Das Damengambit und Damenbauernspiel [Reprint 2019 ed.] 9783111553771, 9783111184142


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Table of contents :
Inhaltsübersicht
I. Das Wesen des Damengambits
II. Das angenommene Damengambit
III. Die Verteidigung mit e7—e6 nebst c7—c5
IV. Die Verteidigung mit e7—e6 nebst Sg8—f6 und c7—c5
V. Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 und Dd8—a5
VI. Die orthodoxe Verteidigung mit Sf6—e4
VII. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Ddl—c2
VIII. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tal—cl, b7—b6
IX. Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d5—c4
X. Die Verteidigung mit 2.... e7—e6 nebst 3.... a7—a6
XI. Die Verteidigung des Damen gambits mit 2.... c7—c6
XII. Albins Gegengambit 2.... e7—e5
XIII. Das Damenbauernspiel
Berichtigung
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Das Damengambit und Damenbauernspiel [Reprint 2019 ed.]
 9783111553771, 9783111184142

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Veits kleine Sehaehbüeherei Herausgegeben von Dr. F. P a l i t z s c h

In Aussicht genommen sind u. a. folgende Bändchen:

A. Allgemeines Die Bedeutung des Schachs. — Schach-Dichtung. — SchachHumor. — Die Geschichte des alten Schachs. — Die Geschichte des modernen Schachs.

B. Partiesehach. Schachschule für Anfänger. — Die Strategie der Spieleröflnung. — Die Spanische Partie und verwandte Eröffnungen. — Das Mittelgambit und verwandte Eröffnungen. — Das russische und das französische Springerspiel. — Die Wiener Partie. — Das Königsgambit. — Die unregelmäßigen Verteidigungen der Königsbauereröffnung. — Das Damengambit und Damenbauernspiel. — Die unregelmäßigen Verteidigungen der Damenbauereröflnung. — Die Behandlung des Mittelspiels. — Die wichtigsten Kapitel der Endspielpraxis. — Ausgewählte Studien aus Mittel- und Endspiel. — Ausgewählte MusterPartien.

C. Probleinwesen Problemschule für Anfänger. — Die Stilarten in der Problemkunst. — Die logische Kombination. — Die direkte Kombination. — Die indirekte Kombination. — Ausgewählte Musterprobleme.

Preis jedes Bändchens im Umfang v o n ca. 4 Bogen etwa Gold-M. 1.50

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. vormals G. J.Göschen'sche Verlagshandlung - J.Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - Karl J . Trübner Veit & Comp. - Berlin W. 10 und Leipzig

VEITS KLEINE

SCHACHBÜCHEREI

HERAUSGEGEBEN VON Dr. F.PALITZSCH . BAND 2

= = = = = = = = = = = =

DAS DAMENGAMBIT UND DAMENBAUERNSPIEL VON

KÜRT EMMRICH MIT SO PARTIEN UND 75 DIAGRAMMEN

BERLIN UND LEIPZIG 1924 W A L T E R

DB G R U Y T B R

& CO.

VORMALS G. J . GÖSCHEN*SCHE VERLAGSHANDLUNG . J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG REIHER - KARL J. TRÜBNER . VEIT & COMP,

Alle Kechte TOH der Verl&gsbuchhandhwg vorbehalten.

Drnck ron Meteger à Wittig In Leipzig.

Inhaltsübersicht.

Seite

I. Das Wesen des Damengambits II. Das angenommene Damengambit . Partie Nr. 1. Marshall—Janowski Partie Nr. 2. Kostitach-Wolf III. Die Verteidigung mit e7—e6 nebst c7—c6 Partie Nr. 3. Rubinstein—Dr. Tarrasch '. Partie Nr. 4. Emmrich—Dr. Zimmer Partie Nr. 6. Dr. Lasker—Dr. Tarrasch Partie Nr. 6. Rotlewi—Rubinstein IV. Die Verteidigung mit e7—e6 nebst Sg8—f6 und c 7 — c 5 . . . . Partie Nr. 7. Pillsbury—Dr. Lasker Partie Nr. 8. Marshall—E. Cohn V. Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 und Dd8—aö . . . . Partie Nr. 9. Grünfeld—Johner Partie Nr. 10. Johner—Dr. Tarrasch VI. Die orthodoxe Verteidigung mit Sf6—e4 Partie Nr. 11. Dr. Tarrasch—Alapin Partie Nr. 12. Marshall—Capablanca VIT. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Ddl—c2 Partie Nr. 13. Réti— Snoeko-Borowski Partie Nr. 14. Maxöczy—Süchting

6 6 g 10 13 18 20 21 24 26 28 29 31 34 36 38 40 42 44 46 47

VIII. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tal—cl, b7—b6 Partie Nr. 15. Marshall—Kline Partie Nr. 16. Dr. Vidmar—Yätes IX. Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d5—c4: Partie Nr. 17. Marshall—Dr. Lasker Partie Nr. 18. Grünfeld—Aljechin Partie Nr. 19. Budapester Beratungspartie 1921 X. Die Verteidigung mit 2 e7—e6 nebst 3 a7—a6 . . Partie Nr. 20. Johner—Rubinstein

49 53 54 66 59 61 63 65 66

4

Inhaltsübersicht.

XI. Die Verteidigung des Damengambits mit 2 Partie Nr. 21. Breyer—Dr. Esser Partie Nr. 22. Réti—Dr. Lasker Partie Nr. 23. Schlage-Carls Partie Nr. 24. Dr. Antze—Leonhardt Partie Nr. 25. Bogoljubow—Leonhardt XIL Albins Gegengambit 2 e7—e5 Partie Nr. 26. Dr. Bernstein—Janowski XTTT, Das Damenbaaernspiel Partie Nr. 27. Capablanca—N, N Partie Nr. 28. Fahrni— Spielmann Partie Nr. 29. Emmrich—Leonhardt Partie Nr. 30. R é t i - D r . Tartakower

Seite

o7—06 . . .

68 74 75 77 78 79 82 83 85 m-

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worauf sich baldiger Ausgleich ergibt.

40

Kurt Emmrich,

Partie Nr. 11.

eigentümlich, aber es ist schwer,

Gespielt im Turnier zu Ostende 1905. eine wirklich gute Fortsetzung für

Dr. T a r r a s c h Alapin Weiß: Schwarz: d7—d5 1. d2—d4 e7—e6 2. c2—c4 Sg8—f6 3. Sbl—c3 Lf8—e7 4. Lei—g5 Sf6—e4 5. Sgl—f3 Hier versucht Schwarz diesen Zug bereits vor der Rochade, was schließlich nur Zugumstellung ist. 6. Lg5—e7: Dd8—e7 7. c4—d5: Se4—c3 8. 12—c3: e6—d5 9. Ddl—b3! c7—c6 10. e2—e3 Weiß hat nun mehrere kleine Vorteile erreicht: erstens die offene b-Linie, auf der beständig ein Druck ausgeübt und die Entwicklung des Läufers c8 behindert wird; sodann die Möglichkeit, mit c3—c4 im Zentrum vorzugehen und so zum zweiten Male Damengambit zu spielen und endlich die Möglichkeit, früher oder später auch mit dem e-Bauern vorzugehen. Alle diese Momente kommen im Verlaufe der Partie zur Geltung. 10 0—0 11. Tal—bl! Sb8—d7 11 b6 würde den Damenflügel schwächen. 12. Lfl—d3 Jetzt wäre 12. c4 nicht so gut wegen de nebst Sb6. 12 Sd7—f6 ' 13. 0—0 Sf6—e4 14. c3—c4! d5—c4: 15. Ld3—c4: g7—g6 Schwarz verteidigt sich etwas

ihn zu finden. 16. Tbl—b2 Um den Springer frei zu haben. 16 Kg8-g7 17. Lc4—d3 f7—f6 18. Tfl—cl Tf8—f7 19. Db3—c2 Se4—d6 20. e3—e4 Tf7—f8 21. h2—h3 Um Lg4 zu verhindern. 21 Lc8—e6 22. Dc2—bl! Stellung nach dem 22. Zuge von Weiß.



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Jetzt droht 23. eö nebst Tb7:. 22 Tf8—f7 23. Tel—el Nun droht 24. e5 nebst Tbe2 und Angriff auf der e-Linie. 23 De7—d8 Auch auf andere ausweichende Damenzüge geht der e-Bauer mit Vorteil vor. 24. e4—e5 f6—e5: 25. d4—e5: Sd6—b5 Auf andere Springerzüge folgt 26. Tb7:, auf Tf3:.hingegen 27. ed. 26. Ld3—b5: c6—b5:

Die orthodoxe Verteidigung mit Sf6—e4.

41

Stellung nach dem 33. Zuge von Weiß. 27. Tb2—b5: Tf7—f3: Die einzige Chance; auf 27 b6 behält Weiß Zeit, sein Spiel gegen alle- Opfer zu sichern und gewinnt dann mit seinem Mehrbauern. Schlecht wäre 27. ..... Lh3: wegen 28. Tb7:. — Nun folgen höchst pikante Wendungen. 28. g2—f3: Dd8—g5| 29. Kgl—hl Le6—h3: Das hiermit drohende Matt ist nicht so leicht zu decken; auf 30. Tgl geht die Dame nach h5 und dann droht nicht nur Matt durch Lfl, sondern auch Damengewinn. Kh6—g7 36. Kg2—f3 Tb8—b7 30. Tb5—b7f 37. Tel—dl Endlich fällt dieser Bauer, nach38. f4—f5! g6-f5: Kg7—f8 dem der Druck auf ihn 20 Züge 39. Kf3—f4 gedauert hat! 40. f2—f3 30 Kg7—h8 Weiß darf den Bauern nicht Nicht nach h6 wegen 31. Del. gleich wiederschlagen wegen Tf7'f 31. Tb7—b8f Kh8—g7! nebst Tf2:. Tauscht Schwarz die Türme, so 40 Tb7—f7 gelangt die weiße Dame auf ein 41. e5—e6 Tf7—c7 schwarzes Feld und somit außer 42. Kf4—f5: Kf8—e7 Schußbereich des Läufers. Weiß 43. Tdl—d5 kann dann das Matt mit Tel—gl Um Tc5t zu verhindern. —g3 bequem decken. 43 h7—h5 32. Dbl—b7t Kg7—h6 44. f3—f4 h5—h4 33. f3—f4 45. Kf5—e5 h4—h3 (S. Stellungsbild). 46. f4—f5 h3—h2 Auf 33 Dh5 verschwindet 47. f5—f6t Ke7—e8 die weiße Dame nach a8 (ein48. Td5—b5 ziger Zug!) und Weiß gewinnt Schwarz gibt auf; nach Tc£ dann nach 34 Lg4f 35. Kgl, erzwingt 49. i 7 | Ke7 50. Tb7f Lf3 36. Df3:, Df3: 37. Tb3 durch Kf8 51. Kf6 das Matt. seinen Freibauern. (Anmerkungen nach Dr. Tar33. .... Dg5-g2t r a s c h in seinem Werk „Die 34. Db7—g2: Lh3—g2f moderne Schachpartie", 3. Aufl.), 35. Khl—g2: Ta8—b8: Der Rest ist nun Sache der Technik.

Kurt Esilimeli,

42 Partie Nr. 12.

18. T a l — d l

Lb7—c6

Damit ist die Schwäche des Gespielt im Wettkampf um die Meisterschaft Amerikas 1909. 13. Zuges von Weiß aufgedeckt. Marshall Capablanca Weiß: Schwarz: 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8—e7 5. e2—e3 Sf6—e4 6. Lg5—e7: Dd8—e7: 7. Lfl—d3 M a r s h a l l versucht es hier mit dieser einfach die Entwicklung fortsetzenden Behandlung. Se4—c3: 7 8. b2—c3: d5—c4: 9. Ld3—c4: b7—b6 Das erklärt die Aufgabe des Zentrum, die im vorigen Zuge erfolgte. Der Damenläufer soll nach b7 kommen. 10. Ddl—f3 c7—c6 11. Sgl—e2 Lc8—b7 12. 0—0 0—0 13. a2—a4 Da Weiß gar nicht die übrigens undurchführbare Absicht hat, auf dem Damenflügel vorzugehen, schwächt dieser Zug die Stellung gana unnütz. 13. e4, und auf c5 14. d5 mit Vorbereitung des Königsangriffes sieht recht stark aus. 13 c6—c5 14. Df3—g3 Sb8—c6 15. Se2—f4 Ta8—c8 Droht cd nebst Sd4: und Tc4: 15 e5 war nicht angängig wegen 16. Sd5, Dd8 17. de, Sa5 18. Tfdl!. 16. Lc4—a2 Tf8—d8 17. Tfl—el Sc6—a5

Der a-Bauer geht verloren. 19. Dg3—g4 c5—c4 Schwarz mußte erst etwas gegen das Springeropfer auf e6 tun. Weiß benutzt nun aber den Umstand, daß die beiden leichten Figuren von Schwarz auf dem äußersten Damenflügel stehen, zur Einleitung eines recht gefährlichen Königsangriffes. Stellung nach dem 19. Zuge von Schwarz.

20. d4—d5 Der- Zug entspricht ganz der Vorliebe M a r s h a l l s für geistreiche Verwicklungen. Nach 20. . . . . ed 21. Sd5:, Ld5: 22. Td5:, Td5: 23. D c 8 f , Td8 24. Dg4 hätte Schwarz noch nicht viel erreicht. Sehr in Betracht kam 20. e£, um auf La4: mit 21. Sh5, g6 22. e5, Ldl: 23. T d l : nebst Sf6 fortzufahren. Aber auch ohne Qualitätsopfer bekommt Schwarz nun starken Angriff. 20 Lc6—a4:

Die orthodoxe Verteidigung mit Sf6—e4.

21. Tdl—d2 e6—e5 22. Sf4—h5 g7—g6 23. d5—d6! De7—e6 24. Dg4—g5 Kg8—h8! 24 Td6: führt sofort zum Verlust wegen 25. Td6:, Dd6: 26. Dh6!. Die Punkte i6 und h6 sind n r n gefährliche Einbruchsstellen geworden. 25. Sh5—f6 Td8—d6: 26. Tdl—d6: De6—d6: 27. La2—bl 27. Dh4 wäre zwecklos wegen Kg7. Schwarz eilt nun mit seinen Figuren dem bedrängten Königsflügel zu Hilfe. 27 Sa5—c6 28. Lbl—f5! Wieder geistreich gespielt. Auf 28 gf gewinnt 29. Dh6. 28 Tc8—d8 29. h2—h4 Diese Fortsetzung zieht Weiß der Möglichkeit, seine Bauern zurückzugewinnen, vor. Nach 29. Ld7, Df8 (Td7:? 30. Dh6) 30. Lc6:, Lc6: 31. De5:, Dd6 32. Sd7f, De5: 33. Se5:, Le8 34. Sc4:, b5 nebst Td2 hätte er ein schlecht stehendes Endspiel. 29 Sc6—e7 30. Sf6—e4 Dd6—c7 31. Dg5—f6f Kh8—g8 32. Lf5—e6! M a r s h a l l holt alles Erdenkliche aus der Stellung heraus, es ist aber vergebens. Die Ruhe und Kaltblütigkeit, mit der der damals erst 21 jährige jetzige Weltmeister eich verteidigt, ist erstaunlich. Opfert Weiß nicht, so folgt Sd5 nebst De7. 32 f7—e6:

43

Die ängstliche Deckung durch Tf8 wäre schwach wegen 33. Sg5! (fe? 34. Df8f). 33. Df6—e6f Kg8—f8 34. Se4—g5 Se7—g8 35. f2—f4 Endlich soll der Turm eingreifen! 35 Td8—e8 36. f4—e5:! Der Ideenreichtum M a r s h a l l s ist schier unerschöpflich. Stellung nach dem 36. Zuge von Weiß.

36 Te8—e7! 37. T e l — f l | Kf8—g7 38. h4—h5 La4—e8 39. h5—h6f Kg7—h8 Der Springer konnte nicht schlagen, da er das Feld f6 gedeckt halten mußte. Der Bauer h6 ist nun fast so stark wie eine Figur. 40. De6—d6 Dc7—c5 Der Damentausch würde sofort verlieren. Man sieht, wie vorsichtig Schwarz noch jetzt sein muß, wo bereits alle Figuren zur Verteidigung mitwirken. Auf 40 Dd6: käme 41. ed. Geht der Turm nun nach e5, so gewinnt 42. d7 sofort, geht er aber nach

Kurt Emmrich,

44

d7, so gewinnt Weiß durch 42. Tf8, Td6: (Td8 43. Te8:!) 43. Te8, Tf6 44. e4 usw. oder 43 Td7 44. e4! (stärker als Tf8), Te7 45. e5!. 41. Dd6—d4 Hier versagt M a r s h a l l s Findigkeit. Der Damentausch bot noch einige Remisaussichten. Es folgt nämlich 41. Dc5:, bc 42. Tf8, worauf Schwarz ohne Rückopfer nicht gewinnen kann.

nach dem 42. Zuge von Weiß (Variante).

(S. Stellungsbild).

Es könnte folgen 42 Te5: 43. Sf3! (besser als 43. Te8:, Tg5:), 42. Dd4—d7 Te3: 44. Kf2, Te7 45. Sg5, Te5 Das ist wahrhaftig „in Schön46. Sf3 und Schwarz muß Th5 versuchen unter Rückgabe des heit sterben!" 42 Te5—e7 Läufers, um zu gewinnen. Nun verliert Weiß sofort. Aufgegeben. — Eine wunder41 Te7—e5: schöne Partie.

VII. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Ddl—c2. Nach den Zügen 1. d2—d4, d7—d5 2. c2—c4, e7—e6 3. Sbl—c3, Sg8—f6 4. Lei—g5, Lf8—e7 5. e2—e3, Sb8—d7 6. Sgl—f3, 0—0 kann Weiß mit 7. Ddl—c2 fortfahren. Der Damenzug galt an dieser Stelle eine Zeit lang für die stärkste Fortsetzung, heute findet man wieder bei weitem mehr den Zug 7. Tal—cl. Die Damenentwicklung hat die kühne Absicht, bei bescheidenen Entwicklungszügen des Schwarzen, wie etwa b7—b6 nebst Lb7, lang zu rochieren und auf dem Königsflügel scharf anzugreifen. Schwarz antwortet am besten 7 c7—c5 Nun wäre die lange Rochade bedenklich, da Schwarz bald zu Ta8—c8 kommen wird. Auf 7 b7—b6 aber könnte 8. c4—d5: e6—d5: 9. Lfl—d3, Lc8—b7 10. 0—0—0 folgen. In einer Partie R u b i n s t e i n — S n o s k o - B o r o w s k i geschah weiter 10 Sf6—e4 11. h2—h4, f7—f5 12. Kcl—bl!, c7—c5?, worauf Weiß durch die schöne Kombination 13. d4—c5:, b6—c5: (Sd7—c5: 14. Sc3—d5:}

Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Ddl—c2,

45

Lb7—d5: 15. Ld3—c4) 14. Sc3—e4:!, f5—e4: 15. Ld3—e4:, d5—e4: 16. Dc2—b3f, Kg8—li8 17. Db3—b7:, e4—f3: 18. Tdl—d7:, Dd8—e8 19. Td7—e7: in entscheidenden Vorteil kam. 8. Tal—dl Dies wird zumeist gespielt. Sehr nachhaltig ist die stille Fortsetzung 8. c4—d5:, e6—d5: 9. Lfl—e2, Dd8—a5 10. 0—0, die B r i n c k m a n n im Frankfurter Turnier 1923 gegen E m m r i c h anwandte. C o l l i j n s „Lärobok" hat seinerzeit die Zugfolge 8. c4—d5: e6—d5: 9. Lfl—d3, c5—c4 10. Ld3—f5, g7—g6 11. Lf5—d7:, Dd8—d7: 12. Sf3—e5, Dd7—d8 13. f2—f3 für Weiß empfohlen. 8 Dd8—a5 Dieser Damenzug ist die weitaus stärkste Antwort. 9. Lfl—d3 h7—h6 Weiß drohte, auch auf d5—c4:, den h-Bauern zu schlagen, da der Läufer e7 ungedeckt ist. Dies kann aber auch ganz gut mit 9-, . . . . Tf8—e8 pariert werden. 10. Lg5—h4 d5—c4: 11. Ld3—c4: a7—a6 Stellung nach dem 11. Zuge von Schwarz.

Das ist besser als die Weiterentwicklung nach Steinitzschem Muster mit c5—d4: 12. e3—d4:, Sd7—b6 13. Lc4—b3, Lc8—d7 14, 0—0, Ta8—c8 15. Sf3—e5, Ld7—b5 16. Tfl—el, Sb6—d5, wie C a p a b l a n c a im Weltmeisterschaftswettkampf 1921 gegen Dr. L a s k e r spielte. Mit 17. Lg5—f6:! hätte nun letzterer in Vorteil kommein können, z, B. Sd5—f6: 18. Se5—g6!, Tf8—e8 19. Tel—e6:ü oder 17 Le7—f6: 18. Lb3—d5:, e6—d5: 19. Se5—g4. — Der Textzug wurde von T e i c h m a n n erprobt. Schwarz steht nun befriedigend. In einer Wettkampfpartie D a v i d s o n (Holland)—

Kart Emmrich,

46

T e i c h m a n n , Berlin 1922, folgte 12. d4—c5:, Sd7—c5: 13. 0—0, b7—b5 14. Lc4—b3, Lc8—b7 15. Sf3—d4, Ta8—c8 16. Dc2—«2 mit gleichem Spiel. Sehr in Betracht kommt für Weiß aber auch 12. O—0, b7—b5 13. Lc4—d3, c5—c4 14. Ld3—e4 mit allerlei interessanten Möglichkeiten. Partie Nr. IS. Gespielt im Londoner Turnier 1922.

Snosko-Borowski Réti Weiß: Schwarz: 1. d2—d4 d7—d5 c2—c4 2. e7—e6 Sg8—f6 3. Sbl—c3 4. Lei—g5 Sb8—d7 e2—e3 Lf8—e7 5. 0—0 6. Sgl—f3 7. Ddl—c2 c7—c5 8. Tal—dl c5—d4: Dadurch wird zwar die Drohung 9. do usw. pariert, viel besser wäre jedoch 8 Da5. Dann wäre der mögliche Bauerngewinn auf d5 z. B. für Weiß unvorteilhaft, da schließlich Le6 den Turm auf d5 angreift, worauf sich Schwarz ausgezeichnet entwickelt und, wenn er will, am Bauern a2 schadlos hält. 9. e3—d4: d5—c4: 10. Lfl—c4: Der vereinzelte Damenbauer ist hier stark, da Weiß das weit überlegene Figurenspiel hat. Der nächste Zug schwächt dazu noch die schwarze Königsstellung. 10 h7—h6 11. Lg5—h4 Sd7—b6 12. Lc4—b3 Hier steht der Läufer in dieser Spielweise besser als auf d3, wo er der Dame und dem Turm die Aussicht versperrt.

12 Lc8—d7 13. 0—0 Ta8—c8 14. Dc2—e2 Nun ist es natürlich Zeit, die Dame aus der c-Linie zu entfernen, zumal Lb5 drohte. Das Damenmanöver über c2 nach e2 ist nicht als Tempoverlust anzusprechen, da Schwarz infolgedessen eine wenig günstige Aufstellung gewählt hat. 14 a7—a6 Wieder ein die Stellung schwächender Bauernzug. Die Mängel der Züge h6 und a6 kommen in der Partie lehrreich zur Geltung. 15. Tfl—el Le7—b4 Schwarz steht schlecht und plant daher als Ersatz einen Bauernraub, worauf der Angriffsspieler R é t i sich jedoch mit Freuden einläßt. 16. Sf3—e5! Lb4—c3: 17. b2—c3: g7—g5 Dies ist nun konsequent gespielt, da 18. Sg4 drohte, wird aber glänzend widerlegt. 18. Lh4—g3 Tc8—c3: 19. h2—h4 Droht Tausch auf g5 nebst Dd2, was auch auf 19 Sbd5 folgen würde. 19 Sf6—d5 20. De2—h5 Kg8—g7 Hierauf hatte sich Schwarz verlassen, er v wird aber eines Besseren belehrt.

Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Ddl—c2.

47

21. Lb3—d5:l e6—dö: 28. Tbl—b3 Ld7—e8 Der Springer kann nicht schlagen 29. Tb3—g3f Le8—g6 da 22. Sd7:, Dd7: 23. hg mit VerSchwarz hat keine Rettung nichtung folgen würde, zumal der mehr. Tel über e4 eingreifen kann. 30. Tg3—g6f Tf6—g6: 31. Dh5—h8f Aufgegeben. Stellung nach dem 21. Zuge Eine von R é t i im schärfsten -von Schwarz. Angriffsstil durchgeführte Partie, die den 1. Schönheitspreis erhielt.

Partie Nr. 14. Gespielt im Turnier von Barmen 1905.

Nun folgt eine schöne, weitberechnete Opferkombination R e t i s , deren Pointe erst im 27. Zuge sichtbar wird. 22. Se5—f7:ü Tf8-f7: 23. Lg3—eöt Tf7—f6 Es gibt, wie leicht ersichtlich, nichts anderes. 24. h4r-g5: h6—g5: 25. Dh5—g5=f Kg7—f7 26. Dg5—höf Kf7—g8 Auf 26 Kg7 folgt sehr stark 27. g4. 27. Tdl—bl! Tc3—c6 Man sieht die Folgen des 14. Zuges von Schwarz. Bs drohte 28. Dg5|, Tausch auf f6 und ganz einfach Tb6:. Tf6 b a t keinen Zug; auf 27 Sc4 gewinnt 28. Dgöf, Kf7 29. Tb7:, auf 27 Lb5 ferner 28. Tb5:!, ab 29. Lf6:, Df6: 30. Te8"j" usw. Nun aber greift der weiße Turm entscheidend ein.

Maróczy Süchting Weiß : Schwarz : 1. d2—d4 d7—d5 c2—c4 2. e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8—f6 Sb8—d7 4. Lei—g5 e2—e3 5. Lf8—e7 0—0 6. Sgl—f3 c7—c6 7. Ddl—c2 Auf 7 c5 hätte M a r o c z y wohl den d-Bauern vereinzelt und aufs Korn genommen, z. B. mit 8. cd, ed 9. Le2. 8. a2—a3 Um c5 nebst b4 vorzubereiten oder auf de nebst b5 den Läufer nach a2 spielen zu können. Ferner ist nach 8 de 9. Lc4:, Sd5 der Zug Sb4 verhindert. 8 Sf6—h5 Dies erzielt nur scheinbar den Abtausch des Läufers, ist daher nicht gut. 9. h2—h4! f7—f5 Auf 9 f6 würde 10. Ld3 folgen, eine bemerkenswerte Wendung in solcher Stellung. 10. Lfl—e2 Sd7—f6 Nun sind beide Springer fest-

48

Kurt Emmrich,

genagelt. Mit dem folgenden Zuge verhindert Weiß noch die Möglichkeit für Schwarz, h6 zu spielen. 11. Sf3—e5 Lc8—d7 12. Dc2—dl Ld7—e8 13. c4—c5 In diesem Moment das Eichtige. 13 Dd8—c7 14. b2—b4 a7—a5 15. g2—g3! Damit wird sowohl f4 verhindert wie der h-Bauer gedeckt. Schwarz steht recht beengt. Stellung nach dem 15. Zuge von Weiß.

15 a5—b4: 16. a3—b4: Ta8—al: 17. Ddl—al: Sf6—e4 Dies erklärt den vorhergegangenen Abtausch. 18. g3—g4! Se4—c3: 19. Dal—c3: Sh5—f6 Die Springerexpedition hat zum Nachteil für Schwarz geendet. Durch seinen nächsten Zug, der Sg6 droht, kommt Weiß zum weiteren Vorstoß der Bauern auf dem Königsflügel. 20. Lg5—f4 Dc7—c8 21. g4—g5 Sf6—d7

Natürlich nicht nach e4, wo der Springer schließlich durch f3 verloren geht. Weiß meidet nun wohlweislich den Springertausch, worauf er nur noch wenig Siegesaussichten hätte. 22. Se5—d3! Le8—f7 23. Kel—d2 Le7—d8 24. Thl—al Ld8—c7 25. Tal—a7 Tf8—e8 26. Lg4—c7: Dc$—c7: Endlich ist der Läufer abgetauscht. Weiß verhindert nun sofort e5. Die Partie ist typisch für M a r o c z y s Stil, kleine Vorteile in langsamer, aber tadellos sicherer Weise zum Gewinn zu verdichten. 27. f2—f4 Te8—b8 28. b4r—b5! Ausgezeichnet gespielt! Schlägt Schwarz, so greift der Springer von b4 aus entscheidend ein. 28 • Dc7—c8 29. b5—b6 Lf7—e8 30. Sd3—cl Um den Springer nach a5 zu spielen. 30 Sd7—f8 31. Sei—b3 e6—e5 Ein hübsches Bauernopfer, um den b-Bauern zu retten, der z. B. nach 31 Ld7 32. Sa5, Sg6 33. h5, Se7 34. Db2! nebst Sb7: und La6 oder auch nach 31 Dd7 32. Sa5 nebst La6 verloren wäre. Schwarz hat nun wenigstens das Feld e6 zur Verfügung. 32. d4—e5: Sf8—e6 33. Le2—d3! Dieser Angriff auf den Königsflügel führt schließlich zur Entscheidung.

Die orthodoxe Verteidigung mit 1. T a l — c l ,

hl—b6.

49

33 g7—g6 36 Dc&-e6: 34. h4—h5 Le8—f7 37. h5—h6 d5—d4 Um auf 35. h6, Df8! zu antDas einzige Mittel, die Partie worten, worauf Weiß wegen "der noch, fortzusetzen. Schwäche des Bauern c5 nicht 38. Dc3—d4: De6—a2f recht weiter käme. 39. Kd2—el Sd8—e6 31. Sb3—a5 Se6—d8 40. Dd4—e5 Tb8—e8 Es drohte bereits Opfer auf b7. 41. Sa5—b7; Da2—b3 36. e5—e6! 42. Ld3—e2 Db3—blt Schwarz macht noch einige VerStellung nach dem 36. Zuge von Weiß. suche, vergeblich. 43. Kel—f2 Dbl—hl 44. Sb7—d6 Dhl—h4f m 45. Kf2—g2 Se6—f4f - \ ü. t b T P T B Auf 45 Del wäre die beste Antwort 46. Ta2!, z. B. Wm ÜP & Hü k ¡ P i a Sf4=f 47. Df4:, La2: 48. Lc4f nebst Se8: mit Gewinnstellung. Schwarz muß 48 Kf8 spielen, 46. De5—f4; Lf7—d5f 47. Le2—f3 Ld5—f3f 48. Kg2—f3: Schwarz gibt auf. Weiß hat in feiner Weise den Dies ist entscheidend. Auf Angriff auf den Damen- wie (An36 Se6: gewinnt Weiß durch Königsflügel kombiniert. 37, Sb7:!, Tb7: 38. La6, Sd8 merkungen z. T. nach Maroczy 39. h6, auf 36 Le6: durch in seinen „Hundert Schachpartien",) 37. h6.

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VIII. Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tal—cl, b7—b6. Da nach den Zügen 1. d2—d4, d7—d5 2. c2—c4, e7—e6 3. Sbl —c3, Sg8—f6 4. Lei—g5, Lf8—e7 5. e2—e3, Sb8—d7 6. Sgl—f3 der Aufbau der Stellung dem schwarzen Damenläufer das Feld b7 zuweist, kann und wird Schwarz es versuchen, diese Flankenentwicklung auszuführen. Indessen wäre sofortiges 6. . . . , b7—b6 ein Fehler, da die Bochade wichtiger ist, wie sich zeigt. Es folgt 7. c4—d5>, e6—d5: 8. Lfl—b5, Lc8—b7 9. Sf3—e5, 0—0 (nun ist es höchste Zeit) 10. Lb5—c6, Ta8—b8 11. Lc6—b7:, Tb8—b7: (nun ist c6 ungeschützt) 12. Se5—c6, Dd8—e8 13. Sc6—e7f, De8 Kleine Schachbüchcrel.

Kr. 2.

4

50

Kurt Emmrich)

—e7: 14. Sc3—dö: • mit Bauerngewinn für Weiß. Sucht Schwarz den Verlust wieder gutzumachen, so kommt er vom Regen in die Traufe, nämlich mit 14 De7—e4 15. Sdö—f6f, g7—f6: 16. Lgö—h6, De4—g2: ? 17. Ddl—f3!. Schwarz ist verloren und



Stellung nach dem 17. Zuge von Weiß.

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kann aufgeben, da er die Dame wegen Matt in wenigen Zügen nicht schlagen kann. — Die andere Möglichkeit 7 Sf6—d5:, statt e6—d5:, fand in der Partie S c h l e c h t e r — P r z e p i o r k a ihre Widerlegung. Es folgte 8. Sc3—dö:, e6—d5: 9. Lg5—f4, 0—0 10. Lfl—d3, c7—c5 11. 0—0, Lc8—b7 12. Tal—cl, Tf8—e8 13. Sf3—e5, Sd7—eB: 14. Lf4—eö:. Schwarz war nun schon im Nachteil, da ein starker Angriff gegen den seines schützenden Springers beraubten Königsflügel droht, ging aber nach 14 cö—d4:? durch 15. Tel—c7!, Lb7—c8 16. Ddl—h5, g7—g6 17. Ld3—g6: sofort zugrunde, da auf 17 f7—g6: 18. Dh5—h6, Kg8—f7 19. Dh6—h7f, Kf7—e6 20. Dh7—g6f, Le7—f6 21. Le5—f6:~, Dd8—f6: 22. Tel—c6f entscheidet. Man hat auch veraucht, mit Schwarz im 5. Zuge bereits zu rochieren und im 6. Zuge, also vor Entwicklung des Damenspringers, b7—b6 zu spielen. Dies hat aber auch seine Bedenken, da Weiß durch Tausch auf dö und f6 nebst Lfl—d3, h2—h4, Ddl—c2 und gegebenenfalls 0—0—0_einen scharfen Königsangriff einleiten kann> wie man in Ostende 190ö mehrfach spielte. — Nach 6: i . . . 0—0 hat Weiß die starke Fortsetzung 7. Tal—cl! Dies ist augenscheinlich kräftiger als 7. Lfl—d3, worauf Schwarz mit dö—c4: ohne Tempoverlust den Aufmarsch auf dem Damenflügel mit a7—a6, b7—bö, c7—c5 und Lc8—b7 einleiten kann. Der

Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tal—cl, b7—b6.

51

Turmzug verhindert auch 7 c7—c5, da Weiß hierauf mittels Tausches aui dö und f6 diesen Bauern gewinnen würde. 7 b7—b6 Die Portsetzung 7 c7—c6 soll wegen ihrer außerordentlichen Wichtigkeit besonders betrachtet werden. Auf 7 a7—a6 kann Weiß mit 8. e4—c5 (Sf6—e4 9. Lg5—f4) oder auch mit 8. c4 —dß: nebst Lfl-—d3 fortfahren. ' Der Textzug soll von Lc8—b7 und dem Vormarsch des .c-Bauern gefolgt werden. 8. c4—d5: Dieser hier allgemein übliche Tausch soll dem Läufer von b7 aus die Aussicht versperren; der Bauer muß zurückschlagen, da auf 8. Sf6—d5: mit 9. Sc3—d5:, e6—d5: 10. Lg5—e7:, Dd8—e7: 11. Tel—c7: ein Bauer verloren geht. Der Zug Verschafft aber auch — eine ausgleichende Gerechtigkeit — Schwarz die Gegenchance, dnreh Vorgehen des c-Bauern auf dem Damenflügel di^ Bauernmajorit&t zu erhalten und damit einen gewissen Vorschuß für das Bndspiel. Das Ziel des Weißen wird daher sein, einen Königsangriff mit gutem Erfolg durchzuführen. Aus diesen Gründen sind die Partien mit der vorliegenden Eröffnungsbehandlung meist' recht interessant. 8 e6—d5: Stellung nach dem 8. Zuge von Schwarz.

Nunmehr stehen dem Weißen drei gute Fortsetzungen zu Gebote* a) 9. Ddl—a4. Dieser Zug rührt von D u r a s her. Man hielt ihn eine Zeitlang für die Widerlegung der Spielweise 7. . . . . b7—b6. Es gibt aber doch eine Ausrede für Schwarz. c7—c5 9 4»

52

Kurt Emmrich,

Daß 9 Lc8—b7 wegen .10. Lfl—a6 nicht genügt, zeigt eine folgende Partie, Das Bauernopfer ist aber spielbar, da Weiß in der Entwicklung etwas zurückbleibt. 10. Da4—c6 Ta8—b8 11. Sc3—d5: Sf6—d5: Auch i l Lc8—b7 ist angängig, wie Dr. L a s k e r in der 5. Partie seines Wettkampfes mit C a p a b l a n c a spielte. Nach 12. Sd5—eTf, Dd8—e7: 13. Dc6—a4 kann Schwarz durch Lb7—f3: 14. g2—f3:, c5—d4: 15. Da4r-d4:, Sd7—e5 16. Lfl—e2, Tb8—d8 Schließlich Ausgleich erreichen. 12. Dc6—d5: Lc8—b7 13. Lg5—e7: Dd8—e7: 14. Dd5—g5 De7—g5: 15. Sf3—g5: c5—d4: 16. e3—d4: Sd7—f6 Der Isolierte Bauer d4 wird infolge der guten Entwicklung des Schwarzen schließlich wieder verloren gehen. Diese Ausführungen stammen von T e i c h m a n n , der sich stets um die Verteidigung 7 b7—b6 bemüht hat. b) 9. Lfl—b5, Lc8—b7. 10. Lb5—c6 muß natürlich verhindert werden. io. Ddl—a4 oder auch 10. 0—0 In dieser Spielweise tauscht Weiß meist den schützenden Springer d7, um nach c7—c5 auf die Punkte b6 und c5 einen Druck auszuüben. c) 9. Lfl—d3. Das ist die älteste Fortsetzung, die am natürlichsten aussieht und nunmehr wieder in Aufnahme gekommen ist, 9 Lc8—b7 10. 0—0 c7—c5 11. Ddl—e2 Will Weiß mit 11. Sf3—e5 nebst f2—f4 und Ddl—f3 die sogenannte „Pillsbury-Stellung" anstreben, die der genannte Meister viele Male zum Siege für Weiß geführt hat, so spielt Schwarz am besten 11 Sd7—e5: 12. d4—e5:, Sf6—e8! und auf 13. Lg5—f4, g7—g6, was Marco angegeben hat. Ii Sf6—e4 12. Lg5—f4 Se4—c3: 13. b2—c3: Dies ist besser als 13, Tel—c3:, worauf später b5—b4 mit Tempogewinn erfolgen kann, 13 c5—c4 14. Ld3—bl Tf8—e8

Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tat—cl, b7—bß.

53

Stellung nach dem 14. Zuge von Schwarz.

Um e3—e4 zu verhindern. Beide Teile haben Aussichten, Weiß auf dem Königs-, Schwarz auf dem Damenflügel. Partie Nr. 15.

De7: 16. Tfdl steht Weiß weit überlegen, z. B. 16 De5: 17. Td5:, Dc7 18. Sb5, Dc8 Marshall Kline 19. Dc8:, Tc8: 20. Sa7:, Ta8 Weiß: Schwarz: 21. Td7 usw. Schwächer wäre, 1. d2—d4 d7—d5 wie M a l k i n im Deutschen 2. c2—c4 e7—e6 Wochenschach 1919 angibt, die 3. Sbl—c3 Sg8—f6 Fortsetzung 13. Tfdl wegen Dc8 4. Sgl—f3 Lf8—e7 14. Db5, Db7! 15. Se5, a6 16. Dc6, 5. Lei—g5 Sb8—d7 Dc6: 17. Sc6:, Ld6 18. Se5, Seö: 6. e2—e3 0—0 19. de, Le5: 20. Lf6:, Lf6: 21. Sd5:, 7. Tal—cl b7—b6 Lb2: "22. Tc4:!, b5 23. Tc2, Le5 8. c4—d5: e&—d5: 24. e4, Tfd8 25. Tdcl, worauf 9. Ddl—a4 Lc8—b7 Weiß nur wenig besser steht. Der Dieser Zug ist nicht ganz ausTextzug soll den gefährdeten dreichend. Bauer schützen, aber der Punkt 10. Lfl—a6 Lb7—a6: c6 ist ebenfalls sehr schutzbedürftig. Nach 10 Dc8 gewinnt (S. Stellungsbild.) Weiß mittels 11. Sd5:, Sd5: 12. 0-0 Sf6—e4 12. Lb7:, Db7: 13. Le7:, Se7: Dieser Befreiungsversuch miß14. Dd7: auf hübsche Wieise einen glückt. Schwarz hatte aber bereits Bauern. ein schwieriges Spiel. 11. Da4—a6: c7—c6 13. Lg5—e7: Dd8—e7: Auf 11 c5 antwortet Weiß am 14. Da6—b7! besten mit 12. 0—0, c4 13. Se5; Nun sieht man, wie sehr der nach Se5: 14. de, Se8 15. Le7:, Gespielt in New-York 1918.

54

Kurt Emmrich, Stelhing nach dem 11. Zugs von Schwarz.

Läufer fehlt. Nicht nur der Bauer c6 ist bedroht, sondern indirekt auch der d-Bauer. Die schwarze Deckung, die nun erfolgt, ist nur eine scheinbare und gestattet einen schnellen, eleganten Gewinn. 14 Tf8—c8 15. Sc3—d5: De7—d6 Etwas länger wäre die Partie noch mit Dd8 zu halten. Nun ist es aus. 16. Tel—c6:! Schwarz gibt auf, da nach 16. . . . . Tc6: 17. Da8=f, Sb8! 18. Se5!, Tc8 19. Db7, Tf8 20. Se7t, Kh8 21. De4: zu wenig Holz für ihn übrig bleibt ( 2 1 . . . . . De7:? 22. Sg6t). Diese kurze Partie zeigt deutlich, wie energisch das Fehlen des schwarzen Damenläufers ausgebeutet werden kann.

Partie Nr. 16. Gespielt im Londoner Turnier 1922.

Dr. Vidmar Yates Weiß: Schwarz : 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—«4 e7—e§ 3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Sgl—f3 Lf8—e7 5. Lei—g5 Sb8—d7 6. e2—e3 0—0 7. Tal—cl b7—b6 8. c4—d5: e6—d5: 9. Lfl—d3 Lc8—b7 10. 0—0 c7—c5 11. Ddl—e2 P i l l s b u r y versuchte in einer bekannten Partie mit Dr. Tarrasch in Hastings 1895 -11. Tel, kam aber in der Folge nicht zu dem damit offenbar geplanten. e3—e4. Außer dem Textzug, der von Schlechter herrührt, ist auch 11. Lbl gut, während nach 11. de, was Steinitzbefürwortete, die schwarzen Zentrumsbauern stark sind. 11 c5—c4 Die üblichere Fortsetzung 11 Se4 12. Lf4, Sc3: 13. bc! ist vorzuziehen. a7—a6 12. Ld3—bl 13. Sf3—e5 b6—b5 14. f2—f4 Sf6—e4? Schwarz will sein Spiel durch Abtausch erleichtern, legt aber mit diesem Zuge den Grundstein zum Verlust. Der Bauer auf b4 wird schwach, außerdem erhält Weiß einen gedeckten Freibauern. 15. Lbl—e4:! d5—e4: 16. Se5—d7: DàB—d7: 17. Lg5—e7: Dd7—e7:

Die orthodoxe Verteidigung mit 7. Tal—cl, b7—b6. 18. f4—f5 Natürlich ! Nun ist der Bauer e4 schwach und das Feld f4 eine willkommene Ausfallpforte für die weißen Figuren. 18 f7—f6 19. Tfl—f4 Ta8—d8 20. Tel—fl Tf8—e8 21. Tf4—h4 De7—f7 Nun droht b4 nebst Ld5, was aher von Weiß verhindert wird. 22. a2—a3 Te8—e7 23. Tfl—M Td8—e8 24. De2—g4 Lb7—c6 25. d4—d5! Dieser hübsche Zug vereitelt die Absicht des Schwarzen, a5 nebst b4 zu spielen. Auf 25 Ld5: folgt die nette Kombination 26. Th7:!, Kh7: 27. Dh3t, Kg8 28. Th4, Kf8 29. Th8t, Dg8 •30. Sd5: und gewinnt. 25 Lc6—b7 Um den Bauern d5 angegriffen zu halten. 26. Dg4—h3 h7—h6 27. Tf4—g4 Kg8—h7 Stellung nach dem 27. Zuge von Schwarz.

55

28, Sc3—e4; Bisher hat Weiß den Angriff ausgezeichnet geführt. Der Textzug aber weicht, obwohl, oder gerade weil er einen Bauern gewinnt, vom Wege ab. Mit 28. Tg6! Df8 29. Dg4, Df7! (auf Td8 z. B. gewinnt 30. Tgh6f, gh 31. Dg6f, Kh8 32. Thßf, Dh6: 33. Dh6f, Kg8 34. Df6:, Ted7 35. De6f nebst f6) 30. Se2! kann Weiß den Angriff entscheidend verstärken. Antwortet Schwarz 30 Ld5:, so folgt 31. Sf4, Td8 (Züge wie Td7, Teö oder Lc6 sind eher schlechter) 32. "Sh5, Df8 33. SfÖf!, gf 34. Tgh6i, Dh6: 35. Dg6|! nebst baldigem Matt oder 33 Kh8 34. Tgh6i!, gh 35. Dg6, Lg8 36. Th6f, Dh6: 37. Dh6=f, Lh7 38. Sh7: und gewinnt. Nimmt aber Schwaigs im 30. Zuge den d-Bauern nicht, sondern spielt mit 30 Td8 sofort auf Verteidigung, so folgt 31. Sf4, Td6 32. Sh5, Df8 33. Sg7:!, Tg7: 34. Tgh6f, Kg8 35. Dh5! mit Gewinnstellung für Weiß. Eine Fülle von schönen Varianten! Weiß hätte sie aber nicht alle durchrechnen brauchen, denn diese Stellung muß für ihn gewohnen sein, da der schwarze Läufer so gut wie gar nicht eingreifen kann. 28 Df7—f8 Es drohte Sd6 mit Qualitätsgewinn. 29. Se4—i6f Diese sehr interessante, aber doch nicht völlig stichhaltige Opferkombinaton hatte Dr. Vidmar wahrscheinlich schon beim

56

Kurt Emmiich,

Stellung nach dem 30. Zuge vorigen Zuge geplant. Infolge der von Schwarz. Drohungen Ld5: sowie Te3: hat er aber überhaupt kaum eine andere Wahl. 29 Di 8—f6: 30. Tg4—g6 Nun mußte Schwarz unbedingt 30. . . : . Db2:! versuchen, was schon zum mindesten Remis durch ewiges Schach droht und dem Weißen keine Zeit zu stillenZügen, wie f6, läßt. Weiß hat kaum etwas Besseres als 31. Thh6f, Kg8 32. Th8t, Kf7 33. T g 7 f , Dg7:! 34. Dh5t, Kf6 35. Th6f, Dh6:! Nun hilft 31 Te3: nicht 36. Dhöf, Kf5: 37. d6, wobei er wegen 32. h3. sichere Remisaussichten, aber 32. Dg4—g5 Kh7—h8 durchaus keine Gewinnchancen Gegen den nächsten Zug ist hat. Nach dem nächsten Zug nichts zu machen. jedoch ist Schwarz verloren. 33. f5—f6 Df7—d5: Df6—18 i 30 34. Th4—h6f nebst Matt in (S. Stellungsbild.) wenigen Zügen. Eine hochinter31. Dh3—g4! Df8—f7 essante Partie!

IX. Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d5—c4:. Nach 1. d2—d4, d7—d5 2. c2—c4, e7—e6 3. Sbl—c3, Sg8—f6 4. Lei—g5, Lf8—e7 5. e2—e3, Sb8—d7 6. Sgl—f3, O-O 7. Tal —cl ist 7. .... c7—c6 eine gute, man kann sagen die beste Verteidigung. Der Zug unterbindet nicht nur die indirekte Wirkung des Turmes auf c7, sondern bereitet gleichzeitig das Manöver d5—c4: nebst a7—a6, b7—b5 und e6—c5 vor, wodurch Sehwarr zu einem guten Spiel auf dem Damenflügel gelangt. Dem Damenläufer steht dann das vortreffliche Feld b7, der Dame das Feld b6 zur Verfügung. Die Vorbereitung des Manövers mit 7. . . . . a7—a6 wäre nicht so gut, da Weiß 8. c4—c5 oder 8. c4

Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d5—c4:.

57

—d5: spielen könnte. Da Schwarz in diesen Fällen dann doch c7—c6 ziehen müßte, würde er Schwächen auf dem Damenflügel behalten, besonders b6. 8. Lf 1—d3 Zu diesem Zuge schreibt M a r o c z y in „ K a g a n s Neuesten Schachnachrichten", Jahrgang 1924, anläßlich einer Partie Aljechin—• Dr. V a j d a ganz richtig: „Dieser Zug ist ein Kompliment der alten Schule; die „Modernen" spielen hier 8. Ddl—c2. Ich bezeichne den Damenzug als Modezug und habe nachgewiesen, daß man dadurch keinesfalls den erhofften Zugsgewinn erreichen kann. Im Gegenteil, er kostet meistens ein Tempo, da die Dame doch nicht auf c2 bleiben kann, wenn Schwarz die c-Linie mit einem Turm besetzt. Der Damenzug war aber gut eingelernt und bot deshalb gute Chancen. Nun hat man aber schon ziemlich die beste Verteidigung dagegen gefunden und damit ist er abgetan, z. B . 8. Ddl —c2, a7—a6 9. a2—a3, Tf8—e8! 10. Lg5—h4, h7—h6 11. Lfl—d3 Stellung nach dem 10. Zuge von Schwarz.

(wo bleibt das Tempo ?), d5—c4: 12. Ld3—c4:, b7—b5 13. Lc4—a2, c6—c5! 14. 0—0, c5—d4: 15. e3—d4:!, Lc&—b7 usw. mit gutem Spiele für Schwarz." Hierzu ist noch vielerlei zu bemerken. Der Damenzug 8. Ddl—c2 hat seine langjährige Geschichte. Bekannt wurde er durch die Partie R u b i n s t e i n — C a p a b l a n c a aus dem Petersburger Turnier 1914, in der Schwarz nach 8 Tf8—e8 9. Lfl—d3, d5—c4: 10. Ld3—c4:, b7—b5 11. Lc4r—d3, a7—a6 12. Sf3—e5 einen Bauern verlor. Nach allerlei Probieren von Verbesserungen spielte W o l f gegen R é t i im Teplitzer Turnier 1922 8 a7—a6. R é t i machte den Widerlegungsversuch 9. c4—c5 und erhielt die prompte Antwort e6—e5!, was nach 10. d4—e5: Sf6—g4 dem Schwarzen ein so gut wie gleiches

68

Kurt Emmrich,

Spiel sichert. Da R e t i dies nicht einsehen wollte, gewann Wolf die Partie in glänzendstem Opferstile. Kurze Zeit darauf spielte Maroczy im Wiener Turnier 1922 gegen Grünfeld gleichfalls 8 a7—a6. Dieser zog 9. a2—a3, Schwarz antwortete mit h7—h6 10. Lg5—M, d5—c4:, worauf Weiß mit 11. Lfl—c4:, b7—b5 12. Lc4—a2 (die Idee des 9. Zuges!), Lc8—b7 13. La2—bl, Tf8—e8 14. Sf3—e5, Sd7—f8 15. 0—0 das weit überlegene Spiel erlangte und die Partie glänzend gewann. Aber nicht lange, und Aljechin brachte eine neue Verstärkung für Schwarz auf den Plan, nämlich im Karlsbader Turnier 1923 mit 10 Tf8—e8, worauf Weiß schließlich doch mit 11. Lfl—d3 das Tempo hergeben mußte. Aljechin erlangte nach 11 d5—c4: 12. Ld3 —c4:, b7—b5 13. Lc4—a2, c6—c5 ein gutes Spiel, womit die Spielweise aus Maroczys Zitat erreicht ist. Gleichwohl.ist der Damenzug spielbar, nur wird Weiß auf 8 a7—a6 die Absichten des Gegners am besten und einfachsten mit 9. c4—d5: durchkreuzen, wobei er allerdings nur mikroskopischen Vorteil erlangt. 8 d5—c4: 9. Ld3—c4: Stellung nach dem 9. Zuge von "Weiß.

Außer der Weiterentwicklung auf dem Damenflügel ist in dieser Stellung eine andere Möglichkeit vorhanden, nämlich 9 Sf6—d5. Hierauf ist am einfachsten 10.. Lg5—e7:, Dd8—e7: 11. 0—0, Sd5—c3: 12. Tel—c3: oder b2—c3: und Schwarz hat gewisse Schwierigkeiten, •den Damenläufer herauszubringen. Immerhin ist diese Variante hier besser als auf 8. Ddl—c2, da in diesem Falle auf c3 die Dame wiedernehmen könnte. Auch 10. Lg5—f4 ist versucht worden; tauscht Schwarz auf f4, so muß er jede Hoffnung aufgeben, zu e6—e5 zu kommen, was in dieser Stellung erstrebt werden möchte, freilich

Die orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d 5 — c 4 5 9

wird der weiße d-Bauer dabei vereinzelt. Schließlich kann Weiß auch 10. Sc3—e4 spielen, um auf Dd8—a5f 11- Kel—e2! zu antworten und zur Vertreibung der weißen drohenden Figuren den Gegner zu schwächenden Bauernzügen veranlassen. Alle diese Züge sind gut, was eigentlich nicht sehr zugunsten der Fortsetzung 9. . . . , Sf&—d5 spricht. 9 a7—a6 Da 10. a2—a4 nur den weißen Damenflügel schwächen würde, geschieht dieser Vorbereitungszug wohl besser vor b7—b5. 10. 0—0 b7—b5 11. Lc4—d3 c6—c5 12. Ddl—e2 Lc8—b7 13. Tfl—dl Dd8—b6 Stellang nach dem 13. Zuge von Schwarz.

Schwarz hat nun eine ganz gute Entwicklung erlangt. Es könnte folgen 14. Ld3—bl, Tf&—e8 (zur Deckung des Le7) 15. Sfö—e5, Sd7—18 mit gesicherter Bochadestellung und guten Aussichten auf dem Damenflügel für Schwarz. Partì® Nr. 17. Gespielt im Petersburger Turnier 1914.

Marshall Weiß: d2—d4 c2—c4 Sbl—c3 Lei—g5 e2—e3

Dr. Lasker Schwarz : d7—d5 e7—e6 Sg8—f6 Lf8—e7 Sb8—d7

6. Sgl—f3 c7—c6 Auch diese Idee, vor der Bochade zunächst an den Damenflügel zu denken, ist recht beachtlich. 7. Lfl—d3 Marshall will sich noch vorbehalten, ob er den Damenturm nach cl oder dl entwickelt. 7 d5—c4:

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Kurt Emmrich,

8. Ld3—c4: b7—b5 9. Lc4—d3 a7—a6 10. 0—0 c6—c5 Zuerst ist dies alles in einer Matchpartie S t e i n i t z — L a s k e r gespielt worden. 11. Ddl—e2 0—0 12. Tal—dl Damit gibt Weiß die Erklärung ab, auf Königsangriff zu spielen; mit 12. Tacl nebst Tfdl wird dagegen auch der Damenflügel im Auge behalten. 12 c5—c4 Ganz im Stile L a s k e r s ! Er stellt seinen Vorteil auf der einen Seite klar in der Bereitschaft, den auf der anderen Seite drohenden Gefahren mutig entgegenzutreten. 13. Ld3—bl Sf6—d5 Er fürchtet sich nicht vor 14. Dc2, sondern will darauf f5 antworten, worauf Weiß den eBauern nicht mehr bis e5 bringen kann. Weiß sieht daher von Dc2 ab. 14. Lg5—e7: Dd&—e7: 15. e3—e4 Sd5—b6 16. e4—e5 Sehr konsequent gespielt. Der Punkt d6 soll von einem Springer besetzt werden. Dann hätte die Rückständigkeit des d-Bauern nichts auf sich. 16 Lc8—b7 17. Tfl—el Tf8—d8 18. Sf3—d2 Ta8—c8 19. Sd2—e4 Lb7—e4: 20. Sc3—e4: Tc8—c7 Den einen der gefährlichen Springer hat Schwarz durch Abtausch beseitigt, dem anderen will

er, falls er nach d6 hüpft, sofort mit Sc8 beikommen. 21. De2—h5 Sd7—f8 22. Tel—e3 Sb6—d5 Der Springer kommt gerade noch rechtzeitig, um die Drohungen Sf6f und Th3 zu parieren. 23. Te3—f3 Stellung nach dem 23. Zuge von Weiß.

Die Lage scheint nun sehr kritisch zu werden, da Sg5 mit Doppelangriff droht, außerdem nach einem Zuge wie Sd6 oder Scö das Läuferopfer auf h7, gefolgt von Th3, in der Luft liegt. Aber L a s k e r steuert sein Schifflein mit sicherer Hand. f7—f5! 23 24. e5—f6: ? Danach geht es mit dem Angriff nicht mehr weiter. 24. Sd6 nebst g4 war die richtige Fortsetzung. Schwarz schlägt nun mit dem Bauern zurück und deckt alles. 24 g7—f6: 25. Tdl—el In Zeitnot ein Fehler, der einen Bauern kostet. g4 nebst Khl und Tgl mußte noch versucht werden.

Die orthodoxe Verteidigung mit e l - •e6 in Verbindung mit d5—c4:.

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25 De7—b4 36. Tel—e6: Tg7—c7 26. Kgl—fl Trotz dieser günstigen TurmDem Bauer war nicht zu helfen; stellung ist das Turmendspiel 26. Te2 verliert rasch wegen c3 remis.. c4—c3 27. b3, c2!. 37. Kfl—el 38. Kel—dl 26 Db4—b2: Tc7—d7f 27. Se4—f6f Sd5—f6: 39. Kdl—cl Td7—d2 28. Tf3—f6: Db2—d4: Td2—f2: 40. Te6—a6: Tf2—a2:. 29. Dh5—f3 Tc7—g7 41. Ta6—b6 Ta2—g2: 30. h2—h3 Dd4—d6 42. Tb6—b5: Tg2-g3 Schwarz steht auf Gewinn, läßt 43. Tb5—c5 aber hier einen Augenblick nach, 44. h3—h4 Kg8-g7 Kg7-g6 und diesen nutzt Marshall flink 45. Kcl—c2 46. Tc5—c3: aus. • » • • Remis, da nach dem TurmStellung nach dem 30. Zuge von Schwarz. tausch der weiße König noch rechtzeitig das Feld fl erreicht. Eine sehr gehaltvolle Partie. —

Partie Nr. 18, Gespielt im Turnier zu Karlsbad 1923.

31. Lbl—f5! Td8—e8 Das beabsichtigte Dh2 hätte nun wegen 32. TfS?! nebst Le6=f böse Folgen gehabt. 32. Lf5—eö^! Ausgezeichnet! Auf Se6: 33. Tle6:, Te6:? wird Schwarz gar durch 34. Da8f usw. mattgesetzt. Und nach 33 Dd7 hat er ums Remis zu kämpfen. 32 Te8—e6: 33. Tf6—f8=f Dd6—f8: 34. Df3—d5 Df8—d6 35. Dd5—e6f Dd6—e6:

Aljechin Grünfeld Schwarz: Weiß; 1. d2—d4 Sg8—f6 2. Sgl—f3 e7—e6 c2—c4 d7—d5 3. Also doch Damengambit! 4. Sbl—c3 Lf8—e7 Sb8—d7 5. Lei—g5 6. e2—e3 0—0 7. Tal—cl c7—c6 8. Ddl—c2 a7—a6 9. a2—a3 h7—h6 Tf8—e8! 10. Lg5—h4 Nun kann Weiß keinen Zug mehr als den nächsten erfinden. Der Turm steht in diesen Stellungen auf e8 meist gut, da er den Läufer deckt und das Feld f8 einem Springer zugänglich macht.

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Kort Emmrich,

11. Lfl—d3 d5—c4: 12. Ld3—c4: b7—b5 13. Lc4—a2 c6—c5 14. Tel—dl Dieser Turm sollte auf cl bleiben. 14 c5—d4: Dieser Zug ist auch auf 14. 0—0 gut; Grünfeld führt dann folgende Variante aus: 15. ed, Lb7 16. Tfdl, Db6 17. Se5, Sf8 18. f3!, Tac8 19. De2, Ted8 20. Lf2, Sd5 21. Sd5:!, Ld5: 22. Ld5:, ed 23. 8d3, Se6 24. Sc5! und der Vorteil von Weiß ist gering (Partie Grünfeld—Teichmann, Karlsbad 1923).

17. 0—0 Ta8—c8 Nun muß die Dame fort von c2, dabei aber den Springer c3 gedeckt halten, da ständig Opfer auf a3 droht. Aljechin hat den 8., 9. und 14. Zug des Gegners sehr fein ausgenutzt. 18. Dc2—d2 Sd7—e5 Damit übernimmt Schwarz die Führung. 19. Lh4—f6: Le7—f6: 20. Dd2—c2 g7—g6 21. Dc2—e2 Se5—c4 22. Lbl—e4 Eine Falle; 22 Sa3: wäre nun fehlerhaft wegen 23. Df3! Schwarz sieht das aber. 22 Lf6—g7 Stellung nach dem 24. Zuge von Weiß. 23. Le4—b7: Db6—b7: 24. Tdl—cl Weiß hat mit Dame und Damenturm recht viel Zeit verloren. 24 e6—e5 Widerlegt auch noch den 15. Zug von Weiß. 25. Sd4r—b3 e5—e4 26. Sb3—d4 Te8—d8} 27. Tfl—dl Sc4—e5 Dieser Springer iat seinen beiden Kollegen weit überlegen. 28. Sc3—a2 Se5—d3 15. Sf3—d4: 29. Tel—c8: Db7—c8: Viel besser wäre es, mit dem 30. f2—f3 Bauern zu nehmen. (8. Stellungsbild.) 15 Dd8—b6 Besser war immerhin 30. Sc3. 16. La2—bl 1 Dieser Mattangriffsversuch hat Nun folgt eine schöne Opfer ' kombination, infolge ihrer tief* hier gar keine Kraft, da der weiße Königsspringer nicht nach e5 ge- liegenden Pointen typisch für den langen kann. Auf 17. Sdb5: Führer der. Schwarzen. folgt Dc6!. 30 Td8—d4:! 16 Lc8—b7 31. f3—e4:

Di« orthodoxe Verteidigung mit c7—c6 in Verbindung mit d5—c4:. Stellung nach dem 30. Zuge von Weiß.

Auf 31. ed folgt 31 Ld4f 32. Kfl, Sf4. 31 Sd3—f4! Ein Problemzug! 32. e3—f4: Dc8—c4! Gewinnt eine Figur. 33. De2—c4:? Td^-dlf 34. Dc4—fl Lg7—d4t In dieser Variante nämlich den König! Aufgegeben. — Aljechin hat die vielen gekünstelten Züge des Gegners Hassisch schön widerlegt.

Partie Nr. 19. Gespielt im Jahre 1921 in Budapest.

Aljechin, Abonyi, Sämisch, Bogoljubow, Steiner, Grünfeld, Dr. T a r t a k o w e r, K o s t i t s c h , Dr. V a j d a Sterk Wfiiß: Schwarz: d7—d5 1. d2—d4 Sg8—f6 2. Sgl—f3 e7—e6 3-. C2-mj4

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Sb8—d7 4. Sbl—c3 Lf8—e7 5. Lei—g5 0—0 6. e2—e3 7. Tal—cl c7—c6 8. Ddl—c2 d5—c4: Mit 8 c5 9. Tdl, Da5 würde eine schon einen Zug früher zu erreichende Stellung herbeigeführt werden. Hier scheint Wolfs Zug 8. Se4 spielbar zu sein. 9. Lfl—c4: Sf6—d5 Dd8—e7: 10. Lg5—e7: Sd5—c3: 11. 0—0 Sofort 11 b6, wie Dr. Vidmar gegen Capablanca in London 1922 spielte, ist ein Fehler wegen 12. Sd5:! nebst Ld3. Weiß schlägt nun mit der Dame wieder, um e5 zu verhindern. 12. Dc2—c3: b7—b6 13. Dc3—d3! Damit beginnt eine Serie feiner Züge, die darauf gerichtet sind, die Schwächen des weißen Damenflügels auszunützen. Weiß droht nach a6 einzudringen. 13 Tf8—d8 Verhindert zwar 14. La6 wegen der Drohung Sc5, ermöglicht jedoch dem weißen Läufer, das Feld d3 wiederzugewinnen. 14. Dd3—e2 a7—a6 15. Lc4—d3 Lc8—b7 16. Ld3—e4 Ta8—c8 17. Sf3—d2! e6—e5 Sonst folgt f4. 17 Sf6 wird mit 18. Ld3 und neuem Angriff auf a6 beantwortet. 18. Sd2—c4 e5—d4: 19. e3—d4: g7—g6

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Kart Emmrich,

Bedenklich. Gleich Df6 kam in Betracht. 20. Tfl—el De7—f6 Nun folgen problemartige Wendungen. 21, Le4—f3! Stellang nach dem 21. Zuge von Weiß,

an entstandenen und noch entstehenden Bauernschwächen zugrunde, 28. Sc4—e3 c6—c5 Um auf 29. d5 mit Df6 einen Bauern zu gewinnen. Weiß hält nun aber durch überraschende Züge seineu Stellungsvorteil fest. 29. Th4—e4 De7—f6 Besser als Dd6 30. de!, bc 31. Tdl, 30. Se3—g4ü Wunderschön gespielt! Schlägt Schwarz den Läufer, so folgt 31. Tf4. Geht nun die Dame nach b7, so gewinnt 32. Sf6j-, Kh8 33. Th4 nebst Matt, geht sie nach c6, so entscheidet 32. Sf6t, Kh8 33. Sh7:!, Sh7: 34. Tf7 nebst Matt. Auch 30 Dg7 ist ungünstig für Schwarz wegen 31. Te8:, Te8: 32. Df4, Te7 33. Sf6t, Kh8 34. d4—d5 mit siegreicher Stellung.

Jetzt ist sowohl 21 Dd4: 22. Tedl nebst Sd6 wie 21 Te8 22. De8f usw. ungünstig für Schwarz. Es droht aber 22. De7. Stellung nach dem 80, Zuge von Weiß. 21 Kg8—f8 22. De2—d2 Kf8—g8 Um der Drohung 23. Db4f, c5 24. de, Lf3: 25. cöf, Sc5 26. Sb6: zu entgehen. Es folgen wundervolle Verwicklungen. 23. Tel—e4! Td8—e8 24. Te4—f4 Df6—e7 25. g2—g3! a6—a5 26. Tf4—h4 Lb7—a6 27. Dd2—h6! Sd7—f8 Natürlich spielt nun Weiß nicht 28. Sb6:?, da Schwarz ein Matt 30 Df6—d6 in 4 Zügen, beginnend mit Delf, 31. d4—c5:! b6—c5: ansagen könnte, Schwarz hat sich 32. Dh6—g5 auf feine Weise befreit, geht aber

Die Verteidigung mit 2

Natürlich nicht 32. Tdl wegen Te4:!. 32 Te8—e4: ? Ein Fehler in Zeitnot. Am besten war noch Kg7 33. Te8:, Te8: 34. h4!, Le2 35. Le2:, Te2: 36. Dc5:, Dc5: 37. Tc5:, Tb2:

e7—e6 nebst 3

a7—a6.

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38. Ta5:, aber auch dann wird Weiß schließlich gewinnen. 33. Sg4—f6f Aufgegeben, da die Dame verloren geht, — (Anmerkungen z, T, nach K a g a n s Neuesten Schachnachrichten 1922.)

X. Die Verteidigung mit 2 nebst 3 a7—a6.

e7—e6

Nach den Zügen 1. d2—d4, d7—d5 2. c2—c4, e7—e6 3. Sbl—c3 oder 3. Sgl—f3 steht dem Nachziehenden außer 3 Sg8—f6 auch die Möglichkeit 3 a7—a6 zu Gebote. 3. Sgl—f3 a7—a6 3. . . . . c7—c6 wird im nächsten Kapitel erwähnt. a7—a6 ist von R u b i n s t e i n empfohlen und mit Vorliebe angewendet worden. 4. c4—d5: Das ist die beste Fortsetzung. A l j e c h i n wählte gegen R u b i n s t e i n in der Entscheidungspartie des Haager Turniers 1921 die interessante Spielweise 4. c4—c5, Sb8—c6 5. Lei—f4, Sg8—e7 6. Sbl—c3, Se7—g6 7. Lf4—e3, die sich jedoch mittels 5 b7—b6 für Schwarz verstärken läßt. 4 e6—d5: 5. Sbl—c3 Sg8—f6 Stellung nach dem 9. Zuge von Weiß.

Kürt Emmrich,

66

Oder auch sofort Lf8—e7. Die Partien Pillsbury— JanowBki, London- 1899 und Grünfeld—Aljechin, Budapest 1921, ergaben nach 5. . c7—c6 6. Ddl—b3, Lf8—d6 7. Lei—g5, SgS—f6 8. e2—e4 bzw. 6 Sg8—f6 7. Lei—g5, Lf8—e7 8, e2—e3, ö 9. Lfl—d3, Sb8—d7 10. Db3—c2, Tf&—«8 11. Lg5—14! für Weiß günstige Stellungen. 6. Lei—g5 Lf8—e7 7. e2—e3 0—0 8. Lfl—d3 Sb8—d7 9. Ddl—c2 (S. Stellungsbild.)

Weiß hat einen kleinen Vorteil. Es könnte folgen 9 Tf8—e8 10. 0—0, Sd7—f8 11. h2—h3 oder 9 h7—h6 10. Lg5—f4, c7—c6 11. h2—h3. Den letzteren Zug wandte Schlechter an. Partie Nr. 20. Gespielt im Teplitzer Turnier 1922.

Rubinstein Johner Weiß: Schwarz: 1. d2—d4 d7—d5 2. c2—c4 e7—e6 3. Sgl—f3 a7—a6 e6—dö: 4. c4—d5: Sg8—f6 5. Sbl—c3 6. Lei—g5 Lf8—e7 0-0 7. e2—e3 Auch nach 7 Sbd7 8. Ld3, c6 9. Dc2 hat Weiß das etwas bessere Spiel. 8. Lfl—d3 c7—c6 Vorsichtiger war 8. . . . . Sbd7, da Weiß nun einen Angriff unternehmen kann. 9. Lg5—f6:! Le7—f6: 10. Ddl—c2 h7—h6 11. 0—0—0 Zu eifrig gespielt, wenn auch die feine Antwort schwerlich zu erwarten war. Erst 11« h3!, dann 0—0—0 und g4 hätte einen vielversprechenden Angriff ergebeni 11 Lc8—g41

Ausgezeichnet pariert! Der gBauer soll weggeräumt werden; die Öffnung der g-Linie ist dann, zu ertragen, während der Sttirmbauer fehlt. Weiß sollte nun gleich 12. Tdgl ziehen, was Sd2 nebst h3 und g4 droht. Der folgend» Zug ist Zeitverlust. 12. h2—h3 Lg4—f3: a6—aö 13. g2—f3: Von dem hiermit eingeleiteten Plane 14 Sa6 15. a3, b5 kommt Schwarz sofort wieder ab, da der Gegner mit 15. La6:!, Ta6: 16. Sa4, b5 17. Sc5 sein Spiel sichert. Es sollte daher sofort 13 Sd7 geschehen. 14. Kcl—bl Sb8—d7 15. Sc3—e2 Dd8—b6 16. Ld3—fö Tf8—d8 17. Lf5—d7: Ein unbegründeter Tausch. Noch immer konnte Weiß mit 17. e4! guten Angriff bekommen. Schwarz antwortet am besten 17 de 18. fe, Sf8 19. e5, Le7 20. Thgl, a4 und wird wohl durch ein

Die Verteidigung mit 2.

gelegentliches Qualitätsopier auf d l das Spiel noch halten können. 17 Td8—d7: 18. 842—14 Td7—d6 19. Thl—gl Kg8—h8 20» Tgl—g4 Ta8—g8 21. Tdl—gl Db6—c7 22. Sf4—d3 Weiß schwankt zwischen Angriff und Verteidigung. Kräftiger war 22. Sh5 und auf 22 b6 23. Df5 mit der Drohung 24. Sf6:, Tf6: 25. Df6:!. 22 b7—b6 23. f3—f4 c6—c5! Bin feines, überraschendes Bauernopfer zur Öffnung von Angriffslinien. Stellung nach dem 23. Zuge Ton Schwarz.

Weiß sollte nün 24. Se5! antworten, womit er in jedem Falle erfolgreichen Widerstand leisten kann. Auf 24 c4 folgt 25. Da4, um mit Db5 die Stellung festzulegen. Das Bauernopfei 25 b5 26. Db5: reicht dann nicht aus: a) 26. . . . . Tb8 27. Sf7f, Kh7 28. Sd6: usw.

e7—e