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German Pages 335 Year 2016
Matthias Friedrich Archäologische Chronologie und historische Interpretation
Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
Herausgegeben von Heinrich Beck · Sebastian Brather · Dieter Geuenich · Wilhelm Heizmann · Steffen Patzold · Heiko Steuer
Band 96
Matthias Friedrich
Archäologische Chronologie und historische Interpretation Die Merowingerzeit in Süddeutschland
ISBN 978-3-11-047102-1 e-ISBN (PDF) 978-3-11-047534-0 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-047422-0 ISSN 1866-7678 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com
Vorwort Als ich mich im Sommersemester 2011 an der Universität Bonn das erste Mal mit merowingerzeitlicher Chronologie beschäftigte, war ich mir mitnichten bewusst, dass daraus das vorliegende Buch entstehen sollte. Auch dass mich das Thema die nächsten Jahre meines Studiums dauerhaft begleitete, schien ebenso wenig vorherbestimmt. Denn obwohl man (zurecht) die Meinung vertreten kann, dass für die Gräberchronologie der Merowingerzeit genug Regionalstudien vorliegen, umso deutlicher wurde mir jedoch bewusst, dass ein handfestes Desiderat darin besteht, die bereits vorhandenen Chronologiesysteme auf ihre Verknüpfungen zur politisch-historischen Ereignisgeschichte abzuklopfen. Süddeutschland eignete sich hierfür in besonderer Weise, da die Analyseergebnisse der „Süddeutschland-Chronologie“ von 2001 nicht vollständig vorliegen und für das 7. und beginnende 8. Jahrhundert bisher keine umfassende statistische Auswertung von Grabfunden vorgenommen wurde. So summierte sich ein weiteres Desiderat zum archäologisch-historischen, für deren Behebung das vorliegende Buch einen Versuch darstellen soll. Verantwortlich dafür, dass ich mich überhaupt dieser Thematik widmete, ist Dr. Ernst Pohl, dem hiermit ein besonderer Dank für den Stein des Anstoßes ausgesprochen sei. Selbiges gilt für Prof. Dr. Jan Bemmann, welchem es zu verdanken ist, dass ich mich auch nach meiner Bonner Zeit weiter dem Thema widmete. Dr. Elke Nieveler, stellvertretend für die „Franken AG“, danke ich für die Einsicht in die Ursprungsdaten der Rheinland-Chronologie. Für meine Freiburger Zeit, in welcher die vorliegende Fassung bis Ende 2014 entstanden ist (Veränderungen am Manuskript sowie ein Großteil der Abbildungen wurden bis zum Herbst 2015 erstellt), danke ich Prof. Dr. Sebastian Brather, der mir genau die Freiheiten ließ, ohne welche die Ergebnisse nicht die wären, die sie heute sind. Ihm und den weiteren Herausgebern der RGA-Ergänzungsbände verdanke ich es, dass meine Arbeit in diese renommierte Reihe aufgenommen wurde. Hervorheben möchte ich weiterhin Dr. Hubert Fehr, nicht nur für die (zahlreichen) fachlichen Diskussionen, sondern gerade für die außerfachliche Unterstützung während meiner Zeit in Freiburg. Für die Einsicht in die Datenbank der noch unpublizierten Gräber aus Lauchheim danke ich stellvertretend für das Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart Dr. Jonathan Scheschkewitz und Dr. Benjamin Höke. Für wichtige Kritik, Anregungen und Hinweise gilt mein Dank zudem Prof. Dr. Heiko Steuer, Prof. Dr. Dieter Geuenich und im Besonderen PD Dr. Barbara SasseKunst für eine eingehende Durchsicht meiner Arbeit. Dr. Susanne Brather-Walter und Marion Sorg gaben mir hilfreiche Hinweise zu (Bügel-)Fibeln. Meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen danke ich für die stoische Gelassenheit, mit der sie die immer wiederkehrenden Diskussionen um Chronologie und Typologie ertragen haben (nun hat es ein Ende). Besonders hervorheben möchte ich Maria Friedrich, Thomas Pabst, Philipp Heidegger, Benjamin Hamm und Nils Wolpert. Birgit Lesser-Beckersjürgen danke ich für mehrfaches Korrekturlesen. Die Scanvorlagen für den illustrierten
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Vorwort
Typenkatalog erstellte Tómoki Piekenbrock. Many thanks to Dr. Jane Hawkes, University of York, for amending the English summary. Weiterhin möchte ich Dr. Roland Prien und den Beirätinnen und Beiräten der AG Spätantike und Frühmittelalter für die Möglichkeit danken, dass ich meine Thesen am 8. Deutschen Archäologiekongress in Berlin einem breiten Fachpublikum zur Diskussion stellen konnte. Ebenso sei Prof. Dr. Thomas Meier für die Einladung in das Heidelberger Forschungskolloquium gedankt; einige Aspekte der ausgiebigen Diskussion haben noch Eingang in das abschließende Manuskript gefunden. Der Studienstiftung des deutschen Volkes danke ich für die Unterstützung, besonders während der Schlussphase meines Studiums. Das Buch möchte ich meiner Familie widmen, die mich kontinuierlich unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Matthias Friedrich
Inhalt Teil I: Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme 1 3 1 Einleitung 1.1 Die problematische SD-Phase 4 4 1.2 Zielsetzung und Fragestellung 6 2 Forschungsgeschichte zur Chronologie der Merowingerzeit
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17 3 Probleme der Forschung 3.1 Generation als Konzept 18 3.2 Süddeutschland um 500: Fränkische Expansion und alemannischer Exodus? 22 3.2.1 Gräberfelder vom Typ Hemmingen 27 3.2.2 ‚Alemannische‘ Bügelfibeln und der Runde Berg bei Urach 30 3.2.3 Fränkische Funde in Süddeutschland 38 3.3 Süddeutschland in der Mitte und 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts: Thüringer und Langobarden 44 3.3.1 ‚Thüringische‘ Bügelfibeln 44 3.3.2 ‚Langobardische‘ Funde: Die Jahre 568 und 591 47 3.4 Von der Notwendigkeit eines neuen Chronologiemodells für Süddeutschland 50 Teil II: Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
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59 4 Methodisches 4.1 Grundlagen und Aussagemöglichkeiten der Korrespondenzanalyse 59 4.2 Korrespondenzanalysen der Fundkombinationen: Ergebnisse 65 67 5 Frauenbestattungen 5.1 Fibeln 67 5.1.1 Bügelfibeln 69 5.1.2 Vogelfibeln 83 5.1.3 S-Fibeln 84 5.1.4 Scheibenfibeln 88 5.2 Perlen, Wirtel, Anhänger 92 5.3 Ringschmuck, Gewand- und Haarnadeln 5.4 Schnallen und Gürtel 100
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Inhalt
5.5 Gehänge 104 5.6 Geräte und Sonstiges
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106 6 Männerbestattungen 6.1 Spathen und Zubehör 106 6.2 Saxe und Zubehör 110 6.3 Schildbuckel 112 6.4 Lanzen 115 6.5 Äxte 117 6.6 Schnallen und Gürtel 120 6.7 Taschenbügel 125 6.8 Reitzubehör 125 126 7 Unspezifisches Geschlecht 7.1 Kämme 126 7.2 Messer 126 7.3 Keramikgefäße 127 7.4 Glas- und Metallgefäße 128 129 8 Ergebnisse 8.1 Phasengliederung 129 8.1.1 Phase 1 (Protomerowingerzeit) 133 8.1.2 Phase 2 (frühe Merowingerzeit) 135 8.1.3 Phase 3 (frühe Merowingerzeit) 135 8.1.4 Phase 4 (mittlere Merowingerzeit) 136 8.1.5 Phase 5 (mittlere Merowingerzeit) 137 8.1.6 Phase 6 (späte Merowingerzeit) 139 8.1.7 Phase 7 (späte Merowingerzeit) 140 8.1.8 Phase 8 (Endmerowingerzeit) 141 8.2 Absolutchronologie 142 148 9 Zusammenfassung Summary 149 10
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
162 Personenregister Forscherinnen und Forscher Historische Personen 163 Sachregister
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162
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169 Appendix I: Listen Appendix II: Ordinationsdiagramme 190 Appendix III: Katalog der Fundtypen 220 Fibeln 221 Perlen 237 Anhänger & Wirtel 241 Ringschmuck 245 Nadeln 251 Schnallen & Gürtel (Frauen) 254 Gehänge 262 Geräte & Sonstiges 267 Spatha & Zubehör 269 Sax & Zubehör 278 Schildbuckel 283 Lanzen 288 Äxte 295 Schnallen & Gürtel 298 Taschenbügel 312 Reitzubehör 315 Kämme 316 Gefäße 319
Inhalt
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Teil I: Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
1 Einleitung Da die Erklärung archäologisch erfaßter Tatbestände durch historische Ereignisse erst dann ver sucht werden darf, wenn die Gleichzeitigkeit beider mit Hilfe rein archäologischer Methoden erwiesen ist, sind vorerst Ereignisse, wie das Ende des Thüringerreiches (531), die Unterwerfung der Alamannen durch die Franken (536), nicht als Fixpunkte archäologischer Zeitbestimmung heranzuziehen.1 – Kurt Böhner, Trierer Land
Archäologische Chronologie, also die zeitliche Ordnung materieller Kultur, ist nach wie vor Grundlagenforschung und daher von nicht zu unterschätzender Bedeutung für weiterführende Forschungsfragen. Aber gerade in Zeiten, in denen neben archäo logischen auch schriftliche Zeugnisse vorliegen, ist die Versuchung groß, die beiden so unterschiedlichen Quellengattungen miteinander zu verbinden. Doch muss beach tet werden, dass es nicht zu einer argumentativen Verflechtung zwischen archäologi schen und schriftlichen Quellen kommt, zumindest was die Chronologie anbelangt, womit aber keinesfalls gesagt sei, dass nicht beide Quellenarten zur Beantwortung derselben Fragen herangezogen werden könnten, sondern vielmehr darauf geachtet werden muss, dass sich die Argumentation zwischen beiden nicht im Kreise dreht. Insbesondere in der frühgeschichtlichen Archäologie hat die Verknüpfung von archäologischen Funden und Befunden mit historisch überlieferten Ereignissen eine lange Tradition, die sich mitunter auch auf die Chronologie auswirkte und teilweise immer noch auswirkt. Eindrückliche Beispiele hierfür lassen sich im gesamten ersten Jahrtausend finden, angefangen bei den Markomannenkriegen Mark Aurels zwischen 166 und 180, welche die Grenze zwischen älterer und jüngerer römischer Kaiserzeit im Barbaricum ziehen, bis hin zu slawischen Burgen in Mitteleuropa, deren Dendroda ten mit der ottonischen Expansionspolitik im 10. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden2. Die prominentesten Daten sind sicherlich mit der Völkerwanderungszeit verbunden: Hierzu gehört neben dem „Hunnensturm“ 375 vor allem die Wanderung der Langobarden 568, wobei vorzugsweise letztere als historisch verbriefter terminus post quem für ‚langobardische‘ Funde in Italien angesehen wird; gleiches gelte umge kehrt für ‚awarische‘ Funde in Pannonien. Ähnliches wird oft auch für den „Limesfall“ von 259/260 vorausgesetzt, der meist als Datierungskriterium für solche Funde herangezogen wird, die mit nach Südwest deutschland einwandernden Germanen verbunden werden. Ist 429 ein sicherer terminus post quem für beigabenführende Gräber in Nordafrika?3 Lassen sich Grabfunde mit Blechfibeln Ostrogoten zurechnen, die mit Theoderich 488/89 nach Italien zogen?
1 Böhner 1958, 16. 2 Zur römischen Kaiserzeit siehe exemplarisch Godłowski 1994; für slawische Ringwälle in der Nie derlausitz siehe Henning 1998. 3 Zur Diskussion um ‚vandalische‘ Funde siehe exemplarisch von Rummel 2007, bes. 269–375 und Eger 2012.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Wie verhält es sich mit Visigoten in Spanien und dem Datum 494? Oder mit Angel sachsen in Britannien nach dem bei Beda genannten Datum 449? Sind skandinavisch anmutende Funde in Britannien tatsächlich erst nach der Plünderung Lindisfarnes 793 zu datieren, dem Beginn der Wikingerzeit? All diese (und mehr) Daten wurden und werden nach wie vor für chronologische Aspekte archäologischer Funde herangezogen. Meist können archäologische Chro nologien aber eben nicht die von Kurt Böhner im obigen Zitat geforderte Gleichzei tigkeit von materieller Kultur und historischen Ereignissen gewährleisten. Wird also wirklich getrennt marschiert oder ereignet sich das vereinte Schlagen nicht bereits vor dem eigentlichen Losmarschieren, um bei einer viel bemühten Metapher zu bleiben?4 Ich möchte daher eine weitere Frage hinzufügen, die ich – im Gegensatz zu den oben gestellten – im weiteren Verlauf dieser Arbeit zu beantworten suche: Wirkt sich die fränkische Expansion in den Jahren um 500 auf die Chronologie merowingerzeit licher Grabfunde in Süddeutschland aus? Denn auch für die Merowingerzeit in Süd deutschland, für die ein dichtes Netz chronologischer Studien vorliegt, stellt sich die Frage, ob nicht historische Ereignisse unterschwellig die Zeitstellung archäologischer Funde beeinflussen, die dann zur Bestätigung oder Erläuterung selbiger verwendet werden. Anlass zu dieser Vermutung gibt die 2001 veröffentlichte „SüddeutschlandChronologie“.
1.1 Die problematische SD-Phase 4 Vieles in der frühgeschichtlichen Archäologie Südwestdeutschlands dreht sich um die Dekaden an der Wende vom 5. zum 6. nachchristlichen Jahrhundert. Diese Zeit ist untrennbar mit den gegensätzlichen Expansionen zweier frühmittelalterlicher gentes verbunden, den Franken und den Alemannen5, deren Auseinandersetzung in der Entscheidungsschlacht bei Zülpich 496/7 zu kulminieren scheint. Programmatisch wie der Name der berühmten Schlacht ist auch die bisherige archäologische Forschung, die mit den ereignisgeschichtlichen Entwicklungen dieser Jahre schrittzuhalten ver sucht. Dies hat zur Folge, dass sich besonders in der 2. Hälfte des 5. und im weite ren Verlauf des 6. Jahrhunderts um eine besonders exakte chronologische Einteilung bemüht wird, während man sich im 7. Jahrhundert durchaus mit längeren Phasen oder Stufen zufrieden gibt. Und dies hat weniger archäologische als vielmehr histo rische Ursachen.
4 Vgl. hierzu die Anmerkungen bei von Rummel 2010, 60 f. 5 In Anlehnung an Dieter Geuenich spreche ich im weiteren Verlauf nicht von Alamannen, sondern Alemannen, wenngleich ich den schriftlichen Quellen entsprechend das Gebiet der Alemannen als Alamannia bezeichne (siehe Geuenich 2005, 20 f.).
Einleitung
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Wie bei so vielen barbarischen Gruppen, die in der Völkerwanderungszeit durch Europa zogen, wird mittels ethnischer und historischer Interpretation archäologi schen Fundgutes versucht, die Wandernden direkt zu erfassen, um daraus ereignis geschichtliche Entwicklungen abzuleiten. Bei Franken und Alemannen ist es nicht anders, auch wenn sie nicht zu den gentes zählen, die große Distanzen zurücklegten, wie etwa Goten und Vandalen. Im Grunde konzentriert sich die Forschung nicht auf eine Wanderung, sondern mehr auf die territoriale Ausbreitung von Franken und Ale mannen. Insbesondere letztere wirft aber Fragen auf: Während im 4. Jahrhundert das Gebiet der Alemannen recht gut zu rekonstruieren ist, östlich des Oberrheins und nördlich des Hochrheins, ändert sich die Lage im 5. Jahrhundert. Die bisherige These einer ausgreifenden West- und Nordexpansion der Alemannen in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts, die damit der fränkischen Süd-/Südostexpansion unter Chlodwig entgegengesetzt ist, lässt zumindest Zweifel zurück6. Doch genau dieses Narrativ der gegensätzlichen Expansionen, sei es nun zutreffend oder nicht, hat entscheidende Auswirkungen auf die archäologische Erforschung dieser Zeit, bis hin zu grundlegen den Methoden unseres Faches: Typologie und Chronologie. In diesem Zusammenhang steht auch die im Rahmen der monografischen Vorlage des Gräberfeldes von Pleidelsheim veröffentlichte „Süddeutschland-Chronologie“, ein von Ursula Koch entwickeltes Chronologiemodell für merowingerzeitliche Grab funde aus Süddeutschland und der Nordschweiz7. Sieben der zehn „SD-Phasen“ des Modells beruhen dabei auf korrespondenzanalytischen Seriationen von 304 Frauenund 207 Männergräbern (SD-Phasen 1 bis 7)8. Die zu Typen zusammengefassten Grab funde wurden mit folgenden Bezeichnungen versehen: F- beziehungsweise MCode für Inventare aus Pleidelsheim und CodeX beziehungsweise -Y für externe Inventare. Die SD-Phasen 8 bis 10 beruhen auf belegungschronologischen Untersuchungen der Gräberfelder von Bargen und Berghausen9. Die Ergebnisse wurden aber lediglich in Form von Typentafeln veröffentlicht, die charakteristische Funde der sieben SD-Pha sen illustrieren. Die Kontingenztafeln („Kombinationstabellen“) und Ordinationsdia gramme („Parabeln“) der Korrespondenzanalyse liegen dagegen nicht vor. Positiv hervorzuheben und für die Frühmittelalterforschung Süddeutschlands von beson derer Bedeutung ist die umfangreiche Fundauswahl, die chronologisch relevante Gräber des 5. und 6. Jahrhunderts erstmals systematisch zusammenführt. Auch daher haben sich die SD-Phasen in den letzten Jahren zu dem Referenzmodell für die Mero
6 Siehe Geuenich (i. Dr.) a. 7 Koch 2001, 26–88. Rezensiert von Siegmund 2004b und Henri Gaillard de Sémainville (Rev. Arch. Est 51, 2001/2002, 552–553). 8 Koch 2001, 44. 9 Koch 2001, 79 f., 88; Koch 2011, 3 f. Für Bargen und Berghausen siehe Koch 1982.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
wingerzeit in Süddeutschland entwickelt10, wenngleich die fehlende Überprüfbarkeit durchaus angemerkt wurde11. Problematisch ist vor allem die vierte SD-Phase, die Ursula Koch zwischen 510 und 530 ansetzt12. Ein Blick auf die betreffenden Typentafeln (Abb. 1–2) lässt vermu ten, dass die Datierung der betreffenden Fundtypen mit der oben erwähnten Nieder lage der Alemannen im Zuge der fränkischen Expansion zusammenhängen könnte. Besonders eindrücklich zeigt sich dies bei den Typentafeln der Männer (Abb. 2): Lediglich Ango und Franziska sind dort abgebildet, Funde die nach gängiger Sicht weise mit Franken in Verbindung stehen sollen. Beide Fundtypen sind aber nicht auf SD-Phase 4 beschränkt, sondern laufen bis in SD-Phase 5 (530–555) weiter13. Somit umfasst die vierte SD-Phase der Männer keinen ausschließlich auf diese Phase beschränkten Fundtyp, sodass sich die Frage stellt, wie genau sie zu definie ren ist. Die Anmerkungen Ursula Kochs zur ‚problematischen Rheinland-Phase 3‘ (460/80–510/525) im Zuge der Bearbeitung des Gräberfeldes von Mainz-Hechtsheim legen nahe, dass die Unterteilung der SD-Phasen 3 und 4 mit dem Untergang der Alamannia begründet wird: Denn die entscheidende Frage, setzte die Besiedlung ein, bevor Chlodwig die Alamannen be siegte, oder erst danach, lässt sich mit einem Chronologiemodell, dass Böhner Stufe II (450–520) in nur zwei Phasen zu untergliedern vermag, kaum beantworten.14
Dieses Zitat verdeutlicht, dass archäologische Chronologien nach Ansicht Ursula Kochs dem Grunde nach auf die Beantwortung ereignisgeschichtlicher Fragen aus gerichtet werden sollten. Ob solche Modelle und ihre zugrundeliegenden Methoden dies jedoch überhaupt leisten können, soll nachfolgend anhand der SüddeutschlandChronologie untersucht werden.
1.2 Zielsetzung und Fragestellung Die vorliegende Studie gliedert sich in zwei Teile. Im Verlauf des ersten Teils, welcher die methodischen Probleme der süddeutschen Merowingerzeit-Chronologie themati siert, soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie wirken sich historische Ereig
10 In folgenden seit der Veröffentlichung erschienenen Gräberfeldpublikationen wurde die SD-Chro nologie verwendet: Stauch 2004; Blaich 2006; Beilharz 2011; Leithäuser 2011; Koch 2011; Engels 2012; Lehmann 2014. 11 U. a. bei Weindauer 2014, 26; Brather-Walter 2009, 70 f.; Keim 2007, 17; Zintl 2004/05, 286 f.; Sieg mund 2004b. 12 Koch 2001, 75, 85. 13 Koch 2001, 62 f. (CodeY12, CodeY22). 14 Koch 2011, 4. Siehe bes. Koch 2001, 393 f.
Einleitung
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Abbildung 1: Typentafel zur „Süddeutschland-Phase“ 4 der Frauengräber. Quelle: Koch 2001, 74 Abb. 14. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
nisse auf die archäologische Chronologie der Merowingerzeit in Süddeutschland aus? Lassen sich zirkuläre Argumentationen zwischen archäologischer Chronologie und der beabsichtigten historischen Interpretation nachweisen? Wenn ja, wie sehen diese konkret aus und welche Auswirkungen haben sie auf die Auswertung archäologischer Funde und Befunde? Die Bearbeitung dieser Fragen soll unter besonderer Berück sichtigung der „Süddeutschland-Chronologie“ erfolgen, aber auch generelle Proble matiken außerhalb dieses speziellen Modells thematisieren. Zunächst ist daher die Forschungsgeschichte zur Chronologie der Merowinger zeit, speziell für Süddeutschland, zu reflektieren (Kap. 2). In Kap. 3 sollen anschlie ßend zentrale Forschungsprobleme hinsichtlich archäologischer Chronologie und
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Abbildung 2: Typentafel zur „Süddeutschland-Phase“ 4 der Männergräber. Quelle: Koch 2001, 83 Abb. 21. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
historischer Interpretation analysiert werden. Dabei haben sich drei wichtige Punkte herauskristallisiert: Neben der Problematik, Generationen als chronologische Einheit zu verwenden (Kap. 3.1), sind dies zum einen die bereits erwähnten Konflikte zwi schen Franken und Alemannen in den Jahren um 500 (Kap. 3.2), zum anderen die Entwicklung Süddeutschlands um die Mitte und in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts, die mit dem Fall des Thüringerreiches 531 und der Wanderung der Langobarden 568 zusammenhängt (Kap. 3.3). Unter Vorwegnahme der Ergebnisse wird es notwendig sein, ein neues Chronologiemodell zu entwerfen, das nicht auf historischen Prämis sen aufbaut (Kap. 3.4). Im zweiten Teil (Kap. 5–8) werden daher zunächst die methodischen Grund lagen und Aussagemöglichkeiten archäologischer Chronologie, besonders der Kor respondenzanalyse, thematisiert (Kap. 4). Anschließend werden in den nachfolgen
Einleitung
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den Kapiteln Typologie und Chronologie zentraler Fundkategorien aus Frauen- und Männerbestattungen sowie geschlechtsneutraler Beigaben erläutert (Kap. 5–7). Für Beigaben aus Frauengräbern nimmt die Fibeltypologie (Kap. 5.1) eine besondere Stellung sowohl für chronologische als auch ethnisch-historische Aspekte ein, die daher einer besonders intensiven Auseinandersetzung bedürfen und einen weite ren thematischen Schwerpunkt dieser Arbeit bilden. Gleiches gilt für Kap. 8, in dem das neue Chronologiemodell für die Merowingerzeit in Süddeutschland vorgestellt wird, dessen relativchronologisches Grundgerüst acht merowingerzeitliche Phasen umfasst (Kap. 8.1). Die methodisch schwierige, aber gleichermaßen notwendige Absolutchronologie ist ebenfalls Gegenstand kritischer Betrachtung (Kap. 8.2). Die Veröffentlichung aller relevanten Ergebnisse und Berechnungen in ausführlichen Appendizes und Beilagen15 soll eine größtmögliche Überprüfbarkeit des neu vorge schlagenen Modells gewährleisten. Neben Listen und Ordinationsdiagrammen der Korrespondenzanalysen (Appendix I und II) wird durch den mit Beispielabbildungen versehenen Katalog der Fundtypen (Appendix III) eine übersichtliche typochronolo gische Fundansprache ermöglicht.
15 Alle Beilagen (als PDF bzw. Excel-Datei) sind online abrufbar unter: http://www.degruyter.com/ view/books/9783110475340/9783110475340-bm/9783110475340-bm.xml.
2 Forschungsgeschichte zur Chronologie der Merowingerzeit Die Chronologie der Merowingerzeit ist ein seit Jahrzehnten gut erforschtes Feld innerhalb der frühgeschichtlichen Archäologie. Gerade in den 1990er Jahren machte die Forschung einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung: Es wurden nicht nur neue, computerbasierte Chronologiemodelle entwickelt, sondern auch die Ent wicklung der Chronologie seit dem späten 19. Jahrhundert ausgiebig reflektiert. Ein vorläufiger Schlusspunkt dieser Auseinandersetzung ist der 1999 erschienene Sam melband „The Pace of Change: Studies in Early-Medieval Chronology“16, in dem die bis zu diesem Zeitpunkt aktuellste Forschungslage für Mittel- und Nordwesteuropa zusammengefasst wurde. Für Deutschland sind zwischen dem Ende der 1980er und Mitte der 1990er Jahre drei wichtige Chronologien entstanden, die alle (wenn auch in unterschiedlichem Maße) auf Auswertungen von Korrespondenzanalysen beruhen17: Frank Siegmunds „Niederrhein-Chronologie“ (NR), die „Rheinland-Chronologie“ (RL) der Franken AG und Ursula Kochs „Süddeutschland-Chronologie“ (SD). Alle drei Modelle heben sich von ihren Vorgängern ab, die zumeist auf chorologischen oder manuellen, kombina tionsstatistischen Auswertungen beruhten. Bevor die genannten Chronologiemodelle näher zu thematisieren sind, scheint es sinnvoll, die Entwicklung der merowinger zeitlichen Chronologie in Deutschland bis zu ihrem Erscheinen nachzuvollziehen – ohne dabei jedoch zu sehr ins Detail zu gehen, denn dieser Sachverhalt ist bereits an anderen Stellen ausführlich beschrieben worden18. Im Jahr 1904 veröffentlichte der Heilbronner Mediziner Alfred Schliz einen ersten Versuch, merowingerzeitliche Grabfunde aus Südwestdeutschland chronologisch zu gliedern, beruhend auf der Trennung zwischen frühen ‚alemannischen‘ und späteren ‚fränkischen‘ Gräberfeldern19. Walther Veeck unterteilte 1931 die Völkerwanderung, die nach seinem Verständnis auch die Merowingerzeit umfasste, in drei große Zeit abschnitte: die frühe (260–400), mittlere (400–550) und späte (550–700) Völkerwan derungszeit20. Beiden Modellen ist gemein, dass sie sich zunächst an historischen Fixpunkten orientierten und erst anschließend archäologische Funde in das so auf gestellte Gerüst eingehängt wurden.
16 J. Hines/K. Høilund Nielsen/F. Siegmund (Hrsg.), The Pace of Change. Studies in Early-Medieval Chronology. Cardiff Studies in Archaeology (Oxford 1999). 17 Siegmund 1998; Müssemeier et al. 2003; Koch 2001. 18 Siehe Nieveler/Siegmund 1999; Theune 1999; Siegmund 1998, 14–17; Koch 2001, 27–43; Müsse meier et al. 2003, 11 f.; Sasse 2001, 133–138. 19 Siehe A. Schliz, Der Anteil der Alamannen und Franken an den Grabfeldern des frühen Mittel alters im Neckargau. Ber. Hist. Ver. Heilbronn 7, 1904, 1 f., bes. 10 f. 20 Veeck 1931, 92; siehe auch Koch 2001, 28.
Forschungsgeschichte zur Chronologie der Merowingerzeit
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Dies änderte sich erst mit dem Erscheinen Joachim Werners Dissertation zu münz datierten austrasischen Grabfunden 193521: Auf der Basis von 53 münzführenden Gräbern entwickelte Joachim Werner fünf chronologische Gruppen (I–V), die abso lutchronologisch von der Mitte des 5. Jahrhunderts bis etwa 700 reichen. Kurt Böhner kritisierte das Vorgehen Joachim Werners, ausschließlich münzführende Gräber berücksichtigt zu haben, und legte 1958 ein Modell für das Trierer Land vor, dessen fünf Stufen absolutchronologisch deutlich älter datierten als noch Werners Gruppen I bis V22. Für die Chronologie der Merowingerzeit in Deutschland ist das Modell für das Trierer Land ein Wendepunkt in der Forschungsgeschichte: Kurt Böhner entwickelte eine ausschließlich auf Auswertungen des Fundmaterials basierende relative Chro nologie, die erst anschließend absolutchronologisch eingehängt wurde – diesmal weitestgehend ohne historische Daten als Fixpunkte archäologischer Chronologie23. Hierin dürfte auch der Grund zu suchen sein, weshalb Kurt Böhners Stufen weitere absolutchronologische Spannen aufweisen als Joachim Werners Gruppen. Zwar hatte bereits Joachim Werner zunächst relative Gruppen herausgearbeitet, aber nur anhand absolut datierter Gräber. Außerdem verbergen sich hinter bestimmten Phasengrenzen historische Interpretationen; besonders der Übergang von Gruppe III zu IV um 600 ist durch die Annahme gekennzeichnet, das Auftauchen bestimmter Funde italischer Provenienz nördlich der Alpen sei erst nach dem Friedensschluss zwischen Franken und Langobarden im Jahr 591 möglich gewesen24. Während Kurt Böhners Stufen vor allem am nördlichen Ober-, Mittel- und Nie derrhein aufgegriffen wurden, vollzog sich in Süddeutschland eine ganz eigene Ent wicklung, die auf belegungschronologischen Untersuchungen Joachim Werners und seiner Schüler aufbaute. Die monografischen Vorlagen der Gräberfelder von Bülach und Mindelheim bilden bis heute die Grundlage für die Datierung der Männergürtel, insbesondere des 7. Jahrhunderts: Für Bülach unterschied Joachim Werner zwischen einer älteren Gürtelgarnitur des Typs Bülach und einer jüngeren, flächentauschierten Garnitur des Typs Bern-Solothurn; in Mindelheim konnten drei chronologisch rele vante Belegungsphasen nachgewiesen werden, deren Unterscheidung ebenfalls auf Gürtelbestandteilen beruht25. Rainer Christleins Arbeit zu Marktoberdorf im Allgäu
21 Werner 1935, 30–62. Seine Gruppen I bis V sind bei Koch 2001, 28 ausführlich beschrieben. Vgl. zu Joachim Werner weiterhin H. Fehr, Hans Zeiss, Joachim Werner und die archäologischen Forschungen zur Merowingerzeit. In: H. Steuer (Hrsg.), Eine hervorragend nationale Wissenschaft. Deutsche Prä historiker zwischen 1900 und 1995. Ergbd. RGA 29 (Berlin, New York 2001) 311–415 sowie RGA2 XXXIII (2006) 473–483, s. v. Werner (V. Bierbrauer). 22 Siehe Böhner 1958, 16 f., Abb. 1a–b. Kurt Böhners Stufen I–V sind bei Koch 2001, 29 ausführlich zusammengefasst. Zur Absolutchronologie siehe Theune 2001, 319. 23 Böhner 1958, 15 f. 24 Werner 1935, 41 f.; Koch 2001, 28. 25 Siehe Werner 1953, 31–37; Werner 1955, 17 f. Weiterhin Koch 2001, 30 f.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
brachte weitere Differenzierungen, insbesondere im Hinblick auf die Gürtelmode des 7. und beginnenden 8. Jahrhunderts26. Von überregionaler Bedeutung ist das 1977 von Ursula Koch für das Gräberfeld von Schretzheim entwickelte Modell, das sowohl auf chorologischen als auch kom binationsstatistischen Auswertungen beruht und insgesamt sechs Stufen vom begin nenden 6. bis zum auslaufendem 7. Jahrhundert umfasst27. Die Stufeninhalte wurden auf zwei Typentafeln veranschaulicht und bildeten zusammen mit den Stufen der Gräberfelder von Bargen und Berghausen bis zum Erscheinen der SD-Chronologie 2001 die Referenzchronologie für Süddeutschland und angrenzende Gebiete28. Für das Rheinland ist vor allem die Bearbeitung des Gräberfeldes bei Rübenach durch Christiane Neuffer-Müller und Hermann Ament von besonderer Bedeutung, die die Belegung in Rübenach in vier Phasen differenzierten29. An einer überregionalen Parallelisierung versuchte sich Hermann Ament, indem er die Merowingerzeit in einen älteren und jüngeren Abschnitt aufteilte und diesen jeweils drei Phasen (AM I–III und JM I–III) zuwies30. Die insgesamt sechs Phasen beruhen jedoch nur teilweise auf konkreten Fundvergesellschaftungen oder Bele gungsphasen: Speziell die Phasen der älteren Merowingerzeit sind nur unzureichend definiert und basieren vor allem auf Vergleichen zwischen den Belegungsphasen der Gräberfelder von Rübenach, Basel-Bernerring und Schretzheim, aber ebenso auf der Trennung zwischen einer pannonischen und italischen Phase ‚langobardischer‘ Funde auf Grundlage Joachim Werners31. Letzteres wird im Laufe dieser Arbeit noch näher zu diskutieren sein. Die Phasen der jüngeren Merowingerzeit basieren auf cho rologischen Analysen mehrerer rheinischer Gräberfelder, die eine Unterteilung von Kurt Böhners Stufe IV in zwei Phasen (JM I und II) ermöglichen sollen, wohingegen JM III relativchronologisch Kurt Böhners Stufe V entspricht32. Gerade die weitgehende Ungebundenheit der Phasen Aments an konkrete archäologische Fundvergesellschaftungen scheint maßgeblich zu deren Erfolg bei getragen zu haben: Das Schema einer älteren und jüngeren Merowingerzeit mit je drei Phasen gilt heute als Standardeinteilung der Merowingerzeit. Diese Ungebun denheit hat sowohl Vor- als auch Nachteile: Einerseits kann eine Stufe, je nach geo grafischer Lage und Bearbeiter, mit beliebigen Inhalten gefüllt werden, andererseits
26 Christlein 1966. Siehe außerdem RGA2 XIX (2001) 332–333, s. v. Marktoberdorf (V. Babuke). 27 Koch 1977. 28 Koch 1977, 15–47. Für Bargen und Berghausen siehe Koch 1982. Nach dem Erscheinen der SD-Chro nologie passte Ursula Koch die Schretzheimer Belegungsphasen an die SD-Stufen an: RGA² XXVII (2004) 294–302, s. v. Schretzheim § 2 Archäologisches (U. Koch). 29 Rübenach Phase A–D: Neuffer-Müller/Ament 1973, 128–150; Phase B wurde in drei Unterabschnitte (B1–3) eingeteilt. 30 Ament 1977. 31 Koch 2001, 42 f. Siehe Werner 1962. 32 Ament 1976, bes. 319 Abb. 14; Ament 1977, 138; Koch 2001, 43.
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bietet gerade dies die Möglichkeit einfacher Vergleichbarkeit verschiedener Regionen jenseits eines komplizierten und oft kaum zu durchschauenden „Durcheinanders“ an Belegungsstufen einzelner Gräberfelder. Neben der Einteilung in eine ältere und jüngere Phase schlug Hermann Ament eine Dreiteilung der Merowingerzeit in eine frühe, mittlere und späte Phase vor, wobei „alt/jung“ und „früh/mittel/spät“ zueinander inkohärente Begriffe darstellen, die miteinander in Konkurrenz stehen33. In der Forschung hat sich das von Hermann Ament präferierte AM/JM-Schema mit je drei Phasen durchgesetzt – dabei hat die Dreiteilung durchaus Vorteile, wie im Verlauf der Arbeit noch zu zeigen sein wird. Insbesondere die strikte Trennung zwischen älterer und jüngerer Merowingerzeit um 600 ist sozusagen der wunde Punkt des AM/JM-Schemas: Eine Phase, die nicht durch das Jahr 600 als Zäsur getrennt wird, sondern die Jahrzehnte um 600 umfasst, findet sich in Anlehnung an Jochen Gieslers Arbeit zu merowingerzeitlichen Funden aus Niederkassel in der RL-Phase 6 (580/90–610/20)34. Auch die Schretzheimer Stufen 3 und 4 deuten möglicherweise auf eine Phase um 600 hin: Das absolutchronologische Ende von Stufe 3 um 590/600 und der Beginn von Stufe 4 um 590 lässt eher eine Überlappung als eine strikte Trennung vermuten35. Auch in der Belegungsanalyse überschneiden sich Teile beider Stufen, sodass auch relativ gesehen eine Verbindung besteht36. Ein weiteres überregionales Schema legte Wilfried Menghin 1983 im Zuge seiner Arbeit zum Schwert im frühen Mittelalter vor: Anhand von Spathen und deren Zubehör definierte er sechs Zeitgruppen (A–F), die auf merowingerzeitliches Fund material aus Gesamteuropa ausgedehnt wurden37. Zusätzlich zu den übergreifenden Schemata trugen auch chronologische Analysen einzelner Gräberfelder und Material gruppen zur Verfeinerung der Chronologie bei38. Wie zu Beginn angemerkt, entstanden Ende der 1980er Jahre erstmals Chrono logiesysteme, die auf großer quantitativer Basis und mittels Korrespondenzanalyse erstellt wurden. Zunächst ist in diesem Zusammenhang die NR-Chronologie Frank Siegmunds zu nennen, die auf Berechnungen von 215 weiblichen und 316 männ
33 Ament 1977, 139. 34 Müssemeier et al. 2003, 78 f.; J. Giesler, Frühmittelalterliche Funde aus Niederkassel, Rhein-SiegKreis. Bonner Jahrb. 183, 1983, 475–579. Eine ähnliche Phase findet sich zumindest absolutchronolo gisch auch in NR-Phase 7 (585–610), welche aber von Frank Siegmund mit dem frühen Abschnitt von Aments Stufe JM I parallelisiert wird (Siegmund 1998, 213). 35 Koch 1977, 21–29. 36 Vgl. Koch 1977, 23 Abb. 4 und 27 Abb. 5. 37 Menghin 1983, 26–51. Max Martin untergliederte die Zeitgruppe B in B1–3 und nahm darüber hinaus absolutchronologische Korrekturen bezüglich des Endes von Böhner Stufe II bzw. AM I vor (Martin 1989, 123 f.); vgl. auch Koch 2001, 30. 38 Hier sind beispielsweise folgende Arbeiten anzuführen: Alfried Wieczoreks chronologische Glie derung von Rübenach (Wieczorek 1987), Beiträge zur Perlenchronologie, insbesondere in den 1990er Jahren (siehe Kap. 5.2) sowie Jo Wernards Studie zu Saxen (Wernard 1998).
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lichen Inventaren beruht und in elf NR-Phasen von der Mitte des 5. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts münden – die absoluten Phasenlängen variieren dabei zwischen 15 und 45 Jahren39. Neben Waffen- und Kleidungsbestandteilen band Frank Siegmund vor allem Glas- und Keramikgefäße in seine Statistik mit ein und überprüfte die Ergeb nisse anhand von chorologischen Untersuchungen der Gräberfelder Krefeld-Gellep, Köln-Junkersdorf, Köln-Müngersdorf, Düsseldorf-Stockum und Walsum40. Im Rahmen von Dissertations- und Magisterarbeitsprojekten erweiterten Ulrike Müssemeier, Elke Nieveler, Ruth Plum und Heike Pöppelmann (kurz „Franken AG“) die NR-Chronologie und füllten „damit die geographische Lücke zwischen dem Arbeits gebiet F. Siegmunds am linken Niederrhein und dem von K. Böhner und H. Ament sowie dessen Schülern bearbeiteten Gebiet am Mittelrhein“41. Mit der erweiterten Datenbasis von 396 Frauen- und 535 Männerinventaren konnten zehn RheinlandPhasen („RL-Phasen“) erstellt werden, die sich vor allem absolutchronologisch von den 11 NR-Phasen unterscheiden. Die Autorinnen der Franken AG gingen im Gegen satz zu Frank Siegmund von eher längeren Phasendatierungen aus: So umfassen die nach Ansicht der Autorinnen kaum zu trennenden RL-Phasen 1 und 2 immerhin 60 bis 80 Jahre (400 bis 460/80), einzig RL-Phase 5 (um 565 bis 580/90) scheint sich mit 15 bis 25 Jahren an die Phasenlängen Frank Siegmunds anzunähern42. Die Absolut chronologie wird im Verlauf dieser Arbeit immer wieder eine zentrale Rolle in der Diskussion einnehmen, insbesondere bei der meist nicht näher thematisierten Frage, wie genau wir mittels Korrespondenzanalyse überhaupt zu datieren in der Lage sind und wie wir diese Ergebnisse mit den eher spärlichen absoluten Daten, die uns für die Merowingerzeit vorliegen, abgleichen können. Richtet man den Blick erneut Richtung Süddeutschland, lassen sich bis zum Erscheinen der SD-Chronologie die von Helmut Roth und Claudia Theune erarbeite ten „Südwestdeutschland-Modephasen“ für das Gräberfeld von Weingarten als erster Versuch eines statistisch ermittelten Chronologiemodells anführen43. Die fünf Mode phasen I bis V, welche wiederum in zwei bis drei Phasen untergliedert wurden (A–K), gelten jedoch nur für Inventare aus Frauengräbern44. Sowohl diese Beschränkung als auch die am methodischen Vorgehen geäußerte Kritik45, mögen dazu beigetra gen haben, dass die „Südwestdeutschland-Modephasen“ wenig Verwendung gefun den haben. Auch die vergleichsweise komplizierten Bezeichnungen der Phasen mit römischen Ziffern und gleichzeitig fortlaufenden Buchstaben zur Untergliederung (bspw. „SW ♀ III G“ und „SW ♀ IV H“) erschweren den Einstieg in die Modephasen
39 Siegmund 1998, 196, 200–208; Nieveler/Siegmund 1999, 5. 40 Siegmund 1998, 180–195. 41 Müssemeier et al. 2003, 11. 42 Vgl. Müssemeier et al. 2003, 74–81 und Siegmund 1998, 200–203. 43 Roth/Theune 1988; vgl. auch Theune 1999. Zum Gräberfeld siehe: Roth/Theune 1995. 44 Roth/Theune 1988, 19. 45 Kokkotidis 1995, 754, bes. 756 f.
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genauso wie die recht unübersichtliche Typentafel46. Nichtsdestoweniger haben die „Südwestdeutschland-Modephasen“, zusammen mit der „Niederrhein-Chronologie“ Frank Siegmunds, entscheidende Impulse in die Wissenschaft gesendet, aus welchen schließlich auch die „Süddeutschland-Chronologie“ hervorging. Wie bereits zu Beginn der Einleitung angemerkt, weist die „SüddeutschlandChronologie“ einige signifikante Schwächen auf, von denen die undurchsichtige Typenbezeichnungen eher das geringere, die fehlenden Kontingenztafeln und Ordi nationsdiagramme der Korrespondenzanalyse sicherlich das größere Problem dar stellen. Zwar sind die Ergebnisse der Analysen in ausführlichen Typentafeln veröf fentlicht, diese lassen sich jedoch nicht auf ihre chronologische Wertigkeit prüfen, da die Daten der ursprünglichen Korrespondenzanalysen im Nachhinein manuell umsortiert wurden47. Eva Stauch erweiterte die SD-Phasen 1 bis 9 im Rahmen ihrer Dissertation zum Gräberfeld von Wenigumstadt um sechs Phasen (WU-Phasen 10–15)48, sodass mit dem SD-/WU-Phasen 1 bis 15 ein von der Mitte des 5. bis in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts reichendes Chronologiemodell vorliegt. 2011 veröffentlichte Susanne Hakenbeck ein fünf Phasen umfassendes Chronolo giemodell für die Münchener Schotterebene, ebenfalls auf Basis korrespondenzana lytischer Seriationen für Inventare aus den Gräberfeldern von Altenerding, Aubing, Giesing, Pliening und Steinhöring49. Ordinationsdiagramme und Kontingenztafeln wurden veröffentlicht, die Phasengliederung mag dennoch nicht vollständig zu über zeugen: Viele Fundtypen, die als charakteristisch für eine spezifische Phase angeführt werden, können exakter datiert werden. In Phase 1 der Männergräber (ca. 450–530) werden Schnallen mit nierenförmigem Bügel sowie solche mit verdicktem Kolben dorn und runden Hefteln, bei Frauengräbern (ca. 450–510) unterschiedlich große Bügelfibeln und verschiedene Formen an Kleinfibeln zusammengefasst50. Besonders auffällig ist, dass in Phase 3 der Männergräber (ca. 550–600) engzellig tauschierte Garnituren mit rundem Beschlag und flechtbandtauschierte Varianten (u. a. Typ Bülach) zusammen auftreten51. Für das 7. Jahrhundert konnte Susanne Hakenbeck keine Untergliederung der Männerinventare vornehmen (Phase 4/5, nach 600), was anhand vielteiliger Gürtelgarnituren, die besonders für Altenerding häufig überliefert sind, durchaus möglich ist52.
46 Siehe Roth/Theune 1988, Tab. 7; Theune 1999, Fig. 2.3. 47 Koch 2001, 70, Abb. 12–24. 48 Stauch 2004, 20–21. Anzumerken ist, dass im Gegensatz zur SD-Chronologie die WU-Phasen nicht auf statistischen, sondern belegungschronologischen Auswertungen basieren. Ein direkter Zusam menhang der SD- und WU-Phasen ist insofern nicht gegeben. 49 Hakenbeck 2011, 37–52. 50 Vgl. Hakenbeck 2011, 59 fig. 4.5, 62 fig. 4.7. Das Ende von Phase 1 der Frauengräber um 510 dürfte an SD-Phase 3 und 4 angelehnt sein. 51 Vgl. Hakenbeck 2011, 67 fig. 4.11. 52 Siehe Kap. 6.6.
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Auch außerhalb Deutschlands waren in den letzten Jahrzehnten neue chronolo gische Studien zu verzeichnen. Für Nordfrankreich haben René Legoux, Patrick Périn und Françoise Vallet ein seriationsbasiertes Chronologiesystem vorgelegt, dass sich bei der Phasenbezeichnung an das AM/JM-Schema Hermann Aments anlehnt und auf jahrzehntelangen Forschungen beruht53. Für England ist unlängst eine umfassende Studie zur Chronologie ‚angelsächsischer‘ Grabinventare erschienen54. Sie behebt nicht nur Defizite in der angelsächsischen Chronologie, sondern beschreitet mit der Einbeziehung überproportional vieler 14C-Daten, die mit dem „Bayesian model“ normalisiert wurden, neue methodische Wege in der Verknüpfung von relativer und absoluter Chronologie.
53 Legoux et al. 2009. 54 Bayliss/Hines 2013.
3 Probleme der Forschung Die Forschung des letzten Jahrhunderts zur Archäologie der Merowingerzeit war vor allem darum bemüht, das archäologische Fundmaterial und die damit verbundenen Fragestellungen in historisches Geschehen einzuordnen. Unter historisch werden in dieser Arbeit solche Sachverhalte zusammengefasst, die durch die Geschichtswissen schaft unter Zuhilfenahme schriftlicher Quellen bearbeitet werden. Archäologische Erkenntnis ist demgegenüber nicht weniger historisch, beruht aber auf anderen, eben materiellen Quellen. Um umständliche Beschreibungen (wie ‚historische Erkenntnis, die auf schriftlichen beziehungsweise archäologischen Quellen basiert‘) zu vermei den, seien sie auch mehr als zutreffend, soll in dieser Arbeit auf das Gegensatzpaar archäologisch/historisch ausgewichen werden. Die sprachlich notwendige Polarisie rung soll aber nicht über den eigentlichen Sinngehalt beider Bezeichnungen hinweg täuschen. Der Begriff Merowingerzeit ist in diesem Sinne ein historisch-politischer und umfasst jenen Zeitraum, in welchem die Merowingerkönige das Frankenreich regier ten. Sofern man die Zählung beim Tode Childerichs und dem Herrschaftsantritt Chlodwigs ansetzt, sind das die Jahre 481/82 bis 751, dem Jahr als Pippin der Jüngere den letzten Merowingerkönig Childerich III. absetzte. Im „Handbuch der deutschen Geschichte“ beginnt die Zeitrechnung zum Merowingereich erst beim Tode Chlodwigs 511 und endet 714 mit dem Tod Pippin des Mittleren, der als erster Hausmeier die faktische Macht ausübte, und der Einsetzung seines Sohnes Karl Martell55. Hermann Ament lässt die Merowingerzeit dagegen mit Childerich beginnen: „Nicht allein, daß die historische Forschung in ihm den ersten im vollen Licht der Geschichte stehenden Angehörigen der Merowingerdynastie erblicken kann, er ist auch für die Archäologie manifest.“56 Das Ende sei wiederum mit dem Jahr 719 anzusetzen, seit dem „ein karo lingischer Hausmeier die faktische Herrschaft auch in Neustrien ausübte“57. Für Beginn und Ende der Merowingerzeit stehen also mehrere Daten zu Verfü gung, denn auch die vermeintlich eindeutige historische Überlieferung ist nicht so unzweideutig zu interpretieren. Für die hier behandelte Fragestellung ist dieses Problem eher nomenklatorischer Natur: Ab wann sind in der Archäologie Funde mit dem Terminus merowingerzeitlich zu charakterisieren? Da mit dem Childerichgrab tatsächlich ein Merowinger archäologisch fassbar ist, spricht nichts dagegen, ab der Mitte des 5. Jahrhunderts von der Merowingerzeit im archäologischen Sinne zu spre chen58, auch wenn Childerich selbst nicht das Frankenreich begründete. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass von historischer Seite verschiedene Daten als
55 Prinz 2006, 286–304, 377–389. 56 Ament 1977, 136. 57 Ament 1977, 137. 58 Das Wirken Childerichs wird um das Jahr 460 angesetzt (Prinz 2006, 291).
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Epochengrenze vorgeschlagen werden. Ob die Karolingerzeit nun mit 714, 719 oder erst mit 751 beginnt, ist für archäologische Fragestellungen zu vernachlässigen. Um aber terminologische Unschärfe zu vermeiden, soll bis in die Mitte des 8. Jahrhun derts von Merowingerzeit die Rede sein, auch wenn die merowingische Dynastie zu dieser Zeit nur noch einen nominellen Machtfaktor im Frankenreich darstellte.
3.1 Generation als Konzept Zunächst scheint es, als seien Generationen in dieser Arbeit gewissermaßen fehl am Platz, schließlich geht es um Ereignisgeschichte und ihre Auswirkungen auf archäo logische Chronologie. Bei eingehender Beschäftigung war es aber nahezu unmöglich, das archäologische Generationenkonzept und die damit einhergehenden Problema tiken zu ignorieren. Dies liegt vor allem daran, dass das Konzept der Generation eine Mittlerstellung zwischen archäologischen Funden und der anschließenden ethnischhistorischen Interpretation einnimmt und damit von essentieller Bedeutung ist. Die Frage, was unter Generationen zu verstehen ist und wie beziehungsweise ob sie in der Wissenschaft sinnvoll eingesetzt werden können, geht weit bis in die frühe Neuzeit zurück und steht damit nicht nur zwischen Natur- und Geisteswissenschaft, sondern auch zwischen Gesellschaft und Individuum und betrifft damit den Men schen an sich: Denn im Muster einander ablösender Generationen lassen sich historisch kontingente Verän derungsprozesse als gleichsam natürlicher Wandel, als Rhythmus eines natürlichen Reproduk tionsgeschehens verstehen. In diesem Deutungsmuster wirken aber auch ältere Bedeutungen fort, und weitere werden vorbereitet: die Generation als zyklisches Zeitmodel und Berechnungs größe des Menschenalters, als Kategorie vormoderner Verwandtschaftsformen und symbolische Form der Kulturgeschichte, als psychoanalytische Instanz, familiale Kategorie und erbrecht licher Begriff, als zentrale Kategorie von Vererbungslehren und Zeugungstheorien, als terminus technicus wissenschaftlicher Experimentalkultur. Dieses reiche Bedeutungsspektrum findet sich zudem häufig überlagert durch die Verwendung des Generationsbegriffs für die (Selbst-) Beschreibung synchron organisierter Altersgemeinschaften und gesellschaftlicher Gruppierun gen mit identitätsstiftender Abgrenzung gegenüber anderen Jahrgangsgruppen – eine Bedeu tungsebene von ‚Generation‘, die vor allem [...] durch Karl Mannheims Aufsatz Das Problem der Generationen (1928) bis heute in wissenschaftlichen und populären Zusammenhängen wir kungsvoll ist.59
Der Generation wohnt etwas Mythologisches inne – „Das gilt vor allem alltagssprach lich: Jeder scheint zu wissen, was eine ‚Generation‘ ist [...]“60. Dieses Thema, das sozusagen bis an die biblischen Anfänge der Menschheit zurückführt, erfreut sich
59 Parnes et al. 2008, 10. 60 Parnes et al. 2008, 11. Vgl. auch Weigel 2002, 162.
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in den letzten Jahren vor allem in den Sozial-, Geschichts- und Literaturwissenschaf ten überaus großer Beliebtheit61. An der archäologischen Forschung scheint dieser mehr als überfällige Diskurs weitestgehend unbemerkt vorübergegangen zu sein. Dieses Defizit können die folgenden Ausführungen sicherlich nicht beheben, wohl aber einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Thema in das Blickfeld der ur- und früh geschichtlichen Archäologie zu rücken. Denn meist fehlt die Reflexion, was darunter zu verstehen ist, wenn von Generation die Rede ist, weil eben jeder zu wissen scheint, was eine Generation ist. Das obige Zitat aus der anregenden Monographie „Das Konzept der Generation“62 der Autoren Ohad Parnes, Ulrike Wedder und Stefan Willer spannt bereits in der Ein leitung ein so breites Bedeutungsspektrum auf, dass es äußerst schwierig scheint, die verschiedenen Wirkungsebenen des Begriffs auf wenige Worte zu reduzieren. Fol gende Punkte dürften aber die wichtigsten Bedeutungen widerspiegeln: – Genealogie: Abstammung und Vererbung63; – Gesellschaftlicher Kollektivitäts- und Kollektivierungsbegriff64; – Einheit einer altersspezifischen Gruppe (Kohorte)65; – Phänomen sozialer und historischer Räumlichkeit66. Diese vier Ebenen setzen sich nicht kategorisch voneinander ab, sondern überlagern sich in weiten Teilen, je nachdem, welche Bedeutung für den spezifischen Interpre tationsansatz nützlich ist. In Gräberfeldpublikationen wird aber meist nicht hinrei chend differenziert, ob mit einer Generation nun eine Familienabfolge, eine Gruppe mit zeitgleichen Beigaben, eine anthropologische Kohorte oder auch soziale Gruppen jenseits der Genealogie gemeint ist. Es ist vielmehr so, dass einer Gräberfeldgenera tion alle diese Bedeutungen zur selben Zeit innewohnen. Diese Synchronizität der Wirkungsebenen wird als anthropologische Konstante aufgefasst, die über Genealo gie und Anthropologie eine Rückkopplung an die Natur ermöglicht, sodass mit dem Generationenbegriff ein unumstößliches Naturgesetz für die Geisteswissenschaften vorzuliegen scheint:
61 In der letzten Dekade ist eine Vielzahl an Monografien und Sammelbänden zum Thema ‚Gene ration‘ erschienen, von denen an dieser Stelle nur eine Auswahl angeführt werden kann: U. Jureit/ M. Wildt (Hrsg.), Generationen. Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs (Hamburg 2005); S. Wiegel et al. (Hrsg.), Generation. Zur Genealogie des Konzepts – Konzepte von Genealogie (München 2005); Parnes et al. 2008; B. Bohnenkamp, Generation als Erzählung. Neue Perspektiven auf ein kulturelles Deutungsmuster (Göttingen 2009); Fietze 2009. 62 Parnes et al. 2008. 63 Parnes et al 2008, 40 f. 64 Jureit/Wildt 2005, 7. 65 Weigel 2002, 163 f. 66 Parnes et al. 2008, 218.
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Damit schleppt der Begriff aber immer auch die Gefahr mit sich, daß kulturgeschichtliche Phäno mene als Epiphänomene der Natur betrachtet und geschichtstheoretische Fragen als Ableitung biologisch definierter Rhythmen behandelt werden, Diachronie also auf Demografie reduziert wird.67
Mit der allerdings nur vermeintlichen Gewissheit, dass eine Generation annähernd 30 Jahre umfasse68, ist so nicht nur eine grundlegende strukturelle Ordnungseinheit mit zahlreichen Bedeutungen geschaffen, sondern auch ihre Verortung auf der Zeit achse gleichsam vorgegeben. Die Dauer einer Generation hängt aber, sofern sie denn überhaupt sicher festzustellen ist, unabdingbar von der vorausgegangenen Bedeu tungszuschreibung ab. So ist die Generation keinesfalls eine feststehende Entität oder unumstößliche Konstante der Menschheitsgeschichte, das Gegenteil ist der Fall: Die Bedeutungen des Generationenbegriffs unterliegen stetigem Wandel und er bedarf einer immer wiederkehrenden methodologischen Reflexion. Entscheidende Auswirkungen auf das (kultur-)historische Verständnis von Gene rationen hatte der bereits erwähnte Aufsatz des Soziologen Karl Mannheim zum Problem der Generationen. Dort werden moderne menschliche Gesellschaften folgen dermaßen charakterisiert: a. „durch das stete Neueinsetzen neuer Kulturträger; b. durch den Abgang der früheren Kulturträger; c. durch die Tatsache, daß die Träger eines jeweiligen Generationszusammenhan ges nur an einem zeitlich begrenzten Abschnitt des Geschichtsprozesses partizi pieren; d. durch die Notwendigkeit des steten Tradierens (Übertragens) der akkumulierten Kulturgüter; e. durch die Kontinuierlichkeit des Generationswechsels.“69 Generationen sind Träger der Kultur – Generationen verändern Kultur. Vielmehr noch: Kultureller Wandel kann nach Karl Mannheim überhaupt nur durch das stetige Aufeinanderfolgen neuer Generationen entstehen70. Entscheidend ist die Verbindung der Generationenabfolge mit dem Lauf der Geschichte: Historische Generationen schreiben Geschichte. So ist der Weg von Individuum zur Gesellschaft einerseits und von Kultur zur Geschichte andererseits ein zentrales Konzept von Generation, das dem Begriff bis heute anhaftet. An dieser Stelle lässt sich wieder die Brücke zur frühgeschichtlichen Archäologie schlagen, denn zum einen fungieren Generationen als relativchronologischer Ord
67 Weigel 2002, 163. 68 Jureit/Wildt 2005, 7; Parnes et al. 2008, 220; Fietze 2009, 33. Die festgesetzte Dauer von rund 30 Jahren geht auf Statistiker des 19. Jahrhunderts zurück. 69 Mannheim 1928, 175. 70 Fietze 2009, 79–82.
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nungsterminus bei Belegungsanalysen von Gräberfeldern, zum anderen aber auch als (kultur-)historische Erklärungsvariante zeitlicher Veränderung von Sachkultur. Damit sind Gräberfeldgenerationen methodische Grundlage der Chronologie und zugleich der beabsichtigten Interpretation: Es wird also nicht gezeigt, dass Genera tionen auf dem Gräberfeld archäologisch nachweisbar sind, sondern vorausgesetzt – mit der Folge, dass sich dies mit der Dauer einer Generation von annähernd 30 Jahren nicht nur auf die Absolutchronologie auswirkt, sondern bereits im Stadium der Rela tivchronologie die Voraussetzungen für spätere Interpretationsmuster geschaffen werden. Gerade in der frühen Merowingerzeit ist immer wieder ein Sinnzusammenhang zwischen einem nicht eindeutig abgegrenzten Generationenbegriff und der histori schen Entwicklung festzustellen. Die häufig anzutreffenden Begriffe Childerich- und Chlodwigzeit rekurrieren auf die politische Entwicklung zu Beginn der Merowinger zeit; in der SD-Chronologie entsprechen sie den SD-Phasen 2 und 3, die wiederum mit Generationen gleichgesetzt werden71. So wird über das Konzept der Generation ein Zusammenhang zwischen bestattetem Individuum und politischer Ereignis geschichte konstruiert – und damit auch zwischen archäologisch fassbaren Beigaben und historischer Entwicklung. Dieses Konstrukt wirkt sich aber bereits auf die chro nologische Gliederung der Beigaben aus und kann so zu zirkulären Argumentationen führen. Sofern kein tragfähiges theoretisches Gerüst für spezifisch archäologische Fragestellungen vorliegt (also wie lassen sich Generationenkonzepte sinnvoll auf materielle Hinterlassenschaften des Menschen anwenden) stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, den Begriff zu verwenden. Insbesondere bei chronologi schen Fragestellungen sollte er vermieden oder aber unzweideutig definiert werden. Letzteres dürfte sich aber nahezu unmöglich gestalten72. Dabei ist die Ambiguität des Generationenbegriffes gar nicht das entscheidende Problem, wohl aber die Verbin dung seiner bereits vielschichtigen Bedeutungen mit archäologischen Funden, die wiederum in vielfältigen Kontexten überliefert und mehrdeutigen Interpretationen ausgesetzt sind. Archäologische Generationen erzeugen dabei ein nahezu undurch sichtiges und meines Erachtens kaum aufzulösendes Bedeutungsgeflecht.
71 Koch 2001, 27, 72 f.; Koch 2011, 126–195 (in Mainz-Hechtsheim beginnt die erste Generation mit Hinblick auf die Entwicklung des fränkischen Weilers erst mit SD-Phase 4). Auch Frauke Stein geht davon aus, dass es „bei der Erstellung einer Feinchronologie“ das Ziel sei, „möglichst den Zeitraum einer Generation (25–30 Jahre) für jede Stufe zu erarbeiten“, wenngleich sie den „sehr unterschied lichen Rhythmus der Formentwicklung“ zu bedenken gibt (Stein 2014, 87). 72 Bei Weigel 2002, 165 heißt es: „Der Begriff lässt sich tatsächlich nicht definieren, wegen seiner doppelten Ausrichtung (Genealogie, Synchronie) schon gar nicht eindeutig.“ Positiv hinsichtlich historischer und soziologischer Erkenntnismöglichkeiten wird das Konzept im Sinne einer Selbst zuschreibung zu einer bestimmten Generation bei Schulz/Grebner 2003 hervorgehoben.
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3.2 Süddeutschland um 500: Fränkische Expansion und alemannischer Exodus? Die Jahrzehnte um 500 sind in Süddeutschland ein immer wiederkehrendes und kontrovers diskutiertes Forschungsthema der frühgeschichtlichen Archäologie. Der Diskurs war lange Zeit von historischen Prämissen geprägt, die vor allem auf einem fränkisch-alemannischen Dualismus beruhen. Höhepunkte sind sicherlich die Aus stellungen zu Franken und Alemannen in den Jahren 1996 und 1997: Die Begleitbände geben einen Forschungsstand wieder73, der sich nach fast zwanzig Jahren langsam zu verändern scheint. Es besteht dringend Nachholbedarf, insbesondere hinsichtlich kri tischer Reflexion, inwiefern bestimmte Ansichten auf einem Zirkelschluss zwischen archäologischer und historischer Interpretation aufbauen – und wie sich diese auf die archäologische Chronologie auswirken. Um welche Fälle handelt es sich dabei? Zunächst sind die Gräberfelder des sog. Typs Hemmingen zu nennen, an denen unlängst Zweifel laut wurden. Sie stehen ebenso wie sog. ‚alemannische‘ Bügelfibeln in Zusammenhang mit der fränkischen Expansion und der damit in Verbindung gebrachten Abwanderung alemannischer Bevölkerungsgruppen.74 Gleiches gilt für Höhensiedlungen dieser Zeit, wobei sich dabei meist auf den Runden Berg bei Urach beschränkt wird, dessen Besiedlung kurz nach 500 sein jähes Ende gefunden haben soll. Auf die anschließende merowingische Oberhoheit in der Alamannia sollen typisch ‚fränkische‘ Funde wie Bügelfibeln vom Typ Hahnheim oder auch Waffen wie Franzisken und Angones hindeuten. Gelegentlich werden auch Knickwandtöpfe und Kammergräber mit fränkischen Herrschaftsträgern in Verbindung gebracht. Bevor die genannten Phänomene näher zu thematisieren sind, scheint eine Auseinanderset zung mit den schriftlichen Quellen und Ereignissen sowie den aktuellen Forschungs meinungen sinnvoll. Für die Geschichte der Alemannen um 500 und der 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts sind nur drei mehr oder weniger gesicherte Daten überliefert75: 496/97: Die sog. Entscheidungs- oder Bekehrungsschlacht bei Zülpich (?), die mit einer Niederlage der Alemannen gegen Chlodwig und die Franken endet; Eine weitere Niederlage der Alemannen gegen Chlodwig, in deren Folge 506/7: Teile der Alamannia unter ostrogotisches Protektorat fallen; 537: Ende der ostrogotischen Schutzherrschaft, d. h. die gesamte Alamannia wird Teil des Merowingerreiches.
73 Die Franken, Wegbereiter Europas. Ausstellungskat. Mannheim/Paris/Berlin (Mainz 1996); Die Alamannen. Ausstellungskat. Stuttgart/Zürich/Augsburg (Stuttgart 1997). Vgl. auch den umfang reichen Band: D. Geuenich (Hrsg.), Die Franken und die Alemannen bis zur „Schlacht bei Zülpich“ (496/97). Ergbd. RGA 19 (Berlin, New York 1998). 74 Hierzu bereits Brather 2004, 287–290. Siehe auch Brather 2000, 167 f.; hierzu kritisch stellung beziehend Schmauder 2003, bes. 292–296. 75 Zusammenfassend Geuenich 2005, 78–91.
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Zunächst zur sog. Entscheidungsschlacht bei Zülpich 496/97, in der Chlodwig nicht nur die Alemannen besiegt, sondern auch zum Christentum gefunden haben soll76. Der Ort der Schlacht ist dabei ebenso strittig wie die Frage ob die Alemannen (unter einen Großkönig geeint) oder nur ein Teil (unter einem Kleinkönig) besiegt wurden. Damit einher geht die Frage, ob es sich überhaupt um eine Entscheidungsschlacht handelte oder ob Gregor von Tours ihr nur aufgrund Chlodwigs Bekenntnisses zum Christentum so viel Aufmerksamkeit schenkte77. Für die frühgeschichtliche Archäolo gie und die hier behandelten Fragen ist aber weniger die Entscheidung für den christ lichen Glauben, als vielmehr die Tatsache von Bedeutung, dass mit der Entscheidungsschlacht 496/97 die Niederlage der Alemannen als unter einem König geeinten Volk verbunden wird, die sich auch im archäologischen Befund niederschlagen soll78. Auch wenn heute in der Forschung meist nicht mehr von einer Entscheidungsschlacht zwischen Alemannen und Franken ausgegangen wird, sondern von mehreren in den Jahren um 500, so lässt sich doch eine bestimmte Sichtweise herauskristallisieren, die der Historiker Immo Eberl wie folgt zum Ausdruck bringt: Die Franken haben die Alamannen von Norden und Nordwesten her nach Süden gedrängt und in Hessen und dem nördlichen Teil von Baden-Württemberg einen weiten siedlungsleeren Raum geschaffen, in den später fränkische Siedler eingedrungen sind. Die Nordgrenze des alamanni schen Raumes hat sich um 500 im Zusammenhang mit der Dialektgrenze herausgebildet. [...] Diese Begrenzung nach Norden, die mit der späteren Grenze des Herzogtums Schwaben und auch mit den Diözesangrenzen identisch war, ist über viele Jahrhunderte, in Teilen sogar bis in die Gegenwart, lebendig geblieben.79
Hier greifen Ansichten und Ergebnisse aus mehreren Disziplinen ineinander. Zunächst ist dies die schriftliche Überlieferung: also die Einverleibung der Alamannia in fränki sches Herrschaftsgebiet. Dies ist soweit auch richtig, wobei allerdings nicht eindeutig geklärt ist, wo genau denn diese Alamannia zu verorten sein soll. Schriftliche Quellen geben hierüber jedenfalls keinen Aufschluss, wie Dieter Geuenich kürzlich aufzeigen konnte80. Um diese Lücke in der Überlieferung zu schließen, wird daher meist auf Ergebnisse der Archäologie und Sprachforschung zurückgegriffen, die aber wiede rum auf vermeintlichen Ergebnissen der jeweils anderen Disziplinen beruhen: Dieses Bild der Ausdehnung der Alamannia vom Elsass bis an den Lech und vom Flusslauf der Oos bis zur Nordschweiz mit erstaunlich klaren Grenzlinien wird von Archäologen, Sprachwis senschaftlern und Historikern in zahlreichen Publikationen oft stillschweigend übernommen,
76 Vgl. Keller 2001, 28 f. und Geuenich 2005, 78–82 mit weiterer Literatur. 77 So Geuenich 2005, 82. 78 Exemplarisch: Koch 1997a. 79 Eberl 2010, 81. 80 Geuenich (i. Dr.) a und b. Für die Überlassung der sich in Druckvorbereitung befindlichen Artikel sei dem Autor an dieser Stelle recht herzlich gedankt.
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wobei man offensichtlich davon ausgeht, dass es von den jeweils anderen Disziplinen erarbei tet worden sei: von der Sprachwissenschaft auf Grund alter Sprachgrenzen, von den Histori kern etwa auf Grund der Beschreibung der Diözesangrenzen des Bistums Konstanz aus dem 12. Jahrhundert und von den Archäologen auf Grund der Auswertung von Grabfunden und Grab beigaben.81
Im Klartext bedeutet dies, dass die Geschichtswissenschaft zurzeit nicht genau weiß, wie die Grenzen der Alamannia beschaffen waren – mit der Folge, dass auch die Ar chäologie nicht sicher sagen kann, welche Grabfunde denn nun ‚alemannisch‘ sein sollen (sofern sie es überhaupt kann82), da die oft angeführte Rückkopplung an die vermeintlich gesicherte historische Überlieferung offensichtlich ins Leere läuft. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Annahme, der nördliche Teil der Alamannia (deren Grenzen wir aber nicht kennen) sei nach der Niederlage nahezu entvölkert und anschließend durch Franken aufgesiedelt worden. Zwar wird im Gegensatz zum oben angeführten Zitat Immo Eberls zumeist nicht mehr von einer vollständigen Entvölke rung, sondern eher von einer Abwanderung der alemannischen Oberschicht ausge gangen (oder in Ursula Kochs Worten: „Wer allerdings wenig Vermögen besaß, nichts zu verlieren hatte und politisch unbedeutend war, der blieb im Lande“83). Dennoch scheint die These eines alemannischen Exodus‘, zumindest der Ober schicht, und der Zweiteilung der Alamannia zum vermeintlich gesicherten Wissen nicht nur der frühgeschichtlichen Archäologie zu gehören84. So entstehen immer wieder Karten, welche die fränkisch-alemannischen Auseinandersetzungen und die anschließende Niederlage und Abwanderung letzterer zu illustrieren versuchen (Abb. 3–4), dabei aber genau dem Zirkelschluss unterliegen, den Dieter Geuenich so treffend angemerkt hat.
81 Geuenich (i. Dr.) b, [bisher ohne Seitenangabe]. 82 An dieser Stelle sei auf die Diskussion über die Möglichkeiten ethnischer Interpretation in der Archäologie hingewiesen, die seit geraumer Zeit beharrlich ausgetragen wird. Da diese Veröffent lichung aus dem Freiburger Institut stammt, wird es kaum verwundern, dass ich die Skepsis von Se bastian Brather teile, ethnische Identitäten mithilfe archäologischer Funde rekonstruieren zu können (Brather 2004). Nichtsdestoweniger soll mein argumentativer Schwerpunkt nicht auf der Ablehnung ethnischer Interpretation an sich liegen, sondern vielmehr auf deren Verbindung zur Chronologie auf merksam gemacht werden, die auch dann unzulässig ist, wenn man ethnischer Interpretation positiv gegenübersteht. Im Verlauf dieser Arbeit werde ich daher ethnische Zuschreibungen (alemannisch, fränkisch, thüringisch, usw.), die sich auf archäologische (Be-)Funde beziehen, in einfache Anfüh rungszeichen setzen, um so zu verdeutlichen, dass diese Zuschreibung in der Forschung durchaus geläufig ist, ich sie aber nicht zwangsläufig teile. Der Stand der Debatte (pro und kontra) ist bei von Rummel 2010, 51–54 und Fazioli 2014, 21–24 treffend zusammengefasst. 83 Koch 1997a, 192. 84 An dieser Stelle sei nur eine Auswahl genannt: Christlein 1979b, 25 f.; Koch/Koch 1996; Knaut 1996, 303; Geuenich 1997, 204; Koch 2001, 20 f.; von Freeden 2002, 318; Schmauder 2003, 293–296; Drinkwa ter 2007, 344–347; Grünzweig 2009, 135; Böhme 2010, 26. Kritisch, aber dem Grunde nach zustimmend Ament 1992, 49; Burzler et al. 2002, 510–512; Schach-Dörges 2004, 89; Halsall 2007, 402 f.; Ade 2008.
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Abbildung 3: Expansionen von Franken und Alemannen im letzten Drittel des 5. Jahrhunderts. Verändert nach: Wieczorek 1996, 224 Abb. 170. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Die Zweiteilung der Alamannia und die Abwanderung ihrer Bewohner in den süd lichen, durch Ostrogoten kontrollierten Teil werden meist auf einen Brief von Theode rich an Chlodwig zurückgeführt: Das durch Cassiodor überlieferte Schreiben des Ostgotenkönigs Theoderich aus dem Jahre 506/07, in dem er Chlodwig zur Mäßigung gegenüber den alemannischen Völkern (Alamannicos populos) auffordert und davon spricht, dass sich ‚die erschöpften Reste‘ der ‚zahllosen natio‘ der Alemannen unter seinen Schutz begeben haben, hat zur Annahme einer Zweiteilung der Alamannia geführt, in einen nördlichen, Chlodwig unterworfenen Teil, und einen südlichen Teil, den Theoderich in dem erwähnten Schreiben für sich beanspruchte. [...] Zu dieser angeblich geschichtsmächtig gewordenen Grenzziehung zwischen Franken und Alemannen gibt es jedoch kein schriftliches Zeugnis.85
85 Geuenich (i. Dr.) a [bisher ohne Seitenangabe], mit Quellennachweisen. Ähnlich auch Keller 2001, 235. Leicht abweichend noch bei Geuenich 2005, 87 f.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Die Eroberungen Chlodwigs I.
Rheinfranken
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Herrschaftsgebiet des Syagrius
Gebiet des Comes Arbogast
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Königreich der Visigoten
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Königreich der Ostrogoten
Gebiet der ‘Salfranken’ zur Zeit Chlodwigs
Erobert 486 Erobert 496-506 Erobert 507-509
Abbildung 4: „Fränkische Expansion“ unter Childerich und Chlodwig . Verändert nach: F. Staab, Die Franken – Wegbereiter Europas. In: Die Franken, Wegbereiter Europas. Vor 1500 Jahren. König Chlodwig und seine Erben. Ausstellungskat. Mannheim/Paris/Berlin (Mainz 1996) 14 Abb. 11. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
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Hinzu kommt eine Anweisung Theoderichs an die Einwohner der Provinz noricum mediterraneum (Binnennorikum), die erschöpften Rinder der flüchtenden Aleman nen bereitwillig durch ausgeruhte zu ersetzen86. Somit scheint der Nachweis erbracht, dass die erschöpften Reste der Alemannen vor den Franken flüchtend in der Einflusssphäre der Ostrogoten, die mit dem Binnennorikum auch lokalisiert ist, Zuflucht suchten. Ob damit aber die Gesamtheit der Alemannen oder eben nur Teile gemeint sind, deren Ausmaß wir ebenso wenig zu bestimmen in der Lage sind, steht freilich auf einem gänzlich anderen Blatt.
3.2.1 Gräberfelder vom Typ Hemmingen Wenn wir uns nun wieder den archäologischen Funden und Befunden zuwenden, wird deutlich, dass mit ihrer Hilfe versucht wurde, die oben angeführten Unsicher heiten bei der Interpretation der schriftlichen Quellen zu kompensieren und die poli tischen Entwicklungen um 500 und der darauffolgenden Jahrzehnte zu erhellen. Ein eindrückliches Beispiel dafür sind die bereits erwähnten Gräberfelder vom Typ Hem mingen87, die zuerst von Ursula Koch zusammengestellt und von Hermann Ament neu aufgearbeitet wurden88. Die Kriterien, mehrere Gräber an einer Stelle und „ein nicht über die frühmerowingische Zeit hinausreichendes Fundspektrum“89, wurden von Claudia Theune auf vier Punkte erweitert90: – Gräberanzahl zwischen ca. 25 und 50 Bestattungen; – Die Gräber liegen in relativ großem Abstand zueinander, häufig kommen isoliert liegende Bestattungen vor; – Datierung der Bestattungen vor allem in die 2. Hälfte des 5., seltener in das 6. Jahr hundert; – Beigabenreichtum der Bestattungen (umfangreiche Waffenbeigabe, Edelmetall schmuck).
86 Keller 2001, 229 mit Quellennachweisen. 87 Oder auch Typ „Basel-Gotterbarmweg/Hemmingen/Eschborn“ (Ament 1992, 49; Beilharz 2011, 211; Fehr 2013, 198). 88 Koch 1969; Ament 1992, 42–46. Neben Eschborn, Fellbach-Schmiden, Aldingen, Hemmingen, Heidenheim-Großkuchen und Basel-Gotterbarmweg zählt Hermann Ament folgende Gräberfelder zu diesem Typus (ebd., 46): Auingen, Barbing-Irlmauth, Fleinheim, Heilbronn-Böckingen (Forchenweg), Ladenburg, Lampertheim, Nagold, Reutlingen, Stuttgart-Münster, Stuttgart-Stammheim und Wies loch. 89 Ament 1992, 46. 90 Theune 2004, 229. Siehe auch Fehr 2013, 198.
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Auingen Aldingen Barbing-Irlmauth Basel-Gotterbarmweg Eschborn Fellbach-Schmiden Fleinheim Heidelberg-Kirchheim Heidenheim-Großkuchen Heilbronn Heilbronn-Böckingen Hemmingen Kirchheim/Neckar Ladenburg Lampertheim Mannheim-Sandhofen Mannheim-Vogelstang Nagold Polch Remseck-Aldingen Renningen Reutlingen Stuttgart-Münster Stuttgart-Stammheim Unterschneidheim Walheim Wiesloch Wyhl
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Abbildung 5: Gräberfelder, die im Verlaufe der Forschung dem sog. Typ Hemmingen zugerechnet wurden. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Kartiert man bisher mit diesem Typ in Verbindung gebrachte Gräberfelder91 (Abb. 5), zeigt sich eine deutliche Verdichtung am Rhein-Neckar-Mündungsgebiet, mittle ren Neckar und der schwäbischen Alb; nur wenige Gräberfelder liegen nördlich des Mains, am Oberrhein oder in Bayern. Damit konzentrieren sie sich nach gängiger For schungsmeinung auf alemannischem Gebiet, dessen Grenzen und Ausdehnung, dies sei nochmals betont, weitestgehend unbekannt sind. In den letzten Jahren sind jedoch Zweifel an der Berechtigung dieses Gräberfeld typs aufgekommen, die bereits von Hermann Ament angesprochen und von Denise Beilharz im Zuge der Bearbeitung des Gräberfeldes von Horb-Altheim nochmals bekräftigt wurden; ihre Kritik umfasst zwei zentrale Punkte92: Erstens sind nicht alle
91 Basierend auf Koch 1969; Ament 1992, 42–46; Wieczorek 1996, 251 Abb. 178; Theune 2004, Liste 6; Fehr 2013, 199 Abb. 1. 92 Ament 1992, 49. Siehe bes. Beilharz 2011, 211 f.; dieser Ansicht folgend: Windler 2012, 82 Anm. 377; Fehr 2013.
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Gräberfelder, die dem Typ Hemmingen zugerechnet werden, vollständig ausgegra ben. Oder sie sind großflächig gestört, sodass unklar bleibt, ob nicht noch weitere und damit unter Umständen jüngere Bestattungen vorliegen könnten. So kamen beim Gräberfeld von Aldingen, das Helga Schach-Dörges noch dem Hemminger Typus zurechnete93, im Verlauf weiterer Ausgrabungen deutlich jüngere Bestattungen zu Tage, die bis in das 7. Jahrhundert zu datieren sind94. Zweitens treten auch in den sicher geglaubten Gräberfeldern des Typs Hemmingen Funde auf, die jünger anzuset zen sind. Denise Beilharz führt unter anderem Eschborn Grab 20 und 24 an; letzteres ist nach meiner Chronologie (siehe Kap. 8) an den Beginn der mittleren Merowinger zeit zu datieren (Phase 4, ca. 520/30–560/80) und damit weit nach 500. Gleiches gilt für Heidelberg-Kirchheim, Heuau Grab 47 und 56, Barbing-Irlmauth Grab 38 sowie Fellbach-Schmiden Grab 13 und 39, wobei diese Gräber auch schon bei Ursula Koch in SD-Phase 5 (530–555) datiert werden95. Einerseits wird also davon ausgegangen, die Gräberfelder des Hemminger Typus brächen im Zuge der fränkischen Expansion um/kurz nach 500 ab, während ande rerseits die Laufzeit einiger Gräberfelder bis in die Mitte des 6. Jahrhunderts betont wird. Eine mögliche Erklärung für diese Abweichungen ist, dass sich archäologische Chronologie und historische Interpretation, in diesem Fall das Abbrechen der Grä berfelder durch die fränkische Expansion, gegenseitig beeinflussen96. Substantielle relativ- und absolutchronolgische Anhaltspunkte für ein Ende um/kurz nach 500 liegen nicht vor. Meist wird dieses Datum nicht weiter thematisiert, sondern eher vor ausgesetzt oder auch mit der Dauer zweier Generationen, gerechnet seit der Mitte des 5. Jahrhunderts, erklärt97. Besonders offensichtlich ist die Verknüpfung von archäolo gischer Chronologie mit historischen Daten bei der Trennung von SD-Phase 3 und 4: Am Ende der SD-Phase 3 wurde die alamannische Höhensiedlung auf dem Runden Berg bei Urach aufgegeben [...]. Der Untergang der Höhensiedlung dürfte mit dem Ende der alamanni schen Herrschaft 506 zusammenhängen. Bald darauf brach das Gräberfeld von Hemmingen ab.98
Wie die Aufarbeitung der zugrunde liegenden Korrespondenzanalyse zeigt (vgl. Kap. 3.4), kann die Aufteilung in SD-Phase 3 und 4 nicht mit dem statistischen Ergeb nis erklärt werden – sie gehen in meiner Phase 3 (ca. 480/90–520/30) auf.
93 Schach-Dörges 2004, 88. 94 Siehe Beilharz 2011, 212 Anm. 1292. 95 Koch 2001, 54–57. 96 So auch schon Fehr 2013, 198. 97 Vgl. Ament 1992, 40–42; Schach-Dörges 2004, 84. 98 Koch 2001, 74.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
3.2.2 ‚Alemannische‘ Bügelfibeln und der Runde Berg bei Urach In einem Atemzug mit den Gräberfeldern des Hemminger Typus wird meist der Runde Berg bei Urach genannt, der einerseits durch die dort ausgegrabene Höhensiedlung, andererseits durch die Fibeln aus dem sog. Schatzfundhorizont99 (Abb. 6) eine beson dere Stellung für die Archäologie der Zeit um 500 einnimmt. In der SD-Chronologie sind die Depotfunde zudem in die eigentlich nur aus Grabfunden bestehende Korrespondenzanalyse aufgenommen100 und fungieren nach obigem Zitat neben den Hemminger Gräbern als Trennungskriterium von SD-Phase 3 und 4 um das Jahr 510. Neben dem methodischen Kritikpunkt, dass mehrere Depot funde als ein Inventar in eine Gräberanalyse eingearbeitet wurden, lässt ein Blick in die Dokumentation der Befundvorlage101 am Depotcharakter der Fibeln mehr als nur oberflächliche Zweifel entstehen (Liste 1): Es handelt sich nicht um geschlossene, sondern um Einzelfunde, die zwischen 1925 und 1970 an unterschiedlichen Stellen (Abb. 7) und von unterschiedlichen Personen geborgen wurden. So wurden die Fünfknopffibeln der Fundstellen D bis G zwar alle 1957 von Pri vatpersonen beim Pflanzen eines Baumes am Osthang gefunden, doch wurden erst 1969, also zwölf Jahre später, weitere Recherchen zu den genauen Fundumständen durchgeführt, die wenig überraschend sehr unterschiedliche Aussagen erbrachten: Man war sich nur darüber einig, dass die Fibeln auf mehreren Quadratmetern in etwa 20 cm Tiefe gefunden wurden102. Selbst zwischen den Vogelfibeln aus Fundstelle I, die bei systematischen Ausgrabungen zu Tage kamen, ist kein gesicherter Zusam menhang herzustellen, da auch sie kontextlos in zwei Meter Abstand zueinander lagen. Die gleicharmige Miniaturfibel (Fund K) kann, da sie in 15 m Entfernung zu den Vogelfibeln aufgefunden wurde103, ebenso wenig zur Klärung dieses Problems beitragen. Nüchtern betrachtet berechtigt also keine der vorliegenden Informationen zu der Annahme, es handle sich bei den Fibeln vom Runden Berg um gleichzeitig in den Boden gekommene Depotfunde. Damit entfällt aber auch die methodische Grundlage, die Fibeln als geschlossenen Fund chronologisch und ereignisgeschicht lich auszuwerten. Wieso aber nehmen die Einzelfunde eine derart wichtige Stellung innerhalb der Chronologie süddeutscher Grabfunde der Merowingerzeit ein? Hier spielt wiederum die Verbindung mit den Ereignissen in den Jahren 506/7 eine entscheidende Rolle. Die zunächst von Rainer Christlein noch eher zurückhaltend formulierte These, die
99 Christlein 1979a, 18–21. 100 Koch 2001, 54. In der neuen Chronologie wurde der „Depotfund“ vom Runden Berg aus der Korre spondenzanalyse entfernt. 101 Christlein 1974, 37 f. 102 Christlein 1974, 38. 103 Christlein 1974, 38.
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Abbildung 6: Sog. „Schatzfundhorizont“ vom Runden Berg bei Urach mit Eintragungen der Katalognummern. Quelle: Christlein 1979, 19 Abb. 2. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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Abbildung 7: Der Runde Berg bei Urach mit Eintragungen der Einzelfunde. Quelle: Christlein 1974, 16 Abb. 4. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Fibeln des „Schatzfundhorizontes“ seien im Zuge der fränkischen Expansion in den Boden gekommen104, ging bald als vermeintlich gesicherter Fakt in das Grundwis sen zur Geschichte der Alemannen ein und wird bis in neueste Publikationen vertre
104 Christlein 1979a, 21. Ähnlich schon bei Christlein 1974, 21, wo es noch recht allgemein heißt: „Fassen wir das besagte zusammen, so besitzen wird in den Funden [...] die Zeugnisse eines am Be ginn des 6. Jahrhunderts eingetretenen Ereignisses, das die auf dem Runden Berg wohnende oder verweilende Bevölkerung zur Vergrabung ihrer Habe bewog, und das so tiefgreifende Veränderungen schuf, daß die Hebung des Versteckten nicht mehr möglich war.“
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ten105. Eine Gleichzeitigkeit im Sinne eines geschlossenen Fundes lässt sich aus den Fundumständen aber nicht ablesen. Auch die Ansicht Rainer Christleins, es müsse sich um einen Depotfund handeln, da die Anlage von Gräbern an den Hängen des Runden Berges nahezu ausgeschlossen werden könne106, missachtet die Tatsache, dass es sich schlicht um Einzelfunde handelt, die keiner weiteren Erklärung als dieser bedürfen. Aus der Vermutung, es handele sich nicht um Grabfunde (auch wenn dies durchaus einige Berechtigung für sich hat) kann nicht abgeleitet werden, dass es sich im Umkehrschluss um Deponierungen handelt. Aus der Verknüpfung der Fibeln vom Runden Berg mit den historischen Ereignis sen um die Alemannen entwickelte sich die Ansicht, dass mit ähnlichen Bügelfibeln nach der Niederlage 506/7 in den nun ins Merowingerreich eingegliederten Gebieten, also etwa dem nördlichen Baden-Württemberg, nicht mehr zu rechnen sei: eben weil die mit diesen Fibeln verbundene alemannische Oberschicht ihr Land Richtung ostro gotisches Protektorat bereits verlassen habe. Diese Sichtweise geht auf einen Artikel Volker Bierbrauers zurück, in dem er „alamannische Funde der frühen Ostgotenzeit aus Oberitalien“ zusammenstellte, wobei diese ausnahmslos aus nicht gesicherten Fundkontexten stammen107. Die Datierung der Funde aus Alcagnano (Bügelfibeln, Nadeln, Halsringe, Franziska und Ortband) wird zunächst mit dem letzten Drittel des 5. und dem ersten Drittel des 6. Jahrhunderts angesetzt, während die Bügelfibeln mit Zickzack- und volutenartigem Kerbschnitt in die Jahre um 500 eingeordnet werden108 (wobei hier anscheinend auf die Einzelfunde vom Runden Berg und die Gräberfelder vom Typ Hemmingen rekurriert wird). So beruht bereits diese Datierung unterschwellig auf der historischen Annahme einer alemannischen Abwanderung in ostrogotisches Gebiet – dies bestätigen auch die Schlussbemerkungen Volker Bierbrauers, in der schon „aus chronologischen Gründen“ nur Alemannen als Erklärung in Betracht kommen, „die sich nach einem mißglückten Aufstand gegen die Frankenherrschaft 505/06 dem fränkischen Zugriff zu entziehen suchten“109. Ursula Koch erweiterte diese These auf Grabfunde aus Süd deutschland, indem sie die Verbreitung verschiedener Bügelfibeln, vor allem des Typs Reutlingen (Abb. 9–10), als Nachweis alemannischer Wanderungen aus dem nun fränkischen Gebiet interpretierte110.
105 U. a. bei Koch 1997a, 192; Koch 1998, 72; Burzler et al. 2002, 511; Schmauder 2003, 293 Anm. 89; Drinkwater 2007, 346; Quast 2008, 315–319; Morrissey 2013, 59. 106 Christlein 1974, 15. 107 Bierbrauer 1974. 108 Bierbrauer 1974, 571, Taf. 37,1–2.5–6. 109 Bierbrauer 1974, 575. Zwar wird auch eine alternative Erklärung (nämlich, dass die in den Grab funden in Oberitalien sichtbaren Alemannen nicht mit den Ereignissen kurz nach 500 in Verbindung stehen) angeführt, aber in nur zwei Sätzen vergleichsweise kurz abgehandelt. 110 Koch 1997a, 194–199; ebenso Babuke 1997, 250. Zu den Formen zählt u. a. der sog. Typ Reutlingen
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Abbildung 8: Verbreitung von Fünfknopfbügelfibeln mit Radial- oder Dreieckskerbschnitt auf der Kopfplatte. Vereinfacht nach: Koch 1997a, 194 Abb. 201. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Als ungefähre Grenze lassen sich dabei die schwäbische Alb und die Donau ausma chen: ‚Alemannische‘ Bügelfibeln aus dem nördlichen BadenWürttemberg könnten nicht weit nach 500 datieren, da die alemannische Oberschicht aus diesen Gebieten bereits vertrieben worden sei. Ebenso wären solche Bügelfibeln, sofern man dieser Argumentation folgt, außerhalb des mittleren Neckarraumes tendenziell nach 500 zu datieren. So suchten die fliehenden Alemanninnen wahlweise Zuflucht bei den Bur gundern, in Rätien oder eben im ostrogotischen Oberitalien. Problematisch ist aber, dass die dahin gehend interpretierten Bügelfibeln auch im ‚fränkischen‘ Gebiet (RheinMainMündung und Frankreich) in nicht geringer Zahl in Bestattungen auftreten, wie die Verbreitungskarten belegen (siehe Abb. 8). Als Erklärung werden verschiedene Szenarien in Betracht gezogen: So sei zu vermu ten, dass die Franken während des Krieges gegen die Alemannen Beute gemacht und
(Koch 1998, 71 f.). Der Typ Reutlingen ist zudem im „AlamannenKatalog“ (Koch 1997a, 195 Abb. 203) anders kartiert als noch bei Koch 1969, 167: vgl. Abb. 9 und 10.
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Abbildung 9: Verbreitung von Fünfknopfbügelfibeln des Typs Reutlingen, wie sie im ‚Alamannenkatalog‘ von 1997 dargestellt wurde. Vereinfacht nach: Koch 1997a, 195 Abb. 203. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
die Fränkinnen so erst in den Besitz der eigentlich ‚alemannischen‘ Fibeln gekommen seien – oder die alemannischen Goldschmiede, die einst noch für ihren mittlerweile besiegten König gearbeitet hatten, produzierten nun Fibeln ‚alemannischer‘ Mode an fränkischen Höfen111. Diese Erklärungsversuche greifen jedoch zu kurz, da sie das eigentliche Problem nicht beheben können: Die Zeitstellung der Fibeln vor oder nach 500 beruht je nach geografischer Lage und ethnischer Zuschreibung bereits auf der historischen Annahme, die sie zu belegen scheinen. Besonders eindrücklich zeigen sich Auswirkungen historischer Interpretationen auf archäologische Chronologie im Falle eines Frauengrabes aus dem Gräberfeld von Stetten. Das Bügelfibelpaar mit zwei großen Kerbschnittspiralen auf der Kopfplatte (Abb. 11–12) wird von Helga SchachDörges in Anlehnung an die Funde von Alca gnano in den Kontext der alemannischen Niederlage gestellt: Die Grabfunde außerhalb des alamannischen Siedlungsgebietes, die so beispielhaft mit histo rischen Ereignissen zu verknüpfen sind, geben einen sicheren Anhaltspunkt für die Datierung des Grabes 1 von Stetten: Die erwachsene Frau dürfte um 500 n. Chr. zur Ruhe gebettet worden sein.112
111 Koch 1997a, 194–196, bes. 199 f. 112 SchachDörges 2007, 615.
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nicht näher bestimmbar
Abbildung 10: Verbreitung von Fünfknopfbügelfibeln des Typs Reutlingen, Stand 1969. Nach: Koch 1969, 167 Abb. 204. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Weil Gräber außerhalb der Alamannia mit historischen Ereignissen zu verbinden sind, soll dies auch für Funde innerhalb der Alamannia gelten. So fungiert die alemanni sche Niederlage 506/7 in diesem Fall als terminus ante quem für den Bestattungszeit punkt: Die Frau aus Grab 1 könne nicht nach der Niederlage bestattet worden sein, da die Alemannen zu diesem Zeitpunkt bereits in andere Gebiete abgewandert waren. Für Letzteres ist die Niederlage demnach ein terminus post quem. Gegenargumente sind innerhalb dieses historischen Paradigmas indes nicht zu finden, da sowohl Funde inner- als auch außerhalb der Alamannia für die Bestätigung derselben These herangezogen werden, sodass in letzter Konsequenz eine Falsifizierung faktisch unmöglich ist. Eine ähnliche Vorstellung steht hinter den SD-Phasen 3 und 4, deren relativund absolutchronologische Trennung ebenfalls auf der Niederlage der Alemannen aufbaut. Welche Gräber von welchen Gräberfeldern in SD-Phase 4 datiert wurden, richtet sich nicht nach den Ergebnissen der Korrespondenzanalyse, sondern vielmehr nach der geografischen Verbreitung im Hinblick auf die beabsichtigte historische Interpretation: Während in SD-Phase 3 noch zahlreiche Gräberfelder aus dem mitt
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Abbildung 11: Bügelfibelpaar aus Stetten auf den Fildern, Grab 1. Quelle: Schach-Dörges 2007, 612 Abb. 11. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Abbildung 12: Verbreitung von Fünfknopfbügelfibeln mit wechselnden Kerbschnittfeldern auf den Fußseiten. Vereinfacht nach: Schach-Dörges 2007, 613 Abb. 12. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
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SD-Phase 3 (480-510) SD-Phase 4 (510-530)
Urach
Abbildung 13: Kartierung der Gräberfelder aus „Süddeutschland-Phase“ 3 und 4 (nicht kartiert: Lausanne, Schweiz). Nachweis in Liste 2. Nach: Koch 2001, 49–54. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
leren Neckarraum belegt sind, bricht dort die Belegung in SD-Phase 4 ab (Abb. 13); einzig die Bestattungsplätze in Pleidelsheim und Hailfingen bleiben weiter bestehen. Ganz ähnlich verhält es sich auch im Rhein-Main-Gebiet. Der Schwerpunkt an Grä berfeldern verlagert sich in SD-Phase 4 vom Neckar an die Donau und auf die schwä bische Alb, also in das vermeintliche Zielgebiet der flüchtenden Alemannen.
3.2.3 Fränkische Funde in Süddeutschland Wenn ‚alemannische‘ Funde in den nach traditioneller Sichtweise von Franken eroberten Gebieten nicht nach 506/7 datiert werden, stellt sich die Frage, ob nicht im Gegenzug ‚fränkische‘ Funde erst mit diesem Datum angesetzt werden. Ebenso wichtig ist das Jahr 537, in welchem die ostrogotische Schutzherrschaft über die nicht fränkischen Teile der Alamannia endgültig aufgegeben wurde: In SD-Phase 5 (ab 530)
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SD-Phase 3 (480-510) SD-Phase 4 (510-530) SD-Phase 5 (530-555)
Abbildung 14: Kartierung der Gräberfelder aus „Süddeutschland-Phase“ 5. Nachweis in Liste 2. Nach: Koch 2001, 54–57. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
werden wieder vermehrt Gräberfelder aus eben den Gebieten datiert, die vorher noch aufgrund der alemannischen Niederlage nahezu fundfrei sein sollten (Abb. 14)113. Es entsteht der Eindruck, dass nun typisch ‚fränkische‘ Funde jünger, d. h. nach 506/7 oder 537 datiert werden, um besser mit den historischen Ereignissen in Einklang zu stehen114. Dieser Verdacht erhärtet sich, wenn man die Datierung bestimmter Fund typen, die üblicherweise mit Franken in Verbindung gebracht werden, mit Chronolo giemodellen aus dem vermeintlichen Herkunftsgebiet abgleicht.
113 Koch 2001, 75: „Zum anderen kamen aber auch neue und fremde Siedler ins Land, Franken und andere an der Aufsiedlung beteiligte Germanen.“ 114 Koch 1997b, 224–228, bes. 227: „In kurzer Zeit wurden in der Alamannia, besonders in den nörd lichen Teilen, wo die einstige Oberschicht das Land nach dem Sieg Chlodwigs nachweislich verlassen hatte, neue Siedlungsstrukturen geschaffen“. Für das Basler Land werden ab 537 ähnliche Thesen vorgeschlagen: Giesler 1997, 214–216.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
So sind Angones mit Federtülle im Rheinland und in Nordfrankreich bereits in die Jahrzehnte um 500 zu datieren115, während sie in der SD-Chronologie erst ab SDPhase 4 auftreten. Nach der grundlegenden Revision der SD-Phasen lässt sich diese Datierung aber nicht mehr aufrechterhalten: Die Laufzeit von Angones beginnt schon in Phase 3 (vgl. Abb. 28) und damit noch vor 500, wie die Beispiele aus den Gräbern von Lampertheim-Hofheim und Wiesbaden-Biebrich bezeugen. Die Annahme, es handle sich beim Ango um einen typisch fränkischen Gegenstand geht auf Max Martin zurück: Hingegen ist der Ango [...] eine typisch fränkische Waffe; ob auch die wenigen in Württemberg und Bayern bekanntgewordenen Exemplare von Franken geführt und ins Grab genommen wurden, ist nicht bekannt.116
Diese zunächst noch einschränkend formulierte These wurde bald als Nachweis angesehen, dass es sich beim Ango tatsächlich um eine genuin ‚fränkische‘ Waffe handle, die als solche auch nur von Franken verwendet werden könne. In aleman nischem Gebiet seien sie daher nur durch fränkische Amtsträger zur Herrschafts sicherung denkbar117. Mit chronologischen Argumenten lässt sich diese These jeden falls nicht stützen. Es ist vielmehr umgekehrt: Will man mit Angones ausgestattete Männergräber weiter als Franken ansehen, die im Zuge der Herrschaftsübernahme an strategisch wichtigen Punkten stationiert wurden, stellt sich die Frage, wie frän kische Amtsträger vor der eigentlichen Niederlage der Alemannen in einem fremden Herrschaftsgebiet zu interpretieren sind. Gleiches gilt für Franzisken und andere oftmals den Franken zugeschriebene Äxte118 und zwar unabhängig von der Benennungsproblematik, d. h. ob wir es bei den geschwungenen Wurfäxten der Zeit um 500 tatsächlich mit der bei Isidor von Sevilla im 7. Jahrhundert genannten Franziska zu tun haben119. Nach der SD-Chronologie sind Franzisken grundsätzlich erst ab SD-Phase 4 zu datieren (CodeY12, MCode72); die Laufzeit der Ursula Koch zufolge noch fränkischeren Schaftlochaxt120 beginnt wie beim Ango erst mit SD-Phase 5. Für letztere Axt zeigt auch die neue Korrespondenz analyse einen Beginn der Laufzeit in Phase 4, d. h. ungefähr ab 520/30. So spricht zumindest bei der Schaftlochaxt kein chronologisches Argument gegen eine Interpre tation als rein ‚fränkische‘ Waffe. Anders sieht es hingegen bei der geschwungenen Franziska mit tiefem Nacken aus (Axt4, vgl. Kap. 6.5), deren Datierung mit SD-Phase 4 zu jung angesetzt wurde: Wie schon beim Ango ist mit einer früheren Zeitstellung ab
115 Siehe Kap. 6.4. 116 Martin 1976, 146. So auch schon bei von Schnurbein 1974, 419. 117 Theune-Großkopf 1997, 237; von Freeden 1996, 313 f., bes. Abb. 255b; Giesler 1997, 216 Abb. 226a; Morrisey 2013, 59. 118 Dahmlos 1997, 152. So auch Koch/Koch 1996, 274 und Theune-Großkopf 1997, 237. 119 Grundlegend Dahmlos 1977, 153–161. 120 Koch 1990, 246; Koch 2001, 275 (MCode13).
Probleme der Forschung
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Phase 3, d. h. schon vor 500, zu rechnen. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Nie derrhein- und Rheinland-Chronologie, die ähnliche Äxte ab etwa 480 datieren (NR-/ RL-Phase 3)121. Neben den Waffen werden ferner sog. Knickwandtöpfe linksrheinischer, also ‚fränkischer‘ Produktion als Ausweis von Franken rechts des Rheins angesehen122. Chronologisch ist es in der Tat so, dass solche Formen in Süddeutschland, aber auch am Niederrhein, erst um die Mitte des 6. Jahrhunderts beginnen (Phase 4)123. Auch ‚fränkische‘ Bügelfibeln mit ovalem Fuß und rechteckiger Kopfplatte (Bügelfibel Typ 9.1; vgl. Kap. 5.1) kommen in Süddeutschland erst ab dieser Zeit vor. Aber auch in diesem Fall sind keine signifikanten Unterschiede zu den Datierungen aus dem Rheinland und Frankreich festzustellen124, sodass zumindest keine chronologischen Anhaltspunkte für eine Wanderung oder Ansiedlung von Fränkinnen im Zuge der vollständigen Übernahme der Alamannia 537 vorliegen. Anders verhält es sich mit Bügelfibeln vom Typ Hahnheim und Champlieu (Abb. 15–16), denen ebenfalls das ethnische Prädikat ‚fränkisch‘ zugesprochen wird; beide Formen gehen auf Herbert Kühn und Joachim Werner zurück125. In der SD-Chro nologie beginnt die Laufzeit beider Fibelformen erst ab SD-Phase 4 (Typ Champlieu) und 5 (Typ Hahnheim)126. Wie schon bei anderen, vermeintlich ‚fränkischen‘ Formen kann die Neuauflage der Korrespondenzanalyse diese Datierung nicht stützen. Sie muss früher angesetzt werden: Der neue Typ Bügelfibel4.3, unter dem auch der Typ Champlieu zusammengefasst ist, kommt bereits ab Phase 3 vor127, d. h. in den Jahr zehnten um 500128. Für Typ Hahnheim bestätigt sich zwar Ursula Kochs Tendenz, diesen Fibeltyp eher in das 6. Jahrhundert zu datieren, da aber die entsprechenden
121 Siegmund 1998, 106 f.; Müssemeier et al. 2003, 50 f. 122 Grundlegend erneut Martin 1976, 103–115. Weiterhin Koch/Koch 1996, 280. 123 Koch 2001, 221; Siegmund 1998, 127; Müssemeier et al. 2003, 59 f. 124 Siegmund 1998, 54 f.; Müssemeier et al. 2003, 31; Legoux et al. 2009, 61 f. (MA 1 und 2). 125 Werner 1961, 55 f. Ausführlich Alexander Koch 1998, 200–217, der Joachim Werners ethnische Zuschreibung auch in neueren Verbreitungskarten bestätigt sieht. Siehe außerdem Martin 1976, 77–79; Koch 1990, 144–146; Koch 1995. 126 Koch 2001, 46, 75–77 (CodeX46 und X57). Die Datierung des Typs Hahnheim wird bereits im Zuge der Bearbeitung des Gräberfeldes bei Klepsau vertreten und beruht vor allem auf dem münzdatiertem Grab 684 von Ciply in Belgien mit einem Triens des Gogomar (524–534); vgl. Koch 1990, 146. Zur re lativen Gliederung kann dieser Münzfund jedoch keinen Beitrag leisten, sondern alleinig dazu, dass diese Fibel auch noch nach 520/30 in Gräber gelangte. 127 Das aus der neuen Korrespondenzanalyse entfernte Grab aus Mackenheim (siehe Liste 3) enthält eine Fibel vom Typ Champlieu und ist über eine Münze nach 526 zu datieren (F. Vallet, Ensemble mérovingien provenant de Mackenheim, Bas-Rhin. Ant. Nat. 8, 1976, 75–83). Dies spricht aber wie beim Typ Hahnheim nicht für eine Datierung ausschließlich um Mitte des 6. Jahrhunderts, sondern für eine längere Umlaufzeit. 128 Ein Vergleich zum Rheinland ist nicht möglich, da der Typ Champlieu in der NR-/RL-Chronologie fehlt. Nach Legoux et al. 2009, 61 ist er in Nordfrankreich in MA 2 zu datieren (ab 520/30).
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Typ Hahnheim
Variante Ost Variante West
Abbildung 15: Verbreitung von Bügelfibeln des Typs Hahnheim. Nach: Koch 1998, Karte 16. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Gräber der Seriation129 eher zu Beginn von Phase 4 zu finden sind und die jüngs ten Exemplare des neuen Typs Bügelfibel4.1 darstellen, kann die Datierung solcher Fibeln ausschließlich nach 530 nicht bestätigt werden. Hierfür sprechen auch die Datierungsvorschläge in anderen Chronologiesystemen: Frank Siegmund ordnet Typ Hahnheim NRPhase 3 (485–530) zu130, in der chronologie normalisée für Nordfrank reich findet er sich in der Phase MA 1 (470–530)131.
129 BaselBernerring Grab 42, Klepsau Grab 10 und Hellmitzheim Grab 2. 130 Siegmund 1998, 54, 205; in der RLChronologie datieren die Autorinnen in Anlehnung an Ursula Kochs Vorschlag für Klepsau Hahnheimer Fibeln in das 2. Viertel des 6. Jahrhunderts (Müssemeier et al. 2003, 30). 131 Legoux et al. 2009, 39 Nr. 265, 60.
Probleme der Forschung
Typ Champlieu
Abbildung 16: Verbreitung von Bügelfibeln des Typs Champlieu. Nach: Koch 1998, Karte 17 Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
3.3 Süddeutschland in der Mitte und 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts: Thüringer und Langobarden Neben dem vermeintlichen Exodus der Alemannen um 500 spielen in der Chronologie merowingerzeitlicher Grabfunde aus Süddeutschland weitere historische Ereignisse eine wichtige Rolle. Hierzu zählt neben der Niederlage des Thüringerreiches gegen die Franken im Jahr 531 auch die mit dem Datum 568 fest verbundene Wanderung der Langobarden. Wie schon beim fränkisch-alemannischen Dualismus konzentriert sich die Diskussion meist auf einzelne Fundtypen, selten dagegen auch auf Befunde. ‚Thüringische‘ Funde stehen zusätzlich noch im Kontext der alemannischen Nieder lage: Nach Ausweis der Funde sollen Thüringer das aufgelassene Land in der nörd lichen Alamannia selbstständig in Besitz genommen haben oder aber im Gefolge der Franken dort angesiedelt worden sein132; wie schon bei den Alemannen basiert diese Annahme auf Verbreitungen ‚thüringischer‘ Bügelfibeln.
3.3.1 ‚Thüringische‘ Bügelfibeln Als typisch ‚thüringisch‘ gelten unter anderem Zangen-, Vogelkopf- und Bügelfibeln vom Typ Rositz133. In der SD-Chronologie treten nur Letztgenannte unter FCode17 auf, bezeichnenderweise unter der Beschreibung: „Bügelfibel spätthüringischer Form; u. a. Typ Rositz“134. Stutzig macht hierbei das unter anderem: Sollten etwa noch andere Formen als die Rositzer unter diesen Typ fallen? Und in der Tat ist es so, dass nur Pleidelsheim Grab 9 und Schretzheim Grab 36 mit Bügelfibeln des Rositzer Typs ausgestattet sind; Schretzheim Grab 197 enthält hingegen eine Zangenfibel (Abb. 17). Die entscheidenden Kriterien der Typendefinition sind damit aber nicht Form, Verzie rung oder andere formale Merkmale, sondern die mit den Fibeln verbundene Ethnie: die Thüringer. Hinzu kommt, dass selbst nach gängiger Sichtweise mittlerweile angezwei felt wird, ob es sich beim Typ Rositz tatsächlich einen rein ‚thüringischen‘ Fibeltyp handelt, wozu vor allem zahlreiche Neufunde außerhalb Thüringens beigetragen haben, deren Anzahl sogar mittlerweile überwiegt135 (Abb. 18). Die neue Korrespondenzanalyse bestätigt die Zeitstellung der Bügelfibeln vom Typ Rositz um die Mitte des 6. Jahrhunderts (Phase 4). Allerdings wurden hierfür
132 Koch 1997b, 228; Koch 2001, 384–386, bes. 395; Blaich 2006, 271 f. (hier nicht als Gefolge, sondern als Zwangsmaßnahme, um den „Widerstand der Oberschicht“ zu brechen); siehe auch Blaich 2009, bes. 56 f. 133 Zum typisch Thüringischen: Bemmann 2009, 72 f. 134 Koch 2001, 45. 135 Blaich 2009, 39. Siehe Bemmann 2008, 184–187 und 2009, 73, der ‚thüringische‘ Funde dem öst lich-merowingischen Reihengräberkreis zurechnet.
Probleme der Forschung
1
Pleidelsheim Grab 9
2
3
Schretzheim Grab 36
Schretzheim Grab 197
45
Abbildung 17: Vergleich der FCode17 zugewiesenen ‚thüringischen‘ Bügelfibeln, ohne Maßstab. Quellen: [1] Koch 2001, Taf. 7,7. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. [2] Koch 1977, Taf. 191,10 und [3] Koch 1977, Taf. 191,7. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission.
nur die beiden Exemplare aus Pleidelsheim Grab 9 und Schretzheim Grab 36 berück sichtigt (vgl. Kap. 5.1). Wie auch schon bei den ‚fränkischen‘ Funden ist erneut kein Unterschied zur Datierung des vermeintlichen Herkunftsgebietes festzustellen: Nach der Chronologie Christina M. Hansens sind Rositzer Fibeln in die Phase MD 4 (530–560/70) zu datieren136. Die Zeitstellung der aus der Seriation entfernten Zan genfibel aus Schretzheim Grab 197 gestaltet sich schwieriger: In der MD-Chronologie werden Zangenfibeln mit dreifach zangenförmiger Kopfplatte zwar an das Ende von Phase 4 gestellt, dies beruht aber nicht auf der statistischen Auswertung, sondern auf der Datierung des Schretzheimer Grabes und einer ähnlichen Fibel aus Cividale, die „vermutlich nach 568“137 datieren soll. Aus archäologischer Sicht ist es aber höchst fraglich, ob sich Zangenfibeln und andere Funde wirklich mit dem Einwanderungs datum der Langobarden nach Italien verbinden lassen. Die SD-Chronologie beschränkt sich nachweislich nur auf ‚thüringische‘ Fibeln, die nach 530 zu datieren sind. Aus Altenerding, Hemmingen und Gelchsheim liegen aber Vogelkopffibeln mit nach außen blickenden Köpfen vor138, die in der SD-Chro
136 Hansen 2004, 46. 137 Hansen 2004, 42. 138 Bemmann 2008, 176–178.
46
Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Typ Rositz
Abbildung 18: Verbreitung von Bügelfibeln des Typs Rositz. Vereinfacht nach: Bemmann 2008, 186 Abb. 39. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
nologie unberücksichtigt blieben (Abb. 19). Als Typ Bügelfibel(Vogelkopf) treten sie in der neuen Korrespondenzanalyse in den Phasen 3 und 4 auf, also schon in den Jahrzehnten um 500. Nun mag argumentiert werden, dass Thüringerinnen im Zuge der alemannischen Niederlage nach Süddeutschland gekommen sein könnten. Das erklärt aber nicht, wieso eine vermeintliche Thüringerin ausgerechnet in Hemmin gen bestattet wurde, einem Gräberfeld, das kurz nach dem Runden Berg am Anfang von SD-Phase 4 abbrechen soll. Will man bei der ethnischen Zuschreibung verblei ben, so sind Thüringerinnen schon vor der alemannischen Niederlage plausibel zu machen. Die Verbreitung der Vogelkopffibeln mit nach außen blickenden Köpfen
Probleme der Forschung
1
Hemmingen Grab 36
2
Altenerding Grab 1237
47
3
Gelchsheim Grab 1
Abbildung 19: Bügelfibeln mit nach außen blickenden Vogelköpfen aus Hemmingen, Altenerding und Gelchsheim, ohne Maßstab. Quellen: [1] Müller 1976, Taf. 9C,2. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. [2] Sage 1984, Taf. 185,1. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. [3] Haas 1989/90, 287 Abb. 3. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege.
(Abb. 20) stützt diese Annahme aber nicht: Das Auftreten dieser Fibeln von England bis in das Karpatenbecken läuft einer spezifischen ethnischen Zuweisung sogar zuwider. Ähnlich argumentiert Frank Siegmund, der aufzeigen konnte, dass sich in der Mitte des 6. Jahrhunderts ‚thüringisch‘ konnotierte Funde so sehr häufen, dass dies nicht allein mit einer Auswanderung der Thüringer erklärt werden könne; vor allem deshalb nicht, da auch in Thüringen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen sei139. Dieser Befund widerspricht geradezu einer Auswanderung im Zuge der Nieder lage von 531.
3.3.2 ‚Langobardische‘ Funde: Die Jahre 568 und 591 Das von Paulus Diaconus überlieferte Datum 568 ist unzweifelhaft einer der Fixpunkte in der frühgeschichtlichen Chronologie, die am kontroversesten diskutiert werden. Davon, dass es, wie Cornelia Rupp behauptet, „in der Forschung unumstritten“ sei
139 Siegmund 2004a, 152–154 auf der Grundlage der Datenbasis bei Hansen 2004, 146–151.
Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
‘Vogelkopffibel’
48
Abbildung 20: Verbreitung von Bügelfibeln mit nach außen blickenden Vogelköpfen. Vereinfacht nach: Bemmann 2008, 178 Abb. 29. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
Probleme der Forschung
49
und einen „sicheren terminus post quem“140 bilde, kann wahrlich keine Rede sein. Für Süddeutschland spielt es aber erfreulicherweise eine immer geringere Rolle: Ließ Ursula Koch 1977 die dritte Schretzheimer Stufe (ab 565) noch mit ‚langobardischen‘ Funden beginnen141, sind in der SD-Chronologie vergleichbare Funde schon ab SDPhase 6 (ab 555) zu finden142. Welche Funde als ‚langobardisch‘ gelten, geht zu einem großen Teil auf Joachim Werners Arbeit zu den Langobarden in Pannonien zurück143: Meist sind es Bügelfibeln mit ovalem Fuß, halbrunder Kopfplatte und Zonenknöpfen sowie eine Vielzahl an S-Fibeln144 – u. a. Typ Poysdorf, welcher in der SD-Chronologie als CodeX7 ab SD-Phase 5 auftritt. Indirekten Einfluss auf die Interpretation süddeutscher Grabfunde hat auch das Datum 591, auf das die bis heute geläufige Einteilung in eine ältere und jüngere Mero wingerzeit zumindest in Teilen zurückgeführt werden kann (siehe auch Kap. 2). Der grundlegende Anstoß, von je einer Phase vor und nach 600 auszugehen, lässt sich bis zu Joachim Werner zurückverfolgen, der in seiner 1935 erschienenen Dissertation die Ansicht äußerte, dass mit bestimmten Funden nördlich der Alpen erst nach einem Friedensschluss zwischen Langobarden und Franken im Jahre 591 zu rechnen sei145: „Da dieser Import verhältnismäßig stark und chronologisch einheitlich auftritt, ist er in seiner Masse [...] nördlich der Alpen vor 591 nicht denkbar.“146 Nach dem Nieder gang des Reichs der Ostrogoten und der letzten großen Wanderung der Langobarden 568 nach Italien entstanden in der Mitte und der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts wech selnde kriegerische Konflikte zwischen Franken, Byzantinern, Gepiden und Lango barden; erst nach einem Friedensschluss zwischen Franken und Langobarden sei daher mit geregeltem Handelsverkehr über die Alpen zu rechnen gewesen. Die Annahme Joachim Werners, Süddeutschland sei bis 591 weitestgehend von mediterranen Importen abgeschnitten gewesen, beeinflusste unterschwellig die Datierung insbesondere solcher Objekte, die die Langobarden nach gängiger Meinung in den Norden vermittelten: Amethyst- und Millefioriperlen, Fibeln mit engem Zell werk oder Filigran, sog. „koptisches“ Bronzegeschirr und Goldblattkreuze147; alle genannten Fundtypen werden schon seit Kurt Böhner älter datiert148.
140 Rupp 1995, 76. 141 Koch 1977, 25. 142 Koch 2001, 78 Abb. 1 (CodeX33, CodeX58, Fcode58). 143 Werner 1962, bes. 62–78. 144 S-Fibel-Typen, die als ‚langobardisch‘ gelten, sind: Clery, Poysdorf, Varpalota 19, SchwechatPallersdorf, Kipfenberg-Anhausen oder Varpalota 34-Vincovci (siehe Brather-Walter 2009, 48). 145 Werner 1935, 28 f., 41 f. 146 Werner 1935, 42. 147 Werner 1935, 42–47. 148 Böhner 1958, 26–31 (das Datum 568 spielt aber weiterhin eine wichtige Rolle); kritisch zum Da tum 591 auch Koch 1977, 13, 62 f., 138.
50
Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
Absolutchronologisch wirkt sich der Friedensschluss von 591 also schon seit den 1950er Jahren nicht mehr auf Chronologieschemata nördlich der Alpen aus. Parado xerweise sind aber die damit erst möglich gewordenen Handelsbeziehungen soweit im Gedächtnis geblieben, dass sie die Relativchronologie weiter beeinflussten149; und das vor allem, weil Joachim Werner die damit verbundenen Grabfunde zu einer „chronologisch einheitliche[n] Gruppe“150 zusammengefasst hat. Der absolutchrono logische Beginn der entsprechenden Phase AM III wurde anschließend auf die Jahre 560/70 vorverlegt (hierbei ist wiederum das Datum 568 wichtig), wodurch das Ende um 600 im Hinblick auf etwa eine Generation festzustehen schien. Wenigstens für Süddeutschland lässt sich diese Trennung nach den Ergebnissen der Korrespondenz analyse nicht ohne Weiteres aufrechterhalten (Kap. 8).
3.4 Von der Notwendigkeit eines neuen Chronologiemodells für Süddeutschland Lässt man die Ausführungen des letzten Kapitels Revue passieren, wird deutlich, dass sich ein meist unreflektierter Generationenbegriff, die alemannisch-fränkischen Auseinandersetzungen der Zeit um 500 sowie ethnisch-historische Interpretationen im weiteren Verlauf des 6. Jahrhunderts massiv auf die chronologische Gliederung der merowingerzeitlichen Grabfunde in Süddeutschland ausgewirkt haben (Abb. 21). Im Besonderen fußen Teile der SD-Chronologie auf zirkulären Argumentationsketten. Dies macht eine Neubearbeitung zwingend notwendig, da sich die historischen Inter pretationen, die hinter der SD-Chronologie stehen, mitunter direkt in Befundauswer tungen nachvollziehen lassen. Das auffälligste Beispiel ist vielleicht das Gräberfeld von Wenigumstadt, bei dem Eva Stauch die chronologische Ansprache der Gräber anhand der Typentafen der SD-Chronologie vornahm151: In SD-Phase 4 sollen demnach keine Gräber zu datieren sein und so auf einen Hiatus von mindestens 30 Jahren, also etwa einer Generation, hindeuten. Bei den Männergräbern ist dies wenig erstaunlich, da keine männlichen Fundtypen einzig auf SD-Phase 4 (510–530) beschränkt sind. Es ist also schon im Chronologiesystem angelegt, dass Männergräber nicht in die Jahrzehnte nach 506/7 datiert werden können: Es fehlen ganz einfach spezifische Fundtypen auf den Typen tafeln (vgl. Abb. 2). Ähnlich verhält es sich bei den weiblichen Fundtypen, d. h. vor allem Fibeln. Wie in Kap. 3.2 ausgeführt, sind die meisten Bügelfibeln aus SD-Phase 4 nur noch im südlichen Baden-Württemberg und Bayern verbreitet, weil die alemannische Ober
149 Siehe bspw. Koch 2012, 46–52. 150 Werner 1935, 43. 151 Stauch 2004, 19, bes. 28 Anm. 42.
Probleme der Forschung
51
Historische Interpretation
Archäologische Chronologie Ethnische Interpretation
Generationenkonzept
Abbildung 21: Einflüsse und Wechselwirkungen zwischen archäologischer Chronologie, ethnischhistorischer Interpretation und dem Generationenkonzept.
schicht aus dem Rhein-Main-Gebiet und dem mittleren Neckarraum abgewandert sei. Das Gräberfeld von Wenigumstadt befindet sich im Vorland des Odenwaldes und es verwundert daher nicht, dass dort kaum Funde zu verzeichnen sind, deren regionale Verbreitung nördlich der schwäbischen Alb ausdünnt. Die SD-Phasen 3 und 4 gehen daher auch auf eine (nicht zulässige) chronologische Interpretation regionaler Fund verteilungen, vor allem von Fünfknopffibeln, zurück152. Damit ist der Hiatus in Weni gumstadt im wahrsten Sinne des Wortes ein Artefakt der Forschung. Bemerkenswert ist, dass Eva Stauch den vermeintlichen Hiatus mit den histo rischen Ereignissen zu erklären versucht, die schon hinter dem Chronologiesystem stehen, auf dem der Belegungsabbruch in Wenigumstadt überhaupt erst beruht: die Auseinandersetzungen zwischen Franken und Alemannen153. Auch der Exodus der ‚alemannischen‘ Familien 2 und 3 aus Pleidelsheim, den Ursula Koch aus den SD-Pha sen ableitet154, fällt in diese Kategorie. Einen Belegungsabbruch sollen auch die Grä berfelder von Eschborn und Fellbach-Schmiden aufweisen. Beide sind in SD-Phase 3 und 5 belegt, nicht aber in SD-Phase 4 (vgl. Liste 2, Nr. 21–22); außerdem wurden sie mit dem Hemminger Typus in Verbindung gebracht (vgl. Abb. 5 und Kap. 3.2). Anscheinend wird die Interpretation dieser Gräberfelder nun insofern geändert, als
152 In Wenigumstadt kommen nur in Grab 231 zwei frühe Bügelfibeln vor. Wenn man berücksichtigt, dass die feinchronologische Ansprache der SD-Chronologie weitestgehend auf (Bügel-)Fibeln beruht, ist schon die Datierung der Frauengräber 34 und 106 allein in SD-Phase 3 fraglich (Stauch 2004, 28). So sind Bronzehülsen, wie sie in Grab 34 vorkommen (Stauch 2004, Taf. 31), auch nach Ursula Koch in die SD-Phasen 3 und 4 zu datieren; Grab 106 (Stauch 2004, Taf. 85) dürfte nach den SD-Typentafeln eher in SD-Phase 2 (FCode49 und GCode1) gehören. Männergrab 40 (Stauch 2004, Taf. 34) ist allein über den Kamm (MCode4) SD-Phase 3 zugewiesen; nach der neuen Chronologie sind solche Kämme aber weitaus langlebiger und in die Phasen 2 und 3 zu datieren. 153 Stauch 2004, 302. 154 Koch 2001, 380.
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Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
dass kein vollständiger Abbruch des Gräberfeldes, sondern lediglich eine Unterbre chung nach den Ereignissen von 496/7 und 506/7 stattgefunden haben soll. Ähnlich wirken sich die SD-Phasen auf den Belegungsbeginn des Gräberfeldes von Mainz-Hechtsheim aus, das nach Ursula Koch in SD-Phase 4 mit einer fränki schen Ansiedlung beginnen soll155. Von den insgesamt 33 Gräbern, die in diese Phase datiert werden156, ist aber ein großer Teil früher anzusetzen: So kann beispielweise Männergrab 80 mit einer streifentauschierten Eisenschnalle nach den Typentafeln der SD-Chronologie nur auf die SD-Phasen 3 und 4 eingegrenzt werden157; Frauen grab 24 ist aufgrund der Schnalle mit ovalem Beschlag und dem Ohrring mit mas sivem Polyeder sogar nur auf die Phasen 2 bis 4 eingrenzbar158. Bei der Durchsicht der restlichen Gräber bestätigt sich dieses Bild: Zahlreiche Funde (u. a. Vogelfibeln, Perlen, Pinzetten, Taschenbügel und Äxte) sind früher zu datieren und weisen deut lich längere Laufzeiten auf, die nicht zu der Annahme berechtigen, das Gräberfeld von Mainz-Hechtsheim sei erst nach 500 belegt worden. Auch der Belegungsbeginn des Gräberfeldes von Schretzheim dürfte weiter nach unten zu korrigieren sein: Ursula Koch datierte Grab 472 in SD-Phase 4 und damit etwa ein bis zwei Jahrzehnte früher als noch in der Publikation von 1977159; nach der neuen Chronologie ist mit einem Belegungsbeginn aber schon vor 500 zu rechnen (Phase 3). Ursula Koch sprach sich mit Verweis auf die „Abhängigkeit der Interpre tation vom Chronologiemodell“160 explizit gegen diesen Datierungsansatz aus, den bereits Gerard Jentgens anhand der „Südwestdeutschland-Modephasen“ (vgl. Kap. 2) plausibel machen konnte161. Doch auch hier ist bereits in der ethnisch-historischen Interpretation die eigentliche Ursache der späten Datierung nach 500 zu suchen: Ursula Koch geht davon aus, dass Schretzheim eine ‚fränkisch-thüringische‘ Grün dung sei, die erst nach 506/7 oder 531 erfolgt sein könne162. Damit stützt aber nicht die Datierung die These, sondern die These die Datierung, was zu einem sich selbst bestätigenden System führt. Innerhalb des gesetzten ethnisch-historischen Paradig mas ist es daher unmöglich, ein Gegenargument zu finden, da Ausnahmen die Regel immer zu bestätigen scheinen. Dieser „lebendigen Schilderung“ fehlt nicht nur „die Vorsicht des abstrakteren Modells“163, sondern auch die methodische Grundlage. Die Beispiele von Wenigumstadt, Pleidelsheim, Mainz-Hechtsheim und Schretz heim zeigen also deutlich, dass sich Zirkelschlüsse zwischen historischer Interpre
155 Koch 2011, 126. 156 Koch 2011, 127. 157 Koch 2011, 133 Abb. 38; vgl. Koch 2001, 82 Abb. 20. 158 Koch 2011, Taf. 8; vgl. Koch 2001, 46 f. (CodeX8 und CodeX79). 159 Koch 2001, 54; Koch 1977, 18. 160 Koch 2004. 161 Jentgens 2001, 140–143. 162 Vgl. Koch 1977, 187–190. Kritisch Jentgens 2001, 85–90. 163 Koch 2004, 568.
Probleme der Forschung
53
tation und archäologischer Chronologie direkt auf Befundauswertungen auswirken, die ihrerseits wiederum in die Chronologie einfließen und diese dadurch scheinbar bestätigen – was de facto aber nicht der Fall ist. Um künftig den genannten Zirkel schlüssen vorzubeugen, ist eine vollständige Aufarbeitung der SD-Chronologie von nöten, die auf zwei Korrespondenzanalysen beruht. Nach den Angaben Ursula Kochs umfasst die Korrespondenzanalyse der Frauen gräber für die SD-Chronologie 304 Inventare und 175 Fundtypen164. Nach Eingabe der Informationen aus den Grab- und Typenlisten umfasste der bereinigte Daten satz (mindestens zwei Typen je Inventar und vice versa) 303 Gräber und 182 Typen. Ähnliches gilt für die Männergräber: Der Datensatz beinhaltet im Gegensatz zu den genannten 207 Gräbern und 125 Typen lediglich 183 Inventare und 117 Typen. Diese Diskrepanzen haben mehrere Ursachen: Zum einen treten einige Typen, die in der Liste aufgeführt sind, nur einmal auf und wurden somit automatisch entfernt. Zum anderen finden sich in der Gräberliste Typen, die nicht in der Liste aufgeführt sind, aber durch ausreichende Vergesellschaftungen in der Korrespondenzanalyse verblie ben. Außerdem kommt hinzu, dass nicht eindeutig zu rekonstruieren ist, welche Plei delsheimer Gräber mit in den Datensatz aufgenommen wurden, da die Gräberliste einzig externe Inventare aufführt165. Die Überprüfung der Phasengliederung Ursula Kochs in sieben SD-Phasen ist nicht nur aufgrund der genannten Abweichungen schwierig, auch der Umstand, dass die Kontingenztafeln anschließend manuell in einer Excel-Tabelle umsortiert wurden – und zwar „mehr oder weniger nach [dem] ersten Auftreten“166 der Typen –, verhindert eine eingehende Kontrolle insbesondere der Ergebnisse, die in die Pha sengliederung und die Typentafeln Eingang gefunden haben. Da aber weitere Daten nicht veröffentlicht wurden, muss sich notwendigerweise hierauf beschränkt werden. Die Aufarbeitung der Korrespondenzanalyse erfolgte zunächst mit dem Pro gramm „WinBasp“, das auch von Ursula Koch verwendet wurde. Für eine bessere Handhabung wurden die Daten anschließend in Excel übertragen und mit dem Add-In „CAPCA“ von Torsten Madsen erneut durchgerechnet167. Die Ergebnisse sind weitestgehend vergleichbar, sodass sich im Folgenden auf die CAPCA-Analysen bezogen wird. Die Kontingenztafeln der SD-Chronologie sind hingegen der WinBaspBerechnung entnommen, da CAPCA bei der Analyse der Frauengräber keine diagona lisierte Kontingenztafel erstellen konnte.
164 Koch 2001, 44. 165 Anhaltspunkte für Pleidelsheimer Gräber, die in die Korrespondenzanalyse einbezogen wurden, finden sich bei der Besprechung der Belegungsabfolge: Koch 2001, 353–361. 166 Koch 2001, 70. 167 Abrufbar unter http://www.archaeoinfo.dk; verwendet wurde CAPCA Version 2.2 (siehe Madsen 2012).
54
Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
SD-Chronologie: CA Frauengräber 10
R² (Gräber) = 0,2699 R² (Typen) = 0,2438
8 6 4 2
-2
-1,5
-1
0
-0,5
Typen 0
0,5
1
1,5
2
2,5
Gräber Poly. (Typen)
-2
Poly. (Gräber)
-4 -6 -8 -10 -12
Abbildung 22: SD-Chronologie nach Koch 2001. Korrespondenzanalyse der Frauengräber mit Regressionsparabeln und Bestimmtheitsmaß (Gräber & Typen).
SD-Chronologie: CA Männergräber 2
R² (Gräber) = 0,8669 R² (Typen) = 0,8713 1
-2
-1,5
-1
-0,5
0
0
0,5
1
1,5
2
Typen -1
Gräber Poly. (Typen) Poly. (Gräber)
-2
-3
-4
Abbildung 23: SD-Chronologie nach Koch 2001. Korrespondenzanalyse der Männergräber mit Regressionsparabeln und Bestimmtheitsmaß (Gräber & Typen).
Probleme der Forschung
55
SD-Chronologie: CA Frauengräber 8
6
4 = SD 1 = SD 2
2
= SD 3 = SD 4
-2
-1,5
-1
-0,5
0
= SD 5 0
0,5
1
1,5
2
2,5
-2
= SD 6 = SD 7 = SD 8 = SD 1/2
-4
= SD 2/3 = SD 4/5 = SD 5/6
-6
-8
-10
Abbildung 24: SD-Chronologie nach Koch 2001. Korrespondenzanalyse der Frauengräber mit Eintragung der Phasenzuweisung (Gräber).
Ein Grund hierfür ist in der statistischen Aussagekraft der Frauengräberanalyse zu suchen: In Kapitel 4.2 wird ausgeführt, dass bei einer chronologisch zu interpretie renden Korrespondenzanalyse das Bestimmtheitsmaß der Regressionsparabel sich möglichst dem Wert 1 annähern sollte, um als solche überhaupt aussagekräftig sein zu können. Betrachtet man das Ordinationsdiagramm der Frauengräberanalyse (Abb. 22), lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Parabel zweiter Ordnung erken nen. Die errechneten Werte des Bestimmtheitsmaßes liegen aber lediglich bei 0,2699 (Gräber) und 0,2438 (Typen), sodass Ursula Kochs Korrespondenzanalyse der Frauen gräber lediglich in begrenztem Maße chronologischer Aussagewert eingeräumt werden kann. Anders verhält es sich bei den Männergräbern (Abb. 23): Das Bestimmt heitsmaß nähert sich mit 0,8669 (Gräber) und 0,8713 deutlicher dem Wert 1 an. Versieht man nun die einzelnen Inventare beider Analysen mit farbigen Signa turen bezüglich ihrer jeweiligen SD-Phase (Abb. 24–25) verdichtet sich das Bild, dass die Einteilung der SD-Phasen nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der Korres pondenzanalysen in Zusammenhang steht. Einzig die Endbereiche, also SD-Phase 1 und 7, scheinen annähernd kohärent, wohingegen die dazwischenliegenden Phasen nur mehr oder weniger aufeinander folgen. Besonders die SD-Phasen 2 bis 4 sind bei beiden Diagrammen stark fragmentiert und überlappen sich in weiten Teilen. Ebenso auffällig ist, dass bei den Frauengräbern SD-Phase 3 und 4 stärker zusammenhängen, bei den Männern hingegen eher SD-Phase 4 und 5. Insgesamt ist das Ordinationsdia
56
Die süddeutsche Merowingerzeit-Chronologie und ihre methodischen Probleme
SD-Chronologie: CA Männergräber 2
1
-2
-1,5
-1
-0,5
0
0
0,5
1
1,5
2
= SD 1 = SD 2 = SD 3
-1
= SD 4 = SD 5 = SD 6 = SD 7
-2
= SD 8
-3
-4
Abbildung 25: SD-Chronologie nach Koch 2001. Korrespondenzanalyse der Männergräber mit Eintragung der Phasenzuweisung (Gräber).
gramm der Männergräber stimmiger, was nicht zuletzt durch den wesentlich höheren Wert beim Bestimmtheitsmaß verdeutlicht wird. Die seriierten Kontingenztafeln zeichnen ein ganz ähnliches Bild (Beilage 1 und 2)168.
168 Online abrufbar unter: http://www.degruyter.com/view/books/9783110475340/9783110475340bm/9783110475340-bm.xml.
Teil II: Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
4 Methodisches Wie in Teil I deutlich wurde, besteht aufgrund zahlreicher Verknüpfungen von archäologischer Chronologie und vermeintlichen historischen Tatbeständen erheb licher Forschungsbedarf, sodass sich die Frage stellt, ob die Chronologie der Mero wingerzeit in Süddeutschland nicht neu überdacht werden muss1. Im nun folgenden zweiten Teil dieser Studie soll daher ein neues Modell entwickelt werden, um eine plausible zeitliche Einordnung von Grabfunden vom Anfang des 5. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts zu ermöglichen. Hierzu soll sich dem Verfahren der Korrespondenz analyse bedient werden, um zwei Seriationen für weibliche (Frauen- und Mädchen gräber) und männliche (Männer- und Jungengräber) Bestattungen, größtenteils aus Reihengräberfeldern, zu erstellen. Daher sind zunächst die methodischen Grundlagen der Korrespondenzanalyse sowie deren generelle Aussagemöglichkeiten hinsichtlich archäologischer Chronolo gie zu klären (Kap. 4.1). Anschließend werden die Ergebnisse der durchgeführten Ana lysen vorgestellt (Kap. 4.2) und die Beigaben aus weiblichen und männlichen Bestat tungen sowie die geschlechtsneutralen Beigaben besprochen (Kap. 5–7). Die relative Phasengliederung und die Absolutchronologie werden in Kapitel 8 begründet.
4.1 Grundlagen und Aussagemöglichkeiten der Korrespondenzanalyse Neben dem Begriff der Korrespondenzanalyse, dessen methodische Grundlagen und Aussagemöglichkeiten hinsichtlich archäologischer Chronologie nachfolgend the matisiert werden sollen, fallen in der einschlägigen Literatur wiederholt Begriffe wie Kombinationsstatistik, Seriation oder Parabeltest und es stellt sich die Frage, ob sich dahinter ein und die dieselben oder doch unterschiedliche Dinge verbergen. Schaut man in das Einführungswerk Manfred K. H. Eggerts zur prähistorischen Archäologie, so findet sich folgende Definition: Es handelt sich [...] um kombinatorische Verfahren, die zusammenfassend als Seriationsver fahren oder Seriationsmethoden bezeichnet werden. Unter dem [...] Begriff ‚Seriation‘ werden sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgerichtete Verfahren zusammengefasst, die auf dem Prinzip der Assoziation beruhen.2
1 Ich beziehe mich im weiteren Verlauf der Arbeit ausschließlich auf Grabfunde – die Chronologie anderer archäologischer Quellengattungen, im Besonderen Siedlungen und Depotfunde, bleiben hiervon weitestgehend unberührt. 2 Eggert 2008, 204.
60
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Seriationsverfahren sind demnach Verfahren, die auf eine sequenzielle Ordnung des archäologischen Materials mithilfe kombinatorischer Methoden abzielen. Hierfür findet sich häufig der Begriff Kombinationsstatistik, der jedoch nicht das mathema tische Verfahren selbst, sondern eher eine „intuitive Erarbeitung einer Ordnung“3 durch manuelles Umsortieren von Kombinationstabellen bezeichnet4. Auch die Kom binationstabelle ist nicht unproblematisch: Es handelt sich dabei um einen Begriff, der ausschließlich in der archäologischen Forschung Verwendung findet, sodass Frank Siegmund stattdessen von Kontingenztafeln spricht5; als alternative Bezeich nung kommt ebenso Matrix infrage. Als Ausgangspunkt dient also eine Kontingenztafel oder Matrix, in welche die Kombinationsmerkmale von typologischen Elementen beziehungsweise Typen und geschlossenen Funden eingetragen werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, nur typologische Elemente oder Typen miteinander zu kombinieren, am eigentlichen Rechenverfahren ändert dies jedoch nichts. Die Korrespondenzanalyse fällt nach obiger Definition unter die Seriationsverfahren; allerdings nur teilweise, da mit ihr auch andere Ziele verfolgt werden können als sequenzielle Ordnungen. Peter Ihm fasste die Ziele einer Seriation wie folgt zusammen: Den Zeilen und Spalten einer Kontingenztafel sollen Koordinaten [...] x (Zeilen) und y (Spalten) in der Weise zugeordnet werden, daß die Korrelation zwischen x und y maximal wird. Hat die Tafel die entsprechende Struktur, wird sie dadurch diagonalisiert, d. h. so umgeordnet, daß die größeren Zeilenhäufigkeiten in oder in die Nähe der Diagonalen rücken.6
Dass Korrespondenzanalysen für Seriationen verwendet werden, könnte man streng genommen als Umweg bezeichnen, da sie zunächst Ähnlichkeiten (Korrespondenzen) zwischen Merkmalen und Merkmalsträgern visualisieren. Da diese Funktionsweise an anderen Stellen bereits ausführlich beschrieben worden ist7, soll sich nur auf die zentralen Punkte des Verfahrens beschränkt werden. Die zentrale Darstellungsform der Korrespondenzanalyse ist das Ordinationsdiagramm (Koordinatensystem); in ihm werden die berechneten Werte der Eigenvektoren aufgetragen. Eigenvektoren
3 Müller 1997a, 115; siehe weiterhin H. Ziegert, „Kombinationsstatistik“ und „Seriation“. Zu Me thode und Ergebnis der Bronzezeit-Chronologie K. Goldmanns. Arch. Inf. 5, 1983, 36. 4 Zu diesem Verfahren zuletzt Stein 2014. 5 Siehe Siegmund 1998, 176 Anm. 2 mit weiterer Literatur. 6 Ihm 1983, 8. Nomenklatorisch wird teilweise eine Presence-Absence Matrix als Kombinations tabelle beziehungsweise eine Abundance Matrix als Kontingenztafel bezeichnet. Da mathematisch dasselbe Verfahren angewandt wird, lediglich mit Nullen und Einsen anstatt nicht negativer ganzer Zahlen, wird Peter Ihm folgend auch im Falle einer Presence-Absence Matrix von einer Kontingenz tafel die Rede sein. 7 Grundlegend Greenacre 1984. Außerdem: Nils Müller-Scheeßel in Eggert 2008, 219–234; Sieg mund 1998, 176–178; Axboe 2004, 33–54; Stadler 2005, 20–27; Hines/Bayliss 2013, 60–73; Zimmer mann 1997; Ihm 1983. Vgl. auch Gutsmiedl-Schümann 2010, 25 Anm. 97.
Methodisches
61
Objects and Variables on 1. and 2. principal axes -2
R² = 1
-1,5
Typ1 Grab1 Typ2 Grab2
Typ13
-1
Typ3
Grab12
Grab3
Typ12
-0,5
Typ4 -2
-1,5
Grab14 Typ14 Grab13
Grab11
-1
-0,5
0
Grab4 Typ5
0
0,5
1
1,5
2
Typ11
Variables Objects Poly. (Objects)
Grab10
0,5
Grab5
Typ10
Typ6
Grab9
1
Grab6
Typ9 Typ7 Grab7 1,5
Typ8
Grab8
2
Abbildung 26: Ordinationsdiagramm einer modellhaften Korrespondenzanalyse mit einem Bestimmtheitsmaß von R2=1 (Programm: CAPCA).
sind die Vektoren der Achsen eines multidimensionalen Koordinatensystems, das die Profile der Kontingenztafel abbildet. Als Profil wird der „prozentuale Anteil jeder Merkmalsausprägung“8 der Zeilen und Spalten bezeichnet. Einfach ausgedrückt: Die spezifischen Informationen aus den Zeilen und Spalten der Kontingenztafel werden als Vektor visualisiert und in einem mehrdimensionalen Raum miteinander in Bezie hung gesetzt. Für eine Seriation wird sich ein Artefakt dieser Berechnungen zunutze gemacht: Bilden die Werte des ersten und zweiten Eigenvektors im Ordinationsdiagramm eine Parabel (Abb. 26), also eine ganzrationale Funktion zweiten Grades, können die Be setzungen der Ausgangsmatrix nach dem Wert des ersten Eigenvektors diagonalisiert werden9. Wieso spiegelt dies aber eine zeitliche Ordnung wieder? Die Eigenvektoren sollten per definitionem voneinander unabhängig sein [...]. Wenn die Profile der Zeilen und Spalten im Ordinationsdiagramm jedoch eine Parabel bilden, besteht diese Unab hängigkeit offensichtlich nicht. In einem solchen Fall handelt es sich bei dem zweiten Eigen vektor um eine umgeformte Variante des ersten, was [...] eigentlich nicht auftreten dürfte. Empi risch lässt sich ein solcher Effekt allerdings als Ergebnis eines latenten Faktors ansehen.10
8 Eggert 2008, 221. 9 Bei CAPCA wird die Matrix durch die Werte der Regressionsparabel auf der x-Achse diagonalisiert (Madsen 2012, 30). 10 Nils Müller-Scheeßel in Eggert 2008, 231.
Ordnung nach den Werten des 1. Eigenvektors (Gräber)
62
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Ordnung nach den Werten des 1. Eigenvektors (Typen)
Typ1 Typ2 Typ3 Typ4 Typ5 Typ6 Typ7 Typ8 Typ9 Typ10 Typ11 Typ12 Typ13 Typ14 Grab1 Grab2 Grab3 Grab4 Grab5
●
● ●
● ●
● ●
● ●
Grab6 Grab7 Grab8 Grab9 Grab10 Grab11 Grab12 Grab13
● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
Grab14
● ●
Abbildung 27: Seriierte Kontingenztafel einer modellhaften Korrespondenzanalyse mit einem Bestimmtheitsmaß von R2=1.
Dieser latente Faktor wird in aller Regel chronologisch interpretiert, da er in einer linearen Entwicklung des ausgewählten archäologischen Materials zugrunde liegen soll11. Dieses Verfahren wird oft als sog. Parabeltest bezeichnet. Mit der Korrespon denzanalyse wird das archäologische Material aber nicht getestet, sondern daraus erst eine Ordnung errechnet: Die Parabel ist also kein Test; sie wird intentionell her beigeführt und ist die Grundlage der angestrebten Seriation. Bleibt zu klären, wie man die Güte der korrespondenzanalytischen Seriation beurteilen kann. Hierfür kann sich des sog. Bestimmtheitsmaßes bedient werden, auch als quadrierter Pear sonscher Korrelationskoeffizient (R2) bezeichnet: So wird geprüft, inwieweit die Werte der Eigenvektoren im Ordinationsdiagramm mit einer ganzrationalen Funk tion zweiten Grades übereinstimmen. Dieser Regressionsparabel kann ein Wert zwi schen 0 und 1 zugewiesen werden: Bei 0 haben die Werte der Eigenvektoren keine Übereinstimmung mit der angestrebten Parabel; bei 1 liegen alle Werte vollständig auf der Parabel. Wie die bereits angeführte Beispielseriation (Abb. 26–27) zeigt, führt ein Wert von R2=1 in der Kontingenztafel zu einer optimalen Anordnung der Beset zungspunkte entlang der Diagonalen. Damit eine Korrespondenzanalyse chronolo
11 Theune 1995, 325; Zimmermann 1997, 10.
Methodisches
63
gisch aussagekräftig ist, muss sich das Bestimmtheitsmaß also möglichst dem Wert 1 annähern12. Die chronologischen Aussagemöglichkeiten sind also vom Wert des Bestimmt heitsmaßes abhängig. Ein optimales Ergebnis stellt sich aber in den wenigsten Fällen direkt bei den ersten Berechnungen ein. In den allermeisten Fällen muss der Daten satz entsprechend angepasst werden. Wie kann eine solche Anpassung aussehen? Zunächst bietet es sich an, typologische Veränderungen vorzunehmen: Dynamische Typologien passen sich an das bisherige Ergebnis an und versuchen per trial and error eine chronologisch relevante Typisierung herauszuarbeiten. So wird in einem iterati ven Prozess oder hermeneutischen Zirkel die Typologie immer wieder an das Ergebnis angepasst, was letztlich zu einer stetigen Verbesserung desselben führt13. Ist das volle Potential der dynamischen Typologie ausgeschöpft, das Ergebnis aber weiterhin nicht zufriedenstellend, besteht die Möglichkeit, den ursprünglichen Datensatz um solche Inventare zu reduzieren, die außerhalb der Regressionsparabel liegen14. Da man sich bei diesem Verfahren dem Vorwurf ausgesetzt sehen kann, nicht passende Grabinventare der Einfachheit halber aus der Korrespondenzanalyse zu ent fernen, sind einige Worte der Erläuterung angebracht. Bei dem Entfernen von nicht ausreichend korrelierenden Inventaren darf es nicht darum gehen, widersprüchliche Fundvergesellschaftungen zu vermeiden; es dürfen vielmehr nur solche Gräber entfernt werden, die die Berechnung im Hinblick auf eine chronologisch relevante Abfolge von Gräber und Typen stören oder verzerren. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn mehrere Gräber durch wenige Typen untereinander eine hohe Übereinstimmung zeigen, gleichzeitig aber keine oder nur geringe Ver bindungen zu anderen Inventaren vorliegen. Die betreffenden Gräber liegen dann im Ordinationsdiagramm außerhalb der Regressionsparabel und stören durch eine Konzentration in einem eng umrissenen Wertebereich der Eigenvektoren die beab sichtigte Parabel und deren Bestimmtheitsmaß, was sich wiederum auf die seriierte Kontingenztafel auswirkt. Ein alternatives Verfahren, Korrespondenzanalysen typologisch und chronolo gisch anzupassen, ist das nachträgliche Umsortieren der seriierten Kontingenztafeln. Obwohl ich mich ausdrücklich gegen dieses Verfahren entschieden habe, möchte ich diesbezüglich dennoch einige allgemeine Anmerkungen machen. Das Prinzip des nachträglichen, manuellen Umsortierens besteht darin, die Typen „mehr oder weniger nach ihrem ersten Auftreten“15 anzuordnen, wobei das erste Auftreten eines Typs rezi prok mit dem allgemein bekannten (und oft angeführten) Axiom verknüpft ist, das besagen soll: Der jüngste Fund datiert. Weiterhin lässt sich das Argument gegen das
12 Torsten Madsen gibt als Richtwert für R2 mindestens 0,9 an (Madsen 2012, 29). 13 Gutsmiedl-Schümann 2010, 124 f.; Stadler 2005, 27–29. 14 Ausführlich beschrieben bei Jensen/Høilund Nielsen 1997. 15 Koch 2001, 70; ebenso Müssemeier et al. 2003, 14.
64
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Belassen der berechneten Ordnung nach den Eigenvektoren in Bezugnahme auf das „Jüngste-Fund-Axiom“ wie folgt festhalten: Ein Fund kann nicht vor dem ersten Auftreten datieren. Damit wird auf die Diagonalisierung der Kontingenztafeln angespielt, deren Besetzungspunkte sich nach einem statistischen Verteilungswert in der Tabelle anordnen; im Falle der Korrespondenzanalyse ist dies die Chi-Quadrat-Verteilung16. Nun wird argumentiert, dass diese rein mathematisch-statistische Verteilung nicht der historischen Realität entspräche und gänzlich andere Zyklen bei der zeitlichen Verteilung archäologischer Funde zu berücksichtigen seien. Zunächst scheinen diese Argumente plausibel und nachvollziehbar, doch bleiben dabei einige essentielle Fragen unbeantwortet. Die wichtigste dieser offenen Fragen lautet sicherlich: Wie können wir bestim men, was der jüngste Fund ist? Hierzu bedarf es eines validen Chronologiesystems, das im Stadium des Umsortierens (in dem das „Jüngste-Fund-Axiom“ letzten Endes seine Wirkung entfaltet) noch gar nicht vorliegt: D. h. durch das Umsortieren wird unter Berufung auf die historische Realität dem eigentlichen Ergebnis vorgegriffen. Doch entspricht das „Jüngste-Fund-Axiom“ denn überhaupt der wie auch immer beschaffenen historischen Realität? Was wissen wir wirklich über Herstellungszeit räume, Distribution, Laufzeiten und zu guter Letzt über deren Verbindung hinsicht lich der Niederlegung von Beigaben im Grab? Recht wenig, möchte man einwenden und muss dennoch zugestehen, dass die Chi-Quadrat-Verteilung der Korrespondenz analyse auf keinen Fall der historischen Realität, oder vielmehr den Realitäten, ent sprechen kann. Die Frage ist eher: Muss die Verteilung der Funde überhaupt die Rea lität während der Merowingerzeit widerspiegeln? Mehr noch: Kann sie es überhaupt? Und wenn ja, welche der Realitäten soll damit wiedergegeben werden: Der Zeitraum der Herstellung, der Zeitraum der Distribution, der Zeitpunkt der Niederlegung oder alles gleichzeitig? Es läuft letztlich auf die Frage hinaus, ob wir in der Lage sind, eine spezifische historische Realität mittels statistischer Auswertungen von Fundverge sellschaftungen als solche zu erfassen17. Meines Erachtens sind wir es nicht. Damit erübrigt sich aber auch die Suche nach einer allumfassenden Verteilung (die es nicht gibt und nicht geben kann), da wir vom methodologischen Standpunkt aus gesehen von Vornherein keinen Zugang zu den besagten Realitäten haben. Berücksichtigt man die statistischen Grundlagen, das Prinzip der dynamischen Typologie sowie die Einschränkungen beim Entfernen von nicht ausreichend korre lierenden Inventaren, besitzt die Korrespondenzanalyse auch ohne Umsortieren weit gehendes Potential hinsichtlich archäologischer Chronologiemodelle. Dabei ist das Konzept eines Modells nicht nur ein unwichtiger Suffix: Die Korrespondenzanalyse und die daraus abgeleiteten Phasen können nur eine modellhafte Vorstellung der zeitlichen Abfolge vermitteln, in diesem Fall von Gräbern und Typen. Die Chronologie
16 Siehe Nils Müller-Scheeßel in Eggert 2008, 224 f. 17 Kritisch hierzu bereits Axboe 2004, 48–50.
Methodisches
65
ist damit aber auch immer ein Konstrukt der Forschung, das auf den Postulaten der jeweiligen Methode aufbaut.
4.2 Korrespondenzanalysen der Fundkombinationen: Ergebnisse Auf Grundlage der Grabauswahl Ursula Kochs18, weitreichenden Veränderungen der Typendefinitionen und Einarbeitung neuer Grabfunde wurden neue Korrespondenz analysen für Männer- und Frauengräber erstellt. Die von Ursula Koch definierten Typen wurden auf ihre chronologische Aussagefähigkeit und Kohärenz überprüft; im Zuge dessen bot sich eine vollständige Umbenennung an, um die eher komplizier ten F- und MCodes beziehungsweise CodeX und -Y durch ein eingängigeres System zu ersetzen. So wird beispielsweise aus FCode35, einer frühen Bügelfibel mit einem Knopf, der Typ Bügelfibel1, sodass beim Betrachten der Kontingenztafeln und Ordina tionsdiagramme die jeweilige Fundgattung direkt veranschaulicht wird. Berücksich tigt man die oben ausgeführten Einschränkungen und das grundsätzliche Aussage potential der Korrespondenzanalyse als Methode, lassen sich folgende Ergebnisse für die Merowingerzeit in Süddeutschland herausstellen: 658 Inventare (352 Frauen-, 306 Männergräber)19, 318 Fundtypen und insgesamt 2637 Verknüpfungen bilden die Grundlage für eine relative Chronologie, die acht merowingerzeitliche Phasen umfasst (Abb. 28; vgl. Kap. 8.1). Durch die Einarbeitung neuer Inventare, vor allem der mittleren und späten Merowingerzeit, veränderten sich die in Kapitel 3.4 vorgestellten Ergebnisse der SD-Chronologie erheblich. In die beiden Korrespondenzanalysen für Männer- und Frauengräber wurden ausschließlich solche Inventare neu aufgenommen, die das Bestimmtheitsmaß verbesserten beziehungsweise nicht verschlechterten. Diese selektive Auswahl ist wiederum mit dem modellhaften Charakter des angestrebten Chronologiesystems zu begründen: Es kann und soll nicht Ziel sein, eine holistische oder der historischen Realität entsprechende Chronologie zu entwerfen, sondern ein statistisch valides System, das auf möglichst viele Grabfunde der Merowingerzeit in Süddeutschland plausibel anwendbar ist. Unter dieser Prämisse, dass archäolo gische Chronologiesysteme grundsätzlich als heuristische Konstrukte zu verstehen sind, wurde der Datensatz auf die oben genannte Anzahl an Gräbern aufgestockt. Der Hauptteil dieser Erweiterung betraf, wie bereits erwähnt, die mittlere und späte Mero wingerzeit; partiell wurden aber auch Grabfunde der frühen Merowingerzeit berück sichtigt, die bei Abschluss der SD-Chronologie 1995 noch nicht publiziert waren.
18 Vgl. Koch 2001, 44–70. Aufgrund fehlender Verknüpfungen oder zur Optimierung der Korrespon denzanalyse wurden 48 Gräber und 13 Typen aus dem ursprünglichen Datensatz der SD-Chronologie entfernt (Liste 3–4). 19 Vgl. Liste 5.
66
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Alternative Benennung nach H. Ament
Phasen
Endmerowingerzeit
8
~750
~700
Späte Merowingerzeit
7 ~650/60
6 ~610/20
Mittlere Merowingerzeit
5 ~560/80
4 ~520/30
Frühe Merowingerzeit
3 ~480/90
2 ~450
Protomerowingerzeit
1 ~400
Abbildung 28: Vorschlag eines neuen Chronologiemodells für Süddeutschland.
Die Ergebnisse der Analysen stellen eine Verbesserung der SDChronologie dar. Die Korrespondenzanalyse der Männergräber profitierte von der Einarbeitung jüngerer Inventare (vor allem der Zeit um 600), die durch zahlreiche Verknüpfungen die breite Streuung von Gräbern und Typen im mittleren Bereich des Ordinationsdiagramms verschwinden ließen; die Analyse der Frauengräber sprach vor allem auf typologi sche Veränderungen an, besonders hinsichtlich der Fibeltypologie. Die endgültigen Ergebnisse (Diagr. 1 und 2) nähern sich dem Wert 1 an und liegen bei der Analyse der weiblichen Bestattungen bei 0,9886 (Gräber) und 0,9901 (Typen); bei den Männern ergab sich eine Verbesserung auf 0,9806 (Gräber) und 0,9837 (Typen). Diese Werte legen nahe, dass es sich bei der Anordnung der Gräber und Typen, die in den seriier ten Kontingenztafeln durch die Anordnung anhand der Regressionsparabel visuali siert ist (Beilage 3 und 4)20, um eine statistisch errechnete zeitliche Abfolge handelt. Im Folgenden werden die wichtigsten typologischen Veränderungen und Neue rungen für die Beigaben aus weiblichen und männlichen Bestattungen sowie für geschlechtsneutrale Beigaben besprochen. Die chronologische Ansprache (siehe Abb. 28) richtet sich nach der in Kapitel 8.1 erörterten Phasengliederung.
20 Online abrufbar unter: http://www.degruyter.com/view/books/9783110475340/9783110475340 bm/9783110475340bm.xml.
5 Frauenbestattungen 5.1 Fibeln Fibeln sind eine der chronologisch aussagekräftigsten Fundgruppen der Merowin gerzeit, besonders im frühen und mittleren Abschnitt des 5. und 6. Jahrhunderts. Ihre große Formenvielfalt hat zu zahlreichen typologischen Unterscheidungen geführt, die im Einzelnen kaum zu überblicken und zudem meist hochgradig sub jektiv geprägt sind. Hauptsächlich treten neben wenigen Sonderformen Bügel-, Vogel-, S- und Scheibenfibeln auf, die im Folgenden hinsichtlich ihres chronologi schen Aussagewertes zu Typen zusammengefasst werden sollen. Die hier vorge schlagene Typisierung unterscheidet sich grundsätzlich von den Ansätzen Ursula Kochs, die im Zuge der SD-Chronologie zahlreiche, äußerst feingliedrige Unterschei dungen von Fibel typen vornahm, die chronologisch nur bedingt aussagekräftig sind, wie die Bewertung der ursprünglichen Korrespondenzanalyse zeigen konnte (vgl. Kap. 3.4). Ursula Koch definierte insgesamt 82 Fibeltypen, die immerhin 44 % des Typen spektrums repräsentierten (Abb. 29). Hiervon fallen 42 auf Bügelfibeln und 40 auf Vogel-, S- und Scheibenfibeln. Auffällig ist, dass der Typisierung anscheinend kein einheitliches System zugrunde lag, sondern je nach Typ unterschiedliche Kriterien: So findet wahlweise die Form einer Fibel, die Verzierung oder auch die damit ver bundene Ethnie als Grundlage der Typenzuweisung Verwendung. Neben fehlender chronologischer Wertigkeit dieser Typenauswahl finden so zahlreiche eher lokal verbreitete Fibelvarianten Eingang in die Korrespondenzanalyse mit der Folge, dass sich letztlich zeitgleiche Fibeltypen überlagern und damit den Faktor Zeit als Ziel der Korrespondenzanalyse verzerren. Hinzu kommt, dass durch die feingliedrige Typo logie viele Fibeltypen nur wenige Vertreter in der Korrespondenzanalyse aufweisen, wodurch die chronologische Aussagekraft weiter reduziert wird. Diesen Fibeltypen stehen langlebige Typen gegenüber, die aber dadurch weitaus häufiger vertreten sind und in der Berechnung allein durch ihre Anzahl stärker gewichtet werden. Um diese Diskrepanz künftig zu minimieren, müssen mehrere Faktoren berück sichtigt werden: Zunächst muss die Typisierung der Fibeln anhand chronologischer Kriterien vorgenommen werden. Problematisch hierbei ist sicherlich, dass vor der Analyse nicht eindeutig gesagt werden kann, welche typologischen Merkmale chro nologisch wertig sind und welche nicht. Abhilfe schafft das Prinzip der dynamischen Typologie (siehe Kap. 4.1). Hinter einer bestimmten Fibel stehen Vorstellungen von Material, Form, Größe und Verzierung der Handwerker und/oder der Auftraggeber beziehungsweise Tragenden. Die Auswahl dieser Merkmale dürfte von gewissen Kon ventionen und Vorstellungen abhängig gewesen sein, da sich viele Fibeln zwar im Detail unterscheiden lassen, die grundsätzliche Gestaltung sich aber zumeist so sehr ähnelt, dass man auch hier von einem bestimmten Fibeltyp sprechen kann.
68
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Sonstiges 6% Gefäße 10% Kämme 5% Fibeln 44% Gürtelschnallen, Riemenzungen 10%
Ringschmuck, Gewand- und Haarnadeln 10% Perlen, Wirtel, Anhänger 15%
Abbildung 29: SD-Chronologie der Frauengräber nach Koch 2001. Prozentuale Verteilung der Fundtypen nach Kategorien.
Wie kann ein Typ nun konkret aussehen? Als Beispiel seien zwei Bügelfibeln mit fünf Knöpfen und trapezoidem Fuß aus BaselKleinhüningen Grab 94 und Altenerding Grab 607 angeführt21 (Abb. 30). Ursula Koch ordnet die Bügelfibeln des Grabes 94 aus BaselKleinhüningen ihrem Typ CodeX54 zu („Fünfknopffibel mit Trapezfuß, K[erbschnitt]Spiralhaken, K[erbschnitt]Augen“22); die Altenerdinger Exemplare werden unter CodeX55 („Fünfknopffibel mit Trapezfuß, K[erbschnitt] Diagonale, K[erbschnitt]Dreiecke“23) zusammengefasst. Die Trennung beider Fibeltypen liegt demnach in den unterschiedlichen Ausführungen des Kerbschnittes auf der Fuß, aber vor allem der Kopfplatte begründet. Diese Unterscheidung ist durchaus berechtigt und sinnvoll, allerdings fällt auf, dass beide Fibeltypen von Ursula Koch in SDPhase 4 datiert werden24: In diesem Fall ist das Kerbschnittmuster also nicht chronologisch bedingt. So kann zwischen zwei Typen unterschieden werden: Der chronologische Typ besteht aus einer Bügelfibel mit halbrunder Kopfplatte und fünf Knöpfen sowie trapezoidem Fuß; daran anschließend können das Kerbschnittmuster oder auch die unterschiedliche Ausformung der Knöpfe als Kriterien eines weiteren Typs gelten,
21 GieslerMüller 1992, Taf. 171,9–10; Sage 1984, Taf. 190,3–4. 22 Koch 2001, 46, 53. 23 Koch 2001, 46, 52. 24 Koch 2001, 46, bes. 74 Abb. 14.
Frauenbestattungen
1
69
2
Kleinhüningen Grab 94 CodeX54
Altenerding Grab 607 CodeX55
Abbildung 30: Vergleich zweier Bügelfibeln der Typen CodeX54 und CodeX55 nach Koch 2001, ohne Maßstab. Quellen: [1] Giesler-Müller 1992, Taf. 95,9. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. [2] Sage 1984, Taf. 190,4. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission.
welcher aber eben chronologisch nicht relevant ist, sondern beispielsweise regionale Ursachen haben kann. So lässt sich die abstrahierte Idee einer Fünfknopfbügelfibel fassen, die als chro nologisch relevanter Typ wieder in die Korrespondenzanalyse einfließen kann. Im Folgenden soll dieses Vorgehen auf weitere (Fibel-)Formen der Merowingerzeit ange wendet und auf diese Weise insgesamt 50 Fibeltypen definiert werden. Mit einem Anteil von knapp 29 % am gesamten weiblichen Typenspektrum passen sich die Fibeln nun deutlich homogener in die Korrespondenzanalyse ein (Abb. 31).
5.1.1 Bügelfibeln Bügelfibeln bilden die größte Gruppe an chronologisch relevanten Fibeltypen: 21 der 50 Typen beschreiben Bügelfibeln (im Vergleich zu Ursula Koch wurde das Spektrum um die Hälfte verringert). Neben einigen Sonderformen, die am Ende des Kapitels besprochen werden, konnten insgesamt zehn Bügelfibeltypen (Bügelfibel1–10) defi niert und aufgrund zusätzlicher Kriterien weiter untergliedert werden. In Diagr. 5 und 6 sind alle Bügelfibeltypen im Ordinationsdiagramm hervorgehoben (vgl. auch Abb. 32 und 36).
70
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Korrespondenzanalyse Frauen: Verteilung der Fundtypen Anhänger (5) Wirtel (5) 3% 3%
Glas-/Metallgefäße (8) 5%
Fibeln (50) 29%
Keramik (9) 5% Nadeln (11) 6%
Geräte (13) 8%
Gehänge (13) 8% Schnallen & Gürtel (25) 15% Perlen (15) 9%
Ringschmuck (17) 9%
Abbildung 31: Prozentuale Verteilung der Fundtypen nach Kategorien in der neuen Korrespondenzanalyse für merowingerzeitliche Frauengräber aus Süddeutschland. In Klammern ist die absolute Typenanzahl der jeweiligen Kategorie angegeben.
Frühe Bügelfibeln mit einem Knopf, die von Ursula Koch unter FCode35 subsumiert wurden25, bleiben als Typ Bügelfibel1 weiter bestehen. Hierunter fallen vor allem solche Fibeln, die in der Forschung unter den Typennamen „Niederflorstadt“ oder „GroßUmstadt“ firmieren26. Sie zeichnen sich durch eine halbrunde (Niederflorstadt) oder dreieckige Kopfplatte (GroßUmstadt) und einen schmalen, meist gerippten Fuß
25 Koch 2001, 70, bes. 221. 26 Sowohl bei der Benennung als auch bei der Definition beider Typen besteht in der Forschung keine Einigkeit: An einigen Stellen werden beide Typen zu einem zusammengefasst (Typ „Niederflorstadt/ GroßUmstadt“), an anderen werden die Typen weiter untergliedert: So koppelte Mechthild Schulze Dörrlamm einige Exemplar des GroßUmstadtTypus aus und bezeichnete sie mit „TácGorsium“ als neuen Typ (SchulzeDörrlamm 2000, 606 f.). Die Bezeichnung des Typs Niederflorstadt wird gelegent lich noch um den Fundort „Wiesloch“ erweitert. Eine ausführliche Zusammenfassung zur Typologie, Chronologie und Verbreitung ist mit weiterer Literatur bei Bemmann 2008, 146–149 zu finden.
71
Frauenbestattungen
1
2 450
3 480/90
4 520/30
5 560/80
6 610/20
7 650/60
8 700
1
2
3.2
3.1
4.1
4.3
4.2
5.2
Bügelfibel
7
Abbildung 32: Phasenschema der Typen „Bügelfibel1–5“ sowie „Bügelfibel7“. Quellen: Ament 1992, Taf. 6 [3.2]. © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz). Giesler-Müller 1992, Taf. 13 [4.1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 3A [4.3], 12B [7], 21A [2], 26 [1], 37 [4.2] und Roth/ Theune 1995, Taf. 203 [5.2]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Vogt 1930, Taf. 7 [3.1].
72
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Typ Niederflorstadt Typ Groß-Umstadt
Abbildung 33: Verbreitung von Bügelfibeln der Typen Groß-Umstadt und Niederflorstadt. Vereinfacht nach: Bemmann 2008, 148 Abb. 2. Kartengrundlage: Stumme Tübinger Karte.
mit Tierkopfabschluss aus. In der Korrespondenzanalyse stehen diese Einknopffibeln am Anfang der relativen Abfolge und sind für die protomerowingerzeitliche Phase (Phase 1) charakteristisch, kommen aber ebenso in Phase 2 vor. Dieter Quast stellte einen deutlichen Schwerpunkt der Gruppe „Niederflorstadt/ Groß-Umstadt“ im Mainmündungsgebiet sowie in Böhmen fest und schlussfolgerte starke Einflüsse oder Einwanderungen aus dem Bereich der böhmischen VinařiceGruppe27. Neue Kartierungen (Abb. 33) zeigen hingegen gänzlich andere geografische Schwerpunkte28: Neben dem Maingebiet und Böhmen sind das vor allem Süddeutsch land zwischen Neckar und Donau (Typ Niederflorstadt) sowie das untere Elbegebiet.
27 Quast 1997, 172–176. 28 Zusammengestellt bei Bemmann 2008, 148 Abb. 2, 104 f. (Liste 2).
Frauenbestattungen
73
Eine Beeinflussung oder gar Einwanderung allein aus Böhmen – sofern überhaupt mithilfe von Bügelfibeln fassbar – ist so eher unwahrscheinlich. Auch die chronologi sche Gleichzeitigkeit der Einknopffibeln29 verhindert Aussagen über die Richtung von stilistischen Einflüssen oder menschlichen Wanderbewegungen. Genauso gut wäre es möglich, dass Menschen aus dem Südwesten in das Elbegebiet abwanderten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Fibelgruppe „Niederflorstadt/Groß-Umstadt“ nur wenig zu archäologisch nachweisbaren Migrationsbewegungen von (Nord-)Ost nach Südwest beitragen kann. Bügelfibeln mit drei Knöpfen sind unter den Bezeichnungen Bügelfibel2 und Bügelfibel3 zusammengefasst. Der Typ Bügelfibel2 umschreibt Dreiknopffibeln mit geradem oder leicht trapezoidem Fuß. Diese ausschließlich in Phase 2 auftretenden Fibeln fasste Ursula Koch noch in drei Typen zusammen: CodeX38 und CodeX38a lassen sich lediglich aufgrund von Kreisverzierung auf der Fußplatte unterscheiden. Auch hier ist dies kein hinreichendes chronologisches Kriterium und kann für die Korrespondenzanalyse vernachlässigt werden. Unter FCode29 sind Dreiknopffibeln mit Spiralen auf der Kopfplatte und Dreiecken auf der leicht trapezoiden Fußplatte zusammengefasst30. Da Dreiknopffibeln im Vergleich zu den jüngeren Fünfknopf fibeln in deutlich geringer Zahl auftreten, erschien es sinnvoll, sowohl Fibeln mit als auch ohne Tierkopfabschluss zu einem Typ zusammenzufassen. Unter Bügelfibel3 werden zum einen Dreiknopffibeln mit rhombischen Fuß (Bügelfibel3.1), zum anderen solche mit länglich-dreieckigem Fuß (Bügelfibel3.2) verstanden. Letztere kommen ausschließlich in Phase 2 vor, während erstere auch noch in Phase 3 zu datieren sind. Der Typ Bügelfibel3.1 entspricht weitestgehend Ursula Kochs CodeX39; Bügelfibel3.2 stimmt mit CodeX37 überein. Auf Fünfknopffibeln entfallen die Typen Bügelfibel4–6. Mit insgesamt 83 Vertre tern innerhalb der Korrespondenzanalyse stellen sie die mit Abstand größte Bügel fibelgruppe. Als Unterscheidung wurde zunächst die Form des Fußes herangezogen, anschließend die Größe der Fibeln berücksichtigt. Fünfknopffibeln mit rhombischen Fuß werden daher unter Bügelfibel4, solche mit geradem Fuß und Tierkopfabschluss unter Bügelfibel5 und wiederum solche mit geradem oder trapezoidem Fuß unter Bügelfibel6 zusammengefasst. Allgemein haben Fünfknopffibeln eine chronologi sche Spannweite von Phase 2 bis 4 – also mehr als 100 Jahre –, lassen sich bei feinerer Untergliederung aber genauer datieren. Fünfknopffibeln mit rhombischen Fuß und Tierkopfabschluss variieren in ihrer Länge zwischen etwa 6 und 14 cm. Trägt man die Längen in einem Diagramm auf (Abb. 34), lässt sich ein deutlicher Abstand von Fibeln bis 10 cm (Bügelfibel4.1) und darüber (Bügelfibel4.2) feststellen. Die Extreme liegen hier bei Hemmingen Grab 36
29 Bemmann 2008, 146; vorrangig werden die Typen Niederflorstadt und Groß-Umstadt in die Zeit zwischen 430 und 460 datiert. 30 Koch 2001, 215.
74
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
14
13
12
Bügelfibel4.2
Länge in cm
11
10
9
8
Bügelfibel4.1 7
6
5
Bügelfibel4
Abbildung 34: Typ „Bügelfibel4“. Diagramm der Längenmaße.
mit 6,3 cm und Pleidelsheim Grab 89 mit 13,8 und 14 cm31. Auch chronologisch liegen die Gräber auseinander: Hemmingen Grab 36 ist in Phase 3 zu datieren, Pleidelsheim Grab 89 mit dem jüngsten Exemplar dieses Fibeltyps in Phase 4. Der Korrespondenzanalyse lässt sich daher ein chronologischer Trend entneh men, und zwar dass die Bügelfibeln im Laufe der Zeit immer größer werden. Bügel fibeln vom Typ 4.1 sind gleichermaßen in die Phasen 2 bis 3 zu datieren, kommen aber in Phase 4 noch dreimal vor – bezeichnenderweise werden diese drei Exemplare aus Basel-Bernerring Grab 42, Klepsau Grab 10 und Hellmitzheim Grab 2 dem Typ Hahn heim zugeschrieben, der seit Joachim Werner als typisch ‚fränkische‘ Fibelform gilt (vgl. hierzu Kap. 3.2). Fünfknopffibeln mit geradem Fuß, Tierkopfabschluss und einer Länge über 7 cm (Bügelfibel5.2) treten in der Korrespondenzanalyse ab Phase 3 auf und laufen bis in Phase 4 weiter; lediglich Weingarten Grab 56732 kann durch die Vergesellschaftung mit einer Siebenknopffibel, S-Fibel und Schilddornschnalle an den Beginn von Phase 5 datiert werden. Ältere Exemplare mit einer Länge unter 7 cm wurden zwar unter Typ 5.1 eingearbeitet, sind aber aufgrund fehlender Verknüpfungen aus dem Datensatz automatisch entfernt worden33; sie dürften in Phase 2 bis 3 zu datieren sein.
31 Siehe Müller 1976, Taf. 9C,1; Koch 2001, 228–232, 443–445, Taf. 37,7–8. Eine noch kleinere Fibel findet sich in Hemmingen Grab 59 mit nur ca. 5,9 cm Länge; das Inventar wurde aber im Zuge der Optimierung der Korrespondenzanalyse aus der Berechnung entfernt (siehe Müller 1976, 14C,4–5). 32 Roth/Theune 1995, 168, Taf. 203. 33 Entfernte Gräber mit Bügelfibel4.1: Hemmingen Grab 1 (Müller 1976, Taf. 1A), Neresheim Grab 149 (Knaut 1993, Taf. 28), Sasbach Grab von 1937 (Garscha 1970, 248, Taf. 14A).
Frauenbestattungen
75
Unter Bügelfibel6 werden Fünfknopffibeln mit geradem oder trapezoidem Fuß zusammengefasst, die erst ab Phase 3 auftreten und bis Phase 4 weiterlaufen. Ursula Koch fasst hierunter zehn Fibeltypen34, deren Definitionen auf Unterschieden beim Kerbschnittdekor vor allem auf der Kopfplatte beruhen: Es wird zwischen Spira len, Spiralpaaren oder -haken, Augen, Dreiecken, Bögen, Fächern, Diagonalen und Gittern differenziert, jedoch wird meist nicht zur Gänze deutlich, wodurch genau sich die einzelnen Typen unterscheiden lassen sollen. Als besonders inkonsisten tes Beispiel dieser Typisierung zeigt sich CodeX54 („Fünfknopffibel mit Trapezfuß, K[erbschnitt] Spiralhaken, K[erbschnitt] Augen“35): Ursula Koch ordnet diesem Typ insgesamt fünf Inventare zu und datiert sie in SD-Phase 4 (ca. 510–530)36. Vergleicht man die Bügelfibeln untereinander (Abb. 35), wird deutlich, dass sich kaum Gemein samkeiten finden lassen, die bei einer solch detaillierten Ansprache eine Zuweisung allein zu einem Typ rechtfertigen könnten. Die Exemplare aus Basel-Kleinhüningen und Straubing zeigen beim vierfachen Spiral- oder Augendekor auf der Kopfplatte noch die größten Gemeinsamkeiten, unter scheiden sich jedoch beim Dekor des Bügels und der Fußplatte. Die Fibeln aus Mengen und Neresheim ähneln den Straubinger Exemplaren wiederum hinsichtlich des umlaufenden Dreiecksmusters auf der Fußplatte. Die Fibeln aus Fellbach-Schmiden zeigen außer den Laternenknöpfen und dem Augenmuster, das aber gänzlich anders angeordnet ist als bei Grab 94 aus Basel-Kleinhüningen, keine Übereinstimmungen zu den restlichen Fibeln des Typs. Für die Neresheimer Exemplare aus Grab 49 kann Matthias Knaut keine direkten Parallelen anführen37, sodass unklar ist, wieso die Fibel mit dem ungewöhnlichen Kopfplattendekor überhaupt diesem Typ zugerechnet wurde. Helmut Roth stellt die Fibeln aus Fellbach-Schmiden Grab 13 denjenigen aus Hemmingen Grab 20 nahe38, welche von Ursula Koch CodeX47 zugewiesen wurden39. Für das Bügelfibelpaar aus Mengen konnte Susanne Walter ähnliche Exemplare mit Doppelvolutendekor auf der Kopfplatte zusammentragen, die sich aber nicht mit der Typendefinition Ursula Kochs decken40: Beispielsweise sind die dem Typ Mengen zugerechneten Fibeln aus Sasbach in der SD-Chronologie unter CodeX42 aufgeführt41.
34 CodeX47, CodeX48, CodeX49, CodeX50, CodeX51, CodeX54, CodeX55, CodeX56, FCode32, FCode44 (vgl. Koch 2001, 45 f.). 35 Koch 2001, 46. 36 Basel-Kleinhüningen Grab 92 (Giesler-Müller 1992, Taf. 17,9–10), Fellbach-Schmiden Grab 13 (Roth 1982, 495–497), Mengen Grab 12 (Walter 2008, Taf. 274,1), Neresheim Grab 49 (Knaut 1993, 45), Straubing-Wittelsbacherhöhe Grab 2 (Koch 1968, Taf. 81,10–11). Vgl. Koch 2001, 52–54. 37 Knaut 1993, 45. 38 Roth 1982, 496. 39 Koch 2001, 53. 40 Zum sog. Typ Mengen: Walter 2008, 96–98, 218 Fundliste XI.A.2. 41 Koch 2001, 51; Walter 2008, 98. Zum Grab von 1937 aus Sasbach siehe Garscha 1970, 248, Taf. 14A.
76
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
1
2
Kleinhüningen Grab 94
3
Straubing, Wittelsbacherhöhe Grab 2
4
Mengen Grab 12
5
Fellbach-Schmiden Grab 13
Neresheim Grab 49
Abbildung 35: Vergleich der CodeX54 zugewiesenen Bügelfibeln nach Koch 2001, ohne Maßstab. Quellen: [1] Giesler-Müller 1992, Taf. 17,9. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. [2] Koch 1968, Taf. 81,10; [3] Garscha 1970, Taf. 17. Mit freundlicher Genehmigung der RömischGermanischen Kommission. [4] Roth 1982, Abb. 4; [5] Knaut 1993, Taf. 10. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Frauenbestattungen
77
Als weiteres Beispiel kann der bereits erwähnte Typ CodeX47 („mit Trapez fuß, K[erbschnitt]Kreise, K[erbschnitt]Spiralen“42) angeführt werden, der sich von CodeX48 nur durch kleinere Spiralen auf der Kopfplatte unterscheidet und in die SDPhasen 3 und 4 datiert wird. Schon die zugehörige Typentafel der SD-Chronologie zeigt für CodeX47 zwei Fibeln, von denen eine das zentrale Kriterium des Typs nicht erfüllt43: Das Fibelpaar aus Mahlberg44 zeigt auf der Kopfplatte kein Spiral-, sondern ein Dreiecksmuster; lediglich der Kreisdekor auf der Fußplatte scheint zur Typen beschreibung zu passen. Dieser Kreisdekor am Fuß fehlt dafür aber bei anderen Exemplaren, beispielsweise bei Grab 115 aus Basel-Kleinhüningen oder den Gräbern 242 und 775 aus Weingarten, die zwar alle Spiralen oder Kreise auf der Kopfplatte zeigen, aber eben nicht auf der mit Dreiecken verzierten Fußplatte45. Somit scheint die Zuweisung einzelner Fibeln zu CodeX47 dahin gehend inkonsequent, dass ver schiedene Dekorformen und deren Kombinationen auf Kopf- und Fußplatten beliebig zu einem Typ zusammengefasst wurden. Am Beispiel der Typen CodeX54 und CodeX47 werden so die Schwächen dieser typologischen Ansprache besonders deutlich: Oftmals sind die Exemplare der jewei ligen Typen im Detail so unterschiedlich, dass sie nicht recht in das enge Korsett der Typenbeschreibung passen mögen. Andererseits sind sich manche Fibeln so ähnlich, dass unklar ist, wieso sie unterschiedlichen Typen zugewiesen wurden. Hinzu kommt, dass der Kerbschnittdekor, auf dem die Einteilungen ja größtenteils beruhen, nicht primär chronologisch bedingt ist, sondern sich zumeist auch auf älteren und jüngeren Fibeln wiederfindet. Da Bügelfibeln im Verlauf ihrer Entwick lung tendenziell immer größer werden, vergrößert sich dadurch auch die Fläche, auf welcher der Kerbschnittdekor aufgebracht werden kann, was wiederum bedeutet, dass es sich beim Dekor der Bügelfibeln eher um ein sekundäres Kriterium chrono logischer Gliederung handelt. Um beliebige Typenzuweisungen – wie bei CodeX54 und CodeX47 aufgezeigt – künftig zu vermeiden, wird im Folgenden auf den Dekor als typologisches Argument hinsichtlich einer chronologischen Fragestellung verzichtet. Wenden wir uns nun wieder dem Typ Bügelfibel6 zu, dessen vereinfachte typolo gische Einteilung als Fünfknopfbügelfibel mit halbrunder Kopfplatte und geradem/ trapezoidem Fuß auch nach den Ergebnissen der Korrespondenzanalyse als die chro nologisch aussagekräftigere Typisierung angesehen werden kann. Dies zeigt auch die weitere Unterteilung des Typs anhand der Fibellängen, die zwischen 5 und ca. 11,5 cm variieren (Abb. 37):
42 Koch 2001, 46. 43 Vgl. Koch 2001, 73 Abb. 13 (unter SD-Phase 3). 44 Fundber. Baden-Württemberg 8, 1983, 402–409, bes. 406 Abb. 185. 45 Giesler-Müller 1992, Taf. 23; Roth/Theune 1995, Taf. 77C,1a–b; 279C,2a–b.
78
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
1
3
2 450
480/90
4 520/30
5
6 610/20
560/80
7 650/60
8 700
6.1
6.2
6.3
8.1
8.2
9.1
9.2
10.1
10.2
Bügelfibel
Abbildung 36: Phasenschema der Typen „Bügelfibel6“ sowie „Bügelfibel8–10“. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 23 [6.3]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Gutsmiedl-Schümann 2010, Taf. 45 [10.2]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Koch 1977, Taf. 191 [10.1]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen-Kommission. Koch 2001, Taf. 10B [9.1], 58 [8.2]; Koch 1990, Taf. 2 [9.2], 27 [8.2]; Roth/Theune 1995, Taf. 31B [6.1], 249 [6.2]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Frauenbestattungen
79
12
11
Bügelfibel6.3
Länge in cm
10
9
Bügelfibel6.2
8
7
Bügelfibel6.1
6
5
Bügelfibel6
Abbildung 37: Typ „Bügelfibel6“. Diagramm der Längenmaße.
– Bügelfibel6.1 mit einer Länge unter 7 cm; – Bügelfibel6.2 mit einer Länge über 7 cm, aber unter 9 cm; – Bügelfibel6.3 mit einer Länge ab 9 cm. Das Ordinationsdiagramm (Diagr. 6) veranschaulicht eine deutliche zeitliche Abfolge der so definierten Fünfknopffibeln: Mit den Inventaren aus Nagold Grab 1 und Wein garten 24246, die noch in Phase 2 zu datieren sind, liegen die frühesten Vertreter der Bügelfibeln vom Typ 6.1 vor; der Schwerpunkt liegt mit 16 von insgesamt 23 Exem plaren eindeutig in Phase 3. In Phase 4 sind immerhin noch fünf Gräber mit Fibeln dieses Typs zu datieren. Auch Typ 6.2 kommt vor allem in Phase 3 vor, streut aber noch bis in die nachfolgende Phase hinein. Bei der längsten Variante Bügelfibel6.3 liegt der Schwerpunkt hingegen in Phase 4, nur drei von acht Vertretern sind schon in Phase 3 zu datieren. Im Gegensatz zu Ursula Kochs Datierungen sind diese Ergebnisse eher weit gefasst, stehen dafür aber auf einer validen Datenbasis und statistischen Auswertung, welche die langen Laufzeiten der Fünfknopffibeln mit trapezoidem Fuß angemessener zu reflektieren scheint. Von den Fünfknopffibeln der Typen 4 bis 6 heben sich deutlich Sieben- bis Neun knopffibeln mit trapezoidem Fuß ab, die unter der Bezeichnung Bügelfibel7 Eingang in die Korrespondenzanalyse finden. Sie entsprechen damit FCode22 nach Kochscher Definition47. Es ist auffällig, dass dieser Typ – vermutlich wegen der geringen Anzahl
46 Blaich 1999, 354–357; Roth/Theune 1995, Taf. 77C,1a–b. 47 Koch 2001, 209–211.
80
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
13
12
Bügelfibel8.2 11
Länge in cm
10
9
8
Bügelfibel8.1 7
6
5
Bügelfibel8
Abbildung 38: Typ „Bügelfibel8“. Diagramm der Längenmaße.
an Exemplaren – nicht weiter anhand des Dekors untergliedert wurde wie noch bei den Fünfknopffibeln. Ursula Koch kartiert bei der Besprechung des Typs zwar nur Bügelfibeln mit quergeripptem Seitenfeldern auf der Fußplatte48, ordnet in der Kor respondenzanalyse aber auch das Exemplar aus Schretzheim Grab 182 FCode22 zu49, das mit einem gänzlich anderem Kerbschnittdekor verziert ist. In der neuen Korres pondenzanalyse gehören Sieben- bis Neunknopffibeln des Typs 7 schwerpunktmäßig in Phase 5, einzig Grab 66 aus Lauchheim steht am Anfang von Phase 6. Im Vergleich zur SD-Chronologie, in welcher diese Bügelfibeln in die Phasen SD 5 bis 6 (also etwa Phase 4) datiert werden, deutet sich nun eine jüngere Zeitstellung dieses Typs an. Da der Datensatz lediglich fünf Exemplare umfasst, kann ein früheres Einsetzen jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Eine Untergliederung anhand der Größe brachte keinen Erfolg, da ausgenommen des Fibelpaares aus Fridingen Grab 15050 mit knapp unter 13 cm sich die Längenmaße zwischen etwa 9 und 10 cm belaufen. Bügelfibeln mit halbrunder Kopf-, ovaler Fußplatte sowie sieben und mehr Knöpfen, denen oftmals das ethnische Prädikat ‚langobardisch‘ zugeschrieben wird, laufen fortan unter Bügelfibel8. Die Längenmaße der Fibeln schwanken zwischen ca. 6 und 12 cm (Abb. 38); ab 10 cm gruppieren sich vermehrt Fibeln, sodass mit Bügelfibel8.1 Exemplare unter 10 cm Länge, mit Bügelfibel8.2 solche ab 10 cm bezeichnet werden. Das Ordinationsdiagramm (Diagr. 6) zeigt zwar eine leichte zeitliche Tendenz,
48 Vgl. Koch 2001, 210 Abb. 92, 553 Liste 10. 49 Koch 2001, 58; Koch 1977, Taf. 192,7. 50 von Schnurbein 1987, Taf. 32–34.
Frauenbestattungen
81
12
Bügelfibel9.2
11
10
Länge in cm
9
Bügelfibel9.1
8
7
6
5
4
Bügelfibel9
Abbildung 39: Typ „Bügelfibel9“. Diagramm der Längenmaße.
beide Typen stehen sich aber recht nahe und kommen hauptsächlich in Phase 5 vor. Die kleinere Variante 8.1 ist mit immerhin einem Exemplar (Lauchheim Grab 1007) in Phase 4 zu datieren. Zweimal kommen Exemplare des größeren Typs in Phase 4 vor, darunter das auf 567 dendrodatierte Lauchheimer Grab 78751 (vgl. Kap. 8.2); das jüngste Exemplar dieser Fibelserie stammt mit Schretzheim Grab 226b52 aus Phase 6. Ähnlich den Sieben- bis Neunknopffibeln ist im Vergleich zur SD-Chronologie von einem etwas jüngeren Datierungsansatz auszugehen – dies liegt aber vor allem daran, dass Ursula Koch abgesehen der Typen CodeX45 und CodeX61 vergleichbare Fibeltypen53 hauptsächlich in SD-Phase 6, d. h. in eine Zeitspanne von etwa 25 Jahren datiert. Bügelfibeln mit sieben und mehr Knöpfen, ovaler Fuß-, aber rechteckiger Kopf platte fallen unter den Typ Bügelfibel9. Auch hier können die Längen der Fibeln als Kriterium herangezogen werden, die sich zwischen 4 und 12 cm bewegen (Abb. 39). Wie bei Typ 8 dürfte die Grenze bei 10 cm am sinnvollsten zu setzen sein. Die Variante Bügelfibel9.1 mit unter 10 cm Länge kommt gleichermaßen in den Phasen 4 und 5 vor; die längeren Fibeln mit rechteckiger Kopfplatte (Bügelfibel9.2) sind typisch für Phase 5; nur mit Lauchheim Grab 66 ist wie schon bei Typ 7 eine vergleichbare Fibel noch in Phase 6 zu datieren.
51 Billamboz/Becker 2001, 840 f. 52 Koch 1977, Taf. 192,5. In Schretzheim ist Grab 226b Stufe 5 zugewiesen (620–650/660). 53 CodeX58, CodeX60 (bereits ab SD-Phase 5), FCode58 und FCode63; siehe Koch 2001, 45 f., 240–242, 246.
82
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
14
13
Länge in cm
12
Bügelfibel10.2 11
10
Bügelfibel10.1
9
8
Bügelfibel10
Abbildung 40: Typ „Bügelfibel10“. Diagramm der Längenmaße.
Bügelfibeln mit eckiger Kopfplatte und „barockem“ Fuß, auch als „nordischer“ Typ bekannt54, werden in der Korrespondenzanalyse als Bügelfibel10 bezeichnet. Bereits Ursula Koch trennte diesen Fibeltyp in eine kürzere und längere Variante (unter 8,5 beziehungsweise über 9 cm)55. Es erschien jedoch sinnvoll, die Trennlinie auf 10 cm anzuheben (Abb. 40); außerdem lassen sich so auch Fibeln zwischen 8,5 und 9 cm Länge in das Schema einfügen. Fibeln des „nordischen“ Typs unter 10 cm Länge (Bügelfibel10.1) kommen hauptsächlich in Phase 4 vor, je ein Exemplar ist in Phase 3 und 5 zu datieren56. Die längere Variante Bügelfibel10.2 hat einen deutlichen Schwer punkt in Phase 5, lediglich Grab 7 aus Güttingen57 entstammt der daran anschließen den Phase 6. Neben diesen ‚Hauptformen‘ treten in Süddeutschland weitere Bügel fibeln auf, die nachfolgend kurz besprochen werden sollen. Dies sind zum einen einfache Bügelfibeln mit einem kleinen Knopf und einem langen schmalen Fuß, die unter der Bezeichnung Bügelknopffibel in die Korrespon denzanalyse eingearbeitet und in Phase 3 datiert werden konnten58. Weiterhin sind zwei Fibeltypen zu nennen, von denen Ursula Koch einen unter FCode17 („Bügelfibel,
54 Ausführlich behandelt bei Koch 1998, 318–376. Siehe auch Möllenberg 2011, 26 f. 55 CodeX59 und CodeX63; Koch 2001, 46. 56 Phase 3: Barbing-Irlmauth Grab 19; Phase 5: Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig Grab 1a. 57 Fingerlin 1971, Taf. 6. 58 Hierzu merkte bereits Ursula Koch an, dass mit dieser Datierung die Laufzeit des Typs nicht hin reichend umschrieben sei (Koch 2001, 44, 236), was weniger an der chronologischen Aussagekraft, sondern eher an der geringen Fundanzahl von lediglich zwei Exemplaren innerhalb der Korrespon denzanalyse liegen dürfte.
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spätthüringische Form; u. a. Typ Rositz“59) zusammenfasste. Anhand dieser beiden Fibeltypen lässt sich beispielhaft veranschaulichen, wie sich chronologische und eth nisch-historische Interpretationen argumentativ vermischen. Einerseits handelt es sich um Bügelfibeln des bereits erwähnten Typs Rositz, andererseits um Bügelfibeln mit zwei antithetisch angeordneten Vogelprotomen als Kopfplatte; beide gelten all gemein als ‚thüringisch‘ (vgl. Kap. 3.3). Unter Bügelfibel(Rositz) werden fortan eben solche Fibeln geführt, Bügelfibeln mit nach außen blickenden Vogelköpfen unter Bügelfibel(Vogelkopf).
5.1.2 Vogelfibeln Vogelfibeln kommen hauptsächlich in den Phasen 3 und 4 vor, nur selten sind die jeweils frühesten und spätesten Typen in die Phasen 2 oder 5 zu datieren (vgl. Abb. 41). Die Typologie orientiert sich größtenteils an den Einteilungen Frank Sieg munds für die NR-Chronologie und an denjenigen der Franken AG für die RL-Chro nologie60. Wie bei den Bügelfibeln ist die Typenansprache der ursprünglichen SDChronologie zu sehr an Einzelmerkmalen orientiert, deren chronologische Wertigkeit fraglich ist. Insgesamt zwölf F-/XCodes61 beschreiben verschiedene Typen an Vogel fibeln, die sich wahlweise anhand der Form, Verzierung oder Ausformung der Flügel beziehungsweise Füße ableiten lassen sollen. Insbesondere die Fußformen sind nach Ursula Koch ein wichtiges typologisches und chronologisches Kriterium, sodass zwi schen dreieckigen (CodeX103), kreisrunden (FCode1), sichelförmigen (CodeX22) und verkümmert sichelförmigen (FCode54) Füßen differenziert wird. Die Korrespondenz analyse zur SD-Chronologie konnte indes nicht aufzeigen, dass es sich bei der Glie derung um eine chronologisch relevante handelt, die etwa eine Datierung von Vogel fibeln mit kreisrundem Fuß in SD-Phase 3 und solchen mit Sichelfuß ab SD-Phase 4 rechtfertigen könnte62. Einzig folgende Typen bleiben weiter bestehen: FCode80 wird zu Vogelfibel1, d. h. frühen stilisierten Vogelfibeln; cloisonnierte Vogelfibeln, bisher CodeX21, werden unter Vogelfibel3.4 (s. u.), solche des Typs Vorges unter Vogelfibel4 zusammengefasst. CodeX24 und CodeX113 wurden als ovale Vogelfibeln zu Vogel fibel2 zusammengeführt. Als Alternative bietet sich die bereits erwähnte Typisierung der NR-/RL-Chronologie an: Frank Siegmund unterschied in Anlehnung an Gertrud Thiry vier Grundtypen (Fib7.1–4), die geringfügig angepasst in die Typenliste dieser Arbeit aufgenommen werden:
59 Koch 2001, 45, bes. 204 f. 60 Vgl. Siegmund 1998, 50 f. ; Müssemeier et al. 2003, 28 f. 61 CodeX21, CodeX22, CodeX23, CodeX24, CodeX25, CodeX26, CodeX103, CodeX113, FCode1, FCode42, FCode54, FCode80 (siehe Koch 2001, 44–47). 62 Koch 2001, 73 Abb. 13 (FCode1), 74 Abb. 14 (CodeX22).
84
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
– Vogelfibel3.1: Vogelfibeln mit Fuß, Flügel und Schwanzfedern ohne Granatein lagen; – Vogelfibel3.2: wie Typ 3.1 mit Granateinlage im Auge; – Vogelfibel3.3: wie Typ 3.1 mit Granateinlage im Auge, Flügel und/oder Schwanz feder; – Vogelfibel3.4: wie Typ 3.1 mit Cloisonné/Zellwerk.63 Das zugehörige Ordinationsdiagramm (Diagr. 7) verdeutlicht die relative zeitliche Abfolge der so definierten Vogelfibeln: Typ 3.1 beginnt zwar bereits in Phase 2, der Schwerpunkt liegt aber eindeutig in Phase 364. Die Abfolge der Typen 3.2 und 3.3 ist zwar gewissermaßen vertauscht, beide kommen aber schwerpunktmäßig in Phase 3 vor und laufen bis in Phase 4 weiter. Cloisonnierte Vogelfibeln vom Typ 3.4 sind als jüngste Vertreter typisch für Phase 4. Einzig Vogelfibeln vom Typ Vorges sind noch in Phase 5 zu datieren, aber auch ihr Schwerpunkt liegt deutlich in der davorliegenden Phase. Vogelwirbelfibeln (CodeX26) sind unter der Bezeichnung Vogelfibel5 ebenfalls charakteristisch für Phase 4.
5.1.3 S-Fibeln Auch die Typologie der S-Fibeln bedurfte einer umfassenden Revision und zwar der gestalt, dass die acht für diese Fibelgruppe veranschlagten F-/XCodes65 vollständig aufgelöst und an deren Stelle die Formengruppen von Susanne Brather-Walter zu den S-förmigen Kleinfibeln der älteren Merowingerzeit gesetzt wurden; wie bei den Bügelfibeln zeigt sich erneut, dass „das entscheidende Kriterium bei der Gruppen zugehörigkeit die Form ist“66. Größe, Verzierung und Material sind dagegen eher nachrangige Merkmale, fließen aber dennoch in die formale Gliederung mit ein: Formengruppe I beschreibt kleine S-Fibeln von schlanker Form mit eng anliegenden oder eingerollten Schnäbeln, verziert mit geometrischem Kerbschnittdekor. S-Fibeln der Formengruppe II sind tendenziell größer, aber vor allem breiter als Exemplare der ersten Gruppe – ebenso sind die Schnäbel ausgestellt und der Kerbschnittdekor ist stärker untergliedert. Diese Entwicklung setzt sich bei der Formengruppe III fort: Die Schnäbel werden weiter ausgestellt, die so entstehende geschwungene Form geht mit einer deutlichen Zunahme an Glas- oder Granateinlagen einher. Formengruppe IV
63 Siegmund 1998, 50; vgl. G. Thiry, Die Vogelfibeln der Germanischen Völkerwanderungszeit. Rhein. Forsch. Vorgesch. 3 (Bonn 1939). 64 Nur ein Exemplar aus Weingarten Grab 215 (Roth/Theune 1995, Taf. 70,1b) ist laut Kontingenztafel in Phase 4 zu datieren. 65 CodeX7, CodeX20, CodeX33, CodeX34, CodeX35, CodeX106, FCode15, FCode64. 66 Brather-Walter 2009, 64.
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Abbildung 41: Vogelfibeln. Phasenschema der Typen „Vogelfibel1–5“. Quellen: Christlein 1966, Taf. 29 [3.3]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Giesler-Müller 1992, Taf. 24 [1] © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1990, Taf. 1 [4]; Koch 2001, Taf. 62 [5]; Roth/Theune 1995, Taf. 70 [3.1, 3.2], Taf. 153A [2]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Sage 1984, Taf. 197 [3.4]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission.
bildet den typologischen Schlusspunkt dieser Fibelserie: Die rundovale Form erin nert an zeitgleiche Scheibenfibeln, ebenso die Verzierung in Tierstil II, mit flächigem Cloisonné, Filigran oder Pressblechauflagen67. Die Formengruppen I bis IV werden als S-Fibel1 bis 4 in die Korrespondenzanalyse übertragen (vgl. Abb. 42).
67 Nach BratherWalter 2009, 61–65.
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S-Fibel2
S-Fibel3
S-Fibel4 Tierfibel1
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Scheibenfibel (Kerbschnitt) Rautenfibel
Vierpassfibel Abbildung 42: S- und Tierfibeln. Phasenschema der Typen „S-Fibel1–4“, „Tierfibel1–2“ sowie weiterer Kleinfibeln. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 25 [Rautenfibel]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt; Koch 1977, Taf. 194 [S-Fibel3, Tierfibel2]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 2001, 24B [Vierpassfibel], 44 [Scheibenf.(Kerbschnitt), S-Fibel1], 59 [S-Fibel2]; Roth/Theune 1995, Taf. 77C [Tierfibel1], 203 [S-Fibel4]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Überträgt man die Längen und Breiten aus den 43 Inventaren mit SFibeln in ein Diagramm (Abb. 43), zeigt sich, dass zwar nicht die Länge als solche, dafür aber ihr Verhältnis zur Breite ein wichtiges Kriterium der formalen und – wie die Korrespon denzanalyse verdeutlicht – chronologischen Gliederung darstellt. Der früheste Typ S-Fibel1 beginnt bereits in Phase 2, ist aber für Phase 3 und besonders Phase 4 kenn
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Abbildung 43: S-Fibeln. Diagramm der Längen- und Breitenmaße mit Angabe der Typenzuweisung nach Brather-Walter 2009 (n=66).
zeichnend; im Ordinationsdiagramm (Diagr. 8) setzt er sich deutlich ab. Die Typen S-Fibel 2 und 3 stehen sich dagegen besonders nahe und sind überwiegend in Phase 5 zu datieren, einzig in Phase 4 laufen sie noch mit Typ 1 parallel, scheinen diesen aber allmählich zu ersetzen. Die fast scheibenförmigen und meist tierstilverzierten S-Fibeln des Typs 4 sind charakteristisch für Phase 5. Diese Datierungsvorschläge dürften die von Susanne Brather-Walter angemerk ten chronologischen Diskrepanzen innerhalb Süddeutschlands bis zu einem gewis sen Grad verschwinden lassen68. Diese lagen vor allem darin begründet, dass Ursula Koch alle S-Fibeln – ausgenommen CodeX20 – in ihre Phasen SD 5 und 6 und damit in einen eng begrenzten Zeitraum datierte, der sich kaum mit anderen Chronologie systemen in Verbindung bringen ließ. Dass der Großteil der S-Fibeln nach den hier vorgestellten Ergebnissen in Phase 5 zu datieren ist (d. h. sowohl relativ- als auch absolutchronologisch jünger als mit SD-Phase 5 und 6 ursprünglich angenommen), fügt sich bestens in bisherige Ergebnisse ein69, die tendenziell längere Laufzeiten veranschlagen und damit dem chronologischen Potential dieser Fundgattung eher entsprechen dürften.
68 Brather-Walter 2009, 70–74, 69 Vgl. Brather-Walter 2009, 73 Abb. 6.
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
5.1.4 Scheibenfibeln Die letzte größere, aber im Vergleich zu den bisherigen deutlich inhomogenere Fibel gruppe, die zu besprechen verbleibt, bilden Scheibenfibeln (Abb. 44; Diagr. 9–10). Als quantitativ größte Untergruppe sind sicherlich Scheibenfibeln mit Granateinla gen anzusehen, von denen sich die meist jüngeren Exemplare mit Filigranauflagen, Pressblech oder Tauschierungen deutlich abheben. Als weiteres Unterscheidungs kriterium bietet sich die Trageweise an: Während Granatscheibenfibeln zunächst paarig getragen wurden – oftmals in Kombination mit Bügelfibeln –, wandelt sich das Bild am Übergang von der älteren zur jüngeren Merowingerzeit (beziehungsweise in meiner Phase 5) zur größeren, nun aber mittig getragenen Einzelfibel70; für die Korres pondenzanalyse eignet sich diese Unterscheidung aus folgenden Gründen aber nicht: Um im Einzelfall sicher entscheiden zu können, ob es sich um paarig oder einzeln getragene Fibeln handelte, muss zweifelsfrei geklärt sein, dass es sich erstens um ein ungestörtes Grab handelt und zweitens die Dokumentation und Veröffentlichung der betreffenden Gräber von entsprechender Qualität ist. Bei Altfunden oder ledig lich knappen Veröffentlichungen, beispielweise als Vorberichte, ist letzteres schon nicht mehr gegeben. Ebenso könnten sekundäre Graböffnungen („Grabraub“) oder geomorphologische Prozesse Verlagerungen zur Folge haben, die sich auf Unterschei dungen nach Anzahl und Tragweise an der Kleidung direkt auswirken würden. Um nicht nur besonders gut dokumentierte oder Grabfunde neueren Datums einbeziehen zu können, wird daher einzig auf formal-typologische Merkmale und ihre Kombina tionen mit Fundtypen anderer Inventare rekurriert71. Für Granatscheibenfibeln liegt eine ausführliche Studie von Kathrin Vielitz vor72; ihrer Typologie wird gegenüber derjenigen Ursula Kochs der Vorzug gegeben, da sie sich stringenten und damit nachvollziehbaren Unterscheidungskriterien bedient, die zudem chronologisch aussagekräftig sind. Doch zunächst zur bisherigen SD-Typo logie: Granatscheibenfibeln teilte Ursula Koch in sieben Typen ein, die sich wahl weise am Aufbau der Verzierung, der Anzahl an Granatsteinen oder des Materials der Innenzone orientierten73. Grundsätzlich sind diese Kriterien sinnvoll – auch die Einteilungen durch Kathrin Vielitz richten sich danach –, allerdings ist die Zusam menführung zu Typen nicht eindeutig: So können einige „Almandinscheibenfibeln
70 Vgl. Martin 1991; RGA² VIII (1994) 541–582, s. v. Fibel und Fibeltracht, Späte Völkerwanderungszeit und Merowingerzeit auf dem Kontinent (M. Martin). 71 Sekundäre Graböffnungen können auch die Zusammensetzung eines Inventars und damit das Vergesellschaftungsmuster beeinflussen, da bei der Öffnung jüngere Funde in das vermeintlich ge schlossene Inventar gelangt sein könnten. Dies ist natürlich nicht gänzlich auszuschließen, doch ge rade die statistische Analyse möglichst vieler Gräber dürfte diesen Faktor weitestgehend ausgleichen. 72 Siehe Vielitz 2003. 73 CodeX28, CodeX29, CodeX30, CodeX32, FCode46, FCode62, CodeX31.
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(Bronzezellen)
(Eisen/ Cloisonné) (Pressblech) (Filigran1)
Scheibenfibel
(Filigran2) Filigran2)
Abbildung 44: Scheibenfibeln. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 [D/E]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 35 [A/B]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 1990, Taf. 2 [Eisen/Cloisonné], 23 [Bronzezellen], 27 [F], 36B [H]; Koch 2001, 36 [C]; NeufferMüller 1983, Taf. 60 [Filigran2]; Sasse 2001, Taf. 29 [Pressblech], 72 [Filigran1]. Mit freundlicher des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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mit gegliederter Mitte“74 (FCode46) wahlweise auch dem Typ CodeX28 zugewiesen werden, der sich durch mehr als 12 Außenzellen mit Granatsteinen auszeichnet. Auch Granatscheibenfibeln mit Pressblech vom Typ FCode62 können als inkohärentes Bei spiel angeführt werden – hierunter wurden unterschiedlichste Größen, Formen und Verzierungen subsumiert75, die in der Typologie nach Kathrin Vielitz auf drei Typen aufgeteilt werden (s. u.). Daher ist es notwendig, sich einer unzweideutigen und unmissverständlichen Terminologie zu bedienen, die sich wie schon bei den übrigen Fibelvarianten der Merowingerzeit zunächst an der Form, dann an Größe, Material und Verzierung orientiert. Kathrin Vielitz definierte insgesamt acht Gruppen (A bis H), die sie wiederum in zahlreiche Varianten auffächerte76. Diese Einteilung ermöglicht es, die passende typologische Ansprache, je nach Fragestellung, wählen zu können. In unserem Falle dürften dies nicht die zahlreichen Varianten sein, die eher von regionaler Verbreitung zeugen77, als vielmehr die besagten acht Hauptgruppen (wobei diese für die Korres pondenzanalyse zu insgesamt fünf Typen zusammengefasst werden). Gruppe A und B beschreiben kleine einzonige Granatscheibenfibeln; sie unter scheiden sich lediglich durch eine runde (Gruppe A) beziehungsweise rosettenförmige Gestaltung (Gruppe B)78. Da jedoch nicht gezeigt werden konnte, dass es sich hierbei um einen chronologisch relevanten Unterschied handelt79, werden beide Gruppen einzoniger Granatscheibenfibeln zum Typ ScheibenfibelA/B zusammengefasst, der hauptsächlich in Phase 4 zu datieren ist – und damit später als von Kathrin Vielitz angenommen80 –, aber noch bis in Phase 5 weiterläuft. In Gruppe C werden Granat scheibenfibeln mit drei oder mehr Zonen zusammengefasst, deren Mitte ebenfalls mit Granatsteinen belegt ist81: Typ ScheibenfibelC kommt gleichermaßen in den Phasen 4 und 5 vor. Die Gruppen D und E umfassen zwei- oder dreizonige Scheibenfibeln mit filigran- (Gruppe D) oder pressblechbelegter (Gruppe E) Innenzone82. Da auch hier keine chronologisch relevanten Unterschiede zu erwarten sind, was aber vor allem an der geringen Anzahl an Scheibenfibel mit Pressblechmitte liegen dürfte83, umfasst
74 Koch 2001, 45, 228 f. 75 Koch 2001, 45, 245 f. 76 Vielitz 2003, 27. 77 Vgl. Vielitz 2003, 83–101. 78 Vielitz 2003, 31–35. 79 Vielitz 2003, 69–72, bes. 67 Abb. 27. 80 Frühe Exemplare datiert sie noch ins 5. Jahrhundert, wobei allerdings zu beachten ist, dass die Chronologie einzig auf Grabfunden mit Granatscheibenfibeln basiert, die räumlich zwischen Frank reich, dem Rheinland und Bayern weit auseinanderliegen; vgl. Vielitz 2003, 69 f. 81 Vielitz 2003, 35–39. Auch für Gruppe C wird für einige Varianten eine frühere Datierung angenom men, während das Ende der Laufzeit nach 600 mit meinen Ergebnissen übereinstimmt (siehe ebd., 72–74). 82 Vielitz 2003, 39–44. 83 Hierzu Vielitz 2003, 77.
Frauenbestattungen
91
der Typ ScheibenfibelD/E beide Gruppen. In Süddeutschland beginnen diese Granat scheibenfibeln in Phase 4, kommen aber hauptsächlich in Phase 5 vor. Unter Gruppe F (ScheibenfibelF) werden drei- oder mehrzonige Fibeln mit „gemischter Innen- oder Zwischenzonengliederung“ gefasst84, d. h. Granatscheibenfibeln, die sowohl mit Fili gran als auch Pressblech verziert sind. Sie sind ausschließlich in Phase 5 zu datieren und damit jünger als die Gruppen D und E. Gruppe G, von Kathrin Vielitz als Vierpassfi beln bezeichnet85, entfällt aufgrund fehlender Vergesellschaftungen. Gruppe H (ScheibenfibelH), Fibeln mit engzelligen Mustern86, ist weitestgehend mit Ursula Kochs Typ CodeX36 synonym und ist wie Gruppe F ausschließlich in Phase 5 zu datieren. Neben diesen acht Gruppen gibt es noch weitere Scheibenfibeln, die Ursula Koch in ihre SD-Chronologie aufnahm, bei Kathrin Vielitz aber nicht behandelt wurden. Hierzu gehören Scheibenfibeln mit Glas- anstelle von Granateinlagen, solche mit bronzenem Stegwerk sowie kleine Kerbschnitt- und Vierpassscheibenfibeln (siehe Abb. 42 und 44) Des Weiteren treten ab Phase 5 Filigranscheibenfibeln auf, die bei Ursula Koch unter der Bezeichnung CodeX108 laufen. Sie zeichnen sich durch eine große Formenund Verzierungsvielfalt aus – größere Typenserien lassen sich kaum erstellen. Bettina Thiemes ausführliche Arbeit zu Filigranscheibenfibeln fasst alle wesentlichen Formen und deren Verbreitung zusammen87. In Anlehnung an die NR-/RL-Chronologie bietet sich als weiteres, auch chronologisch signifikantes Unterscheidungskriterium die Höhe der Filigranscheibenfibeln an88: Niedrige Fibeln, die CodeX108 entsprechen, bilden die früheste Variante und treten unter der Bezeichnung Scheibenfibel(Filigran1) ab Phase 5 auf und laufen bis in Phase 6 weiter; die höhere Variante – Scheibenfibel(Filigran2) – löst in Phase 6 die niedrigen Filigranscheibenfibeln ab und läuft bis in Phase 7 weiter. Genauer lässt sich die Datierung nicht eingrenzen, da nur drei Inventare mit der höheren Variante in die Korrespondenzanalyse eingearbeitet werden konnten. Das gleiche Problem ergab sich bei eisernen Scheibenfibeln mit Tauschierung: Ab Phase 6 werden die Beigaben in den Frauengräbern zunehmend weniger, wobei dies auch für Fibeln gilt, die nur noch selten mitgegeben werden. So konnten die ursprüng lich angedachten Typen für Scheibenfibeln mit engzelliger Tauschierung und solche mit bichromen Mustern oder Plattierung nicht in den abschließenden Datensatz aufgenommen werden, da sie entweder aufgrund fehlender Verknüpfung oder zur
84 Vielitz 2003, 44–48. 85 Diese Bezeichnung überschneidet sich mit Typ FCode34 (siehe Koch 2001, 219) – oder nach meiner Typologie schlicht ‚Vierpassfibel‘ –, welcher aber ausschließlich bronzene kerbschnittverzierte und keine granatbelegten Scheibenfibeln in Vierpassform umfasst. 86 Vielitz 2003, 49–54. 87 Siehe Thieme 1978. Eine neuere Arbeit zum Thema wurde von Gabriele Graenert [Merowingerzeitli che Filigranscheibenfibeln westlich des Rheins. Europe Médiévale 7 (Montagnac 2007)] verfasst, ist aber aufgrund der geografischen Begrenzung für die vorliegende Untersuchung von geringerer Bedeutung. 88 Siegmund 1998, 48 (Fib2.4); Müssemeier et al. 2003, 27 (S-Fib2.4).
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Optimierung entfernt wurden; in letzterem Fall lag dies vor allem daran, dass die betreffenden Gräber neben den Scheibenfibeln ähnliche bis dieselben Typen enthiel ten (meist Perlen und Ohrringe) und sich so zwar zwischen den Gräbern große Über einstimmungen einstellten, aber nur wenige Verknüpfungen zu anderen Inventaren vorlagen. Neu hinzugefügt wurden Pressblechfibeln [Scheibenfibel(Pressblech)], die mit insgesamt sieben Exemplaren ausschließlich in Phase 7 datiert werden können.
5.2 Perlen, Wirtel, Anhänger Bei der Klassifikation der Perlen-, Wirtel- und Anhängertypen (Diagr. 11–12; Abb. 45–46) wurden nur geringfügige Veränderungen bei der Beschreibung vorgenommen. Zum besseren Verständnis wurden die Typen jedoch umbenannt: So wurde beispielsweise aus Millefioriperlen, die Ursula Koch unter FCode45 aufführte, Perle(Millefiori), aus flachkugeligen Bernsteinwirteln des Typs FCode6 wurde Wirtel(Bernstein) und aus lanzettförmigen Anhängern (FCode33) Anhänger4. Die vollständige Liste kann dem Katalog der Fundtypen (Appendix III) entnommen werden. Ausführlicher sollen Perlen und deren Kombinationen untereinander themati siert werden, die seit den 1990er Jahren zunehmend für eine präzise Datierung her angezogen wurden89. Für Pleidelsheim definierte Ursula Koch sechs sog. Perlenkom binationsgruppen (A bis F)90, von denen die ersten drei als PCodeA, B und C Eingang in die Korrespondenzanalyse fanden. Neben dieser Einteilung existieren zahlreiche weitere Perlenkombinationsgruppen, die zumeist im Zuge der Bearbeitung von Grä berfeldern und mithilfe von statistischen Auswertungen, meist der Korrespondenz analyse, erstellt wurden; an dieser Stelle seien nur die wichtigsten aufgeführt: Frank Siegmund analysierte neben den Grabfunden vom Niederrhein auch Perlen, die er zu neun Gruppen (A bis I) zusammenfasste91. Barbara Sasse und Claudia Theune erstell ten für das Gräberfeld von Weingarten sieben Kombinationsgruppen (A bis G)92, die sich wiederum teilweise mit Barbara Sasses Kombinationsgruppen für Eichstetten decken93. Weiterhin sind für das Gräberfeld von Schleitheim-Hebsack zehn relativund absolutchronologisch sehr eng gefasste Stufen zu nennen, die auf Perlenkom binationsgruppen beruhen94. Eva Stauch erweiterte für Wenigumstadt Ursula Kochs
89 Einen kurzen, aber prägnanten Überblick zur Forschungsgeschichte merowingerzeitlicher Perlen bis in die Mitte der 1990er Jahren bieten Barbara Sasse und Claudia Theune: siehe Sasse/Theune 1997. 90 Koch 2001, 160–164. Die Kombinationsgruppen D bis F entsprechen dabei weitestgehend den Gruppen A bis C für Bargen und Berghausen (vgl. Koch 1982, 59–62). Eine bebilderte Beschreibung der Perlenkombinationsgruppen ist bei Koch 2007, 118–124 zu finden. 91 Siegmund 1998, 57–78, bes. 58–62. 92 Sasse/Theune 1996, 194–200; siehe auch Theune 1999, 26. Kritisch: Blaich 2006, 197. 93 Sasse 2001, 41–46. 94 Siehe den Beitrag von Yvonne Reich in: Burzler et al. 2002, 233–269, bes. 236–250.
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(Kristall)
(Bernstein)
(Glas)
(Knochen)
Wirtel (Millefiori)
Abbildung 45: Wirtel. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Koch 1990, Taf. 1 [Knochen], 13A [Millefiori]; Koch 2001, Taf. 2C [Bernstein]; Roth/Theune 1995, Taf. 249 [Glas, Kristall]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Kombinationsgruppen um fünf weitere Gruppen G bis L, die absolutchronologisch bis in die Zeit um 800 reichen95. Insbesondere zur letzteren Kombinationsgruppen ist anzumerken, dass die chro nologische Aussagefähigkeit dieser Materialgruppe zuweilen überstrapaziert wird: Es wird nicht nur auf ein Vierteljahrhundert genau datiert96 – und das in einer Zeit, in der kaum bis gar keine absolutchronologischen Anhaltspunkte vorliegen –, sondern auch versucht, einzelne Bestattungen auf bis zu ein Jahrzehnt einzugrenzen97. Dafür gibt es jedoch weder chorologische noch chronologische Argumente, die eine solche Genauigkeit plausibel erscheinen lassen könnten. Teilweise scheinen stratigrafische Überlagerungen sogar dagegen zu sprechen98. Vielmehr dürfte die Vorstellung, Frauen erhielten im Kindesalter bestimmte Perlen, die dann im Laufe
95 Stauch 2004, 77–98, bes. 85–90. 96 Stauch 2004, 97 f. bes. Tab. 4. 97 Stauch 2004, 96 Tab. 3. 98 Die stratigrafische Abfolge der Wenigumstädter Gräber 255, 256 und 257 – wobei 255 die jüngeren und 257 die älteren Typen enthalten soll – wird von Eva Stauch sogar eher als Bestätigung ihrer These angesehen, die Zusammensetzung der Perlenensembles hinge mit dem Lebensalter der Verstorbenen zusammen (Stauch 2004, 91–93).
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Anhänger 5
Abbildung 46: Anhänger. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 24 [3], 29 [1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 4B [2], 24B [4]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Veeck 1939, Taf. 6 [5].
des Lebens sukzessiv durch neuere ersetzt wurden, der Grund für die genauen Datie rungsansätze gewesen sein. Hierbei wird nicht berücksichtigt, dass es durchaus möglich und vielleicht sogar wahrscheinlich ist, dass auch ältere Frauen vollständig neue Ensembles und junge Frauen typologisch ältere Perlen tragen konnten. Welche davon bei der Bestattung ins Grab gelangten, ist so überhaupt nicht zu klären, da wir nicht wissen können, ob es sich um die persönlichen Perlen der Verstorbenen oder der bestattenden Angehörigen handelt. Selbst wenn die Annahme Eva Stauchs kategorisch zuträfe, so würde sich der Erwerb von Perlen über ein ganzes Leben auch auf die Einteilung der Perlenkombinationsgruppen als solche auswirken, da wir bei der chronologischen Auswertung immer nur von einem geschlossenen und eben nicht von einem akkumulierten Fund ausgehen können. Das Konzept einer „Schluss perle“, die eine Bestattung auf wenige Jahre einzugrenzen vermag, ist demzufolge mit methodischen Schwierigkeiten verbunden, die ohne weitere Informationen über Dis tribution und Erwerb der Perlenensembles, ebenso wie über deren endgültige Nieder legung im Grab, nicht unmittelbar behoben werden können. Für die vorliegende Arbeit wurden Ursula Kochs Perlenkombinationsgruppen D und E neu in die Korrespondenzanalyse aufgenommen (als PerlenkombinationD und E). Erstere ist mit wenigen Inventaren auch in Phase 5, aber hauptsächlich in Phase 6 vertreten; letztere ist gleichermaßen in Phase 6 und 7 zu datieren. In Phase 7
Frauenbestattungen
95
dürfte auch die typlogisch jüngere Gruppe F anzusetzen sein, die aber wie schon eiserne Scheibenfibeln mit Tauschierung (s. o.) nicht im abschließenden Datensatz verblieben. Zu den bereits eingearbeiteten Gruppen A bis C (neu: PerlenkombinationA bis C) liegen nach Ausweis der neuen Berechnung leicht abweichende Datierun gen vor99: Gruppe A datierte Ursula Koch in die Phasen SD 1 bis 6, nach dem neuen System ist sie in die Phasen 2 bis 3 zu datieren. Gruppe B wurde auf SD 4 bis 5 (ver einzelt 6) eingegrenzt; in meiner Chronologie treten Perlen dieser Gruppe innerhalb der Phasen 3 und 4 auf, gelegentlich auch noch in Phase 5. Gruppe C ist nach der SD-Chronologie in die Phasen 6 und 7 zu datieren, wobei die neue Berechnung mit Phase 5 (selten noch Phase 6) einen leicht jüngeren Ansatz nahelegt. Insgesamt bleibt anzumerken, dass die Kombinationsgruppen A bis E (beziehungsweise F) weitgehen des chronologisches Potenzial besitzen, aber vor allem die Gruppe D und E längere Laufzeiten aufweisen, als von Ursula Koch für Bargen und Berghausen ursprünglich angedacht wurde100 – hier scheint erneut die Generation als Konzept (vgl. Kap. 3.1) eine maßgebliche Rolle bei der Datierung gespielt zu haben.
5.3 Ringschmuck, Gewand- und Haarnadeln 16 Fundtypen fallen in die Kategorie Ringschmuck (Diagr. 13), auf Gewand- und Haar nadeln (Diagr. 14) entfallen 11 Typen (vgl. Abb. 47–49). Auch hier wurden gegenüber den Typendefinitionen Ursula Kochs nur geringfügige Veränderungen, vor allem bei der Beschreibung, vorgenommen. Für die mittlere und späte Merowingerzeit konnten jedoch neue Nadel- und Ohrringtypen hinzugefügt werden. Die bisherigen Ohrringtypen wurden wie folgt umbenannt: Ohrringe mit mas sivem Polyeder, bisher CodeX8, wurden zu Ohrring1.1; solche mit durchbrochenem Polyeder (CodeX9) zu Ohrring2; CodeX10, Ohrringe mit Scheibenende, wurde zu Ohrring3. Diese drei Typen kommen ausschließlich in der frühen Merowingerzeit vor (Phasen 2 und 3). Alle nachfolgenden Typen beginnen erst ab der späten Merowin gerzeit (Phase 6). Auf diese chronologische Lücke in der Überlieferung wies bereits Uta von Freeden in ihren Untersuchungen zu merowingerzeitlichen Ohrringen bei den Alamannen mit folgender Erklärung hin: Da „der Ohrschmuck [...] für die Germanen nicht typisch“101 sei und bei den Alemannen nach dem Zusammenbruch des Reichs der Ostrogoten 553 der Vermittler zum spätrömisch-byzantinischen Mittelmeergebiet gefehlt habe, hätten die Alemannen die Ohrringmode aufgegeben und erst bei neuer lichen Kontakten zu Italien Ende des 6. Jahrhunderts wieder aufgenommen. Für keine
99 Siehe Koch 2001, 46. 100 Vgl. Koch 1982, 83 f. 101 von Freeden 1979, 408.
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Armreif1
Armreif2
Fingerring1
Fingerring2
Halsring1
Knotenring
S-Schließe
Drahtringe(Federenden) Abbildung 47: Ringschmuck. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Ament 1992, Taf. 4 [S-Schließe]. © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz). Giesler-Müller 1992, Taf. 19 [Drahtringe], 20 [Knotenring], 26 [Halsring1], 28 [Armreif1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 2C [Fingerring1], 14C [Armreif2]; Müller 1976, Taf. 3C [Fingerring2]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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5 560/80
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Ohrring
7
Abbildung 48: Ohrringe. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 [1.1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1968, Taf. 36 [3]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Neuffer-Müller 1983, Taf. 5A [6], 60 [4]; Roth/Theune 1995, Taf. 48 [1.2], 119 [5], 279C [2]; Sasse 2001, Taf. 53 [7]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
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Nadel
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Abbildung 49: Nadeln. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Christlein 1966, Taf. 57A [10]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Garscha 1970, Taf. 15B [4], 17 [5] und Koch 1977, Taf. 74 [8]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Giesler-Müller 1992, Taf. 23 [3], 26 [1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1990, Taf. 2 [6]; Koch 2001, Taf. 39B [2]; Neuffer-Müller 1983, Taf. 60 [11]; Roth/Theune 1995, Taf. 56 [9]; Sasse 2001, Taf. 114 [7]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Frauenbestattungen
99
dieser Prämissen, insbesondere für die Annahme, den ‚Germanen‘ seien Ohrringe grundsätzlich fremd, gibt es jedoch konkrete Hinweise. Die typologischen Einteilungen Uta von Freedens eigenen sich jedoch bestens für eine chronologische Auswertung: Als Ohrring1.2 werden fortan Ohrringe mit massi vem Polyeder verstanden, die im Vergleich zu Typ 1.1, obwohl typologisch beinahe identisch102, in einen jüngeren Kontext zu datieren sind103. Für die Korrespondenz analyse war diese Unterscheidung zwingend notwendig, da die Datierung einiger Grabinventare, die relativchronologisch letztlich mehr als zwei Phasen auseinan derliegen, durch nur einen Ohrringtyp mit massivem Polyeder verzerrt worden wäre. Dass beide Ohrringtypen aber chronologisch nicht in Einklang zu bringen sind, zeigt schon das entsprechende Ordinationsdiagramm (Diagr. 13). Ohrringe mit einem Doppelkonus aus Blech104 (Ohrring4) sind charakteristisch für Phase 6. Exemplare mit einem Doppelkonus aus Draht105 konnten aufgrund der gerin gen Fundmenge nicht eingearbeitet werden. Ohrringe mit Stäbchen- oder Blechanhän gern106 (Ohrring5) kommen ebenfalls nur in Phase 6 vor. Ohrringe mit Blechbommel107 sind als Ohrring6 in Phase 7 zu datieren. In die Phasen 6 und 7, mit deutlichem Schwer punkt in letzterer, gehören einfache, recht große Drahtohrringe108, die meist mit Strich gruppen verziert sind (Ohhring7). Die Typen 6 und 7 dürften nach Ausweis belegungs chronologischer Untersuchungen noch über das Ende von Phase 7 hinausgehen109, welches mittels Korrespondenzanalyse aber nicht mehr erfasst werden konnte. Für die SD-Chronologie lagen sieben Nadeltypen vor, die nun unter den Bezeich nungen Nadel1 bis 7 laufen110. Für die späte Merowingerzeit konnten vier weitere Nadeltypen aufgenommen werden. Nadel8 entspricht dabei weitestgehend Nadel6,
102 Oftmals sind die älteren Exemplare des Typs 1.1 eher mit Rauten, die jüngeren vom Typ 1.2 eher mit Kreisaugen verziert – viele sind aber schlicht unverziert, sodass es sich dabei lediglich um eine vage Tendenz handelt. Uta von Freeden geht davon aus, dass sich „keine äußeren Unterschiede fest stellen lassen“ (von Freeden 1979, 287). 103 von Freeden 1979, 287–293. 104 von Freeden 1979, 304–309. Die dort angegebene, späte Zeitstellung von JM II bis III nach Ament bestätigt sich in der Korrespondenzanalyse nicht, was aber durchaus an der geringen Anzahl an Frauengräbern in Phase 7 liegen kann (vgl. Abb. 64 und Kap. 8.1). 105 Vgl. von Freeden 1979, 311–314. 106 von Freeden 1979, 325–351. Uta von Freeden unterscheidet zudem noch zwischen Ohrringen ohne Zwischenstück und solchen mit dreieckigem oder einer Drahtschleife als Zwischenstück, allerdings ist dieser Unterschied chronologisch nicht relevant (ebd., 350 f.). Auch die lediglich vier Exemplare, die in die Korrespondenzanalyse aufgenommen werden konnten, ließen allein aufgrund der geringen Anzahl keine weiteren Unterteilungen zu. 107 Hierunter fallen sowohl Exemplare mit zylindrischen Mittelteil als auch mit Kugelkranz (vgl. von Freeden 1979, 360–389). 108 von Freeden 1979, 390–406. 109 Neuffer-Müller 1983, 62; Leithäuser 2011, 220. 110 Nach folgender Reihenfolge umbenannt: CodeX2, FCode48, CodeX3, CodeX4, CodeX5, CodeX6, FCode55 (siehe Koch 2001, 45 f., 232 f., 238 f.).
100
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
d. h. bronzenen Nadeln, kann aber durch einen polyedrischen oder quadratischen Kopf näher spezifiziert werden111; die Datierung beläuft sich bis auf wenige Exem plare aus Phase 5 schwerpunktmäßig auf Phase 6. Nadel9 beschreibt Nadeln mit flachem und meist durchbrochenem Vogelkopf112. Nadeln vom Typ 9 sind in Phase 6 zu datieren, ebenso wie lange Bronzenadeln mit Rillengruppen (Nadel10), wie sie in Kirchheim i. R. oder Marktoberdorf vorkommen113. Gleiches gilt für Nadeln mit großen Blechkugeln (Nadel11). Da außer Nadel8 mit immerhin zehn Exemplaren keine der Nadeltypen aus Phase 6 mehr als vier Exemplare in der Korrespondenzanalyse auf weist, ist eine spätere Datierung in Phase 7 nicht gänzlich auszuschließen.
5.4 Schnallen und Gürtel Schnallen und Gürtel sind dem Grunde nach geschlechtsunspezifische Beigaben. Da sie aber bei Männer- und Frauengräbern sowohl typologisch als auch chronologisch – und auch in ihrer Zusammensetzung und Trageweise – divergieren können, sollen sie der Einfachheit halber getrennt behandelt werden. In der Korrespondenzanalyse der Frauengräber entfallen auf diesen Bereich, der auch Gürtelhaften und Riemenzungen umfasst, insgesamt 25 Fundtypen (vgl. Abb. 50–51 und Diagr. 15; die vollständige Liste ist Appendix III zu entnehmen). Wie schon zuvor wurden die Bezeichnungen der SD-Chronologie durch eingän gigere Siglen ersetzt. Zunächst werden Schnallen, die als Gürtel Verwendung fanden (also im Bereich des Beckens gefunden wurden), allgemein unter der Bezeichnung Gürtel geführt114. Danach bieten sich verschiedene Unterscheidungskriterien wie Form, Größe oder Material an. Konsequenterweise bleibt die Form maßgeblich, sodass zunächst zwischen Gürtelschnallen mit oder ohne Beschlag differenziert werden soll. Dies ist zwar nicht direkt chronologisch relevant, vereinfacht aber den typologi schen Zugang. Gürtel3 bezeichnet daher Gürtelschnallen mit, Gürtel4 ohne Beschlag (Gürtel1 und 2 bezeichnen dementsprechend Gürtelschnallen in Männergräbern, siehe Kap. 6.6; zur besseren Unterscheidbarkeit wird für Fraueninventare zusätzlich ein ‚F‘ an die Typenbezeichnung angehängt). Nach diesem Muster wurden die von Ursula Koch für die SD-Chronologie definierten Typen, sofern sie nicht aus der Kor respondenzanalyse automatisch entfernt wurden, der Reihe nach umbenannt, wobei
111 Das Exemplar aus Marktoberdorf Grab 59 (siehe Christlein 1966, Taf. 15,9), von Ursula Koch noch Nadel6 (CodeX6) zugeschrieben (Koch 2001, 60), fällt in der neuen Typologie aufgrund des Polyeder kopfes unter Nadeltyp 8. 112 In Schretzheim typisch für Phase 5; vgl. Koch 1977, 29, 68 f. (mit weiterer Literatur). 113 Kirchheim/Ries Grab 117 (Neuffer-Müller 1983, Taf 17E); Marktoberdorf Grab 9 (nicht in CA aufge nommen), 215 und 216 (Christlein 1966, Taf. 67,9.12–13). 114 Hiervon sind Tierkopfschnallen sowohl bei der Frauen- als auch bei der Männertypologie ausge nommen, da sie unter selbiger Bezeichnung geführt werden.
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480/90
4 520/30
5 560/80
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7 650/60
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Tierkopfschnalle 3.1F
4.1F
4.4F
4.5F
4.3F
4.6F
4.7F
4.8F
1.11a
Gürtel 3.3F Abbildung 50: Gürtel aus Frauengräbern. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Ament 1992, Taf. 1 [Tierkopfs.]. © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz). Giesler-Müller 1992, Taf. 20 [4.1F]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 35 [4.8F] und Sage 1984, Taf. 34 [3.1F], 109 [4.6F]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 2001, Taf. 2C [4.3F], 3A [4.5F], 42B [3.3F], 88 [1.11a] und Roth/Theune 1995, Taf. 27C [4.4F], 203 [4.7F]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
102
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
im Folgenden nur die wichtigsten beziehungsweise für die späte Merowingerzeit neu hinzugefügten Typen angeführt seien. Eisenschnallen mit ovalem Beschlag, deren Bügel oft streifentauschiert sind, kommen als Gürtel3.1F (ehemals CodeX79) überwiegend in Phase 3 vor, beginnen aber bereits in der vorherigen Phase 2. Als neuer Typ sind Schnallen mit Rechtecklasche als Gürtel3.3F in Phase 7 zu datieren115. Zusätzlich konnten unverzierte eiserne Gürtelgar nituren mit triangulären bis glockenförmigen Beschlägen, deren Typendefinition als Gürtel1.11a der Männertypologie entstammt, mit vier Exemplaren in Phase 6, selten in Phase 7 datiert werden. Weitaus mehr Schnallen in Frauengräbern sind beschlaglos und kommen nur in der frühen und mittleren Merowingerzeit vor. Neben Schnallen mit ovalem oder leicht nierenförmigem Bügel (Gürtel4.1–6F), die größtenteils in die Phasen 2 bis 3 und gelegentlich noch in Phase 4 datiert werden können, sind für die mittlere Merowingerzeit (Phase 4 und 5) Schilddornschnallen zu nennen (Gürtel4.7F). Bemerkenswert ist, dass der Schwerpunkt bei den Frauengräbern deutlich in der jün geren Phase 5 liegt, d. h. Schilddornschnallen von Frauen deutlich länger getragen wurden (beziehungsweise in die Gräber gelangten) als von Männern: Die entspre chenden Typen Gürtel2.5 und 2.6 beginnen bereits in Phase 3, sind aber hauptsäch lich in Phase 4 zu datieren. Schilddornschnallen laufen in weiblichen Inventaren also nicht nur deutlich länger, sie setzen auch erst später ein. Neben Gürtelschnallen treten auch andere Schnallentypen auf, die meist wesent lich kleiner sind und wahlweise am Gürtelgehänge oder als Wadenbinden-/Schuh schnallengarnitur verwendet wurden116. Da meist nicht abschließend geklärt werden kann, wozu genau einzelne Schnallen benutzt wurden, insbesondere bei schlech ter Dokumentation, werden solche Schnallen unter eben diesem Begriff zusam mengefasst. Auch hier wird zwischen Schnallen mit (Schnalle1) und ohne Beschlag (Schnalle2) differenziert. Alle fünf Schnallentypen (Schnalle1.2 bis 1.5117, Schnalle2.1) kommen erst ab der mittleren Merowingerzeit vor, auffallend häufig aber in den Phasen 5 und 6. Mit kleinen Schnallen von Wadenbinden- oder Schuhgarnituren sind oftmals Rie menzungen vergesellschaftet, die sich für die Korrespondenzanalyse auf sechs Fund typen aufteilen ließen: Die Typen Riemenzunge1 bis 3 entsprechen dabei CodeX80, CodeX82 und FCode76118. Für die späte Merowingerzeit sind die Typen 4 bis 6 kenn zeichnend: Bronzene oder silberne Riemenzungen mit Flechtband- beziehungsweise Tierstil-II-Kerbschnitt (Riemenzunge4) sind in Phase 6 zu datieren, gleiches gilt für
115 Dieser Typ wurde bereits von Ursula Koch für Pleidelsheim als FCode41 bezeichnet (Koch 2001, 234, 258) – da aber die Korrespondenzanalyse nur bis SD-Phase 7 berechnet wurde, erscheint er nicht in der abschließenden Typenliste. 116 Vgl. Brather/Friedrich 2013, 16–18, bes. 26 Anm. 32. Siehe auch Leithäuser 2011, 124–129. 117 Schnalle1.1 (ehemals MCode62; siehe Koch 2001, 300 f.) kommt nur in Männergräbern vor. 118 Zu FCode76 siehe Koch 2001, 264.
Frauenbestattungen
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650/60
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Riemenzunge
1
2
3
4
5
6
RZ-Beschlag
1.2
1.3
1.4
1.5
Schnalle 2.1
Abbildung 51: Schnallen und Riemenzungen aus Frauengräbern. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Koch 1977, Taf 11 [Riemenzunge2], 35 [Riemenzunge1]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 1990, Taf. 37 [Schnalle1.2]; Roth/Theune 1995, Taf. 48 [Riemenzunge3, RZ-Beschlag], 56 [Riemenzunge4], 172 [Riemenzunge5], 203 [Schnalle2.1] und Sasse 2001, Taf. 31 [Schnalle1.3], 53 [Schnalle1.4], 54 [Riemenzunge6, Schnalle1.5]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
104
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Pressblechriemenzungen (Riemenzunge5)119. Eiserne Exemplare mit Tauschierung (Riemenzunge6) sind gleichermaßen für die Phasen 6 und 7 charakteristisch. Quadra tische Riemenbeschläge, die im Kontext von Riemenzungen auftreten (RZ-Beschlag), kommen ausschließlich in Phase 6 vor.
5.5 Gehänge Ein zentraler Bestandteil weiblicher Bestattungen bilden Gürtelgehänge (Diagr. 16), d. h. Gegenstände, die an Schnallen und Riemen vom Gürtel herabhingen120. Meist wird den Gegenständen des Gehänges ein heilender, magischer, apotropäischer oder allgemein heidnisch-kultischer Zweck zugeschrieben121. An dieser Stelle sollen hinge gen die chronologischen Aspekte thematisiert werden (es sei darauf verwiesen, dass einige Gegenstände, die an Gürtelgehängen vorkommen können – wie Perlen, Wirtel oder Schnallen –, bereits in den entsprechenden Kapiteln besprochen wurden). Während in der frühen und mittleren Merowingerzeit links und mittig getra gene Gehänge vorkommen, verringert sich das Spektrum am Übergang zur späten Merowingerzeit auf lediglich links getragene Gehänge und Brustgehänge122. Ursula Koch unterschied für die SD-Chronologie zwischen Gehängen mit Perlen und Münzen (CodeX71), mit rechteckigen Plättchen (CodeX72) sowie mit Eisenringen und Blechlaschen (FCode18) – als Gehänge1 bis 3 bleiben sie in der neuen Chronologie bestehen. In Phase 6 kommen Gürtelhänge mit durchbrochener Verteilerplatte und langen Kettengliedern hinzu (Gehänge4). In der frühen und mittleren Merowinger zeit treten zudem Kugeln aus Glas, Bergkristall oder Bohnerz auf, die in der SD-Chro nologie bereits aufgrund der unterschiedlichen Fassungen auf zwei Typen aufgeteilt wurden123; sie bleiben als Kugel1 und 2 bestehen. Einen weiteren wichtigen Bestandteil von Gehängen bilden Zierscheiben, die entweder aus Geweih (Geweihscheibe1 und 2) oder aus Metall gefertigt sein konnten. Diese durchbrochenen Zierscheiben treten von Phase 4 bis 6 auf und lassen sich nach Ursula Koch in einfache (Zierscheibe1) und stärker gegliederte beziehungsweise mehrzonige Varianten (Zierscheibe2) trennen124. Diese Unterscheidung ist auch chro
119 Siehe Koch 1977, 88 f. 120 Ausführlich zum Gürtelgehänge der Merowingerzeit mit weiterer Literatur: Walter 2008, 114–144. 121 Walter 2008, 120 f. 122 Walter 2008, 115–117. 123 FCode50 und FCode59 (Koch 2001, 242, 341). Lediglich die Beschreibungen („einfach“ und „ge krönt“) wurden zugunsten einer präziseren Ansprache verändert (siehe Appendix III). 124 Codes nach Ursula Koch: CodeX76 und X77. Dorothee Renner befasste sich bereits in den 1960er Jahren eingehend mit diesem Thema [D. Renner, Die durchbrochenen Zierscheiben der Merowinger zeit. Kat. Vor- u. Frühgesch. Alt. 18 (Mainz 1970)]. Ihre Typologie eignet sich aber aufgrund der zahl reichen Varianten nicht für die vorliegende Korrespondenzanalyse.
Frauenbestattungen
105
nologisch relevant: Einfache Zierscheiben kommen mit Schwerpunkt in Phase 5 vor, mehrzonige in Phase 6. In Kombination mit durchbrochenen Zierscheiben treten oftmals große, die Scheibe einrahmende Elfenbeinringe auf. Als Beinring(Zierscheibe) sind die ehemals unter CodeX78 laufenden Ringe in die Phasen 5 bis 6 zu datieren. Ausschließlich in Phase 6 kommen große Bronzeringe mit Kreisaugenzier vor [Bronzering(Zierscheibe)].
5.6 Geräte und Sonstiges Neben Kämmen, die als Beigaben unstrittig nicht geschlechtsgebunden sind (siehe Kap. 7.1), treten in Frauengräbern Gegenstände auf, die mit Textilverarbeitung zu ver binden sind (Diagr. 17). Neben den bereits angesprochenen Wirteln sind dies Flachsbrechen125 und Webschwerter126, die beide hauptsächlich in die Phasen 4 und 5 zu datieren sind. In weiblichen Inventaren der fünften Phase treten außerdem Beschläge von Holz kästen auf, die mit zwei Typen, Pressblech- (Holzkasten1) und eisernen Beschlägen (Holzkasten2)127, in der Korrespondenzanalyse vertreten sind.
125 Bei Ursula Koch noch als „Hackeisen“ bezeichnet (CodeX86); anders Koch 2007, 135. Weitere Bezeichnungen sind Häcksel-, Wiege- oder Brotmesser. Der Ansicht Niklot Krohns, es handle sich bei dieser Art Gegenstand um ein Werkzeug zum Brechen von Flachs (Krohn 1998), wird auch deshalb der Vorzug gegeben, da das Exemplar aus Klengen Grab 9 an beiden Griffangeln Holzreste aufweist, deren Faserrichtung auf waagerechte Griffe hindeutet (Brather/Friedrich 2013, 16 f. bes. Abb. 7). 126 Bezeichnung nach Ursula Koch: CodeX89. 127 SD-Chronologie: FCode77 und FCode60 (Koch 2001, 241–244; Koch 2007, 137–140).
6 Männerbestattungen 6.1 Spathen und Zubehör Die Spatha128 und ihr Zubehör stellt mit 20 % die zweitgrößte Fundkategorie der Män nergräber innerhalb dieser Untersuchung (Abb. 52) und ist vor allem in der späten Merowingerzeit ein wichtiges Element chronologischer Gliederung. Der für die SDChronologie definierte Fundtyp MCode10 (Spatha mit mehrzonigem Felderdamast) wurde allerdings aus der Korrespondenzanalyse entfernt129. Einzig Spathen mit ‚monolithischer‘ Klinge (MCode68)130 sowie mit Heft- und Knaufplatten (CodeY37) bleiben als Spatha1 und 2 bestehen; gleiches gilt für Goldgriffspathen131. Chronolo gisch auswertbar sind Knaufformen, Riemendurchzüge, Ortbänder und Scheiden niete, wobei sich letztere auf die frühe Merowingerzeit beschränken (vgl. Abb. 53). Insgesamt konnten sieben Knaufformen neu aufgenommen werden, die sich an den Einteilungen Wilfried Menghins orientieren132. Spathaknauf1 bezeichnet dabei eiserne, Spathaknauf2 bronzene Knäufe. Eiserne Knäufe können in einfache und solche mit Tierkopfenden differenziert werden; beide Varianten sind tauschiert. Bei den einfachen Eisenknäufen konnte Wilfried Menghin wiederum zwei Typen unter scheiden133: Typ ‚Donzdorf-Wallerstädten‘ (Spathaknauf1.1) ist von flacher, wenig pro filierter Form mit Streifentauschierung und ist in die Phasen 5 und 6 zu datieren; Typ ‚Eisenach-Sontheim‘ (Spathaknauf1.2) ist hingegen von höherer Form mit geometri scher Tauschierung in mehreren Feldern – diese Form setzt verhalten in Phase 6 ein und ist mit Schwerpunkt in Phase 7 zu datieren. Eisenknäufe mit Tierkopfenden sind nach Wilfried Menghin in drei Varianten zu unterscheiden134: Unter dem Typ ‚Weillohe-Untermassing‘ (Spathaknauf1.3) werden flache Eisenknäufe mit stilisierten Tierkopfenden verstanden, die charakteristisch
128 Eine Zusammenfassung archäologischer, literarischer und epigraphischer Quellen zur Spatha ist bei Grünzweig 2009, 172–219 zu finden; vgl. mit weiterer Literatur: RGA2 XXVII (2004) 568–593, s. v. Schwert, § 6 Völkerwanderungs- und Merowingerzeit (H. Steuer). 129 Koch 2001, 274. Gegen eine chronologische Relevanz dieses Typs sprach sich neuerlich auch Ursula Koch beim 100. Kolloquium der Arbeitsgemeinschaft Frühgeschichtliche Archäologie des Mannheimer Altertumvereins (7. März 2013) in der Diskussion zum Vortrag von Ulrich Lehmann zu CT-Analysen an westfälischen Spathen aus. 130 Koch 2001, 304. 131 Vgl. hierzu den kürzlich erschienenen Artikel: Miche 2014. 132 Siehe Menghin 1983, 63–88, 321–328; Grünzweig 2009, 175 Fig. 11. 133 Menghin 1983, 77 f., 321–323. Diese Knaufformen wurden auch von der Franken AG für die RLChronologie aufgenommen (Spa7C und D; vgl. Müssemeier et al. 2003, 43 f.) und kommen dort in den Phasen 6 bis 8 vor. 134 Menghin 1983, 78, 323–325.
Männerbestattungen
107
Korrespondenzanalyse Männer: Verteilung der Fundtypen Geräte (7) 5%
Gefäße (6) Sporen (3) 2% 4%
Äxte (7) 5%
Schnallen & Gürtel (44) 29%
Taschenbügel (8) 5%
Sax & Zubehör (14) 9%
Schildbuckel (14) 9% Spatha & Zubehör (30) 20% Lanzen (20) 13%
Abbildung 52: Prozentuale Verteilung der Fundtypen nach Kategorien in der neuen Korrespondenzanalyse für merowingerzeitliche Männergräber aus Süddeutschland. In Klammern ist die absolute Typenanzahl der jeweiligen Kategorie angegeben.
für Phase 7 sind135. Typ ‚NiedertraublingSchretzheim‘ (Spathaknauf1.4) – hohe, drei eckige Knäufe mit dreizoniger Tauschierung – kommt ebenso wie Typ ‚Andernach Hintschingen‘ (Spathaknauf1.5), der sich von ersterem durch fünfzonige Plattierun gen unterscheidet, in den Phasen 6 bis 7 vor. Bronzeknäufe treten in zahlreichen Variationen auf136, von denen allerdings nur zwei Typen eingearbeitet werden konnten. Dazu zählt der auch schon in der SD Chronologie vorhandene Typ kleiner Bronzeknäufe (CodeY8), der als Spathaknauf2.1 in den Phasen 4 und 5, selten noch in Phase 6 vorkommt. Wie schon die tauschier ten Eisenknäufe sind fünffach gegliederte Bronzeknäufe vom Typ ‚Marktoberdorf
135 Die Eingrenzung auf Phase 7 resultiert vermutlich daraus, dass nur zwei Gräber mit diesem Typ in die Korrespondenzanalyse aufgenommen werden konnten: Marktoberdorf Grab 183 (siehe Christ lein 1966, Taf. 43) und Schretzheim Grab 345 (siehe Koch 1977, Taf. 90). 136 Menghin 1983, 319 f., 325–328.
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Spatha1
Spatha (Goldgriff) Spatha2 Spatha (Scheidenniet1) Gürtelbeschlag2 Spatha (Scheidenniet2) Pyramidenknopf1 Durchzug1 PyramidenPyramiden knopf2 Durchzug2 Pyramidenknopf3 Durchzug3 Pyramidenknopf4 Mundblech1 Spathagurt1.1 Mundblech2 ? Mundblech3
Ortband1
Spathagurt1.2
Spathagurt2
Ortband2
Abbildung 53: Spathen und Zubehör. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse Quellen: Christlein 1966, Taf. 18 [Spatha2], 52 [Spathagurt1.2] und Stauch 2004, Taf. 109 [Ortband1] © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Giesler-Müller 1992, Taf. 8 [Durchzug 2, Mundblech2, Spatha(Scheideniet2)]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 29 [Gürtelbeschlag2], 71 [Pyramidenknopf4, Spathagurt2], 77 [Pyramidenknopf1], 167 [Pyramidenknopf2]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 2001, Taf. 28 [Durchzug3, Mundblech3, Spatha(Goldgriff)]; Müller 1976, Taf. 7A [Mundblech1], 8A [Durchzug1]; Quast 1993, Taf. 6 [Ortband2, Spatha(Scheidenniet1)]; Roth/Theune 1995, Taf. 170 [Pyramidenknopf3]; Sasse 2001, Taf. 86 [Spathagurt1.1]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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1.4
1.5
2.1
Spathaknauf 2.2 Abbildung 54: Spathaknäufe. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Christlein 1966, Taf. 36 [1.2], 43 [1.3]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Koch 1977, Taf. 47 [2.1], 107 [2.2], 211 [1.4] und Sage 1984, 96 [1.5]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Roth/Theune 1995, Taf. 232 [1.1]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Mindelheim‘137 in die beiden spätmerowingerzeitlichen Phasen 6 und 7 zu datieren (Spathaknauf2.2). Neben den Knäufen sind Spathagurte oder auch ‚Wehrgehänge‘ von Interesse, die sich aus Gürtelschnallen, Beschlägen und Pyramidenknöpfen zusammensetzen können138. Ab Phase 6 treten Spathagurte auf, die sich in drei Grundtypen unter scheiden lassen: Die älteste Form sind unverzierte eiserne Garnituren mit drei nietigen Beschlägen (Spathagurt1.1), die vornehmlich in Phase 6 und nur selten in Phase 7 zu datieren sind. Bichrom tauschierte und plattierte Garnituren mit schmalen Beschlägen (Spathagurt1.2) beginnen in Phase 6, haben aber in Phase 7 einen deut
137 Menghin 1983, 328. 138 Siehe Menghin 1983, 145–151.
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
lichen Schwerpunkt. Ähnlich verhält es sich bei bronzenen Garnituren mit schma lem Beschlag (Spathagurt2)139, die auch im Ordinationsdiagramm in direkter Nach barschaft zu Typ 1.2 erscheinen (siehe Diagr. 21). Typische Riemenbeschläge eines Wehrgehänges, welche auf Phase 5 eingegrenzt werden können, sind langrechteckige Beschläge vom Typ ‚Weihmörting‘140 (Gürtelbeschlag2)141. Ebenfalls ab der fünften Phase kommen Pyramidenknöpfe auf, die nach Mate rial und Verzierung auf vier Typen aufgeteilt werden können: Pyramidenknöpfe aus Knochen (Typ 1) entsprechen dabei Ursula Kochs CodeY36 und sind als älteste Form mit Schwerpunkt in Phase 5 zu datieren142. Ab Phase 6 treten dann folgende drei Typen auf, welche aber vor allem für die nachfolgende Phase 7 maßgeblich sind: Ein fache bronzene Pyramidenknöpfe (Typ 2), tauschierte (Typ 3) und bronzene Knöpfe mit fester Beschlagplatte (Typ 4).
6.2 Saxe und Zubehör Auch einschneidige Kurzschwerter143 sind für chronologische Fragestellungen geeig net. Dabei werden die Saxe nach Länge und Breite ihrer Klingen in Gruppen einge teilt: So lassen sich Kurz-, Schmal-, Leicht-, Breit- und Langsaxe unterscheiden. Dem nicht genug: In der Literatur finden sich wahlweise lange Schmalsaxe oder schmale Langsaxe, Schmalsax I oder II, massive oder breite Kurzsaxe sowie leichte oder schwere, gelegentlich auch mittlere oder atypische144 Breitsaxe. Dabei ist vor allem problematisch, dass sich hinter den Bezeichnungen nicht immer dieselben Maße ver bergen. Da es keine einheitliche Terminologie gibt, muss für jeden Einzelfall bezie hungsweise für die jeweilige Publikation geklärt werden, nach welchem Schema die Saxe eingeteilt wurden. Leider wird dies oft nicht angegeben, sondern eher intuitiv klassifiziert. Dies ist umso kritischer zu sehen, als die Klingenlängen und -breiten vom Erhaltungs- sowie Restaurierungszustand abhängig sind. Das übersichtlichste
139 Entspricht etwa den Typen Spa1D und E der RL-Chronologie; siehe Müssemeier et al. 2003, 42. 140 Siehe hierzu: Menghin 1983, 145–148, 357–362; Wilfried Menghin unterscheidet weitere Typen, deren Abgrenzung zum Typ Weihmörting allerdings unscharf bleibt. Die Franken AG datiert ver gleichbare Stücke schon ab RL-Phase 4: Müssemeier et al. 2003, 43 (Spa3). Siehe auch Schmitt 2007, 32 f. Abb. 9. 141 Gürtelbeschlag1 ist unter ‚Schnallen & Gürtel‘ subsumiert, da dieser Typ nicht am Wehrgehänge verwendet wurde (siehe Appendix III). Weiterhin waren die Zuordnungen Ursula Kochs zu den Typen CodeY13 (Gürtelbeschlag2) und CodeY20 (Gürtelbeschlag1) nicht eindeutig, sodass Anpassungen vor genommen wurden. 142 Vgl. auch Müssemeier et al. 2003, 43 (Spa2D). 143 Grundlegend Wernard 1998; eine ausführliche Zusammenfassung bietet der diesbezügliche RGAArtikel: RGA2 XXVI (2004) 538–546, s. v. Sax (S. Näßl/H. Westphal). Siehe außerdem Schmitt 2007, 34 Abb. 10; Grünzweig 2009, 182–187, bes. 446 Anhang 9. 144 Marti 2000, 114; Schmitt 2007, 36.
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Schmalsax1
Kurzsax1
Kurzsax2
Schmalsax2
Breitsax (leicht) Breitsax (schwer)
Sax(Zubehör1)
Sax(Zubehör2) Langsax
Saxniet1
Saxniet2
Saxniet3
Saxniet4
Abbildung 55: Saxe und Zubehör. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Christlein 1966, Taf. 36 [Breitsax(schwer)]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Giesler-Müller 1992, Taf. 9 [Sax(Zubehör1)]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 8A [Kurzsax2], 17 [Kurzsax1], 20A [Breitsax(leicht)], 27 [Schmalsax2], 29 [Schmalsax1]; Neuffer-Müller 1983, Taf. 6 [Langsax]; Sasse 2001, Taf. 14 [Saxniet4], 55 [Saxniet2], 90 [Saxniet1], 94 [Saxniet3], 112 [Sax(Zubehör2)]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Schema stammt von Jo Wernard145, auf welches für die Breit- und Langsaxe zurück gegriffen wird. Die restlichen Definitionen der SD-Chronologie bleiben bis auf einige Anpassungen bestehen146. Die chronologische Abfolge vom Schmal- und Kurzsax über den Breitsax zum jüngsten Typ, dem Langsax, verdeutlicht das Ordinationsdia gramm (Diagr. 22; siehe auch Abb. 55). Chronologisch auswertbar sind neben den Klingenlängen und -breiten die Niete der Saxscheiden: Einfache, flache Niete (Saxniet1, ehemals MCode78147) treten bereits ab Phase 5 auf und häufen sich in Phase 6. Ab dieser Phase kommen dann Niete mit drei Löchern beziehungsweise Kreisaugen (Saxniet2) oder Tier- und Flechtbandorna mentik (Saxniet3) auf, die noch bis in Phase 7 weiterlaufen. Auf letztere Phase lassen sich Niete mit Perl- oder Kerbrand eingrenzen (Saxniet4)148. Während der gesamten späten Merowingerzeit (Phase 6 und 7), mitunter bis in die endmerowingerzeitliche Phase 8, werden kleine, flach gewölbte Saxscheidenniete verwendet [Saxniet(klein)] – oft in Ergänzung zu den größeren Versionen der Typen 1 bis 4. Als weiteres Zubehör sind für die frühe Merowingerzeit (Phase 2) cloisonnierte Riemendurchzüge zu nennen [Sax(Zubehör1)]149. L-förmige Saxscheidenbeschläge kommen in den Phasen 6 und 7 vor [Sax(Zubehör2)]150.
6.3 Schildbuckel Bei der Typologie der Schildbuckel sind seit den Ergebnissen Ursula Kochs für Schretz heim151 und denen Wolfgang Hübeners152 keine signifikanten Neuerungen zu verzeich nen, was letztlich für diese typologischen Einteilungen spricht, wenngleich sie sich an manchen Stellen diametral gegenüberstehen, wie noch zu zeigen sein wird. Wenig überraschend beruht die Typeneinteilung der SD-Chronologie größtenteils auf den Ergebnissen für Schretzheim – einzig für die frühe Merowingerzeit (d. h. SD-Phasen 1 bis 3/4) kamen neue Typen hinzu. Zunächst ist es aber angebracht, die typologischen
145 Wernard 1998, 771 Abb. 3. 146 So wurden die beiden Kurzsaxtypen MCode5 und MCode7 (Koch 2001, 273 f.) zur Optimierung zu „Kurzsax2“ zusammengelegt. 147 Koch 2001, 297. 148 Die Einteilung orientiert sich an den Typen der NR-/RL-Chronologie (S-Sax4.1–4.4), wobei die Unterscheidung in ‚hohe‘ oder ‚flache‘ Niete nicht übernommen wurde, da sie chronologisch irrele vant ist (beinahe alle Typen sind in die Phasen RL 7–8 und NR 8–9 zu datieren); vgl. Siegmund 1998, 94 f. und Müssemeier et al. 2003, 46 f. 149 SD-Chronologie: MCode48 (Koch 2001, 293 f.). 150 Entspricht in der NR-/RL-Chronologie Typ S-Sax4.5 (Siegmund 1998, 95; Müssemeier et al. 2003, 47). Zur Rekonstruktion von Saxscheiden der mittleren und späten Merowingerzeit siehe Schmitt 2007, 35 f. bes. Abb. 11. 151 Koch 1977, 16–22, 114–116. 152 Hübener 1989.
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Spitzenknopf
Haube
Krempe Kragen
Schildniet
Abbildung 56: Typologische Elemente eines merowingerzeitlichen Schildbuckels. Quelle (Zeichnung): Koch 1977, Taf. 24,6. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission.
Elemente merowingerzeitlicher Schildbuckel klar zu benennen, da hierüber in der bisherigen Forschungsliteratur nicht immer Einigkeit bestand. Schildbuckel lassen sich idealerweise mit folgenden Termini beschreiben: Von oben nach unten sind dies: Spitzenknopf (oder auch ausgezogene Spitze), Haube, Kragen, Krempe und Schild niete (Abb. 56). Insbesondere zwischen Krempe und Kragen wird meist nicht hinläng lich unterschieden – so benutzt Wolfgang Hübener durchgängig den Begriff Krempe, meint damit nach obiger Definition den Kragen des Schildbuckels. Unter Schild1.1 werden niedrige Schildbuckel mit geschwungenem Kragen ohne Spitzenknopf153 zusammengefasst; diese Form (ehemals MCode3)154 ist ebenso wie flache silberne Schildniete (Schildniet1)155 charakteristisch für Phase 2. Überwie gend in diese Phase zu datieren sind auch Schildbuckel mit hohen Spitzenknöpfen (Schild1.2), die sich aus den Typen CodeY11 („ausgezogene Spitze“) und MCode50 („hoher Spitzenknopf“) zusammensetzen156. Die Unterscheidung zwischen beiden Typen scheint bei Betrachtung der jeweiligen Exemplare nicht recht sinnvoll, weil nicht immer klar ist, ob es sich nun um eine ausgezogene Spitze oder eben doch um einen hohen Spitzenknopf handelt beziehungsweise worin der Unterschied besteht. Allen Exemplaren ist hingegen gemein, dass sie sich durch einen geschwungenen Übergang von Krempe zu Kragen und den hohen Spitzenknopf auszeichnen. Die nun folgenden Typen stehen im Gegensatz zu den Einteilungen Wolfgang Hübeners; daher seien seine Ergebnisse zunächst paraphrasiert: Zwei Gruppen mit insgesamt neun Typen beschreiben die Formentwicklung von der mittleren Mero
153 Einzig das Exemplar aus Hemmingen Grab 32 weist einen flachen Spitzknopf auf (Müller 1976, Taf. 8C). 154 Koch 2001, 270 f. 155 SDChronologie: MCode2. 156 Koch 2001, 62, 294.
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5b
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Schild
8
Abbildung 57: Schildbuckel. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse (Typen 4 bis 8 nach Hübener 1989). Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 [1.2]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 16 [5a], 29 [5b], 100 [3.1], 107 [7]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 1990, Taf. 6 [3.2], 12 [2]; Koch 2001, Taf. 80A [4]; Neuffer-Müller 1983, Taf. 8 [8]; Müller 1976, Taf. 7 [1.1]; Roth/Theune 1995, Taf. 170 [6]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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wingerzeit bis zum Übergang zur Karolingerzeit. Gruppe A besteht aus den Typen I bis IV, wobei die Typen I bis III die allgemeine Entwicklung von einer konischen Haube auf einem zylindrischen Kragen (bei Wolfgang Hübener Krempe) bis zu einer gewölbten Haube auf einem konischen Kragen beschreiben157. Als entscheidendes Kriterium des vierten Typs gilt der konische Spitzenknopf, der Ursula Kochs MCode93 entspricht und in Anlehnung an Wolfgang Hübeners Bezeichnung als Schild4 in Phase 5 datiert werden kann. Die ersten drei Typen konnten hingegen nicht übernom men werden, da eine konkrete Zuweisung zu einem der Typen nur in den seltensten Fällen mit Sicherheit möglich war; die definierenden Kriterien sind dazu einfach zu vage. Die Typologie Ursula Kochs ist hierfür eher geeignet, auch wenn sie sich ähnlicher Definitionen bedient, die sich jedoch besser mit den jeweiligen Formen der Schild buckel in Einklang bringen lassen: Schildbuckel mit gewölbter Haube (Schild2)158 und zwei Typen mit konischer Haube (Schild3.1–2), die sich durch eine flache und eher schräge Krempe unterscheiden, bleiben daher bestehen. Die zweite Gruppe nach Wolfgang Hübener (Typen V bis IX) besticht im Vergleich zur ersten durch unzweideutige typologische, zudem chronologisch relevante Kri terien; die Typen Va/b bis VIII werden daher in die Korrespondenzanalyse aufge nommen (Schild5a/b bis 8). Die Abfolge aller Typen ist Abb. 57 und Diagr. 23 zu ent nehmen.
6.4 Lanzen Die von Ursula Koch vorgeschlagene Typologie merowingerzeitlicher Lanzen ist in sich stimmig und chronologisch aussagekräftig, sodass einzig die ‚Codes‘ in verständ lichere Bezeichnungen überführt werden mussten. Hierzu bot es sich an, zunächst zwischen Schlitz- und Ganztüllen, anschließend nach der Form des Blattes – rau tenförmig oder oval – zu unterscheiden. So wird aus CodeY9, einer langen Lanze mit Schlitztülle und kurzem rautenförmigen Blatt, Lanze(Schlitztülle1.1) und aus MCode58, einer Lanze mit Ganztülle und ovalem Blatt Lanze(Ganztülle2.1). Die vollständige Liste ist dem Katalog der Fundtypen zu entnehmen (Appendix III; vgl. Abb. 58–59). Für die Erweiterung der Korrespondenzanalyse wurden vier neue Lanzentypen eingearbeitet: Hierbei handelt es sich um Lanzen mit sehr schmalem Blatt und abge setzter Ganztülle vom Typ Untermassing159 [Lanze(Ganztülle1.2)], die in die Phasen 5 bis 6 datiert werden können. Lanzen mit rautenförmigem Blatt und Rillendekor lassen
157 Vgl. Hübener 1989, 88 f. Abb. 2–3, bes. 90. 158 Ehemals MCode103; siehe Koch 2001, 326–328. 159 Koch 1977, 112.
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Ango
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2.3
Lanze (Schlitztülle)
Abbildung 58: Lanzenspitzen mit Schlitztülle. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 [1.1], 21 [1.2]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 9 [1.4], 17 [1.3], 20 [2.2], 27A [1.6], 29 [2.1], 38E [1.5], 89B [2.3]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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sich weiter untergliedern: Varianten mit breitem, kurzem Blatt [Lanze(Ganztülle1.3a)] kommen ausschließlich in Phase 6 vor, solche mit schmalem, länglichem Blatt [Lanze(Ganztülle1.3b)] überwiegend in Phase 7160. Für die Endmerowingerzeit sind nach Frauke Stein Lanzen vom Typ Egling kennzeichnend161 [Lanze(Ganztülle2.6)]. Das Ordinationsdiagramm (Diagr. 24) zeigt deutlich, dass Lanzen mit Schlitztüllen ausschließlich in der frühen und mittleren Merowingerzeit vorkommen, wohingegen Ganztüllen für die späte Merowingerzeit charakteristisch sind; einzig in der mittleren Merowingerzeit laufen beide Tüllenformen parallel. Abschließend ist noch die Datierung von Angones mit Federtülle (CodeY22, neu schlicht Ango) kritisch anzumerken, die Ursula Koch mit SD-Phase 4 bis 5, d. h. ab 510 ansetzte162. Die Korrespondenzanalyse legt jedoch eine leicht frühere Zeitstellung dieses Typs nahe (ab Phase 3) und es ist zu vermuten, dass Ursula Kochs Datierungs vorschlag mit den Niederlagen der Alemannen um 500 und der anschließenden fränki schen Herrschaft in Verbindung steht (vgl. Kap. 3.2). Über die Datierung von Angones, wie über ihre typlogische Herleitung, besteht in der Forschung kein Konsens: Frank Siegmund datiert Angones in seine NR-Phasen 4 und 5 (ab 530)163, die Franken AG setzt sie hingegen schon ab RL-Phase 3, also zwischen 460/80 an164; in Frankreich wird ebenfalls eine frühere Zeitstellung beziehungsweise eine wesentlich längere Laufzeit präferiert165. In Süddeutschland treten Angones zwar mit Schwerpunkt in Phase 4 auf, der Beginn der Laufzeit ist aber schon eine Phase früher anzusetzen.
6.5 Äxte Äxte kommen ausschließlich bis zum Ende der mittleren Merowingerzeit vor (Phase 5), sind aber vor allem für die beiden frühmerowingerzeitlichen Phasen 2 und 3 charak teristisch (Abb. 60; Diagr. 25). Bis auf eine Ausnahme wurden alle von Ursula Koch erstellten Axttypen übernommen166: Unter Axt4 werden fortan die Typen CodeY12 und MCode72 zusammengefasst, die sich bei genauerer Betrachtung nicht signifi kant unterscheiden lassen, insbesondere hinsichtlich der Chronologie. Beide Typen beschreiben Äxte mit tiefem Nacken, lediglich unterschieden durch einen hohen Buckelbogen (CodeY12), die in der Literatur meist als Franziska bezeichnet werden. Zieht man aber die jeweiligen Inventare mit solchen Äxten zurate, fällt auf, dass der
160 Die Unterscheidung basiert auf Koch 1977, 37 Abb. 8b (Nr. 38 und 52), 112. 161 Stein 1967, 16 f. 162 Koch 2001, 63, 85. 163 Siegmund 1998, 105 mit weiterer Literatur. 164 Müssemeier et al. 2003, 50. 165 Phasen PM, MA 1 und MA 2 nach Legoux et al. 2009, 31, 59–61; es ist aber zu beachten, dass in diesem Schema drei Fundtypen auf Angones entfallen (Nr. 75–77). 166 Axt1–3 sowie 5–7: MCode28, MCode57, MCode69, MCode65, MCode13, MCode77.
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2.1
2.3
2.4
1.1
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2.5
1.3a
1.3b
Lanze (Ganztülle)
2.6
Abbildung 59: Lanzenspitzen mit Ganztülle. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Koch 1977, Taf. 16 [1.3a, 2.4], 47 [2.1], 77 [2.3], 125 [1.1], 152 [1.2], 176 [2.5]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 2001, Taf. 48 [2.2]; Neuffer-Müller 1983, Taf. 33 [2.6]; Sasse 2001, Taf. 69 [1.3b]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
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Axt 7 Abbildung 60: Äxte. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Koch 2001, Taf. 9 [6], 19A [1], 33D [2], 40B [5], 43C [4], 48 [3], 49D [7]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
besagte Buckelbogen mal mehr, aber meist weniger ausgeprägt ist, sodass letztlich das entscheidende Kriterium zur Trennung der beiden Typen wegfallen musste. Wie schon bei den Angones ist die Datierung der Franzisken der Typen CodeY12 und MCode72 ab SDPhase 4 nicht primär chronologisch, sondern vielmehr historisch politisch zu begründen (vgl. Kap. 3.2). In der neuen Chronologie kommt der Typ Axt4 vor allem in Phase 3 vor und läuft bis in Phase 4 weiter – dieser deutlich verschobene Datierungsansatz entspricht nicht nur den Fundvergesellschaftungen, sondern auch den Datierungen in anderen Chronologiesystemen167.
167 NR/RLPhase 3–5 (vgl. Siegmund 1998, 106 f. mit weiterer Literatur; Müssemeier et al. 2003, 50 f.). Auch hier wird zwischen stark und wenig aufgewölbter Oberkante unterschieden (S-FBA1.2 und 3), wobei die beobachteten chronologischen Unterschiede eher marginaler Natur sind. In Frankreich kommen Franzisken in der Phase MA 1 vor (vgl. Legoux et al. 2009, 60).
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6.6 Schnallen und Gürtel Mit 29 % Anteil am Fundspektrum sind Schnallen und Gürtel der wichtigste chrono logische Anzeiger männlicher Bestattungen, wie schon das diesbezügliche Ordina tionsdiagramm zeigt (Diagr. 26). Bis auf leichte Veränderungen bei der Beschreibung konnten die Typendefinitionen der SD-Chronologie für die Phasen 1 bis 5 übernom men werden (vgl. Abb. 61–62 und Appendix III). Die Benennung richtet sich nach der Form, d. h. ob es sich um Schnallen mit oder ohne Beschlag handelt (siehe Kap. 5.4). Nur MCode37 und MCode66168 wurden zu Gürtel2.6 (‚massive‘ Schilddornschnal len) zusammengelegt, da die Unterscheidungskriterien, facettierter (MCode66) oder verzierter Bügel beziehungsweise Dorn (MCode37), chronologisch nicht von Belang sind. Einzig der dickere (‚massive‘) Bügel im Vergleich zur schlankeren Variante Gürtel2.5 ist in diesem Zusammenhang von Interesse. Schlanke Schilddornschnallen setzen bereits in Phase 3 ein und laufen bis in Phase 4 weiter. Massive Schilddorn schnallen kommen bis auf wenige frühe Exemplare nur in Phase 4 vor. In der nach folgenden Phase 5 treten in männlichen Gräbern, ausgenommen einer Bestattung169, keine Schilddornschnallen mehr auf. Für die späte Merowingerzeit konnte die Korrespondenzanalyse um einige Gürtel typen erweitert werden. Hierzu zählen vor allem bronzene und eiserne Garnituren mit drei- bis fünfnietigen Beschlägen sowie vielteilige Gürtelgarnituren. Zu ersteren ist anzumerken, dass nicht nach ein-, zwei, drei- oder mehrteiligen Garnituren getrennt wurde. Generell wird in der Zunahme der Beschläge, d. h. von ein- bis dreiteiligen Garnituren hin zu mehrteiligen Varianten, die neben Beschlag, Gegen- und Rücken beschlag weitere Gürtelbeschläge aufweisen, eine chronologische Komponente ver mutet170. Eine gewisse Tendenz lässt sich feststellen, doch ist sie eher von nachrangi ger typologischer und chronologischer Bedeutung: Zunächst stehen Material, Form und Verzierung im Vordergrund. Ein weiterer Grund, die Beschlaganzahl außen vor zu lassen, ist die Frage, wie viele Beschläge der ursprünglichen Garnitur zugerechnet werden können171: Sind Gräber gestört oder Metallgegenstände durch ein ungüns tiges Bodenmilieu stark von Korrosion betroffen, ist hierzu keine sichere Aussage möglich. Daher beschränkt sich die typologische Gliederung auf folgende Typen:
168 Koch 2001, 283 f., 303 f. 169 Basel-Bernerring Grab 25 (Martin 1976, 256–259). 170 Siegmund 1998, 25–33. 171 Siehe hierzu Müssemeier et al. 2003, 18. Die Frage nach ein-, zwei-, drei- oder mehrteiligen Garni turen als typologische Grundlage tritt zunehmend in den Hintergrund, wie neueren Arbeiten zum Thema zu entnehmen ist (beispielsweise bei Marti 2000, 43 Abb. 42 und Frey 2006, 12–95).
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650/60
700
Tierkopfschnalle 1.10a 1.1 1.11a 1.2 1.11b 1.3 1.11c 1.4 1.12a 1.5 1.12b 1.6 1.12c 1.7 1.10b 1.8
1.9
Gürtel
Schnalle1.6
(Zellenmuster)
Abbildung 61: Gürtel mit Beschlägen aus Männergräbern („Gürtel1“). Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Ament 1992, Taf. 1 [Tierkopfs.].© hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz). Christlein 1966, Taf. 18A [Zellenmuster]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Giesler-Müller 1992, Taf. 21 [1.1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 7 [1.5], 125 [1.7], 159 [1.12b], 168 [1.12c] und Sage 1984, Taf. 14 [1.2]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 1990, Taf. 5 [1.9], 12 [1.8]; Koch 2001, Taf. 19A [1.3], 30 [1.6]; Neuffer-Müller 1983, Taf. 5C [1.6]; Quast 1993, Taf. 1 [1.4]; Sasse 2001, Taf. 34 [1.10a], 49 [1.11b], 77 [1.11c], 86 [1.11a], 93 [1.12a], 96 [1.10b]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
122
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Gürtel1.10172 fasst bronzene Garnituren mit triangulären Beschlägen und Schar nier- oder Stegösenkonstruktion173 zusammen, die sich weiter untergliedern lassen. Unverzierte Varianten (Gürtel1.10a) sind für Phase 6 kennzeichnend; bronzene Gar nituren mit profilierten Beschlägen und Tierstil-II-Verzierung (Gürtel1.10b) kommen hingegen nur in Phase 7 vor. Eiserne Garnituren lassen sich auf zwei Grundtypen auf teilen (Gürtel1.11 und 1.12), welche wiederum je drei Varianten umfassen. Gürtel1.11 beschreibt eiserne Garnituren mit dreinietigen Beschlägen. Variante A (Gürtel1.11a) hat trianguläre bis glockenförmige Beschläge und ist unverziert; sie tritt überwiegend in Phase 6 auf. Variante B (Gürtel1.11b) ist von ähnlicher Form, im Gegen satz zu ersterer aber mit Flechtbändern in Punkt- oder Leitermuster tauschiert; solche Garnituren kommen während der gesamten späten Merowingerzeit vor (Phase 6 und 7). Unter Variante C (Gürtel1.11c) werden Garnituren des „Bülacher Typus“ nach Joachim Werner verstanden, deren Erkennungsmerkmal die schwalbenschwanz förmigen Beschlagenden bilden174; der Datierungsschwerpunkt liegt in Phase 6, nur wenige Exemplare kommen noch in der anschließenden Phase 7 vor. Bichrom tauschierte Gürtelgarnituren (Gürtel1.12) lassen sich in Varianten mit schmal-profilierten Beschlägen (Gürtel1.12a), wie sie häufig im Gräberfeld von Eich stetten vorkommen175, mit länglich-profilierten Beschlägen des Typs Bern-Solothurn (Gürtel1.12b) und mit kurz-profilierten Beschlägen (Gürtel1.12c) aufteilen176. Ausge nommen des Typs 12c, der nur in Phase 7 vorkommt, sind die Varianten A und B in Phase 6 bis 7 zu datieren. Eine strikte chronologische Trennung von monochrom und bichrom tauschierten beziehungsweise plattierten Gürtelgarnituren ist mittels Kor respondenzanalyse für Süddeutschland demnach nicht möglich. Eine Tendenz ist aber auszumachen, da zwei der drei Varianten des Typs Gürtel1.11 überwiegend in Phase 6 datieren – für Gürtel1.12 ist immerhin eine Variante ausschließlich für Phase 7 kennzeichnend. Auch der Umstand, dass für bichrom tauschierte Gürtel nur wenige Gräber für die Korrespondenzanalyse vorlagen, dürfte bei der Genauigkeit der Datie rung keine unwesentliche Rolle gespielt haben. Die nächste wichtige Gruppe spätmerowingerzeitlicher Gürtel sind vielteilige Gar nituren, für die neben der eigentlichen Schnalle zahlreiche Riemenzungen charakte ristisch sind, die sich wiederum in Haupt- und Nebenriemenzungen unterscheiden
172 Gürtel1.1–9 entsprechen Ursula Kochs M-/XCodes: vgl. Kat. Fundtypen (Appendix III). 173 Frank Siegmund vermutet im Wechsel von Laschenkonstruktion mit echten Nieten hin zu Schnallen mit Scharnierkonstruktion und Scheinnieten (die Befestigungsfunktion wird durch Stegö sen ersetzt) eine zeitliche Abfolge: siehe RGA² XIII (1999) 171, s. v. Gürtel, § 2b Jüngere Epoche (F. Siegmund). Da aber nicht immer alle Merkmale (Scharnier, Scheinnieten und Stegösen) gleichzeitig bei einer Schnalle auftreten, reicht für die Typenzuweisung eines der genannten Merkmale aus. 174 Werner 1953, 31–34. 175 Sasse 2001, 71 f. 176 Gürtel1.12b und 1.12c basieren wie schon im Falle des Typs Bülach auf Einteilungen Joachim Wer ners für das Gräberfeld von Bülach (Werner 1953, 34–37).
Männerbestattungen
1
2 450
3 480/90
4 520/30
5 560/80
6 610/20
7 650/60
123
8 700
2.2 (vielteilig3) 2.1 (vielteilig1A) 2.3 (vielteilig2A) 2.4
2.5
(vielteilig1B) 2.6 (vielteilig2B)
2.7
2.8
2.9
Wabenplattierung
Gürtel 2.10 Abbildung 62: Beschlaglose Gürtel („Gürtel2“) sowie vielteilige Gürtelgarnituren aus Männergräbern. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Christlein 1966, Taf. 8 [vielteilig2A], 55D [2.10]. © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Giesler-Müller 1992, Taf. 42 [2.7], 45 [2.2]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 1977, Taf. 102 [vielteilig1A], 125 [2.8], 163 [vielteilig2B], 166 [vielteilig1B]. Mit freundlicher Genehmigung der Römisch-Germanischen Kommission. Koch 2001, 8B [2.4], 14A [2.3], 33D [2.1], 40B [2.7], 49C [2.9] und Roth/Theune 1995, Taf. 5 [Wabenpl.] 185B [2.5]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
124
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
lassen. Bereits für Marktoberdorf konnte Rainer Christlein zeigen, dass sich vieltei lige Gürtelgarnituren neben der Verzierung auch durch die Länge der Riemenzungen in zwei chronologische Gruppen aufteilen lassen: Gruppe A fasst Garnituren mit bis zu 5 cm langen Neben- und bis 7,5 cm langen Hauptriemenzungen zusammen; in Gruppe B sind die Nebenriemenzungen über 5 cm lang und die Hauptriemenzungen „wesentlich länger als in Gruppe A“177. Diese Einteilung gilt zunächst nur für unverzierte vielteilige Gürtel – Rainer Christlein setzte für tauschierte Varianten einen Grenzwert von 4 cm an178. Eva Stauch versuchte für Wenigumstadt anhand der Riemenzungen- und Beschlagbreiten eine weitere Unterteilung der Gruppen A und B in je zwei Gruppen plausibel zu machen. Zunächst liegen die durchschnittlichen Breitenunterschiede der Gruppen A1/2 und B1/2 im Millimeterbereich, teilweise sogar darunter: So weist Eva Stauch die vielteilige Garnitur aus Grab 30 mit einer durchschnittlichen Breite von 2,1 cm Gruppe A1 zu, wohingegen der Gürtel aus Grab 148 mit einem Durchschnitt von 2,08 cm Gruppe A2 zugerechnet wird179. Bereits geringfügige Messabweichungen oder -toleranzen, der Erhaltungs- oder Restaurierungszustand hätten bei diesen Größenordnungen gewaltige Auswirkungen auf die typologische Einteilung. Auch, dass die „Unterteilung der Christleinschen Garniturengruppen in je zwei Untergruppen [...] chronologische Ursachen“ habe und dies die Kartierung im Gräberfeldplan zeige180, lässt sich nicht eindeutig nachvollzie hen. Die chronologische Tendenz der übergeordneten Gruppen A und B wird hinge gen deutlich. Für die Korrespondenzanalyse konnten drei Varianten vielteiliger Gürtel einge arbeitet werden: Unverzierte eiserne Gürtel der Christleinschen Gruppe A können als Gürtel(vielteilig1A) in die Phasen 6 bis 7 datiert werden181; Gruppe B [Gürtel(vielteilig1B)] kommt nur in der jüngeren Phase 7 vor. Mit Tierstil-II tauschierte Garnituren sind in der kürzeren Variante in die Phasen 6 bis 7 zu datieren [Gürtel(vielteilig2A)], Gruppe B ist wie schon die unverzierten Gürtel ein charakteristischer Fundtyp aus Phase 7 [Gürtel (vielteilig2B)]. Vielteilige Gürtel mit tauschierten Spiralmustern [Gürtel(vielteilig3)] kommen hingegen nur in Phase 6 vor. Es wird insgesamt deutlich, dass die Christlein sche Gruppe A sowohl in den Phasen 6 und 7 auftritt, wohingegen Gruppe B nur in Phase 7 zu datieren ist. Für den Übergang von Phase 7 zu 8 sind sog. wabenplattierte Riemenzungen cha rakteristisch (Wabenplattierung), die zunächst noch im Kontext von reduzierten, viel
177 Christlein 1966, 49. 178 Christlein 1966, 52; Stauch 2004, 68. 179 Stauch 2004, 69. 180 Stauch 2004, 70 sowie 71 Abb. 29. 181 Wider Erwarten mit deutlichem Schwerpunkt in Phase 7; einzig Grab 704 aus Altenerding (Sage 1984, Taf. 92) ist mit einer unverzierten Garnitur der Gruppe A in Phase 6 zu datieren.
Männerbestattungen
125
teiligen Gürtelgarnituren vorkommen182. In Phase 8 werden dann nur noch einfache, beschlaglose Eisenschnallen verwendet (Gürtel2.10)183.
6.7 Taschenbügel Taschenbügel, die auch als Feuerstähle angesprochen werden184, können auf acht Fundtypen verteilt werden (Diagr. 27). Sieben gehen dabei auf die SD-Chronologie zurück (Taschenbügel1 bis 7), wobei sich Taschenbügel von triangulärer bis geschweif ter Form (Typ 1) aufgrund der Ähnlichkeiten aus CodeY19 und MCode18 zusammen setzen185. Für die späte Merowingerzeit, in der nur noch selten Taschenbügel in die Gräber gelangten, ist Typ 8 mit langen eingebogenen Enden charakteristisch.
6.8 Reitzubehör In der mittleren und späten Merowingerzeit ist unter den Grabbeigaben eine Zunahme an Reitzubehör zu beobachten, vor allem Trensen und Sporen; letztere sind auch chronologisch auswertbar und kommen ab Phase 7 auf (Diagr. 28). Dabei lässt sich eine Entwicklung von Ösen- oder Schlaufensporen (Sporn1 und 2)186 zu Sporen mit Nietplatten beobachten (Sporn3), die sich in der Karolingerzeit fortsetzt187.
182 Ausführlich Siegmund 1998, 220 f. 183 Diese Einteilung geht erneut auf Rainer Christleins Arbeit zu Marktoberdorf zurück (Christ lein 1966, 20 f.). In Anlehnung hieran sind die Typendefinitionen der NR-/RL-Chronologie zu sehen (S-Gür6.1: Siegmund 1998, 38; Müssemeier et al. 2003, 22). 184 Es wird der Deutung Taschenbügel der Vorzug gegeben, da diese insgesamt als die wahrschein lichere Alternative erscheint; zur Diskussion siehe A. Roes, Taschenbügel und Feuerstahle. Bon ner Jahrb. 167, 1967, 285–299; Burzler et al. 2002, 289–291 (Anm. 34); Beilharz 2011, 115–117, bes. 115 Anm. 683; Brather/Friedrich 2013, 20. 185 Zu MCode18 siehe Koch 2001, 277. 186 Sporn1 ist mit Rundeln profiliert und meist bichrom tauschiert; Sporn2 ist hingegen unverziert. 187 Pöllath 2002, 157–167.
7 Unspezifisches Geschlecht 7.1 Kämme Kämme mit dreieckiger Griffplatte (Kamm1)188 sind ein kennzeichnender Fundtyp der protomerowingerzeitlichen Phase 1. Zweireihige Dreilagenkämme sind auf Kamm2 und 3 aufgeteilt, wobei sich Typ 2 (ohne Futteral) nach Ursula Koch anhand der Leisten in drei Gruppen untergliedern lässt (Kamm2.1–3)189; sie können in die Phasen 2 und 3 datiert werden. Ab der mittleren Merowingerzeit kommen dann zweireihige Dreilagenkämme mit Futteral auf (Kamm3)190, die in Phase 6 langsam aus der Mode kommen. Große einreihige Kämme (Kamm4)191 sind ebenfalls in die mittlere Merowin gerzeit zu datieren. Einreihige Exemplare mit Griffplatte kommen in Phase 7 hinzu (Kamm5)192. Wie schon bei Perlen und vielteiligen Gürtelgarnituren versuchte Eva Stauch für Wenigumstadt anhand der Kämme mittels eines ‚Zähnungswertes‘ feinchronolo gische Aussagen zu treffen193. Dieses Vorgehen lässt sich nicht auf die vorliegende Korrespondenzanalyse übertragen (dafür wäre die Anzahl der Typen zu hoch bezie hungsweise die Exemplare pro Typ zu gering).
7.2 Messer Messer gelten als chronologisch eher unempfindliche Materialgruppe. Für Phase 8 lassen sich jedoch Klappmesser in Männergräbern nachweisen – ob diese Messer form mit Sicherheit nur auf diese Phase eingegrenzt werden kann, ist jedoch fraglich: Im Rheinland treten ähnliche Funde in der gesamten späten Merowingerzeit auf194. Messer mit abgeknicktem Rücken kommen wie im Rheinland195 auch in Süddeutsch land vor, ließen sich aber aufgrund mangelnder Vergesellschaftungen nicht dauer haft in die Korrespondenzanalyse einarbeiten.
188 SD-Chronologie: FCode30 bzw. MCode59 (Koch 2001, 215 f., 299 f.). 189 CodeX86, FCode49/MCode52, FCode23/MCode4 (Koch 2001, 212, 233, 272). 190 FCode11 (Koch 2001, 202). 191 FCode74/CodeY23 (Koch 2001, 262). 192 Siehe Koch 1990, 197; Siegmund 1998, 116 (Ger3.13). 193 Siehe Stauch 2004, 170–204. 194 Müssemeier et al. 2003, 54; Siegmund 1998, 112 f. 195 Müssemeier et al. 2003, 53 f.; Siegmund 1998, 112.
Unspezifisches Geschlecht
1
2 450
3 480/90
4 520/30
5 560/80
6 610/20
7 650/60
127
8 700
1
2.2
2.1
2.3
3
4
Kamm 5 Abbildung 63: Kämme. Phasenschema signifikanter Typen der Korrespondenzanalyse. Quellen: Giesler-Müller 1992, Taf. 20 [2.1]. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Koch 2001, Taf. 7 [4], 13B [3], 18C [2.3], 21A [1], 28 [2.2], 88B [5]. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
7.3 Keramikgefäße Im Vergleich zu Frankreich und dem Rheinland sind süddeutsche Gräber eher spär lich mit Keramikbeigaben ausgestattet. Damit fällt nicht nur ein wichtiger feinchro nologischer Faktor weitestgehend weg, sondern auch eine Möglichkeit zur Synchro nisierung der relativen Phasen sowohl zwischen den jeweiligen Chronologiesystemen als auch zwischen Männer und Frauengräbern der hier vorgelegten Korrespondenz analysen196. Die Fundtypen entsprechen denjenigen von Ursula Koch197 (für die voll ständige Liste siehe Appendix III).
196 Diese Möglichkeit erwähnt explizit Siegmund 1998, 196. 197 Siehe Koch 2001, 45, 62, 182–187, bes. Abb. 80–81. Weiterhin Beilharz 2011, 174–184.
128
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Beim Typ Keramiktopf3 (ehemals GCode12)198 ist auffällig, dass er in Männergrä bern in Phase 3 auftritt, während ähnliche Deckelfalztöpfe in weiblichen Inventaren ausschließlich in Phase 5 vorkommen – wie auch die Ordinationsdiagramme deutlich zeigen (Diagr. 18 und 30). Für die späte Merowingerzeit wurde der Typ Keramiktopf4 (doppelkonische Form mit Rollrädchendekor)199 hinzugefügt.
7.4 Glas- und Metallgefäße Glas- und Metallgefäße lassen sich vor allem in Frauengräbern nachweisen (Diagr. 18). Wie bei den Keramikgefäßen folgt die typologische Ansprache der SD-Chronolo gie200 (siehe Appendix III).
198 Koch 2001, 245, 305 f. In der Typenliste der Frauengräber wird GCode12 hingegen nicht aufge führt (ebd., 45), obwohl er in Gräbern aus Heilbronn-Neckargartach, Klepsau (Grab 4) und Pleidels heim (Grab 128) vorkommt. 199 Entspricht GCode20 (Koch 2001, 349; Koch 1982, 74). Bei dem Exemplar aus Bargen Grab 43 han delt es sich aufgrund der geringen Größe eher um einen Becher (Koch 1982, Taf. 24,12). 200 Koch 2001, 181 f.; Beilharz 2011, 165–174.
8 Ergebnisse 8.1 Phasengliederung Die statistisch validierte Abfolge der Gräber und Typen (vgl. Kap. 4.2) soll zur bes seren wissenschaftlichen Handhabbarkeit in Phasen untergliedert werden, die aber nicht als erratische Blöcke verständen werden dürfen, sondern vielmehr als Kombina tionsgruppen, die eine mögliche Ordnung des Materials in der Zeit veranschaulichen sollen. Die hier vorgeschlagene Phasengliederung stellt somit nur einen Versuch dar, das Vergesellschaftungsmuster, visualisiert durch Ordinationsdiagramme und Kontingenztafeln, in Gruppen einzuteilen und damit wissenschaftlich nutzbar zu machen201. Dies zeigt erneut, dass es sich bei archäologischen Phasen, Stufen, Hori zonten oder Generationen nicht um historische Realitäten, sondern ausschließlich um wissenschaftliche Konstrukte handelt202. Ich habe mich deshalb für die Bezeichnung der ‚Phase‘ als chronologischen Ter minus entschieden, da sie die entscheidenden sprachlichen Konnotationen bereits in sich birgt: Phasen beschreiben wie sich überlagernde Sinuskurven fließende Übergänge, keine klaren Brüche. Entschiede man sich stattdessen für Stufen, einen ebenfalls vor allem bei Gräberfeldanalysen sehr geläufigen Begriff, so implizierte dies eine nahezu bruchhafte sukzessive Abfolge, die weder einer Seriation noch einer Belegungsanalyse angemessen Rechnung trüge. Ein ebenso häufig in der For schung anzutreffender Begriff, der Fundhorizont, setzt meines Erachtens in dersel ben Weise irreführende Akzente, da er einzelne Fundkategorien insofern präferiert, als dass sie als beinahe einzige Marker einer feinchronologischen Ansprache fungie ren und damit die Fundvergesellschaftung, das eigentliche Kriterium einer sicheren zeitlichen Gliederung, in den Hintergrund gedrängt wird. Eines der sicherlich geläu figsten Beispiele eines solchen Horizontes innerhalb der Merowingerzeit ist der sog. „Schilddornschnallenhorizont“, der sich vor allem auf ‚massive‘ Schilddornschnal len aus der Mitte des 6. Jahrhunderts bezieht. Diese Datierung trifft im Großen und Ganzen auch zu, doch sind frühe Varianten solcher Schilddornschnallen bereits um 500 anzusetzen, in Frauengräbern kommen späte Varianten noch bis kurz nach 600 vor (vgl. Kap. 5.4 und 6.6). Die Bezeichnung ist damit nicht unbedingt falsch, Schild dornschnallen sind und bleiben eine der wichtigsten chronologischen Marker in der
201 So auch Siegmund 1998, 196; konträr hingegen bei Siegmund 2012 (hier werden chronologische Systeme nicht als Konstrukte der Wissenschaft, sondern dezidiert als Geschichtsquelle verstanden). 202 Auch die Genauigkeit archäologischer Phasen ist ein seit langem diskutiertes Thema. Heiko Steuer geht davon aus, dass sich vielfältige Faktoren (wie Sterbealter, Erwerbungs- und Herstellungs zeitraum) auf archäologische Chronologie auswirken und präferiert daher ‚längere‘ Chronologien: siehe Steuer 1977 und 1990; außerdem Kars 2011, 13–33. Siegmund 1998, 222 f. spricht sich hingegen für ‚kürzere‘ Umlaufzeiten aus, die enge zeitliche Eingrenzungen ermöglichen sollen.
130
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Mitte des 6. Jahrhunderts, dennoch kann ‚Horizont‘ eine allzu einseitige Fixierung auf bestimmte Leitfunde suggerieren. Gleichermaßen problematisch ist die Verwendung des Generationenbegriffs für chronologische Zwecke. Prinzipiell sind Generationen Phasen und Stufen nicht unähnlich, es schwingen aber zusätzliche Bedeutungen mit, in der Folge sich relative und absolute Chronologie nicht ausreichend differenzieren lassen. Wie Generationen basieren Phasen, Stufen und Horizonte auf der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, einem Konzept, das erstmals vom Kunsthistoriker Wilhelm Pinder benannt und von Karl Mannheim aufgegriffen wurde203. In der Archäologie ist dieses Konzept fest verankert: Wenn man sich dessen Paradoxie hingegen bewusst ist und gleichzeitig archäologische Chronologie als methodisch notwendiges Konstrukt auffasst, verur sacht es keine gravierenden Probleme, sondern kann vielmehr den Rahmen für eine gesicherte Chronologie abstecken, die wissenschaftlich effektiv genutzt werden kann. Eine gleichzeitige Phase, wie ich sie verstehe, fasst eine letztlich kontinuierliche, also ungleichzeitige Abfolge archäologischer Funde möglichst plausibel zusammen, bleibt dabei aber, und dies liegt in der Natur der Sache, immer subjektiv und schematisch. Für beide Korrespondenzanalysen (Frauen-/Männerbestattungen) wurden zunächst eigenständige relativchronologische Phasen erstellt. Es wäre aber falsch, zu behaup ten, dass nicht bereits in diesem Stadium auf etwaige Übereinstimmungen zwi schen Frauen- und Männeranalyse geachtet worden sei. Die Parallelisierung beider Analysen gestaltete sich insbesondere für die späte Merowingerzeit schwierig, da nun die Gürtel als Vergleich zwischen Männer- und Fraueninventaren weitestgehend weg fielen. Es muss also damit gerechnet werden – ja, es ist sogar wahrscheinlich –, dass sich die typologischen Entwicklungen von spezifisch ‚männlichen‘ und ‚weiblichen‘ Fundtypen nicht vollständig synchronisieren lassen. Als Grundlage der Phasengliederung dienten neben den Kontingenztafeln (Beila gen 3 und 4)204 auch die Ordinationsdiagramme. Da ähnliche, sprich korrespondie rende Gräber und Typen dazu neigen, sich im Ordinationsdiagramm zu gruppieren, kann dies als Indikator einer zeitlichen Nähe oder eines ähnlichen Vergesellschaf tungsmusters interpretiert werden; größere Abstände können hingegen als Indiz für eine zeitliche Distanz gelten. Stellenweise sind diese Lücken in der gedachten Parabel auch in den Kontingenztafeln zu beobachten – dies ist aber keineswegs immer der Fall, sodass unbedingt auf die Ordinationsdiagramme der Gräber und Typen zurück gegriffen werden muss. Dementsprechend sollten beide Darstellungsformen der Kor respondenzanalyse gleichwertig und sich gegenseitig ergänzend in die Phasengliede rung einfließen.
203 Brose 2010, 555; Schulz/Grebner 2003, 4 Anm. 17. Siehe auch Kap. 3.1. 204 Online abrufbar unter: http://www.degruyter.com/view/books/9783110475340/9783110475340bm/9783110475340-bm.xml.
131
Ergebnisse
Frauengräber
Männergräber
120
100
103
Gräberanzahl
80
76 67
60
40
42
44
39
49
28
20
0
63
7
49
43
22
22
4 1
2
3
4
Phase
5
6
7
8
Abbildung 64: Verteilung der Frauen- und Männergräber auf die acht merowingerzeitlichen Phasen (n[♀]=352, n[♂]=306, n[gesamt]=658).
Konkret bedeutet dies, im ersten Schritt nach größeren zusammenhängenden Abschnitten in den Ordinationsdiagrammen zu suchen, die sich vom Rest möglichst deutlich absetzen. Die so gewonnene erste Gliederung wird in die Kontingenztafeln übertragen und in einem zweiten Schritt mit dem dortigen Vergesellschaftungsmuster und der Laufzeit solcher Typen verglichen, denen das Prädikat eines chronologischen Leitfundes zugesprochen werden kann. Wenig überraschend sind dies bei den Frauen Fibeln, Perlen und Gürtel; bei den Männern vor allem Gürtel und Waffen. So ließen sich insgesamt acht Phasen herausarbeiten, welche die chronologische Abfolge aus gewählter merowingerzeitlicher Fundtypen und Gräber aus Süddeutschland best möglich zu repräsentieren versuchen (Abb. 28, 64–65; Diagr. 3–4). Die Benennung der Phasen erfolgt der Einfachheit halber in fortlaufender Nummerierung von eins bis acht; darüber hinaus folge ich dem Amentschen Schema205 einer frühen, mitt leren und späten Merowingerzeit, ergänzt um eine Proto- und Endmerowingerzeit. Ein Vergleich mit anderen seriationsbasierten Chronologiemodellen ist Abb. 66 zu entnehmen.
205 Ament 1977, 139.
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
0
50
100 km
132
Abbildung 65: Kartierung der in die Korrespondenzanalysen eingearbeiteten Fundstellen (Nachweis in Liste 5). Kartengrundlage: SRTM-Daten. Flüsse, Seen: Water Pattern Europe, Water Framework Directive, Joint Research Centre catchment database CCM1. © EEA.
Ergebnisse
Neuer Vorschlag, Süddeutschland
Koch, Süddeutschland 2001
Siegmund, Niederrhein 1998
750
740
8 700
7
670
NR 9
6
SD 7 560/80
SD 6 SD 5 520/30
SD 4
3
600 580 555 530 510
NR 7 NR 6 NR 5
585
NR 4
630/40 610/20
600/10 580/90
RL 5
530
2
SD 2
1
MA 2
520/30
510/25
RL 3 485
460
PM
440
440/50
NR 1 430
470/80
460/80
RL 2
NR 2
SD 1 400
560/70
MA 1 480
450
MA 3
565
RL 4
NR 3
MR 1
RL 6
570 555
660/70
MR 2
RL 7
SD 3 480/90
MR 3
640/50
610
SD 8
670/80
RL 8
NR 8 610/20
700/10
um 710
RL 9
640
650/60
4
vor 750
705
NR 10
Legoux et al., Nordfrankreich 2009
RL 10
NR 11
5
Franken AG, Rheinland 2003
133
RL 1 400
400
Abbildung 66: Synopse gängiger Chronologiemodelle, die auf korrespondenzanalytischen Seriationen basieren. Bezugssystem ist das in dieser Arbeit neu vorgeschlagene Chronologiemodell für Süddeutschland (vgl. Abb. 28). Maßgeblich für den Vergleich ist die relative Phasengliederung; die absoluten Daten sind den entsprechenden Arbeiten entnommen.
8.1.1 Phase 1 (Protomerowingerzeit) In Anlehnung an Hermann Aments Ausführungen zum Gräberfeld von Eschborn206 wird die erste Phase auch als Protomerowingerzeit bezeichnet. Sie nimmt eine Mittler stellung zwischen spätrömischen Formen und den typischen merowingerzeitlichen Funden der Reihengräberfelder ein. Problematisch an dieser Phase ist zum einen,
206 Ament 1992, 41.
134
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
dass nur äußerst wenige Gräber und aussagekräftige Fundtypen vorliegen und zum anderen, dass diese Gräber oft aus Alt- oder nicht publizierten Grabungen und damit nicht gänzlich gesicherten Fundzusammenhängen stammen207. Hinzu kommt, dass die definierenden Typen der protomerowingerzeitlichen Phase (Tierkopfschnalle, Terra-Nigra, Einknopffibeln) allesamt bis in Phase 2 weiterlaufen. Daher stellt sich die Frage, ob wir es überhaupt mit einer eigenständigen Phase zu tun haben oder ob es nicht sinnvoll wäre, es wie die Franken AG zu halten, die sich außer Stande sah, ihre entsprechende RL-Phase 1 von der darauffolgenden abzuhe ben208. Da sich die Gräber aus Phase 1 sowohl in den Ordinationsdiagrammen (insbe sondere bei den weiblichen Inventaren) als auch in den Kontingenztafeln deutlich von jüngeren Inventaren absetzen, erscheint diese Einteilung dennoch gerechtfer tigt. Die deutliche Abgrenzung der Phase im Ordinationsdiagramm der Frauengräber dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass das Vergesellschaftungsmuster sehr unter schiedlich ausfällt und zwar dergestalt, dass in Gräbern der ersten Phase typische Funde der jüngeren Phase 2 fehlen. Damit entspricht sie weitestgehend der ersten Süddeutschlandphase. Anzumerken bleibt, dass die hier vorgestellte protomerowingerzeitliche Phase 1 nicht deckungsgleich mit der phase Protomérovingien für Nordfrankreich ist209. Zwar parallelisieren die Autoren diese Phase mit Böhner Stufe I, die sie in den Zeitraum zwischen 440/50 und 470/80 datieren210, aber sowohl am Niederrhein als auch in Süd deutschland wird diese Phase absolutchronologisch früher angesetzt beziehungs weise einige Fundtypen relativchronologisch der nachfolgenden Phase zugewiesen211. Insgesamt betrachtet werden in Frankreich viele Fundtypen (z. B. Schnallen mit eckigem oder nierenförmigem Beschlag, Vogel- und S-Fibeln) wesentlich früher ange setzt als in Deutschland. Dieses Problem lässt sich nicht ohne Weiteres aus der Welt schaffen, da nicht zu klären ist, ob dies an einer abweichenden Phasengliederung liegt, d. h. das Problem gewissermaßen wissenschaftlich konstruiert ist, oder ob diese Typen schlicht und einfach in Frankreich früher auftreten. In weiten Teilen entspricht die phase Protomérovingien eher Phase 2 sowie NR-Phase 2.
207 So zum Beispiel Hockenheim Grab 2, das sowohl in der Frauen- als auch Männerkorrespondenz analyse eingearbeitet ist – dies wird mit den geschlechtsneutralen Beigaben (Kamm, Tierkopfschnalle und Keramik) begründet, wenngleich bei der Interpretation der Phase Vorsicht geboten ist. Als An merkung sei hinzugefügt, dass es sich nicht um Grab 2 des Gräberfeldes Hockenheim, Flur „Oberes Bechtelheu“ (Clauß 1986, 319 f. sowie Abb. 1) handelt, sondern um eines der drei im Zeitraum von 1967 bis 1973 entdeckten Körpergräber der Flur „Zwischen den Wegen“ (Koch 1999, 155; Gropengießer 1976, 57–62, Nr. 104, Taf. 31.1; 39; 40; 41,1)]. 208 Müssemeier et al. 2003, 74 f. Anders hingegen Siegmund 1998, 196. 209 Legoux et al. 2009, 4 f., bes. 59. 210 Legoux et al. 2009, 7. 211 NR-Phase 1, die Frank Siegmund wiederum mit Böhner Stufe I gleichsetzt, wenngleich er dabei Schwierigkeiten anmerkt, datiert bis 440 (Siegmund 1998, 203 und 208 f.).
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8.1.2 Phase 2 (frühe Merowingerzeit) Die zweite Phase, die den Beginn der frühen Merowingerzeit markiert, lässt sich sowohl bei weiblichen als auch männlichen Inventaren bestens fassen. Dies wird besonders durch die zahlreichen Fundtypen deutlich, die sich ausschließlich dieser Phase zuschreiben lassen. Bei Frauengräbern sind dies u. a. Ein- und Dreiknopf fibeln (Bügelfibel1, 2 und 3.2) sowie frühe Fünfknopffibeln (Bügelfibel4.1 und 6.1), Nadeln mit Balkenkopf (Nadel1) und S-förmige Schließhaken (S-Schließe). Die männ liche Phase 2 dominieren vor allem Teile des Spathazubehörs wie Riemendurchzüge (Durchzug1–3), Mundbleche (Typ 1–2), Ortbänder (Typ 2 und 3) und Scheidenniete (Typ 1–2). Ebenfalls in diese Phase gehören Goldgriffspathen, die Ursula Koch noch in die Phasen SD 2 und 3 datierte212. Eine Verbindung zwischen Frauen- und Männergräbern lässt sich nur schwer herstellen – eine direkte Verbindung kann nur über Dreilagen kämme mit profilierten Seiten (Kamm2.2) hergestellt werden. Eine direkte Paralleli sierung zur SD-Chronologie gestaltet sich gleichermaßen schwierig, da Phase 2 einige Gräber und Fundtypen enthält, die Ursula Koch der jüngeren SD-Phase 3 zuschreibt. Eine annähernde Übereinstimmung der hier vorgestellten Phase 2 und SD-Phase 2 scheint aber gegeben. Am Niederrhein entspricht sie etwa NR-Phase 2. Für Frankreich setzt sich das Problem der Parallelisierung fort: Größtenteils entspricht Phase 2 der phase Protomérovingien.
8.1.3 Phase 3 (frühe Merowingerzeit) Im Vergleich zur älteren Phase 2 lässt sich der zweite Abschnitt der frühen Mero wingerzeit bei den Männergräbern nur äußerst schwer fassen. Zwar liegen mit 39 dieser Phase zugewiesenen Gräbern fast genauso viele Inventare vor wie für Phase 2 (42 Gräber), dennoch lassen sich nur drei Typen einzig auf diese Phase beschrän ken: Gürtelschnallen mit gekerbtem oder gebuckeltem Bügel (Gürtel2.3), Lanzen vom Typ Dünzling [Lanze (Schlitztülle1.3)] und Deckelfalztöpfe (Keramiktopf3). Doch auch hier zeigt ein Blick auf das Ordinationsdiagramm und die Kontingenztafel, dass eine Aufteilung in zwei frühmerowingerzeitliche Phasen durchaus begründet ist. Dennoch besteht im Ordinationsdiagramm zwischen Gräbern der dritten Phase ein deutlich sichtbarer Abstand (Diagr. 4), sodass man sich fragen muss, wieso die betreffenden Gräber nicht anderen Phasen zugeteilt oder eine gänzlich andere Phasengliederung gewählt wurde. Die Antwort hierauf liefert die Kontingenztafel, die im betreffenden Abschnitt verdeutlicht, dass männliche Inventare aus Phase 3 sich deutlich von der
212 MCode43 (Koch 2001, 288–292).
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
vorherigen Phase absetzen, aber eben auch jüngere Fundtypen aus Phase 4 vermissen lassen. Auch eine Aufteilung dieser Phase, wie sie mit den SD-Phasen 3 und 4 vorliegt, löst dieses Problem nicht; es verschärft es vielmehr, da sich die betreffenden Gräber gleichmäßig innerhalb der dritten Phase verteilen. Ein Großteil der männlichen Inventare aus SD-Phase 4 ist hingegen Phase 4 zuzuschreiben, wohingegen die Frauengräber auf Phase 3 aufzuteilen sind. Bei den Frauengräbern lässt sich Phase 3 ungleich besser fassen – weitaus mehr Typen charakterisieren diesen Abschnitt: Dies sind vor allem längere Fünfknopffibeln (Bügelfibel4.2 und 6.2), Vogelfibeln (Typ 3.1), silberne Nadeln mit Öse oder geripptem Schaft (Nadel4 und 5), Ohrringe mit durchbrochenem Polyeder oder Scheibenende (Ohrring2 und 3) sowie Eisenschnallen mit Streifentauschierung (Gürtel4.5F). Diese Vielfalt an Formen spiegelt sich auch in der Gräberanzahl wieder, die mit 76 mehr als doppelt so hoch ausfällt wie noch in Phase 2. Phase 3 lässt sich über Fünfknopf- und Vogelfibeln, Ohrringe und Taschenbügel bestens mit NR-/RL-Phase 3 verbinden213. In Frankreich entspricht sie etwa Phase MA 1214, wenngleich wieder Formen früher angesetzt werden als in Deutschland. Hierzu zählen vor allem Schild- und profilierte Kolbendornschnallen mit Hefteln sowie Granatscheibenfibeln.
8.1.4 Phase 4 (mittlere Merowingerzeit) Im Laufe von Phase 4 wandelt sich das Vergesellschaftungsmuster weitestgehend, d. h. nur wenige Fundtypen, die noch in Phase 2 und 3 zu datieren waren, laufen weiter – hierzu zählen vor allem Bügel- und Vogelfibeln (Bügelfibel6.2, Vogel fibel3.2–3) sowie Äxte (Typ 4 und 5) und Lanzen mit ovalem Blatt und Taschenbügel (Typ 3 und 4). Im Gegenzug weisen viele Funde eine Laufzeit innerhalb der beiden mittelmerowingerzeitlichen Phasen 4 und 5 auf, sodass auch eine nomenklatorische Abgrenzung gerechtfertigt ist. Kennzeichnende Funde aus Frauengräbern sind Rautenfibeln, Vogelfibeln mit Cloisonné (Vogelfibel3.4), Vogelwirbelfibeln (Vogelfibel5) und Bügelfibeln vom Typ Rositz. Überwiegend in Phase 4 sind Fünfknopffibeln mit trapezoidem Fuß und über 9 cm Länge zu datieren (Bügelfibel6.3); gleiches gilt für ovale Vogelfibeln (Typ 2), Vogelfibeln des Typs Vorges (Typ4), S-Fibeln nach Brather-Walter Typ 1 (S-Fibel1), beschlaglose Eisenschnallen mit enger Streifentauschierung (Gürtel4.6F) und Kol bendornschnallen mit profiliertem Dorn (Gürtel4.8F).
213 Siegmund 1998, 206; Müssemeier et al. 2003, 75 f., 103 Abb. 5. Folgende Typen lassen sich paral lelisieren: S-Fib7.1–2, S-Fib12.6, S-Fib12.8, Ger4.4. 214 Vgl. Legoux et al. 2009, 60.
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Ab Phase 4 treten Bügelfibeln mit eckiger Kopfplatte, ovalem Fuß sowie sieben und mehr Knöpfen auf (Bügelfibel9.1). Ebenfalls neu sind kleine Scheibenfibeln (Vielitz Typ A/B & C) und Schilddornschnallen (Gürtel4.7F), die bei der Frauen kleidung anscheinend länger Verwendung finden (bis in Phase 5) als bei Männer inventaren. Hier kommen die entsprechenden Typen (Gürtel2.5–6) überwiegend in Phase 4 vor. In Männergräbern kommen als abgrenzendes Kriterium nun Lanzen mit Ganz tülle und beschlaglose Buntmetallschnallen mit Hefteln (Typ 1 und 2) vor. Spathen mit Bronzeknauf laufen zwar vereinzelt bis in Phase 6 weiter, zeigen aber einen deut lichen Schwerpunkt in Phase 4. Kurzsaxe bis 26 cm Länge und Klingenbreiten zwi schen 2,7 und 4,5 cm (Typ 2) kommen ebenfalls hauptsächlich in dieser Phase vor. Die vierte Phase setzt sich zu weiten Teilen aus den SD-Phasen 5 und 6 zusam men, umfasst aber gerade bei den Männern auch Inventare aus SD-Phase 4. Eine Aufteilung von Phase 4 auf zwei oder sogar drei Phasen ist meines Erachtens nicht aus den Tabellen und Diagrammen der Korrespondenzanalyse herzuleiten, sondern entspringt vielmehr der Vorstellung, die Sachkultur auf Generationen, also 20 bis 30 Jahre, aufteilen zu können. Die Laufzeiten der dazu herangezogenen Fundtypen – beispielsweise Bügelfibeln mit ovalem Fuß und über sieben Knöpfen, bestimmte Scheiben- und S-Fibeln, bei den Männern vor allem Kolben- und Schilddornschnallen sowie bestimmte Lanzen- und Schildbuckelformen – streuen deutlich weiter, sodass die SD-Phasen 5 und 6 einzig durch das nachträgliche Umsortieren zu erklären sind. Frank Siegmund teilte diesen Abschnitt sogar auf drei Phasen zu je 15 Jahren auf (NR-Phase 4 bis 6)215, was bei der vergleichsweise geringen Gräberanzahl, die für die NR-Chronologie zur Verfügung stand, doch eher gewagt erscheint. Die Autorinnen der Franken AG gingen wie Ursula Koch von zwei Phasen aus (RL-Phase 4 und 5)216. Für Frankreich lässt sich Phase 4 größtenteils mit der Phase MA 2 sowie Teilen der darauffolgenden Phase MA 3 verbinden217.
8.1.5 Phase 5 (mittlere Merowingerzeit) Die fünfte Phase nimmt eine Schlüsselrolle in der neu vorgelegten Chronologie für Süddeutschland ein. Dies liegt vor allem daran, dass Teile aus AM III und JM I (SD-Phase 7 und 8) zusammengelegt wurden – zu einer Phase ‚um 600‘. Doch zunächst zu den signifikanten Funden aus Phase 5.
215 Siegmund 1998, 197. Die Einteilung der Phasen beruht vor allem auf Keramik, die in Süddeutsch land leider nicht zu Verfügung steht, und dem Vergleich mit Belegungsanalysen. 216 Müssemeier et al. 2003, 76–78. 217 Legoux et al. 2009, 61 f.
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In Frauengräbern lassen sich größere und komplexere Scheibenfibeln (Vielitz Typ D bis H) und S-Fibeln (Brather-Walter Typ 4) nachweisen. Kennzeichnend sind ebenso Bügelfibeln mit trapezoidem Fuß und sieben bis neun Knöpfen (Bügelfibel7), Bügelfibeln mit eckiger oder halbrunder Kopfplatte und ovalem Fuß über 10 cm Länge (Bügelfibel8.2 und 9.2) sowie Bügelfibeln des nordischen Typs, ebenfalls über 10 cm (Bügelfibel10.2). Neu sind niedrige Filigranscheibenfibeln (Typ 1) und mehrzonige Zierscheiben (Typ 2), die zusammen mit großen Beinringen auftreten. In Frauen gräbern treten nun kleine Schnallen mit festem triangulärem Beschlag (Schnalle1.2) sowie silberne und bronzene Riemenzungen (Typ 2 und 3) auf. In Männergräbern sind eiserne Gürtelschnallen mit engzelliger Tauschierung [Gürtel(Zellenmuster)] und rundem dreinietigem Beschlag (Gürtel1.7) sowie bronzene Varianten mit triangulären Beschlägen vertreten (Gürtel1.9). Bei der Bewaffnung treten neue Formen auf, von denen leichte Breitsaxe wohl die signifikanteste Neue rung darstellen, wenngleich sie mit Schwerpunkt in Phase 6 zu datieren sind. Wei terhin treten Spathen mit Knauf- und Heftplatten oder mit tauschierten Knäufen auf (Spathaknauf1.1). Bei den Schildbuckeln sind vor allem Formen mit konischer Haube fassbar, wahlweise mit oder ohne Spitzenknopf (Schild3.2 und Schild5a). Eine Ver knüpfung zur Korrespondenzanalyse der Frauen gestaltet sich schwierig bis unmög lich, da vergleichbare Fundtypen in beiden Analysen fehlen; belegungschronologi sche Untersuchungen legen aber eine annähernde Gleichzeitigkeit der männlichen und weiblichen Ausstattungsmuster nahe218. Die Synchronisierung mit anderen Chronologiesystemen gestaltet sich bei der zweiten Phase der mittleren Merowingerzeit schwierig, da zumeist von einem signifi kanten Umbruch ‚um 600‘ ausgegangen wird, der in der Abgrenzung von älterer und jüngerer Merowingerzeit mündet (vgl. Kap. 3.3). Mit den entsprechenden Phasen der Niederrhein-Chronologie (Phase 7 und 8) lässt sich Phase 5 daher nur schwer par allelisieren, auch da Frank Siegmund den Beginn von JM I bereits mit NR-Phase 7 ansetzt219. Mit RL-Phase 6 der Franken AG liegt eine vergleichbare relativ- und auch absolutchronologische Einteilung vor, die sich über Filigranscheibenfibeln, Schuh schnallen, Gürtelschnallen mit halbrundem Beschlag und engzelliger Tauschierung, Spathaknäufe sowie leichte Breitsaxe bestens mit Phase 5 verbinden lässt220.
218 Schretzheim Stufe 3 bis 4 (Koch 1977, 21–29), Bargen Stufe 1 (Koch 1982, 19–22), Klepsau Genera tion 3 und 4 (Koch 1990, 241–243), Mengen Stufe 4 (Walter 2008, 21 f.). 219 Siegmund 1998, 213. 220 Müssemeier et al. 2003, 78 f.
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8.1.6 Phase 6 (späte Merowingerzeit) Das Einsetzen der späten Merowingerzeit ist in den Kontingenztafeln durch einen Umbruch im Vergesellschaftungsmuster deutlich erkennbar. Konkret bedeutet dies, dass nur wenige Typen aus der mittleren Merowingerzeit (Phasen 4 und 5) weiterlau fen und im Gegenzug neue an ihre Stelle treten. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass nur vergleichsweise wenige Inventare, vor allem für die Korrespondenzanalyse der Frauengräber, zur Verfügung standen, da schlicht und einfach weniger Beigaben mit in die Gräber gelangten. Während bei den Männern mit 44 zu 43 Gräbern kaum quantitative Unterschiede zu verzeichnen sind, ist die Differenz von 103 zu 49 Gräbern bei den Frauen umso auffälliger (siehe Abb. 64). Für Phase 5 liegen allerdings so viele und untereinander derart ähnliche Inventare vor, die damit in einem ausgesprochenen Gegensatz zu den eher schlicht ausgestatteten Gräbern der nachfolgenden Zeit stehen und so die nomenklatorische Trennung zwischen mittlerer und später Merowingerzeit meines Erachtens erst richtig plausibel machen. Dass nicht ein Teil aus Phase 5 der späten Merowingerzeit zugerechnet werden muss, zeigt auch das Ordinationsdiagramm (Diagr. 3): Obwohl Phase 5 mit 104 Gräbern fast ein Drittel aller weiblichen Inventare stellt, fällt dies bei der Parabel nicht weiter ins Gewicht, da für die zahlreichen, unter einander stark korrespondierenden Gräber ähnliche Werte für den ersten und zweiten Eigenvektor errechnet wurden. In Frauengräbern treten im Vergleich zur frühen und mittleren Merowinger zeit (Phasen 2 bis 5) nur noch selten Fibeln auf: Hohe Filigranscheibenfibeln [Scheibenfibel(Filigran2)] lassen sich innerhalb der Phasen 6 und 7 nachweisen. Plat tierte Eisenfibeln dürften ebenfalls in diesen Zeitraum zu datieren sein (vgl. Kap. 5.1). Für Phase 6 sind aber vor allem Ohrringe mit Doppelkonus oder Stäbchenanhängern (Typ 4 und 5), Nadeln mit flachem Vogel- oder Blechkugelkopf (Typ 9 bis 11) sowie Riemenzungen aus Pressblech oder mit Tierstil-II-Kerbschnitt (Typ 4 und 5) kenn zeichnend. Mit Schwerpunkt in Phase 6 können weiterhin Schnallen mit dreinieti gem Blechbeschlag (Schnalle1.3), triangulärem Beschlag und Tierstil-II-Kerbschnitt (Schnalle1.4) sowie eiserne Varianten mit Flechtbandtauschierung datieren werden (Schnalle1.5). Eine Verbindung zur Korrespondenzanalyse der Männergräber lässt sich über unverzierte, eiserne Gürtelgarnituren mit triangulären bis glockenförmigen Beschlä gen (Gürtel1.11a) herstellen. Garnituren des Bülacher Typus (Gürtel1.11c) lassen sich ebenfalls überwiegend auf Phase 6 eingrenzen, während flechtbandtauschierte Garnituren (Gürtel1.11b) bis in Phase 7 weiterlaufen. Kennzeichnend für die sechste Phase ist außerdem das Einsetzen von Gürtelgarnituren mit bichromer Tauschierung oder Plattierung (Gürtel1.12a+b) sowie vielteiliger Gürtel (Typen 1A, 2A und 3). Die Bewaffnung besteht aus leichten Breitsaxen, erstmals treten die schweren Varianten [Breitsax(schwer)] auf. Auch die übrigen Bestandteile der Bewaffnung ändern sich grundlegend: So kommen Schildbuckel mit schräger Krempe und kalottenförmiger
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Haube (Typ 6 und 7), Spathaknäufe mit Tierkopfenden (Typ 1.4+5), bronzene und eiserne Pyramidenknöpfe (Typ 2 bis 4) sowie Saxscheidenniete mit Tierornamentik oder drei Kreisen (Saxniet2–3) neu hinzu. Am Niederrhein lässt sich Phase 6 am ehesten mit Inhalten aus den NR-Phasen 8 und 9 verbinden221, die wiederum den jüngeren Abschnitt der Phase JM I beziehungs weise den älteren Abschnitt von JM II nach Hermann Ament darstellen. Diese Proble matik setzt sich für Nordfrankreich fort, da das dortige Modell ebenfalls an das ‚AM/ JM-Schema‘ angelehnt ist222. Einzig mit RL-Phase 7, die sowohl bei Männern als auch Frauen zahlreiche Vergleiche ermöglicht223, scheint eine Parallelisierung möglich.
8.1.7 Phase 7 (späte Merowingerzeit) Fraueninventare aus Phase 7 lassen sich durch Pressblechfibeln, einreihige Kämme mit Griffplatte (Kamm5), Schnallen mit Rechtecklaschen (Gürtel3.3F) und Ohrringe mit Blechbommeln (Ohrring6) charakterisieren. Einfache Drahtohrringe (Ohrring7) treten zwar schon ab Phase 6 auf, kommen aber überwiegend in Phase 7 vor. Bedauer licherweise ließen sich keine weiteren Typen aus Frauengräbern auf Phase 7 eingren zen, da sich der Trend, immer weniger Beigaben mit in die Gräber zu geben, konti nuierlich fortsetzt und mit 22 Gräbern nochmals deutlich weniger weibliche Inventare für eine Analyse zur Verfügung standen. Ein konträres Bild zeigt die Korrespondenzanalyse der Männergräber, die mit 49 Inventaren für Phase 7 mengenmäßig nochmals zulegen konnte. Dies schlägt sich auch in der Anzahl signifikanter Fundtypen nieder: Hierzu gehören Schlaufen- oder Ösensporen (Sporn1–2), vielteilige Gürtelgarnituren der Gruppe B, bronzene Garni turen mit profilierten Beschlägen (Gürtel1.10b), kurze profilierte Garnituren nach Joachim Werner (Gürtel1.12c) und tauschierte Spathaknäufe mit Tierkopfenden des Typs Weillohe-Untermassing (Spathaknauf1.3). Außerdem ist während der siebten Phase das Aufkommen sog. wabenplattierter Riemenzungen zu verzeichnen, meist im Kontext von vielteiligen Garnituren der Gruppe B. Einen Datierungsschwerpunkt in Phase 7 weisen folgende Fundtypen auf: bichrom tauschierte Spathagurte (Typ 1.2), Spathagurte mit schmalen Beschlägen (Spathagurt2), tauschierte Pyramidenknöpfe sowie bronzene Exemplare mit Beschlagplatte (Pyramidenknopf3–4) und tauschierte Knäufe des Typs Eisenach-Sontheim (Spathaknauf1.2).
221 Siegmund 1998, 198 f., 207. Phase 8 wird von Frank Siegmund anhand der Gürtelmode aus Män nergräbern in zwei weitere Abschnitte (A und B) unterteilt. 222 Legoux et al. 2009, 63 f. (Phase MR 1 und MR 2). 223 So z. B.: S-Gür4.6, Gür5.1/2, Spa1D+E, SBu5A–6, S-Sax4.1–3, S-Sna2.5, S-Fib2.4, Ohr4B (vgl. Müsse meier et al. 2003, 79, 107 Abb. 9).
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Phase 7 ist nur schwierig mit den entsprechenden NR-/RL-Phasen in Beziehung zu setzen. Dies liegt zum einen daran, dass Funde, die nach Ausweis der Kontingenz tafeln erst mit Phase 8 anzusetzen sind (bspw. Langsaxe und Klappmesser), bereits in den vorherigen Phasen (NR 10/RL 9) auftreten und zum anderen, dass die Trennung der NR-Phasen 9 und 10 beziehungsweise RL 8 und 9 relativ- und absolutchronolo gisch mit der Dauer einer Generation begründet wird224. Anhand der vorliegenden Korrespondenzanalyse konnte dies zumindest für Süddeutschland nicht bestätigt werden.
8.1.8 Phase 8 (Endmerowingerzeit) Der Übergang zur Karolingerzeit wird mit Hermann Ament auch als Endmerowingerzeit bezeichnet225, die aufgrund des Fehlens aussagekräftiger weiblicher Bestattun gen allein anhand von 22 Männergräbern definiert werden musste. Die Fundtypen und Gräber setzen sich im Ordinationsdiagramm deutlich von der vorhergehenden Phase ab (Diagr. 4), d. h. relativchronologisch ist ein Wandel im Formenschatz deut lich nachweisbar. Wann dieser Umbruch aber absolutchronologisch stattgefunden haben soll, ist deutlich schwieriger zu ermitteln (siehe Kap. 8.2). Typische Funde der Endmerowingerzeit sind schnell aufgezählt: Langsaxe, zucker hutförmige Schildbuckel (Schild8), Lanzen vom Typ Egling [Lanze(Ganztülle2.6)], Sporen mit Nietplatte (Sporn3), einfache Gürtelschnallen aus Eisen (Gürtel2.10), kleine Bronzeschnallen mit Laschenbeschlag (Schnalle1.6) und Klappmesser. Die Endmerowingerzeit speist sich damit weitestgehend aus den Formen, die Frauke Stein bereits 1967 für den Südkreis zusammenstellte und in zwei Gruppen (A und B) unterteilte226. Diese Einteilung wurde an anderen Stellen bereits kritisch beleuchtet227. Auch in der vorliegenden Korrespondenzanalyse decken sich die Ein teilungen von Phase 7 und 8 nicht mit den Gruppen nach Frauke Stein, was auch an der geringen Gräberanzahl und der notwendigen selektiven Auswahl der eingearbei teten Grabfunde liegen mag. Tendenziell sind aber Fundtypen wie zuckerhutförmige Schildbuckel und Lanzenspitzen vom Typ Egling etwas jünger zu datieren bezie hungsweise die betreffenden Laufzeiten weiter zu fassen. Im Rheinland entspricht Phase 8 damit NR-Phase 11 und RL-Phase 10, wenngleich einige Funde dort bereits
224 Siegmund 1998, 198 f., 201; bes. Müssemeier et al. 2003, 80 – basierend auf Stein 1967, 105; Ament 1976, 332 f. und Koch 1982, 24. 225 Ament 1977, 139. 226 Stein 1967, 9–58. 227 Hierzu mit weiterer Literatur: Siegmund 1998, 217–219; Pöllath 2002, 180–182.
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in den Phasen NR 10 und RL 9 auftreten228. In der chronologie normalisée fehlt eine entsprechende Phase.
8.2 Absolutchronologie Die absolute Verortung merowingerzeitlicher Grabfunde ist ein seit langem beste hendes Forschungsproblem, das auch an dieser Stelle nicht behoben werden kann. Dies liegt vor allem daran, dass der überwiegende Teil der Absolutchronologie auf Münzfunden basiert, wenngleich in den letzten Jahren ein leichter Zuwachs an natur wissenschaftlichen Daten zu verzeichnen war. Abhilfe schaffen nur Dendrodaten, die aber meist aus Gräbern vorliegen, deren Metallerhaltung suboptimal ist und so eine Rückkopplung an bestehende Relativchronologien erschweren, und 14C-Daten weisen meist eine recht große Spannweite auf, sodass sie feinchronologische Ansprachen nur selten erhellen können. Bei Münzen, die also immer noch den Großteil der absoluten Anhaltspunkte der Merowingerzeit ausmachen, stellen sich gleich mehrere Probleme ein: Wie lange waren Münzen nach dem terminus post quem des Prägezeitraums im Umlauf? Wie wurden sie benutzt? Und wann gelangten sie ins Grab, das es zu datieren gilt? Auf all diese Fragen gibt es keine Pauschalantworten, auch wenn dies versucht worden ist. So wurde meist davon ausgegangen, dass Münzen in der Merowingerzeit nicht länger als ein ‚Menschenalter‘ (d. h. eine Generation von etwa 30 Jahren; vgl. Kap. 3.1) in Gebrauch waren, bevor sie in die Gräber gelangten; diese Sichtweise, mit der kurze Laufzeiten nicht nur der Münzen, sondern auch der restlichen Grabfunde erklärt wurden, ist bis heute erhalten geblieben229. Eine Bestätigung für diese Annahme gibt es jedoch nicht. Ganz im Gegenteil, denn vor allem rechts des Rheins muss mit langen Laufzeiten gerechnet werden: Die Überprüfung der Münzvergesellschaftungen in rechtsrheinischen Gräbern hat erwiesen, daß die ost- und westgotischen Goldmünzen, die ‚pseudoimperialen‘ Nachprägungen und die byzan tinischen Kaisermünzen eine lange ‚Lebenszeit‘ von mehr als 100 Jahren haben konnten.230
228 Siegmund 1998, 199; Müssemeier et al. 2003, 81. 229 Siehe Siegmund 1998, 200. 230 Fischer 2001, 229. Jörg Drauschke 2009, 284 f. geht indes davon aus, dass mittels feinchronologi scher Untersuchungen (NR-/RL-/SD-Chronologie) festgestellt werden könne, ob es sich um alte oder neue Münzen handelt; die Zeitphasen sind aber keinesfalls „anhand unabhängiger Daten“ definiert: Die absoluten Daten beruhen ja bereits auf ausgewählten Münzfunden; vermeintliche Altstücke tra gen daher meist wenig zur Eingrenzung der Phasen bei. Zur Problematik der Münzdatierung in der Merowingerzeit siehe auch Martin 2008, 143–145.
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Insbesondere bei Münzen, die zu Schmuck (Ringen, Anhängern, etc.) umgearbeitet wurden, ist demnach Vorsicht walten zu lassen231. Es ist für den Einzelfall zu prüfen, ob eine Münze in einem Grab eine kurze oder lange Laufzeit aufweist; da die abso luten Datierungen aber meist schon an den Münzen hängen, die es zu prüfen gilt, führt dies auch nicht immer zum gewünschten Ergebnis, und ein Ausweg aus diesem Dilemma ist nicht in Sicht. Wie können wir mittels Münzen dennoch sicher datieren? Die Antwort muss schon aus methodischen Gründen lauten: Wir können es nicht, zumindest nicht mit hinreichender Sicherheit! Dies heißt allerdings nicht, dass es nicht versucht werden sollte. Man muss sich lediglich darüber im Klaren sein, dass die so herausgearbeite ten Jahreszahlen, insbesondere wenn die Spannweiten nur ein bis zwei Jahrzehnte auseinanderliegen, wie die Phasen der Relativchronologie ein Konstrukt darstellen, das nur näherungsweise die tatsächliche, aber nicht mehr fassbare Entwicklung der materiellen Kultur widergibt. Meist werden diese grundsätzlichen Einschränkungen zwar thematisiert, die notwendigen Schlüsse aber nicht gezogen. So gibt Frank Sieg mund für die NR-Chronologie zu bedenken, dass die „entwickelten Jahreszahlen [...] nur Schätzungen“ seien, wohingegen es einige Sätze später heißt: „Veränderungen an den Datierungsvorschlägen, die über ein Jahrfünft hinausgehen, würden das Ergeb nis für das 6. und 7. Jahrhundert stören, Verschiebungen um ein Jahrzehnt große Pro bleme bereiten.“232 Dass Verschiebungen von 5 bis 10 Jahren Probleme verursachen, liegt nicht zuletzt an der engmaschigen Phasengliederung. Für die kürzesten Phasen der NR-Chronologie liegen keine Münzfunde vor, die eine Eingrenzung auf 15 Jahre plausibel machen könnten233; das auf die Jahre um 535 dendrodatierte Grab 10 aus Arlon, das Frank Siegmund NR-Phase 5 (555–570) zurechnet234, widerspricht sogar explizit diesem Datierungsansatz. Wie lässt sich nun für das in dieser Arbeit vorgeschlagene relative Gerüst acht merowingerzeitlicher Phasen eine zumindest in Ansätzen plausible Absolutchronolo gie erarbeiten? Hierfür wird auf die mittlerweile umfangreiche Literatur zu münzfüh renden Gräbern der Merowingerzeit sowie in Teilen auf Datierungsvorschläge anderer Chronologiesysteme zurückgegriffen; da im Vergleich zu anderen korrespondenzana lytischen Modellen verhältnismäßig grobe Phasenlängen gewählt wurden, dürften Veränderungen oder Verschiebungen um fünf, zehn oder sogar zwanzig Jahre keine essentiellen Auswirkungen auf die Relativchronologie haben. Die derart entwickelten
231 Fischer 2001, 230–232. 232 Siegmund 1998, 203. 233 NR-Phase 5 (555–570) und NR-Phase 6 (570–585). Bei Siegmund 1998, 201 heißt es: „Die Nieder rhein Phase 6 setzt sich im Münzspektrum kaum wesentlich von der Phase 5 ab.“ Anders unterteilt die Franken AG diesen Zeitraum (vgl. Müssemeier et al. 2003, 76 f.). 234 Siegmund 1998, 201, 525.
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(im wahrsten Sinne des Wortes) Jahreszahlen verstehen sich daher mindestens mit einer Spannweite von ± 10 Jahren. Münzführende oder anderweitig absolut datierte Gräber sind an mehreren Stellen ausführlich zusammengestellt235. In Liste 6 sind daher nur 25 relevante münzdatierte Gräber aus den Korrespondenzanalysen aufgeführt. Für die Protomerowingerzeit liegen in Süddeutschland keine absoluten Daten vor; das Frauengrab aus Izenave in Westfrankreich ist mit einem t.p.q von 425236 und einer Bügelfibel mit geradem Fuß (Bügelfibel1) mit den Phasen 1 und 2 zu verbinden. Frank Siegmund verbindet mit NR-Phase 1 die Münzfunde aus Krefeld-Gellep Grab 2650 (t.p.q. 411) und Spontin (t.p.q. 407)237; der Beginn von Phase 1 nach 400 beziehungsweise innerhalb der ersten beiden Jahrzehnte des 5. Jahrhunderts dürfte somit wahrscheinlich sein238. Das Ende zu fixieren, gestaltet sich weitaus schwieriger: Das oft herangezogene Grab 126 aus Basel-Kleinhüningen weist nach Josef Fischer einen t.p.q. von 425 auf239; dies wider spricht der bisherigen Meinung, dass die Münzen zwischen 445 und 455 in Ravenna geprägt wurden240. Dennoch scheint die Laufzeit typischer Formen der frühen Mero wingerzeit mit der Mitte des 5. Jahrhunderts zu beginnen; gesichert ist dies bei der Diskussion um das Prägedatum der ravennatischen Münzen Valentinians III. aber keineswegs. Phase 2 dürfte also in den Jahrzehnten um die Jahrhundertmitte einsetzen. Grab 46 aus Rochefort legt mit einem t.p.q. von 474 und einer Schnalle mit nierenförmigen Beschlag eine Dauer der Phase bis an das Ende des 5. Jahrhunderts nahe; das Childe richgrab stützt diese Annahme241, sodass ein Enddatum zwischen 480/490 plausibel ist. Dass Funde aus Phase 3 auch etwa in dieser Zeit einsetzen, zeigen Grab 104 aus
235 Fischer 2001, 411–425 (Katalog); Siegmund 1998, 523–528 (Liste 12); Drauschke 2009, 297–317 (nur byzantinische Münzen); Koch 2001, 70–88; Legoux et al. 2009, 10 f. Grundlegend Werner 1935, 80–106. Eine Übersicht dendrodatierter Gräber aus Süddeutschland ist bei Billamboz/ Becker 2001 zu finden. Für Münzfunde aus Großbritannien siehe Hines/Bayliss 2013, 500–506. 236 Ursula Koch ging noch von einem t.p.q. 457 aus (weshalb SD-Phase 1 um 460 endet; vgl. Koch 2001, 71 f.). Renata Windler machte darauf aufmerksam, dass die von Ursula Koch angeführten Sili quen des Maiorian (457–461) nicht gesichert mit dem Frauengrab aus Izenave und der darin gefun denen Bügelfibel in Verbindung gebracht werden können (Windler 2012, 81). Auch Joseph F. Fischer führt das Grab unter dem t.p.q. 425 auf, obgleich er zwei argentei minuti auf Maiorian anführt [Fischer 2001, 412 (Katalog)]. 237 Siegmund 1998, 523. 238 Der Beginn von SD-Phase 1 um 430 ist erneut mit der Dauer einer Generation zu erklären. 239 Fischer 2001, 412. 240 Siegmund 1998, 523; Koch 2001, 72; Legoux et al. 2009, 10. Eine ähnliche Problematik ergibt sich bei den Gräbern der chronologie normalisée für die phase Protomérovingien: Arcy-Sainte-Restitute Grab 127 ist dort ebenfalls mit einem t.p.q. zwischen 445 und 455 angeführt; Josef Fischer führt auch dieses Grab unter einem t.p.q. von 425 [Fischer 2001, 412 (Katalog)]. 241 Siegmund 1998, 201, 523; Müssemeier et al. 2003, 74 f.
Ergebnisse
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Rittersdorf (t.p.q. 491) und Grab 80 aus Weimar, Nordfriedhof (t.p.q. 474)242; beide Gräber liegen aber außerhalb des Untersuchungsgebiets. In Anlehnung an die NRChronologie und die chronologie normalisée wird das Ende von Phase 3 zwischen 520/30 angesetzt243. Das oft angeführte Grab 12 aus Mengen (t.p.q. 518) wird von Josef Fischer erneut früher angesetzt, und zwar mit einem t.p.q. von 492244. Dessen unge achtet ist ein Ende zwischen 520/30 weiterhin plausibel: Darauf deuten sowohl Grab 126 aus Rheinsheim mit einem t.p.q. von 518 als auch das für Phase 4 anzusetzende Knabengrab unter dem Kölner Dom hin, das auf das Jahr 537 dendrodatiert ist245. Die kürzlich veröffentlichten 14C-Daten der Unterhachinger Grabgruppe stützen die Annahme einer Phase um 500246. Auch Lauchheim Grab 974, das mit einer Fünfknopfund Vogelfibel ein typisches Inventar der dritten Phase darstellt247, deutet nach bis herigen dendrochronologischen Untersuchungen auf eine Grablege nach 486 hin248. Auch für die mittlere Merowingerzeit liegen neben Arlon und dem Knabengrab unter dem Kölner Dom weitere Dendrodaten vor: Neudingen Grab 168 ist auf die Jahre 543±10 datiert und enthält mit je zwei Bügel- (Typ 9.1) und Scheibenfibeln (Typ D/E), einem Futteralkamm sowie Perlen der Kombinationsgruppe B typische Funde aus Phase 4249. Lauchheim Grab 787 kann auf die Jahre 557±10 eingegrenzt werden, ein Schlagdatum vor 567 gilt aber als unwahrscheinlich250; mit einer Bügelfibel des Typs 8.2 und S-Fibeln des Typs 3 ist es wie das Grab aus Neudingen in Phase 4 zu datieren. Ebenfalls dieser Phase ist Lauchheim Grab 768 zuzuweisen (über Scheibenfibeln und schildförmige Gürtelhaften251): Mit Dendrodaten zwischen 568±10252 deutet es ebenso wie das Kammergrab von Morken253 auf einen Wechsel von Phase 4 zu 5 zwischen 560 und 580 hin.
242 Rittersdorf Grab 104 ist über zwei Pferdchenfibeln (Tierfibel1), Weimar Grab 80 über Fünfknopfund frühe S-Fibeln mit Phase 3 zu verbinden. Siehe Koch 2001, 72; Legoux et al. 2009, 10; Fischer 2001, 414 (Katalog). 243 Siegmund 1998, 201. 244 Fischer 2001, 414 (Katalog). 245 Siegmund 1998, 201. Auch das bereits erwähnte Grab aus Arlon (Dendrodatum um 535) ist für Phase 4 anzuführen. 246 Siehe Haberstroh 2013. Die 14C-Daten beruhen auf Proben des Knochenmaterials. Für die aufge nommenen Gräber 9 und 10 liegt der 1σ-Bereich zwischen 433–537 (Grab 9) und 336–432 (Grab 10). Vor allem der tendenziell zu alte Bereich aus Grab 10 kann zu denken geben; mit 13,9 % Wahrschein lichkeit ist das Grab aber in die Jahre 476–534 zu datieren, was dem archäologischen Ansatz eher entgegenkommt. 247 Zu Lauchheim Grab 974 liegt mir der bisher unpublizierte Katalogauszug vor. 248 Billamboz/Becker 2001, 841. 249 Siehe Brendle 2005, 156–162. 250 Billamboz/Becker 2001, 840 f. 251 Zu Lauchheim Grab 768 liegt mir der bisher unpublizierte Katalogauszug vor. 252 Billamboz/Becker 2001, 839 f. 253 Vgl. Müssemeier et al. 2003, 78. In der RL-Chronologie markiert das Morkener Grab (t.p.q. 578) ebenfalls den Übergang von Phase 5 zu 6 um 580/90 (RL-Phase 6 entspricht weitestgehend Phase 5).
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Phase 5 umschreibt daher etwa das letzte Drittel des 6. und die ersten Jahrzehnte des 7. Jahrhunderts; im Männergrab 4 von Wallerstädten (t.p.q. um 600) finden sich mit einem leichten Breitsax und einer engzellig tauschierten Gürtelgarnitur typische Formen. Das auf das Jahr 606 dendrodatierte Kammergrab 1 aus Hüfingen ist eben falls mit Phase 5 zu verbinden254, die daher bis etwa 610/620 angedauert haben könnte. Die absolute Fixierung der spätmerowingerzeitlichen Phasen 6 und 7 gestaltet sich dagegen schwieriger. Manre Grab 63 ist mit einer flechtbandtauschierten Gürtel garnitur, einem schweren Breitsax und Saxscheidennieten Phase 6 zuzuordnen; es ist über einen merowingischen Triens ungefähr nach 640 zu datieren. Ebenfalls aus Manre liegt mit Frauengrab 59, das über bichrom tauschierte Schuhschnallen etwa Phase 7 zuzuordnen wäre, ein t.p.q. von ca. 660 vor255. Ein Übergang um 650/660 trägt diesen Daten am ehesten Rechnung. Die Dauer der siebten und der Übergang zur achten Phase sind mit noch grö ßeren Unsicherheiten behaftet. Zwar kamen mit dem Gräbern aus der Lauchheimer Siedlung ‚Mittelhofen‘ neue Dendrodaten hinzu256, oftmals fehlt es in der 2. Hälfte des 7. und im beginnenden 8. Jahrhundert aber schlicht an ausreichenden Beiga ben, die hierüber zu datieren wären. Grab 24 aus Lauchheim-Mittelhofen ist auf die Jahre 689±10 dendrodatiert und über die Bommelohrringe (Typ 6) gut mit Phase 7 zu verbinden257. Erwähnenswert ist Dreifachgrab 267 aus Doubs, das vier etwa um 680 geprägte Münzen enthält (Bestattung C): Die drei Bestattungen enthalten unter anderem eine bichrom tauschierte Gürtelgarnitur (Bestattung A), was eine insgesamt längere Laufzeit dieses Verzierungsstils nahelegt, als bisher aufgrund des Genera tionenkonzeptes angenommen wurde. Der Sax aus Bestattung C ist mit einer Klin genlänge von 49,5 cm und -breite von 4,6 cm nach dem Schema Jo Wernards knapp als Langsax anzusprechen, zeigt aber durchaus noch Charakteristika der schweren Breitsaxe258. Dies spricht für eine Datierung der Dreifachbestattung in die fortge schrittene Phase 7, vielleicht auch schon an den Beginn von Phase 8. Für den Übergang von Phase 7 zu 8 sind außerdem die Kinderbestattung aus Burg (Grab 4, t.p.q. 692)259 und Männergrab 33 aus Eltville (t.p.q. um 700)260 wichtig; letzteres ist bereits in Phase 8 zu datieren, sodass der Umbruch ungefähr um 700 anzusetzen ist. Das Ende typisch merowingerzeitlicher Funde wird etwa um die Mitte des 8. Jahrhunderts angenommen; da sichere absolutchronologische Anhaltspunkte fehlen, wird meist auf das Einsetzen der anglo-karolingischen Tierornamentik ver
254 Billamboz/Becker 2001, 848. 255 Siegmund 1998, 527; Legoux et al. 2009, 11; Fischer 2001, 423 (Katalog). 256 Billamboz/Becker 2001, 842–844. 257 Stork 1997, 307 Abb. 329; Billamboz/Becker 2001, 842. 258 Siehe Urlacher et al. 1998, 298 f., Pl. 24–25. 259 Siegmund 1998, 202 mit weiterer Literatur zum Grab. 260 Fischer 2001, 424; Siegmund 1998, 528; Stein 1967, Taf. 43,1–8. Für die Datierung in Phase 8 sind Klappmesser, Schnallen und Riemenzungen ausschlaggebend.
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wiesen261; dies kann jedoch nur einen ungefähren Richtwert darstellen. Meist variie ren die in der Literatur angesetzten Enddaten zwischen 730 und 750262, eine genauere Eingrenzung ist nach derzeitigem Stand nicht möglich.
261 Müssemeier et al. 2003, 81. 262 Siegmund 1998, 208 (um 740); Müssemeier et al. 2003, 81 (vor der Mitte des 8. Jh.); Stauch 2004, 46–52; Stein 1967, 104–110.
9 Zusammenfassung – Summary Unlängst konstatierte Frank Siegmund hinsichtlich bestehender Chronologien, das „grundlegend neue Entwürfe [...] stets breit und kritisch diskutiert“ und daher „aner kannte bestehende Systeme als breit überprüft und validiert gelten“263 könnten. Für die „Süddeutschland-Chronologie“264 konnte dies nicht in vollem Umfang bestätigt werden. Die Verbindung archäologischer Funde mit schriftlich überlieferten Ereignis sen hat trotz gegenteiliger Bekräftigungen265 erhebliche Auswirkungen auf die Chro nologie merowingerzeitlicher Grabfunde. Diese Vorgehensweise leitet dabei in einen Zirkelschluss zwischen archäologischer Chronologie und der beabsichtigten histori schen Interpretation über, der bei der Süddeutschland-Chronologie durch die unver öffentlichten Ergebnisse der Korrespondenzanalyse und das nachträgliche Umsortie ren der Kontingenztafeln nicht unmittelbar ersichtlich wird. Hinzu kommt ein nicht eindeutig definierter Generationenbegriff (Kap. 3.1), der im Sinne Karl Mannheims überhaupt erst eine (kultur-)historische Interpretation ermöglicht. Dabei wird außer Acht gelassen, dass archäologische Phasen, Stufen, Horizonte oder Generationen ausnahmslos wissenschaftliche Konstrukte darstellen. Phasen folgen beileibe nicht der Geschichte, sondern sind unter den spezifischen Gegeben heiten des jeweiligen Chronologiemodells zu beurteilen; dabei spielt neben der ange wendeten Methode zur Erstellung der Chronologie die Quellenlage sehr wohl eine gewichtige Rolle266. Archäologische Chronologien sind demnach keine eigenständi gen Quellen oder gar „ein historischer Befund“267, ganz im Gegenteil: Wie ein Chro nologiemodell beschaffen ist und wie exakt damit datiert werden kann, hängt nicht zuletzt von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ab, die es erstellt haben, und nicht von historischen Ereignissen, die eine vermeintliche Rückkopplung zu ermöglichen scheinen. Besonders deutlich zeigt sich dies bei den Süddeutschland-Phasen 3 und 4 (480–510 bzw. 510–530). Sie stehen in direktem Zusammenhang zum alemannischfränkischen Dualismus der Zeit um 500. Die Genauigkeit der Phasen hängt damit aber nicht von der archäologischen Quellenlage, sondern von der beabsichtigten histori schen Interpretation ab268: Die Franken besiegten 496/7 und 506 endgültig die Aleman nen, deren Oberschicht im Zuge der vernichtenden Niederlage das nördliche BadenWürttemberg verließ und südlich der Donau Zuflucht fand. Diese Interpretation ist nicht nur archäologisch anzuzweifeln, auch von historischer Seite werden diese Ereig
263 Siegmund 2012, 263. 264 Koch 2001, 43–88. 265 Koch 2001, 29; Siegmund 2012, 260. 266 Gänzlich anderer Meinung ist Siegmund 2012, 264. 267 Siegmund 2012, 263. Ähnlich Koch 2003, 248. 268 Diese Absicht ist bei Koch 2011, 4 besonders deutlich zu erkennen.
Zusammenfassung – Summary
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nisse zunehmend infrage gestellt (Kap. 3.2). Die Übertragung der Ereignisse auf das Süddeutschland-Chronologiemodell mündet so in einen Zirkelschluss: Die Datierung bestimmter als ‚alemannisch‘, ‚fränkisch‘ oder ‚thüringisch‘269 angesehener Funde soll die These einer Abwanderung der alemannischen und die Einwanderung einer neuen fränkisch-thüringischen Oberschicht stützen. Dabei beruht die Datierung bereits auf der Annahme, zu deren Bestätigung sie herangezogen wird. Besonders deutlich zeigt sich dies bei den Gräberfeldern von Wenigumstadt270 und Mainz-Hechtsheim271. In Wenigumstadt resultiert der vermeintliche Belegungs abbruch im Zuge der alemannischen Niederlage direkt aus der Übertragung der SDPhasen; in Mainz-Hechtsheim beginnt die Belegung hingegen erst mit ‚fränkischen‘ Funden in SD-Phase 4, ebenfalls ein Artefakt des verwendeten Chronologiemodells. Die Überprüfung der Korrespondenzanalyse offenbarte weitere Mängel der Süd deutschland-Chronologie (Kap. 3.4), sodass es notwendig war, ein neues Modell zu entwickeln (Kap. 4–8). Auf der Basis von 658 Gräbern und 318 Fundtypen konnten mittels zweier Kor respondenzanalysen acht Phasen (Abb. 28) für merowingerzeitliche Grabfunde aus Süddeutschland herausgearbeitet werden (Kap. 8.1), die einen Zeitraum vom Beginn des 5. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts umfassen (ca. 400–750). Sie lassen nicht nur historische Ereignisse unberücksichtigt, mit einer durchschnittlichen Phasenlänge von über 40 Jahren ist auch das eher problematische Generationenkonzept verwor fen. Durch die Veröffentlichung sämtlicher Ergebnisse aus den Korrespondenzana lysen (Gräberauswahl, Katalog der Fundtypen, Kontingenztafeln und Ordinations diagramme) dürfte die noch ausstehende breite und kritische Diskussion des hier vorgeschlagenen Modells nun deutlich leichter fallen.
Summary Recently, Frank Siegmund said that as „new basic chronological frameworks are widely and critically discussed [...] established canonical schemes have to be regarded as broadly reviewed and verified”272. This could not be approved in its entirety as far as the “Süddeutschland-Chronologie” is concerned273. Notwithstanding arguments to the contrary274 close ties between the archaeological and written record decisively inform the chronology of Merovingian-period grave goods. This approach, however, segues
269 Vgl. Kap. 3.3. 270 Stauch 2004. 271 Koch 2011. 272 Siegmund 2012, 263. See Zusammenfassung for the original quote in German; (loose) translation by the author. 273 Koch 2001, 43–88. 274 Koch 2001, 29; Siegmund 2012, 260.
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Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
into a circular argument between the archaeological chronology and the intended historical-political interpretation of the archaeological record, which is not evident in relation to the “Süddeutschland-Chronologie” as the results of the correspondence analysis have not been published, and the contingency tables of the seriation have subsequently been re-sorted. Beyond that, an idea of human ‘generations’, ambigu ously defined in terms of the sociologist Karl Mannheim, give substance to the (cul tural) historical interpretation of archaeological finds (chapter 3.1). Given that archaeological phases, horizons, or periods have to be regarded as the oretical constructs we have to admit that archaeological chronologies on no account follow historical events. Hence, we need to consider the particular circumstances of every chronological framework and, as a consequence, we have to include the applied method as well as the body of the archaeological record used to generate the frame work275. Accordingly, archaeological chronologies are not sources in and of them selves, and certainly cannot be regarded as “historical record”276. On the contrary, the nature, quality, and accuracy of a specific chronology largely depend on the scholar who developed the framework, not on alleged links to historical events. Phase 3 (AD 480–510) and phase 4 (AD 510–530) of the “Süddeutschland-Chro nologie” clearly imply such links as they are directly associated with a presumed dualism of Franks and Alamanni in the decades around AD 500. For this reason, the accuracy of these phases is not up to the archaeological record, but rather depends on the intended historical-political interpretation277: the ultimate defeat of the Alamanni by the Franks in AD 496/7 and subsequent flight of the Alamannic elite from north ern Baden-Württemberg in 506 seeking refuge south of the Danube. This particular reading has recently received critical scrutiny in archaeological and historical scholar ship casting doubt on its validity (chapter 3.2). Informing the “Süddeutschland-Chro nologie” this interpretation leads to a circular argument as the archaeological dating huringians278 is of those finds commonly associated with the Franks, Alamanni, or T thought to substantiate the assumed emigration of the Alamanni and the correspond ing immigration of the Frankish-Thuringian elite in southern Germany. And yet, the dating of these finds is based upon the very assumption now used to verify it. The early-medieval burial grounds of Wenigumstadt279 and Mainz-Hechtsheim280 illustrate these links between archaeological chronology and alleged political inter pretation: the assumed hiatus in Wenigumstadt in the course of the Alamanni being defeated by the Franks is due to the application of the “Süddeutschland-Chronologie”
275 Frank Siegmund advances a quite different view: Siegmund 2012, 264. 276 “Historischer Befund”: Siegmund 2012, 263. Cp. Koch 2003, 248. 277 See Koch 2011, 4 for this purpose. 278 Cp. Chapter 3.3. 279 Stauch 2004. 280 Koch 2011.
Zusammenfassung – Summary
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to this particular cemetery. In Mainz-Hechtsheim it rather seems to be the other way round as the use of the burial ground starts with phase 4 (AD 510–530) in the context of ‘Frankish’ finds, yet another ‘artefact’ of the applied chronological framework. The review of the correspondence analyses on which the “Süddeutschland-Chronologie” is based revealed further deficits (chapter 3.4), with the result that it was essential to develop a new chronological framework for southern Germany (chapters 4–8). Using two correspondence analyses based on 658 graves and 318 defined archae ological types it was possible to elaborate a framework consisting of eight phases (fig. 28) regarding Merovingian-period graves and grave goods in southern Germany, comprising the early-fifth through the mid-eighth centuries (chapter 8). Informed by neither documentary sources nor particular historical readings this framework con tains phases with averaged intervals of forty years and above, thus, disregarding the rather problematic idea of archaeological ‘generations’. By means of publishing all results relevant to and stemming from the correspondence analyses (graves, cata logue, contingency tables, CA plots) the pending wide and critical discussion of this framework should now be much more straightforward.
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160
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
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Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
161
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Personenregister Forscherinnen und Forscher* Ament, Hermann 12 f., 16 f., 27 f., 133, 140 f. Beilharz, Denise 28 f. Bierbrauer, Volker 33 Böhner, Kurt (1914–2007) 3 f., 11 f., 49 Brather, Sebastian 24 Brather-Walter, Susanne 75, 84 Christlein, Rainer (1940–1983) 11, 30, 33, 124 f. Eberl, Immo 23 f. Eggert, Manfred K. H. 59 Fischer, Josef F. 144 f. Freeden, Uta von 95, 99 Geuenich, Dieter 4, 23 f. Giesler, Jochen 13 Hakenbeck, Susanne 15 Hansen, Christina M. 45 Hübener, Wolfgang (1924–2015) 112 f., 115 Knaut, Matthias 75 Koch, Ursula 5 f., 10, 12, 24, 27, 29, 33, 40–42, 49, 51–53, 55, 65, 67–70, 73, 75, 79–83, 87 f., 91 f., 94 f., 100, 102, 104–106, 110, 112, 115, 117, 122, 126 f., 135, 137, 144 Krohn, Niklot 105 Legoux, René 16 Mannheim, Karl (1893–1947) 18, 20, 130, 148, 150 Martin, Max 13, 40 Müssemeier, Ulrike 14 Neuffer-Müller, Christiane 12 Nieveler, Elke 14
* ohne rein bibliografische Nennungen
Madsen, Torsten 53, 63 Menghin, Wilfried (1942–2013) 13, 106, 110 Parnes, Ohad 19 Périn, Patrick 16 Pinder, Wilhelm (1878–1947) 130 Plum, Ruth 14 Pöppelmann, Heike 14 Quast, Dieter 72 Roth, Helmut (1941–2003) 14, 75 Rupp, Cornelia 47 Sasse, Barbara 92 Schach-Dörges, Helga 29, 35 Schliz, Alfred (1849–1915) 10 Siegmund, Frank 10, 13, 14 f., 42, 47, 60, 83, 92, 117, 122, 134, 137 f., 140, 143 f., 148–150 Stauch, Eva 15, 50 f., 92–94, 124, 126 Stein, Frauke 21, 117, 141 Steuer, Heiko 129 Theune, Claudia 14, 27, 92 Thiry, Gertrud 83 Vallet, Françoise 16 Veeck, Walther (1886–1941) 10 Vielitz, Kathrin 88, 90 f. Wedder, Ulrike 19 Wernard, Jo 13, 112, 146 Werner, Joachim (1909–1994) 11 f., 41, 49 f., 74, 122, 140 Wieczorek, Alfried 13 Willer, Stefan 19
Personenregister
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Historische Personen Arbogast, comes von Trier (470er Jahre) 26 Beda Venerabilis, Mönch und Gelehrter (†735) 4 Childerich I., merow. König (†481/82) 17, 21, 26, 144 Childerich III., merow. König (reg. 743–751) 17 Chlodwig I., merow. König (reg. 481/2–511) 5 f., 17, 21–23, 25 f., 39
Karl Martell, frk. Hausmeier (†741) 17 Mark Aurel, röm. Kaiser (reg. 161–180) 3 Pippin II., der Mittlere, frk. Hausmeier (†714) 17 Pippin III., der Jüngere, frk. König (reg. 751–768) 17 Syagrius, magister militum (†486/87) 26 Theoderich d. Gr., ostrog. König (451/56–526) 3, 25, 27
Sachregister Häufig verwendete Begriffe wie (Süddeutschland-)Chronologie, Merowingerzeit und Korrespondenzanalyse sind nicht berücksichtigt. Alamannia 4, 6, 22–25, 36, 38 f., 41, 44 Alemannen 4–6, 8, 10, 22–30, 32–36, 38–40, 44, 46, 50 f., 95, 117, 148–150 Angelsachsen 4, 16 Ango 6, 22, 40, 116 f., 119 Archäologie, frühgeschichtliche 3 f., 10, 19 f., 22–24, 47 Axt allgemein 40 f., 52, 107, 117, 119, 136 Franziska 6, 22, 33, 40, 117, 119 Schaftloch 40 Barbaricum 3 Belegungsabbruch siehe Hiatus Bestimmtheitsmaß 54–56, 61–63, 65 Bernstein 92 f. Blechfibel 3 Bronzegeschirr, koptisches 49 Bügelfibel – allgemein 15, 22, 30, 33–37, 41–51, 65, 67–83, 88, 135–138, 144 f. – ein Knopf 72 f., 65, 70, 134 – drei Knöpfe 73, 135 – fünf Knöpfe 30, 34–37, 51, 68 f., 73–80, 135 f., 145 – nordischer Typ 82, 138 – sieben und mehr Knöpfe 74, 79–81, 137 f. – Typ Champlieu 41, 43 – Typ Großumstadt 70, 72 f. – Typ Hahnheim 22, 41 f., 74 – Typ Niederflorstadt 70, 72 f. – Typ Reutlingen 33–36 – Typ Rositz 44–46, 83, 136 Bügelknopffibel 82 Byzanz, byzantinisch 49, 95, 142, 144 Childerichgrab 17, 144 Chi-Quadrat-Verteilung 64 chronologie normalisée (inkl. Phasen) 41 f., 117, 119, 133, 136 f., 140, 142, 144 f. Cloisonné 49, 83–85, 112, 136 Damaszierung, Felderdamast 106 Dendrochronologie 3, 81, 142–146 Depotfund 30–33, 59 Eigenvektor 60–64, 139
Element, typologisches 60, 112 f. Elfenbein 105 Entscheidungsschlacht 4, 22 f. Ereignisgeschichte 4–6, 18, 21, 30 Ethnie, ethnisch 9, 50, 52, 44, 67 Feuerstahl siehe Taschenbügel Filigranverzierung 49, 85, 88–91, 138 f. Flachsbreche 105 Flechtbandmuster 15, 102, 112, 122, 139, 146 Franken, -reich 3–6, 8, 10 f., 17 f., 21–27, 29, 32–35, 38–41, 44 f., 49–52, 74, 117, 148–150 Fund, geschlossener 30, 33, 60, 94 Gehänge (Gürtel) 70, 102, 104 f. Generation, -enkonzept 8, 18–21, 29, 50 f., 95, 129 f., 137, 141 f., 144, 146, 148–151 gens 4 f. Gepiden 49 Germanen, germanisch 3, 39, 95, 99 Glas 14, 70, 84, 91, 93, 104, 128 Goldblattkreuz 49 Goldgriffspatha siehe Spatha, Goldgriff Goten 5 Graböffnung, -raub 88 Granat 84, 88, 90 f., 136 Gürtel – allgemein 11 f., 15, 68, 70, 100–104, 107 f., 109 f., 120–126, 130 f., 135–141, 145 f. – bichrom tauschiert 122, 139, 146 – flechtbandtauschiert 15, 122, 139, 146 – Hefteln/Haften 15, 100, 136 f., 145 – Typ Bern-Solothurn 11, 122 – Typ Bülach 11, 15, 122, 139 – vielteilige Garnituren 15, 120, 122–125 Gürtelbeschlag, Typ Weihmörting 110 Halsring 33, 96 Heidnisch 104 Hemmingen, Typ (Gräberfeld) 22, 27–29, 33 Hiatus, Belegungsabbruch 50 f., 149 f. Holz, -kasten 105 Hunnensturm 3 Kaiserzeit, römische 3 Kamm 51, 105, 126 f., 134 f., 140, 145
Sachregister
Kammergrab 22, 145 f. Karolinger, -zeit 17 f., 115, 125, 141 f. Keramik – allgemein 14, 70, 127 f., 135, 137 – Knickwandgefäße 22, 41 – Terra Nigra 134 Kerbschnittdekor 33–35, 37, 68, 75, 77, 80, 84, 91, 102, 139 Klappmesser 126, 141, 146 Kolbendorn, -schnalle 15, 136 f. Kombinationsstatistik 11 f., 59 f. Kombinationstabelle 5, 60 Kontingenztafel 5, 15, 53, 56, 60–66, 84, 129–131, 134 f., 139, 141, 149 f. Korrelationskoeffizient siehe Bestimmtheitsmaß Langobarden 3, 8, 11 f., 44 f., 47–50, 80 Lanze – allgemein 107, 115–118, 135–137, 141 – Typ Egling 117, 141 Limesfall 3 Markomannenkriege 3 Matrix 60 f. Merowinger, -reich 17, 22, 33 Migration, Wanderungen 3, 5, 8, 22, 24 f., 33, 36, 41, 44 f., 47, 49, 51, 72 f., 149 f. Miniaturfibel 30 Mitteldeutschland-Chronologie 45 Münzen, Münzchronologie 11, 41, 104, 142–146 Nadel 33, 70, 95, 98–100, 135 f., 139 Niederrhein-Chronologie, -Phasen 10, 13–15, 41 f., 83, 91, 112, 117, 119, 125, 133– 138, 140–145 Ohrring 52, 92, 95, 97, 99, 136, 139 f., 146 Ordinationsdiagramm 5, 9, 15, 55 f., 60–63, 65 f., 69, 79 f., 84, 87, 99, 110, 112, 117, 128, 130 f., 134 f., 139, 141, 149 Ostrogoten 3, 22, 25–27, 33 f., 38, 49, 95, 142 Parabeltest 59, 62 Paradigma 36, 52 Perlen – allgemein 13, 49, 52, 70, 92–95, 104, 126, 131, 145 – Amethyst 49 – Millefiori 49, 92 f., 104 f. – Kombinationsgruppen 92–95, 145 Plattierung 91, 107, 109, 122, 124, 139 f. Pressblech 85, 88–92, 104 f., 139 f. Rautenfibel 86, 136
165
Regressionsparabel 54 f., 61–63, 66 Reihengräberfeld, -kreis 44, 59, 133 Rheinland-Chronologie, -Phasen 6, 10, 13 f., 41 f., 83, 91, 106, 110, 112, 117, 119, 125, 133 f., 136–138, 140–142, 145 Riemenzunge 100, 102–104, 122, 124, 138–140, 146 Sax – allgemein 13, 107, 110–112, 137–141, 146 – Breitsax 110–112, 138 f., 146 – Kurzsax 110–112, 137 – Langsax 110–112, 141, 146 – Schmalsax 110 f. Scheibenfibel – allgemein 67, 85–92, 95, 136–139, 145 – Filigran 89, 91, 138 f. – Granateinlagen 88–91, 136 – Kerbschnitt 86, 91 – Pressblech 88 f., 92 – tauschiert 91, 95 – Vierpassform 86, 91 Schild, -buckel 107, 112–115, 137–139, 141 Schilddornschnalle 74, 102, 120, 129, 136 f. Schuhschnallen 102, 138, 146 Seriation 5, 15 f., 42, 45, 59–62, 129, 131, 133, 150 S-Fibel – allgemein 67, 74, 84–87, 134, 136–138, 145 – Typ Poysdorf 49 Spatha – allgemein 13, 106–110, 135, 137 f., 140 – Goldgriff 106, 108, 135 – Ortband 33, 106, 108, 135 – Pyramidenknopf 108–110, 140 Spathagurt siehe Wehrgehänge Spathaknauf – Typ Donzdorf-Wallerstädten 106 – Typ Eisenach-Sontheim 106, 140 – Typ Marktoberdorf-Mindelheim 107–109 – Typ Niedertraubling-Schretzheim 107 – Typ Weillohe-Untermassing 106, 140 Sporn 107, 125, 140 f. Taschenbügel 52, 107, 125, 136 Tauschierung 11, 15, 52, 88, 91, 95, 102, 104, 106 f., 109 f., 122, 124 f., 136, 138–140, 146 terminus ante quem 36 terminus post quem 3, 36, 49, 142, 144–146 Thüringer, -reich 3, 8, 24, 44–47, 52, 83, 149 f.
166
Vorschlag eines neuen Chronologiemodells
Tierfibel 86, 145 Tierkopfschnalle 100 f., 121, 134 Tierornamentik – Stil II 85, 87, 102, 122, 124, 139 f. – anglo-karolingisch 146 Typentafel 5–8, 12, 15, 50–53, 77 Vandalen 3, 5 Vierpassfibel siehe Scheibenfibel, Vierpassform Vinařice-Gruppe 72 Visigoten 4, 26, 142 Vogelfibel – allgemein 30, 52, 67, 83–85, 134, 136, 145 – Typ Vorges 136
Vogelkopffibel 44–48, 83 Vogelwirbelfibel 84, 136 Volk 23, 25 Völkerwanderung, -szeit 3, 5, 10 Wabenplattierung 123 f., 140 Wadenbindengarnitur siehe Schuhschnallen Wanderungen siehe Migration Webschwert 105 Wehrgehänge 109 f., 140 Wikingerzeit 4 Wirtel 70, 92 f., 104 f. Zangenfibel 44 f. Zellwerk siehe Cloisonné Zierscheibe 104 f., 138
Appendizes
Appendix I: Listen Liste 1: Sog. Depotfunde des „Schatzfundhorizontes“ vom Runden Berg bei Urach (Angaben nach Christlein 1974, 37 f.). Fundstelle
Jahr der Auffindung
Ort der Auffindung
Systematische Grabung
Anmerkung
A
1925
Osthang
Nein
bei der Anlage eines Weges aufge funden
D
1957
Osthang
Nein
beim Baumpflanzen am Osthang auf gefunden, Recherchen 1969 ergaben unterschiedliche Angaben bei den betreffenden Personen (auf mehreren m2 in ca. 20 cm Tiefe)
E
1957
Osthang
Nein
Wie bei Fund D
F
1957
Osthang
Nein
Wie bei Fund D
G
1957
Osthang
Nein
Wie bei Fund D
H
1957
Nordhang
Nein
bei der Anlegen eines Weges aufge funden
I
1970
Nordhang
Ja
bei Grabungen wurden die Vogelfibeln in 2 m Abstand zueinander gefunden
K
1970
Nordhang
Ja
bei Grabungen ca. 15 m von Fund I entfernt gefunden
Liste 2: Nachweis der Fundstellen der „Süddeutschland-Phasen“ 3 bis 5 (nach Koch 2001, 49–57, 64–68). Fundstelle
SD 3
SD 4
SD 5
1
Aldingen
ja
nein
nein
2
Altenerding
ja
ja
ja
3
Baden-Oos
ja
nein
nein
4
Barbing-Irlmauth
nein
ja
ja
5
Basel-Bernerring
nein
nein
ja
6
Basel-Gotterbarmweg
ja
nein
nein
7
Basel-Kleinhüningen
ja
ja
ja
8
Bietigheim
ja
nein
nein
9
Bischofsheim
nein
ja
nein
170
Appendix I: Listen
Fundstelle
SD 3
SD 4
SD 5
10
Bittenbrunn
nein
ja
ja
11
Blumenfeld
ja
nein
nein
12
Bolheim-Anhausen
nein
nein
ja
13
Bülach
nein
nein
ja
14
Deißlingen
nein
ja
ja
15
Ditzingen
ja
nein
nein
16
Eberfingen
nein
ja
ja
17
Eltheim
ja
nein
nein
18
Eltville
nein
ja
nein
19
Entringen
ja
nein
nein
20
Eschborn
ja
nein
ja
21
Fellbach-Schmiden
ja
nein
ja
22
Fridingen/Donau
ja
ja
ja
23
Fristingen
ja
nein
nein
24
Gelchsheim
nein
nein
ja
25
Graben-Neudorf
ja
nein
nein
26
Gültlingen
ja
nein
nein
27
Hailfingen
nein
ja
ja
28
Heidelberg-Kirchheim, Heuau
nein
nein
ja
29
Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker
ja
ja
nein
30
Heilbronn-Böckingen, Forchenweg
ja
nein
nein
31
Heilbronn-Böckingen, Zigeunerstock
nein
nein
ja
32
Heilbronn-Neckargartach
nein
nein
ja
33
Heilbronn-Sontheim
ja
nein
nein
34
Hellmitzheim
nein
nein
ja
35
Hemmingen
ja
ja
nein
36
Herbolzheim
nein
nein
ja
37
Herrenberg
ja
nein
nein
38
Herten
ja
nein
nein
39
Hugstetten
ja
nein
nein
40
Inzing, Gde. Hartkirchen
nein
nein
ja
Appendix I: Listen
Fundstelle
SD 3
SD 4
SD 5
41
Kelheim
nein
ja
ja
42
Kirchheim/Neckar
ja
nein
nein
43
Kleinlangheim
nein
nein
ja
44
Klepsau
nein
nein
ja
45
Kochertürn
ja
nein
nein
46
Lampertheim-Hofheim
nein
ja
ja
47
Lausanne
ja
nein
nein
48
Lörrach, Turmringerstraße
nein
ja
nein
49
Mackenheim
nein
nein
ja
50
Mahlberg
ja
nein
nein
51
Mainz-Bretzenheim
nein
ja
nein
52
Marktoberdorf
nein
nein
ja
53
Massenheim
ja
nein
nein
54
Mengen
ja
ja
nein
55
Nagold
ja
nein
nein
56
Neresheim
ja
ja
nein
57
Niedermörlen
nein
nein
ja
58
Niedernberg
ja
nein
nein
59
Opfingen
nein
ja
nein
60
Rheinsheim
nein
ja
nein
61
Sasbach
ja
nein
nein
62
Schleitheim-Hebsack
nein
ja
nein
63
Schretzheim
nein
ja
ja
64
Schwenningen/Neckar
nein
nein
ja
65
Sindelfingen
ja
nein
nein
66
Sontheim/Brenz
nein
nein
ja
67
Straubing, Bajuwarenstraße
nein
ja
nein
68
Straubing, Wittelsbacherhöhe
nein
ja
nein
69
Stuttgart-Münster
ja
nein
nein
70
Stuttgart-Stammheim
ja
nein
nein
71
Tiengen
ja
ja
nein
171
172
Appendix I: Listen
Fundstelle
SD 3
SD 4
SD 5
72
Unterthürheim
nein
ja
ja
73
Urach, Runder Berg
nein
ja
nein
74
Walheim
ja
nein
nein
75
Weihmörting
nein
nein
ja
76
Weilbach
nein
nein
ja
77
Weingarten
ja
ja
ja
78
Wenigumstadt
nein
nein
ja
79
Westheim
nein
nein
ja
80
Wiesbaden, Mainz-Kastell
nein
nein
ja
81
Wiesbaden-Biebrich
nein
ja
nein
82
Wittislingen
nein
nein
ja
83
Würzburg
nein
nein
ja
Liste 3: Aus dem Datensatz der „Süddeutschland-Chronologie“ iterativ oder zur Optimierung entfernte Gräber. Fundstelle
Grabnummer
Altenerding
128
Auingen
keine Grabnr.
Barbing-Irlmauth
21, 25, 32
Basel-Gotterbarmweg
15, 24
Basel-Kleinhüningen
167, 94, 230
Bietigheim
keine Grabnr.
Bittenbrunn
6
Deißlingen
23, 61
Ditzingen
keine Grabnr.
Eschborn
43
Fridingen/Donau
150
Groß-Umstadt
Grab v. 1898
Hammelburg
Grab v. 1937
Heidelberg-Kirchheim, Autobahn
3
Heilbronn-Böckingen, Forchenweg
2
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Heilbronn-Böckingen, Zigeunerstock
44
Hemmingen
1, 24, 50, 53
Kelheim
45
Kleinwallstadt
keine Grabnr.
Lausanne
keine Grabnr.
Lorch/Lauriacum
25/1953
Mackenheim
keine Grabnr.
Mössingen
Grab v. 1922
Neresheim
96, 149
Niedernberg
31
Pleidelsheim
65, 66, 75, 246
Urach, Runder Berg
Depotfund
Weil-der-Stadt
59
Weingarten
241, 416, 516, 693
Wenigumstadt
231
Kirchheim/Teck
109
Kirchheim/Ries
47
173
174
Appendix I: Listen
Liste 4: Aus dem Datensatz der „Süddeutschland-Chronologie“ iterativ oder zur Optimierung entfernte Typen. Bezeichnung nach Koch 2001
Beschreibung nach Koch 2001
CodeX1
silberner Haarpfeil, großer gegliederter Kopf
CodeX96a
konischer Becher schräg gerieft, enger Boden
CodeY10
Lanze, 30–40 cm, Ganztülle u. schmales Blatt
CodeY15
Schnalle, durchbrochenes Beschläg
CodeY16
Knaufhammerbartaxt, gerade Oberkante
CodeY28
Faltenglasschale
GCode10
breiter, doppelkonischer Topf, Rollrädchendekor
GCode16
doppelkonischer Topf, Zierrollrädchen
MCode10
Spatha, mehrbahniger Felderdamast
MCode36
Lanze, 22 cm, Schlitztülle, Rautenblatt
MCode51
Schildfessel mit Haken
MCode55
Saxscheidenniet, dünne Köpfe gebohrt
MCode75
Schnalle, profilierter verzierter Dorn
Appendix I: Listen
175
Liste 5: Nachweis der in die Korrespondenzanalysen (‚CA‘) eingearbeiteten Fundstellen und Gräber. Fundstelle
Grabnummer
Literatur
1
Aldingen
CA-Frauen: 15, 18 CA-Männer: 2, 7
Schach-Dörges 2004.
2
Altenerding
CA-Frauen: 31, 88, 91, 117, 146, 256, 289, 319, 343, 447, 485, 607, 618, 625, 646, 720, 773, 870, 878, 897, 934, 1237, 1276, 1299, 1332 CA-Männer: 92, 106, 409, 469, 492, 527, 575, 674, 704, 705, 706, 712, 724, 888, 932, 1033, 1063, 1284, P40, P42
Sage 1984; H. Losert/A. Pleter ski, Altenerding in Oberbayern. Struktur des frühmittelal terlichen Gräberfeldes und „Ethnogenese“ der Bajuwaren (Berlin u. a. 2003).
3
AschheimBajuwarenring
CA-Frauen: 166, 273
Gutsmiedl-Schümann 2010.
4
Aubing
CA-Männer: 82, 340, 582
H. Dannheimer, Das baiu warische Reihengräberfeld von Aubing, Stadt München. Monogr. Prähist. Staatsslg. München 1 (Stuttgart 1998).
5
Baden-Oos
CA-Männer: Grab v. 1876
Garscha 1970, Taf. 11.
6
Barbing-Irlmauth
CA-Frauen: 19, 31, 38 CA-Männer: 33, 34, 35, 36
Koch 1968.
7
Bargen
CA-Frauen: 5, 11, 14, 18, 30, 43 CA-Männer: 4
Koch 1982.
8
Basel-Bernerring
CA-Frauen: 16, 27, 42 CA-Männer: 3, 5, 9, 25, 30
Martin 1976.
9
Basel-Gotterbarmweg
CA-Frauen: 6, 10, 12, 13, 18, 20, Lehmann 2014; Vogt 1930. 22, 33 CA-Männer: 19, 32, 34
10
Basel-Kleinhüningen
CA-Frauen: 35, 75, 100, 101, 115, 120, 125, 126, 134 CA-Männer: 63, 67, 105, 195, 212A
Giesler-Müller 1992.
11
Berghausen
CA-Frauen: 88
Koch 1982.
12
Binningen
CA-Frauen: 7, 12
G. Fingerlin, Das alamannische Gräberfeld von Binningen im Hegau, Kr. Konstanz. Bad. Fundber. 22, 1962, 89–118; Garscha 1970, Taf. 20A.
176
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
13
Bischofsheim
CA-Frauen: 8
W. Schnellenkamp, Ein Gräber feld aus fränkischer Zeit in Bischofsheim bei Mainz. Mainzer Zeitschr. 31, 1936, 1–11.
14
Bissingen
CA-Männer: 10
Stein 1967, 220, Taf. 5.
15
Bittenbrunn
CA-Frauen: 51 CA-Männer: 13, 16, 19, 25, 29, 41
E. Pohl, Der Neuburger Stadtberg und sein Umfeld am Übergang von der Antike zum Mittelalter (4. bis 7. Jhdt.) aus archäologischer Sicht. In: K. H. Rieder/A. Tillmann (Hrsg.), Neuburg an der Donau. Archäologie rund um den Stadtberg (Buch am Erlbach 1993) 109–132.
16
Blumenfeld
CA-Männer: Grab v. 1885
Garscha 1970, Taf. 10A; Menghin 1983, Kat. Nr. 36.
17
Bolheim-Anhausen
CA-Frauen: 2/1911
H. Zürn, Katalog Heidenheim. Die vor- und frühgeschicht lichen Funde im Heimat museum. Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart A 3 (1957) Taf. 24.
18
Bopfingen
CA-Männer: 1
M. Knaut, Das Gräberfeld von Bopfingen (Ostalbkreis). In: A. Gut (Hrsg.), Die Alaman nen auf der Ostalb. Frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstot zingen. Arch. Inf. BadenWürttemberg 60 (Stuttgart 2010) 120–127.
19
Buchheim
CA-Frauen: 4/1932
Garscha 1970, 32 f.
20
Bülach
CA-Frauen: 4 CA-Männer: 32
Werner 1953.
21
Burghagel
CA-Frauen: 1
H. Dannheimer, Neue Reihen gräberfunde aus BayerischSchwaben. Bayer. Vorgeschbl. 25, 1960, 179–202.
22
Deißlingen
CA-Frauen: 16
Unveröffentlicht; siehe Koch 2001, 40, 55.
Appendix I: Listen
177
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
23
Dischingen
CA-Frauen: keine Grabnr.
Fundber. Schwaben N.F. 14, 1957, Taf. 58.
24
Donaueschingen
CA-Frauen: 53/82a
S. Buchta-Hohm, Das alaman nische Gräberfeld von Donau eschingen (Schwarzwald-BaarKreis). Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Würrtem berg 56 (Stuttgart 1996).
25
Donzdorf
CA-Frauen: 78 CA-Männer: 36, 48, 65, 66, 75, 80
E. M. Neuffer, Der Reihen gräberfriedhof von Donzdorf (Kreis Göppingen). Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. BadenWürrtemberg 2 (Stuttgart 1972).
26
Eberfingen
CA-Männer: 4, 5, 6, 7
F. Garscha, Ein neuer Alaman nenfriedhof in Eberfingen, Ldkrs. Waldshut. Bad. Fundber. 22, 1962, 165–178.
27
Egling
CA-Männer: Grab v. 1924
Stein 1967, 222 f.; Taf. 6.10–18.
28
Eichstetten
CA-Frauen: 1, 81, 85, 99, 131, 132, 133, 175, 270 CA-Männer: 46, 91, 127, 134, 169, 179, 185, 201, 207, 214, 215, 219, 220, 266, 268, 272
Sasse 2001.
29
Eltheim
CA-Frauen: 2
Koch 1968, Taf. 41.
30
Eltville
CA-Frauen: 144, 147, 184b CA-Männer: 7, 111, 546
Blaich 2006.
31
Enns
CA-Männer: keine Grabnr.
Stein 1967, 372–374 Abb. 69.
32
Entringen
CA-Männer: Grab v. 1904, Grab v. 1927
Menghin 1983, Kat. Nr. 5; G. Schmitt, Ein frühmero wingisches Einzelgrab bei Entringen, Gem. Ammer buch, Kr. Tübingen, Fundber. Baden-Württemberg 11, 1986, 359–380.
33
Eppstein
CA-Frauen: 288
Engels 2012.
34
Ergolding
CA-Männer: 244B
H. Koch, Frühmittelalterliche Adelsgräber aus Ergolding, Kreis Landshut (Büchenbach 2014).
178
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
35
Eschborn
CA-Frauen: 16, 18, 24, 29, 32, 40, 44 CA-Männer: 9, 11
Ament 1992.
36
Esslingen-Sirnau
CA-Frauen: 70 CA-Männer: 5
R. Koch, Katalog Esslingen. Die vor- und frühgeschichtlichen Funde im Heimatmuseum. Teil II: Die merowingischen Funde. Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart, R. A 14,2 (Stuttgart 1969).
37
Etting-Sandfeld
CA-Frauen: 23
Gairhos 2010.
38
Fellbach-Schmiden
CA-Frauen: 13, 24, 39 CA-Männer: 5, 7, 14
Roth 1982.
39
Flaach
CA-Frauen: 18, 21
Windler 2012.
40
Fridingen/Donau
CA-Frauen: 26, 152 CA-Männer: 11, 24, 136, 244, 257, 259
von Schnurbein 1987; Kokkotidis 1995.
41
Fristingen
CA-Männer: 5
Koch 2001, 65.
42
Geiselhöring
CA-Männer: 2/1904
Stein 1967, 227, Taf. 7.
43
Gelchsheim
CA-Frauen: 1
Haas 1989/90.
44
Giengen
CA-Männer: 2, 9, 10, 26, 29, 32, 35
P. Paulsen/H. Schach-Dörges, Das alamannische Gräberfeld von Giengen an der Brenz, Kreis Heidenheim. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Würt temberg 10 (Stuttgart 1978).
45
Graben-Neudorf
CA-Frauen: keine Grabnr.
J. D. Boosen, Ein alamanni sches Frauengrab des 5. Jahr hunderts von Graben-Neudorf, Kreis Karlsruhe. Fundber. Baden-Württemberg 10, 1985, 281–317.
46
GroßmehringStraßgwender
CA-Frauen: 87
Gairhos 2010.
47
Groß-Umstadt
CA-Männer: Grab v. 1951
J. Möller, Katalog der Grabfunde aus Völkerwande rungs- und Merowingerzeit im südmainischen Hessen (Star kenburg). Germ. Denkmäler Völkerwanderungszeit, R. B 11 (Stuttgart 1987) Taf. 54,1–4.
Appendix I: Listen
179
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
48
Gültlingen
CA-Männer: Grab v. 1889, Grab v. 1901
Quast 1993; Menghin 1983, Kat. Nr. 7.
49
Güttingen
CA-Frauen: 7, 38, 49
Fingerlin 1971.
50
Hailfingen
CA-Frauen: 218, 262, 338, 361, 405, 417b, 435 CA-Männer: 227, 269, 411, 424, 447
H. Stoll, Die Alamannengräber von Hailfingen in Württemberg. Germ. Denkmäler Völkerwan derungszeit 4 (Berlin 1939).
51
Hammelburg
CA-Männer: Grab v. 1895
Koch 1967, Taf. 25–26; Menghin 1983, Kat. Nr. 21.
52
Heidelberg-Kirchheim, Heuau
CA-Frauen: 47, 56 CA-Männer: 83, 138
G. Clauß, Reihengräberfelder von Heidelberg-Kirchheim. Bad. Fundber. Sonderh. 14 (Karlsruhe 1971).
53
Heidelberg-Neuenheim
CA-Frauen: keine Grabnr.
Roeren 1960, 247 Nr. 21; Theune 2004, Liste 5 (S. 444).
54
HeidenheimGroßkuchen, Gassenäcker
CA-Frauen: 22 CA-Männer: 17, 21
A. Heege, Grabfunde der Merowingerzeit aus Heiden heim-Großkuchen. Materialh. Vor- u. Frühgesch. BadenWürttemberg 9 (Stuttgart 1987).
55
HeidenheimGroßkuchen, Pfaffensteig
CA-Frauen: 1a CA-Männer: 6
Siehe Nr. 54.
56
Heilbronn
CA-Frauen: 2
Veeck 1931, 217; Koch 1994, 54 f.; Koch 2001, 54 f.
57
Heilbronn-Böckingen, Forchenweg
CA-Frauen: 1
Koch 1993, 34 Abb. 38.
58
Heilbronn-Böckingen, Klammenäcker
CA-Männer: keine Grabnr.
Koch 1993, 12 f.; Koch 2001, 63 f.
59
Heilbronn-Horkheim
CA-Männer: 39
U. Koch, Franken in Heilbronn. Archäologische Funde des 6. und 7. Jahrhunderts. Museo 8 (Heilbronn 1994) 42 f. Abb. 48; Koch 2001, 69.
60
HeilbronnNeckargartach
CA-Frauen: keine Grabnr.
U. Koch, Franken in Heilbronn. Archäologische Funde des 6. und 7. Jahrhunderts. Museo 8 (Heilbronn 1994) 15 Abb. 9; Koch 2001, 55 f., Liste 1 (12.1.3) Nr. 21–22 (S. 536).
180
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
61
Hellmitzheim
CA-Frauen: 2
Dannheimer 1962, Taf. 74.
62
Hemmingen
CA-Frauen: 11, 14, 20, 35, 36, Müller 1976. 51, 52, 59 CA-Männer: 2, 15, 21, 25, 29, 32
63
Herbolzheim (Heilbronn)
CA-Frauen: 17 CA-Männer: 11, 19
U. Koch, Das fränkische Gräberfeld von Herbolzheim, Kreis Heilbronn. Fundber. Baden-Württemberg 7, 1982, 387–474.
64
Herbrechtingen
CA-Frauen: keine Grabnr.
Siehe Walter 2008, Fundliste A9 Nr. 16 (S. 222).
65
Herrenberg
CA-Frauen: 6
Fundber. Schwaben N.F. 18/2, 1967, Taf. 138.
66
Herten
CA-Frauen: 17, 56
Garscha 1970, Taf. 14C; 15B.
67
Hintschingen
CA-Männer: 14
Garscha 1970, Taf. 21–22; Menghin 1983, Kat. Nr. 151.
68
Hockenheim
CA-Männer/Frauen:2 CA-Männer: 22
KOCH 1999, 155 (Grab 2); Gropengießer 1976.
69
Horb-Altheim
CA-Frauen: 65 CA-Männer: 31, 37, 52, 60, 66
Beilharz 2011.
70
Hüfingen
CA-Frauen: 53, 268, 299
Vgl. Koch 2001, 42 bes. Anm. 111.
71
Hugstetten
CA-Frauen: 2
Garscha 1970, 167 f.; Taf. 50,4a–b; 83, 3.
72
Hundsbach
CA-Frauen: Grab v. 1925
Koch 1967, Taf. 28.
73
Inzing
CA-Frauen: 85
M. Bertram, Die frühmittel alterlichen Gräberfelder von Pocking-Inzing und Bad Rei chenhall-Kirchberg. Bestands kat. Mus. Vor- u. Frühgesch. Berlin 7 (Berlin 2002).
74
Kahl/Main
CA-Männer: 213
Siehe Theune 2004, Liste 5 (S. 446).
75
Kelheim
CA-Frauen: 32, 41, 44 CA-Männer: 42
KOCH 1968, Taf. 21; 24–26; Menghin 1983, Kat. Nr. 83 (Grab 42).
76
Kirchheim/Neckar
CA-Frauen: Grab v. 1964
Koch 2001, 51.
Appendix I: Listen
181
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
77
Kirchheim/Ries
CA-Frauen: 34, 117, 131, 326, 438 CA-Männer: 3, 39, 42, 50, 54, 74, 118, 168, 190, 226, 324, 363, 389, 411, 414
Neuffer-Müller 1983.
78
Kirchheim/Teck
CA-Frauen: 85 CA-Männer: 134
F.-O. Däcke, Das frühmittel alterliche Gräberfeld von Kirchheim/Teck Flur „Rauner“. Die Ausgrabungen von 1970 (Marburg 2001).
79
Kleinlangheim
CA-Frauen: 175, 226
Ch. Pescheck, Das fränki sche Reihengräberfeld von Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen, Nordbayern. Germ. Denkmäler Völkerwanderungszeit, R. A 17 (Berlin 1996).
80
Klengen
CA-Frauen: 3, 9 CA-Männer: 10
Brather/Friedrich 2013.
81
Klepsau
CA-Frauen: 1, 4, 7, 10, 12, 15, 23, 25, 29, 33, 36, 50 CA-Männer: 6, 8, 9, 13, 24, 51
Koch 1990.
82
Kocherthürn
CA-Frauen: keine Grabnr.
R. Roeren, Ein münzdatier ter Grabfund der frühen Merowingerzeit aus HeilbronnBöckingen. Fundber. Schwa ben N.F. 16, 1962, 131–133, Abb. 3.
83
Krautheim
CA-Frauen: 4
Koch 1967, Taf. 52.
84
Lampertheim-Hofheim
CA-Männer: 1, 3
Wie Nr. 47, Taf. 61–62.
85
Lauchheim
CA-Frauen: 9, 66, 200, 204, 787, Bisher unpubliziert. 974, 1007, 1010
86
Lenting
CA-Männer: Grab v. 1955
Bayer. Vorgeschbl. 22, 1957, 138; Koch 2001, 64.
87
Leonberg-Eltingen
CA-Frauen: keine Grabnr.
Fundber. Baden-Württemberg 8, 1983, Taf. 220A.
88
Lörrach, Turmringerstr.
CA-Frauen: Grab (?) v. 1887/1899
Garscha 1970, Taf. 16A.
182
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
89
Mahlberg
CA-Frauen: keine Grabnr.
Fundber. Baden-Württem berg, 8, 1983, Taf. 224–226; G. Finger lin, Ein reiches alamannisches Frauengrab aus Mahlberg in der südlichen Ortenau. Arch. Nachr. Baden 1979, 26–31.
90
Mainz-Bretzenheim
CA-Männer: keine Grabnr.
Siehe Theune 2004, Liste 5 (S. 451).
91
Mainz-Greiffenklaustr.
CA-Männer: 1
Siehe Theune 2004, Liste 5 (S. 451 f.)
92
Mainz-Hechtsheim
CA-Frauen: 60
Koch 2011.
93
Mainz-Kostheim
CA-Männer: keine Grabnr.
Siehe Theune 2004, Liste 5 (S. 452).
94
MannheimVogelstang
CA-Frauen: 312
Koch 2007, 272 Abb. 81.
95
Marktoberdorf
CA-Frauen: 16, 59, 106, 114, 215, 216 CA-Männer: 20, 22, 34, 66, 67, 69, 85, 97, 131, 141, 183 ,187, 190, 191, 196, 197, 209, 214, 221
Christlein 1966.
96
Massenheim
CA-Frauen: keine Grabnr.
H. Schoppa, Merowingische Frauengräber. Prähist. Zeit schr. 34/35, 1949/ 50, 1953, Taf. 16,1–12.
97
Mauern
CA-Männer: Grab 1 (1902)
Stein 1967, 237, Taf. 14,10–12.
98
Mengen
CA-Frauen: 11, 12, 811 CA-Männer: 23, 30, 40
Walter 2008.
99
Merdingen
CA-Frauen: 139, 140, 145
Fingerlin 1971.
100
Mindelheim
CA-Männer: 54
Werner 1955.
101
Möhringen
CA-Männer: 3
A. Röhrig-Schierbaum, Ein neues frühmerowingerzeit liches Kriegergrab bei Möhrin gen, Stadt Tuttlingen. Arch. Ausgr. Baden-Württemberg, 1992, 227 Abb. 161.
Appendix I: Listen
183
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
102
Müdesheim
CA-Frauen: 44, 46
Ch. Pescheck, Neue Reihen gräberfunde aus Unterfranken. Kat. Prähist. Staatsslg. 21 (Kallmünz 1983) Taf. 23–24.
103
Munningen
CA-Frauen: keine Grabnr.
K. Böhner, Die Alamannen im Ries. In: Führer vor- und frühgesch. Denkmäler 40 (Mainz 1979) 210 Abb 6.
104
Nagold
CA-Frauen: 1, 2
Blaich 1999.
105
Nassenfels
CA-Männer: 5
Stein 1967, Taf. 17.2–4.
106
Neresheim
CA-Frauen: 49, 148 CA-Männer: 45
Knaut 1993.
107
Neudingen
CA-Frauen: 168
Brendle 2005.
108
Niedermörlen
CA-Frauen: 7/1949
Koch 2001, 56 mit Literatur.
109
Niedernberg
CA-Frauen: 1/1961, 8, 11, 24, 40 CA-Männer: 7, 19
Ch. Pescheck, Das fränkische Reihengräberfeld Niedernberg am Main. Aschaffenburger Jahrb. 8, 1984, 15–120.
110
Niederstotzingen
CA-Männer: 9, 12a
P. Paulsen, Alamannische Adelsgräber von Niederstot zingen. Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart A 12 (Stuttgart 1967).
111
Opfingen
CA-Männer: 91/1
Ch. Bücker/M. Hoeper, Ein Kriegergrab des 5. Jahrhun derts n. Chr. aus Opfingen, Stadt Freiburg i. Br. Fundber. Baden-Württemberg 18, 1993, 325–342.
112
Peigen
CA-Frauen: 97
U. von Freeden/D. Lehmann, Das frühmittelalterliche Grä berfeld von Peigen, Gem. Pils ting, Lkr. Dingolfing-Landau. Arch. Landkr. DingolfingLandau 2 (Landau 2005).
113
Pfakofen
CA-Frauen: 209
N. Lohwasser, Das frühmittel alterliche Reihengräberfeld von Pfakofen. Materialh. Bayer. Arch. 98 (Kallmünz/ Opf. 2013).
114
Pflaumheim
CA-Frauen: 1/1960
Koch 1967, Taf. 16–18.
184
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
115
Pleidelsheim
CA-Frauen: 1/1967, 2, 4, 5, 6, 9, Koch 2001. 17, 20, 32, 47, 49, 61, 63, 81, 89, 93, 94, 108, 110, 114, 115, 126, 128, 139, 140, 141, 149, 155, 165, 196, 200, 211, 220, 226, 250 CA-Männer: 1/1964, 13, 14, 15, 27, 40, 42, 44, 46, 60, 64, 68, 71, 74 ,76, 78, 83 ,91 ,95, 102, 103, 104, 111, 113, 116, 120, 125, 127, 231, 232, 244
116
Pliening
CA-Männer: 151
S. Codreanu-Windauer, Pliening im Frühmittelalter. Bajuwarisches Gräberfeld, Siedlungsbefunde und Kirche. Materialh. Bayer. Vorgesch., R. A 74 (Kallmünz/Opf. 1997).
117
Renningen
CA-Frauen: 5
S. Arnold, Alamannische Gräber des 5. Jahrhunderts auf dem Renninger Kirchplatz. In: Arch. Inf. BadenWürttemberg 19 (Stuttgart 1991).
118
Rheinsheim
CA-Frauen: 126
F. Wielandt, Ein fränkischer Triens aus Rheinsheim, Ldkrs. Bruchsal. Bad. Fundber. 18, 1948/50, 105–107.
119
Schleitheim-Hebsack
CA-Frauen: 363, 455 CA-Männer: 119
Burzler et al. 2002.
120
Schretzheim
CA-Frauen: 22, 23, 26, 33, 36, 40, 53, 54, 70, 126, 133, 145, 146, 182, 197, 206, 233, 247, 250, 251, 258, 282, 300, 305, 320, 336, 393, 399, 426, 448, 472, 502, 513, 529, 541, 586, 615, 628, 226b, 583a CA-Männer: 3, 25, 41, 74 ,127, 155, 214, 215, 245, 246, 274, 301, 324, 345, 370, 371, 378, 391, 394, 414, 482, 486, 535, 556, 580, 613, 616, 621, 622, 623, 630
Koch 1977.
Appendix I: Listen
185
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
121
Schwanfeld
CA-Männer: keine Grabnr.
Ch. Pescheck, Die wichtigsten Bodenfunde und Ausgrabun gen des Jahres 1971. Franken land N.F. 23, 1971, 215–241.
122
Schwenningen/Neckar
CA-Frauen: keine Grabnr.
G. Oehmichen/G. WeberJenisch, Die Alamannen an der Neckarquelle. Das frühmit telalterliche Gräberfeld von Schwenningen „Auf der Lehr“. Arch. Inf. Baden-Württemberg 35 (Stuttgart 1997); Veeck 1939.
123
Seinsheim
CA-Frauen: 2
Koch 1967, 162 Taf. 37.
124
Sindelfingen
CA-Frauen: Grab v. 1894
D. Ade-Rademachen, Ein reiches alamannisches Frauen grab der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts aus Sindelfin gen. In: Opvscvla. Festschr. Franz Fischer (Tüningen 1987) 165–189.
125
Sindelsdorf
CA-Frauen: 107
H. u. M. Menke, Das frühmit telalterliche Gräberfeld von Sindolvesdorf/ Sindelsdorf, Lkr. Weilheim-Schongau. Materialh. Bayer. Arch. 99 (Kallmünz/ Opf. 2013).
126
Sontheim/Brenz
CA-Frauen: 62, 91, 141, 174, 178 CA-Männer: 11, 72
Ch. Neuffer-Müller, Ein Reihen gräberfriedhof in Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim). Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart, R. A 11 (Stuttgart 1966).
127
StraubingBajuwarenstr.
CA-Frauen: 150, 257, 266, 432, 450, 465, 803
H. Geisler, Das frühbairi sche Gräberfeld StraubingBajuwarenstraße I. Katalog der archäologischen Befunde und Funde. Internat. Arch. 30 (Rahden/ Westf. 1998).
128
StraubingWittelsbacherhöhe
CA-Frauen: 2
Koch 1968, Taf. 78.
129
Stuttgart-Münster
CA-Frauen: keine Grabnr.
Fundber. Schwaben N.F. 12, 1952, 118 Taf. 27,1; vgl. Theune 2004, Liste 5 (S. 458).
186
Appendix I: Listen
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
130
Stuttgart-Stammheim
CA-Männer: 7
Fundber. Schwaben N.F. 14, 1957, 214 Taf. 32D, 33.
131
Thalmässing
CA-Frauen: 17
Dannheimer 1962, Taf. 29.
132
Thüngersheim
CA-Frauen: Grab v. 1863
Koch 1967, Taf. 29.
133
Tiengen
CA-Frauen: 1/1911, 6
Garscha 1970, Taf.16B; 9B.
134
Unterhaching
CA-Frauen: 9, 10
B. Haas-Gebhard (Hrsg.), Unterhaching. Eine Grab gruppe der Zeit um 500 n. Chr. bei München. Abhandl. u. Bestandskat. Arch. Staatsslg. 1 (München 2013) 198–200.
135
Unterschneidheim
CA-Männer: 2
M. Knaut, Alamannische Grabfunde von Unterschneid heim, Ostalbkreis. Fundber. Baden-Württemberg 13, 1988, 719–740.
136
Unterthürheim
CA-Frauen: 6/1889, 39, 51/52, 76, 201 CA-Männer: 214
Ch. Grünewald, Das alamanni sche Gräberfeld von Unterthür heim, Bayerisch-Schwaben. Materialh. Bayer. Vorgesch., R. A 59 (Kallmünz 1988).
137
Viernheim
CA-Männer: 11
Wie Nr. 47, Taf. 115.
138
Walda
CA-Frauen: Grab A/Grab7
Stein 1967, 254, Taf. 84,8.12–13.
139
Walheim
CA-Frauen: keine Grabnr.
Veeck 1931, 188.
140
Wallerstädten
CA-Männer: 4
Menghin 1983, Kat. Nr. 125.
141
Weihmörting
CA-Frauen: 33
H. Zeiß, Das Reihengräber feld von Weihmörting, B.-A. Passau. Bayer. Vorgeschbl. 12, 1933, Taf. 1,4.
142
Weilbach
CA-Frauen: 17
H. Schoppa, Die fränkischen Friedhöfe von Weilbach, MainTaunuskreis. Veröff. Landesamt Kulturgesch. Bodenalt. Wies baden 1 (Wiesbaden 1959).
Appendix I: Listen
187
Fundstelle
Grabnummer
Literatur
143
Weingarten
CA-Frauen: 66, 111, 113, 141, Roth/theune 1995. 153, 161, 178, 215, 242, 317, 413, 414, 481, 507, 567, 615, 668, 676, 711, 775 CA-Männer: 11, 12, 61, 62, 132, 136, 238, 362, 385, 419, 423, 478, 495A, 510, 595, 616, 619, 654, 681, 789B
144
Wenigumstadt
CA-Frauen: 31 CA-Männer: 141
Stauch 2004.
145
Westheim
CA-Frauen: 60 CA-Männer: IX, X
Dannheimer 1962, Taf. 34.
146
Wettelsheim
CA-Männer: 1
Dannheimer 1962, 186 f.; Menghin 1983, Kat. Nr. 142.
147
Wiesbaden-Biebrich
CA-Männer: keine Grabnr.
F. Kutsch, Frühfränkisches Grab aus Biebrich. Germania 5, 1921, 27–34.
148
Wiesbaden, MainzKastel
CA-Männer: keine Grabnr.
Roeren 1960, Nr. 67a; Menghin 1983, Kat. Nr. 93.
149
WiesbadenSchwalbacher Str.
CA-Frauen: keine Grabnr.
Roeren 1960, Nr. 67b.
150
Wiesloch
CA-Männer: keine Grabnr.
Stein 1967, Taf. 39,18–21).
151
Wittislingen
CA-Männer: 4
H. Dannheimer, Neue Reihen gräberfunde aus BayerischSchwaben. Bayer. Vorgeschbl. 25, 1960, 192 f. Abb. 7–8.
152
Würzburg
CA-Frauen: 2
J. Lenssen/L. Wamser (Hrsg.), 1250 Jahre Bistum Würzburg. Begleitband zur Ausstel lung (Würzburg 1992) 90 f. Abb. 6–7.
153
Wyhl
CA-Männer: 22
G. Fingerlin, Das völkerwande rungszeitliche Gräberfeld von Wyhl am Kaiserstuhl (Ober rhein). In: Landesarchäologie. Festschr. Dieter Planck Forsch. u. Ber. Baden-Württemberg 100 (Stuttgart 2009).
188
Appendix I: Listen
Liste 6: Relevante münzführende Gräber aus den Korrespondenzanalysen (das Geschlecht ist in Klammern angegeben). Grab
Dat.
Jüngste Münze(n)
t.p.q.
Kommentar
Basel-Gotterbarmweg 6 Phase 2 (w)
Siliqua (?), Iovinus
411
Basel-Kleinhüningen 126 (w)
Phase 2
1 Siliqua Theodo sius‘ II, 16 Siliquen Valentinians III.
425 oder 445/ 455?
Geöst, frisch bis leicht abgenutzt
Tiengen 1/1911 (w)
Phase 3
1 Münze, wahrschein lich Valentinians III. (424–455)
424?
Geöst
Graben-Neudorf (w)
Phase 3
Siliqua, Constantinus III.
408
Geöst, stark abge griffen (Münzgehänge)
Mengen 12 (w)
Phase 3
5 Halbsiliquen des 492 Anastasius & 2 Halbsili oder quen des Justinus I. 518?
Geöst (Münzgehänge)
Aldingen 7 (m)
Phase 3
„Argenteus minutus“ 457 nach einer Silbermünze (vor des Maiorian 486?)
(in Gallien vor 486; s. Koch 2001, 85)
Rheinsheim 126 (w)
Phase 4
Triens, Visigoten, nach Justinus I.
518
Fridingen 150 (w)
Phase 4
Halbsiliqua des Theoderich
492
Nachprägung (Anhänger)
Pleidelsheim 89 (w)
Phase 4
Viertelsiliqua des Justinian I.
527 nach 540?
nach Koch 2001, zw. 540/552 geprägt
Klepsau 13 (m)
Phase 4
Triens, Ostrogoten, Athalarich und Theoda hat (leicht abgenutzt)
527
leicht abgenutzt
Klepsau 33 (w)
Phase 5
Triens, Ostrogoten, Athalarich und Theodahat
527
Frisch, geöst, eingefasst
Straubing-Bajuw.str. 257 (w)
Phase 5
Solidus, Justinian I.
527
geöst
Sontheim/Brenz 174 (w)
Phase 5
Triens, Justinian I.
527
frisch
Dischingen (w)
Phase 5
Solidus, einseitiger Abschlag der Vorder seite nach Justinian I.
538
frisch, geöst
Appendix I: Listen
189
Grab
Dat.
Jüngste Münze(n)
t.p.q.
Kommentar
Unterthürheim 6/1889 (w)
Phase 5
Solidus, Justinian I.; Halbsiliqua, Justinian I.
552
leicht abgenutzt
Thalmässing 17 (527–565) (w)
Phase 5
Triens, Justinian I.
527
leicht abgenutzt, Nachprägung
Basel-Bernerring Grab 25 (m)
Phase 5
Halbsiliqua, Langobar den nach Justinian I.
ca. 568?
abgenutzt
Herbrechtingen (w)
Phase 5
6 Trienten, Abschläge der VS einer Nachprä gung nach Justinian I.
527
Nachprägung, geöst, frisch
Eltville 184b (w)
Phase 5
Viertelsiliqua, Justinian I.
540
Kirchheim u. Teck 85 (w) Phase 5
2 Tremisses nach Justi nus II.
565
Klepsau 4 (w)
Phase 5
3 Trienten, Nachprä gung nach Justinian I.; Triens, Nachprägung nach byzantinischem Vorbild; Triens, Ostro goten, Athalarich und Theodahat; Triens, Ostrogoten, Baduila
549
Geöst, tlws. einge fasst
Aschheim-Bajuwarenr. 166 (w)
Phase 5
Solidus des Justinian I.
527
Nachprägung Abdruck VS), geöst (Anhänger)
Aschheim-Bajuwarenr. 221 (w)
Phase 5
2 Münzen des Justinian I.
527
Nachprägung Abdruck VS), geöst (Anhänger)
Wallerstädten 4 (m)
Phase 5
Triens, Nachprägung nach byzantinischem Triens
um 600?
Fast frisch
Hintschingen 14 (m)
Phase 7
Solidus, Justinus II.
565
gefaßt (Fingerring), sehr stark abgenutzt
-2
-1
-2
0 0
1
2
3
R² (Gräber) = 0,9886 R² (Typen) = 0,9901
4
5
Poly. (Gräber)
Poly. (Typen)
Gräber
Typen
Diagramm 1: Endergebnis der Korrespondenzanalyse der Frauengräber mit Regressionsparabeln und Bestimmtheitsmaß (Gräber & Typen).
-3
2
4
6
8
10
CA Frauen: Gräber & Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
-1,5
-1
-0,5
-2
-1,5
-1
-0,5
0
0,5
1
R² (Gräber) = 0,9806 R² (Typen) = 0,9837
1,5
2
Poly. (Gräber)
Poly. (Typen)
Gräber
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 2: Endergebnis der Korrespondenzanalyse der Männergräber mit Regressionsparabeln und Bestimmtheitsmaß (Gräber & Typen).
-2
0
0,5
1
1,5
2
2,5
CA Männer: Gräber & Typen
191
-2
-1
-2
-1
0 0
1
2
3
Diagramm 3: Endergebnis der Korrespondenzanalyse der Frauengräber mit Eintragung der Phasenzuweisung (Gräber).
-3
1
2
3
4
5
6
7
8
9
CA Frauen: Phasengliederung (Gräber)
4
5
=7
=6
=5
=4
=3
=2
=1
192 Appendix II: Ordinationsdiagramme
-1,5
-1
-0,5
-2
-1,5
-1
-0,5
0
0,5
1
1,5
2
=8
=7
=6
=5
=4
=3
=2
=1
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 4: Endergebnis der Korrespondenzanalyse der Männergräber mit Eintragung der Phasenzuweisung (Gräber).
-2
0
0,5
1
1,5
2
2,5
CA Männer: Phasengliederung (Gräber)
193
Diagramm 5: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Bügelfibeltypen.
Bügelfibel1
CA Frauen: Bügelfibeln
Bügelfibel
Typen
194 Appendix II: Ordinationsdiagramme
0
0,5
1
Armbrustfibel
CA Frauen: Bügelfibeln
Bügelfibel2
-0,5
-2
-1,5
-1
0
2
Bügelfibel
Typen
Bügelfibel3.2
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 6: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Bügelfibeltypen (Ausschnitt).
-1
Bügelfibel3.1 1,5 Bügelknopffibel Bügelfibel8.2 Bügelfibel6.3 Bügelfibel6.2 Bügelfibel4.1 Bügelfibel4.3 Bügelfibel10.2 Bügelfibel5.2 Bügelfibel6.1 Bügelfibel9.2 Bügelfibel4.2 Bügelfibel9.1 -0,5 Bügelfibel7 Bügelfibel(Vogelkopf) Bügelfibel10.1 Bügelfibel8.1 Bügelfibel(Rositz)
0,5
1
1,5
2
195
Vogelfibel3.3 Vogelfibel3.2 Vogelfibel3.4
Diagramm 7: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Vogel- und Tierfibeln.
Vogelfibel4 Vogelfibel2
Tierfibel1 Tierfibel2
Vogelfibel1 Vogelfibel3.1 Vogelfibel5
CA Frauen: Vogel- und Tierfibeln
Tierfibel
Vogelfibel
Typen
196 Appendix II: Ordinationsdiagramme
S-Fibel1
S-Fibel
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 8: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der S-Fibeln.
S-Fibel4 S-Fibel2
S-Fibel3
CA Frauen: S-Fibeln
197
Diagramm 9: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung von Scheibenfibel- und weiteren Fibeltypen.
Scheibenfibel(Filigran2)
Scheibenfibel(Pressblech)
CA Frauen: Scheibenfibeln
weitere Fibel
Scheibenfibel
Typen
198 Appendix II: Ordinationsdiagramme
-0,6
-0,4
-0,2
Vierpassfibel
ScheibenfibelD/E
-0,6
-0,4
-0,2
0
-1
-0,8
ScheibenfibelA/B
ScheibenfibelC
ScheibenfibelH
Scheibenfibel (Bronzezellen)
Scheibenfibel(Glas) ScheibenfibelF
Scheibenfibel(Eisen/Cloisonné)
-0,8
0 0,2
Rautenfibel
0,4
Scheibenfibel (Kerbschnitt)
0,6
0,8
1
weitere Fibel
Scheibenfibel
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 10: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung von Scheibenfibel- und weiteren Fibeltypen (Ausschnitt).
-1
Scheibenfibel(Filigran1)
0,2
0,4
0,6
0,8
1
CA Frauen: Scheibenfibeln
199
Diagramm 11: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Perlentypen.
Bronzehülse
Perlenstrang PerlenkombinationA Perle(Chalcedon) PerlenkombinationC Perle(Glas) Perle(Amethyst) PerlenkombinationB Perle(Millefiori) Perle(Knochen) Perle(Reticella)
PerlenkombinationD Perle(dunkelblau)
PerlenkombinationE
CA Frauen: Perlen
Weiteres
Perlen
Typen
200 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Wirtel
Anhänger
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 12: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Anhänger- und Wirteltypen.
Anhänger1 Anhänger3 Wirtel(Kristall) Anhänger4 Wirtel(Glas) Anhänger5 Wirtel(Millefiori)
Wirtel(Bernstein) Wirtel(Knochen) Anhänger2
CA Frauen: Anhänger & Wirtel
201
Filigranschmuck
Ohrring4
Ohrring1.2
Ohrring2
Ohrring1.1 Ohrring3
Fingerring2 Halsring1 Fingerring1 Knotenring S-Schließe Armreif1 Armreif2
Drahtringe(Federenden)
Diagramm 13: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Typen für Ringschmuck.
Ohrring5
Ohrring7
Ohrring6
CA Frauen: Ringschmuck
Weiteres
Ohrring
Typen
202 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Nadel6
Nadel9 Nadel8
Nadel11
Nadel7 Nadel5
Nadel3
Nadel2 Nadel4
Nadel1
Nadel
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 14: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Nadeltypen.
Nadel10
CA Frauen: Nadeln
203
Gürtel4.1F Gürtel4.4F Riemenzunge1 Gürtel4.8F Gürtel4.6F Hefteln2
Diagramm 15: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Typen für Gürtel, Schnallen und Riemenzungen.
Schnalle1.2 Schnalle2.1 Gürtel4.7F Gürtel2.9
Schnalle1.4 Gürtel1.11a Gürtel3.1F Schnalle1.5 Schnalle1.3 RZ- Beschlag Gürtel4.3F Riemenzunge3 Gürtel4.5F Riemenzunge4 Riemenzunge2 Riemenzunge5
Riemenzunge6
Gürtel3.3F
Tierkopfschnalle
CA Frauen: Gürtel, Schnallen & Riemenzungen
Schnalle
Gürtel
Riemenzunge
Typen
204 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Bestandteile
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 16: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Typen des Gürtelgehänges.
Bronzering(Zierscheibe) Gehänge4 Zierscheibe2 Kugel1 Kugel2 Beinring(Zierscheibe) Gehänge1 Zierscheibe1 Geweihrosenring Gehänge3 Gehänge2 Geweihscheibe1 Geweihscheibe2
CA Frauen: Gürtelgehänge
205
Holzkasten2
Kamm3
Holzkasten1
Silberlöffel
Flachsbreche Schlüssel Webschwert
Kamm4
Kamm2.3 Kamm2.1
Kamm2.2
Kamm1
Diagramm 17: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Typen für Geräte und weitere Funde.
Kamm5
CA Frauen: Geräte
Weiteres
Kamm
Typen
206 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Glasbecher1
TerraNigra
Glas, Metall
Keramik
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 18: Korrespondenzanalyse der Frauengräber. Hervorhebung der Gefäßtypen.
Bronzebecken1 Keramikbecher2 Keramikschale1 Keramiktopf2 Glasschale1 Keramiktopf3 Keramikbecher1 Glasbecher2 Bronzebecken2 Sturzbecher3 Keramikkrug2 Sturzbecher2 Sturzbecher1 Keramiktopf1
Keramiktopf4
CA Frauen: Gefäße
207
Spatha2
Spathaknauf1.1 Pyramidenknopf1 Spathaknauf2.1
Schwertanhänger
Mundblech3
1
Diagramm 19: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Spathen und deren Zubehör.
2
CA Männer: Spatha & Zubehör
Spatha
Typen
208 Appendix II: Ordinationsdiagramme
1
1
1,1
1,2
1,3
Mundblech1 Durchzug1
1,4
1,5
1,6
Mundblech2 Spatha(Goldgriff) Durchzug2 Ortband3 Spatha(Scheidenniet2) Durchzug3
Ortband2
Spatha(Scheidenniet1)
Spatha1
Ortband1
1,7
1,8
1,9
2
Spatha
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 20: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Spathen & Zubehör (Ausschnitt 1).
1
1,2
1,4
1,6
1,8
2
2,2
2,4
CA Männer: Spatha & Zubehör
209
-1,4
-1,3
-1,2
-1,1
Pyramidenknopf3 Pyramidenknopf4 Spathagurt2 Spathaknauf1.2 Spathagurt1.2 Pyramidenknopf2 Spathaknauf2.2 Ösenbeschlag1
Spathaknauf1.3
-1
-0,1
0 -0,8
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
-0,4
-0,3
-0,2
Spathaknauf1.4
Spathagurt1.1
-0,9
Spathaknauf1.5
Diagramm 21: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Spathen & Zubehör (Ausschnitt 2).
-1,5
2
CA Männer: Spatha & Zubehör
Spatha
Typen
210 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Schmalsax2
Kurzsax2
Kurzsax1
Schmalsax1
Sax(Zubehör1)
Sax
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 22: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Saxe & Zubehör.
Saxniet1
Breitsax(leicht)
Saxniet4 Breitsax(schwer) Sax(Zubehör2) Saxniet2 Saxniet(klein) Saxniet3
Langsax
CA Männer: Sax & Zubehör
211
Schild7
Schild6
Schild5b
Schildniet2
Schild3.1 Schild2 Schildniet3
Schild3.2
Schild4
Schild5a
Schildniet1
Diagramm 23: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Schildbuckel.
Schild8
CA Männer: Schildbuckel
Schild1.2
Schild1.1
Schildbuckel
Typen
212 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Lanze(Ganztülle2.2)
Lanze(Ganztülle2.3) Lanze(Schlitztülle1.6)
Lanzen
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 24: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Lanzen.
Lanze(Schlitztülle2.3)
Lanze(Ganztülle2.4)
Lanze(Schlitztülle1.1) Lanze(Schlitztülle1.2) Lanze(Schlitztülle2.1)
Lanze(Schlitztülle1.3)
Ango Lanze(Ganztülle1.2) Lanze(Schlitztülle2.2) Lanze(Schlitztülle1.4) Lanze(Ganztülle2.5) Lanze(Schlitztülle1.5) Lanze(Ganztülle1.1) Lanze(Ganztülle2.1)
Lanze(Ganztülle1.3a)
Lanze(Ganztülle1.3b)
Lanze(Ganztülle2.6)
CA Männer: Lanzen
213
Diagramm 25: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Äxte.
Axt6 Axt7
CA Männer: Äxte
Axt5 Axt4
Axt2
Axt3
Axt1
Äxte
Typen
214 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Schnalle1.1 Gürtel1.3 Gürtel1.1 Gürtel1.2 Gürtelbeschlag(Cloisonné) Riemenzunge1M
Gürtel2.3
Gürtel
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 26: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Schnallen und Gürtel.
Gürtel2.8
Tierkopfschnalle
Gürtel2.2
Gürtel2.1 Gürtel1.4
Hefteln1 Gürtel2.5 Schnalle2.1 Gürtel2.4 Gürtel2.9 Gürtel2.6 Gürtel(Zellenmuster) Hefteln2 Gürtel1.7 Gürtel2.7 Gürtel1.5 Gürtel1.9 Gürtelbeschlag1 Gürtelbeschlag2 Gürtel1.6 Gürtel1.8
Gürtel(vielteilig2B) Gürtel(vielteilig1B) Gürtel1.12c Gürtel1.12b Gürtel(vielteilig2A) Gürtel1.10b Gürtel1.11b Gürtel(vielteilig1A) Gürtel1.11c Gürtel(vielteilig3) Gürtel1.12a Gürtel1.10a Gürtel1.11a
Wabenplattierung
Gürtel2.10 Schnalle1.6
CA Männer: Schnallen & Gürtel
215
Taschenbügel1
Taschenbügel3
Taschenbügel4
Taschenbügel5
Taschenbügel6
Taschenbügel2
Diagramm 27: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Taschenbügel.
Taschenbügel7
Taschenbügel8
CA Männer: Taschenbügel
Taschenbügel
Typen
216 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Sporen
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 28: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Reitzubehör.
Sporn1
Sporn2
Sporn3
CA Männer: Reitzubehör
217
Kamm4
Pinzette1 Nadel(Bronze)
Diagramm 29: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Geräte.
Klappmesser
CA Männer: Geräte
Kamm2.3
Kamm2.2
Kamm1
Geräte
Typen
218 Appendix II: Ordinationsdiagramme
Keramiktopf3
Glasschale1
Keramikkrug1
Terra-Nigra
Glas
Keramik
Typen
Appendix II: Ordinationsdiagramme
Diagramm 30: Korrespondenzanalyse der Männergräber. Hervorhebung der Typen für Gefäße.
Keramiktopf2
Keramiktopf1
CA Männer: Gefäße
219
Appendix III: Katalog der Fundtypen Beigaben aus Frauenbestattungen Fibeln 217 Perlen 233 Anhänger und Wirtel 237 Ringschmuck 241 Nadeln 247 Schnallen und Gürtel 250 Gehänge 258 Geräte und Sonstiges 263 Beigaben aus Männerbestattungen Spathen und Zubehör 265
Saxe und Zubehör 274 Schildbuckel 279 Lanzen 284 Äxte 291 Schnallen und Gürtel 294 Taschenbügel 308 Reitzubehör 311 Unspezifisches Geschlecht Kämme und Messer 312 Keramik-, Glas- und Metallgefäße
315
Anmerkungen zur Verwendung des Katalogs: Der nachfolgende Katalog soll eine möglichst unkomplizierte Einordnung und Datierung nach den Fundtypen aus den Korrespondenzanalysen ermöglichen. Er besteht daher aus Datensätzen, welche die wichtigsten Informationen auflisten (Typenbezeichnung, relative Datierung [vgl. Abb. 28 u. 66], Fundliste, ggfs. Entsprechungen in der SD-Chronologie). Zur besseren Orientierung und Handhabbarkeit wurden (fast) alle Datensätze mit einer Beispielabbildung versehen (ohne Maßstab). Das unten stehende Beispiel illustriert das Schema des Katalogs.
Beispieldatensatz Typenbezeichnung Beschreibung Datierung: Angabe der Phasen. Fette Hervorhebungen in den Datierungen zeigen einen Schwerpunkt an, (Klammern) hingegen, dass der Typ nur selten in die entsprechende Phase datiert. Fundliste CA [Anzahl der Gräber]: Auflistung der Gräber, die den Fundtyp in der Korrespondenzanalyse enthalten Konkordanz Koch 2001: Typenbezeichnung in der SD-Chronologie.[Eckige Klammern] zeigen an, dass nur eine ungefähre Entsprechung vorliegt. Abbildungsnachweis: Literaturangabe
Beispielabbildung
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Fibeln Bügelfibeln Bügelfibel1 halbrunde/eckige Kopfplatte mit einem Knopf, gerader Fuß Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [3]: Eschborn 16, 29; Renningen 5 Konkordanz Koch 2001: FCode35, [CodeX38] Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 26. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel2 halbrunde Kopfplatte mit drei Knöpfen, gerader/trapezoider Fuß (tlws. mit Tierkopfabschluss) Datierung: Phase 2 Fundliste CA [12]: Aldingen 18; Basel-Gotterbarmweg 10, 18; Eschborn 18, 32; Heilbronn-Böckingen, Forchenweg 1; Hemmingen 51; Nagold 1, 2; Pleidelsheim 49; Schleitheim-Hebsack 455; Walheim Konkordanz Koch 2001: CodeX38, CodeX38a, FCode29 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 21A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel3.1 halbrunde Kopfplatte mit drei Knöpfen, rhombischer Fuß Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [2]: Basel-Gotterbarmweg 6, 33 Konkordanz Koch 2001: CodeX39 Abbildungsnachweis: Vogt 1930, Taf. 7
221
222
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Bügelfibel3.2 mit dreieckigem Fuß Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Basel-Gotterbarmweg 13; Eschborn 16; SchleitheimHebsack 455 Konkordanz Koch 2001: CodeX37 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 6 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
Bügelfibel4.1 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, rhombischer Fuß – bis 10 cm Länge Datierung: Phase 2–3,(4) Fundliste CA [12]: Basel-Bernerring 42; Basel-Gotterbarmweg 22; Basel-Kleinhüningen 75, 101, 126; Flaach 18; Hellmitzheim 2; Hemmingen 36, 59; Klepsau 10; Lauchheim 1010; Unterhaching 10 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 13 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Bügelfibel4.2 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, rhombischer Fuß – ab 10 cm Länge Datierung: Phase 3,(4) Fundliste CA [7]: Altenerding 146, 625; Lörrach, Turmringerstr.; Pleidelsheim 89, 115; Straubing-Bajuwarenstr. 266; Unterhaching 9 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 37. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Bügelfibel4.3 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, rhombischer Fuß (mit Vogelprotomen) Datierung: Phase 3 Fundliste CA [4]: Altenerding 117; Fridingen a.D. 152; Hugstetten 2; Pleidelsheim 2 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 3A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel5.2 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, gerader Fuß mit Tierkopfabschluss – über 7 cm Länge Datierung: Phase 3–4,(5) Fundliste CA [6]: Basel-Gotterbarmweg 12; Flaach 21; Hailfingen 361; Kirchheim a.N. 1964; Schretzheim 502; Weingarten 567 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 203. Mit freund licher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs präsidium Stuttgart
Bügelfibel6.1 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, gerader/trapezoider Fuß – unter 7 cm Länge Datierung: Phase 3–4,(2) Fundliste CA [23]: Altenerding 31, 91, 485; Basel-Kleinhüningen 120; Bittenbrunn 51; Bolheim-Anhausen 2/1911; Fellbach-Schmiden 24; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 47; Hemmingen 11; 52; Herrenberg 6; Horb-Altheim 65; Kochertürn; Nagold 1; Pleidelsheim 61; Rheinsheim 126; Schretzheim 472; Straubing-Bajuwarenstr. 150; Tiengen 1/1911; Weingarten 111, 215, 242; Westheim 60 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 31B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs präsidium Stuttgart
223
224
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Bügelfibel6.2 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, gerader/trapezoider Fuß – 7 bis 9 cm Länge Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [23]: Aldingen 15; Altenerding 256, 319, 607, 618, 897, 934; Barbing-Irlmauth 19, 31, 38; Bischofsheim 8; Bolheim-Anhausen 2/1911; Eltheim 2; Hemmingen 35; Lauchheim 974; Mahlberg; Massenheim; Niedermörlen 7/1949; Pleidelsheim 81; Sindelfingen 1894; Tiengen 6; Weingarten 676, 775 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 249. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs präsidium Stuttgart
Bügelfibel6.3 halbrunde Kopfplatte mit fünf Knöpfen, gerader/trapezoider Fuß – ab 9 cm Länge Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [8]: Basel-Kleinhüningen 115; Fellbach-Schmiden 13; Graben-Neudorf; Hemmingen 20; Schretzheim 145, 448; Schwenningen a. N.; Stuttgart-Münster Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 23 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Bügelfibel7 halbrunde Kopfplatte mit sieben bis neun Knöpfen, trapezoider Fuß Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [5]: Lauchheim 66; Pleidelsheim 20, 140; Schretzheim 182; Weingarten 567 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 12B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Bügelfibel8.1 halbrunde Kopfplatte mit sieben und mehr Knöpfen, ovaler Fuß – unter 10 cm Länge Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [7]: Burghagel 1, Hailfingen 338, Pleidelsheim 139; Schretzheim 513, 586; Sontheim/Brenz 178; Straubing-Bajuwarenstr. 803 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 58. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel8.2 halbrunde Kopfplatte mit sieben und mehr Knöpfen, ovaler Fuß – ab 10 cm Länge Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [8]: Altenerding 447; Dischingen; Klepsau 33, 36; Lauchheim 787; Schretzheim 26, 226b; Sontheim/Brenz 174 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 27. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel9.1 eckige Kopfplatte mit sieben und mehr Knöpfen, ovaler Fuß – unter 10 cm Länge Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [19]: Deißlingen 16; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 47; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Heilbronn 2; Hüfingen 299; Klepsau 7, 50; Lauchheim 1007; Niedernberg 24; Peigen 97; Pleidelsheim 17; Schretzheim 146, 247, 513; Straubing-Bajuwarenstr. 432, 450; Unterthürheim 39; Weilbach 17; Weingarten 668 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 10B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
225
226
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Bügelfibel9.2 eckige Kopfplatte mit sieben und mehr Knöpfen, ovaler Fuß – ab 10 cm Länge Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [6]: Herbrechtingen; Hüfingen 53, 268; Klepsau 4; Lauchheim 66; Pflaumheim 1/1960 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 2. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel10.1 eckige Kopfplatte mit „barockem“ Fuß (sog. nordischer Typ) – unter 10 cm Länge Datierung: Phase 4,(3 u. 5) Fundliste CA [5]: Eltville 144; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Schretzheim 70; Unterthürheim 201; Würzburg 2 Konkordanz Koch 2001: CodeX59 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 191. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Bügelfibel10.2 eckige Kopfplatte mit „barockem“ Fuß (sog. nordischer Typ) – ab 10 cm Länge Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [6]: Aschheim-Bajuwarenring 166; Donzdorf 78; Güttingen 7; Kirchheim/Teck 85; Kleinlangheim 175; Munningen Konkordanz Koch 2001: CodeX63 Abbildungsnachweis: Gutsmiedl-Schümann 2010, Taf. 45 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Appendix III: Katalog der Fundtypen
227
Bügelfibel(Rositz) Typ Rositz Datierung: Phase 4 Fundliste CA [2]: Pleidelsheim 9; Schretzheim 36 Konkordanz Koch 2001: FCode17 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelfibel(Vogelkopf) zwei Vogelprotomen als Kopfplatte Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [2]: Altenerding 1237; Hemmingen 36 Konkordanz Koch 2001: FCode17 Abbildungsnachweis: Müller 1976, Taf. 9C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Weitere Fibeltypen Armbrustfibel eiserne Armbrustfibel Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [2]: Weingarten 113, 414 Konkordanz Koch 2001: FCode37 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 27C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Bügelknopffibel Bügelknopffibel mit langem Fuß Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Altenerding 1299; Pleidelsheim 114 Konkordanz Koch 2001: FCode52 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 42C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
228
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Rautenfibel Datierung: Phase 4 Fundliste CA [4]: Basel-Kleinhüningen 115, 125; Eschborn 24; Straubing-Bajuwarenstr. 150 Konkordanz Koch 2001: CodeX110 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 25 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
ScheibenfibelA/B einzonige Granatscheibenfibel (Vielitz Typ A & B) Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [6]: Hailfingen 405; Klepsau 15; Schretzheim 146, 197, 247; Weingarten 668 Konkordanz Koch 2001: CodeX30, [FCode62] Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 35. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
ScheibenfibelC zwei- und mehrzonige Granatscheiben fibel mit granatbelegter Innenzone (Vielitz Typ C) Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [13]: Altenerding 256; FellbachSchmiden 13; Hüfingen 53; Klepsau 36; Niedernberg 11; Pleidelsheim 89; Rheinsheim 126; Schretzheim 258, 502, 586; Straubing-Bajuwarenstr. 432; Unterthürheim 51/52, 6/1889 Konkordanz Koch 2001: [FCode46, FCode62] Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 36. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
229
ScheibenfibelD/E zwei- und dreizonige Granatscheiben fibel mit filigran-oder pressbelchverzierter Innenzone (Vielitz Typ D & E) Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [24]: Altenerding 870, 934; Basel-Kleinhüningen 125; Binningen 12; EsslingenSirnau 70; Fellbach-Schmiden 13, 39; Hailfingen 338, 417b, 435; Kelheim 44; Kleinlangheim 226; Merdingen 140; Niedernberg 11; Schretzheim 206, 233, 250, 258, 300,583a; Sontheim/Brenz 174; Straubing-Bajuwarenstr. 450, 465; Unterthürheim 39 Konkordanz Koch 2001: [CodeX29, FCode62] Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
ScheibenfibelF zwei- und mehrzonige Granatscheibenfibel mit gemischter Innen- oder Zwischenzonenverzierung (Vielitz Typ F) Datierung: Phase 5 Fundliste CA [9]: Aschheim-Bajuwarenring 166; Donzdorf 78; Eltville 184b; Klepsau 33; Markt oberdorf 59; Merdingen 139; Schretzheim 23, 26; Wenigumstadt 31 Konkordanz Koch 2001: [CodeX29, CodeX31] Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 27. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
ScheibenfibelH Granatscheibenfibel mit engzelligen Mustern (Vielitz Typ H) Datierung: Phase 5 Fundliste CA [7]: Güttingen 38; Herbrechtingen; Hüfingen 268; Hüfingen 53; Klepsau 50; Munningen; Schretzheim 513 Konkordanz Koch 2001: [CodeX31] Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 36B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
230
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Scheibenfibel(Bronzezellen) Scheibenfibeln mit Stegwerk aus Bronze Datierung: Phase 5 Fundliste CA [4]: Herbolzheim(Heilbronn) 17; Klepsau 25, 29; Niedernberg 8 Konkordanz Koch 2001: CodeX31 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 23. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Scheibenfibel(Eisen-/Cloisonné) Eiserne Scheibenfibeln mit Cloisonné Datierung: Phase 5 Fundliste CA [2]: Klepsau 4; Krautheim 4 Konkordanz Koch 2001: CodeX109 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 2. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Scheibenfibel(Filigran1) „niedrige“ Filigranscheibenfibel Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [10]: Altenerding 773; Eichstetten 175; Güttingen 7; Heilbronn 2; Kirchheim/Teck 85; Lauchheim 90, 200; Niedernberg 1/1961; Pflaumheim 1/1960; Weingarten 615 Konkordanz Koch 2001: CodeX108 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 72. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Scheibenfibel(Filigran2) „hohe“ Filigranscheibenfibel Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [3]: Kirchheim/Ries 326; Lauchheim 204; Walda Grab A/Grab 7 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 60. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Scheibenfibel(Glas) mit Glaseinlagen Datierung: Phase 5 Fundliste CA [4]: Hundsbach; Kelheim 32; Schretzheim 23, 529 Konkordanz Koch 2001: CodeX105 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 194. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Scheibenfibel(Kerbschnitt) kleine Kerbschnittscheibenfibel Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [9]: Altenerding 88, 289, 625; Basel-Kleinhüningen 35; Deißlingen 16; Inzing 85; Pleidelsheim 61, 110; Schretzheim 426 Konkordanz Koch 2001: FCode31 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 44. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Scheibenfibel(Pressblech) Pressblech- bzw. Brakteatenfibel Datierung: Phase 7 Fundliste CA [7]: Bargen 5, 14, 18; Eichstetten 81; Großmehring-Straßgwender 87; Kirchheim/Ries 34; Weingarten 66 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
S-Fibel1 S-förmige Fibel nach Brather-Walter Typ 1 Datierung: Phase 3–4,(2) Fundliste CA [13]: Altenerding 343; BolheimAnhausen 2/1911; Güttingen 38; HeidelbergKirchheim, Heuau 56; Lauchheim 1007; Mengen 12; Neresheim 148; Pleidelsheim 9, 61, 110; Schretzheim 33; Walheim; Weihmörting 33 Konkordanz Koch 2001: [CodeX7, CodeX20, FCode15, FCode64] Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 44. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
S-Fibel2 S-förmige Fibel nach Brather-Walter Typ 2 Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [13]: Altenerding 870, 1237; Dischingen; Herbrechtingen; Kelheim 41; Klepsau 25; Marktoberdorf 106; Merdingen 145; Pleidelsheim 140; Seinsheim 2; Sontheim/Brenz 91; Straubing-Bajuwarenstr. 450; Unterthürheim 76 Konkordanz Koch 2001: [CodeX7, CodeX33, CodeX106, FCode64] Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 59. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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S-Fibel3 S-förmige Fibel nach Brather-Walter Typ 3 Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [6]: Altenerding 773; HeidenheimGroßkuchen, Pfaffensteig 1a; Lauchheim 787; Schretzheim 250; Sontheim/Brenz 141; StraubingBajuwarenstr. 803 Konkordanz Koch 2001: [CodeX34] Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 194. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
S-Fibel4 S-förmige Fibel nach Brather-Walter Typ 4 Datierung: Phase 5 Fundliste CA [11]: Klengen 3, 9; Klepsau 1, 23; Schretzheim 26, 182, 529; Sontheim/Brenz 178; Straubing-Bajuwarenstr. 257; Thalmässing 17; Weingarten 567 Konkordanz Koch 2001: [CodeX32, CodeX35] Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 203. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Tierfibel1 Pferdchen- bzw. Reiterfibel Datierung: Phase 3,(2) Fundliste CA [16]: Altenerding 117; Eltville 144; Fellbach-Schmiden 24; Hemmingen 51; Herrenberg 6; Herten 17, 56; Horb-Altheim 65; Lauchheim 1010; Mahlberg; Massenheim; Mengen 11; StuttgartMünster; Tiengen 1/1911; Weingarten 111, 242 Konkordanz Koch 2001: CodeX19/X19R Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 77C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Tierfibel2 Typ Herpes Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Altenerding 31; Schretzheim 472 Konkordanz Koch 2001: CodeX27 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 194. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Vierpassfibel Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [4]: Heilbronn-Neckargartach; Inzing 85; Pleidelsheim 63; Sontheim/Brenz 62 Konkordanz Koch 2001: FCode34 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 24. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Vogelfibel1 einfach/stilisiert Datierung: Phase 3,(2) Fundliste CA [4]: Altenerding 485; Basel-Klein hüningen 120, 126; Hemmingen 59 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 24 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Vogelfibel2 oval Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [4]: Basel-Bernerring 42; HeidelbergKirchheim, Heuau 47; Müdesheim 44; Weingarten 414 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 153A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Vogelfibel3.1 mit Fuß, Flügel und Schwanzfedern – ohne Granateinlagen Datierung: Phase 3,(2 u. 4) Fundliste CA [9]: Altenerding 146; Eltheim 2; Eltville 147; Hemmingen 14; Herten 56; Nagold 1; Pleidelsheim 1/1967, 81; Weingarten 215 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 70. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Vogelfibel3.2 wie Vogelfibel3.1 mit Granateinlagen im Auge Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [20]: Altenerding 88, 646, 897, 1299, 1332; Barbing-Irlmauth 19; Basel-Gotterbarmweg 33; Basel-Kleinhüningen 134; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 22; Hemmingen 11; Lauchheim 974; Neresheim 148; Niedermörlen 7/1949; Pleidelsheim 115, 126; Straubing-Bajuwarenstr. 266; Straubing-Wittelsbacherhöhe 2; Weingarten 215, 676, 711 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 70. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Vogelfibel3.3 wie Vogelfibel3.1 mit Granateinlagen im Auge, Flügel und/oder Schwanzfedern Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [8]: Altenerding 447; Fridingen a. D. 152; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 22; Hemmingen 20; Marktoberdorf 114; Neresheim 49; Sindelfingen 1894; Unterhaching 10 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 29 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Vogelfibel3.4 wie Vogelfibel3.1 mit Cloisonné/Zellwerk Datierung: Phase 4 Fundliste CA [2]: Altenerding 256; Altenerding 607 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 197. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Vogelfibel4 Typ Vorges Datierung: Phase 4,(5) Fundliste CA [3]: Hailfingen 262; HeidelbergKirchheim, Heuau 56; Klepsau 1 Konkordanz Koch 2001: CodeX26 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 1. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Vogelfibel5 Vogelwirbelfibel Datierung: Phase 4 Fundliste CA [2]: Altenerding 319; Pleidelsheim 141 Konkordanz Koch 2001: FCode65 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 62. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Perlen PerlenkombinationA nach Koch 2001, 162 Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [16]: Altenerding 1299; Basel-Gotterbarmweg 18; Basel-Kleinhüningen 100; Eschborn 16, 40; Hemmingen 14, 35; Pleidelsheim 6, 32, 81, 94, 114, 115; Schleitheim-Hebsack 455; Straubing-Bajuwarenstr. 266; Unterhaching 9 Konkordanz Koch 2001: PCodeA
PerlenkombinationB nach Koch 2001, 162 Datierung: Phase 3–4,(5) Fundliste CA [26]: Altenerding 31, 91, 146, 319, 607, 870; Barbing-Irlmauth 19; Eichstetten 175; Eschborn 24; Fellbach-Schmiden 39; Pleidelsheim 4, 5, 9, 63, 89, 110, 128, 139, 140, 141; Schretzheim 36, 197; Unterthürheim 39; Weingarten 215, 507, 668 Konkordanz Koch 2001: PCodeB
PerlenkombinationC nach Koch 2001, 162 f. Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [15]: Eichstetten 81, 85, 99; Klepsau 12, 25; Marktoberdorf 59; Müdesheim 46; Niedernberg 40; Pleidelsheim 17, 20, 149 211, 220, 226, 250 Konkordanz Koch 2001: PCodeC
PerlenkombinationD nach Koch 2001, 163 Datierung: Phase 6,(5) Fundliste CA [10]: Bargen 11, 43; Eichstetten 1, 131; Eltville 184b; Schretzheim 133, 233, 251, 336, 399
PerlenkombinationE nach Koch 2001, 163 f. Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [20]: Bargen 5, 14, 18, 30; Eichstetten 132, 133, 270; Eppstein 288; Mainz-Hechtsheim 60; Pleidelsheim 108, 155, 165, 196, 200; Schretzheim 226b, 305, 393, 541, 615, 628
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Perle(Amethyst) Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [9]: Bülach 4; Güttingen 38; Hailfingen 218; Herbrechtingen; Klepsau 50; Lauchheim 66; Marktoberdorf 59; Schretzheim 126, 513 Konkordanz Koch 2001: CodeX16
Perle(Chalcedon) tonnenförmig Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [4]: Altenerding 146; Basel-Gotterbarmweg 6; Basel-Kleinhüningen 101; Fridingen a.D. 152 Konkordanz Koch 2001: CodeX91 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 20 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Perle(dunkelblau) dunkelblau gesprenkelt Datierung: Phase 2,(3) Fundliste CA [6]: Aldingen 18; Eschborn 16; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 22; Pleidelsheim 6; Walheim; Weingarten 113 Konkordanz Koch 2001: FCode13 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 4B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Perle(Glas) einzelne Glasperle Datierung: Phase 3,(2) Fundliste CA [11]: Basel-Gotterbarmweg 10, 22, 33; Eltville 147; Hemmingen 20, 52; Neresheim 148; Pleidelsheim 1/1967; Pleidelsheim 2; Weingarten 113, 414 Konkordanz Koch 2001: FCode3 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 2C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
239
Perle(Knochen) zylindrisch Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [3]: Pleidelsheim 126; Straubing-Bajuwarenstr. 257; Weihmörting 33 Konkordanz Koch 2001: FCode56 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 50. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs präsidium Stuttgart
Perle(Millefiori) Blüten- oder Mosaikmuster Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [52]: Altenerding 1276; Basel-Bernerring 16, 27; Eichstetten 175; Fellbach-Schmiden 39; Hailfingen 338; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Heilbronn-Neckargartach; Herbrechtingen; Inzing 85, Kelheim 41, 44; Klengen 3; Klepsau 1, 4, 7, 12, 15, 25, 29; Marktoberdorf 59, 106; Merdingen 140, 145; Müdesheim 44, 46; Niedernberg 8; Pleidelsheim 89, 141, 149; Schretzheim 22, 70, 133, 206, 233, 250, 251, 393, 448, 513; Seinsheim 2; Sontheim/Brenz 141, 174, 91; Straubing-Bajuwarenstr. 257, 450, 803; Unterthürheim 39; Unterthürheim 51/52; Unterthürheim 6/1889; Weihmörting 33; Wenigumstadt 31 Konkordanz Koch 2001: FCode45 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 36. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Perle(Reticella) Fischgrätenmuster Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [38]: Altenerding 447, 773, 870, 934, 1276; Basel-Kleinhüningen 125; Deißlingen 16; Eltville 184b; Esslingen-Sirnau 70; Fellbach-Schmiden 13; Hailfingen 417b; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 56; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Herbrechtingen; Klengen 3; Klepsau 36; Lauchheim 787, 1007; Marktoberdorf 106; Merdingen 139, 140; Pleidelsheim 9, 89, 128, 139; Schretzheim 300, 502, 583a; Sontheim/Brenz 91, 174; Straubing-Bajuwarenstr. 257, 803; Thalmässing 17; Unter thürheim 39; Weihmörting 33; Weingarten 507; Wenigumstadt 31; Würzburg 2 Konkordanz Koch 2001: FCode16 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 36. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Perlenstrang große Perlen am Gürtelgehänge Datierung: Phase 2–3,(1) Fundliste CA [16]: Aldingen 18; Barbing-Irlmauth 19; Basel-Kleinhüningen 100, 126; Eltheim 2; Eschborn 16, 18, 44; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 22; Herten 56; Kochertürn; Mahlberg; Nagold 2; Walheim; Weingarten 242, 414 Konkordanz Koch 2001: CodeX15
Weiteres Bronzehülse gerippte/profilierte Bronzeröhre Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [4]: Altenerding 91; Barbing-Irlmauth 38; Hemmingen 14; Kochertürn Konkordanz Koch 2001: CodeX87 Abbildungsnachweis: Koch 1968, Taf. 38. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Knochenröhre Datierung: Phase 2 Fundliste CA [2]: Basel-Kleinhüningen 100; Pleidelsheim 47 Konkordanz Koch 2001: FCode27 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 19 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Anhänger & Wirtel Anhänger1 pyramidaler Anhänger aus Knochen Datierung: Phase 3–4,(2) Fundliste CA [5]: Altenerding 1237; BaselKleinhüningen 126; Eltville 147; Pleidelsheim 114; Weihmörting 33 Konkordanz Koch 2001: FCode53 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 29 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Anhänger2 scheibenförmiger Anhänger Datierung: Phase 3,5 Fundliste CA [3]: Kochertürn; Pleidelsheim 6; Straubing-Bajuwarenstr. 803 Konkordanz Koch 2001: FCode14 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 4B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Anhänger3 pyramidaler Anhänger aus Gagat Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [5]: Altenerding 319; BaselKleinhüningen 120; Bolheim-Anhausen 2/1911; Hailfingen 262; Leonberg-Eltingen Konkordanz Koch 2001: CodeX75 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 24 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
242
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Anhänger4 lanzettförmiger Anhänger mit tordiertem Schaft Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [9]: Basel-Kleinhüningen 125; Binningen 7; Donzdorf 78; Herbolzheim(Heilbronn) 17; Merdingen 139; Pleidelsheim 63; Schretzheim 206, 258; Unterthürheim 76 Konkordanz Koch 2001: FCode33 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 24B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Anhänger5 Cloisonnéanhänger Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [3]: Hüfingen 53, 268; Schwenningen a. N. Konkordanz Koch 2001: CodeX17 Abbildungsnachweis: Veeck 1939, Taf. 6
Wirtel(Bernstein) flachkugelig Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [7]: Altenerding 88; Bischofsheim 8; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 22; Kochertürn; Pleidelsheim 1/1967; Schwenningen a. N.; Straubing-Bajuwarenstr. 432 Konkordanz Koch 2001: FCode6 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 2C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
243
Wirtel(Glas) mit weißem Fadendekor Datierung: Phase 4–5,(3) Fundliste CA [18]: Altenerding 897; Basel-Bernerring 16; Basel-Bernerring 42; Hailfingen 361; Hellmitzheim 2; Klengen 3; Müdesheim 46; Niedernberg 24; Pleidelsheim 9, 81, 110, 140; Schretzheim 40, 70; Sontheim/Brenz 174; Unterthürheim 51/52; Weingarten 676; Würzburg 2 Konkordanz Koch 2001: FCode20 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 249. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Wirtel(Knochen) kalottenförmig, Kreisaugendekor, tlws. mit Zirkelschlag Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [8]: Eltville 184b; Eschborn 24; Hailfingen 361; Kleinlangheim 226; Klepsau 1; Mainz-Hechtsheim 60; Pleidelsheim 5, 140 Konkordanz Koch 2001: FCode9 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 1. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Wirtel(Kristall) polyedrisch Datierung: Phase 3–4,(5) Fundliste CA [8]: Altenerding 607; BaselKleinhüningen 35; Deißlingen 16; Dischingen; Kirchheim a. N. 1964; Klepsau 33; Schretzheim 33; Weingarten 676 Konkordanz Koch 2001: CodeX74 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 249. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Wirtel(Millefiori) Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [7]: Burghagel 1; Donzdorf 78; Güttingen 38; Klepsau 10, 36; Merdingen 140; Schretzheim 206 Konkordanz Koch 2001: CodeX102 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 13A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Ringschmuck Armreif1 silberner Kolbenarmreif Datierung: Phase 3–4,(2) Fundliste CA [24]: Aldingen 15; Altenerding 607, 618; Barbing-Irlmauth 19, 31; Basel-Bernerring 42; Basel-Gotterbarmweg 12; Basel-Kleinhüningen 35, 126; Flaach 21; Heilbronn-Böckingen, Forchenweg 1; Hemmingen 14; Kirchheim a. N. 1964; Lauchheim 1007; Mahlberg; Massenheim; Mengen 11, 12; Pleidelsheim 1/1967; Sindelfingen 1894; Sontheim/Brenz 174; Straubing-Bajuwarenstr. 432; Straubing-Wittelsbacherhöhe 2; Weingarten 507 Konkordanz Koch 2001: FCode5 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 28 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Armreif2 eiserner Armreif mit Goldblech Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [2]: Neresheim 49; Pleidelsheim 32 Konkordanz Koch 2001: FCode26 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 14C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Fingerring1 bandförmiger Fingerring Datierung: Phase 2,(1 u. 3) Fundliste CA [4]: Eschborn 29; Pleidelsheim 1/1967, 32 Konkordanz Koch 2001: FCode2 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 2C. Mit freund licher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Fingerring2 Fingerring mit einfacher Schmuckplatte Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [4]: Eschborn 16; Hemmingen 11; Nagold 2 Konkordanz Koch 2001: CodeX112 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 3C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Halsring1 silberner Halsring Datierung: Phase 2,(1 u. 3) Fundliste CA [7]: Basel-Gotterbarmweg 6, 13; BaselKleinhüningen 101, 126; Heilbronn-Böckingen, Forchenweg 1; Mahlberg; Schleitheim-Hebsack 363 Konkordanz Koch 2001: CodeX12 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Knotenring Datierung: Phase 2–3,(4) Fundliste CA [17]: Aldingen 18, 625; Basel-Gotterbarmweg 33; Basel-Kleinhüningen 101, 126; Deißlingen 16; Fellbach-Schmiden 24; Güttingen 38; Hemmingen 20, 36, 59; Herten 17, 56; Klepsau 50; Lauchheim 1010; Pleidelsheim 47, 115 Konkordanz Koch 2001: FCode28 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 20 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
247
Ohrringe Ohrring1.1 mit massivem Polyeder („früh“) – meist mit Rautenzier Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [9]: Basel-Gotterbarmweg 22; BaselKleinhüningen 101, 126; Herten 17, 56; Horb-Altheim 65; Lörrach, Turmringerstr.; Sindelfingen 1894; Unterhaching 10 Konkordanz Koch 2001: CodeX8 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Ohrring1.2 mit massivem Polyeder („spät“) – meist mit Kreisaugenzier Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [15]: Altenerding 720; Bargen 11, 14, 18, 30, 43; Eichstetten 81; Fridingen/Donau 26; Kirchheim/Ries 438; Lauchheim 200, 204; Mannheim-Vogelstang 312; Mengen 811; Pleidelsheim 165; Weingarten 161 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 48. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ohrring2 mit durchbrochenem Polyeder Datierung: Phase 3 Fundliste CA [5]: Altenerding 618; Basel-Kleinhüningen 35; Mahlberg; Mengen 11; Weingarten 775 Konkordanz Koch 2001: CodeX9 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 279C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Ohrring3 mit Scheibenende Datierung: Phase 3 Fundliste CA [3]: Barbing-Irlmauth 19; Eltville 144; Straubing-Bajuwarenstr. 266 Konkordanz Koch 2001: CodeX10 Abbildungsnachweis: Koch 1968, Taf. 36. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Ohrring4 mit Doppelkonus (Blechkapsel) Datierung: Phase 6 Fundliste CA [2]: Kirchheim/Ries 326; Schretzheim 53 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 60. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ohrring5 mit Stäbchen- oder Blechanhängern Datierung: Phase 6 Fundliste CA [4]: Eichstetten 1; Marktoberdorf 215, 216; Weingarten 317 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 119. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ohrring6 mit Blechbommel (zylindrisches Mittelteil & Kugelkranz) Datierung: Phase 7 Fundliste CA [4]: Großmehring-Straßgwender 87; Kirchheim/Ries 34; Pfakofen 209; Walda Grab A/ Grab 7 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 5A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
249
Ohrring7 einfacher Drahtohrring, meist mit Strichgruppenverzierung Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [13]: Berghausen 88; Buchheim 4/1932; Donaueschingen 53/82a; Eichstetten 132, 133; EttingSandfeld 23; Güttingen 49; Kirchheim/Ries 117, 131; Pleidelsheim 200; Schretzheim 628; Weingarten 66, 153 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 53. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Weiteres Drahtringe(Federenden) Drahtringe mit „Federenden“ Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [5]: Basel-Gotterbarmweg 18; BaselKleinhüningen 100; Eschborn 18; SchleitheimHebsack 363, 455 Konkordanz Koch 2001: CodeX13 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 19 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Filigranschmuck Scheibenanhänger oder Perlen Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [17]: Aschheim-Bajuwarenring 166; Basel-Bernerring 27; Bülach 4; Donzdorf 78; Eltville 184b; Hailfingen 218; Hüfingen 268, 299; Hüfingen 53; Klepsau 4, 7; Lauchheim 1007; Marktoberdorf 59; Schretzheim 126, 300; Sindelsdorf 107; Straubing-Bajuwarenstr. 465 Konkordanz Koch 2001: CodeX18 Abbildungsnachweis: Gutsmiedl-Schümann 2010, Taf. 44 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
250
Appendix III: Katalog der Fundtypen
S-Schließe S-förmiger Schließhaken Datierung: Phase 2 Fundliste CA [5]: Basel-Gotterbarmweg 6, 18; Basel-Kleinhüningen 100; Flaach 18; SchleitheimHebsack 455 Konkordanz Koch 2001: CodeX14 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 4 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Nadeln Nadel1 Silber mit Balkenkopf Datierung: Phase 2 Fundliste CA [5]: BaselGotterbarmweg 13, 20; Basel-Kleinhüningen 126; Eschborn 18; Walheim Konkordanz Koch 2001: CodeX2 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 26 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Nadel2 kleiner polyedrischer Kopf, strichverzierter Schaft Datierung: Phase 2,(3–4) Fundliste CA [6]: Aldingen 15; Basel-Gotterbarmweg 10; Basel-Kleinhüningen 75; Deißlingen 16; Pleidelsheim 93; Schleitheim-Hebsack 455 Konkordanz Koch 2001: FCode48 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 39B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Nadel3 Silber mit Vogelkopf Datierung: Phase 3,(4) Fundliste CA [7]: Altenerding 289; Basel-Gotterbarmweg 12; Basel-Kleinhüningen 115, 134; Flaach 21; HorbAltheim 65; Lörrach, Turmringerstr. Konkordanz Koch 2001: CodeX3 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 23 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Nadel4 Silber mit Öse Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Herten 56; Mahlberg Konkordanz Koch 2001: CodeX4 Abbildungsnachweis: Garscha 1970, Taf. 15B. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Nadel5 Silber mit schmalem, geripptem Schaft Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Massenheim; Mengen 12 Konkordanz Koch 2001: CodeX5 Abbildungsnachweis: Garscha 1970, Taf. 15B. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Nadel6 Bronze, Haar- oder Gewandnadel Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [14]: Basel-Bernerring 27; Basel-Bernerring 42; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Herbrechtingen; Klepsau 4, 12, 33, 36; Krautheim 4; Niedernberg 1/1961, 40; Schretzheim 22, 126; Weingarten 615 Konkordanz Koch 2001: CodeX6 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 2. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Nadel7 bronzene Stilusnadel mit Spatelkopf Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [7]: Eichstetten 270; Hailfingen 218; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 56; Kleinlangheim 226; Niedermörlen 7/1949; Pleidelsheim 126, 141 Konkordanz Koch 2001: FCode55 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 114. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Nadel8 wie Nadel6, aber mit polyedrischem oder quadratischem Kopf Datierung: Phase 6,(5) Fundliste CA [10]: Güttingen 7; Lauchheim 200; Marktoberdorf 59; Pleidelsheim 155; Schretzheim 53, 133, 251, 282, 399; Weingarten 615 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 74. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Nadel9 mit flachem Vogelkopf Datierung: Phase 6 Fundliste CA [4]: Lauchheim 90; Schretzheim 54, 320; Weingarten 178 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 56. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Nadel10 lange Bronzenadel mit Rillengruppen Datierung: Phase 6 Fundliste CA [4]: Kirchheim/Ries 117; Lauchheim 204; Marktoberdorf 215, 216 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 57A © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Nadel11 mit großer Blechkugel Datierung: Phase 6 Fundliste CA [3]: Güttingen 49; Kirchheim/Ries 326; Lauchheim 204 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 60. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schnallen & Gürtel (Frauen) Gürtel Gürtel1.11a eiserne Garnitur mit dreinietigen Beschlägen (triangulär bis glockenförmig), unverziert Datierung: Phase 6,(7) Fundliste CA [4]: Bargen 43; Berghausen 88; Lauchheim 200; Pleidelsheim 226 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 88. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel2.9 Schnalle mit abgesetzter Randleiste am Bügel Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [2]: Basel-Bernerring 16; Thalmässing 17 Konkordanz Koch 2001: (MCode76) Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 49C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel3.1F Eisenschnalle mit ovalem Beschlag Datierung: Phase 3,(2) Fundliste CA [8]: Altenerding 289; Heilbronn-Böckingen, Forchenweg 1; Herrenberg 6; Leonberg-Eltingen; Mahlberg; Nagold 1; Neresheim 49; Unterhaching 10 Konkordanz Koch 2001: CodeX79 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 34. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
255
Gürtel3.3F Schnalle mit Rechtecklasche Datierung: Phase 7 Fundliste CA [4]: Großmehring-Straßgwender 87; Kirchheim/Ries 131; Pleidelsheim 108, 165 Konkordanz Koch 2001: FCode41 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 42B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel4.1F ovale/nierenförmige Bronzeschnalle mit geripptem Bügel Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [2]: Altenerding 485; Basel-Kleinhüningen 101 Konkordanz Koch 2001: CodeX64 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 20 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Gürtel4.3F schmal-ovale Eisenschnalle Datierung: Phase 3 Fundliste CA [3]: Fellbach-Schmiden 24; HeidenheimGroßkuchen, Gassenäcker 22; Pleidelsheim 1/1967 Konkordanz Koch 2001: FCode4 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 2C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel4.4F Eisenschnalle mit nierenförmigem Bügel Datierung: Phase 2–3,(4) Fundliste CA [9]: Altenerding 31, 607, 646, 1299; BaselGotterbarmweg 20; Hemmingen 52; Pleidelsheim 81; Weingarten 113, 711 Konkordanz Koch 2001: FCode43 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 27C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel4.5F ovale/nierenförmige Eisenschnalle mit Streifentauschierung Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [4]: Basel-Kleinhüningen 126; Pleidelsheim 2; Straubing-Wittelsbacherhöhe 2; Weingarten 414 Konkordanz Koch 2001: FCode7 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 3A. Mit freund licher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel4.6F ovale/nierenförmige Eisenschnalle mit enger Streifentauschierung Datierung: Phase 4,(5) Fundliste CA [3]: Altenerding 870; Bülach 4; Hellmitzheim 2 Konkordanz Koch 2001: CodeX68 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 109. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel4.7F Schilddornschnalle Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [15]: Altenerding 1332; Binningen 7, 12; Dischingen; Hailfingen 435; Herbrechtingen; Klepsau 4; Lauchheim 1007; Munningen; Schretzheim 22, 182; Sindelsdorf 107; Unterthürheim 76; Weingarten 567, 668 Konkordanz Koch 2001: CodeX69 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 203. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Gürtel4.8F Schnalle mit profiliertem Kolbendorn Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [10]: Klepsau 23, 25, 36; Müdesheim 44; Schretzheim 70, 145; Unterthürheim 39, 201; Weingarten 676; Westheim 60 Konkordanz Koch 2001: FCode78 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 35. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Hefteln2 schildförmige Gürtelhaften Datierung: Phase 4 Fundliste CA [2]: Basel-Bernerring 16; Niedernberg 24 Konkordanz Koch 2001: CodeX81/MCode67 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 40B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Riemenzungen Riemenzunge1 Silber, „rechtwinklig“ angeordnete Verzierungen Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [14]: Altenerding 319, 343, 607, 646; Barbing-Irlmauth 19, 38; Basel-Kleinhüningen 35; Deißlingen 16; Flaach 21; Lauchheim 974; Mengen 12; Schretzheim 146; Straubing-Wittelsbacherhöhe 2; Unterhaching 9 Konkordanz Koch 2001: CodeX80 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 35. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Riemenzunge2 Silber, „geschwungen“ angeordnete Verzierungen Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [11]: Altenerding 934; Güttingen 38; Klepsau 4, 33, 36; Niedernberg 8; Peigen 97; Schretzheim 26; Schwenningen a. N.; Sontheim/Brenz 178; StraubingBajuwarenstr. 450 Konkordanz Koch 2001: CodeX82 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 11. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Riemenzunge3 Bronze, punz-/strichverziert Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [15]: Bargen 11, 43; Eppstein 288; Güttingen 49; Kirchheim/Ries 326; Klepsau 29, 50; Lauchheim 9, 204; Mainz-Hechtsheim 60; Mannheim-Vogelstang 312; Pflaumheim 1/1960; Schretzheim 305, 615; Weingarten 161 Konkordanz Koch 2001: FCode76 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 48. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Riemenzunge4 Bronze oder Silber, Flechtband- oder Tierstil-IIKerbschnitt Datierung: Phase 6 Fundliste CA [7]: Aschheim-Bajuwarenring 273; Güttingen 7; Lauchheim 90; Marktoberdorf 216; Schretzheim 399; Weingarten 178, 413 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 56. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
259
Riemenzunge5 Pressblech, Bronze oder Silber Datierung: Phase 6 Fundliste CA [7]: Kirchheim/Ries 438; Lauchheim 66; Marktoberdorf 215; Schretzheim 53, 54, 226b; Weingarten 481 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 172. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Riemenzunge6 mit Tauschierung, Eisen Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [4]: Altenerding 720, 878; Eichstetten 133; Fridingen/Donau 26 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 54. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
RZ-Beschlag quadratischer Beschlag (Riemenzunge) Datierung: Phase 6 Fundliste CA [15]: Fridingen/Donau 26; Güttingen 7, 49; Kirchheim/Ries 326, 438; Lauchheim 9, 90, 204; Marktoberdorf 215, 216; Schretzheim 226b, 615; Weingarten 161, 413, 481 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 48. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schnallen Schnalle1.2 Bronzeschnalle mit festem triangulärem Beschlag Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [7]: Dischingen; Eppstein 288; Klengen 3; Klepsau 7, 50; Mengen 811; Müdesheim 46 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 37. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
260
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schnalle1.3 Bronze oder Silber, Schuhschnallen- oder Wadenbindengarnitur mit dreinietigem Beschlag („Blechgarnitur“) Datierung: Phase 6,(7) Fundliste CA [11]: Eichstetten 85; Kirchheim/Ries 326, 438; Lauchheim 66; Schretzheim 320; Schretzheim 54, 336, 393, 541; Weingarten 153, 317 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 31. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schnalle1.4 Bronze oder Silber, Schuhschnallen- oder Wadenbindengarnitur mir triangulärem Beschlägen mit Tierstil-IIKerbschnitt Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [6]: Donaueschingen 53/82a; Eichstetten 131, 132, 270; Güttingen 49; Schretzheim 399 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 53. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schnalle1.5 Eiserne Schuhschnallen- oder Wadenbindengarnitur mit dreinietigem Beschlag (trapezoid bis glockenförmig), Flechtbandtauschierung mit Leiterbzw. Punktmuster Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [6]: Altenerding 878; Aschheim-Bajuwarenring 273; Eichstetten 133; Fridingen/Donau 26; Marktoberdorf 16; Weingarten 141 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 54. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
261
Schnalle2.1 kleine Schnalle mit rechteckigem Bügel Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [16]: Altenerding 447, 1276; Binningen 12; Bülach 4; Hailfingen 405; Kleinlangheim 175; Klengen 9; Lauchheim 90; Marktoberdorf 106; Pleidelsheim 250; Schretzheim 126, 258, 300; Unterthürheim 76; Weingarten 507, 567 Konkordanz Koch 2001: FCode81/MCode32 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 203. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Tierkopfschnalle Datierung: Phase 1 Fundliste CA [5]: Eschborn 44; Heidelberg-Neuenheim; Hockenheim 2; Schleitheim-Hebsack 363; Wiesbaden-Schwalbacher Str. Konkordanz Koch 2001: CodeX65/CodeY14 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 1 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
262
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gehänge Gehänge1 Gürtelgehänge mit Perlen und Münzen Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [5]: Basel-Gotterbarmweg 6; Basel-Kleinhüningen 126; Graben-Neudorf; Mengen 12; Stuttgart-Münster Konkordanz Koch 2001: CodeX71
Gehänge2 Gürtelgehänge mit rechteckigen Plättchen Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [22]: Altenerding 934, 1276, 1332; Aschheim-Bajuwarenring 166; Dischingen; Donzdorf 78; Klengen 3; Klepsau 7, 36; Lauchheim 200, 1007; Munningen; Pflaumheim 1/1960; Schwenningen a. N.; Sindelsdorf 107; Sontheim/Brenz 174; Straubing-Bajuwarenstr. 257, 432, 450, 465; Weilbach 17; Weingarten 615 Konkordanz Koch 2001: CodeX72 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 230. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gehänge3 Gürtelgehänge mit Eisenringen und Blechlaschen Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [3]: Merdingen 140; Pleidelsheim 9, 89 Konkordanz Koch 2001: FCode18 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gehänge4 Gürtelgehänge mit Verteilerplatte und langen Kettengliedern Datierung: Phase 6 Fundliste CA [4]: Kirchheim/Ries 326; Lauchheim 90; Schretzheim 226b; Weingarten 413 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 152. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Geweihrosenring Datierung: Phase 3,5 Fundliste CA [3]: Altenerding 625; Mengen 12; Straubing-Bajuwarenstr. 803 Konkordanz Koch 2001: FCode36 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 26. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Geweihscheibe1 unverzierte Geweihscheibe Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [6]: Basel-Bernerring 42; Pleidelsheim 126, 140; Schretzheim 300; Seinsheim 2; Wenigumstadt 31 Konkordanz Koch 2001: FCode57 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 50. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs präsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Geweihscheibe2 verzierte Geweischeibe Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [11]: Binningen 12; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 56; Kleinlangheim 226; Pleidelsheim 4, 5, 220, 250; Schretzheim 40, 258, 529; Weihmörting 33 Konkordanz Koch 2001: FCode10 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 84B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Kugel1 Glas, Bergkristall oder „Bohnerz“, kreuzförmige Fassung mit umgeschlagenen Ösen Datierung: Phase 3,(5) Fundliste CA [6]: Barbing-Irlmauth 19; Bittenbrunn 51; Graben-Neudorf; Klepsau 7; Mengen 12; Pleidelsheim 94 Konkordanz Koch 2001: FCode50 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 39C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Kugel2 Glas, Bergkristall oder „Bohnerz“, kreuzförmige Fassung mit Aufsatz Datierung: Phase 5–6,(4) Fundliste CA [9]: Altenerding 1276; Herbrechtingen; Lauchheim 66, 90; Pleidelsheim 128; Schwenningen a. N.; Straubing-Bajuwarenstr. 465, 803; Weingarten 615 Konkordanz Koch 2001: FCode59 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 52. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Zierscheiben & Zubehör Zierscheibe1 einfach Datierung: Phase 5–6,(4) Fundliste CA [14]: Herbrechtingen; Kleinlangheim 175; Klepsau 12, 36; Mengen 811; Niedernberg 40; Schretzheim 22, 26, 258, 502; Sontheim/ Brenz 141, 174; Unterthürheim 39; Weingarten 141 Konkordanz Koch 2001: CodeX76 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 11. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Zierscheibe2 gegliedert bzw. mehrzonig Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [24]: Binningen 7; Eppstein 288; Fridingen/Donau 26; Güttingen 7, 38; Heilbronn 2; Hundsbach; Kirchheim/Ries 117, 326; Krautheim 4; Lauchheim 9, 66, 90; Mannheim-Vogelstang 312; Marktoberdorf 16; Schretzheim 126, 133, 226b, 233, 282, 305, 320; Weingarten 178, 615 Konkordanz Koch 2001: CodeX77 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 74. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Beinring(Zierscheibe) großer Elfenbeinring in Zusammenhang mit einer durchbrochenen Zierscheibe Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [20]: Binningen 7; Donzdorf 78; Eppstein 288; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Hundsbach; Kirchheim/Ries 326; Mainz-Hechtsheim 60; Mannheim-Vogelstang 312; Niedernberg 8; Schretzheim 22, 126, 133, 226b, 233, 258, 305, 320, 583a; Sontheim/Brenz 174; Straubing-Bajuwarenstr. 803 Konkordanz Koch 2001: CodeX78 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 9. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Bronzering(Zierscheibe) großer Bronzering mit Kreisaugenzier in Zusammenhang mit einer durchbrochenen Zierscheibe Datierung: Phase 6 Fundliste CA [4]: Kirchheim/Ries 117; Lauchheim 90; Marktoberdorf 16; Mengen 811 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 5B © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Geräte & Sonstiges Flachsbreche eiserne Flachsbreche (oft auch als Hackeisen, Häcksel-, Wiege- oder Brotmesser bezeichnet) Datierung: Phase 4–5,(3 u. 6) Fundliste CA [21]: Altenerding 447, 618, 773; Barbing-Irlmauth 38; Eppstein 288; Fellbach-Schmiden 39; Kelheim 41, 44; Kleinlangheim 226; Klengen 9; Mainz-Hechtsheim 60; Mengen 12; Niedernberg 8; Pleidelsheim 5, 89, 126, 140; Schretzheim 40, 583a; StraubingWittelsbacherhöhe 2; Weingarten 615 Konkordanz Koch 2001: FCode12 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 50. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Holzkasten1 eiserne Beschläge eines Holzkastens Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [3]: Eppstein 288; Klepsau 12; Niedernberg 40 Konkordanz Koch 2001: FCode77 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 15. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Holzkasten2 Bronzepressbleche eines Holskastens Datierung: Phase 5 Fundliste CA [5]: Basel-Bernerring 27; Klepsau 4, 33; Pleidelsheim 128, 140 Konkordanz Koch 2001: FCode60 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 60. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
268
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schlüssel eiserne Schlüssel am Gürtelgehänge Datierung: Phase 4–5,(3 u. 6) Fundliste CA [10]: Hailfingen 405; Heilbronn-Neckargartach; Kelheim 32; Lauchheim 90, 1007; Niedernberg 8; Pleidelsheim 9, 89; Schretzheim 145; Weingarten 215 Konkordanz Koch 2001: FCode19 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Silberlöffel Datierung: Phase 3 Fundliste CA [4]: BarbingIrlmauth 19; Kirchheim a. N. 1964; Mahlberg; Unterhaching 9 Konkordanz Koch 2001: CodeX88 Abbildungsnachweis: Koch 1968, Taf. 36. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Webschwert
Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [9]: Barbing-Irlmauth 38; Basel-Bernerring 27; Klepsau 33; Schretzheim 22, 26, 36, 126; Straubing-Bajuwarenstr. 803; Unterthürheim 6/1889 Konkordanz Koch 2001: CodeX89 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 11. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
269
Spatha & Zubehör Spatha1 „monolithische“ Klinge Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [5]: Hammelburg 1895; Hemmingen 21; Mainz-Kostheim; Pleidelsheim 103; Unterschneidheim 2 Konkordanz Koch 2001: MCode68
Spatha2 Spatha mit Knauf- und Heftplatten Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [8]: Esslingen-Sirnau 5; Kirchheim/Ries 411, 414; Marktoberdorf 66, 67, 69, 187; Weingarten 385 Konkordanz Koch 2001: CodeY37 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 18 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Spatha(Goldgriff) Spatha mit goldblechumwickeltem Griff Datierung: Phase 2 Fundliste CA [7]: Baden-Oos 1876; Basel-Kleinhüningen 63; Entringen 1904, 1927; Gültlingen 1889, 1901; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode43 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 28. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
270
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Zubehör Spatha(Scheidenniet1) oval/nierenförmige Niete Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Basel-Gotterbarmweg 19; Gültlingen 1901; Hemmingen 25; Möhringen Konkordanz Koch 2001: CodeY4 Abbildungsnachweis: Quast 1993, Taf. 6. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Spatha(Scheidenniet2) runde Niete Datierung: Phase 2 Fundliste CA [5]: Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Gültlingen 1889; Hemmingen 2; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode45 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 8 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Durchzug1 Riemendurchzug, Blechumwicklungen Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Basel-Gotterbarmweg 19; Entringen 1927; Hemmingen 25 Konkordanz Koch 2001: CodeY3 Abbildungsnachweis: Müller 1976, Taf. 8. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Durchzug2 Riemendurchzug, länglich-ovale Form, gittertauschiert Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Hemmingen 2; Neresheim 45 Konkordanz Koch 2001: CodeY6 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 8 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
271
Durchzug3 Riemendurchzug, länglich-ovale Form, streifentauschiert Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Gültlingen 1889; Hemmingen 2; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode46 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 28. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtelbeschlag2 langrechteckige bzw. kastenförmige Beschläge des Spathagurtes (Typ Weihmörting) Datierung: Phase 5 Fundliste CA [3]: Niederstotzingen 9; Schretzheim 127; Weingarten 616 Konkordanz Koch 2001: CodeY13 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Mundblech1 Scheidenmundblech vom Typ Krefeld Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Hemmingen 21; Möhringen; Neresheim 45; Wyhl 22 Konkordanz Koch 2001: CodeY2 Abbildungsnachweis: Müller 1976, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
272
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Mundblech2 silbernes Scheidenmundblech, Querrillen Datierung: Phase 2 Fundliste CA [11]: Baden-Oos 1876; BaselGotterbarmweg 19; Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Entringen 1927; Gültlingen 1889, 1901; Hammelburg 1895; Hemmingen 2; Horb-Altheim 52; Unterschneidheim 2 Konkordanz Koch 2001: CodeY7 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 8 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Mundblech3 kerbschnittverziertes Scheidenmundblech Datierung: Phase 2,4 Fundliste CA [2]: Altenerding 92; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode44 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 28. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ortband1 Spathaortband vom Typ OberlörickSamson Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [2]: Hemmingen 21; Wenigumstadt 141 Konkordanz Koch 2001: CodeY1 Abbildungsnachweis: Stauch 2004, Taf. 109,1 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Appendix III: Katalog der Fundtypen
273
Ortband2 Spathaortband mit Raute Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Basel-Gotterbarmweg 19; Gültlingen 1901; Horb-Altheim 52 Konkordanz Koch 2001: CodeY5 Abbildungsnachweis: Quast 1993, Taf. 6. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ortband3 Spathaortband mit langen Scheidenrandbeschlagen und Rillendekor Datierung: Phase 2 Fundliste CA [9]: Baden-Oos 1876; Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Blumenfeld 1885; Entringen 1927; Gültlingen 1889; Hemmingen 2; Horb-Altheim 52; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode47
Pyramidenknopf1 Knochen, pyramidaler Knopf (Spathagurt) Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [9]: Altenerding 724; Bargen 4; Esslingen-Sirnau 5; Kirchheim/Ries 118, 363, 414; Marktoberdorf 187; Schretzheim 301; Weingarten 385 Konkordanz Koch 2001: CodeY36 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 77. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Pyramidenknopf2 Bronze, pyramidaler Knopf (Spathagurt) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [6]: Giengen 10; Schretzheim 3, 414, 622, 630; Weingarten 385 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 167. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
274
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Pyramidenknopf3 Eisen, tauschierter pyramidaler Knopf (Spathagurt) Datierung: Phase 7,(6) Fundliste CA [10]: Donzdorf 65, 75; Fridingen/ Donau 11; Giengen 9, 26; Marktoberdorf 131, 196, 214; Weingarten 12, 478 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 170. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Pyramidenknopf4 Bronze, pyramidaler Knopf mit Beschlagplatte Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [7]: Aubing 581; Donzdorf 36, 80; Schretzheim 274, 394; Weingarten 495A; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 167. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schwertanhänger Perle oder Wirtel Datierung: Phase 2,(3–4) Fundliste CA [8]: Basel-Kleinhüningen 63; Fridingen/Donau 259; Gültlingen 1889; Hailfingen 411; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 21; Hemmingen 25; Horb-Altheim 52; Klengen 10 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 8 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
275
Spathagurte Spathagurt1.1 eiserne Garnitur mit dreinietigem Beschlag, unverziert Datierung: Phase 6,(7) Fundliste CA [17]: Altenerding 575, 724; Eichstetten 179, 207; Giengen 29, 32; Kirchheim/Ries 118; Marktoberdorf 20, 66, 97, 141, 187; Schretzheim 155, 324, 535; Weingarten 385, 595 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 86. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Spathagurt1.2 eiserne Garnitur mit schmalen Beschlägen und bichromer Tauschierung bzw. Plattierung (Tierstil-II) Datierung: Phase 7,(6) Fundliste CA [7]: Altenerding 409; Donzdorf 75; Giengen 26; Hintschingen 14; Marktoberdorf 196, 197; Weingarten 478 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 52 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Spathagurt2 bronzene Garnitur mit dreinietigem, (sehr) schmalem Beschlag Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [10]: Aubing 340, 581; Donzdorf 36, 48, 80; Marktoberdorf 131; Schretzheim 3, 274, 394; Weingarten 495A Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 71. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
276
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Knaufformen Spathaknauf1.1 tauschierter Eisenknauf (Typ DonzdorfWallerstädten) Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [6]: Altenerding P42; Donzdorf 80; Marktoberdorf 85, 131; Wallerstädten 4; Weingarten 616 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 232. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Spathaknauf1.2 tauschierter Eisenknauf (Typ EisenachSontheim) Datierung: Phase 7,(6) Fundliste CA [5]: Aubing 581; Donzdorf 48; Eichstetten 179; Marktoberdorf 141; Weingarten 62 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 36 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Spathaknauf1.3 tauschierter Eisenknauf mit Tierkopfenden (Typ Weillohe-Untermassing) Datierung: Phase 7 Fundliste CA [2]: Marktoberdorf 183; Schretzheim 345 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 43 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Spathaknauf1.4 tauschierter Eisenknauf mit Tierkopfenden (Typ Niedertraubling-Schretzheim) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [3]: Giengen 26; Schretzheim 535, 556 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 211. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
277
Spathaknauf1.5 tauschierter Eisenknauf mit Tierkopfenden (Typ Andernach-Hintschingen) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [4]: Altenerding 712; Donzdorf 66, 75; Hintschingen 14 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 96. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Spathaknauf2.1 kleiner, trapezoider Bronzeknauf Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [7]: Altenerding 724; Barbing-Irlmauth 34; Basel-Bernerring 5; Hockenheim 22; Niedernberg 19; Schretzheim 74, 215 Konkordanz Koch 2001: CodeY8 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 47. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Spathaknauf2.2 profilierter Bronzeknauf mit Tierkopfenden (Typ Marktoberdorf-Mindelheim) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [5]: Kirchheim/Ries 118; Marktoberdorf 97, 214; Schretzheim 394, 622 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 107. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
278
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Sax & Zubehör Breitsax(leicht)
Klingenlänge 26 bis 42 cm – Klingenbreite 4 bis 5 cm (nach Wennard 1998) Datierung: Phase 5–6,(7) Fundliste CA [31]: Altenerding 704, 705, 712, 1033, 1063; Bargen 4; Eichstetten 91, 127, 134, 185, 207, 219, 266, 268, 272; Fridingen a.D. 244; Kirchheim/Ries 226, 414; Marktoberdorf 66, 69, 187; Niedernberg 7; Pleidelsheim 64; Schretzheim 3, 155, 394; Viernheim 11; Wallerstädten 4; Weingarten 61, 136, 385 Konkordanz Koch 2001: MCode20 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 20. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Breitsax(schwer)
Klingenlänge 34 bis 46 cm – Klingenbreite ab 5 cm (nach Wennard 1998) Datierung: Phase 6–7,(8) Fundliste CA [46]: Altenerding 527, 888; Aubing 581; Donzdorf 36, 48, 65, 66, 75; Eichstetten 169, 179, 201, 214, 215, 220; Eltville 7; Giengen 2, 9, 26, 35; Hintschingen 14; Kirchheim/Ries 118; Marktoberdorf 22, 97, 141, 183, 190, 191, 196, 197, 209; Schretzheim 274, 324, 345, 414, 613, 616, 621, 622, 623, 630; Weingarten 12, 62, 132, 495A; Weingarten 789B; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 36 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Appendix III: Katalog der Fundtypen
279
Kurzsax1 schmal, Klingenbreite bis 2 cm Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [12]: Altenerding 92, 469, 1284; Barbing-Irlmauth 33, 34; Bülach 32; Eberfingen 7; Pleidelsheim 40, 113, 116; Weingarten 681; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode23 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 17. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Kurzsax2 Klingenlänge bis 26 cm – Klingenbreite bis 2,7 bis 4,5 cm Datierung: Phase 4,(3 u. 5) Fundliste CA [25]: Barbing-Irlmauth 36; Basel-Bernerring 9; Bittenbrunn 13, 25, 29, 41; FellbachSchmiden 14; Klepsau 24; Pleidelsheim 13, 15, 44, 60, 102, 120, 127, 231; Schretzheim 25, 74, 215, 246, 301, 370; Sontheim/Brenz 11; Weingarten 423, 616 Konkordanz Koch 2001: MCode5, MCode7 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 8A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Langsax
Klingenlänge über 49 cm – Klingenbreite über 3,9 cm Datierung: Phase 8 Fundliste CA [16]: Aubing 82; Bissingen 10; Enns; Geiselhöring 2/1904; Kirchheim/Ries 3, 39, 42, 50, 54, 168, 190, 324; Marktoberdorf 221; Mauern; Nassenfeld 5; Wiesloch 28 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 6. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
280
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schmalsax1
Klingenlänge ab 40 cm – Klingenbreite unter 3,5 cm Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [15]: Aldingen 7; Basel-Gotterbarmweg 34; Basel-Kleinhüningen 63, 67; Blumenfeld 1885; Eschborn 9; Fridingen/Donau 24; Hemmingen 15; Horb-Altheim 52, 60, 66; Pleidelsheim 42, 71; Unterthürheim 214; Weingarten 238 Konkordanz Koch 2001: MCode27 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schmalsax2
Klingenlänge 26 bis 36 cm – Klingenbreit unter 4 cm Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [13]: Basel-Bernerring 25; Hailfingen 447; Klepsau 6, 9; Marktoberdorf 67; Niedernberg 19; Pleidelsheim 68, 95, 232; Schretzheim 41, 127, 482; Weingarten 619 Konkordanz Koch 2001: MCode41 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 27A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Zubehör & Nieten Sax(Zubehör1) cloisonnierter Durchzug Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Basel-Kleinhüningen 63; Gültlingen 1901; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: MCode48 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
281
Sax(Zubehör2) L-förmiger Saxscheidenbeschlag Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [5]: Donzdorf 65; Eichstetten 266, 272; Schretzheim 630; Weingarten 495A Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 112. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Saxniet(klein) kleine, flach gewölbte Saxscheidenniete Datierung: Phase 6–7,(4 u. 8) Fundliste CA [23]: Altenerding 932, 1033; Donzdorf 48, 65, 75; Eichstetten 46, 91, 185, 207, 214, 215, 219, 268; Eltville 7; Giengen 26; Kirchheim/Ries 226, 324; Schretzheim 25, 630; Weingarten 61, 136, 478; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 95. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Saxniet1 einfache, flache Saxscheidenniete Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [6]: Altenerding 712; Eichstetten 207; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 138; Marktoberdorf 187; Niedernberg 7; Pleidelsheim 78 Konkordanz Koch 2001: MCode78 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 90. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Saxniet2 Saxscheidenniete mit drei Löchern oder Kreisaugen Datierung: Phase 6–7,(8) Fundliste CA [20]: Altenerding 932; Aubing 581; Donzdorf 48, 66; Eichstetten 91, 127, 134, 185, 214, 220; Eltville 7; Kirchheim/Ries 118, 226; Marktoberdorf 97; Schretzheim 274, 324; Weingarten 132, 136, 478; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 55. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
282
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Saxniet3 Saxscheidenniete mit Tier- oder Flechtbandornamentik Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [12]: Altenerding 888, 1033; Donzdorf 65; Eichstetten 127, 215, 219, 266; Giengen 26; Marktoberdorf 196, 209, 214; Weingarten 61 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 94. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Saxniet4 Saxscheidenniete mit Perl- oder Kerbrand Datierung: Phase 7 Fundliste CA [3]: Eichstetten 46; Marktoberdorf 183, 197 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 14. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
283
Schildbuckel Schild1.1 niedriger Schildbuckel mit geschwungenem Kragen, ohne Spitzenknopf Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Gültlingen 1901; Hemmingen 21, 32; Pleidelsheim 1/1964 Konkordanz Koch 2001: MCode3 Abbildungsnachweis: Müller 1976, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schild1.2 Schildbuckel mit hohem Spitzenknopf Datierung: Phase 2,(3) Fundliste CA [19]: Baden-Oos 1876; Basel-Gotterbarmweg 19; Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Blumenfeld 1885; Entringen 1904, 1927; Fridingen/ Donau 259; Hailfingen 227; Hammelburg 1895; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 21; HeilbronnBöckingen, Klammenäcker; Hemmingen 25; Horb-Altheim 37, 52; Mengen 40; Pleidelsheim 71; Unterschneidheim 2; Wyhl 22 Konkordanz Koch 2001: CodeY11, MCode50 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Schild2 Schildbuckel mit gewölbter Haube und Spitzenknopf Datierung: Phase 4,(3 u. 5–6) Fundliste CA [18]: Altenerding 712; Barbing-Irlmauth 35, 36; Bittenbrunn 16; Hailfingen 269; Kelheim 42; Klengen 10; Klepsau 9, 13, 24; Pleidelsheim 25, 74, 244, 245, 391, 486; Westheim IX; Wiesbaden-Biebrich Konkordanz Koch 2001: MCode103 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 12. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
284
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schild3.1 Schildbuckel mit konischer Haube, Spitzenknopf und flacher Krempe Datierung: Phase 3–4,(6) Fundliste CA [8]: Basel-Bernerring 5, 9; Hailfingen 411; Herbolzheim 19; Pleidelsheim 116; Schretzheim 370; Weingarten 595; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode60 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 100. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schild3.2 Schildbuckel mit konischer Haube, Spitzenknopf und leicht schräger Krempe Datierung: Phase 5 Fundliste CA [13]: Fridingen/Donau 52; Hailfingen 424, 447; Kirchheim/ Ries 389, 411; Klepsau 6, 8; Marktoberdorf 85; Mindelheim 54; Niedernberg 7; Sontheim/Brenz 72; Wallerstädten 4; Weingarten 616 Konkordanz Koch 2001: CodeY31 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 6. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schild4 Schildbuckel mit (doppel)konischem Spitzenknopf (Hübener Typ IV) Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [10]: Altenerding 724; Bargen 4; Basel-Bernerring 3, 25; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 83, 138; Niederstotzingen 9, 12a; Schwanfeld; Viernheim 11 Konkordanz Koch 2001: MCode93 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 80A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
285
Schild5a Schildbuckel mit konischer Haube ohne Spitzenknopf, niedriger Kragen (Hübener Typ Va) Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [15]: Altenerding 409, 706, P42; Fellbach-Schmiden 5; Fridingen/Donau 244; Kirchheim/Ries 414; Marktoberdorf 66, 67, 69; Schretzheim 41, 155, 556, 580; Viernheim 11; Weingarten 616 Konkordanz Koch 2001: CodeY32 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 16. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schild5b Schildbuckel mit kalottenförmiger Haube ohne Spitzenknopf, hoher Kragen (Hübener Typ Vb) Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [3]: Marktoberdorf 97; Schretzheim 127; Weingarten 62 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 129. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schild6 Schildbuckel mit schrägem Kragen und kalottenförmiger Haube (Hübener Typ VI) Datierung: Phase 6–7,(8) Fundliste CA [25]: Donzdorf 36, 48, 65, 80; Eichstetten 179; Giengen 9; Hintschingen 14; Kirchheim/Ries 42, 118, 190, 226, 324; Marktoberdorf 20, 131, 141, 197, 214; Schretzheim 616, 622, 630; Weingarten 11, 478, 495A, 789B; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 170. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
286
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schild7 Schildbuckel mit schrägem Kragen und kalottenförmiger Haube, Zierniete (Hübener Typ VII) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [3]: Eichstetten 169; Giengen 26; Schretzheim 394 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 107. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schild8 zuckerhutförmiger Schildbuckel mit abgesetztem Kragen (Hübener Typ VIII) Datierung: Phase 8 Fundliste CA [10]: Bissingen 10; Eltville 7, 111, 546; Enns; Geiselhöring 2/1904; Kirchheim/Ries 50; Mauern; Nassenfeld 5; Wiesloch 28 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 8. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schildniet1 silberne, flache Schildniete Datierung: Phase 2,(3) Fundliste CA [12]: Basel-Gotterbarmweg 19; Basel-Kleinhüningen 63, 212A; Entringen 1904, 1901; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 21; Mengen 40; Pleidelsheim 71, 1/1964; Unterschneidheim 2; Wiesbaden-Biebrich; Wyhl 22 Konkordanz Koch 2001: MCode2 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
287
Schildniet2 bronzene, flache Schildneite Datierung: Phase 4 Fundliste CA [10]: Altenerding 92; Barbing-Irlmauth 36; Basel-Bernerring 9; Kelheim 42; Klengen 10; Pleidelsheim 15; Schretzheim 391, 486; Wiesbaden, Mainz-Kastel; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode12 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 125. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Schildniet3 gewölbte Schildniete Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [17]: Bargen 4; FellbachSchmiden 5; Fridingen/Donau 244; Hailfingen 424, 447; Kirchheim/Ries 411; Klepsau 6, 8, 13, 24; Niedernberg 7; Schretzheim 74, 127; Sontheim/Brenz 72; Viernheim 11; Wallerstädten 4; Weingarten 619 Konkordanz Koch 2001: CodeY26 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Lanzen Schlitztüllen Ango
mit Federtülle Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [7]: Basel-Bernerring 5; Bittenbrunn 16; Lampertheim-Hofheim 1, 3; Mainz-Bretzenheim; Mengen 23; Wiesbaden-Biebrich Konkordanz Koch 2001: CodeY22 Abbildungsnachweis: Koch 2001, 83 Abb. 21. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Schlitztülle1.1)
kurzes rautenförmiges Blatt, 60 bis 90 cm Länge Datierung: Phase 2 Fundliste CA [5]: Basel-Gotterbarmweg 34; Basel-Kleinhüningen 63; Blumenfeld 1885; HeilbronnBöckingen, Klammenäcker; Hemmingen 21 Konkordanz Koch 2001: CodeY9 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Lanze(Schlitztülle1.2) rautenförmiges Blatt, 28 bis 40 cm Länge Datierung: Phase 2,(3) Fundliste CA [8]: Baden-Oos 1876; Basel-Gotterbarmweg 19; Basel-Kleinhüningen 105, 212A; Entringen 1927; Opfingen 91/1; Pleidelsheim 1/1964; Unterschneidheim 2 Konkordanz Koch 2001: MCode1 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 21 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
289
Lanze(Schlitztülle1.3)
Typ Dünzling, 40 bis 50 cm Länge Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Pleidelsheim 40; Weingarten 681 Konkordanz Koch 2001: MCode24 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 17. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Schlitztülle1.4)
kleines rautenförmiges Blatt, 40 bis 55 cm Länge Datierung: Phase 4, (3 u. 5) Fundliste CA [8]: Altenerding 469; Barbing-Irlmauth 36; Hailfingen 411, 447; Klepsau 24; Pleidelsheim 15, 102; Wiesbaden, Mainz-Kastel Konkordanz Koch 2001: MCode11 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 9. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Schlitztülle1.5) kleines rautenförmiges Blatt, 28 bis 35 cm Länge Datierung: Phase 4,(3) Fundliste CA [6]: Basel-Bernerring 30; Hailfingen 227; Herbolzheim 11; Pleidelsheim 95, 125; Schretzheim 371 Konkordanz Koch 2001: MCode63 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 38E. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
290
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Lanze(Schlitztülle1.6)
rautenförmiges Blatt, 45 bis 70 cm Länge Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [6]: Basel-Bernerring 25; Fridingen a.D. 52; Hockenheim 22; Kirchheim/Teck 134; Pleidelsheim 68; Schretzheim 127 Konkordanz Koch 2001: MCode42 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 27A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Schlitztülle2.1) länglich-ovales Blatt („Weidenblatt“), 30 bis 45 cm Länge Datierung: Phase 2 Fundliste CA [6]: Entringen 1904; Fridingen a.D. 259; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 21; Horb-Altheim 52; Pleidelsheim 71; Stuttgart-Stammheim 7 Konkordanz Koch 2001: MCode49 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Schlitztülle2.2)
kurzes ovales Blatt, 33 bis 43 cm Länge Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [15]: Altenerding P42; Bittenbrunn 16; Bopfingen 1; Eberfingen 4; Fellbach-Schmiden 14; Hailfingen 269; Lampertheim-Hofheim 3; Mainz-Bretzenheim; Mengen 23, 40; Pleidelsheim 44, 111; Schleitheim-Hebsack 119; Schretzheim 246, 391 Konkordanz Koch 2001: MCode31 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 20. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Lanze(Schlitztülle2.3)
groß, länglich-ovales Blatt („Weidenblatt“) mit langem Schaft, häufig Nieten mit Kerbrand Datierung: Phase 5 Fundliste CA [8]: Heilbronn-Horkheim 39; Klepsau 6, 9, 51; Mindelheim 54; Niedernberg 19; Pleidelsheim 232; Viernheim 11 Konkordanz Koch 2001: MCode97 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 89B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Ganztüllen Lanze(Ganztülle1.1) kleines rautenförmiges Blatt Datierung: Phase 5 Fundliste CA [6]: Kirchheim/Ries 363, 411; 414; Niedernberg 7; Schretzheim 482; Weingarten 616 Konkordanz Koch 2001: CodeY33 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 125. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Lanze(Ganztülle1.2) sehr schmales Blatt, abgestetzte Tülle (Typ Untermassing) Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [2]: Altenerding 706; Schretzheim 580 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 152. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Lanze(Ganztülle1.3a)
breites, kurzes rautenförmiges Blatt, tlws. Rillendekor Datierung: Phase 6 Fundliste CA [3]: Donzdorf 66; Schretzheim 155, 394 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 37. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Lanze(Ganztülle1.3b)
schmales, langes rautenförmiges Blatt, tlws. Rillendekor Datierung: Phase 7,(6) Fundliste CA [16]: Donzdorf 48, 75; Eichstetten 169; Giengen 29, 35; Hintschingen 14; Marktoberdorf 197, 209, 214; Schretzheim 616, 622, 623, 630; Weingarten 62, 478, 789B Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 69. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Ganztülle2.1)
länglich-ovales Blatt („Weidenblatt“) Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [13]: Altenerding 92; Barbing-Irlmauth 35; Basel-Bernerring 9; Bülach 32; Hailfingen 424; Kelheim 42; Marktoberdorf 85; Schretzheim 25, 214, 215, 370, 486; Viernheim 11 Konkordanz Koch 2001: MCode58 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 47. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Lanze(Ganztülle2.2) breitovales Baltt Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [3]: BarbingIrlmauth 33; Pleidelsheim 116; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode74 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 48. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Lanze(Ganztülle2.3)
ovales, eingezogenes Blatt (Typ Hellmitzheim) Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [8]: Altenerding 674; Kirchheim/Ries 389; Klepsau 8, 13; Pleidelsheim 231; Schretzheim 74, 301; Sontheim/Brenz 11 Konkordanz Koch 2001: MCode96 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 77. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Lanze(Ganztülle2.4)
großes ovales Blatt mit Mittelgrat, stempelverziert Datierung: Phase 5 Fundliste CA [3]: Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 6; Schretzheim 41; Schwanfeld Konkordanz Koch 2001: CodeY34 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 16. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
294
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Lanze(Ganztülle2.5) ovales Blatt, durchlaufender Mittelgrat Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [8]: Altenerding 724; Bargen 4; Esslingen-Sirnau 5; Fridingen a.D. 244; Marktoberdorf 69; Schretzheim 556; Wallerstädten 4; Weingarten 619 Konkordanz Koch 2001: CodeY35 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 176. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Lanze(Ganztülle2.6)
schlank-ovales Blatt und achteckige, kurze Tülle (Typ Egling) Datierung: Phase 8 Fundliste CA [6]: Egling 1924; Eltville 546; Enns; Geiselhöring 2/1904; Kirchheim/Ries 50, 190 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 33. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
295
Äxte Axt1 gerader Nacken Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [6]: Groß-Umstadt; Hammelburg 1895; Hemmingen 29; Mainz-Greiffenklaustraße 1; Mainz-Kostheim; Pleidelsheim 42 Konkordanz Koch 2001: MCode28 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 19A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Axt2 Bartaxt, gerade oder geknickte Oberkante Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [6]: Bittenbrunn 29; Hemmingen 32; Kahl a.M. 213; Lenting 1955; Mengen 30; Pleidelsheim 83 Konkordanz Koch 2001: MCode57 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 33D. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Axt3 geschwungene Oberkante, flacher Bogen Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [9]: Aldingen 2, 7; Baden-Oos 1876; Eschborn 11; Fridingen a.D. 259; Hemmingen 2; Pleidelsheim 103, 116; Weingarten 238 Konkordanz Koch 2001: MCode69 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 48. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
296
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Axt4 tiefer Nacken (sog. Franziska) Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [22]: Altenerding P42; Bittenbrunn 13; Eberfingen 5, 7; Fridingen a.D. 136, 257; Hailfingen 269, 411; Heidenheim-Großkuchen, Gassenäcker 17; Horb-Altheim 31, 66; Lampertheim-Hofheim 1; Mainz-Bretzenheim; Opfingen 91/1; Pleidelsheim 111; Pliening 151; SchleitheimHebsack 119; Weingarten 419, 510, 654; Westheim X; Wiesbaden-Biebrich Konkordanz Koch 2001: CodeY12, MCode72 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 43C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Axt5 Bartaxt, geschweifte Oberkante Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [4]: Herbolzheim 19; Horb-Altheim 37, 60; Pleidelsheim 102 Konkordanz Koch 2001: MCode65 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 40B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Axt6 Doppelbartaxt Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [5]: Bittenbrunn 25; Hailfingen 424; Kirchheim/Teck 134; Klepsau 13; Pleidelsheim 15 Konkordanz Koch 2001: MCode13 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 9. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Axt7 abgesetztes Schaftloch, schmales Blatt Datierung: Phase 4 Fundliste CA [2]: Herbolzheim 11; Pleidelsheim 125 Konkordanz Koch 2001: MCode77 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 49D. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Schnallen & Gürtel Gürtel Gürtel1.1 Schnalle mit ovalem Beschlag und drei kleinen Nieten, tlws. tauschiert Datierung: Phase 2,(3) Fundliste CA [13]: Basel-Gotterbarmweg 19, 32; BaselKleinhüningen 67, 105; Eschborn 11; Hemmingen 15; Horb-Altheim 37, 66; Lenting 1955; Pleidelsheim 14, Pleidelsheim 71, 91; Wyhl 22 Konkordanz Koch 2001: MCode8, MCode61 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 21 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Gürtel1.2 Schnalle mit ovalem/nierenförmigem Beschlag und Einzeleinlagen Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [3]: Altenerding 106; Basel-Gotterbarmweg 34; Blumenfeld 1885 Konkordanz Koch 2001: CodeY17 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 14. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel1.3 Schnalle mit eckigem Bügel und nierenförmigem Beschlag Datierung: Phase 2 Fundliste CA [2]: Aldingen 2; Pleidelsheim 42 Konkordanz Koch 2001: MCode29 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 19A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
299
Gürtel1.4 Schnalle mit schalem rechteckigem Beschlag Datierung: Phase 3, (2 u. 4) Fundliste CA [8]: Aldingen 7; Bittenbrunn 25; Eschborn 9; Gültlingen 1889; Heidenheim-Groß kuchen, Gassenäcker 17; Horb-Altheim 60; Opfingen 91/1; Pliening 151 Konkordanz Koch 2001: CodeY18 Abbildungsnachweis: Quast 1993, Taf. 1. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.5 Schnalle mit rechteckiger Lasche Datierung: Phase 4, (3 u. 5) Fundliste CA [8]: Barbing-Irlmauth 36; Bittenbrunn 29; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 6; Herbolzheim 11; Klepsau 24; Schretzheim 25, 246; Wiesbaden, Mainz-Kastel Konkordanz Koch 2001: MCode19 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.6 Schnalle mit Plattendorn und losem Beschlag Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [3]: Basel-Bernerring 3; Bopfingen 1; Pleidelsheim 76 Konkordanz Koch 2001: MCode54 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 30. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
300
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel1.7 Garnitur mit rundem, dreinietigem Beschlag, rechteckige/ runde Beschläge mit drei bis vier Nieten Datierung: Phase 5,(6) Fundliste CA [12]: Bargen 4; Eichstetten 268; Fridingen/Donau 244; Kirchheim/Ries 363, 389, 411, 414; Niedernberg 7, 19; Niederstotzingen 9, 12a; Schretzheim 482 Konkordanz Koch 2001: MCode21, MCode86 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 125. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.8 Schnalle mit einzelnen Nieten (wahrscheinlich zur Befestigung eines organischen Beschlags) Datierung: Phase 5 Fundliste CA [3]: HeidelbergKirchheim, Heuau 138; Heilbronn-Horkheim 39; Klepsau 9 Konkordanz Koch 2001: CodeY25 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 12. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.9 bronzene Garnitur mit triangulären Beschlägen, punzverziert, mehrteilig Datierung: Phase 5 Fundliste CA [3]: Heidelberg-Kirchheim, Heuau 83; Klepsau 6; Pleidelsheim 64 Konkordanz Koch 2001: MCode40 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 5. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
301
Gürtel1.10a bronzene Garnitur mit triangulären Beschlägen und gegossenen Nieten, Scharnierkonstruktion oder Stegösen, Platten- bzw. Pilzdorn Datierung: Phase 6 Fundliste CA [3]: Altenerding 705, 1063; Eichstetten 91 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 34. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.10b bronzene Granitur mit triangulären, profilierten Beschlägen in Tierstil-II (gegossene Nieten, Scharnierkonstruktion oder Stegösen), Pilzdorn Datierung: Phase 7 Fundliste CA [2]: Eichstetten 220; Schretzheim 378 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 96. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.11a eiserne Garnitur mit dreinietigen Beschlägen (triangulär bis glockenförmig), unverziert Datierung: Phase 6,(7) Fundliste CA [9]: Altenerding 706; Eichstetten 179, 201, 207, 219; Marktoberdorf 34; Schretzheim 3; Weingarten 62, 385 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 86. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
302
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel1.11b eiserne Garnitur mit dreinietigem Beschlägen (triangulärer bis glockenförmiger), Flechtbandtauschierung mit Leiter oder Punkten Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [13]: Eichstetten 127, 169, 272; Marktoberdorf 20, 66, 97, 187, 190, 191; Schretzheim 274; Weingarten 12, 136, 595 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 49. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.11c eiserne Garnitur mit dreinietigen Beschlägen in „Schwalbenschwanzform“ (Typ Bülach) Datierung: Phase 6,(7) Fundliste CA [5]: Altenerding 724; Donzdorf 48, 66; Eichstetten 185; Weingarten 61 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 77. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel1.12a eiserne Garnitur mit dreinietigem, schmalprofilierten Beschlägen und bichromer Tauschierung bzw. Plattierung Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [5]: Eichstetten 46, 134, 214, 215; Weingarten 789B Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 93. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
303
Gürtel1.12b eiserne Garnitur mit fünfnietigen, länglichprofilierten Beschlägen und bichromer Tauschierung bzw. Plattierung (Typ Bern-Solothurn) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [3]: Donzdorf 80; Eichstetten 266; Schretzheim 613 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 159. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel1.12c eiserne Garnitur mit drei-/fünfnietigem, kurz-profilierten Beschlägen und bichromer Tauschierung bzw. Plattierung (J. Werner, profilierte Garnituren) Datierung: Phase 7 Fundliste CA [4]: Hintschingen 14; Schretzheim 622, 623; Weingarten 132 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 168. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel2.1 kleine ovale Eisenschnalle Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [6]: Bittenbrunn 19; Fristingen 5; Pleidelsheim 27, 74, 83, 104 Konkordanz Koch 2001: MCode53 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 33D. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
304
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel2.2 Schnalle mit geradem Kolbendorn Datierung: Phase 2 Fundliste CA [5]: Basel-Kleinhüningen 212A; Entringen 1927; Gültlingen 1901; Hemmingen 2; Möhringen Konkordanz Koch 2001: CodeY21 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 45 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Gürtel2.3 Schnalle mit gekerbtem bzw. gebuckeltem Bügel Datierung: Phase 3 Fundliste CA [3]: Fristingen 5; Pleidelsheim 27, 40 Konkordanz Koch 2001: MCode17 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 14A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel2.4 Schnalle mit verdicktem Kolbendorn Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [10]: Altenerding 92, 469, 492; MainzBretzenheim; Mengen 23, 30; Pleidelsheim 15; Schretzheim 74; Unterthürheim 214; Weingarten 238 Konkordanz Koch 2001: MCode14 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 8B. Mit freund licher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
305
Gürtel2.5 „schlanke“ Schilddornschnalle Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [6]: Eberfingen 4, 7; Mengen 40; Schleitheim-Hebsack 119; Weingarten 423, 510 Konkordanz Koch 2001: CodeY24 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 185B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel2.6 „massive“ Schilddornschnalle Datierung: Phase 4,(3 u. 5) Fundliste CA [19]: Altenerding 1284; Basel-Bernerring 5, 9, 25, 30; Basel-Kleinhüningen 195; Bittenbrunn 13; Bülach 32; Eberfingen 6; Fellbach-Schmiden 14; Hailfingen 227, 269; Herbolzheim 19; Klengen 10; Pleidelsheim 60, 102, 120; Schretzheim 245; Weingarten 681 Konkordanz Koch 2001: MCode37, MCode66 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 42 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Gürtel2.7 Schnalle mit Bronzebügel und Eisendorn (tlws. vergangen) Datierung: Phase 4 Fundliste CA [3]: Bittenbrunn 41; Pleidelsheim 95, 102 Konkordanz Koch 2001: MCode39 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 40B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
306
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel2.8 Eisen, breit-ovale Schnalle Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [11]: Klepsau 51; Marktoberdorf 67; Mindelheim 54; Pleidelsheim 13, 68, 231; Schretzheim 214, 215, 371, 486; Sontheim/Brenz 11 Konkordanz Koch 2001: MCode6 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 125. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel2.9 Schnalle mit abgesetzter Randleiste am Bügel Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [3]: Fellbach-Schmiden 5; Hailfingen 424; Pleidelsheim 124 Konkordanz Koch 2001: MCode76 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 49C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Gürtel2.10 einfache Eisenschnalle Datierung: Phase 8 Fundliste CA [9]: Aubing 82; Eltville 546; Kirchheim/ Ries 3, 50, 74, 168, 190, 324; Marktoberdorf 221 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 55D © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Gürtel(Zellenmuster) Garnitur mit engzelliger Tauschierung („Pilz- oder Zellenmuster“) Datierung: Phase 5 Fundliste CA [5]: Altenerding P42; Kirchheim/Ries 414; Marktoberdorf 69; Schretzheim 580; Wallerstädten 4 Konkordanz Koch 2001: MCode87 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 18 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Vielteilige Garnituren Gürtel(vielteilig1A) eiserne, vielteilige Garnitur mit kurzen Beschlägen bzw. Riemen zungen, unverziert (Christlein Gruppe A) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [6]: Altenerding 704, 888; Marktoberdorf 183, 209; Schretzheim 324, 378 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 102. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel(vielteilig1B) eiserne, vielteilige Garnitur mit langen Beschlägen bzw. Riemenzungen, unverziert (Christlein Gruppe B) Datierung: Phase 7 Fundliste CA [9]: Altenerding 932; Donzdorf 36; Giengen 2, 9, 35; Kirchheim/ Ries 226; Schretzheim 414, 621, 630 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 166. Mit freundlicher Genehmigung: RömischGermanische Kommission
Gürtel(vielteilig2A) eiserne, vielteilige Garnitur mit Tierstil-II-Tauschierung und kurzen Beschlägen bzw. Riemenzungen (Christlein Gruppe A) Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [5]: Altenerding 527, 575, 1033; Aubing 581; Marktoberdorf 22 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 8 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Gürtel(vielteilig2B) eiserne, vielteilige Garnitur mit Tierstil-II-Tauschierung und langen Beschlägen bzw. Riemenzungen (Christlein Gruppe B), Tierstil tlws. aufgelöst Datierung: Phase 7 Fundliste CA [8]: Aubing 340; Donzdorf 65, 75; Giengen 26; Marktoberdorf 214; Schretzheim 616; Weingarten 11; Wettelsheim 1 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 163. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtel(vielteilig3) eiserne, vielteilige Garnitur mit (bichrom) tauschierten Spiral mustern Datierung: Phase 6 Fundliste CA [3]: Altenerding 409; Giengen 29, 32 Abbildungsnachweis: Sage 1984, Taf. 53. Mit freundlicher Genehmigung: RömischGermanische Kommission
Wabenplattierung vielteilige Garnituren oder Riemenzungen mit Wabenplattierung Datierung: Phase 7–8 Fundliste CA [4]: Fridingen/Donau 11; Giengen 10; Weingarten 11, 362 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 5. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Weiteres Gürtelbeschlag1 rechteckige bzw. kastenförmige Gürtelbeschläge Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [7]: Altenerding 674; Bopfingen 1; Fridingen/ Donau 136; Hockenheim 22; Klepsau 6; Schwanfeld; Sontheim/Brenz 72 Konkordanz Koch 2001: CodeY20 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 29. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Gürtelbeschlag(Cloisonné) nierenförmiger oder rechteckiger Schnallenbeschlag mit Cloisonné Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [5]: Basel-Kleinhüningen 63; Horb-Altheim 60; Pleidelsheim 42; Pliening 151; Stuttgart-Stammheim 7 Konkordanz Koch 2001: MCode30 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 9 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Hefteln1 halbkugelige Gürtelhaften mit Kerbrand Datierung: Phase 4,(5) Fundliste CA [4]: Altenerding 1284; Eberfingen 7; Fellbach-Schmiden 5; Pleidelsheim 60 Konkordanz Koch 2001: MCode38 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 23A Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Hefteln2 schildförmige Gürtelhaften Datierung: Phase 4 Fundliste CA [10]: Barbing-Irlmauth 33; BaselBernerring 5, 9, 30; Basel-Kleinhüningen 195; Bülach 32; Eberfingen 4; Hailfingen 269; Klengen 10; Pleidelsheim 102 Konkordanz Koch 2001: MCode67 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 42 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Ösenbeschlag1 schmal, stabförmig bis dreieckig Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [10]: Eichstetten 179, 201; Marktoberdorf 34, 191; Schretzheim 3, 274, Weingarten 12, 61, 132, 478 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 86. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Riemenzunge1M facettiert Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [3]: Fridingen a.D. 257; Hemmingen 2; Pleidelsheim 14 Konkordanz Koch 2001: MCode9 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 10A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Schnalle1.1 kleine Schnalle mit ovalem Beschlag Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Aldingen 2; Gültlingen 1889; Horb-Altheim 52; Pleidelsheim 91 Konkordanz Koch 2001: MCode62 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 38C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schnalle1.6 kleine Bronzeschnalle mit rechteckigem Bügel und kleinem, rechteckigem Laschenbeschlag (teilweise Nieten mit Perlrand); häufig im Kontext von Sporen. Datierung: Phase 8 Fundliste CA [3]: Kirchheim/Ries 39, 54, 74 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 5C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Schnalle2.1 kleine Schnalle mit rechteckigem Bügel Datierung: Phase 4,(3 u. 5) Fundliste CA [13]: Altenerding 674; Basel-Bernerring 5, 30; Fellbach-Schmiden 7, 14; Hailfingen 269, 411; Klepsau 6, 13; Pleidelsheim 44; Sontheim/ Brenz 72; Unterthürheim 214; Weingarten 423 Konkordanz Koch 2001: FCode81/MCode32 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 20. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Tierkopfschnalle Datierung: Phase 1,(2) Fundliste CA [4]: Hemmingen 21; Hockenheim 2; Mainz-Kostheim; Wenigumstadt 141 Konkordanz Koch 2001: CodeX65/CodeY14 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 1 © hessen ARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Taschenbügel Taschenbügel1 mit Schnalle, geschweifte bis trianguläre Form Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [11]: Aldingen 2; BaselGotterbarmweg 19, 32; Bittenbrunn 19; Hemmingen 29; Lenting 1955; Neresheim 45; Opfingen 91/1; Pleidelsheim 27; Schleitheim-Hebsack 119; Weingarten 681 Konkordanz Koch 2001: CodeY19, MCode18 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 14A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Taschenbügel2 umgebogene Enden, tlws. in Form von Vogelprotomen Datierung: Phase 3,(4) Fundliste CA [11]: Altenerding 106, 492; Basel-Kleinhüningen 195; Bittenbrunn 13; Bittenbrunn 29; Eberfingen 5, 6; Fridingen a.D. 24; Pleidelsheim 104; Weingarten 419, 654 Konkordanz Koch 2001: MCode70 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 42 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Taschenbügel3 rechtwinklige Enden Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [3]: Barbing-Irlmauth 34; Pleidelsheim 40, 46 Konkordanz Koch 2001: MCode26 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 17. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Taschenbügel4 leicht aufgebogene Enden Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [7]: Aldingen 7; Eberfingen 4; Fridingen a.D. 257; Horb-Altheim 31; Pleidelsheim 113, 120; Weingarten 510 Konkordanz Koch 2001: MCode73 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 45A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Taschenbügel5 stark aufgebogene Enden Datierung: Phase 4–5,(3) Fundliste CA [13]: Basel-Bernerring 25; Fellbach-Schmiden 5; Kirchheim/Teck 134; Klepsau 24; Pleidelsheim 15, 68, 76, 127; Schretzheim 215; Unterthürheim 214; Weingarten 423; Westheim IX; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode16 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 8B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Taschenbügel6 rechtwinklige Form, „eingerollte“ Enden Datierung: Phase 4,(3) Fundliste CA [6]: Bittenbrunn 25; Fellbach-Schmiden 14; Fellbach-Schmiden 7; Horb-Altheim 60; Klengen 10; Pleidelsheim 95 Konkordanz Koch 2001: MCode64 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 38E. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Taschenbügel7 trianguläre Form, kleine aufgebogene Enden Datierung: Phase 5–6 Fundliste CA [5]: Bargen 4; Eichstetten 201, 215; Fridingen/Donau 244; Pleidelsheim 78 Konkordanz Koch 2001: MCode56 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 86. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Taschenbügel8 eingebogene, langen Enden Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [5]: Eichstetten 169; Markt oberdorf 22, 34, 141, 191 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 68. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Reitzubehör Sporn1 Eisen (selten Bronze), Ösen-/Schlaufensporn, profiliert mit Rundeln, häufig bichrom tauschiert Datierung: Phase 7 Fundliste CA [8]: Donzdorf 75; Fridingen/Donau 11; Giengen 26; Hintschingen 14; Marktoberdorf 197, 214; Schretzheim 345, 414 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 56 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Sporn2 Eisen, Ösen-/Schlaufensporn Datierung: Phase 7–8 Fundliste CA [10]: Aubing 340; Donzdorf 36; Geisel höring 2/1904; Kirchheim/Ries 54, 74; Marktoberdorf 141, 196, 209, 221; Schretzheim 613 Abbildungsnachweis: Christlein 1966, Taf. 50B © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Sporn3 mit Nietplatte Datierung: Phase 8 Fundliste CA [5]: Egling 1924; Kirchheim/Ries 39, 42, 50, 324 Abbildungsnachweis: Neuffer-Müller 1983, Taf. 6. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Kämme Kamm1 Kamm mit dreieckiger Griffplatte Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [11]: Frauen: Heidelberg-Neuenheim; Hockenheim 2; Pleidelsheim 49; Renningen 5; Schleitheim-Hebsack 363; Thüngersheim 1863 Männer: Entringen 1927; Hemmingen 25; Hockenheim 2; Mainz-Greiffenklaustraße 1; Wenigumstadt 141 Konkordanz Koch 2001: FCode30/MCode59 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 21A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Kamm2.1 zweireihiger Dreilagenkamm mit gewölbten Randleisten Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [5]: Frauen: Basel-Gotterbarmweg 6; Basel-Kleinhüningen 101; Eltville 147; Graben-Neudorf; Kochertürn Konkordanz Koch 2001: CodeX86 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 20 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Kamm2.2 zweireihiger Dreilagenkamm mit profilierten Seiten und kantigen Randleisten Datierung: Phase 2 Fundliste CA [4]: Frauen: Eschborn 18; Pleidelsheim 93 Männer: Hemmingen 29; Pleidelsheim 71 Konkordanz Koch 2001: FCode49/MCode52 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 28. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Kamm2.3 zweireihiger Dreilagenkamm mit kantigen Randleisten Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [7]: Frauen: Eschborn 40; Kirchheim a. N. 1964; Pleidelsheim 47 Männer: Altenerding 106; Hemmingen 2; Pleidelsheim 27, 74 Konkordanz Koch 2001: FCode23/MCode4 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 18C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Kamm3 zweireihiger Dreilagenkamm mit Futteral Datierung: Phase 4–5,(6) Fundliste CA [46]: Frauen: Basel-Bernerring 27; Binningen 7, 12; Eichstetten 99; Eppstein 288; Eschborn 24; Esslingen-Sirnau 70; Fellbach-Schmiden 13; Hailfingen 338; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 1a; Herbolzheim(Heilbronn) 17; Kelheim 44; Kirchheim/Ries 326; Kleinlangheim 226; Klengen 3, 9; Klepsau 4, 15, 23, 29, 50; Lauchheim 9, 1007; Mainz-Hechtsheim 60; Marktoberdorf 106, 114; Merdingen 145; Müdesheim 44, 46; Peigen 97; Pleidelsheim 4, 140, 149, 196; Schretzheim 247, 258, 426, 502, 583a, 586; Sontheim/Brenz 62; Straubing-Bajuwarenstr. 257, 803; Unterthürheim 51/52; Weihmörting 33; Wenigumstadt 31 Konkordanz Koch 2001: FCode11 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 13B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Kamm4
großer einreihiger Kamm Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [30]: Frauen: Altenerding 343, 1276; Barbing-Irlmauth 38; Bargen 43; Klepsau 33; Schretzheim 126; Schretzheim 33; Sindelsdorf 107; Weingarten 615 Männer: Barbing-Irlmauth 36; Basel-Bernerring 5; Bittenbrunn 25; Heidenheim-Großkuchen, Pfaffensteig 6; Heilbronn-Horkheim 39; Klepsau 6, 13, 24; Marktoberdorf 85; Niederstotzingen 9, 12a; Schretzheim 25, 41, 74, 391, 580; Sontheim/Brenz 72; Weingarten 619; Westheim IX, X; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: FCode74/CodeY23 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 7. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Kamm5 großer einreihiger Kamm mit Griffplatte Datierung: Phase 7 Fundliste CA [5]: Frauen: Bargen 43; Buchheim 4/1932; Etting-Sandfeld 23; Großmehring-Straßgwender 87; Pfakofen 209 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 88B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Gefäße Keramik Keramikbecher1 mit abgesetztem Standfuß und einziehender Schulter mit Rillendekor Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [3]: Frauen: Herten 17; Nagold 1; Weingarten 111 Konkordanz Koch 2001: CodeX93 Abbildungsnachweis: Roth/Theune 1995, Taf. 31B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Keramikbecher2 mit leicht einziehender Schulter und Rillendekor Datierung: Phase 2–3 Fundliste CA [5]: Frauen: Barbing-Irlmauth 31; Eltville 147; Eschborn 40; Flaach 18; Kirchheim a. N. 1964 Konkordanz Koch 2001: CodeX94 Abbildungsnachweis: Koch 1968, Taf. 38. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Keramikkrug1 birnenförmiger Krug Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Männer: Groß-Umstadt; Kahl a.M. 213; Pleidelsheim 1/1964 Konkordanz Koch 2001: GCode1 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 1B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Keramikkrug2 gleichmäßig gewölbter Körper Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [4]: Frauen: Hailfingen 338; Heidelberg-Kirchheim, Heuau 47; Klepsau 15; Pleidelsheim 110 Konkordanz Koch 2001: GCode14 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 44. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Keramikschale1 glättverzierte, steile Oberwand Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Frauen: Basel-Gotterbarmweg 6; Eschborn 40; Schleitheim-Hebsack 455 Konkordanz Koch 2001: CodeX92 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 17 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
Keramiktopf1 doppelkonisch, Rillendekor Datierung:
Frauen: Phase 4–5 Männer: Phase 4
Fundliste CA [6]: Frauen: Basel-Bernerring 42; Hailfingen 417b; Klepsau 12; Pleidelsheim 63 Männer: Basel-Bernerring 5, 9 Konkordanz Koch 2001: GCode11 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 24B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Appendix III: Katalog der Fundtypen
Keramiktopf2 doppelkonisch, Wellenband Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [11]: Frauen: Basel-Bernerring 16, 27; Klepsau 36, 50; Niedernberg 11; Pleidelsheim 20 Männer: Basel-Bernerring 25; Klepsau 9, 51; Pleidelsheim 232, 244 Konkordanz Koch 2001: GCode7 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 12B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Keramiktopf3 glechmäßig gewölbter Körper, Deckelfalz Datierung:
Frauen: Phase 5 Männer: Phase 3
Fundliste CA [6]: Frauen: Heilbronn-Neckargartach; Klepsau 4; Pleidelsheim 128 Männer: Bittenbrunn 13; Pleidelsheim 104; Wiesbaden-Biebrich Konkordanz Koch 2001: GCode12 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 41C. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Keramiktopf4 doppelkonisch, Rollrädchendekor Datierung: Phase 6–7 Fundliste CA [3]: Frauen: Bargen 43; Lauchheim 200; Pleidelsheim 200 Konkordanz Koch 2001: GCode20 Abbildungsnachweis: Koch 1982, Taf. 24. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Terra-Nigra inkl. Derivate Datierung:
Frauen: Phase 1 Männer: Phase 1,(2)
Fundliste CA [6]: Frauen: Heidelberg-Neuenheim; Hockenheim 2; Wiesbaden-Schwalbacher Str. Männer: Hockenheim 2; Kahl a.M. 213; Wenigumstadt 141 Konkordanz Koch 2001: CodeX100/CodeY30 Abbildungsnachweis: Vogt 1930, Taf. 6
Metall Bronzebecken1 Bronzebecken mit glattem Rand Datierung: Phase 2 Fundliste CA [3]: Frauen: Eschborn 29, 40; Heilbronn-Böckingen, Forchenweg 1 Konkordanz Koch 2001: CodeX98 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 17 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
Bronzebecken2 Bronzebecken mit Perlrand Datierung: Phase 3,(4) Fundliste CA [6]: Frauen: Kirchheim a. N. 1964; Flaach 21; Lauchheim 787, 974, 1010; Tiengen Konkordanz Koch 2001: CodeX99 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 49 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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Glas Glasbecher1 konischer Glasbecher, schräg gerieft Datierung: Phase 1–2 Fundliste CA [4]: Frauen: Eschborn 16, 29, 32; Thüngersheim 1863 Konkordanz Koch 2001: CodeX96 Abbildungsnachweis: Ament 1992, Taf. 7 © hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Zeichnerin: Frau Kohz, Inst. VFG Univ. Mainz)
Glasbecher2 zylindrischer Glockenbecher Datierung: Phase 3 Fundliste CA [2]: Frauen: Hemmingen 14; Tiengen 6 Konkordanz Koch 2001: CodeX95 Abbildungsnachweis: Müller 1976, Taf. 4A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Glasschale1 mit Fadenverzierung Datierung:
Frauen: Phase 3,(2) Männer: Phase 2
Fundliste CA [10]: Frauen: Barbing-Irlmauth 19; Basel-Kleinhüningen 120; Eltville 144; Eschborn 16; Hugstetten 2; Kirchheim a. N. 1964 Männer: Groß-Umstadt; Gültlingen 1901; Hemmingen 25; Horb-Altheim 52 Konkordanz Koch 2001: CodeX97/CodeY27 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 25 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
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Appendix III: Katalog der Fundtypen
Sturzbecher1 mit Spitzenknopf Datierung: Phase 5,(4) Fundliste CA [5]: Frauen: Klepsau 4, 15; Pleidelsheim 139, 140; Sontheim/Brenz 141 Konkordanz Koch 2001: GCode26 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 59. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Sturzbecher2 konischer Körper Datierung: Phase 4–5 Fundliste CA [9]: Frauen: Herbolzheim(Heilbronn) 17; Kleinlangheim 175; Müdesheim 44; Niedernberg 1/1961, 11, 24; Pleidelsheim 211; Weilbach 17; Würzburg 2 Konkordanz Koch 2001: GCode27 Abbildungsnachweis: Koch 2001, Taf. 81B. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Sturzbecher3 geschweifter Körper Datierung: Phase 5 Fundliste CA [4]: Frauen: Basel-Bernerring 27; Hailfingen 417b, 435; Klepsau 12 Konkordanz Koch 2001: CodeX107 Abbildungsnachweis: Koch 1990, Taf. 14. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Sonstiges Klappmesser Datierung: Phase 8 Fundliste CA [3]:
Männer: Eltville 111; Mauern; Weingarten 362 Abbildungsnachweis: Sasse 2001, Taf. 11A. Mit freundlicher Genehmigung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Nadel(Bronze) Datierung: Phase 4,(3) Fundliste CA [10]:
Männer: Basel-Bernerring 9; Basel-Kleinhüningen 195; Bittenbrunn 25; Kelheim 42; Mengen 30; Pleidelsheim 46, 102, 127; Westheim X; Wittislingen 4 Konkordanz Koch 2001: MCode33 Abbildungsnachweis: Giesler-Müller 1992, Taf. 42 © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
Pinzette1 Bronze, mit abgesetzter Klemme Datierung: Phase 3–4 Fundliste CA [9]: Männer: Barbing-Irlmauth 34; Bittenbrunn 13, 41; Eberfingen 6, 7; Fridingen a.D. 257; Horb-Altheim 37; Pleidelsheim 40; Schretzheim 245 Konkordanz Koch 2001: MCode25 Abbildungsnachweis: Koch 1977, Taf. 64. Mit freundlicher Genehmigung: Römisch-Germanische Kommission
Appendix III: Katalog der Fundtypen
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