Das Internationale Schachturnier des Schachclubs Nürnberg im Juli-August 1896: Sammlung Sämtlicher Partien. Mit dem Bildnis von E. Lasker [Reprint 2022 ed.] 9783112672785, 9783112672778


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German Pages 165 [328] Year 1897

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Table of contents :
INHALT
Die Vorbereitungen
I. Turnierbestimmungen
II. Beteiligung am Turnier
III. Verlauf des Turniers
IV. Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten
V. Kassenbericht
Übersicht der Eröffnungen
Die Turnierpartien
Erste Runde, gespielt am 20. Juli
Zweite Runde, gespielt am 21. Juli
Dritte Runde, gespielt am 22. Juli
Vierte Runde, gespielt am 23. Juli
Fünfte Runde, gespielt am 24. Juli
Sechste Runde, gespielt am 25. Juli
Beratungspartie, gespielt am 26. Juli
Siebente Runde, gespielt am 27. Juli
Achte Runde, gespielt am 28. Juli
Neunte Runde, gespielt am 29. Juli
Zehnte Runde, gespielt am 30. Juli
Elfte Runde, gespielt am 31. Juli
Zwölfte Runde, gespielt am I. August
Dreizehnte Runde, gespielt am 3. August
Vierzehnte Runde, gespielt am 4. August
Fünfzehnte Runde, gespielt am 5. August
Sechszehnte Runde, gespielt am 6. August
Siebzehnte Runde, gespielt am 7. August
Achtzehnte Runde, gespielt am 8. August
Neunzehnte Runde, gespielt am 9. August
Tabelle zum Aufsuchen der Partien
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Das Internationale Schachturnier des Schachclubs Nürnberg im Juli-August 1896: Sammlung Sämtlicher Partien. Mit dem Bildnis von E. Lasker [Reprint 2022 ed.]
 9783112672785, 9783112672778

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Nachbildung untersagt.

Photographie von Zander & Labisch in Berlin.

VERLAG

VON V E I T

&

COMP. IN

LEIPZIG.

VERLAG

VON V E I T

A C O M P , IN

LEIPZIG.

DAS INTERNATIONALE SCHACHTURNIER DES

SCHACHCLUBS NÜRNBERG IM JULI-AUGUST 1896.

SAMMLUNG SÄMTLICHER PARTIEN. HERAUSGEGEBEN VON

DR. S. T A R R A S C H UND C H R . S C H R Ö D E R , VORSITZENDE DES SCHACHCLUBS NÜRNBERG.

MIT DEM BILDNIS VON E. LASKER.

LEIPZIG, VERLAG

VON

VEIT

1897.

&

COMP.

Druck von M e t z g e r & W i t t i g in Leipzig.

Indem wir die Partien dieses hochbedeutenden Turniers herausgeben, hoffen wir, einem Wunsche der Schachwelt zu entsprechen. Die Partien sind von Dr. Tarrasch erläutert, während Chr. Schröder den beschreibenden Teil verfaßt hat. N ü r n b e r g , im Herbst 1896.

Die Herausgeber.

INHALT. Seite

Vorbereitungen Turnierbestimmungen Beteiligung am Turnier Eröffnung und Verlauf des Turniers Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten Kassenbericht Übersicht der Eröffnungen Die Turnierpartien Erste Runde, Montag den 20. Juli Zweite Runde, Dienstag den 21. Juli Dritte Runde. Mittwoch den 22. Juli Vierte Runde, Donnerstag den 23. Juli F ü n f t e Runde, Freitag den 24. Juli Sechste Runde, Sonnabend den 25. Juli . . . . . . . Beratungspartie, Sonntag den 26. Juli Siebente Runde, Montag den 27. Juli Achte Runde, Dienstag den 28. Juli Neunte Runde, Mittwoch den 29. Juli Zehnte Runde, Donnerstag den 30. Juli Elfte Runde, Freitag den 31. Juli Zwölfte Runde, Sonnabend den 1. August Dreizehnte Runde, Montag den 3. August Vierzehnte Runde, Dienstag den 4. August Fünfzehnte Runde, Mittwoch den 5. August Sechszehnte Runde, Donnerstag den 6. August . . . . Siebzehnte Runde, Freitag den 7. August Achtzehnte Runde, Sonnabend den 8. August Neunzehnte und letzte Runde, Montag den 10. August . Tabelle zum Aufsuchen der Partien

V VI IX X XIII XXIV XXV 1 1 15 31 49 66 81 94 97 109 132 145 162 177 193 208 225 240 253 265 277 294

Die Vorbereitungen. Den Anlaß zu diesem Turnier gab die im Sommer 1896 in Nürnberg veranstaltete bayerische Landesausstellung. Der Schachclub beschloß, gelegentlich der Ausstellung ein großes Schachturnier zu veranstalten, und bald ging das Finanz-Comité an das in Nürnberg nicht so sehr schwierige Werk der Geldbeschaffung. Zunächst wendete man sich an die Clubmitglieder, die eine respektable Summe zeichneten, und sodann wurde an eine beschränkte Anzahl hervorragender Bürger Nürnbergs ein Schreiben erlassen, in welchem sie um Beiträge für das Turnier angegangen wurden. Außerdem wendete sich das Comité auch an einige bayerische Schachclubs um Unterstützung des Unternehmens. Das Resultat dieser Bemühungen entsprach vollkommen den Erwartungen, nirgends wurde vergebens angeklopft, Schachfreunde, wie dem Schachleben Fernstehende, sowie auch die Schachclubs zu Bamberg, Regensburg, Augsburg, Fürth und Kronach spendeten namhafte Beiträge. Da inzwischen auch die Lokalfrage in günstigster Weise gelöst war, indem die Gesellschaft „Museum" ihre Lokalitäten in dankenswertester Weise zur Verfügung stellte, so konnte Ende Mai dieses Jahres folgendes Programm versandt werden.

Programm. Sonntag, den 19. J u l i , Vormittags 10 Uhr: Versammlung der Teilnehmer im Turnierlokal— H a u s d e r „ M u s e u m s - G e s e l l s c h a f t " , K ö n i g s s t r a ß e 1, e r s t e E t a g e ; — Ausgabe der Eintrittskarten; Begrüßung der Gäste; Verlosung zum Turnier; Wahl des Schiedsgerichtes.

VI

Turuierbestimmungen.

Nachmittags 3 Uhr gesellige Vereinigung im Turnierlokal. Montag:, den 20. J u l i , vormittags 9 Uhr: Beginn des Turniers. Sonntag', den 26. J u l i , vormittags: Besuch des Germanischen Museums und anderer Sehenswürdigkeiten. Nachmittags (sowie an sonstigen freien Nachmittagen): Besuch der Landesausstellung. Der offizielle Schluß nebst Preisverteilung an die Sieger findet voraussichtlich am Sonntag, den 9. August, statt. Eintrittskarten für die ganze Dauer des Turniers à 10 Jh. ; Tageskarten à 1 Jk. ; Karten zu einmaligem Besuch des Turnierlokales à 0,50 Jh.

I. Turnierbestimmungen. § 1. Anmeldungen müssen bis spätestens 1. Juli an Herrn Dr. S. T a r r a s c h , Nürnberg, Fürtherstraße 25, eingesendet sein. Zulassung noch nicht anerkannter Meister behält sich das Comité vor. § 2. Der Einsatz beträgt 40 Mark. § 3. Jeder Teilnehmer hat die Pflicht, sämtliche Partien mit Aufbietung seiner vollen Spielstärke zu Ende zu führen, und darf vom Turnier ohne zwingende Gründe und ohne Genehmigung des Comités nicht zurücktreten. § 4. Sollte ein Teilnehmer vor Beendigung des Turniers ausscheiden, so werden, wenn er mindestens die Hälfte der zu spielenden Partien gespielt, — wobei eine etwaige Hängepartie als voll gerechnet wird —, die noch restierenden ihm als verloren, dem Gegner als gewonnen angerechnet; andernfalls werden die von ihm bereits gespielten Partien gestrichen. § 5. Jeder Teilnehmer hat mit jedem übrigen eine Partie zu spielen. Die Paarung der Gegner und die Reihenfolge der zu spielenden Partien, sowie die Ordnung des An- und Nachzuges werden durch das Los bestimmt. Die Paarung der jeweiligen Gegner wird nicht sofort für alle Runden, sondern an jedem Spieltage um 8V2 Uhr vormittags bekannt gemacht. Eine gespielte Partie wird dem Gewinner mit 1, dem Verlierer mit 0 angerechnet, bei Remisschluß jedem Spieler mit 1/2. § 6. Gespielt wird nur an den Wochentagen, und zwar jeden Tag von 9—1 Uhr vormittags und von 4 Uhr nachmittags bis zum Schluß der Partie. Um 8 Uhr abends darf jeder der Partner eine einstündige Pause verlangen. Jeder Spieler hat an jedem Tage nur eine Partie zu spielen. Die Bedenkzeit beträgt für die ersten 30 Züge 2 Stunden, für

Turnierbestimmungen.

VII

weitere je fünfzehn Züge eine Stunde, wobei naturlich ersparte Zeit späteren Zügen zu Gute kommt. Überschreitung der Zeit hat den Verlust der Partie zur Folge. Die Kontrole geschieht durch Weckeruhren; jeder Spieler hat die seinige mit dem Moment, wo sein Gegner gezogen hat, in Gang zu setzen. Die Uhr ist so aufzustellen, daß auch der Gegner das Zifferblatt sehen kann. Kein Spieler hat das Recht, des Gegners Uhr anzurühren. Ist ein Spieler zur festgesetzten Spielstunde nicht erschienen, so wird seine Uhr in Gang gesetzt, und ihm die abgelaufene Zeit angerechnet. Bei einstündiger Verspätung gilt die Partie für ihn als verloren, für den Gegner als gewonnen, und, wenn auch dieser die Frist versäumt, für beide als verloren. § 7. Wird eine Partie vor ihrer Beendigung abgebrochen, so hat der Nachziehende seinen nächsten Zug aufzuschreiben und dem Leiter des Turniers oder einem anderen Comitémitgliede in einem verschlossenen Couvert zu übergeben. Eine unterbrochene Partie in der Zwischenzeit am Brett zu analysieren, ist nicht gestattet; ebensowenig irgend welche Einflußnahme anderer auf den ferneren Gang derselben. § 8. Als Spielgesetze gelten die üblichen, in der neuesten Auflage des B i l g u e r ' s c h e n Handbuchs enthaltenen Bestimmungen mit der Maßgabe, daß bei beiderseitiger dreimaliger Wiederholung derselben Züge oder Zugreihen die Partie für unentschieden zu erklären ist. § 9. Privatverabredungen der Theilnehmer, welche das Resultat des Turniers beeinflussen können, sind unzulässig und können den Ausschluß vom Turnier nach sich ziehen. Verletzungen des Spielreglements (§§ 6—8) sind von demjenigen, welcher sie bemerkt, sofort und ohne jegliche Rücksichtsnahme zur Kenntnis des Comités zu bringen. Störungen sind durchaus zu vermeiden. § 10. Der Gewinner einer Partie oder der Anziehende in einer unentschieden gebliebenen Partie ist verflichtet, eine korrekte und deutliche Aufzeichnung derselben unmittelbar nach Beendigung der Partie dem Turnierleiter oder einem anderen Comitémitgliede einzuliefern. Unterläßt er dies, so wird er um */s Point, welches indes dem Gegner nicht gut gerechnet wird, gestraft. Die Partien sind ausschließliches Eigentum des Schachclubs Nürnberg, welcher darüber nach Belieben verfügen wird. Veröffentlichung von Partien ohne Genehmigung des Comités ist durchaus verboten.

VIII

Turnierbestimmungen.

§ 11. Die Summe der jedem einzelnen Spieler gut geschriebenen Partien bestimmt die Reihenfolge der Preisträger. Bei gleichem Stande theilen die Konkurrenten den Geldbetrag der Preise, nur um den ersten Preis muß in solchen Fällen unter allen Umständen ein Stichkampf von mehreren Partien stattfinden, dessen Modalität das Comité erforderlichenfalls fest setzen wird. Es sind vorläufig sieben Preise ausgesetzt: 1. Preis: 2. Preis: 3. Preis: 4. Preis: 5. Preis : 6. Preis: 7. Preis:

2000 1500 1000 600 400 200 100

Mark, Mark, Mark, Mark, Mark, Mark, Mark.

Vermehrung und Erhöhung der Preise sowie Spezialpreise vorbehalten. § 12. Zur endgiltigen Entscheidung von Differenzen über die Auslegungen der Turnierbestimmungen oder über besondere in denselben nicht vorhergesehene Fälle wählen die Turnierspieler ein Schiedsgericht, bestehend aus zwei Meistern resp. deren Stellvertretern und drei Comitémitgliedern. Differenzen minder erheblicher Art werden durch das Comité geschlichtet. Da bald darauf ein Comitemitglied für den noch fehlenden Betrag von 2500 Mark aufzukommen sich anheischig machte, so konnte die angekündigte Erhöhung der Preise in's Werk gesetzt werden. Zu gleicher Zeit lief als Antwort auf ein an Se. kgl. Hoheit den Prinzregenten L u i t p o l d von Bayern gesandtes Bittschreiben um Gewährung eines Ehrenpreises ein prachtvoller Münzpokal mit Teller ein. Ferner stiftete Herr Baron A l b e r t von R o t h s c h i l d in Wien, der wohlbekannte Schachfreund und Schachmäcen, einen sehr ansehnlichen Betrag, von welchem 300 Mark als Schönheitspreis verwendet werden sollten, und der Nestor der deutschen Schachspielkunst, Herr von H e y d e b r a n d u n d d e r L a s a , spendete gleichfalls eine große Summe, von welcher ein Teil für das beste Resultat gegen die Preisträger ausgesetzt werden sollte. So konnte später folgender Nachtrag zu dem Turnierprogramm veröffentlicht werden:

Beteiligung am Turnier.

IX

1. Preis: Ehrengabe Sr. kgl. Hoheit des Prinzregenten von Bayern (ein prachtvoller Münzpokal nebst Teller) und 3000 Mark, 2. Preis: 2000 Mark, 3. Preis: 1500 Mark, 4. Preis: 1000 Mark, 5. Preis : 6. Preis :

600 Mark, 300 Mark,

7. Preis :

200 Mark.

Ferner Spezialpreis für die schönste Partie des Turniers, gestiftet von Herrn Baron A l b e r t von R o t h s c h i l d : 300 Mark, und Spezialpreis für das beste Resultat gegen die Preisträger, gestiftet von Sr. Exellenz Herrn von H e y d e b r a n d u n d d e r L a s a : 100 Mark. Nicht geringe Mühe verursachte die Korrespondenz mit der Presse. Das Comité war entschlossen, die Partien den Zeitungen zur Veröffentlichung nur gegen Bezahlung zu überlassen. Hierdurch wurden mehr als 1000 Mark eingenommen. Der Tarif, den wir künftigen Turniercomités empfehlen können, war: 1 Partie kostet

10 Mark,

1 „ täglich während der ganzen Dauer des Turniers 100 2 Partien „ „ „ „ „ „ „ 200 ^



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B e i mehr als 3 Partien gewährten wir Rabatt. Eine weitere Unterstützung erhielten wir noch vom Ehrenpräsidenten unseres Clubs, Herrn A d o l f R o g n e r in Leipzig, welcher zwei Ehrenpreise stiftete, das bekannte, durch seine Seltenheit äußerst wertvolle Schachwerk von G r u s t a v u s S e l . e n u s in Prachteinband, und ein sehr schönes Porzellanschachspiel, ebenfalls in Prachtetui. Dieselben waren für diejenigen Teilnehmer bestimmt, welche den Preisträgern am nächsten kämen, ohne jedoch einen der Spezialpreise zu erringen.

II. Beteiligung am Turnier. Äußerst zahlreich waren die Anmeldungen, welche zur festgesetzten Frist einliefen. Zur Teilnahme am Turnier hatten sich nicht weniger als 39 Spieler gemeldet. Zum nicht geringen Leidwesen des Comités mußte deshalb die größere Hälfte zurückgewiesen werden, um nicht das Turnier auf Monate hinaus auszudehnen.

X

Verlauf des Turniers.

Nach Wahl durch das Comité traten folgende Herren in die Schranken: I.A.Albin-Wien. 2. J . H . B l a c k b u r n e - H a s t i n g s . 3 . A . B u r n Liverpool. 4. D. J a n o wski-Paris. 5. E. L a s k e r - L o n d o n . 6. G . M a r c o Wien. 7. G-. M a r o c zy-Budapest. 8. H. N. P i l l s b u r y - N e w York. 9. M. P o r g e s - Prag. 10. Kanzleirat S c h a l l o p p - B e r l i n . U . E . S c h i f f e r s Petersburg. 12. K . S c h l e c h t e r - W i e n . 13. J . W . S h o w a l t e r - N e w York. 14. W. S t e i n i t z - N e w York. 15. Dr. T a r r a s c h - N ü r n b e r g 16. R. T e i c h mann-London. 17. M. T s c h i g o r i n - P e t e r s b u r g . 18. C. A. W a l b r o d t Berlin. 19. S. W i n a w e r-Warschau. Selbstverständlich fühlte sich jeder einzelne der Nichtzugelassenen besonders beleidigt. A. B u r n hatte im letzten Augenblick erklärt, am Kommen verhindert zu sein; an seiner Stelle nahm Rud. C h a r o u s e k aus Budapest teil.

III. Verlauf des Turniers. Die Vorwoche war so herangekommen. Bereits Dienstag den 14. Juli traf als Erster Herr J a n o w s k i aus Paris ein, am gleichen Tag kam auch noch Herr T e i c h m a n n von London an. Das Comité empfing sämtliche Meister, so weit dieselben ihre Ankunft schriftlich angemeldet hatten, persönlich am Bahnhof und gar bald hatte sich eine stattliche Schar von Meistern eingefunden. Freitag Abend vereinigten sich sämtliche bereits anwesende Meister im Clublokal Café Noris, welches zum ständigen Vereinigungspunkt bestimmt war. Als Berichterstatter waren bereits eingetroffen Herr L. H o f f er aus London, welcher für„TheField" und „TheStandard" sowie für sein eigenes Blatt „The Chess Monthly" berichtete, Herr J. M i e s e s aus Leipzig für die New Yorker Staatszeitung und mehrere andere hervorragende Zeitungen, Herr K. B r a n d aus Hamburg und zwei englische Damen, Miss F i e l d und Miss F o x , die für englische Zeitungen berichteten. Am Sonntag den 19. Juli vormittags fanden sich die Meister, Berichterstatter und zahlreiche Schachfreunde zum Teil mit ihren Damen in den Räumen der Museumsgesellschaft ein. Punkt 11 Uhr eröffnete der 1. Präsident des Schachclubs, Dr. S. T a r r a s c h , das Turnier mit folgender Ansprache: „Meine verehrten Meister der edlen Schachspielkunst! Als wir vor zwei Monaten die Einladungen zu unserem Turnier ergehen ließen, da schwebte uns als leitende Idee, als ein Ziel, aufs Innigste zu wünschen, der Gedanke vor, ein Turnier zu stände zu bringen, an welchem nur die wirklichen Meister des königlichen Spiels unter sorgfältigem Ausschluß aller Dilettanten

Verlauf des Turniers.

XI

teilnehmen sollten, ein Turnier, in welchem es für jeden die höchste Ehre wäre zu siegen und für niemanden eine Schande zu unterliegen. Wir wagten es kaum zu hoffen, daß es uns gelingen würde unser stolzes Ziel auch nur annähernd zu erreichen und die berühmtesten Meister aus aller Welt bei uns zu versammeln. Aber die schöne Wirklichkeit hat unsere kühnsten Hoffnungen noch weit übertreffen. In Deutschland, in Osterreich-Ungarn, in England, in Frankreich, in Rußland und selbst in Amerika, überall, wo nur unser edles Spiel gepflegt wird, fand unsere Einladung ein freundliches Entgegenkommen. Der Schachclub Nürnberg rief, und Alle, Alle kamen. Und so sehen wir denn heute die glanzvollsten Vertreter der Schachspielkunst hier versammelt, eine Elitetruppe Cai'ssa's, wie sie Deutschland, ja wie sie die Welt bisher noch niemals beisammen gesehen hat, so daß der Schachclub Nürnberg in die ehrenvolle Lage versetzt ist, unserer wohlgelungenen bayerischen LandesAusstellung, die sich ja des Beifalls aller Besucher zu erfreuen hat, gewissermaßen als Separatabteilung eine Schachspielkunstausteilung zur Seite stellen zu können. Nehmen Sie daher unseren herzlichsten Dank entgegen, meine verehrten Herren, daß sie unserem Bufe so zahlreich und willig gefolgt sind. Wir geben uns der festen Erwartung hin, daß der friedliche Wettstreit auf den 64 Feldern von Ihnen Allen mit Anspannung aller Kräfte geführt werden und ohne jeden Mißton verlaufen wird. Und so begrüße ich Sie denn, meine verehrten Herren, mit einem aus Stolz, Freude und Dankbarkeit gemischten Gefühl und rufe Ihnen Allen zu: „Herzlich Willkommen!" An diese Begrüßungsrede reihte sich ein poetischer Festgruß, verfaßt von Herrn K a s p a r H o f m a n n , Schriftführer des Schachclubs Augsburg, den genannter Herr persönlich zum Vortrag brachte. Hierauf erfolgte unter alphabetischer Aufrufung der Namen von dem als Tumierleiter aufgestellten 2. Vorsitzenden des Schachclubs C h r i s t i a n S c h r ö d e r die Auslosung in der Weise, daß jeder Meister seine Nummer zog, was folgendes Resultat ergab: Nr. 1 Herr G-eza M a r ö c z y aus Budapest. „ 2 „ G e o r g M a r c o aus Wien. „ 3 „ K a r l S c h l e c h t e r aus Wien. „ 4 „ E m a n u e l L a s k e r aus London. „ 5 „ E. S c h i f f e r s aus Petersburg. „ 6 „ H. N. P i l l s b u r y aus New York. „ 7 „ A d o l f A l b i n aus Wien. „ 8 „ M. P o r g e s aus Prag.

XII

Verlauf des Turniers.

Nr. 9 Herr C. A. W a l b r o d t aus Berlin. 10 )> D. J a n o w s k i aus Paris. V 11 jj Dr. S i e g b e r t T a r r a s c h aus Nürnberg. W i l h e l m S t e i n i t z aus New York. ÏT » 12 13 J) M i c h a e l T s c h i g o r i n aus Petersburg. » 14 V R u d . C h a r o u s e k aus Budapest. V 15 ÏÏ J . H. B l a c k b u r n e aus Hastings. 11 16 ÎÏ R. T e i c h m a n n aus London. 11 17 » J . W. S h o w a l t e r aus New York. 1> 18 ÎÎ S i m o n W i n a w e r aus Warschau. >5 19 ÎÎ E m i l S c h a l l o p p aus Berlin. 11 Alsdann wurde das Schiedsgericht gewählt. Von Dr. T a r r a s c h wurden vorgeschlagen die Herren S t e i n i t z , S c h i f f e r s , R o g n e r , H e l l e r und E e g e n s b u r g e r und als Ersatzmänner die Herren M a r c o und S c h a l l o p p , die auch einstimmig gewählt wurden. Für Herrn R o g n e r trat später Herr M e t g e r ein. Hiermit war die Eröffiiung des Turniers beendet. Das Turnier zog eine große Anzahl Fremde an. Von in der Schachwelt bekannten Persönlichkeiten waren zu längerem oder kürzerem Aufenthalte da: J . M e t g e r aus Stettin, der treffliche Schachritter ohne Furcht und Tadel, A. R o g n e r aus Leipzig, der Ehrenpräsident des Clubs, J . B i e r b a c h aus Berlin, der frühere Präsident der Berliner Schachgesellschaft, A. H e y de aus Berlin, der schneidige Redakteur des Deutschen Wochenschach, Stadtrat F. R i e m a n n aus Erfurt, der rühmlichst bekannte Meister, Dr. E. v. S c h m i d t , früher in Moskau, der große Theoretiker, Professor B r o d s k i , der berühmte Violinvirtuose, jetzt in Manchester, M a x J u d d und A. N e u m a n n aus Wien, Herr C h a p m a n , Präsident des Schachclubs zu Hastings, Capt. B e a u m o n t aus London, Herr undFrau S i d n e y a u s Brighton und A. S c h o t t l ä n d e r aus Breslau, der seinen für das Turnier gezeichneten Beitrag zurückverlangte aus Ärger darüber, daß er nicht zugelassen worden war. Das Comité stellte sofort nach der Eröffnung des Congresses nach der Tabelle im B e r g e r ' s c h e n Jahrbuch alle Runden fest. Diese Runden wurden nicht der Reihe nach gespielt, sondern jeden Morgen '/ 2 Stunde vor Beginn des Turniers wurde die an diesem Tag zu spielende Runde ausgelost und alsdann bekannt gemacht. Die Auslosung ergab für die Dauer des Turniers: Montag den 20. Juli die 11. Runde, Dienstag den 21. Juli die 8. Runde, Mittwoch den 22. Juli die 15. Runde, Donnerstag den 23. Juli die 12. Runde, Freitag den 24. Juli die 1. Runde, Samstag

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

XIII

den 25. Juli die 6. Runde, Montag den 27. Juli diu 7. Bunde, Dienstag den 28. Juli die 16. Runde, Mittwoch den 29. Juli die 9. Runde, Donnerstag den 30. Juli die 18. Runde, Freitag den 31. Juli die 13. Runde, Sonnabend den 1. August die 10. Runde, Montag den 3. August die 19. Runde, Dienstag den 4. August die 2. Runde, Mittwoch den 5. August die 15. Runde, Donnerstag den 6. August die 4. Runde, Freitag den 7. August die 5. Runde, Sonnabend den 8. August die 14. Runde, Montag den 10. August die 17. Runde. Auch eine Beratungspartie zwischen den Herren B l a c k b u r n e und P i l l s b u r y (Weiß) gegen S c h i f f e r s und S t e i n i t z (Schwarz) fand am 26. Juli statt. Herr C h a p m a n , welcher das Nürnberger Turnier mit seinem Besuch beehrte, hatte hierfür einen Preis von 200 Mark ausgesetzt. Die Anziehenden, welche den Sieg davon trugen, erhielten 120 Mark, die Gegenpartei 80 Mark. Das Turnier verlief völlig programmgemäß und ohne Störungen. Das Endresultat veranschaulicht folgende Tabelle: (Siehe Tabelle Seite XIV.)

IV. Sie geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten. Von besonderen, für den Geisteskampf nur störenden größeren Veranstaltungen wurde während desTurniers, soviel alsesnur anging, Abstand genommen, jedoch war stets für Unterhaltung nach des Tages Last und Hitze bestens gesorgt. Allabendlich geleiteten die Nürnberger Herren die Meister und Gäste in ein je nach der Witterung geeignetes schönes Lokal, woselbst sich die Spieler von den Strapazen des Tages erholen konnten. Zu wiederholten Malen wurde insbesondere Sonnabends die bayerische Landes-Ausstellung besucht, und zwar sowohl während des Tages, soweit die Meister freie Tagesstunden hatten, als auch des Abends. An einem dieser Abende hatte ein Mitglied des Schachclubs, Herr W o r t s m a n n , die Meister, das Comité, und noch eine große Anzahl Gäste in seinen in der Ausstellung von der Firma Kempf & Co. errichteten Sektpavillon eingeladen. Herr W o r t s m a n n als Vertreter genannter Firma ließ in ungezählter Anzahl die Pfropfen knallen und bewirtete seine Gäste a u f s Liebenswürdigste. Unser Comitémitglied Herr L o u i s H e l l e r hatte bereits vor Beginn des Turniers mit den beiden Direktoren des neu erbauten Apollotheaters, H. G o t t s c h e i d und S t e i n , bezüglich einer zu Ehren des Inter-

Stand nach der neunzehnten Runde.

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Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

XV

nationalen Schachturniers zu veranstaltenden Festvorstellung Unterhandlungen angeknüpft und eine entgegenkommende Zusage erhalten. Es wurde die allgemein beliebte und hierfür geeignete Operette „Der Seekadett" für die Festvorstellung einstudiert. Am 3. August fand dieselbe statt. Das mehrere Tausend Personen fassende Haus war ausverkauft. Für sämtliche Meister, das Comité, sowie auch eine Anzahl Mitglieder des Schachclubs waren vis-a-vis der Bühne im ersten Kang Ehrenplätze reserviert worden. Die Vorstellung wurde in glänzender Weise durchgeführt, und besonders das im zweiten Akte vorkommende Schachspiel der Königin mit lebenden Figuren, durch Erwachsene und Kinder in sehr schönen Kostümen dargestellt, um dessen korrekte Einstudierung und erfolgreiche Durchführung sich Herr Ph. G u t m a n n , ein eifriges Clubmitglied, besonders verdient gemacht hatte, fand den stürmischen Beifall aller Anwesenden. Am 11. August abends 8 Uhr versammelten sich zum letzten Male in dem Gesellschaftshaus Museum sämtliche Meister, das Comité nebst geladenen Gästen, sowie auch die Mitglieder des Schachclubs in großer Zahl, um der Preisverteilung und dem Festbankett, welch letzteres zu Ehren der am Turnier beteiligten Schachmeister seitens des Comités veranstaltet worden war, beizuwohnen. Herr Gemeindebevollmächtigter S. W e r t h e i m e r , eines der rührigsten Comitémitglieder, leitete die Preisverteilung mit folgenden Worten ein: „Hochverehrte Meister und Gäste! In denselben Räumen, in welchen die Schaehgeister so lange ihr Wesen getrieben und oft hart aneinander geraten sind, versammeln wir uns heute, um unserem Internationalen Schachturnier die Sclilußweihe zu erteilen ; an derselben Stelle, an welcher vor fast vier Wochen der Vorsitzende unseres Comités Sie, meine verehrten Schachmeister, herzig willkommen hieß, ist es heute meine Aufgabe, Ihnen Allen, die sich so bald nach allen Eichtungen hin zerstreuen werden, nicht minder herzliche Abschiedsworte zuzurufen. Empfangen Sie bei dieser Gelegenheit unseren wärmsten Dank für die Anregung, die Sie den Schachspielern der ganzen Welt durch Ihre schönen Leistungen gegeben haben, und die Versicherung, daß wir uns wohl bewußt sind, welche schwere geistige Anstrengung ein solches Turnier für die Teilnehmer mit sich bringt. Das 1896er internationale Nürnberger Turnier ist zu Ende. Ohne Ruhmredigkeit darf behauptet werden, daß es sich dem Turnier zu Hastings vom vorigen Jahr würdig an die Seite stellt, ja dieses vielleicht an Spielstärke der teilnehmenden Meister noch um etwas übertrifft. Das Comité spricht an dieser Stelle seine nohe

XVI

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

Befriedigung darüber a u s , daß die ganze Veranstaltung ohne j e d e n Zwischenfall verlauten ist. Auch das P u b l i k u m h a t sich in regster W e i s e beteiligt, Zeuge dessen waren die stets gefüllten Säle und die Geduld, mit der die Zuschauer oft noch in später Nachtstunde einen einzelnen Tisch umstanden, an welchem ein besonders hartnäckiges Spiel zu E n d e geführt wurde. D a der 7. Preis zwischen zwei Meistern geteilt werden muß, so h a t das Comité noch einen 8. Preis von 100 Mark den bereits bestehenden Geldpreisen hinzugefügt. F e r n e r h a t in dankenswerter Weise H e r r H o f f e r einen Preis in Gestalt von 16 Bänden „Chess Monthly" gestiftet, und unser Comitémitglied, H e r r L o u i s H e l l e r h a t außerdem noch einen weiteren in Gestalt von 12 J a h r g ä n g e n der „Deutschen Schachzeitung" hinzugefügt. Außerdem h a t das Comité beschlossen, denjenigen sechs Meistern, welche weder Geld- noch Sachpreise erhalten, ihre Einsätze zurückzuvergüten. Ich möchte namens des Comités noch die Versicherung hinzufügen, daß wir redlich bestrebt gewesen sind, daß alles glatt u n d zufriedenstellend verläuft; sollten einzelne K l a g e n über einzelnes sich geltend gemacht h a b e n , so seien Sie überzeugt, daß daran gewiß nicht unser W o l l e n , sondern nur unser Können die Schuld trug. U n d so nehmen Sie dann unseren herzlichen Abschiedsgruß entgegen! Hoffentlich denken Sie alle mit F r e u d e an die hier verlebten T a g e zurück, uns vom Schachclub N ü r n b e r g wird die durchlebte Zeit unvergeßlich bleiben! Ich bitte n u n m e h r H e r r n S c h r ö d e r die Verteilung der Preise vorzunehmen." J e d e r der Preisträger erhielt sodann von H e r r n S c h r ö d e r seinen P r e i s persönlich ausgehändigt. H e r r E m a n u e l L a s k e r , I. P r e i s t r ä g e r , E h r e n g a b e Sr. kgl. Hoheit des Prinzregenten L u i t p o l d von B a y e r n nebst 3000 Mark. „ G é z a M a r ô c z y , I I . P r e i s t r ä g e r 2000 Mark. „ H. N. P i l l s b u r y und Dr. S. T a r r a s c h , I I I . und IV. Preisträger, j e 1250 Mark. „ D. J a n o w s k i , V . P r e i s t r ä g e r , 600 Mark. „ W . S t e i n i t z , VI. Preisträger, 400 Mark. „ K. S c h l e c h t e r und C. A. W a 1 b r o d t , VII. und V I I I . Preisträger, j e 150 Mark. D i e H e r r e n E . S c h i f f e r s und M. T s c h i g o r i n teilten die von dem Ehrenpräsidenten des „Schachclubs N ü r n b e r g " , H e r r A d o l f R o g n e r ausgesetzten Ehrenpreise : G u s t a v u s S e l e n u s und das Meissener Porzellanschachspiel.

Die geselligen Veranstaltungen- und Festlichkeiten.

XYII

Herr J. H. B l a c k b u r n e erhielt den von Sr.Excellenz Herrn von H e y d e b r a n d und der L a s a ausgesetzten Sonderpreis von 100 Mark für den besten Erfolg gegen die Preisträger. „ Rud. C h a r o u s e k erhielt 16 Bände des „Chess Monthly", gestiftet von Herrn L. H o f f er. „ G e o r g M a r c o erhielt 12 Bände der „Deutschen Schachzeitung", gestiftet von Herrn L o u i s H e l l e r . Herr S c h r ö d e r machte darauf bekannt, daß der noch ausstehende Preis von 300 Mark für die schönste Partie des Turniers erst nach reiflicher Prüfung der Partien von dem Spender desselben, Herrn Baron A l b e r t v. R o t h s c h i l d in Wien zuerkannt wird. Sodann nahmen die Anwesenden an der im Hauptsaal gedeckten Festtafel Platz und das Bankett nahm alsdann seinen Anfang. Den ersten Toast auf Se. kgl. Hoheit den Prinzregenten von Bayern brachte Herr W e r t h e i m e r mit folgenden Worten aus: Es ist ein schöner Gebrauch, daß, wo immer man sich, sei es zu ernster Thätigkeit, sei es zur Lust und Freude, in größerer Anzahl versammelt, man zu allererst des Landesherrn gedenkt. Wir Bayern haben alle Veranlassung uns dieses Brauches zu freuen, besitzen wir doch in unserem Prinzregenten einen Fürsten, dessen stete Fürsorge für sein Volk und Land allbekannt ist und der insbesonders warmes Interesse für alle geistigen Bestrebungen, für Kunst und Wissenschaft allezeit bewiesen hat. Auch uns Schachspielern hat er einen Beweis seines Interesses gegeben, durch Gewährung des Pokals, den wir vorhin als Ehrenpreis Herrn E m a n u e l L a s k e r zu überreichen das Vergnügen hatten. Lassen Sie uns unsere Gläser erheben und stimmen Sie mit mir ein in den Ruf: „Se. kgl. Hoheit der Prinzregent L u i t p o l d von Bayern, er lebe hoch." Anschließend hieran nahm alsdann der 2. Vorsitzende des Schachclubs Herr Chr. S c h r ö d e r , welcher der Tafel präsidierte, das Wort zu folgender Ansprache : „Hochverehrte Meister! Wir sind heute zum fröhlichen Mahle vereinigt, um nun in bester Stimmung eine würdige Feier als Abschluß des großen Nürnberger Schachturniers zu begehen. Es drängt mich nochmals einen Rückblick auf die drei letztvergangenen Wochen zu werfen. Wahrlich, ein großes und hartes Stück Arbeit liegt in ihnen versenkt. Ein stetiges Ringen und geistiges Schaffen haben Sie, hochverehrte Meister, vollbracht. *

XVIII

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

Sie dürfen Alle, Alle mit Stolz darauf zurückblicken, auch diejenigen, welchen es nicht gelungen ist, Preisträger zu werden. Sie haben für alle Zeiten unvergängliche Werke geschaffen, die unser Schachclub durch Drucklegung in alle Welt hinaus zu schaffen bemüht sein wird, und diese Ihre schöpferischen Geistesthaten werden bewundert werden und viele Schachfreunde erfreuen, hiermit ist Ihnen der Dank der ganzen Schachwelt sicher. Mir geziemt es jedoch als Vorsitzenden des Sehachclubs Nürnberg Ihnen auch in dessen Namen für das treue Ausharren, f ü r die unermüdliche Ausdauer und nicht zum Wenigsten für die von Ihnen gezeigte bereitwillige Zuvorkommenheit gegenüber den Anordnungen des Comités wärmsten Dank auszusprechen. Gleichzeitig verbinde ich noch damit den Wunsch, daß Ihnen allen, hochverehrte Meister, die in Nürnberg verlebten Tage stets in ungetrübter Erinnerung vorschweben mögen. Ich ersuche die anwesenden Damen und Herren, welche an unserem Festbankett teilnehmen, insbesondere die Herren des Comités freundlichst sich mit mir zu vereinigen in den Ruf: die Teilnehmer des internationalen Schachturniers zu Nürnberg, die Meister der edlen Schachspielkunst, sie leben hoch. Herr R e g e n s b u r g e r toastete in beredten Worten auf die Sieger. Herr H e l l e r ließ den 1. Sieger hochleben, worauf Herr L a s k e r dankte und den gefüllten Königsbecher dem 1. Vorsitzenden des Schach clubs, Herrn Dr. T a r r a s c h , zum Trünke reichte, Herr S c h i f f e r s brachte auf den Turnierleiter Herrn S c h r ö d e r einen Toast aus, desgleichen auf die Damen. Herr Dr. T a r r a s c h toaste auf die Vertreter Rußlands und Frankreichs, indem er davon ausging, daß die russisch-französische Allianz längst ihr schachliches Analogon besitze, da j a die russische und die französische Partie in den Hauptvarianten zu nahezu identischen Stellungen führen. Herr T s c h i g o r i n dankte mit den Hinweis auf die unübertreffliche Gastfreundschaft, welche er genossen. Herr G a l l i n g e r widmete der Presse ein Hoch, worauf Herr L. H o f f e r dankte, dabei die bei einem solchen, alle Welt interessierenden Turnier zu bewältigenden Arbeiten beleuchtend, Auch auf die Vertreter Englands und Amerikas wurde toastiert, worauf Herr P i l l s b u r y englisch erwiderte und den be vorstellenden Kabel wettkampf zwischen Amerika und Deutschland zur Sprache brachte. Hierauf nahm Herr R e g e n s b u r g e r wieder Anlaß zu erwidern, daß der Schachclub Nürnberg selbst, wie bereits früher besprochen, gerne bereit sein würde, denselben in die Hand zu nehmen.

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

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Herr H e l l e r ließ noch den Altmeister W i n a w e r hochleben, eingedenk dessen, daß er vor 13 Jahren dahier den 1. Preis errungen hatte. Herr M e t g e r toastete auf den Altmeister Schallopp. Verschönt wurde das Bankett durch einige brillante Vorträge, welche der große Künstler Herr Prof. B r o d s k y auf seiner Violine unter Klavierbegleitung des Herrn Kapitän B e a u m o n t zum Besten gab. Auch ihm wurde in herzlichen Worten der gebührende Dank und Tribut gezollt. Mit diesem Festabend fand das große Internationale Schachturnier in Nürnberg seinen Abschluß. Nachstehend lassen wir einige im „Frank. Kurier" erschienene Plaudereien folgen, welche der Feder J. M e t g e r ' s entstammen. Im T u r n i e r s a a l e der S c h a c h m e i s t e r . Nürnberg, den 25. Juli. Seit einer Woche ist im Gesellschaftshause Museum ein internationales Meisterturnier im Gange, wie Deutschland ein solches in Bezug auf die Stärke der kämpfenden Meister und die Höhe der ausgesetzten Preise bisher noch nicht gesehen hat. Zwar hat der seit 19 Jahren bestehende Deutsche Schachbund schon Schachkongresse mit internationalen Meisterturnieren veranstaltet, von denen der 3. — und vielleicht auch der schönste — im Jahre 1883 in unserer Stadt tagte, aber alle diese Turniere konnten naturgemäß wegen der geringeren Preise und der kürzeren Dauer den Vergleich mit solchen, wie sie schon in England, Osterreich, Amerika und Frankreich ausgefochten wurden, nicht aushalten. Diesmal hat es der Nürnberger Schachclub, der, unter der Leitung des weltberühmten Schachmeisters Dr. T a r r a s c h stehend, zu den angesehensten Schachvereinen Europas zählt, selbständig unternommen, die gesamte Schachfamilie der zivilisierten Welt zu sich einzuladen. Aus England, Frankreich, Österreich, Rußland und Amerika sind die Schachmeister gekommen, um sich im Verein mit den stärksten deutschen Meistern in friedlichen, aber nichtsdestoweniger heißen Kämpfen zu messen; in Kämpfen, in denen alle Männertugenden: Geduld, Ruhe, Besonnenheit und Geistesgegenwart zur Geltung kommen; in Kämpfen, in welchen nicht rohe Kraft, sondern die Schärfe des Geistes den Ausschlag giebt. Es übt einen eigentümlichen Reiz aus, in diesen Kämpfen mitzuwirken, aber noch einen viel größeren, den Kampfspielen zuzuschauen und sie mit kritischen Blicken zu verfolgen. Treten wir ein in den Saal der Meister: es ist die sechste Runde im Gange. Gleich beim Eintritt bemerken wir als erstes Paar der

XX

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

Kämpfenden den größten Gegensatz, den man sich denken kann. Der jugendliche Ungar C h a r o u s e k , den die Schachwelt bis vor kurzem kaum dem Namen nach kannte, ist berufen, mit dem Altmeister S t e i n i t z um die Palme zu ringen. Hier führt feuriger nnd nur oft allzu hitziger Kampfesmut die Steine gegen die Besonnenheit und die Erfahrung des Alters. Ein Gambit wird von dem Ungar gegeben und von dem Altmeister angenommen. Wer wird hier Sieger sein? Ein vielleicht noch interessanteres Bild bietet sich uns am Nebentische dar. Deutschlands Vorkämpfer Dr. T a r r a s c h hat hier den berühmten britischen Schachmeister B l a c k b u r n e als Gegner, wie schon so häufig in vielen Turnieren. Hier führt Besonnenheit auf beiden Seiten die Steine, die in einer geordneten Position zum Ausdruck kommt. Am Nachbartische sieht man den Franzosen J a n o w s k i mit dem Deutsch-Engländer T e i c h m a n n ringen, beide trotz ihrer Jugend bekannte und in der Schachwelt klangvolle Namen. J a n o w s k i war bislang auf der Turniertabelle einer der ersten — nur L a s k e r , Dr. T a r r a s c h und T s c h i g o r i n überragen ihn — während sein heutiger Gegner, mit Krankheit und widrigem Geschick kämpfend, vorläufig im Nachtrab marschiert. Doch scheint es, als wolle er heute die Scharte auswetzen. Ebenso vom Unglück verfolgt wie T e i c h m a n n ist der Amerikaner S h o w a l t e r , der am Nebentische mit dem Deutschen W a l b r o d t ringt. Der größte und der kleinste Meister sitzen sich hier gegenüber, wenn man lediglich die körperlichen Dimensionen in Betracht zieht; aus der Partie läßt sich noch nicht erkennen, wer der Stärkere sein wird. Schon naht die Mittagspause, man merkt es am eigentümlichen, jetzt sich oft wiederholenden Geräusch, das die Kontroluhren verursachen, wenn sie in Ruhe gesetzt werden. Jeder Spieler hat für je 15 Züge 1 Stunde Bedenkzeit, die gar zu oft nur zu knapp wird, wenn sich die Partie dem dreißigsten Zuge nähert. Am meisten hat der Pole W i n a w e r — ein Name von gutem Klang in der Schachwelt — von der Zeitbedrängnis zu leiden. Gestern sahen wir ihn ein Dutzend Züge a tempo machen, heute, wo er mit dem Prager Schachmeister P o r g e s spielt, scheint er sich besser vorgesehen zu haben. Zwei folgende leere Tische bedeuten ebensoviele beendigte Schlachten. Nur die auf dem Tische befestigten Namen verkünden, daß an dem einen der deutsche Schachmeister S c h a l l o p p mit dem Wiener Spieler A l b i n , an dem anderen der Amerikaner P i l l s b u r y mit dem jugend-

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

XXI

liehen Ungarn M a r o c z y gerungen hat. S c h a l l o p p , ein geistreicher Spieler, aber entschieden außer Übung, erlitt in diesem Turnier schon verschiedene Niederlagen, auch heute hat ihn das Glück nicht begünstigt, ebensowenig wie den Amerikaner P i l l s b u r y , der vor dem Ungarn die Waffen strecken mußte. Pillsbury, der Sieger im vorjährigen Turnier zu Hastings, scheint durch Kränklichkeit von der Energie verlassen zu sein, die ihn damals durchs Ziel führte, denn schon zeigt seine Turniertabelle zwei Nullen gegenüber einer einzigen Eins. Wir nähern uns den beiden letzten Tischen. Am ersten derselben verfolgt eine Dame mit teilnahmsvollen Blicken den Kampf, der zwischen dem Wiener Meister M a r c o und dem russischen Schachmeister S c h i f f e r s entbrannt ist. Es ist die Frau des Erstgenannten, die ihren Gemahl auf das Turnier gefolgt ist und die Leiden und Freuden desselben mit ihm teilt. Wird ein Sieg errungen, so ist die Freude doppelt, wird eine Niederlage erlitten, so ist der Schmerz ein halber. Heute ist noch nicht abzusehen, wohin sich die Wage neigt. Am letzten Tische glänzen zwei wiederum durch Abwesenheit, es sind L a s k e r und S c h l e c h t e r , schon um 11 Uhr schlössen sie Frieden und brachten ihre Partie zum Remis. Beide Spieler scheinen neben Dr. T a r r a s c h , dem Altmeister S t e i n i t z und dem Bussen T s c h i g o r i n — der heute seinen freien Tag hatte — berufen, einen höheren Rang auf der Schlußtabelle des Turniers einzunehmen; doch fällt erst in der nächsten Woche die Entscheidung. Wie diese aber auch ausfallen mag, auch die Nichtsieger werden sich mit Scheffel zu trösten wissen: Und wird Dir auch kein Lorbeerreis Als Schmuck ums Haupt geflochten, Auch Der sei stolz, der sonder Preis Des Denkens Kampf gefochten. Die K i e b i t z e a u f dem

Schachturnier.

Fürst Bismarck hat einstmals gesagt: „Die Schachspieler sind gemütliche Leute, sie treiben keine Politik." Wenn auch hier Ausnahmen die Regel lediglich bestätigen und es genug Schachspieler giebt, welche über die verwickelten Kombinationen am Brett die verschlungenen Pfade der Politik keineswegs vergessen, so ist die Gemütlichkeit der Schachspieler wohl vollkommen unbestritten. Wenn wir eine genügend starke poetische Ader besäßen, so könnten wir zu dem bekannten Lied eine freie Version geben, etwa beginnend; „Wo man Schach spielt, laß Dich

xxn

Die geselligen "Veranstaltungen und Festlichkeiten.

ruhig nieder", aber so fehlt uns leider der Reim, und wir können weiter nichts thun, als jeden aufzufordern, in den Turniersaal zu kommen und die Kiebitze sich anzusehen, die aus allen Ländern zusammengeströmt sind, um den Kampfspielen zuzuschauen. Da sind zunächst die pflichteifrigen Kiebitze, welche dazu berufen sind, alle Vorgänge an den Brettern, die Siege, die Niederlagen, die Eröflhungen, die mehr oder weniger eleganten Kombinationen der Schachwelt, der fernsten und der nächsten schriftlich oder gar telegraphisch wiederzugeben. Sobald das Spiel beginnt, sieht man sie. von Brett zu Brett eilen, ihre Notizen machen und gleich die Partien in's Auge fassen, welche sie event. für geeignet halten, noch an demselben Tage in die Welt hinein zu telegraphieren, nach England und Amerika, wo sie dann schon am folgenden Tage bewundert und besprochen werden. Die amerikanischen und englischen Zeitungen lassen es sich eben viel Geld kosten, in Deutschland hat man sich an solchen „Luxus" noch nicht gewöhnt. Aber die Berichterstatter sind doch eigentlich nicht die richtigen Kiebitze, sie bleiben gewöhnlich zu kalt bei der Sache, etwa wie ein Arzt, der eine Sektion zu machen hat. Ganz anders sind diejenigen, welche lediglich als Schlachtenbummler den Turniersaal besuchen, welche mit den Spielern sich freuen, wenn es ihnen gut geht, welche mit ihnen leiden, wenn sie in schlechte Stellungen geraten. Sie kommen bald einzeln vor, bald aber auch in ganzen Schaaren dort, wo eine Niederlage in Aussicht steht. „Wo Aas ist, versammeln sich die Geier" und wie die Geier sah man heute die Schachenthusiasten auf die Partie sich stürzen, welche die beiden Altmeister unter den Meistern, die Herren W i n a wer und S t e i n i t z , miteinander spielen. W i n a w e r , bisher vom Glück wenig begünstigt, hatte in seiner Partie mit S t e i n i t z einen Bauer geopfert und dafür einen furchtbaren Angriff erlangt. Von Mund zu Mund hatte sich bald das Gerücht verbreitet, S t e i n i t z verliert, aber unmöglich ist es, auch nur einen Blick auf das Brett zu werfen, eine dichte Menge umgiebt die beiden Spieler. Endlich löst sich die menschliche Mauer, ein befreiender Atemzug geht durch die Menge, „ S t e i n i t z hat aufgegeben", wird den Außenstehenden mitgeteilt. Jetzt beginnen die „gelehrten" Kiebitze die Arbeit der Sezierens und Glossierens. Herr S c h o t t l ä n d e r aus Breslau — seit 20 Jahren auf den Schachkongressen anzutreffen und dort unentbehrlich — führt hier das Hauptwort, komisch ist es anzuhören, wie er und Herr H o f f e r aus London sich hierbei die größten Schmeicheleien sagen. Bald ist der Fehler

Die geselligen Veranstaltungen und Festlichkeiten.

XXIII

entdeckt, inzwischen erfordert eine neue Leiche eine neue Sektion, der elegante und schneidige T s c h i g o r i n verliert gegen den Amerikaner S h o w a l t e r , die Zeitbedrängnis hat ihm den Rest gegeben, wie kann man einen guten Zug machen, wenn die Uhr abzulaufen droht! Nicht immer bieten die Partien ein solches Interesse, wie die eben geschilderten, es giebt auch solche, welche langsam dahinfließen wie ein Bach, dem es an dem nötigen Gefälle fehlt. Dann kann es auch vorkommen, daß die Partie einschläfernd wirkt, wenn nicht auf die Spieler, so doch auf den Kiebitz. Wie schön schlummerte neulich der italienische Schachfreund aus Mailand einsam am Brett. „Ich konnte es nicht mehr aushalten", erzählte er später, „wie ich bemerkte, daß eine Figur nach der anderen wieder in ihr Quartier zurückgezogen wurde, das wirkte einschläfernd auf mich ein." Auch Damen giebt es unter den Kiebitzen. Wem sind nicht die beiden englischen Ladies aufgefallen — die nebenbei bemerkt, für englische Zeitungen berichten—, die hauptsächlich die Bretter umschwärmen, an denen B l a c k b u r n e und P i l l s b u r y die Steine fuhren, die sich freuen, wenn es diesen gut geht, und trauern, wenn eine Niederlage in Aussicht steht. Auch deutsche Damen fürchten nicht die rauchgeschwängerte Luft des Turniersaals. So sieht man die Gemahlin des Dr. T a r r a s c h mit liebender Sorge um ihren Mann thätig, daß es ihm in dem heißen Kampfe nicht an der nötigen Stärkung fehle, dabei noch Zeit findend, auch das Comité in seiner mühevollen Thätigkeit zu unterstützen. Es erfordert eben ein Schachturnier nicht allein die Arbeit der Meister, die ihre Partien spielen, sondern auch die eifrige Arbeit der Männer, die berufen sind, überall nach dem Rechten zu sehen und die Turniere zu leiten. Wie allgemein anerkannt wird, kann das Nürnberger Turnier gerade hier den Vergleich mit seinen Vorgängern aushalten. Bisher blieb das Turnier, Dank dem Walten des Comités, verschont von jeder Störung — den Tag über wird eifrig gespielt, des Abends sieht man Meister und Kiebitze sich bei einem Glas Bier erholen von den Anstrengungen des Spielens und Zuschauens; wer sich davon überzeugen will, der komme und mache mit, er wird mit Fürst Bismarck finden, daß bei allem Kämpfen und Ringen über allem thront die urdeutsche Gemütlichkeit.

XXIV

Kassenbericht.

V. Kassenbericht. Ji

Ausgaben:

9100 240

Preise 6 Einsätze zurück Plakate und Drucksachen Schreibmaterialien Porti und Depeschen Lohndiener und Trinkgelder Gesellige Veranstaltungen und Bankett Dekoration Schachbretter Verschiedenes

. . . .

95 48 121 143 180 24 11 10

Ji

Sj!





9340



50 41 38 — —

50 —

63

634 42 9974 42

Einnahmen: 1. B e i t r ä g e a) von N i c h t m i t g l i e d e r n in Nürnberg und Fürth Freiherr von Rothschild in Wien . . . . Excellenz von Heydebrand u. der Lasa, Wiesbaden in 4 Posten aus London, Leipzig, Berlin u. Blasewitz 95^42^ 1 Posten (Blasewitz) zurückgezogen 20 „ — „ bleiben 3 Posten mit b) von b a y e r i s c h e n S c h a c h c l u b s 490 Jh 3$ 7 Clubs 2 Clubs zurückgezogen . . . 150 „ — „

2. 3. 4. 5. 6.

bleiben 5 Clubs mit c) von M i t g l i e d e r n des Schachclubs Nürnberg Wetten und Spielgelder derselben . . . . 19 E i n s ä t z e ä 40 Ji für verkaufte P a r t i e n Eintrittsgelder Zinsen Z u s c h u ß vom S c h a c h c l u b N ü r n b e r g . .

Jt

%

Ji

%

2164 700 200



75 42 3139 42

340 2850 — 24 90 2874 760 1031 1294 37 496

90 75 50 18 67

9974 42

Übersicht der Eröffnungen. 1. Italienische Partie. Blackburne verliert gegen Tschigorin Porges verliert gegen Tschigorin Teichmann verliert gegen Janowski Blackburne gewinnt gegen Dr. Tarrasch Steinitz gewinnt gegen Blackburne Porges macht remis gegen Marco Maroczy gewinnt gegen Janowski Maroczy macht remis gegen Marco Teichmann verliert gegen Pillsbury Maroczy macht remis gegen Lasker Tschigorin verliert gegen Dr. Tarrasch Albin verliert gegen Winawer

™mt,r

der Partie

13 41 52 54 61 79 103 122 125 139 143 145

2. Zweispringerspiel im Nachzöge. Blackburne macht remis gegen Teichmann Tschigorin verliert gegen Schlechter Albin gewinnt gegen Charousek Porges verliert gegen Schallopp Tschigorin gewinnt gegen Charousek Tschigorin gewinnt gegen Teichmann Albin verliert gegen Schlechter Albin gewinnt gegen Teichmann Teichmann verliert gegen Porges

8 27 42 57 58 75 80 129 140

XXVI

Übersicht der Eröffnungen. Nummer

3. Ungarische Partie. Tschigorin verliert gegen Walbrodt 4. Eyansgambit. Angenommen: Charousek gewinnt gegen Blackburne Abgelehnt: Schiffers gewinnt gegen Pillsbury

der Partie 118

81 102

5. Spanische Partie. Janowski gewinnt gegen Marco Porges verliert gegen Lasker Schallopp verliert gegen Walbrodt Schlechter macht remis gegen Pillsbury Marco macht remis gegen Albin Teichmann verliert gegen Steinitz Janowaki macht remis gegen Pillsbury Schlechter verliert gegen Janowski Maroczy verliert gegen Steinitz Schallopp verliert gegen Tschigorin Lasker macht remis gegen Walbrodt Winawer macht remis gegen Charousek Pillsbury gewinnt gegen Albin Schlechter gewinnt gegen Winawer Walbrodt macht remis gegen Steinitz Marco gewinnt gegen Schallopp Janowski verliert gegen Dr. Tarrasch Winawer gewinnt gegen Porges Showalter verliert gegen Walbrodt Blackburne und Pillsbury gewinnt gegen Schiffers und Steinitz Walbrodt gewinnt gegen Winawer Maroczy macht remis gegen Teichmann Albin macht remis gegen Janowski Walbrodt verliert gegen Janowski Albin gewinnt gegen Steinitz Lasker gewinnt gegen Blackburne Porges macht remis gegen Pillsbury

1 2 10 15 16 17 24 30 31 33 34 35 36 37 39 43 45 49 52 Seite 94 63 65 66 83 85 87 94

Übersicht der Eröffnungen.

XXVII Nummer der Partie

Janowski gewinnt gegen Lasker Marco macht remis gegen Walbrodt Teichmann gewinnt gegen Charousek Schlechter macht remis gegen Porges Schallopp macht remis gegen Dr. Tarrasch Showalter macht remis gegen Schlechter Teichmann verliert gegen Lasker Winawer verliert gegen Marco Winawer verliert gegen Lasker Schiffers macht remis gegen Winawer Dr. Tarrasch gewinnt gegen Steinitz Walbrodt verliert gegen Charousek Walbrodt verliert gegen Teichmann Schiffers verliert gegen Janowski Pillsbury verliert gegen Walbrodt Schlechter verliert gegen Steinitz Marco macht remis gegen Tschigorin Lasker gewinnt gegen Dr. Tarrasch

95 104 105 107 108 113 114 116 121 133 134 135 148 156 157 158 159 162

6. Schottische Partie und schottisches Grambit. Walbrodt macht remis gegen Schlechter Maröczy gewinnt gegen Porges Schlechter macht remis gegen Lasker Charousek gewinnt gegen Porges

5 18 47 119

1. Russische Partie. Lasker gewinnt gegen Showalter Janowski verliert gegen Showalter Schallopp gewinnt gegen Showalter Porges macht remis gegen Showalterj

44 60 64 150

8. Wiener Partie und Wiener Gambit. Tschigorin gewinnt gegen Winawer Teichmann verliert gegen Showalter Schallopp verliert gegen Schlechter Marco macht remis gegen Teichmann

6 91 123 163

XXVIII

Übersicht der Eröffnungen.

9. Vierspringerspiel. r r Schiffers gewinnt gegen Teichmann Maroczy gewinnt gegen Pillsbury Schiffers macht remis gegen Steinitz Marco macht remis gegen Showalter Schiffers macht remis gegen Charousek Blackburne gewinnt gegen Walbrodt Albin macht remis gegen Porges Blackburne macht remis gegen Schiffers

Nummer

der Partie

38 46 67 88 89 137 155 165

10. Mittelgambit. Winawer Schiffers Winawer Winawer

verliert gegen Janowski macht remis gegen Schlechter gewinnt gegen Steinitz verliert gegen Pillsbury

12 56 100 141

11. Königsgambit. Abgelehnt: Charousek gewinnt gegen Sliowalter Charousek macht remis gegen Marco Charousek macht remis gegen Pillsbury Blackburne verliert gegen Albin Charousek gewinnt gegen Janowski . . . W i n a w e r macht remis gegen Teichmann Schallopp verliert gegen Blackburne Winawer gewinnt gegen Schallopp Angenommen:

.'

7 26 109 120 142 160 154 167

Kieseritzky-Gambit. Steinitz gewinnt gegen Showalter

74

Läufergambit. Charousek verliert gegen Steinitz Charousek verliert gegen Schallopp Charousek gewinnt gegen Lasker

51 96 166

12. Französische Partie. Walbrodt gewinnt gegen Albin Steinitz verliert gegen Lasker

22 23

Übersicht der Eröffnungen.

XXIX Nummer der Partie

Schiffers macht remis gegen Porges Schallopp verliert gegen Albin Albin verliert gegen Maröczy Porges verliert gegen Walbrodt Walbrodt macht remis gegen Maröczy Pillsbury gewinnt gegen Lasker Tschigorin macht remis gegen Maröczy Schallopp verliert gegen Maröczy Blackburne gewinnt gegen Schiffers Showalter macht remis gegen Albin Marco macht remis gegen Schlechter

32 48 59 69 76 78 99 110 112 136 144

13. Sizilianische Partie. Blackburne macht remis gegen Maröczy Marco macht remis gegen Schiffers Dr. Tarrasch gewinnt gegen Winawer Maröczy gewinnt gegen Winawer Blackburne gewinnt gegen Winawer Walbrodt macht remis gegen Schiffers Schallopp verliert gegen Schiffers Tschigorin macht remis gegen Schiffers

25 50 77 84 93 98 138 168

14. Damenbauer gegen Königsbauer. Marco gewinnt gegen Blackburne Schlechter gewinnt gegen Teiclimann Porges macht remis gegen Dr. Tarrasch Porges gewinnt gegen Blackburne Janowski macht remis gegen Blackburne

70 82 90 127 152

15. Damenbauerpartie. Lasker gewinnt gegen Schiffers . Marco verliert gegen Dr. Tarrasch Schlechter macht remis gegen Charousek Lasker gewinnt gegen Schallopp Dr. Tarrasch gewinnt gegen Charousek Steinitz gewinnt gegen Tschigorin Showalter verliert gegen Maröczy

14 29 71 131 146 149 169

XXX

Übersicht der Eröffnungen. Nummer der Partie

16. Damengambit (angenommenes und abgelehntes). Steinitz gewinnt gegen Schallopp Dr. Tarrasch macht remis gegen Maröczy Showalter macht remis gegen Dr. Tarrasch Showalter verliert gegen Winawer Teichmann verliert gegen Schallopp Dr. Tarrasch gewinnt gegen Schiffers Showalter verliert gegen Blackburne Pillsbury verliert gegen Blackburne Pillsbury gewinnt gegen Marco Dr. Tarrasch gewinnt gegen Teichmann Lasker gewinnt gegen Tschigorin Pillsbury gewinnt gegen Dr. Tarrasch Janowski gewinnt gegen Schallopp Pillsbury gewinnt gegen Tschigorin Steinitz gewinnt gegen Marco Dr. Tarrasch macht remis gegen Schlechter Showalter gewinnt gegen Tschigorin Dr. Tarrasch macht remis gegen Walbrodt Tschigorin gewinnt gegen Albin Steinitz gewinnt gegen Porges Showalter verliert gegen Schiffers Steinitz verliert gegen Janowski Schlechter macht remis gegen Maröczy Pillsbury gewinnt gegen Showalter Janowski verliert gegen Tschigorin Pillsbury gewinnt gegen Schallopp Lasker gewinnt gegen Marco Maröczy gewinnt gegen Charousek Janowski gewinnt gegen Porges Steinitz verliert gegen Pillsbury Dr. Tarrasch gewinnt gegen Albin 17. Zukertort's Eröffnung:. Albin verliert gegen Schiffers 18. Holländische Partie. Lasker gewinnt gegen Albin

. .

2 9 11 19 20 21 28 40 55 62 68 72 73 86 92 97 101 111 115 . 117 124 126 128 130 132 151 153 161 164 170 171 4 106

Die Turnierpartien. Erste Runde, gespielt am 20. Juli. Die erste Runde brachte gleich eine Anzahl sehr interessanter Partien. J a n o w s k i erlangte in einer spanischen Partie gegen M a r c o unter Opfer eines Bauern einen lebhaften Angriff und gewann. — Der Altmeister S t e i n i t z lieferte in einem Damengambit gegen den Altmeister S c h a l l o p p eine Glanzpartie. Er opferte in einer sehr verwickelten Stellung eine Figur und gewann sie nach mehreren Zügen zurück, worauf ihm ein gewonnenes Endspiel blieb. — L a s k e r hatte eine spanische Partie gegen P o r g e s zu verteidigen, d. h. eigentlich hatte er immer den Angriff, den er sehr kräftig und elegant durchführte.— A l b i n behandelte Z u k e r t o r t ' s Eröffnung gegen S c h i f f e r s nicht gut und gab sich mehrere Blößen, die sein Gegner sehr energisch zu einem schnellen Siege ausnutzte. — W a l b r o d t und S c h l e c h t e r führten eine schottische Partie bald zum Remis. — T s c h i g o r i n errang in einem Wiener Gambit gegen W i n a w e r von vornherein die bessere Stellung und gewann in sehr gutem Stile. •— C h a r o u s e k spielte gegen S h o w a l t e r Königsgambit, welches dieser ablehnte. Es kam bald zu einem Endspiel, in welchem der Ungar sofort den Befähigungsnachweis für die Teilnahme am Meisterturnier lieferte. Er wußte sich in feinster Weise Gewinnchancen zu verschaffen und auszunutzen. — B l a c k b u r n e spielte gegen T e i c h m a n n eine als ungünstig bekannte Variante der italienischen Partie. T e i c h m a n n hatte beständig einen großen Vorteil, da erlangte B l a c k b u r n e noch im Endspiel einen überraschenden Angriff, der zu ewigem Schach führte. Dr. T a r r a s c h kam in einem Damengambit gegen M a r o c z y in einigen Vorteil, wußte jedoch seine Chancen mehrmals nicht auszunutzen, sodaß das Spiel mit Remis endete. — P i l l s b u r y war frei. TARRASCH, Nürnberg.

1

2

Erste Runde,

Kr. 1. Spanische Partie. J a nowski. Marco. Schwarz. Weiß. 1. e2—e4 e7—e5 Sb8—c6 2. S g l - f 3 a7—a6 3. Lfl —b5 4. Lb5—a4 Sg8—f6 0—0 Sf6 x e4 5. b7—b5 6. d2—d4 d7 —d5 7. La4—b3 Lc8—e6 8. d4 x e5 c2—c3 9. Lf8—c5 0-0 10. Sbl — d2 11. Lb3—c2 f7—fft Ein gefährlicher Zug, welcher den Läufer e6 bloßstellt und die schwarze Königsstellung dem kombinirten Angriff von Dd3 und Lc2 leichter zugänglich macht. Der Zug wurde bereits im Wiener Turnier 1882 von Mackenzie gegen Fleissig gespielt. 12. e5 x f6 .... Weniger gut geschah in der citierten Partie 12. Sb3, Lb6 13. Sbd4, Sd4: 14. Sd4:, Ld4: 15. cd, f4 16. f3, worauf Mackenzie das inkorrekte Springeropfer auf g3 brachte und damit die Partie gewann. 12 Se4xf6 13. Sd2—b3 Lc5—b6 14. Lei—g5 h7—h6 Dies schwächt den Punkt g6, aber Schwarz hat bereits wegen des drohenden Angriffs auf h7 mit Schwierigkeiten zu kämpfen. 15. Lg5—h4 Le6—g4 16. Ddl—d3 Lg4xf3 17. D d 3 x f 3 Sc6-e5

An Stelle dieses Angriffsmanövers war jedenfalls ein Verteidigungszug, wie z. B. Dd7, mehr angebracht. 18. Df3—f5 Se5—c4 19. L h 4 x f 6 Tf8xf6 20. Df5—h7t Kg8 - f7 Nach fö darf der König natürlich wegen Lg6 nicht gehen. 21. Tal—el .... Janowski pflegt immer aufs Ganze zu gehen und dabei Opfer nicht zu scheuen. Für Schwarz wäre es jetzt aber doch das beste gewesen den b-Bauer zu schlagen und damit den Damentausch mittelst Dg8 zu drohen. Stellung nach dein 21. Zuge von Weiß.

Hiermit beraubt sich Schwarz jeder Möglichkeit, die weiße Dame wieder aus seinem Spiel herauszukomplimentieren, so daß von hier ab der Angriff von Weiß zu stark wird. 22. Sb3—-cl ....

gespielt am 20. Juli.

Nun droht dieser Springer über d3 und e5 oder über e2 und g3 die Entscheidung herbeizuführen. 22 Sc4xb2 Sd2 geht wegen Sd3 nicht an. 23. Sei—e2 Sb2—c4 24. Se2—g3 Ta8—g8 25. Sg3—h5 Tf6—d6 26. Sh5—f4 Sc4-d2 Das schwarze Spiel ist nicht mehr zu retten. 27. Lc2—g6+ Td6 x g6 28. Dh7xg6+ Kf7—f8 29. Sf4—e6f Aufgegeben.

3

8. T a l — c l a7—a6 Um Sb5 zu verhindern, was auch auf 8 c5 geschehen könnte. 9. Lfl—e2 .... Fast alle Spieler geben der Entwicklung dieses Läufers nach d3 den Vorzug. 9 Lc8—b7 10. 0—0 Sf6—h5 Dieser Zug hat nur dann Wert, wenn damit der Abtausch des lästigen Lf4 erreicht werden kann, was im vorliegenden Falle nicht möglich ist. j 11. Lf4—e5! Sb8—d7 Auf 11. f6 gewinnt Weiß erst durch Lc7: nebst Sd5: (und Se7f) Kr. 2. Abgelehntes Dameng-ambit. ein paar Bauern und sodann durch g4 den Sh5 zurück. Steinitz. Schallopp. 12. Sf3—el! Sh5—f6 Weiß. Schwarz. Nach 12 Se5: 13. de hätte X. d2—d4 d7—d5 der Springer h5 keinen Rückzug. 2. c2—c4 e7—e6 Das Springermanöver ist somit von 3. Sbl—c3 Sg8-f6 Weiß widerlegt. 4. Sgl—f3. Lf8—e7 Der befreiende Zug in der Ver13. Le5—g3 Ta8—c8 teidigung des Damengambits ist 14. Sei—d3 Sf6—e4 der Zug c7—c5, und deshalb muß Statt dessen war es nunmehr er sobald wie möglich geschehen. höchste Zeit, c7—c5 zu spielen. Auf 4. Sf3 ebenso wie auf 4. Lf4 15. Sc3xe4 d5xe4 kann er sofort gemacht werden, 16. Sd3—f4 c7—c5 und aus diesem Grande bevorzuge Dies ist jetzt zu spät und doch ich den Angriff 4. Lg5, durch verfrüht. welchen er noch hinausgeschoben 17. L e 2 - g 4 ! g7—g5 wird. Angesichts der drohenden Stellung der weißen Figuren zu ge5. Lei—f4 0—0 wagt. 6. e2—e3 b7—b6 Jetzt war es hohe Zeit, c7—c5 18. Sf4—h5 f7—f5 zu ziehen. 19. Ddl—b3f Kg8—h8 7. c4 x d5 e6 x d5 20. d4 x c5 .... 1*

Erste Bunde, Stellung nach dem 19. Zuge.

Längeren Widerstand bot Sd7. 32. Sd6—c8 Ld5—b7 Es drohte Se7t33. S c 8 x b 6 . . . . Nach dem Gewinn des zweiten Bauern ist der Rest nur Sache der Technik. 33 h7—h5 34. Sb6—c4 Lb7—d5 35. Sc4—eöf Kg6—f5 Dies kostet eine Figur. 36. f2—fS g4 x f3 37. g2 x f3 Se4—d2 38. e3—e4f Sd2 x e4 39. f3 x e4+ Ld5 X e4 40. Kgl—f2 Kf5—f4 41. Se5—f7 g5—g4 42. Ld4—e3t Kf4—f5 43. Sf7—d6f Kf5—e5 44. Sd6 x e4 Ke5 x e4 45. Le3—g5 Ke4—f5 46. Lg5—d8 Kf5—f4 47. b2—b4 Aufgegeben.

Beginn einer schönen und scharf berechneten Opferkombination. 20 f5 x g4 21. Tfl—dl Le7—f6 Es drohte Dc3+. 22. Db3—e6 Sd7xc5 Eine bessere Verteidigung gewährte 22 Lc6 23. cb, Te8 24. Df5, De7. Die Stellung wird nun sehr verwickelt. 23. T d l x d8 Sc5 x e6 24. Td8 x c8 . . . . Nr. 3. Spanische Partie. Natürlich nicht Tel x c8 wegen Porges. Lasker. Ld8:. Weiß. Schwarz. 24 Tf8 x c8 1. e2—e4 e7—e5 25. Tel x c8+ Lb7 x c8 2. Sgl—fö Sb8—c6 26. Sh5 x f6 Se6—c5 3. Lfl—b5 Sg8 —f6 27. Lg3—e5 Kh8—g7 Diese Verteidigung wird vom 28. Sf6 x e4+ Kg7—g6 Weiß hat nun einen Bauer ge- Bilguer'schen Handbuch und auch wonnen und sich nur noch vor den von Lasker bevorzugt. ungleichen Läufern in Acht zu 4. 0—0 Sf6 x e4 nehmen. 5. d2—d4 Lf8—e7 6. Ddl—e2 Se4—d6 29. S e 4 - d 6 Lc8—e6 7. Lb5 x c6 b7 x c6 30. a2—a3 Le6—d5 8. d4 x e5 Sd6—b7 31. Le5—d4 Sc5—e4

gespielt am 20. Juli. Wenn ein Springer von den ersten acht Eröffnungszügen nicht weniger als vier gemacht hat, um sich nachher auf dem unglaublichen Posten b7 vorzufinden, so erscheint mir das so lächerlich, daß ich nicht begreife, wie diese Entwicklungsweise seit vielen Jahrzehnten als normal gelten kann. Für besser halte ich es, im 7. Zuge mit dem Damenbauern zu schlagen, der Angriff, den Weiß dann nach 8. de, Sfö 9. T d l , Ld7 10. e6, fe 11. Se5 erhält, ist nur von kurzer Dauer und kann sogar leicht auf Schwarz übergehen. — Es erben sich nicht nur Gesetz' und Rechte, wie Mephistopheles sagt, sondern auch die schlechten Züge wie eine ewige Krankheit fort!

5

14. Sd2—e4 .... Dies hat keinen Erfolg. Am besten war es noch die Dame nach f l zu ziehen, dem einzigen, wenn auch bescheidenen Plätzchen, wo sie sich ungestört ihres Daseins freuen kann. 14 d6—d5 15. Se4—d2 . . . . Nach g3- darf der Springer nicht ziehen, da sonst durch Lb4 die Qualität verloren geht. Le7—a3 15 16. Lb2—e5 f7—f6 17. De2—a6 .... Hierdurch kann Weiß den drohenden Figurverlust gerade noch vermeiden. 17 f6 x e5 18. D a 6 x a 3 e5—e4 Schwarz hat nun entscheidenden Stellungsvorteil erlangt, den er in der Folge sehr schön ausnützt. 19. Sf3—d4 Dd8—f6 20. c2—c3 Te8—f8 21. f2—f3 Df6—g5 Ein Angriffszug nach dem anderen! Lasker spielt die Partie sehr stark. 22. Da3—cl Sb7—c5 23. Sd2—fl Dg5—g6 24. Tel—e3 Sc5—d3 25. D e l — d l Sd3—f4 26. Sfl—g3 h7—h5! 27. Sd4—e2 ....

9. b2—b3 .... Zuerst von Lasker in einer wenig bekannten Partie gegen O.C.Müller in London angewendet. 0-0 9 10. Lei—b2 d7—d5 11. e5xd6 . . . . Damit giebt Weiß den ganzen Vorteil der Eröfi&iung aus der Hand und arrondiert das Spiel des Gegners. Sbd2 mußte geschehen. 11 c7 x d6 12. Sbl—d2 Tf8—e8! Der Turm bedroht hier indirekt (S. Diagramm.) die weiße Dame, und es ist interessant zu sehen, wie schnell 27 Sf4 X g 2 Schwarz hierdurch in entscheidenZum Schluß eine elegante Komden Vorteil kommt. bination ! 13. T f l - e l Lc8—d7 I 28. K g l x g2 e4xf3f

6

Erste Runde, Stellung nach dem 27. Zuge von Weiß.

29. Te3 x f3 Ld7—h3f! 30. K g 2 x h 3 Dg6—g4f 31. Kh3—g2 Dg4xf3t 32. Kg2—gl h5—h4 33. Sg3—hl .... Auf Sfl folgt h4—h3. 33 Df3—e3t Aufgegeben; auf Kg2 folgt das hübsche Mat durch h3.

Nr. 4. Zukertorts Eröffnung. Albin. Schiffers. Weiß. Schwarz. 1. S g l -•f3 d7—d5 2. b 2 - b3 e7—e6 3. Lei— b2 Sg8—f6 4. e2—-e3 c7—c5 5. d2 —d4 Sb8—c6 6. Sbl—-d2 c5 x d4 Dieser durchaus verfehlte Abtausch hätte die schwarze Partie ernstlich gefährden können, wie dies z. B. in der letzten Matchpartie Tarrascli-Tschigorin geschah.

7. e3 x d4 Lf8—d6 8. S f 3 - e 5 .... Allein Weiß revanchiert sich für den Pehlzug mit einem ebenso verfrühten Gegenzug. Erst muß man sich entwickeln und dann direkte Angriffszüge machen. 8 0—0 9. Lfl—d3 Dd8—c7! Mit diesem unscheinbaren Zuge kommt Schwarz sofort in Vorteil. 10. f2—f4 Sc6-b4! 11. 0—0 Sb4xd3 12. c2xd3? .... So wichtig ist der Königsläufer, daß sein Abtausch gegen einen Springer in dieser Stellung einen erheblichen Nachteil für Weiß bedeutet, der allerdings durch die Derangierung der Bauernstellung, die sich Weiß gefallen lässt, noch beträchtlich vergrössert wird. 12 Lc8-d7 13. g 2 - g 4 .... Damit gräbt sich Weiß sein eigenes Grab. Sdf3 nebst Dd2 war vorzuziehen. 13 Ld7-b5 14. g4—g5 SfO—d7 15. Tal—cl Dc7—d8 16. S d 2 - f 3 f7—f6! Schwarz, der die ganze Partie vorzüglich führt, trifft mit diesem Zuge den Nagel auf den Kopf. 17. g5 x f6 .... Dieser Bauerntausch wäre besser unterblieben, aber das weiße Spiel ist so wie so ruiniert. 17 g7 x f6

gespielt am 20. Juli. Nr. 5. Schottische Partie. Walbrodt. Schlechter. Weiß. Schwarz. Dd7-g7f Dg7—h6 1. e2—e4 e7—e5 Kg8—h8 2. Sgl —f3 Sb8—c6 Dh6—h3 3. d2—d4 e5xd4 Dh3—f5 4. Sf3xd4 Sg8-f6 Stellung nach dem 24. Zuge. Diese Verteidigung ist gegenwärtig die beliebteste. 5. Sd4 x c6 b7xc6 k 6. L f l — d 3 d7—d5 wm 7. Ddl—e2 d5xe4 k k 8. Ld3 x e4 Sf6 x e4 tM i WÂ ym 9. De2 x e4f Dd8—e7 10. De4xe7f Lf8xe7 Unter Uberschlagung des MittelMb spiels sind die Herren gleich beim Endspiel angelangt, für welches Schwarz in seinen Läufern eine mm furchtbare Waffe besitzt, wenn auch '/.mm Schwarz hat den Angriff gegen das Spiel ziemlich gleich steht. 11. 0-0 0—0 die schwachen Punkte d3 und f4 12. Lei—e3 Lc8—f5 sehr geschickt geführt und kommt 13. c2—c3 Tf8—b8 nun in materiellen Vorteil. 14. b2—b3 a7—a5 25. T e l — d l Ld6 x f4 Man sieht, daß Schwarz bereits 26. Sf3—h4 Df5—h5 den Angriff in die Hand genommen 27. D d 2 x f 4 .... hat. Verzweiflung. 15. Sbl—d2 Lf5—d3 27 Dh5 x d l f 16. T f l — e l Le7—a3 28. Tg3—gl Ddl—h5 Droht Qualitätsgewinn. 29. Tgl—g4 La6xd3 La3—b2 17. Sd2—f3! Es drohte der anmutige Scherz 18. T a l — d l Ld3—g6 30. Sg6+, hg 81. Th4. 19. Le3—d4 .... 30. Lb2—a3 Ld3—e4f 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

Se5 X d7 a2—a4 Ddl—d2 Kgl—hl Tfl —gif Tgl—g4 Tg4-g3

II

Dd8 x d7 Lb5—a6

*

i i öS a i'*ï ii .â, Ä i wM



||l|p

ÜÜ s

n*

31. K h l — g l Dh5xg4f Brutal aber gesund; Weiß giebt auf.

(S. Diagramm.)

19 c6—c5 Dies löst die Spiele auf; besser war aö—a4, um auf b3—b4 mit a4—a3, f7—f6 und Lf7 fortzufahren.

8

Erste Kunde,

Der vorgeschobene a - Bauer war sie den Grambitbauer nicht gedann sehr stark, der weiße dagegen nügend sichert. sehr schwach. 5. d2—d4 d7—d5 Stellung nach dem 19. Zuge von Weiß. 6. Lei x f4 d5 x e4 7. Sc3xe4 Se7—g6 8. Ddl—d2 .... Weiß ist bereits durch schnellere Entwicklung und durch seinen Mittelbauer im Vorteil. 8 Lc8—e6 9. 0—0—0 Dd8—d5 La2: wäre wegen d4—d5 schlecht. 10. Se4—c3 Dd5—a5 11. Lf4—g5! .... Um vor allem die Rochade zu hindern. Wollte Schwarz jetzt den a - Bauer schlagen, so würde er 20. Ld4 x c5 Lb2 x c3 durch d4—d5 nebst Lb5f sofort 21. Tel—e7 a5—a4 verlieren. 22. Te7 x c7 a4xb3 11 Sc6—e7 Tb8xb3 23. a2 x b 3 Warum Schwarz statt dessen nicht 24. h2—h3 Lc3—f6 lieber Le7 spielt, ist nicht einzu25. Lc5—e7 Lf6 X e7 sehen. Lg6—h5 26. Tc7 x e7 h7—h6 12. h2—h4 27. Tdl—el h7—h6 Sg6 x e7 13. L g 5 x e 7 Ta8 x e8 28. Te7—e8+ 0-0-0 14. Sf3—e5 Kg8—h7 29. Tel x e8f Le6 x c4 15. Se5—c4 30. Sf3—d4 Tb3—b7 Damit beraubt Schwarz seinen Remis. Königsflügel seiner besten Deckung, und Weiß kommt jetzt in entscheidenden Vorteil. Da6, so schlecht Nr. 6. Wiener Gambit. es auch aussieht, war doch vorTschigorin. Winawer. zuziehen. Schwarz. Weiß. Se7—c6 16. L f l x c4 e7—e5 1. «2—e4 Lf8—b4 17. Dd2—f4 Sb8—c6 2. Sbl—c3 Th8—f8 18. Sc3—e4 e5 x f4 3. f2—f4 Lb4—e7 19. c2—c3 Sg8-e7 4. Sgl—f3 Sc6-b8 20. d4—d5 Diese Vertheidigung ist ebenso c7xd6 21. d5—d6 ungenügend wie ungewöhnlich, da

gespielt am 20. Juli. 22. Se4 x d6f 23. Tdl x d6 24. D f 4 x d 6

Le7 x 51. Td3—h3 .... Hier war noch eine kleine Remischance mit 51. Se5f, fe 52. Tc7: mit der Drohung der Turmverdoppelung auf der 7. Reihe. Nach den Textzuge wird die Partie bald reif zum Aufgeben. 51 Ta8—a2f 52. Kc2—bl Tf8—a8 53. Sc6 x e5t f6 x e5 54. Th3—c3 Ta2—alt 55. Kbl—c2 Ta8—a2t 56. Kc2—d3 Ta2—a3 57. Tb7 x c7 Ta3 x c3f 58. Tc7 x c3 Tal—dlf 59. Kd3—e2 Tdl—d6 60. Tc3—c8 h7—h6 61. Tc8—e8 Kg6—f6 62. Te8—h8 Td6—d4! 63. T h 8 x h 6 t .... Kf3 nützt nichts wegen Td3t nebst Te3. 63 Kf6—g7 64. Th6—a6 Td4 x e4t 65. Ke2—f2 Te4—b4 66. Ta6—a5 Kg7—f6 67. Ta5—a6t Kf6—f7 68. Ta6—a7t Kf7—e6 69. Ta7—a5 Tb4—b2t

gespielt am 22. Juli. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78.

Kf2—f3 Kf3—f2 Ta5 x g5 Kf2—fl Tg5—f5 Tf5—f4 Tf4—föf g4_g5 Tf5—f8

Tb2-- b 3 t e5-—e4 Tb3-—b2f f4-— f ö Tb2-"g2 Ke6-—e5 Ke5-—d4 Kd4-—e3 Tg2-—a2

49

79. Kfl—gl Ta2—alt 80. Kgl—h2 f3—f2 81. g5—g6 Tal—gl Natürlich nichtflDwegen 82.Tfl:, Tfl: 83. g7. 82. Tf8—f6 Ke3—e2 83. Kh2—h3 Tgl x g6 Aufgegeben.

Vierte Runde, gespielt am 23. Juli. Die vierte Runde brachte eine Anzahl höchst interessanter und wirklich meisterhaft gespielter Partien, die fast sämtlich im Nachzuge gewonnen wurden. Zunächst siegte J a n o w s k i in einer spanischen Partie als Nachziehender über S c h l e c h t e r durch ein gewagtes Opfer. Sodann siegte B l a c k b u r n e in einem klassisch verteidigten Damengambit über S h o w a l t e r ; ferner Dr. T a r r a s c h ebenfalls als Nachziehender in einer Damenbauerpartie über Marco. Sodann gewann S t e i n i t z ebenfalls als Nachziehender in einer spanischen Partie gegen M a r o c z y , der dem Altmeister gegenüber sichtlich befangen war. Desgleichen siegte auch T s c h i g o r i n im Nachzuge über S c h a l l o p p in einer spanischen Partie. Die großartigste Partie der Runde war die Partie W i n a w e r - C h a r o u s e k , eine spanische Partie, die nach manchen Wechselfällen spät abends als remis abgebrochen wurde. Beinahe ebensolang war die Partie P i l l s b u r y - A l b i n , ebenfalls eine spanische Partie mit vielen interessanten Wendungen, die von P i l l s b u r y gewonnen wurde. S c h i f f e r s - P o r g e s und L a s k e r - W a l b r o d t lieferten indifferente Remispartien. Frei war T e i c h m a n n . Stand nach der 4. Runde: Janowski und Lasker — 1 / 2 , Steinitz, Tschigorin, Walbrodt, Charousek, Dr. Tarrasch und Pillsbury —1, Schlechter, Maroczy und Blackburne — 2, Schiffers, Winawer, Porges und Teichmann —• 2 1 / 2 , Marco und Schallopp — 3, Albin und Showalter — 3 '/a3. Sgl—f3 Sg8—f6 Nr. 28. Dameng-ambit. 4. e2—e3 c7—c5 Showalter. Blackburne. 5. L f l X c4 e7—e6 Weiß. Schwarz. 6. Sbl—c3 Sb8—c6 1. d2—d4 d7—d5 7. 0—0 c5 x d4 2. c2—c4 d5 X c4 TARRASCH, N ü r n b e r g .

4

50

Vierte Bunde,

8. e3 x d4 Lf8—e7 Dies ist die Steinitz'sche Verteidigung des Damengambits, die er zuerst in seinem Wettkampf mit Zukertort angewendet hat. Sinnreich und originell, wie sie ist, dürfte sie jedoch nicht völlig zum Ausgleich genügen. Der Mittelbauer ist eine beständige Gefahr für Schwarz. 9. T f l — e l 0—0 10. a2—a3 a7—a6 Beide Bauernzüge sind anfechtbar. 11. Lc4—a2? Dd8 — c7 12. Lei—g5 Tf8—d8 Weiß hat schwach gespielt; er müßte längst mit der Entwickelung fertig sein und zum Angriff gerüstet dastehen. Natürlich verwandeln sich sehr häufig bei schwachem Spiel Vorteile in Nachteile, und so sehen wir in dieser Partie den gefährlichen Mittelbauer, der eine wichtige Stütze des Angriffs bilden könnte, schwach und immer schwächer werden, bis er endlich fällt. 13. Sc3—e2 Sf6—d5 14. Ddl—d3 Le7xg5 15. S f 3 x g 5 Sd5—f6 16. Tal—dl Sc6—e7 17. Tdl—cl Dc7—b6 18. b2—b4 Lc8—d7 19. Tel—c5 Ld7—b5 Schwarz spielt immerfort auf Abtausch, und mit Recht; je mehr getauscht wird, um so mehr verringern sich die Angriffschancen

von Weiß, und um so schwächer wird der Damenbauer. 20. Dd3—c2 Se7—g6 20 Le2: 21. Te2:, Td4: wäre fehlerhaft wegen 22. Se6:, fe 23. Te6: 21. Tel—dl Lb5xe2 22. Dc2 x e2 Td8—d6 Schwarz drängt den Gegner immer mehr in die Defensive. 23. Sg5—e4 .... Man vergleiche die Anmerkung zum 19. Zuge. 23 Sfß x e4 24. D e 2 x e 4 Ta8—d8 25. h2—h4 Sg6—f8 26. Tdl—d3 Sf8—d7 27. La2 —bl Sd7—f6 Der Turm darf natürlich nicht geschlagen werden. 28. De4—f4 Sf6—d5 29. Df4—g5 h7 —h6 30. Dg5—d2 Sd5—e7 31. Dd2—f4 Der entscheidende Fehlzug, der von Blackburne in genialer Weise ausgebeutet wird. fS. Diagramm.)

31. .... e6—e5ü 32. D f 4 x e 5 .... Auf 32 Te5: gewinnt Sg6 die Qualität, auf andere Züge ist der Damenbauer verloren. 32 Td6—e6 33. De5—c7 Te6—elf 34. Kgl—h2 Db6xc7+ 35. Tc5 x c7 Se7—d5 36. Tc7 x b 7 Tel x b l Das war des Pudels Kern! Nach

gespielt am 23. Juli. Stellung nach dem 31. Zuge yon Weiß.

dem Figurengewinn ist die Partie zu Gunsten von Schwarz entschieden, der Schluß ist aber noch recht interessant. 37. Tb7—a7 Td8—d6 38. Td3—f3 Sd5—f6 39. g2—g3 Tbl—dl 40. Tf3—c3 Tdl—d2 Schwarz spielt auf Mat. 41. Tc3—c8+ Kg8—h7 42. Kh2—g2 Td6—e6! 43. T a 7 x f 7 Te6—c2 44. Tc8—c7 Te2 x f2f 45. Kg2—gl .... Nicht nach h3 wegen h6—h5. 45 Tf2—g2f 46. K g l - f l Td2—f2+ Hier war sofort 46 Sh5 47. Tfe7 (es droht Sg3f nebst T g e 2 f ) , Ta2 48. T e l , Sg3f einfacher. 47. Kfl—el Tf2—a2 48. Kel—fl .... Schlägt Weiß g7, so kann er nach 48 Kh8 49. Kfl, Tgb2

51

das Mat nur mit Verlust des Turmes g7 decken. 48 Tg2—h2 49. Kfl—gl Sf6—h5 50. Tc7—c3 Th2—g2f Aufgegeben. Eine sehr wertvolle, von Blackburne mit bewundernswerter Konsequenz im feinsten Stile durchgeführte Partie.

Kr. 29. Damenbauerpartie. Marco. Dr. T a r r a s c h . Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. Lei—f4 c7—c5 3. e2—e3 .... Auf de besetzt Schwarz nach Sc6 und eventuell f7—f6 mit e7—e5 das Centrum. 3 e7—e6 4. Sgl— f3 Dd8—b6 5. b2—b3 .... Ein häßlicher Zug; besser war Del, noch besser im vorigen Zuge Sc3 und jetzt Tbl. 5 Sg8-f6 6. Lfl—d3 Sb8—c6 7. 0—0 Lc8—d7 8. c2—c3 Ta8—c8 9. Ddl—e2 Lf8—e7 10. h2—h3 .... Um für den Lf4 gegen Sh5 ein Rückzugsfeld zu haben. 10 0—0 Schwarz hat sich viel besser entwickelt als Weiß; man vergleiche die einfache Aufstellung der

Vierte Runde,

52

schwarzen mit der unharmonischen der weißen Steine. 11. De2—b2 .... Weiß spielt die Partie dem Charakter seiner Stellung gemäß etwas barock. Auf 11. Sbd2 fürchtete er Da5. c5—c4 11 Damit geht Schwarz zum Angriff über, der aber nicht leicht zu einem greifbaren Resultat zu führen ist. 12. Ld3—e2 .... Auf Lc2 ist die Dame sehr eingeengt. 12 Sf6—e4 13. Sf3—el .... Um mit f2—f3 den Springer zu vertreiben. 13 c4 x b 3 14. a2 x b3 Sc6—a5 15. f2—f3! Se4—d6 Der verlockende Zug 15 Db3: würde wegen der interessanten Antwort 16. Da2! eine Figur kosten. Auch Sb3: wäre für Schwarz nicht vorteilhaft. 16. Le2—dl .... (S. Diagramm.

Nun droht Weiß mit Da3 eine Figur zu gewinnen. 16 g?-g5 Ebenso entscheidend wie überraschend. Weiß muß darauf den Springer schlagen, denn auf 17. Lg3 verliert er durch 17 Sdc4 den b- oder den e-Bauer (18. Da2, Se3: 19. Da5:, Sdl:). Der Abtausch aber beseitigt die einzige gut postierte weiße Figur und läßt

Stellung nach dem 16. Zuge von "Weiß.

Schwarz die vereinigten Läufer bei sehr guter Stellung und guten Angriffschancen. 17. L f 4 x d 6 Le7xd6 18. Db2—a2 Ld6—c7 Nun droht Dd6. 19. Da2—a3 Ld7—b5 20. Tfl—f2 Sa5—c6 21. Da3—cl .... Ein Fingerfehler; Weiß wollte die Dame nach e7 ziehen. Indessen ist das weiße Spiel bereits unhaltbar; auf die plausibelste Fortsetzung 21. f4 bricht Schwarz durch mit 21 gf 22. ef, Sd4: 23. cd, Dd4: nebst Lb6 zu entscheidendem Angriff. 21 Lc7—g3 Gewinnt die Qualität oder den Springer el. 22. Ldl—c2 Lg3xf2f 23. Kgl x f 2 f7—f6 24. Sbl—d2 e6—e5 25. Sd2—fl .... Nach 25. de, fe erfolgt der Durch-

gespielt am 23. Juli.

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7 Ld7—e6 brach mit dft—d4, Schwarz kann Der Bauer d5 mußte gedeckt vielleicht auch 25 sofort d5— werden. Se7 war wegen LdTf d4 spielen. nebst f'2—f3 fehlerhaft. 25 e5xd4 8. 0—0 a7—a6 26. e3 x d4 Sc6 x d4 9. Lb5 x c6f b7xc6 27. c3 x d4 Db6 x d4+ 10. Lei—e3 .... 28. Sfl—e3 Tf8—e8 Damit droht Weiß durch f2—f3 29. g 2 - g 3 .... Nach dem Opfer sind fast alle und h2—h4 den Springer zu fangen. weißen Figuren gefesselt und beStellung nach dem 10. Zuge von Weiß. droht. 29 f6—f5 30. Tal —a5 a7—a6 31. Sei—g2 .... Auf 31. f4 gwinnt 31 gf 32. gf, Df4f 33. Sf3, Te3:. 31 f5—f4 32. g3 x f4 g5 x f4 Aufgegeben. Dies ist die beste Partie, die dem Führer der Schwarzen in diesem Turnier gelungen ist.

Nr. 30. Spanische Partie. Schlechter. Janowski. Weiß. Schwarz 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 Sg8—f6 4. d2—d4 Sf6 x e4 5. d4 x e5 d7—d5 Sicherer ist zunächst Le7 nebst 0—0. 6. Sf3—d4 Lc8—d7 7. Sd4—b3 .... Ein eigentümlicher Zug, aber ganz fein auf die Abschneidung des Se4 berechnet. Nach Lc6: wäre Schwarz im Vorteil.

10 c6—c5 Der Einleitungszug zum Opfer des gefährdeten Springers. Auf 10 h6 kann 11. f3, Sg5 12. f4 nebst 13. fö mit gutem Angriff für Weiß folgen. Deshalb ist das Opfer wahrscheinlich noch das Beste, obwohl Weiß sich mit Erfolg dagegen verteidigen könnte. Die Quelle aller Verlegenheiten, in denen Schwarz sich befindet, ist offenbar der verfrühte Aufzug des Damenbauern. 11. f2—f3 d5—d4 Mit c5—c4 konnte Schwarz, aber

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Vierte Runde,

ebenfalls nicht zu seinem Vorteil, den Springer retten. 12. Le3—f4! Se4—g5 13. h2—h4 Sg5-h3t 14. g2 x h3 Dd8xh4 15. Lf4—h2 Le6xh3 16. Tfl—f2 c5—c4 17. Sb3xd4 .... Ein Fehlzug. Mitl7.Sb3—d2, Lc5 13. Se4, Lb6 19. Lg3, Dh5 20. Sbl—d2, d3 21. Sc4:, Lf2f 22. Kf2: oder auch 20. Th2, d3f 21. Lf2, de 22. Dc2:, Df3: 23. Sbd2 konnte Weiß sich genügend verteidigen und sein Ubergewicht behaupten. 17 Ta8—d8 18. c2—c3 .... Mit 18. Td2, Td4: 19. Td4:, Lc5 20. c3, Dgöf 21. Kf2, Dg2f 22. Ke3 hatte Weiß auch kein befriedigendes Spiel. 18 c7—c5 19. Ddl—a4f Lh3—d7 20. Sd4—c6 Dh4—g5f 21. Kgl—hl Dg5—elf 22. Khl—g2 Td8—c8 Weiß verliert nun die Figur zurück und behält die ungünstige Königsstellung. 23. Da4—c2 Del— g5f 24. Kg2—hl Ld7xc6 25. Sbl—d2 Dg5—h4 26. Sd2—fl .... Besser sofort Se4. 26 Tc8—d8 27. Sfl—g3 Td8—d3 28. Tal—fl g7—g6 29. Sg3—e4 Lf8—e7 30. Tf2—e2 0—0

31. Khl—g2 Tf8—d8 32. Tfl—f2 g6—g5 Um mit g5—g4 den Sieg zu erzwingen. 33. L h 2 - g 3 Dh4—h5 34. Se4—f6f Verzweiflung. 34 Le7 x f6 Aufgegeben auf ef gewinnt Lf3f.

Nr. 31. Spanische Partie. Maroczy. Steinitz. Schwarz. Weiß. e7—e5 1. e2—e4 Sb8—c6 2. Sgl—f3 Lf8—c5 3. Lfl—b5 Dd8—f6 4. c2—c3 5. d2—d3 .... Viel stärker ist 5. d2—d4, ed 6. e5, (Se5:? 7. De2). Man vergl. die Beratungspartie. Nach dem Textzuge nimmt das Spiel den Charakter der italienischen Partie an. 5 h7—h6 6. Ddl—e2 Sg8—e7 7. Lei—e3 Lc5—b6 8. Sbl—d2 0—0 9. h2—h3? .... Weiß führt die Partie merkwürdig lahm, was eine Folge der BefangenheitdesNeulings gegenüber dem gefürchteten Altmeister ist. Weiß mußte irgend einen Zug machen, der geschehene ist so gut wie gar keiner. 9 d7—d5 Damit nimmt Schwarz den Angriff auf.

gespielt am 23. Juli.

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10. Sd2—fl .... j 15. De2—d2 .... Um dem durch d5—d4 bedrohten i Das weiße Spiel ist jetzt unhaltLäufer Platz zu machen. bar. Auf 15. d4 geschieht La5 mit 10 df>—d4 Angriff auf den c- und d-Bauer, Dies scheint mir verfrüht. Zuvor und auf 15. e5 geschieht Dg6. Das mußte meines Erachtens Td8 ge- weiße Zentrum ist schwach, da es schehen, um nach mehrfachem Ab- nicht genügend durch Figuren untertausch auf d4 dieses Feld mit einer stützt ist, und der Springer f l , der Figur zu besetzen. auf der projektierten Reise nach g3 so kläglich stecken geblieben ist, 11. Le3—d2? .... Mit 11. cd, ed (schlägt eine Figur, spielt eine traurige Rolle. 15 TfS—d8 so tauscht Weiß sie ab) 12. Ld2 16. d3—d4 .... hatte Weiß ein ganz gutes Spiel, da er später vorstoßen konnte. Sfl—h2 nebst 0—0 war immer Auf 12 Dg6 geschieht 13. g4, noch besser. 16 Lb6—a5 um f7—f5 zu verhindern. Damit ist mit einem Male der 11 Se7—g6 Bauer d4, der jetzt nur noch 12. Lb5 —a4? .... zweimal gedeckt ist, dreimal angeWiederum nur durch Befangenheit zu erklären. Vorbereitung der griffen. 17. 0—0—0 Scb x d4! kurzen Rochade durch Sfl—h2 war 18. S f 3 x d 4 c7—c5 das Richtige. 19. e4—e5 Df6—e7 12 d4 x c3 Natürlich nicht De5: wegen Sf3. 13. b2 x c3 Sg6—f4 20. Dd2—b2 c5 x d4 14. L d 2 x f 4 e5xf4 21. Tdl x d4 .... Stellung nach dem 14. Zuge. Auf 21. cd ist Lf5 noch stärker. 21 Lc8—f5 22. Sfl—d2 Td8xd4 . 23. c 3 x d 4 Ta8—c8f 24. Kcl— dl La5—c3 25. Db2—b5 Lc3xd4 26. Sd2—f3 a7—a6 Aufgegeben; Schwarz hat einen in wenig Zügen entscheidenden Angriff, z. B. 27. De2, Da3, oder 23. Da5, Lc3 nebst T d 8 f .

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Vierte Bunde,

Kr. 32. Französische Partie. Schiffers. Porges. Weiß. Schwarz. X. e2-—ei e7—e6 2. —g7 Hier wie schon früher durfte der f-Bauer wegen des Abzugsschachs nicht geschlagen werden. 50. Kh3—g4 Te5—e4 51. Kg4—f5 Te4—e3 52. Sf4—e6f Kg7 x f7 r 53. Se6 x d4 J'e3—el 54. Kfä—g5f KfT—g8 55. h4—h5 Lf8—e7f 56. Kg5—f5 Kg8—f7 57. T f 3 - d 3 Tel—fly 58. Sd4—f3 b5—b4 59. g3—g4 a6—a5 60. h5—h6 a5—a4 61. g4—g5 b4—b3 Es folgt nun ein sehr elegantes Schlußspiel. 62. g ö - g 6 t Kf7—g8 63. a2 x b3 a4—a3 64. Kfö—e6 Le7—f8 65. h6—h7t Kg8—h8 66. Sf3—e5! a3—a2 67. Td3—dl! Tfl x dl 68. Seö—f7t Kh8—g7 69. h7—h8Df Kg7 x g6 70. Dh8—f6t Autgegeben.

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Fünfte Runde, Fünfte Runde, gespielt am 24. Juli.

Interessant war in dieser Runde ganz besonders die Partie P i l l s b u r y - B l a e k b u r n e , ein Damengambit, von B l a c k b u r n e geradeso verteidigt wie in der vorigen Runde gegen S h o w a l t e r . P i l l s b u r y erlangte einen starken Angriff, verfehlte aber dann die richtige Fortsetzung, und B l a c k b u r n e spielte von da an wieder in feinstem Stile und errang einen wohlverdienten Sieg. — S c h l e c h t e r besiegte W i n a w e r in einer schneidig gespielten spanischen Partie. W a l b r o d t kam in einer Partie derselben Eröffnung gegen S t e i n i t z sehr bald in bedeutenden Positionsvorteil, konnte jedoch nicht mehr als Remis erzielen. Unbefriedigend war die Partie S c l i i f f c r s - T e i c h m a n n , ein Vierspringerspiel, welches von T e i c h m a n n zum mindesten sehr frühzeitig aufgegeben wurde. Es stellte sich immer mehr heraus, daß T e i c h m a n n bei seinem derzeitigen Gesundheitszustande zu ernstem Kampfe absolut unfähig war; er hätte gar nicht mitspielen sollen. Unbedeutend war auch die Partie P o r g e s - T s c h i g o r i n , eine italienische Partie, die T s c h i g o r i n ohne große Mühe gewann. Interessant dagegen war eine Partie derselben Eröffnung zwischen A l b i n und C h a r o u s e k , die längere Zeit für den Ungar gut stand, aber durch feines Spiel von A l b in gewonnen wurde. M a r c o nützte den Eröffnungsvorteil einer spanischen Partie gegen S c h a l l o p p sehr gut zum Siege aus. J a n o w s k i verlor in einer Partie derselben Eröffnung gegen Dr. T a r r a s c h frühzeitig einen Bauer, worauf er noch einen sehr hartnäckigen, aber vergeblichen Widerstand leistete. S h o w a l t e r errang gegen L a s k e r in einer russisch verteidigten Partie einen entscheidenden Positionsvorteil, fand aber die richtige Fortsetzung nicht und gestattete dem Gegner, in sein Spiel einzudringen, was sofortigen Gewinn für L a s k e r zur Folge hatte. Frei war M a r o c z y . Stand nach der 5. Runde: Lasker—'/ä? Tschigorin und Dr. Tarrasch — 1, Janowski, Steinitz und Walbrodt — 1*/s> Schlechter, Charousek, Maroczy, Blackburne und Pillsbury — 2, Schiffers — 2'/?, Marco — 3. Xr. 37. Spanische Partie. Schlechter. Winawer Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—eö 2. Sgl—f3 Sb8 — c6

3. L f l — b 5 a7—a6 4. Lb5—a4 Lf8—cö Eine für ungünstig geltende Verteidigung. 5. 0—0 d7—d6

gespielt am 24. Juli.

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Stellung nach dem 20. Zuge von Weiß. Besser zuvor b7—b5. 6. d2 —d4 e5xd4 7. Sf3xd4 Lc8-d7 8. Sd4 x c6 b7 X c6 Besser war Lc6:, da der weiße Läufer jetzt beständig den Bauer c6 angegriffen hält. 9. Sbl—c3 Sg8—e7 10. Ddl—h5 .... Dies hat keine nachhaltige Kraft und führt nur zum Büekzug, besser '////////s^ y.';.", sofort l)e2 nebst Le3. m. w m , ikl M m 10 Se7—g6 11. Lei—g5 Dd8—c8 24. f4—fö Sg6—e5 12. Dh5—e2 0—0 25. Df3—h5 g7— g6 13. Lg5—e3 Lc5 x e3 Auf 52 h6 entscheidet 23. f6. 14. De2 x e3 f7—fö 26. f5 x g6 Se5 x g6 Dies ist verfrüht, zunächst sollte. 27. Sg5xh7! Te7xh7 14 c5 15. Ld7:, Dd7: geschehen. 28. Dh5xg6 Th7—g7 15. e4 x f 5 Tf8xf5 29. I3g6—h6f Tg7—h7?? 16. f2—f4 Dc8-f8 Ein nur durch Zeitbedrängnis 17. g2—g3 Kg8—h8 erklärlicher Fehlzug. Indessen war Te8 ist bedenklich wegen Da7. das schwarze Spiel immer verloren. Der Druck auf den Bauer c6 ist 30. Tfl—f8j Aufgegeben. nun recht unangenehm. 18. Sc3—e2 Tfö—f7 Nr. 38. Yierspring-erspiel. 19. Se2—d4 c6—c5 Schiffers. Teichmann. Besser zunächst Te8. Weiß. Schwarz. 20. Sd4—e6 .... 1. e2—e4 e7—e5 (S. Diagramm.) 2. Sgl—f3 Sb8—c6 20 Df8—c8 3. Sbl—c3 Sg8—f6 Der entscheidende Fehler. Schwarz 4. Lfl— b5 a7—a6 mußte den Springer schlagen, der 5. Lb5—a4 Lf8—c5 jetzt von Weiß in geschickter Weise Dies gilt bekanntlich für unzur Einleitung eines schnell entscheidenden Königsangriffs benutzt wird. günstig wegen Se5:. 6. d2—d3 d7—d6 21. La4xd7 Dc8xd7 7. h2—h3 0—0 22. Se6—g5 Tf7—e7 8. Lei—gö Lc8—e6 23. De3—f3 Ta8—e8

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F ü n f t e Runde,

9. La4—b3 h7—h6 Dies ist natürlich nicht gut, da es die Königsstellung schwächt, Von der unbequemen Fesselung konnte Schwarz sich besser durch De7, Lb3:, De6 befreien. 10. Lg5—d'2 d6—d5 11. e4 x d5 Sf6xd5 12. Ddl—c2 Ti'8—e8 13. 0—0—0 Sd5 x c3 14. Ld2 x c3 LoB x b3 15.

a2xb3

hl—b5

Die Partie hat sich bisher sehr einfach abgespielt, jetzt kommt etwas mehr Leben hinein. 16. De'2—e4 .... Damit verhindert Weiß, daß der Läufer durch bö—b4 nach d2 zurückgetrieben wird. 16 Dd8—d7 17. g2—g4 b5—b4 Besser war sofort Lf2:. 18. L c 3 x e 5 Lc5xf2 Auf f7—f6 folgt Dc4t. 19. d3—d4 f7 — f6 20. De4—e2 f6 x e5 21. D e 2 x f 2 e5—e4 22. Sf3—h4 Dd7—d5 23 Sh4—f5 a6—a5 24. Df2—f4 a5—a4 Beide Teile haben nun Angriffschancen. Der Angriff von Schwarz scheint etwas gefährlicher zu sein. 25. Df4 x c7 Ta8—a7 26. Dc7—d6! Dd5—b5 27. Dd6—g6 Te8—f8 28. Sfä x h6t Kg8—h8 29. Sh6—f5 Dbö—e2? Mit 29 ab 30. cb, De2

31. Td2, Df3 wäre der Angriff von Schwarz wahrscheinlich durchgedrungen. 30. Thl—el Aufgegeben; warum, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben.

Nr. 39. Spanische Partie. Walbrodt. Steinitz. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—bö Lf8—c5 4. 0—0 .... Wie schon bemerkt, ist c2—c3 nebst d2—d4 stärker. 4 Dd8—f6 5. c2—c3 Sg8—e7 6. d2—d3 h7—h6 7. Sbl—d2 .... Dieser unscheinbare Zug involviert eine starke Drohung, die von Schwarz übersehen wird. 7 0—0 a7—a6 sollte geschehen. 8. b2—b4! Leo—b6 9. Sd2—c4! d7—d6 10. a2—a4! a7—a6 11. Sc4 x b 6 c7xb6 Weiß hat nun einen betiächtlichen Positionsvortheil erlangt, der sich in den nächsten Zügen noch vergrößert. 12. Lb5—c4 Lc8—e6 Auf 12 Lg4 folgt 13. Le3, und Schwarz kann den Bauer b6 schlecht decken.

gespielt am 24. Juli. 13. Lei—e3 d6—d5 Schwarz verteidigt den Bauer b6 sehr fein; auf 14. ed, Ld5: 15. Lb6: kann Schwarz sich sowohl mit 15 e4 als auch mit 15 Sb4: nebst eventuell Db6: schadlos halten. 14. Lc4—b3 d5—d4 15. c3xd4 e5xd4 16. L b 3 x e 6 .... Um jetzt Lg4 zu verhindern. 16 f7 x e6 17. Le3—d2 Se7—g6 18. Ddl—b3 b6—b5 Stellung nach dem 18. Zuge.

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Schwarz hat bereits ein sehr schlechtes Spiel, da seine drei Bauern auf der a- und b-Linie nur soviel wert sind wie die zwei ihnen gegenüberstehenden. Weiß hat also eigentlich einen Bauer mehr, und zwar einen sehr wichtigen, den f-Bauer. Der Textzug sieht sehr schlecht aus, es droht aber b4—b5. 19. a 4 x b 5 a6 x b 5 20. Tal x a8 Tf8 x a8 21. Sf3—el! Sg6—f8

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22. f2—f4! Df6—e7 23. Sei—c2 Kg8—h7 24. Sc2—a3! Sc6—a7 Soweit hat Weiß seinen Vortheil trefflich ausgenutzt, die schwarzen Figuren deplacirt und Angriffspunkte auf allen Seiten geschaffen. Jetzt aber fängt er an unschlüssig zu werden. Der beste Plan scheint zu sein, mit dem f-Bauer und eventuell noch dem g- und h-Bauer zu einem Königsangriff vorzugehen. 25. Tfl—cl Sf8—d7 26. Db3—a2 . . . . Droht Sb5: 26 Sd7—b6 27. Da2—b3 . . . . Statt dessen war Tel—c5—h5 stark. 27 Sb6—a4 28. Tel—fl De7—d7 29. f4—fä Ta8—e8 Auf e6—eö folgt nun fö—f6. 30. Db3—dl . . . . Mit 30. fe, De«: 31. De6: nebst Tf7 resp. 30 Te6: 31. Sb5: konnte Weiß in direkten Vorteil kommen. Auch 30. f6 war sehr stark, ebenso 30. g4. 30 e6 x fo 31. Tfl x fö Sa4—c3! 32. Ddl—h5 .... Weiß ist natürlich auch so noch bedeutend im Vorteil. 32 TeS—e7 33. g 2 - g 4 .... Lg5 nebst Tf7 war viel stärker. 33 Dd7—e6 34. g4—g5 Sii7—c6

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Fünfte Runde,

10 a7—a6 11. b'-'—b4 b7—b5 12. Lc4—b3 Lc8—b7 13. Ddl—d3 Ta8—c8 14. T a l — d l .... Weiß ist sehr schön entwickelt und geht nun zum direkten Angriff über. 14 Sc6—b8 15. Sf3—g5 .... Droht Se6:. Lb7—d5 15 16. Sc3 x d5 e6 x d5 17. Lf4—e5 g7—g6 Dies ist erzwungen, denn auf 17 h6 gewinnt Weiß durch Abtausch auf f6 und e7 den Damenbauer. 18. Dd3—h3 h7—h5 Die schwarze Königsstellung ist nun arg entblößt. 19. f2—f4 .... Nr. 40. Damengambit. Einfacher und sicherer war Dd3, Pillsbury. B l a c k b u r n e . denn darauf konnte 19 Sg4 Weiß. Schwarz. wegen 20. Se6 nicht gut erfolgen, während auf 20 Dd7 zunächst 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 d5 x c4 h2—h3 und sodann f2—f4—fö ge3. Sgl —fö Sg8—f6 schehen konnte. Aber auch der 4. e2—e3 c7—c5 Textzug sollte zum Gewinn für 5. L f l x c4 e7—e6 Weiß führen. 6. 0—0 Sb8—c6 19 Sf6—g4 7. Sbl—c3 c5xd4 Der einzige Verteidigungszug! 8. e 3 x d 4 Lf8—e7 20. Dh3—f3! Sb8—c6 9. Lei—f4 0—0 Auch mit 20 Lg5: 21. fg, Dg5: 10. a2—a3 .... 22. Lf4 oder 21 Se5: 22. de Bezüglich der Eröffnung ver- behält Weiß einen guten Angriff, gleiche man die ganz ähnliche den er auf verschiedene Art fortPartie Showalter - Blackburne aus setzen kann. der vierten Runde. (S. Diagramm.)

Auf 34 Da2 folgt 35. g6f 36.Df3 oder 35.Tf8 mitMatdrohung. 35. Ld2—f4 .... Um Se5 zu verhindern. 35 Te7—d7 36. Tfö—f8 Td7—d8 37. T f 8 x d 8 Sc6xd8 38. g5 x h6 g7—g6 39. Dh5—e5 De6—g4-f 40. L f 4 - g 3 Sd8—e6 41. S a 3 x b 5 Dg4—dlj 42. Kg'l—g2 Ddl—d2f 43. Kg2—hl .... Wenn Weiß dem ewigen Schach entgehen will, so verliert durch 43. Kh3, Dh6f 44. Kg4, Dh5f den Springer b5. 43 Dd2—dlf 44. Khl—g2 Ddl—e2f 45. Kg2—gl Remis.

gespielt am 24. Juli. Stellung nach dem 20. Zuge.

71

Das weiße Spiel war nicht zu retten; es drohte immer Td5: nebst Df5:, und auf 30. Se3 konnte Schwarz sowohl durch den Damentausch, als Lg5! entscheiden. auch durch 30 Td8 x dö! 30. Dg6 x f5! 31. Dd3 X d5 Dfö—g6 32. Khl—gl 33. e5—e6 Tc8—d8 34. Dd5—cti f7—f6 35. Dcti x a6 Td8—d2 36. Da6—a8 T Kf8-g7 37. Da8—b7 Kg7—h6! 38. Db7—a8 Le7—d8 39 Da8—f3 Dg6-g4 40. Df3 x g4 liö x g4 41. Tfl—f5 Td2—e2 42. Tfo x b5 Te2 x e6 43. Kgl—f2 Oder 43. a4, Te4 44. a5, Le7 45. a6, Tb4: 46. Tb4:, Lb4: 47. a7, L c 5 j nebst La7:. 43 Te6—a6 44. Kf2—g3 Ta6 x a3f 45. K g 3 x g 4 Ta3—a2 46. Kg4—f3 Ld8—c7! Blackburne behandelt das immer noch schwierige Endspiel ganz ausgezeichnet 47. Ii2—li3 Ta2—a3f

Ein entscheidender Fehler. Mit 21. Sf7:, Tf7: 33. Ld5:, De8 23. De4 erhielt Weiß neben materiellem Übergriff einen zum Siege führenden Angriff. Von hier an führt Blackburne sein Spiel musterhaft zum Gewinn. 21 Sc6xe5 22. d 4 x e 5 Dd8-b6f 23. K g l — h l Sg4—e3 24. Sg5—e4 .... Der Angriff, den Weiß noch behält, wiegt den Qualitätsverlust nicht auf. 24 Se3 x fl 25. Df3 x f l Tf8—d8 48. Kf3—f2 Lc7—g3f 26. Dfl—d3 .... 49. Kf2—e2 Ta3—b3 Droht Sf6f nebst Dg6f. 50. Tb5—d5 .... Kg8—g7 26 G-iebt Weiß den Bauer nicht auf, 27. f4—f5 .... Etwas besser war nochSg3 nebstTfl. so spielt Schwarz Kg«, f6—f5, Kg'5, Kf4 und bringt den weißen König 27 g6 x f5 schließlich in ein Matnetz. 28. Se4—g3 Db6—g6 50 Tb3 x b4 29. Sg3xf5f Kg7—f8 51. Td5—d3 Lg3—e5 30. T d l — f l . . .

Fünfte Runde,

/ 52. Ke2—f3 Tb4—f4f 11. Sf3—h4 Sa5xb3 Tf4—c4 53. Kf3—e2 12. a2 x b3 Sf6—g4 Tc4—c3 54. Ke2—f3 13. Dd2—el a7—a6 55. Td3 x c3 Leö x e3 14. T f l — f 3 .... 56. Kf3—g4 Kh6—g6 Schwarz drohte jetzt, nachdem Lc3—eo-j57. Kg4—f4 sein a-Bauer geschützt ist, durch 58. Kf4—g4 Se3: einen Bauer zu gewinnen. f6—fst 59. K g 4 - f 3 fo—f4 14. d6 — dö 60. Kf3—g4 Le5-b8 15. e4 x d5 c6 x d5 61. Kg4—f3 Kg6-g5 16. e3—e4 d5—d4 62. Kf3 — e4 Kg5—h4 17. Sc3—dl Sg4—f6 63. K e 4 - f 3 Lb8—d6 18. Sh4—f5 Sf6—h5 64. Kf3—f2 Ld6—c5+ 19. Sdl—f2 Sh5—f4 Lc5— e3! 65. Kf2—f3 20. g 2 - g 3 Sf4—eü Aufgegeben; auf Ke2 folgt Kg3, 21. h2—h4 auf g2—g4 aber fg nebst Kh3:. Um Sg5 zu verllindern. f7—f6 21 Nr. 41. Italienische Partie. 22. Del—d2 b7—b5 Stellung nach dem 22. Zuge. Tschigorin. Porges. Schwarz. Weiß. e7—e5 1. e2—e4 Sb8—c6 2. Sgl—f3 Lf8—c5 3. Lfl—c4 Sg8—f6 4. 0-0 d7—d6 5. Sbl—c3 h7—h6 6. d2—d3 Merkwürdig, daß Schwarz diesen Zug macht, obwohl doch in dieser Stellung, wo Schwarz noch nicht rochiert hat, Lg5 nicht zu fürchten ist 7. Lei—e3 Lc5xe3 Steinitz empfiehlt diesen Tausch; ich halte es für ungünstig dem 23. Sf2—g4? .... Gegner die Turmlinie zu öffnen, Hierdurch wird dem Springer f5 die eine gute Operationsbasis ab- der Rückweg verlegt, was zu mageben kann. teriellem Verlust führt. 8. f2 x e3 Sc6—a5 23 h6—h5 9. Lc4—b3 c7—c6 24. Sg4—h2 g7—g6 10. D d l —d2 0-0 25. Sf5—hßj Kg8—g7

gespielt am 24. Juli. 26. T a l — f l Ta8—a7 27. g3—g4 Se6—f4 28. T f 3 x f 4 e5 x f4 29. D d 2 x f 4 Dd8—c7 30. Df4—d2 Dc7—g3+ 31. K g l — h l Dg3—e3 32. Dd2—b4! .... Hierauf wäre 32 Dh6: wegen 33. gö! sehr bedenklieh. 32 Lc8 x g4 33. S h 6 x g 4 h5xg4 34. Sh2 x g4 De3—h3f 35. Sg4—h2 Ta7—c7 Schwarz erzwingt nun in wenigen kräftigen Zügen den Gewinn. 36. D b 4 - d 2 Dh3xh4 37. c2—c4 d4 x c3 38. b2 x c3 Tf8—h8 39. c3—c4 Te7—d7 40. Tfl—f4 Dh4-g3 41. Tf4—fl Td7 x d3 42. Dd2—b2 Dg3—e5 43. Db2—g2 Td3—li3 Aufgegeben. Nr. 42.

Zweispriugerspiel im Naclizug-e. Albin. Charousek. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Sg8—f6 4. d2—d3 Lf8—co 5. e2—c3 d7—d6 6. b2—b4 .... Diese Spielweise ist in diesem Turnier ziemlich oft angewendet worden. 6 Lc5—b6

TB

7. a2—a4 a7—a6 8. a4—a5 Lb6—a7 9. Lei—e3 0—0 10. Ddl—b3? .... Nach der Rochade von Schwarz hat dies nicht den geringsten Zweck und führt nur zur Beengung des Läufers c4 und in Folge dessen zum Rückzug. 10 Sc6—e7 11. Sbl—d2 c7—c6 12. L e 3 x a 7 Ta8xa7 13. Db3 —c2 Su7—g6 Schwarz konnte besser hier oder im folgenden Zuge den d-Bauer vorstoßen. 14. 0-0 Sf6—h5 15. T f l — e l .... Statt dessen sollte 15. d4, d5 16. Lb3 geschehen, womit Weiß ein ganz gutes Spiel erlangen würde. Wer zuerst im giuoco pianissimo den Damenbauer vorstößt, erlangt meist das bessere Spiel. 15 Kg8—h8 16. Sd2—fl f7—f5 17 Sfl—g3 . . . . (S. Diagramm.)

17 Sh5—f4? Ein sofort entscheidender Fehlzug. Schwarz hatte zwei für ihn günstige Fortsetzungen, erstens 17. .... Sg3: 18. hg, f4 und zweitens 17 fe 18. de, Shf4. 18. e4 x f5 Lc8 x f5 19. Sg3 x f5 Tf8 X f5 Tf5—h5 20. d3—d4 21. d4 x e5 d6 x eö 22. T a l — d l ....

74

Fünfte Bunde,

Stellung oach dem 17. Zuge von Weiß.

30. Tf6—f7

Sd7-f6

Stellung nach dem 80. Zuge.

Der Besitz der offenen d-Linie entscheidet nun die Partie. Die schwarzen Türme sind beide deplaciert. 22 Dd8—f8 Auf 22 Dc8 folgt 23. Dd2 nebst Dd7 oder Se5: 23. Tdl—d7 Ta7—a8 24. Lc4—f7! .... Tf7 oder Tb7: wäre wegen Dc8 mit der Drohung Dg4 nicht gut. Der Läuferzug ist der beste; er verhindert Tf5 und fesselt den Sg6. 24 Df8—c8 25. Tel—dl Th5—h6 26. Sf3—gö Sgti—f8 27. Lf7 —c4! .... Droht Sflf etc. 27 Th6—f(i 28. Tdl—d6! .... Es droht nun Tf6: nebst Mat auf h7. Auf 28 Td6: gewinnt 29. Sf7f. 28 g7—g6! 29. T d 6 x f 6 Sf8xd7

Um auf Tf6: mit Dg4 zu antworten. 31. h2—h3 .... Statt dieses simplen Vertheidigungszuges konnte Weiß einen brillanten Angriffszug machen, nämlich 31. De4. Auf 31 Se4: folgt 32. Th7£, auf 31 Dg4 folgt 32. Th7f nebst De5f und Mat, und auf 31 Dd8 folgt 32. Th7f nebst Sf7t, während auf andere Züge De5: oder Tf6: sofort entscheidet. Natürlich genügt derTextzug auch zum Gewinn. 31 h7—h6 32. Sg5—e6 Sf6—h5 Auf Se6: gewinnt Dg6: oder Le6:. 33. Dc2—e4 Aufgegeben.

Nr. 43. Spanische Partie. Marco. Weiß. 1. e2—e4

Scliallopp. Schwarz. e7—e5

gespielt am 24. Juli. 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8—f6 5. Sbl—c3 Lf8—c5 Merkwürdig, daß dieser für ungünstig geltende Zug so oft in diesem Turniere angewandt worden ist. 6. SfSxeö Sc6xe5 7. d2—d4 Lc5-d6 8. 0—0 0—0 9. f2—f4 Se5 —c6 10. e4—e5 Ld6—e7 11. e5 x f6 .... Noch besser zunächst d5, was Marco in einer späteren Kunde gegen Sliowalter spielte. Le7xf6 11 12. Sc3—e2 .... Auch hier konnte d4—d5 geschehen, indessen behauptet Weiß auch mit dem Springerzuge das bessere Spiel, da sein f-Bauer beständig vorzugehen droht, was Schwarz nicht wirksam verhindern kann. 12 d7—d5 13. c2—c3 Sc6—e7 Auf Lf5 folgt Sg3. 14. La4—c2 Lc8—f5 15. Se2—g3 Lf5 x c2 Wenn Dd7, so Sf5: nebst Dg4. 16. Ddl x c2 Lf6—h4 17. f4—fö! .... Sonst stellt sich Schwarz mit f7—f5 sicher. 17 a6—a5 Geistreich, aber ungenügend. Schwarz will den Turm über a6 nach dem Königsflügel spielen, er

75

bleibt aber auf a6 stecken. Aussichtsvoller war der Versuch, den Springer nach e4 zu spielen, entweder über c8 und d6, oder über g8 und f6, wobei im richtigen Momente Lg3: geschehen mußte. Weiß ist jedoch immer im Vorteil. Ta8—a6 18. Sg3—e2 Lh4—f6 19. g 2 - g 3 Se7—c8 g3-g4 20. Sc8—d6 21. Lei—f4 ao—a4 2 2 . Se2—g3 Hier oder wenigstens im folgenden Zuge sollte Lh4 geschehen, um womöglich den Springer zu tauschen und Se4 zu spielen. 23. Tal—el b7—b5 24. Dc2—g2 Sd6—c4 25. Sg3—h5 Lf6-h4 26. Tel—e2 g7—g6 Gegen die Drohung g4—g5 mußte etwas geschehen. 27. Sh5—g3 Lh4—g5 Nach Lg3: nebst Sd6 folgt nun Ld6: nebst Turmverdopplung auf der e-Linie. 28. Dg2—f3 Lg5xf4 29. Df3 x f4 Dd8—d6 30. Df4—g5 .... Dies gewinnt; es droht f5—f6. 30 f7—f6 31. Dg5—h6 .... (S. Diagramm.)

Nun droht Weiß außer dem Bauergewinn vor allem durch Te6 den Ta6 zu gewinnen. 31 Dd6—d7 j 32. fö x g6 h7 x g6 I 33. D h 6 x g 6 f Dd7—g7

Fünfte Runde,

76

Stellung nach dem 31. Zuge von Weiß.

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34. Dg6—f5 Dg7—g5 35. Te2—e7 D g 5 x f5 3(5. S g 3 x f ö Sc4— 4. Se5—f3 Sf6xe4 5. d2—d4 d6—d5 6. L f l — d 3 Sb8—c6 7. Sbl—d2 . . . . Diese Neuerung ist nicht so gut wie 0—0 nebst T e l , denn wenn auch der schwarze Springer zurückgetrieben wird, so steht andererseits der weiße auf d2 nicht gut. Das Spiel gleicht sich sehr bald aus. 7 Se4—d6

8. 0—0 Lf8—e7 9. c2—c3 Lc8—f5 10. D d l — c 2 Lfö x d3 11. D c 2 x d 3 0—0 12. Sf3—e5 Sc6 x e5 40. Te7 X c7 Kg8—f8 13. d4 x e5 Sd6—e8 41. a2—a3 . . . . Der Springer ist nur für kurze Der direkte Matangriff 41. T3e7 Zeit schlecht gestellt. Schwarz hat scheitert an 41 Te8 42. Tg7, das Bauernübergewicht auf der Te6, da auf 43. Sh6 Schwarz in Damenseite, das er in der Folge 5 Zügen Mat setzt. ganz vortrefflich zur Geltung bringt. 41 Td8—e8 14. Sd2—f3 c7—cö 42. Te3 x e8f Kf8 x e8 15. L e i — f 4 Dd8—d7 43. Tc7—b7 Ke8—f8 16. T a l — d l Se8— c7 44. h2—h4 Sg5—f3f 17. T f l — e l Sc7—e6 45. K g l — f 2 Sf3—d2 Hier steht der Springer die ganze 46. h4—h5 Ta6—a5 Partie hindurch ausgezeichnet. , 47. h5—h6 Aufgegeben. 18. Lf4—g3 Ta8—ds 19. c3—c4 . . . . Um das Feld e4 für den Springer zu gewinnen, gestattet Weiß dem Gegner einen Freibauer.

gespielt am 24. Juli. 19 d5—d4 20. Sf3—d2 aT —a6? Statt dessen sollte lieber f7—f5 geschehen, da der weiße f-Bauer vorzugehen droht. 21. Sd2—e4 Se6-g5 Jetzt wäre f'7—f5 schon nicht unbedenklich, denn es könnte folgen 22. ef, Lfti: 23. Ld6, Le7 24. Lei:, De7: 25. Sc5: mit Bauerngewinn. Aber auf den Textzug könnte Weiß mit 22. Sg5:, Lg5: 23. f2—f4—fö ein ausgezeichnetes Spiel erlangen. Der f- und e-Bauer von Weiß wären dann mehr wert als der c- und dBiiuer von Schwarz. 22. Se4—c3 f7—f5 23. Sc3—dö . . . . Hiernach bekommt Schwarz ein sehr sicheres Spiel im Centrum bei Angriffschancen auf dem Damenflügel, außerdem hat der Springer von dö keinen Rückzug, sodaß von hier ab Weiß nach und nach in entscheidenden Nachteil kommt. Weiß sollte den f-Bauer en passant schlagen und dann mit Sd5 fortfahren. 23 Sg5—e6 24. f2—f4 Td8—b8 25. Tel—e2 b7—b5 (S. Diagramm.)

26. b2—b3 . . . . Der entscheidende Fehler. Der Bauernzug schwächt den Damen flügel und giebt Schwarz eine Marke für den Angriff mit dem a-Bauer, so daß eine völlige Umgehung der weißen Stellung von der a-Linie

77

Stellung nach dem 20. Zuge. T

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aus möglich wird und der Bauer b3 eine dauernde Schwäche bildet. Deshalb war meines Erachtens Se7:J:' nebst Tel die richtige Verteidigung; Schwarz andererseits sollte möglichst bald den Läufer nach d8 ziehen, um seinem Abtausch zu verhindern. 26 Tb8—b7 Hier und im Folgenden zeigt Schwarz eine gewisse Unschlüssigkeit und verliert damit einige Tempi. 27. h2—h3 Kg8—h8 28. Lg3—h2 Le7—d8 29. g2—g4 Dd7—f7 30. DdS—f3 Tb7—a7 31. g4—g5 . . . . Weiß kann auf dem Königsflügel nicht durchdringen und schließt ihn deshalb ab. Er sollte jedoch seine Angriffsstellung lieber unverändert beibehalten, da er damit den Gegner engagiert und ihn verhindert, seine Kräfte vollständig dem Damenflügel zu widmen. 31 b5—b4

78

Fünfte Sunde,

32. Lh2—g3 a6—a5 33. h3—h4 a5—a4 Man sieht, daß ohne den Zug bü—b3 der Angriff von Schwarz auf dem Damenflügel gerade so gegenstandslos wäre, wis der von Weiß auf dem Königsflügel es ist,dem zum Gelingen der Zug g7—g6 fehlt. 34. Te2—g2 a4 x b3 35. a2 x b3 Ta7—a3 36. Lg3—f2 Df7—a7 37. Tdl—d3 Ta3—alf 38. Kgl—h2 Tal—bl 39. Td3—dl Tbl—b2 40. Lf2—el Da7—a2 41. Tg2 x b2 Da2 x b2f 42. Kh2—g3 Tf8—f7 43. Df3—d3 .... Weiß hat sich sehr gewandt auf die Vertheidigung eingerichtet und zwingt Schwarz hiermit, auch seinen Königsflügel etwas zu schwächen, um seinen Turm freizubekommen.

43

44. Tdl—d2 45. Td2—dl 46. Tdl—d2 47. Td2—dl 48. Tdl—d2 49. Td2—dl 50. Tdl—d2 51. Td2—dl 52. Tdl—d2 53. Td2—dl 54. Tdl—d2 55. Td2—dl Endlich! 56. Lei—f2 57. Dd3—f3

Lasker nutzt alle seine Chancen sehr geschickt aus. Mit diesem Zuge droht er einen Einbruch in's feindliche Lager, sobald Dame und Turm von Schwarz sich im weißen befinden. 57 Ta7—a2 58. Tdl—d3 Ta2—b2 59. Lf2—gl Da8—al 60. Lgl—f2 .... Stellung nach dem (50. Zuge von Weiß

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Db2—al Dal—b2 Db2—al Dal—b2 Db2—cl Del—b2 Db2—cl Del— b2 Db2—al Dal— a2 Da2—al Dal —a8 Tf7—a7 ....

60 Tb2—bl Schwarz hat eine strategisch gewonnene Stellung, macht aber einen schweren taktischen Fehler, der den Sieg aus der Hand und sofort dem Gegner in die Hand giebt. Nicht der schwerfällige Turm mußte zum Angriff vorangehen, sondern die bewegliche Dame, und nicht die erste Reihe mußte die Operationslinie bilden, sondern die zweite. Folgendes war der zum Siege führende Plan: Dal—cl—c2, womit fast alle weißen Figuren gefesselt waren; sodann De2, um die Damen

gespielt am 24. Juli. zu tauschen; Danach zurück mit dem Turm nach b2, Kh8—g8—f7, und endlich nochmaliger Angriff auf b3 mit Se6-f8-d7—b8—c6 —a5. Ging dabei der Springer d5 nach fti, so wurde er einfach geschlagen. Hiergegen ließ sich nichts erfinden, falls Weiß indifferente Züge machte. (Übrigens wären nach Dal—cl—c2 bei der Fesselung der weißen Figuren auch andere, kompliziertereFortsetzungen für Schwarz wohl möglich gewesen). Wenn Weiß aber nicht still hielt, sondern Gegenangriffsversuche machte, so wäre geschehen: 60 Del 61. Sf6, Dc2 62. Lgl, D g 2 j 63. Dg2:, Tg2f 64. Kg2:. Sf4f nebst Sd3: und Schwarz gewinnt. 61. Sd5—f6! Tel—hl 62. Df3—b7 Se6-g7 Auch nach 62 Th3f 63. Kh3:, Dflf 64. Kg3, Dd3f 65. Kh2 ist Schwarz verloren. 63. D b 7 - f 7 Thl—gif 64. Kg3—f3 Aufgegeben. Eine sehr schwierige, interessante und lehrreiche Partie.

79

6. d2—d4 b7—b5 7. La4—b3 d7—d5 8. d4 x e5 Lc8—e6 9. c2—c3 Lf8-c5 10. Sbl—d2 0—0 11. Lb3—c2 Se4xd2 12. D d l x d 2 Tf8-e8 13. Dd2—d3 g7—g6 14. Lei—g5? .... Ein Fehlzug, welcher einen Bauer und damit die Partie kostet. 14 Sc6xe5 15. L g 5 x d 8 Se5xd3 16. L c 2 x d 3 .... Nach 16. Lc7:, Sb2: steht Schwarz noch besser. 16 Te8xd8! Der a-Bauer muß gedeckt bleiben. Schwarz hat für die nächste Zeit kein leichtes Spiel, wenn er jede Remischance abschneiden will. Janowski spielt von hier ab ausgezeichnet und macht den Gewinn sehr schwer. 17. a2—a4 b5—b4 Schlecht wäre c7—c6 wegen Sd4, worauf das Vorgehen des c- und d-Bauern gehindert ist. 18. Sf3—d4 Le6—d7 Nach Ld4:, cd wäre der c-Bauer rückständig. Nr. 45. Spanische Partie. 19. Sd4—b3 Lcä—f8 Janowski. Dr. T a r r a s c h . 20. c3xb4 Lf8xb4 Weiß. Schwarz. 21. Tfl—cl .... 1. e2—e4 e7—e5 Weiß spielt immer darauf, die Sb8—c6 2. Sgl—f3 schwarzen Bauern zurückzuhalten. a7—a6 3. Lfl—b5 21 c7—c6 Sg8—f6 4. Lb5—a4 22. a4—a5 Td8—b8 Sf6 x e4 5. 0—0 23. Sb3—d4 c6—c5

80

Fünfte Runde,

24. Sd4—c2 Lb4—d2! Mit 24 c4 25. Le2, Lc5 26. Lf3 würden die schwarzen Bauern angegriffen und am Vorrücken gehindert. 25. T e l — d l Ld2—ht> 26. Ld3—e4 .... Die einzige Chance. 26 dr> x e4 27. Tdl x d7 Tb8 x b2 28. Sc2 —e3 Ta8—b8 Stellung nach dem 28. Zuge.

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29. Se3—dl . . . . Wenn Weiß auf den Gewinn des a-Bauern spielt, ist er sehr schnell verloren: 29. Ta7, T b l f 30. Tbl:, T b l f 31. S f l , c4 32. Ta6:, c3 TC6, e3. 29 Tb2—bl 30. Tal x bl Tb8xbl 31. g2—g4 c5—c4 32. Kgl—g2 Tbl—cl 33. Td7—d8+ Kg8—g7 34. h2—h4 Lh6—f4 35. Sdl —e3 c4—c3 36. g4—g5! h7—h6

37. Td8—c8 .... Nach ghf hätte Schwarz leichtes Spiel, da der f-Bauer vorgehen könnte. 37 Lf4 x e3 Nach 37 hg 38. Sd5, Ld2 39. Sb4 könnte der c-Bauer nicht vorgehen. 38. f2 x e3 h6 x g5 39. h 4 x g 5 Tel —al? Schwarz glaubte für den c-Bauer den a- und g-Bauer zu bekommen, dies ist jedoch ein Irrtum. Viel schneller entschied 39 c2 40. Kh2!, Tal 41.Tc2:,Ta5: 42. Tg2, Tf5 nebst Tf3. Jetzt muß sich Schwarz noch lange quälen, und Weiß hat noch bis zum Schluß viele Remischancen. 40. Kg2—g3! Tal x a5 ' 41. Kg3—f4 Ta5-a3 42. K f 4 x e 4 Ta3—b3! Der einzige Weg zum Gewinn. Schwarz muß seinen Turm nach c5 spielen. Tc5 scheitert nun an Tb5. 43. Tc8—c4 Kg7—f8 44. Ke4—d3 Tb3—b5 45. Tc4—g4 Tb5—c5 46. Kd3—c2 a6—a5 47. Tg4—a4 .... Zieht Weiß den Turm in der g-Linie, so rückt der a-Bauer vor oder der König kommt heran. 47. . . . . Tc5xg5 48. Kc2 x c3 Tg5-d5 49. Kc3—c4 Td5—e5 50. Kc4—d4 f7—f6 51. Ta4—c4 g6—g5 52. To4—c7 Te5—e7

gespielt am 24. Juli. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61.

Tc7-—c8f Tc8-—a8 e3-—e4 Ta8-—a6 Kd4-—d5 Ta6-—a8 Ta8- - a 7 f Ta7-—a8 Ta8- - g 8 f

KfB-—f7 Te7-—e5 Te5-—b5 Tb5-—b4 a5-—a4 g5" Kf7-- g 6 Kg6-- g 5 Kg5-—f4

62. Tg8—f8 63. Tf8xf6+ 64. Tf6—c6 65. Kdü —e5 66. Tc6—cl 67. Tel—elf 68. Tel —al Aufgegeben.

81 Tb4 x e4 Kf4—e3 Tel—d4 a4—a3 a3—a2 Ke3—f2 Td4—a4

Sechste Runde, gespielt am 25. Juli. In der 6. Runde gelang endlich einmal dem Altmeister W i n a w e r ein schöner Sieg in seiner Partie gegen P o r g e s , den er gleich nach der (spanischen) Eröffnung bedenklich einengte. Es entwickelte sich ein nachhaltiger Angriff, der zum Gewinn führte. Ebenfalls durch einen scharfen Angriff gewann M a r o c z y gegen P i l l s b u r y . Es war ein von P i l l s b u r y ungünstig verteidigtes Vierspringerspiel. Ein elegantes Qualitätsopfer beraubte den schwarzen Königsflügel seiner besten Verteidigungsfigur, und dann hatte der Angriff freie Bahn. S c h l e c h t e r und L a s k e r lieferten eine kurze Remispartie, und S c h a l l o p p verlor gegen A l b in durch schwaches Spiel in einer französischen Partie. M a r c o und S c h i f f e r s spielten eine sicilianische Partie, die in einer sehr interessanten Stellung als remis abgebrochen wurde. C h a r o u s e k hatte keinen guten Tag. Er spielte ein Läufergambit gegen S t e i n i t z , das bald in's Endspiel überging. Dieses stand anscheinend gleich, aber C h a r o u s e k verlor es durch schwaches Spiel. T e i c h m a n n erlangte in einer italienischen Partie gegen J a n o w s k i ein sehr gutes Spiel, dann aber versagten wieder seine Kräfte und er verlor. S h o w a l t e r stand gegen W a l b r o d t in einer spanischen Partie recht gut, nutzte aber seinen Vorteil nicht aus. Lange Zeit sah die Partie nach Remis aus, da machte S h o w a l t e r einen schwächenden Zug, der dem Gegner gestattete, einen schnell entscheidenden Angriff einzuleiten. Eine feine Partie lieferte wieder B l a c k b u r n e , der in der ersten Turnierwoche überhaupt ganz in seinem früheren Stile spielte. In einer italienischen Eröffnung gegen Dr. T a r r a s c h standen die Spiele längere Zeit gleich, TAKRASCH,

Nürnberg.

6

82

Sechste Bunde,

da überschätzte Schwarz seine Stellung, machte einen nicht genügend tiberlegten Springerzug und nun kam B l a c k b u r n e zu einem Angriff, der schließlich nicht mehr zu parieren war. Frei war T s c h i g o r i n . Damit war die erste Turnierwoche zu Ende. Der Stand nach der 6. Runde war: Lasker — 1 (f 5), Tschigorin — 1 ( t 4). Janowski, Steinitz und Walbrodt — 1 1 /a (f 41/,,), Blackburne und Dr. Tarrasch — 2 tf 4), Maroczy — 2 ( t 3), Schlechter — 2'/ 2 (f 3V2), Schiffers — 3 (+ 3), Pillsbury und Charousek — 3 ( t 2), Winawer, Marco und Albin — 31 /2 (t 2»/2), Schallopp f 1, Porges, Teichmann und Showalter t 1 / 2 . Lasker und Walbrodt waren noch ohne Verlustpartie. Porges war ebenso wie Teichmann ernstlich erkrankt und unfähig zu spielen; nur, um das Turnier nicht zu stören, spielte er weiter, was hoch anzuerkennen ist. Uber Showalter's Mißerfolg war das Erstaunen allgemein. Nr. 46. Yierspring-erspiel. Maroczy. Pillsbury. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sg8—f6 3. Sbl—c3 Sb8—c6 4. Lf 1 —b5 Lf8—c5 Hiernach kommt Schwarz bald in Nachteil. 5. 0—0 0—0 6. Sf3 x e5 Tf8—e8 Besser ist Se5:. 7. Se5—f3! Sf6xe4 8. d2—d4 Se4xc3 9. b2 x c3 Lc5—e7 liesser ist noch der buchgemäße Zug Lf8, wonach auf d4—d5 der Springer nach e5 gehen kann. 10. d4—d5 Sc6—b8 11. Lei—f4 a7—a6 12. Lb5—a4 Le7—f6? Hier sollte wenigstens b7—b5 nebst d7—d6 geschehen. Nach dem Textzuge wird Schwarz völlig gelähmt.

13. d5—d6 c7—c6 Auf c5 folgt Lb3 nebst eventuell Dd5. 14. La4—b3 b7—b5 15. D d l —d2 Lc8—b7 16. Sf3—g5 Te8-fS Auf Lg5: folgt Lg5: nebst Df4. 17. Sg5—e4 a6—a5 18. a2—a3 Sb8—a6 19. T a l — e l c6—c5 20. Lb3—d5 Lb7 x d5 21. D d 2 x d 5 b5—b4 22. Tel—e3 Lf6 x c3 (S. Diagramm.)

23. T e 3 x c 3 .... Ein elegantes, überraschendes Opfer, welches aber ganz und gar unnötig ist. Noch zwingender war 23. Lg5, Lf6 24. Lf6:, gf 25. Df5 und gewinnt, resp. 23 , Dc8 24. Sc3:, bc 25. Lf6 (droht Dg5), gf 26. T g 3 f , Kh8 27. Df5, Dd8 28. T h 3 nebst Mat. 23 b4 x c3 24. Lf4—g5 Sa6—c7

gespielt am 25. Juli. Stellung nach dein 22. Zuge.

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Nr. 47. Schottische Partie. Schlechter. Lasker. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 e5 X d4 3. d2—d4 4. Sf3 x d4 Sg8—f6 LfS—b4 5. Sbl—c3 b7 x c6 6. Sd4xc6 rt7—d6 7. Lfl—d3 Der gewöhnliche und wohl auch stärkere Zug ist d7—d5. 8. 0—0 Sf6—g4 Um dem Fesselungszuge Lg5 zu entgehen. Dd8—h4 9. Ld3—e2 10. Le2 x g4 Dh4 x g4 Lb4—c5f f2—f3 11. 12. Kgl—hl Dg4—h4 13. D d l - e l Dh4 x el 14. Tfl x el Lc5—f2 15. Tel—e2 Lf2—d4 16. Lei—e3 Ld4-f6 17. e4—eö ! Ein chancenreiches Bauernopfer, durch welches Weiß das bessere Spiel erhält. 17. Lf6 x e5 18. Le3—d4 Lc8—a6 19. Te2—el 0—0—0 20. Ld4xe5 d6 x e5 21. T e l x e ö Td8-d2 22. Tal—cl

Schwarz sucht den Feind durch ein Opfer zu versöhnen, denn auf 24 De8 gewinnt 25. Sf6f, gf 26. Lf6:, h6 27. Df3!, und auf 24 Dc8 gewinnt 25. Sf6f, Kh8 26. De4, g6 27. Dh4, h5 28. Sh5:. 25. Dd5—c4! Dd8—e8 26. d6 x c7 ... Merkwürdig, daß Weiß seine Combination nicht fortsetzt! Nach 26. Sf6f, gf 27. Lf6: war die Partie aufzugeben, denn auf 27 De6 gewinnt 28. Df4, und auf 27 h5 gewinnt 28. Df4, Se6 29. Dh6. 26 De8—e5 27. Tfl—dl Tf8 — e8 28. Tdl xd7! Kg8—h8 29. Dc4 x f7 De5 x g5 30. f 2 - f 4 ! Dg5—g4 31. h2—h3 Dg4 x d7 (S. Diagramm.i Auf Dg6 gewinnt Damentausch nebst Sd6 und Td8. Jetzt hätte die Partie endlich 32. Df7 x d7 Te8 x e4 anfangen können interessant zu 33. c7—c8Df Aufgegeben. werden, wenn sie nicht an dieser Stelle als remis abgebrochen worden 6*

Sechste Runde,

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wäre. Weiß ist durch seine bessere Wenn Weiß den Läufer im 8. Zuge Bauernstellung etwas im Vorteil. entwickelt hätte, so hätte er jetzt Schiaßstellung der Partie. rochieren und sodann auf f6 x e5 mit dem f-Bauer zurückschlagen können. 13 c5 x d4 14. c3 x d 4 f6 x e5 15. d 4 x e 5 .... Hierzu ist Weiß nunmehr gezwungen, denn auf fe erfolgt das Qualitätsopfer auf f3 nebstDh4fund Verlust der beiden Mittelbauern. Weiß kommt nun in Nachteil. 15 Sd7—c5 16. Ld3 X h7f .... Ein verfehltes Opfer. g2—g3 zur I Deckung des f-Bauern mußte geschelten. 16. . . Kg 8 x h7 Nr. 48. Französische Partie. : I 17. Dd2Schallopp. Albin. Diesen Zug hatte Weiß offenbar Weiß. Schwarz. übersehen. 1. e2—e4 e7—e6 18. Sf3—g5f Kh7—g8 2. d2—d4 d7—d5 19. Sg5 x e4 d5 x e4 3. Sbl—c3 Sg8—f6 20. Dc2 x e4 Dd8—a5+ 4. Lei—g5 Lf8-e7 21. Kel—e2 Lc8—d7 5. e4—e5 Sf6—d7 22. T h l — d l Ld7—e8 6. L g 5 x e 7 Dd8xe7 23. g2—g4 Sc6—e7 7. Sc3—b5 De7—d8 24. Sa3—c4 Le8—b5 Der Angriffs- wie der Vertei25. Tdl—d7 Da5—b4 digungszng rühren von Alapin her. 26. Td7—c7 Se7—d5 8. ü d l — d 2 .... Aufgegeben. Statt dieses Zuges war Ld3 am Platze, wie sich gleich zeigt. 8

9. c2—c3 10. Sb5—a3 11. f2—f4 12. Sgl— f3 13. Lfl—d3

0 - 0

a7—a6 c7—c5 Sb8—c6 f.-f6 ....

Nr. 49. Spanische Partie. Winawer. Weiß. 1. e2—e4 2. Sgl—f3

Porges. Schwarz. e7—e5 Sb8—c6

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gespielt am 25. Juli.

22. Tfl—f2! a5—a4 3. Lfl—b5 Sg8—f6 4. 0—0 Lfö—e7 23. Sg3—fl! .... Darauf erhält Schwarz immer Zur späteren Deckung des bein etwas gedrücktes Spiel. Der Bauern und zur Vorbereitung des gewöhnliche Zug Se4: ist besser. Angriffs mit dem g-Bauern. 23 a4 x b3 5. Sei—c3 d7—d6 6. d2—d4 e5xd4 24. a2 x b3 Dd7—c8 7. Sf3 x d4 Lc8—d7 25. g2—g4! Lc6—d7 8. Lb5 x c6 b7 x c6 26. Tf2—g2 c7—c6 9. f2—f4 0—0 27. h2—h4 .... Auch das noch! 10. Ddl—d3 c6 — c5 27 Dc8—b7 11. Sd4—e2 Ld7—c6 12. Se2—g3 Tf8—e8 28. Sfl—d2 Db7—c7 13. b2—b3 .... Stelluog nach dem 28. Zuge. In dieser Variante der spanischen | Partie erweist sich der Läufer auf b2 immer sehr stark und giebt dem ganzen Angriff die DirektiveIS Le7—f8 14. Lei—b2 Dd8—d7 'M t*I mm,., . 15. Tal—el .... Weiß hat nun ein sehr schön WM geordnetes Spiel. 15 Te8—e6 16. Sc3— dl Sf6—e8 W% '' " ¡ ¡ j b 17. f4—f5 .... mwt xi-.M. Hiermit nimmt Winawer den Angriff auf den er mit großer KonSchwarz kann nicht das Geringste sequenz durchführt. unternehmen. 29. g4—g5 f6xg5 17 Te6—e7 30. h4 x g5 d6—d5 18. Sdl—e3 f7—f6? Nun ist der Springer „pat", ein 31. g5—g6 h7xg6 32. Sf4xg6 .... Schicksal, das ihn in dieser Variante Nun droht Dh3. nicht selten trifft. 32 Tf7 —f6 19. Se3-d5! Te7—f7 Verzweiflung. 20. Sd5—f4! Ta8—b8 21. c2—c4 .... 33. Lb2 x f6 Se8 x f6 Es drohte c4 (Dc4:, Lb5). 34. e4—e5 Sf6—e4 21 a7—a5 35. Dd3—h3 Se4xd2

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86

Sechste Runde, 36. Dh3—h8f 37. e5—e6+

Kg8—f7 Aufgegeben.

Nr. 50. Sicilianische Partie. Marco. Schiffers. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 c7—c5 2. d2—d4 c5xd4 3. Sgl—f3 Sb8—c6 Schwarz kann statt dessen den Bauer durch e7—e5 (Se5:? Da5+) behaupten, Weiß bekommt dann aber einen sehr starken Angriff. 4. Sf3xd4 c7—e6 5. Sbl—c3 Sg8—f6 6. Sd4—b3 .... Ein seltsamer Zug, auf den Schwarz sofort das bessere Spiel erhält. Gewöhnlich geschieht Le2. 6 Lf8—b4 7. Lfl—d3 d7—d5 8. e4 x d5 Sf6 x d5 9. Lei—d2 Lb4 x c3 Besser war es, den Läufer sich zu erhalten und Sc3: nebst Ld6 zu spielen. 10. b2 x c3 Dd8—f6 Von diesem Zuge hat sich Schwarz offenbar zu viel versprochen. 11. 0—0! .... Weiß opfert mit Recht den Bauer für einen guten Angriff. 11 Sd5 x c3 12. Ddl—el Sc3—d5 13. f2—f4 .... Um Sf4 zu verhindern. 13 0—0 14. c2—c4 Sd5—b6 15. Ld2—c3 Df6—e7

16. Tfl—f3 .... Weiß hat nun mit Dame, Turm und beiden Läufern einen sehr starken Angriff. 16 f7—f5 Den f-Bauer muß man in solchen Stellungen immer ziehen; zieht ihn Schwarz nur einen Schritt, dann ist wieder der Königsläufer sehr gefährlich. Nach dem Textzuge aber wird das Bauernübergewiclit von Schwarz illusorisch, da sein Mehrbauer rückständig wird. 17. a2—a4 Sb6—d7 18. Ld3—c2 Sd7—c5 19. Tf3—g3 Tf8—f7 20. Sb3 - d 2 Lc8—d7 21. Lc2—dl .... Dieser Zug, der Lh5 droht, ist nicht stark genug, denn Schwarz zieht die Dame fort und kann dann i den Turm nach e7 ziehen. Auf der Hand lag die Stärke von Sd2 —f3—g5. Zog Schwarz, um Sg5 zu verhindern, h7—h6, so wurde seine Königsstellung bald unhaltbar (z. B. Sf3—h4—g6, oder Tg3 —g6 nebst Dg3). Ein anderer, sehr guter Plan, der in den Details aber gut ausgearbeitet werden mußte, bestand in dem Hinüberspielen des Damenturmes nach h3, etwa Ta3, Lb2, Tg5, Th3, Dh4. 21 De7—d6 22. Del —e3 Ta8—f8 23. Ldl—c2 b7—b6 24. Tal—dl Dd6—c7 25. Sd2—f3 Tf7—e7 26. Sf3—e5 ....

gespielt am 25. Juli.

87

Nun wäre Sg5 nicht gut wegen N r . 51. Königsläuferg-ambit. e6—e5. Charousek. Steinitz. 26 Ld7—e8 Weiß. Schwarz. Se5: darf wegen Le5: nebst Ld6 1. e2—e4 e7—e5 nicht geschehen. 2. f2—f4 e5 x f4 27. Tg3—h3 Sc5—d7 3. Lfl—c4 Sg8—f6 28. Se5 x d7 Le8 x d7 Die sicherste Verteidigung des 29. De3—g3 Ld7—e8! Läufergambits, welche aber meist 30. Dg3—g5 Le8—g6 zu wenig lebhaften Partien führt. Diese Verwendung des Läufers 4. Sbl—c3 Sb8—c6 rettet das schwarze Spiel. 5. Sgl— f3 Lf8—b4 31. Th3—d3 Lg6—e8 6. 0—0 32. Td3—g3 Tf8—f7 Besser ist 6 d6, denn nun 33. Tg3—h3 .... wird der Springer f6 zurückgedrängt. Schlußstellung der Partie. 7. e4—e5 Sfti—e8 Auf 7 d5 folgt 8. Lb3 mit Bauergewinn. 8. Sc3—d5 Lb4—a5 9. d2—d4 d7—d6 10. Lei x f4 Lc8—g4 11. e5 x d6? .... Weiß ist schneller und besser entwickelt, giebt aber mit diesem Zuge einen großen Teil seines Vorteils dahin, da nun der schwarze Springer wieder ins Spiel kommt. c2—c3 nebst Dd3 war im Stande, Hier wurde die Partie als remis den durch die Eröffnung errungenen abgebrochen. Weiß steht immer Vorteil festzuhalten. noch sehr gut und könnte (nach 11 Se8xd6 Tg3 oder Te3) durch Vorgehen mit 12. Lc4—b3 Sd6—f5 dem h-Bauer die schwarze Stellung 13. c2—c3 Sf5—li4 weiter zu erschüttern suchen. Für 14. Ddl—el Lg4 x f3 den Abbruch der Partie ist ein 15. g 2 x f 3 Sh4—g6 anderer Grund als die Mittagspause Sd4: darf wegen Se7+ nebst Dh4: nicht ersichtlich. nicht geschehen. 16. Del—g3 .... Den Läufer nach e3 oder g3

Sechste Runde,

88

zurückzuziehen und dann den fBauer vorzustoßen erscheint besser. 16 Sg6xf4 17. S d 5 x f 4 . . . . Dieser Springer stand auf d5 ausgezeichnet. Df4 war vorzuziehen. 17 Sc6—e7 18. T a l — e l . . . . Hier konnte 18. Sli5, Sg6 19. f3 —f4—f5 geschehen. 18 c7—c6 19. D g 3 - g 5 . . . . Damit wird das Spiel zum Remis aufgelöst. 19 Se7—g6 20. D g 5 x d 8 La5xd8 21. S f 4 x g 6 h7 x g6 StelluDg nach dem 21. Zuge.

23. T f l — e l Tf8—d8 24. K g l — f 2 b7—b5 25. T e l — d l a7—a5 26. a2—a4 . . . . Besser war wohl a2—a3. 26 Ta8—b8 27. Tdl—d2 b5—b4 28. c3—c4 c6—c5 29. d4—d5 g6—g5 30. Lb3—dl . . . . Dieser Zug giebt dem Schwarzen eine Chance. Wenn Weiß den Läufer überhaupt nicht zog oder erst nach den Vorbereitungszügen Kg2 und Te3, so war die Partie für ihn nicht zu verlieren, sondern stand eher für ihn wegen des Freibauern günstiger. 30 b4—b3! Schwarz nimmt sofort die Gelegenheit wahr. E r verhindert die Peststellung der Bauern mit b2—b3 und droht Tb4. 31. Td2—d3 Tb8—b4 32. T d 3 x b 3 Lf6—d4+! 33. T e 4 x d 4 . . . . Das Opfer ist verfehlt und führt zum Verlust der Partie, die mit 33. Ke2, Tc4: 34. Tb7 wegen der ungleichen Läufer noch sehr gut zu halten war.

33 Tb4 x b3 Weiß hat nun noch den Vorteil 34. L d l x b 3 c5xd4 des Besitzes der e-Linie, derselbe hat aber hier nicht viel zu bedeu35. Lb3—dl . . . . ten, da die Türme nicht nach e7 Dies ist nicht recht verständlich. eindringen können. Wie man aber E s sollte doch wenigstens der Vordiese Partie für Weiß noch ver- stoß der Freibauern erfolgen. lieren kann, ist schwer zu sehen. 35 Td8—e8 22. T e l —e4 Ld8—f6 36. f3—f4? g5xf4

gespielt am 25. Juli. 37. L d l - g 4 g7-g6 38. c4—c5 f7—f5 39. d5—d6 Kg8—f7 40. Lg4—e2 Te8—c8 Weiß giebt die Partie auf, was zum Mindesten verfrüht ist. Er konnte 41. Lc4f spielen und auf 41 Ke8 mit 42. Lböf nebst c5—c6 fortfahren, auf 41. Kf6 aber immer noch versuchen, ob Schwarz auf 42. d6—d7 mit dem Turm nach d8 gehen würde. Charousek hat die ganze Partie nicht gut gespielt.

Nr. 52. Italienische Partie. Teichmann. Janowski. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—eö 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. d2—d3 Sg8—f6 5. Lei—e3 Lc5—b6 6. Sbl—d2 0—0 7. Ddl—e2 d7—d5 Schwarz hat gegenüber der gewöhnlichen Spielweise einen Zug (d7—d6) gespart. 8. Lc4—b3 h7—h6 Dies ist hier ausnahmsweise ganz gut, denn es verhindert Lg5 und droht durch d5—d4 den Läufer zu erobern. 9. c2—c3 Lb6 x e3 10. f2xe3 .... Dies ist doch sehr gewagt. Die offene f-Linie giebt ja immer Stel-

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lungsvorteil und Angriffschancen, aber der völlig isolierte Doppelbauer ist doch eine bedenkliche Schwäche der weißen Position. 10 da x e4 11. d3 x e4 Dd8—e7 12. o-0 .... Stärker war wohl die lange Rochade nebst h2—h3 undg2—g4—g5. 12 Lc8—g4 13. h2—h3 Lg4—h5 14. g2—g4 Lh5—g6 15. Sf3—h4 Kg8—h7 Le4: wäre wegen Se4: nebst Sg6 fehlerhaft. 16. S h 4 - f 5 Lg6xf5 17. T f l x f 5 .... Weiß konnte auch ganz gut mit dem e-Bauer schlagen und den Angriff mit Vorgehen des h- und g-Bauern fortsetzen. Der Gegenzug 17 e5—e4 war nicht zu fürchten wegen Tf4 nebst Lc2. 17 Sf6—e8 18. Tal—fl Se8—d6 19. Tf5—f2 n7—a5 Schwarz hat keine recht wirkungsvollen Züge zur Verfügung. 20. Tf2—g2 a5—a4 Hier ist der Bauer später ein verlorener Posten. 21. Lb3—d5 g7—g6 Um auf g4—g5 mit h6—h5 antworten zu können. 22. g4—g5 h6—h5 23. Tfl— f6 Sc6—d8 24. a2—a3 .... Um dem durch c7—c6 bedrohten Läufer ein Rückzugsfeld zu öfinen.

Sechste Runde,

90

24 Sd6—e8 25. Tf6—fl .... Der Turm wäre besser nach Tf2 gegangen, um das Feld fl für den Springer frei zu lassen, der von da nach g3 gehen sollte. 25 c7—c6 26. Ld5—a2 Sd8—e6 27. h3—h4 Ta8—d8 28. Tg2—f2 Td8—d7 Der Angriff anf der offenen f-Linie ist recht lästig. 29. Sd2—c4 Se6—d8 30. Sc4—b6 Td7—c7 Nach d6 darf der Turm nicht wegen Sc8. Weiß ist nun bedeutend im Vorteil. Den a-Bauer zu schlagen wäre jetzt aber nicht gut, da der Springer nach b5, Sb6 keinen Rückzug hätte. Aber mit 31. Dc4 war der Bauer ohne Gefahr zu holen. 31. Tfl—dl Sd8-e6 Stellung Dach dem 31. Zuge.

32. L a 2 x e 6 .... Von hier an fängt Teichmann an,

wie er es immer gegen Ende einer Sitzung that, schwach und immer schwächer zu spielen, bis er die für ihn so vorteilhaft stehende Partie richtig noch verliert. 32 De7xe6 33. Tdl—d8 .... Hier konnte Sa4: mit Vorteil geschehen. 33 f7—f6! 34. De2—dl Tf8—f7 Geht der andere Turm nach f7, so könnte Sd7 nebst Te8: und Sföf folgen. 35. Sb6xa4 .... Jetzt ist dies total verfehlt. 35 f6 x g5 36. Sa4—c5 De6—h3 Diesem Zuge hätte Weiß längst Kh2 vorbeugen müssen. 37. Ddl—e2 .... Es ist klar, daß Te8: wegen 37 Dg3f 38. Tg2, De3f für Weiß ungünstig ist. 37 Se8—f6 38. De2—c4 .... Dies verliert sofort. Mit 38. Th2, Dg3f? 39. Tg2, Dh4: 40. Se6 oder 38 Dg4f! 39. Tg2, De2: 40. Te2: konnte sich Weiß noch verteidigen. 38 Dh3—g3f 39. Kgl—fl Sf6—d5 Ein hübscher Schlußzug. Weiß giebt auf. Nr. 53. Spanische Partie. Showalter. Walbrodt. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 ei—e5

gespielt am 25. Juli. 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 d7—d6 Dieser Zug ohne vorausgegangene Entwicklung des Königsläufers beengt stets das schwarze Spiel. 4. d2—d4 e5xd4 5. Sf3 x d4 Lc8—d7 6. Sd4 x c6 .... Besser scheint es mir, mit dem Läufer zu sehlagen, sehr gut ist es auch, das Sehlagen überhaupt zu unterlassen und Sc3 nebst 0—0 zu spielen. Allerdings hat auch nach dem Textzuge Weiß das bessere Spiel. 6 b7xc6 7. Lbö—d3 Sg8—f6 8. 0—0 Lf8—e7 9. Sbl—c3 0—0 10. f2—f4 d6—d5 11. e4—e5 Le7—c5f 12. Kgl—hl Sf6—g4 13. Ddl—el f7—f5 Notwendig, um das Vorgehen des f-Bauera zu hindern. Weiß hat nun einen starken Freibauer. Die ganze Variante ist von amerikanischen Spielern vielfach gespielt worden. 14. h2—h3 Sg4—h6 15. Sc3—e2 .... Hier scheint Weiß in Sa4 eine Fortsetzung zu besitzen, mit welcher er entweder den Punkt c5 erobert oder die schwarzen Damenbauern zersplittert, z. B. 15. Sa4, Lb6 16. c4, oder 15 Le7 16. Le3. Auch nach 15 De7 ist Weiß im Vorteil. Das würde demnach die konse-

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quente Ausnützung dieser Position darstellen. 15 Dd8—e8 16. c2—c3 .... Mit der von Weiß gewählten Fortsetzung ist nicht viel zu lucrieren, die Partie nimmt immer mehr Remischarakter an. 16 Le5—e7 17. Lei—e3 c6—c5 18. Se2—gl Ld7—e6 19. Sgl—f3 Sh6—f7 20. Del—f2 De8—c6 21. Tal—cl .... Da kann sieh kein G-ebild gestalten. 21 a7—a5 22. Khl—h2 Ta8—b8 23. Tfl—gl Sf7—h6 Um g2—g4 zu verhindern. Das Spiel wird nun für einige Züge etwas lebhafter, und Schwarz verliert einen Bauer. 24. Sf3—g5 Le7xg5 25. f 4 x g 5 Sh6-f7 26. Le3 x c5 Tf8—e8 27. Le5—d4 Sf7 x g5 28. Tel—e2 .... Warum Weiß den f-Bauer nicht schlägt, ist nicht abzusehen. Der nächste Zug von Schwarz scheint darauf hinzudeuten, daß es ihm sehr unangenehm gewesen wäre. 28 Te8—f8 29. Tgl—el Sg5—e4 30. Df2—gl Dc6—e8 31. c3—c4 De8—g6 32. Dgl—el c7—c6 33. c4xd5 ....

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Sechste Kunde,

Stellung nach dem 51. Zuge von Weiß. Diesen Zug sollte Weiß unterlassen, denn er bringt den Läufer e6 in eine sehr gute Stellung. 33 Le6 x d5 34. T c 2 - e 2 Dg6—g5 35. Ld3 x e4 Ld5 x e4 36. Tel —c3 Tb8— d8 37. Del—f2 Dg5—h6 38. Tc3—a3 Td8—a8 39. Df2—e3 Dh6—e6 40. De3—c3 a5—a4 41. Dc3—e5 Tf8—d8 42. Dc5—b4 Le4—d5 43. Ta3 x a4 Ta8 x a4 Dh4f nebst Tg3 die Dame ver44. D b 4 x a 4 Ld5 x a2 loren. 45. Ld4—c3 La2—d5 Schwarz hat nun den geringen Vorteil der aggressiveren Läuferstellung, sonst steht das Spiel gleich. Nr. 54. Italienische Partie. 46. Te2—e3 h7—li6 Blackburne. Dr. T a r r a s c h . 47. h3—h4 .... Weiß. Schwarz. Der entscheidende Fehler, der 1. e2—e4 e7—e5 die weiße Königsstellung zu sehr 2. Sgl—f3 Sb8—e6 bloßstellt. 3. L f l —c4 Lf8—c5 47 Ld5—e4 4. c2—c3 Sg8—f6 48. Da4—al De6—g6 5. d2—d3 d7—d6 49. T e 3 - e 2 Td8—d3! 6. Sbl—d2 0—0 50. Dal—el Dg6—g4 7. b2—b4 Lc5-b6 51. Del—f2 .... 8. a2—a4 a7—a6 9. Lc4—b3 Lc8—e6 (S. Diagramm.) 10. 0—0 Le6 x b3 Auf diesen ganz plausiblen Zug 11. Ddl x b3 .... folgt ein überraschender, eleganter Soweit ist die Partie identisch Schluß. Auch bei anderen Fort- mit der Partie Blackburne-Tschisetzungen wäre der Angriff von gorin (Partie Nr. 13) aus diesem Schwarz durchgedrungen. Turnier. Meine Bedenken gegen die Tschigorin'sche Fortsetzung 11. 51 Le4 x g2! d6—d5 habe ich in den AnWeiß giebt die Partie auf, denn merkungen zu derselben mitgeteilt. auf 52. Dg2: ist durch 52

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M,Jä im • i •

gespielt am 25. Juli. Lb6—a7 11 Um dem Zuge Sc4 zuvorzukommen. 12. Tal—a2 .... Diese Turmentwicklung war schwerlich zeitgemäß. 12 Sc6—e7 13. Sd2—c4 Se7—g6 14. Db3—dl .... Stellung nach dem 14. Zuge von Weiß.

Tf8—e8 14 Hier konnte Schwarz durch folgende Fortsetzung, durch die er irrtümlicherweise nur Auflösung und Ausgleich erzielen zu können glaubte, in Vorteil kommen: 14 d5 15. Sce5:, de 16. Sg6:, hg 17. Sei, (nicht Se5 wegen Dd5), Dd5. 15. Lei—g5. Notwendig, um den jetzt noch stärkeren Vorstoß des Damenbauern zu verhindern. 15 h7—h6 16. L g 5 x f 6 Dd8xf6 17. Sc4—e3 Sg6—f4 Von diesem Zuge hatte sich

93

Schwarz zu viel versprochen. Schwarz hatte jetzt nichts besseres als 17 Le3: 18. fe, De6 19. Taf2, d5 mit gutem Angriff im Centrum und auf dem Damenflügel. Auch in den nächsten Zügen noch sollte Schwarz den Springer schlagen. 18. g2—g3! Sf4—e6 Die Kombination 18 Sd3: 19. Sd5, De6 20. Dd3:, c6 21. Td2 schlägt zum Vorteil von Weiß aus. 19. Sf3—Ii 4 g7—g6? 20. Kgl—hl Kg8—h7 Hier hatte Schwarz zum letzten Male Gelegenheit, durch Le3: die Spiele auszugleichen. Die offene f-Linie war bei weitem nicht so gefährlich, wie das Vordringen des f-Bauern, welches Weiß jetzt mit großer Umsicht vorbereitet. 21. Se3—g2! Te8—f8 22. Ta2—c2 .... Der c-Bauer muß gegen den An* griff der schwarzen Dame gedeckt werden, ehe der f-Bauer vorrücken kann. 22 Df6—d8 23. f2—f4 e5 x f4 Besser war noch Sg7. 24. g3 x f4 Se6—g7 Auf 24 f5 könnte 25. Sg6:, Kg6: 26. eff, Tf5: 27. Dg4f, Kf6 28. Sh4 etc. schnell gewinnen. 25. Ddl—g4 Dd8—c8 26. Dg4—g3 Sg7—h5 27. Dg3—f3 Sh5—f6 28. d3—d4 Dc8—g4 29. Df3—d3 Ta8—d8 (S. Diagramm.)

Beratungspartie,

94

Stellung Dach dem 29. Zuge.

34. Dd3—h3 f4—fo 35. Sh4—f3 Dg5—e7 36. Te4—h4 Tf8—h8 Nach 36 h5 37. Sf4 ist es ibenfalls aus. 37. Sg2—f4 Kh7—g7 38. T f l — g l Sd7—f8 39. Dil3 x f5 De7—f7 40. Sf4—h5f Kg7—g8 41. Sh5—f6f Kg8—g7 42. Th4—f4 Th8—li7 Es giebt nichts besseres. 43. Df5—e4 Df7—e6 44. Sf6 x h7 Kg7 x U7 Die schwarze Stellung ist auch 45. Tf4—f6 De6—dö bei anderen Zügen völlig unhaltbar. 46. T f 6 x g 6 Aufgegeben. 30. e4—e5 d6 x e5 Blackburne hat den Angriff vom 31. f4 x e5 Sf6—d7 20. Zuge ab sehr stark und ziel32. Tc2—e2 c7—c6 bewußt geführt. 33. Te2—e4 Dg4—g5

Beratungspartie, gespielt am 26. Juli.

Spanische Partie. Weiß. Schwarz. Blackburne Schiffers und und Pillsbury. Steinitz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 Lf8—c5 4. c2—c3 Dd8—f(! 5. d2—d4! e5 x d4 6. e4—e5 .... Dieser Bauer darf natürlich wegen De2 nicht geschlagen werden. 6 Df6—g6

7. c3 x d4 Lc5—b4t Steinitz hat auch folgende Variante angegeben, die für Weiß günstig ist: 7 Sd4: 8. Sd4:,Db69.Le3,Ld4: 10. Dd4:, Db5: 11. Sc3 mit schneller Entwicklung des weißen Spiels. 8. Sbl—c3 d7—d5 9. 0—0 Sg8—e7 10. Ddl—b3 .... Da der Bauer d5 und zugleich der Lb4 angegriffen ist, erzwingt dies den Abtausch des letzteren. 10 Lb4 x c3 11. b 2 x c 3 a7—a6?

gespielt am 26. Juli.

95

Dies verdirbt das schwarze Spiel sofort. Schwarz sollte rochieren und auf La3 mit Td8 antworten. 12. Lb5xc6+ Dg6xc6 13. Lei—a3 .... Hiedurch wird die Rochade und damit eine normale Entwicklung verhindert. 13 Se7—g6 14. T a l — b l b7—b6 15. T f l — e l Lc8—f5 16. Tbl—cl Lf5—d3 Um c3—c4 zu verhindern. 17. Tel—e3 Sg6—f4

20. Sf3—h4 g7-g5 21. Te3xe4! .... Korrekt und kräftig. 21 d5 x el 22. Sh4—f5! .... Nun kann Schwarz auch nach der Damenseite nicht rochieren wegen Se7f. Der Freibauer unterstützt von Läufer und Springer lähmt das schwarze Spiel. 22 e4—e3 23. f2—f3 Dc6—b5 24. Sf5—g7f Ke8—d8 25. Db3—c2 Sf4—d5

Stellung nach dem 17. Zuge.

Stellung nach dem 25. Zuge.

Schwarz übersieht offenbar den genialen Gegenzug. Lc4 mußte geschehen. 18. e5—e6! .... Auf 18 fe gewinnt Weiß eine Figur durch 19. Db4, 0—0—0 20. Se5, Db5 21. Sd3: nebst Db5:; auf 18 Se2+ gewinnt 19. Te2:, Le2: 20. eff. 18 f7—f6 19. Tel—el Ld3—e4

26. Dc2—e4 .... Soweit haben die Weißen sehr schön gespielt, hier aber versäumen sie meines Erachtens die stärkste Fortsetzung, die in 26. c3—c4 bestand. Der Hauptzweck dieses Zuges ist die Vertreibung des Springers, der zu günstig postiert ist und die Entwicklung des Angriffs stört Auf 26. c4 könnte folgen 26 Dc6 27. Df5 (Db3 würde auch genügen),

96

Beratungspartie,

Dc4: (auf Sf4 folgt e7=f=) 28. e7+, 36 Df7 x f8 Se7: 29. Df6: mit unwiderstehlichem 37. g3 x f4 Df8 x g7 38. f4—f5! .... Angriff, resp. 26 Da5 27. Del nebst D oderTe3: ebenfalls mit sehr Der Gewinnzug. Weiß droht den starkem Spiel. Stellung nach dem 35. Zuge. 26 Kd8—c8 27. e6—e7 Kc8—b7 28. Tel X e3 Kb7—a7 29. Te3—el Ta8—e8 Notwendig, um e7—e8 zu verhindern. 30. De4—c2 .... Weiß hat erst den Turm und nun auch die Dame hin- und zurückgezogen. 30 Db5—c4! 31. Tel—e6 .... Um auf Dc3: die Damen zu tauschen, den Turm zu schlagen Bauer nach Dc2 —e4—e6 weiter und mit Te6xf6—f8 zu gewinnen. vorzubringen. 31 Sd5—f4 38 g5_g4 Eine interessante Kombination, h7—h5 39. Dc2—g2 die jedoch an einer Kleinigkeit Dg7—e7 40. f3 x g4 scheitert. Kb7 nebst eventuell b6 Auf hg folgt nun De4 oder auch —b5 scheint besseren Widerstand Dg3 nebst De5. zu gewähren. Ka7—b8 41. Dg2—g3 32. Te6 x f6 Te8—g8 Auf hg geschieht wieder De5. 33. Tf6—f8 Tg8 X f8 De7—e4 42. g4—g5 34. e7 x f8D Th8 x f8 De4—blf 43. f5—f6 35. La3 x f8 Dc4—f7 Dbl x a2f 44. Kgl—g2 21. Te2:, Se4 22. Se4:, Le4: 23. Te4:, Lc5f 24.Khl, De4: 25. T e l , 0—0 und Schwarz hat zwar auch nur einen Bauer mehr, aber bei vollendeter Entwicklung noch AngrifFscliancen. 18. f3 —f4 .... Weiß hat nichts Besseres, als den Bauer aufzugeben. 18 De5—d4f 19. Kgl— h l Sc5xe4 20. Sc3xe4 Dd4xe4 21. D c 2 x e 4 .... Tel sieht schön aus, ist aber nicht gut, es folgt einfach 21 Dc2: 22. Ld3f, Le7 23. Lc2:, Kd8 und Schwarz behält seinen Mehrbauer. 21 f5xe4 22. Le2—g4 Td7-d3 23. f4 —f5 .... Zieht Weiß erst Tfel. so schützt Schwarz seinen bedrohten Bauer durch Lb4 nebst 0—0. 23 Lg6—f7 24. Tal—el Lf7—d5 25. f5—f6 gl x f6 26. L g 5 x f 6 Th8-g8 27. L g 4 - f 5 Lf8—b4! 28. Tel—e2 Td3—d2 29. T f l - e l .... (S. Diagramm.)

29. . . . Td2xe2 Hier übersieht Schwarz den schnellen Gewinn mit 29 e31 30. Te3f, Kf7 31. Le6+!, Le6:! 32. Te6:, T8g2: und gewinnt. 30. Tel x e2 Tg8—f8 31. Lfö x e4 Ke8—d7

128

Achte Runde,

32. Le4 x d5 c6 x d5 33. T e 2 - f 2 Lb4—cö 34. Tf2—f3 d5—d4 35. Khl—gl Lc5—b6 36. Kgl—f2 Kd7—e6 37. Lfü—g5 Tf8—c8 38. K f ' 2 - e l Ke6—d5 Schwarz ist in Folge seines Freibauern noch immer im Vorteil. 39. Kel—d2 Tc8—g8 40. Tf3—fof Kd;>—e4 41. g2—g4 Lb6—c7 42. h2—h4 .... Es droht Tg5: nebst Lf4t. 42 h7—h6 43. Lg5 x li6 Tg8 x g4 44. Tf5—f7 Lc7—e5 45. Tf7—fl .... Weiß kann den b-Bauer nicht schlagen, ohne dem Angriff von Turm, Läufer, König und Bauer zu erliegen. Herr Schlechter befand sich übrigens in äußerster Zeitbedrängniß. 45 Tg4 x h4 46. Tfl — e l f Ke4—d5 47. Lh6—g5 Th4—g4 48. Lg5—e7 Tg4—g2f 49. Tel—e2 Le5—f4f 50. Kd2—dl Tg2xe2 Nach dem Turmtausch ist das Spiel nicht mehr zu gewinnen. Mit Tg7 nebst d4—d3 hätte Schwarz den Freibauer erfolgreich zur Geltung gebracht. Kd5—e4 51. Kdl x e2 52. Le7—b4 Lf4—cl 53. b2—b3 d4—d3f 54. Ke2—dl Lei—f4

55. Lb4—c3 Ke4-d5 56. Kdl—el Lf4-e5 57. Lc3—d2 Kd5—d4 58. Kel—dl Le5—d6 59. Kdl—cl Ld6—a3f 60. Kel—dl b7—b6 61. Ld2—h6 La3—b4 62. Lh6—g7f Kd4—d5 63. Kdl—cl Kd5—c6 64. Kel—dl Kc6— b5 65. Lg7—fi> a7—a5 66. L f 6 - d 8 Lb4—c3 67. Kdl—cl a5—a4 68. b3 x a4 Kb5—c5 69. Kel—dl .... Remis. Schlägt Schwarz a4, so schlägt Weiß b6 und d3.

Nr. 77. Dameng-ambit. P i l l s b u r y . Dr. T a r r a s c h . Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 d5 x c4 3. Sgl—f3 c7—c5 Damit wird in die Steinitz'sche Verteidigung eingelenkt. Steinitz pflegt den c-Bauer allerdings erst einige Züge später zu schlagen. 4. e2—e3 .... d4—d5 halte ich nicht für gut. 4 e7— e6 5. L f l x c4 Sg8—f6 6. 0—0 Sb8—c6 7. Sbl—c3 c5xd4 8. e3 x d4 Lf8—e7 9. Lei—f4 0-0 10. Tal—cl .... Ein konventioneller Zug. Auf der

gespielt am 28. Juli. c-Linie ist jedoch in dieser Stellung für den Turm nichts zu holen, viel stärker steht er auf dl, also wäre vorzuziehen Dd2, Tadl, Tfel. 10 Dd8—b6 11. Ddl—d2 Tf8-d8 12. T f l — d l Lc8—d7 13. Dd2—e2 Ld7—e8 14. Lc4—d3 .... Damit beginnt ein Angriff gegen den schwarzen Königsflügel. Dieser ist zwar durch Sf6 gut gedeckt, aber diese Deckung läßt sich wiederum angreifen, und hier ist die Achillesferse des schwarzen Spiels. Außerdem aber droht immer gelegentlich — d. h. wenn sich Schwarz dessen am wenigsten versieht — der isolierte d-Bauer durch sein Vorgehen zu beweisen, daß er nicht schwach, sondern eine starke Stütze des Angriffs ist. Man beachte auch, daß noch jetzt Schwarz auf drei Reihen beschränkt ist, während Weiß vier Reihen beherrscht und die fünfte frei ist. Ganz genügend dürfte also auch die Steinitz'sche Verteidigung nicht sein.

129

teidigen als in der vorliegenden Partie. 15. Ld3—bl Sb4—d5 16. Lf4—e5 Ta8—c8 17. Sf3—g5 h7—h6 18. Sg5—e4 .... So stand auch die citierte Petersburger Partie, nur daß Weiß noch h2—h3 und Schwarz noch den wichtigen Zug Lc6 gemacht hatte. 18 Sd5 x c3 19. Tel x c3 .... Der Turm droht auf g3 den Angriff in gefährlichster Weise zu verstärken. Stände aber dersch warze Läufer schon auf c6, so müßte de" Bauer schlagen, da er sonst nach Abtausch auf e4 verloren gehen würde. 19 Tc8 x c3 20. S e 4 x f 6 f ? .... Stellung nach dem 20. Zuge von Weiß.

Sc6—b4 14 Bis hierher ist die Partie identisch mit einer in St. Petersburg zwischen Pillsbury und Steinitz gespielten Partie. Der Letztere zog jetzt 14 Tac8, worauf Pillsbury nichts Besseres zu erfinden wußte als den tendenzlosen Zug h2—h3. Natürlich ließ sich in Folge Ein Pehlzug, Schwarz mußte dadieses krassen Tempoverlustes das rauf mit dem Bauern wiederschlagen schwarze Spiel viel leichter ver- und hätte damit gewonnen, z. B. TARRASCH, N ü r n b e r g . 9

130

Achte Bunde,

21. Dh5,fe 22.Dh6:,f5oder 21.Dg4+, Kf8 22. Dh5, La4. 20 Le7 x f6? 21. Le5xf6! g7xf6 Noch das Beste, denn auf 21 Tcc8 folgt 22. Dg4, g6 23. Df4, Kh7 24. Td3 mit der Drohung Dh6f und T h 3 f . 22. b 2 x c 3 .... Der schwarze Königsflügel ist schon halb demoliert und droht durch das Hinüberspielen desTurmes über d3 nach g3 oder h3 vollends ruiniert zu werden. Dies sucht Schwarz durch den folgenden Läuferzug zu verhindern. 22 Le8—a4! Stellung nach dem 22. Zuge.

23. Tdl—el .... Hier und im Folgenden versäumt Weiß die stärkste Fortsetzung, die das schwarze Spiel gebrochen hätte. Weiß mußte durchaus seinen Turm nach g3 oder h3 zu spielen suchen, und deshalb mußte entweder der

Turm nach f l gehen nebst f2—f4 und Tf3. oder auf 23 Db6—a5! anstatt 24. De2—e3? .... die Dame nach d2 gehen, um dem Turm das Feld e3 zu lassen. 24 Da5—g5! 25. f2—f4 Dgö—g4 26. h2—h3 Dg4—li4 27. Kgl—h2 f6—f5 Nun hat Schwarz seinen Königsflügel ausreichend gesichert. 28. g2—g3 Dh4—f6 29. Lbl—d3 La4—c6 30. Ld3—fl Df6—e7 Droht Da3; stärker war es aber, mit b7—b5 das Vorgehen des cBauern zu verhindern. 31. c3—c4 De7—b4 32. T e l — d l Db4—b2f 33. Tdl—d2 Db2—cl Der Angriff der schwarzen Dame sieht stärker aus, als er ist. Sie droht schließlich sogar von ihrer Eückzugslinie abgeschnitten zu werden. 34. Kh2—gl Del—bl Besser war b6—b5. 35. Kgl—f2 Lc6—e4 36. g3—g4 Dbl—b4 37. g4 x f5 Le4 x f5 38. Kf2—gl Kg8—h7 39. Lfl—d3 Td8-g8f 40. Kgl—h2 Lf5xd3 41. De3xd3+ Tg8—g6 Kh8 war nicht besser wegen d4—d5 nebst Dd4f. 42. Td2—g2 Db4—d6

gespielt am 28. Juli. 43. Dd3—e4 Dd6—c7 Zur Deckung des b-Bauern. 44. Tg2 x g6 f7 x g 6 45. d4—d5 e6xd5 46. c4 x d5 Dc7—d6 47. h3—h4 Kh7—g7 Stellung nach dem 47. Zuge.

48. De4—e5f? Der Beginn einer falschen Kombination, die, wie dies mitunter der Fall ist, zum Siege führt. Pillsbury muß sich hier stark verrechnet haben, denn wenn er klar vorausgesehen hätte, daß bei der richtigen, übrigens sehr naheliegenden Verteidigung beide Teile eine neue Dame bekommen, Schwarz aber zunächst zwei Bauern mehr behält und damit Gewinnchancen erlangt, dann hätte er diese Fortsetzung sicherlich nicht gewählt. Mir war es auch, bevor ich Kg7 zog, unzweifelhaft, daß ich auf De5-j- gewinnen müßte. Aber anstatt nun unbefangen und schnell die einfachsten Züge zu machen, überlegte

131

ich mir lange und tief, was sich mein Gegner wohl gedacht haben könnte, und je mehr ich überlegte, um so mehr verwirrten sich meine Gedanken, was nach der langen, vorausgegangenen schweren Denkarbeit kein Wunder war, ich fing an Gespenster zu sehen, Zeitbedrängnis that das Ihrige und schließlich hielt ich mit einem Male meine Stellung für unrettbar. Und so verlor ich den Kopf und damit die Partie. 48. . . . . Dd6 x e5 49. f4 x e5 b7—b5 50. Kh2—g3 b5—b4? 51. Kg3—f4 g6-g5f?? 52. h4 x g5 h6 x g 5 j 53. Kf4 x g5 a7—a5 54. d5—d6 Kg7-n 55. Kg5—f5 a5—a4 56. Kf7-e8 e5—e6f 57. Kf5—f6 b4—b3 58. a2 x b3 a4 x b3 59. d6—d7f Ke8—d8 60. Kf6—f7 Aufgegeben. Die richtige Spielweise war folgende: 49 b5 50. Kg3, a5 51. Kf4, Kf7 (dieser Zug konnte auch schon früher geschehen) 52. h5, gh 53. Kf5, h4 54. d6, h3 55. e6f, Ke8 56. Kf6, h2 57. d7+, Kd8 58. Kf7, h l D 59. e7f, Kd7: 60. e8Df, Kd6 61. Dd8f, Kc5 62. Da5:. Nun hat Schwarz nur einen Bauer mehr, aber Weiß hat noch einen Bauer zu schützen, der gelegentlich geschlagen werden kann, und so hat Schwarz immerhin Gewinnchancen. 9*

132

Neunte Runde,

Die Stellung entzieht sich einer genauen Analyse, sie mußte eben gespielt werden, es konnte z. B. folgen 62 Db7f 63. Kf8, Kc4 und Weiß kann nicht einmal Schachbieten, während derschwarze König an den a-Bauer heranzu-

kommen sucht, um ihn auf ein Schachgebot zu schlagen. Außerdem muß sich Weiß sehr in Acht nehmen, daß nicht durch eine Serie von Schachgeboten der Damentausch herbeigeführt wird.

Neunte Runde, gespielt am 29. Juli. Die neunte Kunde brachte zunächst einen schnellen, eleganten Sieg J a n o w s k i ' s in einem Damengambit über S c h a l l o p p , sodann den Sieg S t e i n i t z ' über S h o w a l t e r in einem K i e s e r i t z k y - G a m b i t . Am hervorragendsten war die Partie P i l l s b u r y - L a s k e r , von Letzterem französisch verteidigt. L a s k e r schwächte seinen Königsflügel durch zwei Bauernzüge und dies machte sich sein Gegner auf höchst geniale Weise zu Nutze, indem er unter mehrfachen Opfern die Stellung L a s k e r ' s durchbrach und die Dame eroberte. Nach einem kurzen Endspiel mußte L a s k e r aufgeben. Für diese Partie erhielt P i l l s b u r y von Herrn Baron Albert v. Rothschild den von ihm gestifteten Schönheitspreis zuerkannt. T s c h i g o r i n gewann ein Zweispringerspiel im Nachzuge gegen T e i c h m a n n , während die französische Partie W a l b r o d t - M a r o c z y mit Remis endete, nachdem M a r o c z y eine klare Gewinnchance sich hatte entgehen lassen. Eine sicilianische Partie Dr. T a r r a s c h - W i n a w e r wurde von dem Letzteren in Folge eines falschen Opfers verloren. C h a r o u s e k gewann durch sehr feine Angriffsführnng ein Evansgambit gegen B l a c k b u r n e , während A l b i n in einer italienischen Partie gegen S c h l e c h t e r unterlag. P o r g e s und M a r c o lieferten eine triste Remispartie. S c h i f f e r s war frei. Stand nach der 9. Runde: Lasker, Steinitz, Tschigoain und Walbrodt — 2, Maroczy, Janowski, Pillsbury und Dr. Tarrasch — 3, Schlechter — 3'/¡¡, Schilfere — 4, Charousek — 4'/ 2 , Blackburne und Marco — 5. Hr. 73. Damengambit. Janowski. Schallopp. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 d5 x c4

c7—c5 3. Sgl—f3 4. e2—e3 cft x d4 5. e3 x d4 Lc8—g4 Schwarz will den Damenläufer entwickeln, ehe er e7—e6 spielt.

gespielt am 29. Juli.

133

Hierdurch wird aber der DamenKr. 74. Kieseritzky-G ambit. flügel zu schwach, und Weiß forciert Steinitz. Showalter. nun das Spiel in einer glänzenden Weiß. Schwarz. Attaque. 1. e2—e4 e7—e5 6. L f l x c4 e7—e6 2. f2—f4 e5 x f4 Es drohte L f 7 f . 3. Sgl—fö g7-g5 7. Ddl—a4f Sb8—cG 4. h2—h4 g5—g4 Auf Sd7 gewinnt 8. Se5, Sf6 9. Lg5. 5. Sf3—e5 d7—d5 8. Sf3—e5 Dd8xd4 Diese Verteidigung führt nur zum Schwarz ist auf jeden anderen Ausgleich. Zug ebenfalls verloren. 6. e4 x d5 Dd8 x d5 9. Se5 x c6 Dd4—e4f Nicht gut, weil es mindestens 10. Lei —e3 b7xc6 ein Tempo (durch Sc3) kostet, und 11. Sbl—c3 De4xg2 außerdem der Grambitbauer sofort Stellung nach dem 11. Zuge. wieder verloren geht. 7. Ddl—e2 .... Hier und im folgenden Zuge konnte Weiß auch Sg4: mit Vorteil spielen. 7 Dd5—e6 8. d2—d4 f4—f3 Der Bauer ist doch nicht zu halten. 9. g2 x f3 g4 x f3 10. D e 2 x f 3 Sb8—c6 Spielt Schwarz mit 10 f6 auf Figurgewinn, so verliert er durch 11.Lc4, De7 12. Dh5f, Kd8 13. 0—0, fe 14. Lg5 die Dame. 12. Lc4—d5! .... 11. Lei—e3 .... Allerliebst! 11. Lb5 wäre wegen 11 Ld7 12 e6 x d5 12. Lc6:?, Lc6: schlecht, ebenso 13. Da4 x c6f Ke8—d8 11. De3 wegen 11 Lh6. Weiß 14. Dc6xa8+ Kd8—d7 muß also einen und bald einen 15. Da8—b7+ Kd7—e6 zweiten Bauer opfern, erhält aber 16. Db7—c6f Lf8—d6 eine schnelle Entwickelung. 17. Le3—f4 Aufgegeben. 11 Sc6xe5 Schlägt Schwarz die Türme, so 12. d4 x e5 De6xe5 setzt Weiß in 3 Zügen mat. 13. Sbl—d2 ....

] 34

Neunte Runde,

Um Lc5 oder Lh6 mit Sc4 zu flügel nicht entwickeln und muß parieren. daran zu Grunde gehen. 13 Lc8—e6 20. f7-—f6 Auch mit anderen Zügen kann 21. Df3—b3 Lf8-- h 6 f Schwarz das Spiel nicht mehr aus22. Kcl—bl De6-—d7 gleichen. 13 Db2: wäre schlecht Dd7-—e6 23. Db3—f3 wegen De4f nebst Ld4. 24. Sc4—a5 c7-—c6 14. 0—0—0 0—0—0 b7-—b6 25. Df3—h5 Auf 14 Ld5 folgt 15. Df2, 26. Sa5—b3 Lh6-—f4 Lhl: 16. Ld4 oder Tel mit gutem 27. T d l - f l Lf4-—d6 Augriff. c6-—c5 28. a2—a4 29. Ld4—c3 Kc8-—c7 15. Lfl—g2 Le6—d5 De6 —h3 16. Lg2—h3f Ld5—e6 30. a4—a5 Auf Kb8 gewinnt Sc4. Dh3 - g 2 31. Tfl—el 17. Sd2—c4 Td8xdlf 32. Dhö—f7f Aufgegeben. 18. T h l x d l De5—f6 Auf 32 Kc6 gewinnt 33. Da7:. Stellung nach dem 18. Zuge.

19. Lh3xe6f .... Statt dessen konnte Weiß mit 19. Lg5! (Lh6 20. Df6: 21. Le6f 22. Lh6:) sofort entscheiden. 19 Df6 x e6 20. Le3—d4 .... Es langt aber auch so immer noch. Schwarz kann seinen Königs-

Nr. 75. Zweispringerspiel im Kachzuge. Tschigorin. Teichmann. Schwarz. Weiß. 1. e2—e4 e7—e5 Sb8—c6 2. Sgl—f3 Sg8—f6 3. Lfl—c4 d7—d5 4. Sf3—g5 Sc6—a5 5. e4 x d5 h7—h6 6. d2—d3 e5—e4 7. Sg5—f3 Sa5 x c4 8. Ddl—e2 Lf8—c5 9. d3xc4 10. Sf3—d2 Ein neuer Versuch. Gewöhnlich geschieht hier h2—h3 nebst Sh2. 10 0—0 11. Sd2—b3 Le5—d6? Hier mußte natürlich Lg4 geschehen. Die Dame durfte dann

gespielt am 29. Juli.

135

nicht nachd2 wegen e4—e3, sondern nach 20. gh, Dg3f bedrohten Läufers mußte nach fl gehen, und wenn nicht gut angenommen werden. Schwarz einmal den Gegner ge20. Tdl—d6 Lli3—g4 zwungen hatte, mit der Dame anMehr Aussichten gewährte noch statt mit dem König zu rochieren, Lf5 nebst Sh7—f6—g4. dann war es schon nicht so schwer, 21. De2—f2 Dh4xf2f den Angriff zu einem gedeihlichen Stellung nach dem 21. Zuge. Ende zu führen. 12. Sbl—c3 Tf8—e8 13. h2—h3 Ld6—b4 Das ist kein schneidiger Angriffsplan , auf die Triplierung der Bauern unter Abtausch des Königsläufers zu spielen. Schwarz konnte mit c7—c5, b7—b6, Lb8 (oder c7) nebst Dc7 (resp. d6) die zu erwartende kurze Kochade oder mit b7—b6 nebst c7—c6 das weiße Bauernzentrum angreifen, oder mit 13 c6 14. c5, Lb8 (oder Le5) 15. d6 die Bauern vorlocken, um sie hernach mit b7—b6 anzugreifen. 14. 0—0! . . . . Nicht 14. Ld2, Lc3: 15. Lc3: wegen 15 e3 16 fe, Se4 mit der Drohung Sg3 und Dh4f. 14 Lb4 x c3 15. b2 x c3 c7—c6 16. d5 x c6 b7xc6 17. Lei—e3 Sf6—h7 18. T a l — d l . . . . Weiß hat nun zwar einen Tripelbauer, derselbe ist aber ganz gut zu verwenden (z. B. mit c4—c5 und Td6). 18 Dd8—h4 19. f2—f4 Lc8xh3 Dieses Opfer drohte in jedem Falle. Jetzt kann es wegen des

Nach dem Damentausch hat Schwarz nur noch geringe Chancen auf Bemis, sein Damenflügel ist zu schwach. 22. K g l x f 2 Ta8—c8 23. Sb3—a5 Te8—e6 Besser c6—c5 nebst Le6. 24. c4—c5 Sh7— f6 25. T f l — b l Sf6—d5 26. c3—c4 Sd5—c3 27. T b l — b3 Sc3—dlf 28. Kf2 —g3 h6—h5 29. f4—f5! Sdl x e3 30. f5 x e6 Se3—f5+ 31. Kg3—f4 . . . . Hier wurde die Partie der Mittagspause wegen abgebrochen und von Schwarz später ohne weiteren Zug aufgegeben. Nach 31 Sd6:

136

Neunte Runde,

32. ed, Le6: ist die Partie dazu noch nicht reit. Nr. 76. Französische Eröffnung:. Walbrodt. Maroczy. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. Sbl—c3 SgS—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e4—e5 Sf6—d7 6. Lg5 x e7 Dd8 x e7 7. Ddl—d2 0—0 8. f2—f4 a7-ai> Wie schon bemerkt, kann Schwarz diesen Zug sparen (vgl. die Anmerkungen zur Partie Porges-Walbrodt). 9. Sc3—dl .... Besser Se2, und zwar wegen des Qualitätsopfers auf f3. 9 c7—c5 10. c2—c3 Sb8—c6 11. Sgl—f3 f7—f6 12. Lfl—e2 .... Auch hierauf könnte das Qualitätsopfer (nach dem doppelten Bauerntausch im Centrum) recht gut erfolgen. 12 b7—b5 13. 0—0 SÖ7—b6 14. b2—b3 Lc8—d7 15. Sdl—e3 c5—c4 16. Tfl—bl .... Walbrodt legt die Partie, seinem Spieltypus entsprechend, von vorn herein defensiv an. Ein Spieler wie Tschigorin z. B. hätte Angriffsversuche auf dem Königsflügel unternommen, und mit Erfolg.

16 Ta8—b8 17. Le2—dl a6—a5 18. Ldl—e2 f6xe5 19. f4 x e5 Sc6—a7 20. Tbl—fl Tb8—c8 21. Tfl—cl Tc8—c7 22. Le2—dl Tf8—c8 23. Tal—bl Ld7—e8 24. Ldl—c2 c4xb3 25. a2 x b3 a5-a4 Der c-Bauer darf wegen Lh7;f nicht geschlagen werden. 26. b3 x a4 Sb6 x a4 Schwarz ist nun in Folge der Schwäche des rückständigen cBauern etwas im Vorteil. 27. Se3—dl Sa4—b6 28. Lc2—d3 Sb6—c4 29. Dd2—g5 .... Endlich erfolgt ein Angriff auf den Königsflügel, aber jetzt mit ungenügenden Kräften und bereits geschwächtem Damenflügel. 29 h7—h6 30. D g 5 - g 4 . Kg8—h8 31. h2—h3 Sc4—b6 32. Sf3—h4 g7—g5! 33. Sh4—f3 Sb6—a4 Nun sollte Schwarz in entscheidenden Vorteil gelangen. 34. Tbl—b3 b5—b4! 35. T b 3 x b 4 Sa4xc3 36. Tel x c3 Tc7 x c3 Db4: wäre wegen Tc7: nebst De6: sehr bedenklich. 37. Sdl x c3 Tc8 x c3 38. Tb4—b8 .... (S. Diagramm.)

Der einzige Zug, aber auch der

gespielt am 29. Juli. Stellung nach dem 38. Zuge von Weiß.

hätte nicht» geholfen, wenn Schwarz jetzt zunächst mit 38 Sc6 ein wichtiges Tempo gewonnen und dann so weiter gespielt hätte wie in der Partie. 38 Tc3 x d3? 39. Dg4—h5 Kh8—g7 40. Tb8 x e8 De7—f7 41. Dh5xf7+ Kg7xf7 42. Te8—h8 Kf7—g7 Stände jetzt der Springer a7 schon auf c6, so würde Schwarz mit Sd4: die beiden weißen Mittelbauern und damit die Partie gewinnen. 43. Th8—e8 Kg7—f7 44. Te8—h8 Kf7—g7 Remis.

Tir. 77. Sicilianisehe Partie. Dr. T a r r a s c h . Weiß. 1. e2—e4 2. Sgl— f3

Winawer. Schwarz. c7—c5 e7—e6

137

3. Sbl—c3 a7—a6 4. d2—d4 Dd8—c7 Der gewöhnliche Zug c5 x d4 ist besser, da durch das weitere Vordringen des Damenbauern das schwarze Spiel sehr eingeengt wird. 5. d4—d5 d7—d6 6. d 5 x e 6 .... Damit entlastet Weiß zwar die schwarze Stellung von dem Drucke, schafft aber in den schwachen Mittelbauern Angriffspunkte. Auf andere Züge von Weiß würde Schwarz durch den Vorstoß des eund später des f-Bauern ein nicht übles Spiel erlangen. 6 f7xe6 7. g 2 - g 3 Sg8-f6 8. a2—a4 .... Um b7—b5 zu verhindern. 8 Sb8—c6 9. Lfl—g2 Lf8-e7 10. 0—0 0—0 11. T f l — el .... Es ist für Weiß gar nicht so leicht, der schwarzen Stellung etwas anzuhaben. 11 Ta8—b8 12. b2—b3 b7—b5 13. a 4 x b 5 aßxbö 14. Lei—b2 b5—b4 15. Sc3—bl e6—e5! Sonst würde Weiß durch e4— e5 in Vorteil kommen. Schwarz hat sehr gut gespielt und ein gleiches Spiel erlangt. Die Schwäche der Punkte d5 und d6 ist vorläufig nicht auszunützen. 16. Sbl—d2 Sc6—d4

138

Neunte Bunde,

17. Sd2—c4 18. Ddl—d3

Lc8—g4 ....

StelluDg nach dem 18. Zuge von Weiß.

26. 27. f 3 X g4 28. Sc4 x e3 29. h2—h4 30. g4—g5

Dd7xg4 Lg5 x e3 Sh3—g5 Sg5-f7 Aufgegeben.

Nr. 78. Französiche Partie.

18 Sf6xe4 Ein verfehltes Opfer. Schwarz hat entweder den Gegenzug oder das Läuferschach im 21. Zuge übersehen. 19. L b 2 x d 4 : .... Sd4: wäre natürlich schlecht wegen Sf2:. 19 Lg4xf3 Se4—g5 20. Lg2 x f3 21. Lf3—d5f Kg8—h8 22. Ld4—e3 Sg5—h3f Es folgen noch einige Angriffsversuche, nach deren Zurückweisung Schwarz aufgeben muß. 23. Kgl—g2 Dc7—d7 24. Dd3—e4 Le7—g5 25. f2—f3 Tf8—f6 26. De4—g4 .... Macht nicht nur allen Angriffsversuchen ein Ende, sondern führt auch zum Gewinn einer zweiten Figur.

Pillsbury. Lasker. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. e4—e5 SffS—d7 5. f2—f4 c7—c5 6. d4 x c5 Sb8—c6 7. a2—a3 Sd7 x c5 In diesem Moment scheint es besser zu sein, mit dem Läufer zu schlagen und sich den Angriff Dg4 gefallen zu lassen. 8. b2—b4 Sc5—d7 9. Lfl—d3 a7—a5 Dies ist fast notwendig, da sonst der Springer auf d7 die Entwicklung des schwarzen Spieles hemmt. 10. b4—b5 Sc6—b8 11. Sgl—f3 Sd7—c5 12. Lei—e3 Sb8—d7 13. 0—0 g7—g6 Weiß drohte mit dem f-Bauer weiter vorzugehen. Bekanntlich wird aber der Königsflügel durch den Aufzug des g- oder h-Bauern immer etwas geschwächt. Zudem erreicht Schwarz seinen Zweck, f4—f5 zu verhindern, nicht, denn Weiß kann jederzeit diesen Zug durch g2—g4 doch ermöglichen,

gespielt am 29. Juli.

und dann ist der Vorstoß f4—fö noch gefährlicher. Es war daher ein besserer Verteidigungsplan, den Vorstoß des f-Bauern indirekt aufzuhalten durch Bedrohung des Bauern e5 mittelst Dc7, und danach zu streben (etwa nach Le7 und 0—0) den f-Bauer einen oder zwei Schritt zu ziehen. 14. Sc3—e2 Lf8—e7 Nun war aber Lg7 nebst 0— 0 die natürlichere und sicherereSpielweise. 15. Ddl—el Sd7—b6 16. Sf3—d4 Lc8—d7 17. Del— f2 Sb6—a4 Es drohte Se6: mit Bauergewinn. 18. Tal—bl .... Um Sb2 zu verhindern. 18 h7—h5 Der entscheidende Fehler, eigentlich nur die Fortsetzung des Fehlers vom 13. Zuge. Schwarz will g2 —g4 verhindern, aber durch den geschehenen Zug wird der bereits durch g7—g6 geschwächte Königsflügel vollends verteidigungsunfähig gemacht. Mit 18 0—0 19. gi, f5 hatte Schwarz immer noch ein ganz leidliches Spiel. 19. b5—b6 .... Ein feiner Zug, welcher das schwarze Spiel sehr beengt. Es droht nun Lb5. Wird der Bauer geschlagen, so gewinnt Weiß durch Se6: ihn mit Vorteil wieder zurück. 19 Sc5 x d3 20. c2 x d3 Le7 x a3

139

Stellung nach dem 20. Zuge.

oder nicht, sein Königsflügel ist unhaltbar. 21. f4—£5! .... Damit beginnt Weiß das Zerstörungswerk. Auf ganz dieselbe Weise hat in einer sehr ähnlichen Stellung Gunsberg gegen Bauer im Breslauer Turnier den Durchbruch ausgeführt. 21 g6 x fo 22. Se2—f4 hö—h4 Auf andere Züge entscheidet das Eingreifen der weißen Dame von g3 aus. 23. T b l — a l .... Einfacher und vielleicht noch stärker war 23. Sf5:, ef 24. Sd5: mit unwiderstehlichem Angriff auf die zerrissene Stellung von Schwarz. 23 La3—e7 24. Tal x a4 .... Ein brillantes Opfer zur Ablenkung des Damenläufers. (S. Diagramm.) 24 Ld7 x a4 Ob Schwarz den Bauer schlägt 25. Sd4xe6 ....

140

Neunte Bunde,

Die Pointe des Durchbruchma- loren oder Schwarz erleidet noch növers. größeren Nachteil, nämlich: 34 a4 35. Dh4:, a3 36. Dh7t, Ke8 25 f7 x e6 (Ke6 37. Dg7) 37. Dg6f, Kd8 (Kd7 26. Sf4 x e6 La4—d7 Stellung nach dem 2G. Zuge von Weiß. 38. Dd6+ nebst Da3:) 38. Df6f, Ke8 39. e6. 35. g2 x h3 Tc8—g8f 36. Kgl—f2 a5—a4 37. Del—b4 Tg8-g6 38. Kf2—f3 a4—a3 39. Db4 x a3 Tg6 x b6 Tb 6—e6 40. Da3 —c5 KfT—e7 41. Dc5—c7 42. K f 3 - f 4 b7—b6 Tg6—c6 43. h3—h4 44. Dc7—b8 Ld7—e8 45. Kf4 x f5 Tc6—li6 Db8—c7f Ke7—f8 46. Wenn Schwarz die Dame nicht 47. Dc7—d8 b6—b5 giebt, geht sein Spiel schnell ver48. e5—e6 Th6—li7 loren; z. B. 26 Dc8 27. Df5: b5-b4 49. Kf5—e5 (droht Lg5), Dc6 28 Lg5, Db6f 50. Dd8—d6f Aufgegeben. 29. d4, Db4 30. Df7f, Kd7 31. Le7:, Eine von Pillsbury tief angelegte De7: 32. Scöf, Kd8 33. Sb7f, Kd7 und großartig durchgeführte Partie. 34. Sc5f, Kd8 35. D d 5 f , Kc7 36. Db7f 37. Da8f 38. Db7t 39. D b 8 f oder 27 Tg8 28. Sc7f, Kd8 29. e6, Lc6 30. Df7, Te8 31. Dg7 und Schwarz ist gegen die Drohungen Lg5 und Tf7 machtlos. 27. Se6 x d8 Ta8 x d8 28. Le3—c5 Td8—c8 29. Lc5 x e7 Ke8 x e7 30. Df2—e3 Tc8—c6 31. De3—g5+ Ke7—f7 32. Tfl—cl Tc6 x e l f 33. D g S x c l Th8—c8 34. Del—el h4—h3 Zieht Schwarz statt dessen den a-Bauer, so geht derselbe bald ver-

Nr. 79. Italienische Partie. Porges. Marco. Schwarz. Weiß. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Lf8—c5 3. Lfl—c4 4. Sbl—c3 Sg8—f6 5. d2—d3 d7—d6 6. Lei —e3 Lc5—b6 Lc8—e6 7. h2 —h3 Lb6 x e3 8. Lc4—b3 9. f2 x e3 Le6 x b3 , , ,, 10. a2 x b3 Das weiße Spiel ist nun wegen

gespielt am 29. Juli. der offenen Linien, die für Angriffe zu verwenden sind, vorzuziehen. 10 Sc6—e7 11. Sc3—e2 c7—c6 12. Se2—g3 0—0 13. 0—0 Kg8—h8 14. Ddl—el a7—a5 15. Sf3—h4 .... Beginn eines starken Angriffs. 15 Se7—g8 16. Sh4—f3 .... Ende desselben. 16 b7—b5 17. Kgl —h2 Dd8—c7 18. Kh2—hl Tf8—b8 19. Tal—a2 Ta8—a7 20. Del—d2 Tb8—a8 21. Tfl—al Sg8—e7 22. Sf3—h4 .... „Noch einmal sattelt mir den Hippogryphen, ihr Musen!" 22 g7—g6 23. Dd2—f2 Se7—g8 24. Sh4—f3 Sf6-e8 25. Sg3—e2 f7—f6 26. Se2—c3 Se8—g7 Diese Rösselsprünge erinnern lebhaft — wie übrigens die ganze Partie — an das „Zukunftsschaeh". 27. Df2—d2 Sg8—e7 28. Tal—fl Se7—g8 29. Ta2—al Dc7—b6 30. Dd2—f2 a5—a4 Endlich geschieht etwas. 31. b3 x a4 b5—b4 32. Sc3—e2 Ta7 x a4 33. Tal—bl c6—c5? Nicht gut, weil es den d-Bauer rückständig macht.

141

34. Sf3—d2 Ta4 —a7 35. Sd2—c4 Db6—c6 36. Df2—f3 Sg7—e8 37. g2—g4 Ta8—b8 38. Tbl—al Tb8-a8 39. Tal—bl Ta8—b8 Nach diesem anmutigen Tanz wurde die Partie als remis abgebrochen. Ein Tschigorin würde die Partie sowohl als Weißer wie als Schwarzer gewinnen, und sie weder als Weißer noch als Schwarzer remis geben. Schade, daß nicht alle Partien des Turniers in demselben Stile gespielt sind, das Turnierbuch hätte dann anstatt im Dezember bereits im August erscheinen können. Nr. 80. Zweispringerspiel im Nachzuge. Albin. Schlechter. Weiß. Schwarz. 1. e2—el e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Sg8—f6 4. d2—d3 Lf8—c5 5. c2—c3 d7—d6 6. b2—b4 .... Wie bereits bemerkt, scheint mir dieses Vorgehen der Damenflügelbauern nicht so ungünstig für Weiß zu sein, als gewöhnlich angenommen wird. 6 Lc5—b6 7. a2—a4 a7—a6 8. Ddl—b3 .... Dieser Angriff hat keine nachhaltige Kraft und endet wegen der späteren Drohung (c7—c6 und)

142

Neunte Kunde,

d6—d5 im Rückzug. Besser Sd2 oder Lg5. 8 0—0 9. a4—a5 Lb6—a7 10. Lei—e3? Sc6—e7 Hier sollte 10 Le3: 11. fe, Sg4 geschehen. Weiß würde damit vor die peinliche Wahl gestellt, zur Deckung des Bauern e3 entweder seinen König zu entwickeln und damit einen großen Vorteil für's Endspiel zu erlangen — falls es dazu kommen sollte —, oder mit 12. 0—0 die Falle 12 Se3: 13. L f 7 f , Tf7:? 14. Sgo aufzustellen, die Schwarz aber mit 12 Df6! 13. Tel, Dh6 siegreich vermeiden konnte. 11. Sbl—d2 c7—c6 12. L e 3 x a 7 Ta8xa7 13. Db3—c2 .... Vgl. die Bemerkung zum 8. Zuge 13 d6—d5 14. Lc4—b3 Se7—g6 15. 0—0 Lc8—g4 16. T f l — e l d5 x e4 Schwarz hat den Vorteil der Stellung erlangt, nicht zum Geringsten durch sein für Weiß sehr lästiges Bauerncentrum. Mit diesem Bauern tausch aber beseitigt Schwarz zwei Bauern, die für Weiß sehr unangenehm waren, den Bauer d5, welcher die Linie des weißen Königsläufers sperrt und den weißen Figuren das Feld c4 nimmt, und den Bauer d3, der ebenfalls zur Beengung des weißen Spiels beiträgt. Te8 sollte geschehen.

17. d3 x e4 Dd8—e7 18. Dc2—d3 Ta7—a8 19. Dd3—e3 Ta8—d8 20. h2—h3 Lg4—e6 21. Lb3—c2 .... Dies ist nicht gut. Mit 21. Leö:, De6: 22. Sg5, De7 23. Sb3, um womöglich den schwachen Punkt c5 zu besetzen, konnte Weiß ein ganz gutes Spiel erlangen. 21 h7—h6 Um Sg5 zu verhindern. 22. Kgl—h2 .... Stellung nach dem 22. Zuge von Weiß.

22 c6—c5! Damit trifft Schwarz den Nagel auf den Kopf! Nun werden die weißenDamenflügelbauern schwach, die bei richtiger Fortsetzung eine Stärke des weißen Spiels gebildet hätten. 23. T a l — b l c5xb4 24. c3 x b 4 Sf6—e8 25. Tel—gl .... Auf dem Königsflügel ist nichts zu holen, Weiß sollte irgend etwas

gespielt am 29. Juli. auf dem Damenflügel thun, z. B. b4—b5. 25 Se8—d6 26. g2—g4 Sd6—c4 27. Sd2 x c4 Le6 x c4 28. Tgl—g3 Lc4—b5 29. Kh2—hl Td8-d6 30. Khl—h2 Tf8—c8 Weiß macht Yerlegenheitszüge, während Schwarz seine starke Stellung weiter verstärkt. 31. Lc2—b3 Tdö—d3 32. De3—b6 . . . . Besser Del. 32 Tc8—c6 33. Db6—a7 Tc6—f6 34. Sf3—el Td3xg3 35. f2 x g 3 Tf6—fl! Hiernach beherrscht Schwarz das Spiel. 36. Da7—e3 De7—f6 37. T b l — b2 Sg6—f8 38. Kh2—g2 Sf8—e6 39. Lb3 x e6 Df6 x e6 40. Tb2—f2 Tflxf2f 41. K g 2 x f 2 De6—c4 Schwarz gewinnt nun ohne weitere Mühe. 42. Kf2—gl Dc4xb4 43. S e i — f3 Db4xa5 44. De3—c5 Da5—al+ 45. Kgl—h2 Dal—b2f 46. Kh2—hl Lb5—c6 47. Dc5—e7 Db2—bl+ 48. Kgl—h2 Dblxe4 Aufgegeben.

143

Nr. 81. Evansg-ambit. Charousek. Blackburne. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. 0—0 d7—d6 7. d2—d4 Lc5—b6 Von Lasker empfohlen. Ich halte diese Spielweise nicht für ganz genügend, da ich nach 8. de, de 9.Dd8f,Sd8: lO.Seö: das weiße Spiel wegen seiner vorgeschritteneren Entwicklung und seines Mittelbauern vorziehe. 8. a2—a4 e5 x d4 Damit lenkt Schwarz in die Normalverteidigung ein, welche dem Weißen das Centrum, das bedeutend freiere Spiel und viele Angriffschancen einräumt, Vorteile, denen auf der anderen Seite nur das erhebende Bewußtsein des Nachziehenden gegenübersteht, einen Bauer (und was für einen!) mehr zu besitzen. Diese Partien werden fast immer vom Angreifer gewonnen. 9. c 3 x d 4 . . . . Nun haben wir die sog. Normalstellung des Evansgambits mit dem minderwertigen Zuge a2—a4 anstatt Lb2, d5 oder Sc3. 9 Lc8—g4 10. Lei—b2 Dd8—f6 11. Lc4—b5 Lg4xf3 Für besser halte ich es, diesen Tausch zu unterlassen, sofort a7—

Neunte Bunde,

144

a6 nebst Se7 und 0—0 zu spielen und möglichst bald mit d6—d5 das weiße Centrum anzugreifen, ein Angriff, der nach dem Tausch auf f3 nicht mehr so kräftig ist, da der Bauer e4 zu gut gedeckt ist. 12.

g2 x f3

Stellung nach dem 21. Zuge von Weiß.

a7—a6

13. L b 5 x c 6 t b7xc6 14. S b l — a 3 . . . . W i e es öfters in Gambits der Fall ist, hat nun der Angreifer keineswegs einen sehr heftigen Angriff, aber es ist für den Verteidiger sehr schwer, einen erfolgreichen Gegenangriffsplan zu entwerfen, und ohne Gegenangriff kann man doch nicht gewinnen. Weiß hat ein sehr starkes Centrum und infolge der offenen Linien Angriffscliancen auf allen Seiten. 14 15. K g l - h l 16. 17.

Sg8—e7 0—0

Sa3—c4 Sc4xb6

d6—d5 c7xb6

18. D d l — e 2

Se7—g6

19.

sollte vorgehen, eventuell bis c4, sodann der b-Bauer nachfolgen. Damit wären die Bauern zur Geltung gekommen. Ein anderer Plan bestand in Sg6—f4—h5—f6, um den Zug e4—e5 zu erzwingen. Hierbei konnte auch, sowie der Turm von g3 vertrieben war, Dh3 geschehen. 22.

a4—a5!

Ta8—a7

23. De2—d2 f7—fö E s mangelt an guten Zügen.

Tfl—gl

Tf8-e8 24. e4—e5 . . . . 20. T g l —g3 Df6 —e6 Nun kann dieser Zug mit Vor21. T a l — e l . . . . teil geschehen, denn jetzt ist der Weiß hütet sich wohlweislich vor Bauer frei und übt einen starken dem weiteren Vorrücken des e- Druck aus. Bauern, wodurch das Centrum be24 Ta7—f7 deutend an Kraft verlieren würde. J e t z t wäre immerhin fö—f4 noch (S. Diagramm.)

21

b6—b5

besser gewesen. Das schwarze Spiel wird jetzt ganz eingeklemmt.

Der entscheidende F e h l e r , denn 25. f3—f4 De6—d7 nach dem Gegenzuge wird das 26. L b 2 —a3 . . . . Bauernübergewicht, das Schwarz auf Nun folgt der entscheidende Andem Damenflügel besitzt, ganz griff auf den Bauer c6, der kaum illusorisch gemacht. Der c-Bauer zu halten ist.

gespielt am 29. Juli.

145

26 Te8—e6 Besser Sg6—f8 —e6. Einen Freibauer muß man immer durch eine leichte Figur, am besten durch einen Springer als die geringwertigste Figur stoppen. 27. Tel—cl Dd7—d8 Vorbereitung eines Verzweiflungsangriffs, ebenso wie der vorhergehende Zug. 28. La3—d6! .... 'i Demonstriert die Unhaltbarkeit des c-Bauern.

Stellung nach dem 28. Zuge von Weiß.

(S. Diagramm.)

28 Sg6—e7 p Die einzige Chance bildete noch das Qualitätsopfer auf d6. 29. Dd2—b4 Se7—C8 30. Tel x c6 Sc8 x d6 31. e5 xd6 .... Nun ist Schwarz total verloren. 81 Dd8-e8 32. Db4—c5 Te6—elf

33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42.

Khl—g2 Kg2—h3 Tc6—c7 Dc5—a7! Kh3—g2 Tg3—f3 Kg2xh2 Tc7—c8f Da7xd7f Dd7—e6f

De8—e4f Tf7—d7 De4—e6 Tel-hl De6—e4f Thl X h2f De4xf3 Kg8—f7 Kf7-g6 Aufgegeben.

Zehnte Runde, gespielt am 30. Juli. Die zehnte Runde brachte große Verschiebungen in der Reihenfolge der Preiskandidaten. L a s k e r ' s drei Konkurrenten S t e i n i t z , T s c h i g o r i n und W a l b r o d t erlitten nämlich Niederlagen, während L a s leer siegte, so daß er wieder allein die Anwartschaft auf den ersten Preis hatte. L a s k e r spielte eine spanische Partie gegen B l a c k b u r n e sehr korrekt, eroberte durch einen Angriff auf der Damenseite Bauern, parierte geschickt jeden Gegenangriff und gewann. S t e i n i t z hingegen spielte eine zähe Partie mit A l b i n , die trotz der für ihn ungünstigen (spanischen) Eröffnung schließlich für den Altmeister günstig stand. Allein er übersah die Angrifischancen des Tarrasch, Nürnberg. 10

146

Zehnte Runde,

Gegners und verlor zu viel Zeit, die A l b in zur Vorbereitung eines entscheidenden Königsangriffs ausnützte, den er in eleganter Weise durchführte. T s e h i g o r i n mußte in einem Damengambit gegen P i l l s b u r y bald die Qualität opfern, hatte aber dann, da sein Gegner die richtige Fortsetzung verfehlte, bis zum Schluß gute Chancen, als ein Versehen ihn sofort die Partie kostete. W a l b r o d t erlitt seine erste Niederlage in dem Turnier durch J a n o w s k i , welcher in einer für ihn günstigen Stellung einer spanischen Partie durch ein Versehen Walbrodt's einen Bauer und damit die Partie gewann. S c h l e c h t e r führte einen scharfen Angriff gegen T e i c h m a n n durch, der sich mit Damenbauer gegen Königsbauer verteidigt hatte. M a r o c z y gewann eine sizilianische Partie gegen W i n a w e r , der dieselbe sehr unregelmäßig verteidigte. M a r c o kam in einer spanischen Partie gegen S h o w a l t e r in Vorteil, versäumte die Gewinnfortsetzung und mußte sich mit Remis begnügen. Gleichfalls mit Remis schlössen die Partien P o r g e s — Dr. T a r r a s c h und S c h i f f e r s — C h a r o u s e k . Frei war S c h a l l o p p . Stand nach der 10. Runde: Lasker — 2, Tsehigorin, Steinitz, Walbrodt, Maroczy, Janowski und Pillsbury — 3, Schlechter und Dr. Tarrasch — 3'/,, Schiffers — 41/2, Charousek — 5, Marco — 5 1 /,, Blackburne — (>. Nr. 82. Damenbauer gegen Königsbauer. Teichmann. Schlechter. Schwarz. Weiß. dl—d5 1. e2—e4 Dd8 X d5 2. e4 x d5 Dd5—a5 3. Sbl—c3 c7—c6 4. d2—d4 Lc8—g4 5. Sgl — f3 Sg8-f6 6. Lfl—e2 e7—e6 7. 0—0 Lg4 x e2 8. Sf3 — e5 Lf8-e7 9. D d l x e2 0—0 10. Lei—g5 Da5—c7 11. T a l — d l Um wickeln 12. 13.

den Damenspringer zu können. Tdl—d3! Sb8—d7 Td3—g3 ....

Damit geht Weiß, der die für Schwarz stets etwas ungünstige Eröffnung ganz ausgezeichnet behandelt hat, zu einem sehr heftigen Königsangriff über, den er mit großer Energie und Eleganz durchführt. Die Partie bietet ein lehrreiches Beispiel, wie man auch einen sehr kleinen Eröffnungsvorteil zum Siege ausnützen kann.

13 gT-g'6? Hierdurch kommt Schwarz dem Weißen allerdings entgegen. Der Turm f8 sollte ziehen, um auf Lh6 mit Lf8 decken zu können. ent14. h2—li4 Kg8—g7 15. h4—h5! .... (S. Diagramm.)

Sehr schön gespielt; auf 15

gespielt am 30. Juli. Stellung nach dem 15. Zuge von Weiß.

Sh5: opfert Weiß mit 16. Dh5: die Dame, um sie nach 16. . .. gh 17. Le7f, Kh6 (oder Kh8 18. Sd7:) 18. L g 5 f , Kg7 19. Lf4f zurückzugewinnen. 15 Sd7xe5 16. d4 x e5 Sf6—g8 Jetzt würde Sh5: 17. Dh5:, gh 18. Lf6t, Kh6 19. Lg7 sogar zum Mat führen. 17. Lg5—e3 .... Der erste Angriff ist nun abgeschlagen, Weiß frischt den Angriff aber bald sehr geschickt wieder auf. 17 Ta8—d8 18. fö—f4 Sg8—h6 19. Tg3—h3 Sh6—f5 20. L e 3 - f 2 Dc7—a5 21. g2—g4 Sf5—h6 22. Kgl—hl .... Um den Läufertausch durch Lc5 zu vermeiden. 22 Td8—d7 23. Lf2—e3 ....

147

Droht hg nebst f5 oder Th6:. 23 Le7—c5 24. Le3—cl Sh6—g8 25. De2—h2! Tf8—d8 Statt dessen mußte Kh8 geschehen. 26. h5 Xg6 f7xg6 Auf hg folgt Th8 nebst Dh7(t). 27. T h 3 x h 7 j Kg7—f8 28. f4—fo Da5—a6 29. Tfl—el Aufgegeben.

Nr. 83. Spanische Partie. Walbrodt. Janowski. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8—f6 5. 0—0 Sf6 x e4 6. d2—d4 b7—b5 7. La4—b3 d7—du 8. d4 x e5 Lc8—e6 9. c2—c3 Lf8—c5 10. Sbl—d2 Se4xd2 Mit diesem Tausch könnte Schwarz ruhig warten, bis er durch Lc2 dazu genötigt wird, denn 11. Sd2xe4 ist für Weiß mindestens nicht vorteilhaft. 11. D d l x d 2 0—0 12. Dd2—d3 Tf8—e8! 13. Tfl —el .... Die Entwicklung 13. Lf4 14. Tael 15. Sd4 scheint mir vorzuziehen. 13 Dd8—d7 14. Lei—f4 Sc6—e7 15. Tal—dl Lc5—b6 10*

148

Zehnte Runde,

Um mit c7—c5 seine B a u e r n m a c h t zu entwickeln. M e r k w ü r d i g e r w e i s e aber kommt es in der ganzen P a r t i e nicht zu diesem wichtigen Zuge. 16. Sf3—g5 Se7—g6

21. h4—h5 Sg6—f8 22. Dd3—e2 Dd7—a7 23. T e l — f l Da7—e7 24. D e 2 — g 4 Sf8—d7 25. K g l — h l Ta8—f8 Stellung n a c h d e m Iii. Zuge. 26. f2—f4? . . . . Ein starkes Versehen. 26 Sd7xe5 27. D g 4 — h 3 Se5—c4 28. T f l — e l Sc4—e3 29. Lg3—h4? . . . . Ein U n g l ü c k u n d ein F e h l e r kommen selten allein. 29 Se3 x d l ! Um auf L e 7 : mit S f 2 j die D a m e zurückzugewinnen. 30. Lc2 x d l De7—d6 ^ w M m ß ^ ß 31. L h 4 — g 3 e6—e5! Schwarz h a t ein den Gewinn ver17. S g 5 x e 6 ? . . . . bürgendes Ubergewicht, das er in Ein schwerer Fehler, der dem Schwarzen das bedeutend überlegene den nächsten Zügen energisch zur Spiel verschafft. Durch den Ab- Geltung bringt. 32. T e l x eö! Dd6—c5! tausch wird die f-Linie zum Angriff 33. T e 5 — e l Tf7—e7 auf f2 geöffnet, der Bauer d5 ge34. T e l — f l Dcö —c4 stützt, so daß nun der c-Bauer 35. T f l — f 3 Dc4—e4 jederzeit ungestört vorrücken kann, 36. K h l — h 2 Tf8—f5 und andererseits das Vorrücken des 37. T f 3 — f l De4-d3 weißen f - B a u e r n , worin doch die 38. T f l — h l Te7—e3 G-egenchance des weißen Spiels 39. Ld 1 — g4 Tf5—f6 gegenüber dem Vorrücken des 40. T h l — d l Dd3—e4 schwarzen c-Bauern liegt, bedeutend 41. T d l — f l De4—c4 erschwert. Schwarz k a n n es sich erlauben, 17 f7 x e6 mit seinen F i g u r e n einenRenommir18. L f 4 — g 3 c7—c6 Stärker war sofortige Besetzung b u m m e l zu veranstalten. W e n n er der f-Liuie mit beiden T h ü r m e n schneller h ä t t e g e w i n n e n wollen, dann h ä t t e er vermutlich seine und S g 6 - e 7 — f 5 . D a m e n b a u e r n gezogen u n d sich 19. Lb3—c2 Te8—f8 einen F r e i b a u e r gemacht. 20. h2—h4 Tf8—f7

gespielt am 30. Juli. 42. T f l — d l h7—h6 43. D h 3 - h 4 Kg8—h8 44. Lg4—h3 Dc4—e4 45. Dh4—g4 Tf6—f8 46. Dg4—h4 De4—c2 47. T d l — f l Dc2—d3 48. T f l — e l . . . . Schwarz hat mit seinem Hin- und Herziehen Kecht behalten, denn Weiß verliert die Geduld und stellt den Turm zum Tausch, womit sein Spiel gänzlich wehrlos wird. 48 Te3 x el 49. Lg3 x el Dd3—e3 50. Lh3—d7 Tf8 x f4 51. Dh4—g3 De3—gif 52. Kh2—h3 Dgl—hlf Lc7 hätte die Partie sofort beendigt. 53. Dg3—h2 Dhlxh2j 54. K h 3 x h 2 Lb6—f2! 55. Lei x f2 Tf4 x f2 56. Ld7 x c6 Tf2xb2 57. Lc6 x d5 Tb2—c2 58. Kh2—gl . . . . Dies ist ein Strafzug. "Weiß zog nämlich (versehentlich?) g2—g4, um dann, nachdem ihmbedeutetworden, daß dies ein unmöglicher Zug sei, den Königszug zu machen. Er hätte jedoch besser gethan, den König nach der anderen Seite zu bewegen. 58 Tc2 x c3 59. Kgl—h2 60. Kh2—gl 61. Kgl—h2 Aufgegeben.

a6—a5 b5—b4 a5—at

149

Nr. 84. Sicilianische Partie. Maroczy. Winawer. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 c7—c5 2. Sgl—f3 e7—e6 3. d2—d4 Dd8—b6 In ähnlicher Weise behandelte auch Louis Paulsen manchmal die sicilianische Verteidigung, nur verhinderte er das Vorgehen des Damenbauern bis d5, welches das schwarze Spiel zu sehr beengt. Man vergleiche übrigens bezüglich der Eröffnung die Partie Dr. TarraschWinawer aus der 9. Runde. 4. d4—d5 d7—d6 5. Lfl—d3 .... In der citierten Partie geschah de, um das Vorgehen des e- und später des f-Bauern zu hindern. Kommt Schwarz zum Vorstoß des f-Bauern, dann erhält er ein ganz gutes Spiel. 5 e6—e5 6. 0—0 g7—g6 Den Punkt d6 durch die Entwicklung des Läufers nach g7 noch mehr zu schwächen, war jedenfalls nicht unbedenklich. 7. Sf3—d2! .... Verhindert das Vorgehen des fBauern(wegen desDamenschachs auf h5) und bereitet f2—f4 und Sc4 vor. 7 Lf8 —g" 8. Sbl —a3 . . . . Droht doppelten Angriff auf d6 mit Sc4 und Sb5. Natürlicher und stärker aber war Sc4 nebst a2—a4, um den Springer dort zu behaupten,

150

Zehnte Runde,

sodann f2—f4 nebst Lf4: auf e5 X f4 und somit nachhaltiger Angriff auf d6. 8 a7—a6 9. Kgl—hl .... Hier scheint mir Festsetzung des Springers a3 auf c4 nebst a2—a4—a5 weit besser zu sein. 9 Db6—d8 Um nun den Springer, wenn er nach c4 geht, sofort durch b7—b5 vertreiben zu können. 10. f2—f4 .... Weiß hat jetzt keine andere Fortsetzung des Angriffs; seine Springer stehen jetzt nicht besonders günstig. 10 e5 x f4 11. T f l x f 4 .... Stellung nach dem 11. Zuge von Weiß.

11 Lg7—e.r) Schwarz würde hier ein recht gutes Spiel erlangen, wenn er diesen Zug unterließe und auf die Besetzung des Punktes e5 mit einem Springer spielen würde. Der Läufer war auf g7 znm Schutze des Königs-

flügels notwendig, auf e5 steht er zu exponiert. Schwache Punkte besetzt man überhaupt am besten mit dem Springer als der geringwertigsten Figur. Also etwa: Sg8 —f6 —d7 —e5, unterstützt von Sb8—d7 und dazwischen eventuell b7—b5, im Falle es notwendig erscheint Sac4 zu hindern. 12. Tf4—fl 13. c2—c4 14. Sa3—c2

b7—b5 bö—b4 h7—h5

Der Verlustzug. Das ganze Spiel von Schwarz wird damit desorganisiert. Zunächst mußte Schwarz einen Zug zur Verhinderung der Sprengung seiner Bauernkette auf dem Damenfliigel thun, also etwa a6 — a5 und dann auf a2 — a3 Ta8—a6. Sodann mußte er den kostbaren Läufer e5 nach g" zurückziehen und wieder einen Springer auf dieses Feld dirigieren. 15. Sd2—f3 Lc8—g4 16. a2—a3! b4 x a3 17. Tal x a3 Sb8—d7 18. Sc2—e3 Sg8—e7 19. Ddl—a4 Lg4xf3 Durch diesen Abtausch verstärkt Schwarz das weiße Centrum derart, daß Weiß nun den Punkt e5 wieder in seine Gewalt bekommt. Aber auch andere Züge sind jetzt bedenklich für Schwarz. Auf Lg7 folgt Sg5 nebst h2 —h3. Auf 19 0—0 kann 20. Sg4: 21. Se5: 22. Lg5 folgen. Das schwarze

gespielt am 30. Juli. Spiel ist eben nach h7 —h5 nicht mehr zu halten. 20. g2 x f3 0—0 21. f3—f4 Le5—d4 22. Da4—dl Kg8—g7 23. Se3—c2 .... Viel stärker war Lbl, Sc2 und Ta3—f3, g3 oder h3. Dieser Thurm hätte den Angriff rasch verstärkt. 23 Ld4—f6 24. Sc2—el Se7—g8 25. Sei—f3 Sg8—h6 26. Tfl— gl .... Dieser Thurmzug wäre einige Züge vorher stärker gewesen, weil damit der Bauer h5 angegriffen worden wäre. 26 Sh6—g4 27. Ddl—el Tf8—e8 28. h2—h3 Sg4—h6 29. Del—g3 h5—h4 Es drohte mit e4—e5 ein vernichtender Angriff auf g6. Der geschehene Zug schwächt allerdings den h-Bauer noch mehr, aber auf Sf8 folgt e4—e5 mit siegreichem Spiel für Weiß. Sobald Weiß überhaupt diesen vorher lange umstrittenen Punkt mit seinem Königsbauern einnimmt, ist Schwarz verloren. 30. Dg3—g2 Sd7—f8 31. Ld3—bl .... Um endlich den so lange unthätigen Damenturm mitspielen zu lassen. 31 Sh6—g8 (S. Diagramm.)

32.

e4—e5

151

Stellung nach dem 24. Zuge.

Der Bauer war zu wichtig, um geopfert zu werden. Mit Te3 und, wenn nötig, noch mit Tgel und Dh2 ließ sich sein entscheidendes Vorgehen ohne Opfer erzwingen, und dies wäre die konsequentere Fortsetzung gewesen. Das schwarze Spiel steht aber so schlecht, daß auch die Textfortsetzung dem Weißen genügenden Vorteil verschafft. 32 d6xe5 33. f4 x e5 Lf6 x eo 34. Sf3 x eö Te8 x e5 35. T a 3 - f 3 .... Droht Tf7f nebst Lg6f etc. 35 Dd8—e8 36. Dg2—f2 De8—e7 37. Lfl—d3 Ta8—e8 38. Lei—d2 f7—f6 Es drohte Lc3. 39. Df2 X h4 De7—f7 40. Tf3—g3 f6—f5 Dies Qualitätsopfer war noch nicht nötig. Schwarz konnte warten,

152

Zehnte Runde,

bis Weiß den vorläufig genügend gedeckten Punkt g6 noch einmal mit der Dame angreifen würde (etwa auf g3 nach Tg4). , 41. Ld2—c3 SgÖ-f6 42. Lc3 x e5 Te8 x e5 43. Dh4—gö Sf6—e4 44. Ld3 x e4 Te5 x e4 45. Dg5—cl Df7—e7 46. Del—c3+ Kg7—f7 47. b2—b3 Tel—e2 48. Dc3—d3 a6—a5 49. d5—d6 .... Dieser Freibauer entscheidet nun ohne größere Schwierigkeiten. 49 De7—b7t 50. Tg3—g2 Te2—e6 51. K h l - h 2 Db7—b8 52. Tgl—dl Te6 —e4 53. Dd3—g3 Te4—e6 54. d6—d7 Db8—d8 55. Tg2—d2 Te6—e7 56. Dg3—d6 Te7—e6 57. Dd6 x c5 Aufgegeben.

Nr. 85. Spanische Partie. Albin. Steinitz. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7 — e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 Lf8—c5 4. c2—c3 Sg8—f6 In der Beratungspartie, die am vorhergegangenen Sonntag gespielt worden war, hatte sich der früher von Steinitz stets gemachte Zug Df6 nicht bewährt. Steinitz versucht es daher mit einem neuen Zuge, der

meiner Ansicht nach noch bedeutend schlechter ist. Die Stellung wird nun ähnlich der Hauptvariante des giuoco piano, mit dem Unterschiede zu Gunsten von Weiß, daß der Läufer, der dort in 2 Tempi nach b5 geht, schon dasteht und nicht dem starken Gegenangriff d7—d5 ausgesetzt ist. 5. d2—d4 e5xd4 Besser noch Lb6. 6. e4—e5 Sf6—e4 7. c3 x d4 Lc5—b4f 8. Kel—fl! .... Der beste Zug; die beiden Figuren auf e4 und b4 sind nun exponiert, es droht d4—d5 nebst Dd4, und der Zug d7—d5 geht nicht an wegen Da4. 8 Dd8—e7 9. Ddl—c2 .... Noch stärker wäre Da4 mit der Drohung, durch a2—a3 den Läufer b4 zu gewinnen. Der beste Gegenzug wäre 9 De6, um auf Lc6:(?) mit Dc4f Mat in wenigen Zügen zu erzwingen. Weiß würde dann statt Lc6: 10. Le3 spielen, mit der Folge Le7 11. Lc4 mit sehr gutem Spiel. 9 f7—f5 Hier konnte Schwarz mit d7—d5 ein sehr starkes Turmopfer anbieten: 10. Lc6=f, bc 11. Dcöf, Dd7 12. Da8:, D b 5 j 13. Kgl, 0—0 14. Da7:, De2 15. h3, Df2f 16. Kh2, Lh3: 17. Tgl, Dg3f 18. Khl, S f 2 f . 10. h2—h4 .... Weiß vernachlässigt etwas die

gespielt am 30. Juli. Entwicklung. Ich würde Sc3 vorgezogen haben. 10 Lb4—a5 11. a2— a3 .... Um Db4 zu verhindern. 11 La5—b6 12. Lei—e3 0—0 13. L b 5 - c 4 + Kg8—h8 14. h4—h5 .... Um Sf3—h4—g6f zu spielen. 14 De7—e8 15. Dc2—e2 .... Mit derselben Drohung. 15 Sc6—e7 16. Sbl—c3 d7—d6 17. Le3—f4 Lc8—d7! 18. Tal—el .... 18. Se4:, fe 19. De4: würde wegen 19 d5 20. Ld5:, Sd5: nebst Tf4: eine Figur kosten. 18 Ld7—c6 19. Thl—h2 Ta8-d8 Zeitverlust, da Schwarz doch nicht de spielen kann, ohne den Läufer f4 auf eine sehr gefährliche Diagonale zu bringen. Schwarz sollte zielbewußt den schwachen weißen Damenflügel angreifen, so wie er es später thut: d5, Lc6—d7—e6, Tc8, c5. 20. g2—g3 d6—d5 21. Lc4—d3 Kh8—g8 Der Zweck dieses Zuges ist nicht ersichtlich. 22. Kfl—g2 Lc6—d7 Es ist schwer, zu sagen, wer eigentlich schlechter steht, nur soviel kann man sagen: gut steht keiner von beiden.

23. Ld3—c2 24. Tel—dl

153 Ld7—e6 ....

Stellung nach dem 24. Zuge von Weiß.

Nachdem Weiß hiermit den dBauer noch einmal gedeckt hat, droht er jetzt, die Springer c3 und f3 zu ziehen und durch f2—f3 den Springer e4 zu gewinnen. Deshalb war hier der geeignete Moment für Schwarz, den gefährdeten Springer abzutauschen. 24 h7—h6 25. De2—e3 Kg8—h7 Um das Läuferopfer auf h6 zu hindern. 26. Lc2—a4 De8—f7 27. Sc3—e2 c7—c5 28. b2—b4 .... Um dem Springer den Rückzug nach c5 zu nehmen. Weiß spielt damit ein sehr gewagtes Spiel, denn sein Damenflügel wird schließlich unhaltbar. 28 c5xb4 29. a3 X b4 Td8 — c8 30. Sf3—el Tc8—c4

154

Zehnte Runde,

31. f2—f3 Tc4xb4 Weiß mußte den b-Bauer aufgeben, denn sonst hätte Schwarz die Türme verdoppelt und damit seinem Springer das Feld c3 verschafft. 32. La4—c2 Tf8—c8 Schwarz konnte einfach den Springer ohne besonderen Nachteil nach g5 ziehen, bietet ihn jedoch zum Opfer, da er nach 33. fe, fe zwei Bauern für ihn erhielte, außerdem ein freies Spiel (Sf5) und Aussicht auf weiteren Bauerngewinn, während die weißen Figuren sich gegenseitig im Wege wären. 33. g 3 - g 4 . . . . Weiß verzichtet deshalb auf den Figurengewinn. Stellung nach dem 33. Zuge von Weiß.

konnte. Schwarz hätte in jedem Falle wegen seiner starken Stellung auf dem Damenflügel gute Gewinnchancen erlangt. 34. De3—cl Tb2—a2 35. Del— b l Ta2xc2 Se4—c3 36. Sei x c2 37. Se2 x c3 Tc8xc3 38. g4—g5 h6 X g5 39. L f 4 x g 5 Se7—c6 Hier mußte f5—f4 geschehen, um den schwarzen Figuren das Feld f5 zu erschließen. 40. Dbl—b2 Tc3—c4 41. f3—f4 Df7—c7 Damit verliert Schwarz kostbare Zeit, die Weiß dazu verwendet, in geschickter Weise seine Figuren zu einem Königsangriff zu ordnen. Sofort Lb6—a5—c3 sollte geschehen. 42. Kg2—hl! . . . . Deckt den Springer c2 gegen die Drohung Se5:. 42 Lb6—a5 43. Sc2—e3 Tc4—b4 Der entscheidende Zeitverlust; viel stärker war 43 Lc3. Geht dann die Dame nach g2, so folgt 44 Td4: und auf 45. Tgl stört 45 Td2 den Angriffsplan des Weißen. Geht die Dame aber auf 43 Lc3 nach c l , so folgt 44. Ld4: 45. Sc4:, de mit starkem Spiel für Schwarz. 44. Db2—g2 Dc7—f7 45. Tdl—gl Tb4xd4 Nun mußte wenigstens Ld8 geschehen. Es folgt jetzt ein recht eleganter Schluß.

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33 Tb4—b2 Viel stärker war Tbc4, womit Schwarz, falls Weiß nicht doch noch den Springer schlug, ohne jeden materiellen Nachteil davonkam, da er nun, auch auf 34. Ld3, den Springer e4 nach c3 retten

gespielt am 30. Juli. 46. Lg5—f6!

....

Stellung nach dem 46. Zuge von Weiß.

46. Td4—d3 Auf 46. gf entscheidet 47. Dg6t, Dg6: 48. hgf, Kg7 (Kg8 49. g7) 49. Th7t, Kg8 50. ef in wenigen Zügen. 47. D g 2 x g 7 t Df7xg7 48. T g l x g 7 f Kh7—h6 49. T g 7 x b 7 Aufgegeben; es droht Mat durch Lgö.

155

Mit diesem und dem folgenden Zuge erreicht Schwarz nichts, als daß der weiße Springer die dominierende Stellung auf d6 erhält. 8. Lei—d2 Dd8—a5? 9. Se4—d6f Ke8—e7 10. c4—c5 Th8—d8 Besser 10 Ld2f 11. Sd2:, Db4 resp. 11. Dd2:, Dd2=f 12. Kd2:, Se8. 11. 0—0 Lb4xd2 12. Sf3 x d2 Ke7—f8 13. Sd2—c4 Da5—c7 Weiß hat schon jetzt eine gewonnene Partie. 14. f2—f4 Sd7—b8 Gegen f4— f5 gerichtet. 15. Sc4—e5? .... Damit gestattet Weiß das folgende Qualitiitsopfer, welches das schwarze Spiel bedeutend erleichtert. Weit besser war zunächst a2—a4, um b7—b5 zu verhindern, und dann Fortetzung des Angriffs mit Ddl—el—h4. Schwarz konnte sich dann überhaupt nicht mehr befreien. 15 Td8xd6 Nach dem Opfer hat Schwarz jedenfalls ein viel besseres Spiel als vorher. 16. c5xd6 Dc7xd6 17. Ld3—c4 Sb8—d7 18. Ddl—d3 Sd7—b6 19. Lc4—b3 Lc8—d7

Nr. 86. Abgelehntes DamengamMt. Pillsbury. Tschigorin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 c7—c6 Wie bereits bemerkt, hat diese Verteidigung nicht meinen Beifall. Der Bauer muß (später) zwei Schritt weit gehen. (S. Diagramm.) 4. Sgl—f3 Sb8-d7 20. f4— f5 .... 5. e2—e4 d5 x e4 Der Angriff g2—g4—g5 war viel 6. Sc3xe4 Sg8—f6 stärker und wahrscheinlich unwider7. Lfl —d3 Lf8—b4f? stehlich.

156

Zehnte Runde, 32. Tg3—f3 f7—f6 33. De5—e6f Kg8—g7 34. h3—h4 .... Dieser Bauernvorstoß bietet noch die einzige Aussicht, die feste Stellung von Schwarz zu erschüttern. 34 Tf8—f7 Droht Te7. 35. De6—e8 Dd8—b6 36. Tel—e4 Db6—c7 37. h4—h5 Sehr gewagt. Stellung Dach dem 37. Zuge von Weiß.

Sb6—do 20 21. S e 5 x d 7 t .... Jetzt hat Weiß schon keine bessere .Fortsetzung, als den Abtausch dieses kostbaren Springers. 21 Dd6xd7 22. f5 x e6 Dd7 x e6 23. T a l — e l De6—d6 24. L b 3 x d 5 .... Durch diesen Abtausch werden die Angriftschancen von Weiß immer mehr reduziert, und Schwarz erhält den Angriff auf den d-Bauer. Besser war Te5. 24 Dd6xd5 25. T e l —e3 .... Das Qualitätsopfer auf f6 nebst Dh7: droht jetzt. 25 Kf8—g8 26. b2—b3 Dd5—d6 27. T f l — e l Ta8—f8 Um Sg4 zu spielen. 28. Ii2—h3 Dd6—b8 29. Dd3—f5 Db8—d8 30. Dfö—e5 Sf6-d5 31. Te3—g3 g7—g6

37 g 6 X ho Damit giebt Schwarz dem Gegner noch eine Chance, indem er selbst seine Königsstellung aufreißt. g6 —g5 war vorsichtiger. h5—h6f war darauf nicht gut für Weiß, auf andere Fortsetzungen konnte sich Schwarz mit h7—h(i sichern und der Bauer h5 war für's Endspiel schwach. Aber auch nach dem gewagteren Textzuge sollte Schwarz mindestens Remis erzielen. 38. Kgl—f2 39. Tf3—g3f 40. De8—e6

Sd5—e7 Se7—gß Dc7 —aö

gespielt am 30. Juli. Statt dessen konnte Schwarz mit Dd7 den Damentausch erzwingen (Dc4 wäre ungünstig für Weiß wegen Dföf), dann hätte er mit 2 Bauern für die Qualität das Endspielsichernicht verloren. Der Textzug ist jedoch noch stärker. 41. a2—a4 Da5—b4 Hier konnte Schwarz durch den Vorstoß des f-Bauern in Vorteil kommen, z. B. 41 fö 42. Deöf, De5: 43. Te5:, h4 44. Tg5, h6 oder 42. Th4,Te7 oder 42.Te2,f4 43.Th3, Dg5 mit gutem Spiel für Schwarz. 42. De6—fö Db4—d2f 43. Kf2—gl Dd2—c2! 44. Kgl— h2 hö—h4 45. T g 3 - h 3 Dc2—d2? Wenn Schwarz statt dessen die für Weiß sehr lästige Fesselung des Turmes aufrecht erhielt und a7—a5 zog, um b3—b4 zu verhindern, wie sollte dann Weiß gewinnen? 46. Te4—g4! Dd2—el Um auf Th4: die Dame für die Türme zugeben. DasSpiel wäre dann remis. 47. b3—b4 .... Um die Dame abzulenken. 47 D e l x b4? Dies verliert sofort;besser47 a6, denn auf 48. b5 würde folgen 48 ab 49.ab, cb50.Db5:,f5!51.Tg5,Df2. 48. T h 3 x h 4 . . . . Nun droht T h 7 f . 48 Db4—d6f 49. Kh2—gl Kg7—f8 50. Tg4 x g6 Aufgegeben; auf hg folgt Dc8f. Ein eleganter Schluß.

Nr. 87.

157 Spanische Partie.

Lasker. Blackburne. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8 — cG 3. L f l — b 5 a7—a6 4. Lb5—a4 d7—d6 5. d2—d4 Lc8 —d7 6. c2—c3 Sg8—f(i Besser scheint mir dieser Springer auf e7 zu stehen, daun steht der Königsläufer auf g7 wirkungsvoller und der f-Bauer kaiin leichter vorrücken. 7. Sbl—d2 g7—gt> 8. 0-0 Dd8—e7 Sofort Lg7 wäre wegen 9. Lc6:, Lc6: 10. de, Se4: 11. T e l oder 11. ed bedenklich. 9. T f l — e l Lf8-g7 10. Sd2—fl 0-0 11. Sfl—g3 Tf8-e8 Tae8 nebstDdS scheint mirbesser, als mit der Dame nach f8 zu rochieren. 12. h2—h3 De7—f8 13. La4 — c2 Ta8—d8 Stellung nach dein 13. Zuge.

Zehnte Runde,

158

Daß das von Schwarz gewählte Verteidigungssystem gründlich verfehlt ist, geht aus der jetzterreichten Stellung hervor. Alle Steine sind noch auf dem Brett, aber Schwarz kann sich kaum rühren, während Weiß volle Aktionsfreiheit besitzt. In derselben Weise wie hier hat Lasker den Angriff in einigen Partien gegen Steinitz behandelt. 14. d4—d5 .... Weiß geht damit zu einem entscheidenden Angriff auf dem Damenflügel vor. Er gestattet zwar den Gegenangriff f7—f5 , derselbe ist aber bei der Schwerfälligkeit der schwarzenStellungnichtzu fürchten. 14 Sc6 —e7 Die schwarzeDamestehtjetzt sicher. 15. c 3 - c 4 Kg8—h8 16. b2—b4 Sf6—g8 17. Lei—b2 f7—f5 18. e4xf5! Se7xf5 Auch mit gf erreicht Schwarz nichts. 19. Sg3—e4 Sg8—f6 20. c4—cö! Sf6 x e4 21. Lc2 x e4 Lg7—f6 22. Tal — cl Te8—e7 23. c5 x d6 c7 x d6 24. Tel—c7 Td8—c8 Um aufTb7: mitLa4 die Qualität zu gewinnen. 25. Ddl—c2 Sf5—h4 26. Tel—cl Sh4 x f3+ 27. Le4 x f3 Tc8 x c7? Besser Tb8, Tf7, Ld8. 28. Dc2 x c7 .... (S. Diagramm.)

Stellung nach dem 28. Zuge von Weiß.

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Schwarz muß nun den d- oder den b-Bauer und damit die Partie verlieren, wenn er auch dafür einen Bauer auf der Königsseite und damit Angriffsehancen erhält. 28 Te7—f7 29. D c 7 x b 7 Ld7xh3 30. D b 7 x a 6 Lf6—g5 Lasker hat den Angriff sehr konsequent durchgeführt. In dem folgenden zweiten Teile der Partie weiß er sehr geschickt Angriff und Verteidigung zu combinieren. 31. Tel— c3 .... Es drohte Tf3:. 31 Lg5—d2 32. Tc3—d3! Lh3—c8 Auf Lb4: gewinnt Weiß durch 33. gh, Tf3: 34. Tf3:, Df3: 35. Da8f 36. D b 7 j den Läufer. 33. Da6—a4 Ld2—g5 34. Td3—c3 Lc8 —d7 35. Da4—a6 Kh8—g8 36. Da6—e2 .... Nun mußte e5—e4 verhindert werden.

gespielt am 30. Juli. 36 Lg5—d8 37. Lb2 —et! h7—h5 38. Tc3—a3! Ld8-b6 39. Lei—e3 Df8—b8 40. Le3 x b6 Db8 x b6 41. De2—d2! Kg8—g7 42. Lf3 x hö! Tf7—f4 Wird der Läufer geschlagen, so gewinnt Dgöt nebst Eingreifen des Turmes auf a8 oder g343. Ta3—g3 Ld7-—f5 44. a2—a3 Db6-—d8 45. Lh5—f3 Dd8-—h8 46. Dd2—c3 Dh8-—d8 47. Lf3—e2 Tf4-—d4 48. Le2—d3 Lf5-- g 4 49. b4—b5 Nachdem Weiß alle Angriffsversuche des Gegners vereitelt hat, rückt endlich der Bauer vor, was in wenigen Zügen entscheidet. 49 Kg7—h6 50. Dc3—elf g6—g5 51. Del—c6 Lg4—h5 52. b5—b6 Td4—f4 53. Dc6—c7 Aufgegeben. Nr. 88. Yierspringrerspiel. Marco. Showalter. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sg8—f6 3. Sbl—c3 Sb8—c6 4. Lfl—b5 Lf8—e5 Bekanntlich fürSchwarz ungünstig. 5. Sf3 x e5 Sc6 x e5 6. d2—d4 Lc5-d6 7. 0—0 0—0 8. f2—f4 Se5—c6

159

9. e4—e5 Ld6—e7 10. d4—d5 Sc6—b8 11. d5—d6 c7xd6 12. e5xf6 Le7xf6 13. Sc3—d5 Sb8—c6 14. c2—c3 b7—b6 Weiß hat infolge der energischen Ausnützung des Eröffnungsfehlers ein sehr gutes Spiel, das er statt des verfrühten Turmangriffs lieber mit solider Entwicklung (Ld2, Df3, Tael) fortsetzen sollte. 15. Tf 1 —f3 Lc8—b7 16. Tf3—d3 TfS—e8 17. Lei—e3 .... Auf Sf6f nebst Td6: folgt Tel f . 17 Lf6—e7 18. Le3—f2 Le7—f8 19. Ddl—g4 Te8—e6 20. Lf2—h4 Dd8—c8 Die schwarze Dame ist durch den Sd5 sehr gehindert. 21. Sd5—f6y Kg8—h8 Stellung nach dem 21. Zuge.

22. Td3—g3 .... Statt dessen hätte Dh5 den An-

160

Zehnte Runde,

griff wohl unwiderstehlich gemacht, z. B. 22 gf, 23. f5, Seöf?), 24. Th3; oder 22 Tf6:, 23. Lf6:, gf 24. Th3, h6 25. Ld3 etc. 22 Sc6—e7 Nun droht Dcöf. 23. Sf6xd7 Te6—g6 24. Dg4—e2 Se7—f5 25. Tg3 x g6 h7xg6 26. Lh4—f2 d6—d5 27. Sd7xf8 .... Dies löst das Spiel zum Remis auf. Se5 hätte immer noch einen respektablen Angriff ergeben. 27 Dc8xf8 28. Tal—el Kh8—g8 29. De2—e8 .... Warum so eilig? 29 Ta8 x e8 30. Tel x e8 Df8xe8 31. L b 5 x e 8 Sf5—d6 32. Le8—d7 Kg8—f8 33. Ld7—g4 Kf8—e7 34. Kgl—fl Lb7—a6j 35. Kfl—el La6—d3 36. Lf2—d4 f7—f6 37. b2—b3 Ld3—e4 38. g2—g3 Le4—bl 39. Kel—d2 .... Schlägt Schwarz den Bauer, so wird der Läufer gefangen. 39 Lbl—f5 40. Lg4—e2 Sd6—e4f 41. Kd2—cl Ke7—d6 42. Kcl—b2 Se4—c5 43. b3—b4 Sc5—e6 44. Ld4—f2 g6—g5 45. f4 x g5 Se6 X g5

46. a2—a4 Sg5—f7 Als Kemis abgebrochen.

Nr. 89. Yierspring'erspiel. Schiffers. Charousek. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lfl—b5 a7—a6 5. Lb5—a4 d7—d6 6. d2—d4 Sf6—d7 Tschigorin's Verteidigung. 7. d 4 x e 5 .... Dies löst die Stellung im Zentrum auf und giebt ein sehr einfaches Spiel. 7 d6 x e5 8. 0—0 Lf8—d6 9. Lei—g5 f7—f6 10. Lg5—e3 0—0? 11. Sf3—h4? .... Warum Weiß den Bauerngewinn mit Dd5f, Lc6: und Dc6: nicht mitnimmt, ist nicht ersichtlich. II Sd7—c5 12. Le3 x c5 Ld6xc5 13. La4—b3f Kg8—h8 14. Ddl—h5 Dd8—e8 15. D h 5 x e 8 Tf8xe8 Nach dem Damentausch spielt sich das Spiel einfach zum Remis ab. 16. Sc3—d5 Leo—d6 17. c2—c4 Te8—d8 Es drohte c4—c5. 18. h2—h3 Sc6—d4 19. Lb3—dl Lc8-e6 20. Tal—cl c7—c6

gespielt am 30. Juli. 21. 22.

23. 24. 25. 26.

27. 28.

29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44.

Sd5—b6 a2—a3 Sb6—a4 Sh4—f3 Ldl x f3 b2—b3 Tfl—dl Kgl-fl Kfl—e2 Tel x dl Ke2 x dl Sa4—c5 8c5 x a6 b3 x c4 Sa6—b8 Sb8—d7 Sd7 x f6 Sf6-d7 Lf3-e2 Kdl—d2 Le2—dl Ldl—e2 Le2—dl Ldl —e2

Ta8—b8 Ld6—c7 g7—g5 Sd4 x f 3 t Td8—d4 b7—b6 Tb8-d8 Le6—f7 Td4 x dl Td8 x d l b6—b5 b5 x c4 Lc7—b6 Lf7 x c4 Lc4—b5 Lb6 x f2 Lf2—c5 Lc5—d4 Lb5—a4f Kh8—g7 La4—b5 Lb5—a4 La4—b5 Lb5—a4

Remis.

Nr. 90.

Damenbauer gegreu Königsbauer. Porges. Dr. T a r r a s c h . Schwarz. Weiß. 1. e2—e4 d7—d5 e4xd5 Dd8 x d5 2. Dd5—a5 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lfl — c4 5. d2—d3 Damit verzichtet Weiß von vornherein auf jeden Vorteil, den ihm die Eröffnung verschaffen könnte. TARRASCH, Nürnberg.

161

Besetzung des Centrums durch d2—d4 ist viel stärker. Ungleich schneidiger behandelte Schlechter gegen Teichmann in derselben Runde diese Eröffnung. 5 c7—c6 6. Lei—d2 Da5—b6 7. Lc4—b3 Lc8—g4 8. Sgl— f3 Sb8—d7 Lg4—h5 9. h2—h3 e7—e6 10. Ddl—e2 11. g2-g4 Unnötige Schwächung des Königsflügels. 11 Lh5—g6 12. Sf3—e5 Lf8—e7 Da der Springer e5 doch getauscht werden muß, so war es besser, dies sofort zu thun. 13. Ld2—f4 Sd7xe5 14. L f 4 x e 5 0—0—0 15. 0—0—0 h7—h5 In diesem Angriff liegt die einzige, wenn auch schwache Möglichkeit für Schwarz, der gleich stehenden Partie eine entscheidende Wendung zu geben. 16. f2—f3 Th8—li7 17. Le5—g3 Sf6—d5 18. S c 3 x d 5 c6xd5 19. De2—e5 .... (S. Diagramm.)

19 Le7—d6 Auf 19 Lf6 wäre die Folge 20. Db8f, Kd7 21. La4+, Ke7 22. Dc7f, Dc7: 23. Lc7:, Tc8 24. La5, und Scnwarz darf nicht 24 hg 25. hg, Thl: 26. Thl:, Ld3: spielen wegen 27. Lb4f nebst 28. Th8f. 11

162

Elfte Runde,

Stellung nach dem 10. Zuge von Weiß.

Zug ist schwach. Stärker wäre Th4 nebst eventuell f7—f5. 27. f4—f5! e6 x f5 28. g4 X f5 Lg6—h5 Der Bauer darf wegen Df4f nicht geschlagen werden. 29. Dd2—f4f .... Stärker war zunächst T e l , womit Weiß wahrscheinlich in Vorteil kommen konnte. 29 Dd8—c7 30. Df4 x c7f Kb8 x c7 31. T d l —el Kc7—d6 32. c2—c4 Lh5—g4 33. f5—f6! d5xc4 20. De5—c3f Kc8—b8 Etwas mehr Chancen bot gf. 21. Dc3 —el Db6 — c7 34. f6 X g7 Th7 X g7 22. Lg3 x d6 Dc7 x d6 23. Del—d2 .... 35. Lb3 x e4 f7—f5 Besser sofort De3. 36. T e l —e6f Kd6—d7 23 h5 Xg4 Geht der König nach c5, so wird Auch bei 23 Dg3 24. De3 er durch K c l — d2—c3 mit Mat bedroht oder durch Turmschach doch kommt nicht viel heraus. zurückgetrieben. 24. h 3 x g 4 Td8-h8 25. T h l x h7 Th8xh7 37. T b 6 - f 6 Tg7 —e7 26. f3—f4 Dd6—d8? 38. Kcl—d2 .... Schwarz ist durch den Besitz der Als Remis abgebrochen. h-Linie etwas im Vorteil, aber dieser

Elfte Runde, gespielt am 31. Juli. In dieser Runde wurde L a s k e r durch die kühne Spielführung J a n o w s k i ' s von seiner einsamen Höhe herabgezogen. In einer spanischen Partie opferte J a n o w s k i seiner Gewohnheit gemäß die Qualität für einen starken Angriff. Das Opfer war nicht ganz korrekt und L a s k e r konnte an einigen Stellen gewinnen, aber, wie das mitunter so geht unter dem Drucke eines heftigen Angriffs, L a s k e r machte nicht die stärksten Züge und kam in entscheidenden Nachteil. S t e i n i t z

gespielt am 31. Juli.

163

gewann ein Damengambit im besten Stile gegen Marco. T s c h i g o r i n opferte in einer toten Remisstellung, die sich aus M a r o c z y ' s französischer Verteidigung ergab, einen Bauer, um etwas Leben in die Partie zu bringen; er hätte darauf in Nachteil geraten können, aber sein Gegner spieltenur auf Remis, was er auch erzielte. Auch W a l b r o d t ' s Spiel mit S c h i f f e r s , eine siciHanische Partie, endete mit Remis, desgleichen die spanisch eröffnete Partie P o r g e s — P i l l s b u r y , in welcher der letztere einen klaren Gewinn sich entgehen ließ. Ein Damengambit zwischen Dr. T a r r a s c h und S c h l e c h t e r , in welchem der erstere einen sehr starken Rochadeangriff einleitete, führte bei der vorsichtigen Verteidigung auch nur zum Remisschluß. S c h a l l o p p gewann ein von ihm gut verteidigtes Läufergambit gegen C h a r o u s e k , und T e i c h m a n n verlor schon in der Eröffnung eine Wiener Partie gegen Show a l t e r . W i n a w e r verlor eine siciHanische Partie gegen B l a c k b u r n e , in welcher dieser einen unwiderstehlichen Angriff hatte, durch Zeitüberschreitung, wie überhaupt W i n a w e r fast niemals recht mit der Bedenkzeit auskam. A l b in war frei. Stand nach der 11. Runde: Lasker, Steinitz und Janowski — 3, Tschigorin, Walbrodt, Maröczy und Pillsbury — 3 l / s , Schlechter und Dr. Tarrasch — 4, Schiffers — 5, Charousek und Blackburne — 6, Marco — 6'/ 2 . Nr. 91. Wiener Partie. Teichmann. Showalter. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7 —e5 2. Sbl—c3 Sg8—f6 3. f2—f4 d7—d5 4. f4 x e5 Sf6 x e4 5. Ddl—f3 .... Dieser Zug ist nicht gut, da er dem Springer gl das natürliche Ausgangsfeld nimmt, und der Springer e4 nicht vertrieben werden kann. Besser ist Sf3, Le2, 0—0. 5 f7—f5 6. Sgl—e2 Der sofort entscheidende Fehler.

Weiß muß sich die Möglichkeit offen lassen, Sc6 mit Lb5 zu parieren. 6. d3 ist wegen 6 Sc3: 7. bc, d4 ungünstig für Weiß. Deshalb giebt es nichts Besseres als 6. Sh3, Sc6 7. Lb5, Dh4f 8. Kfl. 6 Sb8—c6! 7. d2—d4 Sc6—b4 8. Kel—dl c7—c5 Darauf hat Weiß keine befriedigende Fortsetzung mehr. Am besten war noch a2—a3. 9. Se2—f4 g7—g6 10. Lfl—b5f Lc8—d7 11. a2—a3 c5xd4 12. a3 xb4 d4xc3 13. Lb5—d3 .... 11*

164

Elfte Runde,

2. c2—c4 e7—e6 Auf 13. L d 7 f , Dd7: 14. bc folgt 3. Sbl —c3 c7—c6 d4 mit starkem Angriff. 4. e2—e4 .... 13 Lf8xb4 Dies ist verfrüht, zunächst muß 14. b2—b3 .... Auf 14. Sd5: folgt 14 cb derDamenbauer durch Sf3 noch einmal gedeckt werden. 15. Lb2:, Lc6. 14 Ld7—c6 4 d5 x e4 Schwarz hat nun bereits ein so 5. Sc3xe4 Sg8—f6 bedeutendes Übergewicht, daß es Schwarz könnte jetzt mit Lb4f gleichgiltig ist, was Weiß noch zieht. ein gutes Spiel erlangen, da auf Stellung nach dem 14. Zuge. 6. Ld2 der d-Bauer geschlagen werden kann und auf 6. Sc3 der Zug c6—c5 sehr stark ist. 6. Se4 x f6f! Dd8 x f6 Besser gf nebst f5 und Lg7. 7. Sgl— fö Lf8—b4f Schwarz hat bereitsein gedrücktes Spiel. Es droht Ld3 nebst Lg5. Der geschehene Zug führt nur zur Entwicklung des Gegners. 8. Lei—d2 Lb4 x d2f 9. Ddl x d2 Sb8—d7 10. 0—0—0! 0—0 11. Dd2—e3! .... 15. Sf4—h3 Dd8—h4 Zur Verhinderung von c6—e5. 16. T h l — f l 0—0 11 c6—c5 17. Kdl —e2 Ta8—e8 Ein verzweifeltes Opferangebot. 18. Lei—f4 Se4—d2 12. d4 x c5 Dfti—f5 Dh4—g4f 19. Df3—e3 13. L f l - d 3 ! Df5xe5 20. Ke2—f2 b7—b6 14. T h l e l Dc5—c7 21. Ld3—e2 Lb4 — c5 Tauscht Schwarz die Damen, was 22. Le2 x g4 f ö X g4 immerhin vorzuziehen war, so besitzt Aufgegeben. Weiß alle Linien und hat einen beNr. 92. Abgelehntes Dameu- deutenden Vorsprung in der Entwicklung. grambit. 15. Sf3—e5 Tf8—e8 Weiß. Schwarz. 16. Kcl—bl Sd7—f8 Steinitz. Marco. 1. d2—d4 d7—d5 17. c4—c5 ....

gespielt am 31. Juli.

165

Nr. 93. Sizilianische Partie. Nun bereitet Weiß einen starken Königsangriff vor, dem Schwarz Blackburne. Winawer. ganz hilflos gegenüber steht. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 c7—cö 17 fT—f6 2. Sgl—fö e7—e6 18. Se5—c4 e6—e5 3. Lfl—e2 Sb8—c6 19. Sc4—d6 Te8—e7 4. 0—0 a7—aß 20. f2—f4 Lc8—d7 5. d2—d4 cö x d4 21. f4—fö! Ld7—c6 6. Sf3 X d4 Sc6 x d4 22. Ld3—c4f Kg8—h8 Durch diesen Abtausch ent23. g2—g4! b7—b6 wickelt Schwarz ja nur den Gegner. 24. g4—g5 f6 x g5 Dc7 nebst Sf6 war am Platze. 25. D e 3 x g 5 h7—h6 7. Ddl x d4 Sg8—e7 Es drohte f5—f6. 8. Lei—e3 Se7 —c6 26. Dg5—h5 b6 x c5 9. Dd4—d2 Lf8—e7 Stellung nach dem 26. Zuge. 10. Sbl—c3 b7—b5 Es drohte Sa4 nebst L oder Sb6 11. f2—f4 0—0 .«!.... .mMb.... .'mm. 12. T a l — d l d7—d6 13. Le2—fö Lc8—b7 14. g2—g4 .... Weiß hat ein bedeutend überlegenes und schön entwickeltes Spiel und führt nun alle Bauern des Königsflügels zum Sturm auf die schwarze Rochadestellung. Stellung nach dem 14. Zuge von Weiß.

27. Sd6—f7f Kh8—h7 28. S f 7 - g ö f Kh7—h8 29. fö—f6 g7 X f6 30. D h 5 x h 6 + Sf8—h7 31. S g 5 x h 7 Te7xh7 32. D h 6 x f 6 f Th7—g7 33. T e l X e5 Aufgegeben. Diese Partie hat der Altmeister mit jugendlicher Frische und Schneidigkeit durchgeführt.

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166

Elfte Runde,

Schlußstellung der Partie. 14 h7—h6? Durch diesen Zug wird allerdings der Angriff des Weißen erst gerechtfertigt, der vorher noch kein bestimmtes Ziel hatte. 15. Sc3—e2 Ta8—c.8 16. Se2—g3 Tf8—e8 17. Dd2—g2 Dd8—c7 18. c2—c3 Le7—f8 Sc6—a5—c4 war besser. 19. h2—h4! g7—g6 Gegen den Angriff g4—g5 hat Schwarz keine Abwehr als diese, jetzt aber dringt ein anderer Angriff durch. 3. Lfl—b5 Sg8—f6 20. h4—hö Lf8—g7 4. 0—0 Sf6 x e4 21. Tdl—d2 Sc6—e7 5. d2—d4 Se4—d6 22. g4—g.j h6 X gö 6. Lb5 x c6 d7 x c6 23. f4 x g5 d6—d5 7. d 4 x e 5 Sd6 —f5 24. h5 x g6 Se7 x g6 8. D d l x d8+ Ke8xd8 Auf fg gewinnt Dh3 nebst Th2. Pillsbury und ich ziehen in dieser 25. Sg3—h5 Sg6—h4 Stellung das schwarze Spiel vor. Schwarz hat keinen Rettungszug Schwarz hat Gewinnchancen, Weiß und ist außerdem in Zeitbedrängnis. nur Remischancen. 26. Dg2—g4 Sh4—g6 9. Sbl—c3 h7—h6 27. Sh5—f6+ Lg7xf6 10. Sc3—e2 g7 —g5 28. g5 x f6 Dc7—e5 11. Lei—d2 c6—c5 (S. Diagramm auf der folgenden Columne.) Angriff und Verteidigung beSchwarz überschritt hier die Be- wegen sich in bekannten Bahnen. denkzeit. Seine Partie ist so wie Die Bauernzüge geschehen, um die so verloren; es folgt Lg5, Dh5 und Springer von f4 und d4 abzuhalten. eventuell Th2. 12. Ld2—c3 Lc8—e6 13. Sf3 —d2 Lf8-e7 14. b2—b3 .... Schlecht und zwecklos. Es erNr. 94. Spanisch« Partie. möglicht die Angriffe a7—a5—a4 Porges. Pillsbury. und c5—c4. Weiß. Schwarz. 14 Kd8—d7 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 15. Sd2—e4 Kd7—c6

4H

167

gespielt am 31. Juli.

16. T f l - d l Th8—d8 17. Se4—g3 Sf5xg3 18. S e 2 x g 3 Td8xdl+ 19. T a l x d l a7—a5 Nun ist Schwarz bedeutend im Vorteile; die beiden Läufer und die „Majorität der Bauern auf der Damenseite", vom König unterstützt, müssen die Partie gewinnen. 20. Sg3—fl c5—c4 21. Sfl—e3 c4 x b 3 22. a2 x b3 a5—a4 23. b3 x a4 Ta8 x a4 Nun sollte man meinen, daß es mit Weiß bald zu Ende ginge. 24. K g l — f l Le7—c5 25. Kfl—e2 ....

nicht rühren kann, b5—b4, Kb5, c7—c5—c4, b4—b3 und gewinnt. 26. T e l — al! Le6—a2 27.

g2 — g 3

b5—b4

28. Lc3—b2 Kc6—bö 29. f2—f4 g5 X f4 30. g3 x f4 b4—b3 31. c2xb3 Ta4 — e4 32. Lb2—cl La2xb3 33. Ke2—f3 Te4—d4 34. T a l — b l Kbo—a4 35. T b l — a l f Ka4—b5 36. T a l —bl Td4—b4 Schwarz versucht noch alles Mögliche, um das unvermeidliche Remis zu vermeiden. 37. Lei—d2 Lb3—a2 3 8 . T b l X b4f Lea X b4 Stellung nach dem 25. Zuge Ton Weiß. 39. L d 2 x b 4 Kb5xb4 40. f4—f5 Kb4—c5 41. Kf3—f4 Kc5—d4 42. Se3—c2f Kd4—c3 43. Sc2—e3 ci—c5 44. e5—e6 La2 x e6 Nach 44 fe 45. f6, e5+ 46. Ke5: muß Schwarz schließlich den Läufer gegen nur einen Bauer opfern. 45. f5 X e6 f7 x e6 46. Kf4—e4 c5—c4 47. h2—h3 h6—h5 48. h3—h4 Kc3—b3 49. Ke4—e5 .... 25 b7—b5? Auch bei 49. Kd4, c3 50. Kd3 Aus Furcht vor den ungleichen Läufern läßt sich Schwarz den Ge- kommt nichts anderes als Remis winn entgehen, der mit Le3: leicht heraus. zu erzielen war: 26. Ke3:, Ta2 27. 49 c4—c3 Tel, Lf5 28. Kd2, Kc5 29. K d l , 50. K e 5 x e 6 c3—c2 b5 und es folgt, da Weiß sich j a 51. Se3 x c2 Kb3xc2

168

Elfte Runde,

52. Ke6—f5 Kc2—d3 53. Kf5—g5 KdH—e4 Remis.

17 Se5—g6 18. Se3—g4 c6—c5 Nun sind die Angriffslinien beider Läufer unterbrochen und damit eigentlich schon der ganze Angriff pariert. Nr. 95. Spanische Partie. Janowski. Lasker. 19. h2—h4 . . . Damit droht Sh6+ nebst Sf7: Weiß. Schwarz. was vorher an De7 mit Matdrohung 1. e2—e4 e7—e5 auf el scheiterte. 2. Sgl—f3 Sb8—c6 19 Kg8—h8 3. Lfl—b5 Sg8—f6 20. Sg4—h6 .... 4. 0—0 Sf6 X e4 Stärker scheint sofort c2—c3 5. Tfl—el Se4~d6 zu sein. 6. Sf3xe5 Lf8 —e7 7. Lb5—d3 0—0 20 Dd8—c7 21. c2—c3 Lc8 x fö 8. Sbl—c3 Sd6—e8 Bis hierher mit Ausnahme dieses 22. Sh6 x fö .... Zuges ist die Partie identisch mit 22. Df5:, Kg7 23. Sg4, Df4 ist einer Matchpartie Steinitz - Zuker- noch ungünstiger für Weiß. tort. Stellung nach dem 22. Zuge von Weiß. 9. Sc3 —d5 Le7—f6 10. Pe5—g4 d7—d6 11. Tel x e8 .... Ein kühnes Opfer, wie es Janowski liebt. Solche Opfer dringen meist durch, man vergleiche Janowski's Partien gegen Marco und Schlechter. Aber korrekt ist anders. 11 Tf8 X c8 12. Sg4xf6f g7 x f6 13. b2—b3 .... Der Bauer konnte besser gleich zwei Schritt gehen. 13 Sc6—e5 j 22 Te8—g8 14. Lei—b2 c7—c6 i Df4 mit der Drohung, den d15. Sd5—e3 d6—d5 Bauer zu schlagen und die gefähr16. Ld3—fö d5—d4 lichste Angriffsfigur, den Lb2, zu 17. Ddl—h5 .... deplaciren, entschied sofort, denn Droht Dh7f nebst La3t. auf 23. Tdl gewann 23 Te5

gespielt am 31. Juli. 24. g4, Df3. Aber auch der Textzug ist gut genug; er droht Sf4 nebst T g 2 f . 23. g2—g3 d4-d3? Df4 würde nun mit Tdl ausreichend pariert werden. Aber 23 Sf4 24. Df3, De5 hätte den Angriff pariert. Der Textzag ist ein entscheidender Fehler, da nun die Angriffslinie des Lb2 geöflnet wird. 24. c3—c4 Dc7—c6 25. Sf5—e3 .... Deckt das nach Sf4 auf g2 drohende Mat und bereitet mit Sd5 den entscheidenden Angriff auf f6 vor. 25 Ta8—e8 Viel besser war Sf4 nebst Se2+ und Sd4. 26. Se3 - d 5 Sg6—e5 27. Dh5—fä Tg8—g6 Eine bessere Deckung gewährte 27 Te6 (28. Sf6:, Sf3f 29. Khl, Sd4+). 28. h4—h5 Tg6—g5 Auf 23 Th6 folgt 29. g4, worauf Sg4: nicht geschehen darf wegen 30. Dg4:, Tg8 31. Dg8f nebst Se7f und Sc6:. 29. Df5 x f6+ Dc6 x f6 30. Sd5xf6 Te8 — e6 31. Sf6—e4 .... Mit 30. f4, Tf6: 31. fg, Tfö! 32. Tel, f6 erreicht Weiß nichts. 31 Tg5-g7 32. Se4xc5 Te6—e8 33. h5—h6 Tg7—g6 (S. Diagramm.)

34. Sc5xd3!

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169

Stellung nach dem 33. Zuge.

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Hier konnte Weiß mit f2—f4, Tg3f 35. Kh2, Tg6 den Springer gewinnen, aber nach 36. fe, Teg8 oder 36. Leöf, f6 37. Lc3, Teg8 die Partie verlieren. 34 f7—f6 35. Sd3 x e5 f6 x e5 36. Tal—el Kh8—g8 37. d2—d4 .... Weiß konnte auch Le5: spielen, der Textzug ist jedoch stärker, es handelt sich ja für Weiß nicht darum, den e-Bauer zu gewinnen, sondern darum, sein Bauernübergewicht auf der Damenseite zur Geltung zu bringen. 37 e5—e4 38. Lb2—cl e4—e3 Um den ziemlich wertlosen eBauer gegen den lästigen h-Bauer zu tauschen oder (bei Te3:) den Turmtausch zu erzielen. 39. Lei X e3 Tg6xh6 Weiß hat nun ein klar gewonnenes Endspiel, dessen Durchführung Sache der Technik ist.

170

Elfte Runde,

Stellung nach dem 68. Zuge. 40. d4—dö Kg8—f7 41. T e l — d l Th6—g6 TP 42. K g l —g2 Te8—c8 / V W 43. Kg2—f3 Kf7—e8 I i 44. T d l - h l Tc8—c7 45. Le3—f4 Tc7—f7 46. Kf3—e4 Tg6—a6 ' '"mm, i 47. a2—a4 Ta6—b6 48. T h l — b l a7 —a5 49. Ke4—d4 Ke8—d7 50. Kd4—c5 Tb6—g6 51. Kc5—b5 b7—b6 52. b3—b4 a5 x b4 53. K b 5 x b 4 Tf7—f8 54. T b l — h l Tf8—f7 67. Kc6 x c5 Kc8—b7 55. Kb4—b5 Kd7 —c8 68. Te7—el . . . . 56. T h l — e l Kc8—d7 Fehlerhaft wäre 68. Te8, Te8: 57. a4—a5 b6 x a5 69. d7, T e 5 f 70. Kd6, Td5j! 58. c4—c5 Tf7—f5 nebst Kc7:. Wenn Weiß jetzt sorglos c5—c6f 68 Tg8-g5i spielt, schlägt Schwarz einfach den 69. Kc5—d4 Tg5—g4f Bauer weg. 70. Kd4—d5 Tg4—g5t 59. Lf4—e5 Tf5xf2 71. Kd5—e6 Aufgegeben. 60. c5—c6f Kd7—d8 61. Le5—d4 Tf2—f8 Notwendig wegen der Drohung Nr. 96. LäufergamMt. L b 6 f und T e 8 f . Charousek. Schallopp. 62. Ld4—c5 Tf8—g8 Weiß. Schwarz. 63. d5—d6 Tg6—g5 (S. Diagramm.) 1. e2—e4 e7—e5 64. c 6 - c 7 f . . . . 2. f2—f4 e5 x f4 Hier konnte Weiß mit 64. Te7 3. Lfl—c4 Sg8—f6 nebst 65. Ta7 die Partie sofort Dies ist die sicherste und einbeendigen. fachste Verteidigung des Läufer64 Kdii—d7 gambits, durch welche die Partie allerdings ihren Gambitcharakter 65. T e l — e 7 f Kd7—c8 sehr schnell verliert. 66. Kb5—c6 Tg5 x c5+ Auf 66 T5g6 geschieht 4. Sbl—c3 Lf8—b4 Te7—el— bl. Sc6 gilt für besser, da Weiß auf

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gespielt am 31. Juli. den Läuferzug mit Vorteil 5. e5, (d5 6. Lb5+, c6 7. ef, 6b 8. De2f) spielen kann. Der folgende Zug von Weiß ist schwach und führt bald zum Verlust des Angriffe. 5. Sgl—e2 0—0 6. 0—0 Sf6 X e4! 7. Sc3 x e4 d7—d5 8. Lc4 x d5 Dd8 x d5 9. d2—d3 Lc8—g4 10. c2—c3 Lb4—c5f 11. Kgl—hl .... Schlecht wäre 11. Sc5: wegen 11 Dcöf 12. d4, Dh5 13. Tf2 (Tel, f3), Te8. 11 Lc5—b6 Mit 11 Dh5 12. Sf4:, Ldl: 13. Sh5:, Lh5: 14. Sc5:, b6 nebst Le2 konnte Schwarz den Mehrbauer behaupten. 12. Ddl— c2 Lg4xe2 13. D c 2 x e 2 f7—f5 Schallopp führt die ganze Partie mit jugendlicher Frische; besser aber war zunächst Sc6. 14. Se4—g5 Sb8—c6 15. Lei x f4 .... Besser wäre De6f. 15 Ta8—e8 Schwarz hat bereits den Angriff erlangt. 16. De2—d2 Sc6—e7 17. b2—b4 .... Droht mit c3—c4—c5 den Läufer zu fangen. 17 Dd5—d7 18. d3—d4 Se7—d5 19. Sg5—f3 .... Der Springer strebt nach e5.

171

Stellung nach dem 19. Zuge von Weiß.

19 Sd5 X f4 Stärker war zunächst 19 Dc6, und dann auf 20. Tacl Tausch des Läufers f4 nebst Te2, wonach der Springer f3 wegen des auf g2 drohenden Mats gefesselt war und deshalb nicht zum Angriff nach e5 vordringen konnte. 20. Dd2 x f4 21. Tfl—et

Te8—e2 ....

Auf 21. Se5 folgt 21 Dd5 22. Tf2, Te5: 23. de, Lf2: zum Vorteil von Schwarz. 21 Dd7—e6 22. Sf3—e5! De6xa2! 23. Df4—f3! Te2 x elf 24. T a l x e l c7—c6 Zur Deckung des Bauern b7. 25. Se5—d7 Da2—d2! 26. Df3—e2 .... Der entscheidende Fehler. Mit 26. T f l (nicht Tdl wegen Te8) hätte Weiß Remis erreicht. Denn den Bauer f5 darf Schwarz nicht

172

Elfte Kunde,

aufgeben, und auf 26 Tf7 erzwingt Weiß durch fortwährende Angriffe auf den Turm 27. Se5, Tf6 28. Sd7, Tg6 29. Se5 Remis durch Wiederholung der Züge, da der Turm nicht nach g5 ziehen darf wegen 30. h2—h4. Ebenso hätte 26. Dfl, Td8 27. Dc4+, Kh8 28. De6,h6 29.Sf6das Eemis erzwungen. 26 Dd2 x e2 27. Tel x e2 Tf8—a8! Der beste Zug; nun kann Schwarz den weißen Turm von e7 vertreiben, oder, falls Sb6: geschieht, durch die Matdrohung auf al ein Tempo gewinnen, um mit dem König das Eindringen des Turmes zu verhindern. 28. Te2—e7 Lb6—d8 29. Te7—e8f K g 8 - f7 30. Te8—h8 a7—a5! 31. b l x a ö .... Auf Sb6 gewinnt ab. 31 Ta8xa5 32. g2—g3 Ld8—c7 33. Sd?—c5 .... Weiß kann nun die Bauern seines Damenflügels nicht genügend schützen. Auf Th7: folgt Ta3. 33 Ta5—b5 Nicht 33 b6 wegen 34. Tc8, Ld6 35. Sb7. 34. c3—c4 .... Auf andere Züge folgt Ld6 und Weiß muß ebenfalls mindestens einen Bauer verlieren. 34 Tb5—b4 35. Th8xh7 Lc7—d6 36. Th7—h5 Kf7—g6

37. g 3 - g 4 .... Ein unnützes Opfer. 37 f5 x g4 38. Th5—h8 Ld6 x cö 39. d4 x c5 Tb4 x c4 40. Th8—b8 Tc4 x c5 Das Ende ist nun nicht mehr zweifelhaft. 41. Tb8 x b7 Tc5—c2 42. Tb7—b4 Kg6—g5 43. Tb4—bl g7—g6 44. Tb7—f7 c6—c5 45. Khl—gl c5—c4 46. Tf7—c7 c4—c3 47. Tc7—c4 Kg5—h4 48. Kgl—fl Kh4—h.°. 49. Kfl—el g6—gö Aufgegeben.

Nr. 97. Abgelehntes Dameng-ambit. Dr. T a r r a s c h . Schlechter. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl —c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. Sgl—f3 0—0 6. e2—e3 b7—b6 7. Tal—cl Sb8—d7 8. c4 x d5 e6 x d5 9. Lfl—d3 c7—c5 10. 0—0 Lc8—b7 In dieser Stellung ziehe ich das weiße Spiel vor, da die weißen Figuren fast sämtlich besser postiert sind als die schwarzen.

gespielt am 31. Juli. 11. Ld3—bl . . . . Sicherer und vielleicht auch korrekter ist hier d4 x c5, um Schwarz nicht das Bauernübergewicht auf dem Damenflügel zu lassen. 11 Sf6—e4 12. Lg5—f4 Se4 x c3 In derselben Weise verteidigte Schlechter das Damengambit auch in Hastings gegen Pillsbury, der hier mit dem Turm wiedernahm, was Tempoverlust involviert. 13. b2 x c3 c5—c4 14. Ddl—c2 g7—g6 Auf f i — f ö folgt g2—g4 mit noch stärkerem Angriff. 15. g2—g4 . . . . Weiß bereitet nun einen Rochadeangriff vor, der unwiderstehlich erscheint. Schwarz verteidigt sich aber sehr vorsichtig und greift dann seinerseits auf dem Damenflügel an. 15 Le7—f6 16. K g l — g 2 Tf8—e8 17. T f l — h l Sd7—f8 18. T e l — g l Lb7—c8 19. Kg2—fl b6—b5 20. h2—h4 a7—a5 21. g4—g5 Lf6—g7 22. Dc2—b2 . . . . Um dem Zuge Lf5 zuvorzukommen. 22 Dd8—b6 23. h4—h5 Ta8—a7 24. T h l — h 4 Ta7—b7 25. h5 x g6 f7 x g6 26. T g l — h l b5—b4 27. K f l — g 2 . . . . (S. Diagramm.)

173

Stellung uach dem 27. Zage von Weiß.

27 Tb7-f7! Schwarz giebt zu rechter Zeit seinen Angriff auf und sucht durch Abtausch dem feindlichen Angriff die Spitze abzubrechen. Bei 27. bc 28. Dc3:, Db4 29. D e l , Db2 30. D d l wird der Angriff von Weiß sehr stark; es droht eventuell Turmopfer auf h 7 nebst Lg6:. 28. Sf3—e5 Lg7 x e5 29. Lf4 x e5 Lc8—fö! 30. Leo—f6 Sf8—d7! Nicht 30 L b l : 31. Dbl:, Sd7 wegen D g 6 f . 31. L b l x f S g6xf5 32. Th4—h6 Sd7 x f6 33. D b 2 — b l Db6—e6 34. g'o x f6 De6—e4f 35. D b l x e4 f5xe4 36. Th6—h5! Te8—d8 Der andere Turm darf nicht decken wegen f6—f7f. 37. c3xb4 a5 X b4 38. T h l — b l . . . . Als Remis abgebrochen.

Elfte Runde,

174

Nr. 98. Sizilianische Partie. Walbrodt. Schiffers. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 c7—c5 2. Sgl—fö Sb8—c6 3. d2—d4 c5xd4 4. Sf3xd4 e7—e6 5. Lfl—e2 Sg8—f6 6. Sd4 x c6 .... Ein unmotivierter Abtausch, der Schwarz zu einem starken Centrum verhilft. 6 b7 x c6 7. Sbl—c3 Lf8—b4 8. Ddl — d3 a7—a5 9. Lei—d2 Lc8—a6 10. Dd3—f3 La6xe2 11. Df3xe2 d7—d5 12. e 4 x d 5 c6xd5 13. 0—0 0—0 Schwarz steht viel besser, als er in dieser Eröffnung stehen sollte. 14. Sc3—b5 Lb4xd2 15. De2xd2 Dd8—b6 16. a2—a4 Tf8—c8 17. b2—b3 .... Diesen Zug, der den Punkt c3 schwächt, sollte Weiß so lange wie möglich unterlassen. Gut war Ta3, um diesen Turm je nach Bedarf auf b3, c3 oder g3 zu verwenden. 17 Db6—c5 Turmverdoppelung auf der cLinie scheint nachhaltiger zu sein. 18. Tal—cl ,Sf6—e4 19. Dd2—d3 Se4—c3 20. Sb5 x c3 Dc5 x c3 (S. Diagramm.)

21. T f l - d l

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Stelluog nach dem 20. Zuge.

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Zieht Schwarz die Dame, so geht der c-Bauer vor. Man sieht jetzt, daß es nicht gut war, die Dame so j in's Vordertreffen zu stellen. Ein Turm sollte auf c3 stehen, dann ließe sich der Druck auf die Punkte c2 und c3 weiter verstärken. 22. Kgl—fl Dc3—e5 23. Dd3—g3 De5—b2 Der Damentausch nebst Tc3 würde zu keinem genügenden Vorteil für Schwarz führen, da zu wenig Figuren auf dem Brett bleiben. 24. c2—c4 d5 x c4 25. Tel x c4 Tc8 x c4 Hierdurch gewinnt Schwarz zwar einen Bauer, verschafft dem Gegner aber einen Freibauer, welcher beständiger Observierung bedarf. Stärker erscheint 25 Td8 nebst eventuell Tab8 oder Td2. 26. b3 x c4 Db2—c2 27. Dg3—d3 Dc2xa4 28. c4—c5 Da4—c6 29. Dd3 —c3 a5—a4

gespielt am 31. Juli. 30. Tdl—al Dc6—böf 31. Kfl—el Ta8—c8 32. Tal—cl Db5—c6 Zum Aufhalten eines Bauern muß man immer die geringwertigste Figur nehmen, also hier den Turm. Mit Tc6 und später eventuell Db3 nebst Austausch der beiden Freibauern konnte Schwarz ein Endspiel von Turm und 4 Bauern gegen Turm und 3 Bauern herbeiführen, und dies war wahrscheinlich zu gewinnen. 33. f2—f3 e6—e5 34. Kel—f2 f7—f6 35. Kf2—g3 Kg8—g7 36. Dc3—b4 f6—f5 37. Tel—c4 f5—f4f Damit macht Schwarz seinen Mehrbauer rückständig und somit fast wertlos. Ta8 sollte geschehen. 38. K.g3—f2 Tc8—a8 39. Db4—c3 Dc6—f6 Mit dem Vorrücken des a-Bauern kann Schwarz hier nicht durchdringen: 39 a3 40. De5f, Kg8 41. Tb4, a2 42. Tb8f, Tb8: 43. Db8f nebst Da7f und Da2:. 40. c5—c6 Ta8—c8 Nun muß sich Schwarz in Acht nehmen, daß er nicht noch die Partie verliert. 41. c6—c7 Df6—b6f 42. Tc4—c5 a4—a3! 43. Dc3 x e5f Db6—f6 Bei 43 Kg8 44. Dd5-j-, Kf8 45. Dc6 wird die Partie ebenfalls remis. 44. De5 X f6t Kg7 x f6

45. Tc5—c3 Eemis.

175 a3—a2

Nr. 99. Französische Partie. Tschigorin. Maröczy. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7-e6 2. Ddl—e2 .... Tschigorin's Angriff, der den Vorzug hat, eine sehr geschlossene, für beide Parteien schwierig zu behandelnde Partie zu ergeben. 2 Lf8—e7 3. Sbl—c3 d7—d5 4. d2—d3 Sg8—f6 5. g2—g3 b7—b6 6. Lfl—g2 Lc8—b7 7. Sgl—h3 d5xe4 8. Sc3xe4 .... Mit dem Bauern wiederzunehmen, scheint mir mit der Idee der Eröffnung weit mehr im Einklang zu stehen. Zudem führt der Textzug zu mehrfachem Figurentausch, wonach Remis fast unvermeidlich ist. 8 Sf6 x e4 9. Lg2 x e4 Lb7 x e4 10. De2xe4 Dd8—d5 11. D e 4 x d 5 e6xd5 12. Lei—f4 Sb8-a6 13. 0—0—0 0—0—0 14. Thl— el Th8—e8 15. Tel—e2 Le7—b4 16. T e 2 x e 8 Td8xe8 17. c2—c3 Lb4—e7 18. d3—d4 Le7—f6 19. L f 4 - e 3 Sa6—b8 20. Kcl—d2 Sb8—d7

Elfte Runde, gespielt am 31. Juli.

176

21. b2—b4 .... Um mit b4—b5 den Bauer d5 künstlich zu isolieren und ihn dann mit Sf4 anzugreifen. b6—b5 21 22. a2—a4 . . . . Ein sehr gewagtes Beginnen. W e i ß opfert einen Bauer, um das Remis zu vermeiden, und bei richtigem Gegenspiel sollte ihm dies auch gelingen.

er seinen Freibauer siegreich zur Geltung bringen. 27. Le3—d2 a7-a6? Schwarz übersieht offenbar, daß infolge des nächstenZuges von W e i ß sein König zur Deckung des Turmes retirieren muß. Mit 27 Ld6 28. Sg2, Sc4 29. Se3, Se3: 30. Le3:, Kb5 81. Ld2, a5 32. ba, a3 nebst Ka4 hatte er sehr gute Gewinnchancen.

22 b5 X a4 28. T a l —cl Kc6—d7 23. T d l — a l Sd7—b6 29. Sf4—g2 Sb6—c4 24. Kd2—d3 Kc8—b7 30. Sg2—e3 Sc4xe3 25. Sh3—f4 Kb7—c6 31. L d 2 x e 3 a6—a5 26. h2—h4 . . . . Jetzt ist dieser Zug bei weitem Um Lgo oder g7—gö zu ver- nicht mehr so stark, da Weiß einhindern. fach vorbeigehen kann. Stellung n a c h d e m 26. Zuge yon Weiß. 32. b4—b5 Te8—b8 33. T e l — b l Le7—d6 34. c3—c4 d5 X c4f 35. Kd3 x c4 c7—c6 36. b5—b6 a4—a3 37. d4—d5 c6 x döf 38. K c 4 x d 5 f7—f6 39. Le3—c.5 Ld6—c7 40. T b l — b 5 a3—a2 41. T b 5 x a 5 Lc7xb6 42. L c 5 x b 6 Tb8xb6 43. Ta5—a7+ Kd7—e8 44. T a 7 x a 2 Ke8-f7 45. Ta2—a7f Kf7—g6 26 Lf6—e7 . 46. h4—h5f Kg6—h6 Schwarz sollte auf Auflösung 47. Kd5—e4 Tb6—b2 seines Doppelbauern mittelst a7 — 48. f2—f4 Tb2—b4f a5 spielen, also Kb5, c7—cB, Sc4 Remis. und vielleicht noch Ta8, dann mußte

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Zwölfte Bunde, gespielt am 1. August.

177

Zwölfte Runde, gespielt am I. August. Diese Runde brachte mehreren der Hauptkonkurrenten empfindliche Schlappen. S t e i n i t z verlor ein Mittelgambit, in welchem W i n a w e r den Angriff sehr schneidig und elegant führte, schon in 20 Zügen. T s c h i g o r i n wurde in einem Damengambit geschlagen, da er der Ubermacht der drei Gegner S h o w a l t e r , Darnengambit und Zeitbedrängnis nicht widerstehen konnte. S c h i f f e r s gewann ein von P i l l s b u r y abgelehntes Evansgambit in sehr feinem Stile. Auch L a s k e r , der in einer holländischen Partie von A l b i n hart bedrängt wurde, war dem Verluste nahe. A l b i n fand jedoch die richtige Portsetzung nicht und verlor. M a r ö c z y spielte in einer italienischen Partie gegen J a n o w s k i auf Remis, und als der letztere, um Gleichstellung zu vermeiden, sich einen hässlichen Doppelbauer machen ließ, kam M a r ö c z y in Vorteil, den er durch sehr umsichtige Verteidigung gegen einen Opferangriff seines Gegners zum Siege ausnützte. T e i c h m a n n gewann endlich einmal eine Partie, gegen C h a r o u s e k , der in einer spanischen Partie von Anfang an nicht gut stand, sich später herausarbeitete und zum Gegenangriff gelangte, ihn aber nicht richtig durchführte. Marco und W a l b r o d t lieferten eine uninteressante, S c h l e c h t e r — P o r g e s und S c h a l l o p p — Dr. T a r r a s c h interessantere Remispartien. B l a c k b u r n e war frei. Damit war die zweite Turnierwoche zu Ende. Stand nach der 12. Runde: Lasker — 3 ( j 8), Maröczy — 3'/, l.t 7'/2!, Steinitz, Janowski und Walbrodt — 4 (f 8), Schlechter und Dr. Tarrasch — 4*/2 (f VI,), Pillsbury und Tschigorin — 4'/, (t 6\ 2 ), Schiffers — 5 (t 6), Blackburne — 6 (+5), Marco — 7 (f 5), Charousek — 7 (f 4), Schallopp f 4'/ 2 , Albin und Showalter + 4, Winawer f 31/,, Porges f 2*/, und Teichmann t 2. Nr. 100. Mittelgambit. Winawer. Steinitz. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. d2—d4 e5 x d4 3. Ddl x d4 Sb8—c6 4. Dd4—e3 Sg8—f6 5. Sbl—c3 Lf8—b4 TARRASCH, Nürnberg.

6. Lei—d2 0—0 7. 0—0—0 Tf8—e8 8. Lfl— c4 .... Von Rosenthal und Steinitz selbst empfohlen. Für den geopferten Bauer erhält Weiß einen guten Angriff. 8 Lb4 x c3 12

Zwölfte Bunde,

178

9. Ld2 x c3 Sf6 x e4 konnte er sich mit 18 Se5 verteidigen. 10. De3—f4 Se4—f6 18. L e 4 x d 5 f6xg5 11. Sgl— fö d7—d6 19. h 4 x g 5 Sc6—e5 12. Sf3—g5 Lc8—e6 13. Lc4—d3 h7—h6 20. g5—g6! Aufgegeben. 14. h2—h4 Sf6—d5 Eine sehr hübsche Partie. E s ist klar, daß Schwarz den Springer nicht gut schlagen kann. 15. Ld3—h7f Kg8—h8 Nr. 101. Abgelehntes Damen-

g-ambit.

Stellung nach dem 15. Zuge.

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16. T d l x d ö ! . . . . Ein elegantes Qualitätsopfer, welches zu einer interessanten Fortsetzung und einem sehr niedlichen Schluß führt. 16 Le6 x d5 17. Lh7—e4! . . . . Dieser Zug droht vor allem SfTf nebst D h 6 f und Dg7^. 17 f7—f6? Danach geht das Spiel schnell verloren. 17 Te4: mußte geschehen, 18. Sf7f war dann wegen 18 Kg8 unwirksam, auf 18. Dfo konnte Schwarz das Mat mit Dgö decken, und auf 18. Se4:

Showalter. Tschigorin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 Sb8—c6 3. S g l — f 3 Lc8—g4 4. e2—e3 e7—e6 5. D d l — b 3 Lg4xf3 6. g2 x f3 Lf8—b4f 7. Sbl—c3 Sg8—e7 8. L e i —d2 0—0 9. f3—f4 Ta8—b8 So weit ist die Partie nahezu identisch mit der letzten Petersburger Turnierpartie zwischen Pillsbury und Tschigorin. 10. h2—h4 . . . . Ein Angriff in's Blaue hinein. Außer dem Bauern ist noch nichts da, was angreifen könnte. 10 Se7—f5 11. 0—0—0 d5xc4 12. L f l x c4 Lb4—e7 13. Sc3—e4 b7—b5 14. Lc4—d3 Tb8-b6 Schwarz konnte längst ohne Gefahr den Bauer h4 schlagen. Tschigorin spielt jedoch lieber selbst auf Angriff, anstatt dem Gegner auch nur den Schatten

gespielt am 1. August.

eines Angriffs zu überlassen. Mit dem Textzuge droht Damengewinn durch Sd4: nebst Tc6. 15. Se4—g5 .... Damit verwertet Weiß den verschmähten Bauer in sehr nutzbringender Weise. Opfert Schwarz jetzt den Springer, so kann Weiß mit dem Läufer auf h7 Schach geben und so Baum für seine Dame schaffen. 15 h7—h6 16. Ld3xf5 e6 xfö 17. Sg5—f3 b5—b4 18. d4—d5 Sc6—a5 19. Db3—d3 Dd8—d7 20. Kcl—bl Tf8—d8 Hier und im folgenden Zuge konnte Schwarz durch c7—c5 und später durch weiteren Vorstoß des c-Bauern einen starken Angriff einleiten. Der Angriff auf den dBauer wird von Weiß erfolgreich pariert. Stellung nach dem 20. Zuge.

21. Ld2—cl

Tb6—d6?

179

22. Sf3—e5 .... Dieser Zug bringt Weiß in Vorteil. 22 Dd7—e8 Auf Dc8 kann Db5 folgen, immerhin war der Zug besser als der geschehene, mit welchem Schwarz einen wichtigen Bauer preisgiebt. 23. Dd3 x f5 Le7—f6 Auf 23 Td5: folgt 24. Tdgl mit starkem Angriff. 24. Thl—gl Lf6 x h4?V Dieser und die folgenden fast sinnlosen Züge sind höchster Zeitbedrängnis zuzuschreiben. 25. Tgl—g4 Lh4—f6 26. Tdl— gl Kg8—f8 27. e3—e4 De8—b5? 28. Tg4 x g7 Kf8—e8 29. Tg7xf7 Aufgegeben.

Nr. 102.

Abgelehntes Evansgambit. Schiffers. Pillsbury. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 d7—d5 Bei dieser Verteidigung erhält Weiß einen nicht unbedeutenden Positionsvorteil. 5. e4xd5 Sc6xb4 6. 0-0 Sg8—f6 7. Sf3 x e5 Sb4 x d5 8. d2—d4 .... Weiß hat nun eine starke Centrumstellung. 12*

Zwölfte Runde,

180

22. De2—d2! a7—a5 Lc5—d6 Auf La2: wird der Läufer durch 9. L e i — g 5 c7—c6 T f e l nebst Le4 gewonnen. 10. S b l — d 2 0—0 23. T f l — e l De6—d7 11. D d l — f 3 h7—h6 24. a2—a4! . . . . 12. Lg5—h4 Lc8—e6 Rtfillnnp Tiaoh dem 24. 7,iiffß von Weiß. 13. T a l — b l . . . . W e i ß h a t sein Spiel sehr schön entwickelt u n d besetzt sofort die offene L i n i e , auf der der Thurm bis zum Schluß eine sehr große Wirksamkeit entfaltet. 13 Ta8—b8 14. Sd2—e4 Ld6—e7 15. S e 4 x f 6 t Le7xf6 , 16. Lh4—g3! . . . . Wiederum sehr gut. N u n droht 8

Sc6:. 16 Dd8—c8 17. Lc4—d3! . . . . Um De4 zu spielen. 17 Sd5—e7 Mit Sc3 auf den Gewinn des a-Bauern zu spielen, wäre ersichtlich schlecht: 18. T e l , La2: 19. L f 5 oder 18 Sa2: 19. De4 mit starkem Angriff. 18. c2— c3 Tb8—a8 La2: wäre wegen T a l nicht günstig f ü r Schwarz. D e r T h u r m will aus der gefährlichen Linie des Lg3. 19. Se5—c4! Le6—d5 20. Df3—e2 b7—b5 Dies ruiniert das schwarze Spiel. Schwarz hatte nichts besseres, als den Springer, der auf d6 zu gefährlich steht, zu tauschen. Natürlich hatte W e i ß auch dann noch das bessere Spiel. 21. Sc4—d6

Dc8—e6

24 b5—b4 Auf ba steht schwarz nach 25.Tb7 sehr schlecht. Schwarz giebt daher den b-Bauern auf, um dafür den d-Bauer zu gewinnen. 25. c3xb4 a5xb4 E r darf aber den d-Bauer nicht schlagen, denn auf 25 Ld4: gewinnt W e i ß durch Te7:, Sf5 und Sd4: eine Figur, da Schwarz wegen Lh7f nicht mit der D a m e auf d4 wiedernehmen darf. Nun ist das schwarze Spiel verloren. 26. T b l x b4 27. T e l — b l 28. Dd2—e2 29. Lg3—e5 Schwarz strebt griff. 30. f2—f3

Ta8—a7 Lf6—g5 f7—f5 f5—f4 nach Gegenan. . . .

gespielt am 1. August. Es konnte sofort Tb8 geschehen. 30 Dd7—e6 31. Tb4—b8! . . . . Der Schlußangriff. '31 Ta7—a8 32. Tb8 x f8f Ta8 x f8 33. a4—a5 Se7—g6 34. Tbl—b7 Sg6 x e5 35. d4 x e5 Lg5—d8 36. a5—a6 c6—c5 37. Ld3—c4 Ld8—e7 Es ist gleichgiltig, was Schwarz noch zieht. 38. Lc4 x d5 De6 x d5 39. De2—c4 . . . . Hübscher als Te7:. 39 Dd5 x c4 40. Sd6 x c4 Tf8—a8 41. a6—a7 Le7—d8 42. e5—e6! Aufgegeben; auf Kf8 folgt 43. e 7 j , Le7: 44. Tb8f. Die ganze Partie hat Schiffers in ausgezeichnetem Stile durchgeführt. Sie gehört zu den besten des Turniers.

Nr. 103. Italienische Partie. Maroczy. Janowski. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. d2—d3 Sg8—f6 5. Sbl—c3 d7—d6 6. h2—h3 . . . . Etwas altmodisch. 6 Sc6—e7

181

Dies scheint mir nicht am Platze, da Weiß sofort d3—d4 spielen und ein etwas freieres Spiel erlangen kann. 7. 0—0 h7—h6 Schwarz will vermuthlich g7—g5 —g4 spielen, allein vorläufig kommt es nicht dazu. 8. d3—d4 e5 x d4 9. Sf3 x d4 c7—c6 10. Lei—e3 Se7—g6 11. Ddl—d2 Sg6—e5 12. Lc4—b3 Dd8—e7 Lh3: wäre fehlerhaft wegen 13. f4 (nicht 13. gh wegen Ld4: nebst Sf3f). 13. f2—f3 . . . . Im Gegensatz zum 6. Zuge von Weiß ist dies recht modern. Man erwartet den Doppelschritt des Bauern. 13 Lc8—e6 14. S d 4 x e 6 f7xe6? Es mußte zuvor L e S f geschehen. Jetzt werden die schwarzen Bauern zersplittert, und damit der Grund zum Verlust des schwarzen Spieles gelegt. 15. Le3 x c5 d6 x c5 16. f3—f4 Se5—f? 17. e4—e5 Sf6—d5 Der Bauer e6 bildet nun eine dauernde Schwäche der schwarzen Stellung. 18. Sc3—e4 0—0—0 19. Dd2—f2 b7—b6 20. Df2—g3 Th8—g8 Schwarz muß den g-Bauer decken, sonst schlägt ihn Weiß und beant-

182

Zwölfte Runde,

wortet 21 Tdg8 mit 22. Df7: nebst Sd6+, 21 Thg8 aber mit 22. Sd6+, Sd6: 23. De7:, Se7: 24. Le6f. 21. Tal—el Kc8— b8? Der Zweck dieses Zuges ist nicht ersichtlich, der König steht hier in der Diagonale der weißen Dame sehr schlecht. 22. f4—fö! .... Stellung nach dem 22. Zuge von Weiß.

zeichnet und bringt schliesslich seinen Vorteil zur Geltung. 26. Tel—e2 Td8—g8 27. a2—a3 .... Um mit c2—c4 den Sd5 nach c7 zurückzutreiben. 27 Dd7—c7 Schwarz könnte mit 27 Se3 28. Te3:, Tg2f 29. Khl, Dc7 fortfahren, würde aber nach 30. Tg3, Tg3:, 31. Sg3:, Tg3: durch 32. Le6: im Nachteil bleiben. 28. Tfl—f2 .... Nun drohte Se3 sehr stark. Wegen dieser Drohung hätte Weiß besser schon im 26. Zuge Tf2 gezogen. 28 e6—e5 29. Te2— d2 Sd5-f4 Der Angriff von Schwarz sieht jetzt sehr gefährlich aus. 30. Kgl—hl 31. c2—c3 32. T f 2 - f 3 !

h6—h5 Tg8 —h8 ....

öffnet der Dame das Feld el. 22 Kb8—a8 30 Sf7-h6 ef darf wegen 23. e6+, f4 24. 33. Dh4—el Sh(i—g4 Tf4:, Sf4: 25. ef nicht geschehen; 34. Tf3—g3 Dc7—c8 auch bei 23 Sd6 24. Sd6:, Td6: Das Springeropfer erweist sich 25. Ld5:, cd 26. Tf5: ist Weiß erals verfehlt, aber andere Angriffsheblich im Vorteil. möglichkeiten sind kaum vorhanden. 23. f5—f6! .... 35. h3xg4! h5xg4f Uberrasch end und fein. 36. Khl—gl Tg6—h6 23 g7 x f6 37. Se4—f2! .... 24. e5 x f 6 De7—d7 Auf 24 Sf6: gewinnt 25. Dh4. Dies sichert Weiß gegen jede 25. Dg3—h4 Tg8—g6 Gefahr. Schwarz benutzt nun die offene 37 Dc8—f5 g-Linie zu einem starken Angriff, 38. f6—f7 b6—b5 aber Weiß verteidigt sich ausge39. f7—f8Df ....

gespielt am 1. August.

183

nügenden Positionsvorteil erzielen kann. 8 b7 X c6 9. Sd4—e2 .... Weiß ist entschieden im Vorteil; man vergleiche die Freizügigkeit der weißen Figuren mit der eingeklemmten Stellung der schwarzen. Natürlich ist der Vorteil so geringfügig, daß ein bis zwei Züge, die nicht die allerstärksten sind, schon völlig genügen, um ihn zu annullieren. So der Textzug, welcher vollständig gegenstandslos ist und erst geschehen sollte, wenn c6—ci> dazu nötigt, worauf Weiß den Punkt d5 für den Damenspringer hat. 9. f2—f4 war der richtige, starke Zug, welcher die weiße Position weiter verstärkte. 9 0—0 10. Se2—g3 Ta8—b8 11. b2—b3 a7—a5 Was soll das? Der Bauer steht auf a5 mehr gefährdet, als auf a7, was Weiß durch a2—a4 nebst Angriff von Dame und Damenläufer Nr. 104. Spanische Partie. auf ihn dem Gegner demonstrieren Marco. Walbrodt. könnte; selbst wenn aber der aWeiß. Schwarz. Bauer nach a4 ziehen könnte, würde 1. e2—e4 e7—e5 dies nur zu einem Tausch gegen 2. Sgl—f3 Sb8—c6 den b-Bauer führen, der dem Weißen 3. Lfl—b5 Sg8—f6 die Turmlinie öffnet. 4. 0—0 Lf8—e7 Dies gilt für weniger gut als Se4:. 12. Lei—b2 Tfö—e8 5. Sbl—c3 d7—d6 13. Ddl—d3 .... 6. d2—d4 e5 x d4 Der zweite schwache Zug, der 7. Sfö x d4 Lc8—d7 jetzt bald den Ausgleich herbeiführt. 8. Lb5 x c6 .... h2—h3 war gut, da dann der Sf6 Dies halte ich für besser als Sc6:, gar kein Feld hatte. obwohl Weiß auch damit ge13 Sf6—g4! Sofort 39. Sg4: darf nicht geschehen wegen 39 Se2+ nebst 40 Thl =f=. Dagegen konnte 39. Tg4: ganz wohl erfolgen. 39 Th8xf8 40. S f 2 x g 4 Th6—h4 41. Sg4—f2 c5—c4 42. Lb3—c2 Df5—f6 43. Lc2—e4 .... Weiß kommt nun allmählich zum Gegenangriff. 43 Tf8—h8 44. Tg3—g4 Th4—h6 45. Td2—d7 Ka8—b8 46. Del—e3 Kb8—c8 47. T d 7 x a 7 .... Auf Da7: würde Mat durch Thl nebst Se2 folgen. 47 Th6—h2 48. Tg4—g7. Aufgegeben. Dies ist ebenfalls eine sehr feine und interessante Partie.

184

Zwölfte Runde,

14. h2—h3 .... Auf f2—f4 folgt d6—d5 mit der Drohung Lc5f nebst >Sf2f. 14 Sg4—e5 15. Dd3—e2 .... Weder nach e3 noch nach d2 darf die Dame wegen Sc4. 15 Le7—h4! 16. Sg3—f5 Lh4—f6 17. f2—f4 Se5—g6 18. De2—d3 Ld7xf5 19. e4 x f5 Sg6—e7 20. Tal—el .... Auf g2—g4 folgt c6—c5, wie im folgenden Zuge. 20 Dd8—d7 21. g2—g4 c6—c5 22. Sc3—dl Lf6 x b2 23. Sdl x b2 Se7—c6 Nun steht das Spiel gleich. 24. c2—c3 Te8—e7 25. Dd3—d5 Tb8—e8 26. Sb2—d3 Kg8-f8 Gegen die Drohung Sc5: gerichtet. 27. Kgl—f2 Te7 x el 28. Tfl X el Sc6—b8 29. a2—a4 Te8 x el 30. Sd3 x el c7—c6 31. Dd5—d3 Dd7—e7 32. Sei—f3 d6—d5 Vorsichtiger war f7—f6. 33. Dd3—e3 .... Mit 33. Sg5, h6 34. f6, gf 35. Dh7, Ke8 36. Sf3 nebst S—h4—f5 konnte Weiß noch einige Gewinnchancen erlangen, da der h-Bauer frei wurde. 33 De7 x e3f 34. Kf2 x e3 f7—f6 35. Ke3—d3 Kf8—e7

36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44.

Sf3—d2 c3—c4 Kd3—e3 Ke3—f3 Kf3—e3 Ke3—f3 Kf3—e3 Ke3—f3 h3 x g4 Remis.

Sb8—d7 Sd7—b6 Sb6—c8 Sc8—d6 h7—h5 Ke7—f7 KfT—e7 h5 x g4

Nr. 105. Spanische Partie. Teichmann. Charousek. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7 —eö 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lbo—a4 Sg8-f6 5. 0—0 Lf8—e7 Mit diesem und dem folgenden Zuge lenkt Schwarz in die durch Sf6—d7 charakterisierte Tschigorin'sche Verteidigung ein. 6. Sbl—c3 d7—d6 7. d2—d4 Sf6—d7 8. Sc3—e2 b7—b5 9. La4—b3 Sc6—a5 10. Se2—g3 Sa5xb3 11. a2xb3 0—0 12. Lei—e3 Tf8—e8 13. d4—d5 .... Da Schwarz seinen Damenflügel durch b7—b5 geschwächt hat und der Zug f7—f5 für längere Zeit verhindert ist, ist das Vorgehen des Damenbauern ganz angebracht und geeignet einen guten Angriff auf der Damenseite einzuleiten.

gespielt am 1. August. 13 Le7—f8 14. Ddl —d3 g7—g6 15. Sf3 —d2 .... Der Zug war nicht nötig. b3—b4 nebst b2—b3 und c2—c4—c5 gewährte einen viel stärkeren Angriff. 15 Lf8— g7 16. b3—b4 Te8—f8 17. c2—c4 .... Auch hier war zunächst b2—b3 vorzuziehen, um eine geschlossene Bauernkette vorrücken zu lassen. Aber auch die hier gewählte Fortsetzung ist für Weiß günstig. 17 b5 x c4 18. Sd2 x c4 Sd7—f6 Schwarz verstellt seinen f-Bauer, um für Dame und Läufer Kaum zu schaffen, da Sc4—a5—c6 droht. Steinitz würde den Springer nach b8 ziehen, und mir scheint, diesmal hätte er Recht. 19. f2—f3 .... Um Sg4 zu verhindern. 19 Lc8—d7 20. Tfl—cl Dd8—b8 21. Dd3—c3 Tf8—c8 22 Sc4—a5 Kg8—f8 Um auf Sc6 nicht der Drohung Se7f ausgesetzt zu sein. 23. Sa5 —c6 Db8—b7 (S. Diagramm.)

24. b4—b5 .... Weiß hat einen starken Angriff auf den schwarzen Damenflügel erlangt, allein dieser Zug löst das Spiel zu früh auf. Ta5 nebst Tcal war viel stärker. Weiß konnte dann den a-Bauer noch mit der Dame

185

Stellung Each dem 28. Zuge.

angreifen und erobern, oder vielleicht noch stärker b4—b5 ziehen, um, wenn der Bauer geschlagen wurde, mit Ta7 fortzufahren. a6 x b 5 24. 25. Sc6—a7 Tc8—b8 26. D c 3 x c 7 Sf6—e8! 27. Dc7 x b 7 Tb8 x b7 Ta8—c8 28. Sa7—c6 29. Sg3—e2 f7—f5 Tc8—c4 30. Sc6—b4 b5 x c4 31. Tel x c4 Schwarz kommt nun allmählich selbst zum Angriff. 32. Le3— d2 Se8—f6 33. Se2—g3 h7—h5 34. h2—h4 f5—f4 35. Sg3—fl Sf6—e8 36. Kgl— h2 Lg7—f6 g6—g5 37. g 2 - g 3 38. h 4 x g 5 Lf6 x g5 39. Kh2—g2 Kf8—f7 40. Ld2—c3 f4 x g3 41. Sfl x g3 h5—h4 42. Sg3—e2 Se8—f6

186

Zwölfte Runde,

Tempoverlust. Erst mußte Le7 geschehen. Sehr stark war auch Lg5—e3—c5. 43. Tal—a6 Sf6—e8 44. Sb4—c2 Lg5—e7 45. Sc2—e3 Se8—f6 46. Se2—gl .... Der Bauer c4 durfte wegen 46 Lb5 47. Sd6f, Ld6: 48. Td6:, Le2: nicht geschlagen werden. 46 Tb7—c7 47. Ta6—b6 Tc7-c8 48. Kg2—h2 Le7—f8 49. Tb6—b7 .... Der weiße Turm hindert beständig die volle Entwickelung des Angriffs. Auf 49 Lh6 folgt 50. Sfä. 49 Kf7—g6 50. Tb7—b4 Lf8—h6 Der Bauer c4 muß nun fallen; Schwarz hat aber noch einen starken Angriff, der mindestens zum Remis fuhren müßte. 51. Se3 X c4 Lh6—f4f 52. Kh2—hl Sf6—h5 53. Sc4—b6 Sh5—g3f 54. Khl—g2 h4—h3f 55. Sgl x h3 Ld7 x h3t 56. K g 2 x h 3 Tc8—h8f 57. Kh3—g2 ....

Stellung nach dem 57. Zuge von Weiß.

1 dbfl| m wm m

durch die drei schwarzen Figuren nicht entziehen; es drohte 58 Th2+ 59. Kfl, Sg3f 60. Kel (oder Kgl, Se2t), T h l f 61. Kf2, Th2+ mit ewigem Schach. Auf 58. Kf2 folgte 58 Sg3, und auf 58. K f l derselbe Zug. Bei 58. Lei aber konnte die Partie mit 58 Th2j 59. K f l , Sd4 sogar noch eine für Weiß bedrohliche Wendung nehmen. 58. Tb4—c4 Thl—bl 59. Tc4—c6 Sg3—e2 60. Kg2—f2 .... Es drohte Le3. 60 .... Se2—g3 61. Sb6—c4 Tbl—flf 62. Kf2—g2 Tfl—cl (S. Diagramm.) 63. Sc4xe5+ Kg6—h5 64. Se5—d3! Tel—c2+ 57 Th8—hl? 65. Kg2—h3! Sg3—fl Dies ist alles von Schwarz sehr 66. S d 3 x f 4 f Aufgegeben. gut gespielt, nur der eben geschehene Zug ist schlecht und verliert die Partie, die mit 57 Se2 remis zu halten war. Weiß konnte sich dann der Umzingelung

gespielt am 1. August. Hr. 106. Holländische Partie. Lasker. Albin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 f7—f5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 .... Hier scheint mir a2—a3 angebracht zu sein, um Lb4 zu verhindern. Der Läufer hat dann kein günstiges Entwickelungsfeld. 3 Lf8—b4 4. Sgl—f3 Sg8—f6 5. Ddl—b3 c7—c5 6. d4 x c5 .... Dieser Zug ist nicht gut, weil Weiß damit das Centrum aufgiebt. Es ist in der Regel ein Vorteil, einen Bauer im Centrum auf der vierten (resp. fünften) Reihe zu haben, er dient den eigenen Figuren als Stützpunkt und hindert die feindlichen. Der natürliche Zug war e2—e3, aber auch d4—d5 konnte geschehen. 6 Sb8—c6 7. a2—a3 .... Dies Tempo war besser zu einem Entwicklungszuge zu verwenden. 7 Lb4 x c5 8. e2—e3 .... Zuvor würde ich den Damenläufer nach f4 entwickeln. 8 d7—d6 b7—b6 nebst Lb7 erscheint besser. Der Läufer hat auf b7 eine ganz freie Diagonale, während seine Entwicklung nach g6 zeitraubender und unwirksamer ist. 9. Db3—c2 a7—a5

187

Um b2—b4 zu verhindern. 10. Lfl—e2 0—0 11. b2—b3 Lc8—d7 12. Lei—b2 Ld7—e8 13. Tal—dl Le8—g6 14. Sf3—h4 .... Es würde gefahrlich sein, den feindlichen f-Bauer weiter vorzulassen. 14 Lg6—f7 15. Sh4—f3 Dd8—e7 16. 0—0 Ta8—d8 17. Tfl—el .... Weiß hat keine rechten Züge; es fehlt ihm der Halt im Centrum. 17 Sf6—g4 Der Einleitungszug zu einem sehr starken Angriff; es droht Le3: nebst Se3: und Sdl:. 18. h2—h3 Lf7—g6 19. Le2—d3 .... Den Springer zu schlagen wäre sehr bedenklich, Weiß würde nach 19. hg, fg 20. Del, gf 21. Lf3:, Tf3: 22. gf, Lh5 eine sehr prekäre Stellung haben. 19 Sg4—e5 20. Sf3 x e5 d6 x eö! Viel stärker als mit dem Springer wieder zu schlagen, denn der Bauer verstärkt den Angriff. 21. Sc3—b5 De7—g5 22. Kgl—hl Dg5—h4 23. Tdl—d2 e5—e4 24. Ld3—fl e6—e5 Es konnte auch sofort fö—f4 zum Vorteil von Schwarz geschehen; der Textzug ist jedoch noch stärker,

Zwölfte Runde,

188

da hierdurch alle Matdrohungen Ende (auf f4—f3 geschieht g2—g3), mit Dc3 vermieden werden. und Schwarz hat ein verlorenes 25. Tel—dl .... Spiel, denn sein Doppelbauer ist nun nicht mehr wert als der weiße Stellung nach dem 25. Zuge von Weiß. e-Bauer, während Weiß auf der Damenseite einen Bauer mehr hat. 29. Dc2—dl .... Der Läufer f l mußte gedeckt werden. 29 h7—h5 30. Khl—gl Kg8—h7? 31. Ddl—d7 .... Diesen Zug hätte Schwarz verhindern müssen. Nun führt Lasker sein Spiel mit Umsicht und Geschick zum Gewinn. 31 Sc6—d8 25 f5—f4? 32. Dd7—c7 f4 x e3 Sehr schwach gespielt. Mit 25 33. Lei x e3 Lc5 x e3 Td2: 26. Td2:, (26. Dd2:, Td8 nebst 34. f2 x e3 Sd8—c6 Tdl: und Df2:), f5— f4 war Weiß Bauernverlust ist nicht zu ververloren, denn auf 27. ef folgt meiden. e4 — e3, und auf andere Züge ge35. Dc7—d6 .... schieht f4 x e3 mit Bauerngewinn Weiß verzichtet vorläufig auf den und Gewinnstellung. Nach dem Gewinn des b-Bauern, um Dc5 zu Abtausch der Türme hat Schwarz verhindern. Es war dies nicht notnur noch geringe Angriffschancen. wendig, aber entschieden stärker. 26. Td2 x d8 Tf8 x d8 35 Df8—f5 Etwas besser war noch Sd8:. 36. Dde1—d2 Df5—g5 27. T d l x d 8 f Dh4xd8? 37. c4—c5 .... Mit 27 Sd8: behielt Schwarz Damit öfinet Weiß endlich seinem immer noch ein gutes Spiel, z. B. so lange schlecht postierten Läufer 28. Le5:, fe 29. fe, Le3: oder Del ein günstiges Feld. und der schwarze Freibauer ist ge37 Lg6—fö fährlich; oder 28. Lei, fe 29. Le3:, 38. Kgl—h2 h5—h4 Le3: 30. fe, Del 31. De2, Dbl und 39. Dd2—f2 Sc6—e7 Schwarz gewinnt den b-Bauer. 40. Sb5—d6 Lf5—g6 28. Lb2—cl! Dd8—f8 41. Lfl — e4! .... Der Angriff von Schwarz ist zu Um Sd5 zu verhindern.

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gespielt am 1. August.

189

41 Kh7—h6 Nr. 107. Spanische Partie. Dem Schwarzen fehlen nun Züge. Schlechter. Porges. Weiß. 42. Lc4—e6! . . . . Schwarz. Nachdem Weiß das Eingreifen e7—e5 1. e2—e4 des schwarzen Springers auf d5 Sb8—c6 2. Sgl— f3 und f5 verhindert h a t , droht er Sg8-f6 3. L f l — b 5 jetzt den b - B a u e r zu schlagen. Sc6 X d4 4. d2—d4 Schwarz hat keine Rettung mehr. Eine als ungenügend längst be42 Lg6—h5 kannte Fortsetzung. Se4: oder ed 43. Sd6 x e4 Dg5—g6 sollte geschehen. W e n n Schwarz gehofft hatte, 5. Sf3 x d4 e5 x d4 damit eine Figur zu gewinnen, so 6. 0—0 . . . . hatte er sich verrechnet. Viel stärker ist sofort 6. e5, wo44. Df2 x h4! . . . . rauf gewöhnlich 6 c6, 7. 0—0, Stellung nach dem 44. Zuge von Weiß. cb, 8. Lg-5, Le7 9. ef, Lf6: 10. T e l t , Kf8 11. Lf6:, Df6: geschieht, wie in einer Matchpartie MorphyAnderssen. t> a7—a6 7. e4—e5 . . . .

44 Kh6—h7 Auf 44 De6: folgt Damenverlust oder Mat durch 45. Dg5f 46. D h ö f , Dh6 (Kg8, D e 8 f ) 47. Sgöf, Kh8 48. Sf7+. 45. Le6—f7! Aufgegeben.

Weiß denkt, daß er nun in diese Variante einlenken kann — ein gewaltiger Irrtum. 7 a6 x b5 8. Lei—g5 Lf8-e7 9. e5 x fü Le7 x f6 10. T f l — e l f Ke8—f8 11. L g o x f f i Dd8xf6 Der große Unterschied ist der: in der richtigen Variante hat der c-Bauer nach b5 geschlagen, sodaß Schwarz eine ganz zerrüttete Bauernstellung h a t ; in dieser Partie aber hat der a-Bauer nach b5 geschlagen, und die schwarze Bauernstellung ist kompakt. 12. c2—c3 c7—c6 Dies ist natürlich besser, als mit

Zwölfte Runde,

190

de den Damenspringer und damit den Angriff zu entwickeln. 13. c3 x d4 d7—d5 14. Sbl—c3 g7—g6 15. Ddl—d2 Kf8—g7 16. Tel—e3 .... Weiss hat für den geopferten Bauer nicht den geringsten Angriff. 16 Lc8-d7 17. T a l — e l Th8—e8 18. a2—a3 Te8 x e3 19. Tel x e3 Ta8—e8 20. Te3 x e8 Ld7 x e8 Das Endspiel müßte nun doch für Schwarz gewonnen sein. 21. h2—h3 Le8—d7 22. Kgl—h2 Df6—d6f 23. Kh2—gl b5—b4 24. a3 x b4 Dd6 X b4 Nachdem Schwarz auch noch seinen Doppelbauer aufgelöst hat, sollte es doch gehen! 25. Kgl—h2 Db4—d6f 26. Kh2—gl b7—b6 27. Kgl—hl f7—f6 28. Khl—gl Ld7—e8 29. Sc3—dl Le8—f7 (S. Diagramm.)

Schwarz hat sich Zeit genommen und einige unnütze Züge gemacht. Hier aber mußte der c-Bauer vorgehen, auf 30. b3 folgt dann 30. . . . . c d 31. Dd4:, De5 nebst d5—d4, auf 30. Sc3 aber 30 c4 (nicht cd wegen Se2) nebst Vorgehen des b-Bauern. 30. b2—b4! c6—c5 31. b4 x c5 b6 X c5 32. d4 x c5 Dd6 x c5

Stellung nach dem 29. Zuge.

33. Sdl—e3 Dc5—d6 Auf d5—d4 geht der Bauer durch Sc2 verloren. 34. Se3—c2 Dd6—e5 35. Sc2—d4 .... Nun ist der Freibauer gestoppt, und der Gewinn ist kaum zu erzwingen, da der Springer d4 nicht vertrieben werden kann. 35 Deö—e4 36. f2—f3 De4—bl+ 37. Kgl—h2 Dbl— b8f 38. g2—g3 Db8—e5 39. Sd4—c6 De5—d6 40. Sc6—d4 h7—ho Wenn ein Springer, wie hier, dem Läufer überlegen ist, so liegt das meist an vorangegangenem schlechten Spiel von Seiten der Läuferpartei. Bei richtigem, oben angegebenem Spiel würde der Springer eine ziemlich traurige Rolle spielen. 41. h3—h4 Lf7—e6 42. Dd2—f4 Dd6—d7

gespielt am 1. August. 43. Df4—c7 .... Die zwei Damenzüge sind sehr hübsch. 43 Kg7—f7 44. Dc7xd7+ Le6xd7 45. Kh2—g2 Kf7—e7 46. K g 2 - f 2 Ke7—d6 47. Kf2—e3 Kd6—c5 48. Ke3—d3 Kc5-d6 49. f3—f4 Remis. Die Geschicklichkeit, mit der Schlechter die Partie zum Remis geführt hat, ist hoch anzuerkennen.

Nr. 108. Spanische Partie. S c h a l l o p p . Dr. T a r r a s c h . Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 Sg8—f6 4. 0—0 Sf6 x e4 5. d2—d4 Lf8—e7 6. d4—d5 Se4—d6 7. Sbl—c3 Sd6xb5 8. Sc3xb5 a7—a6 Es ist besser, diesen Zug zu unterlassen; der Springer steht dann auf b5 nicht gut und muß später von selbst zurückgehen. Bezüglich der Eröffnung vergleiche man die Partie Maroczy-Teichmann. 9. Sb5—c3 Sc6—b8 10. Sf3xe5 d7—d6 11. Se5—d3 .... Auf d3 (d6) steht ein Springer meistenteils nicht gut. Sf3 wäre vorzuziehen.

191

11 Lc8—f5 12. Tfl—el 0—0 13. Sc3—e2 Sb8—d7 Lf5—g6 14. Se2—g3 15. f2—f4 Le7—h4 Verhindert f4—f5. 16. Sd3—f2 .... Besser Df3 nebst Ld2. 16 Tf8 —e8 17. Tel x e8f Dd8xe8 18. Lei —d2 Sd7—b6 19. Ddl—f3! .... Der beste, ja der einzige Zug. Nun kann Db5 wegen f4—f5 nicht geschehen, auf Lc2: aber folgt Dc3 nebst Dc7:. 19 f7—f6 Sofort fö war besser. 20. b2—b3 De8—d7 21. c2—c4 Ta8—e8 22. Sg3—e2 f6—fö Der Läufer h4 hat sonst kein Rückzugsfeld. 23. Ld2—c3 c7—c6 "Viel stärker war 23 De7 24. Sd4, Lf6 und später De3, wobei Schwarz ein gutes Spiel erhält. Die Bauern anzurühren, war sehr gewagt. 24. d5xc6 Dd7xc6? Hier mußte bc und später d6—d5 geschehen. 25. Se2—d4! Dc6—d7 Der Damentausch auf f3 wäre nur für Weiß vorteilhaft. 26. Sf2—d3 Lh4—f6 27. Df3—f2 Dd7—c8 28. Tal—cl Sb6—d7 29. Sd4—fS Lf6 x c3

192

Zwölfte Runde, gespielt am 1. August.

30. Tel X c3 Sd7—f6 31. Df2—d4 Lg6—h5 32. Sf3—d2 .... Dieser Rückzug bringt Weiss in Nachteil. Mit 32. c5!, Se4 33. Tel, de 34. Sc5:, Lf3: 85. gf, Sc5: 36. Tc5: konnte völliger Ausgleich erzielt werden. 32 Te8—e2 33. Sd3—cl Te2—elf 34. Sd2—fl .... Stellung nach dem :;t4. Zuge von Weiß.

34 Sf6—e4 Viel stärker und zum Gewinn führend war folgende Fortsetzung, die von einem der Zuschauer gezeigt wurde: 34 Tdl 35. Df2 (35. Db6?, Sd5! oder 35. Da7'?, b6! mit der Drohung Dc5f), Sg4 36. Db6 (Dc5f muß verhindert werden), De8 37. h3, Del oder auch erst h7—h6 und dann Del mit entscheidendem Angriff.

35. Tc3—c2 Dc8—c5 d6 x c5 36. Dd4 x c5 Tel—al 37. Sei—d3 38. Sd3—f2 Lg4—dl 39. Sf2 x dl Tal x d l Schwarz ist nun immer noch etwas im Vorteil, aber Weiß entwickelt sich schließlich doch, sodaß Remisschluss kaum zu vermeiden ist. 40. g2—g3 Kg8—f7 41. Kgl—g2 Tdl—el 42. Sd2 kann nun wegen Te2f immer noch nicht geschehen. 42. h2—h3 h7—h6 43. g3—g4 Kf7—f(> 44. S f l - g 3 Se4 x g 3 45. Kg2 x g3 Tel —e3f 46. K g 3 - g 2 Te3—d3 47. Tc2—f2 b7—b5 48. c4 x b 5 a6 x b 5 49. Tf2—c2 Td3—dö 50. Kg2—fä b5—b4 51. Kf2—e3 Kf6—e6 52. Tc2—cl f5 X g4 53. h 3 x g 4 Ke6—d6 54. a2—a3 b4 x a3 55. Tel—al Td5—d4 56. Tal x a3 g7—g5 57. f4xg5 h6 x g5 58. Ta3—a4! Td4—dl Schwarz darf die Türme nicht tauschen, wie leicht ersichtlich ist. 59. Ta4—a6f Kd6—e7 60. Ke3—e4 Tdl—bl Remis.

Dreizehnte Runde, gespielt am 3. August.

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Dreizehnte Runde, gespielt am 3. August. In dieser Runde kamen keine bedeutenden Verschiebungen unter den Preiskandidaten vor. L a s k e r und M a r o c z y rückten durch ziemlich leichte Siege über T e i c h m a n n resp. S c h a l l o p p gleichmässig vor. Sehr interessant war die Partie C h a r o u s e k - P i l l s b u r y , in welchem der erstere eine ganz neue Verteidigung des Falkbeergambits anwendete und in bedeutenden Vorteil gelangte, im entscheidenden Moment aber die richtige Fortsetzung verfehlte und dem Gegner ein Remis gestattete. B l a c k b u r n e siegte in einer französischen Partie nach unscheinbarer Eröffnung durch feines Spiel über S c h i f f e r s . T s c h i g o r i n gewann in einem merkwürdig abgelehnten Damengambit gegen AI b i n , indem er fast sämtliche Figuren des Gegners „pat" setzte. Dr. T a r r a s c h errang in einem Damengambit bedeutenden Stellungsvorteil über W a l b r o d t , gab jedoch durch einen schwachen Zug allen Vorteil aus der Hand, sodaß die Partie remis wurde. W i n a w e r verlor eine spanische Partie gegen M a r c o , während die Partie S h o w a l t e r - S c h l e c h t e r zum Remis führte. Die längste Partie der Runde und des Turniers — wenigstens der Zeitdauer nach — war die Partie S t e i n i t z - P o r g e s , ein Damengambit, welches bis Nachts um die zwölfte Stunde gespielt wurde. Lange Zeit stand das Spiel gleich, endlich ermüdete der jüngere Meister und mußte vor derZähigkeit des Altmeisters die Waffen strecken. J a n o w s k i war frei. Stand nach der 13. Stunde: Lasker — 3, Maroczy — 31 /2, Steinitz und Janowski — 4, Tschigorin und Walbrodt — 4'/ 2 , Schlechter, Dr. Tarrasch und Pillsbury — 5, Schiffers und Blackburne — 6, Marco — 7, Charousek — 71/2. Nr. 109. Falkbeergumbit. Charousek. Pillsbury. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 d7—d5 3. e4 x d5 e5—e4 4. d2—d3 .... Die gewöhnliche Fortsetzung, welche stets zu einem recht guten Spiele für Schwarz führt, ist Lb5f. TARRASCH, Nürnberg.

Die folgende, von Charousek herrührende Variante, die allerdings noch weiterer Prüfung bedarf, scheint die beste Verteidigung gegen das Falkbeergambit zu bilden. 4 Sg8—f6 5. d3 x e4 Sf6 x e4 6. Ddl—e2! .... Viel stärker als Le3, was im Handbuch steht. 13

194

Dreizehnte Bunde,

6 Dd8 X d5 7. Sbl—d2 f7—f5 8. g 2 - g 4 ! Lf8—e7 9. Lfl—g2 .... Alles sehr originell und zwingend. 9 Dd5—a5 10. g4 x fo Se4—f6 Sd6 ist vielleicht etwas besser. 11. Sgl—f3 0—0 12. 0—0 Da5—cöf Die schwarze Dame steht ungünstig, da sie vielfachen Angriffen ausgesetzt ist. Sb8—c6 13. Kgl—hl Dc5 x f5 14. Sd2—b3 Sc6 x d4 15. Sf3—d4 Df5—c5 16. Sb3xd4 Weiß behauptet beständig den Angriff. 17. Sd4—e6 Lc8xe6 18. D e 2 x e 6 t Kg8—h8 19. Lei—e3 Dc5—d6 20. De6—b3 c7—c6 21. Tal—dl .... Weiß konnte den b-Bauer ohne Gefahr schlagen, zieht es jedoch vor, weitere Angriffe einzuleiten. 21 Dd6—c7 22. Le3—d2! Ta8—e8 Schwarz mußte in Voraussicht des kommenden Angriffs auf g7 danach streben, seinen Läufer nach f6 zu bringen. Deshalb sollte Tad8 geschehen mit der Folge 23. Dg3, Sd5 24. Ld5:, Td5: 25. Lc3, Lf6 mit genügender Verteidigung. 23. Db3—g3 Le7—d6 24. Ld2—c3 .... Nun wird der Angriff übermächtig.

24 Sh5 darf nun wegen 25. Dg4, Sf4:? 26. Td6: nicht geschehen. 24 Te8—e7 25. Dg3—h4 Sf6—d5 Schwarz hat ein schlechtes Spiel aber der Textzug, der dem Lc3 eine unbeschränkte Wirkung gestattet, ist ein entscheidender Fehler. 26. L g 2 x d 5 c6xd5 27. Dh4—h5 Ld6xf4 Besser noch Tf4:, um einen Turm zu tauschen. 28. D h 5 x d 5 Tf8—g8 Der Läufer f4 war gefesselt, ausserdem drohte Qualitätsverlust durch Lb4. Auf 28 Tef7konnte 29. Le5 geschehen. 29. Tdl—d4 Lf4—e5 30. Td4—c4! Dc7—b8 Dd6 wäre fehlerhaft wegen DgSf nebst Tc8f. StellUDg nach dem 30. Zuge.

81. Tfl—el .... Weiß hat die ganze Partie mit großer Frische und Schneidigkeit geführt, hier aber läßt er sich den

gespielt am 3. August. wohlverdienten Sieg entgehen. Nach 31. Te4 war Schwarz verloren. Td8 kann darauf nicht geschehen wegen 32. Le5:; 31 Dd6 geht natürlich ebenfalls nicht wegen 32. Te5:; 31 Tge8 ist keine Deckung wegen des auf f8 schließlich folgenden Mats. Zieht Schwarz 31 Tf8, so folgt 32. Tdl, Ld6 33. Th4 (droht Dh5 oder Dd3), Le5 34. De4 (Lb4 gewinnt schon die Qualität), g6 35. Td7 (oder auch Th7f nebst Dh4t), Tfe8 36. Le5f, De5: 37. De5f nebst Th7f etc. Also muß der angegriffene Läufer ziehen und zwar nach f6 oder d6. Auf 31 Lf6 geschieht 35. Tf6:, Te4: 33. De4:, gf 34. Lf6f, Tg7 35. De7, Dg8 36. Db7: nebst Abtausch und gewonnenem Endspiel. Auf 31 Ld6 aber folgt 32. Th4 mit der Drohung Th7f nebst Dh5 ^ . Auf 32 De8 gewinnt nun 33. Dfö, auf 32 Tf8 geschieht 33. T f 8 f , Df8: 34. Dd3 nebst Dd6: resp. Dh7f; auf 32 Le5 endlich gewinnt Weiß durch 33. Th7f, Kh7: 34. De4f, Kh6 35. D h 4 j nebst De7: oder auch 35. Ld2f, g5 36. Dh4f nebst DgS^ und De7:. 31 Tf8—d8 32. Dd5—c5 Le5—d6 33. Tel x e7 .... Elegant, aber zum Gewinn nicht mehr genügend. 33 Ld6 x c5 34. Te7xg7 .... Auch auf den von Herrn Professor Brodski vorgeschlagenen Zug

195

34. Tc5: kann Schwarz remis halten und zwar nur durch 34 Df4 (35. Tg7:, Td4). 34 Td8—dlf 35. Tg7—gif Lcö—d4 36. Lc3xd4f Tdl x d4 37. T c 4 x d 4 Db8—f8! 38. Td4—d3 Df8-e7 Bei der ungeschützten Stellung des weißen Königs kann Weiß nicht gewinnen. 39. h2-—h3 h7--h5 40. Td3-- g 3 De7—-e4t 41. Tgl-_ g 2 De4—- e l t 42. Tg2-- g l Del —-e4t 43. Tgl-" g 2 De4—-elf 44. Khl-—h2 Del—-eö 45. h3-—h4 De5—-f4 46. Kh2-- g l Df4 x h 4 47. c2-—c3 D h 4 --f4 48. Tg3-- g 5 Df4—-e3t 49. Kgl-—h2 De3--f3 50. Tg2Df3—-e2t 51. Kh2-—h3 De2—-e6j 52. Kh3-—h4 De6 —-e4t Remis. Auf Kh5: ist ewiges Schach durch Dh7f, De4f, Dhl 7.

Nr. 110. Französische Partie. Schallopp. Maröczy. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. e4—e5 Sf6—d7 5. f2—f4 c7—c5 6. d4 x c5 Sb8—c6 13 *

Dreizehnte Runde,

196

7. a2—a3 Lf8 x c5 Dies erscheint mir in dieser Stellung besser, als mit dem Springer zu nehmen, wie Lasker gegen Pillsbury spielte. 8. Ddl—g4 0—0 9. Lfl—d3 f7—f5 10. Dg4—h3 h7—h6 Die Heyde'sche Verteidigung. 11. g2—g4 Sc6—d4 Heyde zieht fg vor. Aber der Textzug ist auch ganz gut. Es sollte darauf 12. gf, Sf5:, 13. Sf3 geschehen, nicht 13.Sd5: wegenSe5:. 12. Sgl—e2? ....

17. Sc3—a4 Lc5—e7 18. Se2—d4 Tfö—f7 19. Kfl—e2 Sd7—f8 20. T h l — g l b7—b6 21. b2—b4 .... Um auf La6t b4—b5 zu spielen. Der Bauernzug schwächt aber die Bauernstellung auf dem Damenflügel. Le3, Kd2, Sa4—c3—e2 gewährte ein völlig befriedigendes Spiel. 21 Lc8—d7 22. Sa4—c3 Ta8—c8 23. Ke2—d3 Kg8—h7 24. Lei—d2 Sf8—g6 Stellung nach dem 12. Zuge von Weiß. 25. T g l x g 6 ? .... Eine falsche Kombination. Mit Tafl oder Sce2 hatte Weiss immer noch ein gutes Spiel. 25 Kh7 x g6 26. f4—fof Tf8 x f5 • • ! • Auf 26 ef gewinnt 27. e6 eine Figur. 27. S d 4 x f 5 Kg6xf5 28. T a l — f l f Kfö—g6 Nicht Kef>: wegen Lf4f nebstLd6f. 29. Ld2—e3 Tc8—f8 30. T f l — g i f Kg6—h7 31. Kd3—d4 Tf8—c8 32. Kd4—d3 Ld7-e8! 12 Dd8—h4f Entscheidend. Damit bricht Schwarz jedem An33. Kd3—d2 Le8—g6 griff von vornherein die Spitze ab. 34. Tgl—cl d5—d4! 13. D h 3 x h 4 Sd4—f3f Aufgegeben. Auf Ld4: gewinnt 14. Kel—fl Sf3 x h4 15. g 4 x f 5 Sh4xf5 Lg5f. 16. Ld3 x fö Tf8xf5 Wegen des Angriffs auf den fISauer ist Schwarz nun etwas im Vorteil. Es droht jetzt Se5:.

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gespielt am 3. August.

Nr. 111. Abgelehntes Damengambit. Dr. T a r r a s c h . W a l b r o d t . Schwarz Weiß. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. Sgl—f3 b7—b6 6. e2—e3 Lc8—b7 7. Tal—el 0—0 8. c4 x d5 Sf6 X d5 Dies ist nicht gut, Schwarz muß einen Bauer im Centrum behalten und deshalb ed spielen. 9. Lg5 x e7 Dd8 x e7 10. Lfl—d3 Sd5—f6 Schwarz ist schon in Verlegenheit. Sd7 geht nicht an wegen Sd5: nebst Tc7:, und auf 10 c5 folgt 11. Sd5:, ed 12. de, bc 13. Dc2 mit Gewinn des h- oder c-Bauern. 11. e3—e4 .... Dieser Vorstoß muß sofort geschehen. Auf 11. 0—0, Sbd7 12. e4 könnte Schwarz das Vorgehen des e-Bauern mit e5 hindern. 11 Sb8—d7 12. e4—e5 Sf6—h5 Auf e8 würde der Springer noch schlechter stehen. 13. Ld3—e4! .... Auf 13. 0—0 könnte Schwarz sich mit c5 einigermaßen befreien. Mit dem Textzug wird c7—c5 verhindert und der schwarze Damenflügel geschwächt. 13 Lb7 x e4 14. Sc3xe4 f7—f5

197

Schwarz hat wieder nichts besseres. Auf 14 Db4f 15. Dd2, Dd2f 16. Kd2: könnte Schwarz die beiden Drohungen 1. g2—g3 mit völliger Deplacierung des Sh5 und 2. Tc7: nicht gleichzeitig parieren. 15. Se4—c3 .... Nun geht wieder c7—c5 nicht gut an wegen d4—d5. 15 Sh5—f4 16. 0—0 Kg8—h8 17. Ddl—d2 Sf4—g6 Schlecht wäre g7—g5 wegen 18. h4, h6 19. g3, Sh3f 20. Kg2, g4 21. Dh6f. Weiss hat nun die beträchtlich bessere Stellung, die sich immer weiter verstärkt. 18. Sc3—b5 c7—c5 19. Sb5—d6 h7—h6 Um Dg5 zu verhindern. 20. Dd2—e3 Kh8—h7 21. Tfl—dl Ta8—b8 Schwarz hat keine wirkungsvollen Züge zur Verfügung. 22. a2—a3 .... Um b2—b4 zu spielen. 22 De7—d8 Um dem Springer g6 Platz zu machen. 23. d 4 x c 5 .... b4 würde nun wegen cb nebst Se7 keine Wirkung haben. 23 b6 x c5 24. Sd6—c4 .... Statt dessen hätte 24. b4, cb 25. Sd4 sofort entschieden. Weiß befand sich ingroßerZeitbedrängnis. 24 Sg6—e7 25. Tdl —dti Se7—d5

Dreizehnte Kunde,

198 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.

De3—d2 Dd2—a5 Td6—a6 Ta6—d6 Td6—a6 Ta6—d6 Da5—b5

Dd8—e7 Tb8— a8 Sd7—b8 Sb8—d7 Sd7—b8 Sb8—d7 Ta8—d8

Stellung nach dem 32. Zuge.

35. Td6 x d8 Te8 x d8 36. Sc4—d6 De7—c7 Schwarz verteidigt sich recht geschickt. Weiß kann dem Damentausch nicht entgehen, denn auf 37. Db5 folgt 37 Sd7 (droht wieder Se5:) 38. Sc4, Se5: 39. Se5:, Sc3ü und Schwarz gewinnt. 37. Dc6 x c7 Sd5 x c7 Nach dem Damentausch nimmt das Spiel bald Eemischarakter an, da Schwarz alle Bauern genügend decken kann. Sc7—a6 38. T d l — c l g 7—g5 39. K g l — f l Kh7—g6 40. h2—h3 Td8—d7 41. Kfl—e2 Kg6-g7 42. Sf3—d2 Kg7—f8 43. g 2 - g 3 g5 X f4 44. f2—f4 Td7—gl 45. g 3 x f 4 h6—h5 46. Ke2—f3 h5—h4 47. Sd2—fl Sb6—d5 48. Tel—c3 Sd5—b6 49. Tc3—c4 Sb6—d5 50. Tc4—c3 T g7-gl Tc3—b3 51. Tgl-g7 52. Kf3—f2 Sa6—c7 53. Tb3—f3 Sc7—a6 54. Sfl—d2 Sa6—c7 55. Sd2—fl

Schwarz hat nun ein sehr eingeengtes Spiel, und seine Bauern auf e6, c5 und a7 sind stets bedroht. Weiß brauchte sich nur gegen das drohende 33 Se5: durch 33. K h l ! sicher zu stellen, dann gab es für Schwarz kaum noch Züge, während Weiß mit Sc4—a5—c6 resp. b7 oder b2—b4 nebst Sd4 die Partie entscheiden konnte. Weiß spielt aber das FolRemis durch Wiederholung der gende schwach, und so verläuft der Züge. ganze schöne Angriff im Sande. 33. Db5—c6? Tf8—e8 Nr. 112. Französische Partie. 34. Tel—dl Sd7—b6! Blackburne. Schiffers. Weiß. Schwarz. Hierauf darf Dc5: wegen Figurverlustes durch Tc8 nicht ge1. e2—e4 e7—e6 s chehen. 2. d2—d4 d7—d5

gespielt am 3. August. 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. e 4 x d 5 e6xd5 5. Sgl—f3 Lf8—d6 6. Lfl—d3 0—0 7. Lei—g5 c7—c6 Besser war Te8f 8. Se2, worauf sich Schwarz mit Lg4, Sbd7, c6 etc. ganz normal entwickeln konnte. 8. Sc3—e2 Lc8—g4? Schwarz muß den Gegenzug völlig übersehen haben. Te8, um Se5 zu verhindern, war immer noch das Richtige. 9. Sf3—e5! Lg4—h5 Besser noch Le2:. Schwarz verliert viel Zeit mit diesen Läuferzögen. 10. c 2 - c 3 Lh5—g6 Besser Le7 nebst Sbd7. Aber Schwarz hat bereits ein schlechtes Spiel. 11. f2—f4! Lg6xd3 12. Ddl x d3 Ld6—e7 Schwarz hat unter elf Eröffnungszügen vier mit dem Damenläufer gemacht, und muß, um seinen Damenspringer entwickeln zu können, mit dem geschehenen Zuge noch ein Tempo geben. Weiß ist infolgedessen um drei Züge in der Entwicklung voraus. 13. L g 5 x f 6 Le7xf6 14. Se2—g3 Sb8—d7 15. 0—0—0 Lf6xe5 (S. Diagramm.)

Ich glaube nicht, daß Schwarz noch eine Verteidigung hat, mit der er dem Gegner den erlangten Tempo- und Stellungsvorteil streitig

199

Stellung nach dem 15. Zuge.

I |m . IfSPW/us

machen könnte. Auf Te8 kann Sf5 nebst eventuell Sd6 oder Dg3 folgen. 16. f4 x e5 Sd7—b6 17. h2—h4! Dd8—d5 Um f7—f6 zu spielen, was von Weiß verhindert wird. 18. T d l — f l c6—c5 Auch nach De6 kommt Weiß zu einem guten Angriff mit Sf5 nebst Dg3. Der geschehene Zug erleichtert aber dem Weißen den Gewinn. 19. Sg3—f5 Kg8—h8 20. Dd3—g3 Tf8—g8 Auf g7—g6 rückt bald der hBauer vor. 21. Sf5—d6 Ta8—f8 22. d4 x c5 Sb6—c4 23. Tfl—f2 Sc4 x d6 24. c5 x d6 Tf8—e8 25. Thl—dl Dd7—e6 26. Tf2—d2 dö—d4 Schwarz ist immer verloren. 27. T d 2 x d 4 De6xa2 28. d6—d7 Te8—d8 29. Dg3—f3 Da2—e6

200

Dreizehnte Runde,

16 Lc8—e6 30. Df3—d5 De6—h6f 31. Tdl—d2 Dh6—e3 17. Sg3—f5 Se7xf5 Es ist gleichgiltig, was Schwarz 18. Sh4xf5 Le6xf5 zieht. 19. e4 x f5 Dd8—e7 32. Td4—e4 De3—h6 20. b2—b4 Sc5—d7 21. Lc2—e4 .... 33. D d 5 x f 7 Tg8—f8 Auch a2—a4 konnte vorteilhaft 34. e5—e6! Aufgegeben. Wieder eine von Blaekburne sehr geschehen. 21 Ta8—b8 gut gespielte Partie! Dieser Zug giebt Weiß Gelegenheit zum Angriff auf den Königsflügel. Kr. 113. Spanische Partie. 22. Le3—a7 Tb8—d8 Showalter. Schlechter. 23. Tel—e3 .... Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 Stellung nach dem 23. Zuge von Weiß. 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8—f6 5. 0—0 Lf8—e7 6. d2—d3 .... Energischer ist Sc3, um den Damenbauer später, nachdem d7— d6 geschehen, zwei Schritte zu ziehen. 6 d7—d6 7. c2—c3 0—0 8. Sbl—d2 b7—b5 9. La4—c2 d6—d5 10. Tfl—el d5xe4 23 g7-g5 11. d3 x e4 Le7—d6 Schwarz opfert einen Bauer, um Das Spiel steht gleich. dem drohenden Angriff Ld5+, Dh5, 12. Sd2—fl Sc6—e7 Dh7f, T h 3 f zu entgehen. 13. Lei—g5 Sf6—d7 24. f5 x g6 f6—f5 14. Sfl — g3 f7—f6 25. Le4—d5f Kg8—g7 15. Lg5—e3 Sd7—c5 26. f2—f4 .... 16. Sf3—h4 .... Weiß sollte einfach g6 x h7 spielen, Weiß konnte statt dessen auch er behielt dann einen Freibauer mit a2—a4 auf dem Damenflügel mehr. Nach dem Textzug löst sich angreifen. das Spiel auf.

201

gespielt am 3. August.

h7 X g6 Ld6 x e5 27. f4 x e5 De7—f6 28. La7—d4 Tf8—e8 29. Ld5—b3 Le 5x d4f 30. Te3—d3 Sd7—e5 31. Td3xd4 Als remis abgebrochen. 26

Nr. 114. Spanische Partie. Teichmann. Lasker. Schwarz. Weiß. e7—e5 1. e2—e4 Sb8—c6 Sgl—f3 Sg8—f6 Lfl—b5 Sf6 x e4 0—0 Lf8—e7 d2—d4 Se4-d6 6. Ddl—e2 b7 x c6 7. Lb5 x c6 Sd6—b7 8. d4 x e5 0—0 9. b2—b3 Bezüglich der Eröffnung vergleiche man die Partie Porges-Lasker aus der ersten Runde. 10. Lei—b2 d7—d5 11. Sf3—d4 .... Das führt zu Tempoverlust. 11 Dd8—d7! Nicht Ld7 wegen e5—e6!. 12. Sbl —d2? .... Jetzt mußte f2—f4 geschehen, um nicht den vorigen Zug zu einem gänzlich nutzlosen zu stempeln. 12 c6—c5 13. S d 4 - f 3 Dd7—f5 14. Tal—cl c7—c6 15. Tfl—el a7—a5 Schwarz hat ein bedeutend überlegenes Spiel erlangt.

16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26.

a2—a4 Sd2—fl Sfl—g3 De2—d2 Sg3—e2 Lb2—a3 Dd2—e3 h2—h3 Kgl—Iii De3—d2 Se2—gl

Sb7—d8! Sd8—e6 Df5—g6 h7—h5 Dg6—f5 Tf8—e8 h5—h4 Lc8—a6 d5—d4 Te8—d8 Se6—f4

Stellung nach dem 26. Zuge.

27. La3xc5 Weiß glaubt für den geopferten Läufer den Sf4 zu bekommen, dies ist jedoch ein Irrtum. Aber auch bei anderen Zügen war das weiße Spiel nicht mehr lange zu halten. 27 Le7 x c5 28. Sf3 x li4 Df5—g5 29. Sgl—f3 .... Auf Dh6 würde Weiß nun durch Sf5 den Sf4 gewinnen. 29 Lc5—b4! 30. Dd2xb4 Dg5xh4 31. Db4—d2 ....

202

Dreizehnte Runde,

Mit Dd4: könnte Weiß noch einen dritten Bauer gewinnen, das Spiel wäre aber nach 31 Td4: 32. Sh4:, Td2 doch für Schwarz gewonnen, da die schwarzen Figuren zu gut stehen und die weiße Bauernübermacht auf beiden Flügeln verteilt ist. 31 Dh4—h6 32. Tel—e4 Sf4-e6 33. Dd2—el d4—d3 34. c2 x d3 Se6—f4 35. Del—e3 Sf4xd3 36. De3xh6 g7xh6 37. Tel —c2 La6—c8 38. Sf3—d4 c6—c5 39. Sd4—b5 Lc8—e6 40. Sb5—d6 Ta8—b8 41. f2—f4 Le6xb3 42. Tc2—d2 c5—c4 Der Bauer darf wegen Sc5 nicht geschlagen werden. Es konnte aber auch sehr gut 42 Ld5 43. Td3:, Td6: nebst Le4: geschehen. 43. f4—f5 Sd3—e5 Hier konnte Schwarz durch folgende Kombination den c-Bauer forcieren: 43 Se5: 44. Te5:, c3 45. Td4, c2 46. Tel, La4: 47. Ta4:, Tbl 48. Te4, T e l f 49. Tel:, Td6: nebst Tdl. 44. Te4—g4f Kg8—h7 45. Sd6 x c4 Td8 x d2 46. Sc4xd2 Tb8—e8 47. Sd2—f3 Sc5—d3 48. Tg4—g3 Lb3—d5 49. e5—e6 f7 x e6 Aufgegeben.

Nr. 115. Abgelehntes Damengambit. Tschigorin. Albin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 .... Tschigorin giebt ein Damengambit!! Das ist noch nicht dagewesen. 1 d7—d5 2. c2—c4 e7—e5 Das istMittelgambitgegen Damengambit. 3. d4 x e5 d5—d4 Und jetzt ist es ein „Falkbeergambit" auf der Damenseite. 4. Sgl—f3 .... Weiß kann auch sehr gut e2—e4 nebst f2—f4 spielen, einen Angriff bekommt Schwarz für den geopferten Bauer nicht. 4 Sb8—c6 5. g 2 - g 3 Lc8—f5 6. Lfl—g2 d4—d3 Dies ist durchaus verfehlt. Der Bauer muß früher oder später verloren gehen. 7. e2—e3 Sg8— h6 Hier steht der Springer 30 Züge lang recht sicher. Sg8—e7—g6 sollte geschehen. 8. 0—0 Lf8—e7 9. Sbl—c3 0—0 10. b2—b3 Dd8—d7 11. Lei—b2 Ta8—e8 Dahin sollte der andere Turm'gehen. 12. Sc3—d5 .... Damit geht Weiß, der sein Spiel trefflich entwickelt hat, zum Angriff vor.

gespielt am 3. August.

203

„pat" König, Dame und beide Türme, während die drei leichten Figuren nur halbpat sind. Am schnellsten würde Weiß jetzt wohl mit 25. Lc6:, Sd6: 26. ed, bc 27. d7 oder Sc6: durchbrechen. Sc8—e7 25. T f l —el Dd8—c8 26. Tal—dl 27. Tdl—d2 Tg8—f8 Tf8-g8 28. a3—a4 a6 x b 5 29. b4—b5 Dc8—a8 30. a 4 x b 5 Te8xe7 31. Ld6 xe7 b7 xc6 32. b5 x c6 Da8—c8 33. Sd4 x c6 Auf Te6: gewinnt Weiß durch Sd4 nebst Se6: und Ld5 zwei Qualitäten. Schwarz könnte jetzt das total hoffnungslose Spiel aufgeben. Dc8 x c5f 34. Sc6xe7 Dc5 x e7 35. Kgl—hl De7—a7 36. Dd3—d6 Sh6-g4 37. Tel— bl Da7—a3 Stellung nach dem 24. Zuge. 38. Dd6—b6 Da3 x g3 39. h2—h3 Ein natürlich aussichtsloses Opfer. f5 x g4 40. h3 x g4 J i i ü l Dg3—h4f 41. T b l — d l kUk 42. Khl—gl g4-g3 Lg6—e8 43. Td2—d8 44. D b 6 - d 4 h7—h5 Tg8—f8 45. Tdl—d3 46. e6—e7 Tf8—g8 47. Td8 x e8 Tg8 x e8 48. Dd4—d7 Dh4 x e7 Te8 x e7 49. Dd7 x e7 50. Td3 x g3 Te7—f7 Tf7—a7 51. e5—eo Die Stellung ist äußerst komisch. Ta7—e7 52. Tg3—e3 Von Schwarz sind jetzt vollkommen 12 Le7—d8 Besser Lc5. 13. Lb2—a3! Ld8—e7 14. Sd5 x e 7 j Sc6 x e7 15. Sf3—d4 c7—c6 Das schwarze Spiel ist bereits als verloren zu betrachten. 16. La3—d6 Lfö—g6 Tschigorin engt nun durch fünf auf einander folgende Bauernzüge die schwarze Stellung vollkommen ein. 17. c4—c5 Kg8—h8 18. f2-f4 Tf8—g8 19. e3—e4 f7—f5 20. e 5 - e 6 ! Dd7—d8 21. e4—e5 Se7—c8 22. D d l x d 3 Dd8—a5 23. a2—a3 .... Um auf Sd6: erst b3—b4 und dann ed zu spielen. 23 a7—a6 24. b3—b4 Da5—d8

204

Dreizehnte Runde,

53. f4—f5 Kh8—h7 54. Te3—g3 Te7—a7 55. Tg3—g6 Ta7—c7 56. Lg2—e4 h5—h4 57. Kgl— h2 Kh7—h8 58. Kh2—h3 Tc7—a7 59. Kh3xh4 Kh8—h7 60. Le4—c6 Ta7—c7 61. Lc6—d7 Tc7—c4f 62. TgS—g4 Aufgegeben. Schwarz hatte das jetzt nicht nötig; nachdem er mehrmals den geeigneten Moment verpaßt hatte, konnte er jetzt ruhig das Mat abwarten.

Nr. 116. Spanische Partie. Winawer. Marco. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8—f6 5. 0—0 Sf6 x e4 6. Tfl—el .... Ein ungewöhnlicher Zug an dieser Stelle. 6 Se4—c5 7. La4 x c6 d7 x c6 8. T e l x e ö f .... Weiß verliert mit dem Turme viel Zeit. Der Springer sollte schlagen. 8 Sc5—e6 9. d2—d3 .... Bald darauf muß der Bauer doch noch nach d4 gehen. 9 Lf8—d6

10. Te5—e4 .... Merkwürdige Idee, den Turm im Centrum lassen, anstatt ihn nach el zurückzuziehen. 10 0—0 11. Sbl—c3 f7—f5 12. Te4—el Dd8—f6 13. d3—d4 h7—h6 14. Sf3—e5 g7—g5 15. Ddl—d3 f5—f4 16. Se5—g4 .... Der Springer stand auf e5 gut und sollte nicht weggezogen werden; Entwicklung durch Ld2 oder b2— b3 nebst Lb2 war am Platze. 16 Df6—g7 Dd4: wäre nicht gut wegen 17. Sh6?, Kh8 (Kg7? Sf5f) 18. Dg6. 17. Dd3—c4? .... Jetzt aber kann der d-Bauer geschlagen werden , und hierdurch geht die Partie für Weiß verloren. 17 Dg7xd4 18. Dc4—b3 Dd4—b4 19. D b 3 x b 4 .... Shßf wäre schlecht wegen Kg7, Db3: und Sd4. 19 Ld6xb4 20. Tel—e4 Lb4—d6 Schwarz tauscht nicht auf c3 wegen der übrig bleibenden ungleichfarbigen Läufer. Der Bauer h6 darf immer noch nicht geschlagen werden. 21. h2—h3 Kg8—h7 22. b2—b3 h6—h5 23. Sg4—h2 Se6—c5 24. Te4—e2 Lc8—d7 25. Lei—a3 Ta8—e8

gespielt am 3. August. 26. Te2—d2 Ld7—f5 27. Tal—dl g5—g4 28. h3—h4 Tf8—f6 29. f2—f3 Tf6—e6 30. Kgl—fl .... Beim 30. Zuge war Winawer fast immer in Zeitbedrängnis. Hierdurch wird der Fehlzug erklärlich, welcher dem Springer h2 das einzige Feld nimmt. Allerdings war die Partie auf die Dauer für Weiss doch nicht zu halten. 30 g*-g3 31. Kfl—gl g3xh2f Die Partie zog sich noch bis zum 53. Zuge hin und wurde dann von Weiß aufgegeben.

205

Der Läufer gehört meines Erachtens im Damengambit nach d3. 9 c7 —c6 Der Bauer konnte sofort zwei Schritte gehen. 10. Sf3—e5 .... Ein verfrühter Angriff, der nur zum Rückzug führt. 10 Sf6—d7 Geht der andere Springer nach d7, so kann Weiß mit £2—f4 decken. 11. Se5—da f7—fo 12. 0—0 Sd7—f6 13. Tal—cl Lc8—b7 14. b2—b4 Sb8—d7 15. b4—b5 c6—c5 16. d4 x c5 b6xc5 17. Sd3—f4? g7—g5 18. Sf4—d3 Ta8—c8

StelluDg nach dem 18. Zuge. Nr. 117. Abgelehntes Damengambifc Steinitz. Porges. ,11» 1 Weiß. Schwarz. ü * ^ i 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 • i T ^ i 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Sgl—f3 b7—b6 Hier scheint mir c7—c5 zum Ausgleich zu führen. 5. Lei—f4 Lf8—d6 6. L f 4 x d 6 .... Statt dieses Tausches, der für Weiss nicht vorteilhaft ist, würde ich Lg5 ziehen. Schwarz hat nun ein recht gutes 6 Dd8 x d6 Spiel erlangt. 7. c4 x d5 e6 x d5 19. Le2—f3 Sd7—e5 Stärker war Se4. 8. e2—e3 0—0 20. Sd3 x e5 Dd6 x c5 9. Lfl—e2 ....

206

Dreizehnte Runde,

21. Tfl—el .... Der Anziehende weiß offenbar nicht recht, was er ziehen soll.

Stellung nach dem 34. Zuge.

21 g5-g4? 1 i f l l l l Damit verdirbt Schwarz seine schöne Bauernstellung und gestattet dem weißen Springer, später den I^äIwfkwi i P mm ä ® ü * mte * m.. Punkt f4 zu besetzen. ¿ * 22. Lf3—e2 Tc8—c7 M 23. Le2—fl h7—h5 Dieser Angriff hat hier keinen großen Wert. 24. Sc3—e2 Tf8—f7 25. Ddl—a4 Lb7—c8 26. S e 2 - f 4 c5—c4? 40. Sf4—e2 Te7—e8 Damit wird die schwarze Bauern41. Ldl—c2 De5—e7? stellung noch mehr geschwächt und Den Springer sollte Schwarz nicht auch der Punkt d4 den weißen abtauschen lassen; der weiße SprinFiguren zugänglich. ger, der die Felder d4 und f4 zur 27. Tel —dl Kg8—h7 Verfügung hat, ist dem blockierten 28. Tdl—d4 li5—h4 Läufer bedeutend überlegen. 29. g2—g3! .... 42. D b 4 x e 7 Te8 x e7 Es drohte g4—g3. f5 x e4 43. L c 2 x e 4 29 h4—h3 44. Se2—c3 Lf7—e6 30. Tel—dl Lc8-e6 45. T f l — d l Kg7—f6 31. Da4—a6 Tf7—e7 46. Khl—gl .... 32. a2—a4 Le6—f7 Fehlerhaft wäre 46. Sdöf, Td5: 33. Lfl—e2 Tc7—d7 47. Td5:, Ld5: 48. Td5:, c3 49. Tc5, 34. D a 6 - a 5 Sf6—e4 Td7 und gewinnt. (S. Diagramm.) 46 Kf6—e5 35. Da5—b4 .... 47. K g l — f l Te7—f7 Auf 35. Lc4: folgt 35 Sf2: 48. K f l — e l Tf7—h7 und nach 36. Kf2: ewiges Schach 49. a5—a6 Th7—f7 auf e3 und f3. 50. Tdl—d2 Tf7—h7 35 Se4—f6 51. Kel —dl Th7—f7 35. T d l — f l Sf6—e4 52. Kdl—c2 Tf7—f3 37. Le2—dl Se4—g5 Droht Tdf7. 38. Kgl—hl Kh7—g7 53. Kc2—dl Tf3—f7 39. a4—a5 Sg5—e4 54. Kdl—cl Tf7—h7

gespielt am 3. August.

55. Kcl-—b2 T h 7 - -f7 56. Kb2-—a3 T f 7 - -h7 57. Ka3-—b4 T h 7 - -e7 58. Kb4-—a5 T e 7 - "g? 59. Td2-—b2 T g 7 - -f7 60. Sc3-—a4 Td7—-c7 61. Ka5-—b4 Tf7—-f8 62. Sa4-—c3 Tc7—-f7 63. Td4-—d2 T f 8 - -b8 64. Kb4-—a5 Tf7—-c7 65. Tb2-—c2 Tc7—-c5 66. Ka5-—b4 Tc5—-c7 67. Td2-—d4 Tc7 — c6? Natürlich mußte Schwarz seine Mittelbauern verteidigen und Td7 nebst Tbd8 spielen, dann war ein Gewinn für Weiß immer noch nicht abzusehen. Schwarz ist offenbar des ewigen Hin- und Herziehens müde; der Nachspielende jedenfalls auch.

207

79. Kd4—c5 T b 8 - -c8f 80. Td6—c6 Tc8—-d8 81. Kc5—d4 Td8—-b8 Tb8—-d8 82. Tc6—c5 Td8—-d7 83. Kd4—c3 84. Kc3—c2 K g 5 - -g6 K g 6 - -f6 85. Sd5—f4f Lf5—-e6 86. Sf4—e2 Le6—-d5 87. Se2—d4 Td7 f7 88. Tc5—c8 K f 6 ~ -e5 89. Kc2—d2 Tf7—-f6 90. Kd2—el a7—-a6 91. Tc8—c7 a6 x b 5 92. Tc7—g7 Ke5—-d6 93. T g 7 - g 5 t Kd6 — c5 94. S d 4 x b5f Kc5—-c4 95. Sb5—c3 Auf Td6 gewinnt S c 4 f . 96. Sc3 x d5 Tf6—a6 97. Sd5—f6 . . . . Giebt Weiß den Springer nicht 68. Tc2—d2 Tc6 x a6 auf, so gewinnt Schwarz den f- und 69. S c 3 x d 5 ..... h-Bauer. Ta6 x f6 Hiermit wird das schwarze Cen97. Kc4—d3 trum durchbrochen, und alle schwar98. Tg5 X g4 Tf6—a6 zen Bauern werden schwach. 99. T g 4 - g 8 Kd3—c3 100. Tg8—d8+ 69 Ta6—al Ta6—g6 70. Sd5—c3 Le6—f5 101. g3-g4 Tg6 x g4 71. Td4—d5 Ke5—f6 102. K e l — e 2 Kc3—b4 72. Td2—dl T a l x dl 103. Td8—c8f Tg4-g7 104. Tc8—h8 73. Td5 x dl Kf6—e6 Kb4—c3 74. Kb4 x c4 Ke6—e5 105. Th8—h4 106. Th4 x h3 Aufgegeben. 75. T d l — d 5 f Ke5—f6 Dies ist die langwierigste Partie 76. K c 4 - d 4 Tb8—e8 des Turniers. 77. Td5—d6f Kf6—g5 78. Sc3—d5 Te8—b8

208

Vierzehnte Runde,

Vierzehnte Runde, gespielt am 4. August. Die vierzehnte Kunde brachte zunächst die N i e d e r l a g e T s c h i g o r i n ' s gegen W a l b r o d t . T s c h i g o r i n stand in einer ungarischen Partie zuerst recht gut, später machte er eine Combination, die nur zu ewigem Schach führte, beging darauf noch einen groben Fehler und sofort war die Partie für W a l b r o d t gewonnen. W i n a w e r ließ sich von L a s k e r seine Bauernstellung schwächen, um einen Königsangriff einzuleiten, der jedoch bei der umsichtigen Verteidigung nicht durchdrang, während L a s k e r einen Freibauer erlangte und durch diesen gewann. P i l l s b u r y kam in einer italienischen Partie gegen T e i c h m a n n durch einen starken Fehler des Letzteren schnell in Vorteil und gewann schließlich. Die interessanteste Partie der Runde war die Partie S t e i n i t z - J a n o w s k i . Sie war überreich an den verwickeltsten Combinationen und wurde schließlich von S t e i n i t z — man kann sagen, in einer Remisstellung — aufgegeben. C h a r o u s e k führte in einem schottischen Gambit den Angriff gegen P o r g e s musterhaft zum Gewinn durch. B l a c k b u r n e opferte in einem Königsgambit gegen A l b i n unmotivierter Weise eine Figur und verlor durch die umsichtige Verteidigung des Letzteren. S c h i f f e r s siegte in einem Damengambit über S h o w a l t e r durch feines Spiel, während S c h a l l o p p in einer Wiener Partie gegen S c h l e c h t e r beständig das Remis verschmähte und dadurch verlor. M a r ö c z y und M a r c o spielten eine uninteressante Remispartie. Dr. T a r r a s c h war frei. Stand nach der 14. Runde: Lasker — 3, Janowski und Maröczy — 4, Walbrodt — 4'/ 2 . Steinitz, Schlechter, Pillsbury und Dr. Tarrasch — 5, Tschigorin — 5 1 / 2 , Schiffers — 6, Blackburne — 7, Marco und Charousek — 7*/r Nr. 118. Ungarische Partie. in denen der Königsläufer durch Tschigorin. Walbrodt. d7—d6 eingesperrt wird. Weiß. ' Schwarz. 4. d2—d4 e5xd4 1. e2—e4 e7—e5 5. S f 3 x d 4 Gewöhnlich geschieht 5. c3 (de 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—e7 6. Dd5). d7—d6 5 Die ungarische Partie giebt immer Sg8—f6 ein etwas beschränktes Spiel für 6. 0—0 0—0 Schwarz, wie alle Verteidigungen, 7. Sbl—c3

gespielt am 4. August.. 8. Lei—e3 Sc6xd4 Anstatt dieses für Weiß vorteilhaften Abtausches würde ich Sg4 ziehen. 9. Le3 x d4 a7—a6 Um später b7—b5 nebst c7—c5 zu spielen. Weiß sollte diesem Plan sofort durch 10. a4 begegnen. 10. Tfl—el Lc8—g4 11. f2—f3 Lg4—d7 12. Ddl —d2 Kg8—h8 Während Weiß vortrefflich entwickelt ist, steht Schwarz beengt und weiß nicht, was er ziehen soll. 13. Tal—dl Sf6—e8 14. Sc3—d5 .... Mir scheint f3—f4 nebst eventuell e4—e5 stärker zu sein. 14 Ld7—e6 15. Dd2—f2 Dd8—d7 16. e4—e5 d6 x eö 17. Ld4xe5 Le7—d6 18. Le5—c3 .... Auch Se3 war sehr gut. 18 b7—b5 19. Lc4—b3 Ta8—d8 20. Df2—h4 c7—c5 (S. Diagramm.)

21. Sd5—f6 .... Eine elegante Combination, die aber nur zum Kemis führt. Mit 21. Sb6, Dc7 22. Le6:, fe 23. La5 kam Weiß in Vorteil. 21 g7 x f 6 22. L c 3 x f 6 f Se8xf6 23. D h 4 x f 6 f Kh8xg8 24. Tel—e5? .... Ein schweres Versehen, welches sofort zum Verlust führt. Weiß TARRASCH, Nürnberg.

209

Stellung nach dem 20. Zuge.

will durchaus nicht remis halten. 14. Te6:, Lh2f 25. Kh2:, Ddl: führt nur zum Remis. 24 Ld6 x e5 25. Df6—göf Le5—g7 Diesen Zug hatte Weiß übersehen. 26. Tdl x d7 Td8xd7 27. c2—c3 Le6 x b3 28. a3 x b3 f7-f5 29. D g 5 - e 3 .... Besser war noch h2—h4, um den König nach h2 in Sicherheit zu bringen. Jetzt ist das weiße Spiel aussichtslos. 29 Td8—dlf 30. Kgl— f2 f5—f4 31. De3—e4 .... Auf Dc5: gewinnt Tfd8. 31 Tdl—d2f 32. Kf2—gl Td2xb2 33. h2—h4 Kg8—h8 34. De4—d5 Lg7 x c3 35. Dd5 x c5 Lc3-g7 36. b3—b4 Tf8—g8 37. Kgl—hl Tb2xg2! 14

210

Vierzehnte Runde,

und 0—0—0 die einzige Aussicht zu bieten. 14. Tfl—el c7—c6 Nach Sd5: behält Schwarz ebenfalls ein schlechtes Spiel. 15. Ld5—b3 Lc8—g4 16. Sf3—d4 Dd8—d7 17. Dc2—c4! .... Ein feiner Zug, der (Ld4: nebst) Le6 und 0—0 verhindert. 17 Th8—f8 Besser war noch 17 0—0—0 18. h3, Lh5 19. Se6?, Lf7. 18. h2—h3 Lb6xd4 Nr. 119. Schottisches Gambit. Dieser Abtausch, der jetzt fast Charousek. Porges. erzwungen ist, da auf 18 Lh5 Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 der Springer nach e6 geht (Lf7, 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Sg7:f), beraubt den schwarzen Damenflügel der besten Deckungs3. d2—d4 e5xd4 figur. 4. Lfl—c4 Lf8—b4f Die Verteidigung Lc5 ist sicherer. 19. L b 2 x d 4 Lg4—h5 20. Dc4—c3 Lhö—f7 5. c2—c3 d4 x c3 21. Lb3—c2 .... 6. 0-0 c3—c2 Stellung nach dem 21. Zuge von Weiß. Ohne jeden Wert. Sofort d7—d6 nebst Df6 mußte geschehen. 7. Ddl x c2 Sg8—e7 Auch hier war d6 nebst Df6 eine viel bessere Verteidigung. Jetzt erhält Schwarz sofort ein sehr schlechtes Spiel. 8. a2—a3 Lb4—a5 9. b2 —b4 Lao—b6 10. Lei—b2! f7—f6 Die Kochade durfte wegen Dc3 nicht geschehen. 11. Sbl—c3 d7—d6 12. Sc3—d5 Se7xd5 13. L c 4 x d 5 Sc6—e7 Weiß hat eigentlich gar keinen Hier scheint mir Ld7 nebst De7 direkten Angriff, sein ganzer aber 38. h4—hü Tg2—d2 39. h5—h6 Td2—dlf Lh6: war fehlerhaft wegen Dc3f nebst Dd2:, und auf 39 Ld4 führte 40. De5f! zum Pat. 40. Kill—h2 Lg7xh6 41. Dc5—e5f Lh6—g7 42. D e 5 x f 4 Tdl—el 43. Df4—d2 Tel—£6 Aufgegeben.

gespielt am 4. August. entscheidender Vorteil besteht darin, daß Schwarz zu keiner normalen Entwicklung (etwa Le6, Kf7, Kg8) gelangen kann. Schließlich muß er lang rochieren und dann kommt der entscheidende Angriff. 21 Lf7—e6 22. f2—f4! b7—b6 Kf7 geht nicht an wegen f4—f5. 23. Ld4—f2 0—0—0 24. a3—a4 Kc8—b7 25. Dc3—e3 Kb7—b8 26. b4—b5 .... a4—a5 würde wegen b6—b5 wirkungslos sein. 26 Se7—c8 Schwarz konnte hier und im Folgenden mehrfach anders ziehen, dann ging die Partie auf andere Weise verloren. 27. b5 x c6 Dd7xc6 28. Lc2—d3 d6—d5 29. f4—f5 d5 x e4 Ein Fehler, der zu Figurverlust fuhrt. Auf LfZ aber folgt a4—a5 oder e4—e5. 30. Ld3—b5 Dc6—d5 31. f5 x e6 Dd5 x e6 32. a4—a5 f6—£5 33. a5 x b 6 Sc8xb6 34. Lf2—g3f Kb8-a8 35. Lg3—c7 Td8—b8 36. De3—c5 Tf8-c8 Weiß kündigt Mat in 5 Zügen an: Dc6f, Lc6f, Ta7f etc. Charousek hat den Angriff mustergiltig {teführt.

211

N r . 120. Abgelehntes Königsgambit. Blackburne. Albin. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 d7—d5 3. Sgl— f3 e5xf4 Dies führt nur zum Ausgleich, während nach de 4. Seö:, Ld6 5. d4, ed Schwarz das bessere Spiel erlangt. 4. e4 x d5 Dd8 x d5 5. Sbl—c3 Dd5—h5 6. d2—d4 g7—g5 7. Ddl—e2+ Ke8—d8! Auf Le7 gewinnt Weiß durch De5 einen Bauer. 8. De2—b5 .... Mit 8. Seö, De2f 9. Le2:, Sh6 10. h4, konnte Weiß die schwarze Bauernkette mit Erfolg angreifen und schließlich einen Bauer mit gutem Spiele zurückgewinnen. 8 ft—f6 9. Lfl—e2 .... Lf4: darf nicht geschehen, weil die weiße Dame von der fünften Reihe abgedrängt und der Läufer dann geschlagen würde. 9 c7—c6 10. Db5—b3 g5—g4 11. 0—0 .... Ein wildes Opfer. 11 Lf8—d6 Schwarz konnte den Springer auch ohne Bedenken sofort schlagen. 12. Sc3—e4 .... Jetzt kann Weiß den Sf3 nicht gut fortziehen wegen f4—fS. 14*

Vierzehnte Kunde,

212

12 Ld6—c7 13. d4—d5 g4 x f3 14. Le2 x f3 Dh5—f7! 15. T f l - d l . . . . Auf 15. d6 rettet sich erst der Läufer mit Schach nach b6 und dann folgt der Damentausch. Nach dem Textzuge bleibt aber der weiße Damenflügel unentwickelt. Weiß sollte den Thurm lieber auf der f-Linie lassen und suchen, den Hauern f4, der seine Entwicklung hindert, zu gewinnen, und dazu war c2—c4 nebst eventuell d5—d6 geeignet. Schlug Schwarz den dBauer, so erhielt Weiß die offene c-Linie, und der Freibauer auf der d-Linie bildete immer ein wichtiges Angriffsmoment. Sb8—d7 15 J6. K g l — h l . . . . Um jetzt d5—d6 zu spielen. 16 Lc7—e5 17. c2—e4 Sg8—e7 18. d5 x c6 Se7xc6 19. Se4—d6 . . . . Sc5 würde mit Sd4 beantwortet werden. 19 Df7—e6 20. Sd6 x b7f Kd8—c7! 21. Lf3—d5 De6—e7 22. Ld5 x c6 Kc7 x c6 (S. Diagramm.)

Die schwarze Stellung sieht ziemlich prekär aus, Schwarz verteidigt sich aber mit großer Unbefangenheit und Ruhe und entrinnt schließlich jeder Gefahr. Weiß hat zu wenig Figuren im Spiel.

Stellung nach dem 22. Zage.

23. Sb7—aöt Kc6—c7 24. Db3—f3 Ta8—b8 25. Df3—c6+ Kc7—d8 26. Dc6—d5 Kd8-e8 27. Sa5—c6 De7—fi 28. Dd5—a5 Tb8—b6 Damit ist der Angriff abgeschlagen, und Schwarz kommt allmählich zum Gegenangriff. 29. Sc6—b4 Df7 x c4 30. Sb4—d3 Lc8—b7 Noch stärker war sofort Td6. 31. S d 3 x f 4 .... Das ist schon Verzweiflung. Schwarz nimmt die Figur gar nicht, sondern setzt seinen Angriff weiter fort. 31 Tb6—d6 32. T d l - e l Td6—d4 33. Sf4—h5 .... Droht S f 6 f nebst D e 5 f . 33. : . . . Dc4—c6 34. S h 5 x f 6 f Ke8—f7! 35. Sf6—e4 . . . . T g l ist keine Deckung wegen D g 2 f nebst T d l f .

gespielt am 4. August.

35 36. Tel— fl+ 37. Tfl—f2 38. Lei—d2 39. Tf2 X f6+ 40. Tal—flf Aufgegeben.

Td4 x e4 Sd7—f6 Th8—g8 Tg8xg2! Kf7xf6 Kf6—e6

Nr. 121. Spanische Partie. Winawer. Lasker. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 Sg8—f6 4. 0—0 Sf6 x e4 5. d2—d4 Lf8—e7 6. Ddl—e2 Se4—d6 7. Lb5 x c6 b7—c6 8. d4 x e5 Sd6—b7 9. S£3—d4 0—0 10. Sbl—c3 Le7—c5 Gewöhnlich geschieht Sc5. 11. Sd4—f5 .... Bei diesem Angriff kommt gewöhnlich nicht viel heraus. Le3 ist einfacher und kräftiger. 11 d7—d5 Mit diesem Zuge erhält Schwarz in dieser Variante immer ein gutes Spiel. 12. De2—g4 Lc8xf5 13. D g 4 x f 5 Tf8—e8 14. Lei—f4 Lc5—d4! 15. Tfl—el .... Der e-Bauer bedurfte wegen der Drohung g7—g6 einer weiteren Deckung. 15 Sb7—c5

213

Schwarz hat jetzt ein sehr schön entwickeltes Spiel. 16. Tal—dl Zieht Weiß statt dessen Sdl, um die Zersplitterung der Bauern zu vermeiden, so verliert er durch 16 Se4 17. c3, g6 den e-Bauer. 16 Ld4 x c3 17. b2 x c3 Dd8—c8! Stellung nach dem 17. Zuge.

18. Dfö—h5 .... Weiß mußte hier die Damen tauschen und Tdbl spielen, obwohl Schwarz auch dann etwas besser stand. Mit dem Textzuge spielt Weiß auf Königsangriff unter Aufgabe seines Damenflügels, also va banque. 18 Dc8-a6! 19. Tel—e3 Da6 x a2 10. Tdl— cl Da2—c4 Wie Schwarz nun beständig die volle Entwickelung des feindlichen Angriffs stört und schließlieh Zeit gewinnt, seinen Freibauer zur Geltung zu bringen, das ist sehr interessant und lehrreich.

214

Vierzehnte Runde,

21. Te3—f3 Sc5—e6 22. Lf4—d2 Te8—e7 23. Tf3—h3 Dc4—e4 24. f2—fS .... Weiß verliert hier und im Folgenden zu viel Zeit. Stärker war 24. f4, Dg6 25. Dh4, Td7 26. g4. 24 De4—g6 25. Dh5—h4 Te7—d7 26. f3—f4 Dg6—e4! 27. g2—g4 .... Eine bessere Fortsetzung des Angriffs war 27. Td3 nebst Tel und dann Vorgehen der Bauern. 27 Se6—f8! Um den Zug f4—f5 nicht zuzulassen. 28. Dh4—f2 a7—a5 29. Th3—e3 De4—c4 30. f4—f5 .... Endlich hat Weiß seine Mittelbauern vorgebracht, aber dafür sind jetzt seine Figuren deplaciert und der schwarze a-Bauer schon vorgerückt. 30 a5—a4 D g 4 f , Tg3 würde die Angriffschancen von Weiß nur vergrößern. 31. Tel— f l .... Weiß hat keine starke Fortsetzung. Auf 31. e6 folgt 31 fe 32. fe, Se6: nebst eventuell T)gif und De6:. Am besten wäre wohl noch h2—h3. 31 a4—a3 32. Te3—el a3—a2 33. h2—h3 c6—c5 Beginn desentscheidendenDurchbruchs.

34. Kgl—h2 .... Der Angriff 34. e6, fe 35. fe scheitert an Se6: nebst alD. 34 d5—d4 35. Df2—f3 c7—c6 Um die Türme auf der a-Linie verdoppeln zu können. Geschlagen darf der Bauer nicht werden wegen a l D nebst De2f. 36. e5—e6 f7xe6 37. f5 x e6 Sf8 x e6 38. Df3 x c6 Td7—a7 39. Tel—al Ta8—fö Nun greift Schwarz zum Schluß auf dem Königsflügel an. de wäre wegen Lc3: unwirksam. 40. T f l — e l Se6—d8 41. Dc6—b6 .... Besser ging die Dame nach dem Königsflügel zurück. 41 Ta7—f7 42. Ld2—g5 Tf7—f2f 43. Kh2—g3 .... Auf Kgl folgt Ddö. 43 Dc4 x c3f Aufgegeben; auf Kh4 folgt ein schönes Mat in drei Zügen durch 0113^ etc. Eine von Lasker durchaus tadellos gespielte Partie.

Nr. 122. Italienische Partie. Maróczy. Weiß. 1. e2—e4 2. Sgl—f3 3. Lfl—c4 4. d2—d3 5. Lei—e3

Marco. Schwarz. e7—e5 Sb8—c6 Lf8—c5 d7—d6 Lc5—b6

gespielt am 4. August. Sg8—f6 6. Sbl—c3 7. h2—h3 Lc8—e6 8. Lc4—b3 Le6 x b3 9. a2 x b3 Lb6 x e3 d6—d5 10. f 2 x e 3 Sf6 x d5 11. e 4 x d 5 12. Se3 x d5 Dd8 x d5 Nach diesem entsetzlichen Blutbade ist baldiger Friedensschluß wegen totaler Erschöpfung der beiderseitigen Kräfte vorauszusehen. 13. e3—e4 Dd5—d6 Besser Dc5, um die Rochade zunächst noch zu verhindern. 14. 0-- 0 0 - -0 15. Ddl-—d2 Sc6—-d4 16. Kgl-- h l f7—-f6 17. Sf3xd4 Dd6 x d4 18. Dd2-—c3 Dd4 x c3 19. b 2 x c 3 Tf8—-d8 20. Tal-—a4 K g 8 - •f7 21. Ta4-—b4 Ta8—-b8 22. Tb4-—a4 a7—-a6 23. Khl- - g l Kf7—-e6 24. Kgl-—f2 Td8—-d6 25. Kf2-—e3 Td6—-c6 26. Ke3-—d2 Tc6—-d6 27. Ta4-—a5 g " - -g6 28. Ta5-—a4 Tb8—-g8 29. Tfl-—f2 h7—-h5 30. Ta4-- a l c7—-c5 31. Tal-- f l Ke6—-e7 a6—-a5 32. c3-—c4 33. Kd2-—c3 T g 8 - -a8 34. Tfl-- a l Ke7—-e6 35. Tal-- f l Ke6—-e7 36. T f l -- a l Ke7—•e6 Ke6—-e7 37. Tal-- f l Remis.

215

Nr. 123. Wiener Partie. Schallopp. Schlechter. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sbl—c3 Sg8—f6 3. g2—g3 Lf8—c5 Statt dessen erhält Schwarz mit d7—d5 sofort ein freies, gutes Spiel. 4. Lfl—g2 5. d2—d3 6. Sgl—e2 7. Sc3—a4

0—0 Sb8—c6 d7—d(> ....

Auch 0—0 nebst Lg5 oder Sd5 ist gut. 7 Lc5—b6 8. 0—0 d6—d5 9. Sa4 x b6 a7 x b6 10. Lei—g5 .... Viel stärker war 10. ed, Sd5: 11. f4 nebst Linienöffnung und freiem Spiel für die vereinigten Läufer. Nach dem Textzug löst sich das Spiel bald zu einem Remis auf, und die Wirksamkeit des Lg2 bleibt beschränkt. 10 d5 x e4 11. d3xe4 Dd8 x dl 12. T f l x d l Lc8—g4 13. f2—f3 Lg4—e6 14. a2—a3 Tf8—d8 15. Kgl—f2 Td8 x dl 16. Tal x dl Sf6—e8 17. Lg5—e3 Ta8—d« 18. Tdl x d8 Sc6xd8 19. f3—f4 f7—f6 20. Se2—c3 Sd8—c6 21. Sc3—b5 .... Zunächst sollte Weiß L f l spielen,

216

Vierzehnte Runde,

37. Kg4—f3 .... Bei 37. Sc7:, Se4: 38. Sd5, Sf6f oder 38. Se6, Kf6 kommt Schwarz ebenfalls in Vorteil. 37 Sd6—e8 38. Sd5—e3 g7—g6 39. f5 x g 6 | Kf7 x g6 40. Se3—g4 Kg6—f7 41. S g 4 x e 5 f Kf7—e6 In dieser Stellung ist der schwarze g-Bauer mehr wert, als der weiße e-Bauer, weil der erstere den weißen König vom Centrum ablenkt. Stellung nach dem 31. Zuge. 42. Se5—d3 Se8—"f6 43. c2—c4 .... Die letzte Remischance bot 43. e5, Sd7 44. Ke4, Sc5f 45. Sc5f, bc 46. c3, c6 47. a5, g4 48. Kf4, g3 49. Kg3:, Ke5: 50. Kf3. 43 Sf6—d7 44. Kf3—e3 Sd7—c5 45. Sd3—cl Ke6—e5 Nun ist Weiß verloren. 46. b3—b4 Sc5 x e4 47. Sei—d3t Ke5—f5 48. Ke3—d4 c7 —cot 49. b4 x c5 Se4 X c5 32. g 4 - g 5 .... 50. Sd3—b2 g5—g4 Weiß versucht alles Mögliche, Mit Kf4 konnte Schwarz den gum das Remis zu vermeiden. Bauer zur Dame führen. 32 h6 x g5 51. Kd4—e3 Kf5—e5 33. h4 x g5 Sf7 X g5f 52. Sb2—dl Sc5—e4 34. Le3 x g5 f6 x g5 53. Sdl—b2 Se4—c5 35. Kf3—g4 Kd7—e7 54. Sb2—dl Sc5 x a4 36. Sc3—d5f . . . . 55. Sdl—f2 Ke5—f5 Weiß sollte lieber das aus Kg5: 56. Sf2—e4 Sa4—b2 57. c4—c5 b6xc5 resultierende Remis sich gefallen lassen. 58. Se4 x c5 Sb2—c4f 36 Ke7—f7 59. Ke3—f2 b7—b5 die beiden Läufer würden ihm noch einige Gewinnchancen geben. 21. Le6—c4 22. L g 2 - f l Lc4 x f l 23. Kf2 x f l Kg8—f7 24. Kfl—e2 Kf7—e6 25. Ke6 —d7 f4—f5f 26. g3—g4 Sc6—d8 27. h2—h4 h7—h6 28. Ke2—f3 Se8—d6 29. Sb5—c3 Sd8—f7 30. b2—b3 Kd7—c6 31. a3—a4 Kc6—d7

gespielt am 4. August..

60. Sc5—d3 61. Sd3—b4 62. Kf2—g3 63. Sb4—c2f 64. Sc2—e3 65. Kg3—f4 66. Kf4 x e5 67. Ke5—e4 Aufgegeben.

Kfä—e4 Ke4—d4 Sc4—e5 Kd4—c3 b5—b4 b4—b3 g4—g3! g3—g2

Nr. 124. Abgelehntes Dameng-amMt. Showalter. Schiffers. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Sgl— f3 c7—c6 Mit c7—c5 erreicht Schwarz sofort Ausgleich, da die beste Antwort darauf e2—e3 ist. 5. Lei—g5 Lf8—e7 6. e2—e3 0—0 7. Lfl—d3 d5 x c4 Dies ist meiner Ansicht nach in dieser Eröffnung immer schlecht, da Schwarz damit seinen Halt im Centrum aufgiebt. 8. Ld3 X c4 Sf6—d5 9. Lg5 X e7 Dd8 x e7 10. 0—0 Sb8—d7 11. Sc3—e4 .... Hier war e3—e4 die naturgemäße Fortsetzung. 11 Sd5—f6 Schwarz behält den anderen Springer auf d7, um schneller zu c6—c5 zu gelangen.

217

12. Se4—g3 b7—b5 13. Lc4—d3 Lc8—b7 14. Tal—cl .... Auch hier war e3—e4 viel stärker. Das ist ja eben der Fehler des Zuges d5 x c4, das er das Vorgehen des weißen Königsbauern zuläßt. 14 a7—a6 Jetzt droht Schwarz durch c6—c5 sich vollends zu befreien. 15. S f 3 - e 5 .... Ein Fehlzug. 15. . > . . Sd7 x e5 16. d 4 x e 5 Sf6—d7 Danach ist Schwarz im Vorteil, denn auf der Damenseite hat er einen Bauer mehr, während die weisse Bauernmacht auf der Königsseite durch Verdopplung des eBauern geschwächt ist. 17. Ddl—h5 .... Dies kostet einen Bauer. 11 g?-g6 18. Dhö—h6 Sd7 x eft 19. Ld3—e2 .... Auf Shö folgt f7—f5. Vielleicht hatte Weiß diese Deckung übersehen. (S. Diagramm.

19 f7—f5 Ein Verteidigungszug zu viel. Merkwürdigerweise erweist er sich als ein Fehlzug, der sofort den Gewinn der Partie in Frage stellt. c6—c5 sollte geschehen, auch Sd7 oder f7—f6 waren gute Züge. 20. Dh6—f4! Se5—f7 Auf Sd7 folgt Dc7. 21. D f 4 - d 4 ! e6—e5

218

Vierzehnte Bunde,

Stellung nach dem 19. Zuge von Weiß.

22. Dd4—b6 Ta8—c8 Nun kann Schwarz den Bauer, den er mehr hat, nicht mehr durch Vorstoßen zur Geltung bringen und behält auf dem Damenflügel ein eingeengtes Spiel. 23. Tel—c5! Tc8—b8 24. Tfl—cl Sf7—d6 25. f2—f3 e5—e4 25 f4 26. S f l , fe 27. Se3:, e4 28. Sg4 führt auch nicht zum Ziele. 26. f3—f4 De7—d8 27. D b 6 x d 8 Tf8xd8 28. h2—h4 .... Schwarz hat nun doch einen Weg ausfindig gemacht, den Turm von c5 zu vertreiben, nämlich Sd6—e8 —f6—d7. Außerdem droht dann Td8— d2. Beiden Drohungen mußte Weiß jetzt begegnen und daher statt des Angriffszuges h2—h4 den Verteidigungszug b2—b4 (um später c6—c5 zu verhindern) machen, sodann Sfl, Ldl, Lb3f. Er hatte

dann meines Erachtens noch Aussichten auf Remis. 28 Sd6—e8! 29. Le2—dl .... Hier sollte lieber Sfl geschehen. 29 Se8—f6 Schwarz konnte sofort Td2 spielen. 30. Ldl—b3+ Kg8—f8 31. Sg3—e2 .... Auch hier war Sfl vorzuziehen. 31 Td8—d2 Schwarz konnte auch Sd7 nebst c6—c5 spielen, was eigentlich die konsequentere Fortsetzung war. 32. Se2—d4 .... Hier mußte Tc5 — c2 erfolgen. Beide Teile spielen jetzt auf Angriff, aber der von Schwarz hat mehr Aussicht auf Erfolg. 32. Sf6—g4 33. Sd4 x c6 Tb8—c8 34. Sc6 — e5 Tc8 x c5 Sg4 x e3 35. Tel x c5 Lb7—d5 36. Tcö—c7 Ld5 x b3 37. Tc7 x h7 38. a2 x b 3 Td2 x b2 Sg2: mit der Drohung, den eBauer schlankweg zur Dame zu führen, scheitert an Sgöf nebst Te7 und K f l . 39. Th7—a7 .... Sgöf kostet nach Kg8 wegen der Drohung Tg2f eine Figur. 39 Tb 2 x g2+ 40. Kgl—hl Tg2—g3! (S. Diagramm.)

Das Spiel ist noch sehr schwer

gespielt am 4. August. Stellung nach dem 40. Zuge.

219

Droht Mat in drei Zügen durch T b l f , Sg4f, T h l . 54. Tb8—h8 Kf4—g3 55. Th8—g8t Kg3—f3 56. Kgl—hl f5—f4 Sg4 gewann sofort; Schwarz mußte den Springer schlagen, worauf nach fg wieder Mat in drei Zügen drohte. 57. Tg8—gl Se3—g4 58. T g l — f l f Sg4—f2f 59. Khl—gl e4—e3 60. Sd6—f5 Kf3—g4 61. Sf5—d4 Sf2-h3f 62. Kgl—hl e3—e2 zu gewinnen.» Auf Kh2 geschieht 63. Tfl—cl f4—f3 jetzt S f l t nebst e4—e3. Aufgegeben. Das Endspiel ist 41. T a 7 x a 6 Kf8—g7 sehr interessant. 42. Ta6—b6 Tg3—h3f 43. Khl—gl Th3xh4 44. Tb6 x g6+ Kg7—hX 45. Tg6—b6 Th4xf4 Nr. 125. Italienische Partie. 46. Tb6 x b5 Se3—g4 Teichmann. Pillsbury. Weiß. Schwarz. 47. Se5—c4 .... Nach dem Springertausch ist 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Weiß ebenfalls verloren. 47 Kh7—g6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. d2—d3 Sg8—f6 48. Tb5—b8 Kg6—g5 5. c2—c3 0—0 49. Tb8—f8 Tf4—f3 6. b2—b4 Lc5—b6 50. b3—b4 Tf3—b3 7. Lei—g5 d7—d6 51. Sc4—d6 Sg4—e3 Stärker war es und Tempogewinn, 8. Sbl—d2 Lc8—e6 9. Sd2—fl?? .... erst auf b l und b2 mit dem Turm Das heißt doch dem Gegner die Schach zu geben. Nach g3 durfte der weiße König nicht gehen wegen Sache gar zu leicht machen! Im fß—f4+. 9. Zuge schon die Partie total verloren! 52. b4—b5 .... Auf Kf2 geschieht Kf4. 9 Le6 x c4 10. d3 x c4 Lb6 x f2f 52 Tb3—b2 11. Kel—e2 .... 53. Tf8—b8 Kg5—f4

220

Vierzehnte Runde,

Auf Kf2: folgt natürlich Se4f nebst Sg5:. 11 Lf2—b6 12. Sfl—g3 Dd8—e7 13. Ddl—d3 .... Sh5 wäre jetzt schlecht wegen De6. 13 De7—e6 14. Lg5 x f6 De6 x f6 15. Sg3—h5 Df6—h6? Hiernach leistet Weiß noch lange Widerstand. Die Dame mußte nach e6 gehen, 16. g2—g4 hätte zwar dann auch geschehen können (16 Dg4: ? 17. Sg7:), hätte aber nach g7—g6 sofort zum Verlust des g-Bauern geführt. Auf andere Züge aber folgte der entscheidende Durchbruch mit f7—f5, auf Sg3 aber Se7 nebst f7—f5. Das Spiel wäre dann bald zu Ende gewesen. 16. g2—g4! f7—f5 Zu wild gespielt. Viel besser war Kh8, wonach erstens f7—f5 und zweitens gl—g6 nebst Dh3 drohte. 17. e 4 x f ö e5—e4 18. Dd3—döf Kg8—h8 19. Sf3—d4 Lb6xd4 20. c3 X d4 Sc6 x b4 21. Dd5—e6 .... Db7: würde Schwarz zuviel Angriffslinien öffnen. 21 Dh6—g5 22. fö—f6! .... Deckt Weiß g-Bauer mit h2 - h 3 , so wird die weiße Dame mit Tae8 nebst Te7 abgedrängt, worauf Schwarz einen starken Angriff erlangt.

22 g7 x f6 g7—g6 wäre wegen h4 nebst Sg7 viel schlechter. 23. h2—h4 Dg5—h6 24. Thl—h3 Sb4—c2 25. Tal—dl c7—c5 Wieder sehr geistreich, aber ebenso wild gespielt. Bei irgend einer anderen Fortsetzung war der Gewinn viel sicherer als bei dieser Verschleuderung der Bauern. 26. De6 X d6 c5 x d4 27. T d l x d 4 ! Sc2xd4j 28. D d 6 x d 4 Ta8—d8 29. Dd4—c3 Dh6—g6 30. Th3—g3 Dg6—f7 Td3 scheiterte an Sf4. 31. Sh5—f4 Df7—d7 Stärker 31 Tc8 32. Sd5, b5. 32. g4—g5! Dd7—d6 Das Schach auf dl hat keinen Erfolg. 33. Sf4—dö Dd6—e5 34. S d 5 x f 6 .... Zieht Weiß die Dame nach b3, so geht der f-Bauer vor. 34 De5 x c3 35. Tg3 x c3 Kh8—gl 36. c4—c5 .... Besser war wohl Se4:. 36 Td8—d4 37. c5—c6 b7 x c6 Tf8—f7 38. Tc3 x c6 39. S f 6 x h 7 .... (S. Diagramm.)

Hübsch und überraschend. Weiß hat überhaupt nach dem groben Fehler im 9. Zuge die Partie mit

gespielt am 4. August. Stellung nach dem 39. Zuge von Weiß.

m

W7/M

großer Zähigkeit gehalten und alle seine Chancen wahrgenommen. 39 Tf7—b7! Der Gewinn der Partie hängt nun an einem Haar. Das folgende Endspiel fuhrt Schwarz ausgezeichnet. 40. Sh7—f6 Td4—d3 41. Sf6 x e4 Td3—h3 42. Ke2—d2 .... Es drohte Tb2f nebst Tbl f . 42 Tb 7—b2f 43. Kd2—cl Tb2xa2 44. Kcl—bl Ta2—g2 45. Se4—d6 Kg7—f8 Um den h-Bauer zu schlagen. 46. Sd6—fö Th3—hlf 47. Tc6—cl Thl x elf 48. K b l x c l Kf8—e8 49. Sf5—d4 Ke8—d7 50. Sd4—f3 Tg2—g3 51. Sfö—e5+ Kd7—e6 52. Se5—g6 a7—a5 53. Kcl—b2 Ke6—d6 54. Sg6—h8 .... Weiß kann nicht zu gleicher Zeit

221

seine Bauern halten und seinen König gegen den Angriff von Thurm, König und Bauer verteidigen. 54 Tg3—h3 55. Sh8—g6 Kd6—c5 56. Sg6—f4 Th3 x h4 Aufgegeben.

Nr. 126. Abgelehntes Damengambit. Steinitz. Janowski. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—eö 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Sgl—f3 Lf8—e7 c7—c5 führt hier sofort zum Ausgleich. 5. Ddl—c2 .... Um den Königsbauer sofort zwei Schritt zu ziehen, wodurch Weiß immer das freiere Spiel erhält. Der Zug, welcher sehr gut zu sein scheint, rührt von Showalter her, der ihn in Amerika mehrfach mit Erfolg angewandt hat. 5 0—0 6. e2—e4 d5xe4 7. Sc3xe4 Sb8—c6 In geschlossenen Partien ist dieser Zug vor Aufzug des c-Bauern fast immer schlecht. 8. Lei— e3 Sf6xe4 9. Dc2 x e4 f7—f5 Ein Verstoß gegen die elementarsten Prinzipien der Eröffnungslehre. 10. De4—d3 f5—f4

222

Vierzehnte Runde, Stellung nach dem 10. Zuge.

von allen Janowski'schen Opfern sagen kann, sehr korrekt. 12. d4 x e5 .... Mit d4 — d5 erhält Weiß auch kein gutes Spiel, Schwarz stehen die verschiedensten Angriffe zu Gebote. Lc8—g4 12 13. Dd3—b3?

....

Besser war noch Dd8: nebst Le2, aber auch dann steht Schwarz besser, ebenso bei 13. Lc3, Sb4. 13 Sc6—d4! Janowski hat die Eröffnung wie 14. Db3—dl Lg4xf3 ein Spieler behandelt, dem man den Mit Tf5 konnte Schwarz die Turm vorgiebt. Erst verstellt er Partie schnell beendigen: 15. Le2, den c-Bauer, dann macht er den Lf3: 16. Lf3:, Teöf 17. Kfl, Sf3: e-Bauer rückständig und jetzt bringt 18. gf, Dd7 etc. Am besten hätte er seine Bauernstellung vollends in Weiß auf 14 Tf5 mittelst 15. Unordnung. So könnte man bei Sd4: die Dame aufgegeben. oberflächlicher Betrachtung urteilen. 15. g2 x f3 Tf8—f5 Thatsächlich aber kann ich mich 16. Lfl—d3 Tf5 x e5f kaum erinnern, jemals eine so ge17. Ld3—e4 Dd8—d7 niale, tief angelegte Wiederlegung Schwarz konnte stärker 17 einer anscheinend guten Eröffnung gesehen zu haben. Alle die ge- Sf3f 18. Df3:, Dd4 spielen und tadelten Züge, die scheinbar schlecht mit einem Bauern im Vorteil bleiben. 18. Ld2—c3 c7—c5 sind, sind die allerbesten, die Pointe 19. Ddl—d3 Ta8—d8 liegt in dem folgenden Baueropfer, 20. 0—0—0 Dd7—a4 mit welchem Schwarz ein total 21. Kcl—bl Le7—f6 überlegenes Spiel erhält. Die weiße Dame ist zu früh herausgekommen Um solche Kleinigkeiten, wie den und wird herumgejagt, der Königs- Verlust des h-Bauern, kümmert sich bauer ist zu früh vorgegangen, was Janowski nicht. eine Schwächung des Bauern d4 22. Le4xb7? .... zur Folge hat, und die Entwicklung Steinitz schlägt den b-Bauer, um der weissen Figuren ist ungenügend. sein Vorgehen zu verhindern; er 11. Le3—d2 e6—e5ü mußte statt dessen den h-Bauer Sehr schön und, was man nicht schlagen, nach 22. L h 7 f , Kh8 23.

gespielt am 4. August. Le4 war b7—b5 nicht zu furchten wegen 24. cb, c4 25. Dfl. 22 Te5—e7 23. Lb7—e4 .... Wieder sehr merkwürdig gespielt; näher lag Ld5f nebst Thel. 23 Td8—b8 24. Thl—el .... Warum nicht Lh7f nebst Le4? 24 Kg8—h8 25. Le4—d5 Te7—d7 26. Tel—e4 Td7—d6 Schwarz muß mit dem Turme merkwürdige Zickzackbewegungen ausführen, ehe er zur Turmverdopplung gelangt. 27. Tdl—el Td6—b6

223

Statt dessen konnte Weiß mit Lf7 nebst T c 8 | in Vorteil kommen. 28 a7—a6 Schwarz war hier in größter Zeitbedrängnis, daher die sinnlosen Züge hier und im Folgenden. 29. h2—h4 a6—a5 30. h4—h5 Tb8—f8 Um jetzt den a-Bauer schlagen zu können. 31. h5—h6? .... Warum in aller Welt Weiß den a-Bauer aufgiebt, ist vollständig unerfindlich, er muß Gespenster gesehen haben. Kbl war doch ganz unbedenklich. Jetzt erst wird der Angriff von Schwarz stark. Stellung nach dem 27. Zuge. 31 Da4xa2 32. Te4 x f4? Tf8—b8? Beide Spieler sind mit Erfolg bestrebt, ein Gegenstück zu der „unsterblichen Partie" zu liefern, nämlich die „unbegreifliche Partie". Weiß mußte 32. h g i nebst Te7 spielen und auf D a l f die Dame dazwischensetzen; Schwarz andererseits konnte mit 32 Lg5 das Spiel forcieren. Es mußte folgen 33. hgt, Kg7: 34. Ld4f (Te7f führt auch zu nichts), cd 35. Dd4f, Tff6 36, Te4 (Te7f, Kh6), Lf4=f 37. Tf4:, D a l f 38. Kc2, Db2f 39. Db2:, 28. Kbl—Cl? .... Schwarz drohte jetzt — gar nichts, Tb2f 40. Kb2:, Tf4: und Schwarz und das ist die schlimmste Drohung, hat ein gewonnenes Endspiel. denn sie läßt sich nicht parieren. 33. h6 X g7t Lf6 X g7 (S. Diagramm.) Dem weißen König wird es angesichts der konzentrierten schwarzen 34. Tf4—e4 .... Figuren unheimlich zu Mute und Auf 34. Td4: folgt nicht etwa er sucht sein Heil in der Flucht. 34 cd? 35. Dd4:. D a l f 36.

224

Vierzehnte Kunde, gegen konnte sehr gut auch 37. Tf4 oder 37. Te7, Sföf 38. Dfo:, D e l f 39. Lei:, Tf5: 40. Te8+, Tf8 41. T f ö f , Lf8: 42. Lc3f geschehen.

Stellung nach dem 33. Zuge.

37 Dal—a2 38. L c 3 x b 2 .... Dies ist das Beste. Auf Td4: folgt jetzt Tb3. 38 39. T e l — h l

Da2xb2 h7— h6

40. Te4—e5!

Tf8—b8

Droht durch Tb3 die Dame zu — — fesseln! Kc2, T b 2 f 37. Kd3 und Weiß gewinnt, sondern 34 D a l f 35. Kd2 (oder Dbl, D b l f nebst cd, oder 35. Ke2, Tb2f), T b 2 f 36. Ke3, cdf 37. Kf4 (Dd4:, D e l f ) , Da3, 38. T h l , Dd6f 39. Kg4, Dd7f 40. Kg3, L c ö f , wobei Schwarz gewinnt. Alle diese Varianten sind ungewöhnlich verwickelt und interessant. 34 Da2—alt 35. K c l — d 2 .... Wiederum unbegreiflich! Daß das Qualitätsopfer auf b2 sehr gefährlich für Weiß war, lag doch auf der Hand; andererseits, was in aller Welt war denn zu fürchten, wenn Weiß die Dame auf bl dazwischenzog?! Weder bei Sb3f noch bei Se2f kam etwas heraus. 35

Tb6xb2f

36. Kd2—e3 Tb8—f8 Ein schöner Zug! 37. f3—f4 .... Auf 37. Td4: folgt 37 cdf 38. Dd4:, D e l f und gewinnt.

Da-

41. Ld5—e4! Weiß braucht die Fesselung, wie sich aus der zweitnächsten Anmerkung ergiebt, nicht zu fürchten; er könnte einen ganz indifferenten Zug machen, aber der Läuferzug ist der beste. 41

Lg7xe5

Wenn Schwarz sofort 41

Tb3

spielt, so wird er durch 42. Te8f, Lf8 43. Th6f, Kg7 44. Th7f, Kf6 45. Tf8: matgesetzt.

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gespielt am 4. August.

225

42. Thl x h6+? Kh8—g7 den König beständig mit Schach. Aufgegeben. Eigentlich giebt Geht derselbe einmal nach e6, so Weiß die Partie schon mit 42. Th6f folgt Th6f und auf Ke5: ein auf, denn das ist ja nur ein Ver- schönes Mat durch f2—f4; geht er zweiflungsschach, welches Weiß auf die b-Linie, so folgt TbSf mit giebt, weil er meint, daß auf 42. Turmtausch. Nach dem Zuge 42. fe seine Dame durch Tb3 ge- Thöf, Kg7 allerdings ist das Spiel wonnen wird. Dies ist aber ein für Schwarz gewonnen, denn auf Irrtum, Weiß hat eigentlich in | 43. Th7+, Kf8 44. fe folgt 44 einer Remisstellung aufgegeben, j Dclf 45. Dd2, Tb3y 46. Ld3, Td3f denn nach 42. fe, Tb3 folgt ein nebst Dblf und Dh7:. Die ganze sehr hübsches ewiges Schach durch Partie ist äußerst reich an spannen43. Th6f, Kg7 (oder Kg8, Ld5f) I den Verwicklungen. 44. Th7+ und der Turm verfolgt

Fünfzehnte Runde, gespielt am 5. August. Von dieser Runde au kamen P i l l s b u r y und Dr. T a r r a s c h , die längere Zeit ziemlich weit unten in der Turniertabelle figuriert hatten, in die Höhe, indem ihre Konkurrenten J a n o w s k i , W a l b r o d t und S t e i n i t z Niederlagen erlitten. L a s k e r allerdings blieb durch seinen Sieg über S c h a l l o p p nach wie vor an der Spitze. Es hätte freilich anders kommen können, denn S c h a l l o p p gewann in der Verteidigung eines Damengambits schon im 13. Zuge einen wichtigen Bauer, dem der Gewinn der Partie hätte nachfolgen sollen. Allein S c h a l l o p p opferte zunächst eine Figur und machte darauf einen Fehlzug, welcher den Gewinn für L a s k e r sofort klarstellte. J a n o w s k i opferte seiner Gewohnheit gemäß in einem Damengambit gegen T s c h i g o r i n eine Figur, erlangte jedoch keinen genügenden Angriff und verlor. W a l b r o d t verlor eine spanische Partie gegen C h a r o u s e k in einem von diesem prachtvoll gespielten Endspiel zweier Läufer gegen zwei Springer. S t e i n i t z verlor eine spanische Partie gegen Dr. T a r r a s c h , der auf dem Damenflügel in entscheidenden Vorteil kam. P i l l s b u r y gewann in feiner Weise ein von S h o w a l t e r mit dem sogen. Stonewall verteidigtes Damengambit. S c h l e c h t e r und M a r ö c z y lieferten eine TARRASCH, Nürnberg.

15

226

Fünfzehnte Bunde,

Remispartie, A l b in gewann eine italienische Partie gegen T e i c h mann durch feines Spiel, und S c h i f f e r s führte eine spanische Partie gegen W i n a w e r zum Remis. B l a c k b u r n e verlor durch einen groben Fehler eine gewonnene Partie gegen P o r g e s . M a r c o war frei. Stand nach der 15. Runde: Lasker — 3, Maröczy — 4 l / 2 , Janowski, Pillsbury und Dr. Tarrasch — 5, Tschigorin, Walbrodt und Schlechter — 5*/2, Steinitz — 6, Schiffers — 61/;», Marco und Charousek — 7 '/ 2 , Blackburne — 8. Nr. 127. Damenbauer gegen Königsbauer. Porges. Blackburne. Weiß. Schwarz. d7—d5 1. e2—ei 2. e4 x d5 Sg8—f6 3. c2—c4 c7—c6 4. d5 x c6 .... Weiß sollte das Gambit nicht annehmen, sondern d2—d4 spielen. 4 Sb8 x c6 5. Sgl—f3 e7—e5 Infolge des rückständigen weißen Damenbauern hat Schwarz einen bedeutenden Positionsvorteil. 6. d2—d3 Lc8—f5 7. Sf3—h4 Lf5—e6 8. Lfl—e2 Lf8—c5 9. 0—0 Dd8—e7 10. a2—a3 .... Statt dessen sollte Le3 geschehen. 10 TaS—d8 11. b2—b3 0—0 12. Lei—b2 e5—e4 Damit ist nicht der d-Bauer, sondern der Springer h4 gemeint, dem Weiß jetzt mit g2—g3 ein Rückzugsfeld schaffen sollte. 13. Ddl—c2? Sc6—d4 14. L b 2 x d 4 Lc5xd4

15. Tal—a2 g7—g5 16. d3 x e4 g5xh4 17. K g l — hl Kg8—h8 18. Sbl—c3 Tf8—g8 19. Sc3—d5 Sf6xd5 20. e4 x d5 De7—g5 Ohne diesen Fehlzug war das schwarze Spiel natürlich immer gewonnen. 21. Dc2—e4! .... Mit diesem Zuge erringt Weiß, der die ganze Partie recht schwach gespielt hat, einen unverdienten Sieg. 21 Td8xd5 Mit Lb6 konnte Schwarz noch wegen der ungleichen Läufer auf Remis hoffen. 22. c4 x do Le6 x d5 23. De4 x d4f f7—f6 24. Le2—g4 Ld5—c6 25. f2—f3 Aufgegeben.

Nr. 128. Abgelehntes Damengambit. Schlechter. Maröczy. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6

gespielt am 5. August. 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e2—e3 b7—b6 6. Sgl—fö Lc8—b7 7. Lfl—d3 0—0 8. Tal—cl d5xc4 Wie schon öfters dargelegt, halte ich diesen Bauerntausch nicht für gut. 9. Ld3 x c4 Sb8—d7 10. 0—0 c7—c5 11. Ddl— e2 c5xd4 12. Sf3xd4 .... Viel stärker ist e3 X d4. 12 Sf6—e4 13. Lg5xe7 Dd8xe7 14. Sc3xe4 Lb7xe4 15. Lc4—d3 .... Es muß alles verungeniert werden. 15 Le4xd3 16. De2 x d3 Ta8—c8 17. Sd4—c6 Tc8xc6 18. Tel x c6 Sd7—e5 19. Dd3—d6 Se5xc6 20. Dd6xc6 Tf8—d8 21. Tfl—cl .... Remis.

227

7. b2—b4 Lc5—b6 8. a2—a4 a7—a6 9. a4—a5 Lb6—a7 10. Lei—e3 Sc6—e7 Hier scheint mir Le3: nebst d6—d5 korrekt zu sein, da Schwarz dann leicht zum Angriff auf die etwas geschwächte Bauernstellung von Weiß gelangen kann. 11. Le3—g5 .... Einmal hin, 11 Se7—g6 12. Sbl— d2? .... Hier sollte Sh4 geschehen. 12 h7—h6 13. Lg5—e3 .... Einmal her. 13. Dd8—e7 .... Hier aber war Le3: nebst d6—d5 sicher viel stärker. 14. Tfl—el Sf6—h5 15. d3—d4 Sh5—f4 16. Sd2—fl Lc8—g4 17. Le3xf4 .... Das Spiel steht ziemlich gleich. Mit dem folgenden Manöver erlangt Weiß etwas Angriff. 17 Sg6xf4 18 Sfl—e3 Lg4 x f3 19. Ddl x f3 c7—c6 Nr. 129. Zweispringerspiel im Nachzugre. 20. Tal—dl Ta8—d8 Albin. Teichmann. 21. Kgl—hl De7—f6? Weiß. Schwarz. Hierdurch kommt Schwarz sofort in Nachteil. 1. e2—e4 e7—e5 22. g2—g3 Sf4—h3 2. Sgl— f3 Sb8—c6 Auf gß würde der Springer besser 3. Lfl— c4 Sg8—f6 stehen. 4. d2—d3 Lf8—c5 23. Df3 x f6 g7 x f6 5. c2—c3 0—0 Die Schwäche des Punktes f5, 6. 0—0 d7—d6 15*

228

Fünfzehnte Runde,

welche dem weißen Springer zu einem dominierenden Posten verhilft, lähmt nun das schwarze Spiel. 24. Khl—g2 Sh3—g5 25. Se3—fä Kg8—h7 26. d4—d5! .... Damit schneidet Weiß dem Springer den Rückzug nach e6 ab. 26 c6 x d5 27. e4 x d5 Td8—d7? Schwarz sollte Kg6 spielen, um dem bedrohten Springer das Feld h7 frei zu machen. 28. h2—h4 Tf8—c8 Stellung nach dem 28. Zuge.

29. Lc4—b3? .... Mit La2 gewann Weiß den Springer und damit ohne Schwierigkeiten die Partie. Weiß rechnet auf 29 Tc3:, worauf 30. La4 geschehen würde. 29 Sg5—f3! 30. Tel—e4 .... Kf3: wäre wegen Tc3f schlecht. 30 Tc8 x c3 31. Lb3—a4 Td7—d8

32. Te4—g4 Sf3—d4 33. T d l x d 4 .... Ein schönes Qualitätsopfer, welches Weiß zu einem starken Angriff verhilft. 33 La7 x d4? Viel besser war es, mit dem Bauern zu schlagen, der dann weiter vorgerückt und sehr gefährlich geworden wäre. 34. Tg4—g7f Kh7—h8 35. Tg7 x f7 Tc3—a3 36. La4—d7 Ta3—a2 37. Sf5xh6 .... Damit droht Lf5 nebst T h 7 f . 37 Ld4 x f2 Tf2f gewährte noch einige Aussichten. 38. Kg2—f3 Td8xd7 39. T f 7 x d 7 Lf2—d4 40. Kf3—g4 Ta2—f2 41. Kg4—h5 Aufgegeben. Nach Kg6 ist das Mat nicht zu decken. Nr. 130. Abgelehntes Damengambit. Pillsbury. Showalter. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 c7—c6 4. Sgl—f3 f7—f5 Dies ist die sog. Stonewall-Eröffnung im Nachzuge. Die charakteristische Aufstellung ist d4—e3 —f4 (resp. d5—e6—f5). Sie wurde im Hastingser Turnier mehrfach als Verteidigung des Damengambits

gespielt am 5. August. angewendet, findet aber erst in dieser Partie, die von Pillsbury ausgezeichnet behandelt wird, ihre durchschlagende Widerlegung. Namentlich die Rückständigkeit des Königsbauern wird sehr schön ausgenützt. 5. Lei—f4 .... Der richtige Zug, welcher Ld6 verhindert oder unwirksam macht. Ein Stonewall aber ohne Königsläufer auf d6 (resp. d3) ist wie eine Symphonie ohne Geigen. 5 Lf8—d6 6. e2—e3! .... Ausgezeichnet! Schlägt Schwarz, so erhält Weiß die offene e-Linie zum direkten Angriff auf den rückständigen e-Bauer; schlägt er nicht, so bedarf der Ld6 fortwährender Deckung. 6 Sg8—f6 7. Lfl—d3 0—0 8. 0—0 Dd8—c7 9. g 2 - g 3 ! .... Wiederum mit derselben Idee! 9. Sf6-e4 10. Tal—cl Ld6xf4 11. e3 x f 4 Dc7—b6 12. Ddl—e2 Sb8-d7 13. T f l — d l Sd7—f6 14. Sf3—e5 Kg8—h8 Db6—c7 15. c4—c5! f2—f3 Se4 x c3 16. 17. Tel x c3 Lc8—d7 18. Se5x d7! Sf6 x d7 Nun hat sich die Position endlich geklärt: Schwarz hat einen rückständigen Bauer auf einer offe-

229

| nen Linie, dazu überhaupt ein etwas ' beengtes Spiel und Springer gegen Läufer, ist also bedeutend im Nachteil. 19. b2—b4 .... De6: wäre jetzt nicht gut wegen Tae8. 19 Tf8—f6 20. b4—b5 Tf6—g6 Schwarz versucht auf der Königsseite anzugreifen. 21. Kgl— f2 h7—h5 22. h2—h4 Ta8—f8 23. Tc3—b3 Tf8—f7 Schwarz sollte lieber seine Kräfte dem bedrohten Damenflügel zuwenden. 24. Tdl—bl Dc7—d8 25. b5 x c6 b7 x c6 26. Tb3—b7 Dd8—a5 Jetzt stehen die schwarzen Türme nutzlos auf dem Königsflügel, und der Damenflügel ist ohne genügende Verteidigung. 27. Tbl—b3 Tg6—f6 28. De2—b2! Kh8—h7 29. Ld3—e2 .... 29. Ta3 wäre schlecht wegen 29 Sc5:! 30. de, Dc5f nebst Tb7: und Da3:. 29 Sd7—f8 30. Tb7—b8 Sf8—g6 Schwarz hat keinen guten Zug mehr. 31. Tb8—c8! .... Nun droht Ta3. 31 Tf7—c7 32. Tc8—a8! Tc7—f7 33. Tb3—a3 Da5—c7

280

Fünfzehnte Bunde,

34. Ta3—a6 Tf7—e7 Auf Sf4: folgt erst Ta7: und später gf. 35. Db2—a3 Tf6—f7 36. Da3—b3 .... Stellang nach dem 36. Zuge von Weiß.

36 Sg6xf4? Dies ist jetzt gerade so fehlerhaft wie vorher. Schwarz mußte lavieren, wie Weiß dies mit den letzten Zügen ebenfalls gethan hatte. 37. T a 6 x a 7 Dc7xa7 38. Ta8 x a7 Te7 x a7 39. g3 x f4 Tf7—b7 40. Db3—e3 .... Damit plant Weiß das Aufgeben des Läufers, um dafür mit der Dame in's feindliche Lager einzubrechen. 40 Ta7 x a2 41. De3xe6 Tb7—b2 42. De6 x f 5 j g7—g6 Auf Kg8 folgt 43. Dc8f, Kh7 44. f4—f5. 43. Df5—f7t Kh7—h6 44. f4—f5 ! Tb2 x e2f

45. Kf2—g3 Te2—g2f 46. Kg3—f4 g6xf5 47. Df7—f6f Kh6—h7 Auf Tg6 folgt D h 8 f . 48. Df6 x c6! Tg2—g6 49. Dc6 x d5 Ta2—a6 Die beiden Freibauern sichern Weiß nun den Gewinn. 50. Dd5—d7f Tg6—g7 51. Dd7xf5f Kh7—li6 52. d4—d5 Ta6—a4f 53. Kf4—e5 Aufgegeben.

Nr. 131. Damenbauerpartie. Lasker. Schallopp. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. Sgl—f3 Sg8—f6 3. c2—c4 e7—e6 4. Sbl—c3 Lf8—e7 5. Lei—f4 0—0 6. c4—c5 .... Dies ist ein sofort entscheidender Fehler. 6 b7—b6 7. b2—b4 a7—a5 8. a2—a3 Sf6—e4 9. Sc3xe4 .... Besser noch Del. 9 d5 x e4 10. Sf3—e5 f7—f6 11. Se5—c4 a5xb4 12. a3 x b4 Ta8 x al 13. D d l x a l Sb8—c6 Damit gewinnt Schwarz einen wichtigen Bauer. 14. Dal—c3 Sc6xd4

gespielt am 5. August. Noch stärker und einfacher war Dd4: 15. Dd4:, Sd4: 16. Lc7:, bc 17. bc, Lc5: mit einem Bauern mehr bei bedeutend besserer Entwicklung. Ebenfalls vorteilhaft für Schwarz war 14 Sb4: 15. Db4:, Dd4: 16. Lc7:, Leo: 17. Db3, Df2f resp. 16. e3, D a l f 17. Ke2, Td8. 15. e 2 - e 3 Sd4—f5 16. Sc4—d2 Lc8—b7 Damit plant Schwarz das Opfer des Läufers. Einfacher war 16. . . . . g5 17. Lg3, Sg3: 18. hg, f5 nebst Lf6 oder auch 16 bc 17. bc, Dd5. 17. c5—c6 Lb7xc6 18. Dc3 x c6 Le7xb4 19. Dc6—c2 .... Stellung nach dem 19. Zuge von Weiß.

24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43.

Dc2—b3 Lc4xe6f Thl—dl Lf4xd6f Le6—d5 Tdl—d2 Ke2xd2 Ld5xe4 Le4—d5 Db3—c4 f2 x e3 Dc4—h4y Dh4—g4+ Dg4-g5t Dg5—f5 Kd2—dl Kdl—e2 Ke2—el Kel— fl Kfl—f2

231 Td5—c5 Kg8—f8 Sf5—d6 c7xd6 Tc5—c2t Tc2 x d 2 j Dc6—cd f6—f5 f5—f4 f4 x e3t Kf8—e7 Ke7—d7 Kd7—d8 Kd8—e8 Dc5—b4f Db4—a4f Da4—b5f Db5—b4y Db4—b5f Aufgegeben.

Nr. 132. Abgelehntes Damengambit. Janowski. Tschigorin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 •i. Sgl—f3 c7—c6 5. e2—e3 Sb8—d7 6. Lfl—d3 Lf8—d6 19 Dd8—d5 7. 0—0 0—0 Dies verliert sofort. Entscheidend war Dd7 oder De7 nebst Td8. 8. e3—e4 .... Dieser Zug verschafft in dieser 20. Lfl—c4 Lb4xd2+ 21. Kel—e2 Dd5—c6 Variante Weiß immer das freiere 22. Ke2 x d2 Tf8—d8f Spiel. 23. K d 2 - e 2 Td8—d5? 8 d5 x e4

Fünfzehnte Runde.

282 9. 10. 11. 12. 13.

Sc3 x e4 Ld3xe4 Tfl—el Lei—g5 Lg5—h4

Sf6 x e4 Dd8—c7 Tf8—d8 f7-f6 Sd7—f8

Stellung nach dem 13. Zuge.

14. Ddl —c2 .... Der entscheidende Fehler. Weiß hat das Vorgehen der schwarzen Königsflügelbauern wohl nicht in Betracht gezogen. 14 g7—g5! 15. S f 3 x g 5 .... Opfert Weiß nicht, so verliert er nach 15. Lg3, Lg3: 16. hg, f5 17. Ld3, g4 den d-Bauer. 15 f6 x g5 16. L h 4 x g 5 Td8—d7 17. g2—g3 Td7—f7 Schwarz hat nun für lange Zeit noch ein beengtes Spiel, aber gewonnen muß es schließlich doch werden. 18. c4—c5 Ld6—e7 19. Lg5—h6 Lc8—d7

Dieser Läufer ist schwer zur Geltung zu bringen. 20. b2—b4 Le7—f6 21. Lh6—f4 Dc7—d8 22. Tal—dl Lf6—g7 23. Lf4—d6 Dd8—g5 24. f2—f4 Dg5—h5 25. b4—b5 a7—a6 26. b5—b6 .... Besser wäre wohl a2—a4 nebst Dg2. 26 Ta8-e8 27. Dc2—c3 Sf8—g6 28. Le4—f3 Dh5—h6 29. Tel—e4 Lg7—f8 30. Ld6—c7 Sg6—e7 31. Te4—e5 Tf7—f5 32. Lf3—e4 Tf5 x e5 33. Lc7 x e5 Lf8—g7 34. Le5—d6 Se7—f5 35. Ld6—e5 Ld7—c8 36. Dc3—b3 Dh6—h5 37. Tdl—d2 Dh5—f7 38. g3—g4 Sf5—e7 39. Le5—d6 Se7—g6 40. Db3—h3 Te8—d8 41. f4—f5 e6 x f5 42. g4 x f5 Df7—c4! Droht D c l t nebst Dd2f. 43. Dh3—b3 Dc4xb3 44. a2 x b3 Td8—e8 45. Le4—c2 Sg6—h4 46. Kgl—f2 Sh4xf5 47. Lc2 x f5 Lc8 x f5 48. d4—d5 Lf5—d7! Nicht cd wegen c6! 49. Td2—d3 c6 x d5 50. Td3 x d5 Ld7—c6 Hier konnte Weiß ruhig aufgeben.

gespielt am 5. August. 51. Td5—d3 Te8—e4 52. Kf2—g3 Kg8—fT 53. Ld6—c7 h7—h5 54. Kg3—h3 Lg7—d4 55. Lc7—d6 Kf7—e6 56. Td3—g3 h5—h4 Hier gewann Lf2 mit der Drohung, wenn der Turm zieht, durch Th4 matzusetzen, sofort. Lc6—b5 57. Tg3— g8 58. Tg8—f8 Ld4—f6 59. Kh3—g2 Te4—e3 60. h2—h3 Te3 x b3 61. Tf8—c8 Lb5—c6f 62. Kg2—f2 Lf6—d4f 63. Kf2—e2 Tb3—b2f 64. Ke2—d3 Ke6—d5 Aufgegeben.

Nr. 133. Spanische Partie. Schiffers. Winawer. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Lf8—d6? Winawer steinitzelt einmal. 5. 0—0 Dd8—e7 6. Sbl—cS .... Energischer wäre d2—d4. 6 Sg8—f6 7. d2—d3 h7—h6 8. La4—b3 Sc6—a5 9. Tfl—el .... Auch hier war d3—d4 stärker. 9 Sa5xb3 10. a 2 x b 3 c7—c5

233

11. Lei—e3 .... Weiß behandelt die Eröffnung nicht besonders stark. Mit 11. Sh4, (g6 12. f4, ef 13. Sd5, Sd5: 14. ed, Le 515. d6, Dd6: 16. d4, cd 17. Lf4:, f6 18. Sg6:) konnte er einen guten Angriff erlangen. 11 Ld6—b8! 12. Sc3—a4 Lb8—a7 13. b3—b4 b7 -b6 Schwarz konnte den Bauer auch unbedenklich schlagen und sich gegen 14. La7:, Ta7: 15. Sb6 mit 15 0—0 verteidigen. 14. b4 x cö b6 x c5 15. b2—b3 d7—d6 16. Sa4—c3 Lc8—b7 17. Sf3—d2 0—0 18. Sd2—fl Kg8—h7 19. Sfl—g3 g7—g6 20. Kgl—hl De7—e6 21. h2—h3 d6—d5 Damit erlangt Schwarz ein sehr gutes Spiel. 22. e4 x d5 Sf6 x d5 23. Sc3 x d5 De6 x d5 24. f2—f3 f7—f5 25. Le3—gl Tf8—e8 26. Ddl—e2 Dd5—c6 27. De2—fl La7—b6 28. Tel—e2 Lb6—c7 29. Lgl—h2 h6—h5 30. Dfl—el Dc6—f6 Schwarz hat seine gute Stellung nicht ausgenützt und mehrere unnütze Züge gemacht. Wahrscheinlich war Winawer wieder in Zeitbedrängnis. 31. Del—c3 Df6—c6

234

Fünfzehnte Bunde,

32. Tal—el Te8—e6 33. Sg3—fl Dc6—b5 Droht La5. 34. Dc3—al Ta8—e8 25. L h 2 x e 5 .... Nun hat Weiß den wichtigsten Bauer gewonnen und hat damit gute Gewinnchancen. 35 Db5—d7 36. Sfl—g3 f5—f4 37. Le5 x c7 Te6 x e2 38. Sg3 x e2 Dd7 x c7 39. Se2—c3 Te8—e3 40. Sc3—e4 Lb7 x e4 41. d 3 x e 4 .... Bessere Aussichten bot f3 x e4. Dann konnte die Stellung nicht so leicht aufgelöst werden. 41 c5—c4! 42. b3 x c4 Dc7 x c4 43. Tel—dl Dc4—c3 44. Dal x c3 Te3 x c3 45. Tdl—al Tc3 X c2 46. Tal x a6 h5-h4! Dieser Zug sichert das Remis. 47. Ta6—f6 g6—g5 48. Tf6—a6 Tc2—e2 49. Ta6—e6 Kh7—g7 Nach wenigen Zügen als remis abgebrochen.

lange. „Gewiß wird er jetzt etwas ganz neues erfinden", dachte ich mir, „am Ende spielt er garf7—f6". In demselben Momente geschah der Zug. Wenn man glaubt, daß der Zug so schlecht ist, daß Schwarz unrettbar darauf die Partie verlieren muß, so irrt man sich gründlich. Mir scheint, daß ich im Folgenden die richtige Angriffsweise getroffen habe, aber was habe ich nach mehrstündigem, sehr schwerem Spiel errungen? Nichts als das bessere Spiel.

4. 0—0 Sg8—e7 5. d2—d4 Se7—g6 6. a2—a3 .... Damit der Läufer, wenn er nach c4 geht, nicht durch Sa5 abgetauscht wird und dauernd die kurze Rochade verhindert. 6 Lf8—e7 7. Lb5—c4 d7—d6 8. h2—h3 .... Fast lächerlich, erst a2—a3 und dann h2—h3. Wahrscheinlich hätten viele passive Turmvorgabespieler ebenso gezogen. Aber auf andere Züge scheint mir Schwarz durch Lg4 ein mindestens gleiches Spiel zu erlangen. 8 Lc8—d7 Nr. 134. Spanische Partie. 9. Sbl—c3 Dd8—c8 Dr. T a r r a s c h . Steinitz. Damit drohtSchwarzScö—d8—e6 Schwarz. Weiß. zu spielen, dann zu rochieren oder e7—e5 1. e2—e4 einen Springer auf f4 festzusetzen. Sb8— c6 2. Sgl—f3 Schwarz steht gar nicht so schlecht, f7—f6 3. Lfl—b5 und wenn man bedenkt, zu welch' Hier überlegte Steinitz auffallend gedrückten Stellungen mitunter die

gespielt am 5. August. gebräuchlichen Verteidigungen der spanischen Partie führen, wird man den Zug f7—f6, der ja auch z. B. im englischen Springerspiel angewendet wird, nicht geradezu verurteilen können. 10. Kgl—h2 .... Um das Opfer auf h3 zu verhindern und das Feld g l für den Springer freizumachen. 10 Sc6—d8 11. Sc3—d5 .... Dies geschieht hauptsächlich, um den Zug c7—c6 zu provozieren und auf diese Weise endlich — denn bisher war die schwarze Stellung ganz unangreifbar — einen Angriffspunkt (d6) zu schaffen. 11 Le7—f8 Das war nicht nötig, Weiß hätte den Läufer, der nicht laufen kann, doch nicht geschlagen. Es konnte sofort Se6 geschehen. Schwarz kommt jetzt in Nachteil. 12. Lei—e3 Sd8—e6 13. Sf3—gl .... Dies ist notwendig, um die Festsetzung eines Springers auf f4 zu verhindern. Wenn nämlich jetzt 13 c6 14. Sc3, Sf4 geschieht, so schlägt Weiß den ersten Springer und kann dann den zweiten durch g2—g3 vertreiben, da der Bauer h3 wegen des späteren Damenschachs auf h5 nicht geschlagen werden darf. 13 c7—c6? Damit kommt Schwarz den Angriflfsplänen von Weiß nur entgegen. 14. Sd5—c3 Lf8—e7

235

15. Sgl—e2 .... Um f2—f4 zu spielen. 15 Dc8—c7! Dies verhindert f2—f4, denn nach allgemeinem Abtausch auf f4 würde Schwarz durch d6—d5 eine Figur gewinnen. 16. d4—d5! Se6—d8 17. Se2—g3 Sd8—f7 18. Sg3—f5 Le7—f8 Lf5: wäre für Weiß sehr vorteilhaft. Schwarz hat keinen befriedigenden Zug mehr. Stellung nach dem 18. Zuge.

«Tann » i

19. Ddl—h5 .... Hier konnte Weiß die Partie schnell entscheiden mit 19. de, bc 20. L f 7 f , Kf7: 21. Sb5, cb (sonst Sd6f) 22. Ddöf. Ich sah diese Spielweise, hielt die Dame aber nach 22 Le6 23. Da8:, Le7 für verloren. Sie konnte sich jedoch nach a7 retten. 19 c6—c5 20. Lc4—b5 .... Der Läufer hat jetzt keine große

236

Fünfzehnte Runde,

Zukunft mehr, nachdem seine Angriffslinie durch den letzten Zug von Schwarz versperrt ist. 20 Ld7xb5 Bis zu diesem Zuge waren noch alle Steine auf dem Brett. 21. Sc3xb5 Dc7—b6 22. Dh5—e2 Sg6—f4 Daß an dem Bauerngewinn 22 a6 23. Sc3, Db2: kein Segen sein kann, ist klar. 23. De2—c4 .... Nicht Lf4:, da Schwarz sonst für den anderen Springer eine dominierende Stellung auf e5 erhält. 23 a7—a6 24. Sb5—c3 Db6—d8 Um dem Zuge b2—b4 auszuweichen und selbst den b-Bauer zu ziehen. 24. g2—g3 g7—g6 b7—b5 wäre natürlich jetzt schlecht wegen Sb5:. 26. Sf5—h4 Sf4—h5 27. b2—b4 .... Der Kampf hat sich schon seit einiger Zeit nach dem Damenflügel herübergezogen. Weiß eröffnet jetzt hier den entscheidenden Angriff. 27 b7—b5 28. Dc4—e2 Lf8—e7 Man sieht es dem Läufer gar nicht an, daß er schon vier Züge gemacht hat. Auf c5—c4 folgt a3—a4. 29. Sh4—g2 Sh5—g7 Diese Bauer- und Springermanöver auf dem Königsflügel (Zug 25, 26, 29) waren beiderseits gleich.

30. T a l — b l .... Nach bc, de erhält Schwarz für den Sf7 die guten Felder d6 und c4 und ein gutes Spiel. 30 0—0 31. a3—a4 c5xb4 32. T b l x b4 Dd8—c7 33. Le3—d2 b5 X a4 34. Tfl— b l .... Dies ist noch stärker als 34. Tc4, i Dd7 35. Sa4:, was für Weiß ebei> j falls vorteilhaft ist. ! 34 Le7—ds Da Schwarz einen Turm nicht auf b8 opponieren kann, ohne durch Turmtausch nebst Da6: und Da4: in materiellen Nachteil zu geraten, so muß er Weiß die offene b-Linie überlassen, die Weiß bald zur völligen Okkupierung des ganzen Damenflügels ausnützt. Mit dem Textzug sucht Schwarz seinen schwachen Bauer auf a5 zu verteidigen. 35. Tb4 x a4 a6—a5 36. De2—b5 .... Ein sehr starker Zug. 36 f6—f5 Schwarz versucht einen Gegenangriff. 37. Ta4—c4 Dc7—e" 38. Ld2—e3! .... Auf Dc6 würde der Turm nach a7 gehen. Jetzt aber droht Dc6 einfach zu gewinnen. 38 De7—e8 Um den Ld8 ziehen zu können. 39. Db5—b7 Ld8—f6 40. Le3—a7! ....

gespielt am 5. August.

237

Verhindert Tb8. 46 Dd7—f7 40 Sf7—g5 Jetzt droht SchwarzVerschiedenes, Schwarz hat keinen guten Zug. z. B. Sföf nebst Sd2, oder f 5 x e 4 41. Sc3—b5 Sg5—f7 nebst L f 6 ~ und Df5. Besser war noch Dd8. 46. Tbl—b7 .... Diese Erneuerung des Angriffs 42. Sb5—c7 .... Stellung Dach dem 42. Zuge von Weiß. bietet die einzige Möglichkeit der Rettung. 46 fö x e4 47. Da4—a7 .... Man sieht, wie viel Züge Weiß bei dem ä tempo-Spiel verloren hat. 47 Lf6—e7 StelluDg nach dem 47. Zuge.

42 Ta8 x a7 43. D b 7 x a 7 .... Weiß in Zeitbedrängnis mußte hier (und im Folgenden) k tempo ziehen, um sofort nach geschehenem Zuge zu sehen, daß er mit Se8: nebst Sfe^ einen Turm gewinnen konnte. 43 De8—d7 44. Da7 x a5 .... Hier war natürlich 44. Tb7, Sd8 45. Tb8 oder sofort 44. Tb8 viel stärker. 44 Sf7—g5 Schwarz nimmt nun seinen Gegenangriff wieder auf, der jetzt sehr gefährlich ist. 45. Da5—a4 .... Um die schwarze Dame von der Richtung auf h3 abzudrängen.

48. Tc4—c3 .... Der Rettungszug. Auf 48. Se6 gewinnt Schwarz durch 48 Sg7 x e6 49. de, Sföf 50. Khl, De6: (Matdrohung und Angriff auf Tc4) resp. 49. Te7:, Sf3t 50. Khl, Dfö 51. g4, Dg5 (droht D c l f ) 52. De3 (Se3?, Dh4!), De7: 53. de, d5. 48 Sg5—f3f Weder Df2: noch e4—e3 giebt ein günstigeres Resultat. 49. Tc3 x f3 e4 x f3

238

Fünfzehnte Runde,

Schwarz hat längst das bessere 50. Sg2—e3 .... Gegen die Drohung Se6 ist Spiel. 15. c3—c4 Se7—c8 Schwarz nun ohne Parade. 16. Lei—d2 Sc8—b6 50 Df7—f6 17. La4—b3 a7—aö 51. Sc7—e6 Sg7xe6 18. Tal— cl Dd6—c5 52. Tb7 x e7 Aufgegeben; 19. Tel—dl Sb6—d7 zieht der Springer, so gewinnt Sg4. 20. Lb3—a4 Dc5—b6 Auch 52. de hätte gewonnen. 21. La4 x c6 b7 x c6 22. Tel—bl Sd7—c5 23. b2—b4 .... Nr. 135. Spanische Partie. Stellung nach dem 23. Zuge von Weiß. Walbrodt. Charousek. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—fö Sb8—c6 3. Lfl—b5 gT—gS 4. 0—0 .... i Die stärkste Fortsetzung ist c2— ! c3 nebst d2—d4. 4 Lf8—g7 5. Tfl—el .... Sehr schwach gespielt. Irgend etwas anderes war stärker. 5 Sg8—e7 6. c2—c3 0—0 Endlich hat sich Weiß zu einer 7. d2—d3 d7—d6 Unternehmung aufgerafft, die je8. Sf3—g5 .... Beginn eines heftigen Angriffs. doch zu seinen Ungunsten ausfällt. 23 a5 x b4 8 h7—h6 24. Ld2xb4 Td8—a8 9. Sg5—f3 .... Durch die Schwäche des a-Bauern Ende desselben. 9 Kg8—h7 kommt Weiß nun in Nachteil. 25. h2—h3 Ta8—a4 10. Sbl—d2 d6—d5 Hier scheint f7—f5 noch stärker 26. a2—a3 Tf8—a8 27. De2—c2 Db6—a7 zu sein. 28. Sf3—d2 Lg7—f8 11. Sd2—fl d5—d4 Schwarz konnte einfacher sofort 12. Sfl—g3 Dd8—d6 Sd7 spielen, worauf Weiß c4—c5 13. Lb5—a4 Lc8—e6 antworten mußte. Diesen Bauer 14. Ddl—e2 Ta8—d8

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gespielt am 5. August.

2B9

Stellung nach dem 46. Zuge. konnte Schwarz dann mit Dame, Springer, Läufer und Ta8—b8—b5 angreifen und erobern. 29. Tdl—cl Ta4—a6 30. Sg3—e2 Ta6—b6 31. f2—f4 f7—f6 32. f4 x e5 f6 x e5 33. Sd2—f3 Sc5—d7 34. c4—c5 Tb6—b5 35. Kgl—hl Lf8—g7 Nun würde das Schlagen des cBauern nicht zum Vorteil von Schwarz ausfallen: 35 Lc5: 36. Se5:, Lb4: 37. Sd7:, La3: 38. Dc6:. 55. Sei—d3 Lf7—g6 36. Sf3—d2 Da7—a4 56. Sf3—d2 Kf8—f7 37. D c 2 x a 4 Ta8xa4 57. Ke2—f3 Te8—e6 38. Tbl—b2 Sd7—b8 58. Tc5—c7t Te6—e7 Durch dieses Manöver gewinnt 59. T c 7 x e 7 t ? .... Schwarz einen Bauer. Mit dem Turmtausch erleichtert 39. Se2—gl Sb8—a6 Weiß dem Gegner den Sieg. 40. Tel—bl Sa6 X c5 59 Kf7 x e7 41. Tb2—c2 Sc5xd3 60. Sd2—c4 Lg6—h5j 42. Tc2 x c6 Le6—g8 61. Kf3—f2 Lh5—g6 43. Tc6 x c7 Sd3xb4 62. Kf2—f3 .... 44. a3 x b4 Ta4xb4 Weiß gewinnt nun zwar den e45. Tbl x b4 Tb5xb4 Bauer (auf Ke6 folgt Scöf), kann 46. Tc7—c5 Tb4—b7 aber die Partie doch nicht halten. (S. Diagramm) Es folgt nun ein außerordentlich Schwarz hat nun ein sicher, aber feines und interessantes Endspiel. schwer gewonnenes Endspiel. 62 Lg6—e8 47. Sgl—f3 Tb7—e7 63. S d 3 x e 5 .... Fehlerhaft wäre 63. Sc4 x e5, denn 48. Sf3—el Lg8—f7 dann würde Schwarz durch Lb5 49. K h l - g l g6—g5 nebst Ke6 einen Springer gewinnen. 50. Kgl— f2 Lf7—g6 51. Sei—f3 Kh7—g8 63 Le8—b5 52. Kf2—e2 Lg6—f7 64. Sc4—a3 .... 53. Sf3—el Kg8—f8 Der einzige Zug. Schwarz droht 54. Sd2—f3 Te7—e8 immer noch Springergewinn durch

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240

Fünfzehnte Runde, gespielt am 5. August.

La6 und Ke6. Auf 64. Kg4 folgt Auf Kf2 folgt ebenfalls Ld2: 64 Ke6 65. Sa3, L e 2 f (oder nebst Ke5. Lfl) 66. Sf3, d3 67. S b l , Le5 68. 70 Lb4xd2! Kh5, Lf4 und gewinnt. 71. Sc4 x d'2 La6—e2f 64 Lb5—fl! 72. K g 4 - g 3 Ke6—e5 Nicht La6 wegen Sc6+ nebst Sb4. 73. Kg3—f2 Le2—d3 65. Se5—c4 . . . . 74. Kf2—f3 h6—h5 Auf 65. Kf2 folgt Lg2:, auf 65. 75. g2—g3 . . . . Sac4 folgt Ke6 66. Sd2, L g 2 f . Auf g2—g4 folgt h5—h4. 65 Ke7—e6 75 Ld3xe4+! 66. Sc4—d2 . . . . Weiß darf nicht schlagen wegen Auf 66. Kf2 folgt 66 Ld3 g5—g4f. 67. Sd2, Lf8 68. Sac4, Lb4 69. Sb2, h5—h4 76. Kf3—e2 La6 70. Sbc4, Ld2: wie später in 77. g3 x h 4 g5 X h4 der Partie. Ke5—f4 78. Ke2—f2 66 Lfl—d3 d4—d3 79. Sd2—b3 67. Sa3—c4 Lg7—f8 Le4—d5 80. Sb3—d2 68. Sc4—b2 Ld3—a6 81. Sd2—fl Ld5—e6 69. Sb2—c4 . . . . 82. Sfl—d2 Le6 x h3 Hochinteressant ist auch folgende 83. Sd2—f3 Lh3—g4 Variante: 69. Sdc4, Lg7 70. Ke2, d3—d2 84. S f 3 x h 4 d3f! 71. Kd2!, Ld4 72. Kdl, Lb2: Kf4—e4 85. Sh4—g2+ 73. Sb2:, Ke5 74. Kd2, Ke4: und Lg4—f3 86. Sg2—e3 gewinnt. Auch Lh5 oder Kd3 konnte ge67 Lf8—b4 schehen. Beide Springer sind nun durch 87. Se3—g2 d2—dlD die Läufer gefesselt. Aufgegeben. 70. Kf3—g4 . . . .

Sechszehnte Runde, gespielt am 6. August. Diese Runde brachte mehrere Concurrenten um die Preise zusammen. Zunächst waren M a r ö c z y und L a s k e r mit ihrer Partie fertig, die kaum eine halbe Stunde dauerte. M a r ö c z y spielte von vornherein in einer italienischen Partie mit großer Energie auf Remis, was ihm auch gelang. T s c h i g o r i n und Dr. T a r r a s c h bekämpften sich

Sechszehnte Bunde, gespielt am 6. August.

241

ebenfalls in einer italienischen Partie, die nach hartem Streite zu Gunsten des Letzteren entschieden wurde. W a l b r o d t erlitt eine Schlappe durch B l a c k b u r n e , der anscheinend von vornherein auf Eemis spielte und so dem Gegner keine Gewinnchance gab, bis dieser, bestrebt, sich selbst eine solche zu schaffen, sich einen Bauer isolierte und dadurch die Partie verlor. Auch J a n o w s k i , der das von C h a r o u s e k angebotene Remis in einem abgelehnten Königsgambit verschmähte, wurdegeschlagen, undsowarenTschi g o r i n , J a n o w s k i u u d W a l b r o d t von ihren hervorragenden Plätzen in der Turniertabelle zurückgedrängt. P i l l s b u r y gewann ein Mittelgambit gegen W i n a w e r , der ein Remisspiel aus Zeitmangel nicht genügend durchrechnen konnte. S c h l e c h t e r führte eine französische Partie gegen M a r c o nach langem Endspiel zum Remis. S c h i f f e r s gewann eine sizilianische Partie gegen S c h a l l o p p , während S h o w a l t e r und A l b i n sich eine kurze Remispartie leisteten und T e i c h m a n n gegen P o r g e s verlor. S t e i n i t z war frei. Stand nach der 16. Runde: Lasker — S 1 ^, Maröczy, Pillsbury und Dr. Tarrasch — 5, Steinitz, Janowski und Schlechter — 6, Tschigorin, Walbrodt und Schiffers — 61 / j, Charousek — 71/2, Marco und Blackburne — 8.

Nr. 136. Französische Partie. Showalter. Albin. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4 x d5 e6 x d5 4. Lfl—d3 Lf8—d6 5. Sgl—f3 Sg8—f6 6. 0—0 0—0 7. Lei—g5 Lc8—g4 8. Sbl—d2 Sb8—d7 9. T f l — e l Tf8—e8 10. Tel x e8f Dd8xe8 11. Ddl—f l De8—f8 12. Tal—el Ta8—e8 13. c2—c3 c7—c6 14. Tel—e2 Te8xe2 15. D f l x e2 Df8—e8 16. De2 x e8+ Sf6xe8 17. Sf3—el Se8—c7 Als Remis abgebrochen. TARBASCH, Nürnberg.

Nr. 137. Vierspringerspiel. Blackburne. Walbrodt. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. d2—d3 .... Blackburne behandelt die Eröffnung höchst eigentümlich und wenig energisch. 4 Lf8—e7 5. Lei— g5 h7—h6 6. Lg5—h4 d7—d6 7. Lh4—g3 Lc8—g4 8. Lfl—e2 Dd8—d7 9. Sf3—d2 Lg4xe2 10. Sc3xe2 d6—d5 Schwarz hat den Vorteil des Anzuges erlangt. 11. Se2—c3 0—0 Energischer war die lange Ro16

Sechszehnte Bunde,

242

Auch andere Züge können die chade, da Weiß wahrscheinlich kurz rochieren mußte und dann Partie nicht mehr retten. 34. Db3—e6! Dd7 x e6 dem Vorstoß des g- und h-Bauern in seinem Lg3 ein gutes Ziel gab. 35. Tel x e6 Le7—g5 36. Te6 x c6 Lg5 x d2 12. 0—0 d5 x e4 37. Sd4 X f5 Tf8xf5 Dies führt nur zu gleichem Spiel. 38. Tc6 x c7 Tf5—d5 13. Sd2 x e4 Ta8—d8 39. h2—h4 g7—g5 Stärker Sd5 oder Sh7 nebst 40. h4 x g5 h6 x g5 f7—f5. 41. Tc7—c5 Td5—d3 14. T f l — e l Sf6xe4 42. Lg3—eöf Kh8—h7 15. d3 x e4 Dd7—e6 43. T c 5 x b 5 Ld2 x c3 16. Ddl—cl Le7—b4 44. Le5 x c3 Td3 x c3 17. Tel—e3 Sc6—d4 45. T b 5 x g 5 Tc3—elf Mehr Aussicht bot Lc3: nebst Sd4. 46. Kgl—h2 Tel—c2 18. Sc3—d5 Lb4—d6 47. Tg5—a5 Tc2xf2 19. c2—c3 Sd4—c6 48. T a 5 x a 7 f Kh7—g6 20. Te3—d3 f7—f5? 49. b4—b5 Tf2 x a2 Dies führt zur Isolierung und 50. Ta7 x a2. Aufgegeben. schließlich zum Verlust des e-Bauern. Das macht Walbrodt sehr oft: wenn 21. e4 x f5 De6xf5 seine Partie auf Verlust steht, stellt 22. Td3—d2 Tf8—f7 er eine Figur ein, indem er damit 23. Sd5—e3 Df5—g6 eine feindliche angreift. Schlägt 24. Del—dl Td8—f8 der Gregner, dann giebt Walbrodt Der Angriff auf der f-Linie ist auf. Vielleicht aber übersieht es aussichtslos, da der f-Bauer zu gut der Gegner einmal in der Hitze des gedeckt ist. Gefechts und dann verliert er noch 25. Ddl—b3 b7—b6 die Partie. 26. Tal—el Kg8—h8 27. Se3—c4 Ld6—c5 28. Db3—c2 Tf7—f5 Nr. 138. Sizilianische Partie. 29. b2—b4 Dg6—e6 Schallopp. Schiffers. 30. Dc2—b3

b6—b5

Schwarz kann auf keine Weise den Verlust des e-Bauern vermeiden. 31. S c 4 x e 5 De6—e8 Auf Db3: folgt zunächst Sgßf. 32. Se5—f3 Lc5—e7 33. Sf3—d4 De8—d7

Weiß. 1. e2—e4 2. Sbl—c3 3. Sgl—f3 4. d2—d4 5. S f 3 x d 4 6. Sd4—b5

Schwarz. c7—c5 Sb8—c6 e7—e6 c5 x d 4 Sg8—f6 Lf8-b4

243

gespielt am 6. August.

7. Lei—f4 8. Lf4—g5

e6—e5 ....

22. Tfl—gl .... Es konnte b2—b4 geschehen, Zukertort empfahl statt dessen Ld2. ebenso im folgenden Zuge. 22 b7—b6 Auf den Textzug gleicht das Hand23. Tal—dl a7—a5 buch die Spiele durch d7—d5 aus. 24. Ld5—c6 Te8—d8 8 0—0? 25. Se3—d5 Dg5—h4 9. a2—a3! Lb4—e7 26. g 2 - g 3 .... 10. Lg5xf6! Le7xf6 Stellung nach dem 26. Zuge von Weiß. Das schwarze Spiel ist infolge der Rückständigkeit des d-Bauern und der Schwäche der Punkte d5 und d6 in entscheidendem Nachteil. Weiß spielt jedoch von hier an schwach. 11. Sb5—d6? Lf6—e7 12. Lfl—c4 Sc6—d4! 13. Sd6—f5 Sd4xf5 14. e4 x f5 d7—d5! Damit gleicht Schwarz die Spiele aus. 15. Sc3xd5 Lc8xf5 16. Sd5—e3? .... Dies führt zu einer wesentlichen Der Springer steht hier nicht gut, Schwächung des Königsflügels. und die vereinigten Läufer sind 26 Lg6—h5! zu stark. Se7f nebst 0—0 war 27. g3—g4 .... das Richtige. Der einzige Zug zur Vermeidung

16 Lf5—g6 des Qualitätsverlustes. 17. 0—0 Le7—c5! 27 Lh5—g6 18. Ddl— e2 Dd8—g5 28. Tgl—g2 f7—fö Damit nimmt Schwarz den An29. b2—b4 a5xb4 griff in die Hand. Es droht 19 30. a3 x b4 Lc5—d6 31. Sd5 xb6 Ld6xb4 Lh5 20. Dd2, Td8 21. Del, Lf3. 32. Sb6—d7 .... 19. Lc4—d5 e5—e4! Weiß hat auch auf andere Züge 20. c2—c4 .... Das Schlagen des b-Bauern wäre ein schlechtes Spiel, da der f-Bauer gefährlich und unnütz. vorzurücken droht. 20 Ta8—e8 32 Tf8—e8 21. Kgl—hl Kg8—h8 33. g4 x f5 .... 16*

244

Sechszehnte Bunde,

Ein sofort entscheidender Fehlzug. 33 Lg6—h5! 34. De2—b2 Lb4—f8! Lh5—f3 35. Tdl—d5 Te8 x e5! 36. Sd7—e5 Dh4—gö! 37. Db2xe5 Aufgegeben.

herein zielbewußt auf Remis gespielt und Schwarz mußte es sich gefallen lassen.

Nr. 140. Zweispriug-erspiel im Nachzuge. Teichmann. Porges. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 Nr. 139. Italienische Partie. 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Maröczy. Lasker. 3. Lfl—c4 Sg8—f6 Weiß. Schwarz. 4. d2—d4 e5 x d4 1. e2—e4 e7—e5 5. 0—0 Lf8—e7 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Leo ist besser. 3. Lfl—c4 Lf8—c5 6. e4—e5 Sf6—e4 4. d2—d3 Sg8—f6 7. Lc4—d5 Se4—c5 5. Sbl—c3 d7—d6 8. Sf3 x d4 Sc6 x d4? 6. h2—h3 Lc8—e6 9. Ddl x d4 0—0 7. Lc4—b3 Dd8—d7 10. Lei—e3 Sc5—e6 8. Lei—e3 Lc5—b6 11. Ld5xe6 f7xe6 9. Ddl—d2 0—0 Weiß hat nun das bessere Spiel. 10. Sc3—e2 d6—d5 12. Dd4—g4 Tf8—f7 Schwarz deckt das Mat auf g7, 11. e4 x d5 Le6xd5 12. L b 3 x d 5 Sf6xd5 bevor es droht. 13. L e 3 x b 6 a7xb6 13. Sbl—c3 b7— b6 14. 0—0 Tf8—e8 14. Tal—dl Lc8—b7 15. a2—a3 Ta8—d8 15. Tdl—d2 Lb7—c6 16. Tal—dl Sd5—f6 Wieder ganz charakteristisch für 17. Se2—g3 Sc6—d4 die übergroße Vorsicht der Wiener 18. Sf3xd4 e5xd4 Schule. Schwarz deckt den Bauer, 19. Tfl—el Dd7—b5 bevor er angegriffen ist. 16. Tfl—dl Tf7—fo 20. Dd2—cl Kg8—f8 17. f2—f4 Dd8—fS 21. Kgl—fl Db5—d5 22. Tel x e8+ Td8 x e8 18. T d 2 x d 7 .... 23. Tdl—el .... Das heißt dem Gegner die Partie Remis. Die Partie ist leicht ver- an den Kopf werfen. Mit 18. Se2, ständlich und bedarf keiner An- Lc5 19. Lc5:, Dcöf 20. Sd4 konnte merkungen. Weiß hat von vorn- Weiß seinen Vorteil behaupten.

gespielt am 6. August.

245

13. De3xe7 Te8xe7 18 Lc6xd7 14. Se2—f4 .... 19. Tdl x d7 Le7—c5 Von hier an verteidigt sich Wina20. Le3 x c5 Df8 x cöf wer ganz ausgezeichnet, und es ge21. Kgl— h l Dc5xe5! Schwarz hat durch das Opfer lingt ihm, eine Remisposition zu erreichen. einen starken Angriff erlangt. 14 Sc5 x d3 22. Sc3—e2 De5—f6 15. c2xd3 Lc8—e6 23. h2—h3 Ta8—f8 24. Dg4—f3 Df6xb2 16. Lei—d2 Ta8—d8 17. Ld2—c3 Le6—f5 25. Se2—d4 Tf5xf4 18. Tfl—f3 f7—f6 26. Df3—g3 Tf4—f7 19. Tf3—g3 Kg8—f7 27. T d 7 x f 7 Tf8 x f 7 20. Tal—dl Sc6—d4 28. Sd4 x e6 Db2 x c2 20 g7—g5 wäre nicht gut; Aufgegeben. es würde folgen 21. Sh5, Te6 22. Tfl, Ld3: 23. Tf6f nebst Lf6: und Rückgewinn des Bauern. Nr. 141. Mittelgambit. 21. h2—h4 .... Winawer. Pillsbury. Jetzt mußte g7—g5 verhindert Weiß. Schwarz. werden. 1. e2—e4 e7—e5 Stellung nach dem 21. Zuge von Weiß. 2. d2—d4 e5xd4 3. Ddl x d4 Sb8—c6 WB W 'W> 4. Dd4—e3 Sg8—f6 % 5. Sbl—c3 Sg8—f6 * •' ^ WM 6. Sc3—d5 .... m Dieser und der folgende Zug sind ebensoviele Tempoverluste. Viel stärker behandelte Winawer diese m Eröfinung gegen Janowski (mitDg3, m Lh6 etc.). m 6 0—0 7. Sd5 x e7+ Dd8 x e7 m 8. Lfl—d3 Tf8—e8 m Die Partie ist schon entschieden; der e-Bauer muß fallen. 21 c7—c5 9. f2—fS d7—d5 Hier und im Folgenden verfolgt 10. Sgl—e2 d5 x e4 Schwarz meines Erachtens nicht 11. f3xe4 Sf6xe4 den richtigen Plan. Der Springer f4 12. 0—0 Se4—c5 stand zu gut, und Schwarz mußte



Ji

m^mRm

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Sechszehnte Bunde,

246

Stellung nach dem 35. Zuge. suchen, ihn zu vertreiben. Natürlich war h7—h6 hierzu nicht geeignet wegen h4—h5, aber mit gl—g6, h7—h6 und g6—g5 war es auszuführen, und dann hätte Weiß den ganzen Halt seiner Stellung verloren. 22. K g l - f 2 Te7—d7 23. b2—b3 Sd4—c6 24. Sf4—h5 Lf5—g6 25. S h 5 - f 4 b7—b5 26. Tdl—el Lg6—f5 Es drohte Se6. 27. Sf4—h5 g7-g6 Ke2, b3 43. Kd2 etc. Oder 36. g4, 28. Sh5 x f6 Td7 x d3 Lf7 37. h5, gh 38. Sf7:, Kf7: 39. 29. Tg3 x d3 Td8 x d3 gh, a5 40. Ke2, a4 41. Kd3 etc. 30. Tel—e3! b5—b4 a7—-a5 36. Nach 30 Tc3: 31. Tc3:, Kf6: 37. S g 5 - f 3 a5—-a4 32. Tc5: nebst Tb5: wären die GeSc6 x d4 38. S f 3 - d 4 winnchancen eher auf Seite von Ke7—-d6 Weiß. 39. Lal x d4 La2—-e6 40. Ke2—d2 31. Te3 x d3 Lf5 x d3 41. Ld4—g7 Kd6—-CO 32. Lc3—al c5 —c4 a4—-a3 42. Kd2—cl Zieht Schwarz h7—h6, so bleiben 43. Kcl—bl Kc5—-c4 nach 33. Sd7, c4 34. Se5+, Se5: 44. Lg7—f8 35. Le5: die ungleichen Läufer Kc4—-b3 übrig und die Partie wird wahrKb3— a4 45. Kbl - a l b4—-b3 scheinlich remis. 46. g 2 - g 3 47. Lf8—g7 Ka4—-b5 33. b3 x c4 Ld3 x c4 Aufgegeben. 34. Sf6xh7 Lc4xa2 35. Sh7—g5f Kf7—e7 (S. Diagramm.)

36. Kf2—e2? .... Soweit hat Winawer sich sehr schön verteidigt und konnte hier durch sofortiges Vorgehen der Bauern Remis erreichen, z. B. 36. g4, a5 37. h5, gh 38. gh, a4 39. h6, Lg8 40. h7, Lh7: 41. Sh7:, a3 42.

Nr. 142. Abgelehntes Königsgambit. Charousek. Janowski. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 Lf8—c5 3. Sgl—f3 d7—d6

gespielt am 6. August. 4. c2—c3 Sb8—c6 5. d2—d4 .... Hiernach wird das weiße Centrum sehr schwach. 5 e5 x d4 6. c3 x d4 Lc5—b6 7. Sbl—c3 Sg8—f6 8. e4—e5 d6xe5 Dies ist nicht gut, denn nun wird Weiß den schwachen Bauer d4 los. Sg4 sollte gesfehehen mit der Fortsetzung 9. h3, Sh6 10. g4?, Sd4: nebst Dh4f. 9. d4 x e5 Dd8 x dl+ 10. Sc3 x dl Sf6—d5 Nun hat Schwarz nur den geringen Vorteil einer leichteren Bewegungsfähigkeit seiner Figuren. 11. Lfl—d3 Lc8—g4 12. Ld3—e4 Ta8—d8 0—0—-0 war natürlicher und besser. 13. Sdl—f2 Lg4—c8 Lf3: war vorzuziehen, Schwarz erhielt dann freies Spiel für seine Springer (Sdb4, Sd4 etc.). 14. 0—0 0—0 15. Lei—d2 Sd5—e3 16. L d 2 x e 3 Lb6xe3 17. L e 4 x c 6 b7xc6 Schwarz hat nun 2 Läufer gegen 2 Springer, dafür aber isolierte Bauern. 18. g2—g3 Lc8—e6 19. T f l — e l Le3—b6 20. b2—b3 h7—h6 21. Tal—cl Le6—d5 22. Sf3—h4 g7—g6 23. Tel—c2 Ld5—e6

247

24. Kgl—fl .... Der Bauer c6 darf wegen Td2 nicht geschlagen werden. 24 Le6—c8 25. Sh4—f3 Kg8-g7 26. Sf3—d2 g6—g5 27. Sd2—c4 Lb6—d4 28. Sc4—a5 c6—c5 29. Sa5—c6 Lc8—a6+ 30. Kfl—gl g5 x f4 Weiß hat auf Abtausch eines Läufers gespielt, Schwarz opfert ! lieber die Qualität, als daß er den Abtausch zuläßt. Er bekommt durch das Opfer ein sehr gutes Spiel. 31. S c 6 x d 8 Tf8xd8 Viel stärker als f4 x g3. Der Bauer f4 wird bald schwach. 32. g3 x f4 Kg7—g6 33. Kgl—g2 Kg6—f5 34. Sf2—hl La6—b7t 35. Kg2—h3 Kf5 x f4 36. Shl—g3 Kf4—g5 37. Sg3—e4f Kg5—ho 38. Tc2—d2 Lb7—c8f 39. Kh3—g2 Kh5—h4 40. Kg2—f3 Lc8—g4f 41. Kf3—f4 Td8—d5 42. Se4—f6 .... Dies Rückopfer der Qualität scheint am besten; andernfalls wird der Angriff zu gefährlich. 42 Ld4 x eöf 43. Tel x e5 Td5 x d2 44. Sf6 x g4 Td2—d4f 45. Kf4—f3 Td4 x g4 46. Te5 x c5 Tg4—g6 47. Tc5 x c7 Tg6—f6f

248

Sechszehnte Bunde, 48. Kf3—g2

Stellung nach d e m 48. Zuge von Weiß.

In dieser Stellung bot Weiß Remis an, und mit Recht, denn bei einigermaßen richtigem Spiel sind für keine von beiden Parteien irgend welche Gewinnchancen vorhanden. Schwarz lehnte die Offerte ab mit der Begründung, daß er nie auf Remis spiele. Janowski wird auch noch (Wiener) Wasser in seinen Wein thun. 48. Tf6—-a6 49. a2-—a4 f7—-f5 Kh4—-h5 50. Tc7-—c4f 51. Kg2-—f3 Kh5—"gö 52. Tc4-—d4 Ta6—-a5 53. Td4-—c4 Taö—-d5 54. h2-- h 4 f K g 5 - -f6 55. Kf3-—f4 Kf6—- g 6 K g 6 - -h5 56. b3-—b4 Der Vorteil ist nun auf Seite von Weiß. 57. Kf4—e3 Td5—dl 58. b4—b5 Tdl—al 59. Ke3—d3 Tal—a3f

60. Kd3—c2 Ta3—e3 61. Tc4—c7 .... Der Gewinnzug. 61 f5—f4 62. Tc7 x a7 f4—f3 63. b5—b6 Te3—e4 64. Ta7—f7 Te4 x a4 65. Tf7 x f3 Ta4—a8 Tb4 hilfs nichts wegen Tb3. 66. Tf3—f4 Kh5-g6 67. Kc2—b3 Ta8—b8 68. Tf4—b4 Kg6—f6 69. Kb3—c4 Kf6—e6 70. Kc4—b5 Ke6—d7 71. T b 4 - d 4 f Kd7—c8 72. Kb5—c6 h6—h5 73. Td4 —f4. Aufgegeben.

Nr. 143. Italienische Partie. Tschigorin. Dr. T a r r a s c h . Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. c2—c3 Sg8—f6 5. d2—d3 d7—d6 6. Lei—g5 Lc8—e6 7. Sbl—d2 Dd8—e7 8. Ddl—e2 h7—h6 9. Lg5—e3 Lc5—b6 Beide Teile spielen äußerst korrekt und sind bestrebt, dem Gegner einen wenn auch noch so kleinen Vorteil abzuringen. 10. L c 4 x e 6 De7xe6 Wegen der Schwäche des Punktes g6 wäre fe jetzt nicht so gut. 11. Sd2—c4 Sc6—e7

gespielt am 6. August.

12. 0—0 0—0 13. a2—a4 .... Hiernach erlangt Schwarz einen allerdings minimalen Vorteil, indem er zur Öflhung der f-Linie gelangt. 13 Sf6—d7 14. a4—a5 Lb6 X e3 15. Sc4xe3 f7—f5 Bei dem Aufzuge dieses Bauern mußten alle aus 18. d3—d4 sich ergebenden Komplikationen mitgerechnet werden. 16. e 4 x f 5 Se7xf5 17. Se3 x f 5 De6 x f5 Nicht Tf5: wegen Sd4. 18. d3—d4 .... Stellung nach dem 18. Zuge von Weiß.

Ein für Schwarz sehr gefährlicher Zug, der vor allem Dc4+ nebst Dc7: etc. droht. 18 e5—e4 19. Sf3—d2 Ta8—e8 Nach d6—d5 erhält Weiß durch f2—f3 ein gutes Spiel, während nach dem Textzug darauf e4—e3

249

folgen würde. Zugleich legt der Zug eine feine Falle. 20. a5—a6 .... Wenn Weiß Dc4f nebst Dc7: spielt, geht er in die Falle, es folgt nämlich 20. Dc4f, Tf7 21. Dc7:, Df4 mit Angriff auf den Springer und der Drohung, durch Sc5 oder Se5 die Dame zu fangen. — Der geschehene Zug verschafft Weiß einen sehr gefährlichen, aber auch gefährdeten Vorposten. 20 b7—b6 21. Tal—el d6—d5 Man sieht, daß Schwarz etwas besser steht. Seine Türme haben größere Wirksamkeit als die weißen, und der vorgeschobene e-Bauer geniert das weiße Spiel. 22. c3—c4 .... Damit beginnt Weiß einen gefährlichen Angriff auf der Damenseite. 22 c7—c6 23. Tel—cl .... Droht c4 x d5, c6 x d5, Tc7, resp. cd, Dd5: Dc4 mit Damentausch und besserem Spiel für Weiß. 23 Kg8—h8 Um dem Damentausch zu entgehen. 24. c4 x d5 Df5 x d5 25. De2—c4 Dd5—g5! Der Damentausch muß vermieden werden. 26. Dc4—c3 .... Schlägt Weiß c6 und d7, so hat Schwarz nach Dd2: mehrere vorteilhafte Fortsetzungen.

250

Sechszehnte Bunde,

26 Sd7—f6 27. Sd2—c4 Sf6—h5 Auf Sd5 folgt Dg3. 28. Tel—c2 Tf8—f3 29. Sc4—e3 Te8—c8 Der Turm konnte auch nach f8 gehen, Dc6: wäre dann fehlerhaft wegen De3:. Es wäre jedoch nach 30. Tel oder Tdl nicht viel dabei herausgekommen. 30. Kgl—hl Tf3—f8 Stellung nach dem 30. Zuge.

34 d5—d4 35. T c 7 x a 7 .... Wegzug des Springers wäre total verfehlt wegen Db5 nebst Da6:. Jetzt aber ist der vorgerückte aBauer höchst gefährlich. 35

I WVff .

mr:

11

mk a

Schwarz ist mit dem direkten Königsangriff nicht durchgedrungen, droht aber durch Sh5—f4—d3 einen guten Platz für den Springer zu erhalten; außerdem sind die Bauern d4 und a6 jetzt Angriffsobjekte für Schwarz. 31. d4—d5 .... Eine tiefberechnete, geniale und kühne Opferkombination, welche nur daran scheitert, daß Schwarz mehrere überraschende Züge zur Verfügung hat. 31 c6xd5 32. Dc3 x c8 TfB x c8

/

33. Tc2 x c8f Kg8—h7 34. Tc8—c7! .... Auf andere Züge gewinnt Schwarz leicht durch Angriff von Dame, Springer und Mittelbauern z. B. 34. Tdl, Sf4 35. Tc7, Sd3 36. Kgl, d4 37. Sfl, Df4.

Dg5—b5!

Der rettende Zug, den Weiß im 31. Zuge jedenfalls nicht mitgerechnet hatte. Auf 35 de 36. fe, Db5 37. Kgl ist Schwarz verloren, denn sein Springer hat keinen Zug (geht er nach f6, so wird er geschlagen), während die Dame gegen die Türme und den Freibauer machtlos ist. Der Textzug ist zwingend, Weiß muß den T f l decken. 36. Khl—gl

Sh5—f4!

de darf immer noch nicht geschehen, aber der Springer e3 muß stillhalten, denn sonst geschieht Se2f nebst Sg3f und D f l f . 37. Ta7—f7 d4 x e3 88. f2 x e3 .... Auf 38. Tf4: gewinnt 38 e2 39. Tal oder Tel, Da5; auf 38. a7 gewinnt 38 ebenfalls e2. 38 Sf4—e2f 39. K g l — h l .... Auf 39. Kf2 folgt 39 Db2:!

gespielt am 6. August. 40. a7, Sf4f 41. Kg3, Dg2f 42. Kf4:, D f l f nebst Dal. 39 Db5 x a6 40. Tf7—f2 .... Der Springer kann nun nicht mehr heraus. Stellung nach dem 40. Zuge von Weiß.

40 Da6—c4! 41. Tfl—el Se2—cl! Aber hinein kann er noch, und damit ist das Spiel nach den Aufregungen der letzten zehn Züge endgiltig zu Gunsten von Schwarz entschieden. 42. Tf2—d2 Sei—d3 43. Tel—dl Dc4—b3 Droht Sf2f. 44. Tdl—fl b6—b5 45. h2—h3 b5—b4 46. g2—g3 Db3—e6 47. Khl—g2 De6—e5 48. Tfl— b l De5—cö 49. Tbl—fl .... Der e-Bauer ist nicht zu decken, denn auf 49. Te2 folgt 49 Sei 50. Tel, Dc2f.

49 Aufgegeben.

251 Dc5 x e3

Kr. 144. Französische Partie. Marco. Schlechter. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. Lfl—d3 .... Ein ganz guter Zug, der nur nicht so gebräuchlich ist wie Sc3. 3 c7—c5 4. e4 x d5 e6 x d5 5. d4 x c5 Lf8 x cö Diesen doppelten Bauerntausch billige ich nicht, nach meiner Auffassung ist Schwarz jetzt etwas im Vorteil. Die Stellung könnte aus einem von Schwarz gegebenen Damengambit entstanden sein, nämlich 1. d5, d4 2. c5, de 3. e6, e4 4. Lc5:, ed 5. ed, Ld3, nur mit dem Unterschiede, daß Weiß in der vorliegenden Partie das Anzugstempo voraus hat. Weiß hat also die Verteidigung des angenommenen Damengambits übernommen mit einem Zuge mehr zu seinen Gunsten. Thatsächlich sind aber, wenn man noch den nächsten Zug von Weiß dazurechnet, von jeder Seite zwei Züge auf dem Brett ersichtlich, da Weiß durch d4x c5 dem Gegner ein Tempo geschenkt hat. 6. Sgl—f3 7. 0—0 8. Sbl— c3

Sg8—f6 0—0 Sb8—c6

252

Sechszehnte Bunde,

Schwarz hätte hier vielleicht ganz gut gethan h7—h6 zu spielen. 9. Lei—g5 Lc8—e6 10. Ddl—d2 Lc5—e7 11. T a l — d l Dd8—a5! 12. a2—a3 Ta8—d8 13. Dd2—cl .... Die Dame konnte ganz gut nach f4 gehen. 13 a7—a6 14. h2—h3 Tf8—e8 15. b2—b4 .... Dies schwächt die Bauernstellung und führt doch zu nichts. Sc3 — e2—d4 oder f4 scheint mehr zu versprechen. 15 Da5—c7 16. Lg5—f4 Dc7—c8 17. Sc3—e2 Sf6—e4 18. Del—b2 .... Hier war Sfd4 nebst f2—f3 entschieden stärker. 18 Le7—f6 19. c2—c3 Se4—d6 20. Lf4 x d6 Td8 x d6 21. Se2—d4 Le6—d7 22. T f l — e l g7—g6 23. Tel x e8f DcSxe8 24. Tdl—el De8—c8 25. b4—b5 Sc6 x d4 26. c 3 x d 4 Td6—b6 27. a3--a4 a6xb6 28. a4 x b5 Tb6—e6 29. Tel x e6 Ld7xe6 30. Db2—c2 Dc8xc2 31. Ld3 x c2 .... Jetzt im Endspiel fängt die Partie an etwas interessanter zu werden. Schwarz ist etwas im Vorteil wegen

seiner Läufer und der Schwäche des b- und d-Bauern. 31 Kg8—f8 32. Kgl— f l Kf8—e7 33. Kfl—e2 Ke7—d6 34. Ke2—d2 Kd6—c7 35. Kd2—c3 Kc7—b6 36. Kc3—b4 Lf6—e7 + 37. Kb4—a4 Le7—d6 Damit läßt Schwarz den Abtausch eines Läufers zu; er rechnet jedoch auf die Schwäche des Bauern d4. 38. Sf3—g5 Ld6—f8 39. Sg5xe6? .... Dies führt bald zum Verlust eines Bauern. 39 f7 X e6 40. h3—h4 Lf8—g7 41. h4—h5! Lg7 x d4 h7xg6 42. h5 Xg6 43. L c 2 x g 6 e6—e5 Es drohte Lf7. 44. f2—f3 Ld4—f2 45. g2—g4 Kb6—c5 46. Lg6—d3 Kc5—d4 Statt dessen sollte sofort Lh4 geschehen, um den g-Bauer nicht weiter vorzulassen. 47. g4—g5! Lf2—h4 48. g5—g6 Lh4—f6 49. Ld3—f5 b7—b6 Um Ka5 zu verhindern. 50. Ka4—b3 Kd4-e3 51. Lf5—g4 Ke3—f4 52. Lg4—h5 Kf4—g5 53. Lh5—g4 d5—d4 Auch mit e5—e4 wäre der Gewinn wahrscheinlich nicht zu erzwingen.

gespielt am 6. August.

24. Lg4—e6 Kg5—f4 55. Le6—d5 Kf4—e3 56. Kb3—c2 Ke3—e2 57. Ld5—e4 Lf6—g7 58. Le4—f5 .... Sonst geht der d-Bauer vor. 58 Ke2xf3 59. Kc2—d3 Kf3—f4 Der Gewinn ist nicht zu forcieren. 60. Lf5—e4 Kf4—g5 61. Le4—c6 Kg5xg6 62. Lc6—e4t Kg6—f6 63. Le4—c6 Kf6—e6 64. Lc6—e4 Ke6—d6 65. Kd3 —c4 Kd6—e6 66. Kc4—d3 Ke6—f6 67. Le4—c6 Kf6—f5 68. Lc6—e4f Kf5—f4 69. Le4—c6 Kf4—g3 70. Lc6—e4 Kg3—f2 71. Le4—c6 Kf2—el 72. Lc6—fö Lg7—f6 73. Lf3—h5 e5—e4f Ein letzter Versuch. 74. K d 3 x e 4 Kel—d2 75. Lh5—f7 Kd2—c3 76. Lf7—h5 d4—d3

77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102.

Ke4- -e3 Ke3- -f2 Lh5- -g6 Kf2- - f l Lg6- -h5 Lh5- - d l L d l - -a4 K f l - -e2 Ke2- - d l La4- -c2 Lc2- -d3 K d l - -c2 Ld3- -g6 Lg6- - f i t L f 7 - -g8 Lg8- -f7 Lf7- -h5 Lh5- -f7 L f 7 - -h5 L h 5 - -f? L f 7 - •e6 Le6- g4 L g 4 - h5 L h 5 - gi L g 4 - h5 Lh5Kemis.

253 Lf6-g5f Kc3—d2 Lg5—h4f Kd2—e3 d3—d2 Ke3—d3 TCd3—c4 Lh4—g5 Kc4—b4 Kb4 x b5 Kb5—b4 b6—b5 Kb4—c4 Kc4—d4 b5—b4 Kd4—e3 Lg5—f6 Lf6—c3 Ke3—d4 Kd4—c5 Kc5—d4 Kd4—e3 Lc3—e5 Le5—f4 Lf4—g3 Lg3—el

Siebzehnte Runde, gespielt am 7. August. Diese Runde lieferte mehrere kurze Partien, die einen mehr oder weniger heiteren Charakter trugen. Die heiterste war die Partie A l b i n W i n a w e r , eine italienische Partie, in der W i n a w e r durch seine Bauern den Gegner so einengte, daß er sich nicht rühren konnte und ihm dann auf elegante Weise den Gnadenstoß versetzte. Auch in der

254

Siebzehnte Bande,

unregelmäßig eröffneten Partie Dr. T a r r a s c h - C h a r o u s e k geriet der Letztere bald in eine sehr eingeengte Lage, sodaß der Gegner einen schnell entscheidenden Rochadeangriff durchführen konnte. Die dritte kurze Partie war die Partie W a l b r o d t - T e i c h m a n n , eine spanische Partie, in der W a l b r o d t die Eröffnung so schwach behandelte, daß sein Spiel bald jede Widerstandsfähigkeit verlor. Ernst waren die Partien L a s k e r - M a r c o und S t e i n i t z - T s c h i g o r i n . M a r c o gelangte in einem Damengambit gegen L a s k e r zu einem guten Angriff, den er aber nicht richtig fortsetzte; L a s k e r machte einen Gegenangriff auf dem Damenflügel, gab dabei die Dame auf gegen Turm, Läufer und 2 Bauern und führte die letzteren in feinster Weise zum Siege vor. T s c h i g o r i n erhielt in einem Damengambit gegen S t e i n i t z bald ein eingeklemmtes Spiel, verlor schließlich durch ein Versehen einen Bauer, damit die Partie und damit seine letzte Chance auf einen hohen Preis. S c h a l l o p p verteidigte ein Damengambit gegen P i l l s b u r y sehr gut und hatte beständig die besseren Chancen, bis er zum Schluß durch ein Versehen die Partie verlor. Die Partie J a n o w s k i - B l a c k b u r n e wurde nach manchen nicht uninteressanten Wendungen remis, ebenso schlössen die Partien S c h i f f e r s - M a r o c z y und P o r g e s - S h o w a l t e r mit Remis. S c h l e c h t e r war frei. Stand nach der 17. Runde: Lasker + 121/a (— 3'/2), Pillsbury und Dr. Tarrasch f 11 (— 5), Maröczy + lO'/j (— 51/,), Steinitz und Schlechter t 10 (— 6), Janowski + 9 1 /, (— 6'/ 2 ), Schiffers f 9 (— 7), Walbrodt f 97, (— 77,), Tschigorin + 87 2 (— 7V,), Blackburne und Charousek t 7V, ( - 8\/.2), Marco t 7 ( - 9).

Nr. 145. Italienische Partie. Albin. Winawer. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. c2—c3 Sg8—f6 5. 0—0 Sf6 x e4 6. Lc4—d5 Se4 x f2 Von Anderssen zuerst gespielt. 7. T f l x f2 Lc5 x f2t 8. Kgl x f2 Sc6—e7 9. Ddl—b3? ....

Hier muß Lb3 geschehen, worauf Schwarz keineswegs sicher im Vorteil ist. 9 0—0! 10. Ld5—e4 .... Besser war es noch, sich auf 9. Se5:, Sd5: 10. Dd5:, Dh4f 11. g3, Dh2:f 12. Dg2 einzulassen. Nach dem Textzuge werden die schwarzen Bauern übermächtig. 10 d7—d5 11. Le4—c2 e5—e4 12. Sf3—el Se7—g6

gespielt am 7. August.

13. e3—c4 Um die Dame auf g3 spielen zu können. 13 14. Db3—g3 15. Kf2—gl 16. d2—d3 17. Dg3—f2

.... Dh4f nach d5—d4 f7—f5 c7—c5 f5—f4 e4—e3

S t e l l u n g Dach dem 17. Zuge.

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Eine heitere Situation. So eine Bauernstellung ist noch nicht dagewesen ! 18. D f 2 - f 3 Dd8—h4 19. Df3—döf Kg8—h8 20. Sei—f3 Dh4—f2f 21. K g l —hl Sg6—h4! 22. Dd5—g5 Lc8—h3! Aufgegeben; auf 23. gh folgt das Mat am schnellsten durch 23 Sf3:. Eine köstliche Partie! Und da sagen die Leute noch, daß das Schach für ein Spiel zu ernst ist! Ernst ist das Leben, heiter die Kunst!

255

Nr. 146. Damenbauerpartie. Dr. T-arrasch. C h a r o u s e k . Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d6 2. e2—e4 Sg8—f6 3. Sbl—c3 g7 —g6 4. f2—f4 Lf8—g7 5. Sgl— f3 0—0 6. Lfl—e2 .... Auf d3 stellt der Läufer nicht gut, wenn g7—g6 geschehen ist. 6 d6—d5 Schwarz behält auch auf andere Züge ein gedrücktes Spiel. 7. e4—e5 Sf6—e8 Auf Se4 folgt 8. Se4:, de 9. Sg5, worauf f5 wegen Lc4-f nicht geschehen darf und auf Dd5 der Bauer e4 durch c2—c4 bald verloren geht. 8. Lei—e3 e7—e6 9. h2—h4 .... Gegen diesen Angriff ist Schwarz bei seiner beengten Stellung vollständig wehrlos. Sb8—c6 9 Auf h7—h5 folgt g2—g4. 10. h4—h5 Sc6—e7 11. g2—g4 f7—f5 12. h5 x g6 Se7xg6 Auf hg folgt Sg5, worauf der schwarze König keinen Ausweg hat. 13. Le2—d3 h7—h6 14. g4—g5 Kg8—h7 Auch andere Züge können die Partie nicht retten. 15. Ddl—e2 Tf8—h8 16. De2—g2 c7—c5 17. g 5 x h 6 Aufgegeben.

256

Siebzehnte Bunde,

Auf Lh6: kann Weiß durch Dg5 eine Figur gewinnen, er hätte jedoch mit 0—0—0 nebst Tdgl auf direktes Mat gespielt, das wohl bald erfolgt wäre. Das Köstlichste an der Partie ist das Nachspiel, welches sie zwischen Charousek und Steinitz zur Folge hatte. Der Jungmeister fragte: „Wo habe ich denn den entscheidenden Fehler gemacht?" worauf der Altmeister erwiderte: „ W e n n man e i n e so bizarre Eröffnung wählt, b r a u c h t m a n s i c h n i c h t zu w u n d e r n , w e n n man die P a r tie v e r l i e r t ! " Schlußstellung der Partie.

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Nr. 147. Französische Partie. Schiffers. Maröczy. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4 x d5 e6 x d5

4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Sgl-f3 Lfl—d3 0—0 Lei—g5 Sf3—e5 Se5 x d7 Ddl—f3 Sbl—c3 Lg5—f4 Df3—g3 Tfl—el h2—h3 Dg3—h2 Dh2 x f4 Tel—e2 Df4 x d6 Tal—el Sc3—dl Te2xe8+ Tel x e8f Eemis.

Sg8—f6 Lf8—d6 0—0 c7—c6 Sb8—d7 Lc8 x d7 Ld6—e7 h7—h6 Ld7—g4 Dd8—d7 Tf8—e8 Sf6—h5 Sh5 X f4 Lg4—e6 Dd7-d6 Le7 X d6 Kg8—f8 Le6—d7 Ta8 x e8 Kf8xe8

Nr. 148. Spanische Partie. Walbrodt. Teichmann. Schwarz. Weiß. e7—e5 1. e2—e4 Sb8—c6 2. Sgl—fS f7-f5 3. Lfl—b5 Eine in England moderne Verteidigung, auf die Weiß die richtige Fortsetzung verfehlt. 4. Lb5 x c6? .... Am stärksten ist d2—d4, auch d2—d3 ist ganz gut. 4 d7 x c6 5. e4xf5? .... Nun mußte Se5: geschehen. Weiß

gespielt am 7. August.

257

kommt jetzt sehr schnell in entEine klassische Stellung! Weiß scheidenden Nachteil. ist völlig auf zwei Reihen be5 e5—e4 schränkt. 6. Ddl—e2 Lc8xf5 18 Sf6—d5 7. Sbl—c3 .... 19. a2—a3 Lg6—h5! Hier sollte Weiß d2—d3 spielen, 20. Sdl—e3 Sd5—f4 jetzt kommt er überhaupt nicht 21. Sfl—h2 .... mehr dazu. Es drohte Se2+ nebst Tf2:. 7 Dd8—e7 21 Sf4—e2y 8. Sf3 - d4 Lf5—g6 22. Kgl—fl ' Lc5xe3 9. 0—0 Sg8—f6 23. d2 x e3 Se2xcl 10. T f l — e l 0—0—0 Endlich wird der Läufer entNun hat Schwarz eine kolossale wickelt. Stellung. 24. Tal x cl Td8—d2 11. De2—e3 De7—e5 25. f2—f3 e4 x f3 26. Sh2—g4 Lh5 x g4 12. De3—h3f Kc8—b8 13. Sd4—e2 Lf8—c5 27. h3 x g4 Td2 x g2 14. Dh3—g3 De5xg3 fgt wäre viel schwächer. Schwarz konnte dem Damentausch 28. Tel—dl h4—h3 wohl besser ausweichen, indessen 29. Tdl—d2 Tg2xd2 führt derselbe sicher zum Gewinn, Aufgegeben. Diese Partie hat Teichmann mit voller Kraft gespielt. 15. Se2xg3 Th8—f8 16. Sc3—dl h7—h5! 17. h2—h3 h5—h4 18. Sg3—fl .... Nr. 149. Damenbauerpartie. Stellung nach dem 18. Zuge von Weiß.

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TARRASCH, Nürnberg.

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Steinitz. Tschigorin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 e7—e6 2. c2—c4 Sg8—f6 3. Sbl—c3 d7—d5 4. Sgl—f3 Lf8—e7 5. Lei—f4 0—0 6. e2—e3 Sb8—d7 c7—c5 ist der befreiende Zug in der Verteidigung des Damengambits. Schwarz konnte ihn schon im 4. Zuge thun, hier aber sollte er geschehen. 7. c4—c5 .... 17

258

Siebzehnte Bunde,

Sowie die Bauernkette genügend gesichert werden kann gegen die Angriffe b7—b6 und a7—a5, engt sie das schwarze Spiel sehr ein. Etwas Anderes war es in der Partie Lasker-Schallopp, wo Weiß den eBauer noch nicht gezogen hatte und infolge dessen sehr bald den b- oder d-Bauer verlor. Aber auch in der vorliegenden Stellung erscheint es mir zweifelhaft, ob der Zug nicht doch verfrüht war, vgl. die folgende Anmerkung. 7 c7—c6 Jedenfalls war der Angriff auf die Bauernkette geboten, nämlich 7 b6 8. b4, a5 9. a3 (c6 geht nicht an wegen Lb4:) Se4 10. Se4:, de 11. Sd2, ab 12. ab, Tal: 13. Dal:, e5 mit ganz gutem Spiel, z. B. 14. Le5:, Se5: 15. de, bc 16. bc, Lc5: 17. Se4:, Lb4'r8. Lfl—d3 Sf6—h5 Schwarz sucht den Läufer zu tauschen, um dann leichter den Königsbauer vorstoßen zu können. 9. Lf4—e5 f7—f6 Statt dessen sollte Schwarz den Läufer schlagen. Nimmt der Bauer wieder, so ist allerdings der Sh5 bedroht und Schwarz muß ihm mit dem häßlichen Zuge g7—g6 ein Rückzugsfeld öffnen, aber dafür ist und bleibt der Bauer cö schwach. Schlägt Weiß aber mit dem Springer, so zieht Schwarz den seinigen zurück und hat dann Aussicht, den Springer e5 später zu vertreiben. 10. Le5—g3 f6—f5

Hiernach bleibt der e-Bauer dauernd rückständig, der Punkt e5 im beständigen Besitz der weißen Figuren und Schwarz bekommt infolge dessen ein so eingeklemmtes Spiel, daß es jedenfalls vorzuziehen war, Sg3: zu spielen und sich gegen den Angriff auf h7 mit g7—g6, Tf7, Sf8 zu verteidigen. Dann behielt Schwarz immer noch die Aussicht, mit e6—e5 im Centrum durchzubrechen. Auf c4—c5 muß immer e6—e5 kommen, ebenso wie auf f4—f5 der Gegenangriff d6—d5. 11. Sf3—g5 Sd7—f6 Mit Lg5: scheint Schwarz ein leichteres Spiel zu haben. 12. Lg3—e5! g7—g6 Nicht Sg4 wegen 13. Sh7:, Kh7: 14. Dg4:. 13. h2—h3 b7—b6 14. g2—g4 Sh5—g7 Die Partie hat in der ganzen Anlage sowie in einigen Details eine merkwürdige Ähnlichkeit mit der Partie Dr. Tarrasch-Owen vom Turnier zu Manchester. 15. Sc3—a4 .... (S. Diagramm.)

15 Sf6—e4 Hier hatte Schwarz eine bessere Verteidigung in 15 bc 16. de, Lc5: 17. Sc5:, Da5f 18. Dd2, Dc5: 19. T e l , Db6 20. Dc3, Sfe8 21. Dc6:, Dc6: 22. Tc6:, Lb7. 16. Sg5xe4 f3 x e4 17. Ld3—e2 Sg7-e8 18. Ddl—b3 b6—b5 19. Sa4—c3 a7—a5

gespielt am 7. August. Stellung nach dem 15. Zuge von Weiß, ;

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20. Le2—dl .... Um dem Springer Platz zumachen. 20 Le7—h4 21. Thl—h2 Lo8—a6 22. Sc3—e2 Ta8—a7 23. Se2—f4 Dd8—c8 24. Th2—g2 .... Droht g4—g5 nebst Tg4 oder Lg4. 24 g6—g5 25. Sf4—h5 Ta7—f7 26. Sh5—g3 b5—b4 Hierdurch verliert Schwarz einen Bauer und dann bald die Partie. Er hat aber ein sehr eingeklemmtes Spiel. Am besten war Se8—f6—d7. 27. Db3—a4! Dc8—d8 28. Da4 x c6 La6—c8 29. a2—a3! .... Führt sofortige Entscheidung herbei. 29 Tf7—b7 30. b2—b3 Tb7—a7 31. a3 x b4 Ta7—a6 32. Dc6—b5 Se8—c7

259

33. Db5—b8! Aufgegeben; es droht außer Lc7: auch b4—b5.

Nr. 150. Bussische Partie. Porges. Showalter. Weiß. Schwarz. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sg8—f6 3. Sf3 x e5 d7—d6 4. Se5—f3 Sf6 X e4 5. Ddl—e2 .... Eine saft- und kraftlose Fortsetzung, die sofort zu einer todten Remisstellung führt. 5 Dd8—e7 6. d2—d3 Se4—f6 7. D e 2 x e 7 f Lf8xe7 8. Sbl—c3 Lc8—d7 9. h2—h3 Sb8—c6 10. Lei—e3 0—0 11. Lfl—e2 Sc6—b4 12. 0—0—0 Sf6—d5 13. Sc3 x d5 Sb4 x d5 14. Le3—d2 a7—a5 15. Sf3—g5 Sd5—b4 16. Kcl—bl h7—h6 17. Sg5—e4 d6—d5 18. Se4—g3 d5—d4 19. Le2—f3 Ld7—e6 20. a2—a3 Sb4—d5 21. Thl—el Tf8—d8 22. Lf3—g4 Le6 x g4 23. h3 x g4 b7—bo 24. Sg3—f5 Le7—c5 25. f2—f3 b5—b4 26. a3—a4 Ta8—b8 27. b2—b3 Td8—e8 28. Tel—e4 Sd5—f6 17*

260

Siebzehnte Bunde,

29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37.

Te4 x e8f Tb8 x e8 Tdl—el Kg8—h7 Tel x e8 Sf6xe8 Ld2—f4 c7—c6 Kbl—cl g7—g6 Sfö—g3 g6—g5 Lf4—d2 Kh7—g6 Kcl—dl Se8—g7 Kdl—e2 Lc5—d6 Remis. Keine Anmerkung ist auch eine Anmerkung.

Nr. 151. Abgelehntes Dameng-amWt. Pillsbury. Schallopp. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e2—e3 c7—c6 6. Sgl—f3 0—0 7. Lfl—d3 Sb8—d7 8. 0—0 Sf6—e8 9. L g 5 x e 7 Dd8xe7 10. e3—e4 .... Mit diesem Zuge erlangt Weiß das freiere Spiel. 10 d5 X c4 11. Ld3 x c4 e6—e5 12. d4—d5? .... Damit aber giebt Weiß allen Vorteil auf. Der Damenbauer wird leicht gestoppt, während Schwarz später die Gelegenheit zu einem Gegenangriff mit f7—f5 erhält. Besser war Khl, und wenn Schwarz

dann nicht selbst schlug, d4 X e5 nebst Springertausch und f2—f4. 12 Sd7—b6 Hier steht der Springer nicht gut, da er den b-Bauer verstellt, der zum Vorrücken bestimmt ist. Besser war Sd6, c6—c5, Sf6 mit gutem Spiele für Schwarz. 13. Lc4—b3 c6—c5 14. Ddl—e2 a7—a6 15. a2—a4 a6—a5 Die schwarzen Bauern auf dem Damenflügelkönnen jetzt nicht mehr geschlossen vorgehen. Schwarz hätte den a-Bauer überhaupt nicht ziehen und den Vorstoß des b-Bauern vorbereiten sollen. 16. Tfl—dl Se8—d6 17. Sc3—b5 Lc8—d7 18. Sb5 x d6 De7 x d6 19. Sf3—d2 Kg8—h8 Schwarz plant nun den Vorstoß des f-Bauern. 20. Lb3—c2 g7—g6! 21. Tdl—el f7—f5 Noch stärker war es, den e-Bauer erst durch Tae8 noch einmal zu decken. Schwarz wäre dann wohl mit f7—f5 in entscheidenden Vorteil gekommen. 22. e4 x f5 Ld7 x f5 23. Lc2xf5 Tf8xf5 24. Sd2—e4 Dd6 x d5 25. Se4—g3 Tf5—f4 26. De2 x e5+ Dd5 x e5 27. Tel x e5 Sb6xa4 28. b2—b3 Sa4—b2 29. Te5 x c5 a5—a4

gespielt am 7. August. Schwarz ist nun immer noch im Vorteil wegen seines Freibauern. 30. b3 x a4 Tf4 x a4 81. Tal x a4 Sb2xa4! 32. Tc5—c7 b7—b5 Stellung nach dem 32. Zuge.

261

39. Sfl—e3 Tf4—f7 40. Tb7—b6 Kg8—g7 41. Tb6—c6 b5—b4 42. Tc6—b6 Tf7—f4 43. Kh3—g3 Sc3—e2f 44. Kg3—f2 Se2—cl Der Springer konnte auch wieder nach c3 zurückgehen. 45. Se3—d5 Tf4—d4 Es konnte ganz unbedenklich Th4: geschehen. 46. Tb6—b7f Kg7—h6? Damit läuft der schwarze König direkt in's Matnetz, während er doch sehr gut nach f8 gehen konnte. 47. Sd5—e7! Td4xh4 g6—g5 führt wegen Sfl>+ zum Verlust. 48. Se7—g8t Aufgegeben. Auf Kg5 folgt Mat in zwei Zügen.

33. f2—f3 Ta8—a6 Hier erscheint Tb8 viel stärker. Gegen die Drohung Sg3—e4—f6 konnte Schwarz sich durch Tb6 Nr. 152. Damenbauer gegen schützen. Der Freibauer war dann Königsbauer. wirksam unterstützt und sehr geJanowski. Blackburne. fährlich. Auch im vorigen Zuge Weiß. Schwarz. war Tb8 besser, da Weiß statt 1. e2—e4 d7—d5 f2—f3 viel besserTb7 spielen konnte. 2. e4 x d5 Sg8—f6 34. Tc7—b7 Sa4—c3 3. d2—d4 Sf6 x d5 Jetzt kann der Freibauer nur 4. c2—c4 Sd5—f6 sehr schwer vorrücken. 5. Sbl—c3 e7—e6 6. Sgl—f3 Sb8—d7 35. h2—h4 h7—h5 7. Lfl—d3 c7—c5 • 36. Kgl—h2 Ta6—a4 8. d4—d5 .... 37. Kh2—h3 Ta4—f4 Die Partie für Schwarz zu geWeiß hat infolge der Eröffnung winnen, erscheint sehr schwer; die das bessere Spiel, dieser voreilige Partie für Schwarz zu verlieren, Zug aber bringt ihn sofort um jeden unmöglich. Vorteil. Die Rochade war am latze. 38. Sg3—fl Kh8—gS

262

Siebzehnte Bunde,

8 Sd7—b6 9. d5 x e6 Lc8 x e6 Nun steht das Spiel vollkommen gleich. 10. b2—b3 Lf8—d6 11. 0—0 0—0 12. Lei—g5 Ld6—e7 Besser Sbd7 nebst a6 und Dc7. 13. Ddl—c2 h7—h6 14. Lg5—h4 Sf6—h5 15. T a l — d l .... Droht Damengewinn. 15 Sb6—d7 16. Lh4—g3 Sh5xg3 17. h 2 x g 3 Dd8—c8 Es droht Lf5. 18. T f l — e l .... Infolge einiger Tempoverluste von Schwarz steht Weiß jetzt etwas besser. 18 Sd7—f6 19. Sf3—h4 Tf8-e8 20. Ld3—f5 Le7—f8 21. Sc3—d5 Sf6 x d5 22. Lf5—h7+ .... Besser war 22. cd, Lf5: 23. Sf5:. 22 Kg8—h8 23. c4 x d5 Le6—g4 24. f2—f3 Lg4—d7 25. L h 7 - e 4 Lf8—d6 26. f3—f4 . . . . Die weiße Bauernstellung auf dem Königsflügel ist jetzt gelockert, hierdurch ist Schwarz jetzt etwas in Vorteil. 26 Ld7-g4 27. T d l — c l Dc8—c7 28. Le4—f5 Lg4 x f5 29. Sh4 x f5 Ld6 -f8

30. Dc2—c3 .... Ein verlorener Zug. 30 Dc7—d7 31. Dc3—d3 g7—g6 32. Sf5—e3 Ta8—d8 Stellung nach dem 32. Zuge.

33. a2—a3 . . . . Weiß steht ungünstig; der Freibauer ist jetzt schwach und droht durch Lf8—g7—d4 verloren zu gehen. 33 b7—b6 34. f4—f5 Lf8—g7 35. f5 x g6 Lg7-d4 36. Kgl—h2 .... Diesen Zug hätte Weiß schon früher machen sollen. 36 Te8—e5 37. g3—g4 Dd7—d6 Hier war wohl Turmverdopplung eine stärkere Portsetzung des Angriffs. 38. g2—g3 Dd6 Xg6 39. D d 3 x g 6 f7 Xg6 40. Se3—c4 Te5—d5 Das Spiel löst sich nun zum

gespielt am 7. August.

Eemis auf, obwohl Schwarz einen Bauer mehr hat. 41. Tel—e6 b6—b5 42. Sc4—a5 Ld4—b2 43. Tel—fl Td5—d6 44. Te6—e7 Td6—d7 45. Te7—e6 Td7—d6 46. Te6—e7 Td6—dl 47. Tfl x dl Td8 x dl 48. Te7 x a7 Tdl—d2f 49. Kh2—hl Lb2 x a3 50. Ta7—b7 La3—b4 Auf b5—b4 geht durch Tc7 nebst Sb7 der c-Bauer verloren. 51. Sa5— c6 Td2—b2 52. T b 7 x b 5 Tb2xb3 53. Khl—g2 Kh8—g7 54. Kg2—h3 Tb3—e3 Andernfalls bleiben die weißen Figuren gefesselt. 55. Sc6xb4 c5xb4 56. T b 5 x b 4 Kg7—f6 Eeinis.

263

dern ihn nach g5 oder f4 entwickeln kann. 5 0—0 6. Lfl—d3 b7—b6 c7—c5 ist hier der beste Zug. Schwarz verzichtet aber überhaupt auf das Aufziehen des c-Bauern. 7. c 4 x d 5 .... Dies erscheint mir hier mindestens verfrüht. Mit e3—e4 erhielt Weiß ein gutes Spiel. 7 e6 x d5 8. 0—0 Lc8—b7 9. b2—b3 Sf6—e4 Schwarz steht jetzt meines Erachtens eine Kleinigkeit besser. Im Folgenden spielt er mit Recht auf Königsangriff. 10. S c 3 - e 2 Le7—d6 11. Lei—b2 Sb8—d7 12. Tal—cl Dd8—f6 13. Ddl—c2 Df6—h6 14. S e 2 - g 3 .... Stellung nach dem 14. Zuge von Weiß.

Abgelehntes Damengrambit. Lasker. Marco. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Sgl— f3 Lf8—e7 5. e2—e3 .... Mir erscheint es als der wesentlichste Vorteil, den der Anziehende im Damengambit hat, daß er sich nicht seinen Damenläufer in dieser Weise einzusperren braucht, son-

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14 Se4xg3? Mit diesem Abtausch begiebt sich

264

Siebzehnte Bunde,

Schwarz fast aller Angriffschancen. Der Springer e4 stand überhaupt viel zu gut, um ihn abzutauschen. f7—f5 war der natürliche und gute Zug. Auf 15. Se5 folgte 15 Le5: 16. de, c5 mit sehr gutem Spiele für Schwarz. 15. h2 x g3 Sd7—f6 16. Tfl—el .... Es drohte Lg3: nebst De3f. Jetzt aber kann dem Weißen nicht mehr viel passieren; die Linie des Ld6 ist unterbrochen, und es kann nur noch das Mat auf h2 (mit Dame unterstützt von Sg4) drohen, was leicht zu verhindern ist. 16 Ta8—e8 17. Sf3—d2 Sf6—g4 18. Sd2—fl f7—f5 Wenn Weiß diesen Bauer schlägt, gewinnt Schwarz durch Sf2: nebst g7—g6 ihn zurück. 19. Tel—e2 g7—g6 Andere Züge ergeben auch keine besseren Angriffschancen. 20. Lb2—c3 .... Ein sehr gutes Verteidigungsmanöver, welches jedoch meines Erachtens garnicht nötig war. Der Königsflügel ist schon zur Genüge gedeckt. 20 Sg4—f6 21. f2—f3 Sf6-h5 22. Lc3—el Dh6—g5 23. Ld3—bö! ....

Stellung nach dem 23. Zuge von Weiß.

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s wà m 15. Ddl — cl Lc8—Iii! 16. Tfl—el cö—c4 Das weiße Spiel weist keinen Angriffspunkt auf, es ist daher sehr schwierig für Schwarz, etwas zu „erfinden". Am einfachsten war Turmverdopplung auf der d-Linie. 17. a2—a3 Le7 —c5 18. Ld2—e3 Lc5—d4 19. Sc3—e2 Da6—b6 20. Le3 x d4 e5 x d4 DieshatSchwarz sehr fein gespielt. Stellung nach dem 20. Zuge.

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21. Se2—f4

Lh3—g4

284

Neunzehnte Runde,

22. Lf3—g2 d4—d3 Den Bauer ohne genügende Unterstützung so weit vorzuziehen ist zu gewagt; er geht auch bald verloren. 23. c2 x d3 c4 x d3 24. Del—d2 Td8—d4 Um auf Sd3: Tad8 zu spielen. 25. Tal—cl Sf6—d7 26. Sf4—d5 Db6—h6 27. f2—f4 .... Nach dem Damentausch könnte Weiß den Zug d3—d2 nicht verhindern. 27 Sd7—e5 28. Sd5—e3 Se5—f3f 29. L g 2 x f 3 Lg4xf3 30. Se3—f5 Dh6—b6 31. Sf5 X d4 Db6xd4f 32. Dd2—f2 Dd4—d7 Die Kombinationen der letzten Züge sind, wie die ganze Partie, sehr interessant. 33. D f 2 x f 3 d3—d2 34. Df3—e3 d2 x elDf 35. Tel x el h7—h6 36. Kgl—g2 Ta8—c8 37. Tel—e2 Dd7—dl 38. De3—d2 Ddl—b3 39. Dd2—d5 Db3—b6 40. Te2—d2 Db6—e3 Als Kemis abgebrochen. Natürlich hat Weiß Gewinnchancen, es ist aber schwer, sie zur Geltung zu bringen, wenn Schwarz den Abtausch vermeidet, und außerdem war der Ausgang der Partie für jeden andern als die beiden Spieler irrelevant.

Nr. 169. Damenbauerpartie. Marôczy, Showalter. Schwarz. Weiß. e7—e6 1. d2—d4 d7—d5 2. S g l - f 3 Sg8—f6 3. c2—c4 b7—b6 4. Sbl—c3 Lf8—e7 5. Lei—g5 Lc8—b7 6. e2—e3 0—0 7. Tal—cl c7—c5 8. Lfl—d3 Sb8—d7 0—0 9. e6 x d5 10. c 4 x d 5 Dieselbe Position kam in der Partie Dr. Tarrasch-Schlechter vor. 11. Ddl—e2 a7—a6 Um La6 zu verhindern. 12. Ld3—bl Sf6—e4 13. Sc3xe4 .... Damit verdirbt Weiß seine Position; es mußte Lf4 geschehen, wie in der citierten Partie. 13 d5xe4 14. Lg5 X e7 Dd8 x e7 e4 x f3 wäre natürlich ein grober Fehler wegen Dc2. 15. Sf3—d2 Tf8—e8 Schwarz hat jetzt ein mindestens gleichwertiges Spiel erlangt. 16. Tel—c3 .... Verfehlt; Weiß durfte sich den d-Bauer in dieser Stellung nicht isolieren lassen. Sb3 war am Platze. 16 c5xd4 17. e3 x d4 Sd7—f6 18. Tfl— cl Ta8—d8 19. Tc3—c7 Td8—d7 20. De2—c4 .... Derentscheidende Fehler. Schwarz

gespielt am 9. August.

285

hatte allerdings bereits das bessere geschlagen werden. Th2 : f wäre Spiel. nicht gut, weil dann nach K g l dem Turm nicht das Feld f2 zur 20 e4—e3! Verfügung stände. Stellung nach dem 20. Zuge. 30. Lc2—d3 . . . . Auf 30. Tf2:, Df2: 31. Ld3 gewinnt Schwarz durch D e l f und Dd2f den Läufer. 30 Tf2 x f l f 31. Ld3 X fl Dd2xd4 32. b2—b3 g7—g6 Es handelt sich für Schwarz nur noch darum, den Springer in's Spiel zu bringen. 33. D b 7 x a 6 Se8—d6 34. Da6—d3 Dd4—f6 Wenn Schwarz in dieser Stellung Damit demoliert Schwarz die die Damen tauscht, erhält Weiß weiße Stellung und gewinnt einen einen gefährlichen Freibauer auf der a-Linie. Bauer. 35. a2—a4 Sd6—e4! 21. T c 7 x d 7 . . . . Auf De4: folgt natürlich D f l f . 21. fe, D e S f wäre noch schlechter. 36. Dd3—b5 Se4—d2 21 e3 x f2f Stellung nach dem 86. Zuge. 22. K g l x f 2 De7—e3f 23. Kf2—fl Lb7 x g2f! 24. Kfl x g2 De3 x d2f 25. Kg2—hl Sf6xd7 Nun hat Schwarz eine gewonnene Partie, aber natürlich ist es noch sehr schwer, sie zu gewinnen. 26. T e l — f l Sd7-f6 27. Lbl—c2 Te8—e2 28. Dc4—c8+ Sf6—e8 29. Dc8—b7 . . . . 29. L h 7 f , Kh7: 30. Dföf führt nicht zu ewigem Schach wegen 30 g6 31. D f t f , Sg7. 29 Te2—f2 Hier war wohl Df3f stärker; auf Sf2f 38. K g l , Der Läufer darf natürlich nicht 37. Lg2 folgt 37

286

Neunzehnte Runde,

De3 und auf 37. Kgl, Df2f 38. Khl, Sd2 ergiebt sich die Stellung der Partie, mit dem Unterschiede, daß Schwarz am Zuge ist und gleich den Bauer b3 schlagen kann. 37. Lfl—e2 Df6—f2 38. b3—b4 Sd2—b3 39. Db5--e8i" Kg8—g7 40. De8—e5f f7—f6 41. D e 5 - e 7 f Kg7—h6 42. Le2—c4 Sb3—d4 43. De7—e4 f6—f5 44. De4—g2 .... Sonst geschieht Sf3. 44. .... Df2xg2f 45. Khl x g2 Sd4—c2 46. Kg2—f3 .... Es drohte Läuferverlust durchSe3f. 46 Sc2xb4 47. Kf3—f4 Sb4—c6 48. Lc4—d5 Sc6—b4 49. Ld5—c4 Sb4—c6 50. Lc4—d5 Sc6—b8! Der einzige, schwierige Weg zum Gewinn. 51. K f 4 - e 5 Sb8—a6 52. Ke5—d6 g6—g5 53. Ld5—b7 Sa6—c5 54. Lb7—c6 g5—g4 55. a4—a5 b6 x a5 56. Kd6 x c5 Kh6—g5 Nachdem Schwarz den gefährlichen a-Bauer von Weiß beseitigt hat, ist der Gewinn leicht. 57. Kc5—b5 f5—f4 58. K b 5 x a 5 f4—f3 59. Ka5—b4 Kg5—f4 60. Kb4—c4 Kf4—e3 61. Kc4—d5 h7—h5

62. Lc6—d7 f3—f2 63. Ld7—b5 Ke3—f3 64. Kd5—e5 Kf3—g2 65. Ke5—f4 Kg2 x h2 Aufgegeben. Eine durchweg interessante und von Maroczy stark gespielte Partie.

Nr. 170. Abgelehntes Damengambit. Steinitz. Pillsbury. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e2—e3 0—0 6. Ddl — b3 .... Ein ebenso ungewöhnlicher wie unmotivierter Zug. Damit läßt sich der Eröffnungsvorteil nicht weiter ausbeuten. 6 c7—c6 7. Sgl—f3 Sf6—e4 8. Lg5xe7 Dd8xe7 9. Se3xe4? .... Derselbe Fehler wurde auch in der vorhergehenden Partie begangen. 9 d5 x e4 10. S f 3 - d 2 f7—f5 Schwarz droht nun durch e6—e5 das bessere Spiel zu erlangen. 11. c4—c5 . . . Dieser Fehler ist nur die Folge des ersten Fehlers; Weiß will e6— e5 verhindern.

gespielt am 9. August.

287

Stellung nach dem 19. Zuge von Weiß. 11 Sb8—d7 12. Sd2—c4 Kg8—h8 13. Db3—c3 .... Weiß sucht konsequent e6—e5 zu verhindern. 13 Sd7—f6 14. Lfl—e2 Sf6—d5 15. Dc3—d2 b7—b6 Schwarz hat auf den Vorstoß des e-Bauern verzichten müssen, dafür bricht er nun mit einem anderen Zuge durch. Weiß hat mit seinem 11. Zuge das eine Loch zugestopft, dafür aber ein anderes aufgemacht. Das Merkwürdigste aber an der 19 f5—f4 Partie ist, daß Steinitz genau die20. 0—0 Lc8—b7 selben Fehler bereits in seiner 21. Tal—cl De" —e7 16. Matchpartie mit Lasker beNun hat Schwarz eine sehr starke gangen hat (1. d4, d5 2. c4, e6 3. Angriffsstellung. Sc3, Sf6 4. Lg5, Le7 5. Sf3, Sbd7 22. f2—f4 .... 6. e3, 0—0 7. c5?, Se4 8. Se4:?, de Notwendig war dies noch nicht, 9. Le7:, De7: 10. Sd2, Sf6 11. Sc4, 22 Sd5—e3 b6 12. b4, Sd5 etc.) 23. Tfl—f2 Ta8—d8 . 16. Sc4—e5 .... 24. f3 x e4 .... Auf b2—b4 folgt a7—a5. Beginn einer Verrechnung. 16 b6 x c5 24 Lb7 x e4 17. Se5 x c6 De7—c7 25. T f 2 x f 4 Tf8xf4 18. Sc6—e5 c5 x d4 26. D d 2 x e 3 De"—h4! 19. e 3 x d 4 .... Weiß hatte vermutlich darauf ge(S. Diagramm.) Tdf8 durch Besser war es noch, mit der rechnet, bei 26 Dame zu schlagen, aber dann ist g2—g3 eine Figur zu gewinnen. der Springer e5 schlecht gedeckt, Der Damenzug macht diese Rechund Sehwarz steht ebenfalls besser. nung zu Schanden, denn auf 27. Der isolierte und schwache Bauer g3 folgt 27 Dh3 mit Matd4 ist nun das einzige Resultat, drohung, worauf Weiß L oder Sfö das für Weiß bei den Manövern spielen muß und Schwarz seine der letzten 10 Züge herausge- Figur durch Abtausch rettet. kommen ist. 27. Le2—f3 Le4xf3

288

Neunzehnte Bunde,

28. S e 5 x f 3 Dh4—f6 Schwarz hat nun die Qualität gegen einen Bauer, Weiß hat jedoch noch Remischancen. 29. Tel —c6 Df6—f5 Auf Te8 folgt d4—dö. 30. Tc6 x e6 Df5—blf 31. De3—el .... Besser war wohl Sei , worauf Weiß nicht gleich einen Bauer verlor, da der Turm angegriffen blieb. 31 Dbl x b2 32. h2—h3 .... T e 8 j wird natürlich mit Tf8 beantwortet. 32 Db2xa2 33 Del—e5 Da2—blf 34. Kgl—h2 Dbl—f5 35. De5—e3 Td8—f8 36. Te6—e5 Dfo—d7 37. Te5—e7 Dd7—d6 38. Sf3—e5 Tf4 x d4 Nach 38 Dd4: hätte Weiß durch Damentausch nebst Ta7: sehr gute Aussichten auf Remis. 39. Te7—d7 .... Dg5 wird mit Tg8 ausreichend pariert. 39 Dd6xd7 40. Se5 x d7 Td4 x d7

StelluDg Dach dem 40. Zuge.

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spielen, um die Bauern, wenn möglich,abzutauschen und den schwarzen König zu entblößen, sodaß ewiges Schach möglich wird: 44. g4, Tf2f 45. Kgl, Tdf7 46. g5 resp. 45 Tc2 46. Dfl, Kg8 47. Df3. Weiß hatte dann Remischancen. Der Textzug ist zu passiv. 44 Kh8—h7 Uberflüssig. 45. Da6—c6 Td7—d3f 46. g2—g3 Td3—e3 47. Dc6—c2f Kh7-h8 48. h4—h5 Te3—e5 49. Kh3—h4 a7—a5 50. Dc2 - a4 Tf8—b8 51. g3—g4 Te5—g5 (S. Diagramm.) 52. Da4—c6 Tb8—g8 In dem Bauer a7 liegt nun die Tb4 wäre schlecht wegen Dc8+ Gewinnchance für Schwarz. und Dc2f etc. 41. De3—e6 Tf8—d8 53. Dc6—a6 Kh8—h7 42. D e 6 - a 6 h7—h6 54. Da6—d3f Kh7—h8 43. h3—h4 Td8—f8 55. D d 3 - a 6 Tg8—d8 44. Kh2—h3 .... 56. Da6—c6 Tg5—d5 Statt dessen sollte Weiß g2—g4 57. Dc6—a4 ....

gespielt am 9. August. Besser war wieder Da6. Jetzt verliert Weiß sehr schnell. 57 Td8—a8! Hiernach ist die Dame so gut wie gefesselt, denn sie muß das weitere Vorgehen des Bauern verhindern. 58. Kh4—h3 Td5—d3f 59. Kh3—h4 .... Der König geht in's Matnetz. Besser war noch Kg2. 59 Td3—e3 60. Da4—c6 Ta8—f8 Weiß giebt auf, da die Drohung Tf8—f3—h3f schlecht zu parieren ist.

Nr. 171.

Abgelehntes Damengambit. Dr. T a r r a s c h . Albin. Weiß. Schwarz. 1. d2—d4 d7—d5 2. c2 —c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e2—e3 c7—c6 6. L f l — d 3 Dd8—a5 Ein guter, von Pillsbury herrührender Zug, welcher den Lg5 bedroht. 7. Lg5—f4 .... Auf 7. Sf3 folgt ein mehrfacher Angriff auf Sc3 mit 7 Lb4 8. T e l (Besser aber ist noch die Aufgabe des Bauern mittelst 8. 0—0, obwohl der Angriff das Opfer wohl nicht aufwiegt), de 9. Lc4:, Se4 etc. Außer dem Textzuge und Sf3 TARRASCH, Nürnberg.

289

kommt nur Lf6: iu Betracht, was wahrscheinlich am besten ist. Sb8—d7 7 8. Sgl—e2 .... Auf Sf3 folgt de nebst Sd5. 8 d5 X c4! 9. Ld3 x c4 e6—e5! Schwarz behandelt die Eröffnung ganz ausgezeichnet. Pillsbury ist überhaupt ein vorzüglicher Kenner des Damengambits. 10. L f 4 - g 3 0—0 11. 0—0 Sf6—h5 12. Ddl—c2 . . . . Weiß hat keinen besseren Zug zur Verfügung. Er hat keine Spur von Angriff. 12 e5xd4 13. S e 2 x d 4 Sh5xg3 14. h2 X g3 Sd7—f6 Das schwarze Spiel ist jetzt vorzuziehen. 15. Lc4—e2 .... Um Dhö nebst Sg4 zu verhindern. 15 Da5—e5 16. T f l — d l Le7—c5 17. Sc3—a4 .... Der Läufer steht auf c5 zu stark und muß vertrieben oder getauscht werden. 17 Lc5—dli 18. Tal— cl Sf6—e4 19. Le2—d3 Se4—f6 Bis zum 18. Zuge hat Schwarz sehr gut gespielt, jetzt aber beginnt ihm der Spiritus auszugehen, während Weiß eben erst den seinigen zu verzapfen anfangt. 20. Sd4—f:i De5—e7 19

Neunzehnte Kunde,

290

21. e8—e4 Lc8—g4? Besser Sf6—g4—e5. 22. T d l — e l Lg4xf3? Dieser Abtausch verstärkt das weiße Centrum und giebt W e i ß einen entscheidenden Vorteil. 23. g2 x f3 . . . . Jetzt droht wieder e4—e5. 23 Ld6—e5 Stellung nach dem 28. Zuge.

den Läufer gegen die vorrückenden Bauern zu opfern, andererseits hat auch W e i ß nichts besseres, als das Opfer zu provozieren, denn auf T h l kommt Schwarz durch Dg5 zum Angriff, und auf Dd2 folgt Td8. 25. fö—f4 Le5 x f4 26. g3 x f4 Sh5 x f4f Sf4—e6 27. Kg2—f3 28. Dc2—c3 Ta8—d8 29. T e l — g l . . . . Der einzige Zug; Schwarz droht vor allem Dg5 nebst Sd4f. Stellung nach dem 29. Zuge von Weiß.

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24. K g l - g 2 .... Die leidige Zeitbedrängnis verhinderte Weiß hier, die entscheidende Fortsetzung 24. f4, Ld4 25. e5, Sg4 26. L h 7 f , Kh8 27. Kg2 genau auszuicchnen. Auf 27 g6 gewinnt Weiß durch 28. Lg6:, fg 29. Dg6:, Dg7 30. T h l f , Kg8 31. D e 6 f , Tf7 32. Th4 oder Th5 und auf 27 L f 2 : durch 28. Lf5, Se3+ 29. Te3:, Le3: 30. T h l f , Kg8 31. L h 7 f , Kh8 32. Lg8+ nebst D h 7 f resp. 28 L e i : 29. Lg4:, Db4 30. Sc3, Lc3: 31. T h l f . 24 Sf6—h5! Schwarz hat nichts besseres, als

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29 Se6—d4f Zu sehr interessanten Verwicklungen führt 29 b7—b5. Es würde folgen 30. Sc5, Dc5: 31. Tg7 : f, Kh8 32. Df6ü, T d 3 f 33. Kg4, höf 34. Kh4 und Schwarz hat nichts besseres als die Dame auf f2 zu opfern, worauf W e i ß mit der Dame gegen Turm und Springer gewinnt. 30. Kf3—g2 De7—h4 31. T g l — h l Dh4—g5t

gespielt am 9. August.

291

Besser war Dg4f. Einige Tur43. De2—fl Dg2—f3 nierteilnehmer haben behauptet, 44. Dfl—h3 DfH—f6 daß Albin mit diesem Zuge sogar 45. Dh3—g3 Df6—e7 dielOPfundgewinnenkonnte, das ist 46. Tc2—e2 .... jedoch ein Irrtum, der Zug ist Es drohte Td5:. was auch auf höchstens 5 Pfund wert, es folgt näm- Th5: oder Td2 folgen würde. lich 32. Kfl, Df3 33. Th4, Sf5 34. 46 Kg7—h6 ef, Td3: 35. De5 oder Del nebst 47. D g 3 - e 3 t g6-g5 Sc3, und Weiß schlägt den Angriff 48. Te2—c2 .... ab, während Schwarz im Endspiel Besser sofort Dh3 nebst De6. mit den Bauern gegen den Springer 48 Tfs—f4! allerhöchstens Remis erzielen kann. Jetzt drolit wieder Td5: nebstTe4. 49. Tc2—e2 h5—li4 32. Kg2—fl b7—b5 50. De3—h3 Kh6-g7 33. Sa4—c5 b5—b4 51. Dh3—e6 De7xe6 Schwarz hat jetzt fast keinen An52. Ld5 x e6 Kg7—f6 griff mehr. 53. Le6—f5 c5—c4 34. Dc3 —el Dg5—e5 54. Te2—c2 Td8—d4 35. Del—e3 Sd4—e6 55. Kel—e2 Kf6—e5 f7 x e6 36. Sc5xe6 56. f2—f3 Td4-d3 c6—c5 37. Tel—c2 57. Lf5—g4 Ke5—d4 Der Gewinn ist für Weiß bei 58. Tc2—d2 Td3 x d2f vorsichtigem Spiel nun gesichert, 59. K e 2 x d 2 Tf4—f6 ist aber bis zum Schluß nicht leicht. Schwarz verteidigt sich mit be60. Kd2—c2 Tf6—a6 greiflicher Hartnäckigkeit. 61. Till—dlf Kd4-e5 Auf Ke3 geht der e-Bauer so38. De3—e2 De5—g3 fort vor. 39. Ld3—c4 g7—g6 62. Tdl—d5f Keü—f4 Deckt Schwarz den e-Bauer mit 63. e4—e5 Ta6 x a2 Tf6, so schlägt Weiß den Bauer, 64. eo—e6 c4—c3 deckt er ihn mit Td6, so geschieht 65. Td5—d4+ Kf4—g3 e4—e5. Auf 39 De5 kann 66. e6—e7 Ta2xb2f Th5 folgen. Schwarz hat daher 67. Kc2—cl Tb2—e2 keine günstige Deckung des e68. Td4—e4 Te2xe4 Bauern. 69. f 3 x e 4 Kg3 x g4 40. Lc4 x e6f Kg8—g7 70. e7—e8D h4—h3 41. Le6—d5 h7—h5 71. D e 8 - d 7 f Kg4-g3 Tf2f nebst Tf8 wäre falsch wegen 72. e4—e5 Aufgegeben. Th7f. 42. K f l - e l Dg3—g2 19*

292

Neunzehnte Runde,

So war denn das große Turnier beendet, das größte vielleicht, das bisher dagewesen ist, wenigstens was den Ruf und die Stärke der Teilnehmer betrifft, Nur Spieler von hervorragendem Ruf haben an diesem Turnier teilgenommen, mit Ausnahme der beiden Ungarn, die den Befähigungsnachweis mehr als genügend erbracht haben, und von den Großmeistern des königlichen Spieles hat Keiner gefehlt. D a ß einige der Spieler ihrem Renommee keine Ehre machten, teils weil sie ernstlich krank waren, teils weil ihnen die J a h r e ihre Elastizität und Schlagfertigkeit genommen haben, das ist bedauerlich, aber selbst wenn man, wie es im Petersburger Turnier der Fall war, nur die allergrößten Meister einlädt, ist man wohl sicher, daß kein schlechter Spieler darunter ist, aber nicht sicher, daß Keiner schlecht spielt. W i n a w e r und S c h a l l o p p , die ganze Generationen von Schachspielern durch ihre geniale Leistungen entzückt haben, müssen dem Alter ihren Tribut zollen, was auch von B l a c k b u r n e und S t e i n i t z gilt, wenn auch in geringerem Maße. P o r g e s und T e i c h m a n n , die sich mehrfach auf früheren Turnieren rühmlich ausgezeichnet hatten, waren ernstlich krank und so für den ernsten Kampf fast unfähig. Auffallend aber bleibt S h o w a l t e r ' s Mißerfolg, der von Vielen als ein ebenbürtiger Rivale P i l l s b u r y ' s angesehen wurde. Gewiß denkt er jetzt auch: Bei Philippi sehen wir uns wieder. Ich persönlich bin überzeugt, daß er weit unter seiner eigentlichen Spielstärke gespielt hat. Das sind eben die Dispositionsschwankungen, denen alle geistigen Arbeiter mehr oder weniger unterworfen sind. Übrigens haben gerade die genannten Spieler doch einen nicht unwesentlichen Einfluß auf den Ausgang des Turniers geübt, und es ist interessant, die Preisträgerliste zu betrachten, wie sie ausgefallen wäre, falls zufällig S c h a l l o p p , S h o w a l t e r , P o r g e s , T e i c h m a n n und W i n a w e r nicht mitgespielt hätten. Dann hätten gewonnen (von 13 Partien): 7 Ii Points Janowski Lasker 8 1 ' a Points ' Ii Steinitz Maróczy 7 JÍ Schlechter Pillsbury 7'/. „ e 1 /. V Dr. Tarrasch 8'/, Walbrodt „ V 67. Auch das Glück spielt j a in Schachturnieren eine gewisse Rolle, und ich habe mich seit langer Zeit daran gewöhnt, jedes Schachturnier auf den Einfluß des Glücksfaktors zahlenmäßig zu untersuchen. U n t e r Glück verstehe ich hierbei lediglich die Rettung aus einer verlorenen Stellung. Denn wenn ich eine verlorene Stellung habe, so kann ich noch so gut spielen, — sowie mein Gegner die richtigen Züge macht,

293

gespielt am 9. August.

bin ich verloren. Deshalb muß ein für mich treten, wenn ich eine verlorene Stellung retten wenn ich eine gewonnene Stellung verliere, ist schlechtes Spiel, welches den Verlust verdient. Den Einfluß des Glücksfaktors in diesem Tabelle:

Glück haben gehabt

Lasker Maroczv Pillsbury Dr. Tarrasch Janowski Steinitz Schlechter Walbrodt Schiffers Tschigorin

glücklicher Zufall einsoll. Das Umgekehrte, nicht Unglück, sondern Turnier zeigt folgende

Zahl der in den Partien gegen

Albin, Schallopp, Schiffers, Showalter, Tschigorin . . . . Blackburne, Teichmann . . . Albin, Charousek, Janowski, Dr. Tarrasch Porges, Showalter Lasker, Schlechter, Teichmann Schlechter, Teichmann, Walbrodt . . Charousek, Porges Maröczy, Schiffers, Dr. Tarrasch Marco, Steinitz, Tschigorin . . —



Zahl der durch

geretteten

Glück er-

Partien

rungenen Points

5

5

2

1

4

3

2

1

3

3

3

2 1 /*

2

1

3

l1/*

3

1V,

°

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Diese Tabelle erklärt auch den überraschenden Mißerfolg T s c h i g o r i n ' s , der doch sicherlich einer der genialsten und stärksten Spieler ist. E r war der E i n z i g e , der k e i n G l ü c k h a t t e ! Hätte er nur einige Points durch Glück gewonnen, so hätte er noch einen hohen Preis erhalten können. Mit ihm allein wollte Fortuna nichts zu thun haben, vielleicht, weil sie annahm, daß er sie nicht nötig hätte, während man sonst von ihrem Walten auf diesem, wie auf allen Turnieren ähnlich wie von Schiller's „Mädchen aus der Fremde" sagen kann: „Sie teilte Jedem eine Gabe, Dem Ganze, Jenem Halbe aus; D e r J ü n g l i n g wie der G r e i s am S t a b e , Ein Jeder ging beschenkt nach Haus."

Tabelle zum Aufsuchen jeder beliebigen Partie.

294

Loos-Nummer

Namen

Maröczy, G. . . Marco, G. . . Schlechter, K. . Lasker, E. . . Schiffers, E. . . Pillsbury, H. N. Albin, A. . . . Porges, M. . . Walbrodt, C. A. Janowski, D. Tarrasch, Dr. S. Steinitz, W. . . Tschigorin, M. . Charousek, Rud. Blackburne, J. H. Teichmann, R. . Showalter, J. W. Winawer, S. . . Schallopp, E. o ~ £ S [

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