Das Preussische Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen vom 13. Juli 1883 [Reprint 2021 ed.] 9783112395127, 9783112395110


226 81 66MB

German Pages 842 [852] Year 1886

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Das Preussische Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen vom 13. Juli 1883 [Reprint 2021 ed.]
 9783112395127, 9783112395110

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Das Preußische Gesetz betreffend die

Zwangsvollstreckung in -NS unbewegliche Vermögen vom 13. Zuli 1883 nebst

-em Gesetze betreffen- -ir Gerichtskosten -ei Iwaugsvrrstrlgeruuge« «uImaugsvermaltungen von Grgrnstäu-ru -es unbeweglichen vermögens vom l8. Juli 1883 und einem Anhänge brtr. -ir Gebühren -er NechtsauwLltr in -irsru Falle« sowie

den Bestimuumgeu über freiwillige Srckhastationerr

herausgegeben

mit Einleitung, Kommentar in Anmerkungen, Muster« zur Feststellung -es geringsten Gebots uu- zum Thrilungspla«, sowie LostrntabrUru

von

vr. I. Arech,

und

Ralf. Geh. Regierung-rath In Berlin.

vr. O. Fischer, ord. ö. Professor der Rechte in Greif-wald.

Iwette, bis ans dir «rurstr Jett fortgrführtr Ausgabe.

Berlin unb Leipzig. Verlag von Z. Guttentag ($. Collin.)

1886.

Vorwort Die Unterzeichneten hatten bei der Bearbeitung ihres im August 1884 herausgegebenea Kommentars zum preußischen Zmmobiliar-

Zwangsvollstreckungsrecht danach gestrebt, ein solides, dauernd brauch­ bares Hülfsmtttel zu liefern.

Die ungethellte Anerkennung, welche die Arbeit in der Ltteratur

wie in der Judikatur gefunden hat, begründet die Zuversicht, daß dieses Ziel nicht ganz verfehlt ist. Weil die Verfasser ihr Werk der Tagesliteratur nicht zugerechnet

wissen möchten, so haben sie auch die Pflicht, demselben seine prak­ tische Brauchbarkeit dauernd zu erhalten.

Sie haben daher, dem

Wunsche des Herrn Verlegers entsprechend in dem vorliegenden Nachtrag

alles für Theorie und Praxis erhebliche Material zusammengestellt,

welches sich bis zur Gegenwart in der Literatur und der Judikatur gefunden hat.

Sie haben ferner, der allgemeinen Tendenz des Buches

entsprechend, dieses Material sorgfältig geprüft, und ihrer Stellung

zu demselben, soweit er erforderlich schien, Ausdruck gegeben.

Sie

haben endlich die Gelegenheit benutzt, ihre früheren Ausführungen überall da, wo dieses bei erneuter Erwägung geboten schien, zu er­ gänzen und zu berichtigm.

Vor der Benutzung des Buches wolle man die Nummern der

einzelnen Nachträge an der betreffenden Stelle vermerkeü. Berlin und Greifswald, im September 1886.

I. Krech.

O. Fischer.

ÄnhaltSvrrzrichuiß. Borwort

Seite .....................................................................................III

....

V

Znhaltsverzeichniß..................................................................................................

Literatur zu dem Gesetzevom 13. Zuli 1883............................................................VII Abkürzungen......................................................................

VIII

......................................................................

Berichtigungen und Zusätze

X

Einleitung. I.

Geschichtliche Uebersicht .

...

Römisches Recht ...

§ 1.

§ 2.

Aelteres deutsches Recht............................................................................. 15

§ 3.

Deutsches Recht nach der Reception des römischen Rechts .

§ 4.

Preußisches Recht........................................................................................ 31

§ 5.

Das

20

besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile im

Geltungsbereich des Gesetzes vom 13. Juli 1883 ........................ I.

II.

Schleswig-Holstein Cassel

IV.

Ehrenbreitstein

VI. § 6.

.

52

.

55

....

58

Hohenzollern............................................................................................. 61

Neuvorpommern undRügen .

62

.

Die gemeinsame neuere Gesetzgebung...................................................... 66

Vas Gesetz vom 13. Juli 1883 § 1.

49

Hannover...................................................................................................49

HI.

V.

II.

1 2

....

Entstehungsgeschichte

.

72

....

.

.

....

72

§ 2.

Anwendung nach Ort und Zeit...

§ 3.

Grundzüge..........................................................................................................86

. .

.

84

§ 4.

Verhältniß zu dem bestehenden Reichs- und Landesrecht

§ 5.

Die rechtliche

Natur der Beschlagnahme und der

versteigerung

..................................................................................................108

§ 6.

.

102

Zwangs­

Die allgemeinen Bestimmungen über die Zwangsvollstreckung und den Arrest in ihrer Anwendung auf die Zwangsvollstreckung

und die Vollziehung eines Arrestes in das unbewegliche Vermögen I. 11.

Vorbemerkungen

Der vollstreckbare Schuldtitel zunächst bei persönlichen For­

derungen

..............................................

128

Schuldtitel nach Reichsrecht

B.

Schuldtitel nach Landesrecht.................................................... 130

.

Der vollstreckbare Schuldtitel bei dinglichere Ansprüchen.

IV.

Die vollstreckbare Ausfertigung des Schuldtitels

V.

126

...

A. III.

VI.

124

........................................................................... 124

.

133 140

...

Anordnung der Zwangsvollstreckung...............................................143 Besondere Fälle hinsichtlich der Person des Schuldners

.

145

VII.

Umfang der beizutreibenden Forderung......................................... 147

VIII.

Gegenstand der Zwangsvollstreckung...............................................148

VI

Inhaltsverzeichnis

H Aufhebung der Zwangsvollstreckung.................................

172

X Einstweilige Einstellung.................................................. 174 XI. Arrest und einstweilige Verfügungen........................................... 177

Gesetz, betreffend die Zwangsvollstreckung in daS unbeweg­ liche Vermögen, vom 13. Juli 1883 ................................... isi Gegenstand — § 1....................................................................................... Erster Abschnitt.

Zwangsvollstreckung in Grundstücke .

Erster Titel.

181

.

194

Allgemeine Bestimmungen — §§ 2—5........................... 194

Zweiter Titel. Eintragung im Grundbuche — §§ 6—12. . . Dritter Titel. Zwangsversteigerung — §§ 13—138 I. Einleitung des Verfahrens — §§ 13—20 .... II. Theilnahmerechte der Interessenten — §§ 21—38. III. Versteigerung — §§ 39—100 .................................................

217 256 256 277 319

Zusammenstellung der bei Feststellung des ge­ ringsten Gebots berücksichtigten Forderungen IV. Belegung und Verkeilung des Kaufgeldes — §§ 101—138

354 502

524 595

Theilungsplan............................................ Vierter Titel. Zwangsverwaltung — §§ 139—154 ..................... Zwangsvollstreckung in andere Gegenstände des

Zweiter Abschnitt.

unbeweglichen Vermögens...................................................... Erster Titel. Allgemeine Bestimmungen — §§ 155. 156 . Zweiter Titel. Zwangsvollstreckung in Bergwerkseigenthum -

630 630

§§ 157-161 ....................................................................................... Dritter Titel. Zwangsvollstreckung in Schiffmühlen und Ge­ rechtigkeiten — § 162 ....................................................................... Vierter Titel. Zwangsvollstreckung in Schiffe. — §§ 163—179.

632

Dritter Abschnitt.

635 636

Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in be­

sonderen Fällen - §§ 180-187 ....................................................... Vierter Abschnitt. Verfahren bei nicht vollendetem Grundbuche —

662

§§ 188-198 ............................................................................................. Fünfter Abschnitt. Schluß- und Uebergangsbestimmungen — §§199-211

685 697

Gesetz, betreffend dieGerichtSkosten bei Zwangsversteigerungen und ZwangSverwaltungeu von Gegenständen deS un­ beweglichen Vermögens, vom 18. Juli 1883 .... 723 Kostentabelle für die Gerichtsgebühren......................................................736

Anhang zum Gerichtsbostengrseh: die Gebühren der Rechtsanwälte bei Zwangsversteigerungen und Zwangsverwaltungen... . 741 Kostentabelle für die Gebühren der Rechtsanwälte................................ 749 BU Bestimmungen über freiwillige Lubhastationen im Geltung?«

bereiche de? Allgemeinen Landrecht? Ausführung-bestimmungen .

Sachregister...

.

.

...

752

765

.

.

.

772

vn

Literatur.

Literatur zu dem Gesetze vom 13. Juli 1883.

1) Dr. Karl Kurlbaum, Neue Grundsätze der Zwangsversteigerung von Jm-

mobilien nach dem Preußischen Gesetze vom 13. Zuli 1883. 2) Dr.

Die Zwangsvollstreckungsordnung in (!)

Paul Jäckel,

Immobilien

(Kommentar).

3) O.

Rudorfs,

Die

Zwangsvollstreckung

in

das

unbewegliche

Vermögen

(Kommentar). 4) W. Dorendorf, Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbeweg­ liche Vermögen (Kommentar). 5) W. Volkmar, DaS Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbe­

wegliche Vermögen (Handausgabe mit Anmerkungen). 6) Leo Mugdan,

Die Zwangsvollstreckung in daS unbewegliche Vermögen

(kurzes Lehrbuch). 7) Dr. Z. Freund, Die Zwangsvollstreckung in Grundstücke im Gebiete des

Allgemeinen Landrechts (Populäre Darstellung). 8) K. Schneider, Zur Einführung der SubhafiationSordnung vom 13. Juli

1883 in die Hannoversche Praxis. 9) Dr. Heidenfeld, Die Zwangsversteigerung von

Grundstücken im Wege

der Zwangsvollstreckung (Vorträge, gehalten im Berliner Anwalt-Verein).

10) W. Henle,

Die

preußische

und bayerische

Subhastationsordnung (Ver­

gleichende Zusammenstellung und Erläuterung beider Gesetze). H) C. Wilmanns,

Formularbuch

zu dem Gesetze betreffend die Zwangs­

vollstreckung in das unbewegliche Vermögen (auf amtliche Veranlaffung).

12) W. Stegemann, Die Materialien zum Gesetz vom 13. Juli 1883.

VIII

Abkürzungen.

Abkürzungen.

Die in vorstehender Uebersicht genannten Werke sind, soweit sie benutzt werden konnten, in der Regel nur mit dem Namen des Verfaffers beziehungsweise Herausgebers

bezeichnet.

Ebenso sind citirt: Die Kommentare zur Civilprozeß-

ordnung von L. Seuffert und von v. Wilmowski u. Levy, die Kommentare

zu den Grundbuchgesetzen von Achilles, Dahlmann und Turnau, der Kom­ mentar zur Subhastationsordnung v. 15. März 1869 von Wachler (3. Auflage),

Kurlbaum, Die preußische Subhastationsordnung v. 15. März 1869 unter dem

Einflüsse der Deutschen Zustizgesetze und der Preußischen Ausführungsgesetze zu denselben, Strippelmann, Subhastationsverfahren, sowie die Lehrbücher deS Pandektenrechts, deS Deutschen und des Preußischen Privatrechts von Winds cheid, Stobbe,

Dernburg

und Förster-Eceius.

Die

dem

Namen beigesetzte

Ziffer zeigt die Zahl deS Bandes an. Außerdem sind folgende Abkürzungen gebraucht:

G. A.

= Ausführungsgesetz.

AGO. — Allgemeine Gerichtsordnung.

A.L.R. — Allgemeines Landrecht. A. M. — Anderer Meinung. B. S.O. — Bayerisches Gesetz, die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Ver­

mögen wegen Geldforderungen betr. v. 23. Februar 1879.

C. P.O. — Deutsche Civilprozeßordnung.

Dernburg Pfdr. — Dernburg Pfandrecht, Leipzig 1860.

E.E.G. — Gesetz betreffend den Eigenthumserwerb u. s. w. vom 5. Mai 1872. E G.

Einführungsgesetz.

Mit den Zusätzen Jade (Jadegebiet), N.V.P. (Neu-

vorpommern und Rügen), Schl.H. (Schleswig-Holstein), Hann. (Hannover),

Cassel (Bezirk des vormaligen Appellationsgerichts zu Cassel), Ehr. (Bezirkdes vormaligen Zustizsenats zu Ehrenbreitstein), Hz. (Hohenzollern) bedeutet es die Gesetze zur Einführung der Grundbuchgesetze in den betreffenden Landestheilen.

Entsch.

- Entscheidungen des vormaligen Obertribunals (amtliche Ausgabe).

GBO. — Grundbuchordnung.

G.K.G. — Deutsches Gerichtskostengesetz. Gruchot — Gruchot (Rassow-Küntzel), Beiträge zur Erläuterung des Deutschen

Rechts.

G.S.

- Gesetzsammlung für die Preußischen Staaten.

G. B.G. -

Deutsches Gerichtsverfaffungsgesetz.

Hann. B. P.O. — Hannöversche bürgerliche Prozeßordnung.

H. G.B. H.O.

Deutsches Handelsgesetzbuch.

Hinterlegungsordnung.

Jäckel S.O. — Kommentar z. Subhastationsordnung v. 1869.

J.M.Bl. = Justiz-Ministerialblatt.

IX

Abkürzungen.

Jahrbuch endgültiger Entscheidungen der preußischen Appellationsgerichte.

Zohow

- Kostengesetz bei Zwangsversteigerungen u. s. w. v. 18. Juli 1883.

K G.

Entscheidungen des Kammergerichts, herausgegeben von Johow

K.GEntsch. ~

u. Küntzel. K.O. — Deutsche Konkursordnung.

Kurlbaum n. G. — Neue Grundsätze der Zwangsversteigerung. Ortenau — Kommentar z. bayerischen Subhastationsordnung. Pr. K.O.

Preußische Konkursordnung v. 8. Mai 1855.

R.A.G.O.

- Deutsche Gebührenordnung für Rechtsanwälte.

RGBl. -

Reichsgesetzblatt.

R. G.Entsch. — Entscheidungen des Reichsgerichts in Civilsachen,

herausgegeben

von den Mitgliedern des Reichsgerichts.

RO.H.G.

Reichsoberhandelsgericht.

Schiedsmannsordnung.

Sch.O.

S. O. —• Preußische Subhastationsordnung vom 15. März 1869.

St G.B. — Deutsches Sttafgesetzbuch. St P O. — Deutsche Strafprozeßordnung.

Strieth.

-

V.O.

Vormundschaftsordnung.

W O- Zw.G.

Striethorst Archiv.

Deutsche Wechselordnung. Gesetz betr. die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen

vom 4. März 1879.

Zw.Vollstr.Ges. — Gesetz betr. die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Ver­ mögen vom 13. Juli 1883.

X

Lerichtigungrn rnib Zusätze. 1 Zeile 11 v. u. sind hinter „Zwangsversteigerung" die Worte einzuschalten: „auf Antrag des Benefizialerben oder Nachlaßpflegers"» 16 Zeile 17 v. o. lies statt „Schuldner"' — „Gläubiger". 105 Zeile 3 v. o. ist hinter „befugt" einzuschalten: „und daher nach bekannten staatsrechtlichen Grundsätzen auch verpflichtet". 112 Zelle 13 v. o. lies statt „nach" — „nach". 120 Zeile 5 v. u. hinter 343 ist einzuschalten: „ff". 131 Zeile 17 v. o. lies statt „§ 128" - „§ 129". 131 Zeile 9 v. u. lies statt „aufgehoben" — „ausgenommen". 160 Zeile 13 v. u. lies statt „verwirkten" — „erwirtten". 164 Zelle 11 v. u. lies statt „em" — „un". 167 Zeile 18 v. u. lies statt „Allg." — „A G." 168 Zeile 2 v. u. lies statt „derselben" — „desselben" 186 Zeile 8 v. o< hinter „Zubehör" ist einzuschalten: „(anders nach § 89 I. 2 A.L.R.)". 189 Zeile 22 v u. ist hinter „geboten" einzuschalten: „Vgl. Bericht der Kom­ mission des A.H. S. 44". 211. Das Citat aus den Motiven zu § 54 des Entw. in Anm. 1 zu § 5 ist wörtlich dem Bericht der Komm, des H.H. entnommen, wo es durch Anführungszeichen als wörtliche Reproduktion gekennzeichnet war. Zn den Motiven heißt es aber nicht „Recht der Anfechtung" — sondern: „Auf­ gebotsrecht". Dadurch wird der folgende Satz hinfällig und ist zu streichen. 217 Zeile 9 v. o. lies statt: „§ 25 C.P.O." - „8 25 A.G C P O." 220 Zeile 4 v o. lies statt: „konnte" — „a. a. O." 221 Zeile 21 v. o. lies statt: „ihm" — „dem Gläubiger". 221 Zeile 25 v. o. lies statt: „er" — „der Gläubiger". 221 Zeile 10 v. u. lies statt: „Arrestvermerkung" — „ArrestVormerkung". 249 Zeile 20 v. u. lies statt: „Eigenthums" — „Eigenthümers". 256 Zeile 2 v. u. hinter §§ 5, 6 ist einzuschalten: „S.O." 262 Zeile 2 v. u. hinter „führt" ist einzuschalten: „zunächst". 263 Zelle 8 v. o. hinter „denkbar" ist einzuschalten: „Vgl. aber Anm. 11 zu § 184". 290 Zelle 4 v. o. lies statt: „Immobilien" — „Zmmobiliar". 301 Zeile 22 v. o. lies statt: „Strahl" - „Strohal". 301 Zeile 19 v. u. ist hinter „Gruchot" einzuschalten: „26". 330 Zeile 3 v. u. ist hinter „Meistbietende" einzuschalten: „siehe jedoch Anm. 6.g zu §§ 75-78". S. 331 ist am Schluß von Anm. 2 hinzuzufügen: „Vgl. S. 765 und die Aus­ führungsverfügungen v. 2. Nov. 1883 u. v. 2. April 1884" (S. 766, 771). S. 332 ist Zeile 4 v. o. einzuschalten: Auch in Hannover und Schleswig-Holstein wird thatsächlich bei Neuanlegung der Grundbücher vielfach unter Vor­ behalt der Rangordnung eingetragen (Kurlbaum n. G. S. 20; — vgl Anm. 10 A. e u. f ju § 29).

G

b er das Grundstück verkaufen und sich aus dem Erlöse befriedigen wollte.

§ 2. Aelterc- deutsche- Recht.

17

San Einlösungsrecht verlor der Schuldner nur in dem letzterm Falle, und zwar nach Ablauf von Jahr und Tag seit dem Verkauf. Zn Lübeck und Hamburg trug man mit der Beschlagnahme eine entsprechende Reute für den Gläubiger in das Stadtbuch ein. Gleich­ wohl konnte der Gläubiger nach Zahr und Tag statt des Fortbqug» der Rente den Verkauf des Grundstücks, oder, wenn dieses nicht möglich war, die Selbstübernahme nach der Taxe beanspruchen. Allmälig wurde überall die Hingabe an Zahlungsstatt durch die entgeltliche Veräußerung an Dritte ersetzt. Die Frist von Zahr und Tag wurde vielfach nicht mehr beobachtet. Die gerichtliche Versteigerung war zwar durchaus nicht überall gebräuchlich, doch setzte auch der Privatverkauf durch den Gläubiger voraus, daß dieser durch ein gericht­ liches Urtheil, die Geweldigung, in den Besitz und die Nutzung de» Grundstücks eingewiesen war. Das Urtheil gab ihm die Gewere, welche durch Ergreifung des thatsächlichen Besitzes zur rechten Gewere wurde. Das Eigenthum oder ein dingliches Recht im römischen Sinne erlangt er dadurch nicht. Er war aber befugt, das Grundstück in den für Immobilien bestimmten Formen (gerichtliche Auflassung, Ein­ tragung in die öffentlichen Bücher) zu veräußern, und dadurch auf den Erwerber Eigenthum zu übertragen. Die Kosten der Verwaltung und Veräußerung mußte der Schuldner tragen. Von dem Erlös befriedigte sich der Gläubiger. Der etwaige Ueberschuß gebührte dem Schuldner. War der Verkauf nicht ausführbar, so verblieb es bei der Uebettragung an Zahlungsstatt. Doch wurde jetzt stets nachderTaxe übernonimen, so daß bei einem Ueberschuffe des Werths ein Miteigenthum des Schuldners bestehen blieb oder demselben ein Anspruch auf Erstattung des Mehr wert Hs erwuchs, während im entgegengesetzten Falle der Mehrbetrag der Forderung bestehen blieb. Bisher war nur von der Beitreibung einer persönlichen For­ derung die Rede. Nunmehr ist die Verwirklichung des dinglichen Forderungsrechts ins Auge zu fassen. Immobilien wurden nach älterem Recht in der Weise vertrags­ mäßig verpfändet, daß der Eigenthümer gegen Empfang eines Kapitals dem Pfandnehmer unter Vorbehalt seines Eigenthums durch Auflassung ein Nutzung»- oder Gebrauchsrecht bestellte. Der Pfandnehmer konnte auch von Dritten die Besitzeinräumung verlangen. Nach Jahr und Tag erlangte er die rechte Gewere, so daß der Eigenthümer die Pfand­ bestellung auch dann gegen sich gelten lassen mußte, wenn sie von einem Dritten vorgenommen war. Krech u. Fischer, SwcmglwUftnduiig. 2

18

I. Geschichtlich« Uebersicht. Vielfach war der Pfandsetzer zur Wiedereinlösung nur befugt «ber

nicht verpflichtet.

Nach Zahlung der persönlichen Schuld konnte eber

in jedem Falle die Rückgabe des Pfandes verlangt werden.

War dem Pfandnehmer ein Verkaufsrecht besonders eingeräumt, so konnte er dasselbe durch Privatverkauf realisiren; doch hastete der

Pfandsetzer für den Ausfall nicht.

War eine lex commissoria ver­

einbart, oder nach dem Ortsgebrauch selbstverständlich, so fiel dem Pfandnehmer selbst das Grundstück gegen die Forderung zu.

Zm

übrigen war er zum Verkauf der Sache nicht berechtigt, er tonnte sich nur durch die Veräußerung seines Pfandrechts bez. durch WeiterVersetzung der Sache Befriedigung verschaffen.

Eine gerichtliche Zwangsvollstreckung konnte hiernach nur zur Bei­

treibung der zu Grunde liegenden persönlichen Forderung in Frage kommen.

Es bedurfte also zunächst der gerichtlichen Feststellung der

Forderung, bei welcher gewisse Besonderheiten im Beweisverfahren vorkommen.

Die Vollstreckung hatte aber die Eigenthümlichkeit, daß

der Gläubiger nicht blos befugt, sondern auch verpflichtet war,

unter Außerachtlassung der gesetzlichen Exekutionsgrade zunächst die Pfandsache in Anspruch zu nehmen.

Eine neuere, vornehmlich in den Städten ausgebildete Art der

Pfandbestellung ermöglichte es, dem Gläubiger eine Sicherung zu gewähren, ohne daß dem Eigenthümer Besitz, Gebrauch und Frucht­ genuß der Sache genommen wurde. Sie erfolgte regelmäßig vor

Gericht, vielfach auch durch Eintragung in das Stadtbuch, an welche sich auch

wohl die Ausfertigung eines Stadtbriefs oder die Ein­

händigung des Hausbriefs des Schuldners anschloß. Der Schuldner

durfte nunmehr die Sache, gleich einer gestöhnten, nicht mehr ver­ äußern, in älterer Zeit auch nicht weiter verpfänden, vermiethen oder mit einer Rente belasten.

Alle derartigen Geschäfte waren dem Pfand­

gläubiger gegenüber nichtig, so daß es bei der Beitreibung der For­ derung aus dem Pfande gleichgültig war, daß sich dasselbe in der Hand eines Dritten befand.

Erst später gestattete man die wettere

Belastung des Grundstücks durch Pfandbestellung oder Rentenverkauf. Blieb die Zahlung aus, so war der Gläubiger berechtigt, das

Grundstück in Besitz zu nehmen und zum Verkauf zu bringen.

Auf

seine Klage erfolgte, gewöhnlich nach stattgehabtem Aufgebot der Sache,

die Geweldigung derselben.

Das weitere Verfahren verlief wie bei

der Exekution wegen einer einfachen persönlichen Forderung.

Doch

war der Gläubiger ebenso wie bei dem älteren Pfandrecht verpflichtet,

zunächst seine Befriedigung aus dem Pfande zu suchen.

§ 2. AetterrS deutsches Recht.

19

Za ganz ähnlicher Weise wird auch die zwangsweise Befriedigung des Rentenkäufers aus dem ihm verhafteten Grundstücke bewirkt sein.

Für die Rangordnung mehrerer von demselben Eigenthümer herrührender Pfandrechte war in erster Linie die Erlangung der Ge-

were durch Auflassung, in zweiter Linie der Besitz entscheidend.

übrigen kommt es auf die Priorität der Verpfändung an.

Zm

Man ging

dabei von dem Grundsätze aus, daß die zweite Verpfändung sich nur auf

den nach Abzug des ersten Pfandrechts sich ergebenden Werth erstreckte (Werthparzellentheorie).

Frohnungen im Wege der Exekution

oder des Arrestes stehen dem vertragsmäßigen Pfande im Allgemeinen gleich.

Doch war die Priorität der Bestellung oder Beschlagnahme

nicht unter allen Umständen maßgebend. Rach magdeburgischem Recht

wenigstens mußte, ob nur bei der Beschlagnahme oder auch bei der freiwilligen Bestellung mag dahingestellt bleiben, die Fälligkeit der Schuld und die gerichtliche Verfolgung derselben hinzukommen, um

die Priorität zu erhalten. Auch hier bildeten sich bevorzugte Forderungen, wie der Gesinde­

lohn.

Andere Forderungen, wie Geldstrafen und Forderungen der

Fremden setzte man unbedingt nach.

Endlich ging man namentlich

in den Grundstücken dazu über, den Grundsatz der Priorität zunächst

für den Fall, daß der Schuldner geflohen oder verftorbm war, ein­

zuschränken.

Man gewährte den Gläubigern, welche innerhalb einer

gewissen Frist der Besetzung des Gutes beitraten, eine gleichmäßige

Befriedigung.

Damit war die Grundlage für die Entwickelung eines

Konkursverfahrens gegeben.

Aeltere Pfandrechte wurden selbst­

redend dadurch nicht beeinträchtigt.

Als eine Besonderheit mag noch die sogenannte Rottierung er­

wähnt werden, welche eintrat, wenn die Beitreibung mehrerer Renten aus demselben Grundstück in Frage stand.

Es wurde dann zunächst

dem jüngsten Rentengläubiger das Grundstück mit der Verpflichtung

angeboten, die ihm dem Alter nach vorgehenden Renten zu übernehmen. Weigerte er sich, so fiel sein Recht fort.

Es wurde dann dem nächst­

jüngeren Gläubiger dasselbe Anerbieten gemacht und mit diesem An­

gebot der Reihe nach fortgefahren, bis ein Rentengläubiger das Grund­

stück annahm und sich den Zuschlag ertheilen ließ. Auch im deutschen Rechte erscheint der Richter, welcher die Zwangsvollstreckung leitet, nicht als Vertreter der Gläubiger.

Er

waltet auch im Exekutionsverfahren lediglich feines Amtes, der Ge­

währung des staatlichen Rechtsschutzes.

I.

20

Geschichtliche Uebersicht.

§ 3. Deutsches Recht «ach der Receptio« deS römische« Rechts. Literatur: Dernburg, Das Pfandrecht nach den Grundsätzen des heutigen römischen Rechts; Wetzell, System deS ordentlichen Civilprozesses; Mar­

tin, Lehrbuch deS gemeinen deutschm bürgerlichen Prozeffes; Poatins de aubhaatatione Genevae 1652, Jo. Philippi, tractatua de aubhasta-

Heinemann, Die Subhastation;

Strippel-

Das Subhastationsverfahren nach gemeinem und

insbesondere

tionibua Lipsiae 1667;

mann.

hessischem Rechte.

Da» römische Pfand- und Exekutionsrecht gelangte durch die Re­ ception in der Gestalt, welche es durch die justinianische Kodifikation erlangt hatte, und mit den Modifikationen, welche es während des Mittelalters in Italien erfuhr, nach Deutschland. Indeß wußte sich hier das einheimische Recht im Einzelnen einen größeren Einfluß zu bewahren al» in anderen Rechtsmaterien. Ob freilich die einzelnen Abweichungen vom römischen Recht als gemeinrechtliche bezeichnet werden dürfen, kann bei der Mannigfaltigkeit der partikularen Rechtsbildungm nur schwer entschieden werden. Die gerichtlichen Bücher, welche die vor Gericht aufgenommenen Pfandprotokolle enthielten, blieben ziemlich allgemein in Geltung. Man suchte denselben ihre Bedeutung dadurch zu erhalten, daß man das deutsche gerichtliche Pfand unter das römische pignus publicum zu subsumiren suchte. Daß die Einrichtung mit dem modernen Hy­ pothekenwesen wenig oder gar nichts gemein hatte, bedarf kaum der Bemerkung. Den Rechtsschutz für die Pfandgläubiger hatte man schon in Ita­ lien in der Weise gestärkt, daß man daS interdictum Salvianum auf Pfandrechte jeder Art ausdehnte und daß man auf der Grundlage der mit den Langobarden nach Italien gekommenen germanischen Lehre von der erlaubten Eigenmacht, wenn auch unter theo­ retischer Anlehnung an die römischen Bestimmungen über das pactum de ingrediendo den Satz ausstellte, daß man auf Grund einer öffentlichen Urkunde im sumniarischen Verfahren den Besitz der Pfandsache erstreiten könne. In Italien war der römische Privatverkauf, allerdings ohne Be­ achtung der von Justinian verordneten zweijährigen Wartefrist, in Geltung geblieben. Doch entwickelte sich daneben auch die gerichtliche Pfandveräußerung.

§ s. Deutsches Recht nach der Reception de- römischm Rechts.

21

An Deutschland ist der Privatpfandverkauf bei Hypo­ theken niemals zur Geltung gelangt.

Vielmehr blieb —

und darin besteht die wichtigste Abweichung vom römischen

Recht — die richterliche Leitung der Veräußerung all­

gemeine Regel. An einzelnen Gegenden beschränkte sich allerdings die Leitung de»

Richter» darauf, daß durch die gerichtliche Versteigerung der Meist­

bietende ermittelt wurde, und daß der Pfanvgläubiger, welcher sich auch wohl in den Besitz der Pfandsache hatte setzen lassen, demselben

oder auch nach Umständen einem anderen Bieter dm Zuschlag ertheilte Md mit demselbm einen Kaufvertrag abschloß.

Nach einem weitverbreitetm, wohl al» gemeinrechtlich zu bezeichnmden Gebrauch, fällt aber der Abschluß des Kaufvertrag» ganz

weg.

Die VeräußerMg erfolgt durch einen M des öffentlichen Rechts,

durch den gerichtlichm Zuschlag. Geschäfts durchaus geändert.

Damit ist die rechtliche Natur des

Veräußerer ist weder der Gläubiger

noch der Schuldner, sondern der Richter.

Aber der Richter kommt

dadurch nicht in das Verhältniß eine« Verkäufers im Sinne de« Privatrechts.

Seine Stellung bleibt eine amtliche.

Er veräußert

das schuldnerische Eigmthum nicht al« Vertreter de« Schuldner« oder de« Gläubiger», sondem in Ausübung des exekutorischen Rechtsschutzes, durch einm M der Staatsgewalt oder näher der streitigen Ge­

richtsbarkeit.

Eine persönliche Verhaftung desselben kann nie auf

seine Verpflichtung au» dem Verkaufe, sondern nur auf die Verletzung

seiner amtlichm Pflichten gestützt und demgemäß nur mit der Syndi­ katsklage geltend gemacht werden. Damit war indeß nicht ausgeschlossen, daß man dem betreibenden

Gläubiger und nach den Umständen auch anderen Znteressenten im

Einzelnen einen erheblichen Einfluß auf das Verfahren verstattete. So war das Verfahren int Wesentlichen der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen wegen einer persönlichen Forderung

gleichgestellt.

Es verläuft, von germanischen Einflüssen abgesehen, im

Großen und Ganzen wie da» römische Verfahren bei dem pignus in

causa iudicati captum.

Am Einzelnen blieben freilich manche Sätze

in Geltung, welche da» römische Recht nur für den Privatverkauf des Vertragspfande» mtwickelt hatte.

Die Zwangsvollstreckung fetzt in jedem Falle voraus, daß der

Gläubiger feine Berechtigung zur gerichtlichen Feststellung gebracht hat.

Der Pfandgläubiger mußte zu diesem Zwecke die actio hypo-

I. Geschichtliche Uebersicht.

22 thecaria anstellen.

Hatte er eine öffentliche Pfandurkunde, so strnd

ihm der Weg de» unbedingten Mandats

offen.

Auch der Nach­

hypothekarier konnte die Klage anstellen. Dem Zudikate mußte das an den Prozeßrichter zu stellende Exckutionsgefuch und der Zahlungsbefehl des Prozeßrichter» folgen.

Falls

ein Hypothek en gläubiger die Exekutton betrieb, wurde nach dem Ablauf der Zahlungsfrist die öffentliche Versteigerung verfügt.

War

der Prozeßrichter nicht zugleich der Richter der belegenen Sache, so hatte er den letzteren um die Vornahme zu ersuchen oder dem Gläu­

biger die Stellung des Anträge» bei dem Realrichter zu überlaffen. Der persönliche Gläubiger und der Generalhypothekar

hatten, bevor das unbewegliche Vermögen angegriffen werden konnte,

die thatsächliche oder voraussichtliche Erfolglosigkeit der Mobiliar­ exekution und, wenn da» Grundstück Minderjährigen gehörte, auch

der Exekution in Forderungen darzuthun. Der persönliche Gläubiger mußte zunächst von dem Richter

der belegenen Sache in das Grundstück immittirt werden.

Die Ver­

steigerung wurde vielfach erst auf erneuten Antrag und nach Ablauf einer weiteren Frist angeordnet. Die Immission wurde der Regel nach nicht durch eine wirkliche Besitzeseinweisung, sondern symbolisch, durch Au»hauen eine» Spans

oder Ausstechen eine» Stücke» Erde, vollzogen.

Man beschränkte sich

auch wohl auf den Erlaß de» Jmmifsionsdekret» und dessen Zustellung

an den Schuldner.

Die Immission gewährte dem Gläubiger das

prätorische Pfandrecht. bigem zur Befriedigung.

Er gelangte vor anderen persönlichen Gläu­ Man gab ihr aber auch die Wirkungen der

germanischen Beschlagnahme.

Jede» thatsächliche schädigende Zuwider­

handeln ist strafbar, jede rechtliche Verfügung dem betreibenden Gläu­ biger gegenüber unnachtheilig. Dem Eigenthümer ist die Veräußerung

nicht verwehrt, aber das Verfahren wird ohne Weiteres gegm den

neuen Erwerber fortgesetzt.

Er kann auch dingliche Rechte bestellen,

aber der Zmmittirte geht derartigen Realberechtigten vor.

Eine Liti-

giosität der zu versteigemden Sache tritt ebenso wenig ein wie im

römischen Recht. Die eigmtlichen Parteien des Subhastationsverfahrens

sind der betreibende Gläubiger und der Schuldner.

Sie sind während

des ganzen Verfahrens zuzuziehen; insbesondere sind dem Schuldner die Verkaufsverfügung und die Ladungen zu den Terminen zuzustellen.

Zn Abwesenheit des betreibenden Gläubiger» wurde nicht verhandelt.

Er allein war zur Zurücknahme de» Versteigerungsantrages befugt.

§ 3. Deutsches Recht nach der Reception deS römischm Recht-.

23

Nahm er Abstand, so konnte das Verfahren von anderer Seite nicht fortgesetzt werden.

Vor der Versteigerung pflegte da» Grundstück taxirt zu werden.

Die Versteigerung wurde nach Veranlassung, Ort, Zeit und Gegen­ stand, sowie dem Werthe des letzteren öffentlich (in forma patente), namentlich an der Gerichtstafel, dem Gemeindehause, der Kirchenthür,

in Wirthshäusern, von der Kanzel, durch Ausruf unter Glockenschlag

oder später durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht. Die Denuntiation im Sinne des römischen Rechts wurde ebenso­ wenig beachtet, wie die römischen Wartefristen.

Vielfach wurde mit dem Patent ein Aufgebot derjenigen ver­ bunden, welche Eigenthum, Pfandrecht oder andere dingliche Rechte an der zu versteigernden Sache in Anspruch nehmen wollten, um so die bei der ErlöSvertheilung zu berückstchtigenden Forderungen zu er­

mitteln und die etwaigen Ansprüche der Ausbleibenden durch Ver­

schweigung zum Untergang zu bringen.

Doch erstreckte man die Prä­

klusion vielfach nur auf die Hypotheken. Die Versteigerungsbedingungen wurden vom Gericht nach Ver­

handlung mit den Interessenten, häufig nach einem Entwürfe des betreibenden Gläubigers, festgesetzt und in dem Bietungstermine be­ kannt gemacht.

Vielfach sind mehrere, gewöhnlich drei Bietungs­

termine, mit hergebrachten Zwischenfristen erforderlich.

Die Gerichtspersonen und der Schuldner sind vom Bieten aus­ geschlossen, dagegen läßt man den betreibenden Gläubiger und andere

Interessenten regelmäßig zu.

Sicherheit leisten.

Unter Umständen mußten die Bieter

Auch wurden offenbar unsichere Bieter wohl ohne

Weiteres zurückgewiesen.

Zm Zweifel wurde jeder Bieter durch ein

Uebergebot frei, während der Meistbietende bis zur ordnungsmäßigen Entscheidung über den Zuschlag gebunden war.

Trennbare Grundstücke pflegte man sowohl gesondert als vereinigt zum Aufgebot zu bringen, während gesetzlich geschloffene Güter nur als Ganzes

versteigert werden dursten.

Die Versteigerung, über

welche ein Protokoll ausgenommen wird, endigt, wenn auf Befragen

Niemand mehr bieten will.

Doch wurde der Schluß auch an den

Glockenschlag oder das Erlöschen einer Kerze u. dgl. geknüpft. ES wurde sodann über die Ettheilung des Zuschlag» verhandelt.

Derselbe

pflegte nur auf ausdrücklichen Antrag des betreibenden

Gläubigers ertheilt zu werden. Meistbietende nicht.

Ein Recht auf denselben hatte der

Das Gericht konnte auch gegen den Anttag de»

L Geschichtlich« Uebersicht.

24

betreibenden Gläubiger» auf Andringen anderer Interessenten, mit oder ohne Sicherheitsleistung, einen andenveiten Bietungstermin an­

beraumen.

Davon abgesehen hat dasselbe unter Berücksichtigung der

Taxe und der zeitigm Konjunktur zu prüfen, ob da» Gebot als ein annehmbare», zu einer Verschleuderung nicht führendes, bezeichnet werden kann und im Bejahungsfälle durch ein Urtheil oder einen

Bescheid, welche mit den gewöhnlichen Rechtsmitteln angefochten werden können, auszusprechen, daß dem Meistbietenden für sein Gebot der Zuschlag gemäß dm Kaufbedingungen ertheilt werde.

Der Zuschlag an den Gläubiger gegen die Taxe im Falle eines ungenügmdm Gebote» blieb in Geltung.

Auch da» beneficium dationis

in solutmn hat sich, wenn auch nicht überall, erhalten (J.R.A. § 172). Ein dritter Eigenthümer wurde, insofern nicht seine Rechte durch

das Aufgebot zum Untergang gebracht waren, durch den Zuschlag nicht berührt.

Er konnte die Sache nach wie vor vindiciren.

Machte

er seine Rechte im SubhastationSverfahren geltend, so pflegte man

diese» zu sistiren. Mit dem Zuschlag wurde die Veräußerung, welche aber, wie älterm Theorim gegenüber anzunehmm ist, von keiner Seite wegen

laesio enormis angefochten werden konnte, perfect.

Der Ersteher trug

jetzt die Gefahr, ihm stand auch der Gmuß aller naturalen und

civilen Früchte seit dieser Zeit zu.

Die Sache ging auf ihn über mit

allen Pertinenzien, mit dm stehenden und den hängenden Früchten.

Andere Beilaßstücke erwarb er nur, wenn sie besonders in den Be­

dingungen aufgeführt waren.

Die dinglichen Lasten, von den Hypo­

theken zunächst abgesehen, gingen ohne Unterschied auf ihn über. Zum Erwerb des Eigenthums für den Ersteher war die

Uebergabe de» erstandenen Grundstücks nicht erforderlich. Er erwarb dasselbe, vorausgesetzt daß der Schuldner des Verfahrens

der Eigenthümer gewesen war, durch denZuschlag, sobaldZahlung oder Kreditirung seines Gebots hinzugekommen ist.

Der Satz muß trotz der partikularrechtlichm Abweichungen von demselben al» gemeinrechtlicher bqeichnet werden.

Seine Quelle

ist nicht, wie behauptet ist, eine „falsche Praxis" oder „ein Lapsus,

der sich in partikulare Gesetze eingeschlichen" hatte, sondern die durch

da» Eindringen de» fremden Rechts nicht erschütterte germanische Rechts­ ansicht, daß der Richter das Eigenthum dem Schuldner nimmt

und dem Gläubiger oder Ersteher, letzterem unter der Bedingung der Zahlung seines Gebots, zutheilt.

§ 3. Deutsche- Recht nach der Reception des römischen Rechts.

25

Bezüglich der Ansprüche de» Ersteher» wegen Entwährung und

wegen Mängel blieb es bei dem römischen Satze, daß, wofern der Gläubiger nicht eine Garantie übernommen hatte, oder dolos verfahren var, nur der Schuldner in Anspruch genommen werdm konnte. Dem Schuldner gegenüber konnte sich der Ersteher durch den Sub-

hastationSrichter ohne Weiteres in den Naturalbesitz der erworbenen Sache setzen lassen.

Dritten, z. B. den Miethem seines Schuldners

gegenüber mußte er nöthigenfalls den Prozeßweg beschreiten.

Die

persönlichen Verpflichtungen des Schuldner», z. B. den Methem gegen­ über, brauchte er nicht zu respettiren.

Da» Pfandrecht de» betreibenden Gläubiger» erlosch durch die

Zahlung des Gebots an ihn.

Die Pfandrechte der nachstehenden Gläu­

biger wurden wirkungslos. Durch die Versteigerung auf Anstehen eine» persönlichen Gläu­

bigers wurden alle nach der Immission entstandenen dinglichen Rechte wirkungslos. Die persönliche Fordemng des betreibenden Gläubigers wurde

soweit getilgt, als ihm der Erlös ausgezahlt oder die Forderung auf

denselben bedungener Maßen überwiesen wurde. Erwerbspreis

Für den kreditirten

pflegte da» Grundstück nach den Bedingungen ver­

pfändet zu werden.

Den Ueberfchuß erhielten die etwaigen nachstehenden Pfandgläu­ biger und nach deren Befriedigung der Schuldner.

Doch konnten

persönliche Gläubiger de» letzterm mittelst der Exekution in Forderungen aus demselben ihre Befriedigung suchen; dagegen fand ein Beitritt zur Immission nicht statt. In manchen Rechtsgebieten war mit der Durchführung der Ver­ äußerung die Subhastation beendet. Zu einer gerichtlichen Verthei-

lung de» Erlöses kam es also nur, wenn der Konkurs über da» Ver­

mögen des Schuldners eröffnet wurde.

Zn anderen schloß sich, mt-

weder stets oder nur auf Antrag und im Falle der Unzulänglichkeit des Erlöses, zur Befriedigung Aller ein gerichtliches Vertheilungs-

verfahren an.

Vielfach nahm dasselbe den Charatter eines Partikular-

konkurse» an.

Auch die Ernennung eines Verwalters war nicht un­

gewöhnlich. Zn dem zuletzt gedachten Falle pflegten die Bietungstermine zu­

gleich zur Anmeldung von Ansprüchen auf den Erlös vielfach mit präklusivischer Wirkung bestimmt zu sein.

Auch die Erklärung de»

Schuldners über die Ansprüche konnte sofort herbeigeführt werdm.

I. Geschichtlich« Uebersicht.

26

Der Erwerbspreis wurde nicht an die Betheiligten direkt, sondern an

den Richter gezahlt.

Eine Kompensation mit Forderungen an dm

Schuldner ist grundsätzlich ausgeschlossen.

Auf Grund der eingegangenen Liquidation entwarfen die Gerichts­

beamten einen Plan, in welchem die Rangordnung der zu befriedigm-

den Ansprüche und die Art der Befriedigung angegeben war.

Etwaige

Widersprüche der Interessenten wurden entweder zum besonderen Pro­ zesse verwiesen oder durch eine dem Konkursverfahren entnommme

Lokation»- und Distributionssentenz in dem Verfahren selbst erledigt. Das Verfahren endete mit der Ausführung des Plans durch Aus­

zahlung des Erlöse» bez. Anweisung auf den Ersteher oder die Kauf­

gelderresthypothek. Abweichend vom römischm Recht pflegte man die Klage der Berechtigtm auf Zahlung des Zuschlagspreises anzuerkmnen, wmn und insoweit ihnen derselbe gerichtlich überwiesen war.

Außerdem wurde

den Interessenten oder doch wenigstens dem betreibenden Gläubiger da» Recht gegebm, die Resubhastation, eine zweite Zwangsversteigerung

auf Gefahr und Kosten des säumigen Erstehers, zu beantragen. Der Ersteher mußte für den Mindererlös und die Früchte der Zwischenzeit einstehen.

Ein Mehrerlös kam ihm nicht zu Gute.

Die Zwangsversteigerung konnte nach dem Vorgänge des römischm pignus in causa iudicati captum von persönlichen Gläubigern auch

dann beantragt werden, wmn auf dem Grundstück Hypotheken lasteten. Abweichend vom römischen Recht konnten auch Nachhypothekarier,

selbst wenn sie keine persönliche Forderung an den Pfandinhaber

hatten, die Zwangsversteigerung beantragen, und zwar, wie der erste Pfandgläubiger, ohne vorgängige Immission.

Nach einer weit verbreiteten Meinung wurden in einem solchen

Falle durch die Subhastation die Forderungen der vorstehenden Gläu­

biger fällig.

Sie mußten demzufolge unter allen Umständen sich die

Baarzahlung ihrer Forderungen gefallen lassen und konnten ein Fort­

bestehen ihrer Hypothek nicht verlängert. Al» gemeines Recht wird man aber diese Uebung, welche der

Subhastation konkursivische Wirkungen leiht, nicht bezeichnen dürfen. Einen weiteren Eingriff in die Rechte der vorstehenden Gläubiger

enthielt der Brauch, daß bei einer Zwangsversteigerung auf Anstehen eines nachstehenden Gläubigers der Zuschlag für das Meistgebot, un­

bekümmert darum, ob dasselbe die Vorhypotheken deckte, mit der

§ 3. Deutsches Recht nach der Reception deS rSmischen Rechts.

27

Wirkung ertheilt wurde, daß der Ersteher das Grundstück frei von

Hypotheken erwarb. Aber auch dieser Brauch wurde nicht gemeines Recht.

Vielmehr

verblieb es dabei, daß der Ersteher entweder die Vorhypotheken ohne

Anrechnung auf sein Gebot übernehmen oder doch so viel bieten mußte, daß damit die Vorhypothekarier abgefunden werden konnten.

Diese Voraussetzungen waren vor Ertheilung de« Zuschlag» zu prüfen und in ihrer Ermangelung der Zuschlag durch Urtheil zu versagen. Doch brauchten im Falle eine» vorangegangenen Aufgebot» nur die­

jenigen Gläubiger berücksichtigt zu werden, welche sich gemeldet hatten,

die ausgebliebenen Gläubiger hatten jedenfalls ihren Widerspruch gegen den Zuschlag, wenn auch noch nicht ihr Recht auf vorzugs­

weise Befriedigung au» dem Erlöse verloren. War diesem Gnmdsatze zuwider der Zuschlag ertheilt, so blieb

zwar die Veräußerung in Kraft.

Aber da» Pfandrecht de» vor­

stehenden Gläubiger» behielt, sofern e» nicht nach den römischen Regeln über den Untergang de» Pfandrechts durch ausdrückliche oder still­ schweigende Zustimmung des Gläubigers zu dem Verkauf erloschen war,

seine Geltung und konnte gegen den Ersteher durch Anstellung der

actio hypothecaria und Betrieb der Zwangsversteigerung geltend ge­ macht werden. Erhebliche Schwierigkeiten verursachte bei dem Mangel der Spe­

zialität und Publizität sowie einer sicherm Rangordnung der Pfand­ rechte die Vertheilung de» Erlöse».

Diese Schwierigkeiten führten dazu, daß man auch in Fällen, in

denen e» sich wesentlich um die Befriedigung der Gläubiger au» dem Grundvermögen handelte, am liebsten zur Eröffnung des Kon­ kurses Überging, welcher, eben mit Rücksicht auf diese Schwierigkeitm,

in Fortbildung de» nachklassischen römischen Recht» bezüglich der

Behandlung der Jmmobiliargläubiger eine dem klassischm römischen Rechte entgegengesetzte Gestaltung angenommen hatte.

Mit der Konkurseröffnung wurde jede» SuhastationSverfahren, welches noch nicht zur Ertheilung de» Zuschläge» geführt hatte, ab­ geschnitten.

Auch die Hypothekarier konnten dasselbe nicht

weiter betreiben. Rur der Konkursverwalter konnte und mußte die Verwerthung

der seiner Verwaltung unterstellten Sachen und ihrer Erträge vornehmen, um den Erlös zur Masse zu bringen.

Er hatte zu diesem Zwecke in

der Regel eine gerichtliche Versteigerung zu veranlassen.

J. Geschichtliche Uebersicht.

28

Neben den persönlichen Gläubigern mußtm auch die Hyp o t h ekar i er ihre Forderungen, welche gleich den persönlichen durch die Konkurs­ eröffnung fällig wurden, bei Vermeidung des Ausschlusses zum

Konkurse anmelden und an dem weiteren Liquidation»-, Lokations­ und DistributionSverfahren Theil

nehmen.

Ihr Pfandrecht kam

nur in der Gestalt eines Vorzugsrecht» im Konkurse zur Geltung.

Sie bildeten, soweit sie privilegirt waren, die zweite, im übrigen die dritte Rangklasse der Konkursgläubiger.

Za gleicher Weise kam der persönliche Gläubiger, welcher die

Immission im SubhastationSverfahren erlangt hatte, kraft seines prätorischen Pfandrecht» in die dritte Klasse.

Da indeß da» Vorrecht,

soweit e» sich nicht um Generalhypotheken handelte, nur bis zum Belange de» Erlöse» aus der Pfandsache wirksam war, so mußte aus dem

Ertrage jede» Spezialpsandes eine besondere TheilungSmasse gebildet

Für Korrealhypotheken setzte man bei jeder der verschiedenen

werden.

Massen einen verhältnißmäßigen Betrag in Rechnung und erzielte so

einen,

außerhalb de» Konkurse» nicht erreichbaren,

Ausgleich der

Interessen der Nachhypothekarier auf den verschiedenen Objekten der Korrealhypothek. Unter gewissen Umständen ist die Befriedigung des Gläubigers

durch eine Zwangsversteigerung nicht ausführbar.

Das Grundstück

kann unveräußerlich sein, z. B. einem Lehens- oder Fideikommißgut angehören.

Oder es kann auch das Recht des Gläubigers derart be­

schränkt sein, daß es die Substanz des Grundstücks nicht erfassen kann,

wie das bloße Nuhpfand. Dann kann nur der Ertrag des Grundstücks den Gegenstand der Zwangsvollstreckung bilden, der durch Verpachtung an Dritte,

direkte Nutznießung des Gläubigers oder durch Sequestration zur Be­

friedigung des Gläubiger» herangezogen wurde. Am letzteren Falle wurde eine gerichtliche Verwaltung ein­ gerichtet.

Ein Verwalter, dessen Stelle auch der betteibende Gläu­

biger versehen konnte, hatte da» Grundstück in Obhut zu nehmen, die natürlichen und civilen Erträge einzuziehen und nöthigenfall» zu ver­

silbern, damit aus dem Erttage die Gläubiger befriedigt werden konnten.

Die Voraussetzungen eines solchen Verfahrens waren dieselben wie für die Zwangsversteigerung.

Insbesondere war für persönliche Gläu­

biger auch hier die vorgängige Immission erforderlich. Da« Verfahren konnte auf Wunsch des Gläubigers auch dann eintreten, wenn an und für sich eine Zwangsversteigerung nicht

§ 3. Deutsches Recht nach der Reception deS römischen Recht-.

ausgeschlossen war.

29

Insbesondere konnte es auch, mit einer Zwangs­

versteigerung derart verbundm werden, daß die Erträge, soweit sie nicht demnächst dem Ersteher zufielen, auf diese Weise zur Befriedigung

der Gläubiger verwendet wurden. Neben der Zwangsvollstreckung hat das deutsche Recht eine dem

römischen Recht unbekannte Art deS Rechtsschutzes, beit Arrest ent­

wickelt, welcher nicht die Befriedigung, sondern nur die Sicherung

der zwangsweisen Befriedigung bezweckt, aber auch eine Feststellung des zu Grunde liegenden Rechts nicht voraussetzt. Wenngleich der regelmäßige Gegenstand des Arrestschlages das

Mobiliarvermögen ist, so erscheint doch auch die Vollziehung des Arrestes in Immobilien zulässig.

Sie erfolgt durch Immission

und Sequestration, welche sich aber von der Exekutivsequestration da­

durch unterschied, daß der etwaige Ertrag zunächst nicht zur Be­ friedigung des Gläubigers diente, sondern nur zur seiner Sichemng aufbewahrt wurde.

Das deutsche Recht hatte der Zmmobiliarqualität eine er­ weiterte Bedeutung und einen größeren Umfang gegeben.

Es wurden

Jmmobiliargerechtigkeiten, Jagd- und Fischereirechte, Reallasten, Ge­

meindenutzungen, Gerechtsame staatlicher Natur, wie die Gerichtsbar­ keit, Münzrecht und Zölle, endlich Bergwerke sowie solche Schiffmühlen,

deren Gebrauch mit einer bestimmten Stelle des Ufers in Verbindung steht, und, wenn auch nur hier und da, See- und Flußschiffe zum

unbeweglichen Vermögen gerechnet.

Dem entsprechend wurden auch

die Formen der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen auf sie angewandt.

War an einem ideellen Antheile eines Grundstückes eine Hypothek erlangt, oder hatte sich der persönliche Gläubiger in einen solchen im-

mittiren lassen, so beschränkte sich die Zwangsvollstreckung selbstredend auf die Verwerthung des Theils.

Sie erfolgte, da der ideelle Theil

rechtlich wie das Ganze behandelt werden muß, nach den Regeln der

Jmmobiliarexekution.

Auf Kuxen, Pfannenantheile und Schiffsparten

brauchte dieser Grundsatz nicht nothwendig ausgedehnt zu werden, da dieselben eine von dem gewöhnlichen Eigenthumsantheil verschiedene

rechtliche Bedeutung haben.

Endlich muß hervorgehoben werden, daß auch außerhalb der Zwangsvollstreckung gerichtliche Versteigerungen von Gegenstän­ den des unbeweglichen Vermögens vorkommen können. Zur freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörte vor Allem die

I. Geschichtliche Uebersicht.

30

Beurkundung und sonstige gerichtliche Mitwirkung bei dem Abschluß

von Rechtsgeschäften, sofern die Betheiligten die» beantragten.

Des­

halb war es überall, wo nicht den Notaren die beurkundende Gerichts­ barkeit ausschließlich überlasten war, möglich, daß auf Anstehen des

Eigenthümer» eines Grundstückes eine gerichtliche Versteigerung desselben vorgenommen wurde.

Vielfach war diese Art der Verwer­

thung unter Umständen, z. B. für den Verkauf der Grundstücke der

Minderjährigen, Gemeinden, Kirchen und milden Stiftungen, aus­ schließlich zulässig.

Eine derartige Versteigerung heißt im Gegensatze zur Zwangs­ versteigerung (subhastatio necessaria) freiwillige Subhastation. Dieselbe unterscheidet sich von einer Privatversteigerung nur durch

den öffentlichen Glauben, welchen die Mitwirkung des Gerichts be­

gründet.

Sie ist keine gerichtliche Veräußerung, sondern ein Kauf­

vertrag zwischen dem Antragsteller und dem Ersteher; ein Zuschlags­ urtheil ist demzufolge nicht am Platze.

Die Rechte der dinglichen

Interessenten, insbesondere der Pfandgläubiger, wurden durch den

Verkauf gar nicht berührt, kein Präjudiz nöthigte sie zur Theilnahme an dem Verfahren. Hierher rechnete man auch die Versteigerung auf Anstehen

des Konkursverwalters, welche allerdings dem Gemeinschuldner gegenüber eine zwangsweise war.

Die besonderen, gegen die Hypo­

thekarier eintretenden Wirkungen lagen in diesem Falle nicht in der

Subhastation, sondern im Konkurse.

Es gehörte dazu auch die Ver­

steigerung zum Zwecke der Auseinandersetzung von Mit­ ei genthümern, wenngleich dieselbe gegen den Willen eines Zn-

tereflentm von einem anderen durch Klage erzwungen oder vom Thei-

lungSrichter angeordnet sein konnte.

Man rechnete endlich hierher

die Versteigerung, welche der Benefizialerbe vornehmen

ließ, um die auf dem Grundstücke haftenden Schulden festzustellen

und aus dem Erlöse die Erbschastsschulden zu tilgen.

Bei ihr kam

die römische Bestimmung zur Anwendung, daß der Ersteher das Grundstück frei von Pfandrechten erwirbt.

Den Pfandgläubigern

haftet nur der Erlös, welchen sie, wenn er schlechter Berechtigten ge­

geben ist, diesen wieder abfordern können.

§ 4. Preußische- Recht.

31

§ 4. Preußisches Recht. Literatur: Grävell, Praktischer Kommentar zur A.G.O. für die Preußischen

Staaten; Rönne, Ergänzungen und Erläuterungen der Preußischen RechtSbücher; Koch, DaS Preußische Civilprozeßrecht; Meyer, Die Preußische

Hypotheken-

und

Subhastationsgesetzgebung,

1854;

Hartmann,

Die

Preußische Subhastationsgesetzgebung in ihrer gegenwärtigen Geltung, 1861; Wachter, Die Subhastationsordnung vom 15. März 1869 mit Erläute­

rungen; Zäckel, Die Subhastationsordnung vom 15. März 1869; Koch, Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten, Kommentar in An­ merkungen;

Förster-Eecius,

Theorie und Praxis des heutigen ge­

meinen Preußischen Privatrechts; Dernburg, Lehrbuch des Preußischen

Privatrechts.

Die folgende Darstellung bezieht sich auf da» landrechtliche Gebiet der Monarchie, mit Ausnahme der hannöverschen Theile. Ihr Gebiet umfaßt also die Provinzen Brandenburg mit Berlin, Ost­

preußen, Westpreußen, Schlesien, Posen, Westfalen und Sachsen nebst der an diese Provinz angeschloffenen ehemals

bayerischen Enklave

Kaulsdorf (Ges. v. 22. Mai 1867 G.S. S. 729).

Von Pommern

bleibt Neuvorpommern und Rügen ausgeschlossen, abgesehen von den

durch das Ges. v. 9. Juni 1874 (G.S. S. 242) unter Einführung

des preußischen Rechts mit Altpommern vereinigten kleinen Theilen. Aus der Rheinprovinz kommen nur die Kreise Duisburg (Stadt),

Essen (Stadt), Essen (Land), Mülheim a. d. Ruhr und Rees, und von

dem Kreise Mettmann derjenige Theil der Stadt Langenberg in Be­ tracht, welcher früher die westfälische Landgemeinde Oberbonsfeld bildete.

Während in den Ländern des gemeinen Rechts der Zwangsvoll­ streckung in das unbewegliche Vermögen durch das römische Hypo­ thekenrecht große Schwierigkeiten bereitet wurden, kam dem preußischen

Verfahren zu statten, daß schon frühzeitig eine durchgreifende Reform

des Hypothekenwesens erreicht wurde. Die Reformversuche begannen schon mit dem Jahre 1693.

Die

Hypotheken- und Konkursordnung vom 4. Februar 1722, das Projekt

des Codicia Fridericiani Marchici vom 3. April 1748, die schlesische Hypothekenordnung vom 4. August 1750 sind die wichtigsten Stationen auf dem Wege dieser Entwickelung.

Sie fand ihren vorläufigen Ab­

schluß mit der Kodifikation des gesammten preußischen Rechts am Ende des vorigen Jahrhunderts.

Das formelle Hypothekenrecht wurde nicht in das Allgemeine Land­ recht ausgenommen, sondern gleich dem Kanzlei-, Deposital- und Kaffen-

I. Seschichtllche Uebersicht.

32

wesen in ein besonderes, von Suarez verfaßtes Reglement verwiesen, welches unter dem Titel „Allgemeine Hypothekenordnung" am 20. De­

zember 1783 vom König vollzogen wurde und am 1. Zuni 1784,

also zehn Zahre früher als das A.L.R. selbst, in Kraft trat.

Die

Hypothekenordnung wurde durch die im A.L.R., namentlich im 20. Titel

1. Theils, enthaltenen materiellen Bestimmungen ergänzt und zum

Theil abgeändert.

Eine Hypothekennovelle vom 24. Mai 1853 hat

grundsätzliche oder für die Zwangsvollstreckung besonders bedeutsame

Aenderungen nicht vorgenommen. Diese Gesetzgebung beruhte auf den Grundsätzen der Spezialität und der Publizität sowie des Schutzes des guten Glaubens an die Richtigkeit des Hypothekenbuchs.

Die Bearbeitung der Hypothekensachen wurde dem Kollegialgericht zugewiesen.

Für die richterliche Kognition galt das Legalitätsprinzip.

Alle Grundstücke sollten, und zwar bis zur Kabinetsordre vom 31. Oktober 1831 zwangsweise, in ein Hypothekenbuch eingetragen werden, für welches ein, im Wesentlichen bis heute nicht übertroffenes,

Formular vorgeschrieben wurde.

Das Eigenthum konnte nach wie vor durch die Uebergabe des

Besitzes erworben werden.

Durch die Eintragung des Erwerbes, die

f. g. Besitztitelberichtigung, kam der Eingetragene Dritten gegenüber

in die Rechtsstellung des EigenthüinerS. Dingliche Rechte, namentlich die mit dem Besitze der Sache ver­

bundenen, bedurften nicht immer der Eintragung.

Rur die Hypotheken entstanden ausschließlich durch die Eintragung auf das Folium des verpfändeten Grundstücks.

Die bisherigen Entstehungsarten wurden Eintragungsgründe.

Für den Rang der Hypotheken war lediglich die Ordnung der Ein­

tragungen maßgebend. Die accefforische Natur der Hypothek wurde insoweit geändert,

al» die Existenz der versicherten persönlichen Forderung nur zur Ent­ stehung, nicht aber zum Fortbestand der Hypothek erforderlich war. Der Eigenthümer de» Grundstücks, welcher die Forderung bezahlte,

erwarb alle Rechte eines CessionarS, die Hypothek blieb in seiner Hand bi» zur Löschung bestehen.

Einen bestimmten Ausdruck fanden

diese Sätze in zwei Nachtragsgesetzen, dem § 52 Anh. zu § 484 1.16 A.L.R. und der Deklaration vom 3. April 1824. Auch nach preußischem Recht kann die Beftiedigung aus der Hypothek, sofern nicht der Privatverkauf besonder» vereinbart ist, nur

§ 4. Preußisches Hecht. auf gerichtlichem Wege stattfinden. stellung der actio hypothecaria.

53

Es bedarf also der zuvorigen An­ Die Berord. v. 1. Juni 1833 ge-

stattete für eingetragene Forderungen den Mandatsprozeß. Die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen wurde

im ersten Theile der A.G.O. (namentlich Titel 24, 50,51,52) näher geregelt.

Sn materieller Beziehung gaben Vorschriften des A.L.R.

die erforderliche Ergänzung.

Im Ganzen verläuft dieselbe in gleicher Weise bei Hypotheken wie bei persönlichen Forderungen.

Namentlich bedarf es in beiden Fällen

eines Antrages an das Prozeßgericht erster Snstanz, welcher aber, wenn man die Beschaffung eines neuen SudikatS vermeiden

wollte, binnen Sahresfrist gestellt werden mußte, eines Exekutions­ befehls und des Ablaufs der darin angegebenen Frist.

licher

Unterschied

besteht

auch nach

preußischem

Ein wesent­

Rechte

darin,

daß der dingliche Gläubiger sofort seine Befriedigung aus der

Pfandsache suchen kann und, sofern er nicht zugleich persönlicher Gläubiger des Eigenthümers ist, ausschließlich aus dieser suchen muß;

daß dagegen der blos persönliche Gläubiger vor der Exekution in das unbewegliche Vermögen alle Grade der Zwangsvollstreckung in das

bewegliche Vermögen einschließlich der Forderungen vergeblich

versucht haben muß.

Gewisse Forderungen, wie Geldstrafen und

Prozeßkosten, durften überhaupt durch die Zwangsversteigerung

des unbeweglichen Vermögens nicht beigetrieben werden. Das preußische Recht verlangte, daß in erster Linie versucht werde,

die Befriedigung des Gläubigers aus dem Ertrage des Gmndstücks herbeizuführen, sofern Aussicht war, auf diese Art die Forderung

binnen Sahresfrist zu tilgen. Während nach dem corp. iur. Frid. zu diesem Zwecke die Sm-

mission des Gläubigers mit der Wirkung verfügt wurde, daß der Gläubiger die Wahl hatte, ob er die Verwaltung des Grundstücks selbst und für eigene Rechnung nach einem Anschläge übernehmen oder

gerichtliche Sequestration veranlassen wollte, hat die A.G.O. die Ver­

waltung für eigene Rechnung auf den Fall einer Vereinbarung mit dem Schuldner beschränkt. Als mildeste Maßregeln sollten zunächst die bloße Ueberweisung

der Mieth- und Pachtgelder oder die Bestellung eines Aufsehers

zur Erhebung der Einkünfte unter Belassung des Schuldners in der

Selbstbewirthschastung in Anwendung kommen. Erst wenn diese, übrigens ein Vorzugsrecht des betreibenden «. Uscher, Zwangsvollstreckung.

3

I. Vrschichtliche Uebersicht.

34

Gläubiger» nicht begründenden, Maßregeln nicht genügten, wurde, unb zwar auch bei den dinglichen Gläubigern, die Zmmission de»

Antragstellers gerichtlich verfügt, dem Schuldner, der die Bewirthschastung verlor, jede nachtheilige Verfügung untersagt, und eine ge­ richtliche Sequestration angeordnet. Gläubiger bestellt werden.

Zum Sequester konnte auch der

Der Sequester nahm die Sache in Ver­

waltung und Bewirthschastung und hatte am Schluffe, bei längerer

Dauer in jedem Zahre, dem Gerichte, welche» den Gläubiger und

den Schuldner zuzog, Rechnung zu legen. Der Extrahent hatte die besondere Pflicht, eine Abschrift de» be­

treffenden Blatts des Hypothekenbuchs zu dm Akten zu bringen und die Benachrichtigung der daraus ersichtlichen Realgläubiger zu bean-

tragen oder selbst zu bewirken. nahme konnten

Einer bereits schwebenden Beschlag­

andere Gläubiger beitreten.

Der Beitritt erfolgte

durch eine Zmmissionsverfügung, welche dem Verwalter bekannt ge­ macht wurde. Bei adligen und Rittergütern wurde die Sequestration auf

Ersuchen des Gerichts von der Landschaft besorgt. Falls die Sequestration nicht zur Befriedigung führte, konnte,

sofern nicht die Unveräußerlichkeit des Gutes oder die Beschränkung

der Verhaftung auf die Einkünfte entgegenstanden, die nothwendige Subhastation des Grundstückes durch den Richter der belegenen Sache auf Ersuchen des Prozeßrichters vorgenommen werden. Die Aufnahme einer Taxe war obligatorisch.

Das Sub-

hastätionSpatent, welchem die Taxe und etwaige besondere vom Extrahenten entworfene Bedingungen beizufügen waren, mußte in einer

näher festgesetzten Weise bekannt gemacht werden.

Unter Beachtung

bestimmter Fristen wurden drei Bietungstermine an der Gerichtsstelle anberaumt.

Wenn nicht alle Zntereffenten einig waren, durfte der

Zuschlag erst zum dritten Termine, in welchem das BietungS-

verfahren um 6 Uhr Abends zu fchließm war, ertheilt werden.

An

dem Verfahren konnten neben dem Extrahenten der Schuldner und andere Zntereffenten, welche sich einfanden, Theil nehmen, doch war

der Fortgang deffelben von dem Erscheinen der Zntereffenten in den

Terminen unabhängig. Den eingetragenen Gläubigern sollte Nachricht von dem Termine

Nach einer späteren Vorschrift waren sie unter der Wamung zu laden, daß dem Meistbietenden der Zuschlag ertheilt gegeben werden.

und nach Zahlung des

die Löschung aller eingetragenen Tie dem Aufenthalte nach unbekannten

Gebots

Forderungen erfolgen werde.

§ 4. Preußisches Recht.

35

eingetragenen Gläubiger wurden jetzt öffentlich geladen, auch ein

Assistent bestimmt, welcher ihren Aufenthalt zu erforschen hatte.

Unbekannte und unsichere Bieter wurdm nur gegen Kaution zugelaffen.

Neben dem Gläubiger durfte auch der Schuldner bieten,

wenn er genügende Sicherheit bestellte.

Auch nach älterem preußischen

Rechte gab das Meistgebot kein Recht auf den Zuschlag.

Im Gegensatz zum gemeinen Recht war zur Ertheilung des Zu­ schlags nicht erforderlich, daß das Gebot die dem Extra­ henten vorgehenden Gläubiger deckte, oder daß der Er­

stehe! die vorstehenden Forderungen übernahm.

Rur die landschaftlichen Kreditsysteme konnten, wenn sie

nicht gedeckt waren, die Fortsetzung des Bietungsverfahrens, aber nicht über 3 Jahre hinaus, verlangen.

Ebensowenig kam es darauf an, daß ein dem wahren Werthe

der Sache entsprechender Erlös erzielt wurde.

Rur bei adligen

Gütern mußten zwei Drittel der Taxe erreicht werden; sonst durste der Zuschlag nicht anders als mit allseitiger Zustimmung ertheilt werden. Rach Schluß des Bietungsverfahrens wurden die Jntereffenten über die Ertheilung des Zuschlags gehört.

Ein Widerspruch konnte

sich insbesondere auch gegen die vom Extrahenten gemachten besonderen

Bedingungen richten. Eine Fortsetzung des Verfahrens konnte, wenn im übrigen die

Bedingungen für den Zuschlag gegeben waren, nur auf einstimmiges Verlangen aller eingetragenen Gläubiger oder dann stattfinden, wenn der Antragsteller für den etwaigen Ausfall Sicherheit leistete.

Das Gericht beschloß in gcheiiner Sitzung auf den Vortrag eines

Referenten über die Ertheilung des Zuschlags.

Das Urtheil wurde

demnächst verkündet und, was durch die Ver. v. 5. Mai 1838 näher

geregelt wurde, zugestellt. Rechtsmittel waren zunächst nicht zulässig.

Dagegen konnte

die Veräußerung wegen Verabsäumung wesentlicher Förmlichkeiten

im Wege der Klage angefochten werden.

Später (Ver. v. 14. Dez.

1833, Deklaration vorn 6. April 1839, Instruktion vom 7. April 1839 und Ges. v. 20. März 1854) wurde sämmtlichen Jntereffenten, auch dem Ersteher und einem übergangenen Bieter die Nichtigkeits­ beschwerde gegeben.

Doch blieb es dabei, daß die Umschreibung des

Grundstücks und die Löschung der Hypotheken sofort nach Ertheilung

des Zuschlags erfolgen konnte. Für alle gerichtlichen Verkäufe hat das A.L.R. die Regel auf-

3*

1. Geschichtliche Uebersicht.

36

gestellt, daß bei denselben die allgemeinen Grundsätze von KaufSge-

schästen überhaupt stattfänden; die Abweichungen bei nothwendigen

Verkäufen bestimme die Prozeßordnung. Der Ersteher erwirbt wie nach gemeinem Recht das Eigenthum

durch den Zuschlag.

Die Uebergabe und Eintragung in'S Hypotheken­

buch, welche erst nach Berichtigung des Kaufgeldes erfolgt, und, ab­

weichend vom gemeinen Recht, auch die Zahlung des Kaufpreises sind für den EigenthumSübergang ohne Bedeutung.

Dagegen blieb

Voraussetzung des Eigenthumserwerbs, daß der Subhastat Eigen­

thümer des Grundstücks war.

Indeß konnte sich der Ersteher in dieser

Beziehung durch das Aufgebot der unbekannten Realgläubiger sichern.

DaS Grundstück mit seinen Pertinenzien geht über, so wie es zur Versteigerung gestellt ist.

Nutzungen und Gefahr gehen im Augen­

blicke des Zuschlags über, ebenso alle der Eintragung in das Hypo­

thekenbuch nicht bedürfende dingliche Rechte, soweit sie vor der Im­ mission begründet waren.

Zu den letzteren würden nach preußischem

Recht auch die Ansprüche des Pächters und Miethers gehören.

Doch

steht in dieser Beziehung vor der Zuschlagsertheilung dem Gläubiger

und nach derselben dem Ersteher ein Kündigungsrecht zu.

Macht

der Ersteher davon Gebrauch, so ist er, ohne im übrigen in den Ver­

trag eingetreten zu sein, lediglich verpflichtet, dem Miether bis zu dem durch die Kündigung bestimmten Endtermin die Miethssache gegen den

Zins zu gewähren. Alle Hypotheken gehen unter und sind im Hypotheken­

buch zu "löschen, gleichviel ob sie dem Extrahenten vor­ gehen oder nicht.

ES ist das

eine erhebliche Abweichung vom

gemeinen Recht, mit welcher die weitere Folge von selbst verbunden ist, daß die Hypothekenforderungen sämmtlich wenigstens in­

soweit fällig werden, daß sich der Gläubiger Baarzahlung ge­ fallen lassen muß.

Ein Anspruch wegen Verletzung über die Hälfte steht dem An­ käufer nicht zu. Bezüglich der Gewährleistung soll der Verkauf einem

Verkauf in Pausch und Bogen gleich geachtet werden, d. h. es ist nur für das Vorhandensein der einzelnen Rubriken, nicht aber für das

Vorhandensein der einzelnen Stücke Gewähr zu leisten.

Die Gewähr­

leistung wird aber, abweichend vom gemeinen Recht, den „verkaufenden

Gläubigern" auserlegt. Die Rat Ural üb ergäbe an den Ersteher kann gerichtlich oder

außergerichtlich erfolgen.

§ 4. Preußisches Recht.

37

Den Kaufpreis hat der Ersteher baar zu zahlen und seit der Den Gläubigem steht, wenn

Verkündung des Zuschlags zu verzinsen.

die Zahlung unterbleibt, ebenso wie nach gemeinem Recht sowohl Klage wie Resubhastation zu.

Nach älterem preußischm Recht war mit der Sequestration und Subhastation eine gerichtliche Vertheilung des Ergebnisses unter die betheiligten Gläubiger nicht nothwendig verbundm.

Man

betrachtete es als den Regelfall, daß bei einer Mehrheit von Gläu­

bigem und der Unzulänglichkeit des Erlöses der Konkurs er­ öffnet wurde. Auch nach preußischem Recht mußtm die Hypothekarier am

Konkurse, zu dem sie öffentlich geladen wurden,

als Konkurs­

gläubiger Theil nehmen, insbesondere bei Vermeidung des Aus­ schlusses ihre Fordemngm anmelden.

Eine Ausnahme machten auch

hier die landschaftlichen Kreditsysteme, welche sich auf den

Konkurs nicht einzulassm brauchten, sondem das Recht zur abgeson­ derten Befriedigung behielten und nur den Ueberschuß zur Masse

abzuführen hatten. 3m übrigen ist es lediglich Recht und Pflicht des Konkursver­

walters, die Verwerthung der Sache zu betreiben.

Wenn nicht alle

Gläubiger der fteihändigen Veräußemng zustimmen, muß

er ge­

richtlich versteigern lassen, und eine solche Versteigemng gilt nach preußischem Recht sowohl bezüglich des Verfahrens

als der Wir­

kungen als nothwendige Subhastation. In eine schwebende Sequestration oder Subhastation tritt

der Verwalter ein. gesetzt.

Sie wird für Rechnung der Masse fort­

Den noch ausstehenden Erlös einer bereits vollendeten Sub-

hastation zieht er zur Masse.

Doch ist die Immobiliarmasse von

der Gemeinmasse getrennt zu halten.

Nur ein etwaiger Ueber­

schuß fließt in die letztere. Die Rangordnung im Konkurse hatte sieben Hauptklassen.

Die

Hypothekarier wurden bis zur Höhe des Erlöses aus ihrem Pfand­ stücke aus der Immobiliarmasse befriedigt, und zwar in der dritten Klaffe.

Ihre Zinsfordemng war aber hier auf zweijährige Rück­

stände beschränkt. Von beit Gläubigem der zweiten Klasse gingen ihnen aber, ab­

gesehen von einem bald nachher aufgehobenen Privilegium de« Fiskus nur Fordemngen vor, welche zu dem Gmndstücke in einer besonderen

Beziehmg standen, nämlich zweijährige Rückstände von öffmtlichm

I Srschichtltche Uebersicht.

38

und gemeinen Abgaben und Lasten, Versicherungsbeiträge, GutSgesinde-, Pflüger- und Drescherlohn. Die Ordnung unter den Hypothekariern bestimmte ledig­ lich die Zeit der Eintragung.

Außerdem konnte die Forderung, sofern der Gemeinschuldner per­

sönlich verhaftet war, in der sechsten Klasse zur Gemeinmasse geltend gemacht werden.

Sie wurde aber nur eventuell angesetzt, die

Auszahlung erfolgte erst nach definitiver Feststellung des Ausfall». Aeltere Zinsrückstände kamen erst nach der siebenten Klasse.

Persönliche Gläubiger, wegen deren rechtskräftig festgestellter For­ derungen die Immission vollzogen war, wurden in der fünften Klasse au» dem Werthe des Grundstücks befriedigt.

An die Stelle ihrer

Locirung nach dem Alter der Immission trat in Folge des Anh.

§ 364 zu § 448 I. 50 A.G.O. verhältnißmäßige Befriedigung. Bet der Vertheilung unterschied man die jährliche Vertheilung der Revenuen auf die laufenden Zinsen und die Vertheilung der Substanz.

Für jedes Grundstück wurde die Vertheilung besonder» gemacht.

Dabei wurde für eine Korrealhypothek bei jeder Grundstücksmasse, welche noch einen für dieselbe verfügbaren Restbestand aufwies, ein

dem Verhältnisse der verschiedenen Reste entsprechender Antheil angesetzt. Wurden die Grundstücke nicht gleichzeitig veräußert, so wurde der

Korrealhypothekar zunächst ohne Rücksicht auf die noch unveräußerten Grundstücke voll befriedigt.

Bei der Veräußerung der übrigen Grund­

stücke wurde dann gleichwohl der Antheil, welcher ihm bei gleich­ zeitiger Veräußerung aller Grundstücke zugefallen wäre, ermittelt und zur Ausgleichung den Nachhypothekariern überwiesen, welche durch die volle Befriedigung des Korrealhypothekars aus den zunächst veräußerten Grundstücken ausgefallen waren.

Analog verfuhr man bei der Re-

vmuenvertheilung. Außerhalb des Konkurses war, wie schon beinerkt, die gericht­

liche Vertheilung de» Ergebnisses einer Sequestratiou und Subhastation unter Zuziehung

aller Interessenten keineswegs obligatorisch.

Der

Extrahent einer Sequestration mußte aber den ihm nach dem Hypotheken­ schein vorgehenden Gläubigern die zur Byahlung ihrer Zinsen erforder­

lichen Einkünfte wieder herausgeben, wenn er es verabsäumt hatte, sie benachrichtigen zu lassen.

Im übrigen konnte, wenn her Werth des Grundstücks nicht un­ zweifelhaft

allen Gläubigern genügte, jeder Interessent,

auch der

§ 4. Preußisches Recht.

39

Schuldner und der Ersteher, ohne Rücksicht auf eine etwa schwebende Subhastation oder Sequestration die Eröffnung de» Liquidations­ prozesse» über da» Grundstück und dessen Kaufgelder bei dem Richter der belegenm Sache beantragen und so einen Spezialkonkurs über da» Grundstück herbeiführen. An dem Verfahren konnten nur die Realgläubiger einschließ­ lich derjenigen Theil nehmen, welche, ohne im Hypothekenbuch ein­ getragen zu sein, einen Titel zum Pfandrechte hatten. Person algläubiger, welche nicht für den Fall de» Konkurse» den Hypothekariern vorgingm, konnten nur den etwaigen Rest wie eine andere Forderung ihre» Schuldners mit Beschlag belegen lassen. Das Verfahren begann mit einer Ediktalcitation aller Real­

berechtigten zu einem Liquidationstermine unter Androhung des Aus­ schlusses mit ihren Ansprüchen an Grundstück und Kaufgeld. Be­ kannte, insbesondere aus dem Hypothekmbuch ersichtliche, Realgläubiger wurden besonders geladen. Der Beginn de» Verfahrens bewirkt, ohne dem Schuldner die

Administration und Bewirthschastung de» Grundstücks zu entziehen, „einen Beschlag auf das Grundstück oder dessen Kaufgeld, kraft dessen weder der Schuldner eigenmächtig darüber verfügen, noch ein Gläu­ biger zum Nachtheile der übrigen, bis zum Austrage der Sache, ein mehreres oder besseres Recht daran erlangen kann, als er vorhin schon gehabt hat." Sofern die Masse nicht offenbar für alle Interessenten hinreichte, waren für das weitere Verfahren in formeller und materieller Be­ ziehung die Grundsätze des Konkurses maßgebend. Dem Ge­ meinschuldner wurde dabei die Rolle des Verwalters zugewiesen. Es mußten die einzelnen Liquidate nach Bestand und Vorrecht er­ örtert werden und es war dementsprechend durch ein Präklusions­ und Prioritätsurtel, nöthigenfalls unter Verweisung bestrittener An­ sprüche zur Separatinstruktion, die Grundlage für die Vertheilung zu schaffen. Die für die Vertheilung der Zmmobiliarmasse im Konkurse geltenden Grundsätze wurden im Wesentlichen unverändert zur Anwen­ dung gebracht. Die wichtigste Abweichung bestand darin, daß den Pfand­ gläubigern an ihrer Stelle die Zinsen unverkürzt gezahlt wurden. Auch nach preußischem Recht kann ein Arrest wegen einer per­ sönlichen Forderung in das unbewegliche Vermögen vollstreckt, ins­ besondere auch in das Hypothekenbuch eingetragen werden.

I. Geschichtlich« Lebersicht.

40

DieA.G.O. bestimmt die Wirkung einer Arrestes allgemein

dahin, daß jede dem Arrestanten nachtheilige Verfügung untersagt ist, daß, jedoch vorbehaltlich des Schutze» der bona fides, jede Veräuße­ rung und Verpfändung in Ansehung de» Arrestanten nichtig ist, daß

hingegen der Arrestschlag ein Vorzugsrecht unter mehreren Gläubigern regelmäßig nicht begründe.

Gleichwohl herrscht über die Wirkung

de» Jmmobiliararreste», namentlich gegenüber später eingetragenen Hypothekariern, viel Streit.

Neben Grundstücken

und

Grundstücksantheilen

war

die Sub-

hastation sowohl für die eigentliche Zwangsvollstreckung, wie für die zwangsweise Verwerthung im Konkurse vorgeschrieben, wenn es stch um „unkörperliche Gerechtsame", Bergwerkseigenthum und Bergwerksantheile, Strom- und Seeschiffe von wenigstens

500 Thlr. Taxwerth, sowie, unter gewissm Voraussetzungen, um Juwelm und Kostbarkeiten handelte. Die Fristen und Formen der Bekanntmachungen und Termine

waren abweichend geordnet.

Im Falle des Konkurse» wurde über das Bergwerk ein Spezial­ konkurs vor dem Berggericht eröffnet, in welchem die Berg­ gläubiger in besonderer Ordnung befriedigt wurden.

Der Rest floß

zur Gemeinmaffe.

Ob über Schiffe ebenfalls Separatkonkurs zu eröffnen war, richtete sich nach dem Provinzialrecht.

Jedenfalls wurde aus dem

Erlöse des Schiffes eine Spezialmaffe zur Befriedigung der Schiffs­

gläubiger in ihrer besonderen Ordnung (Bergegelder, Heuer, große Haverei,

Nothbodmerei,

Reparaturkosten,

Bodmerei-

und

Pfand­

rechte, Versicherungsprämien) gebildet und erst der Rest zur Gemein­ masse abgeführt.

Mt dem gemeinen Recht unterschied die A.G.O. von der noth­ wendigen Subhastation die freiwillige Subhaftation.

Indem

sie aber die Bestimmungen über die letztere an die Vorschriften über

die nothwendige Subhastation anschloß, verwischte sie in gewisser Be­ ziehung den zwischen beiden

Unterschied.

nothwendig

bestehenden grundsätzlichen

Es konnten zwar die Vorschriften über die Taxe, über

die Termine und Bekanntmachungen durch die Betheiligtm modifizirt werden, auch war für die Ertheilung des Zuschlages und die Aus­

wahl de» Bieters lediglich der Wille des Extrahenten maßgebend. Immerhin wurde aber auch in diesem Falle ein Zuschlagsurtheil erlassen.

Der wesentliche Unterschied von der nothwendigen Sub-

§ 4. Preußische- Recht.

41

hastation bestand aber darin, daß dritte Interessenten, ins­ besondere die Realgläubiger, durch die freiwillige Subhastatioa gar

nicht betroffen und deshalb auch nicht zugezogen wurden.

Die

freiwillige Subhastation war insbesondere für die Veräußerung von Mündelgütern und zum Zwecke der Auseinandersetzung vorgeschrieben

und für beide Fälle noch durch besondere Bestimmungen geregelt. Abweichend vom gemeinen Recht wurde die Veräußerung de» zu einer cum beneficio inventarii erworbenen Erbschaft gehörigen

Grundstücks behandelt.

Der Benefizialerbe konnte und mußte, um

die Befriedigung der Gläubiger in der gesetzlichen Reihenfolge zu sichern und sich selbst vor Regreßansprüchen zu schützen, die Eröffnung

des erbschastlichen LiquidationSprozeffeS beantragen.

Wenn es in

diesem, dem Konkurse nachgebildeten Verfahren zu einer Subhastation

kam, so wurde dieselbe als nothwendige betrachtet. Endlich kennt das A.L.R. noch einen ganz besonderen Fall nothwmdiger Subhastation, indem es zum theilweisen Ersatz der gemein­

rechtlichen Vorschriften über die cautio damni infecti und nach dem Vorgänge römischer Stadtrechte verordnete, daß die Polizeibehörde

den Eigenthümer baufälliger Gebäude zur Wiederherstellung aufzufordem habe und nach fruchtlosem Ablauf der gestellten Frist

die Subhastation beantragen könne.

Findet sich kein Bieter,

so sind der. Zuschlag an die Kämmereikaffe und schließlich die Ab­

tragung des Gebäudes die äußersten Maßregeln. Auf die weitere Entwickelung der behandelten Materie blieben

die allgemeinen Veränderungen der preußischen Gerichtsverfaffung und Civilprozeßordnung, wie sie namentlich die Verordnungen vom 1. Zuni 1833, 21. Juli 1846, 2. Januar 1849, 20. März 1854 brachten,

nicht ohne Einfluß.

Einschneidende Aenderungen brachten zunächst die beiden Verordnungen v. Civilsachen

und

4. März 1834 über die Exekution in über

den

Subhastations-

und

Kauf­

gelder liquidatio ns-Pro; eß. Die im Zahlungsbefehl festzusetzende Frist wurde für dm Fall der Subhastation

auf vier Wochen normirt.

Der Zahlungsbefehl

blieb in dieser Form als Voraussetzung des Subhastationsverfahrens auch dann noch in Kraft, nachdem die Der. v. 20. März 1854 den­ selben für die übrigen Arten der Exekution abgeschafft hatte. Die Beobachtung der Exekutionsgrade wurde beseitigt. Nament­

lich brauchte die Sequestration der Subhastation nicht mehr voraus-

42

I. Teschichtllche Uebersicht.

zugehen. Doch konnte der Schuldner innerhalb der im Subhastationsmandat gegebenen Frist die Subhastation durch den Nachweis abwenden, daß die Einkünfte des Grundstücks zur Tilgung der Forderung binnen ZahreSftist hinreichend seien. Von den immittirten Gläubigern wurden diejenigen nach gesetzt, deren Forderungen erst nach der Beschlagnahme entstanden

waren. Die Subhastation beweglicher körperlicher Sachen wurde, abgesehen von der Subhastation der Schiffe abgeschafft, ebenso die Subhastation von Gerechtigkeiten ohne Jmmobiliarqualität. Bei Schiffen kommt es nicht mehr auf den Werth, sondern darauf an, daß sie ohne Naturalabgabe verpfändet werden können, was gesetzlich bei Seeschiffen und Flußfrachtschiffen der Fall ist. Als neue Fälle der nothwendigen Subhastation treten hinzu die Subhastation auf Antrag der im Hypothekenbuche eingetragenen Benefizialerben, auch außerhalb des erbfchastlichen Liquidationsver­ fahrens, sowie die Subhastation auf den Antrag eines Miteigenthümers zum Zwecke der Auseinandersetzung, sofern sich nicht alle Miteigenthümer zur fteiwilligen Subhastation vereinigen. Den letz­ teren Fall ordnete die Ver. v. I I. August 1843 näher dahin, daß die Subhastation nur gegen die provocirten Miteigenthümer und diejenigen Realberechtigten, denen nicht auch der Antheil des Provo­ kanten verhaftet ist, als nothwendige gelten soll, so daß im übrigen die besonderen Wirkungen einer Zwangsversteigerung nicht eintreten. Somit war die freiwillige Subhastation fortan nur noch bei Mündel­ gütern obligatorisch, bis auch in diesem Falle durch die Vormundschastsordnung vom 5. Juli 1875 die Art der Veräußerung der freien Bestimmung des VormundschastSgerichtS anheimgegeben ist. Mit der Einleitung der Subhastation wurde von Amtswegen in das Hypothekenbuch eingetragen, daß die Subhastation verftigt und spätere Dispositionen den bis dahin eingetragenen Gläu­ bigern unnachthellig seien. Die beiden vorläufigen Bietungstermine wurden beseitigt, da» SubhastationSpatent, die Bekanntmachung, der Bietungsschluß und die Fortsetzung des Bietungsverfahrens, die Kautionspflicht der Bieter, das Aufgebot und die Präklusion der Realprätendenten bei unregulirtem Hypothekenbuch, sowie die Ver­ handlung über die Ertheilung des Zuschlags neu geregelt. Der ftüher fakultative LiquidationSprozeß über Pfandstücke wurde beseitigt. Rach der Verkündung des Zuschlags war nun-

§ 4. Preußische- Recht.

43

mehr in jedem Falle von Amtswegen die Belegung und Vertheilung der Kaufgelder zu bewirken. Es wurden zu dem Termine sämmtliche Interessenten, der Er­ st eh er zur Erlegung deü Kaufgeldes, geladen. Der Richter entwarf, wenn nicht sofortige Einigung erfolgte, einen, in der Praxis stet» vor dem Termine durch den Calculator vorgearbeiteten, TheilungSplan, welcher, wenn kein Hinderniß vorlag, sofort auszuführen war, während streitige oder nicht abgehobene Posten als Spezialmaffen hinterlegt wurden. Am Schluß wurde die Besitztitelberichtigung, die Löschung des SubhastationSvermerk» und der nicht übernommenen Hypotheken, sowie die Eintragung eines etwaigen Kaufgelderrückstandes veranlaßt. Wurden die Kaufgelder nicht rechtzeitig gqahlt, so trat statt der Klage sofortige Exekution ein. Das einmal eingeleitete Verfahren wurde auch im Falle eines Konkurses zu Ende geführt. Ueber streitige Posten wurde in Spezialprozeffen entschieden. Be­ züglich der Posten, für welche ein legitimirter Empfänger nicht er­ schien, richtete die Ver. v. 21. Oktober 1838 ein Ermittelungsverfahren ein, welchem nöthigenfallS das Aufgebot durch einen Kurator sich anschloß. Die Vertheilung der Revenuen bei der Sequestration wurde neu geordnet. Die Ver. v. 2. Dezember 1837 vereinfachte die Formen der Subhastation bei Grundstücken von geringerem Werthe. Die Ver. v. 28. Dezember 1840 befreite die dinglichen Gläubiger als solche von der Einlassung in einen Konkurs oder in ein erbschaftliches Liquidationsverfahren. Sie konnten ihre Forderungen gegen den Kurator und den Benefizialerben einklagen und gegen letzteren auch die Exekution nachsuchen. Zur Beantragung der Subhastation waren sie nach der Konkurseröffnung allerdings nicht befugt. Dagegen lag dem Verwalter nach wie vor ob, die Subhastation in jedem Falle unverzüglich zu betreiben. Die Ver. v. 11. Mai 1839 gab besondere Bestimmungen für die nothwendige Subhastation eines Lehnguts int landrechtlichen Pommern. Die Ver. v. 10. April 1841 regelte die nothwendige Subhastation von Realberechtigungen für die Provinz Westfalen und die damaligen rheinischen Kreise Rees und Duisburg. Durch die Ver. v. 24. Rov. 1843, 30. Juni 1845 und 30. Juli 1853 wurde die Verwaltungsexekution für Steuern und öffent-

I. Geschichtliche Uebersicht.

44

liche Abgaben neu geregelt und dabei bestimmt, daß mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde auch die Subhast ation und Sequestration als Zwangsmaßregeln eventuell in Betracht kommen und dann

auf

Ersuchen der Verwaltungsbehörde durch das zuständige Gericht ausgeführt werden sollten.

Die Ver.

bescheid

v. 6. April

bei

1839

beseitigte

den

freiwilligen Subhastationen

Zuschlags­

und bestimmte,

daß die Lizitationsverhandlung mit den Kaufbedingungen und den Zustimmungserklärungen der Betheiligten den schriftlichen Kaufiontrakt vertreten sollten. Durch die Konkursordnung vom 8. Mai 1855 wurde der

Konkurs nach dem Muster der französischen Gesetzgebung neu geregelt. Bei dem engen Zusammenhang, in dem der Konkurs und die Zmmo-

biliarexekution bisher gestanden hatten, mußte dieses Gesetzeswerk auf

die Zwangsverwaltung und Zwangsversteigerung in und außerhalb

des Konkurses einen erheblichen Einfluß ausüben. Zunächst wurde jetzt die Trennung der Befriedigung der Realgläubiger vom Konkursverfahren vollständigdurchgeführt. „Unbewegliches Eigenthum, Berg- und Hütteneigenthum, sowie See­

schiffe und andere zur Frachtschifffahrt bestimmte Schiffsgesäße dienen

zur abgesonderten Befriedigung der Gläubiger, welchen ein Realrecht an denselben zusteht."

E» konnten nunmehr die Realgläubiger mit

exekutivem Titel während des Konkurses

Zwangsversteigerung betreiben.

gegen den Verwalter die

Ihnen stand die mit der Konkurs­

eröffnung erfolgende Besitzentsetzung des Gemeinschuldners, die Be­ schlagnahme der Einkünfte und die Eintragung der Konkurseröffnung

nicht entgegen. Die Rangordnung für die Befriedigung aus der Zmmobiliarmaffe und au« einem Schiffserlöse wurde neu geordnet.

sätzliche Aenderungen sind dabei nicht vorgenommen.

Grund­

Bei dem Kapital

werden jetzt auch die Kosten angesetzt; auch zwischen eingetragenen

Lasten und Hypotheken bestimmt die Einttagung die Priorität. Bezüglich der Korrealhypotheken wurde neu bestimmt, daß bei der Zwangsversteigerung

eines Grundstücks der Anspruch der aus­

gefallenen Nachhypothekarier auf Entschädigung aus den milhastenden

Grundstücken an Stelle des Korrealhypothekars von AmtSwegen den

letzteren eingetragen werden solle. Konsequenterweise ist jedes Vorrecht des Hypothekars für seine

persönliche Fordenmg beseitigt.

Die Konkursquote wird nur

§ 4. Preußisches Recht.

45

Was der Gläubiger etwa schon mehr

nach dem Ausfall berechnet.

erhalten hat, wird aus der Zmmobiliarmaffe restituirt.

Subhastationen, welche persönliche Gläubiger vor der Konkurs­ eröffnung extrahirt hatten, können für Rechnung der Maffe fortgesetzt werden.

Dem Extrahenten steht weder bezüglich der Zmmobiliar-

maffe noch bezüglich der KonkurSmaffe ein Vorzugsrecht zu. Für die nothwendige Subhastation und Sequestration

außerhalb des Konkurses blieben int Allgemeinen dieselben Vertheilungsgrundsätze maßgebend.

Insbesondere fanden auch die Grund­

sätze des Konkursrechts über bedingte und betagte Forderungen ent­ sprechende Anwendung, ebenso die Grundsätze über Korrealhypotheken,

und zwar auch für den Fall, daß die verhafteten Grundstücke in den Händen verschiedener Eigenthümer sich befanden.

Bezüglich der blos persönlichen Gläubiger wurde verordnet, daß bei der Subhastation außerhalb des Konkurses der nach Beftiedigung der Realgläubiger in dem für den Konkurs festgesetzten Umfange verbleibende

Rest zur Deckung der älteren Zinsrückstände und zur Befriedigung derjenigen persönlichen Gläubiger dienen sollte, welche die Subhastation beantragt oder den Ueberschuß mit Beschlag belegt hatten, sowie daß ein Revenuenüberschuß bei der Sequestration ebenfalls den persönlichen Gläubigern gebühren solle.

Die Vertheilung unter die persönlichen

Gläubiger erfolgte im Wesentlichen nach dem bisherigen Grundsätze,

daß die Subhastation oder Sequestration ein Vorrecht für den (Sp trahenten nicht begründet, daß vielmehr nur die Konkursvorrechte in Betracht kommen und im übrigen gleichmäßige Befriedigung, jedoch

unter Nachsetzung der erst nach der Beschlagnahme entstandenen Forderungen, eintritt. Allen durch die Befriedigung einer vorgehenden Forderung benachtheiligten Interessenten wurde ein den bezüglichen Bestimmungen des

Konkursrechts

zeitig

wurde

nachgebildetes Anfechtungsrecht gegeben.

im Anschluß

an

den

Gleich­

bisherigen Rechtszustand

das

Kaufgelder-Belegungs- und Vertheilungsverfahren nebst dem Aufgebot der

Spezialmassen neu kodifizirt.

Im

übrigen erlitt, von einigen im Einführungsgesetz für Schiffssubhasta-

tionen gegebenen Bestimmungen abgesehen, das formelle Subhastationsrecht noch die Aenderung, daß in allen Fällen eine Edittalcitation der

unbekannten Realgläubiger stattzufinden hatte. Endlich wurde das erbfchaftliche Liquidationsverfahren

1. Geschichtliche Uebersicht.

46

in ein bloßes Aufgebot umgewandelt und damit der besondere Fall

der nothwendigen Subhastation innerhalb dieses Verfahren» beseitigt,

während die nothwendige Subhastation auf Antrag des Benefizial-

erben bestehen blieb. Für die Zwangsvollstreckung in Seeschiffe war die Einführung

des deutschen Handelsgesetzbuches durch das preußische Gesetz vom 26. Juni 1861 von erheblicher Bedeutung.

Es trat für See­

schiffe die im Handelsgesetzbuch festgesetzte Rangordnung der Schiffs­

gläubiger an die Stelle der bisherigen.

Gleichzeitig verordnete das Einführungsgesetz, daß das im Handels­ gesetzbuche neu geregelte Schiffsregister, welches seiner eigentlichen

Bestimmung nach nur der Feststellung der Nationalität der Schiffe und des damit verbundenen Rechts zur Führung der Flagge dienen

sollte, auch zur Aufnahme von Nerpfändungseintragungen bienen und für die Priorität der Pfandrechte maßgebend sein sollte.

Durch das Allgemeine Berggesetz vom 24. Juni 1865

wurde das Bergwerkseigenthum bezüglich des Hypothekenbuches, der

Subhastation und des Konkurses den Grundstücken gleichgestellt, auch für die Rangordnung sollten die für Grundstücke gegebenen Bestim­

mungen mit einer Modifikation zu Gunsten der Ansprüche der Berg­

arbeiter maßgebend sein.

Die Theilungsklage unter Gewerken wurde

Den gewerkschaftlichen Antheilen neuer oder, nach dem Gesetze vom 9. April 1873, auch umgewandelter Bergwerke wurde beseitigt.

die Eigenschaft beweglicher Sachen gegeben.

durften bei neuen Bergwerken nur dem

gelegt werden.

Buchmäßige Belastungen

ganzen Bergwerk

auf­

Somit kamen für die Zwangsvollstreckung in das

unbewegliche Vermögen fortan nur noch Bergwerksantheile älterer

Zeit in Betracht. — Für den Fall einer bevorstehenden Entziehung

des Bergwerkseigenthums durch die Bergbehörde wegen unterlassener Inbetriebsetzung war den Hypothekengläubigern das Recht gegeben, zuvor die nothwendige Subhastation des Bergwerks zu versuchen.

Durch die verschiedenen hier skizzirten Aenderungen und Neuerungen

waren die Bestimmungen des preußischen Rechts über die behandelte Materie sehr unübersichtlich geworden.

Abänderungsvorschläge,

welche im Jahre 1861 von Mitgliedern des Abgeordnetenhauses ge­

macht wurdm, blieben zunächst ohne Ergebniß.

Gleichzeitig veran­

laßte aber die Regierung Erhebungen zum Zwecke der Ordnung der

Materie in der beabsichtigten Preußischen Civilprozeßordnung. Dieses Material wurde bei der Fertigung des 1864 vollendeten Ent-

§ 4. Preußisches Recht.

47

rourfs einer Prozeßordnung in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten für

den preußischen Staat benutzt. Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes wurde der Ge­ danke einer besonderen preußischen Civilprozeßordnung aufgegeben.

Dagegen entschloß man sich nun zu einer besonderen Kodifikation der

Subhastation, welche als Subhastationüordnung vom 15. März 1869 am 1. Mai 1869 in Kraft trat.

Das Gesetz behandelt lediglich die nothwendige Subhastation,

es hat damit einerseits die freiwillige Subhastation und andrerseits

die sonstigen Zwangsmaßregeln in das unbewegliche Vermögen un­ verändert gelassen.

Es will auch nur das Verfahren, nicht die

materiellen Grundsätze ordnen.

Ein Eingreifen in materielle Verhält­

nisse ließ sich freilich nicht ganz vermeiden.

Großen und Ganzen erscheint die Subhastation»-

Zm

ordnung

als eine Kodifikation des bisherigen Rechts.

Die Gegenstände und Voraussetzungen der nothwendigen Subhastation, die Eintheilung des Verfahrens in das Veräußerungs- und Ver-

theilungsverfahren, denen sich schließlich nöthigenfalls das Aufgebot

der Spezialmaffen anschließt, blieben unverändert. Die Leitung des Verfahrens wurde einem besonderen Einzelrichter,

dem SubhastationSrichter, übertragen und seine Thätigkeit gegen­ über derjenigen des Prozeßgerichts scharf abgegrenzt. Das Zuschlags­

urtheil hatte aber im Streitfälle das Prozeßgericht zu fällen,

welchem

der

SubhastationSrichter

angehört.

Als

Rechtsmittel

gegen das Urtheil über den Zuschlag wurde jetzt die Beschwerde an das Appellationsgericht eingcführt. Dem richterlichen Ermessen war ein größerer Spielraum, den

Parteien eine stärkere Mitwirkung zugewiesen.

Die Fristen wurden

verkürzt, die Ladungsvorschriften vereinfacht, der BietungStcrmin konnte

nach richterlichem Ermessen an Ort und Stelle gehalten werden. Das

Bietungsverfahren durfte, wenn nicht mehr geboten wurde, nach einer Stunde geschlossen werden.

Das Subhastationsmandat, die Noth­

wendigkeit einer vorgängigen Sequestration und die Aufnahme einer

Taxe wurden schlechthin beseitigt. Die Wirkung der Subhastationseinleitung wurde zum ersten Male

bestimmt bezeichnet als eine Beschlagnahme des Grundstücks

zu Gunsten der Realgläubiger und der Gläubiger, welche die Subhastation beantragt

sind.

haben oder ihr beigetreten

Es wurde hinzugefügt, daß sie das Grundstück in Bezug auf

I. Geschichtliche Uebersicht.

48

diese Personen zu einer streitigen (litigiösen) Sache mache.

Die

obligatorische Edictalcitation wurde insbesondere auch auf Eigenthums-

prätendenten ausgedehnt. Die Art der Befriedigung der Personalgläubiger aus dem Reste, der nach Befriedigung der Realgläubiger gemäß dm Grundsätzen der Konkursordnung verblieb, wurde neu geordnet.

Zn erster Linie kom­

men die persönlichen Gläubiger, welche die Subhastation beantragt haben oder beigetreten sind, und die Realgläubiger, deren Forderun­

gen nach der Einleitung entstanden sind, und zwar nach der Reihen­

folge der Einleitung, der Zulaffung des Beitritts bez. der Eintragung

im Hypothekenbuche.

Zn zweiter Linie werdm die Realgläubiger

wegen ihrer am Orte des Kapitals nicht anzusetzenden Rückstände,

und die Gläubiger, welche das Kaufgeld mit Beschlag gelegt haben, befriedigt.

Den Rang bestimmen die Grundsätze der Konkursordnung.

Erst in letzter Linie kommen die Forderungen, welche im Konkurse nicht geltend gemacht werden können.

Gleichzeitig brachte das Gesetz vom 12. März 1869 betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen der Konkursordnung eine auch bei

der Subhastation außerhalb des Konkurses anzuwendende Bestimmung über die Korrealhypothek.

Man verzichtete für die nach dem 1. Juli

1869 entstandenen Hypotheken auf einen Ausgleich zu Gunsten der

Nachhypothekarier.

Soweit der Korrealhypothekar seine Be­

friedigung da, wo er sie sucht, erhält, erlischt die Kor­ realhypothek auf sämmtlichen verhafteten Grundstücken. Der Subhastationsrichter hat ihre Löschung überall im Hypotheken­

buche von Amtswegen zu veranlaffen.

Für die früher entstandenen

Hypothekm wurde das bestehende Recht dahin geändert, daß, aber

nur auf Antrag, unter Zuhülfenahme eines fictiven Kaufpreises für

die unverkauften Grundstücke der auf den einzelnen Gläubiger ent­

fallende Entschädigungsantheil gleich ermittelt und überwiesen wurde.

Der frühere generelle, von AmtSwegen einzutragende Entschädigungs­ vermerk wurde in Zukunft nicht mehr angewandt.

Aeltere derartige

Vermerke wurden auf Antrag auch nachträglich in Spezialüberwei­ sungen umgeändert.

§ L.

Das besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile.

49

§ 5. Das besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile ta Geltungsbereiche des Gesetzes vom 13. J«li 1883. (Bezüglich der Rechtsquellen in den verschiedenen Landestheile« ist P. v. Roth, System des deutschen PrivatrechtS 1 S. 71 ff. zu vergleichen.)

I. Hannover. Literatur: Grefe,HannöverschesPrivqtrecht; ».Bar, HannöverschesHypo-

thekenrecht; Leonhard, Die bürgerliche Prozeßordnung und derm Reben­ gesetze; H. Meyer, Das Preußisch« Grundbuchrecht im gemeinrechtlichen

Theile Hannovers; Wedemeyer, Die Gesetze über das Grundbuchwesen in der Provinz Hannover.

Die Provinz Hannover zerfällt in da» Gebiet des gemeinen Rechts und das Gebiet des preußischen Rechts.

Zu dem letzteren gehören

von dem Gebiete des vormaligen Königreichs Hannover die Rieder­ grafschaft Lingen und die damit verbundenen früher Münsterschen

Ortschaften, das Fürstenthum Ostfriesland mit dem Harlinger Land

und das Eichsfeld. Da diese Gebietstheile seit 1815 bezw. 1816 unter hannöverscher Herrschaft standen, so kommt die spätere preußische Gesetz­ gebung bis 1866 nur insoweit in Betracht, als sie nachher, namentlich

durch das Gesetz vom 1. März 1869, besonders eingeführt ist.

Zn

diesen Gebietstheilen galt also namentlich die preußische Hypotheken­ ordnung von 1783.

Doch ist auf dem Eichsfelde das Hypothekenbuch­

wesen nicht zur Durchführung gekommen. Reben den lokalen Rechtsquellen der einzelnen Theile kommt für

das gefammte vormalige Königreich die hannöversche Gesetzgebung von

1813 bis 1866 in Betracht. Zur Provinz Hannover gehört seit dem Gesetze v. 23. März 1873

auch das durch die Verträge vom 20. Juli 1853 und 16. Februar

1864 von Oldenburg abgetretene Zadegebiet.

Der Rechtszustand in

demselben ist durch das vorgedachte Gesetz im Allgemeinen und, ab­ gesehen von dem Grundbuchwesen, für welches bis zur Einführung

der preußischen Grundbuchgesetzgebung die oldenburgische Hypotheken­

ordnung vom 11. Oftober 1814 maßgebend war, dahin geordnet, daß

die in Ostfriesland und dem Harlingerlande geltenden Bestimmungen auch im Zadegebiet Geltung erhielten. In manchen Städten, sowie im Lande Hadeln, hatte sich schon in

älterer Zeit ein von dem gemeinen Rechte abweichendes Jmmobiliarsachenrecht ausgebildet.

So bestand unter Anderm in der Altstadt

Hannover das Institut der gerichtlichen Auflassung. Kr«ch u. NIchir, SmangtooHfirKfimg.

Vertragsmäßige

4

I. Geschichtliche Uebersicht.

50

Hypotheken wurden in die Spezialhypothekenbücher mit Realfolien ein­

getragen.

Zn vielen Landestheilen war zu Eigenthumsverändemngen

durch Vertrag eine öffentliche Urkunde erforderlich.

wurden bei dem Realrichter gesammelt.

Diese Urkunden

Die Verordnung vom

13. Zuni 1828 bestimmte für die gemeinrechtlichen Gebietstheile,

daß nur die in das Hypothekenbuch des Richters eingetragenen

Hypotheken als öffentliche Hypotheken gelten und den nicht privilegirten und nicht eingetragenen Pfandrechten vorgehen, unter sich aber nach dem Datum der Eintragung rangiren sollten.

Eine weitere Regelung des Hypothekenwesens in dem gemeinrecht­

lichen Gebiete mit Ausnahme des Landes Hadeln brachte das Gesetz, das Pfandrecht und die Befriedigung der Gläubiger im Konkurse be­

treffend, vom 14. Dezember 1864. Fortan sollte ein Pfandrecht an Gegenständen des unbeweglichen Vermögens (Grundstücken, selbständigen Berechtigungen an Grund­

stücken, Seeschiffen und solchen Flußschiffen, welche eine Tragfähigkeit von mindestens fünf Lasten (zu 4000 Pfund) haben), nur durch Eintragung im Hypothekenbuch entstehen und durch Löschung im Buche untergehen.

Die Rangordnung richtet sich lediglich nach der Ein­

tragung, die privilegirten Pfandrechte sind für die Zukunst beseitigt. Das Hypothekenbuch enthielt nur Personalfolien. Eintragungen ohne Beschränkung auf einzelne Gegenstände (sog. Generalhypotheken) umfaffen die

im Hypothekenbuchsbezirke belegenen Immobilien.

Es galt zwar in mancher B^iehung der Grundsatz der Publizität, doch ist ein durchgreifender Schutz des guten Glaubens an die Richtig­

keit des Hypothekenbuchs nicht gegeben.

Zwangsvollstreckung, Arrest und Konkurs regelte auch hinsichtlich

des unbeweglichen Vermögens die bürgerliche Prozeßordnung

vom 8. November 1850. Zu den allgemeinen Voraussetzungen der Zwangsvollstreckung ge­

hörte auch der Erlaß eines Zahlungsgebots.

Die Zwangsvollstreckung

in das unbewegliche Vermögen wegen einer Geldforderung wurde gleich der Zwangsvollstreckung in das bewegliche Vermögen durch die

vom

Gerichtsvoigt

Gegenstandes eingeleitet.

zu

vollziehende

Beschlagnahme

des

Spätere entgegenstehende Verfügungen des

Schuldners waren nichtig und strafbar.

Die Beschlagnahme gewährte

dem Gläubiger ein Vorzugsrecht (§§ 61 Nr. 5, 62 d. Ges. v.

14. Dez. 1864). Die Vollstreckung erfolgte durch Einweisung des Gläubigers,

§ 5. Das besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile.

51

Verwaltung, Sequestration, Verpachtung und Subhastatton.

Die Einweisung des Gläubigers zur eigenen Benutzung behufs

Tilgung der Forderung durste nur mit Einwilligung beider Theile

erfolgen.

Auch Verwaltung, Sequestration und Verpachtung tonnten

ohne Zustimmung des Schuldners nur bei Gütern eintreten, deren Substanzveräußerung durch die Flechte dritter Personen behindert

war.

Am übrigen erfolgte die Zwangsvollstreckung durch Subhasta-

tion.

Mit dem Ausschreiben wurde das Aufgebot der Realgläubiger

verbunden.

Gegen diejenigen, welche sich im Versteigerungstermine

nicht meldeten, wurde ein Ausschlußurtheil erlaffen.

Doch konnten

die im Hypothekenbuche eingetragenen Gläubiger von der Meldepflicht

ausgenommen werden. Bei dem Mangel eines annehmbaren Gebotes durste nur noch

ein zweiter Versteigerungstermin stattfinden.

Erfolgte auch in diesem

gar kein Gebot, so durfte der Gläubiger das Grundstück gegen die Taxe übernehmen.

Er war aber nicht mehr, wie früher, dazu

verpflichtet. Der Ersteher erwarb durch das gerichtliche Adjudikationsdekret,

welches aber erst nach Berichtigung des Erwerbspreises erlaffen wurde,

das hypothekenfreie Eigenthum an dem ersteigerten Gegenstände. Vorstehende Realgläubiger haben thatsächlich derSubhastation auch dann nicht widersprochen, wenn ein ihre

Forderung deckendes Meistgebot nicht erzielt wurde.

Ihre

rechtliche Befugniß dazu war aber nicht ausgeschlossen. Reichte der Erlös zur Befriedigung der betreibenden Gläubiger und

der Pfandgläubiger nicht aus, so trat ein gerichtliches Vertheilungsverfahren ein, welches im Allgemeinen nach den Grundsätzen des

Konkurses erledigt wurde. Die Rangordnung war durch das Gesetz vom 14. Dezember 1864 für den Geltungsbereich desselben neu geordnet.

Die Vollziehung des Arrestes in das unbewegliche Vermögen er­ folgte durch Sequestration oder durch eine Beschlagnahme.

Das Ver­

äußerungsverbot wurde öffentlich bekannt gemacht und im Hypotheken­

buche vermerkt. Während des Konkurses konnte die Subhastation nur auf Betreiben des Verwalters erfolgen.

Die Pfandgläubiger mußten am

gemeinschaftlichen Verfahren Theil nehmen.

Doch

hatten richtiger

Ansicht nach diejenigen Pfandgläubiger, welche nicht zugleich persönliche

Gläubiger des Gemeinschuldners waren, den Vorzug, daß sie erst dann präcludirt wurden, wenn sie sich auf da» Subhastationsausschreiben 4

I. Geschichtliche Uebersicht.

52 nicht meldeten.

Den eingetragenen oder sonst bekannten Gläubi-

gern konnte das Konkursgericht die Anmeldung ganz erlassen, doch war die Bestimmung wenig praktisch.

Für da» Gebiet de» preußischen Rechts gaben die §§ 674 ff. der

bürgerlichen Prozeßordnung eine Reihe zum Theil erheblicher Modifi­

kationen.

Insbesondere wurde die in der preußischen Allgemeinen

Gerichtsordnung festgesetzte Rangordnung der Gläubiger beibehalten.

II. EchlrSwis-H»lst'i«. Literatur: Paulsen, Schlesw. - holst. Privatrecht §§ 74 ff.; Esmarch,

Schlesw. bürgert. Recht §§ 69 ff., insbesondere § 79; A. SB. S. Francke, Schlesw.-Holst. Civilprozrtz §§ 174 ff.; Seestern - Pauly, Dai Grund­ buchrecht für die Provinz Schleswig-Holstein; Derselbe, Die protokollirten Gläubiger in der Provinz Schleswig-Holstein und der 1. Oktober 1879;

Planck, ,Lu der Frage des Verfahren- beim gerichllichen Zwangsverlauf von Grundstücken in Schleswig-Holstein" in „Schl.-Holst. Anzeigen" 1881 S. 113, vgl. das. 1880 S. 368, 1881 S. 360.

Zn der Provinz Schleswig-Holstein, von welcher der Kreis Herzogthum Lauenburg als außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes

liegend hier nicht in Betracht kommt, gilt, von den kleinen Gebieten

des dänischen und friesischen Rechts in Schleswig abgesehen, das gemeine Recht. Zn Holstein gilt mit Ausnahme der Schauenburgischen Theile der Sachsenspiegel vor dem gemeinen Recht.

Zn einem großen Theile

Schleswigs ist das Zütische Lov in Geltung.

Zn demselben Theile

wird das römische Recht als Gesetzesrecht nicht anerkannt, sondern

demselben nur die Bedeutung einer ratio scripta zuertheilt. Daneben gilt partikulares Recht in buntester Mannigfaltigkeit.

So gibt es nicht weniger als zwanzig Schuld- und Pfandprotokoll­ verordnungen aus den Zähren 1698 bis

Für den Eigen­

1857.

thumserwerb an Gmndstücken treten als besondere Formen neben die

römische Tradition: Schriftlichkeit des Vertrages, gerichtliche Verlaut­ barung, Bestätigung oder Auflaffung.

Dingliche Belastungen, von den Hypotheken abgesehen, bedürfen irgend welcher Eintragung nicht.

Auch das Pfandrecht beruht zu­

nächst auf den Vorschriften de» römischen Rechts.

Zur Entstehung

der Hypothek ist eine Eintragung nicht erforderlich.

Gleichwohl be­

steht aber durchweg die Einrichtung von Schuld- und Pfandprotokollen, welche bei den Amtsgerichten geführt werden und dazu bestimmt find,

den einzutragenden Pfandrechten nach Analogie des römischen pignus

§ 5.

DaS besondere Recht der gemeinrechtlichen GebietStheÜe.

53

publicum ein Vorzugsrecht, meistens nach dem Datum der Eintragung,

zu gewähren. Das Schuld- und Pfandprotokoll enthält ein Hauptbuch und ein Nebenbuch.

Letzteres, an manchen Orten auch Kontraktenbuch genannt,

ist zur Aufnahme der Pfandverschreibungen, vielfach auch anderer Ver­ träge bestimmt.

Das Hauptbuch ist das eigentliche Hypothekenbuch.

Es enthält vor der Linie den kurzen Inhalt des Protokolls!» und

hinter der Linie die Schuldsumme. Das Hauptbuch hat entweder Realfolien und dann enthält das erste Blatt jedes FoliumS die Beschreibung des Grundstücks, ein zweites bringt die Bezeichnung des EigenthümerS, worauf dann die

Protokollate folgen.

Oder es hat reine Personalfolien, bei welchen

sich die Protokollate unmittelbar der auf dem ersten Blatte stehenden

Angabe der Person anschließen.

Auch kommen gemischte Folien vor.

Die ältesten Verordnungen stehen auf dem Standpuntte der reinen

Datum-theorie; es findet dann ein unbedingtes Aufrücken der nach­

stehenden Pfandgläubiger statt.

Dann folgt eine Reihe von Ver-

ordnungen, welche eine Tilgung vor und hinter der Linie unter­ scheidet.

Erstere wahrt dem Eigenthümer die Verfügung über den

leer gewordenen Platz, während bei letzterer ein Aufrücken der nach-

protokollirten Gläubiger eintritt.

Die neuesten Verordnungen endlich

kennen im Gegensatze zu diesen losen Prioritäten nur feste Prioritäten nach der Werthparzellentheorie, ein Aufrücken ist ausgeschlossen (s. unten zu § 194 d. Ges ).

Für die persönlichen Gläubiger war nach älterem Recht die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen nicht überall zu­ lässig.

Es erübrigte ihnen nur, durch Erwirkung der Eröffnung des

Konkurses über das Gesammtvermögen ihres Schuldners die Ver­

werthung des Grundstücks im Konkurse, an welchem auch die Pfand­ gläubiger als Konkursgläubiger Theil nehmen mußten, herbeizuführen. Indeß wurde, zuerst in den Verordnungen v. 18./19. August 1789

für Schleswig und v. 13. April 1798 für Holstein die Zulässigkeit der Subhastation als eines Spezialexekutionsmittels auch für persön­ liche Gläubiger gesetzlich anerkannt.

Daran schließen sich das Patent

v. 16. Juli 1811 und endlich die Verordnung v. 14. April 1840.

Planck a. a. O. erbringt gegenüber einer weit verbreitet gewesenen, auch von Seestern-Pauly a. a. O. gebilligten Praxis den Nach­

weis, daß sich diese Regelung nur auf den Theil Schleswig-Hol­ stein» beziehe, in welchem auch im Jahre 1840 dieHufengeschlosfen-

I. Geschichtüche Ueierficht.

54

heil nicht bestanden habe und zwar auch nur, insofern in den betreffenden Theilen, von Alters her die Subhastation als Spezial-

exekutionsmittel gebräuchlich gewesen sei, daß aber in den übrigen Theilen der Herzogthümer die Unzulässigkeit der Subhastation wegen

einer persönlichen Forderung fortgedauert habe. Auch die Verordnung vom 14. April 1840 betrachtet die Sub­

hastation nur als ein besonderes, dem Schuldner gegebenes Mittel,

die Eröffnung des Konkurses über sein Vermögen abzuwenden.

Sie

gewährt diese Vergünstigung dem Schuldner nur unter besonderen Voraussetzungen.

bringen.

Zunächst muß der Schuldner die ausdrückliche Zu­

aller protokollirten Gläubiger zu der Subhastation bei­

stimmung

Ferner hat derselbe etwaige Widersprüche der Distrikts-

Einnehmer gegen den Verkauf zu beseitigm.

Gelingt ihm dies nicht,

so muß der Konkurs eröffnet werden.

Es sollen stets sämmtliche Immobilien de« Subhastaten im Gerichtsbezirk zur Subhastation gestellt werden.

Es find dann die

einzelnen Stücke des Grundbesitzes nach der Auswahl des Schuldners

nach einander auszubieten, und ist damit fortzufahren, bis die erfor­

derliche Summe herausgebracht ist.

Schließlich soll versucht werden,

ob für die Theile, zusammen genommen, mehr geboten wird. Den Pfandgläubigern dagegen, und zwar sowohl dm proto­

kollirten wie den nichtprotokollirten stand, so lange noch nicht der Konkurs eröffnet war, jedeMit frei, die Pfandsache zur Subhastation

zu bringen.

Sie unterlagen, wie Planck a. a. O., allerdings eben­

falls einer weitverbreiteten Praxis entgegen, darthut, den Beschrän­

kungen der Ver. v. 14. April 1840 nicht, da dieselbe sich nur auf die persönlichen Gläubiger beziehen soll. In materieller Beziehung neigte man der Ansicht zu, daß der

bessere Pfandgläubiger der Pfandveräußerung auf Betreiben des nach-

stehendm Gläubigers

nicht widerfprechm dürfe und daß in jedem

Falle das Pfand durch die gerichtliche Veräußerung anspruchsfrei auf den Ersteher übergehe.

Für die Vertheilung des Erlöses blieben

die Grundsätze des Konkurses maßgebend.

Zn Altona und Ottensen bestand die besondere Einrichtung, daß die Befriedigung der protokollirten Gläubiger in der Form eines

Spezialkonkurses erfolgte. Das Verfahren verlief im Allgemeinen in den hergebrachten gemeinrechtlichen Formen.

Zn dem Versteigerungsausschreiben wurden

zugleich die nicht protokollirten Gläubiger und Realberechtigten zur

Das besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile

§ 5.

55

Anmeldung ihrer Ansprüche zum Professionsprotokoll bei Vermeidung

des Ausschlusses aufgefordert.

Bei der Einleitung des Verfahrens

wurde zugleich ein Güterpfleger bestellt, welcher das Grundstück in Verwaltung zu nehmen, den Ertrag zur Masse abzuliefern und Rech­ nung zu legen hatte.

Zn einem besonderen Aufgebotstermine wurde

der Ausschluß der nicht angemeldeten und nicht protokollirtm Forde­

rungen durch Urtheil ausgesprochen.

Der Versteigerung wurden die ge­

richtsseitig entworfenen, vorher festgestellten Bedingungen zu Grunde

gelegt. Erschien das Meistgebot zu niedrig, so folgte ein zweiter Termin. Nach der Versteigerung folgte ein Termin zur Prüfung der an­

gemeldeten Forderungen und ein fernerer Termin zur Genehmigung und Vollziehung des gerichtsseitig entworfenen TheilungSplans und zur Ausschüttung der Masse. Der Veräußerungsakt wurde entweder dadurch

zum Abschluß

gebracht, daß ein auf Grund der festgestellten Bedingungen entworfener Kaufvertrag von dem Güterpfleger und dem Ersteher vollzogen wurde,

oder daß durch gerichtliche Adjudikationsakte dem Ersteher das Eigen­ Den Schluß bildete die Berichtigung

thum zugesprochen wurde. der Bücher.

HL Cassel. Platner, Sachenrecht mit besonderer Rücksicht auf das frühere

Literatur:

Kurfürstenthum Hessen; Peters, Die preußischen Grundbuchgesetze vom

5. Mai 1872 und deren Einführung im Gebiete des kurhessischen Rechts;

Seelig, Das Gesetz über das Grundbuchwesen vom 29. Mai 1873 in dem

Bezirk des Appellationsgerichts zu Cassel; Strippelmann, Das Subhastationsverfahren nach

gemeinem und insbesondere

hessischem Rechte;

Mager in Heuser's Annalen Bd. 24 S. 383—422.

Von der Provinz Hessen-Nassau kommt hier nur der Bezirk des vormaligen Appellationsgerichts zu Cassel mit Ausnahme des Amts­

gerichtsbezirks

Vöhl

in Betracht.

Dieses Gebiet umfaßt die der

preußischen Monarchie einverleibten Gebietstheile des ehemaligen Kurfürstenthums Hessen und die durch den Friedensvertrag vom 22. August

1866 abgetretenen bayerischen Gebietstheile mit Ausnahme der Enklave Kaulsdorf.

Beide Gebiete gehören dem gemeinen Recht an.

Neben

den lokalen Rechtsquellen kommt die kurhessische bez. bayerische Gesetz­

gebung bis 1866 in Betracht. In den verschiedenen Theilen des Kurfürstenthums Hessen bestan­

den seit älterer Zeit öffentliche Bücher.

Zn Altheffen hatte man seit

Anfang dieses Jahrhunderts die General-Währschasts- und Hypotheken-

I. Geschichtliche Uebersicht.

56

bücher mit Personalfolien, in der Stadt Hanau bestanden General-

und Ouartierbücher, in anderen Gebietstheilen bestanden Äontratten« und Hypothekenbücher. Zur Uebertragung des Eigenthums war durchweg, so schon nach

der Reformationsordnung des Landgrafen Wilhelm II. vom Jahre 1500 die gerichtliche Bestätigung des Vertrages nach vorgängiger

Prüfung der Sache erforderlich.

Derselbe Grundsatz galt auch für

die Bestellung von Spezialhypotheken mit Grundstücken. Die Eintragung der Hypothek in die General-Währschafts- und

Hypothekenbücher war für das Bestehen des Pfandrechts nicht von Bedeutung.

Ein Rang oder Vorzug wurde durch die Eintragung

in diese Register insofern erworben, als schon seit der Verordnung vom 9. Januar 1732 eingetragene Spezialhypotheken den nicht ein­

getragenen vorgingm. Das Gesetz vom 14. Juli 1853 gab den Büchern für spätere Äonventionalhypotheken und deren Verhältniß zu anderen Pfandrechten

die Bedeutung, daß sie als vollständige Darstellung der Rechtsverhältniffe des Grundeigenthums angesehen werden sollten.

Für die ehemals bayerischen Gebietstheile der Provinz bestimmte

der Erlaß vom 8. Juli 1867 (G.S. S. 1164), daß das bisherige Generalhypothekenbuch unter Beibehaltung der Realfolien zu einem

General-WährschaftS- und Hypothekenbuche zu erweitern sei. Die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen

außerhalb des Konkurses beruhte (Strippelmann S. 25 ff.) in älterer Zeit auf der Gerichtsordnung Landgraf Wilhelms III v. 1497 und der UntergerichtSordnung vom 9. April 1732 Art. 6 §§ 9—18.

Bei der Zwangsvollstreckung wegen persönlicher Forderungen

sollten Zersplitterungen von Hufengütem vermieden, int übrigen aber die dem Schuldner günstigste Auswahl der Grundstücke getroffen werden.

Ueber die Formen, insbesondere die Bekanntmachungen, Termine und Fristen waren nähere Bestimmungen gegeben.

Der Erwerb des Eigen­

thums setzte außer der Ertheilung des Zuschlags die Berichtigung des

Erwerbspreises voraus. außer Anwendung.

Das beneficium dationis in solutum blieb

Der Gläubiger konnte aber mitbieten, auch, wenn

das Meistgebot die Taxe nicht erreichte, verlangen, daß ihm das Grund­

stück zur Taxe zugeschlagen werde.

Der Schuldner behielt dann

aber ein Wiedereinlösungsrecht für eine bestimmte Zeit.

War die

Veräußerung nicht möglich, so wurde entweder eine Zwangsverwal­ tung durch einen Sequester eingerichtet oder der Gläubiger in das

§ 5.

Da- besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile.

57

Grundstück eingewiesen, um aus dm Nutzungen, über welche er Rech­

nung zu legen hatte, sich bezahlt zu machen.

Von den zahlreichm späteren Gesetzm ist die Verordnung vom 5. Oktober 1821 hervorzuheben.

Sie bestimmt, daß bei der Anbe­

raumung des Verkaufes ein Verzeichniß aller Hypothekengläubiger zu

den Atten zu nehmen ist, welche unter dm Namm der Eigenthümer der letztm 40 Jahre eingetragen sind.

Sie fordert ferner eine öffent-

liche Ladung der dem Wohnort nach unbekannten Hypothekmgläubiger, bestimmt die Zahl der Versteigerungstermine und regelt die Form

des Zuschlagsbescheids. Ihren Abschluß fand die hessische Gesetzgebung mit dem Gesetz

vom 24. Juli 1834, zu dessen Ausführung ein Justizministerial-Ausschreiben vom 31. Juli 1834 diente. über die actio bypothecaria,

Dasselbe enthält Bestimmungen

es beseitigt das Wiedereinlösungsrecht

des Schuldners und verordnet namentlich, daß mit der Subhastation

außerhalb des Konkurses, sobald es wahrscheinlich ist, daß der Erlös zur Deckung der glaubhaft angemeldeten Hypothekenforderungm nicht hinreicht, ein von Amiswegen einzuleitendes und zu betreibendes Ver-

theilungsverfahrm zu folgen habe.

Auch in Hessen war wegen gewisser Forderungm die Zwangs­ vollstreckung in das unbewegliche Vermögen unzulässig.

Wegen be­

stimmter fiskalischer Forderungen konnte die Subhastation ohne Weiteres auf Requisition der Renterei angeordnet werdm.

Das JmmissionSdekret, welches vom Prozeßrichter auf An­

trag nach vorgängiger Verhandlung mit den Parteien durch einfachen Beschluß zu erlassen war, wurde in das be­ treffende General-Währschasts- und Hypothekenprotokoll eingetragen.

Die Versteigerung, welcher eine Taxation vorhergehen mußte, konnte

vom Richter oder vom Attuar allein vorgenommen werden. Der Zuschlag sollte im ersten Termine nur ertheilt werden, wenn

die Taxe geboten war, im zweiten Termine konnte sie gegen zwei Drittel der Taxe, und im dritten ohne alle Beschränkung er­

folgen.

Weitere Termine sollten nur ausnahmsweise stattfinden.

Der Zuschlag wurde, jedoch nach der Praxis erst bei Zahlung

des Gebots, in dem Generalwährschasts- und Hypothekenbuche sowie in dem Steuerkataster vermertt. Die Anfechtung wegen laesio enormis war durch positive Bestimmung ausgeschlossen.

Der Grundsatz, daß bei der auf Betreiben eines nachstehenden

1.

58

Geschichtliche Uebersicht.

Gläubigers erfolgenden Zwangsversteigerung, der Zuschlag nur unter Wahrung der Rechte der vorstehenden Gläubiger er-

folgm dürfe, blieb fortdauernd in Geltung.

Es war aber Sache des

betreffenden Pfandgläubigers, der Ertheilung des Zuschlags zu wider­ sprechen, wenn durch das Meistgebot seine Hypothek nicht zur vollen

Befriedigung gelangte (Heuser's Annalen I S. 450, VIII S. 550, XVIII S. 227, XXI S. 303, XXV S. 353.) Durch den Zuschlag wurden, wenn das Aufgebot der Gläubiger gehörig erfolgt war, alle Pfandrechte an dem Grundstücke zum

Untergang gebracht, soweit nicht die Uebernahme derselben dem Ersteher zur Bedingung gemacht war.

IV. Ehre« breitste!«. Literatur:

v. Beughem, Das ostrhemische Kontrakten- und Hypotheken­

wesen nebst Ergänzungen.

Der Bezirk des vormaligen Justizsenats zu Ehrenbreitstein um­ faßte vor dem Zähre 1803 außer der freien Reichsstadt Wetzlar acht

Reichsterritorien.

an.

Der gesammte Bezirk gehört dem gemeinen Recht

Zm Einzelnen findet sich aber eine durch Landes-Ordnungen und

Ortsgewohnheiten bestimmte bunte Mannigfaltigkeit.

Der Jmmobiliargüter- und Hypothekenverkehr wurde in dem größten

Theile des Bezirks durch die aus alter Zeit erhalten gebliebenen kollegialischen Voluntärgerichte(Schöffengerichte,Kirchspielsgerichte, Feldgerichte) geleitet.

Dieselben waren sowohl zur freiwilligen Sub-

hastation, wie zur Zwangsversteigerung von Immobilien befugt. Die gemäß § 20 der Verordnung vom 2. Zanuar 1849 erlassene Instruktion vom 5. Zuni 1852 (Z.M.Bl. S. 234) hatte ihnen unter

Anderem auch die Befugniß zur Subhastation genommen.

Durch

die Instruktion vom 15. Dezember 1853 (Z.M.BI. v. 1854 S. 52)

wurden dieselben für einen Theil des Bezirks reorganisirt und nament­ lich dem Vorsitze eines Mitgliedes der ordentlichen Gerichte unterstellt.

Diese Schöffengerichte erhielten dann die Zuständigkeit zur Vornahme von Subhastationen zurück.

Die Voluntärgerichte führten öffentliche Bücher zur Beurkun­

dung des Erwerbs von Eigenthum und Hypotheken. Die Grundlage der Eintragungen bildeten die Atteste, welche Schultheiß und Schöffen des Voluntärgerichts unter Benutzung ihrer persönlichen Ortskunde mit unbedingter persönlicher Haft­

barkeit für die Richtigkeit über Eigenthum, Besitz und DiSpositions-

§ 5. DaS besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile.

59

fähigkeit des Besitzers, sowie über die Belastung oder die Pfandfrei­

heit des Gmndstücks ausstellten.

Die Eintragung in die Bücher hatte lediglich die Bedeutung einer

Beurkundung.

Erwerb und Verlust der Zmmobiliarrechte erfolgte

nach den Vorschriften des gemeinen Rechts, ohne daß eine der wirk­

lichen Sachlage nicht entsprechende Eintragung Bedeutung gehabt hätte. Von

einer Durchführung der Grundsätze der Publizität und

Spezialität war nicht die Rede. Die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen begann mit der Immission, welche wenigstens in neuerer Zeit das

Prozeßgericht verfügte. Die Ausführung der Versteigerung konnte der

gemeinrechtlichm Regel, daß zum besetzten Gericht Richter und Gerichts­ schreiber gehören, entgegen, durch den Richter allein, bei geringeren

Objekten auch durch den Gerichtsschreiber allein vorgenommen werden. Der Erlassung des Versteigerungsausschreibens mußte die Taxe durch

Schultheiß und Schöffen, sowie die Feststellung der Eigenthums- und

Belastungsverhältnisse vorhergehen. Zum Bietungstermine, welcher an Ort und Stelle abgehalten zu werden pflegte, wurden in neuerer

Zeit außer dem Gläubiger und dem Schuldner auch die aus dem

Atteste ersichtlichen Realberechtigten geladen. Aeltere Formen, wie der Ausruf der Versteigerung an drei Sonn­

tagen, die Versteigerung bei Anzündung einer Äcr$e, in welche ein

Stück Geld gesteckt war, wurden vielfach nicht mehr beachtet. Vorstehende Pfandgläubiger konnten nach den Grundsätzen

des gemeinen Rechts der Ertheilung des Zuschlags widersprechen.

Der

Zuschlag wurde nicht durch Ertheilung eines Zuschlagsbescheides, sondern

durch Fertigung eines Steigbriefes, in welchem der Richter als Ver­ äußerer auftrat, ausgeführt.

Auf Grund desselben erfolgte die Ein­

tragung in das Kontraktenbuch.

Der Ersteher erwarb jedoch vas Eigen­

thum nur, wenn der Subhastat Eigenthümer gewesen war. Der Erlös, für dessen Entrichtung gewöhnlich Ratenzahlung stipulirt war,

wurde in früherer Zeit an einen Kaufgelderheber,

später an den Richter gezahlt.

Letzterer bestimmte in neuerer Zeit

zur Zahlung und Vertheilung der Rate einen Termin, zu welchem

die Interessenten geladen wurden.

ihre Urkunden einzureichen.

Die Hypothekengläubiger hatten

Befriedigte und ausgefallene Hypotheken

wurden im Hypothekenbuche gelöscht. Zur Ertheilung des Zuschlags verlangte eine Wied'sche Verord­

nung vom 10. Februar 1765, daß zwei Drittel der Taxe geboten

60

I. Geschichtlich« Uebersicht.

sein muß en. SonH faßte „creditoris Erklärung abgewartet werden, ob er bis auf bessere Zeiten in Geduld sehen oder die Güter sich an Zahlung zu schätzen lassen wolle." „Den gerichtlich versicherten Psandgläubigern aber bleibt unbenommen, sich in Besitz und Genuß ihre» Pfandes immitiren zu lassen." Bezüglich des Wiedereinlösungsrecht» des Schuldners gelten in einigen Gebietstheilen die Grundsätze des gemeinen Rechts, in anderen entgegenstehende oder modificirende partikularr chtliche Bestimmungen. Die Prozeßnovelle vom 21. Juli 1849 beseitigte die Exekutions­ grade und die Immission behufs Einleitung der Subhastation. Sie bestimmte ferner, daß nur ein Bietungstermin stattfinden solle. Sie regelte die Monitionsfrist sowie für kleinere Grundstücke die Be­ kanntmachung der Versteigerung. In neuerer Zeit hatte die Zugehörigkeit diese» isolirten gemein­ rechtlichen Gebiets zur preußischen Monarchie und die Thätigkeit landrechtlich gebildeter Richter einen unverkennbaren Einfluß auf die Gestaltung des Verfahrens gewonnen, welches man in möglichsten Einklang mit dem altpreußischen Verfahren zu bringen suchte. Gesetzliche Aenderungen brachten „das Gesetz zur Verbesserung ,deS Kontrakten- und Hypothekenwesens" vom 2. Februar 1864 und „das Gesetz betreffend die Einführung der Konkursordnung vom 8. Mai 1855 (G.S. S. 321) und des Gesetzes über die Befugniß der Gläubiger zur Anfechtung der Rechtshandlungen zahlungsunfähiger Schuldner außerhalb des Konkurses vom 9. Mai 1855 (G.S. S. 429)" vom 3. Februar 1864, welche beide letzteren mit dem 1. Oktober 1864 in Kraft traten. Zur Uebertragung des Eigenthums sowie zur Begründung ding­ licher Belastungen mit Ausnahme der Realservituten ist jetzt eine An­ meldung bei dem Realrichter unter Vorlegung einer öffentlichen Ur­ kunde erforderlich. Auf die Uebergabe und auf die Zahlung oder Kreditirung des Kaufpreises kommt es nicht mehr an. Der Erwerb hängt aber von der Berechtigung des Autors ab. Hypotheken ent­ stehen fortan nur durch Eintragung in das Hypothekenbuch unter Angabe der verpfändeten Grundstücke. Das Hypothekenbuch, welches aber keine Spqial-Realfolien enthielt, sondern die Eintragungen für den ganzen Bezirk in chronologischer Reihenfolge aufnahm, war für die Priorität maßgebend. Die vertragsmäßigen Generalhypo­ theken wurden beseitigt, ebenso die Entstehung einer Hypothek

§ 5. DaS besondere Recht ber gemeinrechtlichen Gebietstheile. durch Pfändung und Immission.

61

Im übrigen gaben die bis­

herigen Entstehungsgründe einer Hypothek einen Titel zum Pfandrecht.

Mit der Einführung der preußischen Konkursordnung mußten auch

die in diesem Gesetze bezüglich der Zwangsvollstreckung außerhalb des Konkurses aufgestellten Grundsätze in Kraft treten.

Andere Aenderungen des bestehenden SubhastationLrecht» brachte

das erwähnte Einführungsgesetz (Art. 14, 15).

Die Einleitung der

Subhastation hatte dieselben Wirkungen wie nach preußischem Recht. Mit dem SubhastaüonSpatent war ein Aufgebot zu verbinden; der

Zuschlag war durch Erkenntniß des Prozeßrichter» zu ertheilen, gegen welches da» Rechtsmittel der Nichtigkeitsbeschwerde bez. de» Rekurses

zulässig war.

Das Erkmntniß sollte die VersteigemngSbedingungen an­

geben und die Beobachtung der wesentlichen Förmlichkeiten nachweisen. Außerdem war in demselben der Ausschluß der unbekannten Real­

prätendenten auszusprechen. gericht zu übersenden.

Das Erkenntniß war dem Hypotheken­

Mit dem Zeitpuntte der Anmeldung beim Real­

richter ging das Eigenthum unbedingt über, und zwar frei von

allen nicht übernommenen Hypotheken und Belastungen mit Ausnahme der Realservituten.

Der Zuschlag war jetzt zu jedem Preise zu ertheilen.

Beseitigt wurde da» Recht des vorstehenden Gläubigers, der Ver­ äußerung zu widersprechen,

ebenso das Recht des betreibenden

Gläubigers auf Ertheilung des Zuschlags außerhalb des Bietungs­

verfahrens, ferner das Wiedereinlösungsrecht de» Schuldners und die in der Praxi» anerkannt gewesene Anfechtung wegen laesio enormis.

V. Hohenzollern. In den seit

1850 mit der preußischen Monarchie vereinigten

Fürstenthümern Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen

bestanden schon seit älterer Zeit Grundbücher bez. Kataster, welche

dem Steuerinteresse dienten.

Die Grundstücke jedes Besitzers in der

betteffenden Gemarkung waren in einem Steuerhefte zusammengefaßt.

Ebenso führten die Gemeindebehörden in verschiedenen Formen Hypothekenbücher und Zielerbücher; letztere waren zur Eintragung von Eigenthumsveränderungen und von Hypotheken für kreditirte

Kaufgelder bestimmt.

Zur Gültigkeit war die Eintragung auch

bei Konventionalhypotheken nicht erforderlich. Die Gemeindebehörde nahm auch die Verträge über Im­

mobilien auf.

1 Geschichtliche Uebersicht.

62

Als im Jahre 1852 die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Füh­

rung der Hypothekenbacher auf die Gerichte übertragen wurde, ver­

blieb dm Gemeindebehörden die Fortführung der Grundbücher und Steuerheste.

Es verblieb auch dabei, daß die Gemeindebehörden

Atteste über Eigenthum und Belastung der Grundstücke ausstellten, für welche die Mitglieder der Behörden persönlich hasteten.

Durch

das Gesetz über Verbesserung des Unterpfandwesens vom 24. April 1854 wurde die Neuerung eingeführt, daß die Hypotheken der Ein­

tragung in das Unterpfandsbuch bedürfen und daß die Priorität sich nach der Zeit der Anmeldung richtet.

Die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen beruhte für Hohenzollern - Hechingen auf dem Exekutionsgesetz vom 29. April 1848 (VerordnungS- und Jntelligenzblatt v. 1848 S.145) und

für Hohenzollern-Sigmaringen auf dem Gesetze, betreffend das Vollstreckungswefm vom 1. Juni 1840 (Gesetzsammlung Band 5 S. 188).

Das letztere Gesetz ist, vielfach wörtlich, der Badischen Gesetzgebung

nachgebildet.

Die durch Gesetz vom 30. April 1851 auch auf Hohen­

zollern ausgedehnte Prozeßnovelle vom 21. Juli 1849 brachte hier

dieselben Veränderungen wie im Bezirke Ehrenbreitstein. Durch Gesetz vom 31. Mai 1860 wurde in Hohenzollern ebenfalls die Prmßische Konkursordnung eingeführt.

Das pigmis iudiciale wurde abgeschafst, ebenso das Recht des besseren Pfandgläubigers, dem Verkaufe des Pfandes auf

Antrag eines Minderberechtigten zu widersprechen. Für die Vertheilung der Kaufgelder wurden besondere Bestim­

mungen gegeben. Unter dem Einfluffe der seit der Einverleibung der Fürstenthümer

in die prmßische Monarchie nach Hohenzollern gekommenen altpreußi­

schen Juristen hatte das Verfahren in seinen Gmndzügen die Gestalt

des altpreußischen angenommen. Nur insofern die vorgedachten Gesetze positiv entgegenstanden, war man zu Abweichungen genöthigt.

VI. Nenvorpommer« und Rügen. Literatur:

Mehlen, Anleitung zum gerichtlichen Prozeß mit

besonderer

Rücksicht auf die schwedisch-pommerschen Gerichtsordnungen, 2 Bde. 1804;

EeeiuS, RechtSgrundsStze des Appellationsgerichts zu Greifswald lithographisch vervielsültigO;

(nur

Das Provinzialrecht deS HerzogthumS Neu-

Borpommern und deS FürstenthumS Rügen. 6 Theile. 1836

37.

Dem gemeinen Rechte tritt für die meisten Städte als Rechtsquelle

§ 5. DaS besondere Recht der gemeinrechtlichen Gebietstheile. da» lübische Recht hinzu.

63

Bezüglich beider Rechte haben die Schriften

des einheimischen Zuristen D. Mevius, namentlich die Decisiones und der Commentarius in Jus Lubecense, einen bestimmenden Ein­ fluß auf die Praxis gehabt.

Zu den Immobilien wurden See- und Flußschiffe nicht gerechnet. Die erste, aber unbedeutende Aenderung des gemeinrechtlichen

Hypothekenrechts brachte das Gesetz vom 9. Mai 1852, indem es für die Begründung einer öffentlichen Hypothek Eintragung in ein öffent­

liches Buch und Verlesung der Urkunde in einer Gerichtssitzung (analog der dänischen Dinglesung) anordnete. Für die Subhastation und Sequestration enthieltm die für die früheren deutschen Provinzen Schwedens erlassenen schwedischen Prozeß­

gesetze, die Tribunalsordnung (III, 1. 2) und die Hofgerichtsordnung (III, 1) einzelne Bestimmungen.

Die Exekution erfolgte, da das perpetuum executoriale nur für

das bewegliche Vermögen bestand, stets auf Grund eines richterlichen Exekutionsbefehls.

Der Exekutor hat nach fruchtlosem Ablauf des

von ihm zu erlassenden Monitoriums in Ermangelung beweglicher Güter den Kläger in die unbeweglichen Güter, soweit erforderlich, „zu immittiren und zu wattigen" und dadurch das pignus iudiciale

zu konstituiren. Konnte die Schuld durch Zwangsverwaltung getilgt werden, so sollte das Grundstück dem Gläubiger, welcher dem Gericht jährliche

Rechnung legen mußte, zur Verwaltung gegeben werden.

Jedenfalls sollte der Schuldner nicht sofort thatsächlich aus dem Besitz gesetzt werden, sondern es war ihm eine Frist von 6 Wochen

bis 3 Monaten zur Abwendung der Exmission durch Befriedigung zu setzen.

Führte die Verwaltung nicht zum Ziel, so sollte das Grundstück den« Gläubiger oder auch einem Anderen gegen die Taxe zugeschlagen werden. War auch das nicht zu erreichen, so verfügte das Gericht nach vorgängiger Aufnahme der Taxe die öffentliche Versteigerung.

Zerstückelungen sollten vermieden werden.

Das Gesetz vom 26. Mai

1856 führte in dieser Beziehung das landrechtliche Gesetz vom 3. Januar

1845 mit Ergänzungen ein. Es sollten drei Versteigerungstermine mit Zwischenräumen von sechs Wochen stattfinden.

Dem Meistbietenden sollte der Zuschlag er­

theilt werden, jedoch mit der Resolutivbedingung „wofern der Schuldner

nicht annoch innerhalb 6 Monaten einen anderen, so ein mehreres darum geben sollte, fürstellen würde."

1. Geschichtlich« Uebersicht.

64

Zur Auszahlung des Erlöses wurde regelmäßig ein Termin an­

beraumt. Besondere Bestimmungen regelten die Subhastation des Lehns.

Viele der vorgedachten Besonderheiten, namentlich die Nothwendig­ keit der Taxe kamen im Laufe der Zeit außer Gebrauch.

Die Prozeßnovelle vom 21. Zuli 1849 äußerte hier denselben Einfluß wie im Bezirk Ehrenbreitstein und Hohenzollern.

Nach Beseitigung der Immission wurde die Subhastation durch das vom Prozeßrichter zu erlaffende Subhastationsmandat eingeleitet, welchem nach fruchtlosem Ablauf der darin gesetzten Frist da» Beschlag­ nahmedekret folgte.

Mt dem SubhastationSpatent pflegte man ein

Aufgebot der Realprätendmten zu verbinden.

Die Kaufbedingungen

wurden vom Extrahmten entworfen, ohne denselben wurde nicht ver­

handelt, insbesondere wurde ohne feinen Antrag der Zuschlag nicht ertheilt.

War nicht ein die Vorgläubiger vollständig deckendes Gebot

abgegeben, so sollte der Zuschlag versagt werden, weil die Veräußerung

für den Antragsteller kein Interesse hatte.

Doch ist dieser Grundsatz

in der älteren Praxis vielfach nicht beachtet. In älterer Zeit wurde zum Ausweise über den Zuschlag nach

Zahlung deS Gebots ein Kaufbrief oder Adjudikationsschein

ertheilt.

In neuerer Zeit wurde die Urtheilsform gewählt und

ließ man gegen dieses Urtheil die Appellation zu.

Daß mit dem Zuschlag das Eigenthum übergeht, sobald das Kaufgeld berichtigt ist und daß es insbesondere der Uebergabe nicht

bedarf, ist in der Rechtsprechung auch für den Fall anerkannt, daß

inzwischen ein Dritter vom Subhastaten den Besitz des subhastirten Grundstücks erlangt hatte.

Besserberechtigte Gläubiger, welche sich aufdasProklama gemeldet hatten, wurden von dem Zuschläge nicht berührt,

der Ersteher als neuer Erwerber wurde ihnen verhaftet, eine unzeitige Befriedigung brauchten sie sich nicht gefallen

zu lassen.

Grundgerechtigkeiten gingen selbstredend ohne Weiteres über. Trotz der Mängel des

gemeinrechtlichen Hypothekenwesens und

Konkursverfahrens hatte man sich in Neuvorpommern gegen die bloße

Uebertragung des altpreußischen Hypothekenrechts, SubhastationS-

und Konkursverfahrens gesträubt.

Da» Hypothekenwesen wurde durch das Gesetz betreffend die Einführung von Grund- und Hypothekenbüchern und die

§ 5. Las besondere Recht der gemeinrechtlichm Gebietstheile.

65

Verpfändung von Seeschiffen vom 21. März 1868 neu ge­ regelt, wobei man sich da» in seinen Grundzügen dem preußischen Recht allerdings nahe verwandte mecklenburgische Recht zum Vorbilde nahm. Unter Zugrundelegung der Grundsätze der Spezialität und Publizität und des Schutze« des -guten Glaubens an die Richtigkeit des Buches wurden von Amtüwegen Grund- und Hypothekenbücher mit Realfolien angelegt und zu ihrer Führung besondere, von den Ge­ richten getrennte, Hypothekenämter eingerichtet, welche mit einem

Vorsteher und einem Sekretair besetzt waren. Entstehung und Rang der Hypothek wurden wie im preußischen Recht lediglich an die Eintragung im Buche geknüpft. Die Natur der Hypothek war dem gemeinen Recht gegenüber gänzlich geändert. Sie wurde, noch mehr wie im preußischen Recht, von der etwa zu Gmnde liegenden persönlichen Forderung losgelöst. Gegen eingetragene Rechte wurde die Verjährung und eine Reihe gemeinrechtlicher Ein­ reden und Rechtswohlthaten (beneficia minorum, beneficium competentiae, exceptio Sei Macedoniani und Vellejani, exceptio styli curiae und vor Allem die exceptio non numeratae pecuniae) nicht zugelassen. Auch der Eigenthümer kann, abweichend von dem bisherigen preußischen Recht für sich selbst Hypotheken eintragen lassen und das eingetragene Kapital, allerdings solange es in der Hand des Eigenthümers bleibt, ohne Zinsen, als Hypothekengläubiger geltend machen. Bei der Subhastation hatten nachstehende Gläubiger auf die dem Eigenthümer zufallende Hebung keinen Anspruch. Der Antrag bei der hypothekarischen Klage sollte „auf Zahlung oder Herausgabe des Grundstücks zum Zwecke der Befriedigung" gerichtet wer­ den. Doch konnte die Herausgabe dem Gläubiger nichts nützen, weil er seine Beftiedigung nur auf gerichtlichem Wege suchen konnte. Die Einleitung der Subhastation war, wie im preußischen Recht, im Grundbuch« einzutragen. Die Eintragung des Erstehers und die Löschung ausgefallener und beftiedigter Gläubiger erfolgte auf Er­ suchen des SubhastationSrichterS, welchem die betreffenden Hypotheken­ urkunden abzuliefern waren. Bezüglich der voreingetragenen Gläubiger bekräftigte § 138 von Neuem den gemeinrechtlichen Grundsatz: „Die Forderungen der Gläubiger, welche vor dem verkaufenden Gläubiger ein­ getragen sind, werden durch die Subhastation nicht be­ rührt, sie bleiben unverändert stehen." Krech u. Fischer, Zwangsvollstreckung.

I. Geschichtliche Uebersicht.

66

Unter dem Einflüsse dieser Gesetzes hatte sich das SubhastationSversahren außerhalb des Konkurses (am Konkurse mußten die Hypo­

thekarier nach wie vor Theil nehmen) zu einem ganz einfachen und befriedigenden gestaltet.

Zweifel über die Zulässigkeit des Zuschlags

entstanden selten, das Vertheilungsverfahren verlief meistens sehr glatt.

Der Mangel an Detailvorschriften für das Verfahren wurde durch den Vortheil ausgeglichen, daß den Bedürfnissen des einzelnen

Falles nach Möglichkeit Rechnung getragen werden konnte. Das harte Urtheil, welches von sonst kompetenter Seite auf beut

16. deutschen Zuristentage (Vhdl. 2 S. 89) über das Subhastations-

verfahren in Neuvorpommern gefällt wurde,

auf älteren Erinnerungen.

beruht

augenscheinlich

Jedenfalls entspricht die dort gegebene

Schilderung den seit 1869 thatsächlich

bestehenden Verhältnissen

in

keiner Weise.

§ 6. Tie gemeinsame «euere Gesetzgebung. Literatur: «urlbaum, Di« preußische Subhastationsorbnung vom 15. Mürz 1869 unter dem Einflüsse der deutschen Zustizgesetze und der preußischm Ausführungsgesetz« zu denselben; Turnau, Die preußischm Grundbuchgesetze in ihrer durch die neue Reichs- und Landesgesetzgebung gewonnenen Gestalt.

Dem ganzen Gebiet des vorliegenden Gesetzes ist das Allgemeine

deutsche Handelsgesetzbuch

und

das Allgemeine Berggesetz

die preußischen Staaten vom 24. Zuni 1865 gemeinsam.

für

Wie bereits

bemerkt (S. 46) hat ersteres die Zwangsvollstreckung in Seeschiffe,

letzteres die Zwangsvollstreckung in Bergwerkseigenthum

in einigen

Punkten beeinflußt. Weit bedeutsamer war die neue preußische Grundbuchgesetz­

gebung, nämlich das zunächst für das landrechtliche Gebiet außer­ halb der Provinz Hannover erlassene Gesetz über den Eigenthums­

erwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke, Bergwerke und selbständigen Gerechtigkeiten vom 5. Mai 1872 mit der für denselben

Geltungsbereich bestimmten Grundbuchordnung vom selben Tage. Bahnbrechend für diese Gesetzgebung, soweit sie von dem bisherigen

preußischen Recht abwich, war die Neuordnung des ZmmoblliarrechtS in Neuvorpommern und Rügen gewesen.

Die Grundsätze der Publi­

zität und Spezialität wurden schärfer betont, das Legalitätsprinzip

durch s. g. Konsensprinzip ersetzt.

Das Einschreiten von Amtswegen

wurde nach Möglichkeit beseitigt.

An die Stelle des Kollegialgerichts

§ 6. Die gemeinsame neuere Gesetzgebung.

67

trat das mit den Gerichten erster Instanz verbundene und mit einem Grundbuchrichter und einem Grundbuchführer besetzte Grundbuchamt. Für den Fall der freiwilligen Veräußerung kann nunmehr das Eigenthum nur durch Eintragung auf Grund einer vor dem Grund­ buchrichter vorzunehmenden Auflassung erworben werden. Bezüglich der dinglichen Rechte ist im Einzelnen bestimmt, ob sie zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung bedürfen oder nicht. Pfandrechte entstehen nur durch Eintragung. Neben der Hypothek, welche von ihrem accessorischen Charakter soviel behielt, daß zu ihrer Entstehung eine persönliche Forderung erforderlich ist, wurde die Grundschuld zugelassen, welche losgelöst von jedem Zusammenhänge mit einer etwaigen persönlichen Forderung auftritt. Letztere kann der Eigen­ thümer für sich eintragen lassen, er kann sowohl Grunvschulden, wie Hypotheken, welche auf ihn übergegangen waren, für sich geltend machen.

Der Umfang und die Rangordnung der Hypothek und der Grund­ schuld und ihr Verhältniß zu den übrigen dinglichen Rechten wurde im Allgemeinen im Anschluß an das bisherige Recht geregelt. Das Gesetz regelte namentlich auch die hypothekarische Klage, die gegen dieselbe zuzulassenden Einreden und die zur Vollstreckung der­ selben zulässigen Maßregeln.

Bezüglich der Wirkung der Zwangsversteigerung, welche nach wie vor jeder Gläubiger ohne Rücksicht auf vorstehende Gläubiger betreiben konnte, blieb es dabei, daß durch dieselbe alle Hypo­ theken und Grundschulden untergehen. Korrealhypotheken und Korrealgrundschulden wurden zu­ gelassen. Das Verhältniß war bei jedem Grundstück zu bemerken. Der Gläubiger konnte sich an jedes Grundstück wegen der ganzen Forderung halten. Durch seine Befriedigung erlischt das dingliche Recht überall, so daß der Eigenthümer ein Verfügungsrecht über die Post nicht erhält. Dem Gesetze vom 12. März 1869 folgend, ver­ zichtete man auf einen Ausgleich zu Gunsten der verschiedenen Grund­ stückseigenthümer. Die neue Grundbuchgesetzgebung wurde im Laufe deS Zahres 1873 durch besondere Einführungsgesetze auf das übrige Staats­ gebiet, mit Ausnahme der ehemals nassauischen, großherzoglich bezw. landgräslich hessischen, srankfurtischen und lauenburgischen Gebietstheile 5‘

1 Geschichtlich« Uebersicht.

68

und des Geltungsbereichs des französischen Rechts, ausgedehnt, und zwar a) auf da» Jadegebiet durch Ges. v. 23. März (G.S. S. 111); b) auf Neuvorpommern und Rügen durch Ges. v. 26. Mai (G.S. S. 229); c) auf Schleswig-Holstein durch Ges. v. 27. Mai (G.S. S. 241);

d) auf Hannover, mit Ausschluß de» Jadegebiets, durch Ges. v.

28. Mai (G.S. S. 253);

e) aus dm Bezirk des vormaligen AppellationögerichtS zu Cassel,

mit Ausschluß des Amtsgerichts zu Vöhl, durch Ges. v. 29. Mai (G.S. S. 273); f) auf den Bezirk des vormaligen Zustizsenats zu Ehrmbreitstein

vom 30. Mai 1873 (G.S. S. 287). g) auf die hohenzollernfchen Lande durch Gef. v. 31. Mai (G.S. S. 301).

Ergänzend sind hinzugetreten a) für da» Jadegebiet und Ehrenbreitstein das Gesetz vom 3. Fe­

bruar 1879; b) für Schleswig-Holstein das Gesetz vom 31. Januar 1879; c) für Hannover das Gesetz vom 29. Januar 1879;

d) für die vormals bayerischen Theile des Bezirks Cassel das Gesetz

vom 29. Mai 1874. In den landrechtlichen Gebietstheilen, mit Ausnahme des hanno­

verschen EichSfeldeS, in Neuvorpommern und Rügen sowie in der Alt­

stadt Hannover konnten die bisherigen Bücher ohne Weiteres fort­

geführt werden.

Für das kurhessische Gebiet wurde es für zulässig

erachtet, die Anlegung der Grundbuchblätter im einzelnen Falle erst dann vorzunehmen, wenn eine Eintragung erforderlich wurde oder

die Anlegung aus einem anderen Grunde dienlich erschien und bis dahin den General-WährschaftS- und Hypothekenbüchern in

gewissem Umfange die Bedeutung der Grundbücher gegeben. In dem übrigen Geltungsbereiche der Grundbuchordnung dagegen

mußte zur Durchführung der Grundbuchgesetzgebung von Amtüwegen

die Anlegung neuer Grundbücher erfolgen. Diese Arbeit ist zur Zeit noch nicht vollendet. Die Einführungsgesetze bezwecken zunächst, den Uebergang zu

regeln.

Außerdem suchen sie die Verschiedenheiten nach Möglichkeit

§ 6. Die gemeinsame neuere Gesetzgebung.

69

auszugleichen, welche auf den mit dem Grundbuchwesen in Zusammen­

hang stehenden rechtlichen Gebieten in den einzelnen Landertheilen be­ stehen. Endlich werden gewisse, nicht zu beseitigende partikulare Eigen-

thümlichkeiteir aufrecht erhalten.

Für Neuvorpommern und Rügen wurden die Rechte der vorstehenden Pfandgläubiger bei der Zwangsversteigerung nach Maßgabe der bisherigen Bestimmungen aufrecht erhalten.

Es ver­

blieb dort auch bei der Trennung der Grundbuchämter von den Gerichten. Für die betreffenden Theile Schleswig-Holsteins verbleibt es

für die älteren Hypotheken bei der Werthparzellentheorie.

Der

Eigenthümer behält die Verfügung über die vorbehaltenen Stellen und vor der Linie getilgten Hypotheken.

Ein Nachrücken der älteren,

mit fester Rangordnung vorgetragenen Hypotheken findet nicht statt (f. u. zu § 29 des Ges ). Für Schleswig-Holstein wurde namentlich auch

die Reihenfolge der dinglich Berechtigten für die Befriedigung bei

der Zwangsversteigerung geregelt.

Einen weiteren erheblichen Einfluß äußerte die am 1. Oktober 1879 ins Leben getretene Reichsjustizgesetzgebung. Die Zwangsvollstreckung bildet einen Theil des Civilprozeßrechts.

Eine Kodifikation des letzteren hat daher grundsätzlich die Aufgabe, auch die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen erschöpfend

zu ordnen.

Dem entsprechend hatte der Preußische Entwurf einer

Civilprozeßordnung von 1864 die Zwangsvollstreckung in das unbe­ wegliche Vermögen in sich ausgenommen.

Der deutsche Entwurf

der hannoverschen Kommission hingegen hatte das Detail auf dem gesummten Gebiete gesetzen überlassen.

der Zwangsvollstreckung den Landes­

Der norddeutsche Entwurf und der im Preußischen

Justizministerium bearbeitete Entwurf von 1871 hatten die einheitliche Regelung der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen auf die Zwangsverwaltung beschränkt und das Uebrige der Landes­

gesetzgebung überlassen.

Der Kommissionsentwurf von 1872 hat die

nähere Regelung der Zwangsverwaltung wieder aufgegeben.

Seine

Bestimmungen sind demnächst ohne Aenderungen Gesetz geworden. Als Grund führen die Motive (S. 438)' an:

„Die Zwangsvoll­

streckung in das unbewegliche Vermögen einschließlich des mit der­ selben verbundenen Aufgebots-

und

Vertheilungsverfahrens

hängt

derart mit dem Eigenthums- und Hypothekenrechte zusammen, daß die erforderlichen Bestimmungen der Landesgesetzgebung überlassen werden müssen.

Die durch den norddeutschen Entwurf versuchte einheitliche

70

I. Geschichtliche Uebersicht.

Regelung der Zwangsverwaltung von Grundstücken widerspricht diesem Gesichtspunkte und ist daher gleich der Zwangsveräußerung aus dem Gebiete der Prozeßordnung ausgeschieden." Gleichwohl finden sich in der C.P.O. Bestimmungen über die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen. Das erste Buch „Zwangsvollstreckung" behandelt im zweiten Abschnitt nach den „Allgemeinen Bestimmungen," welche dm ersten Abschnitt bilden, die Zwangsvollstreckung wegm Geldforderungen. Der zweite Titel dieses zweiten Abschnitts trägt die Ueberschrift „Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen."

Die Spezialbestimmungen dieses nur 3 Paragraphen umfassenden Titels beschränken sich auf drei Punkte: 1) Regelung der Zuständigkeit des Vollstreckungsgerichts bezüglich der Grundstücke (§ 755 Abs. 1, § 756);

2) Loslösung der Zwangsvollstreckung vom Prozeß­ gericht durch die Bestimmung, daß dieselbe vom Vollstreckungsgericht auf Antrag angeordnet wird (§ 755 Abs. 2); 3) Anschluß der in dem Verfahren entstehenden beson­ deren Prozesse, insbesondere der VertheilungSstreitigkeiten an die Bestimmungen der C.P.O. (§757 Abs. 3). Diesen Bestimmungen schließt sich dann (§ 757 Abs. 1 u. 2) die Verweisung auf die Landesgesetzgebung in folgender Form an: „Die Zwangsvollstreckung in vas unbewegliche Ver­ mögen einschließlich des mit derselben verbundenen Auf­ gebots- und VertheilungSverfahrens bestimmt sich nach den Landesgesetzen.

Nach den Landesgesetzen bestimmt sich insbesondere auch, welche Sachen und Rechte in Ansehung der Zwangsvoll­ streckung zum unbeweglichen Vermögen gehören, inwiefern der Gläubiger berechtigt ist, seine Forderung in das Hypothekenbuch eintragen zu lassen, und wie die Eintra­ gung zu bewirken ist."

Für die Arrestvollziehung fügt § 811 hinzu: „Die Vollziehung des Arrestes in unbewegliche» Vermögen bestimmt sich nach den Landesgesetzen." Für den Fall des Konkurses kommen daneben die Grundsätze der Konkursordnung in Betracht. Sie hat (§§ 3, 39) dem Grundsatz

§ 6. Di« gemeinsame neuere Gesetzgebung.

71

allgemeine Geltung gegeben, daß die in Ansehung der Zwangsvoll­ streckung zum unbeweglichen Vermögen gehörenden Gegenstände zur abgesonderten Befriedigung derjenigen Gläubiger dienen, welche mit einem Spezialvorzugsrecht versehen sind. Sie verordnet, daß diese abgesonderte Befriedigung unabhängig vom engeren Konkurs­ verfahren erfolgt, und daß der Umfang der Zmmobiliarmasse sowie der Umfang und die Rangordnung der aus derselben zu berichtigenden Ansprüche anderweit durch Reichsgesetze und Landesgesetze bestimmt werden. Dem Verwalter ist die Befugniß aber nicht die Pflicht beigelegt, die Zwangsverwaltung und die Zwangsversteigerung der zur Masse gehörigm unbeweglichen Gegenstände bei der zuständigen Be­ hörde zu betreiben (§ 116). Das preußische Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen vom 4. März 1879 suchte für das gesummte preußische Staatsgebiet die geltenden Bestimmungen mit den Reichsjustizgesetzen in Einklang zu bringen. Es wurden die Zustellungsvorschristen der C.P.O. eingeführt, alle in dem engeren Verfahren erforderlichen Entscheidungen überwies man dem Vollstreckungsgericht, als Rechtsmittel sollte in allen Fällen die sofortige Beschwerde der C.P.O. Platz greifen. Von den übrigen aus Anlaß der Reichsjustizgesetze ergangenen preußischen Bestimmungen kommen hier namentlich noch in Betracht:

1) Ausführungsgesetz zur C.P.O. v. 24. März 1879; 2) Gesetz betreffend die Zwangsvollstreckung gegen Benefizialerben und das Aufgebot der Nachlaßgläubiger im Geltungsbereiche des Allgemeinen Landrechts vom 28. März 1879; 3) Gesetz betreffend die Uebergangsbestimmungen zur deutschen C.P.O. und deutschen St.P.O. v. 31. März 1879; 4) Ausführungsgesetz zur Konkursordnung v. 6.März 1879;

5) Königliche Verordnung, betreffend das Verwaltungs ­ zwangsverfahren wegen Beitreibung von Geldbeiträ­ gen v. 7. September 1879. Durch das Ausführungsgesetz zum deutschen G.V.G. vom 24. April 1878 ist überall das Amtsgericht für die Bearbeitung der Grund­ buchsachen zuständig geworden.

1L DaS Gesetz vom 13. Juli 1883.

72

n. Das Gesetz vom 13. 3ttli 1883. § 1.

Entstehungsgeschichte.

Das Bedürfniß zu einer Neugestaltung der Zwangsvollstreckung

in das unbewegliche Vermögen lag in inneren und äußeren Verhältniffen.

e«rweiu«g

Das Gesetz vom 4. März 1879, von vornherein als ein nur vorläufiges gedacht, hatte lediglich diejenigen Modifikationen des bestehmden Rechts herbeigeführt, „welche durchaus nothwendig waren,

um das mit den geltenden Prozeßgesetzen im engsten Zusammenhänge stehende Verfahren mit der Reichsjustizgesetzgebung in nothdürftige Uebereinstimmung zu bringen.

Schon bei der Vorlage des betreffen­

den Eutwurss an den Landtag der Monarchie kündigte sich derselbe als ein nur vorläufiger an, da ein das gesammte Verfahren der

JmmobiliarzwangSvollstreckung umfassendes Gesetz, jedenfalls ein solches für den Geltungsbereich der Grundbuchordnung nachfolgen müsse.

Beide Häuser des Landtags haben den Entwurf auch nur in diesem Sinne als einen vorläufigen behandelt und ihn darum unter Zurück­ setzung berechtigter Wünsche für eine umfassende Reform des ge-

sammten Verfahrens schließlich nur in der Erwartung angenommen,

daß diese in nicht allzu langer Zeit nachfolgen werde.

Dieser Er­

wartung hat daS Abgeordnetenhaus sogar durch eine Resolution da­ hin Ausdruck gegeben: daß die Königliche Staatsregierung dem Landtage der Monarchie,

wenn möglich schon in der nächsten Session, einen Gesetzentwurf

vorlegm werde, durch welchen die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen, einschließlich des mit demselben verbun­

denen Aufgebots- und VertheilungSverfahrens,

in thunlichster

Uebereinstimmung für sämmtliche Landestheile neu geordnet werde." (Motive, Allgem. Begründung.)

Die Neugestaltung des CivilprozeßrechtS und des Zmmobiliarsachenrechts drängten also dazu, daß für die durch die Reichsjustiz­

gesetze und die Grundbuchgesetzgebung von 1872 rechtlich geeinten landrechtlichen und gemeinrechtlichen Gebietstheile Preußens durch eine

umfassende Kodifikation die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen, soweit sie der Landesgesetzgebung überlassen war, einheitlich

geordnet werde. An die bloße Ausdehnung einer der partikularen Ordnungen auf

§ 1. Entstehungsgeschichte.

73

dm Geltungsbereich der Grundbuchordnung war schon deshalb nicht zu denken, weil dieselben, vor der Reichsjustizgesetzgebung und vor

dm Grundbuchgesetzen entstanden, des erforderlichm engen Anschlusses an diese Gesetzeswerke entbehrten. Zn den gemeinrechtlichen Gebieten fehlte es größtmtheils an der

Kodifikation ihres Recht». Ihre Rechtsnormen warm vielfach un­

sicher und mtbehrten der präzisen formellen Durchbildung des preußi-

fchm Rechts. Die preußische Subhastationsordnung vom 15. März 1869 hatte nur die Zwangsversteigerung und auch diese wesmtlich nur in

formeller Beziehung geregelt. Dazu kam, daß gegen das materielle preußische SubhastationSrecht

erhebliche Bedenken von volkswirthschastlicher und juristischer Be­ deutung erhoben wurden, und daß diese Bedenken schließlich als durch­

schlagend anerkannt sind.

Die dadurch gegebene Aenderung der AuS-

gangspuntte bedingte eine vollständige Neuordnung der Materie, bei welcher aber eine Anlehnung an das bestehende preußische Recht, so­

weit e» auf diese Pimkte nicht ankam, werth erschien. Die erwähnten Bedenken

angängig und wünschenS-

betrafen vornehmlich diew»»»»«, »er

Stellung der dem Extrahenten der Zwangsversteigerung "****„”**

im Range vorgehenden Gläubiger, insbesondere die Frage:

«»»»>,er.

„Unter welchen Voraussetzungen soll ein nachstehender

Gläubiger das Recht haben, die Zwangsversteigerung

eines Grundstücks seines Schuldners zu veranlassen?" Das gemeine deutsche Recht steht, wie gezeigt wurde, im Anschluß * »»»nie« an römische Grundsätze auf dem Standpunkte, daß die dem Extra- 9,,4l,iu|lanbhenten vorgehenden dinglichen Gläubiger von der Zwangsversteigerung

nicht berührt werden dürfen, vielmehr trotz derselben ihre Rechte un­

verändert behalten.

Eine Folge davon ist, daß die Veräußerung auf

das Betreiben eines nachstehenden dinglichen oder persönlichen Gläu­ bigers nur dann erfolgen kann, wenn die vorgehenden Gläubiger

durch Uebemahme seitens des Erstehers bezw. Anweisung auf den Preis vollständig gedeckt werden. Bei den früheren mißlichen Hypothekenverhältnissen in Deutschland,

bei dem Mangel der Grundsätze der Publizität und Spezialität und bei der Ueberwucherung des Grundsatzes der Priorität durch zahlreiche

Pfandprivilegien war die Belastung eines Grundstücks und der Rang der

einzelnen dinglichen Rechte nur schwer zu übersehen.

Das führte dazu.

H DaS Gesetz vom 13. Zull 1883.

74

daß man vielfach, um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, statt zur bloßen Subhastatton gleich zur Konkurseröffnung überging, oder daß man

umgekehrt der Subhastatton konkursivische Wirkungen lieh, durch die

Subhastation sämmtliche betheiligte Forderungen fällig werden und

durch dm Zuschlag, welcher ohne Rücksicht auf die Deckung vorgehender Gläubiger ertheilt wurde, das Grundstück frei von dinglicher Belastung auf den Ersteher Übergehen ließ (vgl. S. 26).

Auf dem letztgedachten Standpuntte befand sich, wie dargelegt ist (vgl. S. 35), auch das

altpreußische Recht, wiewohl für die

landrechtliche Gesetzgebung die aus dem Mangel eines Hypotheken­ buches

sich

Schwierigkeiten

ergebendm

nicht

bestanden.

Derselbe

wurde auch dann festgehalten, als man begann, in gemeinrechtliche

Gebietsthetle, namentlich in Hohenzollem und den Bezirk des vor­ maligen ZustizfmatS zu Ehrenbreitstein preußisches Recht einzuführen (vgl. S. 61 u. 62).

Zum ersten Male wurde in der preußischen Gesetzgebung der gemeinrechtliche Grundsatz wieder anerkannt, als durch das Gesetz vom

21. März 1868 für das gemeinrechtliche Gebiet von Reuvorpommem und Rügen Grund- und Hypothekenbücher eingeführt wurden (vgl. S. 65).

Seitdem ist die Streitfrage de lege ferenda nicht wieder zur Ruhe gekommen.

Schon in den Verhandlungen des Ausschuffes des

Bundesraths in Betreff der Enqußte über das Hypothekenwesen war die Frage zum Gegenstände der Erörterung gemacht.

b. Bettenb. Zn einem in der Session 1867/68 eingebrachten Entwürfe eines ‘toeneenMa'f1’®cfe6c8 über die Ausstellung indoffabler Hypothekenbriefe hatte * e" Dernburg den § 13 im Anschluß an den § 138 des Gesetzes für Neuvorpommern und Rügen normirt.

Die Motive zu den §§ 60 ff.

des Entwurfs zur Subhastationsordnung v. 1869 besprachen die Frage, hielten aber den altpreußischen Standpunkt fest.

Die Vorarbeiten

zu

einer

preußischen

Grundbuchgesetz­

gebung ließen die Frage wieder in den Vordergrund treten.

Aus den Kreisen der Grundbesitzer, namentlich von landwirthschaftlichen Vereinen wurde der Wunsch nach der Mckkehr zu dem ursprünglichen gemeinrechtlichen Satze laut. Die Entwürfe der Grundbuchgesetze von 1869/70 hielten den

preußischen Grundsatz

aufrecht.

Zn

einer Besprechung derselben

äußerte Kurlbaum (Behrend, Zeitschrift f. Gesetzgebung und Rechts­ pflege in Preußen 111 S. 732), daß es dem Realkredit förderlich sein

§ 1. Entstehungsgeschichte.

75

würde, wenn die Hineinziehung der dem betreibenden Gläubiger vor­ gehenden Hypothekengläubiger ausgeschlossen würde. des

Die Kommission

Abgeordnetenhauses (Drucksachm 69/70 Nr. 212)

nahm unter

Ablehnung entgegenstehender Petitionen landwirthschastlicher Vereine

die Regierungsvorlage an. Am Plenum des Abgeordnetenhauses wurden, namentlich von dm Abgeordneten Freiherr v. Eckardstein, Miquel und Genossm (Druck-

sachen 69/70 Nr. 296) Abänderungsanträge gestellt.

Die Abgeord­

neten Lasker, Lent und Lesse sprachen fich im Sinne derselbm

aus, während die Abgeordneten Simon v. Zastrow, Wachler, Frhr. v. Hoverbeck, Schulze, v. Beughem, Lampugnani dm

entgegmgesetzten

Der Regierungskommiffar

Standpunkt vertraten.

Förster bekämpfte die Abänderungsanträge.

Dagegen bekannte der

Zustizminister Leonhardt seine persönliche Uebereinstimmung mit denselben.

Er ersuchte aber unter dem Versprechen, die Sache im

Auge zu behaltm, um Zurückziehung der Anträge, weil erst ebm die Subhastationsordnung das Gegentheil ausgesprochm habe und weil dahin stehe, ob nicht die Prozeßordnung für den Norddeutschen Bund die Sache regeln werde.

Die Zurückziehung erfolgte.

Eine von dm

Abgeordneten v. Diest und Lent eingebrachte Resolution, welche

eine den Anträgen entsprechende Novelle verlangte, kam nicht zur Verhandlung. Ein Erlaß des Justizministers vom 8. Juni 1870 stellte dann,

um den kundgegebmen Wünschen gerecht zu werden, die Frage zur

Begutachtung:

„Ist ein Bedürfniß vorhanden, die bestehende Gesetz­

gebung dahin zu ändern, daß bei nothwendigen Subhastationen die

Forderungen der Gläubiger, welche vor dem verkaufenden Gläubiger eingetragen sind, durch die Subhastation nicht berührt werden, viel­ mehr unverändert stehen bleiben?"

hebungen angeordnet.

Gleichzeitig wurden statistische Er­

Die Ergebnisse sind in einer Denkschrift

(Drucksachen des Herrenhauses 1871/72 Nr. 8) zusammengestellt, welche

dem zunächst dem Herrenhause zugegangenen Entwürfe des Eigenthums­

erwerbsgesetzes von 1871/72 beigefügt wurden, um die Beibehaltung

des bisherigen Rechts zu rechtfertigen. Die zur Begutachtung gestellte Frage halten die landwirth-

fchaftlichen Vereine zu Vs bejaht. sehr getheilter Meinung.

Die Landschaften waren

Dagegen hatten die Gerichte zu n/n, die

Ehrenräthe der Rechtsanwälte und Notare zu %, die Hypo­

thekenbanken zu Vs die Frage verneint.

Drei veröffentlichte Ab-

II. Da» Gesetz vom 13. Zull 1883.

76

Handlungen preußischer Richter (Stirne in Behrend, Zeitschrift IV S. 498, Suche! das. S. 723, Silberschlag bei Gruchot 15 S. 6)

sind ebenfalls für die Verneinung. Die Denkschrift führt als Erwägungen für die Bejahung auf,

daß dann bessere Gebote zu erhoffen, zahlungsunfähige Bieter gleich­ wohl nicht zu befürchten wären und daß die Belästigung der vorhergehenden Gläubiger durch eine Subhastation gegen deren Interesse fei.

Al» Momente für die Verneinung hebt sie hervor, daß da» vorgeschlagene Verfahren zu künstlich fei, daß feine Durchführung, insbesondere bei Korrealhypotheken, schwierig sei und viele Kosten und

Weitläufigkeiten verursachen werde, daß eine Förderung des Real­ kredits durch dasselbe nicht zu erwarten fei und daß endlich die Mög­ lichkeit, durch die Subhastation ein reines Hypothekenfolium zu er­ halten, verloren gehe.

Sie hält die Gründe für die Verneinung

namentlich deshalb für überwiegend, weil eine Hinzuziehung aller Realgläubiger zum Verfahren auch im Bejahungsfälle nöthig bleibe,

und weil nach den statistischen Erhebungen die bisherigen Preis­

resultate nicht ungünstig seien,

auch vorhergehende Gläubiger nur

selten zur Ansteigerung des Grundstücks genöthigt gewesen wären.

Zn der Herrenhauskommission

wurde

zwar

ein Antrag,

welcher das Fälligwerden vorgehender Hypotheken verhüten sollte,

zurückgezogen.

Dagegen wurde die Bestimmung, welche den hypo-

thekenfteien Uebergang des versteigerten Grundstücks an den Ersteher statuirte, verworfen und die Ansicht ausgesprochen, daß bei der zu veranlassenden

Umarbeitung

der

Subhastationsordnung

von

dem

Grundsätze auszugehen sei, daß die voreingetragenen Hypotheken nicht unbedingt zur Zahlung zu bringen seien (Drucksachen 1871/72 Nr. 271). Daö Plenum, in welchem die Mitglieder v. Kleist-Retzow, Dr. Dernburg und Denhard für die Kommission, die Mitglieder

Wilcken und Graf Rittberg

gegen dieselbe das Wort ergriffen,

trat der Kommission bei (Sten. Ber. 1871/72 S. 128 ff.). Da» Abgeordnetenhaus stellte dagegen nach dem Vorschläge

seiner Kommission den vom Herrenhaus verworfenen Paragraphm

wieder her.

(Sten. Berichte 1871/72 S. 1229 ff.)

Für das gemein­

rechtliche Prinzip erklärten sich namentlich die Abgeordneten Holtz,

Lasker, v. Behr-Greifswald, Dr. Bähr-Cassel.

Ein Theil der

Anhänger dieses Prinzips stimmte aber gleichwohl für den Para­ graphen, weil die Grundbuchgesetze nicht für den geeigneten Ort zu Aenderungen angesehen wurden.

Die Resolution de» Herrenhauses

§ 1. Entstehungsgeschichte.

77

war in der Kommission gefallen, sie wurde im Plenum nicht wieder eingebracht.

So blieb es, da das Herrenhaus (Sten. Ber. 1871/72 S. 320) sich den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses fügte, bei dem bis­

herigen Recht. Die Frage hatte unverkennbar eine über dar Gebiet des preußischm Rechts hinausragende Bedmtung.

der deutsche Juristentag derselben eine ganz ausgezeichnete Auf-

merksamkeit zugewandt.

Der zehnte Juristentag (Frankfurt a. M.

1872) berieth in seiner 4. Abtheilung über die Frage:

„Ist es an­

gemessen, daß durch die Subhastation sämmtliche auf dem subhastirten

Grundstücke ruhenden Hypotheken fällig werden?"

Zwei Gutachten

von dem Hof- und GerichtSadvokatm Dr. Johanny in Wien und von dem Appellationsgerichtsrath Struckmann in Cöln (Verh. Bd. 1

S. 136, 63) bejahten die Frage.

Johanny bezeichnet die entgegmgesetzte Ansicht als ein Unrecht, als einen Verstoß gegen den in der Natur der Sache liegmden, auch

bei dem Betriebe der Subhastation durch den nachstehenden Gläubiger anzuerkennenden Satz: causa pignoris finita est.

Struckmann hält die Bejahung für einen Grundsatz des mo­ dernen Hypothekenrechts.

Er verkennt nicht, daß sie die für

den Realkredit schädliche Belästigung der vorstehenden Gläubiger im

Gefolge hat und die Preise herabdrückt.

» satanb.

Mit Recht hat daher auch^^^^

Als überwiegende Vortheile

der Bejahung stellt er aber hin, daß den Gläubigem kein neuer

Schuldner aufgedrängt würde, daß die Baarzahlung vermögmdere

Bieter bringe und daß endlich das Verfahren einfacher und schneller sich gestalte, während im entgegengesetzten Falle Korrealhypotheken und

bedingte Hypotheken erhebliche Schwierigkeiten verursachen würden.

Beide Gutachter verwendeten auch die Analogie des Konkurses. Der Berichterstatter, Hof- und Gerichtsadvokat Dr. v. Kißling in Linz (Verh. Bd. 2 S. 220), wandte sich gegen die Theorie Jo-

hanny'S und gegen die Heranziehung des Konkurses.

Volkswirth-

schaftlichen Erwägungen, namentlich der Rücksicht auf dinglich ver-

sicherte Naturalleistungen nachgebend, sprach er für die Verneinung der Frage, durch welche indeß dem Untergange nachstehender

Pfandrechte nicht präjudicirt werde. In der Berathung, welche auf Anregung des Oberappellations­

raths Bähr in Berlin mit Aussetzung der Beschlußnahme endete,

wurde gegenüber dem Hinweis auf dm bisherigen Rechtszustand in

tage«,

1L Da» Gesetz vom 13. Zull 1883.

78

Deutschland betont, daß allerdings die früheren Zustände des Hypo­ thekenwesens die Fälligkeit aller Hypotheken nothwendig gemacht

habe.

Für die Verneinung der Frage wurde auch geltend gemacht,

daß dann Kosten bei dem Grundbuch gespart würden. Nach der weiteren Berathung auf dem elften Auristentage (Han­

nover 1873 — Verh. Bd. 2 S. 260) wurde folgender Antrag des BerichterstattersReichsoberhandelsgerichts-Vicepräsidenten Dr. Drechs­

ler angenommen: „Er ist nicht angemessen,

stücks

daß durch den Verkauf eines Grund­

im SubhastationSverfahren auch die Hypotheken erlöschen,

welche aus dem Kaufpreis völlig gedeckt werden.

„Für den gerichtlichen Verkauf int SubhastationSverfahren sind Normatiobedingungen feflzustellen, welche geeignet sind, bei Sicherung der Interessen des Gläubigers und Schuldners einen thunlichst hohen

Kaufpreis des Grundstücks herbeizuführen." Der Berichterstatter empfahl bei der Debatte, welche sich haupt­ sächlich

um die technische Durchführung

des Grundsatzes

drehte,

eigentliche Korrealhypotheken überhaupt nicht zuzulassen, sondern die Eintragung eines Kapitals auf mehrere Grundstücke

nur unter Theilung der Verhaftung zn gestatten. Advokat Dr. Heinsen aus Hamburg stellte den Zusatzantrag:

„Der Prosequent darf nur zu einem die Vorhypotheken

deckenden Preise das Grundstück zum Aufgebot bringen.' Die» veranlaßte den Oberappellationsgerichtsrath Dr. vonSalpius in Celle zu der Ausführung, daß die damit angeregte Frage viel

wichtiger fei als die zur Berathung stehende und daß nach seiner Ansicht eine gesunde Grundlage des Realkredits nur durch Rück­

kehr zu dem Grundsätze gewonnen werden könne, daß der posterior creditor keinen anderen Anspruch habe als den

auf die hyperocha. Der Zusatzantrag wurde dann zurückgezogen, um dem zwölften

Juristentage (Nürnberg 1875) in der Frage wieder vorgelegt

zu

werden: „Soll eine Reform des Zwangsversteigerungsverfahrens dahin erstrebt werden, daß der Zuschlag nicht ertheilt werden darf, wenn

das Gebot den Betrag Der dem betreibenden Gläubiger vorgehenden

Hypotheken nicht übersteigt?"

beiden Gutachtern,

Die Abtheilung entschied sich mit den

dem Dr. Heinsen und dem inzwischen ver­

storbenen Dr. von SalpiuS (Verh. 2. S. 117,134) und den beiden

Berichterstattern, Dr. Drechsler und Präses Dr. Albrecht aus

§ I. Entstehungsgeschichte.

79

Hamburg, sowie in Uebereinstimmung mit einer kurz vorher er­ schienenen Abhandlung von Bähr (Jahrb. f. Dogmatik 13. S. 182)

für die Bejahung. Salpius führte aus, daß der entgegengesetzte Grundsatz dem römischen wie dem älteren deutschen Rechte unbekannt gewesen und

nur den Mängeln des gemeinrechtlichen Hypothekenwesen» seine Ent­

stehung verdankt habe, daß die so bewirkte Steigerung der Rechte des

Nachhypothekars dem natürlichen Rechtssatze, daß man Niemandem mehr Recht zuwenden könne, als man selbst habe, widerspreche, daß der Vollzug einer Subhastation, welche dem Antragsteller nicht» bringe,

al» die vielleicht ganz ungerechtfertigte Aussicht, das Pfandstück billig zu erwerben, widersinnig sei, und daß es sich endlich nicht begründen

laste, für die Kosten des Verfahrens, welche bei einer fruchtlosen Exekution der Gläubiger tragen müsse, ein absolutes Privilegium

vor allen Gläubigern zu schaffen.

Seiner Ueberzeugung, daß die im

Bejahungsfälle zu erhoffende Sicherung guter Hypotheken die

etwaige Schädigung schlechterer Hypotheken verschmerzen lasten müffe,

gab er in dem Satze Ausdruck:

„Jede ungerechte Bevorzugung

der Nachhypothek ist eine Beförderung des Schwindelkredits

auf Kosten der soliden Kapitalanlage."

Heinsen betonte namentlich, daß im Falle der Verneinung auch der Eigenthümer auf Grund einer nacheingetragenen Grundschuld

das Grundstück zwecks Beseitigung der Hypotheken ohne vollständige

Deckung selbst oder durch eine vorgeschobene Person zu einer ungünstigen

Zeit zur Zwangsversteigerung bringen könne.

Er empfahl auch, gleich

von vornherein nicht ausreichende Gebote überhaupt nicht zuzulassen. Als sich die gesetzgeberischen Vorarbeiten in Preußen Gesetzge­ wieder der SubhastationSgesetzgebung zuwendeten, folgte man den so berische Vorar­ beiten.

gegebenen Anregungen.

Im Jahre 1878 erschien der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen. Umarbeitungen

folgten 1880 und 1881.

Diese Entwürfe, welchen Motive mit allge­

meiner und besonderer Begründung beigegeben waren, schloffen sich,

besonders in formeller Beziehung, dem altpreußischen Recht eng an.

Aber sie adoptirten abweichend von demselben die beiden Grundsätze,

daß ein Zuschlag nur bei Deckung der Vorhypotheken stattfindet und daß die Dorhypotheken nicht ohne Wei­

teres durch die Subhastation fällig werden.

führung

des

erstgedachten

Grundsatzes

wählte

man

Zur Aus­

den Weg,

II. Das Ersetz vom 13. Juli 1883.

80 daß

der

Richter

vor Beginn

der

Versteigerung

ein geringstes

Gebot festsetzt, welche» für alle vorgehenden Realansprüche und für die Kosten des Verfahrens Deckung gewährt.

Dagegm verblieb man

im Gegensatz zum gemeinen Recht bei dem preußischen Gnmdsatz, daß der Erstehn da» Grundstück frei von dm nicht aus­

drücklich übernommenen, ber Eintragung bedürfenden Rechten erwirbt. Diesn Grundsatz und die dm Realgläubigem aufnlegte Pflicht, Zinsen und Kosten anzumeldm, machte auch dem Grundsätze, die vor­ gehenden Gläubign gänzlich unberührt zu lassen, entgegen, die

Zuziehung derselben als Interessenten des Verfahrens erforderlich. Dn Entwurf brachte also eine modifizirte Anerkennung des gemein­

rechtlichen Prinzip».

Ueber den Entwurf wurden zunächst Gutachten aus Fachkreisen eingeholt.

Während die landwirthschastlichen

Behörden, die Ver­

waltungsbehörden und die AnwaltLkammern sich in erheblicher Mehr­ zahl für dm Entwurf aussprachen, warm die Oderlandesgerichte getheilter Meinung. Der permanente Ausschuß des neu errichteten preußischen Volks-

wirthschastsraths billigte in seiner 10. Sitzung am 18. März 1882 jme Grundsätze mit großer Majorität. sind

in

einer

von

dem

Die Bedenken der Gegner

Grafen Henckel

von Donnersmark

überreichtm Anlage zum Sitzungsprotokoll zusammengestellt.

Ins­

besondere wurde betont, daß jene Grundsätze das Verbleiben eines minirten Schuldners im Besitz befördern würden.

Von anderer

Seite wurde die vorherige Feststellung eines geringsten Gebots und

die Art ihrer Ausführung, insbesondere bei bedingten Fordemngen und Korrealhypotheken, bemängelt. Bald darauf beschäftigte sich der sechszehnte dmtsche Zuristentag

(Caffel 1882) in seiner ersten Abtheilung nochmals mit der Frage: „Unter welchen Voraussetzungen soll ein nachstehender Gläu­ biger da» Recht haben, den Zwangsverkauf eine» Grund­

stücks seines Schuldners zu veranlassen?" (Verh. 2 S. 73 ff.) Man faßte den von dem Landgerichtspräsidenten Bardeleben in Berlin vorgeschlagmen Beschluß:

„Der Zuristentag bestätigt die vom

X., XI. und XII. Zuristentage gefaßten Beschlüsse und spricht seine Beftiedigung darüber aus, daß damit übereinstimmende Grundsätze

in dem neuesten preußischen Entwürfe eines Gesetzes, betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen, Aufnahme ge­ funden haben". 1

§ 1. Entstehungsgeschichte.

81

Bedenken wurden nur gegen die Ausführung der gebilligten Gmnd-

sätze, insbesondere gegen die vorherige Feststellung des geringsten Ge­

bots, erhoben. Auch wurde die Frage gestreift, ob es sich nicht auch empfehle, in jedem Falle ein dem Werthe de» Grundstücks

einigermaßen entsprechendes Gebot zu verlangen. Der Antrag der beiden Berichterstatter, des Oberlandesgerichts-

Präsidenten Dr. Kühne in Celle und des Reichsgerichts-Senatsprä­ sidenten Dr. Drechsler, ein allgemeines Einverständniß mit

den Grundsätzen des dem Zuristentage nicht vorliegenden preußi­

schen Entwurfes auszusprechen, fand nicht die Billigung der Ab­ theilung. Nach nochmaliger Durcharbeitung, welche jedoch erhebliche Aen- e«ria«tiue.

derungen nicht brachte, ging der preußische Entwurf mit Motiven am 14. November 1882 dem Herrenhause zur Beschlußfassung zu »»rite,«»»«

(Drucksachen 1882/83 Nr. 6).

Er wurde während der parlamenta-

rischen Behandlung von dem Geh. Ober-Zustizrath Kurlbaum II

und dem Geh. Zustizrath Dr. EcciuS als Rcgierungskommissarien vertreten.

Beide hatten nach dem Zeugnisse des Zustizministers an

den Vorarbeiten einen hervorragenden Antheil gehabt. haus verwies den Entwurf

am

Das Herren­

15. November an eine besondere

(IX.) Kommission, welche aus folgenden

15 Mitgliedern bestand:

Graf zur Lippe (Vorsitzender), Dr. Dernburg (Berichterstatter), Adams, v. Behr-Schmoldow, v. Bernuth, Boie, Eggeling, Helfritz, v. Kleist-

Retzow, v. Klützow, Meyer (Berlin), v. Rochow, Graf zu Solms, Dr. Wever, v. Wiedebach und Nostiz. Die Kommission hat in 11 Sitzungen zwei Lesungen vorgenom­ men und schriftlichen Bericht erstattet (Drucksachen 1882/83 Nr. 18).

Wiewohl eine häufigere Aenderung des Subhastationsrechts als

wenig günstig bezeichnet wurde, anerkannte man die Nothwendigkeit der Reform und nahm den Entwurf, dessen Grundprinzipien man

billigte, mit einigen Aenderungen einstimmig an. Die wichtigsten Neuerungen der Kommission sind die Klage wegen

Uebermaßes

einer durch die Judikatshypothek erlangten Sicherheit

(§ 6 Abs. 2) und die Beschränkung der Judikatshypothek bei Urkunden

und Vergleichen (§ 6 Abs. 3), sowie die besondere Berücksichtigung der Kredit-Znstitute durch § 145.

Bei der Plenarberathung vom 15. und 16. Zanuar 1883 (Sten.

Ber. S. 55, 75), in welcher neben dem Regierung-kommissar Kurl­

baum II und dem Berichterstatter die Mitglieder Adam», LindeKrsch u. gi|4«r, Zwangsvollstreckung.

6

II. Das Gesetz vom 13. Zuli 1883.

82

mann, Graf zur Lippe, von Kleist-Retzow, Meyer (Berlin), Meyer (Celle), Struckmann und Dr. Weigel als Redner auf­

traten, fand der Entwurf in seinen Grundlagen allseitige Billigung. Es war hier, wie auch früher, die Durchführbarkeit seiner Grund­

sätze bei Korrealhypotheken, welche bei der Debatte in den Vorder­ grund trat.

Ein Amendement des Mitgliedes von Kleist-Retzow,

welcher Judikatshypotheken nicht korrealiter eingetragen haben wollte,

Ebenso gelangte eine Reihe von Adams gestellter Anträge,

fiel.

welche Theilung der Korrealhypotheken bei der Feststellung des ge­

ringsten Gebots, Ratenzahlungen des Erwerbspreises und Sicherheits­ leistung durch Bürgschaft ermöglichen sollten, nicht zur Annahme.

Wünsche bezüglich

eines erweiterten Rechtsmittels dritter Instanz

wurden zwar geäußert, aber nicht zum Gegenstände eines Antrages

gemacht. Die einzige Aenderung des Entwurfs bestand darin, daß zu § 22 nach

einem Amendement Struckmann dem einer Korrealhypothek

nachstehenden Gläubiger ein besonderes ius offerendi gegeben ist.

Im

Abgeordnetenhause ist daraus der jetzige § 205 entstanden.

Die erste Berathung des Abgeordnetenhauses am 6. Februar 1883 (Sten. Ber. 1882/83 S. 557) endete mit der Verweisung des Entwurfs

an eine besondere (XIV.) Kommission von 21 Mitgliedern.

Von den

Rednern im Plenum, den Abgeordneten v. Bismarck (Flatow), Graf

von

Bismarck-Schönhausen,

Gescher,

Dr.

Grimm,

Dr. Hänel, Roeren, Westerburg und vom Heede nahmen nur die beiden letzteren eine eigentlich ablehnende Stellung ein. Zn der Debatte,

in welche neben

dem

Regierungskommifsar

Kurlbaum II auch der Justizminister eingriff, wurde neben den

sich überall wiederholenden Bedenken wegen der Korrealhypotheken und der Klage über zu häufigen Wechsel der Gesetzgebung auch der

Umstand geltend gemacht, daß der Entwurf eine Sicherung gegen Verschleuderung an den ersten Pfandgläubiger nicht biete.

Die Kommission, in welche folgende Abgeordnete: Dr. Grimm (Vorsitzender), Simon v. Zastrow (Berichterstatter), Arndt, Freiherr

v. Beaulieu-Marconnay, Beisert, v. Blanckenburg, Dr. v. Cuny, Gescher, Goeßmann, Graf, Günther, Jensch, v. Koerber, Freiherr

v. Lyncker, Dr. MartiniuS, Roeren, Scholz (Neisse), Schütt, Wagner

(Neisse), Walther und Westerburg gewählt waren, hat in 12 Sitzungen

zwei Lesungen erledigt.

Auch ihre Aenderungen sind ohne grundsätzliche Bedeutung.

§ 1. Entstehungsgeschichte. Für

Landestheile

einzelne

bestimmte

Schlußbestimmungen neu hinzugefügt.

83 sind

Verordnungen

den

Eine Minorität erklärte sich

für Aufrechterhaltung der bisherigen preußischen Gesetzgebung und

gegen die Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer Neugesetzgebung. Die Annahme des Entwurfs erfolgte mit 14 gegen 7 Stimmen.

Die Kommission erstattete schriftlichen Bericht (Drucks. 1882/83 Nr. 162.)

Bei der zweiten und dritten Plenarberathung, am 25. 26. und 29. Mai 1883 (Sten. Ber. S. 1783, 1801, 1819) sprachen außer dem

Zustizminister, dem Regierungskommissar Kurlbaum II und dem Be­ richterstatter die Abgeordneten Graf v. Bismarck-Schönhausen, Bödiker,

Dr.

Bender,

Dirichlet,

Dr.

EnneceruS,

Graf,

Günther, Dr. Hartmann, Dr. Köhler, v. Körber, v. Ludwig,

MartiniuS, Metzner, Munckel, Seehufen, Westerburg und Dr. Windthorst.

Die Abgeordneten Munckel und Westerburg

vertraten eine grundsätzliche Opposition gegen das Gesetz, während die Ausstellungen anverer Redner nur Einzelheiten betrafen.

Abgesehen

von redaktionellen Aenderungen gelangte der Entwurf in der Fassung

der Kommission mit drei Modisikationen zur Annahme:

Es wurde

nämlich auf den Antrag des Abgeordneten Günther die Eintragung

von Judikatshypotheken statt bloßer Vormerkungen für die civil-

prozeffualischen gerichtlichen Vergleiche wieder hergestellt, es wurde ferner auf den Antrag des Abgeordneten Dr. EnneceruS das ins

offerendi gegenüber Korrealhypotheken auf alle nachstehenden Gläubiger

ausgedehnt, und es wurde endlich der Einführungstermin auf den

1. November 1883 hinausgeschoben.

Das Herrenhaus hat dann auf den einstimmigen Vorschlag seiner Kommission (Drucksachen 1882/83 Nr. 75, 78) das Gesetz in der vom

Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung am 8. Juni 1883 nach kurzer

Berathung angenommen (Sten. Ber. S. 259). Die Königliche Unterschrift erhielt das Gesetz am 13. Juli 1883. Unter dem 20. Februar 1883 war dem Abgeordnetenhause auch «osten,

der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Gerichtskosten bei Zwangs­ versteigerungen und Zwangsverwaltungen von Gegenständen des un­

beweglichen Vermögens zugegangen (Drucksachen 1882/83 Nr. 105). Die 14. Kommission hat denselben in vier Sitzungen zweimal berathen

und den Abgeordneten Walther zum Berichterstatter bestellt, welcher

einen schriftlichen Bericht (Drucksachen 1882/83 Nr. 203) verfaßt hat.

Die Gebühren für Zwangsversteigerungen wurden erheblich herab­

gesetzt und die Tarifirung mehr den Grundsätzen des deutschen Gerichts-

6*

II. DaS Gesetz vom 13. Zuli 1883.

84

kostengesetzeS angepaßt.

Sonstige Aenderungen sind ohne Bedeutung.

Die zweite und dritte Berathung im Plenum am 26. und 29. Mai 1883

führte zur Enblokannahme, nachdem der EinsührungStermin auch hier hinausgeschoben und einige redaktionelle Aenderungen gemacht waren

(Sten. Ber. S. 1817, 1837).

Das Herrenhaus schloß sich auf den

Bericht seines Mitgliedes Adams am 8. Juni 1883 an (StemBer. S. 260).

Datiri ist das Gesetz vom 18. Juli 1883.

Beide Gesetze wurden in dem am 23. August 1883 in Berlin aus­

gegebenen Stück Nr. 24 der Gesetzsammlung auf den Seiten 131 bis 193 publizirt.

§ 2. Auweudrmg nach Ort ««d Zeit. Das Gesetz hat nach seinen Eingangsworten Geltung im Geltungs­ bereiche der Grundbuchordnung. Der ursprüngliche Geltungsbereich der

Grundbuchordnung wurde bereits angegeben, ebenso sind die Gebiete genannt, in welche dieselbe später eingeführt ist (S. 66 (31) u. 68). «etiuntt« Nach der jetzigen politischen Eintheilung stellt sich der Geltungsbetpomi"»?«beroch im Einzelnen folgendermaßen:

etnt»eiiun(.

Ausgenommen sind nur Theile der Rheinprovinz und der Pro­ vinzen Schleswig-Holstein und Hessen-Nassau.

I.

Zn der Rheinprovinz gilt das Gesetz:

a) im Regierungsbezirk Koblenz:

in dem rechtsrheinischen Theile

des Kreises Koblenz, den Kreisen Neuwied, Wetzlar und Altenkirchen. Vom Kreise Altenkirchen sind ausgenommen die Bürgermeisterei Friesen­

hagen und der rechts der Sieg belegene Theil der Bürgermeisterei

Wissen, letzterer jedoch ohne den Distrikt Küchenhof. b) im Regierungsbezirk Düsseldorf:

in den Kreisen Duisburg

(Stadt), Essen (Stadt), Essen (Land), Mülheim a. d. Ruhr, Rees und

demjenigen Theile der Stadt Langenberg im Kreise Mettmann, welcher früher die westfälische Landgemeinde OberbonSseld bildete und durch

Gesetz v. 24. Februar 1881 (G.S. S. 139) mit der Stadt Langen­

berg vereinigt ist. Im übrigen gilt das Gesetz in der Rheinprovinz nicht. II.

Zn der Provinz Schleswig-Holstein ist nur der Kreis Herzog-

thum Lauenburg von dem Geltungsbereiche ausgenommen.

III. In der Provinz Hessen-Nassau gilt das Gesetz im Regierungs­

bezirk Cassel, mit Ausnahme des Bezirksamts Vöhl im Kreise Franken­

berg, welches den ehemals großherzoglich hessischen (nicht bayerischen,

§ 2. Anwendung nach Ort und Zeit.

85

a. M. Rudorfs S. X) Kreis Vöhl mit den Enklaven Eimelrod und

Höringhausen umfaßt. In den durch die jetzige Gerichtsverfassung gebildeten Ober-

landeSgerichtSbezirken enthalten nur die von Caffel, Cöln, Frankfurt a. M.

und Kiel Theile, auf welche sich da» Gesetz nicht erstreckt. I. Im Bezirke de» O.L.G. Caffel sind von dem Geltungsbereiche nur ausgenommen die im Landgerichtsbezirk Marburg telegenen Amtsgerichts­ bezirke Battenberg, Biedenkopf, Gladenbach und Vöhl. Zn den früher

bayerischen Theilen des Bezirks gilt das Gesetz (a. M. Rudorfs S. X). II. Im Bezirke des O.L.G. Cöln gilt das Gesetz nur in dem

oben erwähnten Theile der Stadt Langenberg, welcher zum Amts­

gericht Langenberg und Landgericht Elberfeld gehört. III. Zm Bezirke des O.L.G. Frankfurt a. M. gilt das Gesetz im

ganzen Landgerichtsbezirk Hechingen.

Es gilt nicht im ganzen Land-

gerichtsbezirk Wiesbaden.

Zm Landgerichtsbezirke Frankfurt a. M. gilt dasselbe im A.G.Bezirk Bockenheim.

Es gilt nicht in den A.G.-Bezirken Frankfurt

und Homburg vor der Höhe. Zm Landgerichtsbezirke Limburg a. d. L. gilt dasselbe in den Be­

zirken der Amtsgerichte Braunfels, Ehringshausen und Wetzlar.

Es

gilt nicht in den Amtsgerichtsbezirken Diez, Dillenburg, EmS, Hada­ mar, Herborn, Limburg, Marienberg, Nassau, Rennerod, Runkel und

Weilburg. Zm Landgerichtsbezirke Neuwied gilt das Gesetz in den A.G.-Bezirken Altenkirchen, Asbach, Daaden, Dierdorf, Ehrenbreitstein, Kirchen, Linz, Neuwied, Wallmerod und Wissen.

ES gilt nicht in den A.G.-

Bezirken Höhr, Grenzhausen, Hachenburg, Montabaur und Selters.

IV. Zm Bezirke des O.L.G. Kiel sind von dem Geltungsbereiche desselben nur die im Landgerichtsbezirke Altona belegenen Bezirke der Amtsgerichte Lauenburg, Mölln, Ratzeburg, Schwarzenbeck und Stein­ horst ausgenommen.

Da die Grundbuchordnung durch das Gesetz vom 25. Januar 1881 in den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont eingeführt ist, so steht

zu erwarten, daß dott

auch das vorliegende Gesetz übernommen

werden wird.

Nach den Motiven (allg. Begründung) soll das Gesetz so angelegt sein, daß e» der Hauptsache nach auch in den übrigen (preußischen)

Landestheilen demnächst Anwendung finden kann. Es erscheint auch durch die obwaltenden Verhältnisse zur Grund-

IL DaS Gesetz vom 13. Zuli 1883.

86

läge einer dereinstigen einheitlichen Regelung dieser Materie für ganz

Deutschland bestimmt, wenn anders es in der Feuerprobe der prak­

tischen Anwendung stch bewährt.

Die hiernach in Aussicht stehende Erweiterung des Geltungs­

bereiches dürste es rechtfertigen, wenn hier und da der Erläuterung kritische Bemerkungen beigesügt sind. Gesetzeskraft.

DaS Gesetz tritt am 1. November 1883 in Kraft.

Die vorher

beantragten Verfahren sollen nach den bisherigen Vorschriften er­ ledigt werden (§ 207).

Doch tritt nach den §§ 208—210 des Gesetzes eine theilwcise Anwendung der neuen Vorschriften in den anhängigen Verfahren ein, indem

1) der Beitritt zu einer Zwangsvollstreckung vom 1. November

ab nach dm nmen Vorschriften erfolgt, 2) der Beschlagnahme vom 1. November ab die Wirkungm beigelegt werden, welches dieses Gesetz bestimmt hat, 3) bei der Zwangsverwaltung vom 1. November ab die Be­

stallung des Verwalters und — mit Modifikationen —

auch

die Vertheilnng der Einkünfte nach den Bestimmungen des vor­

liegenden Gesetzes auszuführen ist.

§ 3.

Grundzüge.

Der Kernpunkt der durch das vorliegende Gesetz angestrebten Re­

form liegt, wie gezeigt (S. 73), in dem Grundsätze, daß die Zwangs­ versteigerung nur unter Wahrung der Rechte der dem betreibenden Gläubiger vorgehenden Berechtigten erfolgt.

Die Erwägungen, mit welchen die Motive jenen Grundsatz recht­

fertigen, fassen die im Meinungsstreite der letzten 15 Jahre hervor­ getretenen Gesichtspunkte in lichtvoller Weise zusammen.

Es erscheint

daher erforderlich, dieselben im Zusammenhänge mitzutheilen.

Die Motive (allg. Begründung) sagen:

„Der Entwurf geht grundsätzlich auf die Wahrung der Rechte Wahrung der Rechte der besseren Pfandgläubiger ein. Mit dem Betreten dieses Weges der defferen sollen Fragen von überaus prastischer Wichtigkeit gelöst werdm, welche Pfandgläu» diger. auch den Landtag der preußischen Monarchie bereits mehrfach be­ schäftigt haben.

Dieselben sind früher vielfach nur in der Form

aufgestellt worden, ob durch die Zwangsversteigerung sämmtliche auf dem Immobile ruhenden Hypotheken fällig und zahlbar werden sollen.

§ 3. Grundzüge.

87

Die weit wichtigere Frage ist aber die, ob die Rechte der bester Berechtigten nicht im Stande sein sollen, den ihnen nachtheiligen Zwangs-

verkauf des Grundstücks überhaupt auszuschließen, oder, von einem anderen Standpunkte aus aufgefaßt, ob das Recht des Gläubigers

soweit gehen soll, daß er den Zwangsverkauf eines Immobile aus­ führen bars, obgleich die ihm vorgehenden Gläubiger aus dem zu erzielenden Erlöse nicht befriedigt werden können.

„Diese zweite Frage ist praktisch wichtiger, weil sie den Untergang der Rechte de» Eigenthümers sowohl al» der Realberechtigten betrifft,

während die erstere Frage nur die Umwandlung der Rechte der Real­ berechtigten zum Gegenstände

hat.

Die zweite Frage überschreitet

deshalb in weit höherem Maße als die erste das Gebiet der bloßen

Zweckmäßigkeit, und wenn sie bejaht wird, dann wird sich auch für die erste Frage die Beantwortung fast von selbst ergeben.

„Das Pfandrecht besteht in der Befugniß, die Befriedigung wegen einer Forderung

aus dem Pfande zu nehmen.

dieser Befugniß dient der Verkauf.

Zur Ausführung

Ein Verkauf, durch welchen der

Gläubiger keine Befriedigung erlangt, ist ein bloßer Mißbrauch des

Rechts, der zwar durch positives Gesetz gebilligt werden kann, aber

der inneren Berechtigung

entbehrt.

Rur die Erwägung, daß der

gänzliche Nichterfolg von dem unbedeutendsten Erfolge nicht zu scheiden

ist, läßt den Verkauf schon dann als gerechtfertigt erscheinen, wenn

zwar der verkaufende Gläubiger nichts erhält, aber die besser berech­ tigten Gläubiger wenigstens nicht geschädigt werden. „Es haben sich freilich auch Stimmen erhoben, welche es als ein

Recht des Pfandgläubigers betrachten, durch den Verkauf oder viel­ mehr durch die wirksaine Androhung des Verkaufs den Besitzer des Pfandes zu einer Zahlung zu nöthigen, welche er aus dem Pfande

selbst nicht entnehmen kann.

In diesem Sinne würde das Verkaufs­

recht dem Rechte auf Schuldhast gleichstehen, aber darin noch schärfer wirken, daß es nicht blos den Schuldner, sondern auch die vorstehenden Gläubiger bedroht.

Andererseits wird e» gewiffermaßen als Prinzip

aufgestellt, die Subhastation sei ein Partikularkonkurs, und int Kon­

kurse müsse eben Alles in Geld umgesetzt und vertheilt werden.

Zn

Wirklichkeit ist jedoch die Bezeichnung der Subhastation als Konkurs

sehr wenig gerechtfertigt, wenn einmal das Verfahren von dem Kon­ kursverfahren getrennt ist.

Im Konkurse ist die Gleichberechtigung

der Gläubiger die Regel, so daß die Unfähigkeit des Gemeinschuldners, zu zahlen, alle Gläubiger gleichmäßig trifft.

Der Konkurs wird daher

a. Juristische Begründung.

IL Das Gesetz vom 13. Zuli 1883.

88

im Interesse aller Gläubiger eingeleitet, und nur mit Zustimmung

aller Gläubiger kann der einmal eingeleitete Konkurs

roetbtn.

aufgehoben

Bei der Subhastation dagegm ist der Vorrang eine- jeden

Gläubigers vor anderen auf Grund de« Pfandrechts die Regel.

Bei

vollständig ordnungsmäßiger Vertheilung des Erlöses haben die einen Gläubiger vor dm anderen ihre Befriedigung zu erwarten.

Zeder

Gläubiger verfolgt daher seine eigenen Interessen, beantragt die Sub­

hastation für sich, und, wenn er seinen Antrag zurücknimmt, ist das

Verfahren zu Ende.

Erst bei dem nachfolgenden Verfahren zur Ver-

theilung des Kaufpreises kann die Natur eines Konkursverfahrens an­ erkannt werden.

Dieses aber hat lediglich den Kaufpreis zum Gegen­

stände, und man kann nicht sagen, weil der Kaufpreis gewissermaßen

konkursmäßig, aber unter Berücksichtigung aller ermittelten Pfandrechte und Vorzugsrechte vertheilt wird, deshalb müsse das Immobile wie

ein Gegenstand des durch Konkurs betroffenen Vermögens und ohne Rücksicht auf Pfand- und Vorzugsrechte verkauft werden.

„Die Reichsgesetzgebung selbst hat bereit» einen Schritt gethan, welcher, die Landesgesetzgebung bindend, auch für das Vertheilungsverfahren zeigt, daß demselben der Charakter eines Partikularkonkurses

nicht beigelegt werdm darf.

Die Konkursordnung von 1855 ge­

stattete noch jedem Interessenten als solchem die Anfechtung der ihm vorgehenden Rechte in ähnlicher Weise, wie im Konkurse (§ 393). Da» Gesetz vom 5. Mai 1872 § 40 schränkte dieses Anfechtungsrecht

zwar bezüglich der Grundschulden ein, aber nut mit Rücksicht auf die besondere Natur der Grundschulden. Da» Reichsgesetz vom 21. Juli 1879 hat jede Anfechtung außerhalb des Konkurses, also auch die von einem

einzelnen Gläubiger ausgehende Anfechtung bei der Zwangsversteige­ rung, davon abhängig gemacht, daß der Gläubiger einen vollstreckbaren

Schuldtitel hat.

Zn der That ist das Verfahren der Zwangsver­

steigerung nichts mehr,

al»

eine von einem

betriebene Zwangsvollstreckung, zu welcher,

einzelnen Gläubiger

insbesondere nach der

Bedeutung de» Grundbuchs, alle Realberechtigten, jeder zur Wahrung

feine» eigenen Rechts, zugezogen werden müssen. „Nimmt man hiernach an, daß ein nachstehender Gläubiger nur

unbeschadet aller Rechte der vorstehenden Gläubiger verkaufen lassen kann, so muß dem nachstehenden Gläubiger nicht nur da» Recht ver­

sagt werden, für die vorstehenden Gläubiger den Verlust der Forderung herbeizuführen, sondern auch das Recht, die Forderungen der vor­ stehenden Gläubiger fällig und zahlbar zu machen. Ob die vorstehenden

§ 3. Grundzüge.

89

Gläubiger das Recht der Fälligkeit im Falle der Zwangsversteigerung

haben sollen, ist eine andere Frage, die zu verneinen vom bloßen Rechtsstandpunkte aus gleichfalls nicht zweifelhaft fein kann; der Eigen-

thumSwechfel ist an sich ohne jeden Einfluß auf das Pfandrecht. „Die Fragen sind aber vom bloßen Rechtsstandpunkte aus über­

haupt nicht zu lösen.

Es muß vor Allem erforscht werden, welchm

Einfluß die Entscheidung, mag sie in der efnen oder in der anderen

Richtung fallen, auf das wirthschastliche Leben, auf den Realkredit,

die Sicherung der Pfandgläubiger und der Grundbesitzer haben kann. Rur Eines sei noch vorweg bemerft.

Man darf sich nicht darauf

berufen, daß durch Einschränkung der Veräußerungsbefugnisse der Gläubiger bestehendes Recht abgeändert werde.

Denn der zunächst

und noch mehr der für spätere Zeit beabsichtigte Geltungsbereich des Gesetzes, welcher nicht willkürlich, sondern durch gegebene Verhältnisse bestimmt wird,

umfaßt Landestheile, in welchen die Beschränkung

schon jetzt zu Recht besteht.

Es handelt sich also nicht um eine

Aenderung überhaupt, sondern um die Frage, welche» von zwei vor­

handenen Systemen vorgezogen werden soll. „Man kann sich daher auch nicht mehr, wie die dem Landtage bei der Berathung der Grundbuchgesetze (1871) vorgelegte Denkschrift,

damit begnügen, den Nachweis eines Bedürfnisses zur Gesetzesänderung als nicht geführt anzusehen.

Die der Denkschrift zu Grunde gelegten

statistischen Erhebungen sind von dauerndem Werthe.

Aber man wird

dieselben von Neuem zu prüfen haben, und es verdient bemerkt zu

werden, daß schon damals zahlreiche und gewichtige Stimmen sich für

die in den Entwurf aufgenommenen Grundsätze ausgesprochen haben. Das Herrenhaus beschloß, der Königlichen Staatsregierung seine An­

sicht dahin auszusprechen, daß bei der zu veranlassenden Umarbeitung der Subhastationsordnung rücksichtlich der hier vorliegenden Frage

von dem Grundsätze auszugehen: bei der nothwendigen Subhastation die Forderungen voreingetragener Gläubiger nicht unbedingt zur Zah­ lung zu bringen. „Um die praktischen Folgen zu würdigen, ist hier kurz einzuschal­

ten, wie der in § 22 des Gesetzentwurfs ausgesprochene Grundsatz, daß der Verkauf nur unter Deckung der dem Antragsteller vorgehen­ den Gläubiger stattfinden darf, ausgeführt werden soll.

„Die Einleitung de» Verfahrens soll auf den Antrag eines jeden

Gläubigers erfolgen.

In dem Versteigerungstermin aber ist, wesent­

lich auf der Grundlage des Grundbuchs, ein die vorstehenden Gläu-

1L DaS Gesetz vom 13. Juli 1883.

90

biger deckendes geringstes Gebot festzustellen (§§ 53 bis 56 des Ent­

wurfs).

Die eingetragenen Rechte und alle zu denselben laufenden

Leistungen sind hierbei von Amtswegen zu berücksichtigen, nicht ein-

getragene oder unbestimmt eingetragene Rechte, insbesondere also auch

rückständige Zinsm und Kosten, nur auf Anmeldung.

Die berück-

sichtigtm Kapitalbeträge sind von dem Ersteher nur zu übernehmen;

deren Fälligkeit bleibt unverändert; nur der Rest des Meistgebots ist haar zu zahlen (§ 57).

Die Bedeutung der Feststellung des gering­

sten Gebots ist jedoch nicht die, daß die berücksichtigten Forderungen übernommen werden, sondern die, daß Forderungen zum Betrage der

(§§ 57, 58).

berücksichtigten zu übernehmen sind

Die Feststellung

ist also auch nicht, wie man gesagt hat, eine anticipirte Vertheilung

des Kaufgeldes.

Wird das geringste Gebot nicht erreicht, so kann

der Zuschlag nicht ertheilt werden. b. «trthschaft. ltche Bort-elle.

„Die dem Besitzer und den Gläubigem wohlthätigen Folgm dieser Maßregeln liegen auf der Hand.

Die Möglichkeit, daß der Eigen­

thümer eines Gmndstücks von demselben vertrieben wird, ohne daß der Zweck des Verkaufs, die Befriedigung des Gläubigers, auch nur

im Geringsten erreicht wird, hört auf.

Es ist bekannt, wie die Mög­

lichkeit, ein Gmndstück zur Zwangsversteigerung zu bringen, gerade

in Verbindung mit der Pflicht des Erstehers, den Kaufpreis baar zu zahlm, zu billigen Ankäufen benutzt wird.

Es ist im schlimmsten

Sinn das Spiel, welches mit dem leicht gewährten, fast entgegen­

getragenen Kredit beginnt und in dem Augenblick einer, wenn auch vorübergehenden, Kalamität mit dem Subhastationsantrage endet. Die statistischen Erhebungen, welche in der erwähnten Denkschrift mit-

getheilt sind, ergeben, in welchem Umfange solche Ankäufe in der für

den Realkredit verhältnißmäßig ruhigen Zeit vom 1. Mai 1867 bis 30. April 1869 und vom 1. Mai 1869 bis in den Sommer 1870

im Geltungsbereiche der SubhastationSordnung von 1869 stattge­ funden haben.

Es gehören hierher die 15,i resp. 15,« Prozent aller

Subhastationen, in welchen dem Extrahenten vorgehende Gläubiger Ausfälle erlitten haben.

In der That ist also damals mehr als jede

siebente Subhastation ohne wahren Grund durchgeführt worden.

Ueber

diejenigen Subhastationen, in welchen innerhalb desselben Bereichs im Jahre 1881 die Vertheilung des Kaufgeldes stattgefunden hat, haben

neue Erhebungen stattgefunden (Just.Min.Bl. 1882 S. 142).

Es

haben danach bei 10 477 schuldenhalber stattgehabten Subhastationen

in 2 241 Fällen solche Gläubiger Ausfälle erlitten, welche dem Antrag-

§ 3. Grundzüge.

91

stelln oder bei mehrerm Antragstellern dem bestberechtigtm unter ihnen vorgehen.

Das sind im Ganzen mehr als 21,3 Prozmt, oder

mehr als jede fünfte Subhastation; bei einzelnen Gerichten aber ist die Zahl dieser Fälle bis zu einem Drittel aller Fälle gestiegen, ja

bei zwei Amtsgerichten in Westpreußen und Westfalen haben zu diesen Fällen sogar sämmtliche 18 und 15 stattgehabten Subhastatioaen gehört. „Für alle Gläubiger, welche dem Antragsteller vorgehm, wird die Sorge, daß sie ausfallen könnten oder zur Vermeidung eines Ausfalls

das Grundstück erstehen müßten, gehoben.

Die erwähnte Denkschrift

ergiebt, daß solche Gläubiger in 1528 resp. 928 Fällen, d. h. bei 10,6 resp. 10,5 Prozent aller Subhastatioaen, das versteigerte Grund­ stück erstanden haben.

Mm wird nicht in allen diesen Fällen sagen

können, daß die Ersteher bieten mußtm, um einen Ausfall zu ver­ meiden.

Aber es kommt hinzu, daß gegen 76 resp. 29 jener Ersteher

Resubhastationen beantragt sind, oder mit mderen Worten, daß 5

resp. 3 Prozent jener Ersteher ruinirt worden sind, und die Zahl der Resubhastationen war bei dem Abschluß der Erhebungen selbst­

verständlich noch nicht abgeschlossen.

Auch die Erhebungen für 1881

haben wieder 1201 Fälle, d. h. 11,« Prozent ergeben, in welchen dem Antragsteller vorgehende Gläubiger Ersteher wurden, und 23 Fälle,

in welchen gegen solche Ersteher die Resubhastation erfolgte.

„Zum Vortheil des Eigenthümers und sämmtlicher, namentlich der ungünstig locirten Gläubiger wird endlich durch den Ausschluß der Baarzahlung des ganzen Kaufpreises der Kreis der Bieter er­ weitert.

Es wird

von anderer Seite darauf hingewiesen, daß die

dem Extrahenten der Subhastation vorgehenden Gläubiger ihre For-

derungm leicht stehen lassen.

geben

auch

hier

einigen

Die erwähnten statistischen Erhebungen

Aufschluß.

Von

1867

bis

1870

sind

Hypotheken mit Zustimmung der Gläubiger von dem Ersteher über­ nommen in 2529 resp. 1638 Fällen, 17,5 resp. 18,5 Prozent aller

Subhastatioaen.

Dafür sind

offen besondere Vortheile, insbeson­

dere durch Zinserhöhung, gewährt in 727 resp. 565 Fällen, das

sind 28,7 resp. 34,5 Prozent; wie oft außerdem noch für die Stun­

dung weit härtere Vortheile gewährt sind, läßt sich nicht feststellen. Bei nicht erfolgter Einigung zwischen Gläubigem und Ersteher sind

Erstere auf rückständige Kaufgelder mgewiesen in 1757 resp. 835 Fällen,

12,2 resp. 9,« Prozent aller Subhastatioaen.

Von diesen

Gläubigem ist bis zum Abschluß der Erhebungen in 472 resp. 189 Fällen die Resubhastation beantragt, das sind 27 resp. 22,« Prozent.

92

IL Da- Gesetz vom 13. Zuli 1883.

Für 1881 sind nur diejenigen hierher gehörigen Fälle gezählt, welche

dem Antragsteller vorhergehende Hypotheken oder Grundschulden be­ treffen.

Solche sind vom Ersteher übernommen in 2 329 Fällen, also

bei 22 Prozent aller Subhastationen.

Dafür sind in dem Subha-

stationSverfahren besondere Vortheile allerdings nur in 105 Fällen, d. h. 4,5 Prozent, gewährt; doch hat bei der Geringfügigkeit dieser

Zahl allem Anscheine nach die weitverbreitete Ansicht mitgewirkt, daß der im Grundbuche noch nicht eingetragene Ersteher Eintragungen im

Grundbuche vor dem SubhastationSrichter nicht wirksam bewilligen

könne, weil er seine eigene Eintragung nicht gleichzeitig erlange (§ 19

des Gesetzes vom 5. Mai 1872).

Auf rückständiges Kaufgeld sind

vorgehende Hypotheken oder Grundschulden angewiesen in 755 Fällen 7,i Prozent aller Subhastationen, und wegen solcher angewiesenen

Hypotheken und Grundschulden ist die Resubhastation erfolgt in 76 Fällen.

Bei alledem aber darf nicht außer Berechnung bleiben, daß

die Gefahr der Nichteinigung dasjenige ist, was den Kreis der Bieter einengt. „Die Beschränkung der Baarzahlung gestattet übrigens zugleich die Durchführung einer rationellen Aenderung der bisherigen Vor­

schriften über die von einem Bieter zu leistende Sicherheit, welche in

vielen Fällen zu wohl begründeten Klagen Anlaß gegeben haben entgegen.

(Entw. § 62). „Daß den erwähnten Vortheilen für den Eigenthümer und die

Mmbe Gläubiger gewisse Nachtheile gegenüberstchen, kann nicht in Zweifel

gezogen werden. „Von vornherein ist es klar, daß für die Erledigung der Geschäfte bei den Gerichten das in den alten Provinzen geltende Recht das

vorthellhasteste ist.

Es wickelt sich keine Subhastation leichter ab, als

eine solche, welche schonungslos ihrem Ziele zuschreitet. „Die vorgetragenen Umstände geben aber genügenden Anlaß, die

Existenz und Schwere der Nachtheile auf das Sorgfältigste zu prüfen und allenfalls auch ein weniger einfaches Verfahren mit in dm Kauf zu nehmen.

„Unbestreitbar wird in Folge der Annahme der dem Entwurf zu Grunde gelegten Grundsätze manches Grundstück wegen Mangels eines

genügenden Gebots auf den Antrag des betreibenden Gläubiger« über­

haupt nicht verkauft werden können; es ist dies sogar geradezu als die Absicht der vorgeschlagenen Bestimmungen zu bezeichnen.

Von

einer Verzögerung des Verfahrens kann deshalb nicht die Rede sein.

§ 3. Srundzüge.

93

Ebenso entbehrt der Hinweis darauf, daß der überschuldete Besitzer

hiernach fortfahren dürfe, das Grundstück zu devastiren, der sachlichen

Berechtigung.

Denn der Gläubiger, der selbst nicht das Grundstück

mit den ihm vorgehenden Hypotheken übernehmen will und auch keinen

Anderen findet, der zu solcher Uebernahme bereit ist, dessen Recht ist bereits werthlos.

Zeder besser berechtigte Gläubiger aber kann sein

Recht selbst wahrnehmen und darf nicht darauf rechnen, daß eS sein Nachmann für ihn thut.

Man darf auch nicht besorgen, daß in

Folge dieser Unverkäuflichkeit langwierige und kostspielige, sogar schäd­ liche Sequestrationen eintreten werden.

Ast wirklich das Grundstück in

Verfall, so werden sehr bald auch die besser berechtigten Gläubiger

Anlaß zum Einschreiten haben.

„Die Gefahr der Devastation wird auch geltend gemacht, um daraus das Interesse und weiterhin das Recht aller Gläubiger her­ zuleiten, baare Zahlung zn forbern. Der Regel nach, sagt man, sei

das Grundstück im Falle der Subhastation bereits devastirt und die durch dasselbe gewährte Sicherheit vermindert. Derartige Devastationen kommen auch bei solchen Grundstücken vor, welche nicht subhastirt

werden, und das Gesetz vom 5. Mai 1872 § 50 bestimmt, in welcher Weise der Gläubiger die Gefahr derselben abzuwenden befugt ist. Diese Vorschriften finden auch dann Anwendung, wenn es zur Sub­

hastation kommt; aber es ist kein Grund vorhanden, noch darüber hinaus den Devastationen im Falle der Subhastation größere Wirkungen beizulegen.

Noch weniger ein Grund dafür, die festbestimmten Rechts­

wirkungen der Devastation bei allen Subhastationen, ohne Rücksicht auf vorhandene Devastation, eintreten zu lassen.

Man sagt weiter,

durch Ermäßigung des baar zu zahlenden Kaufgeldes werde der Er­ werb des Grundstücks durch solche Personen begünstigt, welche nicht

zahlungsfähig seien, und den Besitz nur dazu benutzen, das Grund­

stück noch weiter auszubeuten; hiergegen bedürfen auch die bestberech­

tigten Gläubiger des Schutzes, der ihnen durch die Möglichkeit, Baar­

zahlung zu fordern, gewährt sei.

Es ist hierauf zu erwidern, daß

die Zwangsversteigerung sich in der angedeuteten Gefahr von jeder anderen Veräußerung nicht unterscheidet.

Der Gläubiger, welcher

sich in dieser Beziehung besonders schützen will, muß sich für jeden

Fall der Veräußerung die Fälligkeit seiner Forderung vorbehalten.

Dian sage nicht, daß die Möglichkeit derartiger vertragsmäßiger Vor­ behalte die Durchführung der Grundsätze gefährde; denn das Recht der vorstehenden Gläubiger, daß ohne ihre Befriedigung der Verkauf

II Das Gesetz vom 13. Juli 1883.

94

nicht stattfindet, kann ohne Zustimmung dieser Gläubiger nicht be­

seitigt werden. „Die hierbei betonte ZahlungSunsähigkeit der Bieter und Ersteher

ist überdies immer nur

eine relative.

Zst nur dem betreibenden

Gläubiger und den demselben nachstehenden Berechtigten baare Zahlung

zu leisten, so ist auch ein Mann mit geringeren Mitteln zahlungs­

fähig.

Weit mehr als die Fähigkeit, den Kaufpreis zu zahlen, kommt

wenigstens bei ländlichen Grundstücken in Betracht, ob der Ersteher nach Bezahlung des Kaufgeldes noch zahlungsfähig ist, um die Wirth-

fchaft gehörig fortzusetzen.

Gerade diese Zahlungsfähigkeit wird durch

Beschränkung der Baarzahlung des Preises erhöht.

Es liegt also

auch in dieser Beschränkung für das Gedeihen der Landwirthschaft im

Allgemeinen mindestens keine Gefahr. „Vergleicht man den Nachtheil, welchen Gläubiger durch Stehenlaffen ihrer Forderungen erleiden können, mit demjenigen, welchen

nachstehende Gläubiger durch eine Verengung des Bieterkreises erleiden, so wird man gewiß eher geneigt fein, durch das Gesetz den letzteren

zu Hülfe zu kommen; die ersteren können selbst für sich sorgen.

„Die Ziehung der Grenze zwischen den zu übernehmenden und den baar zu zahlenden Forderungen beruht auf der Erwägung, daß die unberichtigt gebliebene Forderung des betreibenden Gläubigers die Reche der nicht mehr für sicher zu haltenden Forderungen eröffnet, daß dagegen die Belastung des Grundstücks mit den vorgehenden

Hypotheken, deren Gläubiger sie einzuziehen nicht im Begriff sind, für

den Erwerber kein Zeichen der Unsolidität sein kann. d. Durchführ­

barkeit bei Verfahren!.

„Einer besonderen Prüfung bedarf die Durchführbarkeit des Ver­

fahrens.

Wie daffelbe gestaltet werden soll, ist bereits angedeutet

(S. 89).

Erhebliche Schwierigkeiten der Anwendung bleiben danach in

der That nicht zu überwinden.

„Den Realberechtigten kann allerdings die Theilnahme an dem Verfahren nicht erspart werden.

bisher belästigt werden.

Sie sollen aber auch nicht mehr als

Läßt man die durch innere Gründe nicht

gebotene Nothwendigkeit, im Termin zu liquidiren, fallen, so daß jeder

Gläubiger schon vorher schriftlich liquidiren kann, so wird sogar die

Theilnahme der Gläubiger immer noch erleichtert; denn ob sie den Betrag ihrer Forderung, soweit derselbe aus dem Grundbuche nicht

hervorgeht, spätestens im Versteigerungstermin oder spätestens im Vertheilungstermin

nicht aus.

anzeigen

sollen,

das

macht

einen Unterschied

§ 3. Trundzüge.

95

„Streitigkeiten kommen bei der Feststellung des geringsten Gebots

nur insoweit in Betracht, als sie diese Feststellung selbst betreffen.

Jeder Streit kann daher nur von dem betreibenden Gläubiger aus­ gehen, welcher durch Berücksichtigung einer Forderung an der Durch-

führung des Verkaufs gehindert werden könnte. verfahren wird nicht vorgegriffen.

Dem Vertheilungs-

Eine Zögerung entsteht nur dadurch,

daß der betreibende Gläubiger das Hinderniß, welches in der Gestalt

einer aus dem Grundbuche hervorgehenden oder sonst glaubhaften For­ derung seinem Verkaufsverlangen entgegensteht, beseitigen muß. Für den

betreibmden Gläubiger liegt darin aber nicht einmal eine Verzögerung, da er vor Beseitigung der betreffenden Forderung Beftiedigung erwarten darf.

für sich doch keine

Er kann es überdies versuchen, ob er

nicht auch mit der höheren Feststellung des geringsten Gebots zur Durchführung des Verkaufs gelangt.

Diejenigen Gläubiger, welche

nicht selbst die Zwangsversteigerung betreiben, haben kein Recht, der Ve^ögerung oder dem Ausschluffe des Verkaufs zu widersprechen. „Daß es hiernach nicht möglich sein sollte, nach gehöriger Vor­

bereitung am Anfänge des Versteigerungstermins selbst die Feststellung

des geringsten Gebots zu bewirken, ist um so weniger anzunehmen, als in den meisten Fällen das Grundbuch eine so sichere Grundlage giebt, daß Streitigkeiten gar nicht entstehen.

„Zn dieser Gestaltung steht die Feststellung eines geringsten Ge­

bots auch dem nachträglichen Beitritt eines anderen Gläubigers zu

dem Verfahren nicht entgegen.

Die Feststellung bleibt nach der Per­

son des betreibenden Gläubigers eine flüssige bis zum Schluß der Versteigerung.

Ebenso wie der Zutritt eines neuen Gläubigers ist

der Wegfall eines vorhandenen Antragstellers zu berücksichtigen.

Die

Gläubiger werden danach allerdings nicht gänzlich davon befreit, auf

die Wahrnehmung ihrer Rechte im Bietungstermin gefaßt zu sein.

Aber durch die Nichtberücksichtigung des erst kurz vor dem Termine erfolgenden Beitritts eines neuen Gläubigers erhalten sie einen weit­ reichenden Schutz (§§ 47,54 des Entwurfs). Keinenfalls stehen sie schlech­ ter als bisher und bleiben gegenüber den Versuchen, das Grundstück für

einen Schleuderpreis zu erstehen, immer noch in besserer Lage als bisher.

„Das Recht der Gläubiger, bei der Vertheilung des Kaufgeldes die Forderungen anderer Gläubiger

zu bestreiten, bleibt unberührt,

wenn, wie erwähnt, bei dein geringsten Gebot nicht bestimmte For­

derungen, sondern nur ein bestimmter Betrag von Forderungen al»

zu übernehmen festgestellt werden sollen.

II. Da» Gesetz vom 13. Zuli 1883.

96

„Die Forderungen

von

unbestimmter

Höhe,

die

sogenannten

Korrealhypotheken und die bedingten Forderungen, erfordern im Falle der nothwendigen Uebernahme durch den Ersteher

allerdings eine

besondere Behandlung bei der Vertheilung, wie sie ihnen auch nach den bisherigen Vorschriften zu Theil werden muß.

Die Schwierigkeit

ist jedoch, da auch die ersten beiden Arten von Forderungen, sofern

sie nicht ausgezahlt oder zu einem

bestimmten Betrage von dem

Ersteher freiwillig übernommen werden, in gewissem Sinne bedingt sind, nur dieselbe, welche nach den bis jetzt geltenden Vorschriften bei

der Anweisung einer Korrealhypothek auf rückständig gebliebene Kauf­ gelder zu überwinden ist.

Da die durch Korrealhypothek versicherte

Forderung durch eine solche Anweisung nicht getilgt wird und als eine aus dem Grundstück zu tilgende möglicher Weife in Wegfall

kommt, so kann die Anweisung nur alternativ

bedingt

für den

Korrealgläubiger und den ersten ausfallenden Gläubiger erfolgen. Zn gleicher Weise ist in den anderen erwähnten Fällen zu verfahren, so daß die Möglichkeit eines zufälligen Gewinnes für den Ersteher

ausgeschlossen bleibt (§§ 107, 110, 111, 117, 118 des Entwurfs).

„In eigenthümlicher Lage werden sich die Hypothekengläubiger befinden, wenn die Zwangsversteigerung auf Antrag des Konkurs­ verwalters oder im Geltungsbereiche des Allgemeinen Landrechts aus

Antrag des Benefizialerben oder des Nachlaßpflegers erfolgt.

Die

eigenthümliche Lage wird aber nicht erst durch die Annahme der hier fraglichen Grundsätze geschaffen.

„Die Hypothekengläubiger

können

eine Befriedigung

aus

der

Konkursmasse nur rücksichtlich des bei dem Gegenstände ihrer abge­

sonderten Befriedigung erlittenen Ausfalls erlangen, haben also ein Interesse daran, diesen Ausfall während der Dauer des Konkurses

festgestellt zu sehen.

Der Konkursverwalter kann zwar die Zwangs­

versteigerung betreiben, er kann aber auch aus freier Hand gegen Uebernahme der Hypotheken veräußern und kann, wenn er keinen

Vortheil für die Konkursmasse zu erwarten hat, die Versteigerung ganz unterlassen, selbstverständlich nicht lediglich nach seiner Willkür,

aber nach Lage der Sache mit vollem Grunde, ohne daß die In­

teressen der Hypothekengläubiger für ihn irgend

bestimmend

sind.

So war es nach der Konkursordnung von 1855 und so ist es nach der Deutschen Konkursordnung.

Die Frage, ob darüber hinaus den

Hypothekengläubigern die Möglichkeit gegeben werden soll, die Fest­ stellung ihres Ausfalles selbst herbeizuführen, ist bei Gelegenheit des

§ 3. Grundzüge.

97

zu der Konkursordnung erlassenen AusführungSgesetzeS vom 6. März

1879 erörtert und verneint worden.

Der Konkursverwalter wird

daher in allen Fällen ohne Zustimmung der Realberechtigten nur unter Erhaltung der Rechte derselben verkaufen können, da diese Rechte dm Rechten der Konkursgläubiger vorgehm. Die Zustimmung

der Berechtigten durch Verzicht auf Berücksichtigung bei Feststellung

des geringsten Gebots soll jedoch auch die nachstehenden Gläubiger von dieser Berücksichtigung ausschließen, wenn die Anerkennung des Konkursverwalters die Vollstre Kanf-elberbeleßNUßltzerfUhren Tarif zum Gesetze vom 12. Mai 1851.

§. 7.

a)

Zn Subhastationsprozefsen kann der Rechtsanwalt liquidiren:

für den Antrag den §. 6. bestimmten Satz bis zu einem Maximum

von 30 Mark, b) für die Wahrnehmung der Termine, einschließlich der Lizitation, ebensoviel, c) für die Wahrnehmung des Kaufgelder-Belegungs- und Dertheilungs Verfahrens ebensoviel; außer diesen Sätzen aber für alle darauf bezüglichen Geschäfte keine Gebühren weiter [mit Ausnahme der Schreibgebühren nach Maßgabe

der allgemeinen Bestimmungen (Nr. 1 u. 2) und der Gebühren für die Gelderhebung und Ablieferung (§. 20)]. Die Höhe der Sätze wird bestimmt durch die Höhe des von dem Rechtsanwalt vertretenen Anspruchs ohne Unterschied, ob derselbe ganz

oder zum Theil zur Hebung kommt oder nicht, bei Vertretung des Subhastaten nach dem Werthe des subhastirten Objekts oder des Antheils des Mandanten daran. Der Abs. 3 fällt fort.

Für die Beschwerdeinstanz und

die Spezialprozeffe

kommen die reichsgesetzlichcn Gebühren zur Anwendung (A. 2 u. 3). a.

Die in § 6 bestimmten Sätze sind folgende:

a) von dem Betrage bis zu 300 M. von je 30 M.: 0,317« M.,

b) von dem Mehrbeträge bis zu 600 M. von je 30 M.: 0,i83/< M., c) von dem Mehrbeträge von je 150 M.: 0,g2V2 M. Vgl. Tabelle B. b.

dieser

Zu § 7.a.

Bestimmung

Die

nur

in

Gebühr für den Antrag wird nach den

Fällen

des

dritten

Maßgabe

Abschnittes (§§ 180 ff.)

des Zw.Vollstr.Ges. erhoben; für die Fälle der eigentlichen Zwangsvollstreckung

s. oben A. 1. c. Zu tz 7. b u. c. Rechtsanwalt

Nach diesen Vorschriften ist zu liquidiren, mag der

betreibenden

den

Schuldner vertreten.

Gläubiger,

einen

Realberechtigten

oder

den

Der Werth des Gegenstandes ergiebt sich aus Abs. 2.

— Bei der Forderung sind die

einzuziehenden Zinsen mit zu berechnen (§ 13

G.K.G., § 10 R.A.G.O., § 2 A G. R.A.G.O.); mehrere Forderungen sind zu­

sammenzurechnen;

für den

Werth des

Gegenstandes der Zwangsversteigerung

ist die nach den Vorschriften des Kostengesetzes (§§ 4 u 5 oben S. 729 ff.) ge­ troffene Festsetzung auch für die Berechnung der Gebühren der Rechtsanwälte maß­

gebend (§ 11 R.A.G O.; § 2 A.G. R.A.G.O.).

Ist der Schuldner zugleich als

Anhang zum Gerichtskostengesetz.

746

RealglLubiger betheiligt, so ist für die Vertretung wegen dieser Forderung eine besondere Gebühr nicht zu berechnen.

d.

für

Die Gebühren sind Paufchgebü hren; sie schließen jede andere Gebühr

eine Thätigkeit im Zwangsversteigerungsverfahren aus.

Es

kann daher

nicht besonder- liquidirt werden: für die Anfertigung einer Anmeldungsschrift,

für die Abgabe von Geboten für einen Gläubiger oder den Schuldner, für Anträge eines Gläubigers während des Verfahrens,

Abs. 2, 69,

74,

Zw.Dollstr.Ges.),

79,

98,

130,

Abs. 4,

133 Abs. 1,

50, 51,

den Verwalter nach

60

137 Abs. 2

des Schuldners bei der Uebergabe

für die Vertretung

an den Ersteher bezw.

Grundstücks

(z. B. §§ 16

110 Abs. 2,

99,

des

§ 98 Zw.Vollstr.Ges.,

für die Vertretung bei nachträglichen Vertheilungsverhandlungen (§ 136 ZwBollstr.Ges.).

Außerhalb des Versteigerungsverfahrens liegen die Verhandlungen über

Einstellung,

Beschränkung

Aufhebung

und

des

Verfahrens,

über

Ein­

wendungen deS Schuldners oder Dritter gegen die Zulässigkeit der Zwangsver­

über Streitigkeiten betr. den Theilungsplan und das Aufgebotsver­

steigerung,

fahren (vgl. oben A. 3).

e.

Die

eines

Vertretung

Bieters oder des Erstehers gehört

nicht zu dem „Subhaflationsprozesse" im Sinne des § 7.

§ 89 R.A.G.O., § 2 Abs. 1

die

einzelnen Handlungen,

Der Anwalt hat nach

A G. R.A.G.O, § 28 Ges. v. 12. Mai 1851

für

für Wahrnehmung des Versteigerungstermins,

also

den Antrag auf Uebergabe, die Wahrnehmung des Termins zur Uebergabe, die Wahrnehmung des Kaufgelderbelegungstermins

zu liquidiren, wobei als Objekt

der Werth des Grundstücks anzunehmen ist. — Zu beachten ist, daß die §§ 15

und 17 des Ges. v. 12. Mai 1851 durch § 2 Abs. 2 A G. R.A.G.O. ersetzt sind. Für Ablieferung des Geldes kommt § 87 R.AGO

zur Anwendung

(§ 2 A G. R.A.G.O). f.

Zn allen Fällen erhält der

Rechtsanwalt die entsprechende Gebühr

auch dann, wenn er nur als Beistand auftritt (§ 4 RA G O, § 2 A.G.rR.A.G.O.). g.

Für die Anfertigung

(auch die bloße Unterzeichnung,

§ 5 R.A G O.,

§2 A G. R.A.G.O) einer Anmeldungsschrift erhält der Rechtsanwalt, dessen

Thätigkeit sich daraus beschränkt, A G. RAG O), Termins,

mit

3/10 der Sätze des § 9 R.A.G.O

ebensoviel

für

die

Ausnahme

des

Versteigerungstermins

bloße

Wahrnehmung

und

(§ 2 Abs. 2

eines

einzelnen

des

Kaufgelder­

belegungstermins, für welche nach § 7. b u. e zu liquidiren ist. h.

Die Spezialbestimmungen der §§ 21 bez. 22 der Verordnungen vorn

30. August 1867 für Schleswig-Holstein und Kurhessen

sind durch

die völlige

Trennung des Zwangsversteigerungsverfahrens von dem Konkursverfahren hin­

fällig geworden.

2. Gebühre« fit M Z»««-Sverwalt»«ss»erf«hte». Tarif zum Gesetze vom

12. Mai 1851.

§ 9. Für den Betrieb einer gerichtlichen Sequestration oder Admini­ stration, einschließlich des Verfahrens über die Revenüenvertheilung, ist derselbe Satz zu liquidiren (d. h. wie in § 8) — [im Falle eines Prioritäts-

B. Landesgesetzliche Gebühren.

747

streits jedoch für diesen besonders nach den im §. 8. bestimmten Sätzen, und in höherer Instanz wie im gewöhnlichen Prozeß). Die Höhe des Satzes wird wie bei Subhastationssachen, jedoch nur

beziehungsweise

nach den jährlichen Revenuen,

nach

den

daraus

zu

liquidirenden Forderungen bestimmt. a.

Die im § 8 des Tarifs bestimmten Sätze find (unter Berücksichtigung

der nach den» Gesetz vom 1. Mai 1875 eingetretenen Erhöhung) folgende: a) von

dem Betrage bis zu 300 M. von je 30 M.: 0,62% M-,

b) von

dem Mehrbeträge bis zu 1500 M. von je 150 M.: 1,8 7% M.,

c) von

dem Mehrbeträge bis zu 3000 M. von je 300 M.: 1,8 7% M.,

d) von

dem Mehrbeträge von je 600 M.: 1,8 7% M

Das Maximum beträgt 375 M.

sBgl. die Tabelle 9 der amtlichen Ausgabe de» Ses. v.

b.

„Unter bett für den Betrieb einer gerichtlichen Sequestration oder Ad­

ministration bestimmten Gebühren sind nicht etwa die Gebühren des zum Sequester

oder Administrator bestellten Rechtsanwalts zu verstehen, sondern die Gebühren

für die Vertretung der Gläubiger oder des Schuldners in dem darüber stattfindenden Verfahren.

Die Höhe des Satzes der dem Vertreter des Schuld­

ners zustehenden Gebühren wird nach dem Betrage der jährlichen Revenüen, die Höhe der Sätze, welche den Verttetern der Gläubiger zustehen, nach demjenigen Theile der Revenüen, welche sie auf die Forderung ihres Mandanten in Anspruch nehmen, also niemals nach einem höheren Bettage als dem der Forderung selbst bestimmt."

c.

(Znstr. des Zust.M. v. 12. Sept. 1851).

Da die Prioritätsstreitigkeiten unter entsprechender Anwendung

der

§§ 113. 114 Zw. Dollstr.Ges. (§ 149 a. a. O) im Wege der Klage nach §§ 764 ff.

so finden für diese die reichsgesetzlichen Gebühren An­

C.P.O. erledigt werden,

wendung (A. 3); dasselbe gilt von einem Aufgebotsverfahren (§ 151 Zw.Dollstr.Ges).

d.

Zm Uebrigen siehe oben B. 1. c. d. f. g.

II.

Provinz Hannover.

Zn Hannover beruhen die Gebühren der Anwälte und Advokaten in Civilsachen auf dem Gesetz v. 8. November 1850 (§§ 32—56)

tarif

vom

1. Mai 1860

lNr. 16—22.



Leonhardt,

und dem Gebühren­

bürgerl.

Prozeßordnung

4. Aust. S. 535 ff., S. 576 ff.). — Sie sind dem Bettage nach durch das Ges. v

I. Mai 1875 (B. II) um % erhöhet.

DaS Gebührensystem nach Pauschsätzen ist nur

für die geringfügigen

Sachen bis zu 30 M. (Werthsklasse I u. II) befolgt (§§ 35—40 Ges. v. 8. Nov. 1850.

§ 1 Ges. v. 1. Mai 1860).

Da die Verhandlungen in Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungs­ verfahren stets nicht kontradiktorisch sind, so erhält der Anwalt

bei einem Werthgegenstande bis 15 M.: 1 M. „





bis 30 M.: l,so M.

Für schriftliche Anträge (Anmeldungen)

kann

nicht liquidirt werden, da § 35

a. a. O. nur für Klageanträge" eine Gebühr bestimmt.

Anhang zum Gerichtskostengesetz.

748

„Die Gebühren in Sachen über 30 M. sind — nach der Verschieden­ - in der Anlage unter der Nr. 16

heit der Werthklaffen III - XI

(§41

tarifirt."

Ges. v. 8. Nov.

1850. § 1

Ges. v.

1. Mai

23

1860.)

Vgl. Tabelle C.

III. Hohenzollrruschr ^ürstrnthümrr. Für die Zwangsverwaltung kommt in beiden Hohenzollernschen Fürsten-

thümern

§ 9

des Tarifs zum

v.

Ges.

12. Mai 1851

zur Anwendung,

für

Zwangsversteigerungen dagegen nach der Der. v. 28. Januar 1854 (GS.

S. 64)

an Stelle deS § 7 jenes

Tarifs diejenigen Vorschriften, die bis zur

Emanation der Ver. v. 29. November 1851 (GS. S. 719) in Geltung bestanden haben. 1.

Diese sind:

für Hohenzollern-Sigmaringen:

das Gesetz vom 16. März 1846

(G S. Bd. 7 S. 298) nebst den beiden Novellen

zu demselben

vom 25. Zuli

1848 u. 2. August 1848 (Ver.- u. Anz.Bl. von 1848 S. 294, 287);

2.

für Hohen; ollern-Hechingen: die Verordnung vom 9. August 1844

(Der.Bl. S. 265). Die durch diese Gesetze bestimmten Gebühren sind nach dem Ges. v. 1. Mai 1875 um ’/< erhöht. — Die Gebühren sind keine Pauschgebühren; an Stelle der

Gebühren für einzelne Termine und

Schriftsätze sind daher

R.A.G.O. jetzt 3/10 der Sätze des § 9 RAG O

nach

§ 2

A G.

(Tabelle A. 1) getreten.

C. Auslagen und Nebengebühren. An Auslagen kann der Rechtsanwalt liquidiren: Schreibgebühren (§ 76

R.AG.O) sowie Taggelder und Fuhrkosten (nach §§ 78—83 a a. £*.), aber keine

Auslagen für Verpackung von Briefen und Akten, § 77 a. a. An Nebengebühren kommt insbesondere die Gebühr für Erhebung und Ablieferung von Geldern in Betracht.

Die Gebühr beträgt nach § 87 a a O..

„1 Mark für jedes angefangene Hundert des Betrages bis 1000 M.,

50 Pfennig für jedes angefangene Hundert des weiteren Betrages

bis 10 000 M., 25 Pfennig für jedes angefangene Hundert des Mehrbetrages.

Für

Erhebung

und

Ablieferung

von

Werthpapieren

Rechtsanwalt nach Maßgabe des Werthes die Hälfte

der

erhält

der

vorstehenden

Gebühren.

Die Gebühr

für

Erhebung

und

Ablieferung

von

von diesen bei der Ablieferung entnommen werden."

Geldern

kann

749

Anhang zum GerichtAostengesetz.

Tabelle A. WerthSklafse.

II

Reichsgesetzliche Gebühren.

Werth

des

2.

Anmerkungen. 3/io-

’/w

i

|

Gegenstandes.

Dolle Gebühr des § 9 R.A.G.O.

i I i i

JC 1 2 von mehr al3 „ „ „ 4 ................... 5 „ „ „ 6 „ „ 7 „ „ „ 8 „ „ 9 ................... 10 „ .. „ „ „ 11 12 „ „ „ 13 „ „ „ 14 „ „ ir 15 „ ,, „ 16 „ „ „ 17 „ „ „ 18 ...................

bis 20 JC 20— 60 „ 60120 „ 120 - 200 „ 200— 300 „ 300- 450 „ 450 — 650 „ 650- 900 „ 900 - 1,200 „ 1,200- 1,600 „ 1,600- 2,100 „ 2,100 — 2,700 „ 2,700— 3,400 „ 3,400— 4,300 „ 4,300— 5,400 „ 5,400- 6,700 ff 6,700- 8,200 „ 8,200-10,000 „

JC

1,05 1,50 2,10 2,85 3,60 4,20 4,80 5,40 6,00 6,60 7,20 7,80 8,40 9,00 9,60

') Die Gebüh­ ren in ÄoL 1 kommen für den Antrag auf Ein­ leitung (Beitritt) bei Zwangsver­ steigerungen und Zwangsverwal­ tungen, sowie für die Beschwerde­ instanz zur Anipendung (§§ 23. 41 R.A.G.O). — Sie können auch nach Maßgabe der 88 13—18 mehr­ fach zum Ansatz gelangen.

1,20

0,60

’) Wegen der Anwendung von ÄoL 2 vergl. 88 14. 16. 17. 18 R.A.G.O.

84

25,20

12,60

104

31,20

15,60

144

43,20

21,60

0,90

0,4 5

2 3 4 7 10 14 19 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 64

1 1 1,20

2,10 3,00 4,20 5,70 7,20 8,40 9,60 10,80

12,oo 13,20 14,40 15,60 16,80 18,00 19,20

1 1 1

Die ferneren Werthklassen steigen um je 2000 «*. Die Gebührensätze in den nächsten 20 Werthsklafsen bis 50,000 A um je........................ also z. B.: 23 von mehr als 18,000—20,000 M u. s. w. „ „ „ 28,000-30,000 „ 28 u. s. w. „ „ , 48,000-50,000 „ 38

4,oo

Zn den nächsten 25 Werths­ klassen bis 100,000 steigt der Gebührensatz um je.................... also z. B. . 43 von mehr als 58,000— 60,000** u. s. w. 63 „ „ „ 98,000-100,000 „

15!)

47,70

23,85

21!)

65,70

32,85

In allen ferneren Werthsklassen steigt der Gebührensatz um je. .

2

0,60

0,30

l

Anhang zum Gerichtskostengesetz.

750

Tabelle B.

o

Betrag der Gebühr nach § 7. a. b. c.

Werth

des

Werth des Gegenstandes.

!

Betrag der Gebühr nach §7.a. b. c.

|

8

Gegenstandes.

WerthSklasse.

Landesgesetzliche Gebühre» für Zwangsversteigerungen im Geltungsbereiche des Ges. v. 12. Mai 1851.

*

bis 90 JC 1 2 von mehr als\ 90— 120 „ 3 120- 150 n 150- 180 4 n 180— 210 H S 6 210— 240 7 240- 270 M M 270- 300 8 t9 300— 330 9 M n 330- 360 10 n 360- 390 11 'n M 12 390- 420 n 13 420- 450 14 450 - 480 n n 480 - 510 n 15 lf 510- 540 16 tt I9 17 540- 570 n 18 570- 600 n n n 600- 750 19 750— 900 20 tl tt 900—1050 21 22 1050-1200 n fl 23 1200—1350 24 1350-1500 It 1500—1650 25 n 1650—1800 26 M 27 1800-1950 (i 28 1950-2100 29 2100-2250 t9 2250-2400 30 | 31 2400-2550 32 1 2550-2700 2700—2850 33 34 2850—3000 3000- 3150 35, 3150-3300 36 37 | 3300-3450

1,00 1,30 1,60 1,90 1 2,20 2,50 ! 2,90 3,20 3,40 3,50 3,70 3,90 4,10 4,3 0 4,50 4,70 4,90 5,00 5,70 6,30 6,90 7,50 8,20 8,80 9,40 10,oo 10,70 11,30 11,90 12,5 0 13,20 13,80 14,40 15,00 15,70 16,30 16,90 1 1

JC 38 von mehr wirthschaft. waren. !

Hekt.

1

Antragsteller waren ausschließlich:

3

Mark.___ ' 4

I

der

der

Verwalter

Benefizial-

im

Mit-

eigenthümer

erbe

Konkurse

des

zum

oder

Zwecke

Eigen-

Nachlaß­

der

thümers.

pfleger.

Theilung.

Mark.

5

6

7

8

10

Antragsteller waren Gläubiger mit einem nicht erst im Wege der Zwangs­ vollstreckung erlangten Realrecht allein oder mit Anderen.

Mitbieter waren

Personen, welche

nicht zu den

betheiligten Gläubigern

gehören.

12

usdunm witzsgßvunrhlltßNH

*n

-vun-rrtzvoaGvuvmb

Laufende N u m m er.

Gegenstand des Verfahrens:

i

-a

Cä CD

Fortsetzung (Kol. 13-22): S. 770

Ersteher waren:

Das

Berichtigung des baar zu zahlenden Kaufgeldes:

geringste

Ausführungsbestimmungen.

Gebot

ber

Personen, welche

best-

nicht,u

berechtigte

den

ist

erst bei wieder­ holter

Antrag-

beteiligten

steiler.

Gläubigern

steigerung

gehören.

erreicht.

14

1 5

13

,

Ver­

besonderer

baare Zahlung Uebernahme des ganzen von Betrages (einschließlich Forderungen mit etwaiger Anrechnung Einwilligung eigener der Forderungen Gläubiger. deS Erstehers). 1 i

17

Wiederversteigerungen:

Gewährung Vortheile für

Anweisung

die in Spalte 17

auf

rückständiges Kaufgeld.

|

18

bezeichneten

über­

nommenen

Jahrgang und

, die

j

1

oie

Nummer frühere frühere der ! Versteigerung Versteigerung 3"ST '

für

Forderungen.

die frühere Versteigerung.

iy

20

;

nach

nach

dem Gesetz von 1883.

älteren Vorschriften,

21

22

i

770

1

Formular II für die Landestheile außerhalb deS Geltungsbereiches des Gesetzes vom 13. Zuli 1833 ist nicht mit abgedruckt.

Ausführungsbestimmungen.

771

4) Allgemeine Verfügung vom 2. April 1884, — betreffen- -ir IrvangsVollstreckung in bas unbewegliche vermögen.

(Z.M.Bl. S. 66 Nr. 28.)

Nachdem durch die allgemeine Verfügung vom 2. November 1883 unter 2 die Gerichte im Geltungsbereiche des Gesetzes vom 13. Juli 1883 angewiesen sind, im Verfahren der Zwangsversteigerung die Bekanntmachung des Versteigerungstermins denjenigen Kaffen und An­ stalten mitzutheilen, welchen das zu versteigernde Grundstück zu einer der in den §§. 25, 27, 28 des Gesetzes bezeichneten Abgaben und Leistungen verpflichtet ist, hat der Herr Finanzminister an die König­ lichen Regierungen, die Königliche Finanzdirektion zu Hannover und die Königliche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin die Anordnung erlassen, daß dieselben den Gerichten durch Vermittelung der Präsidenten der Oberlandesgerichte mittheilen, welche Behörden bezüglich der zu Staatskaffen fließenden Abgaben zur Em­ pfangnahme der erwähnten Benachrichtigungen bestimmt sind. Dem­ gemäß werden die Gerichte angewiesen, die erwähnten Benachrichtigun­ gen, soweit zur Staatskasse fließende Abgaben in Betracht kommen, an die in der angegebenen Weise bezeichneten Behörden zu richten.

Berlin, den 2. April 1884.

Der Iustizminister. Friedberg.

772

Sachregister. Die etegetlameierten Zahlen bedeuten die 5§ bei 3w.Bottfte.0cf., mit dem Zusatze N.G.

dis bei Kostengesetzei; die uneingeklammerten Zahlen beziehen fich auf die Seiten der Linleitung und bei Jtommentari.

AbKirznu-rn. A.

Antrag; Bet

Bekanntmachung; veschl.

g. G. — geringstei Gebot; Gl.

rnoblliarrnasse; K-G.Bel.

Gläubiger; bete. Gl.

Beschlagnahme;

GL. — Grundbuch;

betreibender Gläubiger; Zmm.M

Kausgelderbelegung; «.G.Berth.

Lausgeldervertheilung; Grot.

Schiffsregister; LH.Pl. Lheilungivlan; Berf. VerstL. — Bersteigerungitenain; Zw.Berst. Zwangsoersteigerung; Zw.Verw.

tokoll; Sch. — Schuldner; Sch.A

Zm.

Pro­

Verfahren; Zwang-ver­

waltung; Zw.Bollstr. Zwangivollstreckung; Z.Urlh. ZuschlagiurtheU. Der Anfangsbuchstabe bei Stichworti ist in dem betreffenden Absatz wie letzteres zu lesen.

A. Abänderung der Kaufbedingungen (45) 327; deS LH.Pl. bei Zw.Verrv. (149) 622; des Z.Urth. in der Beschwerde­ instanz 480 (95) 481. Abstudunysanspruch für Ansprüche, welche Geld nicht zum Gegenstände haben 365, 513, 520. Abpndungsland als Theil der Zmm.M. 188; Recht des Erstehers auf das A. 490. Abführung der Einkünfte der Zw.Verw. zur Therlungsmasse der Zw.Verst.

(150) 624. Abgaben, öffentliche (27, 28) 293, 295; lausende und rückständige der letzten zwei Jahre (35) 317; Zeit­ punkt (36) 318; ältere Rückstände (37) 318; — s. Allg. Vers, des Just.M. 766, 771. Abgerissene- Land, als Theil der Zmm.M. 186. Ablösbare Grundlasteu in den bayeri­ schen Gebietstheilen 288. Adlösungsdarlehnr in Kurhessen 288, 310, in Hannover 309,369 (200) 698. Ablösungskapital als Theil der Zmm.M. 188; dessen Vorzugsrecht in Schles­ wig-Holstein, Hannover und im Jade­ gebiet 309, in Kurheffen 310; Rechte des Erstehers auf das A. 490; Ein­ rechnung des A. in die Theilungs­ masse 507.

Ablösnugsrrnteu, deren Vorzugsrecht 285 ff., 293; in Schleswig-Holstein 286, 309, in KurhAen und Hannover 287, 309; Einrechnung der A. in die Tbeilungsmaffe 507. AdschShnngendeS Grundstücks (44) 326. Absonderung der Zmm.M. im Kon­ kurse 37, 44, 183. i Adsouderuugsrrcht der Realgläubiger im Konkurse 44, 122, 123, 268. j Abtretung der Rechte aus dem Meist­ | gebot (83) 454,565; — Recht der nach­ I stehenden Gläubiger auf A. vorgehen­ der Forderungen beiKorrealhypotheken | (205) 715. actio hypothecaria 4, 12, 21; — pigneraticia directa 5, 6, im Falle des § 5 Zw.Bollstr.Ges. 215; — nega­ toria in demselben Falle 215; — 8erviana 4. Allodistkativnsrrntrn, deren Vorrecht 287. Alluviou als Theil der Zmm.M. 186. Alteutheil 345, 369. Amortisationsfonds als Theil der Zmm.M. 189; Recht des Erstehers auf A. 490; Einrechnung in die Theilungsmaffe 507. Amtsblatt, bei der Veröffentlichung des Verst.T. für Schiffe zu benutzendes (174) 655; s. Einrückung. Amtsgericht als Vollstreckungsgericht 200.

Sachregister. Aenderungen von Eintragungen im G.B. (124) 566; im Sch.R. (177) 657. Anfechtung einer Austastung 152; von Rechtshandlungen nach der Beschl. 269. Anheftung an die Gerichtstafel: der Bek. desBerst.T. bei Grundstücken (46) 329, bei Schiffen (174) 655; der Bek. des anderweiten Verkündungstermins (82) 447-, der Set des Dertheilungstermins (101) 505; — in der Orts­ gemeinde: der Bek. des Verst.T. (46) 329. Anlagen s. Antrag. Anmeldung von Ansprüchen bei der Zw.Verst. von Grundstücken zur Feststellung des g. G. (40 Nr. 8, 56) 348, Form u. Frist 349,370,371; Verhandlungen über die A. 349, 444 ; Folgen nicht rechtzeitiger A. 349, (108) 523, (195, 197) 694, 695, (201) 699; — bei der Zw.Verst. von Schiffen (172) 654; — von Realrechten in der Beschwerdeinstanz (87) 463; — zur Aufnahme in den Theilungs­ plan (106), Form und Frist (104) 514; Verhandlungen über die A. 512, Bolgen unterlassener A. 514 (201)699 ; rgänzung oder Abänderung der A. (104) 515 ff.; — bei der Zw.Verw. (149) 622, 623. Anordnung s. Einleitungsbeschluß, Entscheidung. AuschlußvfLuduug bei Zw.Verw. (143) 607, frei Arresten in Schiffe (178). Ansprüche, welche nicht auf Geld ge­ richtet sind, 345, 352, 353, 356, 358, 366, 437, 513; — bei Anlegung des Grundbuchs in den einzelnen Landes­ theilen einzutragende A. 690; — der Hebungsberechtigten auf das Kaufgeld, und deren Pfändung 508; — nicht berücksichtigter Hebungsberechtigter gegen den letzten Perzipienten (104) 517, 518, 531. Antheile (ideelle, reelle) als Gegenstand der Zw.Vollstr. in das und. Verm. 184, 185, 241. Antheil-hypotheken bei Versteigerung des ganzen Grundstücks 346, 513. AntheUsverstrigrrung; Verhältniß zur Zw.Verst. Theilungshalber 155 ff. 233, zur Zw.Verst. des ganzen Grundstücks 262. Antrag und Anlagen desselben; — der betr. Gläubiger auf Bestim­ mung des Vollstreckungsgerichts (3) 199; auf Löschung voreingctragener Posten und deren Aufgebot (5) 211, 216; auf Eintragung einer Judikats­

773

hypothek oder Vormerkung (6—8, 10, 12) 252, 253; im Zw. Vollstr. Verf. im Allgemeinen 201; auf Zw.Verst. von Grundstücken (13, 14) 256 ff.



! '

> i ;

i 1 I i I I

(190) 688, von Bergwerkseigenthum (157) 632, von Schiffen (164) 637; auf Zw. Verw. von Grundstücken (139) 597, von Bergwerkseigenthum (157) 632; auf Erlaß eines Zah­ lungsverbots (16, 143) 273,607; auf Fortsetzung des Verfahrens(50) 334, 336, (69) 399, (79) 441, (99) 500;aufEinstellung des Verfahrens (51) 335, 627; eines Gläubigers auf gericht­ liche Verwaltung des Grundstücks (98) 497; auf Sicherung der Rechte bei auflösend bedingten Borforderungen (110) 522; auf Ermächtigung zum Aufgebot, und auf Aufgebot unbe­ kannter Berechtigten (133, 135) 583, 586; auf Bestellung eines Vertreters für die unbekannten Gl. (137) 592; eines Interessenten auf An­ beraumung eines neuen Verst.T. (74) 423; sämmtlicher Interessenten auf Gestattung einer Reise des beschlag­ nahmten Schiffes (163) 636; desErsteherS auf gerichtliche Ver­ waltung und Uebergabe (98) 497,499; auf Aussetzung der Kaufgeldervertheilung (123) 562; aufWiederversteigerung(128) 576; auf Zw.-Bollstr. wegen des Kaufgeldrückstandes (129) 579; des Konkursverwalters auf Zw.Verst. oder Zw.Verw. (181, 183) 664, 666; des Benefizialerben oder Nachlaßpflegers (181, 184) 664, 669; eines Miteigentümers (181, 185) 664, 673; bei Zw.Verst. auS bergrechtlichen Gründen (181, 186) 664, 682; auS Gründen deS öffentlichen Wohls (181, 187) 664, 684. Anweisung auf das hinterlegte Kauf­ geld wirkt als Baarzahlung 547. An- und Anwüchse als Theile der Zmm.M. 186, 267. Apothebrrprivilrgirn als Gegenstand der Zw.Vollstr. in das unbew. Ver­ mögen 192. Arbeitslöhne, deren Vorrecht (26) 292. Armateur — Ausrüster. Arrest; — Eintragung eines A. (10); früheres Recht 29, 39, 40, 245; — Wirkung der Eintragung alS Vor­ merkung 246,278; — Voraussetzungen der Eintragung 247; Bewirkung der

774

Sachregister.

Eintragung 248; Umschreibung einer Arrestvormerkung in eine Hypothek 248; Laschung 251; — Wirkung der Eintragung nach früherem Recht 315; Zulässigkeit des A. gegen deutsche und fremde Fürsten, gegen Gesandte 598. Arreftbefrht 177,246; der Auseinander­ setzungsbehörden 247. Arresivollziehuug, Voraussetzungen 178ff.; — Arten 177, 196; Auf­ hebung 179; -in Schiffe 637(1781658 Artikel int Grundbuche, begl. Abschrift des A. 320, 339; f. a. Grundbuchblatt. Aufforderung der Realberechtigten zur Anmeldung ihrer Ansprüche 23, 36, 42; bei vollendetem G.B. (40 Nr. 8) 322 ; bei nicht vollendetem G.B. (195) 694; wegen älterer Hypo­ theken im Bezirk Caffel (201) 699; — bei der Zw.Verst. von Schiffen (172) 654; — der Eigenthums­ prätendenten (40 Nr. 9) 322; be­ zieht sich auch auf E. wegen beweg­ licher Zubehörstücke 323; — zur An­ meldung des Vorrangs (48) 331, (195) 694; - Unterlassung der Aufforderung (75 Nr. 4 u. 7) 321, 332, 434; zur Abgabe von Geboten, deren Bedeutung (61) 370; Zeitpunkt der A. 370 , 444; - Folgen der Nicht­ innehaltung des Zeitpunkts 371 (75 Nr. 12; 88) 437; zur Erklärung über den Zuschlag (72) 415. Aufgabe zur Post (4 Nr. 3) 209; — der Rechte aus der Uebernahme und aus der Ueberweisung bei Korrealhypotheken (59, 117) 363, 552. Aufgebot voreingetragenerPosten durch den Gl. an Stelle deS Eigenthümers (5)215; —derSchuldurkunde zum Zwecke der Kraftloserklärung (132) 582; — unbekannter He­ bungsberechtigter, deren Forde­ rung aus dem baaren Kaufgelde zu befriedigen ist (133, 135); Ermächti­ gung zum A. (133) 583, deren Er­ löschen (134) 585; Aufgebotsverfahren (135) 586ff.; — unbekannter Be­ rechtigter, wenn der Anspruch vom Ersteher zu übernehmen ist (137) ; — Voraussetzungen des Antrags 592, 593; Verfahren 593; Legitimation Berechtigter 592. Aufhebung der Zw.Vollstr. 172 ff.; wegen Wegfall des Schuldtitels 172, 406; — wegen Wegfall der vorläufi­ gen Vollstreckbarkeit 172, 406; —

wegen Beseitigung der Vollstreckungs­ klausel 173, 406; — bei Geltend­ machung der Benefizialerbeneigenschaft 173, 251, 406; — in Folge der Ein­ sprüche Dritter 173, 402 ff; — in Folge einer Anfechtung 173; — in Folge der Konkurseröffnung 173; — Geltendmachung der Aufhebungs­ gründe 174 (70, 71) 401 ff.; — Auf­ hebung der Arrestvollziehung 179; — Wirkung der A. auf die eingetragenen Zudikaishypotheken oder Vormäkungen (11) 249 ff.; — Unzulässigkeit der Fortsetzung des Verf. (50) 335; — als Folge einer Stundung über drei Monate (51) 336, 337; — der Zw.­ Verst. u.Zw.Verw.in Folge von Mttheilungen des G.B.Richters(20) 276; des Verst.T. auf Antrag (51) 335 (79) 440; — von AmtSwegen (49) 332,442; —derZw.Verw.(154)627; — der Zw.Verst. von Schiffen (166) 644; — des Urtheils über den Zu­ schlag (93, 94) 480. Aufkündigungsrrcht des Erstehers und der Gl. bei Pacht und Miethe nach A.L.R. 282 ff. ; nach gem. R. 285. Aufnahme von Ansprüchen in denTH Pl. (106) 512 (196); bei Zw.Verst. von Schiffen (176) 656. Aufruf des Beginns des Versteigerungs­ geschäfts (52) 338, 444. Aufsichtsbehörde, Zustellung an die A. 208. Auseinandersetzung; Zw.Verst. zum Zwecke der A. unter Miteigentümern

30, 42 (185) 672; deren Zulässigkeit 675, insbes. gegenüber einer eingelei­ teten Zw.Verst. im Wege der Zw.­ Vollstr. des ganzen Grundstücks 679, eines Grundstücksantheils 155 ff. Ansrinandersetzuugssacheu. Kosten in A. deren Vorrecht (27) 294; — Ver­ waltungszwangsverfahren in A. 707. Ausfertigung vollstreckbare des Schuld­ titels 140 ff. ; s. a. Vollstreckungs­ klausel-. — des Hypothekenbriefes (9) 244 (127) 572; des Z.Urth. (85,124, 127) 460; des Verth.Prot. (124, 127, 130). Ausführungsgrsetze preußische, zu den Reichsjustizgesetzen 71. Ausgaben zur Erhaltung des Grund­ stücks während der Zw.Verw., deren Vorrecht (24) 290, (148) 619. Aus gebot, doppeltes, 327, 359, (60) 367, 368, 369, 489. Aushändigung des Hypothekenbriefes (9) 245; der Urkunden über einge-

Sachregister. tragene Forderungen nach Berichtigung des G.B. (122) 561. Auslagen, baare, für gerichtliche Uebergabe und Verwaltung nach § 98 Zw.Vollstr.Ges. 498, 499; — im Zw.Vollstr.Verfahren 726, 727; des bestellten Vertreters (4, 131, 137) 210, 581, 593. Auslänüer als Bieter bei Grund­ stücke 373, bei Schiffsparten 661; — als Ersteher von Schiffen 657; von Schiffsvarten 661. Ausländische Gerichte, Zw. Vollstr. aus den Urtheilen derselben 131, 132. Ausrüster, Behandlung desselben als Rheder 642. Ausschluß nicht angemeldeter Ansprüche (40 Nr. 8 und 9) 322, 323; An­ kündigung des A.im Derst T.(61) 371, deren Unterlassung 371 (75 Nr. 12) 435, 437. Auszug aus den Steuerrollen (14) 259, (40 Nr. 7) 321, 322, (128) 574; Ersatz derselben (41)324, (161), (199) 697; bei Zw.Verw. nicht erforderlich (139) 599; — aus dem Verth. Prot. (127, 130); - aus dem Sch.R. (164) 639; — aus dem Besitz- u. Steuer­ hefte des Sch. in Hz. (199) 697.

s.

Baarzahlung des Kaufpreises (117) 546, Legitimation zur Empfangnahme 546,556, 389; — Wirkung der B. 547; — als Kaufbedingung bei ZwVerst. aus Antrag des Benefizialerben 670; bei Zw.Verst. Theilungshalber 676; bei Zw.Verst. aus Gründen des Bergrechts 683; bei Zw.Verst. aus Gründen deS öffentl. Wohls 684; — s. a. Kaufgeld. Baumaterialien abgebrochener Ge­ bäude als Theil der Zmm.-M. 186. Bedingte Forderungen (33) 314; Be­ rücksichtigung bei Feststellung des g. G. und der Benachtheiligung eines Interessenten 345, 438; Bedingung der Ersatzübernahme 362, 363; Ersatzvertherlung bei Forderungen unter auflösender Bedingung (HO) 521, unter aufschiebender Bedingung (111) 521; Ersatzüberweisung bei b. F. (117) 551. Befriedigung, Recht auf abgeson­ derte Befriedigung als Folge der Beschl. 122, 123, 146, 173, 268; aus dem Grundstücke durch Baar­ zahlung und was derselben gleichsteht

775

547; durch Schuldübernahmevertrag (116) 548, 549; durch Unterlassung rechtzeitigen Antrags auf Wieder­ versteigerung im Falle der Ueberweisung des Kaufgeldrückstandes (117) 552 554. Beginn der Zw.Dollstr. 144, 259, 264, des Verst.Geschäfts (52) 338; der Beschwerdefrist (90)471; der laufen­ den Zinsen, Abgaben u. s. w. (36) 318 (182) 664. Seitrriduugsüostru, Berichtigung an der Stelle des Kapitals (35) 317, (84). Beitritt zur Zw.Verst. (15) ist A. auf Zw.Verst. 261; Eifforderniffe 261, 262; — bei Zw.Verst. auf A. deS Kon­ kursverwalters 668, deS Benefizial­ erben 671, von Miteigenthümern 679, aus bergrechtlichen Gründen 683; — eines Miteigentümers zur Antheils­ versteigerung 155; — Übergangs­ bestimmung (208) 721; — Mittheilung des B. an die Interessenten (47) 331; verspäteter (49) 332, (54) 344; — zur Zw.Verw. (140) 600. Beitrittsbrschluß, dessen Zustellung bei Zw.Verw. (140), f. a. Einleitungs­ beschluß. Bekanntmachung des Verst.T.: deren Inhalt bei G r und st ü cke n (40) 320 ff., (195) 694; bei Bergwerken (160, 161), bei Schiffmühlen und Ge­ rechtigkeiten (162), bei Schiffen (172) 654, bei Schiffsparten (179) 661; — in den besonderen Fällen des dritten Abschnitts (180), bei Zw.Verst.Theilungshalber (185 Nr. 3); — Mängel der B. deS Verst.T. 321, (75 Nr. 4, 78) 434. Benachrichtigung des Sch. von der Eintragung einer Judikatshypothek S 245; der Interessenten über die r. Gl. (47) 331; der Gläubiger nacheingetragener Forderungen (124); des Eigenthümers von der Aushändi­ gung der Hypothekenbriefe (9, 127); des Widersprechenden von der nach­ träglichen Legitimation des Berech­ tigten (132) 583. Benachtheiligung s. Zntereffenten; — im Gegensatze zur Berührung 327.

üeurstzialerben, Zw.Vollstr. gegen die­ selben 147, 173, 175, 228, 241; — Zw.Verst. auf A. des B. oder des Nachlaßpflegers (180, 184) 668 ff. Bereicherung, Klage der besser berechtigten Gl. gegen den letzten Per­ zipienten aus der B. 517.

776

Sachregister.

Bergarbeiter, Vorrecht der Lohnforde- I Beschränkungen des EigenthumsrechtS rung (159) 633, 691.

280.

Bergdeamte als Bieter, f. Berichti­

Beschwerde bei Anträgen auf Eintra-

gungen und Zusätze zu S. 635; XL (Hülfs-, Loskaufs-, Reklamekosten), deren Vorrecht 646, 650, 652. Bergwerke verliehene, als Gegenstand der Zw.Dollstr. in das unb. Verm. 28, 40, 46, (1 Nr. 2) 190.

gung oder Löschung einer Judikats hypothek 255; — sofortige gegen Entscheidungen des Vollstr.Gerichts im Allgemeinen 201; insbesondere bei A. auf Einleitung der Zw.Verst. 264,265; bei A. betr. Ort, Zeit, Veröffentlichung des Derst.T. 325, 330; des Gl. auf Fortsetzung des Verfahrens 334, 399, 440, 500; — bei unrichtiger Fest­ setzung des g.G. 351; bei A. des Erstehers oder Gl. auf gerichlliche Ver­ waltung und Uebergabe 498; bei A. auf Aussetzung der Kaufgeldervertheilung 562; — gegen das Urtheil über den Zuschlag (86—91); — Znstanzenzug 460; — Anbringung der B. 461; — Übersendung der B. 462; — keine aufschiebende Wirkung 462, (99) 500, 503; — Zurücknahme und Verzicht 463; — Verbindung mehrerer B. (91) 475; Beschwerdeführer (87) 463, (89) 466, s.a.Bieter; Gegnerdes B. (91)473; Anschließung (Intervention) 474; — Begründung der B. (88, 89), Zulässigkeit neuer Thatsachen und Be­ weismittel 465, 466, 470, 475; — Beschwerdefrist (90) 471; — Ein­ legung der Beschwerde vor Zustellung des Urtheils 473; durch Telegramm 461, 473; — Beschwerdegrund, Unterschied von Begründung der Beschwerde 466; bei Ertheilung des Zuschlags sind die Widerspruchs- (Versagungs-) gründe Beschwerdegründe (88) 467, 468; andere Beschwerdegründe (88) 468; — Ausschließlichkeit der gesetz­ lichen Beschwerdegründe 88 (468); — Beschwerdegründe bei Versagung des Z. (88) 469, 474, 475; — Be­ seitigung von Beschwerdegründen durch den Ersteher (92) 475; — Verhandlung und Entschei­ dung über B. (93, 94); ergänzende Vorschriften der C.P.O. 477; Cha­ rakter der Verhandlungen in der Be­ schwerdeinstanz 477; Prüfung der Formalien 479; sachliche Prüfung 479; Inhalt der Entscheidung 480,(94)481; Entscheidung in dritter und vierter Instanz 480; Entscheidung über den Kostenpunkt 480, (92); Verkündung und Existenz der Entscheidung 481; - s. a. Nichtigkeitsklage, Restitutions­ klage, Rückgewähr, Zustellungen; —

Berguagskostr«

BrrgwerKaautheilr s. Kuxe. Brrgwerkarlgruthum, Begriff, GegenSand deffelben 190, 191; Zw.Verst. i dasselbe Schuldenhalber (157—161) 632 ff.; — aus bergrechtlichen Gründen (180, 186) 680 ff. Berichtigung deS Grundbuchs nach Ausführung deS TH.Pl. (124)564 ff., bei Zw.Verst. Theilungshalber 679; — des KaufgeldeS als Vorbedingung der Uebergabe (98) 496. Berührung der Rechte der Zntereffenten durch Abänderung der Kaufbedingungen 327, 328; bei Feststellung deS g.G. 342. Beschlagnahme. Geschichtliches 12,13, 16, 17, 21, 22, 39, 47, 50, 57, 59, 60, 63, 64; rechtliche Natur 109 ff., nach den Motiven 109; — begründet 1 bei der Zw.Verst. kein Pfandrecht, nach gern. R. 110, nach A.L.R. 114, nach dem Zw.Dollstr.Ges. 121; — sondern nur ein Vorzugsrecht HO, 114, 122, und abgesonderte Be­ friedigung 122, sowie relative Nichtigkeit späterer Dispositionen 111, 114; — bei Zw. Verst. von Grund ­ stücken (16, 17); Verbindung von Anordnung und Vollziehung der Zw.­ Verst. 265; erfolgt nur zv Gunsten des betr.Gl. 266, 268; Gegenstand der B. 267; — Wirkung für den Gl. 268; nicht auch für den Ersteher 268, 489; gegen den Sch. 269; gegen Dritterwerber 269 ff., 718; — gegen Drittschuldner 273; — Dauer 273; erste Beschl. 267; — bei Zw.Verst. von Schiffen (165, 166) Gegen­ stand 643; Wirkung gegen Rheder und Schiffer 644; — Ueberganasbeftimmung bez. der B. (208) 721; — bei Zw.Derw. (143); Gegenstand 607; — Wirkung 610; s. a. Pfand­ recht; — Wirkung der B. bei der Zw.Verst. TheilungShalber 676; — B. der Gutseinkünfte findet nicht mehr statt 597.

Sachregister. Beschwerdeinstanz, Zustellun­ gen in der B. (4) 205; Nachholungen in der Beschwerdeinstanz (92) 475; — weitere 461, 465, 471, 472, (93) 480. Besitz, Glaubhaftmachung des (Eigen­ thums-) Besitzes des Sch. (139) 599, (190) 688, 689; — des Verwalters (142) 604, 605. Betagte Forderungen (31) 312. Bevollmächtigte, als Bieter bei Grund­ stücken des Machtgebers 373; s. a. Prozeßvollmacht, Spezialvollmacht, Vertreter, Vollmacht. Bevormundete, Zustellung (4) 208, 209; — alS Bieter 372, 373; s. a. Mündelgrundstücke. Bewachung-- und Verwahrungskosten bei Sch. 646, 650. Bewegliche Gegenstände der Zmm.M. (1) 182, bei Grundstücken 187 ff., bei Bergwerken 191, bei Schiffen 193; — Einrechnung des Erlöses derselben in die Theilungsmaffe des Grund­ stücks 506; — Zw.Vollstr. in die­ selben durch Pfändung (206) 717. Bezeichnung des Grundstücks im An­ träge auf Zw.Verst. (13), in der Bek. des Verst.T. (40 Nr. 1) 321, im ZUrth. (83) 453. Bieter, Fähigkeit zur Abgabe von G. 371, 395; zum Erwerbe des Grund­ stücks 372, 395; taube, stumme, der deutschen Sprache nicht mächtige 375; — ungerechtfertigte Zulassung 375; — ungerechtfertigte Zurückweisung 376; — nachträgliche Beseitigung des Mangels der Fähigkeit (78) 433; — UnsicherheitderB., Kautionspflicht (62) 379 ; ungerechtfertigte Zulassung und Zurückweisung 388; — Be­ schwerderecht des B. 375,376,430, (87) 464; Beginn der Beschwerdefrist für B. 472; Beseitigung des Mangels der Fähigkeit in der Beschwerdeinstanz (92) 476; — Gebundenheit und Befreiung eines B. (66) 390, 391, 395, 423 ; der Vorkaufsberechtigten als B. 394; Befreiung des B. durch rechtskräftige Versagung des Z. (96) 483. Birtungsrrcht des betr. Gl. 13, 23, 35, 112, 116, 124, (62) 382; des Sch. (Eigenthümers) 23,35, 112,117, 118, 124, (62) 383, (83) 454; der Gerichts­ personen 23, 112, 373; der Inter­ essenten 117, (62) 382. Lodmrreifordrrungrn, deren Vorrecht 647, 650, 652.

777

Brandoersichrrung-driträge, deren Vorrecht 295. Bran-vrrstcheruugsgrl-er als Gegen­ stand der Zmm.M. und der Beschl. 189 ff., 267; — Recht des Erstehers auf B. 490; deren Einrechnung in die Theilungsmaffe 507. C.

Lessiou s. Abtretung, Pacht- undMiethszinsen. Livilvrozrtzorduuug, deutsche, Spezial­ bestimmungen betr. die Zw.Vollstr. in das unb. Verm. 70; — Verhältniß des Gesetzes zur C.P.O. 102. condictio sine causa, der besser be­ rechtigten Gl. gegen den letzten Per­ zipienten 517. culpa lata, Haftung deS betr. Gl. und des Sch. 493, 495.

S. Dammsozietät, Vorschüsse der Mit­ glieder, deren Vorrecht 291. Datum-theorie für die Rangordnung der protokollirten Pfandrechte in SchlHolst. 693. Defekte, Beschlagnahme wegen D. 247. Defekteubeschlüste gegen Reichs- und gegen preußische Beamte; Zw.Vollstr. aus denselben 125, 703, 706. Leichlasten, deren Vorrecht (25) 291, 295. Lienstdezüge des Gesindes, deren Vor­ recht (26) 291. Dingliche (hypothekarische) Blage 4, 5, 6, 12, 21, 33; Beklagter 134; Antrag und Verurtheilung 134—136, 640; — Kumulation mit der persön­ lichen Klage 136. Dingliche Ansprüche, Voraussetzungen der Zw.Vollstr. wegen d. A. 133 ff., 633, 639; bei der Zw.Verst. von G r u n d st ü ck e n (22) 279 ff.; Wahrung der Rechte der dem betr. Gl. vor­ gehenden d. A. 27, 35, 51, 54, 58, 59, 62, 64, 65,88 ff., 279; Erlöschen der d. A. durch den Verkauf 280; — Uebergang der d. A. auf den Ersteher 281 ff., 345, 356; nach der Beschlagnahme entstandene (30) 311; bei der Zw.Verst. von Bergwerks­ eigenthum 632, von Schiffen 639, (170) 647ff., Theilung sh alb er676. Liözrsanvrrwaltung, kath., als Bie­ ter 374. Dispache, gerichtlich bestätigte, als voll­ streckbarer Schuldtitel 131.

778

Sachregister.

Eiubüuftr der Zw.Verw., deren Ein­ rechnung in die Theilungsmasse der Sch. 493, 495. Lomaiuruamortisatiousrruteu, deren Zw.Verst. 506; s. a Verwalter. Eiuleitungsbeschluh als Anordnung Uebergang auf den Ersteher 286, und Beginn der Zw.Vollstr. 264; — in Hannover 287, 288, 293, 369, bei Zw.Verst.: Inhalt 264; Zu­ (200) 698. Lomaiuruvrrwaltuug, Mtglieder der stellung (4) 205, 264, 265; Beschwerde D. alS Bieter 375. 265; bei der Zw.Verw. (140) 600; Lorfgemeinbeu als Bieter 374, 378. . — gegen den Schiffer (164, 166, votalgrundstücke s. Ehegatten. 168) 639, 643, 645; - in den beson­ vritte. s. Einstellung, deren fallen des dritten Abschnittes vrittschuldurr, Zablungsverbot an D. (182) 664, 666, 670, 675. Einrückung der Bek. des Verft.T. in (16) 273; (143) 607. das Amtsblatt bei Grundstücken (46) 328 ; bei Schiffen (174) 655; - der E. Bek. des anderweiten Verkündungs­ Ehefrauen, deren Ladung 208; als , termins (82) 447. Bieter 372. , Einstellung, einstwellige, — auf An­ Ehegattru, Grundstücke der E., Zwordnung des Prozeßgerichts 174 ff., Vollstr. in dieselben: beiParapher- i 334; — auf Anordnung deS Doll­ nal-, Sonder- und vorbehalte- j streckungsgerichts 176; — im Falle nem Vermögen 160, 403; — bei i der Befriedigung der Gläubiger 176 ; der Zw.Verst. von Amts wegen allgemeiner Gütergemeinschaft 160 ff., 231, 232, 403; - bei parti- : (20) 276; auf Antrag oder Bewilli­ kulärer Gütergemeinschaft 162, j gung (Stundung) des Gl. (51) 335, 231; — bei Verwaltungsgemein337, 420; — auf Grund der Rechte schaft und Zllatensystem 163, 233, Dritter (70, 71) 402-404; Gel­ 403; — beim Dotalsystem 164 ff., tendmachung derselben im Versteige­ rungsverfahren 405, 406; bei der 233, 403, 432. Eigenthum, des Sch. am Grundstück Zw.Verw. (146) 617; — auf Grund 228, (14) 257, (139) 599, (190) 688; ! der Einwendungen des Sch. (71) 406; — am Schiffe (164) 637. Eigenthümer, Streitverkündung an E. Herbeiführung der E. bis zum (5) 215; — als Liquidant von Hy­ Schluffe des Vollstr.T. 406, 407; — potheken- und Grundschulden E. mit und ohne Aufhebung der Vollstr.Maßregeln 408; — Herbeifüh­ 298; — Verfügunqsrecht des E. über vorbehaltene Stellen, vor der rung der E. in den Fällen des § 691 Linie getilgte Hypotheken und mit Nr. 4 u. 5 C.P.O., 409-411; fester Rangordnung protokollirte Hy­ E. nach Hinterlegung von For­ potheken in Schl.H. 308, 694; — derung und Kosten 412—414. neuer, als Realberechtigter (InterEinstweilige Verfügungen, Anordnung effent) 277, 278; dessen Zuziehung und Vollziehung in das unb. Verm. (47, 49, 50, 69, 99, 136, 168); s. a. 180; durch Eintragung im G.B. 248, Bietungsrecht, Ersteher. 256. Eigenthumsrrwerb des Erstehers; Ge­ Eintragung im GnrnLduche, einer schichtliches 6, 12, 16, 24, 36, 51, 55, Judikatshypothek (Vormerkung, 57, 61, 62, 64, (97); rechtliche Natur Arrest) 16—12); Geschichtliches 218ff.; deS E. 484, 486, 495; Umfang des Entstehungsgeschichte 220; rechtliche E. 488 ff. Natur 220 ff.; Stellung des Grund­ Eigeuthumsprätendenteu; Geltend­ buchrichters 221 ff.; beschränkte An­ machung der Rechte der E. zur Ver­ wendbarkeit der Vorschriften über hinderung des Verkaufs 322; Aus­ Zw.Vollstr. 223; schluß der E. 323; Anspruch der E. Eintragung aus vollstreckbaren auf das Kaufgeld 323, 514. Schuldtitelnl6—8); Voraussetzun­ Eigenthumswecksel nach der Beschl. gen der E. 225 ff.; Berechtigter 226; (17) 271; bei Schiffen (166) 644. Gegner 227 ff.; — Schuldner muß Eingeschriebener Ürief, Zurücknahme eingetragener Eigenthümer sein 228, des Verst.A. mittels e. B. 419; — 230, oder gleichzeittg als solcher ein­ Eingang des Postscheins 419, 473. getragen werden 229; Unzulässigkeit

dolus, Haftung des betr. Gl. und des

Sachregister.

der E, wenn der Schuldner in der Belastung des Grundstücks beschränkt ist 230 ff.; — sonstige Erfordernisse der E. 234; — Eintragung als Hypothek 235, als Vormerkung 232; wann die eine oder die andere erfolgt 236 ff. — Umschreibung der Vormer­ kung in eine Hypothek 239 ff. — Eintragung auf mehrere Grund­ stücke als Korrealhypothek 241; — Vermerk der E. auf dem Schuld­ titel (9) 245; — Verfahren (12), Antrag 252, 255; — E. bei Anlegung des Grundbuch­ blattes (189) 686 ; in das fortgeführte Hypotbekenbuch 686; in das Schuldund Pfandprotokoll in Schl.-Holst. 686; auf Ersuchen des VollstreckungSq erichts (18) 274, (124) 565, (198) 696; — vom Ersteher bewilligte E. (124) 565. EiutrayungsKosteu, Berichtigung an Stelle deS Kapitals (35) 316.

Eiutrittsrrcht (jus offerendi) des betr. Gl. gegenüber vorgehenden Korrealhypotheken (205) 710 ff.; — Entstehungsgeschichte 710; — Voraus­ setzungen 713; — Ausübung 714-716; — Inhalt 715; — Umwandlung der Korrealhypotheken in Einzelhypotheken beseitigt das E. 715; — E. der dem betr. Gl. nachstehenden Gl. 716; — Aufrechterhaltung weitergehender Bestimmungen des bürgerlichen Rechts 716. Einwendungen des Sch. oder Dritter gegen die Zw.Vollstr. s. Einstellung. Lifrndahuyrsellschastrn als Bieter 374. EnLurthette als vollstreckbare Schuld­ titel 128.

Enteignung des Grundstücks, inwiefern sie die Versagung des Zuschlags be­ gründet 452; — Ansprüche des Er stehers im Falle der E. 492, 494. Entscheidungen des Vollstreckungs­ gerichts 201; mit der Beschwerde angreifbare als vollstreckbare Schuld­ titel 128; — Rechtskraft der mit so­ fortiger Beschwerde angreifbaren E. 265, 431; — des Beschwerde­ gerichts, Verbindlichkeit für das Vollstreckungsgericht 431.

Entstehungsgeschichte des Zw.Vollstr. Ges. 72 ff.; des Kostengesetzes 83.

|

■ 1 ,

779

Entwehrung, wann sie gegen den Er­ steher erfolgen kann 323, 490, 491; — Ansprüche des Erstehers wegen E. 6, 25, 36, 112, 120, 491, 494. Entziehung des Bergwerkseigenthums 680. Erde« (Erbschaft), Zw.Vollstr. gegen dieselben 146, 228, 241. Erbpachtgrrechtigkrit als Gegenstand des unb. Venn. 191. Erbschaftslteuergrsrtz, Unzulässigkeit der Zw.Verst. bei Zuwiderhandlungen gegen das E. 197. Eriatzvrrtrag; Wirkung eines E. bez. der Kaufgelder 547. Ermächtigung zum Anträge auf Auf­ gebot (133) 583, (137) 593. Ersahübrruahme (58, 59) 361 ff.; — bei unbedingten Ansprüchen 362, (107) 520, (115); — bei bedingten An­ sprüchen 362, (107) 520; im Falle des Widerspruchs (115) 542; — Ein­ tragung im G B. (124) 567; — Be­ deutung der E. 361, 363; — Bei­ behaltung der Verzinsungs- und Zah­ lungsbedingungen bei der E. 364; — Feststellung der Höhe des w e g fa l l e n den Anspruchs bei E. 364, 543; — Liquidation deS Ersatzanspruchs durch den Gl. 365. Ersahübrrweisuug bei bedingten For­ derungen und wiederkehrenden Hebun­ gen 551; beim Mangel eines legitimirten Gl. (120) 557. Ersahverthrilung beim Wegfall baar zu befriedigender Ansprüche (109-111) 520 ff.; beim Mangel eines legitimirten Gl. (120) 557. Ersteher, Beschwerderecht des E. (87) 464; — Begründung der Be­ schwerde des E. (87) 468; Beginn der Beschwerdefrist für den E. 472. — Eigenthumserwerb deS E. durch den Z. (97) 484 ff.; — Eigenthümer als E 112,117,118, (83) 454, 683; — Kündigungsrecht des E. bei Pacht und Miethe 282-285; — Rechte des E- wegen Entwehrung, Mängel, Verletzung über die Hälfte, Ver­ änderungen des Gegenstandes der Zw.Verst., dolus und culpa nach gem. R. 491 ff. ; nach ALR. 493 ff.; Recht des E. auf Uebergabe und gerichtliche Verwaltung (98) 496; — Eintragung des E. nach Aus­ führung des TH.Pl. in das G.B. (97) 495; (124) 564, 565; in das Sch.R. (177) 657; — Ko st en pflicht des E. (84) 458; — bei Zw.Verst. Thei-

Sachregister.

780

lungshalber, Recht des E. auf schuldenfreie Uebertragung des Eigen­ thums 677, 679. Ersuchen des Vollstr.Ger. um Ein­ tragung des Vermerks (18, 139, 167) 274, 600, 645; — um Berichtigung deS G.B. nach Ausführung des TH.Pl. (124) 565, (198) 696; - um vor­ läufige Eintragungen im Falle der Beschwerde (126) 571. EuiKtiou s. Entwehrung. ExeKutiousgrsuch 22, 33. ExrKutiou-grabr 12, 15, 18, 22, 33, 41; deren Beseitigung 149; — bei Lerw.Zw.Verf. 702, 705. Extra commercium, Grundstücke e.c., Unzulässigkeit der Zw.Verst. 171, 185, 233, 432. Extrahent — betreibender Gläubiger,

«f. FabriKrtabliffemrut und Reingewinn aus F. als Theile der Zmm.M. 186, 188. Zähigkeit s. Bieter. Fahr- und Fischereigerrchtigkeit als Gegenstand der Zw.Vollstr. in das unb. Verm. 192. Fälligkeit der Forderungen in Folge der Zw.Verst. 26, 36, 61, 88, (22) 280, (31) 312, (57) 358; - der Gerichtskostenforderung 255, 727, 728, 729, (6 K.G) 731, 732. Fibeikommißgütrr, Zw.Vollstr. indieselbm 168, 233, 403, 432. Fiducia 2. Fisku-, Unzulässigkeit der Zw.Vollstr. wegen pers. Ford. 145, 227. Flächenmaß, Angabe des F. in der Set des Derst.T. 321. Flußbett, verlaflenes, als Thell der Zmm.M. 186. Forderungen, s. bedingte, betagte, un­ bestimmte F., Anmeldung, Ansprüche (dingliche, persönliche); — Umfang der beizutreibenden F. 147 ff.; bei Eintragung einer Zudikatshupothek 226. Form der Anträge beim G.B.Richter (12) 253; beim Vollstreckungsgericht 201; beim Beschwerdegericht 461; — der Vollmachten bei Anträgen an den G.B.Richter (12) 253; bei Ab­ gabe von Geboten (65) 389; zur Empfangnahme des Kaufpreises 546. Forstbeamte, Vorrecht der Dienstbezüge der F. (26) 291; — königliche als Bieter 375.

Forststrafeu, F. 197.

Zw.Verst.

wegen

der

Fortsetzung des Verfahrens im Falle der Einstellung (50) 333, (51) 337; im Falle ergebnißloser Derst. (69) 399, auf Antrag eineS durch Erth. deS Zuschl. benachtheiligten Zntereffenten (74) 422; - wegen Unzu­ lässigkeit der Zuschlagsertheilung ohne Urtheil über den Zuschlag (79) 440; nach Versagung des Zuschlags (99) 500. Frachtforderung bei Schiffen, wird von der Beschl. des Sch. nicht er­ griffen 643.

Frachtschifffahrt, andere zur F. be­ stimmte Schiffe außer Kausfahrteischiffen, als Gegenstand der Zw.Vollstr. in das unbew. Verm. (1) 194; — Rangordnung der Schiffsgläubiger bei solchen Schiffen 652. Frrikurdrrrchtigungeu, Kirchen und Schulen; recht 296.

ältere der deren Vor­

Freiwillige Subhastatiou zum Zweck der Auseinandersetzung 101, 672; — Ersatz der bisherigen Vorschriften durch das Zw.Vollstr Ges. (211) 722; Bestimmungen über f. S. im Geltungs­ bereich des ALR. 752ff.; Allge­ meines 753; Einleitung des Verf. 754; Versteiqerungsverfahren 757; Zu­ schlag 761.

Frist für den Verst.T. bei Grund­ stücken (42) 325; abgekürzte (49, 50, 69, 74, 79, 99) 332, 334; bei Bergwerken(161)635;beiSchiffen (173) 654, 655. für den Verth.T. (101); für den A. auf Fortsetzung des Verfahrens (51) 336, (69) 399, (99) 501. für die Beschwerde (90) 471. für den Nachweis der Klage­ erhebung im Verth.Verfahren (113, 132, 134, 137) 536, 583, 586. für die Zulässigkeit des A. auf Aufgebot nicht legitimirter He­ bungsberechtigter (133, 137). Frohnung 16, 19.

Früchte alsTheileder Zmm.-M., stehende und hängende 186 ; vor der Beschlag­ nahme veräußerte 187; abgesonderte 187; — als Gegenstand der Beschl. bei der Zw.Verst. 267; als Gegenstand der Zw.Verw. 609; — Recht des Erstehers bez. der Fr. 489, 490.

Sachregister.

G. Gebäude, dem Eigenthümer des Grund­ stücks gehörige 185; — Dritten ge­ hörige, jus tollendi 186, 267. Gebäu-rftruermutterrolle,Auszug aus der G. 258, 259. Gebäubrstrveruutzvug-wrrth, Angabe des G. in der Bek. des Verst.T. 321; — Bestimmung eines Werthbetrages an Stelle des G. (41)324,385 ; — Ersatz für G. in Hz. (199). Gebote, Abgabe der G. 375; — gleich hohe 375,394; — Protokollirung 375; Unzulässigkeit -ei Nichterreichung des g. G. 375; letztes, Bekanntmachung deffelben (68) 396; — s. a. Auffor­ derung, Breter, geringstes Gebot, Ver­ treter, Widerspruch. Gebrauchs- und Nutzungsrechte, bergrechtliche bedürfen nicht der Ein­ tragung im G.D. 281. Gebühren s. Gerichtskosten, Rechtsan­ wälte, Vertreter, Verwalter. Gefahr, Uebergang auf den Ersteher 24, 36,486,492,494; — bei Zahlung und Hinterlegung des Kaufaeldes trägt der Sch. 508; — der Uebersendung des Kaufgeldes an den HebungSberechtiaten (121). Gefalle, vollstreckbare nach Hann. B.P.O. 137. Gegenstände der Zw.Vollstr. in das und. Verm. (1) 182 ff.; — G. der Beschl. bei Grundstücken (16) 267; bei Schiffen 643; — der Zw.Berst., Feststellung des G. durch die Kauf­ bedingungen 339; Bezeichnung des G. im Z.Urth. (83) 451, 453; des Eigenthumserwerbes des Erstehers bei Grundstücken 488 ff.; bei Schiffen 637, 643. Gegner des Beschwerdeführers (91)473. Grlderhebungs- uud Ablirferungskosten gehören nicht zu den aus den Kaufgeldern zu befriedigenden Beitreibungskosten 317. Gridforderung im Sinne der C.P.O 126; — Voraussetzung der Zudikatshvpothek 225. Gelbgrdot, geringstes 353; Unterschied des G. und des Kaufpreises 356. Geltungsbereich des A.L.R. 31; der G.B.ördnung, des Zw.Vollstr.Ges. und des Kostengesetzes 84,85; — des Gesetzes betr. die Gebühren der Rechts­ anwälte vom 12. Mai 1851, 744.

• . I '

,

| ! ■ 1

I :

! I ;

s i i

;

781

Gemeinden, Unzulässigkeit der Zw.­ Vollstr. weg. pers. Ford. 145, 227; — Befreiung der G. von Sicherheits­ leistung (62, 74) 381. Grmeiuschulduer, Zw.Vollstr. gegen denselben während des Konkurses 145. Generalbevollmächtigter, Zustellung an dm G. 207; — Berechtigung zum A. auf Eintragung 252; zur Empfangnahme des Kaufgeldes 546. GenerÄ-Wäbrschasts- und Hypothekmbücher in Kurheffen 55, 306. Grnostrnschastea, Grundstücke der G., Zw.Vollstr. in dieselbm 159. Gerechtigkeiten, zugeschriebene 188, 267; — selbständige 192. Gericht, Besetzung deffelben 200, 443, 447. Gericht-beamte, die dm Verst.T. ab­ haltenden G. als Bieter 373. Gericht-ferien 202. Gericht-kosten, Unzulässigkeit der Zw.Verst. 197; Eintragung einer Judikats­ hypothek 235; Beitreibung im VerwZwangs-Verf. 703; für die Eintragung und Löschung einer Zudikatshypothek (Vor­ merkung) 255; — für Bestimmung des zuständigen Gerichts 200, 723; — für das Aufgebotsver­ fahren nach §§ 5, 135 Zw.Vollstr.Ges. 588 , 724; — für die Klage auf Löschungsbewilligung nach § 5 Zw.Vollstr.Ges. 724; — für die Uebermäßigkeitsklage724; — für Klage des Schuldners oder Dritter zur Herbeiführung der Aufhebung oder Einstellung der Zw.Vollstr. 724; — für Bert Heilungsstreitig­ keiten 724; — für die Anordnung der Zw.Derst. u. Zw.Verw. 724, 725, 734, 738; — für die Zulassung eines Beitritts 724, 725, 738; — für die Anordnung derWiederversteiaerung 724, 725, 734, 738; — für Zurücknahme des Antrags auf Zw.Verst. und Zw.Verw. 725, 738 (Schlußbemerkung); - für den Erlaß der Bek. des Verst.T. (2 K.G.) 727, 737; - für die Abhaltung des ersten Verst.T. (2 K.G.) 727, 737 und jedes weiteren Verst.T. (2 K.G.) 727, 737; — für das Verth.Verfahren (2 K.G.) 727, 737; — für das Zuschlagsurtheil (3 KG) 728,740; — für die gerichtliche Uebergabe u. Verwaltung des Grund­ stücks nach § 98 Zw.Vollstr.Ges. 498, 499, 724; — für Zwangsver-

782

Sachregister.

waltungen (7, 8 KG) 732, 740; — in der Beschwerdeinstanz 724, 725, 732 (Schlußbemerkung). — für die Eintragung des Erstehers als Eigentümers NOK.G.) 733; — für dre Äntragung rück­ ständiger Kaufgelder (10 KG.) 733; — für die sonstige vom Voll­ streckungsgericht veranlaßte Thätig­ keit des Grundbuchrichtersu.s.w. (10 K.G.) 733. Gerichtsprrsouen, Ausschließung und Ablehnung der G. 200. Gerichtsschrriber, Zuziehung desselben 200, 447 ; - Thätigkeit des G. bei Zustellungen 205, 482; — bei Er­ teilung der Vollstreckungsklausel 141, 641; — kann Anträge auf Eintragung im G B. aufnehmen 253; — Thätig­ keit bei Einforderung der Gerichts­ kosten 453. Gericht-tafel s. Anheftung. Gerichtsvollzieher, Mitwirkung bei der Uebergabe deS Grundstücks (98, 142) 499, 604; — beider Arrestvollziehung in Schiffe 658; bei der Pfändung von Schiffsparten 660. Geringstes Gebot 280, (53 — 56) 340—357; Bedeutung der Feststellung des g. G. 341; — Feststellung durch den Richter 342; — Feststellung nach der Forderung des betr. Gl. 343; — zu berücksichtigende Ansprüche 344; — Umfang der Berücksichtigung 345; — Berücksichtigung von Amtswegen 347, auf Anmeldung 348; — unrichtige Feststellung des a. G., inwiefern sie Versagung des Zuschlags und Be­ schwerde begründet 350, (75 Nr. 3, 78, 88) 433, 467; - Folgen der Nicht­ berücksichtigung bei Feststellung des g. G. 350, 695, (108) 523, (195, 197) 694, 695, (201) 699; - Bedeutung der Berücksichtigung bei Feststellung des a. G. 353. — Tabelle 354, 355; bet Zw.Verst. auf A. des Konkurs­ verwalters 667; — bei Zw.Verst. auf A. eines Benefizialerben 670. Grsammtgrbot (Gesammtpreis) (38, 112) 319, 528. Gesamrnthgpothrk s. Totalhypothek. Gesellschafter, Zw.Vollstr. in die Grund­ stücke der G. wegen Forderungen an die Gesellschaft 159, 231. Gesetzeskraft, Beginn der G. (207) 86, 719, (13 K.G.) 735; für anhängige Sachen (207-2 l 0) 86,719 ff., (13 K. G.) 735. Gesindel ohn, dessen Vorrecht (26) 292

Gewährleistung wegen Entwehrung und Mängel des Grundstücks 491, 494. Gewrldigung 17. Grwerbrgrrichtr, Urtheile und Ver­ gleiche der G. als vollstreckbare Schuld­ titel 131. Gewerken, als Interessenten 633.

Gewerkschaften neueren und älteren Rechts; rechtliche Natur 632; — Vor­ aussetzungen der Zw.Vollstr. 632; — Vorrecht wegen der von einem Berg­ werksantheil zu leistenden Beiträge (159) 634. Glaubhaftmachung des Eigenthums des Sch. (14) 257, (139) 599, (190) 688, bei Schiffen (164) 637; — von Realrechten (40 Nr. 8, 55, 56) 322, 349, in der Beschwerdeinstanz (87) 463, bei Schiffen (168, 169) 645; — des Vorrangs (48, 195) 332, 694; — eines Anspruchs aus das Kaufgeld (113) 532. Gläubiger; Sprachgebrauch des Ge­ setzes: betreibender Gläubiger (5, 6, 11, 13, 14, 15, 16, 21, 22, 29, 47, 48—52, 54, 55, 58, 60, 69, 73, 84, 139, 143, 144, 148, 155); — Forderungsberechtigter (31, 57 Abs. 5, 62, 98, 110, 111, 114, 115 ff., 149 ff ) ; — Partei der Zw.Vollstr. 125, bei persönlichen Forderungen 127, bei dinglichen Forderungen 227; — beitretender (15) 262; — Vorzugs­ recht der Forderung des betr. Gl. (30) 121 ff., 268, 310; - bestberechtigter betr. Gl. 344. Grudenvorstand, Rechtsstellung des­ selben bei Gewerkschaften neueren und älteren R. 632, 633; — Interessent des Verfahrens (158) 633. Grundbuch: Berücksichtigung des In­ halts des G. 278, 347, 512; — unvollendetes(Abschn.1V)685ff.; — Anlegung des GB. in Hannover 307, 685; in Schleswig-Holstein 308, 685; in Kurheffen 306-in Neuvorpommern und Rügen 304ff.; in Hohenzollern ■ 305, 685; im Zadegebiet 308, 685; I in Ehrenbreitstein305, 685; — Bei richtigung des GB. nach Aus­

führung des TH.Pl. (124) 564 ff. Grundbuchblatt, begl. Abschrift des G. I 320, 339, 513; — Anlegung eines ! G. im Geltungsbereich der GBO;

687,

im Herzogthum Sachsen 687.

Grundbuchgesetzgrbnug, Einwirkung ! auf das bisherige R. der Zw.Vollstr. in das unbew. Verm. 66 ff.; — Gel-

Sachregister. tungsbereich, ursprünglicher 66, er­ weiterter 67, 68; — Einführungsgesetze 68, 69. Gruudduchrichtrr, deffen Stellung bei Eintragung der Judikatshypothek 223, 254 ff., beim Ersuchen des Voll­ streckungsgerichts um Eintragungen 274, 565; — Mittheilungen des G. bei Zw.Verst. (19) 275, (191) 689, bei der Zw.Verw. (149) 621. GruudgrrrchtigKritrn, inwiefern sie der Eintragung bedürfen 285; — ver­ tragsmäßige G. inKurheffen 285, (200) 698; — Kaufbedingung des Erlöschens einer nachstehenden G. (60) 369, der Uebernahme einer nachstehenden G. in Kurhessen (200) 698. Grrrudkuxdrrrchtigungev, deren Vor­ recht 296. Gruubschul- s. Hypothek. Grund schuld b rief s. Hypothekenbrief. Grundfteurrmutterrolle, Auszug aus der G. 258, 259. Grand sterrrrrrinrrtrag, Angabe des G. in der Bek. des Verst.T. 321; — Be­ stimmung eines Werthbetrages an Stelle des G. (41) 324, 385; - Er­ satz für G. in Hz. (199). Grundstücke, einheitliche und selbst­ ständige 184; — reelle Theile, Teil­ barkeit 184; ideelle Theile 185; Um­ fang der Jmmobiliarmaffe 185 ff.; außerpreußische 199; —Dritter, Eigen­ thumserwerb des Erstehers an den­ selben 322, 484, 490; — zum öffent­ lichen Dienst bestimmte, Benachrich­ tigung der vorgesetzten Behörde von der Zw.Vollstr., Allg. Vers, des Just.Min. 766. Gruudstücksanthrilr, ideelle; Zw.Vollstreckung in dieselben 153 ff., 185, 231, 233, 403. Gütergemeinschaft s. Ehegatten; fort­ gesetzte G., Eintragung einer Judi­ katshypothek bei sortg. G. 231. Guter Glaube der Dritterwerber gegen­ über der Beschl. 270 ff.; muh z. Z. der Erwerbung des Rechts vorhanden sein 271; — bei Hypotheken für künftige Forderungen 272; gegenüber dem Zw.Verst.Vermerk 274.

H. Hafenabgaben, deren Vorrecht 650. Hagelvrrstchrrungsdriträge, deren Vorrecht 295. Handel-frauen, Grundstücke der H., Zw.Vollstr. in dieselben 166, 233.

783

Handelsgesellschaften, Grundstücke der H., Zw.Vollstr. in dieselben 157 ff., 231. Hau-Kinder, Grundstücke der H., Zw.Vollstr. in dieselben 166, 233, 403; — Fähigkeit zum Bieten 372; Zustellungen 208. Haverei, große, Vergütung und Enti schädigung für H. wird von der Beschl. des Schiffes nicht ergriffen 643; ' Beiträge zur H., deren Vorrecht 646, 650, 652. Hebungen, zur Jmm.M. des Grund­ stücks gehörige 188. Hebung-berechtigte, unbekannte; Be­ stellung eines Vertreters zur Ermitte­ lung der unb. H. (131) 580. Heimathafen 655, 660. j Herausgabe des Empfangmen, An­ '

I I !

sprüche auf H. gegen den letzten Perzipienten 517, 532, gegen den

Gl. einer auflösend bedingten Forderung (110) 521. Hinterlegung von baarem Geld, geldwerthen Papieren, von Hypotheken­ urkunden zur Sicherheitsleistung des Bieters 386, 387; — von baarem Gelde zur Herbeiführung der Einstellung des Verfah­ rens 413; — des Kaufgeldes durch den Ersteher (102) 508; — zur vorläufigen Ausführung des TH.Pl. im Falle eines Widerspruchs (118) 554; — zur Sicherstellung der Rechte nachstehender Gl. bei bedingten Forderungen nnd An­ sprüchen auf nnederkehrende Hebungen (119) 555; — wegen mangelnder Legitimation des Gl. (120) 557; beim Nichterscheinen eines legitimirten Gl. (121) 559; — der Hebun­ gen bei einer Zw.Verw. wegen mangelnder Legitimation des Gl. (151) 625; bei Zw.Verw. zur Vollziehung eines Arrestes (153) 626; — Wir­ kung der H. als Zahlung 547, 559. Holzdiebstahl-strasrn, Zw.Verst. wegen der H. 197. Hypotheken (Grundschulden), deren Rangordnung nach G.B.recht 299 ff.; — vor der Linie gelöschte in Schl.H. 299, 693; — ältere H., deren Rangordnung nach dem be­ sonderen Rechte in N.V.P. 304, 691; im Bezirk Ehr. 305, 691; in Hz. 305, 691; im Bezirk Cassel 306, 691, (201) 698; in Hann. 307, 691; in Schl.H. 308, 692; im Jadegebiet 308; — Nebenansprüche bei H., Berück-

Sachregister.

784

stchtigung an Stelle der Hauptforde­ rechts derselben bei gehöriger Ladung rung (35) 316, 345; — (89) 467; auf den Eigenthümer über­ benachtheiligte durch Nichterfül­ aegang ene unterliegen nicht der lung eines Gebots (62) 379,380; durch Löschung nach § 5 Zw.Vollstr.Ges. Ertheilung des Zuschlags (60) 367, 212, 213; deren Liquidation 298; — 369, (74) 422, (77, 75 Nr.7) 429,430, 432, 433, 435, 438; Beschwerderecht eigene des Bieters, als Sicher­ heitsmittel (64) 384, deren Ver­ der benachteiligten I. (87) 463, (88,89) werthung bei der Kaufgeldvertheilung 467; — Beginn der Beschwerdefrist für die I. (91)471. 510; — s. a. Uebernahme. Hypothekru(Grundschuld)driefe, Vor­ Interimshypothek im Jadegebiet 687. legung derselben bei Eintragung interusurium (31) 312. einer Judikatshypothek auf einem an­ Inventar, landwirthschastliches, als Theil dern Grundstück 239; Vorlegung und der Jmm.M. 189. Aushändigung des H.bei Empfang­ Judicium divisorium 672. nahme des Kaufgeldes 557, mit dem Judikatshypothek s. Eintragung. Ersuchen des Vollstr.Gerichts um Be­ Juristeutag, deutscher, auf die Grund­ richtigung des G.B. 566, 567; — Bi lsätze des Zw.Vollstr.Ges. bezügliche Verhandlungen des I. 77—79, 80. düng des H. bei einer Zudrkatshypo- ; thek (9) 244; über Kaufgeldrückstände ! Juristische Personen im Sinne des § 4 Zw.Vollstr.Ges. 208; — als Bieter (127) 572. 372; — Erforderns der Genehmigung Hypothekenbücher in Hannover, deren der Aufsichtsbehörde bez. des Landes­ Fortführung 307, 685, 687; Ein­ tragung der Judikatshypotheken und herrn 373. des Kaufgeldrückstandes in dieselben jus offerendi, s. Eintrittsrecht, 686, 696. jus tollendi 186, 267.

3. Zmmisstou 11, 12, 22, 25, 28, 29, 34,

fi.

I Kalendertag, Ablauf als Voraussetzung 1 der Zw.Vollstr. 144, 234.

38, 51, 57, 59, 63.

j kammrrgrricht, als Beschwerdegericht 255. fang 183; — rechtliche Bedeutung der kapitalbetrag, Festsetzung eines bei Zugehörigkeit zur I. 182—184, 290; ! Feststellung des g. G. für Ansprüche bei Grundstücken 185 ff.; bei Dergauf wiederkehrende Hebungen und An­ werkseigenthum 191; bei Schiffen 193, sprüche, welche nicht auf Geld gehen, 194, 643, 649, 652. 352, 353, 362—366. impetratlo dominii 7, 14. kanfbrdinguugrn, Erwähnung der­ Inhaberpapirrr, Vorlegung derselben selben in der Bek. des Verst.T (40) zur Eintragung einer Judikatshypo­ 322; Arten 326; Abänd erung der thek (8) 238; Verbindung mit dem gesetzlichen (45) 327, 358; Festsetzung Hypothekenbrief (9) 244. durch den Richter 327, 342. - Ver­ Insel, neu entstandene, als Theil der handlungen über K. (45) 328, (52) 3mm. 301. 186. 339, 342; — unzulässige 328, 358, Institute, gemeinnützige, staatlich geneh­ (75 Nr. 3, 78, 88) 433, 467; — gesetz­ migte, deren Vorrechte (2d) 295, 296. liche bez. der Berichtigung des Kauf­

Immobiliarmassr 37, 44, (1), Um­

interdictum quem fundum und Salvianum 4.

preises (57) 357; K. 369, 371.



Verlesung der

Interessenten des Verfahrens bei Grund­

Kauffahrteischiffe, Begriff 193; Rang­

stücken (21, 193) 277; — bei Schiffen (168, 169) 645; — bei Zw.Verst. auf Antrag des Konk.Verw. 666; — der Zw.Verw. 618; — im Verst.T. nicht erschienene, Wahrnehmung der Interessen derselben von Amtswegen (78) 429, (75 Nr. 3) 433,434, (75 Nr. 7) 435, (75 Nr. 8) 435; Zustellung des Z.Urth. an dieselben (85) 460; Beschränkung des Beschwerde­

ordnung der Schiffsgl. 650; registrirte 654. Kaufgeld, Sprachgebrauch des Gesetzes 505; — baar zu zahlendes (57) 358, (102) 506; — Zahlung an den Richter (102) 507; — Hinterlegung durch den Ersteher (102) 507; — Eigenthum deS Sch. am K. 508, 550; — Anspruch der Hebungsberechtigten auf das K. und dessen Pfändung 508.

Sachregister. LanfsrlLrrbrlrDMt- u. verthrilnng; Geschichtliches 25, 37 ff., 42, 51, 55; (101—138); — s. Schuldenmaffe, Theilungsmaffe, Theilungsplan, Bertheilungstermm; — Aussetzung der £ im Falle der Beschwerde auf An­ trag de- ErsteherS (123) 562; — Ausdehnung auf die zur Wieder­ erreichung deS Meistgebots zu zahlen­ den Beträge (138), Berechnung der­ selben 594; Inanspruchnahme der be­ stellten Sicherheit 594; — bei ZwBerst. Theikmgshalber 678.

785

gen an £ (28) 295; — als Bieter 378; Befreiung von Sicherheitsleistung (62, 74) 381. Kompensation, Zulässigkeit derselben bei Berichtigung bez. Belegung des Kaufpreises 26, 547. Konkurs, Bedeckung der Zugehörigkeit

zur Zmmobiliarmafle für den £ 183. Konkurseröffnung, Einfluß der £ auf Einleitung oder Fortsetzung der Zw.­ Vollstr. 27, 37, 44, 45, 173 , 268, und der Lrrestvollziehung 179; — auf Eintragung und Löschung einer Zudikatshypotbek 227, 250. KaufgriLrückstaub, dessen Eintragung Koukrtr-orourmg, deutsche; auf die (124) 567; bei unvollendetem G B. Zw.Vollstr. in das unbew. Vermögen (198) 696; — Pfandrechte für den­ bezügliche Bestimmungen 70. selben bei Grundstück» (124, 198), Konkurstabrllr, Zw.Vollstr. auf Grund 696; bei Schiffen (177) 657; derselben 129. Hypothekenbrief über £ (127) 572; — Loukursvermerk, Löschung des £ s. Ueberweisung, Wiederversteigerung, 566, 668. Zwangsvollstreckung. Konkursverwalter, Rechtsstellung deS Kaufobjekt s. Gegenstand. £ 127, 141, 665, 666; - Zw.Vollstr. Ämifprtto, Verhältniß zum Geldgebot gegen denselben 146, 665; — Zw.­ 356; — Berechtigung des £ (57) Verst. auf Antrag desselben 30, (180, 357; — baar zu zahlender Theil des 183) 665 ff.; — alS Bieter 373. K. (57) 358; — Uebernahme in An­ Lonsulargerichte als Vollstreckungs­ rechnung auf den £ mit oder ohne gerichte für Schiffe 631. Anrechmmg auf das Geldgebot 345, Korporationen, Unzulässigkeit derZw.­ 353—356,358; - Recht des ErsteherS Vollstr. wegen persönl. Forderungen zur Retention oder Minderung des 145, 227 ; — ausländische als Bieter £ 492, 494; — Verkeilung des £ 373. auf mehrere Grundstücke (112) 528. Lorrralhypothrk, Eintragung einer Kaufvertrag, kein £ durch Zw.Verst. Judikatshypothek als K. 241; Vor­ merkung für eine K. 248. 111, 112, 114 ff., 121, 124, 390, 391, Korrealhypothek(Grundschuld) 407, 416, 417, 483, 490, 495, 507, beiderZw.Verst.: Berücksichtigung 577, 663; dagegen bei der freiwillibei Feststellung deS g. G. 346; — Be­ §en Subhastation 115, 484, 753; — lnwendung der Vorschriften über dingung der Baarzahlung patt der Kaufgeschäfte 491, 493. Uebernahme (57) 358,359; — Bedin­ gung der Ersatzübernahme (59) 363; Kautioushypothrkrn bei Feststellung — bei Aufstellung des TH.Pl. 513; deS g. G. 345; bei der KaufgelderErsatzvertheilung 521; bedingte Uebervertheüung 513; — ältere £, für weisung des Kaufgeldrückstandes 521, welche ein bestimmter Betrag nicht (117) 553, 554, (125) 570; Löschung eingetragen ist 347, 438, 513. der K. bei den mitverhasteten Grund­ Kirchengemeinde als Bieter 374. stücken 547, 549, 554, (125) 569. Kirch-, pfarr- und Schuttasten, deren Behandlung ältererK. beider Vorrecht (28) 295. Kaufgeldvertheiluna nach §56Pr£.O. Klagekostrn, Berichttgung an der Stelle in ursprünglicher Fassung 708, 709; des Kapitals (35) 316. Recht der nachstehenden Gl. auf An­ Kuappschastpkaffen, Vorrecht der Bei­ wendung dieser Vorschrift (204) 707 ff., träge zu den K. (159). s. a. Eintrittsrecht. Aohiruabbaagrrechtignriten, als Ge­ Korrrspoudeutrhedrr 638, 643, 660. genstand der Zw.Vollstr. in das unh. Kosten, des Rechtsstreits, vollstreck­ Verm. (1) 191. bare Titel für dieselben 147, 148, Kommnnalvrrdäube,Unzulässigkeit der ' 226; der Zw.Vollstr., beten Fest­ Zw.Vollstr. wegen pers. Ford. 145, , setzung 148, 226; — Berichtigung der 227; Vorrecht der Abgaben und Leistun- j K. des betr. Gl. und der Interessenten

Krech u. Fischer, Zwangsvollstreckung.

50

Sachregister.

786

aus dem Kaufgelde (35) 316, 458; — des Verfahrens; Berücksichtigung bei Feststellung des g. G. 351; Vorwegentnahme aus dem Kaufgelde (84) 457, 514; Vorrecht der K. im Falle einer Ueberweisung des Kaufgeld­ rückstandes (117) 551; Erhebung der K 459; s. a. Gerichtskosten. Aostrnrrstattungsauspruch des Gl. im Falle deS § 5 Zw.Vollstr.Ges., dessen Vorrecht (29) 310, 348 ; - des An­ tragstellers beim Aufgebot unbekannter Hebungsberechtigten (135) 585, 588. Losteufrstsrhung-brschlub als voll­ streckbarer SchuldtiLel 147. Lostrageseh, Entstehungsgeschichte 83; Text 723 ff. Losteuschuloarr, 255, (84) 458, 480, 619, 727, 728, 729; — mehrere (11 K.G.) 734. Lostenvorschuß, Verpflichtung zur Zah­ lung eines K. (11 K.G.) 734; — Erstattung desselben an den Antrag­ steller 458, 514, 619, 644. Araukrnkastrn, Vorrecht der Beittäge zu den K. bei Bergwerken (159). Ärr-ittnstitutr (Verbände), landwirthschastliche, ritterschastliche, städtische, provinzrale; Befreiung von der Sicher­ heitsleistung (62) 374, 378; Mitwirkung bei derZw.Derw. 595, 613, (145) 616; - Recht der­ selben auf Mitwirkung 617; Ver­ hältniß zum Gericht 617; — beson­ dere Rechte der K. bei der ZwVollstr. 35, 37, (202) 701; — Recht zur Beitreibung der Forderungen an Mitglieder im Verwaltungs­ zwangsverfahren 703. LünLigung einer zu übernehmenden Hypothek (Grundschuld) (57) 359; — Mittheilung der K. (61) 369. Lüudigungskostrn, Berichtigung an der Stelle deS Kapitals 148, (35) 316. Luxe älteren und neueren Rechts 191; — des neueren Rechts sind bewegl. Sachen 630, 681; des älteren Rechts als unbewegt. Sachen 191, 632; — Zw.Verst. derselben 682. kuxtheilr, Zw.Verst. überschießender K. bei Umwandlung der Gewerkschaft älteren Rechts in eine solche neueren Rechts 682.

L. Ladung der Interessenten zum Verst.T. (47, 48) 330, 331, zum Verkündungs­ termin (82) 447; — nicht gehörige 331, (75 Nr. 7, 88) 434, 467.

Ladungsfrist bei Derst.T. (47); bei Verth.T. (101) 504. Ladungsgüter, Forderungen wegen Nichtablieferung oder Beschädigung der L, deren Vorrecht 647, 650. laesio enormis s. Verletzung über die Hälfte. Landeskrrditkaffr, Darlehne der L in Kurheffen, deren Vorrecht 288, 310.

LanLeskulturrenten 293, 369; Vor­ recht der L. 300. Landesrecht, Verhältniß des Zw.Vollstr.Ges. zum älteren Landesrecht, 105 ff. Landgericht als Beschwerdegericht 200, 255. Laudgüterorduungeu 184. Lasten, Uebergang auf Ersteher 24, 36, (22) 280 ff., 487; — publicistischer Natur bedürfen nicht der Eintragung 281; gemeine, deren Vorrecht (28) 295; — Kaufbedingung der Ueber­ nahme einer nachstehenden L (60)367; — laufende und rückständige berichten zwei Zahre (35) 317; Zeitpunkt (36) 318; ältere Rückstände (37) 318. legis actio per pignoris capionem 10.

Legitimation derBevollmächtigten und gesetzlichen Vertreter zur Ab­ gabe von Geboten (65) 388, Nach­ holung in der Beschwerdeinstanz (92) 476; zur Empfangnahme deS Kauf­ geldes 546; — des Gläubigers, Be­ rechtigung zur Empfangnahme des Kausgeldes 556; nachträgliche (132) 582, (134) 585, (137) 592; bei der Zw.Verw. 624, 625. Lrhngüter, Zw.Vollstr. in L. 167, 233, 403, 432; — in Pommern 43, 168, 720, 722. Lelbzucht (f. Altentheil). Leistungen, laufende und rückständige der letzten zwei Zahre (35) 317; — Zeitpunkt (36) 318; ältere Rück­ stände (37) 318. lex commissoria 2, 18. Liedlohn, dessen Vorrecht (26) 291. Liquidatiousßosten, Berichtigung an der Stelle des Kapitals (35) 317. LiquidationSverfahren im Verst.T. 338, 371, 444. Liquidationsprozeß der A.G.O. 39; erbschastlicher 41, 46. Litigiosttät der Psandsache durch Er­ hebung der Klage 5, 138, 139; als Folge der Beschlagnahme 22, 48, 114, 266. Lootsrngrldrr, deren Vorrecht 647, 650, 652

Sachregister. Löschung, Recht des Gl. auf L vor­ eingetragener Posten (5); Be­ rechtigter 212; — Voraussetzungen 212, 213; Gegner 212, 213; Geltend­ machung 213; Klage 214; Einrede deS guten Glaubens 214; Streitverkündlgung an den Eigenthümer 215; — L nach vorgängigem Aufgebot 215, 217; LufgebotSverfahren 215 ff.; — einer Judikatshypothek oder Vormerkung (11) 248 ff.; — deS ZwVerftLermerks(100)501,(124)566; des Konkursvermerks 566, 668; — der nicht auf den Ersteherübergehenden oder von demselben übernommenen Realforderungen(124)566;—der bei Zw.Berw. getilgten Forderungen 626; — des Zw.Verw.Bermerks (154) 629, 566.

M. Mangel, Ansprüche des Erstehers wegen M. nach gern. R. 491, nach A.LR. 494. Mehrheit gleichberechtigter Forderungen (38) 319; — -u einem Preise zuge­ schlagener Grundstücke, Verkeilung des Kaufgeldes (38, 112) 319, 528. Meistbietender, Recht auf ErtheUung

787

Mittheilung der betr. Gl. an die Jntereffenten (47) 331,339; s.a. Srundbuchrichter, Schiffsregister. Mönche alS Bieter 373. Mündrlgütrr, freiwillige Subhastation 42, 756, 764; Zw.Verst. 145; Ein­ tragung der Judikatshypothek 227.

ft» Nacharbot 396, 416, 418. Nachsatz, Zw.Vollstr. in denselben 146. Nachlatzpftrgrr s. Benefizialerben. Nachweisungen, betr. das Grundstück,

in der Bek. desVerp.T. aufzunehmende (40) 322; — bn nicht vollendetem G.B. (190, 193) 688, 690; — von den Interessenten abgereichte (44) 326. Nahrrrrcht, Ausübung deS N. bei Zw.­ Verst. 393. Namrufolleu der Schuld- und Pfand­ protokolle in Schl.H. 692. Nebengemerbr, ländliches 293. NichttgLrit der Zw.VoMr. 145; — re­ lative als Wirkung der Beschl. 268,269. Nichtigkeitsklage, Beschwerde beim Vorhandensein der Erfordernisse derN. (88) 470; Fristbeginn 473. Nietzbrauchsrrchtr 297, 345, 369. Nonuru als Bieter 373. Notare, Berechtigung derselben zum Antrag auf Einttagung 253. Nutzungen, Uebergang der R. auf dm Ersteher (97) 486.

deS Z. 23, 35, 416, 434; -'Ladung desselben im Falle des § 74 ZwVollstr.Ges. 423; — Feststellung des M. 452; — Haftung des M. neben dem Ersteher (Cessionar) (83) 455. Mristgebot, Beziehung desselben auf ein anderes Grundstück als Beschwerde- | gründ (88) 468. Meliorationsgenoffenschasten 296. ! Mrnnonttrn als Bieter 373. Obrrlandrsgrricht als Beschwerde­ Miethe s. Pacht. gericht 200. Miethszinsrn s. Pachtzinsen. Grdrrpapirre, indossable, Vorlegung Militärbehörde, Anzeige an dieselbe derselben zur Eintragung einer Ju­ 144, 234. dikatshypothek (8) 238; Verbindung Minderjährige, Zw.Vollstr. gegen die­ mit dem Hypothekenbrief (9) 244. selben 145, 227; — als Bieter 372; Ordnungsstrafen gegen den Verwalter Erforderns der Genehmigung des (144) 613. Vormundschaftsgerichts 373. Grt des Verst.T. (43) 325 , 371, 443; missio in possessionem 13. Angabe in der Bek. des Verst.T. 321, Mitbieten, Abhalten vom M. 376,377. des Verkündungstermins 447; Angabe Miteigruthum, Grundstücke im M., in der Bek. des Verst.T. 322. Zw.Vollstr. in dieselben 152 ff., 231. Grts gemeinde s. Anheftung. Mitrigrnthümer als Realberechtigte bei derAnthellsverst. 278; — Sicherheits­ leistung der M. als Bieter 384; — Zw.Verst. auf Antrag eines M. Thei­ Pacht und Miethe, Einwirkung der lungshalber 30,42, (180,185) 671 ff.; Zw.Verst. auf P. und M. nach A.L.R. Widerspruch derselben gegen die Zw.­ 282 ff.; nach gern. R. 284. Verst. Theilungshalber 675. pacht- u. Miethsriusr«, als Theil der Mitrrbrn, Miteigenthum der M. 154, Jmm.M. 187; als Gegenstand der 674. i Zw.Verw. 609; vorauserhobene, ab-

p-

50*

788

Sachregister.

getretene, verpfändete 188,284; Recht des Erstehers auf P. u. M. 487 ; — als Gegenstand deS Pfandrechts bei der Zw.Verw. 609. Papirrr, geldwerthe, öffentüche, als Kautionsmittel (64) 384; — Ver­ werthung der zur Sicherheit für das Meistgebot hinterlegten P. (103) 509.

Parteien der Zw.Vollstr. 125, 277; in den bes. Fällen des Abschn. III 664, 666, 669, 673, 682; bei der Klage auf Löschungsbewilligung nach § 5 Zw.Vollstr.Ges. 212, 213; bei der Uebermäßigkeitsklage 243; bei Verthellungsstreitigkeiten 535, 536; in der Beschwerdeinstanz 465, (91) 473.

Parzellen, nicht abgeschriebene, als Theil der Zmm-M. 185, 267. Patronat-taste«, deren Vorrecht 295. Personalfolien der Schuld- u. Pfand­ protokolle in Schl.H. 53, 693. persönliche Ansprüche, vollstreckbare Schuldtrtel wegen pers. A. 126 ff.; — Zw.Vollstr. wegen pers. 91 in Berg­ werke bei Gewerkschaften ältern und neuern Rechts 632, in Schiffe 637, 638; — Unzulässigkeit der Zw.Vollstr. wegen pers. 9l. gegen FiskuS, Ge­ meinden u. s. w. 145. prrtinrnzirn s. Zubehör. Psandprotokollr s. Schuldprotokolle. Pfandrecht; Geschichtliches 3, 4, 11, 12, 14, 17, 18, 22, 28, 110, 111, 114; — wird durch die Beschlag­ nahme bei der Zw.Verst. nicht be­ gründet, 121 ff.; — an den Einkünften bei derZwVerw. (143), Entstehung 607; — Beginn der Wirksamkeit gegen Dritte 607; Ende 608; — Gegenstand 608; — Bedeutung im Allgemeinen 609; Wirkung des Pf. im Verhältniß zu andern Gläubigern und zu Dritt­ erwerbern 610; — durch Pfändung eines Schiffs 658, einer Schiffsparte 661; — Begründung des Pfdr. für den Kaufgeldrückstand; deffen Vor­ zugsrecht (124) 568, (198) 696; — Erlöschen der Pfandrechte durch den Pfandverkauf und die Zwangsversteigerung: Geschichtliches 6, 8, 25-27, 30, 54, 58, 64, 65; nach demZw.Vollstr.Ges.: bei Grund­ stücken (22) 280, bei Schiffen (170) 648, bei Schiffsparten 661; — Vorrechte der protokollitten Pfr. in Schl.H. 693.

Pfändung; Geschichtliches 12, 13; — des Anspruchs der Hebungsberechttgten auf das Kaufgeld 508; eines Schiffes bei der Arrestvollziehung (178) 658; einer Schiffspart (179) 660; beweglicher Gegenstände der Zmm.M. (206)717; —Verhältniß des Psändungspfandrechts zu den Rechten auS der Beschlagnahme 269, 610,718. pfandverkauf, privater, bei der fiducia 3; beim pignus und der hypotheca 5, 8, 18, 21, 32. pfarr- und Schulgrund ftückr, Benach­ richtigung der vorgesetzten Behörde von einer Zw.Vollstr. in dieselben 766. pflichttheil-brrrchtigtr, Recht derselben die Zw.Verst. zu beantragen 674. pignus 3; — in causa jndicati captum 13, 14. Polizeibehörde, Berechtigung zum A. auf Zw.Verst. nach § 187 Zw.Vollstr.­ Ges. 684. präbluston der Realberechtigten; Ge­ schichtliches: 23, 42, 51, 55, 61, 64; — bei Grundstücken (40 Nr. 8 und 9, 48), 322, 323, 331, (195) 694, (201) 699; bei Schiffen (172) 654; — im Aufgebotsverfahren (5) 216, 217, (135) 587. Prioritäten, lose und feste der protokollirten Pfandrechte in Schl.H. 53,693. Protokoll des Derst.T. (80); — In­ halt desselben 443 ff., 456; — Ver­ lesung desselben 445; — Nachweis der Förmlichkeiten durch das Prot.

445, 446; - Abschluß des Pr. (72) 418; — Bedeutung des Pr. für das Urtheil über den Zuschlag (81) 448; für die Begründung der Beschwerde (88) 468; — des Verkündigungs­ termins (81) 457; — des Vertheilungstermins, dessen Inhalt ergiebt sich aus §§ 102, 104—106, 110, 113—122 Zw.Vollstr.Ges.; — Ausfertigung des P. über den Verth.T. (130) 580. protouollattou-orduuugr« (Patente) in Schl.H. 52, 692 ff. ProzrtzbevoUmächtigtr, Zustellung an den P. 206; — Berechtiaung zum Anttag auf Eintragung 252, zum Antrag auf Zw.Verst. 252, zum Bieten 257, zur Empfangnahme der Baarzahlung 546. Prüfung der Anträge durch das Doll­ streckungsgericht 145, 259; durch den Grundbuchrichter bei Einttagung einer Zudikatshyp. 234; derAnttäge der Administratrvvollstreckungsbehörden 705.

Sachregister.

Quäkte als Bieter 373. n.

Raugo^uuug der Gläubiger; Geschicht­ liche- 8, 19, 28, 37, 42, 44, 46, 50, 51, 52, 53, 55, 59, 60, 62, 65; bei der Zw.Verst. von Grundstücken (24—38) 289 ff.; —deren Bestimmung nach bisherigem Recht der einzelnen Landestheile (29) 304 ff., (194) 691 ff.; — bei der Zw.Derst. von Schiffen (171) 648ff.; — bei der Zw.Verrv. (148) 619 ff. Rralbrrrchttgtr bei Grundstücken 278; — bei Schiffen 646; — deren Stellung bei der Zw.Derst. Theilungshalber 676, 679; — deren Recht auf Zw.­ Derst. bei Aufhebung des Bergwerks­ eigenthums 680; — unbekannte; Aufforderung der­ selben zur Anmeldung (40 Nr. 8) 322; — Versagung de- Z. wegen Ver­ letzung der R. derselben 428, 434; — Ansprüche derselben gegen den letzten Perzipienten 517; — ausgebliebene, Ansprüche der­ selben gegen den letzten Perzipienten 517; — f. Aufforderung, Anmeldung. Nealberrchttguugeu, unabgelöste, in Westfalen u. s. w. 43, 192, 635, 720. Realfolien der Schuld- und Pfand­ protokolle in Schl.H. 53, 692. Reallastru, auf privatrechtlichem Titel beruhende 297; von selbst auf den Ersteher übergehende 281, 298. Realrrchte, s. dingliche Rechte.

Realverhältuiffe, Mittheilung der Rim Derst.T. 339. Rechnungslegung bei der Zw.Verw. (144); jährliche 614; erfolgt den Par­ teien gegenüber 615; — Klage auf R. 612, 615; — Recht des Gerichts auf R. 614, 615; — Erledigung der Einwendungen gegen die R. 616. Rechnungsverstäudiger, dessen Zu­ ziehung (54, 104, 149). Rechtsanwälte, Gebühren der R. für den Antrag auf Eintragung und Löschung einer Judikatshypothek und Vormerkung 254; — bei Zw.Verst. und Zw.Verw.: a) reichsgesetz­ liche: für das Verfahren zur Be­ stimmung des zuständigen Voll­ streckungsgerichts 200; für den An­ trag auf Einleitung der Zw.Derst. und Zw.Verw. und das Verfahren

789

über diesen Antrag 741, 742; für die Beschwerdeinstanz 742, 745; für das Verfahren zur Herbeiführung der vorläufigen Einstellung, Be­ schränkung oder Aufhebung de- Ver­ fahrens, und über Klagen, welche die Einwendungen des Sch. oder Dritter gegen die Zuläsfigkeit der Zw.Vollstt. betreffen 742, 746; bei Streitigkeiten bez. des TheilungSplans und in einem Aufgebot-verfahren 743, 745, 746, 747; - b) landeSgesetzliche: im Geltungsbereich des Ges. v. 12. Mai 1851: für das Versteigerungsverfahren 745; für das Kaufgelderbelegungsverfahren 745; für den Antrag in den beson­ deren Fällen deS dritten Abschnitts 745 ; — für das Zw.Verw.Veiffahren 747, 748; — in der Provinz Han­ nover 747, 748, 751; — in Hohenzollern für Zw.Verst. 748; — für einzelne Termine und Schriftsätze 743, 746, 747; — für Erhebung unb Ablieferung von Geldern 746, 748; — für die Thätigkeit als Beistmid 743, 746; Auslagen (Schreibgebühren, Tage­ gelder, Fuhrkosten) 748. Rechtsgrund der Verst. — Angabe des­ selben in der Bek. des Verst.T. 321. Rechtsmittel s. Beschwerde. Rrichsbauk als Bieter; Befreiung von Sicherhettsleistung (62, 74). Reichsgericht als Beschwerdegericht 200. Reichsiusthgesrhgebung, Einwirkung auf das bisherige R. der Zw.Vollstr. in das unb. Verm. 69 ff.; — Ver­ hältniß des Gesetzes zu derselben 102. ReichsKaffe als Bieter; Befreiung von Sicherheitsleistung (62, 74). Rrichsrrchti Verhältniß des Ges. zu dems. 102; — auch der preußische Richter hat im Kollisionsfalle das Reichsrecht anzuwenden 105. Reichsftrmpeiabgaben, Unzulässigkeit der Zw.Verst. wegen Hinterziehung der R. 197. Reihenfolge der Eintragung der Real­ ansprüche bei Anlegung deS G.B. 690. Reise beschlagnahmter Schiffe (163), 636, 637; — letzte und frühere, Vor­ recht der Forderungen 650. Reiserffektru, Vorrecht der Forderung wegen Nichtablieferung oder Beschä­ digung der R. 647, 650. Rekoguittoushypothrk im Geltungs­ bereich der GBO 687, 691. Renteubankrrutr« s. Ablösungsrenten.

Sachregister.

790

Rrpraleutaut s. Grubenvorstand. Resubhasiattou s. Mederversteigerung. Nrltituttourtzlagr, Beschwerde beim Vorhandensein der Erfordernisse der R. (88) 470; - FristLeginn 473. tthebrr, Zw.Vollstr. gegen den Rh. aus dem Urtheil gegen den Schiffer 639, 641, 643. Nhederri, Begriff 660; rechtliche Natur 638; Zw.Vollstr. gegen die Rh. wegen

' j

; !

persönlicher Forderungen 6.38; wegen dinglicher Forderungen 639; — Zu­ stellung des EinleitungSbeschluffeS 643. RhriuschMahrts- und Elbzollgerichte, Urthelle derselben 31, 142. Richter, dessen Stellung bei der Beschl. und der Aw-Berst. 13, 19, 21, 23, 110, 11.3, 116, 120, 121, 124, 126, 483, 507, 550. Notttermrg, 19. , Rückgrwähr deS auf Grund eines auf­ gehobenen Z.Urth. Gezahlten oder Geleisteten (94) 481. Rückbausirrrcht, als dingliche Last 395. Rück stäube, s. Abgaben, Leistungen, wiederkehrende Hebungen, Zinsen.

S.

Schiffe, als Gegenstand der Zw.Vollstr. in das unb. Verm. 28, 40, 42, (1) 193, 194; — segelfertige, Umulässigkeit der Beschlagnahme 637,658; — ausländische 632. Schiffer, Klage und Zw.Vollstr. gegen den Sch. 639 ff.; Unterschied der Stellung des Sch. und der des Korrespondentrheders, bz. gesetzlichen Vertreters 640; — Passivlegitimatton 640; — neuer, Zw.Vollstr. gegen denselben 641, 643; — Interessent des Vers. 645; — Lohnforderung deSSch., deren Vorrecht, 650, 652, 653; — Forde­ rungen aus Rechtsgeschäften und Ver­ schulden des Sch., deren Vorrecht 647, 650. Schiffmühlrn, als Gegenstand der Zw.­ Vollstr. in das unb. Verm. 28, 40, (1) 192. Schiffs- u. Schifffahrtsabgaben, deren Vorrecht 650. Schiffsbefahung, Lohnforderung der Sch., deren Vorrecht, 646, 650, 652, 653; Forderungen aus Verschuldung der Sch., deren Vorrecht, 647, 650.

! ;

' ; i

j

|

Schiffsbesitzer, Verfolgbarkeit des Pfdr. ! der Schiffsgl. gegen dritte Sch. 642. Schiffsgläubigrr, 46, 646, 647; Umfang des Rechts der Sch. 649;

Verfolgung des Pfandrechts gegen Rheder und Schiffer 639 ff.; gegen Drittbesitzer 642; in Fracht- und Entschädigunqsforderunqen 643; — Rang­ ordnung der Sch. 650; deren Pfand­ rechte beim Derkaufdes Schissspart 661. Schif^papirrr, zur Eintragung von Verpfändungen bestimmte 646. Schiffspart, Begriff 659; Zw.Vollstr. in Sch. 29, (179) 658 ff. Schiffsregister, Mittheilungen auS dems. (167) 645; Eintragungen in das Sch. (177) 657. Schluß der Versteigerung (68), — Zeitpunkt und Verfahren vor Schl, der Verst. 395, — Präkludirende Wir­ kung 396, — Wiedereröffnung nach Schl, der Verst. 396; — Fortsetzung eines beschräntten Verst. Vers, nach Schl, der Verst. 397; — des Versteigerunqstermins, dessen Be­ deutung 119, 407, 415, 418; Zett­ punkt 418. Schreibgrböbrru726,l9K.G.)733,735. Schulbrnmaffe, Feststellung der Sch. (104, 106) 512 ff. Schulbuer; Partei der Zw.Vollstr. 126; bei persönlichen Forderungen 128; — bei dinglichen Forderungen 138; — besondere Fälle 145 ff. — Tod deS Sch. 146, 228; — muß in der Regel Eigenthümer des Gegenstandes der Zw.Vollstr. sein 150 ff., 257; bei der Eintragung einer Zudikatshyp. 227; — Beschränkung seinesDeräußerungs-, Verwaltungs- u. Nutzungsrechts durch Beschl. 269; — als Ersteher 112, 114, 117, 118, (83) 454; — Zustellung des Z.Urth. an den Sch. 459; — Beschwerderecht des Sch. 463, 464; — Dienste desselben bei Zw.Verw. 600: Wohnunqsrecht des Sch. bei Zw.Verw. (141) 601. Schuld- u. Pfandprotobolle in Schl.H. 53,692; deren Fortführung 308, 685, 687; — Eintragung der Zudikatshypothek und deS Kaufgeldrückstandes in dieselben 686, 696. Schulbtitrl, vollstreckbarer bei persön­ lichen Forderungen 126 ff., nach Reichsrecht 128-130, 226, nach Landesrecht 130—132, 226; — bei dinglichen Ansprüchen 133 ff. — Zustellung desselben als Voraus­ setzung der Zw.Vollstr. 144, 234 ; — Wegfall des Sch. 172. Schulburkunben. Behandlung der vor­ gelegten lbei der Zw.Verst. (122) 560; bei der Zw.Verw. 626.

791

Sachregister. Schule, s. Kirche, Pfarre. Schullrhrrr Uutrrhaltuugspfiicht Schlesien, deren Vorrecht 295.

in

Schutzwalduugru, Vorrecht der Ent­ schädigungen u. Kosten 296. Serhaudluug als Bieter, Befreiung der 6. von der Sicherheitsleistung 381.

Sequestration f. Zwangsverwaltung 28, 29, 32, 34, 43. Sicherheit, übermäßige, s. Uebermäßigkeitsklage. Sicherheitsleistung; Nachweis der S. als Voraussetzung der Zw.Vollstr. 144, nicht der Eintragung im Grund­ buche 234; — des Bieter« (62 - 64) — s. a. Widerspruch; — Höhe 382; — Be­ stimmung nach dem Gebot 382; — Verhältniß der S. zum Gebot 382, 383; Anwachsen der S. mit steigen­ dem Gebot 384; — Mttel zur S. 384—386; — Art der Sicherheits­ leistung 386; s. a. Hinterlegung. — Herausgabe der S. 387; — für das Meistgebot: baare S. gilt als Hinterlegung deS entsprechendenIheils des Kaufgeldes (102) 509; — für Wiedererreichung des MeistgebotS (74); wofür dieselbe haftet 424; — Bestellung 425, Her­ ausgabe der S. 594; — eines Interessenten, oder des Meistbietenden zur Abwehr des Widerspruchs eines durch Erth. des Zuschl. benachtheiligten Zntereffenten (77) 438, Bestellung der S. 439; — Annahme der S. ist nicht erforderlich 439; — Herausgabe der S. 440; Nachholung der S. in der Be­ schwerdeinstanz (92) 475; — deS Erstehers zur Abwehr der gerichtlichen Verwaltung auf A. eines Gl. (98) 498; durch baares Geld und geldwerthe Papiere 384, 386, 425, 438, 498 ; — Verrechnung bez. Ver­ werthung beiderKaufgeldervertheilung (102, 103)508, 509; - durch Hy­ potheken und Grundschulden 384, 387, 425, 439. Sichrrhritsmabrrgel« bei Schiffmd 65) 644; — nachErtheilung des Zuschlags (175) 656; bei der Arrestvollziehung (178) 658. Sicherung der Rechte; Anspruch nach­ stehender Gl. auf S. gegen Vor­ gläubiger bedingter Forderungen (110)

522, (111) 523; Art der Sicherung (119) 555. Siellasteu, deren Vorrecht 259. Soudrrrechtsuachfolger, Zw.Vollstr. gegen dieselben 140, 228, 229. Sparkasse«, öffentliche, als Bieter, Befteiung derselben von der Sicherheits­ leistung (62, 74). Spezialvollmacht zur Empfangnahme der Baarzahlung 546. Staatskasse als Bieter, Befteiung der St. vonder Sicherheitsleistung (62,74). Stadtgrmriudru als Dieter 374, Be­ fteiung derselben von der Sicherheits­ leistung (62, 74). Steueranschlag in Hz., tritt an Stelle deS Grundsteuerreinertrags u. s. w. (199) 697. Strurrdrftaudatiouru, Unzulässigkeit der Zw.Verst. 197. Steuerrollr, Auszug auS der St. 320, 339. Straf- und Lostrufestfrtzuugeu gegen Rechtsanwälte als vollstreckbareSchuldtitel 130, 141, 142. Strafverfahren, vollstreckbare Schuld­ titel im Strafterfahren 129, 130, 141; — Vermögensbeschlagnahme im St. 180; Eintragung einer Vor­ merkung 236; Löschung derselben. 251. Stundung, Gewährung einer St., Form, Zeitgrenze (73) 420, s. a. Einstellung Subhastat — Schuldner. Subhastatiou s. fteiwillige S., Zwangs­ versteigerung. Subhastationsmandat s. a. Zahlungs­ befehl. Subhastationsorduuua, preußische von 1869; beibehaltene Grundsätze der­ selben 99; — durch dieselbe aufge­ hobene ältere Vorschriften 107. Subhastatiouspatrnt 23, 34, 42; s. a. Bekanntmachung. Subrepartition im Zusammenlegungs­ verfahren 185. Superficies, als Gegenstand der Zw.­ Vollstr. in das unb. 93ernt. 192. Sgudikatsklagr 493. Systematik des Gesetzes 99—101.

T.

Tarr, 23, 34, 35; s. Abschätzung. Termiusstuudr, deren Verftühung und Verspätung 371. Theilnahmerrchtr der Interessenten bei der Zw.Verst. von Grundstücken (21—38) 277 ff., (194) 691; bei Bergwerken (159) 634; von Schiffen

792

Sachregister.

(168, 169) 645; bei der Zw.Derw. (147, 148) 618 ff.; bei Zw.Verst. auf Antrag von Miteigenthümern (185) 676. Thrilunssrrrassr, Feststellung der T. 506, 507. TheUnngspla« beiderZw.Lerst.von Grundstücken 26, 43, (104) 511 ff. — Inhalt 511; Verhandlung mit den Beteiligten 512; — Aufnahme der Ansprüche (106) von Amtswegen 512; auf erfolgte Anmeldung 514; — Feststellung der Lertheilung 512, (107-111); in Anrech­ nung auf den Kaufpreis zu über­ nehmende Ansprüche (107) 519; auS dem baar zu zahlenden Kaufgelde zu berichtigende Ansprüche (107, 109—111) 520ff. — Muster eines TH.Pl. 524; Ausführung deS THPl. im Derth.T. (113) 533, (115-117); f. Uebernahme, Überweisung, Widerspruch; — Vorläufige Ausführung des TH.Pl. (118) 554; Ausführung des THPl. bei bedingten Ansprüchen u. wiederkehrenden Hebungen (119) 555 ; — Nachträgliche Ausführung des TH Pl. bezüglich der hinterlegten bez. mit Vorbehalt überwiesenen Beträge bei nachträglicher Legitima­ tion des Gl. vor Erhellung der Er­

mächtigung zum Aufgebot (132) 582; nach derselben aber vor Beendigung des Aufgebotsverfahrens (134) 585; auf Grund des Ausschlußurtheils (136) 589; — bez. der vom Ersteher zu übernehmenden Forderungen in denselben Fällen (137) 592, 593; — bei der Zw.Verst. von Schiffen (176) 656; — von Schiffsparlen 662; bei Zw.Verst. Theilungshalber 678; bei derZw.Verw. (149)622; Ver­ handlungen über denselben, Wider­ sprüche 622; — Geltendmachung des Rechts auf Abänderung 622; auf Herausgabe des Empfangenen 623; — Ausführung bez. der Einkünfte (150) — Abführung nicht »ertheilter Einkünfte zur Theilungsmasse der Zw.Verst. (150 Abs. 2) 624 - Aus­ führung bez. eingetragener Kapital­ forderungen (152) 625, bei Vollzie­ hung eines Arrests (153) 626. Tilgung vor und hinter der Linie, der protokollirten Pfandrechte in Schl.H. 53. 299. 693.

TUgmrgsrrutr» f. Ablosungsrenten. Totaihypothekr» bei der Versteigerung von Grundstücksanthellen; Berücksich­ tigung bei Feststellung deS g. G 346; bei der K.G.Lerth. 513; bei der Zw.Verst. Theilungshalber 678, 679. 1L

Urdrrbietrn, Abhaltung vom Ü. 376, 377. Uebrrgabr, Recht deS Erstehers auf Ü. (98) 496; Mitwirkung des Gerichts (98) 499; — an den Verwalter (142) 604. Urbrrmätzigkritsklagr (6) 242 ff., 248. Urbrruahme von Ansprüchen in An­ rechnung auf den Kaufpreis 356, auf Grund gesetzlicher Vorschrift (57) 358, (107) 519; - endgültige, be­ dingte 362, 519; — Vollendung der ft durch die Erklärung deS Richters (115) 541; entsprechende Anwendung deS § 41 E E G. auf übernommene Hypotheken (115) 544; — Ü. baar zu zahlender Ansprüche mit Ein­ willigung der Gl. und auf Grund besonderer Kaufbedingungm (116) 548 ff.; — Wirkung, 548, 549. Urbrrschuß, Anspruch des Sch. auf den Ü. 364, 508, 520; — der Zw.Verw. (147). Ueberieudnug des Kaufgeldes durch die Post, oder an ein ersuchtes Gericht (121) 558; Wirkung der Ü. als Baar­ zahlung 547, 559. Urberwrisuug der Pacht- und Miethsgelder nach preußischem Recht 33; — der Kaufgelderrückstände (117) 550ff.; rechtliche Natur 550; Reihen­ folge der Ü. 551; ft bei bedingten Ansprüchen, bei rmederkehrenden He­ bungen 551, (119) 555. — Wirkung der Ü. 551, 552, 555, 556, 557; ber Korrealhypotheken 553,554; — ü. im Falle eines Widerspruchs (118) 554; beim Mangel der Legitimation eines Gl. (120) 557; — Erwähnung der ft in der Vollstreckungsklausel deS Z.Urth. (129) 579. Unabänderlichkeit der mit sofortiger Beschwerde angegriffenen Entschei­ dungen 265, 473. Unbestimmte Forderungen, dem Be­ trage nach (34) 315, 345, 347, 437, — für welche ein höchster Betrag nicht eingetragen ist 348; — Ersatzüber­ nahme bei denselben 363, 364.

Sachregister.

Uninrrsalfideikommitz, Zw.Dollstr. in Nachlaßgrundstücke im Falle eines U. 169 ff., 233, 403. Untergang des Gegenstandes der AwBerst. vor Verkündung deS Z.Urth. 452, 637; — Ansprüche des SrsteherS beim U. 492, 494. Unteroffiziere und gemeine Soldaten; — Zustellung an dieselben 207; — als Bieter 373. UuzulLsfigkrit, der Zw.Vollstr., der Zw.Verst., der Fortsetzung der Derst. alS Grund der Versagung des Zu­ schlags (75 Nr. 1) 430-432. Urknrürn, vollstreckbare 129, 142;

793

vrrkünduugstrrmiu (81, 82), Be­ deutung desselben 447; — Anbe­ raumung und Bekanntmachung (40 Nr. 6, 46, 47) 322; — Ort 447, Zeit 447; — anderweiter (82) 447; — Verhandlungen im V. 447, 448. Verlegung deS Berst.T. im Interesse deS Sch. (49) 332; Folg« der Nicht­ verlegung 333, (75 Nr. 8, 88), 435, 469: — auf Antrag oder mit vewillrgung deS bete. Gl. (51) 336, 337; — mit Zustimmung der !Intereffenten 338. Verletzung über die Hälfte 6, 24, 36, 492, 494. vermerk im G.B. bei Zwverst. (18) Wirksamkeit gegen SonderrechtSnachfolger bei dinglichen Ansprüchen 274, (192) 690; — Wirkung desselben 274; Löschung (124); — kein D. bei 138—140; Eintragung einer Vor­ Zw.Verst. von Schiffen (167) 645; — merkung auS denselben (6) 237; — bei Zw.Lerw. 600, dessen Löschung -um Nachweis deS Eigenthums bez. EigenthumsbesitzeS de- Sch. (14) 627. vermögeusbeschlaguahme im Straf­ 257, (139) 599, (164) 639 (183) 666, (184) 670, (185) 673; verfahren 180. vrrmögeusffrafru, fiskalische; Partei­ Recht der Gl.,diefe Urkunden vom Ge­ richt und Notar einzufordern (6, 14) vertretung des FiskuS bei der Zw.­ Dollstr. 127, 704; nach der R.A.O.; 229, 257; — Behandlung der vorqelegten Ur­ Parteivertretung 128. kunden über eingetragene Forderungen, i Veröffentlichung der Bet. deS Lerst. T. bei Grundstücken (46) 328 ff.; bei Vermerke aufdenselben, Aushändigung derselben (122) 560. Schiffen (174) 655; Mängel der Urtheil über Ertheilung oder Versagung D. 330 (75 Nr. 5, 78, 88) 434; deS Zuschlags (81), ist im Sinne deS anderweiten Verkündungstermins der C.PO. ein Beschluß 449; — (82) 447. Praktische Folgerungen daraus 450; Verpfandungen, vertragsmäßige von Form deS U.451; Gegenstand der Ent­ Schiffen 651, 653. Versagung des Zuschlags von Amts­ scheidung 451; Inhalt (83) 453—455; Verkündung 455; Zustellung 456; — wegen (78), und in Folge Wider­ in der Beschwerdeinstanz (93,94), spruchs 428, 429; (75 Nr. 1) 432, s. Beschwerde, Zustellungen. (75 Nr. 2) 433, (75 Nr. 3) 433, (75 Nr. 4 bis 6) 434, (75 Nr. 7) 434, (75 Nr. 8) 435, (75 Nr. 9) 435, (75 Nr. 10) 436, (75 Nr. 11) 436, (75 Nr. 12) Verfallene Grundstücke, Zw.Verst. der­ 437; jedem Bieter gegenüber 441; selben auS Gründen des öffentl. — erfolgt durch Urtheu (81) 453,455. Wohls (180, 187) 683 ff. Verschlechterung deS Gegenstandes der Verfügungen deS Sch. nach der Be­ Zw.Verst. vor Verkündung des Z.­ schlagnahme (16) 269; (140), (164) 644. Urth. 452, 637; - Rechte des Er­ vergleiche zur Beilegung des Rechts­ steherS wegen V. 492, 494. streits 128, 142; im Sühneverfahren verfichrruugsgelder für Früchte und 129, 142; der Schiedsmänner 131, bewegliches Zubehör als Theile der 142; der Polizeibehörde in Feldpolizei­ Zmm.M. 189; alS Gegenstand der sachen 131,142; — Eintragung einer Beschlagnahme bei Zw.Verst. 267, Hypothek auS gerichtlichen; einer Vor­ des Pfandrechts bei der Zw.Verw. 609; - für Gebäude, als Theile merkung auS anderen 237, 238. verkehr, freier, Entziehung des Grund­ der Jmm.M. und Gegenstand der stücks auS dem fr. D., als Grund der Beschlagnahme bei Zw.Verst. 189, Versagung deS Zuschlags (78) 432, 267; — Anspruch deS Erstehers 452; — Ansprüche des ErsteherS in auf die Versicherungssumme 327,339, diesem Falle 492, 494. 488, 637.

M.

794

Sachregister.

Versteigerung, erneu ete, wann fie zuMfftg ist441; wiederholte, baar zu zahlende Ansprüche bei w. L. 358.

versteigeruug-ausschrriderrs. Bekannt­ machung.

verstrigeruugSfrist s. Frist.

NrrstrigeruugsgrschLst, dessen Beginn 338; — rechtliche Natur deS V. bei der Aw. Berst. nach den Motiven 109, nach gern. R. 111, 112, nach preuß. R. 114 ff., 121, nach dem Zw.Bollstr.Ges. 124, 390, 391, 407, 416, 417, 483, 490, 495, 507, 577; — bei der freiwilligen Subhastation 115, 753. verstrigeruu-nprotokoll s. Protokoll,

vrrstrigeruugotrrmi«, dessen Bestim­ mung (39) 319; s. a. Bekanntmachung, Ort, Zeit, Verlegung; — neuer, in Folge der Verlegung deS Berst.TerminS im Interesse des Sch. (49) 332; bei Fortsetzung deS Verfahrens im Falle der Einstellung (50) 333: im Falle ergebnißloser Berst. (69) 399: auf Antrag eines Interessenten (74) 422, 423; bei Un­ zulässigkeit der Zuschlagsettheilung (79) 441; nach Versagung des Zu­ schlags (99) 501; Förmlichkeiten bez. der Bekannt­ machung, der Veröffentlichung der Bek. und der Ladung der Interessen­ ten 333, 399, 423, 442, 501; — Gang der Verhandlungen int V. (52) 339, (61) 370, (68) 395, (72) 415; — Beurkundung der Förm­ lichkeiten und der wesentlichen Hand­ lungen und Erklärungen durch das Protokoll 443, 444; — Bedeutung des TageS des Verst.T. für den Eig'enthumSerwerb des ErsteherS 489. vrrthrUnng deS Rechts am stücke 16.

Grund­

verthrilung-plau, vollstreckbar erklär­ ter V. bei eingetragenen Genossen­ schaften 130; s. Theilungsplan. vertheU«ug-strrittgKrUru(113,114); ergänzende Vorschriften der C.P.O. 530; Kläger(114)535; Beklagter536; Klageantrag 536; Frist des Nach­ weises der Klageerhebung 536; Zu­ ständigkeit 537; Inhalt des Urtheils 537: oeS DersäumnißuttheilS 537. — Weiteres Bert Heilung Sv erfah­

ren nach Ablauf der Frist 538; nach Entscheidung der Vetth.Str. 538.

verthrUungSttrmiu, dessen Bestim­ mung und Bek. (101) 503; Verhand­ lungen im V. (102) 505, (104) 511, (106) 154, (113-122); — neuer (134) 585. vrrthriluug-vrrsahrru bei Zw.Derst. s. Kaufgelderbelegung, Theilung-plan, Bertheilung-streitigkeiten; — bei ZwBerw.; Entbehrlichkeit (148) 620; förmliches (149) 621, f. Theilunqsplan; — bei Schiffsparten (179) 661. Vertreter, besonderer zur Empfang­ nahme von Zustellungen (4 ) 209, 210; — zur Ermittelung unbekannter Berechttgten (131) 580; (137) 592; Gebühren der B. (131) 581, 592, 593; — Zulassung der Gebote eine- D. (65) 388; Legitimation der B. juri­ stischer Personen 389; — Legitima­ tionsurkunden 389; — ungerecht­ fertigte Zulassung und Zurückweisung 390; — nachttägliche Beseitigung deS Mangels der Legitimation (78) 433; in der Beschwerdeinstanz (92) 476. verwattrr bei Zw.Verw. (142) — Rechtsstellung desselben 602, 603; Auswahl und Ernennung 603, 604; erhält keine Bestallung 604; Ver­ pflichtung desselben 604; Verschaffung des Besitzes 604 , 605; Besitzschutz 605; Rechte bei der Zw.Verw. ideeller Antheile 605; Einziehungen der Lei­ stungen Dritter durch den V. 606, s. a. Verwaltung; — Vergütung 613, 619; Stellung zum Gericht, den Parteien und Dritten 613; — Aus­ lagen 613, 619; — Mitwirkung bei Ausführung der Vertheilung 624. Verwaltung, gerichtliche auf Anttag des ErsteherS oder eines Gl. (98) 497; — bei der Zw.Verw. (144): allgemeine Grundsätze 611; Prozeß­ führung 612; — Stellung des Gerichts 613—615; — Anordnungen deS ZustizministerS 616. verwaltungszwangsverfahrr«, ist keine Zw.Vollstr. im Sinne der C.P.O. 125; — Zulässigkeit der Einttagung einer Judikatshypothek im V. 234, 702; desgl. eines Arreste- 247; — Zulässigkeit der Zw.Vollstr. in das unb. Berm. im V. (203); — im V. beizutteibende Forderungen 702, 703; — besondere Voraussetzungen der Zw.Vollstr. im V. 704; — Anttag auf Zw.Vollstr. im V. 704 ; — Voll­ streckungsbehörde 704; — Verhältniß des Gerichtzur Administrativ-

Sachregister. Vollstreckungsbehörde 705; — Fort­ setzung des D. nach dem Tode des Sch. 705; — Kosten des V. 705; — Einwendungen des Sch. gegen das V. 705; — Arrest im V 706; — V. zur Durchführung von Defektenbeschlüffen 706; — V. in Auseinander­ setzungssachen 707. verzeichnt? der Realansprüche, bei un­ vollendetem G.B. mitzutheilendes (1 91) 689; tritt an die Stelle der Abschrift deS Grundbuchblatts (193) 690; bez. des G.B. (197) 695; Aufnahme in das B. entbindet von Anmeldung und Glaubhaftmachung des Dorrangs 691. verzicht des Korrealhypothekars auf Be­ friedigung aus dem versteigerten Grundstück und aus der Uebernahme der Forderung(59)363; auf die Rechte aus der Ueberweisung (117) 552; auf die ungetheilte Haftung der mehreren Grundstücke (205) 715; — auf das Bergwerkseigenthum 681. vtrhverftchrrungsbritragr, deren Vor­ recht 295. Vollmacht; Form derselben für Abgabe von Geboten (65) 389; zur Empfang­ nahme der Baarzahlung 546; — Wirk­ samkeit der für die Zw.Verst. ertheilten D. für den Antrag auf Wiederversteige­ rung 574, aber nicht für die Zw.Dollstr. nach § 129 Zw.Vollstr.Ges 579. vollstreckungsbefehle im Mahnver­ fahren als vollstnckbare Schuldtitel 128, 141; — Eintragung einer Vor­ merkung auS V. 236. vollstrrckungsbrhörbr im Derwaltungszwangsverfahren 704. vollftrrckungsgericht 126; — zustän­ diges bei Grundstücken 198, 199; — Bestellung des zuständigen V. (3) 199 ff.; — Ausschließliche Zuständig­ keit des V. 200; — bei andern unbew. Gegen­ ständen (155, 156) 631; insbesondre bei Bergwerken 631,632, bei Schiffen 631, bei Schiffsparten 658. Vollstreckrrngsklausel, Inhalt 140; Ertheilung 141; Beseitigung 173; bei der vollstreckbaren Ausfertigung des Z.Urth. (129) 579; gegen den neuen Schiffer 641, gegen den Rheder bei einem Urthell gegen den Schiffer 641. vollftreckrmgsurlheU 128; Erforder­ lichkeit desselben, wo Staatsvertrüge die Vollstreckbarkeit ausl. Urtheile zufichern 132. v orbehaltene Stellen, dem Eigenthümer v. St. in SchlH. 299, 694.

795

vorgehrube Gläubiger; bisherige Rechte derselben bei der Zw.Derst. 26, 35, 61, 62, 65, 73. - Verhand­ lungen der neueren preuß. Gesetz­ gebung über Aenderung des bisherigen Rechts 74—77. — Verhandlungen des Deutschen ZuristentageS darüber 77. — Wahrung der Rechte der­ selben nach dem Gesetz (22,57); — juristische Begründung 87—90; wirtschaftliche Vortheile 90—92; — entgegenstehende Bedenken 92—94; — Gestaltung des Verfahrens nach dem Gesetze 89, 94—97; s. a. Realrechte, vorkautzrecht, gesetzliche- 281, 395; nicht auf Gesetz beruhende- 369, 395; — Ausübung im Verst.T. (67) 392. Vormerkung zur Erhaltung des Rechts auf Auflassung, inwiefern fie eine Zw.Dollstr. hindert 151, 230; — zur Erhaltung des Rechts auf Eintragung einer Hypothek 248,278,315,345; — aus vorläufig oder nur gegen Sicher­ heitsleistung vollstreckbaren Endurtheilen 236, 237, aus vollstreckbaren Urkunden (6) 237; — Eintragung von Realansprüchen als D. bei Anlegung des G.B. 690; — s. Arrest, Eintragung. Vormund, als Bieter bei Mündelgrund­ stücken 373; Berechttgung zur Em­ pfangnahme der BaaHahlung 546. vormundschastsbehSr-e, Zustellung an die V. 207 ff.; Bestimmung der Art der Veräußerung eines Grundstücks durch die V. 756; — Genehmigung der V. zum Verkauf von Mündel­ grundstücken 764. Vorrang, Aufforderung zur Anmeldung des V. (48) 331, (195, 197) 694,695; Berücksichtigung bei Feststellung des g. G. 349; — Folgen verspäteter An­ meldung 350, 404, 695. Vorrechte; Ausschließlichkeit der im Ge­ setz aufgeführten V. (23) 289, (194) 691; s. a. Vorzugsrecht. Vorrechtseinraumurrg, rechtliche Be­ deutung d. D. 301; Wirkung der V. bei der Zw.Verst. 303, 715. Vorzugsrecht des betr. Gl. aus der Be­ schlagnahme 121 ff., 268,271,(30) 310.

Wald-, Wassergenoffeuschaften; Vor­ recht der Beittäge zu denselben 296. Wechsel, Vorlegung deS W. zur Ein­ tragung einer Judikatshypothek (8) 238; Verbindung des W. mit dem Hypothekenbrief (9) 244.

796

Sachregister.

WrchsrlftrmprlLoutravrnttourn; Un-uläsfigkeit der ZwVerst. bei W. 197. Werth des Gegenstandes für die Kosten­ berechnung 726 (3 K.G.) 728, 729, (4, 5 K.G) 729—731, 732; — Bestünmung de- W. der Einzelgrund­ stücke der einem GesammtpreiS 319. WrrthparrrLrrtthrorir für die proto» kolurtenPfandrechte in Schl.H. 53,693. Wrrthftrmprl (3 £$.) 728, 729, 740; — ist auch vom bisherigen Eigen­ thümer als Ersteher zu entrichten 454, nicht bei Abtretung der Rechte aus dem Meistgebot 454. Widerspruch gegen Zulassung eines unsicheren Bieter- (62, 63); In­ halt und Begründung 379; — zum W. Berechtigte 379; — Gegner 381; — Zeitpunkt 381; — Wirkung 382; — des Bieter- gegen die Zurück­ weisung (68) 397, 398; gegen die Zw.Derst. wegen un­ richtiger Feststellung deS g. G. oder auf Grund eines eingetragenen Rechts; — dessen Geltendmachung außerhalb undinnerhalb deSZw.Verst Verfahren(70) 405, 406; — gegen Ertheilung des Zu­ schlags — Verfahren 417; — Gründe (74, 75) 422, 425 ff.; Zeit­ grenze 417, 423 (s. a. Versagung des Z.); Berechtigung zum W. (74, 76, 77) 422, 429, 430; — eines Interessenten gegen Fort­ setzung des Verfahrens in einem neuen Verst.T. (79) 441; — gegen den Theilung-plan (113, 114); Erhebung deS W. 531; Berech­ ttgte 532, 533; bei einem W. Bethei­ ligte 532; Gründe deS W. 532, 533; — Beseitigung deS W. im Verth.Termin 533; — inwiefern ein W. die Ausführung deS THM. hindert 534; insbesondre W. deS Sch. oder letzten EigenthümerS (113) 534; — Hem­ mung der Ausführung deS Planes 539; — Beschränttrngen des Wider­ spruchsrechts 540; — Klageantrag 540; Zuständigkeit 540; Inhalt des Ur­ theils 540; Weiteres Verth.Verfahren 540; der Realberechtigten gegen Zw.Vollstr. in bewegliche Theile oder Zubehörstücke der Zmmobiliarmaffe (206) 717, 719. Widrrsprnchsgrüudr, die Versagung des Zuschl. herbeiführende W. (75 Nr. 1 — 12) ; — Ausschließlichkeit der­ selben 430.

Widersprnchsrrcht, Beseitigung des Wder Landeskreditanstalt und der ritterschastlichen Kreditinstitute in Hann, gegen Ertheilung deS Zuschlags 700. WiedrrLrhrrudr Hebungen (32); Be­ rechnung des sicherzustellenden Kapi­ tal- 313; — Sicherstellung (119) 555; — Befriedigung auS dem Kapitale 313; — bei Mithaftung mehrerer Grundstücke 314; — Abschätzung der laufenden und rückständigen Beträge in Geld 345; Festsetzung eine- Kapi­ talbetrags für w. H. bei Feststellung deS g. G. 352, 353, 362; — Anmel­ dung einer Abfindungssumme für w. H. 365, 366; — Ersatzübernahme (58) 366; Ersatzvertheilung (109) 520; Ersatzüberweisung 551; — Nicht­ eintragung der laufenden und rückstän­ digen Beträge w. H. bei Ueberweisung auf den Kaufgeldrückstand, deren Real­ recht (124) 568. Vir-erverstrigerung (128) ; Geschicht­ liches 12, 26, 573; rechtliche Natur 573; - betreibender Gl beider W. 574 ; zeitliche Beschränkung 574; Schuldner bei der W. 575; Aufhebung und Ein­ stellung 575; — Vorbedingungen 576; Verfahren 576. Wirthschastsbramte, landwirtschaft­ liche, Vorrecht der Forderungen der W. (26) 292. Wohnort, unbekannter, der Bethei­ ligten; — Zustellung nach § 4 Zw Vollstr.Ges. 209. Wohnungsrrchtr 297,345,369; — des Sch. bei der Zw.Verw. (141) 601.

3. Zahlung der Kaufgelder an den Richter 26, (102) 507, 508. Zahlungsbefehl als Voraussetzung der Zw.Verst. nach früherem Recht 15, 22, 33, 41, 50, 60, 63.

Zahlnugsvrrbot s. Drittschuldner. Zeit des Derst.T 321, 370, 443; Angabe in der Bek. des Verst.T. 321; — des Verkündungstermins 447.

Zinsen, laufende und rückständige der letzten zwei Jahre (35) 317, 511; — Zeitpunkt (36) 318; ältere Rückstände (37) 318; — laufende einer Judikats­ hypothek 513; — Nichteintragung auf den Kaufgeldrückstand überwiesener Z., deren Realrecht (124) 568. Zolldrfraudationen; Unzulässigkeit der Zw.Verst. wegen Z. 197.

Sachregister.

JubrhSr, bewegliches bei Grund­ stücken 189,267, bei Bergwerken 191, bei Schiffen 193; — Eigenthums­ erwerb des Erstehers am Z. 323, 490; — unbewegliches bei Grund­ stücken 188, 267, bei Bergwerken 191. Zurücknahme des Lerst.A. (73), Form, Zeitgrenze 419, 421; Wirkung 420; durch einen der betr. Gl. 420; durch dm bestberechtigten betr. Gl. 421. Jusammeulrgnugsvrrfahrru; im Z. an Stelle selbstständiger Grundstücke getretme ideelle Anthelle eine- Gesammtgrundstücks als Gegmstand der Zw.Vollstr. 185; — Einfluß auf Ertheilung des Zuschlags 452; — Rechte des Erstehers im Falle der Zusammmlegung 492, 494.

Jusammrustrlluny der Zwangsverstei­ gerungen durch die Amtsgerichte, Allg. Verf. v. 28. Nov. 1881 und 24. Dez. 1883, 765, 767 ff. Inschlag — Verhandlungen über Ertbeilung des Z. (72) 415; — Z. an einen andern Bieter als dm Meistbietendm 416; — Wirkung deS Z (97) 483 ff.; Zeitpunkt 487; - Z. bei Zw.Verst. TheilungShalber 677.

JuschlagsnrtheU als vollstreckbarer Schuldtitel 131; — Bedeutung des Z.Urth. 120, 417, 449, 450, 578; Inhalt (83) 453 ff. ; Form, wenn der bisherige Eigenthümer Ersteher ist (83) 454; — Nichtübereinstimmung deS Z. mit dem DerstProt. alS Beschwerde­ grund (88) 468,488; s. a. Beschwerde; — Z. in der Beschwerdeinstanz (93) 480, 487; - vollstreckbare Aus­ fertigung des Z. (129) 579. Zuständigkeit s. Vollstreckungsgericht; — für Vertbeilungsstreitigkerten 537; beim Widerspruch des Sch. gegen dm TH Pl. 540; — in dm besonderm Fällm des drittm Abschnitts 664.

Zustellungen (4), Parteibetrieb 204; von AmtSwegen 205; — ungültige 205, 207, 208; — ausschließliche An­ wendbarkeit derVorschriftenderC.P.O. 205; — Bestimmungen der C.P.O über Z. 206, 207; — abweichende Vorschriften nach § 4 des Zw.Dollstr.Ges. 206 ff.; — durch Aufgabe zur Post (4 Nr. 3) 209; — Vertreter zur Empfangnahme von Z. (4 Nr. 4 u. 5) 209; — Erheblichkeit des Beweises der Z. 418 ff.; Nachbringung des Urkundm beweiseS 418; — Z des Ein­

797

leitung-- (BeitrittS-)beschluffeS (4) 205, (16) 264, (139) 600, (165, 166) 643, H83) 666, (184) 670, (185) 675; deS Gerichtsbeschlusses bei Pfändung einer Schiffspart (179) 660; — Z.deS Urtheils über dm Zuschlag 456; des Z.Urth. (85) 459 ; — Z. in der Be­ schwert)einstanz (4) 205, (95) 481, 482; — Z. der Terminsbestimmung des Verth.T.(101)504; — Z.imL«fahrm vor dem Grundbuchrichter 255; — Gebühren für Z. 726.

InstrlluugsdrvoLmachttgtrr, lung an dm Z. 207.

Zustel­

IwaugSvrrglrich 129; Eintragung im Grundbuche aus einem Z. 226. IrvarrgsvrrKauf s. Berpeigerungsgeschäft, Zuschlag;—Wirkung deS Z. bei Schiffm (170) 647, bei Schiffspartm 661. Zwangsversteigerung s.Dersteigerungsaeschäft; Rechtsstellung deS Gl., des Sch., der SubhastationSintereffentm; deS Richters bei der Zw.Verst. 112; Beginn der Zw.Verst. 260; — Z. aus A. eines Gl. (2, 13-138, 155-179), auf L. des Konkursverwalter- (180 bi- 182, 183; auf L. deS Bmefizialerbm und NachlaßpflegerS(180—182, 184); auf A. des Mitetgmthümers (180—182, 185); aus bergrechllichm Gründm (180—182,186); verfallener

Grundstücke auf Anstehm der Obrigkeit (180-182, 187): — Unzulässig­ keit der Zw.Verst. bez. des Gegenstandes 152 ff.; wegm gewisser Forderungm (2) 197; — Übergangs­ bestimmungen (207, 208) 720, 721. Zwangsverwaltnng auf Antrag eines Gläubigers bei Grund­ stücken (2, 139—154) 195 , 595 ff.; hat ein größeres Gebiet der Lmvmdung bez. der beizutreibendm Forde­ rungen und des Gegmstandes ÜS die

Zw.Verst. 597; — in ideelle Lntheile 154, 597, 605; — Anwmdung der allgemeinen Bestimmungen über Zw.Vollstr., Vollstreckungsgericht, Zu­ stellungen 598; — zur Vollziehung eines Arrestes 598; zur Ausfüh­ rung einer einstweiligen Ver­ fügung 180, 598; — Einleitung der Zw.Verw. (139, 140), Antrag und Anlage 599, 600; — Eigenthum bez. Eiaenthumsbefitz des Sch. als Voraussetzung 599;— Beitritt600;— Einfluß auf die Besttzrechte Dritter 605; — s. a. Beschlagnahme, Pfand-

798

Sachregister.

recht, Verwaltung; — Thellnahmerechte der Interessenten (147) 618 ff.; — Verhältniß zu einer Zw.Verst. desselben Grundstücks 196; zu einer Zw.Vollstr. in bewegliche Gegenstände derZmm.M. (206)717; — Kosten » Ausgaben 507, 619; — Aufhebuna 624,627,628; Ein­ stellung 627; - Ueoergangsbestimmungen bez. der Zw.Verw. (209, 210) 721. Zwangsvollstreckung (eigentliche) im Sinne der C.P.O.125; Parteien 125; Anordnung 143, 260; Voraussetzun- : gen des Beginns 144 , 266; Gegen­

stand 148 ff.; Aufhebung 142ff.; Ein­ stellung 174 ff.; — zulässige Arten der Zw.Vollstr. bei Grundstücken (2) 194 ff. ; — Kombi­ nation mehrerer Arten 196; in be­ wegliche Gegenstände der Zmmobiliarmaffe (206) 717; Z. wegen des rückständigen Kaufgeldes (129) 577; Verhältniß zur Wiederversteigerung 578; Gläu­ biger, Schuldner, Gegenstand 577, Aufhebung und Einstellung 577; voll­ streckbare Schuldtitel 579; — Vor­ bedingungen 579.

Nachtrag 1884—1886.

Krcch u. Fischer. Zwangsvollstreckung.

51

Ergänzungen zur Literatur. (6. VII.)

13) M. Hesse, Zmmodlliarrecht und ZmmobUiarexekution nach dm preußischm Gesetzen vom 5. Mai 1872 und 13./18. Zuli 1883. 14) F. Fidler, Die Zwangsvollstreckung in das unhewegllche Vermögen. (Hand­ ausgabe mit Anmerkungen.)

Die Zwangsvollstreckung

15) S. Schmidt,

in

das unbewegliche Vermögen.

(Populäre Darstellung.)

16) R. Knorr, Das Gesetz über die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen.

(Kommentar.)

17) Th. Wolff, Die Eintragung in das

Grundbuch zur Vollstreckung einer

Forderung. Die Werke von Knorr und Wolff sind im Folgenden nur mit dem Namen ihrer Verfasser eitirt. Die in Zeitschriften erschienenen Aufsätze sind an der betreffenden Stelle

berücksichtigt.

Don allgemeiner Bedeutung sind die Rezensionen von Ring (Zeit­

schrift für deutschen Civilprozeß 7 S. 564 u. 8 S. 527), Struckmann (Kritische Vierteljahrsschrist 27 S. 534) und Küntzel (Gruchot's Beiträge 28 S. 281).

Don der Literatur des außerpreußischen Subhastationsrechts sind zu nennen: Bertram,

Die

Zwangsvollstreckung

in das

unbewegliche

Vermögen

nach

Nassauischem Recht; Naef, Das Recht der Liegenschaftsvollstreckung im Groß-

herzogthum Baden; Ortenau, Kommentar zur bayerischen SubhastationS-

ordnung; Scherer, Die Zwangsvollstreckung in daS unbewegliche Vermögen im Rheinischen Rechtsgebiet;

Schurig, Die Königlich Sächsische Subhastations-

ordnung. — Erörterungen über die Reform deS Mecklenburgischen Subhastations­ rechts geben Altvater und Kühlewein in der Mecklenburgischen Zeitschrift für

Rechtspflege und Rechtswissenschaft Bd. 4 S. 274, 5 S. 62.

Nachtrag.

802

Ergänzungen zur Einleitung. 1) S 2 Zur Literatur: Better, Die Mionen des römischen Privatrechts.

2) S IS Zur Literatur: v. Amira, Das altnorwegische Vollstreckungsverfahren; Stobbe, Zur Geschichte und Theorie des Renterckaufs, in der Zeitschr. für deutsches Recht 19 S. 178 ff.

3) S. 18 31.8 v. u. hinter Pfandbestellung: namentlich durch Verpfändung der

„übertiure*. 4) S. 24 Zl. 17 v. o.: vgl. Urth. des Reichsgerichts vom 24. März 1885 (Jurist.

Wochenschrift S. 220). 5) S 4-

Zur

Literatur:

Harriehausen,

Grundbuchrecht

in

Hannover;

Rudorfs, Hannoversches Privatrecht.

6) S 52 Zur Literatur: Schwartz, Das Grundbuchrecht der Provinz SchleswigHolstein.

7) S. 58 Zur Literatur: Otto, Grundbuchregulirung im Bereiche deS. vor­

maligen Zustizsenats zu Ehrenbreitstein.

8) S. 68 Zl. 10 v. u.: e) für den Bezirk Kaffe! das Gesetz vom 28. Mai 1885

(0.6. S. 175). 9) S. 75 Zl. 2 v. o.:

Vgl. Geck in derselben Zeitschr. 5 S. 95, 201.

10) S. 76 Zl. 3 v. o.: Vgl. auch Silberschlag in der Zeitschr. für deutschen

Civllprozeß 5 S. 423. 11) S. 81 Zl. 5 v. o.: Vgl. Altvater in der Mecklenburg. Zeitschr. 4 S. 30 u.

Sil bersch lag in der Zeitschr. für deutschen Civilprozeß 5 S. 425. 12) S. 98 Abs. 2 a. E : Landwirtschaftliche Produktivdarlehm bedürfen zur Re­

produktion längerer Zeit.

Durch dm, dem gesunden Realkredit gewährten

Schutz wird die leichtere. Aufnahme von Darlehen auf lange Zeit vorzugs­ weise gefördert.

(Vgl. Altvater in.der Mecklmburg. Zeitschrift 4 S. 309;

Wagner, Dolkswirthschastslehre I §§ 322, 323 2. AuSg. S. 680—684).

13) S. 104 zu Abs. 1 und 2: Nur bezüglich solcher Vorschriften würde eine direkte Anwmdung ausgeschloffen sein, welche sich nach kla'rer Lage der Sache nur

auf die Zwangsvollstreckung in das bewegliche Vermögen beziehen.

Vgl.

auch: Ring in der Zeitschr. f. dmtsch. Civ.-Proz. 7 S. 567 ff.; Lippmann

a. a. O. 9 S. 151 ff.; Heidenseld S. 86 ff.; Wolff S. 13.

Letzterer

spricht lediglich mit der Begründung, daß dje C.P.O. die Zmmobiliarzwangs-

vollstreckung dm Landesgesetzm überlaffm habe, allen Bestimmungen der C.P.O., mit Ausnahme der §§ 755—757 C.P.O., die reichsrechtlich verbindende Kraft

für

die

Zwangsvollstreckung in

das unbewegliche

Es ist das eins der Axiome, mit dmm Wolffs

stehen und fallen.

Vermögen ab.

weitere Ausführungen

1884—1886.

803

Vgl. Laband, Staatsrecht Bd. 2 S. 119; Koller im

14) S. 105 Zu Abs. 1.

Breitner trn Magazin für das

Archiv des Deutschen Reichs 6 S. 187;

deutsche Recht der Gegenwart Bd. 4 S. 228. Zu Abs. 2: Dernburg hat auch in der 4. Auflage seines preußischen Privatrechts (I S. 34 A. 16) seine Ausführung wiederholt, ohne die gegen

ihn inzwischen geführte Polemik auch nur anzudeuten.

Zn ihren Konsequenzen

führt die Dernburg'sche Ansicht dazu, den Art. 2 der ReichSverfaffung für

Für die Landes-

die Rechtsprechung der Landesgerichte außer Kraft zu setzen.

gerichte hätte nach wie vor die Regel zu gelten: Landrecht bricht Reich-recht.

15) S. 111 ff.

Die in dem.Kommentar vertretene Ansicht von der publicistischen

Natur des Zwangsversteigerungsgeschästes wird von Struckmann (Krit. Dierteljahrsschrist 1885 S. 540) gebilligt.

Zn der landrechtlichen Literatur

wird ihr, trotz des Vorganges von Dernburg, die Anerkennung noch immer versagt.

(Küntzel bei Gruchot 28 S. 285 [ogL gegen denselben Anm. 1

zu § 97], Kurlbaum, N. G. S. 7 und 8, Zaeckel 2. Ausl. S. 293, Knorr S. 124 ff.) Dabei gehen aber die alten Kontroversen fort (Einl. S. 116, 117). Knorr insbesondere führt aus, daß der Richter zwar weder in Vertretung sondern

im

Zuschläge

Verkaufes

der

Parteien

noch

sämmtlicher

Interessenten,

kraft seines Amtes verkaufe, daß derselbe insbesondere

nur

träten

seine Einwilligung erkläre.

aber

für

den Schuldner ein.

Die Wirkungen des Dieser

sei, wenn nur

auf die zwischen ihm und dem Ersteher durch den Verkauf sich vollziehende

Rechtsnachfolge gesehm werde, als Verkäufer zu betrachten.

Der Richter

vollziehe auf Grund der ihm gesetzlich ertheilten Autorisation dm Verkauf in

gleicher Weise wie ein Bevollmächtigter des Schuldners mit der Wirkung

für diesen.

Daß der Schuldner mitbieten und das Grundstück erstehm könne,

erscheine von

diesem Standpunkt

gemeinrechllich streitig.

allerdings beftemdlich und

sei deshalb

Zn diesem Falle handle es sich aber nicht um einen

Verkauf, sondem um eine Einlösung, und wmn dies nicht völlig befriedige, so sei zu erwägen, daß es sich dabei, wie im Falle des § 70 Abs. 3 d. G.,

um eine Begünstigung des Schuldners handle. — Siehe dagegen Einl. S. 117.

Wmn endlich Zaeckel S. 293 dabei verbleibt, daß durch die hier vertretme Auffassung „der materielle Inhalt der Subhastation zu einem wesmlosen Begriffe verflüchtigt werde" und auch Knorr dieselbe eine wesmllich

negative nennt, so muß für das Gegmtheil auf die Einl. S. 111 ff., 120. 121 und die Bemerkungen im Kommmtar S. 390. 484. 485. 507. 542. 550

hingewiesen werden.

16) S. 121 ff.

Der Ausführung, daß durch die Beschlagnahme ein Pfandrecht

nicht begründet werde, hat sich das Reichsgericht angeschloffm (RG.Entsch.

12. S. 262). — Derselben Ansicht ist Heidenfeld S. 60; Schneider S. 17 erkennt an, daß das Recht aus der Beschlagnahme der Hypothek nicht völlig gleich stehe. — Knorr S. 66 ff. entscheidet sich für die Annahme

eines Pfandrechts; ebenso Friedensburg:

„Der Einfluß der Beschlag­

nahme auf das Recht des persönlichen Gläubigers nach dem Gesetz vom 13. Zuli 1883" in Gruchot's Beiträgen 30 S. 559—571.

UebrigmS giebt

Letzterer in allm wesmtlichm Punktm zu, daß die für daS eigmtliche Zmmobiliarpfand aufgestellten Regeln auf das aus der Beschlagnahme hervor-

Nachtrag.

804

gehende LorzugSrecht keineswegs Anwendung finden.

Damit ist die Be­

deutung der Differenz zu der einer Meinungsverschiedenheit über die Zweck­

mäßigkeit der

Bezeichnung (vgl. auch Küntzel bei Gruchot 28 6. 285)

herabgedrückt.

Gegen die Bezeichnung der Beschlagnahme als „uneigent-

licheS", „unregelmäßiges" Pfandrecht spricht der mit jenem Wort nothwendig verbundene Mangel an Klarheit.

17) S. 125

tos. 2.

Vgl. Zastrow bei Gruchot 30 S. 305.

18) S. 127

tos. 1.

Vgl. Oetker, Das Derfolgungsrecht nach K 36 KO. S. 80.

19) S. 127 tos. 2. A. M. Ungedrucktes Zustizministerialrescript v. 22. No­ vember 1883 und Wolff S. 51. Auch Letzterer hält bezüglich der Strafen

die Strafvollstreckungsbehörde für berechtigt.

20) S. 127 tos. 3. Die Vertretung des Zustizfiskus im civilprozeffualischen Derfahrm ist durch das Gesetz vom 14. März 1885 (GS. S. 65) und

die auf Grund desselben erlaffene Allg. Vf. v. 23. März 1885 (Z.M.B1. S. 119) anderweit geordnet.

Strafvollstreckungsbehörde.

Vertreter ist jetzt der Rendant der Kaffe der

Wegen

der Ertheilung der Vollmachten vgl.

Allg. Vf. v. 24. März 1885 (Z.MB1. S. 121).

21) S. 128 zu tos. 2 am Ende: also namentlich auch nicht gegen denjenigen, welcher nach § 41 E E G. durch Uebernahme von Hypotheken auf das Kauf­

geld persönlicher Schuldner geworden ist. 22) S. 130 zu tos. 3. Die im § 106 der Seemannsordnung vom 27. Dezember 1872 erwähnte vollstreckbare Entscheidung des Seemannsamtes kommt hier jedenfalls nicht in Betracht.

23) S. 132 zwischen Al. 2 u. 3 v. o.: 21) Beschlüsse des Dormundschastsgerichts über die Alimentation ehelicher Kinder im Gebiete des A.L.R. (§ 72 II2.

Zastrow bei Gruchot 30 S. 298). 24) S. 132 a. E. Gegen die Zulässigkeit der direkten Wirksamkeit ausländischer Urtheile mit durchschlagenden Gründen: Francke in d. Ztschr. f. D. Eiv.Proz.

8 S. 1. — Auch die Gründe des Urth. des R.Ger. v. 30. Juni 1886 (Jur. Wochenschr. S. 271) führen mit Nothwendigkeit zu dieser Ansicht.

25) S. 133 zur Überschrift: Radlkofer, Haftung des dritten Besitzers eines Hypothekenobjekts nach bayerischem Rechte. 26) S. 137 zu tos. 2: Voß bei Gruchot 29 S. 793.

27) S. 142 zu tos. 1: Zu den unter Nr. 2 genanntenFällen gehört aber nicht die VerurtheUung zu einer Leistung Zugum Zug. Es ist in diesem Falle die Ausfertigung zu ertheilen, ohne daß eine Vorleistung oder ein Angebot nachgewiesen wird.

Seuffert Anm. 2 zu § 664 C.P.O.

28) S. 144. Auch diese Zustellung muß nach § 162 C.P.O. an den Prozeß­ bevollmächtigten derjenigen Instanz erfolgen, in welcher das zu vollstreckende Urtheil ergangen ist.

(Bierhaus in d. Ztschr. f. D. Civ.Proz. 8 S. 518

u. Seuffert Anm. 3 zu § 671 C.P.O. — A. M. Wilmowski u. Levy tont. 3 zu § 671 C.P.O. und die in der Ztschr. f. D. Civ.Proz. 8 S. 517 mitgetheilten Entscheidungen.)

29) S. 145 tos. 2. Zst der Schuldner zur Zahlung einer Geldsumme gegen eine Gegenleistung verurtheilt, so muß in dent Anträge auf Zwangsvollstreckung die Gegenleistung angeboten werden.

Auch ist dieselbe während deS Ver­

fahrens zur Verfügung des Schuldners zu hatten.

Doch hat sich das Gericht

805

1884-1886.

um diesen letzteren Umstand zunächst von Lmtswegen nicht zu kümmern. Vgl. SeufferdAmn. 2 Abs. 2 zu § 664 C.P.O.

30) S. 146 a. Ende.

Ob MiLerben für persönliche Forderungen solidarisch

oder nur auf ihren Antheil haften, ob sie einzeln oder nur gemeinsam in Anspruch genommen werden sönnen, richtet sich nach den Vorschriften des

Privatrechts.

Zm Gebiete des gemeinen Rechts kann auch vor der ErbschastS-

thellung gegen jeden der Miterben vollstreckt werden, aber nur auf seinen Antheil.

Zm Gebiete des A.L.R. bildet eS die Regel, daß nur gegen die

Erben gemeinsam in die Gegenstände deS ungeteilten Nachlasses vollstreckt

roerben kann.

Vgl. BoaS bei Gruchot 30 S. 265 ff.

Wegen deS beneficimn

inventarii f. u. S. 147.

31) S. 147 zu c. a. E. Vgl. R.G.Entsch. 5 S. 188, 8 S. 268 und S. 272 und Boas bei Gruchot 30 S. 268 ff. Dgl. unten S. 173. 32) S-147 VI a. E.

g) Steht dem Schuldner bezüglich der fraglichen Forderung

die, durch die C.P.O. nicht beseitigte, RSchtswohlthat des Nothbedarfs (bene-

ficium competentiae) zu [für das landrechtliche Gebiet nach den §§ 435 ff. Pr. K.O.j, so muß ihm dasjenige belassen werden, was zu seinem und der

Seinigen Unterhalt erforderlich ist und zwar in dem, durch die über die Kompetenz handelnden privatrechtlichen Normen im Einzelnen festgesetzten, Maße.

Hierbei ist zu beachten: «) Voraussetzung der Berücksichtigung der Kompetenz ist, daß dieselbe ent­

weder

in

dem vollstreckbaren Schuldtitel selbst

festgestellt

oder daß

dieselbe nachträglich in der durch § 686 C.P.O. bestimmten Weise zur

Anerkennung gelangt ist. ß) Bezüglich der formellen Behandlung der anerkannten Rechtswohlthat bei

der Zwangsvollstreckung fehlt es an besonderen Vorschriften.

Man wird,

wie bei der Rechtswohlthat des Inventars, anzunehmen haben, daß eine

Fürsorge von Amtswegen nicht eintritt, sondern dem Schuldner über-

lassen werden muß, die Einstellung bez. Beschränkung der Zwangsvoll­

streckung herbeizuführen.

Da hierfür, anders wie bei der Rechtswohlthat

des Inventars, nicht auf den in § 686 C.P.O. gegebenen Weg ver­ wiesen ist, so bleibt nur übrig, die Beschränkung durch Anträge bei dem Vollstreckungsgericht nach § 685 C.P.O. durchzusetzen.

33) S. 149 zu Abs. 4. Vgl. die Entsch. des O.L.G. Rostock (nach mecklenb. R.) in der Mecklenb. Ztschr. 4 S. 340. 34) S. 151 zu Abs. 7: Erk. d. R.G. v. 25. Juni 1884. (Vgl. zu § 40 Anm. 10.) 35) S. 152 zu Abs. 3.

Vgl. Förster-Eccius I § 88 S. 620, III § 178 Anm. 64.

36) S. 154 Zl. 4 v. u. ist nachzutragen: sowie des Reichsgerichts in dem Urth. v. 21. Mai 1883 (Z.M.Bl. S. 294; R.G.Entsch. 9 S. 272). 37) S. 159 Zl. 2 o. u.: Vgl. R.G.Entsch. 9 S. 143. 38) S. 159 Zl. 4 v. u.: Das Reichsgericht hat sich jetzt ausdrücklich in vor­ stehendem Sinne ausgesprochen. R.G.Entsch. 13 S. 97. Vgl..auch Behrend Handelsrecht I S. 527.

39) S. 160 Nr. 3: Vgl. auch Boas bei Gruchot 29 S. 305 ff. und Nessel bei Gruchot 28 S. 118 ff. 40) S. 162 Zl. 16 v. o.:

So auch R.G.Entsch. 10 S. 275.

806

Nachtrag.

41) S. 173 -u Nr. 3:

Für das Gebiet des A.L.R. vgl. Boas bei Gruchot

30 6.268.

42) 6.173 hinter Nr. 3: 3.S. Der Schuldner, welcher nur unter Vorbehalt der Rechtswohlthat

deS Nothbedarfs hastet, kann die Aufhebung der Zwangsvollstreckung ver­ langen, soweit ihnt Letztere diese Rechtswohlthat verkümmern würde.

Vgl.

Nachtrag Nr. 32 zu 6.147. 3.b. Der Schuldner, welcher nur zur Zahlung gegen Gegevleistung verurtheilt ist, kann Einwendungen erheben, wenn die Zwangsvollstreckung

mit der dadurch gegebenen rechtlichen Lage sich in Widerspruch setzt.

Der­

artige Einwendungen sind gemäß § 685 C.P.O. bei dem Vollstreckangsgericht

anzubringen.

Ein Streit über die offernte

oder gemachte Gegenleistung

betrifft dagegen den Anspruch selbst und ist daher gemäß § 686 C.P.O. zu

verfolgen.

Seuffert Anm. 2 Abs. 2 zu § 664 C.PO.

44) S. 173 zu Nr. 4.

Dgl. Francke in der Zeitsch. f. Deutschen Civilprozeß

5 S. 203, Nessel bei Gruchot 28 S. 83 und Doß im Archiv f. d. croil.

Praxis 66 S. 161.

45) S. 17- zu Abs. 3.. Die vorstehend berührte Frage hat durch das Reichs­ gesetz vom 30. April 1886 (RGBl. S. 130) ihre Erledigung gefunden.

Die Vollziehung deS Arrestbefehls ist danach vor der Zustellung an den Schuldner zulässig. — Sie ist jedoch ohne Wirkung, wenn die Zustellung nicht innerhalb einer Woche nach der Vollziehung und vor Ablauf der für

letztere im § 809 Abs. 2 bestimmten Frist erfolgt.

Bei Zustellungen, welche

mittels Ersuchens anderer Behörden oder Beamten oder mittels öffentlicher

Bekanntmachung zu bewirken sind, kommt § 190 C.P.O. zur Anwendung.

Die vorgedachten Fristen gelten, sofern demnächst die Zustellung bewirkt

wird, als gewahrt mit der. Ueberreichung des Zustellungsgesuchs bei dem für Anordnung des Arrestes zuständigen Gerichte (§§ 185.187.799 C.P O ).

1884-1886.

807

Ergänzrrngen z« dem Gesetz betr. die ZwangSvollstrecknng in das unbewegliche Vermögen vom 13. Juli 1883. 1) §. 1 Anm. 4 am Schluß: und zwar im Wege der Zwangsvollstreckung in das bewegliche Vermögen (Xnm. 5.a zu § 206). 2) § 1 Anm. 11 Zl. 3 v. il: sowie der Landgüterordnungen für Schlesien v. 24. Aprll 1334 (GS. S. 121) und Schleswig-Holstein v. 2. April 1886 (GS. S. 117). 3) § 1 Anm. 15.b S. 186 Zl. 11 v. o.: Ueber die Rechte deS Hypothekars am eingebauten fremden Material nach dessen Trennung vom Gebäude nach

gemeinem Rechte vgl. RG.Entsch. 12 S. 157. 4) § I Anm. 15.b am Schluffe: RG.Entsch. 9 S. 171.

5) § 1 Anm. 15.g Zl. 10 v. o.: Vgl. RG.Entsch. 9 S. 303.

Wegen des Eigenthums des Verpächters an den vom Pächter als Ersatz des Abgangs angeschafften Znventarstücken s. Erk. d. RG. v. 22. Sept. 1882 (ZMBl. 1883 S. 23). Ueber den Begriff der Pertinen- nach preußischem R. Urth. des RG. v. 19. Zan. 1834 (Gruchot 28 S. 1169); nach gemeinem R. Urth. des RG. v. 9. Mai 1886 (Zur. Wochenschr. 1886 S. 205). 6) § 1 Anm. 15.h S. 190 Zl. 9 v. o. ist in der Parenthese einzuschalten: A. M. RG.Entsch. 12 S. 169. 7) § 1 Anm. 16.a a. E. Zu den verliehenen Bergwerken gehören auch die Erbstollengerechtigkeiten des älteren Rechts. 8) § 1 Anm. 17.0 Nr. 3 Zl. 12. A. M. Zaeckel S. 34. 9) § 1 Anm. 18.b Zl. 6. Die hiernach in Kraft gebliebene Bestimmung des § 1 der preußischen S.O. lautet: „Der Subhastation unterliegen:... .... 4) Seeschiffe und andere zur Frachtschiffahrt bestimmte Schiffsgefäße." 8 558 Abs. 1 Hann. BPO. bestimmt: „Die für die Zwangsvoll­ streckung in das unbewegliche Vermögen gegebenen besonderen Vorschriften gelten auch für größere See- und Fluß­ schiffe, während auf solche Schiffe, deren Tragbarkeit unter

5 Schiffslasten beträgt, das bei Mobiliar-Pfändungen vorge­ schriebene Verfahren Anwendung findet."

Erster Abschnitt. Erster Titel. 10) § 3 Anm. 1. Zaeckel S. 47, 48 erachtet die Annahme eines Widerspruchs zwischen Abs. 2 und § 294 Abs. 3- CPO. nicht für geboten. Er folgert vielmehr umgekehrt aus dem Abs. 2, daß die Landesgesetzgebung die Be-

808

Nachtrag.

stellurig eines außerordentlichen Vollstreckungsgerichts als dm Beginn des Zwangsvollstreckungsverfahrens angesehm habe und sonach berechtigt gewesen sei, die Zustellung auch dann anzuordnm, wenn mündlich verhandelt ist Er übersieht dabei, daß für die Frage, was als Beginn der Zwangs­ vollstreckung anzusehm sei, die Landesgesetzgebung nicht unbedingt maßgebend

ist

Zedmfalls ist die Landesgesetzgebung an dm § 756 und somit auch an

dm § 37 CPO. gebunden.

11) § 3 Anm. 7 S. 200 Zl. 4.

Zaeckel hält abweichmd int Falle der Ab­

lehnung die sofortige Beschwerde für das gegebme Rechtsmittel.

12) § 3 Anm. 7 a. Ende.

Zustimmend Walter, Die Rechtsanwaltsgebührm

in Prmßm S. 102.

13) § 3 Anm. 9.a Zl. 5: sowie die Gesetze v. 7. April 1885 (GS. S. 107) und

7. April 1886 (GS. S. 113) und am Schlüsse; vgl. Ges. v. 12. Febr.

1884 (GS. S. 63) und v. 7. April 1885 (GS. S. 107).

14) § 3 Anm. 9.c.

Vgl. auch Entsch. des App.Ger. Posm v. 16. Mai 1878

(Zohow 8 S. 37). 15) § 3 Anm. 9.e a. E.

Die weitere Beschwerde geht an das Oberlandesgericht

und schließlich an das Reichsgericht, RG.Entsch. 3 S. 373.

A. M. Zastrow

in Ztschr. f vergl. Rechtswiffmschast 6 S. 142. 16)

§ 3 neue Anm. 10.

Die Haftung der Gerichtspersonm richtet sich nach dm

für dm Civilprozeß überhaupt maßgebendm Grundsätzen. Preußm §§ 89 ff. H, 10 ALR, V. v. 23. Sept. 1867. 358 I, 11.

Dgl. für ganz Vgl. a. §§. 355,

ES gilt dies insbesondere auch für das Zuschlagsurtheil.

Mit

Unrecht sucht die Praxis für Urtheile die Haftung ganz auszuschließen. (Vgl. Entsch. 3 S. 253 ff., Str.A. 76 S. 225 ff.) nicht.

Der Staat hastet

Ein in der Komm, des HH. gestellter Antrag, welcher eine Erstreckung

des § 29 GBO. auf dieses Gebiet erstrebte, wurde zurückgezogm, nachdem die judizirende Thätigkeit des Vollstreckungsrichters entgegengehaltm war.

17) tz 4 zu Anm. 8.6 S. 208 Zl. 18 v. o. Zustimmend Zastrow in der Zeitschr. f. vergleichende Rechtswiffmschast 6 S. 143. 18) § 4 Anm. 8.k a. E.

Walter, Die Rechtsanwaltsgebührm in Preußen

S. 106 spricht dem nach § 4 Nr. 4 und 5 als Vertreter bestellten Rechts­

anwalt nach § 2 Abs. 2 des Ausf.Ges. z. RAGO. für jedes Schreiben, jedm Termin, jede Konfermz 3/w des Satzes des § 9 RAGO. zu. — Nach Abs. 2 dieses § 4 dürste aber die Festsetzung des Betrages auch bei Rechtsanwälten

dem richterlichm Ermeffm unterliegen.

19) #5 Anm. 2a.E. Ein vorläufig vollstreckbarer Schuldtitel genügt. Zn den Fällen

der §§ 650, 652 Abs. 1 C.P.O. muß dem Grundbuchrichter dieSicherheitsleistung

nachgewiesm werdm, ebmso dem mit der Klage auf Löschungsbewilligung belangten Dorgläubiger, denn dadurch ist die Legitimation des eingetragmen

Gläubigers bedingt.

Nur der Wegfall des Titels zur Zwangsvollstreckung

selbst oder der Vollstreckbarkeit deffelbm (§§ 655, 691 Nr. 1 C.P.O.) hebt das Recht des Realgläubigers aus § 5 auf. — Entscheidungen, durch welche

die Vollstreckung gegm dm Eigenthümer nachträglich von einer Sicher­ heitsleistung abhängig gemacht wordm (z. B. §§ 647, 657 C.P.O.), oder die

Einstellung der Vollstreckung angsordnet wird, kommm nicht in Betracht. A. M. Wolff a. a. O.

S. 167. - Wolff a. a. O.

S. 158, Zaeckel

809

1884—1886.

(2. Aufl.) Amn. 2 zu § 5, Knorr S. 28, Turnau L 6. 484 halten einen nach §§ 6 ff. eingetragenen Gläubiger ohne Weiteres für berechtigt. — Die Eintragung einer Vormerkung auf Grund eines Arrestbefehls oder einer vorläufigen Verfügung legitimirt indeß nach Wolff nicht.

A. M. Rudorfs

und Zaeckel.

20) § 5 Amn. 3 Zl. 2 v. o. hinter: „machm" hinzuzufügen: auch im Falle der Uebermäßigkeit nach § 6 Abs. 2. 21) § 5 «nm. 7 S. 214 Zl. 2 v. o.

22) § 5 Amn. 10.

A. M.

Theil Wolff tt- a. O. S. 166.

Die Löschungsbefugniß des Zmmobiüarpfcmdgläubigers ist,

wie das Recht des Pfandgläubigers überhaupt, von dem Rechte deS Eigen-

thümerS abgeleitet.

Es bedarf aber nicht einer Uebertragung seitens deS

Eigenthümers, vielmehr geht dieses Recht traft Gesetzes auf jeden Pfand­

gläubiger unter den in § 5 angegebenen Bedingungen über.

Die Ableitung

wird also durch das Pfandrecht des Gläubigers vermittelt.

Sie erscheint

insofern zugleich als ein Ausfluß bez. als eine Erweiterung deS Pfandrechts­ inhalts.

Von dem Falle der gewöhnlichen Cesston unterscheidet sich dieser

Fall dadurch, daß der Eigenthümer selbst die Löschungsbefugniß nicht verliert.

ES besteht in dieser Beziehung aktive Korrealität.

Damit bürsten sich die von Küntzel bei Gruchot 28 S. 287, Zaeckel

S. 65, 66, Wolff 6. 162 ff. erhobenen Einwendungen erledigen.

einer prozeffualischen Parteiidentität zwischen thümer kann nicht die Rede sein.

23) § 5 Amn. 11.

Von

Gläubiger und Eigen­

A. M. Wolff S. 168.

Die hier vertretene Ansicht wird insofern aufgegeben, als

anerkannt wird, daß derbeitretende Eigenthümer Streitgenosse des Gläu­ bigers wird, weil die Verpflichtung zur Löschungsbewilligung beiden gegen­

über nur einheitlich festgestellt werden kann (8 59 C.P.O ).

Zweiter Titel. 24) vor 8 6 zu Anm. 1.

Challamel, I., fhypotheque judiciaire. Paris 1881;

Schollmeyer, bei Gruchot 29 S. 432.

25) vor § 6 zu Anm. 2.

Ueber die geschichtliche Entwickelung

Challamel o. tt. £). 6. 19 ff.

in Frankreich

Es kommen in Betracht: art. 53 der ordon-

nance de Moulins v. 1566, art. 78 der coutume de Paris v. 1510 und

art. 93 der ordonnance de Villers-Cotterets v. 1539, declaration vom 2. Januar 1717, decret v. 9. messidor III und das Gesetz v. 11. brumaire VII.

Letzteres hat die Beschränkung auf Immobilien eingeführL Für das geltende französische Recht sind noch zu berücksichtigen art. 2117,

2148 code civil und art. 1 des Ges. v. 3. September 1807. 26) vor tzv zu Anm. 3 am Schluß: ebenso Schollmeyer a.a.O. S. 435 und

mit besonderer Lebhaftigkeit Challamel a. tt. O. S. 9 u. 231.

Entgegen­

gesetzter Ansicht ist Allvater in der Mecklenburg. Zeitschr. 4 S. 307.

27) vor 8 ö zu Anm. 4.

Die Judikatur des Kammergerichts hat sich der hier

vertretenen Ansicht durchweg angeschloffen.

Sie hatte dieselbe auch für das

frühere Recht bereits anerkannt. (SgL KG.Entsch. 1 Nr. 73, 2 Nr. 67,4 Nr. 47, 5 Nr. 35, Nr. 62, Nr. 65, Nr. 76).

In der Literatur verhält sich zustimmend Allvater in der Mecklenburg.

Nachtrag.

810 Zeitschr. 4 S. 307.

ZLLel'S Standpwckt, „der Grundbuchrichter vollstreckt,

ist aber nicht Bollstreckungsgericht im Sinne der C.P.O." (Anm. 2 zu § 2), ist wcklar.

Entgegengesetzte Luffaffungen vertheidigen: Ring in der Zeitschr. f.

deutschen Civilprozeß 7 S. 567 und besonders eingehend Wolff S. 28 ff. Ersterer giebt zu, daß dann Widersprüche dieses Gesetzes mit dem Reichsrecht

vorliegen.

Letzterer leugitet es.

Zwischen dem Standpunkt Wolff's und der hier befolgten juristischen

Methode besteht ein tiefgehender grundsätzlicher Unterschied.

Wolff gesteht

der Gesetzgebung das Recht zu, diese oder jene juristische Konstruktion als die maßgebende zu bezeichnen. Hier wird in Uebereinstimmung mit der gesammtm modernen Doktrin die Konstruktion der Wiffenschast vorbehalten, welche bann

nur an die Normen, nicht an sprachliche Wendungen des Gesetzes gebundm

ist.

(Vgl. Einl. S. 108).

Der Hauptgrund, welcher nach langer, reiflicher

Erwägung zu der hier vertretenen Ansicht geführt hat, ist der, daß nur auf diese Weise die Normen der §§ 6 — 12 d. G. im Ganzen im Einllang mit dem Reichsrecht zu halten sind.

Wolff benutzt den Umstand, daß in dm meistm Fällm das Grundbuch

für ein Grundstück auch bei demjenigm Gericht geführt wird, welches als Vollstreckungsgericht für eine Zwangsvollstreckung in daS Grundstück zuständig

sein würde, zu der Aufstellung, daß der Grundbüchrichter, der eine ZwangSeintragung anordnet, in dieser Beziehung Vollstreckungsrichter sei. Er weist dabei

darauf hin, daß bis vor Kurzem die Zwangsvollstreckung wegm Gerichtskostm sogar dm Steuerämtem übertragm gewesm sei.

Er scheint also die Kosten­

einziehung der Steuerämter der streitigm Civilgerichtsbarkeit zuzu­

rechnen.

Legt man auf die Schrankm zwischm Justiz und Verwaltung,

zwischen freiwilliger und streitiger Gerichtsbarkeit überhaupt kein Gewicht, stellt man Subhastationsrichter und Grundbuchrichter hinsichtlich ihres Verhältniffes zur streitigen Gerichtsbarkeit auf eine Stufe, so hat freilich auch

die Untersuchung, ob ein Akt zur gerichtlichen Civilzwangsvollstreckung, einer

Unterabtheilung der streitigm Civilgerichtsbarkeit, gehört, kaum noch Be­ deutung.

Wie nothwendig es ist, die verschiedenen Funktionm desselben

Richters bez. desselben Gerichts nicht blos theoretisch, sondem auch praktisch

auseinanderzuhalten, zeigt K.G.Entsch. 5 Nr. 76. Auf die in diesem Kommentar betonte Möglichkeit einer örtlichen Verschieden­ heit zwischm Grundbuch und Vollstreckungsgericht ist Wolff nicht eingegangen.

Hier scheitert seine Auffaffung nicht blos innerlich und theoretisch, sondern auch äußerlich in die Augm fallmd.

Einer frmndlichen handschristlichm

Mittheilung Wolff'S sei hier entnommen, daß derselbe für dm Fall,

daß

in SchleSwig-Holstein und Lauenburg ein anderes Amtsgericht als daS Voll­

streckungsgericht das Grundbuch führt (§ 32 Abs. 2 AG G D.G.), und für dm Fall, daß nach § 756 C.P.O. ein anderes Amtsgericht zum Vollstreckungs­ gericht bestimmt würde, als daSjmige, bei welchem das Grundbuch geführt

wird, annimmt, daß der Gläubiger sich zunächst an das Grundbuchgericht zu

wendm habe, daß dieses aber nur das Gesuch zur Wahrung der Priorität zu präsmtirm und dann ohne Prüfung an daS zuständige Vollstreckungsgericht

abzugeben habe.

Letzteres habe sodann den Anttag zu prüfen und mdlich dm

Grundbuchrichter um die Eintragung zu ersuchen.

Durch dieses, von Wolff

811

1884-1886.

selbst als

„weitläufig, unbequem und gezwungen" anerkannte Verfahren,

welches auch sicherlich praktisch niemals geübt ist, noch geübt werden wird,

ist übrigens der Widerspruch zwischen Reichs- und Landesrecht,

welcher

unrettbar eintritt, sobald man die Eintragung als Zwangsvollstreckung auf­

faßt, nur verhüllt, nicht gehoben.

Das Verfahren entspricht weder dem § 12

dieses Gesetze-, noch dem § 755 CPO.

Ersterer setzt offenbar voraus, daß

der Grundbuchrichter auch die entscheidende Thätigkeit hat, letzterer, daß das Gesuch direkt bei dem Bollstreckungsgericht angebracht wird.

UebrigenS

würde dieses Verfahren bei gehöriger Beachtung deS Unterschieds der Funktionen ebenso eintretm müssen, wenn dasselbe Amtsgericht als Vollstreckungs­ gericht und als Grundbuchbehörde fungirt, und zwar nicht nur dann, wenn

nach der Geschästsvertheilung eine Verschiedenheit der Richter in Frage steht.

Vgl. K.G.Entsch. 5 Nr. 76. Wolff und Ring berufen sich ferner auf die Analogie der Forderungs­ pfändung.

Auch bei der Forderungspfändung vermittelt ein „Pfandrecht

die Befriedigung der Gläubiger;

auch dort ist es schließlich

die

eigene

Thättgkeit des Gläubigers, welche die Befriedigung aus der Forderung an

den Drittschuldner herbeiführen muß.

Dagegen ist aber zu erinnern:

a) Die Zwangseintragung schafft ein Pfandrecht, welches sich seinem

Inhalte nach von der Konventtonalhypothek durch nichts unterscheidet, welches auch außerhalb der Zwangsvollstreckung, losgelöst von der beizutreibenden Forderung und selbst in der Hand des Schuldners, ein selbständiges privat­

rechtliches Dasein führen kann.

Das Pfändungspfandrecht dagegen unter­

scheidet sich ganz wesenttich von dem auf Vertrag beruhenden eigentlichen Konventtonalpfand. Es dient lediglich der Zwangsvollstreckung und kann außerhalb des Zwangsvollstreckungsverfahrens nicht bestehen.

b) Freilich bleibt die Befriedigung aus dem PfandungSpfande bei un» körperlichen Gegenständen der eigenen Thätigkeit des Gläubigers überläffen. Aber diese Thättgkeit gehört noch zur Zwangsvollstreckung im wetteren Sinne.

Daher macht sich z. B. der Gläubiger dem Schuldner verantwortlich, wenn er die Beitreibung verzögert (§ 741 C.P.O.).

Der Gläubiger, welcher seine

Befriedigung aus der Judikatshypothek unterläßt, wird auch, wenn das

Pfand in dritte Hände gelangt ist, seinem persönlichen Schuldner in keiner Weise verantwortlich. — Die Befriedigung aus dem Forderungspfande liegt

noch innerhalb des Zwangsvollstreckungsverfahrens, die Befriedigung auS der Judikatshypothek aber nicht. c) Um das Pfändungspfandrecht zu konstituiren, bedarf es des Zwangs­

vollstreckungsakts.

Freilich entsteht auch die Judikatshypothek erst durch die

Eintragung im Grundbuch.

Diese gehört aber, gerade so wie bei der Ein­

tragung einer Konventionalhypothek, zur freiwilligen Gerichtsbarkeit.

enthält keinen Exekutivakt.

Sie

Es bedarf auch eines solchm nicht, well daS

Urtheil die Eintragungsbewilligung des Schuldners ersetzt. Ganz unzutreffend ist die Verweisung auf den Offenbarungseid.

Auch

der Offenbarungseid ist kein AN, durch welchen die Zwangsvollstreckung erfolgt, sondern ein vor dm Organm der streitigen Civilgerichtsbarkeit statt-

sindendeS und deshalb zur streitigen Civilgerichtsbarkett zu rechnendes Ver­

fahren, welches die Zwangsvollstreckung selbst vorbereiten soll.

Nachtrag.

812

28) 65 6-8 tont l.b am Schluffe: Urtheile, welche Ansprüche auf Schadens­ ersatz nur dem Grunde nach festsetzen, geben Leinen Titel zur Eintragung (KG.Entsch. 5 Nr. 65). 29) 85 6—8 Anm. l.d Zl. 8 v. u. am Schluffe: 5 Nr. 62; und

30) ebendaselbst Al. 7 v. u. am Schluffe der Parenthese: Wolff a. a. O. S. 75. Es kann nicht anerkannt werden, daß, wie Francke

Zaeckel Anm. 2 zu § 6.

a. a. O., Wilmowski u. Levy, Struckmann u. Koch meinen, ein Kostenfest­

setzungsbeschlust nach §§ 98, 99 C.P.O. wegen dieser Gebühren und Kosten unmöglich sei.

31) 55 6—8 Anm. 2 S. 227 Zl. 4 v. o. — Dgl. auch Allg. Sers. v. 24. März 1885 (ZMDl. S. 121) zu Einl. S. 127.

32) 85 6—8 zu Anm. 4.a.

Steht der Schuldner zwar als Eigenthümer em*

getragm, ist aber in Wirklichkeit ein Dritter Eigenthümer, so kann dieser Dritte im Gebiet des A.L.R. auf Grund der §§ 10, 24 I, 10 A.L.R. die

Löschung verlangen, falls dem Gläubiger vor der Eintragung bekannt war,

daß der Schuldner nicht Eigenthümer war (Urth. des R.Ger. v. 13. Okt. 1883 bei Gruchot 28 S. 923).

33) 65 6—8 zu Anm. 4.b S. 229 Abs. 1 a. E. Die reichsrechtlich nur für das Gebiet der streitigm Gerichtsbarkeit gegebenen Vorschriften über Zwangs­

vollstreckung finden kraft Landesrechts auf dieses, der fteiwilligen Gerichts­

barkeit angehörige Versahrm Anwendung.

Dgl. Turnau Anm. 1 u. 2 zu

§ 56 GBO. und Achilles Anm. 3 zu § 56 GBO.

A. M. Zastrow bei

Gmchot 30 S. 298 ff., welcher, entgegen der allgemeinen Regel, daß Vor­

schriften, welche für dm Hauptfall ersetzt find, auch für Fälle übertragener

Anwendung außer Kraft treten, die älterm Exekutionsordnungen, für das landrechlliche Gebiet also den Titel I, 24 AGÖ-, zur Anwendung bringm will. 34) 55 6—8 Anm. 4.b S. 229 Zl. 17 v. u. Ein weitergehmdes Recht als der Schuldner selbst hat der Gläubiger nicht. (K.G.Entsch. 5 Nr. 54 S. 131). Für die Form des Antrages ist § 12 maßgebend ; die Kosten der Eintragung

bestimmen sich nach dem Tarif der G.B.O.; die RechtSanwaltsgebührm für dm Antrag und das Verfahren nach dem Ges. v. 12. Mai 1851. — Dem Schuldner gegenüber gehören diese Kostm und Gebühren zu den Kosten der

Beitreibung (§ 35 Nr. 1).

35) 65 6-8 S. 229 Zl. 7 v. u. A. M. Wolff a. a. O. S. 118; Knorr S. 39. Der durch das Gesetz dem Gläubiger beigelegtm Berechtigung, an Stelle des

Schuldners deffm Eintragung als Eigenthümer zu betreiben, entspricht die Pflicht deS Letzterm, dem Gläubiger die Eintragung zu ermöglichm, also auch die dazu erforderlichen Urkunden herauSzugebm

36) 65 6-8 zu Anm. 4.b S. 230 Zl. 7 v. o.

Es ist Äolff a. a. O. S. 119

darin beizutretm, daß eine Ueberweisung nach §§ 772, 745 C.P.O. nicht zu­ lässig ist.

Der Schuldner erscheint aber zur Session seines Anspruchs auf

Herausgabe der Urkunde verpflichtet.

37) 55 6—8 zu Anm. 4.b am Ende: Zst der Schuldner nur Miterbe, so ist der Gläubiger nicht zu dem Anträge berechtigt, daS Eigmthum sämmtlicher Erbm einzutragen.

(K.G.Entsch. 5 S. 136.)

38) 65 6—8 Anm. 4.ä Zl. 5 v. u.: ES empfiehlt sich dabei, die Betheiligten Betreffs solcher Thatsachen vorher anzuhörm und dieselbm namentlich zu

813

1884-1886.

befragen, ob sie ihren Antrag ungeachtet derselben aufrecht erhalten. (KG-Entsch.

5 Rr. 39 S. 95). 39) §§ 6—8 Anm. 4.e.e.

Bei der vorstehenden Bemerkung, welche in der (bis­

her ungedrucktm) Entscheidung des Kammergerichts v. 21. Dezember 1885

angezogen wird, ist mit der herrschenden Meinung davon auSgegangen, daß

auf Lehngüter und Fideikommisse Revenüenhypotheken überhaupt eingenügen werden könnten.

Die herrschende Meinung verneint die Zulässigkeit der Revenümhypothek auf Grundstückm im freien Eigenthum (Dahlmann, Achilles, Lurnau zu § 45 EEG., und insbesondere EcciuS bei Gruchot 28 6.1), und ist

damit auch die Zulässigkeit von Judikatshypotheken auf freien Grundstückm ausgeschlossen. Das Reichsgericht dagegm (RG.Entsch. 13 S. 233 ff.) will auch auf freien

Grundstückm Revenüenhypothekm zulaffm (ebmso Küntz el beiJohow 5 S. 269 und Dernburg I § 328).

Die Eintragung soll auf das Grundstück selbst

mit Einschränkung deS Gläubigers auf deffm Früchte und Rutzungm, erfolgen

(beschränkte Grundstückshypothek). Eine Folge der letzteren Ansicht würde fein, daß man auch die Judikatshypothek als bloße Revmüenhypothük eintragm taffen könnte. die

Gegen die Ansicht des Reichsgerichts spricht entscheidet, daß es für Hypothek deß geltenden JmmobiliarrechtS nach absolutm Rormm

(§ 45 EEG.) wesentlich ist, daß die Möglichkeit der Befriedigung durch

Veräußerung des Grundstücks gegebm ist.

Eine beschränkte Grundstücks­

hypothek, wie sie daS Reichsgericht wM, ist daher nicht zulässig.

Dieser

Grund führt aber mit Rothwmdigkeit dazu, daß auch auf Lehn- und Fidei-

kommißgüter nur solche Forderungm als Hypothekm eingetragen werdm können, welche die Substanz belasten. des Kammergerichts.)

(A. M. die angezogme Entscheidung

Von diesem Standpunkte aus erscheint die Judikats-

revmümhypothek auch bei Lehn- und Fideikommißgütern unzulässig.

Eine

Hypothek' auf die Substanz kann nur für Substanzschuldm (Einl. S. 168) eingetragen werden.

Bei diesm ist in der Regel bereits ein anderweiter

gesetzlicher Titel zum Pfandrecht vorhanden.

40)

88 6—8 Sinnt. 5 Zl. 3 v. u. Abweichend: Ring, Zeitschr. f. d. Civilprozeß 7 S. 570; Brettner, Mag. f. d. R. d. Gegenw. 4 S. 63, 288.

41)

88 6-8

zu Anm. 9.» Zl. 5 v. o. Wolff S. 35 meint, daß die formelle Bescheinigung der Rechtskraft durch die Vorlegung deS bestätigenden Urtheils

letzter Instanz ersetzt werde.

Dieser Ansicht dürfte der Wortlaut des zweitm

Satzes in Abs. 1 des § 7 entgegenstehen.

AuS der Ausfertigung des Schuld­

titels selbst muß sich dessen nunmehrige unbeschränkte Vollstreckbarkeit ergeben. Der vorläufig vollstreckbare Schuldtitel muß zu diesem Zwecke durch das Attest der Rechtskraft ergänzt werdm

42)

88 6—8

Sinnt. 9.a zu Zl. 5 v. u. Wolff S. 33 u. 34 stellt dagegm als Regel auf, daß, soweit nicht für einzelne Titel besondere Bestimmungm ge­

troffen sind, jeder Titel, welcher noch der Anfechtung durch ein ordentliches

Rechtsnüttel unterliegt, als vorläufig vollstreckbarer Titel gnzusehm sei, und daß daher insbesondere z. B. aus KostmfestsetzungSbeschlüssm nur eine Vor­ merkung einzutragm sei.

Er meint, die über dm Unterschied rechtskräftiger

814

Nachtrag. und vorläufig vollstreckbarer Urtheile bestehenden Vorschriften müßten analog angewendet werden. — Gegm die Eintragung einer Hypothek auf Grund

eine- Kostmfestsetzungsbeschluffes bei einem nur vorläufig vollstreckbarm Haupturtheile kann fich der C^uldner nach §§ 647, 657, 691 Nr. 2, 692 C.P.O. sichern (vgL S. 175, 250). 43) §§ G—8 zu Anm. 9.b am Schluffe.

So auch Knorr S. 40.

A.M. Wolff

a. a. O. S. 71 ff., welcher unter Forderungen, die nur gegen Sicherheits­ leistung vollstreckbar .find, auch solche Forderungen verstanden wissen wA, deren Vollstreckung durch besondere Anordnung nachträglich von einer

Sicherheitsleistung abhängig gemacht ist.

Es widerstrebt ihm, eine fehlerhafte

Redaktion des § 7 („oder" patt „insbesondere") anzunehmen.

Für eine solche

spricht indeß nicht nur die Beschränkung der Motive auf §§ 650,652 C.P.O.

und der begriffliche Unterschied zwischen „Vollstreckbarkeit" (Möglichkeit der

Vollstreckung) und „Vollstreckung" (thatsächliche Ausführung), sondem es ergiebt auch der zweite Satz des § 7 Abs. 1, daß es nur auf den Inhalt deS

Schuldtitels selbst ankommt.

Ergiebt dieser eine beschränkte Vollstreckbarkeit

(vorläufige, insbesondere auch in den Fällm der §§ 650, 652), so ist nur eine Vormerkung einzutragen; ergiebt er eine unbeschränkte Vollstreckbarkeit,

so erfolgt die Eintragung einer Hypothek. — Nachträgliche Anordnungen, daß die Vollstreckung nur gegm Sicherheitsleistung erfolgen dürfe, berührm die Rechtskraft des Schuldtitels nicht.

Sie betreffet nicht eine der Zwangs­

vollstreckung und der Eintragung gemeinsame Voraussetzung, sondern daS

Zwangsvollstreckungsverfahrm, welches, soweit nicht ein Andere- besonders

bestimmt ist, dm Grundbuchrichter nicht kümmert. — Wer verhindem will, daß aus einem unbeschrärckt vollstreckbarm Schuldtitel eine Hypothek ein-

getragm werde, darf fich nicht begnügm, eine Anordnung zu erwirkm, daß

die Zwangsvollstreckung nur gegm Sicherheitsleistung stattfinde, sondern muß

eine Anordnung über Einstellung der Zwangsvollstreckung sich beschaffen und beibringm

Es findet dann gar keine Eintragung, weder einer Hypothek noch

einer Vormerkung, statt. (Jaeckel Anm. 1 zu § 7 verbindet diese Wirkung schon mit der Anordnung einer Sicherheitsleistung außerhalb der Fälle der §§ 650, 652 C.P.O., so lange die Sicherheit nicht geleistet ist.) — Die Um­

schreibung einer Vormerkung in eine Hypothek erfolgt nach § 7 Abs. 1 stets nur nach Vorlegung einer unbeschränkt vollstreckbaren „Ausfertigung des

Schuldtitels".

Eine solche wird aber nicht erthellt, wenn außerhalb der

Fälle der §§ 650,652 C.P.O. die Vollstreckung von einer Sicherheitsleistung abhängig gemacht wird.

Um die Umschreibung der in solchm Fällm nach

Wolffs Meinung einzutragendm Vormerkung in eine Hypothek zu ermöglichm,

scheint Wolff (S. 71, 72) dm urkundlichen Beweis, daß die Sicherheitsleistung erfolgt sei, für zulässig zu hattm, obwohl § 7 dafür keinen Anhalt bietet. 44) §5 6—8 Wun. 10 zu e. u. ä. a. E.

Auch Wolff verwirft (S. 41) gegm

Küntzel (bei Gruchot 28 S. 288) und Zaeckel (Anm. 7 zu § 6) die An­ sicht, daß der Gläubiger von dem Schuldner ohne Weiteres die Ertheilung

der Einwilligung zur Umschreibung fordem und darauf klagen könne. Vormerkung.sichert, wie Wolff hervorhebt, nicht ein bereits

Die

bestehmdes,

sondem nur ein etwa vorhandmeS Recht auf Eintragung. — Wenn das Vorliegende Gesetz mit gewissen exekutorischen Urkunden nur ein Recht auf

1884-1886.

815

Eintragung einer Vormerkung verbindet, so ist mit der Eintragung einer

solchen die Kraft derselben nach dieser Richtung erschöpft.

Der Gläubiger,

welcher die Vormerkung in eine Hypothek umgeschrieben haben will, muß einen anderweiten zur Eintragung einer Hypothck berechtigenden Schuldtitel sich verschaffen.

Wolff will außer auf diesem Wege edle Umschreibung in eine

Hypothek auch dann zulaffen, wenn die vom Schuldner nach § 705 Lbs. 4 und 5 CPO. im Wege der Klage erhobenen Einwendungen rechtskräftig zurück­

gewiesen sind, und dieses durch

eine Bescheinigung deS GerichtSschreiberS

bez. deS Notars oder in anderer Weise nachgewiesen wird, sowie wenn gegen­ über dem Schuldner durch eine Klage nach § 231 C.P.O. festgestellt ist, daß

Das Gesetz kennt aber nur den einen

ihm Einwendungen nicht zustehen.

Weg des zweiten Satzes in § 7 Ms. 1.

45) §8 6-8 Anm. 10 S. 240 Zl. 14 v. u.

DaS Kammergericht hält bei in-

zwischen eingetretenem Eigenthumswechsel die Umschreibung in eine Hypothek

auf Grund der alleinigen Bewilligung des gegenwärtigen Eigentümers nicht für zulässig (K.G.Entsch. 5 Nr. 66 S. 166).

46) 88 6—8 zu Anm. 13.a.

Wolff S. 139 ff. sieht in der UebermäßigkeitS-

klage eine actio quasi ex delicto (§ 36 L 6 ALR.), die nur der Schuldner (als solcher) anstellen könne, auch wenn er nicht mehr Eigenthümer einzelner

oder sämmtlicher belasteter Grundstücke sei.

Der Anspruch gehe auf seinen

Universalsuceeffor, nicht auf den Singularsuceeffor eines oder mehrerer oder

sämmtlicher belasteter Grundstücke über; sei aber an jeden Dritten eesfibel (S. 143, 144).

Beklagter sei der Gläubiger,

auch wenn er nicht mehr

Eigenthümer der zwangsweise eingetragenen Forderung sei, aber auch dessen Cessionar, und zwar ohne Rücksicht auf seinen guten Glauben (S. 144. 145).

Da die Erwirkung der übermäßigen Sicherheit eine unerlaubte Handlung sei/durch welche „das Vermögen" des Schuldners (vgl. auch S. 140 bis 142)

verschlimmert werde, so könne nur der Zeitpunkt als maßgebend angesehen

werden, in welchem der Eintragungsantrag bei dem Grundbuchamte präsentirt

sei (S. 149).

Eine culpa des Gläubigers erachtet er übrigen- nicht für

erforderlich (S. 153).

Die Ansicht Wolff's widerspricht dem klar zu Tage liegenden Zweck

der

Uebermäßigkettsklage,

welche

im

Interesse

des- Grundstückeigen-

thümers, nicht des persönlichen Schuldners als solchen, gegeben ist und

namentlich ein Gegenmittel gegen die Zulassung von Korrealhypotheken auf Grund eines Zudikats bieten sollte.

Inkonsequent ist eS vom Standpunkte

Wolffs, wenn derselbe auch gemäß § 5 einem nacheingetragenen Gläubiger die Uebermäßigkeitsklage zugesteht, wenn er bei der Bemessung des Ueber­ maßes den Zeitpunkt des Urtheils in Bettacht ziehen will, und wenn er endlich den Gerichtsstand aus § 25 CPO. hier Platz greifen läßt.

47) 88 6-8 zu Anm. 13 a. E.: g. Der Gerichtsstand ergiebt sich auS § 25 CPO

48) 8 10 zu Anm. 6. b. Die Zustellung deS Arrestbefehls ist nach dem Reichsgesetz v.

30. April 1886 vor Vollziehung desselben nicht erforderlich. (Vgl. oben Anm. 45 zu Einl. S. 179.) Daß.die Vollziehung deS Arrestbefehls ohne Wirkung ist, wenn die Zustellung nicht innerhalb einer Woche.nach der Vollziehung und vor Ablauf der für diese int vorhergehenden Absätze bestimmten Frist erfolgt, steht

der Einttagung der Vormerkung nicht entgegen. — Dgl.- zu § 11 Anm. 7. Krech u. Fischer, Zwangsvollstreckung.

52

Nachtrag.

816

49) § 10 gu Anm. 17. L. M. Zaeckel S. 41 unter Hinweisung auf dm Bericht der HerrmhauSkommisston S. 7 und § 807 C.P.O. 50) tz 11 zu Anm. 7. Ist die Vollziehung des Arrestes nach dem Reichsgesetz v. 30. April 1886 (vgl. Anm. 45 zu Eint S. 179) ohne Wirkung, so kann der Schuld­ ner die Löschung der Vormerkung — außer auf Grund rechtskräftiger Verurthei-

lung des Gläubiger- zur Löschungsbewilligung (Anm. 1) — nur durch Vor­ legung einer vollstreckbar« Entscheidung über Aufhebung des Arrestes (§§ 807,

648 Nr. 5- C.P.O.) verlangen.

Ein anderweiter Nachweis, daß die Arrest­

vollziehung ohne Wirkung erfolgt sei, genügt nicht.

51) § 12 Anm. 1 a. E.

Gegm § 12 erklärt sich de lege ferenda Altvater

in der Mecklmb. Zeitschr. 4 S. 307.

52) § 12 Anm. 5 S. 254 Zl. 10 v. o. So auch Knorr S. 50. A. M. Walter, Die Rechtsanwaltsgebührm in Prmßm S. 101, welcher, weil es sich um eine landesgesetzliche Exekutionsmaßregel handle, dm § 6 des Tarifs v. 12. Mai

1851 aufrecht erhalten will.

53) § 12 Anm. 6.a Zl. 5 v. u. So auch das Kammergericht (K.G.Entsch. 4 Nr. 47, 5 Nr. 35 u. 65). A.M. in Konsequenz ihrer Grundanschauung Wolff S. 135, Lrettner im Mag. f. d. deutsche R. der Gegenwart 4 S. 291.

54) g 12 Anm. 6 a. E. k) Die Verhaftung der Grundbuch beamt en für Versehm bei der die Zwangseintragung betreffenden Thätigkeit richtet sich nach § 29 GBO.

Hier tritt im Gegmsatz zum Zwangsvollstreckungsverfahren

subsidiär die Verhaftung des Staates ein.

55) § 12 Anm. 7 Zl. 3 v. o.

Wolff (S. 65) hält die Partei selbst zur Stellung

des Antrags für befugt.

Dritter Titel. 56) §§ 13, 14 Anm. 2. Ueber die Ertheilung von Vollmachten in bürgerlichm Rechtsstreitigkeitm der Zustizverwaltung s. Allg. Vers. v. 24. März 1885 Z.MBl. S. 121.

57) §§ 13, 14 Anm. 5 a. E. Für die Kosten einer früherm, erfolglos verlaufenen Zwangsvollstreckung auö demselben Schuldtitel bedarf es eines besonderen

Schuldtitels nicht. Es genügt der Nachweis, daß die Kostm entstanden sind. 58) §5 13, 14 Anm. 7 a. E.

A. M Heidenfeld S. 99.

59) §g 16, 17 Anm. 5 S. 265 Zl. 15. v. o. Zur Deckung der Auslagm ist vom Gerichtsschreiber ein Kostenvorschuß zu erfordern. Die Einleitung des

Verfahren- darf aber von der Einzahlung deflelben nicht abhängig gemacht werden. — Eine Zustellung des BeitrittSbeschluffes an den Gläubiger, welcher

die erste Beschlagnahme erwirkt hat, findet nicht statt.

60) §§ 16, 17 Anm. 5 a. E. Gegm die vorstehmd vertretene Ansicht haben sich ausgesprochen: Ring (Ztschr. f. d. Civ.Proz. 7 S. 572), Struckmann (tot Dierteljahrsschr.

1885 S. 537),

Zaeckel (2.

Ausl.

S. 307).

erkennen an, daß dieselbe dem Wortlaut des § 540 Abs. 3 entspricht,

Sie

be­

zieh« sich dagegen auf die Motive zur C.P.O. (S. 332. 333) und auf die

Natur deS Rechtsmittels der sofortigen Beschwerde.

Insbesondere macht

Struckmann geltend, daß die Angreifbarkeit einer Verfügung durch die Par-

teim ohne Gebundensein an eine bestimmte'Frist, und das Nichtgebunden-

817

1884—1386.

sein deS Gerichts an seine eigene Verfügung Hand in Hand zu gehen pflegten,

da sie beide Ausfluß des Gedankens seien, daß die betreffende Verfügung

einer Rechtskraft nicht unterliege; umgekehrt bringe es die Natur einer der Rechts­ kraft unterliegmdm Verfügung (— und um solche handle eS sich in dm Fällen

der sofortigen Beschwerde —) mit sich, daß sie der Anfechtung der Betheiligtm nur innerhalb einer bestimmtm Frist, der Abänderung von AmtSwegm gar nicht unterliege.

Der allerdings zu mge Ausdruck ,^urch Be­

schwerde angegriffene" im § 540 Abs. 3 erkläre sich natürlich daraus, daß

auch in § 534 nur der Fall Berücksichtigung gefundm habe, in welchem die

Entscheidung angegriffm worden ist; wie dort als selbstverständlich voraus­

gesetzt sei, daß daS Gericht seine Entscheidung auch von Amtswegm abändern dürfe, müsse hier aus der Festsetzung einer Nothfrist der

mtgegmstehmde

Grundsatz Mschweigmd gefolgert werden. — Das Reichsgericht hat in dem

Beschluffe vom 21. Dezember 1883 (Wallmanns Zur. Zeit. 9 S. 319) eben­ falls — allerdings nur beiläufig — angenommen, daß mit der Verkündigung eines §

der

540

sofortigen

Absatz

3

für

Schneider S. 79 ff.

Beschwerde unterworfenen Beschlusses die Instanz unabänderlich

in

Kraft

derselbe

nach

getreten ist.

führt aus, daß nur gegen dm Zuschlagsbescheid die

sofortige Beschwerde vom Gesetze gewollt sei, da dieselbe für diesen Fall in

§ 86 besonders angeordnet sei, und § 39 offenbar gar nicht daran denke daß eine Beschwerdefrist abgelaufen sein müsse.

Er läßt gegen alle übrigm

Entscheidungen des Vollstreckungsgerichts, insbesondere gegm dm Einleitungs­ beschluß die einfache Beschwerde zu, und erachtet demgemäß die nochmalige

Erörterung aller vorläufig entschiedenm Fragm bei der Entscheidung über den Zuschlag für zulässig.

S. 310.

Siehe dagegm Anm 9 zu § 3 und Zaeckel

Die besondere Anordnung des § 86 erklärt sich zuv Genüge aus

der Beziehung des Zuschlagsbescheides als Urtheil (Komm. S. 449); und § 39 entspricht dem § 535 C.P.O. (Komm. S. 320).

Durch diese Streitfrage werden die im Kommentar S. 265 u. S. 431

gemachten Ausführungen über den Unterschied -wischen dem dispositivm Theil

einer Entscheidung und der Feststellung der für dmselben maßgebmdm Vor­

aussetzungen nicht berührt. Zaeckel (S. 308)

Knorr ist denselben beigetreten (S. 63. 218);

erachtet durch eine vor dem Zuschlagsbescheide erlassme

rechtskräftige Entscheidung nur

den zurückgewiesmm Grund für beseitigt,

und Liejmigen Thatsachen für erledigt, welche damals dem Gericht zur Kog­ nition ersichtlich vorgelegm hätten.

61) §§ 16, 17 Anm. 5.a.

Bei Erlassung des Einleitungsbeschluffes ist daS § 18

geordnete Ersuchen zu veranlassen.

Gleichzeitig ist behufS Kontrolle des Ein­

gangs der Mittheilungen des Grundbuchrichters und der ZustellungSurkundm eine Reproduktionsftist zu bestimmen, und demnächst nach § 39 weiter zu verfahren, wofern nicht § 20 in Frage kommt.

62) §§ 16, 17 Anm 7 S. 267 Zl. 9 v. o.

Dgl. Urt. des RG. v. 17. April

1886 (Zur. Wochmschrift S. 206). 62 a) §§ 16, 17 Anm. 9.A. S. 269 Zl. 11 v. o.

3. Oktober 1883 (ZMBl. 1884 S. 146).

Dgl. Urt bei RG. vom

Nachtrag.

818 63) § 18 Anm. 5.

Der Vermerk ist unabhängig von dem im Falle der Er­

öffnung deS Konkurses über daS Vermögen des Eigentümers einzutragenden KonkurSvermerk (§ 150 Pr. K.O., § 15 A.G. K.O, § 106 A O.).

64) § 20 Anm. 3.

Ring (Zeitschr. f. dmtschm Civilprozeß 7 S. 870) nimmt

einen unzulässigen Widerspruch diese- § 20 mit 540 Lbs. 3 E.P.O. für den Fall an, daß eS sich um Umstände handelt, welche mit der sofortigm Be­ schwerde hätten geltend gemacht werden können.

Mit der hier zu §§ 16, 17

tont. 5 dem § 540 Abs. 3 C.P.O. vindicirten Bedeutung steht § 20 nicht in

Widerspruch. 65) § 22 Anm. 3.

Gehen dem Rechte des betreibenden Gläubigers anderweite

Rechte nicht vor, so ist die Veräußerung zu jedem Preise gestattet.

Dgl.

de lege ferenda Allvater in der mecklenb. Zeitschrift 4 S. 300, Hilfe auf

dem 16. Zuristentag S. 91 und Silberschlag in Busch's Zeitschr. f. deut­

schen Civilprozeß 5 S. 425. 66) § 22 Anm- ll.d ß a. E.

A. M. Knorr, Anm. 7.b zu § 97, welcher jedem

zur Kündigung Berechtigten die selbständige Ausübung des Recht- zugesteht.

67) § 22 Anm. ll.d.i] a. E.

So auch Zaeckel, 2. Aufl.

S. 153 Anm. 6.

A. M. Knorr, Anm. 7.a zu § 97: Der Ersteher habe ein unmittelbares Exmiffionsrecht.

68) § 24 Anm. 3 a. E.

Zm Uebrigen kommm die Kosten einer Zwangsver-

wattung, welche nicht auf Grund des § 98 eingeleitet ist, bei der Zwangs­

versteigerung nicht in Betracht.

Vgl. Anm. 2 zu § 84.

69) § 27 Anm. 5 am Schluffe: Vgl. Allg. Verf. des Zust.M. v. 24. März 1885

(ZMDl. S. 122; hinten unter den Ausführungsbestimmungen) und Cirkular deS Min. f. Landw. v. 24. April 1885 (M. f. i. D. S. 83).

70) § 28 Anm. 5 a. E.

Der hier verttetenen Ansicht haben sich das Amts­

gericht I und Landgericht I in Berlin angeschloffen.

A. M. Möhring

(Gruchot 30 S. 623 ff.). 71) § 29 Anm. 8 S. 302 Zl. 22 v. u: So auch neuerdings R.G.Entsch. 12 S. 203.

72) § 29 Anm. 10.d Zl. 15 v. o.

Die §§ 31-35 EG. Cassel sind durch § 55

deS Ergänzungsgesetzes vom 28. Mai 1885 (G S. S. 175) aufgehoben und

durch die §§ 7-43 a. a. O. ersetzt.

73) 8 29 Anm. 11 am Schluffe: Daffelbe gilt, wenn der zur Löschungsbewilligung verurtheilte Vormann zahlungsunfähig ist und der Gläubiger wegen Erstattung

dieser Kostm auf das Grundstück und den Schuldner zurückgreifen muß (Wolff a. a. O. S. 171).

Zaeckel Anm. 6 will das dm AufgebotSkostm durch

Abs. 3 eingeräumte Vorrecht auf die Kostm der LöschungSklage und der

Löschung ausgedehnt wiffm: dagegen zutteffend Wolff a. a. O.

74) 8 32 Anm. 6 Zl. 12. Mit Rücksicht auf die Ausführungen Knorr'S Anm. 2.d zu § 119 fei bemerkt, daß die hier hervorgehobme Möglichkeit einer An­ weisung auf das zur Sicherheit des Hebungsberechtigtm hinterlegte Kapttal

mit der Wirkung einer Befriedigung aus dem Grundstücke die Zustimmung des Berechtigten zur Voraussetzung hat. 75) 8 38 Anm. 2 a. E.

(Dgl. Anm. 4 zu § 119.)

Dgl. die Ausführungen von Dernburg und dem

Regierungskommiffar Kurlbaum II im Herrenhause (Stegemann S. 500).

1884—1886.

819

Gleichzeitig ist die Wiedervorlegung der Wen am 14ten

76) tz 39 Anm 4.

Tage vor dem Dersteigerungstermin anzuordnen, damit der Bestimmung deS

§ 47 Abs. 2 genügt werden kann.

77) § 40 Anm. 10 S. 323 Zl. 6 v. o.

Ist eine Vormerkung zur Erhaltung

des Rechts auf Auflassung eingetragen, so kann der Berechtigte sein Recht gegen die Kaufgelder dahin geltend machen, daß er wegen seines Interesses an der nicht bewirkten Auflassung, und zwar an der Stelle, an welcher die

Vormerkung eingetragen war, befriedigt, beziehungsweise daß ihm die Kauf­

gelder statt deS Grundstücks überwiesen werden.

Sein Geldinteresse ist min­

destens in Höhe der von ihm angezahltm Kaufgelder anzuerkennm.

(Erk. d.

R. G. v. 25. Zuni 1884.) 78) § 40 Anm. 10 S. 323 Zl. 21 v. o. ist hinzuzufügen:

Urt. deS R.G. vom

27. Febr. 1884 (R-G.Entsch. 11 S. 275).

Urt. deS R.G. v. 19. Jan. 1884, bei Gruchot 28 S. 1170.

Zl. 12 v. u.

und ferner S. 324 am Schluffe der Anm.: Uebereinstimmend Dernburg 4. Aufl. I S. 905 Anm. 9; Schneider S. 78; der Ansicht von EcciuS sind beigetreten: Heidenfeld S. 71, 72; Boas bei Gruchot 28 S. 769 ff.; Zaeckel,

S. 191, 192 und Knorr Anm 8.b zu § 97.

79) § 43 Anm. 1

a. E.

den § 196 CP.O.

Die Bestimmung modifizirt in zulässiger Weise

Dgl. Einl.

S. 103 Nr. 1.

M. Zastrow in der

A.

Zeitschr. f. vergl. Rechtswissenschaft 6 S. 142.

80) § 44 Anm 1

a. E.

Für Einführung einer

obligatorischen Taxe plädirt

Altvater in der Mecklenburg. Zeitschr. 4 S. 300.

Vgl. Verhandlungendes

16. ZuristentagS II S. 91, 92 und Silberschlag in der Zeitschr. f. deutsch.

Civilprozeß 5 S. 425. 81) § 45 Anm 4 Zl. 8 hinter „S. 270": und zwar auch dann, wenn die Ver­

sicherungsgelder statutenmäßig zur Wiederherstellung des Gebäudes verwandt werden müssen (Urth. des R Ger.

5. 277]).

v. 13. Juni 1885 (Jurist. Wochenschr.

Es kann, wie die zuletzt gedachte Entscheidung annimmt, eine

solche Kaufbedingung auch durch Interpretation festgestellt werden. Doch werden dabei nur objective Gründe, nicht eine

theiligten, maßgebend

übereinstimmung

bloße Ansicht dieser oder jener Be-

sein dürfen (vgl. Anm 7 zu § 97).

Eine Willens­

von Verkäufer und Käufer, von welcher daS angeführte

Urtheil spricht, kann nach der hier vertretenen Auffassung der Natur der Zwangsversteigerung nicht in Betracht kommen.

82) 8 45 Anm. 5 S. 328 Zl. 12 v. o. Heidenfeld S. 140, 141 erkennt in § 57 Äbs. 4, § 60 Abs. 3 den Ausdruck einer allgemeinen Regel, ebenso Zaeckel S. 198.

Beide halten daher das doppelte Ausgebot für obliga­

torisch und durch dessen Versagung ein Recht zum Widerspruch und zur Be­ schwerde für begründet.

83) 8 50 Anm 3 Zl. 5: Vgl. Einl. S. 176. 84) 8 50 Anm 3 Zl. 9.

Wegen des Inhalts § 69 Abs. 2 u. Anm 2 zu § 69.

85) 8 50 Anm 3 Zl. 3 v u.

Die Bekanntmachung muß auch in diesem Falle

dm in dm §§ 40, 41, 48 angegebenen Inhalt haben.

Die Veröffentlichung

richtet sich nach § 46, die Zustellung nach § 47. 86) 8 50 Anm 5 Zl. 5 statt der Parmthese: Anm

1 u. 8 zu §§ 70, 71.

Nachtrag.

820

87) § 51 Anm. 1 6. 336 3t 14. Die Zustimmung deS Schuldners ist nicht erforderlich. Selbst gegm dm Widerspruch deffelvm muß die Einstellung erfolgen.

A. M. Knorr Anm. 1.

88) § 51 Anm. 1 Zt 5 v. u. 89) § 51

A. M. Knorr Anm. 1.

Die Zustimmung verlangt mit unrichtiger

Anm. 2 Abs. 1 a. E.

Motivirung Knorr Anm. 3. 90) g 51 Anm. 2 S. 337 Zl. 11.

L. M. mit unzutreffmdm Gründm Knorr

Anm. 3.

91) 88 53—56 Anm. 2 Zt 10 v. u.

Zustimmmd Altvater in der mecklmburg.

Zeitschr. 4 S. 298. 92) 88 53-56 Anm. 13 Zl. 7 hinter § 84: Anm. 2.d a u. ß.

93) 8 61 Anm. 7 B.a a. E. Nach dm Aussührungm von Dernburg I § 40 Anm. 5 ist anzunehmm, daß die §§ 1199, 1200 II 11 A.LR. durch Art. 10 der Derfaffungsurkunde beseitigt sind.

A. M. Strieth 40 S. 230.

94) 8 41 Anm. 7 S. 373 letzte Zeile v. u. Zn Abänderung der K O. v. 21. Febr. 1845 (Z M-Bl. S. 70) ist durch Allerhöchste Verordnung vom 30. März 1886

(J.M.Bl. S. 97) dm sämmllichm Reffort-Chefs die Er­

mächtigung ertheilt, die ihnm gegenwärtig zustehende Befugniß zum Erwerbe

unbeweglicher Sachen für

den Staat auf die ihnm unterstellten Behördm

mit der Wirkung zu übertragen, daß letztere Dritten gegmüber zum selbstandigm Abschluß der bezüglichm Verträge und zur Entgegmnahme der

Auflaffungserklärung allgemein legitimirt sind, ohne daß es hierzu einer be-

sonderm Genehmigung des Reffort-Chefs bedarf. 95) 8 61 Anm. 7 S. 374 Zl. 16 v. u. Zu dem letztgedachtm, die Kirchen­ verfassung der evangelisch-reformirten Kirche betreffenden Gesetz vgl. jetzt Art. (GS.

1 Nr. 1,

S. 319).

Art. III Nr.

6 der Ausf.-Ver. v.

25.

Juli 1884

Für die evangelisch-lutherische Kirche Hannovers

mthaltm das Ges. v. 6. Mai 1885 (G S. S.

135) und die Ausf -Der. v.

24. Zum 1885 (G.S. S. 274) die entsprechenden Bestimmungen. 96) 88 62-64 Anm. 3.c Zl. 6 v. ü. Als Objekt für die Berechnung der Gebühr (§ 4 Abs. 1 K G.) ist das Gebot zu Grunde zu legen', für welches

die Sicherheit bestellt werdm soll. 97) 8 67 Anm. 3 a. E. Die Bestimmung gilt natürlich auch für Vorkaufsrechte, welche vor dem Znkrasttteten dieses Gesetzes entstanden sind. Urt. d. R.Ger.

v. 3. Juli 1886.

(Jurist. Wochenschr. S. 281.)

98) 8 67 Anm. 6 Zl. 3 hinter „Sicherheitsleistung": Urt. d. R.Ger. v. 3. Just 1886. (Jur. Wochmschr. S. 281.) 99) 88 70, 71 Anm. 3d a. E.

Knorr Anm. l.b Abs. 2 (vgl. auch Ring in

der Zeitschr. f. d. Civilprozeß 8 S. 529) bestreitet die Gültigkeit des § 70 Abs. 1 d. G. wegen Widerspruchs mit dem Reichsprozeßrecht.

Die Landes­

gesetzgebung dürfte nicht in der Weise, wie dies in § 70 Abs. 1 geschehen, in die in der deutschm C.P.O. geregelte Zuständigkeit eingreifen.

Mit der

Ausschließlichkeit der Gerichtsstände in der Zwangsvollstreckung (§ 707 C.P.O.) sei dies nicht zu vereinbaren.

Er beruft sich dabei auf das Utth. d. R.Ger.

v. 3. Mai 1884 bei Gruchot 28 S. 1164. Das zuletzt gedachte Urthell des Reichsgerichts versagt aber die Geltend­

machung von Einwendungen, welche nach § 685 C.P.O

durch Beschwerde

821

1884—1886.

geltend gemacht werden können, im Wege des Rechtsstreits lediglich dem Schuldner. in dem Urth.

lich anerkannt.

Daß Dritten dadurch die Klage nicht abgeschnitten ist, wird v. 9. Zuli

1881 (Seuffert, Archiv 37 Nr. 80) ausdrück­

Jedenfalls kann in § 685 C.P.O. eine Norm, welche der

Lcmdesgesetzgebung verböte, für die von ihr zu ordnende Zwangsvollstreckung in daS unbewegliche Vermögen einzelne Punkte wahlweise oder ausschließlich

der Entscheidung im Rechtsstreit zu überweisen, nicht gefunden werden.

Die

Ausschließlichkeit der Gerichtsstände hat mit der Frage nicht das Geringste

zu thun. 100) §§ 70, 71 Anm 3.c S. 405 Zl. 12 v.o. S. 291 und Kurlba'um n. G- S. 54.

101) §§

70, 71 Anm 6 S. 407 Zl. 4 ist statt

A. M. Jaeckel

2. Aust.

§ 70 zu setzen: § 71.

102) §§ 70, 71 Anm 6 a. E. Ring in der Zeitschr. f. deutschenCivilprozeß 8 S. 528 ist der Anficht, daß, weil das Reichsrecht eine Grenze nicht gezogen

habe, die Einstellung bis zur Erthellung des Zuschlages zuläffig sei, da in sofern § 71 Abs. 2 in Widerspruch mit dem Reichsrecht stehe.

103) §§ 70, 71 Anm 12 Zl. 24.

A. M. anscheinend Ring in der Zeitschr. f.

d. Civilprozeß 8 S. 528.

104) §§ 70, 71 Anm 12 S. 410 Zl. 4. v. u. schrift f. d. Civllprozeß 8 S. 410.

Zustimmend Ring in der Zeit­

105) §§ 70, 71 Anm 12 S. 411 Zl. 6 v. o. ist hinzuzufügen: So auch Ring

(Ztschr. f. deutschm Civllprozeß 8 S. 528); Jaeckel S. 289 bestreitet die Anwendbarkeit deS § 691 Nr. 4 und 5 auf ein vom Gericht geleitetes Zwangsvollstreckungsverfahren.

106) §§ 70, 71 Anm. 14.b a. E.

A. M. unter unklarer Begründung Knorr

Anm. 3.a. 107) §§ 70, 71 Anm 14.o Zl. 4 v. u. Auch Knorr Anm 3.c glaubt die hier vertretenen Anficht mit dem Hinweis auf die privatrechllichen Wirkungen

der Zahlung durch einen Dritten widerlegm zu können. 108) §§ 70, 71 Anm. 14.g Zl. 2 v. u. lies statt,^hne": „der". — Knorr Anm. 3.c hält die hier in Frage stehende Aufhebung für eine endgültige.

Geht man davon aus, daß die Hinterlegung den Gläubiger noch nicht be­

friedigt, auch eine Befriedigung nicht ersetzt, so folgt mit Nothwendigkeit,

daß nur eine einstweilige Einstellung stattfinden darf und abzuwarten ist, daß der Gläubiger seinen Anttag zurücknimmt oder der Schuldner die Unzuläsfigkeit der Zwangsvollstreckung wegen erfolgter Befriedigung des Gläu­

bigers geltend macht. 109) §§ 70, 71 Anm. 14.c.

110) § 72 Anm. 5 Zl. 7.

A. M. anscheinend Knorr Anm 3.c. A. M. Knorr Anm 2.8.

111) § 73 Anm. 3 Zl. 9. A. M. Knorr Anm 2, welcher den Beitritt für zulässig hält bis zur wirklichen Einstellung des Verfahrens. 112) 88 75-78 Anm 4 a. E.

A. M. Knorr Anm 2.8 zu § 72.

113) 88 75—78 Anm 6.8 S. 431 Zl. 30. Zustimmmd Zastrow in der Zeitschr. f. vergleich. Rechtswifsensch. 6 S- 143.

114) 88 75 - 78 Anm. 7.8 a. E.

A. M. Knorr Anm l.b zu § 77.

Nachtrag.

822

115) gg 75—78 Anm. 7.c a. E. L. M. Knorr Amn. 2.b gu § 77, welcher irrthümlich annimmL, daß a. a. O. auch Forderungen, über welche eine Ur­ kunde nicht existirt, als zur Sicherheitsleistung geeignet erachtet sind, und

— unter Verkennung der hervorgehobenen Verschiedenheiten — die Vorschriften

deS § 64 Ms. 2 bez. der Hinterlegung der Urkunde zur Anwendung ge­ Die Aushändigung

bracht sehm will.

der Urkunde an dm gesicherten

Interessenten habe erst dann zu erfolgen, wenn er die bestellte Sicherheit

in Anspruch nehmm wolle. 116) g 7- Anm. 6 Zl. 5 v. u.

Mit Zaeckel geht auch Knorr Amn. 2.

117) gg 81-83 S. 449 Zl. 11 v. u. lies statt „§ 179": § 718.

118) gg 81—83 Anm. 5.b a. E. S- 529.

Zustimmend Ring, Ztschr. f. d. Cw.Proz. 8 A. M. Knorr Anm. 2.a zu § 81. Allerdings ist das von dem­

selben herangezogme AuSschlußurthell nach § 829 Natur nach kein Urtheil im Sinne der C.P.O.

C.P.O. seiner inneren

Wenn es deffmungeachtet

(fiktiv) als solche- bezeichnet wird, so hat dies zur Folge, daß auf dasselbe alle Vorschristm der C.P.O. über Urtheile anzuwendm find, soweit dies

nicht durch besondere Vorschrift oder durch die Natur der Sache ausge-

schlossen ist (also: §§ 284. 286. 287 a. a. O.). — Die gleiche Bedeutung kann man der landeSrechtlichen Bezeichnung des Zuschlagsbescheides als

Urtheil nicht beilegm, zumal das Reichsrecht für Beschlüsse im Zwangsvollstreckungsverfahren diese Form nicht kennt. 119) g 84 Anm. 2 a. E.

Die Kosten einer Zwangsverwaltung gehören, abge-

sehm von dem Falle deS § 98, nicht zu dm Kostm des Verfahrens, sie könnm nur gemäß § 24 geltend gemacht werdm.

A. M. Rudorfs Anm. 3

zu § 84. 120) g 85 Anm. 1. Daß die Vorschrift int Gegensatz zu §§ 288, 294 C.P.O. steht,

nach welchm nur nicht verkündete Entscheidungen von Amtswegm zugestellt werdm, steht ihrer Rechtsgültigkeit nicht mtgegen, da es sich dabei nur um eine Abweichung von subsidiären (Einl. 6. 103) Vorschristm handelt.

A. M. Zastrow in der Zeitschr. f. vergleich. Rechtswiffensch. 6 S. 141. 120a) g 87 Anm. 3 Zl. 5 v. u. 121) gg 88, 89 Anm. 4.b a. E.

A M. Knorr Anm. 2 zu § 89. A. M. Knorr Anm. 4.b zu § 89.

122) gg 88, 89 Anm. 4.c a. E. Ring in der Zeitschr. f. deutschm Civilprozeß 7

S. 573 bestreitet die Zulässigkeit der Bestimmung des § 89 Abs. 2 wegen Widerspruchs mit § 533 C.P.O. Vgl. darüber Änm. 3. 123) gg 88, 89 Anm.

6 S. 469 Zl. 1 v. u.

124) g 90 Anm. 4 a. E. Civ.Proz. 7 S. 71.

A. M. Knorr Anm. 2 zu § 89.

Dgl. auch H. Meyer in der Zeitschr. f. deutschen

125) g 90 Anm. 7 a. E. Bei der entgegmgesetztm Auslegung des § 540 Ms. 3 ergiebt sich von selbst die Unabänderlichkeit des Zuschlagsurtheils

für das Vollstreckungsgericht (s. obm zu §§ 16, 17 Anm. 5). 126) g 95 Anm. 5.

A. M. Knorr Anm. 1 a. E. zu § 93.

127) g 97 Anm. 2.b a. E. des 1. Absatzes S. 485.

Dagegen ist der Ersteher

als solcher auch dann nicht zur Wiederaufiassung verpflichtet, nenn er

wußte oder ohne Fahrlässigkeit wiffm mußte, daß das Grundstück nicht

Eigmthum des Schuldners gewesen war.

823

1884—1886.

Die Zaeckel auch Jtnorr tont Le und

128) § 17 Anm. 6 Zl. 9 v. o.

Struckmann, frit VierteljahrSschr. 1885 S. 539. 129) § -7 tont 7 S. 488 Zl. 4 v. u.

1884 (Gruchot 28 S. 1169).

Dgl. auch Urth. d. R.Ger. v. 19. Zan.

Dieses Urthell führt auch auS, daß für die

Frage, welche Stücke als Pertinenzstücke deS Grundstücks anzusehen seien,

lediglich die allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen, nicht aber, für daS Ge­ biet deS A.L.R., §§ 83 ff. I,

11 A.L. R. in Betracht kommen können. —

Die Bestimmungen der §§ 83 ff. a. a. O. finden nur dann Anwendung, wenn daS Grundstück nach den Kaufbedingungen ausdrücklich „wie eS steht und liegt" verkauft ist.

L. M. Knorr Anm. 3.a.

130) § 67 tont 7 S. 489 Zl. 9 v. u.

Dgl. a. tont 6 nebst Zusatz zu § 206

und Knorr tont 3 d.

131) § -8 tont 1 Zl. 1 v. u.

A. M. Knorr tont Le.

132) § 102 Anm. 5 Zl. 6 v. u.

Zustimmend Knorr Anm. 5u», welcher irrthüm-

lich diesen Kommentar für die entgegengesetzte Ansicht anführt. 133) § 103 tont 1.

Knorr tont I hat auch hier dem Kommentar die dem

klaren Wortlaut der Anm. 1 entgegengesetzte Ansicht -«geschrieben.

134) 88 104-106 tont 4 A.a S. 513 Zl. 17 v. u.

A. M. Knorr Anm. 2

zu § 106.

135) 85 104—106 tont 4 B.d.« 6. 516 Zl. 23 v. o. ist hinzuzufügen: Zaeckel S. 387 will die Einreichung einer schriftlichen Ergänzungsberechnung bis zum Terminsschluß zulaffen.

136) 88 104-106 S. 517 Zl. 4 v. u.

A. M. Zaeckel S. £88.

137) 85 104-106 S. 518 Zl. 1 v. o. lies statt „gründlichen": „grundlosen". 138) 8 112 Anm. 1 a. E.

A. M. Knorr tont 1.

139) 85 HO, 114 tont 4 S. 531 Zl. 3 v. u.

A. M. auch Knorr tont 2.a

-u § 113.

140) 85 112, 114 tont 7 a. E.

Vgl. Knorr tont

2.0 zu §

113.

Das

Reichsgericht hat (Urth. v. 5. Dez. 1885, Zur. Wochenschr. v. 1886 S. 34) mit Recht angenommen, daß im Wege des Widerspruchs nur der Anspruch deS Gläubigers bestritten und das von diesem zuviel beanspruchte verlangt werden, nicht aber auf Abänderung der feststehenden Versteigerungsbedin­

gungen, z. B. der Bestimmungen bezüglich

der Uebernahme von

Real­

ansprüchen durch den Ersteher, angetragen werden kann, und zwar auch dann nicht, wenn der widersprechende Gläubiger zugleich der Ersteher ist.

141) 8 11$ Anm. 3 a. E.

Vgl. Achilles 3.

Aust.

S. 252-258,

Bähr,

Urtheile des Reichsgerichts mit Besprechungen S. 87—91, 94, 99—103. 142) 85 HO, 117 Anm. 5 Abs. 1 a. E. 143) 8 HO tont 3 S. 556 Zl. 1.

A. M. Knorr Anm. 6.b zu § 97.

Knorr tont 1 und 2.a weist dem Voll­

streckungsgericht die Ausgabe zu, das Eintteten der Bedingung festzustellen,

und das Erforderliche bei der Hinterlegungsstelle bez. bei dem Grundbuch­ amte zu veranlassen. 144) 8 120 tont 2 S. 557 Zl. 5.

145) 8 121 tont. 6 a. E.

A. M. Knorr, tont l.a zu § 117.

Knorr Anm. 3.b will schon die Zahttmg an den

DollstreckungSrichter als Befriedigung aus dem Grundstück wirken lassen. hätte aber dazu einer dem § 728 C.P.O. analogen Vorschrift bedurft.

Es

Nachtrag.

824 146) 6 122 Anm. 4 31. 24 Konsequenz.

o.

d.

Zaeckel zieht in der 2. Aust. S. 434 diese

Der auf die Urkunde zu setzende Vermerk muffe ersichtlich

machen, daß die persönliche Verbindlichkeit des bisherigen Schuldner- er­ loschen sei.

147) § 124 Anm 2 a. E.

Durch den Umstand, daß derselbe Amtsrichter die

Funktionen des VollstreckungsrichterS und des Grundbuchrichters versieht,

wird an der Nothwendigkeit eines formellen Ersuchens nichts geändert.

Beide Funktionen mit den daraus sich ergebenden KognitionSaufgabm sind streng getrennt zu halten (K.G.Entsch. 5 Nr. 76). 147a) § 124 Anm. 4 Zl. 6 v. u.

Die Posten bleiben auch dann stehen, wenn

der Erwerber selbst der Gläubiger ist. 148) § 126 Anm. 3. Zaeckel S. 449 hält eine rechtskräftige Entscheidung der Beschwerdeinstanz nicht für forderlich. Die Möglichkeit einer weiteren Beschwerde stehe, so lange eine solche nicht eingelegt, der endgültigen

Eintragung nicht entgegen.

A. M. Knorr Anm. 2.b.

149) $ 128 Anm. 3 Zl. 10. 150) § 128 Anm. 4 Zl. 6. 151) § 128 Anm. 8.b.

A. M. Knorr Anm. 3.a.

Zaeckel S. 452 gestattet auch

andern Gläubigem des

Erfiehers bez. seines Besitznachfolgers den Beitritt. 152) § 133 Anm. 2 a. E.

Knorr Anm. 2 erachtet nur den Antragsteller zur

Beschwerde berechtigt. 153) § 138 Anm. 2 Zl. 2 v. u.

A. M. auch Knorr Anm. 2.

Werter Titel. 154) §§ 139, 140 Anm. 2.0.

Vgl. auch das Reichsgesetz v. 30. April 1886 zu

Einl. S. 179. 155) § 142 Anm. 2.b Zl. 6.

Deshalb ist auch der Ausdmck in Abs. 3:

„an

Stelle des Schuldners" für diese Frage ohne Bedeutung (A. M Zaeckel

S. 471). 156) § 142 Anm. 2.e a. E.

Daher ist auch der Schuldner auS den vom Ver­

walter abgeschlossenen Dienstverträgen nach Aufhebung der Verwaltung nicht verhaftet (Demburg I § 116 Anm. 12).

157) § 142 Anm. 3 S. 603 Zl. 1. v. u.

Dagegen dürste es unbedingt aus-

geschloffen sein, dm Schuldner selbst zum Verwalter zu bestellen.

158) § 142 Anm. 5 a. E. 159) § 142 Anm. 7 Zl. 9.

A. M. Knorr Anm. l.b. Es ist Knorr Anm. 2.c darin beizutreten, daß der

Verwalter der Zwangsverwaltung als solcher nicht befugt ist, die Anfechtung geltend zu machm Es ist das aber auch diesseits nicht behauptet. 160) § 143 Anm. 5 a. E.

161) § 144 Anm. 5.

A. M. Knorr Anm. l.b zu § 140.

A. M. Knorr Anm. 5.b.

Sein Grund, „da der Verwalter

zu dm Realgläubigem in keinem kontraktlichen Rechtsverhältniffe stehe", bemht auf einer völligen Verkmnung der Rechtsstellung des Verwalters

lAnm. 2 zu 8 142.) 162) § 145 Anm. 3 a. E.

K G Entsch. 5 Nr. 60.

163) § 154 Anm 3 Zl. 5 v. u.

A. M. Knorr Anm. l.b.

825

1884—1886.

Zweiter Abschnitt. Erster Titel. Zweiter Titel. Literatur:

„Die Zwangsvollstreckung in unbewegücheS Vermögen nach

Fürst:

dem Preußischen Gesetze v. 13. Juli 1883 mit besonderer Berücksichtigung

deS Bergwerkseigenthums" in der Zeitschrift für Bergrecht XXV S. 94 ff. Die Beifügung deS SituationSriffes (§§ 17, 33

164) § 157 Anm. 3 a. E.

Allg. Berggef., § 2 Ges. v. 22. Febr. 1869) ist nicht erforderlich. 165) K IW Anm. 1

б. 100, 101. 166) § 159 Anm. 2.

Fürst

9L M. Zaeckel Anm. 2.

а. a. O. S. 98, 99.

Ueber das frühere Recht vgl. Fürst a. a. O.

a. E.

Fürst a. a. O. S. 103 erachtet die verschiedene Behandlung

der WerkSbesitzer- und der Arbeiterbeiträge für ungerechtfertigt.

167) 8 159 Anm. 3.

Fürst a. a. S. 104 befürchtet, daß, da Abf. 3 trotz der

vorgedachten höchstrichterlichen Entscheidungen die Frage nach dem Bestand dieses Vorzugsrechts für eine noch offene erkläre, die Vertheidiger des Vor­

zugsrechts daraus Veranlassung zur Wiederaufnahme deS Streites entnehmen

könnten.

ES ist ihm beizustimmen, daß Abs. 3 besser fortgeblieben wäre.

168) 8 160 Zl. 4.

Dgl. Fürst a. a. O. S. 99.

169) 8 160a. E. Zustimmend Fürst a. a. O. S. 99.

Mit Rudorfs geht Knorr

Anm. 1.

Dritter Titel. Vierter Titel. 170) 8 164 Anm. 1 S. 638 Zl. 7 v. o.

170a) 8 164 Anm. 1 S. 638.

Zustimmend Knorr Anm. I.e.

Zl. 24 v. o.

So jetzt auch LewiS in der

zweiten Auflage des Seerechts (I S. 63 u. bei Endemann, Handbuch des Handelsrechts IV S. 54) unter Aufgebung seiner früheren Ansicht. 171) 8 164 Änm. 2 a.®. A. M. auch Knorr Anm. 2.c.

172) 8 164 Anm. 3 S. 640 Zl. 21, 30, 32 ist das Wort „gewöhnliche" zu streichen.

173) 8 178 Anm. 1 Zl. 3 v. o.

Vgl. das Reichsgesetz v. 30. April 1886 (zu

Einl. S. 179).

Dritter Abschnitt.

174) 88 180—182 Anm. 2 Zl.

13.

Sie gehören auch, abgesehen von der

Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung auf Antrag deS Konkursver­ walters, nicht zur streitigen Civilgerichtsbarkeit im Sinne der C.P.O., weder

zur ordentlichen noch zur besonderen.

Sie müssen daher der freiwilligen

Gerichtsbarkeit zugerechnet werden. 175) 8 184 Anm. 2.

Vgl Warmuth in Ztschr. f. d. Civilprozeß 9 S. 247 ff.

176) 8 184 Anm. 9 Zl. 2 v. u.

Dem Realberechtigten steht ein Widerspruchs­

recht gegen die Kaufbedingung der Baarzahlung nicht zu.

Heidenfeld bei

Gruchot 28 S. 702.

177) 8 184 Anm. 12 a. E. 178) 8 186 Anm. 2 a. E.

A. M. Knorr Anm. 2.a, So auch Fürst, Ztschr. f. Bergrecht 25 S. 105, 106.

Nachtrag,

826

vierter Abschnitt. fünfter

179) § 202 Anm 3.

Abschnitt.

Dgl. auch K.G.Entsch. 5 Nr. 60 S. 151.

180) § 203 Anm 1 o. E.

181) § 203 Anm. 2 au L

Dgl. Zastrow bei Gruchot 30 S. 308 ff. Art. 1 der Verordnung vom 4. August 1884 (G.S.

„Auf die Zwangsvollstreckung wegen derjenigen

S. 321) bestimmt jetzt:

Geldbeträge, welche auf Grund einer Anordnung der zuständigen Justiz­

verwaltungsbehörde einzuziehen sind, finden die §§ 1 bis 4, 6, 7, 13 bis 19, 22 bis 27, 38 bis 56 der Verordnung v. 7. September 1879 (G.S. S. 591)

und die nachstehenden Bestimmungen (welche hier nicht intereffiren) Aw

Wendung." 182) § 203 Anm. 4 am Schluffe.

Nach der Kaffeninstruktion v. 1. Dez. 1884

§ 28 hat der Rendant oder Kaffenkurator die Einziehung der GertchtSkosten als Vertreter der Gerichtskaffe" zu bewirken. — Zu den von der Gerichts­

kaffe einzuziehenden Kosten gehören auch diejenigen, welche bei den unter Leitung des Min. d. Innern stehenden Straf- und Gefängnißanstalten er­

wachsen sind. — Dor der definitiven Verausgabung kann die Eintragung von Detentionskosten im Grundbuche nur im Wege des Arreste- erfolgen (§ 19 a. a. O ).

Dem Anträge auf Eintragung einer Gerichtskostenforde-

rung ist eine beglaubigte Abschrift der Kostenrechnung beizufügen (§ 36 a. a. O.) Zm Uebrigen richtet sich die Aufhebung und Ein­

183) § 203 Anm. 8 a. E.

stellung des Verfahrens nach den Einl. S. 172—177 dargelegtm Grund­ sätzen und nach §§ 70, 71 dieses Gesetzes.

§ 26 der Verordnung vom

7. September 1879 (über diesen vgl. Zastrow bei Gruchot 30 S. 309 ff.) kommt nicht in Betracht.

184) 8 204 Anm. 1 Zl. 4. 185) § 204 Anm. 3 d. E.

Vgl. auch § 42 Abs. 3 EE.G.

Dgl. Einl. S. 48.

186) 8 205 Anm. 3.c. a. E.

A. M. ohne Widerlegung dieser

AuSfühnrngen

Knorr Anm. 4.b. 187) 8 205 Anm. 5 am Schluffe.

Das Reichsgericht nimmt an, daß das Ein­

trittsrecht nach § 37 I. 20 A.L.R.

auch dem betreibenden persönlichen

Gläubiger gegenüber ausgeübt werden könne, obwohl die Beschlagnahme ein Pfandrecht nicht begründe, weil er sich wie ein Pfandgläubiger aus dem Verkauf des Grundstücks befriedigen könne (R.G.Entsch. 12 S. 262.)

188) 8 206 Anm. 4.

Vgl. (für daS ältere Recht) Urth. des R.Ger. v. 3. Okt.

1883 tZ.M.Bl. v. 1884 S. 146 und Gruchot 28 S. 1166). 189) 8 206 Anm. 5a.

Weder § 206 noch § 23 Zw.G. entscheiden, wer befugt

ist, bewegliche Gegenstände der Zmmobiliarmaffe im Wege der Mobiliar­ zwangsvollstreckung in Anspruch zu nehmen, und welche Voraussetzungen

die letztere in diesem Falle hat. — Nach den geltenden allgemeinen Grundsätzen sind zur Moblliarzwangsvollstreckung ohne Zweifel befugt:

a. der persönliche Gläubiger deS Eigenthümers auf Grund eine-, seine

persönliche Forderung feststellenden, Schuldtitels (Einl. S. 126).

Daß

derselbe etwa zugleich Realgläubiger ist, und als solcher wegen der­

selben Summe einen vollstreckbaren dinglichen Schuldtitel erlangt hat (Einl. S. 136), kommt hierbei nicht in Betracht.

827

1884-1886.

b. der dingliche Gläubiger, welcher ein Mobiliarpfand an dem frag» lichen beweglichen Gegenstand erworben hat, und für dasselbe einen vollstreckbaren dinglichm Schuldtitel besitzt (Einl. S. 135). Streitig ist, ob der Zmmobiliarpfandgläubiger als solcher, also

ohne Rücksicht auf eine persönliche Forderung gegen den Eigenthümer, und

auf Grund eines lediglich sein Zmmobiliarpfandrechtfeststellenden Schuldtitels, die einzelnen beweglichen Gegenstände der Jmmobiliarmaffe

im Wege der Mobiliarzwangsvollstreckung angreifen kann. Dgl. darüber Heidenfeld bei Gruchot 26 S. 489 ff. und Riedieck

daselbst 30 S. 532 ff., sowie die vom Letzterm angegebme Literatur. — Da- Reichsgericht hat in dem Urtheil vom 23. Dez. 1880 (R.G.Entsch. 3

S. 314) da- Recht der Gläubiger anerkannt, nach der Subhastation ver­

schleppte Pertinmzstücke zurückzufordern und sich daraus wegm des Ausfalls zu befriedigen.

Nach dem Urtheil v. 3. Ott. 1881 (Gruchot 26 S. 503)

ist die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen (Sequestration,

Immission, Subhastation) das ausschließliche Exekution-mittel deS Hypotheken­ gläubigers gegm einen drittm Besitzer.

Man muß unterscheidm:

o. Der Zmmobiliarpfandgläubiger hat sich beschränkt, sein Pfandtecht nur

gegm einm der

ihm nach § 30 E.E.G. mitverhafteten beweglichen

Gegenstände geltend zu machm, und demgemäß fernen Klageantrag (nach Einl. S. 135) darauf gerichtet, daß sich der Schuldner die Zwangs­ vollstreckung in dmselbm gefallen lasse.

Dann findet die Mobiliar­

exekution in dm im Schuldtitel bezeichnetm bewegllchm Gegenstand statt.

Mit Unrecht leugnet Riedieck die Zulässigkeit einer solchm

Beschränkung,

weil

der

im

dinglichm Pfandvertrag fich äußernde

Willenskonsms der Betheiligten auf die Distrattion des Pfandobjetts als solchen (der ganzm Jmmobiliarmaffe) nicht als Summe seiner Theile

gerichtet sei (a. a. O. S. 546).

Für die Annahme eines solchm, den

Zmmobiliarpfandgläubiger in der Ausübung seines Pfandrechts beschränkmdm Willenskonsenses, fehlt eS an jedem Grunde.

Zm Gegen-

theil, da die Gegmstände der Pfandhaftung fich mit den Gegenständen,

welche von der Jmmobiliarzwangsvollstreckung ergriffm werdm, nicht deckm (Anm. 4, 15.o u. e zu § 1, Amn. 8 zu § 16, Anm. 5 zu 143, Anm. 1 zu tz 166), erscheint die nach den allgemeinen privatrechtlichen

Grundsätzen zulässige und für Hypothekm und Grundschulden gesetzlich

nicht ausgeschlossene Geltendmachung des Pfandrechts gegen einzelne der mitverhafteten beweglichen Gegenstände durch das praktische Be­ dürfniß sogar geboten.

Auch sönnen nach Vollzug der Zwangsver­

steigerung, wie bei eingetretener Unmöglichkeit derselben (nammtlich bei

Bergwerken und Schiffm) Gegenstände übrig bleiben, welche dem Real­

gläubiger verhaftet sind.

(Anm. 18 zu § 1, Anm. 1

zu § 166.)

Daraus, daß § 43 E E G. dem Zmmobiliarpfandgläubiger das Recht zuspricht, auf Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung anzuttagm,

läßt sich ein argumentum a contrario, daß andere Exekutionsmittel

ausgeschlossm feien, nicht herleiten.

(Dgl. Förster-EcciuS III S. 497

Anm. 55.) Auf die Motive zu § 30 Abs. 7, welche diesem argumentum a contrario entgegmtreten, soll dabei kein Gewicht gelegt werden. —

Nachtrag.

828

Der Schuldner endlich wirb nicht in höherem Maße benachteiligt, wenn

ein ZmmoblliarpfandglLubiger die Mobiliarexekution in die beweglichen Gegenstände der Jmmobiliarmaffe betreibt, als wenn dies Seitens eines Personalgläubigers geschieht.

Wollte man der Entwerthung deS Grund-

stücks durch derartige Moblliarexekutionen vorbeugen, so müßte man sie allgemein untersagen. Bei der hiernach statthaften Moblliarexekution müssen, wie sich von

selbst «giebt, die allgemeinen Voraussetzungen einer solchen, insbeson­ dere auch die sich aus § 715 C.P.O. ergebenden Einschränkungen be­

rücksichtigt werden.

Ebenso kommt auch

ihr gegenüber

spruchsrecht nach § 206 Abs. 2 zur Anwendung.

das Wider­

(Dgl. Anm. 6.)

ß. AuS einem, lediglich die Befugniß zur Zwangsvollstreckung in das

Grundstück oder die Jmmobiliarmaffe im Lllgemeinm für eine ding­ liche Forderung feststellenden, Schuldtitel kann die Moblliarzwangsvoll-

ftreckung in einzelne zur Jmmobiliarmaffe gehörige bewegliche Gegen­ stände nicht betrieben werden, well sie als Gegenständ der Zwangsvoll­ streckung im Schuldtüel nicht angegeben sind.

Daß sie deffenungeachtet

in beschränktem Umfange in daS Jmmoblliarzwangsvollstreckungsverfahren hineingezogen werden, beruht auf besonderen prozessualischen Vor­ schriften (§§ 16 Abs. 2, 143 Abs. 1).

So wird eS auch vermieden,

daß dem Gerichtsvollzieher die Kognition darüber zufällt, ob ein Gegen­ stand dem Pfandnexus untersteht oder nicht.

190) § 206 Anm. 6 Zl. 10.

A. M. Dernburg I S. 843 Anm 18.

Für die

hier vertretene Ansicht Küntzel bei Gruchot 28 S. 863.

191) § 206 Anm. 6 a. E. ist statt „bchättg^: „beseitigt" zu lesen.

Das Urth. d.

R.G. v. 3. Okt. 1883 (Gruchot 28 S. 1166, J.M.Bl. v. 1884 S. 146)

führt

auS,

gepfändet

daß

waren,

Zubehörstücke, bei der

welche im

Wege der Moblliarexekution

Jmmobiliarzwangsversteigerung

mitversteigert

werden können, wenn die Fortschaffung nicht erfolgt ist und ihre Pertinenzqualität erhalten geblieben ist.

829

1884-1886.

Ergänzungen zu dem Gesetz betreffend die

Gerichtskosten «. s. w. 192) 3® § 3 Kost-Ges. Anm. 2 am Schluffe: Zst Vis zum Schluß deS Ver­ steigerungsverfahrens über den Werth deS mitverkaustm Inventars eine

Feststellung unter dm Beteiligten nicht getroffen, und im Zuschlagsurtheil eine Bestimmung darüber, welcher Betrag des Meistgebots auf daS beweg­

liche Zubehör zu rechnm sei, nicht mthaltm, so ist der Zmmobiliarstempel

nach dem Gebot in Ansatz zu bringen.

(LG.Entsch. 5 S. 236.)

Ergänzungen zm» Anhang znm Gerichtskosteugesetz.

(Gebühren der Rechtsanwälte.) 193) A.l. Anm. a.

So auch Meyer Geb.O. f. RA. S. 62 u. 141.

Walter:

Die Rechtsanwaltgebühren in Preußm im Gebiete des allgemeinen Land­ rechts, hält mit Rücksicht auf § Bl Abs. 2 R.A.G.O. für den Antrag auf Einleitung deS Verfahrens die Tarifvorschrift des § 7.a des Preuß. Ges.

v. 12. Mai 1851 (s. 6; 745) für maßgebend (a. a. O. S. 93). (S. 99 ff.) sind nicht überzeugend.

Seine Gründe

Der Antrag auf Zwangsversteigerung

ist ein Antrag auf Zwangsvollstreckung im Sinne der C.P.O., und ist landesgesetzlich ausdrücklich als ein solcher nach § 755 C.P.O. anerkannt

(§§ 13, 156 Zw.Dollstr.Ges).

Wie für die Anordnung der Zwangsvoll­

streckung die reichsgesetzlichen Gerichtsgebühren Anwendung findm und da­ neben für die durch das Zwangsvollstreckungsgesetz geordneten Stadim des Verfahrms die landesgesetzlichen Gebühren (vgl. S. 723, 724), — so ist

auch für die Gebühren der Rechtsanwälte die Unterscheidung zwischen reichs­ gesetzlichen und landesgesetzlichen Gebühren begründet. Letztere kommen nur

insoweit in Anwendung, als die Zwangsversteigerung landesgesetzlich geordnet ist.

So ist § 31 Abs. 2 R A- G.O. auch nur zu verstehen. —

194) A.2.

So auch Walter a. a. O. S. 93.

195) A.3,

Übereinstimmend Walter a. a. O. S. 94.

finden Anwendung

bei einer Klage

Dieselben Gebührensätze

auf Löschungsbewilligung nach

§ 5

Zw.Dollstr.Ges. — Für einen Löschungsantrag nach § 5 a. a. O. ist, wie für jeden sonstigen Antrag beim Grundbuchamt, nach §§ 15, 28 Preuß. Ges.

v. 12. Mai 1851 zn liquidiren (A. M. Walter a. a. O. S. 102). 196) v. zu § 2 A.G. R.A.G.O. S. 744 Abs. 2 a. E. — So auch Waltera. a. O.

S. 98.

A. M. und

mit Freund Übereinstimmmd:

1880 S. 115, H6; 1881 S. 9-11.

Zur. Wochenschrift

830

Nachtrag.

197) B.1 zu § 7 deS Tarifs. Walter a. a. O. S. 23,94 hält den Höchstbetrag von 30 M. nicht für maßgebend, da das Prinzip eines solchen durch daS

System der R.L GO. und im Hinblick auf die durch das AuSfGes. erstrebten Gesetzeszwecke für beseitigt zu erachten sei. — Dieser Zweck hat indeß, soweit

eS sich um die Beseitigung von Maximalsätzen handelt, im Lusf.Ges. keinen Ausdruck gefunden, und die Ansicht Walter- ist mit § 31 Abs. 2 R.A.G.O. unvereinbar.

Zu den landesgesetzlichen Bestimmungen in Betreff der Ge­

bühren, welche danach unberührt bleiben sollen, gehört doch zweifellos die

Festsetzung eine- Höchstbetrages.

Daß danach die Gebühr für den Antrag

bei hohm Objekten die Gebühr für die Wahrnehmung der Termine über­

steigt, ist richtig und vielleicht auch de lege ferenda unbillig.

Dem Wunsche

Walters nach neuer gesetzlicher Regelung der Rechtsanwaltsgebühren kann

nur zugestimmt werden. 198) V.2 a. E. Walter a. a. O. S. 108 will neben der Gebühr nach § 9 des Tarifs

eine besondere Gebühr für den Antrag auf Zwangsverwaltung nicht zu­

billigen svgl. dagegen daS zu A. 1 Bemerkte).

Da es nach seiner Ansicht

an einer gesetzlich bestimmten Gebühr fehlen würde, wenn sich die Thätigkeit

des Anwalts auf dm Antrag allein beschräickt, so hält er in solchem Falle

die entsprechende Anwendung des § 7.a deS Tarifs für zulässig im Hinblick auf §§ 89, 90 R.L.G.O., § 2 Ausf.-Ges. zur R.A.G.O.

Ergänzungen zu de« Bestimmungen öder freiwillige

SüLhastationeu. § 66 I, 52 A.G.O. Anin. 5 a.®.

Dgl. §§ 59, 60 II, 17 A.LR.

1884-1886.

831

Ergänzungen z« den Ausführnngs-Bestimmnvgeu. 5) SUlgemriiu önffigung vom 8. Oktober 1884 — betreffe«- ble Jwitngsvollftrecknug in bas unbewegliche vermögen. (Z-M-Bl. S. 230 Nr. 73.) Nachdem durch die allgemeine Verfügung vom 2. November 1883 unter 2 die Gerichte im Geltungsbereiche des Gesetzes vom 13. Juli 1883 angewiesen sind, im Verfahren der Zwangsversteigerung die Bekanntmachung des Versteigerungstermins denjenigen Kaffen und An­ stalten mitzutheilen, welchen das zu versteigernde Grundstück zu einer der in den §§. 25, 27, 28 des Gesetzes bezeichneten Abgaben und Leistungen verpflichtet ist, haben der Herr Minister des Innern und der Herr Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten an die Königlichen Regierungspräsidenten der Provinzen Ostpreußen, West­ preußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen, den Königlichen Polizeipräsidenten Hierselbst, sowie die Königlichen Regierungen be­ ziehungsweise Landdrosteien der Provinzen Posen, Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen, Heffen-Naffau, der Rheinprovinz und in Hohenzollern die Anordnung erlassen, daß dieselben den Gerichten durch Ver­ mittelung der Präsidenten der Oberlandesgerichte mittheilen, welche Behörden bezüglich der nicht zu Staatskaffen fließenden Abgaben und Leistungen (§§. 25, 28 des Gesetzes) zur Empfangnahme der erwähnte» Benachrichtigungen bestimmt sind. Demgemäß werden die Gerichte an­ gewiesen, die erwähnten Benachrichtigungen, soweit nicht zur Staats­ kaffe fließende Abgaben und Leistungen in Betracht kommen, an die in der angegebenen Weise bezeichneten Behörden zu richte«. Berlin, den 8. Oktober 1884. Der Justizminister

Friedberg.

Krech u. Fischer, ZwaugSvollstrecku»g.

53

832

Nachtrag.

6) Allgemeine Verfügung oom 24. J66t} 1885 — bttaftnl dir 3maugsuollftrecknng in das «ubrwrglichr vermögen. (J-M-Bl. 6. 122 Nr. 41.)

Nach der allgemeinen Verfügung vom 2. November 1883 ist im

Verfahren der Zwangsversteigerung eines Grundstücks nach den Vor­ schriften des Gesetzes vom 13. Juli 1883 die Bekanntmachung des Versteigerungstermins auch denjenigen Staatskassen mitzutheilen, welchen das Grundstück zu einer der im §. 27 des Gesetze- bezeichneten Abgaben verpflichtet ist. Diesen Abgaben sind in Ansehung der aus dem Grund­ stücke zu gewährenden Berichtigung durch das Gesetz vom 24. Juki 1875 8 7 Nr. 6 die Kosten in Auseinandersetzungssachen in gewissem Umfange gleichgestellt, und diese letztere Gesetzesvorschrist ist auf den ganzen Geltungsbereich des Gesetzes vom 13. Juli 1883 durch §. 27 Abs. 3 desselben ausgedehnt worden. 3n Ansehung der erwähnten Koste« ist die Bekanntmachung des Dersteigerungstermins dm Auseinandersetzungs­

behörden mitzutheilm. Die AuSeinandersetzungsbehördm werdm dm Amtsgerichtm diejenigen

Gemeindm bezeichnm, in welchen eine Auseinandersetzung schwebt. Die Gerichte werdm angewiesm, die Bekanntmachung deS Versteigerungs­ termins mitzutheilen, wenn das zu versteigemde Gmndstück in einer der bezeichneten Gemeindm liegt.

Berlin, den 24. März 1885.

Der Zustizminister Friedberg.