197 56 44MB
German Pages 176 Year 1977
Linguistische Arbeiten
44
Herausgegeben von Herbert E. Brekle, Hans Jürgen Heringer, Christian Rohrer, Heinz Vater und Otmar Werner
Hedwig Kraus
Das Numerus-System des Englischen
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1977
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Kraus, Hedwig
Das Numerus-System des Englischen. - 1. Aufl. - Tübingen : Niemeyer, 1977. (Linguistische Arbeiten ; 44) ISBN 3-484-10272-1
ISBN 3-484-10272-1
© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1977 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege zu vervielfältigen. Printed in Germany
Dem Andenken von t Professor Dr. Hanspeter Schelp gewidmet
INHALTSVERZEICHNIS
Seite 0
O.1 0.2 O.3
EINLEITUNG: PROBLEMSTELLUNG, PRÄMISSEN, METHODIK, STAND DER FORSCHUNG
1
Die Begriffe "Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit", "Ganzheit" und "Einfachheit"
2
Grammatische Kategorien als besondere Zeichenklasse
7
Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit im Nominalbereich und Verbalbereich: Kategorisierung vs. Lexikalisierung
11
Das Korpus: Charakterisierung und Funktionsbestimmung
14
O.5
Die Methodik einer synchronen Kategorienanalyse
17
O.6
Die methodische Funktion universeller Begriffssysteme (mit Anmerkungen zur modernen Universalienforschung )
17
Der Numerus im Englischen in der traditionellen, strukturalistischen und transformationellen Syntax ...
20
Einordnung der Studie in den Rahmen der gegenwärtigen linguistischen Forschungsziele und -richtungen
30
1
DER NUMERUS IM ENGLISCHEN ALS KATEGORIENGEFÜGE
33
1 .1
Der Numerus am Substantiv
33
O.4
O.7 O.8
1 . 1 . 1 Der Numerus als semantische Modifikation am Substantiv und als Kategorienklasse 1 . 1 . 2 Die Markiertheit der Kategorie 'Menge die grammatische Kategorie Plural
1
33
durch 33
1 . 1 . 3 Syntaktisch vs. semantisch geregelte Verwendung des Singular: das Substantiv in pränominaler Stellung und bei Maßangaben
35
1 .2
39
Der Numerus am Verbum
VIII
1.2.1
Kategorienkorrespondenz (Kongruenz/Disgruenz)
39
1.2.2 1.2.3
Die grammatische Kategorie Verbalperson Bedeutungsklassen vs. Lexemklassen (mit Erörterung der Pluralia-tantum)
4O 41
1 .3
Artikel und Numerus
45
1.3.1 1.3.2
Kategorienkombination Primäre und sekundäre Artikel-Numerus-Selektion
45 46
2
DIE VERWENDUNGSTYPEN VON SINGULAR UND PLURAL AM SUBSTANTIV UND VERBUM
51
2.1
2.2 2.2.1 ?. 2 . 2 .3 .3.1 .3.2 .3.3
Funktionsrelevanz von Singular und Plural vs. Situationsirrelevanz der Opposition Einzahl/ Mehrzahl: Systemtheorie vs. Pragmatik
51
Die Numeri im Zusammenhang mit den logischen Begriffen "Gattung" - "Klasse" - "Typus"
56
Der generische Singular und Plural, Plural zur Bezeichnung der Klasse, der typisierende Singular
...
57
Der "generalisierende Singular" bei Klassen und Mengen
61
Konkordanz und Diskordanz am Substantiv: der tributive" Singular und Plural
62
"dis-
Begriffsklärung: der semantische und strukturelle Rahmen von Konkordanz und Diskordanz Singular und Plural bei einseitiger Zuordnung, mehrseitiger Zuordnung und bei "Teilhabe" Syntaktische, semantische oder performatorische Regularitäten für Konkordanz und Diskordanz?
66 75
,4
Mengenrelevante Perspektivierung
.4.1
Der "augmentative Plural" am Substantiv (Mehrzäh Imetaphorik) Unifizierende und individualisierende Perspektivierung von Mengen und Perspektivierung von Gegenständen nach der Opposition 'Einfachheit/Gegliedertheit '
81
Singular und Plural der finiten Verbform: primäre semantische vs. sekundäre syntaktische Geregeltheit von Kongruenz und Disgruenz
87
Dominanz von secondaries
90
4.2
5
5.1
und Numerus
62
77 78
IX
2 . 5 . 2 Koordinationsstruktur in der Nominalphrase in Subjektposition 2.5.3 Kongruenz und Disgruenz in Kopulasätzen 2 . 5 . 4 Die Pluralia-tantum
·
91 93 97
2.6
Zusammenfassung: Das englische System von Verwendungstypen und Funktionen von Singular und Plural und das System von Kategorien des Gemeinten ... 10O
3
LEXIK VON ZÄHLBARKEIT/NICHT-ZÄHLBARKEIT
103
3.1
Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften
104
3.1.1
"Systematische Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaf ten" : B e g r i f f s k l ä r u n g und lexikalische Phänomene Drei Mehrdeutigkeitsprofile im Englischen
104 115
3.1.2
3 . 1 . 3 Analyse von sohoo l 3.2
118
"Lexikalische Funktoren" nach Zählbarkeitseigenschaf ten
122
3.2.1
Begriffsklärung und lexikalische Phänomene
122
3.2.2
Das System von Individuatoren - Kollektoren - Numeratoren
128
Problemaufriß zum Kollektivum im Englischen: Das Kollektivum als komplizierter Fall von Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik
132
FOLGERUNGEN UND ZUSAMMENFASSUNG: DAS ENGLISCHE ALS HOCHKOMPLEXES ZEICHENSYSTEM
139
Korrelationen zwischen Form/grammatischer Kategorie/Lexik/Semantik
139
Grenzfälle von Verwendungstypen von Singular und Plural
141
4.2.1 4.2.2
"Elliptischer Plural" im Englischen? "Singulativ" und "Plurativ" im Englischen?
141 141
4.3
Die übergeordneten Klassifikationsmöglichkeiten der Numeri
143
4 . 3 . 1 Kriterien des begrifflichen Gehalts der Verwendungstypen
143
3.3
4
4.1 4.2
4.3.2 4.4
Die Kriterien der Vertauschbarkeit von Singular und Plural
144
Die Typen von countable und uncountable
144
χ ANHANG
148
SUMMARY
151
LITERATUR
155
VORWORT
Die Arbeit ist eine leicht veränderte Fassung der Dissertation, die ich im Mai 1975 am Philosophischen Fachbereich II der JuliusMaximilians-Universität Würzburg unter dem Titel "Grammatik und Lexik von Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit im Nominalbereich des Englischen" eingereicht habe. Das Thema hatte ich noch mit Prof. Dr. H. Schelp vereinbart, der im September 1971 tödlich verunglückte. Sein Tod war für mich ein großer wissenschaftlicher und menschlicher Verlust. Seinem Andenken widme ich diese Arbeit, deren Anfänge er noch mit großem Interesse verfolgt hat. Nach seinem frühen Tod haben mir vor allem Prof. Dr. Th. Berchem, Prof. Dr. W. Flach und Prof. Dr. H . - E . Brekle in großzügiger Weise geholfen, die mit der Dissertation entstehenden Schwierigkeiten zu bewältigen. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Mein Dank gilt auch meinen Freunden und Kollegen Marga Reis, Heiner Eichner und Charlotte Dempsey. Sie alle haben mir - auf je verschiedene, aber in gleich notwendiger Weise - H i l f e , Anregungen und Kritik zuteil werden lassen. Ferner möchte ich mich bei den Würzburger Lektoren Esther ObstKennedy, Colin Humphrey, Hugh Keith und Janet Rawling für ihre Geduld und Hilfsbereitschaft bedanken. Prof. Dr. H. Vater hat die Veröffentlichung der Arbeit in den Linguistischen Arbeiten ermöglicht. Ihm danke ich für die wertvollen Hinweise und Anregungen zur Erstellung der Endfassung.
H. K.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. Termini zum Numerus Z/NZ
Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit
Ez/Mz SG/PL
Einzahl/Mehrzahl Singular, Plural
gK(-en) C, Cs
grammatische Kategorie(n) countable, countables
UC, UCs KG, DG KD, DK LF(-en) vtb
uncountable, uncountables Kongruenz, Disgruenz Konkordanz, Diskordanz lexikalischer Funktor (Funktoren) vertauschbar
2. Allgemeine Termini arch. coll. dt. dial. engl. lit. N
archaisch colloquial, umgangssprachlich deutsch dialektal englisch literarisch Nomen
3. Zeichenerklärung
? + ?
'ist gleich 1 'ist nicht gleich', 'ist ungleich' Konstruktion, die nicht zulässig ist Konstruktion, deren Akzeptabilität nicht eindeutig festlegbar ist (widersprüchliche Informantenaussagen)
XIV
4 . Korpus AF
G. Orwell, Animal Farm,
Penguin Book 838
ALD
Advanced Learner's Dictionary of Current English, new ed. by Α . Ξ . Hornby ( 1 9 7 4 )
BCI
W . J . Ball, A Practical Guide to Colloquial (1967)
Bolinger
D. Bolinger, "Categories, features, attributes", Brno Studies in English 8 ( 1 9 6 9 )
ES
The Beatles Songbook I, ed. A. Aldridge, dtv 745 (1971)
BV
The Penguin Book of English Verse, ed. (1968)
Chr
P. Christophersen, The Articles. A Study Theory and Use ( 1 9 3 9 )
Derwing
B.L. Derwing, Transformational Grammar as a Theory of Language Acquisition ( 1 9 7 3 )
ED
Ergriffenes Dasein, Deutsche Lyrik des 20 . Jahrhunderts, ed. H . E . Holthusen u. F. Kemp ( 1 9 6 4 )
Gleason
H . A . Gleason, An Introduction to Descriptive Linguistics ( 1 9 6 1 )
HPh
A Hundred years of Philosophy, Penguin Book A 927 ( 1 9 6 6 )
Juul
A. Juul, "The Category of Number in Modern English", English Studies 53 ( 1 9 7 2 )
Kirchheimer
O. Kirchheimer, Politische Herrschaft, Suhrkamp 220 ( 1 9 6 7 )
Mikes
R. Mikes, Any Souvenirs? Central Europe Penguin Book (1973)
Musil
R. Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, (1969)
Rauter
E . A . Rauter, Wie eine Meinung in einem Kopf (1971)
Seh
K. Schibsbye, A Modern English Grammar
Schw
G. Scheurweghs, Present-Day English Syntax
SS
Penguin Science Survey 1963 A, ed. A. Garratt ( 1 9 6 3 )
Str
B. Strang, "Some features of S-V concord in presentday English", English studies today, ed. J. Cellini, G. Melchiori ( 1 9 6 6 )
ed. J.
Idiom
H. Hayward of their
Passmore,
Edition Revisited, Rowohlt entsteht
(1970) (1959)
XV
TLS
Times Literary Supplement
WP
World & Press, Jg. 1 9 7 2 - 1 9 7 4 , Sammlung von Originalbeiträgen aus englischen und amerikanischen Tages- und Wochenzeitungen, ed. Eilers & Schünemann (Berlin)
I - VII
Anhang von Textpassagen (engl. Originaltexte ohne Quellenangabe)
ZEIT
dt.
Wochenzeitung (Hamburg)
SPIEGEL
dt.
Wochenmagazin (Hamburg)
FRANKFURTER RUNDSCHAU dt.
Tageszeitung
8/1970
(Frankfurt)
(1971)
O.
EINLEITUNG: PROBLEMSTELLUNG, PRÄMISSEN, METHODIK, STAND DER FORSCHUNG
Ziel der vorliegenden Studie ist es, ein Begriffssystem zu allen relevanten syntaktischen und semantischen Eigenschaften des Numerus im Englischen zu erstellen. Die Problemstellung bezieht sich dabei auf Strukturen, die in dem individuellen Zeichensystem 'Englisch 1 den grammatikalischen und lexikalischen Ausdruck von Zählbarkeit/ Nicht-Zählbarkeit ( Z / N Z ) ausmachen. Zu untersuchen ist die Zuordnung zwischen Zeichen für (konkrete und abstrakte) Gegenstände und Zeichen für den Zahlbegriff. Im einzelnen ist zu klären der Zusammenhang von Numerus im Englischen und dem Begriff der "grammatischen Kategorie": Dies umfaßt einmal die Klärung der strukturierenden Rolle des Numerus für die Nominalphrase im Englischen (Inhalt des ersten Kapitels) . Zum ändern umfaßt die Problemstellung die Beschreibung der Verwendungstypen und Bezeichnungsfunktionen von Singular (SG) und Plural (PL) am Substantiv und Verbum. Die zentrale Frage lautet dort: Welchen Gesetzmäßigkeiten semantischer und syntaktischer Art unterliegt die Verwendung von SG und PL im Englischen? Diese Frage ist Gegenstand des zweiten Kapitels. Durchgehend relevant für den gesamten Hauptteil der Arbeit ist der Aspekt der Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik. Auch die Untersuchungen zur Lexik im engeren Sinn (drittes Kapitel) weisen diesen Zusammenhang auf. Gegenüber der Problematik von Verwendungstypen von SG und PL ist die Frage.nach der Bezeichnung dieser Kategorien sekundär (vgl. PL-Bezeichnung im Englischen: books- eheep - oxen - formulas (coll.) /'formulae ( f a c h s p r . ) , genius: geniuses 'Genies'/genii 'Genien 1 u s w . ) . Phänomene der PL-Bezeichnung im Englischen und damit die Frage nach ihrer Darstellbarkeit in strukturalistischen, stratifikationellen oder transformationellen Beschreibungssystemen bleiben ausgeschlossen. l
A r t i k e l , die sich a u s s c h l i e ß l i c h mit. diesem P r o b l e m b e s c h ä f t i g e n
O.1
Die Begriffe "Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit", "Ganzheit" und "Einfachheit" "Zählbarkeit", "Ganzheit", "Diskretheit", " Z a h l " , "Menge" 2 sind Grundbegriffe nicht-linguistischer Disziplinen wie Ontologie, Mathematik und Mengenlehre. Im Gegensatz zu diesen Disziplinen ist mit den genannten Begriffen im Rahmen einer Numerusanalyse nicht der Untersuchungsgegenstand als solcher genannt, sondern diese Beg r i f f e sind vielmehr Hilfsgrößen zur Bestimmung einzelsprachlicher Zeichenstruktur. Dieser Sachverhalt nötigt d a z u , die Begriffe "zählbares/nicht-zählbares Objekt" als Begriffe der Ontologie gegenüber einer linguistischen Semantik abzugrenzen. Was beinhalten die genannten Begriffe? Gibt es überhaupt Objekte der Anschauung oder des Denkens, die nicht zählbar sind bzw. als nicht-zählbar gedacht werden könnten? Oder: Gibt es etwas, was nicht als Element einer Menge gedacht werden kann, ist nicht z.B. Eisen in der Menge der Metalle ein Element? Soviel ist sicher: Spricht man von "zählbaren" und "nicht-zählbaren" Objekten, so ordnet man sie bestimmten Konzeptualisierungsweisen von Welt durch das menschliche Denken zu, und zwar nach den Gesichtspunkten "zählbar/nicht-zählbar". Diese basieren ihrerseits auf denen der "Diskretheit" und "Ganzheit". Dies bedeutet, daß es sich bei den Begriffen "zählbares/nicht-zählbares Objekt" um sprachliche Gegenstandsbestimmungen und damit um Wortinhaltstypen für den Linguisten handelt. Es ist streng zu unterscheiden zwischen einer linguistisind: Poldauf ( 1 9 6 9 ) und Palmer ( 1 9 6 4 ) . Davon z u t r e n n e n s i n d S o n d e r p r o b l e m e d e r z e r o - B e z e i c h n u n g bzw. die Frage, ob vom Numerus der f i n i t e n Verbform her Schlüsse a u f d i e A r t d e r P L - B e z e i c h n u n g oder A r t d e r L e x e m k l a s s e g e z o g e n werden können. B e i s p i e l e : the rich are/+is, the black are/the black is, a sheep is/three sheep are u s w . D i e s e F r a g e n w e r d e n im L a u f e d e r A r b e i t i m m e r w i e d e r a u f g e g r i f f e n , d a s i e d i e K a t e gorienfrage am Verbum und Substantiv zentral b e t r e f f e n . A l s Q u e l l e n f ü r G r u n d k e n n t n i s s e d e r M e n g e n l e h r e d i e n t e n : Kamke ( 1 9 6 9 ) , Schmidt ( 1 9 6 6 ) . Menge i s t i m D e u t s c h e n m e h r d e u t i g n a c h " A n z a h l 1 u n d " Q u a n t u m 1 ( v g l . Menschenmenge u n d Flüssigkeitsmenge) In dieser Arbeit wird "Menge" als Terminus der Numerusanalyse ausschließlich im Sinne der Mengenlehre verwendet. Der B e g r i f f "Menge" wird für den l i n g u i s t i s c h e n Zweck dieser Arbeit entsprechend der modernen (nicht-axiomatischen) Definition d e s B e g r i f f s d u r c h C a n t o r v o r a u s g e s e t z t : " U n t e r e i n e r ' M e n g e ' verstehen wir j e d e Z u s a m m e n f a s s u n g von bestimmten wohlu n t e r s c h i e d e n e n O b j e k t e n u n s e r e r A n s c h a u u n g oder u n s e r e s Denk e n s ( w e l c h e die E l e m e n t e von M g e n a n n t w e r d e n ) zu e i n e m G a n z e n " (nach K a m k e ) .
sehen Bedeutungsanalyse und der Interpretation von Kategorien des Pealen durch die Ontologie. Die (einzel-)sprachliche Systematik von Z / N Z kann lediglich Ansatzpunkte für eine Analyse von Realkategorien liefern. Die Begriffe "zählbares/nicht-zählbares Objekt" sollen für die vorliegende Arbeit ihrem Inhalt nach wie folgt eingeführt werden: " z ä h l b a r e r G e g e n s t a n d " : O b j e k t d e r A n s c h a u u n g oder d e s D e n k e n s , d a s e i n G a n z e s u n d v e r v i e l f a c h b a r ist, .oder i n e i n z e l n e n E x e m p l a r e n v o r k o m m t ( B e i s p i e l e : book ' B u c h ' , aspect 'Aspekt' u s w . ) . " n i c h t - z ä h l b a r e r G e g e n s t a n d " : O b j e k t d e r A n s c h a u u n g oder d e s D e n k e n s , das nach dem Aspekt der diskreten Ganzheit nicht b e s t i m m t oder b e s t i m m b a r ist. Solchen Gegenständen kann zwar die Zahl "l" zugeordnet w e r d e n , aber sie sind nicht vervielf a c h b a r ( B e i s p i e l e : water ' W a s s e r ' , imagination ' P h a n t a s i e ' , misfortune 'Unglück1 u s w . ) .
(Fälle wie dt. Unglück/Ein Unglück kommt selten allein oder engl. sheets of water 'weite Wasserflächen 1 zeigen, daß ein- und dasselbe Lexem einzelsorachlich sowohl als countable (C) wie auch als uncountable (UC) verwendet werden kann. Dieser Sachverhalt beweist die Notwendigkeit einer allgemeinen Definition der Begriffe "zählbar/nicht-zählbar" . ) In engem Zusammenhang mit den Konzeptualisierungsaspekten Z / N Z stehen die Aspekte "einfacher/gegliederter Gegenstand". Auch für sie gilt, daß sie Aspekte sprachlicher Gegenstandsbestimmung und damit semantische Wortinhaltstypen darstellen. "Gegliedert" oder "komposit" heißt dabei, daß eine Ganzheit als 'Summe von unselbständigen Teilen 1 konzeptualisiert ist, d.h. die Begriffe "einfach/gegliedert" beziehen sich auf die Strukturiertheit eines zählbaren oder nicht-zählbaren Gegenstandes. (Im folgenden wird, soweit der fremdsprachliche Ausdruck verwendet wird, dem Ausdruck "komposit" der Ausdruck "komplex" vorgezogen, da sich damit der relevante Gegensatz "einfach/gegliedert" in dem Wortpaar "simplex/ komplex" fassen läßt.) Das Problem der Abgrenzung von Ontologie und linguistischer Semantik liegt hier in der Relativität von "Einfachheit" . Diese Relativität äußert sich linguistisch als ein BeD a b e i ist von der O n t o l o g i e aus der S p r a c h e g e g e n ü b e r V o r s i c h t g e b o t e n , u n d zwar d e s h a l b , w e i l d a s n a i v e , n i c h t - w i s s e n s c h a f t l i c h e K l a s s i f i z i e r e n i n d i e Sprache e i n g e h t . Vgl. zum Verhält-
schreibungsproblem, das auf eine Merkmaltheorie zu beziehen
ist.
Dies soll im folgenden näher erläutert werden: Ein Baum ist z . B . komplex, insofern er aus Wurzel, Stamm und Krone besteht, eine Familie ist insofern ein komplexes Objekt, als sie aus einer Menge von Personen besteht. Was nun für eine genaue Beschreibung sprachlicher Eigenschaften so wie sie für eine Numerusanalyse relevant werden notwendig ist, ist die Unterscheidung zwischen "dominieren4 den" und "nicht-dominierenden" Merkmalen. Der Unterschied "dominierend/nicht-dominierend" bezieht sich darauf, ob ein Merkmal, z . B "Menge (von , . . ) " in einem Lexikoneintrag für die Definition des Wortinhalts notwendig ist oder nicht. Das Lexem family 'Familie 1 oder committee 'Komitee 1 hat demzufolge im Gegensatz zu tree 'Baum' das Merkmal "komplex" als dominierendes. Ob der Linguist das Merkmal "komplex" als dominierend oder nicht-dominierend ansetzen muß, hängt von ganz unterschiedlichen Umständen ab. Im Falle von family und committee (sog. Kollektiva) oder scissors 'Schere 1 (sog. Plurale tantum) ist es die einzelsprachliche Bedeutungsstruktur oder Morphologie der Einzelzeichen. Ein weiterer Grund kann der Satzkontext sein: z . B . "komplex" als dominierendes Merkmal für elm 'Ulme' in You can tell an elm by the branch structure 'Man kann eine Ulme am Geäst erkennen 1 oder in This tree has a beautiful structure 'Dieser Baum hat ein schönes P r o f i l ' . Der Satzkontext überträgt das Merkmal "komplex" auf das Einzellexem bzw. macht es von einem nicht-dominierenden zu einem dominierenden. Die Gegliedertheit des Baumes ist für das isolierte Einzellexem tree nur ontologisch, nicht linguistisch relevant. Dieser Sachverhalt reduziert sich als linguistisches Beschreibungsproblem darauf, daß dem nicht-dominierenden Merkmal "komplex" immer das Merkmal "simplex" n i s O n t o l o g i e / L i n g u i s t i k auch H a s e n j ä g e r ( 1 9 6 3 ) . 4
Diese merkmaltheoretischen Anmerkungen dienen hier lediglich der Klärung der Grundbegriffe der Semantik einer Numerusanalyse; d e s h a l b w i r d k e i n Ü b e r b l i c k über oder e i n e E i n o r d n u n g d i e s e s Gedankens in die gegenwärtige Diskussion zur Merkmaltheorie gegeben. Den Unterschied von s p a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e n und nichts p r a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e n Merkmalen betont u . a . G . S . Scur, "Die Typen s e m a n t i s c h e r M e r k m a l e bei der A n a l y s e der L e x i k " , Neuphilologische Mitteilungen 74 ( 1 9 7 3 ) .
5
V g l , in diesem Zusammenhang den Ausdruck " t r a n s f e r bei Weinreich ( 1 9 6 6 ) .
feature"
als dominierendes entspricht, da die generelle ontologische Komplexität von Objekten (bis hin zur Molekularstruktur) linguistisch sekundär ist. Der Unterschied "einfach/gegliedert" wird sowohl für zählbare wie für nicht-zählbare Gegenstände wirksam. Meat 'Fleisch' kann im Englischen wie im Deutschen für das isolierte Lexem als "einfach" definiert werden, da die Sehnenstruktur von Fleisch, d . h . seine ontologisch-biologische Komplexheit für die alltagsprachliche Definition nicht notwendig ist. (Gegensatz: Übertragung des Merkmals "komplex" durch Kontext, etwa in sehr sehniges Fleisch oder gut durchwachsenes Fleisch.) Ein Beispiel für einen Sachverhalt, der mit "gegliederter nicht-zählbarer Gegenstand" definiert werden muß, wäre Umwelt, engl. environment, da es das Merkmal "Gesamtheit von ( L u f t , Wasser, N a t u r ) " notwendig enthalten muß. Daß der Unterschied "einfacher/gegliederter nicht-zählbarer Gegenstand" einzelsprachlich relevant ist, zeigt z . B . auch gr. to agathon/ta agatha 'das G u t e ' , das einmal als etwas Einfaches und einmal als etwas Gegliedertes konzeptualisiert ist. In engem Zusammenhang mit der Opposition "einfaches/gegliedertes Objekt" steht auch der für die Numerusanalyse relevante Tatbestand, daß "Menge" einmal Merkmalstatus und einmal den Status einer semantischen Kategorie hat. Damit ist Folgendes gemeint: "Menge von . . . " erscheint als inhärentes Merkmal eines Lexems, z.B. in family, zum ändern ist "Menge" der begriffliche Gehalt der syntaktisch-morphologischen Kategorie PL, d.h. der PL bezeichnet z.B. in families die Mehrzahl eines gegliederten einfachen Objektes. Im folgenden werden die begrifflichen Gehalte von morphologisch-syntaktischen Kategorien, die semantisch die Funktion haben, einen klassifizierenden Gesichtspunkt zu einem Wortinhalt darzustellen, als "semantische Kategorie" bezeichnet. Abschließend soll noch kurz auf die Behandlung der Grundbegriffe " Z / N Z " , "Ganzheit" und "Einfachheit" in der Forschung eingegangen werden. Die allgemeine Problematik des logischen und semantischen Status der Grundbegriffe "Z/NZ" taucht in der linguistischen Literatur nur sporadisch auf und dann meist im Rahmen von Abhandlungen, in denen der Numerus kein Eigengewicht erhält. J. Greenberg z . B . äußert sich in seiner Abhandlung zu den sogenannten numeral classifiers
wie folgt (Greenberg 1974: 6 ) : It may be p r o p o s e d t h a t it is a c e r t a i n a r b i t r a r i n e s s as to w h a t c o n s t i t u t e s an i n d i v i d u a l . ... A h o m e l y e x p e r i m e n t may s e r v e to p i n p o i n t t h i s d i f f e r e n c e . If I cut a p i e c e of m e a t in t w o , I s t i l l have two p i e c e s of m e a t , but if I cut a dog in t w o , I s t i l l h a v e o n l y one d o g , a d e a d o n e . The p r o p e r t y t h a t d i s t i n g u i s h e s dogs and a u t o m o b i l e s in t h e s e cases i s e v i d e n t l y i n t e r n a l o r g a n i s a t i o n i n t o a n i n tegrated w h o l e . ... We might call this ^ s t r u c t u r e d .
Die Ausführungen Greenbergs machen unmittelbar klar, daß er zwar die Sprachlichkeit von Gegenstandskonzeptualisierung betont und damit auch den Unterschied von semantischer und ontologischer Komplexheit anvisiert, doch trennt er nicht streng genug zwischen dem Aspekt der diskreten Ganzheit (= Zählbarkeit) und dem der Einfachheit/Gegliedertheit eines Gegenstandes. G . N . Leech kommentiert im Rahmen seiner Semantiktheorie im Kapitel "event/state predications" das Beispiel I enjoy films wie folgt (Leech 1969: 135) : . . . in I enjoy life it is the u n c o u n t a b i l i t y of the o b j e c t of the s e n t e n c e , c o r r e s p o n d i n g to the f i n a l c l u s t e r , that i d e n t i f i e s the m e a n i n g of the w h o l e as r e f e r r i n g to a continuing state. The p l u r a l o b j e c t of enjoy films, on the other hand, provides the major clue to its iterative interp r e t a t i o n , i n d i c a t i n g a r e p e t i t i o n of like events.
Leechs Argumentation berührt die Frage nach "Z/NZ" im Nominalbereich und Verbalbereich. Film ist
im obigen Beispiel zwar ein C doch
im Satzkontext bezeichnet die Verbalphrase to enjoy + Objekt keine zählbare Handlung, auch nicht die Einzahl ( E z ) einer zählbaren Verbalhandlung, sondern die Neigung der Filmliebhaberei (= nichtzählbare Verbalhandlung). Theoretisch wäre hier vom System des Englischen her - etwa in der Äußerung eines Ausländers enjoy film denkbar und in der obigen Bedeutung interpretierbar, nicht dagegen J enjoy (am enjoying) a/one film. Der PL steht in diesen Fällen, weil Filmliebhaberei den Besuch von mehreren, sehr vielen Filmen impliziert. In einem Satz wie I enjoy a film once in a while bezeichnet der SG tatsächlich eine Ez, die Verbalhandlung " N e i g u n g " oder " F ä h i g k e i t " e n t s p r e c h e n h i e r d e r S t o f f b e z e i c h n u n g im B e r e i c h des S u b s t a n t i v s . Sie sind als B e z e i c h n u n g für n i c h t - z ä h l b a r e O b j e k t e z w a r j e w e i l s a l s E l e m e n t e i n e r Menge d e n k b a r , aber s i e sind n i c h t e f f e k t i v a b z ä h l b a r , d . h . v e r v i e l fachbar.
selbst (to do something once in a while) aber bedeutet 'Gewohnheit: relativ niedrige Häufigkeit einer bestimmten Tätigkeit 1 . Die Verbalhandlung "Gewohnheit", hier in einer komplexen Verbalphrase ausgedrückt, ist nicht-zählbare Verbalhandlung. Es gilt also zwischen zählbarer und nicht-zählbarer Verbalhandlung zu unterscheiden, zwischen einfacher und gegliederter Verbalhandlung und zwischen Anzahl (Mehrzahl, Wiederholung) und Frequenz einer Verbalhandlung. Nach dieser Erörterung allgemein theoretischer Implikationen der Problemstellung sollen nun ihre spezifischen Aspekte näher erläutert werden. Dazu gehört, die Verwendung der Begriffe "grammatische Kategorie" und "Nominalbereich" darzulegen. 0.2 Grammatische Kategorien als besondere Zeichenklasse Der Begriff "grammatische Kategorie" ( g K ) wird nicht einheitlich verwendet. Der dieser Arbeit zugrunde gelegte Begriff von gK, der sich zunächst knapp charakterisieren läßt mit "Klasse des Morpheminventars einer Sprache mit idiosynkratischen Formen und Funktionen" , ist von mindestens drei Verwendungsweisen dieses Begriffs abgegrenzt: B.v. Lindheim ( 1 9 5 6 ) verwendet den Begriff für "Wortart", U. Maas ( 1 9 7 1 ) für Sprechakttypen, die generativ-transformationelle Syntax schließlich verwendet diesen Ausdruck als Sammelbegriff für Konstituententypen, die in den von den Basisregeln erzeugten Strukturdiagrammen nicht-terminal auftauchen ( z . B . Chomsky 1965) . Der in dieser Arbeit verwendete Begriff von gK wurde in der älteren Sprachwissenschaft vor allem von O. Jesperson ( 1 9 2 7 : 55-57; o 1937: 95-97), in der neueren Sprachwissenschaft im Rahmen einer
7
Der Z u s a m m e n h a n g von W i e d e r h o l u n g und F r e q u e n z l ä ß t sich präz i s i e r e n a l s ( 1 ) A n z a h l a l s W i e d e r h o l u n g ein- u n d d e r s e l b e n Handlung, (2) Zuordnung von Zahl der Ereignisse zu Zahl der Gelegenheiten: (a) mehr als ein E r e i g n i s bei einer Gelegenheit: z . B . He knocked on the door three times (= He gave three knocks on the door, (b) e i n e B e g e b e n h e i t pro G e l e g e n h e i t : z . B . He knocked on the door (once) on three occasions. He knocked on the door three times ist also bei i s o l i e r t e r B e t r a c h t u n g m e h r deutig nach d e r Opposition ( a ) u n d ( b ) . Vgl, Leech ( 1 9 6 9 ; 1 2 5 f . )
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E i n e D a r s t e l l u n g v o n J e s p e r s e n b r i n g t Schöpf
(1963/1964).
q allgemeinen Syntaxtheorie von E. Koschmieder erörtert. In einer Jespersen und Koschmieder ähnlichen Form wird er in Arbeiten von
I.B. Chlebnikova ( 1 9 6 7 ) , Ch. Hockett ( 1 9 6 8 ) , L. Ogasawara ( 1 9 5 8 ) , F.R. Palmer ( 1 9 6 4 ) und A. Schöpf ( 1 9 6 9 ) behandelt. In diesen Arbeiten wird jedoch keine umfassende Theorie der gK entwickelt, z.T. werden ausschließlich Einzelaspekte erörtert. Für die folgende Diskussion des Begriffs "gK" können deshalb stellvertretend die Ausführungen von Koschmieder und Jespersen herangezogen werden. gK-en zwischen Morphologie und Syntax. gK-en bilden einen 9 K o s c h m i e d e r s S p r a c h t h e o r i e f i n d e t sich z u s a m m e n g e f a ß t in e i n e r A n t h o l o g i e s e i n e r w i c h t i g s t e n A u f s ä t z e u n t e r d e m T i t e l Beiträge zur allgemeinen Syntax ( 1 9 6 5 ) . Sie u m f a s s e n den Z e i t r a u m von 1945-62. Z e n t r a l sind d i e A u f s ä t z e 1 , 2 , 4 , 9 , 1 1 , 1 2 , 1 3 . Sie bes c h ä f t i g e n sich m i t F r a g e n d e r S y n t a x t h e o r i e u n t e r b e s o n d e r e r Berücksichtigung von Fragen der grammatischen Kategorien. Kos c h m i e d e r s System k a n n a l s e i n e r d e r e r s t e n V e r s u c h e g e l t e n , bereits in den f ü n f z i g e r Jahren eine mit der positiven Sprachf o r s c h u n g sachlich zusammenstimmende Sprach- und Zeichentheorie zu e n t w i c k e l n . Sie hat allerdings nur wenig Beachtung g e f u n d e n . I n A r b e i t e n z u d e n gK-en w i r d K o s c h m i e d e r m e i s t u n g e n ü g e n d r e zipiert b z w . angewendet: z . B . W. Dressler ( 1 9 6 8 ) , zum Teil mißverstanden: z . B . A. Denz, "Opposition1 und 'Aufhebung' in der M o r p h o l o g i e " , Münchener Studien zur Sprachwissenschaft 22 ( 1 9 7 O ) ; D e n z v e r m e n g t d a r i n d i e F u n k t i o n s r e l e v a n z v o n gK-en m i t d e r Situationsrelevanz der semantischen Funktionen von gK-en. Eine detaillierte Kategorienanalyse auf der Basis Koschmieders ist z . B . K. H o f f m a n n , Der Injunktiv im Veda. Eine synchronische Funktionsanalyse ( H e i d e l b e r g , 1 9 6 8 ) . Eine kritische Darstellung u n d W ü r d i g u n g K o s c h m i e d e r s f i n d e t sich i n Schöpf ( 1 9 6 3 / 6 4 ) . 10 I n n e r h a l b des S t r u k t u r a l i s m u s k o m m t Ch. H o c k e t t s K o n z e p t und M e t h o d i k der K o s c h m i e d e r s c h e n F a s s u n g von " g K " am n ä c h s t e n , v g l . Ch. F. Hockett (1968: 2 3 O - 2 3 9 ) . 11 P r o g r a m m a t i s c h sowie K o s c h m i e d e r und J e s p e r s e n am n ä c h s t e n ist I . B . Chlebnikova ( 1 9 6 7 ) . S i e gibt z . B . f o l g e n d e a l l g e m e i n e , m i t K o s c h m i e d e r u n d J e s p e r s e n ü b e r e i n s t i m m e n d e D e f i n i t i o n von "gK" ( 2 9 ) : "A g r a m m a t i c a l category of a l a n g u a g e is a r e l a t i o n al u n i t w h i c h s i g n a l s the c o n t e n t and f o r m of the r e l a t i o n s between grammatical elements c o n s t i t u t i n g the p e c u l i a r , purely n a t i v e s t r u c t u r e of a l a n g u a g e . " Den r e l a t i o n a l e n C h a r a k t e r f ü h r t · s i e aus mit ( 3 O ) : " . . . a grammatical category signals unif o r m r e l a t i o n s b e t w e e n its e l e m e n t s where t h e r e is always some more or less g e n e r a l ground of comparison w h i c h s e r v e s . . . u n i t e the t e r m s of a m o r p h o l o g i c a l opposition on a s e m a n t i c b a s i s , the d i f f e r e n c e b e t w e e n them l y i n g in the m a n n e r of m a r k ing c e r t a i n d i s t i n c t i v e f e a t u r e s , components of the p l a n e of c o n t e n t of a m o r p h o l o g i c a l f o r m " . 12 Im a l l g e m e i n e n rechnet man die gK-en zur Syntax oder p o s t u l i e r t e i n e " s e m a n t i s c h e M o r p h o l o g i e " , wobei a l l e r d i n g s meist die s a c h l i c h e n w i e m e t h o d i s c h e n M o m e n t e d e r gK-en v e r e i n f a c h t dargestellt w e r d e n . Dies ist n a c h w e i s b a r in allen gängigen Ein-
typischen Grenzfall sprachlicher Phänomene zwischen Morphologie und Syntax. Neben der Hierarchie von Konstituenten wird die Satzstruktur bestimmt von "grammatischen Morphemen". Der spezifisch syntaktische Status der gK-en, ihre strukturierende Rolle für den Satz besteht darin, daß sie inhaltliche Spezifizierungen (Setzungen) von obligatorischem Charakter darstellen, d . h . sie müssen im Satz an bestimmten Satzgliedern gewählt werden. Die Wahl kann dabei einen oder mehrere Werte umfassen (zwei Werte im Fall des Numerus im Englischen: SG und P L ) . Der spezifisch morphologische Status läßt sich aus Koschmieders Ausführungen ableiten: Eine morphologische Einheit ist nur über ein System von morphologischen Oppositionen zu erfassen, d.h. über Formen, die in einem System struktureller Klassenbildung stehen ("Paradigma" im Sinne der klassischen Formenlehre). gK-en sind Flexionsklassen (Deklinatione- bzw. Konjugationsklassen) und bilden zusammen mit den Derivationskategorien die grammatisch-systematischen Zeichenkategorien einer Sprache. Solchen Systemen von Klassenbildung sind einheitliche Begriffskreise zugeordnet (den Numeri z . B . der Begriffskreis " Z / N Z " , " Z a h l " ) , d . h . die semantischen Werte der gK-en ordnen sich zu Reihen von klassifizierenden Gesichtspunkten oder WortInhalten. Als Einheiten von Form- und Funktionsgefügen sind die gK-en wesentliche Faktoren einzelsprachlicher Struktur, m . a . W . : In solchen Kategoriensystemen manifestieren sich Einzelsprachen als individuelle Klassifikationssysteme. Dabei wählen die Einzelsprachen verschiedene und verschieden viele gK-en aus. gK-en und das Weohaelverhältnis zwischen Lexik und Grammatik. Eng verknüpft mit dem Status der gK-en zwischen Morphologie und Syntax, aber dennoch davon zu unterscheiden ist der Status der gKen als typisches Beispiel für Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik. Diesen Aspekt hat vor allem Schöpf ( 1 9 6 9 : 79) betont: Zwischen dem Stamm-Morphem als lexikalischen Elementen herrschen semantische Beziehungen, die sich als Restriktionen zwischen Lef ü h r u n g e n in die L i n g u i s t i k . Am d i f f e r e n z i e r t e s t e n ist d a b e i n o c h L y o n s ( 1 9 6 8 : K a p . 7 ) , u n d z w a r sowohl h i n s i c h t l i c h d e s a l l g e m e i n e n B e g r i f f s v o n " g r a m m a t i s c h e r K a t e g o r i e " w i e auch i n Einzelanalysen. 13 g K - e n l a s s e n sich auch - von Sprache zu Sprache v e r s c h i e d e n e i n f a c h u n d e i n d e u t i g - auch i n B e z i e h u n g z u d e n W o r t a r t e n d e f i n i e ·
10
xeminhalt und Funktionen von gK-en äußern. Das Axiom der Dveischiehtigkeit. Koschmieder postuliert für die morphologisch-syntaktischen Systeme der Sprachen ein Dreischichtenaxiom von Signum/Designatum/Intentum oder bezeichnendem/ bezeichnetem/Gemeintem (Koschmieder 1 9 6 5 ; 1 4 5 ) : In den E i n z e l p h ä n o m e n e n der S p r a c h e h a b e n wir mit de S A U S S U R E u , a . ,,. z u n ä c h s t ganz richtig zwei Schichten zu unterscheiden, das Bezeichnende, d . h . das eigentliche Z e i c h e n , und das Bezeichnete. ... I m S a t z [Sperrdruck v o n mir] h a t n u n jede Form immer ein ganz s p e z i f i s c h e s "Gemeintes", das mit dem " B e z e i c h n e t e n " i d e n t i s c h sein k a n n , aber n i c h t z u s e i n braucht. Das "Bezeichnete" und das "Gemeinte" sind also zwei v e r s c h i e d e n e S c h i c h t e n d e r Z e i c h e n f u n k t i o n e n , v o n d e n e n das Bezeichnete dem W o r t f e l d , das Gemeinte dem S a t z f e l d , der S e t z u n g im S a t z a n g e h ö r t .
Auf Numerusphänomene angewandt läßt sich Koschmieders System wie folgt schematisieren: B e z e i c h n e n d e s (Phonologie, Morphophonologie)
. gr . K a t e g o r i e (syntakt. Formation, Oppositionen in einem morphologischen Paradigma)
F l e x i o n s e l e m e n t
Beispiel: PL (SG vs. PL)
B e z e i c h n e t e s (Semantik, Syntax)
G e m e i n t e s (semant. Satzinhaltsanalyse, Logik)
I I .s e m a n t . K a t e g o r i e (weist feste Zuordnung zu einem Bezeichnendem a u f ) Beispiel: 'Mehrzahl 1 III.
B e g r i f f s g e h a l t d e r g r . Kategorie i m S a t z Beispiel: 'allgemeine Aussage, Gattungsbegriff in Cats are animals
(Bezeichnetes: Mehrzahl) Die Vermengung von Bezeichnetem und Gemeintem hält Koschmieder für einen grundsätzlichen Fehler der meisten Arbeiten zur Syntax. Das Verhältnis von Bezeichnetem zu Gemeintem wird nach ihm von der Konvention der Einzelsprache bestimmt und ist im Grunde beliebig. Das Bezeichnende und Bezeichnete haben in jeder Sprache ihr eigenes System, während das Gemeinte interlingual konstant ist in folgenr e n : W o r t a r t e n sind F l e x i o n s b e r e i c h e ( z . B . F l e x i o n s b e r e i c h " S u b s t a n z i v " ) , gK-en aber sind Klassen von F l e x i o n s k a t e g o r i e n .
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dem Sinn (Koschmieder 1965: 1 4 6 ) : Während ... das System der grammatischen K a t e g o r i e n dem Bez e i c h n e t e n n a c h in e i n e r S p r a c h e v o m S t a n d p u n k t d e r L o g i k a u s d u r c h a u s l ü c k e n h a f t u n d u n l o g i s c h z u sein p f l e g t , i s t das System des Gemeinten für alle Sprachen dasselbe, vollständig und durchaus logisch. Sonst w ä r e n w i r z u m l o g i s c h e n Denken nicht fähig.
Nicht alles, was interlingual konstant ist, muß auch in allen Sprachen über Funktionen von gK-en vorkommen, es muß lediglich in allen Sprachen gedacht werden können. Interlingual Konstantes kann in einer Sprache z . B . aus dem Kontext verstanden oder über eine Mehrwertkonstruktion wiedergegeben werden können. Der dt. Satz Hunde bellen ist mehrdeutig nach der Opposition 'Zeitgebundenheit/Außerzeitlichkeit' der Verbalhandlung. Diese Opposition ist im Englischen über eine gK am Verbum vorhanden: Dogs are barking vs. Dogs bark. Im Deutschen wird das jeweils Gemeinte entweder aus dem Zusammenhang verstanden oder synthetisch ausgedrückt: Bunde bellen gerade, Hunde haben die Eigenschaft zu bellen. Aus Koschmieders System geht hervor, daß das Gemeinte nicht etwa in den Bereich der parole, sondern in den Bereich der langue gehört. Syntaktisch gesehen ist es der im Satz, nicht am isolierten Einzelzeichen vorliegende begriffliche Gehalt, semantisch gesehen ist es ein Totum von konstanten, vom Linguisten zu definierenden Begriffen, logisch gesehen ist das Gemeinte eine Aussage. In letzerem Sinn kann man nur in Sätzen "meinen". Zu unterscheiden sind also die folgenden drei Ausdrücke: meinen 'äußern, mitteilen, aussagen 1 , das Gemeinte 'das Mitgeteilte', das Meinbare 'das (überhaupt) Denkbare'. Koschmieders System bietet sich als Ausgangspunkt für eine noch 14 auszubauende Kategorien- und Syntaxtheorie an. Der nicht kontroverse Kern, der für jede konkrete Kategorienanalyse relevant wird, kann auf folgenden kleinsten Nenner gebracht werden: Die Differenzierung in drei Komponenten ermöglicht erst im strengen Sinn eine systembezogene Methodik auf dem Gebiet der gK-en, insofern als zwischen einer Ebene der Zeichenkonstitution (Referenz) und einer Ebene der Zeichenverwendung im Satz (Prädikation) unterschieden 14 Zu f r a g e n w ä r e bei e i n e m s o l c h e n A u s b a u n a c h dem V e r h ä l t n i s von K o s c h m i e d e r s u n d J e s p e r s e n s K o m p o n e n t e n z u d e n b e k a n n t e n Zeic h e n t h e o r i e n v o n S a u s s u r e , M o r r i s , P i e r c e u s w . I n s g e s a m t sind d i e Systeme m i t e i n a n d e r v e r t r ä g l i c h . K o s c h m i e d e r s u n d J e s p e r sens S y s t e m e b e d e u t e n aber eine s e m i o t i s c h e P r ä z i s i e r u n g zu
12
wird. Damit ist geltend gemacht, daß Disambiguität über drei, nicht nur über zwei Ebenen l ä u f t . 0.3
Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit im Nominalbereich und im Verbalbereich: Kategorisierung vs. Lexikalisierung Die Problemstellung der vorliegenden Arbeit wurde eingangs angegeben mit "grammatikalischer und lexikalischer Ausdruck von Z / N Z im Englischen". Der Umfang der Problemstellung ist nun eingeschränkt auf "Grammatik und Lexik von Z/NZ im Nominalbereich des Englischen". Das, was in dieser Arbeit unter "Nominalbereich" verstanden wird, konstituiert sich einerseits durch das Verhältnis Artikel-Numerus, andererseits durch die gK-en SG und PL am Substantiv und Verbum. Damit ist ein Begriff von "Nominalbereich" in Ansatz gebracht, dessen Einheitlichkeit und Reichweite sich aus dem System der Numeri am Substantiv ergibt, da sowohl die Artikelproblematik wie auch der Status von SG und PL am Verbum unmittelbar von den Numeri am Substantiv abhängen. (Diese Abhängigkeitsverhältnisse sind integraler Bestandteil der Arbeit, sie werden im ersten Kapitel geklärt. Hier kommt es vorerst nur auf die Abgrenzung von Nominalbereich und Verbalbereich unter dem Aspekt von Z/NZ a n . ) Die grundsätzliche Andersheit von Nominalbereich und Verbalbereich hinsichtlich der Realisierung von Z/NZ läßt sich in den Gegensatz "Kategorisierung" vs. "Lexikalisierung" fassen. Das Englische ist ein System, in dem Ez und Mz von Objekten, auf die sich Verbalhandlung bezieht, in gK-en des Substantivs manifest sind, während e i n e r g a n z b e s t i m m t e n Z e i c h e n k l a s s e . K o s c h m i e d e r v o r a l l e m lief e r t e eine Methodik der Funktionsbestimmung von gK-en, die streng linguistisch und "strukturell" ist. 15 E i n e d r i t t e E b e n e k o n n t e a u c h i n n e r h a l b d e r s t r u k t u r a l i s t i s c h e n Z e i c h e n - u n d S y n t a x t h e o r i e ( L . B l o o m f i e l d , L . H j e l m s l e v ) neben den Ebenen Ausdruck und Inhalt praktisch nicht vernachlässigt w e r d e n . Indem neben der Zeichenebene (= Ebene der Zeichenkonstit u t i o n ) bei einem Teil der S t r u k t u r a l i s t e n eine Ebene der Situat i o n b e r ü c k s i c h t i g t w u r d e , w u r d e eine d r i t t e K o m p o n e n t e a n e r k a n n t Die strukturalistische "Situation" und Koschmieders "Gemeintes'1 s i n d n u r z w e i Seiten ein- u n d d e r s e l b e n M ü n z e . 16 B e i s p i e l e wie to go swimming is/ are . . . , going swimming is/ are ... and to have gone swimming is/+are ... m a c h e n d e u t l i c h , daß im E n g l i s c h e n d e r N o m i n a l b e r e i c h I n f i n i t i v e u n d i n f i n i t i v ä h n l i c h e K o n s t r u k t i o n e n e i n s c h l i e ß t , f ü r d i e d i e O p p o s i t i o n SG/PL weder am s u b s t a n t i v i s c h e n E l e m e n t noch am V e r b u m a u f t r i t t .
13
die Anzahl (= Wiederholung) von Verbalhandlung keine gK am Verbum ist, sondern entweder über adverbiale Ergänzungen lexikalisch ( z . B . three times, often usw.) oder partiell über das Tempus und die Opposition einfache/erweiterte Form ausgedrückt wird. Von den Unterschieden von Z/NZ im Nominalbereich und im Verfaalbereich sind Gebiete der Wechselbeziehung im Sinne von numerusrelevanter Subklassifikation der Verben zu unterscheiden. Sie basiert auf der Schematisierung der Proposition nach Verbum (Nominalphrase-., Nominalphr>ase£ u s w . ) , die den Verbinhalt als ein- oder mehrrelationalen Zusammenhang erfaßt. Beispiele sind: (1)
John and Michael e h r g e i z ig '
are
ambitious
" H a n s und M i c h a e l s i n d
(2)
John and Michael freundet '
are friends
(3)
The square is von L e u t e n '
(4)
The chairman gathered his colleagues together " D e r V o r sitzende versammelte seine Mitarbeiter um sich'
' H a n s und M i c h a e l s i n d
teeming with people
be-
'Der Platz wimmelt
In allen Beispielen außer ( 1 ) gibt es zahlrelevante Inhaltsmerkmale des Verbums, die sich syntaktisch in folgenden Numerusphänomenen niederschlagen: (i) obligatorische Besetzung der Subjektund Objektstelle mit je SG oder PL, (ii) Koordinationsstruktur als Nominalphrase in Subjektposition, (iii) ein Kollektivum in Subjektposition, (iv) einen PL in Objektposition. Diese Numerusfragen sind primär an das Verbum gebunden, ein spezifisches Numerusproblem des Substantivs werfen sie nicht a u f . Von der numerusrelevanten Subklassifikation des Verbums zu unterscheiden sind Wechselbeziehungen zwischen dem Kategoriensystem Numerus am Substantiv und den Kategoriensystemen Tempus und "Aspekt" (einfache/erweiterte Form) am Verbum. Wechselbeziehungen zwischen diesen Systemen herrschen in Form von Restriktionen bei allgemeinen Aussagen (vgl. Cats eat mice = Cats have always eaten mice ? Cats are eating mice u s w . ) . Die Restriktionen lassen sich eindeutig angeben: Wenn der Gattungsbegriff gemeint ist, kann nie die erweiterte Form stehen (Cats eat mice vs. Cats are eating mice) . Im Englischen ist über die einfache/erweiterte Form die semantische Opposition 'individueller Zeitstellenwert/Nicht-Zeitgebundenheit der Verbalhandlung 1 manifest. Im Deutschen hat sich hierfür keine eigene gK am Verbum herausgebildet, d.h. ein Satz wie Hunde bellen
14
ist
isoliert mehrdeutig.
An Tempora sind das Präteritum und das
Futur mit jeweils charakteristischen Zusätzen möglich: Cats have always eaten mi.ce, Cats will always eat mice. Das Problem ist ein tempusinternes, den Numerus b e t r i f f t es nicht direkt, da das Muster der SG/PL-Verwendung für den Gattungsbegriff dabei konstant bleibt. Zum Schluß sei noch auf Folgendes hingewiesen. Unter den genannten Begriff von "Nominalbereich" fallen auch die Pronomina. Sie erhalten im Rahmen dieser Arbeit kein Eigengewicht, und zwar deshalb nicht, weil sie, vor allem die Demonstrativ- und Relativpronomina, keine speziellen Kategorienprobleme aufwerfen, sondern lediglich Bezeichnungsprobleme im Sinne von Formenhomonymie innerhalb der Paradigmen Kasus, Person und Numerus. Lediglich für die Personalpronomina läßt sich ein besonderes semantisches Moment aufzeigen, nämlich das der Opposition von "inklusiver/exklusiver Mz" (vgl. Erickson-Hollenbach (197O) und Clair ( 1 9 7 3 ) ) . Unter den Begriff "Nominalbereich" fallen numerus-valente Faktoren wie die Numeralia, Quantoren und dualähnliche Konstruktionen wie either, both usw. Sie werden ebenfalls von der Untersuchung ausgeschlossen. Die zwei relevanten Aspekte, die die Numeralia und Quantoren der Numerusanalyse zuordnen, sind: ( 1 ) Im Englischen herrscht Redundanz der sprachlichen Mittel (three books vs. three book}; (2) Auch bei "eineinhalb", z.B. one and a half houses, wird der PL redundant verwendet. Darüber hinaus sind die Numeralis und Quantoren jedoch für die Klärung des allgemein syntaktischen Status der Numeri am Substantiv relevant: Sie stellen innerhalb des Nominalbereichs den Numeri gegenüber eine eigene, von diesen grundsätzlich verschiedene sprachliche Zählkategorie dar. Diese grundsätzliche Andersheit läßt sich wiederum in den Gegensatz "Lexikalisierung" vs. "Kategorisierung" fassen. 0.4 Das Korpus: Charakterisierung und Funktionsbestimmung Entscheidendes Merkmal der Methodik der vorliegenden Arbeit ist die Verwendung eines Korpus. Es garantiert den empirischen Charakter der Sprachwissenschaft bzw. der vorliegenden Untersuchung. In einem Korpus hat die Sprachwissenschaft wie alle empirischen Wissenschaften nur eine begrenzte Beobachtungsbasis zur Verfügung, an der sich eine Problemlösung (Theorie) hinreichend bewähren muß.
15
Charakterisierung, Der Numerusanalyse liegt ein schriftliches Korpus von Texten aus den letzten 3-4 Jahrzehnten zugrunde. Die Textmenge beläuft sich auf ca.
1OOO Seiten aus dem Bereich der
li-
terarischen Prosa und Lyrik sowie der fachwissenschaftlichen und journalistischen Literatur. heitsfunde hinzu.
In all
In geringem Umfang kommen Gelegen-
den Einzelfällen, in denen ad hoc ge-
bildete Beispiele verwendet werden, sind diese von englischsprachigen Informanten auf ihre Natürlichkeit
und Korrektheit hin über-
prüft worden, so daß auch diese Beispiele als beobachtbar genommen werden dürfen. Beispiele aus englischen Grammatikbüchern und aus den Darstellungen von Christophersen zum Artikel und von Scheurweghs zur Syntax (nur Originalbelege) wurden herangezogen, wenn sich für bestimmte Verwendungsweisen von SG und PL im Korpus kein Beleg fand. Die folgende Auswahl von Texten stellt das Korpus von repräsentativen Texttypen dar: 1. l i t e r a r i s c h e L y r i k : J. H a y w a r d lish Verse ( 1 9 5 6 ) ; A. A l d r i d g e 2.
( e d . ) , The Penguin Book of Eng( e d . ) The Beatles Songbook ( 1 9 6 9 ) ;
l i t e r a r i s c h e P r o s a : G . O r w e l l , Animal Farm The Little Sister ( 1 9 4 9 ) ;
( 1 9 4 5 ) ; R. Chandler,
3. j o u r n a l i s t i s c h e P r o s a : G. M i k e s , Any Souvenirs? ( 1 9 7 1 ) ; The Times Literary Supplement ( 1 9 7 O ) ; L e i t a r t i k e l u n d a n d e r e B e i t r ä g e a u s Observer, rimes, Newsweek u s w . ; 4.
f a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e P r o s a : Science S u r v e y 1963; J. ( e d . ) , A Hundred Years of Philosophy ( 1 9 5 7 ) .
Passmore
R. Chandlers The Little Sister und die Artikel aus amerikanischen Zeitungen werden nicht gesondert als Korpus zum amerikanischen Englisch behandelt.
Zur Belegpraxis sei angemerkt, daß die zitier-
ten Beispiele eine Auswahl aus allen im Korpus greifbaren
Beispielen
zu einem Typus sind. 17 Diese Rücksprache mit e n g l i s c h s p r a c h i g e n I n f o r m a n t e n b e t r i f f t allein den Aspekt der N a t ü r l i c h k e i t oder I d i o m a t i k des e n g l . Beispielsatzes bei fremdsprachlicher Kompetenz im Englischen ( n o n - n a t i v e English). D a v o n z u u n t e r s c h e i d e n i s t das p r i n z i pielle methodische Problem der E i n s t u f u n g von I n f o r m a n t e n a u s sagen. Hier wird der Standpunkt v e r t r e t e n , daß Korpus und ling u i s t i s c h e " E x i s t e n z u r t e i l e " oder B e i s p i e l e v o n I n f o r m a n t e n k e i ne A l t e r n a t i v e n , sondern lediglich unterschiedliche Arten von Mat e r i a l s a m m l u n g darstellen. Sie machen die theoretischen Aussagen i n k e i n e m S i n n p r ä z i s e r oder e v i d e n t e r ( v g l . d a z u H . P i l c h , " L i n g u i s t i s c h e E x i s t e n z u r t e i l e " , Folia L i n g u i s t i c s 3 (1969), 13-28).
16
Funktionsbestimmung. Das generelle theoretische Problem
ist,
wie man bei der Begrenztheit des Datenmaterials empirische Allgemeinaussagen gewinnen kann.
Die relevanten Fragen wie die nach
Verwendungstypen von SG und PL oder dem begrifflichen Gehalt von SG und PL müssen zu Lösungen führen, die als
generelle Beschrei-
bung des Systems des Englischen zu begreifen sind.
Die gewonnenen
Beschreibungsbegriffe müssen dabei durch das Korpus hinreichend bewährt werden.
Daß die Aussagen über die Sprachstruktur des
Englischen einer hinreichenden Bewährung zugeführt werden können, wird durch den repräsentativen Charakter des ausgewählten Materials ermöglicht. Bei der Entwicklung des Systems des Numerus im Englischen kommt es auf die Vollständigkeit der Systemfaktoren, ständigkeit der (auffindbaren, beobachteten) an.
nicht auf die VollSystemrealisierungen
Denn der Vollständigkeit der Systemfaktoren entspricht die
Bewährung eines Begriffssystems zu einer bestimmten Problemstellung.
Von diesem Sachverhalt her bemißt sich auch der Wert stati-
stischer Aussagen.
Statistische Aussagen zum Korpus als Ganzem
wie zu den einzelnen Verwendungstypen der Numeri (ihre Häufigkeit im Englischen oder ihre spezifische Häufigkeit bezogen auf Texttypen) spielen im Rahmen einer Untersuchung, die primär das Ziel verfolgt, ein System von Beschreibungsbegriffen zur langue des Englischen auf dem Gebiet des Numerus zu entwickeln, eine untergeordnete Rolle. (Sie werden demzufolge in der vorliegenden Arbeit vernachlässigt.) Mit statistischen Erhebungen bleibt man stets auf der Ebene der parole (Sprachverwendung). In der Verwendung von Sprache aber ist immer schon vorausgesetzt, daß es die Sprache gibt.
Langue aber ist 1R gen erfaßt werden.
Struktur und kann nur über Strukturaussa-
18 Es w i r d h i e r auf eine a u s f ü h r l i c h e E r ö r t e r u n g des B e g r i f f s langue und seiner linguistischen R e z e p t i o n s g e s c h i c h t e v e r z i c h t e t . Im R a h m e n der v o r l i e g e n d e n A r b e i t wird er in s e i n e r a l l g e m e i n s t e n (Saussures Verwendung des B e g r i f f s n a h e s t e h e n d e n ) Fassung als r e i n e S t r u k t u r g r ö ß e in A n s a t z g e b r a c h t . In d i e s e r F a s s u n g ist er d i e Basis f ü r eine z e i c h e n s y s t e m t h e o r e t i s c h e B e h a n d l u n g d e s N u m e r u s . A u s z u g e h e n i s t d a v o n , d a ß " S p r a c h e " e i n i n sich s t r u k t u r i e r t e r B e g r i f f ist (language/langue/parole) und daß e i n e s der d r e i genannten Momente, nämlich l a n g u e , selbst reiner S t r u k t u r b e g r i f f ist. Langue ist ein S y s t e m , das v o r l i e g e n m u ß , wenn u n t e r den Bed i n g u n g e n der P h y s i o l o g i e und des S p r a c h e r w e r b s Rede ( p a r o l e ) zus t a n d e kommen s o l l . Langue ist im e n g e r e n Sinne S t r u k t u r y s t e m für das M e i n e n . , D i e s e F a s s u n g von langue umgeht das D i l e m m a b z w . die ( P s e u d o - )
17 0.5
Die Methodik einer synchronen
Ziel der Arbeit ist
Kategorienanalyse
es, neben der Beschreibung der Numeri als
Kategoriengefüge des Nominalbereichs und neben der Beschreibung der Lexik zu Z / N Z im Englischen eine synchrone zu liefern.
Kategorienanalyse
Die Bearbeitung des Materials umfaßt dabei nach Koschmieder (1965; 1 O f f . , 1 9 f f . , 26) zwei Schritte: (1) Beschreibung der Verwendungstypen der grammatischen Kategorien SG und PL am Substantiv
und Verbum mit Festlegung der Haupt- und Nebenfunktionen
hilf e des Vertauschbarkeitstests.
mit-
Sind zwei gK-en nicht miteinan-
der vertauschbar, so liegen ihre Hauptfunktion(en) vor. Sind sie unter bestimmten Bedingungen miteinander vertauschbar, so liegen Nebenfunktionen vor. bar am Material.
Dieser erste Schritt vollzieht sich unmittel-
(2) Der zweite Schritt ist
die kategorielle Dif-
ferenzierung bzw. Angabe des Stellenwerts des Gemeinten.
Dies
ver-
langt eine logische Analyse des Verhältnisses der Verwendungstypen untereinander.
Dieser Schritt vollzieht sich als Abstrak-
tion von der unmittelbaren Korpusauswertung und f ü h r t zu einem System von (im Englischen) wirksamen Kategorien des Gemeinten. Die genannten zwei Schritte sind die Elemente der Methodik im zweiten Kapitel. O.6
Die methodische Funktion universeller Begriffssysteme Anmerkungen zur modernen Universalienforschung)
(mit
Koschmieders Erörterung der Methodik einer Kategorienanalyse bedarf einer wichtigen Ergänzung.
Genauer zu klären sind die Bedin-
gungen der Beschreibung des Gemeinten, m . a . W .
die Art und Funktion
universeller Begriffssysteme. Das von Koschmieder anvisierte und oben erläuterte System von konstanten Begriffen des Gemeinten ist
nicht nur unter zweifachem,
sondern unter dreifachem Aspekt zu. sehen: L ö s u n g , langue und parole e n t w e d e r über s t a t i s t i s c h e K r i t e r i e n oder m e t h o d o l o g i s c h e K r i t e r i e n ( l a n g u e a l s " I d e a l i s i e r u n g " ) voneinander abzugrenzen. Sogenannte "Subsysteme" (registers, d i a l e k t a l , B e s o n d e r h e i t e n u s w . ) sind m i t d e r g e n a n n t e n F a s s u n g v o n langue t h e o r e t i s c h a l s " Ä h n l i c h k e i t s s t r u k t u r " z u f a s s e n . ( D i e Anregungen und Hinweise hierzu verdanke ich P r o f . W. Flachs Kolloquien zur Sprachphilosophie und Methodologie der Sprachw i s s e n s c h a f t und der U n i v e r s i t ä t W ü r z b u r g im SS 1973 und SS 1 9 7 4 ) ,
18
( 1 ) Die empirische Bestimmung des begrifflichen Gehalts der Funktionen von gK-en führt zu einem System von Kategorien des Gemeinten. (2)
Dies ist einzelsprachlich systembezogene Linguistik. Die komparative Semantik der Funktionen von gK-en verschie-
dener Sprachen führt zu einem System von konstanten Begriffen, noch immer phänomenologischen empirischen Charakter (3)
Von einem empirisch-phänomenologischen
den ist
das
hat.
System zu unterschei-
nun ein "apriorisches", nicht durch die empirische Arbeit
am sprachlichen Material gewonnenes Begriffssystem, das sich auf ein perfektes
Denksystem
haupt Meinbaren ist
bezieht. Ein solches System des über-
streng zu trennen von den einzelsprachlichen
Systemen von Designatum-Intenta-Korreiationen, wobei die Intenta dem interlingual Konstanten angehören. Im Rahmen einer Numerusanalyse ist ein "apriorisches" Begriffssystem auf die Konzepte " M e n g e ( n ) " und "Gegenstandsgegliedertheit" bezogen, wobei ersteres etwa mit den Begriffen der naiven Mengenlehre zu gewinnen wäre.
Die sprachliche bzw. linguistische Rele-
vanz eines solchen Systems kann höchstens darin gesehen werden, daß die Begriffe als kognitive Universalien, die in die Semantik der Einzelsprache eingehen, interpretiert werden.
Dabei ergibt
das Apriorische einen Maßstab für den Kreis des empirisch Möglichen bzw. Erwartbaren.
Das Folgende ist
lediglich der Entwurf zu einem
solchen System aller Mengenausdrucksmöglichkeiten: I. Menge(n) 1. Elementumfang a) endlich/unendlich b) bestimmt/unbestimmt 2. Elernenttypen a) gleichartig/ungleichartig b) Individuen/Mengen 3. Mengentypen a) geordnete (Gruppen/ungeordnete) b) Reihen 4. Mengenbeziehungen a) Durchschnitt b)
Vereinigung
c) Komplementmenge
19
5. Perspektivierung von Mengen a) unifizierend (Mehrheit als Einheit) b) individualisierend (Einheit als Mehrheit) II. Gegenstandsgegliedortheit 1 . Teil-Gari2es-Relation 2. Strukturiertheit einer Ganzheit (Symmetrie/NichtSymmetrie) Dieser denkpsychologische Ansatz wird hier nicht weiter verfolgt. Für die zeichensystemtheoretische Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist er sekundär. Für sie ergibt sich allein der Maßstab, daß ihre Ergebnisse mit den Ergebnissen der Denkpsychologie vereinbar sein müssen. Abschließend sei noch kurz auf die Behandlung von Z / N Z in der modernen Universalienforschung eingegangen. In der modernen Semantiktheorie und Universalienforschung zeigt sich eine charakteristische Verkürzung: die mangelnde Trennung von universellen Begriffssystemen (hier: " Z / N Z " , " E z / M z " ) und einzelsprachlich kategorialen Systemen. M . a . W . : Das Verhältnis von einzelsnrachlicher Realisierung dieser universellen Kategorien in einzelsnrachlichen Lexemund/oder Kategorientypen mit bestimmten Funktionen wird entweder nicht thematisiert oder verfehlt. Leech z . B . will in seiner Semantiktheorie (Leech 1 9 6 9 ) mit solchen universellen "Systemen" ( u . a . 'system of countability') primär die Voraussetzungen für eine Formalisierung von Syntax und Semantik s c h a f f e n . Der Kontext jedoch, in den diese für die Syntaxforschung wichtigen Systeme eingebettet sind, ist ein Mechanismus der semantischen Interpretation, der die Aufgabe hat, Analytizität, Implikation und Antonymität (im Sinne von "Kontradiktion") zu erkennen. Damit ist klar, daß diese Systeme kompetenztheoretisch gedeutet werden, und daß die semantische Kompetenz des Sprechers als-Erzeugung von Satzstrukturen, die als logisch-semantische Aussagestrukturen verstanden werden, expliziert wird. Damit werden aber letztlich der Zeichencharakter der natürlichen Sprache, m . a . W . , das Verhältnis Bezeichnendes/Bezeichnetes/Gemeintes, sowie die Kommunikationssituation bei der Bestimmung von "Bedeutung", vernachlässigt. Wenn W. Dressler ( 1 9 6 8 : 94) schreibt:
20
Im R a h m e n d e r a l l g e m e i n e n G r a m m a t i k g r e i f t d e r G e g e n s a t z v o n Singularität und Pluralität über die Wortarten hinweg. ... I n d e r a l l g e m e i n e n G r a m m a t i k w i r d m a n wohl n o m i n a l e n P l u r a l und A k t i o n s a r t e n der verbalen P l u r a l i t ä t als kombinatorische V a r i a n t e n d e s S e m e m s P l u r a l i t ä t b e i Nomen u n d V e r b u m b e s t i m men. Wie weit dies auch in n a t ü r l i c h e n Sprachen der Fall ist, sei dadurch nicht p r ä j u d i z i e r t .
liefert er lediglich eine Variante der Universalienforschung. Zudem trennt Dressler nicht sauber zwischen Prinzipien des wissenschaftlichen Objekts und solchen der sprachwissenschaftlichen Beschreibungssprache, die als System von zu definierenden Begriffen anzusetzen ist. Die Terminologie "Pluralität" und "Singularität" verwischt zudem den genannten Unterschied zwischen einzelsprachlichen kategoriellen Systemen und von der Einzelsprache unabhängigen Begriffssystemen . Die Diskussion zum allgemeinen Begriff "gK-en" und ihrer Methodik ist mit einiger Ausführlichkeit geschehen. Dies war jedoch unerläßlich, denn die Diskussion über den Forschungsstand ist nur zu führen, wenn diese theoretischen Zusammenhänge klargelegt sind. 0.7
Der Numerus im Englischen in der traditionellen, strukturalistischen und transformationellen Syntax Arbeiten zum Numerus im Englischen (und Deutschen), die eine Systematik zu allen Binnenbereichen liefern oder den Aspekt der gK zum zentralen Thema erheben, fehlen. Eine kurze "monographische" Darstellung zum Numerus im Englischen existiert innerhalb des Straßburger Unternehmens, vergleichende Strukturprofile des Numerus in vielen, sehr heterogenen Sorachen darzustellen (Bacquet 1965: 5075 1 2 ) . Der "monographische" Charakter besteht darin, einen möglichst vollständigen Katalog von Form- und Konstruktions-oppositionen zu erstellen, der sich im Englischen ergibt aus: (a) Morphophonologie der PL-Bezeichnung, (b) Numerus der finiten Verbform, (c> Artikel. Eine Kategorien- oder Funktionsanalyse im engeren Sinn wird nicht durchgeführt. Den großen traditionellen Grammatiken (Curme 1931-35: 539-548, Jespersen 1933: 197-218, Kruisinga 1911; 196O: I, 369-399) wie den kleineren, an der Sprachvermittlung orientierten Grammatik-Handbüchern (Lamprecht 1957: 41-55, Schibsbye 1965: 39-48, 94-109, Zandvoort 1965: 97-1O2, Christophersen/Sandved 1969: 18-3O) fehlt es durchweg an einer breiteren Systematik zum Numerus als gK-Klasse.
21
Stellvertretend für die Numerusbehandlung in der traditionellen Grammatik soll Jespersen besprochen werden, bei dem sich Mängel in der Beschreibung der Numerusphänomene weit weniger bemerkbar machen als bei anderen traditionellen Grammatikern.
Jespersen
( 1 9 3 3 : 21O) :
If w e look a t t h e m e a n i n g o f s u c h a w o r d a s n a t i o n w e s e e that it denotes a c o l l e c t i o n of i n d i v i d u a l s which are viewed as a u n i t . ... Such words are termed c o l l e c t i v e s . As they d e n o t e at the same t i m e a p l u r a l i t y and a u n i t , t h e y may be said to be doubly c o u n t a b l e s and t h u s f r o m a l o g i c a l point of view f o r m the exact contrast to m a s s - w o r d s : they are at t h e same t i m e s i n g u l a r a n d p l u r a l , w h i l e m a s s - w o r d s a r e l o g i cally neither.
Die in den Ausdrücken "doubly countable", "at the same time singular and plural" und "from a logical point of view" festzustellende Ausdrucksweise ist irreführend: Der Unterschied zwischen Bedeutungsklassen aufgrund der primären Merkmale "zählbares/nicht-zählbares Objekt" und weiterer Merkmale, hier "zählbares Objekt: Menge", und den Numeri als gK-en mit bestimmten Funktionen wird nicht klar gefaßt.
Die Darstellungsweise ist bedingt durch die traditionelle,
vereinfachende Sicht des Zusammenhangs von Form und Funktion. Dies zeigt sich auch an der Stelle, an der Jesnersen folgende Typen unter dem Titel "unchanged Plural" zusammenfaßt
(die angege-
benen Erklärungen und Abgrenzungen sind von Jesoersen): ( 1 ) bei nigen Tiernamen, z . B . sheep,
ei-
(2) Mengenangaben, denen ein Zahl-
wort vorausgeht, z . B . three million people, (3) Maßangaben bei Größenangaben von Personen, z . B . five foot ten, (4) Gewichtsangaben, z . B , five stone, (5) bei kind, sort, z . B . these kind of girls (Jespersen 1909-31: I,
49-69).
Jespersen faßt hier ganz un-
terschiedliche Phänomene zusammen. Sheep in (1) ist reines C (one sheep is, three sheep are u s w . ) , das die gK PL lediglich nicht bezeichnet ( z e r o ) . zeichnen (feet,
(2) -
(4) enthalten durchweg Cs, die den PL be-
millions, stones), aber unter bestimmten syntakti-
schen Phrasenbedingungen (Maßangabe) im SG erscheinen, selbst wenn eine Mehrzahl gemeint ist. Es liegt in diesen Fällen kein besonderer Funktionstyp von SG vor, etwa 'SG zur Bezeichnung der M z ' , sondern ein syntaktischer Faktor, der verantwortlich ist 'Verwendung von SG eines C bei M z ' .
Die Jespersensche Verein-
fachung wiederholt sich in neueren Grammatiken, z . B . bei Christophersen/Sandved ( 1 9 6 9 : 2 O f f . ) , Scheurweghs ( 1 9 5 9 : 6 2 f . ) und Zandvoort (1965: 1 O O f . ) , die Beispiele wie to shoot duak,
für
22
two score of eggs, five pound note usw. unter einem Titel wie "nouns with regular and zero plurals existing side by side" zusammenfassen oder die Typen sheep, people, duck usw. gleichordnen. In (5) schließlich findet sich ein drittes Phänomen: kind und sort bilden selbst eine Klasse von Lexemen, bei denen das vorangehende Demonstrativpronomen im SG erscheinen kann, aber nicht erscheinen muß (vgl. this kind of girls). Die Beispiele unter (5) betreffen ebenfalls nicht Sonderprobleme der Funktionen der Numeri am Substantiv (der SG bezeichnet die E z ) . Das Phänomen ist ein rein phrasensyntaktisches, das sich so beschreiben läßt: Der Numerus des abhängigen Gliedes (girls: PL) dominiert den Numerus des pränominalen Pronomens (these: P L ) , ohne daß der unterschiedliche Numerus an modifier und head semantisch für das Substantiv relevant wird. Unter "generic number" klassifiziert Jespersen ( 1 9 3 3 : 2 1 2 - 2 1 4 ) folgendermaßen: (1) SG ohne Artikel, z . B . Man is mortal, (2) SG mit unbestimmtem Artikel, z . B . A eat has nine lives, (3) SG mit bestimmtem Artikel, z . B . The dog is vigilant, (4) PL ohne Artikel, z . B . Dogs are vigilant, (5) .PL mit bestimmtem Artikel, z . B . The English are fond of out-door sports. In Jespersens Schema wird lediglich nicht deutlich, daß 0 + SG nur bei man, bei allen anderen Cs mit Ausnahme von Eigennamen oder God nie im Zusammenhang mit dem Gattungsbegriff verwendet werden kann ( Cat is a mammal). Man ist also kein Regelfall, sondern ein isolierter E i n z e l f a l l . Dennoch erfaßt Jespersen mit seinem Schema den wichtigen Sachverhalt der Vertauschbarkeit von SG und PL (mit unterschiedlicher Artikelselektion) im Zusammenhang mit dem Gattungsbegriff. In seiner Analyse ist der Numerus als Kategoriengefüge mit bestimmten Bezeichnungsfunktionen indirekt vorausgesetzt. Typisch für die traditionelle Behandlungsweise von NumerusphMnomenen ist auch eine Abhandlung von N. B^gholm ( 1 9 3 O ) , der unter dem Titel "Outstanding Features of English Grammatical Numer" unter normativem Aspekt ("kinds of incorrectness") Fälle von performatorisch bedingter SG- und PL-Verwendung sammelt und untersucht. Zentral sind bei ihm Beispiele wie The process of reasoning most natural to a primitive man, if they did reason; "But need there be any operation?" she thought aloud. "Are they ever any good?"; .. . they kept the oases below them under their heel usw. BjSgholm sam-
23
melt primär Material.
Indem er aber am Ende seiner Studie "the
Plural of distribution" erwähnt, wird deutlich, daß er den strukturellen Zusammenhang,in den seine Beisoiele gehören, genau e r f a ß t . Bei Beispielen wie she gathered these scum about her und those poor number saved with you (Shakespeare) allerdings vermißt man einen Hinweis d a r a u f , daß - im Gegensatz etwa zu Beispielen vom Typ these kind of girls are . . .
( s . o . ) - die Diskordanz zwischen Numerus am
Substantiv und am Pronomen semantisch und damit systemrelevant
ist.
Das lexikalisch-syntaktische Phänomen ist dabei dahingehend zu beschreiben, daß erst durch die Diskordanz das komplexe Merkmal "Menge von Personen" auf scum bzw. number übertragen wird. Die großen linguistischen Schulen des Strukturalismus und der generativ-transformationellen Syntax und Semantik haben
sich noch
nicht in großem Umfang mit dem Numerus und den gK-en auseinandergesetzt.
Der strukturalistische Beitrag zum Numerusproblem besteht
im wesentlichen in der Darstellung der Phonologie und Morphophono19 logie der PL-Bezeichnung. Eine strukturalistische Kategorienbzw.
Funktionsanalyse fehlt.
Eine Reihe von A u f s ä t z e n , die sich
dem Strukturalismus zuordnen lassen, beschäftigt sich mit der Lexemklassenfrage
(C/UC).
Die Kriterien, nach denen man in diesen A u f -
sätzen die Unterscheidung C/UC t r i f f t , (Juul 1 9 7 2 ) , der Artikel
sind einmal die prenominals
(Horta-Graziani 1 9 6 9 ) und die f i n i t e Verb-
form (Celce 197O, Horta-Graziani 1 9 6 9 , Juul 1 9 7 2 , Logan 1 9 4 1 ) . Am weitreichendsten wird die Problematik in dem Aufsatz von A. Juul erörtert.
Seine primär "strukturalistische" Position stellt Aspek-
te der syntaktischen Form in den Vordergrund und vernachlässigt mantische Aspekte.
se-
Z . B . wird das Problem der strittigen PL-tantum
oder Kollektive rein distributioneil durch prenominals und den Numerus der finiten Verbform zu lösen versucht, nicht aber unter dem semantischen Aspekt der Mengenperspektivierung oder unter dem damit zusammenhängenden Aspekt des Grades der Lexikalisiertheit der PL-Form am Substantiv (vgl. hierzu die Kapitel 2 . 5 . und 3 . 3 . ) . Übereinstimmung herrscht darüber, daß much/many und a/zero
die
dominierenden Kriterien zur Festlegung von C/UC sind, ferner wird vor allem in dem Aufsatz von Celce Disgruenz der finiten Verbform als syntaktischer Sonderfall beschrieben und semantisch als Perspek19 V g l . u . a . Gleason L a m b ( 1966) .
(1961: 9 6 - 1 O O ) , Hockett
(1958: 13O-132),
24
tivierung von Mengen analysiert. delt, daß ein-
Ferner wird das Phänomen behan-
und dasselbe Lexem gegensätzliche modifier's
er-
laubt, d . h . sowohl als C als auch als UC verwendet werden kann (Norman 1 9 6 4 ) .
Eigengewicht bekommt das Phänomen der Mehrdeutig-
keit nach Zählbarkeitseigenschaften (Typ: made of stone/stones] nicht. Der bevorzugte Beispieltyp ist zudem von der Art (muoh) wine/(many) French wines, nicht etwa much witticism/many witticisms. Die (strukturalistische) Vereinfachung liegt in einer Argumentation, die da lautet: alles, was im PL erscheint, ist ein C, alles, was ohne Artikel erscheint, ist ein UC. Man kommt zwar zu einem System von Artikel-Numerus-Selektion
zur Festlegung der Bedeutungs-
klassen C und UC, aber man unterscheidet' nicht - ähnlich der traditionellen Grammatik - zwischen einer primären Artikel-NumerusSelektion und einer sekundären, syntaktisch bedingten Artikel-Numerus-Selektion, die diese überlagert. Dieser Unterschied und damit die Konstruktionsmehrdeutigkeit
von Formen wie 0 + SG in Be
sells gold und West-Indies show who's boss (Daily Mail, Sept. 73) oder a + SG in A cat eats mice und A little knowledge is a dangerous thing kann auch in einem taxonomischen Syntax-Modell nicht erkannt und beschrieben werden. Im ioss-Beispiel wird ein C aufgrund eines sekundären, textspezifischen Faktors (Schlagzeile) in der Konstruktion 0 + SG gebraucht, im knowledge-Beispiel ist ein UC aufgrund der restriktiven Modifikation (little) regulär in der Konstruktion + SG verwendet. Aus dem Bereich der Prager Strukturalistik stammt ein Aufsatz von H. Sten
( 1 9 4 9 ) , der vor allem Jespersens Analyse von Substan-
tiv in Cs und UCs vervollständigen will. Schema: Blocalitfe „ . Continue „. . . Discontinue
Sten kommt zu folgendem
Putation du mouton un mouton _, des moutons
Massive Numerative
Jespersen unterschied innerhalb der UCs singulars und plurals. Sten unterscheidet zwischen massives (nur singulars) und numeratives und will damit erreichen, daß man zwischen verschiedenen numerusvalenten Gebrauchsweisen eines Lexems differenzieren kann. Er belegt dann die von ihm anvisierte Verwandlung von continuals in disaontinuals und umgekehrt mit Beispielen wie lat. miles
25
'die Truppe 1
("kollektiver Gebrauch" bei S t e n ) , oder Poenus 'Hanni-
bal' oder 'die Karthager'
("repräsentativer Gebrauch" bei Sten)
oder Galliae 'die (drei) Gallien' (nach Sten "numeratives continual", das dis continual wird durch "Teilung"). Auch Sten unterscheidet weder sachlich noch terminologisch klar zwischen Lexemtypen als Bedeutungsklassen nach Zählbarkeitseigenschaften und den semantisch oder syntaktisch bedingten Verwendungsweisen der gK SG und PL. Daneben wird auf lexikalischer Ebene nicht streng unterschieden zwischen den Merkmalen "zählbar/nicht-zählbar"
und "einfach/gegliedert".
Dennoch kann Stens System als Versuch gewertet werden, Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik zu präzisieren und einzelsprachliche Gebrauchsweisen der Numeri festzulegen. Eine Sonderstellung innerhalb des Strukturalismus nehmen die Äußerungen Koschmieders zum Numerus ein.
Sie finden sich als An-
wendungsfälle zu seiner allgemeinen Kategorientheorie mieder 1960, 1965, 1 9 6 8 ) .
(vgl. Kosch-
Koschmieder wendet eine unorthodox-
strukturalistische Funktions- und Oppositionstypenlehre auf drei Numerusphänomene (im Deutschen) an:
(1) Vertauschbarkeit von SG und
PL im Falle des Gattungsbegriffs ("Gattungsbegriff" als definitionsirrelevanter Fall von SG-Verwendung für Mz als Allmenge), (2) PLmajestatis (definitionsirrelevanter Fall von SG-Verwendung aufgrund einer metaphorischen Verwendung von M z ) , (3) Vertauschbarkeit von SG und PL bei Situationsirrelevanz der Opposition Ez/Mz bei Funktionsrelevanz der gK-en SG und PL im Falle von Unwissen des Sprechers hinsichtlich der Anzahl der Objekte.
(Diese Klassi-
fikationen werden in der vorliegenden Arbeit für das Englische nutzbar gemacht.) Die oben dargelegten Vereinfachungen in der traditionellen und strukturalistischen Grammatik setzen sich auch in der Transformationsgrammatik fort. Dies liegt vor allem daran, daß nicht die systematischen Unterschiede zwischen Lexik/Semantik/Morphologie/Syntax als solche interessierten, sondern Modellbildung zur Syntax, am deutlichsten beim frühen Chomsky ( 1 9 5 7 ) .
Im Aspect s-Mode11 wird
zwischen syntaktischen und semantischen Merkmalen unterschieden, womit mehr an Strukturiertheit sprachlicher Daten dargestellt werden kann, mehr auch als in der generativen Semantik, die nur semantische Merkmale zuläßt. An numerusrelevanten Phänomenen hat die generativ-transforma-
26
tionelle Syntax - gemäß ihrem Interesse an satzsyntaktischen Problem - vor allem drei behandelt: die Quantoren, die Koordination und das v erb-agreement.
Für den in dieser Arbeit gewählten Prob-
lemumfang wird nur die Darstellung der finiten Verbform relevant. Die Fragen, die gestellt werden ( z . B . Soll man den Numerus am Verbum oder am Substantiv einführen?, Wo bzw. wann wird die
copy-
ing transformation wirksam?) zeigen, daß die finite Verbform als rein syntaktisches Problem gesehen wird, nicht auch als semantisches.
Man vergleiche hierzu auch Dingwall
(1969).
Die Aporien
des rein syntaktischen Ansatzes werden sichtbar bei Morgan ( 1 9 7 2 ) . Dies ist ter
weitgehend auch der Fall in einem Aufsatz von D. Perlmut-
( 1 9 7 2 ) mit dem Titel "A Note on Syntactic and Semantic Number
in English".
Das Problem der Bedeutungsklassen findet sich, in
eine metatheoretische Diskussion zu den Begriffen
"Merkmal" und
"Attribut" eingebettet, bei D. Bolinger ( 1 9 6 9 ) . Solinger wendet seine modelltheoretische Position lediglich auf Numerusbeispiele an, Seine Ausführungen erfüllen damit für die Transformationssyntax ihren Zweck, auch wenn sie Numerusprobleme vereinfachen. Bolinger ( 1 9 6 9 : 36 und 40) schreibt:
2O D i e F r a g e n s i n d i n n e r h a l b e i n e s w e i t e r e n K o n t e x t e s w i e f o l g t zu p r ä z i s i e r e n : (1) D a k l a r ist, d a ß verb-agreement e i n e k o n t e x t s e n s i t i v e R e g e l e r f o r d e r t , d . h . d i e K a t e g o r i e N u m e r u s n i c h t sowohl a l s M e r k m a l am V e r b a l - w i e a m i n i t i a l e n N P - K n o t e n e i n z u f ü h r e n ist, ents t e h t d i e F r a g e : Soll m a n d i e K a t e g o r i e N u m e r u s a m V e r b oder Substantiv e i n f ü h r e n ? W i e i m m e r d i e E n t s c h e i d u n g a u s f ä l l t , entsteht die A u f g a b e , am ändern Knoten die k o n g r u e n t e N u m u e r u s auszeichnung durch eine kontextsensitive Regel (im f r ü h e n S t r u c t u r e s - M o d e l l Chomskys) oder als T r a n s f o r m a t i o n s r e g e l ("copying transformation") e i n z u f ü h r e n . ( D i n g w a l l u n t e r n i m m t den V e r s u c h , d a s P r o b l e m a l s feature-changing-rule z u b e w ä l t i g e n . ) (2) W o i s t diese T r a n s f o r m a t i o n a n g e o r d n e t b z w . wann w i r d s i e im T r a n s f o r m a t i o n s m e c h a n i s m u s wirksam? Die n a t ü r l i c h e Antwort lautet h i e r : nach allen T r a n s f o r m a t i o n e n , durch die das S u b j e k t , genauer das Substantiv in syntaktischer S u b j e k t p o s i t i o n , das ja d i e K o n g r u e n z r e g u l i e r t , t a n g i e r t w i r d : also i n n e r h a l b d e s T r a n s f o r m a t i o n s z y k l u s nach P a s s i v - T r a n s f o r m a t i o n , E Q U I - N P - D e l e t i o n b z w . subjectraising. (3) K o n g r u e n z r e g e l n in komplexen S ä t z e n , bei denen das Subjekt vom A u s g a n g s s a t z e n t f e r n t s t e h t , i n d e n e n j e d o c h b e z ü g l i c h A d j e k t i v p h r a s e n Kongruenz wirksam w i r d , stellen für die orthodoxen Transformationsregeln ein ernsthaftes Problem dar, d.h. man braucht R e g e l n von "globaler" M ä c h t i g k e i t . (Dieses Problem taucht im E n g l i s c h e n n i c h t a u f , aber z . B . im G r i e c h i s c h e n . )
27 T h u s , to use the example of M a s s , we w i l l not say that the word caramel 'is a 1 Mass Noun or ' h a s ' the f e a t u r e L+Mass] b u t t h a t t h e s p e a k e r , w h e n h e p r o d u c e s t h e s e n t e n c e Some caramel would make a nice center for this candy ' v i e w s ' c a r a m e l as M a s s ; or he may v i e w it as C o u n t and p r o d u c e a s e n t e n c e l i k e G i v e me a caramel. ... A P l u r a l may be v i e w e d as made up of i n d i v i d u a l c o u n t a b l e p a r t s or as an u n d i f ferentiated Mass. The counters that express the d i s t i n c t i o n a r e m o s t l y t h e same o n e s t h a t a r e u s e d w i t h t h e S i n g u l a r : H e has some money and He has some di-mes w o u l d be m a r k e d , if t h e same n o t a t i o n w e r e u s e d f o r a t t r i b u t e s a s f o r f e a t u r e s , as [ + S i n g u l a r + M a s s ] f o r t h e f i r s t , [ + P l u r a l + M a s s ] f o r t h e second. H e r e is where the d i f f e r e n c e b e t w e e n a f e a t u r e or categorial analysis and an analysis by a t t r i b u t e s d i f f e r m o s t s h a r p l y : h a v i n g d e c i d e d t h a t dime ' i s ' a C o u n t N o u n or ' h a s ' the feature [+Count] or [-Mass], the former are unable to e x p r e s s the s e m a n t i c s t a t u s of some dimes. W i t h a t t r i butes the d i f f i c u l t y v a n i s h e s , for there is no f r o z e n conn e c t i o n to be got rid of. The c o n t r a s t b e t w e e n some dimes and s e v e r a l dimes p a r a l l e l s t h a t b e t w e e n some money and a dime .
In Bolingers Argumentation kann man einen Versuch sehen, den Numerus nicht mehr als rein syntaktisches Phänomen zu sehen und sich einer an der einzelsprachlichen Zeichenstruktur orientierten Fragestellung anzunähern. Dennoch t r i f f t Solinger die Wechselbeziehungen zwischen der semantischen Struktur von Einzellexemen und der von gK-en nicht genau genug. Auf die genannten Numerusbeispiele bezogen heißt dies: (1) es wird nicht streng zwischen den Parametern "zählbar/nicht-zählbar" und "einfaches/gegliedertes (zählbares oder nicht-zählbares) Objekt" unterschieden: muoh money ist SGForm für ein UC, many dimes ist PL zu einem C, nicht PL der Gegenstandsgliederung in einem PL-tantum vom Typ scissors. Rein semantisch entspricht muoh money/many dimes dem Typus muoh oomfort 'viel K o m f o r t ' / m a n y aomforts 'viele Annehmlichkeiten 1 , d . h . einund derselbe Sachverhalt wird einmal als 'Kontinuum 1 ( U C ) , einmal als 'Summe von diskreten Ganzen' (C) konzeptualisiert. Rein lexikalisch ähnelt das Beispielpaar aber dem Typus letters 'Literat u r 1 (UO/letters "Briefe 1 (PL zu C) , (2) some ist selbst in gleicher Weise mehrdeutig, also nach der Opposition 'Quantum'/ 'Menge 1 (some money vs. some dimes) . Im ersten Beispiel ist some Quantifikator, der den Sachverhalt als 'Teil-aus-Kontinuum' konzeptualisiert ausweist. Das zweite Beispiel entspricht lexikalisch-semantisch nicht dem Typus muoh pains 'viel Mühe' (UC, PLtantum) , sondern dem Typus many comforts.
28
Auch der Unterschied zwischen primärer Artikel-Numerus-Selektion zur Festlegung von Lexemklassen (C/UC) und sekundären, syntaktischen Regularitäten der Artikel-Numerus-Selektion wird von Solinger nicht getroffen (Bolinger 1969: 38 und 3 9 ) : ... The w o r d d e c a y in It fell into decay is n e i t h e r M a s s nor C o u n t ; but There is so much decay in our corrupt society n a m e s s o m e t h i n g e x t e n t a n d m e a s u r a b l e . On the other h a n d , the s y n o n y m o u s decline may be r e n d e r e d C o u n t : It fell into a decline that rapidly worsened. ... The w o r d machinery is p r o b a b l y v i e w e d 99% of the time as M a s s , but the s e n t e n c e s p o k e n by an e d u c a t i o n i s t , We have a machinery for dealing with that class of student, is p e r f e c t l y n o r mal .
Mit dem Anspruch, den Numerus als semantisches Phänomen transformationell zu behandeln, tritt E . V . Paduieva in ihrem Aufsatz "Two Approaches to the Semantic Analysis of the Category Number" ( 1 9 7 3 ) a u f . Paduieva unterscheidet zunächst den "deskriptiven" Ansatz sie versteht darunter den strukturalistisch-funktionsbezogenen vom transformationeilen, den sie in Anlehnung an die Piercesche Zeichentheorie und einen Artikel von V.V. Ivanov (1958) charakterisiert als "dealing with translation from natural language into language of informational retrieval", and fährt später fort (Paduceva 1973: 6 und 7 ) : T h u s t h i s a p p r o a c h to the a n a l y s i s of a g r a m m a t i c a l c a t e g o r y consists of i n d i c a t i n g r u l e s which permit the e l i m i n a t i o n of the members of the opposition (of course it is more n a t u r a l to try to e l i m i n a t e the p l u r a l grammeme and not the s i n g u l a r ) so that the meaning of the sentence always remains u n c h a n g e d . ... As will be clear from f u r t h e r examples, operations which are used in t h i s are s i m u l t a n e o u s l y a m e a n s of d e s c r i p t i o n of t h e p r o c e s s a c t u a l l y t a k i n g p l a c e w h e n a p e r s o n i n t e r p r e t s the s e n t e n c e s and a r e , in any c a s e a d e s c r i p t i o n of some m e c h a n i s m of s y n o n y m o u s t r a n s f o r m a t i o n s w h i c h a s p e a k e r of the language fluently wields.
Paduieva demonstriert ihre Methode an Beispielen wie The sum of the angles has the property (vs. properties) of oommutativity and associativity, If two straight lines are parallel to a third, then they are parallel to eaah other, The medians of a triangle intersect at one point usw. Innerhalb einer zeichensystembezogenen bzw. überhaupt streng linguistischen Methodik liegt hier überhaupt kein besonderes Numerusproblem vor, da die Verwendung von SG und PL rein sachlich gesteuert ist, m . a . W . der SG bezeichnet jeweils ganz re-
29 gulär eine Einzahl, der PL eine Mehrzahl.
Das Problem, das sich
allenfalls beim ersten Beispiel stellt, lautet: Wo erscheint in einer Sprache der PL zur Bezeichnung der M z , wo auch der SG stehen könnte, da der übrige Satzkontext b z w . der Sachbehalt des Satzes bereits jegliches Kommunikationsmißverständnis ausschließt? Paduc*evas Problemstellung gehört in den Umkreis der generativen Semantik, die davon ausgeht, daß die T i e f e n s t r u k t u r ( e n ) natürlicher Sprachen logisch aufgebaut ist
( s i n d ) , und Satzstrukturen in einem
strengen Logikkalkül· ausgedrückt werden können. Aufschlußreich ist denn auch der Typ von Beispielsätzen, den Paduceva verwendet. Es handelt sich durchwegs um Sätze aus der Wissenschaftssprache (analytische Sätze, allgemeingültige Aussagen). Diese Beispielsätze verschleiern weithin Probleme, die sonst linguistisch auftreten. Ferner wird der Unterschied zwischen sprachlicher Bedeutung und Sachgehalten, zwischen Sprache und Denken bzw. zwischen linguistischer Semantik und Logik verwischt. Die konsequente Weiterentwicklung dieses Ansatzes wie auch dieses Semantikverständnisses, zusammen mit einer streng quantorenlogischen Methodik, findet sich in einem A u f s a t z von R. Bartsch, "The
Semantics and Syntax of Numbers and Number" ( 1 9 7 4 ) .
Semantik wird dort die extensionallogische
Unter
Darstellung von SG- und
PL-Nomina verstanden, unter Syntax der Nomina wird verstanden, auf diese extensionallogische Repräsentation eine "constituent
building
or categorization rule" anzuwenden, die diese in eine "operatoroperand hierarchy" transformiert. R. Bartsch gibt z . B . folgende Bestimmung von "Semantik der Numerusproblematik" (Bartsch 1 9 7 4 : 5 2 f . ) The e x t e n s i o n o f t h e s i n g u l a r n o u n h o u s e i n e x t e n s i o n a l l o g i c is h o u s e ' , t h e s e t o f a l l h o u s e s . For the extension of the p l u r a l noun houses in extensional· logic, h o u s e s ' , I a s s u m e the set of al·! s u b s e t s of the e x t e n s i o n h o u s e ' t h a t have more t h a n one n u m b e r . ... T h e r e f o r e the e x t e n s i o n of a p l u r a l n o u n , for example h o u s e s , is in e x t e n s i o n a l logic ( I 1 ) houses' = ( = h o u s e 1 ( x ) & f$ ( X ) >· 1 ) .
Der extensionallogische b z w . quantorenlogische Ansatz ist
der sy-
stemtheoretischen Problemstellung und der emprischen Methodik der vorliegenden Arbeit entgegengesetzt.
Zudem ließe sich nur ein
Teilbereich des Sprachmaterials damit bewältigen, z . B . die folgenden Sätze: Cats eat mice/A oat eats mi.ee, A cat eats a mouse, A(the) oat is eating miae/A(the) oat is eating a mouse. Die se-
30
mantischen Unterschiede zwischen diesen Sätzen (singuläres vs. allgemeines Urteil) wären mit den Mitteln der Quantorenlogik darzustellen als Nicht-Äquivalenz der Wahrheitsbedingungen der Sätze. Bezeichnend für Bartsch 1 Aufsatz ist, daß schon im Titel jeder Zusatz von der Art "im Englischen, Deutschen usw." fehlt.
Für die-
se Richtung ist denn auch typisch, daß Unterschiede zwischen Einzelsprachen nicht greifbar werden, und daß Logik statt Semantik formalisiert wird. Der Überblick über den Stand der Forschung und die Auseinandersetzung damit sollte zeigen, daß der Begriff und die Methodik der gK-en im allgemeinen wie in Bezug auf den Numerus (im Englischen) entweder unzulänglich oder nur fragmentarisch behandelt worden ist. Aus dieser Situation leitet sich die Aufgabenstellung für die vorliegende Arbeit ab, und zwar sowohl in ihrem übergeordneten methodischen Ansatz (systemtheoretische Fragestellung mit empirischer Methodik) wie auch in den speziellen Momenten der Problemstellung, die da sind: Numerus als Kategoriengefüge, Verwendungstypen von SG und PL am Substantiv und Verbum, Lexik von Z / N Z .
Der genannte
"systemtheoretische Ansatz" bedarf abschließend einer näheren Erläuterung und Abgrenzung von bestehenden Forschungsrichtungen. Sie soll im folgenden gegeben werden. O.8
Einordnung der Studie in den Rahmen der gegenwärtigen linguistischen Forschungsziele und -ridhtungen
Bekanntlich werden Probleme der Grammatik meist im Rahmen des (taxonomischen) Strukturalismus oder der Transformationsgrammatik angegangen.
Abweichend davon wird hier für den Numerus ein System von
Beschreibungskategorien entwickelt, das von diesen bestehenden Schulen bzw. Grammatikmodellen unabhängig und den Unterschieden zwischen ihnen gegenüber neutral ist. Mein zur Transformationsgrammatik, vor allem aber zur generativen Semantik in Kontrast stehender "systemtheoretischer Ansatz" be21 ruht auf folgenden Voraussetzungen: 21 Viele A n r e g u n g e n h i e r z u v e r d a n k e ich zwei Seminaren zu Wissenschaf t stheor ie und L i n g u i s t i k von P r o f . Dr. W. Flach in Würzburg. V g l . a u c h W . F l a c h , " D i eg e n e r a t i v e l i n g u i s t i s c h e T h e o r i e und die P r i n z i p i e n l e h r e des D e n k e n s " , Aspekte und Probleme der Sprachphilosophie, e d . J . S i m o n ( F r e i b u r g - M ü n c h e n : A l b e r , 1 9 7 4 ) (dort a u s f ü h r l i c h e Bibliographie zu Chomskys methodologischen Abhandlungen).
31 ( 1 ) Jeder Linguist, der nicht von vornherein nur Theorie betreibt, sondern Einzelsprachen beschreibt, muß das Korpusproblem berücksichtigen.
Für Chomsky u . a . wird das Korpusproblem nicht relevant,
weil er die zu gewinnenden Strukturen voraussetzt. (2)
Zeichensystemaspekt und Intuitionsaspekt sind zwar komplementär
aber, anders als bei Chomsky, muß "Kompetenz" als der gegenstandstheoretische Begriff streng von "Intuition" als dem methodologischen Begriff getrennt werden.
("Intuition" bezieht sich auf die
Methode, mit der die Regelhaftigkeit sprachlicher Daten gewonnen wird.)
Chomsky kontaminiert Intuition und Kompetenz.
Beschrei-
bungsadäquatheit heißt bei ihm "the correct account of the linguistic intuition", nicht etwa "of the linguistic data".
Damit
ent-
zieht er sich den methodischen Anforderungen, die im Tatbestand Korpus liegen. (3) Theorie heißt, ein Korpus explizit zu beschreiben, und erst durch diese explizite Beschreibung ist zu sagen "Dies ist
man in die Lage versetzt,
die Kompetenz des Sprechers".
Die Kompetenz
ist
also die Resultante aus der Beschreibung und nicht - wie bei Chomsky - die "Rechenschaftslegung der Intuition".
Chomskys Begriff
von "Intuition" sprengt den empirischen Charakter der Sprachwissenschaft insofern als neben dem Korpus auch die Intuition als Quelle für Beobachtungsdaten zugelassen wird. Von dieser Abgrenzung abgesehen werden an Chomskyschen Bestimmungen aufgenommen: der Gedanke der "signifikanten linguistischen Generalisierungen", die eine Beschreibung ausmachen und der der "Regularitäten", auf die sich eine Beschreibung bezieht. Die vorliegende Arbeit unterscheidet sich damit in einigen grundsätzlichen theoretischen Positionen von der Transformationsgrammatik, noch stärker von der generativen Semantik.
Sie unter-
scheidet sich von ihnen weniger in der Analyse von einzelnen Daten, die z . T . auch in einer Transformationsgrammatik dargestellt werden könnten. Das System von definierten
Beschreibungsbegriffen, das in
die-
ser Arbeit entwickelt wird, stellt eine "Theorie des Numerus im Englischen" dar.
Mit diesem minimalen "Theorie"-Begriff (Theorie
als klassifikatorisches und typologisches System) wäre eine vorschnelle Festlegung auf einen der unterschiedlichen Theoriebe-
32
g r i f f e vermieden.
22
Die weitgehende Frage, wie man, von diesem
System von Beschreibungsbegriffen ausgehend, eine allgemeine Grammatiktheorie (einen Formalismus, ein Modell) entwickeln kann, wird nicht verfolgt.
Gleichwohl sind die Ergebnisse zum Numerus in
andere Systeme übersetzbar,
ferner sind sie für allgemeine Gramma-
tiktheorien methodisch relevant: Sie können diese verifizieren oder 23 falsifizieren. Sie sind ferner für jeden kontrastiven Vergleich des Englischen fruchtbar zu machen. Damit steht die vorliegende Studie nicht außerhalb der gegenwärtigen linguistischen Forschung, aber sie treibt empirische Linguistik in dem erklärten Sinn von "einzelsprachlich systembezogen" und "korpusbezogen".
Sie ist
nicht modelltheoretisch orientiert.
2 2 E s soll h i e r k e i n e a u s f ü h r l i c h e , v e r g l e i c h e n d e D i s k u s s i o n d e r gängigen T h e o r i e b e g r i f f e vorgenommen werden. Der gemeinsame Nenner meines T h e o r i e b e g r i f f s , der mit den bekannten wissenschaftstheoretisehen Richtungen vereinbar ist, kann dahingehend formuliert werden: Für den Theoriebegriff ist bestimmend, daß zu e i n e r l i n g u i s t i s c h e n P r o b l e m s t e l l u n g über e i n e m immer begrenzten Korpus ein System von d e f i n i e r t e n B e g r i f f e n entwickelt wird (Empirie) . Wissenschaftliche b z w . linguistische Problemstellungen kommen überhaupt nur im Rahmen von Theorien zur Lösung, d . h . es gibt k e i n e a u ß e r t h e p r e t i s c h e , w i s s e n s c h a f t l i c h e E r k e n n t n i s , sehr wohl aber können ( s p r a c h - ) w i s s e n s c h a f t l i c h e Ergebnisse relativ schulenunabhängig gewonnen werden. Die Verwendung des Ausdrucks "System" ist z w e i f a c h r e l e v a n t : (1) "System des Numerus (im E n g l i s c h e n ) " b e z i e h t sich auf e i n z e l sprachliche Z e i c h e n s t r u k t u r , ( 2 ) "System d e r Beschreibungsbegriffe" auf die Kohärenz wissenschaftlicher Aussagen. "Theorie" im Sinne eines k l a s s i f i k a t o r i sehen und typologischen Systems w i r d a u s d r ü c k l i c h z . B . v o n G . G . Hempel a l s B e s t a n d teil jedweder empirischen Beschreibungsaufgabe geltend gemacht und g e r e c h t f e r t i g t ( v g l . G . G . Hempel, "Typologisehe Methoden in den S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n " , Logik der Sozialwissenschaft, e d . E. Topitsch (Köln 1 9 6 7 ) ) . 23 Auch h i n s i c h t l i c h der Veri- und F a l s i f i k a t i o n s f u n k t i o n solcher empirischer "Theorien" gegenüber f o r m a l e n Modellen s t ü t z t sich die vorliegende Arbeit auf allgemein anerkannte Wissenschaftst h e o r e t i k e r der G e g e n w a r t ( v g l . u . a . K. P o p p e r , The Logic of Scientific Discovery ( N e w Y o r k , L o n d o n 1 9 5 9 ) ) .
33
1.
DER NUMERUS IM ENGLISCHEN ALS KATEGORIENGEFÜGE
Mit dem Ausdruck "Kategoriengefüge" ist gesagt, daß es sich beim Numerus im Englischen nicht um einen Sachverhalt handelt, der durch eine einzelne gK bestimmt wäre, sondern um einen komplexen Sachverhalt, der einerseits durch die Beziehung Numerus am Substantiv und Numerus am Verbum, andererseits durch die Beziehung Numerus und Artikel aufgebaut wird. 1.1
Der Numerus am Substantiv
1.1.1 Der Numerus als semantische Modifikation am Substantiv und als Kategorienklasse Die Numeri bezeichnen am Substantiv die Anzahl der vom Substantiv bezeichneten Objekte, d . h . sie klassifizieren den Bedeutungsgehalt des Substantivs semantisch unter dem Aspekt der Zahl. Man kann also den gK-en SG und PL immer eine semantische Kategorie zuordnen. Dieser Sachverhalt verdient deshalb besondere Betonung, weil die Numeri am Verbum einen grundsätzlich verschiedenen Typ von gK-en darstellen. Der Numerus am Substantiv ist im Englischen ferner eine Kategorienklasse mit zwei Elementen (SG und PL) im Unterschied etwa zu Sprachen, die zusätzlich einen Dual, Paucal usw. aufweisen. Das klassenbildende Kriterium ist dabei, daß die Numeri SG und PL nicht gleichzeitig an ein- und demselben Lexem kombinierbar sind. Diese zwei Elemente bilden eine eindimensionale, merkmaltragende Opposition, bei der der PL das markierte Oppositionsglied ist (SG: Zero-Form). 1 . 1 . 2 Die Markiertheit der Kategorie 'Menge' durch die grammatische Kategorie Plural Vom morphologischen Sachverhalt der eindimensionalen, markierten Opposition ist zu unterscheiden die Frage nach der Durchgängig-
34
keit der Markiertheit der semantischen Kategorie ' M z 1 durch die gK PL. Man vergleiche in diesem Zusammenhang das Deutsche und Englische: (5a)
one book/three books/ B ü c h e r / + d r e i Buch
three book
(5b)
in all letters/in e v e r y letter/ in all letter - d t . in allen B r i e f e n / i n jedem B r i e f / + i n allen Brief
(6a)
the 18th and 19th centuries/+the 18th and 19th century - dt. das 18. und 19. J a h r h u n d e r t
(6b)
t n e s e t t l e r ' s life/the settlers' lives - d t . das Leben des Siedlers/das Leben der Siedler
(6c)
They shook their heads/+They S i e s c h ü t t e l t e n d e n Kopf
(7a)
Three beers, please!/ Three beer, please! Bier, bitte!/?Drei Biere, bitte!
(7b)
a three-week holiday - dt.
ein
- d t . ein B u c h / d r e i
shook their head
- dt.
- at. D r e i
3-Wochen U r l a u b
Nimmt man hinzu, daß z . B . im Türkischen im Zusammenhang mit der Ez und der bestimmten Mz der SG des Substantivs, bei unbestimmter Mz der PL des Substantivs steht, so wird klar, daß der Umfang der Markiertheit der Kategorie 'Menge' von Sprache zu Sprache verschieden ist. Für die genannten Beispiele ist kennzeichnend, daß die Numerusangabe (PL) unter dem Aspekt möglicher Kommunikationsmißverständnisse gesehen, überflüssig ist. Dies ist überhaupt der Grund für die einzelsprachliche Freiheit in der Auswahl der Varianten. Die Redundanz der Mz-Markierung ist dann durchbrochen, wenn sich durch die Opposition SG/PL ein funktionsvalentes Minimalpaar ergibt. Dies ist im Englischen der Fall bei the settlers ' lives vs. the settlers' life 'das Leben der einzelnen Siedler 1 vs. 'das gemeinsame Leben der Siedler'. Davon zu unterscheiden ist der Fall ( 7 b ) , in dem die Verwendung des SG rein syntaktisch, nämlich durch den Faktor "pränominale Stellung des Substantivs",'bedingt ist. Der Vergleich des Englischen mit dem Deutschen zeigt, daß der Umfang der Markiertheit der Kategorie ' M z 1 durch die gK PL im Englischen größer ist. Die Markiertheit ist nahezu durchgehend. (Dieser allgemeine Strukturzug wird innerhalb der Einzelanalysen zu SG und PL mehrfach eine Rolle spielen, vor allem in 2 . 3 . "Konkordanz und Diskordanz".)
35
1 . 1 . 3 Syntaktisch vs. seraantisch geregelte Verwendung des Singular in Zusammenhang mit der Mehrzahl: das Substantiv in pränominaler Stellung und bei Maßangaben Der Numerus am Substantiv im Englischen ist
nicht vollständig cha-
rakterisiert, wenn nicht auch der Unterschied zwischen einer semantisch bedingten und syntaktisch bedingten Verwendung der Numeri herausgearbeitet wird.
Dieser Gesichtspunkt steht in engem Zusam-
menhang mit den oben erörterten Zügen der Markiertheit der Kategorie Mz durch den PL und der semantischen Modifikation des Substantivs durch die Numeri.
Der Gedanke der syntaktischen Regularitä-
ten der Numerusverwendung soll im folgenden präzisiert werden. Dies geschieht dadurch, daß zwei Bereiche der englischen Grammatik
vor-
gestellt werden, nämlich der Numerus am Substantiv in pränominaler Stellung und innerhalb von Maßangaben, für die typisch ist,
daß
der SG trotz Mz eines zählbaren Objektes verwendet wird. Pränominale Stellung und Nominalphrase mit bestimmter Konfiguration von Numeralia sind selbst die syntaktischen Faktoren, die die Verwendung des SG im Zusammenhang mit der Mz eines C regeln. Faktoren tragen dazu bei,
Diese syntaktischen
daß das oben für das Englische konsta-
tierte Gesetz der durchgängigen Markiertheit der Kategorie Mz durch die gK PL durchbrochen wird.
Mit Blick auf die Bezeichnungsfunk-
tionen und semantische Modifizierung des Substantivs durch die Numeri ist
folgender
Sachverhalt gegeben: Es ist
nicht etwa ein ei-
gener Bezeichnungstyp von SG anzusetzen (etwa SG zur Bezeichnung einer M z ) , sondern ein syntaktisch bedingter Verwendung s typ von SG im Zusammenhang mit der semantischen Kategorie Mz. Die beiden Bereiche bekommen im Rahmen dieser Arbeit kein Eigengewicht,
sondern es wird nur ein Überblick über die wichtigsten
Phänomene und Probleme gegeben.
Primär dient die Erörterung des
Numerus am Substantiv in attributiver Stellung und innerhalb von Maßangaben dem Ziel, Kategorienprobleme zu präzisieren. SG und PL am Substantiv in pränominaler Stellung. Osselton/ Osselton-Bleeker ( 1 9 6 2 ) erwähnen in ihrem Aufsatz "The Plural Attributive in Contemporary English", daß Times Literary in der vorweihnachtlichen Zeit eine Sonderrubrik
Supplement
für Rezensionen
zu Kinderbüchern eingerichtet hat und beim ersten Erscheinen
die-
ser Rubrik 1946 Children's Book Section, beim zweiten Erscheinen 1949 Children's Books Section (ebenso 195O bis
1959) nannte, und
36 dann 196O und 1961 wieder in Children's Book Section umbenannte. Wood ( 1 9 6 3 ) berichtet in einem gleichnamigen Aufsatz davon, daß der Rektor einer englischen Schule im Schulmagazin von einem Kollegen als head of the Modern Languages Department vorgestellt wurde. Vor dem Druck verteidigte er Wood gegenüber, der für Modern Language Department plädierte (analog Modern Language Association oder Modern Language Review] die PL-Konstruktion mit der Begründung, daß die Sprachabteilung mehr als eine Sprache umfasse, ließ sich dann aber doch von Wood zur SG-Form überreden. "Idiom vs. logic" ist im Aufsatz von Wood wie auch bei anderen die falsche Alternative, die man zur Erklärung solcher Sprach- bzw. Sprecherbefunde aufstellt. Hinter der SG-Form verbirgt sich vielmehr eine angebbare Regel: wird eine Genitiv- oder Präpositionalphrase zu einer Substantiv + Substantiv-Konstruktion verkürzt bzw. transformiert, so erscheint das abhängige Substantiv, falls es im PL stand, in attributiver Stellung im SG, es sei denn, es treten durch die SG-Form Kommunikationsmißverständnisse auf (vgl. plains people, comics reader u s w . ) . Dabei können sogar PL-tantum im SG erscheinen (billiard-tablet barrack-room u s w . ) . Daneben scheint es nur zwei Regularitäten zu geben, nach denen der PL erhalten bleibt: ( 1 ) wenn der Sprecher ausdrücklich den Aspekt betont, daß es sich um Arten(einer Gattung) oder um eine große Anzahl handelt: vgl. books Section, Rivers Act, schools inspector usw. - vgl.. dt. Ein Krupp-Anteil, das wäre für sie [= die neuen Öl-Millionäre] kaum mehr als ein besonders pittoreskes Aktienpaket in ihrem Banken-Safe (ZEIT, 2 6 . 7 . 1 9 7 4 ) , (2) wenn Mißverständlichkeit zwischen Einzahl und Mehrzahl auftritt. So wären wohl Beispiele der folgenden Art einzustufen: 10 people held at Baling are charged with explosions conspiracy (Überschrift in Times vom 1 3 . 3 . 1 9 7 3 ; aus dem weiteren Text geht hervor, daß es sich um mehrere Explosionen handelt). Daneben gibt es einen weiteren Bereich von PL-Verwendung, die die oben genannte Regel durchbricht. Zur Zeit der englischen Wirtschaftskrise 1973 war in den Zeitungen von einem 90 days freeze l
I n t e r e s s a n t ist in diesem Z u s a m m e n h a n g , daß H . W , F o w l e r , A Dictionary of Modern English Usage, sec. ed. r e y . by E. Cowers ( O x f o r d , 1 9 6 5 ) , S . 4OO-4O5 u n t e r d e r R u b r i k " N u m b e r " h i e r z u keine (normativen) Hinweise bringt.
37
(WP 552/1) die Rede im Gegensatz
zu Ausdrücken aus der Börsen-
sprache wie 30-day account usw. oder aus der Sportsprache wie 5-metre rule, 2-second rule usw. Bei der Konjunkturdrosselung handelte es sich um eine einmalige Maßnahme der Regierung. Im Falle von 30-day account dagegen sind die 30 Tage ein Maß (Monat als Maßeinheit), während dies auf die 9O Tage nicht z u t r i f f t . Die SG/PL-Verwendung am Substantiv in attributiver Stellung läßt sich damit wie folgt systematisieren: I. SG-Form bei streng (= restriktiv) klassifizierendem Verhältnis des Attributs zum headword (Neutralität der Ez/Mz-Opposition): book shelf, career girl, raven season, 20-day account usw. II. PL-Form 1. Vermeidung von Mißverständnissen aufgrund zeichenimmanenter Bedingungen a) Wortartlatenz Adjektiv/Substantiv comic reader/comics reader, plain people/plains people usw. b) Mehrdeutigkeit der Konstituentenstruktur old oar problem/old oars problem usw. 2. fakultativ bei 'Mz von Arten": Präzisionsbedürfnis des Sprechers (keine Mißverständlichkeit, streng klassifizierendes Verhältnis): schooKs) inspector, book(s) section, language(s) department usw. 3. schwach (= nicht restriktiv) klassifizierendes Verhältnis des Attributs zum headword (PL zur Bezeichnung der Mz bei Situationsrelevanz der Ez/Mz-Opposition): career girl/career adviser, resource centre/national resources policy, income group/incomes policy usw. SG/PL bei Maßangaben.
Das System von Nominalphrasentypen sieht
wie folgt aus: Den M a ß a n g a b e n w i r d i n d e n G r a m m a t i k d a r s t e l l u n g e n m e i s t k e i n Eigengewicht zuerkannt. Meist erscheinen sie - wie z . B . bei R . W . Z a n d v o o r t ( 1 9 6 5 : 9 9 ) u n t e r d e r Sparte " N u m e r u s a m a t t r i b u t i v e n S u b s t a n t i v " . D i e s e E i n o r d n u n g t r i f f t aber n u r a u f e i n e n Teil von M a ß a n g a b e n zu, f e r n e r w i r d der Z u s a m m e n h a n g von SG und PL a l s gK-en m i t p r i m ä r e n ( s e m a n t i s c h e n ) B e z e i c h n u n g s f u n k t i o n e n und syntaktischen R e g u l a r i t ä t e n der SG-Verwendung (bei Mz) andererseits nicht betont.
38
Maßangabe attributiv (in deskriptiver Funktion) 1. Numerale + N ( S G : M z ) + ( o f ) + N ( P L : M z ) : three dozen bottles of wine - dt. six gross ( o f )
pennibs
two brace ( o f )
pheasants
two score ( a r c h . ) two dozen
(of)
(of)
3 Dutzend Flaschen Wein
eggs
eggs
the nation's 25 million potential 18-to-25 year old voters (Time, Nov. 1 9 7 2 , S. 1 1 ) - dt. der Nation 25 Millionen Wähler zwischen 18 und 25 aber: (i) (ii)
dozens of films,
scores of eg.gs
50 head of cattle, three pairs of trousers
D o z e n , score u s w . sind Cs mit dem M e r k m a l ' b e s t i m m t e M e n g e 1 , d i e p e r K o n v e n t i o n a l s M a ß e i n h e i t g i l t . Dozen w e c h s e l t w e d e r L e x e m - u n d B e d e u t u n g s k l a s s e noch i s t e s b e r e c h t i g t , v o n e i n e m zero-PL z u s p r e c h e n ( T y p s h e e p ) . D i e B e i s p i e l e ( i i ) f a l l e n i n h a l t l i c h , s t r u k t u r e l l aber n u r vord e r g r u n d i g , in das S c h e m a : Head ist z w a r countable, aber n i c h t von der Art ' b e s t i m m t e Menge a l s M a ß e i n h e i t ' . D e r l e x i k a l i s c h e S t a t u s v o n head ist der eines Numerativs bei bestimmten K o l l e k t i v a . In pair of scissors ist p a i r e b e n s o , obwohl es das M e r k m a l ' b e s t i m m t e Menge als Maßeinheit' trägt, N u m e r a t i v , d . h . "Zähllexem", bedingt durch das PL-tantum. 2. a) einfache Angabe: Numerale + N ( P L : M z ) -t- A d j . six feet
wide
(präd.)
(präd.) vs. 200-foot-high-letters
(attrib.)
b) gegliederte Angabe: Numerale + N (PL:Mz) + Numerale + + N (PL:Mz) 7 feet
six
inches
2 dollars 50 cents c) elliptische Angabe: Numerale + N (SG:Mz) + Numerale six foot two five pound ten II, Maßangabe attributiv (in klassifizierender Funktion)
Numerale + N (SG:Mz) + N (SG/PL:Ez/Mz) five-pound
note(s)
the . . . 18-to-2E> year old voters a five-mile
race
in 200-foot
high letters
39
a three man crew, a ten man
staff
aber: a charge of number six III.
shot (shot:
'Schrot')
Mengeneinheit wird klassifiziert durch UC oder C Numerale + N (PL:Mz) + N (SG:UC) I'lt give you 15 seconds start dt. 2 Wochenstunden Proseminar (vgl. auch dt. vs. engl. three man crew)
II. und III.
sind klar voneinander zu trennen.
3 Mann Besatzung
In II.
klassifizierender SG (attributive Stellung) vor, in III. Mengenangabe selbst deskriptiv verwendet (PL^Form). 1.2
liegt ein ist
die
Der Numerus am Verbum
1 . 2 . 1 Kategorienkorrespondenz (Kongruenz/Disgruenz) Im Unterschied zum Numerus am Substantiv ist der Numerus am Verbum zwar auf eine Vielheit von Verbalhandlungen bezogen (vgl, the baker bakes/the bakers bake), aber es wird mit dem SG und PL der finiten Verbform nicht die Anzahl als Wiederholung ein- und derselben Verbalhandlung bezeichnet. Jespersen schreibt dazu (Jesper-
sen 1924: 2 0 7 ) : W h e n Sweet ( . . . ) says t h a t t h e o n l y g r a m m a t i c a l c a t e g o r y t h a t verbs have in common w i t h n o u n s is t h a t of n u m b e r , he is right so far as actual ( E n g l i s h ) grammar is concerned; but it should be r e m e m b e r e d t h a t the p l u r a l does not m e a n the same t h i n g in v e r b s as in s u b s t a n t i v e s . In the l a t t e r it m e a n s p l u r a l i t y o f t h a t w h i c h i s d e n o t e d b y t h e word i t s e l f , while in the verb the number r e f e r s not to the action or s t a t e d e n o t e d by the v e r b , but to the s u b j e c t : ... (they) walk, w h i c h is in the p l u r a l , ... i m p l i e s not m o r e w a l k s than o n e , b u t more w a l k e r s t h a n o n e .
An anderer Stelle spricht Jespersen vom Numerus am Verbum als "a meaningless grammatical contrivance showing the dependence of the verb on its subject" (Jespersen 1 9 3 3 : 2 1 6 ) . Durch, diese rein formale Abhängigkeit der finiten Verbform vom Substantiv in Subjektposition konstituieren sich die Numeri am Verbum als rein syntaktische Korrespondenzkategorien: Die Numeri des Substantivs werden in der finiten Verbform "kopiert".
Soweit also über die Opposition
SG/PL der finiten Verbform die Opposition Ez/Mz ins Spiel kommt, handelt es sich lediglich um Ez/Mz von Verbalhandlungen, die je-
40
weils der Ez/Mz der Verbalsubjekte zugeordnet sind. Ez/Mz einund derselben Verbalhandlung ist keine eigene gK am Verbum, sondern wird entweder über lexikalische Elemente (once, often, twice usw.) oder partiell über die Funktionen der Tempora oder des Verbalaspekts (einfache und erweiterte Form) ausgedrückt. Innerhalb eines Korrespondenzverhältnisses ist sowohl "Kongruenz" wie auch "Disgruenz" möglich. "Kongruenz" (KG) heißt, es liegen gleiche Kategorien an Substantiv und Verbform (PL/PL, SG/SG) vor, "Disgruenz" (DG) heißt, es liegen ungleiche Kategorien vor (SG/PL, PL/SG). Im Falle der DG ist - sofern sie semantisch geregelt ist - der reine Korrespondenzcharakter durchbrochen. Im Englischen ist dies der Fall in Verbindung mit einer ganz bestimmten Substantivklasse. Steht im Englischen ein Substantiv mit dem komplexen Merkmal "Menge von Personen" im SG in Subjektposition, so ist die Opposition KG/DG möglich: z . B . Parliament, the band (class, crowd usw.) is/are . . . Die damit verbundene semantische Differenz (Perspektivierung einer Menge ausdrücklich als "Vielheit") beeinflußt die Anzahl der Verbalhandlungen nicht. Der reine Korrespondenzcharakter der finiten Verbform wird allerdings modifiziert: Es handelt sich um den Unterschied zwischen einer construotio ad formam (KG) und einer oonstructio ad sensum ( D G ) . 1 . 2 . 2 Die grammatische Kategorie Verbalperson Bezugspunkt der Korrespondenz zwischen dem Numerus der finiten Verbform und dem Numerus am Substantiv ist das Substantiv in syntaktischer Subjektposition, d . h . die Kategorienkorrespondenz wirkt nicht in Richtung des Substantivs in Objektposition. Damit ist der Numerus der finiten Verbform die gK "Verbalperson", da diese die Subjektfunktion bezeichnet. Diese Aussage gestattet nur eine Oberflächeninterpretation der Begriffe "Subjekt" und "Objekt". Sie ist .nicht verträglich mit einer Tiefenstrukturdefinition dieser Begriffe innerhalb der Transformationsgrammatik oder generativen Semantik. Der Numerus am Verbum läßt sich als spezifisch satzsyntaktischer Diese M ö g l i c h k e i t der D G , die eine constructio ad sensum d a r s t e l l t , v e r l a n g t eine E i n s c h r ä n k u n g d e r J e s p e r s e n s c h e n C h a r a k t e r i s i e r u n g des N u m e r u s am V e r b u m als "a m e a n i n g l e s s g r a m m a t i cal contrivance".
41
Strukturfaktor ausweisen: über die Numeruskorrespondenz ist im Englischen so etwas wie eine "Nominalphrase" als syntaktische 4 Einheit identifizierbar. (In der Literatur finden sich für den Numerus der finiten Verbform die Ausdrücke concord, government und Verbagreement. Verbagreement und government eignen sich als Oberbegriff für KG und DG. In dieser Arbeit wird der Ausdruck verb-agreement in diesem Sinn verwendet. Ist der Gesichtspunkt der gK dominierend und nicht der des rein syntaktischen Sachverhalts der Kategorienkorrespondenz, so wird von der "gK Verbalperson" gesprochen.) 1 . 2 . 3 Bedeutungsklassen vs. Lexemklassen (mit Erörterung der Pluralia-tantum) über die finite Verbform lassen sich Substantivklassen nach rein syntaktischen Kriterien festlegen. In Fällen wie class, crowd, family usw. gehört das Substantiv einer Bedeutungsklasse an, die gebildet wird durch das semantische Merkmal "zählbarer Gegenstand". Es kann in weitere Unterklassen eingeteilt werden durch die Merkmale "komplexer Gegenstand" und "Menge von Personen". Die Tatsache, daß in den genannten Fällen die Opposition KG/DG am Verbum möglich ist, hat keinen Einfluß auf die Frage der Bedeutungsklasse. In Fällen aber wie ethics, politics, alms, bellows usw. ist die Zuordnung zu den genannten Bedeutungsklassen nicht von vornherein eindeutig, da KG und DG der finiten Verbform nicht einheitlich verwendet werden und damit nicht eindeutig als constructio ad formam oder als constructio ad sensum eingestuft werden können. In diesen Fällen ist die finite Verbform ein syntaktisches Kriterium zur Festlegung von Lexemklassen. Die Lexemklasse ist also nicht gleich der Bedeutungsklasse, und zwar dann nicht, wenn die Lexemklasse morphologisch-syntaktisch festgelegt wird nach einem Faktor, der Element eines anderen Flexionsbereichs ist (hier: Flexionsbereich "Substantiv" vs. Flecionsbereich "Verbum"). Die Opposition much/many bildet im Gegensatz dazu kein Kriterium Vgl. hierzu die Rechtfertigung der syntaktischen Kategorie nounp n r a s e beim f r ü h e n Chomsky ( 1 9 5 7 ) d u r c h d a s verb-agreement. Die B e g r i f f e "Konkordanz"/"Diskordanz" werden für Phänomene des Numerus am Verbum ausdrücklich vermieden. S i e sind r e s e r v i e r t für ein anderes Phänomen der N u m e r u s v e r w e n d u n g am Substantiv (vgl. Kapitel 2 . 3 . ) .
42 zur Festlegung der Lexemklasse, sondern zur Festlegung bzw. Bestätigung der Bedeutungsklassen "zählbares/nicht-zählbares Objekt". Im Englischen lassen sich mindestens drei Lexemklassen nach dem syntaktischen Kriterium der finiten Verbform ausmachen: I.
Substantive mit der finiten Verbform nur im SG:
advice, furniture, II.
information,
knowledge, news u s w .
Substantive mit der f i n i t e n V e r b f o r m nur im PL:
people ( ' L e u t e 1 , n i c h t ' V o l k ' ) , p o l i c e , cattle; clothes, goods, groceries, trousers, scissors u s w . III.
Substantive mit der
band, class, family,
f i n i t e n V e r b f o r m im SG und PL:
parliament, committee u s w .
Nimmt man den Fall much critioism/many criticisms hinzu, so lassen sich für das Englische zunächst folgende lexikalisch-semantische Phänomene unterscheiden: ( 1 ) Vagheit der Zugehörigkeit zu Lexem- und Bedeutungsklasse (bellows), (2) Zugehörigkeit sowohl zur Bedeutungsklasse "zählbares Objekt" (criticism), (3) Unterklassen der (primären) Bedeutungsklassen "zählbares/nicht-zählbares Objekt" nach mengenrelevanten Gesichtspunkten wie "Gegliedertheit des Objekts" (= Objekt als Summe von Teilen), wobei die Bedeutungsklasse morphologisch markiert sein kann (family vs. trousers). Das Plurale-tantum im Englischen. Ein besonderes Problem innerhalb der Lexemklassenfrage stellen die sogenannten PL-tantum dar, Die PL-tantum im Englischen sind noch nicht Gegenstand einer umfassenden Untersuchung geworden. Die einzige Erörterung der PLtantum innerhalb eines Artikels zum Numerus im Englischen bringt A. Juul ( 1 9 7 2 ) . Zunächst zitiert er Erades (Juul 1 9 7 2 : 8 ) : Our f i r s t c o n c e r n m u s t b e t o d e t e r m i n e w h e t h e r c r o s s r o a d s , headquarters, surroundings, are formal plurals. Phonological c o n s i d e r a t i o n s compel us to a n s w e r in the a f f i r m a t i v e : E n g l i s h h a s n o stems e n d i n g i n / d z / / / /inz/ (apart from an o c c a s i o n a l word of a t e c h n i c a l or s p e c i a l c h a r a c t e r , such as adze or topaz). How is it t h e n , t h a t t h e s e f o r m a l p l u r a l s s h o u l d b e q u a l i f i e d b y s i n g u l a r a r t i c l e s a n dp r o nouns? Evidently because their strong collective sense causes the idea d e n o t e d by them to be t a k e n as u n i t i e s uncompounded and indivisible wholes. The collective meaning makes the p l u r a l i t y originally suggested by their component parts, which is responsible for the plural form of the words,
43 recede into the b a c k g r o u n d . Our English correspondent rem a r k s : ' H e a d q u a r t e r s seems t o b e u s e d a s f r e q u e n t l y i n t h e s i n g u l a r as in the p l u r a l probably because it is (observe the s i n g u l a r pronoun and verb . . . ) thought of as one establish'· m e n t or c e n t r e of o r g a n i z a t i o n . . . . We are a w a r e t h a t a comb i n a t i o n l i k e t h a t s u r r o u n d i n g s c a n h a r d l y b e looked upon as correct E n g l i s h ' . Juul fährt selbst fort
(Juul 1 9 7 2 : 8 ) :
As far as we can s e e , " p h o n o l o g i c a l c o n s i d e r a t i o n s ' are ent i r e l e y i r r e l e v a n t t o the s u b j e c t . W h a t i s o f i n t e r e s t , i s w h e t h e r a g i v e n c o n s t r u c t i o n is p o s s i b l e or i m p o s s i b l e .
Juul selbst behandelt die PL-tantum insgesamt "strukturalistisch", d.h. allein als Lexemklassenphänomen, das distributioneil mit den Elementen prenominals und finite Verbform beschrieben wird. Er behandelt sie nicht als Kategorienproblem, d . h . unter dem Aspekt von Bezeichnungsfunktionen von SG und PL, Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik und dem Unterschied vom Lexemklassen und Bedeutungsklassen. Eine kurze Erörterung der PL-tantum findet sich auch bei A. Schöpf ( 1 9 6 9 : 80-82), eine Abhandlung, in der Numerusprobleme allerdings kein Eigengewicht erhalten. Schöpf liefert - im Gegensatz zu Juul - eine semantische Analyse bzw. Beschreibung der PLtantum (PL als PL der Gegenstandsgliederung), wird aber dem Lexemklassenproblem nicht gerecht, indem er books und scissors etwa gleichordnet. PL-tantum sind aber nicht komplexe syntaktische Kategorien vom Typ book-s (C im P L ) , sondern bilden eine syntaktisch bedingte Lexemklasse. Bei einem streng kategorientheoretischen Ansatz gehören die PLtantum in folgende Reihe: book ' B u c h ' : C; scale "Waagschale 1 : "Singulativ" (vgl. 4 . 2 . 2 . ) ; scales 'Waage 1 : PL-tantum; his fortunes/ his fortune in Italy: Semi-PL-tantun (vgl. 2 . 4 . 2 . ) . Es stellt sich ferner die Frage, ob und inwieweit sich am PL-tantum die finite Verbform nicht nur syntaktisch, sondern auch semantisch definieren lässt. M . a . W . : Es ist zu fragen, ob der PL bereits als lexikalisiert analysiert werden muß oder ob er sich als PL der Gegenstandgegliedertheit rechtfertigen läßt. In Frage käme folgende semantische Klassifikation der PL-tantum: I.
PL zur Bezeichnung einer Teilen'
'Mz von zwei symmetrischen
44 W e r k z e u g e : pincers, pliers, scissors, tongs, tweezers usw.; Kleidungsstücke für symmetrische Körperteile: breeches, braces, pants, trousers u s w . II.
PL zur Bezeichnung einer Teilen'
'Mz von mehr als
zwei g l e i c h e n
T e c h n i s c h e A g g r e g a t e : cloisters, stairs, annals u s w . ; S t o f f e : ashes, embers, fumes, dregs, sands, sweepings
usw. III.
PL zur B e z e i c h n u n g e i n e r ' Mz von u n g l e i c h e n T e i l e n ' K ö r p e r t e i l e : bowels, genitals, intestines u s w . R ä u m l i c h e E i n h e i t e n : barracks, headquarters, lodgings, precincts, premises, surroundings, works u s w . ; G e o g r a p h i s c h I n d i v i d u e l l e s ( E i g e n n a m e n ) : A l p s , A n d e s , Hebrides, Tropics u s w .
In allen genannten Fällen läßt sich die Substantivform über den PL am Verbum grammatisch als PL, semantisch als PL der Gegenstandskomplexion rechtfertigen. Sonderprobleme werfen folgende Beispiele auf: (8a)
e t h i c s , p h y s i c s , phonetics u s w .
(8b)
viands,
victuals, groceries, goods, wares, clothes u s w .
In (8a) kann der Substantivform zwar nur der SG der finiten Verbform zugeordnet werden, doch es kommen Konstruktionen vom Typ Thermodynamias is (?are) difficult. has invented them vor. Aufgrund dieses Sachverhalts ist es nicht mehr möglich, von einem gänzlich lexikalisierten PL an der Substantivform zu sprechen, sondern es ist eine Substantivklasse geltend zu machen, an der entweder über das Verbum oder über pronominale Elemente ein PL "grammatisiert" ist. Für die Beispiele (8b) ist es angemessen, einen PL zur Bezeichnung einer Mz von Arten zu einem UC anzusetzen. Damit wäre der PL kein PL der Gegenstandskomplexion im strengen Sinn, sondern, da die Opposition SG/PL am Verbum nicht vorkommt, ein Gattungskollektivum, bei dem im Unterschied zum Typ cattle, fruit, fowl usw. die Kategorie ' M z 1 markiert ist. Nicht als Grenzfälle einzustufen sind dagegen: ( 9 a ) blues, creeps, dumps, j i t t e r s , measles, shivers u s w . ( ' K r a n k h e i t e n ' bzw. 'physische Reaktionen') ( 9 b ) billiards, cards, checkers,
wing-overs u s w . ( ' S p i e l e ' )
Hier kommt die finite Verbform nur im PL vor, die Opposition KG/ DG wird nicht relevant. Ferner gibt es in beiden Sparten Bei-
45
spiele ohne PL-Form des Substantivs (smallpoxj dice), womit die PL-Formen in ( 9 a ) und ( 9 b ) als völlig lexikalisiert analysiert werden können. Ein Beispiel außerhalb dieser Gruppen mit völlig lexikalisiertem PL ist news. Die vorangegangenen Ausführungen dienten der Klärung des semantischen aid syntaktischen Status des Numerus am Verbum und der Darstellung des Numerus am Verbum als gK Verbalperson. Die konkreten syntaktischen und semantischen Regularitäten, die der Verwendung von KG und DG zugrunde liegen, betreffen den Numerus der finiten Verbform nicht mehr als allgemeinen Strukturfaktor der Nominalphrase oder des gesamten Kategoriengefüges Numerus, sondern die Frage nach konkreten Verwendungstypen von SG und PL. Sie werden an entsprechender Stelle, in Kap. 2 . 5 . , erörtert. 1.3 Artikel und Numerus Der Artikel wird im folgenden nur insoweit in die Untersuchung einbezogen als Kategorienprobleme, die mit dem Numerus unmittelbar in Zusammenhang stehen, betroffen sind. Darüber hinaus bekommt der Artikel kein Eigengewicht. Zudem liegt in der Artikelmonographie von Vater ( 1 9 6 3 ) eine exemplarische Darstellung zu Artikelproblemen vor. Der Artikel ist im Englischen ein proklitisches Element. Er ist eine gK am Substantiv von besonderer Art. Er erfüllt zwei wichtige Charakteristika der gK-en. Er muß einmal obligatorisch an einem bestimmten Satzglied, nämlich dem Substantiv, gesetzt werden, zum ändern kann ihm ein einheitlicher Begriffskreis, nämlich "Determination", zugeordnet werden. Im Unterschied zum Numerus jedoch ist er nicht flexional am Substantiv, sondern über freie Morpheme pränominal manifest. Der Artikel verfügt wie der Numerus über mehrere Werte; er ist also wie der Numerus eine Kategorienklasse. Es stellt sich beim Artikel allerdings die schwierige Frage, wieviele Werte anzusetzen sind. Diese Frage läßt sich zum Teil von Numerusphänomenen her klären. Sie soll im Rahmen der Darstellung des Verhältnisses von Artikel und Numerus aufgegriffen werden. 1 . 3 . 1 Kategorienkombination Der Zusammenhang von Numerus und Artikel stellt sich dar als Ka-
46 tegorienergänzung.
Anders gewendet: Die Beziehung zwischen Ar-
tikel und Numerus ist ein Fall von komplementärer Verteilung von Morphemen, hier von freien mit gebundenen Morphemen, bzw. von automatischer Koppelung eines Morphems an ein anderes.
Im Falle
einer automatischen Koppelung kann bekanntlich eine selbständige Funktion der Glieder nicht ausgemacht werden.
Um eine solche au-
tomatische Koppelung handelt es sich bei der Kombination von Artikel und Numerus zur Festlegung von Bedeutungsklassen nach Zählbarkeitseigenschaften. als
Dieses Strukturphänomen soll im folgenden
"primäre Artikel-Numerus-Selektion" eingeführt
und von einer
"sekundären, syntaktischen Artikel-Numerus-Selektion" abgegrenzt werden. 1.3.2
Primäre und sekundäre Artikel-Numerus-Selektion
Um die oben genannte Unterscheidung präzisieren zu können, muß zunächst der Sachverhalt der Kategorienkombination über folgendes System von Konstruktionstypen dargestellt werden:
i.
II .
COUNTABLE
UNCOUNTABLE
1. b e s t . A r t . + SG: the gold
the party
2. best. A r t . + PL: the p a r t i e s 3.
(the
golds*)
u n b e s t . A r t . + SG: a party
4.
unbest. Art. + PL: (some) parties: some b z w . zero als für unbest. Art.
5. kein Art.
(some
+ SC
the k i n g is above p a r t y , the h i l l is covered with beech a v i o l a t i o n of n o r m kein A r t . + parti es
golds*)
Form
gold
PL: (golds*)
(* UC l i e g t in a b g e l e i t e t e r F o r m als nung von A r t e n )
C vor:
PL z u r B e z e i c h -
47
In diesem Schema sind bereits sechs Kombinationstypen als theoretisch möglich unterschieden, obwohl im Englischen durch morphologische Opposition nur fünf Kombinationen differenziert sind. 'Kein Artikel 1 ist also als eigener Wert angesetzt. Im obigen Schema wäre konsequenterweise Formenhomonymie zwischen unbest. Art, + PL und kein Art. + PL anzunehmen. Die Berechtigung für eine solche Darstellung ergäbe sich daraus, daß zwischen some parties accepted the proposal, (Some) beeches were swaying in the wind usw. einerseits und Parties are democratic institutions, Beeches are trees usw. andererseits unter Numerus- und Zählbarkeitsaspekten ein entscheidender Unterschied besteht. Im ersten Fall bezeichnet der PL eine bestimmte, begrenzte Menge, der PL ist nicht mit dem SG vertauschbar; im zweiten Fall liegt der Gattungsbegriff (logischer Allgemeinbegriff) vor, für den Vertauschbarkeit von SG und PL mit je spezifischer Artikelselektion typisch ist: A party is a democratic institution, A beech is a tree/Beeches are trees/The beech is a tree usw. Diese Artikelanalyse, vor allem die Ansicht, daß als eigener Wert anzusetzen ist, wird auch von der bereits erwähnten Monographie zum Artikel im Deutschen von Vater bestätigt und folgendermaßen konstatiert (Vater 1963: 3 6 ) : Fehlen einer Phonemsequenz in der Position des A r t i k e l s ist nicht 'Fehlen der Formklasse A r t i k e l 1 , denn in der Formklasse muß die o-Form mit e i n b e z o g e n w e r d e n .
Damit lassen sich zwei wichtige Folgerungen hinsichtlich der Wechselbeziehungen der beiden Kategorienklassen Numerus und Artikel ziehen: ( 1 ) Im Englischen sind die Wortinhaltstypen bzw. Bedeutungsklassen C/UC über ein System von Kombinationen der Kategorienklassen Artikel und Numerus manifest. Dieses System wird bekanntlich über folgendes Schema dargestellt (vgl. u . a . Christophersen 1939 und Yotsukura 1970) : COUNTABLE SG
PL
zero the a
UNCOUNTABLE
®
zero the book stone usw.
butter stone usw.
48
In diesem Schema ist der Artikel als syntaktisches Element (freies Morphem) ein Strukturfaktor, der die Bedeutungsklasse gleichzeitig als Lexemklasse ausweist. Ein "Wechsel" der Lexem- bzw. Bedeutungsklasse ist also immer signalisiert durch einen Wechsel der ArtikelNumerus-Selektion: Ein C erscheint regulär nicht in der Konstruktion tf+SG, ein UC nicht in der Konstruktion + SG (siehe Hervorhebung) . Das Beispiel stone gehört also beiden Bedeutungsklassen an, nämlich der Bedeutungsklasse "zählbares Objekt" und der Klasse "nicht-zählbares Objekt" (Klassenzugehörigkeit über ein wesentliches semantisches Merkmal). Stone "wechselt" die Klasse bzw. - nicht "dynamisch" ausgedrückt - ist mehrdeutig nach Zählbarkeitseigenschaften. (2) Es ist zu unterscheiden zwischen einer primären Artikel-NumerusSelektion zur Festlegung der Bedeutungsklassen C/UC und einer sekundären, syntaktischen Artikel-Numerus-Selektion, die sich durch die Verwendung eines Lexems im Satz ergibt und die primäre gleichsam überlagert. Diese sekundäre Überlagerung soll über folgende Beispieltypen demonstriert werden: ( l O a ) Buy beeches I, He asked for
(some)
gold
(lob)
Beeches are t r e e s , Gold is h e a v i e r thari copper
(lla)
Indies show who's boss 8.9.1973)
(lib)
... the farm went like clockwork ( A F , 2 6 ) , F a i n t h e a r t n e v e r won fair lady ( B C I , 3 2 ) , Like father, like son ( B C I , 1 O O ) , Dog doesn't bite dog ( B C I , 1 5 2 )
(Schlagzeile
in D a i l y Mail vom
( l i e ) send me a postcard, drop me a line, stating point of view ( B S , 29) ( 1 2 a ) A knowledge of Germany is necessary for this job, A little knowledge is a dangerous thing ( B C I , 1 O 9 ) (12b)
. . . tempt people to take advantage of a new freedom (TLS, 35)
In (1O) liegt das C bzw. das UC in jeweils unterschiedlicher Verwendung vor: in (10a) jeweils im "Einzelgebrauch", in ( l O b ) jeweils in der syntaktischen Verwendung des Gattungsbegriffs. Eine Formen- oder Konstruktionshomonymie zwischen (1Oa) und (10b) für ^ + SG bzw. + PL anzunehmen, ist berechtigt, und zwar vom C her. Für das C gelten auf der Seite des Gattungsbegriffs im Gegensatz zum UC bestimmte Vertauschbarkeitsreihen aus Artikel plus Numerus ( s . o . ) . In (11) geht die artikellose SG-Konstruktion für ein C
49
auf besondere Textbedingungen zurück: auf Freiheiten der Schlagzeile in ( 1 1 a ) , auf Freiheiten der Sentenz in sche Notwendigkeit in auf.
(11c).
( 1 1 b ) , auf metri-
In ( 1 2 ) nun tritt der umgekehrte Fall
Ein UC wird aufgrund einer besonderen syntaktischen Verwen-
dungsweise regulär in der Konstruktion
+ SG verwendet, und zwar
immer dann, wenn es restriktiv modifiziert
ist.
Im Unterschied zu den genannten Beispielen signalisiert in den folgenden Beispielen ^ + SG nicht eine sekundäre syntaktische Verwendung eines C, sondern die Verwendung des Lexems als
UC als Re-
sultat der primären Artikel-Numerus-Selektion: ( 1 3 a ) Argument involves dispute and disagreement ( B C I , 32) - dt. "Argumentieren impliziert Diskussion und Kontroversen ' ( 1 3 b ) Piece by piece the profession ... has put itself together, ... cementing its structure with true principle
(III)
. dt.
"...
seine S t r u k t u r m i t großem E i f e r
festigend '
Ziel der Erörterung der obigen Beispiele war es, den Unterschied zwischen den Wortinhaltstypen bzw. Bedeutungsklassen C/UC und deren syntaktischer Verwendung im Satz deutlich zu machen.
Weiter
sollte auf die Phänomene Bedeutungsklassenlatenz und Konstruktionshomonymie hingewiesen werden.
Beide Phänomene resultieren aus
der komplexen Wechselbeziehung, die Numerus und Artikel im Englischen eingehen.
In diesem Kontext betrachtet, kann also z . B . die
Konstruktion / + SG allein vier Möglichkeiten signalisieren: (i) Einzelgebrauch eines UC, ( i i ) (iii)
Gattungsgebrauch eines UC,
Lexemklassenwechsel eines C, (iv) besondere syntaktisch-
phraseologische Bedingungen bei einem C.
Auch für die Konstruk-
tion tf + PL ergeben sich vier Möglichkeiten:
(i) Einzelgebrauch
eines C (Dogs are bark-ing somewhere in the neighbourhood) , Gattungsgebrauch eines C (Dogs are mammals), zu einem UC (Taste
(iv) PL zu C nach Wechsel der
se (Where are the snows of last year?) fälle .
'Mz von Arten 1
these butters, these snows show varying
grees of moisture), 1
(iii)
(ii) de-
Bedeutungsklas-
(lit.)-Bedeutung 'Schnee-
Abschließend sei betont, daß die konstitutive Wirkung
des Artikels sowohl zur Festlegung von Bedeutungsklassen wie auch zum Aufbau von bestimmten Verwendungsweisen von SG und PL im Satz zu unterscheiden ist
von den artikelinternen Funktionen des be-
stimmten und unbestimmten Artikels wie sie
z . B . A. Christophersen
50
im Rahmen seiner Artikel-Monographie untersucht hat. Abschließend zum Kapitel "Der Numerus als
Kategoriengefüge"
kann nun nach Darlegung der Kategorienphänomene am Substantiv geklärt werden, wie bzw. was SG und PL "bedeuten"
und "bezeichnen".
Die 'Bedeutung' von SG und PL steht fest, auch wenn im konkreten Fall keine Bezeichnungsbeziehung gegeben ist, wie im Falle von Zero-Form für
SG oder von SG (Zero-Form)
für ein UC.
ren Fall bezeichnet der SG des Zeichens die seine System-Bedeutung
6
1
Im letzte-
' N i c h t z a h l ' , obwohl
ist.
Z . B . e x p l i c i t c o n t e x t u a l basis: "A man e n t e r e d a t o w n . The man ... "/ i m p l i c i t c o n t e x t u a l basis: "A man entered a town. The m a r / c e t - p l a c e . . . " ; s i t u a t i o n a l basis: "Keep off the grass!" ( C h r i s t o p h e r s o n 1 9 3 9 : 88)
51
2.
DIE VERWENDUNGSTYPEN VON SINGULAR UND PLURAL AM SUBSTANTIV UND VERBUM
In Kapitel I wurde der Numerus im Englischen als Kategoriengefüge dargestellt. Zentral war dabei die Frage nach dem Status der Numeri am Substantiv und am Verbum und die Darstellung des Verhältnisses von Artikel und Numerus. Im Gegensatz dazu geht es in Kapitel II nun um konkrete Einzelanalysen zu SG und PL am Substantiv und Verbum. Ergebnis dieser Analysen wird ein System von Verwendungs- und Funktionstypen der Numeri im Englischen sein, das auf einem System von im Englischen wirksamen Kategorien des Gemeinten basiert. Beide Systeme können nur durch eine empirische Analyse, d . h . durch Beobachtung und Auswertung des sprachlichen Materials gewonnen werden. 2.1
Funktionsrelevanz von SG und PL vs. Situationsirrelevanz der Opposition Einzahl/Mehrzahl: Systemtheorie vs. Pragmatik Den Numeri steht auf der semantischen Seite der Ebene des Gemeinten die Zahlenreihe gegenüber. Als erstes stellt sich die Frage nach der Zuordnung von Stellen auf der Zahlenreihe zu den gK-en SG und PL. Das Englische ist ein System, in dem der SG die Ez und der PL die Mz bezeichnet, und zwar ist das ihre Hauptfunktion, da SG und PL zur Bezeichnung von Ez bzw. Mz nicht vertauschbar sind. Dem widerspricht nicht, d a ß b e i s y n t a k t i s c h geregelter SG-Verwendung, z . B . beim Substantiv in pränominaler Stellung (a three-week stay), der SG bei Mz steht. Als nächstes stellt sich die Frage, wie im englischen System mit nur zwei Werten der Punkt Null (Null-Menge) sprachlich realisiert ist. Beispiele wie no oat over there/no oats over there zeigen, daß im Englischen die gK-en SG und PL im Falle der NullMenge vertauschbar sind, SG und PL bezeichnen in Nebenfunktion diese semantische Kategorie mit. Unter den Definitionsbereich von 'Zahlenreihe 1 fällt auch ein Wert wie "eineinhalb". One and a half houses zeigt, daß das sprachliche Zählsystem des Engli-
52
sehen Hälften als diskrete Ganzheiten behandelt.
Der systemtheo-
retisch relevante und interessante Gesichtspunkt ist dabei, daß die Bezeichnung der Mz durch die gK PL redundant ist. Im Falle der Null-Menge war die Opposition SG und PL funktionsirrelevant, die semantische Opposition Ez/Mz war neutralisiert. Davon sind Fälle zu unterscheiden, in denen der SG die Ez und der PL die Mz bezeichnet, die Opposition SG/PL also funktionsrelevant ist, in denen aber die Opposition Ez/Mz selbst situationsirrelevant ist, d . h . es ist irrelevant, welche der beiden Möglichkeiten zutrifft. Es ist also zu trennen zwischen Funktionsrelevanz der gK-en SG und PL und der Situationsrelevanz der Opposition E z / M z . Fälle von Situationsirrelevanz von semantischen Oppositionen des Gemeinten haben meist pragmatische Ursachen, d.h. es kommen Faktoren der Redesituation oder des Sprechers ins Spiel. Koschmieder hat einen solchen Fall genannt, nämlich Ungewißheit oder Unwissen des Sprechers, und ein numerusrelevantes Beispiel gegeben: "Wir hatten so schöne Nachtigallen im Park, aber jetzt hat die o Katze (haben die Katzen) sie gefressen." Ein anderer Fall von Funktionsrelevanz von SG und PL bei Situationsirrelevanz der Opposition Ez/Mz kann vereinzelt bei der metaphorischen Verwendung von Wörtern geltend gemacht werden. Im Korpus fand sich folgendes Beispiel: (14)
One important factor in our national life ... may appropriately be termed the glorification of the commonplace. It had its roots, perhaps, in two aspects of pioneer culture. ... (I)
An der gegebenen Stelle könnte auch der SG root stehen, SG und PL Die Begriffe "Funktions(ir-)relevanz" und "Situations(ir-)rele-" v a n z s t e h e n bei K o s c h m i e d e r in engem Z u s a m m e n h a n g mit dem Prob l e m , Funktionen zu d e f i n i e r e n , wenn im Verwendungstypenkatalog Fälle auftreten, die der Definition (scheinbar) widers p r e c h e n . Koschmieder d e m o n s t r i e r t diese Probleme an N u m e r u s p h ä n o m e n e n : am P L - m a j e s t a t i s , an der V e r t a u s c h b a r k e i t von SG und PL im F a l l e der U n w i s s e n h e i t des S p r e c h e r s über die A n z a h l und an der V e r t a u s c h b a r k e i t von SG und PL im Falle des G a t t u n g s b e g r i f f s . Vgl. v . a . Koschmieder ( 1 9 6 8 ) . Koschmieder ( 1 9 6 5 ) und ( 1 9 6 8 ) . Im letztgenannten Aufsatz wird das Phänomen der Vertauschbarkeit in diesem Zusammenhang unter dem A s p e k t d e r F u n k t i o n s d e f i n i t i o n f ü r gK-en e r ö r t e r t ( K o s c h m i e d e r 1968: 6 6 ) : "Sobald sich a l s o n a c h w e i s e n l ä ß t , d a ß eine solche d e f i n i t i o n s k o n t r ä r e V e r t a u s c h b a r k e i t a u f S i t u a t i o n s i r relevanz des Definitionsunterschiedes beruht, kann sie nicht als Beweis für die Unrichtigkeit der D e f i n i t i o n verwendet w e r d e n . "
53
sind also an dieser Stelle vertauschbar. Von der Funktionsrelevanz der Opposition SG/PL und der Situationsrelevanz von Ez/Mz zu unterscheiden sind ferner SG/PL-Neutralisierung und Ez/Mz-Neutralisierung. children? kann geantwortet werden Yea usw.).
Auf die Frage Has he got
(one daughter, two sons
In dieser Frage wird allgemein nach dem Sachverhalt des
Kinderhabens, nicht nach der Anzahl gefragt.
Die Antwort
würde nichts anderes heißen, als daß jemand nicht kinderlos Diese Frage nach dem Sachverhalt ist
allein ist.
ein Fall von SG/PL-Neutralisie-
rung, bei dem die Numerus-Verwendung rein syntaktisch geregelt ist, d . h . es dominiert syntaktisch die PL-Konstruktion. Ähnlich verhält es sich mit folgendem Fall: Man kann in bestimmten Situationen sagen Die Universität hat einen
Seitenflügel,
engl. The university has a side-wing, auch wenn sie zwei hat.
in Wirklichkeit
Die semantische Opposition, die hier relevant wird,
ist
1
die zwischen der 'Bestimmtheit des Gegenstandes und der 'Gegen4 ständlichkeit des Erkenntnisgehaltes'. Grammatisch gesehen sind SG und PL vertauschbar
(Die U. hat Seitenflügel,
side-wings), die Ez/Mz-Opposition ist
engl. The u. has
neutralisiert.
Wollte man
den genannten Fällen Sprechakte zuordnen, so käme für das ahildrenBeispiel 'logische Erörterung' in Frage. SG- und PL-Typen nach pragmatischen Regularitäten, die sich in Den Z u s a m m e n h a n g von " O p p o s i t i o n " - " F u n k t i o n s r e l e v a n z / - i r r e levanz" - "Aufhebung von Oppositionen" hat Koschmieder erstmals im R a h m e n s e i n e r T h e o r i e d e r g K - e n a u f m o r p h o l o g i s c h - s y n t a k t i sche Z e i c h e n s y s t e m e a n g e w e n d e t . Vgl. v . a . Koschmieder (1959) und ( 1 9 6 8 ) . Koschmieder schreibt im letzt genannten Aufsatz ( 6 4 ) : "Nicht d e f i n i t i o n s n e g i e r e n d sind d e f i n i t i o n s k o n t r ä r e Fälle unter folgenden Bedingungen: 1. bei eindimensionalen, nicht privativen F u n k t i o n s o p p o s i t i o n e n , wenn sie d e f i n i t i o n s i r r e l e v a n t verwendet sind. Das ist z . B . bei einer V e r t a u s c h b a r k e i t des Numerus i n d e r O p p o s i t i o n S G / P L d e r F a l l , wenn d a b e i d e r G a t t u n g s b e g r i f f g e m e i n t i s t u n d n i c h t : g e z ä h l t e oder z ä h l b a r e F i n z e l d i n g e . . . . Man h a t d a f ü r d e n A u s d r u c k ' n e u t r a l i s i e r t ' g e p r ä g t u n d v o n " A u f hebung" der Funktionen gesprochen. Ich glaube n i c h t , daß es s i c h d a r u m h a n d e l t , d a ß d e r U n t e r s c h i e d ' a u f g e h o b e n ' ist, sondern, daß die Formen, weil k e i n e e n t s p r e c h e n d e n anderen da sind, im ' L e e r l a u f ' v e r w e n d e t w e r d e n m ü s s e n . . . . E s h a n d e l t sich doch h i e r d a r u m , d a ß w e d e r E i n z a h l n o c h M e h r z a h l g e m e i n t ist, t r o t z d e m aber e n t w e d e r S i n g u l a r oder P l u r a l g e b r a u c h t w e r d e n m u ß , w e i l k e i n e a n d e r e Form z u r V e r f ü g u n g s t e h t . ..." Beispiel und Beschreibung des logischen Aspekts verdanke ich P r o f . W . F l a c h s V o r l e s u n g z u r Logik ( W ü r z b u r g , WS 1 9 7 1 / 7 2 ) .
54
Systemzügen des englischen Numerus niederschlagen, werfen eine weitere Frage a u f , nämlich die nach der Unterscheidung Von "Gemeintem" und "Geltung" einer Äußerung. Ausgangspunkt für diese Erörterung kann Searles Analyse des Satzes als Einheit von propositionalen und illokutionären Sprechakten sein (Searle 1 9 6 9 ) . Danach gibt es einen Unterschied zwischen dem, was das vom Sprecher Gesagte innerhalb einer Sprache "bedeutet" ("Gemeintes" im Sinne von Koschmieder) und dem, was das Gesagte "gilt". Nach Searle umfaßt das Äußern und Verstehen von Sätzen auch das Beherrschen und Erkennen von Verhaltensregeln. Die Geltung ist gleichsam der mittels der Bedeutung intendierte E f f e k t , der illokutionäre Status. Die Relevanz von Sprechaktfaktoren im Sinne von Geltungsfaktoren für die Verwendung von SG und PL läßt sich zunächst an folgendem Beispiel demonstrieren. Situation: In einem Club ist ein Mitglied, das bereits mehrfach durch seine sehr verspätete Zahlung des Clubbeitrags aufgefallen ist. In einer Clubversammlung will nun der Vorsitzende oder der Kassierer eine persönliche Diffamierung oder Bloßstellung dieses Clubmitgliedes vermeiden und sagt nicht "Falls Sie, Herr X, bis zum 15. des Monats Ihren Beitrag wieder nicht bezahlt haben, werden Sie ausgeschlossen", sondern " ( A l l e ) Clubmitglieder, die ihren Monatsbeitrag bis zum 15. des Monats nicht bezahlt haben, werden ausgeschlossen". Die "Geltung" dieser Äußerung kann so beschrieben werden: Der PL in Mitglieder impliziert eine Mz von nachlässigen Mitgliedern; der Tatbestand, daß nur ein Mitglied faktisch betroffen ist, wird "tabuisiert". Eine semantisch-syntaktische Regel (PL-Konstruktion) wird pragmatisch ausgenützt, und zwar damit, daß in einem wenn-dann-Satz (hier dessen Ausformung in einem restriktiven Relativsatz) der PL eine hypothetische Mehrzahl bezeichnet: Es kann mit dem PL eine Null-Menge, eine Ez und eine Mz bezeichnet sein. Nach Searles System wäre der wenn-dann-Satz eine "Warnung", das mit Tabuisierung Umschriebene wäre kein eigener illokutionärer Akt, sondern eine zusätzliche Ebene, über die Searle nichts sagt. Von dem CZui-Beispiel wie von dem children-Beispiel zu unterscheiden ist die Numerusproblematik der Fragepronomen im Englischen, Geht man davon aus, daß man sagen kann Who is coming?, aber auch 5
Z e n t r a l für mein Problem ist
Kapitel
II,
55
Who are earning, wenn man eine Mz von Kommenden erwartet, so muß man für who Formenhomonymie von SG und PL annehmen, d.h. die Fragepronomen sind bezeichnungsneutral, nicht kategorienneutral. Ein wiederum anderer Fall ist Who wants to play with me?/ Who want to play with me?, auf die geantwortet werden kann: nobody, Charles, the girls usw. In allen -Fällen, in denen die Opposition SG/ PL der finiten Verbform nicht möglich ist, kann who nur als SG gedeutet werden, mit dem entweder eine Ez oder eine generalisierende Ez bezeichnet ist. In den Umkreis von sprechaktbedingter SG/PL-Verwendung gehört auch der Typ dt. Drei Bier·, bitte !/?Orei Biere, bitte! , engl. Three beers, please!/ Three beer, please!. Diese SG-Verwendung bei Mz im Deutschen stellt eine an einen bestimmten Situationstyp gebundene "Kurz(-sprech)form" dar. Diese SG-Verwendung ist vom deutschen System des Numerus her nicht einfach gleichzusetzen mit dem in vielen Sprachen Vorkommenden merkmallosen SG für die Mz bei Redundanz der PL-Verwendung. Die deutsche SG-Verwendung ist bei aller formalen Gleichheit mit diesen Sprachen ein eigener, nämlich ein von einer bestimmten Situation bedingter, Verwendungstyp, da das Deutsche sonst außerhalb dieser Situation durchgehend PL (drei Bücher, drei Biere} verlangt. Es handelt sich nicht um eine besondere Funktion des SG, etwa SG zur Bezeichnung einer Mz, auch nicht um eine syntaktisch bedingte Verwendung von SG bei Mz im Gemeinten (wie etwa beim Substantiv in pränominaler Stellung: three-wheel-car u s w . ) , sondern um eine pragmatisch bedingte SGVerwendung im Zusammenhang mit einer Mz. Im Englischen ist dieser Typus nicht realisiert. Dies läßt sich kategorientheoretisch damit erklären, daß im Englischen die semantische Kategorie 'Menge' durch die gK PL am Substantiv nahezu durchgehend markiert ist. Im Englischen dominiert hier das Gesetz der Mengenmarkierung. Die Abgrenzung von Systemtheorie und Pragmatik, wie auch die Darlegung des Zusammenhangs zwischen beiden Fragestellungen, sollten einleitend zum zweiten Kapitel der Arbeit nicht nur erste VerwenSolche s y n t a k t i s c h e n " K u r z ( - s p r e c h ) f o r m e n " s i n d z u u n t e r s c h e i den von phonologischen " S c h n e l l s p r e c h r e g e l n " vom Typ e n g l . I'd like to ..., I've got ... u s w . - W ü r d e man ein m ü n d l i c h e s engl. Korpus ( s l a n g ) u n t e r s u c h e n , so wäre zu f r a g e n , ob Formen wie ten bob [= ten shillings] ( Z a n d v o o r t 1 9 6 5 : 99) als K u r z f o r men oder als besondere Kollektive zu a n a l y s i e r e n w ä r e n .
56
dungstypen und Funktionen von SG und PL einführen, sondern auch die methodische Situation einer systemtheoretischen und langueorientierten Kategorienanalyse darstellen. Dem Abgrenzungsversuch liegt folgende fundamentale Einsicht zugrunde: Für eine Systemstruktur-Linguistik sind Faktoren der Redesituätion oder des Sprechers, die für die SG/PL-Verwendung geltend gemacht werden können, Grenzfäile, in denen die langue-Linguistik zu ergänzen wäre durch pragmatische Untersuchungen, wobei diesen pragmatischen Überlegungen die Funktion eines zweiten Explikationssystems zukommt. Diese Fälle sind Beispiele für die nicht zu leugnenden Anschlußstellen zwischen langte-Linguistik und Pragmatik. Dabei wird vorausgesetzt, daß Pragmatik ihrerseits systemhaft ist bzw. systematisch behandelt werden muß. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur langueLinguistik, nicht zur Pragmatik, die definiert ist als Handlungsbzw. Kontexttheorie. Der empirisch arbeitende Linguist braucht sich um die Notwendigkeit einer Handlungstheorie nicht bekümmern solange sein Empirieanspruch durch das Korpus gewahrt ist. Aus den bisherigen Ausführungen ist bereits ein erster Verwendungstyp und neben der Hauptfunktion eine erste Nebenfunktion von SG und PL identifiziert worden: SG und PL im Zusammenhang mit der Null-Menge. Für die weitere Analyse und Beschreibung von Verwendungstypen der Numeri sind semantische und syntaktische Regularitäten primär, pragmatische Aspekte werden nur von Fall zu Fall für Abgrenzungsfragen berücksichtigt. 2.2
Die Numeri im Zusammenhang mit den logischen Begriffen "Gattung" - "Klasse" - "Typus" In einem zweiten Unterkapitel zu den Verwendungstypen von SG und PL im Englischen soll an einem besonders schwierigen Bereich ein weiterer Faktor der methodischen Aufgabe demonstriert werden: die Rechtfertigung von Kategorien des Gemeinten als numerus-relevante, einzelsprachliche Kategorien. Es handelt sich um die Verwendung von SG und PL im Zusammenhang mit den logischen Begriffen "Gattung" - "Klasse" - "Typus". In diesem Bereich geht es um die Fälle der sprachlichen Ausdrucksmittel für Spezifizieren und Generalisieren. Bei dieser Aufgabenstellung ist der Gesichtspunkt des Alltagsdenkens (nicht-wissenschaftliche Begriffsbildung), das ungeregeltes
57 Generalisieren oder unlogisches Denken einschließt, irrelevant. Die linguistische Aufgabe besteht darin, die Begriffe für die angesetzten Kategorien des Gemeinten als linguistische Beschreibungskategorien genau zu definieren. Die logischen Begriffe werden als für das englische Numerussystem relevant in Ansatz gebracht und wie folgt definiert: " G a t t u n g s b e g r i f f " : logischer Allgemeinbegriff die Bestimmungen subordinativ ordnet i n mehr f o r m a l e r D e f i n i t i o n :
als Aussage,
absolute Allmenge, Gesamtheit
"Begriff der Klasse": Allheit von zählbaren Objekten, die auf mindestens einem, im Kontext relevanten, Merkmal basiert in mehr f o r m a l e r D e f i n i t i o n : r e l a t i v e A l l m e n g e , a b z ä h l b a r geordnete Menge "Typusbegriff": Ordnungsbegriff mit abstufbaren Merkmalen ( V a r i a t i o n s b r e i t e d e r d e f i n i e r e n d e n M e r k m a l e , R e l a t i o n "mehr oder m i n d e r " ) Anmerkung zum Typusbegriff: Neben der Subordination ( G a t t u n g s b e g r i f f ) ist die Typisierung ein zweiter W e g , um von einem I n d i v i d u a l b e g r i f f zu einem Allgemeinbegriff zu gelangen. D e r T y p u s b e g r i f f kommt w i e der G a t t u n g s b e g r i f f nur im Satz, in einer Prädikation v o r , er ist n i c h t am E i n z e l z e i c h e n r e a l i s i e r t . E i n e d e r obigen F a s s u n g d e s T y p u s b e g r i f f s sehr n a h e k o m m e n d e D e f i n i t i o n f i n d e t sich in d e r A b h a n d l u n g z u m T y p u s b e g r i f f v o n H e m p e l und Oppenheim ( v g l . vor allem Hempel/Oppenheim (1936: 3 O f . ) ) .
Die korrekte Ausdrucksweise lautet übrigens für Gattung, Klasse und Typus: "Es gibt bestimmte SG- und PL-Verwendungen im Zusammenhang mit sprachlichen Äußerungen, die Begriffskategorien der Logik abbilden. 1 Die Redeweise "im Zusammenhang mit 1 soll sagen, daß es sich nicht um ein direktes Bezeichnungsverhältnis zwischen Numeri und Gattungsbegriff usw. handelt. 2 . 2 . 1 Der generische Singular und Plural, Plural zur Bezeichnung der Klasse, der typisierende Singular Das im folgenden skizzierte System der SG- und PL-Verwendung ist D i e V a r i a n z b z w . N i c h t - E i n d e u t i g k e i t d e r V e r w e n d u n g v o n gK-en darf hier nicht verwechselt werden mit der w i s s e n s c h a f t l i c h e n Aufgabe, die semantischen Beschreibungsbegriffe der Funktionsa n a l y s e e i n d e u t i g z u d e f i n i e r e n . ( V g l . h i e r z u auch K o s c h m i e d e r (1965: 2 1 f . ) >
58
gerechtfertigt durch die typische Verteilung von Formreihen aus Artikel und Numerus auf die genannten Kategorien des Gemeinten. Hier sei noch einmal auf die Artikelmonographie von H. Vater (1963) verwiesen, die eine vom Artikel ausgehende ausführliche Darstellung von Austauschverhältnissen zwischen Artikel, Quantoren und Numeri zu den Großbereichen "Gesamtheit" (Allmenge) und "Nichtgesamtheit" exemplarisch anhand des Deutschen bringt. I.
D I E GATTUNG
Konstruktion
Verwendungsbereich und Beispiele Verwendungsbereiche : "Definition", "allgemeingültiges Urteil", "verallgemeinerndes Urteil als kollektive Meinung" Beispiele :
C:
the
+ SG
The cat
is
a mammal
vtb
The motor-car is
a + SG
The art of an entertainer, of the writer. Ustinov believes, is to show people something ( W P 5 5 1 / 4 )
vtb 0 + PL
a means of
The dog wants the stick Women are
Rust attracts iron
)ZS + SG
Blood is Hard 230)
(Chr, 131)
won by audacity
UC:
transport
(Chr,
146J
thicker than water
unrewarding toil
Linguistics is
is
donkey
work
(BCI,
great fun
usw . Sonderfälle :
C:
+ SG vtb
(a)
Man is
mortal
(man:
Einzelfall)
(b)
Dog doesn't bite dog ( b e g r e n z t e r Anwendungsbereich, nämlich bei Sentenz)
Die linguistische Relevanz des Gattungsbegriffs läßt sich unmittel·1· bar nachweisen über einzelsprachlicne Strukturzüge. Solche sind im Englischen: (1) SG und PL sind zusammen mit bestimmter Artikelse-1· lektion im Falle der Cs vertauschbar (The rose is a flower/Roses flowers/A pose is flower), (2) Wenn das Satzsubjekt im PL steht, muß auch das Prädikatsnomen im PL erscheinen ( Roses are flower); es herrscht also Numeruskorrespondenz zwischen Gattungs-
59
Subjekt und Prädikatsnomen gemäß dem Gesetz der Markierung von 'Menge' am Substantiv im Englischen durch die gK PL. II.
DIE KLASSE
Konstruktion
Verwendungsbereich und Beispiele
Verwendungsbereich: "begrenzte relative Allmenge" Beispiele: U n t e r der Ü b e r s c h r i f t of overcrowding":
"Dinosaurs
died
In the last few million years of the animals' existence, their eggs became so thin that ... (WP 5 4 1 / 4 ) einzige Konstruktion: the
+ PL
This [= the failure of interest in the physics of the oceans] is a p p a r e n t in the lack that the universities take in them. All teach geography, .and only two oceanography. ( S S , 6 3 ) L e g i s l a t i o n to abolish the teaching of English in the schools will only be harmful to technological progress ( B C I , 1 6 9 ) I always envied the English. England had culture, tradition, decorum, a sense of style. America had cowboys and Indians. The English sipped tea from fine china cups each afterfoon after four. ( W P 5 3 8 / 5 ) is t h i s s t i l l a war against "the communists" (as Americans for so long thought of their war in Vietnam) o r · . . . ( W P 5 5 8 / 1 )
usw. Sonderfall: the
+ PL
vtb the
+ SC
vtb
a + SG
Given the fact that the English are masters o f understatement . . . ( W P 5 3 8 / 5 ) ( G a t t u n g s b e g r i f f zu einer K]asse) SG:
that
(an) the Englishman is
...
60 III.
DER TYPUS
Konstruktion
Verwendungsbereich
und Beispiele
Verwendungsbereich: "kollektive Normvorstellung" Beispiele: t h e + SG
He is the Journalist artist ( C h r , 1 3 3 )
oder
He is
& + SG mit z u s ä t z lichen Adverbialen wie all, quite, more ... t h a n u s w .
J was everything the well-dressed private detective ought to be ( C h a n d ler, The Big Sleep, 9)
He is She is
nicht vtb a
He is
rather than the
quite the gentleman
all
( C h r , 133)
boy
woman enough to see this more artist than businessman
He is quite the English aristocrat (the hunter, the Italy fan u s w . j
+ SG ( ! )
The egoist is
wide-spread
usw. Sonderfall: the
+ typical
+ SG
vtb
a + typical
He is a (the) typical gentleman, hunter usw. (Typusvorstellung durch lexikalisches Element explizit gemacht)
+ SG
In den genannten Beispielen werden in der Konstruktion ^ + SG boy, woman, artist usw. nicht etwa als UC verwendet, sondern die Partikel all, everything, quite, enough, more (less) than werden adverbiell gebraucht, und zwar als Gradangabe, nicht als Quantitätsangabe (Übersetzung ins Deutsche: 'voll und g a n z 1 , 'ganz und gar 1 bzw. 'in höherem/geringerem G r a d " ) . Damit wird gleichsam metaphorisch der abstrakte Gehalt des Typusbegriffs (Variationsbreite, Graduierung des definierenden Merkmals) wiedergegeben. Das oben erstellte System enthält relativ einfache und eindeutige Fälle. Es resultiert aus dem Versuch, die logischen Begriffskategorien "Gattung", "Klasse", "Typus" als numerusrelevante Kategorien des Gemeinten im Englischen zu etablieren. Diese Kategorien des Gemeinten konnten als linguistische Kategorien einer Numerusanalyse des Englischen gerechtfertigt werden durch eindeutig unterscheidbare, für die einzelnen Begriffe nicht identische Vertauschbarkeitsreihen aus Artikel und Numerus.
61
Die logischen Begriffe "Gattung", "Klasse", "Typus" stehen semantisch in folgendem Zusammenhang mit dem Zahlkonzept: Der Gattungsbegriff ist der Opposition Ez/Mz gegenüber neutral, hinter dem Klassenbegriff steht ein abgeleitetes Mz-Konzept, hinter dem Typusbegriff ein abgeleitetes Ez-Konzept. 2 . 2 . 2 Der "generalisierende Singular" bei Klassen und Mengen In engem Zusammenhang mit der Vertauschbarkeit von SG und PL und mit dem Begriff der Klasse steht ein weiterer Verwendungstyp des SG im Englischen: der "generalisierende SG" bei Klassen und Mengen, Die Bezeichnung der Klasse ist im Englischen, wie bereits gesagt, an die Konstruktion the + PL gebunden (keine Vertauschbarkeit mit dem S G ) . In Sätzen aber wie The Germans attacked Russia liegt ein Sonderfall von Klassenbildung vor. Der Satzinhalt t r i f f t nicht auf die enumerative Allheit der Deutschen zu, sondern es handelt sich um die Deutschen als StaatsvolR, d . h . der Satzinhalt repräsentiert die Gesamtheit als besondere Einheit ( E z ) . Diese Einheit kann auch durch eine Gruppe von beliebig kleiner Anzahl repräsentiert sein. Liegt ein solches Bedeutungs- und Bezeichnungsverhältnis vor, so kann auch the + SG stehen, d . h . der "generalisierende PL" ist vertauschbar mit dem "generalisierenden SG" (The German attacked Russia).
Der generalisierende SG hat einen
ein-
geschränkten Anwendungsbereich. Er ist beschränkt auf Bezeichnungen für Nationen oder ähnliche politisch-soziale Einheiten und trägt einen pejorativen Bedeutungsaspekt. Man kann auch bei Mengen einen generalisierenden SG feststellen. Beispiele, die in Frage kommen, sind: (15a)
The eagle picks my eye. (BS, 1 2 2 )
The worm he licks my bone
(15b)
to send a word - d t . noch ein Wort zu sagen haben ( d i e Mz , f ü r d i e h i e r g e n e r a l i s i e r e n d d i e E z s t e h t , ist dabei metaphorisch verwendet für ' T e x t ' - v g l . a u c h foreword - dt. V o r w o r t )
(15c)
leave it all till somebody else lends you a hand ( B S , 6O) ( k a n n g e n e r a l i s i e r e n d e r SG und SG zur Bezeichnung einer e i n f a c h e n Ez sein)
(15d)
to go and drink a glass (pint) of beer, to have a cup of tea - dt. ein Glas Bier trinken gehen u s w .
Generalisierung liegt auch hier vor, eine Ez steht stellvertretend
62
für eine Mz. Kennzeichnend ist, wie im Falle der Klasse, die Vertauschbarkeit von SG und PL ( z . B . The worm he licks my bones, to send some words) . Auffallend ist, daß sich der generalisierende SG bei Mengen nur in sogenannten idiomatischen Wendungen oder o in Verbindung mit metaphorischem Sprechen vorkommt. Abschließend soll ein besonderer Grenzfall von SG-Verwendung erörtert werden. In den folgenden Beispielen läßt sich der SG weder als typisierender noch als generalisierender SG noch als generischer SG apalysieren: (16)
The book, the play, the film are strong on our social life (Chr, 129)
influences
(17)
The sort of building that was new about the year the a l l - t i l e bathroom became the basis of civilization ( LS , l )
(18)
The winter coat has been ousted in favour of the Borg smock, the battle blouse or that square shouldered, thigh length coat (WP 5 5 3 / 4 )
In allen Beispielen ist the + SG mit 0 + PL, nicht aber mit + SG vertauschbar. Nimmt man hinzu, daß zwar ein Mz-Konzept im Spiele ist, the + PL aber nicht stehen kann, so scheint es angemessen, hier einen Unterschied zwischen "individualisierend-konkretisierendem PL" und "kollektivierend-abstrahierendem SG" in Ansatz zu bringen. 2.3
Konkordanz und Diskordanz am Substantiv: der "distributive" Singular und Plural
2 . 3 . 1 Begriffsklärung: der semantische und strukturelle Rahmen von Konkordanz und Diskordanz o Der inhaltliche Rahmen für Konkordanz (KD) und Diskordanz (DK) sind Typen von Korrespondenz zwischen Elementen von Mengen. Art und Umfang solcher Zuordnungen seien zunächst über folgendes Schema veranschaulicht:
8
Der g e n e r a l i s i e r e n d e SG in Z u s a m m e n h a n g mit s o g . i d i o m a t i s c h e n Wendungen wäre also ein F a l l , wo vorschnell zu Idiomatik e r k l ä r te syntaktische Phänomene Regularitäten der Grammatik zugeschlagen werden können.
9
D i e T e r m i n o l o g i e ü b e r n e h m e ich v o n G . Z i m m e r m a n n ( 1 9 6 8 ) . E s s e i h i e r noch e i n m a l a u f d e n t e r m i n o l o g i s c h e n U n t e r s c h i e d v o n " K o n kordanz/Diskordanz" und " K o n g r u e n z / D i s g r u e n z " (der f i n i t e n Verbform) hingewiesen.
63 "Possessum" (das,
was zugeordnet wird) Ez
"Possessor" (das, was etwas zugeordnet erhält)
Hz
Ez Hz
Es gibt logisch vier Möglichkeiten: (a) "einseitige Zuordnung": Zuordnung zwischen Menge., mit einem Element und Menge 2 mit einem Element Bild: · »> · Beispiel: his life - vgl. dt. sein Leben (b) "mehrseitige Zuordnung ( i ) " : Zuordnung zwischen Menge1 mit einem Element und Menge2 mit mehr als einem Element Bild: « K Beispiel: his two lives - vgl. dt. sein Doppelleben, zwei Leben
?seine
(vgl. engl. Filmtitel You only live twice, dt. Übers. 'Man lebt nur zweimal 1 ) (c)
"mehrseitige Zuordnung ( i i ) " : Zuordnung zwischen Menge 1 mit mehr als einem Element und Menge2 mit einem Element Bild: · Beispiel: our Shakespeare - dt. unser Shakespeare
(d)
Zuordnung zwischen Menge., mit mehr als einem Element und Menge,; Unterarten: (d..) "einseitige Zuordnung"/Mz, also Mz von ( a ) : Bild: ·
•
·
Beispiel: the settler's lives - dt. das Leben (SG) der Siedler ( d 2 ) "mehrseitige Zuordnung ( i ) " / M z , also Mz von (b) durch Vermehrung des Possessors Bild: «l· Beispiel: the children's parents - dt. die Eltern der Kinder (vgl. the children's books: mehrdeutig nach d, und do)
64
(d 3 ) "mehrseitige Zuordnung ( i i i ) " / M z von (c) durch Vermehrung des Possessum: Zuordnung zwischen 2 Mengen mit gleicher oder ungleicher Anzahl von Elementen • Bild: * · • Beispiel: OUT great poets - dt. unsere großen Dichter Zu (c) und (d) gibt es einen Sonderfall, in dem es nicht um Zuordnung zwischen Mengen, sondern um einen bestimmten Zuordnungstyp zwischen den Elementen einer Menge geht. Sprachlich ist er manifest in bestimmten Adjektiv Bild: Ez:
+ Substantiv-Verbingungen:
o -.0.0 \ 4
Mz: V J
Beispiele: married life, national life
,
\^
l
usw.
married lives - dt. Eheleben ( S G ) , national lives - dt. Leben ( S G ) der Nationen
Dieser Zuordnungstyp kann semantisch charakterisiert werden als "Teilhabe (= Identisches als Pluralität)". Married life ist dabei - im Falle der Einehe - nur ein Grenzfall. Their married life, their national life ist lediglich ein Sonderfall von ( a ) , d . h . von "einseitiger Zuordnung": Bild: · —
O
Beispiel: their married
life
Der Sinn der schematischen Darstellung ist einmal, die semantischen Beziehungen für einen bestimmten Verwendungstyp von SG und PL ("distributiven SG/PL") zu klären, zum ändern, anhand der deutschen Äquivalente, vor allem anhand der Unterschiede in der SGund PL-Verwendung im Englischen und Deutschen, die angesetzten Zuordnungstypen als numerusrelevante, spezifisch einzelsprachliche semantische Kategorien zu rechtfertigen. In diesem Zusammenhang sei auf die Ubersetzungsproblematik folgender Beispiele hingewiesen: (19)
There were few c o m f o r t s , and at times life must have seemed a continual struggle against cold and hunger. At the same time, many of the early pioneers had known other kinds of life. They had come from cities and
65 t o w n s which had acquired stability and certain cultural accoutrements. ... ( I ) - d t . e i n e a n d e r e L e b e n s w e i s e (2O)
Small wonder then, that the settlers permitted their imaginations to clothe their drab and commonplace surroundings with the salient features of the life they had known before. ... (I) - dt. i h r e P h a n t a s i e
Das obige Schema hat bereits deutlich gemacht, daß im Falle der Mz einer einseitigen Zuordnung Regeldifferenz zwischen dem Englischen und Deutschen besteht (PL im Englischen, SG im Deutschen). Textbeispiele in ( 1 9 ) und ( 2 0 ) stellen solche Fälle von einseitiger Zuordnung dar, sie müssen also ins Deutsche übersetzt werden mit "eine andere Lebensweise (einen anderen Lebensstil)' und mit 'gestatteten ihrer Phantasie (ihrem Vorstellungsvermögen) Übersetzung des PL in
. . . ' . Die
( 1 9 ) und (2O) mit PL im Deutschen würde das
Gemeinte verfälschen: 'Lebensweisen* würde eine Mz von Arten bezeichnen (Bedeutung: "Jeder Siedler hatte bereits mehrere Lebensstile hinter s i c h ' ) , was faktisch nicht ausgeschlossen ist, aber im Kontext nicht relevant wird. 'Phantasien' hätte ebenfalls eine andere Bedeutung, nämlich 'Vorstellungsinhalte', was an dieser Stelle sinnwidrig ist. stände' für
Dagegen sind Übersetzungen wie "Lebensum-
"Lebensweise 1 und 'Gedanken' für
'Phantasie' korrekt,
da der Kontext eine inhaltliche Deutung von kind of life b z w . imagination im Sinne von 'gegliederte Ganzheit" erlaubt, d . h . es liegt im Deutschen ein PL der Gegenstandsgliederung vor (vgl. scissors) . Der strukturelle Rahmen für Konkordanz und Diskordanz läßt sich in Abgrenzung zu Kongruenz und Disgruenz der finiten Verbform klären.
In beiden Fällen handelt es sich um eine Kategorienkor-
respondenz, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, daß im Falle von Kongruenz und Disgruenz am Verbum die Numeri an unterschiedlichen Satzgliedern
(nominale vs. verbale Satzglieder) kor-
respondieren, während im Falle von Konkordanz und Diskordanz die Numeri an gleichartigen Gliedern (Substantiv/Substantiv, Substantiv/ Pronomen) korrespondieren.
Syntaktisch schlägt sich die Zuordnungs-
beziehung meist in modifier-head-constructions
nieder, in denen
also ein Genitiv oder ein Possessivpronomen die Beziehung Determinans/Determinatum aufbauen.
(Analog der Begriffsopposition "Kon-
gruenz/Disgruenz" wird hier bei Kategoriengleichheit von "Konkordanz" ( K K ) , bei Kategorienungleichheit von "Diskordanz" (DK)
ge-
66 sprechen.) Dazu folgende Beispiele: (21a)
T h e title o f t h e G o v e r n m e n t ' s White Paper gives t h e essential character o f t h e i r p o l i c y (WP, 5 5 2 / 1 ) : Diskordanz
(21b)
The greatest triumph of one c r e w 7O years ago w a s t o fight t h e i r w a y ... ( J u u l , 8 ) : D i s k o r d a n z
( 2 1 c ) A n d I found something t h e p o l i c e w o u l d love t o have m e hide from t h e m (LS, 1O4): Konkordanz?
In (21c) ist
aufgrund der Formenhomonymie zwischen SG und PL am
Modalverbum der Fall nicht eindeutig zu klären.
Da bei police
je-
doch PL der finiten Verbform zu erwarten ist, ist es gerechtfertigt von Konkordanz zu sprechen. An den Beispielen ( 2 1 ) zeigt sich bereits, daß KG/DG und KK/DK bei aller strukturellen Unterschiedenheit Gemeinsamkeiten in den semantischen Bezeichnungsfunktionen aufweisen, nämlich die Perspektivierung von Mengen ("Menge als Einheit" vs. "Menge als Vielheit"). Schwieriger ist im Falle von KK/DK allerdings die Entscheidung darüber, ob DK semantisch oder rein performatorisch bedingt ist (dazu unten S. 7 5 f . ausführlicher) . 2.3.2
Singular/Plural bei einseitiger Zuordnung, mehrseitiger Zuordnung und bei "Teilhabe" Im folgenden sollen die semantischen Regularitäten von KK und DK spezifiziert werden. Damit werden gleichzeitig (Sub-)Minimalpaare gefunden. Zunächst folgende Reihe von zentralen Beispielen zum Numerus bei einseitiger Zuordnung: (22a)
The four pigs waited, trembling with guilt written on every line of their countenances ( A F , 7 3 ) , . . . but Squealer was soon able to convince them, that their memories had been at fault ( A F , 8 4 ) , ... when Albert and Habermas briefly lost their tempers ( T L S , - 1 5 5 ) , But to entice people to their deaths ( L S , 1 4 9 ) u s w .
(.22bJ
it might even be necessary to reduce their (= the animals') rations ( A F , 5 1 f . ) , They put their hands on their backs, we greeted the rising sun with light hearts ( S e h , 1 O 8 ) , t h e i r husbands dead or in captivity, they had to do everything for their families ( W P , 558/ 4), we know our doctors and solicitors ... by the brassplates on their doors ( I I I ) u s w .
In den Beispielen ( 2 2 a ) wird ein PL zu einem UC gebildet, in (b) zu einem C.
Die (a)-Beispiele müßten im Deutschen jeweils mit
67
dem SG übersetzt werden; mit Ausnahme der Körperteile ist der PL wahrscheinlicher. Aus diesem Sachverhalt läßt sich dreierlei folgern: ( 1 ) Im Englischen ist eine Unterteilung der UCs in "echte" und "unechte" gerechtfertigt. Imagination, life, memory, temper usw. sind "unechte" insofern als sie lediglich einen "distributiven PL" tragen können, d . h . sie bleiben UCs und wechseln nicht etwa die Bedeutungsklasse. (2) Die spezifisch semantische Beziehung, die der einseitigen Zuordnung zugrunde liegt und zwischen den beiden Elementen herrscht, ist 'unauflösbare oder natürliche Zugehörigkeit 1 . (3) Der übergeordnete strukturelle Gesichtspunkt, inter dem das Englische ( z . B . im Vergleich mit dem Deutschen) betrachtet werden muß, ist die Redundanz der Mehrzahlbezeichnung durch die gK PL bzw. die Durchgängigkeit der Markiertheit der semantischen Kategorie " M z 1 : Sie ist im Englischen weiterreichend als im Deutschen. Die Redundanz läßt sich z . B . damit geltend machen, daß in allen (a)-Beispielen die Opposition SG in der Bedeutung "Teilhabe" vom Sachverhalt her ausgeschlossen ist. Die Redundanz der Mengen-Bezeichnung im Zusammenhang mit der einseitigen Zuordnung kann auch belegt werden durch Kopulasätze vom Typ N(PL) + are + N ( P L ) . Dazu folgende Beispiele: ( 2 3 a ) He pigs are brain-workers ( A F , 3 2 ) , As p e t s t h e y are famous e n t e r t a i n e r s ( I I ) , They a r e teachers u s w . (23b)
They [= the two G e r m a n i e s ] are different (WP, 569/1)
( 2 3 c ) All
the animals worked
like slaves
societies
( A F , 53)
In allen Beispielen ist der SG am Prädikatsnomen nicht möglich ( They are teacher u s w . ) , in ( 2 3 b ) ist der PL um so redundanter als durch das Adjektiv different bereits jede Mißverständlichkeit ausgeschlossen ist. ( 2 3 c ) ist lediglich ein syntaktischer Sonderfall von kopulaähnlichem Satz. In ( 2 3 ) ist insgesamt im Gegensatz zu den vorangegangenen Beispielen für einseitige Zuordnung, nicht die semantische Beziehung 'unauflösbare, natürliche Zugehörigkeit 1 wirksam, sondern es herrscht die Beziehung "logische Kongruenz bzw. Korrespondenz". Für diesen Fall von semantischer Beziehung bei einseitiger Zuordnung steht auch im Deutschen der PL. Die folgenden Beispiele sollen zeigen, wie die Redundanz der
68
PL-Konstruktion abnimmt bzw. daß SG und PL ein Minimalpaar bilden können:
funktionsvalentes
( 2 4 a ) Let us face it: our lives are miserable, laborious, and short ( A F , 8 ) , the miserable lives we lead ( A F , 9) ( 2 4 b ) Now, comrades, what is (AF,8) (24c)
the nature of
this life
of ours?
Small vender, then, that the settlers permitted their imaginations to clothe their drab and commonplace surroundings with the salient features of the life they had known before. (Ill)
( 2 5 a ) Our backs were aching/Our back can bear no more ( Z i , 1 6 2 ) , I was near your [PL] heart ( B V , 4 3 4 ) , And so I say to the men and women of the Americas ... prepare your mind and heart for the task ahead ( Z i , 1 6 3 ) u s w . (25b)
The animals could hardly believe in their good fortune ("AF, 19) , The adventurous spirit of the sixteenth and seventeenth century ( S e h , 1 O 7 ) u s w .
(25c)
T h e i r first act was to gallop in a body right the boundaries of the farm ( A F , 19)
around
Der Kontrast von SG und PL in den Beispielen ( 2 4 a ) und ( 2 4 b ) t r i f f t an dieser Stelle in Animal Farm einen genau angebbaren Unterschied im Gemeinten. Es handelt sich dort um die entscheidende, zur Rebellion aufrufende Rede von Major an die Tiere, in der er abwechselnd die je konkrete Lage des einzelnen Tieres und die gemeinsame Lage, die zur Solidarität zwingt, evoziert. Ersterem entspricht der PL (Mz einer einseitigen Zuordnung), letzterem der SG ("Teilhabe") . Im Gegensatz dazu bezeichnet der SG von life in ( 2 4 c ) nicht eine Teilhabe (Bedeutung nicht 'gemeinsame Lebensumstände'). Eine genaue Analyse des Gemeinten macht klar, daß zwar verschiedene Generationen aus ganz verschiedenen Landesteilen zugewandert sind, doch ist der SG so zu erklären, daß verallgemeinernd vom Leben aller Sieder die Rede ist ("allgemeiner Begriff" des UC life). Man vergleiche in diesem Zusammenhang meaning in: ( 2 6 a ) And t h e s e memories loose their meaning ( B S , 3 2 ) , many Germanic words have modified their meaning: v e r a l l g e meinernde Sprechweise ( 2 6 b ) i>ut in English - 'The overseer killed the slave' and 'The slave killed the overseer' have quite different meanings ( B C I , 4 ) : k o n k r e t i s i e r e n d e , i n d i v i d u a l i s i e rende Sprechweise
Die Redeweise "allgemeiner Begriff eines C oder UC" soll besagen, daß zu einer Menge von abstrakten oder konkreten Objekten verall-
69
gemeinernd Stellung genommen wird. Es kommt hier wieder die bereits in Kapitel 2 . 2 . 2 . ("Generalisierender SG") erörterte Opposition von PL-Verwendung im Zusammenhang mit einer "konkretisierendindividualisierenden Sprechweise" und SG in Verbindung mit einer "abstrahierend-kollektivierenden" Sprechweise ins Spiel. In (25a) wiederholt sich zunächst einmal die Opposition 'Mz bei einseitiger Zuordnung 1 /'Teilhabe'. Die Besonderheit liegt lediglich in der metaphorischen Verwendung der Körperteile, die erst die genannte Opposition ermöglicht. In ( 2 5 b ) wiederholt sich ( 2 4 b ) . In (25c) dagegen hat weder der SG von aet noch der von body etwas zu tun mit der Opposition 'Teilhabe'/'einseitige Zuordnung bei unauflösbarer Verbundenheit' oder mit 'logischer Korrespondenz 1 . Der SG von body hat überhaupt keine Beziehung zum distributiven SG oder PL: durch their, d.h. durch die PL-Form des Pronomen zur Bezeichnung der M z , bekommt body ( S G ) lediglich das Merkmal "komplex" transferiert. Their first aat ist distributiver SG vom Typ cur Shakespeare und hat die Bedeutungsfunktion 'gemeinsame Aktion 1 . Ein weiterer Aspekt am distributiven PL kann mit folgendem Beispiel aufgewiesen werden: (27a)
. . . among the wheels of innumerable cars
In diesem Beispiel liegt nicht der PL bei Mz einer mehrseitigen Zuordnung vor, sondern PL bei Mz einer einseitigen Zuordnung, wobei das zugeordnete Element selbst komplex ist, d . h . eine Menge bildet. Beispiele solcher Art werfen streng genommen kein besonderes PL-Problem (als Bezeichnungsproblem) a u f , sie werfen lediglich ein Schlaglicht auf den Charakter natürlicher Zeichensysteme: Sie stellen durchweg "unvollkommene" Systeme dar; in einem "perfekten" Zeichensystem müßte hier ein doppelter PL stehen, da eine Mz zu einer Mz über den PL zu einem C bezeichnet wird. Im Gegensatz zu (27a) steht folgender Beispieltyp: (27b)
the . . . d i s c u s s i o n of Dickens films, and the essay on his f o r t u n e s in Italy, Hungary, and Bulgaria ( T L S , 5)
Bei isolierter Betrachtung ist dieser Satzteil mehrdeutig nach der Opposition /Mz bei mehrseitiger Zuordnung 1 . Der weitere Kontext macht klar, daß die betreffende Person nur je einmal in diesen Ländern war, daß also Ez im Zusammenhang mit mehrseitiger Zuordnung vorliegt. Der PL in fortunes wirft nun jedoch ein weiteres Problem a u f . Es ist möglich, den PL semantisch dahingehend
70
zu deuten, daß 'jemand auf seiner (einzigen) Europatour jeweils einen turbulenten Aufenthalt bzw. (glückliche oder unglückliche) Erlebnisse in Italien, Ungarn und Bulgarien hatte'. Der PL in fortunes wäre in dieser Verwendung PL der Gegenstandskomplexion, und fortunes selbst wäre als Semi-PL-tantum einzustufen. SemiPL-tantum deshalb, weil es im Gegensatz zu scissors auch im SG der finiten Verbform verwendet werden kann. Weitere Beispiele für Semi-PL-tantum wären engl. woods in Last Sunday we found a lot of primroses in the woods (es ist nur von einem Spaziergang die Rede) oder dt. Gewinne machen. Die Verflechtung von PL-tantum und distributivem PL zeigt sich noch in anderer Hinsicht. Dies sei anhand von surroundings in folgendem Satz aufgezeigt: (28)
Small wonder, then, that the settlers permitted their imaginations to clothe their drab and commonplace sur-r roundings with the salient features of the life they had known before. ... (I)
Surroundings ist in der Bedeutung 'Umgebung' PL-tantum. Im obigen Beispiel erscheint nun das PL-tantum in der Beziehung "Mz bei einseitiger Zuordnung 1 . Nimmt man "abstrakt-generalisierendes Sprechen" an, so ist analog life im selben Satz SG des Abstraktums zu erwarten. In einem solchen Fall fällt der PL des PL-tantum mit der SG-Konstruktion zusammen. Nun erlaubt der Kontext auch die Deutung, daß von der häuslichen Umgebung des einzelnen Siedlers die Rede ist und somit PL zur Bezeichnung der Mz bei einseitiger Zuordnung zu erwarten ist (Typ imaginations). Für diesen Fall ist für surroundings wieder an die "Unvollkommenheit" natürlicher Zeichensysteme analog ( 2 7 a ) zu erinnern. In den Umkreis des distributiven SG/PL gehören auch Beispiele von Nominalphrasen mit Koordinationsstruktur: (29a)
the Arabian and Christian medieval worlds ( T L S , 56) t h e 18th and 19th centuries, the North Atlantic and the North Pacific Oceans ( S S , 6 8 ) , an up- and-rdown lock with the outer and inner key-holes on different levels ( L S , 3 7 )
(29b)
boys between the
(29c)
languages such as English, French, and German
ages of
14 and 18 ( S e h , 1 O 7 )
In ( 2 9 ) wird in allen Fällen mit dem PL eine "einfache M z " , d.h. eine Mehrzahl von nicht zugeordneten Elementen bezeichnet. Die
71
Untergliederung ergibt sich lediglich durch syntaktische Sonderaspekte der koordinierten Nominalphrase. Insgesamt bestätigen die obigen Beispiele die These von der durchgängigen Markiertheit der Kategorie ' M z 1 durch die gK PL am Substantiv. (Im Vergleich dazu wiederum das Deutsche: In einigen Fällen steht auch PL, z . B . Sprachen wie ..., in den meisten Fällen muß SG stehen, z . B . der Nordatlantische und Nordpazifische Ozean u s w . ) . Die koordinierte Nominalphrase mit PL am headword wird nun in den Fällen relevant für den distributiven SG/PL, in denen SG und PL ein Minimalpaar bilden oder der PL mehrdeutig ist nach semantischen Beziehungen aus den genannten Zuordnungsbeziehungen. Dazu folgende Beispiele: (3Oa)
Of late, however, there have been signs that this quiescent phase is coming to an e n d . Not only has the long reign of conservative somnolescence in Bonn been terminated by the unexpected formation of a liberallabour coalition. There have also been echoes of the American and French student revolts. ( T L S , 1 4 8 )
(3Ob)
the Cambodian war, unlike the tian wars ( W P , 5 5 8 / 1 )
Vietnamese and the Lao-
Im Gegensatz zu ( 2 9 ) kann für die koordinierten Nominalphrasen unter (30) die semantische Beziehung 'einseitige Zuordnung' angesetzt werden. Die Nominalphrasen unter (30) sind auflösbar in America's and France's student revolts bzw. unlike the wars in Vietnam and Laos. Es gibt keine entsprechende Auflösungsmöglichkeit für ( 2 9 ) . Die PL-Konstruktionen sind auch mehrdeutig, und zwar nach der Opposition 'Mz einer einseitigen Zuordnung' und 'Mz einer mehrseitigen Zuordnung 1 . Im Gegensatz jedoch zu his fortune in Italy, Hungary, and Bulgaria- s.o. ( 2 7 b ) - ist die Mehrdeutigkeit selbst über den weiteren Kontext nicht auflösbar, sondern nur durch (außerlinguistisches) Faktenwissen entscheidbar. Zeichensystemrelevant ist, daß im Englischen zur Bezeichnung der Mz bei einseitiger wie auch bei mehrseitiger Zuordnung der PL steht. Der SG bildet an dieser Stelle ein funktionsvalentes Kontrastglied, und zwar bezeichnet er die Ez einer Teilhabe. Und das heißt wiederum, daß revolt vom Kontext her das Merkmal "komplexer (zählbarer) Gegenstand" transferiert erhält. Gemeint wäre im Falle des SG 'Amerikas und Frankreichs Studenten haben zur gleichen Zeit gemeinsame Sache gemacht'. (Linguistisch sekundär ist in diesem Fall, daß das Gemeinte kein faktisches Korrelat hat.) Das engli-
72
sehe Zeichensystem und das deutsche Zeichensystem unterscheiden sich hier hinsichtlich Mehrdeutigkeit und Funktionsdifferenz: Im Deutschen steht nur bei Mz einer mehrseitigen Zuordnung der PL, die entsprechende SG-Konstruktion ist einseitiger Zuordnung
1
mehrdeutig nach "Mz bei
1
und "Teilhabe .
Zusatzprobleme werfen die folgenden Beispiele a u f : ( 3 1 a ) Oriental and African
Studies
A u f l ö s u n g s m ö g l i c h k e i t : O r i e n t a l studies and African studies, n i c h t : one Oriental study and one African s tudy ( 3 1 b ) scientific
and technological books
Auflösungsmöglichkeiten: 1. books, both scientific 2. scientific
and technical
books and technological books
( 3 1 c ) the reading and writing classes Auflösungsmöglichkeiten: analog (b) bei f a k t i s c h e r Unwahrscheinlichkeit der 2. Möglichkeit ( 3 1 d ) a "levelling down" of economic and social between Ulster and Ireland ( W P , 5 3 9 / 1 )
standards
Auflösungsmöglichkeiten: 1. the e. 2.
standard
and the s.
standard
of U. and I.
the economic and social standard of Ulster economic and social standard of Ireland
3. the social standards Ulster and Ireland
and the
and the economic standards
of
Die Numerusrelevanz dieser Beispiele ergibt sich aus der unterschiedlichen semantischen Verwendung des and, und zwar aus dem Unterschied "identifizierendes" vs.
"additives" and.
Im Falle
eines additiven and in Verbindung mit einer 2-Menge kann im Englischen nicht Adj.
+ and + Adj.
N ( S G ) + and + Adj.
+ N(SG).
+ N(PL)
stehen, sondern nur Adj. +
In ( 3 1 c ) ist
das and dann ohne jeden
Einfluß auf den Numerus, wenn writing das Gegenteil von Analphabetentum bedeutet.
Deshalb kann man sagen the reading and writing
class, wenn es sich nur um eine Bevölkerungsschicht handelt. Es ist
relevant für den Numerus, wenn writing in der Bedeutung von
'publizierend 1 verwendet wird.
In (31d) bleibt o f f e n , ob der Journa-
list ökonomisches und Soziales weitgehend gleichsetzt.
Dennoch
muß hier selbst bei Identifikation dieser Sachverhalte der PL stehen, und zwar wegen der Selektionsbeschränkungen von levelling down,
73
das zwei Vergleichsgrößen
(hier Ulster und Ireland)
In den folgenden Beispielen bilden SG und PL je liche funktionsvalente Minimalpaare:
verlangt. unterschied-
(32a)
(road and track) world championships for professionals/ amateurs and women cyclists (Times, N o v . 1972)
(32b)
the ABC powers (ALD)
(32c)
the
forces
of
[A = Argentine, B = B r a s i l i a , C = C h i l e ] law and order
(WP,
539/1)
In (32a) liegt der Opposition SG/PL die Hauptfunktion der gK-en zugrunde, nämlich die Ez bzw. Mz diskreter, gleichartiger Objekte zu bezeichnen: Im obigen Text ist von einer Mehrzahl von Weltmeisterschaften die Rede, und zwar von solchen mit unterschiedlichen Personengruppen bei gleicher sportlicher Disziplin. In ( 3 2 b ) würde der SG eine politische Macht, bestehend aus drei "eng assoziierten" Ländern bezeichnen; mit dem SG würde also zusätzlich die Perspektive 'Menge als Einheit 1 wirksam. In ( 3 2 c ) schließlich würde mit dem SG eine Perspektivierung analog ( 3 2 b ) wirksam, doch könnte es sich unter Umständen auch um eine in der Denkweise des Sprechers liegende Identifizierung von 'Gesetz' und Ordnung' handeln. Die oben postulierte Durchgängigkeit der Markiertheit der semantischen Kategorie ' M z 1 durch den PL innerhalb von koordinierten Nominalphrasen ist dennoch nicht total. Dazu folgende Beispiele: (33a)
war between the
German and French people
(Seh, 1O7)
(33b)
Action in support of peace in the case of Spain, and Czecho-Slovakia ( S e h , 1 O 7 )
China,
In ( 3 3 a ) ist eindeutig von zwei isolierten Elementen (zwei Völkern) die Rede. Es wird durch die Opposition SG/PL auch keines der oben genannten Minimalpaare wirksam. Der SG kann damit wohl nur als Resultat der Redundanz der Mz-Bezeichnung durch die gK PL gedeutet werden. Es kommt nämlich aufgrund des Bedeutungsgehalts von between zu keiner Mißverständlichkeit zwischen Ez und Mz. Ähnlich verhält es sich mit ( 3 3 b ) .
Im Gegensatz aber zu ( 3 3 a ) ist
im Falle
von aase of die Opposition SG/PL neutralisiert, d.h. der SG von case als head einer gegliederten o/-Phrase "liegt fest".
Dies
ist
ein eigener SG-Typ, nämlich phraseologisch bedingte SG-Verwendung bei Mz. In dem Zusammenhang von SG/PL-Verwendung in Verbindung mit Koordinationsstruktur gehören auch folgende Beispiele:
74 ( 3 4 a ) the art
of Shakespeare
and Beethoven
( 3 4 b ) the n u d e in French and British art ( 3 5 a ) differences Spain
between French and British policy on
( 3 5 b ) the elder and the
younger son
( 3 6 a ) the J ä t e 7 9 t h and early ( 3 6 b ) t h i s , and the next
2Oth
century
chapter
Alle Beispiele stammen aus der Grammatik von Schibsbye (1970: 1 0 7 ) , sie werden dort in der obigen Weise zusammengefaßt und mit folgenden Erlärungen versehen: für
( 3 4 ) : "when the n o u n has a mainly non-countable a s s o c i a tion"
für
( 3 5 ) : "when the p l u r a l c o u l d be wrongly tached to each of the elements"
für
( 3 6 ) : "when each of
taken to be
the coordinate elements is
at-
stressed"
(Im Gegensatz zu Schibsbye bemühen sich andere Grammatiker überhaupt nicht um eine Beschreibung und Erklärung dieser SG-Verwendung, z . B . Zandvoort ( 1 9 6 5 ) , ) Die Erklärung für ( 3 4 ) ist nicht zutreffend. Art ist bzw. bleibt UC; das Problem liegt auch nicht in dem geringeren oder höheren Grad von Zählbarkeit (eine in sich unsinnige Konzeption), sondern die Regel für die SG-Verwendung kann bei UCs folgendermaßen syntaktisch gebunden werden: Die Koordinationsstruktur ist selbst ein syntaktischer Faktor, der erlaubt, daß UCs bei Mz einer einseitigen Zuordnung im SG verwendet werden. Im Gegensatz dazu ist nude in (34b) ein C. Der SG erklärt sich dort damit, daß nicht eine einzelne Nackte gemeint ist, sondern der allgemeine Begriff ( A k t ) . Strukturell liegt also ein "generalisierender SG" bzw. SG in Verbindung mit "abstrahierendem Sprechen" vor. Inhaltlich heißt das, daß die französische und britische Kunst unter dem Aspekt der Motivgleichheit betrachtet werden. Schibsbyes Erklärung für ( 3 5 ) t r i f f t nur auf (35b) zu. ( 3 5 a ) ist der Typ ( 2 5 b ) , policy ist als UC verwendet. Die Erklärung für (36) ist ebenfalls nicht korrekt. (36b) erklärt sich wie ( 3 5 b ) , in ( 3 6 a ) liegt der Typ (33a) vor. Die zentralen Fragen des distributiven SG/PL im Zusammenhang mit der koordinierten Nominalphrase sind mit den bisherigen Beispielen abgehandelt. Die übergreifenden Fragen waren: Durchgängig-
75
keit der Markiertheit der Kategorie Mz durch den PL am Substantiv; semantische Regularitäten, die SG und PL als funktionsvalente Minimalpaare ausweisen; redundanzbedingte SG-Verwendung bei Mz oder SG-Verwendung bei sekundären syntaktischen Bedingungen (bei letzteren handelt es sich um einen bestimmten Verwendungstyp, nicht etwa um einen Funktionstyp der Art "SG zur Bezeichnung der M z " ) . Im folgenden sollen Grenzfälle des distributiven SG und PL diskutiert werden. 2 . 3 . 3 Syntaktische, semantische oder performatorische Regularitäten für Konkordanz und Diskordanz? Zunächst seien folgende Beispiele gegeben: ( 3 7 a ) Everyone was looking over their shoulder ( I V ) , Everyone was leaving as fast as they could ( S t r , 8 4 ) , No one brought their books with them ( S t r , 86) ( 3 7 b ) It [= the Third Generation, born after the war] feels that it can judge the Israelis as one judges any other people: on their own merit ( M i k e s , 33)
Im Unterschied zu allen bisher behandelten Fällen von Diskordanz kann man bei ( 3 7 ) performatorische Regularitäten, d.h. Randbedingungen wie Flüchtigkeit des Sprechers (Denkers?) für die Numerusverwendung geltend machen. Satzstrukturell können die Fälle beschrieben werden als Diskordanz des Numerus von abhängigen Satzgliedern zum Numerus des headword. "Korrekterweise" müßte es bei ( 3 7 a ) heißen Everyone was looking over his shoulder oder They were looking over their shoulders usw. Bei ( 3 7 b ) müßte bzw. könnte es heißen on its (her) own merit. Beide Beispiele bedürfen dennoch einer weiteren Analyse. Im Typ Everyone was looking over their shoulder handelt es sich zwar nicht um semantisch bedingte Konkordanz, und SG bzw. PL von shoulder bilden kein Minimalpaar, da der Sachverhalt selbst nicht anders gedeutet werden kann als 'Mz bei einseitiger Zuordnung". Dennoch ist nicht auszuschließen, daß die Diskordanz (SG) von shoulder auf die Perspektive "Einheitlichkeit der Verbalhandlung" zurückzuführen ist. Eindeutig 1O Z i m m e r m a n n ( 1 9 6 8 : 1 6 5 ) b r i n g t (a) At a Grammar School ... they wear a uniform ... and a tie in the bright school colours, (b) the boys paraded once a month in uniform and the other thrice in football clothes with military cap and leather belt, (c) We would tie a buckskin band around our heads to keep our long hair out of our faces and pull off everything but our breech
76 ließe sich dies nur für den Fall They were looking over their shoulder ansetzen. Erklärung,
Es gibt noch eine weitere zeichensysteminterne
nämlich den "Genuskonflikt".
Gegensatz zu all
Everyone verlangt im
im weiteren Satzverlauf Genusspezifikation
his/her shoulder) ,
(over
Die grammatische Genus-Spezifikation kann
aber mit dem Sachverhalt des natürlichen Geschlechts
(weibliche
und männliche Akteure) in Konflikt geraten. Der Bereich von Bezeichnungsfunktionen für den distributiven SG und PL läßt sich zusammenfassend auf sitionen reduzieren: ( 1 ) Ez vs.
Mz bei
folgende semantische Oppo-
einseitiger Zuordnung,
bei einseitiger Zuordnung vs. Teilhabe,
(2) Mz
(3) Mehrzahl bei einseiti-
ger Zuordnung (Situationsbeschreibung) vs. allgemeiner Begriff (verallgemeinerndes Sprechen),
(4) Mz von individuellen
Verbalhand-
lungen vs. Einheitlichkeit derselben. cloth u n d s c h r e i b t : " D i e R e g e l p l u r a l i s c h e r K o n k o r d a n z b e i B e z i e h u n g der K l e i d u n g s s t ü c k e auf ihre Träger v e r l i e r t ihre Geltung, wenn die E i n h e i t l i c h k e i t ( U n i f o r m i t ä t ) des b e t r e f f e n d e n K l e i d u n g s s t ü c k e s f ü r e i n e Gruppe v o n M e n s c h e n b e z e i c h n e t werden soll. Das t r i f f t zu für die Grammar School Boys (tie), die Public School Boys (cap, belt) und die I n d i a n e r J ü n g l i n g e (buck-skin band, breech cloth). In dem B e i s p i e l The policemen took off their uniforms g e h t es n i c h t um die B e s c h r e i b u n g der U n i f o r m i t ä t , sondern um das Ausziehen der Kleidungsstücke (individualisierende Bewegungsfunktion) durch ihre T r ä g e r . " (166) D i e s i s t eine n i c h t g a n z z u t r e f f e n d e B e s c h r e i b u n g . Einmal bet r i f f t die E i n h e i t l i c h k e i t , die man hier im Zusammenhang mit der SG-Verwendung geltend machen k a n n , genau gesprochen, die E i n h e i t l i c h k e i t der V e r b a l h a n d l u n g (to wear a uniform). E n t s p r e c h e n d b e z i e h t sich d e r U n t e r s c h i e d T h e policemen took off their uniform/uniforms auf den G e g e n s a t z ' g e n e r a l i s i e r e n d e s S p r e c h e n " ( d e r S G ist, k a t e g o r i e n - u n d f u n k t i o n s t h e o r e t i s c h g e sprochen, ein g e n e r a l i s i e r e n d e r SG) und 'individualisierend-konkretisierendes Sprechen' (Beschreibung individueller Verbalhandlungen) . 11 D i e s e Z u s a m m e n f a s s u n g und S y s t e m a t i k ist im s t r e n g e n S i n n zeichensystembezogen. Zimmermann bringt zwar viel B e i s p i e l m a t e r i a l w e i s t a b e r e i n p a a r M ä n g e l i n d e r S y s t e m a t i s i e r u n g a u f . E r gibt z . B . folgende Auswertung seines Beispielmaterials: Singularische D i s k o r d a n z s t a t t p l u r a l i s c h e r K o n k o r d a n z bei: 1. k o l l e k t i v e r F u n k t i o n : B e t o n u n g d e r E i n h e i t e i n e r G r u p p e ( o u r back can bear no more), 2. B e t o n u n g des G e m e i n s a m e n , N i c h t u n t e r s c h i e d e n e n ( T h e English have an understanding heart, rather than an understanding head), 3. a b s t r a k t e r B e d e u t u n g (Macbeth changes under our eye) , 4 . u n d i f f e r e n z i e r t e n p h y s i s c h e n E l e m e n t e n ( . . . who've still g o t the memory of . . . in their blood) , 5. i d i o m a t i s c h e n W e n d u n g e n (to be the steady head),
77
2.4 Mengenrelevante Perspektivierung und Numerus Im folgenden soll die Notwendigkeit eines Konzepts wie "sprachliche Perspektivierung von Sachverhalten nach zahl- und mengenrelevanten Gesichtspunkten" für die Beschreibung von NumerusPhänomenen im Englischen aufgezeigt werden. Der Begriff der "Perspektive" wird eingeführt als "nicht-sachverhaltsdifferenzierende Bedeutungskomponente". Diese hebt sich ab von sachverhaltsdifferenzierenden Bedeutungskomponenten ( z . B . 'Todesursache' als sachverhaltsdifferenzierende Komponente zur Unterscheidung von verhungern und verdursten im Unterschied zur Perspektive 'emotionale Einstellung' zur Unterscheidvng von heimgehen und abkratzen im Deutschen.) Das hier in Ansatz gebrachte Konzept von Perspektive nimmt a u f , daß die Satzebene sachverhaltsdifferenzierend ist, daß die Lexemebene es nicht notwendigerweise ist (vgl. den Kontrast Aktiv/Passiv auf Satzebene). Das Konzept "Perspektivierung" nimmt sprachtheoretisch den Gedanken a u f , daß zur bloßen Bezeichnung eines Sachverhalts etwas hinzukommt, das den Sachverhalt akzentuiert und ihn unter eine bestimmte Blickrichtung stellt. Perspektivierung bezieht sich auf etwas, das mit Sachverhaltsdifferenzierung allein nicht erfaßt werden kann und trägt dem Umstand Rechnung, daß Sachverhaltsbezeichnungen nicht schlechthin objektiv sind und etwas integrieren, für das es keine eindeutig korrespondierenden Elemente auf der Seite des Sachverhalts gibt. Die Unterscheidung von sachverhaltsdifferenzierenden und nicht-sachverhaltsdifferenzierenden Bedeutungskomponenten wird dem Umstand gerecht, daß zwischen Sachverhalten und Sachverhaltensbezeichnungen keine ein-eindeutigen Zuordnungen bestehen. Im Bereich des Numerus sind im Englischen zwei Perspektiven wirk6. M e t a p h o r i k (to save y o u r skins) , 7. V u l g a r i s m e n ( " T h e y ' l l hit us in the face with sticks and break our nose"), 8. Analogie und Euphonie (Doppelungen, A u f z ä h l u n g e n ) (Beispiel wie unter 7 . ) . ( Z i m m e r m a n n 1968: 1 6 5 - 1 6 8 ) D a s V e r d i e n s t d e s A r t i k e l s aber b l e i b t , vage u n d f a l s c h e A n gaben in t r a d i t i o n e l l e n G r a m m a t i k h a n d b ü c h e r n über O r i g i n a l b e l e g e korrigiert zu haben. 12 A u f s ä t z e zur S t r u k t u r von m i n i m a l e n B e d e u t u n g s u n t e r s c h i e d e n z w i s c h e n E i n z e l l e x e m e n nach ' p e r s p e k t i v i s c h e n ' B e d e u t u n g s k o m p o n e n t e n f i n d e n sich b e r e i t s i n d e r s t r u k t u r a l i s t i s c h e n Komponentenanalyse und Wortfeldforschung. V g l . u . a . K . Baumg ä r t n e r , "Die S t r u k t u r d e s B e d e u t u n g s f e l d e s " , Satz u n d Hort im heutigen Deutsch, ed. H. Moser ( D ü s s e l d o r f , 1 9 6 7 ) , 1 6 5 - 1 9 7 .
78
sam: (1) emotiv-wertende Sprecherhaltung, (2) emotiv-neutrale Konzeptualisierung von Gegenständen: (a) Mengen als "Einheit" vs. Mengen als "Vielheit", (b) Objekte als "komplexe" vs. "simplexe". Im folgenden soll die Perspektivierung in strukturellen Phänomenen der Numerusverwendung am Substantiv und Verbum nachgewiesen werden. 2 . 4 . 1 Der "augmentative PL" am Substantiv (Mehrzahlmetaphorik) Sprachlich äußert sich der "augmentative PL" in folgenden Zügen: Es handelt sich um den PL zu einem Abstraktum, für den die Deutung als PL zur Bezeichnung von Arten ausscheidet. Eine Deutung ist im Kontext implizit oder explizit als inhärentes Merkmal des Substantivs vorhanden. Der PL-Verwendung liegt eine Mehrzahlmetaphorik zugrunde, d.h. die Mz hat die Bedeutungsfunktion 'Ubertreibung in der Wertung' ("Augmentation"). Ferner ist die Opposition Ez/Mz situationsirrelevant, d.h. es könnte auch (a/the) + SG für das entsprechende UC stehen. Der Satz bliebe ein korrekter englischer Satz, es ginge lediglich die genannte Perspektivierung der Ubertreibung verloren. Beispiele sind: (3 ) · · · to s t a n d the Stresses not only of the race track but also the pressure of international fame (zum R e n n f a h r e r F i t t i p a l d i ) ( W P , 5 6 6 / 3 ) , We must be grateful also to the many Russian biologists > who, with no help from outside in their private fight, so steadfastly withstood pressures which scientists elsewhere have not experienced for hundreds of years ( T L S , 6 3 ) , A n o v e l i s t ' s fellow-feeling for Dickens' craftmanship and for the emotional pressures behind his development (TLS, 2) (39)
The Brighton Belle's pleasant interior decor may not have changed since the thirties but the coaches are now showing the ravages of time ( W P , 5 3 9 / 6 ) - a n g e g e b e n e dt. Übersetzung in Fußnote 'verheerende Auewirkungen'
(40)
The labours in producing the present volumes can hardly be overpraised ( T L S , 12)
(41)
but he was universally respected for his steadiness of character and tremendous powers of work ( A F , 6) - dag e g e n : presidential war powers ( W P , 5 6 6 / 1 ) ' M a c h t b e fugnisse '
(42)
. . . now many hatreds and vendettas are already (WP, 504/2)
(43)
I t ' s ages since we met
burning
In den genannten Beispielen war eine positive oder negative wertende Haltung aus dem Kontext oder aus dem Wortinhalt selbst zu
79 erschließen.
Die Bezeichnungsfunktion des PL ist, eine Mz zu
bezeichnen. Die vom PL bezeichnete Mz hat dabei die Bedeutungsfunktion der 'Verstärkung, Übertreibung'. In den folgenden Beispielen ist nun sowohl das Merkmal "Wertung" wie auch das der "Verstärkung" inhärentes Merkmal des Wortinhalts. In diesen Fällen kann für die PL-Konstruktion nicht nur augmentativer PL angesetzt werden, sondern es muß PL zur Bezeichnung der regulären Mz eines C in Ansatz gebracht werden. Die Opposition SG/PL ist in diesen Fällen funktionsrelevant, gleichzeitig ist auch die Opposition Ez/Mz situationsrelevant: (44)
a man who most certainly opposed Hitler's a t r o c it i e s but will remain an old-fashioned anti-Semite (Mikes, 33)
(45)
a stratum [= dt. M i t t e l s t a n d vor dem 2. W e l t k r i e g ] t h a t has s i n c e undergone catastrophic upheavals, and incidentally shown itself helpless, to say the least, when confronted with t h e m o n s t r o s i t i e s of the Third Reich ( T L S , 1 6 O )
In den folgenden Beispielen kann der augmentative PL aus einem anderen Grund nicht eindeutig geltend gemacht werden, und zwar a u f grund einer Konstruktionshomonymie zwischen dem augmentativen und dem distributiven PL. Der distributive PL ist an der entsprechenden Stelle im Englischen sehr wahrscheinlich: (46)
Our great s t r e n g t h s a r e o u r creative talents, our quality manufacture and our flexibility of production ( W P , 5 5 3 / 4 )
( 4 7 ) And when t h e y thought of how they had laboured, what d i s c o u r a g e m e n t s they h a d overcome ( A F , 8 4 ) (48)
T h e p i g s leon's cunning
were i n e c s t a s i e s over Napo( A F , 85) v s . The pig was in ecstasies ...
Die folgenden Beispiele entstammen dem Textbereich der Lyrik: (49)
Jt [= Christ's blood\ flows from the Brow we nailed the tree Deep to the dying, to the thirsting heart That holds t h e f i r e s o f t h e world ( B V , 4 4 5 )
(50)
t a l e begun in other days When summer s u n s were glowing
(ThLG, 135)
Distel biß am bloßen Beine. Durch d i e F e u e r d e r Kamille f l o h e n w i r a u f b l a n k e r Sohle ( E D ,
355)
(51)
(52)
upon
W o schon d e s d u n k e l s g r a u s a m e r g e s p o n s E i n k n a b e k ü h l e n auges w a c h e h ä l t
U n d durch d i e
e i n s a m k e i t e n stumm u n d taub
s e n k t l a n g s a m f l a m m e n d s i c h v o n äst z u äst I n s s c h w e r e geld d e s a b e n d s g o l d n e r g l a s t ( E D ,
19f.)
80
In den genannten Beispielen ist entweder ausdrücklich der PL zu einem unique (Substantiv, das einen Gegenstand bezeichnet, der nur einmal vorkommt) gebildet, oder es ist jeweils auf eine einzige, individuelle Situation Bezug genommen, nicht auf eine Mz von diskreten Situationen. In ( 5 2 ) beispielsweise ist nicht von mehreren Einsamkeitssituationen die Rede. Ein solcher Befund erlaubt die These, daß der augmentative PL oft für "lyrische Expressivität" eingesetzt wird. In diesem Zusammenhang soll die englische Übersetzung von H. Bethges Die chinesische Flöte erwähnt werden (dt. und engl. Text befinden sich in einem Begleittext zur Platte von Mahlers Komposition Das Lied von der Erde, E M I ) : (53a)
Ich weine viel in meinen E i n s a m k e i t e n (Lied I I ) / . I weep much in my loneliness
(53b)
F ü h r t den Z a u b e r i h r e r W o h l g e r ü c h e d u r c h d i e L u f t ( L i e d I V ) /Bears the m a g i c of their pleasing fragrance through the air
( 5 3 c ) Wie f l a t t e r n im Taumel seine Mähnen How flutters in frenzy his mane
(Lied I V ) /
( 5 3 d ) A l l ü b e r a l l und ewig blauen licht die Fernen (Lied I V ) / Everywhere and eternally the distance shines bright and blue
Hier stellt sich die Frage, ob die Übersetzung "nur" als Wiedergabe von Inhalt fungiert, oder ob bei einer Übersetzung als Abbildung von künstlerisch Gleichwertigem im Englischen ein PL verwendet werden würde. Das folgende PL-Beispiel stammt ebenfalls aus dem literarischen Bereich (Orwell, Animal Farm), dennoch kann - trotz impliziter Wertung - kein augmentativer PL geltend gemacht werden: (54)
After much choking, during which his various chins turned purple, he managed to get out ( A F , 1 1 7 ) (Es i s t d i e Rede v o n M r . P i l k i n g t o n , d e m F e i n d u n d A u s beuter der Tiere)
Es liegt zwar eine Metaphorisierung von Hautwülsten zu Kinnen (vgl. dt. Doppelkinn) vor, und damit wird eine Ironisierung bzw. negative Bewertung erzielt, aber der PL selbst bezeichnet hier eindeutig eine Mz von diskreten, gleichartigen Objekten, d.h., die 13 Die R e a k t i o n e n der n a t i v e speakers w a r e n n i c h t e i n h e i t l i c h . Arg u m e n t e gegen e i n e n P L w a r e n f ü r ( a ) E u p h o n i e , f ü r ( d ) B e d e u t u n g s d i f f e r e n z (distances T E n t f e r n u n g e n ' ) . Für (b) und (c) w u r d e der PL als poetic (licence) b e u r t e i l t .
81
Opposition Ez/Mz ist situationsrelevant. In den Bereich des augmentativen PL fallen auch die Formen des Personalpronomens, die in vielen Sprachen als besondere Höflichkeitsformen in der Anrede oder zur Bezeichnung der 1. Person, und zwar bei Ez der Person, verwendet werden ("PL-majestatis", "PL-modestatis" ) . Dieser Verwendungstyp des PL hat im Neuenglischen einen sehr eingeschränkten Anwendungsbereich. Insgesamt ist der "augmentative PL" ein Grenzfall zwischen syntaktisch-semantischer und pragmatisch bedingter PL-Verwendung. Der Grenzfallcharakter ergibt sich jedoch im Gegensatz zu den in 2 . 1 . erörterten pragmatisch bedingten Numerustypen aus der Mehrzahlmetaphorik, über die der PL seine Hauptfunktion, eine Mz zu bezeichnen, regulär und direkt ausübt. Dies rechtfertigt das Vorgehen, den augmentativen PL als eigenen Verwendungstyp innerhalb einer zeichensystemtheoretisch orientierten Numerusanalyse anzusetzen. 2 . 4 . 2 Unifizierende und individualisierende Perspektivierung von Mengen und Perspektivierung von Gegenständen nach der Opposition 'Einfachheit/Gegliedertheit' Im Unterschied zur wertungsbezogenen Sprecherhaltung b e t r i f f t Mengenperspektivierung Prinzipien der Anschauung und damit Prinzipien der sprachlichen Konzeptualisierung von Gegenständen nach der Opposition "gegliedertes/einfaches Ganzes" und der Opposition "Menge als Einheit"/"Menge als Vielheit". Im Englischen lassen sich drei verschiedene Strukturbereiche für die genannten Perspektiven ausmachen: Kongruenz/Disgruenz (KG/DG) am Verbum. Sprachliche Voraussetzung für die Realisierung der Opposition "Menge als Einheit"/ 14 Vgl. Koschmieder ( I 9 6 0 : 4O9-422, v . a . 4 1 4 f f . ) . Er beschreibt dort d i e V e r w e n d u n g d e s P L z u r B e z e i c h n u n g e i n e r e i n z e l n e n ( o f f i z i e l l e n ) P e r s o n - im E n g l i s c h e n nur noch beim P e r s o n a l p r o n o men der 1. und 2. Person - mit dem B e g r i f f " s e k u n d ä r e F u n k t i o n " von b e s t i m m t e n V e r w e n d u n g s w e i s e n der g K - e n : " E n t s c h e i d e n d ... i s t m . E . d a s V e r h ä l t n i s d e r F u n k t i o n e n u n t e r e i n a n d e r , also e i n e r primären Hauptfunktion zu ihrer sekundären Funktion. ... Die A p p e l l a t i o o f f i c i a l i s a l s P l u r a l i s t n u r eine z w e i t e F u n k t i o n des P l u r a l , in der ganz einsichtig eine metaphorische Ableitung von d e r H a u p t f u n k t i o n d e s M e h r z a h l b e g r i f f s f ü r d i e K o n s t i t u i e r u n g d i e s e r s e k u n d ä r e n F u n k t i o n a u s g e n u t z t ist. Sie ist - wohl g e m e r k t im R U S S , oder F r a n z . £man k a n n e r g ä n z e n ' u n d im E n g l . ' ] - nur ein A n h ä n g s e l an die M e h r z a h l und den ihr z u g e o r d n e t e n P l u r a l , wodurch es zu einem konsequenten f o r m e l l e n Ausbau einer
82
"Menge als Vielheit" durch KG und DG ist, daß ein Substantiv mit dem komplexen Merkmal "Menge von Personen" in Subjektposition steht. Klassische Beispiele sind: (55)
The committee is/are discussing the proposal
(56)
The British public was informed that ... ( S c h w , 6 2 ) / The B r i t i s h public are no fools ( S c h w , 62)
(57)
Labour proposes to stop this kind of thing ( S c h w , 6 3 ) / Labour were proud of having built the Health Service (Schw, 63)
Kategorienstrukturell ist mit der Opposition KG/DG eine besondere Funktionsproblematik der gK Verbalperscn verbunden: Die DG bewirkt nicht eine semantische Opposition in der Anzahl der Verbalperson selbst, sondern lediglich eine Perspektivierung der Verbalperson nach der Opposition "einfach/komplex" (vgl. auch 1 . 2 . 1 . ) . Im Englischen tritt dabei strukturell der Fall ein, daß die Opposition 'Verbalperson als Einfaches/Verbalperson als Summe von funktionalen Teilen" nur bei Ez der Verbalperson morphologisch markiert, im Falle der Mz der Verbalperson morphologisch neutralisiert ist (vgl. The committees are quarreling). Neben der Funktion, die Verbalperson nach der Opposition "einfach/komplex" zu differenzieren/ fällt der Opposition KG/DG vereinzelt die Aufgabe zu, den Wortinhalt des Substantivs nach Aspekten der Verbalperson zu monosemieren. Dazu folgende Beispiele: (58a)
The family is/are quarreling - dt. ' D i e K i n d e r s t r e i t e n ' oder ' D i e F a m i l i e s t r e i t e t ( s i c h ) '
(58b)
The audience is/are large _ d t _ D i e A n z a h l der A n w e s e n d e n [= das P u b l i k u m ] ist g r o ß / d i e A n w e s e n d e n s i n d große und dicke M e n s c h e n 1
In (58) stellt sich das Problem der Mehrdeutigkeit des Substantivs in seiner Wechselwirkung mit KG und DG jeweils anders. In (58a) ist den beiden Bedeutungen von family, nämlich 'die Kinder 1 und 'Kinder plus Eltern', zwar das Merkmal "Menge" und "Person" inhärent, aber KG und DG steuern lediglich die Perspektivierung dieser Mengen nach der Opposition "Einheit/Vielheit". Diese Perspekv o l l e n Opposition n i c h t g e k o m m e n i s t ( a n d e r s i m P o l n . ) . S i e i s t eine m e t a p h o r i s c h e A n w e n d u n g d e s M e h r z a h l b e g r i f f s , aber n i c h t u m gekehrt! Das b e t r i f f t nicht die Appellatio o f f i c i a l i s als solche, s o n d e r n n u r d i e A u s n u t z u n g d e r M e h r z a h l z u i h r e r f o r m e l l e n Dars t e l l u n g . . . . Obwohl s i e . . . i n ihrem d e f i n i t i o n s r e l e v a n t e n F a l l e d e n S i n g , a u s seiner o p p o s i t i o n s r e l e v a n t e n V e r w e n d u n g v e r d r ä n g t , so b e s t e h t doch gar k e i n Z w e i f e l , daß sie dem N u m e r u s g e g e n ü b e r s e k u n d ä r ist." (416, 415)
83
tivierung kann im Deutschen grammatisch nicht nachgeahmt werden. Im Gegensatz dazu steuert die Opposition KG/DG in (58b) eine Mehrdeutigkeit des Substantivs audience, die die Anzahl der Verbalperson selbst b e t r i f f t . Die Mehrdeutigkeit von audience basiert zwar auch auf einer Verteilung der'Merkmale 'Menge als Einheit 1 und "Menge als Vielheit 1 , doch ist die Funktion von KG und DG nicht, primär Perspektivierung ein- und derselben Mengen zu realisieren, sondern die semantische Opposition Ez/Mz der Verbalhandlung zu bezeichnen. Der Satz The audiences were large three times on the tour veranschaulicht wieder die oben erwähnte Asymmetrie. Bei isolierter Betrachtung ist der Satz nicht etwa mehrdeutig nach der Opposition 'Ez/Mz der Verbalperson 1 , sondern bei Mz der Verbalperson, die hier vorliegt, ist die Mengenperspektivierung neutralisiert (vgl. oben the families are quarreling). Was ins Spiel kommt ist vielmehr eine Mehrzahl von Verbalhandlungen als Wiederholung ein- und derselben Verbalhandlung. Insgesamt ist der Bedingungsfaktor für diese Wechselwirkung von Lexik und Grammatik nicht nur die Perspektivierbarkeit von Mengen (durch KG und D G ) , sondern auch die Mehrdeutigkeit von large . Von dieser Mehrdeutigkeitsproblematik ist folgendes Phänomen zu unterscheiden: ( 5 9 a ) The Ministry of Agriculture has conspired Ministry of Health in ... ( S c h w , 62)
with the
( 5 9 b ) The cotton trade has been making much progress ( 6 O a ) The tea t r a d e are doing the best ... ( S c h w , 6 2 f . ) ( 6 O b ) It was extraordinary that the Bank of England were making substantial advances (Times, M ä r z 1 9 5 5 )
In diesen Beispielen bekommen Ministry of Agriculture, Bank of England usw. vom Verbinhalt die Bedeutung "Institution als Menge von Personen und Beziehungen" übertragen. Die Bedeutung 'Gebäude 1 wird damit gleichsam gelöscht. Dieser Transferprozeß ist dann seinerseits die Voraussetzung für die Mengenperspektivierung durch KG und DG in ( 6 0 ) . Einen weiteren Fall von Perspektivierung durch die finite Verb15 V g l . i n d i e s e m Z u s a m m e n h a n g den b e r e i t s m e h r f a c h e r w ä h n t e n A u f satz von W e i n r e i c h ( 1 9 6 6 ) , in dem der M e c h a n i s m u s von U b e r t r a ^ gung und Löschung von M e r k m a l e n in einem Chomskys A s p e c t s transzendierenden Grammatikmodell, das die Semantik integriert, verwendet wird.
84
form stellen folgende Beispiele dar: ( 6 1 a ) The Conservative Party were strong supporters these schools ( S c h w , 62)
of
( 6 1 b ) The British Sugar Corporation act as agents for Ministry ( S c h w , 6 2 ) ( 6 1 c ) My family
are early
the
risers
In ( 6 1 ) liefert die Kopula und der damit verbundene distributive PL am Prädikatsnomen zusätzliche Aspekte. Das mögliche Kontrastpaar, das dem PL an Kopula und Prädikatsnomen in ( 6 1 ) zugrunde liegt, lautet N ( M e r k m a l " M e n g e " ) / S G - V e r b f o r m / S G - N/SG N ( M e r k m a l "Menge")/SG - Verbform/PL - N/PL
Da im Englischen der Typus Verbform/PL - N/SG, also z . B . The Conservative Party were a strong supporter nicht möglich ist, rangiert das oben genannte Kontrastpaar als Minimalpaar mit der eindeutigen Funktion einer Mengenperspektivierung. (61b) stellt lediglich den Sonderfall dar, daß statt der Kopula eine kopulaähnliche Verbkonstruktion (to act as) vorliegt. Fall, (61c) ist nun der eigentlich problematische Fall, insofern als in diesem Satz die Möglichkeit Verbform/SG - N/SG, also My family is an early riser, ausfällt. Die Quelle für diese Asymmetrie dürfte die Verbalhandlung selbst sein. Es kommt hier eine Dominanz des Merkmals "Menge" des Substantivs in Subjektposition ins Spiel, und diese wirkt sich grammatisch aus (vgl. auch my family are negroes). Damit dominiert hier die Perspektlvierung einer Menge von Personen als Vielheit aufgrund einer komplexen Verbalhandlung. Das Subjekt der Verbalhandlung selbst aber steht im SG und bezeichnet - gemäß der Oberflächeninterpretation von Subjekt für das Verbagreement - die Ez einer Verbalperson. Ein weiterer Bereich von komplizierter Bestimmung der Bedeutungsfunktion des Numerus der finiten Verbform, sind die PL-tantum. Dazu folgende Beispiele: ( 6 2 a ) Economics has come out into the open; he really understood economics, he had invented them ( C h r , 1 5 6 ) ( 6 2 b ) P o l i t i c s is
full
( 6 2 c ) Thermodynamics
of changes
were developed
further
( 6 3 a ) These tactics are [?is] unlikely
( S c h w , 6O)
to help
you ( A L D )
85 ( 6 3 b ) A change of (63c)
tactics had become inevitable ( W P , 5 4 1 / 1 )
Their n a t u r a l t a c t i c would be to spread widely ( W P , 5 4 1 / 1 )
out more
Im Gegensatz zu PL-tantum wie bowls, checkers, measles, jitters usw. (Bezeichnungen für Spiele, Krankheiten oder körperliche Reaktionen) , in denen der PL bereits lexikalisiert ist, d . h . die Opposition KG/DG der finiten Verbform nicht mehr wirksam ist, werfen die Lexeme economics, politics, tactics usw. (Bezeichnungen für Disziplinen) gerade die Frage a u f , ob der PL bereits lexikalisiert ist. Da sowohl der SG als auch der PL der finiten Verbform vorkommt, kann für die SG/PL-Opposition Funktionsvalenz geltend gemacht werden, und zwar für die semantische Opposition 'Ganzes als Einfaches 1 und "Ganzes als Komplexes (Menge von unselbständigen Teilen) ' . Perspektivierung durch die Opposition SG/PL am Substantiv. Die Perspektivierung von Mengen nach der Opposition 'Einheit/Vielheit' und von zählbaren/nicht-zählbaren Ganzheiten nach der Opposition 'Einfachheit/Gegliedertheit 1 realisiert sich nicht nur durch SG und PL der finiten Verbform, sondern auch innernominal. Diese Realisierungsart der Perspektivierung umfaßt ihrerseits drei Bereiche: (a) Referenzidentische (pro-)nominale Elemente, Konkordanz und Diskordanz im Numerus zwischen head und secondary, z . B . (64)
...
(65)
The unwillingness of the National selves ... ( S c h w , 6 2 )
(66)
He
(67)
the IRA as p r o t e c t o r s ( W P , 5 4 1 / 1 ) Coal Board them-
i·5 a supporter of a local association football team and he never misses their matches ( S c h w , 62) ··· he gave every opportunity to the Provisional IRA to seek their ends by political instead of terrorist methods ( W P , 5 4 1 / 1 )
(b) Kollektivierende den C, z . B .
Wortbildungspartikel vs. PL des entsprechen-
(68)
Each had its own following, and there were some lent debates ( A F , 5 3 ) / ... its own followers
vio-
(69)
... the papers are too voluminous and miscellaneous to command much of a general readership ( T L S , 1 7 ) / . . . manifestations of Dickens' popularity among common readers. ... Professor Ford's notable study 'Dickens and his Readers' ( T L S , 5)
(70)
There had been not a little guessing ... /
... and
86 these guesses t o o , have become traditional ( T L S , 2 1 1 ) - p u r e guesswork ( T L S , 2 1 3 )
Ein Vergleich Deutsch/Englisch zeigt, daß die Zeichensysterae zum Teil überlappen, zum Teil jedoch nicht strukturell voll ineinander umsetzbar sind. Letzteres hat bei der Übersetzung zur Folge, daß Perspektiven entweder durch eine Mehrwortkonstruktion erfaßt werden müssen oder verloren gehen: ( V i a ) Anhänger/-schaft,
Leser/-schaft
(71b)
followers/following,
readers/readership
(72a)
Äste/Geäst
(72b)
branches
(73a)
Büsche/Gebüsch, Sträucher/Gesträuch
(73b)
bushes,
(74a)
Kleider/Kleidung
(74b)
dresses/clothes,
(75a)
Bäume/Baumbestand
(75b)
t r e e s / t r e e stock
(76a)
Wähler/Wählerschaft
(76b)
v o t e r s / v o t e - floating
shrubs/shrubbery
clothing
- Wechselwähler vote
usw.
(c) Verwendung von Lexem als UC vs. Verwendung als C im PL, z . B . ( 7 7 ) Augustine, extending the achievement of the ancient Greek philosophers, is treated as 'marking the second crucial stage in the development of the peculiar matrix of thought and value within which natural science as we know it emerged in the West. His theory of knowledge and his attitude of what we should call natural science are examined, and they are balanced against the implications of his literalist interpretation of s c r i p t u r e ; though we are shown the difficulties that are involved in his view - a view which Galileo tried to use against the Pope - that an interpretation o f t h e s c r i p t u r e s would have t o be reconsidered where it contradicted something that had actually been s c i e n t i f i c a l l y es t a j b l i shed. ... ( T L S , 56)
Hier wäre vom System des Deutschen her eine genaue, die Bedeutungsfeinheit wiedergebende Übersetzung möglich. Im ersten Fall müßte es heißen 'die Heilige Schrift 1 , im zweiten 'die biblischen Schriften 1 . Ein weiteres Beispiel wäre: (78)
We are now in a better position to answer the question what the whole argument is 'about' ( T L S , 1 5 8 ) " w o r u m sich der g a n z e S t r e i t d r e h t 1 / ... what all the argu-
87 ments are about
' w o r u m sich alle Argumente d r e h e n '
Strukturtyp (c) stellt den schwierigsten Fall dar, da er methodisch das Auffinden von plausiblen Minimalpaaren verlangt. Denn geltend gemacht wird, daß ein- und derselbe Sachverhalt nach der semantischen Opposition "einfache/gegliederte Ganzheit 1 perspektiviert vorliegt, und zwar über die morphologisch-syntaktische Opposition UC(SG-Form)/PL zu entsprechendem C zur Bezeichnung einer Mz. In diesen Zusammenhang gehört eine Reihe von Lexemen, an denen die PL-Konstruktion zum C als "Semi-PL-tantum" analysiert werden kann. Dazu folgende Kontrastpaare: ( 7 8 b ) h i s good f o r t u n e / f o r t u n e s
in I t a l y
( 7 8 c ) When he left, the country-side lay u n d e r a sky/The weathermen forecast cloudy skies ( 7 8 d ) We passed a wood/Last roses in the woods
Sunday
we saw a lot
( 7 8 e ) She was brushing her hair, when .../My in his ears
cloudy of
father
primhas hairs
In den genannten Beispielen ist jeweils das zweite Glied ein "Semi-PL-tantum", "Semi-" deshalb, weil das Lexem auch als UC mit SG der finiten Verbform vorkommt, "PL-tantum" deshalb, weil eine PL-Konstruktion mit PL der finiten Verbform und der Bedeutungsfunktion 'gegliederte Ganzheit als Einheit von Teilen' = PL der Gegenstandskomplexion) vorliegt. Weitere Beispiele sind: British waters 'die britischen Gewässer 1 , mattere 'Angelegenheit', (to keep up) appearances 'den Schein bewahren 1 usw. 2.5
Singular und Plural der finiten Verbform: primäre semantische vs. sekundäre syntaktische Geregeltheit von Kongruenz und Disgruenz In Kapitel 1 . 2 . wurde der Numerus am Verbum als besonderer Kategorientyp (Korrespondenzkategorie) und als gK "Verbalperson" analysiert. Dabei wurde bereits das Phänomen der potentiellen Opposition von Kongruenz (KG) und Disgruenz (DG) der finiten Verbform mit dem Numerus des Substantivs in Subjektposition erörtert. Im folgenden soll der Numerus der finiten Verbform unter dem Aspekt der semantischen und syntaktischen Regularitäten, die KG und DG steuern, erörtert werden. In den folgenden Beispielen ist die Opposition KG/DG in ihrer klassischen Form gegeben: In Subjektposition steht ein Kollektivum
88 mit dem komplexen Merkmal "Menge von Personen", und die Opposition KG/DG steuert die semantische Opposition von 'Menge von Individuen als Vielheit von einzeln agierenden oder sich produzierenden Personen' /'Menge als Einheit": (79a)
The band begins at
ten to six
( B S , 62)
(79b)
You may think the band are not quite right
(8Oa)
Labour makes all-out push to break group of Conservatives ( D a i l y T e l e g r a p h , A p r i l 1 9 7 3 )
(BS,44)
. . . that the Labour Party will automatically be the beneficiary of these difficulties (WP, 552/1) (8Ob)
Labour discuss a new program for
(81a)
British rail issued platform· permits
(81b)
British Rail intend 539/6)
(82a)
The population of the United 15O million people
(82b)
Almost half the American population know what the BBC is? ( W P , 566/2)
(83a)
The staff
meets at 4 p.m.
(83b)
The staff
think a lot
(84a)
l u n a t i c , oversexed secret p o l i c e e n t e r s his life and he ... J u u l , 8)
(84b)
. . . the police who have an organisation for people ( L S , 2 9 )
(85a)
Buckingham Palace is looking for a in her early 2Os - ... (WP 5 6 6 / 4 )
(85b)
The palace tell me it is the first time that they have advertised in a giveaway paper "though we quite often advertise for footmen and things in the provincial press". ( W P , 5 6 6 / 4 )
to sell
of
land
ownership (WP, 539/6)
the Brighton Belle ( W P , States consists of
the new headmaster
An lexikalisch-syntaktischen Sonderaspekten, die
about
(BCI, 175)
finding
short-hand-typist
für
KG und DG
typisch sind im Englischen, weisen die genannten Beispiele zwei a u f ; ( 1 ) Formenhomonymie zwischen SG und PL der Englischen ist
finiten Verbform: Im
die Opposition KG/DG nur noch bei bestimmten, ver-
einzelten Verbformen morphologisch ausgezeichnet, nämlich in der 3. Person Präsens und Perfekt aller Verbklassen. für Beispiele wie (8Oa) und (81 a) die Aufgabe,
Damit stellt sich Entscheidungskri-
terien dafür anzugeben, daß will in (8Oa) und issued in ( 8 1 a ) als SG analysiert werden können.
Für
(8Oa) kann der
SG von
beneficiary
geltend gemacht werden, also der Numerus eines referenzidentischen Satzgliedes, für
(81 a) das Gemeinte, der Satzinhalt.
Dies sind die
89
beiden generellen Entscheidungskriterien für SG und PL der finiten Verbform. spiel: (86)
Man vergleiche in diesem Zusammenhang folgendes Bei-
The B.B.C. went out of
their way to help him ( S c h w , 62)
Da im Englischen der Fall The "B.B.C. goes out of their way unwahrscheinlich ist, kann in Ansatz gebracht werden, daß der pronominale PL den Numerus der finiten Verbform zum PL hin disambiguiert. Die morphologische Opposition von SG und PL der finiten Verbform im Falle der 3. Person Präsens und Perfekt zusammen mit der Opposition von SG und PL an referenzidentischen Satzelementen ist der Grund d a f ü r , daß von Formenhomonymie und nicht von Numerusneutralisierung im Falle des Numerus der finiten Verbform gesprochen werden m u ß . (2) Übertragung des komplexen Merkmals "Menge von Personen" auf den Wortinhalt des Substantivs in Subjektposition durch den Verbinhalt bei gleichzeitiger Löschung anderer Merkmale ( z . B . "Gebäude"): Dieser Bedeutungstransfer ist die Voraussetzung für die potentielle Opposition von SG und PL der finiten Verbform. Dieses Phänomen zeigt sich in ( 8 1 ) und ( 8 5 ) . In den bisher besprochenen Beispielen ist die Opposition SG/PL bzw. KG/DG am Verbum durchweg primär semantisch geregelt, d . h . SG und PL haben im Falle von Kollektiva mit dem Merkmal "Menge von Personen" eine eindeutige Bedeutungsfunktion, nämlich die der Perspektivierung von Mengen. Beispiele wie (87)
... that a significant majority favour cutting deeply into defence spending but an equal majority thinks it is "very important" that ... ( W P , 5 3 9 / 1 )
werfen nun aber das Problem a u f , funktionsvalente Fälle der Opposition KG/DG von zufälligen, performatorisch bedingten oder sekundär syntaktisch bedingten Fällen von KG und DG zu unterscheiden. Eine statistische Analyse des Schwankens von KG und DG unter dem Aspekt performatorischer Zufälligkeiten unternimmt Barbara Strang anhand von Examensklausuren englischer Studenten (Strang 1 9 6 6 ) . Im folgenden sollen Reichweite, Einheitlichkeit und Motiviertheit der Opposition SG und PL am Verbum diskutiert werden.
90
2 . 5 . 1 Dominanz von seeondaries Ein Bereich von nicht primärer semantisch bedingter KG bzw. DG ist die Rivalität von headword bzw. headphrase und secondary ( o/Genitiv, Nominalapposition) als Korrespondenzglied für den Numerus der finiten Verbform. Zunächst folgende Beispiele: (88)
There a r e , however, a large number of Germans who are pro-Israeli for the wrong reasons ( M i k e s , 3 3 ) , . . . that a number of demonstrators were slightly older than the rest ( M i k e s , 3 6 )
( 8 9 ) a sort of no-man's land in which reside the great majority of those points ( N e u s p r a c h l i c h e M i t t e i l u n g e n 1 9 6 9 ) (90)
The rest
[of eggs]
have all
gone to market
( A F , 9)
In den angegebenen Beispielen herrscht Dominanz des Numerus des abhängigen Gliedes über den Numerus des headword, eine Erscheinung, die in der angelsächsischen Literatur häufig mit dem Ausdruck aitraotion belegt wird, z . B . Lyons (1968: 2 8 O ) . Die Opposition SG/PL am Verbum taucht in solchen Fällen in Nominalphrasen mit und ohne dem komplexen Merkmal "Menge von Personen" a u f . KG und DG sind dabei funktionslose Varianten, d . h . es wird keine Mengenperspektivierung wirksam. In allen Fällen, auch in ( 8 8 ) , wo headword und secondary zusammen das komplexe Merkmal "Menge von Personen" tragen, ist die DG der finiten Verbform zum headword in Subjektposition nicht semantisch geregelt. In ( 9 O ) liegt der Sonderfall vor, daß das für den PL der finiten Verbform verantwortliche abhängige Satzglied of eggs im Satz selbst fehlt (Ellipse). Ferner folgende Beispiele zur Nominalapposition: ( 9 1 a ) ~9O days,
a long time, lie
ahead of
us
( 9 1 b ) A long time, 9O days as a matter of fact, of us
lies ahead
Laut Informantenaussagen dominiert innerhalb der Nominalapposition jeweils die headphrase den Numerus der finiten Verbform. Leider fanden sich im schriftlichen Korpus keine Belege für davon abweichende NumerusVerwendung, die allerdings von Performanzfaktoren her zu erwarten ist. Auch die befragten native speakers hielten hier eine SG-Verwendung für nicht ausgeschlossen.
91
2 . 5 . 2 Koordinationsstruktur in der Nominalphrase in Subjektposition Die Koordinationsstruktur in der Nominalphrase in Subjektposition ist ein weiterer Bereich für Funktionslosigkeit und Funktionsvalenz der Opposition KG/DG. Numerusprobleme der koordinierten Nominalphrase standen bereits in Kapitel 2 . 3 . ("Der distributive PL") zur Debatte. Dort ging es um die Opposition SG/PL am Substantiv in Beispielen wie the North Atlantic and North Pacific Oceans, the American and French student revolt(s), the force(s) of law and order usw. Dabei zeigte sich, daß der obligatorischen PL-Setzung im Englischen zum Teil fakultativer Wechsel von SG und PL, zum Teil obligatorische SG-Setzung im Deutschen entsprachen. Dies warf die Frage nach der einzelsprachlichen Redundanz der Mz-Bezeichnung durch die gK PL a u f . Ferner konnte als numerusrelevanter Aspekt der Koordination die Opposition von identifizierend-unifizierender und additiv-individualisierender Verwendung des and oder or ausgemacht werden. Nicht relevant im Kontext des distributiven SG und PL war die Frage nach dem entsprechenden Numerus am Verbum. Diese Frage gilt es jetzt zu erörtern. Für die Beispiele aus Kapitel 2 . 3 . lassen sich die Regularitäten, die SG und PL bzw. KG und DG der finiten Verbform steuern, zunächst wie folgt fassen: (i) PL am Verbum bei PL des Substantivs, wenn and oder or additivindividualisierend verwendet sind: the 18th and 19th centuries are . . . j the forces of law and order are ...; ebenfalls PL am Verbum bei Transformation der Nominalphrase mit Substantiv- und Artikelwiederholung: the 18th century and the 19th century are . . . usw. (ii) SG am Verbum bei SG am Substantiv zur Bezeichnung einer Ez bei identifizierend-unifizierendem and: the force of law and order is ..., the reading and writing class is . . . (iii) PL am Verbum bei PL des Substantivs, wenn and oder or additivindividualisierend verwendet werden und eine Mz bei mehrseitiger Zuordnung vorliegt: French and American student revolts are . . . ; ebenfalls PL am Verbum bei Auflösung der NP, die zweimal das Substantiv im PL zur Folge hat: the French student revolts and the American student revolts are . . . (iv) PL am Verbum bei PL am Substantiv und additiv-individualisierendem and bei Mz einer einseitigen Zuordnung: (his) good fortunes
92 in Italijy
Hungary^
and Bulgaria are . . .
(v) SG am Verbum bei SG des Substantivs bei Ez einer einseitigen Zuordnung: (his) good fortune in Italy is . . . (vi) PL am Verbum bei PL am Substantiv zur Bezeichnung einer Mz bei additiv-individualisierendem and bei Komplementmengen: scientific and technological books (- scientific books and technological books) are .. . (vii) PL am Verbum bei PL am Substantiv zur Bezeichnung einer Mz bei identifizierend-unifizierendem and: scientific and technological books (= books, both scientific and technological) are . . . Vor dem Hintergrund dieser Systematik sollen die folgenden Beispiele erörtert werden: (92)
d t . Text m i t Ü b e r s e t z u n g d u r c h e i n e n e n g l . n a t i v e speaker: D a t i e r u n g und H u a i - N a n - T z u - A b h ä n g i g k e i t l a s s e n sich linguistisch nachweisen. Stilistische und logische Unt e r s u c h u n g d e s T e x t e s z e i g e n , d a ß sein A u t o r n i c h t eigentlich argumentierend Philosophie b e t r e i b t , sondern ... ( V I I ) Tne d a t e and t n e debt to t h e Huai-Nan-Tzu can be linguistically proved. Stylistic and logical investigation of the text shows that the author is not primarily concerned with philosophical argument, but . . . '
( 9 3 ) A husband or wife to ... WP, 5 3 9 / 2 ) (94)
of an accused person is
not
allowed
dt. ein Land, in dem Zucht und Ordnung herrschen (herrscht) - Ü b e r s e t z u n g von e n g l . I n f o r m a n t e n : 'a country in which law and order reigns'
In ( 9 2 ) kann das und bzw. and von der Heterogenität der Sachverhalte Stilistik und Logik her nur additiv, nicht aber identifizierend-unifizierend gedeutet werden. Dies findet konsequenterweise seinen Niederschlag im PL des Verbums im Deutschen. In der englischen Übersetzung ist im ersten Fall (Formenhomonymie zwischen SG und PL bei can) PL zu erwarten. -Im zweiten Fall (zeigen/shows) fällt a u f , daß im Deutschen der PL am Verbum erscheint, obwohl das Substantiv im SG steht. Im Englischen orientiert sich das Verbum am Numerus des Substantivs ( K G ) , während im Deutschen die DG nicht etwa eine Menge perspektiviert, sondern von der Anzahl (Mz) der in der gesamten Nominalphrase bezeichneten Objekte bestimmt ist. Für das Englische ist der Artikel ein weiterer Bedingungsfaktor für KG und DG: bei Auflösung der NP unter Aufnahme des Artikels und
93
Wiederholung des Substantivs müßte der PL der finiten Verbform stehen (the stylistic and the logical investigation show . . . ) . Insgesamt ist im Englischen wie im Deutschen die Koordinationsstruktur selbst ein syntaktischer Faktor, der den Numerus der finiten Verbform steuert, d . h . der Numerus wird sekundär syntaktisch, nicht semantisch geregelt.
Damit liegt im Falle der SG-Verwendung nicht
ein eigener Funktionstyp des SG vor, etwa SG zur Bezeichnung einer Mz, sondern der SG erscheint "im Zusammenhang mit einer Mz" und ist sekundär geregelt. Der SG kann stehen, wenn bei Koordinationsstruktur das Substantiv artikellos verwendet wird oder wenn Gefahr der Mißverständlichkeit zwischen Mz von Einzelobjekten (= Mz bei einseitiger Zuordnung) und Mz von Mengen (= Mz bei mehrseitiger Zuordnung) besteht. Die Beispiele ( 9 3 ) und ( 9 4 ) bestätigen die bisherigen Ausführungen; sie weisen allerdings Sonderaspekte a u f . In ( 9 3 ) ist das or streng alternativ, also nicht additiv verwendet, der Numerus der finiten Verbform folgt dem Muster des identifizierenden and. ( 9 4 ) w i r f t Sonderprobleme der Bestimmung des Gemeinten a u f . Es stellt sich die Frage nach der eindeutigen Entscheidbarkeit der Verwendung des and (additiv oder identifizierend). Im Bereich abstrakter Sachgehalte können Sprecher nämlich Sachverhalte als gleich oder verschieden konzeptualisieren.
2 . 5 . 3 Kongruenz und Disgruenz in Kopulasätzen Die Kopula ist neben der Koordination ein weiterer syntaktischer Faktor, der den Numerus der finiten Verbform in besonderer Weise syntaktisch regelt. Um KG/DG im Zusammenhang mit der Kopula klären zu können, seien zunächst die semantischen Verwendungsweisen der Kopula aufgezählt: (1) Eigenschaftszuschreibung: He is tall, He is a teacher/They are 16 Die v o r g e n o m m e n e s e m a n t i s c h e S y s t e m a t i s i e r u n g der V e r w e n d u n g d e r Kopula i s t l i n g u i s t i s c h , n i c h t s t r e n g l o g i s c h , w e n n g l e i c h sich h i e r Ü b e r l a p p u n g e n e r g e b e n . E i n e w e i t e r g e h e n d e A n a l y s e müßte satzlogische Probleme und Quantoren-Probleme mit a u f nehmen u n d b e r ü c k s i c h t i g e n . D i e s e aber f ü h r e n v o n m e i n e r z e n t r a len Fragestellung weg.
94
teachers/ They are teacher, Ten miles is a good distance, (2) Gleichheit, Äquivalenz: Mark Twain ie S.L. Clemens, (3) Identität: a is a, Mark is Mark, (4) Existenz: God is, They are, (5) Korrespondenz (bei Definition, Worterklärung): 'Head' is a noun. Die Beispiele zu den genannten Verwendungsweisen der Kopula zeigen bereits die zwei übergeordneten Numerus-Regularitäten für den Kopulasatz: (i) das Prädikatsnomen ist in gleicher Weise wie das Substantiv in Subjektposition numerusvalent: UCs erscheinen in der SG-Form, Cs bei Ez im SG und bei Mz im PL (vgl. übergeordnetes Gesetz der Mengenmarkierung durch die gK PL, Redundanz der MzBezeichnung, z . B . bei They are teachers), (ii) das verb-agreement kann sich im Fall der Kopula nach dem Numerus des Substantivs in Objektposition richten (DG zum Numerus des Substantivs in Subjektposition) . Im folgenden sollen Detailprobleme und die Relevanz der obigen Verwendungsweisen der Kopula für KG/DG-Phänomene erörtert werden. Dazu folgende Beispiele: (95a)
We are
all
one ( B S , 1 4 7 ) / We is
( 9 5 b ) Ford was really two persons really two persons
all
one
( W P , 56 / 3 ) ' / Ford were
( 9 5 c ) rhese men are a team, You're auch a lovely audience ( B S , 100) ( 9 6 a ) Two and two is (96b)
(makes)
four,
Two minus
two is nought
. . . e v e r y n a t i v e speaker w o u l d b e quite c e r t a i n t h a t these are in some sense the same thing ( G l e a s o n , 60)
( 9 6 c ) d t . "Acht S t u d n e n sind k e i n Tag" ( F i l m t i t e l ) , ü b e r setzt von e n g l . I n f o r m a n t e n mit 'Eigrht hours do not make (are no) day'/ . . . does not make a day ( 9 7 a ) The Andes are (?is) a group of is a range of hills
mountains. The Spessart
( 9 7 b ) A r e l a t i o n is m o t i o n s passing b e t w e e n s y s t e m s of motion ( H P h , 2 7 4 )
( 9 8 a ) 9O days is not very long in terms of
(WP, 552/1)
( 9 8 b ) Ten miles is a good distance ' Z e h n M e i l e n sind e i n e gute E n t f e r n u n g 1 , Two weeks is W o c h e n s i n d eine lange Z e i t 1
a long time ' z w e i
( 9 8 c ) J w e n t a mile to the market-place and then another mile to the school. Well, two m i l e s are a long d i s t a n c e / I spent one week in the hospital, and another two weeks in a sanatorium. Three weeks are a long time
95 ( 9 8 d ) 2OO pounds was/were saved ' 2 0 O P f u n d w u r d e n g e r e t t e t / 2OO P u n d n o t e n w u r d e n g e s p a r t ( g e r e t t e t ) ' (99a)
These words are nouns
(99b)
These words are no sentence
(99c)
These words are no
comfort
( l O O a ) It's the ankles I miss ( W P , 5 5 3 / 4 ) , W e l l , I guess the cops CLS , 4 2 ) , That's three faults
it's
( l O O b ) It was a crowded three weeks/ It were crowded three weeks; They were crowded, that (those) three weeks ( l O l a ) There was the usual coming and going (lOlb)
There was 15-18 degrees of frost
(Cambridge Post, 1973)
(lOlc)
... ask a policeman in the street, there's so many there to meet ( B S , 1 3 4 )
In ( 9 5 ) wirft die Kopula keine besonderen Probleme a u f : Der Numerus des Substantivs oder Pronomens in Subjektposition bestimmt den Numerus der finiten Verbform, wenn die Mz der grammatischen Subjekte bei Eigenschaftszuschreibung das Merkmal "Ganzheit aus funktionalen Teilen" nicht als inhärentes Merkmal besitzen, sondern erst durch die Bedeutung des Prädikatsnomens (Kollektivum oder C im SG) zugeschrieben bekommen. Dasselbe gilt für den umgekehrten Fall der Ez des grammatischen Subjekts, das nicht inhärent das Merkmal "komplex" hat, sondern erst durch den PL des C im Prädikatsnomen übertragen erhält. Die Beispiele unter ( 9 6 ) vertreten den Typ 'Kopula bei Gleichheit 1 . In diesem Fall dominiert stets der Numerus des Substantivs oder Pronomens in Subjektposition, ungeachtet des Numerus oder der kollektiven Bedeutung des Substantivs in Objektposition. In ( 9 6 a ) stellt die koordinierte NP lediglich einen syntaktischen Sonderfall dar. Die Sätze in ( 9 7 ) sind Worterklärungen bzw. Definitionen. Auch für sie kann die Regel aufgestellt werden, daß der Numerus des Substantivs in Subjektposition den Numerus steuert, ungeachtet des Numerus des Substantivs in Objektposition. Im Falle der Worterklärung bzw. Definition kann jedoch auch PL am Verbum stehen, wenn ein PL des Substantivs vorausgeht (Typ: The Andes is a group of mountains). Dieses Schwanken ist als partielle Nicht-Geregeltheit der Zuordnung zwischen Numerus am Substantiv und Numerus am Verbun zu deuten, da der Sachverhalt des Satzes selbst keine Mengenperspektivierung zuläßt. KG und DG zu Subjekt- oder Objektposition sind hier reine Strukturvarianten, d.h. sie bilden kein funktionsvalentes Minimalpaar. In ( 9 8 ) ist
96
das Charakteristische, daß bei Verwendung der Kopula zur Eigenschaftszuschreibung einer numerischen Einheit in Subjektposition eine Wertungseinheit im Prädikatsnomen korrespondiert. Fall ist
In diesem
sowohl SG als auch PL der finiten Verbform möglich. Und
in dieser Opposition manifestiert sich die Opposition "Menge als Einheit/Menge als Vielheit 1 .
Nun ist
es aber nicht so, daß wie
im Falle von Kollektiva wie band, committee usw. die Perspektive 'Menge als Einheit' durch KG zum Numerus in Subjektposition oder die Perspektive 'Menge als Vielheit' durch DG realisiert ist, sondern die KG herrscht in Richtung des Substantivs in Objektposition. Die Besonderheit des englischen Systems liegt dabei darin, daß die Mengenperspektivierung über den Numerus der finiten Verbform nur bei Kollektiva mit dem Merkmal "Menge von Personen" in Subjektposition möglich ist.
Der Kopulasatz mit der Zuordnung "numerische
Einheit - Leistungseinheit 1 ist
nun der einzige Fall, in dem diese
Mengenperspektivierung durch KG/DG zum Numerus des Substantivs im Prädikatsnomen möglich ist.
Daß der Bedingungsfaktor nicht allein
die Kopula und die Eigenschaftszuschreibung ist,
sondern das Mo-
ment der Zuordnung von 'numerische Einheit - Leistungseinheit', zei*gen die Beispiele unter ( 9 9 ) , in denen in (b) und (c) bei PL in Subjektposition der PL am Verbum erscheint, ohne daß der SG am Verbum möglich wäre.
Der PL des Substantivs in Subjektposition
bestimmt also den Numerus des Verbums.
Genauer gesagt, die PL-
Konstruktion dominiert, insofern als der SG denkbar, aber im Englischen nicht korrekt ist
und vom Sachverhalt her eine Perspektivie-
rung nicht möglich ist.
Mit der Opposition SG/PL am Verbum bei PL
in Subjektposition in Zusammenhang mit der Zuordnung zwischen 'numerischer Einheit - Leistungseinheit' ist eine weitere Differenz verbunden, die in (98c) besonders deutlich ist, nämlich die Opposition "abstrakt/konkret".
Die Nominalphrase erhält diese Merkmale
durch den SG bzw. den PL am Verbum transferiert. die
Damit lassen sich
Satzinhalte der Kopulasätze präzisieren zu "konkrete Situa-
tionsbeschreibung" /"abstrakter Sachverhalt". Im Gegensatz zu den bisher erörterten Beispielen steht in (1OO) und ( 1 O 1 ) die finite Verbform unter dem Aspekt der Pseudosubjekte it, that, there zur Debatte.
Die Geregeltheit von SG und PL der
finiten Verbform kann in diesen Fällen wie folgt beschrieben werden; Der Numerus von it und that, also der SG, bestimmt den Numerus
97
des Verbagreement, und zwar ungeachtet des Numerus des Substantivs im Prädikat. There als Satzanfang ist offener, dennoch kann in allen Fällen, in denen auch PL statt SG der finiten Verbform möglich wäre, die Opposition KG/DG nicht als funktionsvalentes Minimalpaar geltend gemacht werden. Dies heißt aber, daß der SG sekundär geregelt sein muß, oder daß SG und PL als reine Strukturvarianten gelten müssen. Für (b) und (c) können sekundäre Faktoren ausgemacht werden. In beiden Fällen handelt es sich um text-spezifische, nicht um satzspezifische Faktoren: in (b) ist es der Fachjargon (des Wetterberichts), in (c) phraseologisches there is in der Bedeutung 'es gibt 1 . Folgendes Schema faßt abschließend die Strukturtypen des englischen Numerus im Kopulasatz zusammen: P R Ä D I K A T S N O M E N G 0 •H •P
uc
•r4
SG:Ez
U)
o
PL:Mz
SG:Ez
04
4J
PL:MZ
Cis/are )
uc
[is]
Zeichenerklärung: /
: Neutralisation
der Opposition KG/DG
[ ] : F u n k t i o n s i r r e l e v a n z d e r O p p o s i t i o n KG/DG (
) : F u n k t i o n s r e l e v a n z der
O p p o s i t i o n KG/DG
2 . 5 . 4 Die Pluralia-tantum Neben Koordination und Kopula sind die PL-tantum eine weitere Quelle für besondere KG- und DG-Probleme im Englischen. Dazu folgende Beispiele: ( l O 2 a ) Bowls fills
a vacancy in U.S. sports
( l O 2 b ) Measles occurs in children ( l O 2 c ) No news is
(Seh, 1O5)
( S e h , 1O5)
good news
(lO3a)
The bellows need mending, A bellows made of was found near the church
(lO3b)
The new headquarters were (was) situated on the south bank
(lO4a)
The plot of these data shows
... ( J u u l , 19)
leather
98 (lO4b)
This data will probably provide powerful for ... ( J u u l , 8 ) , What 's the data?
(104c)
unless sufficient
ammunition
data are available
(ALD)
( l O 5 a ) He isn't much interested in politics, but if he has any they are . . . those of a right-wing romantic ( J u u l , 6) (lO5b)
P o l i t i c s is
(lO6a)
rnese t a c t i c s are
( l O 6 b ) A change of
full
of changes
(Seh, 1O5)
(is) unlikely
to help
tactics had become inevitable
(lO6c)
Their natural tactic would be to spread widely ( W P , 5 4 1 / 1 )
(lO7a)
Every possible means was tried, There learning what is happening ( A L D )
( 1 0 7 b ) All ( l O 8 a ) Much
means were (great)
you ( A L D )
is
(WP,
541/1)
out more no means of
adopted
pains has been taken
( l O 8 b ) Much pain could have been avoided, the knee
He felt
pains
(lO9a)
'Headquarters' seems to be used as frequently singular as in the plural ( J u u l , 8)
(lO9b)
S e p a r a t e Tables was voted by the critics ( S c h w , 57)
(lO9c)
Ol'
(llOa)
The United States has implicitly acknowledged the obligation to make reparation for ... ( W P , 5 5 7 / 1 ) , The United States is the greatest breeder of criminals and crime in the Western World ( W P , 5 5 3 / 1 )
(llOb)
The United States are large countries, The United States decide a new disposition of their borders
(llOc)
The U.S. export/-s products
Blue Eyes is
back
again
in
in the
( T i t e l e i n e r TV S e n d u n g )
both agricultural
and industrial
In den PL-tantum unter ( 1 0 2 ) tritt die Opposition SG/PL am Verbum bereits nicht mehr a u f , sondern nur noch der SG. Damit kann der PL als bereits lexikalisiert, d.h. das Lexem als SG-Form reanalysiert angesetzt werden. In den Beispielen ( 1 0 4 ) - (108) ist nach Auskunft von englischen Informanten, dem Standardlexikon'Advanced Learner's Dictionary of Current English und nach Originalbelegen aus Juul ( 1 9 7 2 ) die Verwendung des Numerus der finiten Verbform nicht einheitlich. In den Beispielen (103) ist an bellows und headquarters die grundsätzliche Problematik sichtbar. Es kann nicht eindeutig entschieden werden, in welchem Maß Reanalysierung und Lexikalisierung fortgeschritten sind; und damit ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob im Falle des PL der finiten Verbform
99
dieser als funktionsvalent im Sinne eines PL der Gegenstandskomplexion zur Bezeichnung der Mz von funktionalen Teilen einzustufen ist.
Es stellt sich also die Frage, ob das Substantiv ein
Lexem vom Typ bowls (is)
oder vom Typ scissors (are)
ist. Diese
Frage spitzt sich in den Beispielen ( 1 0 5 ) und ( 1 O 6 ) zu. taotia(s)
Für
vor allem ergibt sich folgende Überlegung: Nimmt man
taotios als PL-tantum und UC, so wäre tactic in (c) eine Art "Singulativ" vom Typ scale 'Waagschale' zu scales ' W a a g e 1 , d . h . eine SG-Konstruktion zur Bezeichnung von "eins aus einer geschlossenen Menge 1 bei besonderen morphologischen einzelsprachlichen Bedingungen. In den Beispielen ( 1 0 7 ) und (108) spielt ein anderer Aspekt für den Wechsel von SG und PL am Verbum eine Rolle, und zwar die Mehrdeutigkeit des Lexems.
Means ist
in der Bedeutung 'Mittel' UC
(lexikalisierter P L ) , in der Bedeutung 'Methode, Zugang 1 C (SG zur Bezeichnung der Ez, PL zur Bezeichnung der M z ) .
Ähnlich wird pains
in der Bedeutung 'Sorge, Anstrengung" nur als UC, in der Bedeutung 'Schmerz' als
UC und C gebraucht.
In der Bedeutung 'Schmerz 1
es der Lexemtyp criticism ( U C ) / c r i t i c i s m ( s )
ist
(C) mit der Möglich-
keit des Wechsels der Bedeutungsklasse. Die verbleibenden Beispiele werfen keine besonderen Probleme der Geregeltheit von KG und DG a u f .
In
( 1 0 9 ) ist
die DG (SG der
finiten Verbform bei PL des Substantivs in Subjektposition)
nicht
primär semantisch, sondern sekundär geregelt durch einen besonderen Typ von Satzkontext.
Dieser kann umschrieben werden mit "me-
tasprachliche Verwendung der Nominalphrase" oder "Eigenname im PL bei Ez der Person oder Sache". In ( 1 1 O ) ist mit United States ein komplizierter Fall von Eigenname und PL-tantum gegeben. Nimmt man PL der Gegenstandskomplexion an, so regelt sich das Verbagreement wie in
( 1 O 9 c ) . Durch die
mögliche Opposition von SG und PL am Verbum kann jedoch für am Substantiv keine Lexikalisierung postuliert werden.
den PL
In diesem
Fall wäre United States ein Kollektivum vom Typ the committee is/ are (Mengenperspektivierung durch die Opposition K G / D G ) . PL die Bezeichnungsfunktion
Für den
'Mz von selbständigen, zählbaren
Ele-
menten' anzusetzen, scheitert daran, daß das Verbum auch bzw. überwiegend im SG erscheint. Damit muß United States als Kollektivum zur Bezeichnung der Mz von unselbständigen, funktionalen
1OO
Teilen, in dem die Kategorie 'Mz 1 markiert ist, analysiert werden. In diesem Fall muß die SG-Konstruktion der finiten Verbform als dominant postuliert werden, d . h . sie muß immer dann nachgewiesen werden können, wenn U .S. als eine Verbalperson, der eine Verbalhandlung zugeordnet ist, verwendet wird. Dies ist in den Belegen der Fall. In allen Fällen, in denen eine Aussage zu (den) einzelnen Staaten gemacht wird, muß PL der finiten Verbform stehen. In The United States are ... ist damit keine Mengenperspektivierung analog the committee are manifest. Die Erörterung der Beispiele (1O2) bis (11O) erlaubt folgende abschließende Beurteilung des Systems des Englischen auf dem Teilgebiet der PL-tantum: Es sind mindestens drei Klassen von PLtantum zu unterscheiden: ( 1 ) SG der finiten Verbform ist funktionslos, keine Opposition KG/DG, PL-Morphem lexikalisiert (bowls, measles, news u s w . ) . (2) PL funktionsvalent, Opposition KG/DG möglich, PL perspektiviert Gegenstand nach dem semantischen Aspekt 'Ganzes als gegliederte Einheit 1 (politics, data, bellows u s w . ) , (3) PL funktionslos, keine Opposition KG/DG, PL der finiten Verbform als morphologisches Zeichen, das an einem Kollektivum die semantische Kategorie 'Mz 1 markiert (scissors, facilities, the United States u s w . ) . 2.6
Zusammenfassung: Das englische System von Verwendungstypen und Funktionen von Singular und Plural und das System von Kategorien des Gemeinten Gemäß der Methodik einer Kategorienanalyse (vgl. Einleitung, Kapitel 0.5) umfaßt die Materialbearbeitung die Beschreibung der Verwendungstypen, die Festlegung der Funktionstypen mithilfe des Vertauschbarkeitstests und die kategorielle Differenzierung des Gemeinten, d . h . eine logische Analyse des systematischen'Verhältnisses der Verwendungstypen untereinander. Die Ergebnisse von Kapitel II lassen sich wie folgt zusammenfassen: A. DAS SYSTEM VON VERWENDUNGSTYPEN UND FUNKTIONEN I. Verwendungstypen nach semantischen Kriterien 1. PL zur Bezeichnung der Mz von gleichartigen Objekten (books) und von ungleichartigen Objekten (butters 'Buttersorten')
101
2. SG/PL der finiten Verbform bei unifizierender und individualisierender Perspektivierung von Mengen (the band is/ are . . . ) 3. SG/PL der Gegenstandgegliedertheit (PL-tantum: scissors, Semi-PL-tantum: fortunes "Geschick 1 , referenzidentische Partikel: the IRA as protectors) 4. SG/PL im Zusammenhang mit den logischen Begriffskategorien "Gattung" - "Klasse" - "Typus" (Ravens are birds/ the raven is a bird - the Germans - He is all boy) 5. Generalisierender SG bei Klassen und Mengen (the German attacked Russia, to go and have a pint of beer) 6. Distributiver SG/PL (his mind, their minds, their married life, our Shakespeare, the children's parents usw.) 7. Augmentativer PL bei wertender Haltung (She was in ecstasies over her wedding) 8. SG bei abstrakt-generalisierendem Sprechen vs. PL bei konkretisierend-individualisierendem Sprechen (The book, the play, the film are strong influences on our social vs . Books, plays, films are . . .) 9. SG am Substantiv mit Bedeutungsfunktion 'Einheitlichkeit der Verbalhandlung' (Everyone was looking over their shoulder) II.
Verwendungstypen nach syntaktischen Kriterien (SG-Verwendung bei M z ) : 1. Substantiv in pränominaler Stellung (a three-week holiday) 2. Maßangaben als komplexe Nominalphrasen (three dozen bottles of wine, six foot two) 3. phraseologische, feste Wendungen (in the case of France, Spain, and Germany) 4. PL am Verbum bei Dominanz des PL des secondary (a number of children were .,.)
III. Funktionstypen 1. Hauptfunktionen von SG und PL (keine Vertauschbarkeit von SG und PL) SG: Bezeichnung der Ez, PL: Bezeichnung der Mz 2. Nebenfunktionen (Vertauschbarkeit von SG und PL) (a) SG und PL (zusammen mit bestimmter Artikelselektion) im Zusammenhang mit dem Gattungsbegriff (b) SG und PL bei Null-Menge B. DIE KATEGORIEN DES GEMEINTEN I. Hauptkategorien zu Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit (Hauptkategorien sind übergeordnete, primäre Kategorien) "zählbarer Gegenstand": Objekt der Anschauung oder des Denkens, das der Ausdehnung nach begrenzt, d.h. ein diskretes
102
Ganzes ist. Zählbar = vervielfachbar = in einzelnen Exemplar ren vorkommend (Beispiele: book, family, aspect). "nicht-zählbarer Gegenstand": Objekt der Anschauung oder des Denkens, das nach dem Aspekt der diskreten Ganzheit nicht bestimmbar ist (Beispiele: water, imagination). II.
Nebenkategorien zu Zählbarkeit/Nicht-Zählbarkeit (Nebenkategorien sind untergeordnete Kategorien und bestimmen sich in Relevanz und Notwendigkeit nach Verwendungstypen von SG und PL im Englischen) 1. Typen von zählbaren/nicht-zählbaren Objekten nach dem Kriterium der inneren Gegliedertheit
2.
3.
4. .
"einfacher/gegliederter Gegenstand": Objekte können als einfache oder in sich gegliederte Gegenstände konzeptualisiert sein (Beispiele: scissors; surroundings). a) "Menge": Zusammenfassung von wohlunterschiedenen Elementen zu einem Ganzen (Beispiel: three trees) b) "Klasse": Allheit von zählbaren Objekten, die auf (mindestens) einem, im Kontext relevanten Merkmal basiert (Beispiel: the Protestants of Ulster). c) "Gattungsbegriff": logischer Allgemeinbegriff; Aussage, die Bestimmungen subordinativ ordnet oder definiert (Beispiele: the cat is a mammal). d) "Typus": Ordnungsbegriff: Merkmalkomplex, der intern variabel ( d . h . nicht wie beim Gattungsbegriff fixiert) ist, Variationsbreite definierender Merkmale (Beispiele; He is more the Journalist than the artist) . Typen von Zuordnung zwischen Elementen von Mengen "Einseitige Zuordnung": Zuordnung von MI mit einem Eier ment zu M2 mit einem Element (Beispiele: his life, the settlers' lives). "mehrseitige Zuordnung": Zuordnung zwischen MI mit einem Element und M2 mit l + n Elementen (Beispiel: his two lives). "Teilhabe": Menge von Elementen als geschlossenes Ganzes (Identisches als Pluralität) (Beispiele: our national life/ their married lives). Perspektiven a) emotiv-neutrale Perspektivierung von Mengen "individualisierende vs. unifizierende Sicht von Mengen": Einheit als Vielheit vs. Vielheit als Einheit (Beispiele: the committee is/are discussing the proposal, his following/his followers). b) emotive Perspektiven "wertende Haltung des Sprechers": (Ubertreibung) bei positiver oder negativer Einstellung (Beispiel: It's ages since we met) .
103
3.
LEXIK VON ZÄHLBARKEIT/NICHT-ZÄHLBARKEIT
In den Kapiteln I und II waren Phänomene und Probleme der gK-en SG und PL am Substantiv und Verbum zentral. Gegenstand des dritten Hauptkapitels sind Lexikphänomene zu Z / N Z , die von der Kategorienfrage relativ unabhängig sind, obgleich für sie Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik relevant werden. Nicht in diesen Untersuchungsbereich fallen Untersuchungen zur Lexik des Merkmals "Menge" im Sinne einer Wortfeldforschung oder Komponentenanalyse In einer solchen Untersuchung müßten die englischen Lexeme bunch, cream, crowd, flock, mob, stack, team, yoke usw. nach zentralen mengenrelevanten Komponenten ( z . B . 'Anzahl der Elemente 1 : 'bestimmt/ unbestimmt 1 , Ordnung vorhanden/ nicht vorhanden 1 usw.) geordnet und in ihrer Bedeutung voneinander abgegrenzt werden. Im folgenden werden die drei zentralen Bereiche der Lexik zu Z/NZ dargestellt. Es handelt sich um die Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften, um sogenannte lexical numeral classifiers und um das Kollektivum.
H i e r e i n A u s s c h n i t t a u s e i n e r solchen K o m p o n e n t e n a n a l y s e z u d e n e n g l i s c h e n Lexemen m i t d e m M e r k m a l " M e n g e " : I. Übergeordnete ( z e n t r a l e ) Komponenten ( " z e n t r a l " : enger Z u s a m m e n h a n g m i t d e m B e g r i f f ' M e n g e ' ) 1. A n z a h l der E l e m e n t e a) b e s t i m m t / u n b e s t i m m t (yoke/flock, bunch, crowd u s w . ) b) r e l a t i v k l e i n / g r o ß (team/crowd, mass u s w . ) c) G r u p p e / G a t t u n g (family/people) 2. O r d n u n g der E l e m e n t e II
a) v o r h a n d e n / n i c h t v o r h a n d e n (stack/pile) b) r e l a t i v s t r e n g / l o c k e r (family, crew/band of robbers) U n t e r g e o r d n e t e , im E n g l i s c h e n w i r k s a m e K o m p o n e n t e n 1. r e l a t i v e G r ö ß e der E l e m e n t e (swarm, bunch) 2. P e r s o n / T i e r / S a c h e (mob/flock/bunch - set: n e u t r a l h i n sichtlich dieser D i f f e r e n z e n )
3. W e r t u n g ( c r o w d : n e u t r a l , mob: n e g a t i v , pick positiv).
(cream):
104
3.1
Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften
3.1.1 "Systematische Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften": Begriffsklärung und lexikalische Phänomene Im folgenden soll die Unterscheidung zwischen Polysemie und "systematischer Mehrdeutigkeit" nach Zählbarkeitseigenschaften eingeführt werden. Zentral für die Abgrenzung ist zunächst der Gesichtspunkt der Verteilung der Merkmale "zählbares/nicht-zählbares Objekt" auf die Bedeutungen eines Lexems. Die Mehrdeutigkeit von policy beispielsweise wird in Advanced Learner's Dictionary of Current English ( 1 9 4 8 ; 1974: 656) so angegeben: policy,, 'written statement of the terms of a contract of insurance 1 -, policy 2 'art of government 1 . Nimmt man the Labour Party's own lack of clear policies 2 (WP, 552/1) hinzu, so wird Folgendes klar: Policyj und policy 2 unterscheiden sich nach den Merkmalen "zählbar" und "nicht-zählbar", aber auch zwischen policy „ (SG-Form des UC) und policies g ( P L ) besteht dieser Unterschied in der MerkmalVerteilung. Auf den Typus policy 2 ( U C ) / p o l i c i e s 2 (C) t r i f f t nun der Begriff "systematische Mehrdeutigkeit" zu. Systematische Mehrdeutigkeit und doppelte Klassenzugehörigkeit (Latenz der Bedeutungsklasse) sind nur zwei Seiten ein- und derselben Münze. Die Verteilung der Merkmale "nicht-zählbares/zählbares O'bjekt" allein rechtfertigt nun aber noch nicht den Ausdruck "systematische Mehrdeutigkeit", sondern erst die semantische Differenz "ganzheitliches Kontinuum/ entsprechendes vereinzeltes Diskretum" oder "Diskretum als isolierbarer Einzelfall bzw. typische Gestalt des entsprechenden Kontinuums". Im Gegensatz zur "Polysemie" nach Zählbarkeitseigenschaften (policy~ vs. policy J liegt also bei der systematischen Mehrdeutigkeit eine Nebenordnung der Bedeutungen vor, die als "Ableitbarkeit" der Bedeutungen charakterisiert werden kann. Die systematische Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften kommt bei Abstrakta und Konkreta vor: ( l i l a ) a fence made of
stone
( l l l b ) he threw a s t o n e (some
stones)
( 1 1 2 a ) C r i t i c i s m roundabout him is somehow f u t i l e and tasteless ( T L S , 1 ) ' b e i i h m i s t ( j e d e A r t v o n ) K r i t i k . . . " ( 1 1 2 b ) as a result of the numerous c r i t i c i s m s and suggestions (TLS, 2O9) 'als Ergebnis der zahlreichen kritischen Hinweise und Anmerkungen1
105
(113a)
the duty tät'
of loyalty
( A F , 16} ' d i e P f l i c h t zu L o y a l i -
( 1 1 3 b ) Human nature depends on loyalties that last ( T L S , 8O) "hängt ab von zuverlässigen Verbindungen, die d a u e r n 1 (114a)
. . . and the European economy was split into two ( W P , 538/1) ' d i e europäische W i r t s c h a f t war in zwei Teile gespalten'
( 1 1 4 b ) Marshal Aid helped to emasculate the economies of Eastern Europe ( W P , 5 3 8 / 1 ) ' W i r t s c h a f t s e i n h e i t e n ' (115a)
He drank himself
to death; he is
not afraid
of
death
( 1 1 5 b ) Hers was the first of those deaths during the sixties about which we all remember ( W P , 5 6 8 / 1 ) ; t h e r e h a v e been several deaths of drowning here this summer ( A L D ) 'Todesfälle1
Die Beispiele zeigen, daß der Wechsel der Bedeutungsklasse bzw. die systematische Mehrdeutigkeit ein- und desselben Lexems nach der Opposition 'zählbar/nicht-zählbar' in einer anderen Sprache unter Umständen nicht nachgeahmt werden kann, sondern mit einer Mehrwortkonstruktion mithilfe von "Individuatoren" wiedergegeben werden muß. Dies heißt, daß die lexikalisch-syntaktische Produktivität der semantischen Opposition "Kontinuum/entsprechendes Diskretum" bei den einzelnen Lexemen unterschiedlich ist: (116a)
. . . c o n t r i b u t o r s appear to have been instructed to deal essentially with a man's thought, his points of originality, his antecedents, his influence ( T L S , 58) - +originalities
(116b)
... but also manifestations of Dickens' popularity among more common readers ( T L S , 5) - +popularities
Weitere zentrale Beispiele sind: (117a)
... that love is to share ( B S , 8 O ) / that had failed ( B V , 4 5 O )
...
all loves
( 1 1 7 b ) Everyone you see is full of life ( B S , 8 0 ) / r h e anonymity of a thousand shabby lives ( L S , 36) (117c)
They made up their minds/Deity (HPh,2 7 6 )
must no doubt be mind
(118a)
where the small hopes breed
(118b)
... all the tired cliched mannerisms of my trade (LS, 48)
(118c)
an a n a l y s i s of . D i c k e n s ' hood t o y s ( T L S , 3 )
(118d)
the complexities of women ( T L S , 8 )
(BV,
445)
r e m i n i s c e n c e s of his
child-
the relations between men and
106 ( 1 1 8 e ) wrestles with many of the legacies of his (WP, 551/1) (118f)
the niceties of the constitution
( 1 1 8 g ) a man who most certainly (Mikes, 33)
opposed
policy
( W P ,568/5) Hitler's atrocities
(118h)
to e s t a b l i s h imvrobable relevances and explain weaknesses (TLS, 4)
(1181)
the theory of finite
existences
(HPh,
away
275)
Im folgenden Beispiel zeigt der Wortspieleffekt des Wechsels von SG und PL, wie bei reflektiertem Sprechen die Differenz 'Kontinuum/ Diakretum' ausgenutzt wird: (119)
And Academician Lysenko seems to have gone into semiretirement, full of years (he is now 72) and if not of honour at least of honours, as a Hero of Socialist Labour and the proud possessor of no fewer than nine Orders of Lenin. ( T L S , 63)
Der Kontext "and if not (SG) ... at least ( P L ) " für honour/honours beweist, daß mit dem Wechsel der Lexemklasse assoziativ die Differenz ' G a n z e s / T e i l ( e ) ' verbunden ist. Um die systematische Mehrdeutigkeit von Lexemen nach der D i f f e renz "zählbares/nicht-zählbares Objekt" noch klarer hervorzuheben, seien folgende Grenzfälle genannt: (12Oa)
rule rule
( 1 2 O b ) wood
( U C ) ' H e r r s c h a f t 1 , z . B . t o live under ( W P ,564/1) - r u J e (C) 'Regel' (UC) 'Holz'
- wood
oppressive
(C) ' W a l d '
(12Oc)
book ( U C ) ' L e s e s t o f f ' , z . B . There is simply book here ( B o l i n g e r , 4O) - book (C) ' B u c h '
(12Od)
speecn ( U C ) ' S p r e c h e n ' , z . B . he is better in than in writing - speech (C) ' R e d e '
too much speech
In den genannten Beispielen ist neben der genannten zentralen Beziehung ein Bedeutungszuwachs zu verzeichnen, der von der Zahlund Mengenproblematik unabhängig ist. Der Umfang der lexikalisch-semantischen Phänomene im Bereich der systematischen Mehrdeutigkeit soll an folgenden Beispielen demonstriert werden: (121)
v i r t u e was no longer sought in temple or market-place but in the home ( V I )
Im Gegensatz zu (the) main virtues are ... ist virtue in ( 1 2 1 ) UC (dt. Übersetzung: 'sittliche Bewährung 1 ). Interessanter an
107
diesem Satz sind temple und market-place . Beide sind metaphorisch verwendet für die Bedeutung 'kirchliches und Öffentliches Leben 1 . Diese Metaphorisierung ist die Voraussetzung d a f ü r , daß die beiden Lexeme als UCs verwendet werden können. Anhand der Trias -imagination - fancy - imagining lassen sich zentrale Phänomene der Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften zeigen. Es handelt sich um Wechselbeziehungen zwischen Lexik, Semantik und Grammatik. Dazu folgendes Schema: 'Phantasie '
imaginatlon
fancy 1
'Vorstellungsvermögen '
'Vorstellungsvermögen'
Vorstellungsgebilde '
"nicht-zählbar"
"nicht-zählbar"
"zählbar"
the g u e s t of the imagination ( I I I ) t h e s e t t l e r s perm i t t e d t h e i r imaginations to . . . (I)
the g i r l of his fancy ( B S , 79)
his
(i)
(ii)
fancies
(iii)
(i) und ( i i ) stehen im Verhältnis der Synonymie zueinander, ( i i ) und (iii) im Verhältnis des Wechsels der Bedeutungsklasse nach der Differenz "Kontinuum/Diskretum". Ein- und dieselbe semantische Beziehung ist also einmal über eine lexikalische Suppletivform manifest (imagination/fancy), einmal über die Mehrdeutigkeit ein- und desselben Lexems (imagin ing/-s). Zu ergänzen bleibt, daß imagination e in Typ von UC ist, das einen PL nur als distributiven PL (Mz in Zusammenhang mit einseitiger Zuordnung) erlaubt. Die lexikalischen Phänomene im Bereich der (systematischen) Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften lassen sich wie folgt zusammenfassen: ( 1 ) Mehrdeutigkeit ein- und desselben Lexems: fancy, vain, success usw., (2) lexikalische Suppletivform für entsprechendes C: imagination/fancy , paint /colour usw., (3) "lexikalischer Individuator" ( s . u . 3 . 2 . ) für entsprechendes C: an act of kindness, a pang of jealousy, a step of progress usw. Anhand der folgenden Beispielreihe soll die Frage, ob sich in jedem Fall für die Konstruktion ^ + SG ein uncountable postulieren
108
läßt, geklärt werden: (122a)
... piece by piece the profession has put itself together, establishing its fundamentals, consolidating its structure with true principle ( I I I )
(122b)
... and Heidegger was generally thought to have displayed the cloven hoof too plainly in 1933, when he hailed the Führer in language not usually employed by academic philosophers ( T L S , 1 4 9 ) ; Many people, but no aborigines, think this was extravagant language ( W P , 5 6 4 / 5 ) ; Orgies, if not exactly widespread, are gaining ground, and are discreetly advertised in veiled language ( M i k e s , 28)
( 1 2 3 a ) Apart from the fact that an encyclopedia of the minor figures of science is a valuable auxiliary, we need the vision of history in its concreteness, so that biography is a value in itself ... ( T L S , 59) (123b)
Those who did recognize this probability were often visited by the agonies of gloom which appear continually amid the heartiness, the pious backslapping, and the hedonistic pipe-smoking of nineteenth-century biography ( C h . M o r g a n , Liberties of the Mind)
( 1 2 4 a ) But these are matters of detail ( H P h , 2 7 4 ) ; to fill much fascinating historical detail ( T L S , 61) , att e m p t i n g to state a lot of detail ( G l e a s o n , 388) (124b)
in
They [- General Eisenhower's papers] add to the detail in a number of places ( T L S , 15)
In allen genannten Beispielen ist entweder Vertauschbarkeit mit dem PL nicht möglich, oder es entsteht mit dem PL ein anderer Sinn. So würde z.B. in ( 1 2 2 a ) with true principles die Bedeutung haben 'nach ganz bestimmten (allen bekannten, für alle verbindlichen) Grundsätzen 1 . Der Bedeutungsgehalt von principle als UC läßt sich am besten umschreiben mit 'Prinzipienfestigkeit'. Eine stilistisch einwandfreie Übersetzung ins Deutsche müßte lauten: 'mit großem Ernst, mit wahrer Gewissenhaftigkeit 1 . Ähnlich könnte in ( 1 2 2 b ) die Bedeutung des UC mit "Redeweise" wiedergegeben werden. Wie bei principle wäre auch hier auf der Seite der Verwendung des Lexems als UC Vertauschbarkeit zwischen SG und PL mit entsprechender Artikelselektion nicht möglich, d . h . der Satz hätte mit PL einen anderen Sinn: (122a')
... cementing its structure with a (true) with (true) principles
principle/
Von ( 1 2 2 ) zu unterscheiden ist der Fall biography in ( 1 2 3 ) . In (123a) erlaubt der Kontext, biography (o + SG) als UC zu analysie-
1O9
ren. Als Übersetzung böte sich an 'das Biographieren 1 . Der Sachverhalt erlaubt aber auch die Deutung, daß verallgemeinernd von Biographien die Rede ist. Dies läßt sich operationeil damit nachweisen, daß ^ + SG mit a. + SG oder ^ + PL vertauschbar ist, ohne daß sich die Bedeutung des Satzes ändert. Die Opposition Ez/Mz wird jedenfalls nicht relevant: (123a')
... in
so t h a t a biography/biographies itself
is/are a value
(123b) erlaubt wohl nur die Deutung von biography als C. Auch hier t r i f f t zu, daß ^ + SG mit + SG oder d + PL vertauschbar ist, ohne daß sich eine Bedeutungsdifferenz ergäbe: (123b')
... the agonies of gloom ... (in) a nineteenth century biography/(in) nineteenth century biographies
Es scheint angemessen, den SG als generalisierenden SG zu beschreiben, und zwar nicht nur wegen der Vertauschbarkeit von SG und PL, sondern auch wegen der Bedeutungsnuancierung, die durch den Unterschied zwischen SG-Verwendung und PL-Verwendung ins Spiel kommt. In ( 1 2 4 ) wiederholt sich zunächst ( 1 2 2 ) : detail liegt in ( 1 2 4 a ) als UC vor, die Quantifikatoren mucht a lot of bestätigen es direkt. Schwieriger ist ( 1 2 4 b ) zu erklären. Interpretiert man detail als UC, so wäre die Bedeutung bzw. eine angemessene Übersetzung 'Detailkenntnis 1 . Interpretiert man es als C, was sich wie bei ( 1 2 3 ) Operationen mit der Vertauschbarkeit von the + SG und the + PL an dieser Stelle rechtfertigen läßt, so ist man gezwungen, den SG als generalisierenden SG zu deuten. Die Fortsetzung des Textes ("they do emphatically confirm his professionalism and his complete command of the forces under him") stützt die Deutung des SG als generalisierenden SG. Im folgenden soll das Englische anhand eines Vergleichs mit dem Deutschen charakterisiert werden. ( 1 2 5 ) On Linguistic Method
Dazu zunächst folgendes Beispiel; [ B u c h t i t e l von P . L . G a r v i n ]
In ( 1 2 5 ) läßt sich für method der UC-Status eindeutig postulieren. Im Unterschied zu on the comparative method/on linguistic methods (method jeweils als C) ist mit tf + SG ein Bedeutungsgehalt bezeichnet, der im Deutschen am besten mit 'Methodik' wiedergegeben wird. Ein stilistisches Äquivalent dazu ist der PL des entsprechenden C, also Über (die) linguistischen Methoden.
Der Unterschied deutsch
110
Methode/Methodik ist im System der englischen Wortbildung nicht nachahmbar, ihm entspricht im Englischen die Verwendung ein- und desselben Lexems als C bzw. als UC. In diesem Zusammenhang seien folgende Beispiele mit den deutschen Ubersetzungsmöglichkeiten genannt: ( 1 2 6 a ) idiow/-s [vgl. B u c h t i t e l Practical Guide to Colloquial idiom] - ' I d i o m a t i k / I d i o m e ' ( 1 2 6 b ) gesture/-es ' G e s t i k / G e s t e n 1 ( 1 2 6 c ) problem/-*s
'Problematik/Probleme'
( 1 2 7 4 ) and the person holding it, remains merely clouded i n contradiction ( W P , 5 6 6 / 1 ) ' u m w ö l k t v o n W i d e r s p r ü c h lichkeit/von Widersprüchen1 ( 1 2 7 b ) a long process of negotiation ( W P , 5 6 6 / 1 ) Prozeß des V e r h a n d e l n a / v o n V e r h a n d l u n g e n '
'langer
( 1 2 7 c ) If effective military action against the IRA ... (WP, 541/1) 'effektives militärisches Eingreifen/ militärische Maßnahmen1 ( 1 2 7 d ) 'The Tempest' is a dream. It has the quality of dream (Brown, engl. Gastvortrag) 'Qualität des Traumhaften/ von Träumen' ( 1 2 7 e ) He is pervious to rational argument ' o f f e n g e g e n ü b e r rationalem Argumentieren/rationalen Argumenten1; Argument involves dispute and disagreement ( B C I , 32) "Streiten/Streit impliziert . . . " (127f)
after decades of fruitless debate on the matter wing, 64) 'Jahrzehnte fruchtlosen Debattierens '
(Der-
(127g)
The stories of torture .... s u f f e r e d by American p r i aoners-of-war in North Vietnam ( W P , 5 5 7 / 1 ) - an dieser Stelle mit einer Fußnote übersetzt mit 'die Geschichten von Folterungen'
(12?h)
They had the calm weathered faces of healthy men in hard condition ( L S , 1 4 O ) ' M ä n n e r n , d i e h a r t e n B e d i n gungen/die Stress ausgesetzt sind'
Die Beispiele sollten zeigen, daß das System der deutschen Wortbildung eine Nuancierung des Gemeinten zuläßt, die im Englischen lexikalisch nicht direkt nachahmbar ist. Diese Nuance ist die kollektive. Bedeutung bestimmter Wortbildungsabstrakta (Typ» Methodik, Gestik u s w . ) . Dem Kontrast dt. Widerspruch ( C ) / W i d e r s p r ü o h l i c h keit (UC) entspricht im Englischen die Verwendung von contradiction als C bzw. UC' contradiction ist dabei systematisch mehrdeutig nach Zählbarkeitseigenschaften, während der gleiche Bedeutungsunterschied im Deutschen auf unterschiedliche Lexemtypen, nämlich auf ein einfaches und auf ein abgeleitetes Substantiv verteilt ist.
111
übersetzungstechnisch verlangt ein engl. UC im Deutschen entweder ein UC oder - als stilistische Variante - den PL des entsprechenden C. Daß man im Deutschen auf das stilistisch meist schwerfällige, aber den Sinn der englischen Konstruktion genau wiedergebende Wortbildungsabstraktum verzichtet, liegt daran, daß die feine Bedeutungsnuancierung im Kontext meist vernachlässigt werden kann. In diesen Zusammenhang gehören auch folgende Ubersetzungspro2 bleme: (128a)
das G u t e , W a h r e , Rechte justice
(128b)
d a s S c h ö n e , G ü n s t i g e , N o t w e n d i g e - e n g l . beauty/the beautiful, the advantage/the advantageous, the necess i t y / t h e necessary
(129a)
i n S c h u l d e n g e r a t e n - e n g l , t o r u n i n t o debt; W e c h s e l w ä h l e r - e n g l . floating vote u s w . : PL-tantum vs.
(129b)
- e n g l . goodness, truth,
e i n f a c h e s UC
S c h a d e n e r s a t z z a h l e n - e n g l . t o p a y damages; K a p i t a l b e d a r f - e n g l . capital requirements; K a p i t a l - e n g l . funds u s w . : e i n f a c h e s UC vs. PL-tantum
( 1 2 9 c ) K a p i t a l g ü t e r - e n g l . capital
goods
(13Oa)
d a ß sein A u t o r n i c h t e i g e n t l i c h a r g u m e n t i e r e n d Phi-· losophie b e t r e i b t , s o n d e r n ... - e n g l . t h a t the author is not primarily concerned with philosophical argument ... [ d t . T e x t ü b e r s e t z t v o n e n g l i s c h e r L e k t o r i n ] (VII)
(13Ob)
that he would "take appropriate action", if North Vietnam . . . (WP, 566/1) 'angemessen ( r e - ) a g i e r e n , falls ...'
Die Beispiele ( 1 2 8 ) bis (130) zeigen Systemüberschneidungen und Systemunterschiede zwischen dem Deutschen und dem Englischen. Die notwendigen Umsetzungsregeln zwischen den Systemen können formuliert H i e r s e i auch v e r w i e s e n a u f W o r t r e i h e n , i n n e r h a l b d e r e r sich Semi-"Synonyme" mit Zählbarkeitsproblematik f i n d e n , und zwar vom Typ: a) criticism (UO/criticisms ( C ) - c r i t i g u e ( C ) b ) environ(-s) ( U C , PL-tantum?) - environment (UC)/environments (C) c) shout (C) - s h o u t i n g ( U C ) / s h o u t i n g s (C) barks/barkings ( C ) d) measuringr/Pmeasurings - measurement ( U C ) / m e a s u r e m e n t s (c) usw.
112
werden als Realisierung ein- und desselben Gemeinten in unterschiedlichen Lexemklassen und als Realisierung von verbaler Ausdrucksweise im Deutschen in eine UC-Konstruktion im Englischen. Der Status der Konstruktion j> + SG soll nun noch in einem letzten Bereich, und zwar den sogenannten idiomatischen oder phraseologischen Wendungen, geklärt werden. Dazu folgende Beispiele: ( 1 3 1 a ) HOVIS, the builder of vitality, bone and muscle ( S c h , 101) ( 1 3 1 b ) Dinner usually consists of soup, lamb-chops and cabbage ( W P , 5 3 9 / 3 ) ( 1 3 1 c ) Her first (132a)
choice remains strawberry
to run out of bread,
to run out of road
( 1 3 2 b ) He [= the bluebottle fly] was still there, shining and blue-green and full of sin ( L S , 1 ) , And I found something the police would love to have me hide from them. Because it must be full of motive as the ocean is full of salt ( L S , 1 O 4 ) " M u s t e r des G e s c h e h e n s 1 , n i c h t :
(133a)
the pattern of event "der Geschehnisse'
(133b)
the king is above party ' . . . über den P a r t e i e n ' / ' j e n seits v o n P a r t e i l i c h k e i t '
(133c)
the hill is covered with beech ' d e r H ü g e l ist mit Buche b e s t a n d e n ' /the hill is covered with beeches 'der Hügel ist mit Buchen b e s t a n d e n '
In (131a) weist die Gleichordnung von bone und muscle mit vitality auf die Verwendung der ersten beiden Lexeme als UCs hin. Eine stilistisch glatte Übersetzung müßte im Deutschen lauten 'Hovis schafft Lebenskraft, Knochen und Muskeln' ( s . o . Übersetzung von UC mit P L ) . Auch (131b) zeigt eine Konstruktion der Gleichordnung und Aufzählung, ohne daß jedoch von vornherein für soup UC-Status angesetzt werden könnte (denkbar wäre auch consists of a soup . . . ) Es scheint angemessen, die Nominalphrase mit dem Verbum to consist of als phraseologischen Rahmen anzusetzen, in dem bei Aufzählung die Konstruktion /z* + SG für UCs und Cs "festliegt". Damit ist ein C aus dem System der Artikel-Numerus-Selektion regulär ableitbar. Im Beispiel (131c) dagegen kann für ^ + SG geltend gemacht werden, daß ein semantisch motiviertes UC vorliegt, dessen Bedeutungsgehalt zu umschreiben wäre mit 'Erdbeergeschmack'. In ( 1 3 2 ) stellt sich das UC-Problem wiederum anders. To run out of bread enthält ein UC, der "idiomatische" Wert der Phrase liegt allein in der Metaphorik von to run out of ('jemandem geht etwas
113
a u s 1 ) ; to run out of road ist
analog gebildet, und zwar nicht nur
durch Übernahme der Metaphorik, sondern auch in der Konstruktion (nicht: to run out of the road). werden, daß road als
Hier kann nicht geltend gemacht
UC konzeptualisiert wird.
To run out of road
ist also wiederum ein "echter" idiomatischer Typus, insofern als sich die Konstruktion 0 + SG für ein C nicht im syntaktisch-semantischen System des Englischen ableiten läßt.
Im Gegensatz dazu
ist
in den Beispielen (133b) das Lexem über die quantifizierende Partikel full
of jeweils als UC ableitbar.
Im Sinn Weinreichs
(1966)
wäre dieser Typus damit beschreibbar, daß sin und motive von füll ('Quantum', nicht 'Menge') das Merkmal "nicht-zählbarer Gegenstand" übertragen bekommen. In (133a) kann ein Minimalpaar für pattern of event ( U C ) vs. pattern of (the) events (PL zu C) angesetzt werden. Die semantische Opposition, die zugrunde liegt, ist die von 'Ganzheit als strukturiertem Kontinuum' vs. 'Ganzheit als strukturierte Menge von selbständigen Einzelobjekten 1 .
Daß es sich in beiden Fällen
um einen komplexen Sachverhalt handelt, wird durch den Bedeutungsgehalt von pattern bewerkstelligt. Für (133b) stellt sich die Frage, ob ein ähnliches Minimalpaar zwischen the king is above party und the king is above the parties erstellt werden kann.
Dazu zunächst ein deutsches Bei-
spiel: (124)
Die Sonderbehandlung des Andreas Baader, der im hessischen Schwalmstadt sitzt, wird von der Justiz als rechtmäßig und von der Verteidigung als unrechtmäßig a n g e s e h e n . D i e P a r t e i e n sind P a r t e i . ( S t e r n 4 1 / 1 9 7 3 , S. 26) .
Im deutschen Beispiel erlaubt der Kontext, Partei als UC anzusehen. Im englischen Beispiel läßt sich ein- und derselbe Sachverhalt unterschiedlich konzeptualisiert denken: einmal als Position jenseits von Parteilichkeit (party
als U C ) , einmal als Position jen-
seits der vorhandenen Parteien (party Sachverhalt her die Konzeptualisierung lich.
als C ) .
In (133c) ist vom
von beech als UC nicht mög-
Mit / + SG gegenüber tf + PL liegt ein besonderer phraseo-
logischer Typ mit begrenztem Anwendungsbereich vor. Abschließend gangen werden:
soll noch auf zwei grundsätzliche Fragen einge-
114
Die Produktivität sprechendes
der Opposition
' ganz heit liehe s Kont i nuum/ent-
Diskret um': die systematische Mehrdeutigkeit
Lexemen wie truth (to acknowledge unpleasart oder interest
(there will be a lot
ist von
truths, vfP, 566/1)
of American interest, WP, 5 3 9 / 4 )
her vertraut, bei einer Reihe der genannten Beispiele ist
sie - für
den native speaker
- über-
raschend.
wie für den fremdsprachlichen Sprecher
Man vergleiche in diesem Zusammenhang den Uberraschungs-
wert des PL an folgenden deutschen Substantiven: ( 1 3 5 a ) Es gibt m e h r e r e R i c h t i g k e i t e n im Kopf entsteht, 47) (135b)
( R a u t e r , IVi e eine Meinung
Ihr [= der Intellektuellen] Aufdecken der W i r k l i c h keiten (Rede Heinemann)
(136a) Adäquatheitsproblematiken munikationstheorie)
( V o r l e s u n g U n g e h e u e r , Kom-
(136b)
Z u g l e i c h i s t s i e eine I n t e l l e k t u e l l e n m o d e gegen d e n Strich bisheriger Progressivitäten (Spiegel vom 2 3 . 1 . 1 9 7 3 , S . 9 6 ) , D a h i n t e r s t e c k e n d i e b e i n a h e schon l a n d l ä u f i g e n Uberdrüsse an V e r n u n f t , F o r t s c h r i t t , Technologie ( S p i e g e l v o m 2 9 . 1 . 1 9 7 3 , S . 9 9 )
(137a)
Die Einkommenszuwächse drohen hinter den I n f l a t i o n s raten z u r ü c k z u b l e i b e n ( Z E I T vom 1 . 3 . 1 9 7 4 ) ,
(137b)
Stille Wasser sind teuer. ... Für sogenannte "stille Wasser" ohne K o h l e n s ä u r e , die in Tüten und Plastikflaschen auf den Markt kommen, zahlen Kunden bereitwillig (Stern 1 9 7 4 )
( 1 3 8 a ) A u f w e l c h e Weise k ö n n e n sich a l l e B ü r g e r d e n ö f f e n t lichen Angelegenheiten n ä h e r n , nicht als e i n z e l n e , s o n d e r n d e r a r t , daß ihre v e r e i n t e n Willen den Staat als e i n e i h n e n g e m e i n s a m e Sache u m f a s s e n ? ( O . K i r c h h e i m e r , Politische Herrschaft, S. 92) ( 1 3 8 b ) U n d Gott a l l e i n m a g w i s s e n , w a s a u s u n s w e r d e n s o l l t e , wenn n i c h t auch sie in S c h a r e n a u f t r ä t e n , d i e s e Lieben und Hassen und Leiden und Güten, die s c h e i n b a r j e d e m a l l e i n g e h ö r e n ( M u s i l , Der Mann ohne Eigenschaften, S. 1090) (138c)
" I c h habe a l l e m e i n e Vermögen ü b e r s t i e g e n bis d u n k l e K r a f t . " ( M u s i l , a . a . O . , S . 1O91J
Phänomene der Performanz
an eine
(überraschungswert, normative Sprachrege-
lungen) sind zu trennen von der Frage nach der grundsätzlichen Reichweite der systematischen Mehrdeutigkeit für einLexem etwa im Englischen, Deutschen usw.
Soviel ist
und dasselbe sicher, daß
die Restriktionen nicht nur innersprachlich sind ( z . B . keine weitere PL-Bildung bei PL-tantum), sondern auch aus dem Meinbaren selbst resultieren.
Dies ist
so zu verstehen, daß man, von der
115
jeweiligen historischen und kulturgeschichtlichen Situation ausgehend, "zufällige" Konzeptualisierungslücken annehmen muß. Diese Restriktionen münden in ein linguistisches Beschreibungsproblem: für die entsprechende Lexikonregel kann nur beschränkte Anwendung postuliert werden. Eindeutigkeit des Gemeinten: Neben der Frage nach Bedingungen und Umfang der Produktivität stellt sich in Einzelfällen die nach der Eindeutigkeit des Gemeinten, d . h . es ergibt sich für einen bestimmten Beispieltyp eine doppelte Beschreibungsmöglichkeit: (139a)
the five
senses
(139b)
the four
paces
(139c)
entrance into the mind ( T L S , 11)
(14Oa)
the government's economic policies
(14Ob)
the n i c e t i e s of
depths
and developments
t h e constitution
of
a great
( W P , 568/1)
(WP,
568/1)
In allen genannten Fällen ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob das relevante Lexem als C verwendet wird (PL zur Bezeichnung von gleichartigen Elementen), oder ob es als UC verwendet wird, und der PL der Bezeichnung einer Mz von Arten analog teas, butters usw. dient (PL zur Bezeichnung von ungleichartigen Elementen). blem ist
Das Pro-
weder theoretisch noch praktisch ein Scheinproblem. Macht
der Kontext die Differenz klar, so muß z . B . im Falle von ( 1 3 9 c ) Differenz beim übersetzen mit 'Entwicklungen
1
die
vs. 'Entwicklungs-
phasen', in (140a) mit 'die wirtschaftspolitischen Maßnahmen' vs. 'die Wirtschaftspolitik der Regierung in allen Formen" deutlich gemacht werden. 3 . 1 . 2 Drei Mehrdeutigkeitsprofile im Englischen Nach dem Überblick über grundsätzliche Fragen der
systematischen
Mehrdeutigkeit und Bedeutungsklassenlatenz, soll die Erörterung der Mehrdeutigkeit nach Zählbarkeitseigenschaften
in der englischen
Lexik ausgeweitet werden auf komplexere Mehrdeutigkeitsprofile von Lexemen.
Zunächst soll die Vielfalt der Wechselbeziehungen zwischen
M i t d e m A u s d r u c k " z u f ä l l i g e K o n z e p t u a l i s i e r u n g s l ü c k e " soll d i e b e k a n n t e Tatsache betont w e r d e n , daß es keine p r i n z i p i e l l e "Unv e r w o r t b a r k e i t " gibt b z w . keine p r i n z i p i e l l e P a r a l l e l i t ä t zwischen D e n k s t r u k t u r und der Strukturiertheit der Einzel spräche in E i n z e l l e x e m e und gK-en.
116
Lexik/Semantik/Grairunatik an zwei Beispielen demonstriert werden: for
We had fish
(141b)
t h r e e tiny little fishes (coll., Kindersprache) ' 3 F i s c h e 1 , the five fishes ( B i b e l )
(141c)
three fish
(141d)
t h r e e pieces of fish
-
'drei Fische'
(141e)
three pieces of fish
-
' d r e i Stücke F i s c h '
(141f)
fishes
-
(142a)
Js the
fan made out
-
supper
-
'Fisch1
(141a)
'drei Fische'
'Fischarten'
(Materialbezeichnung)
( h o c h s p r a c h l .)
of paper or out paper.
( 1 4 2 c ) Did you read the paper
this morning?
When did
you finish
(coll.,
dial.)
(Titel eines Sachlexikons)
( 1 4 2 b ) Pass me some sheets of (142d)
-
of
horn?
your paper on Chomsky?
In ( 1 4 1 a) liegt fish als UC (Stoffbezeichnung) vor, in (b) als C (Lexem- und Bedeutungsklassenwechsel). In (c) hat fish einen ganz anderen Lexemstatus: es ist "Gattungskollektivum" vom Typ people, während es in (d) Gattungskollektivum mit lexikalischem Individuator vom Typ cattle ist. In (e) wiederum ist es als UC wie in (a) verwendet. In (e) und (d) sind also sowohl fish wie auch pieoe in ihrem Lexem- und Bedeutungsklassenstatus verschieden. In (f) schließlich und endlich bezeichnet der PL eine Mz von Arten. In ( 1 4 2 ) ist die Vielschichtigkeit des Beispiels nicht von der Problematik des Gattungskollektivums her zu sehen, sondern von der "Polysemie" des Lexems paper. Zwischen ( 1 4 2 a ) und (142b) herrscht dabei die Beziehung, die zwischen (141a) und ( 1 4 1 d ) wirksam ist (lexikalischer Individuator für das zählbare O b j e k t ) ; zwischen sheets of paper· und pieces of paper herrscht dagegen dieselbe Beziehung wie zwischen (141d) und ( 1 4 1 e ) : piece ist einmal lexikalischer Individuator, einmal lexikalisch-semantisch autonomer Quantifikator bei UCs. Im folgenden sollen die wichtigsten Typen von Mehrdeutigkeitsprofilen englischer Lexeme dargestellt werden. Dem Mehrdeutigkeitsprofil selbst folgt je eine Liste von Beispielen und Beispielsätzen.
117 . Diskretum ( C ) :
:
II.
Kontinuum
"Person"
(UC):
"Eigenschaft"
(l)
oder "Tätigkeit" B e i s p i e l e : beauty,
(2)
genius, love, witness u s w .
B e i s p i e l s ä t z e : He is
a genius
(= I.)
His genius for promoting allied (TLS, 15) ( = 1 1 . 1 ) Typ2:
I. II.
unity
Diskretum ( C ) : "Gebäude" Kontinuum ( U C ) : "Institution"
(unique)
(1)
oder "Ausführung"
(2)
oder "Menge von Personen" Beispiele:
business, church, industry, police, school, society, trade, theatre u s w .
B e i s p i e l s ä t z e : We passed
the
The theatre is tion (= I I . 1)
theatre
today
(= I.)
in a period of
These coffee-rooms are always the theatre ( = I I . 2 ) Our theatre is (= I I . 3 ) :
I.
(3)
Diskretum
(C):
looking forward
transi-
crowded
after
to . . .
"Person"
(1)
oder
II.
Kontinuum ( U C ) :
"Resultat"
(2)
"Eigenschaft"
(l)
oder "Tätigkeit" III.
Kollektivum
Beispiele:
(UC):
(2)
"Menge v o n P e r s o n e n "
crime, help, labour, law, royalty, work, youth, wealth u s w .
B e i s p i e l s ä t z e : Three They It of
spent
youths approached
vote,
him (= I . I )
their youths abroad
(= I I . 1 )
is necessary to watch over the destiny youth (= I I I . )
organized crime " o r g a n i s i e r t e s Verbrecher·^tum1 (=I I I . ) . . . wealth maintained its manners during uph e a v a l s of depression and world war ( V I ) (= I I I . ) ... fenced off from their own parents by nursemaids and tutors and 'help' ( V I ) ( = III.)
118 Von den bisher erörterten Typen von Mehrdeutigkeit sind abzugrenzen: (143a)
There were few comforts, and at times life must have seemed a continual struggle against cold and hunger (I)
( 1 4 3 b ) He appreciates (143c)
folgende
comfort
This news brought comfort
to us
In ( 1 4 3 ) liegen weder zwischen (a) und (b) noch zwischen (a) und ( c ) , noch zwischen (b) und (c) die obigen Mehrdeutigkeitsbeziehungen vor. In (c) heißt comfort ' T r o s t ' . In dieser Bedeutung kann es nicht im PL für 'Tröstungen' verwendet werden, eine lexikalische Suppletivform hierzu ist oondolen ce(s) . Das Verhältnis comfort/con dolence (s) entspricht dem von imagination/fand (es ) . In (a) ist comfort C und zwar in der Bedeutung 'Annehmlichkeit', in (b) UC mit der Bedeutung ' K o m f o r t 1 . Nur zwischen (b) und (c) liegt eine in diesem Kontext relevante Zählbarkeitsbeziehung vor, allerdings in folgender Besonderheit: Komfort kann als Summe von Annehmlichkeiten verstanden werden und umgekehrt. Es ist also bedeutungskongruent mit comforts, aber der Lexemklassen- und Numerusproblematik nach handelt es sich um zwei verschiedene Sachverhalte. Dies schlägt sich z . B . darin nieder, daß sowohl mit 'wenig Annehmlichkeiten' wie auch mit 'wenig Komfort 1 übersetzt werden kann. 3 . 1 . 3 Analyse von school Abschließend soll ein Beispiel aus Ty?2, an dem sich Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik besonders d i f f i z i l zeigen, ausführlich analysiert werden. Dabei soll der kontrastive Aspekt berücksichtigt werden. Es handelt sich um das Lexem school im Englischen:
119
Mehrdeutigkeit nach Z / N Z ( S y s t e m von Die Verwendung von SG und PL ( m i t A r t i k e l ) Bedeutungen) Lexeminhalt I. "Institution"
grammatische Realisierung (Konstruktionstypen) und einzelsprachliche Konzeptualisierung Deutsch
Englisch
Artikel Numerus
1. G e s a m t h e i t der Schulen
die Schulen
the schools (of the country)
l . the + PL (Bezeichnung der Klasse)
2. System (von abhängigen Teilen: Schultypen u.a.)
E s gibt ( a n I n stitutionen) : die K i r c h e , das Militär, die Schule, ...
Me've got: the church, the a r m y , school ( n i c h t : the school)
2.
Dagegen w a r e n : die Kirche, das M i l i t ä r , die Schule
Those who were against it: the church, the army, the schools
oder:
oder :
Kirche, Militär und S c h u l e n w a ren dagegen
Church, army, and school were against it
Schule und Erziehung
Schools and education
das S c h u l system
the school-system
das System der Schule
the system (structure) of schools
+ SG oder the + PL
120
Deutsch
Englisch
Ausbildung, Schulung/Lehren , Lernen;
Schooling teaching/ learning, being taught
Die S c h u l e b e g i n n t um 9
School begins at 9
Die S c h u l e ist um 12 zu Ende
School
II. "Ausführungen" l. Ausbildung
2.
Unterricht
+ sc
finishes
at 12 (He finishes at 12)
n a c h der S c h u l e
after school ('nicht: after the . . . )
Schule ( U C ) / Unterricht ( U C )
school ( U C ) / lessons (C, PL der Gegenstandskomplexion)
Der U n t e r r i c h t Lessons begin at b e g i n n t ( m o r g e n ) 9 (The lessons begin at 9 tomorum 9. row) Die S c h u l e beg i n n t um 9, der U n t e r r i c h t um 9:15.
School begins at 9, lessons begin at 9:15
In England m ü s sen S c h ü l e r i h r e Hausaufgaben in der S c h u l e machen .
In England pupils have to do their homework during school
Er b r a c h w ä h r e n d He collapsed d e r U n t e r r i c h t s - during the lesson/+He collapstunde zusammen sed during the lessons Er b r a c h in der Schule z u s a m m e n
He collapsed school
at
amerikanisch: classes a n s t a t t lessons
lesson
(C):
a(the) #(the)
+ SG, + PL
121
III.
1.
"Einzelnes Organ"
Gebäude (C)
Deutsch
Englisch
a u f e i n e (bestimmte) Schule gehen, der Rektor der/einer Schule
to go to a school
die Schulen brannten nieder
the schools burnt down
das S c h u l g e bäude 2. Personenkreis (
a)
Lehrkörper + Schüler
the head of a/the school
a + SG ,
the school-building
the Jf
+ PL,
+ PTLj ' *
the whole school hopes Die ganze that its footballteam Schule h o f f t , daß i h r e F u ß will win tomorrow. ballmannschaft morgen gewinnt, Sie g l a u b t , daß sie die bessere Mannschaft hat
THEY
(^It)
think
that
they have the better team. The whole school will be there tomorrow. Are you coming to meet THEM?
Seminar/ Institut
School
auch für
Fach-
i n s t i t u t : The Medical School, the History School,·
a b e r : the
Department
of German,
u.a. b) geistige Lehrtradition (eines Kreises )
die P r a g e r Schule des Strukturalismus
the Prague School of structuralism
a + SG,
The Prague School of structuralism . . . THEY thought that
the + SG bei Eigennamen
(the)
+ PL
122
3.2
"Lexikalische Funktoren" nach Zählbarkeitseigenschaften
3 . 2 . 1 Begriffsklärung und lexikalische Phänomene Das Englische weist einen ganz bestimmten lexikalischen Typus a u f , der zunächst über folgende Beispiele eingeführt werden soll: piece of advice, bit of irony, fit of fury, sheet of paper, head of cattle, pair of scissors, brood of chickens, pride of lions usw. Der Typ brood, pride erscheint in der traditionellen Lexikologie meist einfach unter der Sparte "Kollektiva", der Typ head of (cattle) unter dem Begriff "Numerativ", z . B . bei Zandvoort ( 1 9 6 5 ) . Die genannten Beispieltypen werden in der neuesten linguistischen Literatur unter zwei sehr unterschiedlichen Aspekten erörtert. Diese sind in zwei Aufsätzen greifbar: einmal in dem Aufsatz des russischen Autorenteams Apresjan/Melcuk/Zolkovsky, "Semantics and Lexikography: Towards a New Type of Unilingual Dictionary" ( 1 9 6 9 ) , zum ändern in einem Aufsatz von Greenberg, "Numeral Classifiers and Substantival Number: Problems in the Genesis of a Linguistic Type" ( 1 9 7 1 ) . Der erste Aufsatz ist zu sehen im Kontext der theoretischen und praktischen Erneuerung der modernen Lexikographie, der zweite im Kontext der modernen Universalienforschung bzw. Sprachtypologie. Apresjan und seine Mitautoren gehen von einem Typ von Lexikon aus, dem sogenannten explanatory and combinatory dictionary (ECD) . "Kombinatorisch" deshalb, weil in ihm die kontextuellen, "kolloka4 tiven" Eigenschaften von Lexemen beschrieben werden, "explanatoZum B e g r i f f d e r " K o l l o k a t i o n " ä u ß e r n sich d i e A u t o r e n s e l b s t n i c h t , sie präzisieren auch ihren Begriff von "syntaktischer Umgebung" nicht. D e r B e g r i f f s e l b s t st.ammt a u s d e r e n g l i s c h e n S c h u l e d e r L i n g u s i t i k u m H a l l i d a y , Joos u n d M c l n t o s h ; v g l . M . A . K . H a l l i d a y , " L e x i s as a l i n g u i s t i c l e v e l " . In Memory of J.R. Firth ( L o n d o n , 1 9 6 6 ) , 1 4 8 - 6 2 ; M. J o o s , " S e m o l o g y : A L i n g u i s t i c T h e o r y of M e a n i n g " , Studia Linguistica 13 ( 1 9 5 8 ) , 5 3 - 7 O ; A. M c l n t o s h " P a t t e r n s a n d R a n g e s " , Language 3 7 ( 1 9 6 1 ) , 3 2 5 - 3 3 7 . D i e a l l g e m e i n s t e F o r m e l , d i e sich f ü r " K o l l o k a t i o n " i n d i e sen A r t i k e l n f i n d e n läßt ist die "der Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Vorkommens von Lexemen", z . B . s t r o n g a r g went/+powerful argument, electric current/+electric stream u s w . Der " i d i o m a t i s c h e W e r t " von phrases w i r d d o r t oft mit (tolerated) range of collocabi1ity u m s c h r i e b e n , was s i c h w o h l w e i t e r präzisieren läßt mit 'einzelsprachliche Lexemkombinationen', die z . T . s e m a n t i s c h , d . h . d u r c h F e l d b e z i e h u n g e n , z . T . d u r c h d i e hohe s t a t i s t i s c h e W a h r s c h e i n l i c h k e i t d e r K o m b i n a t i o n ' b e d i n g t ist.
123 risch" deshalb, weil es auf den einzelsprachlich-idiomatischen Wert der Kombinationen abzielt. Der zentrale Begriff des ECD ist der der lexical function. Unter einer lexical function verstehen die Autoren eine Bedeutungsbeziehung zwischen einem Schlüsselwort Co und einem anderen Lexem C^, die die folgenden drei Forderungen erfüllen soll: ( 1 ) die Beziehung tritt in einer genügend großen Anzahl von Wortpaaren auf, d.h. sie äußert sich durch viele verschiedene C o / (2) die Beziehung hat verschiedene Ausdrucksmittel, d . h . die Zahl der verschiedenen Ci in der Sprache ist ziemlich groß, (3) die Wahl des richtigen Ci wird in der Regel von Co selbst bestimmt. An lexikalischen Funktionen, die für den Zählbereich relevant sind, geben die Autoren: "Sing" (= Singularity)
- das Lexem, ( C i ) , das 'ein einzelnes Elem e n t oder e i n e n E i n z e l f a l l ' ( v o n C o ) b e deutet S i n g (fury) Sing (advice)
"Mult" (= Multitude)
- Lexem ( C i ) , d a s C ) bedeutet Mult Mult
"Equip" (= Equipment)
- fit - piece
(flower) (sheep)
'Gesamtheit, Menge'
(von
- bunch - flock
Lexem ( C i ) , d a s bedeutet
'Mannschaft,
Personal'
E q u i p (regiment) E q u i p (gun)
- manpower, - crew
personnel
Eine Austauschbarkeit der Ci, die ihre C0 modifizieren, ist nur in beschränktem Maße möglich, da die Kollokationen idiomatische Einheiten der Einzelsprache sind. Das Idiomatische liegt also, so kann man ergänzen, in der festen Zuordnung zwischen C^ und CQ nach zwei Grundsätzen: einmal nach dem Zählbarkeitsgehalt von Ci, zum ändern nach dem Umfang des Anwendungsbereichs von Ci (vgl. ?item of furniture, piece of furniture; item of news, ?piece of news, item of information u s w . ) . Diese Beziehung kann dahingehend präzisiert werden, daß eine Korrelation zwischen dem Umfang des Anwendungsbereichs von Ci und der typischen Gestalt (der konkreten oder abstrakten Anschauung) des C^ herrscht. Je weniger Co möglich sind, desto spezieller bzw. gebundener an den Gegenstandsnamen (nicht etwa an den Gegenstand) ist Ci, desto mehr Komponenten außerhalb der Mengen- und Zählbarkeitsfrage sind wirk-
124 sam ( z . B . a loaf
of chocolate, a loaf
of bread, a loaf
of cheese,
a bap of chocolate). Der sprachtypologische und nominalklassifikatorische Ansatz Greenbergs beschäftigt sich mit morphologischen markers, die Substantivklassen festlegen und einzelsprachliche Regularitäten des Zählens und Quantifizierens betreffen. Der Bereich der nominalen Klassifikation wird von Greenberg ( 1 9 7 4 : 3) wie folgt umgrenzt: The w o r d for " t a i l " is s o m e t i m e s used as a c l a s s i f i e r for animals ( e . g . eJcpr in M a l a y ) but we c a n n o t consider a dog a k i n d of t a i l t h o u g h of c o u r s e we can devise a p r o p e r t y "having a tail". On the otHer hand we could d e f i n e the class m e a n i n g of ekor in M a l a y as t h a t w h i c h is common to all n o u n s w h i c h t a k e ekor as c l a s s i f i e r . This i s , of c o u r s e , w h a t is u s u a l l y done in d e s c r i b i n g c l a s s m e a n i n g s in noun class l a n g u a g e s . These t w o a l t e r n a t i v e s b r i n g o u t a n i n t e r e s t i n g d i f f e r e n c e b e t w e e n n u m e r a l c l a s s i f i e r a n d t h e noun c l a s s l a n g u a g e w i t h w h i c h t h e y h a v e s o m e t i m e s been c o m p a r e d .
Den Problemumfang steckt Greenberg dann mit verschiedenen Sprachtypen ab. Greenbergs Problemstellung wird für das Englische indirekt relevant, und zwar für Beispieltypen wie head of cattle, pair of scissors , piece of information und item of news. Greenberg wirft denn auch anhand dieser Beispiele die Frage a u f , ob das Englische eine numeral-classifier-language sei, verfolgt die Frage aber nicht weiter. Insgesamt scheint er sie zu verneinen. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Englischen und den von Greenberg erwähnten Sprachen ist, daß im Englischen der relevante Zählbarkeits- und Mengenindikator nicht kategoriell-flexional, sondern lexikalisch-kollokationell auftritt, ferner, daß der Greenberg schreibt: "It should be noted, that in E n g l i s h the most c o m m o n l y c i t e d e x a m p l e of a n u m e r a l c l a s s i f i e r c o n s t r u c t t i o n "head of cattle" involves a c o l l e c t i v e . T h e r e e x i s t s in E n g l i s h what m i g h t be c a l l e d a m i n i a t u r e s y s t e m of c o l l e c t i v e / significative e.g. Irish/Irishman/Irishmen, police//policeman/ policemen. I have t r i e d the f o l l o w i n g s e n t e n c e on a n u m b e r of n a t i v e s p e a k e r s of E n g l i s h . 'Last night I was picked up by the police'. They all d e n i e d t h a t they w o u l d not be s u r p r i s e d to l e a r n t h a t o n l y one p o l i c e m a n was i n v o l v e d . My own r e a c t i o n t o c o n s t r u c t i o n s o f n u m b e r s w i t h these c o l l e c t i v e s i s that small n u m b e r s seem d e f i n i t e l y u n g r a m m a t i c a l b u t f a i r l y l a r g e n u m b e r s seem f a i r l y n a t u r a l . A m e e t i n g of t w e n t y p o l i c e or one n u n a r e a r a c u j - t y seems acceptaoj.e out tne p h r a s e 'a m e e t i n g of" t h r e e p o l i c e 1 i s d e f i n i t e l y s t r a n g e . " ( 1 3 )
125
semantische Gehalt von head, pair, piece usw. über den klassifizierenden Gehalt "zählbares Objekt", "Menge" hinausgeht. Sie sind lexikalische Mittel, die Beziehungen wie 'Teil aus Ganzem 1 , 'typischer Einzelfall 1 oder 'typische Menge" bezeichnen. Nach diesem Überblick soll im folgenden das Englische unter der Fragestellung der russischen Lexikologie behandelt werden. (Terminologisch wird für lexical function
'lexikalische Funktion 1 ,
für das Einzellexem C^ der Ausdruck 'lexikalischer Funktor'
ver-
wendet. ) Bevor das System der englischen lexikalischen Funktoren (LF) dargestellt wird, sollen noch drei übergeordnete Fragen aufgeworfen werden: Arten des Quant ifizierens
und Zählen s: Greenberg spricht in
seinem Aufsatz von unit counting, counting und numerals proper (Greenberg 1 9 7 4 : 5 und 6): "Two d o z e n " a n d " t w e l v e p a i r s " r e p r e s e n t d i f f e r e n t k i n d s of q u a n t i f i c a t i o n acts even t h o u g h the i d e n t i t y of the f i n a l numerical result is guaranteed by the commutative law of m u l t i p l i c a t i o n s . H e n c e u n i t c o u n t i n g is to be distinguished from "one" as numeral although the connection b e t w e e n the two is a close o n e . ... The e x i s t e n c e of a c o n t r a s t b e t w e e n "sheet of p a p e r " and " r e a m of p a p e r " , t h e l a t t e r b e i n g d e f i n e d e q u i v a l e n t t o 4 8 O sheets s e e m s t o s u g g e s t the s t a t u s of " s h e e t " as a u n i t c o u n t e r . . . . They [sheet o f p a p e r , s l i c e o f b r e a d u s w . ] a r e c o u n t a b l e a n d c o n t r a s t a s u n i t s t o such n o n - u n i t c o u n t e r s a s " b u n c h " in " b u n c h of c a r r o t s " .
Greenberg erfaßt hier den entscheidenden Aspekt des -numeral classifying
.
Lexeme wie pair in pair of scissors oder piece in
piece of advice betreffen einzelsprachliche Regularitäten der 'Individuierung' bei UCs und bei PL-tantum, die zählbare Objekte bezeichnen. Pair und piece haben einen anderen lexikalischen Status in pair of shoes bzw. piece of meat .
In den letztgenannten
Beispielen sind pair und piece nicht Individuatoren, sondern Quantifikatoren. Greenberg ergänzend und präzisierend soll hier der Begriff des "Numerativ" näher erläutert werden. Zu diesem Zwecke seien pair of shoes und pair of scissors einander gegenübergestellt.
In beiden Fällen handelt es sich zwar um typische
Gestalten der Anschauung, aber während bei 3 pairs of shoes die Gleichung 6 shoes (6 diskrete Ganze) aufgestellt werden kann, ist das bei 3 pairs of scissors (? 6 scissors) nicht der Fall. Mit
126
anderen Worten: In S pairs of shoes fungiert pair als typische Zähleinheit, in 3 pairs of scissors ist der PL von scissors ein PL der Gegenstandskomplexion und pair fungiert als besonderer Einheitenzähler, um das proper counting von zählbaren Ganzen zu ermöglichen. 3 pairs of shoes ist 6 shoes gegenüber unit counting . Numeratoren sind also das Resultat sprachlicher und innerlexikalischer Gegebenheiten. Sie bewerkstelligen das proper counting für zählbare Ganze bei einzelsprachlichen Besonderheiten der Lexik. Sprachvergleich: Lexikalische Funktionen sind eine ergiebige Quelle für vergleichende Sprachstudien und damit ein wichtiges Gebiet für den Fremdsprachenunterricht. Die folgende Übersicht von lexikalisch-grammatischen Phänomenen soll nicht nur das Problem der LF-en, sondern auch Systemunterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Deutschen und Englischen verdeutlichen. 1. Mehrdeutigkeit eines Lexems nach der D i f f e r e n z "zählbares/ nicht-zählbares Objekt" mit PL-Bildung statt LF: (144a)
d t . a u s Stein g e m a c h t / v i e l e S t e i n e - e n g l . made o f stone/many stones
( 1 4 4 b ) dt. Stroh/ Strohe/Strohhalrae - engl. 'Strohhalme ' (144c)
straw/straws
d t . U n v e r s c h ä m t h e i t ( e n ) - e n g l . impudence/ an impudence/a bit of impudence /?bits of impudence
(144d) dt. Spargel/frank. Spargeln/hpchspr . Spargelspitzen, S p a r g e l s t a n g e n - e n g l . spears of asparagus, stalks (tips) of asparagus/+asparaguses (144e)
d t . R a t / R a t s c h l ä g e / R a t e - e n g l . advice/+advices/ pieces of advice/ - dt. F o r t s c h r i t t ( e ) / e n g l . steps of progress/advancements
2. Unterschiedliche Distribution der vom LF abhängigen Lexeme: (145a)
dt. L a i b B r o t / L a i b Käse - e n g l . l o a f of of cheese
(145b)
dt.
(145c)
H a a r s t r ä h n e / G l ü c k s s t r ä h n e - e n g l . lock of hair/ streak of luck
S t ü c k Z u c k e r - e n g l . lump
bread/?loaf
of sugar
3. Unterschiedliche SG/PL-Verwendung bei piece bzw. Stück: PL im Englischen bei Verwendung von piece als LF 'Individuator' und bei Verwendung als lexikalischer Quantifikator in der Bedeutung 'Teil von . . . ' gegenüber PL von Stück als Quantifikator und SG von Stück als LF im Deutschen:
127
(146a)
two pieces of apple = two apple pieces/+two pieces of apple(s) - dt. z w e i S t ü c k e A p f e l = z w e i A p f e l stücke
(146b)
dt. zwei Stück Ä p f e l ' z w e i ganze Ä p f e l 1 = zwei Ä p f e l , - e n g l . + two piece(s) of apple/two apples
(147a)
two pieces of fish ' z w e i F i s c h s t ü c k e 1 oder ( d i a l . , c o l l . ) ' z w e i F i s c h e ' / + two piece of fish - dt. z w e i S t ü c k e F i s c h oder z w e i S t ü c k F i s c h ( ? ) , z w e i F i s c h e
(147b)
two bars of soap ' z w e i g a n z e S e i f e n 1 ^ two soap pieces ' z w e i S t ü c k c h e n S e i f e 1 zwei S e i f e n s t ü c k e
Der Blick auf das Deutsche zeigt ferner, daß LF-en meist oder zumindest häufiger als im Englischen im Kompositum auftreten, während im Englischen eine /-Konstruktion steht: piece of advice/Rat schlag, bunch of feeys/Schlüsselbund, chain of mou ntai re/Bergkette, swarm of iees/Bienenschwarm usw. Abgvenzungsfragen: Anhand von pieae wurde bereits der unterschiedliche Status von identischen Lexemen deutlich. Als Individuator ist piece LF im strengen Sinn, als Quantifikator ist er autonomes lexikalisches Element. Dieser Unterschied zwischen LF und autonomen Lexem besteht auch in den folgenden ^/-Phrasen: ( 1 4 8 a ) point of originality
v s . p o i n t of order
( 1 4 8 b ) head of cattle v s . a head of (148c)
act
of kindness vs.
the public
Act of God
Schwieriger sind folgende Beispiele voneinander abzugrenzen: (149a)
with a bit
(149b)
He is
(149c)
It
of
a bit
of
a moustache a coward
wouldn't make a damn bit
of difference
( L S , 92)
In (a) ist bit zwar metaphorisch, aber in der Bedeutung eines LF verwendet, in (b) ist bit metaphorisch als Quantifikator und in (c) nicht metaphorisch als LF verwendet. Die folgenden Beispiele stellen abgrenzende Beispieltypen zu den LF-en nach Zählbarkeitseigenschaften dar: ( 1 5 O a ) a peach of (15ob)
a raft
of
(15Oc)
a glass of
a girl, a rascal of books, a quiver of water/a
a fellow
arrows
water glass
In (a) sind peach und rascal zwar LF-en, doch nicht zu Z / N Z , sondern sie sind als LF-en Qualifikatoren. In (b) sind raft und
128 quiver LF-en des Standorts oder Aufbewahrungsortes einer Sache, sie tragen das Merkmal "Menge" nicht als inhärentes. In (c) geht es um den Unterschied glass als Quantum und glass als Quantum mit charakteristischer Form. 3 . 2 . 2 Das System von Individuatoren - Kollektoren - Numeratoren Im folgenden soll ohne Anspruch auf Vollständigkeit das System der LF-en zu Z/NZ im Englischen dargestellt werden. Dabei wird innerhalb der genannten lexikalischen Funktoren der Ausdruck "Numerativ" terminologisch angeglichen, und zwar zu dem Ausdruck "Numerator". Die einzelnen LF-en werden ferner alphabetisch geordnet. Damit ist vernachlässigt, daß sie nach weiteren semantischen Komponenten geordnet werden können, und zwar nach mengenrelevanten Aspekten wie z . B . Ordnung der Elemente" im Falle von heap/'stack/pile of books, dt. Haufe/Stapel/Stoß Büaher oder nach Aspekten außerhalb der Mengenproblematik wie z . B . 'Sache/Tier/Person 1 im Falle von pile of books/flock of sheep/crowd of people, (metaphorisch) flock of people . Diese zusätzlichen Ordnungsmöglichkeiten werden vernachlässigt, da sie der LF-Problematik gegenüber sekundär sind. I.
Individuatoren
Semantische Charakterisierung: Differenz 'Diskretum/entsprechendes Kontinuum1; 'Diskretum' als ' E i n z e l f a l l 1 , als ' ( t y p i s c h e ) Gestalt1 der geis t i g e n oder s i n n l i c h e n A n s c h a u u n g ; ' K o n t i n u u m 1 ( U C ) a l s 1 S t o f f b e z e i c h n u n g ' im d i r e k t e n oder metaphorischen S i n n . Syntaktische Charakterisierung \LF
(SG/PL: Ez/Hz)
+ secondary
(Konstruktionsmuster): (SG:UC)\
a c t
of:
faith,
kindness, mercy,
a r t i c l e
of:
faith, news; clothing, ture u s w .
perfidy furni-
aber : luxury article: article n i c h t als Individuator verwendet b i t
of:
advice, business, dust, fruit, gossip, help, impudence, i n f o r m a t i o n , i r o n y , knowledge, news, nonsense, progress, scandal, tactics, work (I have a bit of work to do) u s w . aber :
129 a word of a d v i c e ; g e n e r a l i s i e r e n d e r SG von word b l a d e
of;
grass
c a s e
of:
mumps, measles u s w . ; impudence usw .
f i t
of:
anger, coughing, energy, enthusiasm, fury, passion, shivers, sulks, vapours ( a r c h . ) u s w .
f l a s h
of:
lightning
Of:
fancy,
g r a i n
of:
oats
h e a p,
of : money,
i t e m
Of:
information, interest, news, originality u s w .
l o a f
of:
.bread, cheese
l o c k
Of:
hair
p a n g
of:
jealousy
p a r t i c l e
Of:
ash (= k l e i n e s S t ü c k v u l k a n i s c h e s G e s t e i n ) , dust ( g e h o b e n e s E n g l i s c h g e g e n ü b e r speck of dust), earth, salt, uranium u s w .
Of:
wie oben bei bit; furniture, luggage; cake, chalk, sugar, wood
f l i g h
tj
wit C a u c h : oatgrain)
sand, patience, talent, time, work u s w .
p i e c e . ( 'Einzelfall1 )
piecej [p i e c e 2 Kontrastfall: aus Ganzem1
rice, wheat
Of:
'Teil
of cake
'ein Kuchenstück1
a cake, meat piece- of a cake Kuchen1] grain(s),
'ein Stück
P i l el
Of:
hay,
s h e e t
Of:
ice, i r o n , metal, paper, water, music, sound(s) sheet of
straw, wood u s w .
water:
s h r e d
of:
evidence
s l i c e
Of:
bread,
s p e a r
of:
asparagus
s p e c k
of:
dust
s p a r k
of:
fire,
s t a c k• 1 s t a l k
of:
hay, straw, wood
of:
asparagus
s t e p
of:
progress
s t r a n d
of:
hair
1. 2.
cake; life,
truth
rain,
'Wasserfläche' 1 Wassersturz'
luck
130 s t r e a k
of:
paint, lightning, luck
s t r o k e
of:
good business, genius, misfortune, success
luck,
II. Kollektoren Semantische Charakterisierung: 'Menge' als (typische) gen Anschauung Syntaktische \LF
G e s t a l t d e r s i n n l i c h e n oder g e i s t i -
Charakterisierung:
(SG/PL: Ez/Mz)
+ secondary
l . Anzahl d e r Mengenelemente
(PL,
Kollekt ivumT\
u n b e s t i m m t
b a n d
of:
robbers, musicians
b a t c h
of:
loaves, cakes, letters, recruits; lies
b e v y
of:
larks, roes, quail; beauties, girls, ladies
b l o c k
of:
flats
b r o o d
of:
chickens,
b u n c h
of:
flowers (roses, violets u s w . ) , bananas, grapes, carrots, turnips; heroes
c o l o n y
of:
ants
c o m p a n y
of:
cats
c o u p l e
of:
years, people
c o v e y
of:
birds usw . )
(partridge(s),
d e c k
of:
cards
(amerik.)
d r o v e
of:
cattle
f
g h t2
of:
birds
f l i g h t ^
of:
stairs Stufe)
'eine Treppe'
(stair:
f l o c k
of:
sheep,
geese, birds,
people
g a n g
of:
thieves
g r o u p
of:
islands
h e a p~
of:
ruins
h e r d
of:
buffaloes,
h o r d
of:
arrows
l i s t
of:
entries (books, menues
l i t t e r
of:
cats, dogs, lions
p a c k
of:
cards, c-igarettes; wolves, hounds; lies
l
i
hens
quails
(swans u s w . )
elephants,
names
cattle
usw.),
131 p a c k e t
of:
cigarettes, cards,
p a s s e 1
of:
brats
p i l e2
of:
arms, rifles,
r a n g e .
of:
mountains
s c h o o l
of:
fish
s e t .
o f : furniture (bedroom cutlery, teeth of:
files,
bowls, features, pans, spoons
s h o a l
Of
. fish
s l a t e
o f .-candidates
s t a c k -
o f : books
s t r i n g
of:
ponies
t r o o p
of:
prisoners,
(herring(s),
books
set u s w . ) ,
lectures, bass u s w . )
soldiers
2 . Anzahl d e r Mengenelemente
b e s t i m m t
b r a c e (2)
of:
dogs, partridges
c o u p l e (2)
of:
people
c o v e y (5)
o f : partridge(s)
p a i r (2)
of:
g r o s s (60)
o f : pennibs
r e a m (480)
of:
III.
letters
shoes, gloves
paper
Numeratoren
Semantische Charakterisierung: Proper c o u n t i n g f ü r z ä h l b a r e G a n z e b e i e i n z e I s p r a c h l i c h e n Besonderheiten der Lexik Syntaktische Charakterisierung: 1. N u m e r a t o r e n b e i \LF (SG-.Ez/Mz)
+ secondary]
h e a d \LF
(SG/PL:Ez/Mz)
- m a n p i e c BJ
Genuskollektiva
of:
cattle, deer cattle u s w . )
(three head o f
+ secondary] : policeman. Englishman u s w . ( t h r e e policemen,) of: ( c o l . l . ) fish (three pieces of fish ' 3 F i s c h e ' )
132 2. Numeratoren bei PL-tantum \LF
(SG/PL
:Ez/Mz)
+ secondary]
f l i g h t
of:
stairs (three flights 1 3 Treppen')
o f stairs
p a i r
of:
braces, glasses, pincers, shorts, tweezers u s w .
Die Analyse der LF-en zu Z/NZ im Englischen zeigt, daß nicht nur der Unterschied zwischen LF und autonomem Lexem zu berücksichtigen ist, sondern daß einzelne Lexeme in ihrem LF-Status selbst differieren (vgl. flight,_. und heap1_2). Insgesamt ist das zentrale Problem bei der Erfassung von LF-en einer Sprache, daß sie produktive lexikalisch-semantische Typen darstellen, d . h . der Anwendungsbereich eines LF kann sich ständig erweitern, ferner können stets neue Lexeme den Rang eines LF erhalten. 3.3
Problemaufriß zum Kollektivum im Englischen: Das Kollektivum im Englischen als komplizierter Fall von Wechselbeziehungen zwischen Grammatik und Lexik In den Kollektiva spitzt sich im Englischen die Problematik von Wechselbeziehungen zwischen Grammatik und Lexik zu. Ausführlichere Untersuchungen zum Kollektivum, die das Gesamtphänomen behandeln, d . h . nicht nur auf den Typus the family is/are . ,. eingehen, gibt es außer dem Aufsatz von Zimmermann, "Die Collective Nouns des Englischen" ( 1 9 7 2 ) nicht. Zimmermann will diese "von vielen Unsicherheitsfaktoren in der Analyse und Deutung belastete Erscheinung" primär unter den Gesichtspunkten der Bestandsaufnahme des heutigen Gebrauchs und den praktischen Bedürfnissen des Fremdsprachenunterrichts erfassen. In der Einleitung geht Zimmermann auf die verschiedenen Explikationen und Definitionen der Kollektiva ein. 6 Daran anschließend erweitert er die in den Grammatik-HandZ i m m e r m a n n beginnt mit e i n e r sehr a b s t r a k t e n C h a r a k t e r i s i e r u n g d e r K o l l e k t i v a v o n H u s s e r l ( 1 9 7 2 : 2 6 1 ) : "Die b e g r i f f l i c h - l o gische M e h r h e i t s - oder E i n h e i t s s e t z u n g d e s C N , m i t d e r s y n t a k tischen Konsequenz der P l u r a l - oder S i n g u l a r r e g e l u n g von Verb und P r o n o m e n , f u n d i e r t a n d e r p o l y t h e t i s c h k o l l i g i e r e n d e n , d i e i n d i v i d u e l l e n G l i e d e r e r f a s s e n d e n , oder d e r m o n o t h e t i s c h - k o l l e k tiv die höherstufige Einheit der Menge konstituiernden Leistung des Bewußtseins". Daran anschließend nennt er u . a . die D e f i n i tion von J e s p e r s e n " t h e y may be said to be d o u b l y c o u n t a b l e s " und c h a r a k t e r i s i e r t d i e s e a l s l i n g u i s t i s c h a u ß e r o r d e n t l i c h z u t r e f f e n d u n d f ü r eine f u n k t i o n a l e B e t r a c h t u n g d e r E i n z e l p h ä n o mene f r u c h t b a r . D i e J e s p e r s e n s c h e D e f i n i t i o n i s t i n d i e s e r Form
133
büchern unter Kollektive geführten Lexeme um solche wie sex, underground, schrift
university, defence
usw. und bringt unter der Über-
"Diachronische Betrachtung" neueste Belege für die Be-
deutungsentwicklung von Lexemen zum Kollektivum hin, z . B . Yon Sosa was trying to reorganise the rural guerilla
...
Zimmermann
weist hier auf ein wichtiges Phänomen hin, nämlich die potentielle Mehrdeutigkeit von Substantiven, erwähnt allerdings nicht den entscheidenden Faktor: Lexeme wie defence,
university, sex usw.
bekommen das Merkmal "Menge (von Personen)" erst über den Verbinhalt übertragen, sie haben es nicht als inhärentes Merkmal, müssen aber im Lexikon als nach Zählbarkeitseigenschaften mehrdeutige Substantive geführt werden.
Wie weit diese Mehrdeutigkeit reicht
und welche syntaktischen Mittel den Transfer bewerkstelligen, möge folgendes Beispiel belegen: (151)
British military o p i n i o n , w i t h s i g n i f i c a n t except i o n s like Tedder, was inclined on the whole to doubt i t ( T L S , 1 4 ) - d t . ' d i e M e i n u n g d e r b r i t i schen M i l i t ä r s 1
In diesem Satz bekommt military opinion vom PL in der Parenthese und vom Verbinhalt das komplexe Merkmal "Menge von Personen" übertragen. Die semantische Typologie der Kollektive, die Zimmermann vornimmt
(1.
universelle: mankind, sex, 2. soziologische: class,
aristocracy, 3. politisch-administrative: cabinet, council u s w . ) aber gerade zu allgemein b z w . v e r e i n f a c h t gerade die f u n k t i o neilen (lexikalisch-kategoriellen) Zusammenhänge zumindest terminologisch. Z u l e t z t g r e i f t Z i m m e r m a n n ( 1 9 7 2 : 6 2 ) d i e D e f i n i t i o n v o n Givon "that c o l l e c t i v i t y m i g h t imply two senses" a u f ,die eigentlich Jespersen nur v a r i i e r t , und kommentiert diese wie folgt: "damit wird nun der Ausdruck " k o l l e k t i v " gerade w i e d e r , konträr zu Z a n d v o o r t , der P l u r a l k o m p o n e n t e z u g e s c h l a g e n . Man ist aus der verbalen verwirrenden Dialektik und den terminologischen pitfalls des W o r t e s c o l l e c t i v e noun s o f o r t h e r a u s , w e n n man v e r n ü n f t i g e r w e i s e seine numerische Dualität auf dem Grunde nominaler Einheit postuliert. Nur so wird man definitorisch dem w i r k l i c h e n S p r a c h g e b r a u c h angemessen dieser grammatischen Erscheinung gerecht." Die E r ö r t e r u n g Zimmermanns leidet ihrerseits d a r a n , daß Zimm e r m a n n k e i n e x p l i z i t e s V e r s t ä n d n i s v o n N u m e r i a l s gK-en u n d als u n t e r s c h i e d l i c h e n Kategorientypen am Substantiv und Verbum von den W e c h s e l b e z i e h u n g e n z w i s c h e n L e x i k und G r a m m a t i k und dem damit v e r b u n d e n e n unterschiedlichen Status (Merkmal- und Kateg o r i e n s t a t u s ) des B e g r i f f s "Menge" h a t .
134
wie auch seine strukturelle Typologie ( 1 . Verwendung mit bestimmtem Artikel: the Air Force, 2. mit oder ohne Artikel: Parliament, 3. ohne Artikel: Ländernamen) zeigen, daß Zinunermann keine streng zeichensystemtheoretisch orientierte Klärung des Kollektivums anstrebt, sondern eine primär didaktisch orientierte. Diesem Zweck dient auch sein "syntagmatisches Schema" ( M a t r i z e ) , aus dem sich die Operationsregeln als Anweisungen für den praktischen, didaktischen Sprachvollzug ergeben, an die sich Übungen im Sinne der pattern practice anschließen lassen (Zimmermann 1972: 270) : N u m e r u s - Prädikation und anaphori sehe Identi fika ti on Nominales intenSubstrat Verb Pers . Poss Ident. Rel . Pers . (Subjekts- tionen R e f l e x . Pron . Pron Pron . Pron . variable} Pron . Obj . Subj . Coll. Noun
it S i n g u l a r is , has , ~s (was ) Plural
are, they have , (were)
it
i ts
itself
whi ch
them
thei r
themse 1 ves
who
Mit diesem Schema liefert Zimmermann bereits einen Ansatz, syntaktische Entscheidungskriterien dafür aufzustellen, welche Typen von Kollektiva im Englischen auffindbar sind. Dieses Problem soll später ausführlicher behandelt werden. Im folgenden soll das Kollektivum im Englischen lediglich in Form eines Problemaufrisses unter den Aspekt der Kategorienfrage und Wechselbeziehungen zwischen Grammatik und Lexik erörtert werden, Das Problem des Kollektivums läßt sich spezifizieren als Frage nach der Unterscheidbarkeit von Gruppen-, Klassen- und Gattungskollektiva im Englischen. Darin ist die Aufgabe gestellt, semantisehe Kriterien ( ' G r u p p e ' , 'Klasse', ' G a t t u n g ' ) und syntaktische Kriterien (Artikel, Quantoren, finite Verbform) für den einzelnen Typus festzulegen. Die Terminologie "Gruppenkollektivum" und "Gattungskollektivum" ü b e r n e h m e i c h v o n L e i s i ( 1 9 6 7 : 2 8 f f . } . Leisi u n t e r s c h e i d e t n i c h t a u c h noch " K l a s s e n k o l l e k t i v a " ; a n d e r g e n a n n t e n S t e l l e ist der dominierende Aspekt, unter dem Leisi i n n e r h a l b seiner W o r t t y p e n l e h r e B e i s p i e l e wie class, flock, cattle, fowl u s w . diskutiert, ein semantischer, nicht ein morphologisch-syntaktis c h e r , d . h . auf die g K - e n SG und PL b e z o g e n e r .
135
Am wenigsten problematisch sind die Typ: family,
flock,
"Gruppenkollektiva" vom
crew, party, set, bunch usw. Sie sind ein-
deutig Cs (Merkmale "zählbares Objekt" und "Menge", PL am Substantiv zur Bezeichnung der M z ) .
Außerdem können sie, sofern sie nicht
nur das Merkmal "Menge", sondern das Merkmal "Menge von Personen" tragen, durch KG/DG der finiten Verbform Mengenperspektivierung realisieren. Problematisch ist
bereits das "Klassenkollektivum".
Dazu fol-
gende Beispiele: (152a)
t h e rich ' d i e R e i c h e n ' , t h e old ' d i e A l t e n ' , t h e blind ' d i e B l i n d e n 1 u s w . / ^ a rieh ' e i n R e i c h e r ' u s w . / a rich o n e (man) " e i n R e i c h e r 1 u s w .
(152b)
t h e d e a d (innocent, accused u s w . ) a r e ... ' d i e T o t e n ( . . . ) s i n d ' / t h e dead ( . . . ) i s . . . ' d e r Tote ( . . . ) ist1
(152c)
the blacks is . . .
(152d)
the English, the Japanese, the Swiss are Englishman, a Japanese, a Swiss is . . .
.../an
(152e)
the G e r m a n s (the Normans, man ( . . . ) is . . .
.../a
(the
whites)
are ,../+a
black
the Finns)
are
(a
white)
Ger-
Für die genannten Beispiele läßt sich, soweit sie Mz-Bedeutung haben, semantisch das Merkmal "Allmenge aufgrund eines relevanten Merkmals" (Klasse) ansetzen. In dieser Verwendung ist ihnen der PL der finiten Verbform durchgehend gemeinsam. Die Schwierigkeit, die sie bieten, ist die mangelnde Einheitlichkeit ihres Lexemklassenstatus. Sie läßt sich mit folgender Frage umschreiben: Ist die endungslose Form (the rich are .. .) als Zero-PL zu deuten (Typ sheep) oder ist eine eigene morphologisch-syntaktisch ausgezeichnete Lexemklasse "Kollektivum" anzusetzen, die sich wie folgt vom C des Typs sheep unterscheiden würde: C:
N (SG/PL)
-
V (SG/PL)
Kollektivum: N -
V (PL)
Die Frage stellt sich, da das Englische nicht nur den Kontrasttyp the English/the Germans are hat, sondern auch the blacks/the rich are. Das Genuskollektivum ist die am schwersten faßbare Größe, und Q
zwar sowohl dem semantischen wie dem formalen Kriterium nach. 8
Man
Juul ( 1 9 7 2 : 9 ) geht von einer D r e i t e i l u n g der Substantive im Englischen aus ( N l : C, N 2 : UC) und schreibt zu N3 (bei i h m :
136
vergleiche einmal die mangelnde Einheitlichkeit in der folgenden 9 Auswahl von Genuskollektiva": (153a)
... that many hard-done people are now better cared for ... yet people do not feel better off (WP, 552/1); The German people were not allowed to know of President Roosevelt's message/the British people is ready to give an immediate answer
(153b)
some folk
are never
satisfied
( 1 5 3 c ) Several hundred extra police were on duty for the coronation, The police have not made any arrests ( A L D ) , A lunatic, over-sexed secret police enters his life, his friends are haled off to prison, and so eventually he is ... ( J u u l , 8) - dt. ' e i n e w i l d gewordene ... Geheimpolizei1 ( 1 5 3 d ) He tried to convert the heathen (?heathens); The heathens of India are not lost for the Christian faith; A heathen can never be happy. (153e)
This part of the country is famous for its fowl (fish, game, deer, cattle u s w . ) ; one of the fowls was ...; one fowl for dinner; go and feed the fowls
(153f)
the cattle is/are grazing on the slope; many/much cattle; three head of cattle/+three catties; +a cattle
(153g)
the deer is/are restless; a/one deer; three were shot
(153h)
J bought three fish; Fishes ( L e x i k o n - T i t e l ) ' F i s c h a r t e n ' ; look at the tiny little fishes; each got two fish(es); three pieces of fish ' d r e i S t ü c k e F i s c h ( f l e i s c h ) 1 , three pieces of fish ( c o l l . ) ' d r e i F i s c h e '
deer(s)
USW. sheep, cod, politics, personnel, staff, data u s w . ) : "It w i l l be n o t i c e d t h a t in some cases of N3 signs a c o r r e s p o n d i n g N2 exists ( e . g . s t a f f / s t a f f s ) . According to H j e l m s l e v , who has proposed t h r e e n u m b e r s ( t h e s i n g u l a r , ' t h e c o l l e c t i v e " , a n d t h e p l u r a l ) , staff m i g h t be said to r e p r e s e n t a s y n c r e t i c istn b e t w e e n the singular and the c o l l e c t i v e , in the latter example resoluble i n t o ' t h e c o l l e c t i v e ' . T h e a r g u m e n t s i n f a v o u r o f t h i s t h r e e f o l d d i v i s i o n of the c a t e g o r y of n u m b e r are of a p u r e l y s e m a n t i c k i n d . " - M i t d i e s e r A r g u n e n t a t i o n n ä h e r t sich J u u l ( m i t H e j e l m s l e v ) e i n e r k a t e g o r i e n t h e o r e t i s c h e n F r a g e s t e l l u n g , i s t aber i n De.tails n i c h t k o r r e k t . Die Annahme von drei Numeri und eines S y n k r e t i s m u s l ä ß t sich g e r a d e n u r v o n e i n e m k o m p l e x e n , d . h . d i e drei E b e n e n d e s B e z e i c h n e n d e n / B e z e i c h n e t e n / G e m e i n t e n b e r ü c k sichtigenden Standpunkt her rechtfertigen. Von diesem Standpunkt aus l ä ß t sich auch sheep als N l (C, das den PL n i c h t b e z e i c h n e t ) ausgliedern. Die B e i s p i e l s ä t z e ohne Q u e l l e n a n g a b e stammen v o n e n g l i s c h s p r a c h i gen I n f o r m a n t e n , bei den mit (?) g e k e n n z e i c h n e t e n ergab sich keine Übereinstimmung zwischen ihnen. Die Beispiele von Juul stammen a u s seinem m e h r f a c h e r w ä h n t e n A u f s a t z "The C a t e g o r y o f Number in Modern English" ( 1 9 7 2 ) .
137 Die Beispiele zeigen, daß man es im Bereich des Gattungskollektivums im Englischen mit einem ganzen Fächer von syntaktischen Typen zu tun hat. Auf (153d) und (153h) lassen sich ein paar für das Genuskollektivums zentrale Fragen konzentrieren: Liegt eine Tendenz vor, daß heathen bzw. fish zu einem C mit PL-Bezeichnung durch Endung oder zu einem C mit zero-PL (Typ sheep) wird, oder ist ein eigener Wert Kollektivum anzusetzen? Läßt sich das Genuskollektivum semantisch einheitlich spezifizieren als Bezeichnung für 'Summe von Arten'? Das folgende Schema stellt ein System von syntaktischen Kriterien dar, nach denen der Lexemklassenstatus der Genuskollektiva geklärt werden muß. Artikel
Quantifikatoren Numerative
unbest .
Quantum
Menge
a some
some much a lot
one man y
SUBSTANTIV
PL MZ A r t e n
1
1+n
SG/PL
SG/PL
SUBSTANTIV
Agreement
( f i n i t . Vb. )
Kongruenz
Disgruenz
fowl cattle fish folk poli ce trou t clergy usw .
Insgesamt läßt sich die Komplexheit des englischen Kollektivums über folgende Fragen zusammenfassen: ( 1 ) Läßt sich die Unterscheidung Klassen- und Gattungskollektivum semantisch und syntaktisch eindeutig rechtfertigen? (2) Läßt sich für die Kategorienklasse Numerus im Englischen ein dritter Wert neben SG und PL rechtfertigen (bei partieller Formenhomonymie zwischen SG/PL und "Kollektivum")? (3) In welchem Umfang werden in der Lexik des Englischen für 'Element aus einer Klasse bzw. Gattung 1 folgende lexikalische Typen wirksam: (a) LF, z . B . head of cattle, (b) Suppletivformen, z . B . oatt le/aows, fowl/hens, (c) Perspektivierung durch Dublettenbildung: plumage/feathers, the younger generation/the young, clothing/clothes usw.? Abschließend zum Thema "Kollektivum" und "Lexemklasse" seien folgende Beispieltypen eingeordnet: (154a)
a charge of number six shot, a fleet of 3OO sail ( v s . t h r e e shots were to be heard, three sails were to be seen)
138 (154b)
to shoot duck (elephant lope (buffalo usw.)
u s w . ) , a herd
of ante-
Diese Beispiele, vor allem die (154b)-Beispiele werden in der älteren Literatur oder in Grammatikhandbüchern unter die Kollektiva eingeordnet, z . B . von Zandvoort ( 1 9 6 5 : 1 0 0 ) : The use of the n o u n - s t e m in a C O L L E C T I V E s e n s e . . . is common a m o n g s p o r t s m e n ( t h o u g h n o t c o n f i n e d t o t h e m ) w i t h r e f e r e n c e to wild animals. . . . Many of these nouns occur with t h e p l u r a l s u f f i x . Those t h a t a r e ( n e a r l y ) a l w a y s u s e d w i t h o u t i n c l u d e grouse, wild-fowl, carp, cod, haddock, mackerel, perch, pike, trout, salmon.
Die Beispiele unter ( 1 5 4 ) werden meines Erachtens nicht als Kollektiva verwendet. Die Konsequenz wäre, sie analog help 1. 'Hausgehilfen 1 ( C ) , 2. 'Hilfspersonal 1 (Kollektivum) zu analysieren. Es handelt sich vielmehr um Fälle von sekundärer, regist er-bedingter SG-Verwendung für die Mz eines C bei einer ganz bestimmten Bedeutungsklasse, nämlich der Klasse "jagbare Tiere".
Die fach-
sprachliche Redeweise wäre ein phraseologischer Faktor, der zu einem Verwendungstyp von SG mit eingeschränktem Anwendungsbereich führt. Von to shoot duck, to hunt buffalo usw. sind zu unterscheiden Fälle wie to have duck (trout u s w . ) for dinner, in denen das Substantiv als UC (Stoffbezeichnung) verwendet wird. In Anbetracht von Konstruktionen wie to oat oh trout, one trout for dinner is enough, three trout (?trouts, fishes) are enough ist für trout usw. nicht Null-Bezeichnung des PL (analog sheep) anzusetzen, sondern Formenhomonymie zwischen SG-Form für ein UC und bestimmtem Typ von Kollektivum. Unter dem Aspekt der Vielfalt von Korrelationen zwischen Form/Kategorie/Funktion, die sich im Englischen ausmachen lassen, steht dieser Typ zwischen Beispielen wie sheep, series, species usw. einerseits und What 's the data/ .. . unless sufficient data are available andererseits. Im ersten Fall handelt es sich der Lexem- und Bedeutungsklasse nach um reine Cs (vgl. Artikelgebrauch, Quantoren und finite V e r b f o r m ) , bei denen der PL allerdings nicht bezeichnet ist. Im zweiten Fall ist der schwankende Gebrauch zu deuten als unterschiedlicher Grad von Lexikalisierung des PL. Nur für diesen Fall läßt sich die Frage nach data als Kollektivum a u f w e r f e n , und zwar als Kollektivum im Sinne von "Lexem, das einen komplexen Gegenstand (= Menge von Teilen) zeichnet" .
be-
139
4.
FOLGERUNGEN UND ZUSAMMENFASSUNG: DAS ENGLISCHE ALS HOCH< KOMPLEXES ZEICHENSYSTEM
Die in den Kapiteln I - III erstellten Beschreibungskategorien bilden den Gesamtrahmen der "Theorie" zu Grammatik und Lexik von Z/NZ im Englischen. Er umfaßt die Beschreibung des Numerus als Strukturfaktor der Nominalphrase im Englischen (Numerus als Kategorieng e f ü g e ) , die Typologie der Verwendung der Numeri am Substantiv und Verbum und die Darlegung von Lexikphänomenen zu Z / N Z . Im folgenden sollen nicht nur Ergebnisse zusammengefaßt werden, sondern auch Folgerungen zum Englischen als Zeichensystem gezogen werden. 4.1
Korrelationen zwischen Form/grammatischer Kategorie/Lexik/ Semantik An Zuordnungsmöglichkeiten zwischen Formen und Funktionen unterscheidet Koschmieder "quantitative" und "qualitative" und kommt zu sechs Arten: ( 1 ) die unifunktionelle, (2) die multifunktionelle, (3) die uniformale, (4) die multiformale, (5) die obligatorische, (6) die fakultative. Er fährt dann fort (Koschmieder 1 9 6 9 : 6 0 ) : Diese bieten gewiß noch keine erschöpfende A u f z ä h l u n g aller Möglichkeiten. Sie z e i g e n aber k l a r und u n w i d e r l e g l i c h , daß sich das Z e i c h e n s y s t e m vom Typus Sprache in dieser Hinsicht von manchen anderen Zeichensystemen deutlich unterscheidet. Wenn dies auch nicht der einzige U n t e r schied ist, so ist er doch w i c h t i g für die "Theorie der Systeme".
Mißt man das Englische System an diesen Zuordnungsarten, so läßt sich feststellen, daß es alle, also auch die jeweils komplexeren Zuordnungstypen, realisiert. Dies gilt auch für (3) und ( 4 ) , die sich auf Phänomene der PL-Bezeichnung beziehen. Vgl. folgende V i e l f a l t von PL-Bezeichnungstypen im Englischen: sheep/sheep - ox/oxen - brother s/brethren - foot/feet - knife [f]/knives [vz] - lookers-on/stop-overs - whiskies~and~ soda ( b r i t . ) / w h i s k y - s o d a s ( a m e r i k . ) - batman ' O r d o n a n z b e i m M i l i t ä r ' / b a t s m a n ' S c h l a g m a n n ( b e i m K r i c k e t ) ' - cl th:cl oths (C) ' T ü c h e r ' / c l o t h e s (PL-tantum) ' K l e i d e r , Kleidung' u s w .
140
Koschmieders Ausführungen beschäftigen sich in expliziter Weise nur mit der Korrelation Form/gK/Funktionen. Daneben aber wird die Korrelation Lexik (Lexemklassen)/gK relevant. Wie komplex das Englische auf diesem Sektor ist, sollen folgende Beispiele zeigen: (155a)
ash/-es '( Z i g a r e t t e n - ) A s c h e / A s c h e e i n e s v e r b r a n n t e n L e i c h n a m s ' , pain/-s ' S c h m e r z / A n s t r e n g u n g 1
(155b)
letters Waage '
'Briefe/Literatur1,
scale/-s
'Waagschale/
( 1 5 5 c ) h i s surroundings ' s e i n e U m g e b u n g 1 , t h e Turkish waters ' d i e t ü r k i s c h e n G e w ä s s e r ' / w a t e r s ' W a s s e r s o r ten' (156a)
the poor (the bold, poor ( . . . ) i s . . .
the young u s w . , ) are
(156b)
the blacks
are .../
(156c)
(whites)
a black
.../
(white)
a is
...
a (the) Conservative is, the Conservatives are . . . / the conservative are (= conservative people are), ?the conservative thinks that . . .
+
(156d)
the p o l i t i c a l left in Germany claims/?claim ..., balance in the struggle between the left and the right
(157a)
the staff
(157b)
He employ some 1OOO staff and 6OOO supervisors and operators ( J u u l , 9 ) , Some university staff may face redundancy or early retirement as a result of . . . The main victims will probably be technical and laboratory assistants ( O b s e r v e r , 1 O . 3 . 1 9 7 4 )
(158a)
a commonplace, commonplaces m e i n p l ä t z e ' / t h e commonplace wöhnliche '
(158b)
t h e lyric
(158c)
t h e epic " d a s E p o s ' / e p i c s ' E p e n ' - d t . e n g l . 'epic style (character etc.) '
meets at
. . . / t h e staff
are quarreling
' e i n G e m e i n p l a t z , Ge' d a s A l l t ä g l i c h e , Ge-
'das L y r i s c h e ' / l y r i c s
'Songs, Songtexte' 'das E p i s c h e " :
Die genannten Beispiele tragen zum Mischcharakter und zur Komplexität des englischen Systems nicht nur durch Asymmetrie innerhalb von Wechselbeziehungen zwischen Lexik und Grammatik bei, sondern auch durch die unterschiedliche strukturelle Valenz der PL-Form bzw. der endungslosen Form. Auszumachen sind: (1) Formenhomonymie zwischen PL-tantum als Lexemklasse und PL des Zählens an einem C (letters'), (2) Konstruktionshomonymie zwischen PL der Gegenstandsgliederung und PL zur Bezeichnung von Arten (waters), (3) Verteilung von Bedeutungsunterschieden auf PL-tantum und endungsloses UC (ash/ashes), (4) Formenhomonymie zwischen Bezeichnung der
141
Klasse durch Zero vs. Bezeichnung mit PL (the rich vs. the (5)
Lexemklassenlatenz zwischen einem Lexem (left)
als
blacks),
endungs-
losem Klassenkollektivum (analog the poor, the rieh) und Gruppenkollektivum (analog party), C als
Gruppenkollektivum (staff
tivum (staff 4.2
(6) Lexemklassenlatenz zwischen einem
analog
analog family)
und Gattungskollek-
people).
Grenzfälle von Verwendungstypen von SG und PL
4 . 2 . 1 "Elliptischer PL" im Englischen? Die hier zu erörternden Beispiele sind: (159a)
the
Wilsons
(= Ehepaar W . , Ehepaar W. und Familie)
(159b)
t h e sixties
(159c)
t h e W a t e r g a t e a n d Steiner Affairs ( V ) , dt. die Watergate- und Steiner A f f ä r e , die W a t e r g a t e - A f f a r e und die S t e i n e r - A f f ä r e
(= ein J a h r z e h n t ,
z . B . 1951 -
I960)
( 1 5 9 d ) And so I say to the men and women of the Americas ( Z i , 163) - dt. der a m e r i k a n i s c h e n Staaten (159e)
vgl . a l t e n g l . ( A e l f r e d ) : iTegjaer ge g o d c u n d r a h a d a (PL) ge w o r u l d c u n d r a , dt. 'sowohl aus dem Laienstand wie aus dem Stand der G e i s t l i c h e n '
(159f)
vgl. dt. Die drei heiligen und unheiligen Schwüre des Herrn Ertl (Frankfurter Rundschau, 17.5.1974; Minister Ertl hatte zweimal mit dem Zusatz "So wahr m i r Gott h e l f e " u n d e i n m a l ohne d i e s e n g e s c h w o r e n )
In allen Fällen wird mit dem PL eindeutig eine Mz von zählbaren Objekten verzeichnet.
Das Entscheidende ist
aber, daß jeweils eine
Mehrzahl von heterogenen Elementen unter dem PL ein- und desselben Lexems zusammengefaßt wird, wobei die heterogenen Elemente nicht Elemente im Sinne von "Arten" einer Gattung sind.
Es fragt
sich, ob die angeführten Beispiele, vor allem im Falle der koordinierten Nominalphrase, als eindeutige Fälle von "elliptischem PL" gewertet werden können.
Ein klassischer Fall von "elliptischem
PL" wäre z . B . Latein Cast ores = Castor und Pollux. 4.2.2
"Singulativ" und "Plurativ" im Englischen?
Die hier zu erörternden Beispiele sind: Bei M. P e i , G l o s s a r y of Linguistic Terminology ( 1 9 6 6 : 2 5 O ) werden "Singulativ" und " P l u r a t i v " d e f i n i e r t als "morpheme h a v i n g for its f u n c t i o n to g i v e a word the f o r c e of a s i n g u l a r , u s u a l l y by way of o p p o s i t i o n to a c o l l e c t i v e ( r i c e , rice·
142
SINGULATIV
bei
1. P L - t a n t u m (i) (ii) (iii)
2.
scale(s),
Ptrouser,
eye-lash(es),
scissor
annal(s),
parent(s)
it was clear that a change of tactics had become inevitable . . . / t h e i r natural tactic would be to spread out more widely beyond the no-go areas ( W P , 5 4 1 / 1)
"Gattungskollektivum" (i) (ii) (iii) (iv)
bair. die
Leute
the police/ fruit/Pa
( M z ) : d a s Leut
( E z ) (peijorativ)
a police/a police-man
fruit/a
piece of
fruit
d t . e i n U n g e z i e f e r ( a u s K a f k a , D i e Verwandlung) übersetzt von einem englischen Informanten mit a vermin
Das Problem des "Singulativ" läßt sich wie folgt darlegen: Der PL in books ist
ein PL des Zählens, und zwar von diskreten, gleich-
artigen Objekten.
Im Falle von scales 'Waage 1 ist
ein SG möglich
und zwar zur Bezeichnung der Einzahl eines nicht selbständigen Teils eines funktionalen Ganzen.
Da aber ein SG zum entsprechen-
den PL-tantum mit dem Merkmal "(symmetrisch) gegliedertes Ganzes" nicht in jedem Fall gebildet werden kann ( scissor, ?trousev u s w . ) handelt es sich bei scale
'die/eine Waagschale ( E z ) 1 um einen
genen syntaktisch-semantischen Typus.
ei-
Zwischen saale "eine Waag-
schale" und scale 'eine Skala' besteht also nicht nur lexikalische Polysemie,
sondern auch kategorielle (Formen-)Homonymie zwischen
einem SG des Zählens und einem "Singulativ". Charakteristisch für grain) ( M e i l l e t , C o h e n ) . O P P O S I T E : P L U R A T I V E . " Auch G r e e n b e r g s Verwendung von "Singulativ" geht in diese R i c h t u n g ( G r e e n b e r g 1974: ) , nämlich Singulativ und Plurativ für lexikalische Elemente zu verwenden, die syntaktische Beziehungen ausdrücken, die sonst f l e x i o n a l m a n i f e s t sind. Dressler (1968: 91) dagegen schreibt: "Normalerweise ist die Pluralität gegenüber der Singularität funktioneil merkmalhaft. Ist das oppositionelle Verhältnis u m g e k e h r t , so liegt beim Nomen ein S i n g u l a t i v u m ... v o r . " In der vorliegenden Arbeit wurden lexikalische Elemente, die Zählbarkeitsbeziehungen a u s d r ü c k e n als " l e x i k a l i s c h e F u n k t o r e n " benannt und analysiert. Die Erörterung von Singulativ und P l u rativ im E n g l i s c h e n in der v o r l i e g e n d e n A r b e i t b e z i e h t sich - in Abweichung zu den genannten Autoren - auf Phänomene der Verwendung von SG und PL, wobei der E i g e n w e r t dieser V e r w e n d u n g s t y p e n morphologisch-syntaktisch und unter dem Aspekt von Z / N Z aufgewiesen werden soll.
143
den Singulativ ist, daß es sich semantisch um die Beziehung 'Element aus einer geschlossenen Menge als
funktionales
Ganzes 1
handelt oder um 'Element aus einer Menge von Arten (= Gattungskollektivum)'. Als "Plurative" ließen sich für das Englische eventuell folgende Beispieltypen geltend machen:
( 1 ) Pseudo-Pluralisierung der
Verbalperson: Perspektivierung einer Menge (= Ez) ausdrücklich als
Vielheit von funktionalen Elementen durch eine gK am Verbum
(Numerus der finiten Verbform): the band are . . .) ,
... (vs. the band is
(2) PL eines C zu entsprechendem UC unter Bedeutungszuwachs
über die Opposition 'Kontinuum/entsprechendes Diskretum' hinaus: straw
( U C ) - straws
'Strohhalme'/dt.
Charakteristisch für den Plurativ wäre bei
Stroh - Strohhalme
( 2 ) , daß direkt, d . h .
nicht über die Vermittlung durch bestimmte lexikalische Funktoren, zu einem UC ein PL gebildet werden kann (vgl. umgekehrt: engl. spears of asparagus/frank. 4.3
Spargeln).
Die übergeordneten Klassifikationsmöglichkeiten der Numeri
Auch über die Vielfalt von Klassifikationsmöglichkeiten läßt sich das Englische als
"komplexes System" charakterisieren.
4 . 3 . 1 Kriterien des begrifflichen Gehalts der Verwendungstypen I.
SG/PL des Zählens 1. "einfache" Mehrzahl (Menge von isolierten, gleichartigen Einzelobjekten) : three books 2. Mehrzahl von ungleichartigen Elementen: PL zur Bezeichnung von 'Arten' UC: these golds, in all C:
weathers
Studies of marine plants and animals ... ( S S , 63)
3. Mehrzahl bei Zuordnungsbeziehungen a) Einzahl/Mehrzahl bei einseitiger Zuordnung: his mind/their
minds
b) Einzahl/Mehrzahl bei mehrseitiger his two lives/their parents
Zuordnung:
144
II.
SG/PL in Zusammenhang mit den logischen Begriffskategorien 1. generischer SG und PL (mit wechselnder Artikelselektion) Iron -is a metal, Ravens are birds/The 2. PL zur Bezeichnung der Klasse
(a) raven is a bird
the culture of the early pioneers, the Protestants of Ulster 3. SG zur Bezeichnung des Typusbegriffs (the + SG) : He is more the journalist than the artist III.
SG/PL der Gegenstandsgegliedertheit 1. PL-tantum - Verb ( P L ) scissors - Verb ( S G ) mit Diskordanz des referenzidentischen Pronomen: thermodynamics ( z . B . thermodynamics has developed quickly; X is the inventor of them) 2. Kongruenz/Disgruenz der finiten Verbform (einzelsprachliche Perspektivierung von Mengen): The class was/were discussing the proposal
4 . 3 . 2 Die Kriterien der Vertauschbarkeit von SG und PL Vertauschbarkeit ist kategorienstrukturell, laut Koschmieder, das Resultat eines Fehlens von g'K-en für bestimmte Kategorien des Gemeinten in einer Einzelsprache. Das Englische läßt sich in folgendes System bringen: I. Neutralisierung der Opposition Ez/Mz bei 1. Gattungsbegriff 2. Null-Menge II. Situationsirrelevanz der Opposition Ez/Mz 1. Unwissen, Ungewißheit 2. Metaphorische Verwendung eines Lexems III.
Generalisierung: 1. bei Klassen
repräsentativ für Allheit 1
2. bei Mengen 4.4
Typen von Countables und Uncountables
Zum semantischen Gehalt der Begriffe C/UC treten im Englischen spezifische Kategorienaspekte, nach denen man Cs und UCs als unterschiedliche Lexemtypen unterscheiden kann. Das Englische umfaßt die folgende Vielfalt:
145 1.
"reines C": PL primär und nur zur Bezeichnung e i n e r e i n f a c h e n Mz (Mz von gleichartigen O b j e k t e n ) B e i s p i e l e : book
2.
( " k o n k r e t " ) , principle
"reines UC": PL nur zur Bezeichnung einer Mz von Arten als Mz von u n g l e i c h a r t i g e n O b j e k t e n B e i s p i e l e : butter
3a.
("abstrakt")
( " k o n k r e t " ) , loyalty
("abstrakt")
"unechtes C } " : PL nur bei Bezeichnung einer Mz bei Vorliegen einer einseitigen Zuordnung Beispiele:
imagination, life imaginations)
( v g l . the settlers'
lives/
3b. "unechtes C 2 " : K o n z e p t u a l i s i e r u n g eines Sachverhalts ausdrücklich als 'Prozeß1 (Wortbildungstyp: substantiviert e s V e r b u m : imagining ' d a s S i c h - V o r s t e l l e n ' , living ' d a s L e b e n ' u s w . o d e r s u b s t a n t i v i e r t e s A d j e k t i v : t h e commonplace ' d a s A l l t ä g l i c h e " , t h e beautiful 'das Schöne' u s w . ) . PL nur bei Mz e i n e r e i n s e i t i g e n Z u o r d n u n g , (his imaginings PL z u e n t s p r e c h e n d e m C n a c h W e c h s e l d e r B e d e u t u n g s k l a s s e : ' s e i n e V o r s t e l l u n g s g e b i l d e , seine V o r s t e l l u n g e n 1 ) 4.
UC mit lexikalischem Funktor als Beispiel:
Individuator (kein PL)
advice - piece of advice, information information
5.
UC als
"Genuskollektivum": keine PL-Bildung
6.
UC mit
( s e m i - ) l e x i k a l i s i e r t e r PL-Form
Beispiele:
- item of
news, data
Unmittelbar in den Problemkreis der Unterscheidung von echten Cs und echten UCs gehört folgender Beispieltyp: (6a)
Many
buildings were raised
- dt.
'viele Gebäude'
(6b)
they put behind the s t r a t i f i e d summer towns of their upbringings ( V I ) - d t . ' i h r e r K i n d h e i t ' ( S G )
(6c)
his surroundings (their surroundings) are/ his surroundings i s - d t . ' s e i n e / i h r e U m g e b u n g i s t ' ( S G )
In ( 6 a ) liegt im Unterschied zu ( 6 b ) und Beispielen wie imagining, living usw. mit dem substantivierten Verbum nicht mehr ein C vor, sondern die -ing-Form ist bereits lexikalisiert, d . h . nicht mehr grammatisch. Surroundings in ( 6 c ) ist wiederum ein anderer Lexemtyp: Es ist ein PL-tantum mit nicht lexikalisiertem PL der Gegenstandsgegliedertheit, da die Verbform stets im PL erscheint. Zu e r w ä h n e n s i n d h i e r n o c h F ä l l e wie pennies/pence, dies/dice, peas/pease(-pudding): Die z w e i t e n G l i e d e r s i n d h i s t o r i s c h e PLF o r m e n , d i e a l s s o l c h e n i c h t m e h r e r k e n n b a r sind b z w . g e w e r t e t werden und selbständige lexikalische Formen sind. Sie haben einen eingeschränkten Verwendungsbereich, und das zweite Glied besitzt gegenüber dem ersten (C) jeweils zusätzliche semantische M e r k m a l e : pence ' G e l d w e r t v o n 5 P e n n i e s ' , dice ' W ü r f e l s p i e l ' , pease ' E r b s e n b r e i 1 .
146
Abschließend sei ein besonders kompliziertes Beispiel beschrieben. Seine Analyse exemplifiziert die Reichweite der erstellten Numerus-Theorie: (160)
Strange in many w a y s , ravens are out of tune with the rest of nature, being always a season ahead. Early winter is their pairing time. ... So in December we see them chasing each other wildly about the sky amid great croakings, barkings, and gruntings. ( I I )
Die jeweilige PL-Form kann vom System der englischen PL-Verwendung her potentiell folgende PL-Typen vertreten: ( 1 ) PL zur Bezeichnung einer Mehrzahl von zählbaren Objekten aufgrund von Bedeutungsklassenwechsel nach der Opposition 'Kontinuum/entsprechendes Diskretum' (Bedeutung 'Krächzlaute' der einzelnen Raben, also Mehrzahl bei mehrseitiger Zuordnung, dt. 'Krächzen 1 oder ' G e k r ä c h z e ' ) ; (2) PL zur Bezeichnung einer Mehrzahl bei einseitigem Zuordnungsverhältnis. Croaking usw. als "unechtes C" (Bedeutung 'das Krächzen eines jeden Raben als ' P r o z e ß 1 , zu übersetzen mit Krächzen); (3) Das Adjektiv great impliziert eine wertende Haltung des Sprechers. Damit ist ein "augmentativer PL" (Wertung, Übertreibung) nicht ausgeschlossen (zu übersetzen mit Gekräohze - vgl. in diesem Zusammenhang die dt. Kollektiva wie Gequatsche, Gelache, Gemauschle und die entsprechenden engl. PL-tantum wie gossip-ings, laughings und carryi ngs-on) . Von der Frage nach Typen von Cs und UCs zu trennen sind folgende Fälle: (161)
There are three Maries
(162)
The worlds of W . L . Nance)
(163)
Unequal
in my class
Truman Capote
Germanies at
the
UN
( T i t e l e i n e s B u c h e s von ( W P , 569/1)
In ( 1 6 1 ) bezeichnet der PL die Mehrzahl eines regulären C, dessen Besonderheit lediglich darin liegt, daß ein Eigenname metasprachlich und damit appellativum-ähnlich verwendet wird. In ( 1 6 2 ) wird ein "Unikum" (= zählbares Objekt, das nur einmal vorkommt) metaphorisch und damit als reguläres C verwendet. In ( 1 6 3 ) wird Germany als Quasi-Appellativum verwendet, wobei die Besonderheit darin besteht, daß es extensional nur zwei Elemente umfaßt. Linguistisch interessant ist dabei, daß dies im Englischen andere lexikalische Prozesse auslöst als im Deutschen. Germany kann ohne wei-
147 teres in den PL gesetzt werden, im Deutschen jedoch ergibt sich folgendes Profil: Suppletivform
zwei ungleiche deutsche
Staater,
vor den Vereinten Nationen, ungleiche Deutschländer ( i r o n i s c h ) , ?ur,gleiche Deutschlands. Abschließend und zusammenfassend sollen die Faktoren genannt werden, die für die "Komplexheit" des englischen Systems geltend gemacht werden können:
( 1 ) Numeri als
typen am Substantiv und am Verbum;
unterschiedliche Kategorien-
(2) Klassifizierbarkeit
der
Verwendung von SG und PL nach einer V i e l f a l t von Regularitäten des Gemeinten einerseits und Regularitäten von Vertauschbarkeit andererseits (siehe K a p . 4 . 1 . 3 ) ;
(3) Klassifizierbarkeit der Verwen-
dungstypen nach semantischen, syntaktischen und nach pragmatischen Aspekten.
Hier ist
streng zu unterscheiden zwischen (a) SG und
PL zur Bezeichnung von Ez b z w . M z ,
(b) Verwendung des SG bzw. PL
"im Zusammenhang" mit dem Gattungsbegriff,
(c)
SG-Verwendung bei
Mz eines C aufgrund syntaktischer Bedingungen, z . B . bei pränominaler Stellung des Substantivs (raven season, three-wheel-car u s w . ) . SG-Verwendung bei Mz aufgrund pragmatischer Bedingungen (Sprechakttypen) ist im Englischen nicht realisiert, aber im Deutschen, z . B . drei Bier, bitte!; (4) Unterscheidbarkeit von Typen von Cs und UCs nach lexikalisch-syntaktischen Regularitäten; (5) Kategorienhomonymie von SG und PL nach Verwendungstypen: SG:
iron:
S G - F o r m e i n e s UC ( ' E i s e n ' a l s S t o f f b e z e i c h n u n g ) v s . SG z u r B e z e i c h n u n g d e r E z e i n e s C ( ' E i s e n ' a l s W e r k z e u g ) n a c h W e c h s e l d e r B e d e u t u n g s k l a s s e gemäß d e r Differenz 'Kontinuum/entsprechendes Diskretum1
scale:
SG zu C ( ' S k a l a ' )
vs.
Singulativ
('Waagschale')
PL :
irons:
PL zur B e z e i c h n u n g der Mz von A r t e n zu e i n e m UC v s . PL zu C ( s . o . )
s c a l e s : PL zu C ( ' S k a l e n ' ) v s . P L - t a n t u m mit PL der G e g e n standsgegliedertheit ( ' W a a g e ' ) .
148 ANHANG
Englische Originaltexte
(ohne Quellenangabe)
i. One i m p o r t a n t f a c t o r i n o u r n a t i o n a l l i f e w h i c h h a d a p r o f o u n d e f f e c t o n o u r l a n g u a g e m a y a p p r o p r i a t e l y b e t e r m e d t h e glorification of the commonplace. It had its roots, p e r h a p s , in two a s p e c t s of p i o n e e r c u l t u r e . First of all it must be realized that l i f e in these p r i m i t i v e c o m m u n i t i e s beyond the A p p a l a c h i a n s was both d u l l and h a r d . D a y s w e r e l o n g ; t h e work s e e m e d e n d l e s s . There were few comforts, and at t i m e s l i f e m u s t h a v e seemed a c o n t i n u a l s t r u g g l e a g a i n s t cold a n d h u n g e r . A t t h e same t i m e , m a n y o f t h e e a r l y p i o n e e r s had k n o w n o t h e r kinds of life. They had come f r o m cultural accoutrements. S m a l l w o n d e r , t h e n , that the settlers permitted their imaginations to c l o t h e t h e i r d r a b and commonplace s u r r o u n d i n g s w i t h t h e s a l i e n t f e a t u r e s o f t h e l i f e they h a d k n o w n before. One s t r i k i n g i l l u s t r a t i o n of this tendency may be f o u n d in the p e c u l i a r l y A m e r i c a n development of the word ' s a l o o n ' , the equivalent of the British English 'public h o u s e ' . ...
II. For us it is now the r a v e n s e a s o n . For t h o u g h we see t h e s e s p l e n did b i r d s on and off all the y e a r it is now t h a t they a p p e a r in numbers. Strange in many w a y s , ravens are out of tune with the rest of n a t u r e being always a season ahead. E a r l y w i n t e r is their p a i r i n g t i m e a n d b y l a t e w i n t e r they a r e b u i l d i n g t h e i r g r e a t s t i c k n e s t s on rocks and t r e e s . So in D e c e m b e r we see them c h a s i n g e a c h o t h e r w i l d l y a b o u t the sky amid croakings, barkings, and gruntings. L i f e can n e v e r be d u l l as long as r a v e n s are a b o u t . As pets t h e y a r e f a m o u s e n t e r t a i n e r s a n d t h e y a r e a s good i n t h e w i l d , a l ways making f u n n y noises or up to something i n t e r e s t i n g . This m o r n i n g I w a t c h e d one c o m i n g over in a long slow g l i d e . ...
III. We h a v e been a w a r e t h r o u g h o u t t h i s s t o r y o f t h e g a t h e r i n g f o r c e of t h e p r o f e s s i o n o f E n g l i s h l e t t e r s : p i e c e b y p i e c e t h e p r o f e s s i o n has put itself t o g e t h e r , e s t a b l i s h i n g its f u n d a m e n t a l s , c o n s o l i d a t i n g its f a b r i c , c e m e n t i n g its s t r u c t u r e with true principle. By our own day it ought to be a s i z a b l e f e a t u r e in the social l a n d s c a p e . The most e x t r a o r d i n a r y t h i n g , h o w e v e r , about the m o d e r n scene is t h a t , with the naked eye at least, the p r o f e s s i o n is not visible a t a l l ; a n d s o c i e t y c e r t a i n l y a c c o r d s it n o s e p a r a t e e x i s t e n c e . . . . We k n o w our d o c t o r s and s o l i c i t o r s and other professionals by the brass plates on their doors, t h e i r p l a i n and u n a r g u a b l e s o c i a l status and service. Even our a r t i s t s , the p a i n t e r s , m u s i c i a n s and s o o n , have c e r t a i n m e a n s o f s o c i a l i d e n t i f i c a t i o n . ...
149 IV.
All the programmes contained f a s c i n a t i n g details: Anthony Lawrence, for e x a m p l e , pointed out that Communist radio s t a t i o n s tend to employ m o t h e r l y women a n n o u n c e r s . . . . A n g u s M c D e r m i d ' s p i c t u r e o f r a d i o i n A f r i c a , beginning with the pleasing comparisons of stations c o m i n g on the air in the m o r n i n g w i t h the s t a r t i n g - u p of the dawn c h o r u s , w a s i l l u s t r a t e d w i t h e x t r a c t s f r o m a s e r i a l a b o u t l i f e on the b u s e s and f r o m a p l a y w h o s e s t y l e was h i g h V i c t o r i a n m e l o d r a m a of the p u r e s t k i n d . It was a week of n o s t a l g i a . E v e r y o n e was looking over their shoulder: L o t ' s w i f e was n o t h i n g t o i t . S o m e t i m e s w e w e r e l o o k i n g back a t people w h o w e r e t h e m s e l v e s l o o k i n g b a c k : a t S a n d y M a c p h e r s o n c o n t e m p l a t i n g t h e last rose of summer 3O y e a r s ago; . . . V.
The Watergate and Steiner affairs have r e c e n t l y served to u n d e r l i n e the t r u t h of the old adage t h a t " p o l i t i c s is a d i r t y g a m e " . The d i s c l o s u r e s t h a t p r o m i n e n t W h i t e H o u s e o f f i c i a l s w e r e r e sponsible tor the criminal acts carried out at the Watergate Hotel h a v e s e v e r e l y s h a k e n the c o n f i d e n c e of the A m e r i c a n people in the integrity of their national executive body, ... VI .
The two f a m i l i e s b e l o n g e d to t h a t s e g m e n t of t h e i r g e n e r a t i o n of t h e upper m i d d l e class w h i c h m i l d l y r e b e l l e d a g a i n s t t h e c o n f i n e m e n t and d i s c i p l i n e whereby wealth maintained its manners d u r i n g u p h e a v a l s o f d e p r e s s i o n a n d w o r l d w a r . R a i s e d s e c u r e a m i d these national trials and introduced as adults into an indulgent economy, into a business atmosphere strangely blended of crisp y o u t h f u l imagery and underlying depersonalization, of successful smallscale g a m b l e s c a r r i e d out a g a i n s t a b a c k g r o u n d of r a m p a n t d i v e r s i f i c a t i o n and the u l t i m a t e i n f l u e n c e of a g o v e r n m e n t whose t a x e s set limits e v e r y w h e r e , ... - to this new world the two f a m i l i e s b r o u g h t a m o d e s t d e t e r m i n a t i o n to be f r e e , to be f l e x i b l e and decent. Fenced off from their parents by nursemaids and tutors and 'help', they w o u l d p e r s o n a l l y r e a r large i n t i m a t e f a m i l i e s ; they c h a n g e d d i a p e r s w i t h t h e i r o w n h a n d s , d i d t h e i r o w n h o u s e w o r k , ... They put behind them the stratified summer towns of their upbringings, w i t h t h e i r r e s t r i c t i v e d i s t i n c t i o n s , t h e i r t e d i o u s r o u n d s of p o l i t e n e s s , and s e t t l e d the y e a r r o u n d in unthought-of places, in pastoral m i l l towns, and tried to improvise h e r e a f r e s h way of l i f e . D u t y and w o r k y i e l d e d as i d e a l s to t r u t h and f u n . V i r t u e was no longer sought in temple or market place but in the home - o n e ' s own h o m e , and then the homes of one's friends. ... VII.
( d t . Text m i t e n g l . Ü b e r s e t z u n g )
Der t a o i s t i s c h e Text Wen Tzu b e s t e h t zu etwa 9O% aus H u a i - N a n Tzu-Zitaten. E r i s t i m 2 . - 3 . Jh. n . C h r . i m G e f o l g e d e r H u a i - N a n T z u - R e n a i s s a n c e der a u s g e h e n d e n H a n - Z e i t e n t s t a n d e n . Datierung und Huai-Nan-Tzu-Abhängigkeit lassen sich l i n g u i s t i s c h n a c h w e i s e n . Stilistische und logische Untersuchung des Textes zeigen, daß sein A u t o r n i c h t eigentlich argumentierend Philosophie treibt, son-
150 dem einige philosopnisehe Ergebnisse des Huai-Nan-Tzu in Sentenzen lehrbuchartig z u s a m m e n f a ß t . ... A b o u t 9O% o f t h e T a o i s t t e x t W e n T z u c o n s i s t s o f q u o t a t i o n s f r o m the H u a i - N a n - T z u . It was written in the 2nd to 3rd centuryA . D . in the course of the H u a i - N a n - T z u R e n a i s s a n c e of the d e c l i n i n g Han period. The data and the debt to the Huai-Nan-Tzu can be linguistically proved. Stylistic and logical investigation of the text, shows t h a t the a u t h o r is not p r i m a r i l y c o n c e r n e d w i t h philosophical argument but s u m m a r i z e s some p h i l o s o p h i c a l i n s i g h t s of the H u a i - N a n - T z u i n m a x i m s " o f t h e sort f o u n d i n a p r i m e r .
151
SUMMARY
The grammatical categories, including number, have been neglected both in theory and practice in modern linguistics. On a wider scale only E. Koschmieder has discussed their theoretical implications as a specific class of signs and defined the method of a categorial analysis, which combines cataloguing the types of semantic and syntactic use of the individual grammatical categories ( e . g . singular and p l u r a l ) , determining their semantic functions and identifying their main and subordinate functions. The predominant feature of the present research in the area of number, including traditional, structuralistic, and generative-transformational syntax, is the over-simplified view of the relationship between the form and function of grammatical categories. This is evident in the failure to distinguish clearly between types of lexemes and semantic classes according to countability on the one hand and semanticly and syntacticly determined modes of use of the singular and plural on the other hand, further in the failure to differentiate strictly in the terminology between the level of grammatical categories (singular, plural) and that of the semantic functions ("Einzahl": set of one element; "Mehrzahl": set of more than one element; concept of genus, e t c . ) , finally in the failure to reach a distinction between a primary selection of article and number to determine classes of meaning according to countability and a secondary, syntactic selection of article and number with regard to the use of aountables and uncountables in the sentence, the second superimposing on the first. On the whole the two parameters of discrete totality (countability) and simplicity/complexity (pattern) of an object are intermingled. The specific structuralistic contribution to research on number is almost entirely restricted to the phonology and morphophonology of the plural form. Within the transformational syntax a categorial
152
analysis of number with identification of semantic functions is not possible at present since the systematic differences between lexic/semantics/morphology/syntax are denied or obliterated. In as far as questions of number are discussed (quantifiers, coordination, verb-agreement), these are considered as a purely syntactic problem, not as a semantic problem as well. Within generative semantics in the strict sense of the term number phenomena are understood as problems of the logic of quantors. The orientation of this approach towards the theory of grammatical models and the equating of deep structure with logical relations means that primarily logic and not the" semantics of individual languages is formalised. The situation in research which has been described suggested the questions which this study had to answer. It aims at a categorial analysis in connection with a synchronic functional analysis. An important principle of procedure is the use of a corpus of linguistic data as empirical evidence for the system of descriptive concepts defining the structure of English number. It comprises texts of the last 3-4 decades and all kinds of texts are represented. In the first chapter number is analysed as a system of individual categories, which form an integrating factor of the English noun-phrase: ( 1 ) number with respect to the noun as a class of inflexional categories with two values (singular, p l u r a l ) , manifested in a one-dimensional and marked morphological opposition. A characteristic of the English sign structure in this respect is the fact that the semantic category "set of elements" is - in contrast to the fact that the plural denotes "set" throughout - not marked throughout by the grammatical category plural: cf. a three-wheel car, the settler's live s/German das Leben (Singular) der Siedler, (2) number in respect to the verb as correspondence of categories with the possibility of a constructio ad s ens urn (type: The committee is/are discussing the proposal) and as indicator of syntactically determined lexical classes (pluralia-tantum), (3) article and number as combination of categories, to be more precise of classes of categories, resulting in the already mentioned distinction of primary and secondary article-number-selection. The second chapter describes the system of types of use of the grammatical categories singular and plural both with respect to the noun and the verb, the main and subordinate semantic functions
153
together with the system of the semantic categories relevant in English.
The types of use of singular and plural are ordered ac-
cording to (1) semantic criteria (PL to denote a set of homogeneous elements and plural to denote a set of heterogeneous elements; singular/plural with respect to the verb in connection with a unifying or individualising view of sets; singular/plural of the complexity of an object; singular/plural in connection with the logical categories genus, class, type; distributive singular/plural, generalising singular etc.)
and (2) according to syntactic criteria (use
of the singular in connection with Mehrzahl with respect to the noun in prenominal position; with respect to phrases of measurement; in idiomatic phrases; determined by dominating secondaries).
The result
of the identification of semantic functions of the singular and plural can be stated as follows: one main function (singular denoting Einzahl, plural denoting Mehrzahl),
two subordinate
functions
(use of singular or plural in connection with the concept of genus and the zero-set). The third chapter deals with questions of the lexical system of countability.
In the first instance it
introduces the term "system-
atic polysemy according to countability".
Decisive for the term
is the derivability of the meanings of the lexeme according to the difference of "total continuum/corresponding single discretum". Example: criticism/criticisms ' K r i t i k ' (uncountable)/'kritische Anmerkung' (countable) in contrast to air 'Luff (uncountable)/'Lied' (countable), further the terms "lexical suppletive" and "synonymy according to countability" are introduced (uncountable)/fancy
(example: imagination
(uncountable/countable).
This introduction of
theoretical concepts together with an outline of their contrastive relevance to German is followed by an exposition of three dominant profiles of polysemy according to countability in the lexical system of English.
Finally the intricate polysemous lexeme school is
analysed in detail.
A further area of investigation within the
lexical system of countability is defined by the "lexical functors according to countability".
The range of data in this field
is
classified and catalogued in the sections "individuators" (type: item of information)
- "collectors" (type: pride of lions)
"numerators" (type: head of cattle).
-
At the conclusion of the
third chapter the problem of collective nouns in English is
out-
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lined and specified as a case of complicated relations between form/grammatical category/function. Three types of collective nouns are differentiated according to both syntactic and semantic factors ("group collective nouns", "class collective nouns", "generic collective n o u n s " ) . In the final chapter the results are summarised and conclusions are drawn which characterise English with respect to number as an intricate sign system, the complexity of which is due to the following dominant factors: ( 1 ) variety of correspondences between form and function, (2) variety of criteria for classifying singular and plural: criteria of semantics in the broadest sense and criteria of substitutability of singular and plural, (3) variety of types of countable and uncountable, (4) categorial homonymy between types of use of singular and plural. The general purpose of this study is to f i l l a gap in contemporary linguistics, which is of a primarily model theoretic nature. It aims at establishing an empirical system of descriptive concepts, which refer to the sign system of individual languages (here the English system from the aspect of countability). Such systems of descriptive concepts can be used for general theories of grammar, which they refute of verify.
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