sind vielen Anbietern manche Teile des G u thabenmarkts nicht o der
n i cht d i r ekt
zugänglich — der private Sparer kann z.B. nicht ohne weiteres Wechsel diskontieren. Endlich sind dem größten Teil des restlichen nichtbankmäßigen Angebots Gewohnheiten oder Vorlieben eigen, die den Weg bestimmen, den es nimmt. Traditionelle, in verschiedenen Ländern übrig ens sehr verschieden ausgesprochene Neigungen der Sparer z .B . f ü r
Staatsobligationen gehören hierher", ebenso gewohnheitsmäßige Gbers chätzung vo n A k t i en , g elegentlich auch v o n „billigen", d.h. meist zweifelhaften Schuldverschreibungen. Daß dergleichen äußere Eingriffe, arationale Momente, Risikendifferenzen, Sondervor- und Sondernachteile
der in Betracht kommenden Geschäflsßguren und der sie verkörpernden Instrumente {Wechsel, Obligationen, Aktien und so weiter) oder der ihnen eigentümlichen Sicherheiten (Bürgschaften, Warenvorräte, Börsen-
effekten, Liegenschaften und so weiter) zu verschiedenen — ausbedungenen wie tatsächlich erziehen — Erträgen führen, aus denen das Element von reinem Z i ns, das sie enthalten mögen, kaum j em als befriechgend
herausgelöst werden kann, ist nicht weiter verwunderlich. Dazu kom mt , daß di e g r u ndsätzlich gegebene Verkäuflichkeit jedes
Titels das Recht auf Rückforderung der hingegebenen Surnme, vollends [ss Fußnote fehlt.]
314
D ie Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmsrktes
D ie Theorie des Geidprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
das Recht auf baldige oder gar jederzeitige Rückforderung praktisch nur
aber das Grundprinzip vom einheitlichen Markt momentaner Finanzierwngsmöglichkeiten indirekt doch zu seinem Recht, und eben deshalb gingen wir davon aus. Aber das bringt es mit sich, daß eine Spanne entsteht zwischen dem Zins einer solchen Anleihe und dem Zins der ihre Zeichnungen ßnanzierenden Guthaben, oderdaß, wie wir auch sagen konnen, die von dem Anleiheschuldner getragene Zinslast sich in verschiedene Erträge verschiedenartiger und hintereinanderstehender Guthaben aufspaltet oder aufspalten kann. Der Zeichner, der für die Einzahlung selbst „Kredit" nimmt, erfüllt die Punktion, den Anleiheschuldner von der Sorge um die laufende Pinanzierung zu befreien und erhält
u nvollkommen ersetzt. Dieses Moment ist besonders fiir den T ei l d e s
Angebots wichtig, der, für andere Zwecke bestimmt, temporäre Anlage sucht, also namentlich für einen Teil des bankmäßigen Angebots „sekundärer Reserve" und für das Angebot von Nichtbankßrmen, die ihre „Kasse" zeitweilig verwerten wollen, Diese Sumrnen werden von den Anbietern selbst gebraucht. Sie werden angeboten, weil sie nicht sojort gebraucht werden. Das heißt nun nicht nur, daß für sie unmittelbar" nur bestimmte, nicht aHe Nachfrager, Verwendungszwecke, Instrumenttypen
in Betracht kommen, sondern auch, daß dieser Teil des Angebots unelastisch, d. h. zinsenunempßndlich ist — er nimmt, was er auf seinem Weg erhalten kann, gleichgültig", ob das viel oder wenig ist, und ist unabhängigvom Zinsgebot vorhanden. Ganz ähnlich steht es mit der Nachfrage. Auch sie enthält unelastische (wenngleich sehr variable) Elemente, vor allem die Guthabennachfrage von Firmen, die, in laufende Kontrakte eingespannt, auch mit temporärem Verlust weiterlaufen müssen, und die Guthabennachfrage aus Transaktionen, z.B. solchen spekulativer Natur, bei denen nicht auf. ein paar Prozente genau kalkuliert wird, oder aus Situationen, in denen man eine bestimmte Summe bei sonstigem Bankrott oder u nverhältnismäßigem Verlauf durchaus haben muß. Das würde an sich nichts ausmachen — eine jede Nachfrage hat unelastische Elemente, so ist z.B. die Nachfrage verhältnismäßig wohlhabender Schichten nach Brot unelastisch. Aber während diese Brotnachfrage sonst mit anderer, elastischerer unterschiedslos zusammenfließt, so ist der unelastische Teil der Nachfrage auf dem Guthabenmarkt — seinerseits zum Teil — auf ganz bestimmte Angebotsquellen, insbesondere auf bestimmte Kategorien von Bankmitteln, angewiesen, während ih r
31 5
dafür sozusagen eine Art Pinanzierungsprovision.
Die Motive, welche eine Nachfrage haben kann, bestimmte Angebotsquellen vorzuziehen, sind Legion. Je nach der I.age des Marktes empßehlt sich Bankkredit bald mehr, bald weniger als Anleiheaufnahme oder diese mehr oder weniger als Aktienemission, Geschäßspolitik mag [die] Abhängigkeit von einer Bank wünschenswert machen (denn „Abhängigkeit" einer Firma von einer Bank bedeutet in praxi oß, daß die Bank vom Schuldner abhängig ist und immer neu borgen muß, um schon Geborgtes zu retten ) oder grade Unabhängigkeit von Banken. Es mag gewünscht sein, einer großen Anzahl kleiner Inhaber von Schuldverschreibungen oder Aktionären gegenüberzustehen oder sonst bestimmte Typen von Aktionären (denn mit manchen läßt sich leichter leben als mit andern) oder Spekulation auszuschließen oder im Gegenteil ger de in den Dienst der Guthabenbeschaffung zu stellen: Was denn alles die Tendenz zur Entstehung von S o ndermärkten v erstärkt u n d
d e n Z i n s d i f f erenziert,
insbesondere in der Porm von Preisdifferenzen der Instrumente (Aktien, Obligationen) trotz gleichen Ertrags und gleicher Güte.
a n d ere A n gebotsquellen nicht
Daher gil t u n sere u r sprünglich gewonnene A u f f assung vo n e i n em
oder nur schwer zugänglich sind, so daß ein halb selbständiger Sondermarkt entsteht. Und auch sonst hat Nachfrage aus den verschiedendsten Gründen Vorliebe für manche Angehotsquellen oder Instrumenttypen, die nur manchen und nicht allen Anbietern gemäß sind. Neben dem Zinsfuß kommen für sie imrner auch die Art und die Termine der Rückforderungsansprüche in Betracht, welche sehr ofl das billigste Geld unannehmbar machen. Deshalb wird auf das letztere keineswegs verzichtet. Es sei wieder betont, daß es zum Verständnis wesentlich ist einzusehen, daß dann jenes billigste Geld die tatsächlich gewählte Vertragsßgur ßnanzieren hilfl: Wenn eine Industriegeseilschaß eine „langfristige" Anleihe aufnimmt, so werden in der Regel andere Leute, die Zeichner, „kurz-
homogenen Guthabenmarkt, der alle Nachfrage nach. und alles Angebot an Guthaben auf. einen gemeinsamen Nenner bringt und alle Saldi in jedem Augenblick jür den Augenblick erledigt, unmittelbar nur für eine höhere Stufe der Abstraktion". Sie wiH im Licht der ehen skizzierten
fristige" Kredite aufnehmen, um die Einzahlung zu leisten. Hier kommt
Privatdiskontmarkt, M a rk t des Taggelds und des ßxen Geldes, Devisen-
Tatsachen gesehen sein und muß modißziert werden, sowie wir uns dem
von der Wirklichkeit dargebotenen Material zuwenden. Aber sie verliert diesem gegenüber keineswegs ihren Erkenntniswert. Vielmehr bleibt sie die Grundlage für das Verständnis der Zusammenhänge aller der Teilmärkte, die in praxi entstehen und von der Praxis in verschieden feiner Unterteilung und von verschiedenen Gesichtspunkten, insbesondere der
Instrumenttypen und Geschäßsformen, aus unterschieden werden als markt, Wechselmarkt, Obligationenmarkt (wir wollen für. alle Industrie-
[" Fußnote fehlt.l Ps Fußnote fehlt.]
P Fußnote iehlt.]
31$
Die T h eorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
obligationen im w e itesten Sinn fortan das W or t
„ B o n ds" gebrauchen),
Markt der Staatsrenten (wir wollen „Consols" sagen), Aktienmarkt", Kuxenmarkt, H y p o thekenmarkt un d so w e iter — die alle nichts anders
sind als bloß handels- und banktechnisch verselbständigte Teile eines Ganzen, das nur als solches voll erfaßt werden kann, Der Widerspruch zwischen dem von der Theorie postulierten einheitlichen Zinsfuß, der der Ausdruck der Augenblickslage des gesamten Wirtschaßslebens [ist] und grundsätzlich auf alle in diesem Augenblick in Aussicht genommenen Wirtschaßshandlungen anzuwenden wäre, und der Vielheit der ofl entgegengesetzte Tendenzen aufweisenden Zinssätze ist daher nur scheinbar und verschwindet, wenn man durch die Oberfläche der Erscheinungen Cll'lngt.
Das ist auch der Grund dafür, warum alle bisher vorgeschlagenen Einteilungen des Guthabenmarkts in Gesamtheiten, denen theoretische Be-
deutung zukäme und die mehr wären als die eben erwähnten Teilmärkte der Praxis, sich als unbefriedigend erwiesen haben. Die Praxis selbst unterscheidet Geld- und Kapitalmarkt, und faßt unter dem ersten Begriff
im allgemeinen — der Sprachgebrauch variiert in den einzelnen Länderndas zusammen, worüber der G eldmarktartikel der T a geszeitungen be-
richtet, den Verkehr im Börsengeld, also in Tag-, Ultimo-, Fixgeld, in Privatdiskonten, in Devisen, meist auch Handelswechseln, die Operationen der Zentralbank und des laufenden öffentlichen Finanzbedarfs,
Die Theorie des Geldprozesses und der Funktionen des Geldmarktes
3jy
abnormal, wesentlich und unwesentlich anzusehen sei. Als schließlich [einej gründlichere Analyse zwar die Existenz einer Vielheit von Teilmärkten, aber auch die Unhaltbarkeit einer grundsätzlichen Scheidung derselben in einem Geld- und einem Kapitalmarkt dartat, so blieb nur die Scheidung nach der „Fristigkeit" übrig, eine Konsequenz, die von Spieth of f i n s e iner führenden Abhandlungl"l gezogen wurde. Sie könnte hier im w e sentlichen angenommen we rden, wenn sie einerseits
nicht geneigt wäre, die N atur des Ineinandergreifens dieser beiden Märkte zu überschatten und di e V o r stellung wachzurufen, daß es sich
um zwei verschiedene Dinge handelt, während sie andrerseits der Mannigfaltigkeit der Vorgänge doch nicht gerecht wird. Denn das ist eben der Wert unserer einheitlichen Auffassung, daß sie uns das Ineinandergreifen aller der vielen Teilmärkte vor Augen stellt, in die der Guthabenmarkt zerfällt, so daß die Analyse eine Analyse des „Kapital- und Geldmarkts" bleibt. 'Wir adoptieren dafiir fortan den Namen „Geldmarkt". S tets ist es G eld, v erfügbare oder schaffbare Guthaben, un d
n i c ht
irgendwelche Güter, auch nicht Güter „in Geldform" oder „in der Form von Geldkapital", was auf' dem „Geld-" oder „Kapital-" oder „Geldund Kapitalmarkt" übertragen wird. Es hat gar keinen Sinn, diesen völlig eindeutigen Tatbestand durch vieldeutige Worte oder vorschnelle Inter-
unter dem letztern Begriff die Zustände und Vorgänge des Aktien- und
pretationsversuche zu entstellen. Ganz irreführende Verknüpfungen von Geld- mit G i i tervorgängen und Verwischen wesentlicher Vorgänge sind
Bondmarkts. Das bedeutet aber nichts mehr als das Herausheben jener
die Folge gewesen. Insbesondere hat che bei der älteren Theorie beliebte
Elemente im G u t h abenmarkt, di e dessen momentane Lage vorzüglich
Trias: Sparen — Kapital in Geldform — Kapitalgüter (worunter vornehm-
charakterisieren. Nie kann dieser Geldmarktbericht von Elementen freigehalten werden, die im Kapitalmarkt in diesem Sinn ankern". Woraus
lich industrielle Anlagen, Gebäude und Maschinen verstanden werden) zu den Fehlurteilen geführt, daß das Kapital des Kapitalmarkts der
man sieht, daß er bloß ein kurzer, wegen dieser Kürze unvollständiger, n ur di e w i c h t igsten Faktoren b e r ührender B ericht ü be r „ G e l d - IInd K apitalmarkt" i s t " . Die Wissenschaft war un d is t i n d e r A u f g abe einer unvoreingenommenen Erfassung der Konturen der Wi r k hchkeit auf. diesem Gebiet und
Zirkulation der Einkomrnensphäre entzogen werde, daß Kaufkraßschaffung es nicht vermehren könne und daß zwischen jenen drei Dingen eine n otwendige oder gar eindeutige Beziehung bestehe. So wir d e ine n o t wendige Entsprechung zwischen Spartätigkeit und Erzeugung von künftiger Produktion gewidmeten Dauergiitenl k onstruiert, zwischen „Geldkapital" un d „ R e alkapital", w elche Entsprechung auf einem besondern
bei der Bereitstellung klarer Begriffe vielfach durch das Bestreben gehemmt, die Erscheinungen der Geldsphäre in die Zwangsjacke einer vom Gelde und dessen Eigenbewegungen absehenden Vorstellungsweise vom ,,Kapital" zu stecken. Auf dem Geld- oder Kapitalmarkt sollte durchaus iiber reale Güter, Maschinen oder Rohstoffe, verfügt oder doch „Verfügungsmacht" über solche „in Geldform" ü bertragen werden, was denn
zu ganz unrealistischen Konstruktionen von Z usammenhängen und ebenso unrealistischen Vorstellungen darüber führte, was als normal und [sz Fußnote fehlt.] [ss Fußnote fehlt.) P' Fußnote Iehlt.l
Kapitalmarkt laufend hergestellt werde: Das ist lediglich ein Bild eines gewiß denkmöglichen, aber sehr speziellen Falles und wird falsch, wenn man ihn zum theoretischen Grundfall macht. Aber die Aufgabe, die sich da. stellt, hat die ältere Theorie im Grunde richtiger gesehen als manche neueren Forscher. Eben weil der Geldmarkt es unmittelbar nur mi t R e chenpfennigen zu tun ha t un d m i t „ K a p i t albildung" nur im Sinn von Bereitstellung von Guthaben, mit , „Kapitalver[ss Arthur Spi e t h o H ,
D e r Begriß des Kapital- und Geldmarktes, in: Schmollers
Jahrbuch 44, 1920, S.981-1000.]
318
D ie Theorie des Geldprozesses und der Punktionen des Geldmarktes
wendung" nur im Sinn von Überlassung dieser Guthaben an irgendwelche Nachfrage, kann er nie aus sich selbst verstanden werden, etwa
mit Hilfe einer Mechanik von Bankreserven, Zinssätzen und dergleichen: Ber Versuch führt zu einer Überschätzung der kausalen Rolle der Geldvorgänge und damit zu einer Quelle von Irrtümern über Krisenbekämpfung und so weiter". Vielmehr ergibt sich nun erst als ein besonderes Problem, wie Geldmarkt und Gütermärkte zusammenspielend jene Geldund Güterströme hervorbringen, die den %'irtschaßsprozeß ausmachen. Ehe wir diesen Problemkreis nochmals betreten, müssen wir noch einige andere Elemente in unsere Skizze der Erklärungsprinzipien einfügen. H ier sei nur darauf hingewiesen.. . " . [" Fußnote fehlt.] ['s Ende des Manuskripts.]
P ERSON E N R E G I S X E R („A." hinter der Seitenzahl bedeutet „Anmerkung"; die römischen Ziffern verweisen auf die Einführung) Acworth, A. W. 65A. Äkerman, G. 113A. Altmann, S. P. 68A. Amonn, Alfred 81A. Anderson, B. M. 243A. Angell, J. W. 51A., 65A., 189A. Armstrong, W. E. 22A. Aristoteles XIII, 41ff., 260
Asgill, J, 57 Ashley, W. S. XXIA. Aupetit, A. 80 Aquino, Thomas von 21A., 44
Bagehot, Walter 156A. Barbon„N. 57, 62 Barone, Enrico 101A. Beccaria, Cesare 57, 60f. Bekker, Ernst Immanuel 212A. Bendixen, Friedrich XVII, 85f. Berkeley, George XXA., 75A. Biel, Gabriel 46, 57 Blake, William 71A. Bodin, Jean 47f., 50 Böhm-Bawerk, Eugen von 113A., 115A., 307 Bortkiewicz, Ladislaus von 85, 254A., 257, 277f. Bosanquet, Charles 68A., 72A. Bowley, A. L. 90A., 215, 254A. Boyd, Walter 70A. Bridrey, P.mile 45A. Bryan, William Jennings 4A. Biicher, Karl 15A. Büsch, Johannes Georg 63 Buquoy, Georg Graf von 68A. Buridan, Johannes 44f. Burns, Arthur Robert 19, 37A., 41A.
Cairnes, John Elliot 71A. Caman 65A.„70 Cannan, Edwin 233A.
Canning, John Bennett 146A. Cantillon, Richard 51A. Capua, Jakob von 58 Carli, Giovanni Rinaldo 60f. Cassel, Gustav 81, 116A.
Child, Sir Josiah 60 Clark, John Bates 114 Clausing, Gustav XXVI Clemence, R. V. XA. Colbert, Jean Baptiste 58 Colm, Gerhard 129A., 137A.
Dante Alighieri 45 Davanzati, Bernardo 49f. Diehl, Karl 78 Divisia, Frangois XXII, 270A. Donner, Otto 111A. Drobisch, M. W. 277 Dupuit, A. J. E. J. 28 Dutot 61
Edgeworth, P. Y. 115, 254A., 258, 264A. ElisabethI. von England 59
Ficek, Karel 189A. Pisher, Irving 10, 29A., 53, 108A., 115A., 131A., 135A., 146A., 150, 201, 239A.„ 254A., 255 ff., 275, 278 ff. Pleetwood, W. 61, 264A. Foville, Alfred de 77 Frank, T. 41A. Priedrich 11., Kaiser, König von Sizilien 58 Pullarton,John 74f., 188 Pustel de Coulanges 37A, Galiani, Abbe Ferdinando 63 Genovesi, A. 61, 63 Gossen, H. H. 28 Gottl-Ottlilienfeld, P. von 5 Gresham, Sir Thomas 45A., 59
320
Personenreglster
Haberler, Gottfried von 256, 264A. Hahn, E. 20 Hahn, L. Albert 82, 152A., 1S5A. Hales, John 48A. Hansard, T. C. 72A. Harman 69A. Harris, Seymour E. X A . , 5 1A., 57A., 64A., 68A., 172A. Hawtrey, Ralph G. 65A., 66A., 81 Hayek, F.A. von 79, 236A., 262A., 264A. Heichelheim, Fritz 41A. Helfferich, Karl 78 Hellmann, S. 22A. Hildebrand, Bruno XIV Hoffmann, F. 51A. Hollander, J. H. 71A. Holtrop, W. M. 51A., 236A. Homer 15 Horner, F. 70f. H ume, David 51, 58, 62f., 70f., 77 Huskisson, W. 70
Jaffe, W. XA. Jevons, W. St. 79f., 115A., 254A., 256 Juglar, Clement 120f. Kauder, E. XIIIA. Kaulla, R. 45A. Kaunitz, Pürst 60 Keynes, J. M. X II , X X V I A., 10, 80f., 142A., 153A., 185A., 189A., 235A., 239A. King, Lord 71A. Kitchin, J. 121 Knapp, G. F. XIX, 16A., 42A., 82(f. Knies, Carl 13A., 78 Kondratieff, N. D. 121 Koopmans, J. 264A. Kopernikus, Nikolaus 46 Kuznets, S. 121 Lamnlond 4SA. Laspeyres, G. 254A.f., 272f., 275, 277 Lauderdale, J. M., Earl of 71A.
Laughlin, J. L. 77 Laum, B. 35 Law, John 54ff., 82 Lawrence, J. S. 189A. Laxum 37A. Leaf, W. 185A.
Lehr, Julius 254A., 277 Leong, Y. S. 234A. I.eopold V. 46
Levy-ßrühl, Lucien 38 Lexis, Wilhelm 77 Liefmann, Robert 81A. Liverpool, Earl of 71A. Locke, John 50f., 57, 61f., 73
Macaulay, Th. B. 13A., 56A. Machlup, F. XI Macleod, H. D. 55, 185A. Malinowski, B. 38 Malthus, Th. R. 71A.f. Malynes, Gerard de 60 Mann, Pritz Karl VIIIA. Marget, Arthur W. XIX A., XXVII, 236A. Maria Theresia, Kaiserin 60, 64 Marshall, Alfred 10, 28, 30, 80t'., 108A., 233A., 239, 254A. Martello, T. 77 Marx, Karl XA., 50A., 63, 93, 110, 120 Mayer, Hans 71A. McCulloch, J. R. 66A., 72A.f. Melon 60 Menger, Carl XIII, 18A.f.,21,34, 46, 78ff. Mercado, T. de 62A. Messedaglia 77 Mill, J. St. XVII, XXA., XXI, 22, 52, 63, 71A., 75ff. Mises, L. von 8, 42A., 79, 100A., 256 Mitchell, W. C. 254A. Mommsen, Th. 41A. Monroe, A. E. 51A. Montanari SQ Montesquieu 22, 58, 61 Müller, Adam 68A. Mun, Sir Thomas 60
Nakayama, I. XA. Napoleon I. 56, 64A. Neisser, Hans 1 29A., 1 3 7A., 2 3 8A., 264A. Neurath, O. 89A. Newcomb, S. 77A., 185A., 280 Newmarch 75A. Nicholson, J. S. 77 North, D. 62 Nussbaum, A. 82
Oresmius 44f, Ortes, Giansmaria 63 Overstone, Lord 74f.
Owen, Robert 95 Paasche, H. 255, 273, 275 Palgrave, R. H. Inglis 173A.
Personenregister
Palyi, Melchior ZZA., 68A., 86A. Pareto, Vilfredo 80, 93A., 232 Payons 49A. Pearse, J. 69A, Peel, Robert 74, 76f., 82, Z30 Pegolotti 49A. Perceval 68 Pereire (Brüder) 54 Petty, William 50, 57, 59A. Phillips, C. A. 185A.f., 189A., 191A. Pigou, A. C. 80f., 108A., 214A., 233A., 239A. Pipin 43 Pitt, William 70A. Plato 41f. Reisch, R. 185A. Ricardo, David XII, 66A., 69A.ff., 81, 93, 113f. Robertson, D. H. 81f. Robinson, Joan 235A. Rodolfis, Laurentius de 49 Rogers, J. H. 189A. Roscher, Wilhelm 13A., 46 Rostovtzeff, Michael 41A, Rudolf IV., Herzog 44 Rueff, Jacques 81A.
Sahn, Edgar VIII, XIIA. Sanctis, de 60A. Savary Jacques 35A Sayous 62A, Schär, F. 146A. Schlesinger, K. 80, 189 Schmalenbach, Eugen 146A. Schmldt, Georg 175A. Schmoller, Gustav IX, 68A. Schumpeter, Elizabeth B. (Mrs.) XXVI Senior, Nassau William 4, 75A. Serra, A. 60 Sidgwick, H. 5 Silberling, N. 65A., 67, 69A. Smith, Adam 50f., 58, 63, 71A., 108A. Snyder, C. Z01A., 264A., 269A. Somary, Felix 8Z, 150, 155A.,185A.,189A. Sombart, Werner 5 Sommer, A. 22A,, 35A. Spiethoff, Arthur VIII, XIII, XX V f., 13, 41A., 52A., 121, 317
21 Schumpeter, GeId
Springer, Julius (Verlag) VII Steuart, James 22, 61 Sydenham, Harold M. und Edward A. 41A.
Taussig, P. 71A. Temple Sir William 13A Thomas E 68 A Thornton, S. 70 Tisch, Cläre 87A., 101A. Tobata, S. XA. Tooke, Th. 75, 77, 81 Torrens, R. 71A. Trower, H. 72A. U ssano A d a 4 9 A Usher, A. P. 159A. Ustarlz 60
Vanderhnt, J. 51A. Vecchio Gustavo del 81 Verri, P. 60f. Vlnea P. Von 58
Viner, Jacob 69A., 71A. Wagemann Ernst 81A Wagner, Adolph 34A., 52A., 74, 77 Wallcer, P. A. 77 Walras, Leon Xf., XIII, XVII, 10, 19A., 79ff., 91A., 97A., 115f., 214A.r'., 239, 281 Waung, Chi Zang ZZA. Weber, Max XII, 5, 13A., Z2, 36, 101A, Weiss, F. X. 79 Wheatley 71A. White, H. 18SA. Whltmore 69A. Whittakker„E. 71A. Wicksell, Knut 9, 71A., 81, 233A., 256, 263 A. Wieser, Priedrich von XI, XIVff., 29A., 79f.„214A., 232, 264A. Withers, H. 185A. Wolff Martin 82 84A
Xenophon 41 Y oung A A
254A
Sachregister
— slosigkeit 199, 312 — snoten XVI, 95f., 99, 104 — steilung 42, 63 — swertgesetz 93, 99, 105
S ACHRE G I S T E R („A." hinter der Seitenzahl bedeutet „Anmerkung"; die römischen Ziffern verweisen auf die Einführung)
Aberrationen 18, 122, 311f. — der Wirklichkeit vom „Wesen der Sache" 18 — und aktive Diskontpolitik 311f. „Abhängigkeit" einer Firma von einer Bank 315 Abrechnung, volkswirtschaftliche XVff., XXIIf., XXV , 87f., 90f., 99, 104, 125ff.,181, 194, 204, 209ff., 220ff., 238, 241,249, 280, 284, 296ff.,305ff. — bloß registrierende Vorgänge 306 — Expansion des bankmäßigen Elements 298 — und Fluktuation 305 — als Geburtshelfer des Neuen 297 — und Geldmethode 213,225 „ideale" 221 — und kritische Ziffer XXIII, 218ff. — und k apitalistischer Wirtschaftsprozeß 297 — der negativen Phase 296 — und Rolle des Geldes 249 — und Umlaufsgeschwindigkeit 238 — Umstülpung 225f. Abrechnungseinheit XVf., 91f., 102ff., 218, 220ff., 232, 249 — Fixierung der 249 Abschreibungen 109A., 144f., 289 — als buchmäßige Vorsorgefür Erneuerungen 144f. — indirekte 145 — keine Investition 145 — und Rücklage 145 Absolute Geldmenge 232 — für eine Volkswirtschaft grundsätzlich gleichgültig 232 Absolute Preise XXII, 258ff. -
— und Preisniveau XXII, 258ff. — und Preissystem 258ff. Abzahlungskredit 308 Äquivalenz XVI, 104, 128, 206 — buchhalterische 128
— finanzielle 128A. — ökonomische 128 — rechnerische XVI, 104 Agio 46, 67, 71A.f., 95, 299, 305, 307 — gegenwärtiger Kaufkrafteinheiten über künftige 299 — und Kapitalnachfrage 299 — und Kreditbedarf der neuen Kombinationen 305 — der Recheneinheit 305 Agnostizismus, methodologischer XI Agrarschere 255 Agrarstaat. 64 — und Heeresausgaben 64 Akatallaktische Geldtheorien 42A. Aktie 26, 138, 144, 179, 181, 198, 205, 313 Aktiengesellschaft 144 Aktionär 133 — als Gläubiger 133 Akzeptkredit 157A., 177, 182 — und Kontokorrentkredit 182 „Andersverwendung" de r P r oduktionsmittel 118f, „Anfänge" des Geldwesens XIV, 16ff. Anleihe 66A., 309, 311A., 314f. Anpassungsvorgänge XII, 62, 117, 122, 220, 222f., 245, 258f., 263, 272, 294 — denen keine wirtschaftliche Funktion zukornmt 223 — Lähmung des Organs der — 259 — sui generis 263 Anspannung des Bankstatus 303, 305f. Antimetallismen 84A. — und G. F. Knapp 84A. Anweisungstheorien des Geldes XVIf., XIXf., 42A., 75, 85, 298 Arbeit X VI , 42, 63, 88ff., 91ff., 95f., 98ff., 103ff., 115ff., 128, 132, 149, 199, 289, 292f., 312 — sangebot 89, 91f., 117, 293 — slohn 115f., 128, 132, 149, 289
— szeitgesetz 89
Arbitrage 19A. Assignatenwährung 57, 64A., 66A. Aufschwung 1, 3, 119ff., 294, 298 — Alternieren von Aufschwüngen und Depressionen 119f. — und Güterprozeß 294 — und Kulminationspunkt 294 — und Auftretender neuen Produkte 294 — Sonderaufschwünge 121 — Veränderungsrate der Aufschwungssymptome 294 — und Währung 1, 3 Ausbeutung der Währung, staatsfinanzielle 46 Ausfuhr 21, 62, 204 Ausraubung der Gläubiger 9 Autodeflation 298 Autonomie 11, 214 — der Privatwirtschaft 11 — der Recheneinheit 214 Banken XVIII, 46, 70A., 73f., 82, 126, 128, 147 — 205, 230, 238, 249, 285, 292ff., 301ff., 312 Aktiv- und Passivgeschä&e 184ff. Akzept und Banknote 155 Anpassung des Bankstatus 303, 305f. Barreserve 156f. Bilanz 154ff. und Börsen 148, 182 Bremsen der — 294 Clearing 156,159, 192, 201ff. depositum irregulare 186 Diskontkredit 176ff., 312 als Firmen 147 und Finanzgeschäfte 151 und fremde Gelder 185, 187 Funktion der — 152 Fullartons Prinzip 188 Größe der einzelnen — 191 Großbankensystem und Tendenz zur Kreditinflation 192 Infiationspolitik der — 189 Interbankkredit 309 Investitionen der — 151, 178, 183 und Kassenbestände 305 Kontrolle der Bankkredite 189A.
323
— Kreditgewährung, unterschiedliche 304 — kreis 183, 186 und Llquldltät 184
— Mindestreserve 187, 189 — bloße Mittlerfunktion 183 — Bankprinzipien 188 — prlvate — 147 „reguläres" Bankgeschäft 184f., 304 — Reserveguthaben beiZentralbank 187, 190 — Reserveproportionen 191 — Technik und Ökonomie des Bankgeschäfts — 192f. — temporäre Verwendung der Kassenbestände 303 — Umleitung 302, 309 — Zusammenschluß von — 285 Bank von England 56,65ff., 70A., 73f., 169A.f., 173, 175, 211 Bank von Frankreich 56, 64A., 161, 175 Banking-Theorie 75, 165A., 229 Bankkredit 74A., 81, 149, 177f., 192, 198, 230, 261 — Ausdehnungsmöglichkeiten des — 192 — und Konsumausgaben. 261 — Vordringen des — 149 — und Warenkredit 230 Banknote XIV, 52, 64„67, 73f., 76, 162f., 166, 196, 210t., 230, 233f., 236 — Aufhebung der Einlösungspfiicht 234 — als Guthaben 162 — Sondernatur 74A, — nicht vollgedeckte — 163, 230 — Wesensgleichheit von — und Scheckguthaben 73, 230 — Zentralbanknote 163, 196 — Zwitterfall 210 Bankquotient 193f., 199 Bankrate 169ff., 180 — und die klassischen Vorbilder europäischer Diskontpolitik 170 bargeldsparende Zahlungsmethoden 181, 230 Barzahlung 210f. — und bankmäßige Umschreibung 210 — Doppelsinn 210 Bedeutungsziffer XV, 100, 102 — in Wirtschaftsabrechnung XV -
Betriehsklecllt 304
Bevölkerungsvermehrung 117ff., 308 — und Anstoß zu Neuerungen 117 — und Arbeitsangebot 117
324
Sachregister
Bilanz 103,146, 154, 177ff. — Bank — 154, 177ff. — als Bestandsquerschnitt 146 — gleichung der sozialistischen Buchführung 103 — typische Veränderung des Bilanzbildes 180 billiges Geld und billige Preise 8, 312 Bimetallismus 9, 57, 76 — und Parallelwährung 57 Börse 178, 182, 190, 201A., 208, 249 Budget 64, 129A., 131, 138, 270 — Gleichgewicht im — 64 — Heeresausgaben 64 — konßguration 131 — Staats- 138
Bullion Report (1810) 65A., 68A.ff. — berühmtestes Dokument de r W ä h rungsgeschichte 69 — Dokument sittlichen Mutes 70 Bullionisten 59f.
— — — —
Investitions- 193 ff. irreguläre 186 kompensierte 186, 194 originäre 186, 188
— Spar- 300f. — Umlaufsgeschwindigkeit der — 238 f. — Zeit- 303 Depositenbankwesen 74A., 162, 213 — und Zentralbank 162 Depositenlogik 181, 184f., 296 — und Abrechnungsprozeß 296 — und Depositlegende 185 — Sätze der — 181, 184 Depositentheorie der Guthaben 226 Depossedierung 8 f. Depression 3, 8, 119f., 294, 298, 31Z — und Geldmethode 294 — und Geschäftsverluste 294 — und neues Gleichgewicht 120A. — Heilmittel 312 —sphasen 119, 294 — und allgemeine Preissenkungen 8, 298
„certißed check" 207 Chartalismus 86 Chronisches Ungleichgewicht der Wirklichkeit 269f. Clearing 156,159, 201ff.,208, 213, 249, 284 Contrat social 18A. Credit mobilier 54f. Currency-Theorie 52, 75 — und Q u antitätstheorie 52 — Weiterentwicklung 52
— und Auftreten neuer Produkte 294 Deutschland 15, 44A., 53f., 64A., 71A., 175, 204, 211, 313 Devestitionen 137, 148, 162, 170, 184A. Devisenpolitik 59, 77 Devisenzentralen 59 Dialektik des Geldes, Schumpeters XVIII — XXV Disagio 50, 66A., 68A., 70A., 95f. Diskontpolitik 73, 168ff., 174f., 311f. — bloß „ d e klaratorischer" Charakter 173f., 312
Darlehen 115, 128A., 130A., 133ff., 137, 149, 151, 176f., 238, 292f., 295f. — für Börsenzwecke 177 — konsumtive 115 — für Produktionszwecke 177 — und Vernichtung von Guthaben 295 — und kritische Ziffer 292 Deckung und Deckungsvorschriften 196, 230, 235f., 244 — und Restriktion 230 Deßzit im Staatshaushalt 1, 54, 64A. — und Papiergeldwirtschaft 54 Deßationspolitik 67, 70 Degeneration der Währung 250, 252 — und Tendenz zur Überdisposition 252 D epositen 46, 76, 166, 181, 184, 186ff., 193ff., 197, 226, 238, 296, 300f.
— bei Goldabßuß 312 — und bloße Korrektur von Aberrationen 311f. — Wirksamkeit der — 168 Disposition (der Geldstücke) XXIV, 1, 96, 98, 184A., 244, 250, 252f., 280, 283f., 301f. — und Frequenz XXIV, 253, 283 — Analogon in der Güterwelt 253 — Überdisposition 252
— Gesamt- 194
— Unterdisposition 252 — und Bezirk von Wahlfreiheit 250 — der Waren 253 — und kritische Ziffer 250 Doppelzählung 203 ff. Durchschnittsgrößen 126, 239A., 252, 288, 311 — Bilden und Interpretieren von — 252
Sachregister — können den wahren Sachverhalt leicht entstellen 252 Durchsetzung und Einpassung des Neuen in den Wirtschaftskörper 115, 117, 119, 121, 133, 297
Entstehen sozialer Institutionen 20
Gedankens 41 Eigengesetzlichkeit XXI, 224 — ölconomische — des Geldes XXI — der kritischen Ziffer 224 Einfuhr Z1, 204 Eingriffslust 11, 123, 289f. — neomerkantilistische — 11 — sozialistische — 11 — währungs- und k r editpolitische 289f.
Erwerbsinteressen XV, 87 Erwerbswirtschaft 92f, 96, 100, 103ff,„ 108, 137 — und Bedarfsdeckungswirtschaft 93A. — und Organwirtschaft 137 — und Preis 96 Ethnologie 16, 22 Experimentelle Produktion der (sozialistischen) Zentralstelle 89, 99, 101 Export 3, 73 Extensitätsgrößen 27
Entwicklung VII, 40ff., 119ff., 133„Z05, 290f.,296ff.,305f.,308 — als Eigenbewegung der Wirtschaft 290 — der Geldlehre 40 — 86 — sgewinne 298 — als Grundphänomen 290 Edelmetallzufuhr 3f., 47, 50 Efßzienzder Geldstücke oder Guthaben- — und D urchsetzung neuer Kombinationen 119ff. einheit XXIIIE, 242ff., 249, 252, 285 — und Realeinkommen 308 — und Sozialprodukt 242ff. Eigenbewegung der Wirtschaft 261, 289 ff. — swellen 120, 296ff.,305 — und Zinsbezug 133, 299A. — als Entwicklung 290 Epochen 13ff. — als Grundphänomen 290 — gebundene Theorien 13ff. — und Kapitalismus 290 „ErFindung" des Geldes 20 — mangelnde Theorie 289 Eigenbewegung des w i ssenschaftlichen Erwartungen 67, 250, 253, 284, 304
Einkommen(sbildung} 8, 15A., 31, 87f., 246, 264, 283, 286, 289, 292 — sbegriffe 15A. — Geld- 264 — als Konsumausgabe 283 — Nominalbetrag der — 8 — und Preisbildung der produktiven Leistungen 88 — Real- 264 — ssumme 283 — sverteilung 87f. Einkommensteuer 305 f. — und Kredit ad hoc 305 einlösbares Geld 10, 225f. Einlösungspßicht 66f., 74, 166, 234 — Aufhebung der — 66f., 234 — als Bremse 166 — bei Goldwährung 74, 166 Emission 69A.ff., 74, 76, 183, 196A., 198
— Über- 70A. Empirie XIII, 12 — und „Wesen der Dinge" XIII
England 53, 56f., 64ff., 70ff., 74ff., 196 Entfaltung, logische und historische 17 „entrepreneur faisant ni ben6ßce niperte"
(L. Walras} XVII, 97A., 115
Federal Reserve System 147, 160I.„166, Z01 — Federal Reserve Board 160 — Verzicht auf das Kundengeschäft 161 — als Bank der Banken 160 — als Bank der Regierung 161 Fehlinvestition 312 Feingehalt 24, 45 Finanzausgleich 139A. Finanzgebarung 161, 303 — der kapitalistischen Wirtschaft 3034 Finanzierung 286, 292, 294, 299„ 304, 306f., 315 — und kurzfristige Grundlagen 30 — neuer Kombinationen 292,307 — smöglichkeiten 315 — Selbst- 286 Finanzpolitik 1, 3 — Währungsschwierigkeiten als Zentralproblem der — 3 Pinanzwechsel 183A. Firmen XVIII, 125ff., 130, 137, 142ff. — Typen 143 — und Haushalte 143f. — Investitionen in dereigenen Firma 144
Sachregister
Sachregister Fixbesoldete 8 Fluktuationen 304f. „Fonds" von Kaufkraft 116 Forderung 207f,, 213, 221f., 228,249, 310 —sausgleich 249 — saldi 221f., 228, 310 „Fortschrittswellen" 121 — grundsätzlich gleich zu erklären 121 Frankreich53ff., 63,66A.f. — Frz. Revolution 53, 57 Freihandel 58 Freiheitsstreben der g e ldlichen W i r tschaftsgrößen 230 Frequenz XXIV, 244ff., 252f.,280f.,283, 285ff., 292, 302 — und Disposition XXV, 283 — und Effizi enz 244 — erhöhung 249 — bestimmende Momente 245, 247ff. — und Nachfrage nach Konsumgütern 250f. — und Produktionsrhythmik 245 — als unabhängige Variable 250 — verringerte — 288 — und Zahlungsstufen 247, 249 — und kritische Ziffer 250 Fullartons Prinzip 75, 188 — des Rückströmens der Darlehen 75, 188 Fundamentale Gleichung zwischen Einkommenssumme und Sozialprodukt XVIf., 79 Funktionssinn 19A. — und Kultursinn 19A. Funktionswandel 20 Gebrauchsbedeutung 21f., 34f. — und Tauschmittelfunktion 21 Gebrauchswert XX, 21A., 26, 33, 38, 42, 72 — und Tauschwert XX, 21A., 26, 33, 42 Geburtshelfer des Neuen 297 — das Abrechnungssystem als — 297 Gedankenexperiment 111,262 Geld XVIff., 1, 3, 10ff., 14ff., 24f'., 27, 31, 33 — 75,82ff.,209ff.,Z18A.,224ff., 235, 240, 242, 246, 260, 263, 318 — als Anweisung XVIff., 42A., 75, 85, 298 — logische Autonomie 214A. — Bedeutung in verschiedenen Kulturen 14
— beliebige Ware als „numhaire" (Walras) 214A. — bestimmter Bedarf. an — 50, 62 — billiges — 233 — Disposition der Geldstücke XXIV, 244 — Effizienz der Geldstücke XXIII, 242 ff., 252 — Eigenwert des Geidstoffes 15f., 49, 213f, 221 — Element des sozialen Gesamtprozesses 12 — entgoldetes — 71A. — Frequenz der Geldstücke XXIV, 244f. — (vier) Funktionen XXI, 14 — 39, 224, 249 — Gebrauchsbedeutung 21f., 34f. — genetischer Ursprung 17ff„ 24, 42 — Geld ist, was Gelddienst tut 235 — in Gold einlösbares — 10 — kein Gut und keine Ware 232f., 236 — Kassenzahlkraft 212 — Kaufkraft 5, 7 ff., 31 A., 62, 73, 76, 107, 116, 193ff., 233 — Leistungsstandard 19, 36 — Metallisrnus 16A., Z3f., 45f., 66A., 74, 209, 213, 230 — neutrales — 263 — Nominalismus XIX, 25A., 42A., 85f.. — Papier — 52, 235 — Rechenmethode 62f. — schleier XXI — Sinn der Geldinstitution 213 — und Stoffwert 44f., 49, 51, 56, 61, 63, 72, 75, 84, 213f., 221 — Tauschmittel 17, 19ff., 25, 27, 33ff., 42 — Umlaufsgeschwinchgkeit XXIII, 55ff., 233A., 236ff., 248A.f., 280f. — Unablehnbarkeit 211 — unterwertiges — 45 A., 54 — Universalware 46 — Warencharakter17, 20f., 35, 44f. — Wesen des gesetzl ichen — 210f., 236 — Wertmaßstab 25,33f, 36f.,211 — grundsätzlich endlose Zirkulation 237 Geldbassin 288 Geldeinkommen XVff., 79f. — Prinzip des Verhältnisses von Geldund Realeinkomrnen XVIII, 79f. — und Realeinkommen XVff., 79f. Geldentwertung XIII Geldfessel 227ff.
Geldforschung Xliiff., 12, 40, 289 — Entwicklung und Stand der — 12 — Unzulänglichkeit der heutigen Geldtheorie 289 Geldgeber, nichtbankmäßige 308 f. Geldgebrauch XIVf. Geldgeschichte 2, 12f., 40, 69ff. — als Beobachtungsmaterial der Geldtheorie 40 — große Ereignisse der — 13, 69ff. Geldligament XXIIf., 31, 224, 227ff., 258, 261, 263, 269 — Begriff 224 — und Geldmethode 258 — und Freiheitsstreben der geldlichen Wirtschaftsgrößen Z30 Geldmarkt 138,167, 169, 198, 233, 236, 302, 306ff. , 310, 315ff. — und Banken 307 — Elemente der Nachfrage auf dem308 — Fristigkeit 317 — Gegenwarts- und Zukunftswerte 310 — Grundvorgang: F i n anzierung v o n Neuerungen 307 — und Kapitalmarkt 316ff. — kommensurable un d ko m m unizierende Vorgänge 310 — im gleichbleibenden Kreislauf 306 — Nexus des — 308 — politik 167, 198, 318 — und Spezialmärkte307 — keine Tendenz zu einziger „Rate" des Profits 310 — und Unternehmergewinne 310 — Verflüssigung des — 169 — Wesen 310 — und einziger Zinssatz 310 Geldmenge 48,51, 62, 232, 234ff., 239, 243, 280, 283, 285 — absolute 62 — und Geschäftsvolumen 6Z — und Preissteigerung 243 — wirksame — 236 uncl Zinsfu ß 5 1 Geldmethode XXIIf., 224ff., 232, 258, 263, 280, 285, 294f., 297 — und Abrechnungsprozeß 225 — Begriff der — XXIII, 224 — und Geldligament 258, 263 — Grunchdee der — 226 und konstantes Preisnlveau 263
— und neutrales Geld 263 — und kritische Ziffer 225 Geldprozeß 128, 199, 202, 204, Z69„ Z90, 294, 301f. — in Depression 294 — Etappen oder Phasen 269 — und Gleichgewichtszustand 269 — und Hilfsklassen: Staat, Gemeinden 128 — und Investitionen 302 — und Kassenbestand 301 — und Konsumausgaben der Haushalte 269 — primäre Träger des — 128 — quantitative Konturen des — ZQZ — vier Klassen: Haushalte, Firmen, Banken„Zentralbank 128 — Zerfällung des Wirtschaftsweges einer Ware grundsätzlich gleichgültig 204 Geldschleier XXI Geldschöpfung XVIII, 75, 165A., 176205, 227, 229f., 291 — bankmäßige — XVIII, 176 — Z05, 229f. — klassische — 229f. — und Produktion 227 Geldtheorie Xlll f f., X XV , 15, 22, 40„
42A.f., 48E, 50ff., 55ff., 61ff., 68A,, 72, 75ff.,82ff., 85, 198, 200A.„ 280, 298 — Abhängigkeit Schumpeters von Walras XVII — und allgemeine Wirtschaftstheorie XIV — A nweisungstheorie XVIff., 42A„7 5 , 85, 298 — Banktheorie 75 — Currency-Theorie 52, 75 — und Gleichgewichtstheorie 80 — Konventionaltheorie XIX„4Zf.„49 — Kostentheorie des Geldwertes 63 — Legaltheorie XIX, 42, 49, 51A., 55A. — F. von Wiesers Patenschaft bei Schumpeters Geldtheorie XV — Quantitätstheorem 43A., 48f„ 5 1 ff., 55f, 62f., 72, 75, 198, 200A, — romantische — 68 A. — staatliche Theorie des Geldes XIX, 82ff. — Ziel der — XIII. Geldwert XIVff., XX, 1, 5, 7ff., 52, 62f., 73, 84, Z47, 260, 307 — sinkender — 5, 8 — stabiler — 8 ff.
328
Sachregister
— steigender — 8 — und Währungspolitik 7ff. Gemeinwohl 6ff. — und soziale Gruppen 6f. — und steigender Geldwert 8 Generalindex (s. auch Preisindex) 256, 259ff., 264f., 270 — und Geldwert 260 — und Indexmethode 264 — und Lebenskostenindex 265, 270 — als Maßzahl der Kaufkraft des Geldes 260 „Genialer Trick der K u lturgeschichte" XXII, 224 — in der Festlegung der kritischen Ziffer XXII, 224 Gesamtziffern, volkswirtschaftliche 199 f. Gesellschaftsformen XII — Schumpeters Einstellung zu den XII Gesetz 28, 45A., 97, 100, 192, 298 — der Bedürfnissättigung, Gossensches 28 — Greshamsches — 45A. — gleichen Grenzertrags 100 — des sinkenden Preisniveaus 298 — der großen Zahl 192 Geschichte 12f., 17A., 51 — der tatsächlichen Abläufe und Zeitanschauungen darüber 17A. — des Geldwesens,untrennbar von Theorle 12
— und Geschichtsschreibung 13 — aller Wissenschaften und latente Selbstverständlichkeiten 51 gesundes Geld 10 Gewinn 3, 9f., 96ff., 133, 146, 151f. — und Geldwertschwankungen 9 — Rolle im Wirtschaftsprozeß 9 — Spekulations — 10, 133 — und Verlustrechnung 146, 151f. Gläubigerinteresse 8 — am langsam ansteigenden Geldwert 8 Gleichgewicht(sanalyse) X, XVIIf., 78, 80 92f., 96f., 102, 116f., 119, 214ff., 218f., 221f., 228, 235, 241, 244, 259, 261, 269, 281ff., 290, 299, 301 — und Bedeutungsziffer 102 — und Eigenbewegung der Wirtschaft 290 — und Kreislauf 117A. — und Preisniveau 259
— und Sparen 301 — und Verkehrsgleichung 281ff. — und kritische Ziffer 218 Gleichung zwischen Einkommen, Konsumausgabe, kritischer Ziffer 287 Gold(währung) 5, 9ff., 21A., 41, 43, 46ff., 51, 60, 65ff., 71A.ff., 76, 85, 166, 196, 198f., 212, 223ff., 225ff., 281, 298 — Abneigung gegen — 11 — Abbröckeln der Goldbasis der Noten 66 — Abströmen von — 65f., 196 — automatische Goldbewegungen 15 — bewegungen, internationale 60 — effektive Goldzirkulation 225 — entdeckungen 76 — Einlösungspfiicht 166 — Einströmen von — 198 f. — und gesundes Geld 10 — und Kaufkraft 76 — kernwährung 85 — und Liberalismus 10 — der p o litischen M anipulation entrückt 10 — produktion 41, 76, 198 — und Reserven der Zentralbanken 76 — Riickkehr zur — 68 f. — Steigen der Nachfrage nach — 68A. „Sterilisierung" von — 198 — und Wechselkursbewegungen 51 — und Zins 85 Grenzanalyse,Denkform der — 90A. Grenzertrag, Gesetz der Gleichheit 100 Grenznutzen(theorie) 21A., 78, 90A., 92f., 97, 106, 216, 267, 271 — und Gleichgewicht 78 — und Konsumkombination 216 — niveau und Kostengesetz 97A. — Sinken des — bei reichlicher Güterversorgung 271 — sozialer — 97A. Grenzproduktivität 90A., 102, 114 — Maximalbedingung gleicher — 102 — stheorie 114 Güter(sphäre} XIXff., 20f., 23, 25, 30, 203, 218, 226, 294f. — absatzfähige 20, 23 — und Aufschwung 294 — und Auftreten neuer Produkte 294 — Gutschein für Güter 226 — marktgängige 20, 23 -
Sachregister
— Güterbedeutung der kritischen Ziffer 218 Guthaben 38, 178f., 183, 187f.,190, 194ff., 209f., 226, 229f„ 236, 238ff., 241f., 281, 284, 286f., 291ff., 295f., 298f., 300ff., 308ff., 312ff. — und Abrechnungssystem 238 — Arbeitslosigkeit von — 312 — Bank —, Wesen von 238 — und Darlehen 238 — Effizienz der Guthabeneinheit 242f. — Depositentheorie der — 226, 236, 303 — und Forderung auf gesetzl iches Geld 230 — kaufkraft,neugeschaffene 298 — markt 308ff., 312ff. — Neuschaffung von — 229f. — und Sparen 195, 301 — summe 178f.,183, 187f., 296 — aus dem Verkehr gezogene 295 — Vernichtung von — 295 — Verteilung der Rechenpfennige 310 — Zinssatz 310
Habenwollen 37f. — arationales — als Prius 37 — rationalisiertes 38 — und Mode 38 Händewechsel der Geldstücke und Güter XXIII, 50A., 238ff., 251 Handelsbilanz 59ff., 69A. — aktive 59 — passive 62 — Störungen 69A. — und Wechselkurs 60 — und Zahlungsbilanz 60 Handelsvolumen 240f. Hausfrauenarbeit 131 Haushalt(e} XVIII, 28ff., 109, 125ff., 134ff.,143ff., 203, 214, 270, 284, 298 — Anstalts- 129 — Devestitionen 137 — Einzel- 129 — Familien- 129 — und Hilfseinnahmen 134f. — und Investitionen 137f. — als Konsumstätten 109, 129, 270 — Leistungen für sich selbst 131 — öffentliche 129, 203 — und objektiver Sinn des Wirtschaffens 129
— und Steuern 139, 203 Haushaltsperiode 28ff. havariertes Geldwesen XXIII, 3, 11 — und stabileWährung 11 Herrschaftsverhältnisse 36 Hilfslcassen 203 r'. Hinaufsetzen aller Preise, gleichzeitiges 228 Hineinprojizieren von B egriffcn eines Wirtschaftssystems in ein anderes 93 A. Historisch und Historismus IX, XIII, l,
13, 15ff., 33f., 58 — Ablauf 1 — Betrachtung 17 — Individuen 13 — und logische Priorität 16, 34 — Schule, deutsche IX, 58 Horten 37ff„65f.,139f., 196, 235, 244„ 252 — und M ißtrauen gegen Banken oder Währung 139f. — uneigentliches 139L hypothetische Ziele 6f.
Ideologien XII Index(methode) 67, 72, 79, 91, 96f„102„ 255 259f 26 4 272 310 — Wandel der Güterkombination 264 — Interesse an — 264 — Kettenmethode 255
— der Lebenskosten 255 — und Mittelwertbildung 259 — des Preisniveaus 272 — der Rentabilität 97, 102 — und wirtschaftliche Wohlfahrt 264 Indices des Verhaltens 27, 31 Industriegesellschaft, moderne 130 — Scheidung der Stättendes Konsums und der Produktion 130 Inßation 2, 41, 54f., 64A., 67, 251, 275, 312 — und Währungspolitik 2, 41, 54f,, 64A., 67 — und Zinserhöhungen 312 Institutionen, soziale 20, 175A. — Entstehung 20 — Überschätzung 175A. Intensitätsgrößen 27 Interbankclearing 156ff., 284f. Interdependenz der ökonomischen Größen 52, 91f., 96
330
Sachregister
Interessen XII, 5f., 8, 14, 163 — Gruppen — XII, 5f., 163 — ökonomische 5f. Interpretationskonstante 281 Intuition XIII Invariante Einheit 220 Investment trust 138, 151 Investitionen 66A., 137, 144A., 148, 155, 162, 176, 178ff., 182, 193ff., 197A.ff., 300ff., 304f., 309, 312 — der Banken 155 — deßnitive 301 — und Geldprozeß 302 — und Kredit 137 — und Liquidität der Bank 178 — als zusätzliche Produktionskraft 144A. — und Sparen 300ff. — und „Umleitung" 302 „Investitionstheorie" der Bankaktiva 179
Juglar-Welle 120f. Kapital 60f., 71A., 116, 289, 304, 317 — Anlage — 304 — Betriebs — 304 — bewegungen 71A. — Geld — 317 — als monetärer Begriff 116 — Real — 317 — umlaufendes — 317 — zirkulierendes und Hxes — 289 Kapitalismus XIV, 8, 15, 17, 103f., 126, 290, 292, 297, 299, 303f., 311 — und Abrechnungssystem 297 — und Eigenbewegung der Wirtschaft 290 — Finanzgebarung 303 — kapitalistische Firma 104A. — Geld- und Kreditprobleme 290,303 — und Kaufkraftschaffung ad hoc 292 — und „Rechenhaftigkeit" 105A. — und Selbstverantwortung 192 — und Sozialismus 297 — Störungsempßndlichkcit 303 — Tendenz langfristig sinkender Preise 6 — Unternehmerfunktion 17 — und soziale Zentralbuchhaltung 126 — und Zins 299 Kappzaum des Geldes XXIIIf., 227f., 238, 261, 302 Kassenbestand 177ff., 192f., 247, 282, 284, 288, 291, 300ff., 314
— als aktives Element des Geldprozesses 301 — Bildsamkeit 301 — und Kreditschöpfung 301 — überschüssiger — 304 — eine Variable wie Güterbestände 301 — und Zinszahlung 302f. Kassengebarung 247f., 312 Kassenhaltung, Prinzip der XVII, 80, 228, 247, 250, 252, 282, 284 „encaisse desiree" (Walras) XVII, 80 — als Grundstein der Geldlehre 80 — Inkrement von — 247 Kassenzahlkraft 212 — ohne gesetzliche Zahlkraft 212 Kaufkraft(schaffung) XXIII, 5, 7ff„31A., 62,73,76,82,107,116,185A.f.,193ff., 196f., 227, 233, 259, 292, 295, 297ff., 302 — ad h o c 292, 297 — Agio gegenwärtiger — über künftige299 — und Banken 193ff., 292, 302 — als Befreiung vom K a ppzaum des Geldes 302 „Fonds" von — 116 — und Geldstückzirkulation 302 — und Geldwert 7ff. — und Güter 298 — Guthaben — 298 — Ideal konstanter — 259 — und k apitalistische Wirtschaftsform 292 — durch Kredit 82, 233 — Maßzahl 193 — sinkende — 8 — Stabilität der — 73 — steigende — 8 — und Umleitung über die Banken 302 — und Wirtschaftsentwicklung 8 — und sozialeZiffern 295 Kaufkraftparitätstheorie (G. Cassel) 62, 72, 81 — Ursprünge 72 K ausalität 1ff., 13,318 — kausale Rolle der Währungsverhältnisse 1ff., 318 — Überschätzung derkausalen Rolle der Geldvorgänge 318 Kipper- und Wlpperzeit 53 Konjunktur(en} (s. a uch W e llenbewegung) 11, 119f., 199, 202 -
-
331 — barometer 202 — theorle 120 — und Umlaufsmittelvolun >en 199 Konkurrcnz(wirtschaft) 96f., 103, 122, 191, 214, 227f., 294 — und Auftreten des Neuen 294 — freie — der Banken 122, 191 — und Geldfessel 228 — sozialer Sinn 97 — und wirtschaftliches Gleichgewicht 240 Konservative 6 Konsum 3, 28ff., 89, 93, 216„243, 251, 262, 277, 283f., 295„298 —ausgabe 283f., 298 — güter 243, 251, 262, 295 — kombination 32, 89, 93, 216, 277 Konsumentengeld 285 f, — und Geschäflsgeld 285f. K onsumentenrente 28 ff. — als Ersparnis 30f. Konsumtivzins 115 Kontinentalsperre 65 Kontokorrentkredit 127, 131, 182 Konzentrationsbewegung im Bankwesen 148, 202 Kosten 53, 63, 92f., 96f., 102ff., 115f. — elemente 116 — gesetz 97, 102, 115f.. — und völligfreie Konkurrenz 116 Kredit XIII, 5, 66, 70A., 73, 75, 82, 149, 176ff.,185, 188ff., 197A., 210, 229, 234, 289, 291f., 293ff., 301, 303ff., 308 f. — Abzahlungs — 308 — ad hoc 305 — Aufschwungsnachfrage nach — 294 — ausdehnung 178f., 188ff. —bedarf 229 —bedingungen 149, 177f., 185, 294, 308 — Betriebs — 304 — einschränkung 178f., 197A. — expansion 178f., 188ff., 305 — inHation 192 — injektionen 293 — Interbank — 309 — Konsumtiv — 308 — krise 66 — Kunden — 309 — restriktion 177f., 192, 197A. — system, Entstehen und Funktionieren 226
— schöpfung XXIV, 185A., 187, 189ff.> 193f.„198, 294, 296, 301 — wcrber 178f. — und Wirtschaftsablauf 289f, — und Zentralbank 309 Kreislauf XIIIff., XVIII, XXV, 104, 109124, 306 — Analyse, statische XVIII, XXV Anpassungcn 117 — Bevölkerungsvermehrung 117f. — Einschränkungen 112 — Einwirkungen von außen 118 — Erklärung vorhergegangencr Kreisläufe 118 — und Geldmarkt 306 — und Geldtheorie 111 — Gleichbleiben des Prozesses 110f. — und Gleichgewicht 117A. — drei Kategorien von Gütern 116 — keine starre Katcgorie 111 uncl Konsumtivzins 114 — und Kostengesetz 115f. I Öhnc uncl Rcntcfl clnzlgc Kostcnclc mente 116 — und Produktivzins 114 — und Saldogröße 128 — und Sparen 114 — Synchronisierung 114 — Theorie des — 118 — Veränderungen 117f. — der wachsenden Wirtschaft 118
Krieg(e} 1, 10, 47, 59, 64ff., 70 — sanleihen 66 — sausgaben 64ff. — und DeHalionspolitik 70 Krisen(theorien) 74, 140, 294, 297, 318 — Irrtiimer über Krisenbekämpfung 318 Kritische Ziffer des Wirtschaftssystems XXIIf., 218 — 230, 250, 258, 261, 266, 270, 283ff., 289, 292, 298 — und absolute Preise 258 Anpassungsvorgangc 220> 223 — Figengesetzlichkeit XXII, 224f., 227, 262 stcllgc Erhöbung 230 — und Disposition 250 — und Frequenz 250 — und Geldligament 227„258 — Genußgüter haben V o rzugsstellung 218 — entspricht Gleichgewichtskonsumausgabe 218f.
Sachregister
— und Goldwährung 223 — indirekte Art ihrer Festsetzung 222, 224 — und Konsumausgabe 284 — logische Ableitung 218 — naturale und geldwirtschaftliche Vorgänge 219 — und Papiergeld 221 — und praktische Unmöglichkeit 221 — und Preisfestsetzung 258 — und Preisniveau Z66 — und Recheneinheit 221 — reine Ziffer 218 — an sich sinnlos 218 — besondere soziale Instanz 219 — und Ungleichgewicht 280 — Verknüpfung der — mit Wirtschaftszuständen 222 — hat mit Warenwerten nichts zu tun 218
— Willkürlichkeit 218 Kultur 13f., 16, 18, 24, 36 — Analyse fremder — 14 — bedeutung des Geldes 14 — inkommensurable — 13 — primitive — 16 — stufen 24 Kurzfristigkeit 69A., 184, 203
Langfristig 5, 8, 11, 311 Law's System 54f. Legaltheorie des Geldes XIX, 49, 51A. legislativer Zwang 21 Liberalismus 10 Liquidität 151, 157, 169, 178, 184, 230, 251 — der Bank 178, 184, 230 logische Autonomie des Geldes gegenüber dem Stoffwert 214 Lohn 3, 103, 115f., 128, 132, 149f., 156, 208, 243, 289 — und Konsumakt 208 — Wirkung einer Lohnerhöhung 243 — zahlung 149f., 156, 208 Macmillan Committee, Report ( 1931} 196A. Makute 2Z, 35 manipulierte Währungen 73 — Ricardo als wissenschaftlicher Ahnherr 73 Manometer der Volkswirtschaft 310ff. — Zinssatz als — 310ff.
— verdorbenes — 312 Markt XV, 19A., 200, 215, 240, 246f., 269f., 312f., 316ff. — zwei fundamentale Märkte: der Konsumgüter und der Produktionsgüter XV, 269f. — Geld — und Effekten — 200 — Geld — und Kapital — 316f. — Genußgüter — 200 — Sondermärkte 200 — Spekulations — 240 — Scheidung nach Fristigkeit 317 — Teilmärkte mit verschiedenen und entgegengesetzten Preistendenzen 313 — vollkommen freien Wettbewerbs 313 — und Zahlungsstufen 246f. Marktanordnung un d Z a h lungstechnik 246f., 249f., 284, 288, 301f., M arktgeltung 25A., 42A., 46,49,58,190, 213f., 223f., 226, 232, 241f. — eines Gutes 25A. — der Guthabeneinheit 190 — und Kaufkraft 58 — und objektiver Sinn des Wirtschaftens 242 — und Stoffwert 49 — und Warenmenge 190 Marktmechanismus und rationelles Wirtschaften 100 Marktverkehr 26, 31A., 42 Maßeinheit, wirtschaftliche 91f. Maßmethode für das wirtschaftliche Geschehen 32, 106 Maßzahl(en) XXIIIf.,29ff., 193, 195, 242, 258, 260f., 267f., 277 — der Kaufkraft des Geldes 260 — Unvergleichbarkeit 32 — und wirtschaftlicher Wert 33 Mathematik in der Volkswirtschaftslehre VIII, XVII, 215A. — ökonometrische Porschung VIII — SchumpeteralsMitbegründer der amerikanischen „Econometric Society"VIII Maximum von Wohlfahrt 53, 88f., 94, 96ff. M ehrproduktion 96, 99, 227ff., Z98, 308 — und Kreditbedarf 229 — und absolute Preise 229 — und kritische Ziffer 228 Merkantilismus 58ff,, 85 — keine wissenschaftliche Einheit 61 — keine Geldtheorie des — 61
Sachregister — aktive Handelsbilanzen 59 — im 19. Jahrhundert 58 — Neo — 85 — Reichtum und Geld 59 — Vidldeutigkeit 58 Messen 27,61, 90, 106f., 254ff. — der sozialenBefriedigungsgröße 90 — der Kaufkraft des Geldes 107 — des Preisniveaus254ff. — von Wertgefühlen 27 Metallismus 16A., 23f., 45f., 66A., 74, 209, 213, 230 — theoretischer 16A. — praktischer 16A. Methodologie Schumpeters VIIIff., XVII Militarismus 59 — aggressiver — des Nationalstaats 59 Mindestreserve 155ff., 187, 189 Mobilbankkredit 54f. Monopol XII, 29, 97, 108, 115, 133 — gewinn 108, 115, 133 Moratorium 234 Münz(e) 1A., 23, 42ff., 47, 49, 53f., 212, 282 — abwürdigungen 44 — bezeichnungen und Münzbilder 23 — gesetz 212 — hoheit 23 — kalada 53 — regal 23, 43 — verschlechterung 1A.,43ff.,47,49, 54 — wechsel 44f. Napoleonische Zeit 3, 63f., 67f., 78 — englische Diskussion über die Währungspolitik der — 67f. Nationalstaat 58 Naturalrechnung 89A. Naturalwirtschaft (s. auch Tausch) XIV, 91, 93A., 208, 219 — und Geldwirtschaft XIV, 208, 219 Nebenwirkungen, unbeabsichtigte 289 Nennwert 25A., 43A. Neuerungen XXIVf., 115, 117ff., 121, 290ff., 294ff., 297, 305, 307 — und Abkommandieren von Produktionsmitteln 297 — und Abrechnungssystem 297 — Absatz der neuen Produkte 294 — und Agio derRecheneinheit 305 — und Arbeitsangebot 117 — und Bevölkerungsvermehrung 117
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— und Depressionsperiode 294 — Durchsetzung von — 290f., 297 — Gesamtergebnis 117 — und Grundvorgang des Geldmarktes 307 — als Inhalt der wirtschaftlichen Entwicklung 119 — Kreditbedarf 305 — und Kreislauf. 121 — und Produktionsmittelindustrie 291 — und Sonderaufschwünge 121 — und Sonderdepressionen 121 — und Unternehmer 291 Neutrales Geld 263 — Merkmal konstantesPreisniveau 263 Newcomb-Fishersche Gleichung 280ff. Nominalismus XIX, 25A.„42A., 85f, — Knappscher 86 Nominalpreise 25 A. Norm, statistische 311 Normalreaktion, im sozialen Durchschnitt 248 Normierung eines gesetzlichen Geldes 228 — Bedeutung 228 Notenbank (s. auch Zentralbank} 55f'. — fürstliche Vorliebe für — 55 — Wurzel im Geldbedarf der Staaten 56 Notenemission 56A.,68f., 162, 196A.,229 — u nd P rivatbanken 56 A. — nicht überall auf Zentralbanlren beschränkt 162 Notensteuer 166 f. „num6raire" (L. Walras) 214A. Nutzenmaximum 19A. Nutzentgan~ 19A. 29A. Nutzvergleich 93A., 106 Nutzwert 22, 28ff., 90A., 106 — Messung 32 Obligationsemission 304 Obviation 208, 249 öffentliche Gewalt 23 und Prägung 23 Ökonometrie VIII Ökonomisches „Warum" — kulturhistorisches „Wie" 21A. Österreich 54. 64 Offenmarktgeschäfte171, 177, 192, 197A., 308 „opportunity cost" 300 Organls1nus, soz1aler 3
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Sachregister
Panazee, soziale 4 und Geldligament XXII, 227f., 258, — Reform oder Abschaßung des Geld263, 269 wesens als — 4 Gruppen — 227 Panikreserve 156 Hinaufsetzen aller — 228 Papiergeld(wirtschaft) 10, 50, 54f., 63, und Mehrpmduktion 227f. 70, 73, 83, 183, 189, 198, 212, 221 6., Nominalpreise 25A. Real — 25A. 228f., 262 und Preissystem 258f. — emission 63A., 183, 189, 198, 229, 262 Streuung 262 — Grundfall der — 221f. — eine Methode der Inflation 54 und Tauschwert 25, 96 — Vermehrung 262 Preisbildung 11, 34, 70A., 88, 98A., 100, — und kritische Zißer 2216. 241f., 261 Parallelwährung S7 „demokratische" 98 A Parität 61, 96, 98, 100, 103 in Erwerbswirtschaft 100 Parlament 1A., 65f., 69A. internationale 70A. Parteien XII, 10 und Umlaufsgeschwindigkeit 241f. — Demokratische Partei der USA 10A. Warenseite des Preisbildungsprozesses — und Goldwährung 10 261 — liberale 10 Preisindex(ziffern) 72, 2546., ZS8f., 265, Parteiwille 211f. 269, 2716., 275ff. — bei Währungsänderungen 212 Argument für Durchschnitt 275 Passivität des Geldes XXI Arten 255 Patriotismus 70 und Ausgabenindex 271 — Verbreiten tröstender Täuschungen 70 Brücke zur ökonomischen Theorie 257 Irving Fishers ideale Formel 255 Peel's Bank Act (1844) 746., 8Z, 230 Generalindex 256 — und Entwicklung der Banknote 76 Indexformel von Laspeyres 2S5, 272f., — und bankmäßige Geldschöpfung als zu 275, 277 bekämpfendes p u d e n d u m 230 Indexformel von Paasche 255, 273, — und Metallismus 230 275 Phasenverzögerung 287 Kettenmethode 255, 272, 277 Physiokratismus 108A. Kompromißformeln 257 Planwirtschaft 125, 163, 167 konkurrierende Formeln 257 — kreditpolitische Realisierung einerI.ebenskostenindex 255, 265 167 Maßmethode 256, 258 — uud Verkehrswirtschaft 125 Momentangesetz2766. Politik 16., 6, 10 sektionaler 268 f. — assoziatives Denlcen der — 10A. und Umsatzgrößen 278f. — als Währungspolitilc 26, Zweifel an Sinn und Wert von — 256 — Unmöglichkeit einer w i s senschaft- Preisniveau XXII, 51, 67, 7 1 A.f., 84, lichen" — 6 2586., 2626,, 274, 276f., 280, 282f., Prägeabgabe 44 286f., 298 Prägestempel 24, 42 und absolute Preise XXII, 258, 262 — und Münze 24, 42 und phasenmäßige Auf- und AbwärtsPrägung 23, 43 bewegungen 298 — und ößentliche Gewalt 23 und bankmäßiges Element im Abrech— Monopolisierung der — 23 nungswesen 298 Pragmatismus Xf. Begriß 72, 265, 269f. Preis(e) XXII, 2, Sß., 256., 93A., 96f., als Durchschnitt265 100, 103, 223, 2276., 233, 2416., 248, Erhöhung in Prosperitätszeiten 298 251, 258f., 2616., 269, 292 und Geld- und Kreditsphäre 263 — absolute — XXII, 258 ff. Gleichgewichtslage 259
Sachregister
— und Generalindex 259 — Gesetz des sinkenden Preisniveaus 298 — der kapitalistischen Länder 298 — Markt der Konsumgüter 270 — M o m enttendenz 2706.,276f. — neues 262f. — und neutrales Geld 263 — Niveaukräfte, positive und negative 271 — Niveaukraft, „unkompensierte" 272I. — Niveaukraft,wirksame 259, 267, 270, 272 — objektives 264A. — und Papiergeldrechnung 262 — und Preissystem 2596. — saisonale Schwankungen 274 — selctionales 268 f. — Senkung 271, 298 — Stabilisierung 167 — subjektives 264f. — Veränderungen Z596., 2666., 270f. — und kritische Zißer 298 — und zißernmäßiger Ausdruck 259 Preisrevolution 3 — und sozialer Organismus 3 Preissenkungen 8, 62 — und Ausfuhrfähigkeit 62 — und Depressionserscheinungen 8 Preisstatistik 298 Preissystem XXII, 217, 2586., 272 — und Austauschverhältnisse der Waren untereinander 217 — als Inbegriff der Verhältnisse der Preise untereinancler 258 Primäre Träger des Geldpmzesses 128 — Hilfsklassen: Staat, Gemeinden 128 — vier Klassen: Haushalte, Pirmen, Banken, Zentralbank 128 Primitive16, 186., 206., 27A., 33„38 — assoziatives Denken der — 38 — sakral gefärbtes Denken der — 20 — Geldformen 18 — Kulturen 16, 19f. — moderne 22 Priorität 16, 33A.f. — historische und logische — 16, 33 A. — der Tauschvermittlung 34 Privateigentum XV, 87f., 92, 98, 297 Privatwirtschaftliches Ideal 7, 11 — Autonomie der Privatwirtschaft 11 P roduktion(sprozeß) X V f . , 8 f. , 8 7 6 . , 976., 1026., 106, 109, 113, 116, 118,
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198, 204f., 218, 2406., 245, 250, 2836., 2866., 2916., 297f., 308 — Ausdehnung 308 — Förderung 9 — und Frequenz 245 — als Gleichgewichtsfaktor 299 — und Handelsvolumen 240f. — skoefßzient 99f., 102f. — smittel XV, 886., 98 6., 1026., 106, 113, 116, 118, 198, 284f., 2916„297 — sperioden 89, 98, 109, 283f. — svolumen 205 Prosperität 119, 294, 298 — und Bremsen der Banken 294 — Drosseln der — 294 — sphasen 119 Psychologische Größen 90A. Quantifczierung (s. auch Messcn) 26, 31, 33 Quantitätstheorem 43A.,486.,55f.,616., 72, 7S, 198, 200A., 262, 282 — besser — als Ouantitätstheorie 48 — primitivere Fassungen 262 — Voraussetzung jeder Geldtheorie 49 — und stringenter Kausalzusammenhang 52 — Einbeziehung des Kredits 51 — Gegenargument 52
— Beziehung zur Currency-Theorie 52 — Beziehung zur Verkehrsgleichung 53 — Erkenntnisgrenzen 49 Quasirenten 115, 133
Rationalisierung des Handelns 27 Realeinkommen XV, XVII, 79, 264f., 308 — und Volkswohlfahrt 264 Realnachfrage 227 — und Pmduktion 227 Realpreise 2S A. Realwert 281 — der Transaktionen pro Prequenzeinheit 281 — der Umlaufsmittel 281 Recheneinheit XVf., 31, 33, 91f., 1016., 218, 2216., 232 — und absolute Preise 218 — und Güterwelt 218 — in physischen Zeichen 221 „ sinnlose" XV f . — und kritische Zißer 221 -
Sachregister Rechenhaftigkeit 105A. — und Kapitalismus 105A. Rechtsordnung und w i r tschaftliche Betrachtung 208,210ff. — und Grundsatz „Mark gleich Mark" 212 Rediskont 169, 177ff. — Herabsetzung 180 Reformvorschläge, währungspolitische 9, 231 Reichsbank 167, 172A., 175, 211 Religion 20 — Gebote und Verbote 20 Remonstrationen der Zentralbank 65 A.f. Rentabilität 97, 136, 182 Renten 103,115f., 132ff., 203, 308 — ewige — 308 — politische — 134, 203 — Quasi — 115, 133 — Sozial — 134 Reparationszahlungen, deutsche 71 A. Reserveguthaben 169, 178, 193, 196ff., 199 — kreditweise Auffüllung 196 Reserveproportionen 52, 185A., 190f. Revolutionen 1, 3, 259A. — des Preissystems 259A — soziale 3 Rinderrechnung 15 Robinsonaden 18A.
Saisonschwankungen 111f., 305 sakraler Charakter des Geldes 14, 21A. Schatzbildung 24, 37ff., 224 Schatzwechsel 66A., 170A. Scheinprobleme 301, 307 — und Sparen 301 Scheinprosperität 54 — durch „einseit ige" Geldvermehrung 54 Schmuckgegenstände 21 Scholastik 42, 44, 46 Schrumpfungsprozeß 251 Schuld, schwebende 67 Schuldenlast und Silberwährung 5 Schuldnerklasse 5 Schuldverschreibungen 313 Schumpeterschule XII „Es gibt sie nicht, und es soll sie nicht geben" XII Schutzzollmaßregeln 298 Schwundgeld 9A. Sein und Sollen 4ff. -
Selbstfi nanzierung 286 Silber(währung) 5, 10, 21A., 43, 47f. — Mittel zur Erleichterung der Schuldenlast 5 — und sinkender Geldwert 5 Sinndeutung und Geldwissenschaft 14 Skontration von Rechengrößen XVI, 104, 206ff., 213, 221, 225, 227, 249 — als System rechnerischer Äquivalenzen XVI, 206 — Grundfall aller Arten von Zahlung 206 — nicht erst vom Kapitalismus erfunden XVI — Ungleichzeitigkeit der Leistungen und Gegenleistungen 209 — und naturalwirtschaftliche Vorgänge 208 — Wesen jeder Wirtschaftsrechnung 104 „Sound money" 10 Sowjetunion 89, 122 Soziale Auszeichnung 21A. Soziale Führerstellung 17 SozialeNormierung 228 Soziale Zentralbuchhaltung (s. auch Abrechnung) XVIII, 125, 206ff, 224, 281 — und Ableitung der Verkehrsgleichung 281 — und kritische Ziffer 224 Sozialismus XII, XIVff., 6f., 11, 87 — 107, 109, 125, 297 — Anordnung der Zentralinstanz 297 — Eingriffslust 11 — Geldfunktion XIV — und Gläubigerrechte6 — im Idealfall kein Gewinnsaldo 103 — und Index der Rentabilität 97 — Lohn und Rente 103 — und Maximierung des Wirtschaftserfolgs XV — Produktionsprozeß 87 — einziges Wirtschaftssubjekt: Zentralleitung 109 — zentralistischer — 87 — und Zins 104 — und Zuweisung von Produktionsmitteln 297 Sozialistische Zentralinstanz XVff., 87ff., 94ff., 109, 125, 297 — Anordnung der — 297 — der ideale „entrepreneur faisant ni bänäficeni perte" der Walrasiaruschen Theorie 97A.
— Monopol 97, 109 — Zuweisung von P r oduktionsmitteln 297 Sozialökonomie 4 — eine empirische Einzelwissenschaft 4 Sozialpolitik 1, 3 — Abhängigkeit vom Zustand der Währung 3 S ozialprodukt V II , X V , X X l l l f , 1 0 3 , 105f.,108f.,113, 115f.,129A., 136f., 202, 205, 210, 228f., 242f., 251, 272, 293, 296 — Abnahme des — 293 — Begriff 103, 108, 115f., 242f. — fundamentales Instrument der Theorie 108A. — Geldausdruck des —, die wichtigste Ziffer der Geldtheorie 202 — gleichbleibendes — 113 — und Monopolgewinn 115 — und Preisänderungen 272 — und Umsatz 242 — seine Verteilung ein e F i k t io n d e r Theorie 109 — und Verteilungsprozeß 115 — und Zeitelement 109 — und Effizienz der Geldstücke 242 Sozialreformer 4 — und Geldwesen 4 Sozialwissenschaften VIIIff., XII, 13 — und Politik XII Soziologie IXf., 12ff., 124 — der Außenpolitik IX — des Geldes X, 12 — 39 Sparen 8,31,54, 114f., 118, 140, 184,291, 300f., 304, 308, 313 — als Ansammeln von Mitteln 140, 184 — im Gleichgewichtszustand 301 — und Investieren 140, 300f. — Paradoxie der Spartheorie 301 — als Störenfried 301 — Widersinn des — 140 Spardepositen 300f. Sparfonds 291 Sparprämie 8 Spekulation(sgewinne) 10, 67, 133, 177, 205, 240, 307, 314f. Staat(sausgaben) 128f., 136, 161, 229, 245 — und Firma 129A„ 1 36 — und Papiergeldemission 229 — und Steuerzahlung 161 — und Zentralbank 161 22 Schumpeter, Geld
„Staatliche Theorie des Geldes" (G. F. Knapp) 82ff., 85 — Ablehnung des Eingehens auf Geldwertprobleme 84A. — Gegensatz gegen Metallismus 83A. — Nominalisrnus 85 Geld alsGeschöpf der Rechtsordnung 83f. — Unfruchtbarkeit 82 Staatsbankerott 64A. Staatsdefizit 1, 54, 64A.
— und Papiergeldwirtschaft 54 Staatsleistungen 135 f., 245 — Staat alsFirma 136 — und Konsumstätten von Gütern 135 — öffentliche Sicherheit 135f. Stabilität des Geldwertes 8ff., 73 — im Gegensatz zur Verewigung des herrschenden Geidwertes 11 Statik, ökonomische VII, 117A. Stationärer Wirtschaftsprozeß (s. Wi rtschaftsprozeß) Statistik 67, 89, 194, 200ff., 298 — Preis — 298 Stellungnahmen, letzte 5ff. „Sterillslelung v o n G old 198 Steuern 36, 65, 117, 129A., 134, 136, 138f., 161, 199, 288, 305f., 308, 313 — unkompensierre Passivposten 129A — und Preise von Staatsleistungen 129A. — Wirkung von — 288 — Zweck — 136 Stillegung von Kaufkraft 195, 198 Stille Reserven 145 Störungen des wirtschaftlichen Ablaufs XVIII, 5, 8, 43f., 110, 115, 117, 120ff., 178, 190, 222, 251, 280, 289, 293, 298, 303f. und Anpassung 122 — von außen XVIII, 120, 122, 190, 289f., 298, 304 und Eigenimpuise 289f. — fördernde Einfiiisse 122A. — als Eingriffe 123, 289f. — des Geldprozesses 141, 242 — Gruppierung 1.23 — und Interferenz der einzelnen Wellen 120 — und Kapitalismus 303 — durch Krediteinschränkung 178 — und Kreislauf 122 rein monetare — 123
Sachregister — und stationärer Ablauf 289, 293 — und Veränderungen von innen 110 — Wort „Störung" impliziert kein Werturteil 122A. Stoffwert des Geldes 15f., 22, 44f., 49, 213f., 222, 232 stummer Handel 24 Subsidien 64, 66A.
— eliminationen 203 Typen 15, 17
Überanalyse 248 A. Überbau 226 Übergangserscheinungen 262 Überschätzung 175A., 318 — der i n stitutionellen Gestaltung der monetären Dinge 175A. — der kausalenRolle der Geldvorgänge
Tatsachenforschung 12, 67 — und Theorie 12, 67 Tausch XV, 19f., 21, 23 ff., 33, 36A., 39, 42, 63, 93f., 96, 208 — akte 25f., 33, 208 —handel 24 — indirekter — 19f., 24, 39, 208 — loses Geld 36A. — metalle 23ff. — mittel 19ff., 33 — verhältnisse 25, 93f., 96 — verkehr 19f., 27, 42 — vermittler 24, 33 „Tauschvermittlungstheorie" der Genesis
des Geldes 21A.ff., 42 Tauschwert 21A., 25f., 33, 218A„260f. — und Gebrauchswert 21A., 26, 33 — auf Geld unanwendbar 260f. — subjektiver — des Geldes 218A. Teilmärkte 315ff. temporäre Übel 8 Tempoverlust der Geldstücke 280, 287f. Theorie 12ff., 40, 111, 124, 200A., 254ff., 259 — allgemeine 14 — besondere 13 f. — epochengebundene 14 — und Kreislauf 124 — und Praxis 40 — und Störungen 124 — und Tatsachenforschung 12, 200A. — und Trend 124 — und %'achstum 124 — und Wellen 124 Therapie der Volkswirtschaft 10 — Währungspolitik als — 10 Tradition(en) 3, 9 — des 19. Jahrhunderts 9 tragender Vorgang des kapitalistischen Prozesses 292 Transferproblem 15 Trend 124, 190, 203
318 Übung, soziale 219A. — Entstehung 219 A. U mlaufsgeschwindigkeit X X I I I , 5 0 ff . , 233A., 236ff., 248A.f., 280f., 284f. — und Abrechnungsprozeß 238 — Beschleunigung 241 f. — der Depositen 238f. — und Effizienz der Geldstücke 242 — und statistische Erfassung 239f. — kein Analogon in der Güterwelt 237 — und Händewechsel 238 — Hauptstück des geldtheoretischen Apparats 249 — und Preise 241f. — tautologische — 240 — und Transaktionsvolumen 243 — unabhängige Variable 241 — Veränderungsrate 239A. — sziffern 240 Umlaufsmittelvolumen 198f. — und Konjunkturzyklus 199 — Veränderungen des — 198 Umsatzsteuer 204
— Einführung in Deutschland 204 Umsatzvolumen 204 Umschichtungen 3, 274f. — quantitative Bedeutung 3 — in Revolutionen 3 Umstülpung 225f.. Ungleichgewicht 218, 312 — Korrektur durch Zentralbank 312 — und kritische Ziffer 218 Unternehmer 9, 17, 96, 104, 115, 291ff., 296f., 299, 304, 308 „entrepreneur faisant ni b enefice ni perte" 115 — funktion und Kapitalistenfunktion 17 — und Geldmarkt 308 — gewinn- und verlustloser — 115 — und Neuerungen 291ff. -
Unternehmergewinn XVIII,96, 115, 133, 295f., 298f., 310 — in Aufschwungsperiode 133 — in Depressionsperiode 133 Unterwertiges Geld 45A., 54 Urgeschichte des Geldes 18 f. — weder falsifizierbar noch verifizierbar 18 USA 4A.f., 10, 73, 76, 120A„ 147, 156„ 182, 197A., 201, 207A. Utopien 9, 18 — währungspolitische und soziale — 9, 18 „Varlatlonsmethode" 117A,
Verein für Socialpolitik 5 79 Verhalten 27, 90, 109 Verkehrsgleichung 53,77A., 280ff. — Ableitung aus einem Walrasianischen System 281 — ab Bestimmungsgleichung des wirtschaftlichen Gleichgewichts 53, 282 — und Quantitätstheorem 53, 282 V erkehrswirtschaft 31A., 9 3 A . „ 1 2 5 f , 129A. — auch — ist Planwirtschaft 125f. — und Qrganwirtschaft, Nebeneinander von 129A. — und sozialer Wirtschaftsplan 126 Verteilung(stheorie) XVII, 78, 87ff., 94f., 99, 103, 109 — jedem nach seinem Bedarf 88 — gleiche 88f., 94 — Konsumgüter 88 — und Produktion 87 — Verteilungsregeln 88 f. Vertikale Kombination in der I ndustrie 203 Vertrauenstheorie des Kredits 188 A. Vision XIII, 75, 83 Volkseinkommen 129A., 137 Volksgeist und Volkscharal