Das Gesetz vom Fall der Körper: Zwölf Erzählungen über die Arbeit Loi de la chute des corps - Douze nouvelles du travail 3402130300, 9783402130308

Zwölf Autoren aus Deutschland und Frankreich schreiben über Arbeit, Arbeitslosigkeit und ökonomische Veränderungen in ei

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French, German Pages 238 [240] Year 2013

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Table of contents :
Title
Inhaltsverzeichnis / Sommaire
Hanneliese Palm: Vorgeschichte
Hanneliese Palm: Petit Avant-propos
Jean-Paul Dekiss: Einführung - Vom Schreiben über Arbeit
Jean-Paul Dekiss: Préface - Écrire et imaginer le travail
Sylvain Rossignol: Der Fall der Körper
Sylvain Rossignol: La chute des corps
Jean-Paul Dekiss: Desillusion
Jean-Paul Dekiss: La Désillusion
Heinrich Peuckmann: Fünfzig Jahre
Heinrich Peuckmann: Ci nquante Ans
Lilian Robin: Einleitende Rede
Lilian Robin: Discours d’introduction
Horst Hensel: Autorenlesung
Horst Hensel: Lecture d’auteurs
Denis Dormay: Alltägliche Bröckchen
Denis Dormay: Zestes quotidiens
Gilbert Desmée: ICH BIN
Gilbert Desmée: JE SUIS
Werner Streletz: Eisenmann oder Geschichte einer Selbstbestrafung
Werner Streletz: L’homme d’acier, histoire d’une mortification
Jean-Luc Vigneux: Ohne Halt
Jean-Luc Vingeux: Sans retenue
Gerd Puls: Verlorene Liebe
Gerd Puls: Amour perdu
Jean-Louis Rambour: Tantum Ergo
Jean-Louis: Rambour Tantum ergo
Tatiana Arfel: Würstchen und Bademantel in der Picardie
Tatiana Arfel: Saucisses et Peignoir en Picardie
Die Autoren
Note sur les auteurs
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Das Gesetz vom Fall der Körper: Zwölf Erzählungen über die Arbeit Loi de la chute des corps - Douze nouvelles du travail
 3402130300, 9783402130308

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Douze écrivains français et allemands racontent des vies au travail dans l'environnement économique des années 2010. Leurs douze regards se mêlent à la vie des autres dans une esquisse du destin social actuel.

Herausgegeben von / édité par Jean-Paul Dekiss & Hanneliese Palm

ISBN 978-3-402-13030-8

Dekiss/Palm (Hrsg.) • Das Gesetz vom Fall der Körper | Loi de la chute des corps

Zwölf Autoren aus Deutschland und Frankreich schreiben über Arbeit, Arbeitslosigkeit und ökonomische Veränderungen in einer globalisierten Welt. Ihr Blick auf die Ereignisse ist so individuell wie das Schicksal der Menschen, von denen sie erzählen.

Das Gesetz vom Fall der Körper ZWÖLF ERZÄHLUNGEN ÜBER DIE ARBEIT

Loi de la chute des corps DOUZE NOUVELLES DU TRAVAIL Sylvain Rossignol, Jean-Paul Dekiss, Heinrich Peuckmann, Lilian Robin, Horst Hensel, Denis Dormoy, Gilbert Desmée,Werner Streletz, Jean-Luc Vigneux, Gerd Puls, Jean-Louis Rambour, Tatiana Arfel

Das Gesetz vom Fall der Körper Zwölf Erzählungen über die Arbeit Loi de la chute des corps Douze nouvelles du travail

Jean-Paul Dekiss / Hanneliese Palm (Hrsg.)

Das Gesetz vom Fall der Körper Zwölf Erzählungen über die Arbeit

Loi de la chute des corps Douze nouvelles du travail

Das Buch ist erschienen im Rahmen von „Dialog in Dortmund“, einem Projekt des Netzwerkprojektes „literaturland westfalen“. Förderer von „literaturland westfalen“ sind u.a. die LWL-Kulturstiftung, die Rudolf August Oetker-Stiftung und die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial-Versicherungen. Wir danken allen Unterstützern.

Für Förderung danken wir

Das Umschlagfoto mit dem Titel „Feuerheld“ stammt von Olaf Rauch

© 2013 Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54 Abs. 2 UrhG werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen. Gesamtherstellung: Aschendorff Druckzentrum GmbH & Co. KG, Druckhaus Münster Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier ∞ ISBN 978-3-402-13030-8

Inhaltsverzeichnis / Sommaire

Hanneliese Palm Vorgeschichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Petit avant propos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Jean-Paul Dekiss Einführung – Vom Schreiben über Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Préface – Écrire et imaginer le travail. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Sylvain Rossignol Der Fall der Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 La chute des corps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Jean-Paul Dekiss Desillusion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 La Désillusion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Heinrich Peuckmann Fünfzig Jahre. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Cinquante ans. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Lilian Robin Einleitende Rede. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Discours d’introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Horst Hensel Autorenlesung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 00 Lectures d’auteurs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 05 Denis Dormoy Alltägliche Bröckchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 10 Zestes quotidiens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

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Gilbert Desmée Ich bin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 23 Je suis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Werner Streletz Eisenmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 29 L’Homme d’acier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Jean-Luc Vigneux Ohne Halt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 52 Sans retenue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Gerd Puls Verlorene Liebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 86 Amour perdu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 Jean-Louis Rambour Tantum ergo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 98 Tantum ergo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Tatiana Arfel Würstchen und Bademantel in der Picardie. . . . . . . . . . . . . . . . . 2 25 Saucisses et peignoir en Picardie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 Die Autoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 31 Note sur les auteurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

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Hanneliese Palm

Vorgeschichte Die Städte Dortmund und Amiens blicken auf eine fünfzigjährige Städtepartnerschaft mit vielen interessanten und bereichernden Begegnungen zwischen den Menschen zurück. Seit 2010, dem Jahr der Kulturhauptstadt Europas RUHR 2010, wird die deutschfranzösische Partnerschaft zwischen beiden Städten durch einen neuen und intensiven literarischen Austausch bereichert. JeanPaul Dekiss und Heinrich Peuckmann haben in Frankreich und in Deutschland in ihrer Region jeweils befreundete Autorenkollegen gewonnen, die sich daran beteiligen. Die Verbindung zum FritzHüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund so wie die mehrfach vom Centre Jules Verne ermöglichten Aufenthalte in Amiens boten und bieten die organisatorische Basis und den Raum für die Begegnungen. Die Sammlungen des FritzHüser-Instituts legen die Grundlage für ein gemeinsames Thema. In zahlreichen Diskussionen zwischen den Autoren, bei Lesungen mit Jugendlichen wie Erwachsenen sowie in verschiedenen Foren mit Gewerkschaftern und Politikern stand bei diesem beispielhaften Autorenaustausch die Frage im Mittelpunkt, wie sich Arbeit, Arbeits- und Alltagswelt und die Ökonomie, aber auch Entgrenzung von Arbeit und Arbeitslosigkeit in der Literatur unserer Zeit spiegeln kann und welche Literatur in den beiden Ländern zur Zeit dazu geschrieben wird. Aktuelle Literatur der Arbeit tritt unter diesem Namen nicht auf, was jedoch nicht bedeutet, dass das Thema Arbeit für die gegenwärtige Literatur keine Rolle spielen würde. Ganz im Gegenteil! Doch so wie unsere Arbeitswelt immer komplexer und spezialisierter geworden ist, nähert sich auch die Literatur dem Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und mit ganz unterschiedlichen Motivationen. Der schlichte Gegensatz von „Wir da unten – die da oben“, der die diesbezügliche Literatur lange antrieb, ist neuen Ansätzen gewichen.

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Beispiele dafür kann man in dem vorliegenden Band in 12 verschiedenen Versionen und in zwei Sprachen nachlesen. Sie erzählen von den Folgen wirtschaftlicher Entwicklungen auf das Leben des Einzelnen und spüren mit literarischen Mitteln den Schicksalen nach. Man liest mit Vergnügen, wie Literatur mit dem Thema „Arbeit“ gegenwärtig umzugehen vermag. Die Herausgeber danken der Kunststiftung NRW und dem Westfälischen Literaturbüro Unna für ihre finanzielle Unterstützung. Der Dank gilt darüber hinaus Silke Pillon, die in gemeinsamer Arbeit mit den Herausgebern und Autoren die Übersetzung übernommen hat.

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Hanneliese Palm

Petit Avant-propos Un regard sur plus de cinquante années de jumelage entre les villes de Dortmund et d’Amiens nous montre une grande diversité de rencontres humaines riches en enseignements. Depuis 2010, année de la RUHR Capitale européenne de la culture, un nouvel axe d’échanges littéraires est venu enrichir ce jumelage franco-allemand. Jean-Paul Dekiss et Heinrich Peuckmann ont, chacun dans leur région, en France, en Allemagne, mobilisé des roman­ciers et des poètes pour y participer. Le lien avec l’Institut Fritz Hüser, qui se consacre à la littérature et à la culture du travail, ainsi que plusieurs semaines de résidences organisées par le Centre international Jules Verne, ont offert non seulement une organisation et un cadre à ces rencontres, mais aussi la base d’un travail sur un thème commun. Des journées et des semaines d’échanges entre auteurs et avec le public, lors de lectures devant des adultes ou des jeunes, ainsi que lors de forums avec des syndicalistes et des acteurs politiques, ont permis de réfléchir au rôle des romanciers et des poètes pour comprendre comment le travail, le monde du travail, son quotidien et son économie, mais aussi son décloisonnement entre l’activité salariée et le chômage, peuvent être reflétés par la littérature de notre époque. Mais aussi quelle littérature s’écrit actuel­ lement sur ces sujets dans nos deux pays. La littérature qui parle du travail aujourd’hui ne se présente pas nécessairement sous le nom de « littérature du travail », ce qui ne veut pas dire que le travail ne joue pas un rôle dans la littérature actuelle. Bien au contraire ! Le monde du travail devient chaque jour plus complexe et plus spécialisé ; de même la littérature approche ces thèmes sous des angles différents et avec des motivations très diverses. L’opposition simpliste de « nous, en bas – et ceux là, en haut » qui a longtemps dominé cette littérature, a fait place à des approches nouvelles.

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C’est pourquoi on pourra lire dans ce volume bilingue 12 exemples des conséquences de l’actuelle évolution économique sur nos vies. Ces 12 nouvelles suivent, sous des approches littéraires et personnelles diverses des destins individuels eux aussi souvent très différents. On découvre ici avec plaisir comment la littérature actuelle peut traiter du sujet « travail ». Les éditeurs remercient la Fondation d’Art NRW et le Centre Westphalien de Littérature à Unna pour leur soutient financier. Les remerciements vont également à Silke Pillon qui s’est chargée de la traduction, en collaboration avec les auteurs et les éditeurs.

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Jean-Paul Dekiss

Einführung Vom Schreiben über Arbeit In diesem Buch schreiben zwölf deutsche und französische Autoren Lebensgeschichten, die von lohnabhängiger Arbeit bestimmt sind. Die Autoren sind gemeinsam und durch den Gedankenaustausch mit anderen Schriftstellern, mit Filmemachern und Gewerkschaftern zu der Einsicht gekommen, dass die Vorstellung von „Arbeit“ als einem „Wert an sich“ Illusion ist. Vielmehr reduziert sich der Begriff des Wertes auf das Ökonomische und Finanzielle als grundsätzlicher Voraussetzung. Das entspricht aber nicht den menschlichen Wertvorstellungen. Der „Wert der Arbeit“ muss als ein universeller Wert betrachtet werden, mit dem sich jeder auf der Welt identifizieren kann, Angestellter oder Arbeitsloser, Fabrikarbeiter oder Fabrikarbeiterin, Bäuerin oder Hausfrau. Jede und jeder kann sich auf eine von Generation zu Generation überlieferte Kultur berufen, die ihm die Orientierungspunkte gibt, auf die er sein Leben aufbaut. Ein Leben, in dem jeder seine persönliche Vorstellung hat vom Wert seiner Arbeit für die Gesellschaft, in der er lebt. Die Bedeutung dieses Wertes wird in jedem Land, sogar in jeder Region anders gesehen. So gibt es ebenso Unterschiede zwischen dem, was dieser Wert im historisch von Kohle und Stahl geprägten Ruhrgebiet oder im früher landwirtschaftlich geprägten Bayern bedeutet. Das wiederum unterscheidet sich von dem, was man im industriellen Nordfrankreich in ihn hineinlegt oder im Quercy mit seinem Obstanbau. Daraus hat jeder Einzelne seine Vorstellung und sein Bewusstsein vom Wert der Arbeit als Wert für sein Leben über deren fiskalischen Wert hinaus entwickelt.

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Nach zwei Romanen schreibt Tatjana Arfel darüber in ihrem Gedicht für dieses Buch. An seinem Ende serviert sie uns Würste und Schlafrock in der Picardie auf einer Platte, wobei sie ganz offen wichtige Fragen stellt: Wie der entrückten Lage als Autor entrinnen Wir wissen auch nicht mehr als Andere, wir haben die Lösung nicht Wie einen dritten Ort schaffen, den man gemeinsam teilt Weder Arbeit noch zu Hause einen öffentlichen Ort zum Austausch Wie die Arbeiter überzeugen von ihrer Legitimität in dieser Debatte Von der Kraft ihres Wortes von der Notwendigkeit ihrer Stimme Wie die Arbeit denken Die uns jeden Tag verschlingt die uns jeden Tag denkt Die politischen, ökonomischen, juristischen und sozialen Dimensionen des „Wertes der Arbeit“, die in Studien, Statistiken und Sachtexten über die Arbeit behandelt werden, sind weitaus umfangreicher als die Interpretationen dieses Themas in Roman oder Poesie. Diese Studien und Forschungen sprechen über die materielle Seite der bezahlten Arbeit, deren Analyse nützlich und direkt anwendbar ist. Sie sprechen nicht vom Geist und ideellen Wert der Arbeit, die gemessen an den unterschiedlichen Normen für die Arbeitenden als zweitrangig, wenn nicht gar unnütz für den industriellen Ertrag betrachtet werden. Sie sprechen eigentlich mehr von der Beschäftigung als von der Arbeit. Sie erstellen eine Analyse der Realität, während die literarischen und poetischen Interpretationen darüber und über den Rand dieser Realität hinaus gehen, man könnte sagen, sie betreffen eine andere Bewusstseinsebene. Sie sind Teil eines demokratischen Prozesses, wo Symbole, Träume, Möglichkeiten und Utopien offenbart werden, die jedem und jeder andere Mittel aufzeigen, das Ruder des Lebens wieder in die Hand zu nehmen. Vielleicht, indem man anfängt, mit Courage und Nachdenken den Schwierigkeiten zu trotzen. In diesem Sinne stoβen Gilbert Desmée mit seinem Prosagedicht Ich bin und Sylvain Rossignol mit dem Fall der Körper einen

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Schrei aus, der wie ein Zerreißen klingt, wie Brüche, die heute so viele Menschen erleben, denen gekündigt wird. Ich bin ist ein gellender Schrei in lähmender Stille, so wie der berühmte und erschütternde Schrei, den Edvard Munch gemalt hat. Ein einsamer Schrei bei Desmée, der abgelöst wird von einer anderen Form der Einsamkeit bei Rossignol, von einem Schrei zu mehreren Stimmen, einem Schrei der Revolte und der Wut, in dem mehrere Menschen miteinander verbunden werden: Der chinesische Arbeiter, der entlassen wird, weil er seine Arbeit zu gewissenhaft macht und nicht den Akkord einhält, seine Frau, die ein Kind erwartet, dann der französische Arbeiter, der auch seine Arbeit gut machte, aber von amerikanischen Investoren entlassen wird, die konkurrierende französische Unternehmen aufkaufen, um sie zu zerstören. Dazu kommt der Schrei seines kleinen Jungen, ein stiller Schrei der Fassungslosigkeit wie der von Munch. Roman und Poesie sind ästhetische und visuelle Erfahrung. Sie vermitteln Gefühle, Emotionen, eine Sprache und Formen, die die Realität überzeichnen, sie legen offen, was von den Konventionen sonst verschleiert wird, sie beleuchten Machtinteressen von einigen Wenigen, von Interessenverbänden und Gruppen, die meist nicht offen beim Namen genannt werden. Das Nichterwähnen alles Lebendigen hat aber direkte und gewichtige Auswirkungen für das alltägliche Leben des Einzelnen, die weit über die eigentliche Arbeitszeit hinausgehen. Dieses Unausgesprochene beeinflusst unser Privatleben, zieht mit oder ohne unsere Billigung unser Innerstes in Mitleidenschaft, zwingt uns über das soziale System eine Lebensweise auf, die nicht unbedingt die ist, die wir wollen. Die Polsterin wird ihr Leben lang die von der Arbeit gekrümmten Finger behalten. Der Manager unterliegt dem Druck des „schlanken Management“ und nimmt den Stress des Arbeitstages mit nach Hause, wo er ihn auf Frau und Kinder überträgt. Werner Streletz’ Eisenmann öffnet einen Spalt für den Blick der Liebe auf ein Leben, das auf dem Abstellgleis gelandet ist, verloren in den Industriebrachen. Streletz ist der Schriftsteller der düsteren Situationen, wo die Persönlichkeit strauchelt wie

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hier, in einer Atmosphäre zwischen dem Fall der Berliner Mauer und russischer Glasnost, zwischen Geschichte und Gegenwart. Sein Eisenmann ist auch ein Mensch aus Stein, der sich selbst zur Zwangsarbeit verurteilt hat. Die Wahl seiner Existenz ist die tragische Form eines dem Zeitgeist entsprechenden Individualismus. Man findet diese Konfrontation zwischen dem Menschen und seiner Freiheit zu wählen bei den Personen der Desillusion von Jean-Paul Dekiss wieder. Dagegen beschreiben Heinrich Peuckmann in Fünfzig Jahre und Jean-Luc Vigneux in Ohne Halt Figuren, die unterschiedliche Entscheidungen treffen. Die einen wählen ihre Freiheit, die anderen fügen sich in ihr Schicksal. Was die zentrale Figur in Verlorene Liebe von Gerhard Puls betrifft, so steht sie ohnmächtig dem Schicksal gegenüber und wird dadurch zum Gespött. Puls wechselt zwischen einem strengen Realismus nach Art von Vigneux und einem Ton, der tragikomisch sein könnte, wenn am Ende nicht eher das menschliche Drama überwiegen würde. Die Tragödie eines Arbeiters, der hin- und hergeschoben wird zwischen Vertretungen und verlorenen Wochenenden in Zechenanlagen, deren Schließungen nur noch eine Frage der Zeit sind: Die Lage ohne Zukunft ist vorprogrammiert, die Komödie eines betrogenen Ehemanns, der von einem Kollegen, dem Liebhaber seiner Frau, so manipuliert wird, dass er möglichst viel von zu Hause weg ist. Die Erzählung folgt dem banalen Lauf des Lebens, bis erst im letzten Satz der dramatische Ausgang offenbart wird. Ein langsamer und vorhersehbarer beruflicher Abstieg, vergleichbar mit der Düsternis des Abstiegs in die Hölle von Streletz’ Eisenmann. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zwänge, die uns von den Systemen der Rentabilität auferlegt werden, widersteht ein Gedanke den Angriffen des brutalen Managements. Nämlich die vom Wert der Arbeit als Ideal einer bezahlten Arbeit, mit Engagement, Verantwortung und persönlichen Stolz als gemeinsamer Basis. Diese Idee vom Wert der Arbeit wird seit drei Jahrzehnten ruiniert von einer künstlich gezüchteten Wirtschaft, die die bezahlte Arbeit und damit das Privatleben zerstört. Es sind die menschlichen Verheerungen durch diese Wirtschaft und manch-

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mal die Courage, die der Mensch aufwendet um ihnen zu entkommen, die Literatur der Arbeit beschreibt. Sie gibt diesen Verheerungen ihre tragische, dramatische oder humoristische Dimension indem sie versucht, Lehren daraus zu ziehen. Als Genre versucht die Arbeiterliteratur in diesem Sinne Wege zu finden, die das Ausmaß der Brüche der Menschen in den Beziehungen zu seiner sozialen Umwelt sinnlich erfahrbar machen. Horst Hensel, Heinrich Peuckmann, Gerd Puls und Werner Streletz kommen aus dem Ruhrgebiet, leben und arbeiten dort. Ihre Texte sind ohne die Geschichte der Kohle- und Stahlindustrie nicht zu denken; dort haben sie ihre Wurzeln, die sie nicht verleugnen wollen. Dazu gehören die strukturellen Veränderungen der letzten drei Jahrzehnte, in denen der Bergbau und die Stahlindustrie in der ganzen Region dramatisch an Bedeutung verloren haben. Die Schriftsteller von der Ruhr bewahren gemeinsam die Erinnerung an diese jüngere Geschichte und erzählen von ihren Konsequenzen. Darin unterscheiden sie sich von den französischen Autoren, die allgemein einem sozialen Engagement näher stehen, einem Engagement, das – wie die deutschen Autoren sagen – vor zwanzig Jahren in Deutschland von einer Reflexion über die Gesellschaft abgelöst worden ist. So konzentrieren sich ihre Erzählungen eher auf die Auswirkungen einer schwierigen aktuellen Situation als auf ihre Ursachen, und sie suchen im Regionalen die allgemeine Bedeutung. Eine regionale Lage mit allgemeiner Tragweite ist auch das, was sowohl Jean-Luc Vigneux in seiner Erzählung Ohne Halt, interessiert, die die Armut in der Picardie zum Inhalt hat, als auch Jean-Louis Rambour, der uns in eine Ortschaft in der Picardie entführt, wo er das Thema des Profits im Angesicht der Geschichte wortreich ausschmückt. Dazu finden sich ebenfalls Gilbert Desmée und Denis Dormoy, die beide auch in der Picardie leben und in der Literatur und im Literaturbetrieb ihrer Region sehr aktiv sind. Horst Hensels Autorenlesung und Heinrich Peuckmann Fünfzig Jahre thematisieren das Spannungsfeld zwischen der Existenz als Schriftsteller und dessen Blick auf die Welt der Arbeiter. Hensel nimmt literarische Veranstaltungen ins Visier, die Autoren als Intellektuelle auf einer Art Jahrmarkt vorführen und geht

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auf das Verhalten einiger dieser Schriftsteller bei solchen kulturellen Ereignissen ein. Er lässt mit scharfsinnigem Humor die Realität von Arbeiterlehrlingen zu Beginn der 70er Jahre aufeinandertreffen mit „gelebten“ Geschichten wie aus dem Kitschroman, mit Stereotypen von falschen Prinzessinnen und echten Groupies, die nach der Lesung ihren Lieblingsautoren hinterherlaufen. Er beschreibt das Scheitern eines Themas, das niemals nobelpreisverdächtig sein wird und das die Leser nicht interessiert: das von unseren Gesellschaften als nachrangig angesehene Leben der Arbeiter und der Arbeit in der Fabrik. Der Schriftsteller bei Peuckmann versucht demgegenüber eine stoische Haltung einzunehmen, aber wird es ihm gelingen? Wird ihm die Lebenswirklichkeit der Bergleute, die ihre soziale Stellung einbüßten, nicht anderes abfordern? Mit seiner spitzen Feder nähert sich Lilian Robin im Stil dem ätzenden Realismus von Jean-Luc Vigneux. Mit dem scharfsinnigen Humor, der schon seinen Roman Tripallium auszeichnete, benutzt Robin die Situation einer Einführungsrede um nach großer burlesker Tradition die Sprache der neuen Meinungsmacher aufs Korn zu nehmen. Die Sprache, die der Manager benutzt, wirkt durch die absurde Übersetzung des „Dolmetschers“ wie eine vergrößernde Lupe unter der Gulliver die Liliputaner beobachtet in einem Metropolis der Postmodernen Zeiten. Ebenfalls mit bissigem Humor entwirft Jean-Paul Dekiss in der Desillusion in vier Sequenzen eine Utopie, in der die neuen Netzwerke der schnellen Kommunikation zum Instrument für einen Generalstreik neuer Art werden. Dekiss verwendet vier verschiedene Stile, die vier Ausdrucksformen entsprechen, um in einer Geschichte vier verschiedene Emotionen auszudrücken. Ursache und Wirkung jeder Situation sind unentwirrbar miteinander verflochten, was vor allem im ersten Teil spürbar ist, in dem die Hauptfigur in einem ununterbrochenen Strom der Wörter und Gedanken seinem Gewissen freien Lauf lässt. Die Desillusion beschreibt verschiedene Momente des Innehaltens bevor jeder der betroffenen Menschen einen Entschluss fasst. Wie Dekiss am Ende seiner Erzählung präsentiert uns Denis Dormoy ebenfalls eine Liste; in Alltägliches setzt er die Charak-

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teristik des Abreißkalenders fort mit Einblicken in Arbeit und Freizeit. Eigentlich eher vertraut mit der Poesie, hat Denis Dormoy hier die Prosodie gewählt, mit der er uns zweiundvierzig Menschen vorstellt, einmal an ihrem Arbeitsplatz um 10 Uhr 12, ein zweites Mal bei sich zu Hause um 22 Uhr 12. Jede Person und jede Tages- und Abendzeit wird mit einer Zeile, einem Satz behandelt. Kurze Sätze, die auch wieder sind wie der stille Schrei bei Munch, dem Schrei jener, die man nicht hört, denen man nie zuhört. Das Ineinandergreifen von Tag und Nacht, die Zeit mit und ohne Arbeit, ist ein Thema, das die Autoren sowohl untereinander als auch in Gesprächen mit der Leserschaft diskutieren. Jean-Louis Rambour und Tatiana Arfel gehen mit ihren Beiträgen auf den Ort Beauval und die Geschichte der „writer’s residence“ mit dem Titel Romanciers & poètes, Écrire le travail ein, die 2011 und 2012 dort, in einer picardischen Industrieregion, dem Stammsitz der Familie Saint stattfand. In Tantum Ergo geht es Rambour darum, eine wahre Begebenheit aus der beklemmenden industriellen Vergangenheit des 19. Jahrhunderts literarisch und mit Augenzwinkern zu erzählen. Er selbst sagt dazu: Die Erwähnung der verschiedenen historischen Personen, die ich zitiere (Josephine Baker, Jules Pasdeloup, Alfred Nobel, Jules Massenet, Gustave Eiffel etc.) ist in ihrer Chronologie völlig glaubhaft. Meine Idee war, vor einem wahren historischen Hintergrund (die Informationen über die Gebrüder Saint, Bischof Jacquenet, den Grafen von Saint-Pol etc. sind ebenfalls belegt) eine verrückte Geschichte zu erzählen, eine Art Hysterie der Zerstörung, die aus Gier nach Profit entstand. Darüber hinaus erlauben die Anspielungen auf die zukünftigen Opfer des kommenden Weltkrieges auch eine allegorische Interpretation: eine Gesellschaft macht reinen Tisch mit der Vergangenheit durch das Vernichten ihrer eigenen Kultur. Der vorliegende Band zeigt nicht jede Facette einer Literatur, deren Geschichte jung ist und die von der Kritik eher nach ihrem sozialen Gehalt als ihrer literarischen Bedeutung kommentiert

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wird. Wir müssen darauf bestehen, dass ein Schriftsteller unbedingt aufrichtig und wahrhaftig zu sein hat Die meisten Autoren dieses Buches waren gemeinsam als writer in residence in Beauval, eine europäische Aktion, organisiert vom Centre International Jules Verne in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur in Dortmund, unterstützt von der Stadt Amiens, der Region Picardie und der Regionalen Vertretung für Kulturmaβnahmen der Picardie. Die „Residenz“ hat es den zwölf Autoren ermöglicht, sich mehrmals in Deutschland und Frankreich zu treffen und über das Thema Schreiben über Arbeit zu debattieren und mit diesem Buch ein Ergebnis ihres Austauschs vorzulegen.

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Jean-Paul Dekiss pour le collectif des écrivains

Préface Écrire et imaginer le travail Ce livre de douze histoires raconte plusieurs vies liées au travail. Douze écrivains français et allemands se sont réunis pour le réaliser. Ce que nous avons appris rapidement lors de nos conversations et par les échanges avec d’autres écrivains, des cinéastes et des syndicalistes, a été que le concept « valeur travail » au sens général est un leurre. Ce concept veut délimiter le champ d’une valeur dans le sens de sa gestion économique et financière comme une donnée universelle. Il ne répond pas à des valeurs humaines. En revanche « la valeur du travail » est l’une des valeurs universelles dans laquelle chacun sur la planète peut se reconnaître, salarié ou chômeur, homme à l’usine, fermière, femme au foyer ou à l’atelier. Chacun, chacune est fort d’une culture transmise de génération en génération, donnant des repères sur lesquels se fonde l’imaginaire dans une vie au cours de laquelle chacun se fait son idée personnelle de la valeur que représente son travail pour la société dans laquelle il vit. Le contenu de cette valeur change, non seulement d’un pays à l’autre, mais d’une région à une autre. Autant de différence entre les symboles que recouvre «  la valeur du travail » dans la Ruhr (fortement ancrée dans l’histoire des mines et de la sidérurgie) et la Bavière (plus rurale) entre le nord de la France et le Quercy fruitier. Autant d’appuis différents à l’imaginaire et à la connaissance de la personne au travail et hors de son travail, non plus comme valeur de production, mais comme valeur d’être. Tatiana Arfel nous parle de ce collectif dans un poème qu’elle publie après ses deux premiers romans. Une incroyable manière de mettre les pieds dans le plat avec Saucisse et peignoir en Picardie où elle apporte en conclusion toute sa fraîcheur à des ques­ tions simples :

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Comment sortir de la posture de l’auteur en surplomb Nous n’en savons pas plus que d’autres, nous n’avons pas la solution Comment créer un troisième lieu à partager Ni travail ni maison un lieu public où échanger Comment convaincre les travailleurs de leur légitimité dans ce débat De la force de leur parole de la nécessité de leur voix Comment penser le travail Qui chaque jour nous avale, qui chaque jour nous pense La dimension politique, économique, juridique et sociale de « la valeur du travail », représentée par les études, les statistiques, les essais consacrés au travail, domine en volume largement les interprétations que peuvent apporter sur cette question le roman et la poésie. Ces études et recherches parlent de la matérialité du travail salarié, dont l’analyse est utile et directement utilisable. Ces études et recherches ne parlent pas de l’esprit et de l’imaginaire du travail, jugés secondaires voire inutiles au rendement industriel, à la quantification et à la classification sous des normes diverses de la personne au travail. Le plus souvent d’ailleurs, ces essais traitent de l’emploi plutôt que du travail. Ils produisent une analyse de la réalité tandis que les interprétations romanesques et poétiques se situent au-delà et sur les marges de cette réalité, en quelque sorte dans un autre ordre de la conscience. Elles participent au processus démocratique par la mise en évidence de symboles et de rêves, de possibilités et d’utopies qui peuvent donner à chacune et chacun d’autres moyens de prendre barre sur la vie, à commencer par le courage et la réflexion, pour en affronter les difficultés. En ce sens Gilbert Desmée, avec son poème en prose Je suis, et Sylvain Rossignol avec La Chute des corps poussent tous deux un cri qui résonne comme une déchirure, de ces déchirures que subissent tant de licenciés aujourd’hui. Je suis est un cri aussi strident, dans le silence atone qui s’installe, que celui, si célèbre et si déchirant, peint par Edward Munch. Un cri totalement solitaire chez Desmée, relayé par d’autres solitudes chez Rossignol dans un cri poussé à plusieurs voix, au seuil de la révolte et de la colère

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qui associe l’ouvrier chinois, licencié (qui pour faire bien son travail ne suit pas la cadence infernale), celui de sa femme qui attend un enfant et celui de l’ouvrier français (qui lui aussi faisait bien son travail), qui s’est trouvé licencié par la stratégie des groupes américains investissant l’industrie française concurrente pour la détruire. Ce cri est relayé par son petit garçon, un cri muet de stupeur comme celui de Munch. Le roman et la poésie sont une expérience esthétique et vi­ suelle. Ils dégagent des sensations, des émotions, un langage, des formes… qui accentuent la réalité, qui la pousse dans les retranchements de ce que la convention a pour objet de masquer, et qui mettent en lumière des intérêts particuliers, catégoriels et collectifs qui autrement et le plus souvent ne disent pas ce qu’ils sont. Ce non-dit du vivant a pourtant des conséquences directes, immédiates sur la vie quotidienne de chacun. Largement au-delà du temps accordé au travail salarié. Ce non-dit intervient dans notre vie privée, affecte notre intimité, plus ou moins avec notre consentement, et le plus souvent en nous imposant, par le système social, un mode de vie qui n’est pas nécessairement celui que nous voulons. La matelassière aux doigts courbés par le travail, garde ses doigts déformés dans tous les autres instants de sa vie. L’employé ou le cadre qui subissent la contrainte de la lean organisation emportent chez eux le stress de leur journée qui atteint aussi leurs conjoints et enfants. Chez Werner Streletz, dans L’Homme d’acier (L’Homme de fer, en allemand), la perspective d’amour finit par ouvrir une fissure dans une vie qui est partie sur les voies de garage, perdue dans les friches industrielles. Streletz est l’écrivain des situations obscures, où la personnalité vacille, comme ici dans une atmosphère de Chute du Mur de Berlin et de Glasnost russe, entre histoire passée et réalité présente. Son Homme d’acier est également un homme de marbre qui s’est condamné lui-même à des travaux forcés. Son choix existentiel est la forme tragique d’un individualisme contemporain. On retrouve cette confrontation entre l’individu et la liberté de ses choix avec les personnages de La Désillusion chez Jean-Paul Dekiss. Par contre, les personnages

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de Cinquante ans chez Heinrich Peuckmann et ceux de Sans retenue chez Jean-Luc Vigneux, sont partagés devant ce choix, les uns prenant la liberté, les autres acceptant la fatalité du carcan. Quant au personnage d’Amour perdu chez Gerd Puls, il est impuissant devant cette fatalité au point d’en devenir la risée. Puls est partagé entre un réalisme sévère à la manière de Vigneux et un ton qui serait tragi-comique s’il ne se retournait à la fin en drame humain. Tragédie d’un ouvrier baladé de remplacements en week-ends perdus, dans des complexes miniers sur le point de fermer : situation programmée sans avenir, et comédie d’un mari berné par un autre ouvrier, l’amant de sa femme qui a su le manipuler pour l’en éloigner. L’intrigue suit le cours banal de la vie jusqu’à son dénouement dramatique qui est dit à la dernière ligne du récit. Une lente et programmée régression professionnelle à la hauteur sombre de la descente aux Enfers de L’Homme d’acier de Streletz. À l’arrière-plan des contraintes récentes imposées par les systèmes de rentabilisation du travail, une idée souvent résiste aux assauts du management brutal. Celle de la valeur du travail comme idée, comme idéal peut-être, d’une activité salariée qui est un engagement, une responsabilité, une fierté personnelle fondatrice d’un socle commun de la valeur du travail. Cette idée-là de la valeur du travail est brisée depuis trois décennies par une économie hors sol qui fracture le travail salarié et qui fracture les vies privées. Ce sont les ravages humains de cette économie, et parfois le courage mis en œuvre pour s’en échapper que le romanesque et la poésie du travail décrivent en donnant à cette désertification humaine sa dimension tragique, dramatique, humoristique, en révélant ses enseignements. En ce sens, et en tant que genre, l’écriture du travail propose des pistes qui expriment la dimension symbolique des fractures de l’humain dans sa relation à l’ensemble social. Horst Hensel, Heinrich Peuckmann, Gerd Puls et Werner Streletz sont nettement animés par la nécessité d’une reconnaissance historique de la vie des ouvriers mineurs et sidérurgistes du bassin de la Ruhr, où ils vivent et dont ils sont originaires.

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Chez eux, cette reconnaissance est liée aux transformations des trois dernières décennies qui ont vu s’effondrer l’exploitation de la houille et la sidérurgie dans toute une région, doublée par les effets économiques de la chute du Mur de Berlin. Une histoire dont ces écrivains gardent la mémoire et dont ils transmettent les conséquences. Ils se distinguent en cela des écrivains français, plus proches en général d’un engagement social, un engagement que les écrivains allemands disent avoir dépassé dans l’ensemble depuis vingt ans, pour en élargir la réflexion sur la société dans son ensemble. Leurs récits se concentrent ainsi sur les effets d’une situation critique plutôt que sur ses causes et sur une situation régionale dont ils cherchent la portée générale. La situation régionale de portée générale est aussi ce qui anime Jean-Luc Vigneux dont le récit Sans retenue s’inscrit dans la pauvreté de la Picardie et Jean-Louis Rambour qui brode autour d’une bourgade picarde sur le thème du profit face à l’histoire. Ils sont rejoints en cela par Gilbert Desmée et Denis Dormoy, eux aussi vivant en Picardie et très présents dans l’activité littéraire de leur région. Horst Hensel, dans Lectures d’auteurs, comme Heinrich Peuckmann dans Cinquante ans, confrontent leur réalité d’écrivain avec leur regard sur le monde ouvrier. Hensel a choisi d’épingler les animations « littéraires », lors desquelles les écrivains sont exhibés comme des intellectuels de foire et le comportement de certains écrivains eux-mêmes lors de ces manifestations. Mais avant tout, c’est la réalité des apprentis ouvriers, au seuil des années 1970, que Hensel oppose, dans un humour grinçant, aux histoires « vécues » à l’eau de rose, des stéréotypes de fausses princesses et de vraies midinettes qui font courir les lecteurs après les dédicaces. Hensel décrit, sous le regard impassible d’improbables Prix Nobel, le naufrage d’un sujet qui n’intéresse pas les lecteurs : la vie ouvrière et le travail en usine, dévalorisé par nos sociétés. L’écrivain, chez Peuckmann, cherche quant à lui une attitude stoïque, mais y parviendra-t-il  ? Les réalités des mineurs qui perdent toute position sociale ne le dépassent-elles pas ? Lilian Robin, la plume acerbe, rejoint Vigneux dans le style d’un réalisme caustique. Avec l’humour grinçant dont il a déjà

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fait sa facture dans son roman Tripallium, Robin choisit dans Discours d’introduction d’appliquer au vocabulaire des communicants le traitement de la grande tradition burlesque. L’absurde interprétation que fait son personnage du langage utilisé par un « manager » est une loupe grossissante que promènerait Gulliver sur les Lilliputiens d’une Métropolis des Temps postmodernes. C’est également avec un humour caustique que Jean-Paul Dekiss, dans La Désillusion, brosse en quatre séquences une utopie où les réseaux de communication rapide sont les outils d’une grève générale d’un type nouveau. Les différents styles appliqués par Dekiss à chacun des quatre volets de son récit correspondent à quatre formes d’expression pour manifester quatre émotions différentes dans une même histoire. Causes et effets de chaque situation sont ici mêlés comme un écheveau inextricable, ce dont rend compte particulièrement le personnage du premier épisode dont le récit se dévide en suivant le cours ininterrompu de sa conscience. Les moments de La Désillusion sont tous des temps de suspension devant une décision. Ainsi que se termine La Désillusion par une liste de personnes prenant une décision, Denis Dormoy poursuit avec ses Zestes quotidiens, le caractère éphéméride  de nos journées au travail et de nos soirées à domicile. Familier de poésie, Dormoy se lance résolument dans une prosodie par laquelle il aborde ici la journée de quarantedeux personnes au travail à 10h12 et ces mêmes personnes chez elles, le soir à 22h12. L’ensemble est traité en phrase d’une ligne pour chaque personne et pour chacun de ces deux moments, l’un commençant le jour et l’autre commençant la nuit. Des phrases brèves qui résonnent comme un cri aphone aussi assourdissant que celui de Munch, le hurlement de ceux que l’on n’entend pas, que l’on n’écoute jamais. L’interférence du jour et de la nuit, c’est-à-dire du temps au travail et hors du travail, fait l’objet de nombreux débats entre les écrivains réunis et avec le public. Jean-Louis Rambour et Tatiana Arfel ferment le recueil par un clin d’œil à l’histoire de la résidence d’écriture Romanciers & poètes, Écrire le travail, qui s’est tenue en 2011et 2012, dans le village de Beauval, sur le site de l’ancien bassin industriel picard de

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la famille Saint (on se souvient de leur déconfiture dans le scandale des frères Willot). Comme l’histoire d’Arfel, au début de ce livre, celle de Rambour est celle d’une actualité littéraire toute simple dans un passé industriel plutôt lourd. Dans Tantum ergo, Rambour nous transmet avec humour une histoire vraie du XIXe siècle dont il dit : Les allusions que je fais à différents personnages célèbres (Joséphine Baker, Jules Pasdeloup, Alfred Nobel, Jules Massenet, Gustave Eiffel, etc...) interfèrent selon une chronologie tout à fait vraisemblable. Mon idée a été de mêler à ces repères solides (les infos sur Charles Saint, sur monseigneur Jacquenet, sur le comte de Saint-Pol, etc... sont, elles aussi, réalistes) une histoire délirante, une sorte d’hystérie de destruction pour satisfaire la soif de profit.  Au-delà, les références aux morts de la future guerre mondiale permettent aussi une lecture allégorique en mettant en scène une société qui fait table rase de son passé par l’anéantissement de sa propre culture.

Ainsi, ce livre brosse des vies simples avec sincérité, dans la concision de la nouvelle et dans des styles divers, proche de réalités crues. Un réalisme littéraire qui forge son expression dans les échanges nombreux de ces écrivains entre eux depuis le mois d’avril 2010. Ils rendent compte par leur observation des in­ justices, des enfermements, des clôtures et des inégalités, des impasses qui touchent tant et tant de vies… Un réalisme littéraire qui révèle les lueurs du courage, quelques lueurs d’espoir et une certitude, partagée par ces douze écrivains, qu’Écrire le travail ouv­re la littérature sur une réalité singulièrement dense et diverse face à la finance Moloch qui aujourd’hui oppresse les cœurs. On ne définira ici aucun contour de cette réalité littéraire dont l’histoire contemporaine est trop jeune et que la critique tend à pousser sur les marges d’un engagement social plutôt que littéraire… On dira seulement la nécessité pour un écrivain d’être jus­ te et de n’être pas tricheur. La plupart des auteurs de ce livre ont séjourné ensemble en Picardie dans la résidence européenne organisée à Beauval

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par Jean-Paul Dekiss pour le Centre international Jules Verne à Amiens, en collaboration avec l’Institut Fritz Hüser de Dortmund, avec le soutien de la ville d’Amiens, de la Région Picardie et de la Délégation Régionale à l’Action Culturelle en Picardie, résidence qui a permis à ces douze auteurs de se rencontrer, de se retrouver lors de nombreux débats sur l’écriture du travail en France et en Allemagne, puis de décider de leur collaboration dans cet ouvrage.

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Sylvain Rossignol

Der Fall der Körper Es ist 19.50 Uhr in Guanzhou. Li Hai wird bald seinen Arbeitstag beenden, der zehn Stunden vorher begonnen hat. Er weiβ, dass er das Plansoll nicht erfüllt hat und er deshalb weniger Lohn bekommen wird. Die Arbeit von Li Hai besteht darin, Augen auf Plastikfrösche zu kleben. Er bemüht sich die Augen auch richtig in die Mitte des Gesichts zu kleben. Rechts von seiner Arbeitsfläche hat er den Behälter mit Fröschen; links davon riesige Blätter mit den Aufklebern. Wenn er am Morgen ankommt, warten auf ihn 3600 Frösche ohne Augen – einer pro Sekunde in seinen bisher neun Arbeitsstunden heute. Einige Beschäftigte haben nachgezählt: die Direktion packt mehr als 3600 Frösche in die Kisten. Sie haben das gesagt. Man hat sie nicht wiedergesehen. In diesem Augenblick ist es 12.50 Uhr in Metz. Patrick kommt mit seinem fünfjährigen Sohn Enzo am Kirmesplatz an. Am helllichten Tage sieht er nicht aus wie die glitzernde Kirmes, die er aus seiner Kindheit in Erinnerung hat. Der Wind bläst ihnen ins Gesicht, es ist kalt. Patrick sagt sich, dass es vielleicht keine gute Idee war mit dem Jungen herzukommen, der dazu noch erkältet ist. Das hatte Enzos Mutter ihm wohl auch gesagt. „Sollen wir eine Runde im Karussell drehen, Enzo?“ Das Kind lächelt. Es geht Patrick jedes Mal so, wenn er den Jungen abholt. Die ganze Woche hat er daran gedacht, wie es sein wird, wenn sie sich wiedertreffen, wie sie zusammen lachen, sich unterhalten. In seiner Vorstellung erzählt Enzo ihm etwas über die Schule, die Freunde. In Wirklichkeit spricht der Junge kaum. Die Ärzte sagen, es sei kein Grund zur Beunruhigung, es wäre soweit alles normal. Patrick weiβ nicht mehr, wie er mit Enzo umgehen soll. Als er ein Baby war, wechselte Patrick ihm die Windeln, er war ein moderner Vater, der sich um alles kümmerte. Die Freunde

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machten sich ein bisschen lustig über ihn, die Frauen der Freunde waren voller Bewunderung. Seine Kollegen betrachten forschend die letzten noch vollen Kästen. Li Hai ist in Verzug, das gemeinsame Soll ist in Gefahr, es wird keine Prämie geben. Vor einigen Wochen noch blickten die Kollegen nur verstohlen zu ihm hin. Jetzt schauen sie eindringlich. Vor einigen Wochen noch halfen die Schnelleren Li Hai dabei den Inhalt seiner Kästen fertig zu machen. Vor einigen Wochen noch forderte man ihn im Schlafraum auf zum Kartenspielen oder am Sonntag zum Tischtennis, auf den Tischen am Flussufer. Im zweiten Monat hatte Li Hai das Soll geschafft. Seine Handgelenke waren so rot geschwollen von den Verdrehungen, der Anspannung, der Reibung, dass er vor Schmerzen das Gesicht verzog. Die Frösche hatten einen ganz schiefen Blick bekommen. Die Kameraden hatten ihn beglückwünscht. Li Hai musste auf einmal an die Frösche seiner Kindheit in den Reisfeldern denken – dort sah man nie Frösche mit so schiefem Blick. Und an Briefe, die nicht ankamen. Es ist noch früh, die Wege auf der Kirmes sind leer. Die Ballons fliegen hinter den Spannseilen aus Gummi in ihren Käfigen her­ um. Sie versuchen den Schüssen auszuweichen, die nicht kommen. Als Patrick und Enzo vorbeigehen, macht der Typ am Karussell den Jingle an. „Komm her, Champion, such dir deinen Rennwagen aus!“ Patrick fragt sich, ob es für ein Kind auch einen Mickeymausschwanz zu fangen gibt. Der Typ scheint das geahnt zu haben und weist mit einer knappen Kopfbewegung auf das Schild hin, auf dem steht: „Mickeymausschwanz = Minimum 3 Kinder“. Ohne zu wissen warum, schämt Patrick sich ein bisschen. „Wir kommen später wieder, wenn mehr Leute da sind“. Der Junge trottet brav weiter, er sieht weder glücklich noch unglücklich aus, auch nicht enttäuscht, eher erwartungsvoll, wie wenn er auf dem Sofa sitzt und darauf wartet, dass die DVD anfängt. Als wenn das Jahrmarktsfest bald losgehen würde mit einem Umzug von Jongleuren und einem Feuerwerk.

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Mist, ich bin wirklich zu blöd, sagt sich Patrick. Ich hätte gestern Abend nicht Sportwetten machen sollen. Er hatte sich fest vorgenommen, das Sparschwein erst für die Kirmes zu schlachten. Von den 25€ waren nur noch 16 da. Nicht genug um stattdessen ins Kino zu gehen. Ice Age 3, das hätte dem Jungen bestimmt gefallen. Vom Morgen an hat Li Hai den Akkord vergessen. Er achtet darauf, die Augen der Frösche schön in die Mitte zu kleben. Er denkt an seine Verlobte, von der er seit zwei Monaten keine Nachricht hat. Er denkt an seine letzten Briefe, die vielleicht noch nicht angekommen sind. Ob die Direktion die Post wohl öffnet? Li Hai denkt auch, dass sie es richtig gemacht haben, er und seine Verlobte, auf Anraten des Arztes nicht ihr Blut zu verkaufen. Jetzt gibt es keinen Arzt mehr im Dorf. Er wird fehlen in den Reisfeldern, seine Eltern werden älter. Es waren die Nachbarn, die in der Fabrik arbeiten, die ihn auf diese Stelle hingewiesen haben. Er brauchte kein Zeugnis, er wurde nicht mal gefragt, ob er lesen und schreiben kann. Er hatte in den Reisfeldern gearbeitet, das reichte als Empfehlung: widerstandsfähiger Arbeiter, an Schmerzen gewöhnt, schnell und präzise. Es war besser seine Zeugnisse nicht zu zeigen. Li Hai schwieg über seinen ersten Preis als bester Grundschüler der Provinz. Er schwieg auch darüber, dass er eigentlich Lehrer werden wollte und über die Gründe, weshalb er darauf verzichten musste: die hohen Kosten und die Korruption der Beamten. „Möchtest du eine Zuckerwatte?“ Enzo lächelt. Patrick hat den Eindruck, dass sein Sohn aus Höflichkeit lächelt, aber das bildet er sich sicher nur ein. In dem Alter lächeln Kinder noch nicht aus Höflichkeit. Auf einmal kommt ihm ein Gedanke, der ihn erstarren lässt: er fragt sich, obwohl er das ja nicht verstehen kann, aber vielleicht fühlt der Junge, dass sein Vater keine Arbeit hat. Vielleicht fängt er an, wie ein Arbeitsloser auszusehen. Und dann seine Lederjacke, seine Cowboystiefel – das ist doch längst überholt. Er sollte vielleicht eher Sportswear tragen, wie

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die ehemaligen Freunde aus dem Viertel, die ehemaligen Kollegen. Vorsichtig nimmt Enzo die Hand seines Vaters. Patrick ist so gerührt, dass ihm die Tränen kommen. Der Junge strahlt, mit seiner Zuckerwatte in der einen Hand und der Hand seines Vaters in der anderen. Patrick überkommt ein riesengroβes Bedürfnis, seinem Kleinen zu helfen erwachsen zu werden. Verdammt, was tut das weh, dass Enzo ohne seinen Vater zu Hause aufwächst! Nathalie und er, sie arbeiteten beide in der Fabrik, da hatten sie sich kennen gelernt. Die Amerikaner hatten die Subventionen kassiert und sich nach drei Jahren zurückgezogen. Von zwei Einkünften waren sie übergegangen zu zwei Arbeitslosenunterstützungen. Weggeworfen wie Kleenex-Tücher. Das widerte Patrick an. Seine Eltern hatten es auch nicht einfach gehabt vier Kinder aufzuziehen, der Vater auf der Zeche, die Mutter ging putzen. Aber er war wenigstens mit einer Familie aufgewachsen, umgeben von Geschwistern. Li Hai denkt an die Frösche, die er mit Fen gefangen hat. Sie ist seine Verlobte geworden. Er sieht die Kröten mit ihren schweren Lidern, die ihnen einen tiefen, menschlichen Blick verliehen; die hellen Augen ohne Bosheit der Laubfrösche, die die Reisfelder schützten, indem sie die Parasiten fraβen. In den letzten Monaten hat Li Hai das Soll vergessen. Er bemüht sich die Augen der Frösche schön in die Mitte zu kleben, schön in die Mitte. Mit einer perfekten Bewegung, wie die Reispflanzer. Damit die Frösche wie Frösche aussehen und nicht wie Monster, wie die seiner Kollegen, die Monster, die den Zweck erfüllen. Das ist denen von der Fabrik egal, ob die Frösche wie Frösche aussehen oder wie Monster. Das Einzige was zählt ist die Zahl – die „Langnasen“ zahlen nicht einmal einen Yuan pro Frosch. Seine Kollegen stellen Monster her, in groβer Anzahl. Er, Li Hai, stellt Frösche her, schöne Frösche mit hellem Blick. Nathalie war tapfer gewesen: zuerst das Call-Center, dann die Umschulung und Zulassung für häusliche Kinderbetreuung,

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weil die Agenturen für Zeitarbeit immer weniger Angebote hatten. Patrick hing derweil in der Kneipe herum und kam spät nach Hause. Nathalie hatte ihm schlieβlich gesagt, dass es einen schlechten Eindruck mache, dass es die Eltern beunruhigen könnte, die ihre Kinder zu ihr brachten. Sie hatte recht. Patrick hatte zu viel Wut in sich. Er war ohne Abschluss in die Firma als angelernter Arbeiter gekommen, war aufgestiegen in der technischen Wartung und war Verantwortlicher für Sicherheit geworden. Er war ein guter Arbeiter, dessen war er sicher. Aber stattdessen: Arbeitslosigkeit, Aushilfsjobs, Zeitarbeit, Rezession, Arbeitslosigkeit und noch mal Arbeitslosigkeit. Und endlich die Scheidung. Enzo hat einen groβen Behälter mit glänzenden Bällen entdeckt. Man muss ein Zwei-Euro-Stück einwerfen, dann kann man mit einem Metallarm einen Ball mit seinem Inhalt zum Ausgangsloch manövrieren und ihn herausholen. Wahrscheinlich ist dem Kind zuerst der bunte Hüpfball ins Auge gefallen. Zwei Euro, das ist viel Geld für so einen Unsinn, mehr als fünfzehn Francs, wenn ich mich recht erinnere, denkt Patrick. Aber er will seinen Jungen nicht enttäuschen. Zwei Euro einwerfen, den Metallarm betätigen…. In dem Ball, der rausfällt, ist ein Plastikfrosch. Verdammter Mist! Der Frosch hat nur ein Auge. Das gibt ihm ein furchterregendes Aussehen. Enzo ist etwas enttäuscht, freut sich aber doch. Patrick ist gerührt, er sagt sich, dass sein Sohn begabter ist für das Glück als er selbst. Er wollte den Hüpfball, aber er ist auch mit einem einäugigen Frosch zufrieden. Vielleicht weil es ein Geschenk von seinem Vater ist. „Komm, wir versuchen es noch mal!“ Das bunte Bällchen und der Frosch, das wäre genial. Er hat nur noch zehn Euro, nicht genug für das Karussell und die Achterbahn, aber vielleicht hätte Enzo auch Angst gehabt auf der Achterbahn. So kann er mehr Runden auf dem Karussell drehen und vielleicht kann er dann den Mickeymausschwanz schnappen. Der Vorarbeiter legt die Hand auf Li Hais Schulter und sagt ihm, er soll ins Personalbüro kommen, wenn er mit der Arbeit fertig

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ist. Li Hai weiβ, was das bedeutet. Seine Kollegen, die nichts sagen, wissen es auch. Sein Dienst ist in ein paar Minuten beendet. Li Hai konzentriert sich noch einmal. Die Augen müssen genau in der Mitte des Froschgesichts sein. Der Metallarm schiebt die Kapsel mit dem Hüpfball nach vorne… sie berührt eine andere Kapsel mit einem Frosch drin…. Und die fällt durch das Loch. Li Hai steckt den letzten Frosch in die Tasche. Er weiβ, dass er gelungen ist. Er steigt die Treppe hoch. Das Personalbüro ist im dritten Stock. Er ist noch nicht sicher, ob er hineingehen wird. Er zögert. „Verdammter Mist, das Gleiche!“ Patrick will schon mit dem Arm ausholen um die Unglückskapsel hinunter auf den Boulevard zu schleudern. Enzo schaut entgeistert, sein Gesicht verzieht sich, wird zerknittert wie ein Taschentuch, in das man sich geschnäuzt hat. Ein Klagelaut kommt heraus, dieses „buhuhu“ der Kinder, das einem so auf die Nerven geht. Enzo weint, schluchzt, unterbrochen von „Fosch“, „Fosch“. Li Hai kommt im zweiten Stock an. Er weiβ noch nicht, ob er im dritten stehenbleiben wird. Er zögert. „Mama, Mama“ weint Enzo. Li Hai kommt in den dritten Stock. Er bleibt nicht stehen. Er zögert noch. „Mist-Chinesenarbeit für zwei Euro!“ schimpft Patrick, den zweiten Frosch in der Hand. Er hat Lust ihn wegzuschleudern. Er muss sich zurückhalten, kann der Junge ja nichts dafür. Enzo sieht den Frosch an und sagt „Aue! Aue“. Ja, Patrick sieht wohl, dass die Augen schlecht geklebt sind, dass es eine Mistarbeit ist. Es wäre viel lustiger gewesen mit dem Hüpfball, damit hätten sie

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in der Wohnung spielen können. Sie hätten zusammen gelacht, wie er es sich die ganze Woche vorgestellt hat. Li Hai kommt auf dem Dach an. Es ist dunkel. Als er am Rand ankommt, zögert er. Was hält ihn zurück? Enzo trampelt jetzt mit den Füβen. „Fosch! Fosch!“ Auf Patricks Hand sitzend schaut der zweite Frosch das Kind an, mit seinen beiden Augen genau in der Mitte des Gesichts, und Enzo möchte diesen klaren Blick, der ihn geradeaus ansieht, behalten. Patrick ist ratlos, er weiβ nicht wie er seinen Ärger los wird, wie er dem Kind sein Lächeln wieder gibt. Patrick fühlt sich in der Falle, aufgeschmissen, verdammte Kirmes! Die Kapsel schwankt in Patricks Hand. Das Baby schwankt in Fens Bauch. Li Hai schwankt am Rande des Dachs. Das Gesetz über den Fall der Körper ist das gleiche, hier wie da.

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Sylvain Rossignol

La chute des corps Il est 19h50 à Guanzhou. Li Hai va bientôt terminer sa journée de travail, débutée dix heures plus tôt. Il sait qu’il n’a pas atteint le quota et que sa paie s’en trouvera amputée. Le travail de Li Hai consiste à coller des yeux sur des grenouilles en plastique. Il s’applique et colle les yeux des grenouilles bien au milieu de leurs visages. À droite de son plan de travail, les bacs avec les grenouilles  ; à gauche, les planches de stickers géantes. Quand il arrive le matin, 3600 grenouilles sans yeux l’attendent – une pour chaque seconde de ses neuf heures de travail. Des salariés ont compté  : la direction en met plus de 3600 dans les bacs. Ces salariés l’ont dit. On ne les a plus revus. Au même moment, il est 12h50 à Metz. Patrick arrive sur l’esplanade de la fête foraine avec Enzo, son fils, cinq ans. En plein jour, ça ne ressemble pas à la foire scintillante de son enfance. Ils sont en plein vent, il fait froid, Patrick se dit que ce n’est peut-être pas une bonne idée d’avoir amené le gosse, avec son rhume. La mère d’Enzo lui a pourtant bien dit. « On va faire un tour de manège, Enzo ? » L’enfant sourit. Ça lui fait chaque fois la même chose, à Patrick, quand il récupère le gosse. Toute la semaine, il a imaginé leurs retrouvailles, leurs fous rires, leurs discussions. Dans son imagination, Enzo lui raconte l’école, les copains. En réalité, l’enfant parle très peu. Il ne faut pas s’inquiéter, disent les médecins, on est encore dans les temps. Patrick ne sait plus trop comment s’y prendre, avec Enzo. Tout petit, il lui changeait les couches, il était genre papa poule, papa moderne, les copains le chambraient un peu, les femmes des copains s’en émerveillaient. Les regards de ses collègues de brigade scrutent ses derniers bacs, encore pleins. Li Hai est en retard, l’objectif collectif est compro-

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mis, la prime va sauter. Il y a quelques semaines encore, les coups d’œil de ses collègues étaient furtifs. Maintenant, ils sont insis­ tants. Il y a quelques semaines encore, les plus rapides aidaient Li Hai à terminer ses bacs. Il y a quelques semaines encore, au dortoir, on l’invitait aux parties de cartes, et le dimanche à aller jouer au ping-pong sur les tables le long de la rivière. Le deuxième mois, Li Hai avait atteint le quota. Ses poi­gnets marqués au fer rouge de la torsion, de la tension, du frottement, avaient fini par lui arracher des grimaces de douleur. Ses grenouilles s’en étaient sorties avec des regards de travers. Les camarades l’avaient félicité. Li Hai s’était surpris à penser aux grenouilles de son enfance, dans la rizière – on n’y voyait jamais des grenouilles aux yeux tordus comme ça. Et aux lettres qui n’arrivaient pas. Il est tôt, les allées de la foire sont désertes. Les ballons s’agitent stupidement dans leurs cages, derrière les tendeurs élastiques, à éviter des plombs qui ne viennent pas. Au passage de Patrick et Enzo, le gars du manège lance son jingle. «  Vas-y champion, choisis ton bolide ! ». Patrick se demande si, avec un seul enfant, il y a la queue du Mickey. Le gars semble l’avoir compris qui, d’un hochement de menton si imperceptible qu’on en viendrait presque à douter de l’avoir vu, indique une pancarte : « Queue du Mickey = nombre minimum 3 enfants ». Sans savoir pourquoi, Patrick se sent un peu honteux. « On reviendra tout à l’heure, quand il y aura plus de monde. » Le gamin le suit docilement, il n’a l’air ni heureux, ni malheureux, il n’a pas non plus l’air déçu mais plutôt en attente, comme quand il est calé dans le canapé en attendant le démarrage du DVD. Comme si la fête foraine allait bientôt débuter avec parade de jongleurs et feux d’artifice. Merde, je suis vraiment trop con, se dit Patrick. J’aurais pas dû jouer au loto sportif hier soir. Patrick s’était promis de ne casser la tirelire que pour la fête foraine. Sur les 25 euros, il n’en reste que 16. Pas assez pour se rabattre sur le cinéma. L’âge de glace 3, le gosse aurait aimé.

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Depuis ce matin, Li Hai a oublié la cadence. Il s’applique à coller les yeux des grenouilles bien au milieu de leurs visages. Il pense à sa fiancée, dont il n’a plus de nouvelles depuis deux mois. Il pense à ses dernières lettres qui ne sont peut-être pas encore arrivées. Sont-elles ouvertes par la direction ? Li Hai songe qu’ils ont bien fait, sa fiancée et lui, de n’avoir pas vendu leur sang, sur les conseils du médecin. Il n’y a plus de médecin au village maintenant. Li Hai se dit qu’il doit manquer, à la rizière, ses parents se font vieux. Ce sont des voisins, dont les enfants travaillaient à l’usine, qui lui ont indiqué la filière. On ne lui a demandé aucun diplôme, ni même vérifié qu’il savait lire et écrire. Il travaillait dans les rizières, cela suffisait  : travailleur acharné, dur au mal, rapide et précis dans le geste. Mieux valait ne pas exhiber ses diplômes. Li Hai a passé sous silence son premier prix de la province, à la sortie de l’école élémentaire. Comme il a tu son désir de devenir ins­ tituteur et les raisons pour lesquelles il avait dû y renoncer – les frais trop élevés, la corruption des fonctionnaires. «Tu veux une barbapapa? » Enzo sourit. Patrick a l’impression que son gamin lui fait un sourire de politesse. Il doit se faire un film, à cet âge-là, les enfants ne sourient pas par politesse. Une pensée lui glace la nuque : il se demande si le gosse, bien sûr qu’il ne comprend pas, mais peut-être qu’il le sent, que son père n’a pas de boulot. Peut-être qu’il commence à ressembler à un chômeur. Et puis sa veste en cuir, ses Tiags, c’est vrai que c’est ringard. Faudra peut-être qu’il se mette au Quechua, comme les anciens copains du quartier, les anciens collègues. Doucement, Enzo prend la main de son père. Patrick en est ému aux larmes. Le gamin rayonne, avec sa barbapapa dans une main et la main de son père dans l’autre. Patrick se sent une immense envie d’aider son petit à grandir. Putain, ce que ça lui fait mal qu’Enzo grandisse sans son père à la maison ! Nathalie et lui, ils bossaient tous les deux à l’usine, c’était là qu’ils s’étaient rencontrés. Les Américains avaient touché les subventions et s’étaient tirés au bout de trois ans. De deux salaires, ils étaient passés à

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deux allocations chômage. Jetés comme des Kleenex. Ça le débectait, Patrick. Du temps de ses parents, ce n’était pas facile non plus, le père à la mine, la mère à faire des ménages, quatre enfants à élever. Mais au moins il avait grandi au sein d’une famille, entouré d’une fratrie. Li Hai pense aux batraciens qu’il capturait avec Fen, qui est devenue sa fiancée. Il voit les paupières lourdes des crapauds qui leur donnaient un regard profond, humain ; les yeux clairs et sans malice des rainettes qui protégeaient la rizière en gobant les parasites. Ces derniers mois, Li Hai a oublié la cadence. Il s’applique à poser les yeux des grenouilles bien au centre, bien au centre. Avec un geste parfait, comme les piqueurs de riz. Pour que les grenouilles aient l’air de grenouilles, pas de monstres, comme celles de ses collègues, ces monstres qui font l’affaire. On s’en fiche, à l’usine, que les grenouilles ressemblent à des grenouilles ou à des monstres. Seul compte le chiffre – les « Longs Nez » ne donnent même pas un yuan par grenouille. Ses collègues fabriquent des monstres, en grand nombre. Li Hai, lui, fabrique des grenouilles, des jolies grenouilles au regard clair. Nathalie avait été courageuse: d’abord les plateformes téléphoniques, puis la reconversion et l’accréditation pour garder des enfants à domicile, parce que les agences d’intérim avaient de moins en moins de boulot. Patrick traînait au bistrot et tardait à rentrer le soir. Nathalie avait fini par lui dire que ça ne lui faisait pas une bonne publicité, que cela risquait d’inquiéter les parents. Elle avait raison. Il avait trop de colère en lui, Patrick. Sans diplôme, il était entré à l’usine opérateur, avait grimpé les échelons pour faire de la maintenance de premier niveau, était devenu responsable sécurité. Il était un bon ouvrier, il en était sûr. Mais au lieu de ça : chômage, petits boulots, intérim, récession, chômage, encore chômage. Et finalement divorce. Enzo a repéré une grosse bonbonne remplie de capsules transparentes. Il faut mettre une pièce de deux euros et faire bouger le

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bras métallique pour pousser la capsule dans le trou et l’attraper. C’est la balle rebondissante multicolore qui doit avoir attiré l’œil du gosse. Deux euros, c’est cher, pour ces conneries, plus de quinze francs, si je ne me trompe pas, se dit Patrick. Mais il ne veut pas décevoir son gamin. Insertion d’une pièce de deux euros, activation du bras métallique… la capsule qui tombe contient une grenouille en plastique. Putain de merde ! La grenouille n’a qu’un œil. Cela lui donne un air effrayant. Enzo est un peu déçu mais content quand même. Patrick, touché, se dit que son gamin est plus apte au bonheur que lui. Il voulait la balle, mais il se contente de la grenouille à un œil. Peut-être parce qu’elle est offerte par son père. « Allez, on réessaie ! » La balle multicolore en plus de la grenouille, ça serait génial. Il ne restera que dix euros. Pas assez pour le grand huit plus un tour de manège, mais peut-être qu’Enzo aurait eu peur, au grand huit. Il aura plus de tours de manège. Et peut-être aussi la queue du Mickey. Le contremaître pose sa main sur l’épaule de Li Hai et lui dit de passer au bureau du personnel à la fin de son poste. Li Hai sait ce que ça veut dire. Ses collègues aussi, qui ne le regardent pas. Le poste se termine dans quelques minutes. Li Hai s’applique. Les yeux doivent être exactement au centre du visage de la grenouille. Le bras métallique pousse la capsule avec la balle bondissante… qui percute une autre capsule avec une grenouille… et c’est cellelà qui tombe dans le trou. Li Hai met la dernière grenouille dans sa poche. Il sait qu’elle est réussie. Il monte les escaliers. Au troisième étage se trouve le bureau du personnel. Il ne sait pas encore s’il s’y arrêtera. Il hésite. «Putain de merde, la même  !  » Patrick arme son bras, prêt à expédier cette capsule de malheur vers le boulevard en contre-bas. Le visage d’Enzo passe de l’inertie à la stupéfaction puis se tord, se fripe comme un mouchoir plein de morve séchée. Une plainte en sort – ce « ouinouin » des enfants qui porte sur les nerfs. Enzo

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pleure, hoquetant des «  eu-nouille  !», «  eu-nouille  !» entre deux sanglots. Li Hai arrive au deuxième étage, il ne sait pas encore s’il va s’arrêter au troisième. Il hésite. « Maman, maman ! », pleure Enzo. Li Hai arrive au troisième étage. Il ne s’arrête pas. Il hésite encore. « Boulot de merde de Chinois à deux euros ! », jure Patrick, la deuxième grenouille entre les mains. Il hésite à la balancer. Faut qu’il se retienne, c’est pas la faute du gosse. Enzo regarde la grenouille et dit « ieu !, ieu ! ». Ouais, Patrick le sait bien, que ces yeux sont collés n’importe comment, que c’est du boulot de merde, que ça aurait été autrement plus marrant d’avoir la balle rebondissante, qu’ils auraient pu chahuter avec à l’appartement. Qu’ils auraient bien ri ensemble, comme il l’a imaginé toute la semaine. Li Hai débouche sur le toit. Il fait nuit. Arrivé au bord, il hésite. Qu’est-ce qui le retient ? Enzo trépigne maintenant, s’agrippe au bras de Patrick. «  Eunouille ! Eu-nouille ! ». Perchée dans les mains de Patrick, la deuxième grenouille regarde l’enfant de ses deux yeux bien au milieu du visage, et Enzo veut garder ce regard clair posé sur lui. Patrick est largué, il ne sait pas comment sortir de sa colère, comment rendre son sourire au gosse. ll se sent piégé, perdu, fête foraine de merde ! Oscille la capsule dans la main de Patrick. Oscille le bébé dans le ventre de Fen. Oscille Li Hai au bord du toit. Loi de la chute des corps, la même, Ici et là-bas.

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Jean-Paul Dekiss

Desillusion Sicher, das Wort Ephemeride verweist auf die vielfältigen Ereignisse, die sich an ein und demselben Datum in verschiedenen Jahren zugetragen haben und auf den Ablauf der astronomischen und meteorologischen Ereignisse, die sich so wie es im Almanach steht im kommenden Jahr zutragen werden, der die Zeitung auf dem Lande war, aber was Todus seit einiger Zeit bewegte, war der den Ephemeriden inne wohnende Sinn, den eines Kalenders, bei dem man die Blätter abreiβt und so jeden Tag bestätigt, der kommt und wieder geht, eine chronologische Folge des Vergänglichen, dieser Vergänglichkeit, die bestimmte Strömungen in der Kunst angewandt haben, die eines Werkes, das wieder vergeht und dessen einzige Spuren seine aufgezeichneten Darstellungen sind, aber das, wenn man es ausgestellt gesehen hat, atmet und den Betrachter in einen Traum entführt, also die chronologische Folge der Kunstausstellung, in der Todus seit einiger Zeit einen anderen Sinn sah, den der Chronologie der Darstellungen und nicht den von der Geschichte der Produktion vorgegebenen, die das Hauptziel seiner Lehre ist, das er ersetzt sah durch eine chronologische Folge von Ausstellungen die nichts voneinander unterschied, es sei denn Gröβe und Umfang der Publicity, die ihre Bedeutung ausdrückte, was sie zu einer vorrangigen Besonderheit macht und in der ein Künstler als Individuum zum Stillleben wird wie an jenem Tag in einem berühmten Pariser Museum, wo er die Mobiles von Calder immobil ausgestellt sah und er sie bewegen wollte, als ein starker Arm ihn zurückhielt. Was machen Sie, mein Herr, das sind Mobiles und ich werde sie bewegen. Entschuldigen Sie, mein Herr, aber wenn sie in Bewegung sein sollten, dann hätte der Kurator sie bewegt. Welchen Sinn bekommt dann in der Zeit, die das Werk produziert und in der, die das Werk ausstellt, der Künstler, dem es durch seine Hartnäckigkeit gelingt seine Sichtweise aufzudrängen, die einer immer

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gleichen Richtung, und seine Überzeugung, was auch geschieht, in ihm ganz zu ruhen und an diesem Ort und auf diese Weise an seinem Platz auβerhalb der Strömung der unvollendeten Banalitäten, auβerhalb der Mittelmäβigkeit der Gewohnheiten, damit sein Publikum, alle Arten von Publikum, sich seiner in aller Inbrunst bemächtigen können. Die Vorstellung eines konsumierten Ephemeriden anstatt eines groβen Traumes von Kunst hatte an diesem Morgen Todus in schlechte Laune versetzt, und dieses Bild von auslöschbarer Kunst machte ihn krank, was ihn dazu veranlasste nicht zur Arbeit zu gehen, nicht mit seinem ruhigen Schritt die fünf Straβen von Paris hinunter zu gehen, die seine Atelierwohnung in der rue de Savoie von der Schule in der rue Bonaparte trennten, und was bisher eine offene Revolte gewesen war, die seine Schüler teilten, schien jetzt hinfällig zu werden wie seine Lebenskraft, die ihn verlieβ, und wenn er auch noch diesen Humor hatte und diese Lebendigkeit, mit denen er seine Studenten begeistern konnte, so wusste er doch genau, dass er nicht mit der gleichen Zeit ging wie sie, und die Seiten, die schon umgeblättert waren, so lebendig sie auch sein mochten, bekamen keine neuen Farben mehr was ihn dazu veranlasste, die Teetasse in der Hand haltend, nicht die fünf Straβen hinunter zu gehen und auch nicht den Weg zum Flussufer zu nehmen, nicht arbeiten zu gehen, selbst wenn ihn bisher in achtzehn Jahren nichts so sehr verstimmt hatte, dass es ihn davon abgehalten hätte seinen Unterricht zu geben, auch wenn er bisher seinen Studenten immer den kalendarischen Verdienst von Ausstellungen angepriesen hatte, was bedeutete, der Welt ihre Wiedergeburt und ihre Wiederauferstehung zu zeigen während er sie auf die anthropologische Maskerade des aufgezwungenen Geschmacks aufmerksam machte, den die heiligen Messen der Kunst heraufbeschwören, die einige Kunstliebhaber, darüber gibt es keinen Zweifel, voller Begeisterung verließen, in verzückter Ermattung aus der angepassten Herde herausragend, und dabei muss man unterstreichen, dass sich die Aufmerksamkeit eines Künstlers in einem Museum genauso sehr auf die Besucher richten sollte wie auf die Werke und vielleicht mehr auf dieses Gebiet der Psychologie, von

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der man in dieser renommierten Schule für Schöne Künste von Paris nichts wusste, auch nicht, dass die Beachtung durch die Besucher eines Tages wichtiger sein würde als die Regeln der Kunst und ihrer Geschichte, denen man hier Rechnung trug, indem man dem Geschmack der Bewerber für groβe Werke schmeichelte. Aber was das Verständnis des Publikums betraf, so blieb es eher unberücksichtigt, und was jene betraf, die die bildende Kunst und ihr Publikum von der soziologischen Seite her betrachteten, da sollte man sich besser nicht einmischen und die Umfragen, Statistiken und Grafiken ruhen lassen, in denen die Kunst und ihr Publikum gefangen waren wie in den Geschäftszimmern der politischen Kommissionen, die besser als alle Schulen, als alle Professoren und als alle Künstler wussten, was gut war für die Kultur. Nein, an diesem Morgen war die Vision einer Kunst wie ein Abreiβkalender stärker als alle positiven Betrachtungen, denen sich Todus seit achtzehn Jahren jeden Morgen hingab und denen sich heute eine Mauer von Nichts entgegenstellte, wo Schönheit, dieses äuβerste Phänomen des Menschen, wie kritisch auch immer der Blick sein mag, mit dem man die Schönheit betrachtete, gefangen war im Netz eines Gladiators, eines Retiariers, der sie den Tigern vorwarf und der sie anschlieβend am Boden liegend bis vor die Füβe des Imperators Caesar zerrte, und viele hielten sich in der Kunst für Caesar, so sehr, dass sein Tee, der beste, der normalerweise durch sein feines Aroma junger Blätter die Geschmacksnerven für die Schönheit des Tages öffnete, an diesem Morgen den bitteren Geschmack eines Tees annahm, den man zu lange hatte ziehen lassen, dem es nicht mehr gelang, diese Vision zu vertreiben, so dass die magentaroten Auswüchse und die Industrie des lackierten Aluminiums, die sich in einer magischen Einheit zusammenschlossen (Industrie, Kommerz und die Darstellung des Heiligen), die man im Schloss von Versailles ausgestellt hatte und die als offizielles Abbild der heutigen Welt galten, Todus zerquetschten wie eine reife Frucht zwischen dem rot lackierten dampfenden Toaster und der leeren Tüte einer Hummersuppe, die er sich am Abend vorher angerührt und hinuntergekippt hatte, nachdem

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er sich mit einem frostigen Gruβ von seiner jüngeren Schwester Amelie getrennt hatte. Diese Vorstellung bedrückte ihn dermaβen, dass er die Hand abrupt vom Radio zurückzog, das er gerade anschalten wollte, weil er dachte, dass es sowieso auf allen Kanälen das künstliche Unbehagen einer Gesellschaft verbreitete, deren Gerede er nicht hören wollte. Der Spagat war missglückt, es gab nichts mehr auf das man bauen konnte, sogar nackt und mit gespreizten Beinen und sogar in der bildenden Kunst wo die Fröhlichkeit, sei sie nun Ironie oder Spiel der Verzweiflung, angrenzt an diesen unterschwelligen Bereich des Nichts im Begriff einen zu vernichten und wo weder eine Büste noch ein Modell noch eine Figur noch ein Podest noch ein Ständer noch eine Leiste mehr eine Welt tragen, stützen oder halten konnten, eine Welt die sich in wenigen Monaten eines Lebens dem Verständnis entzogen hatte um dem Gefühl einer anhaltenden Verzweiflung Raum zu geben, eingeflüstert für das Wohl einiger weniger durch das Opfer aller anderen. Das war es, was der Abreiβkalender der Ausstellungen an diesem Morgen Todus erzählte, wo die totenblassen und abgezehrten Körper eines Lucian Freud und das freudige, mystische gegenstandslose Schwarz eines Soulage abgerissen wurden, als wären sie für immer verloren, so verloren, dass Todus nicht mehr unterrichten will, dass er nicht zur Arbeit geht, dass er weder die fünf Straβen im Pariser Quartier Latin hinunter geht noch durch den Autolärm die Uferkais entlang, an denen man die Bouquinisten findet, die Seine, auf der die Lastkähne vorbeifahren, die Schubboote und das graue Schnellboot des Ministeriums unter der gelben Masse des Louvre, die ihn vier Mal die Woche zu den offenen Gittertoren der Kunsthochschule brachten zwischen die Büsten von Pierre Puget und Nicolas Poussin, wohin er nicht zurückgehen wo er aber seine Studenten in der Eckkneipe wiederfinden würde. Der Himmel war schwer seit drei Wochen, es hörte nicht auf zu regnen. Die lockere Erde aus Lehm und Sand hatte sich verwandelt in einen gelben klebrigen Schlamm, in dem Maschinen und Menschen versanken und Schwierigkeiten hatten wieder her­auszukommen. Es war der zwölfte Tag, an dem André nicht

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zur Arbeit gehen würde. Josephine, wie gewöhnlich an ihrem Herd, sieht ihn sein Brot in den Kaffee tunken, während er wie jeden Morgen an seinem Tisch sitzt, auf dem eine helle Wachstuchdecke liegt. Er sagt nichts, aber seine Augen lächeln. Macht’s dich so fröhlich, dass du nicht in die Obstpflanzungen gehst? Das ist keine Fröhlichkeit, Fine, der Himmel weint und der Mensch lacht und die Knospen von unseren Kirschbäumen, die wir schon ohne Wasser vertrocknen sahen, verschluckt diese Sintflut, wobei die Erde besser täte, das Wasser bis zum Bach hin flieβen zu lassen, das sag ich dir, denn so werden die Knospen am Baum verfaulen. Das macht dir zu viel Kummer. Ja, ich habe Kummer, aber nicht weswegen du denkst, siehst du, Fine, ich lächle, weil ich etwas verstehe…. Bei diesem Wetter geht man von einem Hügel zum andern, mal zu diesem, mal zu jenem. Da man Zeit hat, sagt man sich Sachen, die man sonst nicht gewohnt ist zu sagen, man fängt an mit: Ich pflanz schon seit zwanzig, dreiβig, vierzig Jahren an, so was hab ich noch nie gesehen, Ja, der Himmel fällt uns auf den Kopf… Und dann reden wir über das Obst an unseren Bäumen und darüber, nachts um vier Uhr mit dem Lieferwagen drei Mal die Woche zu den Markthallen nach Toulouse zu fahren oder mit den Pflaumen zum Markt nach Moissac, und man fragt sich, ob das wirklich noch der Mühe wert ist und dann kommt es so weit wie gestern bei Michel, dass man philosophiert. Josephine dreht sich um mit dem Holzlöffel in der Hand, nachdem sie das Entenfett hat abtropfen lassen, und sieht ihren Mann, wie er da sitzt mit seinem Brot in der Hand, immer noch lächelnd. Du philosophierst jetzt und du findest das lustig? Was willst du, ich muss darüber lachen tief im Innern, wie ich noch nie gelacht habe, obwohl es ja nichts zu lachen gibt, wenn man die Augen aufmacht und in den Himmel schaut, ich sag’s dir, Fine, man sieht nicht unbedingt Gott. Und während André redet, während er gelassen traurige Sachen sagt, kommt das schöne Wetter, das Fernsehen hatte es vorhergesagt, aber da es immer sagt morgen wird alles besser, hörte man nur zerstreut zu, aber diesmal ist das schöne Wetter wirklich da und Josephine, die gerade sagen wollte, Da kommt die Sonne! und die schon all die

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Arbeit vor sich sah, die im Obstgarten liegen geblieben war, trifft mit ihrem Blick den von André, der sich zu ihr umdreht, seine Augen leuchten und er sagt, Siehst du Fine, es war dein Vater, der uns dieses Land hinterlassen hat und meiner auch und vor ihnen haben unsere Vorfahren dieses Land beackert, und deshalb ist es gut und wir haben die besten Früchte, und weil sie vor uns da waren, haben wir geglaubt, dass das unser Leben sei: an jedem Tag zu jeder Jahreszeit die Arbeit des Tages und am nächsten Tag wieder, so war es und wir wollten glauben, dass es noch immer so ist, aber das ist es eben, Fine, so ist es nicht mehr, unser Leben ist nicht mehr ein Ganzes wie noch vor zehn Jahren, als wir das Geld aus dem Vollen schöpften, unser Leben liegt in Scherben. Ach so… das ist deine Philosophie, dass mein Leben in Scherben liegt? Du solltest lieber deinen Kaffee austrinken, die Sonne ist wieder da und wir müssen die Weinstöcke beschneiden, zieh deine Stiefel an. Das ist es eben, Fine, ich werde die Weinstöcke nicht beschneiden, wenn ich hingehe, das weiβt du, werde ich den Draht einrollen, die Pflöcke herausziehen und die Weinstöcke ausreiβen, also sag nicht, ich soll sie beschneiden, wir packen ein, wie die Händler ihre Stände auf dem Markt am Mittag… ich sag’s dir, Fine, es reicht jetzt, ich will nicht mehr. Na so was, drei Wochen Regen, das hat dir nicht gut getan, mein André. Aber was sagst du da, ich red hier nicht vom Regen, ich sag’s dir doch, glaub mir. Der Gedanke unser Obst nicht aufzusammeln tut mir genauso weh wie dir. Die Hände auf den Schenkeln sieht er Josephine an, die an den Herd gelehnt steht, sieht sie an mit einem Blick von unten, genau in die Augen, denn die Angelegenheit ist ihm wichtig, und Josephine sieht in seinen Augen ihren Mann von vor zwanzig Jahren. Es würd mir weh tun für das Obst, ja, aber ich würd nicht arbeiten für ein Leben in Scherben, bei dem ich weniger verdiene als das, was du und ich und unsere Kinder zusammen verdienen müssten, ich werd nicht arbeiten und auf Subventionen warten, denn man bezahlt uns keinen guten Preis, verstehst du, Fine, ich will einen Tag Sonne und dann noch einen Tag Sonne, und den Tag danach Regen, und dann

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Hände, siehst du meine Hände, ich will Hände, die nützlich sind und ich will nicht mehr in die Obstpflanzungen gehen für ein Leben in Scherben. – „Herr Hazeltorf! Herr Hazeltorf, bitte!“- „Entschuldigung, Entschuldigung….. Lassen Sie mich durch, lassen Sie mich bitte durch….“ – „Herr Hazeltorf…. Herr Hazeltorf….“ – „Entschuldigung, ich habe nichts zu sagen…“ – „Er hat recht, er hat ja schon genug gesagt….“ – „Herr Hazeltorf, die Times hat auf ihrer Titelseite geschrieben Sie seien der am wenigsten witzige Jude der Welt….“ – „ Die haben Sinn für Humor.“ Die Tür der schwarzen Limousine öffnet sich und Gabriel A. Hazeltorf steigt schnell hinein. Ein paar Tage zuvor hatte er in einer Fernsehsendung erklärt, „Wir, die amerikanischen Juden der Wallstreet, tragen dazu bei die Menschen mit unserem Finanzsystem einzumauern und es ist möglich, dass es uns gerade gelingt. Erlauben Sie mir diejenigen, die noch nicht begreifen, zu fragen: Warum solche Mauern bauen, die die Welt in die Krise führen? Dabei sind wir, die amerikanischen Juden, nicht die einzigen Verantwortlichen – nein, bei weitem nicht – aber ist das ein Grund uns zu freuen?“ Eine solch überraschende Erklärung von einem einflussreichen politischen Berater für Rentenfonds, mutmaβliches Mitglied des sehr geheimen Wallstreet Panel, wurde von allen Fernsehstationen, Tageszeitungen und Magazinen der Welt sofort aufgegriffen. In Frankreich schloss der Nouvel Observateur seinen vierseitigen Artikel mit der Überschrift Was will man uns glauben machen? mit einer anderen Frage: Erreicht der Antisemitismus jetzt das Weltwirtschaftszentrum? während der Leitartikler des Figaro darauf verwies, dass die Klappcouch das ihre geleistet hätte, womit er auf die Trader anspielte, die seit Wochen ihre Büros nicht mehr verließen. In Frankreich blieb die Tageszeitung Liberation immer noch gewohnt sachlich mit ihrem Titel Das Erdbeben, das Wallstreet erschüttert, mit dem sie unter anderem darauf einging, dass die Rolle der Financiers, die der jüdischen Gemein-

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schaft angehören, in der aktuellen Lage relativ neu sei, da das Morgan-System ihnen lange den Zugang verwehrt hatte, und die Zeitung kam ausführlich auf die vorrangige Rolle des Wallstreet Panel zurück, dem Hazeltorf, so konnte man annehmen, als Mitglied des Weltwirtschaftszentrums sicherlich angehörte. In Moskau erlaubte sich die Prawda ausnahmsweise ein bisschen Humor indem sie in der Botschaft von G.A. Hazeltorf einen Scherz sah in direkter Anspielung auf den mythischen Namen der Struktur zu deren Säulen er gehört (Zitat), um dann ihre Leser aufzuklären, dass Wallstreet auf englisch Straβe der Mauer bedeutet. In Peking schloss der Leitartikel der Zeitung Der Tag des Volkes, nachdem er die Besonnenheit des Präsidenten Hu Jintao und seiner Regierung gepriesen hatte, man müsse diesen jüdisch-amerikanischen Humor für das nehmen was er ist und nicht für die Revolution, mit der einmal mehr die kapitalistische Propaganda den Völkern der Welt droht. Die Völker, die jeden Tag besser die gigantische wirtschaftliche Manipulation verstehen, deren Opfer sie sind, werden zur richtigen Zeit die wahre Revolution machen (Zitat). Es zeigte sich, dass diese letzte Meinung in Frankreich von der Webseite Mediapart geteilt wurde, nur mit moderneren Worten. Auf der anderen Rheinseite fragte sich die Frankfurter Allgemeine, ob diese neue Wandlung der amerikanischen Finanzwelt nicht das Ende der Welt besiegeln würde, eine Perspektive, mit der wir ab jetzt rechnen müssen (Zitat), während sich die WAZ, eine Tageszeitung im Ruhrgebiet, unter der spitzen Feder von Werner Streletz die Frage nach den Auswirkungen stellte, die das Platzen der Wirtschaftsblase durch den Beton der New Yorker Mauerstraβe hindurch auf die Arbeiterklasse im Ruhrgebiet haben würde, die bereits sehr gelitten habe unter den verschiedenen Restrukturierungen der regionalen Wirtschaft verbunden mit den Auswirkungen des unverhofften Falls einer anderen Mauer, durch die das Herz Deutschlands und der Deutschen solange geteilt war. In der kleinen Stadt Amiens ging der bissige Fakir noch etwas weiter, indem er, nach 1990 mit den Auswirkungen des Mauerfalls in Deutschland, nach 2001 mit denen des Falls der Türme von New-York, für 2012 die Mauer der Mauerstraβe fallen sah, deren

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Fall die ganze Erde ins Verderben reißen, aber vielleicht auch, da sich die Geschichte jetzt alle elf Jahre wiederholte, sich 2023 mit dem Fall einer letzten Mauer, der Klagemauer, alles wieder einrenken würde, warum nicht? was einer Welt voller Jeremiaden ein Ende bereiten würde. Die Boulevardblätter der ganzen Welt hatten ihrerseits ihre besten Spürhunde angesetzt um Sensationelles über das Privatleben von Gabriel A. Hazeltorf zu erfahren und schon verriet die deutsche Bild-Zeitung unter dem Titel Erste Enthüllungen, das A. des zweiten Nachnamens von Gabriel A. Hazeltorf bedeute weder Alan noch Alien sondern ganz einfach Abernatus. Abgesehen von dieser Indiskretion schien es immerhin als sei Gabriel Abernatus Hazeltorf der erste Nutznieβer der Abschirmung durch die Mauer der groβen Straβe. Bestechungsgelder, Erpressung, Drohung mit weiterführenden Enthüllungen vermochten den Schutzschild nicht zu durchbrechen. Die Mauer hielt! Je mehr Tricks die Spürhunde von Presse und Radio anwandten, je mehr die Journalisten vom Fernsehen wühlten, desto mehr schien das Image von Gabriel A. Haseltorf, political advisor bei den Private Equity Funds, mutmaβliches Mitglied des Panel, ihn aufzuwerten und in den Rang eines heiligen Mannes zu erheben. Drei Tage nach seinen Erklärungen hatte sich das Wallstreet Panel unter Ausschluss der Öffentlichkeit versammelt um G.A. Hazeltorf anzuhören und ihm vorerst seiner Unterstützung zu versichern. Sieben Tage später trat das Panel aufs Neue zusammen. Als alle Mitglieder um den ovalen Tisch versammelt waren und die gewohnten Höflichkeiten ausgetauscht hatten, stellte der Präsident Sommerfeld Gabriel Abernatus Hazeltorf ohne Umschweife die Frage: Du hast deine Äuβerungen nicht zurückgenommen? Nein, weil die Lage so ist und ich weiβ… ich weiβ… ich weiβ, dass ich es nicht unbedingt zu sagen brauchte und auch nicht in dieser Form… O.K…. Was du nicht sagst, unterbrach ihn Joe Lanzmann. Der Präsident bedeutete ihm sich zu mäβigen. Mit einem raschen Blick in die Runde hatte Gabriel A. Hazeltorf hatte festgestellt, dass er in der Minderheit war. Er war in Gefahr, fallen gelassen zu werden. Telefonanrufe und geheime Treffen waren in den letzten Tagen nicht zu kurz gekommen. Blieben

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noch die drei Weisen, Investoren von hohem Alter, deren Blick undurchdringlich blieb und die sich in jeder Situation ihr Votum bis zum letzten Moment vorbehielten. Den anderen konnte er Gerissenheit und List vom Gesicht ablesen. Von den drei Weisen wusste er, dass sie, auch wenn sie ähnlich dachten wie er, diesmal vor allem die Auswirkungen seiner Worte auf die Medien beurteilen und ohne Zugeständnisse das Für und Wider seiner Worte abwägen würden und niemand konnte sie in ihrer Entscheidung beeinflussen, denn diese drei wussten genau, was sie vom Kern der Sache zu halten hatten. Was einzig zählte war ihr Gewissen. Gabriel A. Hazeltorf fuhr fort…. Aber was gesagt ist, ist gesagt, es scheint mir, es gibt nichts hinzuzufügen oder zu streichen, die Presse geht weiterhin grundsätzlichen Fragen aus dem Weg und interessiert sich für mich wie sich ein Kind für seine Rassel interessiert, und wenn das unserer wirtschaftlichen Stellung schadet, wenn das die Mehrheit von euch denkt, dann… aber ich persönlich denke, dass die gleiche Presse sich zwangsläufig morgen mit wichtigeren Themen zu beschäftigen hat als mit meiner Ansicht zu dieser Frage. Das Panel stimmte ab und ging auseinander. Am nächsten Mittag, Ortszeit New-York, bestätigte eine Extra-Ausgabe des Wallstreet-Journal durch eine Mitteilung von Samson Sommerfeld die Unterstützung der Position von Gabriel A. Hazeltorf, wenn auch nicht unbedingt in ihrer Form, so doch in ihrem Inhalt. Die drei Weisen hatten für ihn gestimmt. Damit gab die Weltfinanz die schwerwiegenden Risse in ihren Grundmauern und indirekt die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen an ihrem System zu, das einzustürzen drohte. Die letzten zehn Tage hatten die Welt erschüttert. G.A. Hazeltorf fuhr direkt nach Hause nach Manhattan West, wo Polizeiabsperrungen an beiden Enden der 90. Straβe West Journalisten und Neugierige fern hielten. Seine drei Kinder fielen ihm mit Freudenschreien um den Hals und wollten ihm begeistert von ihrem Schultag erzählen. Seit ihrer Geburt hatten Noemie und er Fernsehen und Internet aus der Wohnung verbannt und die Erziehung an der Riverside Montessori School hatte sie bislang weitestgehend von dem Skandal um die Äuβerungen ihres Vaters ferngehalten. Der

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liebevolle Blick, den Noemie Hazeltorf ihrem Gatten zuwarf, verbarg nur mit Mühe ihre tiefe Sorge. Sie betrachtete lächelnd ihre Kinder, deren Sorglosigkeit sich augenblicklich auf ihren Mann, der lachend mit ihnen auf dem Boden tollte, zu übertragen schien, wobei er seiner Frau verstohlene Blicke zuwarf. Seit ihrer Heirat hatten sie und Gabriel beschlossen, die Arbeit nicht über die Schwelle ihrer Wohnung zu lassen, weder was die Psychologie im Unternehmen für sie noch die Welt der Finanz für ihn betraf. Aber wie war es ihr möglich, dieses Schweigegelübde nicht zu brechen, wenn sie teilen wollte, was Gabriel auf dem Herzen haben musste und was er niemand anderem als ihr sagen konnte? Ja, aber wie dieses Schweigen brechen, in einem Moment wo Gabriel die entspannende Ruhe seines Zuhause brauchte? Sie sagte sich wie jeden Abend seit zehn Tagen: Es ist nur etwas schwerer als gewohnt, nur etwas schwerer. Und dann dachte sie wieder genau das Gegenteil, Wie soll es nach all diesen Tagen der Anspannung gelingen, dass der Abend nicht verkrampft und traurig wird, wo so viele Fragen ohne Antwort bleiben was das Warum, das Wie und die Konsequenzen dieser politischen Erklärung betrifft: denn deine Erklärung war politisch, nicht wahr, Gabriel? Wenn die Kinder im Bett lägen, würde sie über ihre Liebe sprechen, die sie zusammen im Laufe der Jahre gepfegt hatte, um solchen Tagen wie diesen die Stirn bieten zu können. Papa, warum werden wir von der Polizei bewacht? fragte Jack, sechs Jahre alt. Ach, die Polizeiabsperrungen, sagte er während er aufstand, das solltet ihr in eurem Alter wissen (vier, sechs und acht Jahre), sie sind Teil der Kulisse einer zivilisierten Gesellschaft, und wir sind eine zivilisierte Gesellschaft, nicht wahr? Ja Papa, Amerika ist ein zivilisiertes Land, antwortete die achtjährige Isabelle. Man sagt nicht Amerika, mein Schatz, sondern die Vereinigten Staaten, wir sind nicht ganz Amerika, die Kanadier, die Mexikaner, die Guatemalteken würden dir die Ohren lang ziehen, wenn sich dich hören würden, sind sie nicht auch Amerikaner? Doch Papa! Sind sie Vereinigte Staatler? Nein Papa! Gut! Die beiden Groβen wurden jetzt fröhlicher, nur die kleine Sarah klammerte sich weiter an sein Bein. Er nahm sie auf die Arme

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und gab ihr einen Kuss auf jede Wange, Nachher komme ich dir eine Geschichte erzählen, er setzte sie wieder ab und sie rannte zu Isa und Jack. Er wandte sich Noemie zu, deren Sorgen vorübergehend durch die Ausgelassenheit der Kinder und Gabriels Ruhe zerstreut worden waren. Er nahm sie in die Arme. Sie schmiegte ihr Gesicht an seines und sie küssten sich unter dem Geschrei von Jack und Isa, die auf den Stufen der Treppe sitzen geblieben waren, Oh, die Verliebten! Oh, die Verliebten! Noemie strich mit der Hand über Gabriels Gesicht und legte ihre Lippen auf seine. Dann vergnügten sich Isa, Jack und Sarah im Haus. Noemie und Gabriel blieben aneinander gelehnt in dem hellen Eingang auf der Schwelle zur Küche stehen wie am Rande einer Tanzfläche, Körper gegen Körper. Er war es, der das Schweigen brach und so auf die Fragen antwortete, die sie sich stellte. Hast du die Nachrichten gehört? Ja, das ist groβartig aber ich bin trotzdem nicht ganz beruhigt, Die Würfel sind gefallen, morgen und an den nächsten Tagen werde ich nicht arbeiten gehen, Aber….? Nein, Noemie, du brauchst dich nicht zu beunruhigen, ich werde nicht mehr in Frage gestellt, das Erdbeben ist ausgelöst, ich habe nur darauf hingewiesen, indem ich eine Wahrheit gesagt habe, ich kann andere Regeln wählen und jetzt den Schauplatz verlassen. An diesem Morgen beschloss Shon Kirby, Illustrator in Dublin, seine Stifte nicht zur Hand zu nehmen, ging Monika LeFloc’h, Krankenschwester in Berlin, ins Museum für Musikinstrumente, blieb Keiko Minamoto, Keramikerin in Kyoto, zu Hause bei ihren Kindern, ging Gaspard Bloch, Ingenieur für Digitalbilder, in die Groβe Bibliothek von Montreal um den Geruch der Bücher einzuatmen statt sich in die Studios zu begeben, verlieβ der Anstreicher Ernesto Guibal Buenos Aires um in der Pampa zu reiten, besuchte der Baggerführer Simon Kezdi Kovacs aus Belgrad seine alte Mutter, unternahm der Ökonom Rafik Abu Ma’za aus Algier einen Ausflug in die Aurea-Berge, begann der Bauer Ivan Reznik aus Viochenskaïa im Kosakenland aufs Neue die Lektüre von Der stille Don, besuchte Erika Ch‘Mouegne Ivart, Angestellte im Rat-

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haus von Reijkjavik, ihren Bruder zum ersten Mal seit achtzehn Jahren, kaufte Tadeusz Lévy, Metallarbeiter aus Danzig, Buntstifte im Buchladen in der Majakowskistraβe und begann eine Comic– Geschichte über seinen Beruf, ging Gerard Tomita, Verwaltungschef eines Unternehmens in Seoul, auf die Straβe hinunter um die Leute zu beobachten, was er seit mehr als zehn Jahren nicht getan hatte, stattete Ursula Derbyshire, Landwirtin in Stratford-uponAvon, Shakespeare einen Besuch ab und blieb mehrere Tage um alle Theateraufführungen zu sehen, indessen muhten ihre Kühe und wurden von einem benachbarten Viehbauern adoptiert, telefonierte Frederika Tran, Handelsvertreterin in Hong-Kong, mit ihren Freunden statt ihre Kunden anzurufen und ging dann mit ihrer Tochter auf den Markt um Hühner zu kaufen, brach Salvatore Tacchella, Beamter aus Palermo, nach Messina auf und kam nicht wieder, reiste Horst Peuckmann, Chemiker aus Gelsenkirchen, zu seiner Freundin Olga nach Tula in Russland und blieb bei ihr, verlieβ Pierre-Oscar Seligmann, Journalist in Tel Aviv, Israel, brachte Antonio Meyer, Bankdirektor in Madrid, seine Archive auf den Müll, begab sich Samuel Giton, künstlerischer Interpret in La Paz, auf die Spuren von Che Guevara um eine Rundfahrt für Touristen zu entwerfen auf den Spuren des Che in der Sierra Maestra, ging der Pariser Chirurg Jean-Claude Savreux zu den „Restos du Coeur“ … Keiner von ihnen ging an seine Arbeit zurück. In den folgenden Tagen fanden sie sich alle wieder auf dem Diskussionsforum, das, ohne es zu wissen, der Ex-Professor an der Pariser Kunsthochschule Todus, der Obstbauer André Tabermat aus dem Quercy und der New-Yorker Bankier Gabriel Abernatus Hazeltorf ins Leben gerufen hatten. Sechs Monate später beteiligten sich neunhunderttausend Personen an dem Forum und trafen die gleichen Entscheidungen wie sie. Nach einem Jahr waren es siebzehn Millionen, die das führende nicht kapitalistische Wirtschaftsnetz ausmachten. Die Suchmaschine Motzko hatte Google nach Anzahl der Kontakte geschlagen.

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Jean-Paul Dekiss

La Désillusion Certes il y a dans le mot éphéméride la liste des événements multiples advenus à une même date de différentes années et aussi l’idée d’événements astronomiques et météorologiques qui se produiront dans l’année à venir ce que disent les almanachs qui était le journal de nos campagnes, mais ce qui depuis quelques temps remuait Todus était le singulier sens de l’éphéméride celui d’un calendrier dont on arrache les feuilles qui sanctionnent les jours qui viennent et qui s’en vont, une suite chronologique éphémère de cet éphémère que certains courants ont mis en application dans l’art celui d’une œuvre qui disparaît dont la seule trace est marquée par ses représentations enregistrées, mais qui lorsqu’on l’a vu exposée respire et vous emporte en songe, donc une suite chronologique de l’exposition des Beaux-arts dans laquelle Todus voyait depuis quelques temps un autre sens, celui de la chronologie des représentations et non celui donné par l’histoire des Arts qui est l’objet principal de son enseignement, une suite chronologique d’expositions que rien ne distingue l’une de l’autre sinon la taille la grosseur l’ampleur publicitaire qui en calibre la signification qui en fait la singularité première et dans laquelle un artiste est devenu nature morte en tant qu’individu comme ce jour ou dans un célèbre musée parisien il avait vu les mobiles de Calder exposés immobiles et qu’il allait mettre en mouvement lorsqu’un bras musclé le saisit, Que faites-vous monsieur, Ce sont des mobiles et je vais les mettre en mouvement, Excusez-moi monsieur mais s’ils devaient être en mouvement le commissaire l’aurait fait. Quel sens prend alors dans le temps, dans le temps qui produit l’œuvre et dans celui qui met ensuite l’oeuvre en représentation, l’artiste qui par sa ténacité parvint à imposer son regard, celui d’une direction toujours la même et sa conviction, quoi qu’il arrive, la conviction d’être entier en elle et en ce lieu et de cette façon à sa place hors de la médiocrité des habitudes,  pour

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que son public, tous les publics puissent s’en saisir en toute intimité? L’idée d’un éphéméride consommé à la place d’un grand rêve de l’art avait mis ce matin Todus de méchante humeur et cette image de l’art effaçable le mettait maintenant mal à l’aise ce qui le décida de ne pas aller travailler, de ne pas descendre de son pas tranquille les cinq rues de Paris qui le menaient de son domicile atelier de la rue de Savoie à l’école de la rue Bonaparte, et ce qui jusque là avait été une révolte ouverte partagée avec ses étudiants lui semblait maintenant tomber à plat avec sa vigueur qu’il voyait filer, et s’il avait cet humour encore et cette vivacité qui savaient séduire ses étudiants, il savait au fond qu’il n’était pas à leur page et celles déjà feuilletées aussi vivantes qu’elles fussent ne parvenaient plus à prendre de nouvelles couleurs ce qui le décida, sur sa tasse de thé suspendu, de ne pas descendre les cinq rues encore moins de prendre le chemin des quais, de ne pas aller travailler, même si en dix-huit ans rien jusque là ne l’avait indisposé au point de ne pas donner cours, et même si jusque là il avait toujours vanté au contraire à ses étudiants le mérite calendaire des expositions qui était de signifier au monde son recommencement et sa résurrection, tout en leur faisant remarquer la mascarade anthropologique du goût obligé que provoquaient les messes de l’art desquelles, il ne fallait pas s’y tromper, certains amateurs sortaient enchantés et s’extrayaient ravis exténués d’un troupeau conformiste, et tout en soulignant que l’attention de chaque artiste dans un musée devait se porter autant sur les visiteurs que sur les œuvres et plus peut-être car dans ce domaine la psychologie, qu’on ne savait pas même, ici dans cette École prestigieuse des Beaux Arts de Paris, que cette attention aux visiteurs devait un jour l’emporter sur les règles de l’art et sur son histoire qu’on savait ici parfaitement faire entendre en flattant le goût des postulants aux grandes œuvres, mais pour ce qui concernait la compréhension des publics restait plutôt en rade, quant à ceux qui abordaient les beaux-arts et leurs publics par la sociologie il valait mieux ne pas s’en mêler et laisser les sondages, les statistiques et les graphiques, où les arts et leurs publics étaient emprisonnés, aux cabinets conseils des personnels politiques

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qui savaient mieux que toutes les écoles, que tous les professeurs et que tous les artistes ce qui était bon pour la culture. Non, ce matin la vision d’un art éphéméride l’emportait sur toute considération positive auxquelles Todus s’adonnait chaque matin depuis dix-huit ans, et auxquelles ce matin il voyait s’opposer un mur de néant ou la beauté, phénomène ultime de l’humain, quelque soit le regard critique porté sur la beauté, se voyait prise dans un filet de gladiateur celui d’un rétiaire qui la jetait à la dent des tigres et qu’il traînait ensuite à terre jusqu’au pied de l’empereur César et beaucoup se prenait en art pour César, au point que son thé le meilleur qui ouvrait habituellement, par le parfum subtil de ses jeunes feuilles, ses papilles à la beauté du jour, prenant ce matin le goût amer d’un thé abandonné à la trop longue infu­sion, ne parvenait plus à dissiper cette vision, et qu’à cet instant les protubérances magenta et l’industrie de l’aluminium laqué qui fusionnait en une seule unité magique (l’industrie le commerce et la représentation du sacré) qu’on avait exposé au château de Versailles et qui faisait figure officielle du monde actuel, compres­saient Todus comme une vieille banane, entre le grille-pain fumant laqué rouge et la pochette vidée la veille d’une bisque de homard en poudre qu’il avait avalée, après avoir quitté sur un au revoir glacé sa jeune sœur Amélie, au point qu’oppressé par cette vision il retira brusquement la main de la radio qu’il allait ouvrir pensant que de toutes façons et que sur toutes ondes elle relayait le malêtre factice d’une société dont il n’avait pas envie d’entendre la rumeur. Le grand écart était consommé plus rien sur quoi s’appuyer, même à poil et jambes écartées et même dans les Beaux-Arts où la gaîté jouxtait, qu’elle soit ironie ou jeu déses­péré, ce territoire toujours latent du néant sur le point de vous anéantir et où plus une bosse plus un modèle plus une figure plus un piédestal plus une sellette plus une cimaise ne pouvait soutenir porter ou suspendre un monde, qui en quelques mois de toute une vie s’était dérobé à la connaissance pour cultiver le sentiment d’un désespoir persistant soufflé pour le salut de quelques-uns par le sacrifice de tous les autres. Voilà ce que racontait ce matin à Todus l’éphéméride des expositions où les peaux livides et décharnées

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de Lucian Freud et le noir profond joyeux, mystique sans objet, de Soulages se trouvaient effeuillés comme perdus à jamais, perdus au point que Todus ne veuille plus faire cours, qu’il n’aille pas travailler, qu’il ne descende plus les cinq rues du quartier latin de Paris ni ne longe les quais tumultueux d’automobiles mais au-delà desquelles étaient les bouquinistes, la Seine ou passaient les chalands les pousseurs et la vedette grise ministérielle, sous la masse jaune du Louvre, qui le menaient quatre fois par semaine aux grilles ouvertes, entre les bustes de Pierre Puget et Nicolas Poussin, de l’École des Beaux Arts où il ne retournerait pas, mais ou il retrouverait ses étudiants dans le bistrot voisin. Le ciel était bas depuis trois semaines il ne cessait de pleuvoir. La terre légère d’argile et de sable s’était transformée en boue jaune et collante où les machines et les pas des hommes s’enfonçaient et d’où ils se tiraient avec peine. Pour la douzième journée consécutive, André n’irait pas travailler. Joséphine, à ses fourneaux plus tôt que d’habitude le voit tremper son pain dans le café, ainsi que chaque matin, sur la table couverte d’une toile cirée de couleur claire. Il ne dit rien mais ses yeux sourient. C’est de n’pas aller aux vergers qui te rends si gai ? Ce n’est pas de la gaieté Fine, le ciel pleure et l’homme rit et les bourgeons de nos cerisiers en fleur qu’on pleurait de voir mourir sans eau, voilà qu’avec la terre qui avale ce déluge qu’elle ferait mieux de laisser filer au ruisseau, je te le dis, ils vont mourir en pourrissant. Cela te fait trop de peine. Eh bien oui, j’ai de la peine mais pas pour ce que tu penses, tu vois, Fine, ce qui me fait sourire c’est que je comprends quelque chose… avec ce temps, on va d’une colline à l’autre chez les uns chez les autres et comme on a le temps, on finit par se dire des choses qu’on se dit pas d’habitude, on commence par, Ça fait vingt ans, trente ans, quarante ans que je cultive, j’ai jamais vu ça, Oui, c’est le ciel qui nous tombe sur la tête… Et puis on parle de nos fruits sur les arbres, et puis d’aller dans la nuit à quatre heures au petit matin avec la camionnette trois fois la semaine aux halles de Toulouse, ou pour les prunes au marché de Moissac, et puis on se demande, Est-ce que ça en vaut encore la peine, et puis on en arrive comme hier chez Michel à faire de la philosophie. José-

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phine se retourne, cuillère de bois à la main après avoir égoutté la graisse de canard et regarde son homme sa tartine dans la main toujours souriant. Tu fais de la philosophie toi maintenant et tu trouves que c’est amusant  ? Qu’est-ce que tu veux, ça me fait rire en dedans de moi comme jamais j’ai ri, et pourtant y’a pas de quoi, quand on ouvre les yeux et qu’on regarde le ciel, je te le dis, Fine, c’est pas toujours Dieu qu’on voit. Et tandis qu’André parle disant choses tristes avec un air serein, le beau temps revient, la télé l’avait dit, et comme elle disait toujours que tout irait mieux demain on l’écoutait distraitement, mais cette fois le beau temps revint pour de bon et Joséphine qui allait dire, Voilà le soleil ! et qui déjà voyait défiler toutes les tâches en retard dans les vergers, surprend le regard d’André qui se tourne vers elle, ses yeux sont lumineux et il dit, Tu vois Fine, c’est ton père qui nous a laissé cette terre et aussi mon père et avant eux c’est nos aïeux qui l’ont toujours travaillée et c’est pour ça qu’elle est bonne et qu’on a les meilleurs fruits, et c’est parce qu’ils étaient là avant nous que nous avons toujours cru que notre vie c’était à chaque jour sa saison et à chaque saison le travail du jour et le jour suivant de même, c’était comme ça et nous on aurait voulu croire que c’est encore comme ça maintenant, mais justement Fine, c’est plus comme ça, notre vie n’est plus une chose toute entière comme encore il y a dix ans quand on prenait l’argent à poignées dans le pot des parapluies, maintenant notre vie c’est des morceaux. Eh bien… c’est ça ta philosophie tu crois que ma vie c’est des morceaux ? Tu ferais mieux de finir ton café, le soleil est de retour on doit tailler la vigne, mets donc tes bottes. Mais justement Fine, je ne vais pas aller tailler la vigne, si j’y vais, et tu le sais bien, c’est pour aller rouler les fils de fer et déplanter les piquets et après pour l’arracher la vigne, alors me dis pas de la tailler, on plie, comme les commerçants les étales au marché à midi… je te le dis Fine, ça suffit de payer pour travailler, je veux plus. Eh bien, trois semaines de pluie ça te réussit pas mon André. Mais qu’est ce que tu m’dis, c’est pas de la pluie que je te parle et, je te le dis, crois-moi, l’idée de pas aller ramasser nos fruits, ça me fait de la peine comme à toi. Les mains sur les cuisses il regarde Joséphine adossée aux

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fourneaux, la regarde par en dessous droit dans les yeux comme rarement car la chose est d’importance, et Joséphine voit dans ces yeux-là son homme avec vingt ans de moins. J’aurais de la peine pour les fruits, d’accord, mais j’irais pas travailler pour des morceaux de vie qui me font gagner moins que ce qu’on y met toi et moi, Fine, et nos enfants, j’irai pas travailler en attendant les subventions parce qu’on nous donne pas les justes prix, tu comprends Fine, je veux un jour le soleil, et puis le lendemain le soleil encore, et puis le jour d’après la pluie, et puis des mains, tu vois mes mains, je veux des mains qui soient utiles et je n’veux plus aller aux vergers pour des morceaux de vie. Monsieur Hazeltorf  ! Monsieur Hazeltorf s’il vous plaît  ! Excusez-moi, excusez-moi… Laissez passer, laissez passer s’il vous plaît… Monsieur Hazeltorf… Monsieur Hazeltorf… Excusez-moi je n’ai rien à déclarer… Il a raison, il en a assez dit comme ça… Monsieur Hazeltorf, le Times a titré que vous étiez le juif le moins drôle du monde… Ils ont le sens de l’humour. La porte noire de la berline s’ouvre et Gabriel A. Hazeltorf s’y engouffre. Quelques jours auparavant il avait déclaré sur un plateau de télévision, « Nous autres, juifs américains, collaborons actuellement à murer le monde, et il se peut que nous allons enfin réussir. Permettezmoi de demander à ceux qui me comprendraient mal, Pourquoi construire un tel mur ? Et est-ce une raison pour nous réjouir, de n’être pas les seuls responsables de cette situation? De n’être pas les seuls malheureusement, loin de la, loin de là ! » Une déclaration aussi surprenante de la part d’un political advisor  si influent auprès des fonds de pensions, membre présumé du très secret Panel de Wall Street, fut aussitôt reprise par toutes les télévisions, par les journaux et par tous les magazines de la planète. En France, Le Nouvel Observateur, sous le titre Que veut-on nous faire croire ? concluait les quatre pages de son article par une autre question L’antisémitisme gagnerait-il le centre mondial des affaires ? tandis que l’éditorialiste du Figaro affirmait que le canapé Clic-clac avait fait son oeuvre, en référence aux traders qui depuis des semaines ne quittaient plus leurs bureaux, rivés de jour comme de nuit sur leurs écrans d’ordinateurs. En France encore,

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le quotidien Libération restait sobrement dans sa ligne en titrant Le séisme qui emporte Wall Street, sous lequel il relevait notamment le fait que le rôle des financiers appartenant à la communauté juive dans la situation actuelle était relativement récent, le système Morgan leur en ayant interdit longtemps l’accès, et le quotidien revenait longuement sur le rôle éminent du Panel de Wall Street auquel, on pouvait le penser, appartenait certainement Hazeltorf à la direction du centre mondial des affaires. À Moscou, la Pravda se permettait, une fois n’est pas coutume, un brin d’humour, voyant dans le message de G.A. Hazeltorf comme une boutade en référence directe au nom mythique de la structure dont il est un pilier (citation), traduisant pour ses lecteurs que Wall Street signifie en anglais la rue du Mur. À Pékin l’éditorial du Quotidien du peuple concluait, après avoir salué la sagesse économique du président Xi Jinping et de son gouvernement, qu’il faut prendre cet humour juif américain pour ce qu’il est et non pour la révolution, qu’une fois de plus, la propagande capitaliste brandit devant les peuples du monde. Les peuples qui comprennent chaque jour mieux la gigantesque manipulation financière dont ils sont victimes feront le moment venu la véritable révolution (citation). On peut noter que cette dernière opinion se trouvait partagée en France par le site Médiapart en des termes plus contemporains. De l’autre côté du Rhin, avec le ton philosophe d’un organe qui ambitionne d’être une avant-garde de la sagesse européenne, le Frankfurter Allgemeine se demandait si ce nouvel avatar de la finance américaine n’allait pas sceller la fin d’un monde, perspective avec laquelle il nous fallait dorénavant compter (citation), tandis que le quotidien WAZ de la Ruhr, le plus important journal régional d’Europe, s’interrogeait sous la plume acérée de Werner Streletz, sur l’impact qu’aurait un éclatement de la bulle économique, à travers le béton de la Rue du Mur, sur la classe ouvrière de la Ruhr, celle-ci ayant tant souffert déjà des restructurations successives de l’économie régionale associées aux effets de la chute providentielle d’un autre mur qui avait serré tant d’années durant le cœur des Allemands. Depuis la petite ville française d’Amiens, le virulent Fakir poussait le bouchon un peu plus loin en voyant,

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après les effets en 1990 de la chute du mur allemand et en 2001 ceux de la chute des tours new-yorkaises, tomber à son tour en 2012 le mur de la rue du Mur entraînant dans sa ruine une misère planétaire, mais aussi, puisque la onzaine semblait la mesure nouvelle de notre monde, que tout s’arrangerait en 2023, pourquoi pas  ? avec la chute d’un dernier mur, le Mur des Lamentations, qui marquerait la fin d’un univers de jérémiades. Les tabloïdes du monde entier avaient délégué, quant à eux, leurs plus fin limiers et leurs chiens truffiers sur la piste de révélations sensationnelles concernant la vie privée de Gabriel A. Hazeltorf et déjà le Bild allemand, titrant Premières révélations, dévoilait que le A. du second prénom de Gabriel A. Hazeltorf n’était ni Alan ni Alien mais plus simplement Abernatus. Passée cette indiscrétion, il semblait toutefois que Gabriel Abernatus Hazeltorf était le premier bénéficiaire de la protection du Mur de la grande rue. Pots de vin, chantages, menaces de révélations collatérales furent successivement impuissants à percer ce blindage. Le mur tenait bon ! Plus les limiers de presse et de radio rusaient, plus les truffiers de la télévision fouissaient de leurs nez durs, plus l’image de Gabriel A. Hazeltorf, political advisor auprès des Private Equity funds, membre présumé du Panel, semblait l’élever au rang d’une sainte personne. Trois jours après ses déclarations, le Panel de Wall Street s’était réunis à huis clos pour écouter G.A. Hazeltorf et lui avait provisoirement confirmé son appui. Sept jours plus tard le Panel se réunissait à nouveau. Lorsque tous ses membres furent assis autour de la table ovale, et après qu’ils aient échangé les civilités d’usage, le président Sommerfeld posa sans détour à Gabriel Abernatus Hazeltorf la question, Tu n’es pas revenu sur tes propos ? Non, puisque c’est la situation et… je sais… je sais… je sais que je n’étais pas obligé de le dire, ni de le dire sous cette forme… O.K…. Nous ne te le faisons pas dire, intervint Joe Lanzmann. Le président lui fit signe de se mesurer. D’un coup d’œil rapide Gabriel A. Hazeltorf avait sondé les dispositions de chacun autour de la table et avait compris qu’il était en ballottage défavorable. Il risquait fort d’être lâché. Le téléphone et les réunions secrètes n’avaient pas traînés ces derniers jours. Restaient les trois hermé-

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tiques, des investisseurs d’un âge vénérable, qui réservaient en chaque situation leur avis jusqu’au dernier instant et dont le regard était impénétrable. Pour les autres, il savait lire les roueries et les ruses. Il savait aussi que les trois hermétiques, s’ils n’étaient pas loin de penser comme lui, allaient cette fois juger d’abord, de l’impact médiatique donné par la forme de ses propos. Ils soupèseraient sans concession le pour et le contre de chacun de ses mots et personne ne pourrait influencer leur décision, car ces trois-là savaient à quoi s’en tenir quant au fond de l’affaire. Seule jouerait leur conscience. Gabriel A. Hazeltorf reprit… Mais ce qui est dit est dit et il me semble qu’il n’y a rien à ajouter ni à retirer, la presse continue d’éluder les questions de fonds s’intéressant à moi comme un enfant s’intéresse à son hochet et si cela nuit à notre place économique, si la majorité de vous le pense, alors… mais pour moi, il est certain que demain cette même presse sera bien obligée de s’intéresser à des événements considérablement plus graves que mon avis sur la question. Le Panel passa aux votes et se sépara. Dès midi, heure de New-York, une édition spéciale du Wall Street Journal confirmait par la voix de Samson Sommerfeld son soutien, sinon aux propos dans leur forme, du moins à la position quant au fond de Gabriel A. Hazeltorf. Les trois hermétiques avaient voté en sa faveur. La finance mondiale venait d’admettre les fissures graves constatées dans ses fondations. Elle admettait implicitement le besoin de réformes profondes dans un système qui menaçait ruine. Ces dix jours venaient d’ébranler le monde. G.A. Hazeltorf entra directement chez lui à Manhattan Ouest où d’étroits cordons de police maintenaient les journalistes et les curieux aux extrémités de la 90e rue Ouest. Ses trois enfants lui sautèrent au cou avec des cris de joie, chacun d’eux cherchant à l’attirer sur l’émerveillement qui avait marqué sa journée d’école. Depuis leur naissance, Noémie et lui avaient banni la télévision et Internet de la maison et l’éducation que les enfants recevaient à la Riverside Montessori School les avait jusque là plutôt préservés du scandale qui enflait autour des déclarations de leur père. Le regard affectueux que lança Noémie Hazeltorf à son mari masquait à peine sa profonde inquiétude. Elle regardait en souriant

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l’insouciance des enfants qui semblait s’être instantanément diffusée à son mari accroupi qui riait avec les petits, tout en levant vers elle des regards furtifs amusés. Depuis l’époque de leur mariage elle et Gabriel avaient choisi de ne pas laisser le travail franchir les portes de la maison, ni à propos de psychologie en entreprise pour elle, ni à propos de finance pour lui. Mais comment pouvait-elle ne pas rompre ce silence professionnel afin qu’ils puissent partager ce qui devait peser sur le cœur de Gabriel et qu’il ne pourrait dire à personne d’autre  qu’elle? Oui, mais comment rompre ce silence, justement quand Gabriel avait le plus grand besoin de la quiétude réparatrice de la maison ? Elle se répéta comme chaque soir depuis dix jours, C’est un peu plus dur que d’habitude, tout juste, tout juste un peu plus dur. Puis elle pensa à nouveau le contraire, Comment après la tension de tous ces jours, faire que la soirée ne devienne artificielle et triste en laissant tant de questions sans réponse pour elle, concernant le pourquoi, le comment et les conséquences de cette déclaration politique, car ta déclaration était politique n’est-ce pas, Gabriel ? Lorsque les enfants seraient couchés, elle lui parlerait de leur amour, façonné à deux, au cours de ces années, pour affronter des jours comme ceux-ci. Papa, pourquoi on est gardé par la police  ? demanda Jack, six ans. Oh ! Les cordons de policiers, fit-il en se levant, vous devez le savoir à votre âge (quatre, six et huit ans), font partie du décor d’une société civilisée, et nous sommes une société civilisée, n’est-ce pas  ? Oui papa, l’Amérique est un pays civilisé, répondit Isabelle, huit ans. On ne dit pas l’Amérique ma chérie, mais les Etats-Unis, nous ne sommes pas toute l’Amérique, et les Canadiens, les Mexicains les Guatémaltèques te tireraient les oreilles s’ils t’entendaient, ne sont-ils pas Américains ? Si papa ! Sont-ils Etats-uniens  ? Non papa  ! Bien  ! Les deux grands s’égayèrent et la petite Sarah resta accrochée à sa jambe. Il la prit sur ses bras, lui posa un baiser sur chaque joue, Tout à l’heure, je viendrai te raconter une histoire, puis il la déposa et elle couru vers Zabel et Jack. Il alla vers Noémie dont la turbulence des enfants et le calme de Gabriel avaient quelque peu dissipé l’inquiétude et il la prit

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dans ses bras. Elle frotta son visage contre celui de son mari et ils s‘embrassèrent sous les cris de Jack et Zabel restés assis sur les marches de l’escalier, Oh, les amoureux ! Oh, les amoureux ! Noémie passa sa main sur le visage de Gabriel et posa de nouveau ses lèvres sur les siennes. Puis, Zabel, Jack et Sarah s’égayèrent dans la maison. Noémie et Gabriel restèrent debout l’un contre l’autre dans l’entrée claire sur le seuil de la cuisine centrale, comme sur le bord d’une piste de danse, corps à corps. C’est lui qui rompit le silence répondant ainsi aux questions muettes qu’elle se posait. Tu as entendu les infos ? Oui c’est formidable je ne suis pas rassurée pour autant, Les dés sont jetés, demain et les jours suivant je n’irai pas travailler, Mais…? Non, Noémie ne t’inquiète pas je ne suis plus en question, le séisme est déclenché, je n’ai fait que le révéler en disant une vérité, je peux choisir d’autres règles et maintenant quitter l’échiquier. Ce matin-là, Shon Kirby, illustrateur à Dublin décida de ne pas prendre ses crayons Monika Le Floc’h, infirmière à Berlin se rendit au musée des instruments de musique  Keiko Minamoto, céramiste à Kyoto resta auprès de ses enfants Gaspard Bloch, ingénieur en images numériques plutôt que de se rendre aux studios, se rendit à la Grande Bibliothèque de Montréal humer le parfum des livres Ernesto Guibal peintre en bâtiment à Buenos Aeres partit dans la Pampa pour une campagne à cheval  Simon Kezdi Kovacs conducteur d’excavatrice à Belgrade alla rendre visite à sa vielle mère Rafik Abu Ma’za, économiste à Alger décida d’une promenade dans les Aurès Ivan Reznik, agriculteur à Viochenskaïa en pays cosaque se lança dans la relecture du Don paisible Erika Ch‘Mouegne Ivart employée de mairie à Reijkjavik alla voir son frère qu’elle n’avait pas vu depuis dix-huit ans Tadeusz Lévy, poudleur à Gdansk acheta des crayons à la librairie

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de la rue Maïakovski et commença une bande dessinée racontant son métier Gérard Tomita administrateur de société à Séoul descendit observer les gens dans la rue ce qu’il n’avait pas fait depuis plus de dix ans Ursula Derbyshire, cultivatrice à Stratford upon Avon, alla rendre visite à Shakespeare et resta les jours suivants pour voir toutes les représentations de théâtre, ses vaches meuglèrent et furent adoptées par un éleveur voisin Frederika Tran, agent commercial à Hong Kong téléphona à ses amis plutôt que d’appeler ses clients puis alla voir sa fille pour se rendre au marché et acheter des poules  Salvatore Tacchella, fonctionnaire à Palerme, partit pour Messine et ne revint pas Horst Peuckmann, ingénieur chimiste à Gelsenkichen se rendit chez son amie Olga à Toula en Russie et ne la quitta plus Pierre-Oscar Seligmann, journaliste à Tel Aviv quitta Israël Antonio Meyer, directeur de banque à Madrid emporta ses archives à la déchèterie  Samuel Giton artiste interprète à La Paz partit sur les traces de Che Guevara afin d’imaginer un parcours touristique sur les pas du Che dans la Sierra Maestra Jean-Claude Savreux, chirurgien à Paris se rendit aux Restos du coeur… Aucun d’eux ne retourna à son travail. Dans les jours qui suivirent, ils rejoignirent tous le fil de discussion et le forum que venaient de créer sans se connaître, l’ex professeur Todus des Beaux-Arts de Paris, André Tabermat, cultivateur du Quercy et le banquier new-yorkais Gabriel Abernatus Hazeltorf. Six mois plus tard, neuf cent mille personnes y participaient et prenaient dans leur vie des choix identiques aux leurs. Après un an, ils étaient dix-sept millions et avaient constitué le premier réseau d’économie non capitaliste. Sur Internet, le moteur de recherche Motzko venait de battre Google au nombre de consultations à la seconde.

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Heinrich Peuckmann

Fünfzig Jahre Vor ein paar Monaten habe ich ihn zufällig wieder getroffen, an der Ladenkasse im Supermarkt. Ich war gerade dabei, die Waren auf das Laufband zu legen, während die Verkäuferin die Waren einscannte, als er plötzlich hinter mir stand. „Hallo“, sagte er, „na, wie geht´s?“ Ich brauchte einige Zeit, bis ich ihn erkannte. „Mensch Uli“, antwortete ich, „dass ich dich hier treffe. Unsere letzte Begegnung liegt schon lange zurück.“ „Fast fünfzig Jahre“, sagte er und lachte. „Ob wir inzwischen alt geworden sind?“ „Wir doch nicht.“ Wieder lachte er. „37 Euro 54“, rief die Verkäuferin und schaute mich ge­ nervt an. Sie wollte, dass ich mich mit dem Bezahlen beeilte, die Schlange an ihrer Kasse war lang. Ich sah, dass Uli mich erwartungsvoll ansah. Wir waren Kindheitsfreunde gewesen, hatten die ersten vier Schuljahre zusammen in einer Klasse verbracht. „Sollen wir eine Tasse Kaffee trinken?“, fragte ich. „Wer weiß, ob wir bei unserem nächsten Treffen in fünfzig Jahren noch Gelegenheit dazu haben.“ Er nickte. „Kaffee ist zwar nicht mein Ding, ich trinke lieber etwas anderes. Aber warum nicht.“ Ich bezahlte und überlegte, ob er vielleicht ein Bier vorschlagen wollte. Doch nicht so früh am Tag, dachte ich, es war noch nicht einmal zwei Uhr. Wir sind dann zur Brasserie am Marktplatz gegangen und haben uns unter einen Sonnenschirm an einen der Außentische gesetzt. Er hatte mir auf dem Weg dorthin von seinem Einkauf erzählt. Davon, was seine Frau ihm aufgetragen hatte, einzukaufen. Sie wäre krank und läge im Bett.

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Oh nein, keine Krankengeschichten, dachte ich. Zweimal hatte ich bei der Begegnung mit früheren Freunden erlebt, dass sie mir Krankengeschichten erzählen wollten, ihre eigenen und die ihrer Verwandten. In großer Breite, mit allen Details von jedem noch so unwichtigen Arztbesuch. Ich hatte noch keine Krankheiten, ich brauchte noch keine Medizin, ich wollte solche Geschichten nicht hören. „Was machst du denn so?“, fragte ich deshalb schnell. Wir waren inzwischen an der Brasserie angekommen. „Ich bin Rentner“, antwortete er. „Schon seit zwei Jahren.“ „Ach ja, du bist ja Bergmann geworden, da sind alle mit sechzig Jahren auf Rente.“ „Die meisten schon mit etwas über fünfzig“, grinste er. „Du weißt ja, deutsche Kohle ist zu teuer. Eine Zeche nach der anderen wird geschlossen. Da werden wir Bergleute nicht mehr gebraucht und früh nach Hause geschickt.“ Ich sah ihn an, es war nicht klar, was er dachte. Einerseits schien sein Gesicht einen Hauch von Bitterkeit auszudrücken. Bitterkeit darüber, nicht mehr gebraucht zu werden. Andererseits schien er erleichtert, befreit zu sein von der schweren Arbeit unter Tage. Jedenfalls glaubte ich, das aus seinem Gesicht lesen zu können. Ich hätte meine Frage gar nicht zu stellen brauchen. Alles, was er erzählte, war mir bekannt. Vor allem wusste ich, was es bedeutete, Bergmann zu sein. Mein Vater war einer gewesen, ich habe nie vergessen, wie erschöpft er nach jeder Schicht von der Zeche nach Hause kam. Auch er hatte eine Stilllegung miterleben müssen, auch mein Vater musste auf einer anderen Zeche anfangen, die viel weiter entfernt lag als sein alter Arbeitsplatz. Früher musste er von da an aufstehen, viel später kam er nach der Schicht zurück. Für Uli und andere meiner Freunde bedeutete Bergmann zu werden aber noch etwas ganz anderes. Es bedeutete das Ende ihrer Kindheit. Das war es, was ich vor allem nicht vergessen habe. Wir haben nach der Schule auf dem großen freien Platz neben unserer Straße gespielt, Fußball vor allem, aber auch Indianer-

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spiele. Wir waren wild, eingesponnen in unsere eigene Welt. Wir waren glücklich. Vor allem vergaßen wir die Welt um uns herum, die harte Arbeitswelt unserer Väter. Aber nach dem Abschluss der achten Schulklasse, mit der die Volkschule endete, teilten sich meine Freunde in zwei Gruppen. In die eine, sehr viel kleinere, die weiterhin zur Realschule oder zum Gymnasium ging, und in die größere, die auf der Zeche anfing. Von einem Tag auf den anderen kamen diese Freunde nicht mehr zu unseren Spielen. Wir sahen sie nur noch spät nachmittags mit der Kaffeepulle unter dem Arm, eingerollt in ein Handtuch, von der Zeche kommen. Sie waren jetzt vierzehn und hatten keine Zeit mehr für Kinderspiele. Sie gehörten zu den Erwachsenen. Ich habe den Anblick nie vergessen, als ich Uli zum ersten Mal von der Zeche nach Hause kommen sah. Blass war er, ging wie immer hektisch, schlenkerte mit dem linken Arm und hielt den rechten, unter den er die Kaffeepulle geklemmt hatte, fest an den Körper gepresst. Er schaute nicht einmal zu uns herüber, wollte nichts von unserem Fußballspiel sehen. Jetzt, wo wir mit deutlich weniger Spielern in jeder Mannschaft auskommen mussten. War das Angeberei, weshalb er nicht herüber blickte? Ach ihr Kleinen, ihr wisst ja gar nicht wie das ist, zu den Erwachsenen zu gehören! Oder war es Trauer über den Verlust der Kindheit? Ich hätte ihn damals gerne danach befragt, aber die Gelegenheit ergab sich nie. Und heute? Besser nicht, dachte ich. Was sollte er jetzt, da alles so weit zurück lag, dazu sagen? Vielleicht, fiel mir ein, ist Uli mir aber nicht deshalb, sondern aus einem ganz anderen Grund im Gedächtnis geblieben. Im vierten Schuljahr muss das gewesen sein, als ich selbst noch zur Volkschule ging und wir Klassenkameraden waren. Uli hatte Knallkörper mit zur Schule gebracht. Er hatte sie in der Deutschstunde auf den Boden fallen lassen, den Schultisch leicht angehoben, den Knallkörper unter das Bein geschoben und dann den Tisch fallen lassen. Der Knall, der plötzlich ertönte, jagte uns allen einen Schrecken in die Glieder, selbst dem Lehrer, der an der Tafel stand und zusammenzuckte. Aber er fand schnell heraus, wer der Täter war, winkte Uli aus der Tischreihe und nahm

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ihn mit ins Rektorzimmer auf der anderen Seite des Flures. Wir wussten, was Uli dort erwartete. Fünf Schläge mit dem Rohrstock auf den Hintern. Die meisten von uns hatten diese Strafe schon mal über sich ergehen lassen müssen, fast alle hatten bei jedem Schlag laut vor Schmerz aufgeschrieen. Wir lauschten, wie laut Uli schreien würde. Aber er schrie nicht. Wir hörten den Luftzug des Rohrstocks, wir vernahmen das klatschende Geräusch, wenn er seinen Hintern traf, aber wir hörten keinen Mucks. Als Uli schließlich wieder den Klassenraum betrat, hielt er sich mit beiden Händen den Hintern, Tränen standen in seinen Augen, aber er lachte. Es fiel ihm schwer, wir sahen es deutlich, aber er schaffte es. Er lachte. So leicht lasse ich mich nicht klein kriegen, sollte das heißen. Alle fanden seine Haltung bei den Schlägen noch besser als seinen Scherz mit dem Knallkörper. Auch ich. Eine Zeitlang glaubte ich danach, aus Uli würde was Großes werden. Wer sich so etwas Tolles wie den Scherz mit den Knallkörpern einfallen ließ, wer die Strafe dafür so tapfer durchhielt, aus dem musste einfach etwas werden, glaubte ich. War ich enttäuscht, dass er später nur zur Zeche ging, wie die meisten aus meiner Klasse? „Wie ist es dir seitdem ergangen?“, fragte ich. „Tja, wie soll es mir ergangen sein?“ Er wischte sich die Hände an den Hosenbeinen ab. War er etwa nervös? „Ich bin zum Pütt gegangen. Was soll sonst los gewesen sein?“ Er sah mich an, als wäre die Frage ernst gemeint, und ich selbst müsste eine Antwort darauf wissen. „Du bist Lehrer geworden, stimmt’s?“ Ich zögerte mit meiner Antwort, denn ich erwartete, dass er noch etwas hinzufügen würde. Und du hast ja auch Bücher geschrieben, hätte er sagen können, aber das tat er nicht. Ich war ein wenig enttäuscht. Lehrer ist sicher mancher geworden, den er gekannt haben muss, aber Bücher hat vermutlich kein anderer geschrieben. Aber darauf ging er nicht ein. Mensch, wollte ich rufen, ich habe auch Romane geschrieben, in denen Bergleute die Hauptrolle spielen, ich habe auch über

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Leute wie dich geschrieben, weißt du das etwa nicht? Aber ich unterließ es. „Ja, ich bin Lehrer geworden. Muss noch ein paar Jahre arbeiten. So gut wie die Bergleute, dass ich mit fünfzig aufhören kann, habe ich es nicht.“ Er grinste. „Hättest du was Anständiges gemacht und wärst zum Pütt gegangen, dann hättest du jetzt auch frei.“ Ich lächelte. Kein schlechter Gag. „Und sonst?“, fragte ich. „Was ist sonst in deinem Leben passiert?“ Er zuckte mit den Schultern. „Habe geheiratet, zwei Kinder bekommen. Der Junge ist Schlosser, das Mädchen hat mit ihrer Hochzeit den Beruf als Verkäuferin aufgegeben.“ „Dann will sie Kinder haben“, sagte ich. Er nickte. „Vermutlich.“ „Wo hast du denn in all den Jahren gewohnt? Ich habe dich nie in unserer Stadt gesehen?“ Er erzählte, dass er in die Nachbarstadt gezogen sei, dorthin, wo die Zeche gewesen sei. Er wäre nicht oft hierher gekommen. Eigentlich nur, um seine Mutter zu besuchen. Nun sei sie gestorben, die Zeche sei geschlossen worden, und er wäre zurückgekommen. Ich merkte, dass ich in immer kürzeren Abständen einen Schluck von meinem Kaffee nahm. So hatte ich mir das Gespräch nicht vorgestellt. Ich dachte, er könnte was Spannendes erzählen aus seinem Leben. Immerhin hatte es doch interessant angefangen mit Knallkörpern und tapferer Haltung bei der Prügelstrafe. Plötzlich fiel mir etwas ein. „Aber Musik hast du doch gespielt, oder?“ „Ich Musik? Wie kommst du denn darauf?“ Konnte ich mich so sehr vertan haben? Oder spielte mir meine Erinnerung einen Streich? „Ich meine, du hättest wunderbar Mundharmonika spielen können.“ Jetzt, dachte ich, wird er sich daran erinnern, wo ich es doch schon tue. Aber nein, er sah mich weiter ungläubig an.

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„Doch“, sagte ich jetzt bestimmt, „ich erinnere mich genau. Ich bin irgendwann zu euch gegangen, da hast du im Hof hinter eurem Haus auf einer kleinen Mauer gesessen und Mundharmonika gespielt. Dein Opa war gerade gestorben und ich habe deiner Musik angehört, wie traurig du warst. Du hast schön spielen können, ganz traurige Lieder. Ich habe oft an deine Trauer denken müssen. So was kannst du doch nicht vergessen haben.“ Er winkte ab. „Ach Musik, so was macht man als Kind. Kann sein, dass ich es mal gekonnt habe. Aber später hatte ich keine Zeit mehr dafür.“ Jetzt war ich nicht nur enttäuscht, jetzt spürte ich, wie mich seine Antwort ärgerte. Musik als Kinderei abzutun konnte ich nicht zulassen. „Ein paar Jahre später habe ich angefangen, meine ersten Geschichten zu schreiben“, sagte ich, „als Kinderei würde ich das nicht bezeichnen. Geschichten zu schreiben, also Kunst zu machen, hat mein Leben begleitet. Wieso konntest du so einfach deine Musik aufgeben?“ „Weil das alles brotlos ist. Was soll ich mit Musik anfangen? Kann ich mir was dafür kaufen?“ „Ich kriege für meine Geschichten Honorare. Dafür kann ich mir schon etwas kaufen“, entgegnete ich. „Ja du“, sagte er. „Du hast dich von uns schon damals, als du zum Gymnasium gegangen bist, verabschiedet.“ Seine Stimme hatte plötzlich einen aggressiven Unterton. Die Antwort machte mich sprachlos. Wieso hatte ich mich von ihm und den anderen verabschiedet, nur weil ich mit zehn Jahren die Schule gewechselt hatte? Wir hatten danach doch weiter Fußball gespielt. Ich habe ihn und die anderen weiter als meine Freunde bezeichnet, was hatte das Gymnasium damit zu tun? Er sah meinen fragenden Blick. „Du hast das damals nicht gemerkt“, begann er zu erklären. „Aber wir haben gar nicht verstanden, was du von deiner Schule erzählt hast. Du hast da Dinge erzählt, die uns völlig fremd waren. Wir wollten das gar nicht hören. Es war, als wenn sich eine

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Glasscheibe zwischen uns geschoben hätte, nicht sichtbar, aber doch vorhanden.“ Ich wusste noch immer nicht, was ich dazu sagen sollte. „Ich meine, heute wäre das vielleicht anders“, fügte er hinzu. „Durch das Fernsehen und das Internet weiß man inzwischen manches, was wir damals nicht wussten. Auch Leute wie wir.“ „Zwei Welten willst du damit sagen“, antwortete ich. „Wir haben nach meinem Schulwechsel in zwei Welten gelebt.“ „So ungefähr.“ Ich schwieg. „Und zu deiner Welt hat nicht mehr gehört, dass du Mundharmonika spielst, also Musik machst, während zu meiner das Schreiben von Geschichten gehörte. Das ist es doch, was du meinst.“ „So ungefähr.“ „Aber ich habe über Leute wie dich geschrieben“, rief ich erregt, „ich bin in vielen meiner Texte in deiner Welt geblieben. Und damit in der Welt meiner Eltern. Warum nehmen du und die anderen das so wenig zur Kenntnis? Ist das etwa nichts?“ Jetzt war er es, der schwieg. „Aber richtig dazu gehört hast du nicht mehr“, sagte er dann. Ich hatte das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Aus welchem Grund hatte ich mich in meinen Texten für Uli und seinesgleichen eingesetzt? Warum hatte ich die Hoffnung gehabt, ich könnte den Lesern meiner Bücher ihre Welt erklären und damit Verständnis für sie wecken? Mit dieser Wendung des Gesprächs hatte ich nicht gerechnet, das musste ich erst mal verkraften. Andersrum, dachte ich, andersrum wäre es richtig gewesen. Ich hätte sagen müssen, dass jemand wie er meine Welt nicht richtig versteht. Einfach deshalb, weil es ihm an Bildung fehlte. Weil er immer nur Kohle aus dem Berg gehackt hat, während ich an einer Uni studierte. Wie konnte er da meine Welt verstehen, in der es um Philosophie geht, um Literaturtheorie, um Ästhetik, wenn er nichts über sie wusste. Ich hatte so etwas aber noch niemals gesagt, weil ich es für arrogant hielt. Weil ich mich über nie-

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mand erheben und niemand ausschließen wollte. Und nun war er es, der mich aus seiner Welt ausschloss. Einfach so. He, wollte ich rufen, Leute wie du könnten froh sein, dass ein Schriftsteller über ihre Welt schreibt. Ihr hättet allen Grund dazu, dankbar zu sein. Aber ich unterließ es. Er war darüber nicht froh, dass ich es tat, ich merkte es. Und dankbar war er schon gar nicht. Mensch, wir hatten die ersten Jahre unseres Lebens gemeinsam verbracht, wir waren Freunde gewesen in einer alles in allem schönen Kindheit. Und dann sollten wir uns so weit voneinander entfernt haben? Er sagte nichts, sondern ließ mir Zeit, meinen Gedanken zu folgen. Offensichtlich hatte er bemerkt, dass mich seine Bemerkungen getroffen hatten. Aber hatte er nicht Recht mit dem, was er sagte, musste ich dann denken. Fünfzig Jahre hatten wir uns nicht gesprochen, hatten vielleicht nur aneinander gedacht, manchmal. Hatte ich ihn in all den Jahren vermisst? Nein, wir haben uns wirklich in zwei verschiedenen Welten bewegt, vielleicht schon, seit ich zum Gymnasium gewechselt war. Mochte tatsächlich sein, dass er das richtig einschätzte. Aber trotzdem waren meine Texte richtig, dachte ich und spürte, wie viel Trotz in diesem Gedanken lag. Auch wenn er und viele andere es nicht zu schätzen wussten, ich habe ihre Welt festgehalten. Ich habe gezeigt, wie sie, wie wir damals gelebt haben. Ich habe es anderen Leuten, die gerne lesen, erklärt. Gut so, dachte ich, trotz allem! Und außerdem war es schön, die eigene Kreativität auszuleben. Ja, das hatte ich bei all meinen Geschichten und Romanen, die ich geschrieben habe, immer genossen. Dass ich meine Kreativität ausgelebt habe. Warum hat er seine nur aufgegeben? Er konnte wirklich gut Mundharmonika spielen. Ist das etwa nichts? Ich schob meine Gedanken beiseite und trank meinen Kaffee aus. Ich hätte jetzt gehen können, aber ich hatte das Gefühl, dass ich das Gespräch nicht so einfach beenden konnte. „Ich habe über den Bergbau geschrieben, weil ich finde, dass diese Welt interessant ist. Du hast doch bestimmt einiges erlebt unter Tage, das aufregend war, oder?“

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„Ich bin mal verschüttet gewesen“, antwortete er prompt, als hätte er auf diese Frage gewartet. „Drei Tage lang habe ich gefangen in einem Streb gesessen, weil die Decke runter gefallen ist. Ich habe am letzten Tag von dem Wasser gelebt, das aus dem Stein getröpfelt ist. Ich habe es abgeleckt von den Steinen, um nicht zu verdursten.“ Na bitte, wollte ich rufen, das ist doch was, endlich mal eine Geschichte! Aber ich unterließ es, weil ich merkte, wie sehr er sich zwingen musste, die letzten Sätze auszusprechen. „Ich will nicht weiter darüber sprechen“, fuhr er dann fort. „Weil es dich so mitgenommen hat, ich verstehe.“ „Nicht nur das“, antwortete er. „ich kann sowieso nicht so gut über den Bergbau reden. Über alles, was damit zusammenhängt.“ „Über anderes auch nicht? Warum denn nicht?“ „Weil es eine Welt ist, die untergegangen ist.“ Er sah an mir vorbei zum Marktplatz hinüber, den gerade zwei Frauen überquerten. Die eine lachte laut über das, was die andere ihr erzählt hatte. Es gab also Leute, die nicht so kontroverse Themen behandelten wie wir, musste ich denken. Ich ließ ihm Zeit, bis er fortfahren wollte. Er würde es tun, auch ohne meine Frage. Zu sehr war seine Äußerung auf eine nachfolgende Erklärung angelegt. „Weißt du, ich habe in dieser Welt gelebt. Fünfunddreißig Jahre lang. Sie hat mein Leben geprägt, sie war in all den Jahren alles für mich.“ Er atmete tief durch, es fiel ihm schwer, das alles auszusprechen. Ihretwegen, lag es mir auf der Zunge zu sagen, hast du auch mit der Musik aufgehört. Wahrscheinlich, weil unter deinen Kollegen kein anderer Musik gemacht hat, und du sonst zum Außenseiter geworden wärest. Und später hast du vergessen, dass du jemals welche gemacht hast. Ich merkte, wie traurig mich der Gedanke machte. Mein Gott, warum war das alles so unter uns Menschen? Warum wurden wir durch unsere Berufe in zwei Welten geteilt, in denen in der einen Welt lächerlich war, was in der anderen Zustimmung und Respekt hervorrief? Unter meinen bürgerlichen Bekannten habe

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ich mich jedenfalls noch nie wegen meiner Bücher rechtfertigen müssen. Höchstens habe ich Neid gespürt. Den allerdings häufig. „Die Zeche, das war das, was mein Leben ausgemacht hat. Da habe ich dazu gehört, war den anderen bekannt. Sonst habe ich wenig von der Welt gesehen. Nun geht dort unten alles kaputt. Weißt du, selbst jetzt, wo wir hier sitzen, bricht dort unten vielleicht gerade ein Stollen ein. Weg ist diese Welt, einfach verschwunden. Und eine andere hatte ich nicht. Nicht in meinem Beruf jedenfalls.“ Er schwieg wieder. „Verstehst du jetzt, dass ich nicht gerne darüber rede?“ Ich nickte. „Weißt du, was ich inzwischen sogar denke?“ Ich schüttelte den Kopf. „Warum bist du nicht auch zum Gymnasium gegangen, denke ich manchmal. Dann hättest du in keiner Welt leben müssen, die einfach so untergehen kann.“ Er lachte. „Ich weiß, dass das Schwachsinn ist. Ich war nicht gut genug in der Schule, um zum Gymnasium gehen zu können, ich weiß das. Aber trotzdem denke ich das manchmal. Wärst du doch …“ Ich nickte. Irgendwie wurde mir zum ersten Mal bewusst, was es hieß, dass wieder eine Zeche still gelegt worden war. Ich hatte diese Nachrichten, wenn ich sie in der Zeitung las, einfach hingenommen. Klar, es stimmte ja auch. Deutsche Steinkohle war teurer als Kohle aus Australien oder China. Die Nachfrage bestimmte das Angebot. Wenn keiner mehr deutsche Kohle haben wollte … Aber ich hatte nicht bedacht, was das für all die Leute bedeutete, die dort unten gearbeitet hatten. Wie sie sich fühlen mussten, wenn wieder ein Teil ihres Lebens verschwand. Ich hatte eben auch in meiner Welt gelebt. So wie Uli in seiner. Es gab keinen Grund, sein Unverständnis meiner Literatur gegenüber zu kritisieren, dachte ich. Ich habe ihn ja auch nicht verstanden. Obwohl, es gab da doch einen Unterschied, dachte ich dann. Ich habe mich auf meine Weise bemüht, diese Welt, die da un-

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tergegangen war, in meinen Büchern darzustellen. Das zumindest hätte er zur Kenntnis nehmen müssen. Hat er aber nicht. „Ich bezahle“, sagte ich. „Die beiden Tassen Kaffee kann ich mir noch gerade leisten.“ Er reagierte nicht auf meinen Spaß, sondern nickte nur als wollte er sagen: Ja, das kannst du dir wirklich leisten. Wir gaben uns die Hand. „Vielleicht lese ich doch mal was von dir“, sagte er, bevor er sich umdrehte und wegging. Ich blieb noch eine Zeitlang auf dem Marktplatz stehen und schaute ihm nach.

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Heinrich Peuckmann

Cinquante Ans C’était il y a quelques mois. Je l’ai rencontré par hasard à la caisse du Supermarché. Je mettais mes achats sur le tapis roulant, la caissière enregistrait les prix, lorsque j’ai entendu derrière moi, Salut, comment ça va? Il m´a fallu quelques instants pour le reconnaître… Ben ça alors, Uli… Ça m’fait plaisir de te voir, c’était quand la dernière fois ? Ça fait bien cinquante ans ! Qu’il a fait en riant. Serions-nous devenus vieux? Non, pas nous ! Rit-il encore. La caissière annonça, Trente-sept euros cinquante quatre. Quelque peu impatiente. La queue s’allongeait derrière sa caisse. Je voyais qu’Uli me regardait avec circonspection. Nous avions été des amis d’enfance et avions fait dans la même classe nos quatre premières années. Si on prenait un café? Je lui dis... Qui sait si nous aurons encore l’occasion de nous revoir dans cinquante ans. Il me fait d’accord, d’un signe de tête tout en disant, Le café c´est pas mon truc, je prendrais autre chose, on y va ! En payant mes achats, je me suis dit qu’il aurait peut-être préféré que je lui propose une bière. Mais non ! Pas si tôt, il était à peine deux heures de l´après midi. Nous sommes donc allés à la Brasserie Place du Marché, et avons pris deux chaises sous un parasol en terrasse. En marchant il m´avait parlé de ses achats et des courses qu’il faisait pour sa femme qui était malade et qui gardait le lit. Ah non ! Surtout pas des histoires de malade! Cela faisait déjà deux fois que je rencontrais d’anciens copains qui voulaient me raconter leurs maladies, les leurs et puis encore celles de leurs parents. En long en large et avec force détails, jusqu’à la moindre visite chez le médecin. Je suis en bonne santé, je n´ai pas besoin de médecin et je ne veux pas entendre parler de médecin. Je le cou-

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pais, Qu´est-ce que tu deviens? Entre temps, nous étions arrivés à la brasserie. Je suis à la retraite, ça fait déjà deux ans, Oui je me souviens, tu étais parti mineur et on vous donne la retraite à 60 ans, La plupart des copains sont déjà partis à cinquante, ricana-t-il, tu sais bien que le charbon allemand est trop cher, on ferme une mine après l’autre, on n’a plus besoin des mineurs, on nous renvoie à la maison. Je le regardais pour saisir ce qu’il pensait vraiment. Son visage exprimait une certaine amertume, celle de quelqu’un devenu inutile, et dans le même temps, il paraissait soulagé, comme libéré du travail pénible de longs jours durant. C’est ce que je pensais lire cette ambiguïté sur son visage. Je n´avais pas à poser de ques­ tion, toute cette histoire, je la connaissais. Je savais ce que voulait dire que d’avoir été mineur. Mon père l’avait été et je n´ai jamais oublié comment il rentrait chaque jour épuisé par la mine. Mon père avait, lui aussi, vécu une fermeture. Il avait, lui aussi, dû partir pour une autre mine, recommencer bien plus loin que la mine voisine, se lever bien plus tôt et rentrer bien plus tard. Je n’avais pas non plus oublié que pour Uli, comme pour mes autres camarades, devenir mineur avait aussi signifié que leur enfance était terminée. Après l´école, nous avions joué au foot sur une grande place vide près de notre rue, et aussi aux Indiens. Nous étions sauvages, nous vivions dans notre propre monde. Nous étions heureux. Avant tout, nous oubliions le monde alentour, celui du travail dur de nos pères. Mais après la huitième, à la fin de la primaire, nous avions été séparés en deux groupes. Le plus petit, de loin, était celui de ceux qui allaient continuer le collège ou le lycée et le plus grand était celui de ceux qui partiraient pour la mine. D´un jour à l´autre ces camarades-là n’étaient plus venus jouer au foot avec nous. Nous les voyions rentrer du travail avec un thermos de café vide sous le bras, enveloppé dans une serviette. Ils atteignaient quatorze ans et n´avaient plus le temps pour les jeux d’enfants. Ils appartenaient au monde adulte. Je n´avais pas non plus oublié le jour où j’avais vu pour la première fois Uli rentrer

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de la mine. Pâle, qu’il était. Il marchait d’un pas hectique, balançant le bras gauche et serrant le droit contre son corps sur sa cafetière. Il ne nous regardait même pas, il ne voulait pas nous voir jouer, nous qui devions maintenant nous contenter d´une équipe très réduite. Etait-ce par dédain qu’il nous ignorait? Vous les petits, vous savez même pas ce que c’est que d´appartenir au monde adulte  ! Où détournait-il les yeux de son enfance disparue? J´avais voulu, alors, lui en demander pourquoi, Pourquoi tu fais semblant de nous ignorer ? Je n’en avais pas trouvé l’occasion. Et aujourd´hui?... Mieux valait ne pas y revenir. Qu’aurait-il bien pu répondre maintenant, après tout ce temps. Et puis, j’ai pensé qu’Uli était resté dans un coin de ma mémoire, non pour cette raison-là, mais pour une toute autre. Cela s’était passé, je crois, en classe de CE2, nous étions encore ensemble. Un jour, il avait apporté des pétards. Pendant le cours d´Allemand, il les avait fait tomber par terre, avait doucement soulevé la table, les avait poussé sous un pied et laissé retomber la table dessus. La pétarade retentit et toute la classe fut saisie de stupeur  ; au tableau, l´instituteur lui-même tressaillit. Il ne mit pas longtemps à trouver le coupable et lui avait fait signe de s´approcher, puis l’avait emmené dans le bureau du directeur, de l’autre côté du couloir. Nous savions ce qui, là-bas, attendait Uli. Cinq coups à canne sur les fesses. La plupart de nous avaient déjà subi ce châtiment et presque tous avaient crié très fort à chacun des coups. Nous étions tous là, à attendre jusqu’où allait crier Uli. Mais Uli ne cria pas. Nous entendions siffler la canne de jonc, nous la percevions claquer sur ses fesses, mais aucun cri ne succédait aux coups. À la fin, lorsqu’il revint dans la classe, Uli se tenait certes les fesses à deux mains et avait les larmes aux yeux, mais il riait. Il avait mal, ça se voyait clairement, mais il le supportait. Il riait. Il voulait dire par là, Vous voyez, je ne me laisse pas humilier ! Nous l’avons admiré, bien plus pour cette attitude que pour le coup des pétards. Moi le premier. Longtemps j’ai cru par la suite qu’Uli ne pouvait que réussir dans la vie. Celui qui avait eu l’idée d’une plaisanterie aussi extra que le coup des pétards et qui par la suite avait été capable de soutenir

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avec bravoure un tel châtiment, celui-là, un jour, serait quelqu’un de grand. Avais-je été désenchanté ensuite qu’il aille travailler à la mine comme la plupart de mes camarades? Alors, qu’est-ce que tu as fait tout ce temps? Je lui demandais. Il passait ses mains sur les jambes de son pantalon. Qu’est-ce que tu crois que j’ai fait?... Il me semblait nerveux… Je suis descendu au fond, que crois-tu que j’ai fait d’autre ? Il me regardait gravement, comme si je devais moi-même apporter une réponse. Tu es devenu professeur, c’est ça? Je mis un temps avant de répondre, pensant qu’il ajouterait quelque chose… Tu as écrit des livres aussi, aurait-il pu dire, mais il ne le fit pas. Je fus déçu. Plusieurs d’entre nous qu´il avait dû connaître étaient devenus professeurs, mais il est presque certain qu’aucun d’eux n’a jamais écrit un livre. Non, il n´ajouta rien. Ben, mince alors ! Aurais-je voulu m’écrier, J´ai aussi écrit des romans, des livres dans lesquels les personnages principaux sont des mineurs! J´ai écrit sur des gens comme toi, tu ne le sais pas?... Mais je laissai filer. Oui, je suis devenu professeur et j’en ai encore pour quelques années… Je n’ai pas la chance des mineurs qui peuvent partir à cinquante ans. Il rit jaune, Si tu avais fait quelque chose de normal toi aussi comme d’aller au fond, tu serais libre, maintenant. Moi aussi je ris jaune, Et à part ça, que t´est-il arrivé dans la vie? Il haussa les épaules. Je me suis marié, j`ai eu deux enfants. Le garçon fait mécanicien, la fille a laissé tomber son travail de vendeuse quand elle s’est mariée. Alors elle veut avoir des enfants… Il acquiesça, Probablement. Où as-tu vécu pendant toutes ces années? Je ne t’ai jamais vu en ville. Il raconta qu´il avait déménagé dans la ville voisine, là où se trouvait la mine. Il était rarement revenu par ici, sauf pour voir sa mère. Maintenant qu’elle était décédée et que la mine avait fermé il était venu se réinstaller. J´avalais mon café à intervalles plus courts. J’avais espéré autre chose de notre conversation. Il aurait pu me raconter un épisode passionnant de sa vie. Après tout, à nos yeux, il avait commencé d’une façon éblouissante, à coup de pétards et fier face au châ-

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timent. Il me vint soudain quelque chose à l´esprit. Mais… Si je me souviens, tu faisais de la musique? Moi, de la musique, qu’estce qui te fait penser ça? J’avais dû me tromper, ma mémoire me jouait un tour… Mais non  ! Je suis certain de t’avoir vu jouer de l’harmonica et en plus tu jouais bien. Si je m’en souvenais, il devait s’en souvenir lui aussi. Mais non, il me regardait d’un air sceptique. Je t’assure  ! J’en suis certain, je me souviens exactement, un jour, je suis venu vous voir, tu étais assis sur le muret dans la cour, derrière chez vous, et tu jouais de l’harmonica, ton grand-père venait de mourir et je t’ai écouté jouer, ta musique était si triste… Tu jouais à merveille des airs tristes. J’ai souvent repensé à ton deuil. Tu ne peux pas avoir oublié. Il fit signe de la main comme quoi cela n’avait aucune importance, Tu sais, la musique, on en fait quand on est môme, peut-être que tu dis vrai, peut-être qu’un jour j’ai su jouer, mais ensuite, on n’a plus le temps, on oublie. J’étais maintenant non seulement déçu, mais je lui en voulais. Sa réponse m’avait agacé. Je ne pouvais pas le laisser ainsi rabaisser la musique à un enfantillage. Je lui dis, Tu sais, après qu’on se soit quittés, j´ai commencé à écrire mes premières histoires, je ne pense pas que c’était des enfantillages… Écrire des histoires, disons… pratiquer un art, cela m’a accompagné toute ma vie. Comment as-tu pu laisser tomber la musique aussi simplement? De toute façon, ça ne nourrit pas son homme. Qu’est-ce que tu veux faire avec de la musique? Tu crois qu’elle me permet d’acheter quelque chose? Avec mes histoires je touche des droits d’auteurs et cela me permet d´acheter quelque chose, D’accord, toi… tu nous as fait tes adieux il y a longtemps quand tu es parti au lycée… Sa voix avait pris un ton agressif et je restai stupéfait. Pourquoi est-ce moi qui aurais fait mes adieux en changeant d´école à 10 ans alors que je continuais à jouer et que je le considérai toujours comme mon ami ? Comme d’autres, d´ailleurs ! Qu´est-ce que cela avait à voir avec le Lycée? Il voyait que j’étais surpris, je le questionnais du regard. Tu n’a rien remarqué à cette époque  ? Commença-t-il, nous ne comprenions rien de ce que tu nous racontais sur ton école,

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tu parlais de choses qui nous étaient étrangères, nous n’y compre­ nions rien et nous ne voulions pas t’en entendre parler. C´était comme si une vitre s´était glissée entre nous, invisible, mais bien réelle. Je ne savais quoi dire... Il continua, J’imagine qu´aujourd´hui les choses se passeraient autrement… Avec la télé et avec Internet, on en sait plus qu’autrefois, même des gens comme nous, Tu veux dire qu´il existait deux mondes… que nous avons commencé à vivre dans des mondes différents après que j’ai changé d´école, C’est à peu près ça, L’harmonica… faire de la musique ne faisait plus parti de ton monde, tandis qu´écrire des histoires appartenait au mien, c´est c’que tu veux dire ? C’est à peu près ça, Mais bon sang ! j’ai écris sur des gens comme toi ! je suis resté dans ton monde avec de nombreux textes, dans le monde qui était aussi celui de mes parents, pourquoi toi et les autres n´y attachez-vous aucune importance ? Cela n’a-t-il aucune valeur? Maintenant c´était lui qui se taisait. Puis il dit, Mais, pour de vrai, tu n’y appartenais plus. J´avais le sentiment que la terre se dérobait sous ma chaise. Pour quelle raison m’étais-je mobilisé avec mes textes, sinon pour Uli et pour ceux qui étaient comme lui? Comment ai-je pu espérer faire comprendre leur monde à mes lecteurs en éveillant leur curiosité? Je n’avais pas imaginé cette tournure de la conversation et je devais maintenant m’y résoudre. C’est cela… Il fallait prendre l’envers… Inversée, la situation me paraîtrait plus juste. Je devais lui dire qu’il ne comprenait pas mon monde parce qu´il manquait tout simplement d´éducation. Pendant qu´il débitait le charbon au fond de la mine je terminai mes études à l´université. Comment aurait-il pu comprendre le monde qui était le mien, la philosophie, les théo­ries littéraires, l´esthétique ? Qu’en savait-il ? Jamais jusque là je ne m’étais posé la question sous cet angle, parce que cela me paraissait tout simplement arrogant, je n’ai jamais voulu m’élever au-dessus de quelqu’un, ni exclure qui que ce soit, et maintenant le voilà qui m´exclue, lui, de son monde, comme ça !? J’aurais dû m’écrier, Eh ! Les gens comme toi devraient être contents qu´un écrivain s’intéresse à leur vie. Vous devriez tous m’être reconnaissants... Mais je n’en fis rien, à l’évidence il n’avait que faire de ce que j’écrivais. Quant à de

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la reconnaissance… cela ne pouvait l’effleurer! J’étais accablé. Nous avions passé ensemble nos premières années, nous avions tout partagé, avec une enfance plutôt belle. Et voilà ! Nous étions maintenant si loin l´un de l´autre…Il ne disait rien, me laissant suivre le cours de mes pensées. Evidemment il avait remarqué que ses réponses m´avaient touché. Après tout, n’avait-il pas raison dans ce qu’il disait ? Nous ne nous étions pas parlé depuis cinquante ans, au mieux avions-nous pensé l´un à l´autre quelquefois. M’a-t-il manqué de tout ce temps? Non ! Nous avions vécu pour de vrai dans deux mondes séparés. Probablement dès le jour où j’étais parti pour le Lycée, ainsi qu’il l’avait dit? Après tout, peut-être avait-il raison de voir les choses ainsi. Mais quand bien même ! Mes textes sont justes et cette idée me tient vraiment à coeur. Lui et tous les autres peuvent bien n’avoir aucune estime pour mon travail, leur monde, je l’ai quand même conservé dans mes textes. J´ai montré comment ils étaient… comment moi-même j’ai vécu autrefois, j´ai raconté cela à des lecteurs qui aiment lire. Alors, j’ai pensé, c’est bien ainsi. C’est une belle chose que de pouvoir s’exprimer, j’ai toujours trouvé du bonheur à raconter des histoires, à écrire des romans, à pouvoir communiquer. Pourquoi ne s’est-il pas exprimé par la musique? Il a réellement joué de l´harmonica avec talent, ce n’était pas rien, tout de même ! J’ai écarté mes pensées et j’ai bu le reste de mon café. J´aurais pu partir maintenant, mais j’avais l’intuition que notre conversation ne s’arrêtait pas là. Je lui dis, J´ai écrit sur la mine et son exploitation parce que je trouve que c’est un monde intéressant, tu as certainement toi-même vécu durant ce temps des moments importants, non  ? J’ai été enseveli une fois, dit-il très vite, comme s´il avait attendu la question… Pendant trois jours, je suis resté assis dans une galerie, comme un détenu, parce que le plafond m’était tombé dessus, le dernier jour, j´ai survécu de l´eau qui gouttait, je léchais les pierres pour ne pas mourir de soif, Mais enfin, aurais-je voulu m’écrier, C´est tout de même quelque chose ! C’est une sacrée histoire! Mais non, je me suis tu en voyant combien il avait dû prendre sur lui pour prononcer ces quelques phrases. Je ne veux plus en parler, Cela t’a lourdement éprouvé, je comprends, Ce

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n’est pas seulement ça, de toute façon, je ne peux pas parler de la mine, je ne peux parler de rien qui soit en rapport avec elle, Sur le reste non plus, pourquoi? Parce que ce monde-là a disparu. Son regard glissa sur moi jusque sur deux femmes qui se promenaient sur la place. L´une riait à voix haute de ce que l’autre lui racontait. Il y avait donc des gens qui savaient se parler et qui pouvaient se comprendre. J’attendais qu’il continue. Il allait le faire sans que je le questionne. Ses derniers propos appelaient une suite. Tu sais, j´ai vécu dans ce monde pendant trente-cinq ans, il a laissé ses empreintes sur ma vie. Tout au long de ses années ce monde a été tout pour moi. Il poussa un long soupir. Il lui en coûtait réellement d´en parler. À cause de ce monde tu as cessé de t’exprimer par la musique, aurais-je voulu ajouter, probablement qu’il n’y avait personne parmi tes collègues pour en jouer, et puis tu aurais fait figure de marginal, à la fin, tu as fini par oublier qu’un jour tu avais su jouer de la musique. Cette pensée m’attrista. Pourquoi, bon dieu, entre nous les humains, tout devait-il être aussi compliqué? Pourquoi nos métiers nous avaientils séparés en deux mondes où l’un trouvait risible ce qui à l’autre inspirait assentiment et respect. Chez mes amis bourgeois, jamais je n’ai eu à me justifier de ce que j’écrivais, au pire avais-je pu ressentir des jalousies, assez souvent, même. Il reprit toutefois, La mine c’était ma vie. Je lui ai appartenu à la mine. Là-bas les autres me reconnaissaient. En dehors d’elle, je n’ai pas vu grandchose. Maintenant, là en bas, tout part en ruine. À l’instant même où nous parlons, tranquillement assis ici, une galerie s’effondre, certainement. Ce monde est perdu, il a tout simplement disparu et je n´en avais pas d´autre. Pas par mon travail, en tout cas. Un silence, puis il reprit, Maintenant, tu comprends pourquoi je n’ai pas envie d’en parler ? Je lui fis signe des yeux que je comprenais, Et tu sais ce que je me dis parfois? Je secouai la tête. Pourquoi n´est-tu pas allé au Lycée, toi aussi? Tu n’aurais pas été obligé de vivre dans un monde qui sombre ainsi. Il rit. Bon, d’accord, c’est des conneries, je n´étais pas assez bon à l´école pour me permettre le lycée, j’en ai conscience. Mais tout de même j´y songe parfois…Et si j’avais…

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Silence. Je hochai la tête pour lui signifier que je comprenais. Je venais de me rendre compte, peut-être pour la première fois, de ce que signifiait la fermeture d’une mine. J´avais lu et toléré ce genre de nouvelles dans les journaux sans plus d’émotion, c´était évident le charbon allemand était plus cher que celui venant d´Australie ou de Chine, la demande détermine l´offre, et si plus personne ne voulait plus du charbon allemand… Avais-je réellement considéré ce que cela signifiait pour tous ceux qui avaient travaillé là, ce qu’ils ressentaient parce qu’une grande partie de leur vie sombrait. J´avais vécu dans ma bulle, comme Uli. Je n’avais aucune raison de lui reprocher qu’il ignore mes livres. Moi non plus, je ne l’avais pas compris, lui. Je me suis dit qu’il y avait là toutefois une différence. Je m’étais donné la peine de représenter dans mes livres ce monde qui disparaissait, il aurait pu au moins reconnaître cela. Mais il ne le fit pas. Laisse, c’est pour moi, je peux encore me payer ces deux tasses de café. Il n’eût aucune réaction à ma blague, sinon qu’il hocha la tête l’air de dire, S’il y a une chose de sûre, c’est que tu peux te le permettre! Nous nous sommes serré la main, Peut-être que je vais quand même lire quelque chose de ce que tu as écrit. Puis il se détourna et partit. Je restais un moment debout sur la place à le regarder. Nous avions tout de même réussi à boire une tasse de café ensemble. Qu’il n’en soit rien resté, je… Traduit parViktoria Hensel und Jean-Paul Dekiss

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Einleitende Rede In der Versammlung, die sich auf die Croissants stürzt, kann man zwei Teilnehmergruppen unterscheiden. Die der Männer im Anzug und der Frauen im Kostüm, und die der gestressten Männer im Anzug und der gestressten Frauen im Kostüm, wobei die zweite Kategorie unzweifelhaft weniger alt ist aber dafür umso linkischer. Was verständlich ist, wenn man weiß, dass es sich um ein Begrüβungsseminar für Neuankömmlinge handelt, bei dem die Abteilungsleiter zugegen sind. Der Direktor für Kommunikation, kurz Dir. Kom., Beauftragter für den korporativen Diskurs, übernimmt die Rolle des Appetitanregers mit der einführenden Rede, ein Ausdruck, der nicht im wahrsten Sinne des Wortes verstanden werden sollte. Die Simultanübersetzung erfolgt durch einen Subunternehmer, der selbst eine Zeitarbeitskraft ist, die hier ihre erste Mission erfüllt, nachdem sie ihre fachlichen Kompetenzen bei der Einstellung weit übertrieben hat. Der Mann gab an, Experte in verschiedenen Soziolekten zu sein mit einer perfekten Beherrschung der Marketingsprache, der Computerfreak-Sprache, des Globalesisch, des Argot und der Fleischersprache. Diese letzte Qualifikation verschlug dem Job-Vermittler die Sprache, der absolut noch nie von diesem Idiom gehört hatte. Diese sich selbstherrlich zugeschriebene exotische Kompetenz war nichts als eine dreiste Lüge, den Regelungen der nationalen Arbeitsvermittlung geschuldet, die einen Verlust der Arbeitslosenunterstützung nach dreimaligem Ablehnen eines Stellenangebotes vorsieht. Nachdem er schon einen Posten von zwölf Wochenstunden in der Logistik als Gabelstapler abgelehnt hatte und einen anderen als Sicherheitskraft, in den er sich nicht hineinversetzen konnte, einerseits wegen seiner körperlichen Konstitution, die der eines Jockeys ähnlich war, andererseits einer langjährigen Abwesenheit sportlicher Ertüchtigung in Zusammenhang mit einer ideologischen

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Positionierung verbunden mit mangelnden Fähigkeiten und fehlendem Willen, nachdem er also schon zwei Gelegenheiten verpasst hatte, wie die Dame vom Arbeitsamt es nannte, sah er sich genötigt auf eine Fälschung des Lebenslaufs zurückzugreifen. Er, ein Mann der Schrift (er war einige Monate Briefträger gewesen) und der Geschichte (immerhin bis zum Master!) hatte sich also ein Profil als spezialisierter Übersetzer erfunden im Bereich ausgefallener Jargons, eine Marktlücke, in die er kaum Zeit hatte sich einzurichten, denn die Agentur kontaktierte ihn schon am Tag, nachdem er das DIN A4 Blatt mit seiner neuen mythischen Bio­ graphie eingereicht hatte. Ein guter Kunde hatte eine dringliche Anfrage. Das Unternehmen, wohl wissend, dass es eine Esoterik des Marketing-Blabla praktizierte, erlegte sich die Pflichtübung einer Live-Umformulierung auf, um die Integration der Neulinge zu erleichtern und eine wirksame Politik des Team Building zu betreiben. Eine Aufgabe für einen Simultanübersetzer in einer Firma für NTIC (Anm. d. Übers.: Neue Technologien der Information und Kommunikation). Unser Dolmetscherlehrling, dem die Welt des Verbrechens völlig fremd war, hatte zuerst gedacht es müsse sich um ein Unternehmen handeln, das aktive Euthanasie betreibt bei Tierchen, die man vorsichtig entfernen muss ohne dabei den Kopf drin zu lassen, bis ihm aufging, dass es sich um eine Spezialeinheit der Verbrechensbekämpfung handeln musste wie in der Fernsehserie NTIC (New York Troops Invastigation Corps), von der er glücklicherweise ein paar Episoden gesehen und sich damit einige Kenntnissen zu Gepflogenheiten und Spezialvokabular der Branche angeeignet hatte. Da die Agentur, wie üblich, am Vortag der Beschäftigung Bescheid gesagt hatte, beschränkten sich seine Vorbereitungen auf das Thema auf den Versuch, sich die wichtigsten Passagen der Krimiserie ins Gedächtnis zu rufen. Er hatte daraus geschlossen, dass sich seine Aufgabe wahrscheinlich darauf beschränken würde, die Verteilung von Befehlen eines brüllenden, hochrangig dekorierten Vorgesetzten wiederzugeben, der damit seine noch jungfräulichen Truppen anfeuern will, sich auf gemeine Verbrechen und unaufgeklärte Fälle zu stürzen.

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Wir sind jetzt am frühen Morgen nach dieser Nacht voller Fragestellungen. Der Expertenlehrling nimmt Platz im dafür vorgesehenen Glaskasten während die frisch Examinierten, wahrscheinlich von einer Offiziersschule, obwohl ihre Kostümierung nicht dem entspricht, was man üblicherweise erwarten würde, zumindest nach dem, was uns das Fernsehen gelegentlich zeigt, während die Neulinge also sich mit feuchten Händen, flauem Magen und anderen Zeichen von Nervosität auf Einladung ihrer huldvollen Vorgesetzten in den ersten Reihen niederlassen und zu den bereit liegenden Kopfhörern von ausgezeichneter Qualität greifen, die es ihnen gleich ermöglichen sollen eine verständliche Version der Ansprache des Herrn in Schwarz zu bekommen, der sich jetzt zum Podium begibt. Nachdem er mehrmals seine Finger ineinander verschlungen hat wie ein Chirurg, der davon besessen ist die Bakterien von seinen Händen zu vertreiben, legt der groβe Manitu des verbalen Marketings los, nicht ohne zuvor eine Mikrofonprobe gemacht zu haben, eins-zwei, eins-zwei, und sich beim offiziellen Dolmetscher versichert zu haben, dass niemandem sein Redefluss entgehen würde. Der nach oben zeigende Daumen des Herrn aller Jargons bestätigte es ihm. Und los geht’s! – Sehr geehrte Junior Assistants, liebe Collaborators, Obwohl man ja weiβ, dass die extreme Rechte ihre Anhänger hat unter den Hütern der Ordnung, so kann man bei oberflächlicher Analyse trotzdem Anstoβ an der Benutzung eines solchen Vokabulars nehmen. Aber gut, der Übersetzer, wie der Journalist oder der Soziologe sind nicht dazu da, ein Urteil zu sprechen. Also kommt heraus: Sehr geehrte Junioren Assistenten, liebe Nostalgiker des Naziregimes, – es ist mir eine Ehre ich habe den Befehl erhalten,

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– Sie im Namen der Direktion willkommen zu heiβen. Ihnen im Namen des Kommissars anzukündigen, dass Sie ab jetzt den Mund zu halten und nur noch Befehlen zu gehorchen haben. Ein leichtes Beben geht durch die ersten Reihen, eine kaum merkliche Erschütterung, eine mikroskopische Verkrampfung verbunden mit einem leichten Aufrichten des Körpers, was vielleicht mit einer Anspannung der Gesäβmuskeln zusammenhing. – Zuerst ein kurzes Briefing damit Sie fokussieren, welche Basics wir auf die Watchlist setzen müssen. Zuerst müssen wir einen Brief an den Focus schicken, damit die Basis sieht, dass wir sie unter Beobachtung haben. – Unsere Aktion organisiert sich um mehrere Pole. Die ganze Organisation wird geleitet von Kriminellen aus Osteuropa. – Wir müssen die Skills outsourcen… Wir müssen die Killer ausheben …. – …und mit der Konkurrenz um Partnership dealen. weil der Gegner auf dem Schiff seines Partners einen Dealer beschäftigt. – Ein Brainstorming kann unsere Reliability powern. Es ist möglich dem Billy, das muss der Dealer sein, das Gehirn mit Kraft wegzupusten. – Das heiβt deeper diggen, den Background optimieren.

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Dann können wir ihn tief vergraben, optimal wäre der Hinterhof. Sie waren zwar gewarnt worden, unsere Baby-Ingenieure, vor der Brutalität der Arbeitswelt. Man hatte sie darauf vorbereitet, dass ein Arbeitsverhältnis kein Honigschlecken ist, keine Demokratie, dass man entweder die Regeln eines multinationalen Konzerns akzeptieren oder etwas anderes machen muss nach fünf Jahren Studium. Sie hatten gehört von barbarischen Praktiken, die manche Angestellten dazu treiben sich nach Art der chinesischen Bonzen selbst zu verbrennen oder während einer Sitzung, bei der es sich angeblich um einen sozialen Dialog handelt, Harakiri zu begehen. Natürlich hatten sie davon gehört aber…. Das ist doch eine Strategie von Eltern oder Lehrern immer alles zu übertreiben, damit hinterher der Schock weniger groβ ist. Wie zum Beispiel vor dem ersten Sexualverkehr. Alle fühlen sich verpflichtet seitdem wir zwölf sind mit uns darüber reden zu wollen, „und vor allem, wenn du so weit bist, kannst du uns alles fragen, was du willst, das ist wichtig, weiβt du“. Man macht darum ein Riesentheater aber, alles in allem, ist es nicht immer glorreich, aber man schafft das schon. Die vorangegangenen Erfahrungen hatten vermuten lassen, dass die Dinge oft aufgebauscht werden und dass nicht allzu viel zu fürchten war von diesem ersten Job. Die Einleitung schien dieser Hypothese zu widersprechen. Das Fehlen einer Reaktion bei den ebenso geplagten Kollegen schien auf ein Anwachsen der sowieso schon groβen Besorgnis hinzudeuten. Wenn einer der Youngster einen diskreten Blick zu seinem Nachbarn wagt, findet er kein sichtbares Zeichen der Missbilligung, nicht einmal den Hauch einer unterschwelligen Verständigung, der andeuten könnte, dass das alles totaler Wahnsinn war. Statt über neue Technologien erzählt man ihnen etwas über Gangster und Dealer. Die Kühnsten nehmen diskret den Kopfhörer ab, stellen bei einer Aufzählung von Analysen und Zielsetzungen fest, dass sie sich auf bekanntem Terrain befinden, was ihren Verdacht bestätigt, dass das Problem eher in der Übersetzung liegt, werden aber bald gezwungen ihn wieder aufzusetzen, als die Sprache von Neuem unverständlich wird.

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– Wie steht es um den approach der Young Professionals zu market penetration? Ich werde mich den jungen Professionellen nähern und auf dem Markt … (hmm) … mein Glied einführen. In der gläsernen Kabine kommt leichte Panik auf, so sehr scheint der Satz nichts mit dem Rest zu tun zu haben. Vor allem macht der Redner keine Anstalten sein Podium zu verlassen, was schon sehr irritierend ist. – Unser Know-how wird promotet vom human impact… Wir wissen wie wir für den Motor den Menschen einpacken…. – das Facility-management ist unser high potential. Die Cilly managet das mit dem Hochprozentigen. – Wir sind keine hard-liner, wir featuren User Generated Content. Wir haben keine harte Leine, aber wir fitschen unsern generellen Inhalt. – Leadership bedeutet investment powern. Dann singen wir Schiffslieder mit dem Bauern in der Weste. – Das heiβt, wir müssen unsere Online-indicators updaten. Ihr solltet euch auf dem Strich mit eurem Spitzel verabreden. – Wir ordern von den Trainees eine background analysis. Der Chef verlangt von euch Analverkehr mit Isis im Hintergrund.

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– Stand by ist ein No-go. Dabeistehen geht gar nicht. – Wir erwarten performance, interaction, exchange. Eure Aufgaben sind ständiger Partnertausch im Happening. – So, machen wir Schluss für heute mit dem Brainstorming, kommen wir zum finish. Genug für heute mit dem Gehirnsturm, widmen wir uns jetzt der Finnin. – Ich denke, wir haben alles gechecked, alles safe. Ich gehe davon aus, dass ihr alle eure Schecks in unseren Safe gelegt habt. – Für die next steps wenden Sie sich an den coach. Die nächste Treppe zeigt euch der Koch. – Vielen Dank. Das war’s. Anhaltender Beifall der Zuhörerschaft, je nach Dienstalter geteilt zwischen Langeweile und Konsternierung, die aber pflichtschuldig applaudiert, weil sie ja keine andere Wahl hat. Der Dolmetscher beeilt sich, seinen Glaskasten zu verlassen. Es ist ihm warm geworden und vom Mangel an Luft hat er einen trockenen Mund bekommen. Den hatte er zwar schon, um ehrlich zu sein, am Anfang seines Einsatzes. Er hofft, dass dies erst Anfang einer langen Serie von Aufträgen sein wird. Bei aller Bescheidenheit, er fand sich nicht schlecht trotz einigen Zögerns.

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Mit diesem wieder gewonnenen Selbstvertrauen beeilt er sich, einem Wunsch des Direktors seiner Agentur nachzukommen, der viel Wert legt auf die Pflege der Kundenbeziehungen. Er nähert sich dem Redner um ihm seine Zustimmung zu seinem Herangehen an die mehr als ehrenvolle Aufgabe auszudrücken. – Viel Glück. Ich hoffe, Sie werden sie schon kriegen. Worauf der der Direktor der Kommunikation mit einem charmanten Lächeln antwortet: – Keine Sorge, Sie können auf mich zählen. Schlaft ruhig, Bürger, die Manager wachen über euch.

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Discours d’introduction Au sein de l’assemblée qui s’arrache les croissants, on distingue deux populations. Celle des hommes en costume et des femmes en tailleur et celle des hommes stressés en costume et des femmes stressées en tailleur, seconde catégorie incontestablement moins âgée mais objectivement nettement plus empruntée. Ce qui se conçoit dès lors qu’on est informé qu’il s’agit d’un séminaire d’accueil pour nouveaux arrivants, auquel assistent les chefs de service. Le Dir’Com’, délégataire attitré de la parole corporate est chargé de la mise en bouche, du discours d’introduction, expression qui ne doit pas être entendue au sens propre. La traduction simultanée est assurée par un sous-traitant, luimême intérimaire, qui honore sa première mission après avoir obtenu le poste en exagérant ses compétences techniques, se prétendant expert en sociolecte, avec une maîtrise parfaite du parlé mercatique, geek, du globish et du louchébem, ultime aptitude qui en avait bouché un coin au recruteur ignorant tout de ce dernier largomuche. Cette auto-attribution exotique n’était en réalité qu’un vilain mensonge motivé par des exigences administratives prévoyant un renvoi du bénéficiaire de la solidarité nationale au troisième refus de proposition. Ayant au préalable décliné un douze heures par semaine dans le domaine de la logistique par transpalette manuel puis un poste d’agent de sécurité dans lequel il n’était parvenu à se projeter, compte-tenu notamment de sa carrure de jockey et d’une absence rigoureuse, et de longue date, de toute pratique sportive en lien avec des positionnements idéologiques couplés à des capacités limitées et à une volonté assez lâche, ayant donc décliné ces deux opportunités, ainsi que les avait nommées la dame du Pôle emploi, il avait été contraint de recourir à la falsification de CV. Lui, l’homme de lettres (il avait été facteur quelques mois) et d’histoire (jusqu’au Master, quand même !) s’était donc inventé une vie de traducteur spécialisé dans

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le domaine du jargonnage, une niche dans laquelle il n’eut guère le temps de s’installer puisque l’agence le contacta dans la journée qui suivit le dépôt de sa feuille A4 noircie de mythonage. Un bon client s’était manifesté pour une urgence. Consciente de pratiquer un ésotérisme blablatoire, cette entreprise s’imposait une reformulation live afin de faciliter l’intégration des néophytes et amorcer ainsi une politique efficace de team building. Une intervention en trad’sim dans une boîte des NTIC. Notre translateur en herbe, totalement étranger au monde du crime, s’était d’abord dit qu’il devait s’agir d’une enseigne pratiquant l’euthanasie active de ces bestioles que l’on endort avec de l’éther puis que l’on extrait en veillant à ne pas laisser la tête, avant de réaliser qu’il allait en réalité faire ses premiers pas dans une unité spéciale du genre de la série policière NTIC (New York Troups Investigative Cops) dont il venait par chance de visionner quelques épisodes, ce qui lui octroierait quelques billes en terme d’habitus et de vocab’met’, comme on dit dans la branche. L’agence ayant, comme souvent, prévenu la veille pour le lendemain, les révisions avaient uniquement consisté en un effort de mémorisation des scènes classiques. Il en avait conclu que son intervention allait probablement s’opérer dans le cadre de la passation des consignes par un gradé vociférant des injonctions visant à galvaniser des troupes encore vierges d’affaires sordides et d’enquêtes qui s’enlisent. Nous nous trouvons au petit matin qui suit cette nuit de rumination. L’apprenti expert prend place dans la boîte vitrée tandis que les frais émoulus, probablement de l’école des officiers, bien que leurs accoutrements ne correspondent guère aux codes de la profession tels que la télé nous les donne à voir (ce qui confirme s’il en était besoin que la télé c’est de la merde), tandis que les jeunes premiers donc, mains moites, intestins brouillés et n+1 tics de nervosité, s’installent dans les premiers rangs, sur la recommandation insistante de leur bienveillante hiérarchie et coiffent consciencieusement les casques de belle facture qui à très court terme leur permettront d’accéder à une version intelligible de l’allocution de l’homme tout de noir vêtu qui s’installe sur l’estrade. Après avoir,

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à moult reprises, entremêlé ses doigts à la façon d’un chirurgien engagé dans une lutte obsessionnelle contre les bactéries, le grand manitou du marketing verbal se lance, non sans avoir au préalable effectué un test micro, un deux, un deux, et s’être assuré auprès du traducteur officiel que personne n’échapperait à son flot. Le pouce dressé du jargonophile l’en convainc. C’est parti ! – Chers collaborateurs, On a beau savoir que l’extrême droite a ses entrées chez les gardiens de l’ordre public, il ne semble pas totalement illégitime de s’offusquer, en première analyse, de l’emploi de pareil vocabulaire. Mais bon, le traducteur, comme le journaliste ou le sociologue, n’est pas censé juger. Ça donne donc : Chers nostalgiques de l’occupation nazi, – c’est un honneur pour moi, j’ai reçu l’ordre, – au nom de la direction, de vous souhaiter la bienvenue. à la place du commissaire, de vous annoncer qu’à partir de maintenant vous allez la boucler et écouter attentivement ce qu’on a à vous dire. Un infime frémissement parcourt les occupants des premières chaises, une vibration à peine perceptible, une crispation microscopique, un rehaussement de l’ordre du millimètre qui pourrait correspondre à une contraction de fessiers. – Rapidement, les missions, juste un focus, Pour faire court, la cible, c’est cet hypocrite,

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– because cutt off à neuf heures ! je parle de…Keutov… le… Tchétchène… qui… habite juste en face ! – Un indicateur macro, C’est un informateur… qui fait commerce des femmes, – le turn-over ! on l’appelle le tueur d’ovaires ! Ils avaient pourtant été prévenus, les bébés ingénieurs, que le monde du travail est brutal, que le salariat est tout sauf la démocratie, qu’il faut accepter les règles des multinationales ou se résoudre à faire autre chose, après cinq ans d’études. Ils avaient eu ouï-dire de ces pratiques barbares qui conduisent des gens à s’immoler façon bonze vietnamien ou à se faire harakiri en pleine séance de simulacre de dialogue social. Bien sûr qu’ils en avaient entendu parler mais… C’est une stratégie de parents ou de profs, d’exagérer a priori, dans l’espoir d’amoindrir les chocs. Comme pour les premiers rapports sexuels, tout le monde se sent obligé de nous en causer à partir de douze ans, « Et surtout n’hésite pas à poser des questions lorsque ça t’arrivera, c’est important tu sais», on en fait des tonnes et finalement, c’est pas toujours glorieux, mais ça se vit. Les expériences passées pouvaient donc laisser supposer qu’une fois de plus la mayonnaise avait été volontairement sur-montée, qu’il n’y avait pas grand-chose à craindre de ce premier job. L’entrée en matière tend à invalider l’hypothèse. L’absence de réaction des copains de galère allant dans le sens de l’accroissement d’une inquiétude déjà forte. Lorsque certains jeunots tentent un discret coup d’œil au voisin, ils ne trouvent aucun signe visible de réprobation ni même l’amorce d’un indice de complicité renforçant l’idée que l’on nage en plein délire et qu’au lieu de disserter nouvelles technologies, on nous cause proxéné-

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tisme et immigration. Les plus hardis ôtent discrètement l’écouteur, se retrouvent en terrain connu le temps d’une énumération d’objectifs chiffrés, ce qui confirme leur intuition que le problème se situe plutôt du côté du doublage, mais sont aussitôt contraints de reprendre leur casque quand le langage obscur s’en mêle à nouveau. – Je vais maintenant pitcher l’orga. Euh…je vais maintenant déguster devant vous une brioche fourrée qui pourrait bien me faire jouir. Dans la cabane en verre, un léger vent de panique, tant cette dernière phrase tombe comme un cheveu sur la soupe. C’est d’autant plus déconcertant que de visu il n’y pas l’ombre d’un sachet fraicheur. – Nous sommes structurés en pôle. Nous sommes c’truc taré toujours premier sur la ligne de départ. – Les équipes tournent avec un COPIL qui s’appuie sur les képihaille. Les patrouilles sont encadrées par un flic malade qui peut compter sur les policiers les plus violents. – On a du back office, le middle est dans l’pipe. lL’intervention a lieu dans un arrière bureau sordide où des gens se retrouvent pour avoir des rapports sauvages, tout le milieu donne dans la fellation. – Important, les core values !

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Attention, attendez-vous à trouver des corps dans des valises ! – Il faut challenger, sinon out ! Faites tout péter au décollage sinon je vous sucre les congés d’août ! – Je veux de la synergie, et pas un pouième ! Les directives seront diffusées sur la radio number one, écoutez NRJ, et pas les poèmes ! – Interactez ! Copulez si ça vous chante ! – C’est moi qui chapeaute. Je distribuerai des préservatifs. – Mais on se refile pas la patate chaude ! Mais pas de viol collectif sur la grosse dame nympho! – Et on ne jette pas le bébé avec l’eau du bain ! Et faites des prélèvements de toutes les substances suspectes ! – C’est l’heure de closer. On peut espérer un article dans un journal people. – J’espère que tout est clair, sinon n’hésitez pas à interroger les collègues de notre pôle emploi. Pour ceux qu’ont pas compris vous pouvez retourner faire des ateliers lettre de motivation à la maison des chômeurs.

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– Dernière chose, sur les envois externes, un check avant de les poster, que tout soit bien charter. J’allais oublier… au moment des expulsions, il pourrait y avoir des barbus, veillez à ce qu’ils soient bien dans l’avion. – Tout le monde est opé ? Alors ça vous tord un peu les boyaux ? On se sent gazeux ? – Merci beaucoup ! Rompez bande de nazes ! Applaudissements nourris, par un auditoire partagé entre l’ennui et la consternation doublée d’effroi, suivant l’ancienneté, mais qui dans les deux cas claque des mains à tout rompre, parce qu’il n’y a pas le choix. Le traducteur s’empresse de sortir de sa cage. Il commence à faire chaud et le manque d’aération lui a laissé la bouche sèche, même s’il l’avait déjà, pour être tout à fait honnête, avant de démarrer sa prestation qu’il espère bien être la première d’une longue série dans la mesure où, modestement, il s’est trouvé plutôt bon, malgré quelques hésitations. C’est donc fort d’une confiance retrouvée, et afin de valider une demande de son patron d’agence, qui avait insisté sur le soin à apporter à la relation client, qu’il se dirige vers le directeur de la communication et ce dans le but de lui exprimer son soutien dans cette quête plus qu’honorable. – Bonne chance, j’espère que vous allez les avoir ! Ce à quoi le Dir’Com’ répond, avec un sourire charmeur. – Vous pouvez compter sur moi, on va pas les rater ! Dormez tranquilles, citoyens, les managers veillent sur vous.

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Autorenlesung Vorher „Das wird jetzt schwierig!“ „Wieso?“ Jean-Paul verfällt ins Flüstern: „Ich meine … was die anderen gelesen haben. Und jetzt du!“ Hm. Um euch herum die Stadt- und Landesbibliothek. Längs der Wände Vitrinen mit seltenen Büchern. Hinter euch die Fotos von Claus Maria Schlodrioth und Clarissa von Heimeran, und als ob du sie noch nicht gesehen hättest, drehst du dich um: Beide jeweils DIN A3, beide datiert, beide signiert, beide mit Widmung. Was steht dort? Du kneifst die Augen zusammen. Jedes Mal: „In Erinnerung an unvergessliche Stunden des Lesens und des Literaturgesprächs“. Tatsächlich, der spätere hat von der früheren abgeschrieben! Zwei Nobelpreisträger im Zwiegespräch. Literatur verbindet. Du wendest dich wieder dem Publikum zu. Alle Männer sehen aus wie Schlodrioth, alle Frauen wie Heimeran. In der ersten Reihe die zwei Kolleginnen, die vor dir dran waren. Mein Weg ins Leben. Was für ´n dämliches Thema! Aber wenn es für die Lesung 300 gibt! Die Kolleginnen lächeln. Feinsinnig. Dich an? Die eine hat über die Qual gelesen, als Mädchen Klavier lernen zu müssen, bis sie sich nach einer existenziellen Krise im ersten Semester Kunstgeschichte als Geigenspielerin und Dichterin entdeckte. „Da begann mein Weg ins Leben!“ Viel Beifall. Und auch die andere hatte ihren Weg gefunden, hatte sich mit 18 geweigert, Jahr für Jahr im Winter in Sankt Moritz und im Sommer in der Toskana Urlaub machen zu müssen, war „mit nichts anderem als einem kleinen Koffer und einer kleinen Kriegskasse aufgebrochen“, war nach Abenteuern in Paris und Barcelona auf Ibiza gestrandet, „einmal für immer. Dort konnte ich beginnen!“ Ebenfalls viel Beifall.

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Jean Paul wirft einen traurigen Blick auf dich, erhebt sich. „Dann darf ich den nächsten Autor vorstellen!“ Du nickst in die Runde. Er fährt fort: „Meine sehr verehrten Damen und Herren … wurde dann ich ausgewählt, in Werk und Leben dieses Autors einzuführen … geboren wurde er … und jetzt bitte ich um Ihre Aufmerksamkeit!“ Er setzt sich. Mäßiger Beifall. Du setzt die Lesebrille auf. Am besten sofort ins Thema springen. Oder? Mein Weg ins Leben Am Anfang war der Wecker: Schnarren und Rattern, ein schmerzhafter Lärm: zwanzig nach fünf. Dann ein hastiges Frühstück, rasch die Jacke angezogen, die Tasche gegriffen, ein banger Wink der Mutter, und um sechs trabte H. im Dämmerlicht des neuen Tages zum Bahnhof, wo sich der Zug verspätete, weil der von Warschau nach Paris Vorfahrt hatte, und als sein eigener endlich kam, fand er keinen Sitzplatz, stand eingeklemmt zwischen muffigen Menschen im Gang, drängelte im Hauptbahnhof hinaus, eilte durch die Halle, sah auf die Bahnhofsuhr, hastete zu einem anderen Bahnsteig, erblickte dort Jungen, die gleich ihm zu ihrem ersten Arbeitstag aufgebrochen sein mussten, so unsicher, wie sie wirkten; gemeinsam warteten sie auf den Anschlusszug in den entfernten Vorort, und als sie angekommen waren, hetzten sie mehrere Kilometer zur Lehrwerkstatt, zogen sich im Umkleideraum das Blauzeug an, eilten in die Halle, wo sie aufgerufen, in Gruppen eingeteilt und in ihre Tätigkeit eingewiesen wurden: „ – so wird das also gemacht! Und jetzt ab an die Werkbank!“ Sie stellten sich vor ihren Schraubstock, spannten das U-Eisen ein, begannen zu feilen und feilten sich Blasen in die Hände und sahen den Uhrzeiger schleichen und feilten und feilten. Die Schruppfeile war gewölbt, um die bogenförmige Bewegung der Arme beim Feilen der Fläche auszugleichen, das unwillkürliche Hinabdrücken der Spitze am Ende der Fläche, das Hinabdrücken des Griffs beim Zurückziehen der Feile, „und das is´ schon mal

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das Erste, was ihr kapieren müsst“, eine plane Fläche zu feilen; sie feilten, und der Tag wollte kein Ende nehmen, und wenn sie um sieben am Abend am Wohnküchentisch saßen, wunderten sie sich, wie schnell sie müde wurden, ins Bett fielen, bis der Wecker sie wieder wach ratterte, sie erneut zum Bahnhof eilten, sich im Zug die Beine in den Bauch standen, sich in der Halle an den Schraubstock stellten, zehn Dutzend Lehrlinge, die keinen Vornamen hatten, nur einen gebellten Nachnamen, die man als das behandelte, was sie hier waren, blutige Anfänger, Arbeitskräfte ohne Wert, Geschöpfe, aus denen die Ausbilder erst einmal etwas Brauchbares machen mussten, erfahrene Männer mittleren Alters, manche von ihnen Kriegsversehrte, die ein Bein nachzogen, eine hölzerne Hand unter einem schwarzen Lederhandschuh verbargen, ein Glasauge trugen, manchmal ihre Feindfahrten als Funker auf einem U-Boot erwähnten, „wo man alles können musste, Metall und Elektro“, und stets drängten sie auf „Tempo, ihr Zwerge, und kein Gemecker, Hauberg, das bringt euch jetzt wirklich nichts!“, und wahrscheinlich hatten sie Recht damit; jedenfalls war Leistungsschwäche oder Eigensinn das Letzte, was die Jungen glaubten, sich hier in der Halle erlauben zu dürfen, und überhaupt ... Zwischendurch Zwei Heimerans und ein Schlodrioth stehen auf und zehenspitzen hinaus. Du hältst inne. Die beiden Kolleginnen in der ersten Reihe vor dir haben aufgehört zu lächeln. Was wollen dir die Dichterinnen damit sagen? – Na, egal. Weiter! Mein Weg ins Leben Wenn freitagvormittags das doppelflüglige Tor der Werkstatt aufschepperte, mit dem Licht von draußen die Mädchen der Wäscherei hereinkamen, Körbe mit sauberen Handtüchern hineintrugen, strafften sie sich und begannen zu pfeifen, denn die Mädchen trugen kurze weiße und ziemlich enge Kittel, am Hals weit aufgeknöpft. Auch die Ausbilder sahen ihnen nach, aber die Mädchen warfen lediglich den Jungen des vierten Lehrjahres

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Kusshände zu, besonders einem mit bronzener Haut und fein gemeißelten Brustmuskeln im Ausschnitt seines bis zum Nabel aufgeknöpften Hemdes, denn dieser April war sehr warm, oder warum sonst lief er so umher? Er sah aus wie ein Filmschauspieler und trat auf, als fordere er die doppelte Anzahl Kusshände, und einmal bekam deshalb auch Hauberg einen Luftkuss ab, als er hinter dem Braunen mit einem Bündel Putzwolle in der Hand den Schmiederaum verließ, und als er zu ihnen und seinem UEisen zurückgekehrt war, sagte er über die Schulter: „Die Ischen ham natürlich gedacht, ich bin auch im Vierten.“ Mittwochs gingen sie in die Berufsschule, wo die Lehrer sie ebenfalls nur mit ihrem Nachnamen und nach ihren Zensuren kannten, Lehrer-Ingenieure, von denen mancher im Krieg Offizier gewesen war, leutselige Kommandanten einer Veranstaltung, in der es darum ging, so schnell wie möglich so viel nützliches Wissen wie möglich einzudrillen, Materialkunde, Schaltungslehre, Technisches Zeichnen, was alles zu Hause nachgearbeitet werden musste, und zusätzlich zu den Hausaufgaben der Berufsschule war das Werkstattwochenbuch zu führen, ein Tagebuch der Arbeit, und einmal in der Woche saßen sie mit Block und Bleistift im Unterrichtsraum der Lehrwerkstatt, wo Altausbilder Heine Wasselt seine Vorträge mit Kontrollfragen begann: „Fomit fängt der Stahrl an? – Hauperk!“, und Hauberg antwortete dann: „Stahl ist Eisen mit weniger als eins Komma sieben Prozent Kohlenstoffgehalt, Herr Fasselt!“, worauf Wasselt „kut!“ sagte, seine pausenlose Quasselei begann und am Schluss Hausaufgaben aufgab, Zeichnungen von Feilen und ihren Hieben und Auf­sätze mit dem Titel Wie pflege ich mein Messwerkzeug?, „tenn so fie ihr mit der Zahrnpürste eure Zähne pflekt, müsst ihr auch euer Messferkzeug pfleken“, und dann schickte er Hauberg hinaus, der etwas zu laut bemerkt hatte, dass er seine Zähne aber gar nicht pflege, und wenn irgendwann samstagabends alle Aufgaben gelöst waren aus Werkstatt und Berufsschule und H. die Bücher weglegte, sagte der Großvater mit zufriedenem Blick auf den bleichwangigen Enkel und tief aus seiner Sofaecke heraus, dass Lehrjahre eben keine Herrenjahre seien.

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Nachher „So war das damals.“ Du lehnst dich zurück. Jean-Paul und der Bibliotheksdirektor klatschen. Ein der Kolleginnen in der ersten Reihe steht auf, es ist die Geigenspielerin; sie winkt dir einen Gruß zu, wispert: „Muss zum Bahnhof … und überhaupt!“ Da steht auch die andere auf: „Ich ebenfalls!“ Sie huschen an den Reihen des Publikum vorbei, gefolgt von bewundernden Blicken, und als sie am Ausgang angekommen sind, steht die gesamte letzte Reihe auf, folgt ihnen: „Dürfen wir noch ein Autogramm … bitte!“ Jean-Paul erkennt den Ernst der Lage. Er erhebt sich. „Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir wollen uns von kleineren unbeabsichtigten Störungen … Die Diskussion ist eröffnet!“ Das Publikum schweigt. Jean-Paul lässt es sich nicht gefallen. Er blickt so lange lächelnd den ersten Schlodrioth in der zweiten Reihe links an, dass der sich schließlich erhebt. „Ja, das ist natürlich … ich möchte meinen, in Bezug auf die Vergangenheit … so oder so … darf ich fragen, wann das da spielt, was Sie da so alles …?“ Du steckst dein Manuskript ein. „Neunzehn´ein´sechzig.“ „Danke!“ Jean-Paul breitet die Arme aus. „Sie meinen also, das war dann so etwas wie eine Suche nach einer verlorenen Zeit?“ „Aber es geht doch um den Weg ins Leben!“ „Ja, sicher … ich bitte um weitere Fragen!“ Das Publikum steht auf, der Saal leert sich, der Bibliotheksdirektor kommt auf euch zu, mit einem Gesicht, dass du weißt: Er wird dich nie wieder einladen. Immerhin hat er den Umschlag mit den 300 dabei. „Herzlichen Dank auch Ihnen, Herr … das war auch eine, also sehr schöne Lesung … äh!“ Als ihr hinausgeht, trefft ihr im Vorraum auf eine Schlange von Literaturliebhabern beiderlei Geschlechts, die um ein Autogramm der beiden Kolleginnen anstehen. Das also ist der Preis des Ruhms: Unbezahlte Mehrarbeit!

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Horst Hensel

Lecture d’auteurs Avant Bon, ça ne va pas être facile. Comment ça ? Jean-Paul murmure, Je veux dire… Après ce que les autres ont lu, ton texte maintenant ! Hum… Autour de nous, la ville et la bibliothèque départementale. Le long des murs des vitrines avec des livres rares. Derrière nous, les photographies de Charles Bukowski et de Margueritte Duras et, comme si tu ne les avais pas encore aperçues, tu te retournes  : tous deux format A3, les deux datées, les deux signées, les deux dédicacées. Qu’est-ce qu’ils ont écrit  ? Tu clignes des yeux. Les deux ont écrit En souvenir d’heures inoubliables de lectures publiques et de conversations littéraires. Pas de doute, le second a copié le premier ! Hum. Deux prix Nobel qui dialoguent. La littérature réunit. Tu te retournes vers le public. Tous les hommes ressemblent à Bukowski, toutes les femmes à Duras. Au premier rang les deux auteures qui sont intervenues avant toi. Mon chemin dans la vie. Quel sujet stupide ! Mais quand la lecture est payée 300 !... Les deux auteures sourient, espiègles. Est-ce toi qui les amuse  ?... La première a parlé de son martyre  : comment petite on l’a forcée à étudier le piano, jusqu’à ce qu’une crise existentielle, lors de son premier semestre en histoire de l’art, lui révèle sa vocation d’écrivain et de violoniste, C’est ainsi que débuta mon chemin dans la vie  ! Applaudissements fournis. La seconde aussi avait trouvé son chemin dans la vie, s’était révoltée à dix-huit ans… Année après année, vacances obligatoires, l’hiver à Saint Moritz et l’été en Toscane, elle était partie, Avec rien d’autre qu’une petite valise et après avoir cassé ma tirelire. Elle vécu l’aventure à Paris, à Barcelone, puis a atterri à Ibiza, Cette fois pour toujours, là j’ai pu commencer ! Applaudissements fournis.

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Permettez-moi de vous présenter notre prochain écrivain  ! Jean-Paul se lève en te lançant un regard mi-figue mi-raisin, Mesdames, et messieurs, j’ai donc le privilège de vous présenter maintenant la vie et l’œuvre de cet auteur… il est né… Et maintenant, je vous demande toute votre attention  ! Il s’assied. Applaudissements fournis. Tu chausses tes lunettes. Le mieux est de plonger dans le vif du sujet, non ? Mon chemin dans la vie Pour commencer, il y avait eu le réveille-matin, pétaradant. Un bruit de crécelle à vous arracher les oreilles. Cinq heures vingt. Un petit-déjeuner rapide. Vite passer la veste, attraper la musette et jeter un regard anxieux à la mère. À six heures H. avait trotté dans l’aube d’un jour nouveau vers la gare où le train avait du retard en raison du Varsovie-Paris qui était prioritaire, et lorsque le train enfin arriva, H. ne trouva aucune place assise, resta debout dans le couloir, collé à des passagers à l’odeur rance. Et puis bousculade vers la salle des pas perdus. Un œil jeté à l’horloge et la précipitation vers un autre quai, voir, là, d’autres jeunes qui vont comme lui vers leur premier jour de travail. Tout aussi inquiets. À faire les cent pas. Ensemble, ils attendent la correspondance vers la banlieue lointaine, et lorsque le train s’arrête, ils courent plusieurs kilomètres à la recherche de l’atelier d’apprentissage. Au vestiaire, ils enfilent leur bleu, se dépêchent vers le hall où ils sont appelés, répartis en groupes et installés à leurs postes, C’est comme ça ici ! Et maintenant, au boulot ! Ils s’étaient placé devant leur établi, y avait fixé une pièce d’acier en forme de U et ils avaient commencé à limer, à limer les mains pleines d’ampoules, regardant l’aiguille de l’horloge qui n’avançait pas et ils avaient limé, ils avaient limé. La lame était cintrée afin de compenser le mouvement courbe des bras, l’involontaire mouvement vers le bas, en fin de surface  ; et l’involontaire mouvement vers le haut en revenant vers l’arrière, Et ça, c’est la première chose que vous devez piger  !... Limer une surface plane  ! et ils limaient, et le jour n’en finissait pas, et

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lorsqu’à sept heures le soir, ils s’asseyaient à la table de cuisine, ils s’étonnaient d’être si vite fatigués, et ils se jetaient au lit jusqu’à ce qu’à nouveau le réveille-matin claironne, et que, régénérés ils se pressent vers la gare, se serrent comme des sardines dans le wagon, se placent dans l’atelier devant l’établi, dix douzaines d’apprentis, qui n’ont pas de prénom, juste un nom aboyé, que l’on traite pour ce qu’ils sont en réalité, des bleus, des nouveaux nés, une force de travail qui n’a aucune valeur, des créatures que les formateurs doivent transformer en une chose utilisable. Ceux-là sont des hommes d’expérience, entre deux âges. Parmi eux, des invalides de guerre, qui tirent la patte, une main en bois dans un gant de cuir noir, un oeil de verre… mentionnant parfois leurs faits d’arme. Radio dans un sous-marin, Là, il nous fallait tout savoir, oui les gars, le métal et l’électricité. Et ils nous pressaient, Du rythme bande de nains, et pas une plainte, Hauberg ! Ici, ça ne vous servira à rien ! Et probablement qu’en cela, ils avaient raison ; la flemme et l’entêtement étaient certes la dernière chose, que les jeunes pouvaient se permettre, ici dans l’atelier, et d’une façon générale... Entre temps Deux Duras et un Bukowski se sont levés pour sortir. Tu les interpelles. Les deux auteures au premier rang ont cessé de sourire. Qu’est-ce qu’elles veulent te dire par là, les deux poétesses ? C’est égal, je continue… … Lorsque le vendredi matin la double porte de l’atelier s’ouvrait, les filles de la blanchisserie entraient avec la lumière du jour, apportant des paniers avec des serviettes propres, les apprentis se redressaient et commençaient à siffler au passage des filles qui portaient une blouse blanche et courte, relativement serrée, avec un décolleté. Les formateurs aussi se retournaient, mais les filles n’envoyaient des baisers qu’aux garçons de quatrième année, et tout particulièrement à celui qui avait la peau bronzée avec les pectoraux finement ciselés, et sa chemise déboutonnée jusqu’au nombril, parce que ce mois d’avril était très chaud, n’estt-il pas vrai ? Sinon, pourquoi se promener ainsi ? On aurait dit

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un acteur de cinéma monté sur scène afin de recevoir deux fois plus de baisers. C’est comme ça que Hauberg reçu, lui aussi un baiser, comme il passait derrière le gars bronzé avec une poignée de chiffons à poussière, en revenant de la forge et marchant vers les filles et vers son établi. C’est après ça qu’il nous a lancé, Les filles, elles ont cru que j’étais moi aussi en quatrième. Le mercredi, ils allaient au lycée professionnel. Là encore, les professeurs ne les connaissaient que par leurs noms de famille et leurs bulletins. Des ingénieurs qui professaient, et parmi eux des officiers de la dernière guerre, commandants affables d’une organisation dont le but était d’inculquer aussi vite que possible autant de savoir utile que possible, la science des matériaux, l’électricité, le dessin industriel… des matières qu’il fallait travailler à la maison. Et en supplément des devoirs à la maison du lycée professionnel, il fallait rédiger le semainier de l’atelier, un journal de l’apprentissage, et encore, une fois par semaine, il fallait s’asseoir, carnet et crayon en main, dans la salle de classe de l’atelier où le vieux formateur Heine Wasselt commençait tous ses cours par une question, Avuc quoé cominche l’acier ? Hauperk, et Hauberg répondait, L’acier c’est du fer, avec un virgule sept pour cent de charbon, Monsieur Fasselt ! Et lui, confirmait, Cèt bin, et il commençait son discours sans pause qui se terminait par des devoirs à la maison, des dessins de limes et des dessins de toutes les positions des limes, et des rédactions du genre, Comment doisje entretenir mon instrument de mesure ? Feut le soignè, pairèl qu’os soignè à vos dents en lez bruchant, puis il mit à la porte Hauberg qui avait dit un peu trop fort que ses dents, il ne les brossait jamais, et lorsque le samedi soir, à pas d’heure, les devoirs étaient faits, ceux de l’atelier et ceux de l’école, alors que H. repoussait ses livres, grand-père, en s’extrayant de son coin de sofa, disait, avec un regard de satisfaction en direction de son neveu blême, Les années d’apprentissage, c’est sûr, c’est pas les années de maîtrise. Après Oui, c’était comme ça... Tu te recules sur ta chaise. Jean-Paul et le directeur de la bibliothèque départementale

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applaudissent. L’une des auteures du premier rang se lève, c’est la violoniste ; elle te fait signe qu’elle doit y aller et chuchote, Je dois être à la gare, faut que j’y aille! La seconde se lève, Moi aussi ! Elles se glissent rapidement le long du public, accompagnées par les regards admiratifs, et lorsqu’elles atteignent la sortie, toute la dernière rangée se lève et les accompagne, On peut avoir un autographe, s’il vous plaît ? Jean-Paul réagit et se lève d’un air décidé, Mesdames et Messieurs, nous souhaitons que cette interruption inattendue… Le débat est ouvert ! Le public se tait, Jean-Paul ne se laisse pas démonter, il sourit si longuement au premier Bukowski de la seconde rangée à gauche que celui-ci finit par se lever. Oui, c’est effectivement… Je veux dire, en relation avec le passé… on peut voir ça de différentes façons… Puis-je demander, quand se passe cette histoire, tout ce que vous avez ainsi… ? Tu ranges ton manuscrit, Mille neuf cent soixante et un. Merci. Jean-Paul écarte les bras, Vous voulez dire que c’est en quelque sorte une recherche du temps perdu. Il s’agit bien du chemin dans la vie C’est clair… Allez-y, vous avez certainement des remarques, des questions… Le public se lève, la salle se vide, le directeur de la bibliothèque départementale vient vers nous, son regard te dit qu’il ne te réinvitera pas. Toujours est-il qu’il a l’enveloppe de 300 €. Merci beaucoup, vous aussi monsieur, euh… C’était une belle lecture, non ? Lorsque vous sortez, vous croisez dans l’entrée deux générations d’amoureux de la littérature qui font la queue devant les deux auteures. Le prix de la gloire  : des heures supplémentaires non payées ! Traduit par Jean-Paul Dekiss

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Denis Dormay

Alltägliche Bröckchen Um 10 Uhr 12 leert Karim den Schlauch seines KanalisationsReinigungsfahrzeugs bis zum Deckel des Behälters aus. Er öffnet ihn, der Geruch von Scheiβe steigt hoch. Um 10 Uhr 12 schneidet Maurice zwei schöne Scheiben Schnitzel ab. Er wirft sie geschickt auf das Papier auf der Waage. Um 10 Uhr 12 schiebt Veronique ihren Rollwagen zu Zimmer 15. Es gibt dringenden Bedarf für eine Bettpfanne. Um 10 Uhr 12 verlangt Nadine nach Colette, der rosa Mütze. Sie hat das Gefühl, dass ihre groβe Bosch-Maschine ein sonderbares Geräusch macht. Um 10 Uhr 12 schweiβt Ahmed im 25. Stock zwei Stahlträger zusammen. Er schaut nicht nach unten. Um 10 Uhr 12 in Zimmer 204 zieht Aminata die Bettwäsche ab. Sie dreht sich um und wirft sie in einen groβen Korb mit Rollen. Um 10 Uhr 12 fragt sich Heinrich, welche Antwort die Person in seiner Geschichte wohl geben wird. Er wirft einen Blick aus dem Fenster. Um 10 Uhr 12 geht Alexis forschen Schrittes voran, während er seinen Laubbläser von einer Seite zur anderen schwenkt. Er nimmt kaum wahr, wie die Passanten das Gesicht verziehen. Um 10 Uhr 12 klingelt Jean-Paul bei Madame Berthe. Er hat einen Einschreibebrief für sie und er fürchtet ihre Hunde, die so bedrohlich aussehen. Um 10 Uhr 12 beendet Adele die Lektüre von Frau Meier, die Amsel von Wolf Erlbruch. Die Schüler haben glänzende Augen. Um 10 Uhr 12 entdeckt Herr Sylvert Ringe von Kaffeetassen auf dem Konferenztisch. Er läutet. Um 10 Uhr 12 kontrolliert Cecile die Leiterplatten. Ihr Zeigefinger, an dem ein Glied fehlt, juckt sie. Um 10 Uhr 12 springt Mohamed am Straβenrand in das halb mit Wasser gefüllte Loch. Er sucht im Schlamm nach dem Kabelmantel.

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Um 10 Uhr 12 schiebt Pierre seine Lampe und einen kleinen Spachtel in den Mund von Frau P. Der Hals der Raucherin ist in einem schlimmen Zustand. Um 10 Uhr 12 hebt Pascal den Pflug an, als er am Ende der Furche ankommt. Er macht eine schnelle Kehrtwende, die ihn hin- und herschüttelt. Um 10 Uhr 12 schält Dimitri das letzte Gemüse in der Spülküche. Seine Finger sind ganz steif vor Kälte und fast blau. Um 10 Uhr 12 rückt Idriss seine Schutzmaske zurecht. Er nähert sich dem Fenster des Ofens, wo der Sand zu Glas wird. Um 10 Uhr 12 hebt Christoph eine Palette mit seinem Gabelstapler an. Dann laviert er im Lager zwischen den Stapeln von Fässern und Kisten. Um 10 Uhr 12 fällt es Frank schwer, wach zu werden. Der Geruch von frischem Kaffee kommt aus der jetzt verlassenen Küche. Um 10 Uhr 12 sitzt Gilbert auf einem wackeligen Stuhl in der verglasten, kalten Eingangshalle. Er wartet auf sein Vorstellungsgespräch. Um 10 Uhr 12 bemerkt Yanis auf seinem Kontrollschirm ein rotes Lämpchen, das aufblinkt. Die Drehmaschine 5 zeigt schon wieder Schwächen. Um 10 Uhr 12, unter der Hebebühne, schraubt Eric am Ölfilter des Wagens. Ein dünner Strahl schwarzen Öls beginnt, über seine Finger zu flieβen. Um 10 Uhr 12 gibt Sabine einer alten Dame das Kleingeld zurück. Sie verabschiedet sie mit einem Lächeln und wendet sich dem nächsten Kunden zu. Um 10 Uhr 12 überwacht Tahar vom Kranführerhaus seines riesigen Drehkranes, wie der Container nach unten gleitet. Er stellt ihn sanft am Boden ab. Um 10 Uhr 12 gibt Wladimir das Programm für ein neues Teil an seiner Fräsmaschine ein. Jede Bewegung der Maschine ist vorprogrammiert. Um 10 Uhr 12 scheuern Ganesh und sein Kollege den Bottich mit der Schleifmaschine aus. Die Schleifscheiben nehmen den Rost weg.

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Um 10 Uhr 12 hilft Catherine Kevin mit ein paar deutschen Wörtern aus, damit er den Dialog mit Jonathan zu Ende schreiben kann. Um 10 Uhr 12, ganz oben auf der Kirche, gibt Jean-Luc der Schieferplatte mit einem präzisen Hammerschlag die richtige Form und platziert sie an der Ecke des Daches. Um 10 Uhr 12 ist Virginie gerade damit fertig, die Post vom Vortag zu erfassen. Die Ablage mit offenstehenden Rechnungen ist voll. Um 10 Uhr 12 zieht Boris einen schweren Wagen voll Gemüse in die entsprechende Abteilung. Es fällt ihm nicht leicht, mit all den Einkaufswagen, die ihn behindern. Um 10 Uhr 12 überprüft Xavier die achtundsiebzigste Zeile des Programms. Er muss eine Schleife einfügen, die nicht vorgesehen war. Um 10 Uhr 12 setzt Guy mit einer Spezialzange die Schlösser in die vorgeformten Kofferschalen ein. Seine Finger sind wie angefressen. Um 10 Uhr 12 unterbreitet Serge Frau Z. einen Finanzierungsplan. Sie will sich unbedingt einen neuen Mini kaufen. Um 10 Uhr 12, in dem weitläufigen Groβraumbüro, wählt Oxanna eine Telefonnummer. „Herr Who, die Versicherungen könnten Sie…“ . Aufgehängt. Um 10 Uhr 12 steht Mathieu an der Autobahnmautstelle, den Tank seines Lastwagens voll mit Flüssigdünger. Er fährt einen Platz vor. Um 10 Uhr 12, am hinteren Teil des Bootes, taucht Ulysses seine behandschuhten Hände in das eiskalte Wasser. Einen nach dem anderen holt er die Kästen mit den Schalentieren heraus. Um 10 Uhr 12 schläft Ilian noch fest in seiner kleinen Wohnung. Drauβen regnet es in Strömen. Um 10 Uhr 12 hält Quentin mit einer Drehung der Kurbel die Hängebühne in der achten Etage an. Er taucht seinen Pinsel in die dicke Farbe. Um 10 Uhr 12 macht Marceau seinen Bericht über die Vorfälle des Vortages. Man sagt ihm, die Verantwortlichen herzuzitieren.

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Um 10 Uhr 12 reinigt Esperance den Boden der Kantine mit einem schweren Besen. Sie ist nach vorne gebeugt, aber hat Schwierigkeiten, ihn zu schieben. Um 10 Uhr 12 am Flieβband lenkt Dan den Roboter, der den Sitz nimmt. Er steuert ihn in das Innere des Wagens. Um 10 Uhr 12….. Um 22 Uhr 12, in der achten Etage, macht Karim Kaffee in der kleinen Küche. Seine Frau nickt vor dem Fernseher ein. Um 22 Uhr 12 liegt Maurice im Bett in seinem kleinen Reihenhaus und überlegt, was ihn wohl am nächsten Tag im Schlachthaus erwartet. Um 22 Uhr 12 hat Veronique ihr Frauenmagazin durchgeblättert, sie würde sich gerne das Kleid auf Seite 20 leisten können. Um 22 Uhr 12 spricht Nadine am Telefon mit ihrem Gewerkschaftsdelegierten. Es gab wieder ein Problem mit der Maschine. Um 22 Uhr 12 kommt Ahmed aus der Dusche seines kleinen Hotels, wo er mit seinem Bautrupp untergebracht ist. Er gähnt, während er den Zimmercode eingibt. Um 22 Uhr 12 singt Aminata ein Schlaflied auf Ewondo für ihre beiden kleinen Töchter, die neben ihr im Bett liegen. Um 22 Uhr 12 trinkt Heinrich ein Bier in seiner Stammkneipe mit einem Jugendfreund, der ihm seine Erinnerungen aus dem Bergwerk erzählt. Um 22 Uhr 12 ruft die Frau von Alexis: „Mach das Fernsehen leiser“. Er hört sie nicht, ganz in seinen Krimi vertieft. Um 22 Uhr 12 macht Jean-Paul die Abrechnungen. Sie werden sich dieses Jahr nur eine Woche Urlaub leisten können. Um 22 Uhr 12 verstaut Adele seufzend ihren Stapel Hefte in einer groβen Supermarkttüte. Heute Abend hat sie keine Lust mehr zu lesen. Um 22 Uhr 12 wartet Herr Sylvert auf seine Frau, die aus der Oper kommt. Er hat Musik noch nie leiden können. Um 22 Uhr 12 ist Cecile in ihrem Badezimmer. Sie hat sich eine kleine Mixtur zubereitet, in die sie den Finger steckt.

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Um 22 Uhr 12 versucht Mohamed eine Lage zu finden, in der er schlafen kann, er dreht sich andauernd um, sein Rücken tut ihm weh. Um 22 Uhr 12 sitzt Pierre in einem bequemen Sessel und liest noch einmal das „Tagebuch eines Landpfarrers“, dabei denkt er an einen seiner Patienten. Um 22 Uhr 12 wartet Pascal darauf, dass eine seiner Kühe kalbt. Er wirft einen Blick auf die Spätnachrichten. Um 22 Uhr 12 ist Dimitri immer noch in der Spülküche, mit einem Wasserschlauch in der Hand. Er ist noch nicht fertig mit dem Abwasch. Um 22 Uhr 12 schaut sich Idriss im Satellitenfernsehen ein Fuβballspiel der algerischen Liga an. Um 22 Uhr 12 sitzt Christoph mit seiner Frau im Restaurant. Es ist ihr Hochzeitstag. Um 22 Uhr 12 beobachtet Frank hinter seiner Gesichtsmaske die Farbe des Gemisches im Innern des Ofens durch die Scheibe. Um 22 Uhr 12 kann Gilbert noch nicht einschlafen. Er muss immer wieder an das Vorstellungsgespräch denken, an den geringschätzigen Gesichtsausdruck seines Gegenübers. Um 22 Uhr 12 kommt Yanis mit seiner Freundin aus dem Kino. Sie haben sich den letzten Film von Almodovar angesehen. Um 22 Uhr 12 diskutiert Eric mit seinem ältesten Sohn. Er zeigt ihm seine Hände und rät ihm, nicht sofort eine Lehre anzufangen. Um 22 Uhr 12 macht Sabine das Licht im Zimmer ihrer Tochter aus. Es fällt ihr schwer, den Türknauf leise zu drehen und kein Geräusch zu machen. Um 22 Uhr 12, in dem winzigen Zimmer, in dem er lebt, steckt Tahar zwei Zwanzig-Euro-Scheine in einen Umschlag für seine Mutter. Um 22 Uhr 12 sitzt Wladimir in einer Ecke seines Wohnzimmers und surft im Internet zwischen Webseiten für Partnersuche und You Tube. Um 22 Uhr 12 hat Ganesh gerade ein Räucherstäbchen angezündet. Er heftet einige Fotos von seinem Heimatdorf an die Wand und summt ein Lied aus seiner Kindheit.

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Um 22 Uhr 12 hört sich Catherine in ihrem Arbeitszimmer die letzten Aufnahmen ihrer Schüler an und macht dabei Notizen auf einem Blatt. Um 22 Uhr 12 sieht sich Jean-Luc einen Dokumentarfilm über den Südwesten Frankreichs an und macht Bemerkungen zu den Dächern. Um 22 Uhr 12 liest Virginie, wie jeden Tag, bevor sie ins Bett geht, ihr Horoskop und hört sich dabei die neuesten Songs aus den Charts an. Um 22 Uhr 12 macht Boris Inventur in seinem Lebensmittelschrank. Da er nur Sachen im Angebot kauft, überprüft er die Verfallsdaten. Um 22 Uhr 12 befindet sich Xavier im Vereinsraum eines Gasthauses. Er hat sich mit Freunden getroffen und ist vertieft in ein Rollenspiel. Um 22 Uhr 12 sieht sich Guy die letzte Folge von Gerard Mordillats Fernsehserie Die Lebenden und die Toten an. Um 22 Uhr 12, während er sein Dessert isst, erklärt Serge einem seiner Freunde die Bedingungen eines Darlehens zu 0% Zinsen. Um 22 Uhr 12 weint Oxanna in ihrem Hotelzimmer, während sie noch ihr Handy anstarrt. Sie hat gerade mit ihrem Freund in der Heimat telefoniert. Um 22 Uhr 12 schläft Mathieu tief und fest. Er muss um 4 Uhr morgens los, um sicher zu gehen, dass sein Tank rechtzeitig gefüllt wird. Um 22 Uhr 12 ist Ulysses wieder am Hafen. Die Fischer haben sich getroffen, um über die Spritpreise zu reden. Bei der Versammlung wird es laut. Um 22 Uhr 12 geht Ilian an den eisernen Rollläden in der Einkaufsgalerie des Supermarktes vorbei, der gerade geschlossen hat. Seine Schritte hallen. Um 22 Uhr 12 knurrt Quentin vor sich hin. Seine Frau möchte den Eingang neu tapezieren und die Decke neu streichen. Um 22 Uhr 12 versucht Marceau, über den Figaro gebeugt, die Auswirkungen der Steuererhöhungen auf die Arbeitgeber zu verstehen.

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Um 22 Uhr 12 bringt Esperance die Küche in Ordnung, umgeben von ihrer Kinderschar, die keine groβe Lust hat, ins Bett zu gehen. Um 22 Uhr 12 sucht Dan in den Kleinanzeigen einen Gebrauchtwagen. Wenn er mit den Augen blinzelt, sieht er Autositze durch die Luft fliegen. Um 22 Uhr 12…..

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Denis Dormay

ZESTES quotidiens À 10h12, Karim dévide le tuyau de son camion hydro cureur jusqu’au couvercle de la citerne. Il ouvre, l’odeur de merde monte. À 10h12, Maurice tranche deux belles escalopes. Il les jette, habile, sur la feuille de papier posée sur la balance. À 10h12, Véronique pousse son chariot vers la chambre numéro 15. Il y a une urgence de bassin. À 10h12, Nadine fait appel à Colette, la bonnet rose. Elle a l’impression que sa grosse machine Bosch fait un bruit sourd. À 10h12, Ahmed soude deux poutrelles d’acier au vingt-cinquième étage. Il ne jette pas un regard vers le bas. À 10h12, chambre 204, Aminata tire sur les draps du lit. Elle se retourne et les entasse dans un grand panier à roulette. À 10h12, Heinrich se demande quelle sera la réplique de son personnage. Il jette un œil par la fenêtre. À 10h12, Alexis qui marche d’un bon pas, balance la souffleuse à feuilles devant lui. Il voit à peine les passants qui grimacent. À 10h12, Jean-Paul klaxonne Madame Berthe. Elle a un recommandé et il craint ses chiens aux airs menaçants. À 10h12, Adèle termine sa lecture de Remue-ménage chez Madame K de Wolf Erlbruch. Les élèves ont les yeux qui brillent. À 10h12, Monsieur Sylvert découvre qu’il reste des traces de tasses de café sur la table de réunion. Il sonne. À 10h12, Cécile contrôle les plaques de circuits imprimés. Son index qui a perdu une phalange la démange. À 10h12, au bord de la route, Mohamed saute dans le trou à demi rempli d’eau. Il fouille dans la boue pour dégager la gaine des câbles. À 10h12, Pierre plonge sa lampe une petite spatule dans la bouche de Madame P. Sa gorge de fumeuse est en sale état. À 10h12, arrivé au bout de la raie, Pascal remonte la charrue. Il fait un demi-tour rapide en cahotant.

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À 10h12, Dimitri finit d’éplucher les légumes dans l’arrièrecuisine. Engourdies, ses mains sont presque bleues. À 10h12, Idriss réajuste son masque de protection. Il s’approche de la fenêtre du four où le sable devient verre. À 10h12, avec son Fenwick, Christophe charge une palette. Puis il louvoie dans l’entrepôt entre les piles de fûts et les caisses. À 10h12, Franck se réveille difficilement. Une odeur de café frais vient de la cuisine désertée maintenant. À 10h12, dans un hall vitré et froid, Gilbert est assis sur une chaise bancale. Il attend son entretien d’embauche. À 10h12, sur son écran de contrôle, Yanis remarque qu’une lumière rouge s’est mise à clignoter. Le tour 5 a encore des faib­ lesses. À 10h12, sous le pont élévateur, Eric dévisse le filtre à huile d’une voiture. Un filet d’huile noire commence à lui lécher les doigts. À 10h12, Sabine rend la monnaie à une vieille dame. Elle la salue d’un sourire et se tourne vers le client suivant. À 10h12, dans la cage de son énorme grue-girafe, Tahar surveille la descente du container qu’il pose sur le quai délicatement. À 10h12, Vladimir compose le programme de la fraiseuse pour fabriquer une nouvelle pièce. Chaque mouvement est « écrit ». À 10h12, dans une profonde cuve, Ganesh et son collègue frottent le métal à la meuleuse. Les disques enlèvent les dépôts de rouille. À 10h12, Catherine donne quelques mots d’allemand à Kevin pour qu’il puisse terminer son dialogue avec Jonathan. À 10h12, tout en haut de l’église, Jean-Luc donne, d’un coup de marteau précis, sa forme à l’ardoise qu’il place à l’angle du toit. À 10h12, Virginie achève d’enregistrer le courrier de la veille. La corbeille du contentieux est pleine. À 10h12, Boris tire un lourd chariot de légumes vers le rayon. Il peine au milieu des caddies peu attentifs. À 10h12, Xavier reprend la soixante dix-huitième ligne de programme. Il faut ajouter une boucle qui n’était pas prévue.

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À 10h12, avec une pince spéciale, Guy insère les serrures dans les coques moulées des valises. Ses doigts sont rongés. À 10h12, Serge propose un plan de financement à madame Z. qui veut absolument s’acheter une nouvelle Mini. À 10h12, dans un vaste openspace, Oksanna compose un numéro. « Monsieur who, les assurances risques vous... » Coupé. À 10h12, la cuve de son semi pleine d’engrais liquide, Ma­ thieu attend au péage de l’autoroute. Il avance d’une place. À 10h12, à l’arrière du bateau, Ulysse plonge ses mains gantées dans l’eau glacée. Un à un, il remonte les casiers à crustacés. À 10h12, dans son petit studio, Ilian dort encore à point fermé. Dehors il pleut abondamment. À 10h12, Quentin donne un coup de manivelle pour stabiliser la nacelle au huitième étage. Il trempe son pinceau dans la peinture épaisse. À 10h12, Marceau fait son rapport sur les incidents de la veille. On lui répond qu’il faut convoquer les fautifs. À 10h12, Espérance nettoie le sol de la cantine avec un large balai. Penchée en avant, elle peine à le pousser. À 10h12, devant la chaîne, Dan guide le robot qui prend le siège. Il le dirige vers l’intérieur du véhicule. À 10h12, … À 22h12, au huitième étage, Karim prépare le café dans l’étroite cuisine, sa femme somnole devant la télé. À 22h12, au lit, dans son petit pavillon, Maurice gamberge sur ce qu’il va trouver à l’abattoir demain. À 22h12, Véronique termine la lecture d’un magazine féminin, elle aimerait bien pouvoir s’acheter la petite robe de la page 20. À 22h12, Nadine est au téléphone avec son délégué syndical. Il y a encore eu un problème avec la machine. À 22h12, Ahmed sort des douches du petit hôtel où est logée son équipe, il baille en composant le code de sa chambre. À 22h12, Aminata chante des comptines en ewondo à ses deux fillettes qui sont couchées près d’elle.

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À 22h12, dans une taverne, Heinrich boit une bière avec son ami d’enfance qui lui raconte ses souvenirs de mine. À 22h12, « Baisse le son de la télé» lance la femme d’Alexis à son mari qui ne l’entend pas, pris par le polar qu’il regarde. À 22h12, Jean-Paul fait ses comptes, ils ne pourront pas louer plus d’une semaine, cette année. À 22h12, Adèle range sa pile de cahier dans un grand sac de supermarché. Elle soupire, pas l’envie de lire ce soir. À 22h12, Monsieur Sylvert attend dans sa voiture que sa femme sorte de l’opéra. Il n’a jamais supporté la musique. À 22h12, Cécile est dans sa salle de bain, elle s’est préparé une petite mixture dans laquelle elle plonge son doigt. À 22h12, Mohamed essaie de trouver une position pour dormir, il se retourne sans cesse, il a mal aux reins. À 22h12, Pierre est assis dans un bon fauteuil, il relit le Journal d’un curé de campagne, il pense à l’un de ses patients. À 22h12, Pascal doit veiller, une des vaches devrait vêler d’un moment à l’autre. Il jette un œil aux informations de la nuit. À 22h12, Dimitri est toujours dans l’arrière cuisine. Un jet à la main, il n’a pas encore terminé la plonge. À 22h12, sur une chaîne satellite, Idriss regarde un match de football du championnat algérien. À 22h12, Christophe est à table, au restaurant avec sa femme. C’est leur anniversaire de mariage. À 22h12, sous son masque, Franck surveille, à travers le hublot la couleur du mélange à l’intérieur du four. À 22h12, Gilbert n’arrive pas à se coucher, il ressasse une fois de plus son entretien, la moue de mépris de son interlocuteur. À 22h12, Yanis sort du cinéma. Il bavarde avec son amie, ils viennent de voir le nouveau film d’Almodovar. À 22h12, Eric discute avec son fils aîné. Il lui montre ses mains et lui dit qu’il ne devrait pas faire un apprentissage tout de suite. À 22h12, Sabine éteint la chambre de sa fille. Elle a du mal à bien tourner la poignée pour ne pas faire de bruit. À 22h12, dans la minuscule chambre de bonne où il vit, Tahar

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glisse deux billets de vingt euro dans une enveloppe pour sa mère. À 22h12, dans un coin du salon, Vladimir visite les sites de rencontres sur internet. Il alterne avec you tube. À 22h12, Ganesh vient d’allumer une baguette d’encens. Il pique au mur quelques photos de son village en fredonnant une chanson de son enfance. À 22h12, dans son bureau, Catherine écoute les derniers enregistrements de ses élèves en cochant des cases sur une feuille. À 22h12, Jean-Luc regarde un documentaire sur le patrimoine du sud-ouest de la France, il fait des commentaires sur les toits. À 22h12, comme chaque jour, avant de se coucher, Virginie lit son horoscope en écoutant les derniers groupes dans le vent. À 22h12, Boris fait l’inventaire des conserves de son placard. Comme il n’achète que des lots en promotion, il vérifie les dates. À 22h12, Xavier est dans l’arrière salle d’un bar. Il a retrouvé ses amis et est plongé dans une partie de jeu de rôle. À 22h12, Guy regarde le dernier épisode de la série les vivants et les morts de Gérard Mordillat. À 22h12, en mangeant son dessert, Serge explique à un de ses amis les conditions d’attribution du prêt à taux zéro. À 22h12, dans sa chambre d’hôtel, Oksanna pleure en regardant son portable, elle vient d’avoir son fiancé resté au pays. À 22h12, Matthieu dort profondément. Il doit partir à 4h00 du matin pour être sûr d’avoir accès au remplissage de sa cuve. À 22h12, Ulysse est retourné au port. Les pêcheurs tiennent réunion à propos du prix des carburants. Ça donne de la voix. À 22h12, dans la galerie marchande tout juste désertée, Ilian longe les rideaux de fer baissé. Ses pas résonnent. À 22h12, Quentin bougonne. Sa femme voudrait changer le papier peint de l’entrée et repeindre le plafond. À 22h12, plongé dans le Figaro, Marceau essaie de comprendre les effets des hausses d’impôts sur ses patrons.

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À 22h12, au milieu de sa tribu d’enfants peu pressés de dormir, Espérance met de l’ordre dans la cuisine. À 22h12, Dan cherche une voiture d’occasion dans les petites annonces. Il voit des siège voler quand il cligne des yeux. À 22h12, …

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Gilbert Desmée

ICH BIN Die Trostlosigkeit der Heide bei Nebel im Kopf, ertrinke ich in einem Sumpf von unmöglichen Anforderungen, von Rollenspielen, die ich nicht erfüllen kann. Mein Körper begehrt auf, will sich befreien…Er stellt meine natürliche Abwehr in Frage. Ich verliere mich völlig im unverständlichen Gerede meines Arbeitgebers. Gerede, das ich wiederhole ohne nachzudenken. Das ich unterstütze und das mein widerstrebender Körper zu leugnen versucht. Jedoch, was ich von Anfang an nicht gesagt habe: diese abgrundtiefe Unstimmigkeit über die Direktionsmethoden der Abteilung mit einem neuen Direktor und die unglaublich heikle Lage, in der sich das gesamte Personal befindet…. So habe ich versucht, diesem neuen Chef zu erklären, dass es nicht nötig sei, vor dem Personal Angst zu haben, nicht nötig, die Handlungen des Personals zunichte zu machen, um zu führen. Aber die Vermittler, die auf die Dinge einwirken könnten, diese notwendigen Vermittler, sind verschwunden, sind woanders hingegangen, um zu sehen, ob da das Gras grüner ist. Sie haben vor mir verstanden. Mit der Zeit stand ich ganz alleine. Wie also verstehen, während ich einen Fluss süβlicher Worte höre, Worte ohne Zusammenhang, verletzende Worte, ich wäre eine Variable, ein Produkt; dass ich nichts wert bin, absolut nichts, dass ich ein Hinderer bin beim reibungslosen Funktionieren…. Dass ich weg muss. Ach! Wie? Weg? Warum einen Posten verlassen, den ich den meinen glaubte? Dreiβig Jahre gegeben…..weggeflogen? Ich will diesen Platz nicht verlassen, den ich innerhalb der Abteilung ausfülle, ich habe dem Betrieb so viel gegeben. Ich habe ihm meine Jugend gegeben, so viele Stunden, die ich nicht zählte. Ich weiβ nicht, was ich sagen soll. Welche Worte können ausdrücken, was ich fühle, dieses weniger als Nichts, das ich geworden bin, dieser

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nicht Fähige. Einer der unfähig ist, sich bewusst zu werden, was man von ihm verlangt. Aber ich habe keine Worte. Nichts geht mehr, Tränen flieβen in meinem Kopf, die jeden Gedanken ertränken. Ich weine darüber, nicht mehr zu sein. Ich weine darüber, nicht der zu sein, den mein Arbeitgeber will. Ich werde von meinesgleichen gemustert und möglichst gemieden. Ich bin ein Paria…ein Paria des Betriebes, in die Ecke gestellt, ich bin nur noch dieses beschriebene Nicht-Wesen. Ja, das ist es! Mach weiter…Beschreib, was du fühlst! Du findest deine Worte wieder, mit den Worten deine Würde. Sage zuerst: ICH BIN! Ich bin! Sag es nicht, bekräftige es… ICH BIN! Streng dich noch etwas an… trau dich… …. Ja, los… ICH BIN! Ja, so ist es richtig… Ich bin wer… ich bin ein Mensch mit seinen Träumen, seiner Phantasie. Ich und nur ich allein kann sagen, wer dieses ICH BIN ist, das wieder von sich Besitz ergriffen hat, das sein Innerstes wiedergefunden hat. Ein Mensch, der die Tür geschlossen hat gegen die Worte derer, die töten, um zu existieren und die nichts weiter sind als verworrene Reden ohne Sinn, die aber viel Lärm machen… Genauso wie das Schweigen gegenüber der vollbrachten Arbeit, die ignoriert wird und gleichzeitig den Menschen ignoriert. Als Antwort darauf ist das ICH BIN die tödliche Waffe, um nicht mehr ihnen zu gehören, nicht mehr der Gruppe anzugehören und endlich SELBST zu sein. Endlich durch sich selbst für sich selbst denken. Dann, wie eine Aufheiterung, fallen mir diese Kollegen wieder ein, die seit einem Jahr aufgegeben haben, sich der Hölle entzogen haben und die mir sagten: „Pass auf dich auf!“ Aber nein, ich wollte diese freundschaft-

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lichen Stimmen nicht hören, die mir sagten, mich zu schützen, mir einen Ausgang frei zu halten… Also habe ich gewartet, einen runden Rücken gemacht bis zu dem Unfall, der in mein Fleisch markierte, was ich verschleiern wollte: auf keinen Fall zugeben, in welcher Trostlosigkeit ich dahinlebte, ich achtete mich selbst nicht mehr, als ich darauf aus war, von meiner Umgebung respektiert zu werden…. Zweierlei Sprache, unmöglich das zu schaffen, das musste schief gehen. Also hat mein Körper mich mehr als einmal dahingeführt, damit ich es auch wirklich verstand, aber es scheint, dass ich mich wehrte, widerstrebte, ich wollte es nicht wahr haben. Mein Verlangen zu bleiben, verblendete mich bis hin zu Fehlurteilen bei meiner Arbeit, um mich in Frage zu stellen, aber ich sah woanders hin, ich verstand nicht, dass auch das Alarmsignale waren. Ich fand mich völlig nackt wieder, ohne alles…Mein Leben zerstört über lange Monate hin, hilflos bis zu diesem rettenden ICH BIN.

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Gilbert DESMÉE

JE SUIS Désolation des landes de brouillard en la tête, je me noie dans un marécage de demandes impossibles, de jeux de rôles que je ne peux assumer. Mon corps s’émancipe, se révolte… Il met en question mes défenses naturelles. Je m’oublie tout entier dans les discours incompréhensibles de mon employeur. Discours que je répète sans réfléchir. Que j’avalise et que mon corps rebelle cherche à nier. Pourtant, dès le début ce que je n’ai pas dis  : ce désaccord viscéral sur les méthodes de direction du service avec un nouveau directeur et l’extraordinaire porte-à-faux dans lequel tout le personnel était enfermé... Alors j’ai essayé d’expliquer à ce nouveau dirigeant qu’il n’était pas nécessaire d’avoir peur du personnel, pas nécessaire de fusiller les actes du personnel pour diriger. Mais les relais pour influer sur les choses, ces relais nécessaires sont partis, sont allés voir ailleurs si l’herbe est plus verte. Ils ont compris avant moi. Petit-à-petit, je me retrouvais seul. Comment comprendre, alors que j’entends un flot sirupeux de paroles, de mots sans suite, de mots désobligeants qui disent que je suis une variable, un produit ; que je ne vaux rien, mais rien de rien, que je suis un empêcheur de fonctionner… Qu’il faut partir. Ah  ! Oui  ? Partir ? Pourquoi quitter un poste que je croyais mien ? Trente années données…. Envolées ? Je ne veux pas quitter cette place que j’occupe au sein du service, j’ai tant donné à l’entreprise. J’y ai donné ma jeunesse, des heures que je faisais sans compter. Je ne sais que dire, quels mots pourraient dire ce que je ressens, ce moins que rien que je suis devenu, ce pas capable. Cet incapable de réaliser ce qui m’est demandé. Mais je n’ai pas de mot. Ma maison est mauvaise, des larmes coulent dans ma tête, noyant toute pensée. Je pleure de n’être plus. Je pleure de ne pas être ce que l’employeur veut que je sois. Mes pairs qui me dévisagent m’évitent le plus possible. Je suis un paria… un paria de

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l’entreprise, mis en un placard, je ne suis plus que ce non-être décrit. Oui c’est cela là  ! Continue… Décrit ce que tu ressens. Tu retrouves tes mots, de ces mots ta dignité. Tout d’abord dis  : JE SUIS ! Je suis ! Ne le dis pas, affirme-le… je suis ! Encore un effort… Allez, ose… … Oui, allez… JE SUIS ! Oui, c’est cela…Je suis quelqu’un… Je suis une personne avec ses rêves, son imaginaire. Seul et seulement moi peux dire qui est ce JE SUIS qui vient de reprendre possession de lui-même, de redécouvrir son intime. Qui vient de fermer la porte aux dires de ceux qui tuent pour exister et qui ne sont rien qu’un discours babélien sans langue mais qui fait du bruit… De même que le silence, devant le travail réalisé vient le nier et nie la personne en même temps. En réponse le JE SUIS est l’arme fatale pour ne plus leur appartenir, ne plus faire parti du groupe et être enfin SOI. Enfin penser par soi-même pour soi-même. Alors, comme par éclaircie, me reviennent en tête ces collègues qui depuis un an ont déserté, se sont soustrait à l’enfer et qui me disaient : « fais attention à toi ! » Mais voilà, je ne voulais pas entendre ces voix amicales qui me disaient de me protéger, de trouver une porte de sortie… Alors j’ai attendu, fait le dos rond, jusqu’à l’accident qui a inscrit dans ma chair ce que je désirai occulter : surtout ne pas réaliser en quelle détresse je vivotai, je ne me respectai plus quand je cherchai à ce qu’autour de moi ils me respectent… Double langage, impossibilité d’y arriver, j’allai droit dans le mur. Alors mon corps m’y a emmené dans le mur pour que j’essaye de comprendre, plutôt deux fois qu’une, pour que je comprenne bien, mais, semble-t-il, je m’accrochai, je résistai, je ne voulais pas voir.

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Mon désir de rester m’aveuglait, jusqu’aux erreurs de jugements dans mon travail pour me questionner, mais je regardai ailleurs, je ne comprenais pas que là aussi cela étaient des alertes. Je me suis retrouvé tout nu, sans rien… Ma vie détruite pendant de long mois, sans ressources jusqu’à ce JE SUIS salvateur.

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Werner Streletz

Eisenmann oder Geschichte einer Selbstbestrafung Er gehörte zu jener Art von Menschen, die befürchten, umgehend den elektrischen Stuhl besteigen zu müssen, wenn abends die Polizei bei ihnen klingelt und sie bittet, ihr verkehrsbehindernd parkendes Auto in die Nebenstraße zu fahren. In seiner Familie hatte nie jemand etwas mit einem Richter, Staatsanwalt oder Gefängniswärter zu tun gehabt. Ein Polizeiwagen vor der Tür, Uniformierte in der Wohnung, das war für ihn gleichbedeutend mit dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. So galt er in der Familie als ein besonders vorsichtiger Autofahrer, der Streifenbeamten nicht den geringsten Anlass geben wollte, ihn anzuhalten, wobei ihn einer dann mit ernster Stimme nach den Papieren fragen, der andere neugierig und misstrauisch inspizierend seinen Wagen umrunden würde. An jenem Abend war Geburtstag gefeiert worden, und er hatte sich dazu bereiterklärt, Nachbars Kinder in seinem Auto nach Hause zu chauffieren, Marita und Jochen, lebhaft beide und liebenswert. Sie stiegen ein, er hinters Steuer, die Kinder auf die rückwärtige Bank. Während er in mondloser Nacht nur mühsam den ihm fremden Straßenverlauf erkennen konnte, begannen die Kinder hinter ihm mit einem lauten Spiel, dessen Regeln ihm ein Rätsel blieben. Durch ihre ausgelassenen Stimmen fühlte er sich behaglich, so, als würde er in einem gemütlichen Zimmer sitzen, in dem gefahrlos mit mit Bällen geworfen oder den Kindern über die Haare gestrichen werden konnte. Und so drehte er sich spontan um, als Jochen rief: Onkel Klaus, guck mal! Jochen hatte mit zwei Fingern das Gesicht zu einer Fratze verzogen. Er lachte, wandte sich wieder um und sah, dass er sich mitten auf einer Kreuzung befand. Ehe er in irgendeiner Weise darauf reagieren konnte, hatte sich von der Seite ein Lastwagen in den

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hinteren Teil seines Autos gebohrt. Er hörte hinter sich kurzes Schreien, und der Wagen, den er aus der Kontrolle verloren hatte, drehte sich um die eigene Achse und prallte gegen einen Laternenpfahl. Er schlug mit der Schläfe gegen die Seitenscheibe, spürte scharfen Schmerz. Dieser wurde sofort überdeckt durch die Stille hinter ihm. Er riss den Kopf herum, sah das Blech tief ins Wageninnere ragen. Die Kinder lagen regungslos nebeneinandergepresst. Wie sich später herausstellte, war Marita schon tot, Jochen schwer verletzt. Wann die Polizei kam, was sie ihn fragte, wusste er hinterher nicht mehr zu sagen. Der Unfallgegner war vorfahrtsberechtigt. Seitdem hat Klaus kein Auto mehr angerührt. Es ärgerte ihn nicht, dass er von nun an zweimal die Buslinie wechseln musste, um seinen Arbeitsplatz in der Vorstadt zu erreichen. Er fühlte sich zu keinem Missmut, zu keiner Beschwerde und keinem Protest befugt, ganz gleich, ob ihn bei der Heimfahrt irgendwelche Schulbuben anrempelten oder ihn ein Rentner zurechtwies, weil er sich in Gedanken und unbeabsichtigt auf dem Behindertensitzplatz niedergelassen hatte. Sprach ihn jemand von der Seite an, zuckte er zusammen, trieben irgendwelche Spaßvögel als Klingelmännchen bei ihm ihre Scherze, hätte er seine Junggesellenbude am liebsten wie zu einem Packpaket verschnürt und sich selbst damit auf eine Reise mit unbekannten Ziel verschickt. Je näher der Gerichtstermin rückte, desto unordentlicher ließ Klaus sein Zimmer morgens zurück und räumte es abends nur notdürftig auf. Manchmal deckte er nachts sein Bett nicht mehr auf, sondern legte sich stattdessen auf ein Bündel gebrauchter Wäsche in der Ecke. Die Zähne putzte er sich allerdings regelmäßig und sorgfältig, da er ansonsten einen fauligen Geschmack im Mund zu erkennen vermeinte, als würde vor dem Gaumen ein Komposthaufen lagern. Kurz bevor er am Morgen der Verhandlung, leidlich ordentlich gekleidet, den Saal des Amtsgerichts betrat, bemerkte er einen langen Riss in seinem rechten Ärmel, wobei für ihn sogleich feststand, dass der Richter, würde dieser mit einem Seitenblick die klaffende Macke registrieren, nur die Höchststrafe für ihn be-

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reithalten könnte. Sich dieses Unsinns umgehend bewusst werdend, lächelte er nach langer Zeit zum ersten Mal wieder und befürchtete sofort, das könnte ihm falsch ausgelegt werden. Zumal ihn sein Verteidiger dabei erwischte, erstaunt. Vor dem Richter brach Klaus in Tränen aus, konnte nur schluchzend und stockend das Geschehen am Unglücksabend schildern. Sein Verteidiger legte ihm mehrmals tröstend die Hand auf die Schulter. Erst viel später regte sich bei Klaus die Sorge, diese vertrauliche Geste des Verteidigers könnte als abstoßendes Zusammenspiel interpretiert worden sein, um Mitgefühl zu wecken. Der Richter jedoch schien von der ohnmächtigen Trauer des vor ihm stehenden Häufchen Elends überzeugt zu sein und verurteilte Klaus milde zu einer Geldstrafe. In Raten abzustottern. Als er sich später vor dem Amtsgericht von seinem juristischen Beistand verabschiedete, sagte dieser: Ist für Sie doch ganz gut gelaufen. Klaus kam dieser Satz entschieden unpassend vor, doch sogleich dachte er: Wahrscheinlich muss ein Verteidiger so reden. Der glimpfliche Ausgang des Verfahrens linderte seine Seelenpein ohnehin nicht, denn er hatte sich schon seit dem Tag, da ihm das schreckliche Geschehen mit glasharter Wucht zu Bewusstsein gekommen war, zu jener Vergeltung gegen sich selbst entschlossen, die – daran gab es für ihn bisher keinen Zweifel – ein „Lebenslänglich“ bedeutete. Manchmal quartierte er sich in drittklassigen Absteigen ein. Türen, die schief in den Scharnieren hängen. Verwahrloste Katzen, die tote Mäuse vor die Tür legen. Doch meist blieb er in seiner Freizeit zu Hause, allein. Dort gestattete er sich keine angenehmen Einfälle, mit denen er die eigene Person und das Umfeld in einen sinnvollen Zusammenhang gestellt hätte. Erinnerungen an glücklichere Tage hatte er sich sogleich strikt verboten. Stets, wenn ihn derartige Anwandlungen bedrängten, begann er in Gedanken von 100 an rückwärts zu zählen oder leise das Telephon-Alphabet aufzusagen: A wie Adam, B wie Berta ... Oder er schüttete eine Türe Reis aus, um danach Korn für Korn wieder aufzusammeln. Mit Widerwillen zwar, doch beharrlich.

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Seine Anstellung als Einzelhandelskaufmann gab er auf, arbeitete im Tiefbau, Straßenbau; Abbrucharbeiten. Bekannte, die davon erfuhren, glaubten, er habe etwas ausgefressen, sei beruflich in eine Schieflage geraten: Raus aus dem weißen Kittel, rein in die Arbeitsschuhe. Mit Stahlkappe. Erdbewegungsarbeiten, immerzu: Schillerstraße ausgehoben. Zwei Meter tief. Rechts ab in die Goethestraße, zwei Meter tief, Bürgersteige aufgerissen, Vorgärten zerwühlt und Hofeinfahrten mit der Schüppe zu riesengroßen Trichtern verwandelt.Bis das Rückgrat krachte wie ein trockener Ast. Der Bagger kam oft mit Verspätung. Kein Problem. Klaus war sowieso der bessere Bagger, die effektivere Planierraupe. „Eisenmann“ nannten ihn die Kollegen schon bald – oder „Schufter“, wobei für ihn bei diesem Spitznamen so etwas wie „Schuft“ mitklang, als Vorwurf an ihn, fahrlässig für das Unglück von zwei Kindern verantwortlich zu sein. Mit der Zeit wurden die Bizeps größer, die Oberschenkel breiter, der Rücken widerstandsfähiger. Die Muskeln auf seinen Schultern wuchsen zu kleinen Hügeln, und der Hals beulte sich zu einem unübersehbaren Stiernacken, so als wollte sein für die nun massige Gestalt viel zu zierlicher Kopf in den Körper hineinwachsen. Die äußeren Veränderungen störten ihn nicht, hatte er sich jede Art von Gefallsucht doch schon seit langem abgewöhnt, von Eitelkeit erst gar nicht zu reden. Was ihn indessen zunehmend störte, war die Tatsache, wie leicht ihm auch schwerste Arbeit von der Hand ging: Balken wurden zu Strohhalmen, Betonkugeln zu Tennisbällen, von denen er glaubte, sie auf der Nasenspitze balancieren zu können. Oft saß er in der Ecke und tat gar nichts, da ihm selbst eine normalerweise für den Menschen schier unmögliche Plackerei nicht stärker beansprucht hatte als das Zusammenlegen unterschiedlicher Pappmaterialien. Die Kollegen dachten dann: Jetzt hat er sich übernommen, doch sie schwiegen dazu; denn sie hatten seine freiwillige Mühsal seit langem hilfreich in den Arbeitsalltag miteinbezogen. Der federnde Schritt, mit dem er später – sobald er nicht streng darauf achtgab – auch nach schlimmster Fron zu seiner Wohnung zu eilen vermochte, ließ

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ihn fast angeekelt würgen, sobald ihm dieses scheinbar dynamische Vorwärtsgleiten bewusst wurde, wenn er zuvor zum Beispiel flott einem entgegenkommenden Passanten ausgewichen war. Wurde ihm das Leben langsam wieder zum Tanz? dachte er und hätte die Hände am liebsten zu Fäusten zusammengekrallt, bis sich die Fingernägel tief in die Haut bohren – so unangenehm berührte ihn dieser Einfall. Milchgeschmack auf der Zunge ekelte ihn an, von Griesbrei, Pommes, Schokolade, Bonbons und Butterstuten ganz zu schweigen, selbst Sauerkraut und Spinat, den meisten Kindern ein Gräuel, mochte er nicht anrühren. Er stellte sich vor, dass diese Lebensmittel zu Maritas Lieblingsspeisen geworden wären, wäre es ihr erlaubt gewesen, erwachsen zu werden. Dadurch fielen natürlich auch Kaffee und Kamillentee flach. Klaus hätte manchmal gern auf Baumrinde herumgekaut, eine Dose Hundefutter geöffnet oder Reste aus Abfalltonnen gepuhlt. Er verzichtete darauf, um einer wohlfeilen Selbstheroisierung zu entgehen, schal und widerwärtig. Notwendige Nahrung schluckte er möglichst teilnahmlos. Dann erfuhr Klaus davon, dass sein Vorarbeiter einen Betriebsrat aus dem nahegelegenen Stahlwerk kannte. Sofort schöpfte Klaus Hoffnung auf einen höheren Härtegrad, den er sich selbst zu verordnen gedachte. Nachdem der Vorarbeiter ihn mit dem Betriebsrat bekannt gemacht hatte, bat Klaus diesen um die schwerste „Maloche“, die in einem Stahlwerk zu vergeben ist. Auf die erstaunte Frage seines Gegenübers, warum er sich eine solche Plackerei zumuten wolle, erzählte ihm Klaus freimütig vom Prozess seiner Selbstkasteiung und dem Grund dafür. Der Betriebsrat schien den gewünschten Weg sogleich zu akzeptieren und nicht sonderlich zu überraschen. Er meinte nur: Natürlich ist in einem Stahlwerk heute vieles automatisiert, doch es gibt nach wie vor Knochenjobs. Die Arbeit auf dem Pfannenplatz sei das Allerletzte; zwar keine Strafkolonie, doch alle Männer, die dort arbeiten würden, hätten ein Problem. Meinte der Betriebsrat, der sich danach für Klaus verwendete. Als dieser das erste Mal das Stahlwerk betrat, wollte es ihm vorkommen, als wäre er

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die Karriereleiter einige Stufen nach oben gestiegen. Absurd zwar, doch der Gedanke gefiel Klaus. Die Stahlpfannen, 75 Tonnen schwer und ausgemauert mit Feuerfest-Material, ähneln großen Bottichen: Durchmesser drei Meter, Höhe vier Meter. An Haken, groß wie Mammutzähne, werden sie durch die Halle gezogen, in der eine rötlich-braune Atmosphäre herrscht. Aus manchen Pfannen züngeln Flammen. Und überall Kalkstaub. Graue Staubhügel am Boden, Staub auf den Treppen, den Geländern, den Stahlträgern. In den Pfannen wird der angelieferte Stahlschrott geschmolzen und bei 1 580 Grad abgestochen. Die Männer müssen neben anderen Hilfsarbeiten diese Pfannen wieder herrichten. Funken sprühen in dichten Bündeln durch die Halle, wenn die Schieberplatte der Pfanne mit einer langen Lanze gerei­ nigt wird. Ist die Schieberplatte vom glühenden Stahl zerfressen, muss sie ausgewechselt werden. Von Hand natürlich. 30 Kilogramm schwer ist jedes Teil und wie eingebrannt in die Pfanne. Der Pfannenrand muss geäubert werden, wenn sich dort zuviel Schlacke festgesetzt hat. Und immer Dreck, immer Lärm, immer Hitze, die dämonische Dreieinigkeit des Fegefeuers, 16 Pfannen säubert eine Kolonne pro Schicht. Acht Stunden pro Schicht, drei Schichten pro Tag. Wer hier die Schicht geschafft hat, kann sich anschließend im Stehen die Schnürsenkel zubinden. Das kann doch alles nicht gesund sein, entfuhr es Klaus gleich zu Anfang. Was ist in einem Stahlwerk schon gesund? meinte darauf lakonisch ein älterer Kollege. Und fuhr fort: Die an diesen Plätzen tödlich Verunglückten sind im Aufenthaltsraum als Scherenschnitte ausgehängt. Als Klaus das nicht glauben wollte, präzisierte der andere: In dunkelbraun gebeizten Bilderrahmen. Immer wieder fiel Klaus in der Einsamkeit seines Zimmers ein, wie unendlich lang sich die Jahre hinziehen würden, wollte er sie bis zum Sterben so bestehen, wie er es sich vorgenommen hatte. Dann schüttelte es ihn kräftig durch, was ihm eine Erleichterung verschaffte, die er sich als eigengesetzte Strafminderung so eben erlaubte. Immer stärker empfand er sich, die Hände in eine Wolldecke verkrampft, als blind einhertrottenden Bullen, als

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Hornochsen und Monster, angesiedelt irgendwo zwischen einem Rest von Überlebenswillen und ersehnten Auflösungserscheinungen. Und wollte es doch nicht anders erleben. Manchmal sagte einer der wenigen Bekannten, die ihm geblieben waren, weil sie seine konsequente Ernsthaftigkeit als Charakterstärke würdigten, er solle sich doch mal wieder etwas gönnen. Dann winkte Klaus ab, und der Gesprächspartner verabschiedete sich danach schon bald, um durch das beharrliche Schweigen, das sich bei solcher Gelegenheit regelmäßig und lastend über die Szene legte, nicht zu Selbstmordgedanken verführt zu werden. Eines Morgens erwachte Klaus und hörte scheinbar ganz nah an seinem Ohr ein Krachen und Poltern. Spontaner Gedanke: Bricht das Haus über mir zusammen? Werde ich tödlich verletzt? Aus dem Fenster schauend sah er, dass nur Handwerker nebenan lautstark mit der Arbeit begonnen hatten. Die Arbeit im Stahlwerk fiel Klaus an diesem Tag schwerer als sonst. * Dann verlief er sich in eine besonders unwirtliche Gegend. Klaus hatte es sich angewöhnt, in seiner freien Zeit die Innenstadt zu meiden, streifte stattdessen durch die Vororte, an eintönigen Reihenhäusern und mehrstöckiger Zeilenbauweise der Nachkriegszeit vorbei, als einzig bunte Tupfer dazwischen die mit allerlei Zeitschriften behängten Kioske. Sah er davor zwei Rentner stehen, die sich bei einer Flasche Bier unterhielten, wich er sofort in die nächste Nebenstraße aus, unangenehm berührt von so viel Geselligkeit. Gern strich er über menschenleere Industriebrachen oder das karg bewachsene Gelände in der Nähe der Zentraldeponie, von der nur die Stimmen der Müllmänner zu ihm herüberdrangen. An jenem Tag hatte er all diese Lieblingsplätze schon besucht, noch keine Lust, wieder heimzugehen, und ließ sich eine Zeitlang gedankenlos treiben, auch auf die Gefahr hin, plötzlich in ein Nachbarschaftsfest zu geraten. Die Straßen, deren Namen ihm schon bald gänzlich fremd waren, wurden immer schmaler und

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holpriger, den Backsteinhäusern mit den ehemaligen Karnickelställen im Hinterhof schien der baldige Abriss zu drohen; keine Kinder draußen, wie in solchen Kolonien eigentlich üblich. Weiter unten öffnete sich die Siedlung, noch ein Feuerwehrteich zur Linken, eine Bushaltestelle wenige Meter dahinter, die Straße führte von einer Anhöhe hinab und dann unter einer Eisenbahnunterführung hindurch. Da es keine Bürgersteige gab, ging er mitten auf der Straße. Seit geraumer Zeit war ihm kein Auto mehr begegnet. Hinter der stählernen Brücke führte die Straße zu einem großen, an den Seiten hoch von Unkraut umstandenen Platz. Auch aus den Ritzen zwischen den groben Waschbetonplatten der rechteckigen Fläche waren Grasbüschel gewachsen. Rechts und links gingen schmale asphaltierte Fahrspuren ab, die jedoch – wie er beim Vorbeigehen bemerkte – schon bald im Niemandsland eines unwegsamen Geländes von Gebüsch und Gesträuch endeten. Als hätten sie zu Gebäuden geführt, die seit langem abgerissen waren. Am Ende der weitläufigen Fläche, die auch als Parkplatz gedient hatte, wie verwitterte Einstellmarkierungen belegten, stand ein langgestrecktes, zweigeschossiges Gebäude mit hohen Fenstern, einer Lagerhalle ähnlich. Eingeworfene Scheiben deuteten darauf hin, dass es nicht mehr genutzt wurde. Welch ein toter Anblick, dachte er. Er näherte sich und sah an der Giebelseite ein Schild mit der Aufschrift „Zum Pausenbrot“, darunter eine metallene Eingangstür, hinter den Holzfenstern daneben weiße Gardinen. Er drückte auf die Klinke, die Tür öffnete sich. Die Kneipe brauchte, nach modernen Marketing-Überlegungen beurteilt, seit langem eine grundlegende Renovierung. Die Theke war unterhalb der blankgescheuerten Resopalplatte mit Rauputz überzogen, in den eine Seele mit fragwürdigem Stilempfinden bunte Glasbrocken eingelassen hatte, die wie Spitzen kleiner Eisberge aus dem Einheitsgrau hervorstachen. Die blankgewienerten Stahlhocker krönte ein schwarzes Kunstlederkissen, das erschreckend kalt war, wenn man sich draufsetzte. Klaus bemerkte es mit Unbehagen. Die Keramik-Zapfanlage sollte mit ihrer flächigen Blumenbemalung wohl eine rustikale Atmosphäre vermitteln, die allerdings

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im Kontrast stand zu den von der Decke baumelnden kleinen Lampen mit den eifarben bräunlichen Stoffschirmen. Die rötlich schimmernden Möbel schienen vom Sperrmüll eines Geschäfts für „english furniture“ zu stammen – vielleicht Relikte aus besseren Tagen. Der mit kleinen Schubladen und Glastürchen vielteilig gegliederte Schrank hinter der Theke erinnerte ihn unwillkürlich an einen Adventskalender, der allerdings – das war ihm sofort klar – mit keinerlei süßen Überraschungen lockte. Zwei Bilder mit Gebirgslandschaften an der Seitenwand und große Plastikblumen in einem Kupferkrug in der Ecke bildeten den sparsamen Schmuck der Ausstattung. Klaus war der einzige Gast. Der Wirt, ein kugelrunder Mann mittleren Alters mit einer schwarzen Lederschürze vor dem Bauch, blickte kurz auf, nahm den Wunsch nach einer Cola entgegen und wandte sich dann wieder seiner Illustrierten zu. Die Zeit verstrich mit Schweigen, eine betagte Music-Box enthielt nur uralte, deutsche Schlager, wie Klaus feststellen musste, als er mit flotten Weisen die Stille unterbrechen wollte. Er setzte sich wieder vor die Theke. Na, wie gehen die Geschäfte? fragte er den Wirt. Dieser antwortete: War schon mal besser, und verstummte dann wieder. Schnell bestellte Klaus noch eine Cola, weil er befürchtete, dem Wirt mit seiner nassforschen Frage vielleicht zu nahe getreten zu sein. Wie automatisch griff der Wirt zur großen Colaflasche und schenkte nach. Gerade wollte Klaus bezahlen und gehen, da öffnete sich langsam die Tür und eine Frau trat ein, etwa Mitte dreißig, das Haar ungeordnet. Sie schwankte. Wie ein Schipper, dachte Klaus, wobei er mit diesem Vergleich schon deshalb schief lag, weil die Frau eher grazil gebaut war. Ach, du schon wieder, begrüßte der Wirt lustlos die Frau und griff zu einem Pilsglas. Durchgezapft, sagte die Frau, die sich mühsam auf einen der Hocker geschoben hatte. Der Wirt schüttelte verständnislos den Kopf und machte sich an die Arbeit. Die Frau wandte sich dem neben ihr Sitzenden zu. Ihre Augen flirrten leicht. Klaus lächelte höflich und leicht beklommen. Schmunzeln musste er allerdings, als er an ihrem Finger einen

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Ring bemerkte, in den kein Edelstein, sondern ein kleiner, roter Teddybär eingelassen war. Wie für ein Kind, dachte er. Sie lächelte zurück und zwirbelte unsicher an einer Haarlocke. Da schien es ihm, als wäre ihr Gesicht nicht so verlebt, wie er es im ersten Moment angenommen hatte. Ohne sich von ihm abzuwenden, griff sie seitwärts zum Pils und trank einen Schluck. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn: kein Bützchen wie im Kölner Karneval üblich, kein hingehauchtes Irgendetwas wie die französische Pflichtübung zur Begrüßung, kein Bruder-, kein Tanten- oder Neffenkuss, sondern ein vollmundiges, kurzzeitig saugendes Ereignis mitten auf seine seit dem Unfall oft unbewusst verkrampften Lippen. Und obwohl der Kuss von einer Alkoholfahne umflort war, beglückte ihn die Weichheit der überraschenden Berührung. Die Frau rückte zurück und wäre fast vom Hocker gefallen. Unüberlegt wollte er sich mit der Hand über den Mund streichen, als gäbe es dort etwas abzuwischen, doch sofort schlug er sich mit der anderen Hand strafend auf die Finger, sodass es schmerzhaft brannte. Dann zupfte er am Saum seiner Jacke, um dadurch den verknitterten, blauen Leinenstoff herzurichten. Erfolglos, natürlich. Mit Erschrecken bemerkte er die dunklen Ränder unter seinen Fingernägeln und schaute der Frau schnell wieder ins Gesicht, um sie nicht unversehens auf die mangelhafte Maniküre aufmerksam zu machen. Als die Frau unsicher und stockend zu sprechen begann, wollte er sie am liebsten umarmen und tat es dann nicht in der Befürchtung, damit eine warmfließende Erleichterung zu stören, die ihn durchströmte und die er vielleicht auskosten sollte – ohne den Versuch, sie durch eine spontane Gefühlsaufwallung vertiefen zu wollen. Erst nach einiger Zeit verstand Klaus in Teilen, was sie ihm zu sagen versuchte. Unter anderem war das die Frage, ob er ihr einen ausgeben wolle. Überschwänglich wies er den Wirt an: 32 Bier! und wunderte sich, dass diese Bestellung flott über seine Lippen ging, da er normalerweise so bedächtig und in kleinen Schlucken trank, dass die Neigen regelmäßig schal schmeckten. Der Wirt blickte überrascht

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und fragte dann: Nacheinander? Nein, alle gleichzeitig, lautete die Antwort. Der Wirt stutzte kurz und begann dann, da ihm derart ausufernde Wünsche seiner Gäste nicht völlig fremd zu sein schienen, Gläser auf die Theke zu stellen. Zunächst jene, die vor ihm neben dem Spülbecken auf der Nirosta-Abtropffläche standen. Zwischendurch murmelte er, dass er gar nicht wüsste, ob er so viele Gläser überhaupt hätte, und wandte sich dann dem Schrank mit den vielen kleinen Schubladen zu, öffnete die unten angebrachten, größeren Schiebetüren und holte daraus nach und nach die unterschiedlichsten Trinkgefäße hervor: stämmige Alt- und schlanke Kölsch-Gläser, PilsTulpen und Keramik-Krüge, sogar ein mittelgroßer Glasstiefel war dabei. Die Behältnisse, die der Wirt mal so nah nebeneinanderstellte, dass sie dabei gegeneinanderklangen, an anderer Stelle in knapper Entfernung voneinander postierte, glänzten traulich im Licht und verströmten in ihrer polierten Sauberkeit eine fast vornehme und in sich gesättigte Ruhe. Und während auf dem Tresen die Zahl der Gläser wuchs, schien es Klaus, als wären aus seinem Gedächtnis plötzlich all die unhandlichen Schieberplatten und Doppel-T-Träger ebenso restlos getilgt wie die verschraubten Winkel, die beim Wegtragen verkanteten, die überlangen, geschmiedeten Laschen, die ihm schmerzhaft aus den Händen gerutscht waren und die verbeulten Platten, deren Rost sich beim Wegschleppen in Haarrisse seiner Haut gerieben hatten: seine gesamte höchstpersönliche Folterkammer hätte sich unversehens in Nichts aufgelöst. Als Klaus – wie erwachend – die neben ihm sitzende Frau anschaute, schien es ihm, als wäre ihr Blick klarer geworden und bis zu einem gewissen Grade nunmehr eher wissend und – zunächst wollte er es sich nicht eingestehen – auch weise. Sie prostete ihm mit dem ersten gefüllten Glas zu. Er musste noch warten, bis aus dem Viertel-Liter-Humpen, den er sich ausgesucht hatte, der Schaum quoll. Dann prostete er mit einer etwas heftig geratenen Armbewegung zurück, dabei leicht mit dem Kopf nickend, als wären sie beide nun auf eine gewisse Art verschworen. Auf Marita und Jochen! hörte er sich sagen und verspürte dabei große

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Erschöpfung. Die Frau stockte, dann lächelte sie und fragte mit einfühlsamer Stimme: Deine Kinder? Klaus nickte und wunderte sich, dass er zu dieser Unwahrheit fähig war. An nächsten Tag nahm er die ihm seit langem angebotene Stelle als Bürobote in der Werksverwaltung an. Seitdem trägt er nur noch Aktenordner durch die Gänge.

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Werner Streletz

L’homme d’acier, histoire d’une mortification Il appartenait à cette catégorie de gens qui s’imaginent devoir grimper sur la chaise électrique, si un soir la police sonne chez eux pour qu’ils garent leur voiture dans la rue d’à côté. Dans sa famille, jamais personne n’avait eu affaire à un juge, un avocat ou un gardien de prison. Une voiture de police devant sa porte, des gens en uniforme dans son appartement, aurait signifié pour lui la perte de ses droits civiques. Aussi ses proches le considéraientils comme un conducteur singulièrement prudent, soucieux d’éviter la moindre patrouille de police qui l’aurait interpellé d’une voix sévère, lui demandant ses papiers et tournant autour de sa voiture avec des airs inquisiteurs. Ce soir là, on fêtait un anniversaire et il s’était proposé à reconduire chez eux les enfants des voisins, Marita et Jochen, des enfants charmants et éveillés. Ils montèrent, lui au volant, les enfants sur la banquette arrière. Dans la nuit sans lune, il avait eut du mal à distinguer ces rues qu’il ne connaissait pas. Derrière lui, les enfants avaient commencé un jeu turbulent dont il ne comprenait pas les règles. Leurs voix joyeuses l’amusaient comme s’il avait été assis à l’aise dans un salon, à leur lancer jouer une balle, insouciant, ou à leur passer la main dans les cheveux. Lorsque Jochen l’interpella, Regarde, Oncle Klaus  ! il se retourna donc spontanément. Avec deux doigts, il avait transformé son visage en un masque grimaçant. Klaus rit, puis revint à la route et constata qu’il se trouvait au milieu d’un carrefour. Avant qu’il n’eût le temps de réagir, un camion arrivant de côté percutait l’arrière de son véhicule. Derrière lui, il entendit un cri bref et la voiture dont il avait perdu le contrôle, tournoya sur son axe avant de percuter un lampadaire. Sa tempe heurta la vitre latérale et il ressentit une douleur aiguë qui fit place aussitôt à la sensation d’un profond silence derrière lui. Vivement, il tourna la tête et vit qu’un morceau

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de tôle avait pénétré profondément dans la voiture. Les enfants étaient immobiles, serrés l’un contre l’autre. Ainsi qu’il fut constaté peu après, Marita était morte sur le coup, Jochen été mortellement blessé. Quand la police était-elle arrivée ? Quelles questions avait-elle posées… Par la suite, il fut incapable de le dire. L’autre véhicule avait la priorité. Depuis ce jour, Klaus ne toucha plus une voiture. Il devait changer deux fois de bus pour se rendre à son travail en banlieue, mais cela ne le dérangeait pas. Il ne se permettait aucune plainte, ni la moindre protestation, ni aucune malveillance. Qu’importait si au retour chez lui quelque gamin le bousculait ou si un retraité le sermonnait pour s’être assis par inadvertance à une place pour handicapé. Si quelqu’un lui adressait la parole, il sursautait. Si quelque plaisantin s’amusait à tirer la sonnette chez lui sans raison, il pensait à faire un colis de son studio de célibataire et à se l’envoyer très loin, vers une destination inconnue. Plus la date de l’audience au tribunal approchait, plus Klaus laissait le matin sa chambre en désordre, la rangeant sommairement le soir. Quelquefois, il n’ouvrait même plus son lit pour la nuit et dormait dans un coin sur un tas de linge sale. Par contre, il continuait à se laver les dents soigneusement pour ne pas déceler quelque saveur de pourriture dans sa bouche, un tas de fumier sous son palais. Avant de pénétrer dans la salle du tribunal, le matin de l’audience, il remarqua une longue déchirure à sa manche droite. Il pensa que si, d’un coup d’œil furtif, le juge s’en apercevait, il lui affligerait la peine maximale. Cette pensée absurde le fit sourire pour la première fois depuis l’accident, mais aussitôt, il craignit que ce fût mal interprété, ce que lui confirma le regard surpris de son avocat. Devant le juge, Klaus fondit en larmes. Il ne put raconter qu’en balbutiant et en sanglotant les évènements du soir de l’accident. Plusieurs fois, son avocat lui mit la main sur l’épaule pour le réconforter. Après coup, Klaus fut tourmenté à l’idée que ce geste aurait pu être interprété comme destiné à éveiller la compassion ou comme le signe d’une entente secrète et révoltante. Mais le juge sembla convaincu par l’abattement et le désespoir que Klaus incarnait et il le condamna à une amende symbolique

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qu’il pouvait payer en plusieurs versements. Quand un peu plus tard il prit congé de son avocat devant le tribunal, celui-ci dit : ça c’est plutôt très bien passé pour vous. Klaus trouva cette phrase extrêmement déplacée, puis il pensa : probablement qu’un avocat se doit de parler ainsi. De toute façon, la condamnation clémente du tribunal ne changerait rien à ses tourments puisque du jour où toute l’horreur de l’accident l’avait saisi, avec la transparence du verre, il s’était infligé la seule condamnation légitime – et sans appel : la condamnation à perpétuité. Il fréquentait parfois des quartiers malfamés, des portes branlantes sur des charnières usées, des chats de gouttière qui dépo­ saient des rats crevées devant votre porte. Mais le plus souvent, en dehors du travail, il restait chez lui. Là, il ne s’autorisait aucune de ces pensées réconfortantes qui l’auraient remis, lui et son environnement, dans une situation sensée. Il s’interdisait tout rappel à une époque heureuse et si cette pensée l’effleurait, aussitôt, il se mettait à compter à l’envers à partir de 100 ou à réciter le code alphabétique du téléphone : A comme Adam, B comme Berta… ou renversait un paquet de riz pour ensuite ramasser les grains un par un, à contrecœur certes, mais avec persévérance. Il abandonna son magasin prospère et partit travailler comme terrassier. Travaux publics, entreprises de démolition… Certains, autour de lui, le soupçonnèrent d’escroquerie, d’autres d’avoir mené son entreprise à la faillite  : fini la blouse blanche, les gros souliers du manœuvre et le casque de chantier. Sans fin, travaux de terrassement, excavations rue Schiller, deux mètres de profondeur, tourner à droite rue Goethe, deux mètres de profondeur, arracher les trottoirs et défoncer les jardinets devant les maisons, creuser à la pelle les descentes de garage, faire d’énormes cratères. Jusqu’à faire craquer la colonne vertébrale comme une branche sèche. La pelleteuse arrivait souvent avec retard. Qu’importait. De toute façon, Klaus était le meilleur bulldozer. L’homme d’acier, comme l’appelèrent bientôt ses collègues – ou l’abatteur, comme disent les mineurs de fond, et lui entendait par là, celui qui avait abattu deux enfants.

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Avec le temps, ses biceps gonflèrent, ses cuisses prirent du volume, son dos devint résistant. Les muscles de ses épaules formèrent de petits monticules et son cou ressembla bientôt à celui d’un taureau, comme si sa tête, maintenant trop petite pour une telle masse, avait voulu se réfugier dans son corps. Ces changements physiques ne l’affectaient guère, il avait renoncé depuis longtemps à toute vanité, à toute coquetterie. Mais ce qui le contrariait de plus en plus, c’était que le travail le plus pénible lui était devenu un jeu d’enfant : les poutrelles des fétus de pailles, les boulets de béton des balles de tennis qu’il aurait pu faire jouer sur son nez. Il restait souvent assis, désœuvré dans un coin, comme si ce travail de forçat, impossible pour tout autre, ne l’avait pas plus fatigué que d’avoir plié quelque carton. Lorsqu’il était ainsi, ses collèges ne marmonnaient pas, Voilà qu’il exagère. Depuis longtemps, ils tiraient un tel profit de sa mortification que son comportement leur était devenu naturel. Si Klaus s’apercevait de la démarche souple avec laquelle il rentrait chez lui après une journée du pire labeur, et s’il ne pensait pas à la contrôler, par exemple après avoir évité avec adresse un passant – il en vomissait presque de dégoût. S’il sentait revenir en lui la légèreté de l’être, ainsi qu’un pas de danse, il serrait les poings jusqu’à faire pénétrer ses ongles dans ses chairs, tellement cette pensée insupportable. Le goût du lait sur la langue l’écœurait, sans parler du pouding, des frites, du chocolat, des bonbons ou des brioches. Il ne touchait ni à la choucroute ni aux épinards, des plats que la plupart des enfants ont en horreur. Il s’imaginait que ces aliments auraient été les plats favoris de Marita s’il lui avait été donné de devenir adulte. Ce qui excluait de la même façon le café ou l’infusion de camomille. Klaus aurait bien aimé mâcher parfois une écorce d’arbre, ouvrir une boite de pâté pour chien ou rechercher sa nourriture dans les poubelles. Il s’y refusait. C’eut été de l’héroïsme de pacotille, trop bon marché à son goût, écœurant et fade. Il avalait toute nourriture par simple nécessité de la façon la plus indifférente possible. Klaus apprit que son contremaître connaissait le directeur de l’aciérie voisine. Il eut alors l’espoir de pouvoir augmenter le ni-

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veau de dureté qu’il assignait à sa vie. Klaus rencontra le représentant du comité d’entreprise et lui demanda de lui attribuer le travail le plus éreintant de l’usine. Etonné, son interlocuteur voulut connaître la raison du martyr qu’il voulait s’infliger. Klaus lui parla sans détour de la pénitence qu’il faisait et de ce qui l’avait motivée. Le représentant du comité d’entreprise ne manifesta aucune surprise et acquiesça à la demande de Klaus. Il dit seulement, Faut savoir que dans une aciérie, la plupart des postes sont aujourd’hui automatisés. Il reste toutefois quelques corvées, la pire de toute, ce serait la place de nettoyeur, ce n’est pas le bagne, mais les hommes qui font ce boulot ont tous un problème. Voilà ce qu’avait dit le représentant du comité d’entreprise et il promit à Klaus d’intervenir en sa faveur. Quand celui-ci pénétra pour la première fois dans la salle des fours, il eut l’impression d’avoir monté en grade. C’était absurde, mais l’idée lui plaisait. Les poches de coulées pèsent soixante-quinze tonnes, ressemblent à de grosses cuves et sont garnies de terre réfractaire : trois mètres de large et quatre mètres de haut. Elles sont tirées à travers la halle, ou règne une atmosphère rouge-brun, par des crochets aussi énormes que des dents de mammouth. Des flammes s’échappent de certaines cuves et partout la poussière de chaux, des amas de poussière grise au sol, sur les escaliers, sur les rambardes, sur le faîtage d’acier. Dans ces cuves, fondent les ferrailles qui coulent à mille cinq cent quatre-vingt degrés. Entre autres tâches, le nettoyeur doit remettre en état les poches de coulées. A chaque fois, qu’à l’aide d’une longue lance, il nettoie la porte coulissante des poches, des gerbes d’étincelles jaillissent à travers la halle. Lorsque la plaque a été rongée par l’acier brûlant, il faut la changer. Manuellement, bien sûr et chacune des pièces qui pèsent trente tonnes s’est comme soudée à la cuve. Il faut aussi nettoyer le bord des poches de coulée où les débris de fonte se sont incrustés. Et toujours la crasse, le bruit et la chaleur, la trinité démoniaque du purgatoire. Une équipe nettoie seize cuves en huit heures, trois équipes, trois fois huit heures par jour. Celui qui a fait ses huit heures peut lacer ses chaussures et partir.

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Tout ça ne peut pas être bon pour la santé, laissa échapper Klaus dans les premiers jours, Qu’est-ce qui est bon pour la santé dans une aciérie, lui répondit un collègue plus âgé, laconique, Ici, ceux qui ont eu des accidents mortels, on a accroché leur portrait dans la salle de repos, en silhouette, et comme Klaus ne voulait pas le croire l’autre précisa, Dans des cadres en bois foncé. Parfois, dans la solitude de sa chambre, l’idée venait à Klaus que, s’il voulait les passer comme il en avait décidé, les années jusqu’à sa mort allaient être bien longues. Alors, il se secouait des pieds à la tête et cela lui procurait un soulagement qu’il s’autorisait comme une remise de peine. Sinon, il sentait ses mains comme cramponnées à une couverture de laine. Il se voyait comme un taureau avançant à l’aveugle et d’un pas pesant, une bête monstrueuse entre instinct de survie et désintégration volontaire, et il ne souhaitait pas se voir autrement. Prenant cette détermination sérieuse pour une force de caractère, l’une des dernières personnes qui le fréquentaient encore lui disait parfois de se faire un peu plaisir. Klaus refusait d’un signe de la main et son interlocuteur prenait bientôt congé, de peur que le silence pesant qui s’installait alors ne l’incite au suicide. Un matin, Klaus fut réveillé par un vacarme et des craquements près de lui. Première pensée  : la maison s’écroule sur moi… Je vais mourir… Puis, en regardant par la fenêtre, il comprit que ce n’était que des ouvriers qui venaient d’entamer bruyamment des travaux de voierie. Ce jour-là, dans l’aciérie, la tâche parut à Klaus plus dure que d’habitude. * Un jour, il se perdit dans un quartier particulièrement inhospitalier. Il avait pris pour habitude, afin d’occuper son temps libre, d’éviter le centre ville et d’aller plutôt bourlinguer dans la banlieue, passant devant des alignements de maisons ouvrières uniformes et longeant des barres d’immeubles à étages datant de l’après-guerre, là où les seules taches de couleur étaient formées par des kiosques étalant de multiples magazines. S’il voyait deux

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retraités bavardant devant l’un d’eux en buvant une bière, il tournait dans une rue adjacente, gêné à l’idée d’une sociabilité. Il aimait passer par les friches industrielles désertes ou par le terrain aride près de la déchèterie centrale d’où lui parvenaient seulement les voix des éboueurs. Ce jour-là, Klaus avait déjà sillonné ses endroits préférés et il n’avait pas encore envie de rentrer. Il errait sans réfléchir, prenant le risque de tomber impromptu sur une fête de voisinage. Les rues dont les noms lui étaient maintenant inconnus se rétrécissaient et se creusaient de nids de poules. Les maisons de briques et leurs incontournables clapiers en fond de cour attendaient une démolition prochaine. Pas d’enfants en vue, ce qui était inhabituel dans ces cités. Un peu plus bas, la zone s’ouvrait à gauche sur une mare qui servait de réservoir d’incendie, un arrêt de bus un peu plus loin, puis la rue passait en descendant sous un pont de chemin de fer. Il n’y avait pas de trottoirs, Klaus marchait au milieu de la rue. Aucune voiture n’était passée depuis un bon moment. Derrière le pont du chemin de fer, la rue s’élargissait de nouveau sur une esplanade rectangulaire entourée de tous côtés par les mauvaises herbes. Elles avaient même poussé entre les plaques de béton de la place. Sur la droite et sur la gauche rayonnaient des voies étroites asphaltées, qui débouchaient un peu plus loin, c’est ce qu’il vit en passant, sur des terrains vagues couverts de broussailles. Elles menaient probablement à des bâtiments démolis depuis longtemps. Puis derrière cette étendue, qui avait également servi de parking ainsi que le montraient les marques effacées sur le sol, s’allongeait un bâtiment de deux étages muni de hautes fenêtres qui devait être un entrepôt. Les vitres cassées prouvaient qu’il ne servait plus. Ce lieu est morbide, pensa-t-il, avant de remarquer sur le pignon un panneau avec l’inscription « À la pause goûter ». En dessous, une porte métallique et des rideaux blancs, derrière des fenêtres au cadre de bois. Il appuya sur la poignée, la porte s’ouvrit. Selon les critères du marketing actuel, le bistrot aurait dû être refait de fond en comble, depuis longtemps. Sous le comptoir en formica, le bar était crépi grossièrement et on y avait incrusté

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avec un goût plutôt douteux des morceaux de verre colorés qui pointaient comme de petits icebergs hors de la masse grise uniforme. Les tabourets de bar en acier poli étaient coiffés de coussins en simili cuir désagréablement froid. C’est ce qu’il constata lorsqu’il voulu s’y asseoir. Les fleurs peintes sur la céramique des pompes à bière devaient inspirer une ambiance plutôt rustique, mais elles contrastaient avec les petites lampes aux abat-jours en tissus coquille d’œuf qui pendouillaient du plafond. Les meubles aux reflets brillants rougeâtres devaient provenir des soldes d’un magasin « English style » et attestaient ici d’une époque qui avait dû être plus faste. La grande armoire derrière le bar, ses nombreux tiroirs et ses petites portes vitrées, faisait penser à un calendrier de l’avent, mais qui ne cachait – il en était certain – aucune friandise surprise. La décoration de l’endroit se résumait à deux tableaux représentant des paysages de montagne et à quelques grandes fleurs en plastique dans un grand vase en cuivre, posé à l’angle du bar. Klaus était le seul client. Le patron, un petit homme rondouillard d’âge moyen, un tablier de cuir noir sur le ventre, leva les yeux sur lui, lui servit le Coca demandé et replongea dans son magazine. Le temps passa en silence. Le juke-box d’un autre âge ne contenait que des airs allemands vieillots, ce que Klaus constata lorsqu’il voulut rompre le silence par un peu de musique. Il retourna s’asseoir au bar. Il demanda au patron, Alors, comment vont les affaires  ? J’ai vu mieux, puis il se tut. Klaus, craignant d’avoir été indiscret et d’avoir froissé le patron, se dépêcha de commander un autre Coca. D’un geste machinal, le patron attrapa la grande bouteille et le resservit. Au moment de payer, la porte s’ouvrit lentement et une femme entra, la trentaine, les cheveux en désordre. Elle tanguait. Comme un marin, pensa Klaus, ce qui était plutôt ridicule vue sa taille menue. C’est encore toi, lui lança le patron sans aménité et il attrapa un verre à bière. Bien servi, dit la femme qui s’était péniblement hissée sur l’un des tabourets. Le patron secoua la tête en soupirant et se mit au travail. La femme se tourna vers son voisin de bar. Ses yeux étincelaient. Klaus sourit poliment, un peu gêné. Son sourire s’atten-

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drit lorsqu’il vit la bague que la femme portait au doigt, munie non d’une commune pierre précieuse, mais d’un petit ours rouge. Il se dit, comme une bague d’enfant. Elle sourit en retour et joua avec une boucle de ses cheveux, un peu troublée. Il sembla alors à Klaus que son visage n’était pas si ravagé qu’il avait cru tout d’abord. Sans se détourner, elle saisit son verre de bière et but une gorgée. Puis, elle se pencha et l’embrassa  : pas d’un petit bisou comme on fait pendant le carnaval de Cologne, pas du n’importe quoi, envoyé comme ça, par courtoisie, comme font les Français pour se saluer, ni une bise de la Tati, du neveu ou du frangin, non ! Un baiser à pleine bouche, suçant un moment ses lèvres restées habituellement crispées depuis l’accident. Et même si le baiser était accompagné d’une vapeur d’alcool, la douceur du contact inattendu ravit Klaus. La femme recula brusquement au point de tomber presque de son tabouret. Il voulut machinalement s’essuyer la bouche du revers de la main, comme s’il y avait eu quelque chose à en retirer, mais il se reprit et pour se punir se tapa sur les doigts de l’autre main. Si fort que la main lui brûla. Il commença à tirer sur le tissu bleu de sa veste pour tenter de le défroisser un peu. Évidemment, sans succès. Il remarqua avec terreur le bord noir de ses ongles et se tourna vivement regardant la femme dans les yeux pour qu’elle ne s’arrête pas sur ce défaut de manucure. Quand la femme se mit à parler de façon hésitante, Klaus aurait aimé la prendre dans ses bras, mais il ne le fit pas de peur de rompre le sentiment d’abandon qui l’avait envahi comme une vague chaude, une sensation qu’il savourait peut-être – sans se l’expliquer – et dont ce mouvement d’émoi spontané aurait été la manifestation. Ce ne fut qu’après un laps de temps qu’il comprit, du moins en partie, ce qu’elle essayait de lui dire. Entre autre la question, Tu veux bien me payer une bière ? Exalté, il commanda au patron  : 32 bières  ! Puis s’étonna aussitôt qu’une telle commande sorte, ainsi, spontanément de sa bouche, lui, qui avait l’habitude de boire à petites gorgées, si lentement que le fond de son verre finissait par avoir un goût fade. Le patron le fixa, interloqué et demanda, L’un après l’autre ? Non, tous à la fois, fusa la réponse. Le patron hésita, puis il posa

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des verres sur le comptoir, comme si les commandes insensées de ses clients lui étaient familières. Il commença par ceux qui étaient devant lui à côté de l’évier en inox. Se faisant, il murmura qu’il ne savait même pas s’il avait assez de verres, puis il se tourna vers l’armoire de l’Avent. Il ouvrit les portes coulissantes d’en bas et sortit, l’un après l’autre, toutes sortes de verres de toutes formes : des costauds pour bière brune, des hauts et fins pour la Kölsch, des tulipes à Pils, des chopes en grès, en céramique et même une botte en verre de taille moyenne. Les récipients que le patron posait côte à côte, si près qu’ils tintaient l’un contre l’autre, scintillaient dans la lumière. Leur propreté éclatante dégageait une sérénité élégante, réconfortante. À mesure que les verres grandissaient en nombre sur le comptoir, il semblait à Klaus que les lourdes masses des plaques de ses cuves, que les poutrelles d’acier si malcommodes à manier, que les cornières à visser qui se coinçaient lors de leur déplacement, que les éclisses forgées, si longues, qui lui glissaient douloureusement des mains et que les plaques gondolées, dont la rouille s’infiltrait dans les estafilades qu’elles taillaient dans sa peau, que toute la salle des tortures qui était la sienne s’effaçait maintenant et disparaissait en fumée. Lorsque Klaus- comme s’il s’éveillait- regarda la femme assise à côté de lui, il lui sembla que son regard s’était éclairci, et qu’il devenait maintenant jusqu’à un certain point espiègle et que ce regard – ce qu’il ne voulut de prime abord pas admettre – se faisait également philosophe. Elle leva le premier verre plein dans sa direction. Il dut attendre que la mousse du verre d’un quart de litre qu’il avait choisi soit descendue, pour trinquer en retour d’un mouvement un peu trop brusque du bras, accompagnant son geste d’un léger signe de tête, comme s’ils étaient maintenant complices, en un certain sens du moins. Il s’entendit dire : à Marita et Jochen ! et immédiatement, il en fut accablé. La femme immobilisa son geste, puis elle sourit et lui demanda d’une voie pleine d’empathie : tes enfants ? Klaus fit oui de la tête et s’étonna aussitôt d’avoir été capable d’un tel mensonge.

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Le lendemain, Klaus accepta le poste de commissionnaire qu’on lui proposait depuis longtemps dans l’administration de l’usine. Depuis ce jour, Klaus ne transporte plus que des dossiers dans les couloirs. Traduit par Silke Pillon et Jean-Paul Dekiss

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Jean-Luc Vigneux

Ohne Halt Diese Stadt hat nichts getan um dich zu behalten. Du kommst fast zufällig zurück. Seitdem entvölkert die Autobahn die Gegend. Schon 1972, als du deine Leinentasche in das kleinere der beiden Zimmer stelltest, in denen du mit deinen Eltern ankamst, hattest du nicht verstanden, was du hier solltest. Hier. Hier, das war nicht mehr Armentières, jetzt hieβ es Amencourt, aber die Leute hier sagen Amincourt, „so wie die Leute im Süden Agin sagen“, hatte man mir im Schulhof der Volksschule erklärt. Na, ja, dann eben Amencourt. Hier aufwachsen? Unmöglich. Alles ist klein. Als du das erste Mal mit dem Vater auf dem Fahrrad durch das Stadtzentrum fuhrst, eine sehr übertriebene nicht nachvollziehbare Bezeichnung, da hattest du schon alles gesehen, alles verstanden. „Nichts Tolles“ hatte der Vater gemeint, als er den Lenker gegen die Backsteinmauer dessen lehnte, was jetzt das Zuhause heiβen würde. Du hattest gemurmelt wie er. Nichts. Rein gar nichts. Amencourt, gerade noch so aufgestellt, dass es sich für eine Arbeiterstadt hält. Weil sie links wählt. Weil man den Stolz derer, die mit ihren Händen einen Teil der Fabrikgebäude aus Backstein gebaut haben – in den dreiβiger Jahren – noch in ihrem traurigen Blick sehen kann, der zur Sirene am Schornstein hinauf geht, die Arbeitsbeginn und Feierabend signalisierte. Ja, Feierabend, was soll man dazu sagen? Au weia…. Sehr lustig der Samstag in Amencourt und der Sonntag auch. Da kann man sich gleich begraben lassen. Reden wir nicht mehr drüber. Keine Arbeit mehr für den Vater im Textil. Normal, alle Fabriken machen zu. Überall. Alles geht weg nach Marokko oder Tunesien. Oder irgendwo anders hin, man sagt nicht wirklich wohin. Also heiβt es Armentières verlassen und sein „Schloss, 12. – 16. Jh.“, wie das Michelin-Schild am Eingang des Ortes verkündet. Normal, logisch. Man muss der Arbeit folgen. Oder we-

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nigstens dahin gehen, wo es noch Arbeit gibt, gute Arbeit, die nicht das Mittelmeer überqueren wird bevor der Vater in Rente geht. „Weil alles andere nachkommt“ hat er gesagt der Vater, als sie Kartons, Pakete und die Reihe von blauen Stühlen, die zu dem Resopaltisch passen, in Jules’ Kleintransporter verstauen. Jules, der Kumpel aus der Spinnerei, ist in Armentières geblieben. Jules hat sich 1974 erhängt. Obwohl er doch eine Arbeit bei der Versandfirma gefunden hatte. Der Vater hat auch nicht recht verstanden, warum sich Jules den Strick um den Hals getan hat. „Wir sitzen doch alle im gleichen Boot. Jules, was war mit dir los? Oder vielleicht gibt’s was, was wir nicht wissen.“ Bier? Pferdewetten? Ein Mädchen? Oder vielleicht sein Sohn Francis, der auf der Straβe rumhängt, Kippe im Mundwinkel, macht den Halbstarken und hat sich dann erwischen lassen, wie er ein Autoradio aus einem alten Renault stiehlt. Fing an zu heulen, der Francis, wie ein Weichling, als die Gendarmen ihm die Armbänder umschnallten. Also wollte der Vater wissen, was mit Jules passiert war. Aber Renée, seine Witwe, war nicht sehr gesprächig gewesen. Er war an einem Juniabend nach Amencourt zurückgekehrt, noch verschlossener als zwei Tage zuvor, als er vom Tod seines Kollegen erfahren hatte. Giscard hatte gerade seine „Démocratie française“ in den Salons der Republik vorgestellt. Der Vater war nicht wählen gegangen. Wenn man 68 drei Wochen lang gekämpft hat um die Welt zu verändern, dann kann man nicht wieder die gleichen Lackaffen in die Versammlung wählen. „Mein Wahlrecht, das behalt ich mir.“ Alles kam mir wieder in den Kopf, als ich durch die Straβen von Amencourt lief. Mein schon angeschlagener fahrbarer Untersatz hatte bei Kilometer 127 auf der A 16 den Geist aufgegeben. Der Abschleppwagen hatte meine Kiste aufgeladen und dann fand ich mich ohne es zu wollen in meinen Erinnerungen wieder. Der Sohn von Gerard, ein Typ mit dem ich in der Schule war, ist Boss der Werkstatt. Er hat einen Vertrag mit der Autobahngesellschaft, um Wracks wie meine Karre abzuschleppen. Gerard hatte Mechaniker gelernt auf der Fachhochschule. Er muss dann wohl

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Erfolg gehabt haben. Sein Sohn hat den Betrieb übernommen. So funktioniert die Erfolgsleiter. Jeder kann nicht hochsteigen. Aber einer hat es geschafft. So ist das Leben. So weit die Autos fahren. Die Autobahn, die vorbeiführt. Konzession für zehn Jahre. Ein Arbeitsvertrag mit so einem Unternehmen, das sind zeitlich begrenzte Aussichten; kürzer als ein Platz auf dem Friedhof. Also hab ich ihm meinen Clio da gelassen. Und da meine Versicherung keinen Leihwagen einschlieβt, kann ich nichts anderes tun als in Amencourt herumlaufen. Oder was davon übrig ist. Da hinten am Ende der Bahnhof, wo der Vater die Bahn nahm nach Abbeville, dann den Schnellzug nach Amiens, bevor er nicht weit von Armentières ankam. Dabei musste ich sofort wieder an den Selbstmord von Jules denken. Verdammt, schon vierzig Jahre. Du siehst die Zeit nicht vergehen. Ich finde mich mir selbst gegenüber. Ich rede mit mir selbst. Um den Raum auszufüllen. Um den Schritten auf diesem Bürgersteig etwas Halt zu verleihen. Die Bürgersteige, die sind an diesem Freitag im April noch abgenutzter als in meiner Erinnerung, die ich gelöscht glaubte. Geh weiter. Geh mal gucken. Geh mal nachsehen. Der Bahnhof ist tot. Der Platz ist verschönert worden mit einigen rustikalen Laternen. Mindestens dreiβig Jahre alt. Nicht weniger. Mit Haken für Blumentöpfe. Verrostet. Die letzten Geranien sehen aus als ob sie einen Atomregen aus Tschernobyl mitbekommen hätten, wären die Grenzen durchlässig gewesen. Aber das waren sie ja nicht wie jeder weiβ. Der Buslinienfahrplan unter einem Vordach ist von der Sonne verblichen. Er kann nicht ganz neu sein, wenn man bedenkt wie oft es hier im Jahr regnet. Autobusse, die Sterbeurkunde für die Eisenbahnlinien. Die Straβe hat die Oberhand gewonnen. Früh morgens und spät abends gibt es keine Busse mehr. Die bringen einen nur in die Stadt, wenn Markt ist. Die Schienen transportieren nun keine Gitane Mais mehr. Verdammtes Kaff. Kehrtwende zurück. Hinter einer immergrünen Hecke – na so was, das gibt’s hier noch – sehe ich den Fuβballplatz. Ist immer noch an derselben Stelle. Sieht aber nicht sehr gesund aus.

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Dabei ist Sport doch gut für die Gesundheit, wie der Werbespot sagt. Hier gab’s ja nichts anderes: den Fuβball. Für Jungen und Mädchen. Die Mädchen hinterm Tor, die Jungen davor. Mit ihren blau-gelben Trikots und der Reklame für Avenir 2000, das groβe moderne Kaufhaus mit allem Komfort, wo man seinen Fernseher, seinen Staubsauger und seine Geschenke zum Muttertag kaufen konnte… Avenir 2000 mit seinen Sonderangeboten zur Messewoche im Herbst. Philips hatte dem Fuβballclub fünfzehn Trikots gestiftet in dem Jahr, als der Club die groβe Überraschung bei der Picardie-Meisterschaft war, wo er im Viertelfinale gegen Amiens angetrat, im Halbfinale gegen Bohain, und im Finale gegen den U.S. Camon verloren hat. Wir hatten wirklich mit Inbrunst gespielt. Im Verlauf des Wettbewerbs hatten die Verantwortlichen des Clubs die neuen Trikots ausgehandelt. Der Club ohne Namen hieβ seitdem „Avenir 2000 Amencourt“. 1:1 unentschieden. In Amencourt braucht man nicht das Kino zu suchen oder das Theater, die Turnhalle oder was weiβ ich. Obwohl es mal einen Tennisplatz gegeben hat. Das war ein Anliegen der Jugendlichen gewesen, die aus meiner Generation, die Borg und Lendl bewunderten. Der Gemeinderat hatte schlieβlich zugestimmt. Der Gemeindediener hatte fast gerade Linien auf den Platz, Modell Roland Garros, gemalt. Die Arbeit war dem Maurer übertragen worden, der auch die Gräber aushebt, warte, sein Name fällt mir nicht mehr ein. Der hatte dann einen Gitterzaun drum herum gezogen. Einweihung war am 14. Juli mit Bürgermeister und Gemeinderat. Es lebe die Jugend. Möge sie viele Champions hervorbringen. Um einen Schläger und einen Ball zu bekommen musste man in die Stadt zu ‚La Hutte’ gehen, einem Sportgeschäft. Das kostete eine Stange Geld. Nach der zweiten Saison litt das Gitter unter dem ständigen Westwind und lieβ die Blätter durch. Das Haus der Jugend und Kultur befand sich am Gemeindesaal. Das heiβt, wir scharten uns zu acht oder zehnt unter dem überdachten Eingang zusammen, wenn es regnete. Sonst gingen wir woanders hin. Die Flügel aus Balsaholz von Modellflugzeugen polieren um sie dann fliegen zu lassen, das amüsierte nur den Jugendleiter, also lieβen wir ihn in Ruhe spielen.

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In der Autowerkstatt brauchen sie den ganzen Tag. Der Gehilfe muss nach Abbeville fahren um Ersatzteile zu besorgen. Das allein dauert den ganzen Vormittag. Langsam muss ich an einen Imbiss denken. Brauchst kein Restaurant zu suchen, mein Junge, hat nie eins gegeben. Oder doch, vor Kurzem hat ein Italiener aufgemacht, werd ich mich mit einer aufgetauten Pizza zwischen Pappmaché-Gondeln begnügen müssen. Da drüben war der Friseur. Ein Rothaariger im weiβen Kittel. Ich konnte ihn nicht leiden. Er sah aus wie ein Chemielehrer. Ich konnte Lehrer nicht leiden. Schule ist nicht mein Ding. All der Unterricht und die unsinnigen Hausaufgaben. Das ärgert mich heute noch. Mein Ding, das sind die Hände. Meine zehn Finger und die Kraft. Was mir Spaβ macht, wenn ich jemandem die Flosse gebe, das ist die Kraft beim Händedruck. Die dicke Haut, manchmal rau, die Fingergelenke, die erst langsam wieder in ihre Ausgangsstellung kommen, aber die richtig zupacken können, ohne Aggressivität, nur um zu zeigen: hiermit halte ich den Werkzeuggriff; hiermit wird die Arbeit gemacht. Ich bin nicht beeindruckt von schönen Reden und Leuten, die mit ihrem Wissen angeben. Wissen ist was Schönes, aber man braucht damit ja nicht den Arbeiter zu erschlagen. Man darf wohl träumen, aber zum Essen braucht man die Hand, und auch um deine Liebste zu streicheln, und die gleiche Hand kannst du zur Faust ballen oder du kannst einem eine kleben, wenn er dir zu nahe tritt. Ich kann das nicht ausstehen, wenn dir jemand die Hand gibt mit den Fingerspitzen wie ein kränklicher Spieβer. Kann ich nicht aushalten. Ich weiβ nicht wie die sich den Hintern abputzen mit so weichen Flossen. Alles Mögliche geht mir durch den Kopf wie ich da so an den verschlafenen, fast versunkenen Mauern von Amencourt entlanglaufe. Hab ich noch nie drüber nachgedacht, die schlappen Flossen und die kräftigen Hände der Arbeiter. Wie bin ich da nur hingekommen? Aber zurück zu meinem Problem. Wo krieg ich nur was zu essen heute Mittag? Kein einziges Geschäft ist mehr an seinem

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Platz. Konsum, Spar, Coop, Union…. Es gab jede Menge Läden und Einkaufsmärkte. Jetzt ist hier die Wüste. Es gab auch fahrende Läden, die durch alle Straβen fuhren für die, die nicht mehr aus dem Haus zum Einkaufen gingen. Ich wette, die alten Leutchen haben heute nicht mehr viel Abwechslung. Da drüben auf dem Platz stand sogar einmal die Woche der Wagen von der Sparkasse, einen ganzen Tag. Als wir zehn waren, stellten wir uns vor, in der Manier von Billy the Kid die Bank zu überfallen… bis wir eines Tages kapierten, dass hier nur Zahlen in ein Sparbuch eingetragen wurden und keine Goldbarren in einem Safe lagen. Ich wusste, dass die Glashütte geschlossen hatte, ich kann mich aber nicht erinnern wann, und alles andere war damit erledigt. Offensichtlich hatte es nicht viele Kaufleute gegeben, die durchhalten wollten. Wahrscheinlich gibt es auch keinen Arzt mehr. Er war damals schon nicht mehr ganz jung, der Doktor Linger. Umso besser für ihn, wenn er seine Patienten hat weitergeben können. Ein braver Mann, der es nicht vergaβ sich feste die Hände zu reiben, damit sie nicht zu kalt waren, wenn er deinen Bauch betastete. Ich mochte ihn gern. Wenn ich ihn aus dem Dunkeln ankommen sah, war ich schon fast geheilt. Mein Fieber war schnell vergangen. Der Doktor Linger, ich habe mehr als zwanzig Jahre nicht an ihn gedacht und jetzt spüre ich noch diesen Holzspachtel, mit dem er auf meine Zunge drückte, wenn ich Ah sagte, und diese kleine Taschenlampe mit der er in meine Ohren leuchtete. Das Ende war immer kalt. Ich hatte es gern, wenn er mich untersuchte. Es war beruhigend ihn in der Nähe des Hauses zu wissen. Ich habe das Gefühl, ich fasel daher. Wie weit weg das alles ist! Ich habe diesen Arbeitersiedlungen mitten auf dem Lande nie etwas Fröhliches abgewinnen können. Aber wenn ich jetzt dieses Bild sehe, liegt darüber fast ein Schleier von Nostalgie. Aber sieh genau hin! Es ist noch schlimmer, als ich mir vorgestellt hätte, wenn ich wirklich beschlossen hätte zurückzukommen. Eine Woche hier, da werd ich verrückt. Damals gab es nichts, aber es lebte wenigstens. Man beschimpfte sich in der Schlange an der Telefonzelle, wer denn als erster dran war, aber trotzdem hatte

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der Alltag ein Gesicht. Heute braucht man gar nicht zu suchen, es gibt nichts Öffentliches mehr auf der Straβe. Sie haben sicher darum gekämpft diese Handyantennen zu bekommen. Ich kann mich erinnern, damals ging eine Unterschriftenliste herum für das sechste Programm, das ist bestimmt zwanzig Jahre her, weil die Wellen nicht bis ins Tal kamen. Das haben sie für die Handyantennen bestimmt auch gemacht. Denn ohne Telefon in der Tasche, da bist du hier völlig aufgeschmissen. Hilfe! Ich will ein Mobilfunknetz um Freunde zu finden. Ich habe mich nach Amencourt verlaufen. Hilfe! Meine Güte, jetzt spinne ich schon. Aber ich kann doch nicht an die Wand pinkeln. Es muss doch irgendwo eine Kneipe geben. Auch Arbeitslose rauchen, manchmal mehr als auf der Arbeit. Und keine Gauloises… hellen Tabak. Man muss ja zeigen, dass man nichts mehr mit der Arbeiterklasse zu tun hat, dass man nicht so ist wie die Eltern, zumindest will man nicht so sein wie sie. Also, die Glimmstängel, die musst du doch irgendwo kaufen? … Ich werd´s schon finden. Da war die Post. Daraus haben sie Ferienwohnungen gemacht! Ferien auf dem Lande! Da muss man erstmal drauf kommen, seine Ferien in Amencourt zu verbringen. Aber gut, ist ein bisschen wie Dritte Welt. Du kannst ja nicht mehr Geld ausgeben als die Unterbringung kostet, kein Laden weit und breit. Sehr clever! Ob sie wohl eine Subvention bekommen haben für die Sanierung des Gebäudes? Geld stinkt nicht. Vor allem, wenn keine bessere Idee am Horizont auftaucht. Was kannst du mehr tun, wenn du im Gemeinderat bist? Eine Post ohne Briefträger, nur mit einem Schalterbeamten, der drei Mal die Woche kommt, nachmittags, das muss ja schief gehen. So sehe ich jedenfalls die Lage. Trotzdem, an die Sache mit den Ferienwohnungen hätte ich nicht gedacht. Mit etwas Glück haben sie ja einen Swimmingpool hinter dem Haus angelegt, im Garten des Postbeamten, damit man im Internet auch was zu sehen hat. Ist im Web sicher ganz eindrucksvoll. Muss ich mir direkt mal anschauen, www.amencourt.fr. Ich bin sicher, die haben eine Webseite. Mit den letzten

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Beschlüssen aus der Gemeinderatssitzung für das Update der Internetseite. Wenn sie überhaupt noch eine Gemeindesekretärin haben, die sich darum kümmert, ansonsten… Die Schule. Verflixt, sie sieht noch genau so aus! Mit der Containerklasse im Hof. Doch, es gibt eine Veränderung, die Hälfte der Glasscheiben ist kaputt. Schade, dass ich nicht dabei war. Wenn sie mir Bescheid gesagt hätten, wäre ich gekommen um mitzufeiern. Schule, das ist eine Strafe. Die Freude zu lernen… dass ich nicht lache! Eine Schinderei. Hätte ich wenigstens eine Lehrerin gehabt, bei der man aufwachte. Eine junge, hübsche, wie die Ansagerin im Fernsehen. Da hätte man darauf warten können, wie sich ihr Rock über die Knie hochschob oder irgendwas Anderes, das einen abhielt vom Einschlafen. Eine, die ihre Haare hinter die Brille streicht wie ein Star, sie nach hinten über die Schulter wirft während sie dir etwas über die Hauptstadt Ungarns erzählt oder was man im aquitanischen Becken anbaut. Ich bin sicher, ich hätte mich wenigstens einmal angestrengt um ihr Freude zu machen, meiner schönen Lehrerin. Zumindest hätte der Rhonegraben etwas mehr Sinn für mich gemacht. Aber wir hatten fünf Jahre lang Monsieur Lelièvre, grauer Kittel, schwarze Baskenmütze mit einem kleinen Pimmel aus Baumwolle obendrauf, an dem man Lust hatte zu ziehen. Er roch nach Kreide, Lelièvre. Ich habe nichts verstanden. Er hat’s sicher versucht, aber ich habe nichts verstanden. Ich hätte genau so gut zu Hause bleiben können, da hätt ich auch nicht weniger behalten. Behalten,… behalten. Ja, das ist das Wort. Vorhin habe ich gedacht, die Stadt hat nichts getan um mich zu behalten. Aber das stimmt nicht, die Schule hier hat mich dabehalten, zur Strafe. „Toranchez, du bleibst während der Pause in der Klasse!“ Nicht mal wegen einer Schlägerei oder eines Schimpfwortes. Nein, wegen einer Geraden oder eines Perfekt. Wenn du glaubst, dass ich durch hundert Mal Abschreiben oder durch auswendig Lernen meine erste Portion Wissen behalten habe… Ich entfloh auf die Felder ganze Montage, Dienstage, Donnerstage und Freitage. Ohne den Samstagmorgen zu vergessen (am Mittwoch ist in der Grundschule, damals Volksschule, in Frankreich kein Unterricht,

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Anm. d. Ü.). Ich schwebte über den Weiden, dem Wald, dem Sumpf, über den Dächern der Fabriken und dem Rauch, der aus der Glashütte kam. Aber an der Werkbank, jeden Mittwoch, da habe ich verstanden wozu meine Hände gut waren. Nicht mit einem Winkelmesser aus Holz oder einem Null-Fehler-Diktat am Montagmorgen. Ich würde vielleicht nicht in die Glashütte gehen, aber mein Weg war vorbestimmt. Wie der der Klassenkameraden. Wir wussten von vornherein, wo wir landen würden. Was interessierten uns da Ihre weiβen Bohnen, die auf Watte sprieβen sollten, Monsieur Lelièvre! Klar, wenn ich meine hübsche Lehrerin gehabt hätte, dann wäre ich vielleicht Angestellter geworden. Ihrer schönen Augen zu Liebe, oder auch mehr, wäre ich in der Lage gewesen Vercingetorix zu lernen und die Division mit zweistelligen Zahlen. Aber so habe ich keine Sekunde daran gedacht. Mein höchstes Ziel, das war die Fabrik. Mit vierzehn, da war all das Theater mit Unterricht und Aufgaben vorbei. Arbeiter. Da war man wer. Und wenn es keine Lohnerhöhung gibt, dann wird gestreikt, oder auch nur um dem Boss zu zeigen, wer hier der eigentliche Herr der Arbeit ist. Ich erinnere mich gut an den Abend, an dem ich zum letzten Mal durch dieses Tor lief, nein rannte. Lelièvre hatte die Glocke noch nicht zu Ende geläutet, da war ich schon weg. Ich hab nicht Wiedersehn gesagt, hab mich nicht umgeschaut. Das war an einem Montagabend. Am Morgen war ich vierzehn geworden. Endlich Schluss! Am andern Tag musste Lelièvre auf mich verzichten. So schön hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht ausgeschlafen. Der Vater war nicht da. Die Mutter hat nichts gesagt. Am Abend war die Rede von meiner Zukunft, zum ersten Mal. Es gab ein oder zwei freie Plätze in der Glashütte. Aber da wollte ich nicht unbedingt hin. Ich hab gesagt, ich würd schon selber was finden. Am Donnerstag war ich zum Umtopfen junger Pflanzen in der Gärtnerei von Wimercourt eingestellt. Die Fabrik konnte warten. Drei Kilometer mit dem Fahrrad, das Butterbrot in der Umhängetasche. Eine Schlägermütze aus Cord

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– die hab ich seitdem immer aufbehalten – und ein Klappmesser in der Hose. Die Freiheit. Ich seh noch meinen ersten Lohn. Sieben Francs zwölf die Stunde! Da gab’s natürlich die Lohnabzüge, wieder eine Strafe! Dann erklärte mir der Vater die Sache mit den Steuern, Rentenabzügen, Sozialversicherungen, Gesundheit, der ganze Quatsch von dem ich auch nie was verstanden habe. Aber es blieb doch noch ganz schön was übrig. Die Eltern legten mir die Hälfte weg, ich weiβ nicht mehr wie viel. Sie haben mir auch ein Konto an der Sparkasse eröffnet um was zurückzulegen. Damit ich nicht auf dem Trockenen sitze, wenn ihnen mal was passiert. Ich glaube da wär ich dann nicht mehr einverstanden gewesen mit Billy the Kid. Mir blieben wohl noch etwa 100 Francs pro Woche übrig. Ich konnte damit machen, was ich wollte. Was sagst du dazu, Lelièvre? Das war wenigstens eine Motivation. Du weiβt warum du dir einen abschwitzt in den Gewächshäusern oder dir den Rücken verrenkst in den Reihen mit Porree und Kohl – ich hab nämlich auch in Gemüse gemacht eine Zeit lang – wenn du eine Hand voll Kröten im Portemonnaie hast. Du sagst dir, dass die Mädchen dich bald anders ansehen werden. Aber auf die Dauer ist das kein Leben, immer nur Salate verpflanzen und die Astern für Allerheiligen fertig machen. Moment! Also nicht, dass das eine Schande wäre. Alle unsere Groβväter haben vom Boden gelebt, Hände in der Erde und Füβe im Schlamm, und die Realität des Lebens, die zwischen ihren Fingern wuchs. Mit kurz geschnittenen Fingernägeln wegen der Sauberkeit. Die Erde hat immer ihren Mann ernährt. Glaube ich jedenfalls. Zu der Zeit, wenn ich mich recht erinnere, gefiel es mir hier. Da hab ich mich gefühlt als wenn ich von hier wär. Wenn ich da das richtige Mädchen kennen gelernt hätte, ich hätt mich sofort verliebt. Ich hätte mein Leben auf Torf gebaut. Der Vater hatte noch etwa fünfzehn Jahre in der Glashütte zu machen. Ich war praktisch unabhängig. Die Schwester würde ihren Weg auch ohne mich machen. Doch, doch, ich konnte mir gut vorstellen, mich in einem eigenen Häuschen einzurichten. Ernsthaft. Ich bin kein

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Typ, der Vorarbeiter sein will. Ich brauch was Konkretes. Und vor Allem, einer muss mir sagen was zu machen ist. Ich werd niemals Ingenieur sein, das hab ich immer gewusst. Wenn man so einen Kopp hat wie ich, dann klettert man nicht die Leiter rauf. Ich mochte die Blumen gerne. Wenn ich einen Führerschein gehabt hätte, hätte ich bestimmt ausgeliefert. Ich wär mit dem Kleintransporter bis nach Berck gefahren für die Gladiolen und bis nach Holland für die Tulpen. Aber ich war noch nicht alt genug. Mensch, ich hab meinen Lastwagenführerschein erst beim Militärdienst gemacht. Verdammte Armee! Ich sag lieber nichts. Die Idioten wie mich, die behandelten sie wie ein Stück Fleisch. Ich hab mich nur bemüht die Klappe zu halten. Und währenddessen zählte ich die Monate, die Tage, die Stunden. Sie haben mich den Führerschein machen lassen. Wenigstens etwas. Das würde mir auch später nützen. Aber da war ich schon nicht mehr in Amencourt. Das war danach. „Wie hast du mich wiedererkannt? Wir können uns doch duzen wie früher, o.k. … – Ja, natürlich. Na ja, wir sind älter geworden, aber du hast dich nicht so sehr verändert, deine Art dich zu bewegen, dein Gang. Und wie du immer ein bisschen abwesend scheinst, immer woanders… Als ich dich von hinten sah, hab ich mir gesagt: den da, den kennst du. Er ist nicht von hier, aber ich hab ihn schon gesehen. Als du stehen geblieben bist um das Stück Papier unter deinem Schuh wegzumachen, da ist mir sofort dein Name wieder eingefallen, Toranchez. – Ja richtig. Ich bin’s. – Machst du eine Wallfahrt in die Vergangenheit? – Nein, ich wollte nach Calais, aber der Wagen hat nicht mitgemacht. – Ich hab gedacht, der Motor wär hin, aber der Mechaniker meinte, er könnte ihn bis heute Abend reparieren. Man könnte glauben, er hat auf mich gewartet. – Ach weiβt du, hier ist das heute… – Ja, ich hab schon gesehen, totale Flaute.

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– Kann man sagen, und das wird auch nicht besser werden.“ Ich weiβ nicht wie, aber schon als ich in Amencourt lebte, habe ich instinktiv gefühlt, dass alles hier krepieren würde. Denis stimmte mir zu. Wir waren nicht wirklich Freunde gewesen in der Schule. Er machte beim Fuβball mit und überhaupt bei allem hier. Er und seine Kumpels, die betrachteten mich als Fremden. Ich fühlte mich anders als die. Na, auch egal. Er hat mich wiedererkannt. Er hat mich eingeordnet, wie er sagt. Ich hatte heute bestimmt nicht damit gerechnet, mit einem ehemaligen Klassenkameraden zu reden. Na, super! Tage gibt’s…. „Und was hast du so gemacht? Irgendwann hat man dich nicht wiedergesehn.“ Also hab ich ihm kurz erzählt von den Gewächshäusern, den Blumen, dem Gemüse. Ich hab ihm auch erklärt, dass ich mir vom Lohn ein Moped gekauft hatte, ein richtiges, gebraucht. Ein Blaues, war nicht schön aber auch nicht teuer, mit so einem verlängerten Sitz für zwei, vielleicht trifft man ja auf eine Anhalterin. Mit zwei Rückspiegeln, konnte bis 80 fahren und auf dem Tankdeckel stand Spécial BP Zoom. „Mit meiner Mühle bin ich dann zur Weinlese gefahren. Ich hab den Gartenbau sein lassen. Die Arbeit gefiel mir zwar, aber ich wollte mehr rumkommen. Dafür gibt’s nichts Besseres als die Weinlese. Ich war total jungfräulich als ich losfuhr, noch nie besoffen, noch nie einen Joint. Zwei Monate später war ich ein Mann. Das hätt ich als Fünfzehnjähriger in Amencourt bestimmt nicht geschafft.“ Da staunte er nicht schlecht, der Denis. Er meinte wohl, ich wär ein bisschen zurückhaltend oder, was weiβ ich, vielleicht schüchtern oder etwas verträumt. Er selbst, nach den Jahren bei Lelièvre, war zum C.E.T. gegangen (Technisches Ausbildungszentrum, Anm. d. Übers.). Das war vielleicht eine Erfindung! Im C.E.T. hattest du die Wahl zwischen…. Mechaniker oder Anstreicher! Die Jungs gingen alle zur Abteilung Mechanik, er hatte Anstreicher genommen. Aber was kann man da wollen, sie waren sechzig….die zwei oder drei Jahre später aus der Ausbildung kamen mit dem Können, einen Pinsel in einen Eimer Farbe

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zu tauchen. Damit kann man im Leben viel erreichen! Er ist zur Glashütte gegangen. Um die Zäune zu streichen! „Sag mal, gibt’s denn in diesem Kaff noch einen Laden oder einen Bäcker?“ „Hast noch nicht gegessen? „ „Nee, aber ich find schon was. Es gab doch mal einen Konsum…. Da wo ihr euch immer was holtet bei der Mutter Boulnois.“ „Ja, genau. Sie hat ihr Geschäft erst vor zwei Jahren aufgegeben. War schon fast siebzig. Aber niemand wollte ihre Wirtschaft übernehmen. Der Kicker stand immer noch an derselben Stelle, wenn’s dich interessiert. Aber im Winter standen die Geranien drauf. Du hättest alles wiedererkannt. Auβer vielleicht die Tapeten, die hat sie irgendwann mal erneuert. Und die Vitrine mit den Fuβballtrophäen, die sie für den Club aufbewahrte. Neben unserem blau-gelben Trikot….erinnerst du dich an das groβe Finale gegen Roye 72? Die Mutter Boulnois war die Hüterin unseres Heiligtums, wie wir sagten. Aber jetzt hat sie den Schlüssel unter die Matte getan. Hier gibt es keine Kneipe mehr, keinen Zeitungsladen, weder Brot noch Tabak noch sonst was. Wenn du nur für’s Abendessen eine Dose Erbsensuppe willst, dann musst du sie dir holen… Für dich jetzt im Moment, da seh ich nur eine Lösung. Vor allem wenn du per Pedes bist.“ Denis hat mich zu sich nach Hause eingeladen, direkt hinterm Rathaus. So ein Zufall, dass ich ihn getroffen habe, und jetzt sitzen wir gemeinsam am Tisch, zu zweit. Seine Frau Helene arbeitet in der Stadt. Sie kommt mittags nicht nach Hause und das Kind isst in der Schulkantine. Er, er hängt so rum. „Ich bin schon ein paar Mal wiedergekommen, ganz unauffällig. Um meinen Alten zu sehen und Catherine, meine jüngere Schwester. Es hieβ, ihr Bruder fehlt ihr. Später sind sie dann umgezogen, als der Vater anfing zu husten. Er sollte in die Berge gehen wegen seines Asthmas. Sie waren dann in der Gegend von La Bourboule. War auch gar kein Asthma, war Lungenkrebs. Ich erspar dir die Einzelheiten. Und ich, ich war immer unterwegs. Ich muss immer in Bewegung sein. Und du?

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„Ich bin immer hier geblieben. Abgesehen vom Wehrdienst in Deutschland, bin ich immer hier geblieben. War nicht schlecht, ich hatte alle meine Freunde, meine Kollegen vom Fuβball, das Training, und die Arbeit natürlich. Warum hätt ich weggehen sollen?“ „Und jetzt? Wirst du hier bleiben?“ „Ich hab ja nichts anderes. Ob ich jetzt hier Arbeitslosengeld kriege oder im Süden. Hier kenn ich mich aus. Woanders…. Und dann hab ich immer noch den Fuβball für die Kids. Ich mach den Trainer. Ich wollt auch mal Gemeinderat werden, aber der neue Bürgermeister hat mich von seiner Liste gestrichen. Also bleibt mir nur das runde Leder. Ich hab alle Trophäen gekriegt vom Avenir, als sie keiner wollte…. Ist ein richtiges Museum in meiner Garage. Kein Platz mehr an den Wänden. Manchmal geh ich gucken und träum ein bisschen. Solange man noch den Wagen rein fahren kann am Abend. Wenn du willst, zeig ich’s dir.“ Das ist doch kein Leben, sag ich mir. Aber ich sag’s ihm nicht, das würde ihm sicher weh tun. Das hat er nicht verdient. Er kann ja nichts dafür. Ihr Weg? Der war ja ganz vorgezeichnet für die Jungen von hier. Schule, Kaserne und wieder zurück, mit dem Vater arbeiten. Aber dann ist die ganze Mechanik ins Schleudern gekommen. Das ganze Öl ist ausgelaufen. Die, die nicht rechtzeitig auf und davon sind, hingen in Amencourt fest. Wie ich heute morgen auf der Autobahn. Aber denen hier hat man eine ganze Menge vorgeschwatzt. Gewerbegebiete und warum nicht ein Industriegebiet. Anbindung an die Infrastruktur, die Autobahn, wirtschaftliche Entwicklung, und dann die Investitionen, italienische, deutsche, japanische. Die haben alles geschluckt. Dafür haben sie jetzt eine Diskothek, die so vergammelt ist wie ein Schuppen für Viehfutter. Denn das erste, was sie auf dem neuen W.E.G., dem Wirtschaftserschlieβungsgebiet, gebaut haben, hat mir Denis erzählt, das war die Diskothek. Wahrscheinlich damit die Jugend da bleibt und das Gefühl hat, es tut sich was. Jetzt, etwa fünfzehn Jahre später, sitzen sie in der Knüste. Er hat keine Witze gemacht, Denis. Ich habe das Schild gesehen, als ich bei Einbruch der Dunkelheit aus Amencourt raus

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fuhr: „Zukünftiges Gewerbe- und Industriegebiet“. Es war nicht leicht zu lesen, weil die Schrift ganz verblasst war. Das Schild hat wohl schon fünfzehn Winter überlebt, ohne dass es jemand wieder aufpoliert hätte. Das war noch Bluff von vor der Krise. Und jetzt erst… „Was ich sonst noch gemacht habe. Ach, alles Mögliche. Vor allem Saisonarbeit. Ziemlich viel Zuckerrüben im Herbst. In der Gegend von Ham und Roye. Harte Maloche, die Hitze, die Schichten, der Lärm. Aber gut bezahlt. Vor allem dauerte es früher noch drei Monate. Und in den Sommermonaten ab an die Atlantikküste. Ich kenn jeden Strand von Biarritz bis Noirmoutier. „Waffeln! Krapfen! Donuts!“ das war ich. Du stellst mich wo du willst mit verbundenen Augen barfuβ an den Strand, ich sag dir, ob wir in Royan sind, in L’Aiguillon oder am Cap Ferret, je nachdem wie der Sand durch die Zehen rinnt.“ „Du bist ja viel rumgekommen.“ „Ja, kann man sagen. Es war nicht Amencourt, da hast du recht. Aber gut, man musste sich überall durchschlagen, um einen Job zu bekommen. Ich war ja nicht alleine. Da sind die ganzen Studenten von sämtlichen Fakultäten, die dir von Juni bis September Konkurrenz machen um ihr teures Studium zu bezahlen… Ich hab gearbeitet um zu futtern.“ Es war drei Uhr nachmittags vorbei. Wir hörten nicht auf zu reden. Da wir nicht wirklich gemeinsame Erinnerungen hatten, erzählte Denis mir wie der Ort sich innerhalb von zehn Jahren geleert hatte. Genau wie sein Leben. Als sie es nicht mehr ausgehalten hatte, war Brigitte, seine erste Frau, auf und davon mit einem Typen im Kabriolett, nur mit ihrer Handtasche und einem Koffer. Das ist ein Programm! Er war so erstaunt gewesen, dass er nicht mal geheult hat. Er hat sich eine Woche im Haus verbarrikadiert hinter geschlossenen Fensterläden. Der Fuβball hat ihn dann aus seinem Loch befreit, als seine Mitspieler ihn für ein Heimspiel am Sonntagmorgen um neun holen kamen. „Jeden Monat hat es irgendein Drama gegeben. Zum Beispiel die Jugend, die fingen an sich in der Gruppe zu besaufen. Und dann setzten sie sich ins Auto, total blau. Vier davon haben einen

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Unfall gebaut. Das war Ende März. Deshalb haben wir jetzt eine Straβe des 22. März. Vier auf einen Schlag. Hier war ein Jahr lang nationaler Gedenktag. Man wagte nicht mal mehr einen Pack Bier zu kaufen. Als dann die Glashütte zumachte, das war der Todesstoβ. In zehn Monaten ging alles den Bach runter. Wir sahen zu wie alles geschlossen wurde. Zur gleichen Zeit fingen die Bauern auch an zu verschwinden. Bernardini, ein groβes Tier aus Trancheville, hat nach und nach alles Land aufgekauft. Darauf fingen die Kaufleute an sich aus dem Staub zu machen, der Bäckerwagen kam immer seltener vorbei, dann machte die Schule zu, die Post und ich weiβ nicht was noch. Das ging natürlich alles mit der Zeit, ich fass das jetzt nur zusammen. Aber wir haben uns so betrogen gefühlt von all den Versprechungen, dass der damalige Bürgermeis­ ter sich eine Kugel in den Kopf geschossen hat. Sie haben dann gesagt, es wär ein Jagdunfall gewesen. Ich weiβ nicht, ob du ihn noch gekannt hast unsern Bürgermeister damals, Leblond? Nein? … Ich hab nie daran geglaubt was in dem Käseblatt stand. Ein Unfall! Leblond, alleine über die Felder laufen mit dem Gewehr, an einem Dienstag! Das war doch kein Wilddieb. Der wusste, was er tat. Man erzählt uns ja nie alles.“ „Und du bleibst hier, in diesem Loch?“ „Hast du ’ne bessere Idee? Und alles ist ja nicht so schwarz….“ „Mensch, du hast doch einen Jungen. Soll der denn hier in den Ruinen groβ werden?“ „Nee, wart mal, es gibt ja auch was Neues, ich hab dir noch nicht alles gesagt. Nach dem Tod von Leblond, da haben wir uns zusammengefunden im Rathaus, eine prima Clique. Neue Anwohner. Ach ja, das hab ich dir noch gar nicht erzählt. Als die Sache mit dem Gewerbegebiet vermasselt war, da hatte die Präfektur eine neue Idee. Die haben uns gesagt, wir sollten eine Wohnsiedlung bauen. Es gab einen neuen Bebauungsplan vom Katasteramt. Auf einmal war der Acker Bauland. Es gibt noch Wunder! Und ein anderes Wunder war, dass der Bernardini uns was von seinem Land zur Verfügung gestellt hat. Und los ging’s! Die Häuser schossen wie Pilze aus dem Boden. Innerhalb von

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zwei Jahren entstand der „Blumenhügel“ mit lauter neuen Einwohnern. Du glaubst vielleicht, ich spinne aber es ist die reine Wahrheit. Kannst du sehen, wenn du aus Amencourt raus fährst Richtung Wimercourt… ich dachte, dich juckt’s vielleicht einen Blick auf deine Gewächshäuser zu werfen. Da genau ist die Siedlung, mit Blick auf ’s Tal. Lauter schnieke Villen. Jede Menge Ärzte, dass ich nicht lache!, wir haben die höchste Konzentration von Ärzten in der ganzen Gegend. Wir haben alles: Allgemeinmedizin, Tierarzt, sogar einen Chirurgen und eine Frauenärztin. Du kannst ruhig an einem Sonntag krank werden…. nein, jetzt mach ich Witze, nicht einer von denen arbeitet hier. Nee, aber die vom „Blumenhügel“, das ist alles feine Gesellschaft, Hautevolee, wie man so sagt. Alle mit freiem Blick über das Tal, die Sumpflandschaft, das Wassersportzentrum für die Damen und Herren, und auf den Autobahnzubringer. Etwas tiefer daneben liegt die Kläranlage, die wir alle mitfinanziert haben aber wir hier im alten Dorf, wir haben keinen Anschluss an die Kanalisation auf dem Hochplateau. Du brauchst nicht nach deinen Gewächshäusern zu suchen. Die waren da, wo du jetzt den See siehst mit den Segelbooten. Da haben sie Steine und Lehm ausgebaggert für die Autobahn, auf vierzehn Kilometer war da nichts mehr. Also mussten sie für eine Aufwertung des Geländes sorgen, kannst du dir ja vorstellen, mit Radweg, so ’ner blöden Reitbahn und Naturwanderweg. Haben wir denn, als wir Jungs waren, so gelbe, grüne und blaue Pfeile gebraucht um in der Natur rumzulaufen? Die kennen ja nicht mal den Unterschied zwischen ’ner Kröte und ’nem Frosch. Willsten Kaffee?“ Es fiel mir nicht schwer zu verstehen, warum Denis keinen Platz im neuen Gemeinderat bekommen hatte. Er hatte die Farbe nicht gewechselt, aber Amencourt war irgendwie blass geworden. Ich wär schon längst auf und davon aus diesem Kaff. Aber er, er ist hier geboren, das ist seine Welt. Er kennt hier jeden Wind und jeden Geruch. Für ihn ist hier Anfang und Ende, neben einem Kirchturm, der seit zwanzig Jahren seine Schieferplatten verliert.

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Es war spät geworden. Heute Morgen hätte ich mir nie vorgestellt, dass ich eine Verabredung hatte mit Amencourt. „Wenn du willst, können wir deinen Wagen holen, er ist jetzt bestimmt fertig…. Bei Jacot ist er bestimmt fertig. Ich nenn ihn Jacot, den Sohn von Gerard. Ist ein guter Junge, ist im Dorf aufgewachsen wie sein Vater, wie ich, und dazu arbeitet er auch noch gut. Komm, wir gehen, und wenn wir deinen Schlitten haben, dann kommen wir wieder zurück. Dann zeig ich dir mein Museum in der Garage und Helene wird auch bald nach Hause kommen. Du bleibst natürlich zum Abendessen da, wenn du willst, kannst auch hier schlafen… Ganz wie du willst. Das war super sich wiederzusehen! Aber ich will dich nicht aufhalten.“ Ich will dich zwar nicht enttäuschen, aber…. Nein, danke, Denis. Diese Stadt hat nichts getan um mich aufzuhalten.

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Jean-Luc Vingeux

Sans retenue Cette ville n’a rien fait pour te retenir. Tu reviens ici presque par hasard. L’autoroute draine le pays, désormais. En 72, quand tu as posé ton sac en toile dans la plus petite des deux chambres que tu découvrais avec tes parents, tu n’avais déjà pas compris ce que tu venais faire ici. Ici. Ici ce n’était plus Armentières, ça s’appelait désormais Amencourt. Mais les gens d’ici disent Amincourt. « Comme on dit Agin dans le midi » t’avait-on expliqué dans la cour de la communale. Va pour Amencourt. Grandir ici  ? Impossible. Tout est petit. En faisant le tour du centre ville, appellation prétentieuse mal contrôlée, une première fois avec le père, tous les deux à vélo, tu avais déjà tout vu, tout compris. « Rien de reluisant ! » avait lâché le père en posant son guidon contre le mur de briques de ce qui allait s’appeler la maison. Tu avais marmonné comme lui. Rien. Rien du tout. Amencourt, un carrefour dans ce qui croit encore être une ville ouvrière. Parce qu’elle vote rouge. Parce que la fierté de ceux qui ont bâti de leurs mains une partie des usines de briques rouges serrées l’une à l’autre — c’était dans les années trente — se voit encore dans leur regard triste qui monte vers la cheminée qui sonnait les heures d’embauche et de débauche. Oui, la débauche, parlons-en ! Aïe aïe… C’est gai, le samedi à Amencourt. Et le dimanche aussi. Plutôt crever. Allez, n’en parlons plus. Plus de boulot pour le père dans le textile. Normal, tout ferme. Partout. Tout se barre au Maroc ou en Tunisie. Ou autre part, on ne dit pas vraiment où. Alors, quitter Armentières et «  son château XIIe – XVIe siècles » comme l’annonce le panneau Michelin à l’entrée de la ville, pour descendre à Amencourt, c’est normal. C’est logique. Faut suivre le boulot. Du moins, aller là où il y a toujours du boulot, du bon qui ne va pas franchir la Méditerranée avant que

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le père soit à la retraite. « Parce que tout le reste suivra » qu’il a dit le père, quand ils ont mis les cartons, les paquets, et la collection de chaises bleues qui vont avec la table en formica dans l’Estafette à Jules, le copain de la filature, qui est resté, lui, à Armentières. Jules, il s’est pendu en 1974. Pourtant il avait retrouvé une place à La Blanche Porte. Le père a pas bien compris pourquoi Jules s’était passé la corde au cou. « On est tous dans le même wagon. Jules, qu’est-ce qui t’a pris ? Ou alors, y a eu des trucs qu’on sait pas. » La bière ? le tiercé ? une fille ? Ou bien l’idée de voir son fils Francis qui traîne la rue la clope au bec, comme un dur, et puis qui s’est fait pincer en train de piquer un autoradio dans une vieille R16. Il s’est mis à chialer, le Francis, comme une lopette, quand les bleus lui ont serré les bracelets. Alors le père avait cherché à savoir pour Jules, mais Renée sa veuve, n’avait pas été bavarde. Il était rentré à Amencourt, un soir de juin, encore plus fermé que l’avant-veille au soir quand il avait appris la mort de son camarade. Giscard venait de poser sa Démocratie française dans les salons de la République. Le père n’était pas allé voter. On peut pas avoir refait le monde en trois semaines en 68 pour se retrouver avec les mêmes bonnets à la chambre. « Merde, mon pouvoir je me le garde ! » Tout me remontait à la tête en marchant dans les rues d’Amencourt. Ma bagnole, déjà pourrie, avait lâché sa dernière bielle au Km 127 de l’A16. La dépanneuse avait tiré ma caisse sur son plateau. De là, je m’étais retrouvé dans mes souvenirs, sans les avoir cherchés. C’est le fils de Gérard, un gars que j’ai connu à l’école, qui est patron du garage. Il a décroché le contrat avec la société des autoroutes pour débarrasser des épaves comme la mienne. Gérard il avait fait mécano au C.E.T.. Il a dû prospérer ensuite. Maintenant son fils a pris la relève. Voilà l’ascenseur. Tout le monde ne peut pas monter. Mais y en a un qui s’est envolé. Ainsi va la vie ! Tant qu’il y aura des bagnoles. L’autoroute qui passe. Concession pour dix ans. Un contrat de travail avec ces boîtes-là, c’est de l’horizon à durée déterminée  ; encore plus court qu’une place dans le cimetière.

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Alors je lui ai laissé ma Clio. Comme j’ai pas droit au « véhicule de courtoisie » avec mon assurance au tiers, je me retrouve à déambuler dans Amencourt. Ou ce qu’il en reste. Là-bas au fond, la gare, où le père avait pris l’autorail pour Abbeville, puis l’express pour Amiens, avant d’arriver pas loin d’Armentières. Rien que de la revoir ça m’a ramené au suicide de Jules. Merde, déjà quarante ans. Tu vois pas le temps ? Je me retrouve en face de moi-même. En train de me parler. Pour occuper l’espace. Pour donner une consistance à mes pas sur ces trottoirs plus fatigués encore ce vendredi d’avril qu’ils ne l’étaient dans un souvenir que j’aurais cru effacé. Avance. Va voir. Va revoir. La gare est morte. La place a été embellie de lampadaires façon rustique. Du trente ans d’âge. Pas moins. Des crochets pour bacs à fleurs. Usés. Rouillés. Les derniers géraniums auraient bien reçu quelques atomes venus d’Ukraine si les frontières avaient été perméables. Mais elles ne l’étaient pas, tout le monde sait ça. Sous un auvent, l’affichage des horaires d’une ligne de cars a passé au soleil. Ils ne sont pas jeunes ! Quand on sait ce qu’il tombe de pluie par ici à l’année, ces tableaux-là ne sont pas des plus récents. Autocars, signature de la fin d’exploitation des chemins de fer. La route a pris le dessus. Les lignes du petit matin et de fin de journée sont aux abonnés absents. Ces cars-là vous emmènent à la ville, les jours de marché. Les rails ne transportent assurément plus de Gitanes maïs. Fichu trou. Demi-tour. Au-delà d’une haie vive — tiens, il en reste encore ici ? — je revois le terrain de foot. Pas bougé de place. Il ne respire pas la santé. Pourtant le sport, c’est la santé, qu’elle chantait la réclame. Y avait que ça : le foot. Pour les gars comme pour les filles. Les filles derrière les buts, les gars devant. Avec leurs maillots jaune et bleu, et leur réclame pour Avenir 2000, le grand magasin moderne tout confort qui vendait ses postes de télé et ses aspirateurs, ses cadeaux de fête des mères… Avenir 2000 avec ses promos de la semaine commerciale à l’automne. Pour le foot, Philips avait payé une quinzaine de tenues, l’année que le club avait joué au petit poucet en coupe de Picardie, en rencontrant Amiens en

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quarts, Bohain en demie, et perdu contre l’U.S. Camon en finale. On y avait mis de l’ardeur, pourtant. En cours de compétition, les dirigeants avaient négocié les maillots neufs. Le club sans nom s’appelait depuis l’ « Avenir 2000 Amencourt ». Un point partout. À Amencourt, faut pas chercher le cinéma, le théâtre, la salle de gym ou je ne sais quoi. Il y a pourtant eu un court de tennis. C’était à la demande des jeunes, ceux de ma génération qui regardaient Borg et Lendl. La mairie avait fini par dire oui. Le garde avait tracé des lignes presque perpendiculaires sur le sol modèle Roland Garros. Le boulot avait été confié au maçon, celui qui creusait les caveaux, attend son nom ne me revient pas, enfin il avait dressé les grillages autour. Inauguration au Quatorze juillet par le maire et le conseil. Bravo pour la jeunesse. Qu’elle nous donne des champions  ! Pour avoir sa raquette et des balles, fallait aller chercher à La Hutte, en ville. Ça coûtait bonbon. Après la deuxième saison, le grillage souffrait sous les lifts du vent d’ouest pour filtrer les feuilles mortes. La maison des jeunes et de la culture se réunissait à la salle des fêtes. En fait, on s’entassait à huit ou dix sous le porche d’entrée quand il pleuvait. Le reste du temps on allait voir ailleurs. Poncer des ailes en balsa pour faire tourner des modèles d’avions à moteur, ça n’amusait que l’animateur, alors on le laissait jouer tranquille. Il en a pour sa journée le garagiste. Des pièces à monter chercher sur Abbeville, rien que l’aller-retour son commis en a pour la matinée. Faudrait que je pense à mon casse-croûte. Cherche pas de restau, garçon, y en a jamais eu. Ou alors si ils en ont ouvert un depuis, je vais me retrouver avec une pizza décongelée dans un décor de gondoles en carton bouilli. Là y avait le coiffeur. Un rouquin en blouse blanche. Je l’aimais pas. On aurait dit un prof de sciences. J’aimais pas les profs. C’est pas mon truc l’école, les collèges et leurs devoirs à la manque. Encore aujourd’hui ça me tient. Mon truc, c’est mes mains. Mes dix doigts et une bonne poigne. Ce qui me fait chaud, quand je serre une paluche, c’est la poigne. La peau épaisse, parfois rugueuse, des phalanges qui ont parfois du mal à se redresser complète-

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ment, mais qui vous en serrent une bonne, franche, sans autre agression que de vous dire : c’est avec elle que je tiens le manche ; c’est par elle que le travail se fait. Je suis pas épaté par les discours et les étalages de savoir. C’est beau le savoir, mais c’est pas une raison pour t’écraser l’ouvrier avec. On a le droit de rêver, mais c’est encore avec ta main que tu manges, avec elle que tu caresses ta douce, et puis c’est la même main qui montre le poing et peut te coller une torgnole si tu la ramènes. Je peux pas, avec ceux qui te la serrent du bout des doigts, avec une force de bourgeois lymphatique. Je peux pas. Je vois pas comment ils se torchent le cul avec un battoir en chiffon ? Tout me passe dans la tête, là, rien qu’à longer les murs endormis, quasi engloutis d’Amencourt ! Attends, j’ai jamais réfléchi à ces trucs-là. Les paluches molles et les poignes des travailleurs manuels, j’y ai jamais pensé avant aujourd’hui. Comment j’en suis là ? Revenons à nous. Comment je fais pour manger moi, à midi ? Y a plus un commerce qui soit toujours en place. La Coop, l’Économie, Spar, l’Union… il y en avait des boutiques et des magasins. Là, c’est le désert. Sans compter les camionnettes qui passaient livrer dans toutes les rues pour ceux qui ne sortaient plus à commissions. Je parierais bien qu’ils n’en voient plus lourd, les pauvres vieux. Le secteur ne respire pas la santé. Ah oui, là-bas il y avait même l’Estafette de la Caisse d’Épargne qui stationnait sur la place une journée entière ! On rêvait presque en imaginant une attaque de la banque façon Billy le kid, quand on avait une dizaine d’années… jusqu’au jour où on a compris que de porter ses intérêts sur le livret ce n’était que des chiffres écrits sur un carnet, et que les lingots n’étaient pas planqués dans un coffre-fort. La verrerie a fermé, je l’ai appris, mais je sais plus quand, et c’était plié, tout a dû suivre. Les commerçants qui se sont accrochés n’ont pas été nombreux apparemment. Pour un peu il n’y a plus de médecin non plus. Il n’était pas jeune non plus, le docteur Linger. Tant mieux pour lui si il a recasé sa clientèle. Un brave homme qui n’oubliait pas de bien se frotter activement les mains avant de te les coller sur le ventre pour pas qu’on ait de frissons.

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Je l’aimais bien. À le voir arriver dans le noir, j’étais déjà guéri d’avance. Ma dernière fièvre allait partir. Le docteur Linger, voilà plus de vingt ans que j’ai pas pensé à lui, et je sens encore la spatule en bois qu’il me collait dans la bouche pour faire ah, ou son espèce de pile qu’il enfilait dans mes oreilles pour regarder. L’embout conique en fer était toujours froid. J’aimais bien être examiné par cet homme-là. C’était rassurant de le savoir tout près de la maison. J’ai l’impression que je radote. Que tout me semble loin ! Je n’ai jamais rien trouvé de gai à ces cités, perdues dans la campagne. Pourtant à voir le tableau d’aujourd’hui, y aurait presque un voile de nostalgie qui se poserait sur mes yeux. Mais regarde ! C’est encore pire que j’aurais pu prévoir si j’avais envisagé mon retour. Une semaine ici, je pars en vrille moi. Y avait rien, mais tout vivait quand même. Ça s’engueulait pour avoir son tour à la cabine téléphonique, mais au moins le quotidien ressemblait à quelque chose. Pas la peine de chercher, y a plus rien de public dans les rues. Ils ont dû se battre pour avoir ces antennes relais pour les portables. Je me souviens, ils avaient fait signer une pétition pour avoir la sixième chaîne, il y a au moins vingt ans, parce que les ondes ne passaient pas dans la vallée. Alors ils ont dû récidiver pour les portables. Parce que ici, sans téléphone dans ta poche, tu ne survis pas longtemps. Au secours ! Je veux un réseau pour avoir des amis. Je suis perdu dans Amencourt. À l’aide ! Bon, je délire là. Mais je vais quand même pas pisser contre un mur  ? Il doit bien rester un bistrot  ? Des chômeurs ça fume aussi. Plus qu’au boulot, parfois. Et pas des Gauloises… mais des blondes. Tu parles, faut bien montrer qu’on est sorti de sa classe, qu’on ressemble pas à ses parents, du moins qu’on veut pas leur ressembler. Alors tes clopes, faut bien les acheter quelque part ?… Je vais trouver. Là il y avait la Poste. Ils ont fait un gîte rural dedans  ! Alors pour le coup, plus rural, tu peux pas faire. Le quidam il doit en avoir pour ses sous. Passer des vacances à Amencourt, fallait y penser. Remarque c’est un peu le tiers monde. T’es sûr de pas dépenser plus que la pension, y a pas un magasin en vue. Trop fort !

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Ils auront touché une subvention pour réhabiliter le bâtiment  ? Des sous faut jamais refuser. Surtout si t’as pas de meilleure idée en vue. Comment tu veux faire autrement si tu es au conseil ? La Poste sans facteur, avec une buraliste qui vient trois après-midi par semaine, c’est destiné à crever. Moi, c’est comme ça que je vois la tournure des choses. Enfin, le coup du gîte, j’aurais pas cru non plus. Avec un peu de chance tu vas voir qu’ils ont creusé une piscine derrière, dans le jardin du receveur pour flatter l’internaute. Vu de la toile, ça doit en jeter. J’y regarderai. www.amencourt.fr je suis certain qu’ils ont leur site. Avec les délibes du dernier conseil municipal qui alimentent les mises à jour en ligne. Si ils ont gardé un secrétaire de mairie. Sinon ? L’école. Merde, elle a pas changé ! Avec la classe mobile dans le fond. Si, y a du changement. La moitié des carreaux sont cassés. Dommage que j’aie même pas participé à la fête. Ils me l’auraient dit, j’aurais fait le voyage. L’école, c’est la punition. Le plaisir d’apprendre… tu parles, oui. La corvée. Encore que j’aurais pu tomber sur une maîtresse qui m’aurait réveillé. Une jeune, jolie comme une speakerine, une que j’aurais guetté sa jupe qui lui remonte au-dessus des genoux, ou un truc qui évite qu’on roupille en classe. Une qui se remet les cheveux derrière les lunettes, comme une vedette. Une manie à elle qu’elle aurait, que tu y repenses un peu et qui te secoue pour apprendre la capitale de la Hongrie ou pour savoir ce qui pousse dans le Bassin Aquitain. J’aurais bien été capable de lui faire plaisir, rien qu’une fois, à ma jolie maîtresse. Au moins j’aurais pu donner du sens au sillon Rhodanien. Mais nous on a fait cinq ans avec monsieur Lelièvre. Blouse grise, béret noir avec un zizi de coton noir qu’i dépasse au sommet de sa tête que ça te colle une envie de tirer dessus pour l’emmerder. Il sentait la craie, Lelièvre. J’ai rien compris. Il avait beau, j’ai rien compris. J’aurais pu rester à la maison, j’en aurai pas retenu moins. Retenu… Retenue ! Voilà le mot. Je disais tout à l’heure qu’elle avait rien fait pour me retenir la ville. Mais je me gourais. Elle m’a retenu de mon vivant ici. En classe, punition. «  Toranchez,

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tu resteras en retenue pendant la récréation  ! » Même pas pour une bagarre ou un mot de travers. Non, pour une perpendiculaire ou pour un participe passé. J’t’en casse si c’est avec des lignes ou du par cœur que j’ai retenu la première portion de mon savoir. Je m’envolais dans les pâtures des lundis, des mardis, des jeudis, des vendredis entiers. Sans oublier des samedis matin entiers aussi. Je planais sur les prairies, sur la forêt, sur le marais, sur les toits des usines et la fumée de la verrerie. C’est derrière les établis que j’ai compris des mercredis entiers à quoi elles allaient servir mes mains. Pas avec un rapporteur en bois peint en jaune et des sans fautes à la dictée du lundi matin. J’irais peut-être pas à la verrerie, mais mon chemin était tracé. Comme celui des copains de classe. On était tous casés d’avance. Tu parles qu’on s’en tapait des haricots qui poussent dans la ouate, monsieur Lelièvre ! Encore que j’aurais eu ma jolie maîtresse, j’aurais pu virer employé. Pour ses beaux yeux, ou plus, j’aurais été capable d’apprendre Vercingétorix et la division à deux chiffres. Mais j’y ai pas pensé une minute. Moi au mieux, je visais l’usine. À quatorze ans, leur cinéma des leçons et des devoirs ce serait fini. Ouvrier. La vie de seigneur. Avec une grève si y a pas moyen d’avoir une augmentation, ou rien que pour faire comprendre au patron qui est le maître du manche de la pioche. Tiens si je m’en souviens du soir où j’ai passé le pas de cette barrière pour la dernière fois. Lelièvre avait pas fini de secouer la cloche, j’avais déjà mis les voiles. J’ai pas dit au revoir. Je ne me suis pas retourné. C’était un lundi soir. J’avais eu mes quatorze ans le matin. La quille ! Le lendemain, Lelièvre s’est passé de moi. J’ai fait la plus belle grasse de ma jeune vie. Le père n’était pas là. Maman n’a rien dit. Ce soir-là, il a été question de mon avenir. Pour la première fois. Y avait une ou deux places à la verrerie. Mais j’y tenais pas. J’ai répondu que j’allais trouver tout seul. Le jeudi j’étais pris pour aller rempoter des pousses aux serres de Vimercourt. L’usine ce serait pour plus tard. Trois kilomètres à vélo. Le casse-dalle dans une sacoche. Une casquette de velours — je l’ai jamais quittée — et un Pradel dans la poche. La liberté.

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Je vois encore ma première paye. Sept francs douze de l’heure ! Y avait les retenues sur le salaire, encore une punition ! Et puis le père qui m’a expliqué pour les impôts, la retraite, les assurances sociales, la santé, tout le merdier des trucs que j’y ai jamais rien compris non plus. Mais il en restait quand même un beau sou. Les parents m’en ont gardé une moitié, je sais plus combien. Ils m’ont aussi ouvert un compte à la Caisse d’Épargne pour les placer. Histoire que je sois pas à court si jamais il leur arrivait quelque chose. Je crois bien que là j’aurais plus été d’accord avec Billy le kid. Le reste d’argent me faisait bien dans les cent francs par semaine. Je faisais ce que je voulais avec. Qu’est-ce que tu en dis, Lelièvre ? Au moins, là j’avais une motivation. On sait pourquoi on va se chauffer la couenne sous les serres ou se casser le dos dans les routes de poireaux et de choux — parce que j’ai fait aussi des légumes à un moment donné — quand t’as une poignée de Quentin la Tour dans le portefeuille. Tu te dis que les filles vont commencer à te regarder différemment. Reste que c’est pas une vie que de repiquer des laitues et de préparer des asters à la Toussaint. Attention  ! Ce serait quoi la honte ? Tous nos grands-pères ont vécu de la terre. Mains dans la terre, pieds dans la boue, et la réalité de la vie qui poussait entre leurs doigts. Avec les ongles coupés bien ras pour la propreté. Elle a toujours nourri son homme, la terre. Enfin, je crois. À ce moment-là, si je m’y revois bien, sans enjoliver, je crois bien que ce pays m’a plu. À cette période-là, je me suis senti d’ici. J’aurais rencontré une fille, je serais tombé amoureux comme une fleur. J’aurais planté ma vie dans la tourbe. Le père en avait encore pour une quinzaine d’années à tirer à la verrerie. J’étais pratiquement plus à charge. La frangine trouverait aussi facilement sa voie sans moi qu’avec. Si, si, je me serais bien installé dans une bicoque. Pour du bon. J’ai pas une âme de contremaître. Ni d’O.S. Il me faut du concret. Et surtout qu’on me dise ce qu’il y a à faire. Je serai jamais un ingénieur. Je l’ai toujours senti. Avec une tête comme la mienne, tu ne montes pas dans l’ascenseur. Je les aimais bien, les petites fleurs. Si j’avais eu mon permis, j’aurais sûrement livré. Le Saviem SG2 m’aurait traîné à Berck

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pour les glaïeuls, et jusqu’en Hollande pour les tulipes. Mais j’avais pas l’âge. Tu parles, mon permis poids lourds, je l’ai passé au service. Putain d’armée. Je préfère me taire. Les cons comme moi, ils nous prenaient pour de la viande. J’ai juste fait l’effort de fermer ma gamelle. En comptant les mois, puis les semaines, puis les heures. Ils m’ont laissé passer le permis. Toujours ça de pris. Je pourrai toujours m’en servir. Mais je n’étais déjà plus à Amencourt. C’était après. «Comment tu m’as reconnu ? On se tutoie comme avant, n’est-ce pas… – Bien sûr. Ben tu sais on a vieilli, mais tu n’as pas changé, pas tellement. L’allure, et puis surtout la démarche. Ton côté toujours ailleurs, jamais là… Quand je t’ai vu de dos, je me suis dit celui-là je le connais. Il n’est pas d’ici, mais je l’ai déjà rencontré. Quand tu t’es arrêté pour enlever le bout de papier qui restait collé à ta semelle, c’est là, sans chercher, que ton nom m’est revenu. Tout d’un coup je t’ai remis. Toranchez. – Gagné. C’est bien moi. – T’es venu en pèlerinage ? – Non, j’allais sur Calais, et puis la bagnole a lâché. J’ai cru que c’était le moteur, mais le garagiste m’a dit qu’il allait réparer avant ce soir. À croire qu’il m’attendait ? – Oh, tu sais ici, maintenant… – Oui je vois. C’est mort. – On peut le dire ! Et c’est pas là de ressusciter. » Je sais pas comment, intuitivement, j’avais compris à l’époque où je vivais à Amencourt que tout cet environnement allait crever. Denis me le confirmait. Denis, on n’était pas vraiment copains quand on était à l’école. Lui c’était le foot, et tous les trucs d’ici. Lui et ses potes, ils me tenaient pour une sorte d’étranger. Moi je me considérais à part. Enfin, peu importe. Il m’a reconnu, il m’a remis, comme il dit. Si je m’attendais aujourd’hui à reparler à un gars de ma classe ? Alors là, champion. Y a des jours… « – Et qu’est-ce t’as fait ? On t’a plus revu, d’un coup. » Alors je lui ai dit en deux mots pour les serres, les fleurs et les

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légumes. J’ai expliqué aussi qu’avec mon pécule je m’étais acheté une mobylette, une vraie, d’occase. Une bleue moche, pas trop chère, avec la longue selle pour deux, des coups que je tombe sur une stoppeuse. Avec deux rétros, le compteur qui monte à 80, et le bouchon d’essence Spécial BP Zoom. « – Avec ma meule je suis parti faire les vendanges. J’ai plaqué l’horticulture. Ça m’allait bien comme boulot, mais je voulais voir du monde et puis du pays. Les vendanges, y a rien de tel. Je suis parti puceau, jamais une cuite ni un pétard. Deux mois plus tard, j’étais un homme. C’est pas Amencourt qui aurait offert ce gradelà à un môme de quinze ans. » Il en revenait pas le Denis.  Dans sa tête il me voyait encore chétif, ou je sais pas  ? timide, ou dans les nuages. Lui, après les années Lelièvre, il avait subi les années C.E.T.. Tu parles d’une invention. Au C.E.T. t’avais le choix… mécanique ou peinture  ! Tous les gars allaient en mécanique. Il avait pris peinture. Mais qu’est-ce que tu veux, ils étaient soixante… à sortir deux ou trois ans après avec la capacité de tenir un rouleau pour le tremper dans une tine de peinture. On va loin dans la vie avec un bagage pareil. Lui il est allé à la verrerie. Pour peindre les clôtures ! « – Dis, y a encore une épicerie ou une boulangerie dans le bled ? – T’as pas mangé ? – Non. Mais je vais me débrouiller. Y a bien une supérette… Ou vous allez toujours vous ravitailler chez la mère Boulnois ? – Tu crois pas si bien dire. Elle a lâché son café y a pas deux ans. Elle avait pas loin de soixante-dix ans. Mais personne pour reprendre son troquet. Le baby-foot avait pas changé de place si tu veux savoir. Mais il servait d’étagère à géraniums en hiver. T’aurais tout reconnu. Sauf peut-être le papier peint, qu’elle a sûrement changé un coup entre temps, et puis la vitrine avec les coupes de foot qu’elle gardait pour le club. À côté de notre maillot bleu et jaune… tu te souviens de la grande finale contre Roye en 72 ? La mère Boulnois, c’était notre gardienne du temple, comme on lui disait. Mais maintenant elle a mis la clef sous le paillasson. Ici y a plus de café, plus de marchand de journaux, de dépôt de

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pain, ni de tabac, ni rien. Alors tu penses, pour une boîte de cassoulet le soir … on peut toujours courir. Pour toi, là maintenant je vois qu’une solution. Surtout si t’es pédestribus. » Denis m’a invité chez lui, juste derrière la mairie. Le hasard que j’avais croisé son chemin. Et nous voilà à table, à deux. Hélène, sa femme bosse en ville. Elle ne rentre pas le midi, et leur gosse mange à la cantine. Lui, il glande. «Je suis revenu une paire de fois quand même. Discret. C’était pour un bonjour aux vieux et à Catherine, ma petite sœur. Paraît qu’elle s’ennuyait de son frère. Plus tard, ils ont déménagé, quand le père a commencé à tousser. Il fallait qu’il vive en montagne pour son asthme. Ils ont été dans la région de La Bourboule. En fait d’asthme c’était un crabe dans les poumons. Je t’épargne la suite et les détails. Sinon moi, j’ai pas arrêté de rouler. Moi, il faut que ça bouge. Et toi ? – Je suis resté là. À part mon service en Allemagne, je suis toujours resté ici. C’était pas mal. J’avais tous mes amis, mes copains du foot, les entraînements et j’avais du boulot aussi. Pourquoi partir ? – Et maintenant… Tu restes ? –  J’ai rien d’autre. Je vais pas aller pointer au chomdu au soleil ? Ici, je connais. Ailleurs… Tu sais, en plus, j’ai toujours le foot pour les gamins. Je fais entraîneur. J’ai voulu me porter comme conseiller en solo, mais j’ai été balancé par la liste du nouveau maire. Je me raccroche au ballon. J’ai récupéré tous les trophées de L’Avenir… J’ai un musée dans mon garage. Y a plus de place sur les murs… alors des fois je vais voir. Je rêve un peu. Tant que ça ne gène pas pour garer la bagnole le soir. Si tu veux, je te montre. » Sa vie, c’est pas une vie, que je me dis. Mais je ne lui dis pas. Sûr qu’il aurait du mal. Il ne l’a pas mérité. Il y est pour rien. Leur chemin ? il était tout tracé d’avance aux gosses d’ici. École, caserne et retour à la case départ pour travailler avec papa. Sauf que la machine a dérapé. Toute l’huile a fui du carter. Ceux qui n’étaient pas partis à temps étaient bloqués à Amencourt. Comme moi ce matin sur l’autoroute. Mais eux, on leur a fait croire un tas de fa-

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riboles. Des zones artisanales et pourquoi pas industrielles tant qu’on y est. Le désenclavement, l’autoroute, le développement économique, et puis ensuite des investissements italiens, allemands, ou japonais. Ils ont gobé ! Maintenant ils se retrouvent avec une discothèque aussi pourrie qu’un hangar à fourrage. Parce que le premier truc qui avait été monté sur la Z.A.E., qu’il m’a raconté Denis, sur la nouvelle Zone d’aménagement économique c’était cette fichue discothèque. Histoire que les jeunes restent dans le secteur, probablement, et qu’ils croient au développement. Au mieux, quinze ans plus tard, ils zonent. Il ne m’a pas dit de blagues, Denis. Le panneau «  Ici future zone artisanale et industrielle » je l’ai vu à la sortie d’Amencourt, quand je suis reparti sur ma route à la tombée du jour. J’ai eu du mal à lire les lettres effacées et la fin du message. Le panneau a subi sa grosse quinzaine d’hivers sans qu’on lui redonne une couche de vernis. Tu penses. Du baratin d’avant La Crise. Alors maintenant… « – Moi ce que j’ai fait d’autre  ? Oh, un peu de tout. Surtout du saisonnier. Pas mal de betteraves à l’automne. Je remontais vers Ham ou Roye. Un boulot tuant. La chaleur, les horaires, le bruit. Mais ça paye. D’autant qu’on en avait pour trois gros mois à l’époque. Aux beaux jours, je filais sur la côte atlantique. Je connais toutes les plages de Noirmoutier à Biarritz. «  Chouchous  ! Beignets abricot  !  » C’était moi. Tu me plantes n’importe où, les yeux bandés et les pieds nus, je te dis si on est à Royan ou à L’Aiguillon ou au Cap Ferret, rien qu’à sentir le sable me glisser entre les orteils ! – T’as vu du pays. – Oui, si on veut. C’est pas Amencourt, t’as raison. Mais bon, c’est toujours de la démerde ou du joue des coudes pour trouver un job. J’étais pas tout seul. Y a tous les étudiants des facultés qui te font la concurrence de juin à septembre. Ces petits chéris en ont besoin pour leurs chères études… Moi c’était pour bouffer. » Il était passé trois heures d’après-midi. On n’arrêtait pas de parler. Comme on n’avait pas vraiment de vieux souvenirs à faire remonter, Denis m’a raconté comment le village s’était vidé en dix

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ans de temps. Comme sa vie. Sa première femme, Brigitte, qui n’en pouvait plus et qui s’était tirée avec rien que son sac à main et une valise, pour suivre un mec dans une décapotable. Tu parles d’un programme  ! Lui il avait eu tellement l’air con qu’il n’avait pas chialé. Il est resté enfermé sans ouvrir le volet sur la rue pendant la semaine. Le foot l’a sorti de son trou, quand ses équipiers sont venus le chercher pour un match à domicile le dimanche à neuf heures. « – Des drames, si tu veux, y en a eu un tous les mois. Jusqu’aux jeunes qui se sont mis à picoler en bande. Ils ont commencé à sortir en bagnole, bourrés. Y en a eu quatre qui se sont plantés. C’était fin mars. La rue du 22 mars, c’est pour eux. Quatre d’un coup. On a eu deuil national pendant plus d’un an, ici. On n’osait plus acheter un pack de cannettes. Tu parles, quand la verrerie a sonné sa dernière coulée, on a eu le coup de grâce. En dix mois, tout a été liquidé. On voyait tout fermer. C’est à peu près au même moment que les cultivateurs ont commencé à disparaître aussi. Bénardini, un gros de Trancheville, a racheté toutes les terres, l’une après l’autre. De là, les commerces ont décampé, mais aussi les boulangers qui passaient moins souvent, puis il n’y a plus eu d’école, de poste, et je sais plus quoi. Bien sûr tout s’est écroulé petit à petit. Là je résume. Mais on était tellement cocus de promesses que l’ancien maire s’est tiré un coup de fusil dans la tête. Ils ont toujours parlé d’un accident de chasse. Je sais pas si tu l’as connu, Leblond, notre ancien maire  ? Non  ?… Mais j’y ai jamais cru à leur version dans le canard. Un accident ! Partir seul en plaine un mardi, Leblond c’était pas un braconnier. Il savait ce qu’il faisait. Alors on ne nous dira jamais tout. – Et tu restes dans ce bourbier ? – T’as une meilleure solution ? Et puis tout n’est pas noir… – Enfin, t’as un gamin. Tu vas pas le laisser grandir dans ces ruines ? – Mais il y a du neuf, aussi, à Amencourt. Attends je t’ai pas tout dit. Après la mort de Leblond, on s’est ramassé une clique de première à la mairie. Des nouveaux arrivants. Ah oui, je t’ai pas raconté. Quand leur zone industrielle a eu bien foiré, à la pré-

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fecture ils ont eu idée de nous dire de faire un lotissement. Révision du P.O.S., tu sais, le Plan d’occupation des sols, et révision du cadastre. Le foncier est devenu constructible. Pour un peu on croirait aux miracles  ! Comme par enchantement, y a le Bénardini qui a mis des terres à disposition ! Roule ma poule. Les pavillons ont poussé comme des champignons. En deux ans, les nouveaux acquérants ont investi le « Coteau fleuri » ! On croit délirer, mais c’est la pure vérité. Tu verras si tu sors d’Amencourt en direction de Vimercourt, justement, des fois que l’idée te pousse à aller revoir tes serres… Le lotissement est là-bas, qui domine la vallée. Des villas grand chic ! Des médecins, si tu veux rire, c’est ici qu’il y en a le plus dans le canton. On a tout, docteur, vétérinaire, même un chirurgien et une gynéco ! On peut tomber malade le dimanche… non, je déraille y en a pas un qui bosse ici. Mais le Coteau fleuri, c’est de la haute, comme nous disons dans le vieux centre. La preuve, ils ont vue imprenable sur les marais, la base de loisirs nautiques pour ces messieurs dames, et la rocade qui file sur l’entrée d’autoroute, avec en contrebas leur station d’épuration qu’on a tous payée, mais nous là-haut, on n’a pas de branchement au tout-à-l’égout sur le plateau. Cherche pas tes serres : elles étaient là où tu verras les étangs avec des voiliers. On avait ouvert des carrières pour l’autoroute… Tout a été bouffé sur quatorze kilomètres. Alors il a fallu réaliser une valorisation du site, tu vois le genre, avec circuit pédestre, centre hippique à la con, et randonnée nature. Mais est-ce qu’on avait besoin de leurs fléchages jaunes, verts et bleus et de leurs croix rouges sur des poteaux à chaque sentier, nous quand on était gamins ? Ils ne savent même pas faire la différence entre un crapaud et une grenouille. Tu veux un café ? » J’avais pas de mal à comprendre pourquoi Denis n’avait pas eu de siège dans le nouveau conseil municipal. Lui n’avait pas changé de couleur. C’est Amencourt qui avait viré au pâle. Moi, y a longtemps que j’aurais plaqué ce trou. Mais lui, il est né ici. C’est tout son univers. Il en sait tous les vents et toutes les odeurs. Tout commence et tout s’arrête ici, à l’ombre d’un clocher qui perd ses ardoises depuis plus de vingt ans.

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L’heure avait tourné. Jamais ce matin j’aurais pu penser que j’avais rendez-vous avec Amencourt. «Si tu veux, on va chercher ta voiture, elle doit être refaite maintenant… Ça doit être fini chez Jacot. Je l’appelle Jacot le fiston à  Gérard. C’est un bon gars, il a grandi dans le centre, comme son père, comme moi, et en plus il bosse bien. On y va, et puis quand on a ta caisse, on rentre ici. Je te fais visiter le musée dans le garage, et Hélène tardera plus à rentrer. Nous te gardons à souper, si tu veux. À dormir même, si tu peux… Tu fais comme tu l’entends. C’était super de se revoir ! Mais je te retiens pas. » Non, merci Denis. Je ne veux pas te décevoir. Cette ville n’a rien fait pour me retenir.

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Gerd Puls

Verlorene Liebe Feierabend Ein Foto hab ich noch von ihm da kommt er mit dem Fahrrad von der Arbeit lacht über das ganze Gesicht sein Mittagessen steht auf dem Tisch „Mutter, setz mal Kaffee auf “ und mich schickt er mit zwei Mark zum Bäcker ein paar Teilchen holen so machen wir das manchen Nachmittag „Schließlich rauche ich ja nicht“ eine halbe Stunde liegt er, kaputt von der Arbeit auf dem alten Sofa unter dem Küchenfenster dann geht er zu seinen Hühnern guckt, wie die Kartoffeln stehn, ich hinterher im Garten schieben wir den neuen Ball ein paar Mal über die Wiese, sind Stürmer und Tormann zugleich bis er irgendwo anfängt zu kramen und zu krosen ich spiel alleine weiter viel geredet haben wir nie, er war ein stiller Mann ein Foto hab ich noch von ihm da kommt er mit dem Fahrrad von der Arbeit lacht über das ganze Gesicht Der Fördermaschinist hat den Korb mit den Bergleuten der ausfahrenden Nachtschicht nicht früh genug gebremst. Mit Karacho knallt er unter die Firkel. Die dicke Kohlenstaubschicht vieler Jahre wirbelt hoch wie bei einer Explosion und rieselt auf die Bergleute herab. Am Schachtausgang steigt eine schwarze Wolke in den trübgrauen Morgen. Männer von der Frühschicht, die vor den Körben auf ihre Einfahrt warten, haben auch eine Ladung Staub abgekriegt. „Angestellter müsste man sein,“ flucht Karl.

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„Da hat der Schluffen von Maschinist die ganze Nacht auf seinem Arsch gehockt und fein gepennt, und wir fahren neuerdings schon pottschwarz ein!“ „Der hat einfach das Seilzeichen übersehen,“ beruhigt ihn Jochen. „Sitzt die ganze Nacht in seiner warmen Bude, starrt auf Lämpchen und Seilzeichen und passt für einen Moment nicht auf. Nebenan der Lärm der Maschinen, da döst jeder mal ein.“ Hans Kowalski mischt sich ein: „Jedenfalls sitzt den Kumpels von der Nachtschicht jetzt der Schrecken in den Knochen. Müde und kaputt von der Maloche fahren die aus, und dann so ein Knaller. Die müssten jetzt hellwach sein. Na, Hauptsache, wir kommen heute Mittag wieder heile hoch. Glück auf, Kameraden!“ „Fördermaschinisten brauchen die immer, Erich, deine Frau hat völlig Recht. Ewig als Elektriker auf Zeche is doch auf Dauer nich das Wahre! Und dann Übertage!“ Günter klopft Erich aufmunternd auf die Schulter, versucht, ihn weiter zu überzeugen. „Übertage so wie im Moment? Das ist doch nix! Da musst du Angestellter sein, dann haste paar Mäuse in der Lohntüte. Fördermaschinist, das is was, ne feine saubere Arbeit, weißt du doch! Deine Gudrun hat bestimmt nichts dagegen, wenn du Angestellter bist. Melde dich zum Lehrgang, dann läuft das schon!“ Günter scheint ganz begeistert von seiner Idee, doch Erich schaut ihn bloß skeptisch an. Schließlich aber hört er auf Günters gutgemeinten Rat, bewirbt sich zur Ausbildung als Fördermaschinist und wird nach ein wenig Schreibkram und einer kurzen ärztlichen Untersuchung zum Kurs zugelassen. Schwer fällt es ihm nicht, obwohl der Lehrgang neben seiner Arbeit als Betriebselektriker läuft und seine Freizeit noch weiter beschneidet. „Fördermaschinisten brauchen die immer,“ hat Erich gesagt, und schon nach ein paar Wochen sitzt Erich neben dem alten Kurowski, der ihn anlernen soll, auf der Maschine, starrt konzentriert auf Signalzeichen, Knöpfe und Lämpchen, und darf ein paar Tage später selbst die ersten Körbe mit Kohle nach oben holen und Körbe mit Bergleuten und Material den Schacht hinab schicken. Nach ein paar Wochen ist er dann Fördermaschinist,

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zwar nicht fest auf der Maschine angestellt, aber was nicht ist, kann ja noch werden. „Im Augenblick haben wir hier auf Brunhilde III genügend Maschinisten. Etwas Geduld musst du haben, auf den anderen Schachtanlagen sieht es ähnlich aus. Aber ein, zwei von den älteren Kollegen gehen irgendwann in Rente, Erich. Der alte Kurowski, der dich eingewiesen hat, sogar ziemlich bald. Dann bietet sich einem zuverlässigen jüngeren Mann wie dir bestimmt eine Gelegenheit. So lange musst du eben warten. Aber bis dahin kannst du immer als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung einspringen und an Sonn- und Feiertagen auch. Das ist für den Anfang doch nicht schlecht!“ Nach Gudruns Geschmack ist es bestimmt, denkt Erich. Schließlich sind Sonn- und Feiertagsschichten bei den meisten Kollegen gut bezahlte und deshalb beliebte Zusatzschichten. „Für etwas mehr Lohn kann man sich etwas mehr leisten,“ hat Gudrun gemeint. Und eines Tages, wenn Erich endlich nur noch auf der Maschine ist, herrlich, denkt sie, ein richtiger sozialer Aufstieg! Vorläufig tröstet sich Erich ein wenig mit dieser Vorstellung, und es sieht ganz so aus, dass er noch ein Weilchen auf seinem alten Arbeitsplatz ausharren muss. „Sicher, damals als junger Spund kurz vor dem Krieg war ich froh, dass ich nach längerer Wartezeit, in der ich als Jungbergmann unter Tage arbeiten musste, doch noch die erhoffte Lehre als Elektriker machen konnte, erzählt Erich. Schließlich war ich nicht aktiv in der Hitler-Jugend, und meine Eltern waren beide nicht in der Partei. Als der Krieg schon halb verloren war, war auch ich alt genug dafür und wurde eingezogen. Als Funker musste ich nach Norwegen, zum Glück war der Krieg dann endlich aus.“ Erich erzählt nicht oft, erst recht nicht über sich. Mal ein paar Worte über Politik oder seinen Gemüsegarten, den er gerade bestellt hat. Über seine Kaninchen schon etwas mehr. Seine Schecken und belgischen Riesen sind Erichs Lieblingsthema, aber nur wenige Kollegen haben eine Antenne für seine Mümmelmänner, und Fußball wiederum interessiert ihn nur am Rande.

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„Na, Erich, dein neuer Rammler hat ja toll eingeschlagen. Du hast ja mächtig abgesahnt auf der Lokalschau am Wochenende. Stand groß in der Zeitung. Übrigens, nächsten Samstag bist du auf Maschine Zwo. Nachtschicht, da hast du ’nen ruhigen Lenz, Erich, zwei, drei Seilfahrten, mehr nicht. Und dann die Woche geht der alte Biermann in Urlaub. Haste vierzehn Tage Mittagschicht. Siehste, langsam geht es los!“ Es geht sogar ganz tüchtig los. Mal eine Woche Frühschicht auf Maschine I, dann zwei Wochen Nachtschicht auf der kleineren Maschine. Zurück an den alten Arbeitsplatz in der EWerkstatt, Früh- und Mittagsschicht, an Sonn- und Feiertagen Zusatzschichten auf der Fördermaschine, dort fährt er meist die Nachtschicht, aber auch als Elektriker muss er immer wieder nachts arbeiten. Ständiger Schichtwechsel, sich häufende Zusatzschichten und fehlende Wochenenden schlauchen ihn allmählich. „Manchmal denke ich, solange ich nicht fest angestellt bin als Maschinist, ist das nicht der wahre Jakob,“ stöhnt er Werner gegenüber, seinem besten Freund und Kriegskameraden, nach ein paar Bier am Tresen in Tiggelbecks Kneipe. „Keiner nimmt mich mehr für voll, habe ich langsam das Gefühl. Womöglich denken die Kollegen aus der Werkstatt, ich hätte plötzlich den Drang zu was Höherem, und für die altgedienten Maschinisten bin ich nur ein Anfänger, ein Emporkömmling, der einspringen darf, wenn sie mal so gnädig sind. Mit Gudrun klappt es längst nicht mehr wie früher. Seit ich im Lehrgang war, hab ich manchmal das Gefühl, zwischen uns ist es anders als sonst. Nicht dass ich denke, sie geht fremd, wenn ich dauernd auf dem Pütt maloche. Ich frage mich nur, wozu der ganze Krempel gut ist, den wir uns jetzt so nach und nach leisten können. Der teure Fernseher und die vielen neuen Klamotten, die sie sich in letzter Zeit an den Hintern hängt. Davon habe ich doch nichts, so langsam schmeckt mir die Arbeit überhaupt nicht mehr. Aber was nützt das Stöhnen? Komm, Werner, nimm noch ein Bier!“ Erichs Unzufriedenheit bleibt, und bald schaut er sich auf anderen Schachtanlagen nach freien Maschinistenstellen um. Direkt

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an der neuen Autobahn hat man den neuen kleinen Schacht Marienheide abgeteuft, ziemlich modern, aber wohl nur als Wetterschacht und zum Anfahren der Belegschaft gedacht, damit deren Wege kürzer werden. Den Tipp hat ihm Günter gegeben, und Erich bekommt den freien Platz, verdient etwas mehr als bisher und wird nun ausschließlich als Maschinist eingesetzt. Nur der Weg zum neuen Arbeitsplatz ist deutlich länger, ein Auto will er sich dennoch nicht kaufen, da fährt er lieber mit dem Moped. Regelmäßige Wechselschichten hat er weiterhin, aber alles geregelt im gleichbleibenden Rhythmus. Zudem erscheint ihm der neue Arbeitsplatz freundlich, gemütlich, modern und sauber. Hier lässt es sich aushalten, denkt Erich, und er ist Günter dankbar für den guten Tipp, den der ihm gegeben hat. Fördermaschinist, das ist doch was, denkt er. Günter hatte ganz recht damit. Und auch Gudrun scheint zufrieden zu sein. Die Wahrheit erfährt Erich aus der Zeitung. Das hat es noch nie gegeben, dass ein Schacht, der erst vor knapp einem Jahr abgeteuft wurde, schon wieder dicht gemacht wird. Auch andere Zechen sind von Schließung bedroht, und niemand außer den Betroffenen schenkt dem große Beachtung. Man fühlt sich verarscht und im Stich gelassen, denkt Erich. Doch die Zeitung schreibt sogar, die Bergleute hierzulande stellten wohl zu hohe Forderungen, Mächtigkeit und Lage der Flöze ließe besonders in dieser Gegend einen modernen rationellen Abbau mit modernen Maschinen nicht zu, billige Kohleimporte aus Übersee und billiges, zudem sauberes Erdöl sei einfach günstiger. Das hätte man vorher wissen müssen, denkt Erich. Ich Hornochse höre auf den Günter. Fördermaschinist, das ist doch was. Pustekuchen! „Du kannst froh sein, dass du wieder auf Brunhilde III anfangen kannst, Erich, auf deiner alten Schachtanlage. Nur ElektroWerkstatt, mein Lieber, das kannst du vergessen, da mussten wir neue Leute übernehmen, dabei wissen wir gar nicht, ob wir nicht auch entlassen müssen. Kohlekrise, das weißt du inzwischen selbst, schau dir die Halden an, die sprechen für sich. Wie gesagt, Erich, Elektro-Werkstatt is nich. Du bist nich mehr der Jüngste,

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warst immerhin ne ganze Weile hier. Deshalb kannst du wieder anfangen bei uns, allerdings unter Tage. Bringt gutes Geld, oder bist du dir zu fein dafür inzwischen?“ Erich ist wie benebelt. Als er aus der Verwaltung tritt, läuft ihm der alte Kurowski über den Weg. „Mensch Erich, dass man dich wiedersieht! Übernimmst du jetzt meinen Platz, wo ich in Rente geh? Ich kann mich gut erinnern, als du kurz vor dem Krieg hier angefangen hast. Da musstest du als junger schmächtiger Spund doch zuerst eine ganze Zeit nach unter Tage bis sie dich endlich deine Lehre machen ließen. Hättest du neulich nicht gewechselt, müsstest du eigentlich längst Jubiläum gehabt haben.“ Der alte Kurowski klopft ihm die Schulter. „Freut mich richtig, dass du mein Nachfolger auf der Maschine wirst, Erich. Nur mit deiner Gudrun, das tut mir wirklich leid, kannste mir glauben. Dass deine Frau ausgerechnet auf den Günter reinfallen musste, wo der doch immer so Weibergeschichten laufen hatte. So jung bist du doch auch nicht mehr, dass du so naiv sein konntest. Hättest besser aufpassen müssen, Erich! Na ja, Fördermaschinisten brauchen die immer!“

Letzte Seilfahrt Hinterm Haus führt ein Weg am Schacht vorbei den gehe ich manchmal, da liegen Männer die der Berg erschlug den da drüben kannte ich gut nach schwerem Unfall unter Tage mit vierundvierzig nur noch leichte Arbeit als Maschinenputzer in der E-Werkstatt sein Lohn ein Bruchteil des alten doch Aussicht auf Rente und Warten auf bessere Zeiten im Krankenwagen zwischen Zeche und Kreiskrankenhaus versagte sein Herz

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Gerd Puls

Amour perdu Fin de Journée Il me reste une photo de lui, il revient du travail à vélo et rit de toutes ses dents son déjeuner attend sur la table « Mère, chauffe le café » et il m’envoie chercher pour deux Marks de tartelettes à la pâtisserie nous faisons parfois ainsi l’après-midi, «et alors ?... Moi, je ne fume pas» il s’allonge une demi-heure, cassé par le travail sur le vieux canapé sous la fenêtre de la cuisine après, il va voir les poules regarde si les pommes de terre poussent bien, moi derrière dans le jardin nous faisons quelques fois rouler le nouveau ballon sur le gazon, sommes attaquant et gardien de but en même temps jusqu’au moment où quelque chose cafouille en lui je continue à jouer tout seul on n’a jamais beaucoup parlé, c’était un homme silencieux il me reste une photo de lui, il revient du travail à vélo et rit de toutes ses dents. Le machiniste au moulinage a freiné la cabine en retard qui remontait les mineurs de l’équipe de nuit. Elle a heurté avec fracas la poutre butoir. L’épaisse couche de poussier, accumulée depuis des années, est projetée en l’air comme par explosion et retombe en pluie sur les mineurs. À la sortie du puits, dans le ciel couvert, un nuage noir monte dans le matin. Les hommes de l’équipe suivante qui attendaient la descente ont eux aussi eu leur part de poussière. Nous aurions dû être employés, peste Karl, voi-

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là ce faignant de machiniste qui dort assis sur son cul toute la nuit, et nous, pour changer, on est tout noir avant même de descendre! C’est juste qu’il a pas vu le signal, intervient Jochen pour le calmer, il reste assis toute la nuit bien au chaud dans sa baraque, réagit à des loupiotes et des marques sur les câbles, et puis il se déconcentre un instant, avec le ronronnement de la machine près de lui, n’importe qui s’endormirait tôt ou tard.  Maintenant, c’est Hans Kowalski qui s’en mêle, En tout cas, les gars de l’équipe de nuit ont dû avoir une sacrée peur. Ils remontent, crevés, cassés par le boulot et paf, un coup pareil ! Sûr qu’ils sont bien réveillés maintenant. Le principal, c’est qu’on remonte entier tout à l’heure. Bon courage, les gars ! Des machinistes au moulinage, ils en ont toujours besoin, Erich, ta femme a parfaitement raison, dans la mine, être éternellement électricien, c’est pas une sinécure,et pense donc, en haut  ! Günter tapote l’épaule d’Erich et tente de le convaincre, Etre en haut, comme ça  ! C’est pas bon  ! Pour avoir du blé en poche, tu dois au moins être employé. Machiniste au moulinage, ça c’est quelque chose, tu le sais bien. Si tu devenais employé, sûr que ta Gudrun serait contente. Inscris-toi à la formation, ça va marcher ! » Günter s’emballe à son idée, mais Erich le regarde plutôt sceptique. Il finit toutefois par suivre le conseil bien intentionné de Günter et pose sa candidature à la formation de machiniste au moulinage. Après quelques papiers à remplir et un bref examen médical, il y est admis. Bien que la formation s’ajoute à son travail d’électricien, raccourcissant un peu plus son temps libre, il suit les cours sans trop de mal. Günter avait dit,  Ils ont toujours besoin de machinistes au moulinage. Et de fait quelques semaines plus tard, Erich est assis à côté du vieux Kurowski chargé de le former sur la machine. Concentré, il fixe les signaux, les boutons, les lumières, et après quelques jours, il commence à remonter, seul, quelques chargements de charbons et puis à descendre dans le puits les cabines avec les mineurs et le matériel. Après quelques semaines, il est machiniste au moulage. Il n’est pas encore en poste sur la machine, mais « ce qui n’est pas encore, peut toujours arriver ».

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Pour l’instant, ici à Brunhilde III, nous avons assez de machinistes, Erich , et sur les autres puits c’est pareil, mais parmi les anciens, deux ou trois vont bientôt partir en retraite, tiens, le vieux Kurowski, celui qui t’a initié, ça va être bientôt son tour, et là, un garçon fiable comme toi aura sa chance. Tu va devoir attendre, mais jusque là, tu peux toujours faire les remplacements d’un collègue malade ou les départs en congés. Et puis, le dimanche et les jours fériés. C’est pas mal pour commencer !  Erich pense que ça plaira à Gudrun. La plupart des collègues trouve que le service avec une bonne paye le dimanche et les jours fériés est une aubaine. Elle a dit, Avec un peu plus, on peut aussi se permettre plus. Et le jour où Erich sera en poste sur la machine, ce sera super, une vraie promotion sociale ! Tout en gardant son ancien poste, pour le moment. Erich se console à cette idée, C’est sûr, tout jeune, juste avant la guerre, j’ai été bien content, alors que je travaillais comme apprenti mineur de fond, de faire cette formation d’électricien que j’attendais depuis un moment, raconte Erich, et pour finir je n’ai pas été actif aux Jeunesses hitlériennes et mes parents n’ont pas été membres du parti, et quand la guerre a été déjà à moitié perdue, j’ai eu l’âge d’être appelé, on m’a en­voyé comme opérateur radio en Norvège. Heureusement, c’est alors que la guerre s’est arrêtée. Erich ne parle pas souvent, et rarement de lui. Parfois, quelques mots de politique ou quelques mots sur son potager qu’il vient juste de travailler. Son sujet favori sont ses lapins, ses Géants des Flandres et ses Anglais tachetés, mais rares sont ses collègues qui partagent sa passion. Et lui, le football ne l’intéresse pas vraiment. Dis donc, Erich, ton nouveau mâle a eu un sacré succès à l’exposition locale ce week-end  ! C’était même en grand dans le journal. Eh! Samedi prochain tu es sur la machine II, service de nuit. C’est calme, pas plus de deux ou trois descentes et montées. Et puis, la semaine prochaine, le vieux Biermann part en congé. T’auras le service de midi pendant deux semaines. Tu vois, ça roule ! Ça démarre même plutôt bien. Pendant une semaine le matin sur la machine I, ensuite, deux semaines de nuit sur la plus petite

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machine. Et puis, retour à son ancien poste à l’atelier, équipe du matin et de midi, les dimanches et jours fériés les heures supplémentaires sur la machine au moulinage, la plupart du temps de nuit, mais comme électricien aussi, il travaille souvent de nuit. Ces changements d’horaire incessants, les heures supplémentaires, l’absence de repos le week-end finissent par l’épuiser peu à peu. Assis de temps à autre avec Werner, son meilleur ami et camarade de guerre, devant une bière au zinc du bistrot Tiggelbeck, Erich soupire, Tant que je n’ai pas vraiment un poste de machiniste à plein temps, c’est pas l’Amérique, c’est comme si personne ne me prenait vraiment au sérieux, les collègues de l’atelier doivent penser que je veux péter plus haut que mon cul, et les an­ ciens aux machines que je ne suis qu’un petit jeune, un débutant tout juste bon à faire du service quand ça les arrange. Avec Gudrun, ça ne marche plus comme avant, j’ai l’impression que quelque chose a changé entre nous depuis que j’ai fait cette formation, c’est pas que je pense qu’elle me trompe, pendant que je me crève à la mine, non, je me demande seulement à quoi ça sert, tout ce bazar qu’on peut se payer maintenant, la nouvelle télé et toutes ces fringues qu’elle porte, ça ne m’apporte rien  ! Je commence à en avoir marre de tout ce boulot, mais ça sert à quoi de se plaindre ? À rien ! Allez, viens Werner, prends une autre bière !  L’insatisfaction d’Erich ne cesse de croître. Il commence à chercher un poste de machiniste vacant dans d’autres mines. Tout près de la nouvelle autoroute, ils ont ouvert le petit puits Marienheide, comme puits d’appoint, mais assez moderne et fait pour raccourcir les déplacements des mineurs. C’est Günter qui lui a donné le tuyau et Erich obtient la place vacante, de plus, il travaille uniquement comme machiniste et même, il gagne un peu plus. Par contre, d’où il est, la route à faire est beaucoup plus longue, mais il ne veux pas s’acheter de voiture et se déplace encore sur sa mobylette. Le travail suit le roulement des équipes, mais à un rythme régulier. De plus, ce nouveau lieu de travail est plus agréable, il est propre et moderne. Il pense qu’ici il se sent bien, il est reconnaissant à Günter pour le bon tuyau, J’ai envie de rester, ma-

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chiniste au moulinage, c’est quand même quelque chose. Günter avait bien raison, et Gudrun semble contente également. Erich apprend la vérité par le journal. Ce n’était encore jamais arrivé qu’un puits ouvert depuis un an, aille déjà fermer. D’autres mines sont également menacées de fermeture. Personne, sauf ceux qui sont directement concernés, n’y prête vraiment atten­ tion. On s’est fait baisé et puis on nous a jeté ! On peut même lire dans le journal que dans ce pays, les mineurs sont trop exigeants ; que l’importance et que l’emplacement des filons ne permettent pas une exploitation moderne et rationnelle du charbon, et tout particulièrement ici ! dans cette région ! Et que les importations d’outre-mer ou que le pétrole, coûtent moins cher, sont plus propres ou simplement plus avantageux. J’aurais dû me méfier, pense Erich, quelle andouille  j’ai été! J’écoute ce Günter, Machiniste au moulinage, ça c’est quelque chose, Tu parles ! Sois content, Erich, qu’on puisse te reprendre à Brunhilde III. Par contre, l’atelier d’électricité, tu peux oublier. On a dû prendre des nouveaux, mais on sait même pas si on va pouvoir les garder. La crise du charbon, t’as compris maintenant ? T’as qu’à regarder les terrils, ça parle de soi. Non, électricien c’est foutu ! T’es plus tout jeune… T’as tout de même travaillé ici un bon moment, alors on te laisse recommencer chez nous, mais comme mineur de fond. C’est bien payé… Mais t’es peut-être devenu trop difficile pour accepter ça ?  Erich est assommé. En sortant du bâtiment administratif, il tombe sur le vieux Kurowski, Ça alors, Erich ! Je pensais pas te revoir… tu vas reprendre ma place, maintenant que je pars à la retraite ? Je me souviens encore de ton arrivée juste après la guerre. T’étais un jeunot maigrichon, et t’es descendu un temps au fond avant qu’ils te laissent faire ta formation. Si t’avais pas changé de carrière t’aurais dû fêter ton jubilée depuis longtemps.  Le vieux Kurowski lui donne une tape amicale sur l’épaule, Je suis bien content que tu prennes ma suite sur la machine, Erich. Mais… Je regrette ce qui s’est passé avec ta Gudrun, tu peux me croire… Qu’elle se soit justement fait avoir par Günter, lui qui a toujours eu des histoires de femmes, t’es quand même plus si jeune pour

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être aussi naïf... T’aurais dû faire gaffe, mais bon, ils auront toujours besoin d’un machiniste au moulinage ! 

Dernière descente Derrière la maison, un chemin mène le long du puits je l’emprunte parfois, des hommes y sont enterrés que la terre a avalé celui-là, là-bas, je le connaissais bien après un accident grave dans le trou à quarante-quatre ans, plus que du travail facile à nettoyer les machines dans l’atelier d’électricité plus qu’une petite partie de son ancienne paye mais la perspective d’une retraite et l’attente d’une époque meilleure son cœur a lâché dans l’ambulance entre la mine et l’hôpital Traduit par Silke Pillon et Jean-Paul Dekiss

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Jean-Louis Rambour

Tantum Ergo Camille Savalles Name steht auf dem Kriegerdenkmal in der Spalte von 1916, zwischen Eugène Lelong und Albert Séré. Sein Bruder Joseph steht in der Spalte von 1914 und der Vater, Amédée Savalle, steht bei den Zivilopfern. Camille Savalle war 1887 das letzte Kind, das in der alten Kirche getauft wurde, eine Woche bevor der Abriss begann. Die Taufe fand achtundvierzig Stunden nach der Geburt statt, weil man es gewohnt war, das nicht lange hinauszuschieben, und da das Kind an einem Montagmorgen geboren wurde, fand man es unvorsichtig bis zum nächsten Sonntag zu warten. Die Mutter von Camille war nach der nicht ganz leichten Geburt zu Hause im Bett geblieben. Amédée hatte es übernommen, das Kind in einer Hülle zu transportieren, die als Matratze und Decke diente. Das Taufkleid roch von Weitem nach Seife aus Aleppo. Es war blitzsauber, obwohl es schon zum vierten Mal in der Familie Savalle benutzt wurde. Die Messe wurde also in einer Kirche gelesen, die sich auf ihr Ende vorbereitete. In der Vierung war ein Gerüst bis zum Gewölbe des Laternenturms errichtet worden, in dem sich die Glocke befand. Einmal aus ihrem Joch gelöst, sollte die Glocke, von Rundstämmen gehalten, über ein ausgeklügeltes System von Zahnleisten bis auf den Boden des Kirchenschiffes gleiten. Dann musste die Glocke noch achthundert Meter von der alten zur neuen Kirche gezogen werden. Dazu wurde ein Schlitten konzipiert, der in der Nähe des Taufbeckens auf seinen Einsatz wartete und die Taufzeremonie von Camille Savalle nicht unerheblich störte. Es ist verbürgt, dass der kleine Camille als letzter den Klang dieser Glocke hörte, die 1832 unter dem Namen Theophile-Artémise-Etienne-Rachel von Seiner Eminenz Edmond Langevin gesegnet wurde zu Ehren des Théophile Lévesque und seiner Ge-

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mahlin Artémise Michaud sowie des Etienne Ouellet und seiner Gemahlin Rachel Lévesque, ehrenwerte Bürger, von denen eine mehr oder weniger gesicherte Überlieferung berichtet, sie hätten den spanischen Eroberern im 17. Jahrhundert Widerstand geleistet. Wegen dieser glorreichen Vergangenheit war beschlossen worden, dass die Glocke bei der Zerstörung der alten Kirche verschont bleiben und symbolisch in das neue Gebäude integriert werden sollte. Diese Entscheidung wurde in einer Versammlung des Gemeinderats vom Mai 1886 gefällt, in der der Bürgermeister drohte zurückzutreten, falls die Glocke eingeschmolzen würde wie es Charles Saint und sein Vorstand planten. Nicht dass Grégoire Thuillier ein erklärter Gegner des Herren des Tales gewesen wäre oder dass er plötzlich als guter Katholik dastehen wollte was in diesen Jahren kurz nach dem Tode der Bernadette Soubirou verständlich gewesen wäre. Nicht dass das Projekt, die Glocke zu einer Kanone zu schmelzen, die Frankreich dringend zu seiner militärischen Revanche brauchte, seinem Pazifismus widersprochen hätte. Nein, sicherlich nicht, aber die beiden Dämpfer, die dem von allen akzeptierten Projekt versetzt worden waren, hatten beim Bürgermeister das Bedürfnis geweckt, seine wenngleich schwache Stimme zu erheben, die Stimme eines kleinen politischen Honoratioren gegenüber dem Chef eines groβen Unternehmens. Der erste Vorstoß war von Charles Saint unternommen worden mit dem Versprechen, die Gemeinde und das Unternehmen der Gebrüder Saint für die Unkosten zu entschädigen, die durch den Abriss der Kirche entstanden. Diese befand sich dummerweise über einem enormen Phosphatvorkommen. Ein steinreicher Amerikaner, Harry Stevenson, der nach Frankreich gekommen war um die Arbeiten seines Freundes Gustave Eiffel zu verfolgen, hatte durch einen Artikel im Figaro vom baldigen Verschwinden der Nikolaikirche erfahren. In der Tat hatte der Journalist Joseph Reinach über die Entdeckung des Phosphatvorkommens in Beauval, nördlich von Amiens, berichtet und die damit verbundene, natürlich sehr bedauernswerte Zerstörung der

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Kirche, deren Lage den Abbau verhindere. Der Platz müsse frei gemacht werden, die zerstörte Kirche würde durch eine gröβere ersetzt werden, die in ihren Dimensionen der Zukunft Beauvals mehr entspräche, gemäβ dem Willen und der Macht von Jean-Baptiste, Jules und Charles Saint, den Gebrüdern Saint, den Herren der Jute. Harry Stevenson hatte schnell Gustave Eiffel verlassen und sich nach Beauval begeben um Charles Saint zu treffen. Nachdem er die innere Struktur der Freiheitsstatue entworfen hatte, arbeitete Eiffel jetzt an einem alten Traum, einem enormen Turm von 300 Metern Höhe. Seine Mitarbeiter und er waren zu sehr damit beschäftigt um einen ins Mittelalter verliebten Amerikaner begleiten zu können. Stevenson begab sich also allein nach Nordfrankreich, und als er nach Paris zurückkehrte, hatte er zu einem, wie er sagte, sehr vernünftigen Preis zwölf verzierte Säulenkapitelle aus dem zweiten Abschnitt der Romanik erworben, sowie ein herrlich abgenutztes Labyrinth aus dem 13. Jahrhundert. Bei dieser Nachricht zog Eiffel erstaunt die Augenbrauen hoch als Zeichen dafür, dass er den Enthusiasmus des Yankees nicht teilen konnte, hatte er doch wirklich andere Schlachten auf dem Marsfeld zu schlagen. Harry Stevenson hingegen freute sich augenscheinlich diebisch bei dem Gedanken, seine Kapitelle und sein Labyrinth an den Ufern des Mystic River auf seinem Besitz Medford bei Boston zu installieren. Charles Saint war mit der erzielten Summe zufrieden und stellte Grégoire Thuillier vor vollendete Tatsachen: man würde die Kirche abreiβen, aber wenn man sie noch stückweise verkaufen könnte, warum nicht? Er hatte übrigens noch eine andere Anfrage, diesmal aus Italien: ein italienischer Adliger aus der Gegend von Mailand, ein so genannter Herzog von Lucques, möglicherweise Nachkomme des Castruccio Castracani da Lucca, auβerdem gut betucht, war vom Botschafter der jungen italienischen Republik informiert worden und wollte seinen Aufenthalt in Paris in der Rue de Varennes dazu nutzen, einen kleinen Ausflug in die Gegend von Doullens zu machen, auch wieder auf Grund des Artikels von Joseph Reinach.

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Er siegte über Nebel, die Enge der Abteile, die von Ruβ und Schweiβ verschmutzten Sitze des Wartesaales im Bahnhof von Beauval, um das zu bekommen, was er wünschte: den Kreuzweg, der Matthieu von Arras zugeschrieben wird, dem groβen Matthieu von Arras, kein anderer als der Architekt des Domes von Prag. Castruccio Castracani junior war sogar, ganz Dandy, durch die Rue des Prieurs spaziert, wo sich die Weber in ihren kleinen Häusern fragten, wer diese sonderbare Person mit halblangen Haaren sei, die den Triumphmarsch aus Aida vor sich hinsummte und mit groβen Gesten den Stock schwang. Die Arbeiter sahen in dieser Demonstration von Reichtum und Selbstsicherheit den Anfang ihrer totalen Unterwerfung unter die Groβbürger des Textils. Es war immer mehr die Rede davon, in Beauval auch Fabriken zu bauen nach demselben Modell wie dreiβig Jahre zuvor in Flixecourt, in denen sie eines Tages gezwungen sein würden zu arbeiten und damit ihr letztes bisschen Freiheit zu verlieren. Im Augenblick arbeiteten sie wenigstens noch zu Hause, natürlich mit dem Garn, das die Gebrüder Saint die Güte hatten ihnen zu liefern; mit dem einzigen Kunden, den Gebrüdern Saint, die ihnen die fertigen Stoffe abnahmen, sicher; aber sie konnten noch vor ihrer Tür ihre gerollten Zigaretten rauchen und einen Herzog von Lucques vorbei spazieren sehen ohne den Kopf beugen zu müssen, um ihn zu grüβen. Diese Geschichte mit dem Abriss der Kirche lieβ nichts Gutes ahnen. So sei schon ein Amerikaner gekommen, der den Preis der Kapitelle und des Labyrinths ausgehandelt hätte. Niemand glaubte an das Märchen vom Pfarrer, der unbedingt eine neue Kirche brauchte um seine Arthrose zu lindern. Das 12. Jahrhundert soll zu feucht sein, er braucht etwas Moderneres? Nein, die Wahrheit lag wirklich in diesem Phosphatvorkommen, etwas Einmaliges, so hieß es, eine phosphathaltige Kreideschicht von mehr als zwanzig Metern! Sie war da, unter der Kirche und dem alten Friedhof. Da wo man anfangen müsste mit dem Graben lag genau die Vierung, da lag das Zentrum des Labyrinths, wo seit Jahrhunderten die Wege der Pilger endeten, die auf Knien Buβe taten, da wo Seine Eminenz Edmond Langevin die Glocke getauft

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hatte, da wo Amédée stehen würde mit dem kleinen Camille in den Armen. Der Herzog von Lucques führte also den zweiten Streich, dem Charles Saint zustimmte. Wenn Sie heute Überreste sehen wollen von der alten Kirche von Beauval, dann müssen Sie nach Medford, Massachusetts, fahren oder nach Mailand in der Lombardei. Auf jeden Fall nach Medford, das ist sicher, es sei denn, die Erben von Harry Stevenson hätten einige Stücke an andere aufgeklärte Amerikaner verkauft. Was Mailand betrifft, so gibt es die Zerstörung von vier der dreizehn Stationen zu beklagen, durch die Bombardierungen von 1943 und die Plünderungen im Jahre darauf. Und was die Glocke betrifft, die der Bürgermeister von Beauval vor der Zerstörung rettete, die wohlwollende Théophole-Artémise-Etienne-Rachel, so wurde sie beschädigt, verformt und ist schlieβlich in der gigantischen Feuersbrunst geschmolzen, die 1925 Gebälk und Gewölbe der neuen Kirche verwüstete. Am Tag als der Herzog von Lucques durch die Rue des Prieurs spazierte, befand sich genau vor der Nummer 32 b der 6jährige Sosthène Marchal (Spalte 1917, Chemin des Dames), dessen besonderes Merkmal die Zielgenauigkeit war, mit der er spucken konnte. Seine Spucke war eben im Straβenstaub gelandet, zwei Zentimeter neben dem linken schwarz glänzenden Lederschuh des Italieners, made in Firenze, wie der Herzog gesagt hätte. Das war die einzige offensichtliche Feindseligkeit. Man kann nicht einmal sagen, ob das Opfer sie bemerkt hat. Der Herzog ging weiter seines Weges, überheblich, aber unangefochten. Ein Phosphatvorkommen von zwanzig Metern Dicke! Unter dem schwarzen Schuh von Castruccio Castracani junior. Unter den Füβen der Honoratioren von Beauval, des Apothekers, des Arztes, der Notare und Anwälte, des örtlichen Landschaftsmalers, dem man übrigens ein Gemälde der alten Kirche an einem hellen Sommertag verdankt, der Schwestern Lequesne, letzte Erbinnen eines im 16. Jahrhundert durch flandrisches Textil erworbenen Vermögens, des im Ort ansässigen Senators, des Abgeordneten auf Durchreise, des Bürgermeisters und Notars, des Arztes und

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Tierschnitzers, des Vicomte von Butler, ehemaliger Marineoffizier und ehemaliger Bürgermeister, des Fotografen Emile Duchaussoy, der noch vierzig Jahre warten muss, bevor er in Paris Josephine Baker in ihrem berühmten Bananenkostüm ablichten kann. Das waren alles in allem wohl zwanzig Personen, wenn man die Familie Saint nicht mitzählt, die in dieser Angelegenheit sehr engagiert war. Nicht die Saints und auch nicht den Bürgermeister Grégoire Thuillier, der über ein ansehnliches Vermögen verfügte, aber dessen politische Tendenzen nicht sehr verlässlich waren, wie einige Quellen behaupteten. Zwanzig Meter Phosphat unter den violetten, mit einem goldenen Kreuz verzierten Schuhen Seiner Eminenz Jean-Baptiste Jacquenet, Bischof von Amiens, der nach Beauval gekommen war um dem Abseilen der Glocke und dem Beginn des Abrisses der Kirche beizuwohnen. Der arme Mann hatte nicht mehr lange zu leben, aber wie jeder Sterbliche wusste er es nicht, so dass er sich an diesem Tag in blendender Form befand. Man musste ihn gesehen haben, auf dem Kirchplatz an seinem Katheder stehend mit seinen weiβen Haaren, die leicht im lauen Wind wehten. Er war den Tränen nahe, als die Glocke endlich aus dem Hauptportal der Kirche herauskam, auf ihrem Schlitten von zwei Eseln gezogen – ein Detail, das ihm sehr zu gefallen schien, als würde er mit den Gläubigen dieser Nikolai-Gemeinde ein Krippenspiel inszenieren. Die fraglichen Esel wurden von ihm gesegnet, wie auch die Rundhölzer, die von den Männern unter den Schlitten geschoben worden waren, wie auch die Glocke, wie auch…. Seine Eminenz wussten nicht mehr wohin mit seinem bischöflichen Segen. Viele Einwohner von Beauval hatten sicher gehofft, den Bischofsring mit ihren Lippen berühren zu können: den Bischof umfing eine Aura der Heiligkeit seitdem er dem letzten ökumenischen Konzil im Vatikan beigewohnt hatte, das war bekannt. Aber es war schwierig dem Träger des Ringes nahe zu kommen an einem Tag wie diesem, an dem sich der halbe Ort auf dem Kirchplatz versammelt hatte. Camille Savalle, getragen von Amédée, hatte das Privileg, den von Brillanten umgebenen Amethysten am

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wurstigen bischöflichen Finger mit ein paar Bläschen Spucke zu benetzen. Das würde ihm Glück bringen bis zum Ende seines Lebens, das zwar nur 29 Jahre dauern würde, das aber vorbildlich war bis zur letzten Sekunde, der Sekunde, in der ein Granatsplitter ihn buchstäblich köpfte. Seine Kameraden erzählten noch lange in den Gasthäusern von Beauval, zumindest so lange wie es noch leichtgläubige Ohren gab, dass der Körper von Camille noch mindestens zehn Meter weiter lief, ohne Kopf, nur etwas langsamer, sozusagen blind. Mehr als ein Opfer des künftigen Krieges, des künftigen Abbaus des Phosphatvorkommens, der revolutionären Webstühle, die Charles Saint bald in Beauval aufstellen wird, nachdem sie in Flixecourt im Tal der Nièvre erprobt worden waren, mehr als eine von diesen Gören und Väter von diesen Gören haben sich an diesem Tag dem Edelstein genähert, auch wenn sie ihn nicht alle haben küssen können. Es gab da an diesem Tag des Jahres 1887 auf dem Kirchplatz einen heiligen Mann, einen Zeugen der Wunder unseres Herrn. Jeder fühlte sich erhoben von seiner Güte und seiner strahlenden Begeisterung. Der Bischof segnete die Schwes­ tern Levesque, die vor Ergriffenheit bebten; der apostolische UrNotar segnete die Notare und die Kinder der Notare; der Graf von Rom segnete die Buchhalter, den Apotheker, die Frau Apothekerin und ihre Kinder, kurz, sie wurden alle gesegnet, wirklich alle, der Heilige, die Saints, der Prälat, die Proleten, der Legat, die…. Man könnte die Reihe noch lange fortsetzen. Zur Segnung kamen auch etwa zehn Kinder mit ihren Spitzhacken. Sie bewegten sich feierlich, mit langsamen, gleichmäßigen Schritten, ihre schwere Arbeit und ihren Opfergang vorwegnehmend. Jean-Baptiste Jacquenet hob seine Hand noch höher als bei den Segnungen davor. Einige magische Formeln begleiteten die Geste, und jeder spürte die Präsenz eines Hauches, eines Geistes, sagen wir eines Etwas, das in jeden hineinströmte bis in den hintersten Winkel des Magens, der Milz und der Nieren. Die Arbeit konnte beginnen. Zehn andere Jungen, gekleidet wie Spinnereiarbeiter, zogen aus ihren Kitteln solide Steinschleudern. Sie gingen durch das Haupt-

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portal in die Kirche und weiter zur zweiten Kapelle im südlichen Seitenschiff. Da blieben sie vor den letzten alten Kirchenfenstern aus dem 15. Jahrhundert stehen und zogen Kiesel aus ihren Hosentaschen, mit denen sie anfingen die geschichtlichen Fenster zu beschieβen, vor allem die, die den Grafen von St. Pol darstellten: wie er die Abtei von St. Riquier anzündet, wie er mit seinem Schwert den Pfarrer von Beauval durchsticht, der gerade von seiner Kanzel herabsteigt, wie er vor dem Papst auf Knien liegt, irgendein Innozenz, dessen Nummer ich vergessen habe, um dann seine Exkommunizierung entgegen zu nehmen. Bei jedem Splittern des Glases brandete Applaus auf, sowohl in der Kirche als auf dem Vorplatz. Nicht zuletzt Jean-Baptiste Jacqenet beteiligte sich an den allgemeinen Freudenbekundungen. Das verheiβene Phosphat schien bei jedem Steinwurf näher an die Oberfläche zu kommen. Das Bauwerk, das dem Reichtum noch im Wege stand, war im Begriff zu verschwinden, und je lauter seine Zerstörung vonstatten ging, desto näher sah man schon die Maschinen für den Abbau vor sich. Hatte man nicht auch schon, seitdem die Truppe mit den Steinschleudern die Kapelle mit den Bleiglasfenstern betreten hatte, den Geruch von Knoblauch, oder viel mehr Urin in der Nase, diesen unangenehmen und doch anziehenden Geruch, der für Phosphat in hoher Konzentration charakteristisch ist? Die Steineschleuderer wurden ein weiteres Mal zum Zentrum des Interesses, als sie daran gingen, sich den Heiligen Sebastian vorzunehmen: der von Pfeilen durchbohrte Schönling musste selbstverständlich zum bevorzugten Ziel der Schützen-Lehrlinge werden. Sie lieβen es sich nicht nehmen, ihn mit Hilfe ihrer Kiesel zu verstümmeln, was ihnen nicht schwer fiel, da der alte Gips kaum Widerstand leistete. Die Statue lehnte mit einer ihrer Hinterbacken an einer Astgabel, ihr rechter Arm, über den Kopf gehoben, präsentierte ihre Achsel, wie man es hundert Jahre später von den Darstellern einer Reklame für Deodorantspray verlangen würde. Natürlich war man sich zur Zeit der Ereignisse nicht der Komik bewusst. Ein Junge, vor Kurzem mit seiner Familie aus der Bretagne gekommen, wo man den Armen keine Arbeit geben konnte,

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stimmte einen Lobgesang in bretonischer Sprache an, dessen Anfang sich etwa so anhörte: „O San Sebastian, selaouit hor pedenn/ Kasit ac’han bepred, ar vocenn, ar pec’hed…“, ich tue jedenfalls mein Bestes um den genauen Text wiederzugeben. Und die Kinder aus Beauval stimmten im Chor in den Refrain ein „O San Sebastian“, wobei sie sich bemühten ihre Schleudern gemeinsam bei „Sebas…“ zu spannen und dann bei „….tian!“ zu schieβen, damit der synchrone Aufprall auf den Gips umso wirkungsvoller war. Aber nachdem Sebastian in Stücken lag, begnügte sich die Menge nicht mehr damit nur zuzuschauen. Die Grenze zwischen denen, die die Schau machten, und dem Publikum, das bloß gekommen war die Veranstaltung zu bewundern, war aufgehoben: es ging ein Ansturm los von allen auf alles, bis in den letzten Winkel der Kirche, mit dem Angriffsgeschrei einer wilden Horde, mit dem Gebell ausgehungerter Hunde, mit dem Stampfen der Holzschuhe auf den mehrere hundert Jahre alten Steinplatten. Der Hundertjährige des Dorfes, der gekommen war um ein letztes Mal den Bischofsring zu küssen, wagte sogar den Vergleich mit der französischen Kavallerie im Angriff auf zwei preußische Regimenter, die am Vortag der Schlacht von Jena die Brücke über die Saale verteidigten. Er hatte Tränen in den Augen, als er sich an den groβen Murat erinnerte, aber Sie wissen wie ich, dass in seinem Alter das Gedächtnis nicht mehr sehr zuverlässig ist. Die Stühle und Bänke waren in wenigen Minuten hinausgetragen. Die Kanzel, die sich rund um einen Pfeiler des Hauptschiffes wand, wurde rasend schnell zerschlagen, mit der gleichen genussvollen Empfindung wie bei der Zerstörung eines mühevoll zusammengesetzten Puzzles aus zehntausend Einzelstücken. Die Falten der Gewänder von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes verhedderten sich, die Bögen ihrer Heiligenscheine gerieten durcheinander, ihre Stirnlocken widersprachen sich, die magischen Worte aus ihren Evangelien verwirrten sich zu geheimnisvollen Botschaften wie die Vokale und Konsonanten in dem Ratespiel, das Laurent Romejko im Fernsehen präsentiert, wo der Kandidat des Tages daraus das längste Wort bildet. Mein

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Gott, was für ein Durcheinander, wo doch alles so gut geordnet und durchdacht war! Jedes Stück Holz der Bänke, Stühle, Schränke, Beichtstühle, des Chorgestühls und der Vertäfelung wurde, nachdem es auf die Gröβe einer Termitenmahlzeit reduziert worden war, auf den Kirchplatz gebracht und auf den Haufen geworfen, wo schon die liturgischen Gewänder lagen: Alben, Amikten, Stolen, Talare, Schultertücher und Kasel aus falschem Gold, Dalmatiken, Soutanen, Anstecknadeln mit Bommeln und Chormäntel. Diese wiederum lagen auf allem Papier, das sich in einer Kirche findet, alle Gesänge von allen Sonntagen nach Pfingsten, die Register von Taufen, Kommunionen und Hochzeiten, die Exemplare der Tageszeitung „das Kreuz“ von vier Jahren, obwohl diese ja ganz eindeutig antisemitisch ist. Bei dem vielen Brennmaterial war es einfach an den ganzen Haufen Feuer zu legen. Unter dem Feuer, das drei Tage lang brannte, wartete das Phosphat auf seine Stunde. Ein Kalkgehalt von 44% und 22% Phosphorsäure: das hat es noch nie gegeben. Ein Marktwert, der jedes Vorstellungsvermögen übertrifft. Eingebettet zwischen der Lehmschicht an der Oberfläche und dem Kalkstein darunter, eine Ader von zwanzig Metern Dicke, unabhängig von den Kohle führenden Adern, wie ein Gottesgeschenk an die Herren des Tales. Sie veranlasste die Schlieβung der anderen Minen in Quiévy und Saint-Aubert, deren Rentabilität sich im Vergleich zu Beauval als ungenügend herausstellen würde. „Ist Phosphatsäure brennbar?“ erkundigte sich der Bischof Jacquenet beunruhigt. „Aber nein, ganz und gar nicht“, erwiderte Charles Saint, der ein paar Jahre vorher auch behauptet hatte, dass die Webstühle für Jute alle Arbeitsunfälle der Weber verhindern würden. Der Bischof glaubte dankbar der Versicherung des Industriellen, hatte er selbst doch erst vor Kurzem während des vatikanischen Konzils ohne zu zögern für das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes gestimmt. Also war kein Zweifel möglich. Aber es war sowieso keine Zeit, weiter über diesen Gegenstand nachzudenken: Joseph Reinach und sein Fotograf Germain Gosselin, die extra aus Paris gekommen waren, baten die anwe-

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senden Persönlichkeiten für ein Foto zu posieren. Wie kann man das abschlagen, wo doch ein Kodak-Apparat von revolutionärer Konzeption die Unsterblichkeit sichert. Charles Saint näherte sich dem Prälaten für die Aufnahme. Er hätte ihn fast in einer Demonstration der Verbundenheit umarmt. Klick, der Auslöser wurde gedrückt. Wie simpel. Dann nahm Charles Saint aus seiner Weste einen Taktstock, den er dort verborgen hatte. Denn mit seinen fast sechzig Jahren hatte der Mann Geschmack gefunden am Dirigieren, vor allem, seitdem er beschlossen hatte eine Loge in der Pariser Oper zu mieten; in seinen Büros in Flixecourt wie in den Straβen von Beauval trennte er sich nicht mehr von seinem Dirigentenstab. Vielleicht war es auch seine Art der Welt zu zeigen, wie er sie zu führen gedachte. Herr Carruelle (zwei Söhne in der Spalte 1916, gleicher Tag, gleiche Stunde, gleicher Ort, Argonne, Wald von Bouchot), Inhaber eines Tabakladens, kannte im Detail verschiedene Partien der Maria-Magdalena von Jules Massenet, weil er jedes Mal, wenn er ihr persönlich Zigarren lieferte, der sehr inspirierten Interpretation von Mademoiselle Giraudon in der Titelrolle beiwohnen durfte. Also lieβ Charles Saint – wenn ich so sagen darf – den Bischof und den örtlichen Klerus fallen, eilte vor das Portal der Nikolaikirche und übernahm mit einigen Taktschlägen das Kommando über die Hackenträger, über den Adel der Abbrucharbeiter, die Stärksten der Starken, die Schlagzeuger im Orchester, über Trommeln und Pauken, groβe Pauken, Becken und groβe Becken, um die Statuen des Portals in Staub zu legen, die Bögen mit ihren Ranken, all diese Pflanzen und Tiere, die die Romanik dem Gläubigen aufdrängte und bei denen Charles Saint nur Bahnhof verstand. Er wusste übrigens genau, dass es so ein Durcheinander an der neuen Kirche nicht geben würde: sein Name und die Initialen seiner Brüder waren Dekoration genug. Aufgepasst, Tempowechsel! Die „Charlesienne“ vollbrachte Wunder: erst ein Adagietto um die Muskeln warm zu machen, dann ging man über zu einem Adagio, bei dem die Seele etwas seufzen konnte um sich von eventueller Reue zu befreien. Dann

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schwang man den Taktstock um beim Regiment der Bauarbeiter ein Allegro zu erreichen, gefolgt von einem dynamischen Vivace. Das Presto behielt man sich vor für das Hauptportal und die Statue des Heiligen Nikolaus selbst. Der Bischof traute seinen Augen nicht. Der Fotograf aus Paris, dem es unmöglich war in dieser wimmelnden und zerstörenden Menschenmasse eine ruhige Pose aufzunehmen, stand mit seinem Kodak-Apparat auf dem Bauch da, verblüfft über einen solchen Anblick. Allen Honoratioren verschlug es den Atem, ihren St. Charles in einer solchen Hektik zu sehen. Mit dieser Energie würde die Phosphatader schnell erreicht und abgebaut! Ein einziger Vergleich drängt sich auf beim Beobachten der Männer mit ihren Hacken: der von gigantischen Baumaschinen, wie sie beim Bau des Tunnels unter dem Kanal eingesetzt wurden, aber aus chronologischen Gründen ist es unmöglich, einen solchen Vergleich zu wagen. Und jetzt das Finale: Prestissimo! Prachtvoll! Die Fassade lag in Trümmern. Und dazu hatte es nur eines Konzertes bedurft. Einer Oper in drei Akten, ohne Pause. Applaus brandete auf. Charles Saint wischte sich die Stirn mit dem Ärmel seines Gehrocks. Die Abbrucharbeiter drehten sich um und verneigten sich mit tiefer Verbeugung, und der Dirigent, mit nass geschwitztem Hemd wie Leonard Bernstein nach der Pathétique von Tschaikowsky oder, um in etwa die zeitliche Epoche zu respektieren, wie Jules Pasdeloup nach den letzten Takten der Ouvertüre von Wilhelm Tell, er richtete seinen Blick zum Himmel, den er mit dieser Leistung ganz sicher beeindruckt hatte. Blieben noch die Mauern. Und hier bewies der Zufall seine Verlässlichkeit. Denn der Jute-Industrielle hatte auch ein Herz und ein Geschlechtsteil, dessen er sich bis ins hohe Alter bediente. Natürlich verpflichtete ihn sein Status als väterlicher Chef zu einem unbefleckten öffentlichen Leben mit verehrter Gemahlin, mit geliebten und liebenden Kindern. Deshalb musste sein freizügiges Liebesleben, das er mit fast sechzig Jahren pflegte, geheim bleiben und möglichst weit entfernt stattfinden. Das erklärte den doppelten Vorteil seines Interesses für die Pariser Oper, die ihm nicht nur ermöglichte die

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feinfühlige Musik von Herrn Massenet zu genieβen sondern die auch eine bequeme Entschuldigung war für die nächtliche Abwesenheit vom familiären Heim. Und da die kleine Natascha, die er dank des Ballettes Samson und Dalila kennen gelernt hatte, einen Onkel in der Nähe von Sevran hatte, war er bald Besitzer eines hübschen Anwesens in Sevran, nicht weit entfernt vom Schloss von Fayet. Eine Junggesellenwohnung, sagen Leute, die kurze Erklärungen mögen. Aber wie es sich fand, logierte gerade ein anderer Industrieller im Schloss von Fayet, ebenfalls ein Freund der Chemie, ein sogenannter Alfred Nobel, ein Schwede mit Wohnsitz in Frankreich, der vor ein paar Jahren einen Sprengstoff erfunden hatte, dem er den Namen „Nobels Extra Dynamit“ gab, das sollte heißen von noch stärkerer Explosionskraft als das eigentliche Dynamit; das Ganze mit viel Nitroglyzerin und Kollodium, wie er einmal seinem Nachbarn erklärte, der ebenfalls an neuen Technologien der Zerstörung interessiert war. Diese Anekdote hat ihren Platz in dieser Erzählung, damit man versteht, warum sich an diesem Tage des Jahres 1887 auf dem alten Kirchplatz von Beauval als anonyme Person in der Menge der Dorfbewohner auch der berühmte Händler des Todes befand. Auf Verlangen von Charles Saint wurde der SuperSprengstoff an den Pfeilern der Nikolaikirche erprobt. So zeigte sich, dass die freie Liebe auch ihr Gutes hat und Dinge enorm zu beschleunigen vermag. Denn vom Mauerwerk war bald nicht mehr viel übrig, nachdem man die Stäbe Extra Dynamit angezündet hatte. In der Nähe dessen, was mal eine romanische Apsis war, stritten sich zwei Hunde um einen menschlichen Schienbeinknochen, der aus einem der vielen Gräber in und um die Kirche in die Luft geschleudert worden war. Der Abbé Prévot (nicht zu verwechseln mit seinem gleichlautenden Kollegen, den man mit einem s zwischen dem o und dem t schreibt), dessen angebliche Arthrose als Vorwand gedient hatte für den Abriss, bekreuzigte sich dreimal nacheinander, als er diesen unerwartet exhumierten Knochen erblickte. Es war etwas Diabolisches in einer solchen

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Verbindung. Hoffentlich erfüllte das Phosphat tatsächlich die Erwartungen. Und hoffentlich musste man dafür nicht zu viel Skelette stören. Die jüngeren würde man umbetten auf den neuen Friedhof am Hang hinter der neuen Kirche. Aber das Unangenehmste wäre, wenn man jede Menge andere finden würde, von denen man nicht mal wusste wer sie waren. Ein Mann, eine Frau? Ein Jude vielleicht? Schlieβlich beschloss der Abbé Prévot, die Hunde, die sich mit den Knochen amüsierten, auseinander zu treiben. Welch ein Tag, nein, welch ein Tag!

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Jean-Louis Rambour

Tantum ergo Camille Savalle figure sur le monument aux morts dans la colonne de 1916, entre Eugène Lelong et Albert Séré. Son frère Joseph se trouve dans la colonne de 1914 et le père, Amédée Savalle, dans celle des victimes civiles. Camille Savalle fut, en 1887, le dernier enfant baptisé dans l’ancienne église, huit jours avant que le premier coup de pioche de la destruction ne soit donné. La cérémonie eut lieu quarantehuit heures après la naissance parce qu’il n’était pas dans les habitudes de tarder et que, l’enfant étant né un lundi matin, il fut jugé imprudent d’attendre le dimanche suivant pour procéder aux rites. La mère de Camille, légèrement déchirée pendant l’accouchement, était restée au lit. Amédée s’était chargé de transporter le bébé dans un portefeuille qui faisait office de matelas et de couverture. La robe de baptême sentait à distance le savon d’Alep. Elle ne paraissait en rien souillée bien qu’elle servît pour la quatrième fois dans la famille Savalle. La messe fut donc dite dans une église que l’on préparait déjà à sa fin. A la croisée des transepts, un échafaudage avait été monté jusqu’à la voûte de la tour-lanterne qui enfermait la cloche. Une fois détachée de son joug, la cloche devait, grâce à des rondins, être glissée sur une plate-forme qu’un ingénieux système à crémaillère ferait descendre jusqu’au dallage de la nef. Ensuite il s’agissait de faire glisser à nouveau la cloche le long des huit cents mètres qui séparaient l’ancienne église de la nouvelle. Un traîneau spécial avait été conçu à cet effet et, dans l’attente du jour choisi pour le transfert, il se trouvait remisé près des fonts baptismaux, constituant d’ailleurs une gêne importante pour le bon déroulement du baptême de Camille Savalle. On peut affirmer que le petit Camille bénéficia des derniers sons de cette cloche, elle-même bénie par Monseigneur Edmond Langevin en 1832 sous le nom de Théophile-Artémise-Etienne-

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Rachel en l’honneur de Théophile Lévesque et sa dame Artémise Michaud ; et d’Etienne Ouellet et sa dame Rachel Lévesque, notables bourgeois dont des récits rapportaient de manière plus ou moins historique la résistance à l’agression espagnole durant le XVIIe siècle. A cause de ces antécédents glorieux, il avait donc été décidé que la cloche serait épargnée dans la destruction de l’église et, symboliquement, rétablie dans ses fonctions sous les charpentes du nouvel édifice. La décision avait été prise dans un conseil municipal en date de mai 1886 au cours duquel le maire avait menacé de démissionner si la cloche était fondue comme le prévoyaient d’abord Charles Saint et son directoire. Non que Grégoire Thuillier fût un opposant déclaré au maître de la vallée ou qu’il voulût soudainement se draper dans un catholicisme bon teint, assez admissible au total dans ces années qui suivaient la mort de Bernadette Soubirou ; non que la perspective de transformer la cloche en un canon utile à la revanche militaire dont la France avait besoin heurtât son pacifisme  ; non, certes pas, mais les deux entorses imposées unilatéralement au projet accepté par tous avaient redonné au maire l’envie de faire entendre un peu sa voix, même faible, de petit notable politique face à un grand patron d’entreprise. La première entorse fut présentée par Charles Saint comme un moyen de dédommager la commune et la fabrique Saint Frères des frais engagés dans l’arasement de l’église romane stupidement située sur un fabuleux gisement de phosphate. Un richissime Américain, Harry Stevenson, venu en France suivre les réalisations de son ami Gustave Eiffel, avait appris par un article du Figaro la disparition prochaine de l’église Saint-Nicolas. Le journaliste Joseph Reinach avait en effet révélé la présence du gisement de phosphate dans le village de Beauval, au nord d’Amiens, et évoqué la nécessaire mais fort regrettable destruction de l’église du XIIe siècle dont la présence empêchait l’exploitation. L’espace devait être libéré et l’édifice rasé devait être remplacé par un autre, plus grand, davantage à la dimension de l’avenir de Beauval, tels étaient la volonté et le pouvoir de Jean-Baptiste, Jules et Charles Saint, les frères Saint, les maîtres du jute.

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Harry Stevenson avait vite quitté les bureaux d’Eiffel pour se rendre à Beauval afin de rencontrer Charles Saint. Après la statue de la Liberté dont il avait conçu la structure interne, Gustave Eiffel s’attaquait alors à son rêve d’immense tour haute de 300 mètres et la fièvre ne baissait pas dans la tête de l’ingénieur et celle de ses collaborateurs : pas question de perdre de précieuses heures pour accompagner un Américain nostalgique du Moyen Âge. Stevenson se rendit donc seul dans le nord de la France et lorsqu’il revint à Paris, il avait acheté, pour une somme selon lui très raisonnable, une douzaine de chapiteaux historiés du deuxième âge roman, ainsi que le pavage d’un labyrinthe du XIIIe siècle, merveilleusement érodé. Eiffel accueillit cette information d’un sourcil circonflexe, ne parvenant visiblement pas à participer à l’enthousiasme du Yankee, ayant d’autres combats à mener sur le champ de Mars. Harry Stevenson, lui, jubilait ostensiblement à l’idée d’installer ses chapiteaux et son labyrinthe sur les bords de la Mystic River, dans sa propriété de Medford près de Boston. Cette somme donna satisfaction à Charles Saint qui mit Grégoire Thuillier devant le fait accompli  : certes il s’agissait de détruire l’église mais si on pouvait en vendre de petits bouts par ci, par là, pourquoi pas  ? D’ailleurs il avait une autre piste, en Italie cette fois  : un seigneur italien de la région milanaise, un soidisant duc de Lucques, descendant contestable de Castruccio Castracani da Lucca, au demeurant très fortuné, qui, informé par l’ambassadeur de la toute jeune Italie, voulut mettre à profit sa villégiature parisienne rue de Varenne pour faire une escapade en Doullennais, toujours à cause de l’article de Joseph Reinach. Il vainquit le brouillard, la promiscuité dans les wagons, les sièges souillés de suie et de sueur dans la salle d’attente de la gare de Beauval pour obtenir ce qu’il souhaitait  : posséder le chemin de Croix attribué à Mathieu d’Arras, le grand Mathieu d’Arras qui fut aussi, excusez du peu, l’architecte de la cathédrale de Prague. Castruccio Castracani avait même promené son dandysme dans la rue des Prieurs et les ouvriers tisserands, depuis leurs petites maisons de briques, s’étaient interrogés sur cet individu aux cheveux mi-longs qui fredonnait pour lui seul la marche des trom-

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pettes d’Aïda de Verdi en la scandant de grands mouvements de canne. Pour tout dire, les artisans ouvriers virent dans cet affichage de richesse et d’assurance le début de leur soumission totale aux grands bourgeois du textile. De plus en plus il était question de construire à Beauval des usines sur le modèle de ce qui s’était fait trente ans plus tôt à Flixecourt, des usines où ils seraient bien contraints de se rendre un jour et d’abandonner leur dernière pépite de liberté. Au moins, pour le moment ils travaillaient chez eux, avec les fils que les Saint daignaient leur vendre, certes ; avec les seuls acheteurs – les Saint – qui voulaient bien de leurs toiles finies, certes ; mais ils pouvaient encore, sur le pas de leur porte, fumer leurs roulés en regardant passer un duc de Lucques sans avoir à le saluer en courbant la tête. Cette histoire de démolition de l’église ne laissait présager rien de bon. Ainsi un Américain serait déjà venu pour négocier le labyrinthe et des chapiteaux ? Personne n’y croyait à la fable du curé qui aurait eu le besoin impérieux d’une autre église pour réduire les effets de son arthrose. Le XIIe siècle serait trop humide, il lui fallait du moderne ? Non, la vérité était bel et bien dans le gisement de phosphate, quelque chose d’unique semblait-il, on parlait d’une énorme couche de craie phosphatée épaisse de plus de vingt mètres  ! Elle était là, sous l’église et le vieux cimetière  : là où il fallait commencer le creusement de la carrière était en plein à la croisée des transepts, c’était la pierre centrale du labyrinthe, là où aboutissait depuis des siècles la pénitence des pèlerins agenouillés, là où Monseigneur Edmond Langevin avait baptisé la cloche, là où se trouverait Amédée portant son petit Camille. Castruccio Castracani fut donc la deuxième entorse acceptée par Charles Saint. Si vous voulez aujourd’hui voir des vestiges de la vieille église de Beauval, il faut vous rendre à Medford, dans le Massachusets, ou à Milan en Lombardie. En tout cas, à Medford, oui, c’est certain, à moins que les héritiers actuels de Harry Stevenson n’aient revendu quelques pièces à d’autres Américains éclairés. Pour ce qui est de Milan, il faut regretter la disparition de quatre des treize stations suite aux bombardements de 1943 et aux saccages

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de l’année suivante. Quant à la cloche sauvée de la destruction par le maire de Beauval, la bienveillante Théophile-ArtémiseEtienne-Rachel, elle fut déformée puis brisée, puis fondue dans le gigantesque incendie de 1925 qui ravagea les voûtes et les charpentes de la nouvelle église. Le jour de la promenade de Castruccio Castracani dans la rue des Prieurs, au 32 bis très exactement, se trouvait Sosthène Marchal (colonne de 1917, chemin des Dames), 6 ans, dont la con­science de classe se vérifiait à la direction que prenaient ses crachats, ainsi qu’à la précision de leur trajectoire. Si bien qu’un mollard du gamin atterrit dans la poussière à deux centimètres de la chaussure gauche de l’Italien, un cuir noir fort brillant, made in Firenze aurait dit Castruccio. Ce fut la seule hostilité affichée. On ne peut même pas affirmer qu’elle fut remarquée de la victime qui poursuivit son cheminement ostentatoire mais serein. Une veine de phosphate épaisse de vingt mètres  ! Sous la chaussure de cuir noir du duc de Lucques. Sous les pieds des notables de Beauval, du pharmacien et des médecins, des notaires et avoués, du peintre des paysages beauvalois auquel on doit d’ailleurs une représentation de la vieille église par un grand soleil d’été ; des sœurs Lequesne, dernières héritières d’une fortune acquise au XVIe siècle dans le textile flamand ; du sénateur en résidence au village, du député de passage, du maire et notaire, du docteur et sculpteur animalier, du vicomte de Butler ancien officier de marine et ancien maire, du photographe Emile Duchaussoy qui attendra encore quarante ans avant de pouvoir prendre à Paris le cliché de Joséphine Baker habillée de son célèbre pagne à bananes. Ce qui faisait au total une bonne vingtaine de personnes, si on ne compte pas les Saint, bien entendu, partie prenante et très agissante dans cette affaire. Ni les Saint, ni le maire de l’époque, Grégoire Thuillier, détenteur d’une fortune honorable mais dont les tendances politiques n’étaient pas très fiables, selon certaines sources. Vingt mètres d’épaisseur sous les chaussures violettes marquées d’une croix dorée de Monseigneur Jean-Baptiste Jacquenet, évêque d’Amiens, venu à Beauval à l’occasion de la dépose

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de la cloche et du début de la destruction de l’église. Le pauvre homme n’avait plus longtemps à vivre mais comme tout un chacun il l’ignorait, si bien qu’il se montra ce jour-là dans une forme excellente. Il fallait le voir sur la place de l’église, debout devant sa cathèdre, ses cheveux blancs légèrement agités par un petit vent doux, affichant une émotion proche des larmes lorsque sortit par le portail central la cloche enfin posée sur un traîneau tiré par deux ânes – détail qui sembla beaucoup lui plaire, comme s’il revivait avec les ouailles de cette paroisse Saint-Nicolas la mise en scène de la crèche. Les ânes en question reçurent sa bénédiction, ainsi que les rondins de bois glissés sous le traîneau par les hommes, ainsi que la cloche, ainsi que… Monseigneur ne savait plus où donner de l’anneau pastoral. Beaucoup de Beauvallois avaient espéré sans doute y poser leurs lèvres : l’évêque était auréolé d’un soupçon de sainteté grâce à sa récente participation au concile œcuménique du Vatican et cela se savait. Mais arriver au porteur de l’anneau était difficile en ce jour de liesse où au moins la moitié des habitants s’était donné rendez-vous sur le parvis. Camille Savalle, porté par Amédée, eut le privilège de poser sa petite salive moussante de bulles sur l’améthyste entourée de brillants qui boudinait l’annulaire de l’évêque. Cela lui porterait chance jusqu’à la fin de sa vie, limitée certes à 29 ans, mais exemplaire jusqu’à la dernière seconde, la seconde où l’éclat de l’obus le décapita sèchement. Ses copains de l’Argonne racontèrent dans les cafés de Beauval, du moins tant qu’il y eut des oreilles suffisamment crédules, que le corps de Camille continua d’avancer pendant une dizaine de mètres, comme ça, sans tête, seulement plus lentement, à l’aveuglette si on peut dire. Plus d’une des victimes de la future guerre, de la future exploitation du gisement de phosphate, des métiers à tisser révolutionnaires qu’allait bientôt faire installer Charles Saint à Beauval, après les avoir éprouvés à Flixecourt, dans la vallée de la Nièvre, plus d’une, plus d’un de ces gamins et pères de gamins approchèrent la pierre précieuse, même si tous ne purent la baiser. Il y eut ce jour-là de 1887 un saint homme sur la place de l’église, un mo-

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deste témoin des miracles de Notre Seigneur. Chacun se sentait transporté par sa bonté et son enthousiasme irradiants. L’évêque bénit les sœurs Lequesne, frémissantes d’émotion  ; le protonotaire apostolique bénit les notaires et leurs enfants de notaires  ; le comte romain bénit les comptables et le pharmacien, la pharmacienne et leurs petits ; bref tout le monde, absolument tout le monde ; le saint les Saint ; le prélat les prolos, le légat les …, etc. On pourrait continuer longtemps ainsi. Se présentèrent à la bénédiction une dizaine d’enfants porteurs de pioches. Solennellement ils s’avancèrent, d’un pas lentement cadencé qui traduisait leur acceptation du labeur à venir et de leur sacrifice. La main de Jean-Baptiste Jacquenet s’éleva plus haut que pour les précédentes bénédictions. Quelques formules magiques accompagnèrent le geste et chacun ressentit le passage d’un souffle, d’un esprit, disons de quelque chose qui allait au plus profond de chacun, jusque dans les recoins des estomacs, des rates et des reins. Le boulot pouvait commencer. Dix autres gamins en vêtements de filatiers sortirent de leur sarrau de solides frondes. Ils s’avancèrent vers le portail principal, pénétrèrent dans l’église et se dirigèrent vers la deuxième chapelle latérale, côté sud de la nef. Là, face au dernier vitrail subsistant du XVe siècle, ils puisèrent dans leurs poches pour en sortir quelques cailloux et les catapultèrent sur les scènes historiées, notamment sur toutes celles représentant le comte de Saint-Pol lorsqu’il avait incendié l’abbaye de Saint-Riquier, le comte de Saint-Pol lorsqu’il avait transpercé de son épée le curé de Beauval tout juste descendu de sa chaire, le comte de Saint-Pol à genoux devant le pape, un Innocent de je ne sais plus quel numéro, pour s’entendre signifier son excommunication. A chaque bris de verre, des applaudissements éclataient, dans l’église même et sur le parvis. Jean-Baptiste Jacquenet ne fut pas le dernier à participer à la joie populaire. Le phosphate promis semblait se rapprocher de la surface de la terre à chaque caillou lancé. L’obstacle à la fortune était en train de sauter et plus son élimination se faisait bruyamment, plus on croyait voir surgir les machines extractrices. N’avait-on pas d’ailleurs, depuis l’entrée des frondeurs dans la chapelle décorée de

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vitraux, aux narines une légère odeur d’ail, ou plutôt d’urine, ce quelque chose, désagréable et cependant attrayant, caractéristique du phosphate à haute teneur ? Le groupe des frondeurs se donna encore en spectacle lorsqu’il fallut s’en prendre à un saint Sébastien : le bellâtre transpercé de flèches devait naturellement être la cible privilégiée de ces archers en herbe. Et ils ne se privèrent pas de le mutiler à force de cailloux, d’autant que le plâtre peint n’offrait pas beaucoup de résistance. La statue était appuyée du bout d’une fesse sur la fourche basse d’un arbre et son bras droit levé au-dessus de la tête permettait d’exhiber l’aisselle comme cent ans plus tard on le demanderait aux acteurs dans les publicités de déodorant. Evidemment, aux époques des faits, qu’il s’agisse de celle du martyre ou de celle de la destruction de l’église de Beauval, on n’était pas capable de juger du comique de la situation. Un gamin, dont la famille s’était depuis peu implantée dans le village après avoir fui la Bretagne incapable de proposer du travail aux pauvres, se mit à chanter à tue-tête un cantique en langue bretonne dont les premiers vers ressemblaient à cela : « O San Sebastian, selaouit hor pedenn / Kasit ac‘han bepred, ar vocenn, ar pec‘hed…  », en tout cas je fais de mon mieux pour rapporter ces paroles. Et les gosses de souche beauvaloise de reprendre en chœur le « O San Sebastien » du refrain, s’efforçant même de tendre leur caoutchouc tous ensemble sur « …Sebas… » et de le lâcher sur « …tien ! », de sorte que les chocs sur le plâtre fussent aussi synchronisés et d’autant plus impressionnants et excitants. Mais Sébastien une fois réduit en poudre, on ne se contenta plus de regarder faire. Terminée la distinction entre ceux qui donnaient le spectacle et le public venu pour apprécier la succession des scènes : ce fut la ruée de tous et de chacun sur chaque recoin de l’église, avec des cris de charge sauvage, avec des aboiements de chiens affamés, avec des claquements de sabots sur le dallage multiséculaire. Le centenaire du village qui s’était déplacé pour baiser une dernière fois l’anneau épiscopal évoqua même la cavalerie française fondant sur les deux régiments prussiens défenseurs du pont de la Saale à la veille de la bataille d’Iéna. Il en eut

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la larme à l’œil en se souvenant du grand Murat ; mais vous savez comme moi qu’avec son âge, sa mémoire n’était plus très fiable. Les bancs et les chaises furent sortis en quelques minutes. La chaire qui s’enroulait autour d’un des piliers de la nef fut rapidement parcellisée dans une jouissance semblable à celle qu’on connaît lorsqu’on rend à un puzzle laborieusement assemblé ses dix mille pièces indépendantes. Les plis des toges de Marc, Luc, Mathieu et Jean se mélangèrent, les arcs de leurs auréoles se confondirent, les mèches de cheveux se contredirent, les mots magiques tirés de leurs évangiles se combinèrent en des messages sibyllins, comme les voyelles et consonnes du jeu télévisé de Laurent Romejko, avant que le candidat du jour n’en fasse le mot le plus long. Quelle confusion, mon Dieu, alors que tout était si bien ordonné, pensé ! Chaque morceau de bois des bancs, chaises, buffets, confessionnaux, stalles, lambris, bientôt réduit aux dimensions d’un repas de termites, fut évacué sur le parvis de l’église et jeté sur l’empilement des vêtements liturgiques, amicts, aubes, manipules, étoles, chasubles de faux or, dalmatiques, barrettes à pompons, chapes et surplis. Lesquels avaient été jetés sur tout ce qu’une église compte de papier, tous les cantiques de tous les dimanches après la pentecôte, les registres de baptême, communions et mariages, quatre années complètes du quotidien La Croix pourtant très sincèrement antisémite, de sorte qu’il fut simple de mettre le feu à tant de combustible. Sous le brasier qui allait durer trois jours entiers, la couche de phosphate attendait son heure. Un taux de chaux de 44 % et 22 % d’acide phosphorique : du jamais vu. Une valeur marchande au-dessus de toute idée. Glissée entre l’argile de la surface et le calcaire en profondeur, une veine de vingt mètres d’épaisseur, indépendante des filons carbonifères, comme un don de Dieu aux maîtres de la vallée. De quoi contraindre à la fermeture les mines de Quiévy et de Saint-Aubert dont la rentabilité allait apparaître très insuffisante au regard de celle de Beauval. « L’acide phosphorique est-il inflammable ? », s’inquiéta soudain Monseigneur Jacquenet. «  Pas du tout, aucun problème  », affirma Charles Saint

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qui, quelques années plus tôt avait aussi soutenu que les métiers à tisser le jute protégeaient les ouvriers de tout accident du travail. L’évêque prit l’affirmation de l’industriel comme une certitude, lui-même venant d’ailleurs de voter sans hésitation, lors du récent concile de Vatican, le dogme de l’infaillibilité papale. Pas de doute possible donc. Mais pas le temps non plus de développer le sujet  : Joseph Reinach et Germain Gosselin, son photographe, spécialement venus de Paris pour l’événement, demandaient aux personnalités de prendre la pose. Comment refuser, surtout quand l’immortalité allait être assurée par un appareil Kodak d’une conception révolutionnaire. Saint se rapprocha du prélat pour la prise de vue. Tout juste s’il ne le prit pas par l’épaule dans une chaleureuse démonstration de complicité. Hop, le bouton fut pressé. Quelle simplicité. Puis, Charles Saint sortit de son gilet la baguette de chef d’orchestre qu’il y avait cachée. Car, avec ses soixante ans bientôt sonnés, le bonhomme se piquait de direction musicale, surtout depuis qu’il avait décidé de louer une baignoire à l’Opéra de Paris : dans ses bureaux de Flixecourt comme dans les rues de Beauval, il ne se séparait plus de sa baguette. Sa manière à lui, sans doute, de montrer comment il comptait mener son monde. Monsieur Carruelle (deux fils dans la colonne 1916, même jour, même heure, même lieu : l’Argonne, le bois Bouchot), débitant de tabac, connaissait en détail plusieurs épisodes de Marie-Magdeleine de Jules Massenet puisqu’il avait droit, à chaque livraison de cigares qu’il assurait, à un résumé inspiré des exploits vocaux de mademoiselle Guiraudon dans le rôle-titre. Donc, laissant tomber – si je puis dire – Monseigneur Jacquenet et le clergé local, Charles Saint se précipita devant la façade de Saint-Nicolas et, en quelques mouvements de sa baguette, mit en action la cohorte des manieurs de pioches, c’est-à-dire l’aristocratie des démolisseurs, les puissants parmi les forts, les percussionnistes de l’orchestre, grosses caisses, gros tambours et timbales, grosses paires de cymbales, pour réduire en poussière les statues des portails, les entrelacs des voussures, tout ce monde

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de feuillages et d’animaux que l’art roman imposait aux fidèles et auquel Charles ne comprenait que couic. Il s’était d’ailleurs bien promis de ne pas reproduire ce méli-mélo sur la nouvelle église : son nom et les initiales de ses deux frères suffiraient à la décoration. Attention, changement de tempo ! L’agogique charlésienne faisait merveille : d’un adaggietto destiné à chauffer les bras, on passa à un adagio où l’âme soupira quelque peu question d’évacuer d’éventuels regrets. Puis, on agita la baguette pour obtenir du régiment de terrassiers un bon allegro, suivi d’un dynamique vivace. Et on réserva le presto pour le portail central et la statue de saint Nicolas en personne. Monseigneur Jacquenet n’en croyait pas ses yeux. Le photographe parisien, incapable d’obtenir une pose de cette masse grouillante et dévastatrice, restait le Kodak sur le ventre, ébahi par un tel spectacle. Tous les notables étaient suffoqués par leur Saint Charles pareillement agité. Décidément les vingt mètres d’épaisseur du gisement de phosphate seraient vite atteints et consommés avec une telle énergie ! Une seule comparaison pouvait donner une idée du travail des piocheurs : celle impliquant les gigantesques tunneliers employés pour creuser le tunnel sous la Manche. Mais, pour des raisons chronologiques, il est impossible de pratiquer un tel rapprochement. Prestissimo final  ! Magnifique  ! La façade fut réduite en miettes. Le temps d’un concert. D’un opéra en trois actes, sans entracte. Les applaudissements fusèrent. Charles Saint essuya son front d’une manche de sa redingote. Les piocheurs se retournèrent et s’inclinèrent en une profonde révérence et le chef, la chemise humide de sueur à la Leonard Bernstein après la Pathétique de Tchaïkovsky ou, pour respecter un tant soit peu l’époque, à la Jules Pasdeloup après les dernières mesures de l’ouverture de Guillaume Tell, porta ses regards au ciel qu’il était certain d’avoir séduit par une telle performance. Restait le gros œuvre. Et c’est là que le hasard montra son efficacité. Car l’industriel du jute avait aussi un cœur et un sexe dont il usa jusque tard dans sa vie. Son statut de patron paternel l’obligeant à montrer une vie

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publique immaculée, avec femme vénérée, enfants adorés et adorateurs, la vie libertine qu’il continuait d’organiser à près de soixante ans d’âge devait rester éloignée et secrète. C’est pourquoi l’intérêt de l’opéra de Paris, outre la découverte de la délicate musique de Monsieur Massenet, était qu’il offrait une excuse commode à une nuit passée en dehors du foyer familial. Et comme la petite Natacha, connue grâce aux ballets dans Samson et Dalila, avait un oncle du côté de Sevran, très vite Charles était donc devenu propriétaire d’un joli immeuble, près du château du Fayet, à Sevran. Une garçonnière, disaient les gens plus rapides dans leurs explications. Or il s’était trouvé que dans ce château du Fayet logeait un autre industriel, amateur de chimie lui aussi, un dénommé Alfred Nobel, Suédois en résidence en France, qui venait d’inventer, depuis seulement quelques années, la «  dynamite extra Nobel  », c’est-à-dire un explosif de puissance très supérieure à la dynamite elle-même, le tout à grand renfort de nitroglycérine et de collodion, ainsi qu’il l’expliqua un jour à son voisin, curieux des nouvelles technologies de destruction. Cette anecdote prend place ici dans ce récit pour qu’on comprenne pourquoi, en ce jour de 1887, sur la place de l’ancienne église de Beauval, se trouvait anonymement mêlé à la masse des villageois, le célèbre marchand de mort. Le super explosif fut expérimenté sur les piliers de l’église Saint-Nicolas à la demande de Charles Saint, comme quoi le libertinage a du bon et peut très nettement accélérer les choses. Car du gros œuvre il ne resta pas beaucoup de traces une fois enflammée la mèche des bâtons de dynamite extra. Aux environs de ce qui fut une abside d’église romane, quelques chiens se disputèrent un tibia humain qui venait d’être propulsé dans les airs depuis un des nombreux tombeaux creusés à l’intérieur et à l’extérieur de l’édifice. L’abbé Prévot (à ne pas confondre avec son homonyme qui prend un s entre le o et le t), dont l’arthrose avait servi de prétexte à la démolition, se signa trois fois de suite à la vue de cet os soudainement exhumé. Il y avait quelque chose de diabolique dans une telle conclusion. Pourvu que

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le phosphate soit en effet à la hauteur des espérances. Et qu’il n’y ait pas trop de squelettes à déranger. Les récents, on irait les mettre dans le nouveau cimetière à flanc de coteau derrière la nouvelle église mais le plus délicat serait d’en trouver plein d’autres dont on ne saurait même pas les noms, ni rien. Une femme, un homme  ? Des juifs peut-être  ? L’abbé Prévot, finalement, se jeta sur les chiens amateurs d’os pour les disperser. Quelle journée, mais quelle journée !

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Würstchen und Bademantel in der Picardie In Beauval gibt es vor allem Einen Lieferwagen mit Namen Choupette Einen Lebensmittelladen mit fürchterlichen Öffnungszeiten Wo ein groβes Baguette ein paar Groschen kostet Aber die die Lebenden zusammenführt Man begegnet denen, die nicht mehr arbeiten – die Fabriken schon längst futsch Und das Mausoleum der Gebrüder Saints – heilige Väter Das die ohne Arbeit überwacht Sie anhalten zur Arbeit aber wo? Ein ganzes Dorf aus rotem Backstein – da zeigt selbst die Kirche industriellen Fleiß Erinnert an Schmiede und Kessel Überall der Geruch von Verlassenheit Und der Schatten des Krieges, der noch über Allem hier schwebt Vorsicht Granaten Dabei ist das Wetter herrlich die Kühe samten und das Gras so grün zum Darüberlaufen Der morgendliche Tau ist geradezu himmlisch Überfluss an Wasser an Milch an wilden Pilzen einfache und kostbare Gaben Und Lächeln, Lächeln überall, das Lächeln der Beherzten In Beauval gibt es die Schriftsteller-Residenz In der Picardie genannt Würstchen und Bademantel Kein Barbecue wird unbestückt bleiben Und folglich kein Zwang Krawatte zu tragen Jedem sein Zimmer, der Garten Salon für alle Wie kann man allein denken und wie mit allen gemeinsam? Ganz einfach! Bücher überall und Diskussionen von einer Sprache zur anderen

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Was wir hier finden, finden wir dort wieder Entindustrialisierung, Arbeitslosigkeit, das Gefühl verlassen worden zu sein Die Zeit ist weggelaufen ohne uns mitzunehmen Die Picardie und die Ruhr Schwestern in der Not und der Nostalgie Versuchen zu verstehen wie man so sehr seine Arbeit verteidigt Seine Maschine seine Verletzungen sein Arbeitstempo seine Unfälle Oft hat man einen der Seinen dabei verloren, und dennoch Sätze hier und da aufgeschnappt während der Begegnungen Gewerkschaften Mediathek oder Bücherei wir wären ja gerne in die Fabrik gegangen, aber sie „könnten die Produktion nicht unterbrechen“ Denn ohne Austausch und ohne Publikum sind Autoren nichts nütze! „Wir wollen heraus aus der Unwürdigkeit“ „Ich verkaufe den ganzen Tag Krebs“ „Der rechte Weg ist die Arbeit“ „Wir haben hier nie daran gedacht nicht zu arbeiten“ In Beauval in der Residenz fragt man sich Wie kann man Sprache neu erschaffen Wie der entrückten Lage als Autor entrinnen Wir wissen auch nicht mehr als Andere, wir haben die Lösung nicht Wie einen dritten Ort schaffen, den man gemeinsam teilt Weder Arbeit noch zu Hause einen öffentlichen Ort zum Austausch Wie die Arbeiter überzeugen von ihrer Berechtigung zu dieser Debatte Von der Kraft ihres Wortes von der Notwendigkeit ihrer Stimme Wie die Arbeit denken Die uns jeden Tag verschlingt die uns jeden Tag denkt In Beauval gibt es viele Fragen Aber noch zu wenig Köpfe um darüber nachzudenken

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Bei der nächsten Debatte über die Arbeit Macht uns die Freude, alle: kommt.

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Saucisses et Peignoir en Picardie À Beauval il y a notamment Un camion nommé Choupette Une épicerie à horaires effrayants Boulot payé des clopinettes Mais qui rassemble les vivants On croise ceux qui ne travaillent plus – les usines depuis jadis foutues Et le Mausolée des Saints Frères – Saints Pères Qui surveille les chômants Leur enjoint de travailler mais où ? Tout un village en briques rouges, alors l’église même est industrieuse Rappelle la forge et le chaudron Partout un fumet de déréliction Et l’ombre de la guerre qui plane encore Gaffe aux obus Pourtant le temps est superbe les vaches en velours et l’herbe verte à courir dessus La rosée matinale est proprement céleste Abondance de l’eau du lait des champignons sauvages dons simples et précieux Et sourires, sourires partout, sourires des courageux… À Beauval il y a la résidence d’écriture Dite Saucisses et Peignoir en Picardie Aucun barbecue ne restera non nourri Et nul besoin donc de porter cravate Chacun sa chambre et salon jardin pour tous Comment penser seul et penser tous ensemble ? Facile ! Des livres partout et des discussions interlangues

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Ce qu’on trouve ici on le retrouve là-bas Désindustrialisation, chômage, sentiment d’avoir été abandonné Le temps est parti sans nous emmener Picardie et Ruhr sœurs de misère et de nostalgie Chercher à comprendre comment on défend à ce point son travail Sa machine ses blessures sa cadence et ses accidents On y a souvent perdu l’un des siens, pourtant Des phrases glanées ici et là pendant les rencontres Syndicats médiathèque et librairie (On aurait voulu aller en usine, mais ils ne peuvent « dégager des lignes de produits ») Car sans échanges et sans public les auteurs ne servent à rien ! « Nous voulons sortir de l’indignité » « Je vends du cancer tous les jours » « Le droit chemin, c’est le travail » « Ici, on n’a jamais pensé ne pas travailler ». À Beauval en résidence on se demande Comment réincarner la langue Comment sortir de la posture de l’auteur en surplomb Nous n’en savons pas plus que d’autres, nous n’avons pas la solution Comment créer un troisième lieu à partager Ni travail ni maison un lieu public où échanger Comment convaincre les travailleurs de leur légitimité dans ce débat De la force de leur parole de la nécessité de leur voix Comment penser le travail Qui chaque jour nous avale, qui chaque jour nous pense À Beauval il y a beaucoup de questions Mais encore trop peu de têtes pour y penser Au prochain débat sur le travail Faites-nous plaisir, tous : venez.

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DIE AUTOREN Tatiana Arfel Geb. 1979, Psychologin und Literaturwissenschaftlerin. Sie organisiert Schreibwerkstätten für Problemgruppen. Ihr erstes Buch Die Erwartung am Abend (Paris, Librairie José Corti, 2008) erhielt 2010 den Ersten Preis beim Festival des Erstlingsromans in Chambéry sowie sieben weitere literarische Preise. Ihr zweites Buch, Nägel, ist eine polyphone Erzählung, die ein Dienstleistungsunternehmen beschreibt, das die Sprache, den Körper, die Gedanken und die Gefühle seiner Angestellten rationalisieren will um bessere Leistungen zu erzielen. Jean-Paul Dekiss Der Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent rief das Museum Jules-Verne in dessen Wohnhaus in Amiens ins Leben und machte daraus von 2007 bis 2011 ein literarisches Zentrum der Picardie. Er hat zahlreiche Schriften zu Jules Verne veröffentlicht, daneben Gespräche mit Julien Gracq, Michel Serres und Régis Debré sowie ein poetisches Essay, Die Ruhrodyssee. Gilbert Desmée Geb. 1951, lebt in der Picardie. Der Dichter und Essayist war von 1996 bis 1998 Mitglied einer Forschungsgruppe zu Schriften über das Berufsleben. Von 1987 bis 2001 war er Herausgeber der Zeitschrift Sapriphage. Er arbeitet als Kritiker von Lyrikbänden für die Website www.encres-vagabondes.com. In seinen Gedichten fragt er nach Formen Vorstellungen von Arbeit auszudrücken. Denis Dormoy Geb.1953 in Bresle (Picardie). Der Bauernsohn lebt im Departement Oise. Er unterrichtet an der Pädagogischen Hochschule in Beauvais und leitet Schreibwerkstätten für Grundschüler, in Colleges und Gymnasien und auch für Erwachsene im Rahmen des Programms gegen Analphabetismus. Er schreibt hauptsächlich Lyrik, seine ersten Texte wurden veröffentlicht in den Zeitschrif-

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ten In’hui (‚Heute’, picardisch), Le Lumen und Action poétique. Häufige Zusammenarbeit mit Bildhauern und Fotografen.

Horst Hensel Geb. 1947 als Bergmannssohn im Ruhrgebiet, nach einer Elektrikerlehre Studium in München und Dortmund, war Lehrer und Dozent an der Tongji-Universität in Schanghai. Mitglied im Schriftstellerkollektiv „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ in den 1970er Jahren. Er ist Vorsitzender eines lokalen Radiosenders. Er schreibt Romane und gesellschaftskritische Essays. Hanneliese Palm geb. 1953, Dipl.Archivarin (FH), seit 2005 Leiterin des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt. Veröffentlichungen zur Literatur der Arbeitswelt. Silke Pillon geb. 1955 in Dortmund. Lebt seit über dreiβig Jahren in der Partnerstadt Amiens als Fremdenführerin, Deutschlehrerin und Übersetzerin. Heinrich Peuckmann Geb. 1949 in Kamen als Bergmannssohn, Gymnasiallehrer. In den 70er Jahren war er Mitglied im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“. Er schreibt Romane, Krimis, Jugendbücher, Theaterstücke. Einige seiner Geschichten spielen im Ruhrgebiet. Peuckmann ist Mitglied im PEN und in der Krimiautorenvereinigung „Das Syndikat“. Mehrfach hielt er an chinesischen Universitäten Vorträge zur deutschen Literatur Gerd Puls geb. 1949, lebt im Ruhrgebiet, arbeitete als Werbekaufmann, Lehrer und Schulleiter, schreibt Lyrik und Erzählungen, außerdem ist er Zeichner und Illustrator. Er war Mitglied im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“. Für seine Gedichte erhielt er mehrere Preise.

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Jean-Louis Rambour Geb. 1952, lebt in der Picardie, veröffentlichte zahlreiche Lyrikwerke hat an etwa sechzig Zeitschriften mitgearbeitet. Er hat drei Romane veröffentlicht: Die zwölf Parfums von Julia, Im Hemd von Aragon und Kreuzung von Europa. 2001 und 2003 erhielt er den Buchpreis der Picardie. Lilian Robin Lebt in Lyon und arbeitet als Ingenieur für Arbeitsschutz und Unfallprävention. Mit seinem ersten Roman Tripallium war er 2010 Preisträger beim Festival des Erstlingsromans in Chambéry. Seitdem nimmt er an zahlreichen Debatten und Veranstaltungen teil sowie an Schreibwerkstätten zur Arbeiterliteratur. Sylvain Rossignol Freier Schriftsteller, aus Neigung hat er die Beobachtung von Arbeit und Arbeitsverhältnissen zu seinem Beruf gemacht (er interveniert im Auftrag von Arbeitnehmervertretern bei Organisationen). Er hat zwei Bücher im Verlag La Découverte veröffentlicht: Unser Unternehmen ist ein Roman und Kundenkarte. Werner Streletz Geb. 1949 in Bottrop, lebt in Bochum. Nach einem publizistischen Volontariat arbeitet er seit 1972 für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets, zuletzt als Kulturredakteur in Bochum. Er ist Autor von Lyrikbänden, Hörspielen und Romanen. 2008 erhielt er für sein Gesamtwerk den Literaturpreis Ruhr. Jean-Luc Vigneux Geb. 1958 in Abbeville, Krankenhausapotheker. 1980 gründet er mit Jacques Dulphy die in picardischer Sprache erscheinende Zeitschrift Ch’Lancheron (Der Löwenzahn). Er hat zahlreiche Preise als Autor der Regionalsprache (Tournai 1995, 2005, 2007; Amiens 2009, 2011) erhalten. Er schreibt Kolumnen für Zeitungen und Radiosender und verfügt über ein Repertoire von 80

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picardischen Liedern. Er übersetzte mehrere Folgen der Abenteuer von Asterix und Obelix sowie Tim und Struppi ins Picardische.

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NOTE SUR LES AUTEURS Tatiana Arfel Née en 1979. Psychologue de formation et diplômée de lettres modernes, elle anime des ateliers d’écriture auprès de publics en difficulté. Son premier livre, L’attente du soir (Paris, Librairie José Corti, 2008) a été lauréat 2010 du Festival du premier roman de Chambéry. Ce texte a obtenu sept autres prix littéraires. Son second roman, Des Clous, est un livre polyphonique décrivant une entreprise de services qui cherche à rationnaliser la langue, le corps, les pensées, les émotions de ses employés, pour accroître ses performances. Jean-Paul Dekiss Réalisateur, scénariste et producteur de films, il crée la Maisonmusée d’écrivain de Jules Verne à Amiens dont il fait, entre 2007 à 2011, un centre de vie littéraire pour la Picardie. Il a publié de nombreux ouvrages sur Jules Verne et des entretiens avec Julien Gracq, Michel Serres, Régis Debray ainsi qu’un essai poétique La Ruhr Odyssée (Aschendorf verlag 2010, Revue La Passe 2012). Gilbert Desmée Né en 1951, il vit en Picardie. Poète et essayiste, il a participé à un groupe de recherche sur les écrits en situation professionnelle de 1996 à 1998 et dirigé la publication de la revue Sapriphage de 1987 à 2001. Il est également critique de recueils de poésie pour le site www.encres-vagabondes.com. Au fil de ses poèmes, il ques­ tionne l’écriture pour transmettre le fruit d’une lente élaboration, Elaborer : l’autre dimension que nous pouvons donner à nos idées sur le travail. Denis Dormoy Né à Bresles, en 1953. Fils de paysans, il a presque toujours vécu dans l’Oise. Il enseigne à l’IUFM, à Beauvais et anime des ateliers d’écriture auprès d’enfants dans les écoles, les collèges, les lycées et

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auprès d’adultes, dans le cadre de la lutte contre l’illettrisme. Ecrit de la poésie principalement, ses premiers textes ont été publiés dans les revues In’Hui, Le Lumen, Action Poétique. Nombreuses collaborations avec des plasticiens et des photographes.

Horst Hensel Le fils de mineur est né en 1947 dans la Ruhr. Après un apprentissage d’électricien, il a fait des études à Munich et Dortmund Il a travaillé comme enseignant et Maître de conférences à l’Université Tongji de Shanghaï. Dans les années 70, il est membre du collectif d’écrivains « Littérature et monde du travail ». Il écrit des romans et des essais critiquant la société et dirige également une radio locale. Hanneliese Palm née en 1953, archiviste diplomée, depuis 2005 directrice de l’Institut Fritz-Hüser pour la Culture et la Littérature du monde du travail. Publications concernant la littérature du monde du travail. Silke Pillon née en 1955 à Dortmund. Vit depuis plus de trente ans à Amiens, travaille comme guide-conférencière, enseignante d’allemand et traductrice. Heinrich Peuckmann Le fils de mineur, né en 1949 à Kamen, devient enseignant pour Lycées. Dans les années 70 il fait partie du collectif «Littérature et monde du travail » . Il écrit des romans, des policiers, des livres pour la jeunesse et des pièces de théâtre. La Ruhr constitue sou­ vent le cadre pour ses histoires. Peuckmann est membre du PEN et de l’union d’auteurs de policiers « Le Syndicat ». Plusieurs fois, il a tenu des conférences sur la littérature allemande dans des universités chinoises.

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Gerd Puls Vit dans la Ruhr où il est né en 1949. Il a travaillé comme publicitaire, enseignant et directeur d’école. Il écrit de la poésie et des récits, est également illustrateur et dessinateur. Il était membre du collectif « Littérature et monde du travail ». Ses poèmes ont reçu de nombreux prix. Jean-Louis Rambour Né en 1952, il habite en Picardie et a publié une tren­ taine d’ouvrages poétiques dont Le Poème dû à Van Eyck, Le Bois de l’assassin, Poème en temps réel, L’Hécatombe des ormes… et a collaboré à une soixantaine de revues. Il a fait également paraître trois romans Les douze Parfums de Julia, Dans la Chemise d’Aragon et Carrefour de l’Europe et obtenu le Prix du Livre de Picardie en 2001 et en 2003. Lilian Robin Vit à Lyon où il exerce le métier d’ingénieur territorial en prévention des risques professionnels. Tripalium, son premier roman a été lauréat au Festival du premier roman de Chambéry en 2010. Depuis, il participe à de nombreux débats et manifestations ainsi qu’à des ateliers d’écriture sur la littérature du travail. Sylvain Rossignol Sylvain Rossignol aime observer le travail et il en a fait son métier (il intervient dans les organisations au service des représentants des salariés). Il aime écrire sur le travail et il aime l’idée d’une littérature qui exprime – pour la transformer  ? – la réalité de son temps. Il a publié deux livres aux éditions La Découverte, Notre usine est un roman et Carte de fidélité. Werner Streletz Né en 1949 à Bottrop, il vit à Bochum. Après un stage dans le journalisme, il travaille depuis 1972 pour la WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, grand quotidien régional) dans plusieurs villes de la Ruhr, en dernier comme rédacteur culturel à Bochum.

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Il est auteur de recueils de poèmes, de pièces radiophoniques et de romans. En 2008 il a reçu le prix de littérature de la Ruhr pour l’ensemble de son œuvre.

Jean-Luc Vigneux Né à Abbeville en 1958. Pharmacien hospitalier il exerce en baie de Somme. En 1980, il fonde avec Jacques Dulphy la revue Ch’Lanchron, intégralement rédigée en picard, dont il est rédacteur en chef. Auteur picardisant, il est distingué par plusieurs premiers prix de littérature picarde (Tournai 1995, 2005, 2007 ; Amiens 2009, 2011). Chroniqueur (radios et journaux) et chanteur (2 albums à son actif et 80 chansons picardes dans sa guitare). Il a traduit en picard plusieurs albums BD des aventures de Tintin et d’Astérix.

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