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German Pages 405 [408] Year 1990
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FRIEDRICH WILHELM JOSEPH SCHELLING
Das Tagebuch 1848 Rationale Philosophie und demokratische Revolution
Mit Alexander v. Pechmann und Martin Schraven aus dem Berliner Nachlaß herausgegeben von Hans Jörg Sandkühler
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Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet abrufbar über ‹http://portal.dnb.de›. ISBN: 978-3-7873-0722-7 ISBN eBook: 978-3-7873-3281-6
© Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 1990. Alle Rechte vorbehalten. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übertragungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, soweit es nicht §§ 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten. www.meiner.de
INHALT
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Editorischer Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Einleitung. Positive Philosophie und demokratische Revolution. Von Hans Jörg Sandkühler XXIII LXII Literatur Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Das Tagebuch 1848 Verzeichnis diakritischer Zeichen und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Philosophische Notizen· Jahreskalender 1848 4 Philosophische Notizen 1 - 16 . . . . . . . . . . . . 5 21- 24 1.-29. 2. 34 Jahreskalender 1848 Philosophische Notizen 26 - 32 . . . . . . . . . . . . 39 Jahreskalender1848 33- 80 1.3.-31.7. 46 103 Philosophische Notizen 81 - 89 Jahreskalender 1848 90 - 93 117 1.-31. 8. Philosophische Notizen 93 -100 123 Jahreskalender 1848 102-105 131 1.-9. 9. Philosophische Notizen 103 -104 133 Jahreskalender 1848 105 -106 136 10.-30. 9. Philosophische Notizen 106 -110 139 Jahreskalender 1848 114 - 116 1.-31. 10. 147 Philosophische Notizen 116 -124b . . . . . . . . . . . 153 Jahreskalender 1848 125-143 1.11.-31.12. 163 Philosophische Notizen 144-148 . . . . . . . . . . . . 183
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Inhalt
Varia und Index zum Tagebuch 154-155 . . . . .
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Konzepte zur XVIII. Vorlesung der philosophischen Einleitung in die Philosophie der Mythologie oder Darstellung der reinrationalen Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anhang Dokumentation der im Jahreskalender befindlichen Zeitungsausschnitte . . . . . . . . . . . . .
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Annotationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Verzeichnis der von Schelling zitierten Stellen aus Aristoteles und Platon . . . . . . . . . . . . . . . . . .
289
Verzeichnis der von Schelling erwähnten weiteren L~eratur ..............................
297
Verzeichnis der von Schelling zitierten Dokumente und Zeitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
302
Annotiertes Namen- und Personenverzeichnis
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Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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VORBEMERKUNG
Das hier vorgelegte Tagebuch F. W. J. Schellings für das Jahr 1848 ist Bestandteil eines umfassenden Vorhabens: Ab 1990 soll die Gesamtheit der von 1809 bis 1854 reichenden Diarien in einer wissenschaftlichen Gesamtausgabe in drei Abteilungen mit acht Bänden veröffentlicht werden. Die Vorabveröffentlichung des Tagebuchs 1848 in Form eines Studientextes verfolgt das Ziel, Forschung, Lehre und Studium auf eine philosophiegeschichtlich bedeutende, aber von der Forschung noch nicht bearbeitete Quelle aufmerksam zu machen. Wie die Gesamtedition ist auch diese Ausgabe dem Interesse verpflichtet, in einer philologisch exakten, historisch-kritischen Standards möglichst weit angenäherten Quellen-Ausgabe die historischen Grundlagen der Erforschung der Geschichte der klassischen deutschen Philosophie zu erweitern; sie dient der vertieften Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen Philosophie, Wissenschaften und Geschichte zwischen dem Beginn und der Mitte des 19. J ahrhunderts. Die Veröffentlichung der Tagebücher ist eine Voraussetzung für die Verwirklichung der noch nicht geschriebenen vollständigen wissenschaftlichen Biographie F. W. J. Schellings. Von vorrangig philosophiehistorischem Interesse, wendet sich die Edition zugleich an den Historiker der Wissenschaften, der Politik und der Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts. Die Veröffentlichung des Tagebuchs 1848 hat Voraussetzungen, die zu Dank verpflichten. Großzügige Unterstützung haben das Zentrale Archiv der Akademie der Wissenschaften der Deutschen Demokratischen
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Vorbemerkung
Republik, das den Nachlaß aufbewahrt und uneigennützig die Rechte erteilt hat. und das Zentralinstitut für Philosophie dieser Akademie, vor allem dessen Direktor Akademiemitglied Manfred Buhr, gewährt. Die Anfangsförderung seitens der Universität Bremen seit 1983 und deren Rektors, Prof. Dr. Jürgen Timm, seit 1985 wurde zur Voraussetzung großzügiger Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit 1987. Großes Verdienst um die diplomatische Transskription der vor erhebliche Schwierigkeiten stellenden Handschrift kommt den Mitarbeitern Dr. Alexander v. Pechmann und Dr. Martin Schraven zu, deren darüber hinausgehendes editorisches Engagement die Ausgabe wesentlich unterstützt hat. Für die nicht auszuschließenden Fehler bei der Herstellung des Edierten Textes, bei dem Lesbarkeit damit zu verbinden war, die Fiktion nicht zuzulassen, Schelling habe einen diskursiv vollständigen Text hinterlassen, trägt allein der Herausgeber die Verantwortung. Für Mitwirkung an der Lösung philologisch-historiographischer Probleme ist Dr. Lothar Knatz, Dr. Niels Mader und Thorsten Themann zu danken. Der Dank gilt schließlich dem diese und die zukünftige Gesamtausgabe betreuenden Felix Meiner Verlag, der sich auf diese Weise erneut um die Förderung philosophiegeschichtlicher Forschung und um die Öffentlichkeit ihrer Ergebnisse verdient macht. Bremen, im Juli 1988
Hans Jörg Sandkühler
EDITORISCHER BERICHT
1. Die Jahreskalender F. W.J. Sche!!ings 1809 bis 1854
Die überlieferten Jahreskalender F. W. J. Schellings sind Bestandteil des Schelling-Nachlasses, der in Berlin im Zentralen Archiv der Akademie der Wissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik aufbewahrt wird. Es handelt sich um 41 Hefte (Sign. Nachlaß Schelling, Nr. 35-75), um handelsübliche Kalendarien unterschiedlicher industrieller Herkunft (Pappbände im Format ca. 20X20 cm). Es liegen vor: für 1809 zwei Hefte, 1810-1816 je ein Heft, 1817 zwei Hefte, 1818-1821 je ein Heft, 1828-1838 je 1 Heft, 1839 zwei Hefte, 1840 zwei Hefte, 1843 und 1845-1854 je ein Heft. Der unter Nr. 68 für 1847 archivalisch überlieferte Kalender stammt nicht aus diesem Jahr; eine Neudatierung ist erst im Zuge der Edition aller Kalender möglich. Die Jahreskalender enthalten in der Regel Notizen unterschiedlichen Inhalts in Schellings eigener Handschrift. In Ausnahmen finden sich in ihnen Notizen oder Zeichen von anderer Hand: Dies gilt für Nr. 35/1809 (bis zu ihrem Tode Notizen von Schellings erster Frau Carotine), für Nr. 50/1828 (Malereien und Schriftzüge von Kinderhand, wohl von Schellings damals fünfjährigem Sohn Hermann), für Nr. 59/1837 (die kalendarischen Notizen sind von fremder Hand, wohl von einem der Söhne Schellings), für Nr. 62/1839 (Eintragungen von fremder Hand, wohl einem Sohn Schellings), für Nr. 64/1840 (ganz von fremder Hand geführt) und Nr. 69/ 1848 (vgl. S. 97-99, wahrscheinlich von der Hand Melchior Meyrs; vgl. S. 191-193, wahrscheinlich von
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K. F. A. Schelling geschrieben). Die Kalender enthalten, wie zeitüblich, in Druckform neben den Tages- bzw. Monatskalendarien vielfältige Texte, teils Informationen zum alltäglichen Gebrauch, teils kleinere Aufsätze beschaulichen Charakters, z.B. zur Jagd. In ihnen finden sich, so z.B. in Nr. 69/1848, darüber hinaus, von Schelling eingelegt oder eingeklebt, (teils annotierte) Ausschnitte aus Zeitungen. Nr. 69/1848 enthält schließlich als Beilage Entwürfe Schellings zu einer ,Achtzehnten Vorlesung' zur Philosophie der Mythologie (vgl. S. 195-237). Die Jahreskalender sind eine Quelle zur Biographie Schellings, zur Geschichte der - vor allem Schellingschen - Philosophie, zur Wissenschaftsgeschichte und zur politischen Geschichte. Schelling selbst hat ihren Inhalt und ihre Bedeutung in seiner Verfügung vom Februar 1853 ,Übersicht meines künftigen handschriftlichen Nachlasses' so charakterisiert: „4) Meine über viele Jahre sich erstreckenden Kalender, theils kurze Tagebücher, theils Notata, Excerpte, Entwürfe enthaltend, als auch eigene Gedanken, aber auch viel halbwahre, wo nicht ganz falsche. - Am besten, nachdem sie durchgesehen, zu vernichten." (Pareyson 1977,
s. 676)
Die Söhne sind als Nachlaßerben Schellings Empfehlung nicht gefolgt; sie haben die Kalender gesichtet und, wohl in Vorbereitung der 1856 von K. F. A. Schelling eröffneten Ausgabe ,Friedrich Wilhelm Joseph von Schellings sämmtliche Werke', zumindest teilweise inventarisiert (vgl. den Index S. 191-193). Über den weiteren Verbleib der Jahreskalender ist so viel bekannt: Laut Accessions-Catalog 1892 der Literaturarchiv-Gesellschaft Berlin, lfd. Nr. 386 a, wurden sie im Juni 1923 im Rahmen von ,F. W. Schelling, Litter. Nachlaß' vom Geh. Rat Hermann v. Schelling der Literaturarchiv-
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Gesellschaft übergeben. Diese - maßgeblich von Wilhelm Dilthey mit dem Ziel der Sammlung literarischer Nachlässe ins Leben gerufene, am 6. 12. 1891 konstituierte - Gesellschaft überließ nach einem von der Deutschen Kommission herbeigeführten Beschluß der philosophisch-historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 23. 6. 1932 mit den bisher von ihr betreuten Nachlässen auch jenen Schellings der Akademie als Depositum; mit dem Beschluß der Gesellschaft zur Selbstauflösung vom 21. 7. 1944 wurde der Nachlaß Eigentum der Akademie. 1953 nahm das AkademieArchiv seine Arbeit wieder auf. Der inzwischen weitgehend in Unordnung geratene Schelling-Nachlaß wurde zunächst im Rahmen der vom Akademie-Institut für Sprache und Literatur, das als Nachfolger der Deutschen Kommission nach 1945 die Nachlässe der ehemaligen Literaturarchiv-Gesellschaft betreute, verwalteten Bestände in der Staatsbibliothek Unter den Linden aufbewahrt; im Zentralen Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR in den 1970er Jahren neu geordnet und gründlich inventarisiert, steht er heute der Forschung zur Verfügung. (Zu Berichten über den Berliner Nachlaß vgl. Tilliette 1970 und, ausführlich auch zu den Jahreskalendern, Loer 197 4). Es hat mehr als einhundert Jahre gedauert, bis nach ersten Hinweisen auf die Existenz der Kalender im Berliner Nachlaß (Sandkühler 1970, S. 1) zögernde Annäherungen an diese bedeutsame Quelle, die „neben den philosophischen Entwürfen den zweifellos gewichtigsten Teil des Nachlasses" bildet (Loer 1974, S. 128), unternommen wurden. Eine ihrer Bedeutung angemessene Aufmerksamkeit der Schelling-Forschung hat sie bis heute nicht gefunden, obwohl sie für die bisher wissenschaftlich kaum zureichend erhellte Biographie Schellings die wesentliche Grundlage ist. Im Anhang zu
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Editorischer Bericht
seiner Edition der Georgii-Nachschrift von Schellings ,Stuttgarter Privatvorlesungen' hat Miklos Vetö 1971 Teile des Kalenders Nr. 37 /1810, soweit für ihn „von biographischem und philosophischem Interesse" (V etö 1971, Tl. 2, S. 61) veröffentlicht; es handelt sich insgesamt um 5 Seiten kurrenten und mit Anmerkungen versehenen Textes (ebd., S. 61-65). Vor Beginn der Arbeiten an der Edition dieses Kalenders und der geplanten Gesamt-Edition hat darüber hinaus Horst Fuhrmanns 1975 wenige Zeilen des Kalenders Nr. 36/1809 bekannt gemacht (Fuhrmans 197 5, S. 654-655); Fuhrmans hat sich darauf beschränkt, 13 der insgesamt etwa 40 der für das Verständnis von Schellings FreiheitsSchrift (1809) einschlägigen Notizen zu veröffentlichen. Nach einer einläßlicheren, auf Schellings historisch politisches Denken abhebenden Bezugnahme auf den Kalender Nr. 69/1848 (vgl. Sandkühler 1989) hat erstmals Martin Schraven eine umfangreiche monographische Bearbeitung dieses Jahreskalenders vorgelegt und die hier von Schelling herangezogenen Dokumente veröffentlicht (Schraven 1989). Es ist nicht bekannt, ob Schelling vor 1809 Jahreskalender geführt hat. Für die Jahre seit der Schrift ,Das Wesen der menschlichen Freiheit' aber eröffnen sie Einblicke in Schellings Leben und in sein philosophisches Werk, wie sie das veröffentlichte CEuvre nicht bieten kann, in dem der Autor die Spuren der intellektuellen Genese nachhaltig getilgt hat. Biographisch ermöglichen sie eine weit genauere Kenntnis des Lebens, als es bisherige Biographien hätten nachzeichnen können; sie zeigen den nicht weltabgewandten, sondern der Zeitgeschichte gegenüber offenen und mitten in ihr agierenden historisch-politisch interessierten Schelling. Philologisch tragen sie durch die in ihnen enthaltenen Exzerpte und Quellen- und Literaturangaben zur Rekon-
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struktion des Schellingschen Werks bei, dessen Autor sich zugunsten der Originalität seines philosophischen Denkens und zuungunsten der Offenlegung des Lernprozesses und des Bezugs zu anderen Philosophien entschlossen hat. Philosophisch führen die Kalender zum Ende der Spekulation über ständige Brüche im geistigen Werdegang Schellings, und sie eröffnen den Blick auf ein ,Werk im Werden', in dem Diskontinuität sich im Ringen um Beständigkeit der großen philosophischen Themen vermittelt; sie belegen die frühe Selbstkritik an der ,negativen' rationalen und den frühen Übergang zu einer ,positiven' Philosophie; die in den Kalendern niedergelegten Entwürfe zu Vorlesungen und Querverweise auf andere Manuskripte sind Dokumente aus der ,Werkstatt' des Philosophen, und erst über sie führt der Weg zum Verständnis des veröffentlichten Werks. Wissenschaftsgeschichtlich tritt in ihnen ein Schelling entgegen, der z.B. mit dem Ende der ,negativen' Philosophie sein intensives Interesse an der Entwicklung der Naturwissenschaften nicht preisgegeben hat. Schließlich sind sie eine hervorragende, wenn nicht ,die' Quelle, aus der Schelling in Kontext des Politischen und Historischen ein Profil erhält, dessen Züge bisher eher verschwommen waren. In ihrer Gesamtheit werden sie das Schelling-Bild - wenn es dies denn überhaupt gibt - nicht umwälzen; aber sie werden wesentlich dazu beitragen, es zu modifizieren, zu korrigieren, zu präzisieren. Dies nicht zuletzt, weil die ,Sämmtlichen Werke' keine letzlich befriedigende, zumindest keine philologisch kritiklos zu akzeptierende Gestalt des Werks darstellen; sie bieten vor allem für das späte Werk keine zuverlässige Quellen-Grundlage. Gerade weil sie nicht zum öffentlichen Gebrauch bestimmt waren, sind die Jahreskalender eine Quelle von höchster Authentizität.
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In den Jahreskalendern können Bereiche differenziert
werden, die unterschiedliche Qualitäten als Quelle haben: das Tagebuch und das philosophische Arbeits buch. Das Diarium enthält persönliche Eintragungen zum Haushalt, zu besuchten oder besuchenden Personen, zu familiären Begebenheiten, zu wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Ereignissen. Schellings Beobachtungen und Reflexionen finden sich hier in Form eigener Notizen oder in Form ausführlicher oder selektiver Exzerpte aus Zeitungen, Zeitschriften, Dokumenten und Büchern. Die Tagesnotizen sind darüber hinaus eine Quelle zur Rekonstruktion des Entwicklungsgangs von Vorlesungs- und Schriftentwürfen. So notiert Schelling 1848 immer wieder, mit welcher der Vorlesungen zur Philosophischen Einleitung in die Philosophie der Mythologie er befaßt ist (vgl. S. 36 zur XI. Vorlesung, S. 46 zur XII. Vorlesung, S. 48 zur XIII. Vorlesung und passim); es zeigt sich, wie der Fortschritt des Gedankenganges und dessen schriftlicher Fixierung immer wieder zum Umschreiben zuvor verfaßter Teile führt. Aufmerksamkeit verdienen die in den Diarien - wie auch in den philosophischen Entwürfen häufig anzutreffenden Verweise auf andere Manuskripte (vgl. S. 7: „p. 635, ganz hinten im Konvolut"; „Altera Editio von XII"; S. 183: „Editio tertia"); zum einen bezeugen sie, daß nicht prometheische Spontaneität, sondern langsames, gründliches, durch selbstkritische Revision ausgezeichnete Arbeiten Schellings Philosophieren kennzeichnet; zum andern können derartige Hinweise die historisch-kritische Identifizierung von Textschichten in der Werkentwicklung erleichtern helfen. Die Jahreskalender sind, mit wenigen Ausnahmen, zugleich philosophische Arbeitsbücher. Ausführliche zusammenhängende philosophische Texte sind die Aus-
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nahme, Gedankenfragmente, philosophische Splitter die Regel; oft werden angefangene Absätze oder Sätze nicht zuendegeführt, Ideen fallengelassen. Wesentlich für die Lektüre des Edierten Textes ist vor allem, daß die Jahreskalender keineswegs eine eindeutige Chronologie der philosophischen Entwicklung bieten: Viele der Kalender sind von Schelling immer wieder für oft Jahre - spätere Eintragungen benutzt worden; so enthält Nr. 45/1817 Vermerke zu Vorlesungen in den Jahren 1819-1826; in Nr. 50/1828 finden sich Hinweise auf Zeitungen des Jahres 1831; Nr. 52/1830 enthält einen Briefentwurf aus 1831, Nr. 55/1833 ein Zeitungsexzerpt aus 1834, Nr. 63/1840 Notizen aus 1842; in Nr. 64/1840 findet sich aus der Phase der Nachlaßbearbeitung ein Hinweis auf 1862. Historisch-kritische Arbeit an dieser Quelle wird so vor die Aufgabe der Identifizierung von Textschichten gestellt, nachdem es bereits problematisch ist, innerhalb einzelner Kalender zeitliche Folgen der Eintragungen zu rekonstruieren. Es gibt weitere Gründe, aus denen der Nutzer des Edierten Textes gewarnt und zu philologischer Reflexion angehalten sein mag: Dem Charakter eines Notizund Arbeitsbuchs entsprechend, ist mit Genauigkeit der Orthographie und Interpunktion kaum zu rechnen; darüber hinaus bedient sich Schelling durchgängig verkürzter Schreibweise (Zeichen und Kürzel), die ohne Ergänzung zu edieren den Text unlesbar werden ließe; schließlich sind die Notizen voll von Streichungen, Worten, die zu streichen Schelling bei Überarbeitung vergessen hat, Einschüben, Marginalien (Randbemerkungen) und Fußnoten, die editorisch zu bearbeiten und dem Text ein- bzw. anzugliedern sind (vgl. die Faksimile, S. 9, 42, 63, 104und 212). Aus diesem allem folgt, daß der Nutzer sich dessen bewußt sein muß, einen Edierten Text, nicht aber eine Reproduktion vor sich zu haben.
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2. Der Jahreskalender 1848: Zeugenbeschreibung; Quellen- und Editionsstruktur
Der Jahreskalender 1848 (Sign. Nachlaß, Schelling Nr. 69) ist ein handelsüblicher Pappband im Format 18,5X22,5 cm (4°): Vereinigter Geschichts-, Haushaltungs- und Garten-Kalender für das Jahr 1848. Der Pappeinband ist dunkelgrün marmoriert; auf dem ersten Einbandblatt befindet sich ein roter Rhombus beschriftet mit ,1848'. Der Erhaltungszustand ist gut; wenige Textstellen sind verderbt; der Rücken ist beschabt; die Fadenheftung ist gebrochen. Als Schreibzeug wurden grau-schwarze Tinte und Bleistift verwendet. Die Schrift ist verblaßt; die Tinte ist von Vor- bzw. Rückseite der Blätter durchgesickert. Der Kalender besteht zum einen aus Bedrucktem verschiedener Art, zum andern folgen je 4 Blatt Kalendarium 4 Blatt eingeschossene Leerseiten; vor der Titelei befinden sich 9 Leerseiten. Die der Edition zugrundeliegende Paginierung erfolgte auf den Seiten 1-9 mit Tinte, auf den Seiten 10-150 mit Bleistift. Zwischen den Seiten 133 und 134 sind zwei Seiten Drucksachen nicht paginiert; die im Edierten (ET) im Kolumnentitel angegebenen Seiten 151-154 wurden vom Herausgeber paginiert. Die erste Eintragung Schellings findet sich auf der nichtpaginierten zweiten Umschlagseite. Unbeschrieben sind die Seiten 25, 30, 31, 41, 42, 50, 52, 53, 61-65, 75, 76, 111-113, 149 und 150 geblieben. Das Blatt mit der Paginierung 136 ist vertikal halbiert; die Rückseite ist nicht paginiert. Die Quelle besteht aus dem Jahreskalender und Beilagen. In die Notizen des Jahreskalenders integriert sind auf Seite 74 ein von dritter Hand beschriebener Briefpapier-Doppelbogen (ET, S. 97-99), Seite 129 ein ein-
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geklebtes doppelseitig beschriebenes Blatt (ET, S. 169f.; vgl. Annotation 170/16) und Zeitungsausschnitte auf den Seiten 44, 45, 79, 80, 122, 132, 133, 136, 137, 14-0-143 und 151-153; diese sind im Anhang des Edierten Textes in der ,Dokumentation der im Jahreskalender befindlichen Zeitungsausschnitte' abgedruckt. Im Kalender befinden sich folgende Beilagen: Zwischen den Seiten 128 und 129 befindet sich ein doppelseitig beschrifteter, im Text verderbter und mit ,691 a' und ,691 b' beschrifteter Zettel (ET, S. 170; vgl. Annotation 170/16). Seite 155 ist eine Loseblatt-Einlage, ein teils mit Tinte, teils mit Bleistift beschriebenes drittes Einbandblatt eines französischen Buchs (ET, S. 193). Beigelegt sind schließlich 30 Seiten Schellingscher Konzepte zu einer 18. Vorlesung der Philosophischen Einleitung in die Philosophie der Mythologie (ET, S. 195-237). Die philosophischen Teile des Jahreskalenders stammen mit Sicherheit nicht insgesamt aus dem Jahre 1848. Als für 1848 gesichert können folgende Teile des Edierten Textes gelten: S. 5-33, 39-45 und 118 bis zur Mitte der Seite 128; diese Eintragungen entsprechen den Arbeitsnotizen des Tagebuches. Die Entstehungszeit anderer Teile des philosophischen Arbeitsbuchs kann noch nicht eindeutig bestimmt werden; Verweise im Kalender von 1849 auf die Seiten 81ss., 84, 85, 107*) und 123 der Handschrift können Indizien dafür sein, daß diese Teile erst nach 1848 geschrieben worden sind. Eindeutig ist die spätere Entstehung der S. 184-189 des Edierten Textes, in denen - ohne erkennbare spätere Einfügung - auf Texte des Kalenders 1849 verwiesen wird, die zuvor bereits geschrieben sein mußten. Darüber hinaus kann nicht bestimmt werden, wann Schelling die ,Konzepte zur XVIII. Vorlesung' dem Kalender 1848 beigefügt hat.
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Die Anordnung der ,Konzepte zur XVIII. Vorlesung' ist eine Rekonstruktion auf der Grundlage Schellingscher Kennzeichnungen und inhaltlicher Zusammenhänge; sie weicht vom archivalischen Befund ab. Diese Konzepte von Schellings Hand sind in grau-schwarzer Tinte geschrieben. Die aufgeschnittenen Einzelblätter haben rechtsbündig einen gefalzten Rand von ca. 5 cm. Schelling selbst hat auf Seite 814 (ET, S. 231) notiert: „Nachweisungen sliehel p. 807 des im Kialenderl zuvorderst gelegten Manuskripts"; es ist deshalb davon auszugehen, daß die Konzepte von ihm dem Kalender beigefügt worden sind und nicht erst im Laufe der Nachlaß-Bearbeitung. Die in Sämmtliche Werke Bd. XI S. 446ff. veröffentlichte 19. und 20. Vorlesung zur Philosophie der Mythologie weisen z. T. wörtliche Übereinstimmung mit den Konzepten auf. Der Edierte Text folgt ansonsten - unter Einbeziehung von Einschüben in den Text und der mit R bezeichneten Marginalien am Fuß der Seite - der von Schelling getroffenen Anordnung. Aus Gründen besserer Übersichtlichkeit wird im Kolumnentitel, in dem am Bundsteg die Paginierung des Originals wiedergegeben wird, zwischen ,Philosophischen Notizen' und den DiarienNotizen unter ,Jahreskalender 1848' unterschieden. Die Beilage der Vorlesungsentwürfe erscheint unter dem Kolumnentitel ,Konzepte zur XVIII. Vorlesung'. Dem Edierten Text folgen die Dokumentation der Zeitungsausschnitte und ein wissenschaftlicher Apparat. Er umfaßt - knapp gehaltene - Annotationen, das V erzeichnis der von Schelling zitierten Stellen aus Aristoteles und Platon (Schellings unterschiedliche Referenzen werden nach Standard-Ausgaben nachgewiesen), das Verzeichnis der von Schelling erwähnten weiteren Literatur und das Verzeichnis der von Schelling zitierten Dokumente und Zeitungen; ein annotiertes Namen-
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und· Personenverzeichnis gibt Kurzinformationen zu den oft nur mit großer Schwierigkeit nachzuweisenden Personen. Ein Sachregister beschließt den Band.
3. Prinzipien und Methoden Die Kriterien der Festlegung der editorischen Prinzipien, Regeln und Methoden ergeben sich aus der die Edition leitenden Absicht, 1. die Edition den philologischen Standards einer historisch-kritischen Ausgabe bereits in der Form einer wissenschaftlichen Studienausgabe so weit wie möglich und sinnvoll anzunähern; 2. einen lesbaren Edierten Text zu erstellen, dessen Benutzung in Lehre und Studium nicht durch verzichtbare diakritische Zeichen im Text unnötig erschwert wird, und 3. mit dem Ziel der Les- und Benutzbarkeit größtmögliche historische Authentizität des Edierten Textes als geschichtlicher philosophischer Quelle zu verbinden. Der Jahreskalender 1848 wird in Form eines kmrenten Textes dargeboten, der als Rekonstruktion auf der Grundlage einer diplomatischen Transkription mit dem Befund der Quelle nicht identisch ist. Es wird verzichtet auf die graphische Reproduktion von Merkmalen, die sich aus dem Tagebuch- und Arbeitsbuch-Charakter des Kalenders ergeben: die graphische Einteilung des Kalendariums wird nicht reproduziert; die im Kalender befindlichen Drucktexte werden nicht wiedergegeben; typische Merkmale von Schellings Handschrift wie Zeichen für Buchstaben und Kürzel für Worte erscheinen im Edierten Text nicht; Schreibfehler werden in der Regel stillschweigend korrigiert; Strei-
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chungen Schellings werden in dieser wissenschaftlichen Studienausgabe nicht aufgenommen; sie werden erst in der Gesamtausgabe in Form von Varianten berücksichtigt werden. Die wesentliche Grundlage für die Erstellung des Edierten Textes ist die Transkription (vgl. hierzu Schraven 1989a). Ziel der diplomatischen Transkription ist die zeichen- und buchstabengetreue Wiedergabe des Schellingschen Textes; der Schriftbestand ist sakrosankt; alle Zeichen, Kürzel und Schreibfehler werden reproduziert. Die für die Entzifferung notwendigen historisch-philologische Recherchen - so zu Ereignissen, Namen, Quellen - werden zur Grundlage der Erstellung des Edierten Textes und der wissenschaftlichen Bearbeitung. Der Edierte Text faksimiliert nicht, sondern bietet nach folgenden Regeln erstmals eine les- und benutzbare Druckgestalt der Quelle: 1. Der Edierte Text folgt so weit als möglich der Anordnung der Handschrift; er gründet auf einer vorsichtigen Textrevision und Modernisierung, in der Sprachbestand, Lautstand, Orthographie und Interpunktion von der Handschrift abweichen. 2. Orthographie und Interpunktion, die im Jahreskalender oft flüchtig und uneinheitlich sind, werden vereinheitlicht und behutsam modernisiert (z.B. Überführung von c in k, ss in ß, th in t). Wo aber die Aussage fraglich werden könnte, wird der Schreibweise Schellings der Vorrang eingeräumt. 3. Die Grammatik wird dort stillschweigend DudenStandards angeglichen, wo andernfalls der Text unverständlich bliebe; die Notwendigkeit zu derartigen Eingriffen ergibt sich aus der Flüchtigkeit mancher Eintragungen. 4. Stenographieähnliche Kürzel der Handschrift werden in der Regel stillschweigend in Buchstaben
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übertragen; Ausnahmen bilden Worte, Kürzel und Zeichen, bei denen mehrere Lesarten möglich wären; in diesen Fällen wird die Ergänzung durch diakritische Zeichen (vgl. S. 2) gekennzeichnet. In einigen Fällen wurden Schellings Zeichen unverändert reproduziert (vgl. ET S. 55 (0) oder ET s. 108 >). Kürzel bei Worten werden immer dann unter Verwendung diakritischer Zeichen aufgelöst, wenn mehrere Lesarten möglich wären; sie sind bei Eindeutigkeit der Bedeutung stillschweigend aufgelöst; in bestimmten Zusammenhängen werden trotz Eindeutigkeit diakritische Zeichen verwandt, um den Charakter der Quelle als Arbeitsbuch hervorzuheben. Kürzel bei Namen werden bei der Erstnennung mit, im folgenden ohne diakritische Auszeichnung aufgelöst. Heute unübliche Schreibweisen wie ,komt' oder ,hiegewesen' sind stillschweigend modernisiert. Abkürzungen wie p. (pagina, perge) oder l.c (loco citato) bleiben erhalten; sofern sie heute unverständlich sind, werden sie - in der Regel diakritisch gekennzeichnet - ergänzt (p.i.a. in: p\ag.\ i\n\ a\ntec.; vgl. Verzeichnis der Abkürzungen, S. 2f. Akzentsetzungen in den von Schelling zitierten griechischen Textpassagen wurden, soweit Schelling hier beliebig und falsch verfährt, stillschweigend korrigiert. Von Schelling gemachte Absätze bleiben grundsätzlich erhalten; Zeilenneuansätze in unstrukturierten Textentwürfen wurden nur dann berücksichtigt, wenn der Text keinen argumentativen Zusammenhang ergibt. Auszeichnungen in der Handschrift bleiben erhal-
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ten .. Einfache- Unterstreichung wird dprcfr S-perrung, doppelte oder mehrfache Unterstreichung wird durch VERSALIEN wiedergegeben. 12. Diakritisch werden Textabbrüche durch /; .. / und Seitenenden durch ~ ausgezeichnet. 13. Explizite Zeichen wie Ordnungsziffern - bleiben erhalten. 14. Verweise Schellings innerhalb des Kalenders bzw. auf andere Manuskripte werden, -obwohl sie unterschiedliche graphische Gestalt haben, einheitlich durch V gekennzeichnet. Den Bezug bildet die Paginierung des Originals, die im Kolumnentitel innenstehend wiedergegeben wird. Seitenhinweise in den Fußnoten beziehen sich im Regelfall ebenfalls auf die Originalpaginierung. 15. Fehlende An- bzw. Abführungszeichen werden ergänzt. 16. Der Edierte Text wird mit einer Zeilenzählung.versehen, auf die Marginalien Schellings und Annotationen des Herausgebers am Fuß der Seite bzw. im textkritischen Anhang bezogen werden. Auch für den Herausgeber einer Studienausgabe gilt, wie für den historisch-kritischen Editor: „er weiß, daß sein eigenes Verständnis unvermeidlich als Schatten auf die Edition fällt, aber er zeichnet diesen Schatten so deutlich als möglich." (Jacobs 1987, 22; vgl. DFG 1975, Martens/Zeller 1971, Robson 1967). Die Offenlegung der Prinzipien, Regeln und Methoden der Edition trägt dieser Verantwortung Rechnung. Die interpretierende, subjektive Perspektiven geltend machende Einführung in den Zusammenhang von Schellings positiver Philosophie und seiner Kritik der demokratischen Revolution kann demgegenüber nur nachrangig sein.
. EINLEITUNG Positive Philosophie und demokratische .. Revolution 1. Zu Scke!lings Leben· und Werk
Eine Biographie F. W. J. Schellings (27. L 1775 bis 20. 8. 1854), welche das Leben als die Entwicklung intellektueller Subjektivität und das Werk als einen die Geschichte der Philosophie, der Wissenschaften und des Politischen integrierenden lebenslangen Prozeß des Lernens, Ringens um Wahrheit und selbstkritischer Revision darstellte, ist noch nicht geschrieben. Eine An~ näherung an solches Erfordernis ist jetzt A. Gulyga (1989) gelungen; allein auch diese Lebensbeschreibung hat den Mangel, die wesentliche biographische Quelle.:_ die Jahreskalender - nicht ausgewertet zu haben. So liegen weiterhin bedeutsame Elemente dieses Lebens zwischen öffentlichem, oft polemischen Eingreifen in Philosophie und Zeitgeschichte und stummem Rückzug in die Privatheit einer an Philosophie, Kultur und Politik verzweifelnden Theoriebildung im Dunklen. Abschliessende Würdigung wird ausstehen bis zur Beendigung der historisch-kritischen Gesamtausgabe und vollständigen Edition der Tagebücher. Es. ist hermeneutische Normalität und keine historio~ graphische Paradoxie, wenn man feststellt: Schellings Werk, dieses Werk im Werden (vgL Tilliette 1970); entsteht als Werk-für-uns erst jetzt. „Schelling ist ein· mal Schelling, und man muß ihn nehmen, wie er ist/' . Dieses Diktum von K. Rosenkranz bezeichnet keine ei0fache empirische Tatsache, sondern ein hermeneutisches Problem. Einmalig in ihrer Bedeutung· für das Allgemeine der · Philosophie, hat Schellings Theorie
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Hans Jörg Sandkühler
sich in kontinuierlicher Entwicklung des einen einzigen Problems philosophierender Selbstverwirklichung im Denken des Seins des Seienden und in Brüchen der Selbstüberprüfung entfaltet, und als solche hat sie Freunde und Gegner provoziert. Nie hat ein SchellingBild verbindlich werden können; es blieb und bleibt den Schwankungen polemischer Anklage und apologetischer Bestätigung unterworfen. Für Fichte „abs-olute Unphilosophie", von Hegel als Stiftung der modernen Naturphilosophie gewürdigt und als Genialitätsanmaßung einer Philosophie verworfen, die sich nicht gemein machen wollte mit dem ,profanum vulgus', mit Schlegels Warnung vor dem „kritischen Mystizismus" konfrontiert, der, „wie der Proteus des Aschylus, mit Erdbeben und Untergang ende", für Heine nichts als „restaurierende Reaktion", für Feuerbach nur „entstellter Hegelianismus" und „theosophische Posse" wer philosophischen Fortschritt fördern wollte, stand meist gegen Schelling, und als Verteidiger haben sich oft nur schlechte Epigonen eingestellt. Marx' Satz über den „aufrichtigen Jugendgedanken" der Naturphilosophie hat so wenig den ganzen Schelling würdigen können wie die Theologie in ihrer einseitigen Betonung des Spätwerks. Erst heute machen sich das philosophische und historisch-philologische Interesse geltend, das der ganze Schelling in Anspruch nehmen darf. Die Tatsache, daß sich die Schelling-Literatur neuerdings in Dezennien etwa verdoppelt, ist ein Indiz. Schellings Philosophie ist aktuell. ,Schelling wie er einmal ist' noch wissen wir kaum, wer er war; er bleibt eine Aufgabe der Erinnerung und der Forschung. Was aussteht, ist eine Synthese des Begreifens des ganzen Lebens und des ganzen Werks, von , Über die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt' von 1795 bis zum 1854 durch Tod abgebrochenen Spätwerk. In dieser
Einleitung
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Zeit koexistieren im intellektuellen Widerspruch und doch als epistemische Totalität Kant und Herder, Fichte und Jacobi, Hegel und Schopenhauer, Feuerbach und der Spätidealismus und Marx; Lessing und Goethe, Wieland und Lenz, Bürger und Schiller, Forster und die Humboldts, Kierkegaard und Heine; die großen Leistungen spekulativer Philosophie und deren Kritik durch die modernen positiven Wissenschaften, politisch ideologische Emanzipationstheorien und solche altständisch-feudaler und konservativer Opposition gegen das mit der Französischen Revolution abschließend Erreichte und geschichtlich Beginnende - und Schelling. Schellings philosophisches Bemühen gilt - ungeachtet sich verändernder Schwerpunktsetzungen im einzelnen - den zwei großen miteinander verbundenen Fragen: Was ist Philosophie? Was ist das Sein des Seienden? Immer sind und bleiben die philosophischen Untersuchungsgegenstände Felder der Bewährung möglicher Wahrheit über das Sein, der eine Wahrheit über die Philosophie und die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Seins-Erkenntnis vorausgehen soll. Letztlich bleibt diese Philosophie, trotz der späteren Absage an die Negativität ihrer frühen Form, Theorie der Bedingungen der Möglichkeit des Wissens über Sein, und damit bleibt sie metaphysisch aufgeladene Transzendentalphilosophie. Fragen und auch Antworten, die in den philosophischen Entwürfen von 1848 begegnen, haben bereits die Frühphilosophie bestimmt. Was die mittlere positive Philosophie des Beginns der 1830er Jahre will, die genetische Konstruktion „aller in der Philosophie liegenden Möglichkeiten" (Fuhrmans 1972), hatte bereits die Fragestellung der Auflage 1803 der ,Ideen zu einer Philosophie der Natur als Einleitung in das Studium dieser
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Hans Jörg Sandkühler
Wissenschaft' ge'prägt: es sei „die Idee von Philosophie nur das Resultat der Philosophie selbst, welche als eine unendliche Wissenschaft zugleich die ·Wissenschaft von sich selbst ist" (SW II 11). Noch 1848 weiß Schelling als Kernproblem und Anstoß metaphysischer Suche: „Man kann die Philosophie nicht anfangen" (Edierter Text (ET) 8). Zu Beginn der 1830er Jahre hatte es ge~ heißen: „Die Philosophie aber hat keine Wissenschaft vor sich, ebensowenig hat sie ein Prius, das schon ein unmittelbar Gewisses wäre; ihr Princip als ein erkanntes ist [erst] in ihrem Ende. Sie hat daher keinen· gegebenen terminus a quo. Sie hat in ihrem Anfang eigentlich nur einen terminus ad quem." (Fuhrmans 1972, 406f.) Dieses Problem vermittelt Schellings philosophischen Versuche zu einer Einheit. Schelling entstammt einer traditionsreichen schwäbischen Pfarrersfamilie. Der Vater, Leonberger Pastor, wurde 1777 Professor am ·Höheren Seminar des Bebenhausener Klosters, ein Theologe im Traditionsfeld der ,Schwabenväter'. Früh an der deutschen und Lateinschule in der geistigen Kultur der Antike und der protestantischen Theologie und Ethik geschult, gelangt Schelling bereits 1790 ans feudal-konservativ regierte und um so oppositionellere Tübinger Stift. Theologie; (Kantische) Philosophie, Psychologie, Ästhetik und Recht - und, bereits jetzt lebenslanges Interesse auslösend, historische M ythenkritik - sind die Wegmarken einer Bildung, die der junge Schelling, auch hierin den Freunden Hölderlin und Hegel verbunden, weniger als fraglose Überlieferung denn als Auslöser intellektuellen Widerstands aufnimmt. Aufklärerische ChristentumKritik, Rousseaus Traum einer im Vertrag zur Vernunft gezügelten Gesellschaft und die Französische Revolution tragen im Stift zur jugendlichen republikanischen Gebärde bei; Demokraten wurden und blieben. wenige.
· ,; · · ·1t0] Sehe/fing verwendet das > als Zeichen fiir actus, Proz.eß, Verwirklichung.
Philosophische Notizen
83-84
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wissend (wie die ersten Eltern); das aber, was das Freie war und als das Freie handelte (dieser Bewegung Schuld; Ursache ist), sieht sich unvermögend - und gegen jenes jetzt unabh!ängig! gewordene Sein bedarf 5 es des eigentlichen Herrn - Gottes. - Es entsteht eine Welt, die der Mensch für sich hat, die im Konflikt mit der vorigen unabhängig gewordenen ihm zeigt, daß er nur ao war und Ao außer sich zu setzen hat - dieses Ao dann aus dem Actus heraus ist - voljcre:c, o-uµß!eß1Jx6c,j gesagt, ib!idemJ, 23-24. (ö Myoc,, ('l:O daoc,, 'l:O "!:~ ijv dvocL}, oc('l:Loc, 'l:oÜ ~XIXO"'l:Ov e!vocL 8 fo'l:LV. AlexJander AphrodisiasJ ad 1. 10 (p. 99,18 10 ss.), Commentarius
ad p. hujus 100. Negative PhJilosophie!; die Welt ohne Gott p., Kialender 18!46 p. 40. Der Gott, der am Ende der negativen PhJilosophie ist!, 15 ist der Gott, den das Freie (ao 2 ), nicht den die Philosophie sucht - und bleibt allerdings als unerkennbar stehen; ferner, weil ihn das Freie fordert, als Postulat der praktJischenl V!ernunftl, wie Kant sagt, - ganz außer dem Seienden - in seiner Idee, ausgeschieden 20 von der Welt, transmundan, jenseitig.
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VDas so früh gesetzte Ich bin ist ganz zweifelhaft. (ao ist nur, um -A p. zu sein, nicht um selbst zu sein) (Es ist ja doch von sJeinerJ immat\eriellen! Seite vor !dem! Materiellen; gegenüber von Ao gehört sie selbst den Pot!enzenJ an) - Nicht vielmehr versenkt in das Seiende - außer sich gesetzt (wie Gott im gleichen
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Das Tagebuch 1848
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Moment)R (Damit daß sie Actus gegen -A p. ist, ist ihre Bestimmung als A erfüllt. Gegen Gott !ist sie! potiential pura) (daher selbst bloß wesentlicher Actus - sliehe p.1773) Und hernach die Rückkehr auf sich selbst und damit die Abziehung von dort: Herrlich- 5 keit des Menschen. (ao ist in -A, in +A p. und dem gleich, was Gott (instar Dei). Man könnte hinzusetzen: ein unmlittelbaresl Verhlältnisl oder Gemeinschaft mit Gott. Aber darum ist es nicht zu tun.) Das Latente im ~ ist sein ''Ev 't't - sein Dieses-Sein 10 -ap. - das Potenz eines Actus ist, durch den es sich zu sich erhebt. In diesem Gegensatz liegt der Keim des fortgehenden Proz!esses!. Dieser Prozeß beruht bloß darauf, daß es sich will, sich dadurch von jenem Seienden abzieht, in den es verloren, in selbstvergessener 15 Seligkeit (Seligkeit = Fülle des Besitzes; was im Besitz des Seienden !ist!, ist also das schliechthinl Selige).~ [S. 775 oder 774 unten: mehr von dem gelehrten Ton weg und gleich mehr ins Geschichtliche] Zustand nach dem Tod, K!alender 18146 p. 36 oben. 20 MD - 1 IP·I 13tb. Die drei Zustände - a. das "Ev 't't > (in Gegensatz mit dem Seienden)=gegenwlärtigerl Zustand; b. das ''Ev 't't versenkt in das Seiende = nächster Zustand; c. beides, frei gegen das Seiende und Eins mit ihm - letzter Zustand. Das freie ao, das sich eman- 25 zlipiertl hat, will nun die zertrennte Welt sich wieder zur Materie machen. In ao tritt zuerst das (vernunftlose) Wollen (aus der Pot!enzl sich erhebend, aus Nichts entstehend) Auch da tritt das Seiende dagegen zurück und bleibt 30 1 Moment)] Am Rande mit Venveiszeiche11: Es nimmt jdariiher: hält! vielmehr dies (das Seiende) für Sich (kann jesj nicht ohne Es sein, wie Gott) - setzt Sich nur in ihm - und weiß nichts von Sich außer ihm. 21 "E11 n > J Das äiche11 > ist hier zu interpretieren als: im Prozeß.
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Philosophische Notizen
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in ihm nur noch als natürliches Wissen (natürliche Vernunft). Zwischen beide tritt als Vermittelndes a3 • Das aber, was auch > unzertrennlich, unzerstörlich und unauflJöslichJ geblieben, was nun (allein) übrig ist von 5 dem dem Göttlichen Ähnlichen und Gleichen (sJieheJ Kialender 18147 p. (60), das erzeugt Kunst, RelJigion[, Philosophie.R (Aber wie?) (KJalender 18!46 p. 14 und KJalender 18!49 p. 38) Es ist nun seine Bestimmung, den Weg nicht gegen Gott, 10 sondern gegen die Welt zu nehmen. Nur bei den Wesen, von denen es Ideen gibt, (die sJelbstl -rl ~" :::!vocL haben) - die als EinzJelnel = Gattung JsindJ, tritt, wenn sie zur völligen Einzelheit herabgesunken, das, wodurch sie = Gattung waren, in die 15 Potenz zurück - dies Jdiel potentia generativa - die Ekstase des 1 o o o J, das wieder ins Allgemeine aufgenJ ommenl worden JistJ. ~
3 auch >] Das Zeichen > ist hier zu interpretieren als: im Prozeß. 7 Philosophie] Am Rande mit Venveiszeichen und auf Seite 106 weitergeführt: Ist nicht das ao der Kunst, Religion und Philosophie vielmehr das nun wirklich vom Seienden Freie, was es z.B. in der natürlichen Erkjenntnisj nicht ist, und so erst reine VO"l)crtc;? Dieses ao ist das zwischen Gott und Welt Stehende. Im natJürlichenJ Erkjennen ist esj bloß der Welt zugewendet. Es kommt in der menschlichen Entw!icklungj der Punkt, wo ao sich Ao's erinnert, sein Verjhältnisl zu Ao empfindet. -(Schon im Geistigen), das weitere nach KJ alender 18J46 p. 14 Contin. p. i. ss. 2 postV: V cont. v. p. 104 ao verliert im Fall die Eigenschaft, das Seiende (Allg[ emeinesj) ZU sein, und bleibt nur als ein Dieses zurück, in welchem nur noch die Erinnerung schlummert, einst alles gewesen zu sein.
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Jahreskalender 1848 105-106
10. ISeptemberl Wolken, doch nicht Regen. - Aristoteles abgeschrieben wegen der Stellen über den Grundsatz des Widerspruchs. - Die Wasser springen sehen. Nachmittags Mme. Albers, aus Pyrmont bekannt. 5 11. Unendlicher Regen den ganzen Tag; - nur abends auf den Pflaster vor dem Haus auf- und abgegangen .. 12. Arbeit fortgesetzt. Es handelt sich noch immer um den Entwurf (Plan) von XIII. - Vormittags allein spazierengegangen; rechts hinab und oberhalb des Lac 10 zurück. Abends umsonst versucht, auszugehen. 13. Kein Regen, aber kalt. Fortgearbeitet. Hernach mit Mutter zum Mercurstempel, auf der Teufelsbrücke, wo lieh) früher allein !war!. Die neuen Verwicklungen in Frankfurt und Berlin (9. und 7. September) sind 15 auch nur so weit zu Ende, daß statt Dahlmann' s, der nichts vermochte, der Münchner Hermann mit der Zusammens!etzungl des Reichsministeriums beauftragt. Abends der Lehrer der fürstlichen Kinder, namens Bollenstaedt (ein Geistlicher), der unter anderem meint, 20 Cassel sei 2.000 Fuß überm Meer -14. Letzter (hoffentlich bleibender) Entwurf zu XIII. Wetter kalt, doch ohne Regen; hie und da Sonnenblicke. 15. An dem Entwurf fortgearbeitet und alles dazuge- 25 hörige Frühere nachgelesen. Vor Tisch kurzer Spaziergang mit Mutter; wegen sehr rauhen Windes bald zu Hause. Nach Tisch Mutter nach Cassel. Ich nach dem 4 Albers] Lesart des Namens nicht sicher.
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Jahreskalender 18.48
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Steinhofsehen (beinah' erreicht); - Regen, wie überhaupt abwechselnd den Tag über. 16. Wetter wie bisher. Ganz kurzer Ausgang vor Tisch (beregnet). Nachmittags rechts in den Wald bis wo der 5 Fußweg aufhört. Tiefste Einsamkeit und Stille. Endlich befriedigt wegen des Gangs von XIII. Jetzt noch zu schreiben. 17. Rang mit seinen Töchtern nachmittags hier. 16. vergessen. Erster Anfang der Unruhen in Frankfurt 10 a. M.; förmliche Erneute am 18.; FürstLichnowski und Oberst v. Auerswald ermordet. Vom 20. an schönes Wetter, doch mit Kälte. Vom 19. an eingeheizt. Am 21. endlich die ersten Seiten von XIII geschrieben. 15 Am 22. fortgeschrieben; doch vormittags größeren Spaziergang jgemachtj (Mercurs-Tempel und nach der Seite). Trommeln und Schiessen (Hirsche und Rehe eingefangen). Nachmittags ganz kleiner Spaziergang. 23. Vormittags nach dem sogenannten Lac zu mit 20 Mutter. Fortgeschrieben bis zum Grundsatz des Widerspruchs. Abends kleiner Spaziergang. - Schreiben von Caroline, Hermann, der noch in Gotha, und Ehrenbergs vom 28. August, der mir mitteilt, meine Abhandlung vom 13. Juli soll nach Beschluß der Akademie am 25 19. Oktober des Jahres gelesen werden. Abends kurzer Spaziergang; 24. Morgens Revision der oben unterm 11. August et in sequentes gesammelten Stellen über Widerspruch und Gegensatz. - Geschrieben an Prof. Ehrenberg 30 (abgegangen erst am 26.) Kaum aus dem Haus vor Tisch. Nachmittags größerer Spaziergang, doch nur von j 4 bis 5 jUhrj. 1
l
1 Steinhofsehen] Lesart nicht gesichert. 9 vergessen] Sche//ing hat vom 16.-24. September irrtümlich um je einen Tag vordatiert und korrigiert nun die Tagesdaten.
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Das Tagebuch 1848
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25. Fortgeschrieben (Satz des Widerspruchs). Vor Tisch ober 1halb1 dem zweiten Wasserfall. Nach Tisch am Lac. (Harnier, mich O) Abends beschäftigt mit Rommels Hessische Geschichte. 26. Großer Nebel; fortgearbeitet. Mittags wieder auf den Berg rechts bei schönstem Wetter. Mittags wieder ein anderer Gedanke wegen der Darstellung. Nachmittags gegen Kirchenditmold, um außer der Feuchtigkeit !zu sein!. Unterwegs !den! Frl. Rangs begegnet, die zum Teil mitgehen; ich mit den 1ooo1 zurück. 27. Schlecht geschlafen. Morgens Nebel und Regen. Sehr geplagt wegen &7t6q>llCmi:; und cr't'ep"l)crLi:; bei Aristoteles. - Regens wegen kaum einen Augenblick im Freien. Nachmittags Spaziergang auf den Höhen rechts mit Mutter. Nachts aufgestanden. - Brief von Waitz und Clärchen. [Es ist nicht nötig, daß jeder, was er sagt, auch gedacht habe. - In der Tat, was H!egeli von der Idee sagt, !ist! nichts als leerer Hall, in dem offenbar nichts gedacht, manches auch, wie er es ausdrückt, gar undenkbar !ist\ und schon darum nicht gedacht.] 28. Neuer Entwurf des Übergangs zu XIII. Mittags Marienbader Creuzbrunnen, ohne Erfolg. Vormittags Spaziergang bei besserem Wetter, das allgemein Besserung zu versprechen scheint. Nachmittags beim Lac. 30. Fortgefahren in obigem. Vormittags auf den Mercurstempel; schönes Wetter (quarta). Nachmittags beim Lac. Weniger schön und Besorgnis, daß die quinta schlecht \wird. _ _ _V
3 mich O 1 Lies: mich nicht angetroffen.
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Philosophische Notizen 106-110
NB. Wo \derl Übergang zum natlürlichcnl Wissen ist, Klalender 18146 p. 35V besonders brauchbar. NB. Gott ist mehr als nur das immat[ erielle[ Seiende. 5 Er hat ein von diesem unabh[ängiges[, ihm eignes Sein. Das hat die Seele nicht für p. 768 (VDas Letzte nun [ist\ so, daß der Prozeß s\elbst\ etwas hervorbr\ingt\, was Potenz der erschein\ enden\ Welt ist, die (Potenz des urbildlichen Was, und 10 eben dies auch Pot[enz\ der menschlichen Welt. Wie nun aber dies? Erinnern, ob nicht etwas zurückgelassen - das hervorziehen - die Einheit; welche [ist[ diese? Gott 1ist\ aber nur das U nzertr\ ennte\. Also Einheit des Zertrennten. Denken wir nun aber so weiter.) 15 Die Wendung vielmehr so, daß das Seiende selbst eine Seite hat, von der es Ist (freilich bloß btoµEvcui;;) und nicht ist - nicht Ist (bloße Möglichkeit) von Seiten ihrer Zertrennbarkeit, - wo bloß noch die Potenz des Seienden [vorhanden ist\, aber das Seiende selbst 20 nicht mehr. - Aber dieses, was an dem Seienden das Sein war, sollte durch es zu Grunde gehen können? Nimmermehr - Einmal durch die Idee - also ewig gesetzt - demnach nur, daß \es[ als imma\teriell\ gesetzt \ist\ - was aber erst durch eine Potenz geschehen 25 kann.! XV 1. Es ist leicht die Erfahrung zu machen, daß selbst die, welche der Wiss[enschaft\ willig folgen, nachlassen, so wie ohne Vermittlung \... \ - \p.[ 719 bis zu Ein30 falt -
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Das Tagebuch 1848
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2. die WissJenschaftJ ist der Zweck - p. 731.*)R [3. Nachdem wir aber den höchsten Gegenstand erreicht JhabenJ, so (scheint) der Übergang zur WJissenschaftJ leicht. Allein dies nur scheinbar - denn in dem Gegenstand selbst ist nicht Eines, sondern Verschie- 5 denes: 1) das Seiende, 2) das, was das Seiende ist, und es scheint, daß keines davon für sich JistJ, die WissJenschaftl immer beide zusammenfassen muß. 4. Zwar Aristoteles setzt das Seiende als solches - und dies nur so, daß generell - Aber dies JistJ auch bei 10 ihm nur der erste SchrJittJ, wo die Philosophie nur im Unterschied von den anderen WJissenschafteni bestimmt wird, wie wir es auch getan JhabenJ. Aber sogleich: -r~ -ro llv; 5. Also nun weder mit dem Seienden allein noch mit 15 dem, was das Seiende ist, sondern immer mit beiden. 6. dadurch ist uns jedoch nicht benommen] 3. der höchste Gegenstand aber JistJ selbst nur um des Wissens willen - um alles andere von ihm abzulJeitenJ; 1 p. 731*)] Am Ende der Seite mit Verweiszeichen: Aber das Denken geht über die Wissfenschaftf; (Wir suchen zuerst den Gegenstand der Philosophie, - aber keinen besonderen, obwohl wir uns dahin erheben, um des Wissens willen, laberf nicht dieses oder jenes) denn wir fühlen das Zuf[älligef unseres Wissens - (das entsteht, weil eben) kein Zusammenhang mit dem, was im Denken Ist, [besteht[. \Venn [es den! unterbrochenen Zusammenhang 1gibt[, so muß dieser Mjangelf erklärt werden. Die Dinge [sind[ in ihrer Wahrheit erst dann, wenn es uns möglich geworden [ist[, ihr Sein bis in den durch das Denken bestimmten Zusf ammenhang! zu verfolgen, ihnen ihre Stelle dort anzuweisen; und wir werden daher nicht ruhen können, eh' im Denken (?) der Gegenstand erreicht ist, in dem dieser Zusjammenhangj existiert. (?) (Ich sage: existiert, denn wenn 1er[ nur wieder ein Gedachtes [ist[, so wäre der Gedanke des rein im Denken bestimmten Gegenstandes ein nichtssagender.) Kant hat der Idee eine große BedJeutungJ gegeben, aber der höchste Gedanke ist ihm das durch die Idee bestimmte Ding. Contin. p. huj. 110V Verweis auf S. 109-110, 16
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Philosophische Notizen
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dies setzt voraus, daß alles andere potentiä in ihm, nicht in Ao, sondern in dem Seienden - (Weiter dann, daß nicht von ihm ableiten, sondern daß er selbst Gegenstand der Wlissenschaftl sei - doch auch nicht ohne -A.)
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Mit Ao hat die Philosophie nicht ihren Gegenstand, sondern alle Gegenstände - Alle Wissenschlaftenl Wisslenschaftl der Wisslenschaftenl - Ob lsiel nur dies allein oder auch selbst Wisslenschaft ist!, dies listl erst zu entscheiden, und jedenfalls davon ausgehen. - l
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1. Es bedurfte zuerst eines von der Philosophie selbst noch unabhängigen Begriffs derselben; zu diesem war ein Standpunkt außer ihr notwendig; diesen Standpunkt gewährten die anderen Wlissenschaftenl - und es gibt kein andres Mittel. - Denn auch Aristoteles hat die Philosophie zuerst nur in ihrer Unterscheidung von den anderen Wlissenschaftenl zu bestimmen gewußt -- (Ausführung - &7to-re:µ.vJ6µ.e:vixLI - damit auf das Seiende als s 1olches1 - aber gleich 't"L -ro iSv; die Substanz = dem, was das Seiende ist. (Dieses listl nun also lderl Gegenstand der Philosophie als reinen Denkens, nicht der Philosophie als Wlissenschaftl. Nun lkommt erl als Objekt der Wisslenschaftl in Betracht; was fängt sie mit ihm an - alles andere von ihm ableiten.) 2. Mit dem, was das Seiende ist, hat die Philosophie noch keinen beslonderenl Gegenstand; denn viele l···I Es liegen in ihm alle Gegenstände verborgen, (der Möglichkeit nach) auch die Gegenstände, deren Wisslen27 viele] Lesart nicht sicher
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Das Tagebuch 1848
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schaftl die Philosophie nicht sein kann - z. B. die ganze Natur; -- und von allen diesen Gegenständen, die einer beslonderenl Wisslenschaftl angehlörenl, kann die Philosophie nicht die Wisslenschaftl sein, sondern nur die Wissjenschaftl der Wisslenschaftenl, deren Gegen- 5 stände sie sind. 3. Hier entsteht also die Frage, ob die Philosophie überhaupt nur Wlissenschaftl der Wlissenschaftenj, selbst aber keine (besondere) Wlissenschaft ist!, oder lob! doch auch eine solche - die also einen beslonderenj 10 Gegenstand hätte; und dieser könnte nur der sein, für den sich keine andere Wjissenschaftj fände, der also entweder von allen Wjissenschaftenj ausgeschlossen, oder ihr besonderer Gegenstand sein müßte. 4. Jedenfalls ginge also diese Funktion der Philoso- 15 phie, Wjissenschaftj der Wjissenschaftenl zu sein, voraus. - Sie muß auch Wjissenschaftl ihrer selbst sein, wenn sie eine besjonderej Wjissenschaftl ist; und in diesem Sinn hätten die ganz Recht, welche sagen - - (nun konfus) 20 5. Man könnte gegen diese Entwlicklungl einwenden, daß zwarR die außergöttlichen Dinge potentiä in dem Seienden liegen, aber nicht Gott selbst.R Allein hierbei ist übersehen, daß es den höchsten Gegenstand im reinen Denken, Gott als besonderen Gegenstand - 25 in seinem eigenen Sein -, ebensowenig enthält, und daß also - wenn wir das Seiende die Idee genannt haben -, jener höchste, im (reinen) Denken erreichte Gegenstand die absolute Idee - die absolute - absolut ~t.
22 zwar] Am Rande mit Verweiszeichen: das Seiende, möglicherweise die Materie 23 selbst] Am Rande mit Verwei.rzeichen: Aber der Gott, welcher das Seiende ist, und inwliefernJ er dies ist, ist selbst die Potenz des Gottes, der nicht das Seiende, sondern in sich selbst ist.
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Philosophische Notizen
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6. Dies !ist! der notwendige Gipfel (der in dieser Richtung zu erreichen, - Kant - Fichte - Id!eal-!Philosophie. 7. Die Natur der Philosophie, inw!iefern! diese Wiss!en5 schaft istl - nach Disposlition! (XVIl2 p. 3, ausführlicher p. hujus 118V ulntenl). (daß sie, anstatt selbst Wiss\enschaft\ dieser Gegenstände zu sein, nun Wissenschaft der Wissenschaften dieser Gegenstände ist) Verte l 10 XV Altera Ed\itiol (Praemittentur, quae p. hujus (107) sub 1) et 2), deinde quae p. 108 sub 1). 15 1. Gegenstand der Philosophie im reinen Denken. (Hierher p. h u j. 118 (wo ein andrer Entwurf)) 2. Gegenstand der Philosophie als WlissenschaftJ. Dieser Jistl mit jenem nicht gegeben (alles darin nur als Möglichkeit). Denn in dem, was das Seiende JistJ, 20 ist vielmehr der Inbegriff aller Gegenstände als möglicher. 3. Um also auf den Gegenstand der Philosophie zu kommen, !muß manJ durch alle Gegenstände hindurchgehen, die der Möglichkeit nach in dem absoluten 25 Gegenstand liegen. (Inbegriff der Möglichkeit - also auch alles dessen, was Gegenstand der WisslenschaftJ sein kann). 4. Hier listl also die Philosophie noch nicht Wjissenschaftl eines besJonderenl Gegenstandes - also selbst 30 nicht beslonderel Wisslenschaftl -, sondern allgemeine WissJenschaftJ - die WlissenschaftJ schlechthin - oder 7tpwni emcr-r1iµ1J. 5. Unter den Gegenständen aber, durch die sie hindurchgeht, wird sie nur einen als den ihren erkennen - die 35 anderen anderen WJissenschaftenj überweisen - inso-
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fern Wiss!enschaftl aller W!issenschaften sein!. (Aber möglich !ist! zuerst, daß sie auch keinen findet, der ihr eigener !ist!, und am Ende bloß W!issenschaft! der W!issenschaften ist!. Dagegen wenn sie selbst !eine! bes!onderel Wiss!enschaft ist!, so ·muß sie auch) W!issen- 5 schaft! ihrer selbst !sein! (Charrnides), und es haben (insofern) diejenigen Recht, welche sagen, man könne den Gegenstand der Philosophie nur wissen durch !die! Philosophie selbst; p. antec!edensj 4. 6. Die Gegenstände !sind! alle nur pot!entiäl darin -auch 10 Ao -, denn es ist ja nicht darin a 1s es selbst, sondern als das Seiende im Allgemeinen, als Es s!elbstl - als abges!on~ dert! vorn Seienden ist es ebenfalls nur potlentäl darin 7. Diese bloß pot!entiellel Stellung, auch des Ao, beruht darauf, daß es von dem Seienden nicht frei, sondern 15 festgehalten ist. In der Tat kann man ebenso gut sagen, daß das, was das Seiende ist, das Seiende, als urngekl ehrt! daß dieses jenes festhält (anziehende Kraft). Letzteres ist die Ausdrucksweise des Aristoteles. Ao wird nicht frei, als indem -A p. es entläßt, d. h. indem es nicht 20 mehr das Seiende ist, sondern in ein anderes Sein übergeht. 8. Auf diesem Standpunkt ist das Seiende, das wir früher die Idee genannt haben, die absolute Idee - oder wenn das Seiende selbst das pot!entielll Absiolute istj, so !ist! 25 hier das schllechthinl und unbedlingtl Absolute, außer dem nichts zu denken listl. Absloluterl Idealjisrnusl. 9. Dies !ist! der letzte Gipfel, den von Kant aus die Philosophie notwendig erreicht. 10. In dem Seienden jist! die Macht, Ao festzuhalten, 30 5 W) issenschaftl Davor die nicht gestrichenen Worte: Dies so auch, die später d11rch die Passage in ( Aber ..• a11ch) er.reizt w11rden. 30ff] Z11 Ziff. 10.findet sicha11/S.110-mit Verweisa11/ S.109-die Notiz: um über die im bloßen Denken 1gegebenen! Inhalte hinauszuklommenj, !ist! die Möglichkeit dieser aller unmlittelbarl nur im Seienden.
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Philosophische Notizen
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so aber auch in ihm allein die Möglichkeit des AndersW erdens, und so die Macht, Ao außer sichR und frei von sich zu setzen. Und wenn in dem Seienden das Prinzip der Ruhe, so in ihm auch ein Pr\inzip! der 5 Bewegung. - Die Wiss\enschaft! hierher bis p. a\ntecedens\. 11. Die Unters\uchung! wegen des Sitzes der notwendigen Wahrh\eiten\ bleibt hier aus und kommt erst bei !der\Erörterung im Anfang der positiven Ph\ilosophie! 10 (warum Ao an sich nur Es selbst das Seiende), besser so wie in Folio XVIl2 p. 4 sub XVIII (XIX), zur Sprache. Stattdessen hierher das Weitere über das Eigentümliche der intendierten Wiss\enschaft\, was loco prop\riol citato sub XVI. - Wegen der folg\enden! Vor15 l[esung s\iehe! hujus Kal\ender\ p. 116V j VDiese Verherrlichung des Denkens, wodurch zuerst wieder die Philosophie auf den Standpunkt des Platon und Aristoteles \kam, hat! freilich, wie meist in Deutschland jeder glückliche Gedanke, ein schlechtes Ende 20 genommenR; da selbst im Denken über die Denkgesetze die Natur ganz feine Vorteile gewährte. Denn erstens hat man sich dadurch das wirkliche Denken glücklich erspart; zweitens war es auf die gedankenlose Menge wohl berechnet. Denn wenn dieser !das\ 25 Denken schon an sich als etwas Hohes [galt! (untersch[iedenl vom Tier, obgleich doch ein nichtdenkender Mensch darum noch kein Tier ist), mit welcher An2 sich] Am Rande mit Verweiszeichen: praeter non extra; hier ungewiß. - Erst ao 16ff] Hier wird die Fußnote von S. 107 weitergefiihrt. 20 genommen] Am Ende der Seite mit Verweiszeichen: da bald nachher Jgesagt wurdeJ, die Idee sei das allein WaJhreJ, das an und für sich Seiende sei das Allgemeine - ja die Jdas folgende Wort JPhilosophie! fehlt wegen verderbten Textes! bestehe im Denken über das Denken. 21 die Natur] Lesart unsicher.
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Das Tagebuch 1848
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dacht mußte diese erst für das Denken über das Djenkenj erfüllt werden! Und da in alter Zeit viele einfache Denker sich Ansehen erworben, wie viel höher mußten die geachtet werden, die sich des Denkens über das Denken wähnten - gerad' um so viel nämlich, als 5 Dichter, welche Pjoesiej über die Pjoesiej machen, vortrefflicher sind als die einfachen, wirklichen Poeten.~
7 Poeten. ] Die Seiten 111-113 ohne Notizen Scbellings
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Jahreskalender 1848 114-116
1. !Oktober! Der Tag schön und warm, doch abends Gewitter und in der Nacht Regen. Vormittags kurzer Spaziergang in der Ebene und im Schatten. Nachmittags lausgegangen,I die Wasser zu sehen; Mutter bis zur 5 Fontäne, ich bis zum Wasserfall. 1 . 0 kt ober und noch nicht im Reinen mit dem Anfang von XIII!! 2. Eadem querela ! - Vormittags soweit möglich (Wege sehr naß) auf dem Berge. Abends kürzerer Spaziergang. - Briefe von den Kindern. Hermann mit Ulrich nach 10 Frankfurt a. M. 3. Tandem contentus ! Die gr. Mutter nach Wolfsanger, ich nach Kirchendetmold, dem Dörfchen. - Nachmittags nur kurzen Spaziergang unternommen. Wetter gut, doch nicht schön. 15 4. Drei Blätter von XIII geschrieben. Kurzer Spaziergang vor Tisch und nachmittags. Abends Besuch von Rommels aus Cassel mit Tochter und Frl. Schwarzenberg. - Viel unterhalten.Wetter merkwürdig gut. 5. Wegen der unglücklichen zeitverderbenden Zei20 tungen nur ein Blatt geschrieben. - Wenig vergnügt und wenig Bewegung. Schlecht geschlafen. 6. Das Schwerste heute leicht und glücklich vollbracht in XIII. - Vormittags Spaziergang auf den Anhöhen rechts. Nachmittags auf kurze Zeit Harnier. «Anfang 25 eines großen Aufstandes in Wien.)). 7. Schönstes Wetter. Arbeit bis zur logischen Erörterung.~ Vor Tisch bei Zeiter's und nach der Löwen11 Die gr.] Die Bedeutung ist aus dem Kontext nicht zu ermitteln. 12 Kirchendetmold] Gemeint ist Kirchditmo/d.
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Das Tagebuch 1848
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burg gegangen. Nach Tisch Rommel mit Tochter Francisca (Album, was oben post 29. Februar) und Frl. Schwarzenberg. - Abends gebadet. - Schlecht geschlafen. ((Aufstand in Wien.)) 8. Nicht sonderlich wohl und eigentlich nichts gearbei- 5 tet. Vor Tisch nach dem Mercurstempel mit Mutter; von da nach dem Steinhöfer Wasserfall, von da über die Löwenburg zurück (allein). 9. Wieder geschrieben - aber noch immer nicht völlig im klaren über eine Sache beim Grundsatz des Wider- 10 spruchs. - Vor Tisch auf dem Weg rechts. Nach Tisch Frau v. Badenhausen und Frl. v. Eschwege. [Was im Bauernkrieg die Bauern, wollen jetzt mutatis mutandis unsere Demokraten: Plebem (a civitatibus imperii) concitatam esse mercatorum studiis ut et 15 Judaeorum, eo nempe fine, ut principes omnes in Germania opprimerentur, et regimen democraticum (aut aristocraticum ad V enetorum exemplum addendum potius priori, ad Helveticum exemplum) introduceretur. /Dies/ ist die Erklärung eines Zeitgenossen, bei Rommel 20 (Anmerkungen zur Hessischen Geschichte, VI. Buch, p. 210), früher bei Seckendorf, Historia Luth/eranismi/ II., p. 10] 10. Über den zweifelhaften Punkt tant bien que mal hinweggekommen. - Mittags nach der Fasanerie und 25 dem Berg rechts. Nachmittags völliges Regenwetter. 11. Obiges nochmals geschrieben. Regen und Kälte; - ich nicht aus dem Hause gekommen. /Die/ Frl.Rangs. - Sehr gut geschlafen, obwohl abends die erste Nach30 richt von den Ereignissen in Wien. j 12. Fortgeschrieben (vorl/äufigJ im· Konzept) bis nahe dem Übergang zu Ao. - Kälte und Regen. Vor Tisch kleiner Ausgang, doch naß geworden. 13. Ebenso. Nicht aus dem Hause. Besuch von Rommel und dem Erbmarschall v. Riedesel. 35
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14. Ebenso. Beständiger Regen. Abzug des Hofs nach Cassel. 15. Bessere Witterung, doch mit Nebel. Morgens früh auf die Löwenburg; von da zum Steinhöfer Wasserfall und zurück. Nachmittags Messieurs Rangs. Abends Vorbereitungen. 16. Stark geschrieben, so daß kaum ausgegangen. Nach Tisch Regen, so daß zu Haus. [Seltenheit eines Philosophen; de Republica VI., p. 493 A-B] 17. Geschrieben bis zur intellektuellen Anschauung. Vor Tisch ganz kurzer Ausgang; - kalt, doch noch starker Wind (in der Nacht Sturm, der aufweckte). Besuch von Prof. Wetzel (alten Bekannten) aus Marburg. 18. Fortgearbeitet (bis: warum Ao nicht Subjekt genannt !werden kann!?). Besseres Wetter, obwohl feucht. Spaziergang über den Mercurstempel - rechts. 19. Nach 11 Uhr die XIII. Vorlesung geschlossen. Spaziergang derselbe, nur weiter rechts, doch nicht auf die Höhe (Regen). 20. Noch 2 Blätter an XIV geschrieben. Schade jetzt um's Abbrechen. Vor Tisch mit Mutter weit hinaus rechts in der sogenannten Rasenallee. Abends Besuch von Prof. Wetzel (s. sub 17.). Gestern die ersten Nachrichten über Unruhen und Gefechte zwischen Arbeitern und Bürgerwehr in Berlin. Benehmen der GratulationsDeputation am 15. und Reden des Königs. Am 16. !sagte! in der Nationalversammlung einer: Gestern habe die Krone die Volksvertreter ins Gesicht geschlagen. 21. Vormittags während des Einpackens fortgeschrieben an XIV (3 Blätter). Abreise nach Cassel, wo in !dem Gasthof! König von Preußen zu Tisch. Nachmittags bei Frl. v. Rommel und Harniers. Abends zu Hause.
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Das Tagebuch 1848
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22. Mit v. Rommel und zwei Damen auf der Biblio- 1 thek und im Museum. Abends bei Rangs zu Tisch, wo neben Frau v. Spangenberg und einem Geheimen Hofrat Niemeyer, der fremde und eigene Gedichte vorliest. Nicht vor 1 Uhr zu Bett, wo schlecht geschlafen. Indes s war alles zur Abreise fertig gemacht. 23. Mit Lohnkutsche nach Eisenach. Mittags in Bischhausen. 24. Morgens gegen die Wartburg spazieren. Nachmittags nach
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2 Uhr per Eisenbahn nach Gotha. 10
Caroline und Ulrich am Bahnhof (Sofie zu Bett). Schlecht geschlafen. 25. Früh mit Ulrich Spaziergang. [!Augsburger\ Allgemeine Zeitung vom 14. Oktober, Beilage aus Cassel: „Schließlich erwähne ich eines großen Reactionärs, der sich in der Nähe des Hofes eingefunden hat. Schelling, voll Unwillen über Berlin und die Bewegungen der Zeit, ist von Pyrmont hierhergekommen und hat sich auf Wilhelmshöhe niedergelassen. In jener großartigen, einzigen Umgebung kunstgebildeter Natur und abgeschlossen von allem gesellschaftlichen Verkehr arbeitet er, wie man versichert, an seinem langerwarteten Werke über Philosophie der Offenbarung. Möchte er, wenn er von diesem Sinai des großen Christoph mit den leuchtenden Blättern seiner Offenbarungen herabsteigt, ! nicht auch dem verhängnisvollen zu spät begegnen~ so daß seine Philosophie der Offenbarung vor der großen Offenbarung der Geschichte und des Volksgeistes unverstanden oder unberücksichtigt bleibe!"] 26. Morgens Zeitungen gelesen. - Buddeus 27. Mit Caroline nach Eisenach, die Herzogin von Oirleans\ besucht. 28. Morgens bei Andreas Perthes (0)
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29. Mit Ulrich spazieren im Park. 30. Besuch von Andreas Perthes und Mme. Herz. [An Ulrich zur Abschrift gegeben p. 647 -688 inclusive meines letzten Manuskripts] 31. Abreisen wollen, aber zu schlecht mich befunden. Es war als möglich bis jetzt angenommen, daß wir direkt nach Breslau gehen; dies völlig aufgegeben. Schändliche Szenen vor dem Sitzungsareal der Nationalversammlung in Berlin.
2 Mme. Herz] Lesart des Namens 111i:ht sicher.
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Philosophische Notizen 116-124b
Dieses - in den nachherigen Attributen lwarl Subjekt schon - (und auch) in anderer Beziehung war ldiel Bedlingungl Folge. Denn darin liegt, daß sie, was sie sind, nicht zufällig, nicht erst dadurch, daß sie Attribute 5 von Ao sind, sondern notwendige, wesentliche Elemente des Seienden sind. -A z.B. ist nicht das bloße Subjekt von Ao - es ist die unbedlingtel Macht des Seins, die gesetzt ist, so wie das Seiende gesetzt ist oder Ist. Sie sind nicht wegen dessen, was das Seiende ist, 10 sondern wegen des Seienden, gehörig und notwendig zu dem Seienden, von dem wir sagen, daß das Prlinzipl es ist. [„Sie sind oder geben ein Beispiel, wie das Universelle existieren kann, eine substlantiellel Existenz haben 15 kann." (Trlanslationl frlanc;aise, Tomel II, lp.1125).]
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V(So wie -A nichts für sich war (bloßes &m:ipov), so auch -A +A +A nichts, wenn nicht ao listl) Bei der hinter den Ursachen stehenden Einheit gleich zuerst, daß sie nur nach diesen in die Wirklichkeit tritt. „Wenn ao blieb, so listl die Platonische Ideenwelt" 1ooo1 nur eine ideale, außer göttliche Welt. Hier scheidet sich also der Weg. Wo zuerst auf ao (erster Übergang zu dem Immatleriel1 Dieses] Hier wird das Ende von S. 109 an/genommen 2 schon] Lesart unsicher. 18 -A +A +A] Vermutlich ein Schreibfehler Sche/lings; lies:
-A +A ±A
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Das Tagebuch 1848
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lenl), ist wohl Follio/ XVII.3. p. 1. (mit den dortigen Nachweisungen) das Brauchbarste. Verte j Wenn nun wiederh/olti Arist/oteles/ sagt, /daß! die Wissenschaft wie das Wissen doppelter Natur ist, nämlich potentieller und aktueller - so /ist/ auch die Wisslenschaftl, von der wir reden, potlentiellerl Natur.
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XVII Aristoteles' . 't'L -}jv e:!!voct/ zuerst - dann nach XVII. 1. /fortfahren/ l 10 Fortsetzung zu XV, unmitt/elbarl sich anschließend an das (in den letzten Tagen -16. Juli) Geschriebene - A ZU p. 720 „Auf welche Weise nun das reine Denken vom Seienden zu dem, was das Seiende ist, gelangt, ist ausführlich 15 gezeigt worden. Damit ist der Gegenstand der Philosophie erreicht; aber nur der Philosophie, sofern sie reine V/ernunft/, Vnicht aber sofern sie Wissenschaft ist. Denn nicht Wiss 1enschaft/, sondern reines Denken ist sie im Erzeugen jenes Gegenstan- 20 des. Wissenschaft alsoV wird sie nicht dessen sein können, was mit jenem(schongesetzt, sondern was)noch nicht gesetzt ist, nämlich nicht wirklich. (Ableitung p. hujus 145) (Hier aber (dann) das mit ihm nur nicht als wirklich, aber eben darum als möglich Gesetzte 25 ist nicht weniger als alles; denn auch das, was wir die Substanz oder das Prinzip genannt haben, war das anf/äng/l/iche/ Seiende, also das, wodurch das Seiende erst Ist. Selbst dieses haben wir ja nur, inwiefern es das Seiende ist, nicht aber als Es selbst in seinem eigenen 30 Sein. - Wir haben es nicht in seinem Selbst-, sondern nur in seinem das Seiende-, d. h. seinem gleichsam 24 aber] Lesart unsicher. 28 anfängliche) Lesart unsicher.
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Philosophische Notizen
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Außer-sich-Sein. In seinem abgesjondertenj Sein ist also selbst dieses bloße Möglichkeit. Wieder aber kann es von dem Seienden nicht frei sein, als unmjittelbar! dieses von dem bloß mat!eriellenl potlentiellenj Sein, vermöge dessen es nur in ihm sein kann, zum wirklichen aus dem Stande des selbst nicht Seins in den des Seins sich erhebt. _ _ _ _y
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uv&-! µi:cuc; oöl>encu .:pocvi:p6v (IS't"i i:~ &v&yx"Y)c; 7tocpocxoP.ou6d 'l"'ij octcr!l~cri:i) &).).' foixi: IJiux'ijc; yf.voc; ~'t"spov dvoci, De Anima II. 2 - später (Kaplitelj 3 extr) ni:pl l>I: 't"OÜ l>i:cup"Y)'t"LXOÜ voü i1'1"i:poc; A6yoc;. 15 Seele] Am Rande mit Verweiszeithen: die den Tieren fehlt und nicht aus dem Materiellen herstammt
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Konzepte zur XVIII. Vorlesung
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von dem wirR auch keines 1 der anderen von Aristoteles dem Nus beigelegten Prädikate ablehnen werden. (Wir lsindl nur herzhafter als Aristoteles, weil er über die Herkunft des Geistes nicht Rechtes finden lkonntei); nicht, daß er leidenslos (oc7ta6-fii;), u n g em is eh t (ocµty-fii;), 5 weil lalsl purus actus schlechthin einfach, ist, und daß er mit nichts anderem etwas gemein hat,*) also in keiner Gattung, sondern schlechthin einzeln (und bei seinem ersten Eintreten individuell) ist, und auch was früheren und späteren Auslegern am meisten zu schaffen ge- 10 macht, daß er allein göttlich sei,*)) werden wir nicht ablehnen; nämlich allerdings nicht ! er sei Gott (wie viele den Aristoteles verstanden, ~erden wir sagen, aber doch er sei) wie Gott; denn er ist das rein sich selbst Entsprungene, die sich selbst setzende 15 Natur, die im Ich bin! von allem anderen sich Gott abziehen und selbst Gott gegenüberstellen kannR. Für diese Natur des Geistes war freilich das Wort Nus, das einzige dem Aristoteles zu Gebot stehende, ein zu enger Ausdruck, und der am wenigsten für das ganze 20 Gebiet des Geistes, das wir mit dem gegenwärtigen Vortrag nur eben erst betreten, ausreichend sein wird. Für das wissenschaftliche Vermögen des GeistesR, mit welchem wir uns hier zunächst beschäftigen, haben die Scholastiker den Ausdruck: intelligentia acquisita. 25 *) De Anima III. 4 (besonders die Stelle, wo Anaxagoras erwähnt wird) und 5) *)) De Gene/ratione[ Anim/alium/ !. c.: i-dm:-roct, -rov voüv (µ6vov
6upoc3EV emtm&voct xoct) Oe:fov e:!voct µ6vov. *))) (Das Verweiszeichen fehlt im Text): s/iehe/ oben S. 1 wir] Am Rande mit Vmveiszeichen: nach dem, was früher über ihn bestimmt worden, 17 kann] Am Rande mit Verwei.rzeichen: die etwas ganz für sich, von aller Materie geschieden (ein XWptO'-r6v) ist. 2 3 Geistes] Am Rande mit Vern-eiszeichen: den voüc; 6ewpljnK6c;
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Konzepte zur XVIII. Vorlesung
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Auch dieser Ausdruck bezieht sich auf die natura adventitia (das Hinzukommen) des Nus nach Aristoteles und schreibt sich wahrscheinlich von dem jüdischen Übersetzer arabischer Peripatetiker her, da die hebräische Sprache für das Hinzugekommene keinen anderen Ausdruck hat.*) Wie nun aber der Geist in bezug auf die Seele ein Nach- und Hinzugekommenes ist, so ist er auch in bezug auf die Wissenschaft neu, undR, daß wir dies anwenden, von [o o o [ und weiß nicht, sondern verhält sich zu der Wissenschaft ganz so, wie ihn Aristoteles beschreibt, als eine noch unbeschriebene Tafel. Zwar kann man es alle Tage hören und lesen, Aristoteles habe die menschliche Seele mit einer Tabula rasa verglichen; aber dies : ist nur eine von den vielen ungenauen Überlieferungen, die sich in der Geschichte aller Wissenschaften finden. Ausdrücklich ist bei dem Gleichnis nur vom Nus