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German Pages 270 [272] Year 2015
Schmid · Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie Band 272
Aus dem Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Universität München
2015 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials von
Magdalena Maria Elisabeth Schmid herausgegeben von
Bernd Päffgen Peter Stadler Tivadar Vida
2015 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
ISBN 978-3-7749-3968-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detailliertere bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Copyright 2015 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
VORWORT DER HERAUSGEBER
Die Reihe „Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie“ soll einem in der jüngeren Vergangenheit entstandenen Bedürfnis Rechnung tragen, nämlich Examensarbeiten und andere Forschungsleistungen vornehmlich jüngerer Wissenschaftler in die Öffentlichkeit zu tragen. Die etablierten Reihen und Zeitschriften des Faches reichen längst nicht mehr aus, die vorhandenen Manuskripte aufzunehmen. Die Universitäten sind deshalb aufgerufen, Abhilfe zu schaffen. Einige von ihnen haben mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unter zumeist tatkräftigem Handanlegen der Autoren die vorliegende Reihe begründet. Thematisch soll darin die ganze Breite des Faches vom Paläolithikum bis zur Archäologie der Neuzeit ihren Platz finden.
Ursprünglich hatten sich fünf Universitätsinstitute in Deutschland zur Herausgabe der Reihe zusammengefunden, der Kreis ist inzwischen größer geworden. Er lädt alle interessierten Professoren und Dozenten ein, als Mitherausgeber tätig zu werden und Arbeiten aus ihrem Bereich der Reihe zukommen zu lassen. Für die einzelnen Bände zeichnen jeweils die Autoren und Institute ihrer Herkunft, die im Titel deutlich gekennzeichnet sind, verantwortlich. Sie erstellen Satz, Umbruch und einen Ausdruck. Bei gleicher Anordnung des Umschlages haben die verschiedenen beteiligten Universitäten jeweils eine spezifische Farbe. Finanzierung und Druck erfolgen entweder durch sie selbst oder durch den Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, der in jedem Fall den Vertrieb der Bände sichert.
Herausgeber sind derzeit:
Kurt Alt (Mainz) François Bertemes (Halle) Nikolaus Boroffka (Berlin) Peter Breunig (Frankfurt am Main) Philippe Della Casa (Zürich) Manfred K.H. Eggert (Tübingen) Clemens Eibner (Heidelberg) Frank Falkenstein (Würzburg) Ralf Gleser (Münster) Bernhard Hänsel (Berlin) Alfred Haffner (Kiel) Albert Hafner (Bern) Svend Hansen (Berlin) Ole Harck (Kiel) Joachim Henning (Frankfurt am Main) Christian Jeunesse (Strasbourg) Albrecht Jockenhövel (Münster) Tobias L. Kienlin (Köln) Rüdiger Krause (Frankfurt am Main) Klára Kuzmová (Trnava) Amei Lang (München) Andreas Lippert (Wien) Jens Lüning (Frankfurt am Main)
Joseph Maran (Heidelberg) Carola Metzner-Nebelsick (München) Johannes Müller (Kiel) Ulrich Müller (Kiel) Michael Müller-Wille (Kiel) Mária Novotná (Trnava) Bernd Päffgen (München) Diamantis Panagiotopoulos (Heidelberg) Christopher Pare (Mainz) Hermann Parzinger (Berlin) Heidi Peter-Röcher (Würzburg) Britta Ramminger (Hamburg) Jürgen Richter (Köln) Sabine Rieckhoff (Leipzig) Thomas Saile (Regensburg) Wolfram Schier (Berlin) Thomas Stöllner (Bochum) Biba Teržan (Berlin) Gerhard Tomedi (Innsbruck) Ulrich Veit (Leipzig) Karl-Heinz Willroth (Göttingen) Andreas Zimmermann (Köln)
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawaren-‐ zeitlichen Fundmaterials
Vorwort der Herausgeber
Die vorliegende Arbeit von Magdalena Schmid publiziert das awarenzeitliche Gräberfeld von Rákóczifalva im Großen Alföld in Ungarn. Ein Grabungsprojekt des Institut für Archäologiewis-‐ senschaften der Eötvös-‐Loránd-‐Universität Bu-‐ dapest unter der Leitung von Gábor Váczi und Katalin Kovács führte neben Zeugnissen anderer Epochen zur modernen Untersuchung von 58 Bestattungen der Awarenzeit. Diese Gräber sind wichtig für die Spätawarenzeit und ihre Fein-‐ chronologie. Als Ergebnis der vorliegenden Arbeit, das über umfangreiche Vergleiche begründet wird, ist festzuhalten, dass lilienverzierte Gürtelgarni-‐ turen nicht -‐ wie zuvor allgemein angenommen -‐ ausschließlich in den Zeithorizont um 800 n. Chr. gehören, sondern dass das Lilienmotiv bereits auf Tüllenriemenzungen Anfang des 8. Jahrhunderts vorkommt, um in den folgenden Jahrzehnten im gesamten Karpatenbecken auf unterschiedlichen Beschlägen und Konstruktionen zu begegnen. Der bislang betonte Schwerpunkt an der Wende des 8./9. Jahrhunderts dürfte als regionaler Werk-‐
stattkreis im Theißgebiet um Szeged und Szentes zu interpretieren sein. Als der Druck der Arbeit von Frau Schmid aus verschiedenen Gründen in Budapest leider nicht zu verwirklichen war, bot sich hierzu die Münchner UPA-‐Reihe an. Die Publikation kann nun als erster Band der „Münchner Beiträge zur Archäologie des Awarenreiches“ erscheinen. Der zweite Band zum wichtigen altgegrabenen Grä-‐ berfeld von Edelstal an der burgenländisch-‐ ungarischen Grenze befindet sich bereits in Vor-‐ bereitung und kann hoffentlich auch bald in Druck gehen. Die Zusammenfassung übersetzte Frau Hajnalka Herold ins Ungarische. Bernd Päffgen und Peter Stadler, München, im März 2015 in Verbindung mit Tivadar Vida, Institut für Ar-‐ chäologiewissenschaften der Eötvös-‐Loránd-‐ Universität Budapest.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Dieses Buch ist meinem Vater Josef gewidment der mich und meine Schwestern bestärkt hat an Jugend forscht teilzunehmen und der mich seither inspiriert hat Archäologin zu werden!
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis Vorwort der Herausgeber ........................................................................................................................................... 7 Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................................................... 9 Vorwort..................................................................................................................................................................... 12 1. Einleitung ............................................................................................................................................................. 13 2. Die heutige topographische Lage des Fundplatzes .............................................................................................. 15 3. Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken ............................................................ 19 3.1 Die Relativchronologie der Awarenzeit ......................................................................................................... 19 3.2 Die Absolutchronologie der Awarenzeit ........................................................................................................ 21 4. Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva ................................................................................................. 23 4.1 Bestattungssitten ............................................................................................................................................. 24 4.2 Geschlechts- und Altersbestimmung der Bestatteten ..................................................................................... 25 4.3 Sargbestattungen und Pfostenkonstruktionen ................................................................................................ 27 4.4 Rinderbestattungen ......................................................................................................................................... 28 5. Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie ...................................................... 30 Männergräber ........................................................................................................................................................... 30 5.1 Gürtelgarnituren ............................................................................................................................................. 30 5.2 Die Gürtelgarnituren aus Rákóczifalva .......................................................................................................... 31 5.3 Keramik .......................................................................................................................................................... 37 5.4 Waffen ............................................................................................................................................................ 39 Frauengräber ............................................................................................................................................................. 40 5.5 Ohrgehänge .................................................................................................................................................... 42 5.6 Perlen .............................................................................................................................................................. 44 5.7 Armreifen ....................................................................................................................................................... 49 5.8 Agraffen ......................................................................................................................................................... 49 5.9 Kleidungsbeschläge ........................................................................................................................................ 50 5.10 Nadeln .......................................................................................................................................................... 50 5.11 Beschlag mit Löwe ....................................................................................................................................... 51 5.12 Spinnwirtel ................................................................................................................................................... 51 5.13 Münzen ......................................................................................................................................................... 52 6. Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie .................................................. 53 6.1 Phase 1 (MA II/SpA I) ................................................................................................................................... 53 6.2 Phase 2 (SpA II) ............................................................................................................................................. 55
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
6.3 Phase 3 (SpA III) ............................................................................................................................................ 56 7. Soziologische Bewertung der Gräberfeldes ......................................................................................................... 58 8. Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials................................................................................... 60 8.1 Die spätawarenzeitlichen lilienverzierten Gürtelbeschläge ........................................................................... 60 8.1.1 Die Lilie – eine begriffliche Sondierung ................................................................................................. 62 8.1.2 Die Anzahl an lilienverzierten Beschlägen ............................................................................................. 63 8.2 Die Typologie der lilienverzierten Beschläge ................................................................................................ 64 8.2.1 Riemenzungen (HRZ und NRZ) ............................................................................................................. 83 8.2.2 Hauptriemenbeschläge (HRB) ................................................................................................................ 83 8.2.3 Gürtelschnallen (GS) ............................................................................................................................... 84 8.2.4 Nebenriemenbeschläge (NRB) und Lochschützer (LS) .......................................................................... 84 8.2.5 Propellerbeschläge (PB) .......................................................................................................................... 85 8.2.6 Beschläge ohne Lilienzier ....................................................................................................................... 85 8.3 Die Seriation und deren Chronologie ............................................................................................................. 88 8.3.1 Phase 1 (SpA I-II) ................................................................................................................................... 90 8.3.2 Phase 2 (SpA II-III) ................................................................................................................................. 93 8.3.3 Phase 3 (SpA III) ..................................................................................................................................... 94 8.4 Die Korrespondenzanalyse/ ............................................................................................................................ 95 Correspondance Analysis (CA) und Detrended Correspondance Analysis (DCA) ............................................. 95 8.5 Bestattungssitten der Gräber mit lilienverzierten Gürtelgarnituren ............................................................... 98 8.6 Vergesellschaftete Beigaben der lilienverzierten Gürtelgarnituren ............................................................... 99 8.7 Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren ................................................................................... 101 8.7.1 Die Garnituren der SpA I-II .................................................................................................................. 103 8.7.2 Die Garnituren der SpA III ................................................................................................................... 104 8.7.3 Lilientyp I .............................................................................................................................................. 104 8.7.4 Lilientyp II ............................................................................................................................................ 105 8.7.5 Lilientyp III ........................................................................................................................................... 105 8.7.6 Lilientyp IV ........................................................................................................................................... 105 8.7.7 Lilientyp V ............................................................................................................................................ 106 8.8 Schlussfolgerungen ...................................................................................................................................... 106 9. Ausblick/Outlock ................................................................................................................................................ 108 Zusammenfassung/Summary/Rezümé ................................................................................................................... 111 Literaturverzeichnis ................................................................................................................................................ 113 Abkürzungen .......................................................................................................................................................... 127 Gräberfeldkatalog ................................................................................................................................................... 128 Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren ........................................................................................................ 149
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Inhaltsverzeichnis
Fundliste 1: Gürtelgarnituren aus geschlossenen Fundverbänden ..................................................................... 149 Fundliste 2: Einfach vorkommende Typen ........................................................................................................ 184 Fundliste 3: Streufunde ...................................................................................................................................... 186 Fundliste 4: Unpublizierte Funde ....................................................................................................................... 189 Tabellen und Tafeln ................................................................................................................................................ 191
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Vorwort Diese Arbeit ist im Rahmen einer Magisterarbeit entstanden und wurde an der Rheinischen Fried-‐ rich-‐Wilhelms-‐Universität in Bonn und an der Eötvös Loránd Universität in Budapest verfasst. Die Magisterarbeit wurde an der Universität in Bonn am 22. Dezember 2010 eingereicht und ein Abschluss als Magister Artium wurde am 5. Mai 2011 absolviert. An dieser Stelle möchte ich all denen danken, die durch ihre Unterstützung, Anregun-‐ gen, Gesprächs-‐ und Diskussionsbereitschaft we-‐ sentlich zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben. Besonderer Dank gebührt meinen beiden Betreuern Prof. Dr. Jan Bemmann und Prof. Dr. Tivadar Vida. Herrn Bemmann möchte ich dan-‐ ken für die Unterstützung meines Studienaufent-‐ haltes in Budapest und für die Verbesserungsvor-‐ schläge dieser Arbeit. Herrn Vida danke ich herz-‐ lich für seine stetige Begeisterung, seine Anre-‐ gungen zur Gestaltung dieser Arbeit, seine Ener-‐ gie während des gesamten Bearbeitungsprozes-‐ ses zur Entstehung dieser Arbeit und ebenfalls für das Näherbringen der Awarenzeit. Gedankt sei ebenfalls den Herausgebern Prof. Dr. Bernd Päffgen und Univ.-‐Doz. Dipl. Ing. DDr. Peter Stadler für die Publikation dieser Ar-‐ beit, sowie für deren hilfreiche Verbesserungs-‐ vorschläge, die diese Arbeit wesentlich bereichert haben. Ohne die finanzielle Unterstützung durch mehrere Stipendiengelder hätte die Arbeit nicht zustande kommen können. Während meines Auf-‐ enthaltes in Budapest habe ich ein sechsmonati-‐
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ges DAAD Stipendium zur Erstellung einer Ab-‐ schlussarbeit im Ausland erhalten. Der Studien-‐ und Forschungsaufenthalt wurde ebenfalls von ERASMUS finanziert: 12 Monate durch ein ERASMUS-‐Studium und sieben Monate durch eine ERASMUS-‐Praktikum an der Eötvös Loránd Universität in Budapest. Ebenfalls bedanken möchte ich mich sowohl für die Finanzierung und Durchführung des Grabungsprojektes als auch für die Bereitstel-‐ lung der Räumlichkeiten im Institut für Archäolo-‐ giewissenschaften der Eötvös Loránd Universität in Budapest; dem Damjanich-‐János-‐Museum in Szolnok sei gedankt für die Bereitstellung der Grabungsdokumentation und für die Erstellung des Gräberfeldplanes. Die Arbeit wurde größtenteils in Ungarn verfasst; demnach, soll insbesondere den ungari-‐ schen Forschern und Studenten gedankt werden. Mein Dank gilt Zsófi Rácz’ Assistent, Dr. Peter Tomka, Dr. Orsolya Heinrich-‐Támaska und Dr. Gergely Csiky für Diskussions-‐ und entgegen-‐ kommende Hilfsbereitschaft; ebenso Krisztián Tóth M.A. für seine Geduld bei der Erstellung der GIS Karten. Besonderes danken möchte ich all meinen Freunden in Siebenbürgen, die mir die Ungarische Sprache beigebracht haben. Besonderer Dank gebührt meinen Schwestern Genoveva und Anastasia Schmid, die immer für mich da waren, sowie meinen Eltern Josef und Clementine Schmid für deren finanziel-‐ le Unterstützung während meines gesamten Stu-‐ diums.
Einleitung
1. Einleitung „Die Zeit selbst ist ein Element.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749-‐1832) Mit dem Abzug der Langobarden nach Italien und der Landnahme der Awaren im Karpatenbecken im Jahre 568 beginnt die rund 250 Jahre dauern-‐ de Herrschaft der Steppennomaden über Mittel-‐ europa und endet, historisch betrachtet, mit der fränkischen Eroberung im letzten Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts.1 Geographisch erstreckt sich das awarische Khaganat südlich von den Ostalpen bis zum Schwarzen Meer und nördlich von den Kar-‐ paten bis an die untere Donau. Zu der charakte-‐ ristischen Tracht der Awaren gehört die einteilige bis vielteilige Gürtelgarnitur, die als Statussymbol von gesellschaftlich Hochgestellten getragen wurde. Die Gürtelgarnituren setzen sich aus Be-‐ schlägen zusammen, deren Material, Formen, Motive und Funktionen stetigen Änderungspro-‐ zessen unterworfen sind und somit einen wichti-‐ gen Beitrag zur relativen Chronologie der Awaren liefern. Archäologisch lässt sich die Awarenzeit in die sogenannte Früh-‐, Mittel-‐ und Spätawaren-‐ zeit einordnen. In der Früh-‐ und Mittelawarenzeit wurden die Gürtelbeschläge aus Blech geschnit-‐ ten und gepresst; in der Spätawarenzeit dagegen aus Bronze gegossen. Die charakteristischen Mo-‐ tive der Spätawarenzeit sind der geflügelte Greif und unterschiedlich gestaltete Ranken, die zu-‐ sammen den Greifen-‐Ranken-‐Horizont bilden. Die Forschungslage zur Herkunft und Datierung der Bronzegussindustrie ist jedoch strittig. Aufgrund von fehlenden Vorbildern und Parallelen östlich des Karpatenbeckens wurde der Bronzeguss in der Forschung 1905 von Ham-‐ pel in das 4.-‐5. Jahrhundert datiert und als sarma-‐ tisch-‐hunnisch identifiziert.2 1932 wurde dieser sowohl von Fettich als auch von Alföldi in das 6.-‐ 7. Jahrhundert eingeordnet und innerasiatischen
1 Historische Zusammenfassung: vgl. Alföldi 1926. –
Csallány 1956a. – Déer 1965. – Werner 1968. – Bóna 1971. – Ders. 1988. – Avenarius 1974. – Čilinská 1984. – Bálint 1992. – Ders. 1996. 2 Hampel 1905, 23. – Tomka kritisiert Hampels Grundkonzeption und Methode: vgl. Tomka 1971, 218, 235-‐236, Anm. 9, 10.
und osteuropäischen . Wurzeln zugeschrieben. 3 1943 beschäftigte sich Csallány mit der Thema-‐ tik; 4 1955 sieht Gyula eine Verbindung zu der Greifen-‐Ranken-‐Gruppe, wobei seiner Meinung nach die Greifen aus Innerasien und die Ranken aus dem Wolga-‐Kama-‐Gebiet stammen. 5 1957 wurden die Awaren von Simonyi als hunnisch-‐ bulgarisch interpretiert.6 Der im Karpatenbecken zuvor unbekannte Motivschatz wurde mit einer neuen Bevölkerungsgruppe erklärt, die das Wis-‐ sen der neuen Technik mitbrachte. Dem ent-‐ spricht entweder die Theorie einer neuen Land-‐ nahme7 oder die Theorie der ungarischen Land-‐ bevölkerung des 10. Jahrhunderts. 8 Die techni-‐ schen Neuerungen sind schlussendlich als Zeiter-‐ scheinungen im Karpatenbecken und den osteu-‐ ropäischen Steppen zu betrachten. Zuletzt hat Daim im Jahre 2000 die Herkunft der Bronzguss-‐ eindustrie erfolgreich als byzantinisch identifi-‐ ziert und ins 8. Jahrhundert datiert.9 In der For-‐ schung ist heute generell akzeptiert, dass sowohl orientalische als auch byzantinische Einflüsse eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung ge-‐ spielt haben. 10 Formenkundlich heben sich die gegossenen Gürtelgarnituren des östlichen Mit-‐ teleuropas sehr stark von zeitgleichen westlich-‐ merowingischen Gürtelgarnituren mit eisernen Ziergehängen und Tauschierungen ab.11 Dieses Buch setzt sich zum Ziel, die Be-‐ funde und Funde aus dem Gräberfeld von Rákóczifalva (Fundort 8) in Zentralungarn aus-‐ zuwerten und chronologisch in die Awarenzeit einzuordnen. Das einführende Kapitel gibt den Naturraum und die Erforschung des Fundplatzes wieder; der Forschungsstand zu den Hinterlas-‐ 3 Marosi/Fettich 1936, 96-‐97. – Fettich 1943, 53-‐55. –
Alföldi 1947/48, 45-‐54. – Trotz Ablehnung von meh-‐ reren Forschern greift Bakey Alföldis Theorie erneut auf: vgl. Bakay 1973, 79-‐85. – Folgende Forscher leh-‐ nen innerasiatische und osteuropäische Wurzeln ab: Tomka 1977/78, 50. – Garam 1978, 207. – Fülöp 1980, 324. – Bóna 1982/83, 124. 4 Csallány 1943b. 5 László 1955, 179-‐180, 284-‐293. – Ders. 1965, 73-‐75. 6 Simonyi 1957, 227-‐250. 7 László 1970, 184-‐186. 8 Györffy 1959, 123-‐126. 9 Daim 2000a, 77–204. 10 Zeiss 1941, 62-‐63. – Böhme 1986, 49. – Werner 1968, 51. – Schulze/Dörrlamm 2008, 387-‐404. 11 Vgl. Reiß 1994. – Martin 2008.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
senschaften der Awaren wird beschrieben. Im Katalog im Anhang werden auch nicht awaren-‐ zeitliche Gräber knapp beschrieben, um einen vollständigen Überblick über das Gräberfeldareal zu gewähren. Zunächst werden die archäologi-‐ schen Artefakte deskriptiv erfasst. Es folgen Ab-‐ schnitte zur Befund-‐ und Fundauswertung, bevor abschließend die Belegungsstruktur des Gräber-‐ feldes und seine Datierung erörtert werden. Der Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das Gürtelbeschlagsmotiv einer stilisierten Lilie, das in der Forschung als letzte Produktion der awa-‐ renzeitlichen Bronzegussindustrie interpretiert und somit um 800 n. Chr. datiert wird.12 Ein de-‐ tailliertes Studium der lilienverzierten Gürtelbe-‐ schläge ist wichtig, da es ein sehr häufiges Motiv ist: 1022 lilienverzierte Beschläge stammen aus 245 Gräbern und 32 unpublizierten Fundkom-‐ plexen; ferner sind 26 Streufunde bekannt, die zusammen aus 145 Fundorten stammen. 13 Die Beschläge werden in fünf Lilientypen gegliedert.
Die Typen lassen sich mit zahlreichen Be-‐ schlagsmerkmalen kombinieren, so dass insge-‐ samt 68 Kategorien und 80 Varianten gebildet werden können. Die vergesellschafteten Beschlä-‐ ge werden ebenfalls berücksichtigt; deren Analy-‐ se ergibt 109 Kategorien. Insgesamt werden so-‐ mit 3110 spätawarenzeitliche Beschläge unter-‐ sucht. Fundkomplexe mit Lilienbeschlägen unter Berücksichtigung der Eigenschaften – des Mate-‐ rials, der Befestigungstechnik, der Form und der Verzierung – sowie die vergesellschafteten Be-‐ schläge werden systematisch mittels Kombinati-‐ onstabellen (Seriation) und Korrespondenzana-‐ lyse ausgewertet. Eine erweiterte Datensamm-‐ lung14 ist hilfreich, um Aussagen über die Anfän-‐ ge der Motivverbreitung der Lilie zu treffen und deren zeitliche Entwicklung zu diskutieren. Die Verbreitung der lilienverzierten Gürtelbeschläge liefern ebenfalls Hinweise auf lokale Werkstatt-‐ kreise im spätawarenzeitlichen Siedlungsgebiet und helfen somit die Spätawarenzeit griffiger als bisher in einzelne Zeitphasen zu unterteilen.
12 Stadler, 1985. – Ders. 2005. – Ders. 2013. – Daim,
1987. – Zábojník, 1991. – Garam, 1995. – Distelberger, 1996. – Szalontai, 1991. – Ders. 1995. – Ders. 1996a. – Ders. 2003. – Breuer, 2005. 13 Die 1022 Beschläge wurden bis Frühjahr 2011 er-‐ fasst.
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14 Eine kleinere Datensammlung ist bereits von Sza-‐
lontai vorgenommen worden: vgl. Szalontai 1995, 127-‐129.
Die heutige topographische Lage des Fundplatzes
2. Die heutige topographische Lage des Fundplatzes
Abb. 1: Der Fundort Rákóczifalva im Zentralungarn (erstellt von Krisztián Tóth).
Der Fundort Rákóczifalva, Fundort 8, liegt im Jász-‐Nagykun-‐Szolnok megye (Jaß-‐Großkuma-‐ nien-‐Sollnak Komitat, kurz JNSZ) (vgl. Abb. 1).15 Dieser liegt im östlichen Teil des Donau-‐Theiß-‐ Zwischenstromlandes, welches auch „Großes Alföld“ oder „Große Ungarische Tiefebene“ ge-‐ nannt wird und 115 km südöstlich von Budapest am rechten Ufer der Theiß gelegen ist. Der Fund-‐ ort liegt in der südlichen Gemarkung des heuti-‐ gen Ortes Rákóczifalva an der linken Seite der von Szolnok nach Martfű führenden Landstraße 442 (vgl. Abb. 2). In einem Grabungsprojekt des Institutes für Archäologiewissenschaften der Eötvös Loránd Tudomanyegyetem (ELTE) in Bu-‐
15 Die
Ausgrabung erfolgte mit der Hilfe von Univ. Doz. Márton Farkas Tóth, László György, Éva Gyurko-‐ vics, László Rupnik und Márton Szilágyi.
dapest, unter der Leitung von Gábor Váczi und Katalin Kovács, wurden in einer Ausgrabungs-‐ kampagne von April bis Juni 2006 15.700 m² freigelegt. Seit Jahrhunderten handelt es sich bei dem Fundort 8 in Rákóczifalva um ein Siedlungs-‐ gebiet. Eine menschliche Niederlassung ist seit dem Neolithikum fortlaufend zu beobachten (vgl. Abb. 3). Die Perioden nach dem Neolithikum – Kupferzeit, Bronzezeit, Völkerwanderungszeit, Sarmaten, Gepiden, Awaren, Árpádenzeit bzw. Mittelalter und Neuzeit – werden durch kleinere oder größere Siedlungs-‐ und Gräberfeldabschnit-‐ te repräsentiert. Dem awarischen Gräberfeld kann allerdings quantitativ, neben Einzelbestat-‐ tungen aus anderen Zeitabschnitten, ein beson-‐ derer Stellenwert zugesprochen werden. Die Zahl der vollständig erschlossenen Gräber beträgt 77,
15
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 2: Die topographische Lage der Fundorte 2, 5, 7, 8, 8/a, 10, 11 und 12 in Rákóczifalva. Der Fundort 8 ist schwarz umrandet. Karte: EOV 1:10.000 (diese Karte wurde mir freundlicherweise von Viktor Mácsái zur Verfügung gestellt).
davon sind 58 als awarenzeitlich (76 Prozent) einzustufen.16 Chronologisch lässt sich der Fund-‐ ort wie folgt einordnen: Neolithikum: Die ersten Siedlungsspuren werden in das mittlere Neolithikum datiert. Es handelt sich um 35 Gruben, einen Graben, zwei Brunnen und sieben Höckerbestattungen.17 Diese befinden sich oberhalb des nordwestlichen und
16 Vgl.
Kisfaludi 2007, 261. – Miklós 2007. – Ders. 2008. 17 Gruben: (3/3), (5/5), (8/10), (11/13), (13/15), (14/16), (15/17), (16/18), (17/19), (24/26), (41/66), (42/67), (66/108), (67/109), (68/110), (70/112), (80/127), (84/135), (90/143), (92/146), (104/159), (106/162), (111/173), (114/179), (119/188), (124/193), (194/297), (199/305), (227/343), (230/350), (244/373), (276/427), (278/429), (279/430), (291/449), (363/573); Gra-‐ ben: (292/453); Brunnen: (13/129), (20/22); Bestat-‐ tungen: Grab 6 (41/93), Grab 23 (87/138), Grab 25 (104/160), Grab 29 (136/215), Grab 62 (249/384), Grab 70 (310/475), Grab 73 (343/529).
16
mittleren höchsten gelegenen Abschnitts des Gräberfeldareals. In das späte Neolithikum wer-‐ den acht Gruben und ein Brunnen eingeordnet.18 Kupferzeit: 13 Gruben, ein Graben und ein Brunnen können einer frühkupferzeitlichen Siedlung zugeordnet werden. 19 Diese erstreckt sich in südöstlicher Richtung bis zum Rand des Hügelrückens. 23 Gruben, zwei Gräben, zwei Brunnen und fünf Öfen repräsentieren die mittle-‐ re Kupferzeit; 20 drei Gruben die späte Kupfer-‐
18 Gruben: (64/106), (69/111), (96/150), (116/181),
(117/185), (141/221), (226/342), (289/445); Brun-‐ nen: (102/156). 19 Gruben: (323/501), (324/505), (329/510), (330/511), (331/512), (338/523), (339/524), (340/525), (341/526), (345/532), (345/533), (389/605), (413/647); Graben: (390/606); Brunnen: (356/556). 20 Gruben: (45/70), (56/97), (89/140), (91/145), (95/149), (98/152), (107/167), (108/168), (126/196), (180/275), (193/296), (205/310), (212/325), (218/332), (232/352), (250/385),
Die heutige topographische Lage des Fundplatzes
Abb. 3: Die vollständige Grabungsfläche des Fundortes 8 von Rákóczifalva. Das awarenzeitliche Gräberfeld ist einge-‐ kreist.
zeit. 21 Drei kupferzeitliche Hockerbestattungen sind ebenfalls freigelegt worden.22 Bronzezeit: Zwei Gruben oberhalb des nordwestlichen Randes und eine Urnenbestat-‐ tung können der späten Bronzezeit zugeordnet werden.23 Völkerwanderungszeit: 19 Gruben, vier Gräben, 15 Häuser, ein Brunnen, fünf Öfen und vier Körperbestattungen werden generell völ-‐ kerwanderungszeitlich eingestuft.24
(252/387), (254/391), (266/404), (273/423), (275/425), (281/434), (282/435), (285/438), (287/442), (297/461), (307/471), (308/472), (327/508), (328/509), (358/567), (371/582), (373/584); Gräben: (143/223), (299/463); Brunnen: (191/534), (299/560); Öfen: (45/128), (191/441), (309/474), (335/598), (336/537). 21 Gruben: (97/151), (251/386), (271/420). 22 Bestattungen: Grab 7 (46/77), Grab 72 (330/529), Grab 76 (400/617). 23 Gruben: (161/248), (228/348); Bestattung: Grab 57 (203/308). 24 Gruben: (21/23), (39/55), (133/211), (134/212), (135/213), (153/270), (165/252), (195/298), (216/329), (217/331), (225/341), (231/351), (268/406), (312/483), (314/485), (384/600), (347/538), (349/539), (396/613); Gräben: (4/4), (6/6), (359/568), (402/620); Brunnen: (419/654); Häuser: (19/21), (63/105), (129/204), (255/392), (302/466), (309/473), (399/616), (414/648), (415/649), (417/651), (422/657), (423/660), (427/667), (428/669), (429/670); Öfen: (267/405),
Sarmaten: Zu den frühesten Fundmaterialien der Völkerwanderungszeit gehören zwei, mit Rund-‐ gräben umgebene, sarmatenzeitliche Bestattun-‐ gen. In den Gräbern fanden sich neben dem Be-‐ statteten ein Krug, Münzen und ein Eisenmesser in situ. Außerdem sind zwei Gruben, fünf Gräben und ein Brunnen sarmatenzeitlich einzuordnen.25 Gepiden: Über den sarmatenzeitlichen Bestattungen befindet sich eine gepidenzeitliche Siedlung, welche sich über das gesamte Gra-‐ bungsareal erstreckt. Es ist möglich, dass das Siedlungsareal in den angrenzenden Hügel über-‐ geht; der Hügel ist grabungstechnisch noch uner-‐ schlossen. 53 Silogruben, 33 Grubenhäuser, fünf Brunnen und drei Gräben gehören zu dem Sied-‐ lungsbegiet. In den Grubenhäusern befanden sich Spuren von sechs Öfen, vier Feuerstellen, Mühl-‐ steinen, die teilweise als Eisenschmelzwerkstätte gedeutet werden können. Die Siedlung wird in dem südlichen Drittel – einschließlich des an-‐ grenzenden Hügels – durch einen Graben be-‐
(414/687), (414/689), (422/658), (427/558); Be-‐ stattungen: Grab 56 (189/292), Grab 71 (319/494), Grab 74 (366/576), Grab 75 (395/612). 25 Gruben: (61/103), (61/176); Gräben: (7/7), (7/158), (31/47), (55/91), (173/268); Brunnen: (61/144), Bestattung: Grab 1 (9/11).
17
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
grenzt. Eine Körperbestattung ist ebenfalls gepi-‐ denzeitlich einzuordnen.26 Awaren: Über der gepidenzeitlichen Sied-‐ lung ist eine awarenzeitliche Siedlung mit einem Gräberfeld angelegt worden. Fünf Silogruben, zehn Grubenhäuser und fünf Öfen wurden im nordwestlichen und nordöstlichen Abschnitt des Gräberfeldareals freigelegt. 27 Zwischen den bei-‐ den Siedlungsbezirken befindet sich ein awaren-‐ zeitliches Gräberfeld mit 58 Bestattungen (vgl. Abb. 3). Mittelalter: Eine Grube und fünf Gräben werden arpádenzeitlich eingeordenet; 28 acht Gräben ins späte Mittelalter.29 Neuzeit: Die letzte Nutzung dieses Sied-‐ lungsgebietes fand in der Neuzeit statt. Zu diesem Zeitabschnitt gehören fünf Gruben, zwei Gräben,
26 Gruben: (2/2), (22/24), (32/48), (33/49), (40/56),
(94/174), (115/180), (127/201), (158/245), (159/246), (160/247), (164/251), (166/257), (177/272), (190/293), (191/294), (204/309), (209/320), (234/357), (235/358), (236/359), (239/363), (256/394), (257/395), (258/396), (259/397), (265/403), (274/424), (277/428), (280/433), (283/436), (286/439), (293/457), (295/459), (300/464), (305/469), (313/484), (342/527), (350/541), (355/555), (361/571), (369/580), (370/581), (372/583), (375/589), (383/599), (385/601), (386/602), (394/611), (397/614), (406/625), (421/656), (431/573); Grä-‐ ben: (156/243), (215/328), (233/253); Brunnen: (38/54), (128/202), (220/334), (229/349), (237/360); Grubenhäuser: (12/14), (85/136), (86/137), (93/147), (94/148), (109/169), (140/219), (175/270), (176/271), (185/280), (253/390), (269/407), (272/241), (301/465), (303/467), (304/468), (306/470), (315/490), (335/516), (335/517), (346/536), (351/549), (352/551), (354/552), (360/570), (368/579), (374/586), (378/592), (379/593), (380/594), (381/595), (382/597), (393/610); Öfen: (200/220), (272/422), (301/488), (351/550), (354/554), (381/596); Feuerstellen: (374/632), (381/635), (282/608), (382/661); Bestattung: Grab 68 (277/444). 27 Silogruben: (23/94), (105/161), (125/195), (433/685), (436/696); Häuser: (10/12), (23/25), (65/107), (75/118), (76/123), (76/123), (316/486), (334/515), (367/577), (377/591), (420/655); Öfen: (65/133), (75/134); (316/487), (367/578), (377/671). 28 Grube: (219/333); Gräben: (44/69), (53/88), (62/104), (112/175), (113/178). 29 Gräben: (43/68), (130/205), (131/207), (132/209), (163/250), (207/313), (332/513), (430/672).
18
sowie ein Brunnen.30 Schlussendlich können 55 Gruben, 18 Gräben, zwei Brunnen und eine Be-‐ stattung zeitlich nicht eingeordnet werden.31 Zusammenfassend kann in der gegenwär-‐ tigen Forschung jedoch nur von einer Kontinuität des Siedlungsgebietes und nicht der Bewohner gesprochen werden, da weder in Rákóczifalva noch an anderen Siedlungsbegieten der Großen Ungarischen Tiefebene der Beweis einer Kontinu-‐ ität archäologisch fassbar, beispielsweise zwi-‐ schen Sarmaten-‐Gepiden oder Gepiden-‐Awaren. Das archäologische Fundmaterial des awarischen Gräberfeldes von Rákóczifalva wird in der Sammlung des Damjanich János Museums in Szolnok aufbewahrt. Zwischen 2006 und 2007 wurde ein zweites Grabungsprojekt in Rákóczifalva (Fundort 8/a) im angrenzenden nordwestlichen Abschnitt des Fundortes 8 fort-‐ gesetzt (vgl. Abb. 2). Der Fundort 8/a ist charak-‐ teristisch durch ein früh-‐ bis spätawarenzeitli-‐ ches Gräberfeld mit insgesamt 250 Bestattungen und quantitativ wenigen Siedlungsspuren. 32
30 Gruben: (202/307), (213/326), (284/437), (290/448), (326/507); Gräben: (103/157), (403/621); Brunnen: (221/336). 31 Gruben: (18/20), (25/27), (26/28), (34/50), (35/51), (36/52), (37/53), (49/80), (50/81), (52/85), (59/100), (60/101), (74/117), (88/139), (101/155), (110/170), (120/189), (152/239), (154/241), (155/242), (157/244), (162/249), (167/258), (192/295), (196/299), (197/300), (208/319), (211/324), (222/337), (224/340), (241/356), (245/380), (246/381), (294/458), (296/460), (298/462), (317/489), (337/518), (348/539), (353/552), (350/541), (357/566), (364/574), (376/590), (381/619), (387/603), (388/603), (398/604), (398/615), (409/640), (411/644), (412/645), (418/652), (424/662), (426/664), (437/679), (438/700), (440/706); Grä-‐ ben: (118/187), (188/291), (198/301), (201/306), (210/321), (243/369), (247/382), (260/398), (318/492), (325/506), (333/514), (404/622), (405/624), (408/639), (410/641), (434/691), (435/694), (439/702); Brunnen: (311/476), (407/626); Bestattung: Grab 2 (27/42). 32 Dieses Gräberfeld wurde von dem Studenten Viktor Mácsái als Magisterarbeit in Budapest bearbeitet; die-‐ se Arbeit ist noch unpubliziert.
Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken
3. Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken Erste Quellenzeugnisse bezüglich der Awarenzeit (c. 568-‐822 n. Chr.) liegen in Form byzantinischer und fränkischer Geschichtsschreibung vor.33 Die-‐ se Quellen erwähnen vorrangig politische und militärische Ereignisse. Informationen über den Alltag und Glauben, sowie die Tracht und Bräu-‐ che der Awaren sind spärlich dokumentiert – Themen, die heute im Mittelpunkt des For-‐ schungsinteresses stehen. In den letzten 150 Jahren awarenzeitli-‐ cher Forschungsgeschichte wurden mehr als 70.000 awarenzeitliche Gräber im Karpatenbe-‐ cken freigelegt. Die Fundorte helfen, das awari-‐ sche Siedlungsgebiet zu rekonstruieren. Sie gehö-‐ ren nach neusten Forschungsergebnissen von Vida zu ca. 3000 Gräberfeldern und zu 300 zum Teil freigelegten Siedlungen. 34 Für die Lösung chronologischer Fragen über die Besiedlungsge-‐ schichte des awarischen Khaganats und über die Probleme der sozialen Stratifizierung der Gesell-‐ schaft wird der Zierrat von vielteiligen Gürtel-‐ garnituren herangezogen. Dieser unterlag einem raschen Wandel und eignet sich hervorragend zur Etablierung einer relativen Chronologie. Der Forschungsstand zur Relativ-‐ und Absolutchrono-‐ logie der Awarenzeit wird gesondert zusammen-‐ gefasst.
pen ein: eine ältere mit gegossenen Greifen-‐ und Rankenbeschlägen (2. Hampelsche Gruppe) und eine frühere mit Pressblechbeschlägen (3. Ham-‐ pelsche Gruppe). Anschließende Studien zur A-‐ warenzeit richten sich nach dieser Einteilung, jedoch mit der umgekehrten Reihenfolge der beiden Gruppen. 1963 unterteilte Kovrig das awarenzeitliche Fundmaterial der Männer-‐ und Frauengräber aus Alattyán in drei Gruppen. Diese definieren heute das Formengut der Früh-‐ (FA), Mittel-‐ (MA) und Spätawarenzeit (SpA).36 Nach-‐ folgende Studien zur Chronologie der Awarenzeit wurden anhand von einzelnen Gräberfeldern durchgeführt. Anhand des Gräberfeldes von Kis-‐ köre teilt Garam 1979 die SpA in vier Untergrup-‐ pen;37 anhand des Gräberfeldes von Leobersdorf beschreibt Daim 1987 die Spätawarenzeit in SpA I, II und IIIa/b.38 Die Spätawarenzeit ist jedoch regionalspezifisch definiert39 und problematisch für Gräberfelder mit abweichender Beigabensit-‐ te.40 Als nächstes wurde von Zábojník 1991 eine Seriation von 37 slowakischen und österreichi-‐ schen Gräberfeldern vorgenommen. 41 Er unter-‐ gliederte erstmals die Mittelawarenzeit in Perio-‐ de I und II und verfeinerte die Spätawarenzeit in Perioden I-‐IV.42 Aufgrund der Tatsache, dass eine Seriation Altstücke nicht erkennt und Zábojníks Typisierung muster-‐ und verzierungsorientiert ist, während Daim auch konstruktionstechnische
3.1 Die Relativchronologie der Awaren-‐ zeit
Der Forschungsstand zur Relativchronologie der Awarenzeit ist seit Ende des 19. Jahrhunderts diskutiert worden; es liegen mehrere Chronolo-‐ giemodelle vor. Zu den wichtigsten Forschern, die sich mit der Typologie des awarenzeitlichen Fundma-‐ terials befasst haben, zählt zunächst Hampel.35 Er teilte das awarische Fundmaterial in zwei Grup-‐ 33 Vgl. Anke et al. 2008, 55. 34 Die Anzahl der awarenzeitlichen Gräberfelder und
Siedlungen wurden mir freundlicherweise von Herrn Dr. Tivadar Vida mitgeteilt. Die Anzahl der Siedlungen ist irreführend, da viele Fundplätze noch nicht ausge-‐ graben und/oder publiziert worden sind. 35 Hampel 1894. – Ders. 1905.
36 Vgl. Kovrig 1963. – Ihr gelang es als erste das In-‐
ventar der Frauengräber in Perioden einzuteilen; die Periodisierung wurde anhand der Gürtelbeschläge aus Männergräbern erarbeitet. 37 Garam 1979. 38 Daim 1987. 39 Die SpA III/b ist definiert durch einfache doppelko-‐ nische Wirtel, einen uncharakteristischen kleinen Tontopf, einen Fingerring, einer Gürtelgarnitur in ab-‐ genutztem Zustand, sowie der Brauch einer allgemei-‐ nen Beigabenreduktion: vgl. Daim 1987, 135-‐154. 40 Für eine überregionale Chronologie und formen-‐ kundliche Analyse von Gräberfeldern mit abweichen-‐ der Beigabensitte müsste das Material mit anderen Gräberfeldern verglichen werden. Awarenforscher haben sich bislang nicht von Daims chronologischen Differenzierung in eine SpA IIIa und IIIb losgelöst. 41 Zábojník 1991, 219-‐321. 42 Seine SpA IV ist dominiert durch schuppenförmige, glatte, blattrankenverzierte, graviert-‐punzierte und li-‐ lienverzierte Beschläge.
19
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 4: Die Relativchronologie der Awarenzeit (nach F. Daim 1987)
Details überprüfte, 43 wird in der Forschung Daims Typisierung eine stärkere Gewichtung zugesprochen. Schließlich analysiert Garam 1995 das Gräberfeld von Tiszafüred mit 1282 Bestat-‐ tungen, in der sie eine sehr feine Typologie des Fundmaterials in sechs Belegungsphasen (1-‐6) vorstellt. 44 Allerdings basiert ihre Typologisie-‐ rung eher auf Erfahrungswerten als auf methodi-‐ schen Typ-‐ und Vergesellschaftungsanalysen. 45 Breuer unterteilt die Awarenzeit anhand des Gräberfeldes von Üllö I in sieben Horizonte (FA, MA I, MA II; SpA I-‐IV), erzielt aber keine wichti-‐ gen Neuerungen. 46 Ebenfalls hat sich Stadler 1985 47 mit kombinationsstatistischen und bele-‐ gungschronologischen Studien auseinanderge-‐ setzt. 1999-‐2005 hat er die umfangreiche Daten-‐ bank „Montelius“ entwickelt; diese umfasst über 140.000 publizierte Objekte der Awarenzeit, ne-‐ ben Funden aus anderen Zeitaltern.48 Inzwischen 43 Zu
den konstruktionstechnischen Details gehören u.a. die Unterscheidung zwischen Tülle und Ösen-‐ zwingen bei Riemenzungen, die einen wichtigen Bei-‐ trag zur relativen Chronologie der Awaren liefern: vgl. Kapitel 8 mit den lilienverzierten Beschlägen. 44 Zur Typologie: Garam 1995, 187-‐387. – Zur Gräber-‐ feldbelegung: Ders. 388-‐420. – Zu ihrer letzten Phase gehören unvollständige, abgenutzte Gürtel aus schlecht erhaltener Bronze; Ohrgehänge mit aufgezo-‐ gener Blechkugel, mit Prismenanhänger, mit tordier-‐ tem, mit S-‐Ende oder mit gegossenem Beerenanhä-‐ nger; traubenverzierte Ohrgehänge, solche mit gegos-‐ senen Kugeln, offene Schläfenringe; Melonenkern-‐, Stangen-‐, Millefiori-‐, schwarze Hirsekornperlen, so-‐ wie Perlen mit aufgeschmolzener Verzierung. 45 Beispielsweise kommt ihre Typenauflistung von Gürtelgarnituren nur einfach vor: vgl. Garam 1995, 186-‐187 Abb. 90, 254. 46 Breuer 2005, 82-‐105. 47 Stadler 1985, 127-‐132. 48 Ders. 2005.
20
sind weitere Publikationen von Stadler erfasst sowie das Programmpaket WinSerion entwickelt worden; letzteres umfasst über 7000 Typen mit Kartierungen und Seriation. 49 Diese umfangrei-‐ che Datensammlung des awarenzeitlichen Fund-‐ materials ist besonders wertvoll und unumgäng-‐ lich für zukünftige Studien der Awarenzeit. In der awarenzeitlichen Forschung ist nach wie vor die Relativchronologie von Daim50 ausschlaggebend und soll demnach auch für die Auswertung des Gräberfeldes von Rákóczifalva angewandt werden (vgl. Abb. 4). Für die Früh-‐ und Mittelawarenzeit sind Blechbeschläge cha-‐ rakteristisch.51 Innerhalb relativ kurzer Zeit setzt sich die Gusstechnologie für die Herstellung von Schnallen, Riemenzungen und Beschlägen durch. Diese Neuerung bildet den Übergang zur Späta-‐ warenzeit. Für die Spätawarenzeit I ist der recht-‐ eckige Greifenbeschlag typisch, außerdem figura-‐ le Darstellungen, Lebensbäume sowie die Gitter-‐ zier. 52 In der Spätawarenzeit II stellen Tier-‐ kampfszenen und großblättrige Kreislappenran-‐ ken die Leittypen dar. Wappenförmige, fünfecki-‐ ge oder annähernd runde Scharnierbeschlag lö-‐ sen rechteckige Beschläge ab. Die Spätawarenzeit III bringt wesentliche Neuerungen; die Gürtel-‐ garnituren bestehen aus mehr als 30 Beschlägen. Die wappenförmigen Scharnierbeschläge werden von zungenförmigen Beschlägen in Dreiergrup-‐ pen ersetzt. Das Greifenmotiv wird durch Zir-‐
49 Ders. 2014. 50 Daim 1987, 159. 51 Es wird nicht näher auf die Früh-‐ und Mittelawa-‐
renzeit eingegangen, da sich diese Studie hauptsäch-‐ lich auf die Chronologie der Spätawarenzeit richtet. 52 Daim 2000b, 88-‐89.
Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken
kusszenen, Medaillons, Tiermotive sowie durch stilisierte Pflanzen-‐ und Rankenornamente, u.a. der Lilienzier, abgelöst. Anstelle der Tülle, die zur Befestigung der Haupt-‐ und Nebenriemenzungen an Gürteln verwendet wurde, dominieren tier-‐ kopfförmige Fortsätze oder Ösenzwingen.
3.2 Die Absolutchronologie der Awaren-‐ zeit Der Forschungsstand zur Absolutchronologie der Awarenzeit ist von Stadler tabellarisch zusam-‐ mengefasst worden und soll hier nicht noch ein-‐ mal aufgegriffen werden.53 Zur Ermittlung abso-‐ lutchronologischer Daten ist die Archäologie auf historische Daten, numismatische Datierung von Fundmünzen, oder auf naturwissenschaftliche Methoden – vor allem der Radiokarbondatierung – angewiesen. Die Festlegung der absoluten Zeit-‐ einteilung der Awarenzeit ist weniger einstimmig als die der relativen Chronologie. Der Beginn einer Verbreitung des awa-‐ renzeitlichen Fundmaterials wird in der For-‐ schung hauptsächlich durch historische Eckdaten erklärt, was zu unterschiedlichen Auffassungen geführt hat. Als terminus post quem dient das Jahr 568 n. Chr. mit der Niederlage der Gepiden im Karpatenbecken und der darauffolgenden Land-‐ nahme der Awaren. Ebenfalls finden sich Anga-‐ ben bezüglich des Beginns der Spätawarenzeit um 670/680,54 um 70055 und um 720.56 Das Ende der Awarenherrschaft und des awarischen Fundmaterials wird ebenfalls mit historischen Eckdaten begründet: die Niederlage der Awaren durch Karl der Große (789 und 802/803); 57 die Unterbindung des Awarenauf-‐ standes (803), die letzte Gesandtschaft der Awa-‐ ren (822) oder das Ende des selbstständigen a-‐
53 Stadler 2005, 83. 54 Marosi/Fettich 1936, 38, 97. – Horedt 1968, 110. –
Dekan 1972, 444. – László 1977, 226. – Bialekóva 1980, 227. 55 Csallány 1939, 180. – Vinski 1958, 58. – Bialekóva 1986. – Čilinská 1972, 74. – Daim/Lippert 1984, 87. 56 Csallány 1960, 77. – Mitscha-‐Märheim 1957a, 134. – Stadler 2005, Abb. 47, 129. 57 Bálint 1989, 148. – Daim 2003a, 463-‐570. – Pohl 1988.
warischen Vasallenfürstentums (828). 58 In der Forschung wurde lange angenommen, dass nach der Niederlage der Awarenkriege Ende des 8. Jahrhunderts die awarische Produktion des Gür-‐ telzierats sofort eingestellt worden sei. Allerdings ist nicht geklärt, welche Auswirkungen die Kriege Karls des Großen tatsächlich auf die Produktion awarischer Objekte hatten. In den letzten Jahr-‐ zehnten wird angenommen, dass nach den Krie-‐ gen die regionale Restbevölkerung weiterhin ihre Kultur pflegte, allerdings wurde diese Bevölke-‐ rung nicht mehr Awaren genannt.59 In der unga-‐ rischen Forschung wird argumentiert, dass sich in Pannonien die spätesten Gegenstände „awari-‐ schen Typs“ bis in die dreißiger und vierziger Jahre des 9. Jahrhunderts nachweisen lassen;60 ferner, dass in der Großen Ungarischen Tiefebene die awarische Kultur in umgestalteter Form bis zur Niederlassung der landnehmenden Ungarn im Jahre 895 angedauert haben soll.61 Allerdings wird in der Forschung hauptsächlich versucht die zeitliche „Lücke“ zwischen den Awaren und den landnehmenden Ungarn zu erklären. Die Datierung von byzantinischen Mün-‐ zen als terminus post quem kann fast ausschließ-‐ lich für frühawarische Gräber vorgenommen werden; genauer genommen solche, die vor der awarischen Niederlage in Konstantinopel im Jah-‐ re 626 n. Chr. datiert werden, sowie vereinzelt für Gräber der Mittelawarenzeit (gegen 700).62 Naturwissenschaftliche Methoden konn-‐ ten vor ein paar Jahrzehnten nur begrenzt zur direkten Datierung des awarischen Fundmateri-‐ als angewandt werden. Stadler hat als erster 100 AMS Radiokarbonproben von Skelettmaterialien aus österreichischen und ungarischen Gräbern der Früh-‐ und Mittelawarenzeit mittels der Bayes’scher Statistik ausgewertet; er hat somit eine Neubewertung des awarenzeitlichen Fund-‐ materials geschafft.63 Die Ergebnisse wurden den münzdatierten Gräbern gegenübergestellt und mit der Seriation des awarenzeitlichen Fundma-‐ terials verglichen. Dies ermöglicht eine gründli-‐
58 Bálint 1989, 148. 59 Csallány
1956b. – Madaras 1993. – Pohl 2002. – Stadler 2005. 60 Juhász 1993, 137-‐150. 61 Anke et al. 2008, 73. 62 Garam 1992a, 135-‐250. 63 Vgl. Stadler 1985, 127-‐132. – Ders. 2005. – Ders. 2010.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
che Periodisierung der Früh-‐ und Mittelawaren-‐ zeit. Ein Ergebnis der Radiokarbondaten zeigt, dass die Mittel-‐ und Spätawarenzeit früher an-‐ fängt als bisher angenommen wurde: erstere um ca. 630 n. Chr. und letztere um ca. 680 n. Chr. (vgl. Tab. 1). Das Ende der Awarenzeit kann derzeit noch nicht durch Radiokarbondaten bestätigt werden; Stadler schlägt die Wende 8./9. Jahrhun-‐ dert vor oder gegebenfalls bis 822 n. Chr.64 Eine naturwissenschaftlich basierte Absolutchronolo-‐ gie ist präzise; allerdings ist das Ende der Awa-‐ renzeit aufgrund von fehlenden Radiokarbonda-‐ ten nach wie vor strittig.
64 Stadler 2008, 56.
22
Bisherige Datierung n. Chr. FA I ~ 600 FA II ~ 630 MA I ~ 655 MA II ~ 680 SpA I ~ 720 SpA II ~ 760 SpA III ~ 8 22
Neue Datierung n. Chr. ~ 568 ~ 600 ~ 630 ~ 655 ~ 680 ~ 720 ~ 760
Tab. 1: Die Absolutchronologie der Awarenzeit (nach Stadler 2008, Tab. 1).
Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva
4. Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva
Abb. 5: Das in Reihenbestattung angelegte Gräberfeld in Rákóczifalva.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die 58 awarenzeitlichen Gräber werden in einem Katalog detailliert beschrieben (vgl. Gräberfeld-‐ katalog im Anhang). Die Kombination von Zahlen, die im Katalog neben der Grabnummer notiert ist, kennzeichnet die Lage des Grabes im Gräberfeld-‐ plan (Objektnummer/stratigraphische Nummer). Die Definition „rechts“ und „links“ in der Be-‐ schreibung der Gräber geht aus der Sicht des Bestatteten. Die Zahl, welche vor Nennung des Gegenstandes angegeben ist, zeigt, sofern sie vermerkt ist, die Objektnummer der Zeichnungen auf den Fundtafeln (vgl. Taf. 9-‐57) an. Die Grab-‐ zeichnungen erscheinen im Maßstab 1:20, die Gegenstände auf den Tafeln im Maßstab 1:1, mit Ausnahme der Keramik (1:2). Der Katalog führt die Gräber vom Neolithikum bis zur Neuzeit auf und gewährt somit einen Überblick über alle Be-‐ stattungen in Rákóczifalva.
4.1 Bestattungssitten Zu den Bestattungssitten gehören die Anlage des Gräberfeldes in Reihen, die Formen und Maße der Grabgruben, deren Orientierung und deren Tiefe. Die Bestattungssitten werden beschrieben, in Tabellen ausgewertet und hauptsächlich in An-‐ lehnung an Tomka analysiert.65 Im vorliegenden Gräberfeld wurden 58 awarenzeitliche Gräber vermutlich in sechs Rei-‐ hen angelegt (vgl. Abb. 5). Die Personen sind aus-‐ schließlich in gestreckter Rückenlage bestattet worden, sofern die Rekonstruktion der Skelette eine Aussage ermöglicht. Das Gräberfeld kann in zwei Bestattungsareale eingeteilt werden: ein östliches und ein westliches Areal. Beide sind vier Meter voneinander entfernt. Die Verstorbenen wurden regelmäßig in lang-‐ rechteckigen Grabgruben mit gerader Wand und leicht abgerundeten Enden bestattet. Dies ent-‐ spricht der allgemein geläufigen awarenzeitli-‐ chen Grabform.66 Die Maße der Grabgruben sind
65 Tomka´s Schwerpunkt liegt überwiegend im Kisal-‐
föld, der Kleinen Ungarischen Tiefebene: vgl. Tomka 1972, 27–75. – Ders. 1975, 5–90. Ders. 1977/78, 17– 85. – Ders. 1986, 155–168. – Ders. 1994, 99-‐108. – Ders. 2003, 11–56. – Ders. 2008a, 485-‐488. – Ders. 2008b, 233-‐264. – Ders. 2008c, 135-‐164. 66 In Tiszafüred entsprechen 95% dieser Bestattungs-‐ sitte. – vgl. Garam 1995, 159.
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stark variabel; geschlechts-‐ und altersunspezi-‐ fisch variiert die Länge zwischen 90 und 260 cm (durchschnittlich 94 cm), die Breite zwischen 50 und 100 cm (durchschnittlich 84 cm). Sofern archäologische Bestimmungen der Skelette es zulassen, kann festgehalten werden, dass die Männer in ausgewachsenem Alter in 73-‐100 x 190-‐260 cm großen Grabgruben bestattet wur-‐ den. Erwachsene Frauen dagegen in Grabgruben von 50-‐85 x 180-‐232 cm (vgl. Anhang: Tab. 15).
345 348 350 357 360 308 320 328 7% 2% 2% 2% 2% 1% 5% 2%
340 35%
330 30%
336 338 337 343 339 3% 3% 2% 2% 2%
Abb. 6: Die Orientierung der Grabgruben in Grad und deren prozentuale Angaben.
Die Orientierung der Skelette und Gräber kann mit Ausnahme von sechs Fällen rekonstruiert werden (vgl. Abb. 6). Die Orientierung gibt ent-‐ weder die Mittelachse der Grabgrube wieder oder, bei nicht erkennbarer Verfärbung, die Mit-‐ telachse des Skeletts. Die Werte beziehen sich stets auf das Kopfende des Grabes. Im gesamten Gräberfeld ist NNW-‐SSO (c. 325-‐350 Grad) die vorherrschende Ausrichtung (88 Prozent), sodass das Gesicht des Toten der aufgehenden Sonne zugewandt ist. Wenige Gräber (7 Prozent) sind NW-‐SO ausgerichtet und die Gräber 55, 61 und 66 N-‐S (5 Prozent). Das Orientierungsspektrum der einzelnen Gräber variiert zwischen 308 bis 360 Grad (durchschnittlich 336 Grad), wobei eine deutliche Stauung bei 330 Grad (30 Prozent) ersichtlich ist. Letztendlich ist festzuhalten, dass in Rákóczifalva beide Geschlechter in allen Al-‐ tersstufen und sozialen Rängen in Grabgruben mit NNW-‐SSO Ausrichtung bestattet wurden. Eine Abweichung der Hauptausrichtung – hier
Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva
von maximal 18,75 Grad – ist vermutlich auf den unterschiedlichen Sonnenstand während des Jahres zurückzuführen. Für spätawarenzeitliche Gräberfelder gilt allgemein eine Ausrichtung von NW-‐SO.67 14 12 10 8 6 4
?
101 bis 112
91 bis 100
81 bis 90
71-‐80
61 bis 70
51 bis 60
41 bis 50
31 bis 40
21 bis 30
0 bis 10
0
11 bis 20
2
Abb. 7: x-‐Achse: Die Tiefen der Grabgruben in cm. Hell-‐ grau: ohne Beigaben, dunkelgrau: mit Beigaben; y-‐ Achse: Die Anzahl der Gräber.
Von 58 awarenzeitlichen Gräbern in Rákóczifalva sind 37 (63,8 Prozent) mit Beigaben versehen und liegen in einer Tiefe zwischen 5-‐112 cm (Durchschnitt 33,55 cm). Die restlichen 21 bei-‐ gabenlosen Gräber sind zwischen 5-‐60 cm tief (vgl. Abb. 7). Allgemein wurden die Personen in Rákóczifalva nicht sehr tief bestattet; ein durch-‐ schnittlicher Wert liegt bei 11-‐20 cm mit einer Anzahl von zwölf Gräbern. Drei Bestattungen mit einer Tiefe zwischen 81-‐112 cm (12 Prozent) bilden eine Ausnahme und weisen das reichste Fundinventar des Gräberfeldes auf: zwei erwach-‐ sene Männer mit einer lilienverzierten Gürtelgar-‐ nitur (Grab 24 und 54) und eine erwachsene Frau mit den einzigen Trachtobjekten aus Silber, dazu zählen ein Ohrgehängepaar und Gewandknöpfe (Grab 55). Zwei Gräber in einer Tiefe von 51-‐60 cm haben ebenfalls qualitativ reiche Beigaben: eine Gürtelgarnitur eines elf bis zwölfjährigen Kindes (Grab 27) und das Inventar einer reichen Frau (Grab 12). Des Weiteren ist auffällig, dass Gräber mit einer maximalen Tiefe von 15 cm entweder beigabenlos oder nur mit einer Eisen-‐
67 Garam 1995, 159. – In den meisten Gräberfeldern
wird kein Unterschied zwischen NW-‐SO und NNW-‐ SSO gemacht.
schnalle ausgestattet sind (Gräber 3, 10, 22, 34); Insgesamt kann festgehalten werden, dass die reicher ausgestatteten Gräber tiefer liegen als diejenigen mit Eisenobjekten, wie Gürtelschnal-‐ len, Sargklammern und Messern. Die Tiefe des Grabes hängt folglich mit der sozialen Stellung der Bestatteten zusammen.68 Fast ein Drittel der Gräber in Rákóczifal-‐ va ist gestört. Befunde gestörter Bestattungen stellen in der frühmittelalterlichen Archäologie keine Seltenheit dar. Aspöck hat zuletzt eine wertneutrale Terminologie der Problematik von Graböffnungen dargelegt;69 ebenfalls beschäftigte sich Freeden mit dieser Thematik. 70 Bei insge-‐ samt 15 gestörten Gräbern (26 Prozent) handelt es sich nicht um Grabraub, sondern um arpaden-‐ oder neuzeitliche Störungen. Für die chronologi-‐ schen Fragestellungen des Gräberfeldes haben sie keine erwähnenswerte Bedeutung. In Rákóczifalva wurden zwei Gräber nah beieinander bestattet; das Männergrab 54 und das Frauengrab 55. Die Fußknöchel der Frau und ein Teil der Unterschenkelknochen fehlen voll-‐ ständig (vgl. Taf. 6.B). Das jüngere, tiefer ausge-‐ hobene Grab 54 schneidet somit eindeutig das ältere Grab 55 und ist somit ein wichtiges Indiz für die chronologische Interpretation dieses Grä-‐ berfeldes.
4.2 Geschlechts-‐ und Altersbestimmung der Bestatteten Bis dato liegt keine anthropologische Auswertung der Skelettreste vor. Die Geschlechtsbestimmung der Bestatteten erfolgt demnach anhand der im Grab entdeckten Artefakte. 71 Folglich sind die beigabenlosen Gräber nur sehr erschwert nach Geschlecht bestimmbar.72 Ebenfalls sind Bestat-‐ tungen mit ausschließlich einer Eisenschnalle
68 Zieht
man Vergleiche zum merowingerzeitlichen Südwestdeutschland, handelt es sich um keinen neu-‐ en Gedankenansatz. 69 Aspöck 2003, 225. 70 Freeden von 2008, 247-‐255. 71 Zu den geschlechtsspezifischen männlichen Bestat-‐ tungen zählen die Gräber 24, 27, 32, 40, 45 und 54; zu den weiblichen die Gräber 5, 11, 12, 15, 18, 20, 26, 33, 41, 44, 52, 55, 60, 65 und 66. 72 Beigabenlos: Gräber 3, 8, 9, 13, 14, 16, 19, 28, 30, 31, 35, 36, 37, 38, 39, 46, 49, 53, 58, 59, 60, sowie 63.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
sowohl chronologisch als auch geschlechtlich nicht näher bestimmen.73 Bei den restlichen Grä-‐ bern kann eine Geschlechtsbestimmung anhand der Gender Archäologie vorgenommen werden. Artefakte, die keinem Geschlecht zugewiesen werden können, werden anhand ihrer Lage im Grab analysiert. Beispielsweise spielt die Anzahl der Gürtelschnallen eine wichtige Rolle. Während awarenzeitliche Frauengräber regelmäßig einen Gürtel mit einer einfach vorkommender Schnalle aufweisen, sind in Männergräbern bis zu drei Schnallen vorhanden, die bis zu drei Gürtel re-‐ präsentieren können: ein praktischer Gürtel, ein Waffengürtel und/oder eines Dekorationsgür-‐ tel. 74 Demnach handelt es sich in Rákóczifalva, Grab 4 mit zwei Bronzeschnallen und die Gräber 64 und 71 mit zwei Eisenschnallen um männliche Bestattungen. Eisenmesser können ebenfalls das Ge-‐ schlecht des Verstorbenen anhand ihrer Lage im Grab andeuten. Im Allgemeinen gehört zu den, ausschließlich von Männern getragenen, gegos-‐ senen Gürtelgarnituren ein propellerförmiger Beschlag mit flachem oder dachförmigen Profil, dessen Lage im Grab75 zumeist die Umgebung der rechten Beckenschaufel einnimmt.76 In der For-‐ schung wird dieser Beschlag demnach mit der Messeraufhängung in Verbindung gebracht. 77 László ging zunächst davon aus, dass der Propel-‐ lerbeschlag durch den am oberen Ende der Mes-‐ serscheide eingeschnittenen Schlitz durchgezo-‐ gen wird, der dann mit dessen Umdrehung am Gürtel befestigt wurde.78 Die Niete in der Mitte des Beschlages ist doppelt so groß wie bei ande-‐ ren Beschlägen; sie dient zum Durchziehen eines
zweiten Lederriemens. 79 Werden die Gürtel je-‐ doch auf andere Weise deponiert – umgedreht auf den Toten gelegt kann sowohl der Propeller-‐ beschlag als auch das Messer an der linken Seite der Beckenschaufel vorkommen. 80 In Grab 45 und 48 liegt das Messer zwischen dem Becken und der linken Seite des Oberschenkels, aller-‐ dings bezeugen die anderen Beigaben, dass es sich um einen Mann handeln muss. Wahrschein-‐ lich befinden sich die Messer nicht in situ. In Frauengräbern symbolisiert das Mes-‐ ser kein Tragelement, sondern ein Arbeitsmittel. Im Allgemeinen befindet es sich in awarenzeitli-‐ chen Gräberfeldern auf der linken Seite des Ober-‐ oder Unterarmes bzw. des Ellenbogens, sofern der Fund in situ vorliegt.81 Skelettlängen ausgewachsener Personen zählen ebenfalls als Geschlechtsindikator. 1929 hat Bartucz bei der anthropologischen Auswer-‐ tung der awarenzeitlichen Gräberfelder von Mo-‐ sonszentjános festgestellt, dass Männer im Durchschnitt 14,5 cm größer waren als Frauen.82 Die durchschnittliche Skelettlänge eines ausge-‐ wachsenen, adulten/maturen Mannes in Rákóczifalva beträgt 166,4 cm; die der Frau 151 cm. Es handelt sich um eine Differenz von 15,4 cm (vgl. Anhang Tab. 15).83 Zusammenfassend liefern 39 Bestattete Angaben über das Alter (vgl. Anhang Tab. 15): drei senile (7,7 Prozent), 23 adulte/mature (59 Prozent), zwei adult/juvenile (5 Prozent), vier juvenile (10,3 Prozent), sechs Infans II (15,4 Pro-‐ zent) und ein Infans I (2,6 Prozent).
73 Mit nur einer Eisenschnalle Bestatteten: Gräber 3,
79 Diese Information wurde mir freundlicherweise bei
10, 22, 34, 50 und 61. Bronzeplatte und Eisenschnal-‐ le: Grab 11. 74 Vgl. Szöke 2008, 175-‐214. 75 Es ist keine zeitgenössische Darstellung von Propel-‐ lern bekannt, demnach wird deren Funktion gemäß ihrer Lage in situ gedeutet. 76 Bei den Gräbern 21, 40, 42, 43 und 69 handelt es sich um männliche Bestattungen. 77 Szőke diskutiert die Funktion des Propellerbe-‐ schlags: vgl. Szőke 2008 Abb. 9. – Tomka 1972, 27-‐75. 78 László 1941, 175-‐191 Taf. XLVI. – Ders. 1942, 781-‐ 818 Abb. 42. Inwiefern eine einzige Öse des Propel-‐ lerbeschlages das Gewicht des Messers tragen konnte, muss in der Forschung noch untersucht werden.
einem mündlichen Gespräch mit Dr. Péter Tomka ge-‐ geben. 80 Vgl. Fettich 1965, 13, 24. – Pilismarót-‐Basaharc, Grab 6, 25. 81 Bei dem Grab 17 in Rákóczifalva handelt es sich demnach um eine Frauenbestattung. 82 Vgl. Bartucz 1929. – Ders. 1931, 75-‐90. – Ders. 1995, 173-‐181. – Rhé/Fettich 1931. – Ansonsten ha-‐ ben sich die awarenzeitlichen Forscher noch nicht mit der Länge von Skeletten als Geschlechtsindikator auseinandergesetzt. 83 Die Skelettlängen in den Gräbern 3 und 10 in Rákóczifalva betragen 170 und 177 cm, demnach wird von Männerbestattungen ausgegangen.
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Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva
Abb. 8: Die archäologische G eschlechtsbestimmung der Bestatteten in Rákóczifalva. Weibliche und männliche Bestat-‐ tungen sind unterhalb der Grabnummer mit entsprechenden Symbolen versehen.
Anhand der Beigaben oder der bereits diskutier-‐ ten Kriterien lassen 32 Verstorbene nähere An-‐ gaben zu ihrem Geschlecht zu. Der Anteil an Männern und Frauen ist relativ ausgeglichen.
Es handelt sich vermutlich um 20 männliche und 16 weibliche Bestattungen unterschiedlichen Alters. Das Gräberfeldareal ist nicht anhand von Geschlechtern aufgeteilt worden (vgl. Abb. 8).
4.3 Sargbestattungen und Pfostenkon-‐ struktionen
der ehemaligen Sargbretter (2x), Sargklammern der hölzernen Deckel (9x), nördlich und südlich des Grabes vertiefte Enden (2x) oder zuletzt auch einzeln stehende Pfostenspuren (29x). In der Hälfte aller Gräber können Pfostenkonstruktionen beobachtet werden. Meist handelt es sich um vier Pfosten in den jeweiligen Ecken der rechteckigen Grabgrube (vgl. Taf. 1-‐6). In manchen Beispielen sind die Pfostenlöcher nicht unmittelbar am Grabrand, sondern sie be-‐ finden sich in der Nähe des Skelettes (vgl. Taf. 2.A, 2.D). Die Formen der Pfosten variieren; diese
Awarenzeitliche Gräber geben in wenigen Fällen Auskunft über die Konstruktionsweise der Grä-‐ ber.84 In mehreren Gräbern in Rákóczifalva fin-‐ den sich Hinweise, dass der oder die Tote in spe-‐ zielle Behältnisse oder Kammern aus vergängli-‐ chem Material bestattet wurden. Zu den Hinwei-‐ sen gehören Kombinationen von Verfärbungen
84 Daim 1987, 84.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
können rund, halbrund, oval, länglich, quadra-‐ tisch oder rechteckig abgerundet sein. Der Durchmesser der Pfosten bildet einen Quotienten von 27,6 cm; die durchschnittliche Tiefe der Pfos-‐ ten ist 9,7 cm. Dies entspricht ungefähr einem Viertel der Durchschnittsgrabtiefe der Gräber. Eine Ausnahme stellt das Grab 20 dar, bei dem die Pfosten doppelt so tief sind wie das Grab (vgl. Taf. 2C). Tomka, 85 Tóth 86 und Kovrig 87 zufolge zeigen die Pfostenlöcher die Stellen der Tragpfos-‐ ten der über den Toten errichteten Grabkammer an. Sie sollen die Spuren der Zeremonie wider-‐ spiegeln, für die man ein Gerüst über der Grab-‐ grube errichtete, auf dem der Tote vor der Bestat-‐ tung aufgebahrt wurde. Die Zeremonie endete mit dem Abriss des Bauwerkes und der Beiset-‐ zung des Toten. Dieser Bestattungsbrauch ist nicht allgemein im Karpatenbecken verbreitet und ist erst in spätawarenzeitlichen Gräbern häu-‐ figer dokumentiert.88 In zwei Gräbern weisen Verfärbungen auf ehemals senkrecht stehende Seitenwände, Böden und Deckel von Särgen. In Grab 5 ist diese Ver-‐ färbung um den Bestatteten herum zu beobach-‐ ten (vgl. Taf. 1.D); in Grab 15 ist diese 16-‐19 cm zwischen dem Skelett und dem Grabboden beim Kopf, sowie 10-‐15 cm beim Bein (vgl. Taf. 2.B). Sargklammern deuten ebenfalls auf eine Sargbe-‐ stattung.89 Die in neun90 Gräbern vorgefundenen Sargklammern belegen das Vorhandensein höl-‐ zerner Deckel.91 Vier eiserne Sargklammern (21 Prozent) wurden in Kombination mit Pfosten-‐ konstruktionen gefunden. Diese Klammern geben den Hinweis auf das Vorhandensein eines ver-‐ gangenen Materials – vermutlich Holz – mit dem der Sarg errichtet wurde. Ihre Lage in Kopf-‐ /Schulterhöhe bzw. im Fußbereich (z.B. Grab 5) markiert die Grenze des ehemaligen Sarges. Sargnägel oder Holzkohleüberreste als Herstel-‐
85 Tomka 1977/87, 78. 86 Tóth 1981, 157-‐193. 87 Kovrig 1963. 88 Garam 1995, 163. 89 Tomka 1977/87, 85-‐86. 90 Gräber 4, 5, 33, 40, 42, 44, 54, 55 und 65. In den
Gräbern 33 und 42 ist es nicht eindeutig, ob es sich um Sargklammern handelt; die ungewöhnlichen For-‐ men lassen keine weiteren Bestimmungen zu. 91 Daim 1987, 84.
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lungsspuren der Särge sind in Rákóczifalva nicht überliefert.92 Für eine Sargkonstruktion sprechen ebenfalls kleinere Eintiefungen – Gruben oder Stufen an Fuß-‐ und Kopfende der Grabsohle. In Grab 20 befinden sich sowohl der Schädel, ein Teil des Oberarmknochens wie auch die Fußkno-‐ chen in dem eingetieften Niveau. Spuren von zwei Pfostenlöchern sind neben den Fußknochen der Körperbestattung dokumentiert (vgl. Taf. 2.C). Grab 54 hat auf der linken Seite der Grabgrube eine 54 cm tiefe, 15 cm hohe Stufe, welche mittig 90 cm breit ist und sich zum Ende des Grabes hin verjüngt (62 cm) (vgl. Taf. 6). Vier Pfostenlöcher bestätigen ebenfalls eine Sargkammer. Schlussfolgernd wurde in Rákóczifalva über 50 Prozent der Bevölkerung ohne Rücksicht auf das Geschlecht, Alter oder auf die soziale Stel-‐ lung im Sarg bestattet; eine Sargbestattung kann demnach als allgemeine Bestattungssitte gedeu-‐ tet werden. Der Sarg ist dabei weder von ethni-‐ scher noch von gesellschaftlicher Bedeutung. Allgemein ist die Zahl der Sargbestattungen im Karpatenbecken außergewöhnlich hoch. Vorbil-‐ der finden sich in Westeuropa, weniger doku-‐ mentiert wurden sie in Osteuropa und Innerasi-‐ en.93
4.4 Rinderbestattungen
Zwei vollständige Rinder wurden in Grab 5 ober-‐ halb der in einem Sarg bestatteten erwachsenen Frau begraben. Die Rinderskelette nehmen die gesamte Fläche der Grabgrube ein (vgl. Taf. 1.C-‐ D). Einer der Rinderschädel (Rind I) liegt in der nordöstlichen Ecke der Grabgrube; die Wirbel-‐ säule verläuft in Richtung N-‐O. Der andere Schä-‐ del (Rind II) liegt mittig im nördlichen Teil der Grube. Der Rest der Wirbelsäule und Rippen nimmt die Position der Grabmitte ein. Die Bestat-‐ tung der Rinder oberhalb des Verstorbenen ist nicht gewöhnlich in der Awarenzeit. Es handelt sich demnach um einen regionalen Bestattungs-‐ brauch. Interessant ist, dass in der Frühawaren-‐ zeit partielle Rinderbestattungen praktiziert wurden, sodass der jeweilige Rinderschädel, -‐ femur und -‐humerus neben der/dem Verstorbe-‐ 92 Tomka 1977/78, 17-‐85. 93 Ders., 86.
Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva
nen niedergelegt wurden. Allgemein tauchen diese zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert nur vereinzelt in Gräberfeldkomplexen auf. 94 Eine herausragende Ausnahme mit 19 partiellen Rin-‐ derbestattungen bildet das Gräberfeld aus Sop-‐ ronkőhida, welches in das 9. Jahrhundert datiert wird.95 In Sopronkőhida befinden sich die Über-‐ reste von Rindern meist unterhalb und auf der linken Seite des Menschenskelettes, manchmal auf der rechten Seite oder neben dem Toten.96 Bei den Verstorbenen handelt es sich im Allgemeinen um männliche Bestattungen, jedoch kommen Rinderschädel auch bei älteren Frauen über 45 Jahren vor.
Vgl. Mór-‐Akasztódom: sarmatisches awarisches Frauengrab aus dem 6.-‐7. Jahrhundert. – Alattyán, Grab 146: Männergrab. – Kassamindszenten (Vala-‐ liky): Reitergrab. – Móron. Zsitvabesenyőn (Bešenov). – Staré Mĕstó und Sopron-‐Présháztelepen. 95 Török 1973. – Hier werden die mit einem Rind be-‐ statteten Personen als Schamanen gedeutet. 96 Vgl. Trugly 1973, 33. – Szőke hat sich mit den parti-‐ ellen Rinderbestattungen des Gräberfeldes von Sop-‐ ronkőhida auseinandergesetzt: vgl. Szőke 1969. 94
Die partielle Tierbestattung des 7. Jahrhunderts ist von Lőrinczy kartiert worden, bedauerlicher-‐ weise fehlt diese in der fortlaufenden Awarenzeit im 8. Jahrhundert.97 Trotz des späteren agrari-‐ schen Schwerpunktes der Awaren gibt die Rin-‐ derbestattung in toto keinerlei Hinweise auf eine wechselnde Lebensweise ihrer Kultur. Eine Bear-‐ beitung der Verbreitung der Rinderbestattungen aus spätawarenzeitlichen Gräberfeldern bleibt bislang eine Forschungslücke. 98 Es wäre loh-‐ nenswert, die Beigabe von Rindern in der Späta-‐ warenzeit einmal umfassender zu untersuchen.99
97 Lőrincsy 1992. 98 Rosner hat sich mit der Thematik mit dem Gräber-‐ feld von Szekszárd auseinandergestzt: vgl. Rosner 1999. – Ebenfalls beschäftigte sich Livia Bende mit der Kartierung von Rinderbestattungen. Ihre Ergeb-‐ nisse sind noch nicht publiziert. 99 Als Beispiele zählen mehrere Exemplare aus Szen-‐ tes-‐Kaján 99 oder aus dem Grab 402 aus Kölked-‐ Feketekapu B: vgl. Kiss 2001, 127-‐222 Abb. 37, 75.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
5. Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie Das Kernziel der Analyse der Befunde und Funde von Rákóczifalva ist deren chronologische Fixie-‐ rung innerhalb der Awarenzeit, genauer inner-‐ halb der MA und SpA I-‐III. Die Frage richtet sich ebenfalls nach der Anzahl der Generationen der bestatteten Bevölkerung. Das archäologische Fundmaterial wird zunächst typologisch be-‐ stimmt (vgl. Abb. 9-‐10); die chronologisch aussa-‐ gekräftigen Gräber – sieben Männer-‐ (Gräber 4, 24, 27, 32, 45, 51 und 54) und 15 Frauengräber (Gräber 5, 11, 12, 15, 18, 20, 26, 33, 41, 44, 52, 55, 60, 65 und 66)100 – werden mit Parallelfunden aus dem Karpatenbecken datiert. Die lilienver-‐ zierten Beschläge, die in zwei der reichen Män-‐ nergräber auf Garnituren erscheinen, werden gesondert bearbeitet; die gesamte Verbreitung lilienverzierter Beschläge wird kartiert und sta-‐ tistisch ausgewertet. Ziel dieser Studie ist es die-‐ sen Beschlagstyp genauer in das bestehende Chronologiesystem einzubauen.
Männergräber
5.1 Gürtelgarnituren Die archäologisch auffälligste Erscheinung des 8. Jahrhunderts ist das Auftauchen der einheitlich in Gusstechnik hergestellten Beschläge von vielteili-‐ gen Gürtelgarnituren. Das auf einen kleinen Be-‐ völkerungskreis beschränkte Vorkommen vieltei-‐ liger Gürtelgarnituren (10 Prozent) 101 wird ge-‐
100 Das Männergrab 4 (ein Bronzeschnallentyp) und die Frauengräber 18 (ein bronzener Armreiftyp), 20 (drei melonenkernförmige Perlen), 41 (fünf zylinder-‐ förmige Perlen eines Typs), sowie 44 (ein Ohrgehän-‐ getyp) haben nur einen chronologisch aussagekräfti-‐ gen Typ und spielen demnach für die Erarbeitung ei-‐ ner relativen und absoluten Chronologie nur eine un-‐ tergeordnete Rolle. 101 Meist kommen Hauptriemenzungen nur bei voll-‐ ständigen Gürtelgarnituren zum Vorschein. Nach Rechnungen von Stadler haben von ca. 30.000 Män-‐ nergräbern 3194 Gräber eine Hauptriemenzunge, demnach ungefähr 10% der Bestatteten: vgl. Stadler 2005, Taf. 141, 162.
30
sellschaftlich Hochgestellten zugewiesen 102 und bezeugt eine überregionale Angleichung der Re-‐ präsentationsformen der Oberschicht. Diese zeichnen sich qualitativ am materiellen Wert der Beschläge und am Motivschatz aus 103 sowie quantitativ an der Anzahl von zwei bis sechs Ne-‐ benriemen. Die awarenzeitliche Forschung schenkt seit langem besondere Aufmerksamkeit der Herstellungstechnik der Metallbeschläge der Gürtel, der Herkunft der Motive und deren kultu-‐ relle Verbindungen. Mit diesen Fragestellungen hat sich zuletzt Szőke 2008 auseinanderge-‐ setzt. 104 Seine Ergebnisse zur Forschungsge-‐ schichte, zu den zahlreichen Rekonstruktionen und strukturellen Veränderungen der Gürtel-‐ trachten sollen hier im Einzelnen nicht noch ein-‐ mal diskutiert werden. Festzuhalten ist, dass unter den Tausen-‐ den awarenzeitlichen Gürtelgarnituren im Karpa-‐ tenbecken bislang keine zwei völlig identischen Besatzkombinationen entdeckt wurden. 105 1987 nahm László bereits an, dass sie auf Einzelbestel-‐ lung gefertigt wurden.106 Außerdem zeugen die Bronzebeschläge von einem hohen handwerkli-‐ chen Können jener Meister, die sie anfertigten. Hierzu recherchiert Szőke: [U]nter ihren Herstellern kann man genauso gut die Meister der am Schwarzen Meer, auf der Balkan-‐ Halbinsel oder in Italien wirkenden byzantinischen Werkstätten vermuten, wie auch die in den langobardischen Gebieten in Italien und in den Gegen-‐
102 Bei 10% der Gesamtbevölkerung handelt es sich um Mitglieder der Elite, höhere Gebietswürdenträger, Reiterkrieger und Stammesoberhäupte der lokalen Gesellschaften: vgl. Stadler 2005. 103 Allerdings kommen unter den gegossenen Gürtel-‐ verzierungen der Spätawarenzeit nur ausnahmsweise goldene oder silberne Exemplare vor, z.B. Velino (Nordostbulgarien) und Vrap (Albanien): vgl. Werner 1986. – Fiedler 1996, 248-‐264. 104 Szőke 2008, 175-‐214. 105 Juhász 1995. – Eine Ausnahme sind die Hauptrie-‐ menzungen aus den Gräbern 87 und 349 des Gräber-‐ feldes von Szarvas, deren Maße und Verzierungen übereinstimmen und wahrscheinlich aus demselben Gußformmodell hergestellt wurden. Nach Juhász kann man nur mit der Lupe eine geringfügige Nach-‐ besserung wahrnehmen. 106 László 1978, 190.
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
den nördlich der Alpen ansässigen bayerischen und alemannischen sowie lokalen germanischen und awarischen Goldschmiede, während später die sowohl in der Ausführung als auch im Motivschatz ein engeres System bil-‐ denden bronzenen Beschläge wahr-‐ scheinlich überwiegend von lokalen Meistern hergestellt wurden.107
de der Tracht zu interpretieren. Für die eigentli-‐ che Analyse, Typologie und für die Untersuchung der inneren Chronologie sind zusammenfassend nur diejenigen Gräber mit den kompletten ver-‐ zierten vielteiligen Gürtelgarnituren geeignet (Typ 4). Die vier Gürtelgarnituren werden dem Befund entsprechend rekonstruiert. Dabei wird die Einzeichnung der zahlreichen Beschläge auf dem Befundplan mit ihrer Position auf dem re-‐ konstruierten Gürtel verglichen.
5.2 Die Gürtelgarnituren aus Rákóczifalva
Im Gräberfeld von Rákóczifalva lagen in 22 Grä-‐ bern (38 Prozent) Gürtel oder Gürtelzubehöre bei den Bestatteten – unter den 37 Beigaben führen-‐ den Gräbern machen diese 64 Prozent aus. Der Häufigkeit nach handelt es sich um das Zubehör der lokalen alltäglichen Bekleidung. In der Ge-‐ meinschaft von Rákóczifalva war die Gürteltracht ausschließlich für das männliche Geschlecht kennzeichnend. Es können zunächst vier Typen der Grä-‐ ber mit Gürtelbeigabe unterschieden werden, ohne auf das Material und auf die Verzierung Rücksicht zu nehmen. Diese setzten sich folgen-‐ dermaßen zusammen: Typ 1. Bei elf Exemplaren weist eine ein-‐ zeln vorkommende Gürtelschnalle auf einen un-‐ verzierten Gürtel hin. Ein Riemen hielt die untere Bekleidung mithilfe einer Eisenschnalle zusam-‐ men (50 Prozent);108 Typ 2. In fünf Gräbern fanden sich zwei unverzierte Gürtelschnallen, wobei an einem der Gürtel ein Eisenmesser als Werkzeug getragen wurde (23 Prozent); Typ 3. Zwei Gürtelschnallen, mit ein bis drei Beschlägen als Verzierung, kommen zwei-‐ fach vor. Es handelt sich um unvollständige Gür-‐ tel (9 Prozent); Typ 4. Vielteilige Gürtelgarnituren, die über dem Umhang getragen wurden und einen Pracht-‐ oder Hüftgürtel darstellen, kommen in vier Bestattun-‐ gen vor (18 Prozent).109 Gräber mit sekundär angewandten Gür-‐ telbeschlägen kommen in Rákóczifalva nicht vor, demnach sind alle Gürtelzubehöre als Gegenstän-‐
Gürtelgarnitur aus Grab 45 Die Gürtelgarnitur besteht aus Bronze-‐ und Ei-‐ senbeschlägen (vgl. Abb. 9). Die Gürtelschnalle ist gut gearbeitet, gegossenen und weist Rankenver-‐ zierung auf (GS Typ 5). Zwei weitere Schnallen sind aus Eisen gefertigt. Vier quadratische Haupt-‐ riemenbeschläge sind aus Eisen (HRB Typ 1) und fünf weitere Beschlägen sind sowohl aus Eisen als auch aus Bronzeblech (LS Typ 1, 3A und 3B) her-‐ gestellt. Letztere können aufgrund ihrer Lage im Grab als Nebenriemenbeschläge gedeutet wer-‐ den. Insgesamt hat die Garnitur eine Gürtel-‐ schnalle und neun Beschläge. Diese Gürtelgarnitur verfügt als einzige in Rákóczifalva über drei Gürtelschnallen. Ob sich daraus allerdings drei Gürtel ableiten lassen, ist schwer nachvollziehbar.
107 Szőke 2008, 176 Anm. 6, 7. 108 Csallány 1962, 445-‐480. 109 Ders., 445-‐480.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 9: Die Typologie der Funde aus den Männergräbern und deren Beschreibung. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu abgebildet.
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Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Typ Grabnr. Typologie GÜRTELSCHNALLEN (GS) 1A 11, 21, 51 GS, beschlaglos, Eisen, Bügel oval, eiserner oder bronzener Schnallendorn 1B 10,12,17, GS, beschlaglos, Eisen, Bügel rechteckig 26,40,42, 43,45,47, 48,50,55, 61?,64 2A 4, 27, 67 GS, beschlaglos, Bronze, Bügel oval 2B 47 GS, beschlaglos, Bronze, Bügel rechteckförmig abgerundet 3 4 GS, Bronzeguss, Bügel oval, Beschlag kurz, rechteckig, rahmenhaft durchbrochen und unverziert 4 54 GS, Bronzeguss, Bügel oval, Beschlag kurz, fünfeckig, unverziert, drei Nieten, Schnalle mit gegossener Platte 5 45 GS, Bronzeguss, Bügel länglich-‐oval, Beschlag kurz, wappenförmig, durchbrochen, Rankenverzierung 6A 24 GS, Bronzeguss, Bügel fehlt, Beschlag kurz, u-‐förmig, unverziert, drei Nieten, scharnierte Schnallenplatte 6B 54 GS, Bronzeguss, Bügel oval, Beschlag lang, u-‐förmig, schuppenartiger Perlrandrahmen, sehr stark durchbrochen, verschwommene Ranken-‐ verzierung, scharnierte Schnallenplatte PROPELLERFÖRMIGE GÜRTELBESCHLÄGE (PGB) 1 24 PGB, Bronzeguss, dachförmig, unverziert 2 54 PGB, Bronzeguss, schuppenartiger Perlrand außen und mittig LOCHSCHÜTZER (LS) 1 24 LS, Bronzeguss, rhombischer Perlrandrahmen aus acht Schuppen, zwei-‐ nietig 2 24 LS, Bronzeguss, wappenförmig, unverziert, zweinietig 3 54 LS, Bronzeguss, herzförmig, leicht durchbrochen, starker Rankendekor, dreinietig BESCHLÄGE (BSG) 1 27 BSL, Eisen, länglich, unverziert, zweinietig 2A 27 BSL, glattes Bronzeblech, quadratisch, unverziert, einnietig 2B 27 BSL, glattes Bronzeblech, langrechteckig, glatt, zweinietig 3A 27 BSL, Bronzeblech, rechteckig, schuppenartiger Rahmen, zweinietig 3B 27 BSL, Bronzeblech, ehemals rechteckig, schuppenartiger Rahmen 4 51 BSL, Bronze, Bruchstück, Verzierung: eingestampftes Flechtmuster HAUPTRIEMENBESCHLÄGE (HRB) 1 45 HRB, Eisenbeschlag, unverziert, quadratisch, viernietig 2 27 HRB, Bronzeguss, rund, Rosettenverzierung mit 11 Schuppen, einnietig 3A 24 HRB, Bronzeguss, zungenförmig-‐länglich, schuppenartiger Perlrandrahmen,
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
innen durchbrochen, zweinietig 3B
24
4A
54
4B
54
HRB, Bronzeguss, zungenförmig-‐länglich, schuppenartiger Perlrandrahmen, innen durchbrochen, beweglicher Anhänger, zweinietig HRB, Bronzeguss, zungenförmig-‐länglich, Perlrandrahmen stark durchbro-‐ chene Lilienverzierung, zweinietig HRB, Bronzeguss, zungenförmig-‐länglich, Perlrandrahmen stark durchbro-‐ chene Lilienverzierung, beweglicher Anhänger, zweinietig
NEBENRIEMENBESCHLÄGE (NRB) 1 2A
24 24
NRB, Bronzeguss, wappenförmig, unverziert, zweinietig NRB, Bronzeguss, wappenförmig, gravierte Palmettenverzierung, zweinietig
2B
24
3
24
NRB, Bronzeguss, wappenförmig, gravierte Palmettenverzierung auf punzier-‐ tem Hintergrund, zweinietig NRB, Bronzeguss, rhombischer Perlrandrahmen aus acht Schuppen, zweinietig
4 54 NRB, Bronzeguss, herzförmig, Perlrandrahmen, rankenverziert, zweinietig HAUPTRIEMENZUNGEN (HRZ) 1 24 HRZ, Bronzeguss, zweiteilig, Ende rund, flaches Kreislappendekor, der obere Teil fehlt, wahrscheinlich mit Tierkopfzwingen 2
27
3
54
HRZ, Bronzeguss, einteilig, Zwinge zweiösig, unverziert und pyramiden-‐ förmig, Ende rund, Dekor: lilienartig HRZ, Bronzeguss, zweiteilig, Perlrandrahmen, stark durchbrochen
NEBENRIEMENZUNGEN (NRZ) 1
NRZ, Bronzeguss, zweiteilig, Tierkopfzwingen, Ende rund, flaches Kreislappen-‐ dekor 2 54 NRZ, Bronzeguss, zweiteilig, Zwinge zweiösig, Ende rund, aus schuppenartigem Perlrandrahmen bestehend, stark durchbrochen, verworrene Rankenverzie-‐ rung RIEMENDURCHZÜGE/GÜRTELSCHLAUFE (RDZ/GSch) 1 27 RDZ, Bronzeguss, fast quadratisch, klein, rechteckförmig abgerundeter Querschnitt, einnietig 2 54 RDZ, Bronzeblech, rechteckförmig, groß, rechteckförmiger Querschnitt, zweinietig GEFÄßE (GF): ohne Abb. 1 54 GF, graue Keramik, Topf, ausgebogener Rand, dickwandig, grobe Keramik. Verzierung: vier Reihen Kammstricheinritzungen; ebenfalls eine am inneren Rand, handgeformt 2 54 GF, Gelbe Keramik, ringförmiger Henkeltopf, rote Farbspuren. Drehschei-‐ benware
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Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Die Beigabe von drei Gürteln ist nur für die vor-‐ nehmste frühawarische Oberschicht charakteris-‐ tisch – wie die sogenannten Fürsten von Bócsa, Kunágota oder Ozora.110 Die Garnitur aus Grab 54 spricht jedoch qualitativ und quantitativ nicht für eine Fürstenbestattung. Die Lage der Eisen-‐ schnallen im Bereich des linken Beckenknochens lässt eine Zugehörigkeit zu einer Tasche oder einem Riemen aus vergänglichem Material ver-‐ muten. Quadratische Hauptriemenbeschläge ohne Anhänger gehören in die MA-‐Zeit oder SpA I111 (vgl. Abb. 4). In die SpA I ist auch die gegos-‐ sene wappenförmige Gürtelschnalle mit einem durchbrochenen symmetrischen Rankendekor zu datieren, 112 die aufgrund des ungewöhnlichen Musters nicht mit Daims SPA IIIa kompatibel ist. Diese Garnitur ist offensichtlich aus verschiede-‐ nen Materialien und Stilen zusammengesetzt worden; die eisernen Beschläge können demnach Altstücke sein. Schlussfolgernd datiert diese Gür-‐ telgarnitur in die SpA I.
Gürtelgarnitur aus Grab 27
Die Gürtelgarnitur ist aus Bronzeguss (vgl. Taf. 21, 39) und liegt in dem Grab eines Infans II (elf -‐ zwölf Jahre). Konstruiert wurde der Gürtel mit einer einfachen ovalen Bronzeschnalle (GS Typ 2A); drei runden, rosettenförmigen Hauptrie-‐ menbeschlägen (HRB Typ 2); einer fragmentari-‐ schen Hauptriemenzunge mit flachem Kreislap-‐ pendekor (HRZ Typ 1); zehn ebenfalls fragmenta-‐ rischen, auf drei Nebenriemen verteilte, recht-‐ eckigen oder quadratischen Beschläge aus Bron-‐ zeblech (LS Typ 2A und 2B) und zwei kleinen 110 Die erste Untersuchung des Konstruktionsaufbaus des awarischen Gürtels und des Trägerkreises unter-‐ nahm Gyula László, der auch als erster den Doppel-‐ gürtel nachwies: vgl. László 1955. – Zu den sog. Fürs-‐ tenfunden: Kunágota. – Daim 2001a, 486-‐490. Kunbábony. – Tóth 1972, 143–160. – Tóth/Horváth 1992. – Tóth 1996, 391-‐403. – Ozora. – Daim 2003b, 423-‐427. – Bestattungen mit Fürstenrang sind nach einer Studie von Bálint lediglich für die Frühawaren-‐ zeit kennzeichnend: vgl. Bálint 2006, 147-‐159. – Bálint argumentiert, dass Bestattungen ohne typische Machtinsignien wie z.B. Kelch, Zepter, Ring nicht als Fürstengrab gedeutet werden dürfen. 111 Zábojník 1991, 236. – Quadratische Beschläge oh-‐ ne Anhänger (Typ 208). 112 Garam 1992.
Beschläge, die normalerweise als Riemendurch-‐ zug fungieren (RDZ Typ 1). Eine Gürtelgarnitur nur hat generell nur einen Riemendurchzug. Grab 183 von Cikó113 hat ebenfalls solche Beschläge, die als Nebenriemenzungen interpretiert wurden. Insgesamt hat die Garnitur eine Gürtelschnalle und 12 Beschläge. Runde rosettenförmige Hauptriemenbe-‐ schläge waren in der MA und SpA I 114 in Ge-‐ brauch. Die runden Beschläge und gerade abge-‐ schnittene Riemenzungen der Gürtelgarnitur vertreten ebenfalls die Tradition Ende des 7. Jahrhunderts.115 Es datiert der jüngste Fund der Garnitur, die Hauptriemenzunge mit rundem Abschluss und Kreislappendekor dieses Grab in die SpA I.116 Schlussfolgernd datiert diese Gürtel-‐ garnitur in die SpA I.
Gürtelgarnitur aus Grab 24 Die aus Bronzeguss hergestellten Beschläge die-‐ ser Gürtelgarnitur setzen sich aus folgenden Ele-‐ menten zusammen (vgl. Taf. 20, 40-‐41): einer wappenförmigen unverzierten Gürtelschnalle (GS, Typ 4A); einem unverzierten dachförmigen Propellerbeschlag (PB Typ 1); zwei rhomboiden Lochschützern (NRB Typ 3)117; einem wappen-‐ förmigen unverzierten Lochschützer (LS Typ 4); neun länglichen Hauptriemenbeschlägen mit Schuppenrand; die teilweise mit Anhängern kon-‐ struiert sind (HRB Typ 3A und 3B); fünf unver-‐ zierten und graviert-‐punzierten Nebenriemenbe-‐ schlägen (NRB Typ 2A und 2B); einer Nebenrie-‐ menzunge mit Tierkopfzwingen und Blattranken (NRZ Typ 1); sowie einer Hauptriemenzunge mit lilienartigem Durchbruchsdekor (HRZ Typ 2).
113 Kiss 1984, Taf. 13. 114 Scheibenförmige
Beschläge mit strahlenförmiger Verzierung (Typ 197): vgl. Zábojník 1991, 236. – Die Beschläge aus dem Grab 119 aus Győr-‐Téglavető dűlő bezeugen einen Gebrauch in der SpA I: vgl. Fettich 1943. 115 Garam 1993b. 116 Dieser Riemenzungentyp kommt in zahlreichen spätawarenzeitlichen Nekropolen des Karpatenbe-‐ ckens vor. Als Beispiele sind die Gräber 1221 aus Tis-‐ zafüred und ein Grab aus Krungl zu nennen: vgl. Breuer 2005, Abb. 53. 117 Aufgrund ihrer Lage handelt es sich im Grab 24 um Lochschützer und nicht um Nebenriemenbeschläge.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Insgesamt hat die Garnitur eine Gürtelschnalle und 20 Beschläge. Die Gürtelbeschläge mit Scharnierkon-‐ struktion wurden in der Nähe des propellerför-‐ migen Beschlages ohne Anhänger befestigt, um das freie Umdrehen des Drehbeschlages zu er-‐ leichtern (vgl. Taf. 40-‐41).118 Die Gürtelgarnitur mit Miniaturbeschlägen besteht aus charakteris-‐ tischen Elementen, die den Hauptleitformen der Männergräber der SPA III entsprechen. Hierzu gehört die lilienverzierte Hauptriemenzunge, 119 die wappenförmige unverzierte Gürtelschnalle und der unverzierte Propeller 120 sowie die in Dreiergruppen angeordneten Hauptriemenbe-‐ schläge aus einem schuppigen Perlrahmen. 121 Ältere Bestandteile der Garnitur sind die zweitei-‐ lig gegossene Nebenriemenzunge mit Kreislap-‐ pendekor und Tierkopfzwinge122 und die rhom-‐ boiden Lochschützer. 123 Die Nebenriemenbe-‐ schläge zieren gravierte Palmetten auf punzier-‐ tem Hintergrund (NRB Typ 2B). Diese Technik stammt von einer ovalen Schale und von den Henkeln der Krüge des sogenannten Goldschatzes von Nagyszentmiklós/Sânnicolau Mare – ein ein-‐ zigartiges Tischgeschirr aus 23 Goldgefäßen und ca. 10 kg Gold aus spätawarischer Zeit. 124 Die Verbreitung der graviert-‐punzierten Technik auf unterschiedlichen Beschlägen wird in der neus-‐ ten Forschung Ende des 8. bis Anfang des 9. Jahr-‐ 118 Aussagekräftige Anmerkung von Fettich zur Bestä-‐ tigung der Funktion des Propellerbeschlages: vgl. Fet-‐ tich 1965, 97. 119 Vgl. Kapitel 5.4. 120 Unverzierte Beschläge gehören in die SpA IIIb: vgl. Breuer 2005, 83. 121 Das Element des Perlrandes oder perlrandartigen Borte ist in der mittleren SpA besonders beliebt: vgl. Daim/Lippert 1984, 76. Distelberger datiert den Perl-‐ rand in die SpA III am Beispiel des Gräberfeldes von Mistelbach: vgl. Distelberger 1996a, 24. – Durch Zábo-‐ jníks Seriation gehört er in die SpA III und IV (SpA III-‐ a/b): vgl. Zábojník 1991, 241. 122 Nebenriemenzunge mit Kreislappendekor und Tierkopfzwinge sind charakteristisch für die SpA IIIa: vgl. Breuer 2005, 83. 123 Distelberger hat eine Liste von parallelen Beschlä-‐ gen erstellt und schlussfolgernd diese als charakteris-‐ tische Beschläge für die Zeit vom Übergang von SpA II zu SpA III bis zur Mitte von SpA III angesehen: vgl. Distelberger 1996a. 124 Hampel 1885. – Mavrodinov 1943. – László/Rácz 1977. – Ders. 1983. – Marschak 1986, 308-‐306. – Benda 1965, 399-‐414. – Bálint 1992a. – Göbl/Róna-‐ Tas 1995. – Daim/Stadler 1996, 439-‐45. – Kovács 2002. – Bálint 2004, 581-‐608. – Bálint 2005, 147-‐173.
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hunderts datiert. 125 Die Gürtelgarnitur gehört gemäß ihrer Vergleichsfunde und der Seriation der lilienverzierten Beschläge in Kapitel 5 in die SpA III.
Gürtelgarnitur aus Grab 54 Die Gürtelgarnitur ist aus Bronzeguss und setzt sich aus folgenden Beschlägen zusammen (vgl. Taf. 7, 32-‐34, 42-‐44): einer stark durchbrochenen (GS Typ 6) sowie einer unverzierten Gürtel-‐ schnalle (GS Typ 4B); einem perlrahmenverzier-‐ ten Propeller (PB Typ 2); zwei herzförmigen Lochschützern (LS Typ 5), 15 Hauptriemenbe-‐ schlägen mit undeutlichem Liliendekor, 13 davon mit Anhängerkonstruktion (HRB Typ 4A und 4B); 30 herzförmigen Nebenriemenbeschlägen (NRB Typ 4); vier durchbrochenen Nebenriemenzun-‐ gen (NRZ Typ 2); einem unverzierten Riemen-‐ durchzug (RDZ Typ 2) und einer perlrandbesetz-‐ ten Hauptriemenzunge, die unglücklicherweise verschollen bleibt. Insgesamt hat die Garnitur zwei Gürtelschnallen und 54 Beschläge; die bis auf eine Nebenriemenzunge vollständig ist, dem-‐ nach hat es sich ehemals um 55 Beschläge gehan-‐ delt. Die Anzahl der Beschläge dieser Garnitur ist sicherlich überragend; awarenzeitliche Gür-‐ telgarnituren haben maximal eine Anzahl von 40-‐ 49 Beschlägen.126 Allerdings steht nicht die An-‐ zahl der Beschläge, sondern deren Gewicht sowie eventuelle Vergoldung, Versilberung oder Ver-‐ zinnung für den Sozialstatus. Die Garnitur aus Grab 54 ist aus Bronze gefertigt und ähnelt der Gürtelgarnitur aus Hohenberg;127 ist jedoch stilis-‐ tisch schlechter ausgeführt. Die feuervergoldete Garnitur aus Hohenberg datiert in die Mitte bis zur 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts128 und ist ein
125 Garam 2006, 151-‐164.
Die größte Gürtelgarnitur mit 49 Beschlägen stammt aus Kaposvár XXXIII, Grab 14: vgl. Bárdos 1978, 18 Taf. 33. – Die zweitgrößte Gürtelgarnitur mit 48 Beschlägen kommt aus Vösendorf, Grab 76 mit 48 stilistisch inhomogenen Beschlägen: vgl. Sauer 2007, 73. – Die drittgrößte mit 46 Beschlägen ist aus Prša/Perse, Grab 110 mit 46 Beschlägen: vgl. Točik 1963, 143. 127 Fischbach von 1895, 249-‐252. – Szalontai 1996a, 145-‐162. – Daim 1996a. – Ders. 2000b, 77-‐204 Abb. 61-‐73. – Neuhäuser 2000, 605-‐801. 128 Daim 2000b, Abb. 112. 126
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Meisterwerk awarischen Kunsthandwerks. Von den aus Messing hergestellten Beschlägen sind besonders die Riemenzungen sehr aufwendig gestaltet, welche aus zahlreichen Teilen mit Sil-‐ ber zusammengelötet wurden. 129 Es wurde mehrmals versucht, die Hohenberg-‐Garnitur zu imitieren; zwei Parallelfunde stammen aus Bozen und Biskupija–Crkvina. 130 Ebenfalls bezeugen Funde, dass solche Garnituren auch bei den Edlen der benachbarten Völker – den Karantanen – vorkommen.131 Schließlich zeigt eine Wandmale-‐ rei in der Kirche Santa Maria Antiqua in Rom aus der Mitte des 8. Jahrhunderts einen Jungen ver-‐ mutlich in der Amtstracht des dux (magister mili-‐ tium) mit einem vielteiligen Gürtel von diesem oder ähnlichem Typ.132 Neben dem Vergleich mit dem Gürtel aus Hohenberg sprechen ebenfalls der Perlrand der Beschläge, die Lilienverzierung, die herzförmigen mit Ranken besetzten Neben-‐ riemenbeschläge133 und der Propellerbeschlag134 für das fortgeschrittene Zeitalter SpA III. Die Imi-‐ tation des Hohenberg Funds sowie die Seriation der lilienverzierten Beschläge in Kapitel 5 datiert diese Garnitur in die SpA III.
5.3 Keramik
Das Gräberfeld von Rákóczifalva hat nur sehr wenige Keramikfunde. Zwei vollständig erhaltene Grabgefäße stammen aus dem Männergrab 54. Vida zufolge sind Gefäße in spätawarenzeitlichen Gräbern zu 39% Männern, 43% Frauen und zu 17% Kindern beigegeben. 135 Gemäß der Ferti-‐ gungstechnik teilt Vida awarenzeitliche Gefäße in drei Hauptgruppen ein: I. auf schnell rotierender oder fußbetriebener Scheibe gefertigte Keramik;
129 Ders., Abb. 75-‐76. – Erläuterungen der aufwendi-‐
gen Konstruktion. 130 Ders., Abb. 77a, 78, 82. 131 Ders., 151-‐152. – Anke et al. 2008, 69-‐70. 132 Die Darstellung des „byzantinisch-‐awarischen Gür-‐ teltyps“ bezeugt, dass die Handelsbeziehungen, trotz eingeschränkter politischer Kontakte zwischen den Awaren und Byzanz im Laufe des 8. Jahrhunderts, nicht völlig aufhörten: vgl. Anke et al. 2008, 69. – Daim 2000b, Abb. 79-‐80. – Rettner 2000, Abb. 2-‐5. – Schmauder 2000, 15-‐44. 133 Kiss 1995a, 98-‐126. 134 Mit Parallelfunden von Distelberger: vgl. Distel-‐ berger 1996a, 66-‐67. 135 Vgl. Vida 1986, 16. – Ders. 1999.
II. auf langsam rotierender oder handbetriebener Scheibe gefertigte und nachgedrehte Keramik und III. handgearbeitete Keramik.
Gelbe Keramik Beschreibung: Der Henkelkrug ist birnenförmig mit der größten Weite im unteren Drittel; der Henkel ist rundösig (vgl. Taf. 57). Der Krug wurde fein geschlämmt, genauer mit winzigen Partikeln im Durchmesser von weniger als 0,1 mm. Seine Maße betragen: Höhe 11,5 cm; Rand 7,1 cm; brei-‐ teste Ausdehnung 12 cm; breitester Durchmesser 5,1 cm; Profilbreite: ca. 0,7 cm. Verzierung: Spuren von orange-‐roter Farbe in undefinierter Form auf dem Gefäßbauch. Typologie: Henkelkrug, Typ A-‐IV 6 der Henkeltöpfe mit der Variante b nach Bialeková 136 und Typ 1/b nach Garam.137 Vergleichsfunde: 38 Fundstellen sind im Karpatenbecken mit birnenförmigen Henkeltöp-‐ fen bekannt, besonders in der Gegend um Szeged und Pécs, ebenfalls aus der Batschka.138 Interes-‐ santerweise stammen nur wenige Gefäße aus Pannonien, dem Herstellungsort der frühawaren-‐ zeitlichen grauen Keramik.139 Als Vergleichsfunde zu dem Topf aus Rákóczifalva mit Spuren von orange-‐roter Farbe sind bichrome Henkeltöpfe mit Spuren von weißer, schwarzer und oranger Farbe, 140 oder monochrome Töpfe und Scha-‐ len,141 beispielsweise solche aus dem Grab 108
136 Bialekóva 1967, 5-‐76, Karte 3 Taf. 12.3. – Ders. 1986a. 137 Garam 1969, 207-‐24 Abb. 5. 138 Stadler 2005, Taf. 205. – Garam 1969, Anm. 162. 139 Bialekóva 1986b, 205-‐227. 140 Aus den Frauengräbern 89, 90 und 172 und aus dem Männergrab 279 aus Székkutas-‐Kápolnadűlő: unterhalb des Randes ist auf einem schwarzfarbigem breiten Band weiße Farbe in Form von gefärbten Fle-‐ cken aufgetragen. Dieses Band teilt auch den Ge-‐ fäßkörper in drei Flächen: vgl. Bende 2003b, Taf. 203.9-‐13. – Aus Szeged-‐Kundomb, Grab 285: vgl. Sa-‐ lamon/Sebestyén 1995a, 36-‐37, 55, Taf. 35. 141 Weitere monochrome Henkeltöpfe finden sich in den Gräbern 181 und 200 von Üllö-‐I: vgl. Horvath 1935, Abb. 17 a. – Breuer 2005, 102. – In den Gräbern 185 und 437 aus Kölked-‐Feketekapu B: vgl. Kiss 2001, 222-‐223 Abb. 101, 257. – Gräber 203 und 209 aus Szébény I: vgl. Garam et al. 1975, 85 Abb. 16 Taf. X:13-‐ 16. – Ders., 86 Abb. 16 Taf. XVII 7. – Szekszárd-‐ Bogyiszloi Straße, Grab 21, 186, 302, 309, 319, 432, 443, 483, 640: vgl. Rosner 1999, 142 Abb. 32 Taf.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
aus Janoshida. 142 Gewöhnlich finden sich nur wenige Exemplare in einem Gräberfeld, eine Aus-‐ nahme bildet Nové Zámky mit 14 Gefäßen. 143 Meist ist Gelbe Keramik mit einem weiteren topf-‐ artigen Gefäß oder einem Eimer vergesellschaf-‐ tet, wie auch das Grab 54 aus Rákószifalva be-‐ zeugt. Datierung: Im keramischen Inventar der Spätawarenzeit kommt eine in typologischer und technischer Hinsicht eigentümliche sogenannte Gelbe Keramik vor, die sich von der gebräuchli-‐ chen Grabkeramik des Donau-‐ und Theiß-‐Typs unterscheidet. Zunächst haben sich Bialeková 1968 und anschließend Garam 1969 umfassend mit dieser Keramikgattung beschäftigt; seitdem sind zahlreiche weitere Funde publiziert worden. Sie zählen als Prestigeobjekte, da sie wahrschein-‐ lich aus einer oder mehreren byzantinischen Werkstätten der Spätawarenzeit hergestellt wur-‐ den.144 Dem zahlreichen Formenbestand der Gel-‐ ben Keramik von Tüllengefäßen, Krügen, Fla-‐ schen, Bechern, Schüsseln und Töpfen ist ge-‐ meinsam, dass die Henkeltöpfe am häufigsten im Karpatenbecken vertreten sind. Beachtenswert ist ebenfalls die Vergesellschaftung der Gelben Keramik in Männergräbern mit gegossenen Gür-‐ telgarnituren, die aus graviert-‐punzierten, lilien-‐ verzierten 145 oder aus glatten rankenverzierten Beschlägen bestehen. 146 In Frauengräbern sind späte Formen von elliptischen Ohrringen147 oder Stangenperlen mit der Gelben Keramik vergesell-‐ schaftet.148 Schlussfolgernd kann Gelbe Keramik in die SpA III datiert werden.
54.7. – In Želovce/Zsély; vgl. Čilinská 1973, 122. – Gräber 159 und 249 in Szentes-‐Kajáni: vgl. Madaras 1991, Taf. 17 und 25. 142 Breuer 2005, 102 Abb. 69.9. 143 Čilinská 1966, 137. 144 Stadler 2005, 138. 145 Rákóczifalva, Grab 54; Szebeny-‐I, Grab 138: vgl. Garam et al. 1975, 70, 345. – Szeged-‐Kundomb, Grab 285: vgl. Breuer 2005, 102. 146 Székkutas-‐Kápolnadűlő, Grab 279: vgl. Bende 2003, 305-‐330. 147 Cilinska 1966, 137-‐142. 148 Szebeny-‐I, Grab 138: vgl. Garam et al. 1975, 61 Fig. 10.
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Graue Keramik
Beschreibung: Dunkelgrauer scheibengedrehter Topf mit einer sehr rauen Oberfläche (vgl. Taf. 56). Das Material ist schlecht aufbereitet, mit Kiesen und Keramikscherben stark gemagert. Die Stärke der Partikel beträgt im Durchschnitt 3-‐4 cm. Das Gefäß hat einen kurzen, trichterförmig ausbiegenden Rand. Der Winkel des Randes ist um 75 Grad gebogen; gemäß Vida ist es eine mitt-‐ lere Ausbiegung.149 Zu den Maßen: Höhe 14,5 cm; Rand 9,5 cm; breiteste Ausdehnung 11,5 cm und breitester Durchmesser 7,5 cm; Profilbreite: ca. 1 cm. Wahrscheinlich hat der Krug als Vorratsgefäß für Lebensmittel gedient. Verzierung: Die innere Seite des Randes ist durchgehend und flächendeckend mit einge-‐ ritzten Kammstrichmustern verziert. Diese Ver-‐ zierung besteht aus jeweils neun bis zehn annä-‐ hernd horizontal leicht gewellten Linien, die zu-‐ sammen ein eiförmiges bis rechteckiges Muster ergeben. Vom oberen Rand bis zum unteren Drit-‐ tel des Gefäßbodens ist eine gleiche Kammstrich-‐ einritzung horizontal in vier Reihen um den Ge-‐ fäßkörper angeordnet. Typologie: Es handelt sich um einen ein-‐ fachen Topf, der in Vidas Gruppe F eingeteilt werden kann; genauer in die Variante F²b³.150 Vergleichsfunde: Unterschiedliche Kammstrich-‐ und Wellenbandverzierungen sind die dominierenden und charakteristischen Ver-‐ zierungselemente awarenzeitlicher Töpfe. 151 Kammstrichverzierte Töpfe sind überwiegend im Wiener Becken und in der Südslowakei verbrei-‐ tet, ebenfalls im Gebiet um Pécs.152 Die selten im Karpatenbecken anzutreffende horizontale, in mehreren Reihen, eingeritzte Kammstrichverzie-‐ rung ähnelt einer hellgrauen enghalsigen Tonfla-‐ sche aus fein geschlemmten Material aus Solt,
149 Leichte Ausbiegung: 45-‐60°; mittlere Ausbiegung:
60-‐90° und starke Ausbiegung: 90-‐120°: vgl. Vida 1986, 33 Taf. 8. 150 Ders., 20-‐23 Taf. 4. 151 Stadler 2005, 154-‐155. – Mit unterschiedlichen Verzierungsmustern. Insgesamt gibt es sieben Verzie-‐ rungen an spätawarenzeitlichen Gefäßen: Linien-‐, Wellenlinien-‐, Linienband-‐, Wellenband-‐, zwei wech-‐ selnde-‐, eingestochene Verzierungen und unverziert: vgl. Vida 1986, 36 Taf. 7. – Auf der Tafel wird deutlich wie selten das eingestempelte Muster auf der späta-‐ warenzeitlichen Keramik auftaucht (Gruppe 7). 152 Ders., Taf. 196, 197.
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Komitat Pest. 153 Ein weiterer handgeformter bräunlich-‐roter Topf mit ähnlicher Verzierung ist aus der Sandgrube Jászárokszállás-‐André ho-‐ mokbánya, Grab 2 ebenfalls aus dem Komitat Jász-‐Nagykun-‐Szolnok bekannt.154 Beide unpubli-‐ zierte Vergleichsfunde sind jedoch chronologisch nicht weiter aussagekräftig. Datierung: Der Topf kann generell in die Früh-‐ bis Spätawarenzeit datiert werden. In Rákóczifalva ist er mit der Gelben Keramik und einer lilienverzierten Gürtelgarnitur aus der SpA III vergesellschaftet.
5.4 Waffen
Gräberfelder der Spätawarenzeit sind generell waffenlos, mit Ausnahme von Äxten und ein-‐ schneidigen Langsaxen.155 Nach Garam löst sich diese Beigabensitte zum Ende der Awarenzeit hin völlig auf.156
In Rákóczifalva ist ein Mann aus dem Grab 32 mit einer ungarischen Streitaxt aus Eisen, dem soge-‐ nannten Fokosch begraben worden (vgl. Taf. 26). Diese Axt besteht grundsätzlich aus zwei quadra-‐ tischen oder breitbandförmigen Kopfenden und ist mittig mit einem ovalen Loch versehen. Der Fokosch ist 17 cm lang, die Köpfe 3,5 cm und 3,3 cm lang. Das mittige Loch hat einen unregelmäßi-‐ gen Durchmesser von c. 1,4 cm. 157 Generell kommt der Fokosch nicht häufig in awarenzeitli-‐ chen Grabkomplexen vor 158 und wird er bei den charakteristischen spätawarenzeitlichen Waffen nicht erwähnt.159 In Szentes-‐Kajáni, Grab 159 ist der Fokosch mit einer lilienverzierten Gürtelgar-‐ nitur vergesellschaftet. Die Seriation der lilien-‐ verzierten Beschläge datiert diese Garnitur in die chronologische Phase 2 (SpA II-‐III).
153 Fünf solcher Verzierungsreihen befinden sich auf der Oberfläche des Gefäßes und eine auf dem inneren Rand (Gruppe 3B, hier Untergruppe IB²). Die Form des Gefäßes ist anders, die Verzierungstechnik jedoch die gleiche. H: 17,2 cm; Rd: 5,3 cm; bA: 14,5 cm; Bd: 7,5 cm: vgl. Vida 1999, Taf. 98.3 Kat. Nr. 137. Unveröf-‐ fentlicht. MNM Museum, Inv. Nr. 32.952.2. 154 Das Gefäß schmückt drei ähnliche Verzierungsrei-‐ hen, kombiniert mit zahlreichen Wellen-‐ (2 bzw. 3 Doppellinien) und fünf geraden Linien. H: 22,5 Rd: 10,5 bA: 15,5 cm Bd: 9,0 cm: vgl. Ders., Taf. 159, Kat. Nr. 668. Unveröffentlicht. DJM Museum, Inv. Nr. 66.1.28. 155 Vgl. Zábojník 1984. – Charakteristische waffenlose Gräber aus der Spätawarenzeit: Kisköre: vgl. Garam 1979, 30. – Mistelbach: vgl. Distelberger 1996a, 18. 156 Garam 1991b.
157 Die einzige angegebene Größe ist aus dem Grab 349 aus Székkutas-‐Kápolnadűlő. L: 10,5 cm. Ein Kopf: 4,5 cm, der andere 3,5 cm lang. Innerer Dm: 3,9 cm. 158 Gräberfelder mit Fokosch: Székkutas-‐Kápolnadűlő, Grab 349; Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 57: vgl. Juhász 2004, 86 Abb. 45 Taf. VIII. – Grab 189: vgl. Ders., 86 Abb. 45 Taf. XXIV. 159 Bálint 1989, Abb. 75. – Die typischen spätawaren-‐ zeitlichen Waffen ohne Fokosch.
39
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Frauengräber
Abb. 10: Die Typologie der Funde aus den Frauengräbern und deren Beschreibung. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu abgebildet.
40
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Typ
Grabnr.
Typologie
OHRGEHÄNGE (ORG) 1 2A
33 5
2B
5
3
55
4A
26, 65
4B
44
4C
33
ORG, Bronze, Ring: rund, unverziert, geschlossenes Ohrgehänge ohne Anhänger ORG, Silber, Ring: rund, Gehänge unterhalb des Ringes: vier hohle Kugeln pyramiden-‐ förmig angelötet (drei vorne und eins hinten) und durch mehrere winzige Granulati-‐ onsküchen miteinander verbunden ORG, Silber, Ring: rund, Gehänge unterhalb des Ringes: vier hohle Kugeln pyramiden-‐ förmig angelötet (drei vorne und eins hinten) und durch mehrere winzige Granulati-‐ onsküchen miteinander verbunden, eine fünfte Kugel innerhalb des Ringes ORG, Silber, Ring: rund-‐oval, Gehänge: durch Blechzylinder gefasste Pastenperle. Mehrere einzeln über den Ring verteilte Perlen (ursprünglich wahrscheinlich fünf) ORG, Bronze, Ring: elliptisch-‐ovaler Querschnitt, Gehänge: länglicher Anhänger, Perle fehlt, schuppenförmige Absätze ORG, Bronze, Ring: elliptisch-‐ovaler Querschnitt, Gehänge: länglicher Anhänger, grü-‐ ne Glaspastenperle ORG, Bronze, Ring: elliptisch-‐ovaler Querschnitt, Gehänge: tropfenförmige Perle aus grünem Glas ORG, Bronze, Ring: oval, tropfenförmige grüne Gehängeperle, Granulationskügelchen
5 15 ARMREIFEN (ARR) 1 12 ARR, Bronze, gegossen, massiv, rund/leicht oval, viereckiger Querschnitt, unverziert, die Enden überlappen sich leicht 2A 18 ARR, Bronze, gegossen, massiv, rund, viereckiger Querschnitt, im vorderen Drittel zwischen 16-‐21 Kerblinien, ansonsten unverziert, die Enden sind 0,5-‐0,7 cm auseinan-‐ der 2B 66 ARR, Bronze, gegossen, massiv, viereckiger Querschnitt, abgerundet, rund. Verzierung aus zwei umlaufenden geraden Linien von punzierten Kreisen. An den Enden jeweils drei Reihen aus Einkerbungen. Die Enden sind 0,7 cm auseinander 2C 66 ARR, Bronze, gegossen, massiv, viereckiger Querschnitt, abgerundet, durchgehend gepunztes Wellendekor. Die Enden stoßen zusammen 3 5 ARR, Bronze, hohl, oval, Kolbenarmring, breite betonte Enden, offen WIRTEL (WIR) 1 11 WIR, bikonisch, unverziert. Auf einer Hälfte sieben Einritzungen ersichtlich 2 33 WIR, bikonisch, sechs durchgehend verlaufende tiefe Kerblinien von jeweils 1 mm Brei-‐ te 3A 26 WIR, doppelkonisch, abgeflacht, Zick-‐Zack-‐Muster 3B 65 WIR, bikonisch, jeweils zwei umlaufende Zick-‐Zack-‐Wellenbänder 3C 52 WIR, bikonisch, rings herumlaufendes Wellenbanddekor. Auf jeder Hälfte drei schmale Wellenbänder BESCHLÄGE/PRESSBLECHZIERATE (BSG/PBZ) 1 55 BSL, Bronze, Bruchstück, kreisförmig angeordnete rosettenförmige Verzierung 2 55 BSL, Bronze, Bruchstück, hauchdünn, Verzierung: zwei in jeweils vier waagerechten eingeritzten Linien angeordnete Muster 3 55 BSL, Bronze, scheibenförmig, mit zwei Rillen verzierter Beschlag, einnietig 4 55 BSL, Bronze, rosettenförmig, Einkerbungen in Sonnenform, mittig durchbrochen 5 55 BSL, Silber, hauchdünn, rund, knopfartig, einnietig
41
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
PERLEN (PRL) [Auswahl] 1 1 II II III III IV V V
1 3 4 9 12 13 17 18 18.39
PRL, Kugel PRL, Kugel, Hirse, winzig: gelb und schwarz PRL, Zylinder, lang PRL, Zylinder, mit Aufsatz PRL, Kegel PRL, Kegel, bikonisch, kurz PRL, Prisma, Würfel PRL, melonenkernförmig, unterschiedlicher Querschnitt PRL, melonenkernförmig, eingeschmolzenes Muster aus Punkten und Streifen
FINGERRINGE (FRG) 1 66 FRG, Bronze, unvollständig: der oberste Teil fehlt vollständig NADEL (N) 1 33 N, aus Bronzedraht tordiert, ovale Schlaufe, offener Haken AGRAFFEN (AGR) 1 12 AGR, Bronze, rosettenförmig, verschiedenfarbige Glaseinlagen, aus Bronzedraht tor-‐ dierender Rand, sechs Rosettenblätter, Verschlusshaken und Öse BESCHLAG MIT TIERDARSTELLUNG (BSL-‐T) 1 66 BSL, Bronzeguss, rund, Perlrandrahmen und Löwe in der Mitte AMULETT (AMT) 1 66 AMT, Muschel, durchbohrt Die Fundmaterialien der Frauengräber in nicht um einen heute gebräuchlichen Ohrring, Rákóczifalva setzen sich aus Ohrgehängen, Arm-‐ sodass die Bezeichnung bei den ungarischen For-‐ reifen, Spinnwirteln, Beschlägen und Perlen zu-‐ schern nicht korrekt gewählt wurde. Nach neue-‐ sammen, die chronologisch in die MA/SpA I und ren Forschungen von Péter Tomka ist bekannt, SpA III eingeordnet werden können (vgl. Abb. dass die Ringe zu dick für ein Ohrloch sind und eher auf einem um den Kopf geschlagenes Tuch 10). im Bereich des Ohres befestigt wurden. 160 Aus diesem Grund ist der Begriff Ohrgehänge zutref-‐ fender. Nach der Seriation von Peter Stadler sind 5.5 Ohrgehänge 578 Ohrgehänge161 aus awarenzeitlichen Fundor-‐ ten bekannt, teilweise können bis zu vier Exemp-‐ Ohrgehänge gehören zu dem am häufigsten vor-‐ lare in einem Grab vorkommen.162 kommenden Schmuck der Frauengräber aus den Gräberfeldern des 6.-‐9. Jahrhunderts. In Aus-‐ nahmsfällen kommen sie auch in Männergräbern 160 Mündliche Überlieferung von Dr. Péter Tomka. vor. Im Ungarischen wird das Wort fülbevaló ge-‐ Rekonstruktion der Frauentraucht ist im Xántus János Múzeum von Győr ausgestellt. nutzt, genau übersetzt in das Ohr gehörend oder 161 Stadler 2005, Taf. 143, 168. vereinfacht Ohrring. Allerdings handelt es sich 162 Garam 1995, 274.
42
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Untersucht wurden Ohrgehänge vor allem von Kovrig (1963), Böhme (1965), Čilinská (1975) und Garam (1995). Die Ohrgehänge aus Rákóczifalva bilden typologisch fünf Gruppen. Anhand der Ringform kann man sie mit nahezu kreisrundem Ring (OHG Typ 1, 2A, 2B und 3) und solche mit ovalem Ring (OHG Typ 4A, 4B, 5, 6 und 7) unterscheiden (vgl. Taf. 11, 45). Es handelt sich hierbei um Anhängerkonstruktionen mit beweg-‐ lichen (OHG Typ 3, 5, 6) oder starrem (OHG Typ 2, 4, 7) Anhänger.163 Typ 1: Ohrgehänge, ohne Anhänger (Grab 33).164 Das geschlossene runde Ohrgehänge ohne Verzierung und ohne Anhänger aus Grab 33 ist chronologisch nicht aussagekräftig (vgl. Taf. 24). Aufgrund der Kombination mit Ohrgehängetyp 4 kann dieses in die SpA III eingeordnet werden. Typ 2: Ohrgehänge, granulationsverziert mit Beerenanhänger (Grab 55).165 In pyramidaler Anordnung sind drei bis fünf granulationsverzier-‐ te Kügelchen am unteren Ring angelötet (vgl. Taf. 35, 53). Dieser Ohrringtyp war während der A-‐ warenzeit lange in Gebrauch. Bekannt ist er aus dem mittelawarenzeitlichem Igar-‐Horizont 166 und ist gebräuchlich bis in das 9. Jahrhundert – allerdings liegt der Schwerpunkt in der MA und SpA I. In dem Gräberfeld von Allattyán ist dieser Typ 23-‐fach vertreten, allerdings sind diese Ohr-‐ gehänge zusätzlich mit einer großen hohlen Ku-‐ gel versehen. Diese Ohrgehänge kommen bereits in frühawarischen Gräberfeldern vor und werden in das 7. Jahrhundert datiert.167 Aufgrund ihres Metallwertes und ihrer komplizierten Herstel-‐ lung repräsentieren die Ohrgehänge mit Granula-‐ tionsanhänger einen gewissen Reichtum. 168 In Rákóczifalva gehört dieser Typ in die MA/SpA I.
Typ 3: Ohrgehänge mit Perlen-‐ und Blechanhä-‐ ngern (Grab 5).169 Ab der 2. Hälfte des 7. Jahr-‐ hunderts tauchen Bronzeohrgehänge mit einfa-‐ chen Pastenperlanhängern auf. Es handelt es sich um Produkte eines technisch einfachen Herstel-‐ lungsverfahrens (vgl. Taf. 10). Für ihre Konstruk-‐ tion sind der annähernd runde Ring, der aus zwei Gliedern – einer schwarzen Perle und eines kegel-‐ förmigen Blechmantels – kombinierte Anhänger, sowie fünf radial angeordnete Perlenanhänger kennzeichnend (überwiegend SPA I und II, sowie III).170 Aufgrund der Vergesellschaftung mit dem Kolbenarmringpaar in Grab 5 wird dieser Typ in die Spätawarenzeit I datiert. Typ 4: Ohrgehänge mit Glasanhänger (Grab 26, 33, 44, 65).171 Ovale Ringe mit sechs-‐ eckigen grünen Glasperlenanhängern kommen in zahlreichen awarenzeitlichen Fundkomplexen172 vor und bilden in Rákóczifalva den geläufigsten Typ (vgl. Taf. 19, 24, 28, 36). Die Typen 4a-‐c sind annähernd gleichzeitig in Mode gewesen: von der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts bis fast an das Ende der Awarenzeit. In Tiszafüred sind diese Ohrge-‐ hänge in Männergräbern mit gegossenen Gürtel-‐ garnituren jüngeren Typs vergesellschaftet (2. Hälfte des 8. Jahrhunderts). Aufgrund der Analyse des Gräberfeldes von Alattyán ist dieser Typ ebenfalls jünger als die runden Ohrgehänge mit Perlen-‐ und Blechanhängern (Typ 3). 173 Das Grabinventar des Frauengrabes 26 in Rákóczifal-‐ va – mit einem ovalen Ohrgehänge mit länglicher Gehängeperle, doppelkonischem Spinnwirtel mit Zick-‐Zack-‐Dekor und Eisenschnalle – ist mit dem Frauengrab 108 aus Szeged-‐Kundomb174 und mit dem Grab 121 aus Üllö I vergleichbar; beide Grä-‐
169 Vgl. Typ IId: Čilinská 1966. – Typ IX: Ders. 1975. –
163 Ders., 263-‐290. 164 Vgl. Typ II.17: Garam 1995. – Typ 12: Böhme 1965. 165 Vgl. Typ IV: Čilinská 1966. – Typ VII: Ders. 1975. –
Typ II.21: Garam 1995. – Typ 10.33: Böhme 1965. 166 Daim 2000a. – Breuer 2005, Abb. 80. 167 Kovrig 1963, 41, 42, 57, 66, 70. – Ähnliche Typen nach frühawarischen Gräberfeldern vom Typ „Szen-‐ tentre“ (Typ 1-‐5); diese Ohrgehänge werden in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts datiert. 168 Čilinská argumentiert, dass die komplizierte Pro-‐ duktion mancher Typen der Beleg für gewerbsmäßige Erzeugung ist, während die einfachen, technisch an-‐ spruchslosen Exemplare das Produkt einer Hausin-‐ dustrie von Handwerkern ist: vgl. Čilinská 1966, 143.
Typ I.31: Garam 1995. – Typ 16.33: Böhme 1965. findet man diesen Ohrgehängetyp in Nové Zámky und Leobersdorf. In Leobersdorf kön-‐ nen sie horizontalstratigraphisch eingeordnet wer-‐ den. Grab 61 wurde in die SpA I, Grab 3, 6 und 10 in die SpA II und Grab 105 am Beginn von SpA IIIa da-‐ tiert. In Nové Zámky gelten die Ohrgehänge aus den Gräbern 5, 148, 154, 278, 595 und 508 in die SpA I und II. 171 Vgl. Typ III: Čilinská 1966. – Typ X: Ders. 1975. – Typ I.38: Garam 1995. 172 Pilismarót-‐Basaharc, Grab 55, 169, 179: vgl. Fet-‐ tich 1965, 33 Abb. 50.4, 92.7, 101.7. – Komárno-‐ Schiffswerft, Grab 88: vgl. Trugly 1994, Abb. 40. 173 Kovrig 1963, 163-‐164. 174 Szeged-‐Kundomb, Grab 108: vgl. Sala-‐ mon/Sebestyén 1995, 21 Taf. 16 und 108. 170 Hauptsächlich
43
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
ber datieren in die SpA II-‐III.175 Alle vier Gräber in Rákóczifalva mit solch einem Ohrgehängetyp werden in die SpA III datiert. Typ 5: Granulationsverziertes Ohrgehän-‐ ge mit stangenförmiger Glasperle (Grab 15).176 Um c. 800 n. Chr. taucht ein neuer Ohrgehängetyp auf. Der Bügel aus rhombischem Bronzedraht ist oval gebogen, mit Granulation reich verziert und ein Anhänger ist mit einer stangenförmigen Glas-‐ perle versehen (vgl. Taf. 16). Dieser Typ ist aus spätawarischen Gräberfeldern wie Szirak, Csúny und ferner aus Petrovaci sowie besonders häufig in Pilismarót-‐Basaharc 177 bekannt und kommt parallel mit den jüngsten gegossenen Gürtelgar-‐ nituren vor. In Grab 15 in Alattyán markiert die-‐ ser Ohrgehängetyp ebenfalls den jüngsten Hori-‐ zont (SPA III).178
5.6 Perlen Perlentypen und deren Zusammenstellung an Perlenketten nimmt bei Gräberfeldanalysen größtenteils eine untergeordnete Rolle ein. Per-‐ len aus Rákóczifalva bilden allerdings das größte Fundensemble der Frauengräber (c. 56 Prozent). Aufbauend auf den Untersuchungen des awaren-‐ zeitlichen Trachtzubehörs von Kovrig,179Szabó,180 Čilinská 181 und Garam 182 hat zuletzt Pásztor 183 eine Grundlage für die typologische Analyse awa-‐
175 Breuer 2005, Abb. 46.4. – Zur Synchronisierung
von Frauen-‐ mit Männergräbern: Jaszapati, Grab 214: vgl. Madaras 1994, Taf. XXXIII, 214, 1-‐5 (runder Ohr-‐ ring und Schnalle). Kisköre, Grab 156: vgl. Garam 1979, Taf. 24, 156 (ovale Ohrringe und Armreifen mit kräftig profilierten Ranken). Kisköre, Grab 152: vgl. Ders., Taf. 24, 152 (Schnalle). 176 Vgl. Typ 17.33: Böhme 1965. – Typ IIId: Čilinská 1966. – Balint 1989, Abb. 72.4. 177 Pilismarót-‐Basaharc, Grab 17, 18, 21, 34, 54, 130, 193, 251: vgl. Fettich 1965, 17-‐18 Abb.16.1/2, 17.3, 20.2, 31.2, 48.2, 75.1/2, 112.6, 147.9. 178 Kovrig 1963, 163-‐164. 179 Kovrig 1960, 136-‐169. – Ders. 1963. 180 Szabó 1965, 29-‐71. – Ders. 1966, 29-‐69. – Ders. 1968, 29-‐55. 181 Čilinská 1975, 63-‐96. – Dies. 1976. 182 Garam 1976, 206-‐216. – Dies. 1979. 183 Pásztor 1996, 195-‐215. – Ders. 1997, 213-‐230. – Ders. 2001, 213-‐230. – Ders. 2003, 331-‐370. – Ders. 2008, 307-‐324. – Dekówna 1990, 231-‐242. – Garam 1991a, 151-‐179. – Szilágyi 1994, 75-‐110. – Distelber-‐ ger 1997, 231-‐234.
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renzeitlicher Perlen geschaffen. Demnach richtet sich folgende Untersuchung nach den Vorge-‐ hensweisen von A. Pásztor, jedoch soll im Gegen-‐ zug zu ihrer früh-‐ und mittelawarenzeitlichen Perlentypologie ein besonderes Augenmerk auf die spätawarenzeitlichen Perlenformen und -‐ typen gerichtet werden. Die Schwerpunkte der Untersuchung richten sich auf die Fragestellun-‐ gen, ob es möglich ist – unter Berücksichtigung von Altfunden und ihrer Umlaufszeit – das Grä-‐ berfeld von Rákóczifalva relativchronologisch näher einzugrenzen. Die vorliegende Untersuchung basiert auf der Analyse von 405 Perlen, die aus neun Frauengräbern stammen (Gräber 5, 12, 15, 20, 33, 41, 60 und 66). 184 Die Perlen gehören überwiegend zu vier großen Halsketten (vgl. Taf. 48-‐50). Diejenigen aus den Gräbern 5 und 12 bestehen aus einer großen Anzahl an Perlen, die in zwei oder eventuell in vier Reihen (Grab 12) um den Hals gelegt getragen wurden. Perlen kamen ausschließlich in erwachsenen Frauen-‐ oder Kinderbestattungen vor (vgl. Tab. 2). Die Perlen befanden sich überwiegend in situ im Bereich des Brustkorbes. Perleneigenschaften: Die Beschreibung der Perlen aus Rákóczifalva ist auf ihre grundlegendsten und charakteristischsten Eigenschaften beschränkt. Primäreigenschaften: Material, Form und Maß: Aus Glas bestehen vor allem Melonenkern-‐ und doppelkonische Perlen und aus Glaspaste hergestellten zylindrische Perlen. Letztere sind mit andersfarbigen Punkten oder Linien verziert.185 Fast alle Perlen sind unsegmentiert, d.h. es handelt sich um Einzelperlen. Kegelformen wird die Messung der maximalen Länge (Axis) und des Durchmessers (Diameter) 186 vorgenommen; Bei Kugel-‐, Zylinder-‐ und bei prismatischen, melonenkernförmigen und amorphen Exemplaren wird neben der Bestimmung der Axis noch die Breite und Dicke der Perlen gemessen.
184 Hinzu
kommen noch wenige Bruchstücke, deren Rekonstruktion nicht gelungen ist und demnach für die Auswertung nicht berücksichtigt werden können. 185 Čilinská 1966, 158. 186 Bei den Messungen wird kein Unterschied zwi-‐ schen verzierten und unverzierten Perlen vorge-‐ nommen.
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Grab Nr. 5 12 15 20 33
41 52 60 66
Geschlecht/ Alter Frau, adultus Frau Frau, adultus Kind, Mädchen Frau, adultus Frau, adultus Frau, senilis Kind Frau, adultus
Grab-‐ bau Sarg
Störung
Anzahl Perlen 74 215 30
Fundort der Perlen
Beigaben
Östlich unter dem Schädel Auf dem Brustkorb in vier Reihen Im Halsbereich, -wirbeln, unter Kiefer Unter dem Kiefer
ORG Typ 3, ARR Typ 3 ES, ARR Typ 1, AGR Typ 1 römische Münze, ORG Typ 5 ORG Typ 1/4C, N Typ 1, WIR Typ 2 -
Pfosten
3
Pfosten
7
Auf der äußersten Seite des rechten Oberarms
5
Nackenbereich, auf Augenhöhe Schädel, Kiefer; rechter und linker Brustkorb Um den Schädel In zwei Reihen bis zum Brustbein und darunter
Pfosten
?
21 ?
?
9 27
WIR Typ 3C ARR Typ 2B/C, AMT Typ 1, BSG Typ 1, FRG Typ 1
Tab. 2: Die Auswertung der Perlen.
Typ Kugel-‐ Sorten (I) I
Varian-‐ te 1.1-‐1.2
Form
Größe Ø
Loch Ø
Kugel
0,5-‐0,7x0,6-‐0,9
0,1
Größen-‐ prop. L=Dm
2.1-‐2.7
Kugel: ge-‐ drückt Kugel: Hirse
0,3-‐0,5x0,5-‐0,9
0,1-‐0,4
LDm; LDm
0,6-‐0,9x0,5-‐0,6
0,1-‐0,2
L>Dm; LDm
0,7-‐0,9x0,5
0,1-‐0,2
L>Dm
3/8/10/ +bce *1/5/+bc
0,7x0,4-‐0,5
0,1
L>Dm
6/c/i:1
1,1-‐1,4x0,7
0,2
L>Dm
5/c/i:2
0,6-‐1x0,5-‐0,6
0,2
L>Dm
6/bce/i:2/j:2
0,6-‐1x0,5-‐0,7
0,1
L>Dm
1/3/a/i:14
I
3.1-‐3.3
Zylinder (II) II
4a 4.1-‐4.5 4b 4.6-‐4.8 5.1 6a 6.1-‐10
II II II II II II II II Kegel (III)
Zylinder: lang Zylinder: lang, breit Zylinder, kurz Zylinder: ge-‐ wölbte Seite
6b Zylinder: breit, 6.11-‐ gewölbte Seite 18 7.1-‐7-‐2 Zylinder: eiförmig 8.1-‐8.2 Zylinder: lang, breit, rechteckf. abgerundet 9a Zylinder: lang, 9.1 Aufsatz 9b Zylinder: lang, 9.2-‐9.3 Aufsatz, groß 9c Zylinder: lang, 9.4-‐9.7 Aufsatz (3D) 10.1-‐ Kegel
Farbe/ Verzierung *1/*9 +bk 5/*9/10/13/ 14/+abcd 2/14/+ac *1/*11/*7/ +abcg/i:15 *1/*11/13 bc/h:2/i:15 14/+ac *1/*7/*11/3/ 6/12/13/14/ +abcg/h:1,2/i:11 *1/*9/1/2/13/14 +abceg/i:15
45
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
III III III Prisma (IV) IV IV
10.3 11.1-‐ 11.2 12.1-‐ 12.3 13.1 14.1-‐ 14.2 15.1 16.1-‐ 16.2
IV
17.1
Melone (V)
18.1-‐ 52/ 57-‐61
V
18.53
V
18.54-‐ 18.56
V
18.62
V
9/26/ 33/ 37/38 /42/ 47/50 /60 18.67
V
Kegel: kurz bikonisch Kegel: länglich bikonisch Gegliedert Querschnitt: gestaucht Würfel Querschnitt: vierkantig Querschnitt: rechteckig Querschnitt: rechteckig abgerundet Querschnitt: rund Querschnitt: viereckig, un-‐ gleichmäßig Segmentiert Rand: profiliert
Amorph
0,3x0,5-‐0,6
0,2
LDm
*1/1/+acg
0,8x0,9 0,7-‐0,8x0,7-‐0,8x 0,3-‐0,6 0,5x0,5x0,5 0,6-‐0,7x0,3-‐ 0,45x 0,3-‐0,45 0,7x0,6x0,4
0,4 0,3-‐0,5
L>Dm LB=D
5/+a *5/+ab
0,2
L>B>D
5/8/+a
0,7-‐1,4x0,4-‐1,4x 0,2-‐0,5
0,1-‐0,2
L≥B≥D
1,2x0,5x0,5
0,2
L>Dm
*1/*7/*9/*11/3/ 5/6/7/12/13/14/ +abcefg/h:1,2, 12/i:1,4,12,14 14/ab/i:1
1,6-‐2x0,7x0,7-‐ 0,8
0,2
L>B≤D
14/ab/i:1,12
0,5-‐0,6x0,5-‐0,6x 0,3-‐0,4 1-‐1,3x0,7-‐0,9x 0,3-‐0,5
0,2
L=B>D
14/+af
0,1-‐0,2
L>B>D
5/7/14/+ac/h:1/ i:4
0,9-‐1,3x1,1-‐1,8x 0,7-‐0,9
0,1-‐0,2
LD
14/+e/h:12
Form?
Insgesamt
%
74 225 32 2 6 5 23 7 31 405 100%
18,3 55,6 7,9 0,5 1,5 1,2 5,7 1.7 7,6 100
Tab. 3: Die Typologie der Perlen.
Grab
Kugel
Zylinder
Kegel
Prisma
5 12 15 20 33 41 52 60 66 9
4 3 2
4 53 16
11
2
17 2 13 41 10%
1 5 3 4 4 90 22%
1
66 156 13 2 4
3 6 1,25%
2 1 5 251 62%
1 4 16 4%
Melone
Tab. 4: Der prozentuale Anteil der fünf Perlenhaupttypen.
46
1
2 3 0,75%
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
Sekundäreigenschaften: Farbe: Die verwendeten Farbgruppen im Fundmaterial von Rákóczifalva sind: weiß (1); gelb (2); altrosa (3); karneolrot (4); blau (5); dunkelblau (6); türkis (7); türkisgrün (8); hellgrün (9); grün (10); olivgrün (11); hellbraun/bräunlich-‐schwarz (12); grau-‐ schwarz (13); schwarz (14) und Gold (15); in ihrer transluiden187 Form: weiß (*1), blau (*5), türkis (*7), hellgrün (*9), olivegrün (*11). Herstellungstechnologie: Die Oberflächenbeschaffenheit und die daraus resultierende Herstellungstechnologie sind: monochrom und unverziert (+); glatt (a); glänzend (b); matt (c); porös (d); rauh (e); uneben (f); gerillt (g); polychrom: Punkte (h): weiß (h:1), gelb (h:2) und hellbraun (h:12); Fadenlauf (i): weiß (i:1), rot (i:4), olivgrün (i:11), braun (i:12), schwarz (i:14) und golden (i:15); Augen (j): gelb (j:2); und Goldfolie (k). Die Perlen bilden fünf Typen: I Kugeln, II Zylinder, III Kegel, IV Prismen, sowie V Melonenkerne; sowie mehrere Varianten (Typ 1.1-‐18.67: vgl. Taf. 46-‐47; Tab. 3-‐4). Typ I: Kugelsorten: Die Zahl der Kugels-‐ orten beträgt 10%. Kugelsorten unterscheiden sich durch kugelige, gedrückt kugelige und hirse-‐ körnige Formen. Kugeln in dunklen, monochro-‐ men Tönen, glänzend oder matt grün, blau und schwarz (Typ I.1.2-‐I.2.7) werden von Pásztor in das letzte Drittel des 7. bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts datiert.188 Perle mit Goldfolie (Typ I.1.1): Bei den hellen Exemplaren stellt die aus Handelsbezie-‐ hungen im Karpatenbecken erscheinende Kugel mit Goldfolie die wertvollste des Fundensembles aus Rákóczifalva dar.189 Sie wurde mittig der Per-‐ lenkette als Vorzeigeobjekt getragen und kommt stets in den späten Ketten gemischter Zusam-‐ mensetzung vor (vgl. Taf. 48). Pásztor datiert diesen Typ in die Wende 8./9. Jahrhundert. Ver-‐ gleichbar ist dieser Fund mit den Exemplaren aus Székkutas-‐Kápolnadűlő, Tiszafüred sowie aus
187 Transluzide Perlen werden durch ein * markiert. 188 Pásztor 1995, 79-‐80. 189 Nach Andrae wurden Perlen mit Goldfolie in den kaukasischen oder syrisch-‐ägyptischen Werkstätten hergestellt, in denen auch die späten Mosaik-‐ Glasperlen produziert wurden: vgl. Andrae 1973, 129-‐131, 156.
den transdanubischen und westslowakischen Gräberfeldern.190 Hirsekornperlen (Typ I.3.1-‐3): In den Gräbern 15, 60 und 66 kommen Hirsekornperlen ausschließlich in monochrom gelb (Typ I.3.1/2) und schwarz (Typ I.3.3) vor. Vergesellschaftete Perlen sind: grüne gedrückte Kugeln (Typ I.2.3), zylindrische Perlen mit Wulst und Augen (Typ II.9.4/5), Kegel (Typ III.13.1), Prismen (Typ IV.15.1) und wenige schwarze Melonenkernper-‐ len (Typ 18.65). Perlenketten aus einheitlich hell-‐ farbigen Hirsekornperlen werden überwiegend in das letzte Drittel des 7. Jahrhunderts datiert.191 Die schwarzen Hirseperlen kommen in Rákóczifalva nicht in gemischten Perlenketten vor. In der Forschung bringt man sie in den Zu-‐ sammenhang mit germanischem Nachlass192 und datiert sie in das 8. Jahrhundert.193 Typ II: Zylindrische/tonnenwölbige Per-‐ len: Zylindrische/tonnenwölbige Perlen sind die zweitgrößte und variantenreichste Gruppe in Rákóczifalva (22 Prozent). Das Farbspektrum reicht von glänzend-‐matt transluzid weiß bis dunkel blau-‐schwarz (Typ II.4.1-‐II.8.2). Das Ver-‐ hältnis zwischen hellen und dunklen zylinder-‐ förmigen Perlen ist relativ ausgeglichen. Einglied-‐ rige, lange und kurze zylindrische sowie eiförmi-‐ ge Exemplare sind entweder monochrom oder sind mit plastischen Aufsätzen in Form von Li-‐ nien, Wulsten oder Augen verziert (Typ II.9). Mittig kann sich ein Bronzeröhrchen befinden (z.B. Typ II.4.1). Zylindrische Perlen mit Aufsatz finden sich nur in den quantitativ kleineren und bunten Perlenketten, wobei die monochromen Exemplare ausschließlich auf großen Perlenket-‐ ten geschnürt wurden (vgl. Taf. 48-‐50). Die helle-‐
Székkutas-‐Kápolnadűlő: vgl. Ders., Abb. 4.28/29/30/31. – Tiszafüred: vgl. Garam 1995. – Transdanubische Gräberfelder: vgl. Szőke 1992b, 876-‐877. Westslowakische Gräberfelder: vgl. Staššíková-‐Štukovská/Plško 1997. 191 Čilinská 1966, 356. – Pásztor 2003, 356. 192 Schwarze Hirsekornperlen findet man unter ande-‐ rem in gepidischen und alemannischen Gräberfel-‐ dern: vgl. Pásztor 2002. 193 Schwarze Hirsekornperlen sind mit Melonenkern-‐ perlen und den zylindrischen Perlen mit gelben Wulst vergesellschaftet und können dadurch in das 8. Jahr-‐ hundert datiert werden: vgl. Čilinská 1966, 356. – Ebenfalls sind ihre spätawarenzeitlichen Analogien im ostalpinen Raum zu finden: vgl. Szőke 1992b, 874. 190
47
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
ren Perlen befinden sich vor allem im vorderen und die dunklen Melonenkernperlen im hinteren Bereich der Perlenkette (Grab 5). Chronologisch gehört die Variante II.9 in die zweite Hälfte des 8. und in das erste Drittel des 9. Jahrhunderts; die hellen Exemplare sind früher verbreitet.194 Typ III: Kegel: Die kleine Gruppe aus 16 Kegeln macht 4 Prozent des Perlenbestands von Rákóczifalva aus, sie kommen bis auf drei Exemp-‐ lare (Typ III.13.1, 11.1/2) in der großen gemisch-‐ ten Perlenkette aus Grab 5 vor. Farblich variieren sie in unterschiedlichen Tönen in weiß und blau. Kegel sind von Pásztor nicht chronologisch ein-‐ geordnet. Typ IV: Prismen: Die kleinste Gruppe sind sechs prismenförmige Perlen, die zusammen 1,5 Prozent aller Perlenfunde ausmachen. Die vier-‐ eckigen prismatischen Exemplare waren lange in Gebrauch und sind daher chronologisch nicht aussagekräftig. 195 Vergesellschaftet sind diese Perlen mit schwarzen Melonenkernperlen und zylindrischen Perlen mit gelbem Wulst; sie datie-‐ ren demnach in das Ende des 8./erste Drittel des 9. Jahrhunderts. Typ V: Melonenkernperlen: Melonen-‐ kernperlen sind ein geläufiger Typ in zahlreichen awarenzeitlichen Gräberfeldern. In Rákóczifalva machen 251 Exemplare 62 Prozent des Perlenbe-‐ standes aus. Die meisten Perlen haben Bronze-‐ röhrchen in der Bohrung (Typ V.18.65). Melo-‐ nenkernperlen werden nach ihrem Querschnitt strukturiert. In der Frühphase sind es winzige, farblose oder meergrüne Exemplare (Typ V.18.1-‐ 14, 17-‐18); die im letzten Drittel des 7. bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts von den dunkleren Varianten aus blau, grün und schwarz abgelöst werden.196 Letztere gehören in die jüngere Phase der gegossenen rankenverzierten Gürtel. 197 Zu den früheren Exemplaren zählen die weißen (18.2), hellgrünen (18.3, 18.8), grün matten Me-‐ lonenkernperlen (18.13). Die glatten blauen (18.47), runden (18.31) und porös blauen (18.35) Exemplare und solche mit einer roter Linienfüh-‐ rung (18.27) sowie diejenigen mit geschmolzener Verzierung (18.17, 18.19) können aufgrund ihres
194 Pásztor 2003, 357. 195 Ders., 357.
rundem Querschnittes vom dritten Drittel des 7. bis in die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts datiert werden.198 Die mannigfaltigen Formen der Melo-‐ nenkernperlen lassen nur erschwert eine chrono-‐ logische Einordnung zu. In Rákóczifalva kommen vermehrt die tropfenförmigen Formen vor, die nach Pásztor in die Spätawarenzeit III datiert werden.199 In gemischt zusammengesetzten Per-‐ lenketten dominieren die dunklen Exemplare gegenüber den runden, zylindrischen, kegelför-‐ migen oder prismatischen. Neben den mono-‐ chromen und teilweise mit einer glänzenden Oberfläche versehenen Melonenkernperlen kommen noch zahlreiche bichrome Perlen mit verschmolzenen Mustern aus weißen, gelben, roten, braunen oder mit Perlmuttglanz versehene Linien und Punkten vor. Diese kommen bis zum Anfang des 9. Jahrhunderts in spätawarischen Gräberfeldern vor. Die chronologische Einordnung der Per-‐ len bereitet Schwierigkeiten. Perlen können eine lange Umlaufzeit haben, demnach lässt sich gene-‐ rell nur der Beginn der Verbreitung einzelner Typen erfassen. Außerdem sind ausschließlich die jüngsten Stücke der Perlenkette für die Chro-‐ nologie maßgebend und liefern einen sicheren terminus post quem für die Bestattung. Garam und Pásztor argumentieren, dass Perlen – ange-‐ sichts des überreichen Vorkommens – nicht als eine aus der Ferne bezogene Handelsware be-‐ trachtet werden können und ein örtliches Er-‐ zeugnis darstellen. 200 Ihre Argumentation be-‐ rücksichtigt aber nicht, dass sowohl die Größe als auch das geringe Gewicht der Perlen hervorra-‐ gend für einen Transport über große Entfernun-‐ gen geeignet sind. Hier ist ein Vergleich mit ande-‐ ren Epochen hilfreich. Während der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. treten Glasperlen in sehr hoher Anzahl hunderte vom Kilometer vom Römischen Reich entfernt auf. Trotzdem gelten sie als Produkte römischer Werkstätten. Eine lokale Produktion der awarenzeitlichen Perlen ließe sich nur über entsprechende Herstellungs-‐ abfälle und Rohglas in Siedlungen nachweisen. In nahezu zeitgleichen wikingerzeitlichen Siedlun-‐ gen auf Island finden sich beispielsweise keiner-‐ lei Herstellungsabfälle von Perlen. Auf Island
196 Pásztor 2001, 356.
198 Ders., 357.
197 Erdélyi
199 Pásztor 2003, 357.
1958, 54. – Kovrig 1963, 164. – Garam 1995, 294.
48
200 Garam 1995, 294. Ders. Pásztor 2003.
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
kommen melonenkernförmige Perlen aus dem Karpatenbecken vor und Mosaikperlen aus Tur-‐ kmenistan und bezeugen, dass Perlen über weite Entfernungen transportiert wurden.201
5.7 Armreifen
Bestandteile spätawarischer Frauentracht in Rákóczifalva liegen in Form von fünf massiven, gegossenen Armreifen in Bronze und einem Kol-‐ benarmringpaar vor (vgl. Taf. 51-‐53); diese ha-‐ ben gemäß László vor allem praktischen Zwecken gedient: wahrscheinlich haben sie breite Ärmel auf dem Handgelenk zusammengezogen.202 Diese Tatsache wird durch erhaltene Gewebereste be-‐ stätigt, die an Armringen gefunden wurden, 203 beispielsweise an dem Kolbenarmringpaar aus Grab 5. Gegossene Bronzearmreifen (Typ 2A-‐C): In Rákóczifalva sind gegossene Bronzearmreifen in zwei Varianten vorhanden. Einer ist rundstabig und unverziert (ARR Typ 1).204 Die anderen vier haben einen quadratischen Querschnitt und auf den Außenflächen unterschiedlich gestaltete, gepunzte Verzierungen 205 und/oder Einkerbun-‐ gen im vorderen Bereich (ARR Typ 2A-‐C). Außer-‐ dem sind zwei Exemplare geöffnet (ARR Typ 2A/B) und zwei geschlossen (ARR Typ 1/3). Armreifen sind unterschiedlich häufig vertreten; ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich am Südwestende des Balatons, in der Gegend um Szeged und im Wiener Becken.206
201 Perlen aus Turkmenistan: vgl. Callmer 1977. 202 László 1955, Abb. 65. 203 Točik 1963, 171.
Durch die Vergesellschaftung mit Ohrgehängen Typ X nach Čilinská, mit Bommel-‐ und Spiralohr-‐ gehängen, Spiralfingerringen, Agraffen sowie mit Knochennadelbüchsen, können sie in die Mitte bzw. in die 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts datiert werden.207 Kolbenarmreifen (Typ 4): Kolbenarmrei-‐ fen sind aus Bronzeblech hergestellt worden, sie sind hohl und haben leicht verbreitete Enden, die mit vier quer gerippten Einkerbungen versehen sind (ARR Typ 4). Im Karpatenbecken sind nur wenige vergleichbare Kolbenarmringe bekannt, beispielsweise aus Nové Zamky, 208 Debrecen-‐ Ondód, 209 Pilismarót-‐Basaharc, Keszthely 210 und Allatyán. 211 Kolbenarmringe aus bajuwari-‐ schen, 212 alemannischen 213 und fränkischen 214 Gräberfeldern bezeugen, dass sie nicht gleichzei-‐ tig entstanden sind, trotz alledem stellt dieser Fundtyp einer der wenigen vergleichenden Exemplare zu den westlich gelegenen Nachbarn dar.
5.8 Agraffen
In Grab 12 wurde eine Frau mit einem rosetten-‐ förmigen Agraffenpaar bestattet. Dieses hat blu-‐ menblattartige, um einen Zentralstein angeord-‐ nete, Glaseinlagen. Die Anzahl der Glaseinlagen beträgt zwischen sechs bis acht Glaseinlagen.215 Rosettenagraffen sind Bestandteile der weiblichen awarenzeitlichen Tracht, die zur Be-‐ festigung eines Kleidungsstückes paarweise oberhalb der Brust ineinander gehakt wurden und somit die Funktion einer mediterranen Ein-‐
204 Böhme 1965, 33, Armreiftyp 24.
207 Lippert 1969.
205 Ders., Armreiftyp 26.
208 Vgl. Čilinská 1966, Abb.12 Taf. XLV: 11, 12.
206 Ungarn: Kölked-‐Feketekapu B, Grab 398: vgl. Kiss
209 Kovrig 1963, 168 Anm. 808.
2001, Taf. 77. – Orosháza-‐Bónum téglagyár, Grab 5, 66: vgl. Juhász 1995, Taf. I, V. – Szekszárd-‐Bogyiszloi Straße, Grab 730: vgl. Rosner 1999, 13 Taf. 2. – Szentes-‐Kajáni, Grab 265, 270-‐270 a, 294: vgl. Madaras 1991, Taf. 48. – Toponár-‐Fészerlakpuszta, Grab 18: vgl. Szimonova 1976, 161-‐163 Taf. 61. – Toponár-‐Fészerlak, Grab 82: vgl. Szimonova 1977, Taf. 58. – Želovce/Zsély, Grab 231, 240, 296: vgl. Čilinská 1973, 122. Wiener Becken: Leithaproders-‐ dorf: vgl. Mitscha-‐Märheim 1957, 42. – Mödling-‐An der Goldenen Stiege und Sieghartskirchen: vgl. Daim 1977. – Szameit 1992, 814 Taf. 2. – Zwillingtal: vgl. Caspart 1935. – Zwölfaxting, Gräber 2, 39, 46 und 113.
210 Hampel 1905, III Taf. 172: 2. 211 Kovrig 1963, 23 Taf. LXX.8, 9. 212 Bott 1952, Taf. 15:1, 16:15. 213 Franken 1944, Taf. VIIIA:2. 214 Fremersdorf 1955, Taf. 18. 215 Vgl. Typ III: Čilinská 1966. – Typ II: Kürti/Wicker 1991, 20 Abb. 7, 1-‐2, 11. – Horvath 1935, 59-‐61. – Daim 1987, Abb. 28. – Balint 1989, Abb. 72.4. – Kovrig 1963, 115-‐116, 143-‐144, 165-‐166. – Lippert 1969, 50-‐ 51. – Garam 1979, 81. – Kovrig 1963, 165-‐166. – Köl-‐ ked Typ 36: vgl. Kiss 1996a, 203 Abb. 34, 36. – Üllö I, Typ 1A: vgl. Breuer 2005, Grab 22, 46. – Vác-‐ Kavicsbánya: vgl. Tettamanti 2000. – Zwölfaxing Typ 10: vgl. Daim 1977a, Abb. 1.
49
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
zelfibel hatten (vgl. Taf. 15, 54).216 Auf der Rück-‐ seite befinden sich meist zwei röhrenförmige Ösen, durch die – wie der Befund in Hraničná pri Hornáde zeigt – ein nadelartiger Stift gezogen wurde.217 Röhrenförmige Nadelhalter mit unbe-‐ weglichen stiftartigen Nadeln sind von spätanti-‐ ken Fibeln bekannt, jedoch kommen Haken-‐ Ösenverschlüsse nicht vor. Interessant ist, dass Agraffen die einzigen Glaseinlagen der Spätawa-‐ renzeit, 218 sowie die einzigen Fibeln zum Ver-‐ schließen des Mantels mittels Haken und Öse darstellen. Nach Schlussfolgerungen von Breuer können Anregungen zur Herstellung von Agraffen von Cloissoné verzierten, mediterranen Scheiben-‐ fibeln und der spätmerowingischen Zweifi-‐ beltracht stammen.219 Nach Kovrig, Garam und Daim sind Agraffen all-‐ gemein spätawarenzeitlich einzuordnen. 220 Wie die Vergesellschaftung mit Stangenperlen und schwarzen oder polychromen Melonenkernper-‐ len aus dem Grab 12 zeigt, sind sie in Rákóczifal-‐ va in der Spätawarenzeit I gebräuchlich.221
5.9 Kleidungsbeschläge
Die zehn silbernen und vier bronzenen mit unter-‐ schiedlichem Muster verzierten Beschläge aus dem Frauengrab 55 (vgl. Taf. 35, 54) sind nicht im spätawarenzeitlichen Fundmaterial des Kar-‐ patenbeckens bekannt. Es handelt sich um ehe-‐ mals kreisrunde Beschläge, die aus einem knap-‐ pen Millimeter dünnen Silberblech geformt sind und mit einer Niete auf dem Gewand befestigt wurden. Somit fungierten sie wahrscheinlich als Knopf oder als Gewandverzierung. Der durch-‐ schnittliche Umfang dieser Beschläge ist 2-‐2,2 cm; die Höhe ca. 1,2 cm sofern die meist verform-‐ ten Beschläge eine Aussage ermöglichen. Vier
216 Meist befinden sich die Agraffen in situ oberhalb der Brust und wurden demnach mittig getragen: vgl. Čilinská 1991, Abb. 11. 217 Zu awarenzeitlichen Fibeln: Alföldi 1934, 285-‐307. – Menke 1990, 187-‐214. – Garam 1993a, 99-‐134. 218 Vgl. Heinrich-‐Tamáska 2006. 219 Breuer 2005, 74 f. 220 Kovrig 1963, 28, 81, 166. 221 Ders., 166. – Garam 1979, 81. – Daim 1987, Abb. 28. – Pecsvarad-‐Gözteglagyar, Grab 17: vgl. Kiss 1977, Pl. XLII, 17. – Ártánd Kapitány dűlő 1930: vgl. Kralo-‐ vanszky 1996, Abb. 22. – Ders. 1930. – Budapest X. Rakos 19. – Nagy 1998, Taf. 59, 19.
50
Exemplare wurden im Bereich des rechten und fünf im Bereich des linken Knies gefunden; zwei weitere an der äußeren Seite des linken und an der inneren Seite des rechten Oberschenkelkno-‐ chens. 222 Die Anordnung der Beschläge ergibt kein klares Bild. Wahrscheinlich haben die Be-‐ schläge als Verzierung eines Saumes eines knie-‐ langen Gewandes gedient oder als willkürliche Verzierung auf einem bodenlangen Gewand, so-‐ fern die Gewandknöpfe in sito liegen. Die Silbe-‐ rohrgehänge mit mehrfachen Kugelanhängern datieren das Ensemble Ende des 7. oder Beginn des 8. Jahrhunderts (MA/SpA I).
5.10 Nadeln
Aus dem Grab 33 stammt eine dünne Nadel aus tordiertem Bronzedraht von 7,2 cm Länge und 0,2 cm Dicke (vgl. Taf. 24). Auf der einen Seite befindet sich eine ovale Schlaufe von 0,5 x 0,4 cm, auf der anderen Seite ein offener Haken von 0,6 cm. Die einzige bekannte, awarenzeitliche Paral-‐ lele stammt in dreifacher Ausführung aus dem Gräberfeld von Vyškovciach nad Ipľom, ein Grä-‐ berfeld aus der Peripherie des awarischen Khaganats. 223 Unglücklicherweise wird der Na-‐ deltyp nicht chronologisch eingeordnet. In Vyškovciach nad Ipľom ist eine der Nadeln (Grab 14) mit zwei Ringen vergesellschaftet, die eben-‐ falls aus tordiertem Bronzedraht hergestellt wurden. Das Fundinventar aus Grab 65 ist mit einem Agraffenpaar, einem glatten massiv gegos-‐ senen Bronzearmringpaar, einem elliptisch-‐ ovalen Ohrgehängepaar mit einer Anhängerkugel, Fingerringen, Melonenkernperlen und Grabke-‐ ramik vergesellschaftet. Allgemein wird das Grä-‐ berfeld von Vyškovciach nad Ipľom in das 8. Jahrhundert datiert. Nevizánsky datiert das Ende des Gräberfeldes in das ausgehende 8. und begin-‐ nende 9. Jahrhundert aufgrund der allgemein fundarmen Grabinventare. 224 Die Nadel aus Rákóczifalva ist ebenfalls mit einem elliptisch-‐ ovalen Ohrgehängepaar (Typ 6), einem Spinnwir-‐
222 Genauere
Aussagen können nicht getroffen wer-‐ den, da die Grabungszeichnung nicht erhalten geblie-‐ ben ist (vgl. Taf. 35). 223 Nevizánsky 1991, Taf. III.16, XV, 5 und XV.6. Ein-‐ fach kommt die Nadel in Grab 14 und zweifach in Grab 65 vor. 224 Ders., 142-‐146.
Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie
tel (Typ 2) und Melonenkernperlen vergesell-‐ schaftet – Indizien für die SpA III. Die Vorläufer des Nadeltypes aus tordier-‐ tem Bronzedraht sind Arm-‐ und Halsreife in glei-‐ chem Stil, die häufiger vorkommen. Der Halsring Typ 7 aus Tiszafüred datiert allgemein in die Spätawarenzeit und durch die Vergesellschaftung u.a. mit Perlen mit aufgeschmolzener Verzierung wird dieser in die jüngste Phase der Gräberfeld-‐ belegung eingeordnet.225 Im Karpatenbecken gibt es stilistisch unterschiedliche Typen von Nadeln, die aber eine ähnliche Funktion haben; beispielsweise römi-‐ sche Stilusnadeln oder solche mit Taubendarstel-‐ lungen aus Szekszárd.226 Das Exemplar aus Grab 33 von Rákóczifalva lag auf der äußeren Seite des rechten Oberarmes, rechts außen neben dem Ohrgehängepaar. Ihre Funktion könnte demnach die der Ohrgehänge ergänzen, nämlich als Deko-‐ ration und Zusammenhalten des Kopfgewandes.
lung aus Kiskőrös, város alatt, Grab 156.229 Der Löwe hebt sein in Pflanzenornamentik endendes Bein in heraldischer Pose an. Es finden sich keine zeitgenössischen Analogien in der spätawari-‐ schen Kunst. Vergleichbar ist diese Darstellung mit byzantinischen Funden, beispielsweise mit der vergoldeten Schale aus Zalakomár.230 Ähnli-‐ che Darstellungen finden sich im Nagyszent-‐ miklósschatz, in Mikulčice 231 und Gic 232 . Nach Fancsalsky gehören runde Beschläge mit Löwen-‐ gestalt (Fancsalsky zum Typ 6d; Rákóczifalva Typ 1) in die Früh-‐ bis Mittelawarenzeit.233 Die Be-‐ gleitfunde des Grabes 66 aus Rákóczifalva datie-‐ ren dieses Grab in die Mittelawarenzeit, bzw. in den Übergang von den gepressten zu den gegos-‐ senen Beschlägen in der Spätawarenzeit I. Au-‐ ßergewöhnlich ist, dass der einzige Beschlag mit einem Raubtier aus einem Frauengrab stammt.
5.12 Spinnwirtel
In Rákóczifalva wurde eine Person mit einem leicht fragmentierten, runden, bronzenen Be-‐ schlag mit einem Perlenrahmen und mittiger Tierdarstellung bestattet (vgl. Taf. 37, 54). Dieser fand sich in situ zwischen der rechten Hand und dem Ansatz des Oberschenkelknochens. Auf-‐ grund der Beifunde handelt es sich um die Bestat-‐ tung einer Frau. Runde Beschläge mit Tiergestalt gehören nach den neusten Forschungsergebnis-‐ sen von Fancsalsky zu Typ 6, welcher die Form betreffend zu einer seltenen Beschlaggruppe gehört.227 Runde Beschläge sind mit Greifen, Vö-‐ geln, Tierkampfszenen, Löwen und Vögeln mit maskenhaften Gehängen dekoriert. Die Tierge-‐ stalt in Rákóczifalva ähnelt einem Greif, aller-‐ dings fehlt der charakteristische Schnabel. Dem-‐ nach handelt es sich wahrscheinlich um einen Löwen. Zwei Beschläge aus Männerbestattungen ähneln der Tiergestalt: eine Löwendarstellung aus Vörs, Grab 347 228 und eine Greifendarstel-‐
Spinnwirtel aus feingeschlemmtem grauen Ton kommen ausschließlich in Frauengräbern vor. Fünf Exemplare in doppelkonischer Form aus Rákóczifalva (vgl. Taf. 55) können in drei Typen gegliedert werden (WIR Typ 1, 2, 3a-‐c). Typ 1 (Grab 11) hat eine glatte Oberfläche mit einigen unregelmäßigen Einritzungen, die höchst wahr-‐ scheinlich ein Hinweis auf Herstellungs-‐ oder Gebrauchsspuren sind. Typ 2 (Grab 33) weist horizontale Einkerbungen auf und Typ 3 (Grab 26, 52 und 65) ist mit unregelmäßig eingeritzten Wellenlinien verziert. Die Maße der Wirtel sind einheitlich; der äußere Umfang beträgt 2,7-‐3 cm, der innere Umfang 0,7-‐1 cm, die Höhe 1,8-‐2,5 cm. Regelmäßig findet man Spinnwirtel im Bereich des Unterarmes oder des Oberschenkelknochens, häufig auf der linken Seite der Verstorbenen. Daim und Stadler argumentieren, dass die bikonischen Wirtel die flachen, scheibenför-‐ migen Exemplare ablösen. Erstere treten bereits in der frühen Phase der Spätawarenzeit auf, mit besonderer Anhäufung in der jüngeren und der
5.11 Beschlag mit Löwe
225 Garam 1995, 298-‐302 Abb. 173.7, 174.
229 Ders., Taf. 20:16.
226 Szekszárd-‐Bogyiszloi Straße, Gräber 67, 79, 89 und
230 Vida 2000a, Abb. 12.
491: vgl. Rosner 1999, 123 Abb. 25. 227 Fancsalszky 1999, 193-‐224. – Ders. 2000, 285-‐310. – Ders. 2007, 149. 228 Ders., Taf. 18:17.
231 Ders., 319. 232 Ders., 318-‐319. 233 Fancsalsky 2007, 62-‐67, 149-‐150, 267-‐268 Taf. 18 Karte 13; sowie als Löwendarstellung Typ 5.
51
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
jüngsten Phase der Spätawarenzeit.234 Doppelko-‐ nische Spinnwirtel sind ebenfalls Bestandteil des Inventars der, an das awarische Khaganat an-‐ grenzenden, slawischen Randkulturen, in der sie vereinzelt auch noch im frühen 9. Jahrhundert auftreten können.235
5.13 Münzen
Eine Bronzemünze aus Rákószifalva stammt aus Grab 15 (Taf. 16, 53). Auf der Rückseite stehen sich zwei geflügelte Figuren im Profil gegenüber. Die rechte Figur hält einen runden Kreis in der linken Hand. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Kreis um einen Apfel oder Kreuzglobus.236 Zwischen den beiden Personen – aufgrund der langen Gewänder als Frauen gedeutet – befindet sich ein herzförmiges Symbol. Eine Inschrift lau-‐ tet: VICTORIA LDD AVGG QNN THW. Demnach handelt es sich bei einer Person um die Schutz-‐ und Siegesgöttin Victoria.
234 Leobersdorf Grab 25: vgl. Daim 1987, 139-‐140. –
3174 Exemplare sind ziemlich gleichmäßig auf 298 Fundorte verteilt, mit einer Ausnahme von Zwillings-‐ tal mit allein 274 Exemplaren: vgl. Stadler 2005. 235 Mühling, Grab 32: vgl. Friesinger 1971, 74 Taf. 14. 236 Vgl. Proházka 2004, 103.
52
Die Münze ist eine spätrömische Bronzemünze aus der Dynastie Constantin II. aus der Periode IV (341-‐346) aus Siscia237 – es handelt sich demnach um ein Altstück. Dafür spricht ebenfalls die Tat-‐ sache, dass byzantinische Münzfunde nicht mehr in der Spätawarenzeit auftauchen. 238 Aufgrund der Durchbohrung kann die Münze als Amulett239 gedient haben. Die Lage der Münze deutet eben-‐ falls auf eine Funktion als Kettenglied (vgl. Taf. 48). Eine derartige Halskette mit einer römischen Münze als Anhänger findet sich in Grab 440 in Nové Zámky.240 Die sekundäre Verwendung rö-‐ mischer Münzen als Anhänger wird auch in ale-‐ mannischen Gräbern beobachtet.241
237 Hill/Kent 1960, Taf. 1. 238 Garam 1992, 135-‐250. – Somogyi 1997. 239 Vgl. Tenbeck 1966. 240 Čilinská 1966, Taf. LXVI: 10. 241 Veeck 1931, 50.
Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie
6. Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie Ziel der Studie ist es, das Gräberfeld von Rákóczifalva relativchronologisch innerhalb der Awarenzeit einzuordnen. Die relativchronologi-‐ sche Gliederung des Fundmaterials beruht einer-‐ seits auf der Seriation von Grabkomplexen (Kom-‐ binationsstatistik), andererseits auf der Bele-‐ gungschronologie. Die Belegungschronologie folgt Überlegungen, dass der Mensch bei der An-‐ lage von Gräbern einem System gefolgt ist. Da Fundobjekte, die sich üblicherweise in Frauengräbern finden, mit solchen aus Männer-‐ gräbern in seltenen Fällen vergesellschaftet sind, wird die Relativchronologie nach den beiden Geschlechtern getrennt durchgeführt. Zur relativ-‐ chronologischen Interpretation ist es notwendig, Fundtypen zu definieren, die mehrfach miteinan-‐ der kombiniert und zahlenmäßig so stark vertre-‐ ten sind, dass sich bei der Kartierung mit einiger Wahrscheinlichkeit Grabgruppen ergeben, die dann in der Folge chronologisch interpretiert werden können.242 In Rákóczifalva lassen 22 Grä-‐ ber (38%) Angaben zur inneren Chronologie des Belegungsablaufes zu. Chronologisch aussagekräftige Männer-‐ gräber sind solche mit einer Gürtelgarnitur. Al-‐ lerdings setzt sich jede der vier Garnituren aus unterschiedlichen Beschlagstypen zusammen; eine Ausnahme bilden die Lilienbeschläge von zwei Garnituren. Einfach vorkommende Typen können nicht für Kombinationsstatistiken ver-‐ wendet werden. Demnach sind lediglich neun Frauengräber (Gräber 5, 12, 15, 26, 33, 52, 60, 65 und 66) für eine Kombinationsstatistik geeignet (vgl. Tab. 5). Die Kombinationsstatistik entspricht der allgemein akzeptierten Chronologie awarenzeitli-‐ cher Frauengräber: helle Hirsekornperlen, Pris-‐ men, Zylinder und Melonenkernperlen tauchen früher als deren dunkle Exemplare auf (vgl. Tab. 5). Die Perlenkette aus Grab 60 hat ausschließlich helle Exemplare und ist demnach relativchrono-‐ logisch früher als die anderen Frauengräber ein-‐ zuordnen. Zusammenfassend lässt sich das Fund-‐ material der 22 Männer-‐, Frauen-‐ und Kindergrä-‐ ber in drei Stilphasen einordnen (vgl. Abb. 11). 242 Daim 1987, 35.
Die Phasen können nicht als Generationen inter-‐ pretiert werden; eine Phase kann demnach auch mehrere Generationen entsprechen.
6.1 Phase 1 (MA II/SpA I) Bestattungssitte: Insgesamt gehören fünf Gräber zu Phase 1. Die Ausrichtung der Gräber ist über-‐ wiegend NNW-‐SSO (Grab 4, 11, 51 und 60) sowie N-‐S (Grab 55). Es handelt sich um einen adulten Mann, zwei adulte Frauen und um zwei Infans I. Die durchschnittliche Tiefe der Männergräber ist 18 cm, die der beiden Frauengräber 64 cm. Pfos-‐ tenspuren einer Sargbestattung ohne Sargklam-‐ mern kommen nur in einem Frauengrab (Grab 11) vor. Waffen-‐, Rinder-‐ und Pferdegräber sind nicht vorhanden. Männergrab/Kindergrab (Grab 4, 51) Pressblechbeschlag: Es handelt sich um ein Fragment einer Blechgürtelzierde mit tras-‐ siertem Flechtband (BSG Typ 4). Diese kommen hauptsächlich in Männergräbern vor und datie-‐ ren in die MA, teilweise in den Übergang zur SpA.243 Gürtelschnalle (GS II, Typ 3). Ähnlich wie in Tiszafüred ist die Schnalle der flechtbandver-‐ zierten Gürtel in der MA/SpA I aus Eisen.244 Frauengräber/Kindergrab (Grab 11, 55, 60) Ohrgehänge: Mit Granulation verzierte silberne Ohrgehänge mit Beerenanhänger (ORG I, Typ 2A und 2B) sind in der MA und SpA I geläufig. Perlen: In Grab 60 kommen ausschließlich helle Perlen – gelbe Hirsekornperlen und hell-‐ grüne Melonenkernperlen – vor. In dem Gräber-‐ feld von Székkutas-‐Kápolnadűlő sind gelbe Hir-‐ sekornperlen in das letzte Drittel des 7. Jahrhun-‐ derts datiert.245 Pressblechzierate: Die Blechbeschläge mit un-‐ terschiedlich gepresstem Muster, z.B. mit Linien-‐ führung (PBZ Typ 1, 2, 3) oder in Rosettenform (PBZ Typ 4), gehören allgemein in die MA, sie können aber auch in den Übergang zur SpA I
243 Vgl. Garam Phase 2: Garam 1995, Abb. 97. 244 Ders., 204. 245 Pásztor 2003, 356.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Nr. 60 66 52 12 5 15 33 26 65
PRL 3.1 X X X
PRL 3.3 X X X
PRL 16 X X X X
PRL 17 X X X
Legende PRL 3.1 Hirse, gelb PRL 3.3 Hirse, schwarz PRL 16 Prisma, grün PRL17 Prisma, blau PRL 6 Zylinder, hellgrün PRL 9 Zylinder, Fadenlauf
PRL 6 X X
PRL 9 X X
PRL 18.2 X X X
PRL 18.7 X X X
PRL 18.31 X X X X
PRL 18.60 X X X X X X
OHG II.4 X X X X
WIR 3 X X
MA/SpA I SpA III
PRL 18.2 PRL 18.7 PRL 18.31 PRL 18.60 OHG II.4 WIR 3
Melone, weiß Melone, hellgrün Melone, dunkelbau Melone, schwarz Ohrgehänge mit tropfenförmiger Perle Doppelkonische Wirtel mit Zick-‐Zack Verzierung
Tab. 5: Die Seriation der Frauengräber in Rákóczifalva. Die Typen sind in der Legende erläutert (vgl. Taf. 46-‐47).
Abb. 11: Die relativchronologische Datierung des Gräberfeldes von Rákóczifalva. Das Material lässt sich in drei Phasen zuordnen. Die Gräber sind mit den Symbolen I, II und III unterhalb der Grabnummer versehen: Phase I datiert in die MA/SpA I, Phase II in die SpA I und Phase III in die SpA III.
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Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie
eingeordnet werden.246 Die gepressten Beschläge sind mit mehreren silbernen Kleidungsbeschlä-‐ gen vergesellschaftet, die bislang noch keine Ver-‐ gleichsfunde im Karpatenbecken vorweisen. Spinnwirtel: Unverzierte Wirtel in Form eines Doppelkegelstumpfes mit abgerundeter Kante ist Ende des 7. Jahrhunderts gebräuchlich (WIR Typ 1).247 Gürtelschnalle: Die ovale Gürtelschnalle aus Eisen mit bronzenem Schnallendorn (GS Typ 1A) kann ebenfalls in den Übergang MA/SpA I einge-‐ ordnet werden. Die früheste Belegungsphase, die sich im Weg der Kartierung fassen lässt, kann als gründende Generation des Gräberfeldes von Rákóczifalva gedeutet werden. Die erste Generation besteht aus zwei adulten Frauen, einem adulten Mann und zwei Infans I beider Geschlechter. Frauen sind tiefer bestattet worden als Männer, da sie wertvollere Beigaben, wie silberne Ohrgehänge und Kleidungsbeschläge, haben. Insgesamt er-‐ brachten die fünf Gräber Fundmaterialien, deren Analogien vornehmlich der Mittelawarenzeit oder höchstens der Spätawarenzeit I angehören. Hierzu zählen die Pressblechbeschläge mit Flechtband, das Ohrgehängepaar mit Beerenan-‐ hänger und die gelben Hirsekornperlen in Kom-‐ bination mit den hellen Melonenkernperlen. Die ältesten Bestattungen konzentrieren sich über-‐ wiegend auf das nordöstliche Gräberfeldareal (vgl. Abb. 11), wo drei Gräber nah beieinander liegen. Die anderen Personen wurden im Norden und Südwesten des Gräberfeldes bestattet. Insge-‐ samt liegen die frühesten Gräber in den äußeren Reihen des Gräberfeldareals.
6.2 Phase 2 (SpA II) Bestattungssitte: Neun Gräber können allgemein in die frühe bis späte Spätawarenzeit eingeordnet werden (vgl. Abb. 11). Die Ausrichtung der Grä-‐ ber ist überwiegend NNW-‐SSO (Grab 5, 18, 20,
246 Garam 1995, Phase 3, 401-‐402. Die Tiergestalten
der Gräber aus Tiszafüred werden in die Mittel-‐ bis Spätawarenzeit eingeordnet, da sie bereits mit gegos-‐ senen Gürtelgarnituren vergesellschaftet sind. 247 Vergleichbare Funde in den Gräbern 41, 146, 258, 261, 278, 309, 516, 756 und 762 aus Tiszafüred: vgl. Garam 1995, 337.
27, 41, 45, 52), NW-‐SO (Grab 12) und N-‐S (Grab 66). Es handelt sich um einen adulten Mann so-‐ wie um eine mature Frau, vier adulte Frauen, zwei Infans II und ein Infans I. Die durchschnittli-‐ che Tiefe der Männergräber beträgt 44 cm und die der Frauengräber 39 cm. Pfostenspuren kommen in der Hälfte der Gräber vor (Grab 12, 18, 20, 41). Die Rinder in Grab 5 sind in Richtung NO und SW bestattet worden. Waffen-‐ und Pfer-‐ degräber sind nicht vorhanden. Männergräber (Grab 27, 45): Gürtelgarnitur, Grab 27: Gürtelgarnituren tauchen erstmals in der Phase 2 auf. Die Haupt-‐ riemenbeschläge sind aus Blech gearbeitet und kommen in schmaler Rechteckform (BSG Typ 2B), in viereckiger Form (BSG Typ 2A) und in runder Form als Rosette vor (HRB Typ 2). Die Riemendurchzüge oder Schlaufen sind aus Blech (RDZ Typ 1) und die ovale Gürtelschnalle aus Bronze (GS I Typ 2A) gearbeitet. Propellerförmi-‐ ge Beschläge sind nicht vorhanden. Die gegossene Riemenzunge mit flachem Kreislappendekor ord-‐ net die Gürtelgarnitur in die frühe Spätawaren-‐ zeit (HRB Typ 1). Gürtelgarnitur, Grab 45: Die Gürtelgarni-‐ tur setzt sich aus charakteristischen mittelawari-‐ sche Blechbeschläge zusammen, die eine schup-‐ penartige Umrahmung haben (BSG Typ 3A und 3B). Erstmals tauchen längliche Beschläge in Ei-‐ sen auf (BSG Typ 1) sowie quadratische und vier-‐ nietige Eisenbeschläge (HRB Typ 1). Die erste gegossene wappenförmige Gürtelschnalle mit durchbrochenem symmetrischem Rankendekor datiert diese Gürtelschnalle ebenfalls in die frühe Spätawarenzeit (Garam Phase 3/4). Frauengräber (Grab 5, 12, 18, 20, 41, 52): Ohrgehänge: Rund-‐ovales Ohrgehänge mit ei-‐ ner Pastenperle in einem Blechzylinderanhänger (OHG I, Typ 3). Perlen: Mehrere gemischt zusammengesetzte Perlenketten setzen sich aus prismen-‐, kegel, zylinderförmigen Glasperlen, winzigen gelben und schwarzen Hirsekornperlen und aus hellen und dunklen Melonenkernperlen zusammen. Die dunkelbraunen und schwarzen Hirsekornperlen kommen meist auf den aus Melonenkernperlen geschnürten Perlenketten des 8. Jahrhunderts vor, waren aber auch in der Frühawarenzeit
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
beliebt. 248 Eine besondere Komponente ist die Glasperle mit Goldfolie (Typ 1.1), die in Szék-‐ kutas-‐Kápolnadűlő Ende des 8. und in das erste Drittel des 9. Jahrhunderts datiert wird, die aber ebenfalls in frühen awarischen Perlenketten auf-‐ treten können.249 Armreifen: Glatte gegossene Armreifen (ARR Typ 1), gegossene Armreifen mit Kerbschnittver-‐ zierung (ARR Typ 2A), rhomboide Armreifen mit Zick-‐Zack Punzierung (ARR 2C) sowie mit Pun-‐ zierung in doppelter Reihe (ARR 2B) gehören allgemein in die Spätawarenzeit. Das Kolbenarm-‐ reifpaar (ARR Typ 3) wird aufgrund der beigege-‐ benen Fülle an schwarzen Melonenkernperlen in die spätere Awarenzeit datiert. Agraffen: Agraffen sind typische Trachtbe-‐ standteile der Frauen in der Spätawarenzeit. Das Agraffenpaar aus Grab 12 ist in die Spätawaren-‐ zeit I einzuordnen. Beschlag: Runde Beschläge mit gepresster Löwengestalt (BSG Typ 1) datieren in die früh-‐ bis mittelawarische Zeit. Seine Begleitfunde ord-‐ nen diesen in die Spätawarenzeit. Zu der zweiten Phase der Gräberfeldbelegung gehören zwei männliche und neun weibliche Bestattungen. Bei dieser kleinen Bevölkerungs-‐ gruppe könnte es sich um die nachfolgende Gene-‐ ration handeln. Die wenigen Männergräber sind durchschnittlich tiefer angelegt als die Frauen-‐ gräber. Dies mag daran liegen, dass es sich um Bestattungen mit Gürtelgarnituren handelt. Erstmals haben wir die Bestattungen von zwei vollständigen Rinderskeletten über einer er-‐ wachsenen Frau. Im Fundmaterial der Bestattungen der Phase 1 und 2 sind Übergänge in der kontinuier-‐ lichen Weiterbelegung des Gräberfeldes festzu-‐ stellen. Mehrere Funde sind von ähnlichem Typ, besonders in der Zusammensetzung der Perlen-‐ ketten. Neue Fundtypen kommen hinzu und Ver-‐ änderungen in der Anlage der Gräber sind er-‐ sichtlich. Zu den Neuerscheinungen zählen vor allem die gegossene Riemenzunge mit Kreislap-‐ pendekor und die gegossene Gürtelschnalle mit symmetrischer Rankenzier. Erstmals treten in den Frauengräbern schwarze Hirsekornperlen und schwarze Melonenkernperlen auf, welche der Spätawarenzeit zugeordnet werden können. 248 Pásztor 2003, 356. 249 Ders., 357.
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Die Gräber sind allgemein großflächig über das gesamte Gräberfeldareal angelegt; vermehrt be-‐ finden sie sich in der westlichen Hälfte der Nek-‐ ropole. Die Anlage der Gräber hat sich demnach von Nordosten nach Westen entwickelt.
6.3 Phase 3 (SpA III) Bestattungssitte: Acht Gräber gehören aus-‐ schließlich in die Spätawarenzeit III (vgl. Abb. 11). Die Ausrichtung der Gräber ist überwiegend NNW-‐SSO (Grab 15, 24, 26, 32, 33, 44, 65) sowie NW-‐SO (Grab 54). Es handelt sich um drei adulte Männer, vier adulte Frauen und eine juvenile Frau. Die durchschnittliche Tiefe der Gräber be-‐ trägt 49,13 cm; die der Männergräber 70,3 cm und die der Frauengräber 36,4 cm. Pfostenspuren kommen in den meisten Gräbern vor mit Aus-‐ nahme der Gräber 15 und 65. Ein Waffengrab mit Fokosch gehört in diese Phase (Grab 32). Die Bestattung von Rindern ist nicht gegeben. Männergräber (Grab 24, 32, 54): Gürtelgarnituren: Eine neue Erscheinung in der dritten Phase ist das Auftreten von vielteili-‐ gen lilienverzierten Gürtelgarnituren mit mehre-‐ ren Nebenriemen und einer hohen Anzahl an Beschlägen. Die Gürtelschnallen sind wappen-‐ förmig und unverziert (GS II Typ 4), u-‐förmig und unverziert (GS II Typ 6A) oder in gleicher Form mit einer stark stilisierten Rankenverzierung durchbrochen (GS II Typ 6B). Erstmals tauchen Propellerbeschläge auf, die entweder unverziert (PB Typ 1) oder mit einem schuppenartigem Perlrand verziert sind (PB Typ 2). Die Lochschüt-‐ zer sind mit einem rhomboiden Perlrandrahmen (LS Typ 1), wappenförmig glatt (LS Typ 2) oder herzförmig und mit Rankendekor versehen (LS Typ 3). Die länglichen zungenförmigen Haupt-‐ riemenbeschläge sind in Dreiergruppen angeord-‐ net und entweder aus einem Schuppenrahmen geformt (HRB Typ 3A und 3B) oder mit einem stark stilisierten Liliendekor versehen (HRB Typ 4A und 4B). Beide wurden mit zwei Nieten am Gürtel befestigt. Die Nebenriemenbeschläge sind wappenförmig unverziert (NRB Typ 1), wappen-‐ förmig mit gravierter Palmette (NRB Typ 2A) oder mit gravierter Palmette auf punziertem Hin-‐ tergrund (NRB Typ 2B), ferner herzförmig und rankenverziert (NRB Typ 3). Die Nebenriemen-‐
Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie
zungen sind mit flachem Kreislappendekor und Tierkopfzwingen (NRZ Typ 1) oder mit einer stark stilisierten Rankenverzierung in einem schuppenartigem Perlrandrahmen gestaltet (NRZ Typ 2). Die Hauptriemenzungen sind dagegen mit einem durchbrochenem Lilienmuster (HRZ Typ 2) oder einem schuppenartigem Perlrandrahmen mit stark durchbrochenem Rankendekor (HRZ Typ 3) versehen. Eine der Gürtelgarnituren (Grab 54) ähnelt stilistisch der Hohenberg-‐Garnitur, eine andere (Grab 24) den Verzierungen des Goldschatzes von Nagyszentmiklós. Beide wer-‐ den in die SpA III datiert. Keramik: Die Gürtelgarnitur aus dem Grab 54 ist mit grauer Keramik (Topf) mit Kammstrich-‐ verzierung (GF Typ 1) und mit Gelber Keramik (ringförmiger Henkeltopf) (GF Typ 2) vergesell-‐ schaftet. Waffen: Fokosch. Frauengräber (Grab 15, 26, 33, 44, 65): Ohrgehänge: Ohrgehänge mit elliptisch-‐ ovalem Ring und tropfenförmiger Gehängeperle sind in der SpA III charakteristisch (OHG II, Typ 4A-‐C). In den Gräbern 26 und 65 fehlt die trop-‐ fenförmige Gehängeperle. Beide Ohrgehänge sind mit einem Spinnwirtel in Zick-‐Zack-‐Dekor verge-‐ sellschaftet. Das granulationsverzierte Ohrgehän-‐ gepaar mit stangenförmiger Glasperle (OHG II, Typ 5) ist in awarenzeitlichen Gräberfeldern nur für den jüngsten Horizont charakteristisch (SpA III). Perlen: Gemischt zusammengesetzte Perlen-‐ ketten aus wenigen hellen Perlen und mehrfa-‐ chen dunklen Kugeln, Prismen, Zylindern, Hirse-‐ kornperlen, frühe runde und späte tropfenförmi-‐ ge schwarze Melonenkernperlen. Nadel: Tordierte Nadel (N Typ 1). Spinnwirtel: Bikonische Wirtel mit Zick-‐Zack-‐ Dekor (WIR Typ 3A und 3B) und mit tiefen Kerblinien (WIR Typ 2) sind mit den elliptisch-‐ ovalen Ohrgehängen mit Gehängeperle vergesell-‐ schaftet und gehören demnach in die Spätawa-‐ renzeit III. Die letzte Phase der Besiedlung in Rákócziflava ist durch drei Männergräber und fünf Frauengräber repräsentiert, deren Beigaben in die Spätawarenzeit III datiert werden können. Die Männergräber sind deutlich tiefer angelegt als die der Frauen und wurden mit lilienverzier-‐
ten Gürtelgarnituren bestattet. Dies deutet auf einen hohen sozialen Rang der Bestatteten. Die-‐ ser Phase gehören erstmals ein Waffengrab und Keramiktöpfe an. Das Fundmaterial der Phase 3 unter-‐ scheidet sich grundsätzlich von den bisherigen Phasen. In der ersten Phase wurden adulte Män-‐ ner mit Pressblechbeschlägen bestattet. In der zweiten Phase setzten sich die Gürtel aus einer Kombination von Pressblechbeschlägen und ge-‐ gossenen Einzelbeschlägen zusammen, die in der letzten Phase von gegossenen vielteiligen Gürtel-‐ garnituren abgelöst wurden. Die Gräber der dritten Belegungsphase liegen verteilt im gesamten Gräberfeldkomplex und lassen keine genauere Strukturierung erken-‐ nen. Die beiden reichsten Männerbestattungen mit lilienverzierten Gürtelgarnituren liegen je-‐ weils gegenüber in der äußeren Reihe des westli-‐ chen und östlichen Bestattungsareals. Vermutlich wurde das Gräberfeld in Rákóczifalva von Ost nach West angelegt, welches in der letzten Phase zwischen den einzelnen Bestattungen im West-‐ und Ostflügel sowie im Mittelteil ausgebaut wur-‐ de. Die Anlage und Fundmaterialien zweier Gräber bestätigen, dass es sich um zeitlich weit auseinander liegende Generationen handelt: Als Grab 54 ausgehoben wurde, waren die Grundris-‐ se von Grab 55 nicht sichtbar, so dass ein Teil des Grabes 55 geschnitten wurde und somit Teile der Fußknöchel fehlen (vgl. Taf. 6.B). Das ältere Grab weist Objekte auf, die der MA oder SpA I angehö-‐ ren, das Jüngere solche aus der SpA III. Demnach kann ein zeitlicher Abstand von einer Phase (eine oder mehrere Generationen) angenommen wer-‐ den. Zwischen Phase 2 (SpA) und 3 (SpA III) ist demnach keine Kontinuität der Bestattungen vorhanden. Fassen wir die Männer-‐, Frauen-‐ und Kindergräber zusammen, so kann die frühe Phase des Gräberfeldes an das Ende des 7. Jahrhunderts und Anfang des 8. Jahrhunderts datiert werden. Die Nutzung des Gräberfeldes scheint vom Ende des 7. Jahrhunderts bis zur letzten Phase der Spätawarenzeit fortlaufend gewesen zu sein, je-‐ doch ist eine Lücke in der SpA II nicht auszu-‐ schließen.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
7. Soziologische Bewertung der Gräberfeldes Phase 1: In der südlichen Gemarkung der heuti-‐ gen Ortschaft Rákóczifalva wird Ende des 7. Jahr-‐ hunderts eine Siedlung gegründet. Die Ansiedler sind wahrscheinlich nur in einer kleinen Gruppe oder Familie gekommen. Zu dieser ersten Phase der Besiedlung dieser Gründungsgeneration ge-‐ hören mindestens ein adulter Mann, zwei adulte Frauen, und zwei Infans I. Das Gräberfeld jener Siedlergemeinschaft wurde hauptsächlich in der Nähe des östlichen Gräberfeldareals angelegt. Phase 2: Anfang des 8. Jahrhunderts ent-‐ wickelt sich das Begräbnisgelände bis zum an-‐ grenzenden westlichen Siedlungsareal. Der zwei-‐ ten, zeitlich sehr nah beieinander liegenden Pha-‐ se gehören mindestens ein adulter Mann, fünf adulte-‐mature Frauen, zwei Infans II und ein In-‐ fans I an. Es kann sich um eine zweite Generation handeln. Der Grund einer unausgeglichenen Ge-‐ schlechterverteilung liegt daran, dass Frauengrä-‐ ber chronologisch aussagekräftigere Fundmateri-‐ alen aufweisen. Das archäologische Material der männlichen Bestattungen ist demnach auf die Gürtelbeschläge und Garnituren beschränkt. Die Gräber werden nun hauptsächlich im westlichen Gräberfeldareal ausgehoben. Diese Generation benutzt noch Gegenstände aus dem 7. Jahrhun-‐ dert, die mit Artfakten aus dem 8. Jahrhundert zusammen vorkommen. Als Neuerscheinung gilt das erstmalige Auftauchen zweier gegossener Gürtelbeschläge: einer Hauptriemenzunge und einer Gürtelschnalle in Kombination mit Press-‐ blechbeschlägen aus dem 7. Jahrhundert. Das Fundmaterial wird verhältnismäßig reicher, ins-‐ besondere durch die Perlenketten der Frauen-‐ gräber sowie die Gürtelgarnituren der Männer-‐ gräber. Phase 3: Zwischen der zweiten und drit-‐ ten Phase der Anlegung der Nekropole liegt ein zeitlicher Sprung, der nicht genau bestimmt wer-‐ den kann. Falls eine Aufgabe der Siedlung Anfang des 8. Jahrhunderts vermutet werden kann, wur-‐ de das Gräberfeld durch die neu ankommende Bevölkerung Ende des 8. Jahrhunderts fortge-‐ setzt. Mindestens acht Gräber können dieser jun-‐ gen Periode zugeordnet werden. Es handelt sich hierbei um mindestens drei adulte Männer und fünf adulte Frauen, Kleinkinder fehlen. Die Grä-‐ ber der dritten Phase sind großflächig über das
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gesamte Gräberfeldareal verteilt. Eines der Grä-‐ ber schneidet ein Grab aus der ersten Phase. Die Gräber der jüngsten Phase sind durchschnittlich 12 cm tiefer angelegt als die der vorherigen Pha-‐ sen und haben verhältnismäßig reichere Fundin-‐ ventare. Dies spiegelt die soziale Stellung der Bestatteten in der dritten Phase wieder. Es er-‐ scheinen neue Fundtypen in den Gräbern, wie der Fokosch, die Graue und Gelbe Keramik, gegosse-‐ ne Beschläge von vielteiligen Gürtelgarnituren und lilienverzierte Beschläge. Die in den beiden äußeren westlich und östlich gelegenen erwach-‐ senen Männer mit einer lilienverzierten Gürtel-‐ garnitur sind als die zwei hochrangigsten Men-‐ schen der Ortschaft festzuhalten. Fancsalaszky hat kürzlich spätawarenzeitliche Gürtelgarnitu-‐ ren nach sozialen Stellungen der Träger analy-‐ siert. Bei den Gürtelträgern handelt es sich dem-‐ nach nicht um freie, bewaffnete, erwachsene Männer, sondern vielmehr um bürgerliche Wür-‐ deträger, Gemeinde-‐ und Familienvorsteher. 250 Die militärische Bevölkerungsschicht kon-‐ zentrierte sich gesondert. Die beiden gesellschaft-‐ lichen Gruppen vermischten sich nur entlang der nordwestlichen Grenze des awarenzeitlichen Territorials. Allerdings geht Fancsalaszky nicht auf die Funktion der Gürtelträger in jungem Alter ein. Aufgrund der, in dieser Arbeit unterzogenen, genauen Prüfung aller lilienverzierten Garnituren im Karpatenbecken, ist davon auszugehen, dass die jüngsten 54 relativ homogenen Garnituren sicherlich bei besonderen Anlässen verliehen wurden, eventuell in Anbetracht auf eine Stam-‐ mesangehörigkeit. Die beiden lilienverzierten Gürtelgarnituren aus Rákóczifalva zeigen eine überregionale Angleichung in der Repräsentati-‐ onsform der awarischen Oberschicht. Im Rahmen weiterer Forschungsarbeiten könnte eine innere Chronologie der beiden Sied-‐ lungsareale westlich und östlich des Gräberfelds von Rákóczifalva Hinweise liefern, ob die östliche Siedlung Funde der Mittelawarenzeit sowie die westliche Siedlung spätawarenzeitliche Sied-‐ lungsfunde hervorbringt. Schlussendlich würde ein detaillierter Vergleich des Fundmaterials und der Gräberfeldbelegung mit dem unmittelbar 250 Fancsalaszky 2007, 145-‐146.
Soziologische Bewertung der Gräberfeldes
anschließenden früh-‐ bis spätawarenzeitlichen Gräberfeld Rákóczifalva FO 8/a und eine Bele-‐ gungschronologie beider Nekropolen zusammen weitere chronologische und soziologische Hin-‐ weise geben. Es könnte sich beispielsweise bei dem kleinen Gräberfeld, Fundort 8 um eine Um-‐ siedlung des größeren Gräberfeldes handeln, bzw. könnte eine Belegungschronologie beider Nekropolen die vorhandene Lücke zwischen der Spätawarenzeit I und III in dem hier behandelten Gräberfeld schließen. Schlussendlich finden wir
in Rákóczifalva eine bäuerliche Gemeinschaft vor, die aufgrund der fehlenden Waffenbeigaben und Pferdegräbern nicht als kriegerische Gemein-‐ schaft gedeutet werden kann. Das Gräberfeld ist relativ betrachtet nicht reich ausgestattet, es feh-‐ len, bis auf die wenigen Silberfunde, Edelmetalle, jedoch lassen die Funde und deren Material so-‐ ziale Unterschiede erkennen. Als Zeichen für die gesellschaftliche Stellung sind insbesondere die vielteiligen Gürtelgarnituren zu zählen.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8. Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8.1 Die spätawarenzeitlichen lilienver-‐ zierten Gürtelbeschläge „Je älter ich werde, je mehr vertrau ich auf das Gesetz, wonach die Rose und Lilie blüht.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749-‐1832)
In den letzten Jahrzehnten der awarenzeitlichen Forschung werden lilienverzierte Beschläge in Zusammenhang mit dem Nagyszentmiklós-‐ kreis 251 gebracht und relativchronologisch aus-‐ schließlich in die letzte Phase der Awarenzeit eingeordnet. Zu diesem Ergebnis kamen 1985 Stadler (SpA III), 1987 Daim (SpA III), 1991 Zábo-‐ jník (SS IV),252 1995 Garam (Phase 5=SpA III), 1996 Distelberger253 und 2005 Breuer (SpA IV). Die exponierte Spätstellung dieser Gruppe von Beschlagstypen ist bisher nicht widerlegt. Stadler hat 2005 mithilfe der von ihm erstellten Montel-‐ lius-‐Datenbank den Versuch einer Typologisie-‐ rung der Lilienbeschläge vorgenommen.254 In der Forschung des frühen Mittelalters hat sich wei-‐ terhin nur Szalontai255 typologisch wie auch ab-‐ solutchronologisch mit diesem Beschlagtyp aus-‐ einandergesetzt. Szalontais Typenbildung ist jedoch weder glücklich gewählt noch vollständig. Die zur Klärung der Relativchronologie der Grä-‐ ber mit Gürtelbeigaben gewählte Analyse der Fundkomplexe mittels der Seriationsmethode erweist sich als nicht ergiebig.256 Des Weiteren 251 Hórvath 1935, 118. – Bálint 2005. – Garam 2002. 252 Zábojník 1991, 241-‐242. 253 Distelberger 1996a, 16. 254 Stadler 2005. 255 Szalontai 1991, 463-‐482. – Ders. 1995, 128-‐144. –
Ders. 1996a, 145-‐162. – Ders. 2003, 371-‐412. 256 Zu Szalontais Typologisierung: Szalontais Typologisierung besteht lediglich aus der Untergliederung der Beschläge in Beschlagsgruppen: in Hauptriemenzungen (Typ I), Nebenriemenzungen (Typ II), Gürtelschnallen (Typ III), Propellerbeschläge (Typ IV), Hauptriemenbeschläge (Typ V) und in eine stilistisch separate Gruppe (Typ IV). Er untergliedert die Gruppen noch in I.1, I.2, I.3 etc., jedoch ist diese Bezeichnung nicht erläutert: vgl. Szalonai 1995, Taf. 1-‐3. Zu einer ausreichenden Typologisierung müssen jedoch alle Elemente eines Beschlages, sprich dessen Konstruktionstechnik, Form, und Zierelemente berücksichtigt werden. Zur Seriation: Die Fehler lie-‐ gen vor allem in der Auswahl der vergesellschaften Funde mit den lilienverzierten Gürtelgarnituren. Viele
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hat Szalontai bis auf die Begriffe „früher“ und „später“ keine Schlussfolgerungen gezogen. 257 Das Ergebnis seiner Kombinationsstatistik von spätawarenzeitlichen Gürtelbeschlagstypen aus dem Gräberfeld von Székkutas besagt: [E]s können also die kreislappen-‐, li-‐ lien-‐ und schuppenverzierten, bzw. die unverzierten Beschläge, ferner die des Hohenberg-‐Typs als die allerletzten Produkte der spätawarischen Metal-‐ lurgie betrachtet werden. Absolut-‐ chronologisch datieren wir ihre Her-‐ stellung in das letzte Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts, und bis zum ersten Drit-‐ tel des 9. Jahrhunderts können wir ih-‐ re Tragung beweisen.258 Beim ersten Anblick der Beschläge erscheint es auffällig, dass nur wenige lilienverzierte Gürtel-‐ garnituren tatsächlich charakteristische Elemen-‐ te des Nagyszentmiklósstils aufweisen. Weiterhin ist bemerkenswert, dass einige Garnituren aus Beschlägen zusammengesetzt sind, die chronolo-‐ gisch ausschließlich in die Spätawarenzeit I und II einzuordnen sind. Das Ziel der Studie ist daher, die lilienverzierten Beschläge einer neuen Prü-‐ fung zu unterziehen. Kann man die lilienverzier-‐ ten Beschläge und die damit vergesellschafteten Beschläge tatsächlich ausschließlich in die letzte Phase der Spätawarenzeit chronologisch einord-‐ nen? Erste Schwierigkeiten liegen in der Er-‐ kennung und Interpretation der Lilie. Welche künstlerischen Ideen haben die Awaren bei der
Beifunde sind nur einmal in der Auswertung vertre-‐ ten, zum Beispiel die Beigaben 1, 2, 3, 20, 22, 28, 31, 33 und 42 in der Seriationstabelle; Vergleich: Szalon-‐ tai 1995, Taf. 1. Des Weiteren ist die Bestimmung der vergesellschafteten Beigaben oftmals ungeschickt, z.B. ist der Fundort Nr. 59 sicherlich mit Beigabe 18 versehen und nicht mit Beigabe 26. Vgl: Szalontai 1995, 130-‐131. – Ders. 2003, Tab. 4-‐6. 257 Die Seriation ist nicht ausgewertet worden. Seine Seriationsergebnisse können klar in zwei Gruppen unterteilt werden, da beide nur durch zwei Verbindungsreihen miteinander verknüpft sind (FO Nr. 20). Gruppe 1: gepresste Beschläge und Rankenverzierung (bis Fundort Nummer 12), sowie Gruppe 2: Blattranken und unverzierte Exemplare. Vgl. Szalontai 2003, Taf. 4. 258 Szalontai 2003, 410.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Umsetzung des Lilienmotives in ihre Gürtelbe-‐ schläge einfließen lassen? Aus einer daraus resul-‐ tierenden Definition entwickelt sich die Frage welche pflanzliche und blütenverzierte Motive der Spätawarenzeit tatsächlich Lilien darstellen. Unter Berücksichtigung jeglicher Merkmale der Beschläge muss eine Typologie der Lilie erarbei-‐ tet werden. Folgende Fragestellungen sind dabei ausschlaggebend: Auf welchen Beschlägen kommt das Lilienmotiv vor? Kristallisieren sich Gruppen von Beschlägen heraus, welche sowohl klare zeitliche Grenzen oder chronologische Ten-‐ denzen markieren sowie Angaben zur zeitlichen Stellung innerhalb der Spätawarenzeit liefern? Lassen sich die definierten Gruppen in Werk-‐ stattkreise einordnen? Diejenigen Beschläge, welche entweder in der Forschung Liliendarstellungen zugeschrie-‐ ben wurden oder nach neuen Kriterien als solche identifiziert werden können, werden im Folgen-‐ den typologisch bestimmt. Die Garnituren wer-‐ den in Form eines Katalogs beschrieben und die Merkmale eines jeden Beschlages definiert. Nicht alle lilienverzierten Beschläge las-‐ sen sich typologisch einordnen. Gründe können entweder bei einer mangelnden Publikation oder bei dem schlechten Erhaltungszustand des Fun-‐ des liegen. Es kann sich ebenfalls um Sonderfor-‐ men handeln, die mit anderen Beschlägen nicht kompatibel sind. Weiterhin kommt es vor, dass nicht alle Beschläge in vollständigen Gürtelgarni-‐ turen in geschlossenen Fundverbänden, sondern als Streufunde auftreten. Innerhalb von geschlos-‐ senen Fundverbänden kann es wiederum vor-‐ kommen, dass in einem Gräberkomplex keine zwei Typen vergesellschaftet sind. Demnach werden die Gürtelgarnituren in vier Fundlisten beschrieben: Fundliste 1: Gürtelgarnituren aus ge-‐ schlossenen Fundverbänden. Die Garnituren können entweder vollständig oder unvollständig sein. Insgesamt sind es Gürtelgarnituren aus 219 Gräbern. Fundliste 2: Gürtelgarnituren mit einfach vorkommenden Typen. Es handelt sich um 26 Gräber. Fundliste 3: Streufunde, insgesamt 34 im Karpatenbecken. Fundliste 4: Unpublizierte Funde oder solche mit mangelnden Publikationen.
Die Fundlisten 1-‐3 wählen folgendes Systemati-‐ sierungschema: Zunächst werden allgemeine Daten des Gräberfeldes aufgeführt. Hierbei han-‐ delt es sich um die Anzahl der Bestattungen des jeweiligen Gräberfeldes, die Anzahl der mit lilien-‐ verzierten Gürtelgarnituren beigesetzten Perso-‐ nen, die Lage der lilienverzierten Gräber im je-‐ weiligen Gräberfeld, die Bestattungssitten (die Orientierung, die Tiefe und die Maße des Grabes), die Geschlechtszuweisung der/des Bestatteten sowie die Datierung des Grabes, sofern diese Angaben aus der Literatur ersichtlich sind. Bei den Streufunden wird gegebenenfalls der jeweili-‐ ge Fundumstand beschrieben. Anschließend werden die vollständigen und unvollständigen Garnituren systematisch in einer selbstständig erstellten Beschreibung erfasst. Die in runden Klammern gesetzte Nummer der Gürtelbeschläge steht für die Gegenstandsnummer auf den Tafeln oder in den Fundbeschreibungen der einzelnen Publikationen. Diejenigen Beschläge, die sich typologisch einordnen lassen, werden als defi-‐ niertes Kürzel in eckigen Klammern aufgelistet. Anschließend werden die vergesellschafteten Beigaben der Gürtelgarnituren, falls vorhanden, aufgelistet. Die Anzahl der lilienverzierten Be-‐ schläge wird im Verhältnis zu der jeweiligen Gür-‐ telgarnitur formuliert. Diese Daten sind für statis-‐ tische Auswertungen von Bedeutung. Folgende Abkürzungen tauchen in dem Katalog auf: O: Ori-‐ entierung des Grabes und deren: T: Tiefe, L: Län-‐ ge, B: Breite sowie GG: Gürtelgarnitur, GS: Gürtel-‐ schnalle, GSch: Gürtelschlaufe, PB: Propellerbe-‐ schlag, LS: Lochschützer, HRB: Hauptriemenbe-‐ schlag, NRB: Nebenriemenbeschlag, NRZ: Neben-‐ riemenzunge, RDZ: Riemendurchzug, HRZ: Hauptriemenzunge, NR: Nebenriemen. Die Grö-‐ ßenangaben der Beschläge sind stets in „Länge mal Breite“ angegeben. Bei einer einzeln vor-‐ kommenden Maßangabe handelt es sich um die Länge des Gürtelbeschlags. Als nächster Schritt folgt die Zuordnung der Beschläge in Typenkombinationen, die für eine Kombinationsstatistik oder Seriation geeig-‐ net sind. Der Ausgangspunkt für die Untersu-‐ chung der Typenkombinationen ist der geschlos-‐ sene Fund und die zeitliche Veränderung von funktionalen Typen durch technologische Ver-‐ besserungen. Zu den geschlossenen Fundverbän-‐ den gehören solche Gräberkomplexe, in denen
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
mindestens zwei unterschiedliche Typen vorhan-‐ den sind und in denen jeder Typ mindestens zweifach vorkommt. Das Ziel der Seriation ist die Erstellung einer, nach relativchronologischen Gesichtspunkten geordneten Matrix aller im Kar-‐ patenbecken vorkommenden lilienverzierten Typen. Das verwendete Programm heißt PAST (PAlaeontological STatistics), welches die Varian-‐ ten aller gleichzeitig in einem Grab vorkommen-‐ den Typen miteinander verknüpft. Im An-‐ schluss an die Seriation folgt die Korrespon-‐ denzanalyse. Es handelt sich um eine mathema-‐ tisch erstellte Ordnung der Zeilen (Fundorte) und Spalten (Typen), deren Korrelation ein Maximum erreicht. Absolute Häufigkeiten zwischen den Fundorten und Typen wird dabei errechnet. Die Korrespondenzanalyse wird ebenfalls mit PAST durchgeführt. Im Anschluss an die Erstellung der Da-‐ tenbanken werden die Fundorte kartiert. Kartie-‐ rungsgrundlage sind überregionale Karten des Karpatenbeckens. Die Software für die Verbrei-‐ tung der lilienverzierten Garnituren im Karpa-‐ tenbecken ist ArcGIS 10.259 Derartige Kartierun-‐ gen werden in der Forschung selten in Richtung einer Chronologie ausgewertet. Man sucht nach Informationen über regionale Gruppen, die als Herstellungswerkstätten der Beschläge interpre-‐ tiert werden können. Die Herausarbeitung der wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren, die zur territorialen Verteilung der Beschlagstypen und zur Herausbildung der lokalen Gruppen und Werkstätten geführt haben, ist angestrebt. Mit Hilfe der Typologie, der Kombinati-‐ onsstatistik, der Korrespondenzanalyse und der Kartierung werden die Beschläge der Gürtelgar-‐ nituren in chronologische Tendenzen eingestuft. Diese Tendenzen werden miteinander verglichen und gesondert kartiert. Ebenfalls werden abwei-‐ chende Fälle quellenkritisch diskutiert. Durchläu-‐ fer und Altfunde werden in der chronologischen Interpretation berücksichtigt. Ein Augenmerk wird sowohl auf die Technik, die Form als auch auf die Verzierung der Beschläge gerichtet. Au-‐ ßerdem wird darauf geachtet, welche Indizien tatsächlich ausschlaggebend für eine chronologi-‐ sche Interpretation sind. Diese Vorgehensweisen helfen, die lilienverzierten Gürtelgarnituren im 259 Die Verbreitungskarten wurden von Krisztián Tóth erstellt.
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Karpatenbecken bis dato relativchronologisch feiner einzuordnen.
8.1.1 Die Lilie – eine begriffliche Sondie-‐ rung Der Lilienbegriff eröffnet viele Bezugsmöglichkei-‐ ten in unterschiedliche Wissenschaftsbereiche, zum Beispiel Botanik, Pharmazie, Medizin, Histo-‐ rie, christliche Ikonographie, Heraldik und My-‐ thologie. Für diese Arbeit wird die Lilie als Zie-‐ relement mit symbolischer Bedeutung herange-‐ zogen, in Anlehnung an die Grundbedeutung der Heraldik260 (vgl. Abb. 12). So hält das Lexikon des Mittelalters fest, dass: [S]ie […]neben der Rose die am häu-‐ figsten vorkommende Pflanze der Heraldik [ist]. Die Darstellung ist stark stilisiert und ähnelt der natürlichen Li-‐ lie nur entfernt, da bloß drei Blüten-‐ blätter dargestellt werden, die an der unteren Hälfte zusammengebunden sind, so dass das mittlere Blatt gerade steht und die äußeren Blätter im Bo-‐ gen nach unten herabfallen. Die unte-‐ ren Enden der Blätter wiederholen diese Anordnung spiegelweise und verkleinert.261
260 Neubecker 1977, 132-‐133. 261 Dilg/Filip 1991.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 12: Die Umwandlung des Lilienmotivs. Von links nach rechts: Die Lilienblüte (Lilium candidum L./Liliaceae);1 die stilistische Umsetzung der Lilienblüte und die Verwendung in der H eraldik;1 die Integration der stilistischen Lilienblüte in awarenzeitliche Gürtelbeschläge, hier einer Hauptriemenzunge.
J. Hampel war der erste in der archäologischen Forschung, der die Definition der Lilie stärker spezifiziert hat. So fasst er in seinem dreibändi-‐ gen Standartwerk Altertümer des frühen Mittelal-‐ ters in Ungarn zusammen, dass die Lilie: [eine] dreiblättrige Palmette oder he-‐ raldische Lilie [ist]. Sie trat als raum-‐ füllende Figur in der Herzranke oder sonst als mittlere Gestalt in Einrah-‐ mung immer einzeln auf. Das Motiv dient in Mittelaxelstellung zur Füllung von Riemenzungen und anderen Stü-‐ cken mit länglichen Räumen. Das mitt-‐ lere Blatt steht in der Achse und dient zur Verbindung je zweier Motive. Das Lilienmotiv erfuhr Veränderungen und Verballhornung, so dass Zusätze, Ver-‐ einfachung des Motivs oder deren bis zur Unkenntlichkeit gehende Verzer-‐ rung sichtbar sind.262 In der späteren Literatur wird oftmals die Lilie als eine dreiblättrige Palmette bezeichnet. 263 Aufgrund dieser beiden Definitionen ist es nun die Aufgabe, die lilienverzierte Beschläge von anderen palmettenverzierten zu trennen.
8.1.2 Die Anzahl an lilienverzierten Be-‐ schlägen 1995 hat erstmalig Szalontai 138 Gräber von 87 Fundorten 264 aufgelistet. 2003 verwies er auf 262 Hampel 1905, 571-‐572. 263 Szőke 2001, 121. 264 Szalontai 1995, 127-‐129.
mittlerweile 256 Bestattungen, Funde und Fund-‐ komplexe, die nach wie vor unpubliziert sind.265 2005 hat Stadler ebenfalls eine Datenbank von lilienverzierten Beschlägen begonnen. Gemäß der Definition des Lilienmotives sind jedoch manche Fundorte unter ihrem historisch alten266, unter falschen Namen 267 oder doppelt 268 aufgelistet, andere gehören eher zu einem anderen Be-‐ schlagtypus269 und wieder andere wurden nicht als solche erkannt.270
265 Szalontai
2003, 409. – Sein einziger Verweis ist Tabelle 7, die nicht weiter erläutert wird. 266 Dunaujváros und sein alter Name Dunapentele-‐ Öreghegy sind derselbe Fundort. Stadler benutzt den alten Namen Diás anstelle von Gyenesdiás. Demnach wurden im neuen Katalog der lilienverzierten Be-‐ schläge sowohl der alte als auch der neue Name des jeweiligen zutreffenden Fundorts aufgelistet. 267 Den Fundort Szarvas 74 (1993) ohne Literaturan-‐ gabe gibt es nicht (Stadler LS/NRB Typ 1180); evtl. meint er damit Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 158. 268 Der Streufund von Gyenesdiás ist einmal unter HRZ Typ 4530 und unter HRZ Typ 4620 aufgeführt: vgl. Stadler 2005. 269 Keine lilienverzierten Gürtelgarnituren: Budapest-‐ Lóversenytér, Grab 3; Klárafalva-‐Vasút utca, Grab 11; Nové Zamky, Grab 434 und Grab 463; Šal’a-‐Duslo, Grab 153; Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 45; Szarvas, Grab 3; Toponár, Grab 70; Vörs-‐Parkert, Grab 347. Unpublizierte Exemplare: Die unpublizierten Exemp-‐ lare sind aufgelistet, z.B. die Fundorte Nagymágocs-‐ Ótompa oder Pitvaros-‐Víztározó: vgl. Szalontai 1995, 127-‐128. Bei Stadler sind folgende Fundorte kom-‐ mentarlos aufgelistet: Sammlung Fl./Streufund, zwei Lilienbeschläge, Frauengrab, unpubliziert; ohne Lite-‐ raturangabe: Šebastovce Lapise (HRZ Typ 4520). Es handelt sich nicht um lilienverzierte Gürtelgarnitu-‐ ren: Szeged-‐Makkoserdő, Grab 312. – Fettich 1929. Streufund, eine HRZ Typ 4540; Leobersdorf, Grab 145; Zwölfaxting, Grab 24; Naszacowice, Streufund
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Im gesamten Karpatenbecken können bis dato 1022 lilienverzierte Beschläge unterschiedlichen Typs gezählt werden (Tab. 16, Taf. 58-‐59). Diese kommen in 244 Gürtelgarnituren, 34 Streufunden und 32 unpublizierten Fundkomplexen vor; demnach insgesamt 310 Fundkomplexe (vgl. Tab. 16-‐19). Addiert man die vergesellschafteten Be-‐ schläge, wurden insgesamt 3110 Beschläge un-‐ tersucht. Demnach machen lilienverzierte Be-‐ schläge ca. ein Drittel der Garnituren aus. Die durchschnittliche Anzahl an Gürtelbeschlägen innerhalb einer Garnitur sind 18 Stück, davon zählen die mit Lilien verzierten Beschläge durch-‐ schnittlich 5,5 Stück (vgl. Fundliste 1). Aus 119 Gräbern kann man außerdem Rückschlüsse über die Anzahl an Nebenriemen der vollständigen und unvollständigen Garnituren ziehen. Die An-‐ zahl variiert zwischen einem und sechs solcher Nebenriemen. Durchschnittlich ergibt der Wert 3,12 Nebenriemen pro lilienverzierte Gürtelgar-‐ nitur – wahrscheinlich würde der Wert eher bei vier Riemen liegen, wenn die Rechnungen nur mit vollständigen Garnituren vorgenommen werden würde. Im allgemeinen Vergleich zu spätawari-‐ schen Gürtelgarnituren sind auch die lilienver-‐ zierten Exemplare individuell angefertigt bzw. zusammengesetzt worden. Eine Zusammenset-‐ zung von stilistisch und chronologisch inhomo-‐ genen Beschlägen von fünf bis sechs Gürteln zeigt die Gürtelgarnitur aus Vösendorf, Grab 76. 271
(Naszacowice 1989, 49-‐59); Nóvé Zamky, Grab 176; Ježkovice, Streufund. – Poulík 1988, 189-‐216; Hont-‐ megy, Streufund. – Hampel 1894. – Oder bei seinen definierten Typen (HRZ Typ 4560, 4570, 4580, 4600, 4640, 4660, 4700 und 4880, HRB Typ 9620, 9660, 9670, 9690, 9700) handelt es sich um verzerrte Ran-‐ ken oder bei den HRZ Typ 4880 und HRB Typ 9620 um Lebensbäume oder verzerrtes Astwerk und nicht unbedingt um Lilien. 270 Folgende Beschläge wurden nicht als Lilie erkannt: u.a. Čelarevo, Grab 22, 119 und 361; Hraničná pri Hornáde, Grab 100; Kecel-‐Körtefahegy, Grab 9; Mali Idjoš, Kulski put, 21a; Nové Zámky, Grab 439; Pilis-‐ marót-‐Basaharc, Einzelfunde; Šal’a-‐Duslo, Grab 146, FO A und B; Štúrovo, Grab 5; Szebény I, Grab 316 und 335; Székkutas-‐Kápolnadűlői, Grab 369; Szeged-‐ Makkoserdő, Grab 105; Szentes-‐Kaján, Grab 330; Sze-‐ ntes-‐Nagyhegy, Grab 217. 271 Sauer 2007, 73. – Die drei NRZ, die HRB und wap-‐ penförmigen NRB gehören in das letzte Drittel des 8. Jahrhunderts. Zu der SpA III gehören die Schnalle und die vier geperlten NRB; aus der SpA I und II stammen der rechteckige HRB mit Greifendarstellung, die bei-‐
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Erklärt wird solch ein Zusammenwürfeln von Beschlägen mit Verschleiß und Verlust einzelner Gürtelbestandteile, die einzeln durch lokal vor-‐ handene Gürtelbeschläge ersetzt wurden. 272 Teilweise besaßen bereits Knaben vielteilige Gür-‐ telgarnituren, sodass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass bei Verstorbenen in hohem Alter stilistische Unterschiede in der Zusammenset-‐ zung eines Gürtels auftreten können.273 Die Höhe eines eventuellen Mangels an Rohstoffen in der jüngsten Phase der Spätawarenzeit ist in der a-‐ warenzeitlichen Forschung noch nicht diskutiert worden. Stadler weist darauf hin, dass: [n]icht alle unvollständigen Gürtelgar-‐ nituren […] auf Beraubung zurückzu-‐ führen [sind], man muss mit einem festen Prozentsatz intentionell beige-‐ gebener unvollständiger Gürtelgarni-‐ turen rechnen.274
8.2 Die Typologie der lilienverzierten Be-‐ schläge
Für eine Typenbildung der lilienverzierten Be-‐ schläge werden zunächst die Beschläge nach ih-‐ rer Funktion am Gürtel in Gruppen sortiert und wie folgt systematisch voneinander getrennt: Hauptriemenzungen (HRZ), Nebenriemenzungen (NRZ), Hauptriemenbeschläge (HRB), Nebenrie-‐ menbeschläge (NRB), Lochschützer (LS), Propel-‐ lerbeschläge (PB) und Gürtelschnallen (GS). 275 Mit Ausnahme von Stadler wurden in der For-‐ schung Nebenriemenbeschläge und Lochschützer noch nicht als lilienverzierte Beschläge erkannt. Trotz ihrer überwiegend identischen Form wer-‐ den diese beiden Beschlagsgruppen in separat aufgeführt, da sie unterschiedliche Funktionen am Gürtel einnehmen und ebenfalls eine variable Größe vorweisen. Beide Argumente gelten auch den rosettenförmigen Beschläge, sowie der ranken-‐ verzierte LS. 272 Zábojník 1991, 244. – Es können auch mehrere Gürtel vorhanden sein: vgl. László 1955, 162-‐163. 273 Aus Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 41; Győr-‐ Téglavető dűlő, Grab 258; Mistelbach, Grab 36 oder aus Vösendorf, Grab 564. 274 Stadler 2005, 140. – Dies gilt z.B. auch für süddeut-‐ sche merowingerzeitliche Bestattungen. 275 Gürtelschlaufen sind zahlenmäßig so gering, dass sie keine eigene Kategorie bilden.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
für die Haupt-‐ und Nebenriemenzungen, die in der Forschung stets getrennt ausgewertet wer-‐ den. Die Beschläge werden auf jegliche Merk-‐ male geprüft. Die Kombinationen solcher Merk-‐ male bilden Typen. Mit Ausnahme von wenigen Beschlägen lassen sich keine völlig identischen Objekte finden. Unterschiede liegen sowohl in der Erhaltung und Herstellungsqualität jener Be-‐ schläge als auch in der Kombination unterschied-‐ licher Merkmale eines jeden Beschlages. Jede einzelne Garnitur kann sehr unterschiedlich zu-‐ sammengestellt sein. Dies bereitet Schwierigkei-‐ ten bezüglich chronologischen Fragestellungen. Demnach ist der Begriff „Kategorie“ eine bessere Wahl als „Typ“. Die vollständigen und unvollständigen Gürtelgarnituren sind der Zeitperiode entspre-‐ chend aus Bronzeguss gefertigt worden (92,4 Prozent). Sechs Exemplare (2,4 Prozent) waren vergoldet und jeweils drei Garnituren (1,6 Pro-‐ zent) sind aus Silber, Bleiguss, Weißmetall und 0,4 Prozent aus Silberblech hergestellt worden.276
Demnach werden die lilienverzierten Beschläge gemäß ihrer Technik, Form, und Zierelementen untersucht; die Kategorie Material fällt in den zugehörigen Interpretationen aus. Im Anschluss werden die Formen und Darstellungen der Lilien ausgewertet. Es kristallisieren sich fünf Darstellungen von Lilien und vier Varianten heraus, die auf sie-‐ ben Beschlagsgruppen vorkommen (Typ I-‐V; vgl. Abb. 13-‐17). Das Material, die Befestigungstech-‐ nik, die Form und die Zierelemente bilden vier Grundeinheiten, in welchen sich mehrere Merk-‐ male kombinieren lassen (vgl. Tab. 6).
276 Vergoldete Gürtelgarnituren stammen aus: Bi-‐ atorbágy-‐Budapark, Grab 264; Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 26; Čelarevo, Grab 361; Kiskőrös, Grab 155; Komárno-‐Schiffswerft, Grab 142 und aus Ringelsdorf, Neues Feld. Versilberte Gürtelgarnituren stammen aus: Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 14; Debrecen-‐ Ondód, Grab 41; Pilismarót-‐Basaharc und aus Üllő I, Grab 187. Gürtelgarnituren aus Bleiguss sind aus: Bi-‐ lisics, Grab 1; Mistelbach, Grab 36; Petronell, NÖ – Geißbergen uns aus Želovce, Grab 363. Solche aus Weißmetall sind aus: Nové Zámky, Gräber 138, 387 und 512 und aus Želovce, Grab 485. Eine Garnitur aus Silberblech ist aus Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 19.
65
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Typ I Die Lilie tritt als raumfüllendes Motiv in der Mittelaxelstellung in Einrahmung der Gürtelbeschläge auf. Die Darstellung ist stark stili-‐ siert; drei Blütenblätter sind an der unteren Hälfte durch eine Knospe zusammengebunden, so dass das mittlere Blatt in der Axe gerade steht und die beiden äußeren Blätter symmetrisch im Bo-‐ gen jeweils nach rechts und links herabfallen. Das mittlere Blatt dient außerdem zur Verbindung je zweier Lilienmotive, die inei-‐ nander übergehen und somit das Motiv gespiegelt angeordnet ist. Das dreiblättrige Lilienmotiv kommt stets in Durchbruchsarbeit vor. Variante: I1 Das Lilienmotiv ist zweifach symmetrisch durchbrochen. Die stili-‐ sierte dreiblättrige Lilie ist nicht überall deutlich ausgeprägt undgeht in eine geometrische Form über. Das Motiv erinnert an einen gitterartigen Durchbruch.
Abb. 13: Dreiblättrige Lilie mit Knospe (I) und Variante (I1).
Typ II Das Lilienmotiv ist noch stärker stilisiert und geht in eine geomet-‐ rische Form über. Die zuvor dargestellte geschwungene Form der Blätter, sowie das Knospenmotiv lösen sich vollständig auf; das Motiv wirkt dadurch starr, stark symmetrisch und ähnelt einem fensterartigen Rastersystem. Das geometrische Lilienmotiv kommt stets in Durchbruchsarbeit vor. Variante: II1 Das stark stilisierte geometrische Lilienmotiv ist regelmäßig dop-‐ pelt symmetrisch durchbrochen. Das schematische schlecht gear-‐ beitete Rastersystem ähnelt kaum noch einer Lilie.
Abb. 14: Geometrisch durchbrochene Lilie (II) und Variante (II1).
66
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Typ III Das Lilienmotiv ähnelt dem ersten Typ, jedoch ist die Struktur der stilisierten Blüten schlechter herausgearbeitet. Die Konturen der Blätter und Knospen lösen sich teilweise auf und verschwimmen in einer stärker stilisierten Darstellung. Außerdem wird zwischen den einzelnen Knospen neben den zwei ineinander übergreifenden, gespiegelten Lilien noch eine dritte mit der Funktion eines Doppel-‐ blattes dargestellt. Das fünfblättrige Lilienmotiv kommt stets in Durchbruchsarbeit vor. Variante: III1 Das stilisierte fünfblättrige Lilienmotiv ist in einer S-‐Ranke inte-‐ griert und bildet dessen Abschluss.
Abb. 15: Fünfblättrige Lilie mit Knospe (III) und Variante (III1).
Typ IV Das dreiblättrige Lilienmotiv ist der natürlichen Lilie am ähnlichs-‐ ten. Es ist in drei geschwungenen Blättern dargestellt, nur in we-‐ nigen Fällen ist die Knospe ausgeprägt.
Variante IV.1 Das natürliche dreiblättrige Lilienmotiv ist in einer S-‐Ranke inte-‐ griert und bildet jeweils dessen Abschluss. Die Lilie kann dabei einfach oder stärker profiliert gearbeitet sein. Die natürliche Lilie kommt in Durchbruchsarbeit und auf gegossenen Beschlägen vor.
67
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Variante IV.2 Das Motiv ist der ersten Variante sehr ähnlich mit der Ausnahme, dass dieses nicht in einer S-‐Ranke integriert ist, sondern in einer V-‐/W-‐Form. Dabei kann das Motiv entweder in Richtung der Form laufen (W-‐Form) oder in entgegengesetzter Richtung (V-‐ Form). Das Motiv kommt auf gegossenen Beschlägen vor.
Abb. 16: Natürlich dargestellte Lilie (IV) und Varianten (IV1 und IV2).
Typ V Das Lilienmotiv ist sehr stark durchbrochen und bildet einen schmalen gitterartigen Rahmen. Die Form ist eine Mischung aus dreiblättriger und geometrischer Lilie.
Abb. 17: Gitterartige Lilie (V).
Riemenzungen (HRZ/NRZ) v Befestigungstechnik A1 A2 B1 B2 v Lilienmotiv I I1 II II1 III III1 IV IV1 IV2 v Verzierung: Tülle/Öse v Verzierung: Rahmen
68
V a b c d e 1
Tülle mit Zwischenfeld Tülle ohne Zwischenfeld Ösenzwingen mit Zwischenfeld Ösenzwingen ohne Zwischenfeld Stilisierte dreiblättrige Lilie Symmetrisch dreiblättrige Lilie/doppeltes Motiv Stilisierte geometrische Lilie Symmetrisch geometrische Lilie/doppeltes Motiv Stilisierte fünfblättrige Lilie Fünfblättrige Lilie in S-‐Ranke Natürliche dreiblättrige Lilie Natürliche dreiblättrige Lilie in S-‐Ranke Natürliche dreiblättrige Lilie in geschwungener W/V/M-‐ Ranke Stab-‐/gitterartig stark durchbrochenes Lilienmotiv Unverziert Runde Öse Perlrand Pflanze Tierkopf Unverziert
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
2 3 4 v Sonderformen (E) (G) (M) (P) (V) (W) (Z) (3Ö) (1) (2) Hauptriemenbeschläge (HRB)
Innerer Perlrand/ leicht geschuppter Rahmen Äußerer Perlrand dreidimensional Ohne Rand in Pflanzenform Eckig Graviert-‐punziert Mediterran Platte anstelle von Tülle oder Öse Verzierte Tülle oder verziertes Zwischenfeld wappenförmig Zweiteilige Riemenzunge Dreifache Ösenzwingen Variante 1 Variante 2
v Befestigungstechnik A Einfach am Gürtel befestigt B In Dreiergruppen v Form der Beschläge 1 Breit wappenförmig 2 Schmal wappenförmig 3 U-‐förmig 4 Zungenförmig 5 Rund 6 Trapezförmig v Lilienmotiv Wie bei HRZ/NRZ v Verzierung: Rahmen Wie bei HRZ/NRZ Lochschützer und Nebenriemenbeschläge (LS/NRB) v Form der Beschläge A Wappenförmig B Herzförmig C Dreieckig abgerundet v Lilienmotiv Wie bei HRZ/NRZ v Verzierung: Rahmen Wie bei HRZ/NRZ Propellerbeschläge (PB) v Form der Beschläge A Rund/leicht wappenförmig B Trapezförmig v Lilienmotiv I Stilisierte dreiblättrige Lilie II Stilisierte geometrische Lilie v Verzierung: Rahmen Wie bei HRZ/NRZ Gürtelschnallen (GS) v Form der Beschläge A Wappenförmig B U-‐förmig C Fünfeckig v Lilienmotiv Wie bei HRZ/NRZ v Verzierung: Rahmen Wie bei HRZ/NRZ Tab. 6: Die Typologie der lilienverzierten Beschläge.
69
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 18: Die Typologie der Hauptriemenzungen, Lilientyp I. Nummer 10 und 12 sind die gleichen Typen wie 9 und 11, allerdings sind sie zusätzlich graviert-‐punziert. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
70
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 19: Die Typologie der Hauptriemenzungen. Lilientyp II: 23-‐25; Lilientyp III: 26-‐30; Lilientyp IV: 31-‐35. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
71
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
A1Ia2 (WV)
113
2
B1Ia2 (W)
3
B2Ie2
4
B1Ic2
B
5
B1Ic3
G
6
B1Ic3 (G)
7
B2Ic3 (Z) B1Ic1
9
B1Ia1 (V)
10
B1Ia1 (VG)
11
B1Ia1
A
12
B1Ia1 (G)
13
B2Ia1
14
B2Ie3 (ZM)
15
B1I1c1 (M)
16
B1I1d2 E (M3Ö)
8
72
Lilienkategorie/ Typ
1
Nr. in Abb.19
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Abkürzung in Seriation Beschreibung
C
Wappenförmige HRZ, undeutlich verzierte Tülle, stilisiertes dreiblätt-‐ riges Lilienmotiv in annähernd geometrischer Form in Durchbruchs-‐ arbeit, innerer Schuppenrahmen Wappenförmige HRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwi-‐ schenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, innerer Schuppenrahmen Runde HRZ, tierkopfverzierte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rahmen Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem glatten Zwischenfeld, stilisier-‐ tes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, leicht geschuppter Rahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, stilisier-‐ tes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, stilisier-‐ tes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen, seit-‐ lich graviert-‐punziert Runde zweiteilige HRZ, geperlte Ösen, dreiblättrige Lilien in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, stili-‐ siertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem rankenverzierten Zwischen-‐ feld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, un-‐ verzierter Rahmen Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem rankenverzierten Zwischen-‐ feld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, un-‐ verzierter Rahmen, seitlich graviert-‐punziert Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzier-‐ ter Rahmen
Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem glatten Zwischenfeld, stilisier-‐ tes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, der Rahmen ist seitlich graviert-‐punziert Runde HRZ, unverzierte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde zweiteilige HRZ, tierkopfverzierte Ösen, mediterranes drei-‐ blättriges Lilienmotiv und S-‐Ranken in Durchbruchsarbeit, Perlrah-‐ men Runde HRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, stili-‐ siertes dreiblättriges Lilienmotiv in mediterraner Form in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde HRZ, dreifache pflanzenförmige Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, klar strukturiertes symmetrisches mediterranes drei-‐ blättriges Lilienmotiv und Blumen in Durchbruchsarbeit, innerer ge-‐
105 177, 226 22, 56, 57, 82, 83, 118, 121, 122, 149, 165, 166, 172, 240, 253 48, 204, 211, 236, 251, 276 85, 256 89 43, 111 101 100 18, 28, 30, 59, 68, 74, 82, 87, 116, 123, 126, 129, 137, 139, 146, 163, 164, 168, 171, 194, 197, 198, 206, 217, 232, 242, 243 240 61 12 25 114, 157
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
17
B1I1a3 (VM)
18
B2I1e2 (M)
19
B1I1a1 (ZV)
20
B1I1a3
21
B1I1c3
22
A1I1a1 (W)
23
B1II1a 1 (3Ö) B2IId4
25
B2IId4 (Z)
I
26
B1IIIc3
27
B1IIIa 2 (W) B1IIIa 2
24
28 29 30
H
F
B2IIIe 3 B2IIIc3
31
A1IV1a 1 (WV)
32
A1IV1a 2 (WV) A1IV1 b2 (W) A1IV2a 1 (W) B1IV2c 2
33 34 35
schuppter Rahmen Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem geperlten quadratischen Zwi-‐ schenfeld mit durchbrochenen mediterranen Lilien und Blumen, klar strukturiertes symmetrisches mediterranes dreiblättriges Lilienmotiv und Blumen in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Runde HRZ, tierkopfverzierte zusammenhängende Ösen, klar struktu-‐ riertes symmetrisches mediterranes dreiblättriges Lilienmotiv und Blumen in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rahmen Runde zweiteilige HRZ, unverzierte Ösen an einem undeutlich verzier-‐ ten Zwischenfeld, klar strukturiertes dreiblättriges annähernd geo-‐ metrisches Lilienmotiv in starker Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde HRZ, unverzierte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, klar strukturiertes symmetrisches dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, symmet-‐ risch stark verworrenes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsar-‐ beit, Perlrahmen Runde HRZ, unverzierte Tülle, das geometrische Lilienmotiv ist sym-‐ metrisch stark durchbrochen und befindet sich nah am unverzierten Rahmen Runde HRZ, dreifache unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwi-‐ schenfeld, klar strukturierte symmetrische geometrische Lilien in Durchbruchsarbeit, glatter Rahmen Runde HRZ, pflanzenförmige zusammenhängende Ösen, klar struktu-‐ riertes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenför-‐ miger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen Runde zweiteilige HRZ, pflanzenförmige Ösen, klar strukturiertes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, fünfblätt-‐ riges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Wappenförmige HRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwi-‐ schenfeld, stilisiertes fünfblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, innerer Schuppenrahmen Runde HRZ, unverzierter Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, fünfblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rahmen Runde HRZ, tierkopfverzierte zusammenhängende Ösen, stark ver-‐ worrene fünfblättrige Lilien in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen
159
136 238
103, 160 46, 196 193 5 19, 80 44, 78, 110 218 109, 274 39, 114, 158, 270 76
Runde HRZ, geperlte Ösen, stark verworrene fünfblättrige Lilien in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Abgerundete wappenförmige HRZ, undeutlich verzierte Tülle, das Lilienmotiv ist in einer S-‐Form im Zierfeld stark durchbrochen und befindet sich nah am unverzierten Rahmen Wappenförmige HRZ, verzierte Tülle, das Lilienmotiv ist in einer S-‐ Form im Zierfeld durchbrochen, innerer Schuppenrahmen
128
Abgerundete wappenförmige HRZ, unverzierte Tülle, das undurchbro-‐ chene Lilienmotiv ist in einer S-‐Form im Zierfeld, innerer Schuppen-‐ rahmen Wappenförmige HRZ, unverzierte Tülle, das undurchbrochene Lilien-‐ motiv befindet sich in der Mitte einer geschwungenen W/M-‐Form, unverzierter Rahmen Runde HRZ, geperlte Ösen an einem geperlten Zwischenfeld, natürli-‐ ches Lilienmotiv in einer V-‐Form, geschuppter Rahmen
8
65 235
133 94
Tab. 7: Die Typologie der Hauptriemenzungen.
73
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 20: Die Typologie der Nebenriemenzungen. Lilientyp I: 1-‐20; Lilientyp II: 21-‐28; Lilientyp IV: 29-‐34; Lilientyp V: 35. Undefinierte Typen: 36-‐42. Nummer 14 ist der gleiche Typ wie 13 aber zusätzlich graviert-‐punziert. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
74
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19) 13
5
B1Ic1
Q
6
B1Ie2
7
A1I1a2 B2Ic1
9
B2Ie1 (M)
10
B1Ic2
O
11
B1Ib3
P
12
B2Ic3(Z)
13
B2Ic3
Z
14
B2Ic3(G)
15
B2Ia2
X
16
B1Ia1
N
17
B2Ia1
W
18
B2I1c3
19
A1Ic2 (W) A1Ia1
1 2 3
8
20
Lilienkategorie/ Typ
4
A1IVa1 (WV) A1Ia1 (W) A2Ia2 (W) A1Ia3
Nr. in Abb. 20
Abkürzung in Seriation Beschreibung
Wappenförmige NRZ, undeutlich verzierte Tülle, natürliche Lilien in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, unverzierte Tülle, dreiblättrige Lilien in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, Tülle ohne Zwischenfeld, dreiblättrige Lilien, innerer geschuppter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Tülle, dreiblättrige Lilien in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, un-‐ verzierter Rahmen Runde NRZ, tierkopfverzierte Ösen an einem unverzierten Zwi-‐ schenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Tülle, klar strukturierte symmetrische dreiblättrige Lilien in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, geperlte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, zwischen den Blättern befindet sich eine weitere Unterteilung, unverzierter Rahmen Runde NRZ, tierkopfverzierte Ösen, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit in einem mediterranen Astge-‐ wirr, unverzierter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischen-‐ feld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, runde Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit Runde zweiteilige NRZ, geperlte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, geperlte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, geperlte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen, die Seiten sind graviert-‐punziert Runde NRZ, unverzierte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischen-‐ feld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen
Runde NRZ, geperlte Ösen, doppelt dargestelltes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, unverzierte Tülle mit Perlrahmen, geometrische Lilien in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Tülle, gitterartig geometrische Lilien in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen
184 185 207 25, 163 10 131 208 158 8, 21, 22, 35, 56, 74, 121, 148, 149, 153, 154, 164, 172, 177, 190, 194, 199, 216 77, 213 12 36, 46, 84, 88, 106, 160 85 48, 83, 116, 128, 130, 199, 200, 268 11, 30, 43, 61, 101, 168, 193, 198, 214, 220 18, 28, 47, 66, 68, 99, 118, 123, 136, 139, 166, 171, 197, 198, 217, 272 234 51 40
75
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
21
B1IIb1 (V)
22
23
A2?II2b (E) B2IIc3
24
B1IIc3
25
B1IIa2
U
26
B1IIa1
T
27
B2IId4
AB
28
B2IIe4 (Z)
29
A1IV1a1 (W) A1IV1a1
J
M
33
A1IV1a1 (V) A2IV1a1 (W) A1IV1a1
34
A2IVa1
35
B2Va1
36
40 41
A2III1a1 (W) A1Va1 (WVM) A2Ia1 (W) A2IVa1 (W) A2IIIa1 B1IIIc3
42
B1IV2c3
30 31 32
37 38 39
AA
L
V
K
Runde NRZ, runde Ösen an einem undeutlich verzierten Zwi-‐ schenfeld, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, unverzierter Rahmen Eckige NRZ, gitterartige geometrische Lilie in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Runde NRZ, geperlte Ösen, geometrisches Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld mit Perlrahmen, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsar-‐ beit, Perlrahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischen-‐ feld, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, geschupp-‐ ter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischen-‐ feld, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzier-‐ ter Rahmen Runde NRZ, pflanzenförmige Ösen, klar strukturiertes geometri-‐ sches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äuße-‐ rer Rahmen und innerer Gitterrahmen Runde NRZ, tierkopfverzierte Ösen, klar strukturiertes geometri-‐ sches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äuße-‐ rer Rahmen und innerer Gitterrahmen Wappenförmige NRZ, unverzierte Tülle, natürliche Lilien in zwei S-‐Ranken, unverzierter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Tülle, natürliche dreiblättrige Lilien in zwei S-‐Ranken integriert, unverzierter Rahmen Runde NRZ, S-‐Rankenverzierte Tülle, natürliche dreiblättrige Lilien in zwei S-‐Ranken integriert, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, Tülle ohne Zwischenfeld, natürliche drei-‐ blättrige Lilien in zwei S-‐Ranken integriert, unverzierter Rahmen Runde NRZ, unverzierte Ösen an einem unverzierten Zwischen-‐ feld, natürliche dreiblättrige Lilien in zwei S-‐Ranken integriert, unverzierter Rahmen Runde NRZ, natürliche dreiblättrige Lilie in starker Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rahmen Runde NRZ, gitterartig durchbrochenes Lilienmotiv, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, Tülle ohne Zwischenfeld, fünfblättrige Lilien in einer S-‐Ranke integriert, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, S-‐Rankenverzierte Tülle, stabartig durch-‐ brochenes mediterranes Lilienmotiv, unverzierter Rahmen Wappenförmige NRZ, Tülle ohne Zwischenfeld, dreiblättrige Lilien, unverzierter Rahmen Runde NRZ, natürliche dreiblättrige Lilien, unverzierter Rahmen
104
Runde NRZ, fünfblättrige Lilie, unverzierter Rahmen Runde NRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld mit Perlrahmen, stilisiertes fünfblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Runde NRZ, geperlte Ösen an einem unverzierten Zwischenfeld, natürliche Lilie in einer geschwungenen V-‐Form, Perlrahmen
219 189
Tab. 8: Die Typologie der Nebenriemenzungen.
76
38 41, 75, 211, 220 17, 245 3, 73, 143, 153, 170, 201 14, 31, 33, 49, 53, 87, 102, 246 19, 44, 78, 80, 265 110 4, 16, 86, 214, 273 120, 142, 181, 182, 213, 241 45, 104 174 39, 98, 178 213 188 210 187, 229 135, 185 222
94
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 21: Die Typologie der Hauptriemenbeschläge. Lilientyp I: 1-‐13; Lilientyp II: 14-‐22; Lilientyp III: 23-‐25; Lilientyp IV: 26; Lilientyp V: 27-‐29. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
77
Nr. in Abb. 21
Lilienkategorie/ Typ
Abkürzung in Seriation Beschreibung
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
1
A5Ia
147, 225
2
A1Ic
BS
3
6
A1Ia (M) A1Ic (M) A3Ib (M) A2Ib
7
A2Ia
AF
8
A3Ia
9
A3Ic
10
B4Ic
AG
11
B4Ib
AM
12
B3Ib
GC
13
B4Ia
AL
14
B4IIb
AO
15
B4IIc
AP
16
A6IId
17
A3II1c
18
A1IIc
AD
19
A2IIa
AH
20
A3IId
21
A2IIc
AI
22
B4IId
AQ
23
A1IIIa
AE
24
A3IIIb
25
A3IIIc
4 5
78
AC
Runder HRB, stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rahmen Breit wappenförmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv mit Blume in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Breit wappenförmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv mit medi-‐ terranen Formen in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen Breit wappenförmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv mit medi-‐ terranen Formen in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen U-‐förmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv mit mediterranen Formen in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rahmen Schmal wappenförmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rahmen Schmal wappenförmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen U-‐förmiger HRB, stark stilisiertes dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen U-‐förmiger HRB, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Zungenförmiger HRB; dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, Perlrahmen Zungenförmiger HRB; dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, geschuppter Rahmen U-‐förmiger HRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen Zungenförmiger HRB; dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, unverzierter Rahmen Zungenförmiger HRB; geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, geschuppter Rahmen Zungenförmiger HRB; geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchs-‐ arbeit, Perlrahmen Trapezförmiger HRB; klar strukturiertes geometrisches Lilienmo-‐ tiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen U-‐förmiger HRB, doppeltes geometrisches Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Breit wappenförmiger HRB, geometrisches Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Schmal wappenförmiger HRB, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen U-‐förmiger HRB, klar strukturiertes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und inne-‐ rer Gitterrahmen Schmal wappenförmiger HRB, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Zungenförmiger HRB; klar strukturiertes geometrisches Lilien-‐ motiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen Breit wappenförmiger HRB, fünfblättriges Lilienmotiv in starker Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen U-‐förmiger HRB, fünfblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen U-‐förmiger HRB, fünfblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen
85, 162, 228 161 159 157 27, 215, 259 26, 112, 202, 203, 205, 263 257 208, 227, 229, 267 9, 12, 37, 84, 88, 94, 103, 106, 122, 140, 157, 160, 189, 204, 248, 262 34, 46, 97, 128, 178, 200 119, 169, 173, 264 2, 33, 99, 101, 125 54, 58, 60, 115, 209, 212 117, 127, 211 80 42 24, 69 108, 191, 196, 266, 278 110 15, 70, 221 44, 78 131, 151, 152, 183 72 230
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
26
B4IV1a
27
A1Vc
AK
28
A1Vb
AJ
29
A3Va
Zungenförmiger HRB; natürliche dreiblättrige Lilie in einer S-‐ Ranke integriert, unverzierter Rahmen Breit wappenförmiger HRB, gitterartiges Lilienmotiv in starker Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Breit wappenförmiger HRB, gitterartiges Lilienmotiv in starker Durchbruchsarbeit, geschuppter Rahmen U-‐förmiger HRB, gitterartiges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rahmen
175 138, 167 75, 90, 93, 132, 179, 188, 239, 271 35
Tab. 9: Die Typologie der Hauptriemenbeschläge.
79
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 22: Die Typologie der Gürtelschnallen: 1-‐14; der Lochschützer: 15-‐23; der Riemendurchzüge: 24; der Nebenriemenbeschläge: 25-‐36 und der Propellerbeschläge: 37-‐40. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
80
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Nr. in Abb. 22
Lilienkategorie/ Typ
Abkürzung in Seriation Beschreibung
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
1
BIc
BR
39, 128, 157
2
AIIa
BL
3
AIIb
BM
4
BIIc
5
BIIb
BQ
6
BIId
7
AIIIb
8
BIIIb
9
11
AIV2a (2) AIV2a BN (1) CIVa
12
BIV1a
13
AVa
BO
14
BIa
10
U-‐förmige GS, dreiblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, Perl-‐ rahmen Wappenförmige GS, geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmige GS, doppelter undeutlich geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rand U-‐förmige GS, doppelter geometrischer Liliendekor in Durchbruchsar-‐ beit, Perlrahmen U-‐förmige GS, geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rand U-‐förmige GS, geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, , pflan-‐ zenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen Wappenförmige GS, fünfblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rand U-‐förmige GS, fünfblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, innerer geschuppter Rand Wappenförmige GS, natürlicher Liliendekor in einer geschwungenen W-‐Form in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmige GS, natürlicher Liliendekor in einer geschwungenen U-‐ Form in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Fünfeckige GS, natürlicher Liliendekor in einer geschwungenen V-‐Form in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand U-‐förmige GS, natürlicher Liliendekor in geschwungenen S-‐Formen in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmige GS, undeutlich gitterartiger Liliendekor in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rand U-‐förmige GS, dreiblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, unver-‐ zierter Rand
178, 186, 195 35, 64, 106 42, 112 7, 107 80 156 136, 144 233 18, 215 221 175 31, 52, 79, 180, 188, 229 92
Nr. in Abb. 22
Lilienkategorie/ Typ
Abkürzung in Seriation Beschreibung
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Tab. 10: Die Typologie der Gürtelschnallen.
15
AIa
BC
62, 91
16
AIb
BD
17
AIc
BE
18
BIc
BJ
19
AIIa
BF
20
AIIb
BG
21
AIIc
BH
Wappenförmiger LS, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmiger LS, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, leicht geschuppter Rand Wappenförmiger LS, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perlrahmen Herzförmiger LS, dreiblättriges Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perl-‐ rahmen Wappenförmiger LS, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmiger LS, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, leicht geschuppter Rand Wappenförmiger LS, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit,
72, 157, 221 1, 33, 53, 57, 119, 176, 254 35, 44, 46, 54, 63, 180 31, 69, 78, 112, 154, 191 110, 112, 155, 213 70, 74, 98,
81
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
22
CIIc
22
AIId
BI
23
BIVc
BK
Perlrahmen Dreieckiger LS, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, Perl-‐ rahmen Wappenförmiger LS, klar strukturiertes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitterrahmen Herzförmiger LS, deutlich dargestelltes natürliches Lilienmotiv, stark durchbrochenen, Perlrahmen
117, 122 71 80, 160 18, 97, 99, 103, 115, 247
Lilienkategorie/ Typ
Abkürzung in Seriation Beschreibung
25
AIa
AR
26
AIb
AS
27
AIc
AT
28
BIc
AU
29
BIIa
AX
30
BIIc
AV
31
CIIa
BA
32
AIId
AW
33
BIV2c
34
AIVa
35
AIVb
36
CIVa
Wappenförmiger NRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmiger NRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, leicht geschuppter Rand Wappenförmiger NRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen Herzförmiger NRB, dreiblättriges Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, Perlrahmen
Herzförmiger NRB, geometrisches Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmiger NRB, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, leicht geschuppter Rand Dreieckig abgerundeter NRB, geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, unverzierter Rand Wappenförmiger NRB, klar strukturiertes geometrisches Lilienmotiv in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äuße-‐ rer Rahmen und innerer Gitterrahmen Herzförmiger NRB, natürliche Lilie in einer M-‐Form inte-‐ griert, Perlrahmen Wappenförmiger NRB, natürliches Lilienmotiv, stark durchbrochenen, unverzierter Rand Wappenförmiger NRB, natürliches Lilienmotiv, innerer geschuppter Rand Dreieckiger NRB, natürliches Lilienmotiv, nicht durchbro-‐ chen, unverzierter Rand
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Nr. in Abb. 22
Tab. 11: Die Typologie der Lochschützer.
1, 6, 20, 55, 67, 9396, 132, 142, 159, 176 36, 78, 92, 111, 181 141, 173, 176, 209, 252, 260 18, 29, 46, 54, 69, 70, 73, 75, 76, 78, 93, 95, 104, 110, 119, 124, 146, 154, 155, 178, 183, 191, 209, 229 8, 39, 44, 71, 131, 143 7, 11, 32, 49, 63, 97, 99, 128, 150, 156, 177 1, 50, 73, 90, 91, 98, 173, 211 10, 80 101 224 153 93
Nummer
Lilienkategorie/ Typ
Abkürzung in Seriation Beschreibung
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Tab. 12: Die Typologie der Nebenriemenbeschläge.
37
AIa
BT
14, 29, 92,
82
Runder PB, dreiblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, unverzierter
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
38
AIb
BU
39
AIIb
BV
40
BIId
BW
24
I (G)
Rand Runder PB, dreiblättriger Liliendekor in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rand Runder PB, geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, geschuppter Rand Trapezförmiger PB, klar strukturierter geometrischer Liliendekor in Durchbruchsarbeit, pflanzenförmiger äußerer Rahmen und innerer Gitter-‐ rahmen Rechteckiger RDZ, dreiblättriger Liliendekor, nicht durchbrochen, graviert punziert
207, 209, 246 12, 17, 145 5, 188 44, 80 134
Tab. 13: Die Typologie der Propellerbeschläge.
8.2.1 Riemenzungen (HRZ und NRZ) Befestigungstechnik: Die lilienverzierten Be-‐ schläge wurden fast ausschließlich aus einem Stück in Bronze gegossen. Wenige Riemenzungen sind aus zwei Hälften hergestellt worden, die sogenannten zweiteiligen Beschläge (Merkmal: Z). Hauptriemenzungen (HRZ) schmücken das Ende des langen Hauptriemens, Nebenriemen-‐ zungen (NRZ) das Ende der Nebenriemen und haben nur eine rein dekorative Funktion. Sie sind oftmals in der gleichen Technik und/oder glei-‐ chem Muster wie die HRZ hergestellt (vgl. Abb. 18-‐20, Tab. 7). Bei den Riemenzungen wird chro-‐ nologisch zwischen Tülle (Merkmal A) und Ösen-‐ zwingen (Merkmal B) als Befestigungselement am Lederriemen unterschieden. Ösenzwingen sind entweder durch ein Zwischenfeld mit dem eigentlichen Zierfeld verbunden (Merkmal 1) oder solch ein Zwischenfeld ist nicht vorhanden (Merkmal 2). Das Zwischenfeld hat eine rein de-‐ korative Funktion und kann die Tülle ersetzt ha-‐ ben, beziehungsweise als Übergang zwischen Tülle und Ösenzwingen gedient haben. Es lassen sich folgende Grundeinheiten kombinieren: HRZ/NRZ A1, A2, B1 und B2. Form der Beschläge: Wenige Exemplare haben ein deutlich ausgeprägtes wappenförmiges Riemenende (Sonderform: Merkmal W). Alle an-‐ deren Riemenenden sind rund gearbeitet und tragen kein Merkmalskürzel, da es sich um eine geläufige Form der lilienverzierten Riemenzun-‐ gen handelt. Eine einzige Riemenzunge ist eckig geformt, sie stellt eine Sonderform dar (Sonder-‐ form: Merkmal E). Lilienmotiv: Alle fünf Lilientypen und ihre Varianten sind mit den Riemenzungen kom-‐
binierbar. Lilientyp V tritt nicht auf HRZ auf und nur auf einem Exemplar der NRZ. Verzierung: Die Tüllen und Zwischenfel-‐ der sind meist unverziert, in wenigen Ausnahme-‐ fällen tragen diese eine Pflanzenzier (Sonder-‐ form: Merkmal V). Die Ösenzwingen sind ver-‐ schieden gestaltet: entweder unverziert (Merk-‐ mal a), rund (Merkmal b), in Form eines Perl-‐ rahmens (Merkmal c), einer Pflanze (Merkmal d) oder einer Tierkopfform (Merkmal e). In wenigen Ausnahmefällen handelt es sich um eine Abfolge dreier Ösenzwingen (Sonderform: Merkmal 3Ö). Die Verzierung des Rahmens ist entweder unver-‐ ziert (Merkmal 1), leicht geschuppt (Merkmal 2), besteht aus einem Perlrahmen (Merkmal 3) oder gestaltet sich komplett aus einer Pflanzenform, bei der ein Rand nicht vorhanden ist (Merkmal 4). Wenige Riemenzungen sind am seitlichen Rahmen graviert-‐punziert (Merkmal G). Alle die-‐ se Merkmale lassen sich miteinander kombinie-‐ ren und bilden eine große Anzahl von Kategorien. Insgesamt lassen sich Hauptriemenzun-‐ gen in 35 Kategorien gliedern, sechs davon mit Tülle und 29 mit Ösenzwingen; bei den Neben-‐ riemenzungen sind es 42 Kategorien, 18 mit Tülle und 24 mit Ösenzwingen.
8.2.2 Hauptriemenbeschläge (HRB) Befestigungstechnik: Allgemein haben alle HRB eine Scharnierkonstruktion mit Anhänger sowie die Befestigungskonstruktion mittels zwei Nieten. Es ist allgemein bekannt, dass in der Spätawaren-‐ zeit I die runde oder breite Wappenform einzeln auf dem Hauptriemen befestigt wurde (Merkmal A) (vgl. Abb. 21, Tab. 9). Die in der Spätawaren-‐ zeit III typischen zungenförmigen Scharnierbe-‐
83
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
schläge werden in Dreiergruppen am Gürtel an-‐ gebracht (Merkmal B). Form der Beschläge: Die Formen des Beschlags unterscheiden sich in breit wappen-‐ förmig (Merkmal 1), schmal wappenförmig (Merkmal 2), u-‐förmig (Merkmal 3), zungenför-‐ mig (Merkmal 4) rund (Merkmal 5), sowie tra-‐ pezförmig (Sonderform: Merkmal 6). Lilienmotiv: Alle fünf Lilientypen und ihre Varianten sind mit den Riemenzungen kom-‐ binierbar. Verzierung: Diese Merkmale stimmen mit den vier Rahmenmerkmalen der Riemenzungen überein. Bei den Hauptriemenbeschlagsanhä-‐ ngern (HRB-‐A) handelt es sich um Anhänger, die durch eine leicht bewegliche Scharnierkonstruk-‐ tion mit dem Grundbeschlag verknüpft werden. Bei den jüngsten Gürtelgarnituren der Spätawa-‐ renzeit sind stetig zungenförmige HRB in Dreier-‐ konstellation verbreitet, bei denen mittig ein Beschlag mit beweglichem Anhänger zum Über-‐ gang und Festhalten des schmalen Nebenriemens dient. Jedoch können auch die anderen HRB solch eine Scharnierkonstruktion aufweisen. Meist ist der Anhänger variabel gestaltet und überdeckt sich selten mit dem Muster oder der Form der Hauptbeschläge. HRB-‐A sind auf die Spätawaren-‐ zeit beschränkt. Die frühere Variante besteht aus einem Ringanhänger, der nicht mit Scharnier, sondern mit einem Metallband am Grundbe-‐ schlag befestigt ist. Die Verzierung des Anhängers wurde aufgrund der enormen Vielfalt nicht mit in die Typologie aufgenommen. Insgesamt lassen sich 29 Kategorien der HRB kombinieren, 22 der frühen Form (Merkmal A) und sieben der späten Form (Merkmal B).
8.2.3 Gürtelschnallen (GS) Befestigungstechnik: Gürtelschnallen sind stets gegossen und haben eine Scharnierkonstruktion. Form der Beschläge: Die früheren Exemplare sind wappenförmig (Merkmal A); die späteren u-‐förmig (Merkmal B). Eine Ausnahme ist fünfeckig (Sonderform: Merkmal C) (vgl. Abb. 22, Tab. 10). Lilienmotiv: Alle fünf Lilientypen sind mit den Riemenzungen kombinierbar.
84
Verzierung: Der Rahmen ist unverziert (Merkmal 1), geschuppt (Merkmal 2) oder in Pflanzenform (Merkmal 4). Insgesamt lassen sich 15 Kategorien bil-‐ den, darunter sind sieben wappenförmige, sieben u-‐förmige und eine fünfeckige.
8.2.4 Nebenriemenbeschläge (NRB) und Lochschützer (LS) Befestigungstechnik: Nebenriemenbeschläge und Lochschützer werden jeweils mit drei Nieten an dem Lederriemen befestigt. Die LS haben in ers-‐ ter Linie eine praktische Funktion und kommen hauptsächlich bei spätawarenzeitlichen Gürtel-‐ garnituren vor, 277 die mit mehreren Nebenrie-‐ men und Beschlägen versehen sind. Nach einer langen Nutzungszeit des Schnallendorns würde das Gürtelloch ohne Lochschützer aufreißen. Demnach stellt der LS einen Gegenbeschlag zur Gürtelschnalle dar.278 Außerdem sind LS deutlich größer als NRB und werden senkrecht am Haupt-‐ riemen befestigt. Der NRB ist ein charakteristi-‐ scher Beschlag, der mit der Entwicklung der viel-‐ teiligen Gürtelgarnituren in der Spätawarenzeit und besonders im Zuge der Verlängerung der Nebenriemen konstant als dessen Verzierungs-‐ element auftaucht. Hauptsächlich aber tauchen sie in Kombination mit den in Dreiergruppen angebrachten zungenförmigen HRB auf. Anfangs sind sie in Verkleinerung in gleicher Form und/oder Verzierung wie die LS. Sie tauchen aber auch als eigenständige Beschlagstypen auf, so dass diese beiden Beschlagsgruppen unterschied-‐ lich typologisiert werden (vgl. Abb. 22, Tab. 10-‐ 11). Form der Beschläge: Beide Beschläge können wappenförmig (Merkmal A), herzförmig (Merkmal B) oder seltener dreieckig (Merkmal C) sein. Lilienmotiv: Lilientypen I, II und IV und ihre Varianten sind mit den NRB und LS kombi-‐ nierbar. 277 Im Gräberfeld von Alattyán finden sich zum Ver-‐
gleich nur Lochschützer ab der zweiten Hälfte der Mittelawarenzeit: vgl. Kovrig 1963, 127. 278 Csallány 1943a, 167. – Szőke 2008, 191 Anm. 106.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8.2.5 Propellerbeschläge (PB)
8.2.6 Beschläge ohne Lilienzier
Abkürzung in Seriation
Beschreibung
Insgesamt gibt es 109 Kategorien an Beschlägen, die zusammen mit lilienverzierten Beschlägen vergesellschaftet sind (vgl. Tab. 14).
Beschlags-‐ gruppe
Befestigungstechnik: Alle Exemplare werden mit einer großen runden Niete am Gürtelriemen be-‐ festigt. Form der Beschläge: Propellerbeschläge sind in Form und Verzierung relativ einheitlich. Ihre Form ist abgerundet, bzw. leicht wappen-‐ förmig (Merkmal A) und nur in Ausnahmefällen trapezförmig (Merkmal B) (vgl. Abb. 22, Tab. 13).
Lilienmotiv: Der Lilientyp reduziert sich auf die dreiblättrige (I) und geometrische Lilie (II). Verzierung: Der Rahmen ist unverziert (Merkmal 1), geschuppt (Merkmal 2) oder in Pflanzenform (Merkmal 4). Insgesamt lassen sich die Propellerbe-‐ schläge in vier Kategorien einordnen.
HRZ
BX
HRZ
BY
HRZ HRZ HRZ HRZ HRZ HRZ HRZ HRZ HRZ
BZ CA CB CC CD CE CF CG CH
Wappenförmige HRZ, Tülle, vier Greifenmotive, waa-‐ gerecht zur RZ übereinander Wappenförmige HRZ, Tülle, drei Greifenmotive, senkrecht zur RZ nebeneinander Wappenförmige HRZ, Tülle, Tierkampfszene Wappenförmige HRZ, Tülle, Doppelranke Wappenförmige HRZ, Tülle, Kreislappenzier Wappenförmige HRZ, Tülle, S-‐Ranke Wappenförmige HRZ, Tülle, symmetrische S-‐Ranke Runde HRZ, Tülle, S-‐Ranke, Traubenverziert Runde HRZ, Tülle, Kreislappenzier Runde HRZ, Ösen, Kreislappenzier Runde HRZ, Tierköpfe, Kreislappenzier
HRZ
CI
HRZ HRZ HRZ NRZ NRZ
CJ CK GE CL CM
NRZ NRZ NRZ NRZ NRZ NRZ NRZ NRZ
CN CO CP CQ CR CS CT CU
Runde HRZ, Tierköpfe, Kreislappenzier, innerer Perl-‐ rahmen Runde HRZ, Tierköpfe, symmetrische Ranke Runde HRZ, Ösen, Ranke stark durchbrochen Runde HRZ, Ösen, Menschendarstellung in Kreisen Wappenförmige NRZ, Tülle, S-‐Ranke Wappenförmige NRZ, Ösen, Schuppenrahmen durchbrochen Runde NRZ, Tülle, Kreislappenzier Runde NRZ, Tülle, Ranke Runde NRZ, Ösen, Kreislappenzier Runde NRZ, Tierköpfe, S-‐Ranke Runde NRZ, Ösen, Ranke Runde NRZ, Ösen, S-‐Ranke, stark durchbrochen Runde NRZ, Tierköpfe, S-‐Ranke, Traubenverziert Runde NRZ, Tierköpfe, zweifache Kreislappenzier
Fundortnr. (vgl. Tab. 16-‐19)
Verzierung: Der Rahmen ist unverziert (Merkmal 1), geschuppt (Merkmal 2) oder in Pflanzenform (Merkmal 4). Insgesamt lassen sich neun Kategorien innerhalb der NRB und 13 der LS unterscheiden.
16, 179 117, 184, 187, 219 52, 92, 104, 135, 138, 208 16, 179 38, 40, 108, 135, 147, 187, 208 64, 66, 120 104, 139, 185 142, 156, 188 29, 97, 112 190, 192, 202 2, 7, 11, 17, 20, 23, 33, 55, 58, 63, 69, 91, 95, 115, 124, 141, 144, 150, 154, 155, 161, 167, 173, 176, 183, 191, 195, 201, 203, 212 50, 125, 151 96, 141, 153, 215 34, 119 162, 189 32, 38, 65, 66, 77, 107, 108, 115, 147, 219 26, 62, 102, 218 90, 113, 138, 161 112, 147, 180, 213 20, 92, 132, 141, 155 33, 111, 124, 145 60, 63, 115, 173 24, 127, 134, 151, 178 29, 197 2, 7, 11, 48, 50, 54, 55, 57, 58, 69, 124, 125,
85
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
NRZ NRZ
CV CW
HRB HRB HRB HRB HRB
CX CY CZ DA DB
HRB HRB HRB HRB HRB
DC DD DE DF DG
HRB
DH
HRB HRB HRB HRB HRB HRB
DI DJ DK DL DM DN
Rechteckiger HRB, Ranke Quadratischer HRB, Ranke, stark durchbrochen Rechteckiger HRB, mit Ring als Anhänger Länglicher HRB, mit Ring als Anhänger Trapezförmig abgerundeter HRB, Schuppen, nicht durchbrochen Breit wappenförmiger HRB, symmetrische Kreislap-‐ penzier Breit wappenförmiger HRB, symmetrische Ranke Breit wappenförmiger HRB, stark durchbrochen Zungenförmiger HRB, S-‐Ranke Zungenförmiger HRB, Kreislappenzier Zungenförmiger HRB, unverziert, Perlrahmen Zungenförmiger HRB, Schuppenrahmen
HRB
DO
Zungenförmiger HRB, Ranke, graviert-‐punziert
NRB
DP
NRB NRB NRB
DQ DR DS
NRB NRB
DT DU
NRB NRB
DV DW
Hufeisenförmiger NRB, mondförmige Durchbre-‐ chung, unverziert Herzförmiger NRB, Blumenmuster und Kreise Rechteckiger NRB, Schuppenrahmen Wappenförmiger NRB, geschuppt, nicht durchbro-‐ chen Wappenförmiger NRB, Kreislappenverziert Wappenförmiger NRB, Kreislappenverziert umge-‐ kehrt Wappenförmiger NRB, Ranke, nicht durchbrochen Wappenförmiger NRB, unverziert
NRB NRB
DX DY
LS LS LS LS
DZ EA EB EC
LS LS LS LS LS LS LS LS LS
ED EE EF EG EH EI EJ EK EL
LS
EM
86
Runde NRZ, Tierköpfe, dreifache Kreislappenzier Runde NRZ, Tierköpfe, Kreislappenzier, innerer Perl-‐ rahmen Runder HRB, Greif Runder HRB, durchbrochene Ranke Runder HRB, rankenverziert, nicht durchbrochen Runder HRB, Blechrosette Rechteckiger HRB, Greif
Wappenförmiger NRB, dreiblättrige Ranke Wappenförmiger NRB, dreiblättrige Ranke, graviert-‐ punziert Rechteckiger LS, Blech, zwei kleine Nieten Rechteckiger LS, Blech, zwei gewölbte große Nieten Rechteckiger LS, Blech, drei gewölbte große Nieten Hufeisenförmiger LS, mondförmige Durchbrechung, unverziert Hufeisenförmiger LS, Ranke Sichelförmiger LS, unverziert Herzförmiger LS, Blumenmuster und Kreise Rechteckiger LS, Schuppenrahmen Wappenförmiger LS, Kreislappenverziert umgekehrt Wappenförmiger LS, Kreislappenverziert Wappenförmiger LS, Rankenverziert Gewölbter LS in fünf Kreisen, mittig durchbrochen Wappenförmiger LS, undeutliches Rankenmuster, durchbrochen Herzförmiger LS, undeutliches Muster, durchbrochen
126, 150, 176, 182, 183, 191, 203, 205, 215, FL.2: 8 17, 23, 95, 167, 175, 176, 186, 195, 209, 212 122, 151 16, 50 184, 199 185, 195, 213 15, 77, 133 13, 32, 38, 42, 71, 135, 138, 161, 187, 192, 199, 207, 210 26, 29, 98 65, 66 108, 174, 235 39, 43, 107, 158, 202 85, 142 7, 14, 20, 23, 55, 91, 105, 111, 113, 120, 142, 144, 155, 181, 182, 186, 202 11, 19, 141, 190 1, 17, 31, 39, 40, 52, 104, 156 6, 53, 95, 96, 124, 145, 150, 197 154, 169 22, 87, 206 18, 28, 30, 47, 48, 59, 61, 62, 68, 89, 100, 116, 118, 123, 126, 129, 130, 139, 148, 149, 146, 164, 171, 172, 198, 201 22, 82, 83, 121, 136, 137, 163, 166, 168, 205, 216 66, 158 9, 41, 84, 127 22, 51, 103, 152, 153, 193, 195 34, 60, 73, 74, 115, 137, 160, 162, 204, 218 112, 186, 190 169, 180 88, 140, 189 3, 10, 28, 30, 43, 47, 48, 62, 68, 81, 82, 100, 116, 121, 123, 126, 130, 137, 139, 146, 148, 149, 163, 165, 167, 171, 172, 199, 201, 203, 231 2, 43, 126, 203 21, 25, 52, 83, 85, 87, 89, 118, 126, 136, 164, 166, 168, 170, 202, 205, 212, 216, 217, 218 17, 27, 105, 107, 108 15, 23, 42, 65, 66, 71, 93, 172, 208, 210 158,192, 207 14, 177 29, 45, 73 51, 135 9, 41 12, 125, 126, 202 20, 124, 152, 167, 189, 186, 188, 190, 199 55, 169 75, 152 22, 218 36, 92, 141, 154, 156 125, 195
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
LS LS LS
EN EO EP
Wappenförmiger LS, Flechtmuster Gewölbter LS in Wolkenform, durchbrochen Wappenförmiger LS, runde Durchbrechung, unver-‐ ziert Wappenförmiger LS, unverziert
LS
EQ
LS
ER
GS GS GS GS
ES ET EU EV
Wappenförmiger LS, dreiblättrige Ranke, graviert-‐ punziert Rechteckige GS, Blech, unverziert Rechteckige GS, Blech, vier gewölbte große Nieten Quadratische GS, gegossen, unverziert Wappenförmige GS, Kreislappenverziert
GS GS GS
EW EX EY
Wappenförmige GS, S-‐Ranke Wappenförmige GS, Schuppenrahmen durchbrochen Wappenförmige GS, unverziert
GS
EZ
GS GS GS
GA FA FB
Wappenförmige GS, unverziert ohne Scharnierkon-‐ struktion Wappenförmige GS, symmetrische S-‐Ranke Runde GS; unverziert U-‐förmige GS; Kreislappenverziert
GS GS GS GS GS PB PB PB PB PB PB
FC FD FE FF FG FH FI FJ FK FL FM
U-‐förmige GS; symmetrische Ranke U-‐förmige GS; Schuppenrahmen durchbrochen U-‐förmige GS; unverziert U-‐förmige GS; Ranke, stark durchbrochen GS; Form nach dreifacher Ranke PB, Schuppenverziert, nicht durchbrochen PB, Kerbrand außen PB, Kerbrand außen und innen PB, gekerbt in Form eines Dreiecks, innen PB, Perlreihe, innen PB, Perlreihe, außen
PB PB PB PB PB
FN FO FP FQ FR
PB PB PB
FS FT FU
PB, Perlreihe, innen und außen PB, symmetrischer Rankendekor PB, S-‐Ranke PB, rankenverziert, Perlrahmen PB, stark durchbrochen, undeutliches S-‐ Rankenmuster PB, rankenverziert, graviert-‐punziert PB, unverziert, flach PB, unverziert, dreidimensional
PB RDZ RDZ RDZ Zusatz
GB FV FW FX FY
Lyraförmiger PB, Tierköpfe Rechteckiger RDZ, S-‐Ranke Rechteckiger RDZ, an einer Seite rund, S-‐Ranke RDZ, Ranke, graviert-‐punziert Glöckchen als Anhänger eines Gürtels
37, 94, 189 204, 211 13, 144 28, 29, 30, 43, 47, 48, 61, 62, 68, 81, 87, 100, 116, 121, 123, 126, 130, 146, 171, 148, 149, 193, 201, 203 2, 25, 83, 89, 118, 136, 164, 165, 166, 168, 202, 205, 216, 217 38, 65, 77, 93, 109, 120, 147, 184, 207 71, 192 35, 86, 91, 200 11, 22, 33, 53, 54, 55, 63, 74, 78, 82, 83, 96, 97, 100, 111, 150, 153, 154, 155, 169, 181, 183, 197, 201, 209, 212 36, 167, 194 48, 218 28, 30, 43, 57, 59, 89, 118, 126, 146, 149, 171, 172, 196, 206 4, 84, 110, 145, 191 8, 13, 32, 76, 95, 105, 117, 199 61, 57 43, 58, 62, 69, 72, 121, 122, 129, 141, 148, 177, 194 115, 152 26, 41, 176 17, 68, 102, 123, 173, 202, 217 1, 151 133, 135 24, 95, 175, 210, 212, 224 1, 65, 71, 111, 141, 147, 160 180, 218 21, 63 20, 51 10, 39, 46, 55, 67, 73, 108, 152, 154, 156, 159, 161, 167, 173, 199 35, 41, 85, 127, 140 22, 25, 106 64, 122, 125, 174, 177 128, 131, 157 36, 109, 117 162, 163, 166 43, 79, 87, 124, 191 23, 33, 47, 50, 57, 59, 61, 62, 68, 69, 74, 78, 81, 82, 100, 103, 104, 126, 134, 148, 150, 169, 171, 172, 178, 201, 211, 215, 217 142, 195, 216 5, 31, 35, 177, 179 60, 98, 175 18, 25, 154, 162 35, 36, 228
Tab. 14: Die Typologie der vergesellschafteten Beschläge der lilienverzierten Gürtelgarnituren.
87
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8.3 Die Seriation und deren Chronologie Im Zuge der Untersuchung der spätawarenzeitli-‐ chen lilienverzierten 1022 Gürtelbeschläge wur-‐ den 68 Lilienkategorien mit 80 Lilienvarianten und 109 vergesellschafteten Beschlagstypen ohne Liliendekor definiert, die aus 219 geschlossenen Fundverbänden stammen (vgl. Fundliste 1, Tab. 16). Demnach können 70% aller lilienverzierten Garnituren statistisch ausgewertet werden. Dies entspricht eine Anzahl von 931 Lilienbeschlägen; die mit Hilfe von Seriationstabellen ausgewertet werden. Die sogenannte „Dynamische Typolo-‐ 279 wird bei der Auswertung angewandt: gie“ Wenn ein Typ in einem Seriationsergebnis als Durchläufer erscheint, liegen die Ursachen oft darin, dass Typen vermengt oder zu grob gefasst worden sind. Wenn sich Merkmale eines Typs in einem älteren Abschnitt signifikant von Merkma-‐ len im jüngeren Bereich unterscheiden, so kön-‐ nen durch Aufspaltung zwei neue Typen definiert werden. Beispielsweise sind unverzierte Propel-‐ lerbeschläge ein gängiger Durchläufer in späta-‐ warenzeitlichen Gürtelgarnituren. Auf den ersten Blick sehen diese Beschläge gleich aus und es macht den Anschein, dass die meisten Gürtelgar-‐ nituren gleich datiert werden. Jedoch kann man Propellerbeschläge in mehrere Kategorien glie-‐ dern: Es werden solche mit einem flachen Profil [FT] mit denjenigen eines dachförmigen Profils unterschieden [FU]. Des Weiteren werden die Propellerbeschläge mit Perlreihen in drei Varian-‐ ten unterteilt, je nachdem, ob sich der Perlrand innen auf dem Beschlag [FL], außen [FM] oder sowohl innen als auch außen [FN] befindet. Die häufig vorkommenden blattrankenverzierten Nebenriemenzungen mit Tierköpfen wurden ebenfalls in zwei Varianten getrennt, solche mit zwei senkrecht angeordneten Blattranken [CU] und solche mit dreien [CV]. Ziel dieser Studie ist es nun, die 68 Kate-‐ gorien der Lilienbeschläge und die 109 Be-‐ schlagstypen ohne Liliendekor mittels der Seria-‐ tionsanalyse statistisch auszuwerten und die Lilientypen I-‐V chronologisch auszuwerten. Ein Problem der seriellen Einordnung der Lilienkate-‐ gorien ist, dass die 80 Varianten nicht berück-‐ 279 Vgl. Stadler 2005, 28.
88
sichtigt werden können, da sie entweder nur einfach vorkommen oder nicht mit anderen Ty-‐ pen aus einem Fundkomplex zusammen auftre-‐ ten. Dies ist insbesondere bei den Riemenzungen problematisch; solche mit Tülle können nur sehr beschränkt statistisch ausgewertet werden. Eine Integration der Riemenzungen mit Tülle würde sich lohnen, insbesondere weil dadurch eine prä-‐ zise chronologische Einteilung der Gürtelgarnitu-‐ ren in die Spätawarenzeit I-‐III ermöglicht wäre. Ebenfalls spielt die Tülle bei lilienverzierten Gar-‐ nituren keine untergeordnete Rolle; 17 Prozent der Hauptriemenzungen sind mit einer Tülle konstruiert, bei den Nebenriemenzungen sind es sogar 43 Prozent. Der Versuch einer Aufnahme in die Seriation ist ebenfalls vorgenommen worden. Wappenförmigen Haupt-‐ und Nebenriemenzun-‐ gen wurden unter der Kategorie „wappenförmige Riemenzungen“ aufgenommen. Diese Methode hat gezeigt, dass sich die Kategorie im vorderen Bereich der Matrix einordnen lässt. Nichtsdesto-‐ trotz können wappenförmige Riemenzungen nicht in der Seriation eingebunden werden; dies würde zu einem Konflikt mit anderen wappen-‐ förmigen Beschlägen führen, beispielsweise mit den Hauptriemenbeschlägen. Schlussendlich las-‐ sen sich zwei wappenförmige [J/K] und drei run-‐ de Tüllennebenriemenzungen [L/M/V] in die Seriation aufnehmen. Interessant ist es außer-‐ dem, dass Tüllenriemenzungen allgemein in der awarenzeitlichen Forschung nicht als Lilienbe-‐ schläge interpretiert werden. Als Beispiel zählt das Gräberfeld von Tiszafüred. In den Gräbern 25, 1183 und 1214 kommen lilienverzierte Neben-‐ riemenzungen mit Tülle vor. Der Beschlag aus dem Grab 1214 wird von Garam der Phase 6 zu-‐ geordnet, allerdings sprechen alle vergesellschaf-‐ teten Funde der Garnitur für ihre Phase 4.280
280 Die vergesellschafteten Funde in Grab 1214 sind: eine wappenförmige HRZ mit Tülle und der Abbil-‐ dung von Greifen und profilierten Kreislappen; die rechteckigen HRB mit durchbrochenen Greifen; der lyraförmige PB mit Tierköpfen und die trapezförmige Gürtelschnalle: vgl. Garam 1995, Taf. 160.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 23: Die Seriation der lilienverzierten Gürtelgarnituren.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Ziel der Seriation ist es, alle Beschläge spätawa-‐ renzeitlicher Gürtelgarnituren in Phasen zu glie-‐ dern. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Lilientypen I-‐V gelegt. In der Seriation kom-‐ men die Lilientypen in folgender Anzahl vor: Li-‐ lientyp I: 30 Kategorien; Lilientyp II: 26 Katego-‐ rien; Lilientyp III: zwei Kategorien; Lilientyp IV: sechs Kategorien und Lilientyp V: drei Katego-‐ rien.281
8.3.1 Phase 1 (SpA I-‐II) Phase 1 ist in der Seriationstabelle mit einem grauen Rahmen gekennzeichnet (vgl. Abb. 23: linker Rahmen). Charakteristisch für diese Phase sind zahlreiche einteilige Tüllenriemenzungen (vgl. Abb. 24, 59). Die frühesten Exemplare haben eine langgestreckte Form und ein wappenförmiges Riemenzungenende, abgelöst werden diese durch runde Enden und eine verkürzte Form des Be-‐ schlages. Allgemein kommen Tüllenriemenzun-‐ gen nicht mehr in der SpA III vor, so dass auch diejenigen mit Lilienverzierungen chronologisch früher einzuordnen sind. Tüllenriemenzungen mit motivischen Darstellungen wie Greife, Tier-‐ kampfszenen, Menschendarstellungen, Ranken [BX-‐BZ/CA-‐CF/CL/CN/GE] werden von Daim der SpA I und II, von Zabonjík der SS2 und von Garam der Phase 4 (SpA II) zugeordnet. Fettich datiert die beiden Hauptriemenzungen von Nové Zámky, Grab 512 und von Mosonszentjános in die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts.282 Allerdings berück-‐ sichtigt er nicht, dass die Riemenzungen unter-‐ schiedliche Befestigungstechniken (Tülle und Ösenzwingen) aufweisen. Konstruktionselement der frühen Phase ist die Befestigung der Hauptriemenbeschläge in einfacher Ausführung am Gürtel. Meist haben 281 Lilientyp I: A/B/C/E/G/K/N/O/P/Q/W/X/Z/AC/
AF/AG/AL/AM/AR/AS/AT/BC/BD/BE/BJ/BR/BS/BT /BU/GC. Lilientyp II: H/I/U/T/AA/AB/AD/AH/AI/ AO/AP/AQ/AU/AV/AW/AX/BA/BF/BG/BH/BI/BL/B M/BQ/BV/BW. Lilientyp III: F/AE. Lilientyp IV: J/L/M/V/BN/BK. Lilientyp V: AJ/AK/BO. 282 Fettich argumentiert, dass sich die Form und Ver-‐ zierung der beiden Riemenzungen ähnelt und beide mit bronzenen wappenförmigen Hauptriemenbe-‐ schläge mit Herzrankenverzierung vergesellschaftet sind: vgl. Fettich 1963, 61-‐89.
90
HRB eine breite Wappenform [DH-‐DJ]. Neben der Wappenform sind die frühen Varianten quadra-‐ tisch [DD], trapezförmig [DG], rechteckig und mit Greifen und Ranken geschmückt [DB/DC], von runder Form mit Greifendarstellung und Ranken oder in Rosettenform [CX-‐DA]. Das durchbroche-‐ ne Lilienmotiv kommt auf runden Beschlägen nur in Szarvas FO 75, Grab 44 und als Streufund in Edelstal vor. Es konnte demnach nicht in die Seri-‐ ation einbezogen werden. Alle weiteren Motive sind auf wappenförmigen Hauptriemenbeschlä-‐ gen [AD-‐AK] verwendet worden. Zu den weiteren Begleitfunden aus der Gruppe 1 gehören trapezförmige Gürtelschnal-‐ len, 283 hufeisenförmige Lochschützer oder Ne-‐ benriemenbeschläge [ED-‐EE] sowie lyraförmige Propellerbeschläge mit Tierdarstellungen [GB]. Die rechteckigen und länglichen Hauptriemenbe-‐ schläge mit Ringanhänger aus Blech [DE-‐DF] so-‐ wie die Gürtelschnallen in gleicher rechteckiger Form und Material [ES-‐ET] sind charakteristisch für die SpA I. Eine weitere Gürtelschnalle mit dreiblättrigen Ranken [FG] wird von Daim in die SpA I datiert. Als weiteres Kriterium für eine Einord-‐ nung der Garnituren in die SpA I-‐II sind die by-‐ zantinischen Elemente, die auf unterschiedlichen Beschlägen vorkommen. Hierzu zählen unter anderem die Riemenzungen mit Trauben-‐ Ranken-‐Motiv [CE/CJ] und diejenigen in einem blumenartigen Gitter. Bei den byzantinischen Exemplaren handelt es sich um Einzelanfertigun-‐ gen, die keine awarischen Produktionen sind. Meist kommt die Verzierung in einem symmet-‐ risch gestalteten Motiv mit Blumen in Riemen-‐ zungen vor [E/B1II1d2 (M3Ö)/B1I1a3 (VM)]. Lilienverzierte Beschläge: Alle fünf Lilien-‐ typen kommen in der Phase 1 vor. Lilientyp I: vier Kategorien (23 Prozent); Lilientyp II: acht Kategorien (47 Prozent); Lilientyp III: eine Kate-‐ gorie (6 Prozent); Lilientyp IV: zwei Kategorien (12 Prozent) und Lilientyp V: zwei Kategorien (12 Prozent).
283 Die trapezförmigen Gürtelschnallen wurden in der
Typologie nicht mit aufgenommen, sind aber in meh-‐ reren Gräberfeldern mit den frühen Typen vergesell-‐ schaftet.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 24: Die Gürtelgarnituren mit Lilienbeschlägen der chronologischen Phase I. A. FO 184; B. FO 147; C. FO 138; D. FO 104; E. FO 38; F. FO 185; G. FO 109; H. FO 142.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 25: Die Gürtelgarnituren mit lilienverzierten Beschlägen der chronologischen Phase III. A. FO 168; B. FO 116; C. FO 87; D. FO 28; E. FO 149; F. FO 146; G. FO 89; H. FO 118.
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Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Lilientyp I: Lilientyp I kommt auf mediterranen HRZ mit drei Ösenzwingen vor [E]; in Odžaci, Grab 14 und Szeged-‐Kundomb, Grab 38. Ebenfalls auf wappenförmigen NRB [AS] (vgl. Abb. 22:26). Lilientyp I kommt außerdem bereits auf NRZ [Z] (vgl. Abb. 20:13) und HRB mit Perlrahmen vor [AG] (vgl. Abb. 21:10). Lilientyp II: Lilientyp II kommt auf HRZ mit Flechtband vor [I]; in Felgyő, Grab 68; Kecel-‐ Körtefahegy, Grab 84 und Nové Zámky, Grab 387. Im ähnlichen Stil [H] in Budapest-‐Leányka Straße, Grab C und Keszthely (vgl. Abb. 19:24-‐25). Im gleichen mediterranen Stil sind: HRB [AQ] (vgl. Abb. 21:22), GS [BM] (vgl. Abb. 22:4); LS [BI] (vgl. Abb. 22:23) und PB [BV/BW] (vgl. Abb. 22:39-‐ 40). Bei dem LS Typ CIIc handelt es sich um einen Einzeltyp und konnte nicht in die Seriation auf-‐ genommen werden, gehört aber sicherlich auch in diese Gruppe (vgl. Abb. 22:22). Lilientyp III: Lilientyp III schmückt breit wappenförmige HRB [AE] (vgl. Abb. 21:23). Lilientyp IV: Lilientyp IV schmückt wap-‐ penförmige [J] und runde [V] Tüllennebenrie-‐ menzungen: Kategorie J kommt in Ártánd Kapi-‐ tány dűlő, Grab 171; Budapest-‐Rákos, Grab 8; Komárno-‐Hadovce, Grab 36 und in Zillingtal vor (vgl. Abb. 20:29). Kategorie V in Dunaszekcső-‐ Téglagyár, Grab 8; Lukásháza-‐Hegyalja dűlő, Grab 8 und in Szentes-‐Kaján, Grab 330 (vgl. Abb. 20:33). Lilientyp V: Lilientyp V kommt auf breit wappenförmigen HRB vor [AJ] (vgl. Abb. 21:28) und auf wappenförmigen GS [BO] (vgl. Abb. 22: 13). Phase I zeigt auch bei Lilienbeschlägen Konstruktionstechniken (Tüllen), Formen (insbe-‐ sondere die Wappenform) und Dekor (Flecht-‐ band), die relativchronologisch in die SpA I-‐II datieren. Phase 1 entspricht demnach Daims SpA I und II, Zábojníks SS I und SS II, Garams Phase 4 (SpA II).284
284 Vgl. Daim 1987, Abb. 29. – Zábojník 1991, 236-‐ 239.
8.3.2 Phase 2 (SpA II-‐III) Schwierigkeiten bereitet die mittlere recht un-‐ strukturierte Gruppe. Beschlagstypen der SpA II werden weiterhin genutzt; es kommen neue Ele-‐ mente hinzu, die in die SpA III eingeordnet wer-‐ den können. Demnach wird die Gruppe in 2A (SpA II ) und 2B (SpA III) unterteilet. Die charakteristischen Merkmale der Gruppe 2A sind Tüllenriemenzungen und stark mit Ranken durchbrochene Beschläge, wie herz-‐ förmige Lochschützer [EL-‐EM]. Die charakteristischste Form der Gruppe 2B sind Haupt-‐ und Nebenriemenzungen mit Blattranken und Tierkopfzwingen [CG-‐CI/CU-‐ CW], Gürtelschnallen mit schuppenförmiger Um-‐ rahmung [EX/FD], Gürtelschnallen und Haupt-‐ riemenzungen mit geometrischen und symmetri-‐ schen Ranken [EV/EW/FB/FD], sowie rhomboide schuppenförmige Lochschützer [DR/EG]. Lilienverzierte Beschläge: Lilientyp I: 21 Kategorien (49 Prozent); Lilientyp II: 17 Katego-‐ rien (40 Prozent); Lilientyp IV: vier Kategorien (9 Prozent) und Lilientyp V: eine Kategorie (2 Pro-‐ zent). Lilientyp III kommt nicht in dieser Phase vor. Lilientyp I: Lilientyp I kommt auf wap-‐ penförmigen Tüllennebenriemenzungen vor [K], in Tiszafüred, Grab 1183 und in Romonya, Grab 31 (vgl. Abb. 20:38). Alle anderen Kategorien sind sehr stark gemischt [C/G/P/Q/X/Z/AC/AF/AL/ AM/AR/AT/BC/BD/BE/BJ/BR/BS/BT/BU/GC]. Lilientyp II: Lilientyp II kommt auf unter-‐ schiedlichen Beschlägen vor und wird nicht im einzelnen diskutiert [U/AB/AD/AH/AI/AO/AP/ AU/AV/AW/AX/BA/BF/BG/BH/BL/BQ]. Lilientyp IV: Lilientyp IV schmückt wap-‐ penförmige und runde Tüllennebenriemenzun-‐ gen [L/M]. Katergorie L komm in Prša, Grab 37; Štúrovo, Grab 5; Szirák, Grab 52; Szőreg-‐Belső ugar, Grab 4 und in Žitavska Tôň, Grab 31 vor. Kategorie M in Gátér, Grab 2 und in Üllő II, Grab 129 (vgl. Abb. 30-‐31). Lilientyp V: Lilientyp V kommt auf breit wappenförmigen HRB vor [AK] (vgl. Abb. 21:27). Zur Phase II gehören Beschläge, die cha-‐ rakteristisch für die SpA II sind (Gruppe 2A) und solche für die SpA III (Gruppe 2B). Auffällig ist das vermehrte Aufkommen an Lilientyp I und II.
93
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8.3.3 Phase 3 (SpA III) Phase 3 ist in der Seriationstabelle mit einem grauen Rahmen gekennzeichnet (vgl. Abb. 23: rechter Rahmen). Im Gegensatz zu den breit ge-‐ mischten Gürtelgarnituren der früheren Phasen sind diese einheitlich zusammengestellt. 54 Gür-‐ telgarnituren gehören zu dieser Gruppe (vgl. Taf. 25, 60). Kurze Riemenzungen mit runden Enden, die mit Ösenzwingen am Gürtel montiert wurden, sind charakteristisch für die späte Phase. Die früheren Exemplare haben geperlte Ösenzwingen und einen Perlrahmen, der in einen geschuppten Rahmen übergeht und schlussendlich unverziert ist. Die Garnituren bestehen aus meist vier oder fünf Nebenriemen, deren Abschluss zungenför-‐ mige Hauptriemenbeschläge mit Scharnieranhä-‐ nger in Dreiergruppen bilden. Tüllenriemenzun-‐ gen und wappenförmige Hauptriemenbeschläge kommen nicht mehr vor. Die Kombinationen der Garnituren setzen sich aus folgenden Beschlägen zusammen: Die Hauptriemenzungen bilden ent-‐ weder eine Grundeinheit aus Kategorie [A] oder [B]. Es handelt sich um sehr schlichte Riemen-‐ zungen. Das Zwischenfeld, die Ösen und der Rahmen sind unverziert; bei Kategorie B ist der Rahmen leicht geschuppt. Diese Hauptriemen-‐ zungen werden mit vier Nebenriemenzungenka-‐ tegorien am häufigsten kombiniert [N/O/T/W]. Bei diesen Nebenriemenzungen handelt es sich ähnlich wie bei den Hauptriemenzungen um ein-‐ heitliche Beschläge, lediglich die Verzierung der Ösenzwingen und des Rahmens variiert. Die li-‐ lienverzierten Haupt-‐ und Nebenriemenzungen stellen die charakteristischsten Elemente der späten Gruppe dar, nur wenige blattrankenver-‐ zierte Exemplare der chronologischen Phase 2 werden weiterhin verwendet. Die zungenförmi-‐ gen Hauptriemenbeschläge sind am häufigsten mit einem Schuppenrahmen durchbrochen und schmücken einen einheitlich spatenförmig glat-‐ ten Anhänger [DN], sie sind unverziert [DM] oder mit gravierten Palmetten auf punziertem Hinter-‐ grund gearbeitet [DO]. Die Propellerbeschläge sind graviert-‐punziert oder unverziert. Letztere weisen ein eher dachförmiges Profil [FU] auf, frühere Exemplare ein flaches Profil [FT]. Da es sich bei den unverzierten Propellerbeschlägen um Durchläufer handelt, kommen sie bereits in
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der chronologischen Phase 2 vor. Die wappen-‐ förmigen Nebenriemenbeschläge und Lochschüt-‐ zer sind wie die Propellerbeschläge entweder unverziert [DW; EQ] oder mit gravierten Palmet-‐ ten auf punziertem Hintergrund [DY]. Ferner tritt die dreiblättrige Palmette auch ohne Punzierung auf wappenförmigen Nebenriemenbeschlägen auf [DX]. Schließlich ist die u-‐förmige [FE] und wap-‐ penförmige Gürtelschnalle [EY], sowie seltener die aus der chronologischen Phase 2 gebräuchli-‐ chen Schnallen mit Blattranke kombiniert. Die wappenförmige unverzierte Gürtelschnalle ist der am häufigsten verwendete Typ. Lilienverzierte Beschläge: Lilientyp I: fünf Kategorien (56 Prozent); Lilientyp II: drei Kate-‐ gorien (33 Prozent); Lilientyp IV: eine Kategorie (11 Prozent). Lilientyp IV und V kommen nicht in dieser Phase vor. Lilientyp I: Lilientyp I kommt auf runden HRZ vor, die stilistisch nur minimale Abweichun-‐ gen haben [A/B]. Beide Kategorien kommen auf 41 Gürtelgarnituren vor; sie werden hier nicht einzeln aufgelistet (vgl. Abb. 18:4, 11). Die HRZ aus dem Grab 24 in Rákóczifalva, FO 8 gehört zu Kategorie A. NRZ sind in genau dem gleichen Stil wie die HRZ gearbeitet [N/O/W], auch diese kommen in vielen Fundkomplexen vor, genauer auf 44 Gürtelgarnituren (vgl. Abb. 20:10, 16-‐17). Lilientyp II: Lilientyp II kommt auf Kate-‐ gorie [T] vor und schmückt acht Garnituren (vgl. Abb. 20:26). Lilientyp III: Lilientyp III kommt auf HRZ vor [F], genauer auf vier Gürtelgarnituren (vgl. Abb. 19:28). Die Phase 3 wird relativchronologisch mit der SpA III gleichgesetzt; sie entspricht Daims SpA IIIa/b, Zabonjíks SS IV, Garams Phase 5 und 6 (SpA IIIa/b). Zusammengefasst lassen sich die lilien-‐ verzierten Beschläge in zwei chronologische Ein-‐ heiten einteilen: SpA I-‐II SpA III
Chronologische Einheit I Gruppe 1, 2A Chronologische Einheit II Gruppe 2B, 3
Die Auswertung der Seriation zeigt, dass sich nicht alle Lilientypen räumlich voneinander ab-‐ grenzen lassen (vgl. Abb. 23). Dieses Ergebnis ist absehbar aufgrund der Vielfalt an inhomogenen Gürtelgarnituren und mehreren Durchläufern
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
innerhalb der Garnituren. Die Auswertung des Lilientyps III ist problematisch, da nur zwei Kate-‐ gorien in der Seriation verwendet werden konn-‐ ten. Lilientyp I und II kommen in allen drei chro-‐ nologischen Gruppen vor und können als Durch-‐ läufer angesehen werden. Allerdings ist Lilientyp II in der chronologischen Einheit I am häufigsten vertreten (SpA I-‐II); Lilientyp I in der chronologi-‐ schen Einheit II (SpA III). Lilientyp IV und V sind eindeutig frühe Typen und datieren ausschließ-‐ lich in die SpA I-‐II. Außerdem sind Typen IV und V überwiegend auf Tüllenriemenzungen vorhan-‐ den. Die Seriation schlägt folgendes Ergebnis einer chronologischen Aufteilung der Lilientypen vor: Typ IV und V
> Typ II
> Typ I
Abb. 26: Korrespondenzanalyse mit dem gesamten Datensatz der lilienverzierten Gürtelgarnituren.
8.4 Die Korrespondenzanalyse/ Correspondance Analysis (CA) und Detrended Correspondance Analysis (DCA) Die Correspondence Analaysis oder Korrespon-‐ denzanalyse ist ein Ordinationsverfahren um eine Fülle von Daten graphisch in einem Koordinaten-‐ system zu veranschaulichen. Sie setzt sich als Ziel Typen oder Kategorien zu vergleichen und deren Unterschiede entlang eines oder mehrerer Gradi-‐ enten zu verdeutlichen. Um die Daten anzuord-‐ nen wird zunächst von einem n-‐dimensionalen Raum ausgegangen. Die Anzahl der Dimensionen entspricht die Anzahl der Typen.285 Die sogenannte Dimen-‐ sionsreduktion wird anschließend durchgeführt. Die Achsen stellen Gradienten dar, die einen mög-‐ lichst großen Teil der Varianz erklären. Es be-‐ ginnt mit der Standardkoordination (Korrespon-‐ danzanalyse) der Daten in der ersten Hufeisen-‐ Kurve. Wenn eine klare Diagonale mittels der Seriation erreicht wurde, ist das idealste Ergebnis der Korrespondanzanalyse eine Sinuskurve. Die-‐
285 Leyer/Wesche 2007.
se teilt die x-‐Achse in Segmente und skaliert jedes Segment, um einen Mittelwert von Null auf der zweiten Achse zu haben. Vier DCA Einheiten bil-‐ den eine Gemeinschaft oder ein Typ.
Die Matrix der Korrespondenzanalyse (vgl. Abb. 26) ähnelt nur sehr schwach einer Parabel. Es handelt sich um eine annähernd gerade Matrix. Die Ursache liegt darin, dass die lilienverzierten Garnituren der SpA I-‐II sehr inhomogen sind, sodass bereits bei der Seriation keine eindeutige Diagonale festzustellen ist (vgl. Abb. 23). Abbildung 27 ist eine Vergrößerung der Abb. 26. Sie zeigt die abweichenden Funde, die eine größere Distanz zum Nullwert aufweisen. Rechts entlang der x-‐Achse finden sich haupt-‐ sächlich Tüllenriemenzungen mit Lilientyp IV; oben entlang der y-‐Achse byzantinische Beschlä-‐ ge mit Lilientyp V und I. Diese Typen gehören in Phase 1 (SpA I-‐II). Der Nullwert zeigt diejenigen Typen, die am ähnlichsten sind. Dies sind Be-‐ schläge, die in Phase 3 gehören (SpA III). Dieses Ergebnis stimmt mit dem Verwandtschaftsver-‐ hältnis der Garnituren überein. Schlussfolgernd verläuft die „Kurve“ chronologisch von rechts nach links (vgl. Abb. 26). Abbildung 28 zeigt die chronologische Einteilung der Gürtelbeschläge in die SpA I-‐II und III. Die byzantinischen Beschläge werden unter „byzantinisch-‐awarischen Zweig“ aufgelistet. Sowohl die Korrespondenzanalyse als auch die Seriation schlagen vor, dass die byzantinischen Beschläge in die SpA I-‐II datieren.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 27: Korrespondenzanalyse mit dem gesamten Datensatz der lilienverzierten Gürtelgarnituren.
Abb. 28: Das Ordinationsverfahren mit dem gesamten Datensatz der lilienverzierten G ürtelgarnitu-‐ ren. Die Abbilding zeigt die Verteilung der Typen und Kategorien.
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Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Detrended Correspondance Analysis oder das Ordinationsverfahren (DCA) verfeinert die ge-‐ wonnenen Ergebnisse der Korrespondenzanalyse und ist auf den Abbildungen 29-‐30 dargestellt. Hier wird insbesondere auf die Lilientypen I-‐V geachtet. Lilientyp I befindet sich in der Mitte der Matrix, da es sich um einen geläufigen Typ han-‐ delt. Im äußeren Bereich der Matrix finden sich
Lilientyp III, VI und V. Interessant ist, dass sich Lilientyp II trotz seiner Häufigkeit ebenfalls im äußeren Bereich gruppiert (vgl. Abb. 29). Beim genaueren betrachten, zählt dies aber nur für die frühen Exemplare mit mediterranem Einfluss, die in Phase 1 eingeordnet werden (vgl. Abb. 29-‐30).
Abb. 29: Das Ordinationsverfahren mit dem gesamten Datensatz der lilienverzierten Gürtelgarnituren. Die Abbilding zeigt die Verteilung der Typen.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 30: Das Ordinationsverfahren mit dem gesamten Datensatz der lilienverzierten Gürtelgarnituren. Die Abbilding zeigt die Verteilung der Typen.
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Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
8.5 Bestattungssitten der Gräber mit li-‐ lienverzierten Gürtelgarnituren Von 84 Gräbern mit lilienverzierten Gürtelgarni-‐ turen sind 71 in Richtung NW-‐SO orientiert (85 Prozent) und dreizehn in entgegengesetzter Rich-‐ tung: zehn SO-‐NW und drei S-‐N. Somit bezeugen auch die Gräber mit Lilienbeschlägen den allge-‐ meinen spätawarenzeitlichen Brauch einer Ori-‐ entierung der Gräber in Richtung NW-‐SO. Die Grabtiefe konnte bei 81 Gräbern er-‐ mittelt werden, davon sind 12 Gräber ≤ 100 cm tief, 19 Gräber ≤ 150, 24 Gräber ≤ 200, 19 Gräber ≤ 250 und 7 Gräber < 300 cm tief. Die Durch-‐ schnittstiefe beträgt 173 cm. Im Vergleich mit den zahlreichen Gräbern des Gräberfeldes von Tiszafüred liegen die Männergräber bei einer durchschnittlichen Tiefe von 121-‐140 cm.286 Ein Zusammenhang zwischen Tiefe und sozialer Stel-‐ lung des Bestatteten kann somit bezeugt werden. In den meisten Fällen handelt es sich dem Zeitalter entsprechend um Bestattungen in ge-‐ streckter Rückenlage in einer rechteckförmigen Grabgrube. Gewöhnlich wurden Männer unab-‐ hängig ihres Alters mit einer lilienverzierten Gür-‐ telgarnitur bestattet. In acht Fällen wurde ein Mann mit einem Pferd bestattet. Es gibt drei Doppelbestattungen eines Mannes und einer Frau (Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 19; Jánoshida, Grab 3; Nové Zámky, Grab 512), eines Mannes mit Kleinkind (Homokmégy-‐Halom, Grab 48; Mistel-‐ bach, Grab 56) und zweier Männer (Alsózsolca Petőfi Straße 18, Grab 1). Nach Forschungen von Balogh gehören Doppelbestattungen im Donau-‐ Theiß-‐Zwischenstromland in die Phase SpA III.287 In zwei Gräbern handelt es sich gemäß der Bei-‐ gaben wahrscheinlich um eine Frau (Kaposvár XXXIII, Grab 10; Mártély, Grab 2). Insgesamt kön-‐ nen 20 Gräber als Reiter bestimmt werden. Acht davon wurden mit Pferd, die restlichen mit Pfer-‐ degeschirr bestattet. 288 Altersangaben stammen 286 Garam 1995, Abb. 70-‐71. 287 Balogh 2002, 291-‐339. 288 Ártánd Kapitány dűlő, Grab 164; Biatorbágy-‐ Budapark, Grab 264; Čelarevo/Dunacséb, Grab 162; Hódmezővásárhely-‐Batida; Holiare/Alsógellér, Grab 316; evtl. Hraničná pri Hornáde/Kenyhec, Grab 41; Kaposvár XXXIII, Grab 14; Komarno-‐ Hadovce/Révkomárom-‐Gadóc, Grab 24; Komarno-‐ Varadiho/Révkomárom-‐Váradi Straße, Grab 21; Komárno-‐Schiffswerft, Grab 79 und Grab 142; Šebas-‐
aus 37 Gräbern. Die jüngsten mit einer lilienver-‐ zierten Gürtelgarnitur Bestatteten sind Kleinkin-‐ der von 1-‐2 und 9-‐11 Jahren,289 die Ältesten sind zwischen 60 und 71 Jahren. 290 Das Durch-‐ schnittsalter der Bestatteten beträgt 37, 4 Jahre.
8.6 Vergesellschaftete Beigaben der li-‐ lienverzierten Gürtelgarnituren Vergesellschaftet Beigaben der lilienverzierten Gürtelgarnituren aus geschlossenen Fundkom-‐ plexen sind überwiegend Eisenmesser aus 73 Gräbern. In sieben Gräbern fanden sich zwei Exemplare. Die zweithäufigste Beigabe ist die awarenzeitliche Keramik mit insgesamt 42 unter-‐ schiedlichen Gefäßformen und -‐typen. Dabei handelt es sich meist um Graue Keramik in Form von Töpfen. Sehr häufig findet man eine Bei-‐ gabenkombination von Messern und Grauer Ke-‐ ramik. Zusätzlich kommt in sieben Fundverbän-‐ den Gelbe Keramik 291 vor. In Kecel-‐Határdűlő, Grab 84 finden sich sogar zwei gelbe Henkelkrü-‐ ge und in Rákóczifalva, Grab 54 eine Kombination aus Gelber und Grauer Keramik. Seltene Funde sind ein byzantinischer Becher aus Alsózsolca Petőfi Straße 18, Grab 1 und ein Silberblechbe-‐ cher aus Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 19.292 Pferdegeschirr wurde in 19 Gräbern vor-‐ gefunden. Mit der Pferdegeschirrverzierung und dessen chronologischer Interpretation hat sich
tovce/Kassazsebes, Grab 221 und Grab 292; Štúro-‐ vo/Párkány, Grab 5 und Grab 20; Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 44; Valalíky/Bernátfalva, Grab 42; Várpalot-‐ a-‐Gimnázium, Grab 141; Vösendorf, Grab 564 und Žitavska Tôň/Zsitvatő, Grab 31. 289 1-‐2 Jahre: Homokmégy-‐Halom, Grab 48; Mistel-‐ bach, Grab 56. 9-‐11 Jahre: Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 41; Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 258; Mistelbach, Grab 36. 290 60-‐70 Jahre: Ártánd Kapitány dűlő, Grab 76; Komárno-‐Schiffswerft, Grab 142. 67-‐71 Jahre: Dunas-‐ zekcső-‐Téglagyár, Grab 8. 291 Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 776; Kiskőrös, Grab 155; Komárno-‐Schiffswerft, Grab 79; Szebény I, Grab 209; Szeged-‐Kundomb, Grab 285. 292 Kelche oder Metallbecher gelten als besondere Lu-‐ xusgüter, sie geben einen Hinweis auf die Lokalisie-‐ rung der awarischen Oberschicht: vgl. Stadler 2005, Taf. 165. – Bálint 2006, 147-‐159.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
bereits Szalontai beschäftigt und soll hier nicht noch einmal aufgegriffen werden.293 Zu den Trachtbestandteilen gehören Ohrgehänge unterschiedlichen Typs und Materi-‐ als aus neun Gräbern, typologisch unterschiedli-‐ chen Perlen aus vier Gräbern. bronzene Ringe und Haarspangen aus zwei Gräbern sowie jeweils eine Nadel, Fingerring, Agraffenpaar und Arm-‐ reifpaar. Zu den Waffen zählen zwölf Pfeilspitzen, fünf Bogenversteifungen eines Reflexbogens, drei Dolche, drei Bartäxte, jeweils zwei Säbel, Schwer-‐ ter und Lanzen, sowie jeweils ein Langsax, Foko-‐ sch, und eine Speerspitze. Zu den Werkzeugen gehören Feuersteine und –stähle aus neun Gräbern, Spinnwirtel und Flintsteine aus vieren, sowie Eisenahle und Eimer aus dreien. Tierknochen von Haustieren wie Hüh-‐ nern, Schafen und Ziegen wurden in 17 Gräbern dokumentiert sowie Eierschalen in einem Grab. Neben den Haustierknochen stammen sieben Rinderschädel, -‐femur und -‐extremitäten aus Holiare, Grab 770; Komárno-‐Schiffswerft, Grab 79 und 142; Kölked-‐Feketekapu B, Grab 402; Mün-‐ chendorf, Grab 7; Šebastovce, Grab 292 und Sop-‐ ronkőhida, Grab 16. Gräber mit lilienverzierten Beschlägen innerhalb der Nekropolen liegen in der äußersten Reihe bzw. im äußersten Drittel des jeweiligen Gräberfeldes.294 Auffällig ist allerdings, dass die Gräber in den Gräberfeldern, die mindestens zwei lilienverzierten Gürtelgarnituren aufweisen, meist an den gegenüberliegenden äußersten Sei-‐ ten platziert sind. Somit markieren diese die Grenzen des Gräberfeldes. Im Westen und Osten eines Gräberfeldes liegen z.B. die Gräber 76 und 164 von Ártánd Kapitány dűlő, die Gräber 3 und 369 von Székkutas-‐Kápolnadűlői und die Gräber 24 und 54 von Rákóczifalva. Im Westen, Osten und in der Mitte befinden sich die Gräber 105, 155 und 311 von Szeged-‐Makkoserdő. Die Positi-‐ onierung der Gräber sowohl im NW als auch NO eines Gräberfeldes ist in Komárno-‐Schiffswerft und in Šebastovce vorzufinden. Manchmal kom-‐ men zwei Gräber mit lilienverzierten Gürtelgarni-‐ turen auch nebeneinander vor. In Štúrovo han-‐
293 Vgl. Szalontai 1995, 129-‐133. – Inklusive Seriation
der Pferdegeschirrbeschläge. 294 Ders., 129-‐130.
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delt es sich dabei um die Gräber 5 und 20 im SW und um ein drittes im NO des Gräberfeldes. In Nové Zámky liegen zwei Gräber im Norden ne-‐ beneinander, zwei in der Mitte des Gräberfeldes sowie interessanterweise auch zwei im Süden. Weitere Beispiele295 bezeugen, dass die Verstor-‐ benen mit lilienverzierten Gürtelgarnituren oft-‐ mals die Anlage des Gräberfeldes markieren. Es macht den Anschein, dass die Gräber mit einer ärmlichen Ausstattung um die „reichen“ Gräber gruppiert wurden, bzw. die äußeren Gräberfeld-‐ reihen für die „wohlhabenden Häuptlinge“ frei-‐ gehalten wurden. Des Weiteren ist zu beobach-‐ ten, dass lilienverzierte Gürtelgarnituren generell eher selten in Gräberfeldern vorkommen. Im Durchschnitt sind es ein oder zwei Gürtel pro Gräberfeld, unabhängig davon, wie viele Gräber zu der Nekropole zählen. Beispielsweise haben sowohl das Gräberfeld von Holiare mit 788 Be-‐ stattungen als auch das Gräberfeld von Rákóczifalva mit 58 Gräbern zwei lilienverzierte Gürtelgarnituren. Das Lilienmotiv erfährt sicher-‐ lich eine ganz besondere Bedeutung innerhalb einer Gemeinschaft, so dass es in der Spätawa-‐ renzeit in den meisten Siedlungen verbreitet war.
295 Beispiele
in Čunovo, in Holiare, in Kiskőrös, in Szentes-‐Kaján, in Tiszafüred und in Zwölfaxting.
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 32: Die Verbreitung der lilienverzierten Gürtelgarnituren. Region 1: Kisalföld/Kleine Ungarische Tiefebene; Region 2: Dunántúl/Transdanubien; Region 3: Nagyalföld/Große Ungarische Tiefebene.
8.7 Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilienverzierte Gürtelgarnituren kommen in 310 Gräbern und Streufunden aus 146 Fundorten des Karpatenbeckens vor (vgl. Abb. 32, Taf. 58-‐59).296 Die sehr geringe Zahl der lilienverzierten Exemp-‐ lare, die außerhalb des Karpatenbeckens in Sied-‐ lungskomplexen gefunden wurden, können auf awarische Belagerungen zurückgeführt werden. Darunter zählen Gebiete im heutigen Tschechien, unter anderem das Handelszentrum in Pohansko und andere Siedlungen wie Kal, und Timice.297
296 Die
beiden Fundorte außerhalb des Karpatenbe-‐ ckens: Panovo (RUS) und Varna (BG) sind auf den Verbreitungskarten aufgrund der großen Distanz nicht verzeichnet. 297 Lilienverzierte Beschläge aus Siedlungen wurden nicht in der Seriation aufgenommen.
Gürtelbeschläge, die ein Lilienmotiv zieren, findet man überwiegend in drei Regionen des Karpa-‐ tenbeckens. Region 1 erstecket sich in Kisalföld, der Kleinen Ungarischen Tiefebene, an der slo-‐ wakisch-‐ungarischen und österreichischen Do-‐ nau sowie der Südslowakei und den gegenüber-‐ liegenden ungarischen Donauufer. Region 2 er-‐ streckt sich im südlichen Dunántúl, in Trans-‐ danubien, besonders an der südöstlichen Seite, ferner beim Übergang des westlichen und mittle-‐ ren Transdanubiens, bzw. westlich und südlich des Balatons. Region 3 befindet sich in Szeged und in der Umgebung von Szentes, in der Großen Ungarischen Tiefebene. Diese befindet sich ent-‐ lang der Theiß und Donau-‐Theiß-‐Zwischenstrom-‐ land. Außerhalb des zentralen Siedlungsgebietes erstrecken sich in der Peripherie im heutigen Tschechien die Fundorte Dolní Dunajovice, Ježkovice, Mikulčice und Praha-‐Šárka; in Öster-‐ reich Edelstal, Mistelbach und Ringelsdorf; in der Slowakei Hraničná pri Hornáde, Valalíky, Šebas-‐
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Abb. 33: Die zehn Werkstattkreise der lilienverzierten Gürtelgarnituren. D ie Gebiete 1-‐10 sind im Text erläutert (Auf-‐ teilung nach Stadler 1990).
tovce, Prša, Želovce; in Serbien Čelarevo und Horgoš, Smederevo und Zemun; in Kroatien Pančevo; in Rumänien Timişoara; in Bulgarien Varna; in Russland Panovo und in Ungarn Alsóz-‐ solca und Ártánd. Die Kartierung der Riemenzungen ist besonders wichtig und liefert mögliche Hinweise zu Werkstattkreisen. Mit der Frage der Werk-‐ stattkreise der Spätawarenzeit gegossenen Gür-‐ telgarnituren haben sich vor allem Stadler und Fancsalszky beschäftigt. 298 Die Gebiete liegen neben wichtigen Wasser-‐ und Verkehrswegen, jedoch ist das jeweilige Territorium nicht sehr groß. Fancsalszky gliedert das spätawarenzeitli-‐ che Fundmaterial in 12 Werkstattkreise, deren Verwaltung aus kleineren Herrschaftsgebieten bestand, welche den aus Quellen bekannten Würdeträgern, den Khagan, und deren Wohnbe-‐
298 Ders. 2007. – Stadler 1990. – Ders. 2005.
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zirken zugeordnet werden könnten. Stadler wählt eine ähnliche Gliederung der spätawarenzeitli-‐ chen Greifenbeschläge in zehn Werkstattkreise und versucht diese chronologisch zu differenzie-‐ ren. Die Verbreitung der lilienverzierten Gürtel-‐ beschläge wird mit diesen zehn Werkstattkreisen verglichen (vgl. Abb. 33). Gebiet 1 ist beiderseits der Donau in der Gegend von Paks; Gebiet 2 ist beiderseits der Theiß in der Gegend von Szeged und Szentes zwischen Körös-‐ und Marosmündung; Gebiet 3 and er rechten Donauseite zwischen Kaposmün-‐ dung und Drau; Gebiet 4 im Donau-‐Theiß-‐ Zwischenstromland an der Draumündung in die Donau beziehungsweise südlich der Donau; Ge-‐ biet 5 unterhalb der Theißmündung , südlich der Donau; Gebiet 6 beiderseits der Tarna, sowie zwischen Tarna und Theiß und östlich der Theiß; Gebiet 7 am Südwestende des Balatons; Gebiet 8 auf der Linie von Budapest bis an das Nordende
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
des Balatons, aber auch östlich der Donau; Gebiet 9 beiderseits der Donau unterhalb der Raabmün-‐ dung bis zum Donauknie bei Vac und Gebiet 10 beiderseits der Donau, beginnend bei Wien bis zur Raabmündung unter Einschluss des Gebietes um den Neusiedlersee. Die Kartierung der Liliengarnituren deckt sich im Allgemeinen mit den zehn Verbreitungs-‐ gebieten (vgl. Abb. 33, Taf. 58). Es soll an dieser Stelle betont werden, dass Gebiet 5 nur aus drei und Gebiet 7 aus vier Fundorten besteht; beide Gebiete können somit statistisch nur geringfügig ausgewertet werden (vgl. Abb. 33). Die Fundorte in der Südslowakei, in Tschechien und südlich des Balatons sind nicht in ein Gebiet einbezo-‐ gen.299 Diese Fundorte werden demnach als Pe-‐ ripherie tituliert. Zunächst werden Tüllenriemenzungen kartiert, die in die SpA I-‐II datieren (vgl. Taf. 59). Einzelfunde, die in der Seriation nicht mit einbe-‐ zogen werden konnten, werden ebenfalls berück-‐ sichtigt. Anschließend werden die einheitlichen lilienverzierten Garnituren kartiert, die durch die Typologie, Seriation und Korrespondenzanalyse in die SpA III datiert werden (vgl. Taf. 60). Des Weitern wird von jedem Lilientyp eine Verbrei-‐ tungskarte erstellt und in die Kategorien „Rie-‐ menzungen“ und „andere Beschläge mit Lilien-‐ zier“ gegliedert. Riemenzungen sind stets in wei-‐ ßen Dreiecken auf den Verbreitungskarten abge-‐ bildet; andere lilienverzierte Beschläge in schwarzen Kreisen (vgl. Taf. 61, 63, 65-‐67). Auf-‐ grund der hohen Anzahl von Lilientyp I und II wird ebenfalls die Häufigkeit des jeweiligen Typs ausgewertet (vgl. Taf. 62, 64). Alle Kartierungen werden mit den Werkstattkreisen awarenzeitli-‐ cher Greifenbeschläge und awarenzeitlicher Güs-‐ se verglichen. 300 Stadler argumentiert, dass die Gebiete 1-‐3, 6, 8-‐10 Produktionszentren der SpA I und SpA II darstellen und Gebiet 10 die höchste Verbreitungsdichte von Greifenbeschlägen auf-‐ weist.301 Ziel dieser Kartierungen ist es herauszu-‐ finden, ob die Verbreitung einzelner Lilientypen gewisse Gebiete bevorzugen und ob sie chronolo-‐
299 Ders., Karte 4.
gisch unabhängig von den Seriationsergebnissen der SpA I/II und III eingeordnet werden können.
8.7.1 Die Garnituren der SpA I-‐II Die Verbreitungskarte zeigt die minimale Sied-‐ lungsdichte der SpA I-‐II, da sie sich auf Tüllen-‐ riemenzungen mit Liliendekor beschränkt. 27 Tüllenriemenzungen stammen aus 22 Fundorten (15 Prozent aller Fundorte). Sechs Exemplare sind Hauptriemenzungen, 19 sind Nebenriemen-‐ zungen. Die Fundorte sind in den Gebieten 2-‐3 und 6-‐10, jedoch nicht in den Gebieten 1, 4 und 5 (vgl. Abb. 33, Taf. 59). Es ist festzuhalten, dass Tüllenriemenzungen primär einzeln in Fundorten auftauchen; eine Ausnahme bildet Tiszafüred mit drei Garnituren und jeweils zwei Garnituren fin-‐ den sich in Dunaszekcső-‐Téglagyár und Žitavska Tóň. Von den 27 Garnituren sind neun mit Lilientyp I dekoriert, zwei mit Lilientyp III, zehn mit Lilientyp IV zwei in Lilientyp V und vier so-‐ wohl in Lilientyp I als auch IV. Lilientyp II kommt nicht vor. Somit sind fast alle Tüllenriemenzun-‐ gen mit Lilientyp I und IV dekoriert. Lilientyp IV dominiert auf den Hauptrie-‐ menzungen; Lilientyp IV und I auf den Nebenrie-‐ menzungen. Interessanterweise sind die Haupt-‐ riemenzungen in Transdanubien und der Kleinen Ungarischen Tiefebene verteilt, aber nicht in der Großen Ungarischen Tiefebene. Dies stimmt mit den Seriationsergebnissen überein, durch die der Lilientyp IV in die SpA I-‐II datiert. Vergleicht man das Verbreitungsbild mit den Kartieren der Greifenbeschläge von Stadler, die ebenfalls in die SpA I-‐II datiert werden, fehlen Funde in Gebiet 1. Dagegen finden sich Tüllen-‐ riemenzungen in Gebiet 7, welches von Stadler nicht als Produktionszentrum angesehen wird.302 Die Kartierung der awarenzeitlichen Güsse von Stadler, die in die SpA I datieren, gruppieren sich ebenfalls in Transdanubien und in der Kleinen Ungarischen Tiefebene.303 Die geringe Anzahl an frühen Garnituren erschwert eine Aussage über Werkstattkreise zu treffen. Festzuhalten ist jedoch, dass ca. 66 Pro-‐
300 Ders. 1990. – Ders. 2005.
302 Ders. 1990, 316.
301 Stadler 1990, 316.
303 Ders. 2005, Taf. 116-‐117.
103
Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
zent der frühen Garnituren in Transdanubien und der Kleinen Ungarischen Tiefebene vorzufinden sind (vgl. Taf. 59).
8.7.2 Die Garnituren der SpA III Diejenigen lilienverzierten Beschläge, die gemäß des Seriationsergebnisses zu den jüngsten Er-‐ zeugnissen zählen und stilistisch homogene Gar-‐ nituren darstellen, sind auf Tafel 60 kartiert wor-‐ den. Hierzu zählen 49 Gürtelgarnituren, die sich auf 34 Fundorte verteilen (23 Prozent der Garni-‐ turen). Die Fundorte befinden sich in allen Gebie-‐ ten mit Ausnahme von Gebiet 5. Die meisten Fundorte haben ein einfa-‐ ches oder zweifaches Vorkommen an Gürtelgar-‐ nituren. Ein dreifaches Vorkommen findet sich in Gebiet 4: in Vrbas und Mali Idjoš; sowie in Gebiet 6: in Rákóczifalva und Szarvas. Ein vierfaches Vorkommen findet sich in Gebiet 2, in Szeged-‐ Makkoserdő. Diese drei Gebiete befinden sich alle in der Großen Ungarischen Tiefebene, vor allem im Theißgebiet. Die Werkstattzentren könnten um Rákóczifalva, Szarvas und Szeged gelegen haben. Rákóczifalva, Fundort 8, mit den zwei jüngsten awarenzeitlichen Gürtelgarnituren und Rákóczifalva, Fundort 8A, mit drei lilienverzier-‐ ten Garnituren gehören sicherlich zu einem wich-‐ tigen Handelszentrum. Von den 49 Gürtelgarnituren sind 44 in Lilientyp I dekoriert, zwei in Lilientyp II, eine in Lilientyp I und II, eine in I und II und eine in I, II und IV. Die überragende Anzahl und Lilientyp I (90 Prozent) spricht für eine Datierung dieses Lilientyps in die SpA III. Bei der geringen Anzahl an Lilientyp II und IV könnte es sich um Altfunde handeln. Ein Vergleich der Verbreitung der Tüllen-‐ riemenzungen der SpA I-‐II mit den einheitlich zusammengesetzten Gürtelgarnituren der SpA III zeigt, dass sieben Fundorte durchgängig besiedelt wurden (vgl. Taf. 59-‐60). Diese Verbreitung schlägt eine Entwicklung von der Kleinen Ungari-‐ schen Tiefebene im Westen in das Theißgebiet im Osten vor und stimmt mit den Verbreitungskar-‐ ten von Stadler überein.304 304 Ders. 2005, Taf, 116-‐121, 128-‐133.
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Geprüft wird nun, ob sich die Lilientypen I-‐V chronologisch der SpA I/II und III eingrenzen lassen und ob die Typen eine eng begrenzte Ver-‐ breitung aufweisen und somit auf Werkstattkrei-‐ se der einzelnen Typen hinweisen.
8.7.3 Lilientyp I Beschläge, die Lilientyp I zieren finden sich auf 155 Garnituren (48 Prozent aller Garnituren). Die Garnituren finden sich in allen zehn Verbrei-‐ tungsgebieten; Riemenzungen sind gesondert kartiert (vgl. Taf. 61-‐62). Mit Ausnahme von Ge-‐ biet 5 sind Riemenzungen in jedem Gebiet vorzu-‐ finden. Somit scheint auf den ersten Blick, dass die Verteilung des Lilientyps I im gesamten a-‐ warischen Siedlungsgebiet gleichmäßig zu sein scheint und chronologisch nicht aussagekräftig ist. Eine differenziertere Untersuchung zeigt je-‐ doch, dass die Häufigkeit der Kategorien nicht uniform ist (vgl. Taf. 62). Typ I taucht entweder einfach, zweifach, dreifach oder vierfach an ei-‐ nem Fundort auf, in einigen Ausnahmen auch fünffach bis zehnfach und sogar 21-‐fach. Die höchste Konzentration liegt in den Gebieten 2, 4, 6 und 10. 52 Kategorien stammen aus Gebiet 2 (22 Prozent): allein 21 Kategorien sind aus Szeged und neun aus Szentes. Gebiet 6 hat 27 Kategorien (12 Prozent): sieben stammen aus Rákóczifalva, sechs aus Szarvas und fünf aus Pilismarot. Gebiet 4 hat 28 Kategorien (12 Pro-‐ zent): vier stammen aus Zwölfaxing. Acht Garni-‐ turen stammen aus Mali Idjoš und fünf aus Vrbas; beide Fundorte liegen in Gebiet 4; aus Budapest (Gebiet 8) stammen zehn Garnituren und in der Peripherie liegen die Fundorte Prša (sieben Gar-‐ nituren) und Regöly (fünf Garnituren). Des Weiteren lässt sich Lilientyp I mit al-‐ len anderen vier Typen (II-‐V) auf Gürtelgarnitu-‐ ren kombinieren. Typ I ist demnach ein soge-‐ nannter „Durchläufer“, ist aber am häufigsten auf Garnituren der SpA III vorzufinden. Die meisten Kategorien stammen aus der Großen Ungarischen Tiefebene, aber auch aus der Kleinen Ungarischen Tiefebene. Die höchste Konzentration an Garnituren mit Lilientyp I sind in Gebiet 2 und könnte als Hauptwerkstattzent-‐ rum gedeutet werden. Das hohe Vorkommen an Lilientyp I in der Großen Ungarischen Tiefebene
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
(Gebiet 2, 4 und 6) könnte darauf hinweisen, dass der Lilientyp hauptsächlich in der Spätawarenzeit III produziert wurde.
8.7.4 Lilientyp II
Lilie Typ II findet sich auf 95 Garnituren (29 Pro-‐ zent aller Fundorte) und tritt in jedem Gebiet auf (vgl. Taf. 63-‐64). Lilie Typ II findet sich häufiger auf Beschlägen als auf Riemenzungen (vgl. Taf. 63); die meisten Riemenzungen finden sich in Gebiet 9 und 10, in der Kleinen Ungarischen Tief-‐ ebene. Lilientyp II lässt sich mit allen anderen vier Lilientypen (I, III-‐V) auf Gürtelgarnituren kombinieren. Typ II ist demnach ein sogenannter „Durchläufer“. Es gibt keine Tüllenriemenzungen in Typ II, demnach handelt es sich vermutlich nicht um einen Typ der SpA I-‐II. Die Anzahl der Garnituren ist gleichmä-‐ ßig verteilt; insbesondere in den Gebieten 1, 2, 3, 7, 8 und 9. Die höchste Konzentration liegt in Gebiet 9 mit neun Exemplaren aus Nové Zámky und vier aus Győr. Ebenfalls neun Exemplare stammen aus Keszthely (Gebiet 7). Sieben Garni-‐ turen stammen aus Szebény und jeweils drei aus Dunaszekcső und Kölked (Gebiet 3). Fünf aus Jutas und jeweils vier aus Budapest und Üllő (Ge-‐ biet 8). Ferner, fünf aus Felgyö (Gebiet 2). Die Verbreitung des Lilientyps II deckt sich nicht mit Lilientyp I. Es ist demnach möglich, dass Lilientyp II früher als Lilientyp I datiert, aber später als Lilientyp IV und V mit Tüllenriemen-‐ zungen. Die Werkstattzentren des Lilientyps II liegen wahrscheinlich in Transdanubien, in den Gebieten nördlich, westlich und südlich des Bala-‐ tons. Aufgrund dieser Verbreitung wird Lilientyp II zeitlich früher eingeordnet als Lilientyp I.
8.7.5 Lilientyp III Lilientyp I und II sind geläufige Typen und haben eine weite Verbreitung. Lilientyp III findet sich auf 20 Garnituren (6 Prozent) (vgl. Taf. 65). Li-‐ lientyp III findet sich in den Gebieten 2-‐4, 6 und 8-‐10. In der Regel ist eine Garnitur pro Fundort geläufig. Eine Ausnahme bilden zwei Riemenzun-‐
gen in Zwölfaxing (Gebiet 10) und drei Beschläge in Szebény (Gebiet 3). Riemenzungen finden sich häufiger in der Großen Ungarischen Tiefebene als Beschläge; in Transdanubien und in der Kleinen Ungarischen Tiefebene ist dies ausgeglichen (vgl. Taf. 65). Interessanterweise lässt sich Lilientyp III nur mit Lilientypen I und II auf Gürtelgarnituren kombinieren, aber nicht mit IV und V. Eine chronologische Einordnung des Lili-‐ entyps III ist schwierig. Auf der einen Seite gibt es keine Tüllenriemenzungen mit Lilientyp III; dem-‐ nach würde man sie eher in der SpA III datieren. Auf der anderen Seite wird dieser Typ auf langen Riemenzungen und wappenförmigen Beschlägen benutzt, die in die SpA I-‐II datieren. Die Haupt-‐ verbreitung in Transdanubien und in der Kleinen Ungarischen Tiefebene spricht ebenfalls eher für die SpA I-‐II, jedoch ist eine spätere Einordnung nicht auszuschließen. Die beiden Kategorien, die in der Seriation verwendet wurden ordnen sich sowohl in SpA I-‐II als auch III ein. Aufgrund der Tatsache, dass sich Typ III nicht mit den frühen Typen IV und V kombinieren lässt, ist Typ III wahrscheinlich zwischen SpA I-‐II und III anzuset-‐ zen.
8.7.6 Lilientyp IV Lilientyp IV findet sich auf 34 Garnituren; dies macht 11 Prozent aller Garnituren aus (vgl. Taf. 66). Die Fundorte sind in den Gebieten 2-‐4, 6 und 8-‐10. Eine Ausnahme ist Budapest mit fünf Garni-‐ turen (Gebiet 8), Szentes mit vieren und Szeged mit zweien (Gebiet 2); Mali Idjoš (Gebiet 4) und Dunaszekcső (Gebiet 3) mit zweien. Die höchste Anzahl an Riemenzungen ist in Gebiet 2. Lilientyp IV ist in den gleichen Gebieten verteilt wie Lilientyp III, allerdings ist eine höhe-‐ re Konzentration in der Großen Ungarischen Tiefebene. Lilientyp IV lässt sich nicht mit Lilien-‐ typ III und V kombinieren, nur mit Typ I und II. Lilientyp IV findet sich hauptsächlich auf Tüllenriemenzungen und wappenförmigen Be-‐ schlägen und datiert dadurch in die SpA I-‐II. Das Seriationsergebnis untermauert diese Datierung:
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
der Typ kommt ausschließlich in der Chronologi-‐ schen Gruppe 1-‐2A vor.
8.7.7 Lilientyp V Lilientyp V findet sich auf 20 Garnituren (6 Pro-‐ zent) (vgl. Taf. 67). Lilientyp V findet sich in den Gebieten 2-‐6 und hat die kleinste Verbreitungs-‐ dichte der Lilientypen. Lediglich drei Riemenzun-‐ gen sind mit diesem Lilientyp verziert. Die häu-‐ figste Funddichte ist in Transdanubien mit je-‐ weils zwei Beschlägen in Keszthely (Gebiet 5), Kölked (Gebiet 2) und Regöly (südlich des Bala-‐ tons). Dies könnte darauf hinweisen, dass dieser Typ in die SpA I-‐II datiert. Lilientyp V lässt sich nicht mit Lilientyp III und IV kombinieren, nur mit Typ I und II. Lilientyp IV findet sich auf Tüllenriemen-‐ zungen und wappenförmigen Beschlägen und datiert dadurch in die SpA I-‐II. Das Seriationser-‐ gebnis untermauert diese Datierung: der Typ kommt ausschließlich in der Chronologischen Gruppe 1-‐2A vor.
8.8 Schlussfolgerungen
Fassen wir die Ergebnisse der Typologie der li-‐ lienverzierten Beschläge, deren Seriation und deren Kartierungen zusammen. Typologie: Das Lilienmotiv wurde in fünf Typen gegliedert: Typ I ist die dreiblättrige Lilie mit Knospe; Typ II die geometrische Lilie; Typ III die fünfblättrige Lilie mit Knospe; Typ IV die na-‐ türlich dargestellte Lilie und Typ V die gitterarti-‐ ge Lilie. Gürtelgarnituren setzen sich aus Be-‐ schlägen zusammen, die entweder einheitlich in einem Lilientyp oder gemischt in mehreren Li-‐ lientypen dekoriert werden. Lilientyp I findet sich auf den meisten Gürtelgarnituren (48 Prozent), gefolgt von Lilientyp II (29 Prozent), Lilientyp IV auf (11 Prozent) und Lilientyp III und V (6 Pro-‐ zent). Lilientyp I ist hauptsächlich der alleinige Typ auf Gürtelgarnituren (66 Prozent), kommt aber auch in Kombination mit Typ II, III, IV und V vor (33 Prozent).
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Lilientyp II kommt sowohl als alleiniger Typ auf Gürtelgarnituren vor (43 Prozent), als auch in Kombination mit Typ I, III, IV und V (57 Prozent). Lilientyp III kommt sowohl als alleiniger Typ auf Gürtelgarnituren vor (45 Prozent), als auch in Kombination mit Typ I und II (55 Pro-‐ zent). Lilientyp IV kommt sowohl als alleiniger Typ auf Gürtelgarnituren vor (44 Prozent), als auch in Kombination mit Typ I und II (56 Pro-‐ zent). Lilientyp V kommt sowohl als alleiniger Typ auf Gürtelgarnituren vor (40 Prozent), als auch in Kombination mit Typ I und II (60 Pro-‐ zent). Schlussfolgernd lassen sich sowohl Li-‐ lientyp I als auch II mit allen anderen Typen kombinieren; Typ III, IV und V jedoch nicht. Eine geläufige Kombination ist Typ I mit II (30 Pro-‐ zent), aber auch I mit IV (13 Prozent), ebenfalls I, II mit IV (12 Prozent) und II mit V (13 Prozent). Die Häufigkeit der Typen schlägt vor, dass Typen III, IV und V früher als Typen I und II sind. Seriation: 219 spätawarenzeitliche Gür-‐ telgarnituren konnten für die Kombinationstatis-‐ tik ausgewertet werden. Die Beschläge wurden in drei Phasen gegliedert; Phase 2 wurde in A und B geteilt. Phase 1 und 2A datieren in die SpA I-‐II, Phasen 2B und 3 in die SpA III. Lilientyp I und II finden sich in allen chronologischen Phasen und können demnach als „Durchläufer“ betrachtet werden. Allerdings ist Typ 1 am häufigsten in Phase 3 und Typ II in Phase 2. Lilientyp III findet sich in Phase 1 und 3, aber nicht in 2A und 2B. Lilientyp IV und V finden sich beide in Phase 1 und 2A, aber nicht in 3. Die Seriation schlägt fol-‐ gendes Ergebnis einer chronologischen Auftei-‐ lung der Lilientypen vor: Lilie IV und V > Lilie II > Lilie I. Lilientyp III kommt lediglich einfach in Phase 1 und 3 vor und kann nicht mit in das Er-‐ gebnis einbezogen werden. CA und DCA: Das Ordinationsverfahren (CA und DCA) gliedert die Lilientypen in die SpA I-‐II und III. Auch hier sind diejenigen Garnituren, die in Lilientyp 1 dekoriert sind, dem Nullwert am nächsten und datieren in die SpA III. Alle an-‐ deren Typen sind weiter vom Nullwert entfernt
Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
und datieren früher. Eine Abfolge der Lilientypen kann nicht ermittelt werden. Kartierung der Lilientypen: Die häufigste Verbreitung an Lilientyp I ist in den Gebieten 2, 4 und 6, alle in der Großen Ungarischen Tiefebene. Lilientyp II ist in fast allen Gebieten gleichmäßig verteilt. Lilientyp III ist überwiegend in Gebiet 3 und 9 vorzufinden und seltener in der Großen Ungarischen Tiefebene. Lilientyp IV ist häufig in den Gebieten 2-‐4 und 8 und Lilientyp V in den Gebieten 3, 5-‐6. Die Produktionszentren der Li-‐ lientypen könnten sich in den genannten Gebie-‐ ten befinden. Sicher ist, dass die dreiblättrige Lilie in der Gegend von Szeged und Szentes pro-‐ duziert wurde, gegebenenfalls auch in Rákóczi-‐ falva, Szarvas und Mali Idjoš.
Lilientypen finden sich in folgenden Phasen:
Lilien-‐ typ
Phase 1
Phase 2A
Phase 2B
Phase 3
SpA I-‐II
SpA II
SpA III
SpA III
V
IV
III
II
I
Fassen wir alle Ergebnisse zusammen, so hat sich das Lilienmotiv wahrscheinlich folgendermaßen entwickelt: SpA I-‐II SpA III Typ IV und V > Typ III > Typ II > Typ I
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
9. Ausblick „Alles entsteht nicht in der Zeit, sondern die Entstehung selbst ist die Zeit.“ Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-‐1831)
In der vorliegenden Arbeit wurde das Fundmate-‐ rial des Gräberfeldes von Rákóczifalva mit 58 awarenzeitlichen Bestattungen vorgelegt. Anhand der Analyse des archäologischen Materials konn-‐ te eine innere Chronologie und eine Gräberfeld-‐ belegung erarbeitet werden. Ebenfalls wurde, durch Parallelfunde aus dem Karpatenbecken, eine Einordnung der Gräber in drei Phasen fest-‐ gelegt: Die erste Phase datiert in die ausgehende Mittelawarenzeit oder Spätawarenzeit I, die zwei-‐ te Phase beschreibt die entwickelnde Spätawa-‐ renzeit und die letzte Phase datiert in die ausge-‐ hende Spätawarenzeit III. Von den insgesamt 58 awarenzeitlichen Bestattungen sind 88 Prozent der Gräber einheit-‐ lich NNW-‐SSO und jeweils 4 Prozent NW-‐SO und NS angelegt worden. Bei weiteren 4 Prozent ist aufgrund der erschwerten Bestimmung der Grä-‐ berumrahmung eine Orientierung des jeweiligen Grabes nicht feststellbar. Durchschnittlich beträgt die Orientierung der Gräber 336 Grad. Die Bevöl-‐ kerung dieser Ortschaft ist regelmäßig in recht-‐ eckigen Grabgruben niedergelegt worden; die Hälfte der Gemeinschaft ist in Särgen bestattet worden. Ein Drittel der Gräber ist durch eine arpaden-‐ oder neuzeitliche Nachbebauung ge-‐ stört worden. Es liegt keine anthropologische Auswertung der Skelettreste vor, demnach ist die Geschlechtsbestimmung der Bestatteten anhand der archäologischen Geschlechtsbestimmung durchgeführt worden. Die Geschlechterverteilung in Rákóczifalva ist relativ ausgeglichen, insgesamt handelt es sich um 19 männliche (24 Prozent) und 16 weibliche (28 Prozent) Bestattungen. Die durchschnittliche Größe einer Grabgrube eines Erwachsenen beträgt 194 x 84 cm, die durch-‐ schnittliche Länge eines erwachsenen männli-‐ chen Körpers c. 166 cm und die eines weiblichen 151 cm. Die durchschnittliche Tiefe aller Bestat-‐ tungen liegt bei 34 cm, die der männlichen bei 38 cm und die der weiblichen bei 40 cm. Des Weite-‐ ren stellen Waffengräber, Rinderbestattungen und die Beigabe von Keramik eine Besonderheit dar. In fünf männlichen Bestattungen liegen Be-‐ schläge einer unvollständigen oder vollständig
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erhaltenen vielteiligen Gürtelgarnitur, demnach wurden 26 Prozent der Männer unterschiedli-‐ chen Alters mit einer Gürtelgarnitur ausgestattet. Dreifach handelt es sich um einen adulten Mann, einmal um einen Infans II (11-‐12 Jahre) und ein-‐ mal um einen Infans I (3-‐4 Jahre). Der Belegungs-‐ gang des Gräberfeldes hat sich von Ost nach West entwickelt. Fundmaterialien aus 22 Gräbern sind für die innere Chronologie und für den Belegungsab-‐ lauf und wiederum solche aus neun Frauengrä-‐ bern sind für eine Kombinationsstatisik geeignet. Das Fundmaterial lässt sich relativchronologisch in drei Phasen einordnen. Sechs Gräber gehören in die Phase 1 (MA-‐SpA I), acht Gräber in die Pha-‐ se 2 (SpA), sowie acht Gräber in die Phase 3 (SpA III). Zwischen der Phase 1 und 2 handelt es sich um eine Bevölkerungskontinuität. Aufgrund der zeitlich nahen Datierung sind es wahrscheinlich zwei Generationen gewesen. Zwischen der Phase 2 und 3 ist mit einer Diskontinuität zu rechnen. Die umfangreiche Analyse der lilienver-‐ zierten Beschläge bildet den Kernpunkt der Ar-‐ beit. Nach allgemein anerkannter Meinung der awarenzeitlichen Forschung ist die Zeitstellung der lilienverzierten Beschläge ein Produkt der jüngsten Phase der Spätawarenzeit (SpA III) und werden um 800 n. Chr. datiert. Diese Arbeit hat sich ans Ziel gesetzt alle lilienverzierten Beschlä-‐ ge, die bis 2011 publiziert wurden, einer neuen Typologie zu unterziehen. Der Bestand aus 310 Gräbern, Streufunden und Fundkomplexen von 145 Fundorten erbrachte 1022 lilienverzierten Beschläge, die fünf Lilientypen aufweisen. Typ 1 ist die dreiblättrige Lilie mit Knospe, Typ 2 die geometrisch durchbrochene Lilie, Typ 3 die fünf-‐ blättrige Lilie mit Knospe, Type 4 die natürlich dargestellte Lilie und Typ 5 die gitterartige Lilie. Fundkomplexe mit Lilienbeschlägen wurden systematisch mittels Kombinationstabel-‐ len und Korrespondenzanalyse ausgewertet. Die vergesellschafteten Beschläge werden ebenfalls mit in der Seriation aufgenommen; demnach werden insgesamt 3110 Beschläge analysiert. Lilientyp I und II sind geläufige Typen und haben eine weite Verbreitung. Beide Typen lassen sich mit allen Lilientypen kombinieren. Lilientypen III, IV und V sind weniger häufig verbreitet und las-‐
Ausblick
sen sich jeweils nur mit Lilientyp I und II kombi-‐ nieren. Ein Ergebnis der Seriation ist, dass sich die spät-‐ awarenzeitlichen Beschläge in drei Phasen glie-‐ dern lassen; Phase 2 wurde in 2A und 2B geteilt. Phase 1 und 2A datieren in die SpA I-‐II, Phase 2B und 3 in die SpA III. Dies bedeutet, dass das Lili-‐ enmotiv bereits auf Gürtelgarnituren auftritt, die in die SpA I-‐II datieren. Dies trifft hauptsächlich auf Tüllenriemenzungen (insbesondere in Lilien-‐ typ IV), breite wappenförmige Beschläge (insbe-‐ sondere Lilientyp V) und solche in Flechtband (insbesondere Lilientyp II) zu. Diese Erkenntnis widerlegt jegliche Forschungsmeinungen über eine ausschließlich chronologische Einordnung des Lilienmotivs in die SpA III. Stellt man die Kombinationen der Gürtel-‐ garnituren aus der SpA I-‐II und III gegenüber, fällt sofort ins Auge, dass sich die Garnituren im Laufe der Spätawarenzeit technisch und stilis-‐ tisch stark verändert haben (vgl. Abb. 24-‐25). Ihre Hauptentwicklung sind neben technischen Details (insbesondere der Übergang von der Tülle zu Ösenzwingen) einheitlich zusammengesetzte Garnituren der SpA III (insgesamt 54 Garnituren), die auf eine lokale Produktion deuten und deren
Hauptwerkstadt im Theißgebiet in der Großen Ungarischen Tiefebene, genauer in der Gegend von Szentes und Szeged liegen könnte (vgl. Taf. 60). Die Kartierung der Gürtelgarnituren der SpA I-‐II dagegen hat gezeigt, dass ca. 66 Prozent in Transdanubien und der Kleinen Ungarischen Tiefebene vorzufinden sind. Dank der ausführlichen Analyse der li-‐ lienverzierten Gürtelgarnituren ist es gelungen, die Spätawarenzeit griffiger als bisher in einzelne Zeitphasen zu unterteilen. Für chronologische Fragestellungen ist es in Zukunft wichtig, archäo-‐ logische Artefakte nicht ausschließlich bezüglich ihres Motivs auszuwerten, sondern auch das Ma-‐ terial, die Herstellungstechnik und Form zu be-‐ rücksichtigen. Alle vier Kategorien entwickeln eine erfolgreiche Typologie. Außerdem wären Radiokarbondaten von Knochen spätawarenzeit-‐ licher Gräberfelder wünschenswert, um die rela-‐ tive Chronologie des Fundmaterials zu testen.
Outlook
This book analyzes the cemetery Rákóczifalva in Central Hungary with its 58 Avar burials. A chro-‐ nology of the burials has been established accord-‐ ing to similar objects that can be found in the Carpathian Basin. The occupancy of the cemetery can be categorized into three phases: the begin-‐ ning can be either dated to the end of the Middle Avar period or to the early Late Avar period I. The second phase describes the more developed Late Avar period. The end of occupancy is dated to the outgoing Late Avar period III. 88 percent of the graves of the Avar ce-‐ metery are oriented NNW-‐SSE and 4 percent NW-‐ SE and NS respectively. For another 4 percent the orientation of the graves is not identifiable due to the difficult determination of the grave outline.
On average, the orientation of the graves is 336 degrees. The population is generally buried in rectangular grave pits; half of the community was buried in coffins. One third of the graves were interfered with truncations either from the Árpád period or modern times. Anthropological analysis of the skeletal remains has not been carried out; therefore, the sex determination of the deceased is carried out on the basis of archaeological determination. The gender distribution in Rákóczifalva is relatively balanced; overall there are 19 male (24 percent) and 16 female (28 percent) burials. The average size of a grave pit of an adult is 194 x 84 cm; the average length of a male adult is around 166 cm and of a female adult around 151 cm. The average
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
depth of all burials is around 34 cm. Special fea-‐ tures at Rákóczifalva are graves including wea-‐ pons, cattle and pottery. Complete and incomplete belt-‐sets are found in five male burials; therefore, 26 percent of men were equipped with a belt-‐set: three adults, one Infans II (11-‐12 years) and one Infans I (3-‐4 years). Finds from 22 graves can be used to establish a chronology of the cemetery; finds from nine fe-‐ male graves are suitable for seriation. The finds can be sorted into three phases. Six graves belong to phase 1 (MA-‐SpA I), eight graves to phase 2 (SpA), as well as eight graves to phase 3 (SpA III). The occupation of the cemetery was continuous between phase 1 and 2. Due to the close timespan of phase 1 and 2 it is possible that these two pha-‐ ses represent two generations. It is expected to have a discontinuity between phase 2 and 3. The core of this book is the comprehensi-‐ ve analysis of an extensive database of lily-‐ decorated fittings. It has been generally accepted that lily-‐decorated fittings are produced at the final stage of the Late Avar period (SpA III), more precisely around 800 AD. This work aimes to critically examine all lily-‐decorated fittings that were published by 2011. 310 graves, stray finds and find complexes of 145 localities yielded 1022 lily-‐decorated fittings that could be assigned five lily types. Type 1 is the three-‐leaved lily with a bud, type 2 the geometric lily in openwork, type 3 the five-‐leaved lily with a bud, type 4 the natural lily and type 5 the grid-‐like lily. Find complexes with lily fittings were systematically evaluated by seriation and Corres-‐ pondence analysis. Late Avar fittings with motifs other than the lily were also included in the seria-‐ tion evaluating around 3110 fittings. Lily type I and II are common types and have a wide distri-‐ bution; both types can be combined with all other lily types. Lily types III, IV and V are less common and can only be combined with either lily type I or II.
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One result of the seriation is that Late Avar fit-‐ tings can be divided into three phases; phase 2 can be divided into 2A and 2B. Phase 1 and 2A date to SpA I-‐II, phase 2B and 3 to SpA III. This indicates that the lily motif already occurs on belt-‐sets that are dated to SpA I-‐II. This applies mainly for 'spout strap-‐ends' (particularly lily type IV), 'crest-‐shaped fittings' (particularly lily type V), and those in 'plaited bands' (particularly lily type II). This analysis refutes any research opinion about the sole dating of the lily fittings to SpA III. Belt-‐sets that are dated to SpA I-‐II and to SpA III have been compared (see. Fig. 24-‐25); it is immediately obvious how diverse these belt-‐sets are in terms of technology and styles. One of the primary differences is not only the transition from the so-‐called ‘spout strap-‐ends’ to ‘eyelet-‐ clamp’, but also the development from stylistical-‐ ly inconsistent to uniform compositions of belt-‐ sets. 54 of such uniform belt-‐sets are dated to SpA III and suggest a local manufacture in the Tisza area in the Great Hungarian Plain, specifi-‐ cally in the area around Szentes and Szeged (see Tab. 60). On the contrary, around 66 percent of belt fittings that are dated to SpA I-‐II are distribu-‐ ted in Transdanubia and in the Little Hungarian Plain (see Tab. 59). The detailed analysis of the lily decorati-‐ on on belt fittings allows the division of the Late Avar Period into more detailed periods than has hitherto been possible. This study has proven that it is important, not only to characterize ar-‐ chaeological objects according to their motifs, but also to analyze the material, the construction techniques and the form of the fittings. These four categories together shape a fruitful typology. Furthermore, radiocarbon determinations of bone collagen from late avar graveyards would help future studies to test the chronology of the objects.
Ausblick
Zusammenfassung Die systematische Auswertung lässt das Lilien-‐ motiv in fünf Typen und deren Beschläge in 68 Kategorien und 80 Varianten gliedern. Zu beto-‐ nen ist, dass das Lilienmotiv bereits einzeln auf Tüllenriemenzungen Anfang des 8. Jahrhunderts verwendet wurde. Im Laufe des 8. Jahrhunderts verbreitet sich das Lilienmotiv im gesamten Kar-‐ patenbecken auf unterschiedlichen Beschlägen und Konstruktionen bis die Gürtelgarnituren in der Wende 8./9. Jahrhunderts größtenteils stilis-‐ tisch homogen sind. Dies bezeugt, dass nicht das Lilienmotiv, sondern die Konstruktionstechnik der Beschläge chronologisch aussagekräftig ist und als Zeiterscheinung zu deuten ist. Damit ist das Lilienmotiv an sich ca. 100 Jahre früher zu datieren als bisher angenommen. Die homogenen Gürtelgarnituren zum Ende der Awarenzeit deu-‐ ten auf eine regionale Produktion, hinter der ein Werkstattkreis im Theißgebiet um Szeged und Szentes stehen sein dürfte.
In der vorliegenden Arbeit wird das Fundmateri-‐ al des im zentralungarischen Komitat Jász-‐ Nagykun-‐Szolnok gelegenen Gräberfeldes von Rákóczifalva mit seinen 58 awarenzeitlichen Bestattungen analysiert. Diese lassen sich chro-‐ nologisch drei Phasen zuordnen. Der Belegungs-‐ beginn datiert in die ausgehende Mittelawaren-‐ zeit oder die Spätawarenzeit I. Die zweite Phase beschreibt die entwickelter Spätawarenzeit. Das Belegungsende ist als dritte Phase in der ausge-‐ henden Spätawarenzeit III zu fassen, die u. a. mit zwei lilienverzierten Gürtelgarnituren vertreten ist. In der Forschung werden lilienverzierte Gürtelgarnituren chronologisch ausschließlich in die letzte Phase der Spätawarenzeit um 800 n. Chr. eingeordnet. Zur Überprüfung dieses Ansat-‐ zes wird eine Typologie der etwa 1000 lilienver-‐ zierten Beschläge erstellt und damit die Periodi-‐ sierung der Spätawarenzeit verfeinert.
The Cemetery Rákóczifalva in Central Hungary and the Chronology of the Late Avar Period Summary This study analyzes the finds of the cemetery in Rákóczifalva in the county of Jász-‐Nagykun-‐ Szolnok in Central Hungary with its 58 Avar buri-‐ als. These can be assigned three chronological phases. The beginning of occupancy can be either dated to the end of the Middle Avar period or to the early Late Avar period I. The second phase describes the more developed Late Avar period. The end of occupancy is defined as the third pha-‐ se to the outgoing Late Avar period III, which among other finds is represented with two belt-‐ sets that are decorated with lilies. Research suggests that belt-‐sets decor-‐ ated with lilies date only to the final stage of the Late Avar period more precisely, around 800 AD.
This approach is critically examined through a refined typology of around 1000 belt fittings al-‐ lowing a more precise periodization of the Late Avar period. The systematic evaluation allows the division of the lily motif into five types and their fittings into 68 categories and 80 variants. It un-‐ derlines that the lily motif has already been used in small quantities for ´spout strap-‐ends´ (Tüllen-‐ riemenzungen) dated to the beginning of the 8th century. During the 8th century, the lily motif is common on various fittings and construction techniques throughout the Carpathian basin. In the turn of the 8th and 9th centuries the belt sets are mostly stylistically homogenous. This proves
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
that not the lily motif, but the construction tech-‐ nique of fittings is chronologically meaningful and can be interpreted as an appearance in time. In conclusion, the lily motif itself is around 100 years earlier than previously suggested. The ho-‐ mogenous belt sets from the end of the Avar pe-‐
riod point to a regional production, behind which a manufacture center may have been in the Tisza area around Szeged and Szentes.
A rákóczifalvai temető Közép-‐Magyarországon és a késő avar kori leletanyag kronológiája
Rezümé Jelen munkában a közép-‐magyarországi Jász-‐ Nagykun-‐Szolnok megyében fekvő rákóczifalvai temető 58 avar kori sírjának leletanyaga kerül elemzésre. A leletanyagot kronológiailag három csoportra oszthatjuk. A temető használatának kezdete a közép avar kor végére vagy a késő avar kor első fázisára keltezhető. A második fázist a fejlettebb késő avar kori leletanyag jellemzi. A harmadik fázis, ami egyben a temető has-‐ ználatának végét jelenti, a késő avar kor 3 fázisába esik, és többek között két liliomdíszes övgarnitúrát tartalmaz. A liliomdíszes övgarnitúrákat a kutatás kizárólag a késő avar kor utolsó fázisába sorolja, Kr. u. 800 körüli keltezéssel. E megközelítés vi-‐ zsgálatára a körülbelül 1000 rendelkezésre álló liliomdíszes veret tipológiáját készítettük el, a-‐ mely hozzájárul a késő avar kori leletanyag peri-‐ odizációjának finomításához. A szisztematikus elemzéssel a liliomos motívum öt típusra osztható, míg annak veretei
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68 kategóriába és 80 variánsba sorolhatók. Fon-‐ tos hangsúlyozni, hogy a liliomos motívumot egy-‐ es tokos szíjvégeken már a 8. század elején al-‐ kalmazták. A 8. század folyamán a liliomos motívum elterjed az egész Kárpát-‐medencében különböző típusú és különböző készítési tech-‐ nikájú vereteken, majd a 8./9. század fordulójára az övgarnitúrák nagyrészt egységessé válnak. Ez azt mutatja, hogy nemcsak a liliomos motívum, hanem a veretek készítési technikája is kro-‐ nológiai jelentőséggel bír és az idő múlásával változó jelenségnek tekinthető. Az elemzés eredményei alapján a liliomos motívum körülbelül 100 évvel korábbra datálható, mint ezt eddig feltételezték. Az avar kor végi homogén övgarnitúrák regionális készítésre utalnak, ame-‐ lynek hátterében egy tiszavidéki, Szeged és Szen-‐ tes környéki műhelykör álhatott. Fordítás Hajnalka Herold
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Abkürzungen
Abkürzungen Kurzform A Abb. Ao. Anm. AGR AMT ARR ä Ø Br. bA Bd. BG BSL bzw. ca. CZ Ders. Dies. DJM Ebd. ELTE ehem. evtl. FA FO FRG GG GS GSch H Hgg. HRB HRB-‐A Hrsg. HRZ HR HU i Ø insg. Inv. Jh. JNSZ Kat. KJM Kom. L LS MA MNM NW N N Nr. NR NRB NRZ
Bedeutung Österreich Abbildung Aufbewahrungsort Anmerkung Agraffe Amulet Armreifen äußerer (Dm.) Breite breiteste Ausdehnung Bodendurchmesser Bulgarien Beschlag beziehungsweise circa Tschechien Derselbe Dieselbe Damjanich-‐János-‐Múzeum (Szolnok) Ebender/Ebendiese Eötvös Loránd Tudományegyetem ehemals eventuell Frühawaren Fundort Fragment Gürtelgarnitur Gürtelschnalle Gürtelschlaufe Höhe Herausgeber Hauptriemenbeschlag Hauptriemenbeschlagsanhänger Herausgeber Hauptriemenzunge Kroatien Ungarn innerer Durchmesser insgesamt Inventar Jahrhundert Jász – Nagykun – Szolnok Katalog Koszta József Múzeum (Szentes) Komitat Länge Lochschützer Mittelawaren Magyar Nemzeti Múzeum (Budapest) Nordwesten Nadel Norden Nummer Nebenriemen Nebenriemenbeschlag Nebenriemenzunge
NÖ NÖ O O. o. ORG PB PRL Prop. rek. Rd. RUS S Samml. SK s.o. SO SÖ sog. St. SpA SRB Stfl. T Tab. Taf. ungef. untersch. vgl. W z.B. Ø
Niederösterreich Nordöstlich Osten Orientierung ohne Ohrgehänge Propellerbeschlag Perle Proportion rekonstruiert Randdurchmesser Russland Süden Sammlung Slowakei siehe oben Südosten Südöstlich sogenannt Stück Spätawaren Serbien Standfläche Tiefe Tabelle Tafel ungefähr unterschiedlich vergleich Westen zum Beispiel Durchmesser
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Gräberfeldkatalog Grab 1 (9/11) Datierung Bestattungsart Grabmaße
Römische Kaiserzeit / sarmatisch Körperbestattung O: NW-‐SO 145° T: 85, L: 280, B: 145 cm
Skelett eines Erwachsenen in gestreckter Rückenlage. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Mann. Der Schä-‐ del ist zusammengepresst und auf die linke Seite gedreht. Die Arme liegen gestreckt neben dem Körper, die Beine sind ebenfalls gestreckt. Insgesamt sind die Knochen in schlechter Erhaltung; sie sind größtenteils zermahlen. Die Fußknöchel fehlen. Skelettlänge: 150 cm. Die Grabgrube ist rechteckig mit geraden Wänden und geradem Boden. Beigaben: 1. Eisenfibel – am rechten Oberarm 2. Flintsteinabschlag – auf den Rippen, zwischen der linken Hand 3. Kreisrunde Eisenschnalle – auf der rechten Beckenschaufel 4. Eisenmesser – lag ursprünglich sehr nah an der äußersten Seite des linken Oberschenkelknochens, welcher vernichtet worden ist 5. Silbermünze – zwischen den beiden Oberschenkelknochen 6. Scheibengedrehter, kleiner Krug – an der äußeren Seite des linken Knöchels Grab 2 (27/42) Datierung Unbekanntes Zeitalter Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: W-‐O, 225° T/L/B: keine Angaben Gestreckte Körperbestattung. Kindergrab eines ungefähr zwischen 6-‐9 jährigen Kindes. Die Knochen sind in sehr guter Erhaltung, mit Ausnahme des Schädels, der Rippen und der Armknochen, die nur zum Teil erhalten sind. Die nördliche Beckenschaufel fehlt, die andere Hälfte ist ver-‐ wittert. Der Rücken ist leicht nach Norden gebogen. Die Oberschenkel-‐, und die Unterschenkelknochen sowie die Kniescheiben sind unversehrt. Der nördliche Fußrücken fehlt. Skelettlänge: 94 cm. Die Grabgrube kann nicht iden-‐ tifiziert werden. Ohne Beigaben. Grab 3 (28/43) (Taf. 9) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 10-‐15, L: 220, B: 90 cm Gestörtes Grab. Skelett eines Erwachsenen in gestreckter Rückenlage. Das Skelett ist stark unvollständig; die Kno-‐ chen liegen teilweise nicht an ihrem ursprünglichen Ort. Der Schädel ist bruchhaft. Erhalten geblieben sind nur noch die rechten Unterarmknochen, die linken Ober-‐ und
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Unterarmknochen, sowie die rechten Fingerknochen. Die beiden Beckenschaufeln und die Oberschenkelknochen sind bruchhaft. Die linken Fußrückenknochen fehlen. Länge des Skelettes: 170 cm. Der Umriss der Grabgrube ist nicht sichtbar. Beigaben: 1. Eisenobjekt; 3,7 x 3 cm (größte Breite) – vor dem linken Oberschenkelknochen Grab 4 (29/45) (Taf. 1, 9) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 345° T: 10-‐15, L: 195, B: 100 cm Gestörtes Grab. Skelett eines Erwachsenen in gestreckter Rückenlage. Das Geschlecht ist fraglich. Die Länge des Skelettes beträgt 175, die größte Breite 36 cm. Das Skelett ist stark unvollständig. Erhalten geblieben sind folgende Knochen: Der Schädel, das linke Schlüsselbein, drei linke Rippen, weitere Bruchstücke der Rippen, der rechte und linke Oberarmknochen, die linken Unterarm-‐ und Hand-‐ knochen, der linke Beckengürtel, rechte und linke Ober-‐ schenkel-‐ und Unterschenkelknochen, Zehenknochen und die Knöchel. Die Umrisse der Grabgrube können nicht identifiziert werden. Beigaben: 1. Ovale Bronzeschnalle von 2,3 x 1,6 cm – innen neben dem rechten Oberarmknochen, dort wo ehemals die Rippen waren 2. Ovale Bronzeschnalle 3,2 cm lang; Bügel: 1,7 x 2,3 cm – neben dem linken Unterarm und auf der lin-‐ ken Beckenschaufel 3. Vier Eisenbruchstücke, einst Sargklammern – neben dem linken Oberschenkel Grab 5 (30/46) (Taf. 1, 8-‐12) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 345° T: 12-‐20, L: 190, B: 81 cm Bestattung von zwei Rinderskeletten in einer rechtecki-‐ gen Grabgrube. Der Umriss der Grabgrube ist nicht sicht-‐ bar, jedoch hilft die Lage der Tierknochen, diesen zu ver-‐ muten. Die Längsachse der Grabgrube ist in Richtung NS. Die Extremitäten der beiden Tiere, bzw. ein Teil der Rip-‐ pen, lagen bei der Längsseite der zweiten Grube. In der nordöstlichen Ecke der Grube liegt ein Rinderschädel (Rind I). Die Haltung der Wirbelsäule zieht sich in Rich-‐ tung NO. Der zweite Rinderschädel liegt mittig im nördli-‐ chen Teil der Grube (Rind II). Der Rest der Wirbelsäule und Rippen nehmen die Position der Grabmitte ein. Ne-‐ ben den Tierknochen kamen zwei Eisenobjekte zum Vor-‐ schein. Das eine (2) war in der nordöstlichen Ecke der Grube, das zweite (1) fand man im südöstlichen Teil zwi-‐ schen Schädel und Wirbelsäule. Ein weiteres Bruchstück
Gräberfeldkatalog
eines Eisenobjektes (3) kam im nordöstlichen Teil der Grube zum Vorschein – vor den Knochen neben der östli-‐ chen Wand. Bei der Entnahme der Knochen wurde eine eiserne Sargklammer (5) entdeckt. Unter den Rindern befand sich ein Skelett einer erwachsenen Frau in ge-‐ streckter Rückenlage. Die Erhaltung der Knochen ist sehr schlecht. Der Schädel ist stark verletzt, eingedrückt und ist leicht nach Osten gebeugt. Die Oberschenkelknochen und die verwitterten Armknochen sind außen völlig zer-‐ setzt. Die leicht angewinkelten Arme liegen auf dem Be-‐ cken. Skelettlänge: 130 cm, gelegene Länge: ebenfalls 130 cm. Die Grabgrube ist rechteckig, die Ecken abgerundet. Im südlichen Teil des Grabes schneidet die gepidenzeitli-‐ che Grube (33/58) ein. Die Skelettknochen der Frau lie-‐ gen fast auf gleicher Ebene wie die Rinderknochen (Rip-‐ pen, Oberschenkelknochen). Weitere Beobachtungen: Um die Skelettknochen der Körperbestattung herum kann eine braune Verfärbung beobachtet werden. Beigaben: 1. Drei Eisenobjekte, wahrscheinlich ursprünglich Sargklammern – zwischen dem Schädel und der Wirbelsäule des II. Rindes 2. Eiserne Sargklammer, 8 cm lang, hohe Klammer von 3 cm – nordöstlichen Teil der Grube 3. Eisenobjekt; 4,5 cm lang – an der nordöstlichen Grubenwand auf dem Knochen des Rindes 4. Eiserne Sargklammer; 10,1 cm lang – neben dem rechten Oberschenkelknochen der Frau und außen neben der Wirbelsäule des II. Rindes 5. Eiserne Sargklammer von 9,2 cm Länge; drei weitere Bruchstücke – vor der dritten Beigabe 8. Perlenreihe: verschiedene Typen von weißlich hell grünen bis schwarzen Perlen. Insgesamt: vier Kugelperlen, vier Zylinderperlen, 66 Melo-‐ nenperlen (74): Kugelperlen (4): Kugel: Goldfolie (1). Gedrückte Kugeln: grün matt (1); grasgrün glänzend (1); schwarz-‐grau (deformiert) (1). Zylinder (4): weiß-‐altrosa (1); transluzid, weiß-‐ olivgrün (3). Melonenkernperlen: transluzid-‐hell (16): kegel-‐ förmig, klein: weiß-‐leicht türkis transluzid (1); grün-‐türkis transluzid (1); türkis (3); helltürkis (1); hellgrün, zwei Bruchstücke (3); hell-‐ grasgrün (1); gedrungener Körper: transluzid weiß (1); fünf Bruchstücke. Dunkel: grün (3); tropfenförmig, gerippt: oliv-‐ grün (1); heller olivgrün (1); Bruchstück (1) Dunkel: blau (6), türkis (11); tropfenförmig, pro-‐ filiert: dunkelblau, leicht transluzid (1); tropfen-‐ förmig: Bruchstücke, kräftig türkis (3); länglich, profiliert: türkis (1); oval: hellblau (1); rund: mittelblau (1); eiförmig: türkis-‐blau (3); dunkel-‐ blau (1); dunkeltürkis (1); gestreckt tropfen-‐ förmig: dunkelblau (1); Bruchstück (1); länglich, gerippt: dunkelblau (1). Schwarz (36): 18 schwarz, starkes Rillenmuster, rau, teils braune Punkte, unterschiedliche Form. Neun bruchhaft; neun glatte schwarze, unter-‐ schiedliche Formen: tropfenförmig: schwarz (1); tropfenförmig gestreckt: schwarz (1); breit trop-‐
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fenförmig: schwarz (1); herzförmig, profiliert: schwarz (1). Versilberte Perleneinfassung; vier Bruchstücke von bronzenen Rohren – unter dem Schädel im östlichen Teil der Grube Bronzenes rundes Ohrgehänge mit Anhänger und drei erhaltenen Knöpfen von jeweils 0,5/0,6 cm Länge entlang des Ringes. Der Ring ist ein wenig gestaucht mit den Maßen 3,4 x 3,1 cm. Der 1,5 cm lange Anhänger (Messung ohne Ver-‐ bindungskugel) ist nach innen gebogen; dem-‐ nach betrug die ursprüngliche Länge des Ohr-‐ rings 5,1 cm. Der Anhänger besteht aus einer bronzenen zylinderförmigen Einfassung mit ei-‐ ner schwarzen glänzenden Kugel – vor dem Schädel in der Mitte, oberhalb der Wirbelsäule, bzw. auf der Höhe des linken Ober-‐ arms Bronzener Armreif mit kreisrunden, geöffnet er-‐ weiterten Enden, hohl. In den Öffnungen befin-‐ det sich ein Pfropfen. Der bronzene Draht ist aufgeschraubt. Der Reif ist fast vollständig erhal-‐ ten geblieben. An einer Seite befindet sich ein großflächiger Stoffrest des Gewandes. Maße: 8,7 x 7,4 x 1 cm – auf dem rechten Unterarm Bronzener Armreifen s.o. (10), allerdings ent-‐ zweigebrochen. Stoffreste nur auf der Rückseite des Reifes. Maße: 9 x 7 x 1 cm – auf dem linken Unterarm Eiserne Sargklammer; 12, 7 cm lang – bei der südlichen Wand der Grabgrube, ent-‐ lang der Grube 33/35 Bronzenes rundes Ohrgehänge mit Anhänger und zwei erhaltenen Knöpfen von jeweils 0,5 cm Länge entlang des Ringes. Der Ring ist ein wenig gestaucht mit den Maßen 3,2 x 3,0 cm. Der An-‐ hänger besteht aus einer bronzenen zylinder-‐ förmigen Einfassung mit einer schwarzen glän-‐ zenden Kugel und beträgt in seiner vollen Länge mit Verbindungselement zum Ring 2,1 cm. – unter dem Schädel (kam erst bei der Freile-‐ gung zum Vorschein)
Grab 6 (41/93) Datierung Bestattungsart Grabmaße
Neolithisch Hockerbestattung O: N-‐S 138° T/L/B: keine Angaben
In einer ungefähr runden Grabgrube mit einer Verfärbung an der nördlichen Seite, liegt auf der linken Seite ein Ske-‐ lett eines Erwachsenen in Hockerlage. Es handelt sich um eine ungestörte Grube; die Knochen des Skelettes sind unterschiedlich gut erhalten. Der Schädel ist z.B. nur auf der südwestlichen Seite sichtbar, die linken Handknochen sind unter das Kinn hochgezogen. Die Knie sind stark nach oben gezogen, die beiden Fersen kommen in die Nähe der Beckenknochen. Das Becken ist wegen der Aus-‐ grabung gestört. Das Kreuz der rechten Hand liegt über der Wirbelsäule, der Brustkorb ist geöffnet. Der Oberkör-‐ per liegt infolge des Druckes der Erde auf dem Rücken. Die Achse von der Schädeldecke bis zum Sitzbein ist in Richtung NS. Die Länge des Skeletts beträgt von der Schä-‐
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials deldecke bis zum unteren Teil des Schienbeins 88 cm. Ohne Beigaben. Grab 7 (46/77) Datierung Kupferzeit / Tiszapolgár Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: 154° T: 3-‐4 (Abriss), L: 120, B: 90 cm Gestörtes Grab. Ein Kind (?) liegt auf der linken Seite mit leicht hochgezogenen Knien. Die Länge des Skelettes beträgt von der Schädeldecke bis zum Knöchel 75 cm. Das Skelett ist stark unvollständig. Beide Hände sind neben dem Körper hochgezogen. Vorhandene Knochen: zwei Bruchstücke von Oberschenkeln, zwei Ober-‐ und Unter-‐ arme, zwei Speichen, ein Schulterblatt, ein Halswirbel (Atlas). Der Schädel ist stark bruchhaft. Die Umrisse der Grabgrube und die Orientierung können nicht bestimmt werden. Ohne Beigaben. Grab 8 (47/78) (Taf. 13) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 8-‐10, L: 123, B: 50 cm Skelett eines jungen Erwachsenen (?) in gestreckter Rü-‐ ckenlage. Das Skelett ist von der Schädeldecke bis zum Ende der Oberschenkelknochen – mit Ausnahme der rechten Oberhand – erhalten geblieben und misst eine Länge von 114 cm. Die größte Breite beträgt 31 cm. So-‐ wohl die linken Rippen als auch die rechten Armknochen befinden sich in einem leicht verschobenen Zustand. Der Schädel ist nach links gekippt. Der Umriss der Grabgrube kann nicht beobachtet werden. Ohne Beigaben. Grab 9 (48/79) (Taf. 13) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 5-‐6, L: 140, B: 100 cm Gestörtes Grab. Bestattung eines Erwachsenen in ge-‐ streckter (?) Rückenlage. Das Skelett ist stark unvollstän-‐ dig, das Grab stark gestört. Vom Skelett sind folgende Knochen übrig geblieben: beide Unterschenkelknochen, Knöchel sowie Bruchstücke der beiden Oberschenkeln. Zuletzt sind noch einige bruchhafte Wirbel, ein Teil des rechten Beckens, die rechten Unterarmknochen, sowie rechte Fußknochen vorhanden. Der rechte Arm liegt diagonal auf dem Becken. Die Länge des Beins oberhalb des Oberschenkelknochens bis zum Knöchel beträgt 82 cm. Das rechte Bein ist leicht hochgezogen. Der Umriss der Grabgrube kann nicht beobachtet werden. Ohne Bei-‐ gaben. Grab 10 (51/84) (Taf. 14) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 337° T: 9-‐10, L: 190, B: 90 cm
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Leichte Störung. Skelett eines Erwachsenen in gestreckter Rückenlage. Das Geschlecht ist unbekannt. Die Länge des Skeletts beträgt 177 cm, die größte Breite 45 cm. Das Skelett ist teilweise unvollständig und leicht gestört. Auf einem Teil des Schädels kann eine grüne Verfärbung beobachtet werden. Die linken Unterarm-‐ und Handkno-‐ chen fehlen komplett, die beiden Fußrücken fast vollstän-‐ dig; vom Schädel fehlt ein ganzes Stück, ebenfalls von den rechten Handknochen ein Teil. In den Ecken des Grabes können eingetiefte Pfostenspuren beobachtet werden. Beigaben: 1. Vier Eisenobjekte, die ursprünglich zu einer rechteckige Eisenschnalle gehört haben, unge-‐ fähr 3,8 x 3,1 cm, in situ – mittig auf dem Becken Grab 11 (54/89) (Taf. 1, 14) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 337° T: 37, L: 211, B: 73 cm Ungestört. Bestattung einer erwachsenen Frau in ge-‐ streckter Rückenlage. Das Geschlecht kann nicht festge-‐ legt werden. Das Skelett ist gut erhalten. In dem Grab kann keine Störung beobachtet werden. Der Schädel ist minimal auf die linke Seite gedreht. Die gestreckten Arme liegen parallel zum Körper. Das rechte Bein ist ebenfalls gestreckt, das linke leicht nach außen gebeugt. Die Länge des Skelettes beträgt 163 cm, die größte Breite 36 cm. In den vier Ecken des Grabes können Pfosten-‐spuren beo-‐ bachtet werden (NO: rechteckig; NW: rund; SO, SW: halb-‐ rund/oval). Beigaben: 1. Ovale Eisenschnalle von 2,8 x 2,2 cm mit bronze-‐ nem Schnallendorn – innen auf der rechten Seite der linken Becken-‐ schaufel 2. Bikonischer Spinnwirtel mit einer glatten Ober-‐ fläche. Maße: ä Ø: 2,7; i Ø: 0,7 cm; H: 2 cm. Auf einer Hälfte sind lediglich sieben Einritzungen ersichtlich – vor dem linken Unterarmknochen. Erst nach der Räumung des Grabes entdeckt Grab 12 (57/98) (Taf. 2, 8, 15) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 320° T: 52, L: 232, B: 50 cm Ungestört. Bestattung einer Frau in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist gut erhalten, in gelegener Län-‐ ge beträgt dieses 160 cm. Das Skelett liegt auf dem Rü-‐ cken, entlang dessen liegen die Gliedmaßen annähernd parallel. Der Kopf ist auf die linke Seite gebeugt. Die Hand-‐ und Fußknochen sind teilweise unvollständig, der linke Brustkorb leicht aus der Lage verschoben. In den Ecken der Grube sind mit einem Umfang von 35 cm und einer Tiefe von 5 cm relativ einheitliche Pfostenlöcher von ovaler Form; das Nordöstliche ist rechteckig mit abgerundeten Ecken.
Gräberfeldkatalog
Beigaben: 1. Scheibenförmiges rosettenförmiges Agraffen-‐ paar aus Bronze mit verschiedenfarbigen Glas-‐ einlagen. Ein ä. aus Bronzedraht tordierter Rand schließt einem großen, runden, tief blauen Stein ein (Ø: 0,7 cm). Diesen umkreisen jeweils drei blaue und orangefarbene Glaseinlagen, die zu-‐ sammen die Agraffe blumenartig schmücken. Zwischen den sogenannten Blütenblättern be-‐ finden sich weitere fast dreieckige Glaseinlagen von unregelmäßig blauer, orangefarbener und weißlich-‐gelber Farbe. Bei einer Agraffe ist noch der Verschlusshaken erhalten geblieben. Maße: Ø 2,5 cm – unter dem Kinn und neben den Halswirbeln 2. Armreifen aus gebogenem Bronzedraht, massiv, unverziert mit leicht überlappenden Enden. Fast runder Querschnitt von 6,5 x 6,2 cm. Die Dicke des Reifens beträgt 0,4 cm und besteht aus ei-‐ nem leicht abgerundeten Querschnitt – beim rechten Handgelenk 3. Armreifen s.o. (2) mit geringfügigen Maßunter-‐ schieden von 6,3 x 6,2 cm und erhält dadurch eine rundere Form – beim rechten Handgelenk 4. rechteckförmige Eisenschnalle von 3,2 x 2,4 cm – beim Ansatz des Oberschenkelknochens zur rechten Hüfte 5. Vier gereihte Perlenreihen: Perlen von unter-‐ schiedlichen Typen und Farben. Insgesamt: drei Kugelperlen, 53 Zylinderperlen, elf Kegel, zwei Prismen, 156 Melonenperlen (225). Kugelperlen (3): Kugel: transluzid, weiß-‐ hellgrün (2). Gedrückte Kugel: marineblau, leuchtend (1). Zylinder (53): gewölbte Seite: transluzid-‐weiß, Bruchstücke (4); transluzid, weiß-‐hell türkis (2); transluzid, weiß-‐grün (4); dunkelblau-‐ schwarz (1); dunkelbraun-‐schwarz (1); schwarz-‐grau (1); gewölbte Seite, breit: translu-‐ zid-‐weiß, milchig (1); transluzid-‐weiß glänzend, Bruchstücke (3); transluzid-‐weiß, transluzid-‐ fast blickdicht, kräftig gelb (3); weiß-‐grünlich (1); matt (1); schwarz-‐grau (1); transluzid, hell-‐ grün (1); transluzid, weiß-‐grau (1); weiß-‐grau (1); lang: transluzid-‐weiß (2); transluzid, weiß-‐ grünlich (1); transluzid, türkis-‐blau (3); translu-‐ zid, olivgrün (1); kurz: transluzid, weiß-‐olivgrün (1); kurz, breit: transluzid-‐weiß (2); transluzid, weiß-‐olivgrün (1); schwarz-‐grau (1); Zylinder, kurz, rechteckförmig, abgerundet, breit: translu-‐ zid weiß (2); eiförmig: türkis-‐grün (1); translu-‐ zid, altrosa (1); mittel-‐dunkelgrün, karneolrot (1); Zylinder, kurz, rechteckförmig, abgerundet, breit: transluzid-‐hellblau (1); Bruchstücke: transluzid: türkis (2) von unterschiedlichen Per-‐ len; transluzid hell-‐grün (2), transluzid weiß (4). Bruchstücke; dunkelbraun 3x (mind. 1 Perle). Kegel (11): weiß-‐grau (3) und Bruchstücke (6); weiß-‐altrosa (1), grün als Bruchstück (1); Kegel, länglich bikonisch: transluzid: weiß (1); weiß (1); transluzid: weiß-‐hell grün (1). Prisma (2): Querschnitt eines länglichen Pris-‐ mas: blau (1); Querschnitt eines gestauchten Prisma: blau (1).
Melonenkernperle: transluzid hell (7): großfor-‐ matig, rund: hellgrün (1); gestreckt tropfenför-‐ mig, leicht gerippt: türkis (1); gestreckt tropfen-‐ förmig transluzid: türkis (1); zwei Bruchstücke von unterschiedlichen Perlen: grasgrün (1); transluzid hellgrün-‐türkis (1); sechs Bruchstü-‐ cke (mind. zwei Perlen). Melonenkernperle: Dunkel: insgesamt an grün-‐ schwarz-‐weißen Melonenkernperlen (19): alt-‐ rosa, oliv, weiße-‐schwarze Wellen (1); oliv, Perlmuttglanz (1); oliv, karneolrot, stark porös, kalkig (1); olivgrün mit weißen Strichen, rotes Rohr (sechs untersch. Formen); ein Bruchstück, transluzid (2); olivgrün-‐schwarz-‐weiß gestri-‐ chelt (2); tropfenförmig (2); schwarz-‐weiß ge-‐ strichelt (3). Insgesamt an blauen (türkisen) Me-‐ lonenkernperlen (19): 14 dunkelblaue, rau, wei-‐ ße Punkte, mit dem Fingernagel ritzbar; drei dunkel-‐ türkis, rau, weiße Punkte, mit dem Fin-‐ gernagel ritzbar; Bruchstück. u.a. dunkelblau, bruchhaft (1); breit eiförmig: dunkelblau (1); tropfenförmig: dunkelblau (1); oliv-‐schwarz-‐ weiß (1); tropfenförmig, profiliert: türkis (1); länglich: transluzid türkis (1); türkis-‐blau (1); melonenkern-‐förmig: mittelblau (1). Insgesamt an schwarzen Melonenkernperlen (111): 87 mo-‐ nochrome, glatt, glänzende unterschiedliche Formen. 22 schwarze, gelbe Punkte, die meisten tropfenförmig; zwei amorph. Großförmige For-‐ men: flach tropfenförmig: dunkelbraun-‐schwarz (1); eiförmig: schwarz (1); gestreckt kegelför-‐ mig: schwarz (1); eine Seite gerippt: schwarz (1); länglich: schwarz (1); tropfenförmig: schwarz (1) – auf dem Brustkorb Grab 13 (58/99) (Taf. 13) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 338° Ausmaß der Grube: 2-‐3 cm Gestörtes Grab. Säuglingsgrab in einer rechteckigen Grab-‐ grube. Die Erhaltung des Skeletts ist äußerst schlecht. Die einzelnen erhaltenen Knochenbruchstücke sagen fast nichts über die Bestattungssitte aus. In den Ecken des Grabes können vier Pfostenlöcher beobachtet werden. Im Norden haben diese eine längliche, im Süden eine ovale Form. Ohne Beigaben. Grab 14 (71/114) (Taf. 13) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 345° T: 30, L: 212, B: 75 cm Ohne Störung. Die Bestattung eines Juvenilen/ Erwachse-‐ nen ist in gestreckter Rückenlage vollzogen worden; die Arme sind neben dem Körper gestreckt. Der Schädel fällt auf die linke Schulter, der Kiefer ist geöffnet. Die Knochen sind schlecht erhalten, das rechte Becken und die Rippen fehlen zusammen mit der Wirbelsäule; der Schädel ist bruchhaft. Die rechten Handknochen sind ebenfalls verlo-‐ ren gegangen. Das Skelett liegt fast unmittelbar auf Ni-‐
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials veau des Grabbodens. Die Länge dieses ist von der Schä-‐ deldecke bis zum Fersenknochen 159 cm. In der zweiten Schicht des Grabes sind in den vier Ecken einheitliche runde Pfostenlöcher – mit Ausnahme des nordwestlichen von ovaler Form. Ohne Beigaben. Grab 15 (72/115) (Taf. 2, 16) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 30, L: 220, B: 70-‐75 cm Ungestörtes Grab. Bestattung einer erwachsenen Frau in gestreckter Rückenlage; die rechten Ellenbogen sind leicht hochgezogenen. Die Knochen sind schlecht erhal-‐ ten, verwittert. Das Skelett ist nicht gestört. Der Schädel ist durch die Baggerarbeiten nicht in situ. Die linken Hand-‐ und Fußknochen sind unvollständig. Die Länge des Skeletts beträgt von der Schädeldecke bis zu den Fersen-‐ knochen 152 cm. Zwischen dem Skelett und Grabboden kann beim Kopf eine 16-‐19 cm, beim Bein eine 10-‐15 cm dicke, dunkel gefärbte Schicht beobachtet werden. Beigaben: 1. Glaspastenperlen. Insgesamt: zwei Kugeln, 25 Zylinder-‐, vier Melonenperlen, ein Bruchstück unbestimmbarer Form (32). Kugelperlen: gedrückte Kugel: schwarz (2). Zy-‐ linder: kurz, rechteckförmig abgerundet: schwarz (4); lang: dunkelblau, gelber Fadenlauf, plastisch hervorgehoben (12). Prisma: Quer-‐ schnitt eines ungleich-‐seitigen viereckigen Prismas: schwarz, braune Streifen (3); schwarz (6). Melonenkernperle: olivgrün mit weißen Perlmutt (1); länglich, rechteckiger Querschnitt: hell türkis (1); länglich gestreckt, runder Quer-‐ schnitt: schwarz (1); gedrungener Körper, seg-‐ mentiert: schwarz (1). Bruchstücke: transluzid weiß mit Perlmutt gestrichelt, eckig (1); weitere mit Perlmutt – beim Hals des Skeletts, auf den Halswirbeln und unter dem Kiefer in Perlenreihen. Ihre Rei-‐ henfolge kann nicht festgelegt werden 2. Bronzenes Ohrgehänge mit elliptisch-‐ovalem Ring mit länglicher Gehängeperle aus grünem Glas. Insg. ist das Ohrgehänge 4,7 cm lang; davon der Ring 2,3 x 1,6 cm und der komplette Anhä-‐ nger ist 2,7 cm lang. Die grüne Glasperle hat eine Länge von 1 cm. Der bronzene Ring ist 0,2 cm dick. An den Verbindungen zwischen dem Ring und dem Anhänger, als auch oben und mittig an beiden Seiten befinden sich winzige Bronzekü-‐ gelchen mit einem Ø von 0,1 cm in Zweier-‐ oder Dreierreihen 3. Durchbohrte bronzene römische Münze mit ei-‐ nem Ø von 1,6 cm – in der Nähe der Perlenkette Grab 16 (73/116) (Taf. 17) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 336° T: 54, L: 220, B: 100 cm
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Das ungestörte Skelett eines Erwachsenen liegt in ge-‐ streckter Körperlage auf dem Rücken. Das Geschlecht kann nicht definiert werden. Die Arme sind parallel neben dem Körper, die Beine gestreckt, die Knöchel eng neben-‐ einander. Das Skelett ist ziemlich unvollständig, die vor-‐ handenen Knochen sind aufgrund des lehmigen Bodens bruchhaft. Es sind fast ausschließlich der Schädel, die großen Langknochen, ein Teil der Wirbelsäule, einige Wirbel und das bruchhafte Becken erhalten geblieben. Der Schädel ist nach vorne auf die Brust gekippt. Das Skelett liegt in einer quadratischen Grabgrube. In den vier Ecken sind einheitliche ca. 15 cm tiefe, mit einem Dm. von 25 cm quadratische Pfostenlöcher erkennbar. Ohne Bei-‐ gaben. Grab 17 (77/124) (Taf. 17) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 15, L: 227, B: 75 cm Ungestörtes Grab. Der Verstorbene liegt auf dem Rücken in gestreckter Lage in einer quadratischen Grabgrube. Der Schädel ist leicht auf die linke Seite gekippt. Die Arme sind eng neben dem Körper, die Beine sind gestreckt, die Knöchel kommen zusammen. Das Skelett ist ungestört und komplett. Die Knochen sind gut erhalten. In den vier Ecken der Grabgrube sind im Norden quadratische, im Süden ovale Pfostenlöcher mit einer Tiefe von 13 cm und einem Durchmesser von 28 cm. Beigaben: 1. Eisenmesser 13, 2 cm lang – auf dem linken Oberschenkel 2. Rechteckförmige Eisenschnalle; L: 3,3 cm – auf der rechten Beckenschaufel neben dem Kreuzbein Grab 18 (78/125) (Taf. 18) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 54, L: 230, B: 92 cm Ungestörtes Grab. Bestattung einer jungen Frau in ge-‐ streckter Rückenlage. Das Skelett der Verstorbenen ist schlecht erhalten. Der Schädel und die Wirbel sind zum Teil vernichtet worden. Die Enden der beiden Gliedmaßen sind ebenfalls zerstört. Die Grabgrube ist rechteckig; in den Ecken befinden sich runde Pfostenlöcher mit einem Durchmesser von 25 cm. Beigaben: 1. Zwei bronzene, massive, runde Armreifen mit geöffneten Enden und fast identischem Quer-‐ schnitt. Die Maße betragen beim einen 7 x 7,4 beim anderen 7 x 7,2 cm. Die Öffnung hat eine Breite zwischen 0,5-‐0,7 cm. Die Armreifen sind 4 cm breit und haben einen quadratischen Quer-‐ schnitt. Im vorderen Drittel sind zwischen 16-‐21 Kerblinien vorhanden, ansonsten sind die Reifen unverziert. – 10 cm von der linken Beckenschaufel
Gräberfeldkatalog
Grab 19 (79/126) (Taf. 17) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 10-‐15, L: 227, B: 93-‐95cm Der Verstorbene liegt in gestreckter Rückenlage in einer Grabgrube von einem rechteckigen Grundriss in der Nähe der westlichen Wand. Aufgrund der Knochenentwicklung des Kreuzbeines ist es möglich, das Alter des Bestatteten zwischen 20-‐25 Jahre festzulegen. Die Knochen sind schlecht erhalten, ein Teil der Beckenknochen, der Wir-‐ belsäule, zahlreiche Wirbel und die linken Handwurzel-‐ knochen fehlen. Der Schädel ist beschädigt. Die Länge des Skeletts beträgt von der Schädeldecke bis zu den Fersen-‐ knochen 150 cm. In der südwestlichen Ecke der Grabgru-‐ be ist ein flaches, quadratisches Pfostenloch mit den Ma-‐ ßen 20 x 22 cm und einer Tiefe von 4-‐5 cm. Die Grabbei-‐ gaben können nicht erfasst werden. Grab 20 (81/130) (Taf. 2, 18) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 11 (Mitte) und 22 (Nord und Süd), L: 182, B: 50-‐60 cm Ungestörtes Grab. In einer quadratischen Grabgrube liegt ein Kinderskelett in gestreckter Rückenlage. Das Skelett ist äußerst schlecht erhalten, unvollständig, aber unge-‐ stört. Der Schädel ist auf den Platz des unteren rechten Kiefers gedreht. Die Arme sind parallel neben dem linken Arm, die Beine gestreckt und in den Knien eingebogen. Die Wirbelsäule, Wirbel und Schulterblätter sind verwit-‐ tert; die linke Oberhand und das Schlüsselbein fehlen und die restlichen Knochen sind ebenfalls äußerst bruchhaft. Skelettlänge: 124 cm; gelegene Länge: 130 cm. Das nörd-‐ liche und südliche Ende der Grube ist vertieft worden; im Gegensatz zum Niveau des Grabes sind diese 11 cm tiefer, demnach 22 cm. Dies betrifft den Schädel und die Ober-‐ arm-‐, sowie die Fußknochen. Bei Letzterem sind noch Spuren von zwei ovalen Pfostenlöchern zu beobachten. Beigaben: 1. Drei St., bruchhafte, melonenförmige Glasper-‐ len: tropfenförmig: blau (1); länglich, gewölbte Seite: dunkelblau (1) – unterhalb des Kiefers Grab 21 (82/131) (Taf. 19) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 338° T: 15-‐20, L: 218, B: 74-‐85 cm Ungestörtes Grab. Skelett eines Mannes (?) in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Der bruch-‐ hafte Schädel ist leicht nach links gekippt, der Kiefer ist heruntergefallen. Die Knochen sind schlecht erhalten. Insgesamt fehlen der linke Unterarm und beide Handkno-‐ chen. Die Länge des Skeletts ist von der Schädeldecke bis zum Fersenknochen 153 cm.
Beigaben: 1. Ovale Eisenschnalle von 3 x 2,3 cm – auf der linken Seite, in Höhe des letzten Len-‐ denwirbels 2. Eisenmesser; 17,5 cm lang – an der inneren Seite des rechten Oberschen-‐ kelknochens Grab 22 (83/132) (Taf. 22) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 339° T: 15, L bis Störung: 200, B: 70 cm Ungestörtes Grab. Gestreckte Körperbestattung in Rü-‐ ckenlage: Das Skelett liegt auf dem Rücken, mit gestreck-‐ ten Gliedern, das linke Bein ist leicht hochgezogen. Die rechteckige Grabgrube wird im nördlichen Ende der árpadenzeitlichen Grube (53/88) geschnitten. Das Skelett ist dabei nicht gestört worden, jedoch sind die äußerst schlecht erhaltenen Knochen unvollständig. Es fehlen ein Teil des unteren linken Beines, die rechten Rippen und der rechte Arm. Das Skelett hat im Grab eine Länge von 148 cm. Beigaben: 1. Bruchhafte, ovale Eisenschnalle – am Ansatz des Schambeines Grab 23 (87/138) Datierung Mittleres Neolithikum Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: OSO-‐NW 120° T: 16, L 140, B: 110 cm Hockerbestattung in einer rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Enden. Das Skelett liegt auf der linken Seite, die Arme sind vor dem Gesicht hochgezogen. Die Knochen sind gut erhalten, das Skelett ist unversehrt, nur einige kleinere Knochen fehlen. Länge des Skeletts: 100 cm. Ohne Beigaben. Grab 24 (100/154) (Taf. 2, 7, 20) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 345° T: 84, L 240, B: 100 cm In einer rechteckigen Grabgrube wurde ein erwachsener Mann bestattet. Der Schädel ist auf die linke Seite gekippt. Das Skelett ist um den Brustkorb herum gestört und stark unvollständig; es fehlen die Wirbel, der mittlere Teil der Wirbelsäule, die Knöchel des linken Ober-‐ und rechten Unterarmes, ebenfalls beide Hände. Die Beine sind ge-‐ streckt und parallel. Bei der Freilegung des Skeletts kam auf der ungestörten Taille des Toten eine bronzene, ge-‐ gossene Gürtelgarnitur hervor. Die Länge des Skeletts beträgt 162, die gelegen Länge 174 cm. In den vier Ecken der Grabgrube befinden sich annähernd quadratische Pfostenlöcher mit einem Dm. von 24 und einer Tiefe von 10 cm.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Beigaben: 1. In guter Qualität: gegossene, bronzene, stark durchbrochene Hauptriemenzunge mit lilienar-‐ tigem Durchbruchsdekor und zwei unverzier-‐ ten Ösenzwingen; Maße: 6,2 x 2,1 x 0,7 cm – neben der rechten Seite der rechten Becken-‐ schaufel, mit dem Ende in westlicher Richtung 2. Rhombischer Nebenriemenbeschlag aus Bron-‐ zeguss mit Perlrandrahmen und mit zwei Be-‐ festigungsnieten versehen; Maße: 1,5 x 1,2 x 0,15 cm – südlich zwischen der rechten Beckenschaufel und der Hauptriemenzunge (1) 3. Bronzener, gegossener, wappenförmiger Ne-‐ benriemenbeschlag. Die Oberfläche ist unver-‐ ziert; Maße: 1,3 x 1,2 x 0,15 cm – zwischen NRB (2) und rechter Beckenschau-‐ fel, mit glatter Seite nach oben 4. Nebenriemenbeschlag s.o. (2); Maße: 1,4 x 1,3 x 0,2 cm – nördlich zwischen dem rechten Becken und der großen Riemenzunge (1) 5. Bronzener, gegossener, wappenförmiger Loch-‐ schützer, in der Mitte durchbrochen. Die Ober-‐ fläche ist unverziert; Maße: 2,2 x 2 x 0,1 cm – mittig auf der rechten Beckenschaufel 6. Bronzener gegossener propellerförmiger Be-‐ schlag. Die Oberfläche ist glatt, eine Kerblinie teilt diese in zwei gleich große Hälften, mittig ist eine Befestigungsniete. Maße: 7 x 1,3 x 0,5 cm – über der rechten Beckenschaufel. In situ liegt der Beschlag in Richtung NNW-‐SSO 7. Bronzener, gegossener länglicher Hauptrie-‐ menbeschlag in der Form eines schuppenförmi-‐ gen Rahmens (10 Schuppen), ohne Anhänger mit zwei Befestigungsnieten versehen. Maße: 2,6 x 1,2 x 0,25 cm (ohne Nieten). Nieten kön-‐ nen bis zu 0,5 cm herausragen – über der rechten Beckenschaufel (äußerster Beschlag), mit verzierter Seite nach oben 8. Hauptriemenbeschlag s.o. (7), ohne Anhänger, mit verzierter Seite nach unten. Maße: 2,6 x 1,2 x 0,35 cm – über der rechten Beckenschaufel, dem Be-‐ schlag (7) nachfolgend 9. Hauptriemenbeschlag s.o. (7), ohne Anhänger, mit verzierter Seite nach oben. Maße: 2,6 x 1,2 x 0,3 cm – zwischen der rechten Beckenschaufel und dem Kreuzbein 10. Bronzener gegossener Schnallenkörper mit drei Nieten. Einst eisenringartige Gürtelschnalle, bei welcher der Ring zu Staub verfallen ist. Erhal-‐ tene Maße: 2,2 x 1,7 x 0,4 cm – auf dem Kreuzbein mit dem Ring in östlicher Richtung 11. Bronzener, gegossener, wappenförmiger Ne-‐ benriemenbeschlag. Auf der Oberfläche ist ein eingeritztes Rankenmuster mit drei Blättern um die nördliche Niete herum. Maße: 1,6 x 1,3 x 0,15 cm – auf der linken Seite neben dem Kreuzbein 12. Hauptriemenbeschlag s.o. (Nr. 8/9), mit Anhä-‐ nger, jedoch fehlt dieser. Mit zwei Befesti-‐ gungsnieten versehen. Mit den Beschlägen 13
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und 14 bildet dieser eine Gruppe. Maße: 3 x 1,2 x 0,3 cm – über der linken Beckenschaufel neben Beiga-‐ be 13, mit verzierter Seite nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (12), mit Anhänger in Form einer glatten Schaufel; mit verzierter Sei-‐ te nach unten. Maße: 3,6 x 1,3 x 0,3 cm (0,1 cm breiter als gewöhnlich) – über der linken Beckenschaufel, zwischen den Beigaben 12 und 14. Hauptriemenbeschlag s.o. (12), ebenfalls mit schaufelförmigem Anhänger; mit verzierter Sei-‐ te nach unten. Maße: 3,6 x 1,2 x 0,3 cm – über der linken Beckenschaufel, neben der Beigabe 13 Hauptriemenbeschlag s.o. (12), jedoch ohne Anhänger. Maße: 2,6 x 1,2 x 0,3 cm – unmittelbar links neben der linken Becken-‐ schaufel, mit verzierter Seite nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (12), mit Anhänger. Dieser ist nicht erhalten. Maße: 3 x 1,2 x 0, 3 cm – rechts neben Beschlag 17 auf dem Kreuzbein und über des GS (10), mit verzierter Seite nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (16), mit Anhänger. Dieser ist nicht erhalten. Maße: 2,8 x 1,2 x 0,3 cm. Nicht vollständig restauriert – links neben Beschlag 16, mit verzierter Seite nach unten Zweiseitige, Flachranken verzierte Nebenrie-‐ menzunge mit zwei Tierkopfzwingen. Maße: 2,4 x 1,2 x 0,9 cm – zwischen dem Kreuzbein und der linken Be-‐ ckenschaufel und zwischen den Beigaben 9 und 19, mit dem Ende in westlicher Richtung Kleiner, bronzener, gegossener, wappenförmi-‐ ger Nebenriemenbeschlag. Auf der Oberfläche ist ein eingeritztes Rankenmuster mit drei Blät-‐ tern um die nördliche Niete herum. Maße: 1,6 x 1,3 x 0,15 cm – unter dem Ende des Kreuzbeines, neben der NRZ (18), mit verzierter Seite nach unten Kleiner, bronzener, gegossener, wappenförmi-‐ ger Nebenriemenbeschlag. Die Oberfläche ist glatt und unverziert. Maße: 1,3 x 1,2 x 0,15 cm – unter der linken Seite der rechten Becken-‐ schaufel, mit verzierter Seite nach oben Kleiner, bronzener, gegossener, wappenförmi-‐ ger Nebenriemenbeschlag. Auf der Oberfläche ist ein eingeritztes Rankenmuster mit drei Blät-‐ tern um die nördliche Niete herum. Besonder-‐ heit: der Hintergrund ist punziert. Maße: 1,6 x 1,3 x 0,15 cm – unter der linken Beckenschaufel, mit verzier-‐ ter Seite nach oben. Ein Stück des Ledergürtels, welches aufgrund der Bronzekorrosion erhalten geblieben ist. Verschollen – im Norden des Kreuzbeines
Gräberfeldkatalog
Grab 25 (104/160) Datierung Bestattungsart Grabmaße
Neolithikum (Zum Teil) Hockerbestattung O: SO-‐NW ?° T: 54, Ø 170 cm
Das Skelett eines Erwachsenen liegt auf der linken Seite. Der Schädel ist bruchhaft, die Wirbel sind in großen Tei-‐ len unvollständig, die Handknochen sogar komplett. Auf-‐ grund eines Tierganges ist das Skelett im Bereich der Taille unvollständig. Vom Becken nach unten ist das Ske-‐ lett unversehrt. Länge: 100 cm, gelegene Länge: 101 cm. Das Skelett war wahrscheinlich in einer runden Grabgru-‐ be. Diese hat sowohl einen geradem Boden als auch eine gerade Wand und wird von dem árpadenzeitlichen Gra-‐ ben (53/88) geschnitten. Ohne Beigaben. Grab 26 (121/190) (Taf. 3, 19) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 41, L: 213, B: 96 cm In einer quadratischen Grabgrube ist eine erwachsene Frau bestattet worden. Die Tote liegt in gestreckter Rü-‐ ckenlage, die Arme sind neben dem Körper, die Beine gestreckt, verlaufen parallel und die Knöchel sind neben-‐ einander. In der Gegend des Brustkorbes ist die linke Seite des Skelettes gestört. Der Schädel ist auf die rechte Seite gekippt, der Kiefer ist in situ. Die Rippen fehlen zum größten Teil, der linke Oberarm liegt nicht an seiner ur-‐ sprünglichen Stelle. Insg. ist das Skelett gut erhalten und soweit komplett, obwohl die Knöchel, Wirbel und Hände fehlen. Die gelegene Länge des Skeletts beträgt 148 cm. In den vier Ecken der Grube sind runde, flache, drei cm tiefe, mit einem Dm. von 20-‐25 cm große Pfostenlöcher. Beigaben: 1. Ovales, ringartiges, bronzenes Ohrgehänge mit länglicher Gehängeperle von insg. 3,8 cm Länge. Der Ring ohne Verzierungen ist 0,2 cm dick, mit den Maßen 2,1 x 1,5 cm. Die Perle des Anhä-‐ ngers fehlt – über der rechten Beckenschaufel neben dem linken Unterarm und unterhalb der rechten Wirbelknochen 2. Bikonischer Spinnwirtel, mit unregelmäßig um-‐ laufenden Wellenbanddekor. Jede Hälfte hat drei Wellenbänder. Maße: ä Ø 3; i Ø 0,9/1 cm; H: 1,8 cm – zwischen dem linken Unterarm und Becken-‐ schaufel 3. Quadratische Eisenschnalle mit abgerundeten Enden. Maße: 2,6 x 2,3 cm – in situ, auf der rechten inneren Seite der linken Beckenschaufel Grab 27 (122/191) (Taf. 3, 21, 39) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 53, L: 202, B: 82 cm
In einer rechteckigen Grabgrube befindet sich das Skelett eines Kindes (ca. 11-‐12 Jahre). Das Grab ist in stratigra-‐ phischer Beziehung mit der völkerwanderungszeitlichen Grube (134/212) – wahrscheinlich schneidet das Grab diese Grube. Das Skelett ist trotz Störung verhältnismäßig gut erhalten. Fast die vollständige Wirbelsäule und der Unterarm sind zu Staub verfallen. Das Skelett ist in ge-‐ streckter Lage, liegt auf dem Rücken, Arme neben dem Körper, Beine sind gestreckt und parallel. Die Fußrücken können auf der linken Beckenschaufel sein. Länge des Skeletts: 108 cm, ursprüngliche Länge: 113 cm. Im Be-‐ ckenbereich befindet sich eine unvollständige Gürtelgar-‐ nitur. Beigaben: 1. Riemendurchzug oder Nebenriemenzunge aus ei-‐ ner dünnen Bronzeplatte von weniger als 0,1 cm Dicke, mit einer Niete versehen. Maße: 1,2 x 1,3 x 0,3 cm – ungefähr auf dem Bauch, zwischen den rech-‐ ten Wirbeln und dem rechten Becken 2. Gegossener, bronzener, runder Gürtelbeschlag, mit rosettenförmiger Verzierung (11 Durchbre-‐ chungen). Maße: Ø: 1,6 cm; Dicke: 0,1 cm. Mit Muster nach oben – neben der rechten Beckenschaufel, davon auf der nördlichen Seite 3. Fragmente zweier Bronzeplatten. Erste: 1,9 x 0,6 cm; zweite: 0,8 x 0,6 cm. Beide mir einer Niete versehen – westlich der rechten Beckenschaufel 4. Drei fragmentierte Bronzescheiben. Erste: 1,2 x 0,6 cm mit einer Niete; zweite: 0,7 x 0,6 cm; drit-‐ te: 1 x 0,4 cm – westlich der rechten Beckenschaufel unter der Beigabe 3 5. Fragmentierte quadratische Bronzescheibe von 1 x 0,9 cm, mittig mit einer Niete durchschlagen – auf dem Kreuzbein 6. Fragmentierte rechteckige Bronzescheibe von 1,5 x 0,7 cm, ehemals mit zwei Nieten versehen, eine erhalten – s.o. 7. Bronzene, ovale Gürtelschnalle, von 2,2 x 1,6 cm Dm. Der Schnallenrahmen ist nur 0,2 cm breit – zwischen dem Kreuzbein und rechten Becken-‐ schaufel 8. Gürtelbeschlag s.o. (2), Maße: Ø 1,6 cm; Dicke: 0,1 cm – zwischen dem Kreuzbein und der linken Be-‐ ckenschaufel, mit Muster nach oben 9. Drei fragmentierte Bronzescheiben, ehemals von rechteckiger Form. Erste: 1,4 x 0,9 cm mit zwei Nieten; zweite: 1,6 x 0,8 cm, Nieten fehlen; drit-‐ te: 0,8 x 0,3 cm – unter dem Kreuzbein 10. Ehemals zweiteilige, sekundär verwendete, mit drei Flachranken verzierte große Hauptriemen-‐ zunge. Erhaltene Maße der einen Seite: 3,5 x 1,5 x 0,4 cm – neben der Beuge des linken Oberschenkelkno-‐ chens. Die Rückseite der Bronzeplatte liegt mit ihrem Muster nach unten. 11. Tierknochen: Schulterblatt – auf dem rechten Fußrücken 12. Eierschalenfragmente
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials – auf dem tierischen Schulterblatt 11 13. Eierschalenfragmente – unterhalb des tierischen Schulterblattes 14. Riemendurchzug oder Nebenriemenzunge s.o. (1); Maße: 1,2 x 1,4 x 0,3 cm – vor dem oberen Ende des linken Oberschen-‐ kelknochens 15. Gürtelbeschlag s.o. (2), Ø 1,6 cm; Dicke: 0,1 cm, mit Muster nach unten – unter dem Kreuzbein Grab 28 (123/192) (Taf. 22) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 320° T: 60, L: 230, B: 85 Ungestörtes Grab. Bestattung eines älteren Mannen in gestreckter Rückenlage. Die Knochen des Skelettes sind vollständig und gut erhalten. Der Schädel ist unversehrt und auf die linke Seite gedreht; die Arme und Beine liegen parallel gestreckt; die Hände eng neben der Hüfte. Die Skelettlänge beträgt 170 cm. Es handelt sich um eine rechteckige Grabgrube mit geraden Wänden und leicht lehmigem Boden. In den vier Ecken sind gleichgroße rechteckige Pfostenlöcher mit abgerundeten Enden. Ohne Beigaben. Grab 29 (136/215) Datierung Neolithikum Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: O-‐W 10° T: 5-‐8, L: 97-‐130, B: 47cm In Hockerbestattung liegt auf der linken Seite ein unvoll-‐ ständiges Skelett eines Erwachsenen. Ein größerer Teil des Skeletts ist durch den Bagger vernichtet worden. Die übrig gebliebenen Knochen sind folgende: die linke Seite des Hirnschädels, Bruchstücke von dem unterem Kiefer, zwei Zähne sowie Bruchstücke von Ober-‐ und Unterar-‐ men, Becken sowie Oberschenkel-‐, und Unterschenkel-‐ knochen. Des Weiteren finden sich noch Teile von Wir-‐ beln und Fingergliedern. In der Einfüllung der Grabgrube kamen neolithische Keramikbruchstücke ans Tageslicht. Grab 30 (137/216) (Taf. 22) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 20+7, L: 160, B: 64 cm Ungestörtes Grab. Gestrecktes, auf dem Rücken liegendes, in Richtung N-‐S gelegenes Skelett eines Kindes. Das Ske-‐ lett ist fast vollständig vorhanden und gut erhalten. Von der Mitte der Unterarme aus fehlen die Hände. Die Arme liegen neben dem Brustkorb und sind leicht gebeugt. Im Bereich des Brustkorbes sind die Knochen von ihrem ursprünglichen Ort leicht verschoben. Das Skelett weicht von der Orientierung des Grabes leicht ab; die Beine sind unterhalb des Beckens mit der Grabgrube nicht parallel, sondern liegen ein bisschen östlich. Der Schädel ist auf den rechten Brustkorb gedreht. Die Form der Grabgrube
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ist rechteckig. In den vier Ecken sind wahrscheinlich 4-‐8 cm tiefe, eckige Pfostenlöcher. Keine Beigaben. Grab 31 (138/217) (Taf. 22) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 20, L: 200, B: 80 cm Gestörtes Grab. Bestattung eines Verstorbenen, wahr-‐ scheinlich in gestreckter Rückenlage. Der Schädel und die Knochen des Oberkörpers fehlen komplett; die restlichen Knochen sind fast vollständig vernichtet worden. Ledig-‐ lich erhalten geblieben sind die Unterschenkel-‐, ein Teil der Oberschenkelknochen und die rechte Beckenschaufel ist stark bruchhaft. Die Form der Grube ist rechteckig mit leicht abgerundeten Enden. In den vier Ecken der Grube sind unregelmäßige, mit abgerundeten Seiten, flache Pfostenlöcher von 3-‐5 cm. Drei davon befinden sich nicht unmittelbar an der Grubenwand. Keine Beigaben. Grab 32 (139/218) (Taf. 3, 26) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 15, L: 260, B: 95-‐100 cm Grab eines auf dem Rücken gelegenen, gestreckten Skelet-‐ tes eines Mannes. Das Skelett ist gut erhalten, der Schädel ist fast unversehrt, nur minimal bruchhaft. Der Brustkorb ist wahrscheinlich durch einen Tiergang gestört; es fehlen einige Wirbel und Rippen. Ebenfalls fehlen die Oberhän-‐ de, Fingerglieder und einige Zehenknochen. Darüber hinaus ist das Skelett unversehrt. Die Länge des Skeletts beträgt 175 cm, die ungefähre Breite 30 cm. In jeder Ecke der rechteckigen Grabgrube sind leicht uneinheitliche rechteckige Pfostenlöcher. Ihre Maße: In der N-‐Ecke: 30 x 25 x 6; NW-‐Ecke: 24 x 25 x 6; S-‐Ecke: 30 x 25 x 4 und in der SO-‐Ecke: 25 x 24 x 5 cm. Beigaben: 1. Eiserner Fokosch (Streitaxt) von 17 x 3,5 x 3,3 cm. Mittiges Loch von unregelmäßigem Ø: 1,4 cm. Ebenfalls Keramikbruchstück von 1,5-‐1,8 x 3 x 0,5 cm – bei der Mitte des rechten Unterschenkel-‐ knochen, auf der äußeren Seite Grab 33 (142/222) (Taf. 3, 24) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO, ?° T: 38, L: 180, B: 85 cm Ungestörtes Grab. Aufgrund der Größe der Grablänge der awarenzeitlichen Grube mit einer derzeitigen Länge von 180 cm, wird diese von einer völkerwanderungszeitlichen Grube (133/211) geschnitten. Das Skelett – wahrschein-‐ lich einer jungen erwachsenen Frau – liegt in gestreckter Rückenlage, ist ungestört, gut erhalten und vollständig. Die Länge des Skeletts beträgt 150 cm, die gelegene Länge 140 cm. Der stark fragmentierte Schädel ist auf die rechte Seite gekippt, der Kiefer ist in situ. Die Arme sind parallel
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eng neben dem Körper. Die Beine sind senkrecht, am Knie stark eingebogen und im Laufe der Zersetzung aufeinan-‐ der gekommen. Die Grabgrube ist rechteckig. Die nördli-‐ chen Grubenenden sind eingetieft, bzw. zwei Pfostenlö-‐ cher können durch einen Tiergang beobachtet werden. Ihre größte Tiefe ist 14 cm. Das südliche Ende des Grabes schneidet die gepidenzeitliche Grube, sodass der Umriss der Grube nicht bestimmt werden kann. Dort wo die gepidenzeitliche Grube einschneidet, sind die Ober-‐ und Unterschenkel gestört. Beigaben: 1. Dünne Nadel aus tordiertem Bronzedraht von 7,2 cm Länge und 0,2 cm Dicke. Auf der einen Seite befindet sich eine ovale Schlaufe von 0,5 x 0,4 cm; auf der anderen Seite ist ein offener Ha-‐ ken von 0,6 cm – auf der äußeren Seite des rechten Oberarmes; rechts außen neben den beiden Ohrgehängen 2 und 3 2. Ohrgehänge mit elliptisch-‐ovalem Ring mit läng-‐ licher Gehängeperle aus grünem Glas; gesamte L: 4,4 cm. Maße des Ringes: 2,4 x 1,8 x 0,2 und der tropfenförmigen Glasperle: 1 x 0,7 x 0,5 cm – s.o. 3. Ohrgehänge mit elliptisch-‐ovalem Ring mit läng-‐ licher Gehängeperle aus grünem Glas. Maße: s.o. – zwischen Oberarm und Ohrgehänge 2 4. Bikonischer Spinnwirtel mit sechs durchgehend verlaufenden tiefen Kerblinien, jeweils 1 mm Breite. Maße: ä Ø: 3cm, i Ø: 1 cm, h: 2,1 cm – auf der äußersten Seite des rechten Ober-‐ schenkelknochens 5. Glasperlen. Insg.: zwei Zylinderperlen; vier Me-‐ lonenperlen (6). Zylinder: Zylinder, gewölbt: schwarz (1). Prisma: Querschnitt eines längli-‐ chen Prismas: marineblau (1). Melonenkernper-‐ len: tropfenförmig: weiß (1); blau (1); unge-‐ wöhnliche Form (1); gedrungener Körper, seg-‐ mentiert: schwarz (1) – unterhalb der 1.-‐ 3. Beigabe 6. Bronzenes, rundes, unverziertes Ohrgehänge mit einem Dm. von 1,6 und einer Dicke von fast 0,3 cm – neben den Perlen, unter den Ohrgehängen 7. Zwei Fragmente von Eisenobjekten. Erste: 2,7 x 1,4 cm; zweite: 1 x 0,8 cm – unter dem Kiefer Grab 34 (144/229) (Taf. 23) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 5, L: ?, B: 70 cm Gestörtes Grab. Bestattung eines Verstorbenen in ge-‐ streckter Rückenlage. Aufgrund von Baggerarbeiten ist das Skelett fast vollständig verloren gegangen. Aus-‐ schließlich die beiden Unterschenkel mit den Knöcheln sind übrig geblieben. Die Grabgrube war wahrscheinlich rechteckig. Beigabe: 1. Eisenschnalle. Verschollen – wahrscheinlich auf der Taille
Grab 35 (145/230) (Taf. 23) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 10, L: 135, B: 80 cm Gestörtes Grab. Gestreckte Körperbestattung. Die Skelett-‐ länge beträgt 160 cm. Der fragmentarische Schädel ist zum Nacken gedreht. Der Rumpf und das Becken fehlen. Der linke Unterarm ist in situ, die weiteren Armknochen fehlen. Die Beine sind gestreckt, die Fußrücken fehlen ebenfalls. Die Grabgrube ist rechteckig mit geraden Wän-‐ den und geradem Boden. Keine Beigaben. Grab 36 (146/231) (Taf. 23) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 18, L: 240, B: 80 cm Ungestörtes Grab. Gestreckte Körperbestattung in einer rechteckigen Grabgrube; die Arme liegen parallel neben dem Körper, die Beine gesteckt. Das Skelett liegt in sehr guter Erhaltung vor. Es fehlen nur ein Teil der Rippen und einige Knochen des linken Unterarms. Der Schädel ist auf die linke Seite gekippt. Das Skelett ist 165 cm lang. Ohne Beigaben. Grab 37 (147/232) (Taf. 25) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 343° T: 20, L: 240, B: 85 cm Gestreckte Körperbestattung in einer rechteckigen Grab-‐ grube; Arme und Beine sind gestreckt. Das Skelett ist schlecht erhalten. Große Teile der Hand-‐ und Fußrücken-‐ knochen bzw. der Wirbelsäule und Rippen fehlen. Das Becken und die Langknochen sind bruchhaft. Der Schädel ist nach links gedreht. In jeder Ecke der Grabgrube kön-‐ nen gleichförmige runde Pfostenlöcher beobachtet wer-‐ den. Der Durchmesser der Pfosten beträgt 24-‐26 cm, deren Tiefe 10-‐12 cm. Ohne Beigaben. Grab 38 (148/233) (Taf. 25) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 10, L: 210, B: 84 cm Gestörtes Grab. Überrest einer gestreckten Körperbestat-‐ tung. Das Skelett fehlt zum Großteil, nur wenige Bruch-‐ stücke von den Langknochen der Beine sind noch übrig. Die nördliche Hälfte der Grabgrube ist zerstört worden. Nur zum Teil sind die in den südlichen Ecken platzierten rechteckigen Pfostenlöcher noch erhalten geblieben. In nördlicher Richtung des Grabes befinden sich zwei weite-‐ re Pfostenlöcher von derselben Form. Ihre Maße betreffen 40-‐45 x 25-‐30 cm. Die Tiefe der Grabgrube beträgt 15 cm. Ohne Beigaben.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Grab 39 (149/234) (Taf. 25) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 25, L: 153, B: 60 cm Gestörtes Grab. Der untere Teil des Verstorbenen fehlt fast vollständig. Die übrig gebliebenen Knochen des Ver-‐ storbenen deuten auf eine gestreckte Körperbestattung hin. Der Schädel ist ein wenig auf die rechte Seite gekippt, die rechte Hand war vom Rumpf aus eingeknickt. Die linke Hand befindet sich eng neben dem Körper, in ge-‐ streckter Lage. Die Wirbelsäule, Wirbel und das Becken sind unvollständig. Von den unteren Gliedmaßen sind nur noch drei Langknochen erhalten. Einer davon liegt an seinem ursprünglichen Ort. Ein arpadenzeitlicher Graben (53/88) schneidet das Grab in Richtung NO-‐SW in der Nähe der Grabgrube, bzw. im unteren Teil mit einer Brei-‐ te von 35-‐40 cm. Die Spur der Störung kann im unteren Teil der Grabgrube gut beobachtet werden: die Grabgrube ist echteckig. Die Lönge vom Schädel bis zum Becken des Skelettes beträgt 52 cm. Ohne Beigaben. Grab 40 (150/235) (Taf. 26) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 45, L: 220, B: 80 cm Bestattung eines senilen Mannes in gestreckter Rückenla-‐ ge in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist insge-‐ samt gut erhalten. Abgesehen von einigen kleineren Kno-‐ chen des Rumpfes und der Fußrücken sind alle anderen Knochen erhalten. Die Arme liegen gestreckt neben dem Körper und sind leicht eingebogen. Die Beine sind eben-‐ falls in gestreckter Lage; die Knie sind ein wenig gebeugt. Die beiden Fußrücken lagen ursprünglich eng neben einander, der untere Teil des linken Beines liegt nicht in situ. Der Schädel ist leicht auf die rechte Seite gedreht. Die Länge des Skeletts ist 152 cm. In den vier Ecken der Grab-‐ grube können runde Pfostenlöcher beobachtet werden, deren Durchmesser wahrscheinlich zwischen 20 und 25 cm und deren Tiefe 5-‐6 cm beträgt. Beigaben: 1. Rechteckige Eisenschnalle. Maße: 3,4 x 2,6 x 0,7 cm – auf der nördlichen Seite der rechten Becken-‐ schaufel 2. Rechteckige Eisenschnalle. Maße: 3,3 x 2,4 x 1 cm – unter der inneren Seite des rechten Unterarms 3. Ein 17,6 cm langes Eisenmesser und ein bräun-‐ lich-‐graues Keramikrandstück mit rauer Oberflä-‐ che. Maße: Rd. 2,4 cm; L. 2,3 bzw. 1,5 cm; B. 0,5 cm – neben dem rechten Oberschenkelknochen mit einer Entfernung von 7 cm 4. Dunkel-‐hellbrauner Feuerstein (Silank). Maße: 3 x 2,5 x 0,3 cm – mittelbar neben dem Eisenmesser, davon öst-‐ lich 5. Sieben Eisennieten ehemals Sarg-‐klammern
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6.
– an Ort des rechten Fußrückens mit einer Länge von 17 und einer Breite von 6 cm Weitere sechs Eisennieten von Sargklammern – an Ort des linken Fußrückens. Diese liegen auf einer 9 x 6 cm großen Fläche
Grab 41 (151/236) (Taf. 4, 24) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 348° T: 35, L: 210, B: 80 cm Bestattung eines Erwachsenen (wahrscheinlich einer Frau) in gestreckter Rückenlage. Der Schädel ist bruch-‐ haft und auf die rechte Seite gekippt. Die Knochen des Oberkörpers fehlen fast vollständig. Die Hand-‐ und Fuß-‐ knochen des Skelettes sind gestreckt, die Hände sind nicht mehr vorhanden. Das Becken ist bruchhaft und der linke Teil verschoben. Die Länge des Skeletts beträgt 160 cm. Die Grabgrube ist rechteckig mit geraden Seiten und geradem Boden. In den vier Ecken dieser Grube sind einheitliche quadratische Pfostenlöcher von 25 cm. Beigaben: 1. Fünf dunkelblaue Glaspastenperlen in Zylinder-‐ form mit gelber Fadenauflage. Maße: 1,6-‐1,2 x 0,6-‐0,7 cm – zwei davon an der Grabwand, in Augenhöhe des Bestatteten. Der Schädel ist zu den Perlen gedreht. Die anderen drei befanden sich einst im Nackenbereich Grab 42 (168/263) (Taf. 27) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 50, L: 210, B: 90 cm Gestörtes Grab. Bestattung eines Verstorbenen in ge-‐ streckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist stark gestört. Die Hände und Beine liegen gestreckt neben dem Körper. Letztere sind grundsätzlich geschlossen, sodass die zwei Fußrücken zusammen kommen. Die Störung betrifft den oberen Teil des Ske-‐ letts. Der Schädel ist vom ursprünglichen Platz auf die rechte Seite des Brustkorbes und Becken geraten. Auf dem ursprünglichen Platz des Schädels befinden sich einzelne Wirbel und Rippenknochen, die hierhin ver-‐ schleppt wurden. Der Kiefer liegt zwischen den Ober-‐ schenkelknochen. Ungefähr auf der Höhe zwischen den zwei Schienbeinen befindet sich ein Tierknochen. Die Länge des Skeletts betrifft 130 cm. Beigaben: 1. Eisenobjekt; Maße: 3,8 x 1,1 cm. – unter dem rechten Oberarmknochen 2. Schlüsselartiges Eisenobjekt; Maße:4,3 x 2 bzw. 0,8 x 1,1 cm – neben dem rechten Oberarm, darauf 5 cm westlich; südlich der Beigabe 1 3. Eisenmesser; Maße: 11,1 x 2,6 x 0,5 cm; auf 3,5 cm sind Holzspuren – unter dem rechten Oberarmknochen 4. Eisenmesser; Maße: 6,8 x 1,6 x 1 cm
Gräberfeldkatalog
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7.
– neben dem rechten Unterarm, darauf östlich mit einer Länge von 7 cm Zwei Bruchstücke einer viereckigen Eisenschnal-‐ le. Rek. ungef. Maße: 3,8 x 3,5 cm – zwischen den zwei Beckenschaufeln Zwei Bruchstücke einer rechteckigen Eisen-‐ schnalle mit abgerundeten Ecken. Rek. Maße: 3,3 x 2,9 cm – südlich vom Becken und oberhalb des ver-‐ schobenen Kiefers Tierknochen – zwischen den beiden Schienbeinen. Von dem unteren Teil der Grabgrube in 20 cm Größe
Grab 43 (169/264) (Taf. 28) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 55, L: 240, B: 85 cm Bestattung eines erwachsenen Mannes in gestreckter Lage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist gut erhalten und liegt auf dem Rücken. Der Schädel ist auf die rechte Seite gedreht. Der Unterkiefer ist in situ. Die Arme sind eng neben dem Körper, in gestreckter Position. Die Beine sind ebenfalls gestreckt. Die Fußrücken sind zu-‐ sammen gekommen. In der Ecke der Grube können ein-‐ heitliche quadratische Pfostenlöcher beobachtet werden von einem Dm. zwischen 28 und 30 cm und einer Tiefe von 10-‐14 cm. Beigaben: 1. Zwei Fragmente einer Eisenschnalle. Rek. ungef. Maße: 3,1 x 2,5 cm – unter dem rechten Oberschenkelknochen auf der inneren Seite, in der Nähe des Beckens 2. Eisenmesser; Maße: 6 x 1,7 x 0,5 cm – auf der äußeren Seite neben dem rechten Oberschenkel und zwischen dem linken Hand-‐ knochen Grab 44 (170/265) (Taf. 4, 28) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 48, L: 220, B: 86 cm In einer rechteckigen Grabgrube ist eine erwachsene Frau in gestreckter Rückenlage bestattet worden. Das Skelett liegt in guter Erhaltung vor. Ein Teil der Wirbel und der Rippen fehlen. Die Arme sind eng neben dem Körper und in gestreckter Lage; letzteres zählt auch für die Beine. Die beiden Fersen sind zusammen gekommen. Länge des Skeletts: 143 cm. In jeder Ecke der Grube sind einheitliche quadratische Pfostenlöcher mit den Maßen von 30-‐33 x 27-‐30 cm. Das Grab schneidet den sarmatenzeitlichen Graben (173/268). Beigaben: 1. Bronzenes ovales Ohrgehänge mit Anhänger, welcher aus einer grünen tropfenförmigen Glas-‐ perle besteht, insg. von einer Länge von 3,2 cm. Der Ring hat die Maße: 2,1 x 1,6 cm
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– neben der rechten Seite des Schädels am Ohr-‐ bereich Fünf Eisenobjekte von ehemaligen Sargklam-‐ mern. Eine davon hat ihre ursprüngliche Länge von 5; eine zweite ist 3,1 cm lang. Die restlichen Objekte sind nur Fragmente von max. 1,2 cm Länge – südlich vom rechten Fußrücken, 10 cm ent-‐ fernt Eisenfragment einer Sargklammer. Erhaltene Länge: 3,8 cm – südlich vom linken Fußrücken, 5 cm entfernt
Grab 45 (171/266) (Taf. 4, 28) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 35, L: 240, B: 85 cm Bestattung eines erwachsenen Mannes in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist gut erhalten. Sein Schädel ist auf die linke Seite ge-‐ kippt. Die Arme sind eng neben dem Körper. Sowohl Arme als auch Beine sind gestreckt. Ein Großteil der Kno-‐ chen der Hände und der Beine fehlen. Die Länge des Ske-‐ letts beträgt 156 cm. Beigaben: 1. Rechteckiger Eisenbeschlag von 2 x 1 cm mit ei-‐ ner Niete versehen – neben der äußeren linken Seite des rechten Armknochens 2. Viereckige Eisenplatte von 3 x 2,7 x 0,4 cm, in je-‐ der Ecke mit einer kleinen bronzenen Niete ver-‐ sehen – neben der Wirbelsäule, davon 2 cm östlich. Von der ersten Beigabe 12 cm südlich, bzw. südwestlich 3. Rechteckiger Eisenbeschlag von 2,1 x 1,1 x 0,4 cm, mit einer Niete versehen – neben der Wirbelsäule, davon westlich. Von der zweiten Beigabe südlich, bzw. südwestlich 12 cm. 4. Fast vollständige viereckige Eisenplatte mit ei-‐ nem Überrest von bronzenen Nieten. Maße: 2, 8 x 2,8 x 0,4 cm – neben dem rechten Unterarm auf der linken Seite, davon 2 cm entfernt. Von der dritten Bei-‐ gabe 7 cm westlich 5. Unvollständige viereckige Eisenplatte mit drei erhaltenen bronzenen Nieten. Maße: 2,6 x 2,6 x 0,3 cm – zwischen dem rechten Becken und rechten Un-‐ terarm, von der 3. Beigabe elf cm südlich, bzw. südwestlich 6. Fragment einer eckigen Eisenschnalle; L: 2,4 cm – zwischen der linken Seite des Beckens und des Kreuzbeins 7. Zwei Fragmente einer eckigen Eisenschnalle. Rek. ca. 3,1 x 2,5 cm – neben der äußeren Seite der linken Becken-‐ schaufel 8. Bruchhafte eckige Eisenschnalle aus vier Frag-‐ menten. Rek. ca. 3,1 x 2,6 cm
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials – neben der äußersten Seite der linken Seite des Beckens 9. Eisenmesser. Maße: 8,8 x 1,7 x 0,9 cm – zwischen der inneren linken Seite des Ober-‐ schenkels und des Beckens 10. Bronzeschnalle von 4,1 x 3,7 x 1 cm mit wappen-‐ förmigem Schnallenkörper. Der Dorn fehlt. Die Schnalle hat die Maße: 1,5 x 3,7 cm, der Körper: 2,2 x 2,4 cm. In der Mitte ist der Körper durch-‐ brochen mit einem ovalen Loch von 0,6 x 0,8 cm. Drei bronzene Nieten sind durchgeschlagen und die Oberfläche ziert ein leicht durchbrochenes Pflanzenmotiv – südlich zwischen den beiden Beckenschaufeln 11. Drei Fragmente von hauchdünnen Bronzebe-‐ schlägen. Erster rechteckförmig: 2,1 x 1,6 cm mit einer Niete und schuppenartigem Rand; zweiter quadratisch: 0,9 x 0,8 cm mit einer Niete; dritter rechteckförmig: 1,4 x 1 cm mit schuppenartigem Rand – unter der rechten Seite der Wirbelsäule 12. Fragmente einer quadratischen Eisenplatte mit zwei winzigen bronzenen Nieten. Erhaltene Größe: 2,6 x 2,5 cm – unter der Wirbelsäule und zum Teil unter der dritten Beigabe Grab 46 (172/267) (Taf. 25) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 32, L: 200, B: 80 cm In einer rechteckigen Grabgrube liegt der Verstorbene in gestreckter Rückenlage. Das 140 cm lange Skelett ist in sehr guter Erhaltung. Die Arme befinden sich neben dem Körper gestreckt; ein Teil der Hände befinden sich unter dem Becken. Die Beine sind ebenfalls gestreckt und in situ, die zwei Fersen kommen zusammen. Der Schädel ist auf die linke Seite gekippt. Ohne Beigaben. Grab 47 (174/269) (Taf. 31) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 40, L: 207, B: 82 cm Gestörtes Grab. In einer rechteckigen Grabgrube ist ein Verstorbener in gestreckter Rückenlage bestattet worden. Das Grab schneidet ein gepidenzeitliche Haus (175/270). Das 130 cm lange Skelett ist gut erhalten. Von beiden Armen fehlt der untere Teil, ebenfalls sind die Fußkno-‐ chen nicht vollständig erhalten. Die Knochen des Rumpfes können in ihrer Lage ein wenig verschoben beobachtet werden. Die Wirbelsäule ist s-‐förmig. Der Schädel ist auf die rechte Seite gedreht. In den nördlichen Ecken der Grabgrube befinden sich zwei Pfostenlöcher in quadrati-‐ scher Form. Deren Ausmaße: 25 x 29, bzw. 25 x 27 cm, Tiefe: 7-‐10 cm. Beigaben: 1. Bronzene rechteckige Gürtelschnalle mit abge-‐ rundeten Enden von 2,8 x 2,4 cm -‐unter dem Kreuzbein
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2.
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Keramik -‐unterhalb des linken Schulterblattes auf der in-‐ neren Seite des rechten Oberarms bzw. teilweise darunter. Verschollen Tierknochen -‐bei der östlichen Wand der Grabgrube in Höhe des oberen Oberschenkelknochens
Grab 48 (178/273) (Taf. 21, 23) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 45, L: 225, B: 85 cm In einer rechteckigen Grabgrube ist ein erwachsener Mann in gestreckter Rückenlage bestattet worden. Das 155 cm lange Skelett ist gut erhalten. Die Arme sind ge-‐ streckt und eng neben dem Körper. Die Beine sind eben-‐ falls in fast gestrecktem Zustand, die zwei Fußrücken stoßen zusammen. Der Schädel ist in situ; die Rippen aus der ursprünglichen Lage leicht verschoben. In jeder Ecke der Grube sind Pfostenlöcher von quadratischer/runder Form. Deren Maße betreffen 22 x 26-‐30 cm, Tiefe: 5-‐7 cm. Beigaben: 1. Abgerundete rechteckige Eisenschnalle von 3,1 x 2,6 cm – zwischen den zwei Beckenknochen, südlich unterhalb des Kreuzbeins 2. Eckige Eisenschnalle; 3,4 x 2,9 cm – mittelbar südlich der linken Seite der Becken-‐ schaufel und westlich vom linken Oberschenkel-‐ knochen 3. Eisenmesser; 15, 6 x 2 x 0,9 cm – unmittelbar neben der äußersten Seite des lin-‐ ken Oberschenkels, zu diesem parallel Grab 49 (179/274) (Taf. 30) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 320° T: 28, L: 218, B: 76 cm Bestattung eines jungen Mannes in gestreckter Rückenla-‐ ge in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist relativ gut erhalten. Die Arme sind gestreckt und liegen eng neben dem Körper, die rechten Handknochen fehlen komplett. Die Beine liegen in situ ebenfalls gestreckt. Es fehlen die Wirbelsäule und ein großer Teil der Rippen, bzw. auch vom linken Bein die Fußrücken. Der Schädel mit dem Kiefer liegen in situ und sind leicht bruchhaft. Die Länge des Bestatteten beträgt 150 cm. Ohne Beigaben. Grab 50 (181/276) (Taf. 31) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 28, L: 200, B: 80 cm Bestattung eines erwachsenen Mannes in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das 178 cm lange Skelett ist in sehr guter Erhaltung. Der Schädel ist bruchhaft und liegt in situ. Die Arme sind eng neben dem
Gräberfeldkatalog
Körper und liegen gestreckt. Beine sind in situ gestreckt und die beiden Fußrücken stoßen zusammen. Beigaben: 1. Große, breite, rechteckige Eisenschnalle mit ab-‐ gerundeten Ecken. Maße: 4,5 x 3,8 x 1,5 cm – zwischen den beiden Beckenschaufeln, näher an der Linken Grab 51 (182/277) (Taf. 4, 31) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 20, L: 147, B: 66 cm Bestattung eines drei bis vier Jahre alten Kindes in einer rechteckigen Grabgrube. Die Knochen sind sehr schlecht erhalten, lediglich bleibt der Schädel unversehrt, alle weiteren Knochen sind stark bruchhaft. Das Skelett lag wahrscheinlich in gestreckter Rückenlage. Die Skelettlän-‐ ge kann nicht bestimmt werden. Beigaben: 1. Fragmente einer Bronzeplatte mit Flechtmuster – vom Schädel 6 cm in südwestlicher Richtung 2. Ovale Eisenschnalle; Maße: 3 x 2,5 x 1,2 cm – vom Schädel 14 cm südlich Grab 52 (183/278) (Taf. 5, 32) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 40, L: 200, B: 70 cm Ungestörtes Grab. Bestattung einer alten Frau in gestreck-‐ ter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das 150 cm lange Skelett ist sehr gut erhalten, die Arme sind ge-‐ streckt neben dem Körper platziert. Die Beine sind in situ gestreckt und liegen relativ eng beieinander, die beiden Fersen kommen zusammen. Der Schädel befindet sich in situ, lediglich fehlen die Handknochen und ein Teil der rechten Rippen. Beigaben: 1. Perlen. Die meisten erst nach der Räumung des Grabes entdeckt. Insg.: 17 Kugeln, vier Zylinder-‐, zwei Melonenkernperlen (23). Kugelperlen: ge-‐ drückte Kugel: hellgrün (1); Hirse: gelb (2); schwarz (14). Zylinder: lang, rechteckig, abge-‐ rundet: mittelblau (1). Kegel: kurz bikonisch: mittelblau glänzend (2); matt (1). Melonenkern-‐ perlen: gedrungener Körper, rund: transluzid hell grün (1); rund: hell-‐mittelblau (1) – östlich vom Schädel bzw. unterhalb des Kie-‐ fers. Eine zylinderförmige Perle ist in den unte-‐ ren Teil der Grabgrube gelangt; eine Hirsekorn-‐ perle dagegen auf die rechte Seite des Brustkor-‐ bes und eine dunkle auf die linke Seite des Brustkorbes. 2. Bikonischer Spinnwirtel mit Wellenbanddekor. Auf jeder Hälfte drei schmale Wellenbänder. Maße: ä Ø: 2,8 cm; i Ø: 0,9 cm; Höhe: 2,5 cm – bei der Freilegung des Grabes entdeckt
Grab 53 (184/279) (Taf. 30) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 15, L: 90, B: 67 cm Gestörtes Grab. Das Grab schneidet ein gepidenzeitliches Haus (185/280); die südliche Hälfte des Grabes ist kom-‐ plett zerstört. Das Skelett ist schlecht erhalten; es kann vermutet werden, dass der Verstorbene auf dem Rücken, in gestreckter Lage lag. Lediglich der unvollständige Schädel in situ, einige fragmentierte Langknochen und ein paar Wirbel und Rippen sind erhalten geblieben. Die Länge des Skeletts kann nicht bestimmt werden. Ohne Beigaben. Grab 54 (186/281) (Taf. 6-‐7, 32-‐34) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 308° T: 112, L: 222, B: 62-‐73 cm Ungestörter Grab. Ein erwachsener Mann liegt in ge-‐ streckter Rückenlage in einer rechteckigen Grube. Das Skelett ist gut erhalten. Der Schädel ist leicht auf die linke Seite gekippt, und zwar auf den Platz des Kiefers. Die Arme sind neben dem Körper, der linke Unterarm ist ein wenig aus der ursprünglichen Position verrutscht. Auf der rechten Seite fehlt ein Teil des Rippenkorbes. Außerdem fehlt die rechte Hand und das rechte Becken ist ebenfalls schlecht erhalten. Die Beine sind gestreckt, in situ, die Knöchel nebeneinander. Die Länge des Skeletts ist 170 cm, die ursprüngliche Länge war 177 cm. Das Grab schneidet die kupferzeitliche Grube (180/275) und wird ebenfalls von dem Ende eines weiteren awarenzeitlichen Grabes (187/282) geschnitten. Das Ende des Grabes misst 90 cm. Auf der linken Seite der Grabgrube trifft man auf eine 54 cm tiefe, 15 cm große Stufe, welche sich am Kopf des Grabes verjüngt, dann schließlich beim Kopf ver-‐ schwindet. Hier ist die Grube nur 62 cm breit. In den vier Ecken des Grabes können runde Pfostenlöcher von unge-‐ fähr 20 cm Durchmesser und einer Tiefe von 5-‐7 cm un-‐ terhalb des Grabbodens beobachtet werden. Beigaben: 1. Ringförmiger Henkeltopf: gefärbte Gelbe Kera-‐ mik. Drehscheibenware. H. 11,5 cm; Rd. 7,1 cm; bA. 12 cm; Bd. 5,1 cm; Profilbreite: ca. 0,7 cm. An zwei Stellen können mehrere rote und weiße Farbflecken beobachtet werden – auf dem linken Unterarm, leicht auf die Seite gekippt. 2. Wellenlinienverzierte graue Keramik mit ausge-‐ bogenem Rand; grobe Keramik; handgeformt. Verzierung: vier Reihen Kammstricheinritzun-‐ gen auf dem Gefäßbauch und am inneren Rand. Dickwandiges Gefäß. Maße: H. 14,5; Rd. 9,5; bA. 11,5; Bd. 7,5 cm; Profilbreite: ca. 1 cm. Interes-‐ sant, dass sich dieses Gefäß während der Jahr-‐ hunderte nicht mit Erde gefüllt hat, obwohl es auf der Sohle stand, evtl. war es mit einer Acker-‐ scholle bedeckt – neben der äußeren Seite des linken Unter-‐ schenkelknochens/Kniescheibe
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 3. 4.
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Eisensargklammer – südlich der zweiten Beigabe und neben dem Unterschenkel Eisenmesser; Maße: 14,5 x 2 x 1,5 cm, im unteren Teil Holz und Gewebeabdruck – unter der rechten Beckenschaufel und der Bronzeschnalle (6), parallel mit dem Unterarm Hauptriemenzunge, zweiseitig, auf der äußeren Seite Perlenreihenverzierung – unmittelbar am linken Ansatz des Oberschen-‐ kels auf der äußeren Seite senkrecht positioniert und parallel zum Bein. Verschollen Kräftig durchbrochene Bronzeschnalle (36 Durchbrechungen) mit drei bronzenen Nieten und Perlenreiheneinfassung. Maße: 6,4 x 3,8 x 1,2 cm – auf dem Eisenmesser (4), mit dem Ring auf der rechten Hälfte des Unterarms Perlenreihenverzierter Propellerbeschlag. Die Perlenreihe bildet den Beschlagrand und die ho-‐ rizontale und vertikale Mitte. Maße: 8,8 x 1,4 x 0,5 cm – zwischen dem rechten Unterarm und Becken, südwestlich zum Unterarm Unverzierter quadratischer Riemendurchzug aus 0,1 cm dickem Bronzeblech und zwei erhaltenen Befestigungsnieten mit aufgesetztem Gewebe-‐ abdruck. Maße: Ø 2,9 cm, Breite: 2 cm – nördlich über der linken Beckenschaufel Nebenriemenzunge: Perlreiheneinfassung, mit 17 Löchern durchbrochen, zweiseitig, mit zwei pflanzenverzierten und nietenbesetzten Ösen-‐ zwingen. Maße: 3,6 x 1,7 x 1,4 cm – bei der inneren Seite des linken Oberschen-‐ kels, dazu fast parallel Nebenriemenzunge s.o. (9), mit 18 Löchern; Ma-‐ ße: 3,4 x 1,6 x 1,4 cm – vom rechten Schambein 5 cm südöstlich, ver-‐ tikal zum rechten Oberschenkelknochen Nebenriemenzunge s.o. (9), mit 17 Löchern; Ma-‐ ße: 3,4 x 1,6 x 1,4 cm – quer auf dem rechten Unterarm Nebenriemenzunge s.o. (9), mit 16 Löchern; Ma-‐ ße: 3,4 x 1,6 x 1,4 cm – auf der rechten Seite des Kreuzbeines, mit dem Ende in Richtung SW Wahrscheinlich eine zweite, einst zum Gürtel zugehörige, mit Ring aneinander gegossene Bronzeschnalle, wappenförmiger Schnallenkör-‐ per, leicht geöffnetem Dorn. Maße: 3,8 x 2,8 x 0,7 cm – in Lage des rechten Beckens, mit Ring in Rich-‐ tung der Beine Gegossener, bronzener, herzförmiger Lochschüt-‐ zer mit drei Nieten und pflanzenartiger Verzie-‐ rung. Maße: 2,5 x 2 x 0,2 cm – oberhalb der linken Seite des Kreuzbeines, mit Muster nach oben Lochschützer, s.o. (14); Maße: 2,2 x 2 x 0,2 cm – s.o. Kleiner, herzförmiger, bronzener Nebenriemen-‐ beschlag mit Perlreiheneinfassung und drei Nie-‐ ten. Maße: 1,5/1,4 x 1,4 x 0,2 cm – neben der 9. Beigabe, Muster nach oben Nebenriemenbeschlag s.o. (16); in Folge vier St. ebensolche Beschläge in einer Reihe platziert
18. 19. 20. 21. 22. 23.
24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.
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– auf den Teil des Schambeines. Mit Muster nach oben Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. – auf der rechten äußeren Seite des Schambeins Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschläge s.o.; in Folge vier Stück – vom zehnten Beschlag der Riemenschlaufe der kleinen Riemenzunge bis zum rechten Ober-‐ schenkelansatz. Muster nach oben Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o – auf dem rechten Oberschenkelansatz, mit Mus-‐ ter nach oben Nebenriemenbeschlag s.o. – bei dem östlichen unteren Ende des Propellers, mit Muster nach oben Nebenriemenbeschlag s.o. – auf dem rechten Unterarm, NÖ-‐lich der elften Beigabe Nebenriemenbeschlag s.o. – auf dem rechten Unterarm, NW-‐lich der elften Beigabe Nebenriemenbeschlag s.o. – auf der äußeren Seite des rechten Unterarms, mit Muster nach oben Hauptriemenbeschlag, mit Perlrahmen verziert, mit sieben Löchern kräftig durchbrochen und mit Anhängerteil senkrecht positioniert. Der Anhänger fehlt. Ebenfalls zwei Bronzenieten, undeutliche Lilienverzierung. Maße ohne Anhä-‐ nger: 2,2 x 1,4 x 0,5 cm – unter der elften Beigabe. Genau dieser Be-‐ schlag ist ohne Anhängerteil Hauptriemenbeschlag mit Perlenrahmen und mit drei Löchern und zwei großen Durchbrechun-‐ gen, mit Anhängerteil senkrecht positioniert. Ebenfalls lilienverziert und mit zwei Nieten ver-‐ sehen. Der Anhänger besteht ebenfalls aus ei-‐ nem Blumenmotiv aus einem mittleren Kreis und fünf Blättern. Maße: 3,5 x 1,3 x 0,4 cm – der Anhänger ist neben der vorherigen Beiga-‐ be, mit Muster nach oben Hauptriemenbeschlag s.o. (33), Anhänger, Mit-‐ telkreis durchbrochen. Die Nieten fehlen. Maße: 3,3 x 1,3 cm – auf der rechten Seite des zermahlenden Kreuzbeines, neben der 35. Beigabe, mit Anhä-‐ nger und Muster nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (33), Anhänger, aller-‐ dings nur mit fünf Durchbrechungen – auf der rechten Seite des zermahlenden Kreuzbeines, neben der 34. Beigabe Hauptriemenbeschlag s.o., mit fünf Durchbre-‐ chungen. Der Anhänger ist nach oben und auf die li Seite gedreht, demnach ist der Beschlag nur 2,2 cm lang – auf dem Kreuzbein neben den Beigaben 37 und 38, mit Muster nach oben Hauptriemenbeschlag s.o., mit fünf Durchbre-‐ chungen, ohne Anhängerteil. Maße: 2,3 x 1,3 cm
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– auf dem Kreuzbein neben den Beigaben 36 und 38, mit Muster nach oben Hauptriemenbeschlag s.o.; sehr ähnlich der 36. Beigabe. Der Anhänger ist wieder nach oben und auf die linke Seite gedreht. Die Durchbrechung-‐ en sind unregelmäßig groß – auf dem Kreuzbein neben den Beigaben 36 und 37, mit Muster nach oben Hauptriemenbeschlag s.o.; ähnlich den vorheri-‐ gen Hauptriemenbeschlägen mit Anhänger, wel-‐ cher senkrecht positioniert war. Dieser ist ab-‐ handen gekommen. – unter der linken Beckenschaufel und unter der 8. Beigabe Hauptriemenbeschlag s.o., sieben Durchbre-‐ chungen auf dem Beschlag – unter der linken Beckenschaufel und unter der 8. Beigabe Hauptriemenbeschlag; wie Beigabe 40 mit sechs Durchbrechungen – auf der inneren Seite des linken Unterarmkno-‐ chens, teils unterhalb der Gelben Keramik Hauptriemenbeschlag s.o mit zwei runden und zwei großen Durchbrechungen – auf der inneren Seite des linken Unterarmkno-‐ chens, teils unterhalb der Gelben Keramik; ne-‐ ben Beigabe 41 Nebenriemenbeschlag s.o (16). Maße: 1,5 x 1,4 x 0,2 – zwischen dem rechten Oberschenkelansatz und Propeller, mit Muster nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (36). Der Anhänger ist wieder nach oben, erstmals aber auf die rechte Seite gedreht; sechs Durchbrechungen – unter der 41. Beigabe, mit Muster nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (33) – unter der 32. Beigabe, diese steht senkrecht mit Muster zur Hälfte der Grabwand Hauptriemenbeschlag s.o (32); allerdings fehlt der Anhänger – auf der linken Seite der Beigabe 40 und unter der 8. Beigabe, mit Muster nach unten Nebenriemenbeschlag s.o. (16) – unter der linken Beckenschaufel, mit Muster nach unten Nebenriemenbeschlag s.o. (47) – in einer Reihe unter dem Becken und der 47. Beigabe, mit Muster nach unten Hauptriemenbeschlag s.o. (33), mit Muster nach unten – unter der Beigabe 34 und 35 Nebenriemenbeschlag s.o. (47) – unter dem Kreuzbein in einer Reihe (Beschlä-‐ ge 50-‐55) mit Muster nach oben, in Richtung SW-‐NO Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. Nebenriemenbeschlag s.o. – unter dem Becken, beim Knochenansatz des li Oberschenkels, mit Muster nach oben Nebenriemenbeschlag s.o., mit der 58. Beigabe in einer Reihe
– unter der linken Beckenschaufel, in Richtung SW-‐NO, mit Muster nach unten 58. Nebenriemenbeschlag s.o. – unter der linken Beckenschaufel, in Richtung SW-‐NO, mit Muster nach unten 59. S.o. Nebenriemenbeschlag, mit der 60. Beigabe in einer Reihe – unter dem rechten Unterarm, in Richtung SW-‐ NO, mit Muster nach unten 60. Nebenriemenbeschlag s.o. – s.o. Grab 55 (187/282) (Taf. 6, 34) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 350° T: 90, L: 230, B: 80 cm Bestattung einer erwachsenen Frau in gestreckter Rü-‐ ckenlage. Die Fußknöchel sind aus dem Grab verschleppt worden, die mittleren Knochen sind erhalten geblieben. Der Schädel ist unversehrt, der untere Kiefer ist auf den Brustkorb gesunken. Ein Teil der Knochen des Oberkör-‐ pers fehlen. Die Arme sind gestreckt, die Unterarme feh-‐ len. Die linke Hand ist auf dem Becken positioniert, die rechte wiederum fehlt. Das Becken ist relativ unversehrt, die Beine eng nebeneinander gestreckt. Die Länge des Skeletts beträgt 150 cm. Die Grabgrube ist rechteckig mit geraden Seiten und geradem Boden. Beigaben: 1. Silbernes rundes Ohrgehänge mit einem Ø von 1,8 cm. Der Anhänger besteht aus vier angelöte-‐ ten, jeweils im Ø 0,3 cm großen silbernen Ku-‐ geln. Die Kugeln sind hohl, erkennbar an einigen eingedrückten Stellen und an der Schwere des Ohrringes. Dazwischen befindet sich eine eben-‐ falls angelötete Reihe aus winzigen Kügelchen. L: 2,4 cm – bei der linken Seite des Schädels 2. Bronzener scheibenförmiger mit zwei Rillen ver-‐ zierter Beschlag, bruchhaft. In der Mitte ist ein 1,1 cm langer Bronzenagel erhalten geblieben. Erhaltene Maße: 2,1 x 1,2 x 0,1 cm – zwischen dem rechten Oberarm und Rippen 3. Eisenmesser mit flächendeckenden Holzresten. Maße: 13,1 x 1,8 x 0,7 cm – neben dem ehemals dort befindlichen rechten Unterarm 4. Deformierte, quadratische Eisenschnalle mit senkrecht hochgebogen Dorn, demnach Maße: 3,9 x 3 x 1,4 cm – bei der linken äußeren Seite der Wirbelsäule, dort wo der Unterarm gewesen ist 5. Eisenobjekt. Maße: 3,3 x 1 x 0,4 cm. – innere Seite der linken Beckenschaufel und unter dem Kreuzbein 6. Flintsteinabschlag, gelb-‐hell bräunlich, matt. Maße: 2,2 x 1,1 x 0,8 cm – zwischen der 5. Beigabe und der linken Be-‐ ckenschaufel 7. Viereckige Eisenschnalle, mit Gewebeabdrücken auf der Rückseite. Maße: 3,3 x 3,3 x 1 cm – südlich vom Becken, zwischen den beiden Oberschenkeln
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 8.
Bruchteil eines runden Kleidungsknopfes aus dünnem Silberblech. Maße: 2,4 x 1,5 cm – innen auf dem linken Oberschenkel 9. Bruchteil eines bronzenen dünnen Beschlages verziert. Erhaltene Maße: 1.9 x 2,1 cm – außen auf dem rechten Oberschenkel 10. Eisenobjekt, aufgrund der Größe wahrscheinlich ein Messer. Maße: 4,8 x 1,5 x 0,8 cm – auf der inneren Seite des linken Oberschen-‐ kels, südlich von der achten Beigabe 11. Eisenobjekt. Maße: 4,2 x 1,8 cm – neben dem rechten Knie 12. Fast vollständig erhaltener silberner Kleidungs-‐ beschlag. Maße: 2 x 1,5 cm – 12-‐15: auf dem rechten Knie; in Richtung OW in einer Reihe nebeneinander 13. Fragment eines silbernen Kleidungsknopfes, in gewölbter Form erhalten. Mittig ist eine lange Befestigungsniete. Maße: Ø: 2 cm, H: 1,2 cm. – s.o. 14. Rosettenförmiger, bronzener Beschlag mit Ein-‐ kerbungen, Maße: ä Ø: 2,6 cm, i Ø: 0,7 cm. Innen durchbrochen Ø: 0,8/0,7 cm – s.o. 15. Fragment eines dünnen bronzenen Beschlages. Maße: 1,1 x 0,9 cm. – s.o. 16. Silberner flachgedrückter und ehemals rund ge-‐ wölbter Kleidungsknopf. Maße: Ø 2 cm. Knapp nur 0,1 cm dick – südlich von der Reihe der Beigaben 12-‐15 17. Silberner rund gewölbter Kleidungsknopf mit er-‐ haltener mittig platzierter Befestigungsniete, leicht flach gedrückt. Maße: Ø: 2,2 cm, H: 0,4 cm – unter dem linken Knie, in Richtung OW, neben der 18. Beigabe 18. Flachgedrückter dünner silberner Kleidungs-‐ knopf mit einem Ø von 2,2 cm – unter dem linken Knie, in Richtung OW, neben Beigabe 17 19. Eisernes Kettenglied; 2,6 cm lang, zwei Kreise von je 1,2 cm Dm. – neben der 15. Beigabe 20. Große Sargklammer. Maße: 8,2 x 3,7 x 0,7 cm – beim Grababbau fand man diese im Bereich des Schädels 21. Silberner runder Kleidungsbeschlag, leicht ge-‐ beult. Maße: Ø 2 cm, H: 0,5 cm – beim Grababbau fand man diesen im Bereich des Beines 22. Acht silberne Bruchstücke eines Kleidungbe-‐ schlages – unter Beigabe 13 23. Bruchstück eines dünnen bronzenen Beschlages mit rosettenförmiger Verzierung. Erhaltene Ma-‐ ße: 1,6 x 1,1 cm – unter der 18. Beigabe 24. Rundes Silberohrgehänge ähnlich der 1. Beigabe, allerdings mit fünf Kugeln; eine davon über dem Anhänger. Ebenfalls mit winzigen Kügelchen verziert. L: fast 2,5 cm – ein bisschen unter der rechten Seite des Schä-‐ dels (25.) Beim Abbau der kupferzeitlichen Grube (180/275) kam unmittelbar neben dem Grab noch ein silberner run-‐ der Kleidungsbeschlag (Maße: Ø 1,7 cm; H: 0,8 cm) zum
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Vorschein. Wahrscheinlich wurde dieser als Kleidungs-‐ verzierung unmittelbar unter dem Kiefer getragen. Grab 56 (189/292) Datierung Völkerwanderungszeit/ Mittelalter (z. Teil) Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: WO 275° T: 8-‐10, L: 195, B: 65 cm Bestattung einer erwachsenen Frau (?) in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist schlecht erhalten. Große Teile der Wirbelsäule und Wirbel fehlen. Der Schädel ist bruchhaft, die Arme liegen neben dem Körper gestreckt. Die Beine sind ebenfalls gestreckt und liegen schräg gegenüber dem Rumpf; sie sind nach Norden gedreht. Die beiden Fußrücken stoßen zusammen. Die Länge des Skeletts ist vom Schädel bis zum Oberschenkel 68 cm, vom Oberschenkel bis zu den Knöcheln 70 cm. Die Grube ist nicht regelmäßig recht-‐ eckig, sondern im mittleren Teil ein wenig gewölbt. Der östliche Teil ist gegenüber dem Westlichen nach Norden gedreht. Ohne Beigaben. Grab 57 (203/308) Datierung Spätbronzezeit Bestattungsart Urnenbestattung Grabmaße T: 120-‐130, Ø: 80 cm Spätbronzezeitliche Urnenbestattung in einer runden Grube. Die Urne liegt auf der Seite. Sie ist mit Buckeln auf der einen Seite und auf der Schulter verziert, demnach handelt es sich um eine sog. Buckelurne. Des Weiteren hat die Urne einen aufgebogenen, gebänderten Rand, einen kegelstumpfförmigen Hals, eine profiliierte Schulter und einen stark verengten Boden. Vom Rand ist die obere Hälfte durch die gepidenzeitliche Grube (204/309) zer-‐ stört worden. Die Urne ist schwarz und hat Spuren von Asche und Humus. Im oberen Drittel des Grabgefäßes befindet sich ungemischte Asche mit gelben Partikeln, in den unteren zwei Dritteln befindet sich dichte schwarze Asche. Tierknochen wurden nicht gefunden. Grab 58 (206/311) (Taf. 30) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 42, L: 220, B: 77 cm Bestattung eines Erwachsenen in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist in schlechter Erhaltung, viele Knochen fehlen. Vorwiegend sind die flachen Knochen (Becken, Schulterblätter) und die Rippen in schlechter Lage. Beide Hände und Fußrü-‐ ckenknochen fehlen. Der Schädel ist auf die rechte Seite gekippt. Die Arme sind eng neben dem Körper und liegen gestreckt. Beine sind in situ gestreckt, die Knie stoßen fast zusammen. Einige Knochen vom rechten Fuß können in der SO-‐Ecke des Grabes in dem Pfostenloch beobachtet werden. In jeder Ecke sind runde bzw. rechteckig abge-‐ rundete Pfostenlöcher mit den Maßen: 20 x 20 cm, bzw. 14 x 17 cm und einer Tiefe von 8 cm. Das Skelett ist c. 150 cm lang. Ohne Beigaben.
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Grab 59 (223/339) (Taf. 30) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 40, L: 220, B: 78 cm Gestörtes Grab. Spärliche Überreste einer Körperbestat-‐ tung in einer rechteckigen Grabgrube. Große Teile der Grabgrube sind von der árpadenzeitlichen Grube (53/88) gestört worden, so dass das Skelett fast komplett vernich-‐ tet worden ist. Letztendlich ist nur das linke Schienbein erhalten geblieben. Die Länge des Skeletts kann dadurch nicht bestimmt werden. Ohne Beigaben. Grab 60 (242/368) (Taf. 5, 36) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T/L/B: keine Angaben Überreste einer Körperbestattung. Das Kindergrab ist stark gestört. Die Grabgrube kann nicht identifiziert wer-‐ den. Vom Skelett bleiben nur der Schädel und einige bruchhafte Langknochen übrig. Der Schädel ist stark bruchhaft; dieser liegt leicht umgedreht in östlicher Rich-‐ tung. Die erhaltene Länge des Skeletts beträgt 58 cm. 1. Flaschenperlen: blau grundiert mit weiß umlau-‐ fender Verzierung – NW-‐lich über der rechten Seite des Schädels 2. Bruchhafte Flaschenperle – NW-‐lich neben der rechten Seite des Schädels 3. In einer Gruppe drei gleiche Typen an Perlen: wie Perle 1, nur divergent in der Form, nämlich schmäler – vom Kopf ungefähr 10 cm südlich 4. Eine Hirsekornperle – auf Niveau des Schädels von der rechten Seite 5. Zylindrische Glasperle, mit der ersten und drit-‐ ten Beigabe identischer Perlentyp und Verzie-‐ rung – unter Beigabe 2 6. Zwei große pfefferkörnige bis kugelförmige Per-‐ len – unter Beigabe 2 Grab 61 (248/383) (Taf. 36) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 0° T/L/B: keine Angaben Bestattung eines Jugendlichen in ausgestreckter Rücken-‐ lage. Die Grabgrube kann nicht identifiziert werden. Das Skelett ist allgemein gut erhalten geblieben. Es fehlen lediglich beide Handknochen und ein Teil der rechten Rippen und Wirbel. Im Umkreis eines Eisenobjektes sind die Knochen stark erodiert. Der Schädel ist auf die rechte Brust gekippt. Die Länge des Skeletts beträgt 118 cm.
Beigaben: 1. Eisenobjekt, ungewöhnliche Form. Maße: 4,6 x 2,5 x 1,7 cm. Auf der Rückseite können Überres-‐ te von Gewebe beobachtet werden – an Ort des Beckenknochens Grab 62 (249/384) Datierung Neolithikum (zum Teil) Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: SO-‐NW 140° T/L/B: keine Angaben Die Grabgrube kann nicht erfasst werden. Gut erhaltenes Skelett eines erwachsenen Mannes (?), jedoch fehlen große Teile der rechten Hand, sowie die Fußknochen. Der Bestattete liegt auf der linken Seite in Hockerlage. Die Arme sind vor dem Rumpf im Ellenbogen gebeugt und die rechte Hand vor das Gesicht (vielleicht sind die Hände zusammengefaltet). Die Beine sind unterhalb des linken Knies stark gebeugt und in Richtung des Rumpfes hoch-‐ gezogen. Das rechte Bein ist sehr stark gebeugt, aber die rechten Oberschenkelknochen liegen auf dem Körper senkrecht. Die Länge des Skelettes vom Schädel bis zum Becken beträgt 80 cm; vom Becken bis zum Knie 40 cm; vom Knie zu den Knöcheln 38 cm. Skelettlänge: 158 cm, in Hockerlage: 93 cm. Beigaben: 1. Keramikgefäß – neben der rechten Brust, in Richtung SO 2. Tierknochen – von der Grabeinfüllung oberhalb der Armkno-‐ chen Grab 63 (261/399) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 20° T: 50, L: 155, B: 58 cm Gestörtes Grab. Bestattung eines Verstorbenen in ge-‐ streckter Rückenlage. Die Grabgrube ist rechteckig, in den vier Ecken sind einheitlich rechteckig abgerundete Pfos-‐ tenlöcher, mit Ausnahme des NW-‐lichen von rundem Querschnitt. Es handelt sich um die Bestattung eines zehn-‐ bis zwölfjährigen Kindes, dessen Knochen sehr schlecht erhalten sind. Der Schädel ist auf die linke Seite gekippt. Die Armknochen sind verschoben und bilden annähernd ein X; ein Großteil fehlt. Ebenfalls fehlt das Becken. Die Beine sind gestreckt, die Fußknochen eng nebeneinander. Die Skelettlänge beträgt 109 cm. Keine Beigaben. Grab 64 (262/400) (Taf. 36) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 30, L: 225, B: 80 cm Ungestörtes Grab. In einer rechteckigen Grabgrube ist ein erwachsener Mann in gestreckter Rückenlage bestattet. Die Erhaltung des Skeletts ist ausgezeichnet. Der Schädel ist auf die linke Seite gekippt. Die Arme liegen parallel
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials neben dem Körper; die Beine ebenfalls in situ gestreckt; die beiden Fußrücken kommen zusammen. Die Beine sind gegenüber vom Rumpf in östlicher Richtung verschoben worden. Das Skelett ist 171 cm lang. In zwei Ecken konn-‐ ten einheitliche Pfostenlöcher erkannt werden. Beigaben: 1. Rechteckige Eisenschnalle. Maße: 8,3 x 3,5 x 1,3 cm – rechts neben der Wirbelsäule, nördlich vom Kreuzbein 2. Rechteckige Eisenschnalle mit stark abgerunde-‐ ten Ecken. Maße: 3,3 x 2,6 x 1,2 cm – mittig auf der linken Seite des Beckenkno-‐ chens 3. Tierknochen – westlich neben dem rechten Fußrücken Grab 65 (263/401) (Taf. 5, 36-‐37) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 330° T: 25, L: 210, B: 80 cm Bestattung einer erwachsenen Frau in gestreckter Rü-‐ ckenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Insgesamt ist das Skelett relativ vollständig. Einige Fingerknochen, Fußglieder und Wirbel sind nicht auffindbar. Das Grab schneidet die kupferzeitliche Grube (180/275). Beim Abbau dieser wurde die awarenzeitliche Körperbestat-‐ tung entdeckt, welcher nachfolgend einen großen Teil des Schädels zerstört hat. Die Arme liegen gestreckt neben dem Körper, die Beine können ebenfalls in gestreckter Lage beobachtet werden. Die Knie stoßen zusammen. Die Unterschenkel liegen parallel sehr eng nebeneinander. Die Länge des Skeletts betrifft 155 cm. Beigaben: 1. Bronzenes Ohrgehänge, unvollständig. Maße: 1,9 x 1,7 cm. Perlenanhänger fehlt – westlich außen der rechten Seite des Kiefers 2. Bronzenes Ohrgehänge, ungefähr zwei Drittel vorhanden. L: 2,7 x 1,9 cm – außen östlich neben der linken Seite des Kie-‐ fers 3. Bikonischer Spinnwirtel mit jeweils zwei umlau-‐ fenden Zick-‐Zack-‐Wellenbändern. Maße: ä Ø: 3 cm, i Ø: 0,8 cm. H: 2,1 cm – beim oberen Ende des linken Oberarmkno-‐ chens, mittelbar östlich neben dem Knochen 4. Eisernes Sargklammerfragment. Maße: 3 x 1,1 x 0,4 cm – zwischen Wirbelsäule und rechten Arm 5. Drei Eisenobjektfragmente, zwischen 1 -‐ 1,6 cm lang und 0,7 -‐ 1,1 cm hoch – östlich neben der Wirbelsäule, teilweise auch darunter; 7 cm östlich von der vierten Beigabe Grab 66 (264/402) (Taf. 5, 37-‐38) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 357° T: 30, L: 195, B: 65 cm
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Bestattung eines 151 cm langen Skeletts in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Es handelt sich um ein gut erhaltenes Skelett einer erwachsenen Frau. Der Schädel ist auf die rechte Seite gekippt, die Knochen des Oberkörpers sind in situ und unversehrt; die Arme eng neben dem Körper; die Unterarme auf der Hüfte. Das Becken ist unversehrt, die Beine gestreckt, am Knie leicht eingebogen. Die Fußrücken stoßen zusammen. Beigaben: 1. Verschiedene Maße und Formen von Pastenper-‐ len einer Halskette. Insg.: 13 Kugelperlen, elf Zy-‐ linderperlen; fünf Melonenkernperlen, zwei nicht rekonstruiert (31): Kugelperlen: gedrückte Kugel: grün, matt (2); Hirse: gelb (11). Zylinder: lang: dunkelblau, gelber Fadenlauf, plastisch hervorgehoben (4). Kegel: weiß (4). Prisma: Querschnitt eines länglichen Prismas: karneo-‐ lrot (1); Zwillingsperle: blau (1); Würfel: blau (1). Melonenkernperlen: weiß (1); melonen-‐ kernförmig: schwarz (3+1). Weitere: weiße Perlmutt-‐Perle in drei Bruchstücken, hirseför-‐ mig (1); dunkel-‐braune Perle (1) – bis zu dem Brustbein und darunter, es können zwei Perlenreihen gewesen sein 2. Bronzener, gegossener, runder Armreifen mit umlaufenden punziertem Wellenband-‐dekor. Die Enden stoßen zusammen. Maße: 7,5 x 7 cm. Breite des Reifens von quadratischem Quer-‐ schnitt: 0,5 cm – mittig auf dem rechten Unterarm 3. Bronzener, gegossener Armreifen mit einer Ver-‐ zierung aus zwei umlaufenden geraden Linien von punzierten Kreisen. An den beiden Enden jeweils drei Reihen aus Einkerbungen. Die En-‐ den gehen 0,7 cm auseinander. Maße: 6,8 x 7,2 cm. Breite des Reifens von abgerundeten, quad-‐ ratischen Querschnitt: 0,5 cm – neben der zweiten Beigabe 4. Bronzener Ring, unvollständig. Maße: Dm. 2 cm, Breite: 0,4 cm. Das obere Teil des Rings fehlt vollständig – auf der rechten Hand, auf irgendeinem Finger (dritter oder vierter Finger) 5. Bronzener, runder, gegossener Beschlag mit Per-‐ lenrandrahmen und Tierdarstellung (Greif) in der Mitte, unvollständig und einem Dm. von 2,1 cm – zwischen der rechten Hand und dem Ansatz des Oberschenkelknochens (6) Muschelbruchstück, auf welchem eine eingedrückte Bohrung beobachtet werden kann – unter dem linken Ansatz der Handknochen Grab 67 (270/419) (Taf. 38) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 328° T: 50, L: 230, B: 80 cm Bestattung eines Verstorbenen in gestreckter Rückenlage in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett ist schlecht erhalten, der bruchhafte Schädel ist auf die linke Seite gekippt; große Teile der Rippen und Wirbelsäule fehlen. Von den beiden Armen sind nur einige unvollständige
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Langknochen erhalten geblieben. Die Arme waren ur-‐ sprünglich neben dem Körper und liegen gestreckt. Ein großer Teil des Beckens fehlt. Die Beine werden in ge-‐ streckter Lage angetroffen, die Fußrücken fehlen. Das Skelett ist 162 cm lang. Beigaben: 1. Tierknochen – ein Teil befindet sich unmittelbar unter dem Kinn; ein weiterer Teil nördlich der Schädelde-‐ cke. Die Knochen liegen nicht in anatomischer Ordnung, sondern sind in einem Haufen zu-‐ sammengelegt worden 2. Runde Bronzeschnalle. Maße: 1,9 x 2 x 0,3 cm. Der Bügel ist sehr schmal und hat eine Dicke von knapp 0,2 cm – neben dem oberen Ende des rechten Ober-‐ schenkelknochens, davon westlich Grab 68 (277/444) Datierung Völkerwanderungszeitlich/ Gepidenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 110° T/L/B: keine Angaben In einem starken Hang ist ein erwachsener Mann in eine Grube geworfen worden. Das Skelett ist gut erhalten; es ist auf die Seite gedreht, die Arme liegen gekreuzt neben dem Brustkorb, von seinen Beinen ist das rechte gestreckt und das linke zusammengezogen. Seine Unterschenkel-‐ knochen kreuzen einander. Zwischen dem Rumpf ist ein Schädelknochen eines kleinen Wiederkäuers (?). Die Wirbelsäule und Fußrücken sind in 95 cm, die untere Grube in 130 cm Tiefe. Die Länge des Skelettes beträgt ungefähr 190 cm. Ohne Beigaben. Grab 69 (288/443) (Taf. 38) Datierung Awarenzeitlich Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NNW-‐SSO 340° T: 25, L: 130, B: 60 cm Gestörtes Grab. Überreste einer Bestattung eines Kindes in einer rechteckigen Grabgrube. Das Grab schneidet die neolithische Grube (185/275) und ist dadurch in den Verlauf dieser Störung geraten. Nachfolgend ist ein Teil des Skeletts zerstört. Es handelt sich um ein bestattetes Kind, dessen Schädel relativ gut erhalten geblieben ist. Einige kleinere Knochen um den Rumpf – die Rippen und vom Arm ein Langknochen – sind erhalten geblieben. Wahrscheinlich lag das Kind ehemals auf dem Rücken, in gestreckter Lage. Die Länge des Skeletts ist nicht messbar. Beigaben: 1. Eisenmesser. Im vorderen Drittel Holzspuren. Maße: 9,7 x 1,8 x 0,4 cm – wahrscheinlich lag es neben dem rechten Bein. Von der westlichen Wand der Grube 2 cm, von der südlichen 36 cm entfernt
Grab 70 (310/475) Datierung Bestattungsart Grabmaße
Mittleres Neolithikum Hockerbestattung O: NO-‐SW, 136° T: 50, Ø: 140 cm
Hockerbestattung in einer runden Grube mit geraden Seiten und unregelmäßigem Boden. Der Verstorbene liegt auf der linken Seite. Die Arme sind in den Ellenbogen stark eingebogen und vor dem Gesicht hochgezogen. Das linke Bein ist im Knie eingebogen; das rechte dagegen liegt auf der Wirbelsäule. Das Skelett ist verhältnismäßig gut erhalten; fast alle Knochen sind vorhanden. Skelett-‐ länge: 165; die gelegene Länge: 110 cm. Ohne Beigaben. Grab 71 (319/494) Datierung Völkerwanderungszeit Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 344° T/L/B: keine Angaben Überreste eines Skeletts eines Erwachsenen in gestreck-‐ ter Rückenlage. Die Grabgrube kann nicht beobachtet werden. Ein großer Teil des Skeletts ist zerstört worden; der Schädel fehlt fast vollständig, ebenso die gesamten Beine. Ansonsten ist das Skelett gut erhalten, liegt auf dem Rücken und die Arme liegen neben dem Rumpf ge-‐ streckt. Die Entfernung vom Schädel bis zum Becken beträgt 70 cm. Beigaben: 1. Rechteckige Eisenschnalle. Maße: 3,1 x 2,6 x 1 cm – auf der Wirbelsäule, nördlich vom Kreuzbein Grab 72 (330/529) Datierung Mittlere Kupferzeit Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: NW-‐SO 140° Hockerbestattung eines sechs-‐ bis siebenjährigen Kindes. Das gut erhaltene Skelett ist durch die Grube (330/511) in Richtung SW geschnitten worden. Das Becken und die Fußrücken fehlen. Der eine Teil des Skelettes liegt auf der rechten Seite, der andere auf dem Bauch. Die Arme sind neben dem Körper platziert, genauer können diese unter-‐ halb des Rumpfs beobachtet werden. Die Beine sind in den Knien stark eingebogen, zum Rumpf hochgezogen. Die tatsächliche Länge des Skelettes betrifft 100 cm; in Hockerlage lediglich 50 cm. Ohne Beigaben. Grab 73 (343/529) Datierung Mittleres Neolithikum Bestattungsart Hockerbestattung Grabmaße O: wahrscheinlich: OW T: 15-‐20, Ø: 100 cm Überreste einer Hockerbestattung. Bestattung eines Kin-‐ des in einer runden flachen Grube mit geraden Wänden und geradem Boden. Das Skelett ist schlecht erhalten. Ein
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials großer Teil der Knochen ist bei der Freilegung des Grabes leicht vom ursprünglichen Ort abgekommen. Lediglich im Grab bleiben einige in schlechtem Zustand erhaltenen Bruchstücke von Langknochen und Schädelstücke. Durch den Regen ist die Grube komplett ausgewaschen worden, deshalb können ihre Ausmaße nicht rekonstruiert wer-‐ den. Die Skelettlänge kann ebenfalls nicht bestimmt wer-‐ den. Beigaben: 1. Schwammige Perle (Spondylus-‐Perle) Grab 74 (366/576) Datierung Völkerwanderungszeit Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 22° T: 6, L: 195, B: 65 cm Bestattung eines Skeletts in gestreckter Lage in einer rechteckförmigen Grabgrube. Der Schädel des Skeletts ist nur bruchhaft erhalten; es fehlen der rechte Arm, ein großer Teil der Wirbel, ebenfalls ein großer Teil des lin-‐ ken Oberarmknochens und der linken Beckenschaufel. Die Knochen sind mittig erhalten geblieben. Die Länge des Skeletts beträgt 155 cm, die Breite 34 cm. Ohne Beigaben. Grab 75 (395/612) Datierung Völkerwanderungszeit Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: NS 340° T: 33, L: ?, B: 33 cm Bestattung eines erwachsenen Mannes in gestreckter Rückenlage. Die Umrisse der Grabgrube können nicht bestimmt werden. Ein Großteil der Knochen des Bestatte-‐ ten fehlt. Mittig sind die Knochen erhalten geblieben und von den Beinen nur das obere Drittel des rechten Ober-‐ schenkels. Die linke Beckenschaufel fehlt ebenfalls. Das übrig gebliebene Skelett misst eine Länge von 110 cm.
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Beigaben: 1. Eisenschnalle – auf der linken Seite der rechten Beckenschau-‐ fel, neben dem Kreuzbein Grab 76 (400/617) Datierung Kupferzeit Bestattungsart Körperbestattung Grabmaße O: OW 110° T: 40, L: 160, B: 90 cm Hockerbestattung in einer rechteckigen Grabgrube. Das Skelett liegt auf der rechten Seite. Wahrscheinlich handelt es sich um einen erwachsenen Mann, dessen Knochen nur mittig erhalten geblieben sind. Der Schädel ist auf die rechte Seite gedreht, die Arme sind eingebeugt, die Hand liegt vor dem Gesicht. Die Rippen sind verhältnismäßig unversehrt, das Becken leicht bruchhaft. Die Beine sind stark hochgezogen, der Unterschenkel ist fast vollkom-‐ men zurückgezogen. Die Fersen sind unversehrt. Skelett-‐ länge: 120 cm. Beigaben: 1. Tasse, bruchhaft – in der südlichen Ecke des Grabes 2. Tasse – zwischen dem Schädel und Beigabe 1 3. Becher, zusammengedrückt – in der Armbeuge 4. Tierknochen – neben den Händen 5. Tierknochen – unter den Händen, in der Hand haltend
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
Fundliste 1: Gürtelgarnituren aus ge-‐ schlossenen Fundverbänden 1. Alsózsolca Petőfi Straße 18, Grab 1 (HU)305 Allgemein: Zum Gräberfeld gehören sechs Gräber. Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht do-‐ kumentiert. Bestattungssitten: Sehr tief gelegenes stark gestörtes Doppelgrab mit Spuren einer Holzkonstruktion des Sar-‐ ges. Zwei Männer sind mit zwei GG bestattet. Gürtel Nr. 1 ist lilienverziert. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Perlrahmen und durchbrochenem Rankendekor: 4 x 2,2 und 0,5 x 3 cm (6) [FF]; PB mit profiliertem Rand: 7 x 1 cm (24) [FI]; zwei zungenförmige mit Ranken durchbrochene LS: 2,5-‐2,7 x 2,8 cm (10, 11); drei weitere wappenförmige LS mit durchbrochen Lilien: 1,7 x 2 cm (7-‐9) [BE]; fünf wappen-‐ förmige HRB mit stark durchbrochenen Ranken und vier mit rechteckförmigen durchbrochenen Anhängern: 3,5 x 3 und 1,7 x 1,6 cm (1-‐5) [DJ]; sieben wappenförmige mit Lilien in Durchbruchsarbeit gestaltete NRB: 1,5 x 1,6 cm (17-‐23) [AR; BA]; drei NRZ mit schlecht gearbeiteten durchbrochenen Lilienmotiv im Perlrahmen und blumen-‐ förmigen Ösenzwingen: 5 x 1,5 cm (14-‐16) [S]; ein recht-‐ eckiger unverzierter RDZ: 3,2 x 1,3 cm (12) und ein wei-‐ terer rechteckiger durchbrochener Beschlag ist mit Per-‐ lenreihe verziert: 2,8 x 1 cm (13). Weitere Beigaben: Eisenfragmente: 8 x 1,5 cm; Eisen-‐ schnalle; zwischen den Gürtelbeschlägen und Skelettkno-‐ chen mit blauem Muster verzierte Glasstücke, wahr-‐ scheinlich Bruchstücke eines byzantinischen Glasbechers. Insgesamt: Eine GS, 23 Beschläge, davon 13 lilienverziert, vier NR. 2. Ártánd Kapitány dűlő, Grab 76 (HU)306 Allgemein: Gräberfeld mit 262 Bestattungen. Lilienver-‐ zierte GG befinden sich in drei Gräbern. Grab 76 befindet sich im westlichen äußersten Bereich des Gräberfeldare-‐ als, Grab 164 liegt dagegen mittig im östlichen Areal. Bestattungssitten: O: 325°, T: 105 cm. Mann, 60-‐70 Jahre. GG, Bronzeguss: GS auf der Mitte des Beckens (4); zwei wappenförmige LS, graviert-‐punziert (5-‐6) [ER]; 16 zun-‐ genförmige HRB mit Lilien in Durchbruchsarbeit und spatenförmigen, unverzierten Anhängern (9-‐24) [AL]; 14 wappenförmige NRB mit einer dreiblättrigen Palmette (26-‐39) [DX]; NRZ mit Blattranke in S-‐Form und Tier-‐ kopfzwingen (25) [CU]; rechteckiger RDZ, graviert-‐ punziert/rankenverziert (7); HRZ im gleichen Stil wie die NRZ, auf der äußersten Seite des rechten Oberschenkels (8) [CH]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle (1); Eisenmesser auf der äußersten Seite des rechten Knies (3); Sargklammer (2); schwarzer Krug, auf der äußersten Seite des linken Knies,
305 Lovász 1992, 75-‐78. 306 Kralovánszky
1996, 46 Abb. 9.09-‐24, 26, 38. – Stadler 2005, HRB Typ 8540.
12.8 cm (H.), 5.7 cm (Mdm.) und 7.4 cm (Stfl.); auf der äußersten Seite des linken Armes: Tierknochen. Insgesamt: Zwei GS, 35 Beschläge, davon 14 lilienverziert, fünf NR. 3. Ártánd Kapitány dűlő, Grab 164 (HU)307 Bestattungssitten: O: 320°, T: 160; L: 220, B: 120 cm. Mann, 30 bis 60 Jahre. Reiterbestattung, Grabraubung. Vom Pferd sind nur wenige Knochen erhalten geblieben. GG, Bronzeguss: NRZ mit durchbrochenem Liliendekor und runden unverzierten Ösenzwingen (8) [U]; sechs wappenförmige unverzierte NRB (2-‐7) [DW]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle (1); Eisenmesser (6); einige Bruchstückes eines ehemaligen großen grauen Topf, rekonstruiert: 18.2 cm (H), 7.2 cm (Mdm) und 4.6 cm (Stfl). Insgesamt: Sieben Beschläge, davon einer lilienverziert. 4. Ártánd Kapitány dűlő, Grab 171 (HU)308 Bestattungssitten: Die Grabeigenschaften sind nicht be-‐ kannt. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS aus einem Stück gegossen [EZ]; NRZ mit durchbrochenem Liliendekor [J]. Weitere Beigaben: Eisenmesser und ein unverzierter Ring. Insgesamt: Eine GS und ein lilienverzierter Beschlag. 5. Bajna, 1 (HU)309 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: PB mit geometrischem Liliendekor durchbrochen (19) [BV]; durchbrochener ovaler HRB mit Ranken und Perlrahmen (14); weiterer rechteckiger HRB mit einer S-‐Ranke verziert (17); NRZ mit durchbrochenen Ranken (16); rechteckiger RDZ mit Blattranke verziert (18) [FV]; vergoldete HRZ mit durchbrochener geometri-‐ scher Lilienverzierung und dreifacher Ösen (13) [B1II1a1]. Weitere Beigaben: Bruchstück einer Sichel? (15). Insgesamt: 22 Beschläge, davon ist einer lilienverziert. 6. Balatonszőlős-‐Tsz istálló, Grab B (HU)310 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: Von der GS ist nur der Dorn erhalten; PB mit einer senkrechten Perlreihe; vier lilienverzierte NRB [AR]; zehn zungenförmige HRB mit einer S-‐Ranke durch-‐ brochen [DK]; unverzierter RDZ. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert.
307 Kralovánszky 1996, 55 Abb. 17. 308 Ders. 309 Kollautz 1966, Abb. 7.02. – Stadler 2005, LS/NRB
Typ 1180. 310 Németh 1969, Abb. 12. – Fundnr. 63.566.1-‐6.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 7. Balatonszőlős-‐Tsz istálló, Grab C (HU)311 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS [BQ]; vier rechteckig durchbrochene LS; fünf lilienverzierte NRB [AV]; sechs kreislappenverzierte NRZ mit Tierköpfen [CU] und eine HRZ in dem gleichen Design wie die NRZ [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert. 8. Balatonszőlős-‐Tsz istálló, Grab D (HU)312 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: Rankenverzierte GS [GA]; drei wappen-‐ förmige rankenverzierte HRB [DH]; drei lilienverzierte NRB [AX]; zwei lilienverzierte NRZ [O]; unverzierter RDZ; lilienverzierte HRZ [A1IV1b2 (W)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon sechs lilien-‐ verziert. 9. Biatorbágy-‐Budapark, Grab 264 (HU)313 Allgemein: 429 awarenzeitliche Gräber, die in das letzte Drittel des 7. bis Beginn des 9. Jahrhunderts datiert wer-‐ den. Die länglichen Gürtelbeschläge und die Pferdege-‐ schirrverzierungen mit Eisenphaleren werden Ende des 8. Bis Anfang des 9. Jahrhunderts datiert. Bestattungssitten: O: NW 302°, T: 177, L: 235, B: 160 cm. Gestörtes Pferdegrab. Das Pferd, in vollständiger Erhal-‐ tung, ist neben seinem männlichen Reiter auf der linken Seite bestattet worden. GG, Bronzeguss, vergoldet: Rechteckige unverzierte GS (1); vier herzförmige LS mit Rankenverzierung (2) [EF] und acht herzförmige NRB mit Perlenrandrahmen und Palmettenverzierung (3) [DQ]; neun HRB durchbrochen mit schuppenförmigem Rahmen und Lilienverzierung (4) [AN]; vier weitere Beschläge, deren Funktion uneindeutig ist (5-‐8). Weitere Beigaben: Pferdegeschirr (9). Insgesamt: Eine GS, 24 Beschläge, davon neun lilienver-‐ ziert, drei NR. 10. Bilisics, Grab 1 (HU)314 Allgemein: Das Gräberfeld von Bilics wird in das 8. Jahr-‐ hundert eingeordnet. Zwei der Gräber haben lilienver-‐ zierte GG. Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften, sowie die Anzahl und Größe der Beschläge sind nicht dokumentiert. GG, Bleiguss: GS fehlt; PB mit Perlenrahmen außen (18) [FM]; wappenförmiger mit Lilien durchbrochener NRB (15) [AW]; u-‐förmiger HRB mit durchbrochenem Ran-‐ kenmuster und dreieckigem Anhänger (13); wappenför-‐ miger, unverzierter NRB (16) [DW]; liliendurchbrochene NRZ mit Perlrahmen und tierkopfförmigen Ösenzwingen (14) [B1Ie2]; mit Ranken stark durchbrochene HRZ und
pyramidenförmigen Ösenzwingen (11); zwei Bruchstücke glatter RDZ (1); weitere RZ, stark bruchhaft mit flachen Blattranken (12). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Acht Beschläge, davon zwei lilienverziert. 11. Bilisics, Grab 7 (HU)315 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit flachem Kreis-‐ lappendekor und ovalem Bügel (2) [EV]; PB, bruchhaft, unverziert mit hakenförmiger Öse (9); wappenförmiger LS mit einer flachen Blattkreisranke verziert (6); breiter wappenförmiger HRB mit Rankenverzierung und pyra-‐ midenförmigen durchbrochenem Anhänger (3) [DI]; wappenförmige NRB mit durchbrochener Lilienverzie-‐ rung (7) [BB]; NRZ mit tierkopfförmigen Zwingen und flachen Blattrankendekor in S-‐Form (4) [CU]; lilienver-‐ zierte NRZ (5) [N]; glatter RDZ (8); HRZ mit tierkopfför-‐ migen Zwingen und flachen Blattrankendekor in S-‐Form (1) [CH]. Weitere Beigaben: Bruchhaftes Eisenmesser (10). Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert (Die gesamte Anzahl der Beschläge ist nicht an-‐ gegeben). 12. Budapest-‐Lóversenytér, FO 26, Grab 1 (HU)316 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: GS mit ovaler Zwinge und rechteckigem Beschlag mit S-‐förmigen Rankenornament (1); PB mit durchbrochenem Lilienmuster, 5.1 x 1.1-‐1.5 cm (19) [BU]; herzförmiger LS mit Rankenzier (2); drei LS aus einem viereckigen Perlenrahmen (3-‐5) [EG]; 12 HRB mit durch-‐ brochener Lilienverzierung und Anhängern aus drei durchbrochenen Kreisen, 3.8 x 1.2-‐1.4 cm (6-‐17) [AN]; eine aus Bronzeblech gebrochene GS (18); zwei NRZ aus zwei identischen Platten, mit stark durchbrochneer Lili-‐ enverzierung, 3.7 x 1.5 cm (20-‐21) [B2Ic3 (Z)]; gegossene HRZ mit tierförmigen Befestigungsohren und S-‐förmiger Lilienverzierung, 7.8 x 2.7 cm (1) [B2Ie3 (ZM)]. Weitere Beigaben: Bogenversteifung; Eisenmesser; Pfeil-‐ spitze; Tongefäß mit stempelartig eingedrückten, halb-‐ mondförmigen Mustern. Insgesamt: Eine GS, 21 Beschläge, davon 16 lilienverziert, vier NR. 13. Budapest-‐Wekerle-‐telep (Siedlung), FO 28, Grab 35 (HU)317 Allgemein: Gräberfeld mit 54 Bestattungen. Ein Grab hat eine lilienverzierte GG. Grab 35 liegt in der südlichen Hälfte des Gräberfeldes.318 Bestattungssitten: O: NW-‐SO (42-‐10°), T: 194, L: 210, B. 60, H. 55 cm. GG, Bronzeguss: GS mit durchbrochenem Blattrankenmo-‐ tiv (1) [GA]; drei hufeisenförmige, großflächig durchbro-‐ chene LS (2-‐4) [EP]; sechs rechteckige HRB mit Greifen-‐ motiv, deren Anhänger fehlen (9-‐14); drei NRB, vom gleichen Typ wie die LS (5-‐7); drei NRZ mit Tülle und mit
311 Ders., Abb. 13. – Fundnr. 63.568.1-‐6.
315 Ders.
312 Ders., Abb. 13. – Fundnr. 63.569.1-‐3.
316 Nagy 1998, 57-‐58 Taf. 47.
313 Simon 1993, 145, 159.
317 Nagy 1998, 62-‐66 Taf. 52, 151, 198.3.
314 Fettich 1965, 119 Abb. 193.
318 Ders., Abb. 28.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
durchbrochenem Liliendekor, 3.5 x 1.3 cm (16-‐18), unter den Fingerknochen der ersten Hand (16) und am oberen Ende des ersten Oberschenkelknochens (17) [A1IVa1 (WV)]; RDZ (8); eine Tüllen-‐HRZ. Beide Längsseiten sind unterschiedlich verziert: die eine ziert zwei sitzende Greife, die andere ein dreiteiliges flaches Rankenmotiv. Ein weiterer Greif ist auf der Tülle platziert (20). Weitere Beigaben: Rechteckige Eisenschnalle (21); eiser-‐ ner Ring; handgeformtes, dunkelbraunes Tongefäß; drei einschneidige Eisenmesser und ein durchbohrter Beinan-‐ hänger. Insgesamt: Zwei GS, 17 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, drei NR. 14. Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 14 (HU)319 Allgemein: Durch Rettungsgrabung wurden 38 Gräber geborgen, ursprünglich handelt es sich wahrscheinlich um 50 bis 60. Drei der Gräber haben lilienverzierte GG. GG, Bronzeguss: PB mit stark durchbrochener Lilienver-‐ zierung, einst mit Silber überzogen (7) [BT]; glatter hufei-‐ senförmiger durchbrochener LS (5) [EC]; zwei wappen-‐ förmige rankenverzierte HRB (3-‐4) [DH]; NRB, durchbro-‐ chen (6). Weitere Beigaben: Zwei rechteckige Eisenschnallen (2, 8); offenes Bronzeohrgehänge ohne Anhänger; scheibenge-‐ drehtes, dunkelgraues, dickwandiges Tongefäß. Parallel eingeritzte Linienreihen befinden sich auf der Wandung; handgeformtes, graubraunes, dickwandiges Tongefäß; Eisensargklammern; beinerne Bogenversteifung. Insgesamt: Fünf Beschläge, davon einer lilienverziert. 15. Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 19 (HU)320 Bestattungssitten: O: NW-‐SO. Doppelgrab: Mann und Frau. Sargbestattung. Die Zusammengehörigkeit der Funde ist unsicher. GG, Silberblech: PB aus dünnem Silberblech mit gepress-‐ ter Punktreihe; gepresste, runde, blütenverzierte Bronze-‐ platte (1); rechteckförmiger LS aus dünnem Blech mit Perlenrandverzierung (3) [EA]; kleiner gegossener bron-‐ zener HRB mit durchbrochener Lilienzier in sehr schlech-‐ ter Erhaltung (2) [AI]; rosettenförmige HRB [DA]; weite-‐ res Silberblech mit gepresster Punktreihe in der Mitte (4); Bronzeblechfragmente (6-‐8). Weitere Beigaben: Becher aus dünnem Silberblech. Die Schulter ist verengt und mit gepresster Punktreihe ver-‐ ziert; dickwandiges Tongefäß, dessen Rand mit Finger-‐ eindrücken verziert ist; Goldohrgehänge, granuliert mit grünem Perlenanhänger; Agraffenpaar aus Goldblech; silbernes Griffende eines Dolches/Schwertes; einschnei-‐ dige Eisenklinge; zahlreiche Eisenbänder und Eisen-‐ klammern. Insgesamt: Acht Beschläge, davon einer lilienverziert. 16. Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 8 (HU)321 GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS aus Blech; vier runde HRB mit Greifendarstellung (2-‐5) [CX]; eine lilienverzierte NRZ mit Tülle [J] und drei weitere
wappenförmige NRZ mit Tülle und Greifenverzierung (6-‐ 8); wappenförmige HRZ mit Tülle, auf einer Seite mit Rankenverzierung [CA], auf der anderen Seite mit Grei-‐ fendarstellung [BX]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 17. Budapest, Népstadion, FO 42, Grab 22 (HU)322 Allgemein: 36 awarenzeitliche Gräber. Die Belegungszeit wird in das Ende des 7. bis ins 8. Jahrhundert eingeord-‐ net. Bestattungssitten: O: NNW-‐SSO, T: 160-‐240 cm. Männer-‐ bestattung, Mat. Sch. Europid-‐mongoloiden (Jenissei) Typs. Sargbestattung: Spuren von einer Bestattung im Holzsarg. Im Bereich des rechten Schulterblatts gestört. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS, unverziert (1) [FE]; PB mit durchbrochenem Lilienmuster (21) [BU]; zwei rechtecki-‐ ge LS aus Bronzeblech (2-‐3) [DZ]; acht durchbrochene Gürtelbeschläge (4-‐11); fünf wappenförmige stark durch-‐ brochene HRB mit Anhänger (12-‐16) [DJ]; vier NRZ mit Tülle und S-‐förmigem Rankendekor [CU]; aus beidseitigen identisch verzierten HRZ mit Rankendekor [CH]. Weitere Beigaben: Rechteckige Eisenschnalle (28), Ei-‐ sensargklammer; Eisendolch; Bleiversteifung eines Bo-‐ gens; Eisenpfeilspitze; Lederriemenstücke mit Bron-‐ zeoxid. Insgesamt: Eine GS, 23 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, vier NR. 18. Budapest-‐Csepel, Szabadkikötő, FO 65 (HU)323 Allgemein: Es sind keine Informationen über dieses Grä-‐ berfeld publiziert worden; lediglich eine Tafel mit den Fundstücken. Anhand der Tafeln handelt es sich um eine vollständige vielteilige GG. GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS (5) [BN]; fünf lilien-‐ verzierte LS (6-‐10) [BK]; 20 zungenförmige HRB mit Schuppenrahmen (12-‐31) [DN]; drei lilienverzierte NRZ (32-‐34) [W]; RDZ, graviert-‐punziert (11) [FX]; HRZ mit durchbrochenem Lilienmuster (35) [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 30 Beschläge, davon neun lilienver-‐ ziert. 19. Budapest-‐Leányka Straße-‐Tompa Straße, FO 68, C (HU)324 Allgemein: Sechs Gräber. Keine weiteren Informationen sind erhalten. Bestattungssitten: O: OW, T: 150-‐200 cm. GG, Bronzeguss: Drei wappenförmige HRB mit Ranken-‐ verzierung und Anhänger (1-‐3) [DI]; eine NRZ aus durch-‐ brochenem Liliendekor (4) [AB]; sowie eine HRZ in glei-‐ chem Stil wie die NRZ gearbeitet [H]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Fünf Beschläge, davon zwei lilienverziert.
319 Ders., 69-‐71 Taf. 58-‐59, 200.3-‐4.
322 Ders., 107-‐110 Taf. 87, 161.
320 Ders.,
323 Nagy 1998, 180-‐181 Taf. 189. – Stadler 2005, RZ
69-‐72 Taf. 59-‐62. – HRB Typ 8540 nach Stadler 2005. 321 Ders., Taf. 73.
Typ 4470. 324 Ders, Taf. 130.C.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 20. Budapest, FO 69, Grab 13 (HU)325 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit flachem Kreis-‐ lappendekor (EV); PB mit Perlreihe innen (27) [FL]; vier wappenförmige LS mit Rankendekor (2-‐5) [EH]; elf lilien-‐ verzierte NRB (13-‐23) [AR]; sechs wappenfömige HRB mit Rankendekor (7-‐12) [DH]; drei NRZ mit Kreislappen-‐ dekor und Ösen (24-‐26) [CP]; ein punzierter RDZ (6); HRZ mit flachen Kreislappendekor und Tierkopfzwingen (28) [CU]. Weitere Beigaben: Zwei Eisenmesser (29-‐30) und ein Beil (31). Insgesamt: Eine GS, 27 Beschläge, davon elf lilienverziert. 21. Bogojevo, Grab 18 (SER)326 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. Bestattungssitten: T: 86 cm. Bestattung eines Mannes. Länge des Skelettes: 81 cm. GG, Bronzeguss: PB mit dreieckiger Kerbung (1) [FK]; wappenförmiger NRB mit Palmettenverzierung und ge-‐ punztem Hintergrund (2) [DY]; NRZ mit Lilienverzierung (3) [O]. Weitere Beigaben: Eiserne Pfeilspitze und Eisenbügel. Insgesamt: Drei Beschläge, davon einer lilienverziert. 22. Čelarevo, Grab 8 (SRB)327 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. Fünf Gräber sind mit lilienver-‐ zierten GG ausgestattet. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreilappenver-‐ zierung, 3.34 x 1.4 x 0.7 cm (4) [EV]; ein PB mit Ranken-‐ zier (7) [FO]; zwei blattförmige durchbrochene LS (5-‐6) [EK]; 14 zungenförmige HRB mit schuppenartigem Rand (8-‐21) [DM] und graviert-‐punzierte Exemplare [DO]; 17 rhomboide NRB mit Perlrandverzierung (22-‐38) [DR]; zwei NRZ mit Lilienverzierung in einem geschuppten Rahmen und runden, glatten Fortsätzen, 5 x 3.46 x 0.6 cm (2-‐3) [R]; eine HRZ im gleichen Design wie die NRZ mit geperlten Ösenzwingen, 7.18 x 2.23 x 1.05 cm (1) [D]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 37 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert. 23. Čelarevo, Grab 22 (SRB)328 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit durchbrochener Lilien-‐ verzierung und anderen Ranken (17) [BVa]; unverzierter PB mit dachartigem Profil (6) [FU]; fünf rechteckige LS aus Blech mit jeweils zwei Wölbungen (7-‐11) [EA]; fünf wappenförmige HRB mit gespiegelter Doppelblattranke und halbrunden durchbrochenen Anhängern (12-‐16) [DH]; elf wappenförmige NRB mit Ranken durchbrochen (19-‐29); vier mit dreifacher Blattranke verzierten NRZ und Tierkopfzwingen (2-‐5) [CV]; ein rechteckförmiger
und unverzierter RDZ (18) und eine vierfache blattran-‐ kenverzierte HRZ, ebenfalls mit Tierkopfzwingen (1) [CH]. Weitere Beigaben: Ein Eisenmesser (30). Insgesamt: Eine GS, 28 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, vier NR. 24. Čelarevo, Grab 119 (SRB)329 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Rankenverzierung, 4.6 x 2.8 cm (17); ein PB mit symmetrischer Rankenverzie-‐ rung, 8 x 1.15 x 0.35 cm (6) [FH]; drei blumenförmige LS, durchbrochen, 1.9 x 2 x 0.3 cm (24-‐26); sechs wappen-‐ förmige HRB mit durchbrochener Lilienverzierung und Schuppenrand, 3.6 x 1.65 cm (7-‐12) [AD]; vier herzförmi-‐ ge NRB mit Rankenmuster, 1.9 x 1.65 m (13-‐16); drei NRZ mit Rankenmuster, 4.4 x 1.7 x 0.65 cm (2-‐4); eine HRZ mit durchbrochenem S-‐Rankenmuster, 6.25 x 2.1 x 0.7 cm (5) [CS]. Weitere Beigaben: Eisenmesser parallel auf der inneren Seite des rechten Oberschenkelknochens (23); feine Ke-‐ ramik (1) und fünf Kugelperlen (18-‐22). Insgesamt: Eine GS, 18 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert. 25. Čelarevo, Grab 162 (SRB)330 Bestattungssitten: Doppelbestattung. Reitergrab. Rechts neben dem Bestatteten liegt ein Pferd mit zwei Steigbü-‐ geln. O: NW-‐SO. GG, Bronzeguss: Ein graviert-‐punzierter PB mit reichem Muster (3) [FO]; drei wappenförmige graviert-‐punzierte LS (7) [ER]; elf längliche graviert-‐punzierte HRB mit spa-‐ tenförmigem Anhänger (5); vier wappenförmige graviert-‐ punzierte NRB (8) [DY]; drei lilienverzierte NRZ mit blatt-‐ förmigen Ösenzwingen, 2.73 x 1.29 x 0.57 cm (2) [Q]; graviert-‐punzierter RDZ (6) [FX]; eine lilienverzierte HRZ mit blattförmigen Ösenzwingen, 6 x 2.35 x 0.81 cm (1) [B1I1c1 (M)]. Weitere Beigaben: Eisenmesser parallel neben der äuße-‐ ren Seite des rechten Oberschenkelknochens (4) und Grabgefäß, welches horizontal genau auf den beiden Fußrücken liegt. Insgesamt: 24 Beschläge, davon vier lilienverziert, drei NR. 26. Čelarevo, Grab 361 (SRB)331 GG, Bronzeguss, vergoldet: U-‐förmige GS aus einem schuppenartigem Rahmen [FD]; vier rechteckige HRB mit einem geperlten Rahmen, der ein durchbrochenes geo-‐ metrisches Muster ziert [DC]; drei längliche HRB mit mittig durchbrochener Doppelblatt-‐Lilienverzierung und blattförmigem Anfänger mit Rankenverzierung [AF]; drei NRZ aus einem schuppenartigem Rahmen und dreieckig geperlten Ösenzwingen [CM]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, drei NR.
325 Ders., Taf. 132.
329 Ders., Kat. 274-‐282 Abb. 14 und 15.07-‐12. – Stad-‐
326 Pogány 1908, 408.
ler 2005, HRB Typ 9640.
327 Bunardžič 1985, Kat. 461-‐468 Abb. 34. – Stadler
330 Bunardzič 1985, Kat. 290-‐296 Abb. 27, 28. – Stad-‐
2005, RZ Typ 4530.
ler 2005, HRB Typ 8550. 331 Bunardzič 1985, Kat. 346.01.
328 Bunardzič 1985, Kat.247-‐255 Abb. 22.
152
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
27. Cikó, Grab 183 (HU)332 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. In zwei der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. GG, Bronzeguss: GS mit Rankenverzierung (15); eine zweite GS aus Bronze oder Eisen; zwei rechteckige LS aus Bronzeblech mit zwei Nieten versehen (16-‐17) [DZ]; sechs HRB mit durchbrochener Lilienverzierung und wappenartigen Anhängern; Maße inklusive Anhänger 3.75 x 1.5 x 0.45 cm. Einer der HRB ist ohne Anhänger und glatt (1-‐6) [AC]; zwei NRZ (18-‐19); acht NRB mit Rankenverzierung (7-‐14). Weitere Beigaben: Ein rundes Bronzeohrgehänge ohne Anhänger und ein Eisenmesser. Insgesamt: Zwei GS, 18 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert, mindestens zwei NR. 28. Cikó, Grab 519 (HU)333 GG, Bronzeguss: Glatter, abgerundeter Schnallenkörper einer GS (10) [EY]; weitere rechteckige Bronzeschnalle (29); drei wappenförmige, glatte LS (14-‐16) [EQ]; acht HRB mit schuppenförmigem Rahmen und glattem spaten-‐ artigem Anhänger, der bei zwei Exemplaren fehlt (2-‐9) [DN]; 12 wappenförmige, glatte NRB (17-‐28) [DW]; drei NRZ mit Lilien dekorierten Durchbrüchen, 3.45 x 1.5 cm (11-‐13) [W]; eine HRZ mit gleicher Lilienverzierung wie die NRZ, 7.2 x 2.25 cm (1) [A]. Weitere Beigaben: Eisenmesser und runder Ring. Insgesamt: Zwei GS, 27 Beschläge, davon vier mit Lilien-‐ dekor, vier NR. 29. Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 10 (HU)334 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind nicht dokumentiert. In dreien der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. Bestattungssitten: O: W-‐O. GG, Bronzeguss: PB in stark durchbrochenem Liliendekor (15) [BT]; ein hufeisenförmiger glatter LS (17) [ED]; ein glatter wappenförmiger LS [EQ]; zwei rechteckförmige HRB mit durchbrochenem Rankendekor in einem Rah-‐ men, einer der beiden Anhänger ist erhalten (9-‐10) [DC]; vier wappenförmige, mit Lilien durchbrochene NRB (11-‐ 14) [AU]; NRZ mir durchbrochenem Rankendekor und Trauben in S-‐Form mit tierkopfartigen Zwingen (16) [CT]; HRZ mit Tülle und Kreislappendekor, abgeschnitten [CF]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Elf erhaltene Beschläge, davon fünf mit Lilien-‐ dekor, ein NR. 30. Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 11 (HU)335 Bestattungssitten: O: W-‐O. L: 168 cm. GG, Bronzeguss: Wappenförmige, unverzierte GS (23) [EY]; ein wappenförmiger unverzierter LS (40) [EQ]; 13
332 Kiss 1984, Taf. 13. – Hampel 1905, Taf. 209 Abb.
1783. – Stadler 2005, HRB Typ 8540. 333 Kiss 1984, Taf. 35. – Hampel 1905, Abb. 1785 Taf.
234. – Stadler 2005, RZ Typ 4480.
334 Ders., 284-‐285, Taf. IV.
336 Ders., Abb. 186.
335 Ders.,
337 Hampel 1905/II, Taf. 117.
4480.
längliche HRB mit schuppenartigem Rahmen und unver-‐ zierten spatenförmigen Anhängern, fünf davon ohne Anhänger (24-‐36) [DN]; vier wappenförmige unverzierte NRB (41-‐44) [DW]; eine NRZ mit durchbrochenem Lilien-‐ dekor (37) [N]; eine Hauptriemenzunge, ebenfalls mit durchbrochenem Liliendekor (38) [A]. Weitere Beigaben: Ein Eisenmesser. Insgesamt: Eine GS, 20 Beschläge, davon zwei mit Lilien, ein NR. 31. Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 16 (HU)336 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS (2) [BO]; lilienverzier-‐ ter LS (4) [BF]; wappenförmige stark durchbrochene HRB (3) [DJ]; fragmentarische NRZ (5); RDZ mit S-‐Ranke (6) [FV]; mediterrane HRZ mit dreifachen Ösenzwingen (1, 1a). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert. 32a. Čunovo, Grab. 5 (SK)337 Allgemein: Gräberfeld mit 151 Gräbern. Die Eigenschaften der Gräber sind nicht dokumentiert. In drei der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. Grab 25 liegt in der südlichen äußersten Reihe; Grab 44 liegt in der Mitte des östlichen Flügels und Grab 92 liegt in der zweiten äußers-‐ ten Reihe des östlichen Flügels des Gräberfeldes. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Ranken (15) [GA]; zwei rechteckige LS aus Blech (16-‐17); fünf recht-‐ eckige HRB mit Greifen verziert (10-‐14) [DB]; drei NRB mit lilienartiger Durchbruchsarbeit (18-‐20) [AZ]; NRZ mit S-‐Ranken (9) [CL]; HRZ mit S-‐Ranken und Tülle (6, 7). Weitere Beigaben: Eisenmesser (1) und Beil (2). Insgesamt: Eine GS, 12 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert. 32. Čunovo, Grab. 25 (SK)338 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS aus Bronze mit ein-‐ geritzten Linien, der Dorn fehlt (10); breite rechteckige GS mit graviert-‐punzierter Blattverzierung (9); zwei wappenförmige LS mit eingravierter Palmette auf pun-‐ ziertem Hintergrund (19, 20); acht längliche HRB mit jeweils zwei dreiblättrigen Palmetten auf punziertem Hintergrund und viereckig durchbrochenen Anhängern (11-‐18); elf graviert-‐punzierte NRB (21-‐25); vier NRZ mit durchbrochenen Ranken (5-‐8); HRZ mit stark durchbro-‐ chenem verschwommenem Blattrankendekor (4). Weitere Beigaben: Fragmente einer Eisenschnalle (1, 2); Fragment eines Eisenmessers, daran Holzfasern (3); zerbrochenes Tongefäß. Insgesamt: Zwei GS, 27 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, vier NR.
284-‐285., Taf. IV. – Stadler 2005, RZ Typ
338 Ders./I, 572. – Ders./II, 144-‐145 Taf. 122.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 33. Čunovo, Grab. 44 (SK)339 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattrankenver-‐ zierung (4) [EV]; kleine wappenförmige GS, unverziert (5); unverzierter PB (8) [FU]; drei wappenförmige, lilien-‐ verzierte LS, durchbrochen, mit abgesetztem Rahmen (15-‐17) [BE]; sechs längliche HRB mit Lilienverzierung und unverziertem wappenförmigem Anhänger (9-‐14) [AL]; fünf wappenförmige NRB mit Rankenverzierung (18-‐23); zwei NRZ aus Bronze mit S-‐Rankenverzierung und tierkopfförmigen Zwingen (6-‐7) [CQ]; HRZ mit Blatt-‐ rankenverzierung und tierkopfförmigen Zwingen (3) [CH]. Weitere Beigaben: Einschneidiges Eisenschwert, erhalte-‐ ne Länge: 63 cm, wovon 11 cm dem Griff zugehörig sind, Breite: 3,5 cm. Fragment eines Eisenringes, Eisenstabs und einer dreikantigen Pfeilspitze aus Eisen (1); Frag-‐ ment eines Eisenmessers mit Holzteilen (2); Tongefäß. Insgesamt: Zwei GS, 18 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert, zwei NR. 34. Čunovo, Grab. 92 (SK)340 GG, Bronzeguss: In Gürtelgegend gefundene wappenför-‐ mige GS mit durchbrochener Rankenverzierung (4); eben-‐ falls in Gürtelgegend: drei stark durchbrochene LS mit Rankendekor (15-‐16); 14 längliche HRB mit Perlenrah-‐ men und durchbrochenem Liliendekor und annähernd dreieckigem Anhänger, welcher ebenfalls eine Liliendeko-‐ ration trägt. Die HRB befinden sich auf beiden Seiten der Brust, je 6 cm voneinander entfernt (7-‐14) [AM]; neun herzförmige NRB mit Pflanzenblättern im Relief in der Gürtelgegend (17-‐19) [DS]; HRZ mit stark durchbroche-‐ nen Pflanzenmotiven in der Gürtelgegend (3) [CK]. Weitere Beigaben: Eisenmesser, bruchhaft (1); Fragment eines kalzinierten Knochens mit grünen Rostflecken (2); zwei unverzierte geschlossene Bronzeringe (5-‐6); ein Tongefäß. Insgesamt: Eine GS, 27 Beschläge, davon 14 lilienverziert, fünf RZ. 35. Dolní Dunajovice Bezirk Břeclav, Grab 6 (CZ)341 Allgemein: Die Lage der Gräber ist nicht dokumentiert. In zwei der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. Bestattungssitten: O: NNW-‐SSO, T: 110, L: 210, B: 50 cm. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit stark durchbro-‐ chenem Lilienmuster, 6.8 x 3.3 (Schnalle) bzw. 2,8 cm (Körper) (7) [BM]; zweite GS mit kurzem rechteckigem Körper und unverziert, 3.5 x 2.4 bzw. 1.7 cm (17) [EU]; PB mit Perlrahmen, sowie einer senkrechten Perlreihe, L: 7.5 cm (6) [FN]; drei herzförmige LS mit Perlrahmen, welcher eine durchbrochene Lilienverzierung einschließt, 2.1 x 2.6 cm (9) [BJ]; 13 länglich-‐ovale HRB mit stilistisch durch-‐ brochenem Liliendekor und dreieckförmig durchbroche-‐ nen Anhängern, 2.9 x 2.9 cm (2) [A3Va]; 10 herzförmige, lilienverzierte NRB, 1.8 x 1.6 cm (4) [AS]; eine NRZ mit
339 Ders./I,
572. – Ders./II, 147-‐148 Taf. 125. – LS/NRB Typ 1180 nach Stadler 2005. 340 Hampel 1905/I, 572. – Ders./II, 152-‐153 Taf. 129. 341 Klanica 1972, 11-‐12 Taf. 6. – Ausstellung der Gür-‐ telgarnitur im National Museum in Prag. Inv.-‐Nr. 11466, 118445-‐118460, 118462-‐118469, 118471-‐ 118475. – Stadler 2005: HRB Typ 9650.
154
einem Lilienmuster durchbrochen und mit dreieckigen Ösenzwingen, 3.7 x 1.6 cm (1) [O]; flacher RDZ mit S-‐ Ranke, 2.5 x 1.7 cm (8) [FV]; HRZ mit Perlrahmen, wel-‐ cher ein verworren durchbrochenes Muster einrahmt und mit Tierkopfzwingen, 7.7 x 2.6 cm (14); fünf glockenför-‐ mige Anhänger, 2.7/2.8 x 3.3 cm (10-‐13) [FY]. Weitere Beigaben: Zwei Paar ovale Ohrgehänge mit trop-‐ fenförmig angeordneten Kugelanhängern, 2.9 x 1.8 cm (5, 5a); zwei Sicheln (15-‐16), ein Knopf Ø 3 cm (18), ein Eisenring (19); ein Topf mit drei Wellenbandreihen und dazwischen mit eingeritzten Linien, 15.3 x 10.2 x 6.3 cm und Bruchstück einer Pferdetrense? (3). Insgesamt: Zwei GS, 35 Beschläge, davon 27 lilienverziert, vier NR. 36. Dolní Dunajovice Bezirk Břeclav, Grab 7 (CZ)342 Bestattungssitten: O: NNW-‐SSO, L: 240, B: 130 cm. GG, Bronzeguss: GS mit ovalem Bügel und wappenförmi-‐ gem Körper, welcher ein stark durchbrochenes S-‐Motiv aufweist, L: 8.3 cm (5) [EW]; eine zweite unvollständige GS: ein trapezförmiger Bügelrahmen ohne Dorn, 3 x 3.2 bzw. 3.6 cm (6); flacher PB mit einem Rankenmotiv durchbrochen (10) [FR]; fünf herzförmige, stark durch-‐ brochene LS (2) [EL]; neun breite wappenförmige HRB mit halbrundem Anhänger, beides mit Perlrahmen und stark durchbrochenem Rankendesign (7); ein weiterer HRB, länglich, graviert-‐punziert und dessen Anhänger ein Ring ist (8); neun herzförmige NRB, welche den LS ähn-‐ lich sind (4); drei lilienverzierte NRZ in einem Perlrah-‐ men eingefasst und mit spitzen Ösen (1) [Z]; RDZ aus Bronzeblech mit Greifendarstellung, 5 x 3.5 x 3.2 cm (3); HRZ mit Menschendarstellungen, durchbrochen und eben-‐falls in einem Perlrahmen eingebunden. Das obere Zierfeld kleidet einen durchbrochenen Vogel. Dreieckige Ösenzwingen (9,9a) und elf glockenförmige Anhänger (13-‐19) [FY]. Weitere Beigaben: Eisenmesser (21), Eisenschnalle (20) und Topf mit Wellenbanddekor (12). Insgesamt: Drei GS, 41 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, vier NR. 37. Vösendorf, Grab 15 (A)343 Allgemein: Die Lage der Gräber und deren Eigenschaften sind noch nicht publiziert. In zwei der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. GG, Bronzeguss, vergoldet, Hohenberggruppe: Lilienver-‐ zierte GS [BI1c]; herzförmige LS, flechtbandverziert [EN]; lilienverzierte HRB [AN]; lilienverzierte HRZ mit dreifa-‐ chen Ösen [B1I1c3]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert. 38. Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 4 (HU)344 Allgemein: Das Gräberfeld besteht aus 79 Gräbern. Sós spricht von einer hier bestatteten slawisch-‐awarischen Mischbevölkerung, die im 8. und 9. Jahrhundert bestattet
342 Klanica 1972, 13-‐14 Taf. 7, 8. 343 Sauer 2007, 70-‐71. 344 Sós 1968, 91 Abb. 38, 43.1, 43.3-‐12, 44.1-‐6.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
wurden. In vier der Gräber wurden lilienverzierte GG beigelegt. Bestattungssitten: Mann, 54-‐58 Jahre. O: NW-‐SO; T: 148, L: 190 und B: 70 cm. GG, Bronzeguss: Im Beckenbereich. Trapezförmige GS mit rechteckigem unverzierten Beschlag (44,1) [ES]; ein un-‐ verzierter PB (12); vier hufeisenförmige unverzierte LS (3-‐6); sieben rechteckige HRB mit durchbrochener Grei-‐ fendarstellung und Ringanhänger (43, 3-‐9) [DB]; eine NRZ mit durchbrochenem S-‐Motiv und Tülle (11) [CL]; eine rechteckige NRZ mit durchbrochener Lilienverzie-‐ rung (10) [A2II2b (E)]; unverzierter RDZ (2); eine spitz zulaufende HRZ mit Blattranken und Tülle (1) [CB]. Weitere Beigaben: Ein Eisenmesser (2). Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, zwei NR. 39. Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 8 (HU)345 Bestattungssitten: Mann, 67-‐71 Jahre. O: NW-‐SO; T: 150, L: 200 und B: 70 cm. GG, Bronzeguss: Im Beckenbereich. U-‐förmige GS mit durchbrochenem Lilienmotiv (4) [BR]; PB mit geperltem Rahmen (6) [FM]; unbekannter Beschlag (5); vier herz-‐ förmige LS mit durchbrochenen Ranken (23-‐26); sechs wappenförmige HRB mit stark durchbrochenen, sich auflösenden Ranken und wappenförmigen Anhängern, mit durchbrochen Lilien (7-‐12) [DJ]; ein glatter rechtecki-‐ ger HRB mit rundem Anhänger (16) [DF]; neuen herzför-‐ mig, mit Lilien durchbrochene NRB (17-‐22, 27-‐29) [AX]; drei NRZ mit stark durchbrochenen Lilien, die zusammen die Form einer S-‐Ranke darstellen (13-‐15) [L]; unverzier-‐ ter länglicher RDZ (3); HRZ mit stark durchbrochenem Rankendekor mit integrierten Lilien (2) [F]. Weitere Beigaben: An der äußeren Seite des linken Knö-‐ chels Tierknochen; unter dem linken Oberschenkelkno-‐ chen ein Eisenmesser (1). Insgesamt: Eine GS, 27 Beschläge, davon elf lilienverziert, eingeschlossen die sechs Anhänger der HRB, drei NR. 40. Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 35 (HU)346 Bestattungssitten: Mann, 53-‐56 Jahre. O: NW-‐SO; T: 117, L: 210 und B: 80 cm. GG, Bronzeguss: Auf dem Becken. Drei wappenförmig stark durchbrochene HRB (4-‐6) [DJ]; zwei längliche li-‐ lienverzierte NRZ mit Tülle (2-‐3) [A1IIa1]; eine spitz zulaufende HRZ mit Blattranken und Tülle (1) [CB]. Weitere Beigaben: Eierschalenfragmente zwischen den beiden Oberschenkelknochen. Insgesamt: Sechs Beschläge, davon zwei lilienverziert, zwei NR. 41. Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 41 (HU)347 Bestattungssitten: Kind, 11 Jahre. O: NW-‐SO 5°; T: 110, L: 180 und B: 56 cm. GG, Bronzeguss: Auf dem Becken. U-‐förmige GS mit durchbrochenem Perlenrahmen (36) [FD]; PB mit Perl-‐ rahmen und horizontal durch die Mitte (10) [FN]; zwei herzförmige LS mit Perlrahmen und Rankenverzierung
(37-‐38) [EF]; 16 längliche HRB mit Perlrahmen und Ran-‐ kenverzierung (16-‐31); vier herzförmige NRB, gleiches Muster wie die LS (32-‐35) [DQ]; vier NRZ, davon eine mit klarer Lilienverzierung durchbrochen in einem Perlrah-‐ men (12) und vier stark durchbrochene NRZ mit Lilie (13-‐ 15) [AA]; eine HRZ mit stark durchbrochener S-‐ Rankenverzierung in einem Perlrahmen und dreieckig geperlte Ösen-‐zwingen (11). Weitere Beigaben: Eisenmesser, auf der äußersten Seite des rechten Oberschenkelknochens. Insgesamt: Eine GS, 28 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, vier NR. 42. Egerág (HU)348 GG, Bronzeguss: GS, mit perlrandverziertem Rahmen und durchbrochenem Liliendekor in anderen Ranken einge-‐ kreist, Bronzeguss, versilbert (Taf. 2.1) [BS]; eine weitere unverzierte GS mit rechteckigem Beschlag (Taf. 3.10); eine weitere einfache ovale GS und rechteckige GS (Taf. 2.10-‐11); PB mit Ranken stark stilisiert (Taf. 2.8); drei dreieckig bis herzförmige LS mit Ranken durchbrochen (Taf. 2.5-‐7); ein weiterer rechteckiger LS mit zwei großen Wölbungen (Taf. 2.12) [EA]; neun wappenförmige HRB im gleichen Muster wie die GS gearbeitet mit annähernd dreieckigen Anhängern, die ebenfalls durchbrochen sind (Taf. 3.1-‐9) [A3II1c]; vier rechteckige HRB mit Greif ver-‐ ziert und durchbrochenen Anhängern (Taf. 3.13-‐16) [DB]; drei wappenförmige NRZ mit Ranken durchbrochen (Taf. 2.2-‐4); eine NRZ mit Trauben-‐Ranken durchbrochen und runden unverzierten Ösenzwingen (Taf. 2.9); rechteckig glatter RDZ (Taf. 3.11). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eventuell zwei GG. Vier GS, davon eine lilien-‐ verziert; 23 Beschläge, davon zehn lilienverziert, drei NR. 43. Felgyő, Grab 63 (HU)349 GG, Bronzeguss: Unverzierter flacher PB (10) [FT]; zwei unverzierte LS (7, 9) [EQ]; ein wappenförmiger LS mit Ranken (2); zwei wappenförmige NRB mit dreiblättriger Palmette (4-‐5) [DX]; zwei wappenförmige unverzierte NRB (6, 8) [DW]; ein länglicher HRB mit Ringanhänger (1) [DF]; drei lilienverzierte NRZ (11-‐13) [N]; ein unverzier-‐ ter RDZ (3); lilienverzierte HRZ (14) [C]. Weitere Beigaben: Eisenmesser (15). Insgesamt: 14 Beschläge, davon vier lilienverziert. 44. Felgyő, Grab 68 (HU)350 GG, Bronzeguss: Unverzierte wappenförmige GS (30:2) [EY]; eckiger PB, lilienverziert (31:1) [BW]; drei lilienver-‐ zierte LS (31:2-‐4) [BJ]; 11 lilienverzierte NRB (31:5-‐15) [AX]; 12 lilienverzierte HRB (30:3-‐14) [AQ]; drei lilien-‐ verzierte NRZ (31:18-‐20) [AB]; lilienverzierte HRZ (31:16) [I]. Weitere Beigaben: Fragmentierte Eisenschnalle (17) und zwei Eisenmesser (31:21-‐22). Insgesamt: Eine GS, 31 Beschläge, davon 31 lilienverziert.
348 Kiss 1985, 148 Taf. 2-‐3. – Stadler 2005, HRB Typ
345 Ders., 92 Abb. 39, 44.7-‐29, 45.2-‐6.
9650.
346 Ders., 97 Abb. 47.
349 Balogh/Fischl 2010, 195 Taf. 29.
347 Ders., 101Abb. 41, 47.
350 Ders., 196, Taf. 30.
155
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 45. Gátér, Grab 2 (HU)351 GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS (4); zwei hufeisenför-‐ miger LS (5-‐6) [ED]; drei rechteckige Blech-‐LS (8-‐11); zwei wappenförmige HRB (3, 7); lilienverzierte NRZ (2) [M]; rankendurchbrochene HRZ mit Tülle (1). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 46. Gátér, Grab 142 (HU)352 Bestattungssitten: T: 100 cm. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS mit ab-‐ gesetztem Rand (3); PB mit Perlrahmen (4) [FM]; drei herzförmige LS stark durchbrochen Lilie (5) [BJ]; 12 läng-‐ liche HRB mit Perlrahmen und Lilienmotiv in Durch-‐ bruchsarbeit (7) [AM]; elf wappenförmige NRB ebenfalls mit durchbrochenen Lilien (8-‐10) [AU]; drei NRZ im glei-‐ chen Design wie der HRB (6) [Z]; ein rechteckiger unver-‐ zierter RDZ (2); HRZ mit stark verschlissenem Lilienmotiv mit blumenartig angeordneten Ösenzwingen: 7,4 x 2,4 cm (1) [B1II1c3]. Weitere Beigaben: Eisenmesser, ein kleines und ein gro-‐ ßes von 25,4 cm x 2,5 cm. Insgesamt: Eine GS, 32 Beschläge, davon 29 lilienverziert, drei RZ. 47. Gátér, Grab 222 (HU)353 GG, Bronzeguss: PB, dachförmig, unverziert: 6,2 cm (1) [FU]; wappenförmiger glatter LS (5) [EQ]; ein unverzier-‐ ter wappenförmige NRB (2) [DW]; fünf zungenförmige HRB mit Schuppenrahmen: 3 cm lang (2) [DN]; lilienver-‐ zierte NRZ: 2,7x1,1x0,4 cm (3) [W]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Neun Beschläge, davon einer lilienverziert. 48. Gyomaendröd, Grab 44 (HU)354 Allgemein: Gräberfeld aus der SpA mit 52 Bestattungen. Bestattungssitten: O: NW. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS aus einem durchbro-‐ chenen Rahmen [EX]; eine weitere herzförmige GS, mit zwei Kreisen durchbrochen; drei wappenförmig, unver-‐ zierte LS [EQ]; 12 längliche HRB aus einem durchbroche-‐ nen Perlrahmen und blumenförmige, durchbrochene Anhänger [DN]; 13 unverzierte wappenförmige NRB [DW]; eine mit doppelter Blattranke verzierte NRZ und Tierkopfzwingen [CU]; eine weitere NRZ mit durchbro-‐ chenem Liliendesign und runden unverzierten Ösenzwin-‐ gen [Y]; eine HRZ mit durchbrochenem Lilienmuster und blumenförmigen Ösenzwingen [G]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zwei GS, 31 Beschläge, davon zwei mit Lilien-‐ verzierung, zwei RZ.
49. Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 258 (HU)355 Bestattungssitten: Bestattung eines Kindes. GG, Bronzeguss: Sieben wappenförmig durchbrochene HRB mit Rankenverzierung und mit nach unten zeigender pyramidenförmigem Anhänger, mit gleichem Muster durchbrochen (3-‐6, 8) zwei davon ohne Anhänger (2,7); sechs lilienverzierte NRB (13-‐18) [BB]; vier NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung und unverzierten Befes-‐ tigungsohren (9-‐12) [T]; HRZ mit spitz zulaufendem Ende und Tülle. S-‐Verzierung (1). Weitere Beigaben: Eisenmesser in der linken Hand (21); länglicher Knochen (22); bronzener Klapper? (22). Insgesamt: 18 Beschläge, davon zehn mit Lilienverzie-‐ rung, vier RZ. 50. Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 678 (HU)356 GG, Bronzeguss: PB, unverziert mit dachförmigen Profil (12) [FU]; zwei lilienverzierte LS (23-‐24) [CIVa]; zehn lilienverzierte NRB (13-‐22) [BA]; sieben runde HRB mit Greifendarstellung (2-‐8) [CX]; drei kreislappenverzierte NRZ mit Tierkopfzwingen (9-‐11) [CU]; kreislappenver-‐ zierte HRZ innerhalb eines Perlrahmens mit Tierkopf-‐ zwingen (1) [CI]. Weitere Beigaben: Zwei Eisenschnallen. Insgesamt: 26 Beschläge, davon zwölf lilienverziert. 51. Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 776 (HU)357 Bestattungssitten: T: 185 cm. GG, Bronzeguss: PB mit geometrischer Verzierung (9) [FL]; ein dreieckiger LS (10) [EE]; vier wappenförmige mit Ranken verzierte HRB mit blattförmigen Anhänger (5-‐ 8); drei rhomboide NRB mit Perlrahmen (11-‐13) [DR]; vier NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung und Tülle (1-‐4) [A2IIc3]. Weitere Beigaben: Eisenmesser 16 cm (14) und Gelbe Keramik: Krug. Insgesamt: 13 Beschläge, davon vier mit Lilienverzierung, vier NR. 52. Halimba, Grab 189 (HU)358 Allgemein: Gräberfeld aus dem 6.-‐9. Jh. GG, Bronzeguss: Lilienverzierte wappenförmige GS (1) [AVa]; zwei wappenförmige stark durchbrochene HRB (2-‐ 3) [DJ]; zwei fragmentierte NRB (5); HRZ mit Tierkampfs-‐ zene und Tülle, fragmentiert (4) [BZ]. Weitere Beigaben: Dreiflügelige Pfeilspitze (7); Messer (8), runder unverzierter Ring (6). Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 53. Halimba, Grab 194 (HU)359 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe (1) [EV]; vier lilienverzierte LS (6) [BE]; 16 zungenförmige HRB mit S-‐Ranke (2) [DK]; vier NRB, graviert-‐punziert (3)
355 Fettich 1943, 23 Taf. XIX. 1-‐23.
351 Kada 1906, 364.
356 Ders., 36 Taf. XXIX.
352 Ders., 143-‐144.
357 Ders., 39-‐40 Taf. XXIV. 1-‐14, XXXIX. 6.
353 Ders., 219.
358 Török 1998, Taf. 22.
354 Erdélyi 1992, 368-‐378 Abb. 4.
359 Ders., Taf. 22.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
58. Holiare, Grab 316 (SZ)365 [DY]; zwei lilienverzierte NRZ (4) [T]; ein unverzierter RDZ (7); eine rankendurchbrochene HRZ (5). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Allgemein: 785 Gräber und I-‐III, demnach handelt es sich Insgesamt: Eine GS, 28 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ um 788 sowie und Streufunde. Das Grab befindet sich mittig im östlichen Gräberfeldareal. ziert. Bestattungssitten: O: NNW-‐SSO, T: 100, L: 210, B: 120 cm. 54. Halimba, Grab 227 (HU)360 Reiterbestattung. Rechts: Mann, links: Pferd, gleich orien-‐ tiert. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (1) GG, Bronzeguss: U-‐förmige Bronzeschnalle mit Riemen-‐ [EV]; PB mit Perlrahmen (6); vier LS, mit Lilien durchbro-‐ kappe und flacher Blattranke: 2,5 cm (20, 22) [FB]; PB mit chen (11-‐14) [BJ]; acht breite wappenförmige HRB mit zentralem Loch und stark profiliert. Verzierung: Ranken-‐ Anhänger und symmetrischen Lilien (2-‐5, 7-‐10) [AO]; 20 motiv, L: 5,8 cm (17); wappenförmiger LS mit plastisch wappenförmige NRB mit durchbrochenem Lilienmotiv gegliedertem Blattornament: 2 x 2 cm (25); zehn HRB mit (17-‐36) [AU]; vier NRZ mit Blattranken und Tierkopf-‐ Lilien durchbrochen und teilweise mit halbkreisförmigem zwingen (38-‐41) [CU]; eine HRZ mit Blattranken und Anhänger: 3,1 x 1,2 cm (4-‐13, 30) [AO]; zwei NRZ mit S-‐ Tierkopfzwingen. Ranken: 3,1 x 1,2 cm (2.3) [CU]; Fragment eines RDZ (26); Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. HRZ mit S-‐förmigen Rankenverzierung, auf der Riemen-‐ zwinge zwei stilisierte Tierköpfe: 7,5 x 1,9 cm (1) [CH]. Insgesamt: Eine GS, 38 Beschläge, davon 32 lilienverziert, Weitere Beigaben: Trapezförmige Bronzeschnalle ohne vier NR. Dorn: 2,4 x 2,2-‐2,3 cm (18); Eisenmesser, 14,5 cm, an der 55. Halimba, Grab 237 (HU)361 rechten Hand des Reiters (15); graues bis ziegelrot getön-‐ tes Tonnengefäß, Gitterornament, Drehscheibenware, Donau-‐Typ. H. 12,2; Bw. 12,1; Msm. 10,3; Stfl. 8,9 cm (35). GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe (1) Beim Pferd: Pferdegeschirr: u.a. Steigbügel (16, 21, 23, [EV]; PB mit Perlrahmen außen (6) [FM]; vier wappen-‐ 24). Haushuhnknochen beim Schädel und linken Knie des förmige LS mit Ranke (11-‐14) [EI]; acht wappenförmige Reiters. HRB mit Ranken (2-‐5, 7-‐10) [DH]; 20 lilienverzierte NRB Insgesamt: Zwei GS, 16 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ (17-‐36) [AR]; vier kreislappenverzierte NRZ mit Tier-‐ kopfzwingen (38-‐41) [CU]; HRZ wie NRZ (42) [CH]. ziert, zwei NR. Weitere Beigaben: Unverzierter Ring (37); ein unverzier-‐ 59. Holiare, Grab 770 (SZ)366 tes ORG (16) und ein ORG mit Spirale (15). Insgesamt: Eine GS, 38 Beschläge, davon 20 lilienverziert, vier NR. Allgemein: Neben dem eigentlichen Gräberfeld liegt un-‐ mittelbar westlich davon ein kleiner separater Teil. Davon 56. Hódmezővásárhely-‐Batida (HU)362 in der äußeren nördlichen Reihe befindet sich das Grab 770. Bestattungssitten: O: NW-‐SO. T: 50 cm. Geschlecht unbe-‐ Bestattungssitten: Reitergrab. Mann. Notbergung, keine weiteren Fundumstände sind bekannt. stimmt. GG, Bronzeguss: zwei zweiteilige NRZ mit lilienartigem GG, Bronzeguss: ovale Bronzeschnalle durch ein Scharnier Durchbruchsdekor und Perlenrahmen: 3 x 1,3 cm363 (3-‐4) mit der unverzierten wappenförmige Riemenkappe ver-‐ [O]; eine HRZ ebenfalls mit lilienartigem Durchbruchsde-‐ bunden, auf dieser drei Nieten, auf dem Becken: 4,8 x 3 kor und Perlenrahmen, von der nur die eine Hälfte erhal-‐ cm (6) [EY]; glatter PB mit zentralem Niet 6,7 x 1,3 cm ten blieb: 6,1 x 2 cm (1-‐2) [N]. beim rechten Unterarm (26) [FU]; zwei HRB mit schup-‐ Weitere Beigaben: aus Eisen geschmiedeter Steigbügel penförmigen Perlrahmen und ohne Anhänger: 2,6 x 1,3 cm (4,5) [DN]; HRZ in Durchbruchsarbeit mit Liliendekor mit lang ausgezogener Öse (6) und einen Schnallenring und pyramidenförmigen unverzierten Zwingen, links vom (5). Becken: 7,2 x 2,2 cm (1) [A]. Insgesamt: Drei Beschläge, davon alle lilienverziert. Weitere Beigaben: Eisenmesserbruchstücke zwischen den Oberschenkeln. Rinderknochen beim linken Oberschenkel 57. Hódmezővásárhely-‐Tarjánvég (HU)364 und auf dem rechten Unterschenkel. Insgesamt: Eine GS, drei Beschläge, davon einer mit Lili-‐ GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS (12a) enverzierung. [EY]; unverzierter PB mit dachförmigen Profil (5) [FU]; 60. Homokmégy-‐Halom, Grab 30 (HU)367 lilienverzierte LS (18) [BE]; drei blattrankenverzierte NRZ mit Tierkopfzwingen (6-‐8) [CU]; HRZ mit durchbro-‐ chenem Liliendekor und dreieckig unverzierten Riemen-‐ Allgemein: 167 Gräber, 143 awarenzeitlich und 24 sla-‐ ösen (3) [B]. wisch. Insgesamt 63 Männergräber. Das Gräberfeld ist in drei Gruppen gegliedert und beide Gräber mit lilienver-‐ zierten Beschlägen aus den Gräbern 30 und 48 gehören zu Gruppe I, die die reichste Gruppe bildet (Gräber 1-‐60, 151-‐167). Gruppe I: 35 Männer und 35 Frauen. Die Hälfte 360 Török 1969, Abb. 6. – Ders. 1998, Taf. 73. 361 Török 1998, Taf. 73. 362 Bálint 1937, 89-‐104, Taf. IX, 1-‐4. 365 Malá 1965. – Točik 1968a, 57 Taf. LVIII. 363 Die Funde wurden selber gemessen (vgl. Bálint 366 Ders., 113 Taf. LXXXVII. – Stadler 2005, RZ Typ 1937, 89-‐104 Taf. IX). 4470. 364 Hampel 1905, Fig. 1783. 367 Garam et al. 1975, 27 Abb. 4 Taf. III 15-‐16.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials der Männer trug eine GG. Die Orientierung in dieser Gruppe beträt W-‐O. Belegung: letztes Drittel des 7. bis Anfang 9. Jahrhunderts. GG, Bronzeguss: 12 HRB lilienverziert und mit Anhängern (2-‐13) [AO]; drei wappenförmige NRB mit Schuppenver-‐ zierung (20-‐22) [DS]; drei NRZ mit Dekoration von einem durchbrochenem Rankenmotiv (14-‐16) [CR]; RDZ mit S-‐ Ranke (1) [FW]. Weitere Beigaben: Bronzene Platte zu dem Messer gehö-‐ rend (?) in drei Stücke zerbrochen, bei der rechten Hand (17-‐19). Bruchstück eines Eisenmessers auf der anderen Seite von dem rechten Beckenknochen. Insgesamt: 19 Beschläge, davon 12 lilienverziert, drei NR. 61. Homokmégy-‐Halom, Grab 48 (HU)368 Bestattungssitten: O: NW-‐SO. Doppelbestattung: M. Adul-‐ tus. und Ch. Infans I. Das Kind ist neben den Füßen des Mannes bestattet worden und reicht bis zu den Handkno-‐ chen. GG, Bronzeguss: Kurze glatte halbrunde GS (19) [FA]; glatter PB (22) [FU]; wappenförmiger, unverzierter LS (20) [EQ]; zwei längliche HRB mit Schuppenrahmen und spatenförmigen glatten Anhänger (21) [DN]; NRZ mit durchbrochenem Lilienmotiv (23) [N]; HRZ mit Lilienmo-‐ tiv (24) [B2Ia1]. Weitere Beigaben: Fragment einer Gefäßes, in der Mitte des Grabes. Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert. 62. Homokmégy-‐Halom, Grab 49 (HU)369 GG, Bronzeguss: Runde GS mit Kreislappenzier (1) [FB]; unverzierter PB (19) [FU]; zwei lilienverzierte LS (12-‐13) [BC]; unverzierter NRB (14) [DW]; unverzierter LS (15) [EQ]; neun zungenförmige HRB mit Schuppenrahmen (3-‐ 11) [DN]; zwei NRZ mit Tülle und Schuppenrahmen (17-‐ 18) [CM]; eine HRZ im gleichen Design wie die NRZ (16). Weitere Beigaben: Eisenschnalle (2); Messer (20). Insgesamt: Eine GS, 17 Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert. 63. Homokmégy-‐Halom, Grab 131 (HU)370 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (8) [EV]; glatter PB mit Einkerbungen (6) [FK]; herzförmiger LS mit Perlrahmen und durchbrochenen Lilien (9) [BJ]; herzförmiger NRB mit durchbrochenen Lilien (11) [AV]; eine NRZ mit S-‐Ranke in Perlrahmen und blumenartigen Zwingen (10) [CR] und eine HRZ mit Blattranken in Perl-‐ rahmen und Tierkopfzwingen (7) [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert. 64. Horgoš, Grab 5 (SER)371 GG, Bronzeguss: GS lilienverziert (5) [AIIb]; PB mit S-‐ Ranke (4) [FP]; zwei rechteckige LS aus Blech (8, 9); eine
NRZ mit Ranken (6); ein unverzierter RDZ (7); HRZ mit Tülle und S-‐Ranke (3) [CC]. Weitere Beigaben: Zwei Eisenmesser (1, 2). Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, davon eine lilienver-‐ ziert. 65. Hraničná pri Hornáde/Kenyhec, Grab 32 (SK)372 Allgemein: 164 Gräber, 23 Reiterbestattungen, 41 Män-‐ nergräber. 126 SN-‐Orientierung, 14 in NS. GG, Bronzeguss: Quadratische GS aus Blech (8) [ES]; PB gekerbt (7) [FI]; vier rechteckige Blech-‐LS mit gewölbten Nieten (10-‐13) [EA]; zwei quadratische HRB mit Ranken-‐ verzierung (2, 5) [DD]; drei NRZ mit Tülle und S-‐Ranke (3, 4, 9) [CL]; verzierter RDZ (6); HRZ lilienverziert (1) [A1IV1a1 (V)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 12 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 66. Hraničná pri Hornáde, Grab 41 (SK)373 Bestattungssitten: Reitergrab (?) welches in das 9. Jh. datiert. GG, Bronzeguss: Rechteckige Eisenschnalle, wahrschein-‐ lich mit ehemaligem rechteckigen glattem Beschlag 374 (16) [EA]; sechs quadratische HRB mit durchbrochenem regelmäßigen Gittermuster und traubenförmig durchbro-‐ chenem Anhänger (2-‐7) [DD]; vier durchbrochene NRB (8-‐11) [DP]; drei NRZ mit S-‐Ranke und Tülle (12-‐14) [CL] und eine NRZ mit durchbrochenem Lilienmuster (15) [W]; länglicher glatter RDZ (17); eine HRZ mit S-‐Ranken und Tülle (1) [CC]. Weitere Beigaben: Pferdegeschirr? (18-‐25). Insgesamt: Eine GS, 14 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, vier NR. 67. Hraničná pri Hornáde, Grab 100 (SK)375 GG, Bronzeguss: Kleine GS mit halbrundem glatten Be-‐ schlag (9) [FA]; PB mit Perlrahmen außen [FM]; drei spitze wappenförmige HRB mit gravierten Palmetten und rechteckig durchbrochenen Anhängern (12-‐14); sechs wappenförmige mit Lilien durchbrochenen NRB (15-‐20) [AR]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon sechs lilien-‐ verziert. 68. Hraničná pri Hornáde, Grab 142 (SK)376 GG, Bronzeguss: Wappenförmige, glatte GS (23) [FE]; ein glatter PB [FU]; zwei wappenförmige unverzierte LS (20-‐ 21) [EQ]; 14 längliche HRB mit Schuppenrahmen durch-‐ brochen, mit spatenförmigen glatten Anhänger (10-‐19) [DN]; ein wappenförmiger, unverzierter NRB (22) [DW]; vier lilienverzierte NRZ mit glatten dreieckigen Ösen-‐ zwingen (2-‐5) [W]; eine lilienverzierte HRZ gleichen Typs wie die NRZ (1) [A].
372 Pastor 1968, 176 Abb. 1.
368 Ders., 28 Abb. 6 Taf. IV 19-‐24.
373 Ders., 177.
369 Ders., 28 Taf. 6.
374 Vgl. Grab 32 aus Hraničná pri Hornáde/ Kenyhec.
370 Ders., Taf. IV 6-‐11.
375 Pastor 1968, 179.
371 Hampel 1905/II, Taf. 98.
376 Ders., 180. – Stadler 2005, RZ Typ 4470.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 23 Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert. 69. Jánoshida, Grab 3 (HU)377 Allgemein: 256 Gräber. Gräberfeld aus dem 7. bis 8. Jh. Bestattungssitten: O: NW-‐SO. Doppelgrab von Mann und Frau. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Kreislappe (2) [FB]; unverzierter PB: 6,7 x 1,2 cm (3) [FU]; drei hufeisenför-‐ mige LS mit Lilien durchbrochen (7) [BF]; sieben wappen-‐ förmige HRB mit herzförmigen Anhängern, beides mit Lilien durchbrochen (9) [AD]; 13 wappenförmige NRB mit Lilien durchbrochen (8) [AU]; vier NRZ mit spitzem Ende und S-‐Ranke und Tierkopfzwingen: 3,2 x 1,3 cm (4) [CU]; rechteckiger RDZ (6); HRZ mit vierfacher Blattranke in S-‐ Form und Tierkopfzwingen: 7 x 1,8 cm [CH]. Weitere Beigaben: Eisenmesser 15 cm (10), Eisenschnal-‐ le: 2,6 x 2,5 cm (5) und elf Perlen u.a. grüne Melonen-‐ kernperlen (11). Insgesamt: Zwei GS, 30 Beschläge, davon 23 mit Lilien-‐ verzierung, vier NR. 70. Jutas, Grab 7 (HU)378 GG, Bronzeguss: Lilienverzierter LS [BH]; lilienverzierte NRB [AU]; lilienverzierte HRB [AI]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS, drei Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert. 71. Jutas, Grab 28 (HU)379 GG, Bronzeguss: Rechteckige unverzierte GS mit fünf Wölbungen (1, 9) [ET]; bruchhafter, unverzierter PB (9a), PB mit Perlrahmen (5) [FI]; rechteckiger LS mit zwei Wölbungen (9) [EA]; dreieckiger LS mit durchbrochener Lilienverzierung (7) [AIIc]; rechteckiger HRB mit Greif und Anhänger (2) [DB]; wappenförmiger NRB mit Lilien-‐ verzierung durchbrochen (10) [AX]; eine HRZ mit Wel-‐ lenverzierung und kronenförmigem Scharnier als Befesti-‐ gung (4). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert. 72. Jutas, Grab 47 (HU)380 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (11) [FB]; wappenförmiger LS mit durchbrochener Lilienver-‐ zierung (10) [BD]; wappenförmiger HRB mit Anhänger, beide mit durchbrochenen Lilien (2) [A3IIIb]. Weitere Beigaben: Sonnenförmige stark symmetrisch durchbrochene Scheibe (11). Insgesamt: Eine GS, zwei Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert.
73. Kaposvár XIV, Grab 70 (HU)381 Allgemein: 74 Gräber. Diejenigen aus der SpA liegen wei-‐ ter voneinander entfernt als die aus der früheren Periode. Die meisten Gräber waren geplündert. Grab 70 ist unge-‐ stört und gehört zu den reichsten Gräbern der SPA. In fünf weiteren Gräbern: Perlen, Bronze-‐ und Eisengegenstände. Das Gräberfeld datiert in das Ausgehende 8. und ange-‐ hende 9. Jh. Bestattungssitten: W: geringe Abweichung nach Norden; T: 40-‐300 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS, Beschlag fehlt; PB mit Perlrahmen [FM]; drei hufeisenförmige LS [ED]; elf längli-‐ che glatte HRB mit spatenförmigen, glatten Anhängern; vier wappenförmige NRB mit Lilienverzierung [AU]; fünf dreieckige NRB mit Lilienverzierung [BA]; NRB mit schuppenartigem Muster [DS] vier NRZ mit durchbroche-‐ nem Lilienmotiv und dreieckigen Ösenzwingen [U]; glat-‐ ter RDZ; stark durchbrochene HRZ mit Tülle. Weitere Beigaben: Eisenmesser, Nägel, Feuer-‐steine. Insgesamt: Eine GS, 38 Beschläge, davon neun lilienver-‐ ziert, vier RZ. 74. Kaposvár XIV, Grab 118 (HU)382 Allgemein: aus einer zweiten Grabungskampagne? s.o. nur 74 Gräber. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke [EV]; PB, glatt [FU]; drei lilienverzierte LS im Perlrahmen [BH]; drei durchbrochene HRB mit ebenfalls durchbrochenen Anhängern; drei herzförmige NRB [DS]; vier lilienverzier-‐ te NRZ mit runden glatten Ösenzwingen [O]; ein RDZ, glatt; eine HRZ mit dreieckigen Ösenzwingen und durch-‐ brochenem Lilienmotiv [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon acht lilienver-‐ ziert, vier NR. 75. Kaposvár XXXIII, Grab 10 (HU)383 Allgemein: 147 Gräber aus dem 8. Jh. In sieben Gräbern kamen GG zum Vorschein, zwei davon lilienverziert. Das Gräberfeld ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Im Nördlichen befinden sich die beiden lilienverzierten Gräber. Grab 10 liegt in der südlichen äußeren Reihe dieses Bereiches und Grab 14 ebenfalls südlich, jedoch abgegrenzt von den anderen Bestattungen. Bestattungssitten: Frau, Grab gestört. O: O-‐W 110°; T: 245, L: 217, B: 50-‐57 cm. GG, Bronzeguss: Zwei hufeisenförmige LS mit Verzierung [EJ]; zwei längliche HRB mit durch-‐brochener Lilienver-‐ zierung und blumenförmigem Anhänger, ebenfalls lilien-‐ verziert [GD]; sieben wappenförmige NRB mit durchbro-‐ chener Lilienverzierung [AU]. Weitere Beigaben: Großformatige Sargklammer. Insgesamt: Elf Beschläge, davon neun lilienverziert.
377 Wenger 1953. – Erdélyi 1958, Taf. III.
381 Szimonova 1976, Taf. 70.
378 Gyula 1924.
382 Ders., Taf. 70.
379 Ders., Taf. III.
383 Bárdos 1996, 17-‐18 Taf. 51. – Stadler 2005, HRB
380 Gyula 1955, Taf. V.1, 2, 10, 11.
Typ 9650.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 76. Kaposvár XXXIII, Grab 14 (HU)384 Bestattungssitten: Reiterbestattung. O: O-‐W 110°; T: 292, L: 205, B: 57 cm. GG, Bronzeguss: Eine wappenförmige GS mit durchbro-‐ chenen Ranken [GA]; vier wappenförmige LS mit durch-‐ brochener Lilienverzierung; 15 längliche HRB mit Perl-‐ rahmen und durchbrochen mit halbrunden aus einem Perlrahmen bestehenden Anhängern; 24 herzförmige mit Lilienmotiv durchbrochene NRB [AY]; vier lilienverzierte NRZ mit Perlrahmen und blütenförmigen Ösenzwingen [AA]; ein länglicher glatter RDZ; eine HRZ mit Perlrahmen und mit Lilien durchbrochenem Zierfeld [B2IIIe3]. Weitere Beigaben: Elf Pferdegeschirrbeschläge, eine Pfeil-‐ spitze neben der rechten Hand. Insgesamt: Eine GS, 49 Beschläge, davon 48 lilienverziert; vier RZ. 77. Kecel-‐Körtefahegy, Grab 9 (HU)385 Allgemein: 15 Bestattungen. Grab 9 ist das reichste Grab des Gräberfeldes. Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 165, L: 210, B: 65 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS mit rechteckigem unverzierten Körper (15) [ES]; zweite GS mit blumenartig angeordnetem rankenverziertem Körper (14); sechs runde HRB mit Wellenverzierung (8a-‐f) [DA]; drei unter-‐ schiedliche NRZ, zwei spitz zulaufend, mit Tüllen und S-‐ Ranken verziert (11, 13) [CL], die dritte mit Lilien durch-‐ brochen in einem Perlrahmen und runden unverzierten Ösenzwingen (12) [P]. Weitere Beigaben: Eisenmesser am rechten Ober-‐ schenkel (7) und Tierknochen. Insgesamt: Zwei GS, neun Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert, drei NR. 78. Kecel-‐Határdűlő, Grab 84 (HU)386 Allgemein: Gräberfeld mit 91 Bestattungen. 7.-‐8. Jh. Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 180 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (4) [EV]; unverzierter PB (5) [FU]; zwei wappenförmige LS mit Lilien in Durchbruchsarbeit (2a-‐b) [BF]; 15 längliche HRB mit geometrisch durchbrochenem Lilienmotiv und halbrunden Anhänger bei 12 Exemplaren (6a-‐o) [AQ]; 14 mit Lilien durchbrochene, wappenförmige NRB (11a-‐n) [AS; AY]; vier NRZ mit geometrisch durchbrochenen Li-‐ lien und blumenartigen Ösenzwingen (7-‐10) [AB]; HRZ im gleichen Stil wie die NRZ (3a-‐b) [I]. Weitere Beigaben: Zwei gelbe Henkeltöpfe, einer bei der rechten Hand, der zweite zwischen dem linken Oberarm und Rippen; Tierknochen. Insgesamt: Eine GS, 37 Beschläge, davon 35 lilienverziert; vier RZ.
384 Bárdos 1978, 18 Taf. 33.
79. Kékesd, Grab 5 (HU)387 Allgemein: Gräberfeld mit 246 Bestattungen. Grab 5: In der Mitte des Gräberfeldes wie andere Gräber mit GG. Anfang 8. Jh. bis jüngste Phase der Awarenzeit. Bestattungssitten: T: 100-‐150. Keine weiteren Informati-‐ onen dokumentiert. GG, Bronzeguss: GS mit durchbrochener Lilienverzierung [BO] und unverzierter PB [FT]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, ein Beschlag, davon einer lilienver-‐ ziert. 80. Keszthely A (HU)388 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit geometrisch durchbro-‐ chenen Lilien (59) [BIId]; eckiger PB mit jeweils drei durchbrochenen Lilien pro Seite [BW]; wappenförmiger LS mit Lilien in Durchbruchsarbeit (61) [BI]; annähernd rechteckiger HRB, ebenfalls mit Lilien (58) [A6IId]; wap-‐ penförmiger NRB mit Lilien (62) [AW]; rechteckiger RDZ mit Palmettendekor; NRZ [AB] und HRZ mit geometri-‐ scher Lilienverzierung und blumenförmigen Ösenzwingen (57, 60) [H]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Anzahl der Beschläge ist unbekannt, jedoch sind alle lilienverziert. 81. Kisköre-‐Halastó, Grab 66 (HU)389 Allgemein: Gräberfeld mit 212 Bestattungen. Grab 66 befindet sich in der äußersten Reihe im westlichen Teil des Gräberfeldareals; Grab 143 in der äußersten Reihe NW-‐lich. Bestattungssitten: O: NW-‐SO 300°, T: 120, L: 205, B: 80 cm. Mann. Länge des Skeletts: 155 cm. Der Lage der meist zerfallenen Beschläge kann nicht rekonstruiert werden. GG, Bronzeguss: GS ohne Abbildung; ein unverzierter PB (28) [FU]; ein unverzierter wappenförmiger LS (23) [EQ]; 11 HRB mit schaufelförmigem Anhänger, evtl. unverziert (12-‐22); vier wappenförmige unverzierte NRB (24-‐27) [DW]; drei NRZ stark bruchhaft, mit Liliendekor durch-‐ brochen (30-‐32), ein RDZ, verschollen; eine HRZ, eben-‐ falls stark bruchhaft, ehemals lilienverziert (29). Weitere Beigaben: Ein Eisenmesser (34) und eine Eisen-‐ ahle (33) zwischen den Oberschenkelknochen. Insgesamt: Zwei GS, 22 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, drei NR. 82. Kisköre-‐Halastó, Grab 143 (HU)390 Bestattungssitten: O: NW-‐SO 290°, T: 130, L: 195, B: 90 cm. Mann. Maturus. Länge des Skeletts: 165 cm. GG, Bronzeguss: GS, allerdings ist nur der Bügel erhalten; in der Mitte des Beckenknochens (27) [EV]; unverzierter PB, bruchhaft, an der Außenseite des linken Unterarms (40) [FU]; unverzierte NRB [DW]; 12 längliche HRB mit
387 Kiss 1977, 49 Taf. XII, LXVI 9-‐10. 388 Hampel 1905, 576 Abb. 1822-‐1828. – Korek 1960.
– Szőke 2001, Abb.5.1. 389 Garam 1979, 20 Taf. 14.11-‐34. – Breuer 2005, Taf.
385 Sós 1958, 4 Abb. 3 Taf. 1.7-‐15.
11.5.
386 Ders., 12 f. Taf. XV, 1-‐11, XXIV.11. – Stadler 2005,
390 Garam 1979, 29 Taf. 23.27-‐41, 37.16-‐19. – Breuer
HRB Typ 8230.
2005, Taf. 11.6. – Stadler 2005, RZ Typ 4530.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
punziertem Hintergrund und gravierter Pflanzenverzie-‐ rung, drei davon fehlen – in Gruppen von je drei Stück an der rechten und linken Seite des Beckenknochens, neben dem linken Unterarm und am oberen Ende des rechten Oberschenkelknochens (28-‐36) [DO]; zwei NRZ, sehr bruchhaft, aber höchstwahrscheinlich mit durchbroche-‐ ner Lilienverzierung anhand der unverzierten Befesti-‐ gungsohren erkennbar, beim rechten und linken Ober-‐ schenkelknochen (38-‐39); eine HRZ mit durchbrochenem Liliendekor und Perlrahmen, vermutlich auf dem linken Oberschenkelknochen (37) [B]. Weitere Beigaben: Eisenmesserfragment, verschollen, in der Erde des Grabes; Eisenschnalle (41) und ziegelroter Stampflehm. Insgesamt: Zwei GS, 16 Beschläge, davon drei mit Lilien-‐ dekor, drei NR. 83. Kiskőrös, Grab 147 (HU)391 Allgemein: Gräberfeld mit 213 Bestattungen. Grab 147: relativ außen des NW-‐lichen Gräberfeldareals. Bestattungssitten: T: 60 cm. Zerstört. Männergrab. GG, Bronzeguss: Wappenförmige Bronzeschnalle mit ovalem Bügel und flacher Kreisranke auf dem Schnallen-‐ körper: 4,8 x 3,1 bzw. 2.1 cm (30) [EV]; zwei wappenför-‐ mige LS, graviert-‐punziert: 1,7 x 2 cm (18, 19) [ER]; gra-‐ viert-‐punzierte HRZ [DO]; graviert-‐punzierte NRB [DY]; zwei NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung im Mittel-‐ feld und unverzierten pyramidenförmigen Ösenzwingen: 3,2 x 1,4 cm (28, 29) [X]; HRZ, wobei ein feiner Perlrah-‐ men das Mittelfeld mit einer ebenfalls lilienverzierten Durchbruchsarbeit einrahmt. Die Zwingen sind pyrami-‐ denförmig: 7,4 x 2,3 cm (17) [D]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon drei lilien-‐ verziert, zwei NR. 84. Kiskőrös, Grab 155 (HU)392 Allgemein: Das Grab befindet sich relativ außen des NW-‐ lichen Gräberfeldareals, direkt unmittelbar NW-‐lich ne-‐ ben dem Grab 147. Bestattungssitten: T: 210 cm. Männergrab. Zerstört. Die Knochen liegen durcheinander. GG, Bronzeguss, vergoldet: Glatte GS [EZ]; drei HRB mit schuppenartigem Rahmen und Rankenverzierung. Der Anhänger ist halbrund und ebenfalls mit einem schup-‐ penartigem Rahmen: 2,8 x 1,1 cm (18-‐20) [AN]; vier herz-‐ förmige NRB mit geschupptem Rahmen: 1,1 x 1,4 cm (21-‐ 24) [EZ]; zwei NRZ, ebenfalls lilienverziert und mit einem geschuppten Rahmen. Letzteres zählt auch für die pyra-‐ midenförmigen Ösenzwingen: 2,4 x 1,2 cm (25, 26) [Z]. Weitere Beigaben: Scheibengedrehte Gelbe Keramik: Henkelkrug mit umlaufenden Linie am Hals verziert. H: 17 cm (9). Insgesamt: Zehn Beschläge, davon fünf lilienverziert, zwei NR.
393 Čilinská 1982, 347-‐393 Taf. XVI. 394 Ders., Taf. VIII.
391 Horváth 1935, 49-‐50 Taf. XXX. – Stadler 2005, RZ
395 Szentpéteri 1993, Abb. 7. – Trugly 1987, 251-‐344
Typ 4530.
Taf. XXI. – Ders. 1996, 125-‐150. – Stadler 2005, RZ Typ 4490.
392 Horváth 1935, 50 Taf. XXXI.
85. Komarno-‐Hadovce, Grab 24 (SK)393 Allgemein: 25 Gräber. Bestattungssitten: O: W-‐O; T: 296, L: 162, B: 138. Mann. Reiterbestattung. GG, Bronzeguss: PB mit Perlrahmen außen und horizon-‐ tal: 8 cm (13) [FN]; vier wappenförmige HRB mit durch-‐ brochenen Lilien im Perlrahmen und halbrundförmigen Anhängern im gleichen Stil: 4 x 2 cm (2-‐5) [BS]; HRB mit Schuppenrahmen [DG]; vier wappenförmige NRB, gra-‐ viert-‐punziert: 2 cm (9-‐12) [DY]; drei NRZ im gleichen Stil wie die HRZ: 4 x 1,6 cm (6-‐8); 3 cm (21) [B2Ic3 (G)]; HRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und Perlrahmen, blumen-‐ förmige Ösenzwingen: 8,5 x 2,5 cm (1) [B1Ic3 (G)]. Weitere Beigaben: Eisenfragment 8,2 cm (29); Topf: 15 (H) 11 (Mdm) 6,5 cm (Stfl) (24); Langsax, 6,5 x 5 cm; Pferdegeschirr: Fragment: 5 cm (28); drei wellenverzierte Beschläge: 2,3/3 cm (25-‐27); ein wappenförmiger Be-‐ schlag: 3 x 2,7 cm (14); zwei rechteckige Beschläge: 3,8 x 2,5 cm (15-‐16); drei runde Beschläge: 4 x 3,5 cm (18-‐20); ein recht-‐eckiger Beschlag: 3,2 cm (17) und einer unver-‐ ziert (22); ein runder Knopf: 3 cm (22); Bruchstück eines glockenförmigen Beschlages (23). Insgesamt: 13 Beschläge, davon acht lilienverziert, drei NR. 86. Komarno-‐Hadovce, Grab 36 (SK)394 GG, Bronzeguss: Quadratische GS aus Blech (6) [EU]; vier herzförmige geschuppte LS (1-‐4); eine trapezförmiger HRB (15); zwei blattförmige in Kreisen ausgearbeitete NRB (8-‐9); lilienverzierte NRZ (5) [J]; eine weitere NRZ mit Vogeldarstellung (7); eine dritte NRZ mit Rankenver-‐ zierung (17). Weitere Beifunde: Ein größer und vier kleine Greifenköp-‐ fe (10-‐14). Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 87. Komárno-‐Schiffswerft, Grab 79 (SK)395 Allgemein: 153 Bestattungen, in zwei Ausgrabungskam-‐ pagnen freigelegt (I. Grab 1-‐90; II. Grab 91-‐153). Das Grab 79 befindet sich in der äußersten Reihe des NÖ-‐lichen Abschlusses des Areals; Grab 142 dagegen im NW-‐lichen Areal, ebenfalls in der äußersten Reihe. Bestattungssitte: O: NW-‐SO. T: 250, L: 200, B: 145 cm. Mann mit Pferd. Gestörtes Grab, Knochen vermischt. Verfärbung einer Holzkonstruktion. GG, Bronzeguss: Unverzierter PB: 6,8 cm (24) [FT]; wap-‐ penförmiger unverzierter LS: 1,9 x 1,7 cm (28) [EQ]; acht zungenförmige unverzierte HRB mit spatenförmigen unverzierten Anhängern: 3 x 0,8 cm (6-‐13) [DM]; zehn wappenförmige NRB mit eingeritzter Palmettenverzie-‐ rung auf punziertem Hintergrund: 1,4 x 1,2 cm (14-‐23) [DY]; zwei NRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und drei-‐ eckigen unverzierten Ösenzwingen: 2,9 x 1,2 cm (26-‐27) [T]; HRZ genau wie die NRZ: 6,2 x 2 cm (25a-‐b) [A].
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Weitere Beigaben: Pferdegeschirr, u.a. zehn wappenför-‐ mige Beschläge: 2,2 x 1,5 cm (XXI.29-‐32, XXII.1-‐4, 8-‐9); halbkugeliger Bronzeknopf; Kopfbuschhülse; drei Eisen-‐ knöpfe mit Pflanzen-‐motiv. Rechteckige Eisenschnalle mit Dorn (20), eiserne geflügelte Pfeilspitze mit Tülle (10), schlecht erhaltene Sargklammer; eiserne Eimer-‐reifen mit Holzspuren, B des Reifens: 3 cm; braunschwarzer Topf mit Steinchenzusatz 15 (H.) 12 (Mdm.) 7 (Stfl.) (25) und gelbe Keramik: Henkelkrug, Scheibenware, vorzüglich gebrannt 11,5 (H.) 7,7 (Mdm.) 6,3 (Stdl.) (24), Rinder-‐ schädel im NW-‐Teil der Grabgrube, der ursprünglich auf dem Sarg lag; Tierknochen (Rind, Haushuhn) und ein Ziegenschädel in der SO-‐Ecke. Insgesamt: 22 Beschläge, davon drei lilienverziert, drei NR. 88. Komárno-‐Schiffswerft, Grab 142 (SK)396 Bestattungssitten: T: 280, L: 270, B: 180 cm. Mann. Matu-‐ rus II. Reiterbestattung mit Pferd. Dunkle Verfärbung einer Holzkonstruktion. In der Verfüllung der Grube an zwei Stellen in 200 cm Rinderknochen. GG, Bronzeguss, vergoldet: In der Beckengegend des Reiters und zwischen den Pferdeknochen Beschläge des Gürtels und Pferdegeschirrs: Ovale GS mit einer Blech-‐ riemenkappe: 3,7 cm (L:2); fünf zweiteilige HRB mit durchbrochenem Lilienornament: 3 x 1,1 cm (7-‐11) [AG]; herzförmiger NRB mit Pflanzenornament: 1,2 x 1 cm (14) [DV]; zwei NRZ mit durchbrochenem Lilienornament, an den Seiten mit eingeritzter Palmettenverzierung: 2,6 x 1,1 cm (12-‐13) [Z]; fünf Beschläge von konischer Form mit durchbrochenem Pflanzenornament und zentralem Niet: Ø 4, H: 2,2 und Ø 3, H: 1,5 cm. Vier vergoldete halbkugeli-‐ ge Knöpfe aus Bronzeblech: Ø 2,1, H: 0,9 cm (10-‐13); vergoldete Kopfbuschhülse aus Bronzeblech mit Nieten: 7 x 3 cm (19); drei rechteckige Bronzeblechbeschläge mit Nieten: 2,8 x 1,1 cm (15-‐17); vier beschädigte zweiteilige RZ mit Rahmen aus Bronzeblech mit zwei Nieten (LI: 1-‐ 4); vergoldete Bronzeblechhülse mit zwei Nieten: 3,8 x 1,4 cm (18). Weitere Beigaben: Säbel, Axt und Bogenplättchen an der li Seite des Bestatteten; Eisenschnalle in Bruchstücken (L:3); zwischen den Pferderippen Schnalle und Steigbü-‐ gel; Eiserne Reifen und Beschläge eines Eimers mit Holz-‐ resten. Br. des Reifens 3,5-‐4 cm (LI: 6,7); schwarzer mas-‐ siver Topf mit niedrigem Hals, unverziert, mit abgebro-‐ chenem Henkel, aus feinkörnigem Material handgefertigt, durchschnittlich gebrannt, H: 13 cm, Mdm. 9,5 cm, Stfl. 7,5 cm (LI: 9; LXV: 9). Insgesamt: Eine GS, 14 Beschläge; davon sieben lilienver-‐ ziert. 89. Komarno-‐Varadiho/Révkomárom-‐Váradi Straße, Grab 21 (SK)397 Allgemein: 28 Gräber. Bestattungssitten: O: W-‐O. Mann. Reiterbestattung. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS: 4 cm (13) [EY]; zwei wappenförmige, graviert-‐punzierte LS: 1,6 x 1,7 cm (9-‐10) [ER]; vier zungenförmige HRB aus durch-‐ brochenem Perlrahmen und zwei davon mit spatenförmi-‐
gen unverzierten Anhängern: 2,7 x 0,7 cm (2-‐3) [DN]; drei wappenförmige, graviert-‐punzierte NRB: 1,2 x 1,2 cm (6-‐ 8) [DY]; eine HRZ mit Perlrahmen und schuppenverzier-‐ ten Ösenzwingen mit Lilien in Durchbruchsarbeit: 5,7 x 1,8 cm (1) [G]. Weitere Beigaben: Zwei rechteckige Eisenschnallen, da-‐ von ist eine 3 cm (12 und 22); runde Phaleren: Ø 4,2 bzw. 3,1 cm (15-‐17); Eisenfragmente (14, 19-‐21); Eisenmesser (23) und ein unverzierter Topf: 14,5 (H.) 8,5 (Mdm.) 6,5 (Stfl.) (18). Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 90. Kölked-‐Feketekapu B, Grab 199 (HU)398 GG, Bronzeguss: Vier lilienverzierte HRB (1-‐4) [AJ]; zwei wappenförmige LS stark durchbrochen (5-‐6); lilienver-‐ zierter NRB (7) [BA]; NRZ mit S-‐Ranke (8) [CN]. Weitere Beigaben: Eine schwarze Melonenkernperle (10); ein Fragment einer Fibel (22); eiserne Sargklammern (11-‐ 19, 21, 23), ein Topf (20). Insgesamt: Keine GS, acht Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert. 91. Kölked-‐Feketekapu B, Grab 236 (HU)399 GG, Bronzeguss: Quadratische GS aus Blech (1) [EU]; zwei lilienverzierte LS (19-‐20) [BC]; sechs wappenförmige HRB mit Ranken (2-‐7) [DH]; neun lilienverzierte NRB (10-‐ 18) [BA]; stark fragmentierte NRZ (8); HRZ mit Kreislap-‐ pendekor und Tierkopfzwingen (25) [CH]. Weitere Beigaben: Zwei Perlen (21, 22); ein Topf (9) und ein Messer. Insgesamt: Eine GS, 19 Beschläge, davon elf lilienverziert. 92. Kölked-‐Feketekapu B, Grab 402 (HU)400 Bestattungssitten: O: WO 42°, T: 145, L: 245, B: 80 cm. Grabgruppe VI. Mann. Am äußersten Rand des östlichen Flügels. Bestattungen: seit dem letzten Drittel des 7. Jahr-‐ hunderts. MA-‐SPA. GG, Bronzeguss: GS, lilienverziert (1) [BIa]; eine weitere rechteckige Bronzeschnalle mit Perlreihmuster (13); ein PB mit stark durchbrochener Lilienzier, am Ende der rechten Unterarmknochen und unter der rechten Becken-‐ schaufel, im rechten Winkel zur Grabachse auf der Vor-‐ derseite liegend (12) [BT]; drei durchbrochene LS mit Rankenverzierung (2-‐3) [EL]; sechs breite wappenförmi-‐ ge HRB mit stark durchbrochener Rankenverzierung in einer S-‐Form und wellenförmigem Rahmen, fünf davon mit durchbrochenem halbrunden und perlreihenbesetz-‐ ten Anhänger, einer mit glattem Ende (6-‐11); 12 NRB ebenfalls mit stark durchbrochenem Lilienmuster (14-‐25) [AS]; dazu vier NRZ mit flachen Ranken, Ösenzwingen und mit aufgelötetem Bronzeblech auf der Rückseite (27-‐ 30), gebogener RDZ, deren halbkreisförmige Enden von einem quadratischen Blech und zwei Nägeln festgehalten wird (5) [CP]; eine Tüllen-‐HRZ aus zwei unterschiedliche verzierten Seiten, eine Seite mit einer Tierkampfszene, die andere mit flachem Rankendekor (31) [BZ].
396 Trugly 1993, 213 Taf. XLVIII. – Stadler 2005, HRB
398 Kiss 2001, Taf. 56.
Typ 9640. 397 Ders., 354 Taf. X. – Stadler 2005, RZ Typ 4540.
399 Ders., Taf. 70.
162
400 Ders., 127-‐128 Abb. 37 Taf. 78, 402.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
Weitere Beigaben: zwei Eisenmesser; zwei bronzene Nagelköpfe (26) und der rechte Schenkelknochen/Femur eines subad. Rindes. Insgesamt: Zwei GS, 28 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, vier NR. 93. Kölked-‐Feketekapu B, Grab 418 (HU)401 GG, Bronzeguss: Rechteckige Blech-‐GS (1) [ES]; drei rechteckige LS mit gewölbten Nieten (7-‐9) [EA]; fünf lilienverzierte HRB (2-‐6) [AK]; fünf lilienverzierte NRB (11-‐15) [AU]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle. Insgesamt: Eine GS, 13 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ ziert. 94. Kunszállás, Grab 6 (HU)402 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Schuppenorna-‐ ment; drei herzförmige LS mit Flechtdekor durchbrochen [EN]; zwei zungenförmige HRB mit Rankenmuster ver-‐ ziert und rechteckigem Anhänger; zwei längliche HRB mit Perlrahmen, der ein durchbrochenes Lilienmotiv ziert, mit durchbrochenem Perlrandanhänger [AN]; NRZ mit Rankenverzierung und blumenartigen Ösenzwingen [B1IV2c3]; HRZ mit stark geschmückten Rankenmotiv und blumenartigen Ösenzwingen [B1IV2c2]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert. 95. Leobersdorf, Grab 129 (A)403 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Ranke [GA]; PB mit Schuppenverzierung [FH]; lilienverzierte NRB [AU]; zungenförmige HRB mit S-‐Ranke [DK]; kreislappenver-‐ zierte NRZ mit Tierkopfzwingen [CV] kreislappenverzier-‐ te HRZ mit Tierkopfzwingen [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 96. Leobersdorf, Grab 133 (A)404 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe [EV]; lilienverzierte NRB [AR]; zungenförmige HRB mit S-‐Ranke [DK]; HRZ mit symmetrischen Ranken und Tierkopfzwin-‐ gen [CJ]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, drei Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 97. Leobersdorf, Grab 145A (A)405 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe (2) [EV]; 14 lilienverzierte HRB (5-‐18) [AM]; elf lilienverzier-‐ te NRB (21-‐31) [BB]; zwei lilienverzierte LS (19-‐20) [BK]; NRZ mit Kreislappen in S-‐Form und Tierzwingen (3); HRZ mit Kreislappe und Tülle, abgeschnitten (1) [CF].
406 Kiss 1996c, 107-‐117.
401 Ders., Taf. 78.
407 Safarik 1955, Abb. 14.
402 Daim, 1990. – Stadler 2005, HRB Typ 8550, 8230.
408 Dimitrijević et al. 1962, Taf. XXVI. – Safarik 1955,
403 Daim 1987, Taf. 124-‐127.
63 Abb.8. – Stadler 2005, RZ Typ 4520. 1980, Taf. 114.1, 5, 9, Taf. 119.12. – Stadler 2005, RZ Typ 4520.
404 Ders., Taf. 131-‐133. 405 Ders., Taf. 140-‐143.
Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 29 Beschläge, davon 27 lilienverziert. 98. Lukásháza-‐Hegyalja dűlő, Grab 8 (HU)406 Allgemein: Gräberfeld mit 18 Bestattungen. Bestattungssitten: O:O-‐W. Reiterbestattung. GG, Bronzeguss, teilweise vergoldet: Wappenförmige rankenverzierte GS (7); PB mit Ranken (12); fünf eckige HRB mit Ranke (2-‐6) [DC]; zwei weitere rechteckige HRB (33-‐34); 15 lilienverzierte NRB (18-‐32) [BA]; vier lilien-‐ verzierte LS (8-‐11) [BH]; vier lilienverzierte NRZ (13-‐16) [B2IV1a1]; RDZ mit S-‐Ranke (17) [FW]; eine rankenver-‐ zierte HRZ Vraper Typ (1). Weitere Beigaben: Eisenschnalle (36); Messer und Eisen-‐ fragmente (35, 37-‐43); Beil (45); Topf (44); tauschierte Eisenphaleren und Rest des Sattels. Datierung des Grabes in die SpA II. Insgesamt: Eine GS, 37 Beschläge, davon 23 lilienverziert. 99. Mali Idjoš, ohne Grabnr. (SRB)407 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Ranken durch-‐ brochen; ein unverzierter PB [FU]; zwei herz-‐förmige LS mit Lilien durchbrochen in einem wellenverzierten Rah-‐ men [BK]; vier längliche HRB mit durchbrochenen Lilien und halbrundem Anhänger [AL]; zwei NRB im gleichen Stil wie die LS [AZ]; drei NRZ, stark mit Lilien durchbro-‐ chen und blumenartigen Ösenzwingen [W]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 12 Beschläge, davon neun lilienver-‐ ziert, zwei NR. 100. Mali Idjoš, Grab 6 (SRB)408 Allgemein: In Mali Idjoš wurden zehn Gräber freigelegt, drei davon mit GG: Nr. 4, 6 und ein zerstörtes Grab. Bestattungssitten: Grab 6 und das zerstörte Grab haben lilienverzierte, alle drei graviert-‐punzierte Beschläge: Ende des 8. bis Anfang des 9. Jahrhunderts. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke [EV]; ein unverzierter PB [FU]; drei wappenförmige, unverzier-‐ te LS [EQ]; 15 aus einem Schuppenrahmen durchbroche-‐ ne HRB; elf davon mit einem spatenförmigen, unverzier-‐ ten Anhänger [DN]; 13 wappenförmige, graviert-‐ punzierte NRB [DW]; drei mit Lilien in Durchbruchsarbeit und mit dreieckigen unverzierten Ösenzwingen gearbei-‐ tete NRZ [N]; eine HRZ mit Lilien durchbrochen und blu-‐ menförmigen Ösenzwingen, das Profil ist graviert-‐ punziert: 6,34 x 2,3 cm [B1Ia2 (G)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 36 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, fünf NR. 101. Mali Idjoš, Grab 21a (SRB)409 GG, Bronzeguss: Ein länglicher HRB mit durchbrochener Lilienverzierung und spatenförmigen Anhänger (12) [AL];
409 Mrkobrad
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials lilienverzierter NRB [BIVc]; lilienverzierte NRZ [N]; eine lilienverzierte HRZ mit dreieckigen glatten Ösenzwingen [B1Ia1 (V)] und eine mit Perlrahmen (1) [B1Ia2 (V)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Vier Beschläge, alle lilienverziert. 102. Mártély, Grab 2 (HU)410 Bestattungssitten: Wahrscheinlich handelt es sich um ein Frauengrab. Sargbestattung. GG, Bronzeguss: U-‐förmige unverzierte GS (7) [FE]; NRZ mit durchbrochenen Lilien und dreieckigen unverzierten Ösenzwingen (8) [T]; eine weitere NRZ mit Wellenmuster und blumenartig geformten Ösenzwingen (9) [CM]. Weitere Beigaben: Ovale Eisenschnalle (6); Spinnwirtel (12); Nadelbüchse (13); elliptisch-‐ovaler Ring ohne An-‐ hänger (10); runder Ring fein segmentiert (11); mehrere Sargklammern (1-‐5). Insgesamt: Eine GS, zwei Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, zwei NR. 103. Mistelbach, Grab 36 (A)411 Allgemein: O: NNW-‐SSO.412 Der Untergrund besteht aus-‐ nahmslos aus Schotter. Insgesamt: 56 Gräber. Bestattungssitten: T: 159, L: 140 cm. Junge, 9-‐10 Jahre.413 Sargbestattung. Lage: eines der äußersten Gräber des westlichen Flügels des Gräberfeldes. Unter der Bestattung dunkle Verfärbung, darunter Holzmoder als Reste des Sarges. Lage der GG: Um die Mitte des Skelettes die Garni-‐ tur, rechts und links bei den Händen je eine NRZ, links daneben eine HRZ. Die GG ist zum Teil sehr schlecht er-‐ halten. GG, Bleiguss: Drei Fragmente eines aus Blei gegossenen PB mit dachförmigem Querschnitt, gekehlter Rückseite und einer Längsrippe auf der Vorderseite. Enden mit flachen Spitzen (Taf. 5/5): Von Distelberger rekonstru-‐ iert: 6,5 x 1,4 (max.) x 0,4 cm [FU]; zwei Fragmente aus Blei gegossenen Beschlägen: 2,4 und 1,5 x 0,6 und 0,5 cm (Taf.7/4 und 5); zwei herzförmige LS. An der Rückseite jeweils zwei Nieten. Halbrunde Kerbe, leicht auslaufende Seiten. Um das Zierfeld ein breiter Rand mit einer Zier aus kurzen Rankenblättern. T-‐förmige Rankenblätter im dreieckigen Mittelfeld: 2 und 2,2 x 1,8 und 1,9 (Taf. 7/2) [BK];414 15 durchbrochene HRB, das Hauptzierfeld zeigt eine sog. Lilienblattzier und ist durch einen erhabenen Perlrand umschlossen. Teilweise fragmentiert. Die Rück-‐ seite bildet eine durchlaufende glatte Seite: max. 3,2 x max. 1,4 x 0,35 cm (Taf. 6 und 7/1) [AN]; zwei durchbro-‐
410 Hampel 1894, Taf. CL, 418-‐426. 411 Mitscha-‐Märheim 1941, 11-‐12 Taf. 3. – Disterber-‐
ger 1996a, 16-‐17, 161-‐162 Taf. 4, 5, 6, 7. 412 Mitscha-‐Märheim 1941, 3-‐17, 39-‐58. – Disterber-‐
ger 1996a, 170-‐171 Taf. 5. Angabe stützt sich auf Mitscha-‐Märheim 1941, 11: „Grab 36 enthielt das Skelett eines etwa achtzehnjährigen Mädchens im Holzsarg.“ Distelber-‐ ger kritisiert diese Angabe: „Diesbezüglich waren we-‐ der im Inventarbuch der Sammlung des Naturhistori-‐ schen Museums Wien, Anthropologische Abteilung Angaben zu finden, noch lieferte sie Margit Berner“: vgl. Distelberger 1996a, Anm. 454. 414 Die Nummerierung der einzelnen Funde ist von Distelberger übernommen worden. 413 Diese
164
chene zweiteilige NRZ, mit glatter Rückseite. Gerader oberer Abschluss (Tülle mit einer Niete?) und rundes unteres Ende. Durchbrochenes Zierfeld an den Rändern nicht erhalten, es zeigt aber wahrscheinlich ein sog. „Lili-‐ enblattzier“: erh. Maße: 4,2/4,4 x 1,7/1,95 x 0,4/0,5 cm (Taf. 5/2 und 3); ein Fragment einer weiteren NRZ, wahr-‐ scheinlich wie die anderen Beiden mit geradem oberen Abschluss mit einem Niet: erh. Maße: 0,7 x 1,5 cm (Taf. 5/4); ein rhomboider rahmenförmiger NRB: 1,5 x 1,3 cm (Taf. 7/3) [DR]; durchbrochene zweiteilige HRZ mit Tülle und zwei Nieten (davon eine enthalten, die Zweite ist ausgerissen), mit breiten leicht konischen Schmalseiten und rundem unteren Abschluss. Es besteht die Möglich-‐ keit, dass das Stück ursprünglich auch mit Zwingenforts-‐ ätzen ausgestattet war. Die beiden Schalen der RZ sind fast vollständig aneinander korrodiert. Das vertiefte und unverzierte Feld über der Tülle ist durch einen gerippten Steg vom Hauptzierfeld getrennt. Dieses ist sowohl auf der Vorder-‐ wie auch auf der Rückseite durchbrochen (auf der Vorderseite fast vollständig durch die Korrosion aufgefüllt). Die Verzierung besteht aus einem U-‐förmigen schräggerippten Randstreifen, der zwei, der längs nach verlaufende parallele, breite Streifen eines Derivates der Lilienzier und einem schräggerippten Streifen in der Mitte umschließt: erh. Maße: 6,1 x 2,7 (max.) x 1,2 cm (max.) (Taf. 5/1) [B1I1a3]. Weitere Beigaben: Zwischen den Unterschenkeln ein Topf und Tierknochen von Hausziege und Haushuhn. Bauchi-‐ ger scheibengedrehter Topf aus braunem, steinchenhalti-‐ gen Ton, auf der Schulter Kammstrichverzierung und Wellenband. Bei den Knien ein Behälter aus einer ausge-‐ höhlten Hirschhorngabelung (Taf. 4/4). Insgesamt: 21 Beschläge, davon drei lilienverziert, zwei NR. 104. Mistelbach, Grab 56 (A)415 Bestattungssitten: O: N/NNW – S/SSO, T: wegen früherer Veränderung der Oberfläche nicht mehr feststellbar. L: 190 cm; B: nicht überliefert. Doppelbestattung: Erwach-‐ sener Mann. Zwischen den gespreizten Unterschenkeln Skelett eines ein-‐ bis zweijährigen Kindes mit dem Kopf nach Süden. Lage: das letzte Grab im östlichen Flügel des Gräberfeldes. Lage der GG beim Mann: um die Hüfte her-‐ um; die HRZ und zwei NRZ unter dem linken Ellenbogen, eine weitere und ein Eisenmesser beim rechten Ellenbo-‐ gen, bei der li Hand ein PB. GG, Bronzeguss: Ein PB, die Vorderseite außen umgeben von einer Kerbleiste, solch eine ebenfalls in der Mitte des Stück der Länge nach teilt, keine Maßangaben (12) [FU]; vier wappenförmige HRB mit durchbrochener Arbeit: Das Mittelteil besteht aus sechs paarweise nebeneinander liegenden Spiralen gebildetes Rankenmuster. An einem Stück ist der Guss mangelhaft gelungen, die Zierfläche zeigt infolgedessen große Löcher. Mittels eines eisernen Scharnierstabes sind freibewegliche Anhänger, aus tra-‐ pezförmigen rankenverzierten Rahmen: 4 x 2,4 cm (1-‐4) [DJ]; drei wappenförmige NRB stark durchbrochenes Rankendesign: 1,8 x 1,5 cm (8) [AU]; NRZ mit stark ver-‐ schlissenem Liliendekor [B1IIb1 (V)]. 416 Im Mittelpunkt
415 Mitscha-‐Märheim 1941, 15-‐16, Taf. 5. – Disterber-‐
ger 1996a, 16-‐17. 416 Mitscha-‐Märheim erwähnt ein Liliendekor, Distel-‐
berger jedoch nicht: vlg. Distelberger 1996a, 171.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
der Lilien sind nachträglich Löcher eingebohrt worden, durch welche mittels kleiner Nieten drei kleine rechtecki-‐ ge Blechplättchen, die jedes zweimal durchlocht sind, an der Rückseite der Zunge befestigt waren, um das Riemen-‐ ende an dem befestigten Stück festzuhalten. Sowohl eines dieser Plättchen als auch die RZ selbst tragen noch Reste des Lederriemens in vermoderter Form: 3,8 x 1,5 cm. Bronzeplättchen: 1,9 x 1,3 cm (7); eine NRZ mit Tülle und Rankendekor, das Zierfeld zeigt ein aus drei Spiralen bestehendes Muster in recht grober Ausführung. Die Rückseite ist glatt, das Hauptfeld verzierungslos einge-‐ tieft: 4,5 x 1,9 x 0,2 cm (5); weitere Ranken-‐NRZ; eine Tüllen-‐HRZ mit zwei Nieten, das Ende spitzwinklig zulau-‐ fend, mit zwei unterschiedlich dekorierten Hälften: eine mit Herzrankendekor, durch längeren Gebrauch etwas verschlissen, die andere, mit einer Tierkampfszene, zwei eine Hirschkuh überfallende Raubtiere. Grün und blau patiniert: 8,7 x max. 2,5 x 0,6 cm (Taf. 20/1) [BZ; CD]. Weitere Beigeben: Unter dem Becken ein eiserner Ring, auf dem Bauch eine eiserne Schnalle, auf dem Oberschen-‐ kel das Bruchstück eines tordierten grünen Glasarmrei-‐ fens (9). Eisenmesser mit Griffangel und geschwungener Klinge, L: 11 cm. Insgesamt: Elf Beschläge, davon vier lilienverziert, drei NR. 105. Mosonszentjános, Grab 27 (HU)417 Bestattungssitten: Mann mit Waffenbestattung. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit S-‐Ranken durch-‐ brochen (2) [GA]; drei rechteckige glatte LS, anstelle von Nägeln drei Nagellöcher: befremdend (8-‐10) [DZ]; vier wappenförmig spitze HRB mit symmetrischer S-‐Ranke durchbrochen, drei ehemals mit Anhänger, einer ohne (3-‐ 6) [DH]; HRZ aus Blei gegossen als massive Imitation mit Lilienverzierung in einem geperlten Rahmen und runden glatten Ösenzwingen [B1Ia2 (W)]. Weitere Beigaben: Säbel mit lederüberzogener Holzschei-‐ de mit Bronzenägeln befestigt (14-‐19). Haartracht: Haar-‐ spange (11-‐12); zwei ineinander greifende Schläfenringe (7): Spuren der slawischen Tracht. Insgesamt: Eine GS, acht Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 106. Münchendorf, Grab 7 (A)418 Bestattungssitten: O: NNW-‐ SSO419, T: 170, L: 200, B: oben 70, unten 50 cm. Das zweitletze Grab im nördlichen Flügel des Gräberfeldes. Der Untergrund besteht ausnahmslos aus gelbem Löß. Lage der GG: Am linken Beckenrand Riemenbeschläge und eine Eisenschnalle; beim rechten Knie zwei RZ und NRB; am Becken eine Bronzeschnalle, elf RB und drei LS. Außen an der rechten Hüfte eine eiserne Gürtelschlaufe, ein PB und vier weitere Beschläge. GG, Bronzeguss: GS, bandförmiger Bügel, schuppenver-‐ zierter Rahmen, der eine durchbrochene Lilienverzierung schmückt: 4,4 x 1,8 bzw. 2 cm (6) [BM]; PB, im Quer-‐ schnitt dachförmig gewölbt und in der Mitte mit einer Niete festgehalten. Auf jeder Seite des durch zwei Lilien
417 Fettich 1963, Abb. 8. – Stadler 2005, RZ Typ 4630. 418 Mitscha-‐Märheim 1941, 21-‐22 Taf. 13. – Bachner
1985, 69-‐121. 419Ders., 18-‐58.
begleiteten Längsgrades eine eingeritzte Blattranke auf gepunztem Untergrund: 7,5 x 1,5 cm (3) [FO]; drei herz-‐ förmige, durchbrochene LS: 1,7 x 1,7 cm (4); 15 HRB mit schuppenförmigem Rahmen und Liliendekor [AN]. Der Anhänger ist teilweise schaufelförmig oder dreieckig und ebenfalls mit durchbrochenem Liliendekor versehen, infolge von Gussfehlern teils leer, teils voll geblieben: 2,6 x 1,1 cm (1); 12 herzförmige NRB: 1,2 x 1,2 cm (7); vier NRZ mit schuppenförmigem Rahmen und durchbroche-‐ ner Lilienverzierung, blumenverzierte Zwingen: 2,6 x 1,2 x 0,6 cm (5) [Z]; HRZ mit doppelt pyramidenförmiger Zwinge, um das Zierfeld laufender grober Perl-‐ rand/schuppenförmig. Das Zierfeld besteht aus einem senkrecht laufenden Mittelstab, von dem nach beiden Seiten waagerechte Stege auslaufen, durchbrochen. Die Profilseite ist graviert-‐punziert: 5,2 x 2,1 x 1,2 cm. Lilie (2) [B1IV1c3 (G)]. Weitere Beigaben: viereckige Eisenschnalle mit umge-‐ schlagenem Dorn: 2,5 x 2,4 cm (10). Beim linken Fuß Rinder-‐ und Kalbsknochen, beim linken Unterschenkel ein Eisenmesser mir gerader Klinge und kurzer, gut abgesetz-‐ ter Griffangel, darauf Holzreste, 12,2 cm lang (11); beim rechten Oberarmknochen einer Hausgans. Teile eines Reflexbogens (8, 9), beim linken Oberschenkel. Insgesamt: Zwei GS, 36 Beschläge, davon 20 lilienverziert, vier NR. 107. Nagypall I, Grab 28 (HU)420 GG, Bronzeguss: GS lilienverziert (1) [BQ]; LS aus quadra-‐ tischem Blechbeschlag (2) [DZ]; 12 eckige längliche HRB mit Ringanhänger [DF]; NRZ mit Tülle und S-‐Ranke ver-‐ ziert (4) [CL]; HRZ mit Tülle und verworrenem Ranken-‐ design (5). Weitere Beigaben: Eisenmesser, Eisenschnalle (7) und Axt (6). Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 108. Nové Zámky, Grab 92 (SK)421 Allgemein: etwa 580 Gräber, davon 24 komplette GG.422 Bestattungssitten: O: SO-‐NW, T: 230, L: 210, B: 75 cm. Mann. Ein Teil der GG lag in sekundärer Lage (1-‐8). Das Grab liegt in der nördlichen Hälfte des Gräberfeldes in der zweit äußersten Reihe. GG, Bronzeguss: GS, von ovaler Form mit Riemenkappe in Durchbruchsmusterung, byzantinischen Gepräges 6. und 7. Jh., demnach älteste Objekt in dieser GG (11); ein PB mit Perlrand (17) [FM]; vier rechteckige Lochschützer aus Bronzeblech, teilweise mit zwei Nieten versehen (13-‐16) [DZ]; fünf wappenförmige HRB, zweiteilig und Anhänger in Durchbruchsarbeit [DE]. 423 Den Beschlag von vieren ziert ein Lilienmuster, einen lediglich einen senkrechten Stab der fast das gesamte Mittelfeld durchkreuzt (1-‐5):
420 Kiss 1984, Taf. XXIX. 421 Čilinská 1966, 23-‐24 Taf. XXVII. – Zábonjík 2008. 422 Im Vergleich zu anderen Gräberfeldern im slowa-‐
kischen Gebiet mit der Ausnahme von Prša, handelt es sich um eine sehr hohe Zahl: vgl. Stadler 2005, HRB Typ 9490. 423 Im Katalog der Publikation ist eine Durchbruchs-‐ arbeit im Anhänger nicht ersichtlich: vgl. Čilinská 1966, 23-‐24Taf. XXVII.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 3,8 x 1,5 cm [AH]; quadratischer Beschlag mit Rankenver-‐ zierung aus vier einzelnen Rankenblättern und verdick-‐ tem Rand (6); rechteckiger Bronzeblechbeschlag (HRB) mit zwei ausgeschnittenden Dreiecken und vier Nieten und zwei angehängten Ringen, gehört ebenfalls zu den älteren Objekten (12); drei NRZ mit Rankenverzierung in S-‐Form (8-‐10) [CL]; HRZ mit Tülle, an einer Seite mit S-‐ Ranke, die andere mit Blattrankenverzierung; rundblätt-‐ riger, degenerierte Ranke (7) [CB]. Weitere Beigaben: Eisenmesser unter dem linken Be-‐ ckenknochen; Gefäß, beim linken Fuß, welches beim Transport vernichtet wurde. Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert. Anzahl der NR nicht bestimmbar, da die Beschläge nicht in situ lagen und keine NRB vorhanden sind. Das vereinzelnde Vorkommen der byzantinischen Schnalle und es Blechbeschlages mit gegossenen Beschlägen deu-‐ tet auf eine lange Verwendungszeit mancher GG-‐Teile.424 109. Nové Zámky, Grab 98 (SK)425 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 247, L: 195, B: 85 cm. Mann. Das Grab liegt in der nördlichen Hälfte des Gräber-‐ feldes in der zweit äußersten Reihe, neben dem Grab 92. GG, Bronzeguss: Trapezförmige Schnalle mit rechteckiger unverzierter Riemenkappe aus Blech: 7,8 x 3,5 cm (10) [ES]; PB fast eine durchgehende Breite mit Rankenverzie-‐ rung: 7,6 x 1,1 cm (4) [FR]; drei herzförmige Beschläge, lappenförmig verziert: 2.9 x 2,8 cm (11-‐13); sechs breit-‐ wappenförmige Beschläge mit Anhänger. Beides mit starker Durchbruchsmusterung und Perlenrahmen: 4,7 x 3,2 cm (2, 5-‐9); unverzierter offener RDZ aus Blech: 3,5 x 1,3 cm (3); HRZ mit starkem lilienartigem Durchbruchs-‐ muster in einem wellenartigem Rahmen: 13 x 2,4 cm (1) [B2IIIa2 (W)]; zwei rechteckige Blechplättchen, durch fünf Nieten verbunden: 2,5 x 1,7 cm (14). Weitere Beigaben: Eisenmesser, beim linken Fußende ein Gefäß, welches zerbrochen ist. Insgesamt: Eine GS, 13 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 110. Nové Zámky, Grab 387 (SK)426 Bestattungssitten: O: SO-‐NW, T: 275, L: 230, B: 70 cm. Mann. Das Grab liegt ungefähr im mittleren Flügel des Gräberfeldes am westlichen äußeren Rand. GG, Weißmetall: Ovale Schnalle mit wappenförmiger Riemenkappe. Breite des Bügelrahmens: 2,6 cm und der Riemenkappe 2 cm (27) [EZ]; rechteckige Schnalle ohne Dorn 2,2 x 1,9 cm (28); Fragment einer Eisenschnalle mit anhaftendem Geweberesten (4); vier LS mit Lilienorna-‐ ment in Durchbruchsarbeit, in den Ecken ein Niet 1,6 x 1,7 cm (5-‐8) [BG]; neun wappenförmige HRB mit Lilien-‐ verzierung in Durchbruchsmusterung, mit Scharnier an einem herzförmigen, ebenfalls durchbrochenem Anhä-‐ nger befestigt: 3,1 x 1,5 cm und zwei Bruchstücke weite-‐ rer (18-‐26) [A3IId]; vier wappenförmige NRB mit Lilien-‐ ornament in Durchbruchsarbeit und zwei Bruchstücke weiterer 1,3 x 1,3 cm (9-‐12) [AU]; vier NRZ mit Lilienver-‐ zierung in Durchbruchsmusterung die Riemenzwingen
424 Ders., 173. 425 Ders., 25, Taf. XXVIII. 426 Čilinská
Typ 8230.
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1966, 76, Taf. LIX. – Stadler 2005, HRB
mit zwei stilisierten Vogelköpfen: 2,5 x 1,5 cm (13-‐16) [B2IIe4 (Z)]; bandförmiger RDZ 2 x 1,5 cm (3); eine HRZ den NRZ sehr ähnlich lediglich an der Riemenzwinge mit zwei halbrunden Lappen: 6 x 2 cm (17) [I]. Weitere Beigaben: Eisenmesser mit Resten einer Holz-‐ scheide 13 cm, von der Innenseite des linken Unterarmes (29), flaches Eisenbruchstück (Feuerstahl) mit angeroste-‐ ten Steinchen (Zündstein) (1); beim linken Fußende ein schwarzbrauner Topf mit eingezogenem Hals, schwach ausladender Mündung mit Wellenlinienband an der In-‐ nenseite und ähnlicher Verzierung an dem schräg abge-‐ strichenen Rand, scheibengedreht, gut gebrannt. Insgesamt: Drei GS, 27 Beschläge, alle mit Lilie außer dem RDZ und der GS, davon vier NR. 111. Nové Zámky, Grab 430 (SK)427 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 214, L: 205, B: 64 cm. Mann. Das Grab liegt im mittleren Flügel des Gräberfeldes dort fast mittig platziert in Richtung östlichen Rand. GG, Bronzeguss: Ovale Schnalle mit wappenförmiger Riemenkappe mit Rankenmotiv. L des Rahmens: 4,5 cm, B des Bügelrahmens: 3,2 cm und der Riemenkappe 2 cm (37) [EV]; rechteckige Eisenschnalle (37); unverzierter PB mit zentralem Niet 7,1 x 1,1 cm (31) [FI]; fünf wappen-‐ förmige mit Lilienmotiv durchbrochene LS mit gezacktem Rand 1,7 x 1,7 cm (26-‐30) [BG]; zehn wappenförmige HRB mit Herzrankendekor und halbkreisförmigem Anhä-‐ nger 4 x 2,1 cm, nur einer ist ohne Anhänger und glatt (2-‐ 11) [DH]; rechteckiger Beschlag, diagonal verziert, an einem Ende ein Ring (HRB?) 2 x 1,2 cm (36); sechs rah-‐ menhaft wappenförmige NRB mit Rankenmotiv 1,3 x 1,4 cm (12-‐17); acht wappenförmige NRB mit Rankenmotiv 1,4 x 1,4 cm (18-‐25); drei NRZ mit S-‐Ranke und tierkopf-‐ artigen Zwingen 2,8 x 1,4 cm (33-‐35) [CQ]; bandförmiger RDZ 3 x 1,3 cm (32); HRZ aus Weißmetall mit Lilienver-‐ zierung in Durchbruchsmusterung, an der Riemenzwinge zwei traubenartige Ansätze: 7,3 x 2,3 cm (1) [C]: Insge-‐ samt in grober Ausarbeitung, als ob es von einem wenig geschickten Fachmann angefertigt worden wäre, die Blätter gehen von der Mitte aus, sind unregelmäßig und unbearbeitet. Weitere Beigaben: Zwei Eisenmesser, beim rechten Ober-‐ schenkel, beim ursprünglichen Riemenende (38, 40); beim linken Fußende schwarzer Topf, mit Lilienband zwischen zwei kleingewellten Bändern verziert (41). Über dem linken Becken ein Schafsknochen und bei der rech-‐ ten Grubenwand mehrere Knochen dieser Gattung. Insgesamt: Zwei GS; 36 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, drei NR. 112. Nové Zámky, Grab 439 (SK)428 Bestattungssitten: Mann, 40-‐50 Jahre. O: NW-‐SO, T: 240, L: 154, B: 60 cm. Das Grab liegt im südlichen Flügel des Gräberfeldes, davon am östlichen äußeren Rand. GG, Bronzeguss: Ovale GS mit Scharnier an eine gegossene Riemenkappe mit lilienartiger Durchbruchsmusterung und gezacktem Rand befestigt; der Dorn ursprünglich abgebrochen und unsachgemäß durch einen Ohrgehän-‐ gedraht ersetzt: 5,2 x 3 cm; B der Riemenkappe: 2 cm (7)
427 Čilinská 1966, 83-‐84 Taf. LXIV. – Stadler 2005, RZ
Typ 4500. 428 Čilinská 1966, 86 Taf. LXVI.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
[BIIc]; zwei wappenförmige LS mit lilienverzierter Durchbruchsmusterung: 2 x 2 cm (10-‐11) [BF]; sieben wappenförmige HRB mit Lilienornament in Durch-‐ bruchsmusterung und wappenförmigem, im Scharnier befestigten Anhänger: 2,5 x 1,5 cm (1-‐3, 6-‐9) [AF]; fünf hufeisenförmige NRB mit Pflanzenornament: 1,5 x 1,4 cm (13-‐17) [DT]; zwei NRZ mit Tülle und S-‐Ranke in starker Durchbruchmusterung: 4 x 1,3 cm (4-‐5) [CO]; zweiteilige HRZ mit einer breitblättrigen Ranke innerhalb eines ge-‐ kerbten Rahmens verziert: 7 x 2,3 cm (12); rechteckige Eisenschnalle (26) und Bruchstück einer Eisenschnalle (31) [CF]. Weitere Beigaben: Leierförmiger Feuerstahl, L: 8 cm, acht Zündsteine; beim rechten Unterschenkel: Eisenmesser und Schwarzer Topf mit eingezogenem Hals, mit drei Linienbändern verziert, scheibengedreht, gut gebrannt. In der Vertiefung zu Füßen ein Schafsknochen. Insgesamt: Eine GS, 17 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ ziert, zwei NR. 113. Nové Zámky, Grab 512 (SK)429 Bestattungssitten: Doppelgrab (Mann und Frau), O: NW-‐ SO, T: 250, L: 152, B: 83 cm. Das Grab liegt im südlichen Flügel des Gräberfeldes, davon am westlichen äußeren Rand. GG, Bronzeguss: Ovale GS mit Eisendorn und Scharnier an dem die zungenförmige durchbrochene rankenverzierte Riemenkappe befestigt ist: 6 x 4,1 cm, Br. der Riemenkap-‐ pe: 2,5 cm (12); drei herzförmige LS mit Ranken durch-‐ brochen (9-‐11); sechs große wappenförmige HRB mit herzförmiger Ranke im Durchbruchsmuster und halb-‐ kreisförmigen, ähnlich verzierten Anhänger, zwei davon ohne Anhänger und glattem Boden, 4,5 x 2,3 cm (2.7) [DH]; NRZ mit S-‐Ranke: 4,6 x 1,2 cm (8) [CN]; HRZ aus Weißmetall mit Lilienornament im Durchbruchsmuster mit Kerbrand, in gestreckter Form: 12,2 x 2,5 cm (1) [A1Ia2 (W)]. Weitere Beigaben: Eisenmesser, zwischen den Ober-‐ schenkeln, an der linken Rumpfseite ein graubrauner Topf, Kerbrand, unverziert, Drehscheibenware (?), durch-‐ schnittlich gebrannt 19); zwei offene Eisenringe Ø 4,5 bzw. 4,6 cm (13, 14). Beigaben der Frau: Eisenring Ø 4,5 cm (17); Fragment einer Eisenschnalle (17); Eisenahle in einer Holzscheide (16) und ein weiterer Ring Ø 4,6 cm (18). Insgesamt: Eine GS, elf Beschlage, davon eines mit Lilien-‐ dekor, zwei NR. 114. Odžaci V, Grab 14 (SER)430 GG, Bronzeguss: HRZ lilienverziert mit dreifacher Öse, mediterran gestaltet (10) [E]; weitere lilienverzierte HRZ (3) [F]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zwei Beschläge, davon zwei lilienverziert.
429 Ders., 100 Taf. LXXVI. – Stadler 2005, RZ Typ 4710. 430 Mrkobrad 1980, Taf. CXIV.3.
115. Orosháza-‐Béke TSZ – Homokbánya, Grab 82 (HU)431 GG, Bronzeguss: Runde GS mit Rankenverzierung (1) [FC]; eine weitere unverzierte GS (9); vier lilienverzierte LS (2) [AIVc]; 16 lilienverzierte HRB (4) [AO]; zwei wappenför-‐ mige NRZ mit Tülle und S-‐Ranke (3, 7) [CL]; 16 NRB mit Schuppenverzierung (5) [DS]; vier NRZ mit Rankenver-‐ zierung (6) [CR]; kreislappenverzierte HRZ mit Tierkopf-‐ zwingen (9) [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zwei GS, 41 Beschläge, davon 20 lilienverziert, fünf NR. 116. Orosháza-‐Béke TSZ – Homokbánya, Grab 104 (HU)432 Allgemein: 149 awarenzeitliche Gräber, lediglich sieben mit GG, davon vier vollständige GG.433 Die GG 104 gehört zu der zweit-‐ranghöchsten Bestatteten. Datiert: 760-‐790. Die Gräber in unmittelbarer Nachbarschaft: 8. Jh. Insge-‐ samt: Anfang: 700 – ausgehendes 8. Jh. Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 40-‐200, keine genaueren Angaben zu den einzelnen Gräbern. Mann. Im östlichen Flügel des Gräberfeldes platzierte Bestattung, am äußers-‐ ten Rand. Es gehört zu der Grabgruppe XIV.434 GG, Bronzeguss: Eine aus Bronzeblech gebogene Gürtel-‐ schlaufe (2); zwei wappenschildförmige glatte LS (1) [EQ]; 14 längliche, schuppenförmige HRB, der Rahmen mir Eingravierung gegliedert, neun davon mit glattem spatenförmigem Anhänger, die fünf anderen besaßen ursprünglich kein Scharnier und ihr unteres Ende ist gerade (3) [DN]; zehn wappenschildförmige glatte NRB (5) [DW]; vier NRZ mit lilienartiger Verzierung, vor dem Becken, ihre Form und Muster ähnlich der HRZ, jedoch in verkleinerter Ausgabe [X]; HRZ (6), vom mittleren Be-‐ reich des ersten Oberschenkelknochens, aus einem Stück bestehend, aber zweimal so dick wie die Tüllenriemen-‐ zungen. Am oberen Ende des länglichen Beschlages sitzen zwei Befestigungs-‐ösen, das untere Ende ist abgerundet. Verziert mit zweireihig angeordneten Liliendurchbrü-‐ chen, unregelmäßige Form [A]. Weitere Beigaben: Eisenmesser. Insgesamt: Eine GS, 32 Beschläge, davon vier mit Lilien-‐ verzierung, fünf NR. 117. Öskű, Grab 7 (HU)435 Bestattungssitten: Mann, 168 cm. Gräberfeld mit 77 Be-‐ stattungen, davon zehn mit GG. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Herzkreislappen-‐ verzierung: 4,7 x 2,2 cm 436 (2) [GA], ein mit Ranken durchbrochener PB: 7,5 x 1,2 cm (7) [FR]; drei LS mit
431 Juhász 1995, Taf. XVIII. 432 Juhász
1995, 85, 104 Taf. XXI, XXXII Abb. 20. – Stadler 2005, RZ Typ 4480. 433 Juhász 1995, Abb. 28. 434 Ders., 67, Abb. 5, 9. 435 Rhé/Fettich 1931, 42 Abb. 22 Taf. XII. 436 Die Maßangaben sind von den Tafelabb. (Taf. XII) abgemessen. Die Länge der HRZ ist 0,2 cm länger auf der Abbildung, als im Text beschrieben und ist dort die einzige Maßangabe. Demnach sind die anderen Funde ± 0,2 cm.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Lilienverzierung: 2,2 x 1,8 cm (6) [BH]; 12 zungenförmige HRB mit Lilienverzierung auf dem Zierfeld und Anhänger: 3 x 1,1 cm (4) [AP]; sechs dreieckige NRB mit Perlenrah-‐ men und Rankenverzierung: 1,2 x 1,6 cm (5); drei NRZ mit durchbrochenem Liliendekor: 2,8 x 1,1 cm (3) [S]; RDZ; HRZ, auf der einen Seite mit Greifen, auf der anderen mit Ranken verziert: 8,5 x 2 cm (1) [BY]. Weitere Beigaben: Eine Eisenschnalle, auf der rechten Seite ein Eisenmesser; zwei dreiflügelige Pfeilspitze, Ge-‐ flügelknochen. Insgesamt: Zwei GS, 27 Beschläge, davon 18 lilienverziert, vier NR. 118. Pilismarót-‐Basaharc, Grab 6 (HU)437 Bestattungssitten: O: NW-‐SO bzw. W-‐O; die Längsachse der Gräber weicht von der Nordrichtung gegen Westen im Allgemeinen um 60-‐80° ab. T: 133, B: 138 (Kopfende), 147 cm (Fußende). Skelett eines 43-‐47 Jahre alten Man-‐ nes. Das Grab liegt in der dritt-‐äußersten Reihe des nord-‐ östlichen Teils des Gräberfeldes. Weitere Beigaben: Ein Teil der GG ist in situ, ein Teil von kleinen Nagetieren vom ursprünglichen Ort weggeführt worden: eine wappenförmige GS, glatt mit drei Nieten verziert (Abb. 5:2) [EY]; PB vertikal mit gravierten run-‐ den Kreisen auf punziertem Hintergrund (Abb. 5:8,8a); vier wappenförmige LS mit gravierter Palmette auf pun-‐ ziertem Hintergrund (Abb. 5:7,7a) [ER]; neun längliche HRB mit schuppenförmigem Rahmen und glattem spaten-‐ förmigem Anhänger, welcher nur bei einem Exemplar erhalten geblieben ist (Abb. 5:4,4a); drei weitere identi-‐ sche HRB ohne Anhänger. Diese bilden eine separate Gruppe (Abb. 5:6,6a) [DN]; zwölf NRB in gleicher Form und Design wie die LS (Abb. 5:5,5a) [DY]; drei NRZ mit Lilienverzierung. Zwei davon sind vollständig, von einer nur die eine Seite (Abb. 5:3,3a) [B2Ia1 (Z)]; eine HRZ mit Lilienverzierung (Abb. 5:1,1a) [B1Ia2 (Z)]. HRZ und NRZ bestehen aus zwei gleichen gegossenen Bronzeplatten. Der Riemen war zwischen diesen beiden Platten nicht bis zum Ende derselben eingelassen. Der dünne Raum zwischen denselben wurde mit (gefärbter?) Holzplatte ausgefüllt. In den Durchbrüchen war dieses farbige Futter sichtbar. Weitere Beigaben: Beim linken Fuß ein grober Topf (Abb. 5:9); auf den Unterbeinen, querüber Rindsrippen mit Wirbelknochen; beim Beckenknochen kleinere Geflügel-‐ knochen. An der linken Brust ein Ei. Am oberen Teil des Schenkelknochens zwei Eisenmesser, dicht nebeneinan-‐ der, in gemeinsamer Scheide (Abb. 3:12, 14). Zwischen den Schenkelknochen eine Ahle (Abb. 3:13). Insgesamt: Eine GS, 33 Beschläge, davon vier mit Lilien-‐ verzierung (ursprünglich fünf, da eine NRZ durch den langen Gebrauch der GG verloren gegangen ist); vier NR mit jeweils drei HRB und drei NRB; zwei unten und ein Stück oben auf dem Riemen. Spektrographische Untersuchung der Bronzen: NRZ, HRZ und GS aus diesem Grab zeigen eine durchschnittliche Mischung der awarenzeitlichen Bronzen: 80% Kupfer, etwa 10% Zinn, 1-‐5% Zink, 1-‐3% Blei, 0,1-‐1% Silber.
119. Pilismarót-‐Basaharc A (HU)438 GG, Bronzeguss: Zusammensetzung der GG unklar, Abb. 1 zeigt wahrscheinlich drei GG. Eine davon: 4. Zwei gleiche, gegossene Bronzeplatte einer NRZ, die wahrscheinlich zusammen gehörten. Beide sind versil-‐ bert. Perlrahmen und stark durchbrochenes Pflanzende-‐ sign. 5. Zwei gegossene und versilberte Bronzeplatten einer HRZ mit Perlenrahmen und stark durchbrochenem Pflanzenmuster [CK]. 6. Gegossener, bronzener versilber-‐ ter, wappenförmiger LS mit durchbrochener Rankenver-‐ zierung. 7. Gegossener, bronzener wappenförmiger LS, mit Versilberung. Stark durchbrochenes Lilienmuster und Perlenrahmen [BE]. 8. Fünf gegossene wappenförmige NRB einer einzigen durchbrochenen Lilie Und Blattver-‐ zierung. Ebenfalls alle versilbert [AU]. 13. Bronzener HRB, versilbert mit durchbrochenem Lilienmuster und Perl-‐ rahmen [GC]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Unklare Anzahl. 120. Prša, Grab 37 (SK)439 Allgemein: O: konsequent NNW-‐SSO.440 37 awarenzeitli-‐ che Bestattungen, etwa 1000-‐1200 m vom Gräberfeld entfernt liegt eine awarenzeitliche Siedlung. Zwei Bestat-‐ tungen kennzeichnen die älteste Besiedlung aus dem VII. Jh. Das schachbrettartig angeordnete Gräberfeld hatte ursprünglich 220-‐250 Gräber, welche durch Schotterex-‐ plosionen vernichtet wurden. 37 Frauen-‐, 21 Männer-‐ und geringe Zahl an Kinderbe-‐ stattungen (typisch mit zeitgleichen Bestattungen, ebenso fehlen Reitergräber und Waffenfunde – Ausnahme zwei Pfeilspitzen). Siedlung und Gräberfeld: 8.-‐9. Jh. (Kerami-‐ kanalsyse). 20% der Gräber sind mit einer reichen GG ausgestattet. Keine weiteren Informationen über die einzelnen Gräber liegen vor. GG, Bronzeguss: Rechteckige GS aus Blech (3) [ES]; drei wappenförmige LS (4-‐5, 21); sieben wappenförmige HRB mit Ranken verziert (6-‐12) [DH]; acht lilienverzierte NRZ mit Tülle (13-‐19) [L]; HRZ mit Tülle und S-‐Ranke (1) [CC]. Weitere Beigaben: Zwei Töpfe (Graue Keramik) mit Wel-‐ lenband. Insgesamt: Eine GS, 19 Beschläge, davon acht mit Lilien-‐ verzierung. 121. Prša, Grab 46 (SK)441 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Blattranke (5) [FB]; wappenförmiger, unverzierter LS (22) [EQ]; 13 längliche HRB graviert-‐punziert mit spatenförmigen unverzierten Anhängern (23-‐35) [DO]; 16 wappenförmige, unverzierte NRB (6-‐21) [DW]; drei NRZ mit Lilien in Durchbruchsar-‐ beit im Perlrahmen und blumenförmige Ösenzwingen (2-‐ 4) [R]; eine lilienverzierte HRZ (1) [D]. Weitere Beigaben: Ein bikonischer Spinnwirtel mit je-‐ weils dreifacher Zick-‐Zack-‐Linie pro Seite (58) und ein Topf mit grober Zick-‐Zack-‐Ritzung (60). Insgesamt: Eine GS, 34 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, vier/fünf NR.
438 Fettich 1965, 10 Abb. 1. 439 Točik 1963, Taf. VI.
437 Fettich 1965, 13 Abb. 4-‐6. – Erdélyi 1968, 97-‐102.
440 Pástor 1968, 175.
– Szabó 1975, 241-‐282.
441 Točik 1963, 132.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
122. Prša, Grab 110 (SK)442 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Blattranke (2) [FB]; rankenverzierter PB (1) [FP]; vier wappenförmige LS mit Lilien durchbrochen und Perlrahmen (9-‐11, 18) [BH]; 20 längliche HRB mit durchbrochenen Lilien und dreieckigen Anhängern (12-‐17, 19-‐32) [AN]; 15 blumenförmige NRB (33-‐47); vier NRZ mit Blattranken und drei davon mit Tierkopfzwingen (4-‐7) [CW]; ein glatter, rechteckiger RDZ (3); eine HRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und runden, unverzierten Ösenzwingen (8) [B]. Weitere Beigaben: Topf mit Wellenband-‐Einritzungen (48). Insgesamt: Eine GS, 46 Beschläge, davon 26 lilienverziert, vier/fünf NR. 123. Prša, Grab 113 (SK)443 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS, unverziert (2) [FE]; zwei wappenförmige, unverzierte LS (6, 10) [EQ]; 12 zungenförmige HRB aus einem durchbrochenem Perl-‐ rahmen bestehend, vier davon mit spatenförmigen unver-‐ zierten Anhängern (11-‐15, 27-‐32) [DN]; 12 wappenför-‐ mige, unverzierte NRB (7-‐9, 17-‐25) [DW]; drei mit Lilien durchbrochene NRZ mit dreieckigen unverzierten Ösen-‐ zwingen (3-‐5) [W]; zwei HRZ mit runden unverzierten Ösenzwingen und Lilien in Durchbruchsarbeit (1) [A]. Weitere Beigaben: Unverzierter Spinnwirtel (16) und ein unverzierter Topf (26). Insgesamt: Eine GS, 30 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, vier NR. 124. Prša, Grab 117 (SK)444 GG, Bronzeguss: Runde blattrankenverzierte GS (2) [FB]; flacher unverzierter PB (8) [FT]; drei wappenförmige rankenverzierte LS (14-‐16) [EH]; 13 zungenförmige HRB mit S-‐Ranke (26-‐28, 31-‐34, 38-‐43) [DK]; sieben lilienver-‐ zierte NRB (21-‐25, 29, 36) [AU]; vier weitere NRB (17-‐ 20); sechs NRZ mit S-‐Ranke und Tierkopfzwingen (6-‐7, 10-‐13) [CQ]; drei NRZ mit Kreislappe und Tierkopfzwin-‐ gen (3-‐5) [CU]; HRZ mit Kreislappe und Tierkopfzwingen (1) [CH]. Weitere Beigaben: Graue Keramik mit Wellenband. Insgesamt: Eine GS, 38 Beschläge, davon sieben lilienver-‐ ziert. 125. Rákóczifalva-‐Kastélydomb, Grab 30 (HU)445 Bestattungssitten: O: N-‐S, T: 78, L: 236, B: 95 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit drei Nieten, ova-‐ ler Schnalle, mit stilisiertem Pflanzenmuster auf dem Kreuzbein (1); PB mit Rankenverzierung auf der rechten Beckenschaufel (8) [FP]; zwei rhombische LS mit Perl-‐ rahmen (2) [EG]; dreieckige LS, stilisiert und mit Ranken durchbrochen (4) [EM]; NR-‐Verzierungen mit stilisiertem Pflanzenmuster (5); 19 HRB mit durchbrochener stilisier-‐ ter Lilienverzierung zwischen dem Becken und unmittel-‐ baren Nähe (6) [AL]; zweiseitige NRZ mit stilisierter S-‐
442 Ders., 143. – Stadler 2005, HRB Typ 8230, 8540. 443 Točik 1963, 144. 444 Ders., Taf. XIV.
Ranke und gegenüberstehenden Tierkopfzwingen auf der äußersten Seite des rechten Oberschenkelknochens (7) [CU]; RDZ aus Bronzeblech neben dem Becken (3); zwei-‐ seitiger HRZ mit stilisierter Rankenverzierung beim lin-‐ ken Handknochen (9) [CI]; rechteckiger bronzener Be-‐ schlag (10). Weitere Beigaben: Rechteckige Eisenschnalle zwischen den Oberschenkelbeinen (12); runder Schnallenbügel auf dem Oberschenkel (11); drei Sargklammern (13), zwei jeweils auf den beiden Seiten des Schädels, die dritte auf Niveau des Beinendes; Eisenmesser mit Holzresten auf der äußersten Seite des rechten Oberschenkels (14). Insgesamt: Zwei GS, 27 Beschläge, davon 19 lilienverziert. 126. Rákóczifalva 8, Grab 24 (HU)446 Allgemein: 58 awarenzeitliche Gräber, davon vier mit GG. Das Grab befindet sich in der äußersten Reihe im SW. Bestattungssitten: O: O 345°, T: 84, L 240, B: 100 cm. Skelett eines erwachsenen Mannes. Die Länge des Skeletts beträgt 162 cm, die gelegen Länge 174 cm. GG, Bronzeguss: Schnallenkörper mit drei Nieten. Einst eisenringartige GS, bei welcher der Ring zu Staub verfal-‐ len ist. Erhaltene Maße: 2,2 x 1,7 x 0,4 cm, auf dem Kreuz-‐ bein (10) [EY]; PB, glatt, eine Kerblinie teilt diese in zwei gleich große Hälften. Mittig: Befestigungsniete. 7 x 1,3 x 0,5 cm (6); über der linken Beckenschaufel [FU]; LS, wap-‐ penförmig, in der Mitte durchbrochen. Die Oberfläche ist unverziert: 2,2 x 2 x 0,1 cm, auf der linken Beckenschaufel (5) [EQ]; länglicher HRB in der Form eines schuppenför-‐ migen Rahmens, ohne Anhänger mit zwei Befestigungs-‐ nieten: max. 2,6 x 1,2 x 0,35 cm, über der rechten Becken-‐ schaufel (7,8); zwischen der rechten Beckenschaufel und dem Kreuzbein (9) [DN]; rhombischer NRB mit Perlrand-‐ rahmen: max. 1,5 x 1,3 x 0,2 cm, zwischen dem rechten Becken und der großen Riemenzunge (2,4); drei über der linken Beckenschaufel (12-‐14) und einer ohne Anhänger (15); zwei nebeneinander vor dem Kreuzbein (16-‐17) [EG]; zwei NRB, wappenförmig. Die Oberfläche ist unver-‐ ziert: 1,3 x 1,2 x 0,15 cm, auf der rechten Seite des rechten Beckens (3) und unter der rechten Beckenschaufel (20) [DW]; NRB, wappenförmig. Auf der Oberfläche ist ein eingeritztes Blumenmuster mit drei Blättern um die nörd-‐ liche Niete herum. 1,6 x 1,3 x 0,15 cm (11) und unter dem Ende des Kreuzbeines (19) [DX]; NRB, graviert-‐punziert 1,6 x 1,3 x 0,15 cm, unter der linken Beckenschaufel (21) [DY]; zweiseitige, Flachranken verzierte kleine Riemen-‐ zunge mit zwei Tierkopfzwingen. Regelhaft zweiteilig: 2,4 x 1,2 x 0,9 cm, zwischen dem Kreuzbein und der linken Beckenschaufel (18) [CU]; stark durchbrochene HRZ mit lilienartigem Durchbruchsdekor und zwei unverzierten Ösen-‐zwingen: 6,2 x 2,1 x 0,7 cm (1) [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 20 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, drei NR (vgl. Taf. 81). 127. Rákóczifalva 8, Grab 54 (HU)447 Bestattungssitten: O: NW-‐SO 308°, T: 112, L: 222, B: 62-‐73 cm. Mann, erwachsen. Völlig ungestörtes Grab. Die Länge des Skeletts ist 170 cm, die ursprüngliche Länge war 177 cm.
445 Selmeczi-‐Madaras 1980, 143-‐144 Taf. III, X, XIII. –
446 Siehe Publikation. – Taf. 20, 40-‐41.
Stadler 2005, HRB Typ 8540.
447 Siehe Publikation. – Taf. 32-‐34, 42-‐44.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials GG, Bronzeguss: Kräftig durchbrochene Bronzeschnalle mit drei bronzenen Nieten und Perlenreiheneinfassung: 6,4 x 3,8 x 1,2 cm, auf dem Eisenmesser, mit dem Ring auf der rechten Hälfte des Unterarms (6); mit Ring kräftige aneinander gegossene GS mit wappenförmigem Schnal-‐ lenkörper und mit leicht geöffnetem Dorn. Maße: 3,8 x 2,8 x 0,7 cm, auf dem rechten Becken, mit Ring in Richtung der Beine (13); perlenreihenverzierter PB [FN]. Die Per-‐ lenreihe bildet den Beschlagrand und die die horizontale und vertikale Mitte. Maße: 8,8 x 1,4 x 0,5 cm, zwischen dem rechten Unterarm und Becken, parallel zum Unter-‐ arm (7); zwei herzförmige LS mit drei Nieten und pflan-‐ zenartiger Verzierung. Maße: max. 2,5 x 2 x 0,2 cm; auf der linken Seite des Kreuzbeines (14-‐15); 15 HRB, mit Perlenrahmen verziert, kräftig durchbrochen, Anhänger fehlt, schlecht gearbeitete Lilienverzierung [AP]. Der Anhänger besteht ebenfalls aus einem Blumenmotiv: ein mittlerer Kreis und fünf Blätter. Maße: Max. 3,5 x 1,3 x 0,4 cm; Maße ohne Anhänger: 2,2 x 1,4 x 0,5 cm, unter der 11. Beigabe (32) neben 32. Beigabe (33); auf der rechten Seite des zermahlenden Kreuzbeines, nebeneinander (34-‐ 35); auf dem Kreuzbein nebeneinander (36-‐38); unter der linken Beckenschaufel und unter der 8. Beigabe (39-‐40); auf der inneren Seite des linken Unterarmknochens, bis zur unteren Hälfte der gelben Keramik (41-‐42); unter der 41. Beigabe (44); unter der 32. Beigabe (45); auf der linken Seite (Beigabe 40) und unter der 8. Beigabe (46); unter der Beigabe 34 und 35 (49). 30 herzförmige NRB mit Perlenreiheneinfassung und drei Nieten: max. 1,5 x 1,4 x 0,2 cm, neben der 9. Beigabe (16) [DQ]; In Folge sechs Stück ebensolche Beschläge in einer Reihe platziert, auf den Teil des Schambeines. Mit Muster nach oben (17-‐ 22); in Folge vier Stück, vom 10. Beschlag des RDZ der kleinen RZ bis zum rechten Oberschenkelansatz (23-‐26); auf dem rechten Oberschenkelansatz (27); bei dem unte-‐ ren Ende des Propellers (28); auf dem rechten Unterarm, neben der 11. Beigabe (29); auf dem rechten Unterarm, neben der 11. Beigabe (30); auf der äußeren Seite des rechten Unterarms (31); zwischen dem rechten Ober-‐ schenkelansatz und Propeller (43); unter dem linken Becken (47); in einer Reihe unter dem Becken und der 47 (48); unter dem Kreuzbein in einer Reihe (50-‐55); unter dem Becken – beim Knochenansatz des linken Ober-‐ schenkels (56); unter der linken Beckenschaufel, in Rich-‐ tung SW-‐NO in Reihe (57-‐58); unter dem rechten Unter-‐ arm in Reihe (59-‐60). Vier mit Perlenreiheneinfassung stark durchbrochen verzierte zweiseitige NRZ mit zwei pflanzenverzierten und nietenbesetzten Ösen-‐zwingen: Max. 3,6 x 1,7 x 1,4 cm, bei der inneren Seite des linken Oberschenkels (9) [CS]; vom rechten Schambein 5 cm südöstlich (10); auf dem rechten Unterarm (11) und auf der rechten Seite des Kreuzbeines, mit dem Ende in Rich-‐ tung SW (12); HRZ, zweiseitig, auf der äußeren Seite Perlenreihenverzierung am linken Ansatz des Oberschen-‐ kels (5); unverzierter fragmentierter quadratischer RDZ aus 0,1 cm dickem Bronzeblech und zwei erhaltenen Befestigungsnieten. Maße: Ø 2,9 cm, Breite: 2 cm, über dem linken Becken, davon nördlich (8). Weitere Beigaben: Ringförmiges Töpfchen mit Henkel: gefärbte Gelbe Keramik mit roten Farbflecken; neben dem linken Unterarm. H: 11,5 cm; Rd: 7,1 cm; bA: 12 cm; Bd: 5,1 cm; Profilbreite: ca. 0,7 cm (1); wellenlinienverzierte graue Keramik, handgeformt. H: 14,5; Rd: 9,5; bA: 11,5; Bd: 7,5 cm; Profilbreite: ca. 1 cm (2); Eisensargklammer (3) und Eisenmesser unter dem rechten Becken und der Eisenschnalle, parallel mit dem Unterarm (4).
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Insgesamt: zwei GS, 54 Beschläge, davon 15 mit Lilienver-‐ zierung, fünf RZ, jede mit sechs NRB und drei HRB. 128. Rákóczifalva 8A, Grab 31 (HU)448 Allgemein: Gräberfeld mit 250 Bestattungen, von der Früh-‐ bis Spätawarenzeit kontinuierlich belegt. GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS [BR]; rankenverzierter PB mit Perlrahmen [FQ]; lilienverzierte HRB [AM]; lilien-‐ verzierte NRB [AZ]; lilienverzierte NRZ [X]; lilienverzierte HRZ [B2IIIc3]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert. 129. Rákóczifalva 8A, Grab 145 (HU)449 GG, Bronzeguss: Runde GS mit Kreislappe [FB]; zungen-‐ förmige HRB mit Schuppenrahmen [DN]; lilienverzierte HRZ [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, zwei Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 130. Rákóczifalva 8A, Grab 146 (HU)450 Allgemein: Das Grab (668/797) liegt im westlichen Flügel bei den spätesten Bestattungen. GG, Bronzeguss: Ein unverzierter PB [FU]; ein wappen-‐ förmiger, unverzierter LS [EQ]; sechs zungenförmige HRB mit Schuppenrahmen, in zwei Dreierreihen angeordnet [DN]; sieben unverzierte wappenförmige NRB [DW]; drei mit Lilien durchbrochenen NRZ mit unverzierten Ösen-‐ zwingen [Y]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: 18 Beschläge, davon drei lilienverziert, zwei NR. 131. Regöly, Grab 12 (HU)451 GG, Bronzeguss: PB, rankenverziert mit Perlrahmen (14) [FQ]; drei lilienverzierte HRB (11-‐13) [AE]; sechs lilien-‐ verzierte NRB (5-‐10) [AX]; drei lilienverzierte NRZ (2-‐4) [A1I1a2]; HRZ mit Tülle und Ranken in einer S-‐Form durchbrochen (1). Weitere Beigaben: Ein Messer und ein Topf. Insgesamt: 14 Beschläge, davon zwölf lilienverziert. 132. Regöly, Grab 62 (HU)452 GG, Bronzeguss: Ein lilienverzierter HRB (1) [AJ]; zwei lilienverzierte NRB (3-‐4) [AR]; NRZ mit Kreislappe (2) [CP]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle (7); Eimer (12); Messer (8) und Eisenringe (9-‐11). Insgesamt: Vier Beschläge, davon drei lilienverziert.
448 Noch unpubliziert. Dieses Gräberfeld wurde von Viktor Mácsai als Magisterarbeit in Budapest verfasst. 449 s. Anm. 552. 450 s. Anm. 552. 451 Kiss 1884, Taf. 56. 452 Ders., Taf. 66.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
133. Regöly, Grab 84 (HU)453 GG, Bronzeguss: GS, rankenverziert (3) [FG]; sechs HRB in Rosettenform (4-‐9) [DA]; drei NRZ mit Schuppenrahmen (11-‐13); lilienverzierte HRZ (10) [A1IVa1 (W)]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle (16); Messer (14); Ei-‐ senring (15); Ohrgehänge (1-‐2). Insgesamt: Elf Beschläge, davon einer lilienverziert. 134. Regöly, Grab 120 (HU)454 GG, Bronzeguss: GS mit Ranken verziert (1); PB, unver-‐ ziert mit dachförmigen Profil (4) [FU]; NRZ mit S-‐Ranke, stark durchbrochen (3) [CS]; lilienverzierter RDZ, gra-‐ viert-‐punziert (2). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, drei Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 135. Romonya I, Grab 31 (HU)455 GG, Bronzeguss: GS, rankenverziert (1) [FG]; drei drei-‐ eckige LS (2) [EE]; sechs rechteckige HRB mit Greifendar-‐ stellung (3) [DB]; zwei lilienverzierte NRZ (4) [K]; HRZ mit Kreislappenzier und Tülle, sowie mit Tierkampfszene (8) [BZ; CB]. Weitere Beigaben: Beil (7); Messer (9); Ohrgehänge (5); Ringe (6). Insgesamt: Eine GS, 12 Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert. 136. Šal’a-‐Duslo, A (SK)456 Allgemein: 171 Gräber. Keine weiteren Angaben. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit durchbrochener Dop-‐ pelblattlilie [BIIIa]; zwei wappenförmige LS, graviert-‐ punziert [ER]; zwei längliche HRB, graviert-‐punziert mit spatenförmigen Anhänger mit gleicher Verzierung [DO]; zwei NRB, Form und Verzierung wie die LS [DY]; eine HRZ mit einem Lebensbaum und Lilienmuster stark durchbro-‐ chen in einem geperlten Rand und Tierkopfzwingen [B2II1e2 (M)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 137. Šal’a-‐Duslo, B (SK)457 GG, Bronzeguss: Wappenförmige, unverzierte GS; sieben längliche HRB, graviert-‐punziert mit spatenförmigen Anhänger mit gleicher Verzierung [DO]; drei wappenför-‐ mige, unverzierte NRB [DW] und ein herzförmiger wel-‐ len-‐rankenverzierter NRB [DS]; drei NRZ mit Lilienmuster durchbrochen und drei-‐eckigen, glatten Ösenzwingen [W]; eine HRZ im gleichen Stil wie die NRZ [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 14 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert.
453 Ders., Taf. 70. 454 Ders., Taf. 77. 455 Ders., Taf. XLVI. 456 Poulík 1978, Abb. 98. 457 Ders., Abb. 99.
138. Šebastovce, Grab 221 (SK)458 Allgemein: Grab 221 befindet sich in der zweit äußersten Reihe des NW-‐lichen Randbereiches, Grab 292 fast ge-‐ genüber im NÖ-‐lichen Rand-‐bereich des Gräberfeldareals. Bestattungssitten: O: OSO-‐WNW. T: 268, L: 210, B: 130 cm. Mann. Mat. I. Reiterbestattung. Das Pferdeskelett ist umgedreht orientiert. GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS: 4,3 cm (1); sieben rechteckförmige HRB mit Greif durchbrochen und Anhä-‐ nger: 4,8 cm (6-‐9, 12-‐14) [DB]; vier weitere wappenför-‐ mige HRB mit durchbrochenem Lilienmotiv: 4,1 cm (10-‐ 11, 15-‐16) [AK]; ein NRZ mit flacher Blattranke und Tülle (27); eine weitere NRZ mit Greif und dreifacher Blattran-‐ ke auf der einen und eine stilisierte menschliche Figur auf der anderen: 5,1 cm (28) [CN]; eine HRZ auf der einen Seite mit Tierkampfszene, die andere schmücken sym-‐ metrische Lappen-‐ranken: 9,1 cm (26) [BZ; CD]: Weitere Beigaben: Bronzebeschlag von lyraförmiger Gestalt mit Tierköpfen an den Enden (25); Eisenmesser (8, 24); Feuerstahl (7); Zündstein (2,4); Eisenlanze mit Tülle und Blatt (14); Eisensäbel mit schmaler Parierstan-‐ ge (12); Bronzefingerring, verschollen (10a); Eisenahle (9); Eisenpfeilspitzen (16, 17); Bartaxt (13); brauner Keramiktopf 12,5 (H), 10,4 (Md.), 7,2 (Stfl.) (3); sowie Pferdegeschirr. Insgesamt: Eine GS, 14 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, zwei RZ. 139. Šebastovce, Grab 292 (SK)459 Bestattungssitten: O: SO-‐NW. L: 262, B: 150-‐170 cm. Mann. Mat. (40-‐60 Jahre) Reiterbestattung. Pferd umge-‐ kehrt orientiert. In der Füllerde über dem Pferdeschädel ein Rindschädel und an anderen Stellen Knochen von Extremitäten des Rindes. GG, Bronzeguss: Gürtelgegend. Zwei wappenförmige NRB, L. 1,2 cm (15-‐16) [DW]; 13 zungenförmige HRB aus ge-‐ schuppten Perlrahmen und glatten schaufelförmigem Anhänger bei sieben; mit Anhänger: 3,3 cm (2-‐14) [DN]; zwei NRZ mit großflächig durchbrochenem Liliendekor und spitzen Ösenzwingen: 3,2 cm (17, 18) [W]; ein RDZ 1,9 cm (1); eine durchbrochen gearbeitete HRZ mit Lili-‐ enverzierung (22) [A]. Weitere Beigaben: Eisenaxt, östlich des Schädels des Reiters: L. 14,9 cm (21); Eisenpfeilspitze L. 11,5 cm (30) und Tülle (33); Feuerstahl (23), quadratische Eisen-‐ schnalle (25); Eisenmesser 13,4 cm (31). Eisenlanze mit Tülle und Blatt 38,3 cm (21). Graubrauner Topf, Dreh-‐ scheibenware, beim rechten Schienbein 11,2 x 10 x 7 cm (19). Pferdegeschirr: Eisentrense (24), scheibenförmige Phaleren mit Tierköpfen (50, 50a), 32 Zierbuckel aus Pressblech von rosettenförmiger Gestalt aus Bronze: Ø 1,8 cm (35-‐66). Bronzeblechschlaufe (20) und Bronze-‐ schnalle (28). Eiserne Steigbügel (26, 29), Sattelschnalle (27). Insgesamt: Keine GS, 19 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, zwei NR.
Budinský-‐Krička 1956, Taf. XXVII, XXVIII. – Budinský-‐Krička/Točik 1991. 459 Ders. 1956, 60-‐61. Abb. 29 Taf. XL. – Stadler 2005, RZ Typ 4520. 458
171
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 140. Sobor (HU)460 GG, Bronzeguss: PB, mit Perlrahmen innen und außen [FN]; drei HRB mit Schuppenrand und durchbrochenem Lilienmuster mit halbrunden Anhänger aus einem Schup-‐ penrahmen bestehend (3-‐5) [AN]; rankenverzierte NRB, nicht durchbrochen [DV]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS, fünf Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert. 141. Sommerein, Grab 133 (A)461 GG, Bronzeguss: Runde GS, kreislappenverziert [FB]; PB mit Schuppenmuster verziert [FI]; wappenförmige HRB, die symmetrisch geschwungene Ranken tragen [DI]; LS stark durchbrochen [EL]; lilienverzierte NRB [AT]; NRZ mit Kreislappenzier [CP]; HRZ mit symmetrischen Ranken verziert und Tierköpfen [CJ]; auf der anderen Seite mit Kreislappenzier [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 142. Štúrovo, Grab 5 (SK)462 Allgemein: 280 Bestattungen und einige Streufunde. Grab 20 befindet sich in der äußersten Reihe des SW-‐lichen Gräberfeldflügels, parallel unmittelbar danebenliegt das Grab 5. Das Grab 227 dagegen liegt in der äußersten Rei-‐ he des NÖ-‐lichen Gräberfeldflügels. Bestattungssitten: O: WNW-‐OSO, T: 220, L: 280, B: 170 cm. Reiter. GG, Bronzeguss: Trapezförmige Eisenschnalle mit dickem schnabelförmigen Dorn: 3,1 x 2,9 cm (23); PB mit verdick-‐ tem Rand. Beide Seiten mit stilisierten Raubtieren ver-‐ ziert, in der Mitte des Perlmusters ein Niet: 6,3 x 1,5 cm (20) [GB]; wappenförmiger LS in der Mitte durch eine Querrippe geteilt, mit drei Buckeln für die Nieten: 2,4 x 2,4 cm (21); fünf wappenförmige zweiteilige HRB in Durchbruchsarbeit mit Rankenmotiv verziert und drei Nietlöchern [DH; DG]. Drei davon mit Anhänger in Durch-‐ bruchsarbeit mittels Scharniers verbunden: 4.6 x 2,7 cm (6-‐10); vergoldeter trapezförmiger Bronzebeschlag mit Schuppenornament verziert: 2,9 x 2,4 cm (5); sieben wappenförmige NRB in Durchbruchsarbeit mit Lilienver-‐ zierung mit Öse, die ein Nietloch trägt [AR], ein zweites Nietloch ist in der Mitte der entgegengesetzten Seite: 1,9 x 1,4 cm (11-‐17); drei NRZ in durchbrochener Arbeit mit verdicktem Rand und Lilien in S-‐Ranke integriert, auf der unverzierten Riemenzwinge in der Mitte ein Niet: 5,2 x 1,8 cm (2-‐4) [L]; zwei beschädigte RDZ von ovaler Form: 3,6 x 1,1 cm (18); HRZ in Durchbruchsarbeit mit S-‐ förmiger Rankenverzierung, kombiniert mit Weinreben-‐ motiv [CE]. Die RZ mit geometrischem Muster hat zwei Nieten: 14,7 x 3 cm (1). Weitere Beigaben: Zwei Zierstücke aus Bronze (3,4): Pferdeausrüstung; Feuerstahl mit Zündstein (5); ver-‐ schiedene Eisenbruchstücke (6); Speerspitze (7). Steigbü-‐ gel (8); Eimer (10) am rechten Fußende des Reiters und daneben ein dunkelgraues Gefäß: Drehscheibenarbeit mit
460 Fettich 1943, Taf. VI, 3-‐5. – Tomka 1994, 102.
steinchenversetztem Material. Donau-‐Typ: 14 (H), 11,5 (Msm.) 8 (Stfl.) cm (11); Haushuhnknochen beim linken Bein. Insgesamt: Eine GS, 21 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ ziert, drei RZ. 143. Štúrovo, Grab 20 (SK)463 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 165, L: 215, B: 103 cm. Mann mit Pferdebestattung. Sekundär gestört. Knochen liegen nicht in anatomischer Reihenfolge. GG, Bronzeguss: Rechteckige Bronzeschnalle ohne Dorn: 2,9x2 cm (20); runder rosettenförmiger Beschlag (HRB/Pferdegeschirr?) aus Bronzeblech: Ø 2.4 cm (21); sieben herzförmige NRB in durchbrochenem Liliendekor mit zwei Nieten: L: 1,4 x 1,3 cm (13-‐19) [AX]; zwei NRZ mit durchbrochenem Liliendesign mit verdicktem gekerb-‐ ten Rand und zwei Befestigungsohren: 2,5 x 1,8 cm (25, 26) [U]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle (28); unsymmetrischer, handgefertigter Topf, dunkel-‐grau, grobkörnig, unregel-‐ mäßige Wellenlinien und Ritzlinienband abwechselnd, Donau-‐Typus: H: 11 cm, Mdm. 11,9, Stfl. 8,3 cm (32). Pfeilspitze (23), rechteckiger Bronzebeschlag (24). Insgesamt: Zwei GS, zehn Beschläge, davon neun lilien-‐ verziert, zwei NR. 144. Štúrovo, Grab 227 (SK)464 Bestattungssitten: O: WNW-‐OSO. Mann. T: 149, L: 222, B: 70 cm. GG, Bronzeguss mit Lederreste: Ovale Bronzeschnalle mit schnabelförmigem, vorragendem Dorn. Diese ist durch ein Scharnier mit durchbrochener Riemenkappe verbun-‐ den, die drei Nieten trägt und mit einer Lilienverzierung durchbrochen ist. Schnalle: 18 x 34 cm, Riemenkappe: 20 x 22 cm, in der Mitte des Beckens (18) [BIIIb]; breite bandförmige Bronzeschlaufe mit zwei Nietlöchern auf jedem Ende. Mit eingedrückten Ringen verziert: 2,8 x 1,3 cm (20); drei hufeisenförmige LS mit gezacktem Rand und drei Ösen mit Nieten: 2,5 x 1,8 cm (7-‐9) [EP]; fünf zweiteilige wappenförmige HRB mit Ranke und fünflappi-‐ gem Anhängsel mit Scharnier verbunden: L: 4,2 cm (10-‐ 14) [DH]; auf beiden Hüftbeinen; sechs wappenförmige NRB mit Lilienverzierung und mit zwei Nieten (L: 1,5 cm (1-‐6); drei durchbrochene NRZ mit Ranke und zwei Bron-‐ zetrauben: 4 x 1,9 cm (15-‐17); HRZ mir S-‐förmigen Ran-‐ kenornament an beiden Seiten und Tierkopfzwinge (19), beim linken Oberschenkelgelenk. Rechteckiger Blechbe-‐ schlag ohne Verzierung mit einem Niet: 1,5 x 1 cm (21) [CH]. Weitere Beigaben: Messer, 11,5 cm an der rechten Seite des Brustkorbes (23); Pfeilspitze 10,5 cm, auf rechten Ellenbogengelenk (22); dunkelgraues, leicht bauchiges Gefäß, Drehscheibenkeramik, Wellenlinien, Donau-‐Typ, H. 9,9 x Bw. 10,3 x Mdm. 9,1 x Stfl. 7,2 cm, in der rechten Ecke bei den Füßen (22). Insgesamt: Eine GS mit Lilienverzierung, 20 Beschläge, davon sechs lilienverziert, drei NR.
461 Daim/Lippert 1984, Taf. 86-‐87.
463 Ders., 15 Abb. 20 Taf. IV.1.
462 Točik 1968b, 11 Taf. XV.
464 Ders., 60 Abb. 28 Taf. X. 6.
172
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
145. Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 158 (HU)465 Allgemein: 422 awarenzeitliche Gräber, davon 167 Män-‐ ner und 41 davon mit GG. Datierung: FA-‐Anfang 9. Jh. Beginn in der Frühawarenzeit und setzt sich bis Anfang des 9. Jahrhunderts fort. Bestattungssitten: O: NW-‐SO 51°, L: 200, Br.: 65 cm, Mann, Mat. Sargbestattung. Lage: im östlichen Teil des Gräberfeldes, im linken Flügel, in der dritt äußersten Reihe: Gruppe XXX. 466 GG, Bronzeguss: GS, wappenschildförmiger Beschlag und unverziert (1) [EZ]; rechteckige Bronzeschnalle (4); un-‐ gewöhnlich großer PB im perlenbesetzten Rahmen durchbrochenes Lilienmuster, silberfarbig verzinnt, zwi-‐ schen den rechten Unterbeinknochen eingeklemmt (9) [BU]; Beschlag aus Bronzeblech mit einem Niet (3); NRZ mit durchbrochenem Lilienmuster (5) [AU]; zungenför-‐ miger HRB, im glatten Leistenrahmen flaches Rankenmo-‐ tiv, der Anhänger fehlt (6) [DK]; NRZ mit flachem Ran-‐ kenmuster in entgegengesetzter S-‐Form und Palmetten-‐ ende (8) [CQ]; RDZ mit zwei Nieten (7). Weitere Beigaben: Eisenklammern, Eisenmesser, Feuer-‐ stein, rosettenförmige Mützenverzierung (?) aus Bronze. Insgesamt: Zwei GS, sechs Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. Die Anhängerbeschläge deuten auf eine Dreier-‐ gruppierung hin. 146. Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 390 (HU)467 Bestattungssitten: O: NW-‐SO 45°, L: 220, Br.: 80 cm. Mann, Mat. Lage: im westlichen Teil des rechten Flügels des Gräberfeldes, separat und schon fast außerhalb der ande-‐ ren Reihenbestattungen, bildet eine eigene Grup-‐ pe/Einzelgrab468. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS (1) [EY]; eiserne Gürtelschlaufe unverziert (2); zwei wappenförmi-‐ ge LS, glatt (3) [EQ]; 14 längliche HRB aus einem Perl-‐ rahmen durchbrochen mit spatenförmigem unverzierten Anhänger bei neun Exemplaren (4) [DN]; zwei wappen-‐ förmige unverzierte NRB (5) [DW]; stark bruchhafte HRZ mit Futteral; Lilienmotiv und durchbrochener Öse, die aus Bronze sehr schlechter Qualität gegossen war, auf der Kante stehend, bei dem ersten Handknochen [A]; Eisen-‐ schnalle (6). Weitere Begaben: Eisenmesser. Insgesamt: Zwei GS; 20 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert; zu Dreiergruppen angeordnete HRB, demnach fünf RZ. 147. Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 44 (HU)469 Allgemein: Die Gräber des Gräberfeldes sind an das Ende des 8. und an den Anfang des 9. Jahrhunderts datierbar. Insgesamt 103 Gräber mit sechs Pferde-‐ und zwölf Män-‐ nergräbern mit Gürtelbeschlägen. Sieben vertreten die
465 Juhász 1993, 138. – Ders. 2004, 31-‐32 Taf. XXI 466 Ders., 101 Abb. 49. 467 Ders.
1993, 137. – Ders. 2004, 59 Taf. XLV. – Stadler 2005, RZ Typ 4470. 468 Juhász 1993, 137-‐138. Abb. 1 – Ders. 2004, 100 Abb. 51. 469 Juhász 1993, 140 Abb. 4.
späteste Periode der Awarenzeit. Drei davon weisen lilienverzierte Beschläge auf. Bestattungssitten: O: NW-‐SO; Reitergrab. Mann, Maturus. Mann und Pferdgrab haben eine Distanz von einem Meter. GG, Bronzeguss: Rechteckige glatte Schnalle mit einem trapezförmigen Bügel [ES]; ein glatter PB mit abgesenk-‐ tem Rand [FI]; sechs runde HRB mit durchbrochenen Lilien [A5Ia]; drei NRZ mit Tülle und S-‐Ranke verziert, eine davon ist großformatiger und durchbrochen sowie das Ende der RZ ist spitz zulaufend [CL; CO]; HRZ mit ebenfalls spitz zulaufendem Ende, Tülle und fünffachem Blattrankendekor [CO]. Weitere Beigaben: Zaumzeug. Insgesamt: Eine GS, elf Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert, drei RZ. 148. Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 80 (HU)470 Bestattungssitten: Mann, Maturus. Anfertigung der Funde: Ende 8. Jh.; Datierung des Grabes: Anfang 9. Jh. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke [FB]; eine zweite gezackte GS von ungewöhnlicher Form; ein glatter PB [FU]; zwei wappenförmige LS, unverziert [EQ]; elf längliche HRB aus einem durchbrochenem Perlrahmen bestehend und sieben mit unverzierten spatenförmigen Anhänger [DN]; zwölf unverzierte wappenförmige NRB [DW]; drei NRZ mit Perlrahmen, der ein durchbrochenes Lilienmuster einrahmt und glatte dreieckige Ösenzwingen [O]; eine unvollständige HRZ mit durchbrochenen Lilien. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zwei GS, 30 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, drei-‐vier NR. 149. Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 88 (HU)471 Bestattungssitten: Mann, Maturus. Anfertigung der Funde: Ende 8. Jahrhundert; Datierung des Grabes: Anfang 9. Jahrhundert. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS [EY]; ein wappenförmiger unverzierter LS [EQ]; acht längliche HRB aus einem Perlrahmen durchbrochen mit spatenförmi-‐ gem unverzierten Anhänger bei fünf Exemplaren [DN]; fünf wappenförmige unverzierte NRB [DW]; drei lilien-‐ verzierte NRZ mit runden glatten Ösenzwingen [O]; eine bruchhafte HRZ mit Durchbruchsarbeit von Lilien in Perlrahmen und glatten dreieckigen Ösenzwingen, an einer Längsseite ist eine Inschrift in Kerbschrift eingeritzt [O].472 Weitere Beigaben: Ein unverziertes rundes Ohrgehänge. Insgesamt: Eine GS, 18 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, drei NR. 150. Szebény I, Grab 304 (HU)473 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe (5) [EV]; unverzierter PB mit dachförmigen Profil (15) [FU]; ein herzförmiger LS (12); zungenförmiger HRB mit S-‐ Ranke (10) [DK]; lilienverzierter NRB (11) [BB]; blattran-‐ kenverzierte NRZ mit Tierkopfzwingen (19) [CU]; ein RDZ
470 Ders., 141 Abb. 5. 471 Juhász 1992, 16-‐17. – Ders. 1993, Abb. 6. 472 Ders. 1992, 15-‐19, 379-‐382. – Ders. 1993, 141. –
Ders. 2004, 79. 473 Garam 1975, Taf. XV.
173
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials (14); die HRZ ist im gleichen Muster und Form wie die NRZ (16) [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon vier lilien-‐ verziert. 151. Szebény I, Grab 140 (HU)474 GG, Bronzeguss: Runde GS mit Ranken stark durchbro-‐ chen (14) [FF]; LS (13); wappenförmiger lilienverzierter HRB (15) [AE]; NRZ mit Kreislappenzier und Tierkopf-‐ zwingen (12) [CW]; NRZ mit stark durchbrochenen S-‐ Ranken (11) [CS]; HRZ mit Kreislappendekor in einem Perlrahmen und Tierkopfzwingen (10) [CI]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 152. Szebény I, Grab 203 (HU)475 Allgemein: Mitte des 7. bis Wende 8/9. Jahrhundert. Die Gräber mit GG liegen grundsätzlich zusammen mit einer Frau in der Mitte einer Gruppierung, wahrscheinlich eine Familie. Die Gräber mit GG stellen demnach eine Art Fa-‐ milienoberhaupt dar. Um diese herum befinden sich Ar-‐ men-‐ und Kindergräber. Bestattungssitten: T: 60 cm. Mann. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit durchbrochener Ran-‐ kenverzierung (1) [FC]; PB mit Perlrahmen bei den Hand-‐ knochen (24) [FM]; drei hufeisenförmige LS mit Ranken-‐ verzierung (14-‐16) [EJ]; elf wappenförmige HRB mit durchbrochener Lilienverzierung und Anhängern, vier davon auf der rechten Seite und vier auf der linken Seite, vier auf deren vorderen Seite: demnach ursprünglich zwölf (3-‐13) [AE]; sieben rhombische NRB aus Perlrah-‐ men (17-‐23) [DR]; unverzierte RDZ aus Bronzeplatte (2). Weitere Beigaben: Eisenmesser am äußeren Knie (25); winzige Nieten zwischen den Beschlägen – verschollen; handgedrehte dunkelgelbe Keramik (26): 11,8 x 9 (Rd) x 6 (Bd). Insgesamt: Eine GS, 23 Beschläge, davon elf lilienverziert. 153. Szebény I, Grab 209 (HU)476 Bestattungssitten: T: 55 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Flachblattran-‐ kenverzierung (1) [EV]; halbrunder LS (21) [1IVb]; zwölf wappenförmige HRB mit durchbrochen stilisierter Ran-‐ kenverzierung (2-‐13); fünf rhombische NRB aus Perlrah-‐ men (16-‐20) [DR]; NRZ durchbrochen mit Lilienverzie-‐ rung und dreieckig unverzierten Ösen (15) [U]; zweiseiti-‐ ge HRZ, durchbrochen mit symmetrischer Rankenverzie-‐ rung und Tierkopfzwingen (14) [CJ]. Weitere Beigaben: Ohrgehänge beim Schädel – verschol-‐ len. Eisenmesser (22); scheibengedrehte gelbe Keramik mit Henkel, ohne Abb. 19,5 x 4 x 7 cm. Insgesamt: Eine GS, 20 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, drei NR?
154. Szebény I, Grab 245 (HU)477 Bestattungssitten: Mann Adultus. Anthr. Wende 8/9. Jh. datiert. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (1) [EV]; PB mit Perlrahmen in der linken Hand (40) [FM]; vier mit Lilien durchbrochene herzförmige LS (20-‐23) [BF; EL]; 17 längliche HRB mit durchbrochen stilisierter S-‐Ranke und rechteckig durchbrochenen Anhängern (3-‐ 19) [DL]; zwölf wappenförmige NRB, mit Lilienmotiv durchbrochen (28-‐39) [AU]; drei NRZ, mit Lilien in Perl-‐ rahmen durchbrochen, mit blumenartig angeordneten Ösenzwingen (25-‐27) [R]; RDZ aus Bronzeplatte, graviert-‐ punzierte S-‐Ranke in der linken Hand (2) [FX]; zweiseiti-‐ ge HRZ mit flachem Blattrankendekor und Tierkopfzwin-‐ gen (24) [CH]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle, verschollen; zwei Ei-‐ senmesser, das kleinere liegt auf dem größeren, außen bei der rechten Femur (42-‐43); scheibengedrehte gelblich-‐ graue Keramik mit einem Henkel, mit horizontalen Linien auf der Schulter und auf der rechten Seite der Brust: 11,6 x 7,8 x 7 cm. Insgesamt: Eine GS, 39 Beschläge, 19 davon lilienverziert, drei NR. 155. Szebény I, Grab 316 (HU)478 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Blattranke (15) [EV]; wappenförmiger mit Lilien durchbrochener LS (17) [BG]; breiter, wappenförmiger HRB mit symmetrischer S-‐ Ranke verziert und halbrundem durchbrochenem Anhä-‐ nger (19) [DH]; wappenförmiger mit Lilien durchbroche-‐ ner NRB (16) [AU]; NRZ mit Blattranken und runden, glatten Ösenzwinge (18) [CP]; HRZ mit Blattranken im Zierfeld und als Ösen (20) [CH]. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, zwei davon lilienver-‐ ziert, ein NR. 156. Szebény I, Grab 335 (HU)479 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit durchbrochener Lilienverzierung in Perlrahmen (9) [AIIIb]; PB mit Perl-‐ rahmen (12) [FM]; herzförmiger LS stark durchbrochen (7) [EL]; breiter wappenförmiger HRB stark durchbro-‐ chen mit fast rechteckigem Anhänger aus einem Perlrah-‐ men (11) [DJ]; u-‐förmiger mit Lilien durchbrochener NRB in Perlrahmen (8) [BB]; NRZ mit symmetrischen Ranken-‐ dekor und ebenfalls Ranken im Zierfeld/Tülle? (6); recht-‐ eckiger RDZ mit unerkennbarem Muster (10); trauben-‐ ranken-‐verzierte HRZ in S-‐Form mit Rankenverzierung auf der Tülle (13) [CE]. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert, ein NR.
474 Ders., Taf. XL.
477 Ders., 87 Abb. 19 Taf. XV: 1-‐8.
475 Ders., 85 Abb. 16 Taf. X.13-‐16.
478 Ders., Taf. XIV.
476 Ders., 86 Abb. 16 Taf. XVII. 7.
479 Ders., Taf. XII.
174
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
157. Szeged-‐Kundomb, Grab 38 (HU)480 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte mediterrane GS [BIc]; PB mit Rankenverzierung und Perlrand; lilienverzierte LS [BD]; lilienverzierter HRB [AG]; weiterer lilienverzierter HRB [A3Ib (M)]; lilienverzierte HRZ mit dreifachen Ösen-‐ zwingen und mediterran durchbrochenem Muster [E]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, fünf Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert. 158. Szeged-‐Kundomb, Grab 111 (HU)481 Allgemein: 316 awarenzeitliche Gräber: 78 Männerbestat-‐ tungen mit 37 GG. O: NW-‐SO, T: 200, L: 230, B: 80 cm. Mann, Adultus. GG, Bronzeguss: GS mit trapezförmigem Bügel und halb-‐ rundem Körper (2). Darauf drei plastische Kreisverzie-‐ rungen; ein unverzierter PB, fast durchgehend eine Breite (5); vier hufeisenförmige LS, in der Mitte mondförmige Durchbrechungen (9) [DP], fünf weitere LS mit drei Wöl-‐ bungen [EB]; neun wappenförmige HRB mit stark durch-‐ brochenem Pflanzenzier (12); ein weiterer HRB aus glat-‐ tem Blech mit Ringanhänger (15) [DE]; eine NRZ mit stark durchbrochenem Lilienzier in einem Perlrahmen und tierkopfartigen Ösen-‐zwingen (4) [B2Ie1 (M)]; ein RDZ aus Blech (8); eine HRZ mit stark durchbrochener Lilienzier eingeschlossen in einem Perlrahmen (14) [F]. Weitere Beigaben: Ein rundes Ohrgehänge mit drei trau-‐ benartigen Anhängern, pyramidenartig angeordnet; Ei-‐ senmesser, zwei Flintsteine, handgeformter Topf mit Wellenband und horizontalen Linien dekoriert, an der rechten Seite des Schädels; großes Stück Leder bei der Hand. Insgesamt: Eine GS; 23 Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert, drei NZ. 159. Szeged-‐Kundomb, Grab 124 (HU)482 GG, Bronzeguss: PB mit äußerem Perlrahmen [FM]; lilien-‐ verzierte HRB [A1Ic (M)]; lilienverzierte NRB [AR]; lilien-‐ verzierte mediterrane HRZ [B1I1a3 (VM)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS; vier Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert. 160. Szeged-‐Kundomb, Grab 139 (HU)483 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 160, L: 200, B: 90 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Bruchstück einer GS aus Eisen (7); ein PB horizontal und am Rand mit einem unverzierten Rahmen versehen (5) [FI]; drei durchbrochene LS mit Pflanzenzier (2); sieben HRB mit lilienartigen Durchbrüchen und Perl-‐ rahmen. Mit einem rechteckigen Anhänger, welcher eben-‐ falls rechteckig durchbrochen ist (4) [AG]; sieben fast dreieckige NRB mit Palmettendekor (1) [DS]; drei LS mit lilienartigen Durchbrüchen und Perlenrahmen (3) [BI]; lilienverzierte NRZ [Z]; HRZ mit Tülle und sehr stark
durchbrochenem Liliendekor und ebenfalls Perlrahmen (6) [B1I1a3 (P)]. Weitere Beigaben: Eisenmesser. Insgesamt: Eine GS; 21 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ ziert, drei NZ. 161. Szeged-‐Kundomb, Grab 214 (HU)484 GG, Bronzeguss: PB mit Perlrahmen [FM]; lilienverzierte HRB [A1Ia (M)]; HRZ mit Greifendarstellung [DB]; NRZ mit Tülle und Kreislappe [CN]; kreislappenverzierte HRZ mit Tierkopfzwingen [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS; fünf Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 162. Szeged-‐Kundomb, Grab 285 (HU)485 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 180, L: 280, B: 95 cm. Mann. GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit Perlenrahmen und Dekor aus zwei Menschenköpfen gegenüber. Der Bügel und Dorn der Schnalle sind ebenfalls reichlich verziert (1); PB, graviert-‐punzierter Rankendekor aus Halb-‐ Akanthus Blättern (6) [FS]; zwei herzförmige LS mit schuppenartigem Rahmen und Liliendekor (7) [BD]; 14 wappenförmige HRB mit wappenförmigem Anhänger. Der Körper ist lilienverziert und der Anhänger mit stilisiertem Pflanzenmuster (5) [BS]; 19 dreieckige NRB mit schup-‐ penartigem Rahmen und Rankendekor (4) [DS]; vier NRZ mit Perlrand, Rankenverzierung und blumenförmigen Fortsätzen (8); ein RDZ aus Bronzeblech, graviert-‐ punziert: mit eingraviertem geometrischen Blättermuster und punziertem Hintergrund (2) [FX]; eine HRZ Perlrand, und Tierkopfzwingen. Als Verzierung wurden vier Men-‐ schenköpfe verwendet, jeder davon in einem Medaillon. Abgebildet sind drei im Profil und von einem das gesamte Gesicht. Die Profilseite graviert-‐punziert (9) [GE]. Weitere Beigaben: Gelbe Keramik neben dem Fuß. Dreh-‐ scheibenware, Henkeltopf, Spuren von schwarzer Farbe auf der Oberfläche, H: 13,4 cm, Rd.: 7,5; Bd.: 5 cm. Insgesamt: Eine GS; 42 Beschläge, davon 14 lilienverziert, vier NZ. 163. Szeged-‐Makkoserdő, Grab 82 (HU)486 GG, Bronzeguss: PB, graviert-‐punziert [DO]; HRB, gra-‐ viert-‐punziert [DO]; wappenförmiger, unverzierter NRB [DW]; lilienverzierte NRZ [Q]; lilienverzierte HRZ [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS; fünf Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert. 164. Szeged-‐Makkoserdő, Grab 105 (HU)487 Allgemein: Gräberfeld mit 339 Bestattungen. Grab 105 liegt fast mittig im Gräberfeldareal; 155 in der Nähe west-‐ lich davon; 311 dagegen liegt am äußersten Rand im östlichen Flügel.
480 Ders., Taf. 5.
484 Salamon/Sebestyén 1995b, Taf. 28.
481 Kürti 1983, Taf. 34. – Salamon/Sebestyén 1995b,
485 Ders., 36-‐37 Taf. 35. – Stadler 2005, HRB Typ 9630. 486 Salamon/Sebestyén 1995b, 269. 487 Ders., 120 Taf. 8.
21-‐22 Taf. 17. – Szőke 2001, Taf. 4. 482 Salamon/Sebestyén 1995b, 18. 483 Ders., 24 Taf. 19. – Stadler 2005, HRB Typ 9640.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Bestattungssitten: T: 140-‐250, L:-‐, B: 80 cm. Mann. GG, Bronzeguss, manche Funde zeigen Spuren von Ver-‐ goldung: GS, nur der oval-‐rechteckige Bügel ist erhalten (1), vier wappenförmige LS, graviert-‐punziert (2) [ER]; sechs zungenförmige HRB mit schuppenartigem Dekor und glattem spatenförmigem Anhänger (7) [DN]; acht NRB, gleiche Form und Dekor wie die LS (3) [DY]; vier NRZ, im Perlrahmen durchbrochene Lilienverzierung (8) [O]; ovaler RDZ (4); HRZ stark bruchhaft, wahrscheinlich ehemals lilienverziert (5) [A]. Weitere Beigaben: Große Eisenschnalle, zwei Eisenmes-‐ ser nebeneinander auf den Knochen der ersten Hand; zwei Flintsteine. Insgesamt: Zwei GS; 25 Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert; vier NZ. 165. Szeged-‐Makkoserdő, Grab 155 (HU)488 Bestattungssitten: O: WO, T: 150, L: 200, B: 70 cm. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS (1); ein unverzierter PB (8); zwei wappenförmige LS, graviert-‐ punziert (2) [ER]; acht länglich stark abgerundete HRB mit Schuppenornament durch einen mittleren Steg zwei-‐ geteilt (3); vier wappenförmige, unverzierte NRB (5) [DW]; sechs NRZ mit Perlrahmen und Lilien in Durch-‐ bruchsarbeit (6), davon großformatiger (4); eine HRZ mit Perlrahmen und durchbrochenen Lilien im Zierfeld sowie dreigezackte Ösenzwingen (7) [B]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS; 22 Beschläge, davon sieben mit Li-‐ liendekor; sechs NZ. 166. Szeged-‐Makkoserdő, Grab 311 (HU)489 Bestattungssitten: O: WO, T: 160, L: 230, B: 75 cm. Mann. Adultus. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS (1), eine Eisenschnalle (9); ein graviert-‐punzierter PB (8) [FS]; ein wappenförmiger LS, graviert-‐punziert (2) [ER]; 15 längli-‐ che HRB, graviert-‐punziert mit spatenförmigen unverzier-‐ ten Anhängern (3) [DO], lediglich einer ohne Anhänger (5); zwölf wappenförmige NRB, graviert-‐punziert (6) [DY]; vier NRZ mit durchbrochenen Lilien im Zierfeld, Perlrahmen und blumenartigen Ösenzwingen (7) [W]; eine HRZ mit durchbrochenen Lilien (4) [B]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zwei GS, 34 Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert, vier NR. 167. Szeged-‐Öthalom (HU)490 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit S-‐Ranke [EW]; PB mit Perlreihe außen [FM]; wappenförmiger LS mit Ran-‐ ken [EH]; wappenförmig-‐länglicher HRB mit Perlrahmen und durchbrochenem Liliendekor und blumenartig ange-‐ ordneten halbrunden Anhänger, welcher ebenfalls mit einem Lilienmotiv durchbrochen ist [AK]; wappenförmige unverzierte NRB [DW]; NRZ mit Kreislappendekor und
488 Ders., 123 Taf. 11. 489 Ders.,
136 Taf. 23. Das Grab 311 steht fälschli-‐ cherweise unter Nummer 312. – Stadler 2005, RZ Typ 4530. 490 Hampel 1894, Taf. LXXII.
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tierkopfförmigen Zwingen [CV]; HRZ mit Kreislappende-‐ kor und tierkopfförmigen Zwingen [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 168. Székkutas-‐Kápolnadűlői, Grab 3 (HU)491 Allgemein: 555 awarenzeitliche Bestattungen, 108 davon mit Gürtelbeigaben. Belegungsdauer: Letztes Viertel des des 7. bis wahrscheinlich erstes Drittel des 9. Jahrhun-‐ derts.492 Bestattungssitten: O: WNW-‐OSO, 290-‐110°, T: 160, L: 216, Br.: 68 cm. Am westlichen äußeren Rand des Gräberfel-‐ des. Rechteckförmige Grabgrube, erwachsener Mann (?), ungestörtes Grab. GG, Bronzeguss: 4. Bild: GS, ovaler Bügel, schildförmiger Körper mit Blütenornament auf graviert-‐punziertem Hintergrund (2) L: 5,2 cm, Gewicht: 11,2 g; eiserne Gür-‐ telschlaufe 2,5 x 2,8 cm (3); vier wappenförmige LS mit Rankenornament, graviert-‐punziert: 2,3 x 2 cm, 10,9 g. (4-‐ 7) [ER]; 18 wappenförmige NRB mit eingeritzter Drei-‐ blattranke auf graviert-‐punziertem Hintergrund, L: 3,2 cm, zusammen: 27,9 g [DY]; vier NRZ, mit Lilienornament aus zwei Lilien durchbrochen und unverzierten Befesti-‐ gungsohren (27-‐30): 3,8 x 1,5 cm [N]; HRZ mit gleichem Lilienverzierung aus drei Lilien und unverzierten Befesti-‐ gungsösen (26): 7,5 x 2 x 0,8 cm; 39,1 g. 5 [A]. Bild: 15 längliche HRB, graviert-‐punziert [DO], L: 2,2 cm; glatter PB (17). Weitere Beigaben: Eisensargklammer (16) und Eisenmes-‐ ser (18). Insgesamt: Eine GS, 44 Beschläge, davon vier lilienver-‐ zierte Beschläge, vier NR. Vier NRZ, 18 NRB (auf jedem NZ vier Beschläge und ein LS dazu). 169. Székkutas-‐Kápolnadűlői, Grab 369 (HU)493 Bestattungssitten: O: WO, 280-‐100°, T: 182, L: 320, Br: 162 cm. Südlich am äußeren Rand des Gräberfeldes (B 21). Quadratisch bis rechteckförmige Grabgrube. Ge-‐ schlecht unbekannt. GG, Bronzeguss: Ovale GS mit Rankenverzierung (1) [EV]; ein unverzierter PB (27) [FU]; drei wappenförmige LS, durchbrochen, mit Rankenverzierung (3-‐5) [EI]; fünf wappenförmige NRB durchbrochen, mit Rankenverzie-‐ rung (22-‐26); ein HRB mit Blattrankenverzierung (12) [DL]; acht HRB mit Anhänger, der Beschlag ist jeweils mit zwei oder drei parallelen Lilien verziert (2 Typen), (6-‐11, 13-‐16): komplett 3,4 cm lang, ohne Anhänger 2 x 1,4 cm, Anhänger: H: 1 cm, Br.: 0,9 cm. Zusammen 27 g. [GC]; fünf NRZ mit durchbrochenem Rankendekor (17-‐21): 3,3 x 1,4 cm, zusammen 17,3 g. [DU]; RDZ aus Eisenplatte (2); eine HRZ (28) mit durchbrochenem Rankendekor (Trauben-‐ blätter). Weitere Beigaben: Trapezförmige Bronzeschnalle, Sarg-‐ klammern, Eisenmesser, Eisenbruchstücke. Insgesamt: Eine GS, 27 Beschläge, davon acht lilienver-‐ ziert, fünf NR mit jeweils zwei HRB und einem NRB.
491 Nagy 1993, Abb. 2. – Ders. 2003, 17, 77-‐78 Taf. 4. –
Stadler 2005, RZ Typ 4470. 492 Szalontai 2003, 410-‐411. 493 Nagy 2003, 53, 201, 273 Taf. 200.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
170. Szekszárd-‐Bogyiszloi Straße, Grab 20 (HU)494 Bestattungssitten: O: WO 48°, T: 210, L: 240-‐210, Br: 80 cm. Mann, stark gestört: Nahezu vollständige Plünderung des gesamten Gräberfeldes von 786 Bestattungen, fast ein Zehntel der Bestatteten hatte eine GG. Lage: G 11-‐12. Fast im Mittelfeld des Gräberfeldes. GG, Bronzeguss: LS, graviert, mit Palmettenmotiv vor gepunztem Hintergrund (4) [DY]; zwei NRZ (2-‐3) durch-‐ brochen, mit Nietnagel durchschlagen, lilienverziert mit Perlenrahmen [U]. Weitere Beigaben: Perlen: eine abgeflacht kugelförmige, grüne Glas-‐, zwei Augen-‐ und drei Hirsekornperlen. Ei-‐ senmesser, einschneidig. Insgesamt: Drei Beschläge einer ehemaligen GG, davon zwei mit Liliendekor. 171. Szellő-‐Vöő malom, Grab 9 (HU)495 Allgemein: 73 Bestattungen. Grab 9 liegt in der äußersten Reihe des separaten westlichen Gräberfeldabschnittes. Grab 69 bildet das abschließende Grab im nördlichen Flügel des Gräberfeldes. Beide Gräber sind die einzigen mit GG in Bronzeguss, alle anderen sind sehr arm.496 T: 45 cm. Gestört. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige glatte GS (1) [EY]; glat-‐ ter PB (4) [FU]; zehn längliche HRB mit Perlrahmen und spatenförmigen glatten Anhängern (2) [DN]; zwei wap-‐ penförmige, unverzierte NRB (6) [DW]; zwei lilienverzier-‐ te NRZ mit glatten dreieckigen Ösenzwingen (3) [W] und eine HRZ wie die NRZ (5) [A]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 16 Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, zwei NR. 172. Szellő-‐Vöő malom, Grab 69 (HU)497 Bestattungssitten: T: 140 cm. Ungestört. Mann. GG, Bronzeguss: Wappenförmige glatte GS (1) [EY]; glat-‐ ter PB (4) [FU]; drei wappenförmige, unverzierte LS (2) [EQ]; vier rechteckige glatte LS mit zwei runden Nieten (8) [EA]; zehn längliche HRB mit Perlrahmen und spaten-‐ förmigen glatten Anhängern (3) [DN]; 12 wappenförmige, unverzierte NRB (7) [DW]; drei NRZ mit durchbrochenem Lilienmotiv und Perlrahmen mit glatten dreieckigen Ösenzwingen (9) [O] und eine HRZ wie die NRZ (5) [B]. Weitere Beigaben: Eisenmesser (6). Insgesamt: Eine GS, 33 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, drei NR. 173. Szent-‐Erzsébet/Erzébet (HU)498 GG, Bronzeguss: Runde unverzierte GS [FE]; PB mit Perl-‐ reihe außen [FM]; vier längliche HRB mit durchbrochenen Lilien und spatenförmigen Anhänger, die ein Wellenmus-‐ ter zieren (11-‐14) [GC], lilienverzierte NRB [AT; BA]; NRB mit Rankenverzierung [CR]; blattrankenverzierte HRZ [CH].
494 Rosner 1999, 13, 168 Taf. 2. 495 Kiss 1977, 138 Taf. LXII.
Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, acht Beschläge, davon fünf lilienver-‐ ziert. 174. Szentes-‐Kaján, Grab 97 (HU)499 GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS (1); zwei rechteckige LS aus Blech (2); PB mit S-‐Ranke (6) [FP]; vier rechteckige HRB mit Ringanhänger (3, 4) [DE]; lilienverzierte NRZ (5) [A2IV1a1 (W)]; eine weitere NRZ mit Tülle und Ranke (ohne Nr.). Weitere Beigaben: Eisenmesser; Eisenschnalle. Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 175. Szentes-‐Kaján, Grab 107 (HU)500 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS (1) [BIVa]; PB schup-‐ penverziert (5) [FH]; vier rankenverzierte LS (3); 14 lilienverzierte HRB (4) [D4IV1a]; zehn NRB (7); vier NRZ mit Blattrankenverzierung (6) [CV]; RDZ mit S-‐Ranke (2) [FW]; rankenverzierte HRZ (8). Weitere Beigaben: Eisenschnalle. Insgesamt: Eine GS, 35 Beschläge, davon 14 lilienverziert. 176. Szentes-‐Kaján, Grab 143 (HU)501 GG, Bronzeguss: Runde GS mit Schuppenrahmen (1) [FD]; ein lyraförmiger PB (10); vier wappenförmige LS (3); zwei lilienverzierte LS (4) [BE] und acht lilienverzierte NRB (8) [AR; AT]; fünf wappenförmige rankenverzierte HRB (5); RDZ (2); kreislappenverzierte NRZ und HRZ mit tierkopfförmigen Zwingen (6, 7, 9) [CH; CU; CV]. Weitere Beigaben: Eisenschnalle, glatter Spinnwirtel. Insgesamt: Eine GS, 24 Beschläge, davon zehn lilienver-‐ ziert. 177. Szentes-‐Kaján, Grab 159 (HU)502 Allgemein: 459 insg., 169 Männergräber, 46 mit GG (27,2 %), davon drei mit Lilienverzierung. O: NW-‐SO, T: 151-‐160, ungestört Lage: K/L 3; in der äußeren dritten Reihe, südlich des Gräberfeldes. Männerbestattung. GG, Bronzeguss: GS, länglich runder Körper, mit Blattran-‐ kenverzierung (1) [FB]; mit Blattrankenverzierung (2); PB mit dreiteiligen Rankenverzierung auf jeder Seite (5) [FP]; vier hufeisenförmige LS durchbrochen (3) [EC]; 13 breitwappenförmige HRB, stark durchbrochen, mit eben-‐ falls durchbrochenem Anhänger, sieben davon fehlen (4); 16 NRB mit Perlenrahmen und Lilienmotiv (8) [BB]; NRZ mit lilienartigem Durchbruchsdekor aus zweiteiligen Lilien und Ösenzwingen (7) [R]; RDZ mit S-‐Ranke [FV]; zweiteilige HRZ mit Liliendekor, Perlenrahmen und tier-‐ kopfförmigen Ösenzwingen (6) [B2Ie2]. Weitere Beifunde: Eiserner Fokosch. Insgesamt: Eine GS, 37 Beschläge, davon 18 mit Liliende-‐ kor.
496 Ders., 142 Abb. 63.
499 Madaras 1991, Taf. 10.
497 Ders., 140 Taf. LVIII. – Stadler 2005, RZ Typ 4530.
500 Ders.,Taf. 11.
498 Ders., 435-‐436 Taf. CXXXI, VII. Der Fundort ist un-‐
501 Ders.,Taf. 16.
bekannt. Hampel 1905, 573.
502 Ders., 20, 41-‐ 44, 51, Taf. 17.
177
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 178. Szentes-‐Kaján, Grab 330 (HU)503 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 181-‐190, ungestört Reiterbestattung. Lage: C 7, im westlichen Teil des Grä-‐ berfeldes in der äußersten Reihe. Männerbestattung. GG, Bronzeguss: GS, längliche abgerundeter Körper, mit durchbrochenem Liliendekor (1) [BL]; ein unverzierter PB (7) [FU]; zwei LS, durchbrochen (3); sieben HRB mit durchbrochenem Liliendekor und ebenfalls durchbroche-‐ nem Anhänger (5) [AM]; vier NRB, mit Lilien durchbro-‐ chen (4) [AU]; eine NRZ mit Liliendekor (6) [V]; einer weitere mit stark durchbrochenem Rankendekor [CS]; RDZ unverziert (2); HRZ mit Tierösenzwingen (8). Weitere Beigaben: Eisenmesser; Pferdegeschirr: zwei Eisenschnallen (eine evtl. zur GG), vier runde Beschläge, acht rechteckig unverzierte Beschläge; eiserner Ring; zwei Trensen. Insgesamt: Eine GS, 18/19 Beschläge, davon sieben lilien-‐ verziert. 179. Szentes-‐Kaján, Grab 353 (HU)504 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 191-‐200 (nur drei Gräber sind tiefer in diesem Gräberfeld. Tiefste 221-‐230 cm), ungestört. Lage: C 8, im westlichen Teil des Gräberfeldes in der zweiten Reihe des äußersten Randes; mit vier weiteren Gräbern in unmittelbarer Reihe. Männerbestat-‐ tung. GG, Bronzeguss: Ein LS mit Rankenverzierung (2); vier breitwappenförmige HRB mit Anhänger und stark durch-‐ brochener Lilienverzierung (3); ein HRB ohne Anhänger, lilienverziert (4) [A1Ia]; eine NRZ mit Tülle und Pflanzen-‐ dekor (5); ein RDZ (1) [FV], eine HRZ mit Tülle und zwei verschiedenen Seiten; eine mit fünf Greifen (einer auf der Tülle); die andere Seite mit Pflanzendekor (6) [BX; CA]. Weitere Beigaben: Eisenmesser. Insgesamt: Keine GS, neun Beschläge, einer davon lilien-‐ verziert. 180. Szentes-‐Nagyhegy, Grab 217 (HU)505 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS, mit Perlenrahmen auf dem Bügel und stark durchbrochenen Lilien (2) [BO]; PB mit abgesetztem glatten Rahmen (6) [FJ]; herzförmige LS mit durchbrochenem Lilienmuster (7) [BJ]; breiter wappenförmiger HRB und Anhänger, beides mit stark durchbrochenen Rankenmustern (3); wappenförmige rankenverzierte NRB (5) [DU]; S-‐rankenverzierte NRZ mit Tülle (4) [CO]; großdimensionale HRZ mit zwei unter-‐ schiedlichen Rankenverzierungen und Tülle mit Schar-‐ nierkonstruktion befestigt: 17 cm lang (1). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, sechs Beschläge, zwei davon lilien-‐ verziert. 181. Szirák, Grab 52 (HU)506 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe [EV]; PB mit S-‐Ranke (4); sechs wappenförmige HRB (8, 10-‐12,
503 Korek 1943, Taf. 32.04-‐10. – Madaras 1991, 20, 41
f., 28-‐31, 44 Taf. 36.
15-‐16) [DH]; drei lilienverzierte NRB (5-‐7) [AS]; zwei lilienverzierte NRB (13) [L]. Weitere Beigaben: Einschneidiges Eisenmesser; Eisensi-‐ chel. Insgesamt: Eine GS, zwölf Beschläge, fünf davon lilienver-‐ ziert. 182. Szőreg-‐Belső ugar, Grab 4 (HU)507 Allgemein: Gestörtes Gräberfeld. 14 Gräber sind awaren-‐ zeitlich. Bestattungssitten: O: NW-‐SO, 318-‐138°; T: 80, L: 215, B: 65 cm. Mann, Adultus. Wahrscheinlich beraubtes Grab. Brustkorb und Becken fehlen. In zwei Ecken der Grabgru-‐ be waren Spuren von einer rechteckigen Grube, T: 10 cm. GG, Bronzeguss: Wappenförmiger HRB [DH]; durchbro-‐ chene NRZ mit Lilien und Perlreihe auf der Seite des lin-‐ ken Beckenknochens (18) [L; S]; NRZ mit Kreislappende-‐ kor [CU]. Weitere Einzelfunde: Einschneidiges Eisenmesser über dem rechten Oberarm 15 cm (21). Rechteckige Eisen-‐ schnalle auf der inneren Seite des li Oberarmes (17). Insgesamt: Keine GS, drei Beschläge, einer davon lilien-‐ verziert. 183. Táp-‐Borbapuszta, Grab 3 (HU)508 Allgemein: Großer Awarenfriedhof. Das Grab mit vierfa-‐ cher Bestattung liegt in der äußersten Reihe im Süden des Gräberfeldes. GG, Bronzeguss: GS, wappenförmig, mit Flachranke [EV]; drei unverzierte Gürtelschlaufen; fünf breite wappenför-‐ mige HRB mit durchbrochener Lilienverzierung [A3IIIa]; sechs wappenförmige NRB mit durchbrochener Lilienver-‐ zierung [AU]; eine NRZ mit Tierkopfzwingen und S-‐ förmiger Blattranke [CU]; eine HRZ mit gleichem Dekor wie die NRZ [CH]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 15 Beschläge, 11 mit teilweise un-‐ deutlich Lilienverzierung. 184. Tiszafüred, Grab 25 (HU)509 Allgemein: Gräberfeld mit 1282 Bestattungen. Grab 25 liegt im NW-‐lichen äußersten Rand und Grab 1183 befin-‐ det sich in der äußersten Reihe des südlichen Gräberfeld-‐ randes. Bestattungssitten: O: W-‐O, 259°, T: 60 cm. Mann. Sk: 165 cm. GG, Bronzeguss: GS aus Bronzeblech mit ovalem bronze-‐ nen Schnallendorn in der Mitte des Beckens (2) [ES]; PB mit Tierköpfen am ersten Unterarm oben (3); vier runde HRB mit Rankenverzierung – drei unter dem Becken, einer an der rechten Beckenschaufel (7-‐10) [CY]; drei gegossene NRZ mit Tülle und durchbrochener Lilienver-‐ zierung beim ersten Schenkelkopf, am oberen Rand der rechten Beckenschaufel und bei den rechten Handkno-‐ chen (4-‐6) [A1Ia1 (W)]; HRZ mit Tülle und Greifen und Ranken zur Hälfte unter dem ersten Oberschenkel (1a-‐b) [BY].
504 Ders., 20, 41-‐44 Taf. 39.
507 Lőrincsy/Szalontai 1993b, 289.
505 Fettich 1965, 112 Abb. 185.
508 Tomka 2003, Taf. 1, 2, 11.
506 Hampel 1905/II, 91-‐92 Taf. 71.
509 Garam 1995, 11 Abb. 3, Taf. 59.
178
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
Weitere Beigaben: Eisenahle bei den ersten Oberhand-‐ knochen (4); Eisenmesser, Feuerstahl, Feuerstein neben dem rechten Schenkelkopf (11, 12, 15); zusammenge-‐ drehtes Bronzeblechfragment aus der Grabfüllung (13). Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge, davon drei lilienver-‐ ziert, drei NR. 185. Tiszafüred, Grab 1183 (HU)510 Bestattungssitten: O: SW-‐NO, 245°, T: 118, L: 235, B: 120 cm. Mann. Sk: 152 cm. GG, Bronzeguss: GS mit Bronzeblechbeschlag am Becken (1); drei runde rankenverzierte HRB, zwei neben dem ersten Oberarm, einer am rechten Becken (5-‐7) [CZ]; zwei durchbrochene lilienverzierte NRZ neben dem rechten Oberschenkel und der rechten Beckenschaufel (3-‐4) [K; A2Ia2 (W)]; HRZ symmetrisch rankenverziert mit Tülle zwischen den Oberschenkeln (2) [CD]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Neun Beschläge, davon zwei lilienverziert, zwei NR. 186. Tiszafüred, Grab 1187 (HU)511 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS (3) [BL]; zwei wappen-‐ förmige rankenverzierte LS (8-‐9) [EH]; zwei wappenför-‐ mige HRB (4-‐5) [DH]; wappenförmiger rankenverzierter NRB (6) [DT]; zwei kreislappenverzierte NRZ (1-‐2) [CV]. Weitere Einzelfunde: Eisenmesser. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, einer mit Lilienver-‐ zierung. 187. Tiszafüred, Grab 1214 (HU)512 GG, Bronzeguss: Trapezförmige GS (7); lyraförmiger PB mit Tierköpfen (8); sieben rechteckige HRB mit Greifen-‐ darstellung (1-‐3) [DB]; zwei lilienverzierte NRZ (5-‐6) [A1Va1 (WMV)]; unverzierter schmaler RDZ (11); kreis-‐ lappenverzierte HRZ mit Tülle (4) [BY; CB]. Weitere Einzelfunde: Eisenmesser (9), Eisenschnalle (10). Insgesamt: Eine GS, zwölf Beschläge, zwei mit Lilienver-‐ zierung. 188. Tiszavárkony, Grab 93 (HU)513 GG, Bronzeguss: U-‐förmige GS mit durchbrochenem Lili-‐ enmotiv [BP]; ein PB mit Lilien stark durchbrochen [BV]; zwei hufeisenförmige LS, mit Ranken durchbrochen; vier u-‐förmige HRB mit durchbrochener Lilienverzierung in einem Perlrahmen und dreiblättrigen durchbrochenen Anhänger [GD]; zwei NRZ mit Lilien stark und zahlreich durchbrochen, mit zwei Nietlöchern auf dem Zierfeld [B2Va1]; eine HRZ mit Doppel S-‐Ranke durchbrochen, in der eine Trauben-‐Ranken-‐Verzierung integriert ist [CE]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, zehn Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, zwei NR.
189. Tolna, Komitat (HU)514 GG, Bronzeguss: Zwei herzförmige LS mit Wellendekor (9, 10) [EN]; sechs längliche HRB mit Perlrahmen und durchbrochenen Lilien, die Anhänger fehlen (3-‐8) [AG]; ein herzförmiger NRB mit Ranken verziert (11) [DV]; eine NRZ mit Lilien durchbrochen (2) [B1IIIc3]; eine HRZ mit vier Menschendarstellungen in S-‐Ranken integriert auf beiden Seiten und mit Tierkopfzwingen (1) [GE]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Elf Beschläge, davon sechs lilienverziert, zwei NR. 190. Toponár-‐Fészerlakpuszta, Grab 106 (HU)515 Allgemein: 22 awarenzeitliche Gräber, drei davon gestört und sechs ohne Beigaben. Gegossene GG in drei Gräbern. Reihenbestattung. Zeitgrenze: Wende vom 8. zum 9. Jh. O: Die meisten sind O-‐W orientiert, einige auch N-‐S; T: 15-‐ 280 cm. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Rankenverzie-‐ rung; hufeisenförmiger LS mit Rankenverzierung [EH]; wappenförmiger HRB mit Ranken durchbrochen und blumenförmigen Anhänger [DI]; wappenförmiger NRB mit Ranken durchbrochen [DT]; NRZ mit Lilien im Durch-‐ bruchsmuster in einem Perlrahmen und glatten dreiecki-‐ gen Ösenzwingen [O]; eine weitere NRZ mit Ranken unre-‐ gelmäßig durchbrochen und glatten dreieckigen Ösen-‐ zwingen; ein rechteckiger schmaler RDZ; eine HRZ mit fünffacher Blattranke und turmartigen Ösenzwingen [CG]. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumentiert. Weitere Beigaben: Axt. Insgesamt: Eine GS, sieben Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert. 191. Üllő I, Grab 186 (HU)516 Allgemein: Gräberfeld mit 257 Gräbern. In der nördlichen äußeren Seite befindet sich das Grab 186; unmittelbar darunter das Grab 187. T: 270 (180) cm. Gestört. GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS, unverziert (15) [EZ]; unverzierter PB (29) [FT]; vier wappenförmige LS mit Liliendurchbruch (25-‐28) [BF]; neun wappenförmige HRB mit geometrischem Liliendurchbruch und halbkreisrun-‐ den Anhängern, ebenfalls durchbrochen (1-‐9) [AH]; neun wappenförmige NRB mit Liliendurchbruch (16-‐24) [AU]; vier NRZ mit zweifacher Blattranke und Tierkopfzwingen (11-‐14) [CU]; HRZ mit vierfacher Blattranke und Tier-‐ kopfzwinge (10) [CU]. Weitere Beigaben: Eisenmesser (22). Spuren eines ehe-‐ maligen Sarges (Holzreste); fünf Bronzeknöpfe. Haarrin-‐ ge. Insgesamt: Eine GS, 28 Beschläge, davon 22 lilienverziert, vier NR.
510 Ders., 140 Taf. 51, 157, 218.
514 Horváth 1935, 110 Abb. 31.
511 Ders., Taf. 157.
515 Szimonova 1976, 161-‐163 Taf. 61. – Stadler HRZ
512 Ders., Taf. 160.
Typ 4690.
513 Daim 1986, Abb. 057.03-‐06. – Stadler 2005, HRB
516 Horváth 1935, 25-‐26 Taf. XIV.1-‐32. – Stadler 2005,
Typ 9650.
HRB Typ 9490.
179
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 192. Üllő I, Grab 187 (HU)517 Bestattungssitten: T: 250 (170). Frauenbestattung (?). GG, Bronzeguss, versilbert: Rechteckige Bronzeschnalle mit plattiertem Körper (8) [ET]; rechteckiger Schnallen-‐ rahmen am rechten oberen Schenkelknochen (14); zwei plattierte LS (9, 10) [EB]; sechs rechteckige HRB mit Greifenverzierung und ohne Anhänger, vier davon durch kleine Kreise in Punztechnik aufgeraut (2-‐7) [DB]; bruch-‐ hafte NRZ mit Lilienverzierung in einem schuppigen Rahmen eingeschlossen und runden unverzierten Ösen-‐ zwingen (13); HRZ mit flachem Rankendekor in Durch-‐ bruchsarbeit und unverzierten Ösen. In einem gegossen an der rechten Außenseite des Schenkelknochens (1) [CG]. Weitere Beigaben: Knopf eines Bronzebleches (11) und rechteckiges Bronzeblech (12). Insgesamt: Zwei GS, zehn Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert, zwei NR. 193. Üllő-‐II, Grab 129 (HU)518 GG, Bronzeguss: GS, wappenförmiger Körper, unverziert; drei wappenförmige, unverzierte LS [EQ]; 12 längliche ebenfalls unverzierte HRB mit schaufelförmigem glatten Anhänger; 13 NRB, aus Perlenrahmen bestehend [DR]; zwei NRZ mit durchbrochenem Liliendekor aus zwei Lilien und unverzierten Befestigungsohren [N]; eine HRZ aus doppelt verziertem Liliendekor mit geradem Ab-‐ schluss [A1II1a1]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 31 Beschläge, davor drei mit Lilien-‐ zier, vier NR mit jeweils mind. drei NRB. 194. Valaliky Všechsvätých, Grab 42 (SK)519 Allgemein: Gräberfeld vom 7.-‐9. Jh. mit insg. 96 Gräbern. 37 Erwachsene, 26 Kinder, 16 Reiter-‐, neun Doppel-‐ und acht Brandgräber. Bestattungssitten: T: 180, L: 360, B: 220 cm. Reiterbestat-‐ tung. GG, Bronzeguss: Fast rechteckige GS mit durchbrochener S-‐Ranke: 8,1 x 2,2 cm (3) [FB]; zweite U-‐förmige GS mit Blattranke: 4,5 x 2 cm (4) [EW]; unverzierter PB: 7,2 cm (6); NRZ mit Lilien durchbrochen und blumenartigen Ösenzwingen: 3,5 x 1,2 cm (5) [O]; HRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und blumenartigen Ösen-‐zwingen: 7,3 x 2 cm (2) [A]. Weitere Beigaben: Eisenmesser 7,5 x 0,5 cm (1). Pferde-‐ geschirr: drei runde Beschläge: Ø 7,7 cm (7-‐9), ein glo-‐ ckenförmiger Anhänger (12), ein weiterer runder Anhä-‐ nger (10) und eine unverzierte RZ (11). Insgesamt: Zwei GS, drei Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert, zwei NR. 195. Valaliky Všechsvätých, Grab 54 (SK)520 Bestattungssitten: O: O-‐W, T: 175, L: 230, B: 120 cm.
GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit durchbrochenen geometrischen Lilien: 4,7 cm (2) [BL]; pb MIT Tierköpfen [GB]; vier herzförmige LS durchbrochen: 1,9 x 1,9 cm (13-‐ 16) [EM]; acht runde rankenverzierte HRB: 2,1 x 2,1 cm (17-‐24) [CZ]; elf rhombische NRB: 1,2 cm (25) [DR]; vier NRZ mit Tülle und S-‐Ranken verziert: 3,7 cm (3-‐6) [CV]; ein rechteckiger unverzierter RDZ: 2,8 x 1,2 cm (10); eine HRZ mit vierfacher Blattranke und Tierkopfzwingen: 8 x 5,2 cm (1) [CH]. Ein Beschlag: 4,7 x 1,2 cm (7). Weitere Beigaben: Eisenmesser: 10 cm (9); Axt: 11 x 3,8 cm (8), Eisenschnalle: 3x3 cm (11); Sargklammern (12). Insgesamt: Zwei GS, 29 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, vier NR. 196. Visznek-‐Kecskehegy, Grab 27 (HU)521 GG, Bronzeguss: GS, wappenförmiger Körper, unverziert (13) [EY]; wappenförmiger HRB mit durchbrochener Lilienverzierung und halbrundem Anhänger (14) [AH]; NRZ, sich auflösendes Rankenmuster und Tierkopfzwin-‐ gen (15); HRZ mit stark verschwommener Lilienverzie-‐ rung bzw. Ranken und dreieckigen Ösenzwingen (16) [B1II1d1]. Die Anzahl der Beschläge ist nicht dokumen-‐ tiert. Insgesamt: Eine GS, drei Beschläge, davor zwei mit Lilien-‐ zier, ein NR. 197. Visznek-‐Kecskehegy, Grab 58 (HU)522 GG, Bronzeguss: GS, wappenförmiger Körper, mit einer flachen Kreislappe (10) [EV]; ein unverzierter PB [FU]; drei wappenförmige LS graviert-‐punziert [ER]; 15 HRB, länglich, durchbrochen mit S-‐Rankenverzierung [DK]; 14 wappenförmige NRB graviert-‐punziert [EY]; drei mit jeweils zwei Lilienmustern durchbrochene NRZ und blu-‐ menförmigen Befestigungsohren (11) [W]; eine RDZ; eine lilienverzierte HRZ gleichen Typs (9) [A]. Insgesamt: Eine GS, 38 Beschläge, davon vier mit Lilien-‐ zier, sechs NR. 198. Vörs-‐Papkert B, Grab 397 (HU)523 Allgemein: Gräberfeld mit 578 Bestattungen. Datierung: Wende 8./9. – 11./12. Jahrhundert. GG, Bronzeguss: Unvollständig: wappenförmiger unver-‐ zierter LS (4) [EQ]; länglicher HRB aus einem schuppen-‐ artigem Rahmen und spatenförmigen unverzierten Anhä-‐ nger (3) [DN] und eine NRZ mit Lilien in Durchbruchsar-‐ beit und unverzierten dreieckigen Ösenzwingen (2) [N]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Drei Beschläge, davon einer lilienverziert. 199. Vösendorf, Grab 76 (A)524 Allgemein: 48 Männer mit Gürtelgarnituren von 443 Bestattungen. Bestattungssitten: Mann. 30-‐40 Jahre.
517 Horváth 1935, 25, 29, Taf. XIII, 13. – Werner 1986,
Taf. 32, 1-‐14. 518 Breuer 2005, Taf. 12.2 519 Pastor 1982, 306-‐307 Taf. 11:2,5. – Stadler 2005, RZ Typ 4470. 520 Pástor 1982, 309-‐310 Taf. 14:2.
180
521 Török 1975, Taf. XXXVI. 13-‐16. – Breuer 2005, Taf.
11.2. – Stadler 2005, HRB Typ 9490. 522 Török 1975, 334 Taf. XXXXVI. 9-‐12. – Breuer 2005,
Taf. 11.3. – Stadler 2005, RZ Typ 4470. 523 Ders., HRZ Typ 4460, RZ Typ 4460. 524 Sauer 2007, 73.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
GG, Bronzeguss: GS mit länglichem abgerundetem Körper mit Perlrand und Rankenverzierung [GA]; ein PB mit geperltem Rand 7,2 x 1-‐1,2 cm [FM]; großer rankenver-‐ zierter LS [EH]; zwei weitere glatte wappenförmige NRB [DW]; zwei durchbrochene rosettenförmige Beschläge; ein rechteckiger HRB mit Greif; 15 längliche HRB mit Anhänger [DB; CY]; ein weiterer länglicher Beschlag; vier geperlte LS [EG] 1,7-‐1,8 x 1,4 cm; 18 glatte wappenförmi-‐ ge NRB; drei NRZ: zwei davon mit durchbrochenem Li-‐ liendekor 1. 3,1 x 1,5 cm; 2. 3,4 x 1,5 cm [S; X]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 48 Beschläge, davon zwei lilienver-‐ ziert, fünf NR. 200. Vösendorf, Grab 564 (A)525 Bestattungssitten: Knabe, 14-‐16 Jahre alt. Pferdebestat-‐ tung mit Zaumzeug aus vergoldeter Bronze. Weitere Fundumstände sind nicht publiziert. GG, Bronzeguss, vergoldet: GS mit quadratischem glattem Körper [EU]; vier rechteckige LS aus Bronzeblech; fünf länglicher HRB mit Anhänger und durchbrochenem Li-‐ liendekor [AM]; ein wappenförmiger HRB mit Kreisran-‐ kendekor; eine NRZ mit durchbrochenem Lilienornament [Y]; zwei RDZ aus Bronzeblech. Weitere Beigaben: Zaumzeug aus 14 Beschlägen. Insgesamt: Eine GS, 13 Beschläge, davon sechs lilienver-‐ ziert. 201. Vrbas, Grab 65 (SER)526 GG, Bronzeguss: Eine GS mit wappenförmigen unverzier-‐ tem Schnallenkörper (10) [EV]; ein unverzierter PB (11) [FU], zwei wappenförmige, unverzierte LS (17-‐18) [EQ]; zwei HRB mit schuppenartigem Rand und schaufelförmi-‐ gem unverziertem Anhänger (15, 16) [DN]; unverzierte NRB [DW]; eine NRZ mit durchbrochener Lilienverzie-‐ rung (14) [U]; ein RDZ (13), blattrankenverzierte HRZ [CH]. Weitere Beigaben: Ein Eisenmesser (8); GS, Eisen (9). Insgesamt: Zwei GS, acht Beschläge davon eins mit Lilien-‐ zier, ein NR. 202. Vrbas, Grab 76 (SER)527 GG, Bronzeguss: Eine GS mit glattem Körper (14) [FE]; ein wappenförmiger LS mit eingeritzter Palmette vor pun-‐ ziertem Hintergrund: 2,5 x 2 cm (7) [ER]; zwei wappen-‐ förmige HRB mit zwei S-‐Ranken stark durchbrochen, ohne Anhänger: 2,5 x 2,5 cm (5-‐6) [DH]; ein zungenförmi-‐ ger HRB mit stark durchbrochenen Lilien und glattem spatenförmigem Anhänger: 3,5 x 1,5 cm (4) [AF]; ein weiterer HRB mit Kreis: 2,9 x 1,2 cm (13) [DF]; fünf NRB gleich wie LS: 1,8 x 1,7 cm (8-‐12) [DY]; zwei NRZ mit Tülle und stark durchbrochener dreiteiligen Ranke: 4,8 x 1,7 cm (2-‐3); eine HRZ mit durchbrochener fünfteiligen Blatt-‐ ranke: 10,75 x 2,75 cm [CG].
Weitere Beigaben: Zwei Eisenmesser; und ein granulier-‐ tes Ohrgehänge. Insgesamt: Eine GS, 13 Beschläge, einer mit Lilie, zwei NR. 203. Vrbas, Grab 77 (SER)528 GG, Bronzeguss: Drei glatte wappenförmige LS: 1,9 x 1,9 cm (2-‐4) [EQ]; vier wappenförmiger HRB mit großflächig durchbrochener Lilienverzierung 3,5 x 1,5 cm, einer da-‐ von ohne Anhänger: 2,2 x 1,5 cm (1, 23-‐25) [AF]; fünf NRB, glatt, wappenförmig (8-‐12) [DW]; drei wappenför-‐ mige NRB mit eingeritzter Palmette (6-‐7) [DX]. Alle NRB: 1,5 x 1,3 cm; drei NRZ mit einer S-‐Ranke und tierkopfför-‐ migen Ösenzwingen: 3,6 x 1,5 cm (20-‐22) [CU]; eine HRZ von gleichem Muster wie die NRZ, nur mit Doppelranke: 6,9 x 2 cm (19) [CH]. Weitere Beigabe: Eisenmesser (18). Insgesamt: 18 Beschläge, vier mit Lilie, drei NR. 204. Vrbas, Grab 82 (SER)529 GG, Bronzeguss: Von der GS ist nur der fast trapezförmige Bügel erhalten (8); unverzierter PB: 6,2 x 1,1 cm (4); ein herzförmiger LS mit eingestempelten Kreismuster: 1,8 x 1,5 (6) [EO]; drei HRB mit großflächig durchbrochenen Lilien ohne Anhänger und Scharnier: 2,15 x 1,85 cm (9-‐ 11) [AG]; ein herzförmiger fast schon dreieckiger NRB mit Palmettenverzierung: 1,1 x 1,1 cm (7) [DS]; eine HRZ mit Perlrahmen, lilienartigem großflächigen Durchbruchsde-‐ kor und traubenartigen Ösenzwingen: 7,75 x 1,85 cm (5) [G]. Weitere Beifunde: Eisenmesser (12). Insgesamt: Eine GS; sieben Beschläge, davon vier mit Lilie. 205. Vrbas, Grab 83 (SER)530 GG, Bronzeguss: Ein wappenförmiger LS, mit einem Ran-‐ kenmuster vor gepunztem Hintergrund: 2 x 1,85 cm (17) [ER]; fünf wappenförmig-‐längliche HRB mit Liliendekor und glattem spatenförmigem Anhänger: 3,5 x 1,5 cm (19-‐ 23) [AF]; drei zungenförmige, kleinere HRB mit zwei Blumenmotiven vor punziertem Hintergrund. Der Anhä-‐ nger ist ebenfalls spatenförmig und hat eine Blumenver-‐ zierung: 2,6 x 1 cm (13-‐15) [DO]; ein NRB von gleicher Form und Verzierung wie der LS nur kleiner: 1,5 x 1,2 cm (16) [DY]; eine NRZ mit einer S-‐Ranke auf dem Zierfeld und tierkopfartige Ösenzwingen: 2,6 x 1,2 cm (18) [CU]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Elf Beschläge, fünf mit Lilie, ein NR. 206. Wiener-‐Neustadt, Grab 13 (A)531 Allgemein: 14 Bestattungen, zwei männliche und zwei weibliche Individuen, drei Infant I, acht unbestimmt. Zweite Hälfte 8. Jh. Bestattungssitten: O: NW-‐SO. T: 57 cm, Grabschacht: L: 247, B: 65, 65 und 70 cm. In 147 cm Tiefe: L: 218, B: 60,
525 Ders., 93.
528 Nagy 1971, 203 Taf. XVI, XVII. – Stadler 2005, HRB
526 Nagy 1971, 202 Taf. XIV.
Typ 8550. 529 Nagy 1971, 204, Taf. XVIII. – Stadler 2005, RZ Typ 4540, HRB Typ 8550. 530 Nagy 1971, 204 Taf. XVIII. – Stadler 2005, HRB Typ 8550. 531 Hampel 1964, 71 Abb. 3, 13.
527 Die Maßangaben der Fundstücke dieses Gräberfel-‐
des sind durch den in den Tafeln gezeichneten Maß-‐ stab ausgerechnet. 0,6 cm der Gegenstände entspricht 1 cm der tatsächlichen Größe der Gegenstände: vgl. Ders., 203 Taf. XVI. –Stadler 2005, HRB Typ 8550.
181
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 56 und 56 cm (Sohle). Mann. Sargbestattung, Holzkoh-‐ lereste in ca. 118 cm Tiefe. GG, Bronzeguss: Wappenförmige unverzierte GS mit drei Nietlöchern, der Bügel fehlt, beim Brustbein: 1,9 x 2,4 cm (12) [EY]; 13 teils bruchhafte längliche, unverzierte HRB mit erhöhtem Rand und zwei Nietlöchern im versenkten Mittelteil – bei sieben ist der spatenförmige, unverzierte Anhänger erhalten geblieben: 2 x 1,2 cm (14-‐17) [DM]; HRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und dreieckigen unverzierten Ösenzwingen (13) [A]. Weitere Beifunde: Topf aus braunem Ton mit Quarzkörn-‐ chenmagerung. 11 (H.) 10,5 (Mdm.) 6,6 (Stfl.) (11); Sarg-‐ nägel. Insgesamt: Eine GS, 14 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert. 207. Zalakomár (HU)532 GG, Bronzeguss: Rechteckige unverzierte großformatige GS [ES]; ein mit Lilien durchbrochener PB [BT]; drei rechteckige LS mit jeweils drei Wölbungen [EB]; sechs rechteckige HRB mit durchbrochenen Greifen und blu-‐ menförmigen Anhängern [DB]; zehn herzförmig durch-‐ brochene NRB mit Lilienmotiv; drei mit Lilien durchbro-‐ chene NRZ im Perlrahmen und Tülle [A1Ia3]; rechteckiger RDZ; HRZ mit stark durchbrochenem Rankenmuster im Perlrahmen und blumenförmigen Ösenzwingen. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 24 Beschläge, davon 14 lilienverziert, drei NR. 208. Zamárdi, Grab 611 (HU)533 GG, Bronzeguss: Eine wappenförmige GS mit Ranke (1); fünf LS mit zwei Wölbungen (3-‐7) [EA]; 12 NRB von glei-‐ chem Design wie die LS (8-‐19); 13 lilienverzierte HRB (20-‐30, 32-‐33) [A3Ic]; vier lilienverzierte NRZ (34-‐37) [B2Ic1]; ein unverzierter RDZ (2); HRZ mit Tierkampfsze-‐ ne, Kreislappe und Tülle [BZ; CB] (40). Weitere Beigaben: Eisenmesser (38 und 39), Eisenschnal-‐ le (31). Insgesamt: Eine GS, 36 Beschläge, davon 17 lilienverziert, vier NR. 209. Zamárdi, Grab 805 (HU)534 GG, Bronzeguss: Wappenförmige GS mit Kreislappe (2) [EV]; lilienverzierter PB (7) [BF]; drei palmettenverzierte LS (3-‐5); zwölf lilienverzierte HRB (8-‐19) [AO]; ein weite-‐ rer mit Schuppenrahmen (20); 13 lilienverzierte NRB (21-‐32, 33) [AT; AU]; vier kreislappenverzierte NRZ (34-‐ 37) [CV]; ein gepunzter RDZ (6); eine HRZ mit stark sym-‐ metrischem Rankendekor (1). Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Eine GS, 36 Beschläge, davon 26 lilienverziert, vier NR.
210. Zamárdi, Grab 1360 (HU)535 GG, Bronzeguss: PB mit Schuppenverzierung (12) [FH]; ein weiterer lyraförmig (14); zwei LS mit zwei Wölbun-‐ gen (7-‐8) [EA]; drei wappenförmige HRB mit Greif (1-‐3) [DB]; drei lilienverzierte NRZ (4-‐6) [A2III1c1 (W)]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Zehn Beschläge, davon drei lilienverziert. 211. Želovce, Grab 363 (SK)536 Algemein: Gräberfeld mit 870 Bestattungen. Das Grab 363 befindet sich in der äußeren Reihe des SW-‐lichen Ab-‐ schlusses des Areals; Grab 485 dagegen in der Mitte das östlichen Areals. Bestattungssitten: O: SW-‐NO. T: 280, L: 150, B: 75-‐190. Mann. 20 cm über dem Skelett Reste eines Sarges, dessen Wände beim Kopf 7 cm, bei den Füßen 13 cm unter das Niveau der Sohle reichten. In der Querwand bei den Fü-‐ ßen war in einer Ecke des Sarges ein Pfostenloch, das 150 cm über der Sohle erkennbar war. GG, Bleiguss: Unverzierter PB: 5 cm (27) [FU]; zwei wap-‐ penförmige LS mit Rankenverzierung: 1,2 cm (46-‐47) [EO]; 15 mit einem schlecht ausgearbeiteten Lilienmotiv durchbrochene wappenförmige HRB: 2,4 cm (12-‐26) [BA]; zwölf wappenförmige NRB ebenfalls mit einem Lilienmotiv durchbrochen: 1 cm (30-‐41) [BA]; kleiner durchbrochener RDZ: 2,3 x 1 cm (29); lilienverzierte NRZ [AP]; HRZ mit Durchbruchsarbeit in Liliendekor im ge-‐ perlten Rahmen und blumenförmigen Ösenzwingen: 6 x 1,7 cm (48) [G]. Weitere Beifunde: In der Beckenmitte ein Dolch (2), auf dem linken Beckenknochen eine Schnalle (3), beim rech-‐ ten Fuß ein scheibengedrehter graubrauner Topf 13 (H), 11 (Mdm), 8 (Stfl) (4) und beim linken Oberschenkel ein Tierknochen. Insgesamt: Keine GS; 32 Beschläge, davon 29 mit Lilie. 212. Želovce, Grab 485 (SK)537 Bestattungssitten: O: W-‐O, T: 205, L: 78, B: 63-‐30 cm. Jugendlicher. Gegossene GG aus Weißmetall: Wappenförmige GS mit Blattranke (39) [EV]; PB mit Schuppenornament: 7,1 cm (44) [FH]; vier wappenförmige LS mit Lilien durchbro-‐ chen: 1 x 1,5 cm (40-‐43); 13 zungenförmige HRB mit Perlrahmen und schlecht gearbeitetem Lilienmotiv und zehn mit blumenartigem Anhänger: 3 x 0,8 cm (5-‐17) [AO]; 21 wappenförmige NRB, graviert punziert: 1,2 x 1 cm (18-‐38) [DY]; drei NRZ mit Blattranken und Tierkopf-‐ zwingen: 3 x 1 cm (2-‐4) [CV]; eiserner RDZ: 2,4 x 1,8 cm (47); HRZ mit vierfacher Blattranke und Tierkopfzwinge: 7 x 1,9 cm (1) [CH]. Weitere Beigaben: Eisenmesser (45); Graubrauner Topf, handgefertigt 10,5 (H), 10 (Mdm), 6 cm (Stfl). Insgesamt: Eine GS, 43 Beschläge, davon vier lilienver-‐ ziert, drei NR.
532 Szőke 2008, 208.
535 Ders., Taf. 154.
533 Bárdos 1995. – Ders. 1998. – Bárdos/Garam 2009,
536 Čilinská 1973, 100 Taf. LX. – Zábojník 2004a, Abb.
Taf. 76, 212.
12.24. – Stadler 2005, RZ Typ 4540. 537 Čilinská 1973, 122 Taf. LXXXI.
534 Ders., Taf. 98.
182
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
213. Žitavska Tôň, Grab 31 (SK)538 Allgemein: Gräberfeld mit 55 Bestattungen, davon drei spätlatènezeitlich, der Rest awarisch. 31 Jugendliche, 22 Erwachsene, zwei unbekannt. Davon 15 männlich. Grab 31 stellt das reichste Grab dieser Nekropole dar und wird als Oberhaupt der örtlichen Sitte interpretiert. Nichtawa-‐ risch sind die Waffen (Breitaxt und Schwert), sowie die Verzierungstechnik der prunkvollen Phaleren. Bestattungssitten: O: O-‐W, T: 245, L: 205, B: 185 cm. Mann. Reitergrab. Holzspuren. Der Körper des Kriegers war durch eine Umzäumung vom Pferd getrennt. Um das Jahr 800 aufgrund der Eisen-‐Phaleren vom Drasendorfen-‐ Typus und GG. GG, Bronzeguss: Zwei herzförmige LS mit Lilien durch-‐ brochen: 2,35 cm (8-‐9) [BG]; fünf runde Phaleren mit Ranken verziert: Ø 2,2-‐2,35 cm (14-‐17) [CZ]; vier wap-‐ penförmige NRB mit Ranken verziert: 1,25-‐1,5 cm (10-‐ 13); zwei NRZ mit Perlrahmen und durchbrochenem Lilienmotiv, mit runden unverzierten Ösenzwingen: 4,2 cm (2-‐3) [L]; zwei weitere NRZ mit S-‐Ranken geschmückt und Tülle: 3,65 cm (4-‐5) [CO]; eine weitere NRZ mit Lilien durchbrochen: 3,2 cm (6) [A2Va1]: eine lange HRZ mit symmetrischen Ranken verziert, sowie ebenfalls mit Tülle, die Ranken ziert: 9,2 cm (1). Weitere Beigaben: Einschneidiges Schwert zur rechten Seite des Kriegers: 81,4 cm (7); Breitaxt (einzige im Grä-‐ berfeld) zur li Seite des Bestattete: 9 cm (19); Eisenfrag-‐ ment (20); Topf mit Wellenband 11,3 (H) (21). Insgesamt: 17 Beschläge, davon fünf lilienverziert, fünf NR. 214. Zillingtal (A)539 Allgemein: Fund aus dem Bereich der awarischen Sied-‐ lung von Zillingtal. 2. Hälfte 8. Jh. GG, Bronzeguss: NRZ, Bronzeguss, durchbrochen mit Lilienzier (Stäbchenranke in durchbrochenem Guss): 3,1 x 0,6 cm [N], weitere NRZ mit Liliendekor [J]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS, zwei Beschläge, davon zwei lilien-‐ verziert. 215. Zwölfaxing, Grab 13 (A)540 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS [BN]; unverzierter PB mit dachförmigen Profil [FU]; LS von ungewöhnlichen Typus; drei lilienverzierte HRB [AC]; vier blattrankenver-‐ zierte NRZ mit Tierkopfzwingen [CU]; blattrankenverzier-‐ te HRZ in Perlrahmen [CJ]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Elf Beschläge, davon vier lilienverziert.
216. Zwölfaxing, Grab 22a (A)541 Allgemein: Gräberfeld mit 232 Bestattungen, davon 73 männlich und 80 weiblich. 63 weitere sind zerstört oder unerschlossen. Die Gräber datieren bis in die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts. Teils bajuwarische Kolonisation. Von den 232 sind 40 mit einem Gürtel bzw. Waffe bestattet. Lage: Das Grab 22a liegt am Randbereich des südlichen Gräberfeldareals. Bestattungssitten: O: WNW-‐OSO, T: 235, L: 210, B: 65 cm, Mann. Mat. Stark gestört. GG, Bronzeguss: Im Beckenbereich. Ein wappenförmiger LS, graviert-‐punziert (3) [ER]; PB mit Tierköpfen (7) [GB]; vier länglich-‐schmale HRB, graviert-‐punziert, einer mit glattem spatenförmigen Anhänger (6) [DO]; zwei NRZ mit lilienartig durchbrochenem Dekor (5) [O]; vier flache wappenförmige NRB wie der LS (2) [DY]: Weitere Beigaben: Hornstein unter der rechten Hand (8); auf derselben ein Eisenmesser mit Resten der Holzschei-‐ de (9). Sechs grüne und hellblaue melonenkernförmige Glasperlen zwischen den Füßen (1). Tierknochen zwi-‐ schen den Knien, weitere bei den Fußknochen. Keramik-‐ topf ohne nähere Angaben (4). Insgesamt: 12 Beschläge, davon zwei lilienverziert, zwei NR. 217. Zwölfaxing, Grab 28 (A)542 Bestattungssitten: O: WNW-‐OSO, T: 200, L: 200, B: 160 cm. Mann. Skelettlänge: 163 cm. Sargbestattung: 180 x 30 cm. Lage: wie Grab 22a im südliche Teil des Gräberfelda-‐ reals, jedoch nicht mehr unmittelbar am Randbereich. GG, Bronzeguss: Im Beckenbereich. Ovale Gürtelschnalle mit U-‐förmigen unverzierten Körper (23) [FE]; glatter PB (17) [FU]; wappenförmiger LS, graviert-‐punziert (21) [ER]; länglicher sehr schmaler und abgerundeter HRB, graviert-‐punziert mit glattem schaufelförmigem (22) [DY]; wappenförmiger NRB, graviert-‐punziert (18); vier NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung und runden Ösenzwingen (24) [W]; HRZ mit durchbrochenem Lilien-‐ dekor und kurzen pyramidenförmigen Ösen (20) [A]. Weitere Beigaben: Mehrere Feuerstein und -‐schläger unter dem Becken (10-‐13, 15-‐16); eiserne Schlaufe neben der linken Beckenschaufel (7); Fragmente eines Eisen-‐ messers und einer Pfeilspitze (14) beim rechten Knie (28): Ein Tongefäß beim linken Fuß (28) mit Tierknochen im Inneren (Gallus); weitere Tierknochen beim rechten Knie. Insgesamt: Eine GS, neun Beschläge oder mehr, davon fünf mit Lilie, vier NR. 218. Zwölfaxing, Grab 61 (A)543 Allgemein: am nördlichen Randbereich der spätesten Gruppe im NÖ-‐lichen Areal des Gräberfeldes.544 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 140, L: 190, B: 60 cm. Mann. Mat. Skelett L: 161 cm. Spuren von Leder im Be-‐ reich der Brust, des Beckens und der Oberschenkel. Sarg: 190 x 40/50 cm.
538 Budinský-‐Krička 1956, 31-‐35 Abb.11 Taf. XXX. 539 Unpubliziert, Privatbesitz. Eine Abbildung befindet sich in dem Katalog: Die Awaren in Europa. Schätze eines asiatischen Reitervolkes 6.-‐8. Jh. Ausstellungs-‐ katalog, Frankfurt/Nürnberg 1985, Abb. 5.336. 540 Lippert 1969, Abb. 2. – Daim, unpubliziert, Taf. 128.02. – Stadler 2005, HRB Typ 9630.
541 Lippert 1969, 130, Taf. 9, 77. 542 Ders., 130 Taf. 13. – Stadler 2005, HRZ Typ 4460. 543 Lippert 1969, Taf. 25, 83. 544 Ders., 96.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials GG, Bronzeguss: Im Beckenbereich. Ovale GS mit länglich-‐ schuppenartigem Körper, welcher durchbrochen ist (8) [EX]; flacher PB mit mittiger Einkerbung (7) [FJ]; drei halbkreisförmig blumenartige LS (3) [EK]; acht HRB aus einem schuppenförmigen Rahmen. Bei einem ist noch der dreieckige Anhänger erhalten geblieben, welcher eben-‐ falls durchbrochen ist; vier wappenförmige NRB, graviert-‐ punziert (2) [DY]; zwei dreieckige NRB, gerillt (4) [DS]; zwei stark längliche NRZ mit geperltem Rand, unregel-‐ mäßig durchbrochen und länglichen Zwingen (5); bruch-‐ hafte NRZ aus einem schuppenartigen Rahmen und run-‐ den unverzierten Ösen (6) [CM]; RDZ (10); HRZ mit schmalem Perlrandrahmen; der ein durchbrochen veräs-‐ teltes Lilienmotiv einrahmt, pyramidenförmige Zwingen (10) [B1IIIc3]. Weitere Beigaben: Eisenfragmente beim linken Ober-‐ schenkelknochen sowie auf dem linken Knie. Tongefäß neben dem linken Knie (9). Zwischen diesem und dem linken Fuß ein Eisenmesser (1). Tierknochen neben dem linken Unterschenkel. Insgesamt: Eine GS, 22 Beschläge, davon einer lilienver-‐ ziert, zwei NR. 219. Zwölfaxing, Grab 196 (A) GG, Bronzeguss: NRZ mit Tülle und S-‐Ranke [CL]; lilien-‐ verzierte NRZ [A2IIIa1]; HRZ mit Tülle und Greif [BY]. Weitere Beigaben: Keine dokumentiert. Insgesamt: Keine GS, drei Beschläge, davon einer lilien-‐ verziert.
Fundliste 2: Einfach vorkommende Typen 220. Ártánd Kapitány dűlő, Grab 187 (HU)545 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte NRZ [B1Ia1]; weitere lilienverzierte NRZ [N]. Weitere Beifunde: Perlenketten. 221. Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 26 (HU)546 Bestattungssitten: Bestattung eines Mannes. GG, Bronzeguss, vergoldet: GS mit durchbrochenem Li-‐ lienzier (3) [AI]; PB aus Kupferblech (13); dreieckiger mit Lilien durchbrochener LS (4) [BIIc]; sieben bronzevergol-‐ dete HRB mit schaufelförmigem Anhänger und durchbro-‐ chenem Liliendekor (5-‐11) [C2IIc]; RDZ aus Bronzeblech (12). Weitere Beifunde: Offenes Silberohrgehängepaar ohne Anhänger; Eisenmesser; Eisenring; eiserne Sargbänder; Eisenklammer. 222. Budapest, FO 32, Grab 8 (HU)547 GG, Bronzeguss: Fünf lilienverzierte NRZ [A2IVa1 (W)]; HRZ bruchhaft mit geperltem Rand. Weitere Beifunde: Eimer, Perlen, Messer, Eisenschnalle, Ring, Kettenglieder. 223. Csongrád-‐Hunyadi tér, Grab 6 (HU)548 Allgemein: sieben Gräber. Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 143 cm. Gestörtes Grab. GG, Bronzeguss: Hufeisenförmiger LS mit Kreisen verziert (5); vier rechteckige HRB mit durchbrochenen Greifen und Anhänger (1-‐4); fünf NRZ mit verzierter s-‐Ranke (6, 8-‐11); eine weitere NRZ mit durchbrochenem Liliendekor und unverzierten dreieckigen Ösenzwingen (13); HRZ, vergoldet, mit jeweils drei Greifen auf beiden Seiten ver-‐ ziert und Tülle mit einem weiteren Greif: 13,8 x 3,5 cm (7). Weitere Beigaben: Eisenbruchstücke auf dem Platz des rechten Oberschenkelknochens; Geflügelknochen neben der äußersten Seite des rechten Fußknöchels. Insgesamt: Zwölf Beschläge, davon einer lilienverziert, sechs NR. 224. Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 109 (HU)549 GG, Bronzeguss: PB mit Schuppenverzierung [FH]; Lilien-‐ verzierter LS [AIVa]; länglich durchbrochene NRB. 225. Edelstal, Grab 2 (A)550 Einzelfund: Lilienverzierter HRB [A5Ia].
545 Kralovánszky 1996, Abb. 18. 546 Nagy 1998, 69-‐74, Taf. 72, 156. – HRB Typ 8540
nach Stadler 2005. 547 Nagy 1998, Taf. 78. 548 Lőrincsy/Szalontai 1993, 283 Taf. I.13. 549 Sós 1968, Taf. 48. 550 Stadler, unpubliziert: vgl. Stadler 2005. – Edelstahl
MNM_61_191_1, Taf. 44.01, HRB Typ 9640.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
226. Edelstal, Grab 181 (A)551 Einzelfund: HRZ mit lilienartiger Durchbruchsmusterung und tierkopfartigen Zwingen in Form von Greifenköpfen. Kombination von antithetisch gesetzten Tierköpfen mit dreiblattförmigem Lilienmotiv [B2Ie2]. 227. Fülöpszállás-‐Kiskunsági Tsz. (HU)552 Fundumstände unbekannt. GG, Bronzeguss: Vier längliche HRB mit Perlrahmen und stark durchbrochenem Lilienmotiv, bei zweien ist der halbrunde, ebenfalls durchbrochene Anhänger erhalten geblieben: 3,8 x 1,5 cm (V.1-‐4); zwei NRZ mit doppelter Blattranke und Tierkopfzwingen: 4,2 x 1,8 cm (V.7); ein HRZ stark bruchhaft, ebenfalls mit Blattranke verziert. Die obere Hälfte fehlt: 4 x 2,3 cm (V.5). Weitere Beigaben: Silankstein (V.6); Eisenmesser in zwei Teile gebrochen: 10 cm (V.10), Eisendolch: 15,3 x 3 cm (8); Eisenbruchstücke (V.9); gelbgraue Keramik, handge-‐ formt, Flaschenform: 12,6 (H) 10 cm (Mdn) (VI.4) und drei Bruchstücke von grauer Keramik mit Wellenband-‐ verzierung (VI.1-‐3). 228. Ježkovice, Bezirk Vyškov, Grab 30 (CZ)553 Allgemein: Siedlungsfund. Burgwall in der Flur Čer-‐ nov/Mähren. GG, Bronzeguss: gegossene Bronzeschalle mit Öse, in der unteren Hälfte kreuzweise geschlitzt, mit Rippen verziert: Ø 2,1 cm (12); gegossener, etwa fünfeckiger Beschlag, reich mit Pflanzenornamenten verzier. Zwei Nietlöcher mit einem Niet. SPA IIIb; 3,3 x 2,3 cm (13); gegossener, durchbrochener HRB aus Bronze mit einer Lilienblüte aus sichelförmigen Blättern, die aus einem zentralen Knoten entspringen; Scharnier abgebrochen oder abgefeilt, ohne Anhänger. SPA IIIa. 2,3 x 1,9 cm (14). 554 229. Keszthely B (HU)555 Einzelfunde: Fundumstände unbekannt. HRB mit Schuppenrahmen und durchbrochenem a. Lilienverzierte GS [BVa] b. Lilienmotiv im Zierfeld [C3IIc] c. Lilienverzierter NRB [AU] d. Lilienverzierte NRZ [A1Va1 (V)] 230. Kisköre-‐Halastó, Grab 72 (HU)556 GG, Bronzeguss: Lilienverzierter HRB (36-‐37) [C3IIIc]; NRZ mit Ranken (35). Weitere Beigaben: Eisenmesser.
231. Kisköre-‐Halastó, Grab 73a (HU)557 Einzelfund: HRB stark bruchhaft, nicht kategorisierbar. Stark fragmentierte GG, nicht typologisierbar. 232. Kisköre-‐Halastó, Grab 167 (HU)558 Einzelfunde: Eine NRZ, stark bruchhaft, lilienverziert und eine HRZ, ebenfalls bruchhaft und mit Lilienmuster durchbrochen. Die erhaltenen Funde lassen keine Katego-‐ risierung zu. 233. Kölked-‐Feketekapu B, Grab 210 (HU)559 GG, Bronzeguss: Lilienverzierte GS (1) [AIV2a (2)]; quad-‐ ratischer HRB (4) und rankenverzierte HRZ (3). 234. Kunbaracs, Kiskunmajsa-‐Kőkút 5, Grab 14 (HU)560 Einzelfunde: Fundumstände unbekannt. NRZ aus Bronze-‐ guss mit durchbrochenen Lilienmotiven im Perlrahmen und blumenförmigen Ösenzwingen (4) [B2I1c3]. Weitere Beigaben: Drei Anhänger, zwei davon tropfen-‐ förmig und einer oval. 235. Nagypall I, Grab 80 (HU)561 GG, Bronzeguss: GS mit Ranken durchbrochen (1); sechs HRB von rechteckiger Form und Ringanhänger (3) [DE]; Lilienverzierte HRZ [A1IV1a2 (V)]. Weitere Beigaben: Zwei eiserne Ringe (2); fragmentierte Graue Keramik (H. 10; Bd. 6,2). 236. Nové Zámky, Grab 138 (SK)562 Bestattungssitten: O: NW-‐SO, T: 240, L: 200, B: 70 cm. Mann. Das Grab liegt in der nördlichen Hälfte des Gräber-‐ feldes in der äußersten Reihe. GG, Bronzeguss: Herzförmiger NRB aus Weißmetall (1); HRZ aus Weißmetall in lilienartiger Durchbruchsarbeit, die Zwinge mit zwei zungenartigen Lappen, mit Perlrand (4): 5,9 x 1,8 cm [G]. Weitere Beigaben: Eisenmesser, vor der rechten Hand (3); beim linken Fußende ein brauner Topf, scheiben-‐ gedreht, durchschnittliche gebrannt, Trichtermündung und konisch abgestrichenem Rand mit umlaufender Rille, mit Linien-‐ und Wellenlinienband verziert (2). 237. Panovo, Grab 122 (RUS)563 Allgemein: Das Grab liegt in der zweit äußersten Reihe im NNW-‐lichen Teil des Gräberfeldes. Fundumstände sind unbekannt.
551 Vida 2000a, Abb. 10.5. – Hampel 1905/III, 572 Fig.
557 Ders., Taf, 15.
1787 Taf. 111:10. 552 Tóth 1992, Taf. 5.01-‐04. – Stadler 2005, HRB Typ 9650. 553 Profantová 2000, 671 Taf. 12:B.14. – Stadler 2005, HRB Typ 9630 und HRB Typ 8550. 554 Poulík 1988, 197 Abb. 15.03. 555 Hampel 1905, 573. 556 Garam 1979, Taf. 15.
558 Breuer 2005, Taf. 11.4. – Stadler 2005, RZ Typ 4500. 559 Kiss 2001, Taf. 64. 560 Tóth 1992, Taf. 3.04. 561 Kiss 1984, 76 Taf. LXX, XXXI. 562 Ders., 31 Taf. XXXI. – Stadler 2005, RZ Typ 4540. 563 Erdélyi 1982, Taf. 73. – Stadler 2005, HRB Typ 8550, HRB Typ 8540.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials GG, Bronzeguss: Eine GS ohne Schnalle. Die Riemenkappe ist U-‐förmig und mit Lilienmuster durchbrochen; zwei stilistisch unterschiedliche LS von ungewöhnlicher Form und Verzierung; zwei länglich abgerundete HRB mit durchbrochenem und stark stilisiertem Liliendekor [A3Ia]. Eines davon mit wappenförmigem Anhänger und ebenfalls mit einer Lilie durchbrochen; HRZ stark unvoll-‐ ständig mit spitz zulaufendem Ende und stilistisch durch-‐ brochenem Pflanzendekor. Weitere Beigaben: Nadel/Schnalle? 238. Regöly, Grab A (HU)564 GG, Bronzeguss: Zwei NRZ mit durchbrochenem Liliende-‐ kor und blumenartig angeordneten Ösenzwingen (2-‐3) [Q]; eine HRZ mit einem stark verworrenem Liliendekor mit dreieckigen glatten Ösenzwingen [B1I1a1 (ZV)]. 239. Regöly, Grab 173 (HU)565 GG, Bronzeguss: Unverzierter RDZ (4); lilienverzierter HRB (3) [A1Vb]. 240. Sopronkőhida, Grab 16 (HU)566 Bestattungssitten: O: 288°, T: 220, L: 331 cm, B: 185 cm. Mann zw. 23-‐27 Jahren, Länge des Skeletts: 166 cm. GG, Bronzeguss: Zwischen den beiden Oberschenkelkno-‐ chen parallel eine HRZ mit durchbrochenem Lilienmotiv und blumenartigen Ösenzwingen und graviert-‐punzierter Seite (5-‐7). Weitere Beigaben: Eisenlanze mit Tülle neben dem rech-‐ ten Oberarm; Eisenmesser unterhalb der linken Becken-‐ schaufel, parallel zum Unterarmknochen (11); Eisennadel (10); unverzierter runder Eisenring (9); zwei Flintsteine (3-‐4); ein weiterer Beschlag (8); unterhalb des rechten Fußes ein Rinderschädel. 241. Székkutas-‐Kápolnadűlői, Grab 90 (HU)567 Einzelfund: Lilienverzierte NRZ [A1IV1a1]. Weitere Funde: Perlenkette. 242. Várpalota-‐Gimnázium, Grab 141 (HU)568 Allgemein: 235 Bestattungen. Gräberfeld aus dem 6.-‐7 Jh., lediglich Grab Nr. 141 spätawarenzeitlich. Letzteres liegt in der äußersten Reihe NW-‐lich des Gräberfeldareals. Bestattungssitten: T: 160 cm, weitere Maße sind unbe-‐ kannt. Reiterbestattung. GG, Bronzeguss: GS, mit ovalem Bügel: 4,2 x 3.6 cm (VII:1); HRZ, durchbrochen mit Liliendekor: 6,1 x 2 cm (VII:2) [A]. Weitere Beigaben: Spinnwirtel Ø 3,2 cm, T: 2,7 cm (VII:3); drei Pferdegeschirrbeschläge: gepresste bronzene Schei-‐ ben: 3,2 x 1,4 cm (VII:4); 16 Pferdegeschirrbeschläge, halbrunde silberne Beschläge: Ø 1,6 cm (VII:5); zwei
Pferdegeschirrbeschläge runde gepresste Scheiben: Ø 1,8 cm (VII:6); zwei Mal Zaumzeug, gegossene Bronze, auf der Rückseite glatt, auf der Vorderseite stilisierter Tierkopf (wahrscheinlich Löwe): Ø 6,3 cm (VIII:1-‐2); Steigbügel-‐ paar: 16,3 x 12,3 cm (VIII:3-‐4). 243. Vörs-‐Papkert B, Grab 259 (HU)569 Bestattungssitten: O: W-‐O. GG, Bronzeguss: Zwei HRB unterschiedlichen Designs: Einer ist länglich aus einem schuppenartigen Rahmen durchbrochen und einem halbrunden Anhänger, ebenfalls aus einem Schuppenrahmen (6); der zweite ist länglich, graviert-‐punziert mit einem spatenförmigen, unverzier-‐ ten Anhänger (7); eine NRZ aus einem Schuppenrahmen durchbrochen und mit blumenförmigen Ösenzwingen (5) und eine HRZ mit Lilien in Durchbruchsarbeit und eben-‐ falls blumenförmigen Ösenzwingen (12) [A]. 244. Vörs-‐Papkert B, Grab 376 (HU)570 GG, Bronzeguss: Länglicher HRB, durchbrochen und mit herzförmigen Anhänger (17); HRZ mit Lilienverzierung und glatten dreieckigen Ösenzwingen (18).
Fundliste 3: Streufunde 245. Au am Leithaberge, NÖ-‐Edelbachäcker (A)571 Streufund. Gut gearbeitete, massive, einteilige NRZ mit parallelen Seiten und gerundetem Abschluss aus durch-‐ brochenem Bronzeguss. Die Befestigungsösen sind ge-‐ perlt, annähernd pyramidenförmige Fortsätzen mit je einem Niet. Im eingetieften, von einem Perlstab umgebe-‐ nen Zierfeld ein undeutliches, bereits in ein geometri-‐ sches Ornament übergehendes Lilienmotiv. Unterhalb der Zwinge sind beiderseits rechteckige, durch einen Perlstab vom Zierfeld abgegrenzte, unverzierte Felder freigelas-‐ sen. An der Schmalseite zwei umlaufende, parallel zu den Rändern verlaufende Rillen 3,4 x 1,6 x 0,8 cm; 16,56 g [B1IIc3]. 246. Bad Deutsch Altenburg, NÖ (A)572 Streufund. Einteilige NRZ mit parallelen Seiten und ge-‐ rundetem Abschluss aus durchbrochenem Bronzeguss. Pyramidenförmige Fortsätze mit Lochungen für je einen Niet. Im eingetieften Zierfeld Lilienmotiv. Ein Fortsatz ist abgebrochen, Niete verloren: 3,3 x 1,28 x 0,71 (Zwinge) 0,56 (Mitte); 7,30 g [T].
569 Költő et al. 1992a, Abb. 2, 12. – Költő/Szentpeteri
564 Kiss 1984, Taf. 51.
1996, 101-‐109. – Stadler 2005, RZ Typ 4490.
565 Kiss 1884, Taf. 83.
570 Költő et al. 1992a, Abb. 14.
566 Török 1973, 11-‐12 Taf. 6: 3-‐11 Taf. 29: 3 Abb. 3. –
571 Winter 1997, 92-‐93 Taf. 1:4; 54:4. – Daim, Samm-‐
Stadler 2005, RZ Typ 4470. 567 Nagy 1993, Abb. 40. 568 Erdélyi/Németh 1969, 181 Taf. VII, VIII. – Bóna 2000.
lung G.7, Au am Leithagebirge/Nr. 1.; vgl. Daim 1987, 181, Fundstelle 1. 572 Winter 1997, 104-‐105 Taf. 7:31/3; 55:31/3. Daim, Sammlung G.7, Carnuntum/Nr. 3.
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Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
247. Bogojevo/Gombos, 15a (SER)573 Streufund. Herzförmiger LS mit Perlrahmen und Lilien-‐ verzierung (9) [BK]. 248. Budapest, Streufund (HU)574 Streufund. Lilienverzierter HRB [A2Ic]. 249. Dunaujváros/Dunapentele-‐Öreghegy (HU)575 Einzelfunde einer in verschiedenen Museen verstreuten Sammlung. Fundumstände unbekannt. GG: Zwei stark durchbrochene HRB mit Rankendekor (2-‐ 3) und ein PB mit stark durchbrochenem Liliendekor (1) [BT]. 250. Dunaegyháza-‐Újsolt, A (HU)576 Einzelfund. Fundumstände unbekannt. Datierung der Einzelfunde im Bezirk Bács-‐Kiskun nach dem 8. Jh. und ungarische Landnahme. NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung und umlaufen-‐ den Perlrahmen sowie blumenförmige Ösenzwingen: 5,7 x 0,9 cm. 251. Dunaegyháza-‐Újsolt, B (HU)577 Einzelfund. Fundumstände unbekannt. HRZ aus Bronze-‐ guss und durchbrochener Lilienverzierung im Perlrah-‐ men und blumenförmige Ösenzwingen. Auf der Seite mit Ranken-‐muster: 6,4 x 1,8 x 1 cm. 252. Gerjen, Grab 110 (HU)578 Einzelfund. Lilienverzierter NRB [AT]. 253. Gyenesdiás/Diás (HU)579 Fundumstände sind unbekannt. Einzelfunde. 1: HRZ aus gelbem Metall mit Hülse und spitzem Ab-‐ schluss, mit Verzierung einer Tierkampfszene und Blatt-‐ rankenverzierung 2: NRZ mit Perlenrahmen und pyramidenförmigen Forts-‐ ätzen, das Zierfeld mit stark durchbrochenem Rankende-‐ sign, einer Lilienverzierung ähnlich 3: NRZ aus gelbem Metall mit Lilienverzierung, jedoch stehen hier die Einzelformen viel vereinzelter und die Blätter sind viel steifer. 4: HRZ aus gelbem Metall mit Tülle und gitterartig durch-‐ brochenem Muster 5: NRZ mit Greifenverzierung und Hülle 6: dreieckiger HRB mit Greifendarstellung ohne Anhänger
573 Mrkobrad 1980, Taf. 124.09.
574 Hampel 1905, 572, Fig. 1789.
580 Winter 1997, 154-‐155. Taf. 43: 30/6, 64: 30/6.
575 Kiss 1985, 147-‐148 Taf. 1.
581 Klanica 1964, Taf. 25/9. – Profanvová 2000, 685
576 Tóth 1992, 49 Taf. 1.03.
Taf. 24.11. – Poláček 2008, 586 Abb. 6. 582 Ders., 578-‐589. 583 Ders., RZ Typ 4530. 584 Winter 1997, Taf. 58 585 Ders., Taf. 55.31/3. 586 Ders., 174 Taf. 51: 48/8, 66: 48/8.
577 Ders., 49 Taf. 1.04. 578 Kiss 1884, Taf. 50. 579 Hampel
1905/I, 572 Abb. 1784. – Ders./II, 700-‐ 701. – Ders./III, Taf. 443. – Stadler 2005, RZ Typ 4530.
254. Leithaprodersdorf oder Loretto, Burgenland (A)580 Streufund. Großer wappenförmiger LS aus durchbroche-‐ nem Bronzeguss. Schuppenmuster am Rahmen und Li-‐ lienranke im Zentrum. Kleiner Gussfehler in einer Ecke. Beide Niete verloren: 2,16 x 1,98 x 0,22; 2,84 g [BE]. 255. Mikulčice, Bezirk Hodonín; Mikulčice-‐Stepnice Mikulčice-‐Valy, Nr. 65 (CZ)581 Slawischer Burgwall aus dem 7./8. – 9. Jh. in der Flur „Valy“. In unmittelbarer Nähe von Mikulčice fand sich eine Mehrzahl der awarischen Bronzen. Diese repräsentieren die Spätstufe des awarischen Khaganats, vor allem seine Schlussphase. Viele der Gegenstände stellen misslungene Produkte dar, sie sind oft deutlich abgenutzt, beschädigt oder unvollständig. Dies belegt eine langfristige und viel-‐ fältige Benutzung und „Überleben“ im Siedlungsniveau.582 Einzelfunde: Bruchstück einer durchbrochenen gegosse-‐ nen HRZ aus Bronze mit Lilienmotiv: 2,3 x 2,1 cm. Aus Q. U 5; Nr. 594-‐410/63, RFA NR. 1764. Das fragmentarisch erhaltene Stück lässt keine Kategorisierung zu. 256. Mosonszentjános, heute: Jánossomorja, Grab 218 (HU)583 Einzelfund. Lilienverzierte HRZ [B1Ic3 (G)]. 257. Niederösterreich südlich der Donau oder Bur-‐ genland, 15/1 (A)584 Streufund. HRB mit durchbrochener Lilienverzierung [N]. 258. Niederösterreich südlich der Donau oder Bur-‐ genland, 31/3 (A)585 Streufund. NRZ mit durchbrochener Lilienverzierung und dreieckigen unverzierten Ösenzwingen [T]. 259. Niederösterreich südlich der Donau oder Bur-‐ genland 48/8 (A)586 Einzelfund. Der genaue FO ist nicht bekannt. Diese wer-‐ den unter Angabe der Region, aus der sie stammen, zu-‐ sammengefasst. Zungenförmiger HRB mit Perlrand aus durchbrochenem Bronzeguss. Innerhalb des Randes Lilienmotiv. An der Rückseite des Beschlages zwei kurze, mit gegossene Nie-‐ te. Die Niete dienten aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zur Befestigung des Beschlages am Riemen. Die Befestigung erfolgte wohl mittels zweier verlorener Niete, für die der Beschlag knapp ober-‐ bzw. unterhalb der mit gegossenen Niete Durchbohrungen aufweist. Halbrunder, durchbrochen gegossener Anhänger mit Perlrand und
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials Dekoration in Form einer Palmette. Rückseite des Anhä-‐ ngers ist glatt. Achsstift aus Eisen: Beschlag ohne Anhä-‐ nger: 2,37 x 1,44 x 0,37 cm; Anhänger: 1,05 x 0,86 x 0,18 cm. Insg.: 3,09 lang; 4,24 g [AC]. 260. Pančevo, 42 (SER)587 Streufund. LS mit Perlrahmen, welcher eine durchbro-‐ chene Lilienverzierung einrahmt (2) [AT]. 261. Petronell, NÖ, FO 1/4 (A)588 Streufund. Lilienverzierte NRZ [B1IIc3]. 262. Petronell, NÖ – Tiergarten, FO 3a (A)589 Streufund. Zungenförmiger, schwach spitz zulaufender, sorgfältig gearbeiteter HRB aus durchbrochenem Bronze-‐ guss. Als Dekoration dreiblättrige Blume (Lilie) mit zwei sichelförmigen Blättchen innerhalb eines Perlstabes. An der Schmalseite eine umlaufende, parallel zum Rand verlaufende Rille. Der obere der beiden Nieten und der Anhänger sind nicht vorhanden, ein Scharnier abgebro-‐ chen. Eisenrostspuren des Achsstiftes: 2,65 x 1,7 x 0,2 (Mitte), sonst 0,4; 3,60 g [AG]. 263. Petronell, NÖ – Geißbergen, FO 3b (A)590 Streufund. Halbfabrikat aus durchbrochenen gegossenem Blei oder Gussmodell für zungenförmige, schwach spitz zulaufende HRB mit Lilienmotiv. Zwei seichte, kreisrunde Vertiefungen an der Schauseite an Stelle von Lochungen für Niete. Scharnier nicht durch-‐bohrt. Die beiden Schar-‐ nierbacken waren offenbar absichtlich zusammengebo-‐ gen und wurden rezent ausgerichtet: 2,3 x 1,3 x 0,3 (Mit-‐ te) cm; 4,94 g [AF]. 264. Pilismarót-‐Basaharc B (HU)591 Einzelfund. Fundumstände unbekannt. Abb. 2 zeigt das Inventar aus vier Gräbern, jedoch ohne weitere Erläute-‐ rung. Nr. 5: HRB mit Perlrahmen und durchbrochener Lilienverzierung. Der herzförmige Anhänger ist ebenfalls mit Lilien durchbrochen [GC]. 265. Praha-‐Šárka 6 (CZ)592 Slawischer Burgwall mit einer Anzahl von awarenzeitli-‐ chen Fundstücken, die von der Burg Šárka stammen; entweder aus dem Bereich des Burgwalls oder aus dessen unmittelbarer Umgebung. GG, Bronze: zungenförmiger HRB mit Scharnier, aber ohne Anhänger. Gegossene Durchbruchsarbeit mit umlau-‐
587 Mrkobrad
1980, Taf. 119.12, 124.02. – Stadler 2005, LS/HRB Typ 1180. 588 Winter 1997, Taf. 55. 589 Ders., 100-‐101 Taf. 3:3d/4, 54:3d/4. – Stadler 2005, HRB Typ 9640. 590 Winter 1997, 98 Taf. 2:3a/1, 54:3a/1. – Daim Sammlung G. 8, Carnuntum/Nr. 6; Geschwantler; Winter 1994, 112-‐113, Nr. 6, 120. Texttafel 2, 6: vgl. Daim 1987, 183, FO 23a. 591 Fettich 1965, 11 Abb. 2:5. 592 Profanvová 2000, 664-‐665 Taf. 6.2; 52.1.
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fender Borte und einer dreiteiligen Ranke verziert: 2,5 x 1.3 x 0,3 cm SPA IIIa (1); durchbrochenen, zweiteilige NRZ aus Bronzeguss mit pyramidenförmigen Fortsätzen an den Zwingen und Lilienblüten. SPA III (2): 2,8 x 1,2 x 5-‐ 7 cm [AB]; gegossene NRZ aus Bronze, verziert mit eine Doppelspiralranke und einem Nietloch: 3,6 x 1,3 x 0,3 cm SPA I (3); zweiteilige, durchbrochene NRZ mit geometri-‐ scher Verzierung und pyramiden-‐förmigen Fortsätzen an den Zwingen: 2,7 x 1,7 x 0,7 cm. SPA III (4); gegossene NRZ aus Bronze mit pyramidenförmigen Fortsätzen an den Zwingen. Das Zierfeld ist an der Mittelachse durch-‐ brochen: 3,2 x 1,6 cm. SPA IIIa (5); gegossener, wappen-‐ förmiger Oberteil eines zweiteiligen Scharnierbeschlags, dessen Schauseite vier symmetrisch angeordnete Spiral-‐ ranken zeigt, ohne Anhänger: 2,8 x 2,6 x 0,3-‐4 cm. SPA II/III (6); rechteckiger HRB mit Greif und Scharnier, ohne Anhänger: 4 x 2,5 cm. SPA II (7); gegossener, durchbro-‐ chener Anhänger in Rankenform, ursprünglich Teil eines Greifenscharnierbeschlags: 3,7 x 3,2 + 6 x 2,8 cm. SPA II (8); durchbrochener, gegossener HRB in zwei Paare symmetrisch angeordnete Halbkreise gegliedert, an ei-‐ nem Ende durch ein Scharnier mit einem halbkugeligen Anhänger verbunden: 5,6 x 2,3 x 0,6 cm. SPA IIIa (9); gegossene RZ, auf der Vorderseite mit fünffacher Spiral-‐ ranke zwischen zwei ausgeprägten Randleisten verziert. Die RZ ist leicht gebogen und hat zwei Nietlöcher: 5,7 x 1,4 x 0,3 cm. SPA I-‐II (10); gegossene NRZ593 mit Perlrand, etwa 4 mm dickes Zierfeld, das im Relief eine nach rechts gewandte bekleidete weibliche Gestalt im Dreiviertelpro-‐ fil zeigt. Die Frau sitzt auf einem Stuhl antiker Form. In der rechten Hand hält sie einen gewundenen Stab, in der linken einen nicht näher bestimmbaren Gegenstand. Die Zwinge besteht aus zwei Kugelpyramiden. Im Nietloch der rechten ist ein kleiner Spiralring aus Bronzedraht eingehängt: 4,5 x 2,3 x 0,6 cm. SPA III (11); Hälfte einer zweiteiligen, durchbrochenen gegossenen HRZ mit un-‐ sauber geperltem Rand und tierkopfförmigen Zwingen. Die Schauseite zeigt zwei übereinander stehende Reiter im Profil. Das Zierfeld besteht aus zwei fast gleichen, voneinander nicht getrennten Reiterfiguren, die überei-‐ nander angeordnet sind. Es handelt sich um eine Stilisie-‐ rung der Reiter auf Mischwesen (vgl. Pohořelice, Dolní Dunajovice) 7 x 2,3 cm. SPA III a (12). Insg.: Elf Beschläge: 594 vier stilistisch unterschiedliche HRB, sowie ebenfalls sechs unterschiedliche NRZ, eine HRZ und ein Anhängerbeschlag dem Greifen-‐HRZ zuge-‐ hörend. Alle Beschläge sind typologisch unterschiedlich, sodass sie wohl kaum zu einer GG gehört haben mögen. 266. Ringelsdorf, Kuse (A)595 Fundumstände unbekannt. Einzelfund. Stark beschädig-‐ ter, gegossener HRB aus Bronze mit durchbrochener Lilienverzierung. L: 2,6 cm. Gewicht: 2,7 g [AH].
593 Anhand der Länge von 4,5 cm kann diese RZ keine
Hauptriemenzunge sein, wie Profantová schreibt; vgl. Profantová 2000, 664 594 Die Funde 5 und 8 stammen aus unbekannten Fundorten, man vermutet jedoch, dass sie ebenfalls aus Šárka stammen. 595 Stuppner 1985/86, T.1.1111; Stadler 2005, HRB Typ 8540.
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren
267. Ringelsdorf, Langfeld (A)596 Fundumstände unbekannt. Einzelfund. Zungenförmiger Beschlag aus feuervergoldeter Bronze mit Perlumran-‐ dung und durchbrochener Lilienzier. L: 2,8 cm [A3IIc]. 268. Ringelsdorf, Neues Feld (A)597 Fundumstände unbekannt. Einzelfund. Eine gegossene, mit Lilien durchbrochen gearbeitete NRZ aus Bronze mit umlaufender Perlzier und pyramidenartigen Fortsätzen. L: 3,2 cm [X]. 269. Šal’a-‐Duslo/Vágsellye II, Grab 146 (SK)598 Einzelfund. NRZ mit durchbrochenem Liliendekor und Tierkopfzwingen. 270. Sonta, 16 (SER)599 Streufund. Bruchhafte lilienverzierte HRZ mit Perlrahmen und blumenförmigen Ösenzwingen [F]. 271. Sotin, 51 (HR)600 Streufund: wappenförmiger HRB mit durchbrochener Lilienverzierung im Perlrahmen. Der Anhänger fehlt (7). 272. Streufund (HU)601 Fundumstände unsicher, wahrscheinlich handelt es sich um Fundmaterial aus zwei Gräbern. GG, gegossen, Bronze: Ein unverzierter PB; drei HRB mit schuppenförmigem Rahmen; drei wappenförmige, glatte NRB; NRZ mit durchbrochenem Liliendekor und unver-‐ zierten Befestigungsohren. L: 3,4 x 1,5 cm. 13,65 g [B2Ia1 (W)]. Weitere Einzelfunde: Bronzener massiver Armreif, mit Punzierung aus Dreiecken; Spinnwirtel, bronzene Nägel; eiserner Ring; zwei eiserne runde Beschläge. 273. Szeged, Umgebung (HU)602 Streufund. Lilienverzierte NRZ (1) [J]. 274. Unbekannter Fundort (HU)603 Fundumstände ungekannt. HRZ mit Tülle aus Bronzeguss. Auf dem oberen Teil je zwei mit Nieten zusammengehal-‐ tende, runde Laschen. An der Riemenkappe der Vorder-‐ und Rückplatte je ein unverziertes rechteckiges Feld mit Nietloch. Das große Bildfeld der RZ ist mit einem durch-‐ brochenen Lilienmuster verziert und von einer stark
596 Stuppner 1990, 263 Abb. 1282. 597 Stuppner 1991, 333 Abb. 999. 598 Zábojník 2004b, Abb. 12.05. 599 Mrkobrad
1980, Taf. 114.04. – Stadler 2005, RZ Typ 4620. 600 Mrkobrad 1980, Taf. 120.7. – Stadler 2005, HRB Typ 8540. 601 Nagy 2003, 73, 273. 602 Hampel 1905/II, Taf. 96. 603 Garam 1991b, 50 Taf. 25.06, 07. Aus dem RGZM, Mainz, Inv. Nr. O. 21 465 und 21 466.
gerillten Arkadenreihe umrahmt: 11,9 x 2 cm (7) [B1IIIa2 (W)]. 275. Unbekannter Fundort (HU)604 Fundumstände unbekannt. Längliche NRZ aus Bronze-‐ guss. Im eingetieften Zierfeld durchbrochene, grob ausge-‐ führte Lilienverzierung. Zur Befestigung des Riemens dienten abstehende, mit je einem Niet durchschlagene Laschen: 2,7 x 1 cm [T]. 276. Unbekannter Fundort (HU)605 Streufund. HRZ mit stark durchbrochenem Liliendekor, eingerahmt in einen Perlstabrahmen unmittelbar an den Durchbrechungen und als Außenrahmen der RZ. Ebenfalls mit pyramidenförmig angebrachten Ösenzwingen. Das Profil zeigt ein eingeritztes Pflanzendekor (2, 2a) [B1Ic3]. 277. Wildungsmauer, NÖ (A)606 Streufund. Gut gearbeitete, einteilige NRZ mit parallelen Seiten und gerundetem Abschluss aus durchbrochenem Bronzeguss. Annähernd pyramidenförmige Fortsätze mit je einem Niet. Rand, wahrscheinlich nur entlang der Tülle, an beiden Seiten geperlt, aber stark verschliffen. Im einge-‐ tieften Zierfeld Lilienmotiv. Unterhalb der Zwinge sind beiderseits kleine, rechteckige, unverzierte Felder freige-‐ lassen. An der Schmalseite zwei umlaufende, parallel zu den Rändern verlaufende Rillen. Beide Niete bis auf einen kleinen Rest verloren: 3,35 x 1,28 x 0,54 (Zwinge), sonst 0,59-‐0,7 cm; 7,92 g [T]. 278. Zemun vodna Stanica na Dunavu I, 1a (SRB)607 Streufund. Wappenförmiger HRB mit durchbrochener Lilienverzierung, der Anhänger fehlt [A1IIa].
Fundliste 4: Unpublizierte Funde 279. Bágyog Gyűrhegy (HU)608 280. Bágyog Gyűrhegy, Grab 14 (HU)609 281. Feketič/Bácsfeketehegy, Grab 86 (HU)610
604 Ders., 54. Taf. 27.01. Streufund aus dem RGZM, Mainz, Inv. Nr. O.21 467. 605 Hampel 1905, 572, Fig. 1786 und 1788 (wahr-‐ scheinl. eine RZ aufgrund von identischen Bruchstel-‐ len). Ebenfalls: N. Fettich, Bronzeguss und Nomadenkunst. Seminarium Kondakovianum 2 (Budapest 1929), Taf. 9.02, 02a; lediglich spiegelver-‐ kehrt abgebildet. 606 Winter 1997, 124-‐125 Taf. 22: 15/1, 58:15/1. 607 Mrkobrad 1980, Taf. 120. – Stadler 2005, HRB Typ 9490. 608 Unpubliziert, Grabnummer unbekannt. – Stadler 2005, HRZ Typ 4460. 609 Unpubliziert. – Stadler 2005, HRZ Typ 4630.
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Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 282. Ferencszállás (HU)611 283. Gyenesdiás/Diás, Grab 87 (HU)612 284. Gyenesdiás/Diás (HU)613 285. Kiszombor G, Grab 49 (HU)614 286. Kiszombor G, Grab 56 (HU)615 287. Nagymágocs-‐Ótompa, Grab 23 (HU)616 288. Nagymágocs-‐Ótompa, Grab 41 (HU)617 289. Odžaci V, Grab 1 (SER)618 290. Odžaci V, Grab 7 (SER)619 291. Pitvaros-‐Víztározó, Grab 51 (HU)620 292. Pitvaros-‐Víztározó, Grab 167 (HU)621 293. Prša Bércz Sandgrube B (SK)622 294. Sammlung Fl., Streufund (HU)623 295. Smederevo, Grab 1896 (SER)624 296. Szentes-‐Nagyhegy, Grab 140 (HU)625 297. Szentes-‐Lapistó, Grab 15 (HU)626 298. Szentes-‐ Lapistó, Grab 40 (HU)627
299. Szentes, Umgebung (HU)628 300. Szil Homokbanya, Grab 15 (HU)629 301. Tápé-‐Lebő II. Kis-‐Homokos (HU)630 302. Temes Bezirk (HU)631 303. Tolna Harcz, Grab 1 (HU)632 304. Valalíky Vsechsvätých 85-‐83 (SK)633 305. Varna, A (BG)634 306. Varna, B (BG)635 307. Varna, C (BG)636 308. Vasasszonyfa, Grab „A“ (HU)637 309. Zagyvarékas (HU)638 310. Zillingtal, Grab 18 (A)639
627 Unpubliziert. KJM Museum, Inv. 54.7.44. – Szalon-‐
tai 1995, 128. – Stadler 2005, HRB Typ 9640. 628 Unpubliziert. KJM Museum, Inv. 57.189.1-‐2. – Sza-‐
lontai 1995, 128.
610 Unpublizierter Beschlag aus dem Szabadka Muse-‐
um. – Szalontai 1995, 127. 611 Unpubliziert. – Stadler 2005, HRZ Typ 4490. 612 Unpubliziert. – Stadler 2005, LS/NRB Typ 1180 und HRZ Typ 4470. 613 Hampel 1905, Taf. 443.03 614 Unpubliziert. MFM Inv. 53.9.82-‐96. – Szalontai 1995, 127. 615 Unpubliziert. MFM Inv. 539.100-‐110. – Szalontai 1995, 127. 616 Unpubliziert, KJM Inv. Nr. 55.37.1-‐17. – Szalontai 1995, 127. 617 Unpubliziert, KJM Inv. Nr. 55.37.1-‐17. – Szalontai 1995, 127. 618 Karmanski 1976, Taf. 1.01. – Stradler 2005, RZ Typ 4620. 619 Karmanski 1976, Taf. 5.10-‐12. – Stadler 2005, HRB Typ 9650. 620 Bende 1998a. – Ders. 1998b. – Szalontai 1995, 128. – Stadler 2005, RZ Typ 4710. 621 Bende 1998a. – Ders. 1998b. – Szalontai 1995, 128. 622 Unpubliziert. – Stadler 2005, HRZ Typ 4490. 623 Unpubliziert. – Ders., Zwei HRZ Typ 4460. 624 Ders., RZ Typ 8230. 625 Unpubliziert. KJM Museum, Inv. 57.3.203-‐234. – Szalontai 1995, 128. 626 Unpubliziert. KJM Museum, Inv. 54.7.44. – Ders., 128. – Stadler 2005, RZ Typ 4540.
190
629 Unpubliziert. – Stadler 2005, HRZ Typ 4630. 630 Unpubliziert. MFM GyN 67. – Szalontai 1995, 128. – Einzige Erwähnung: „Gräber, eine Reiterbestattung. 11 Gräber mit Beigaben versehen, davon eins mit ei-‐ ner awarenzeitlichen GG: HRZ mit Liliendekor.“ 631 Unpubliziert. MNM Inv. 119/1914. – Szalontai 1995, 128; Stadler 2005, RZ Typ 4480. 632 Unpubliziert. – Ders., HRB Typ 9630. 633 Unpubliziert. – Ders., RZ Typ 4710. 634 Einzelfund. Eine NRZ mit geometrisch durchbro-‐ chenem Liliendekor, plastisch gestalteter Oberfläche und Tierkopfzwingen. Unpubliziert; durch Dr. G. Csiky erfahren. 635 Einzelfund. Ein LS/NRB mit geometrisch durch-‐ brochenem Liliendekor und plastisch gestalteter Oberfläche. Unpubliziert; s.o. 636 Einzelfund. Eine NRZ ohne Tüllennachahmung, und mit drei Lilien im Mittelfeld durchbrochen, sowie glatten Ohrenzwingen. Unpubliziert; s.o. 637 Fundumstände unbekannt. HRZ weist eine Beson-‐ derheit in der Gestaltung des oberen Abschlusses auf. Diese Form könnte ebenso gut aus einer Tülle als auch aus Zwingenfortsätzen hervorgegangen sein. Die Beschlagteile der HRB tragen einen stark entwickel-‐ ten Perlrand, ebenso wie der Beschlagteil der HRZ. Unpubliziert; Szalontai 1995, 128. 638 Unpubliziert. MNM Inv. Nr. 19.1930.5. – Ders., 128. 639 Caspart 1935. – Daim 1996b, 372-‐378. – Ders. 1998, 97-‐155. – Stadler 2005, HRZ Typ 4460, HRB 9630.
Tabellen und Tafeln
Tabellen und Tafeln
X X X X X X X X
rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck.
X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X
152 ? ? ? 150 124 153 148 ? 148 113 ? ? 175 150 ? 160 165 ? ? 52 (-‐) 152 160 130 ? 143 156 140 130 155 150 178 ? 150 ? 177 150
? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? 30 ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
Frau ? Frau Frau ? Mädch. Mann ? Mann Frau Junge Mann Junge ? Mann Frau ? ? ? ? ? ? Mann Frau Mann Mann Frau Mann ? Mann Mann Mann Junge Frau ? Mann Frau
Breite in cm
15 16 17 18 19 20 21 22 24 26 27 28 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55
Adult Adult Adult Juvenil Adult Adult Adult Infans I Juve-‐ nil/adult? Adult Adult ? Juvenil Adult Kind ? ? Adult Adult Infans II Matur Infans II ? Adult Juvenil ? ? ? ? ? ? Matur Adult ? Adult Adult Adult ? Adult Juvenil? Adult Infans I Matur ? Adult Adult
Länge in cm
Mann Mann Frau ? ? Mann Frau Frau ? ?
Tiefe in cm
? 36 ? 31 ? 45 36 ? ? ?
Orientierung und -‐grad der Grabgru-‐ be
170 175 130 114 (-‐) 82 (-‐) 177 163 160 ? 159
X X X X X X
(X)
NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 345 NNW-‐SSO; 345 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 337 NNW-‐SSO; 337 NW-‐SO; 320 NNW-‐SSO; 338 NNW-‐SSO; 345
10-‐15 10-‐15 12-‐20 8-‐10 5-‐6 9-‐10 37 52 ? 30
220 195 190 123 100 90 73 232 2-‐3 212
90 100 81 50 140 190 211 50 -‐ 75
X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X
X X X X X
NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 336 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 338 NNW-‐SSO; 339 NNW-‐SSO; 345 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NW-‐SO; 320 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; ? NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 343 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 348 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 330 NW-‐SO; 320 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 NW-‐SO; 308 N-‐S; 350
30 54 15 54 10-‐15 11 15-‐20 15 84 41 53 60 20-‐27 20 15 38 5 10 18 20 10 25 45 35 50 55 48 35 32 40 45 28 28 20 40 15 112 90
220 220 227 230 227 182 218 200 240 213 202 230 160 200 260 180 ? 135 240 240 210 135 220 210 210 240 220 240 200 207 225 218 200 147 200 90 222 230
70-‐75 100 75 92 93-‐95 50-‐60 74-‐85 70 100 96 82 85 64 80 95-‐100 85 70 80 80 85 84 60 80 80 90 85 86 85 80 82 85 76 80 66 70 67 73 80
X X X X X
Beigaben Gürtelgarnitur
rechteck. ? rechteck. ? ? rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck.
Geschlecht
X X X X X
Alter
Skelettbreite in cm
Störung
3 4 5 8 9 10 11 12 13 14
Grabgrube
Grabnummer
Pfosten Skelettlänge in cm
191
220 220 ? ? 155 225 210 195 230 130
77 78 ? ? 58 80 80 65 80 60
Ø 84 cm
42 40 ? ? 50 30 25 30 50 25
Ø 194 cm
NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 N-‐S; 360 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 340 NNW-‐SSO; 330 N-‐S; 357 NNW-‐SSO; 328 NNW-‐SSO; 340
Ø 33,55 cm; Männer Ø 38 cm; Frauen Ø 40 cm
NNW-‐SSO: 88%; NW-‐ SO: 4%; NS: 4% Ø 336°
X X X X X X X
26,2 % der Männer
? ? Infans Juvenil Infans II Adult Adult Adult ? Infans
63,8 %
? ? Mädch. ? Mann Frau Frau Mann Junge
? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
Männl.: 19 = 32,75% Weibl.: 16 = 27,6 % Unbest.: 23 = 39,65 %
150 ? 58 (-‐) 118 109 ? 155 151 162 ?
X X
Erw.Mann Ø 166,4 cm; Frau Ø 151 cm
26%-‐29% ca. 1/3
rechteck. rechteck. ? ? rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck. rechteck.
50%
X ? ? ? X
100%
58 59 60 61 63 64 65 66 67 69
100%
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Tab. 15: Die Auswertung der awarnezeitlichen Gräber von Rákóczifalva.
2
S/BA/AR/ BE AL
3
2
Ártánd-‐Kapitány dűlő, Grab 164
NRZ B1IIa2
4
2
Ártánd Kapitány dűlő, Grab 171
5
4
Bajna, Grab 1
6 7
5 5
8
Datierung des Grabes
NRZ B1Ic3; NRB CIIa, NRB AIa; LS AIc HRB B4Ia
Kombination an Lilientypen
2
Alsózsolca Petőfi Straße 18, Grab 1 Ártánd Kapitány dűlő, Grab 76
Typologie der Beifunde in Seriation
Typologie der Lilienbeschläge in Seriation
1
Typologie der Lilienbeschläge
Nr. in Verbreitungskarten
1
Fundort und Grabnummer
Nr. in Seriation
Fundliste 1: Gürtelgarnituren aus geschlossenen Fundverbänden
DJ/FF/FI
I/II
I
U
CH/CU/ER/ DX DW
II
NRZ A1IV1a1 (W)
J
EZ
IV
SpA I-‐II
HRZ B1II1a1 (3Ö); PB AIIb
BV
FV
II
Balatonszőlős, Grab B Balatonszőlős, Grab C
NRB AIa GS BIIb; NRB AIIb
AR BQ/AV
DK CH/CU/DH
I II
5
Balatonszőlős Grab D
O/AX
GA
9
6
Biatorbágy-‐Budapark, Grab 264
HRZ A1IV1b2 (W); NRZ B1Ia2; NRB BIIa HRB B4Ic
AN
EF/DQ
I/II /IV I
SpA I-‐ II?
10
7
Bilisics, Grab 1
NRZ B1Ie2; NRB AIId
AW
FM/DW
I/II
11
7
Bilisics, Grab 7
NRZ B1Ia1; NRB CIIb
N/BB
I/II
12
8
Budapest-‐Lóversenytér, FO 26, Grab 1
AN/BU
I
13
9
-‐
DB/EP/GA
IV
SpA I-‐II
14
10
Budapest-‐Wekerle-‐telep, FO 28, Grab 35 Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 14
HRZ B2Ie3 (ZM); NRZ B2Ic3 (Z); HRB B4Ic; PB AIb NRZ A1IVa1 (VW)
CH/CU/DI/ EV EG
PB AIa
BT
DH/EC
I
15
10
Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 19
HRB A2IIc
AI
DA/EA
II
16
10
Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 8
NRZ A1IV1a1 (W)
J
CA/BX/CX
IV
SpA I-‐II
192
Tabellen und Tafeln
17
11
CH/CV/DJ/D Z/FE DN/FX
I
18
12
I/II /IV
SpA III
19
13
20
14
Budapest-‐Leányka Straße-‐ Tompa Straße, FO 68, Grab C Budapest, FO 69, Grab 13
H/AB
DI
II
NRB AIa
AR
I
Bogojevo, Grab 18
NRZ B1Ia2
O
CH/CP/DH/E H/FL FK/DY
21
133
I
22
134
Čelarevo, Grab 8
HRZ B1Ic2; NRZ B1Ic2
D/R
I
SpA III
23
134
Čelarevo, Grab 22
GS BVa
-‐
V
24
134
Čelarevo, Grab 119
HRB A1IIc
AD
DM/DO/EK/ EV/FO/DR CH/CV/DH/ EA/FU CS/FH
II
25
134
Čelarevo, Grab, 162
Q
SpA III
134
Čelarevo, Grab 361
AF
ER/FO/FX/ DY CM/DC/FD
I
26
HRZ B1I1c1 (M); NRZ B1Ic1 HRB A2Ia
I
27
16
Cikó, Grab 183
HRB B2Ib
AC
DZ
I
28
16
Cikó, Grab 519
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
I
SpA III
29
114
PB AIa; NRB BIIa
BT/AU
I/II
30
114
HRZ B1Ia1; NRZ B1Ia1
A/N
I
31
114
GS AVa; LS AIIa
BO/BF
115
NRB BIIc
AZ
CL/DB/GA
II/ V II
32
Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 10 Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 11 Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő, Grab 16 Čunovo, Grab 5
DN/EQ/EY/ DW CF/CT/DC/ EQ/ED DN/EQ/EY/ DW DJ/FV
33
115
Čunovo, Grab. 44
LS AIc; HRB B4Ia
BE/AL
I
34
115
Čunovo, Grab. 92
HRB B4Ib
AM
CH/CQ/EV/ FU CK/DS
I
35
129 129
NRZ B1Ia2; HRB A3Va; LS BIc; NRB AIb; GS AII1b NRZ B2Ic3
O/BJ/AS/B M Z
I/II /V I
38
19
NRZ A2II2b (E)
-‐
II
39
19
Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 8
F/AX/BR/L
19
Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 35
-‐
CB/DJ
I/II /III II
40
HRZ B1IIIa2; NRB 2IIa; GS BIc; NRZ B1IV1a1 NRZ A1IIa1
EU/FN/FV/ FY EL/EW/FR/ FY CB/CL/DB/ ES DJ/DF/FM
36
Dolní Dunajovice, Bezirk Břec-‐ lav, Grab 6 Dolní Dunajovice, Bezirk Břec-‐ lav, Grab 7 Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 4
41
19
Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 41
NRZ B2IIc3
AA
II
42
20
Egerág
GS BII1c; HRB A3II1c
EF/FD/FN/ DQ DB/EA
II
43
21
Felgyő, Grab 63
HRZ B1Ic1; NRZ B1Ia1
C/N
I
SpA III
44
21
Felgyő, Grab 68
I/AB/AQ/A X/BJ/BW
II
45
25
Gátér, Grab 2
HRZ B2IId4 (Z); NRZ B2IId4; HRB B4IId; NRB BIIa; LS BIc; PB BIId NRZ A1IV1a1 (V)
DF/EQ/EY/ FT/DX/DW -‐
M
ED
IV
SpA I-‐II
46
25
Gátér, Grab 142
Z/AM/AU/ BJ
FM
I/II
47
25
Gátér, Grab 222
HRZ B1II1c3; NRZ B2Ic3; HRB B4Ib; NRB AIIa; LS BIc NRZ B2Ia1
W
I
SpA III
48
28
Gyomaendröd, Grab 44
HRZ B2Ic3; NRZ B2Ia3
G/Y
I
SpA III
49
29
Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 258
NRZ B1IIa1; NRB CIIc
T/BB
DN/EQ/FU/ DW CU/DN/EQ/ EX/DW -‐
II
50
29
Győr-‐Téglavető dűlő, Grab 678
LS CIVa; NRB CIIb
BA
CI/CU/CX/ FU
II/ IV
Budapest, Népstadion FO 42, Grab 22 Budapest-‐Csepel, Szabadkikötő, FO 65
PB AIb
BU
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1; GS AIV2a (1); LS BIVc; NRB AIIa HRZ B2IId4; NRZ B2IId4
A/W/BN/B K/AU
SpA I-‐II
193
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 51
29
Győr-‐Téglavető dűlő, Grab, 776
NRZ A2IIc3
-‐
EE/FL/DR
II
SpA I-‐II
52
30
Halimba, Grab 189
GS AVa (M)
BP
BZ/DJ/DY
V
53
30
Halimba, Grab 194
NRZ B1IIa1; LS AIc
T/BE
DK/EV
I/II
54
30
Halimba, Grab 227
AO/BJ/AU
CU/EV
I/II
55
30
Halimba, Grab 237
HRB B4IIb; LS BIc; NRB AIIa NRB AIa
AR
I
56
31
Hódmezővásárhely-‐Batida
HRZ B1Ia2; NRZ B1Ia2
B/O
CH/CU/DH/ EI/EV/FM -‐
I
SpA III
57
32
Hódmezővásárhely-‐Tarjánvég
HRZ B1Ia2, LS AIc
B/BE
CU/EY/FU
I
58
116
Holiare, Grab 316
HRB B4IIb
AO
CH/CU/FB
II
59
116
Holiare, Grab, 770
HRZ B1Ia1
A
DN/EY/FU
I
SpA III
60
33
Homokmégy-‐Halom, Grab 30
HRB B4IIb
AO
CR/FW/DS
II
61
33
Homokmégy-‐Halom, Grab 48
HRZ B2Ia1; NRZ B1Ia1
N
I
SpA III
62
33
Homokmégy-‐Halom, Grab 49
LS AIa
BC
I
SpA III
63
33
Homokmégy-‐Halom, Grab 131
NRB AIIb; LS BIc
AV/BJ
I/II
64
135
GS AIIb
-‐
II
65
117
Horgoš, Grab 5 Hraničná pri Hornáde, Grab 32
DN/EQ/FA/ FU CM/DN/EQ/ FB/FU/DW CH/CR/EV/ FK CC/FP
HRZ A1IV1a1 (V)
-‐
IV
SpA I-‐II
66
117
Hraničná pri Hornáde, Grab 41
NRZ B2Ia1
W
I
67
117
Hraničná pri Hornáde, Grab 100
NRB AIa
AR
CL/DD/EA/ ES/FI CC/CL/DD/ EA/DP FA/FM
I
68
117
Hraničná pri Hornáde, Grab 142
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
I
SpA III
69
34
Jánoshida, Grab 3
AU/BF/AD
II
70
35
Jutas, Grab 7
II
71
35
Jutas, Grab 28
NRB AIIa; LS AIIa; HRB A1IIc HRB A2IIc; LS AIIc; NRB AIIa LS CIIc; NRB BIIa
DN/EQ/FE/ FU/DW CH/CU/FB/ FU -‐
II
72
35
Jutas, Grab 47
HRB A3IIIb; LS AIb
BD
DB/EA/ET/ FI FB
73
36
Kaposvár XIV, Grab 70
U/AU/BA
ED/FM/DS
74
36
Kaposvár XIV, Grab 118
A/O/BH
EV/FU/DS
I/II
75
36
Kaposvár XXXIII, Grab 10
NRZ B1IIa2; NRB AIIa; NRB CIIa HRZ B1Ia1; NRZ B1Ia2; LS AIIc HRB A3Vb; NRB AIIa
I/ III II
AU/GD
EJ
76
36
Kaposvár XXXIII, Grab 14
AY/AA
GA
77
37
Kecel-‐Körtefahegy, Grab 9
NRZ B2IIc3; HRZ B2IIIe3 (V); NRB BIIb NRZ B1Ib3
P
78
37
Kecel-‐Körtefahegy, Grab 84
I/AB/AQ/A Y/BF/AS
I/II
79
39
Kékesd, Grab 5
HRZ B2IId4 (Z); NRZ B2IId4; HRB B4IId; NRB BIIb; LS AIIa; NRB AIb GS AVa
CL/BA/ES/ DA EV/FU
II/ V II/ III I
BO
FT
V
80
40
Keszthely A
H/AB/BI/A W/BW
-‐
II
81
41
Kisköre-‐Halastó, Grab 66
-‐
EQ/FU/DW
?
82
41
Kisköre-‐Halastó, Grab 143
HRZ B2IId4; NRZ B2IId4; HRB A64IId; LS AIId; NRB AIId; PB BIId; GS BIId HRZ und NRZ stark bruch-‐ haft HRZ B1Ia2
B
I
SpA III
83
42
Kiskőrös, Grab 147
HRZ B1Ic2; NRZ B2Ia2
D/X
I
SpA III
84
42
Kiskőrös, Grab 155
NRZ B2Ic3; HRB B4Ic
Z/AN
DO/EV/FU/ DW DO/ER/EV/ DY EZ/DQ
I
194
AI/BH/AU AX
Tabellen und Tafeln
85
118
Komárno-‐Hadovce, Grab 24
BS
DG/FN/DY
I
Komárno-‐Hadovce, Grab 36
HRZ B1Ic3+; NRZ B2Ic3+; HRB A1Ic NRZ A1IV1a1 (W)
86
118
J
EU
IV
SpA I-‐II
87
119
Komárno-‐Schiffswerft, Grab 79
HRZ B1Ia1; NRZ B1IIa1
A/T
I/II
SpA III
88
119
Komárno-‐Schiffswerft, Grab 142
NRZ B2Ic3; HRB A2Ic
Z/AG
DM/EQ/FT/ DY DV
I
89
120
Komarno-‐Varadiho, Grab 21
HRZ B2Ic3 (Z)
G
I
SpA III
90
44
Kölked-‐Feketekapu, Grab 199
HRB A1Vb; NRB CIIa
AJ/BA
DN/ER/EY/ DY CN
91
44
Kölked-‐Feketekapu, Grab 236
LS AIa, NRB CIIa
BC/BA
CH/DH/EU
II/ V I/II
92
44
Kölked-‐Feketekapu, Grab 402
NRB AIb; PB AIa, GS BIa
AS/BT
BZ/CP/EL
I
93
44
Kölked-‐Feketekapu, Grab 418
HRB A1Vc; NRB AIIa
AK/AU
EA/ES
94
46
Kunszállás, Grab 6
AN
EN
95
98
Leobersdorf, Grab 129
HRZ B1IV2c2; NRZ B1IV2c3; HRB B4Ic NRB AIIa
AU
96
98
Leobersdorf, Grab 133
NRB AIa
AR
CH/CV/DK/ GA/FH CJ/DK/EV
II/ V I/ IV II I
97
98
Leobersdorf, Grab 145A
AM/BK/BB
CF/EV
47
Lukásháza-‐Hegyalja dűlő, Grab 8
BA/BH
DC/FW
99
136
Mali Idjoš, ohne Grabnr.
-‐
100
136
Mali Idjoš, Grab 6
W/AL/BK/ AZ N
I/II /IV II/ IV I/II /IV I
98
101
136
Mali Idjoš, Grab 21-‐a
I/ IV
SpA III
102
48
Mártély, Grab 2
HRB B4Ib; LS BIVc; NRB CIIb NRZ B2IV1a1; NRB CIIa; LS AIIc NRZ B2Ia1; HRB B4Ia; LS BIVc; NRB BIIc HRZ B1Ia2+ (V); NRZ B1Ia1 HRZ B1Ia1 (V); HRZ B1Ia2 (V); NRZ B1Ia1; HRB B4Ia; NRB BIVc NRZ B1IIa1
103
99
Mistelbach, Grab 36
104
99
105
SpA III
N/AL
DN/EQ/EV/ FU/DW -‐
T
CM/FE
II
AN/BK
FU/DR
AU
49
Mosonszentjános, Grab 27
HRZ B1Ia2 (W)
-‐
BZ/CD/DJ/ FU DH/DZ/GA
I/ IV II
Mistelbach, Grab 56
HRZ B1I1a3; HRB B4Ic; LS BIVc NRZ B1IIb1 (V); NRB AIIa
I
106
100
Münchendorf, Grab 7
Z/AN/BM
FO
50
Nagypall I, Grab 28
BQ
CL/DF/DZ
I/II /IV II
107
HRZ B1IV1c3+; NRZ B2Ic3; HRB B4Ic; GS AII1b GS BIIb
108
121
Nové Zámky, Grab 92
HRB A2IIa
AH
II
109
121
Nové Zámky, Grab 98
HRZ B2IIIa2 (W)
-‐
CB/CL/DE/ DZ/FM ES/FR
III
110
121
Nové Zamky, Grab 387
I/BG/AU
EZ
II
111
121
Nové Zamky, Grab 430
HRZ B2IId4 (Z); NRZ B2IIe4 (Z); HRB A3IId; LS AIIb; NRB AIIa HRZ B1Ic1; LS AIIb
C/BG
I/II
112
121
Nové Zamky, Grab 439
HRB A2Ia; GS BIIc; LS AIIA
AF/BF
CQ/DH/EV/ FI CF/CO/DT
I/II
113
121
Nové Zamky, Grab 512
HRZ A1Ia2 (W)
-‐
CN/DH
I
SpA I-‐II
114
137
Odžaci, Grab 14
F/E
-‐
52
Oroshaza-‐Béke, Grab 82
AO
116
52
Orosháza-‐Béke, Grab 104
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia2
A/X
CH/CL/CR/ FC/DS DN/EQ/DW
II/ III II/ V I
115
HRZ B1IIId2, HRZ B1II1a2 (VM3Ö) HRB B4IIb, LS AIVc
117
53
Öskű, Grab 7
S/AP/BH
BY/GA/FR
I/II
118
54
Pilismarót-‐Basaharc, Grab 6
NRZ B1Ic3; HRB B4IIc; LS AIIc HRZ B1Ia2 (Z); NRZ B2Ia1 (Z)
-‐
DN/ER/EY/ DY
I
SpA III
SpA III
SpA III
195
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 119
54
Pilismarót-‐Basaharc, A
BE/AU/GC
CK
I/II
Prša, Grab 37
HRB A3Ic; LS AIc; NRB AIIa NRZ A1IV1a1
120
122
L
CC/DH/ES
IV
SpA I-‐II
121
122
Prša, Grab 46
HRZ B1Ic2; NRZ B1Ic2
D/R
I
SpA III
122
122
Prša, Grab 110
B/AN/BH
I/II
123
122
Prša, Grab 113
HRZ B1Ia2; HRB B4Ic; LS AIIc HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
DO/EQ/FB/ DW CW/FB/FP
I
SpA III
124
122
Prša, Grab 117
NRB AIIa
AU
II
125
56
HRB B4Ia
AL
I
126
57
Rákóczifalva-‐Kastélydomb, Grab 30 Rákóczifalva, FO 8, Grab 24
HRZ B1Ia1
A
I
SpA III
127
57
Rákóczifalva, FO 8, Grab 54
HRB B4IIc
AP
DN/EQ/FE/ DW CH/CU/CQ/ DK/EH/FT CI/CU/EG/ EM/FP DN/EG/EQ/ EY/FU/DX/ DW/DY/CU CS/FN/DQ
II
128
58
Rákóczifalv, FO 8A, Grab 31
AZ/AM/X/ BR
FQ
I/II /III
129
58
Rákóczifalva, FO 8A, Grab 145
HRZ B2IIIc3; NRB BIIc; HRB B4Ib; NRZ B2Ia2; GS BIc HRZ B1Ia1
A
FB/DN
I
SpA III
130
58
Rákóczifalva, FO 8A, Grab 146
NRZ B2Ia3
Y
DN/EQ/DW
I
SpA III
131
59
Regöly, Grab 12
AE/AX
FQ
132
59
Regöly, Grab 62
NRZ A1I1a2; HRB A1IIIa; NRB BIIa HRB A1Vb; NRB AIa
AJ/AR
CP
I/II /III I/V
SpA I-‐ II?
133
59
Regöly, Grab 84
HRZ A1IV2a1 (W)
-‐
DA/FG
IV
SpA I-‐II
134
59
Regöly, Grab 120
RDZ I+
-‐
CS/FU
I
135
60
Romonya I, Grab 31
NRZ A2Ia1 (W)
K
I
SpA I-‐II
136
123
Šal’a-‐Duslo II, Grab A
HRZ B2II1e2 (M); GS BIIIa
-‐
BZ/CB/DB/ EE/FG DO/ER/DY
137
123
Šal’a-‐Duslo II, Grab B
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
DO/DS/DW
II/ III I
138
124
Šebastovce, Grab 221
HRB A1Vc
AK
V
139
124
Šebastovce, Grab 292
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
BZ/CD/CN/ DB DN/DW
I
SpA III
140
61
Sobor
HRB B4Ic
AN
FN/DV
I
141
108
Sommerein, Garb 133
NRB AIc
AT
I
142
125
Štúrovo, Grab 5
NRZ A1IV1a1 (R); NRB AIa
L/AR
125
Štúrovo, Grab 20
NRZ B1IIa2; NRB BIIa
U/AX
I/ IV II
SpA I-‐II
143
CH/CJ/CP/DI /EL/FB/FI CE/DH/DG/ GB -‐
144
125
Štúrovo, Grab 227
GS BIIIb
-‐
CH/DH/EP
III
145
63
PB AIb; NRB AIIa
BU/AU
CQ/DK/EZ
I/II
146
63
HRZ B1Ia1
A
SpA III
64
HRB A5Ia
-‐
I
148
64
Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 80
O
I
SpA III
149
64
Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 88
(HRZ Ia (bruchhaft), NRZ B1Ia2 HRZ B1Ia2; NRZ B1Ia2
I
SpA III
150
65
Szebény I, Grab 304
NRB 3IIb
BB
II
151
65
Szebény I, Grab 140
HRB A1IIIa
AE
III
152
65
Szebény I, Grab 203
HRB A1IIIa
AE
DN/EQ/EY/ DW CB/CL/CO/ ES/FI DN/EQ/FB/ FU/DW DN/EQ/EY/ DW CH/CU/DK/ EV/FU CI/CS/CW/ FF EJ/FC/FM/ DR
I
147
Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 158 Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68, Grab 390 Szarvas-‐Rózsás, FO 75, Grab 44
III
196
A/W
B/O
SpA III
Tabellen und Tafeln
153
65
Szebény I, Grab 209
NRZ B1IIa2, LS AIVb
U
CJ/EV/DR
II/ V I/II
154
65
Szebény I, Grab 245
R/AU/BF
155
65
Szebény I, Grab 316
NRZ B1Ic2; NRB 1IIa; LS AIIa NRB AIIa, LS AIIb
156
65
Szebény I, Grab 335
GS AIIIb; NRB BIIb
BB
157
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 38
E/AG/BD
158
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 111
F
DF/EB/DP
159
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 124
AR
160
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 139
161
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 214
HRZ B1II1d2 (MV3Ö); HRB A3Ib (M); GS BIc (M.); LS AIb; HRB A2Ic HRZ B1IIIa2; NRZ B2Ie1 (M) HRZ B1I1a3 (VM); NRB AIa; HRB C1Ic (M) HRZ B1I1a3 (P); NRZ B2Ic3; HRB A2Ic; LS BIId HRB A1Ia (M)
CH/DL/EL/ EV/FM/FX CH/CP/DH/ EV CE/DJ/EL/ FM FQ
II
II/ III I/II
FM
I/ III I
Z/AG/BI
FI/DS
I/II
BS
I
I
A/Q
CH/CN/DB/ FM/GE BD/FS/FX/ DS DO/FS/DW
162
66
Szeged-‐Kundomb, Grab 285
HRB A1Ic
-‐
163
67
Szeged-‐Makkoserdő, Grab 82
HRZ B1Ia1; NRZ B1Ic1
I
SpA III
164
67
Szeged-‐Makkoserdő, Grab 105
HRZ B1Ia1; NRZ B1Ia2
A/O
DN/ER/DY
I
SpA III
165
67
Szeged-‐Makkoserdő, Grab 155
HRZ B1Ia2; NRZ I2
B
ER/DW
I
SpA III
166
67
Szeged-‐Makkoserdő, Grab 311
HRZ B1Ia2; NRZ B2Ia1
B/W
I
SpA III
167
68
Szeged-‐Öthalmom
HRB A1Vc
AK
V
168
69
Székkutas-‐Kápolnadűlő, Grab 3
HRZ B1Ia1; NRZ B1Ia1
A/N
DO/ER/FS/ DY CH/CV/EH/ EW/FM/DW DO/ER/DY
I
SpA III
169
69
HRB B3Ic
GC
70
NRZ B1IIa2
U
DL/EI/EV/F U/DU DY
I
170
II
171
71
Székkutas-‐Kápolnadűlő, Grab 369 Szekszárd-‐Bogyiszlói Strasse, Grab 20 Szellő-‐Vöő malom, Grab 9
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
I
SpA III
172
71
Szellő-‐Vöő malom, Grab 69
HRZ B1Ia2; NRZ B1Ia2
B/O
I
SpA III
173
72
Szent-‐Erzsébet/Erzébet
AT/BA/GC
I/II
174
73
Szentes-‐Kaján, Grab 97
HRB A3Ib; NRB AIc; NRB CIIa NRZ A2IV1a1 (W)
-‐
DN/EY/FU/ DW DN/EA/EQ/ EY/FU/DW CH/CR/FE/ FM DE/FP
IV
SpA I-‐II
175
73
Szentes-‐Kaján, Grab 107
GS BIV1a; HRB B4IV1a
-‐
CV/FH/FW
IV
176
73
Szentes-‐Kaján, Grab 143
LS AIc; NRB AIc; NRB AIa
BE/AT/AR
I
177
73
Szentes-‐Kaján, Grab 159
R/BB
I/II
178
73
Szentes-‐Kaján, Grab 330
73
Szentes-‐Kaján, Grab 353
CA/BX/FV
I/II /IV I
179
HRZ B2Ie2; NRZ B1Ic2; NRB CIIb NRZ B1IV1a1 (R); HRB B4Ib; GS AIIa; NRB AIIa HRB A1Ia
CH/CV/FD/ CU EC/FB/FP/ FV CS/FU
180
74
Szentes-‐Nagyhegy, Grab 217
GS AVa; LS BIc
BO/BJ
CO/FJ/DU
I/V
181
77
Szirák, Grab 52
NRZ A1IV1a1 (R); NRB AIb
L/AS
DH/EV
182
78
Szőreg-‐Belső ugar, Grab 4
L/S
DH/CU
183
79
Táp-‐Borka, Grab 3
NRZ A1IV1a1 (R); NRZ B1Ic3 HRB C3IIIa; NRB AIIa
AU
CH/EV/CU
184
81
Tiszafüred, Grab 25
NRZ A1Ia1 (W)
-‐
BY/CY/ES
I/ IV I/ IV II/ III I
185
81
Tiszafüred, Grab 1183
K
CD/CZ
I
SpA I-‐II
186
81
Tiszafüred, Grab 1187
NRZ A2Ia1 (W); NRZ A2Ia2 (W) GS AIIa
BL
CV/DH/EH/ DT
II
AU/BG
V/AM/BL/ AU -‐
SpA I-‐II SpA I-‐II
197
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 187
81
Tiszafüred, Grab 1214
NRZ A1VA1 (MWV)
-‐
CB/BY/DB
IV
SpA I-‐II
188
82
Tiszavárkony, Grab 93
BV/BP/GD
CE
83
Tolna
AG
190
84
NRZ B1Ia2
O
191
85
Toponar-‐Fészerlakpuszta, Grab 106 Üllő I, Grab 186
AH/BF/AU
II
192
85
Üllő I, Grab 187
HRB C2IIa; LS AIIa; NRB AIIa NRZ B2Ia2
I
193
86
Üllő II, Grab 129
NRZ B1Ia1; HRZ A1II1a1
N
BD/EN/DV/ GE CG/DI/EH/ DT CH/EZ/FT/ CU CG/DB/EB/T /ET EQ/DR
II/ V I/ III I
189
NRZ B2Va1; HRB A3Vb; PB AIIb; GS AVa (M) NRZ B1IIIc3; HRB A2Ic
I/II
194
126
Valaliky, Grab 42
HRZ B1Ia1; NRZ B1Ia2
A/O
EW/FB
I
SpA I-‐ II?
195
126
Valaliky, Grab 54
GS AIIa
BL
II
196
89
Visznek-‐Kecskehegy, Grab 27
HRB A2IIa; HRZ B1II1d1
AH
CH/CZ/EM/ GB/DR/CV EY
II
197
89
Visznek-‐Kecskehegy, Grab 58
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
CT/DK/EV
I
198
90
Vörs-‐Papkert B, 397
NRZ B1Ia1
N
DN/EQ
I
SpA III
199
109
Vösendorf, Grab 76
NRZ B1Ic3; NRZ B2Ia2
S/X
I
200
109
Vösendorf, Grab 564
NRZ B2Ia3; HRB B4Ib
Y/AM
DB/CY/EG/ EH/GA/FM/ DW EU
I
201
141
Vrbas, Grab 65
NRZ B1IIa2
U
II
SpA III
202
141
Vrbas, Grab 76
HRB A2Ia
AF
I
203
141
Vrbas, Grab 77
HRB A2Ia
AF
I
SpA III
204
141
Vrbas, Grab 82
HRZ B2Ic3; HRB A2Ic
G/AG
CH/DN/EQ/ EV/FU/DW CG/DY/DH/ DF/ER/FE CH/EQ/DX/ DW/CU EO/DS
I
205
141
Vrbas, Grab 83
HRB A2Ia
AF
I
SpA III
206
110
Wiener-‐Neustadt, Grab 13
HRZ B1Ia1
A
DO/ER/DY/ CU DM/EY
I
SpA III
207
92
Zalakomár
NRZ A1Ia3; PB AIa
BT
DB/EB/ES
I
SpA I-‐II
208
93
Zamárdi, Grab 611
NRZ B2Ic1; HRB A3Ic
-‐
BZ/CB/EA
I
209
93
Zamárdi, Grab 805
I/II
93
Zamárdi, Grab 1360
AO/AT/AU /BF -‐
CV/EV
210
HRB B4IIb; NRB AIc; NRB AIIa; PB AIa NRZ A2III1c1 (W)
DB/EA/FH
III
SpA I-‐II
211
127
Želovce, Grab 363
I/II
127
Želovce, Grab 485
G/AA/AP/B A AO
EO/FU
212
HRZ B2Ic3; NRZ B2IIc3; HRB B4IIc; NRB CIIa HRB D4IIb
II
213
128
Žitavska Tôň, Grab 31
L/BG
I/II /IV
SpA I-‐ II?
214
112
Zillingstal
J/N
-‐
215
113
Zwölfaxing, Grab 13
NRZ B2Ib3; NRZ A2IVa1(R); NRZ A1IV1a1 (R); LS AIIb NRZ A1IV1a1 (W); NRZ B1Ia1 HRB A2Ib; GS AIV2a (1)
CH/CV/EV/ FH/DY CO/CZ
AC/BN
CJ/FU/CU
SpA I-‐ II?
216
113
Zwölfaxing, Grab 22a
NRZ B1Ia2
O
217
113
Zwölfaxing, Grab 28
HRZ B1Ia1; NRZ B2Ia1
A/W
I
SpA III
218
113
Zwölfaxing, Grab 61
HRZ B1IIIc3
-‐
III
219
113
Zwölfaxing, Grab 196
NRZ A2IIIa1
-‐
DO/ER/GB/ DY ER/FE/FU/D Y CM/EK/EX/ FJ/DS/DY BY/CL
I/ IV I/ IV I
III
SpA I-‐II
-‐
SpA III
Tab. 16: Funde aus geschlossenen Fundverbänden. Bei den Datierungen mit ? kann es sich um Altstücke handeln.
198
Tabellen und Tafeln
-‐ -‐ 19 96 96 29 130 40
230 231 232 233 234
41 41 41 44 45
235 236 237 238 239 240 241 242 243 244
50 121 146 59 59 62 69 87 90 90
Budapest, FO 32, Grab 8 NRZ A2IVa1 (W) Csongrád-‐Hunyadi tér, 6 NRZ stark deformiert Dunaszekcső-‐Téglagyár, Grab 109 LS AIVa Edelstal, Grab 2 HRB A5Ia Edelstal, Grab 181 HRZ B2Ie2 Fülöpszállas-‐Kiskunsági HRB A3Ic Ježkovice, Bezirk Vyškov, Grab 30 HRB A1Ib Keszthely, B HRB A3Ic; GS AVa; NRB AIa; NRZ A1Va1 (WV) Kisköre-‐Halastó, Grab 72 HRB A3IIIc Kisköre-‐Halastó, Grab 73 a HRB stark bruchhaft Kisköre-‐Halastó, Grab 167 HRZ B1Ia1; NRZ bruchhaft Kölked-‐Feketekapu B, Grab 210 GS AIV2a (2) Kunbaracs, Kiskunmajsa-‐Kőkút 5, NRZ B2I1c3 Grab 14 Nagypall I, Grab 80 HRZ A1IV1a2 (WV) Nové Zámky, Grab 138 HRZ B2Ic3 Panovo, Grab 122 HRB A3Ia Regöly, A HRZ B1I1a1 (ZV); NRZ B1Ic1 Regöly, Grab 173 HRB A1Vb Sopronkőhida, Grab 16 HRZ B1Ia1 (G); HRZ B1Ic2 Székkutas-‐Kápolnadűlői, Grab 90 NRZ A1IV1a1 Várpalota-‐Gimnázium, Grab 141 HRZ B1Ia1 Vörs-‐Papkert B, Grab 259 HRZ B1Ia1 Vörs-‐Papkert B, Grab 376 HRZ stark deformiert
Datierung des Gra-‐ bes
222 223 224 225 226 227 228 229
Kombinationen an Lilientypen
Ártánd Kapitány dűlő, Grab 187 Budapest-‐Rákos, FO 29, Grab 26
Typologie der Beifunde in Seriation
Fundort und Grabnummer
2 10
-‐ -‐
-‐ -‐ FH -‐ -‐ CU FY -‐
I/II II/ IV V ? IV I I II I I/V
-‐ -‐ A -‐ -‐
CQ DW -‐ -‐ -‐
III ? I IV I
-‐ G -‐ Q AJ B L A A -‐
DE -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐
IV I I I V I IV I I ?
SpA I-‐II SpA I-‐II
Typologie der Lilienbeschläge in Seriation
Nr. in Verbreitungskarten
220 221
Typologie der Lilienbeschläge
Nr. in Katalog
Fundliste 2: Einzeltypen
NRZ B1Ia1; NRZ B2IIc3 HRB A2IIc; LS AIb; GS CIVa
N AI -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ AU
SpA I-‐II
Tab. 17: Einzeltypen. Diese Funde sind nicht in der Seriation integriert, spielen aber dennoch eine Rolle für die Verbrei-‐ tungen der Lilientypen.
Nr. in Katalog
Nr. in Verbreitungskarten
Fundort und Grabnummer
Typologie der Lilienbeschläge
Typologie der Lilienbeschläge in Seriation
Kombinationen an Lilientypen
Fundliste 3: Streufunde
245 246 247 248 249 250 251
94 95 133 -‐ 17 18 18
Au am Leithaberge-‐Edelbachäcker Bad Deutsch Altenburg Bogojevo, Grab 15A Budapest, Streufund Dolní Dunaujváros Dunaegyháza-‐Újsolt, A Dunaegyháza-‐Újsolt, B
NRZ B1IIc3 NRZ B1IIa1 LS BIVc HRB B4Ic PB AIa NRZ bruchhaft HRZ B1Ic3
-‐ T BK AG BT -‐ G
II II IV I I ? I
199
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278
26 27 97 131 49 101 101 101 138 102 103 104 54 132 105 106 107 123 140 143 -‐ -‐ -‐ -‐ -‐ 14 142
Gerjen, Grab 110 Gyenesdiás/Diás Leithaprodersdorf, Grab 30 Mikulčice, Bezirk Hodonín, Nr. 65 Mosonszentjános, heute: Jánossomorja, Grab 218 Niederösterreich südlich der Donau, 15/1 Niederösterreich südlich der Donau, 31/3 Niederösterreich südlich der Donau, 48/8 Pančevo, FO 42 Petronell, FO 1/4 Petronell-‐Tiergarten, FO 3a Petronell-‐Geißbergen, FO 3d Pilismarót-‐Basaharc B Praga-‐Šárka 6 Ringeldorf-‐Kuse Ringeldorf-‐Langfeld Ringeldorf-‐Neues Feld Šal’a-‐Duslo, Grab 146 Sonta, 16 Sotin, 51 Streufund, 7 Szeged, Umgebung Unbekannter FO, Ungarn, Taf 25 Unbekannter FO, Ungarn, Taf. 27 Unbekannter FO, Ungarn, Hampel Wildungsmauer Zemun vodna Stanica na Dunavu I, 1a
NRB AIc HRZ B1Ic2 LS AIc HRZ bruchhaft HRZ B1Ic3 (G) HRB B2Ib NRZ B1IIa1 HRB A2Ib NRB AIc NRZ B1IIc3 HRB B4Ic HRB A2Ia HRB B3Ib NRZ B2IId4 HRB A2IIa HRB A3Ic NRZ B2Ia2 NRZ bruchhaft HRZ B1IIIa2 HRB A1Vb NRZ B2Ia1 NRZ A1IV1a1 (W) HRZ B1IIIa2 (W) NRZ B1IIa1 HRZ B1Ic3 NRZ B1IIa1 HRB A2IIa
AT B BE -‐ -‐ N T AC AT -‐ AG AF GC AB AH -‐ X -‐ F AJ W J -‐ T G T AH
I I I ? I I II I I II I I I II II II I ? III V I IV III II I II II
Tab. 18: Streufunde.
Bágyog Gyűrhegy, ohne Grabnr. Bágyog Gyűrhegy, Grab 14 Feketič, Grab 86 Ferencszállás Gyenesdiás/Diás, Grab 87 Gyenesdiás/Diás Kiszombor G, Grab 49 Kiszombor G, Grab 56 Nagymágocs-‐Ótompa, Grab 23 Nagymágocs-‐Ótompa, Grab 41 Odžaci V, Grab 1 Odžaci V, Grab 7 Pitvaros-‐Víztározó, Grab 51 Pitvaros-‐Víztározó, Grab 167 Prša Bércz Sandgrube B Sammlung, Streufund
295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310
139 74 75 75 -‐ 76 80 144 83 126 145 145 145 88 112 91
Fundort und Grabnummer
Nr. in Katalog
3 3 23 22 27 27 43 43 51 51 137 137 55 55 122 -‐
Nummer in Verbreitungskarten
Fundort und Grabnummer
279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294
Nummer in Verbreitungskarten
Nr. in Katalog
Fundliste 4: Unpublizierte Fundorte
Smederevo, Grab 1896 Szentes-‐Nagyhegy, Grab 140 Szentes-‐Lapistó, Grab 15 Szentes-‐ Lapistó, Grab 40 Szentes, Umgebung Szil Homokbanya, Grab 15 Tápé-‐Lebő II, Kis-‐Homokos Temes Bezirk Tolna Harcz, Grab 1 Valalíky Vsechsvätých Varna Varna Varna Vasasszonyfa „A“ Zillingtal, Grab 18 Zagyvarékas
Tab. 19: Unpublizierte Fundorte. Eine Typologie der Funde konnte nicht erstellet werden.
200
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 4; B. Grab 11; C und D. Grab 5.
201
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Grab 12; B. Grab 15; C. Grab 20; D. Grab 14.
202
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 26; B. Grab 27; C. Grab 32; D. Grab 33.
203
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Grab 41; B. Grab 44; C. Grab 45; D. Grab 51.
204
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 52; B. Grab 60; C. Grab 65; D. Grab 66.
205
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Ausschnitt von Grab 54; B. Gräber 54 und 55.
206
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Die Gürtelgarnitur aus dem Grab 24; B. Die Gürtelgarnitur aus dem Grab 54.
207
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Die Perlenkette aus dem Grab 5; B. Die Perlenkette aus dem Grab 12.
208
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 3: 1. Eisenobjekt; Grab 4: 1-‐2. Bronzeschnalle, 3. Eisenfragmente; Grab 5: 2. Sargklammer, 3. Eisenobjekt. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
209
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 5: A. Die Lage der Kolbenarmringe in situ. 9/13. Bronzenes Ohrgehängepaar. 10/11. Bronzenes Kolbenarmreifpaar. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
210
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 5: 74 Perlen. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
211
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 5: 1. Drei Eisenobjekte, wahrscheinlich Sargklammern; 4/5/12. Sargklammern. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
212
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 8; B. Grab 9; C. Grab 13; D. Grab 14. Ohne Beigaben.
213
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 10: 1. Eisenschnalle; Grab 11: 1. Eisenschnalle mit bronzenem Dorn; 2. Spinnwirtel. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
214
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 12: 1. Agraffenpaar; 2/3. Bronzenes Armringpaar; 4. Eisenschnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
215
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 15: 1. 32 Perlen; 2. Ohrgehänge; 3. Römische Bronzemünze; 3a. Rekonstruktion der Münze. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
216
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 16; B. Grab 19. Ohne Beigaben; Grab 17: 1. Eisenmesser; 2. Eisenschnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
217
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 18: 1. Bronzenes Armreifpaar; Grab 20: 1. Drei Perlen. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
218
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 21: 1. Eisenschnalle; 2. Eisenmesser; Grab 26: 1. Ovales Ohrgehängepaar; 2. Doppelkonischer Spinnwirtel; 3. Quadratische Eisenschnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
219
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 24: Gürtelgarnitur. 1. Hauptriemenzunge; 18. Nebenriemenzunge; 7-‐9/12-‐17. Hauptriemenbe-‐ schläge; 3/11/19-‐21. Nebenriemenbeschläge; 2/4-‐5. Lochschützer; 6. Propellerbeschlag; 10. Gürtel-‐ schnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
220
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 27: Gürtelgarnitur. 10. Hauptriemenzunge; 2/8/15. Hauptriemenbeschläge; 3-‐6/9. Bron-‐ zeblechbeschläge; 1/14. Lochschützer; 7. Gürtelschnalle; 11-‐13. Tierknochen, nicht abgebildet. Grab 48: 1-‐2. Eisenschnalle; 3. Eisenmesser. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
221
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Grab 22: Eisenschnalle, verschollen; B. Grab 28; C. Grab 30; D. Grab 31. Ohne Beigaben.
222
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 34: Eisenschnalle, verschollen; B. Grab 35; C. Grab 36. Ohne Beigaben. D. Grab 48: Die Funde sind auf der Tafel 21 abgebildet.
223
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Grab 33: 1. Bronzenadel; 2-‐3/6. Ohrgehänge; 4. Spinnwirtel; 5. Sieben Perlen; 7. Zwei Eisenobjekte. Grab 41: 1. Fünf Perlen. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
224
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung A. Grab 37; B. Grab 38; C. Grab 39; D. Grab 46. Ohne Beigaben.
225
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 32: 1. Fokosch und Keramikbruchstück. Grab 40: 1-‐2. Eisenschnallen; 3. Eisenmesser und Ke-‐ ramikbruchstück; 4. Silank; 5-‐6. Bruchstücke von Sargklammern. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
226
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 32: Die Beigaben sind auf der Tafel 26. Grab 42: 1-‐2. Eisenobjekte; 3-‐4. Eisenmesser; 5-‐6. rekon-‐ struierte Eisenschnallen; 7. Tierknochen, nicht abgebildet. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
227
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 43: 1. Eisenschnalle; 2. Eisenmesser. Grab 44: 1. Ohrgehänge; 2-‐3. Sargklammern. Grab 45: 6-‐8. Eisenschnallen, rekonstruiert; 9. Eisenmesser. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
228
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 45: 10. Bronzeschnalle; 2/4-‐5/12. Hauptriemenbeschläge aus Eisen; 11. Beschläge aus Bronze-‐ blech; 1/3. Eisenbeschläge. Grab 48: 1-‐2. Eisenschnallen; 3. Eisenmesser. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
229
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung A. Grab 49; B. Grab 53; C. Grab 58; D. Grab 59. Ohne Beigaben.
230
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 47: 1. Bronzeschnalle. 2. Tierknochen, nicht abgebildet. Grab 50: 1. Eisenschnalle. Grab 51: 1. Zwei Fragmente einer Bronzescheibe; 2. Eisenschnalle. Grab 52: 1. 23 Perlen. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
231
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 52: 2. Spinnwirtel. Die Funde sind im Maßstab 1:1. Grab 54: 1. Gelbe Keramik; 1a/1b. Farbspu-‐ ren; 2. Graue Keramik Die Funde sind im Maßstab 1:2.
232
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 54: 6. Gürtelschnalle aus Bronze; 8. Riemendurchzug aus Bronzeblech; 32-‐35/45/49. Haupt-‐ riemenbeschläge; 7. Propellerbeschlag. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
233
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 54: 36-‐42/44/46. Hauptriemenbeschläge; 16-‐31/39/43/47-‐48/50-‐58/60. Nebenriemenbe-‐ schläge; 14-‐15. Lochschützer; 20. Sargklammer. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
234
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 55: 1/24. Ohrgehängepaar; 8-‐9/12-‐18/21-‐23. Beschläge; 4/7. Eisenschnallen; 19. Kettenglie-‐ der; 4/10-‐11/20. Sargklammer; 3. Eisenmesser; 6. Fintsteinabschlag. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
235
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 60: Neun Perlen. Grab 61: 1. Eisenobjekt mit Textilrest. Grab 64: 1-‐2. Eisenschnallen; 3. Tier-‐ knochen. Grab 65: 1-‐2. Ohrgehänge; 3. Spinnwirtel; 4-‐5. Sargklammern. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
236
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 56: Ohne Beigaben. Grab 66: 2-‐3. Armreifen; 4. Fingerring; 5. Bronzebeschlag mit Löwendarstel-‐ lung; 6. Muschel, durchbohrt. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
237
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 66: 31. Perlen. Grab 67: 1. Tierknochen; 2. Bronzeschnalle. Grab 69: 1. Eisenmesser. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
238
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 27: 10. Hauptriemenzunge; 2/8/15. Hauptriemenbeschläge; 3-‐6/9. Bronzebeschäge; 1/14. Riemendurchzüge; 7. Bronzeschnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1. 16. Die Lage der Beschläge in situ.
239
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 24: 1. Hauptriemenzunge; 7-‐9/12-‐17. Hauptriemenbeschläge; 3/11/19-‐21. Nebenriemenbe-‐ schläge; 18. Nebenriemenzunge; 2/4-‐5. Lochschützer; 6. Propellerbeschlag; 10. Gürtelschnalle. Die Funde sind im Maßstab 1:1. A. Die Lage der Beschläge in situ.
240
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Die Rekonstruktion der Gürtelgarnitur aus dem Grab 24. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
241
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 54: 5. Hauptriemenzunge in situ, verschollen; 9-‐12. Nebenriemenzunge; 14-‐15. Lochschützer; 7. Propellerbeschlag; 8. Riemendurchzug; 6/13. Gürtelschnallen. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
242
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Grab 54: 32-‐42/44-‐46/49. Hauptriemenbeschläge; 17-‐31/39/43/47-‐48/50-‐58/60. Nebenriemenbe-‐ schläge. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
243
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Die Rekonstruktion der Gürtelgarnitur aus dem Grab 54. Die Funde sind nicht maßstabsgetreu.
244
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Ohrgehängetypen. Typ 1. Grab 33. Typ 2A. Grab 55. Typ 2B. Grab 55. Typ 3. Grab 5. Typ 4A. Von links nach rechts: Grab 26/65/65. Typ 4B. Grab 44. Typ 4C. Grab 33. Typ 5. Grab 15. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
245
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Typ I. Kugeln. 0. Silberblechanhänger; 1. Kugel; 2. Gedrückte Kugel; 3. Hirse. Typ II. Zylinder: 4. Langer Zylinder; 5. Kurzer Zylinder; 6. Zylinder, gewölbte Seite; 8. Langer, breiter Zylinder; 9. Langer Zylinder mit Aufsatz. Typ III. Kegel. 10. Kegel; 11. kurzer, bikonischer Kegel; 12. Langer, bikonischer Kegel; 13. Zwillingsperle? Typ IV. Prismen. 14. Gestauchter Querschnitt; 15. Würfel; 16. Querschnitt eines vierkantigen Prismas; 17. Querschnitt eines rechteckigen Prismas. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
246
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Typ V. Melonenkernperlen, unterschiedliche Querschnitte. Besonderheiten: 18.53. Runder Querschnitt; 18.62. Segmentiert; 18.67. Amorph. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
247
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Rekonstruierte Perlenketten. A. Grab 15; B. Grab 66. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
248
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Rekonstruierte Perlenkette. Grab 5. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
249
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Rekonstruierte Perlenkette. Grab 12. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
250
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Bronzearmreifen. Typ 1/2. Unverziert. 1. Grab 12; 2. Grab 12. Typ 3/4. Verziert. Grab 18. Die Funde sind im Maßstab 1:1; 4a ist leicht vergrößert abgebildet.
251
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Bronzearmreifen. Typ 1/2. Verziert. Grab 66. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
252
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Kolbenarmreifen. Grab 5. Die Funde sind im Maßstab 1:1; 2a zeigt die Gewebereste.
253
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Grab 55. 1-‐10. Silberne Beschläge; 11-‐14. Bronzene Beschläge; 15-‐16. Silberne Ohrgehänge. Grab 15. 17. Münze. Grab 66. 18. Muschel; 19. Beschlag mit Löwendarstellung. Grab 12. 1. Agraffenpaar. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
254
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Spinnwirtel. 1. Grab 11; 2. Grab 33; 3. Grab 16; 4. Grab 65; 5, Grab 52. Die Funde sind im Maßstab 1:1.
255
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Rákóczifalva Grabung Graue Keramik. Grab 54. Die Funde sind im Maßstab 1:1; 1b/c ist vergrößert abgebildet.
256
Tabellen und Tafeln
Rákóczifalva Grabung Gelbe Keramik: 1. Die Funde sind im Maßstab 1:2; 1d-‐e. Vergrößerung.
257
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Die Fundorte in Bulgarien und Russland sind aufgrund der Distanz nicht abgebildet.
258
Tabellen und Tafeln
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 114. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46.
Fundorte in Ungarn (H) Alsózsolca Petőfi Straße 18 Ártánd Kapitány dűlő Bágyog Gyűrhegy Bajna Balatonszőlős Biatorbágy-‐Budapark Bilisics Budapest-‐Lóversenytér, FO 26 Budapest-‐Wekerle-‐telep, FO 28 Budapest-‐Rákos, FO 29 Budapest-‐Népstadion, FO 42 Budapest-‐Csepel, Szabadkikötő, FO 65 Budapest-‐Leányka Straße/Tompa Straße, FO 68 Budapest, FO 69 Budapest, Streufund Cikó Csongrád-‐Mámai Csárdadűlő Dolní Dunaujváros Dunaegyháza-‐Újsolt Dunaszekcső-‐Téglagyár Egerág Felgyő Ferencszállás Siehe Fundort in Serbien Fülöpszállás Gátér Gerjen Gyenesdiás Gyomaendröd Győr-‐Téglavető dűlő Halimba Hódmezővásárhely-‐Batida Hódmezővásárhely-‐Tarjánvég Homokmégy-‐Halom Jánoshida Jutas Kaposvár Kecel-‐Körtefahegy Kecel-‐Határdűlő Kékesd Keszthely Kisköre-‐Halastó Kiskőrös Kiszombor G Kölked-‐Feketekapu Kunbaracs, Kiskunmajsa-‐Kőkút 5 Kunszállás
47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93.
Lukásháza-‐Hegyalja dűlő Mártély Mosonszentjános Nagypall Nagymágocs-‐Ótompa Oroshaza-‐Béke Öskű Pilismarót-‐Basaharc Pitvaros-‐Víztározó Rákóczifalva-‐Kastélydomb Rákóczifalva, FO 8 Rákóczifalva, FO 8A Regöly Romonya I Sobor Sopronkőhida Szarvas-‐Grexa-‐Téglagyár, FO 68 Szarvas-‐Rózsás, FO 75 Szebény I Szeged-‐Kundomb Szeged-‐Makkoserdő Szeged-‐Öthalom Székkutas-‐Kápolnadűlő Szekszárd-‐Bogyiszlói Straße Szellő-‐Vöő malom Szent-‐Erzsébet/Erzébet Szentes-‐Kaján Szentes-‐Nagyhegy Szentes-‐Lapistó Szil Szirák Szőreg-‐Belső ugar Táp-‐Borbapuszta Tápé-‐Lebő II, Kis-‐Homokos Tiszafüred Tiszavárkony Tolna Toponar-‐Fészerlakpuszta Üllő I Üllő II Várpalota-‐Gimnázium Vasasszonyfa „A“ Visznek-‐Kecskehegy Vörs-‐Papkert B Zagyvarékas Zalakomár Zamárdi
94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103.
Fundorte in Österreich (A) Au am Leithaberge-‐Edelbachäcker Bad Deutsch Altenburg Edelstal Leithaprodersdorf Leobersdorf Mistelbach Münchendorf Niederösterreich, südlich der Donau Petronell, FO 1/4 Petronell-‐Tiergarten, FO 3a
104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113.
Petronell-‐Geißbergen, FO 3d Ringeldorf-‐Kuse Ringeldorf-‐Langfeld Ringeldorf-‐Neues Feld Sommerein Vösendorf Wiener-‐Neustadt Wildungsmauer Zillingtal Zwölfaxing
259
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 129. 130. 23. 133. 134. 135. 136. 137. 143. 145.
260
Fundorte in Slowakia (SK) Čunovo Holiare Hraničná pri Hornáde Komárno-‐Hadovce Komárno-‐Schiffswerft Komárno-‐Varadiho Nové Zámky
122. 123. 124. 125. 126. 127. 128.
Prša Šal’a-‐Duslo Šebastovce Štúrovo Valaliky Želovce Žitavska Tôň
Fundorte in Tschechien (CZ) Dolní Dunajovice, Bezirk Břeclav Ježkovice, Bezirk Vyškov
131. 132.
Mikulčice, Bezirk Hodonín Praha-‐Šárka
Fundorte in Serbien (SRB) Feketič Bogojevo Čelarevo Horgoš Mali Idjoš Odžaci
138. 139. 140. 141. 142.
Pančevo, FO 42 Smederevo Sonta Vrbas Zemun
Fundorte in Kroatien (HR) Sotin
Fundorte in Rumänien (RO)
144.
Temes Bezirk
Fundorte in Bulgarien (BG) Varna
Fundorte in Russland (RUS)
146.
Panovo
Tabellen und Tafeln
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Tüllenriemenzungen der SpA I-‐II. Kleiner Punkt: eine GG; mittlerer Punkt: zwei GG; großer Punkt: drei GG.
261
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Einheitliche GG der SpA III. Kleiner Punkt: eine GG; mittlerer Punkt: zwei GG; großer Punkt: drei GG; sehr großer Punkt: vier GG.
262
Tabellen und Tafeln
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp I. Weiße Dreiecke: Riemenzungen; schwarze Punkte: Gürtelbeschläge.
263
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp I. Kleiner Punkt: eine GG; mittlerer Punkt: zwei GG; großer Punkt: drei GG; sehr großer Punkt: fünf-‐zehn GG. Fundort 66-‐68: 21 Gürtelgarnituren.
264
Tabellen und Tafeln
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp II. Weiße Dreiecke: Riemenzungen; schwarze Punkte: Gürtelbeschläge.
265
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp II. Kleiner Punkt: eine GG; mittlerer Punkt: zwei GG; großer Punkt: drei GG; sehr großer Punkt: fünf-‐zehn GG.
266
Tabellen und Tafeln
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp III. Weiße Dreiecke: Riemenzungen; schwarze Punkte: Gürtelbeschläge.
267
Das Gräberfeld von Rákóczifalva und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp IV. Weiße Dreiecke: Riemenzungen; schwarze Punkte: Gürtelbeschläge.
268
Tabellen und Tafeln
Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren Lilientyp V. Weiße Dreiecke: Riemenzungen; schwarze Punkte: Gürtelbeschläge.
269