Das Bayerische Schulbedarfgesetz: Vom 14. August 1919 [Reprint 2020 ed.] 9783112354780, 9783112354773


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Das Bayerische Schulbedarfgesetz: Vom 14. August 1919 [Reprint 2020 ed.]
 9783112354780, 9783112354773

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Vas Bayerische

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919

mit Erläuterungen und einem Anhang

von

Ludwig Braun (Dberregierungsrat an der Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern, in Augsburg

1931 München, Berlin und Leipzig 3- Schweitzer Verlag (Arthur Sellier)

Universitäts-Buchdruckerei von Junge & Sohn, Erlangen.

Vorwort. Im Herbst 1929 ersuchte mich der Verlag um die Ueber­ nahme einer Ausgabe des neuen Schulbedarfgesetzes nach Art des von mir erläuterten Schulaufsichtsgesetzes. Ich sagte zu, weil mir bekannt war, daß eine solche Handausgabe des Schulbedarf­ gesetzes dem Bedürfnis entsprach. In der Praxis hatte man sich bis dahin meist mit der systematischen Darstellung des Volksschulrechtes von Meinzolt und mit dem Kommentar von Seiler zum Schulbedarfgesetz von 1902 beholfen, soweit dieser Kommentar noch sachdienlich war. Die beiden Werke dienten denn auch neben den einschlägigen Landtagsdrucksachen, Mini­ sterialerlassen und den Erfahrungen aus der eigenen Praxis meiner Arbeit zur Unterlage. In der Ausführlichkeit konnte ich freilich Seiler nicht folgen, da mir hierzu nicht die nötige Zeit zur Verfügung stand. Als die Arbeit schon ziemlich vorgeschritten war, erschien die Handausgabe des Schulbedarfgesetzes von Osthelder. Da­ durch war der Hauptgrund, weshalb ich meinerseits die Erläute­ rung des Gesetzes übernommen hatte, weggefallen. Durch den Vertrag gebunden, muhte ich aber meine Arbeit fortsetzen. Schliehlich konnte es dem Ganzen auch nur von Nutzen sein, wenn die Auslegung und Erläuterung des Gesetzes von ver­ schiedenen Standpunkten aus geschah. In der Folge durfte ich aber Osthelders Werk bei meiner Arbeit nicht außer acht lassen, wenn er auch naturgemäß in der Hauptsache aus den gleichen Quellen geschöpft hatte wie ich. Wo ich glaubte, Ostheldersche Gedankengänge wiedergeben zu sollen, sei es, daß ich seine An­ schauung teile, sei es, daß ich anderer Meinung bin, habe ich dies wie auch sonst meine Belegstellen entsprechend vermerkt. Bei der Zusammenstellung des Anhangs war ich zwar be­ strebt, das ganze bayerische Volksschulrecht sachdienlich zu um­ fassen, aber doch auch darauf bedacht. Wiederholungen aus dem

Anhang zu meinem „Schulauffichtsgesetze" zu vermeiden, da dieses in der Praxis wohl vielfach schon zur Hand sein dürste. Um aber meine Ausgabe des Schulbedarfgesetzes auch zum selbständigen Gebrauch tauglich zu machen, mutzte ich ohne Rück­ sicht auf Wiederholungen wenigstens jene Eesetzesauszüge, Ver­ ordnungen und Ministerialerlasse bringen, die mit dem Schul­ bedarfgesetze in unmittelbarem Zusammenhänge stehen. Dar­ über hinaus habe ich solche Vorschriften allgemeinerer Art, wenn sie nur das Volksschulrecht überhaupt betreffen, angefügt, die seit der Herausgabe meines Schulauffichtsgesetzes Verände­ rungen erfahren haben oder neu erschienen find. Im übrigen hielt ich es der Vollständigkeit halber für zweckdienlich, in dem zeitlich geordneten Anhänge zum Schulbedarfgesetze auf jene Vorschriften, die nur in dem Anhänge zu meinem Schulauf­ sichtsgesetze abgedruckt sind, in der gegebenen Reihenfolge aus­ drücklich hinzuweisen. Augsburg, im Dezember 1930.

ver Verfasser.

Inhaltsübersicht. Seite Vorwort............................................................................................................................. III Abkürzungen und Quellen........................................................................................ XII Einleitung.................................................................................................................. 1

I. Ueberblick über das derzeit geltendeVolksschulrecht in Bayern

.

II. Geschichtliche Entwicklung des Schul bedarsgesetzes.............................

1

3

I. Das Schulbedarfgesetz (Wortlaut)...................................................................... 11

II. Das Schulbedarfgesetz mit Erläuterungen.

Abschnitt I. Die vermögensrechtliche Verwaltung der öffentlichen Volks­ schulen (Art. 1—7).......................................................................................33 Abschnitt II.

Die Errichtung von Schulen und Lehrstellen (Art. 8—10a)

55

Abschnitt III. Allgemeine Vorschriften über die Aufbringung des Schulbedarfs (Art. 11—24a)...................................................................... 69 Abschnitt IV.

Gestrichen....................................................................................... 87

Abschnitt V. Besondere Mittel zur Deckung des Schulbedarfs (Art. 26 bis 28).................................................. '......................................................... 130 Abschnitt VI. Die Aufbringung des Bedarfs für die Religionslehrer an öffentlichen Volksschulen (Art. 29).................................................... 144 Abschnitt VII.

Gestrichen................................................................................. 156

Abschnitt VIII. Der Bedarf für die Volksfchulllehrer an christlichen Bekenntnissonderschulen und an Schulen von Stiftungen und ge­ meinnützigen Unternehmungen (Art. 33—35)..................................

157

Abschnitt IX. Der Bedarf für die israelitischen Volksschullehrer (Art. 36-38)...........................................................................................

174

Abschnitt X.

Uebergangsvorschriften.............................................................. 185

A. Vorschriften über die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste (Art. 39—54)....................................................

185

B. Sonstige Uebergangsvorschriften (Art. 55—74).......................

223

Abschnitt XI. Aushebung und Aenderung bestehender Vorschriften und Rechtsverhältnisse (Art. 75—79)....................................................

262

Abschnitt XII.

Inkrafttreten und Vollzug iArit. 80—82)

....

274

VI

Inhaltsübersicht.

Seite III. Anhang. Vollständiger oder auszugsweiser Wortlaut einschlägiger Gesetze und Bollzugsvorschriften. Bei den mit * gekennzeichneten Gesetzen, Verordnungen und Ministerialerlassen handelt es sich lediglich um Verweisungen auf den Abdruck in „Braun, Schulaufsichtsgesetz vom 1. August 1922 mit Erläuterungen und einem Anhang, München, Berlin und Leipzig, I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier, 1925). 1. B. vom 17. Dezember 1825, die Formation, den Wirkungskreis und den Geschäftsgang der obersten Verwaltungsstellen in den Kreisen betr. (R.Bl. S. 1049, Weber 2 S. 279) — Auszug —

276

2. ME. vom 18. September 1867, die Errichtung neuer Schulen und Umbildung von Schulsprengeln betr. KMBl. S. 187, Weber 7 S. 88 . . '.................................................................................................

277

3. Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund vom 21. Juni 1869 mit RG. vom 12. Juni 1872 (RGBl. S. 170, BayerGBl. 71/72 Beil. V S. 49 in Bayern eingeführt — Auszug — ....

279

4. Polizeistrafgesetzbuch für Bayern vom 26. Dezember 1871 (GBl. 1871/72 S. 9, Weber 9 S. 192) — Auszug —............................281 5. Gesetz vom 8. August 1878 über die Errichtung eines Verwaltungs­ gerichtshofes und das Verfahren in Verwaltungsrechtssachen (GVBl. S. 369, Weber 12 S. 424 .........................'.......................................

282

6. B. vom 26. August 1883, die Errichtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betr. (GVBl. S. 407, KMBl. S 247,

von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten betr. (GVBl. S. 471, KMBl. S. 179, Weber 33 S. 732)...................................

286

8. Bek. vom 25. Mai 1906, Vollzug des Artikel- 8 des Schulbedarf­ gesetzes betr. (KMBl. S. 313, Weber 34 S. 355).......................

291

9. Beamtengesetz vom 16. August 1908 (GVBl. S. 581, Weber 36 S. 252) - Auszug —............................................................................... 293 0. ME. vom 20. Februar 1910, die Handhabung des Züchtigungs­ rechtes an den Volksschulen betr. (KMBl. S. 123, Weber 38 S. 116)............................................................................................................305

1. Auszug aus der Bek. vom 9. Mai 1911, die Bekämpfung über­ tragbarer Krankheiten betr. (GVBl. S. 426, KMBl. S. 405, Weber 39 S. 453). — Schließung von Unterrichts- und Erziehungs­ anstalten einschließlich der Anstalten für Kinder im vorschulpflichtigen Alter. Aussperrung von Schülern und Zöglingen............................306

2. Bek. d. Staatsmin. des Innern über den bezirksärztlichen Dienst vom 23. Januar 1912 (MABl. S. 153, KMBl. S. 128, Weber 40 S. 443).......................................................................................................

306

3. Bek. vom 15. April 1913, Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und Gesundheitspflege in den Volksschulen betr. (KMBl. S. 115, Weber 41 S. 378).....................................................................

308

VII

Inhaltsübersicht.

Leite 14. Entschließung vom 15. April 1913, Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und Gesundheitspflege in den Volksschulen betr. (KMBl. S. 139, Weber 41 S. 392)...................................................

322

15. Entschl. vom 19. Mai 1913, Schülerbüchereien für Volksschulen betr. (KMBl. S. 174, Weber 41 S. 428)..............................................

324

16. V. vom 22. Dezember 1913 über die Schulpflicht (GVBl. S. 957, KMBl. S. 351, Weber 42 S. 111)........................................................325

17. B. vom 22. Dezember 1913 über die Berufsschulen (GVBl. S- 966, KMBl- S. 363, Weber 42 S. 117)....................................................... 332 *18. ME. vom 7. Juni 1918, die Aufstellung von Schulärzten und die schulärztlichen Untersuchungen der Schulkinder betr. (KMBl. S. 153)

338

19. V. vom 25. Januar 1919 über den Besuch des Religionsunterrichts und die Teilnahme der Schüler und Schülerinnen an religiösen Uebungen (GVBl. S. 25, KMBl. S U)............................................. 338 20. Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383) — Auszug —...............................................................................339

21. Berfassungsurkunde des Freistaates Bayern vom 14. August 1919 (GVBl. S. 531) - Auszug -..............................................................344 22. Bolksschullehrergesetz vom 14. August 1919 (GVBl. S. 437) .

.

346

23. ME. vom 30. November 1919, die vermögensrechtliche Verwaltung der öffentlichen Volksschulen betr. (KMBl. S. 265).......................

380

24. ME. vom 31. Dezember 1919, Schulgrundstücke betr. (KMBl. 1920 S. 22)...........................................................................................................

381

25. ME. vom 31. Dezember 1919, Beheizungen der Dienstwohnungen der Volksschullehrer betr. (KMBl. 1920 S. 29).............................

386

26. ME. vom 13. März 1920, Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksschullehrer bett. (KMBl. S. 105)..............................................

386

26 a). Bek. sämtlicher Staatsministerien vom 4. April 1912, die Aus­ übung von Nebenämtern oder Nebengeschäften durch Beamte bett. (GVBl. S. 343)......................................................................................

392

*27. ME. vom 2. April 1920, Beurlaubung des Volksschullehrerpersonals während des Schuljahres betr. (KMBl. S. 129).............................

398

*28. V. vom 6. Mai 1920, Besuch des Religionsunterrichtes bett. (GVBl. S. 260, KMBl. S. 172)....................................................................

398

*29. Bek. vom 11. Juni 1920, die Fortbildung der Bolksschullehrer bett. (KMBl. S. 260).....................................................................................

398

*30. Bek. vom 12. Juli 1920, die Dienstaufsicht und daS Dienststtasrecht für die Volksschullehrer bett. (KMBl. S. 282).............................

398

31. Bek. vom 13. Juli 1920 über die Neuregelung der Besoldung der Volksschullehrer nach dem Beamtenbesoldungsgesetz (KMBl. S. 286) — Auszug —...........................................................................................

399.

*32. V. vom 29. Juli 1920, bett, die Aufsicht über das Volksschulwesen an den Kreisregierungen (GVBl. S. 397)........................................

402*

*33. ME. vom 2. Januar 1921. Erkrankung von Volksschullehrern bett. (KMBl. S. 7)

402

VIII

Inhaltsübersicht.

Seite *34. ME. vom 7. Januar 1921, Befreiung der israelitischen Kinder und der Adventistenkinder vom Schulbesuch bett. (KMBl. S. 13) . .

402

35. ME. vom 8. Februar 1921, Dienstwohnungen der Bolksschullehrer bett. (KMBl. S- 40)...............................................................................

403

36. ME. vom 8. Februar 1921, Schulstellenbeschreibungen (Schulsassionen) bett. (KMBl. S. 45) .........................................................

405

37. Verordnung vom 24. Februar 1921, die Schuljahrordnung betr. (KMBl. S. 97).......................................

406

38. Bek. vom 24. Mai 1921, Mielentschädigungen für Dienstwohnungen der Bolksschullehrer betr. (KMBl. S. 131)....................................... 406 39. Bek. vom 6. Juni 1921 über die Dienstwohnungen der Volksschul­ lehrer (KMBl. S. 147)..........................................................................

407

40. Reichsgesetz vom 15. Juli 1921 über die religiöse Kindererziehung (RGBl. S. 939)............................................ '.....................................

407

41. Bek. sämtl. Staatsmin. vom 31. Juli 1921, Ausübung des Ab­ geordnetenm andats durch Beamte, Angestellte und Arbeiter des Staates bett. (KMBl. S. 166) .........................................................

409

*42. Bek. vom 25. Nov. 1921, Prüfungsordnung fiir den Volksschul­ dienst betr. (KMBl. S. 287)...............................................................

409

43. Bek. vom 22. Mai 1922 über die Ferienordnung (KMBl. S. 101

410

*44. Bek. vom 13. Juli 1922, den Vollzug der Schulordnungen betr. (KMBl. S. 123. Schulähnliche Nebenveranstaltungen) ....

410

45. Bek. vom 18. Juli 1922 über die Entschädigung der Volksschul­ lehrer bei auswärtigen Dienstgeschäften (KMBl. S. 132) . . .

411

*46. Gesetz vom 1. August 1922 über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufsicht an den Volksschulen (Schulaufsichtsgesetz) GVBl. S. 385

412

47. B. vom 30. September 1922 über die Behandlung der Schul­ versäumnisse (GVBl. S. 618)................................................................... 413

*48. Bek. vom 5. Oktober 1922, Erteilung des Religionsunterrichtes an den Volksschulen bett. (KMBl. S.160)..................................................... 414 49. Bek. vom 11. November 1922, Vollzug des Art. 18 des Schul­ bedarfsgesetzes bett. (KMBl. S.186)..................................................... 414

*50. Bek. vom 14. Februar 1923 über die politische Betätigung und das Tragen von Abzeichen in der Schule (KMBl. S. 19) ....

415

*51. Bek. vom 24. Februar 1923 über die Erteilung des Religions­ unterrichtes an den Volksschulen (KMBl. S. 21).................................. 415 *52. Bek. vom 6. Mai 1923 über die Erteilung des Religionsunterrichtes an den Volksschulen (KMBl. S. 66)........................................................ 415

53. E. vom 16. Mai 1923 über den Sachbedarf für die Volksschulen (KMBl. S. 67)................................................................................................416

54. Bek. vom 23. Juni 1923 Über die Behandlung der Schulversäum­ nisse (KMBl. S. 75, MABl. S. 56)...................................................416 55. Bek. vom 16. Juli 1923 über den Einbau von Schulküchen in Schulhäusern (KMBl. S. 88, MABl. S. 67)...................................

427

Inhaltsübersicht.

IX Leite

*56. Bek. vom 16. August 1923 zum Vollzüge des (Gesetzes über Schul­ pflege, Schulleitung und Schulaussicht an den Volksschulen vom 1. August 1922 (Schulaufsichtsgesetz) — ,,Pollzugsvorschriften zum Schulaussichtsgesetze" (KMBl. 1923 S. 91)............................................. 427

57. Bek. vom 25. September 1923 über die Mielentschädigungen für Dienstwohnungen und Dienstzimmer (GVBl. S. 342) ....

429

58. E. vom 19. Oktober 1923 über die Verwendung von Schulräumen zu bestimmungssremden Zwecken (KMBl. S. 131, MABl. S. 73)

435

59. E. vom 25. April 1924 zum Vollzüge des Art. 14 des Volksschul­ lehrergesetzes (MABl. S. 90)..............................................................

436

60. E. vom 14. Mai 1924 über die Dienstleistung der Schulamts­ bewerber (MABl. S- 95)....................................................................

438

*61. E. vom 3. Juli 1924 über die politische Betätigung der Schüler (MABl. S. 108).....................................................................................

438

62. Bek. vom 19. Juli 1924 über die Erhebung von Zeugnisgebühren bei den öffentlichen Volksschulen (MABl. L. 113)............................ 439 63. Bek. vom 29. Juli 1924 über die Pachtentschädigungen für die den Beamten vom Staate überlassenen Gärten und sonstigen Grund­ stücke (GVBl. S. 189)...................................................\ ... 439 64. E. vom 19. August 1924 über die bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und der Dienstwohnungen der Volksschullehrer (MABl. S. 125).....................................................................................

441

*65. E. vom 30. Oktober 1924 über die Beteiligung von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen an Vereinen (MABl. S. 139)

442

66. Gesetz vom 15. Januar 1925 zu dem Konkordat mit dem Heiligen Stuhle und den Verträgen mit den Evangelischen Kirchen (GVBl. S. 53) — Auszug —.................................................................................... 442

*67. Bek. vom 24. Januar 1925 über die Prüfungsordnungen für die öffentlichen Volksschulen und Berufsschulen (KMBl. S. 10) . .

447

68. E. vom 25. März 1925 über Besuch des Religionsunterrichts (MABl. S. 55)...................................................................

448

69. E. vom 2. April 1925 über besondere Vergütungen für Volksschul­ lehrer (MABl. S. 55).................................

448

*70. Bek. vom 25. April 1925 über das Wander'n der Volksschüler (Bayer. Staatsanz. vom 28. April 1925 Nr. 96).......................

449

*71. E. vom 2. Mai 1925 über die Schulzahnpflege (MABl. S. 67)

449

72. E. vom 21. Juli 1925 Nr. IV 11189, betr. Vorbereitungsdienst der Schulamtsbewerber (Schwäb. Schulanzeiger 1925 S. 200) .

449

73. E. vom28. Juli 1925 über Schülerbiichereien für Volksschulen (MABl. S. 137)..................................................................................... 454 74. Bek. vom 28. Dezember 1925 über die dienstliche Beurteilung der Volksschullehrer (KMBl. 1926 S. 7)........................................................ 455 75. Rundschreiben der Versicherungskammer, Abt. f. Haftpflichtversicherung, vom Januar 1926, betr. Haftpflichtversicherung des Bayerischen Versicherungsverbandes. — Auszug („Ausdehnung der Haftpflicht­ versicherung auf Schülernnfälle") —........................................................ 463

X

Inhaltsübersicht. Seite

75 a). E. vom 7. Juli 1927 über Turn- und Spielplätze für die Volks­ schulen (KMBl. S. 211)............................................................................... 464 76. Bek. vom 29. März 1928 über die Beurlaubung von Lehrkräften für den Dienst an deutschen Auslandsschulen (KMBl. S. 224) .

465

77. E. vom 3. April 1928 über die Vergütungen für die klösterlichen Lehrkräfte an den Volksschulen (KMBl. S. 225)

466

78. E. vom 13. April 1928 über die Vergütungen für den nach Stunden bezahlten Unterricht an den staatlichen höheren Unterrichtsanstalten (KMBl. S. 241)......................................................................................

467

79. E. vom 14. April 1928 über die Vergütungen für die nebenamt­ lichen Handarbeitslehrerinnen an den Volksschulen (KMBl. S. 242)

468

80. Beamtenbesoldungsgesetz (BBesG.) oom 20. April 1928 (GVBl. S. 205) — Auszug —............................................................................... 468 81. Bek. vom 4. September 1928 über die Einrichtung von Funkanlagen in und an Schulhäusern (KMBl. S. 291)........................................

473

82. E. vom 25. September 1928 über Nebenämter und Nebengeschäste der Volksschullehrer (KMBl. S. 301).............................................

473

83. Bek. vom 16. Oktober 1928 über die Zulassung von Lern- und Lehrmitteln für die Volksschulen und für die Berufsschulen (KMBl. S. 316)............................................................................................................474 83 a). E. vom 6. November 1928 über die deutsche Lichtbildnachweisstelle in München (KMBl. S. 322)...............................................................

476

84. Bek. vom 10. Dezember 1928 zum Vollzüge des Art. 12 des Schul­ bedarfgesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 24. April 1928 (GVBl. S. 429) ......................................................................................

476

85. Bek. vom 25. Januar 1929 über den Vollzug des Schulaufsichts­ gesetzes vom 1. August 1922 (KMBl. 1929 S. 17)............................482 86. Bek. sämtlicher Staatsmin. vom 19. März 1929 über die Personal­ nachweise der Beamten (GVBl. S. 42).............................................. 87. Bek. vom 27. Juni 1929 über die Krankenfürsorge für Lehrkräfte im Auslandsschuldienste (KMBl. S. 123)........................................

484 488

88. E. vom 12. September 1929 über Lichtbildvorsührungen in Schulen (KMBl. S. 150)......................................................................................

488

89. Gesetz vom 8. April 1930 zur Aenderung und Ergänzung einiger Bestimmungen des Polizeistrafgesetzbuches (GVBl. S. 109) . .

490

90. Bek. vom 20. Juni 1930 über die Behandlung der Schulversäum­ nisse (KMBl. S. 135) — Auszug —.................................................. 492

91. E. vom 2. Juli 1930 zum Vollzüge des Art. 58 a des Polizei­ strafgesetzbuches (KMBl. S. 141).............................................................. 492 92. E. vom 19. Juli 1930 über Lichtbildvorsührungen in Schulen (KMBl. S. 147)......................................................................................

495

93. E. vom 22. Juli 1930 über die Benützung von Schulräumen für Werbe- und Verkaufszwecke (KMBl. S. 149)..................................

496

94. Bek. vom 28. Juli 1930 über das Verbot der Teilnahme von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen an Veranstaltungen der „Arbeitsgemeinschaft der Kindersreunde" (KMBl. S. 149) .

497

Inhaltsübersicht.

XI

Seile 95. E. vom 28. Juli 1930 über die Vornahme von Sammlungen in den Schulen und über die Teilnahme an Listen-, Haus- und Straßensammlungen (KMBl. S. 150)...................................................498 96. Bek. vom 3. Oktober 1930 über die Dienstaussicht und das Dienst­ strafrecht für Beamte (GVBl. S. 357)..............................................

499

97. En Ischl, vom 5. Dezember 1930 über das Gaststättengesetz (KMBl. S. 182)....................................................................................................... 499 98. E. vom 15. Dezember 1930 über Erkrankung von Volksschullehrern (KMBl. 1931 S. 1)..................................................................................... 500

Abkürzungen und Quellen. A. a. O. AG. z. BGB.

— am angegebenen Orte. = Ausführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche vom 9. Juni 1899 (GVBl. Nr. 28, Beilage zum Land­ lagsabschied S. 1 ff.). A. M. — anderer Meinung. Anschütz — Die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919, Kommentar von Dr. Gerhard Anschütz, Sülle, Berlin 1928. Bay. GemVZ. — Bayerische Gemeinde- und Berwaltungszeitung, heraus­ gegeben von Dr. Georg Ziegler, I. Schweitzer Verlag, München-Berlin-Leipzig. — Sammlung von Entscheidungen des Bayerischen Bay. ObstLG. Obersten Landesgerichts. — Versassungsurkunde des Freistaates Bayern vom Bay. Vers. 14. August 1919 (GVBl. S. 531). BBesG. — Beamtenbesoldungsgesetz. Bd. — Band. BGB. — Bürgerliches Gesetzbuch. Begr. — Begründung. Bek. — Bekanntmachung des Staatministeriums für Unterricht und Kultus. Bl. s. admin. Praxis — Blätter für administrative Praxis (nunmehr Bayerische Verwaltungsblätter). BVBl. — Bayerische Verwaltungsblätter (Blätter für admini­ strative Praxis), herausgegeben von Dr. Ottmar Kollmann (C. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München). Braun SchAG. — Das Bayerische Schulaufsichtsgesetz vom 1. August 1922 mit Erläuterungen und einem Anhang von Ludwig Braun, I. Schweitzer Verlag, München, Berlin, Leipzig 1925.

Abkürzungen und Quellen.

XIII

CC.

— Erkenntnis des Gerichtshofes für Kompetenz-Konflikte,

CMC.

— Kultusministerialentschlieszung (bei Seiler).

Denkschrift

— Denkschrift über die Neuregelung der Dienst- uud Ge-

angeführt bei Seiler.

haltsverhültnisse Bayern vom

des

Volksschullehrerpersonals

in

(Berh. d. K. d. Abg.

12. Juni 1914

d. bayer. Landtags, XXXVI. Landtagsversammlung, II. Session L 3. 1913:14, Beil. Bd. VI, Beilage 939,

S. 728 ff.).

Dyrosf

— Bayerisches

Verwaltungsgerichtsgesetz,

erläutert von

Dr. Anton Tyroff, 7. Ausl. C. Brügel & Sohn, A.-G., Ansbach 1928.

E.

— „Entschließung" oder „Entscheidung".

E. I

— Erster Entwurf eines Schulbedarfgesetzes vom 2. August

1918

(Verh.

XXXVI. Jahre

d.

K.

Abg.

d.

bat).

d.

Landtags,

Landlagsversammlung, IV. Session

1917/18,

Beil.-Band

XIX, Beilage

im

2621,

S. 273 ff.). E. II

— Zweiter

(neuer)

Entwurf

eines

Schulbedarfgesetzes

(„Endgültige Fassung") vom 1. Juni 1919 (Verh. des Bayer. Landtags, Tagung 1919, Beil.-Bd. I,

Beil. 136, S. 151 ff.).

Englmann-Stingl

— Dr. Joh. Ant. Englmann Handbuch des Bayerischen

Bolksschulrechts von Dr. Eduard Stingl, 5. Ausl., Lindauer-München 1905. FMBl.

— Finanzministerialamtsblatt.

GBl.

= Gesetz-Blatt. — Gemeindeordnung

GemO. GVBl.

Helmreich-Rock

vom

17. Oktober 1927 (GVBl.

S. 293). — Gesetz- und Verordnungsblatt. — Handausgabe der Bayer. Gemeindeordnung von 1927 mit

Erläuterungen

von

Dr.

Karl

Helmreich

und

Dr. Kurt Rock, 6. Ausl., E. Brügel & Sohn, A.-G.,

Ansbach 1928.

Hofmann

— Das Recht der Religionsgemeinschaften in Bayern von Dr. August Hofmann,

Nachttag zum Handbuch

der inneren Verwaltung für Bayern von Dr. v. Henle,

Abschnitt V (Religionsangele-genheiten), C. H. Neckische Verlagsbuchhandlung München 1928.

JugGG.

= Jugendgerichtsgesetz vom 16. Februar 1923 (RGBl. I, S. *135).

XIV KGO.

Abkürzungen und Quellen. — Kirchengemeindeordnung

24. September 1912

vom

(GBBl. S. 911).

Klee-Hechlel

— Ergänzungsband zu DyroffS erläuterter Ausgabe des

Bayerischen BerwaltungsgerichtsgesetzeS, bearbeitet von

Heinrich Klee und Otto Hechte!, C. Brügel & Sohn, A.G., AnSbach 1918. KMBl.

= Amtsblatt des

Bayerischen Staatsministeriums für

Unterricht und Kultus.

SME.

— Kultusministerial-Entschließung.

Kratzer

— Die BerfassungSurkunde deS Freistaates Bayern vom 14. August 1919, erläutert von Dr. Jakob Kratzer, I. Schweitzer Verlag, München, Berlin und Leipzig

1925. Legat

— Bayerisches

Beamtenbesoldungsgesetz (BBesG.) vom

20. April 1928, erläutert von August Legat, I. Schweitzer Verlag, München, Berlin und Leipzig, 2. Aust. 1928.

MABl.

— MinisterialamtSblatt

waltung,

der

bayerischen inneren

Ver­

herausgegeben vom Staatsministerium des

ME.

Innern. — Entschließung des Staatsministeriums für Unterricht

Meinzolt

und Kultus. — Bayerisches Volksschulrecht von Dr. Hans Meinzolt, Bayer. Kommunalschr.-Verlag, G. m. b. H., München

Osthelder

1926. = Das bayerische Schulbedarfsgesetz vom 14. August 1919

nebst den sonstigen schulrechtlichen Bestimmungen, er­ läutert von Ludwig Osthelder, C. H. Beck'sche Ver­ lagsbuchhandlung München 1930.

PEG.

— Gesetz vom 23. März 1921

über die Versorgungs­

bezüge der Staatsbeamten und ihrer Hinterbliebenen (Pensionsergänzungsgesetz) (GVBl. S. 117). PolStGB.

= Polizeistrafgesetzbuch.

RBl.

— Regierungsblatt.

Relig. Steuerges.

— Religionsgesellschaslliches Steuergesttz vom 1. August 1923 (GVBl. S. 351) in der Fassung d. Ges. vom

27. Juni 1927 (GVBl. S. 223).

Reindl

— Kommentar

zum

Bayerischen

Beamtengesetz

vom

16. August 1908 mit den Vollzugs- und Ausführungs­

vorschriften,

dem

Verordnung über

Richter-Disziplinargesetz

und

der

die Gehaltsverhältnisse der etats­

mäßigen Staatsbeamten

nebst

der Gehaltsordnung

XV

Abkürzungen und Quellen.

von Dr. Max Reindl, I. Schweitzer Verlag, München, Berlin und Leipzig 1914.

RGBl. I

= Reichsgesetzblatt Teil I.

RGewO.

= Reichsgewerbeordnung.

RGNR.

- Das Bürgerliche Gesetzbuch mit besonderer Berück­

sichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts,

er­

läutert von Dr. Busch, Erler, Dr. Lobe, Michaelis,

Oegg, Sayn, Schliewen und Seyffarth, Reichsgerichts­

räten und Senatspräsidenten am Reichsgericht, 6. Aufl., Walter de Gryler & Co., Roesch

Berlin und Leipzig 1928.

= Bayerische Gemeindeordnung für die Landesteile rechts des Rheins (vom 29. April 1869), Selbstverwaltungs­ gesetz

(vom

22. Mai 1919)

und

Wahlgesetz

(vom

19. April 1919) mit Erläuterungen von M. Roesch, I. Schweitzer Verlag, München, Berlin und Leipzig

1923. RRB.

- Verhandlungen der Kammer der Reichsräte.

RStGB.

= Reichsstrasgesetzbuch. - Reichsverfassung vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383).

RB.

S. Sammt.

= „Siehe" oder „Seite".

SchAG.

= Gesetz über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufsicht

- Sammlung.

(Schulaussichtsgesetz)

vom

1. August 1922

(GBBl.

S. 385). SchBG-

= Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919 (GBBl. S. 489).

SchBG. 1902

= Schulbedarfgesetz vom 28. Juli 1902 (GBBl. S. 265).

Seiler

= Schulbedarsgesetz vom 28. Juli 1902 mit Einleitung,

Erläuterungen und den Vollzugsvorschriften, heraus­

gegeben von Gustav Seiler, C. H. Beck'sche Verlags­ buchhandlung München 1903. Seydel

- Max v. Seydels Bayerisches Staatsrecht,

2. Ausl.,

1896, angeführt bei Seiler. Stenogr. Ber.

- Stenographische Berichte über die Verhandlungen des

V. (VO.)

= Verordnung.

Verh. d. Bayer. Landt.

- Verhandlungen des Bayerischen Landtags (ab 1919).

Verh. d. K. d. Abg.

= Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des

VGG.

- Verwaltungsgerichtsgesey (Gesetz vom 8. August 1878,

bayerischen Landtags.

bayerischen Landtags (bis 1918).

betreffend die Einrichtung eines Verwaltungsgerichts-

XVI

Abkürzungen und Quellen.

Hofes und daS Verfahren in VerwaltungSrechlSsachen

— GVB!. S. 369). BGH.

— Berwaltungsgerichtshof.

BLG.

— BolkSschullehrergesetz vom

14. August 1919 (GBBl.

S. 437).

BB.

— Bollzugsvorschriften.

Weber

— Neue Gesetz- und Verordnungen-Sammlung für das Königreich Bayern von K. Weber.

Berichtigungen von Druckfehlern. S.

54, Anm. 7 zu Art. 5, Zeile 2 von oben: „Oberaufsichtsbeschwerde" (statt „Oberaussichtsbehörde").

S. 342, Art. 145, Zeile 12 von unten; „Lernmittel" (statt „Lehrmittel").

(Einleitung. I. Ueberblick über das derzeit geltende Volksschulrecht in Bayern. Das bayerische Volksschulrecht ist wie das Volksschulrecht der anderen Länder des Deutschen Reiches in der Reichsverfassung vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383) verankert. Aber nicht alle Bestimmungen der Reichsver­ fassung über die Volksschulen — sie sind im 4. Abschnitt des 2 Hauptteiles („Bildung und Schule" — Art. 142 mit 150) niedergelegt — enthalten unmittelbar geltendes Recht. Ein Teil der Bestimmungen stellt nur Grund­ sätze dar, die erst in eigenen Reichsgesetzen, vor allem in einem besonderen Reichsschulgesetz, aufgestellt werden und dadurch bindende Kraft erhalten sollen (s. Art. 10 Ziff. 2, Art. 12; 13; 15 der RV.). Bis jetzt ist abgesehen von dem auf Art. 146 Abs. 1 fußenden Gesetz, betreffend die Grundschulen und Aufhebung der Vorschulen vom 28. April 1820 (RGBl. I S. 851), ge­ ändert durch Gesetz vom 26. Februar 1927 (RGBl. I S. 67) ein solches Reichs­ gesetz noch nicht ergangen. Solange und soweit aber unmittelbar verpflichtendes Reichs recht noch nicht geschaffen ist, gilt auf dem Gebiete des Bolksschulwesens das Landes­ recht, wobei wiederum zu unterscheiden ist zwischen solchem, das zufolge Art. 174 RB. nicht mehr geändert werden darf („Bis zum Erlaß des in Art. 146 Abs. 2 vorgesehenen Reichsgesetzes bleibt es bei der bestehenden Rechtslage") und deshalb in der Form maßgebend bleibt, in der es sich beim Inkrafttreten der Reichsverfassung, die am 14. August 1919 als dem Tage ihrer Verkündigung (Art. 181) befand, und zwischen dem Landesrecht, das sich die Länder nach ihren Bedürfnissen auch neu gestalten dürfen. In Bayern enthält die Verfassungsurkunde vom 14. August 1919 (GBBl. S. 531) nur einen Paragraphen, der sich auf das Bolksschulwesen bezieht (§ 21). Er erklärt die Regelung und Forderung des öffentlichen Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungswesens sowie die Genehmigung und Beaufsichtigung der privaten Unterrichts- und Erziehungsanstalten als Angelegenheit des Staates, die öffentlichen Volksschulen als Staatsanstalten und verpflichtet die Erziehungsberechtigte: die schulpflichtigen Kinder zum Schulbesuche an­ zuhalten. Drei Hauptgesetze sind es, in denen außer der Verfassungsurkunde das derzeit geltende bayerische Bolksschulrecht zusammengefaßt ist: 1. Das Volksschullehrergesetz vom 14. August 1919 (GBBl. S. 437), 2. das Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919 (GVBl. S. 489), beide schon vielfach geändert, 3. das Gesetz über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufsicht an den Volksschulen (Schulaufsichtsgesetz) vom 1. August 1922 (GVBl. S. 385) mit den Vollzugsvorschriften vom 16. August 1923 (KMBl. S. 91). Eine Reihe von Ministerial-Bekanntmachungen und Entschließungen dient dem Vollzüge dieser Hauptgesetze. Braun, Schulbedarfgesetz. 1

2

Einleitung.

Wichtige Bestimmungen für die Volksschulen enthalten aber auch die Formationsoerordnung vom 17. Dezember 1825 (RBl. S. 1049, Weber Bd. 2, S. 279), das Verwattungsgerichtsgesetz vom 8. August 1878 (GBBl. S. 1878), die Kirchenverträge, denen das Gesetz vom 15. Januar 1925 (GBBl. S. 53) Gesetzeskraft verlieh und § 33 des Judenedikts vom 10. Jarmar 1813 (RBl. S. 921, Weber Bd. 1, S. 417). Bon den Verordnungen und Ministerialerlassen, die todter für das Bolksschulwesen von Belang sind, seien besonders genannt: Die B., die Errichtung der Volksschulen und die Bildung der Schul­ sprengel betr., vom 26. August 1883 (GBBl. S. 407), mit der teilweise noch geltenden KME. vom 18. September 1867 (KMBl. S. 187), die B, die Gründung, Leitung und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten und Unter­ richtsanstalten betr. vom 10. März 1905 (GBBl. S. 471), die B., über die Schulpflicht vom 22. Dezember 1923 (GBBl. S. 957), die mit der bin­ denden Vorschrift in Art. 145 Satz 1 der RB. übereinstimmt, nicht so mit Art. 145 Satz 2, der aber wie Satz 3 nur einen erst die Verwirklichung fassenden Rechtsgrundsatz darstellt (§ 3 Abs. II wurde durch B. vom 10. April 1927 (GBBl. S. 116) abgeändert, § 19 abgeändert und § 21 aufgehoben durch V. vom 16. August 1926 — GBBl. S. 419 — KMBl. S. 101), die B., über die Berufsschulen vom 22. Dezember 1913 (GBBl. S. 966) in der Fassung vom 26. August 1930 (Staatsanz. Nr. 201 vom 1/2. September 1930, GBBl. S. 303) mit §§ 120,139 i und 150 Abs. I Ziff. 4 und Abs. II der Reichs­ gewerbeordnung, die im Vollzüge des Art. 149 Abs. II RV ergangenen Ver­ ordnungen über den Besuch des Religionsunterrichtes und die Teilnahme der Schüler und Schülerinnen an religiösen Uebungen vom 25. Januar 1919 (GVBl. S. 25) und vom 6. März 1920 (GBBl. S. 260) mit ME. vom 23. März 1925 (MABl. S. 55) (s. auch d. Gesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921, RGBl. S. 939), ferner die Ministerialbekanntmachungen über die Erteilung des Religionsunterrichtes an den Volksschulen vom 5. Oktober 1922 (KMBl. S. 160), vom 24. Februar 1923 (KMBl. S. 21) und vom 6. Mai 1923 (KMBl. S. 66), die V., betr. die Aufsicht über das Bolksschulwesen an den Kreisregierungen vom 29. Juli 1920 (GVBl. S. 397), die V., die Schuljahrsordnung betr. vom 24. Februar 1921 (KMBl. S. 97) und die zum Vollzüge des Art. 58 des Polizeistrafgesetzbuches (s. auch Ges. vom 8. April 1930 zur Aenderung und Ergänzung einiger Bestimmungen des Polizeistrafgesetzbuches — GVBl. S. 109) ergangene V. über die Be­ handlung der Schulversäumnisse vom 30. September 1922 (GVBl. S. 618) und die Mm.Bekanntmachungen vom 23. Juni 1923 (KMBl. S. 75, MABl. S. 56) und vom 20. Juni 1930 (KMBl. S. 135), sowie die Bek. vom 2. Juli 1930 und die ME. vom gleichen Tage zum Vollzüge des Art. 58 a des Poli­ zeistrafgesetzbuches (KMBl. S. 141), endlich die Lehrordnung für die Volks­ fortbildungsschulen vom 7. Februar 1921 (KMBl. S. 49), und für die Volks­ schulen vom 15. Dezember 1926 (KMBl. S. 127). Ein Dreifaches unterscheidet vornehmlich die Rechtslage auf dem Ge­ biete des Volksschubvesens in Bayern vor und nach dem Umstürze: Die weltliche Schulaufsicht durch Fachbeamte (Bezirksschulräte), die im Schulaufsichtsgesetze vom Jahre 1922 und in den Vollzugsvorschriften hierzu von 1923 geordnet ist, nachdem schon durch die V. vom 16. Dezember 1918 (GVBl. S. 1275) die geistliche Schulaufsicht (durch geistliche Lokalund Distriktsschulinspektoren) aufgehoben worden war, die Verstaat­ lichung des Bolksschullehrerpersonals durch ihre Erklärung zu Staatsbeamten im Volksschullehrergesetz (Art. 1 Abs. III, s. auch Art. 143

3

II. Geschichtliche Entwicklung des Schulbedarfgesetzes.

Abs. HI RV) und durch die Uebernahme des wesentlichen persönlichen Schul­ bedarfs (Besoldung, Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung des Bolksschullehrerpersonals) auf den Staat im Schulbedarfgesetze (Art. 11), endlich die Trennung des Schuldienstes vom weltlichen Kirchen­ dienste, soweit die Verbindung organisch war (Art. 181 Abs. IIBLG.; Art. 39 ff. SchBG. Als freiwilliges Nebenamt darf Organisten- und Chor­ dienst — nicht aber Mesnerdienst — vom Volksschullehrer noch übernommen werden: Art. 15 mit 13 VLG). Die Verstaatlichung des Volksschullehrerpersonals hatte zur Folge, daß auf dieses auch die sonstigen die Staatsbeamten betreffenden Gesetze im allgemeinen Anwendung finden, so besonders das Beamtengesetz vom 16. Au­ gust 1908 (GVBl. S. 581), das Pensionsergänzungsgesetz vom 23. März 1921 (GVBl. S. 117), das Ges. über die Aenderung beamten rechtlicher Vor­ schriften vom 10. Juli 1927 (GVBl. S. 227), das Beamtenbesoldungsgesetz vom 20. April 1928 (GVBl. S. 205). Andererseits bewirkte die Verstaatlichung des Volksschullehrerpersonals und die Trennung des Schul- und weltlichen Kirchendienstes, daß dem Schul­ bedarfgesetze abgesehen von den Dienstwohnungen und von Uebergangsvorschriften in der Hauptsache nur mehr die Regelung des sächlichen Schul­ bedarfes — nach wie vor zu Lasten der Gemeinden — verblieb.

n. Geschichtliche Entwicklung des Zchulbedarfgesetzes. Noch sind es wenig über 100 Jahre, daß in Bayern der Staat be­ gonnen hat, das Bolksschulwesen allgemein in die Hand zu nehmen und die Kirche und sonstige Unternehmer in der schulischen Betreuung des Heran­ wachsenden Geschlechtes abzulösen. Dadurch erwuchs ihm auch die Pflicht außer der kulturellen Zielsetzung und außer der Arbeitsweise für die Unterrichtung und Erziehung der Kinder für die Geldmittel zu sorgen, die für die Lehrkräfte und für die Unterbringung der Kinder in geeigneten Räumen, endlich auch für bestimmte Lehrmittel — den Schulbedarf — nötig sind. Die erste gesetzliche Regelung des Schulbedarfes erfolgte durch das Gesetz vom 10. November 18 61, die Aufb ringung des Bedarfes für die deutschen Schulen betteffend (GBl. 1861/62, S. 297, Weber Art. 5 S. 390). Durch Artikel 1 dieses Gesetzes wurden die deutschen Schulen als Gemeindeanstalten erklärt und bestimmt, daß vorbehaltlich der Zuschußpflicht der Kreise und des Staates die Verpflichtung zur Bestreitung des gesamten Aufwandes für die Errichtung und für den Unterhalt derselben den politischen Gemeinden insoweit obliege, als nicht dieser Aufwand von Dritten vermöge privatrechtlicher Verpflichtung geleistet werden müsse oder aus den für Schulzwecke bestehenden ört­ lichen Stiftungen, dann aus den für diese Zwecke bestimmten besonderen Einnahmen gedeckt sei. Eine Unterscheidung zwischen Personalbedarf (Be­ soldung der Lehrkräfte) und Sachbedarf (Schulhäuser usw.) erfolgte hierbei nicht. Nur der Unterhalt für unverschuldet dienstuntauglich gewordene Schul­ lehrer (Ruhegehalt) war aus dem sonstigen Schulbedarf herausgehoben. Nach Artikel 8 waren diese UnterhaltÄbeiträge aus Unterstützungsvereinen zu schöpfen, die in jedem Kreis als Kreisanstalten zu errichten waren. Sämt­ liche Schullehrer tvaren zum Beitritt verpflichtet. An den in manchen Orten bestehenden besonderen Pensions- oder Unterstützungskassen, sowie an den 1*

4

Einleitung.

in einzelnen Kreisen bestehenden Unterstützungsvereinen sollte durch das Gesetz nichts geändert werden. Im übrigen war der wesentliche Inhalt des Gesetzes folgender: Art. 2 regelte die Lehrstellen nach der Zahl der Schüler und ihre Besetzung mit Schullehrern und Schulverwesern. Art. 3 setzte den geringsten Gehalt für SHpülehrer und Schulverweser und die geringsten Be­ züge für Schulgehilfen fest. Außerdem verpflichtete Art. 3 die Gemeinden mit weniger als 2500 Einwohnern zur Beschaffung von Wohnungen für die Lehrkräfte. Art. 4 bestimmte, daß die mit dem Schuldienste verbundenen Bezüge, insbesondere als Kirchendiener, Mesner, Kantoren, Chorregenten und Organisten, ferner regelmäßig das Schulgeld, nicht aber etwaige Be­ züge als Gemeindeschreiber oder aus ähnlichen Verhältnissen in den Gehalt einzurechnen seien. Art. 5 regelte das Schulgeld. Art. 6 besagte in Abs. 1, daß die Gemeinden, soweit nicht andere Deckung vorhanden sei, den Schul­ bedarf durch Umlagen aufzubringen hätten. Den Gemeinden, die ohne Ueberbürdung den vollen Bedarf nicht aufzubringen vermöchten, sollten Unter­ stützungen aus der mit Staatsmitteln gespeisten Kreisschuldotation gewahrt werden (Abs. 2). Bei Unzureichendheit der Kreisschuldotation sollte der Land­ rat entsprechende weitere Zuschüsse aus Kreis fonds bewilligen. Art. 7 regelte die Fälle, bei denen der Schulsprengel mit dem Umfange der poli­ tischen Gemeinde nicht zusammenfiel. Der Aufwand, der sonst von den politischen Gemeinden durch Umlagen aufzubringen war, sollte hier auf die einzelnen Bestandteile der Schulsprengel nach dem Verhältnisse der von den Beteiligten in der Gemeinde zu entrichtenden Grund-, Haus- und Ge­ werbesteuer verteilt werden. Mit diesen Bestimmungen war das erste Schul­ bedarfgesetz vom Jahre 1861 erschöpft. Art. 9, der Schlußartikel, ordnete das Inkrafttreten des Gesetzes vom 1. Oktober 1862 an. Das 23 Artikel umfassende Schulbedarfgesetz vom 28. Juli 1902, dem die am 7. April 1900 vom Kultusministerium der Kammer der Abgeordneten mitgeteilte „Denkschrift zur Frage der Revision der gesetzlichen Bestimmungen über die Gehalte und Pensionen der Volksschullehrer", Beil. 218 zu den Berh. d. K. d. A. Bd. II S. 625—793, zugrunde lag, trug die gleichen Grund­ züge wie das Gesetz vom 10. November 1861. Vor allem war der Grundsatz der Bedarfsdeckung durch die Gemeinden geblieben. Der Fortschritt bestand in einer erheblichen Aufbesserung der geringst kotierten Schulstellen unter möglichster Schonung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinden. Erstmals erhielten auch die Verhältnisse des weiblichen Lehrpersonals eine gesetzliche Regelung. „Den Hauptvorteil aus der im Gesetze statuierten Lastenverteilung genießt das weniger steuerkräftige und daher weniger leistungsfähige flache Land, dem der größte Teil der Zuschüsse des Staates und der Kreise zugute kommt, während die steuerkräftigeren Städte zur Deckung des betreffenden Staats- und Kreisaufwandes nach ihrem Steuer­ soll gleichmäßig beizuttagen haben" (Seiler S. 42). Trotz der Verbesserung der Verhältnisse in ihrer Gesamtheit, trotz der Aufbesserung der Bezüge der Lehrkräfte und trotz der besseren Lasten­ verteilung konnte der geschaffene Zustand nicht völlig befriedigen. Die Verschiedenheit in den Bezügen der Lehrkräfte, deren Höhe sich im wesent­ lichen immer noch nach der Leistungsfähigkeit der Gemeinden richtete, und die Zahl der leistungsschwachen Gemeinden war zu groß. Die Wünsche der aufstrebenden Lehrerschaft fanden Widerhall. Am 12. Juni 1914 leitete das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten dem Präsidium der Kammer der Abgeordneten eine Denkschrift über die Neuregelung der Dienst- und Gehaltsverhältnisse des

II. Geschichtliche Entwicklung des Schulbedarfgesetzes.

5

Volksschullehrpersonals i n Bayern z u. (Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten d. bayer. Landtags, Beilagen-Bd. VI, Beilage 939 S. 728—984.) Der Krieg verhinderte die Beratung der Denkschrift in der Kammer. Ms sich aber das große Ringen in die Länge zog, erschien es nötig, trotz der widrigen Zeitumstände die mit der Denkschrift begonnene Arbeit wieder aufzunehmen. Einem Anträge der Kammer der Abgeord­ neten vom 7. November 1917 folgend, dem die Kammer der Reichsräte am 17. Dezember 1917 zugestimmt hatte, brachten die Staatsministerien des In­ nern, des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten und der Finanzen am 27. Juli 1918 gemeinsame Entwürfe 1. eines Bolksschullehrerg e s e tz e s mit Begründung, 2. eines Schulbedarfgesetzes an den Landtag (Verhandl. d. Kammer der Abgeordneten 1917/18, Beilagenband XIX, Beilagen 2581 und 2582). Die Begründung zum Schulbedarfgesetze wurde am 2. August 1918 nachgebracht (Beil. 2621). Zum ersten Male war in diesen Entwürfen der Denkschrift vom Jahre 1914 folgend durch die Bestimmung in Art. 1 Abs. 2 des Volksschullehrer­ gesetzes: „die Bolksschullehrer stehen im Dienste des Staates" die Eigen­ schaft der Bolksschullehrer als Staatsbeamte herausgestellt. Der Streitfrage, ob der im öffentlichen Bolksschuldienste stehende Lehrer als Staats- oder Gemeindebeamter anzusehen wäre, sollte ein Ende gemacht werden. Die Folgerung, daß der Staat deshalb auch für den Gehalt des Volksschullehrers aufzukommen hat, wurde aber noch nicht in vollem Umfange gezogen. Nach der Denkschrift wollte man auch die Bolksschullehrer zu Staatsbeamten int engeren Sinne gar nicht erklären, roeil man auch die Volksschule als solche nicht als eine Staatsanstalt betrachtete (s. aber jetzt § 21 Abs. 1, Schlußsatz der Verfassungsurkunde des Freistaates Bayern vom 14. August 1919 (GVBl. S. 531): „die öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich Staats­ anstalten"). „Demgemäß werden die Lehrer, wie bisher, so auch künftig eine besondere Gruppe von öffentlichen Dienern bleiben müssen" (Denkschrift von 1914, VerhBeil. Bd. VI, Beil. 939, S. 795). Art. 11 des Entwurfes zum Schul­ bedarfgesetze lautete: „Der gesamte persönliche und sächliche Bedarf für die öffentlichen Volksschulen wiä) von den Gemeinden aufgebracht, soweit nicht dieses Gesetz etwas anderes bestimmt." Art. 17 mit 21 sahen dann vor, daß und in welchem Umfange sich der Staat an der Aufbringung der Gehalte der Bolksschullehrer beteiligen sollte. Die Staatsumwälzung im November 1918 schnitt die Behandlung auch dieser Gesetzesvorlagen ab. Gleichwohl blieb die Schulfrage an der Oberfläche. Zu den ersten Gesetzesvorschlägen im neuen Staate gehörten neue Entwürfe eines Bolksschullehrergesetzes und eines Schulbedarfgesetzes, die dem Landtag unterm l.Juni 1919 zugeleitet wurden (Verhandlungen des Landtages 1919, Beilagen-Band I, Beil. 136, S. 125 mit 210). Sie wurden gleichzeitig mit der Berfassungsurkunde des Freistaates Bayern am 14. August 1919 Gesetz, s. Landtagsbeschluß vom 14. August 1919 (Berh. d. Bay. Landt. 1919, Beil.-Bd. II, Beil. 384, S. 513) und im Gesetz- und Ver­ ordnungsblatt vom 2. September 1919 Nr. 55 auf Seite 437 mit 488 und S. 489 mit 513 veröffentlicht. Wenn in diesem geschichtlichen Ueberblick über den Werdegang des Schulbedarfgesetzes auch das Volksscbullehrergesetz hereingezogen wurde, so geschah es nicht allein wegen der Gleichzeitigkeit der Behandlung, sondern vor allem wegen des sachlichen Zusammenhanges. Enthielt das „Bolksschullehrergesetz" in seiner Fassung vom 14. August 1919 doch einen wesentlichen Teil aus dem Gesetzesstoffe der alten Schulbedarfgesetze vom Jahre 1861

6

Einleitung.

und 1902: Die hauptsächliche Regelung des Gehalts und Ruhegehaltes des Lehrpersonals. Da durch Art. 1, Abs. III d. BolksschLG- im Einklang mit Art. 143 Abs. 3 der Reichsverfassung vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383) aber die Bolksschullehrer ausdrücklich als „Beamte des Staates" erklärt wurden und Art. 37 a. a. O. bestimmte, daß die Gehalte der Bolksschullehrer jeweils mit den Gehalten der Staatsbeamten entsprechend neu geregelt werden, ist freilich die Regelung eines wesentlichen Teiles des Schulbedarfes och Schulgesetzen überhaupt entrückt und hat ihren Platz im „Beamten­ besoldungsgesetz", zunächst in der Fassung vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275), und im Pensionsergänzungsgesetze vom 23. März 1921 (GBBl. S. 117) ge­ funden. Auch die weiteren Aenderungen in der Beamtengesetzgebung wirkten sich in der Folge entsprechend auf die finanzrechtlichen Bestimmungen der Schulgesetze aus.

Das eigentliche „Schulbedarfgesetz" erstreckt sich nunmehr nur zum geringsten Teil auf den „persönlichen" Bedarf. In der Hauptsache ist es nunmehr der Schul s a ch bedarf, den es behandelt. Es spricht freilich in Art. 11 den gewichtigen Grundsatz aus, daß entgegen der Regelung in den alten Schulbedarfgesetzen von 1861 und 1902 der sächliche Bedarf von den Gemeinden, der persönliche aber vom Staate aufzubringen ist, diesem Grundsätze ist aber infolge der Einreihung der Bolksschullehrer in die Staatsbeamten in der Hauptsache außerhalb des „Schulbedarfgesetzes" Rechnung getragen, so daß nachmals sogar durch Art. 2 Abs. III des Gesetzes vom 1. August 1923 zur Aenderung von Vorschriften über das Bolksschulwesen (GBBl. S. 337) die Ueberschriftsworte „Abschnitt IV. Besondere Vor­ schriften über den persönlichen Schulbedarf" völlig gestrichen wurden. Auf dem Gebiete des Schulbedarfes, der dem Schulbedarfgesetze zur Regelung verblieb, ist der Unterschied zwischen persönlichem und sächlichem Schulbedarf jedenfalls nicht mehr von Bedeutung. Trotz der Einschränkung auf den sächlichen Schulbedarf ist das neue Schulbedarsgesetz im Vergleich zu den früheren an Umfang gewachsen und zählt 82 Art. gegen 9 des Gesetzes vom Jahre 1861 und 23 vom Jahre 1902. Diese Ausdehnung hat ihren Grund in der Umgestaltung unseres ganzen Staatswesens und des Bolksschulwesens im besonderen. Im übrigen kann der Inhalt des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919 mit den Überschriften der einzelnen Abschnitte kurz folgendermaßen skizziert werden: Abschnitt I. Die vermögensrechtliche Verwaltung der öffentlichen Volks­ schulen. Abschnitt II. Die Errichtung von Schulen und Lehrstellen. Abschnitt III. Allgemeine Vorschriften über die Aufbringung des Schulbedarfs. Abschnitt IV. Besondere Vorschriften über den persönlichen Schulbedarf. Abschnitt V. Besondere Mittel zur Deckung des Schulbedarfs. Abschnitt VI. Die Aufbringung des Bedarfes für die Religionslehrer an öffentlichen Volksschulen. Abschnitt VII. Der Bedarf für die Volksschulfachlehrer. Abschnitt Vm. Der Bedarf für die Bolksschullehrer an christlichen Bekenntnissonderschulen und an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen. Abschnitt IX. Der Bedarf für die israelittschen Bolksschullehrer.

II. Geschichtliche Entwicklung des Schulbedarfgesetzes.

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Abschnitt X. Uebergangsvorschriften. A. Vorschriften über die Tren­ nung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste. — B. Sonstige Ueber­ gangsvorschriften. Abschnitt XI. Aufhebung und Aenderung bestehender Vorschriften und Rechtsverhältnisse. Abschnitt XII. Inkrafttreten und Vollzug. Als besonders einschneidend sind außer der Uebernahme der Gehälter und Ruhegehälter für das Lehrpersonal auf den Staat hervorzuheben: Die Umwandlung und Ablösung der besonderen Leistungen und Reichnisse zum Einkommen der Schulstellen, die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste, die Aufhebung aller Präsentations- und Borschlagsrechte in bezug auf die Besetzung der Schulstellen und das Verbot, für die Be­ nützung der öffentlichen Volksschule Schulgeld zu erheben. Seit dem Erlasse des Gesetzes ist wenig mehr als ein Jahrzehnt ver­ flossen und schon ist an den einzelnen Bestimmungen eine ganze Reihe von Veränderungen vorgenommen worden. 1. Die erste Wanderung wurde bereits am 23. Dezember 1919 dadurch in die Wege geleitet, daß das Staatsministerium für Unterricht und Kultus dem Landtage den Entwurf eines Gesetzes über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919 über­ mittelte (Berhandl. d. Landtags 1919/20, Beil.-Bd. M, Beil. 781, S. 171 bis 178). Durch die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen sollten die Schul­ gesetze in zweifacher Hinsicht den grundsätzlichen Bestimmungen der Reichs­ verfassung angeglichen werden. Es sollte erstens die Bestimmung auf­ gehoben werden, daß Bolksschullehrerinnen aus dem Dienste auszuscheiden haben, wenn sie sich verheiraten. Zweitens sollte der weltliche Kirchendienst Kraft Gesetzes vom Schuldienste getrennt werden. Nach der Fassung der Schulgesetze vom 14. August 1919 war zwar diese Trennung auch bereits vorgesehen, doch sollte sie nur binnen spätestens zwei Jahren von Fall zu Fall durch die Anstellungsbehörde verfügt werden. Der erste Teil des Ge­ setzentwurfes (Lehrerinnen-Ehe) wurde vom Landtag abgelehnt, der zweite Teil (Trennung von Schul- und Kirchendienst kmft Gesetzes) angenommen. Im Schulbedarfgesetze wirkten sich die Verhandlungen des Landtags auf beiden Gebieten aus. Einige weitere Aenderungen fügte der Landtag in einem dritten Abschnitt hinzu (Berhandl. d. Landtags 1919/20, Beil.Bd. III, Beil. 1176, S. 561—636, u. Beil. 1189, S. 641—649, Beil. 1235, S. 704, stenogr. Berichte, II. Bd., Nr. 53, S. 635—654). Das so zustande gekommene Abänderungsgesetz wurde mit Datum vom 24. März 1920 im GBBl. S. 103 ff. veröffentlicht und trat am l.Mai 1920 in Kmft. Durch das Gesetz wurden die Art. 42 und 47 des SchBG. aufgehoben, Art. 10, 24, 26, 39, 40, 43, 48, 49, 50, 51, 57, 63, 69, 70, 78 und 80 abgeändert und Art. 60 a, 50 d und 75 a eingeschaltet. 2. Von noch stärkerer Einwirkung auf die Schulgesetze war das „Be­ amtenbesoldungsgesetz", von dem das Staatsministerium ter Finanzen auf Grund Beschlusses tes Gesamtministeriums am 22. Mai 1920 tem Ämdtage einen Entwurf übersandte (Berh. d. Landtags 1919/20, Beil.Bd. IV, Beil. 1497, S. 521 ff.). Die Begründung zu diesem Gesetzentwürfe folgte am 31. Mai 1920 nach (Berh. d. Landtags 1919/20, Beil.Bd. IV, Beil. 1530, S. 581 ff.). Da gemäß Art. 1 Abs. III des Volksschullehrergesetzes die Volks­ schullehrer Staatsbeamte sind, mußte auch für sie das Gesetz, daS die Be­ soldung ter Staatsbeamten regeln sollte, ohne weiteres gelten. In diesem

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Einleitung.

Gesetze war aber den Staatsbeamten außer dem Gehalte freie Dienstwohnung oder an deren Stelle eine Wohnungsentschädigung wie sie Art. 25 d. BSchLG. für die Bolksschullehrer vorgesehen hatte, nicht mehr eingeräumt. Deshalb mußten auch die Bestimnnmgen über die Dienstwohnungen nicht nur im Volksschullehrergesetze, sondern auch im Schulbedarfgesetze geändert werden. Tas Beamtenbesoldungsgesetz tret in der Fassung in Kraft, die ihm der Landtag in seinem Beschlusse vom 2. Juni 1920 mit Wirkung vom 1. April 1920 gab (Berh. d. Landtags 1919/20, BeilBd. IV, Beil. 1562, S. 743 ff. GBBl. S. 275 ff.). Durch die neuen Bestimmungen wurde eine sehr wesent­ liche Entlastung der Gemeinden herbeigeführt. Es blieb ihnen zwar fast im gleichen Umfange wie bisher die Verpflichtung Dienstwohnungen für die Volksschullehrer bereitzustellen, aber diese Wohnungen mußten nicht mehr unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, sondern nur mehr gegen an­ gemessene Mietentschädigung. Durch Art. 63 wurde das SchBG. in folgender Weise geändert: 1. Aufgehoben wurden die Art. 13 Abs. II, 16, 21 und 56. 2. Eine andere Fassung erhielten die Art. 14, 15, 17, 19, 22, 24, 31, 33, 35, 59 und 68. 3. Eine kleine Aenderung für das SchBG. brachte das Gesetz über die Versorgungsbezüge der Staatsbeamten und ihrer Hinterbliebenen (Pen­ sionsergänzungsgesetz) vom 23. März 1921 (GBBl. S. 117) — Entwurf und Begründung vom 13. März 1921, Berh. d. Landtags I. Tagung 1920/21, Beil.Bd. IV, Beil. 1098, S. 107 ff., Beschluß d. Landtags, Beil. 1158, S. 174 ff.). In den Art. 65 Abs. II und 66 Abs. H d. SchBG. wurden die Worte „zur Verbesserung der Bezüge nach Art. 63 Abs. I" (d. h. der Bezüae für Volksschullehrer, die vor oder mit dem Inkrafttreten des Volksschullehrergesetzes (1. Januar 1920) in den Ruhestand versetzt wurden, und von Hinter­ bliebenen von Volksschullehrern, die vor dem 1. Januar 1920 gestorben waren oder sich an diesem Tage im Ruhestande befanden) infolge der ander­ weitigen Regelung der Versorgungsbezüge für die Altruhestandsbeamten uni) Althinterbliebenen durch die Worte ersetzt: „zur Gewährung von Unter­ stützungen an bedürftige Bolksschullehrer und Hinterbliebene von Volksschul­ lehrern". 4. Die ungeheueren Kriegslasten, die dem Deutschen Reiche auferlegt siud, führten zu einer grundsätzlichen Umstellung auf dem Gebiete des Steuerrechts im Reich, in den Ländern und in den Gemeinden. Das Ver­ hältnis des Reiches zu den Ländern und Gemeinden regelte in großen Zügen das Landessteuergesetz vom 30. März 1920 (RGBl. S. 402). In einem „Ge­ setze zum Vollzüge des Landessteuergesetzes vom 30. März 1920 (RGBl. S. 402)" sollte entsprechend das Verhältnis des Landes zu den Gemeinden und Gemeindeverbänden geregelt werden. Die Umänderungen mußten auch das Schulbedarfgesetz ergreifen, wo dieses, wie z. B. bei der Sprengelschule, auf dem alten Gemeinde-Umlagen-Gesetze fußte (Entwurf des Gesetzes und Begründung vom 1. April 1921 s. Berh. d. Landtags, I. Tagung 1920/21, Beil.Bd. IV, Beil. 1173, S. 193 ff., Beschluß des Landtages vom 23. Juni 1921, Beil. 1472, S. 536/37; veröffentlicht wurde das Gesetz unterm 30. Juni 1921 im GBBl. S. 361). Durch Art. 45 wurden im SchBG. die Art. 12, 37 und 58 abgeändert und Art. 25 und 34 gestrichen.

II. Geschichtliche Entwicklung des Schulbedarfgesetzes.

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5. Die in Art. 71 Abs. I des BeamtenbesoldGes. vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 304) vorbehaltene Nachprüfung der Besoldungsordnung führte zum Gesetz vom 25. November 1921 zur Aenderung des Beamtenbesoldungs­ gesetzes vom 2. Juni 1920 (GVBl. 1921 S. 551), das in Ziff. XII eine Aende­ rung des Art. 63 Ziff. 7 des BBesGes. und damit eine solche des Art. 24 d. Schulbedarfgesetzes brachte (s. Entwurf d. Ges. „zur Aenderung des BeamtenbesGes. vom 2. Juni 1920" samt Begründung vom 3. Mai 1921 (Landtags-Verh. 1920/21, Beil.Bd. IV, Beil. 1302 u. 1520, S. 572, 1575, S. 658). 6. Eine weitere Aenderung des Art. 24 des SchBG. in der Fassung des Art. 63 Ziff. 7 des Beamtenbesoldungsgesetzes vom 2. Juni 1920 und des Art. 1 Ziff. XII d. Ges. vom 25. November 1921 wurde durch Art. 4 des Gesetzes zur Abänderung des Beamtenbesoldungsgesetzes vom 16, Dezember 1921 (GVBl. 1923, S. 1) herbeigeführt. S. auch den Entwurf des Ges. vom 28. November 1921 (Berh. d. Landt. II. Tagung 1921/22, Beil.Bd. VI, Beil. 2013, 2056 u. 2092, S. 275, 318 u. 355). 7. Auf Grund des Art. 13 des Gesetzes vom 9. Januar 1923 zur siebenten Abänderung des Beamtenbesoldungsaesetzes (GVBl. S. 7) wurde das Beamtenbesoldungsgesetz vom 2. Juni 1920 (GVBl. S. 275) durch eine Bekanntmachung des Gesamtministeriums vom 24. März 1923 (GBBl. S. 109) in der vom 1. Oktober 1922 ab gültigen Fassung mit neuer Artikelfolge be­ kannt gegeben. In Art. 63 waren die bis dahin durch das Beamtenbesoldungsgesetz und seine Nachträge veranlaßten Abänderungen des Schulbedarfgesetzes zusammengefaßt. 8. Wiederholte Beschlüsse des Landtags (vom 28. Februar 1921 Beil. 875) und vom 1. August 1922 (Beil. 2834) veranlaßten das Staats­ ministerium für Unterricht und Kultus in einem neuerlichen Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung von Vorschriften über das Volksschulwesen die Ver­ hältnisse der Bolksschulfachlehrer und die Vergütungen für den Religionsunterricht an den öffentlichen Volks­ schulen neu zu regeln. In dem Entwurf wurden außerdem noch einige weitere Aenderungen der gesetzlichen Bestimmungen ausgenommen, die ins­ besondere durch die Entwicklung der Besoldungsgesetzgebung notwendig ge­ worden waren. Der Gesetzentwurf mit Begründung ging an den Landtag am 9. Juli 1923 (Berh. d. Landt. III. Tagung 1922/23, Beil.Bd. XI, Beil. 3663, S. 905 bis 919). Der Landtag stimmte am 1. August 1923 dem Gesetzentwurf in unveränderter Fassung zu (Beil. 3792, S. 1036). Im SchBG. wurden durch das Gesetz (GVBl. S.337) geändert: Die Art. 1, 23, 29, 33, 35 unb 63; neu eingefügt die Art. 10 a, 24 a und 62 a; gestrichen Art. 13 und die Ueberschriftsworte vor Art. 13 „Abschnitt IV. Besondere Vorschriften über den ^»ersönlichen Schulbedarf", ferner die Art. 22, 30—32 sowie die Neberschriftsworte „Abschnitt VII. Der Bedarf für die Bolksschulfachlehrer". 9. Die letzte Umformung des SchBG. brachte das „Gesetz zur Aenderung des Art. 12 des Schulbedarfgesetzes in der Fassung nach Art. 45 Ziff. 1 des Gesetzes vom 30. Juni 19 21" (GBBl. S. 361), Entwurf und Begründung vom 21. März 1928 (Berh. d. Landtags, V. Tagung 1927/28, Beil.Bd. VIII, Beil. 3732, S. 459 bis 461), Landtagsbeschluß vom 24. April 1928 (Beil. 3833, S. 531), ver­ öffentlicht im GBBl. S. 323. Die Entwicklung der Einkommeusteuergesetzgebung zwang zu einem neuen Verteilungsmaßstab für den ungedeckten Be­ darf der Sprengelschule auf die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden.

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Einleitung.

Die nähere Regelung erfolgte durch die Bekanntmachung desStaatsministeriums für Unterricht uni) Kultus Nr. IV 43 614 vom 10. De­ zember 1928 zum Vollzüge des Art. 12 des Schulbedarf­ gesetzes vom 14. August 1919 in der Fassung des Ge­ setzes vom 2 4. April 1928 (GBBl. S. 323), GBBl. 1928 S. 429. Vielleicht behält das SchBG. seine Fassung in der nunmehrigen Ge­ stalt für längere Zeit bei. So sehr es seit der Entstehung im Jahre 1919 auch schon abgeändert worden ist, ist doch der Kern des Gesetzes erhalten geblieben, wonach die Aufbringung des Schulbedarfes in dem int Gesetze umschriebenen Sinne in der Hauptsache den Gemeinden obliegt und — wenn eine Gemeinde die Mittel für den notwendigen Bedarf nicht zu erschwingen vermag — der Kreis einzuspringen hat (Art. 27 d. SchBG.). Mit dieser Regelung erscheint Borsorge für alle Möglichkeiten um so mehr getroffen, als der Kreis durch Art. 28 a. a. O. am Staate eine Rückendeckung hat. Sieht man näher zu, so bemerkt man freilich, daß die Verpflichtung des Kreises den Gemeinden gegenüber und die Hilfe des Staates gegenüber den Kreisen sich nicht völlig decken. Wahrend der Kreis nach dem Gesetze die bedürftigen Gemeinden ohne Einschränkung, nur nach dem Maße der Not­ wendigkeit des Bedarfes und nach dem Grade der Bedürftigkeit der Ge­ meinden, zu unterstützen hat, braucht der Staat den Kreisen nur Zuschüsse zu geben nach Maßgabe der ihm zur Verfügung stehenden Mittel. In wirt­ schaftlich günstigen Zeiten reicht die so getroffene Regelung aus. Nicht so in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten, wie sie leider jetzt und wohl noch lange auf dem Deutschen Reiche und seinen Ländern lasten. Sie zwingen mehr als wünschenswett ist, auch auf dem Gebiete des Schulwesens zum Sparen.

Zchulbedarfgesetz*) vom 14. August 1919 (GVBl. 1919 S. 489)

Der Landtag des Freistaates Bayern hat folgendes Gesetz beschlossen: Abschnitt I. Die vermögensrechtliche Verwaltung der öffentlichen Volksschvlea.

Art. 1. i Die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertre­ tung der öffentlichen Volksschulen obliegt den Gemeinden. 11 Die Verwendung der den Zwecken der öffentlichen Volks­ schule gewidmeten Gebäude und Grundstücke zu Veranstaltungen und Einrichtungen, die mit den bestimmungsmähigen Aufgaben der öffentlichen Volksschule nicht unmittelbar tm Zusammen­ hänge stehen, bedarf der Genehmigung der zuständigen Schul­ aufsichtsbehörde. Art. 2. i Greift der Sprengel einer öffentlichen Volksschule über die Gemeindemarkung hinaus (zusammengesetzter Schul­ sprengel), so obliegt die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der Schule (Sprengelschule) der verstärkten Ge­ meindeverwaltung der Schulsttzgemeinde. 11 Sie Gemeindeverwaltung der Schulsttzgemeinde wird da­ durch verstärkt, daß zu ihren Beratungen und Beschltchfassungen aus jeder der übrigen am Schulsprengel beteiligten Gemeinden der erste Bürgermeister oder sein Stellvertreter und ein be­ sonders gewählter Abgeordneter oder ein Stellvertreter bergezogen werden. Die Gemeindeverwaltungen der einzelnen Ge­ meinden wählen den Abgeordneten und seinen Stellvertreter aus ihrer Mitte auf die Dauer ihrer Wahlzeiten. m5)k am Schulsprengel beteiligten Gemeinden können.aus besonderen Gründen mit Genehmigung der vorgesetzten Bchorde (Art. 7) vereinbaren, daß an Stelle der Verwaltung der Schulsitzgememde die Verwaltung einer anderen beteiligten Gemeinde *) In der Fassung, bic sich auS den seitherigen Abänderungen ergibt. (Die Abänderungsgesrtze selbst sind bei den Erläuterungen — Teil II — jeweils

angeführt.)

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Schulbrdarfgesrtz. GrsetzkStext.

nach den Vorschriften des Abs. II verstärkt und mit der ver­ mögensrechtlichen Verwaltung und Vertretung der Sprengel­ schule betraut wird.

Art. 3. 1 Die Gemeindeverwaltung der Schulfitzgemeinde, im Falle des Art. 2 Abs. III die besonders bestimmte Gemeinde­ verwaltung kann von den Vertretern der übrigen am Schul­ sprengel beteiligten Gemeinden durch übereinstimmende schrift­ liche Erklärung allgemein oder in einzelnen Fällen ermächtigt werden, die verstärkte Gemeindeverwaltung vor Behörden zu vertreten oder an ihrer Stelle Verwaltungsgeschäfte zu erledi­ gen, insbesondere die Beschlüffe zum jährlichen Voranschläge zu vollziehen und autzerordentliche Unternehmungen auszuführen. "Der verstärkten Gemeindeverwaltung bleibt jedoch vor­ behalten die Beschlußfassung über 1. die Höhe des jährlichen oder eines außerordentlichen Auf­ wands für die Sprengelschule, 2. die Verteilung des Aufwands auf die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden (Art. 12 Aos. II), 3. die Uebernahme einer dauernden Haftung für Schulein­ richtungen, 4. die Aufnahme eines gemeinschaftlichen Darlehens. Art. 4. 1 Die Staatsaufsicht über die vermögensrechtliche Verwaltung der Sorenaelschule wird von der Verwaltungs­ behörde ausgeübt, der die Staatsaufsicht über die Schulfitzge­ meinde zukommt. Jm Falle des Art. 2 Abs. III ist die Ver­ waltungsbehörde zuständig, der die Staatsaufsicht über die be­ sonders bestimmte Gemeinde zukommt. 11 Die bestehenden Vorschriften über die Staatsaufsicht, ins­ besondere über die Beschwerde gegen staatsauffichtliche Ver­ fügungen gelten entsprechend. Staatsauffichtliche Aufforderungen in bezug auf die vermögensrechtliche Verwaltung der Sprengel­ schule werden an die verstärkte Gemeindeverwaltung gerichtet. Der verstärkten Gemeindeverwaltung gegenüber wird die ge­ setzliche Verpflichtung endgültig festgestellt. An ihrer Stelle wird auch das für den Vollzug Erforderliche verfügt und der Bedarf verteilt. Art. 5. 1 Gegen Beschlüsse der verstärkten Gemeindeverwal­ tung in den Angelegenheiten nach Art. 3 Abs. II kann jede am Schulsprengel beteiligte Gemeinde binnen vierzehn Tagen nach der Beschlußfassung Beschwerde erheben, wenn die Notwendig­ keit oder die Zweckmäßigkeit beschlosiener Unternehmungen und Einrichtungen bestritten oder die Festsetzung des Aufwands nach Art und Höhe, seine Verteilung auf die einzelnen Gemein­ den oder seine Deckung durch ein gemeinschaftliches Darlehen angefochten wird.

Ar,. 3-9.

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II Ueber die Beschwerde entscheidet die zunächst zuständige Staatsaufsichtsbehörde. Erstreckt sich ein Schulsprengel auf die Bezirke mehrerer Verwaltungsbehörden, so werden die beteilig­ ten Behörden vorher gehört. III Gegen die Entscheidung steht der verstärkten Gemeinde­ verwaltung und den Verwaltungen der übrigen am Schul­ sprengel beteiligten Gemeinden die Beschwerde an die nächst­ höhere Behörde zu, die hierüber endgültig entscheidet. Die Vor­ schriften des Verwaltungsgerichtsgesetzes bleiben vorbehalten. Art. 6. i Wenn keine Beschwerde nach Art. 5 erhoben oder auf eine Beschwerde rechtskräftig entschieden worden ist, werden die Beschlüsse der verstärkten Gemeindeverwaltung vollzogen, ohne daß in den einzelnen am Schulsprengel beteiligten Ge­ meinden neue Beschlüsse über die Unternehmungen und Ein­ richtungen und über die Bewilligung des Aufwands erforder­ lich sind. Die einzelnen Gemeinden beschließen nur noch, wie sie ihren Anteil am Eesamtaufwande nach den Vorschriften der Gemeindeordnungen aufbringen. 11 Für den Vollzug der Beschlüsse der nach Art. 3 Abs. I bevollmächtigten Gemeindeverwaltung gelten diese Vorschriften entsprechend. Art. 7. Vorgesetzte Behörde im Sinne dieses Gesetzes ist die Verwaltungsbehörde, die der Gemeinde oder der Schulfitz­ gemeinde unmittelbar vorgesetzt ist. Art. 4 Abs. I Satz 2 gilt entsprechend.

Abschnitt II. Die Errichtung von Schulen und Lehrstellen. Art. 8. i Wenn eine Volksschule, die alle Jahrgänge um­ faßt und an der nur eine Lehrstelle besteht, nach dem Durch­ schnitte der letzten fünf Jahre von mehr als fünfzig haupt­ schulpflichtigen Kindern besucht wird, find die Mittel zur Er­ richtung einer neuen Lehrstelle bereitzustellen. II Das gleiche gilt, wenn an einer Volksschule mit zwei oder mehr Schulklassen eine Klasse nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre von mehr als sechzig hauptschulpslichtigen Kindern besucht wird. III Wenn durch die Schulsatzuna oder durch Gemeindebeschluß eine geringere Höchstzahl von Schülern für die einzelne Klaffe festgesetzt ist, darf diese Zahl nicht mehr erhöht werden. Iv 3)ic Regierung, Kammer des Innern, kann aus beson­ deren Gründen Ausnahmen von den vorstehenden Vorschriften zulaffen. Art. 9. i Wenn sich in einer Gemeinde oder Ortschaft oder in mehreren im Umkreise von dreieinhalb Kilometer Halbmesser

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Schulbedarfgesrtz.

GesetzeStext.

gelegenen Gemeinden, Ortschaften, Weilern oder Einzelhöfen nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre fünfundzwanzig oder mehr hauptschulpflichtige Kinder befinden, die mehr als dreieinhalb Kilometer zur Schule zurückzulegen haben, so kann die Bereitstellung der Mittel zur Errichtung einer neuen Volks­ schule angeordnet werden. 11 Das gleiche gilt, wenn sich im Umkreise von dreieinhalb Kilometer Halbmesser nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre achtzig oder mehr hauptschulpflichtige Kinder befinden, die in der Mehrzahl zwei Kilometer oder mehr zur Schule zurückzulegen haben. Art. 10. Wenn in einer Gemeinde oder Ortschaft oder in mehreren im Umkreise von dreieinhalb Kilometer Halbmesser gelegenen Gemeinden, Ortschaften, Weilern oder Einzelhöfen nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre fünfzig oder mehr hauptschulpflichtige Kinder des Bekenntnisses der Minderheit vorhanden sind, denen nicht eine Schule ihres Bekenntnisses in einer Entfernung von höchstens dreieinhalb Kilometer von ihrer Wohnung zur Verfügung steht oder durch zweckmäßige Um­ schulung zugänglich gemacht werden kann, so kann die Bereit­ stellung der Mittel zur Errichtung einer Volksschule des Be­ kenntnisses der Minderheit ungeordnet werden. Art. 10 a. Abgesehen von den Fällen der Art. 8 bis 10 kann die Bereitstellung der Mittel zur Errichtung einer neuen Volksschule oder Lehrstelle angeordnet werden, wenn hierfür nach dem Ermessen der zuständigen Schulaufsichtsbehörde aus besonderen Gründen ein dringendes Bedürfnis besteht. Abschnitt III. Allgemeine Vorschriften über die Aufbringung des Schulbedarfs.

Art. 11. Der sächliche Bedarf für die öffentlichen Volksschu­ len wird von den Gemeinden, der persönliche Bedarf vom Staate aufgebracht, soweit nicht dieses Gesetz etwas anderes be­ stimmt. Art. 12. iBei zusammengesetztem Schulsprengel obliegen die Verpflichtungen, die dieses Gesetz den Gemeinden auferlegt, den ganz oder mit Teilen zum Schulsprengel gehörenden Gemeinden, ii Soweit der Bedarf für die Sprengelschule nicht durch ihre eigenen Einnahmen, durch die Renten und Nutzungen eines be­ sonderen Schul- oder Stiftungsvermögens oder durch Leistungen des Staates, der Kreife oder Dritter gedeckt ist, wird er auf die zum Schulsprengel gehörenden Gemeinden (Abs. I) je zur Hälfte nach der Kopfzahl der Schulkinder im Schulsprengel und nach dem Verhältnisse der Steuerbeträge verteilt, mit denen die Be­ teiligten im Schulsprengel zur Einkommen- und zur Körper-

schaftssteuer, Grundsteuer, Haussteuer, Eewerbsteuer und Steuer vom Gewerbebetrieb im Ümherziehen veranlagt find. Durch übereinstimmende Beschlüfie der Verwaltungen der zum Schul­ sprengel gehörenden Gemeinden und der verstärkten Gemeinde­ verwaltung kann vereinbart werden, daß der ungedeckte Be­ darf für die Sprengelschule nach einem anderen als dem in Satz 1 bestimmten Verteilungsmatzstab auf die Gemeinden ver­ teilt wird. A b s ch n i t t IV. Besondere Vorschriften über den persönlichen Schnlbedarf. Gestrichen.

Akt. 13. Gestrichen. Art. 14. 1 Die Gemeinden unter 2500 Einwohnern haben für die Volksschullehrer Dienstwohnungen zur Verfügung zu stel­ len. Bei zusammengesetztem Schulsprengel ist die Einwohner­ zahl der Schulsitzgemeinde maßgebend. "Die Regierung, Kammer des Innern, kann aus besonde­ ren Gründen eine Gemeinde unter 2500 Einwohnern von der Verpflichtung nach Absatz I befreien oder eine Gemeinde mit 2500 oder mehr Einwohnern zur Bereitstellung von Dienstwoh­ nungen verpflichten. 1115)ct Volksschullehrer hat keinen Anspruch auf Bereit­ stellung einer Dienstwohnung. Iv Das zuständige Ministerium kann die Rechte und Dflich­ ten des Volksschullehrers als Inhabers einer Dienstwohnung durch nähere Vorschriften regeln. Art. 15. i Die Dienstwohnung hat zu bestehen entweder 1. in einer Familienwohnung mit den erforderlichen Wirt­ schaftsräumen (Dienstwohnung erster Ordnung), oder 2. in einer Wohnung für Unverheiratete mit eigenem Haus­ halte (Dienstwohnung zweiter Ordnung), oder 3. in einem heizbaren Wohnzimmer (Dienstwohnung dritter Ordnung). "Das zuständige Staatsministerium erläßt die näheren Vorschriften über den Umfang und die Beschaffenheit der Woh­ nungen, Wohnzimmer und Wirtschaftsräume. in Ob die Dienstwohnung den Vorschriften entspricht, ent­ scheidet im Streitfälle die Regierung, Kammer des Innern. Gegen ihre Entscheidung kann Beschwerde zum zuständigen Staatsministerium erhoben werden. Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof ist nicht zulässig. Art. 16. Ausgehoben. Art. 17. Welche Dienstwohnungen die im Art. 14 Abk. I und II bezeichneten Gemeinden bereitzustellen haben, bemißt sich nach folgenden Grundsätzen:

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Schulbedarfgesetz.

GefetzeStext.

1. Für Volksschulen, an denen nur eine Lehrstelle besteht, ist eine Dienstwohnung erster Ordnung bereitzustellen. 2. Für Volksschulen, an denen zwei Lehrstellen bestehen^ braucht nur eine Dienstwohnung erster Ordnung bereitge­ stellt ju werden. 3. Für Volksschulen, an denen drei oder mehr Lehrstellen be­ stehen, müssen für zwei Drittel der Stellen Dienstwoh­ nungen erster Ordnung bereitgestellt werden. Bruchteile werden nicht angerechnet. 4. Für Mädchenschulen, an denen nur Volksschullehrerinnen verwendet werden, gellen die vorstehenden Vorschriften sinngemäß. An die Stelle der Dienstwohnungen erster Ordnung treten dabei Dienstwohnungen zweiter Ordnung. 5. Im übrigen bestimmt die Regierung, Kammer des Innern, ob für die vorhandenen Lehrstellen Dienstwohnungen zwei­ ter oder dritter Ordnung bereitzustellen find. Sie kann aus besonderen Gründen Ausnahmen von den Vorschriften der Nr. 1 bis 4 zulassen. 6. Bestehen an einer Volksschule, an der Knaben und Mäd­ chen gemeinsam unterrichtet werden, drei oder mehr Stel­ len, so kann die Regierung, Kammer des Innern, anord­ nen oder zulassen, daß ein Teil der Dienstwohnungen erster Ordnung durch Dienstwohnungen zweiter Ordnung ersetzt wird. Das zuständige Ministerium kann hierüber nähere Vorschriften erlassen. Art. 18. 1 Die Gemeinden find verpflichtet, die Dienstwoh­ nungen dritter Ordnung mit der notwendigen Zimmereinrich­ tung auszustatten. Das zuständige Staatsministerium erläßt die näheren Vorschriften. "Der Volksschullehrer hat für die Benützung der Zimmer­ einrichtung an die Gemeinde eine angemessene Entschädigung zu zahlen, die von der vorgesetzten Behörde festgesetzt wird, in Der Dolksschullehrer hat keinen Rechtsanspruch auf Be­ reitstellung der Zimmereinrichtung. Art. 19. i Die Regierung, Kammer des Innern, kann an­ ordnen, daß die Gemeinden für die Volksschullehrer, mit deren Lehrstelle eine Dienstwohnung erster oder zweiter Ordnung ver­ bunden ist, einen Hausgarten zur Nutzung bereitzustellen haben, wenn es die örtlichen Verhältnisse zulassen. 11 Die Anordnung gibt dem Volksschullehrer keinen Rechts­ anspruch gegenüber der Gemeinde. in Der Volksschullehrer hat für die Benützung des Gartens an die Gemeinde eine angemessene Entschädigung zu zahlen, die von der vorgesetzten Behörde festgesetzt wird. IV Das zuständige Staatsministerium kann nähere Vor­ schriften erlassen. Es kann die Gemeinden verpflichten, dem

Volksschullehrer bei der Beendigung seines Dienstverhältnisses in der Gemeinde die Kosten für Anlagen und Anpflanzungen auf dem Grundstücke ganz oder teilweise zu erstatten. Art. 20. 1 Die Bezüge der Volksschullehrer und ihrer Hin­ terbliebenen werden vom Rentamt ausbezahlt, soweit nicht dieses Gesetz etwas anderes bestimmt. II Bezüge, die nach den Vorschriften des Gesetzes von der Gemeinde auszuzahlen sind, werden bei zusammengesetztem Schulsprengel von der Schulsitzgemeinde, im Falle des Art. 2 Abs. III von der besonders bestimmten Gemeinde ausbezahlt. Art. 21. Aufgehoben. Akt. 22. Gestrichen. Art. 23. I Für Schulamtsbewerber und sonstige Personen, die mit der Stellvertretung oder Beihilfeleistung für erkrankte, beurlaubte oder aus anderen Gründen verhinderte Volksschul­ lehrer oder mit der vorübergehenden Führung einer erledigten Lehrstelle beauftragt werden (Aushilfslehrer), ist nach Anord­ nung der Regierung, Kammer des Innern, von der Gemeinde ein eingerichtetes Wohnzimmer mit Beheizung und Beleuchtung zur Verfügung zu stellen. Der Aushilfslehrer hat hierfür an die Gemeinde eine angemessene Entschädigung zu zahlen, die von der vorgesetzten Behörde festgesetzt wird. "Diese Vorschriften gelten entsprechend, wenn mit der Stellvertretung oder Veihilfeleistung ein Volksschullehrer be­ auftragt ist. III $os zuständige Staatsministerium kann nähere Vor­ schriften zum Vollzüge der Abs. I und II erlassen. Art. 24. 1 Geistlichen Gesellschaften oder religiösen Ver­ einen kann der Volksschulunterricht nur mit Zustimmung der Gemeindeverwaltung oder der verstärkten Gemeindeverwaltung übertragen werden. Dem Beschlusse der verstärkten Gemeinde­ verwaltung müssen außerdem drei Viertel der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden, darunter die Schulsitzgemeinde, zu­ stimmen. "Geistlichen Gesellschaften oder religiösen Vereinen, denen beim Inkrafttreten des Gesetzes der Volksschulunterricht über­ tragen war, kann die Genehmigung nur entzogen werden, wenn dies von der Mehrheit der beteiligten Eltern oder deren Stell­ vertretern beantragt wird. i"Die Gesellschaften oder Vereine erhalten eine Vergü­ tung, die für jede von der Regierung, Kammer des Innern, als ständig erklärte Lehrkraft dem AnfangsgrunlHehalte der stänoiaen Volksschullehrerinnen (Lehrerinnen, Hauptlehrerinnen, Oberlehrerinnen) samt der Hälfte des Ortszuschlags und des Teuerungszuschlags entspricht; der Teuerungszuschlag kann aus besonderen Gründen in der vollen Höhe gewährt werden. Die Brann. Lckmlbednrfgcsep. 2

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Schulbedarfgesetz.

GesetzeSlext.

Vergütung für andere Lehrkräfte wird von der Regierung fest­ gesetzt. Die Vergütungen werden vom Rentamt ausbezahlt. Art. 14 und Art. 15 Abs. II und III dieses Gesetzes sowie die Art. 19 und 55 des Beamtenbesoldungsgesetzes finden sinngemäße Anwendung. IV Im Falle der Erkrankung einer Lehrkraft gelten Art. 23 dieses Gesetzes und Art. 31 Abs. II des Volksschullehrergesetzes entsprechend. Art. 24 a. Die Vorschriften dieses Abschnittes gelten für die Volksschulfachlehrer entsprechend. A b s ch n i t t V. Besondere Mittel zur Deckung des Schulbedarfs. Akt. 25. Gestrichen.

Art. 26. 1 Grundstücke, deren Nutzungen bis zum Inkraft­ treten dieses Gesetzes zum Einkommen einer Schulstelle gehört haben, sind zugunsten der Gemeinde oder der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden zu verpachten. Die vorgesetzte Behörde kann Ausnahmen zulassen. "Auf Antrag des Volksschullebrers kann die vorgesetzte Behörde die Gemeinde verpflichten, die Grundstücke ganz oder zum Teil an den Dolksschullehrer längstens auf die Dauer seiner Dienstleistung in der Gemeinde zur eigenen Bewirtschaftung zu verpachten. Art. 19 Abs. IV gilt entsprechend. 111 Im Falle des Absatzes II kann das Pachtverhältnis vor dem Ablaufe der Pachtzeit gegenüber dem Volksschullehrer nur mit Zustimmung der vorgesetzten Behörde gekündigt werden. Der Pachtzins, den der Dolksschullehrer zu entrichten hat, wird im Streitfälle von der vorgesetzten Behörde unter Ausschluß des Rechtsweges festgesetzt. Iv 9ltt. 75 a bleibt vorbehalten. Art. 27. 1 Die Kreise sind verpflichtet, bedürftigen Ge­ meinden zur Aufbringung des Schulbedarfs die notwendigen Zuschüsse zu gewähren. II Als bedürftig gelten Gemeinden, die ihre gesetzlichen Ver­ pflichtungen zur Aufbringung des Bedarfs sür sie öffentlichen Volksschulen ohne Ueberbürdung auch durch Erhebung von Um­ lagen nicht zu erfüllen vermögen. III Die beteiligten Staatsministerien können nähere Vor­ schriften über die Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Ge­ meinden und über das Verfahren bei der Gewährung von Zu­ schüssen erlassen. Art. 28. Die Kreise erhalten zur Unterstützung der Ge­ meinden in der Aufbringung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen Zuschüsse vom Staate nach Maßgabe der im Staatshaushalte hierfür bereitgestellten Mittel.

Art. 24a—33.

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AbschnittVI. Die Aufbringung des Bedarfs für die Religionslehrer an öffentlichen Volksschulen. Art. 29. 1 Die von den Religionsgesellschaften besonders ausgestellten, zur Erteilung des lehrplanmäßigen Religions­ unterrichts an den öffentlichen Volksschulen erforderlichen Lehr­ kräfte erhalten Bezüge aus Staatsmitteln nach Maßgabe des Abs. II. " Die Bezüge der dem geistlichen Stande angehörigen, mit der Erteilung des Religionsunterrichts an der Volksschule voll­ beschäftigten Lehrkräfte werden nach dem für die Ergänzung des Einkommens der Seelsorgegeistlichen geltenden Bestimmungen und zwar nach den Sätzen für die Hilfsgeistlichen bemessen. Der Ortszuschlag kann nach den für die Staatsbeamten geltenden Sätzen in vollem Betrage gewährt werden. Die Bezüge für andere Religionslehrer werden von den beteiligten Staatsmini­ sterien festgesetzt. Diese Vorschriften gelten für die von einer Vereinigung im Sinne des Art. 137 Abs. VII der Verfassung des Deutschen Reiches aufgestellten Lehrkräfte entsprechend, wenn der Ver­ einigung die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes zukommen. Abschnitt VII. Der Bedarf für die Volksschulfachlehrer. Gestrichen.

Art. 30—32. Gestrichen. Abschnitt VIII. Der Bedarf für die Volksschullehrer an christlichen Bekenntnis­ sonderschulen «nd au Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen. Art. 33. i Zur Aufbringung des Diensteinkommens der Dolksschullehrer an Schulen, die von Angehörigen eines christ­ lichen Bekenntnisses aus eigenen Mitteln freiwillig unterhalten werden und die öffentliche Volksschule ersetzen (christliche Vekenntnissonderschulen), leisten die Unternehmer der Schule jähr­ lich einen festen Betrag für jede Lehrstelle in Höhe von zwanzig vom Hundert des jeweiligen Diensteinkommens des Stellen­ inhabers und des Teuerungszuschlags hieraus. Die beteiligten Staatsministerien können in einzelnen Fällen aus besonderen Gründen Ausnahmen zulasten. "Der Betrag ist vierteljährlich im voraus an das Rent­ amt zu zahlen. Dies gilt auch, solange eine Lehrstelle vorüber­ gehend erledigt oder das Diensteinkommen des Volksschullehrers nach Art. 18 Abs. III oder Art. 31 Abs. I Satz 2 oder Abs. II 2*

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Schulbedarfgesctz. Gesttzeslext.

Satz 2 des Volksschullehrergesetzes ganz oder teilweise einge­ zogen ist. 111 Sm übrigen gelten für die christlichen Bekenntnissonder­ schulen und für die Bezüge der Volksschullehrer an diesen Schu­ len und ihrer Hinterbliebenen die Art. 11, 14 Abs. I Satz 1 und Abs. II bis IV, 15, 17 bis 19, 20 Abs. I und 23 entsprechend. An die Stelle der Gemeinde oder Gemeindeverwaltung treten dabei die Unternehmer der Schule. Iv $üt die Anwendung der Vorschriften des Art. 14 Abs. I Satz 1 und Abs. II bis IV ist die Einwohnerzahl der Gemeinde des Schulsttzes maßgebend. Art. 34. (Mcftridicn. Art. 35. Für die Bezüge der ständigen Volksschullehrer an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen (Art. 148 des Volksschullehrergesetzes) und für die Bezüge ihrer Hinterbliebenen gelten die Artlkel 11, 14 Abs. I Satz 1 und Abs. II bis IV, 15, 18, 19, 20 Abs. I, 23 und 33 Abs. I, II, III Satz 2 und IV entsprechend.

Abschnitt IX. Der Bedarf für die israelitischen Volksschullehrer. Art. 36. An Schulen, die von israelitischen Glaubens­ gemeinden aus eigenen Mitteln freiwillig unterhalten werden und die öffentliche Volksschule ersetzen (israelitische Volksschu­ len), können Volksschullehrer (israelitische Volksschullehrer) an­ gestellt werden, wenn die Leistungen für den Schulbedarf, die der Glaubensgemeinde obliegen, sichergestellt sind, die Zahl der hauptschulpflichtigen Schüler nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre nicht weniger als zehn beträgt und die Einrichtung und Verwaltung der Schule den billigen Anforderungen an eine öffentliche Volksschule entspricht. Art. 37. Für die israelitischen Volksschulen und für die Bezüge der israelitischen Volksschullehrer und ihrer Hinterblie­ benen gilt Art. 33 entsprechend. Art. 38. 1 Den israelitischen Glaubensgemeinden können zur Aufbringung des Bedarfs für das Diensteinkommen der israeli­ tischen Volksschullehrer Zuschüsse aus Mitteln der Kreise ge­ währt werden, solange die im Art. 36 bezeichneten Vorausset­ zungen gegeben sind. 11 Wenn nach dem Ermessen der Regierung, Kammer des Innern, besondere Gründe vorliegen, können die Zuschüsse aus­ nahmsweise auch nach dem Wegfalle dieser Voraussetzungen, je­ doch für die einzelne Lehrstelle nicht über den Zeitpunkt ihrer nächsten Erledigung hinaus, fortgewährt werden. Das gleiche Jiilt für die gesetzlichen Leistungen des Staates zum Diensteinommen der israelitischen Volksichullehrer.

Art. 34—44.

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Abschnitt X.

Uebergangsvorschriften. A. Vorschriften über d i e Trennung des welt­ lichen Kirchendienstes vom Schuldienste. Art. 39. 1 Wenn bei Schulstellen, mit denen beim Inkraft­ treten dieses Gesetzes der weltliche Kirchendienst notwendig ver­ bunden war, Zweifel bestehen, ob einzelne Bestandteile des Schulstelleneinkommens zum Einkommen aus dem Schuldienst oder zum Einkommen aus dem Kirchendienst gehören, ist die Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung an die vorgesetzte Behörde zu bringen, soferne sich die Beteiligten nicht gütlich zu einigen vermögen. ii Die vorgesetzte Behörde hat nach Ermittlung des Sach­ verhalts durch unmittelbare Verhandlung mit den Beteiligten auf eine gütliche Vereinbarung binzuwirken. Vor Abschluß der Vereinbarung sind die Verhandlungen der kirchlichen Ober­ behörde zur Einsichtnahme und Aeußerung vorzulegen. Das zuständige Staatsministerium kann nähere Vorschriften über das Vermittlungsverfahren erlasien. 111 $ei Gefahr auf Verzug kann die vorgesetzte Behörde vor dem Abschluß einer Vereinbarung vorläufige Anordnungen er­ lassen. Veschwerden hiergegen haben keine aufschiebende Wirkung.

Art. 40. i Kann eine gütliche Vereinbarung nicht erreicht werden, so unterliegen die im Art. 39 Abs. I bezeichneten An­ gelegenheiten der schiedsrichterlichen Entscheidung. 11 Die schiedsrichterliche Entscheidung steht im ersten Rechts­ zuge der vorgesetzten Behörde, im zweiten und letzten Rechts­ zuge dem Verwaltungsgerichtshofe zu. Die Vorschriften im Art. 45 Abs. I bis III des Verwaltungsgerichtsgesetzes sind ent­ sprechend anzuwenden. Vor dem Erlaß einer Entscheidung wird die kirchliche Oberbehörde gehört. Art. 41. Die Art. 39 und 40 gelten entsprechend, wenn über die Ausscheidung der mit dem Schulstelleneinkommen verbun­ denen Lasten Zweifel bestehen. Art. 42. Aufgehoben. Art. 43. Ist bei einer Schulstelle, mit der beim Inkraft­ treten dieses Gesetzes der weltliche Kirchendienst notwendig ver­ bunden war, die Dienstwohnung des Kirchendieners mit der des Volksschullehrers vereinigt, so ist auf die Auseinander­ setzung dieses Verhältnisses hinzuwirken. Hierfür gelten die Vor­ schriften der Art. 44—54. Art. 44. Steht der Kirchenstiftung an dem Gebäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendieners enthält, das Eigentum oder Miteigentum zu, so ist die Ge-

22

Schulbedarfgcsetz. Gesetzestext.

meinde verpflichtet, binnen fünf Jahren nach dem Inkrafttre­ ten dieses Gesetzes das Eigentum oder den Eigentumsanteil der Kirchenstiftuny an dem Gebäude zu erwerben, wenn die Kirchenstistung einwilligt und der von ihr geforderte Kaufpreis angemessen ist. Art. 45. i Ist die Kirchenstiftung berechtigt, die für den Bolksschullehrer bestimmte Dienstwohnung als Wohnung für den weltlichen Kirchendiener zu benützen, obne daß ihr das Eigentum oder Miteigentum an dem Eebäuoe zusteht, so hat die Gemeinde dieses Recht binnen fünf Jahren nach dem In­ krafttreten dieses Gesetzes abzulösen, wenn die Kirchenstiftung einwilligt und der von ihr geforderte Ablösungsbetrag ange­ messen ist. "Das gleiche gilt, wenn die Kirchenstiftung berechtigt ist, das Gebäude» das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendieners enthält, oder seine Zugehörigungen noch in an­ derer Weise zu benützen. Art. 46. Die vorgesetzte Behörde kann die Gemeinde dauernd oder vorübergehend von der Verpflichtung nach Art. 44 oder 45 befreien, wenn die Auseinandersetzung zweckmäßiger auf andere Weise vollzogen werden kann und die Erfüllung ver im Art. 14 festgesetzten Verpflichtung der Gemeinde gesichert ist. Art. 47. Aufgehoben. Art. 48. 1 Wenn sich die Beteiligten über die Regelung der Eigentumsverhältnisse, den Kaufpreis, die Ablösung oder die Höhe des Ablösungsantrages nicht gütlich zu einigen vermögen, ist die Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung an die vor­ gesetzte Behörde zu bringen. II Sus gleiche gilt, wenn über das Eigentum an dem Ge­ bäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kir­ chendieners enthält, über besondere Rechte der Kirchenstiftung oder der Gemeinde auf Mitbenützung des Gebäudes oder über die Baupflicht Zweifel bestehen und die Beteiligten sich nicht gütlich zu einigen vermögen. III Art. 39 Abs. II ist anzuwenden. Für die Regelung der Baupflicht gilt auch Art. 39 Abs. III. ’v In den Fällen des Abs. II gelten auch die Vorschriften des Art. 40 entsprechend, soweit die Entscheidung nicht den bür­ gerlichen Gerichten zusteht. Art. 49. i Wenn in den Fällen der Art. 44 und 45 nach der Beendigung des Vermittlungsverfahrens unter den Betei­ ligten nur noch darüber Streit besteht, ob der von der Kirchen­ stiftung geforderte Kaufpreis oder Ablöfungsbetrag angemessen ist, entscheidet hierüber die vorgesetzte Behörde nach billigem Ermessen. Bor der Entscheidung wird die kirchliche Oberbehdrde gehört.

Art. 45—50 b.

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11 Gegen die Entscheidung kann binnen 14 Tagen Beschwerde zur nächsthöheren Verwaltungsbehörde erhoben werden, die end­ gültig entscheidet. Art. 50. 1 Wenn vor der Auseinandersetzung eine vorläu­ fige Regelung des Verhältnisses notwendig wird, kann die vor­ gesetzte Behörde mit Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde die Kirchenstiftung verpflichten, oer Gemeinde die Dienstwoh­ nung bis zur Auseinandersetzung gegen angemessene Entschädi­ gung zum alleinigen Gebrauche zu überlassen. Beschwerde ist nicht zulässig. "Die vorgesetzte Behörde kann ferner die Gemeinde ver­ pflichten, die Dienstwohnung bis zur Auseinandersetzung zum Alleingebrauch zu übernehmen und eine angemessene Entschädi?ung zu zahlen. Beschwerden hiergegen haben keine aufschieende Wirkung. Art. 50 a. 1 Verweigert die kirchliche Oberbehörde im Falle des Art. 50 Abs. I die Zustimmung, so entscheidet über die dort bezeichnete Verpflichtung der Kirchenstiftung auf Anrufen der vorgesetzten Behörde ein Schiedsgericht. il Das Schiedsgericht besteht aus dem Präsidenten der zu­ ständigen Regierung oder einem von ihm bestimmten Beamten der Regierung als Vorsitzenden, einem Vertreter der beteiligten Gemeinde und einem Vertreter der Kirche. Der Vertreter der Gemeinde wird vom Stadt- oder Eemeinderat, der Vertreter der Kirche von der kirchlichen Oberbehörde für den einzelnen Fall ernannt. 111 Die Vertreter haben Anspruch auf Ersatz ihrer baren Auslagen aus der Staatskasse. Im Verfahren vor dem Schieds­ gerichte werden Gebühren und Auslagen nicht erhoben. "Der Schiedsspruch wird den Beteiligten vom Vorsitzen­ den schriftlich eröffnet. Beschwerde gegen den Schiedsspruch ist nicht zulässig. v Das zuständige Staatsministerium kann nähere Vorschrif­ ten über das Verfahren vor dem Schiedsgericht erlassen. Die vorgesetzte Behörde kann bis zum Eintritt der Rechtskraft des Schiedsspruches das Verhältnis durch vorläufige Anordnungen regeln. Beschwerden hiergegen haben keine auf­ schiebende Wirkung. Art. 50 b. i Wenn sich in den Fällen des Art. 50 die Be­ teiligten über die Höhe der Entschädigung nicht gütlich zu eini­ gen vermögen, wird diese von der vorgesetzten Behörde mit Zu­ stimmung der kirchlichen Oberbehörde festgesetzt. Beschwerde ist nicht zulässig. ii Verweigert die kirchliche Oberbehörde die Zustimmung, so wird die Entschädigung durch Schiedsspruch festgesetzt. Hierfür gelten die Vorschriften des Art. 50 a Abs. II bis V.

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Schulbedarsgesetz. Gesetzestext.

Art. 51. 1 Die Baulast der Kirchenstiftung an dem Gebäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendie­ ners enthält, ruht, solange die Kirchenstiftung verpflichtet ist, die Dienstwohnung der Gemeinde zum alleinigen Gebrauch« zu überlassen. Sie ruht ferner, wenn sich die Kirchenstiftung durch Vertrag mit der Gemeinde verpflichtet, in die Auseinander­ setzung nach Art. 44 oder 45 einzuwilligen. " Abs. I gilt nicht, wenn die Baupflicht auch nach der Aus­ einandersetzung fortbestehen würde. >n Im übrigen bleiben die Vorschriften über die Kirchenund Schulbaulast unberührt. Art. 52. Soweit beim Vollzüge der vorstehenden Vorschrif­ ten eine vertragsmäßige Verfügung über Rechte oder Vermö­ gensgegenstände oder die freiwillige Uebernahme von Lasten in Betracht kommt, bleiben die Vorschriften über die Zuständig­ keit der ortskirchlichen Vertretungskörper, über die staatsauf­ sichtliche Genehmigung und über die Einvernahme oder Zustim­ mung der kirchlichen Oberbehörden vorbehalten. Art. 53. Was in den Art. 44 bis 52 mit Bezug auf die Kirchenstiftung bestimmt ist, gilt auch für sonstige ortskirchliche Stiftungen und Vermögensbestände sowie für die Kirchen­ gemeinde. Art. 54. Gemeinden sowie Kirchenstiftungen und Kirchen­ gemeinden können im Falle der Bedürftigkeit oder aus anderen wichtigen Gründen zur Durchführung der Auseinandersetzung Zuschüsse vom Staate nach Maßgabe der im Staatshaushalte hierfür bereitgestellten Mittel erhalten.

B. Sonstige Uebergangsvorschriften. Art. 55. An Stelle der im Art. 8 Abs. I und II festgesetzten Schülerhöchstzahlen fünfzig und sechzig gelten für die ersten fünf Jahre nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes die Höchstzahlen achtzig und hundert, für die folgenden fünf Jahre die Höchst­ zahlen sechzig und fünfundsiebzig. Art. 58. Aufgehoben. Art. 57. Für die besonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen gel­ ten die Vorschriften der Art. 58 bis 60, Art. 75 a bleibt vor­ behalten. Art. 58. i Besondere Leistungen und Nutzungen, die bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes zum Einkommen einer Schul­ stelle gehört haben und dem Volksschullehrer als Bestandteile des Schuldiensteinkommens unmittelbar zugeflossen sind, wer­ den der Gemeinde, bei zusammengesetztem Schulsprengel den am Schulsprengel beteiligten Gemeinden überwiesen.

Art. äl—61.

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11 Die Vorschriften im Art. 85 Abs. II und III der Kirchen­ gemeindeordnung gelten entsprechend. Angehörige eines frem­ den Bekenntnisses sind außer den Fällen des Art. 85 Abs. II Satz 1 und Abs. III der Kirchengemeindeordnung unter den sonstigen Voraussetzungen auch dann reichnispflichtig, wenn sie bei fortdauernder Gültigkeit der bisherigen Vorschriften lm ge­ gebenen Falle Umlagen für die Schule zu entrichten hätten, in Die Gemeinde hat die Erträgnisse aus den besonderen Leistungen und Nutzungen, die bisher zum Einkommen der Schulstelle gehört haben, zur Erfüllung der Verpflichtungen zu verwenden, die ibr nach den Vorschriften dieses Gesetzes oblie­ gen. Das zuständige Staatsministerium kann hierüber sowie über die Verwendung von Ueberschüssen nähere Vorschriften er­ lassen. Iv Die mit dem Einkommen der Schulstelle verbundenen Lasten, die bisher der Volksschullehrer zu tragen hatte, gehen auf die Gemeinde oder die am Schulsprengel beteiligten Ge­ meinden über. Art. 59. i Besondere Verbindlichkeiten zu Sachleistungen, Dienstleistungen, oder veränderlichen Geldleistungen find inner­ halb eines Jahres nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes in feste jährliche Eeldverbindlichkeiten in der Höhe des Jahres­ wertes der bisherigen Leistung umzuwandeln. Als Jahreswert der bisherigen Leistung gilt oabei der Durchschnitt der letzten zehn Jahre vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes. II Wenn über den Jahreswert unter den Beteiligten Streit besteht, entscheidet hierüber die vorgesetzte Behörde nach billi­ gem Ermessen. Gegen die Entscheidung kann binnen vierzehn Tagen Beschwerde zur nächsthöheren Verwaltungsbehörde er­ hoben werden, die endgültig entscheidet. III Ist innerhalb der im Abs. I Satz 1 bezeichneten Frist unter den Beteiligten keine Vereinbarung über dre Umwand­ lung zustande gekommen, so wird die Umwandlung von der vorgesetzten Behörde verfügt. Abs. II, Satz 2 ist anwendbar. Iv Die Art. 51 Abs. III und 76 Abs. II bleiben vorbehalten. Art. 60. i Die in den Art. 57 bis 59 bezeichneten Verbind­ lichkeiten sind binnen fünf Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes durch Zahlung des fünfundzwanzigfachen Betra­ ges des reinen Jahreswertes abzulösen. Die Vorschriften im Art. 59 Abs. II und IV gelten entsprechend. 11 Abs. I gilt nicht für die Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens. Art. 61. Soweit der Volksschullehrer Grundstücke, deren Nutzungen ihm bisher als Bestandteile des Schuldiensteinkom­ mens zugewiesen waren, beim Inkrafttreten dieses Gesetzes selbst bewirtschaftet, gelten sie vom Inkrafttreten des Gesetzes an als

26

Schulbcdarfgesetz.

Gesetzestext.

an ihn auf die Dauer seiner Dienstleistung in der Gemeinde verpachtet. Im übrigen gilt Art. 26 entsprechend. Art. 62. 1 Die persönliche Gehaltszulage nach den Art. 162 und 163 des Volksschullehrergesetzes wird von der Gemeinde auf­ gebracht und ausbezahlt. Dies gilt auch, soweit die Gehalts­ zulage als Teil des Sterbegehalts zu zahlen ist. 11 Wird der Gehalt nach Art. 18 Abs. III oder Art. 31 Abs. I Satz 2 oder Abs. II, Satz 2 des Volksschullehrergesetzes einge­ zogen, so ist die persönliche Gehaltszulage mit dem übrigen Ge­ halt im gleichen Verhältnisse zu kürzen. Art. 62 a. 1 Werden in einer Gemeinde Volksschulfachlehrer (Art. 144 des Volksschullehrergesetzes) verwendet, die nicht zu den in der Besoldungsordnung für die bayerischen Staatsbeam­ ten aufgeführten Gruppen gehören, so ist der persönliche Be­ darf für diese Volksschulfachlehrer und für ihre Hinterbliebenen von der Gemeinde aufzubringen und auszuzahlen. II $ie Besoldung dieser Volksschulfachlehrer ist durch eine Satzung zu regeln. Die Satzung wird von der Gemeindever­ waltung, bei zusammengesetztem Schulsprengel von der verstärk­ ten Gemeindeverwaltung erlassen. Sie bedarf der Genebmigung der Regierung, Kammer des Innern. Das zustänoige Staatsministerium kann nähere Anordnungen erlassen. Die gleichen Vorschriften gelten auch für die Aenderung der Satzung. III Die Gemeinden können die Versorgungsbezüge, die sie nach Abs. I aufzubringen haben, beim bayerischen Versorgungs­ verbände versichern. Die beteiligten Staatsministerien können hierüber nähere Vorschriften erlassen. Art. 63. i Die Bezüge der in den Art. 165 und 171 des Volksschullehrergesetzes bezeichneten Volksschullehrer und Hin­ terbliebenen von Volksschullehrern sind vom Inkrafttreten dieses Gesetzes an von den Kreisen zu leisten, soweit sie bisher von den Kreisanstalten zur Unterstützung dienstunfähiger Lehrper­ sonen und den Kreisvereinen zur Unterstützung der Hinterblie­ benen der Dolksschullehrer ausbezahlt worden sind. Im übrigen sind sie von den Gemeinden nach den bisherigen Grundsätzen zu leisten. ii Soweit die in den Art. 166 und 172 des Volksschullehrer­ gesetzes bezeichneten Volksschullehrer und Hinterbliebenen von Volksschullehrern unter Anwendung der neuen Vorschriften höhere Versorgungsbezüge erhalten als nach den bisherigen Vor­ schriften, ist auch der Mehrbetrag vom Kreise zu leisten. Richte­ ten sich Versorgungsansprüche der Hinterbliebenen nach den bis­ herigen Vorschriften gegen einen anderen Kreisverein als den nach dem letzten Dienstorte des Volksschullehrers zuständigen, so ist der Mehrbetrag von dem Kreise aufzubringen, in dem der Volksschullehrer vor dem Ausscheiden aus dem Dienste zuletzt angestellt war.

Art. (52—66.

27

III Die Sterbegehalte und llnterhaltsbeiträge nach Art. 171 Abs. I Satz 2 des Volksschullehrergesetzes werden von der Ge­ meinde aufgebracht und ausbezahlt, soweit der Ruhegehalt des verstorbenen Volksschullehrers oder die Versorgungsbezüge der Witwe von der Gemeinde geleistet wurden. Im übrigen sind auch diese Sterbegehalte und Unterhaltsbeiträge vom Kreise zu leisten. IV Die Abfindungen nach Art. 180 Abs. I des Volksschul­ lehrergesetzes werden von der Gemeinde aufgebracht und aus­ bezahlt, soweit der Ruhegehalt der Volksschullehrerin von der Gemeinde geleistet wurde oder geleistet worden wäre, wenn die Dolksschullehrerin im Zeitpunkte des Ausscheidens aus dem Dienste in den Ruhestand versetzt worden wäre. Im übrigen werden diese Abfindungen vom Kreise geleistet. Ist die Ge­ meinde aus Grund einer Satzung zur Rückerstattung von Bei­ trägen verpflichtet, die die Volksschullehrerin zu einer gemeind­ lichen Versorgungseinrichtung bezahlt hat, so kann sie den Be­ trag der zu vergütenden Beiträge auf die Leistungen nach Satz 1 anrechnen. v Die Abfindungen nach Art. 180 Abs. II des Volksschul­ lehrergesetzes werden von der Gemeinde aufgebracht. Abs. IV Satz 3 gilt entsprechend. Art. 64. I$ic Kreisanstalten zur Unterstützung dienst­ unfähiger Lehrpersonen und die Kreisvereine zur Unterstützung der Hinterbliebenen der Volksschullehrer werden aufgelöst. Ihre Vermögen werden den Kreisen übertragen. 11 Sie Volksschullehrer im Ruhestände haben Beiträge und Abgaben zur Aufbringung des Bedarfs für ihre Ruhegehalte und die Versorgung ihrer Hinterbliebenen nicht mehr zu ent­ richten. Art. 65. 1 Die Kreise können zur Erfüllung ihrer Verpflich­ tungen nach Art. 63 die Vermögen der Kreisanstalten und der Kreisvereine verwenden. II (Ein Teil der Vermögen ist zur Gewährung von Unter­ stützungen an bedürftige Volksschullehrer und Hinterbliebene von Volksschullehrern zu verwenden. III Die beteiligten Staatsministerien erlassen die näheren Vorschriften. Art. 66. i Die fortlaufenden Leistungen aus staatlichen Mit­ teln, die bisher auf Grund gesetzlicher Vorschrift zur Ergänzung der Versorgungsbezüge aus den Kreisanstalten und Kreisver­ einen gewährt worden sind, werden bis auf weiteres den Krei­ sen zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen nach Art. 63 überwiesen. 11 Die Erträgnisse des Vermögens der nach Art. 20 Abs. I Buchst, b des Schulbedarfgesetzes vom 28. Juli 1902 errichteten Zuschutzkasse werden bis auf weiteres zur Gewährung von Unter-

28

Schulbedarsgejetz.

Gesetzestext.

stützung an bedürftige Volksschullehrer und Hinterbliebenen von Volksschullehrern verwendet. Die beteiligten Staatsministerien erlassen die näheren Vorschriften. Art. 87. i Die Vorschrift des Art. 63 Abs. I gilt nicht, so­ weit die Bezüge der Hinterbliebenen von Volksschullehrern bis­ her vom Witwen- und Waisenunterstützungsvereine der Volks­ schullehrer in München geleistet worden sind. II Der Verein erhält einen Zuschuß vom Staate im Betrage seiner jährlichen Einnahmen an Unterstützungsfondabgaben nach dem Durchschnitte der Jahre 1905 mit 1914. Dieser Zuschuß mindert sich jährlich in dem Verhältnis, in dem die Leistungen abnehmen, die dem Vereine nach Abs. I obliegen. Er entfällt, wenn diese Leistungen aufhören. III Die latzungsmäßigen Beiträge und Abgaben der Vereins­ mitglieder, die sich beim Inkrafttreten dieses Gesetzes im Ruhestande befinden, und nicht zugleich dem Kreisvereine für den Regierungsbezirk Oberbayern angehören, werden aus Staats­ mitteln geleistet, soweit sie den Betrag der Mitgliederbeiträge und Verehelichungsgebühren nicht übersteigen, die vor dem In­ krafttreten des Gesetzes an den Kreisverein für den Regierungs­ bezirk Oberbayern zu entrichten waren. Art. 68. i Die Verpflichtungen der Kreisanstalten und Kreisvereinen gegenüber Personen, die nicht zu den Dolksschullehrern oder den israelitischen Volksschullehrern im Sinne des Volksschullehrergesetzes gehören, und gegenüber den Hinterblie­ benen dieser Personen sind von den Kreisen im gleichen Um­ fange zu erfüllen, in dem sie bei fortdauernder Gültigkeit der bisherigen Vorschriften von den Kreisanstalten und Kreisver­ einen zu erfüllen gewesen wären. II Die im Abs. I bezeichneten Personen haben an die Kreise die Beiträge und Abgaben weiter zu leisten, die sie bei fort­ dauernder Gültigkeit der bisherigen Vorschriften an die Kreis­ anstalten und Kreisvereine zu entrichten gehabt hätten. Sie können jedoch binnen sechs Monaten nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes unter Verzicht auf die Ansprüche nach Abs. I ver­ langen, daß ihnen der Kreis sämtliche Beiträge und Abgaben zurückerstattet, die sie bis dahin entrichtet haben. III Aus Mehrungen des Diensteinkommens, die infolge einer allgemeinen Besoldungsneuregelung eintreten, dürfen Abgaben nach Abs. II Satz 1 nicht erhoben werden. IV Bestrittene Ansprüche und Verbindlichkeiten nach Abs. I bis III sind Derwaltungsrechtssachen im Sinne des Art. 8 des Verwaltungsgerichtsgesetzes. Im ersten Rechtszug entscheidet die zuständige Regierung, Kammer des Innern. Gegen ihre Entscheidung ist Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshofe zu­ lässig. Für das Verfahren gelten die Vorschriften des Verwal-

Art. 67—70.

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tungsgerichtsgesetzes über das Verfahren in Verwaltungsrechts­ sachen.

Art. 69. 1 Die Ruhegehaltszulage nach Art. 168 und die Witwen- und Waisengeldzulage nach Art. 173 des Volksschul­ lehrergesetzes werden vom Staate aufgebracht und vom Rent­ amt ausbezahlt, soweit der Ruhegehalt oder das Witwen- und Waisengeld nach den bisherigen Vorschriften ohne gemeindliche Leistungen höher ist als nach den Vorschriften des Volksschul­ lehrergesetzes. II Im übrigen werden diese Zulagen von der Gemeinde auf­ gebracht und ausbezahlt. m Diese Vorschriften gelten auch, soweit sich aus den Zu­ lagen der Sterbegehalt, eine Abfindung oder ein Unterhalts­ beitrag nach Art. 77 Abs. II des Volksschullehrergesetzes be­ rechnet. ^Beiträge, die der Volksschullehrer zu einer gemeindlichen Versorgungseinrichtung gezahlt hat, sind ihm von der Gemeinde bei der Ruhestandsversetzung mindestens nach dem Verhältnis des Betrages zurückzuerstatten, um den der gemeindliche Anteil an der Ruhegehaltszulage (Abs. II), hinter dem Ruhegehalte zurückbleibt, den die Gemeinde dem Volksschullehrer bei fort­ dauernder Gültigkeit der bisherigen Eemeindesatzung hätte ge­ währen müssen. Stirbt der Volksschullehrer im Dienste, so sind die Beiträge den Hinterbliebenen mindestens nach dem Ver­ hältnis des Betrages zurückzuerstatten, um den der gemeindliche Anteil an den Witwen- und Waisengeldzulagen (Abs. II) hinter den Hinterbliebenenbezügen zurückbleibt, die die Gemeinde bei fortdauernder Gültigkeit der bisherigen Eemeindesatzung hätte gewähren müssen. Hat die Gemeinde eine Ruhegehaltszulage oder, wenn der Dolksschullehrer im Dienste stirbt, eine Wit­ wen- oder Waisengeldzulage nach Abs. II nicht zu gewähren, so werden die vollen Beiträge zurückerstattet; die Rückerstattung kann in dem Zeitpunkte verlangt werden, in dem die Voraus­ setzungen der Art. 168 Satz 2 und 173 Abs. I Satz 2 des Volks­ schullehrergesetzes weggefallen sind. Die einfachen Zinsen sind mit vier vom Hundert zu vergüten. Art. 70. i Die Ruhegehalte widerruflicher Volksschullehrer nach Art. 169 Abs. I und die Versorgungsbezüge der Hinterblie­ benen eines Hilfslehrers nach Art. 174 des Volksschullehrer­ gesetzes werden von der Gemeinde aufgebracht und ausbezahlt» soweit sie nach den bisherigen Vorschriften von der Gemeinde zu leisten waren. 113m übrigen werden sie vom Staate geleistet und vom Rentamt ausbezahlt. III Wird der Ruhegehalt eines widerruflichen ständigen Volksschullehrers nach Art. 169 Abs. II des Volksschullehrer-

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Schulbedarfgesetz. Gesetzestext.

gesetzes erhöht, so wird der Mehrbetrag vom Staate aufgebracht und vom Rentamt ausbezahlt, soweit der Ruhegehalt nach den Vorschriften des Volksschullehrergesetzes höher ist, als er nach den bisherigen Vorschriften ohne gemeindliche Leistungen war. Im übrigen wird der Mehrbetrag von der Gemeinde aufgebracht und ausbezahlt. Iv Diese Vorschriften gelten auch, soweit die im Abs. I be­ zeichneten Bezüge als Sterbegehalt, als Abfindung oder als Un­ terhaltsbeitrag nach Art. 77 Abs. II des Volksschullehrergesetzes gewährt werden. Art. 71. 1 Die Gemeinden dürfen zur Aufbringung der Lei­ stungen, die ihnen nach den Art. 69 und 70 obliegen, keine Bei­ träge von den Volksschullehrern erheben. 11 Sie können diese Leistungen beim bayerischen Versorgungsverbande versichern. Die beteiligten Staatsministerien können hierüber nähere Vorschriften erlassen. Art. 72. Sind aus persönlichen Gehaltszulagen nach den Art. 162 und 163 des Volksschullehrergesetzes Versorgungsbezüge nach den Vorschriften über die Unfallfürsorge zu gewähren, so werden sie vom Staate geleistet und vom Rentamt ausbezahlt. Art. 73. Für die Bezüge, die den Volksschullehrern an christlichen Bekenntnissonderschulen und den israelitischen Volks­ schullehrern sowie ihren Hinterbliebenen nach Art. 179 des Volksschullehrergesetzes während der Uebergangszeit zu gewäh­ ren sind, gelten die Art. 62, 63, 64 Abs. II und 69 bis 72 ent­ sprechend. An die Stelle der Gemeinde treten dabei die Unter­ nehmer der Schule oder die israelitische Elaubensgemeinde. Art. 74. 1 Die Kreise find verpflichtet bedürftigen israeliti­ schen Elaubensgemeinden zur Aufbringung des Bedarfs für das Diensteinkommen der israelitischen Volksschullehrer, die vor dem Inkrafttreten des Volksschullehrergesetzes angestellt worden find und beim Inkrafttreten im Dienste stehen, die notwendigen Zu­ schüsse zu gewähren. 1106 und wieweit hierfür ein Bedürfnis besteht, entscheidet im Zweifel das zuständige Staatsministerium, in Art. 28 ist entsprechend anwendbar. Abschnitt XI. Aufhebung und Aenderung bestehender Vorschriften und Rechtsverhältnisse. Art. 75. l Alle Gesetze, Verordnungen und sonstigen Vor­ schriften, die den Vorschriften dieses Gesetzes entgegenstehen oder durch sie ersetzt werden, treten außer Kraft. li Aufgehoben wird insbesondere das Schulbedarfgesetz vom 28. Juli 1902, soweit nicht im Abschnitt XVI des Dolksschullehrergesetzes etwas anderes bestimmt ist.

Art. 71—79.

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Art. 75 a. Die besonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staates und der kirchlichen Vermögensträger zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf werden aufgehoben. Art. 76. l Alle Präsentations- und Vorschlagsrechte in be­ zug auf die Besetzung von Schulstellen werden aufgehoben. "Aufgehoben werden ferner die mit Präsentationsrechten zusammenhängenden besonderen Verpflichtungen der Präsenta­ tionsberechtigten zu Leistungen für den Schulbedarf. III Ist in den Fällen der Abs. I und II der Präsentations­ berechtigte Eigentümer des Schulgebäudes, so ist er auf Antrag der Gemeinde verpflichtet, das Gebäude mit den Zugehörungen der Gemeinde gegen angemessene Entschädigung zur Benützung für Schulzwecke zu überlassen oder das Eigentum an dem Ge­ bäude und den Zugehörungen gegen angemessene Entschädigung auf die Gemeinde zu übertragen, wenn dies im öffentlichen In­ teresse erforderlich ist. Die Vorschriften des Zwangsenteig­ nungsgesetzes gelten entsprechend. IV Wird eine Gemeinde dadurch erheblich belastet, daß auf Grund der Vorschrift des Abs. II die Baupflicht des Präsen­ tationsberechtigten gegenüber dem Schulgebäude erlischt, so ist hierauf beim Vollzüge der Art. 27 und 28 besonders Rücksicht zu nehmen. Art. 77. Für die Benützung der öffentlichen Volksschule darf Schulgeld nicht mehr erhoben werden. Art. 78. Art. 8 des Verwaltungsgerichtsgesetzes (Gesetz vom 8. August 1878, betreffend die Errichtung eines Verwal­ tungsgerichtshofes und das Verfahren in Verwaltungsrechts­ sachen) wird geändert wie folgt: 1. In Nr. 11 werden die Worte „an Geistliche, weltliche Kir­ chendiener und Volksschullehrer" ersetzt durch die Worte: „an Geistliche, an weltliche Kirchendiener und zum Ein­ kommen der Schulstellen." 2. Nr. 39 erhält die Fassung: „Ansprüche hinsichtlich der Be­ setzung von weltlichen Kirchendiensten." "Art. 10 des gleichen Gesetzes wird geändert wie folgt: 1. Die Nr. 21 bis 25 werden aufgehoben. ■ 2. In Nr. 18 werden die Worte „des Art. 5 des Schulbedarf­ gesetzes vom 28. Juli 1902“ ersetzt durch die Worte: „der Art. 8 bis 10 des Schulbedarfgesetzes." 3. Nr. 19 erhält die Fassung: „Verbindlichkeiten zu Lei­ stungen für den persönlichen und sächlichen Schulbedarf, insbesondere für die Bau- und Unterhaltungskosten der Schulhäuser und der Gebäude, die zugleich Schul- und Mes­ nerhäuser sind, sowie für die Einrichtung und Beheizung der Schulräume." Art. 79. Art. 88 der Kirchengemeindeordnung wird auf­ gehoben.

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Schulbedarfgesctz. Gesetzestext.

Abschnitt XII. Inkrafttreten und Vollzug. Art. 80. 1 Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1920 in Kraft. 11 Maßnahmen, die zur Durchführung erforderlich sind, kön­ nen nach den Vorschriften des Gesetzes schon vorher getroffen werden. Art. 81. Das zuständige Staatsministerium erläßt die Vor­ schriften zum Vollzüge dieses Gesetzes. Art. 82. Die Staatsregierung ist ermächtigt, die Abschnitte und Artikel dieses Gesetzes und des Volksschullehrergesetzes mit fortlaufenden Nummern zu versehen und, soweit es hiernach er­ forderlich ist, die Fassung der Gesetze endgültig festzustellen.

Bamberg, am 14. August 1919. Hoffmauu. Dr. Ernst Müller. Endres. Speck. Frauendorfer Segitz. Freyberg. Hamm. Schneppenhorst.

Zchulbedarfgesetz vom 14. August 1919 (GVBl. S. 489) in der durch die nachträglichen Aenderungen herbeigeführten Fassung.

Vorbemerkung: Unter dem im Schulbedarfgesetze behandelten „Schulbedarf" versteht man die Geldmittel und sonstigen Gegenstände, die zur Errichtung, zur Unterhaltung und zum Betriebe einer öffentlichen Volksschule notwendig sind. Es handelt sich also um die finanziellen Unterlagen zum Schulbetriebe im Gegensatz zu seinen geistigen und ideellen Erfordernissen, es handelt sich um das Gebiet der öffentlichen Volksschule im Gegensatz zu anderen wenn auch noch so gleich gearteten Schulen (z. B. den Seminarübungsschulen der Lehrerbildungsanstalten), endlich findet das Gesetz seine Beschränkung in dem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Schulbttriebe. Deshalb fallen auch nicht in den „Schulbedars" die Aufwendungen, die dem Staate aus der Leitung des Volksschulwesens und aus der Aufsicht über die Volksschulen, für die Bezirksschulbehörden usw., erwachsen, desgleichen nicht die Kosten der Aus- und Fortbildung des Lehrpersonals. Die gesamten Aufwendungen für das Volksschulwesen, die Kosten für die Schulaufsicht usw. inbegriffen, stellen den „Schulbedarf" im weiteren Sinne, der im Schulbedarfgesetz behandelte unmittelbare Aufwand für die Volksschulen den „Schulbedarf" im engeren Sinne dar.

Der Landtag des Freistaates Bayern hat folgendes Gesetz beschlossen: Abschnitt I.

Die oermögensrechtlicheverwaltung -er öffentlichen Volksschulen. Vorbemerkung: Die sieben Artikel des Abschnittes I sind im wesentlichen bis jetzt unverändert geblieben. Nur Att. 1 erhielt durch das Gesetz vom 1. August 1923 zur Aenderung von Vorschriften über das Volksschulwesen (GVBl. S. 337) einen zweiten Absatz. Auch im Vergleiche zu den Bestimmungen des Schulbedarfgesetzes vom Jahre 1902 enthält dieser Abschnitt keine Neue­ rungen von Belang. Mit Ausnahme der Bestimmungen über die Auf­ bringung des Schulbedarfs, die nunmehr gesondett im Abschnitt III des Gesetzes zusammengefaßt sind, deckt sich Abschnitt I des nunmehrigen Ge­ setzes im großen und ganzen mit dem Inhalt von Att. 1 und 2 des früheren Schulbedarfgesetzes (Begr. E. I, S. 274). „Bermögensrechtliche Verwaltung" umgreift hier alle Hand­ lungen und Anordnungen, die rechtlich für ein Vermögen von Bedeutung Braun, Schulbedarfgesetz.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

sind, nicht nur die Tätigkeit eines allenfalls eigens für das Schulwesen einer Gemeinde aufgestellten Beamten, ist sonach im weiteren Sinne zu verstehen. Der Begriff der öffentlichen Volksschule im Schulbedarfgesetze ist der gleiche wie im Volksschullehrergesetze (Begr. E. I Art. 1 S. 274/ In der Begründung zum Volksschullehrergesetz ist hiezu folgendes ausgeführt. „Einen Teil der öffentlichen Volksschule bildet auch die Volksfort­ bildungsschule: § 2 iber Verordnung vom 22. Dezember 1913 über die Schul­ pflicht (GVBl. S. 957). Dagegen zählen die auf Grund der Verordnung über die Berufsfortbildungsschulen (nunmehr: Berufsschulen) (GVBl. S. 966) errichteten gemeindlichen oder sonstigen Berufsfortbildungsschulen (Berufs­ schulen) nicht zu den öffentlichen Volksschulen im Sinne des gegenwärtigen Gesetzentwurfes und des Schulbedarfgesetzes. Ebenso nicht die Bekenntnis­ sonderschulen im Sinne des § 11 der Verordnung vom 26. August 1883, die Errichtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betr. (GVBl. S. 407), und die israelitischen Volksschulen nach § 33 des Juden­ edikts vom 10. Juni 1813. (Doch sind die Lehrkräfte an den christ­ lichen Bekenntnissonderschulen als Volksschullehrer im Sinne des Gesetzes erklärt und die Lehrkräfte an den israelitischen Volksschulen durch be­ sondere Bestimmung den Vorschriften des Gesetzentwurfes unterstellt, s. die Art. 169 Abs. I und 171 Abs. II.) Auch die Landes- und Kreisanstalten zur Erziehung blinder, taubstummer oder krüppelhaster Kinder gehören nicht zu den öffentlichen Volksschulen. Einen Gegensatz zu den Volks­ schulen bilden weiter die böheren Lehranstalten. Selbstverständlich scheiden auch private Unterrichtsanstalten aller Art aus" (Berh. d. Kamm. d. Abg., XXXVI. Landtagsvers., IV. Sess. i. 1.1917/18, BeilBd. XIX, Beil. 2581, S. 65 u. 66). Je nach dem Verhältnisse, in dem sie zum Schulbedarfgesetze stehen, sind hernach drei Gruppen von Volksschulen zu unterscheiden: a) die öffentlichen staatlichen Volksschulen, die vollständig unter die Bestimmungen des Schulbedarfgesetzes fallen, b) die christlichen Bekenntnissonderschulen im Sinne des Art. 33 SchBG., die Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen im Sinne des Art. 35 SchBG. und die israelitischen Volksschulen im Sinne des Art. 36 SchBG., auf die die Bestimmungen des Schulbedarfgesetzes nur teilweise — soweit im Gesetze ausdrücklich angeordnet — anzuwenden sind, und c) die privaten Volksschulen im Sinne des Art. 59 des PolStGB, und der V. vom 10. Mai 1905 (GVBl. S. 471 — Art. 147 d. Reichsverf. ist gern. Art. 174 nicht einschlägig, solange ein Neichsschulgesetz im Sinne des Art. 146 Abs. II noch nicht erlassen ist), die privaten und staatlichen Seminar­ übungsschulen, die gemeindlichen Berufsschulen und die Landes- und Kreis­ anstalten für taubstumme, blinde und Krüppelhafte Kinder, die vom Schul­ bedarfgesetze überhaupt nicht berührt werden.

Art. 1. IS)te vermögensrechtliche Verwaltung und Ver­ tretung der öffentlichen Volksschulen*) obliegt den Gemeinden') T)6)'7)8)8)10). 11 Die Verwendung der den Zwecken der öffentlichen Volks­ schule gewidmeten Gebäude und Grundstücke zu Veranstaltungen

Art. 1. Vermögensrcchtliche Verwaltung u. Vertretung d. öffentl. Volksschulen. 35

und Einrichtungen, die mit den bestimmungsmäßigen Aufgaben der öffentlichen Volksschule nicht unmittelbar im Zusammenhänge stehen, bedarf der Genehmigung der zuständigen Schulaufsichtsbehörde n). 1. S. Vorbemerk, zu Abschn. I. 2. Tie Beifügung „vermögensrechtliche" bezieht sich auch auf „Ver­ tretung". Es ist hierunter die rechtliche Vertretung der Schule nach außen in finanziellen Angelegenheiten, insbesondere die Abgabe von Willenserklä­ rungen bei Vertragsschlüssen und die Führung von 'Rechtsstreitigkeiten zu verstehen, die an sich zur vermvgensrechtlichen Berrvaltung im weiteren Sinne gehört und deshalb im Schulbcdarfgesetz von 1902 gar nicht beson­ ders erwähnt war (vgl. Seiler, Anm. 2 zu Art. 1 u. Meiuzolt S. 144). 3. Die öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich Staatsanstalten (Verfajsungsurk. d. Freistaates Bayern: § 21, Abs. I, Satz 2). Gleichwohl obliegt die v e r m ö g e n s r e ch t l i ch e Verwaltung und Vertretung derselbeu den Gemeinden. Dies entspricht der Billigkeit, da gemäß Art. 11 d. SchBG., abgesehen von dem Bedarf für das Lehrpersonal, den der Staat aufzubringen hat, nach wie vor grundsätzlich die Gemeinde die Trä­ gerin des Schulaufwandes ist. 4. Unter „Gemeinden" sind im SchBG. die Gemeinden im Sinne des Art. 1 der Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GVBl. S. 293), also die sog. politischen Gemeinden zu verstehen. Bon den pol. Gemeinden sind zu unterscheiden die Ortsgemeinden, richtig Ortschaften (Art. 62 d. GemO.), die Kirchengemeinden (Art. 1 der Kirchengemeinde­ ordnung vom 24. Sept. 1912, GVBl. S. 911), und die sog. Steuergemeinden (Steuerdistrikte. Vgl. Helmreich-Rock, Bay. GemO., 6.Aufl., Anm. 1, Abs. 1 zu Art. 1). Im Schulbedarfgesetz von 1902 hieß es noch aus­ drücklich apolitische* Gemeinden" (Art. 1), ebenso im Schulbedarfsgesetz vom 10. Nov. 1861 (Weber Bd. 5 S. 390), Art. 1. Ortschaften (Ortsgemeinden) können auch nicht freiwillig an Stelle von polit. Gemeinden den gesetzlich diesen obliegenden Schulbedarf übernehmen (VGHE. vom 20. Mai 1889, Bd. 11, S. 239). Das schließt nicht aus, daß ein im Eigentum einer Ort­ schaft mit gesondertem Vermögen stehendes Gebäude vertragsmäßig einer polit. Gemeinde zu Schulztvecken überlassen werden könnte (vgl. HelmreichNock, Anm. 5 zu Art. 28). Besondere Schulgemeinden als selbständige Rechtssubjekte des öffentlichen und privaten Rechtes gab und gibt es nicht (s. Seiler, Anm. 8 zu Art. 1). Bezüglich „Schulsprengel" = „Schulverband" s. Anm. 2 zu Art. 2. 5. Die den Gemeinden obliegende vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der öffentlichen Volksschulen richtet sich sowohl hinsichtlich der hierzu berufenen Organe wie hinsichtlich des Geschäftsganges nach den Bestimmungen der Gemeindeordnung über die eigentlichen oder eigenen Gemeindeangelegenheiten im Gegensatze zu den den Ge­ meinden vom Staate übertragenen Angelegenheiten (s. VerfassUrk. vom 14. August 1919, § 22 Abs. I, GVBl. S. 531 und Art. 50 der GemO., vgl. Helmreich-Rock, Anm. 1 zu Art. 50 u. Meinzolt S. 79). Das Organ der Gemeinde ist der G e m e i n d e r a t (Art. 13 Abs. I und 16 d. GemO), der in Städten Stadtrat, in Märkten Marktgemeinderat heißt (Art. 13 Abs. V). Vom Geschäftsgang ist hervorzuheben, daß der Gemeinderat in Sitzungen beschließt (Art. 19 Abs. I d. GemO.) und der erste 3*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Bürgermeister oder sein Stellvertreter die Sitzungen vorzubereiten und zu leiten und die Beschlüsse zu vollziehen hat. 6. a) Zu dem Vermögen, über das auf dem Gebiete des SchBG. eine Gemeinde zu befinden hat, gehören erstens alle Einrichtungen und Gegenstände, die dem Schulbetriebe unmittelbar dienen, wie vor allem die Schulhäuser und ihre Innenausstattung mit Schulbänken, Schultafeln, Landkarten, Bildern und Bildwerken, Sammlungen für den Anschauungs­ unterricht usw., dann Wohnhäuser für das Lehrpersonal, Schulgärten, Turnund Spielplätze und andere Liegenschaften (Berwaltungsvermögen), zweitens aber auch gesondertes rentierendes Vermögen, dessen Wert oder Ertrag zur Bestreitung des Schulaufwandes dient, Kapitalien und Forde­ rungen, Mietetträgnisse, Reichnisse uff. (Finanzvermögen). Das Eigentum an den Gegenständen des Schulvermögens muß nicht notwendig der Gemeinde zustehen. Diese Gegenstände können sich auch int Eigentum von Stiftungen, des Staates und dritter Personen, auch im Eigen­ tum von Äirchenstiftungen, Kirchengemeinden und Ortschaften befinden. In diesen Fällen handelt es sich um ein Nutzungsrecht der Gemeinde für Zivecke ihrer Schulen auf Grund stiftungsmäßiger oder vertraglicher Befugnisse (vgl. Helmreich-Rock, Anm. 5 zu Art. 28). Im Ztveifel ist aber anzunehmen, daß die Gemeinde Eigentümerin ist (vgl. Seiler, Anm. 2 b zu Art. 1). Wegen der besonderen Eigentumsverhältnisse bei Sprengelschulen s. Anm. 2 zu Art. 2 unten. b) Für grundbuchmäßige Behandlung der dem Schulzwecke gewid­ meten Grundstücke der politischen Gemeinden, Kirchengemeinden und öffent­ lichen Stiftungen sind maßgebend § 90 der Grundbuchordnung vom 24. März 1897, RGBl. S. 139, mit Art. 2 des bayer. Gesetzes vom 18. Juni 1898, GBBl. S. 367 und B. vom 1. Juli 1898, GVBl. S. 377; Buchung sczwang besteht zwar nicht; Antrag auf Buchung soll in­ dessen nach CMC. vom 3.Juli 1899 Nr. 10959 — „... regelmäßig gestellt werden, wenn nicht besondere Gründe entgegenstehen; ins­ besondere bei illiquiden Rechtsverhältnissen soll der Buchungsantrag zur Ver­ meidung von Recktsstreitigkeiten unterbleiben" (Seiler S. 74). 7. Vollzugsvorschriften für die vermögensrechtliche Ver­ waltung der öffentlichen Volksschulen enthält die Ministerialentschließung vom 30. November 1919 (KMBl. S. 265, s. Anhang Nr. 23), die noch maß­ gebend ist, soweit nicht die nachträglichen Aenderungen des SchBG. auch hier eingreisen, und die ihrerseits auf Ziff. 5 der ME. vom 10. Oktober 1869, das Etats- und Rechnungswesen der Gemeinden und örtlichen Stif­ tungen in den Gemeinden der Landesteile diesseits des Rheins betr., fußt (Weber Bd. 8 S. 345). Hiernach soll die Uebung besonderer Schul­ kassenrechnungen ü&er die Annahmen und Ausgaben für Zwecke der Volksschulen grundsätzlich beibehalten werden. Auf alle Fälle ist für Sprengelschulen (s. Art. 2 d. SchBG) und für andere Schuler, dann eine besondere Schulkassenrechnung zu führen, a) wenn ein besonderes Schulvermögen vorhanden ist und b) wenn und so lange der Gemeinde besondere Leistungen und Nut­ zungen für den Schulbedarf zufließen. Im übrigen gelten die formellen und die sachlichen Vorschriften, die für das gemeindliche Rechnungswesen überhaupt gelten (s. insbes. Art. 46 d. GemO. wegen der jährlichen Voranschläge), auch für das Schulvermögen u»d die Schulkassenrechnungen. Einnahmen zur Schulkasse sind Einkünfte

Art. I. Bermögensrechtliche Verwaltung u. Vertretung d. öffentl. Volts,chulen. 37

der Gemeinde wie sonstige Gemeindeeinnahmen und Rückstände zur Schul­ kasse beizutreiben wie solche zur Gemeindekasse (Seiler Anm. 2 a zu Art. 1, Meinzolt S. 144). Zu beachten ist Ziff. 6 Abs. III der VollzV. zum Schulaufsichtsgesetz vom 16. August 1923 (KMBl. S. 91), wonach den Schulpflegschaften, soweit veranlaßt, Gelegenheit zu geben ist, zu den Voranschlägen für den Schul­ bedarf, dann zu den Plänen und Kostenvoranschlägen über bauliche Maß­ nahmen für Schulzwecke vor der endgültigen Feststellung durch die Gemeindevertretung Stellung zu nehmen. Die Führung einer besonderen Schulkasse hat auch nicht etwa zur Folge, daß die Pflicht zur Deckung des Schulbedarfs mit den Beständen der Schulkasse ihre Grenzen hätte. Wenn die Bestände der Schulkasse zur Dekkung des nötigen Schulbedarfs nicht ausreichen, dann hat diese aus der all­ gemeinen Gemeindekasse zu erfolgen, weil der Schulbedarf seinem Wesen nach „eigene Gemeindeangelegenheit" ist wie alle anderen. 8. Nur in vermögensrechtlicher Beziehung wird die einzelne Schule von dem einschlägigen Gemeinderate (Stadtrate, Marktgemeinderate) vertreten. In sonstiger Beziehung, gegenüber den Schulbehörden, den Eltern und der Öffentlichkeit, vertritt die Schule gemäß Ziff. 33, Abs. III, Buchst, a Vollzugsvorschriften vom 16. August 1923 zum Schulaufsichtsgesetz (KMBl. S. 91) der Schulleiter. Eine unmittelbare Zwangsgewalt gegen Lehrpersonen steht aber einer Gemeinde auch im Bereiche ihrer Befugnis, die Schule vermögensrechtlich zu vertteten, so wenig wie dem Schul­ leiter zu (s. Strafurt. d. Bayer. Oberst. Landesger. vom 12. März 1926. — Bayer. BerwBl. 74. Jahrg. S. 153; vgl. dazu das Zivilurt. d. gl. Ger. vom 19. Juni 1929 — BayVerwBl. 77. Jahrg. S. 333 und BayGemVZ. 39. Jahr­ gang S. 612). 9. Da den Gemeinden nach Art. 1 GemO. grundsätzlich das Recht der Selbstverwaltung zusteht (allerdings beschränkt durch die Be­ stimmung „nach Maßgabe der Gesetze"), steht auch auf dem Schulgebiete der Gemeinde grundsätzlich das Selbstverwaltungsrecht zu, doch ist dieses Recht hier in zweifacher Hinsicht eingeengt. Die eine Ausnahme besteht in der staatlichen Schulaufsicht. Dieses Schulaufsichtsrecht wirkt sich dahin aus, daß nicht die Gemeinden, sondern die staatlichen Schulaufsichtsbehörden, teils nach pflichtgemäßem Ermessen, teils nach allgemeinen Anordnungen (z. B. für Schulhausbauten) bestimmen, was als notwendiger Schulbedarf bereit­ zustellen ist und wie er beschaffen sein muß, um seinen Zwecken zu genügen. Die zweite Ausnahme besteht in der Vorschrift des Art. 1 Abs. II des SchBG., wonach die Gemeinde auch über gemeindliche Schulräume nicht frei verfügen darf, sondern außer der Bereitwilligkeit der Gemeinde auch Ttodj schulaufsichtliche Genehmigung erforderlich ist, wenn die Schul­ räume zu bestimmungsfremden Zwecken verwendet werden sollen. Bon diesen Einengungen abgesehen betätigen die Gemeinden die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung auf dem Gebiete des Volks­ schulwesens nach dem Rechte der Selbstverwaltung wie bei anderen eigenen Gemeindeangelegenheiten. Selbstverständlich sind auch im Schulwesen noch die allgemeinen Grenzen maßgebend. So steht es z. B. einer Gemeinde frei, zwischen zwei Bomplätzen zu wählen, wenn j e be r Platz den von der Re­ gierung schulaufsichtlich gestellten Anforderungen entspricht. Andererseits genügt schulaufsichtliche Genehmigung eines Schulhausbauplanes durch die Regierung noch nicht. Der Plan muß auch durch die Baupolizeibehörde baupolizeilich gewürdigt und genehmigt werden.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

10 a. Tas Recht der Schulaufsicht des Staates ist nunmehr in der Reichsverfassung vom 11. August 1919 verankert, wo es in Art. 144, Satz 1 heißt: „Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates, er kann die Gemeinden daran beteiligen." Die Bayer. Versassungsurkunde vom 14. August 1919 stimmt hierin in § 21 mit dem Satze überein: „Tie öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich Staatsanstalten." Der Grundgedanke der staatlichen Schulaufsicht bestand aber schon im alten Staate. Deshalb geht die Bestimmung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus als oberste Stelle der staatlichen Schulaufsicht auf die Allerh. Vvom 27. Februar 1847, die oberste Leitung der Kirchen- und Schulange­ legenheiten betr. (Weber, Bd. 3, S. 659) zurück (§ 5. Der Wirkungskreis dä Ministeriums des Innern für Kirchen- und 'Schulangelegenheiten um­ faßt: ... II. alle Gegenstände der Erziehung, des Unterrichts, der sitt­ lichen, geistigen und künstlerischen Bildung und die dafür bestehenden An­ stalten, namentlich: ... g) Tas deutsche Schulwesen und die SchullehrerSeminarien). Zufolge Bek. d. Staatsm. für Unt. u. Kultus vom 11. November 1918 Nr. 32 076 (KMBl. S. 322) führt das seitherige „K. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten" von nun an die Bezeichnung „Staatsministerium für Unterricht und Kultus". Ter V. vom 27. Februar 1847 war das Organische Edikt vom 15. Sep­ tember 1808 über die Sektion des Ministeriums des Innern für die offene lichen Unterrichts- und Erziehungsanstalten (Weber, Bd. 1 S. 219) voraus­ gegangen. Tie noch immer maßgebende Ausscheidung der Zuständigkeiten der Kreisregierungen einerseits und der Außenbehörden andererseits auf dem Gebiete der Schulaufsicht enthielt die V. vom 17. Dezember 1825, die Formation, den Wirkungskreis und den Geschäftsgang der obersten Verwaltungsstellen in den Kreisen betr. (Weber, Bd. 2 S. 279). Einschlägig ist hier Titel IV „Erziehung, Bildung, Unterricht und öffentliche Sitten, £§ 38 mit 50. Hervorzuheben ist als in den Wirkungskreis der Regierungen fallend: „§ 43: Tie Ausmittlung zweckmäßiger Schulgebäude unter genalter Be­ obachtung der deswegen bestehenden Verordnungen", § 44 Abs. 2: „Er­ richtung neuer, Aufhebung oder Zusammcnschmelzung bestehender Volks­ schulen, Bildung und Berichtigung der Schulsprengel", und § 4G: „An­ stellung aller Lehrer an den Volks- und Bürgerschulen, an den Feiertags-, Arbeits- und Industrieschulen usw", dann § 50: „In zweiter Instanz die Entscheidung der Streitigkeiten zwischen Schullehrern und Pflegern oder Gemeinden in bezug auf die Verhältnisse der Schule und der Schulordnung; ... ferner über Anstände wegen der Schulgebäude und ihrer Banlast, über Schulgründe, über die wechselseitigen Schulsprengel und über verordunngsmäßige oder hergebrachte Reichnisse, insoferne diese nicht auf Privatrechts titeln ruhen, in welchem Falle bei Ermanglung einer gütlichen Ausgleichung die Streitigkeiten vor das Forum der ordentlichen Gerichte sich eignen" (s. aber nunmehr auch die Zuständigkeitsbestinnnungen des Verwaltungsgerichts­ gesetzes vom 8. August 1878, GVBl. S. 369, Art. 8 Ziff. 11, 35 u. 38, Art. 10, Ziff. 17, 18, 19 u. 20, Art. 11 u. Art. 12). Tagegen „§ 42: Die Erhaltung und Ergänzung der zum Unterrichte dienenden Re­ quisiten und Vervollkommnung der Attribute steht in der Regel den Unlerbehördeu zu." Näher hat hier die Jetztzeit die Zuständigkeiten der äußeren Schulaufsichtsbehörden im Gesetz über Schulpflege, Schulleitung und Schul­ aufsicht an ben Volksschulen (Schulaufsichtsgesetz) vom l. August 1922 (GVBl.

Art. 1. Vermögensrecht liche Verwaltung u. Vertretung d. öffentl. Volksschulen. 39 S- 385), insbes. im IV. Abschnitt „Schulaufsicht" und in den Vollzugsvor­ schriften hierzu vom 16. August 1923 (KMBt. S. 91) geregelt. Neuere ZuftändigKeitsbestimmungen für die Regierungen enthält die Verordnung Dom 29. Juli 1920, betreffend die Aufsicht über das Volksschulwesen an den Kreisregierungen (GVBl. S. 397). 10 b. Von der Schulaufsicht zu unterscheiden ist die Staats­ aufsicht (Art. 59 ff. GemO.), auf Grund deren Gemeinden zwangsweise genötigt werden können, den schulaussichtlich für erforderlich erklärten Schulbedarf zu beschaffen, lvenn sie sich freiwillig hierzu nicht entschließen sollten. Verfahren und Beschwerderecht richten sich gegebenenfalls auch aus dem Gebiete des Bolksschulwesens nach den Bestimmungen des Art. 60 der GemO. über die Handhabung der Staatsaufsicht. Tie Beschwerden gegen s ch u l a u f s i ch t l i ch e Verfügungen gehen — in der Regel ohne Be­ schwerdefrist — an die Regierung, wenn eine Bezirks-- oder Stadtschul­ behörde die beschwerende Verfügung erlassen hat, und an das Staatsmini­ sterium für Unterricht und Kultus gegen Entscheidungen der Regierungen. Das st a a t s aufsichtliche Verfahren gegen eine Gemeinde hat erst dann ein­ zusetzen, wenn sie der schulaufsichtlichen Weisung nicht nachkommt. Glaubt eine Gemeinde, daß durch die st a a t s aufsichtliche Verfügung das den Ge­ meinden auf dem Gebiete des Volksschukvesens noch zustehende Selbst­ verwaltungsrecht verletzt wird, dann kann sie gemäß Art. 60 Abs. VI Satz 1 der GemO. Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshofe erheben und zwar unmittelbar. Durch die Bestimmung in Art. 60 Abs. VI Satz 1 d. GemO. ist für Gemeinden die gleichlautende Bestimmung in Art. 10 Ziff. 2 des Bayer. Berwaltungsgerichtsgesetzes vom 8. August 1878 (GemOBl. S. 369) gegen­ standslos geworden. Wegen des Gleichlautes der Bestimmungen sind aber die bisher in Gemeindeangelegenheiten zu Art. 10 Ziff. 2 d. VGG. er­ gangenen Entscheidungen des VGH. auch jetzt noch von Wert. Außer den staatsaufsichtlichen Angelegenheiten ist eine Zuständigkeit des Berwaltungsgerichtshofes auch in streitigen Verwaltungssachen nach Art. 143 d. GemO. in Verbindung mit Art. 10 Ziff. 19 d. VGH. gegeben. „Nach § 50 der Formationsverordnung" vom 17. Dezember 1825 (Weber, Ges.-u.V. Samml. Bd. 2, S. 279 ff.) und Art. 10 Ziff. 19 d. VGG. fallen die Streitigkeiten über den gesamten Schulbedarf — sie mögen zwi­ schen mehreren Parteien oder nur gegenüber der Aufsichtsbehörde geführt werden — in die Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden und des Ver-lvaltungsgerichtshofes" (VGHE. vom 18. Juli 1894, Samml. Bd. 16, S. 15 und VGHE. vom 14. April 1916, Samml. Bd. 37, S. 163). „Je nach der Streitlage können auch die Ziff. 2 (jetzt: Art. 60 Abs. VI Satz 1 der GemO.) und 19 des Art. 10 d. VGG. nebeneinander zutreffen (Samml. Bd. II, S. 494; Bd. 32, S. 173; Bd. 37, S. 163; Dyroff S. 463, Anm.4 zu Art. 10 Ziff. 19, Abs. 1)." Art. 10 Ziff. 19 d. VGG. lautet: „Verbindlichkeiten zu Leistungen für den persönlichen und sächlichen Schulbedarf, insbesondere für die Bau- und Unterhaltungskosten der Schulhäuser und derjenigen Gebäude, die zugleich Schul- und Mesnerhäuser sind, sowie für Einrichtung und Beheizung der Schulräume" (neue Fassung ab 1. Januar 1920 nach Art. 78 Abs.'2, Ziff. 3 d. SchBG. vom 14. August 1919). Eine Zuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes in schulischen Ange­ legenheiten kommt auch noch in Frage nach Art. 8 Ziff. 11, 35 und 38, und Art. 10 Ziff. 17, 18 und 20, Art. 11 und 12 des VGG.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Ueber die Frage, wie beim Jneinandergreifen von Streitigkeiten, die unter verschiedene Ziffern des BGHG. fallen, zu verfahren ist — ob ein Streitpunkt als Präjudizialfrage (Vorfrage) zunächst durch einen Feststel­ lungsbescheid zu klären oder als Jnzidentpunkt (Zwischenpunkt) zu be­ handeln ist, s. Dyroff, Anm. 4 zu Art. 8 Ziff. 38 und Anm. 3 zu Art. 10 Ziff. 17 des VGHG. und die dort angeführten VenvaltungsgerichtshofEntscheidungen. 10 c. Wie sich die Schulaufsicht einerseits von der Staats­ aufsicht im engeren Sinne unterscheidet — im weiteren Sinne ist auch Oie Schulaufsicht eine Staatsaufsicht —, so unterscheidet sie sich auch von der sog. Sachaufsicht nach Art. 50 Abs. I der GemO. Auch diese ist Staats­ aufsicht im weiteren (Sinne. Tie Schulaufsicht des Staates im ganzen ist aber ein umfassenderer Begriff als die Sachaufsicht nach Art. 50 Abs. I der GemO. auf dem Gebiete der Schule. Soweit den Gemeinden auf diesem Gebiete ein Wirkungskreis übertragen ist — z. B. hinsichtlich Bereitstellung des sächlichen Schulbedarfes — decken sich „Sachaufsicht" und „Schulauf­ sicht"; die Sachaufjicht auf dem Gebiete der Schule wird von den Schul­ behörden ausgeübt. (Ueber den Unterschied zwischen „Sachaufsicht" und „Staatsaufsicht" s. Helmreich-Rock Anm. 7, 8 u. 9 zu Art. 50.) Unter die Bestimmung des Art. 50 Abs. IV d. GemO. fallen die öffent­ lichen Volksschulen nicht, da sie nicht „Unterrichts- und Erziehungs­ anstalten der Gemeinde n", sondern des Staates sind. Dagegen sind gemeindliche Unterrichts- und Erziehungsanstalten im Sinne des Art. 50 Abs. IV d. GemO. die Berufsschulen, die gem. d. V. vom 13. Dezember 1913 (GVBl. S. 966) gebildet sind, ferner gemeindliche Anstalten, die gem. der B. vom 10. Mai 1905 (GVBl. S. 471) errichtet wurden. 10 d. Zur Schulaufsicht gehört auch die D i e n st a u f s i ch t über die im Dienste der Schule angestellten Personen. Bezüglich der Dienstaufsicht über die Volksschullehrer s. Art. 101 ff. VLG. und § 22 ff. des Schulauf­ sichtsgesetzes mit Ziff. 40 ff. der Vollzugsvorschriften hierzu, bezügl. der Dienstaufsicht über die sonstigen Staatsbeamten Art. 102 ff. d. Beamtenges. vom 16. August 1908 (GVBl. S. 581), bezüglich der Dienstaufsicht über die Gemeindebeamten s. Art. 101 der Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GVBl. S. 293), bezüglich der Religionslehrer s. Ziff. 41 Abs. II d. VollzV. zum SchAG. und Braun Anm. 3 zu § 17, Anm. 10 zu § 28 d. SchAG. Für den „Schulbedarf" ist diese „Dienstaufsicht" nur mittelbar von Bedeutung. In Betracht kommt hier vor allem die Verpflichtung eines Volks­ schullehrers nach § 18 des Schulaufsichtsgesetzes vom 1. August 1922 (GVBl. S. 385) mit Ziff. 32 Abs. I, II u. IV der VollzV. hierzu (KMBl. 1923 S. 91) als S chu l l ei t e r für ein gedeihliches Zusammemvirken der Lehrer­ schaft einer Schule im äußeren Schulbetriebe zu sorgen (s. ferner auch § 21 des SchAG und Ziff. 39 der VollzV. hierzu). Veranlaßten Falles gutachtliche Anträge und Erinnerungen bei der Verwaltung der zur Bereitstellung des sächlichen Schulbedarfs nach Art. 11 des SchBG. verpflichteten Gemeinde vorzubringen haben nach § 2 des SchAG. und Ziff. 6 Abs. I bis III der 'VollzV. hierzu auch die Schul­ pflegschaften. Ueber die Zusammensetzung der Schulpflegschaften s. § 4 ff. des SchAG. und hinsichtlich der Dienstaufsicht über die Mitglieder § 17 a. a. O. 11 a. Art. 1 des SchBG. erhielt den Abs. II durch Art. 2 Ziff. I des Gesetzes zur Aenderung von Vorschriften über das Volksschulwesen vom 1. August 1923 (GVBl. S. 337).

Art. 1. VermögensrechUiche Verwaltung u. Vertretung d. ösfentl. Volksschulen. 41

Die Begründung zum Entwurf dieses Gesetzes führt in BeilBd. XI der Landtagsverh., Beil. 3663, S. 913 folgendes aus: Die Belange des Unterrichts und der Erziehung erfordern es, daß die Schulgebäude und die dem Schulzwecke gewidmeten Grundstücke (Schulhöfe usw.) grundsätzlich nur für die Zwecke der Volksschule verwendet werden. Es ist seither als ein Ausfluß der staatlichen Schulhoheit und daher als etwas selbstverständliches erachtet worden, daß in dieser Hinsicht den staat­ lichen Schulaufsichtsbehörden ein bestimmender Einfluß zusteht und diese daher berechtigt und verpflichtet sind Abhilfe zu schaffen, wenn durch die Venvendung von Schulräumen zu bestimmungsfremden Zwecken die Belange der Schule beeinträchtigt werden. Ta dieser Grundsatz bischer nicht gesetzlich festgelegt war, sind in jüngster Zeit im Vollzüge und in der Verwaltungsrechtsprechung hinsichtlich seiner Anwendung Zweifel entstanden. Wahrnehmungen über Mißstände, die namentlich in der letzten Zeit zutage getreten sind, lassen es als unab­ weisbare Notwendigkeit erscheinen, in dieser Hinsicht jeden Zweifel zu be­ seitigen ... Durch die Vollzugsvorschriften wird näher zu bestimmen sein, wieweit die Genehmigung der Verwendung von Schulräumen zu bestimmungsfremden Zwecken den Bezirks- oder Stadtschulbehörden oder aber den höheren Schul­ aufsichtsstellen Vorbehalten werden soll." Diese Vollzugsvorschriften enthält die Entschließung d. Staatsm. für Unt. u. K. Nr. 45 066 vom 19. Oktober 1923 über die Verwendung von Schulräumen zu bestimmungsfremden Zwecken (MABl. S. 73, KMBl. S. 131, Anhang Nr. 58). Hiernach sind zu der Erteilung der Genehmigung im allgemeinen die Bezirks- und Stadtschulbehörden und nur dann, wenn es sich um politische Veranstaltungen und Einrichtungen handelt, die Regierungeit, Kammern des Innern, zuständig, denen es vorbehalten ist, in be­ sonderen Fällen die Entscheidung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus einzuholen. Dieses hat sich weiter vorbehalten veranlaßten Falles die Zuständigkeit an sich zu ziehen. Ausdrückliche Richtlinien, wann die Genehmigung zu erteilen oder zu versagen ist, enthält die MinE. nicht, doch läßt sich schon aus der Zuständigkeitsverteilung ersehen, daß bei der Erteilung der Genehmigung für die Verwendung von Schulräumen zu poli­ tischen Veranstaltungen und Einrichtungen besondere Vorsicht am Platze ist. Andererseits ergibt sich aus den angeführten Beispielen von Fällen, in denen die Genehmigung allgemein erteilt werden kann, nämlich zur Ab­ haltung von Gemeinderatssitzungen und zur Vornahme öffentlicher Wahlen, daß bei solchen Zwecken Bedenken in der Regel nicht bestehen werden. Aehnlich wird es zu halten sein, wenn die Schulräume zu Ztvecken erbeten werden, die sich an sich dem Schulbetriebe angleichen, z. B. zu Kursen in Fremdsprachen u. dgl. Ueberhaupt wird das Augenmerk darauf zu richten sein, ob die Belange der Schule, Schulbetrieb und Erhaltung der Schulräume, die erbetene Erlaubnis ohne Schädigung ertragen. Aber auch auf die allenfallsigen Inhaber einer Dienstwohnung in einem Schul­ gebäude wird entsprechende Rücksicht zu nehmen sein. Im übrigen ist durch die Bestimmung im Art. 1 Abs. II, mit der lediglich verhindert werden sollte, daß Bolksschulräume entgegen den Belangen der Schule zu schulfremden Zwecken verwendet würden, das Verfügungsrecht der Gemeinde über die Schulgebäude, das ihr nach Art. 1 Abs. I d. SchBG. zusteht, nicht ausgeschaltet. Eine Entschl. d. Staatsm. für Unt. u. Kultus vom 8. März 1930 Nr. IV 5844 sagt hierzu:

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

„Tie Rechtslage ist hiernach, daß zu einem Antrag auf Ueberlassung, von Schulräumen zu bestimmung-sfremden Zwecken zunächst der Gemeinde­ rat auf Grund des Art. 1 Abf. I SchBG- Stellung zu nehmen hat, ob er dieser Ueberlassung zustnnmen will. Lehnt der Gemeinderat ab, so ist eine weitere Tätigkeit der Schulaufsichtsbehörde höchstens in der Form des Ver­ suches einer gütlichen Änwirkung auf die Gemeindeverwaltung möglich, um in Fällen, die ihr besonders berücksichtigenswert erschienen und in denen eine Beeinträchtigung der Belange der Schule nicht zu befürchten ist, eine veränderte Stellungnahme des Gemeinderates herbeizuführen. Es wäre je­ doch nicht angängig, daß in solchen Fällen die Schulaufsichtsbehörde an Stelle des Gemeinderates die Genehmigung zur Ueberlassung der Schulräume er­ teilte. Stimmt dagegen der Gemeinderat der Ueberlassung zu, so kommt die Entscheidung darüber, ob die Genehmigung zur Ueberlassung der Schul­ räume für schulfremde Zwecke zu erteilen sei, gemäß Art. 1 Abs. II SchBG. der Schulaufsichtsbehörde, also im Regelfälle der Bezirks- oder Stadtschul­ behörde zu." So ist auch eine etwaige Vergütung für die Beanspruchung der Schulräume unabhängig von der Genehmigung durch die Schulaufsichts­ behörden und Sache der Vereinbarung mit der Gemeinde. Naturgemäß wäre die Vergütung in der Schul Kasse zu vereinnahmen (vgl. Meinzolt S. 145). Eine Genehmigung der zuständigen Schulaufsichtsbehörde nach Art. 1 Abs. II kommt nicht in Frage, wenn als Abfindung für ein Wohnungsrecht zugunsten einer Kirchenstiftung im Grundbuch eine Grunddienstbar­ keit eingetragen werden soll, wonach die Kirchenstistung berechtigt ist, in einem ordnungsgemäß bereitgestellten Schulzimmer jederzeit den kirch­ lichen Unterricht, einschl. des Beicht-, Kommunion- und Firm­ unterrichts und der Christenlehre erteilen zu lassen. Tie Eintragung einer solchen Grunddienstbarkeit ist schulaufsichtlich nicht zu beanstanden und kann im Vollzüge des Art. 43 ff. SchBG. gebilligt werden (vgl. ME. vom 8. Januar 1926 Nr. IV 49 719). 11 b. Sollen Räume einer Lehrerdienstwohnung, sei es, daß diese in einem Schulhause oder in einem eigenen Lehrerwohngebäude liegen, zu Zwecken ucriüCtiM werden, die mit dem Schulbetrieb in keinem Zusammen­ hänge stehen, so sind nicht die Bestimmungen des Art. 1, sondern die be­ sonderen Bestimmungen über Dienstwohnungen in Art. 14 ff. und in den Vollzugsvorschristen hierzu einschlägig (vgl. Anm. 9 zu Art. 14 oben).

11c. S. auch Ziff. 2 der E. vom 22. Juli 1930 über die Benützung von Schulräumen für Werbe- und Verkaufszwecke (KMBl. S. 149 und An Hang Nr. 92). Art. 2 i). 1 Greift der Sprengel?) einer öffentlichen Volks­ schule^) über die Gemeindemarkung hinaus (zusammengesetzter Schulsprengel), so obliegt die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der Schule (Sprengelschule)4) der verstärkten Gemeinde­ verwaltung 5) der Schulsitzgcmeinde O). 11 Tie Gemeindeverwaltung der Schulsitzgemeinde °) wird da­ durch verstärkt, das; zu ihren Beratungen und Beschlußfassungen') aus jeder der übrigen am Schulsprengel beteiligten Gemeindens

Art. 2. Zusammengesetzter Schulsprengel.

der erste Bürgermeisters oder sein Stellvertreters und ein sonders gewählter 2lbgeorbnctcrlu) oder ein Stellvertreter*") gezogen werden. Die Gemeindeverwaltungen der einzelnen meinden wählen den Abgeordneten und seinen Stellvertreter ihrer ÜDlitte10) auf die Tauer der Wahlzeiten").

43 be­ bei­ Ge­ aus

111 Die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden können aus besonderen Gründen12) mit Genehmigung der vorgesetzten Behörde (Art. 7) vereinbaren13), daß an Stelle der Verwaltung der Schulsitz­ gemeinde 6) die Verwaltung einer anderen beteiligten Gemeinde nach den Vorschriften des Abs. II verstärkt und mit der vermögens­ rechtlichen Verwaltung und Vertretung der Sprengelschule betraut wird 14).

1. Art. 2 enthält die weiteren Bestimmungen des Art. 1 des Schul­ bedarfsgesetzes vom Jahre 1902 (vgl. Vordem. zu Abschn. I). „Hierbei ent­ spricht Abs. 1 dem Art. 1 Abs. II Satz 2, Abs. II dem Art. 1 Abs. III, Abs. III dem Art. 1 Abs. II Satz 3 und 4." (Begründ. E. I S. 274.) 2. Der Sprengel einer Schule, d. h. das Gebiet, für das eine be­ stimmte Schule eingerichtet ist, soll sich als Regelfall mit der Markung einer pol. Gemeinde decken (s. 8 1 der V. vom 26. August 1883, die Er­ richtung der Volksschulen und die Bildung der ,Schulsprengel betr., GVBl. S. 407, KMBl. S. 247). Die Gemeindemarkung kann nun aber, wie in den größeren Städten, zu groß sein als daß die Kinder in einer Schule zusammengefaßt werden könnten, und dann muß eine räumliche Teilung des Schulsprengels in Schulbezirke erfolgen, entsprechend der Anzahl der nötigen Schulen (8 4 a. a. O.). Dieser Fall — man spricht hier von „Gemeinde­ bezirksschulen" im Gegensatz zu den „Gemeindeschulen" des Regelfalles — erfordert für die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der öffentlichen Volksschule keine besondere Regelung, weil auch hier der Machtbereich der Gemeinde mit den Grenzen des nur innen abgeteilten Schulsprengels zusammenfällt. Anders in den Fällen, in denen sich ein Schulsprengel über die Grenzen einer Gemeindemarkung hinaus erstreckt und mehrere Gemeinden oder Teile von verschiedenen Gemeinden oder eine oder mehrere Gemeinden und Teile von Nachbargemeinden umfaßt (8 3 a. a. O.). Hier ist eine besondere Regelung der Verwaltungs- und Bertretungsverhältnisse nötig. Im neuen Gesetze ist hierfür das sog. G e m e i n d e p r i n z i p des Schulbedarfgesetzes vom Jahre 1902 im Gegensatz zum S p r e n g e l p r i n z i p , welch letzteres den Schulsprengel 511 einer­ besonderen öffentlich-rechtlichen Körperschaft neben den politischen Gemeinden gestaltet hätte, aufrecht erhalten worden (vgl. Seiler, Anm. 12 b zu Art. 1). Der zusammengesetzte Schulsprengel ist keine juristische Persönlichkeit, aber er begründet eine Rechtsgemeinschaft mehrerer juristischer Personen, d.i. der zum Schulsprengel gehörigen politischen Gemeinden ... Es ist eine Rechtsgemeinschaft nach Art der Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, zwar nicht durch Vertrag aber durch Gesetz begründet. Das mit Vertretungsmacht gesetzlich ausgestattete Organ dieser Rechtsgemeinschaft ist die verstärkte Gemeindeverwaltung. „In zusammengesetzten Schulsprengeln obliegt also die Aufbringung des Schulbedarfs den zum Schulsprengel gehörigen Gemeinden und zwar

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

wiederum als eigentliche Gemeindeangelegenheit. Träger der mit der Sprengelschule verbundenen vermögensrechtüchen Beziehungen sind die ver­ einigten politischen Gemeinden; die vermögensrechtliche Verwaltung steht der verstärkten Gemeindeverwaltung zu. Die verstärkte Gemeindeverwaltung besitzt das gesetzliche Vertretungsrecht für die zum Schulsprengel vereinigten Gemeinden und ist befugt, innerhalb ihres Wirkungskreises für diese Rechte zu erwerben und Verbindlichkeiten einzugehen. Sie ist das unentbehrliche Organ, mittels dessen die zum Schulsprengel vereinigten politischen Gemeinden imstande sind, in den allgemeinen Rechtsverkehr einzutreten, zu kaufen, zu mieten und zu vermieten, Grund und Boden zu erwerben, Werk­ verträge mit Bauunternehmungen abzuschließen und dergleichen. Die Son­ derausgabe, die Sondertätigkeit der einzelnen zum Schulsprengel gehörigen Gemeinden und ihrer Organe beginnt erst mit dem Augenblick, in dem die verstärkte Gemeindeverwaltung den Schulbedarf auf die einzelnen Gemeinden verteilt hat" (Reichsrat v. Kahr, RRV- 1902, Bd. II, S. 201, angeführt bei Seiler, Anm. 12 b zu Art. 1). Hiernach sind die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über die „Gesellschaft" (§§ 705 ff.) und nachstehende Grundsätze für die „Gesell­ schaft" nach dem BGB. sinngemäß auf die beteiligten Gemeinden und die Verpflichtungen eines zusammengesetzten Schulsprengels anzuwenden. „Träger der im Gesellschaftsvermögen vereinigten Rechte und Verbindlichkeiten sind ... die Gesellschafter nicht als Einzelpersonen, sondern in ihrer Bereinigung. Das Gesellschaftsvermögen wird bei dieser Gebundenheit an die Gesamtheit der Gesellschafter zu einer von dem freien Privatvermögen der einzelnen Gesellschafter gesonderten rechtlichen Einheit: Gemeinschaft zur gesamten Hand (Reichsgerichtsräte-Kommentar zum BGB., 6. Aufl. 1928 II. Bd. Anm. 1 zu § 718, S. 380). Ferner: „Belastet wird das Gesellschaftsvermögen durch die Gesell­ schaftsschulden. Sie entstehen in der Regel aus Verträgen der Ge­ schäftsführer (§ 714). Die Gesellschafter haften hierfür mit dem Gesell­ schaftsvermögen und zugleich mit ihrem Privatvermögen als Gesamtschuld­ ner (§ 427), falls nicht bloß eine anteilige Haftung (§ 420) oder eine auf das Gesellschaftsvermögen beschränkte Haftung vereinbart ist" (a. a. O., Anm. 5, S. 381). Statt „Gesellschafter" ist in den Fällen des zusammengesetzten Schul­ sprengels zu setzen: „Gemeinden", statt „Gesellschaftsvermögen" — „Schul­ vermögen des Sprengels", statt „Privatvermögen" — „Vermögen der ein­ zelnen Gemeinden". „Geschäftsführer" ist die „verstärkte Gemeindeverwaltung" im Sinne des Art. 2 d. SchBG. (= der verstärkte Gemeinderat) oder die nach Art. 3 ermächtigte Gemeindeverwaltung (Gemeinderat), an Stelle des „Vertrages" tritt gegebenen Falles das „Gesetz" (Schulbedarfgesetz). Zu den Bestim­ mungen über „Gesellschaft" treten die allgemeinen Bestimmungen des Bür­ gerlichen Gesetzbuches über „Mehrheit von Schuldnern und Gläubigern" (§ 420 ff.) hinzu. So kann auch § 421 BGB. zur Anwendung kommen, d. h. wenn mangels anderer Vereinbarungen der zus. Schulsprengel „Ge­ samtschuldner" ist, kann der Gläubiger die Leistung nach seinem Belieben von jeder der Gemeinden ganz oder zu einem Teile fordern. Gemäß § 426 BGB. geht die Forderung des Gläubigers in diesem Falle auf die erfüllende Gemeinde über, soweit diese von den übrigen Gemeinden Ausgleichung ver­ langen kann (vgl. auch Meinzolt S. 81).

Art. 2. Zusammengesetzter Schulsprengel.

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Wie ein Gesellschafter am Gesellschaftsvermögen (vom Zeitpunkt der Entstehung der Gesellscl-aft oder vom Tage seines Eintritts in die Gesellschaft an teilhat, so auch an den gemeinschaftlichen Schulden der Gesellschaft. In der gleichen Weise ist eine Gemeinde Teilhaberin an dem Vermögen und der Schuldenlast eines Schuljprengels von dem Augenblicke an, in dem sie rechts­ förmlich Beteiligte dieses Schulsprengels wird. Die Bildung und Abänderung der Schulsprengel und Schulbezirke kann gern. § 14 a. a. O. nur durch die Kreisregierung, nicht auch durch Gemeinde­ beschlüsse oder Herkommen erfolgen. Gegen die Entscheidung der Regierung ist den Beteiligten die Be­ schwerdeführung an das Staatsministerium für Unterricht und Kultus ge­ stattet (§ 14 Satz 2 a.a.O.). Von diesem Beschwerderecht zu unter­ scheiden ist das in Art. 10 Ziff. 17 des Berrvaltungsgerichtsgesetzes vor­ vorgesehene. Im letzteren Falle handelt es sich um Streitfälle über die persönliche (erster Teil) oder räumliche (zweiter Teil) Zugehörigkeit zu einem bereits bestehenden Schulverbande oder Schulsprengel. „Be­ schwerden gegen Beschlüsse der Kreisregierung über die Bildung und Um­ bildung der Schulsprengel können weder auf Grund des Art. 10 Ziff. 17 noch des Art. 10 Ziff. 2 (jetzt Art. 60 Abs. VI der GemO ) an den BGH gebracht werden (BGHE. v. 16. Nov. 1923 Nr. 105 II23, angeführt bei Klee-Hechtel, ErgänzBd. z. VGG. von Dyroff, 1928 S. 209). Man spricht auch von einer sachlichen Zugehörigkeit zu einem Schul­ sprengel zum Unterschiede von der persönlichen Zugehörigkeit. Die sachliche Zugehörigkeit begreift die Beteiligung der Gemeinden eines Sprengels an der Aufbringung des Aufwandes für die einschlägige Schule in sich, die persönliche Zugehörigkeit besagt, daß die schulpflichtigen Kinder der Familien des Sprengels die Schule zu besuchen haben. Nach § 5 a. a. O. erstreckt sich der Sprengel (oder Bezirk) einer Schule grundsätzlich auf alle innerhalb der Grenzen dieses Gebietes vor­ handenen Familien ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses. Wenn in einem konfessionell gemischten Sprengel jedoch für die einzelnen Be­ kenntnisse Sonderschulen bestehen, gehören zum Sprengel (Bezirk) dieser Schulen nur die Familien der einschlägigen Kirchengesellschaft (§ 6 a. a. £).). Demgemäß ist bei konfessionell gemischter Bevölkerung zu unterscheiden zwischen Schulen (Bekenntnis- oder Simultanschulen) mit konfes­ sionell gemischtem Schulsprengel (§ 5 a. a. O.) und Schulen (Bekenntnisschulen) mit konfessionell getrenntem Schul­ sprengel (§ 6 a. a. O.). Beide Schularten können in einfachen wie zusammengesetzten Schulsprengeln vorkommen, d. h. die Bestimmungen der §§ 5 u. 6 der B. sind sowohl bei Gemeinde- wie bei Sprengel-Schulen anwendbar. Bei zusammengesetzten Schulsprengeln kann es sich aber auch ergeben, daß die Anordnung für die einzelnen Gemeinden eine verschie­ dene ist. So können z. B. drei Nachbargemeinden mit konfessionellgemischter Bevölkerung in folgender Weise zwei zusammengesetzte Schul­ sprengel bilden: Die Gemeinde A mit überwiegend katholischer Bevölkerung habe eine katholische Bekenntnisschule. Innerhalb des Gemeindebezirkes A kann sich dann der Bereich dieser Schule nach § 5 der B. auf Katholiken und Pro­ testanten von A erstrecken. Die Gemeinde B mit überwiegend protestan­ tischer Bevölkerung habe eine protestantische Bekenntnisschule. Auch hier kann der Bereich der Schule nach Maßgabe des 8 5 der B. Katholiken wie Protestanten von B umfassen. Wenn nun in der Gemeinde C (ohne

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Schule) die Bevölkerung gleichfalls konfessionell gemischt sein sollte, stünde nichts im Wege den Gemeindebezirk C gemäß § 6 der V- nach BekenntLnissen zu trennen und die Katholiken von C nach A, die Protestanten von C aber nach B einzuschulen. Gehört eine der Familien keiner der Glau­ bensgemeinschaften ihres Sprengels an, dann hat sie unter allenfalls mehreren Bekenntnis- und Simultanschulen freie Wahl (vgl. Meinzolt S. 137/138). Tie Notwendigkeit, Schulsprengelgrenzen oder die Zugehörigkeit zu einem Schulsprengel festzustellen, kann sich auch gelegentlich eines Streites nach Art. 8 Zifs. 38 d. VGG. („Verbindlichkeit zur Teilnahme an den Gemeindelasten, Diensten und anderen Leistungen für Schulzwecke") er­ geben. Nach der Rechtsprechung des BGH. soll die strittige Frage der rechtlichen Zugehörigkeit eines Grundstücks, Anwesens usw. zu einem Schulsprengel als Präjudizialfrage (Vorfrage) zunächst in einem Verfahren nach Art. 10 Ziff. 17, also durch F est ste l l u ng s b e s ch e i d zur Ent­ scheidung gebracht werden, während die persönliche Zugehörigkeit zu einem Schulverband — namentlich auch die Frage, ob die konfessionelle Minderheit einer Gemeinde als ein- oder ausgeschult zu betrachten sei usw. — auch als Jnzidentpunkt (Zwischenpunkt) ein Streit nach Art. 8 Ziff. 38 entschieden werden könnte. Hierüber und über die Frage der Rechtskraft von Inzidentbeur­ teilungen s. Dyroff (1928) Anm. 4 zu Art. 8 Ziff. 38 und Anm. 4 zu Art. 26 d. VGG. und die dort ausgeführten Entscheidungen des VGH. Auch die Auflösung zusammengesetzter Schulsprengel könn nur durch die Kreisregierung betätigt werden. Für den Fall, daß sich bei Aenderungen im Bestände von Schulverbänden (= zusammengesetzten Schulsprengeln) die Beteiligten über die Teilung oder Auseinander­ setzung des Schulvermögens oder über die Rechte und Pflichten in bezug auf bestehende Anstalten nicht gütlich zu einigen vermögen, ist in Art. 11 des Berwaltungsgerichtshofgesetzes ein schiedsrichter­ liches Verfahren vorgesehen. 3. Begriff: S. Vordem, zu Abschn. I. 4. Zu beachten ist, daß im Gesetze nur die Schule eines z u s a m in engesetzten Schulsprengels „Sprengelschule" heißt. Keine Sprengelschulen sind Gemeindeschulen, die von Kindern einer Nachbargemeinde nur gast­ weise gemäß § 11 a. a. O. besucht werden. 5. Unter Gemeindeverwaltung ist hier wie sonst im Schul­ bedarfgesetze (der Ausdruck ist von den alten Gemeindeordnungen vom I. 1869 her stehengeblieben) der Gemeinderat (Stadtrat, Marktgemeinde­ rat) zu verstehen (s. Art. 13 u. 16 der nunmehr geltenden Gemeinde­ ordnung vom 17. Okt. 1927 — GVBl. S. 293 —). Die verstärkte Ge­ meindeverwaltung ist deshalb als verstärkter Gemeinderat (verstärkter Stadtrat, verstärkter Marktgemeinderat) zu bezeichnen. Die Verstärkung erfolgt nach Maßgabe des nachstehenden Art. 2 Abs. II. 6. Schulsitzgemeinde ist jene Gemeinde des zusammengesetzten Schulsprengels, auf deren Boden das Schulhaus — nicht das etwa vom Schulhause getrennte Lehrerwohngebäude — steht. Sollte — was möglich ist — das Schulhaus überhaupt nicht innerhalb des zusammengesetzten Schulsprengels liegen, dann müßte die verstärkte Gemeindeverwaltung gem. Art. 2 Abs. III SchBG. gebildet werden. Die eigentliche Schulsitzgemeinde

Art. 2. Zusammengesetzter Schulsprengel.

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ist in diesem Falle am zusammengesetzten Schulsprengel und deshalb auch an der Verwaltung und Vertretung der Sprengelschule nicht beteiligt.

7. Beratungen und Beschlußfassungen, Formvorschriften und Geschäfts­ gang der Sitzungen der verstärkten Gemeindeverwaltungen richten sich nach den allgemeinen Bestimmungen der Gemeindeordnung (Art. 16—25, s. auch Belr. d. Staatsm. f. Unt. u. ft. v. 10. Dez. 1928 zum Vollzüge des Art. 12 des Schulbedarfsgesetzes vom 14. Aug. 1919 in der Fassung des Gesetzes vom 24. April 1928 GBBl. S. 323 — GVBl. 1928 S. 429 und Anhang Nr. 85 — Ziff. I, 1 Abs. 2). Mangels anderer Vorschriften ist für das Zu­ standekommen bindender Beschlüsse die einfache Mehrheit erforderlich. Auch das Beschtverdcrecht richtet sich nach den allgemeinen Regeln, soweit nicht in Art. 5 des SchBG. eine Sonderregelung getroffen ist. Findet sich demzu­ folge ein einzelner Gemeindeangehöriger durch einen Beschluß der ver­ stärkten Gemeindeverwaltung beschwert, so steht ihm hiegegen ein Be­ schwerderecht nach Art. 8 Ziff. 38 des Verwaltungsgerichtsgesetzes zu. Nach diesem Art. gehören zu den Venvaltungsrechtsachen im Sinne des VGG. alle bestrittenen Rechtsansprüche und Verbindlichkeiten in nachbenannten Ange­ legenheiten : „38. Verbindlichkeiten zur Teilnahme an den Gemeindelasten, Diensten und anderen Leistungen für Schulzwecke" (vgl. auch Meinzolt S. 151). Dagegen fallen Streitigkeiten über Verpflichtungen der Gemeinden oder des S chu l sp re ng e l s selbst unter Art. 10 Ziff. 19 (s. Dyroff (1928) Anm. 3 zu Art. 8 Ziff. 38 und die dort angef. VGHE). 8. Am Schulsprengel beteiligte Gemeinden: Die Beteiligung ist gegeben sowohl wenn eine Gemeinde mit ihrem ganzen Bezirk als auch wenn sie nur mit einem Teil ihres Bezirkes zum Schulsprengel gehört. 9. Ueber den ersten Bürgermeister und seine Stellvertreter s. Art. 17 u. 18 d. GemO. 10. Der Abgeordnete sowohl wie sein Vertreter ist voll der be­ treffenden Gemeindeverwaltung zu Beginn jeder Wahlzeit aus der Mitte der Gemeindeverlvaltung zu wählen. Daß nur Gemeindeverwaltungsmit­ glieder gewählt werden dürften, die im Schulsprengel wohnen, ist im Gesetze nicht vorgeschrieben. Die Wahl vollzieht sich in den Formen eines regelmäßigen Gemeindeverwaltungsbeschlusses. Die MinEntschl. vom 12. Okt. 1902, den Vollzug des Schulbedarfgesetzes vom 28. Juli 1902 betr. (KMBl. S. 431) ist durch die MinBek. vom 10. Dez. 1928 (f. oben Anm. 7) auf­ gehoben. Wenn der erste Bürgermeister sowohl wie sein nächster Stellver­ treter an der Teilnahme an einer Sitzung des verst. Gem.-Rates ver­ hindert sein sollten, z. B. weil ihnen der Beschluß einen unmittel­ baren Vorteil oder Nachteil bringen könnte (Art. 20 d. GemO.), ist der nächste nichtbehinderte Stellvertreter des ersten Bürgermeisters zur Teilnahme an der Sitzung berufen. Nicht so, wenn der gewählte Ab­ geordnete an der Teilnahme verhindert ist. Ihn kann nur der gewählte Stellvertreter, und wenn auch dieser verhindert ist, nicht etwa ein anderes Mitglied der Gemeindeverwaltung vertreten.

11. 12.

Die Wahlzeit beträgt fünf Jahre (Art. 67 d. GemO.). Aus besonderen Gründen, z. B. wenn die Schulsitzgemeinde am Schulsprengel nach der Zahl der Sprengelangehörigen und den finanziellen

48

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Verpflichtungen verhältnismäßig wenig oder überhaupt nicht (s. oben Anin. 6) beteiligt ist. Da von der Schulsitzgemeinde im Regelfälle der gesamte Berwaltungsrat zum verstärkten Gemeinderat gehört, ist er im Vergleiche zu den anderen beteiligten Gemeinden, die nur je zwei Vertreter abstellen, dürfen, bevorzugt. Es wäre unbillig, wenn die Schulsitzgemeinde diesen Vorzug auch dann hätte, wenn die Beteiligung einer anderen Gemeinde am Schulsprengel eine wesentlich größere wäre.

13. „Vereinbaren" bedeutet, daß sämtliche beteiligten Ge­ meinden sich dafür einigen müssen, daß eine bestimmte Gemeinde an die Stelle der Schulsitzgemeinde treten soll. Die Genehmigung der vorgesetzten Behörde muß zu dieser Vereinbarung hinzutreten und kann die mangelnde Einigung nicht etwa ersetzen. Dieselben Voraussetzungen werden für die Aufhebung einer solchen Vereinbarung zu fordern und einseitige Kün­ digungen nicht als zulässig anzuerkennen sein (s. v. Lex in BayGemVZ. 3fr S. 415 ff. u. Osthelder Anm. 5 e zu Art. 2 S- 59).

14. „Ueber die Stellung der Gemeinden im zusammengesetzten Schul­ sprengel" s. auch Sauer in d. BayGemVZ. Jahrg. 39 S. 701. Art. 3 *). 1 Die Gemeindeverwaltung der Schulsitzgemeinde?), im Falle des Art. 2 Abs. III die besonders bestimmte Gemeinde­ verwaltung kann von den Vertretern8) der übrigen am Schul­ sprengel beteiligten Gemeinden durch übereinstimmendes schriftliche Erklärung allgemein oder in einzelnen Fällen ermächtigt werden, die verstärkte Gemeindeverwaltungs) vor Behörden zu vertreten oder an ihrer Stelle Verwaltungsgeschäfte zu erledigen, ins­ besondere die Beschlüsse zum jährlichen Voranschlages zu voll­ ziehen und außerordentliche Unternehmungen auszuführen'). 11 Der verstärkten Gemeindeverwaltung bleibt jedoch Vor­ behalten die Beschlußfassung über: 1. Die Höhe des jährlichen oder eines außerordentlichen Auf­ wandes"') für die Sprengelschule, 2. die Verteilung des Aufwandes auf die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden (Art. 12 Abs. II8)), 3. die Uebernahme einer dauernden Haftung für Schuleinrich­ tungen *), 4. die Aufnahme eines gemeinschaftlichen Darlehens ").

1. „Art. 3 übernimmt im allgemeinen die Vorschriften, die bisher im Art. 2 Abs. I und II enthalten waren. Durch die Umstellung der beiden. Absätze soll die rechtliche Bedeutung klargestellt werden" (BegrE. I S. 274). Die Bestimmungen darüber, nach welchen Grundsätzen der Aufwand zu verteilen ist, sind entsprechend der Stoffgliederung des Gesetzentwurfesdem Abschnitt III (Art. 12 Abs. II) überwiesen. Nicht übernommen ist die Bestimmung im bisherigen Art. 2 Abs. I Buchst, d („die Regelung des Schulgeldes"), weil Schulgeld nicht mehr erhoben werden darf (s. Art. 77).

Art. 3. Zusammengesetzter Schulsprengel.

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Dagegen ist als Nr. 4 neu eingefügt die Vorschrift, daß auch die Aufnahme eines gemeinschaftlichen Darlehens zu den Gegenständen gehören soll, über die stets der verstärkte Gemeinderat zu beschließen hat (Begr. S. 274). Ueber die Bezeichnung „Gemeinderat" statt „Gemeindevenvaltung" s. Anm. 5 zu Art. 2 oben. 2. s. Anm. 6 zu Art. 2. 3. s. Art. 2 Abs. II. 4. Die Vertreter der beteiligten Gemeinde außer der Schulsitz­ gemeinde oder nach Art. 2 Abs. III besonders bestimmten Gemeinde müssen ausnahmslos für die Regelung jein. Die ermächtigte Gemeindever­ waltung kann ihrerseits nicht ablehnen. Anderseits wird naturgemäß die Ermächtigung in dem Augenblicke wieder kraftlos, indem auch nur einer der Vertreter seine Zustimmungserklärung schriftlich zurückzieht und diese Erklärung bei der ermächtigten Gemeindeverwaltung einreicht. 5. Nach Maßgabe der Bestimmungen in der Gemeindeordnung (s. insbes. Art. 46 u. 48). 6. Die Regelung empfiehlt sich z. B. bei schwierigen Verkehrsverhält­ nissen und untergeordneten Anlässen. Es kommen aber nur Fälle in Be­ tracht, bei denen an sich der verstärkte Gemeinderat zusammenzutreten hätte. Der erste Bürgermeister der Schulsitzgemeinde oder der nach Art. 2 Abs. III besonders bestimmten Gemeinde steht als solcher auch dem verstärkten Gemeinderate vor und hat in dieser Ägenschaft die Rechte und Pflichten, wie sie ihm gemäß Art. 17 u. 18 der GemO. seiner eigenen Ge­ meinde gegenüber zustehen. Soweit Kraft dieser Vorschriften der erste Bür­ germeister schon zur Vertretung des verstärkten Gemeinderates berufen ist, bedarf es einer Ermächtigung nach Art. 3 Abs. I SchBG. nicht. 7. Die Beschlußfassung über die Höhe des jährlichen Aufwandes entspricht der Aufstellung eines Voranschlages über die voraussehbaren Ein­ nahmen und Ausgaben eines Jahres nach Art. 46 GemO., dessen Vor­ schriften entsprechend einzuhalten sind. Zum außerordentlichen Aufwand gehören Unternehmungen und Ausgaben, die im Jahresvoranschlag nicht vorgesehen sind oder die außerhalb des Voranschlages mit außerordentlichen Hilfsmitteln äusgeführt werden sollen. Um einem allzu häufigen Zusammentreten des verstärkten Gemeinderates zur Beschlußfassung über außerordentlichen Bedarf vorzu­ beugen, empfiehlt es sich, schon im jährlichen Voranschlag entsprechende An­ sätze für Instandhaltung und Ergänzung von Geräten und Lehrmitteln, so­ wie für Instandhaltung der Schulgebäude zu machen und für Ueberschreitungen der Ansätze des Voranschlages eine entsprechende Rücklage vor­ zusehen. Vor der endgültigen Feststellung durch den verstärkten Gemeinderat ist der jährliche Voranschlag gemäß Ziff. 6 Abs. III der VollzVorschr. zum SchAG. vom 16. August 1923 (KMBl. S. 91) der Schulpflegschaft zur Stel­ lungnahme zuzuleiten. Das Gleiche hat veranlaßten Falles, d.h. wenn es sich um Maßnahmen von Bedeutung handelt, mit Plänen und Kostenvovanschlägen über bauliche Maßnahmen für Schulzwecke zu geschehen. 8. Der Berteilungsmaßstab des Art. 12 Abs. II Satz 1 SchBG. ist ein zwingender. Abgesehen von Vereinbarungen durch übereinstimmende Be­ schlüsse der beteiligten Gemeinden nach Art. 12 Abs. II Satz 2 kann weder durch Verträge und Vergleiche noch durch Herkommen an dem Verteilungs­ maßstab etwas geändert werden. Vgl. VGHE. Bd. XII S. 353 und Bd. XXII S. 133. Zur Entscheidung ist in solchen Streitigkeiten der Verwaltungs­ Braun, Schulbedarfgesetz. 4

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

gerichtshof zuständig nach Art. 10 Ziff. 20: „Verteilung und Aufbringung des Schulbedarfs in Schulsprengeln, die aus mehreren Gemeinden oder Be­ standteilen von solchen bestehen." 9. Entsprechend der Bestimmung in Art. 2 Abs. 1 Buchst, c des SchBG. von 1902. Äe Begründung zum Entwürfe lautete: „Die vermögensrechtlichen Interessen des zusammengesetzten Schulsprengels werden von Schulorganisationen wohl zumeist, ivenn auch nicht immer unmittelbar berührt. So wird eine Einschulung und Ausschulung einen Schulsprengel regelmäßig erst belasten, wenn sie verfügt und durch­ geführt ist, es ist aber der Fall recht wohl denkbar, daß solche Folgen erst kürzere oder längere Zeit nach stattgehabter Umschulung in die Erscheinung treten. Aehnlich ist es mit der Errichtung neuer Schulklassen. Mit Rück­ sicht auf die spätere Haftung der zum Schulsprengel vereinigten Ge­ meinden zur Tragung der Mehrkosten derartiger Schulorganisationcn wird es als geboten erachtet, daß sich über dieselben stets die verstärkte Ge­ meindeverwaltung wegen der Uebernahme finanzieller Garantien für Schul­ einrichtungen schlüssig macht" (Berh. d. Kammer d. Abgeordn. 1901/02, BeilBd. VII, Beil. 444, S. 348). 10 a. Hier ist eine schon im Entwurf des SchBG. vom Jahre 1902 vorgesehene, damals aber bei der Gesetzesberatung gestrichene Bestimmung wieder ausgegriffen. In der Begründung zum Entwurf des jetzigen Gesetzes (E. I S. 274/275) ist hierzu im wesentlichen folgendes bemeärt: „Wenn auch der Schulsprengel als solcher ebenso wie die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts nicht als selbständige Rechtspersönlichkeit (juristische Person) erscheint, so können doch die am Schulsprengel beteiligten Ge­ meinden, die im Rechtsverkehr durch die verstärkte Gemeindeverwaltung vertreten iverden, nicht nur em von dem Vermögen der Einzelgemeinden verschiedenes gemeinschaftliches Vermögen (Gesellschaftsvermögen; § 718 des Bürgerlichen Gesetzbuches) besitzen, sondern auch gemeinschaftliche Verpflich­ tungen eingehen." Dem nach der Streichung im Entwürfe des Gesetzes vom Jahre 1902 entstandenen Mangel wurde im Vollzüge des Gesetzes vielfach dadurch ab­ geholfen, daß die Schulsitzgemeinde nach vorgängiger Vereinbarung mit den übrigen am Schulsprengel beteiligten Gemeinden das Darlehen für sich auf­ nahm und die Aufwendungen für die Verzinsung und Tilgung als gemein­ schaftlicher Aufwand auf sämtliche beteiligte Gemeinden ausgeschlagen wurden. „Dieser Weg soll auch künftig nicht mehr verschlossen sein. Daneben soll aber auch die Möglichkeit der Aufnahme eines gemeinschaftlichen Dar­ lehens, wo dies zweckmäßig erscheint, bestehen." b) Genehmigung der Staatsaufsichtsbehörde ist außerdem nach Maßgabe des Art. 42 d. GemO. erforderlich. Bestimmend ist hierbei die Einwohner­ zahl des Schulsprengel s. (Auch bei der Ladungsvorschrift des Art. 19 Abs. III der GemO. ist die Einwohnerzahl des Schulsprengels, d. h. die Gesamtzahl der zum Schulsprengel gehörigen Personen ausschlaggebend.)

Art. 4. 1 Die Staatsaufsicht') über die vermögensrechtliche Verwaltung der Sprengelschule *) wird von der Verwaltungs­ behörde ausgeübt, der die Staatsaufsicht über die Schulsitzgemeinde2) zukommt2). Im Falle des Art. 2 Abs. III ist die Verwaltungs­ behörde zuständig, der die Staatsaufsicht über die besonders be­ stimmte Gemeinde zukommt *).

Art. 4. Staatsaufsicht über Sprengelschulen.

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11 Die bestehenden Vorschriften über die Staatsaufsicht5), ins­ besondere über die Beschwerde gegen staatsaufsichtliche Verfügungen") gelten entsprechend. Staatsaufsichtliche Aufforderungen in bezug auf die vermögensrechtliche Verwaltung der Sprengelschule werden an die verstärkte Gemeindeverwaltung7) gerichtet. Der verstärkten Gemeindeverwaltung gegenüber wird die gesetzliche Verpflichtung endgültig festgestellt. An ihrer Stelle") wird auch das für den Vollzug Erforderliche verfügt und der Bedarf verteilt.

1. Art. 4 handelt zunächst von der Staats aufsicht im engeren Sinne, also zum Unterschiede von der Schulaufsicht (f. Anm. 10b zu Art. 1) und zwar von der Staatsaufsicht über die S p r e n g e l schule, d. h. über die Schule eines zusammengesetzten Schulsprengels (s. oben Art. 2 Abs. I). Die Staatsaufsicht über die Schulen solcher Gemeinden im Schulbedarf­ gesetze ausdrücklich zu regeln, bei denen sich Schulsprengel und Gemeinde­ markung deckt (s. oben Anm. 2 zu Art. 21), war nicht erforderlich, da sich aus der Bestimmung des Art. 1 Abs. I des SchBG. die Anwendbarkeit der Bestimmungen der Gemeindeordnung über die Staatsaufsicht (Art. 59 mit 61) ohne weiteres in zweifelsfreier Weise ergibt. Auch bei den zusammen­ gesetzten Schulsprengeln sind die Art. 59 mit 61 der GemO. anzuwenden, doch war die örtliche Zuständigkeit der die Staatsaufsicht ausübenden Verwaltungsbehörden zu klären und die Körperschaft zu bestimmen, gegen die sich hier die staatsaufsichtliche Verfügung zu richten hat. Die sich hiernach ergebenden Zuständigkeiten sind aber schon aus Zweckmäßigkeiten auch bei der Handhabung der Staatsaufsicht im weiteren Sinne bei schulaufsichtlichen Verfügungen anzunehmen. 2. S. Anm. 6 zu Art. 2 oben. 3. Also unter Umständen ein Bezirksamt auch dann, wenn eine un­ mittelbare Stadt am Schulsprengel beteiligt ist. Bei allenfallsigen staats­ aufsichtlichen Verfügungen gegen die einzelnen beteiligten Gemeinden nach Art. 6 treten jedoch wieder die regelmäßigen Zuständigkeitvorschriften in Wirksamkeit. Für eine beteiligte unmittelbare Stadt wäre hier die Re­ gierung die zuständige Staatsaufsichtsbehörde. 4. Durch diese ausdrückliche Bestimmung ist ein Zweifel beseitigt, der nach der Fassung des im wesentlichen mit der jetzigen Regelung überein­ stimmenden Art. 2 des SchBG. von 1902 bestand. 5. Art. 59 mit 61 d. GemO.; s. aber auch Anm. 1, Schlußabsatz oben. 6. Art. 60 Ms. VI d. GemO.; s. aber auch Anm. 1, Schlußabsatz oben. 7. Die staatsaufsichtliche Aufforderung muß sich in jedem Falle (ui den verstärkten Gemeinderat richten, auch im Falle des Art. 3 Abs. I, wenn der Gemeinderat der Schulsitzgemeinde oder der nach Art. 2 Abs. III besonders bestimmte Gemeinderat ermächtigt war und den zu beanstandenden Beschluß erlassen hatte (vgl. Seiler, Anm. 35 zu Art. 2). 8. D. h. an Stelle des verstärkten Gemeinderates.

Art. 6*). 1 Gegen Beschlüsse der verstärkten Gemeindeverwaltung in den Angelegenheiten nach Art. 3 Abs. II kann jede am Schul­ sprengel beteiligte Gemeinde binnen vierzehn Tagen nach der Be­ schlußfassung *) Beschwerde erheben, wenn die Notwendigkeit oder 4*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

die Zweckmäßigkeit*) beschlossener Unternehmungen und Ein­ richtungen bestritten oder die Festsetzung des Aufwands nach Art und Höhe, seine Verteilung auf die einzelnen Gemeinden oder seine Deckung durch ein gemeinschaftliches Darlehm angefochten wird4).

n Ueber die Beschwerde entscheidet die zunächst zuständige*) Staatsaufsichtsbehörde. Erstreckt sich ein Schulsprengel auf die Bezirke mehrerer Verwaltungsbehörden, so werden die beteiligten Behörden vorher gehört.

111 Gegen die Entscheidung steht der verstärkten Gemeinde­ verwaltung und den Verwaltungen der übrigen am Schulsprengel beteiligten Gemeinden die Beschwerde an die nächsthöhere Behörde zu*), die hierüber endgültig?) entscheidet*). Die Vorschriften des Verwaltungsgerichtsgesetzes bleiben Vorbehalten 9)10).

1. Art. 5 enthält im wesentlichen die gleichen Vorschriften wie Art. 2 Abs. III des SchBG. vom Jahre 1902. Die am zusammengesetzten Schulsprengel beteiligten Gemeinden sind mit diesen Vorschriften im Hinblick auf die besondere Tragweite der Be­ schlüsse des verstärkten Gemeinderates (s. Art. 6 d. SchBG.) durch ein be­ sonderes Beschwerderecht gegen unbillige und unzweckmäßige Beschlüsse ge­ schützt. An die Stellungnahme ihrer Vertreter bei der Beschlußfassung des verstärkten Gemeinderates sind die Gemeinden, ivenn sie nach Art. 5 Be­ schwerde führen wollen, nicht gebunden.

2. Vierzehn Tage nach der Beschlußfassung (nicht „binnen vierzehn Tagen vom Tage der Beschlußfassung an", wie es in Art. 2 Abs. III d. Ges. von 1902 heißt): Die Frist ist unerstrecklich und beginnt mit öent Tage nach der Beschlußfassung (§ 187 Abs. I BGB.). Da eine Zu­ stellung der Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates an die einzelnen Ge­ meinden des zusammengesetzten Schulsprengels nicht vorgeschrieben ist, ist es von besonderer Bedeutung, daß die Vertreter der einzelnen Gemeinden an den Beschlußfassungen des verstärkten Gemeinderates teilnehmen und die Beschlüsse ihren Gemeinden ohne Verzug mitteilen. Für die Fristberechnung und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Fristversäumung ist die Bestimmung in Art. 22 Abs. VI d. BGG- ent­ sprechend anzuwenden (Seiler Anm. 19 zu Art. 2, Abs. 2, S. 121, Dyrofs Anm.20ff. zu Art. 22, Klee-Hechtel Anm. 1 ff. zu Art. 22). Die in Art. 5 Abs. I bestimmte Beschiverdefrist bezieht sich aber mir auf die hier vorgesehenen besonderen Beschwerdefälle. Auch na ch dem Ablaufe der Frist besteht noch eine Möglichkeit zur Anfechtung und Nachprüfung der betreffenden Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates im Nahmen der allgemeinen Bestimmungen der Gemeindeordnung, des Verivaltungsgerichtsgesetzes und der sonstigen einschlägigen Gesetze, so durch staatsaufsichtliches Einschreiten auf dem Wege des Art. 60 der GemO. Die Handhabung der allgemeinen Staatsaufsicht ist zeitlich nicht begrenzt. Jeder­ zeit kann eine solche staatsaufsichtliche Würdigung von Amtswegen oder auf Grund einer Anregung oder Beschwerde einer Sprengelgemeinde oder eines Dritten erfolgen.

Art. 5.

Beschwerden gegen Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates.

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Die Nachprüfung der Beschlüsse der verstärkten GV. ist ferner auch nach Ablauf der Frist des Art. 5 noch möglich und nötig in den Fällen, in denen staatsaufsichtliche Genehmigung nach Art. 6l d. GemO. erforderlich ist. Ebensowenig wird durch den Ablauf der Frist des Art. 5 die Pflicht und Befugnis der Schulaufsichtsbehörden eingeengt, gegebenen Falles die Beschlüsse der verstärkten GB. nachzuprüfen. So bei der Errichtung neuer Volksschulen oder Lehrstellen nach Art. 10 a d. SchBG. oder beim Bau oder Umbau von Schulhäusern. Endlich kann eine Sprengelgemeinde, wenn sie fristgerecht gemäß Art. 5 d. SchAG. in einer Angelegenheit des Art. 3 Abs. II Beschwerde er­ hebt, eine rein staatsaufsichtliche Verfügung in dem durch Art. 5 Abs. I er­ weiterten Rahmen der Handhabung der Staatsaufsicht erreichen. Gegebenenfalls kann sie dann gegen eine Entscheidung der Regie­ rung nach Art. 60 Ms. VI Satz 1 d. GemO. Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof ergreifen. Es kann aber auch ein Streitgegenstand vorliegen, für den durch die Bestimmungen in Art. 10 Ziff. 17 bis 20 das Berwaltungsstreitverfahren eröffnet ist. Dann kann die betreffende beschwerde­ führende Gemeinde statt einer staatsaufsichtlichen Verfügung auch sofort eine Rechtsentscheidung nach dem BGHG. herbeiführen (S. Vischer in der BayGemBZ., Jahrg. 36, S. 905).

3. „Die Notwendigkeit oder die Zweckmäßigkeit": Es genügt sohin im Gegensatz zur Fassung des Gesetzes vom Jahre 1902 („Die Notwendig­ keit und Zweckmäßigkeit) das Vorhandensein einer der beiden Voraus­ setzungen.

4. Beschwerden wegen mangelnder Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit beschlossener Unternehmungen und Einrichtungen und Beschwerden gegen die Festsetzung des Auf­ wandes nach Art und Höhe richten sich gegen Beschlüsse des verst. Gemeinderates nach Art. 3 Abs. II Ziff. 1 und 3, Beschwerden gegen die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden richten sich gegen Beschlüsse nach Art. 3 Ms. II Ziff. 2, Beschwerden gegen die Deckung durch ein gemeinschaftliches Darlehen gegen Beschlüsse nach Art. 3 Ms. II Ziff. 4. 5. Die Fassung „zunächst zuständige" Staatsaufsichtsbehörde anstatt „unmittelbar vorgesetzte", wie es in Art. 2 Abs. III Satz 2 des SchBG. vom Jahre 1902 hieß, wurde gewählt, „um klarzustellen, daß die Vorschriften über die sachliche Zuständigkeit nicht berührt werden, daß also durch die gegenwärtige Bestimmung in den Fällen, in denen nach den sonstigen Vorschriften die Kreisregierung, Kammer des Innern, unmittelbar zur Entscheidung berufen ist, nicht eine Zuständigkeit der Distriktsverwal­ tungsbehörde begründet tverden soll" (Bear. E. I, S. 275). Steht z. B. bei einer Beschwerde nach Art. 5 Abs. I die Notwendigkeit oder die Zweckmäßigkeit eines Schulhausbaues in Frage, so entscheidet gem. § 43 der FormB. die Kreisregierung, nicht das Bezirksamt, wenn auch die einschlägige Schulsitzgemeinde oder besonders bestimmte Gemeinde eine Land­ gemeinde ist (vgl. Seiler, Anm. 22 b, Abs. 2, S-125 oben). In anderen nicht unter Abs. I fallenden Beschwerdefällen richtet sich die Zuständigkeit nach Art. 7 des Ges. 6. Gleichgültig, ob sie sich an der erstinstanziellen Beschwerde beteiligt hatten oder nicht (vgl. Meinzolt, S. 153).

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

7. Vorbehaltlich der Bestimmungen des Berwaltungsgerichtsgesetzes und einer allenfallsigen Oberaussichtsbeschwerde, zu der das einschlägige Mi­ nisterium auch dann zuständig ist, wenn der ordentliche Jnstanzenzug durch eine Kreisregierung erschöpft ist. Eine Frist ist für diese Beschwerde, falls es sich nicht um verwaltungsrechtliche Angelegenheiten handelt, nicht vor­ gesehen (vgl. Meinzolt S. 153). 8. „Tie Kosten der Beschwerde fallen den unterliegenden Gemeinden oder dem unterliegenden Schulsprengel zur Last" (Meinzolt S. 153). 9. In Betracht kommen kann die Einleitung eines verwaltungsrecht­ lichen Verfahrens nach Art. 60 Abs. VI Satz 1 d. GemO. (an Stelle des Art. 10 Ziff. 2 d. BGG) und Art. 10 Ziff. 17 bis 20 einschließlich des BGG-, s. auch Anm. 2 oben. 10. Je nach dem Gegenstände der Beschwerde — ob die Herbei­ führung einer staatsaufsichtlichen Verfügung oder einer verwaltungsrecht­ lichen Entscheidung das Ziel der Beschwerde ist, richtet sich auch die Form der Entscheidung und der Jnstanzenzug. Die nach Art. 10 VGG- zulässigen Beschwerden müssen gem. Art. 45 Abs. II VGG. innerhalb einer unerstrecklichen Frist von vierzehn Tagen von Eröffnung der betreffenden Verfügung an gerechnet (der Tag der Eröffnung oder Zustellung wird in die Frist nicht miteingerechnet — § 222 ZPO., § 187 I, 188 u. 193 BGB., Dyroff An­ merkung 8 Abs. II zu Art. 45 und Anm. 20 zu Art. 22), bei derjenigen Behörde eingelegt werden, die den beschwerenden Beschluß erlassen hat, so­ weit nicht ausdrückliche Ausnahmen bestehen, wie sie die Bierwochenfrist des Art. 60 Abs. VI d. GemO., darstellt. Wegen einer allenfallsigen Doppelbeschwerde s. Art. 49 d. VGG.

Art. 6 1). 1 Wenn keine Beschwerde nach Art. 5 erhoben2) oder auf eine Beschwerde rechtskräftig entschieden worden ist, werden die Beschlüsse der verstärkten Gemeindeverwaltung voll­ zogen, ohne daß in den einzelnen am Schulsprengel beteiligten Gemeinden neue Beschlüsse über die Untemehmungen und Ein­ richtungen und über die Bewilligung des Aufwands erforderlich sind3). Die einzelnen Gemeinden beschließen nur noch, wie sie ihren Anteil am Gesamtaufwande nach den Vorschriften der Ge­ meindeordnungen *) aufbringens) •). 11 Für den Vollzug der Beschlüsse der nach Art. 3 Abs. I bevollmächtigten Gemeindeverwaltung gelten diese Vorschriften entsprechend.

1. Art. 6 entspricht inhaltlich dem Art. 2 Abs. IV gesetzes von 1902 (Begr. E. I, S. 275).

des

Schulbedarf,

2. Bei Angelegenheiten des Art. 3 II muß die 14 tägige Frist des Art. 5 I verstrichen sein, bevor an den Vollzug der Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates herangetreten werden kann (s. aber auch Anm. 2 zu Art. 5 oben). 3. Eine Ausnahme enthält Art. 24 Abs. I d. SchBG insofern, als bei der Uebertragung des Bolksschulunterrichtes an geistliche Gesellschaften oder religiöse Vereine zu der Zustimmung des verstärkten Gemeinderates noch

Art. 6.

Vollzug der Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates.

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die Zustimmung von drei Vierteln der am Schulsprengel beteiligten Ge­ meinden, darunter der Schulsitzgemeinde, hinzutreten muß. 4. Seit 1. April 1928 ist die Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GVBl. S. 293) an Stelle der beiden Gemeindeordnungen für Bayern rechts des Rheins und'für die Pfalz vom 29. April 1869 getreten (s. Art. 164 Ziff. 1 u. Art. 165 GemO). Die Beschlußfassung hat sich nach Art. 17 sf. d. GemO. zu gestalten. 5. Ter Anteil an dem Gesamtauflvande ist ohne weiteres in den Haushaltplan der beteiligten Gemeinden einzusetzen, nur über die Art niib Weise, wie der Anteil nach Maßgabe der Gemeindeordnung aufgebracht werden soll, haben die einzelnen Gemeinderäte noch zu beschließen. Nötigenfalls wäre gegen eine sich weigernde Gemeinde mit staatsaufsichtlichem Zwange nach Art. 60 Abs. V d. GemO. vorzugehen. Ueber den Berteilungsmaßstab s. Art. 12 SchBG. 6. Der verstärkte Gemeinderat selbst ist an seine Beschlüsse nicht weiter gebunden als ein sonstiger Gemeinderat im Rahmen seiner Befug­ nisse, kann sie also nach Bedarf — auch wenn sie staatsaufsichtlich be­ stätigt wurden — wieder abändern. Nur durch die Rechtskraft instanzieller Entscheidungen der Verwaltungsbehörden auf Grund erhobener Beschwerden sind jener Befugnis Schranken gesetzt (vgl. Seiler, Anm. 31 a zu Art. 2 und Meinzolt S. 153). Ueber die Zuständigkeit zu staatsaufsichtlichen Verfügungen s. die Anm. 1 u. 3 zu Art. 4 oben.

Art. 7. Vorgesetzte Behörde im Sinne dieses Gesetzes ist die Verwaltungsbehörde, die der Gemeinde oder der Schulsitz­ gemeinde x) unmittelbar vorgesetzt ist2). Art. 4 Abs. I Satz 2 gilt entsprechend.

1. 2.

S. Anm. 6 zu Art. 2. Für die Frage, welche Verwaltungsbehörde im eiirzelnen Falle der betreffenden Gemeinde unmittelbar vorgesetzt ist, sind die Bestimmungen der Gemeindeordnung entscheidend. Nach Art. 54 Abs. I mit 59 u. 143 Abs. I der GemO.' sind den kreisunmittelbaren Gemeinden die Kreisregie­ rungen, Kammern des Innern, unmittelbar vorgesetzt, den übrigen Ge­ meinden die Bezirksämter. Letztinstanzielle Behörde bei Beschwerden und Oberaufsichtsbeschwerden im Bereiche des Schulbedarfgesetzes ist das Staats­ ministerium für Unterricht und Kultus.

Abschnitt II.

Die Errichtung von Schulen un- Lehrstellen. Vorbemerkung: Abschnitt II des Schulbedarfgesetzes von 1919 hat bis jetzt nur iusoferne eine Aenderung erfahren, als durch Art. Vlll Ziff. 1 des Gesetzes „über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarf­ gesetzes vom 14. August 1919" vom 24. März 1920, GVBl. S. 103, Art. 10 Abs. II des Schulbedarsgesetzes aufgehoben und durch Art. 2, II des Gesetzes vom 1. August 1923, GVBl. S. 337, den drei Artikeln 8, 9 u. 10 ein vierter Artikel 10 a angefügt worden ist. Abgesehen von den Schülerhöchst-

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

zahlen des Art. 8 ist in die Artikel des Abschnittes II im wesentlichen nur der Inhalt des Art. 5 des Schulbedarfgesetzes vom Jahre 1902 ausgenom­ men worden. Artikel 8 handelt von der Errichtung neuer Lehrstellen, die Artikel 9 und 10 handeln von der Errichtung neuer Schulen. Art. 10 a berührt sowohl die Frage der Errichtung neuer Lehrstellen wie neuer Schulen. Eine allgemeine und erschöpfende Regelung der Befug­ nis der zuständigen Verwaltungsbehörde zur Errichtung von Schulen und Lehrstellen wollte mit diesen Bestimmungen im neuen Schulbedarfgesetze so wenig getroffen werden, wie sie im bisherigen Gesetze enthalten »var. Nur eine grundsätzliche Regelung ist geschaffen (vgl. Begr. E. I, S. 275). Das Recht des Staates auf die Errichtung neuer Lehrstellen und Schulen leitet sich aus seinen Verfassungsgrundsätzen ab (Art. 144 d. ReichsBerf.: „Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates" und § 21 Abs. I, Schlußsatz der Verfass.-Urkunde d. Freistaates Bayern: „Die öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich Staatsanstalten"). Auf Seite der Gemeinden besteht weder ein Rechtsanspruch auf Errichtung neuer Lehrstellen und Schulen, noch ein Ablehnungsrecht gegen solche. Ge­ meinden können sohin die Errichtung neuer Lehrstellen und Schulen recht­ lich auch dann nicht beanspruchen, ivenn sie sich freiwillig zur Tragung des gesamten dadurch nötig werdenden Schulbedarfs erbieten würden. Ander­ seits steht es dem Staate frei, auf Grund solchen Erbietens einer Gemeinde eine neue Lehrstelle oder Schule zu errichten, wenn eine gesetzliche Ver­ pflichtung der Gemeinde nicht in Frage käme. Im Gesetze ist ferner nur die Neuerrichtung von Lehrstellen und Schulen durch die Bestimmungen der Art. 8, 9 und 10 eingeschränkt, nicht aber der Fortbestand der Lehrstellen und Schulen behandelt. Die Gemeinden haben folglich kein Recht auf Einziehung von Lehrstellen und Aufhebung von Schulen, wenn etwa die Voraussetzungen zu ihrer Errichtung später fallen sollten. Dagegen könnte Kraft seines Organisationsrechtes der Staat Lehrstellen und Schulen selbst dann aufheben, wenn die Voraussetzungen zu ihrer seinerzeitigen Er­ richtung noch bestehen sollten. Derzeit ist für die nähere Regelung der Neuerrichtung von Lehr­ stellen und Schulen noch immer die Verordnung vom 26. August 1883, die Errichtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betr., maß­ gebend (GBBl. S. 407, KMBl. S. 247). Hiernach sind (s. § 14 a.a.O. und § 44 Abs. II d. FormV. vom 17. Dezember 1825) zur Beschlußfassung über die Errichtung neuer, die Aufhebung bestehender Volksschulen, die Bil­ dung und Abänderung der Schulsprengel und Schulbezirke und zur Ord­ nung aller einschlägigen Verhältnisse die Kreisregierungen, Kammern des Innern, zuständig. Gegen die Entscheidung steht binnen einer unerstrecklichen Frist von 14 Tagen (den Tag der Beschlußeröffnung nicht mit einge­ rechnet — § 1871 BGB ) Beschwerde zum Staatsministerium für Unter­ richt und Kultus offen. Außerdem genießen die Beteiligten verwaltungs­ rechtlichen Schutz im Rahmen des Art. 10 Ziff. 18 des VGG., d. h. es kann der Verwaltungsgerichtshof zur Entscheidung angerufen werden, wenn es sich handelt um eine „Verbindlichkeit zur Errichtung neuer Schulen und Lehrstellen" auf Grund der Art. 8—10 des Schulbedarfgesetzes. „Die Zu­ ständigkeit des VGH. nach Art. 10 Ziff. 18 beschränkt sich auf die Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit der angeordneten Schulerrichtung und ist nur ge­ geben, wenn die aus der Errichtung einer neuen Schule oder Schulstelle sich ergebende Verbindlichkeit sich auf die Bestimmung der Art. 8—10 SchBG. vom 14. August 1919 stützt" (VGHE. vom 30. Januar 1920 Nr. 79

Abschnitt II. Die Errichtung von Schulen und Lehrstellen.

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II 19, angeführt bei Klee-Hechtel, ErgBd. zu Dyroff, VGHG., Anm. 1 zu Art. 10, Z. 18). Auf die Fälle des Art. 10 a des SchBG. erstreckt sich die Zuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes nicht. Die Entscheidung in der Frage, ob ein dringendes Bedürfnis zur Errichtung einer neuen Volks­ schule oder Lehrstelle im Sinne des Art. 10 a besteht, ist rein in das pflicht­ gemäße Ermessen der zuständigen Verwaltungsbehörde, der Regierung, Kammer des Innern, gelegt (s. auch Art. 13, Abs. I Ziff. 3 d. VGHG ). Wenn sich eine Gemeinde trotz endgültiger schulaufsichtlicher Ver­ fügung weigert, die nötigen Mittel zur Errichtung einer neuen Schule oder Lehrstelle bereitzustellen, kann gegen sie nach Maßgabe der Art. 59 und 60 der GemO. mit staatsaufsichtlichem Zwange vorgegangen werden. Bestreitet die Gemeinde ihre Verbindlichkeit nach Art. 8—10 des SchBG, so ist zunächst diese im Verwaltungsstreitverfahren nach Art. 10 Ziff. 18 d. VGG. festzustellen. Das staatsaufsichtliche Verfahren darf erst nach rechts­ kräftiger Beendigung jenes Berwaltungsstreitverfahrens eingeleitet werden. Eine Zuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes kann auch in den Fällen des Art. 10 a gegeben sein, weil auch hier staatsaufsichtlicher Zwang aus­ geübt werden kann. Der BGH. hätte aber hier lediglich im Rahmen des Art. 60 d. GemO. zu prüfen, ob das Vorgehen der Schulaufsichtsbehörden gesetzlich gedeckt ist. Mes trifft ohne weiteres zu, wenn sich die Schul­ aufsichtsbehörden bei ihren Anordnungen ausdrücklich auf Art. 10 a des SchBG. stützen, und ausführen, aus welchen besonderen Gründen nach ihrem (Ermessen ein dringendes Bedürfnis besteht. Eine Nachprüfung, ob die Schulaufsichtsbehörden das Bestehen eines dringenden Bedürfnisses aus be­ sonderen Gründen im Sinne des Art. 10 a mit Recht ermessen haben, steht auch im staatsaussichtlichen Verfahren dem BGH. nicht zu. Sn beachten ist der verschiedene Jnstanzenzug im Berwaltungsstreitverfahren nach Art. 10 Ziff. 18 VGG. und im staatsaufsichtlichen Ver­ fahren. Im ersteren ist stets die Regierung erste, der VGH. yveife Rechts­ stufe ; im staatsaufsichtlichen Verfahren ist bei mittelbaren Gemeinden das Bezirksamt und nur bei unmittelbaren Städten die Regierung erste, der VGH. zweite Rechtsstufe. Die schulorganisatorische Entschließung einer Regierung kann zugleich die erstinstanzielle Entscheidung im Sinne des Art. 10 Ziff. 18 d. VGG-, nicht aber eine staatsaufsichtliche Verfügung gern. A.t. 60 d. GemO. um­ fassen (s. VGHE. Bd.32 S. 54). Da zu jeder Schule ein (einfacher oder zusammengesetzter) Schul­ sprengel (s. Anm. 2 zu Aul. 2 oben) gehört, d. h. das Gebiet bestimmt sein muß, innerhalb dessen Grenzen die Kinder im schulpflichttgen Alter regelinäßig die betreffende Schule zu besuchen haben, ist gleichzeitig mit jeder Neuerrichtnrig einer Schule der für sie bestimmte Sprengel zu bilden. Auch die Errichtung einer neuen Lehrstelle kann Anlaß zu einer Schulsprengeländerung geben. Das Verfahren bei der Neuerrichtung von Schulen und Um­ bildung von Schulsprengeln richtet sich nach der B. vom 26. August 1883 (GBBl. S. 407, KMBl. S. 247, Anhang Nr. 6), außerdem aber auch nach den Bestimmungen der ME. vom 18. September 1867 (KMBl. S. 187, Weber 7 S. 88, Anhang Nr. 2), solveit diese nicht durch die neue Gesetz­ gebung überholt sind. Die nach Ziff. 1 vorgeschriebenen Gutachten und Durch­ schnittsberechnungen der Schülerzahlen (s. auch Bl. f. admin. Pmxis, Bd.38, S. 357) sind an Stelle der Lokalschulinspektionen von den Schulleitungen zu fordern (§ 19 SchAG., Ziff. 33 Abs. III Buchst, a der BV. hierzu), nach

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Ziff. 2 ist eine Planskizze zu den Akten zu nehmen, nach Ziff. 3 sind die beteiligten Ortseinwohner, ferner die beteiligten Gemeinderäte oder ver­ stärkten Gemeinderäte einzuvernehmen, außerdem aber auch gem. § 2 SchAG Ziff. 6, Abs. II d. VB. zum SchAG. die Schulpflegschaften, denen nach Ziff. 5 Abs. V Satz 2 VB. aber kein förmliches Beschwerderecht zusteht. Wegen des Religionsunterrichts und Schulgottesdienstes werden trotz, der Mitgliedschaft der Pfarrvorstände bei den Schulpflegschaften (§ 4 Abs. II SchAG.) auch noch die einschlägigen Pfarrämter zu hören sein. In der MG. vom 18. September 1867 erübrigte sich eine solche Vorschrift wegen der Einbeziehung der geistlichen Lokal- und Distriktsschulinspektionen in das Verfahren. Der Vorschrift der Ziff. 4 wird in der Regel durch Ein­ holung eines Gutachtens des Bezirksbaumeisters und des Bezirksarztes (s. auch § 26 der Bek. über den bezirksärztlichen Dienst vom 23. Januar 1912 — MABl. S. 153, KMBl. S. 128, Anhang Nr. 12) neben allenfallsiger Augenscheinnahme durch das Bezirksamt Genüge geleistet sein. Die in Ziff. 5 vorgeschriebene gutachtliche Aeußerung ist an Stelle der Distriktsschulinspektion gem. § 26 SchAG. Ziff. 48 Abschn. VI Abs. I Buchst, a von der Bezirks­ schulbehörde oder Stadtschulbehörde abzugeben. Die Vorbehandlung der Angelegenheit steht nach Abs. II ebenda dem Bezirksamtsvorstande (ersten Bürgermeister) zu. Als „Beteiligte" mit förmlichem Beschwerderecht nach § 14 der B. vom 26. August 1883 (an Stelle von Ziff. 5 Abs. 3 der ME. vom 18. September 1867) haben nur die be­ teiligten Ortseinwohner, Gemeinden und Pfarrämter zu gelten. Schulsprengel können nur durch ausdrückliche Regierungsverfügunger^ nicht durch Zeitablauf (Verjährung) entstehen. Dies trifft auch für die Zeit zu, in der die erste Schulsprengelverordnung vom 22. Januar 1815 (Weber Bd. 1 S. 465) galt (s. VGHE. vom 13. Januar 1882, Samml. Bd. 3 S. 517). Doch kann beim Fehlen des Nachweises einer ausdrücklichen Re­ gierungsverfügung der tatsächliche andauernde Besuch einer Schule die Ver­ mutung einer rechtsförmlichen Entstehung dieses Schulverbandes begründen (s. VGHE. vom 4. Januar 1905, Ännml. Bd. 26, S. 161). Entstehen Streitigkeiten über die Zugehörigkeit zu einem Schulverbande oder über Schulsprengelgrenzen, so fallen sie als Berwaltungsstreidsachen unter Art. 10 Ziff. 17 des VGHG. Zuständig zur Entscheidung ist im ersten Rechtszuge die Bezirksverwaltungsbehörde, d. h. bei mittelbaren Gemeinden das Bezirksamt (V. vom 21. Dezember 190H, § 2 Abs. III, GVBl. S. 1121, bei unmittelbaren Stödten der Stadtrat (s. Dyroff, Anm. 3, II zu Art. 9 VGG ), im zweiten die Regierung, Kammer des Innern (FormV. vom 17. Dezember 1825 § 50), im letzten der Verwaltungsgerichtshof. Zu beachten ist jedoch, daß diese Streitfälle bestehende Organisationen voraussetzen. Zu Beschwerden gegen Organisationsverfügungen der Regie­ rungen selbst ist der Verwaltungsgerichtshof nicht zuständig (vgl. hierzu auch Anm. 2 zu Art. 2 oben). Jede Neuerrichtung von Schulen und Lehrstellen bedingt auch eine Besichtigung der Schulstellenbeschreibungen, die an die Stelle der früheren Schulfassionen getreten sind (s. hierüber die ME. vom 8. Fe­ bruar 1921 — KMBl. S. 45, Anhang Nr. 36, und die ME. vom 1. Fe­ bruar 1927 Nr. IV 3806).

Art. 8 *). 1 Wenn eine Volksschule2), die alle Jahrgänge umfaßt und an der nur eine Lehrstelle bestehts) nach dem Durch­ schnitte der letzten fünf Jahres von mehr als fünfzigs) Haupt-

Art. 8. Errichtung neuer Lehrstellen.

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schulpflichtigen °) Kindern besucht wird, sind die Mittel zur Er­ richtung einer neuen Lehrstelle bereitzustellen7). II Das gleiche gilt, wenn an einer Volksschule mit zwei oder mehr Schulklassen8) eine Klasse8) nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahres von mehr als sechzig hauptschulpflichtigen°) Kindern besucht wird. III Wenn durch die Schulsatzung oder durch Gemeindebeschlutz eine geringere Höchstzahl von Schülern für die einzelne Klasse festgesetzt ist, darf diese Zahl nicht mehr erhöht toerben10). IV Die Regierung, Kammer des Innern, kann aus beson­ deren Gründen Ausnahme von den vorstehenden Vorschriften zu­ lassen") 12) 1. Art. 8 handelt von der Errichtung neuer Lehrstellen. 2. S. Vorbemerkung zu Abschn. I. Zu den „Volksschulen" im Sinne der Art. 8 bis 10 a zählen ohne weiteres auch diejenigen, an denen gem. Art. 24 d. SchBG. der Volks­ schulunterricht geistlichen Gesellschaften oder religiösen Vereinen übertragen ist, nicht dagegen die christlichen Bekenntnissonderschulen int Sinne des Art. 33, die Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen im Sinne des Art. 35 und die israelitischen Volksschulen im Sinne des Art. 36 ff. Die Art. 8—10 a sind in den maßgebenden Artikeln 33 Abs. III, 35 und 37 nicht angezogen. Bei der Errichtung neuer Lehrstellen an solchen Schulen werden jedoch naturgemäß auch die Schülerhöchstzahlen des Art. 8 zur Bemessung des Bedürfnisses herangezogen werden. 3. D. h. wenn für die ganze ungeteilte Schule (im Gegensatze zu der im Sinne der Lehrordnung teilweise oder völlig ausgebauten Schule, von der Abs. II handelt) nur eine einzige Lehrkraft aufgestellt ist, sei es, daß es sich um eine Knabenschule oder eine Mädchenschule oder um eine Schule handelt, die sowohl Knaben wie Mädchen umfaßt. 4. Gemeint sind die letzten fünf Jahre vor Errichtung der neuen Lehrstelle. Wenn berechnet werden soll, ob im kommenden Schuljahre die Errichtung einer neuen Lehrstelle nötig wird, ist sohin das laufende Schuljahr bei der Berechnung des fünfjährigen Durchschnittes der Schüler­ zahl mit einzubeziehen. In der Nachkriegszeit sind die Geburtsziffern sehr schwankend gegeworden. Zweckmäßig werden deshalb, um das Bedürfnis einer neuen Lehrstelle ersehen zu können, jeweils auch die voraussichtlichen Schüler­ zahlen für die kommenden fünf Schuljahre festgestellt. 5. a) Die Zahlen „fünfzig" und „sechzig" sind erst in den Entwurf des Gesetzes vom l.Juni 1919 (E. II, BeilBd. I, Beil. 136, S. 151 ff.) eingesetzt worden. Noch der Entwurf vom 27. Juli 1918 (E. I) trug im Einklang mit dem Schulbedarfgesetz von 1902 die Zahlen achtzig" und „hundert. In der Begründung zum E. I war ausgeführt: „Es ist keine Frage, daß eine Herabsetzung dieser Höchstzahlen von 80 und 100 Schülern sowohl im Interesse eines gedeihlichen Unterrichtsbetriebes als auch mit Rücksicht auf die Inanspruchnahme der Arbeitskraft des Volksschnllehrers außerordentlich erwünscht wäre. Der gegenwärtige Zeitpunkt erscheint je­ doch für die Durchführung einer solchen Maßnahme kaum als geeignet."

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Den gegebenen Schwierigkeiten glaubte man im Jahre 1919 durch eine Uebergangsvorschrift (Art. 55) genügsam Rechnung getragen zu haben. An Stelle der Schülerhöchstzahlen des Art. 8 sollten für die ersten fünf Jahre nach dem Inkrafttreten des Gesetzes (also für die Jahre 1920 bis 1924 einschließlich) die Höchstzahlen achtzig und hundert, für die folgenden fünf Jahre (1925 bis 1929 einschließlich) die Höchstzahlen sechzig und fünf­ undsiebzig treten. Seit 1. Januar 1930 ist die Gesetzesvorschrift des Art. 8 vollwirksam. Ws. IV gestattet jedoch aus besonderen Gründen Ueberschreitungen dieser Höchstzahlen auch jetzt noch zuzulassen und die Not der Zeit zwingt zu solchen Ausnahmen. b) Die Zahlen wie überhaupt die Bestimmungen des Art. 8 beziehen sich nur auf Normalschulen. Hilfsschulen und Hilfsschulklassen sollten nach den „Richtlinien für die Durchführung der Personalverminderung auf dem Gebiete des Bolksschulwesens" (ME. vom 6. April 1924 Nr. IV 10 899) nicht über 20 und nicht unter 12 Schüler umfassen, bei A b s ch l u tzklassen, d. h. Klassen, in denen Schüler, die im Vorrücken zurückblieben, int letzten Schuljahre zusammengefaßt werden, und bei achten Klassen sollte eine Durchschnittszahl von 24 zugrunde gelegt werden.

6. Nur die ha up ts chu l p f li ch ti g e n Kinder werden gezählt, nicht auch die Schüler der betreffenden Bolksfortbildungsschule. Die Haupt­ schulpflicht umfatzt die ersten sieben ausnahmsweise acht, die Fortbildungs­ schulpflicht die weiteren drei oder zwei Schuljahre der zehnjährigen Ge­ samtschulzeit (s. VO. vom 22. Dezember 1913 über die Schulpflicht, GVBl. S. 957, AMBl. S. 351, Anhang Nr. 16). 7. Die Fassung „sind die Mittel zur Errichtung von Lehrstellen be­ reitzustellen" (auf Seite der Gemeinden handelt es sich hierbei vor allem um den nötigen Schulsaal und die Lehrerdienstwohnung) hat der Land­ tag dem Gesetze gegeben entgegen der Fassung „kann die Bereitstellung der Mittel ... usw. angeordnet werden", wie es im SchBG. von 1902 hieß und auch noch in den Entwürfen zum neuen SchBG. vorgesehen war. Ae Formung kleinerer Schulklassen wollte damit sichergestellt werden. Um aber besonderen Verhältnissen (z. B. einer nur vorübergehenden Meh­ rung der Schülerzahl) Rechnung tragen zu können, wurde der Abs. IV angefügt und die Regierung ermächtigt, aus besonderen Gründen Aus­ nahmen zuzulassen (Landtagsverh. 1919, BeilBd. I, Beil. 294, S. 513 ff. u. Beil. 320 S. 789/790). Ueber staatsaussichtlichen Zwang gegen Gemeinden, die sich weigern ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen, s. Vorbem. zu Abschn. II.

8. Schulklassen im Sinne des ß 1 des SchAG. vom 1. August 1922. Eine Schulklasse kann einen oder mehrere Jahrgänge umfassen is. Braun, SchAG., Anm. 1 zu § 1 und die Lehrordnung für die bayerischen Volksschulen vom 15. Dezember 1926 — KMBl. S. 127).

9. Ter Durchschnitt muh aus den Schülerzahlen der letzten fünf Jahre einer bestimmten Klasse (z. B. der Oberklasse der Schule) gezogen werden und ist nicht etwa aus der Gesamtsumme aller Klassen dieser Schule zu errechnen. Doch ist cs selbstverständlich, daß zunächst versucht werden muß, durch eine andere Klassengliederung wie sie die Lehrordnung ge­ stattet, Abhilfe zu schaffen, wenn in der gleichen Schule auch besonders kleine Klassen bestünden. 10. Maßgebend war der Stand beim Inkrafttreten des Gesetzes (1.

Januar

1920,

s. Art. 80^.

Nachttäglich konnten ukd

können Ge-

Art. 8. Errichtung neuer Lehrstellen.

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meinbcn durch Aenderungen ihres Statuts unter die festgesetzte Zahl nicht heruntergchen (j. die Landtagsverh. 1919, BeilBd. I, Beil. 320 S. 787 ff.). Die Regierung ihrerseits ist, wie sich schon aus Abs. IV ergibt, auch an die am 1. Januar 1920 geltenden Schulsatzungen und Ge­ meindebeschlüsse nicht gebunden. 11. a) Durch Absatz IV werden die Bestimmungen in den vorausgehenden drei Absätzen des Art. 8 ihrer Starrheit entkleidet. Je nach den Bedürfnissen können der Neuerrichtung von Lehrstellen als Maßstab höhere oder niedrigere Schülerzahlen zugrunde gelegt werden. b) Zuständig zur Errichtung neuer Lehrstellen ist die Kreisregierung (§ 14 d. B. vom 26. August 1883, GBBl. S. 407, KMBl. S. 247 und Art. 8 Abs. IV SchBG.). Diese steht aber unter der Oberaufsicht des Staats­ ministeriums für Unterricht und Kultus, das seinerseits der Regierung im allgemeinen oder von Fall zu Fall Weisungen geben kann. Derzeit hat zufolge ME. vom 2. Dezember 1927 Nr. IV 44 063 die Kreisregierung beim Ministerium in jedem einzelnen Falle um die Genehmigung nachzu­ suchen, wenn sie eine neue Ährstelle errichten will. Das Ministerium seinerseits ist von den Willigungen des Landtages zum Staatshaushaltsplan abhängig, da zur Errichtung einer neuen Ährstelle nicht nur die Ge­ meinden insoferne die Mittel bereitzustellen haben, als sie für die nötigen Schulräume mit Inneneinrichtung und die entsprechenden Dienstwohnungen aufkommen müssen, sondern auch der persönliche Schulaufwand (Gehalt usw. des Lehrers- vom Staate zur Verfügung gestellt sein muß. Die Kreis­ regierung kann uneingeengt an die Schaffung neuer Ährstellen nur heran­ treten, wenn sie gleichzeitig im Regierungsbezirke eine andere Lehrstelle abbaut, so daß eine Mehrung der bewilligten Lehrstellen nicht eintritt. Dies gilt nicht nur für die Neuerrichtung von Lehrstellen mit neuem ent­ sprechenden Lehrsaal, sondern auch für Lehrkräfte, die mangels des nötigen Schulraumes Wechsel- Unterricht zu erteilen hätten. Von WechselUnterricht spricht man, wenn eine Schulklasse wegen Unzureichenheit des Schulraumes oder zu großer Zahl der Kinder geteilt werden muß und der Unterricht für die beiden Abteilungen in dem einen vorhandenen Schulzimmer halbtägig von zwei Lehrkräften erteilt wird. Erteilt den halbtägigen Unterricht für beide Abteilungen ein und dieselbe Lehrkraft, dann spricht man von A b t e i l u n g s - Unterricht. Da beim „Wechselunterricht" eine Lehrkraft nicht genügend aus­ genützt werden kann, und gemäß ME. vom 3. Februar 1928 Nr. IV 1848 solche Lehrstellen möglichst aufzuheben. Wenn die Schülerzahl zu groß ist, um auf einmal in dem vorhandenen Schulsaal oder auf einmal von einer Lehrkraft unterrichtet zu werden, erübrigt sich deshalb bei Unzureichenheit der Gemeindemittel zur Herstellung eines weiteren Schulsaales oder der Staatsmittel zur Aufstellung einer weiteren Lehrkraft nur noch der Ab­ teilungsunterricht als Hilfsmaßregel. Er ist ein möglichst zu ver­ meidender Notbehelf, da er (nicht nur wie auch der Wechselunterricht) eine Verkürzung der Unterrichtszeit, sondern bei längerer Dauer auch eine Ueberlastung der Lehrkraft bedeutet. Die sog. „Winter-Wechselschulen", d. h. der Uebergang von der Winterschulzeit zur Sommerschulzeit bei Schulen auf dem Lande, hat nlit „Wechselunterricht" im obigen Sinne nichts zu tun. 12. Zur Einziehung von Lehrstellen haben die Schulaufsichtsbehörden zufolge der verfassungsmäßigen Befugnisse des Staates ebenso das Recht, wie zur Errichtung von solchen. Auch hierin sind die Schülerzahlen des

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Art. 8 richtungsgebend und insoferne auch Schülermindest zahlen, nicht nur Schüler höchst zahlen, d. h. der Staat wird dort, wo die Schüler­ zahlen des Art. 8 nicht oder nicht mehr vorhanden sind und die Belange der Schule es gestatten, die Aushebung von Lehrstellen verfügen, z. Baus einer zweigeteilten Schule, wenn die Schülerzahl dauernd unter 50 herabsinkt, eine einklassige Schule formen (vgl. Meinzolt S. 143).

13. Die Besetzung einer neuerrichteten Lehrstelle hat sich nach der Eigenschaft der Stelle (Bekenntnisschule oder Simultanschule) zu richten. Derzeit sind hierfür die Bestimmungen der B. vom 26. August 1883, § 12 Abs. I u. HI (GBBl. S. 407, KMBl. S. 247) maßgebend. 14. Ueber Beschwerderecht und -Verfahren s. Vordem, zu Abschnitt II.

Art. 9‘). 1 Wenn sich in einer Gemeinde oder Ortschaft») oder in mehreren im Umkreise von dreieinhalb Kilometer Halb­ messer gelegenen Gemeinden, Ortschaften»), Weilern») oder Einzel­ höfen^) nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahres fünfund­ zwanzig oder mehr hauptschulpflichtige *) Kinder befinden, die mehr als dreieinhalb Kilometer zur Schule zurückzulegen haben, so sonns) die Bereitstellung der Mittel zur Errichtung einer neuen Volksschule») angeordnet werden. 11 Das gleiche gilt, wenn sich im Umkreise von dreieinhalb Kilometer Halbmesser nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre achtzig oder mehr hauptschulpflichtige Kinder befinden, die in der Mehrzahl zwei Kilometer oder mehr zur Schule zurückzulegen haben')»)')"). 1. Art. 9 regelt die Errichtung neuer Schulen wegen weiten Schul­ weges einer erheblichen Anzahl von Schulkindern. Die Regelung ent­ spricht den Bestimmungen in Art. 5 Abs. II des SchBG. von 1902. Bei den Verhandlungen zu diesem Gesetze im Landtage gab die Staatsregierung die Erklärung ab, daß von den Bestimmungen des Art. 5 Abs. II kein zu iveitgehender Gebrauch gemacht und auf Religionsunterricht und Schulgottesdienst möglichst Rücksicht genommen werden soll.

2. Ortschaften, Weiler und Einödhöfe sind räumlich getrennte Teile von Gemeinden, also Siedlungen innerhalb eines Gemeindebezirks. Wegen des Begriffes „Ortschaften" s. auch Art. 62 Abs. I der GemO. 3. S. Anm. 4 zu Art. 8. 4. S. Anm. 6 zu Art. 8. 5. „Kann": Die Fassung des Gesetzes, die hier derjenigen des Gesetzes von 1902 angepaßt ist, gewährt den Schulaufsichtsbehörden zur Er­ richtung neuer Schulen den nötigen Spielraum. Die Leistungsfähigkeit der Gemeinden, die gegebenen Falles ein ganz neues Schulhaus herzustellen haben, ist hier meist von noch größerer Bedeutung als bei der Errichtung neuer Lehrstellen an einer bereits bestehenden Schule. Zuständig zur Er­ richtung neuer wie zur Aufhebung bestehender Schulen, ferner zur Bildung und Abänderung der Schulsprengel und Schulbezirke sind gem. § 14 der B. vom 26. August 1883, GBBl. S. 407, KMBl. S. 247 (Anhang Nr. 6), die Kreisregierungen. Da aber mit der Errichtung einer neuen Schule in

Art. 10. Errichtung neuer Schulen für Bekenntnis-Minderheiten.

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jedem Falle die Neuerrichtung von Lehrstellen verbunden ist, sind die oben ihrer Hinterbliebenen die Art. 11, 13, 14 Abs. I Satz 1 und Abs. II fö IV, 15, 17 bis 19, 20 Abs. I, 22 und 23 entsprechend. An die SteU der Gemeinde oder der Gemeindeverwaltung treten dabei die Unternehner der Schule, IV Für die Anwendung der Vorschriften des Art. 14 As. I Satz 1 und Ws. II bis IV ist die Einwohnerzahl der Gemeinde des Schulsitzes maß­ gebend." Veranlaßt wurde diese Aenderung hauptsächlich durch die Einreihung der Bolksschullehrer in die Beamtenbesoldungsordnung und durch den Weg­ fall der freien Dienstwohnungen und Wohnungsentschädigmgen, der mit dieser Einreihung verbunden war. Außerdem schien es gebeten, den Jahres­ beitrag der Unternehmer für die einzelnen Lehrstellen von 1400 auf 2000 Mk. zu erhöhen. „Die Erhöhung ist nicht nur deswegn gerechtfertigt, weil der Staat künftig für die Besoldung und Versorgung der Lehrkräfte an diesen Schulen wesentlich höhere Beträge aufzubringen hat als bisher, sondern auch deswegen, weil für die Unternehmer der Schulen die Ver­ pflichtung zur unentgeltlichen Bereitstellung einer Dienstwchnmig oder zur

Art. 33. Christliche Bekenntnissonderschulen.

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Gewährung einer Wohnungsentschädigung Künftig wegfällt." („Begründung" zum Entw. eines BesG. vom 31. Mai 1920, Berh. d. Bay. Landt. 1919/20, BeilBd.IV, Beil. 1530, S. 593 u. 595). Die nunmehrige Fassung des Artikels brachte Art. 2 Ziff. X des Ge^ setzes vom 1. August 1923 zur Aenderung von Vorschriften über das Volks­ schulwesen (GVBl. S. 337). Der Jahresbeitrag der Unternehmer sollte den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend erhöht und ermäßigt oder ganz erlassen werden können. Die Aenderung des Abs. III war infolge der Strei­ chung der Art. 13 und 22 geboten („Begründung" vom 9. Juli 1923, Berh. d. Bay. Landt. 1922/23, BeilBd. XI, Beil. 3663, S. 916). 2. S. Art. 147 d. VLG. vom 14. August 1919 (GVBl. S. 437) in d. Fass, vom 1. August 1923 (GVBl. S. 337). Er lautet: „Die Personen, die von der Anstellungsbehörde zur Erteilung des allgemeinen Bolksschulunterrichts an christlichen Bekenntnissonderschulen hauptamtlich angestellt sind, sind Bolksschullehrer im Sinne dieses Gesetzes." Für klösterliche Lehrkräfte sind die Bestimmungen der Art. 24 und 24 a nicht ohne weiteres anwendbar, da sie in Art. 33 nicht angezogen sind. Die Anwendung der in Art. 24 Abs. III und IV getroffenen Bestim­ mungen aus Billigkeitsgründen ist bis jetzt nur für solche klösterliche Lehr­ kräfte zugestanden, die an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unter­ nehmungen — nicht auch an christlichen Bekenntnissonderschulen — tätig sind (ME. vom 5. Juni 1921 Nr. 21 222). An den christlichen Bekenntnissonderschulen können nach Maßgabe des Art. 33 „ständige" und „unständige" Lehrkräfte verwendet werden (s. da­ gegen Art. 35, wo bei den Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unter­ nehmungen nur von „ständigen" Bolksschullehrern die Rede ist). 3. a) Christliche Bekenntnissonderschulen: Zu beachten ist vor allem, daß es sich um „Soirder s ch u l e n ", nicht um „Sonder­ bekenntnisse" handelt. In der Begr. zu E. I (S. 303) ist ausgeführt: „... Die auf Grund des § 11 Abs. I Satz 4 und Abs. II der Verord­ nung vom 26. August 1883 (GVBl. S. 407) von Angehörigen eines christ­ lichen Bekenntnisses gegründeten Sonderschulen gehören nicht zu den „öffent­ lichen Volksschulen" im Sinne des gegenwärtigen Gesetzentwurfes und des Entwurfes eines Volksschullehrergesetzes (vgl. die Begründung zum Art. 1 des letzteren Entwurfes unter V 1 b). Sie sind aber auch nicht bloße Pri­ vatschulen, gehören vielmehr zu den öffentlichen Unterrichtsanstalten, weil sie dem öffentlichen Unterrichtswesen unmittelbar eingegliedert sind. Sie werden von der staatlichen Behörde auf Antrag der beteiligten Be­ kenntnisangehörigen errichtet und unterstehen den staatlichen Schulaufsichts­ behörden wie die öffentlichen Volksschulen; die Lehrkräfte an diesen Schulen haben schon nach dem bisherigen Recht die gleiche Rechtsstellung wie die Lehrkräfte an den öffentlichen Volksschulen. In § 11 Abs. II der Verord­ nung vom 26. August 1883 sind die rechtlichen Verhältnisse dieser Schulen durch die Bestimmung festgelegt, daß sie „in bezug auf Dotation, Organi­ sation, Besetzung und Leitung wie die öffentlichen Volksschulen zn be­ handeln" sind." In Betracht kommen nur Katholiken und Protestanten, da nur diese (abgesehen von den Angehörigen der jüdischen Religion, für die noch § 33 des Judenediktes vom 10. Juni 1813 — Weber Bd. 1 S. 417 gilt) Anspruch auf Errichtung von öffentlichen Schulen nach § 11 Abs. 1 Satz 4 der V. vom 26. August 1883 haben (Seiler, Anm. 16 zu Art. 3 Abs. II). Wie die Braun, Schulbedarfgesetz. 11

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allgemeinen christlichen Bekenntnisschulen in Bayern überhaupt nur katho­ lische oder protestantische sind, so können auch die christlichen Bekenntnis­ sond e r schulen im Sinne von Art. 33 SchBG. nur katholische oder prote­ stantische sein (vgl. Seiler Anm. 9 zu Art. 5 und Amn. 7 zu Art. 10 oben). Die „Denkschrift" vom 12. Juni 1914 (Berh. d. K. d. Abg. d. Bay. Landt. 1913/14, BeilBd. VI, Beil. 939, S. 817) führt aus: „Nach § 11 Abs. I Satz 4 der K. Verordnung vom 26. August 1883 bleibt es den beteiligten Eltern unbenommen, eine Schule ihrer Kon­ fession für sich allein oder in Verbindung mit Konfessionsverwandten benach­ barter Orte aus eigenen Mitteln zu gründen. Die Schulen dieser Art sind nach § 11 Abs. II a.a.O. „in bezug auf Dotation, Organisation, Besetzung und Leitung wie die öffentlichen Volksschulen zu behandeln." Diese Bestimmungen haben zwar durch die Vorschrift des Art. 5 Abs. m des Schulbedarfgesetzes * an Bedeutung verloren, da dort, wo die Voraus­ setzungen dieses Artikels 5 gegeben sind, in der Regel von den beteiligten Gemeinden selbst die Mittet zur Errichtung einer öffentlichen Volksschule für die konfessionelle Minderheit bereitzustellen sein werden. Immerhin dürfte auch für die Zukunft an der Zulässigkeit der Errichtung konfessioneller Sonderschulen im Sinne des § 11 der K. Verordnung vom 26. August 1883 festzuhalten sein. Gegenwärtig bestehen im ganzen 11 solcher Volksschulen, und zwar 1 katholische und 10 protestantische. Unternehmer sind fast durch­ weg die Kirchengemeinden, vereinzelt ein Schulverein." Als „beteiligte" Eltern sind in § 11 Abs. I Satz 4 der V vom 26. Au­ gust 1883 solche Eltern zu verstehen, für deren Kinder die an sich zuständige Volksschule eine Simultanschule oder eine Bekenntnisschule des anderen Bekemrtnisses wäre. Ms die Begründung zum Entwurf eines Schulbedarfgesetzes an den Landtag gebracht wurde (2. August 1918), waren 13 Bekenntnissonder­ schulen vorhanden, 2 katholische und 11 protestantische (BeilBd. XIX, Bell. 2621, S. 304). Während der Inflationszeit ist die Zahl dieser Schulen er­ heblich zurückgegangen (Meinzolt S. 102). Eine christliche Bekenntnissonderschule im Sinne des Art. 33 kann nur dadurch entstehen, daß sich ein bestimmter Kreis von Bekenntnisgenossen dem Staate gegenüber verpflichtet, eine solche Schule unter der Voraus­ setzung zu unterhalten, daß die Lehrkräfte vom Staate angestellt und in der Hauptsache bezahlt werden. Zuständig zur Genehmigung sind die Kreisregie­ rungen (§ 44 Abs. N und § 46 Abs. I d. FormB ), doch hat die Regierung derzeit — da es sich gegebenen Falles um die Errichtung neuer Lehrstellen handelt — das Einverständnis des Staatsministeriums für Unterricht u. Kultus zu erholen (s. Anm. 11 zu Art. 8 oben). Die Genehmigung der Schule wird einesteils davon abhängen, ob im Staatshaushaltplan die Mittel hierzu bereitgestellt werden wollen und andernteils davon, ob eine genügende Schülerzahl in Betracht kommt (nach der ME. vom 6. April 1924 Nr. IV 10 899 mit den Richtlinien für den Vollzug der Personalverminderung auf dem Gebiete des Bolksschulwesens sollten es wenigstens 10 Schüler sein) und eine Gewähr dafür besteht, daß der Unternehmer die Mittel für den ihn nach Art. 33 Abs. HI treffenden Bedarf aufbringt. Ein Rechtsanspruch gegen den Staat auf Genehmigung der Errichtung oder des Weiterbetriebes der Schule besteht so wenig wie umgekehrt eine Verpflichtung des Unter­ nehmers, die Schule, wenn sie genehmigt ist, weiterhin zu erhallen. Gegen

♦ von 1902, nunmehr Art. 10 des SchBG. von 1919.

Art. 33. Christliche Bekenntnissonderschulen.

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den ablehnenden Bescheid der Regierung Könnte selbstverständlich Beschwerde zum Staatsministerium für Unterricht und Kultus eingelegt werden. Nach Seiler (Anm. 15 b zu Art. 3, S. 144 unten) würden auf die christlichen Bekenntnissonderschulen im Sinne des Art. 3 Abs. II d. SchBG. von 1902 (Art. 33 des nunmehrigen Gesetzes) die Bestimmungen des Art. 10 Ziff. 17 mit 19 des BGG. (die rveiter genannten Ziff. 21 mit 25 sind auf­ gehoben) Anwendung finden. Es wird dies aus dem Umstande gefolgert, daß die christlichen Bekenntnissonderschulen öffentliche Unterrichtsanstalten sind. Da es aber an Bestimmungen fehlt, für solche Schulen einen Sprengel mit Pflicht zum Besuch der Schule zu schaffen, fehlt auch für eine Anwendung der Ziffern 17 u. 19 des BGG. (die Ziffer 18 bezieht sich schon nach dem Wortlaute nur auf die allgemeinen öffentlichen Volksschulen) der Boden. Aehnlich Osthelder (Vordem, b zu Art. 33, S. 195 und Anm. 1 d, S. 197), der außerdem auf den Einfluß hinweist, den die neueste Rechtsentwicklu^g dem Elternwillen in der Wahl der Schule einräumt, und auf den Umstand, daß auch für diese Kinder regelmäßig eine zuständige öffentliche Volksschule vorhanden ist. Dagegen kann ein Streit nach Art. 10 Ziff. 13 des BÄG- zu ent­ scheiden sein, wenn eine Kirchengemeinde Unternehmerin der Bekenntnis­ sonderschule ist. Haben sich aber kirchlich nicht organisierte Anhänger zu einem bürgerlich-rechtlichen Verein im Sinne der §§ 21 ff. d. BGB. zu­ sammengeschlossen und hat dieser gegenüber der staatlichen Unterrichts­ verwaltung die Verpflichtung zur Unterhaltung der Schule übernommen, so geschieht die Aufbringung des Bedarfs innerhalb des Vereins nach bürgerlich-rechtlichen Grundsätzen (Seiler S. 145 oben). b) Wenn die Genehmigung zur Errichtung einer christlichen Bekenntnis­ sonderschule im Sinne des Art. 33 SchBG. nicht erteilt wird, sei es, daß die Voraussetzungen für eine solche Schule nicht gegeben erscheinen, sei es, daß eine Schule im Sinne des Art. 33 überhaupt nicht angestrebt wird, so konnte gleichwohl eine Sonderschule für einen bestimmten Kreis von Personen er­ richtet werden, jedoch nicht als eine in den Rahmen des Schulbedarfgesetzes sich fügende, als „öffentlich" zu wertende Schule, sondern als reine Pri­ vat schule. Dieser Weg steht auch christl. Bekenntnisgenossen offen, die nicht der katholischen oder einer protestantischen Kirche angehören. Die Errichtung einer Privat-Volksschule ist, solange noch kein Reichs­ schulgesetz im Sinne des Art. 146 Abs. II der Reichsverfassung (RGBl. 1919, S. 1393, Anh. Nr. 20) erlassen ist, nicht an die Voraussetzungen des Art. 147 Abs. I und II der Reichsverfassung gebunden. Nach Art. 174 der Reichsverf. bleibt es vielmehr hinsichtlich der Errichtung von Privat-Bolksschulen bis zum Erlasse eines Reichsschulaesetzes bei der bestehenden Rechtslage. Meinzolt vertritt (S. 140) die Meinung, daß die Bestimmung in Art. 147 Abs. I der Reichsverfassung im Gegensatz zu Art. 147 Abs. II schon jetzt auch in Bayern unmittelbar Geltung und deshalb auch eine Prüfung der Be­ dürfnisfrage auszuscheiden habe, da nur Art. 147 Abs. II auf Art. 146 Abs. H Bezug nehme und sohin vor Erlaß des in Art 146 Abs. II vorgesehenen Reichs-Schulgesetzes nicht zu vollziehen sei. Demgegenüber führt eine Entschließung des Staatsmin. f. Unt. und Kultus vom 7. Juli 1927 Nr. IV 25116 u. a. zutreffend folgendes aus: „Nach Abschnitt II des Borlageberichtes hat die Regierung, Kammer des Innern, der Schulunternehmerin ... die Genehmigung zur Errichtung eiuer privaten Volksschule mit Beginn des Ahuljahres 1927/28 neu erteilt. 11*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Die Genehmigung ist damit begründet, daß im Hinblick auf Art. 147 Abs. I der RB. keine Möglichkeit bestanden habe, der Errichtung entgegenzutreten. Diese Begründung ist nicht zutreffend. Art. 147 Abs. I RB. gilt zwar, wie sich aus den stenogr. Berichten zu den Verhandlungen der National­ versammlung (S. 1675 ff. bes. S. 1681, 1684) ergibt, auch für private Volksschulen. Für diese ist jedoch eine weitere Bestimmung in Art. 147 Abs. II RV. getroffen. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultu- hat bereits in der MinEntschl. vom 30. Januar 1925 Nr. 47 768 ... darauf hin­ gewiesen, daß Art. 147 Abs. II RV., der ausschließlich von den privaten Volksschulen handelt, bis zum Erlaß eines Gesetzes zum Vollzüge des Art. 146 Abs. II RB. (Reichsschulgesetz) noch nicht vollziehbar sei. Art. 147 Abs. II RB. verfolgt die unverkennbare Absicht, in Ueber­ einstimmung mit dem Grundsätze des Art. 146 Abs. I Satz 2 RB. über die für alle gemeinsame Grundschule das private Volksschulwesen möglichst ein­ zudämmen. Er enthält insoweit eine Änschränkung des Art. 147 Abs. I RB Damit würde es aber im Widerspruch stehen, wenn anderseits die Reichs­ verfassung zunächst, so lange der Art. 147 Abs. II noch nicht vollziehbar ist, die Errichtung privater Volksschulen durch Art. 147 Abs. I geradezu er­ leichtern würde, da hiernach die Genehmigung zur Errichtung solcher Schulen unter bestimmten Voraussetzungen (Art. 147 Abs. I Satz 2) erteilt werden müßte. Es kann nicht die Absicht der Reichsverfassung gewesen sein, das Entstehen solcher Schulen bis zum Zeitpunkte des Erlasses des Reichsschul­ gesetzes zu erleichtern, nach diesem Zeitpunkt aber zu erschweren. Die Vor­ schriften der Reichsverfassung über das private Volksschulwesen können viel­ mehr nur im Zusammenhang und demgemäß nur dahin ausgelegt werden, daß sie in vollem Umfange unvollziehbar sind, solange nicht ein Reichsgesetz zum Vollzüge des Art. 147 Abs. II RB. ergangen ist. Da Art. 147 Abs. II RB. zur Zeit noch nicht vollziehbar ist, entfällt auch die Anwendung des Art. 147 Abs. I RV. auf private Volksschulen. Die maßgebende Rechtsgrundlage für die Gründung privater Volks­ schulen bilden vielmehr ... zur Zeit noch Art. 59 PolStGB, und die Ver­ ordnung vom 10. Mai 1905 (GBBl. S. 571). Diese Bestimmungen des Landesrechtes kennen Kernen Rechtsanspruch auf Genehmigung einer pri­ vaten Unterrichtsanstalt." In einer weiteren E. vom 24. November 1927 Nr. IV 37 068 ist gesagt: „Die Verhandlungen über die Genehmigung der Wiedereröffnung der privaten Volksschule ... lassen ersehen, daß die vier Klassen dieses Unter­ richtsunternehmens in bezug auf Schulaufnahme, Lehrgegenstände, Lehr­ pläne, Lehrmittel, Stundenzahl, Unterrichtszeit, Schuljahrseinteilung, Fe­ rienordnung, Schulüberweisung, Führung der Schultagebücher, Zensur- und Bersäumnisliste usw. den für die öffentlichen Volksschulen zu geltenden Bestimmungen unterworfen und auch ausdrücklich als Ersatz für die vierunteren Klassen der Volkshauptschule anerkannt worden sind. Es handelt sich daher bei diesem Unterrichtsunternehmen nicht um eine private Borschule, deren Errichtung nach Art. 147 Abs. III RB. schlechthin unzulässig gewesen wäre, sondern um eine private Volksschule." Die Zuständigkeit und das Verfahren bei der Errichtung von PrivatBolksschulen und ihre Beaufsichtigung richtet sich sohin nach den Vorschriften der B vom 10. Mai 1905, die Gründung, Leitung und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstauen betr. (GBBl. S. 471, KMBl. S. 179 mit Ergänzung des § 8 vom 8. April 1919, GBBl. S. 160, Anhang Nr. 7) im Gegensatz zu den christlichen Bekenntnissonderschulen im Sinne von

Art. 33. Christliche Bekenntnissonderschulen.

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?(rt. 33 SchBG-, auf die die Bestimmungen der B. von 1905 wenigstens nicht unmittelbar Anwendung finden (s. auch Art. 59 PolStGB, und die MinBek. vom 13. Januar 1907), allgemeine Bestimmungen über Einrich­ tung und Betrieb der nach Art. 59 des Polizeistrasgesetzbuches genehmigungspflichtigen Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten, insbesondere in be­ zug auf Gesundheitspflege tetr. (KMBl. S. 33). Nach 8 2 der V. sind: „Zuständig zur Erteilung der gemäß § 1 er­ forderlichen Genehmigung ..2. die Kreisregierungen, Kammern des In­ nern, . . . c) bei Unterrichtsanstalten mit dem Lehrziele des Elementar­ unterrichts, welche Kindern im volksschulpflichtigen Alter einen Ersatz für den Besuch der öffentlichen Volksschulen bieten wollen". Nach § 7 ist zu prüfen, ob ein Bedürfnis für die angestrebte Schule besteht (letzteres ist auch in der ME. vom 24. November 1927 Nr. IV 37 068 ausdrücklich ausgesprochen). Ein Zwang zum Besuche solcher Privat-Volksschulen kann nicht statt­ finden, dagegen sind Schüler und Schülerinnen solcher anerkannter Privat­ volksschulen gemäß § 17 Ziff. 3 der V vom 22. Dezember 1913 über die Schulpflicht (GBBl. S. 957, KMBl. S. 351, Anhang Nr. 16) von der Ver­ pflichtung zum Besuche der Volksschule befreit. Für private Schulen, die nicht als Ersatz für öffentliche Schulen dienen, verbleibt es nach Art. 147 Abs. IV der Reichsverf. ohne weiteres bei dem geltenden Recht, d. h. in Bayern uneingeschränkt bei den Bestimmungen der B. vom 10. Mai 1905. Zu unterscheiden von der Privat schule — Privat Kurse kommen für Bolksschulunterricht nicht wohl in Betracht — ist der Privat unterricht, mit dem Volksschulbesuch ersetzt werden will. Von „Privatunter­ richt spricht man bei Unterrichtserteilung an einzelne Kinder. Wenn Privatunterricht von der Verpflichtung zum Besuche der Volksschule befreien soll, bedarf der Unterricht einer ausdrücklichen Genehmigung durch die örtlich zuständige Bezirks- oder Stadtschulbehörde für jedes einzelne Kind (§ 17 Ziff. 4 der B. vom 13. Dezember 1922 a. a. O.). Die Grenzen zwischen Privat unterricht und Privat schule (Pri­ vatkursen) für den Fall, daß gleichzeitig an mehrere Kinder Unterricht erteilt wird, sind in den einschlägigen Vorschriften nicht scharf gezogen, doch gewähren die MinBek. vom 19. Januar 1915, Gewerbliche Unterrichtskurse best, (KMBl. S. 27), und vom 12. Oktober 1917, den privaten gewerb­ lichen und kaufmännischen Fachunterricht tetr. (KMBl. S. 187) Anhalts­ punkte. Als eine Unterrichtsanstalt (= Privat schule) im Sinne der B. vom 10. Mai 1905 (s. § 1 Abs. IV, wonach Anstalten des Staates und der Kreisgemeinden und Anstalten, die von Gemeinden zum Zweck der Erfüllung einer gesetzlichen Verpflichtung errichtet werden, nicht unter diese Berordrmng fallen) gilt nach der Bek. vom 19. Januar 1915 jede Unterrichtsunternehmung, die nach ihrer Einrichtung und Ausgestaltung darauf berechnet ist, zum Zwecke der Erreichung eines bestimmten Lehr­ zieles den Unterricht in einem schulmäßigen oder schulähnlichen Betriebe zu erteilen, gleichviel ob die Unternehmung für den Bestich von öffentlichen Unterrichtsanstalten einen Ersatz bieten will oder nicht. „Wesent­ lich für den Begriff der Schule*) wird sein, daß von dem Lehrer derselbe * d. h. für die Annahme eines schulmäßigen oder schulähnlicheu Be­ triebes.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Lehrstoff gleichzeitig einer mehr oder minder großen Anzahl von Schülern vorgetragen, daß der Lehrstoff, die Unterrichtsstunden, sowie die sonstigen Be­ dingungen für die Teilnahme an dem Unterricht von dem Lehrer oder der Schulleitung beim Beginn des Unterrichts für dessen ganze Dauer festgelegt werden" (Bek. vom 19. Januar 1915). Nach der MinBek. vom 12. Oktober 1917 Ziff. 3 u. 4 zu § 1 der Bundesratsbek. vom 2. August 1917 (RGBl. S. 683 ff.) — KMBl. 1917 S. 187 — ist als Privatunterricht im Unterschiede von einer Pri­ vat s ch u l e und einem Privatkurs der Einzelunterricht anzusehen, mag er in der Familie oder in der Wohnung des Schülers oder in eigenen oder !gemieteten Räumen des Lehrers erteilt werden. Privatunterricht ist jedenalls dann nicht anzunehmen, wenn in zu einem Hause gehörigen Räumen mehr als drei*) Schüler oder Schülerinnen gleichzeitig unterrichtet oder ... unter Aufsicht des Privatlehrers gleichzeitig beschäftigt werden. Die Be­ zeichnung „Schule" darf nur Unterrichtsanstalten beigelegt werden, die die Unterrichtsdauer auf mindestens zwei Schuljahre erstrecken; Unterrichts­ anstalten mit kürzerer Unterrichtsdauer haben die Bezeichnung „Kurs" zu führen. 4. Nach Ziff. I der ME. vom 24. Dezember 1923 Nr. 49 028 waren die Beiträge aus dem jeweiligen Diensteinkommen — d. i. aus Grundgehalt und Ortszuschlag (Art. 1 Abs. I BBesG.) — und dem Teuerungszuschlag hieraus einschließlich des etwaigen örtlichen Sonderzu­ schlages zu berechnen. Dagegen blieben die Kinderzuschläge, der Frauen­ zuschlag und die Teuerungszuschläge hieraus außer Berücksichtigung. Nach Art. 1 d. BBesG, vom 20. April 1928 (GBBl. S. 205) besteht nunmehr das Dien st einkommen (aus dem der Beitrag zu berechnen ist) aus Grundgehalt und Wohnungsgeldzuschuß. Ruhegehalt und Hinterbliebenen­ bezüge trägt nach Art.33 Abs.III mit Art. 11 der Staat im vollen Um­ fange. Ebenso Aushilfekosten (ME. vom 7. Februar 1925 Nr. IV 40 034). 5. D. h. den Betrag ganz erlassen oder mindern. Gesuche von Schul­ unternehmern um Gewährung dieser Vergünstigung sind eingehend zu be­ gründen, durch die Bezirksvertvaltungsbehörden den Regierungen, Kammern des Innern, und von diesen mit gutachtlicher Aeußerung dem Staatsmini­ sterium für Unterricht und Kultus vorzulegen. Dieses entscheidet (ME. vom 24. Dezember 1923 Nr. 49 028 Ziff. II). 6. S. ME. vom 24. Dezember 1923 Nr. 49 028. — Nach Ziff. 2 der ME. vom 4. März 1924 Nr. 5848 sind die Finanzämter (nun Kreiskassen) er­ mächtigt, in begründet erscheinenden Fällen Stundung der Beiträge je nach Erfordernis, keinesfalls jedoch über den Schluß des Rechnungsjahres hinaus zu gewähren. 7. S. Anm. 2 zu Art. 20 oben. 8. BLG. vom 14. August 1919 (GBBl. S. 437): Art. 18 Abs. III: „Wenn ein Volksschullehrer ohne Urlaub schuldhaft vom Amte fernbleibt oder den Urlaub ohne ausreichenden Grund über­ schreitet, wird abgesehen vom dienststrafrechtlichen Einschreiten für die Zeit des unerlaubten Fernbleibens sein Diensteinkommen eingezogen. Gegen die Verfügung kann der Bolksschullehrer binnen vierzehn Tagen nach der ErEröffnung Beschwerde zum zuständigen Staatsministerium erheben." * Wenn es sich um Kinder ein und derselben Familie handelt, dürfte auch bei einer Anzahl von mehr als drei Schülern unbedenklich noch Privat­ unterricht angenommen werden können.

Art. 33. Christliche Bekenntnissonderschulen.

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Art. 31: 1 Für die Zeit der Schulferien und für die Zeit der Ab­ wesenheit, für die der Bolksschullehrer keines Urlaubs bedarf oder für die der Urlaub nicht verweigert werden kann, tritt kein Abzug am Dienstein­ kommen ein. (Satz 2:) „Wird in anderen Fällen ein besonderer Urlaub außerhalb der Schulferien erteilt, so entscheidet die Anstellungsbehörde, ob und wie weit das Diensteinkommen einzuziehen ist." 11 Im Falle der Erkrankung wird das Diensteinkommen, so lange sich der Bolksschullehrer im Dienste befindet, bis zur Dauer von sechsund­ zwanzig Wochen unverkürzt weitergewährt. «.Satz 2:) „Dauert die Dienst­ behinderung infolge der Krankheit ununterbrochen länaer als sechsund­ zwanzig Wochen, so bedarf die Weitergewährung des vollen Diensteinkom­ mens der Genehmigung des zuständigen Staatsministeriums oder der von ihm ermächtigten Behörde." S. auch ME. vom 2. April 1920, Beurlaubung des Bolksschullehrerpersonals während des Schuljahres tetr. (KMBl. S. 129) und ME. vom 2.Januar 1921, Erkrankung von Bolksschrllehrern betr. (KMBl. S. 7, nun E. vom 15. Dezember 1930, KMBl. 1931 S. 1, Anh. Nr. 98). 9. D.h. den sächlichen Schulbedarf und teilweise, soweit es im Schulbedarfgesetze zu Lasten der Gemeinde vorgesehen ist, auch den persönlichen, haben die Unternehmer der christl. Bekenntnissonderschulen aufzubringen (Art. 11). Nach Maßgabe der Art. 14, 15 und 17 haben die Unternehmer auch für Lehrerdienstwohnungen, bei Dienstwoh­ nungen dritter Ordnung auch für die notwendige Zimmereinrichtung (Art. 18) zu sorgen und gem. Art. 19 unter Umständen einen Hausgarten bereitzustellen. Endlich ist durch die Anführung des Art. 20 Abs. I festgelegt, daß die Lehrer der christl. Bekenntnissonderschulen, tvenn sie staatlich anSstellt sind, ihre Bezüge wie die Bolksschullehrer an den öffentlichen Bokksulen vom Finanzamte (nun: von der Kreiskasse) ausbezahlt er­ halten, und durch Art. 23, daß für die Unterkunft benötigter Aus hilfs­ lehrer Sorge getroffen werden muß. Art. 27 ist insoferne auf die christlichen Bekenntnisschulen nicht an­ wendbar, als es Keine gesetzliche Pflicht der Kreise ist, solchen Schulen im Bedürftigkeitsfalle Krschüsse zu gewähren, dagegen ist es den Kreisen nicht versagt, ihnen durch freiwillige Leistungen zu helfen (f. d. Landtagsverh. 1919, BeilBd. I, Beil. 294, S. 582). 10. Uebergangsvorschriften s. Art. 73 unten. 11. S. Anm. 3 zu Art. 14 oben. 12. Vgl. Anm. 6 zu Art. 2 oben.

Akt. 34.

(Gestrichen.) *

* Art. 34 wurde durch Art. 45 Ziff. 2 des Gesetzes vom 30. Juni 1921 zum Vollzüge des Landessteuergesetzes vom 30. März 1920 (RGBl. S. 402) — GBBl. 1921 S. 361 — gleichzeitig mit Art. 25 d. SchBG. gestrichen. In der Fassung des Gesetzt vom 14. August 1919 lautete Art. 34: ,/ Die Unternehmer einer Bekenntnissonderschule haben aus den Steuerbeträgen, die im Sprengel dieser Schule für ihre Gemeindeumlagen nach den Ätt. 24 und 25 des Umlagengeseßes anzusetzen sind, für Zwecke öffentlicher Volksschulen keine Umlagen zu entrichten. u Dies gilt nicht, ivenn die Gemeinde die Unternehmer der Schule durch entsprechende Zuschüsse zum Bedarf für die Bekenntnissonderschule oder durch verhältnismäßige Minderung ihrer Gesamtumlagenpflicht abfindet.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Art. 35l). Für die Bezüge der ständigen Bolksschullehrer2) an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen') (Art. 148 des Volksschullehrergesetzes) und für die Bezüge ihrer Hinterbliebenen gelten die Art. 11, 14 Abs. I Satz 1 und Abs. II bis IV, 15, 18, 19, 20 Abs. I, 23 und 33, Abs. I, II, III Satz 2 und IV entsprechend *)').

1. Die Fassung des Art. 35 ist mit der des Art. 33 wiederholt ge­ ändert worden.. Der ursprüngliche Wortlaut vom 14. August 1919 war folgender: „Für die Bezüge der ständigen Bolksschullehrer an den Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen (Art. 148 des Bolksschullehrergesetzes) und für die Bezüge ihrer Hinterbliebenen gelten die Art. 11, 14 Abs. I, II und IV, 15, 16, 18, 19, 20 Abs. I, 21 bis 23 und 33 Abs. I, II, III Satz 2 und IV entsprechend." Durch Art. 63 Ziff. 10 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275) erhielt Art. 35 des SchBG. folgende Fassung: „Für die Bezüge der ständigen Bolksschullehrer an Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen (Art. 148 des Volksschullehrergesetzes) und für die Bezüge ihrer Hinterbliebenen gelten die Art. 11, 14 Abs. I, Satz 1 und Abs. II bis IV, 15, 18, 19, 20 Abs. I, 22, 23 und 33 Abs. I, II, III Satz 2 und IV entsprechend." Die Aenderung bestand in der Angleichung an die gleichfalls abge­ änderte Fassung des Art. 14 und in der Auslassung der aufgehobenen Art. 16 und 21 und war veranlaßt durch den Wegfall der freien Dienstwohnung oder einer Wohnungsentschädigung, wie sie seither für den Bolksschullehrer vorgesehen waren (s. auch Anm. 1 zu Art. 33 und Fußnote zu Art. 13). Die geltende Fassung des Art. 35 entstand durch die Bestimmung in Art. 2 Ziff. XI des Ges. vom 1. August 1923 zur Aenderung von Vor­ schriften über das Volksschulwesen (GBBl. S. 337): „Im Art. 35 in der Fassung nach Art. 63 Ziff. 10 des Beamtenbesoldungsgesetzes wird die Zahl 22 gestrichen" — (s. Anm. 1 zu Art. 33 und die Fußnote zu Art. 22 oben). 2. a) Zu beachten ist, daß in Art. 35 anders als in Art. 33 nur von ständigen Volksschullehrern die Rede ist. Der zunächst einschlägige Art. 148 des Volksschullehrergesetzes vom 14. August 1919 (GBBl. S. 437) lautet in der Fass, des Ges. vom 1. August 1923 (GVBl. S. 337): „Die Anstellungsbehörde kann den Personen, die von ihr zur Er­ teilung des allgemeinen Bolksschulunterrichts an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen in ständiger Diensteseigenschaft hauptOb die Abfindung angemessen ist, entscheidet im Streitfälle die vorgesetzte Behörde. Gegen ihre Entscheidung ist Beschwerde zur nächsthöheren Ver­ waltungsbehörde zulässig, die hierüber endgültig entscheidet. Beschwerde zum Berwaltungsgerichtshof ist nicht zulässig." Die Bestimmungen des Art. 34 sind durch die von dem Landessteuer­ gesetz vom 30. März 1920 (RGBl. ©.402) ausgehende Aenderung in der Finanzgesetzgebung des Reiches und der Länder und durch die Aufhebung des Umlagengesetzes vom 14. August 1910 in der Fass, vom 17. August 1916 (GVBl. 1910 S. 581; 1918 S. 425) — s. Art. 48 Abs. II des Ges. vom 30. Juni 1921 — gegenstandslos geworden. S. auch Fußnote zu Art. 25 oben.

Art. 35.

Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen.

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amtlich angestellt sind, die Rechte ständiger Volksschullehrer im Sinne des Gesetzes verleihen." Art. 1 des Volksschullehrergesetzes besagt in der durch Art. 62 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GVBl. S. 275- imö Art. 1 Ziss. I des Ges. vom 1. August 1923 (GVBl. S. 337) herbcigeführten Fassung: „l Volksschullehrer im Sinne dieses Gesetzes sind die Personell, die von der zuständigen Behörde ^Anstellungsbehörde) zur Erteilung des all­ gemeinen Volksschulunterrichts an einer öffentlichen Volksschule in ständiger oder unständiger Diensteseigenschaft hauptamtlich aufgestellt sind. 11 Ständige Bolksschullehrer sind die in den Formen des A r t. 2 ernannten Volksschullehrer, die einer in der Besoldungsordnung für die bayerischen Staatsbeamten aufgeführten Gruppe angehören. m Die „Volksschullehrer sind B«nnte des Staates". Art. 2 d. VLG. in d. Fass. d. BBesG- vom 18. Juni 1920 lautet: n1 Die Ernennung zum ständigen Volksschullehrer wird durch die Aus­ händigung der Ernennungsurkunde oder durch die amtliche Ausschreibung vollzogen. " In der Urkunde oder in der amtlichen Ausschreibung ist anzugeben, wann die Ernennung wirksam wird. m Diese Vorschriften gelten entsprechend für die Versetzung, Wiederanstellung und Beförderung der ständigen Volksschullehrer." In der Besoldungsordnung A (Anlage 1 zum BBesG, vom 20. April 1928 (GVBl. S. 205) sind bei Besoldungsgruppe 4 a „Oberlehrer" und bei Besoldungsgruppe 4 b „Hauptlehrer" und „Lehrer der Volksschulen" an­ gegeben, nicht aber sind die „Hilfslehrer" in die Besoldungsordnung ein­ gereiht. Hilfslehrer und Hilfslehrerinnen sind deshalb u n ständige Volksschullehrer, als was sie im VLG. Art. 1 Abs. II in der Fassung des BBesG, vom 2. Juni 1920, Art. 62 Ziff. 1 auch ausdrücklich bezeichnet wurden. An sich könnten deshalb hier nur Lehrpersonen mit einem etwas höheren Dienstalter in Betracht kommen, denn naturgemäß dürfen auch an Stiftungs- usw. Schulen nur solchen Lehrpersonen die Rechte ständiger Volksschullehrer verliehen werden, die auch im öffentlichen Volksschuldienste nach Dienstalter und Bewährung diese Rechte erlangt hätten- Die Verwendung von Hilfslehrern (Hilfslehrerinnen) wäre ausgeschlvssen. Es kann aber das Bedürfnis bestehen, an solchen Schulen Hilfslehrer einzustellen, sei es, daß eben jüngere, unverheiratete Lehrkräfte benötigt werden, die z. B. auch bereit sind, in der Anstalt sich als Aufsichtskraft verwenden zu lassen, sei es, daß ältere Lehrpersonen sich für die Stellen nicht melden. Um einem solchen Bedürfnis entgegenkommen zu körnten, hat im Einverständnis mit dem Finanzministerium das Staats­ ministerium für Unterricht und Kultus durch eine Entschl. vom 9. November 1920 Nr. 43 054 (Ziff. 4) mit ME. vom 26. April 1923 Nr. 17 769 die Regierungen ermächtigt, nach Maßgabe des Bedürfnisses Hilfslehrer oder Hilfslehrerinnen unter Beurlaubung vom Dienste an der öffent­ lichen Volksschule und unter Fortgewährung des vollen Diensteinkommens an Schulen von Stiftungen oder gemeinnützigen Unternehmungen unter der Voraussetzung zu berufen, daß die Anstalten sich verpflichten, auch für diese Lehrkräfte den in Art. 35 mit 331 vorgesehenen Beitrag zu leisten. Solche Hilfslehrkräfte haben sich in dem Zeitpunkte, in dem sie nach ihrem Dienstalter und ihrer Dienstbewertung an der öffentlichen Volksschule zu ständigen Bolksschullehrern (Lehrern oder Lehrerinnen) befördert werden könnten, zu entscheiden, ob sie an die Volksschule zurücktreten oder im

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-chulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Dienste der Anstalt verbleiben und die Rechte ständiger Bolksschullehrer nach Art. 148 BLG. eingeräumt erhalten wollen. Im letzteren Falle hätte die Regierung über den Anttag nach Einvernahme der AnstalSleitung zu entscheidenAuch dienstältere Lehrkräfte sind nicht dadurch, daß sie an einer Stiftung»- usw. Schule hauptamtlich beschäftigt sind, ohne weiteres BolkSschullehrer im Sinne des Art. 148 BLG. und des Art. 35 SchBG. Diese Eigenschaft muß ihnen von der Regierung, K. d. Innern, ausdrücklich ver­ liehen werden (ME. vom 9. November 1920, Ziff. 2). Ein Borschlagsrecht haben die Anstalten den Regierungen gegenüber nicht, ivas nicht aus­ schließt, daß nach Möglichkeit ihre Wünsche berücksichtigt werden. Gegen seinen Willen kann ein Bolksschullehrer nicht an eine Anstaltsschule be­ rufen werden, weil die Bolksschullehrer grundsätzlich nur zur Unterrichts­ erteilung an öffentlichen Volksschulen verpflichtet sind (a.a. O. Ziff. 3). Die Vorschrift des Art. 14 BLG. in der Fass, der B. vom 29. März 1924 (GBBl. S. 128), wonach der Bolksschullehrer zur Uebernahme von Nebenämtern oder Nebengeschäften im öffentlichen Dienst auch ohne besondere Vergütung verpflichtet ist, wenn sie seiner Berufsausbildung entsprechen, kann gleich­ falls nicht in Betracht kommen, weil der Dienst an solcher Anstalt kein „öffentlicher Dienst" wäre. Nach dem Wortlaut des Gesetzes wäre die Staatsregierung auch nicht ohne weiteres befugt, den an Anstaltsschulen tätigen Klöster lichen Lehrkräften eine Besoldung aus Staatsmitteln zu gewähren, weil auf sie weder Art. 148 BLG. noch Art. 24 SchBG. unmittelbar angewendet werden kann (ME. vom 9. November 1920, Ziff. 5). Da hierin eine gewisse Härte liegt, hat der Landtag auf Antrag der Staatsregierung mit Beschluß von» 13. Mai 1920 die erforderlichen Mittel bereitgestellt, um geistlichen Gesell­ schaften und religiösen Vereinen die int Art. 24 Abs. HI und IV des SHBG. vorgesehenen Vergütungen mit Wirkung vom 1. Januar 1921 an auch für solche klösterliche Lehrkräfte gewähren zu können, die an Schulen von Stif­ tungen und gemeinnützigen Unternehmungen tätig sind (ME. vom 5. Juni 1921 Nr. 21222). Ueber die Auszahlung an den Kreiskassen s. Anm. 2 zu Art. 20 oben, über die ßo/hme Gehaltskürzung die B. vom 31. De­ zember 1930 (GBBl. S. 411). Auch männliche Ordenslehrkräfte nehmen an solchen Vergütungen teil, wenn sie die Voraussetzungen für die Anstellung im Volksschuldienste erfüllt haben (a. a. O. Ziff. 2 Abs. 3). Die Anstaltsschule muß einem Be­ dürfnisse entsprechen (a.a. O. Ziff. 1). Auch die Zahl der Lehrkräfte, die berücksichtigt werden können, richtet sich nach dem Bedürfnisse (a. a. O. Ziff. 2 Abs. 4). Der in Art. 35 mit 33 Abs. 1 SchBG. vorgesehene Beitrag der Unternehmer ist auch für klösterliches Lehrpersonal zu entrichten (a.a.O. Ziff. 3). Darüber, welche Anstalten an der Vergünstigung teilnehmen dürfen, entscheidet das Staatsministerium für Unterricht und Kultus (a. a. O. Ziff. 1 Abs. I u. Abs. IV). Nur Lehrkräfte, die hauptamtlich Bolksschulunterricht erteilen, kommen in Betracht. Ob hauptamtliche Verwendung gegeben ist, entscheidet in Zweifelsfällen die Regierung (a. a. O. Ziff. 2 Abs. I). b) „Die Vergütungen der klösterlichen Bolksschullehrerinnen an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen bemessen sich nach Ziff. 1 A a—c; jedoch sind die errechneten Vergütungen in entsprechender Anwetrdung der Art. 35 mit 33 SchBG. um 20 v. H. zu kürzen" (ME. vom 3. April 1928 — KMBl. S. 225, Anhang Nr. 77). Die gleichen Sätze gelten für männliche Ordenskräfte.

Art. 35. Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen.

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In Krankheitsfällen sind die gleichen Grundsätze anzmvenden wie bei den klösterlichen Lehrkräften an den öffentlichen Volksschulen (vgl. Anm. 11 u. 22 zu Art. 24 oben). Ebenso die Bestimmungen für klöster­ liche und weltliche Aushilfskräfte (ME. vom 5. Januar 1922 Nr. 55 295 Ziff. III). Weltlichen Schulamtsbewerbern und -bewerberinnen, die an Schulen von Stiftungen oder gemein» nützigen Unternehmungen (Art. 35 des SchBG) verwendet sind, kann der Unterhaltszuschuß nach der Bekanntmachung vom 23. März 1921 (GBBl. S. 102) und der Ministerialentschließung vom 29. April 1921 Nr. 17 565 nur gewährt werden, wenn und solange sie die Stelle eines ständigen Bolksschullehrers im Sinne des Art. 148 des Volksschullehrergesetzes oder eines gemäß Ziff. 4 der Ministerialentschließung betr. Schüler und Lehrer in Er­ ziehungsanstalten vom 9. November 1920 Nr. 43 054 an die Schule be­ rufenen unständigen Bolksschullehrers aushilfsweise zu versehen haben. Wird zur Unterrichtsaushilfe in den vorbezeichneten Fällen ein Schukrmtsbewerber berufen, dem nach Ziff. 33 bis 39 der Bekanntmachung vom 13. De­ zember 1921 (KMBl. S. 309) die Bezüge eines unständigen Bolksschul­ lehrers zukommen, so dürfen auch diese Bezüge auf die Staatskasse übernommen werden" (ME. vom 5. Januar 1922 Nr. 55 296). — Für klöster­ liche Handarbeitslehrerinnen an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen können staatliche Vergütungen nicht ge­ währt werden. Desgleichen nicht für weltliche Fachlehrkräste an Süi» staltsschulen (ME. vom 9. Mai 1924 Nr. IV 14 837 und vom 9. Januar 1925 Nr. IV 40 022 Ziff. IV. So auch ME. vom 3. April 1928 Ziff. 2 (KMBl. S. 225, Anhang Nr. 77), wo nur auf Ziff. 1 A, nicht auch auf B Bezug genommen ist. c) „Art. 148 des BLG. kann von den Regierungen, Kammern des Innern, nur insoweit angewendet werden, als ihnen haushaltmäßige Stellen zur Verfügung stehen — regelmäßig also nur bei Wiederbesetzung von Stel­ len, für me staatliche Mittel schon bisher bereitgestellt waren —, weil die Aufwendungen des Staates freiwillige Leistungen sind. Wenn daher mt neu errichteten Anstaltsschulen Bolksschullehrer unter Anwendung der beBneten Gesetzesbestimmung angestellt werden sotten oder wenn für bende Schulen eine Vermehrung der Lehrkräfte unter Inanspruch­ nahme staatlicher Mittel beantragt wird, ist in allen Fällen die Genehmigung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vorher einzuholen" (ME. vom 9. März 1927 Nr. IV 8001). 3. a) Im Schulbedarfgesetze von 1902 hatten die Schulen von Stif­ tungen und gemeinnützigen Unternehmungen noch keinen Platz gefunden. Dazu kam es erst im Schulbedarfgesetze vom 14. August 1919 im Zusammen­ hänge mit dem Bolksschuttehrergesetze vom gleichen Tage. Die „Begründung" zu Art. 51 des E. I (nun Art. 35 des Ges.) — DeilBd. XIX, S. 305 — verweist auf die „Begründung" zu Art. 170 des Entwurfes eines Volksschullehrergesetzes (nun Art. 148) —- a. a. O. S. 113. Dort ist ausgeführt: „Lehrkräfte aus dem VolKsschullehrerstande werden auch an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen (Erziehungsanstalten, RettungsanMten, Waisenhäusern u. dgl.) hauptberuflich verwendet. Nach dem Ergebnisse der amtlichen Erhebungen kommen hier zur Zeit 22 männliche und 5 weibliche Lehrkräfte aller Dienststufen an 19 solcher Schulen in Bettacht. Diese Lehrkräfte nehmen schon nach den derzeit geltenden Grundsätzen in verschiedener Hinsicht eine ähnliche Rechtsstellung ein wie die

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Lehrkräfte an den christlichen Bekenntnissonderschulen. Ihre Anstellung wird in der Regel durch die zuständige Kreisregierung, Kammer des Innern, ver­ fugt, zum Teile auf Vorschlag der Stiftungs- oder Anstaltsvenvaltung. Durch Gesamtbeschluß der beiden Kammern des Landtags vom 14. August 1908 (s. Berh. d. K. d. Abg. 1908, BeilBd.4 S. 476) ist die Staatsregie­ rung ermächtigt, den „seminaristisch gebildeten Lehrpersonen an den Ele­ mentarschulen der Rettungs- und Wohltätigkeitsanstalten" sowohl den Be­ zug staatlicher Dienstalterszulagen einzuräumen als auch die Teilnahme an den Kreispensionsanstalten durch Bewilligung der Staatszuschüsse zu ermög­ lichen. Die Einweisung dieses Lehrpersonals in die staatlichen Dienstalters­ zulagen ist in Nr. 1 der Ministerialentschließung vom 9. Dezeinber 1908 (KMBl. S. 519) verfügt. Nach § 4 der Verordnung vom 2. Januar 1904 (KMBl. S. 1) können „Kategorien seminaristisch gebildeter Lehrpersonen, welche an ... Schulen von Stiftungs- und Wohltätigkeitsanstalten und an­ deren gemeinnützigen Unternehmungen als Lehrer oder Lehrerinnen wirken", zur Teilnahme an den Kreisanstalten für dienstunfähige Lehrpersonen zu­ gelassen werden. Gemäß § 3 Abs. 1 des Musterstatuts für die Kreisvereine zur Unterstützung der Hinterbliebenen der Bolksschullehrer (Bekanntmachung vom 8. März 1906, KMBl. S. 121) sind solche Lehrkräfte auch zur Be­ gründung und Fortsetzung der Mitgliedschaft bei diesen Vereinen berechtigt. Es wird sonach den Grundsätzen des geltenden Rechts entsprechen, wenn auch für die Zukunft die Möglichkeit eröffnet wird, Lehrkräften an Schulen der bezeichneten Art unter bestimmten Voraussetzungen die Rechts­ stellung der Bolksschullehrer im Sinne des Gesetzentwurfes einzuräumen. ... Selbstverständlich muß auch den Vorschriften des Schulbedarfgesetzes, die eine notwendige Ergänzung des Volksschullehrergesetzes bilden, Rechnung getragen sein (s. Art. 51 des Entwurfes eines Schulbedarfgesetzes)". b) Nach Meinzolt (S. 102 u. 139) wären auch die Schulen von Stif­ tungen und gemeinnützigen Unternehmungen dann „öffentliche" Volks­ schulen, wenn an ihnen gem. Art. 35 SchBG. und Art. 148 VLG. die Lehr­ kräfte von der staatlichen Anstellungsbehörde angestellt sind, während Stif­ tungs- usw. Schulen mit von den Schulunternehmern angestellten Lehrkräften private Volksschulen wären. Auf die ersteren fände die V. vom 10.Mai 1905, die Gründung, Leitung und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten linb Unterrichtsanstalten betr. (GVBl. S. 471, KMBl. S. 179, Anh. Nr. 7) keine unmittelbare Arnvendung. Abgesehen davon, daß es Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen gibt, an denen sowohl Dom Staate wie von den Unternehmern angestellte Lehrkräfte wirken (vgl. ME. vom 26. Januar 1925 Nr. IV 38 678) kann im Gegensatz zn den christlichen Bekenntnisschulen und zu den israelitischen Volksschulen, Stiftungs- usw. Schulen nur deswegen, weil sie als Schulen im Sinne von Art. 35 SchBG. anerkannt sind, die Eigenschaft von „öffentlichen" Schulen nicht zugestanden werden (s. Vorbemerkung zu Abschnitt VIII). Es ergibt sich dies auch aus der ME. vom 2. November 1920 Nr. 43 054, betr. Schulen und Lehrer in Erziehungsanstalten, wo es unter Zftf.1 heißt: „Die Verordnung über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufsicht für die öffentlichen Volksschulen * gilt grundsätzlich nur für die öffentlichen

* Nun Schulaufsichtsgesetz vom 1. August 1922 (GVBl. S. 385) mit BollzB. vom 16. August 1923 (KMBl. S. 91).

Art. 35. Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen.

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Volksschulen (Volkshauptschulen und Volkssortbildungsschulen). A 11 fj c r * dem findet sie auch auf die christlichen B e ken n tn i s so n d e r -schulen im Sinne des Art. 33 und auf die israelitischen Volks­ schulen im Sinne des Art. 36 des Schulbedarfgesetzes Anwendung, weil es sich bei diesen, lvenn auch nicht um öffentliche Volksschulen im Sinne des Art. 1 des Bolksschullehrergesetzes und der Art. 1 und 11 des Schulbedarfgesetzes, so doch um öffentliche Unterrichtsanstalten handelt, die in bezug auf äußere Einrichtung, Besetzung und Leitung vollständig den öffent­ lichen Volksschulen gleichstehen (f. die Vollzugsbekanntmachung vom 30. Ok­ tober 1919, KMBl. 6. 209). Dagegen fallen die Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen im Sinne des Art. 35 des Schulbedarfgesetzes, die hier ausschließlich in Frage stehen, nicht unter die Verordnung. Abgesehen davon, daß sie zum großen Teil private Anstalten sind*, wären bei den besonderen äußeren und inneren Verhält­ nissen dieser Schulen namentlich die Vorschriften über Schulpflege und Schul­ leitung schon nach der Natur der Sache nicht anwendbar**. Der Erlaß besonderer Bestimmungen über diese Anstaltsschulen ist nicht erforderlich, weil hier die einschlägigen Verhältnisse schon durch die Verordnung vom 10. Mai 1905 (GVBl. S. 471 — mit Ergänzung des § 8 vom 8. April 1919, GVBl. S. 160 —) erschöpfend geregelt sind; s. insbe­ sondere 88 4/ 8, 10, 11 mit 2 Abs. I Ziff. 2 Buchst, c und d, 16, ferner 8 1 Abs. IV dieser Verordnung. Aus den angeführten Bestimmungen ergibt sich auch, daß die in Frage stehenden Schulen der unmittelbaren Aufsicht der Regierung, Kammer des Innern, unterstellt sind." Auf Schulen, die von anderen Rechtspersönlichkeiten als Stiftungen oder gemeinnützige Unternehmungen errichtet und unterhalten werden, be-iehen sich die Bestimmungen des Art. 148 BLG. und des Art. 35 des SchBG. nicht (f. a.a. O. Ziff. 2; vgl. auch 8 1 Abs. IV der V. vom 10. Mai 1905). Dagegen sind Lehrkräfte an Blinden- oder Taubstummen­ anstalten von Stiftungen oder gemeinnützigen Unternehmungen vom Be­ züge der Vergütungen nicht ausgeschlossen, soferne sie den allgemeinen Volksschalunterricht (Elementarunterricht), wenn auch mit den für die Zöglinge dieser Anstalten gebotenen Besonderheiten erteilen (ME. vom 5. Juni 1921 Nr. 21 222 Ziff. 2 Abs. 2). c) Da es sich bei Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unter­ nehmungen mit dem Lehrziele des Elementarunterrichts immer um Pri­ tt a t s ch u l e n handelt, ob nun gemäß Art. 148 BLG. u. Art. 35 SchBG. an denselben staatlich angestellte Lehrkräfte verwendet werden sollen oder nicht, gilt für die Errichtung solcher Anstalten das in derAmn.3d zu Art. 33 oben von P r i v a t - Volksschulen Gesagte. Es folgert ferner dar­ aus, daß auf die Errichtung und Erhaltung solcher Schulen kein Zwang ausgeübt werden kann; ebensowenig auf ihren Besuch, es sei denn, daß es

* Sie sind es alle, soweit ihnen nicht die Eigenschaft einer Persön­ lichkeit des öffentlichen Rechts durch einen besonderen Akt vom Staate ver­ liehen kvurde. Die Zubilligung von staatlich angestellten Lehrkräften gem. Art. 35 SchBG. u. Art. 148 VLG. ist nicht als solcher Akt anzusehen. ** S. nunmehr BollzBorschr. z. SchAG. Ziff. 1 Abs. III (KMBl. 1923 S. 91), aber auch Bek. vom 25. Januar 1929 (KMBl. S. 17, Anh.Nr.86).

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fich um Einweisung von Fürsorgezöglingen in hierzu bestimmte Anstalten nach Maßgabe der Jugendwohlfahrtsgesetze handelt. 6) Ob und wieviele Lehrkräfte an Stistungs- usw.Schulen nach Art. 148 BLG. angestellt und verwendet werden sollen, liegt im Ermessen der Kreisregierungen. Ebenso der Widerruf der Genehmigungen, wenn die Anskrlt ihren Verpflichtungen nicht nachkommen sollte. Es haben hier die gleichen Erwägungen Platz zu greifen wie bei den christlichen Bekenntnis­ sonderschulen (s. Anm. 3 a zu Art. 33 oben). Die Schülerzahl wird meistens schon deshalb geringer sein dürfen, als Art. 8 angibt, weil hier häufig hilftschulähnliche Anstalten in Frage kommen. Schon nach dem Wortlaute des Art. 148 BLG. kann nur solchen Personen in Stiftungs- usw. Schulen die Rechte ständiger Bolksschullehrer verliehen werden, die dort allgemeinen Bolksschrlunterricht erteilen, nicht auch solchen, die in diesen Anstalten ausschließlich oder fast ausschließlich mit Berwaltungsgeschäften vertraut sind. Naturgemäß müssen sie auch die Vorbildung und Eignung zu Volksschul­ lehrern besitzen. 4. a) Die Rechtsstellung der an Schulen von Stiftungen und gemein­ nützigen Unternehmungen gem. Art. 35 verwendeten staatlichen Lehrkräfte ist abgesehen von den in Anm. 2 oben erörterten Verhältnissen im wesent­ lichen die gleiche wie die der nach Art. 33 an christlichen Bekenntnissonder­ schulen angestellten staatlichen Lehrpersonen. Es kann deshalb auch auf Anm. 9 zu Art. 33 Bezug genommen werden. Von den in Art. 33 ange­ führten Artikeln des SchBG. fehlt bei Art. 35 nur der Art. 17, d. h. die Bestimmung, nach welchen Grundsätzen sich die Verpflichtung der Gemeinden zur Bereitstellung dieser oder jener Art von Dienstwohnungen bemißt, ist weggelassen. Einschlägig ist hier die Bemerkung in der „Begründung" zu Art. 51 des E.I (nun Art. 35), BeilBd. XIX S. 305: „Nicht für anwendbar erklärt sind die Art. 13 bis 16 des Entwurfs; es besteht kein Anlaß vorzuschreiben, welche Arten von Schulstellen an den hier in Frage stehenden Anstalten zu bestehen haben." (Soweit Bestim­ mungen der Art. 13 bis 16 dieses Gesetzentwurfes Gesetz geworden sind und noch gelten, sind sie in Art. 17 SchBG. enthalten.) Art.33 ist seinem ganzen Umfange nach für entsprechend anwend­ bar erklärt mit Ausnahme von Abs. III Satz 1. Dieser Satz — die AnCe der Artikel, des Schulbedarfgesetzes, die für die Sonderschulen ent:chend gelten sollen — ist bis auf den weggelassenen Art. 17 in den Wortlaut des Art. 35 ausgenommen worden. b) Die Bestimmungen über die Bezüge der Religionslehrer nach Art.29 gelten nur für öffentliche Volksschulen. Auf Religions­ lehrer an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen sind sie nicht für anwendbar erklärt. 5. Befreiung von der Beitraasleistung nach Art. 35 mit Art. 33 Abs. I Kanu bei der schwierigen Finanzlage des Staates nur ganz ausnahms­ weise gewährt werden (ME. vom 12. Januar 1924 Nr. 54 030).

Abschnitt IX. ver vedarf für die israelitischen volkrschullehrer. Vorbemerkung. Die auf Grund des § 33 des Judenedikts vom 10. Juni 1813 (Re­ gierungsblatt Nr. 921, Weber Bd. 1 S. 417) von den israelitischen Glau-

Abschnitt IX. Der Bedarf für die israelitischen Bottsschullehrer.

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bensgemeinden errichteten und aus eigenen Mitteln unterhaltenen Volks­ schulen* nahmen schon bisher eine eigene Stellung im Bolksschulwesen infofetne ein, als sie zwar nicht zu den „öffentlichen Volksschulen" zählten, aber diesen doch gleich geachtet wurden (s. hierüber ME. vom 28. November 1862 — Weber Bd. 6 S. 123 — und VGHE. vom 8. August 1888, Sammt. Bd. 10 S. 160). Im Schulbedarfgesetze vom Jahre 1902 fanden sie insoferne Berücksichtigung, als sie in der gleichen Weise wie auf die christlichen Bekenntnissonderschulen die Bestimmung in Art. 3 Abs. II abzielte (f. Seiler Anm. 15 zu Art. 3). Die Denkschrift über die Neuregelung der Dienst- und Gehaltsverhältuisse des Volksschullehrerpersonals in Bayern vom 12. Juni 1914 (Verh. d. K. d. Abg. d. Bay. Landt. 1913/14, BeilBd. VI, Beil. 939, S. 818) führte über die israelitischen Volksschulen und die Lehrer an denselben u.a. folgenden aus: „Nach § 33 des Edikts vom 10. Juni 1813 über die Verhältnisse der jüdischen Glaubensgenossen im Königreich Bayern ist den Juden be­ willigt, eigene Schulen zu errichten, wenn sie vorschriftsmäßig gebildete und geprüfte Schullehrer aufstellen, die königliche Untertanen sind. Bisher ist diese Bestimmung in dem Sinne vollzogen worden, daß die Regierungen, Kammer des Innern, die israelitischen Volksschulen auf Antrag der Kultusgemeinden errichtet haben, wenn die erforderlichen Mittel für den Unterhalt der Schule bereitgestellt waren. Die Lehrer der israelitischen Volksschulen wurden in bezug auf den Gehalt und die Ge­ währung der staatlichen Dienstalterszulagen sowie die Teilnahme an der Ruhestands- und Hinterbliebenenfürsorge gleich dem Lehrpersonale der öffent­ lichen Volksschulen behandelt. Die Zahl der israelitischen Volksschulen beträgt 79, von denen 5 unbesetzt sind, die der Lehrer 74. Den Kultusgemeinden werden in der Regel auch freiwillige Zuschüsse aus Kreismitteln zur Aufbringung des Schulbedarfs gegeben. Nur wenn die Zahl der Schüler einer israelitischen Volksschule dauernd allzusehr zurückging, haben die Landräte bisweilen die Fortgewährung solcher Zuschüsse abgelehnt. Ein bedeutsamer Unterschied gegenüber den Verhältnissen der christ­ lichen Sonderschulen liegt nun aber darin, daß nicht die Regierung das freie Ernennungsrecht der Lehrer an den israelitischen Volksschulen besitzt, sondern daß den Kultusgemeinden das Recht zusteht, bei Besetzung von Lehrerstellen an diesen von ihnen unterhaltenen Elementarschulen den Stellemnhaber auszuwählen und der zuständigen Regierung zur Bestätigung und Anstellung zu benennen (vgl. Entschl. d. Berwaltungsgerichtshofs vom 10. Januar 1913, Sammlung Bd. 34 S. 113). Die Lehrer der israelittschen Volksschulen sind hiernach Beamte der Kultusgemeinden; ihre staatsrechtliche Stellung ist eine wesentlich andere als die der Lehrer an den öffentlichen Volksschulen und den christlichen Sonderschulen. Der Staat hat über sie nicht die volle und unmittelbare Dienstgewalt.

* Edikt vom 10. Juni 1813 über die Verhältnisse der jüdischen Glaubensgenossen im KönigreichBayern: „8 33. Den Juden ist bewilliget, eigene Schulen zu errichten, wenn sie vorschriftsmäßig gebildete und geprüfte Schullehrer aufstellen, welche könig­ liche Untertanen sind, und denen ein Gehalt von wenigstens 300 ft gesichert ist. Dieselben sind an den allgemeinen Lehrplan gebunden. Die Äustmhme von Hauslehrern richtet sich nach den allgemeinen Bestimmungen."

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Aber auch in tatsächlicher Beziehung ist das Verhältnis des Staates zu den israelitischen Volksschullehrern von dem zu den Lehrern der christlichen Sonderschulen in einem wichtigen Punkte verschieden. Während es bei den christlichen Sonderschulen in der Regel keine Schwierigkeiten bieten wird, den Lehrer beim Aufhören seiner Tätigkeit an der Änder­ schule an eine öffentliche Volksschule zurückberufen, ist es in der Regel nicht möglich, einen israelitischen Elementarlehrer, der an einer israeli­ tischen Volksschule nicht belassen werden kann, irgendwie anderweitig zu verwenden. Denn die Berufung an eine öffentliche Volksschule ist ausge­ schlossen, da an den öffentlichen Volksschulen nur christliche Lehrer tätig sein dürfen; einer Versetzung an einer anderen israelitischen Volksschule wird aber, abgesehen von der geringen Zahl dieser Schulen, meist der Um­ stand entaegenstehen, daß die Regierung durch das Wahlrecht der be­ teiligten Kultusgemeinden gebunden ist, für deren Entscheidung vor allem die Frage der Glaubensrichtung des Schulstellenanwärters ausschlaggebend ist. Die Schwierigkeit anderweitiger Verwendung israelitischer Volksschul­ lehrer fällt um so stärker ins Gewicht, als die Regierungen, Kammern des Innern, die Errichtung einer israelitischen Volksschule nicht ablehnen können, wenn sie von einer israelitischen Kultusgemeinde beantragt wird und die Voraussetzungen des § 33 des Judenedikts erfüllt sind. Auf diese Weise kann es bei dem fortschreitenden Rückgänge vieler israelitischer Kultus­ gemeinden auf dem Lande leicht dahin kommen, daß israelitische Volks­ schulen fortgeführt und aus staatlichen Mitteln unterstützt werden müssen, deren Schülerzahl dauernd so gering ist, daß eine öffentliche Volksschule in gleichem Falle wohl längst aufgehoben sein würde. Ueber 20 Ähüler haben nur 8, über 15 nur 12 israelitische Volksschulen; die Mehrzahl bleibt unter 10 Schülern... Diese Umstände lassen es untunlich erscheinen, auch die israelitischen Bolksschullehrer in das künftige Lehrergesetz einzubeziehen... Vielmehr wird es sich empfehlen, die Neuregelung der Rechtsverhält­ nisse der Lehrer an israelitischen Volksschulen dem künftigen israelitischen Kultusgemeinde- und Kultussteuergesetze zu überlassen." In letzterer Beziehung nahm jedoch die Gesetzgebung den Gedanken­ gang der Denkschrift nicht auf. Die Entwürfe des Bolksschullehrergesetzes und Schulbedarfgesetzes vom 27. Juli 1918 sehen vielmehr die Regelung der israelitischen Volksschulen und ihrer Lehrkräfte in den Art. 171 und 172, bezw. 52—54 (nun Art. 149 und 150) VLG. und Art. 36—38 SchBG. vor. Die „Begründung" zum Bolksschullehrergesetz sagt hierüber (Verh. d. K. d. Abg. d. Bay. Landt. 1917/18, BeilBd. XIX, Beil. 2581, S. 114): „Nach den Vorschlägen der Denkschrift sollte die Neuregelung der Rechtsverhältnisse der Lehrer an den israelitischen Volksschulen dem künf­ tigen israelitischen Kultusgemeinde- und Kultussteuergesetz überlassen werden; hierbei sollte davon ausgegangen werden, daß diesen Lehrkräften die Eigen­ schaft von Beamten der Kultusgemeinden zukommt. Bei der heutigen Sachlage kann jedoch nicht mehr angenommen werben, daß dieser Weg zu einem befriedigenden Ergebnisse führen würde... Es wird nicht angehen, die Neugestaltung der Rechtsverhältnisse der israeli­ tischen Bolksschullehrer, die nicht minder dringend ist als die Regelung der Verhältnisse des christlichen Volksschullehrerpersonals, einem Gesetzeswerke zu überlassen, von denen heute noch nicht vorausgesetzt werden kann, wann es zum Abschlüsse kommen wird. Unter den gegebenen Umständen wird eS

Abschnitt IX. Ter Bedarf für die israelitischen Bolksschullehrer.

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vielmehr naheliegen, auch die Dienst- und Besoldungsverhältnisse der Lehrer an den israelitischen Volksschulen im Volksschullehrergesetze der Neuregelung zuzuführen. Aus den gleichen Erwägungen wird auch davon abgesehen werden müssen, diese Neuordnung darauf aufzubauen, daß die israelitischen Volks­ schullehrer künftig Beamte der Glaubensgemeinden sein sollen. Abgesehen von den sonstigen Mängeln in der Verfassung der israelitischen Glaubens­ gemeinden entbehren diese zur Zeit in ihrer Mehrzahl der sicheren wirt­ schaftlichen Grundlage... Der Gesetzentwurf sucht daher die Lösung auf dem Wege, daß er die Lehrkräfte an den israelitischen Schulen im wesentlichen nach den gleichen Grundsätzen behandelt wie die Bolksschullehrer an den christlichen Bekenntnissonderschulen nach Art. 169 des Entwurfs. Auch die israelitischen Bolkssl^lHehrer sollen demnach sowohl dienstrechtlich als auch besoldunasrechtlich den gleichen Vorschriften wie das Lehrpersonal der öffentlichen Volksschulen unterstellt werden, auch bei ihnen ergeben sich lediglich infoferne Besonder­ heiten, als die gesetzlichen Befugnisse und Verpflichtungen der bürgerlichen Gemeinde hier den Unternehmern der Schule, nämlich der israelitischen Glaubensgemeinde zukommen... Die grundsätzliche Gleichstellung der Lehrkräfte an den israelitischen Schulen mit den Bolksschullehrern im Sinne des Gesetzentwurfs rechtfertigt sich auch aus der bisherigen Stellung dieser Lehrkräfte. Sie können ihre Vorbildung nicht nur an den bestehenden besonderen Bildungsanstalten, sondern auch an den staatlichen Lehrerbildungsanstalten erhalten... Auch die israelitischen Volksschulen nehmen im öffentlichen Schul­ wesen eine andere Stellung ein als etwa bloße Privatschulen, ebenso wie der Gemeinschaft der israelitischen Glaubensgenossen namentlich in bezug auf die Gemeindebildung gegenüber den übrigen Privatkirchengesellschasten eine Sonderstellung zukommt." Die israelitischen Volksschulen, deren Zahl nach den Erhebungen im Jahre 1918 75 betrug — 19 von ihnen hatten nicht mehr als 5 Schüler, 26 nur 6 bis 10 Schüler—, haben ihre rechtl. Grundlage auch jetzt noch im §33 des Judenedikts. Das Judenedikt ist noch in Geltung, allerdings nur soweit es mit der Reichs- und Ämdesverfassuna und mit den übrigen Reichs- und Staats­ gesetzen nicht im Widerspruch steht. So könnte ein Borschlagsrecht der israelitischen Kultusgemeinden bei der Anstellung eines israelitischen BolKSschullehrers für eine israelitische Volksschule nach Art. 36 SchBG. mit Art. 149 BLG. aus dem Judenedikt schon um deswillen nicht abgeleitet werden, weil durch Art. 76 SchBG. alle Präsentations- und Vorschlags­ rechte in bezug auf die Besetzung von Schulstellen durch den Staat onf» gehoben find. Ebensowenig kann entgegen der Bestimmung des Art. 36 SchBG. von einer israelitischen Kultusgemeinde unter Berufung auf das Judenedikt mit Recht die Anstellung eines israelitischen Bolksschullehrers durch beit Staat 'an israelitischen Volksschulen auch dann gefordert iverden, wenn die Zahl der hauptschulpflichtigen Schüler nach dem Durchschnitte der letzten 5 Jahre weniger als 10 beträgt. Zu beachten ist jedoch hierbei, daß diese Bindungen nur bestehen, wenn Anspruch auf einen staatlich besoldeten Bolksschullehrer im Sinne des Art. 149 BLG. erhoben wird. Aus eigenen Mitteln eine Lehrkraft aufzustellen ist den israelitischen Kultusgemeinden nicht verwehrt, ob sich nun an der betreffenden isvaelttischen Volksschule noch ein weiterer staatlich angestellter Bolksschullehrer befindet oder nicht. — Braun, Lchulbcdarfgcsetz.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Die Artikel des Abschnittes IX (36—38) sind bisher unverändert geblieben bis auf Art. 37, der im Wortlaute durch das Gesetz vom 30. Juni 1921 (GVBl. S. 361) eine kleine Abänderung erfahren hat.

Art. 36. An Schulen, die von israelitischen Glaubensgemeindens aus eigenen Mitteln freiwillig unterhalten werden und die öffentliche Volksschule') ersetzen (israelitische Volksschulen'), können') Volksschullehrer (israelitische Volksschullehrer')) angestellt werden, wmn die Leistungen für den Schulbedarf, die der Glaubmsgemeinde obliegen'), sichergestellt sind, die Zahl der hauptschulpslichtigen7) Schüler nach dem Durchschnitte der letzten fünf Jahre nicht weniger als zehn') beträgt und die Einrichtung und Ver­ waltung der Schule den billigen Anforderungen an eine öffent­ liche Volksschule') entspricht'). 1. Den israelitischen Kultusgemeinden (Glaubensgemeinden) waren durch § 24 mit 25 des Judenedikts vom 10. Juni 1813 (Weber Bd. 1 S. 417), § 9 der VerfUrk. vom 26. Mai 1818 (Weber Bd. 1 S. 578), und Religionsedikt (2. BerfBeil.) vom 26. Mai 1818, § 24 ff., s. auch ME. vom 29. Ium 1863 (Weber Bd. 6 S. 186) die Rechte von Körperschaften des öffentlichen Rechts verliehen. Gem.Art. 137 Abs. V der Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383) und § 18 Abs. TL der VerfUrk. des Freistaates Bayern vom 14. August 1919 (GVBl. S 531) sind die israelitischen Kultusgemeinden (Glaubensgemeinden) auch Körper­ schaften des öffentlichen Rechts geblieben (s. Hofmann S. 10 oben und S. 37; s. aber auch Anm. 4 b unten). 2. Die öffentliche Volksschule ist die vom Staate zur Durchführung der Schulpflichtverordnung errichtete Schule, s. 8 1 des Schul­ aufsichtsgesetzes vom 1. August 1922 (GVBl. S. 385) und Ziff. 1 der Bollz.Borschr. z. SchAG. vom 16. August 1923 (KMBl. S. 91) im Zusammen* halte mit Art. 1 des BLG. und Art. 8 mit 10 a des SchBG. vom 14. August 1919 (GVBl. S. 437, Anh. Nr. 22, bezw. 489) und 8 2 der V. vom 22. De­ zember 1913 über die Schulpflicht (GVBl. S. 957, KMBl. S. 351, Anh. Nr. 16) mit 8 1 der V. vom 26. August 1883, die Errichtung der Volks­ schulen und die Bildung der Schulsprengel betr. (GBBl. S. 407, KMBl. S. 247, Anh. Nr. 6). 3. S. Vorbemerkung zu Abschn. IX oben. 4. a) „Können", nicht „müssen". „Die Entscheidung darüber, ob die Voraussetzungen nach Abs. I (nun Art. 36) im einzelnen Falle erfüllt sind, ist dem schulaufsichtlichen Ermessen der Anstellungsbehörde überlassen.* Gegen ihre Entscheidung steht der Glaubensgemeinde die Oberaufsichtsbeschwerde zum Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten (jetzt: „Staatsministerium für Unterricht und Kultus") offen. Die Beschreitung des Berwaltungsrechtsweges kann um so weniger in Frage kommen, als selbst beim Vorliegen der * Anders bei der Errichtung von israelitischen Volksschulen nach 8 33 des Judcnedikts, die nicht unter Art. 36 SchBG. fallen sollen. Die Er­ richtung solcher Schulen darf die Regierung bei Erfüllung ihrer Borbe­ dingungen nicht verweigern (s. ME. vom 6. November 1909 Nr. 27 212).

Art. 36. Israelitische Volksschulen.

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Voraussetzungen des Abs. I (nun Art. 36) für die Anstellungsbehörde an sich Kein rechtlicher Zwang zur Ernennung eines israelitischen Volksschullehrers an der Schule bestünde. Bei der Neuerrichtung einer israelitischen Volksschule wird die Frage nach der Mindestschülerzahl danach zu beantworten sein, ob die Zahl der zur Glaubensgemeinde gehörigen hauptschulpflichtigen Kinder nach dem Durchschnitte der letzten 5 Jahre eine Besucherzahl von 20 (s. Entwurf! Im Gesetz „zehn") gewährleistet hätte." („Begründung" zu E. I S. 306.) „Anstellungsbehörde" ist gemäß § 46 Formationsverordnung vom 17. Dezember 1825 (Weber Bd. 2 S. 279) und § 1 der V. vom 29. Juli 1920, betr. die Aufsicht über das Volksschulwesen an den Kreisregierungen (GBBl. S. 397) die Regierung, Kammer des Innern. Wenn es sich aber im Falle der Aufstellung eines israelitischen Bolksschullehrers mit Staats­ mitteln gern. Art. 36 SchBG. um „Neuerrichtung von Lehrstellen" handelt, ist zur Zeit mit Rücksicht auf die schwierige Finanzlage des Staates von der Regierung jeweils die oberaufsichtliche Genehmigung zu erholen (s. Anm. 11 zu Art. 8 oben). b) Die Errichtung israelitischer Volksschulen im Sinne des § 33 des Judenedikts erfolgt in den Formen der V. vom 10. Mai 1905 (GVBl. S. 471), wobei die Zuständigkeit der Regierung nach § 2 Ziff. 2 Buchst, o ebenda gegeben ist. Eine solche Schule hätte aber noch nicht ohne weiteres auch die Eigenschaft einer israelitischen Volksschule im Sinne der Art. 36 mit 38 des SchBG. Wenn die Schule eine israelitische Volksschule im im Sinne des SchBG. sein soll, dann müssen auch die weiteren Voraus­ setzungen dieses Gesetzes in Art. 36, das ist vor allem bezüglich der Schülerzahl, erfüllt sein. Möglich ist auch die Errichtung einer Schule im Sinne des Art. 36, wenn die Unternehmerin nicht eine eigentliche Kultusgemeinde, wohl aber eine israelitische Religionsgemeinde, also eine Vereinigung mit ausgesprochenem Bekenntnisgepräge ist (s. Osthelder, Anm. 1 zu Art. 36 S. 206). Nicht möglich ist die Errichtung einer Schule im Sinne des Art.36, wenn eine rein private, nichtkirchliche Bereinigung von Israeliten die Unternehmerin wäre. Wenn sich Bekenntnis­ genossen zusammenschließen, um eine Erziehung nach besonderen religiösen Grundsätzen zu ermöglichen, so wird das Unternehmen dadurch auch noch zu keinem gemeinnützigen im Sinne des Art. 148 VLG. und Art. 35 SchBG., selbst beim Fehlen einer Gewinnabsicht (s. Osthelder a. a. O. S. 206). In solchen Fällen handelt es sich um reine Privatschulen (s. Anm. 3d zu Art. 33 oben). Die Bildung eines Schulsprengels mit Besuchspflicht ist bei israelitischen Volksschulen ebensowenig möglich wie bei christlichen Bekennt­ nissonderschulen (s. Anm. 3 a zu Art. 33), trotzdem sie, wenn es sich nm Schulen im Sinne des Art. 36 handelt, als öffentliche Unterrichts­ anstalten zu gelten haben (s. Vorbemerkung zu Abschnitt VIII oben). Israe­ litische Schulkinder haben das Recht, und wenn sie nicht in zulässiger Weise von der Verpflichtung befreit sind (§ 17 d. Schulpflichts-V. vom 22. Dezember 1913 — GBBl. S. 957), auch die Pflicht, die öffentliche Volksschule zu besuchen (s. Osthelder Anm. c zu Art. 36, S. 208 u. ME. vom 17. Juli 1921 Nr. 29 331; anders VGHE. Bd. 14 S. 126). 5. a) S- Art. 149 u. 150 des VLG. Die „Begründung" zu Art. 52 des Entw. z. SchBG. (Art. 36 des SchBG.) — a.a.O. Beil. 2621 S. 305 — bemerkt:

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

„Art. 52 Abs. I dieses Artikels umschreibt die Voraussetzungen, unter denen israelitische Bolksschullehrer im Sinne bc§ Entwurfes eines Bolksschullehrergesetzes (Art. 171 *) Abs. I an den israelitischen Volks­ schulen angestellt werden können. Andere Lehrkräfte als israelitische Bolksschullehrer im Sinne des Gesetzes, also Lehrkräfte, für deren Besol­ dung und Versorgung der Staat keine Verpflichtungen übernimmt, könne» an diesen Schulen selbstverständlich auch aufgestellt werden, wenn die be­ zeichneten Voraussetzungen nicht zutreffen. Denn der Zweck der Vorschrift ist lediglich zu verhindern, daß dem Staate Aufwendungen erwachsen für Schulen, deren Verhältnisse die Verwendung öffentlicher Mittel nicht recht­ fertigen." Bei Uebernahme bereits errichteter LehrsteNen auf den Staat ist die Anstellungsbehörde nicht gehalten, den bisherigen Stelleninhaber als staat­ lichen Bolksschullehrer anzustellen, wird dies aber aus Billigkeitsgründen tun, wenn er die Voraussetzungen für eine Anstellung im öffentlichen Volks­ schuldienste erfüllt hat. b) Nur auf Volksschulunterricht bezieht sich Art. 36. Die Aufstellung von Kultusdienern ist Sache der israelitischen Glaubensgemeiuden. Sollte den israelitischen nach Maßgabe des Art. 149 Abs. I BLG. an israelitischen Volksschulen hauptamtlich angestellten Volksschullehrern der Schächterdienst als Nebenamt übertragen werden, so wären die Bestimmungen des Art. 13 BLG. anzuwenden (Art. 149 Abs. II BLG.: s- auch ME. vom 20. April 1925 Nr. IV 53 220). 6. D. i. für den sächlichen Schulbedarf überhaupt und für den per­ sönlichen nach Maßgabe des Art. 37 mit 33 SchBG. 7. Die Haupt schulpflicht umfaßt die ersten sieben oder acht SchulPflichtjahre (s. §§ 1 u. 4 mit 7 der B. vom 22. Dezember 1913 über die Schulpflicht (GVBl. S. 957, KMBl. S. 351, Anh. Nr. 16). 8. Die Entwürfe zum Schulbedarfgesetz sahen die Schülerzahl „zwan­ zig" vor. Erst durch den Landtagsbeschluß vom 14. August 1919, BeilBd. II, BÄl. 384 S. 513) wurde die Zahl „zwanzig" durch „zehn" ersetzt. Nach Art. 38 Abs. II SchBG. kann eine israelitische Volksschule im Sinne des Art. 36 aber auch bestehen bleiben, wenn die Schülerzahl im Durchschnitt der letzten fünf Jahre unter „zehn" herabsinkt. Auch bei den israelitischen Volksschulen wird zweckmäßig nicht nur die Schülerzahl der letzten fünf Jahre, sondern auch die voraussichtliche der kommenden fünf Jahre ins Auge zu fassen sein (vgl. Anm. 4 zu Art. 8 oben). 9. Die ME. vom 16. April 1920 Nr. 15 605 betr. die israelitischen Bolksschullehrer führt aus: „Nach Art. 150 des Bolksschullehrergesetzes ist der israelitische Volks­ schullehrer in den Ruhestand zu versetzen, wenn die im Art. 36 des Schul­ bedarfgesetzes bezeichneten Voraussetzungen weggefallen sind und nicht eine Ausnahme nach Art. 38 Abs. II des gleichen Ge­ setzes zugelassen ist, es sei denn, daß der Bolksschullehrer an einer anderen israelitischen Schule verwendet werden kann. Unter den gleiche!» Voraussetzungen kann auch der widerrufliche israelitische Bolksschullehrer fit den Ruhestand versetzt werben. ...Als besonderen Grund im Sinne des Art. 38 Abs. II des Schulbedarfgesetzes kann allgemein der Umstand gelten, daß die Versetzung in

Art. 36. Israelitische Volksschulen.

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den Ruhestand und die damit verbundene Verringerung der dienstlichen Be­ züge unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen »eine ganz besonders emp­ findliche Erschwerung der Lebenshaltung zur Folge hat. Es ist auch zu berücksichtigen, daß die gesetzlichen Leistungen des Staates zum DienfteinKommen des israelitischen Volksschullehrers vielfach geringer sind, als jene zum Ruhegehalt, weil der letztere ausschließlich aus staatlichen Mitteln aufzubringen ist, während zum Gehalt des israeliti­ schen Volksschullehrers auch die Glaubensgemeinde einen jährlichen Betrag von 1400 Mk. (jetzt zwanzig vom Hundert des jeweiligen Diensteinkommens des Stelleninhabers) zu leisten hat. ... Die Neuanstellung israelitischer Bolksschullehrer an Schulen, die den Anforderungen des Art. 36 des Schulbedarfgesetzes nicht entsprechen, ist rmch den gesetzlichen Vorschriften nicht zulässig. Bemerkt wird jedoch, daß die förmliche Aufhebung solcher Schulen in keinem Falle veranlaßt ist, daß es vielmehr grundsätzlich der Glaubensgemeinde überlassen bleibt, ob sie die Schule ohne Zuschuß aus Staats- und Kreismitteln, sei es als Volks­ schule, sei es als Religionsschule, weiterführen will." Die israelittschen Relig io ns schulen sind Privatschulen (s. Anm. 3d zu Art. 33 oben). Da der hier erteilte Religionsunterricht aber anders als der „Sittenunterricht" freireligiöser Gemeinden (f. Anm. 16 zu Art. 29 oben) ein ordentliches Lehrfach der Volksschule ist und die Religionsschule der Ergänzung der öffentlichen Volksschule dient, ist der Besuch, soferne nicht Abmeldung vom Religionsunterricht in den vorgeschriebenen Formen erfolgt ist, Pflicht und die Versäumnis kann nach den Vorschriften über die Schulversäumnisse bestraft werden — s. Osthelder S. 208 Anm. 2 6 zu Art. 36 und das dort angefühtte Urteil des OLG. München vom 18. Juli 1895). Kommt die Ruhestandsversetzung nach Art. 150 VLG. in Frage, so sind die nach der ME. vom 19. Februar 1920 (KMBl. S. 73) gepflogenen Verhandlungen mit gutachtlicher Stellungnahme dem Staatsmin. f. Unt. u. Kultus vorzulegen (ME. vom 16. April 1920 Nr. 15 605 Ziff. 2). „Bei der Wiederbesetzung erledigter israelitischer Lehrstellen und bei der Besetzung von Lehrstellen, die unter Anwendung des VLG. Art. 149 mit SchBG. Art. 36 neu errichtet werden, müssen in erster Linie die auf Grund des VLG. Art. 150 in den Ruhestand versetzten israelitischen Volks­ schullehrer berücksichtigt werden. Die Wiederanstellung erfolgt in der Regel nach Maßgabe des Dienstalters. Die Regierung von Unterfranken, K. d. I, hat künftig ein Verzeichnis der in sämtlichen Regierungsbezirken vorhan­ denen, nach VLG. Art. 150 in den Ruhestand versetzten israelitischen Bolks­ schullehrer, die für die Wiederanstellung in Bettacht kommen, zu führen. Wegen der Besetzungen haben die anderen Regierungen mit dieser ins Be­ nehmen zu treten. Die Regierung von Unterfranken, K. d. I., hat ferner ein Verzeichnis der israelittschen Schulamtsbeiverber und Schulamtsbewerbe­ rinnen für das ganze Land zu führen (in Unterfvanken bestehen auch die einzigen bayerischen israelittschen Lehrerbildungsanstalten, nämlich in Würz­ burg und Höchberg bei Würzburg). Damit ist jedoch keine Anwartschaft verbunden, die Aufnahme in das Verzeichnis hat lediglich die Bedeutung einer Vormerkung. Bis auf weiteres kann in jedem dritten Besetzungs­ falle ein israelittscher Schulamtsbewerber berufen werden. Vor der An­ stellung ist regelmäßig amtsärztliche Untersuchung zu veranlassen" (ME. vom 19. Februar 1923 Nr. 55 927; s. auch ME. vom 25. März 1921 Nr. 52 222). Ueber die Anrechnung der Borbereitungsdienstzeit der Schulamts­ bewerber — auch bei gleichzeitiger Dienstleistung als israelittscher Reli-

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

aionslehrer — auf die ruhegehaltsfähige Dienstzeit s. ME. vom 18. Juni 1923 Nr. 21355. — Ueber Unterrichtsaushilfen s. ME. vom 19. Februar 1923 Nr. 55 927. Israelitische Religionsleh rer sind keine Staatsbeamte. Die ME. vom 16. Mai 1924 Nr. IV 15 016 besagt: Verleihung des Titels Haupt­ lehrer oder Oberlehrer an israelitische Religionslehrer durch den Staat ist nicht angängig, weil diese nicht Beamte des Staates, sondern der Kultus­ gemeinde sind. Das Staatsmin. ist jedoch bereit, in geeigneten Fällen zu genehmigen, daß dem Religionslehrer der Titel „Hauptlehrer" oder ge­ gebenenfalls „Oberlehrer" von der Kultusgemeinde verliehen wird, wenn es sich um Lehrkräfte handelt, die mit der Erteilung des Religions­ unterrichtes an öffentlichen Volksschulen voll beschäftigt sind und denen mit Rücksicht hierauf eine staatliche Vergütung in Höhe des vollen Dienstein­ kommens für hauptamtliche israelitische Religionslehrer angewiesen ist (s. auch Anm. 6 zu Art. 37 unten). In teilweiser Abänderung der ME. vom 16. Mai 1924 Nr. IV 15 016 hat die ME. vom 17. September 1930 Nr. IV 23 088 erklärt, es wolle keine Erinnerung dagegen erhoben werden, „daß die Amtsbezeichnungen „Hauptlehrer" und „Oberlehrer auch an solche israelitische Religionslehrer verliehen werden, die mit der Erteilung des Religionsunterrichtes an öffentlichen Volksschulen oder an privaten israelitischen Volksschulen nicht voll beschäftigt sind und denen hierfür nur eine staatliche Vergütung für nebenamtlichen Unterricht zugewiesen ist, wenn sie durch die Erteilung son­ stigen Unterrichts an öffentlichen Unterrichtsanstalten oder an solche ersetzen­ den privaten Unterrichtsanstalten das Maß der Vollbeschäftigung erreichen". Gem. ME. vom 17. September 1930 Nr. IV 23 088 sowie Art. 2 des Gesetzes vom '25. November 1921 (GVBl. S. 551) ist bei der Verleihung des Titels „Oberlehrer" Voraussetzung, daß dem Religionslehrer durch die Kultusgemeinde das Diensteinkommen eines Beamten dieser Besoldungs­ gruppe durch Zusatz zu den Staatsleistungen bereitgestellt oder gesichert ist, da im Hinblick auf das Urteil des Staatsgerichtshofes für das Teutsche Reich vom 9. Dezember 1929 auch an Lehrkräfte der öffentlichen Volksschulen der Titel „Oberlehrer" nicht mehr verliehen wird, ohne daß sie zum Be­ amten der Besoldungsgruppe A 4 a befördert werden.

Art. 371). Für die israelitischen Volksschulen7) und für die Bezüge der israelitischen Volksschullehrer ’) und ihre Hinterbliebenen gilt Art. 33 entsprechend *)5)6)7). 1. Art. 37 lautete in der Fassung des Gesetzes vom 14. August 1919: „Für die israelitischen Volksschulen" und für die Bezüge der israeliti­ schen Bolksschullehrer und ihrer Hinterbliebenen gelten die Art. 33 und 34 entsprechend." Art. 45 Ziff. 3 des Gesetzes vom 30. Juni 1921 zum Vollzüge des Landessteuergesetzes vom 30. März 1920 (RGBl. S. 402) — GVBl. 1921 S. 361 — bestimmte: Im Art. 37 werden die Worte „gelten die Art. 33 und 34 ent­ sprechend" ersetzt durch die Worte: „gilt Art. 33 entsprechend". Die Aenderung war durch die Streichung des Art. 34 SchBG. (Art. 45 Ziff. 2) und diese durch die Aenderung in der Finanzgesetzgebung des Reiches

Art. 38. Kreiszuschüsse für israelitische Volksschulen.

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und der Länder und durch die Aufhebung des Umlagengesetzes (s. die Fuß­ noten zu Art. 34 und 25 oben) veranlaßt worden. 2. Im Sinne des Art. 36 SchBG. 3. Im Sinne der Art. 149 und 150 VLG. 4. Aus Art. 37 ergibt sich die übereinstimmende Rechtsstellung vom Staate angestellter israelitischer Volksschullehrer mit den an christlichen Bekenntnissonderschulen staatlich angestellten Lehrkräften (s. Vorbemerkung zu Abschnitt IX). Wie lange der in den Ruhestand versetzte Volksschullehrer noch in der Dienstwohnung bleiben darf, bestimmt nach Art. 19 Abs. III Satz 3 mit Art. 51 d. BBesG, ausschließlich die Regierung, K. d. I., nicht die Kultus­ gemeinde (ME. vom 19. Februar 1923 Nr. 55 927). 5. Uebergangsvorschriften s. Art. 73 unten. 6. Ueber die Vergütungen für Erteilung des israelitischen R e l i lionsunterrichtes an den allgemeinen Volksschulen, solveit olche von israelitischen Schülern besucht werden, s. Art. 29 und die Anm. 6 Zifs. II, 14 und 15 hierzu. Diese Vorschriften beziehen sich nicht auf den Religionsunterricht an den israelitischen Volksschulen im Sinne des Art. 36 SchBG. Eine Ausdehnung auf diese Schulen wäre auch nicht veranlaßt, weil bei der durchÖ geringen Schülerzahl der israelitischen Volksschulen und bei der ichtung auch der israelitischen Volksschullehrer (unbeschadet ihres Ab­ lehnungsrechtes nach Art. 149 Abs. II der Verfassung des Deutschen Reiches) den lehrplanmäßiaen Religionsunterricht zu erteilen (vgl. Anm. 6 zu Art. 29 oben) ein Bedürfnis zu besonderen Vergütungen des Religionsunterrichtes an diesen israelitischen Volksschulen nicht besteht. Die ME. vom 13. März 1923 Nr. 2179 handelt deshalb nur von der Aufbringung des Bedarfs für die Erteilung des israelitischen Religionsunterrichts an den öffentlichen (= allgemeinen) Volksschulen (s. auch Anm. 9 am Schlüsse zu Art. 36 oben). 7. Bei Streitigkeiten wegen der Aufbringung des Schul­ bedarfs zu israelitischen Volksschulen gilt im wesentlichen das gleiche wie bei christlichen Bekenntnissonderschulen (vgl. Anm. 3 a zu Art. 33 oben). Weder Art. 10 Ziff. 17 u. 18 noch Ziff. 19 des VGG. bezieht sich auf israelitische Volksschulen, auch auf solche nicht, die unter Art. 36 d. SchBG. fallen. Wenn nicht Art. 8 Ziff. 36 d.VGG. („Ansprüche und Reich­ nisse aus dem israelitischen Kultusverbande") einschlägig ist, sind die bürger­ lichen Gerichte zuständig. Aehnlich Osthelder Anm. 6 zu'Art. 36 S. 210; a.M. der BGH. in der E. Bd. 14 S. 125).

(

Art. 38. 1 Sen israelitischen Glaubensgemeinden *) sönnen2) zur Aufbringung des Bedarfs für das Diensteinkommen3) der israelitischen Volksschullehrer Zuschüsse aus Mitteln der Kreise gewährt werden, solange die im Art. 36 bezeichneten Voraus­ setzungen gegeben sind. 11 Wenn nach dem Ermessen der Regierung, Kammer des Innern, besondere Gründe vorliegen, können die Zuschüsse*) aus­ nahmsweise auch nach dem Wegfalle dieser Voraussetzungen, jedoch

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

für die einzelne Lehrstelle nicht über den Zeitpunkt ihrer nächsten Erledigung hinaus fortgewährt werden *). Das gleiche gilt für die gesetzlichen Leistungen des Staates zum Diensteinkommen der israelitischen Bolksschullehrer5). 1. Den israelitischenGlaubens gemeinden als den Unter* nehmern und Trägern der israelitischen Volksschulen im Sinne des Art. 36 SchBG-, s. auch Anm. 1 zu Art. 36 oben.

2. „Können", nicht „müssen". Es handelt sich sohin um frei­ willige Leistungen der Kreise, die nicht wie die Pflichtleistungen nach Art. 27 SchBG. (s. oben Anm. 3 zu Art. 27) staatsaufsichtlich erzwungen werden können. Eingeschränkt ist die Zulässigkeit der Gewährung freiwilliger Leistungen durch den zweiten Halbsatz des Art. 38 Abs. I „solange die im Art. 36 be­ zeichneten Voraussetzungen gegeben sind". Die Einschränkung fällt jedoch int Rahmen der Bestimmungen des Art. 38 Abs. II weg. Soweit die Ein­ schränkung gesetzlich festgelegt ist, hat sie die Bedeutung, daß der Gewährung freiwilliger Kreiszuschüsse staatsaufsichtlich entgegengetreten werden könnte (Art. 35 mit 34 der Kreisordnung vom 17. Oktober 1927, GVBl. S. 335). Zu beachten ist ferner, daß die Einschränkung nur besteht, soweit es sich um Zuschüsse „zur Aufbringung des Bedarfs für dasDiensteinkommen der israelitischen Volksschullehrer" handelt. Uneingeschränkt wie bei den christlichen Bekenntnissonderschulen überhaupt ist die Befugnis der Kreise, für israelitische Volksschulen zur Bestreitung ihres sonstigen Bedarfs frei­ willig beizusteuern, z. B. zur Herstellung einer Dienstwohnung für den Bolksschullehrer (vgl. Anm. 9 Abs. 2 zu Art. 33 oben). S. dagegen die Uebergangsbestimmungen in Art. 74 und Anm. 1 hier­ zu unten. 3. Das Diensteinkommen des israelitischen Volksschullehrers, soferne er nach Art. 36 vom Staate angestellt ist, besteht gern. Art. 1 des BBesG, vom 20. April 1928 (GVBl. S. 205) aus Grundgehalt und Woh­ nungsgeldzuschuß ; neben diesem Diensteinkommen erhält der Volksschul­ lehrer gegebenen Falles auch Kinderzuschläge. Alle diese Bezüge werden gern. Art. 149 VLG. vom Staate bestritten. Zu einer freiwilligen Kreis­ beihilfe an die israelitischen Glaubensgemeinden zur Aufbringung des Be­ darfs für das Dien st ein kommen der israelitischen Bolksschullehrer ist deshalb nur Raum, soweit die Glaubensgemeinden nach Maßgabe des Art. 37 mit 33 Abs. I und II für Lehrstellen feste Beträge in Höhe eines Hundertsatzes der Diensteinkommen zu leisten haben. 4. Der Kreise. 5. a) Vgl. hierzu auch Anm. 4 zu Art. 36 oben. Der Fall des Art. 38 Abs. II ist z. B. gegeben, wenn die Dnrch-schnittsschülerzahl auf „neun" oder noch tiefer herabsinkt. Das Dienstein­ kommen soll vom Staate weitergewährt werden können, jedoch n u r n o ch so lange, als kein Grund vorliegt, den bisherigen Bolksschullehrer seines Dienstes zu entheben oder ihn zu versetzen oder als er imstande ist, seine Stelle w eiter zu versehen. (S. auch Art. 150 VLG). b) Vgl. auch die Ausführungen in der ME. vom 16. April 1920 Nr. 15 605 (Anm. 9 zu Art. 36 oben).

Abschnitt X. Uebergangsvorschriften.

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Abschnitt X.

Ueber-angrvorschristen. A. Vorschriften über die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste. Vorbemerkung. Tas Volksschullehrergesetz vom 14. August 1919 enthält im Art. 15 fol­ gende Bestimmung: Der weltliche Kirchendienst kann vom Volksschullehrer nur im Nebenamte versehen werden. u Die Uebernahme des Mesnerdienstes ist dem Bolksschullehrer untersagt." Art. 159 des VLG- in der Fassung vom 14. August 1919 lautete: ,/ Wenn beim Inkrafttreten dieses Gesetzes mit einer Schulstelle der rveltliche Kirchendienst notwendig verbunden ist, hat die Allstellungs­ behörde unverzüglich, spätestens aber binnen zwei Jahren nach dem In­ krafttreten des Gesetzes, nach Einvernahme der Beteiligten und der kirch­ lichen Oberbehörde die Trennung des Kirchendienstes vom Schuldienste zu verfügen. u Bis zur Trennung bleiben für die Schulstelle in bezug auf die Ver­ bindung des weltlichen Kirchendienstes mit dem Schuldienste die bisherigen Borschristen und Rechtsverhältnisse aufrecht erhalten. Die Einrechnung des Einkommens aus dem Kirchendienst in das Diensteinkommen des Bolksschullehrers ist ausgeschlossen. Art. 42 des Schulbedarfgesetzes bleibt Vorbe­ halten." Ferner bestimmte Art. 160 Abs. I des VLG.: „Wenn beim Inkrafttreten dieses Gesetzes mit einer Schulstelle der iveltliche Kirchendienst notwendig verbunden und die Dienstwohnung des Kirchendieners mit der des Bolksschullehrers vereinigt ist, hat der Volks­ schullehrer den Kirchendienst auch nach der Trennung vom Schuldienste weiterzuführen oder zu übernehmen. Die Verpflichtung endigt, wenn die Auseinandersetzung oder eine Vereinbarung nach Art. 47 Abs. I des Schul­ bedarfgesetzes zustande gekommen ist, spätestens jedoch mit dem Ablaufe von zwei Jahren nach dem Inkrafttreten des Gesetzes." Der Wortlaut der angezogenen Art. 42 und 47 Abs. I des Schul­ bedarfgesetzes in der Fassung vom 14. August 1919 war folgender: „Art. 42. Wird eine Schulstelle, mit der der weltliche Kirchendienst notwendig verbunden ist, boj: der Trennung des Kirchendienstes vom Schul­ dienst erledigt, so werden die Einkünfte aus dem Kirchendienste während der Zeit der Erledigung wie die Einkünfte aus einem selbständigen Kirchen­ dienst verwendet." „Art. 47. 1 Die Gemeinde ist verpflichtet, die Dienstwohnung rrach der Trennung des Kirchendienstes vom Schuldienste bis zur Auseinander­ setzung gegen Zahlung einer Entschädigung zum alleinigen Gebrauche zu übernehmen, wenn die Kirchenstiftung einwilligt und die von ihr geforderte Entschädigung angemessen ist." Zu diesen Bestimmungen gibt nachstehender Auszug aus der „Vor­ bemerkung" zur Begründung des Art. 15 VLG. (Verh. d. K. d. Abg. d. bay. Landt. 1917/18, BeilBd. XIX, Beil. 2581, S. 70 eine wertvolle Er­ läuterung:

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

„J Nach dem geltenden Rechte ist mit einer großen Anzahl von Schul­ stellen der weltliche Kirchendienst organisch verbunden. Die recht­ liche Bedeutung dieser organischen Verbindung besteht darin, daß 1. der Volksschullehrer als Inhaber der Schulstelle kraft seines Amtes auch Inhaber des Kirchendienstes ist, daß also mit der Uebertragmrg der Schulstelle ohne weiteres auch alle Rechte und Pflichten mit Be­ zug auf das Kirchenamt auf ihn übergehen, 2. der weltliche Kirchendienst nicht Nebenamt, sondern ein Teil der hauptamtlichen Obliegenheiten des Volksschullehrers ist, und 3. das fassionsmäßige (oder ortsstatutarische) Einkommen der Schul­ stelle die rechtlich einheitliche Besoldung sowohl für den Schuldienst als auch für den Kirchendienst bildet, das Einkommen aus dem Kirchendienste demnach als ein Teil des Gesamtstelleneinkommens erscheint. Die Verbindung bezieht sich entiveder auf den Dienst als Mesner (Küster, Kirchner) oder auf den C h o r d i e n st oder auf diese beiden Arten des weltlichen Kirchendienstes gleichzeitig; es kommt aber auch vor, daß nur ein Teil des Chordienstes mit der Schulstelle verbunden ist, sei es der Dienst des Organisten, des Kantors oder Chorregenten. Am häufigsten findet sich die organische Verbindung auf dem Lande, also bei den sogenannten Fassionsschulstellen, und hier wiederum vorwiegend bei den Stellen der „Volksschullehrer" bisheriger Ordnung; seltener be­ stehen solche Verhältnisse in den Städten, dann bei den Stellen der Schul­ verweser und des weiblichen Lehrpersonals. Eine eingehende Darstellung hierüber gibt — nach dem Stande vom Ende des Jahres 1912 — die Denk­ schrift vom 12. Juni 1914 auf S. 803 bezw. 141/142 und in den Beilagen 5 und 6 ... n Auf die Entstehung der engen Verbindung von Schuldienst und Kirchendienst ist in der Denkschrift an der gleichen Stelle hingewiesen *... Das Schulbedarfgesetz vom 10. November 1861 setzte die Verbindung von Schul- und Kirchendienst als etwas Bestehendes voraus, ... ... Schon frühzeitig machte sich indessen der Wunsch nach Abtrennung des Kirchendienstes, insbesondere des Mesnerdienstes, vom Schuldienste gel­ tend. Der „Entwurf eines Gesetzes über das Volksschulwesen im König­ reiche Bayern" vom Jahre 1867 ... erklärte die „vollständige prinzipielle Trennung des Mesnerdienstes vom Schuldienste" zwar für wünschenswert, scheute aber vor den entgegenstehenden Schwierigkeiten zurück ... Auch die Ministerialentschließung vom 24. November 1876, die Be­ sorgung des Kirchendienstes durch das Lehrpersonal der Volksschulen betr. (Weber, Gesetz- und Berordnungsversammlung, Bd. 11, S. 672), erkennt an, daß die Besorgung des Mesner- oder Küsterdienstes durch das Lehr­ personal der Volksschulen „manchfache Unzukömmlichkeiten für die Be­ rufstätigkeit und die Berufsstellung der Lehrer" im Gefolge habe und daß * Die Verbindung war nach der Denkschrift in der geschichtlichen Ent­ wicklung des bayerischen Volksschulwesens begründet. Zweck der Verbindung war ursprünglich in erster Linie die Verbesserung des unzureichenden Lehrer­ einkommens. Ferner war der Lehrer, namentlich auf dem Lande, vielfach die einzige Persönlichkeit, die für die Versorgung des weltlichen Kirchen­ dienstes, insbesondere des Chordienstes, nach Vorbildung und Befähigung in Betracht kam.

A. Trennung des weltlichen Kirchendienslcs vom Schuldienst.

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die Beseitigung dieses Verhältnisses im Interesse der Schule wie des Lehrer­ standes höchst wünschenswert erscheine. Mit Rücksicht auf die entgegen­ stehenden Bedenken ist jedoch die allgemeine Trennung des Mesnerdienstes vom Schuldienste nicht als tunlich und ausführbar erachtet und nur eine Trennung von Fall zu Fall unter bestimmten Voraussetzungen als ent­ sprechend erklärt. Tie Verbindung von Schule und Chordienst solle bestehen bleiben, ... IU Auch das ... Schulbedarfgesetz vom 28. Juli 1902 läßt beit Be­ stand der organischen Verbindung von Schuldienst und weltlichem Kirchen­ dienst grundsätzlich unberührt ... Wenn der Grund für die Verbindung von Schul- und Kirchendienst lediglich die Aufbesserung des unzureichenden Lehrereinkommens gewesen wäre, so hätte dies für sich allein wohl nicht hingereicht, um die Beibe­ haltung dieser Verbindung bis auf den heutigen Tag zu rechtfertigen. Sie findet aber eine wesentliche Begründung auch noch darin, daß besonders auf dem Lande außer dem Volksfchullehrer in der Regel niemand ver­ fügbar ist, der für die Versorgung des weltlichen Kirchendienstes, nament­ lich des Chordienstes, in Betracht käme. Es ist auch kein Zweifel, daß ge­ rade die Ausübung des letzteren Amtes dem Volksschullehrer vielfach Ge­ legenheit zu ersprießlicher und verdienstvoller Tätigkeit gibt. Ebensowenig ist aber zu verkennen, daß die organische Verbinbintg, vermöge deren jeder Inhaber der Schulstelle den weltlichen Kirchen­ dienst übernehmen muß, schwerwiegende Nachteile zur Folge hat ... Nicht nur der Volksschullehrer selbst, sondern auch die kirchlichen Be­ teiligten und die Schulaufsichtsbehörden sind in zweifellos unzweckmäßiger Weise gebunden." Aus diesen Erwägungen heraus kam es nicht ohne einige 9lbweichung von den Gesetzentwürfen zu den oben angeführten Vorschriften im neuen Volksschullehrer- und Schulbedarfgesetz. Es zeigte sich aber, daß diese Be­ stimmungen, die die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste nicht mit sofortiger Wirksamkeit kraft Gesetzes, sondern durch be­ sondere Verfügungen der Regierungen, Kammern des Innern, von Fall zu Fall vorsahen unb hierfür noch einen Spielraum von zwei Jahren, vom 1. Januar 1920 an gerechnet, gewährten, mit der Bestimmung im Art. 136 Abs. IV der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 (RGBl. S. 1383): „Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlich­ keit oder zur Teilnahme an religiösen Uebungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden", und im Artul49 Llbs. II: „die Erteilung religiösen Unterrichts und die Vornahme kirchlicher Verrichtungen bleibt der Willenserklärung der Lehrer, die Teilnahme an religiösen Unter­ richtsfächern und an kirchlichen Feiern und Handlungen der Willenserklärung desjenigen überlassen, der über die religiöse Erziehung des Kindes zu be­ stimmen hat", nicht in Einklang zu bringen waren (vgl. die „Begründung" zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Aenderung des Volksschullehrer­ gesetzes vom 14. August 1919, der am 23. Dezember 1919 dem Landtage zugeleitet wurde — Verh. d. Landt. 1919/20, BeilBd. III, Beilage 781, S. 171 ff.). Das Gesetz vom 24. März 1920 (GVBl. S. 103) brachte die Auf­ hebung der Art. 159/160 des Volksschullehrergesetzes und die Anfügung folgender Vorschrift als Abs. II zu Art. 181: „n Tie Verbindung des weltlichen Kirchendienstes mit dem Schuldienst ist aufgehobe n."

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Außerdem gab das Gesetz den Artikeln 39, 40, 43, 48, 49, 50 und 51 des SchulLedarfgesetzes die nunmehrige Fassung und verfügte die Auf­ hebung der Artikel 42 und 47 und die Einschaltung 50 a und 50 d. Zu beachten ist jedoch, daß nur die organische Verbindung zwi­ schen Schuldienst und weltlichen Kirchendienst nunmehr aufgehoben und nur die Trennung der bisher organisch verbundenen Dienste durch Uebergangsbestimmungen im Schulbedarfgesetze verfügt ist; als Nebenamt darf der Bolksschullehrer den weltlichen Kirchendienst — mit Ausnahme des Mesnerdienstes — auch jetzt noch übernehmen (Art. 15 Abs. 1 u. n b. VLG), bedarf hierzu aber, wenn mit dem Nebenamte eine Entlohnung verbunden ist, gem. Art. 13 Abs. m Ziff. 2 des VLG. der Erlaubnis der AnstellungÄbehörde, d. h. der Regierung, Kammer des Innern. S. auch MG. vom 13. März 1920, Nebenämter und Nebengeschäfte der Bolksschullehrer betr. (KMBl. S. 105, Anhang Nr. 26). Die Uebergangsbestimmungen bezwecken eine Vereinfachung und Be­ schleunigung des Verfahrens in Streitfällen. In der „Begründung" zum E. I (Vorbemerkungen zu Art. 55 — nun 39 —, BeilBo. XIX S. 307) ist ausgeführt: „Würde die Austragung dieser Streitfragen in allen Fällen, in denen die Beteiligten nicht aus freien Stücken zu einer Einigung zu kommen ver­ mögen, ausschließlich auf den Weg des Verwaltungsstreitverfahrens oder der gerichtlichen Entscheidung verwiesen bleiben, so würde die Ablösung des Kirchendienstes vom Schuldienste dadurch außerordentlich erschwert und ver­ zögert ... Nach Abs. I und II des Art. 55 (nun 39) soll daher zur Schlich­ tung streitiger Fälle ein Bermittlungsverfahren eingeleitet wer­ den. Dies gilt nach dem Gesetzentwürfe nicht nur für die im Art. 55 selbst behandelten Streitigkeiten über die Ausscheidung der verschiedenen Be­ standteile des Schulstelleneinkommens sowie der mit dem Stelleneinkommen verbundenen Lasten, sondern gemäß Art. 61 Abs. I bis III (nun 48) auch für die Regelung des Schul- und Mesnerhausverhältnisses. Art. 55 (nun 39) Abs. I und Art. 61 (jetzt 48) Abs. I und II, verpflichtet demgemäß die Be­ teiligten, die streitige Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung an die vorgesetzte Behörde (Art. 7) zu bringen, wenn sie sich nicht gütlich zu einigen vermögen. Die vorgesetzte Behörde hat ... nach Ermittlung des Sachverhalts durch unmittelbare Verhandlung mit den Beteiligten auf eine gütliche Vereinbarung hinzuwirken. Lassen sich trotz der vermittelnden Tätigkeit der vorgesetzten Behörde verwaltungsrechtliche Streitigkeiten schlecht­ hin nicht vermeiden, so soll doch ihre baldige Austragung gewährleistet werden. Zu diesem Zwecke soll nach den Bestimmungen des Art. 55 Abs. III und IV (nun 40) (und des Art. 61 — nun 48 — Abs. IV) an die Stelle des Verwaltungsstreitverfahrens über die ... bezeichneten Angelegenheiten schiedsrichterliche Entscheidung treten ... Daß die Regelung der in Frage stehenden Rechtsverhältnisse, auch soweit es sich um kirchliche Vermögen handelt, der staatlichen Gesetzgebung zukommt, steht im Hin­ blick auf §§ 64 Buchst, b und 65 der II. Berfassungsbeilage (vom 26. Mai 1818) außer Zweifel."

Art. 39 *). 1 Wenn bei Schulstellen, mit denen beim Inkraft­ treten dieses Gesetzes') der weltliche Kirchendienst') notwendig verbunden war'), Zweifel bestehen'), ob einzelne Bestandteile des Schulstelleneinkommen') zum Einkommen aus dem Schuldienst

Art. 39. Ausscheidung b. Emkommcnsbestandteile a. Schul- u. Kirchendienst. 189

oder zum Einkommen aus dem Kirchendienste gehörens, ist8) die Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung an die vorgesetzte Be­ hörde e) zu bringen, soferne sich die Beteiligten10) nicht gütlich zu einigen vermögen"). II Die vorgesetzte Behörde *) hat nach Ermittlung des Sach­ verhalts") durch unmittelbare Verhandlung mit den Beteiligten") auf eine gütliche Vereinbarung “) hinzuwirken. Vor Abschluß der Vereinbarung") sind die Verhandlungen der kirchlichen Ober­ behörde") zur Einsichtnahme und Aeußerung vorzulegm. Das zuständige Staatsministerium kann nähere Vorschriften über das Vermittlungsverfahren erlassen "). III $Bei Gefahr auf Verzug") kann die vorgesetzte Behörde8) vor dem Abschluß einer Vereinbarung88) vorläufige Anordnungen") erlassen. Beschwerden17) hiergegen haben keine aufschiebende Wirkung ").

1. Art. 39 erhielt feine jetzige Fassung durch das Gesetz vom 24. März 1920 über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarf­ gesetzes vom 14. August 1919 (GBBl. 1920 S. 103). In der Fassung vom 14. August 1919 hieß es im Abs. I des Art. 39: „notwendig verbunden i st " (statt „war"). Abs. II, der in Wegfall gekommen ist, lautete: „Das gleiche gilt, wenn in den Fällen der Art. 159 Abs. II oder 160 des VolkssMllehrergesetzes Zweifel bestehen, ob einzelne Bestandteile des Kirchendiensteinkommens zum Einkommen aus dem Chordienst oder zunr Einkommen aus dem Mesnerdienst gehören." Der nunmehrige Abs. II war in der Fassung vom 14. August 1919 Abs. III und der nunmehrige Absatz III ist dem Art. 39 neu hinzugefügt. Ueber den Anlaß der Aenderung s. Vorbemerkung zu Abschnitt X. Absatz II des Art. 39 in der Fass, vom 14. August 1919 ist durch die Auf­ hebung der Art. 159 und 160 d. BLG. gegenstandslos geworden. 2. 1. Januar 1920 (Art. 80 Abs. I SchBG.). 3. der weltliche Kirchendienst, d. h. der Dienst eines Mes­ ners (Küsters, Kirchners) oder der Chordienst. Beide Arten können auch verbunden gewesen fein, vom Chordienste konnte auch nur ein Teil, nämlich der Organistendienst, der Kantordienst oder derDienst des Chorregenten, in Frage gekommen sein. Außerdem kommt als weltlicher Kirchendienst auch noch „Lesegottesdienst" in Betracht. Wenn Zweifel bestehen, wie weit die Bezüge aus dem Kirchendienste solche aus dem Mesner- oder aus dem Chordienste waren, sind infolge der Aufhebung des Absatzes II des Art. 39 in d. Fass, vom 14. August 1919 (s. Anm. 1 oben) die Bestimmungen des Art. 39 nicht mehr einschlägig. Zweifel hierüber wären von dem Träger des kirchlichen Rechtes (Kirchenverwaltung) mit den übrigen Beteiligten selbst auszutragen.

4. „notwendig verbunden war" — Für diese organische Verbindung muß eine rechtsförmliche Verfügung der zuständigen Behörde n a ch g e w i e s e n sein. Beim Fehlen eines solchen Mlchweises tritt aber eine rechtsförmliche Vermutung für die seinerzeittge Verbindung dann

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

ein, wenn die Verbindung seit Menschengedenken unverändert bestand und der Beginn der Uebung sich nicht feststellen läßt (s. VGHE. Bd. 43 S. 57). 5. Solche Zweifel können trotz Eintrages in Schulfassionen und Ortsstatuten bestehen und trotzdem durch die ME. vom 11.April 1899, die Neuherstellung von Fassionen der Schuldienste und der Schul- und Kirchendienste betr. (KMBl. S. 123) nachdrücklich auf die Klärung dieser Rechtsverhältnisse hingewirkt worden war. 6. Bestandteile des Schul stelleneinkommens int Sinne des Art. 39 können Bezüge und Nutzungen aller Art sein, also Geldbeznge und Naturalreichnisse, Nutzungen aus Dienstgründen und sonstigen Grundstücken und Ansprüchen auf eine Dienstwohnung. Zu beachten ist hierbei, daß es sich bei Grundstücken nur um die Nutzungen handelt, die Eigen­ tumsverhältnisse aber unberührt bleiben. In Frage kommen ohne linier schied in der Person des Leistungspflichtigen besondere L e i st ii n ö c n Dritter, also des Staates, der Gemeinden, kirchlicher Vermögensträger und sonstiger natürlicher oder juristischer Personen, aber auch Ertragnisse von Stiftungen oder Nutzungen von Schulgrund­ stücken (vgl. Meinzolt S. 156 u. Anm. 3 zu Art. 57 unten). Auch Zweifel darüber, ob Nebengebäude, wie Städel, Stal­ lungen, Holzlegen, Waschküchen usw. zum Schul- oder Kirchendienstein­ kommen gehören, sind auf dem Wege des Art. 39 (und 40) zu beheben (ME. vom 8. Februar 1921, KMBl. S. 40, Anh. Nr. 35, Ziff.5). 7. Nur bei Zweifeln über die Zugehörigkeit des Einkommenbestand­ teiles zum Schul- oder Kirchendienst ist Art. 39 und 40 anzuwenden. Wenn die Leistungspflicht für den Einkommenbestandteil selbst bestritten ist, so ist der Streit je nach dem Entstehungsgrunde der Leistung im Verwaltungs­ rechtswege oder von den bürgerlichen Gerichten zu entscheiden. Ein öffent­ lich-rechtliches Streitverhältnis ist gegeben, wenn die Leistung auf dem Ge­ meinde- oder Kirchenverbande beruht. Solche Stteittgkeiten fallen unter die Art. 8 Ziff.ll oder 38 oder Art. 10 Ziff. 13 oder Ziff. 19. Wenn aber die Leistungen Komplexlasten sind (s. Anm. 4 zu Art. 57, vgl. auch Anm. 2 zu Art. 51 unten), sind zufolge des bürgerlich-rechtlichen Entstehungsgrundes die bürgerlichen Gerichte zuständig (s. VGHE. Bd. 29 S. 81; Bd. 43 S. 61 und Braunwart in den Bayer. BerwaltBl. Jahrg. 73 S. 33ff.; s. ferner die VGHE. vom 20. März 1930 Nr. 101 29 in den BayVerwBl., 78. Jahrg. S. 296: „Die sog. Komplexlasten des Staates sind, wenn sie auch ihren Entstehungsgrmrd regelmäßig in Verhältnissen des öffentlichen Rechts hatten, doch im Lauf der Zeit nach allgemeiner Rechtsanschauung zu Lei­ stungen p ri vatrechtlichen Charakters geworden."). 8. „ i st", d. h. wenn sich die Beteiligten nicht gütlich zu einigen vermögen, müssen sie sich an die vorgesetzte Behörde zum Zwecke der Vermittlung wenden. Es kann nicht mehr verwaltungsrechtliche Entschei­ dung nach Art. 10 Ziff. 22 des BGG. herbeigeführt werden. Art. 10 Ziff. 22 d. BGG. ist durch Art. 78 Abs. 2 Ziff. 1 d. SchBG. in d. Fass, vom 24. März 1920 (GVBl. S. 103) ausdrücklich aufgehoben. Die Beteiligten können staats- oder dienstaufsichtlich gezwungen werden, nach Art. 39 vorzugehen. Die vorgesetzte Behörde kann aber auch ihrerseits von Amts wegen mit der Sachbehandlung nach Art. 39 beginnen. 9. S. Art. 7 oben. 10. Die „Beteiligten" ergeben sich aus folgenden Ausführunaeu des BGH.:

Art. 39. Ausscheidung d. Einkommensbestandteile a. Schul- u. Kirchendienst.

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„Ausscheidungsstreitigkeiten dieser Art * können sich, da die Balksschullehrer ihr Diensteinkommen für ihre hauptamtliche Dienstleistung nun­ mehr ausschließlich aus der Staatskasse beziehen (Art. 59 und 1 BBesG, vom 2. Juni 1920, Art. 11 SchBG. imb Art. 34 VSchLG), nur zwischen der Kirchenstiftung oder der Kirchengemeinde oder dem In­ haber des Kirchendienstes einerseits und der Gemeinde, bei zusammengesetztem Schulsprengel den am Schulsprengel beteilig­ ten Gemeinden anderseits ergeben. Denn durch Art. 58 SchBG. sind besondere Leistungen und Nutzungen, die bis zum Inkrafttreten dieses Ge­ setzes zum Einkommen einer Schulstelle gehört haben und dem Bolksschullehrer als Bestandteile des Schuldiensteinkommens unmittelbar zugeflossen sind, der Gemeinde oder den am Schulsprengel beteiligten Gemeinden zugewiesen worden. (Vgl. auch Bek. des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 20. November 1919, Ziff. UI, 2, KMBl. S. 253, Art. 40 Ws. I und N des 1. Entwurfs eines SchBG. vom 27. Juli 1918 samt Begründung vom 2. August 1918 (Verh. d. K. d. Abg. 1917/18, BeilBd. 19 Beil. 2582 und 2621), und Begründung zum Entwurf eines Gesetzes über die Aende­ rung des BLG. und des SchBG. vom 14. August 1919 (Gesetz vom 24. März 1920) Beil. 781 zu den Landtags Verhandlungen 1919/20 BeilBd. 3 S. 177) — VGHE. vom 12. Mai 1922, SammlBd. 43 S. 61.) Der die betreffende Schulstelle innehabende Bolksschullehrer kommt sohin als „Beteiligter" nicht in Frage. Ueber den Schuldner der Leistungen als „Beteiligten" s. Anm. 11 unten. 13- Die Beteiligten haben den Versuch der gütlichen Einigung zu machen, bevor sie sich an die vorgesetzte Behörde wenden. Aber auch diese hat, sobald sie angerufen wird, in erster Linie wieder zu versuchen, daß sich die Beteiligten gütlich e i n i g en. Zu diesen „Beteiligten" zählt an sich der Schuldner der Leistungen nicht. Wenn jedoch der Staat der Schuldner ist, wird von ihm beansprucht, in das Verfahren nach Art. 39 Ws. IE einbezogen zu werden. Eine gütliche Vereinbarung bedarf nun seiner Zustimmung. „Es erscheint nicht angängig, daß Gemeinde und Kirchen­ stiftung einseitig über Leistungen verfügen, die der Staat zu einem be­ stimmten Zwecke gifct" (FinME. vom 8. März 1920 Nr. 11037). Bis zum Austrag der Sache ist die Leistung einstweilen einzustellen (ME. vom 11. Mai 1920 Nr. 17 128; s. Anm. 4 zu Art. 75 a unten). 12. Das einzuschlagende Verfahren ist in der ME. vom 20. November 1919, die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste betr^ (KMBl. S. 245), berichtigt durch die MinBek. vom 27. November 1919 (Staatsanz. Nr. 290 vom 30. November 1919), näher geregelt, wobei aber auf die durch Art. III und IV des Ges. vom 24. März 1920 (GVBl. S. 103) herbeigeführte Aenderung der einschlägigen Bestimmungen im VolkSschullehrergesetze und Bolksschulbedarfgesetze (s. Vorbemerkung z. Abschn. X) zu achten ist. Solange eine Pfarrei unbesetzt ist, sollen die Verhandlungen in der Regel nicht ausgenommen werden (ME. vom 20. November 19, B III a 2, KMBl. S. 255 oben). Bei der Ermittlung des Sachverhalts hat sich die vor­ gesetzte Behörde aller zu Gebote stehenden Mittel, Urkunden, wie Schulsassionen, Akten und Archivalien, einerseits und der Aussagen von Zeugen und Sachverständigen anderseits zu bedienen.

* Nämlich nach Art. 39 Abs. I u. II des SchBG.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

13 Vor Abschluß der Vereinbarung: d. h. bevor die zustaude gekommene gütliche Einigung festgelegt wird oder wegen Aussichtslosig­ keit die Verhandlungen abgebrochen werden und in das für diesen Fall vorgesehene schiedsrichterliche Verfahren nach Art. 40 SchBG. eingetreten wird. 14. Kirchliche Oberbehörde: Die Bischöflichen und Erzbischüfbischöflichen Ordinariate für die katholische Kirche, der „Evangelisch-luthe­ rische Landeskirchenrat" in München und der „Landeskirchenrat der Pfäl­ zischen Landeskirche" in Speyer für die protestantischen Landeskirchen (f. ME. vom 7. Januar 1921, die Verfassung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern r. d. Rhs. und der Pfälzischen Landeskirche, KMBl. S. 20. Die Anschrift des Ev.-luth. Landeskirchenrates in München lautet nicht mehr „Elisenstraße 2", sondern „Areisstraße 13"). Ueber die Aufstellung eines kirchlichen Kommissars des Landeskirchen­ rates s. ME. vom 11. Januar 1921 (KMBl. S. 21), vom 23. Oktober 1922 (KMBl. S. 164) und vom 23. Dezember 1922 Nr. 54 484 (Bayer. Staatsanz. Nr. 301), ferner d.Bek. d. Staatsmin. f. Unt. u. K. vom 1. April 1930 (KMBl. S. 111) nach der statt der „Zweigstelle Ansbach des Ev.-luth. Landeskirchenrates in München (ME. vom 7. Januar 1921, KMBl. S. 20) seit 1. April 1930 die „Ev.-luth. Landeskirchenstelle in Ans­ bach" (Theresienstraße 16) errichtet ist. Der Landeskirchenstelle in Ansbach wurde durch eine vom Ev.-luth. Landeskirchenrat mit Zustimmung des Landessynodeausschusses erlassene kirchliche B. vom 15. März 1930 der Vollzug der Kirchengemeindeordnung nach der vermögensrechtlichen Seite mit Ausnahme der Aufsicht über die Gesamtkirchengemeinden und der Kirchenstiftungen an diesen Orten über­ tragen, insoweit nicht die Kirchengemeindeordnung dem Landeskirchenrat und dieser sich selbst nach Maßgabe der Ausführungsbestimmungen die Zu­ ständigkeit vorbehält." Die Einzelheiten der Zuständigkeiten von Landeskirchenrat und Lan­ deskirchenstelle sind dem „Amtsblatt für die Ev.-luth. Kirche in Bayern r. d. Rh." vom 18. März 1930 Nr. 5 S. 19 ff. zu entnehmen. Bei israelitischen Volksschulen dürfte eine organische Verbin­ dung des als „Kirchendienst" für den israelitischen Bolksschullehrer in Betracht kommenden Vorsänger-, Borbeter- oder Schächterdienstes mit dem Schul­ dienste nicht vorkommen (s. ME. vom 20. November 1919, BIV Ztff. 3 Ms. 2 (KMBl. 245). Wäre es gleichwohl der Fall, so wären Art. 39 ff­ sinngemäß anzuwenden. Als „kirchliche Oberbehörde" wäre der Tistriktsrabbrner zu hören. 15. Gefahr auf Verzug: d. h. wenn z. B. wegen des Zwei­ fels, wem die Nutzungen zufallen werden, die Bewirtschaftung (Bestellung, Werntung) eines Grundstückes unterbliebe. 16. Vorläufige Anordnungen ---- einstweilige Ver­ fügungen im Sinne der §§ 935 ff. der Reichszivilprozeßordnung in dec Fass, der Bek. vom 13. Mai 1924 (RGBl. I S. 437). S. aber auch Anm. 11, Schlußsatz oben. 17. Beschwerden gegen die vorläufigen Anordnungen der vor­ gesetzten Behörde im Sinne des Art. 7 SchBG. gehen an die nächsthöhere Verwaltungsstelle (Regierung, Kammer des Innern, oder Staatsministerium für Unterricht und Kultus). Der Berwaltungsgerichtshof ist hier gemArt. 13 Ziff. 2 BGG. nicht zuständig.

Art. 40. Schiedsrichterliche Ausscheidung strittiger Einkommensbestandteile.

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18. Keine aufschiebende Wirkung, d. h. die vorläufigen Anordnungen müssen unbeschadet der eingelegten Beschwerde vollzogen werden. Sollte die Beschwerde Erfolg haben, so wären die vorläufigen Anordnungen wieder rückgängig zu machen.

Art. 40 *). 1 Kann eine gütliche Vereinbarung nicht erreicht werden, so unterliegen die im Art. 39 Abs. I bezeichneten An­ gelegenheiten der schiedsrichterlichen Entscheidung'). 11 Die schiedsrichterliche Entscheidung steht im ersten Rechts­ zuge der vorgesetzten Behörde') im zweiten und letzten Rechts­ zuge dem Verwaltungsgerichtshof zu. Die Vorschriften im Art. 45 Abs. I bis III des Verwaltungsgerichtsgesetzes sind entsprechend anzuwenden *). Vor dem Erlaß einer Entscheidung wird die kirch­ liche Oberbehörde') gehört')"'). 1. Die derzeitige Fassung erhielt Art. 40 durch Art. IV Ziff. 2 d. Ges. vom 24. März 1920 über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919 (GBBl. 1920 S. 103). Ueber den Anlaß der Aenderung s. Vorbemerkung zu Abschn. X oben. In der Fassung vom 14. August 1919 hatte Art. 40 folgenden Wort­ laut: „x Kann in den Fällen des Art. 39 eine gütliche Vereinbarung nicht erreicht werden, so tritt an die Stelle des Verwaltungsstreitverfahrens über die im Art. 39 Abs. I und II bezeichneten Angelegenheiten schiedsrich­ terliche Entscheidung. n Als Schiedsgericht entscheidet die vorgesetzte Behörde endgültig, wenn der Wert des Streitgegenstandes nicht mehr als fünfzig Mark beträgt, m Beträgt er mehr, so kann gegen die Entscheidung der vorgesetzten Behörde Beschwerde zum Berwaltungsgerichtshof erhoben werden, der als Schiedsgericht im zweiten und letzten Rechtszug entscheidet. w Die Vorschriften im Art. 45 Ms. I bis III des Verwaltungsgerichts­ gesetzes sind entsprechend anzuwenden. Der Wert des Streitgegenstandes wird nach den Vorschriften der Reichs-Zivilprozeßordnung bestimmt. v Vor dem Erlaß einer Entscheidung wird die kirchliche Oberbehörde gehört." 2. Parteien in diesem schiedsgerichtlichen Verfahren können nur die „Beteiligten" im Sinne des Art. 39 SchBG., also Kirchenstiftung, Kirchengemeinde oder Inhaber des Kirchendinrstes einerseits und die Ge­ meinde oder die Gemeinden eines zusammengesetzten Schulsprengels (nicht der Schulstelleninhaber, der Bolksschullehrer) anderseits sein (s. Art. 58 SchBG. u. Anm. 10 zu Art. 39 oben). Auch der reichnispflichttge Dritte kann nicht Partei sein (f. dagegen Anm. 11 zu Art. 39). Ueber die Unzvlässigkeit der Verbindung des schiedsgerichtlichen mit dem Berwaltungsstreitverfahren s. die in den BayBerwBl. Jahrgang 73 S. 187 veröffentl. «GHE. Gegenstand de s Be rfah ren s kann nur die Entscheidung sein, welche von den Parteien zum Bezüge dieses oder jenes Teiles des Stellen­ einkommens berechtigt ist, nicht aber darüber, wer etwa ver­ pflichtet ist, diese oder jene Stelleneinkommensteile zu entrichten. Braun, Schulbedarfgesetz. 13

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

3. Zuständig im ersten Rechtszuge ist die vorgesetzte Behörde int Sinne des Art. 7 SchBG-, sohin das Bezirksamt, wenn es sich um eine Schulstelle in einer Land- oder Marktgemeinde oder in einer mittelbaren Stadt, die Regierung, Kammern des Innern, wenn es sich um eine Schulstelle in einer kreisunmittelbaren Stadt handelt. Voraussetzung für eine schiedsrichterliche Entscheidung nach Art. 39,40 SchBG. ist ferner, daß nur die Bezugsberechtigung hinsichtlich ein­ zelner Bestandteile des Schulstelleneinkommens zwischen den erwähnten Beteiligten streitig ist. Dagegen kann im schiedsrichterlichen Verfahren nicht über die bestrittene Verpflichtung zur Leistung von Reichnissen ent­ schieden werden, sondern derartige Stteittgkeiten sind je nach dem Ent­ stehungsgrunde der Reichnisse auf dem öffentlichen oder bürgerlichen Rechts­ wege in dem hierfür vorgeschriebenen Jnstanzenzug auszutragen" (BGHE. vom 12. Mai 1922, Bd. 43 S. 61 u. die in den BayVerwBl. Jahrg. 73 S. 12 veröffentl. VGHE.). Vgl. hierher Art. 48 Abs. IV SchBG., der die Anwendung des Art. 40, d. h. schiedsgerichtliche Entscheidung, auf die Aälle des Art. 48 Abs. II ausdrücklich dann ausschließt, wenn die Entscheidung den bürgerlichen Gerichten zusteht (vgl. auch VGHE. vom 26. März^ 1908 in der Sache, Besoldungsholz des Inhabers der Schulstelle K. — Sainml. Bd. 29 S. 81). 4. a) Die Beschwerdefrist beträgt sohin vierzehn Tage, ist unerstrecklich (Ausschlußfrist) und beginnt mit dem Tage, der dem Tage folgt, an dem die erstinstanzielle Entscheidung der sich beschwert fühlenden Partei schriftlich oder mündlich eröffnet worden ist. Sie ist bei der Behörde einzulegen, die den Beschluß erlassen hat (Bezirksamt oder Kreisregierung) — Art. 45 Abs. H VGG., Art. 22 Abs. VI d. VGG., § 222 Abs. I der ZPrO., § 187 Abs. I u. 188 Abs. I BGB. Fällt der Schluß der Frist auf einen Sonn- oder Feiertag, so gilt der nächste Werktag als Schlußtag (§ 222 Abs. II d. ZPrO.). In der „Begründung" zum E. I BeilBd. XIX, S. 309 ist ausgesührt: „Hier handelt es sich um Verhältnisse, deren Entstehung und rechte liche Begründung in vielen Fällen schwer nachweisbar ist; häufig beruhen sie lediglich auf dem Herkommen. Die von den Beteiligten oder vonAtntswegen beigebrachten ^weismittel werden daher vielfach nicht genügen, um der erkennenden Behörde eine tatsächliche Feststellung zu ermöglichen. Unter diesen Umständen wäre damit zu rechnen, daß die Durchführung des Berwaltungsstreitverfahrens eine durchaus unerwünschte Verzögerung der Ent­ scheidung ... zur Folge hätte. Art. 55 Abs. III (des Entw., nun 40) schlägt daher vor, in den Angelegenheiten des Abs. I an die Stelle des Verwaltungsstreitverfahrens schiedsrichterliche Entscheidung treten zn lassen ... Die schiedsrichterliche Entscheidung soll im ersten Rechtszuge der vorgesetzten Behörde (Art. 7), im zweiten und letzten Rechtszuge dem Berwaltungsgerichtshofe zustehen. Die Ausschaltung der Mittelinstanz wird gleichfalls zur Beschleunigung des Verfahrens beittagen. Vorbilder für die vorgeschlagene Regelung enthalten Art. 11 des Berwaltungsgerichtsgesetzes und Art. 10 der Kirchengemeindeordnung. Als Schiedsgericht soll die Behörde nach den Grundsätzen der Billig­ keit unter freier Würdigung der Sach- und Rechtslage über das streitige Verhältnis entscheiden. Die Ermächtigung zur schiedsrichterlichen Entscheidüng entbindet aber die erkennende Behörde selbstverständlich nicht, den Sachverhalt von Amtswegen so eingehend als möglich festzustellen. Auch für

Art. 40. Schiedsrichterliche Ausscheidung strittiger Einkommensbestandteile.

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die schiedsrichterliche Entscheidung sind demgemäß nicht nur die von den Beteiligten selbst beigebrachten Beweismittel zu würdigen, sondern von Amtswegen alle sonst noch erforderlich erscheinenden Beweise zu erheben. Die Behörde wird daher auch das bei den Aemtern und Archiven befindliche, den Beteiligten nicht ohne weiteres zugängliche Material von sich aus zu erholen haben." b) Zu den wichtigsten Beweismitteln zählen vor allem die Schulf a s s i o n e n, die erstmals gem. ME. vom 12. Oktober 1832 (Weber Bd. 2 S. 623) hergestellt, wiederholt berichtigt und schließlich auf Grund der ME. vom 11. April 1899 (KMBl. S. 123) vollständig erneuert und durch die mit ME. vom 7. Januar 1918 Nr. 505 angeordneten Erhebungen (s. ME. vom 20. November 1919, BI. — KMBl. S. 245) ergänzt wurden. Als rechtsbegründende Urkunden wurden die Schulfassionen vom VGG. in seinen Eutscheidungen nicht anerkannt, wohl aber als beweiskräftige, solange nicht jeweils das Gegenteil nachgeiviesen ist (vgl. Braunwart in den BayBerwBl. Jahrg. 73 S. 33 und die dort aufgeführten VGHE. Bd. 7 S. 92, 8 S. 139, 13 S. 9 u. 105), ferner die in den BayBerwBl. Jahrg. 73 S. 18 veröffent­ lichten VGHE. Weitere wichtige Beweisbehelfe stellen die Grund- und Rustikalsteuerkataster dar. „Die Grundsteuerkataster, namentlich aber die bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts zurückreichenden Rustikal­ steuerkataster nebst den zugehörigen Steuerliquidationsprotokollen sind ... für die Beurteilung dieser Verhältnisse, soweit der Nutzgenuß von Grund­ stücken in Betracht kommt, von Bedeutung, da sie die Rechtsanschauung der Beteiligten zur Zeit der Steuerveranlagung beurkunden. Diese zum Zwecke der Besteuerung gemachten Katastereinträge begründen aber keinen Nechtstitel, sondern können nur als wertvolle Beweisbehelfe anerkannt werden. Vgl. VGHE. Bd. 9 S. 62 u. 13 S. 200" (Braunwart a.a.O. S. 35). Dagegen begründen die Einträge in den Grundbüchern, falls solche beantragt wurden (Buchungs z w a n g besteht für solche Grundstücke nicht — s. GrundbuchO. vom 24. März 1897 § 90, RGBl. S. 139 in der Fass, vom 20. Mai 1898 (RGBl. S. 754); Ges. vom 18. Juni 1898 Art. 2, GBBl. S. 367 u. V. vom l.Juli 1898, GVBl. S. 377 —, die Antragstellung wurde aber mit ME. vom 3. Juli 1899 Nr. 10 959 empfohlen) eine Rechts­ vermutung für die eingetragenen Rechte solange, als nicht die Unrichtigkeit der Einträge nachgewiesen wird. 5. S. Anm. 14 zu Art. 39 oben. 6. „Abs. IV Satz 3" (des Entw.; Abs. II Satz 3 des nunmehrigen Art. 40), „der die vorherige Einvernahme der kirchlichen Oberbehörde vor­ schreibt, entspricht dem Art. 10 Abs. IV der Kirchengemeindeordnung. Der kirchlichen Oberbehörde wird auch ein Abdruck der Entscheidung zuzustellen sein" („Begründung" a.a.O. S.309). 7. a) Vielfach wird die Vermutung dahin gehen, daß Einkommens­ bestandteile, deren Zugehörigkeit zweifelhaft sind, kirchlichen Ursprung haben. Die erkennende Behörde ist nicht gehindert, eine solche Vermutung ihrer Entscheidung zugrunde zu legen, wenn auch eine solche Vermutung im Gesetze nicht festgelegt worden ist (vgl. „Begründung" a. a. O. S. 309 und die in den BayBerwBl. Jahrg. 73 S. 187 veröffentl. VGHE. „die Schulen als piae causae"). S. ferner die in den BayBerwBl. Alhrg. 74 S. 42 veröffentl. VGHE.: „Für die Entscheidung der öffentlich-rechtlichen 13*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Frage, wem der Ertrag der Liegenschaften zuzuweisen sei, ist die Eigen­ tumsfrage nicht entscheidend, wenn auch aus den tatsächlichen Besitzverhält­ nissen Schlüsse auf die Bezugsberechtigung hinsichtlich des Ertrages gezogen werden können und müssen." b) Sobald die Entscheidung rechtskräftig ist, ist sie für die Be­ teiligten bindend und wirkt auch für und gegen Dritte. Die Beteiligten können aber auch nach der rechtskräftigen Entscheidung sich gütlich in anderer Weise einigen. Dann tritt diese freie Vereinbarung an die Stelle der Entscheidung (so auch Meinzolt S. 159). c) Die schiedsrichterlichen Entscheidungen unterliegen der Gebühren­

pflicht nach Art. 142 mit 144 und 175 des Kostenges, vom in der Fass, der MinBek. vom 4. Januar 1924 (GBBl. S. 7). Zu diesen Gebühren tritt nach Maßgabe des Ges. vom 24. Juni 1930 und der Mm.Bek. vom 28. Juni 1930 (GBBl. S. 203) ein Zuschlag von 20 vom Hundert.

Art. 41. Die Art. 39 und 40 gelten entsprechend, wenn über die Ausscheidung der mit dem Schulstelleneinkommen verbundenen Lasten Zweifel bestehens.

1. D. h. darüber, ob die Lasten auf dem Einkommen aus dem Schul­ dienst oder aus dem Kirchendienste ruhen. Art. 42. (Aufgehoben.) ♦ Art. 43*). Ist bei einer Schulstelle, mit der beim Inkraft­ treten dieses Gesetzes der weltliche Kirchendienst notwendig ver­ bunden warl), die Dienstwohnung des Kirchendieners mit der des Volksschullehrers vereinigt'), so ist auf die Auseinandersetzung dieses Verhältnisses hinzuwirken'). Hierfür gelten die Vorschriften der Art. 44 bis 54 *)5)6)7)8).

1. Die derzeitige Fassung des Arttkels stimmt mit der vom 14. August 1919 überein, nur daß es damals hieß: „notwendig verbunden ist"; während es jetzt heißt: „notwendig ver­ bunden war". Ueber den Anlaß der durch Art. IV Ziff. 4 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) herbeigeführten Neufassung s. die „Vorbemerkung" zu Abschnitt X oben. * Art. 42 in der Fass, des Ges. vom 14. August 1919 lautete: „Wird eine Schulstelle, mit der der weltliche Kirchendienst notwendig verbunden ist, vor der Trennung des Kirchendienstes vom Schuldienst er­ ledigt, so werden die Einkünfte aus dem Kirchendienste während der Zeit der Erledigung wie die Einkünfte aus einem selbständigen Kirchendienste verwendet." Die Aufhebung des Art. 42 SchBG. wurde durch Art. IV Ziff. 3 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) verfügt. Durch die Bestimmung im Art. 181 Abs. II des BLG. nach der Fass, vom 24. März 1920: „Die Verbindung des weltlichen Kirchendienstes mit dem Schuldienst ist aufge­ hoben", war die Bestimmung des Art. 42, mit der die sog. „Jnterkalarfälle" geregelt worden waren, gegenstandslos geworden. S. auch Borbem. zum Abschnitt X oben.

Art. 43. Auseinandersetzung bei Schul- und Mesnerhäusern.

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2. Tie Art.43 bis 54 behandeln die Verhältnisse der sog. Schulund Mesnerhäuser. „Der Hauptfall ist der, daß das Schulgebäude zugleich das Mesnerwohnhaus ist, d. h. daß dem Inhaber des Mesnerdienstes eine Wohnung im Schulgebäude angewiesen ist. Außerdem kommen aber auch Fälle in Betracht, in denen dem Volksschullehrer in seiner Eigen­ schaft als Inhaber des Mesnerdienstes eine Wohnung außerhalb des Schul­ hauses angewiesen ist. Die gleichen Verhältnisse finden sich, allerdings weit seltener, bei organischer Verbindung von Schul- und Chor dienst. Auch hier kommt es vor, daß die Dienstwohnung des Volksschullehrers zugleich auch als Wohnung für den Inhaber des Chordienstes bestimmt ist, sei es, daß sie sich im Schulhaus oder in einem anderen Gebäude befindet. Hier wird in der Regel von Organistenhäusern oder Kantoratshäusern gesprochen" („Begründung" zum E. I BeilBd. XIX, S. 310). Als „Dienstwohnung des Volksschullehrers" im Sinne des Art. 43 hat eine Dienstwohnung auch in Gemeinden mit mehr als 2500 Einwohnern zu gelten, wenn sie es bisher auf Grund des SchBG. von 1902 war. Die Gemeinde kann sich in einem solchen Falle nicht einfach durch Verzicht auf die Lehrerdienstwohnung der Verpflichtung entledigen, auch fernerhin eine solche Lehrerdienstwohnung bereitzustellen (vgl. Anm. 3 und 10 zu Art. 14 oben). Gleichgültig ist es, welcher Zweckbestimmung das Gebäude dient, in bem sich die Dienstwohnung befindet, gleichgültig, welcher kirchliche Rechtsträger Über die Kirchendienerwohnung zu verfügen hat (Kirchenstiftung oder Kirchen­ gemeinde, Pfarrpfründestiftung oder sonstige ortskirchliche Stiftung oder Vermögensbestand (s. Art. 53 und Meinzolt S. 161); gleichgültig ist es aber auch — abgesehen von den Bestimmungen des Art. 44 —, in 1 Dessen Eigentum das Gebäude steht (s. auch Osthelder, Anm. 3 a zu Art. 43, S. 229, a. M. Meinzolt S. 161, Abs. 2 von oben). S. „Ausein andersetzung" bedeutet hier die Beseitigung des Rechtszustandes, vermöge dessen die Dienstwohnung des Bolksschullehrers nnb die Dienstwohnung des Kirchendieners (des Mesners, = Küsters oder Kirchners oder des Chorregenten, Organisten, Kantors) eins sind. Die Voraus­ setzungen, die für die Anwendbarkeit der Art. 43 bis 54 einschließlich gegeben sein müssen, sind: 1. „Es muß eine organische Verbindung des Kirchendienstes mit dem Schuldienste bestehen", d. h. es muß bis zum Inkrafttreten des SchBG. eine demernde, jeden Inhaber der Schulstelle bindende Verpflichtung zur Verrichtung des Kirchendienstes bestanden haben (vgl. Anm. 4 zu Art. 39 oben). Nicht hierher gehört der Fall, wenn der Volksschullehrer, der auf Grund freier Vereinbarung mit der kirchlichen Behörde den Kirchen­ dienst im Nebenamte versieht, als Volksschullehrer und Kirchendiener die gleiche Wohnung inne hätte. 2. „Ausschlaggebend ist nicht gerade die Verbindung von SchulHa u s und Kirchendienerwohnung, sondern die Vereinigung von Lehrerdien st Wohnung und Kirchendienerwohnung", b. 's), es ist gleichgültig, „ob sich diese Wohnung imSchulgebäudeoberineinem anderen Gebäude bcfinbet". „Ohne Belang wären demnach Fälle, wo sowohl bie Dienstwohnung des Bolksschullehrers als auch die des Kirchenbieners sich im Schulhause» befinden, aber unter sich verschiedene Wohnungen finb, begleichen Fälle, wo dem Kirchendiener eine Wohnung im Schulhause angewiesen ist, während

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sich die Dienstwohnung für den Bolksschullehrer in einem anderen Gebäude befindet. 3. Als weitere wesentliche Voraussetzung ergibt sich ferner, wie im Wortlaute des Art. 57 (des Entw., 43 des Ges.) gleichfalls zum Ausdrucke kommt, daß dem Kirchendiener als solchen eine Dienstwoh­ nung förmlich angewiesen sein muß, m.a. W. daß die in Frage stehende Wohnung ausdrücklich als Dienstwohnung für den Kirchen­ diener bestimmt ist. Es genügt also nicht, daß mit dem Schuldienste der Kirchendienst organisch verbunden ist; denn diese Verbindung hat nicht schon von selbst zur Folge, daß die Wohnung des Volksschullehrers zugleich auch die Dienstwohnung für den Kirchendiener ist. Es muß als Bestandteil des kirchendienstlichen Einkommens eine Dienstwohnung angewiesen sein, sei es, daß die Schulfassion (oder das Ortsstatut) hierüber einen aus­ drücklichen Vermerk enthält, oder daß die Eigenschaft der Wohnung als Kirchendienerwohnung sonst nachweisbar, insbesondere durch einen besonderen Beschluß der zuständigen Vertretungskörper festgelegt ist (vgl. auch Ent­ scheidung des Berwaltungsgerichtshofes vom 15. Juni 1904, Samml. Bd. 25 S. 373). Die unter 3 bezeichnete Voraussetzung wird in der Regel auch dann gegeben sein, wenn die Wohnung, die der Bolksschullehrer inne hat, in der Schulfassion lediglich als Dienstwohnung für den Kirchendiener, nicht aber auch als Dienstwohnung für den Bolksschullehrer als solchen vermerkt ist (vgl. § 26 Abs. II der Ministerialentschließung vom 11. April 1899, KMBl. S. 123 mit Art. 23 Abs. II Satz 2 des SchBG. vom 28. Juli 1902). Denn in diesem Falle kommt die Wohnung trotz des Fehlens einer besonderen Vormerkung in der Fassion notwendigerweise auch die Eigenschaft als Lehrerwohnung zu, weil der Bolksschullehrer auf einer Fassionsschulstelle nach gesetzlicher Vorschrift — wenigstens in den Gemeinden unter 2500 Ein­ wohnern — stets im Genuß einer Dienstwohnung sein muß, wenn nicht ausnahmsweise die Gewährung einer Mietentschädigung besonders zugelassen ist" („Begründung" a.a.O. Beil. 2621 S. 310, 311). Vgl. auch die ME. vom 8. Januar 1923 Nr. 118 und vom 29. September 1926 Nr. IV 27 198. Ueber einschlägige Beweismittel s. die E. des VGG. Bd. 43 S. 57 und die in der BayGemVZ. Jahrg. 1925 S. 619 veröffentlichte VGHE. 4. Die Art. 44 bis 49 behandeln die endgültige Auseinander­ setzung, die Art. 50 bis 50 b eine allenfalls notwendig werdende vor­ läufige Regelung vor der Auseinandersetzung, Art. 51 enthält besondere Bestimmungen über die B a u l a st (Baupflicht), Art. 52 bis 54 enthalten Bestimmungen, die sich sowohl auf die endgültige Auseinandersetzung als auch auf die vorläufige Regelung beziehen. Die Lösung des seitherigen Verhältnisses kann auf verschiedenem Wege erfolgen. „Die regelmäßige Art der Auseinandersetzung wird die sein, daß die üt Frage stehende Wohnung als Dienstwohnung für den Volksschull e h r e r beibehalten und die Wohnungsfrage für den Kirchendiener nnber= weitig geregelt wird. Diese Fälle treffen die Art. 44 und 45. Die Ver­ hältnisse können aber unter Umständen auch so gelagert sein, daß es sich als zweckmäßig erweist, die Wohnung als Kirchen diener Wohnung bei­ zubehalten und für den Bolksschullehrer Ersatz zu beschaffen" („Be­ gründung" a.a.O. Beil. 2621 S. 311). Dieser und weiteren Lösungsmöglichkeiten — sei es, daß es sich emp­ fiehlt, unbeschadet der gesetzlichen Trennung von Schul- und Kirchendienst

Art. 44. Auseinandersetzung bei Eigentumsrechten der Kirchenstistung. 199

die Gemeinsamkeit der rechtlichen Beziehungen der Gemeinde und der Kirchenstiftung gegenüber dem Schul- und Kirchendienerhaus aufrecht zu er­ halten, sei es, daß unter Teilung des Erlöses zwischen Gemeinde und Kirchenstiftung oder Kirchengemeinde usw. das fragliche Gebäude verkauft und anderen Zwecken zugewendet und dem Volksschullehrer wie denr Kirchendiener eine andere Dienstwohnung zugewiesen werden will — trägt Art. 46 Rechnung. 5. Sollten an der Dienstwohnung anläßlich der Auseinandersetzung Aenderungen vorgenommen werden, so bedarf es hierzu gem. ME. vom 8. Februar 1921 (KMBl. S. 40, Anh. Nr. 35), Ziff. 3, der Genehmigung der Bezirksverwaltungsbehörde (s. auch Anm. 9 zu Art. 15 oben). 6. Rechtliche Beziehungen dritter Personen gegenüber dem Gebäude, seien es Rechte (Eigentum oder sonstige dingliche oder persönliche Rechte) oder Verpflichtungen (insbesondere die Baupflicht) bleiben bei der Auseinandersetzung zwischen Gemeinde und Kirchenstiftung grundsätzlich un­ berührt. Eine Ausnahme wird sich ergeben, wenn die Verpflichtungen solcher Personen ausschließlich in der Eigenschaft des Gebäudes als Mesner-, Organisten- oder Kantorhaus begründet sind. Wenn das Gebäude auf Grund der neuen Vorschriften diese Eigenschaft verliert, können auch die hierauf beruhenden Verbindlichkeiten Dritter nicht unverändert bleiben (s. „Be­ gründung" a.a.O. Beil. 2621 S. 312). 7. Auf die Möglichkeit der Genehmigung staatlicher Zuschüsse nach Art. 54 SchBG. ist bei den Auseinandersetzungsverhandlungen ausdrücklich hinzuweisen (s. Anm. 5 zu Art. 54 unten).

Art. 44. Steht der Kirchenstiftung x) an dem Gebäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendieners2) enthält, das Eigentum oder Miteigentum2) zu, so ist die Ge­ meinde 4) verpflichtet5), binnen fünf Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes2) das Eigentum oder den Eigentums anteil der Kirchenstiftung an dem Gebäude zu erwerbens, wenn die Kirchen­ stiftung einwilligt und der von ihr geforderte Kaufpreis angemessen ist8)9)10)11). 1. a) Was in den Art. 44 bis 52 mit Bezug auf die Kirchenstiftung bestimmt ist, gilt nach Art. 53 SchBG. auch für sonstige ortskirchliche Stiftungen und Vermögensbestände so­ wie für die Kirchengemeinde. — Ortskirchliche Stiftungen und Ver­ mögensbestandteile im Sinne des Art. 53 sind die in Art. 5 Abs. II Ziff. 2 u. 3 der Kirchengemeindeordnung vom 24. September 1912 (GVBl. S. 911) aufgeführten Stiftungen und Vermögensbestände. b) Nur wenn einer Kirchen st iftung oder einem sonstigen kirch­ lichen Rechtsträger nach Maßgabe des Art. 53 SchBG. neben der Ge­ meinde das Eigentums- und Verfügungsrecht über das Gebäude zusteht, das die Dienstwohnung enthält, nicht aber wenn ein Dritter, sei es eine juristische oder Einzeln-Person, Eigentümer ist, besteht für die Gemeinde die Verpflichtung zur Auseinandersetzung nach Art. 44. Dies gilt auch in Beziehung auf den Eigentumsanteil des Dritten, wenn ein Dritter neben der Kirchenstiftung oder einem sonstigen kirchlichen Rechtsträger Miteigen­ tümer an dem Gebäude ist. Abgesehen von dem Sonderfall des Art. 76

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Abs.HI SchBG. stehen der Gemeinde und Dritten Auseinandersetzungen über solche Gebäude frei. Die Lösung derartiger Gemeinschaftsverhältnisse kann nur nach den einschlägigen Bestimmungen des bürgerlichen Rechtes z. B. durch freien Eigentumserwerb, Begründung eines Mietverhältnisses usw. erfolgen. Der Staat ist an der Auseinandersetzung nach Art. 44 auch dann nicht beteiligt, wenn er verpflichtet ist, die Lehrer-Mesnerwohnung zur Ver­ fügung zu stellen und zu unterhalten. Anderseits haben in solchen Fällen Kirche und Staat keinen Anspruch darauf, daß die Gemeinde zugunsten des künftigen Mesners in eine Teilung der bisherigen Lehrer-Mesnerwohnung einwilligt oder für den Mesner besondere Räume zur Ver­ fügung stellt (FinMinE. vom 21. August 1923 Nr. 31352, angef. bei Ost­ helder, Anm. 9 zu Art. 44, S. 235). 2. In Frage kommt der Kirchendienst eines Mesners (= Küsters oder Kirchners) oder eines Chorregenten, Organisten oder Kantors.

3. „Eigentum oder Miteigentum" im Sinne der Be­ stimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches (s. insbes. §§ 903 ff., 1008 ff.). Ist das Eigentumsrecht bestritten, so haben die Beteiligten entweder nach Art. 48 vorzugehen oder es muß die Eigentumsfrage vor den bürger­ lichen Gerichten ausgetragen werden. 4. „Handelt es sich um eine Sprengelschule, so obliegt die Verpflich­ tung, die Art. 58 (nun 44) der Gemeinde auferlegt, gemäß Art. 12 des Ent­ wurfes (und des Ges.) den am Schulsprengel beteiligten Gemeinden. Hier entsteht die Frage, ob das Gebäude in das gemeinschaftliche Eigentum der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden oder aber in das Alleineigentnm der Schulsitzgemeinde oder einer anderen beteiligten Gemeinde übergehen soll. Von einer bindenden Vorschrift wird hier abzusehen fein; welche Regelung im einzelnen Falle zweckmäßig ist, wird sich nach den örtlichen Verhältnissen richten, wobei u.a. auch die bisherigen Eigentumsverhältnisse in Betracht kommen können" („Begründung" a.a.O. S. 313). 5. Berpfli chtet, d. h. die Gemeinde kann nach Art. 60 der Ge­ meindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GBBl. S. 293) staatsaufsichtI i ch gezwungen werden (vgl. Anm. 12 zu Art. 1 oben). Gegen den staats­ aufsichtlichen Zwang steht der Gemeinde die Beschwerde zum Verwaltungs­ gerichtshöfe nach Art. 60 Abs. V der GemO. zu. Eine Einschränkung dieses Rechtes enthält Art. 49. Gemeinden mit über 2500 Einwohnern sind nicht ohne weiteres be­ rechtigt, allenfallsigen gemeinschaftlichen Lehrer- und Kirchendienerwohnungen diese Eigenschaft dadurch zu nehmen, daß sie auf ihr Mitbenützungsrecht verzichten, haben vielmehr in eine Auseinandersetzung nach Art. 44 ff. einzutreten (ME. vom 25. August 1925 Nr. IV 19 272). Dagegen besteht die Möglichkeit einer Befreiung der Gemeinde von ihrer Verpflichtung nach Art. 44 oder 45 durch die Bestimmung des Art. 46. 6. Der Ablauf dieser Frist (1. Januar 1925 im Hinblick auf das In­ krafttreten des Gesetzes am 1. Januar 1920 — Art. 80 Abs. I SchBG. —) entkräftet die Verpflichtung der Gemeinde nicht, d.h. Art. 44 ist in den Fällen, in denen die Kirchenstiftung usw. in die Abtretung ihrer Eigen­ tumsrechte einwilligt und einen angemessenen Kaufpreis fordert, auch nach dem 1.Januar 1925 noch verpflichtet, das Eigentum oder den Eigentumsanteil der Kirchenstiftung usw. an dem Gebäude zu erwerben.

Art. 44. Auseinandersetzung bei Eigentumsrechten der Kirchenstiftung. 201 Die Frist von fünf Jahren hatte nur die Bedeutung, daß vor ihrem Ablauf gegen die Gemeinde nicht mit staatsaufsichtlichem Zwang hätte vor­ gegangen werden können (s. ME. vom 9. September 1924 Nr. IV 31164). 7. Auf diese Art wird die Verbindung wohl am einfachsten und für die Gemeinde in der Regel am besten gelöst. Für die Belange der Kirche kann dabei durch Bestellung einer Grunddienstbarkeit (§§ 1018 ff. BGB.) Sorge getroffen werden. Vgl. Anm. 11 a zu Art. 1 oben, am Ende. Bei der Eigentumsübertragung ist nicht nur die für die Uebertragung des Eigentums an Grundstücken vorgeschriebene Form zu wahren (§§ 313, S73 ff., 925 ff. BGB.), sondern auch die Vorschrift des Art. 52 SckBG. zu erfüllen. Zu beachten ist, daß gem. § 90 der Grundbuchordnung vom 24. März 1897 (RGBl. S. 139) in der Fass, vom 20. Mai 1898 (RGBl. S. 754) in Verb, mit 8 1 der B. vom 1. Juli 1898 (GVBl. S- 377, JMBl. S. 255) Grundstücke der politischen und Kirchengemeinden nnb der öffentlichen Stiftungen nur auf Antrag ein Grundbuchblatt erhalten, sohin vom Buchungszwange befreit sind. Nach Art. 83 d. bal-er. AusfGes. zum BGB. (GVBl. Beil, zu Nr. 28 S. 1) ist die Einigung des Veräußerers und des Erwerbers darüber, daß das Eigentum übergehen soll und die öffent­ liche Beurkundung der Erklärungen der beiden Teile erforderlich und ge­ ilügend. Es besteht auch kein Notariatszwang. Die Niederschrift der Er­ klärungen der Beteiligten in der vorgeschriebenen Form ist ausreichend, weil diese schriftlichen Erklärungen öffentliche Urkunden darstellen. Anders je­ doch, wenn das Grundstück als Eigentum der Kirchenstiftung usw. im Grund­ buch eingetragen war. In diesem Falle muß auch der Eigentumsübergang aus die Gemeinde in das Grundbuch eingetragen werden. Ein solcher Ein­ trag ist auch dann erforderlich, wenn ein buchungsfreies Grundstück mit Hypotheken, Grundschulden, Rentenschulden, Reallasten und Vorkaufsrechten belastet werden soll. Dagegen genügt zur Begründung einer Dienstbarkeit an einem solchen Grundstücke, ohne daß die Eintragung in das Grundbuch ausgeschlossen wäre, nach erfolgter Einigung der Beteiligten die Erklärung des Bestellers in öffentlich beglaubigter Form (Art. 84 AusfG. z. BGB.). Andere Lösungen als durch Eigentumsübertragung sind durch eine vorläufige Regelung nach Art.50 oder durch eine vorübergehende oder dauernde Lösung nach Art. 46 möglich. 8. Die Kirchenstiftung usw. ist nicht gesetzlich verpflichtet, ihr Eigentums- oder Miteigentumsrecht abzutreten. Es kann keine zwangsweise Enteignung stattfinden. Die Kirchenstiftung usw. wird sich aber um so leichter zur Abtretung ihres Eigentums verstehen, als die vorgesetzte Be­ hörde gem. Art.50 SchBG. wenigstens als vorläufige Regelung die Wohnung dem Volksschullehrer auch gegen den Willen der Kirchenstiftung usw. zuweisen kann und aus die Dauer der Ueberlassung der Wohnung an den Bolksschullehrer die Baupflicht der Kirchenstiftung usw. an dem Ge­ bäude nach Art. 51 ruht. 9. Wenn die Kirchenstiftung usw. in die Abtretung ihrer Eigentums­ oder Mieteigentumsrechte nicht einwilligt oder einen unangemessen hohen Kaufpreis fordert, kann auf die Gemeinde kein staatsaufsichtlicher Zwang zur Erwerbung des Gebäudes ausgeübt werden. 10. Eine abweichende Regelung in Ausnahmefällen gestattet Art. 46. Für den Fall, daß bis auf die Frage der Angemessenheit des Kauf­ preises eine gütliche Vereinbarung zustande kommt, s. Art. 49. 11. Wurde der Kaufpreis in der Inflationszeit (die Inflation endigte im November 1923) bezahlt, so richtet sich ein allenfallsiger Aufwertungs-

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anspruch nach den allgemeinen Grundsätzen Verkehr, nicht nach dem Aufwertungsgesetze S. 117). S. §§ 62 und 63 Abs. 2 Ziff. 1 Streit über die Aufwertung wäre von den wertungsstelle, zu entscheiden (vgl. Meinzolt

über Treu und Glauben im vom 16. Juli 1925 (RGBl. I dieses Ges. Ein allenfassiger Gerichten, nicht von der Auf­ S. 163).

Art. 45. 1 Ist die Kirchenstiftung ’) berechtigt, die für den Volksschullehrer bestimmte Dienstwohnung als Wohnung für den weltlichen Kirchendiener zu benützen, ohne daß ihr das Eigentum oder Miteigentum an dem Gebäude zusteht'), so hat die Gemeinde®) dieses Recht binnen fünf Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes *) abzulösen6), wenn die Kirchenstiftung einwilligt und der von ihr geforderte Ablösungsbetrag angemessen ist8). 11 Das gleiche gilt, wenn die Kirchenstiftung berechtigt ist, das Gebäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendieners enthält, oder seine Zugehörungen7) noch in anderer Weise ®) zu benützen9). 1. S. Anm. 1 6 zu Art. 44. 2. Es handelt sich um die Fälle, in denen die Kirchenstiftung usw. ohne Eigentümerin oder Miteigentümerin an dem Schulhause oder Lehrerwohnhause zu sein, ein besonderes Recht auf Benützung der LehrerWohnung zugunsten des Kirchendieners besitzt. Ein solcher Anspruch kann auf einem Rechtsgrunde des bürgerlichen oder des öffentlichen Rechtes beruhen, er kann gern. § 1093 BGB. als beschränkte persönliche Dienst­ barkeit bestellt sein, er kann auch in einer lange Zeit dauernden un­ unterbrochenen Uebung seine Rechtsgrundlage haben ^VGHE. vom 7. April 1922, Bd.43 S. 60; s. auch Anm. 3 unten).

3. Vgl. Anm. 4 zu Art. 44. Ohne Belang ist es, „ob der Gemeinde das Eigentum (oder Miteigen­ tum) an dem Gebäude zusteht oder ob etwa ein Dritter der Eigentümer ist; maßgebend ist, daß die gleiche Wohnung, die dem Bolksschullehrer als Dienstwohnung zusteht, auch von der Kirchenstiftung auf Grund beson­ deren Rechtes als Kirchendienerwohnung in Anspruch genommen werden kann. ... Dagegen muß hier besonders darauf hingewiesen werden, daß die Kirchenstiftung nicht schon deswegen ein Recht besitzt, die Dienst­ wohnung des Volksschullehrers zugleich als Dienstwohnung für den welt­ lichen Kirchendiener in Anspruch zu nehmen, iveil eine organische Verbindung von Schul- und Kirchendienst besteht und vielleicht von jeher bestanden hat, weil also der Volksschullehrer bisher notwendigerweise auch weltlicher Kirchendiener war. Vielmehr kann von einem solchen Rechte nur dann gesprochen werden, wenn der Kirchenstiftung ein besonderer Rechtstitel zur Seite steht. Dies ist namentlich in den zahlreichen Fällen zu be­ achten, in denen das Schulgebäude (oder Lehrerwohnhaus) unbestritten im Meineigentum der Gemeinde oder im Eigentum der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden steht" („Begründung" a. a. O. S. 313).

4. Das in Anm. 6 zu Art. 44 Gesagte gilt auch hier entsprechend. 5. Ebenso wie im Falle des Art. 58 (nun 44) die Enteignung außer Betracht bleibt, soll auch hier von der Entwährung des besonderen Rechtes

Arl. 46. Auseinandersetzung (Befreiung v. d. Verpflichtung n. Art.44 od. 45). 203

bet Kirchenstistung abgesehen werden und vorerst eine Regelung durch gütliches Uebereinkommen unter den Beteiligten vorbehalten bleiben. Der Ablösungsbetrag, den die Gemeinde an die Kirchenstiftung zur Entschädigung für die Abtretung ihres Rechtes zu leisten hat, kann in der Form einer einmaligen Abfindung oder einer lviederkehrenden Rente ent­ richtet werden. Für die Entscheidung der Frage, welcher Betrag als ange­ messen zu erachten ist, kommt insbesondere Art. 62 (nun 49) in Betracht („Begründung" a.a. O. Beil. 2621. S. 313). Andere Lösungsmöglichkeiten bestehen darin, daß sich die Gemeinde z. B- verpflichtet, der Kirchenstiftung usw. jeweils den Mietbetrag zur Ver­ fügung zu stellen, den diese benötigt, um dem Kirchendiener eine andere Wohnung zu beschaffen, oder im Tauschlvege als Kirchendienerwohnung eine andere Wohnung in einem gemeindeeigenen Gebäude abgibt (vgl. Meinzoll S. 164). 6. S. die Anm. 8 bis 11 einschl. zu Art. 44, die entzprechend auch auf die Fälle des Art. 45 anzuwenden sind. 7. Bewegliche und unbewegliche Gegenstände, die wirtschaftlich mit dem Dienstwohngebäude Zusammenhängen, nicht nur „Zubehör" (bewegliche Sachen) in dem engen Sinne des § 97 BGB. 8. Hierher gehört z. B. Verwendung des Dienstwohngebäudes zn gottesdienstlichen oder karitativen Zwecken oder die Verwendung von Zugehürungen, wie Holzlege, Waschküche, Schulhof und Schulgarten für den Pfründeinhaber oder einen Hilfsgeistlichen (vgl. Meinzolt S. 164). „Solche besondere Gebrauchsrechte der Kirchenstiftung wird die Ge­ meinde indessen nur dann abzulösen haben, wenn sie mit der Eigenschaft des Gebäudes als Wohnhaus für den Kirchendiener Zusammenhängen. Wo dies nicht zutrifft, stehen solche Rechte der Trennung von Schul- und Kirchendienst nicht im Wege. In Zweifelsfällen könnte die vorgesetzte Be­ hörde eine ausdrückliche Verfügung im Sinne des Art. 60 (jetzt 46) treffen" („Begründung" a. a. O. S. 313).

Art. 46. Die vorgesetzte Behörde 0 sann2) die Gemeinde dauernd oder vorübergehend3) von der Verpflichtung nach Art. 44 oder 45 befreien, wenn die Auseinandersetzung zweckmäßiger auf andere Weises vollzogen werden kann und die Erfüllung der im Art. 14 festgesetzten Verpflichtung der Gemeinde gesichert ist3). 1. S. Art. 7 SchBG. 2. Die Befreiung ist in das Ermessen der vorgesetzten Behörde ge­ stellt. „Die Genehmigung der Behörde ist demnach hier auch tarnt erforder­ lich, wenn etwa nach den allgemeinen Vorschriften staatsaufsichtliche Ge­ nehmigung nicht vorgesehen wäre. Damit ist die Möglichkeit gegeben, in jedem Falle zu prüfen, ob nicht nur die Interessen der Gemeinde und der Kirchenstiftung, sondern auch die der Schule und des Volksschullehrers ge­ wahrt sind" („Begründung" zum E. I S. 314). 3. Die vorübe rgehende Befreiung bedeutet eine Verlängerung der Fünfjahrfristen der Art. 44 und 45. 4. Die Lösungsarten können je nach den bestehenden Verhältnissen sehr verschieden sein (s. Anm. 4 zu Art. 43 oben). So besteht auch die Möglichkeit, trotz der gesetzlichen Trennung von Schul- und Kirchendienst die Gemeinschaftlichkeit einer Dienstwohnung für

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Bolksschullehrer und Kirchendiener aufrecht zu erhalten, wenn es sich um eine Chorregenten- usw. (nicht um eine Mesner-) Wohnung handelt und der VolksscAllehrer die Wohnung nur solange als Kirchendiener-Dienst­ wohnung innebehalten soll, als er freiwillig mit Genehmigung der Regie­ rung gem. Art. 13 Ziff. 2 BLG. den Chorregenten- usw. Dienst als Neben­ amt versteht. Eine solche Regelung wäre jedoch nicht zu empfehlen, weil mindestens bei jedem Wechsel in der Besetzung der Schulstelle aufs neue die Unsicherheit entstünde, ob das bisherige Verhältnis fortdauern und die Dienstwohnung dem Bolksschullehrer zur Verfügung stehen wird. 5. Bon dem Erfordernisse, daß die Gemeinde gem. Art. 14 Abs. I SchBG. für den Bolksschullehrer eine anderweitige entsprechende Dienst­ wohnung zur Verfügung stellt, kann die vorgesetzte Behörde absehen, wenn die Regierung die Gemeinde nach Maßgabe des Art. 14 Abs. II von Ihrer Verpflichtung befreit.

Art. 47. (Aufgehoben.) * Art. 48l). 1 SBemt sich die Beteiligten*) über die Regelung der Eigentumsverhältnisse, den Kaufpreis, die Ablösung oder die Höhe des Ablösungsbetrages3) nicht gütlich zu einigen vermögen 4), ist die Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung3) an die vor­ gesetzte Behörde3) zu bringen. — 11 Das gleiche gilt, wenn über das Eigentum an dem Ge­ bäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchen­ dieners enthält, über besondere Rechte der Kirchenstiftung oder der Gemeinde auf Mitbenützung des Gebäudes oder über die Baupflicht3) Zweifel bestehen und die Beteiligten sich nicht gütlich zu einigen vermögen.

m Art. 39 Abs. II ist anzuwenden7). Baupflicht gilt auch Art. 39 Abs. III8).

Für die Regelung der

* Art. 47 wurde durch Art. IV Ziff. 5 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) aufgehoben. Näheres über den Anlaß dieses Gesetzes s. in der „Vorbemerkung" zu Abschnitt X. Der Wortlaut des Art. 47 in der Fass, vom 14. August 1919 lautete: Die Gemeinde ist verpflichtet, die Dienstwohnung nach der Tren­ nung des Kirchendienstes vom Schuldienste bis zur Auseinandersetzung gegen Zahlung einer Entschädigung zum alleinigen Gebrauch 311 übernehmen, wenn die Kirchenstiftung einwilligt und die von ihr geforderte Entschädi­ gung angemessen ist. h Die vorgesetzte Behörde kann Ausnahmen zulassen, wenn dadurch die Befreiung des Bolksschullehrers vom Kirchendienste nicht verzögert wird." Abs. II des Art. 47 SchBG. war durch die Bestimmung in den: neuen Abs. II des Art. 181 des VLG. („Die Verbindung des rveltlichen Kirchendienstes mit dem Schuldienst ist aufgehoben") gegenstandslos, die Bestimmung im Abs. I des Art. 47 durch die Neufassung des Art. 50 ent­ behrlich geworden.

Art. 48. Auseinandersetzung (Vermittlungsverfahren).

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Iv In den Fällen des Abs. II gelten auch die Vorschriften des Art. 40 entsprechend, soweit die Entscheidung nicht beit bürger­ lichen Gerichten zusteht *). 1. Das Ges. vom 24. März 1920 (GVBl. S. 103) brachte durch Art. IV Ziff. 6 (Näheres s. in der „Vorbemerkung" zu Abschnitt X oben) auch eine Aenderung in der Fassung des Art. 48 des SchBG. Der Wortlaut des Art. 48 in der Fass, vom 14. August 1919 mar folgender: „i Wenn sich die Beteiligten über die Regelung der Eigentumsver­ hältnisse, den Kaufpreis, die Ablösung oder die Höhe des Ablösungsbetrages oder über eine Regelung int Sinne des Art. 47 nicht gütlich zu einigen ver­ mögen, ist die Angelegenheit zum Zwecke der Vermittlung an die vor­ gesetzte Behörde zu bringen. u Das gleiche gilt, wenn über das Eigentum an dem Gebäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchendieners enthält, über besondere Rechte der Kirchenstiftung oder der Gemeinde auf Mitbenützung des Gebäudes oder über die Baupflicht Zweifel bestehen und die Be­ teiligten sich nicht gütlich zu einigen vermögen. m Art. 39 Abs. HI ist anzuwenden. Soweit in den Fällen des Ws. II die Entscheidung den Verwal­ tungsbehörden oder Verwaltungsgerichten zusteht, gilt auch Art. 40 ent­ sprechend." Die „Begründung" zum „Entwurf eines Gesetzes über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919" vom 23. Dezember 1919 (Berh. d. bat). Landt. 1919/20, BeilBd. HI, Beil. 781 S. 177) sagt hierzu: „Im Abs. I des Art. 48 ist der Streichung des Art. 47 Rechnung ge­ tragen. Abs. III ist dadurch ergänzt, daß die neuen Vorschriften des Art. 39 Ws. m über den Erlaß vorläufiger Anordnungen auch auf die Regelung der Bau pflicht am Schul- und Kirchendienerhaus erstreckt sind. Die Gründe hierfür sind die gleichen wie für die Bestimmungen des nunmehrigen Art. 39 Ws. III. In den sonstigen Angelegenheiten des Art. 48 Abs. II sind vorläufige Anordnungen im Hinblick auf die Bestimmungen des Art. 50 entbehrlich. Die neue Fassung des Art. 48 Abs. IV trägt dem Umstande Rechnung, daß über die im Abs. II bezeichneten Angelegenheiten künftig nur entweder von den bürgerlichen Gerichten oder int schiedsrichterlichen Verfahren nach Art. 40 entschieden werden kann." 2. Beteiligten: s. Anm. 10 zu Art.39 oben. 3. Ws. 1 betrifft die Regelung der Eigentumsverhältnisse, den Kaufpreis, die Mlösung oder die Höhe des Ablösungsbetrages, d. h. er kommt zur Anwendung, wenn sich die Beteiligten über die Regelung der künftigen Verhältnisse nicht einig werden, während Ws. II von den Fällen handelt, in denen unter den Beteiligten über Eigentum, Mitbe­ nützungsrechte und Baupflicht, also über die seither bestehenden Ver­ hältnisse keine Einigung zu erreichen ist (s. Meinzolt S. 166). Die Unter­ scheidung ist wegen der Bestimmung in Abs. IV von Bedeutung. Da die Anwendung der Bestimmungen des Art. 40 — schiedsrichterliche Entscheidung für den Fall, daß eine gütliche Einigung nicht zustande kommt — in

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Art. 48 Abs. IV nur für die Fälle des Abs. II, nicht auch für die des Abs. I, vorgesehen ist, hat es in den Fällen des Abs. I, d. h. bei Streitigkeiten über die künftige Regelung des Verhältnisses, mit der Fortdauer der beiderseitigen Rechte sein Bewenden, wenn sich die Beteiligten darüber nicht einigen können. Die Behörde hat, abgesehen von den Bestimmungen des Art. 46, hier keine weitere Befugnis zum Eingreifen mehr (f. VGHE. vom 7. April 1922, Bd.43 S. 60). Eine Ausnahme bildet nur der Fall, daß lediglich hinsichtlich der Höhe der Kauf- oder Ablösungssumme eine Einigung nicht herbeigeführt rverden kann. In diesem Falle ist durch Art. 49 Entscheidung der Verwaltungsbehörden vorgesehen. 4. Wie bei der Sichtung der Bestandteile von Schul- und Kirchen­ diensteinkommen nach Art. 39 SchBG., so muß auch bei der Auseinander^ setzung über gemeinschaftliche Dienstwohnungen in Schul- und Mesner­ häusern oder Schul- uni) Chorregentenhäusern zunächst eine gütliche Einigung unter den Beteiligten versucht werden. 5. Das Bermittlungs verfahren ist durch die Vorschrift in Abs. III den Bestimmungen des Art. 39 Abs. II angeglichen. 6. S. Art. 7 oben. 7. Die Anwendung des Art. 39 Abs. II ist sowohl für die Fälle des Art. 48 Abs. I (Regelung der künftigen Verhältnisse) wie für die des Abs. II (Regelung der bestehenden Verhältnisse) vorgeschrieben. Die zur Vermittlung angerufene Behörde hat sohin in jedem Falle zunächst eine gütliche Einigung unter den Beteiligten zu versuchen und vor Abschluß der Vereinbarung den Kirchlichen Oberbehörden die Verhandlungen zur Einsichtnahme und allenfallsigen Aeußerung zu übermitteln. Was die Fälle des Abs. I (Regelung der künftigen Verhältnisse) anbelangt, so gilt die Vorschrift, daß die vorgesetzte Behörde ein Ver­ mittlungsverfahren einzuleiten hat, nicht nur für den Regelfall, daß das Eigentum oder Gebrauchsrecht der Kirchenstiftung auf die Ge­ meinde übertragen werden soll (Art. 58 und 59, jetzt 44 und 45), son­ dern auch dann, wenn nach Lage der Verhältnisse die Uebertragung des gemeindlichen Eigentums oder Benützungsrechtes auf die Kirchenstif t u n g in Betracht kommt (s. ... Art. 60, nun 46), sei es, daß die Ge­ meinde oder das kirchliche Bertretungsorgan dieser Auffassung ist oder daß die Aufsichtsbehörde eine solche Regelung für zweckmäßig erachtet" (Begr. zum E. I S. 314). 8. Die Befugnis, bei Gefahr im Verzüge vor dem Abschluß einer Vereinbaruna vorläufige Anordnungen zu erlassen, hat die Behörde nur, wenn es sich darum handelt, die B a u p f l i ch t zu regeln, nicht in den übrigen Fällen des Art. 48 Abs. I und II. Anlaß zu solchem Eingreifen kann z. B. Einsturzgefahr oder gesundheitsschädliche Feuchtigkeit des Dienst­ wohngebäudes bilden. 9. Zu beachten ist, daß die Vorschriften des Art. 40 nur für die Fälle des Art. 48 Abs. II, d. h. dann gelten, wenn über die b e st e h e n d e n Verhältnisse (Eigentum, Mitbenützungsrechte, Baupflicht) Streit besteht und die strittigen Verhältnisse nicht auf bürgerlichen Rechtsvorschriften beruhen. Mit anderen Worten: Wenn sich die Beteiligten trotz Vermittlung der vor­ gesetzten Behörde darüber nicht einig werden, wie weit Eigentums- oder Benützungsrechte oder die Baulast an dem gemeinsamen Dienstwohngebäude der Gemeinde oder der Kirchenstiftung usw. zustehen, so ist der Streit — anders in den Fällen des Abs. I (Regelung der künftigen Verhältnisse),

Art. 49. Auseinandersetzung (Entscheidung bei strittigem Kaufpreis). 207 s. Amn. 3 oben — nach Maßgabe des Art. 40 Abs. II schiedsrichterlich zu Entscheiden. Eine Ausrmhme bilden solche Fälle, in denen die Zuständigkeit der bürgerlichen Gerichte gegeben ist. Zu letzteren werden außer Eigen­ tumsstreitigkeiten auch die meisten Fälle gehören, die ein besonderes Ge­ brauchsrecht der Kirchenstiftung usw. oder der Gemeinde betreffen, ferner Baupflichtstreitigkeiten dann, wenn die Baupflicht in einem bürgerlichen Rechts­ verhältnisse wurzelt. „Für solche (bürgerliche Rechtsstreite) kommt die Bestimmung des Art. 74 Abs. X der Kirchengemeindeordnung (vom 24. Septeinber 1912 GBBl. S. 911) in Betracht." („Begründung" zu E. I DeilBd. XIX S. 315.) Das Schiedsgerichtsverfahren greift sohin nur soweit Platz, als die im Abs. II bezeichneten Fragen nach dem geltenden Rechte dem Verwaltungsstreitverfahren überwiesen sind, wie dies besonders für die öffentlichrechtliche Baupflicht zutrifft (s. Art. 15 Ms. V der Kirchengemeindeordnung). — „Begründung" a. a. O. S. 315). Ob sich die Baupflicht auf bürgerlich-rechtlick-e oder öffentlich-recht­ liche Berhältttisse gründet, ist nicht immer leicht zu erkennen. (Vgl. hier­ über Meinzolt S. 166 und die Bemerkungen zu Art. 10 Ziff. 19 BGH. bei Dyroff, ferner die VGH.-Entscheidung Bd. 43 S. 57 und die in den Jahr­ gängen 74 S. 42 (s. auch Bayer. GemBenvZ. 1925 S. 619) und 75 S. 298 d. Bayer. VerwBl. veröff. VGHE.

Art. 49 ')• 1 Wenn in den Fällen der Art. 44 und 45 nach der Beendigung des Vermittlungsverfahrens') unter bett Be­ teiligten 3) nur noch darüber Streit besteht, ob der von der Kirchen­ stiftung 4) geforderte Kaufpreis$) oder Ablösungsbetrag •) angemessen ist, entscheidet hierüber die vorgesetzte Behörde^) nach billigem Ermessen3). Vor der Entscheidung wird die kirchliche Oberbehörde3) gehört. n Gegen die Entscheidung kann binnen vierzehn Tagen") Beschwerde zur nächsthöheren Verwaltungsbehörde erhoben werden, die endgültig entscheidet44). 1. Abs. I des Art. 49 wurde durch Art. IV Ziff. 7 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) abgeändert. In der Fass, vom 14. August 1919 lautete Abs. I des Art. 49 wie folgt: „Wenn in den Fällen der Art. 44, 45 und 47 Abs. I nach der Be­ endigung des Vermittlungsverfahrens unter den Beteiligten nur noch dar­ über Streit besteht, ob der von der Kirchenstiftung geforderte Kaufpreis, Mlösungs- oder Entschädigungsbetrag angemessen ist, entscheidet hierüber die vorgesetzte Behörde nach billigem Ermessen. Vor der Entscheidung wird die kirchliche Oberbehörde gehört." Die Neufassung des Art. 49 Abs. I war ebenso wie die des Art. 48 Ms. I durch die Streichung des Art. 47 notwendig geworden. 2. d. h. des Verfahrens nach Art. 48 SchBG., das auch dann in Betracht kommt, wenn sich die Beteiligten von vornherein über alle Punkte bis auf den Kaufpreis oder Mlösungsbetrag einig sind. Zunächst ist auch hier die vorgesetzte Behörde als Vermittlungsstelle anzurufen.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

3. Beteiligten: Kirchenstiftung, sonstige ortskirch­ liche Stiftungen und B e r m ö g e n s b e st ä n d e, Kirchenge­ meinde oder Inhaber des Kirchendienstes einerseits und Ge­ meinde oder die an einem zusammengesetzten Schulsprengel beteiligten Gemeinden anderseits (s. Art. 53 SchBG. und Anm. 10 zu Art. 39 oben). 4. Bon der Kirchenstiftung oder sonstigen ortskirchlichen Stif­ tungen und Bermöaensbeständen oder von der Kirchengemeinde s. Art. 53 SchBG. 5. Bezieht stch auf die Fälle des Art. 44. 6. Bezieht sich auf die Fälle des Art. 45. 7. S. Art. 7. 8. „Für die Beurteilung der Angemessenheit des Ablösungsbetrages im Sinne des Art. 59 Abs. I (jetzt 45) wird der jährliche Nutzungswert der in Frage stehenden Dienstwohnung eine besondere Rolle spielen. Die Verwaltungsbehörde wird bei der Bemessung des Nutzungswertes nicht aus­ schließlich an den Nutzanschlag der Wohnung in der Schulfassion oder gegegebenenfalls im Ortsstatut gebunden sein, zumal da über die Angemessen­ heit dieses Anschlags nicht selten Meinungsverschiedenheiten unter den Be­ teiligten bestehen." („Begründung" a.a.T). Beil. 2621 S. 315.) 9. S. Anm. 14 zu Art. 39 oben. 10. Binnen 14 Tagen ausschließe nb er Frist vom Tage nach der Zustellung der Entscheidung an gerechnet. Berechnung s. §§ 186 ff. BGB. Bgl. Anm. 4a zu Art. 40. Mangels gegenteiliger Bestimmung (vgl. Art. 50 Abs. II) hat die Beschwerde aufschiebende Wirkung (s. auch Meinzolt S. 167). 11. „Ist die Angemessenheit der Kaufpreisforderung oder der Ab­ lösungssumme durch eine rechtskräftige Entscheidung der vorgesetzten Be­ hörde oder der nach Abs. II zuständigen Beschwerdeinstanz bejaht worden, so ist damit auch über die Verpflichtung der Gemeinde zum Erwerbe des Rechtes der Kirchenstiftung gern. Art. 58 oder 59 (nun 44 oder 45) endgültig entschieden. Selbstverständlich begründet die Entscheidung nicht auch eine Verpflichtung der Kirchenstiftung zur Uebertragung ihres Eigen­ tums oder ihres sonstigen Rechtes auf die Gemeinde, es sei denn, daß etwa eine besondere Vereinbarung nach § 313 des BGB. vorliegen würde. Der Wortlaut des Art. 62 (nun 49 des Ges.) wird keinen Zweifel darüber lassen, daß die vorgesetzte Behörde lediglich auszusprechen hat, ob der von der Kirchenstiftung geforderte Betrag angemessen ist oder nicht, daß sie aber die Entschädigung nicht mit Wirkung gegen die Kirchenstiftung anderweitig fest setzen kann. Auch gilt Art. 62 (nun 49), wie ausdrücklich hervorgehoben ist, mir für die Fälle der Art. 58 und 59 (jetzt 44 und 45), also wenn die Gemeinde das Eigentum oder das Gebrauchsrecht der Kirchenstiftung abzulösen hat, nicht aber auch dann, wenn umgekehrt die Uebertragung des Eigentums oder Gebrauchs­ rechts der Gemeinde auf die Kirchenstiftung in Frage kommt. Ueber die Angemessenheit des geforderten Betrages entscheiden die zuständigen Verwaltungsbehörden nach pflichtmäßigem Ermessen, ihre Ent­ scheidung kann daher nach dieser Richtung nicht vom Berwaltungsgerichtshofe nachgeprüft werden (Art. 13 Abs. I Nr. 3 des BGG.)." — „Begrün­ dung" zu E.I S. 315. Nach rechtskräftiger Entscheidung kann nötigenfalls die Gemeinde staatsaufsichtlich gezwungen werden, die Auseinandersetzung nach Art. 44 oder 45 durchzuführen.

Art. 50. Vorläufige Regelung vor der Auseinandersetzung.

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Art. 501). 1 Wenn vor der Auseinandersetzung ’) eine vor­ läufige ') Regelung des Verhältnisses notwmdig wird, kann die vorgesetzte Behörde *) mit Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde6) die Kirchenstiftung*) verpflichten'), der Gemeinde8) die Dienst­ wohnung bis zur Auseinandersetzung gegen angemessene Ent­ schädigung zum alleinigen Gebrauche zu überlassen. Beschwerde ist nicht zulässig').

"Die vorgesetzte Behörde') kann ferner die Gemeinde") ver­ pflichten, die Dienstwohnung bis zur Auseinandersetzung zum Alleingebrauch zu übernehmen und eine angemessene Entschädigung zu zahlen. Beschwerden") hiergegen haben keine aufschiebende Wirkungia).

1. Abgeändert durch Art. IV Ziff. 8 d. Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103). Art. 50 in der Fass. d. Ges. vom 14. August 1919, an dessen Stelle die nunmehrigen Art. 50, 50 a und 50 b getreten sind, lautete: „Wenn binnen zwei Jahren nach oem Inkrafttreten dieses Gesetzes weder die Auseinandersetzung noch eine Regelung nach Art. 47 durch güt­ liche Vereinbarung zustande kommt, ist die Kirchenstiftung nach Ablauf der Frist verpflichtet, der Gemeinde die Dienstwohnung bis zur Auseinander­ setzung gegen angemessene Entschädigung zum alleinigen Gebrauche zu über­ lassen. Art. 49 gilt entsprechend. Eine Aenderung dieser Vorschrift war notwendig, weil nach der neuen Rechtsgestaltung die Verpflichtung des Bolksschullehrers zur Aus­ übung des weltlichen Kirchendienstes grundsätzlich schon mit dem Zeitpunkt endigen sollte, in dem der Entwurf vom 23. Dezember 1919 „eines Ge­ setzes über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarf­ gesetzes vom 14. August 1919" Gesetz würde und nicht mehr erst nach Ablauf von längstens zwei Jahren (s. „Begründung" im BeilBd. III der Berh. d. Bayer. Landt. 1919/20, Beil. 781 S. 177 und Vorbemerkung zu Abschn. X oben). Art. 50 erhielt abweichend vom Entwürfe vom 23. De­ zember 1919 seine nunmehrige Fassung und Ergänzung durch die Bestim­ mungen im Art. 50 a und 50 b erst durch die Verhandlungen im Landtag. 2. Vor der Auseinandersetzung, d.h. vor der endgül­ tigen Auseinandersetzung: S. Anm. 3 u. 4 zu Art. 43 oben. Art. 50 be­ zieht sich, wie die Art. 43 bis 54 überhaupt, nur auf die Fälle der sogenannten- Schul- und Mesnerhäuser (Schul- und Kantorhäuser). — „Be­ gründung" a. a. O. Beil. 781 S. 177. 3. Nur um eine vorläufige Regelung handelt es sich in den Fällen des Art.50 mit 50a und 50b. Sie kann notwendig werden, »venn sich die Auseinandersetzung verzögert, ein Bedürfnis aber für eine rasche Lösung der Wohnungsfrage geg^en ist. 4. S. Art. 7 SchBG. 5. S. Anm. 14 zu Art. 39 oben. 6. S. Art. 53 unten und Anm. 1 a und Id zu Art. 44 oben. 7. „verpflichten" — im Gegensatz zu Art. 44 u. 45, wo eine Ver­ pflichtung des kirchlichen Vermögensträgers durch die Staatsbehörde nicht vorgesehen ist. Braun, Schulbedarfgesetz. 14

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

8. S. Amn. 4 zu Art. 44 oben. 9. Ein Einschreiten der Verwaltungsbehörde nach Art. 50 Abs. I ist nötig, wenn die Gemeinde, nicht aber die Kirchenstiftung usw. zur Aus­ einandersetzung bereit ist. Das Einschreiten ist aber auch erforderlich, wenn sowohl die Gemeinde als auch die Kirchenstistung usw. sich zur Auseinander­ setzung nicht herbeilassen wollen oder sich nicht einigen können. Der Weg zum Einschreiten gegen die Kirchen st iftung usw. ist im Art. 50 Abs. I, der Weg zum Einschreiten gegen die Gemeinde in Art. 50 Abs. II vor­ gezeichnet. Der Unterschied in beiden Maßnahmen besteht darin, daß die Verwaltungsbehörde bei ihrem Vorgehen gegen die Kirchenstistung usw. die Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde braucht, sohin das Ein­ verständnis der kirchlichen Oberbehörde zu erholen, nicht etwa diese nur zu hören hat, während eine solche Einschränkung beim Vorgehen gegen die Gemeinde nach Abs. II nicht besteht, und daß im ersten Falle — gegen die Berpflichtungserklärung der Kirchenstiftung durch die Verwaltungs­ behörde — eine Beschwerde nicht zulässig ist, während im zweiten Falle — Berpflichtungserklärung der Gemeinde durch die Verwaltungsbehörde — das Recht, eine Beschwerde einzulegen, eingeräumt ist, allerdings nicht eine solche mit aufschiebender Wirkung. Für den Fall, daß sich die kirchliche Oberbehörde weigert, ihre Zu­ stimmung zu geben, ist die Angelegenheit von der Verwaltungsbehörde nach Maßgabe des Art. 50 a vor ein Schiedsgericht zu bringen. Würde es die Verwaltungsbehörde bei ihrer Verpflichtungserklärung gegen die Kirchenstiftung usw. unterlassen, die kirchliche Oberbehörde über­ haupt um ihre Zustimmung anzugehen, so würde wegen dieses Mangels im Verfahren sowohl der beschwerten Kirchenstiftung usw. wie der überSgenen kirchlichen Oberbehörde trotz des Satzes 2 im Art. 50 Abs. I die lose Aufsichtsbeschwerde an die nächsthöhere Verwaltungsstelle zustehen. Wenn sich die Kirchenstistung oder der sonstige kirchliche Vermögens­ träger trotz der Bestimmung des Art. 51 (s. Anm. 8 zu Art. 44 oben) auch nach der gemäß Art. 50 Abs. I erklärten Verpflichtung noch weigern würde, der Gemeinde die Dienstwohnung bis zur Auseinandersetzung gegen ange­ messene Entschädigung zum alleinigen Gebrauche zu überlassen, so hätte die StaatsaufsichtÄehörde im Sinne der KGO., die regelmäßig die gleiche Behörde ist wie die vorgesetzte Behörde im Sinne des SchBG. (KGO. Art. 73), an Stelle der ortskirchlichen Vertretungskörper die zum Voll­ züge nötigen Verfügungen zu treffen (KGO. Art. 74 Abs. VIII mit VII — Ofthelder, Anm. 2 zu Art. 50 S. 247).

10. S. Anm. 4 zu Art. 44 oben — Art. 50 Abs. II kommt in Betracht, wenn die Gemeinde zur sofortigen Auseinandersetzung nicht bereit ist, sei es, daß der Grund in der Haltung der Kirchenstistung usw. liegt oder nicht (vgl. auch Anm. 8 oben). 11. Die Beschwerden gehen an die nächsthöhere Verwaltungsbehörde. An eine Frist sind sie nicht gebunden (anderer Meinung Meinzolt S. 168 und Osthelder — Anm. 4 zu Art. 50 S. 248). Da es sich um kein end­ gültiges Verfahren wie im Art. 49 handelt und der Beschwerde aufschie­ bende Wirkung versagt ist, ist eine Frist für die Beschwerde hier auch ohne Belang. Nötigenfalls kann gegen die Gemeinde sofort — ohne Rücksicht auf eine etwa eingelegte Beschwerde — mit staatsaufsichtlichem Zwang nach Art. 60 GemO. vorgegangen werden.

Art. 50 a. Vorläufige Regelung vor der Auseinandersetzung.

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12. Die endgültige Auseinandersetzung — Art.. 44 mit 49 SchBG- — wird durch die vorläufige Regelung nicht berührt, auch dann nicht, wenn die vorläufige Regelung auf staatsaufsichtlichem Wege er­ zwungen wird.

Art. 50 a1). 1 Verweigert die kirchliche Oberbehörde im Falle des Art. 50 Abs. I die Zustimmung, so entscheidet über die dort bezeichnete Verpflichtung der Kirchenstiftung auf Anrufen der vor­ gesetzten Behörde ein Schiedsgericht'). II Das Schiedsgericht besteht aus dem Präsidenten der zu­ ständigen Regierung oder einem von ihm bestimmten Beamten der Regierung als Vorsitzenden, einem Vertreter der beteiligten Gemeinde und einem Vertreter der Kirche. Der Vertreter der Gemeinde wird vom Stadt- oder Gemeinderat, der Vertreter der Kirche von der kirchlichen Oberbehörde für den einzelnen Fall ernannt. III Die Vertreter haben Anspruch auf Ersatz ihrer baren Aus­ lagen aus der Staatskasse. Im Verfahren vor dem Schiedsgerichte werden Gebühren und Auslagen nicht erhoben. IV Der Schiedsspruch wird den Beteiligten vom Vorsitzenden schriftlich eröffnet. Beschwerde gegen den Schiedsspruch ist nicht zulässig. v Das zuständige Staatsministerium kann nähere Vorschriften über das Verfahren vor dem Schiedsgerichte erlassen'). VI Die vorgesetzte Behörde *) kann bis zum Eintritt der Rechtskraft des Schiedsspruches das Verhältnis durch vorläufige Anordnungen regeln'). Beschwerden hiergegen haben keine auf­ schiebende Wirkung'). 1. Art. 50 a wurde durch Art. IV Ziff. 8 des Ges. vom 24. März 1920 (GVBl. S. 103) eingefügt (s. Anm. 1 zu Art. 50). 2. Aufgabe des Schiedsgerichts ist lediglich die Prüfung, ob die kirch­ liche Oberbehörde, wenn sie im Falle des Art. 50 Abs. I ihre Zustimmung nicht hergibt, diese Zustimmung mit Recht verweigert oder nicht. Wenn der Schiedsspruch den ablehnenden Standpunkt der kirchlichen Oberbehörde billigt, hat die vorläufige Regelung zu unterbleiben. Pflichtet das Schieds­ gericht der kirchlichen Oberbehörde nicht bei, dann tritt der Schiedsspruch an die Stelle der Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde, und die Kirchen­ stiftung usw. hat sich dem Schiedsspruch zu fügen; die weitere vorläufige Regelung erfolgt nach den Anordnungen der vorgesetzten Behörde. Eine Beschwerdemöglichkeit ist nicht vorgesehen (s. Abs. IV des Art. 50 a). Gegen eine auch nach dem Schiedssprüche sich weigernde Kirchenstiftung kann die Staatsbehörde auf dem in Anm. 9 zu Art. 50 angegebenen Wege vorgehen. Der endgültigen Auseinandersetzung wird durch den Schieds­ spruch so wenig vorgegriffen wie durch die vorläufige Regelung nach Art. 60. Die endgültige Auseinandersetzung nach Art. 44 mit 49 SchBG. nimmt ohne Rücksicht auf Schiedsspruchverfahren und vorläufige Regelung ihren Weg.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

3. Vorschriften über das Verfahren vor dem Schiedsgerichte hat das zuständige Staatsministerium für Unterricht und Kultus (s. Anm. 10 a zu Art. 1 oben) nicht erlassen. 4. S. Art. 7. 6. Ohne diese Bestimmung hätte es die ablehnende kirchliche Ober­ behörde in der Hand durch Nichtaufstellen eines Vertreters der Kirche das Schiedsspruchverfahren zu vereiteln, ganz abgesehen davon, daß auch durch sonstige Verhältnisse die Durchführung des Schiedsspruchverfahrens und da­ mit die unter Umständen sehr vordringliche vorläufige Regelung verzögert werden könnte. 3. Fristlose Aufsichtsbeschwerden zur nächsthöheren Verwaltungsstelle. Das in der Anm. 10 zu Art. 50 Gesagte gilt entsprechend auch hier.

Art. 50b 1). 1 Wenn sich in den Fällen des Art. 50 die Beteiligten 2) über die Höhe der Entschädigung nicht gütlich zu einigen vermögen, wird diese von der vorgesetzten Behörde') mit Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde *) festgesetzt. Beschwerde ist nicht zulässig5). u Verweigert die kirchliche Oberbehörde die Zustimmung, so wird die Entschädigung durch Schiedsspruch festgesetzt'). Hierfür gelten die Vorschriften des Art. 50 a Abs. II bis V. 1. Art. 50 b wurde durch Art. IV Ziff. 8 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) mit Art. 50 a eingefügt. — S. Anm. 1 zu Art. 50. 2. Beteiligten: S. Anm. 10 zu Art.39 oben. 3. S. Art. 7. 4. Mit Zustimmung der kirchl. Oberbehörde. Sie bloß zu hören wie im Falle des Art. 49 Ws. I genügt nicht. 5. Das in der Anm. 9 zu Art. 50 (Schlußabsatz) Gesagte gilt jedoch auch hier. 6. Im Falle des Art. 50 b Abs. II ist der Gegenstand des schiedst gerichtlichen Verfahrens die ziffermäßige Festsetzung der Entschädigung, die von der Kirchenstiftung usw. an die Gemeinde zu entrichten ist. Diese Fest­ setzung kann mit Beschwerden nicht angegriffen werden (Art. 50 a Abs. IV). Die Angelegenheit ist mit dem Schiedsspruch vorläufig geregelt, die endgültige Auseinandersetzung nach Art. 44 mit 49 SchBG. wird aber durch diesen Schiedsspruch und diese vorläufige Regelung wie in den Fällen des Art. 50 und 50 a nicht berührt.

Art. bl'). 'Die Baulast2) der Kirchenstiftung an dem Ge­ bäude, das die Dienstwohnung des Volksschullehrers und Kirchen­ dieners enthält, ruht') solange die Kirchenstiftung verpflichtet ist'), die Dienstwohnung der Gemeinde zum alleinigen Gebrauche zu überlassen. Sie ruht') ferner, wenn sich die Kirchenstiftung durch Vertrag mit der Gemeinde verpflichtet, in die Auseinandersetzung nach Art. 44 oder 45 einzuwilligen'). II Abs. I gilt nicht, wenn die Baupflicht auch nach der Aus­ einandersetzung fortbestehen würde'). III Im übrigen bleiben die Vorschriften über die Kirchenund Schulbaulast unberührt')2).

Art. 51. Auseinandersetzung und Baulast.

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1. Abgeändert durch Art. IV Ziff. 9 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103). Die ursprüngliche Fassung vom 14. August 1919 lautete: „J Die Baulast der Kirchenstiftung an dem Gebäude, das die Dienst­ wohnung des Bolksschullehrers und Kirchendieners enthält, ruht, wenn sich die Kirchenstiftung durch Vertrag mit der Gemeinde verpflichtet, in die Auseinandersetzung nach Art. 44 und 45 einzuwilligen. Dies gilt nicht, wenn die Baupflicht auch nach der Auseinandersetzung fortbestehen würde. 11 Im übrigen bleiben die Vorschriften über die Kirchen- und Schul­ baulast unberührt." Die „Begründung" zum Gesetzentwurf vom 23. Dezember 1919 (Verh. d. Bay. Landt. 1919/20, BeilBd. III, Beil. 781 gibt als das Wesentliche und den Anlaß der Aenderung folgendes an: „Art. 51 des Schulbedarfgesetzes soll dahin erweitert werden, daß die Kirchenstiftung von der Baupfücht am Schul- und Mesnerhaus (Schul- und Kantorhaus) auch entbunden ist, wenn und solange ihr Benützungsrecht an dem Gebäude gemäß Art. 50 aufgehoben ist. Diese Regelung dürfte der Billigkeit entsprechen." 2. Baulast = Baupflicht. Unter Baupflicht an einem Gebäude versteht man die Pflicht zur Herstellung dieses Gebäudes und zu seiner Erhaltung (Objektsbaupflicht), oder die Erhaltungspflicht allein (Do­ tationspflicht). Im letzteren Falle (bei der Dotationspflicht) erlischt die Baupflicht, wenn das Gebäude untergeht oder seine Zweckbestimmung, die der Baupflicht zugrunde liegt, verliert. Im ersteren (bei der ObjektSbaupflicht) aber muß der Baupflichtige für ein anderes Zweckgebäude sorgen, wenn das bisherige seiner Bestimmung nicht mehr dienen kann, sei es aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen. Die subsidiäre Baupflicht des Staates bei Unvermögen der Kirchenstiftung ist in der Regel Dotations­ baupflicht; für eine Objektsbaupflicht müßte ein besonderer Rechtstitel vor­ liegen. Die B a u p f l i ch t (Objekts- und Dotationsbaupflicht) kann sowohl auf einen öffentlichen wie auf einen bürgerlichen Rechtsgrund zurückgehen. Streitigkeiten über die Baupflicht sind deshalb je nach dem Grunde, auf dem sie beruht, von den Berwaltungs- oder von den bürger­ lichen Gerichten zu entscheiden. Bei Streitigkeiten der ersteren Art ist im letzten Rechtszuge gern. Art. 10 Ziff. 19 des VGG. der Verwaltungs­ gerichtshof zuständig. Von den bei Dyroff, VGG. Anm. 5 zu Art. 10 Ziff. 19 angegebenen Entscheidungen des Berwaltungsgerichtshofes (s. auch Dyroff, Anm. 7 zu Art. 10 Ziff. 13 d. VGG. u. Bl. f. adm. Praxis Iahrg. 72 S. 161) ist außer einer neueren vom 8. Februar 1926 — veröffentlicht in den BayBerwBl. Bd. 75 S. 299 — die Entscheidung vom 2. Dezember 1896 (Sammt. Bd. 18 S. 85) von besonderer Bedeutung. Der VGH. sprach damals aus: „Die Verpflichtung der Kirchenstiftungen zur baulichen Unterhaltung ihrer Kultusgebäude ist öffentlich-rechtlicher Natur. Streitigkeiten zwischen einer Kirchenstiftung und einer politischen Ge­ meinde über die Verpflichtung der ersteren zur Teilnahme an den Bau­ kosten eines Schulhauses, das zugleich Mesnerhaus ist, gehören daher regel­ mäßig dem Gebiete des öffentlichen Rechtes an. Solche Streitigkeiten sind in erster Instanz von derjenigen Behörde zu enffcheiden, deren Kuratel oder Staatsaufsicht das Bauobjekt unter­ stellt ist."

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Ist sohin die Baupflicht einer Kirchenstiftung an einem Schul- oder Mesnerhaus darin begründet, daß das Haus als Kirchendienerwohnung hui» tischen Zwecken diente, so ist das Verhältnis öffentlich-rechtlicher Natur. In allen anderen Fällen — wenn die Baupflicht auf Bertrag, Ver­ gleich, Anerkenntnis, Verjährung usw. beruht (auch Baupflicht als „Komplexlast", d. h. als eine mit einem Grundstück verbundene Leistung, gehört hierher) — ist ein bürgerlich-rechtliches Verhältnis anznnehmen, gleichviel wer der Träger der Baulast ist. Ueber Baupflichtverhältnisse an Schul- oder Mesnerhäusern im Ge­ biete des preußischen Landrechtes s. Bl. f. adm. Pr. Jahrg. 70 S. 1 ff., über solche Baupflichtverhältnisse in altbayerischen Gebietsteilen s. BGHE. Bd. 25 S. 373. Baupflicht in diesem Sinne unterscheidet sich von der Verpflicha eines Gebäude -Besitzers (nicht Eigentümers) nach § 836 des ., einem Dritten den Schaden zu ersetzen, der durch Einsturz des Ge­ bäudes oder durch die Ablösung von Teilen des Gebäudes entsteht. Be­ sitzer in diesem Sinne ist der Eigenbesitzer (§ 836 Abs. III a. a. O ). Eigen­ besitzer ist, wer eine Slche als ihm gehörend — das trifft beim Dienstwohnungsinhaber regelmäßig nicht zu — besitzt (§ 872 a. a. £).). S. auch § 367 Ziff. 13 des Reichsstrafgesetzbuches. 3. Es wäre unbillig, die Baupflicht fortbestehen zu lassen, trotzdem und solange die Kirchenstiftung das bisher mit der Baupflicht verknüpfte Recht auf Benützung der Dienstwohnung nicht ausüben kann; außerdem be­ steht im Wegfall der vielleicht drückenden Baulast auch ein Anreiz für die Kirchenstiftung, in die Auseinandersetzung mit der Gemeinde nach Art. 44 und 45 einzuwilligen (s. Anm.8 zu Art. 44 oben). Wen die Baulast trifft, solange die Baupflicht der Kirchenstiftung nach Art. 51 Abs. I ruht, ist im Gesetze nicht aesagt. Aus Art. 51 Abs. III, wonach im übrigen die Vorschriften über die Kirchen- und Schulbaulast un­ berührt bleiben, folgert, daß hier derjenige Verpflichtete einzuspringen hat, dem auch sonst im gegebenen Falle die Baupflicht in zweiter Linie (die „subsidiäre" Baulast) zusteht. Ist ein solcher Verpflichteter nicht vorhanden oder nicht zu ermitteln, so hat die Gemeinde die Baulast zu tragen, zu deren Gunsten die vorläufige Regelung der Dienstwohnungsfrage erfolgt. Die ME. vom 13. Mai 1921 Nr. 5273 führt aus: „Ist eine vor­ läufige Regelung nach Art. 50 des Schulbedarfgesetzes getroffen, so entfällt gemäß Art. 51 die Baulast der Kirchenstiftung (Kirchengemeinde), spätestens mit diesem Zeitpunkt aber auch eine etwaige Baulast des Staates, die dieser auf Grund der Eigenschaft des Gebäudes als Schul- und Kirchen­ dienerhaus oder als Lehrer- und Mesnerwohnhaus primär oder subsidiär an Stelle der Kirchenstiftung hatte. In diesen Fällen tritt also die gesetzliche Baupflicht der Gemeinde nach Art. 11 des Schulbedarfgesetzes ein." Je nach der Regelung der Baupflicht — auch nach der vorüber­ gehenden des Art. 51 SchBG. — richtet sich die Einhebung und Ueber* Weisung der vom Volksschullehrer für seine Dienstwohnung zu entrichtenden Mietentschädigung gem. Art. 49 des BBesG, vom 20. April 1928 (GVBl. S. 205). S. auch die noch in Kraft stehenden Bestimmungen in § 26 der MinBek. vom 13. Juli 1920 (KMBl. S. 286, Anh. Nr. 31) und die son­ stigen Ausführungen in d. Anm. 6 e zu Art. 14 oben. Auch die Bestimmungen über den Höch st betrag der Mietentschädigung sind einschlägig. Di; Verjährung von Rückerstattungsansprüchen wegen zu viel

Art. 51. Auseinandersetzung und Baulast.

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bezahlter Mietentschädigungen erfolgt, weil es sich um ein öffentlichrechtliches Verhältnis handelt, nach Art. 125 AG. zum BGB. in drei Jahren (BayGemBZ. 1930 S. 147). In einer E. des Staatsmin. f. Unt. u. K. vom 3. Februar 1927 Nr. IV 3823 ist ausgeführt: „ ... Ter Bolksschullehrer hat nunmehr rvie jeder Staatsbeamte für den Genuß einer Dienstwohnung eine Mietentschädigung zu entrichten, die durch Abzug bei der Auszahlung des Diensteinkommens eingehoben wird (Art. 19 Abs. I Satz 1, Art. 55 Abs. I des BBesG, vom 2. Juni 1920, GBBl. S. 275 — nun Art. 19 u. 49 des BBesG, vom 20. April 1928, GVBl. S. 205) ... Völlig verschieden von dieser im öffentlichen (Beamten-)Rechte wurzelnden Mietentschädigung, die die Volksschullehrer für den Nutzgenuß von Dienstwohnungen zu entrichten haben, ist das Entgelt, das die Ge­ meinde oder die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden gegebenenfalls dem Eigentümer des Tienstwohngebäudes dafür zu zahlen haben, daß dieser ihnen das Dienstwohngebäude ganz oder teilweise überläßt, um ihnen die Erfüllung ihrer Verpflichtung zur Bereitstellung von Lehrerdienstwohnungen gern. Art. 14 SchBG. zu ermöglichen. Dieses Entgelt ist entsprechend der Rechtsnatur des Bertragsverhältnisfes zwischen dem Eigentümer des Dienst­ wohngebäudes und der Gemeinde ein „Mietzins" im Sinne des bürger­ lichen Rechtes. Hieran vermag auch der Umstand nichts zu ändern, daß der äußere Anlaß für den Mietvertrag zwischen dem Eigentümer und der Ge­ meinde, nämlich die Verpflichtung der Gemeinde dem Staate gegenüber zur Bereitstellung von Lehrerdienstwohnungen, im öffentlichen Rechte be­ gründet ist. Zwischen dieser Verpflichtung einer Gemeinde zur Bezahlung eines Mietzinses nach bürgerlichem Rechte und jener Verpflichtung der Bolks­ schullehrer (als Inhaber von Dienstwohnungen) zur Entrichtung einer Miet­ entschädigung nach öffentlichem Besoldungsrechte besteht im Hinblick auf die Verschiedenartigkeit der bezüglichen rechtlichen Beziehungen kein irgendwie gearteter Zusammenhang; Zahlungsverpflichtung und Bezugsberechtignng ist vielmehr in jedem Falle gesondert, je nach der Sachlage, zu beurteilen" (s. auch Anm.6e zu Art. 14 oben). Äe freiwillige Uebernahme von Baufallwendungen gibt einer Ge­ meinde keinen Rechtsanspruch auf die vom Gehalte einbezogene „Mietent­ schädigung". S. hierüber die ME. vom 4. Oktober 1928 Nr. IV 31 644, wo es heißt: „... Die Regierung, Kammer des Innern, eröffnete darauf ... der Gemeindeverwaltung, daß von dem bisher eingenommenen Standpunkt auch dann nicht abgegangen werden könne, wenn die Gemeinde die sämtlichen Baufälle seit 1918 restlos gewendet haben sollte. § 26 Abs. I Ziff. 3 der KME. vom 13. Juli 1920 (KMBl. S. 286) bestimme, daß der Gemeinde die Mietentschädigung in dem gleichen Verhältnisse überwiesen werde, in welchem ihr die Baupflicht an dem Dienstgebäude obliege. Nach dem eindeutigen Wortlaut dieser Bestimmung seien die jeweils hinsichtlich der Baupflicht bestehenden rechtlichen Verhältnisse entscheidend, nicht aber eine von der Gemeinde über den Rahmen ihrer rechtlichen Verpflichtung hinaus betätigte freiwillige Bauunterhaltung. ... Die Absicht, die der Gesetzgeber mit dieser Neuregelung (nämlich mit der Ueberweisung der Mietentschädigungen der Bolksschullehrer für ihre Dienstwohnungen an die Gemeinden, die sie bereitzustellen haben) war die, die Gemeinden hinsichtlich der Aufbringung des Schulbedarfs 311 ent-

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lasten. Eine derartige Entlastung der Gemeinden erschien aber dann nicht angezeigt, wenn die Gemeinde nach den bestehenden Rechtsverhältnissen den Schulbedarf nicht selbst aufzubringen hat, sondern für ihre Leistungen Ersatz von dritter ©eite erhalten kann ... Hieraus ergibt sich, daß für die Frage, ob eine Gemeinde gegenüber dem Staat einen Anspruch auf Ueberwerfung der Mietentschädigung für die Lehrerdienstwohnung hat, aus­ schließlich die rechtlichen, nicht die tatsächlichen Verhältnisse maßgebend sind. Die Auslegung, die das Wort „obliegt" in § 26 Abs. I Ziff. 3 der MinBek. vom 13. Juli 1920 durch die Regierung, Kammer des Innern, gefunden bat, muß somit als zutreffend bezeichnet werden. ... Der Anspruch der Gemeinde ... auf Überweisung der einbehaltenen Hälfte der Mietentschädigung für die zurückliegende Zeit kann auch nicht auf die Vorschriften über die ungerechtfertigte Bereicherung gestützt werden. Denn der Staat ist nicht zu Unrecht bereichert; wenn überhaupt jemand bereichert worden ist, so ist es äußerstenfalls die Kirchenstifttmg ..., der die ihr bis zum Jahre 1927 obliegende hälftige Baupflicht am Lehrerdienst­ wohngebäude von der Gemeinde ... freiwillig abgenommen worden ist." 4» Der Unterschied zwischen den Fällen von Satz 1 und Satz 2 des Abs. I beruht lediglich darin, daß das Ruhen der Baulast der Kirchenstiftung in den ersteren Fällen dann eintritt, wenn — objekttv betrachtet — die Kirchenstiftung verpflichtet ist, die Dienstwohnung an die Gemeinde zu überlassen, während in den letzteren Fällen die Kirchenstiftung dieses Ruhen dadurch herbeiführt, daß sie in bindender Weise die Ueberlassung ver­ spricht. In den ersteren wie den letzteren Fällen kommt es aber für den Beginn des Ruhens der Baulast der Kirchenstiftung darauf an, daß die Verpflichtung zur Ueberlassung besteht, nicht aber auf die voll­ zogene Tatsache der Ueberlassung selbst. Welcher Zeitpunkt dies ist, richtet sich nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts. Auf den obligatorischen (§ 313 BGB.), nicht auf den dinglichen (§ 873 BGB.) Vertrag kommt es an. 5. „Wenn die Baupflicht der Kirchenstiftung auf dem allgemeinen öffentlich-rechtlichen Grundsätze beruht, daß die Kirche für die von ihr be­ nötigten Kultusgebäude zu sorgen hat, dann entfällt ihre Baupflicht natur­ gemäß in dem Augenblicke, in dem durch die Auseinandersetzung die Kirchendienerwohnung aufhört, eine solche zu sein und damit kultischen Zwecken zu dienen. Es ist aber möglich, daß die Baupflicht der Kirche auf irgend­ welchem anderen Rechtsgrunde beruht, z. B. auf einem besonderen Ber­ ttage zwischen Kirchenstiftung und Gemeinde, auf einem Urteil, einem An­ erkenntnis, auf uraltem Herkommen usw. Diese Fälle sind ... außer­ ordentlich selten. In einem solchen Falle erlischt ... die Baupflicht der Kirchenstiftung gegenüber dem Gebäude auch dann nicht, wenn ... das Schulhaus künftig nicht mehr zugleich Mesnerwohnhaus ist ... Die Ver­ hältnisse liegen hier ähnlich, wie ... bei Schulgrundstücken, die im Eigen­ tum der Kirche stehen. Hier erscheint die Kirchenstiftung als Dritter, wie jeder andere Dritte auch. Es kann auch einem Gutsherrn oder einer Ortsgemeinde auf Grund eines besonderen Rechtstttels die Baulast am Schulhaus obliegen; auch hier käme ein Wegfall der Baulast infolge des Wegfalls der kirchlichen Eigenschaft des Gebäudes nicht in Frage" (Regie­ rungskommissär in den Landtagsverh. 1919, BeilBd. I, Beil. 320 S. 794). Nun besteht aber kein Anlaß die Baulast während der vorüber­ gehenden Regelung ruhen zu lassen, wenn sich die Beteiligten in Kenntnis der Verhältnisse darüber einig sind, daß auch die endgültige

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Auseinandersetzung eine Aenderung in den Baupflichtverhältnissen zugunsten der Kirchenstistung nicht bringen wird. 6. In Art. 51 wallte nur aus Billigkeitsgründen und zur Erleichte­ rung der vorübergehenden Regelung der Wohnungsverhältnisse in gemein­ samen Schul- und Mesnerhäusern (Schul- und Kantorhäusern) bis zur endecn Auseinandersetzung das Ruhen der der Kirchenstiftung usw. obden Baupflicht ausgesprochen werden. Zu einem weiteren sachlichen Eingreifen in das verwickelte, teils dem öffentlichen, teils dem bürger­ lichen Rechtsgebiete angehörende, im Schrifttum wie in der Rechtssprechung viel umstrittene Baupflichtrecht auf dem Boden des Schulbedarfgesetzes war kein Anlaß gegeben. Die „Begründung" zu Art. 63 Abs. II des E. I (nun 51 Abs. III) führt hierüber aus BeilBd. XIX, S. 315): „Es ist nicht zu verkennen, daß die geltenden Vorschriften über die Baupflicht an Schul- und Mesnerhäusern* zum großen Teile auf Ver­ hältnissen beruhen, die einer vergangenen Zeit angehören und für die namentlich bei dem heutigen Stande des Bolksschulwesens vielfach die Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Zudem entbehren sie in mancher Hinsicht der Klarheit und insbesondere der Einheitlichkeit; langwierige Rechtsstreitigkeiten bilden gerade auf diesem Gebiete keine Seltenheit. Eine Neureaelung der einschlägigen Vorschriften und Rechtsverhält­ nisse würde indessen die Aufgaben, die im Rahmen des vorliegenden Ge­ setzentwurfes zu lösen find, weit überschreiten. Hierzu wäre ohne Zweifel eine besondere gesetzgeberische Maßnahme erforderlich, die nach verschie­ denen Richtungen Vorbereitungen von außerordentlichem Umfange voraussetzen würde; weder an die Bewältigung dieser Vorarbeiten noch insbe­ sondere an die Durchführung eines derartigen Gesetzes kann unter den heutigen Zeitverhältnissen gedacht werden. Es muß vor allem berücksichtigt werden, daß eine Aenderung der Vorschriften über die Baulast an den Schul- und Mesnerhäusern in weitem Umfange auch eine Aenderung der Vorschriften über die kirchliche Baulast überhaupt bedingen würde. Hat schon die Kirchengemeindeordnung davon abgesehen, hier eine durchgreifende Neuordnung eintreten zu lassen (s. Art. 112 Abs. HI der Kirchengemeinde­ ordnung), so kann eine solche um so weniger im Zusammenhänge mit der Regelung der Dienst- und Besoldungsverhältnisse der Bolksschullehrer in Betracht kommen. Der Gesetzentwurf geht daher von dem Grundsatz aus, daß die be­ stehenden Vorschriften über die Kirchen- und Schulbaulast unberührt bleiben sollen. Die Auseinandersetzung hinsichtlich der Schul- und Mesnerhäuser soll sich unabhängig von der Frage der Baupflicht und ihrer künftigen Gestaltung vollziehen. Zusammenfassende Darstellungen der Rechtssätze über die Baulast an den Schul- und Mesnerhäusern finden sich u.a. bei Geiger, Pfarramtsver­ waltung, Bd. 2 S. 643 ff.; Krick, pfarramtliche Geschäftsführung, Bd. III S. 70ff.; Stingl, Verwaltung des katholischen Pfarramts, S. 1096 ff.; Englmann-Stingl, Handbuch des bayerisch«: Bolksschulrechts, S. 792 ff.

* Im folgenden ist der Einfachheit wegen in der Regel nur von Schulund Mesnerhäusern gesprochen. Die Ausführungen gelten indessen all­ gemein für die Fälle, in denen die Dienstwohnung des Kirchendieners mit der des Bolksschrllehrers vereinigt ist (Art. 57 — jetzt 43 —).

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Die Kirchengemeindeordnung hat in dieser Hinsicht das geltende Recht dem Grundsätze nach unberührt gelassen: Art. 112 Abs. III. Im übrigen kommen namentlich auch die Art. 12 Abs. I Nr. 1, Abs. III und V, 15 Abs. V, 26 ff. und 106 Abs. II der Kirchengemeindeordnung in Betracht. Gemäß Abs. II des gegenwärtigen Artikels soll nicht nur das materielle Baupflichtrecht hinsichtlich der Schulhäuser oder Lehrerwohnhäuser, die zu!gleich dem lveltlichen Kirchendiener als Wohnhaus dienen, unverändert ortbestehen; auch die Grundsätze für die Zuständigkeit bei Streitigkeiten über bie Baupflicht bleiben unberührt (val. Art. 10 Nr. 19 des BGG., Art. 15 Abs. V der KirchenGemO. und Die Begründung hierzu; dann namentlich Dyroff, Verwaltungsgerichtsgesetz S. 461 ff.). Vorbehalten bleiben ferner die geltenden Vorschriften über die Ablösung der Baulast (s. Art. 34 des Grundlastenablösungsgesetzes vom 4. Juni 1848, GBBl. S. 97, Weber Bd. 3 S. 697, Gesetz vom 28. Mai 1852, die Sicherung, Fixierung und Ab­ lösung der auf dem Zehentrechte lastenden kirchlichen Baupflicht bett., GBBl. S. 701 (Weber Bd. 4 S. 467) mit Art. 151 des bayer. Ausführungs­ gesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch; Art. 8 Nr. 11 des Berwaltungsgerichtsgesetzes). Der im Art. 63 Abs. II (jetzt 51 III) ausgesprochene Grundsatz soll und kann aber nur für die bestehenden Vorschriften über die Baupflicht gelten. Die im einzelnen Falle zur Zeit bestehenden Rechtsverhält­ nisse hinsichtlich der Banpflicht an dem Schul- und Kirchendienerhause müssen bei der im Art. 57 (43 des Ges.) vorgeschriebenen Auseinander­ setzung notivendigerweise Aenderungen erfahren. Hierüber wird im allgemeinen zu sagen sein: Die Baupflicht an dem Schul- und Mesnerhause kann der Ge­ meinde, der Kirchenstiftung (Kirchengemeinde) oder Drit­ ten (natürlichen oder juristischen) Personen obliegen. Maßgebend sind hier­ für neben den Vorschriften des Schulbedarfgesetzes und der Kirchen­ gemeindeordnung die in den verschiedenen Lanoesteilen geltenden Sonder­ rechte und die im einzelnen Falle etwa bestehenden besonderen Rechtsver­ hältnisse. 1. Soweit von einer Baupflicht der Gemeinde gesprochen werden kann, wird dies in der Regel nur in dem Sinne in Betracht kommen, daß die Gemeinde als Eigentümerin oder Miteigentümerin des Gebäudes oder wegen eines etwaigen sonstigen Rechtes, das Gebäude zu Schulzwecken zu benützen, für die Unterhaltungskosten aufzukommen oder zu diesen Kosten beizutragen hat. Hierin kann eine Aenderung regelmäßig nur eintreten, rvenn die Gemeinde ihr Eigentum oder ihren Eigentumsanteil oder ihr sonstiges Gebrauchsrecht an dem Gebäude aufgibt. Vollzieht sich daher die Auseinandersetzung — wie es ausnahmsweise vorkommen wird ... — in der Weise, daß das Eigentum an dem bisherigen Schul- und Mesnerhaus auf die Kirchenstiftung oder aber auf einen Dritten übergeht oder daß das besondere Gebrauchsrecht der Gemeinde an dem Gebäude abgelöst wird, so wird im allgemeinen auch eine Baupflicht der Gemeinde nicht mehr in Frage kommen. 2. Eine Baupflicht der Kirchenstiftung (Kirchengemeinde) wird sich in der Regel auf die Eigenschaft des Gebäudes als Wohnhaus des Kirchendieners, also auf die Mitbestimmung des Gebäudes zu kirchlichen Zwecken gründen. Diese Verbindlichkeit erlischt ihrem Wesen und ihrem Inhalte nach von selbst, wenn die ihr zugrunde liegende rechtliche Voraus­ setzung hierfür entfällt, wenn also das Gebäude seine Eigenschaft als Kirchen-

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dienerwohnhaus und damit seine kirchliche Zweckbestimmung verliert. Wird daher die Auseinandersetzung nach den Vorschriften der Art. 58 und 59 (myt 44 und 45), also durch Uebertragung des kirchlichen Eigentums oder Gebrauchsrechtes auf die Gemeinde durchgeführt, wie es als die Regel an* zusehen ist, so besteht kein Rechtsgrund mehr für eine Verpflichtung der Kirchenstiftung (Kirchengemeinde), zu den Bau- und Unterhaltungskosten für das Gebäude beizutragen. Würde die Kirchenstiftung oder Kirchengemeinde ausnahmsweise auf Grund besonderer Rechtsverhältnisse (Vertrag, Vergleich usw.) eine Bau­ pflicht gegenüber dem Schulhaus oder Lehrerwohnhaus als solchen ob­ liegen, so würde an dieser Verpflichtung selbstverständlich durch die Ab­ trennung der Kirchendienerwohnung von dem Gebäude nichts geändert. 3. Tas zuletzt Gesagte gilt auch für solche Bauverbindlichkeiten Dritter, die gegenüber dem Schulhaus oder Lehrerwohnhaus als sol­ chen bestehen. Solche Verbindlichkeiten würden gleichfalls unverändert bleiben, auch wenn das Gebäude künftig nicht mehr Wohnhaus des Kirchen­ dieners wäre. Allein auch bei der Baupflicht Dritter — insbesondere des Patrons oder Zehntherrn, dann des Staatsärars — wird es sich in zahlreichen Fällen um eine Verpflichtung gegenüber dem Schul- und Kirchendiener­ hause handeln, also um eine Baupflicht, die sich auf die kirchliche Zweck­ bestimmung des Gebäudes gründet und die entweder primär an Stelle der Kirchenstiftung oder — was in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle gilt — nur subsidiär bei Leistungsunfähigkeit der Kirchenstiftung zu be­ tätigen ist. Diese Baupflicht ist ihrer Entstehung, ihrem Wesen, Inhalt und Umfange nach nicht anders zu beurteilen als die auf die kirchliche Zrveckbestimmung des Gebäudes gegründete Baupflicht der Kirchenstiftung (Kirchen­ gemeinde) am Schul- und Kirchendienerhause selbst. Gleich der letzteren Baupflicht würde sie daher ihrem Wesen und Inhalte nach von selbst erlöschen, wenn die kirchliche Zweckbestimmung des Gebäudes weg­ fällt. Eine andere Frage wäre es, ob diese Baupflicht von der Kirchen^ stiftung für ein neues, besonderes Mesnerhaus beansprucht werden könnte, das sich die Kirchenstiftung anläßlich der Abtrennung der Mesnerwohnung von der bisherigen Lehrer-Mesnerwohnung beschafft; die Entscheidung hier­ über würde sich im einzelnen Fall nach den bestehenden sondergesetzlichen iinb vertraglichen Bestimmungen bemessen. Nicht selten werden die Baupflichtverhältnisse verwickelt, zweifelhaft oder unzweckmäßig sein und auch nach Beseitigung der bisherigen Doppel­ eigenschaft des Gebäudes als Schulhaus (oder Äehrerwohnhaus) und Kirchen­ dienerhaus keine befriedigende Gestaltung erfahren. Bei der übergroßen Mannigfaltigkeit, Schwierigkeit und Unübersichtlichkeit der einschlägigen Verhältnisse kann durch gesetzgeberische Maßnahmen hier nicht abgeholfen werden. Aufgabe der vorgesetzten Behörde wird es sein, hier auf ent­ sprechende Vereinbarungen zwischen den Beteiligten hinzuwirken, insbe­ sondere dann, wenn die Baupflichtverhältnisse der Auseinandersetzung im Sinne des Art. 57 (jetzt 43) hinderlich sein würden. Soweit der Maat Baulastträger ist und im Einzelfalle Berechtigten seitherige Vorteile etwa dadurch entgehen, daß die staatliche Baupflicht am Schul- und Kirchen­ dienerhause wegfällt, ohne sofort oder später für ein neues besonderes Kirchendienerhaus beansprucht werden zu können, wäre durch Art. 65 (jetzt 54) die Möglichkeit gegeben, einen angemessenen Ausgleich zu schaffen. Voraussetzung für die Schaffung eines solchen Ausgleichs wäre aber int

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Interesse aller Beteiligten, daß gleichzeitig die einschlägigen Baupflicht­ verhältnisse derart geregelt werden, daß nicht nachträglich trotz staatlicher Zuschußleistung neuerdings Zweifel und Streitigkeiten austauchen können." 7. S. auch Art. 59 Abs. IV, wonach Baulasten nicht der „Umwand­ lung" unterliegen, und Art. 76 Abs. n des SchBG., durch den anderseits auch die Baupflichten aufgehoben sind, die einem Präsentationsberechtigten als solchem obliegen.

Art. 52. Soweit beim Vollzüge der vorstehenden Vor­ schriften') eine vertragsmäßige Verfügung über Rechte oder Bermögensgegmstände oder die freiwillige Uebemahme von Lasten in Betracht kommt, bleiben die Vorschriften über die Zuständigkeit der ortskirchlichen Vertretungskörper2), über die staatsaufsichtliche Genehmigung*) und über die Einvernahme *) oder Zustimmung5) der kirchlichen Oberbehörden6) Vorbehalten.

1. Nämlich der Vorschriften in den Art. 43 ff.; die „Begründung" zu Art. 63 Abs.I des E. I (BeilBd. XIX S. 315) — Art. 63 Abs. I des Entw. stimmt im wesentlichen mit dem Art. 52 des Ges. überein — sagt: „Die Vorschriften der Art. 57 ff. (jetzt 43) gehen von dem Grund­ satz aus, daß für die Regelung der hier in Frage stehenden Verhältnisse in erster Linie freiwillige Vereinbarungen und Vergleiche unter den Be­ teiligten maßgebend sein sollen. Wenn die Parteien nicht aus freien Stücken zu einer gütlichen Regelung zu gelangen vermögen, soll die vorgesetzte Behörde hierauf hinwirken. Einzelne Vorschriften wiederum setzen frei­ willige Verfügungen über kirchliches Eigentum oder andere Rechte der ortskirchlichen Bermögensträger voraus und verpflichten für diesen Fall die Gemeinden zu Bertragsschlüssen. Vertragsmäßige Verfügungen über Rechte und sonstige Vermögensbestandteile der Gemeinden, der ortskirchlichen Stiftungen und der Kirchengemeinden (s. Art. 64, jetzt 53) spielen demnach hier eine bedeutende Rolle. Die Vorschrift des Art.63 Abs.I (jetzt 52) soll klarstellen, daß auch da, wo das Gesetz auf solche Verfügungen hinweist oder sie vorschreibt, die Erfordernisse erfüllt sein müssen, die für die Rechtswirksamkeit dieser Verfügungen im gegenwärtigen Gesetz oder in anderen Gesetzen — Ge­ meindeordnungen, Kirchengemeindeordnung — besonders vorgeschrieben_ sind. Auch für andere Rechtshandlungen als für vertragsmäßige Verfügungen sollen die im Art. 63 Abs. I (jetzt 52) bezeichneten Vorschriften selbstverständlich Vorbehalten bleiben; vgl. hierher z. B. Art. 74 Abs. X der Kirchengemeindeordnung." 2. Ortskirchliche Be r t re tu n g s k ö r p e r: Als solche kom­ men, sowohl bei der katholischen wie bei der evangelischen Kirche, die Kirchenverwaltungen (s. KGO. Art. 6, 36ff)/ ausnahmsweise auch die Kirchengemeindeversammlungen und K i r ch e n ge meindebevollmächtigten in Betracht (Art. 23 Abs. II Ziff. 2, 3; Art. 65 ff., 68 ff. a.a.O). Die Erklärungen sind beschlußmäßig ab­ zugeben. 3. Staatsaufsichtliche Genehmigung kommt nach Art. 75 Ws. I Ziff. 1 d. KGO. in den Fällen der Auseinandersetzung nach Art. 44, 45 und 46 SchBG. sowohl beim Erwerb wie bei der Veräußerung oder Be­ lastung von Gebäuden und Wohnrechten der Kirchenstiftung in Frage (unter

Art. 53. Sonstige kirchliche Vermögensträger bei der Auseinandersetzung.

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Umstanden auch Genehmigung der Regierung nach Art. 76 KGO.). Nicht er­ forderlich ist staatsaufsichtliche Genehmigung bei vorläufigen Regelungen durch freiwillige Bereirckarung oder nach Art. 50, 50 a und 50 b, weil hier nicht Rechte aufgegeben, sondern nur vorübergehende Zustände geschaffen werden. Auch nach Art. 61 Ziff. 4 und 5 der GemO. kann staatsaufsichdliche Genehmigung erforderlich sein. Zuständig zur Erteilung der staatsaufsichtlichen Genehmigung sind in unmittelbaren Städten die Regie­ rungen, Kammern des Innern, in den übrigen Gemeinden die Bezirksämter (Art. 73 Abs.II KGO.; Art. 59 d. GemO.). 4. Einvernahme der kirchlichen Oberbehörden: Borgeschrieben ist sie erstens im Schulbedarfgesetze selbst: Art. 48 Abs. III mit Art. 39 Abs. II und Art. 49 Abs. I, dann in der Kirchengemeindeordnung: Art. 74 Abs. VI (f. auch Art. 11 Abs. I). „Wo nach der Kirchengemeinde­ ordnung die Einvernahme der kirchlichen Oberbehörde vorgeschrieben ist, sollen die Staatsbehörden, soweit sie nicht die richterliche Gewalt aus­ üben, das Einverständnis anstreben, etwaige Erinnerungen sorgfältig zu würdigen und nach Möglichkeit berücksichtigen." Nach dieser Anweisung ist auch vorzugehen, wenn die Einvernahme der kirchlichen Oberbehörde im Schulbedarfgesetze verlangt ist. 6. Zustimmung der kirchlichen Oberbehörden ist erforderlich in den Fällen des Art. 50 Abs. I und 50 b Abs. I d. SchBG., außerdem nach Art. 75 Abs. III der KGO. in den Fällen der Auseinandersetzung nach Art. 44, 45 und 46 SchBG., in denen auch staatsaufsichtliche Genehmigung erforderlich ist (s. Amn. 3 oben). Hierbei ist auch Art. 11 Abs. V der KGO. zu beachten. 6. S. Anm. 14 zu Art. 39 oben.

Art. 53. Was in den Art. 44 bis 52 mit bezug auf die Kirchenstistung bestimmt ist, gilt auch für sonstige ortskirchliche Stiftungen*) und Vermögensbestände*) sowie für die Kirchen­ gemeinde^). JL Die „Begründung" zum E.I (BeilBd.XIX, S. 317) sagt: „Art. 64 (jetzt 53) erstreckt die Vorschriften der Art. 58 bis 63 (d. Entw., 44 bis 51 d. Ges.) auf die Fälle, in denen andere kirchliche Bermögensträger als die Kirchenstiftung beteiligt sind. Was unter sonstigen ortskirchlichen Stiftungen und Bermögensbeständen zu verstehen ist, ergibt Art. 5 Abs. II Nr. 2 und 3 der Kirchengemeindeordnung." Art. 5 Abs. II der Kirchengemeindeordnung vom 28. September 1912 (GBBl. S. 911) lautet: „Zum ortskirchlichen Stiftungsvermögen gehören mit Ausschluß der Pfründe- und HofkultuMiftungen: 1. Das Kirchenstiftunasvermögen (Fabrikgut), auch soweit es den Geistlichen oder weltlichen Kirchendienern zu Gebrauch oder Nutzung zu­ gewiesen ist, einschließlich der bei der Kirchenstiftung bestehenden Fonds; 2. sonstige örtliche Kultusstiftungen und -fonds; 3. das Vermögen der Bruderschaften und ähnlichen Bereinigungen im Kirchen gerne indebezirk, soweit es als örtliches Stiftungsvermögen erscheint oder seit­ her ihm gleichgeachtet worden ist. Unberührt bleibt eine für solches Vermögen ordnungsmäßig bestehende besondere Verwaltung." 2. Kirchengemeinde: S. Art. 1 der KGO.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Art. 54. Gemeinden ^) sowie Kirchenstiftungen und Kirchen­ gemeinden^) können im Falle der Bedürftigkeit oder aus anderen wichtigen Gründen zur Durchführung der AuseinandersetzungsZuschüsse vom Staates nach Maßgabe der im Staatshaushalte hierfür bereit gestellten Mittel erhaltens.

1. Gemeinden: Gemeint sind wohl die Gemeinden, die bei Ge­ meindeschulen in Betracht kommen, wie die Gemeinden, die an Sprengel­ schulen beteiligt sind. 2. „Die Gewährung von Beihilfen auch auf andere kirchliche Bermögensträger als Kirchenstiftungen und Kirchengemeinden auszudehnen, er­ scheint nicht veranlaßt; Art. 64 (jetzt 53) soll also hier nicht etwa sinn­ gemäß angewendet werden" (Begr. zu E. I a.a. O. S. 317). 3. ,Lm allgemeinen werden Zuschüsse in Betracht kommen zur Auf­ bringung des Kaufpreises oder des Ablösungsbetrages, dann gegebenenfalls zur Beschaffung einer anderweitigen Dienstwohnung für den Bollrsschullehrer oder den Kirchendiener, soweit dies nach Lage der Verhältnisse erforderlich ist und nicht bereits der Kaufpreis oder die Ablösungssumme ein Entgelt für solche Aufwendungen darstellt; schließlich noch besonders zum Zlvecke der entsprechenden Regelung der Baulastverhältnisse (vgl. auch die Begründung zum Art. 63 — nun 51 — am Schlüsse)" — Begr. zu E. I S. 317; s. auch Anm. 6 zu Art. 51 oben und Anm. 5 unten (Schlußsatz). 4. „Die Gewährung staatlicher Zuschüsse an ortskirchliche Bermögensträger erscheint dadurch gerechtfertigt, daß es sich hier um die Durch­ führung einer vom öffentlichen Interesse erforderten Maßnahme, nämlich der Neuordnung der Dienst- und Besoldungsverhältnisse der Volksschullehrer handelt; die Beihilfe wird zur Erfüllung staatlicher Aufgaben, zur Durchführung notwendiger Verbesserungen auf dem Gebiete des Volks­ schulwesens geleistet (Begr. a. a. O., S. 317). 5. Wenn auch trotz Ablaufes der fünfjährigen Frist im Art. 44 u. 45 noch nicht überall die Auseinandersetzung erfolgt oder beendet ist — s. Anm. 6 zu Art. 44 oben —, so dürfte doch der Umfluß so geraumer Zeit seit dem Inkrafttreten des Gesetzes (1. Januar 1920) im Zusammenhalte mit der bedrängten Finanzlage des Staates bewirken, daß in der Zukunft Mittel für solc^ Zuschüsse im Staatshaushalte nicht mehr oder doch nicht mehr im bisherigen Umfange bereitgestellt werden. Gegebenen Falles sind auch jetzt noch die Ministerialentschließungen betr. „Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste, hier Zu­ schüsse nach Art. 54 des Schulbedarfgesetzes vom 25. Mai 1921 Nr. 22 664 (Formblatt, vierteljährige Vorlagen), vom 19. August 1922 Nr. 39 390 (die beteiligten Gemeinden und Kirchenstiftungen sind auf die Möglichkeit staat­ licher Zuschüsse aufmerksam zu machen), vom 24. Januar 1923 Nr. 755 (der vorgeschriebene „übersichtliche Nachweis" ist nicht von den Gemeinden, son­ dern von den Regierungen, Kammern d. Innern, oder doch von den Be­ zirksämtern herzustellen), zu beachten. Die ME. vom 25. Mai 1921 Nr. 22 664 enthält folgenden Schluß­ absatz: „Hervorzuheben ist, daß Zuschüsse nach Art. 54 des SchBG. nur zur Durchführung der endgültigen Auseinandersetzung nach den 9lrL 44—46, nicht aber auch für eine vorläufige Regelung nach Art. 50 (mit 50 & und 50 b) des SchBG. gewährt werden können."

B. Sonstige Uebergangsvorschriften.

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*311 der ME- vom 3. März 1926 Nr. IV 8876 ist der an die Bezirks Verwaltungsbehörden gerichtete Auftrag, bei der Durchführung von Aus­ einandersetzungsverhandlungen nach Art. 43 ff. die Beteiligten auf die Mög* lichkeit der Gewährung von Zuschüssen hinzuweisen, wiederholt. Es ist aber auch bemerkt, daß die Gewährung solcher Zuschüsse auf wirklich berückfichtigenswerte Fälle beschränkt bleiben müsse.

B. Sonstige Uebergangsvorschriften. Vorbemerkung.

Die in den Art. 55 bis 74 einschließlich zusammengefaßten Bestim­ mungen enthalten Uebergangsvorschriften des Schulbedarfgesetzes von ver­ schiedener Art. Hervorzuheben sind die Art. 57 mit 60, die von den be­ sonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen (Komplexlasten, Reichnissen usw.) handeln und die von den Bestimmungen im Art. 51 Abs. III des Abschnittes X A und in den Art. 75 a und Art. 76 Abs. II des folgenden Abschnittes XI wesent­ lich ergänzt werden. Die Trennung des weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste kraft Gesetzes (s. „Einleitung" oben), das Beamten­ besoldungsgesetz, das Pensionsergänzungsgesetz, das Gesetz zum Vollzüge deS Landessteuergesetz vom 30. März 1920 (RGBl. S. 402) und die Neu­ regelung der Verhältnisse der Volksschulfachlehrer brachten auch eine teilweise Aendenmg der Bestimmungen des Abschn. X B. Die Fassung der Art. 57, 63, 69 und 70 wurde durch das Gesetz vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103), die Fassung der Art. 59 und 68 durch das Beamtenbesoldungsgesetz vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275), die Fassung der Art. 65 und 66 durch das Pensionsergänzungsgesetz vom 23. März 1921 (GBBl. S. 117) und die Fassung des Art. 58 durch das Gesetz vom 30. Juni 1921 (GBBl. S. 361) abgeändert. Art. 63 erhielt durch das Gesetz vom 1. August 1923 (GBBl. S. 337) eine weitere Aenderung. Außerdem wurde Art. 62 a durch das Ge­ setz vom 1. August 1923 (GBBl. S. 337) eingeschaltet, anderseits Art. 56 durch das BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275) aufgehoben; Art. 55 (die Schülerhöchstzahlen für die ersten fünf und die folgenden fünf Jahre nach dem Inkrafttreten des Gesetzes) ist durch den ZeitÄlauf gegenstands­ los geworden.

Art. 55. An Stelle der im Art. 8 Abs. I und II festgesetzten Schülerhöchstzahlen fünfzig und sechzig gelten für die ersten fünf Jahre nach dem Inkrafttreten dieses -Gesetzes *) die Höchstzahlen achtzig und hundert, für die folgenden fünf Jahre die Höchstzahlen sechzig und fünfundsiebzig2). 1- D.h. nach dem

1. Januar 1920 (s. Art. 80 Abs. I SchBG.).

2. Art. 55, dessen Bestimmungen den Gemeinden den Uebergang zu dell strengeren Anforderungen des Art. 8 erleichtern sollten — je niedriger die gesetzlichen Schülerhöchstzahlen sind, desto größer sind die Verpflich­ tungen der Gemeinden hinsichtlich des Schulbedarfs, den sie zu decken haben, vor allem wegen der erforderlichen Schulräume (Art. 11) und wegen der allenfalls nötigen Dienstwohnungen (Art. 14 mit 11) —, ist seit 1. Januar 1930 durch den Zeitablauf im vollen Umfange außer

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Cchulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Wirksamkeit getreten. Maßgebend zur Berechnung des Durchschnittes bcr Schülerhöchstzahlen in den letzten fünf Jahren sind nur mehr die Zahlen des Art. 8, auch für die Jahre, die vor dem 1. Januar 1930 liegen. S. im übrigen die Anm. 4 und 5 zu Art. 8 oben.

Art. 56.

(Aufgehoben.)*

Art. 57 *). Für die besonderens) rechtlichen Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen gelten die Vorschriften der Art. 58 bis 603)*)5). Art. 75a bleibt vorbehalten6).

1. Den Zusatz „Art. 75 a bleibt Vorbehalten" erhielt Art. 57 durch Art. VIII Ziff. 4 des Ges. vom 24. März 1920 über die Aenderung "des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919 (GBBl. 1920 S. 103). Durch das gleiche Gesetz vom 24. März 1920 (Art. VIII Ziff. 5) wurde dem Schulbedarfgesetz auch die Vorschrift des Art. 75 a eingefügt. 2. Unter „besonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen" sind Leistungen zu verstehen, die ausdrücklich und ausschließlich für Schulzwecke bestimmt sind, im Gegen» satze zu der allgemeinen Verpflichtung der Gemeinden und des Staates für den Schulbedarf aufzukommen (Art. 11 d. SchBG.). Sie zählen zu den besonderen Deckungsmitteln für den Schulbedarf (s. Anm. 8 8 zu Art. 11 oben). 3. Durch Art. 57 sind die „besonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen" grundsätzlich in Geltung geblieben. Dies ergibt sich mittelbar daraus, daß auf die im Gesetze gettoffenen Einschränkungen des Grundsatzes hingewiesen ist. Die Aufrechterhaltung der „besonderen rechtlichen Verpflichtungen" ist sohin nur stillschweigend verfügt. Anders in E. I, BeilBd. XIX, S. 133). Dort hieß es im Art. 40 Abs. 1 ausdrücklich: „Besondere rechtliche Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen bleiben aufrecht erhalten, soweit sich nicht aus den Vorschriften dieses Gesetzes etwas anderes ergibt." ♦ Art. 56, der durch Art. 63 Ziff. 1 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275) aufgehoben wurde, lautete: ,/ Bestehende Dienstwohnungen dritter Ordnung können vorerst un­ verändert bleiben. Dagegen muß bei Neu- oder Umbauten die Bestimmung des Art. 15 Abs. I Nr. 3 durchgeführt werden. n Wohnungsentschädigungen dritter Ordnung werden bis zum 1. Ja­ nuar 1925 nach den örtüchen Mietpreisen für ein geräumiges heizbares Wohnzimmer, von da an für zwei Zimmer bemessen." Diese Bestimmungen waren durch die Neufassung des Art. 15 Abs. I Nr. 3 des SchBG. und durch den Wegfall der Wohnungsentschädigungen für Staatsbeamte, den das BeamtenbesÄdungsgesetz gebracht hatte, gegen­ standslos geworden. S. Anm. 7 a zu Art. 15 und die Fußnote zu Att. 13 oben.

Art. 57. Besondere recht!. Verpflichtungen z. Bestreitung d. Schulbedarfes. 225 Da dieser Grundsatz trotz des veränderten Wortlautes des Gesetzes auch jetzt noch gilt, ist auch die „Begründung" zu Art. 40 Abs. I des Entwurfes (a. a. O. Beil. 2621 S. 297) noch von Belang: „Neben der allgemeinen und grundsätzlichen Verpflichtung der Ge­ meinde zur Aufbringung des persönlichen und sächlichen Schulauswandes (Art. 11 des Entwurfes) sollen besondere Verpflichtungen zur Be­ streitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen auch fernerhin auf­ recht erhalten bleiben. Der gleiche Rechtssatz war schon im Art. 1 des SchBG vom 10. November 1861 enthalten und ist auch im Art. 1 Abs. I des SchBG. vom 28. Juli 1902 ausgesprochen. Die besonderen Verpflichtungen, die hiernach gemäß Art. 40 Abs. 1 (jetzt Art. 57) vorbehalten bleiben sollen, können bürgerlich-rechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Natur sein. In der Regel handelt es sich um Verpflich­ tungen Dritter, sei es natürlicher oder juristischer Personen; unter den letzteren erscheinen mehrfach auch das Staatsärar, dann Kirchenstiftungen usw. als Verpflichtete. Doch können auch besondere Vorausleistungen ein­ zelner von mehreren am Schulsprengel beteiligten Gemeinden in Frage kommen; in diesem Sinne ist auch die Bestimmung des Art. 1 Abs. I des geltenden SchBG. (d. h. vom Jahre 1902) ausgelegt worden (vgl. Berh. d. K. d. Abg. 1901/02, StenBer. Bd. 8 S. 345, 346). Die Leistungen k-nnen in Geld oder in Naturalreichnissen oder auch in Dienstleistungen bestehen. Es begründet keinen Unterschied, ob sie für den persönlichen oder für den sächlichen Schulbedarf bestimmt sind, desgleichen ob sie bisher in die Gemeinde entrichtet wurden oder dem Volksschullehrer unmittelbar zugeslossen sind; für den letzteren Fall gilt indessen künftig noch die Borschrist des Abs. H (des Art. 40, jetzt 58 Abs. I). Wenn die hier in Frage stehenden Rechtsverhältnisse auch künftig grundsätzlich aufrecht erhalten bleiben sollen, so können sie doch unter den, neuen Besoldungssystem nicht durchwegs unverändert bleiben. Im 2. Halbsatz des Absatzes I (von Art. 40 des Entwurfes dem im wesentlichen Art. 57 Satz 1 des Gesetzes entspricht) sind daher abändernde Vorschriften Vorbe­ halten. Solche Vorschriften enthält der Gesetzentwurf namentlich in Abs. II des gegenwärtigen Artikels (jetzt Art. 58 Abs. I), dann in den Art. 41 (jetzt Art. 58 Abs. II) und 42 (jetzt im wesentlichen Art. 26). Auch durch die Trennung des Kirchendienstes vom Schuldienste können sich Einwirkungen auf solche Verhältnisse, so namentlich auf den Bestand der Baupflicht, er­ geben ..." 4. Die besonderen zur Deckung des Schulbedarfs dienenden Verpflich­ tungen sind teils bürgerlich-rechtlicher, teils öffentlich-rechtlicher Natur (s. Anm. 3 oben). a) Zu den Verpflichtungen bürgerlich-rechtlicher Natur, bereit Träger wiederum Private, wie Körperschaften des öffentlichen Rechtes, so der Staat selbst als „Fiskus", z. B. als Rechtsnachfolger eines privaten Verpflichteten, sein können, gehören: 1. Die sogen. Komplexlasten, d. h. Roallasten im Sinne der §§ 1105 ff. des BGB. Sie stammen aus der Zeit der Guts- und Grund­ herrschaft und aus ähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen, ruhen auf be­ stimmten Grundstücken und dienen öffentlichen Zwecken, insbesondere Kultusund Unterrichtszwecken, also zur Befriedigung von Bedürfnissen auf dem Gebiete der Kirche und der Schule. Näheres hierüber in der Zuschrift des Ä. Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten Brau«, Schulbrdarfgesetz. 15

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

vom 27. Älpril 1902 an das Präsidium der Kammer der Reichsräte (Bl. f. admin. Praxis, Bd. 52 S. 257 ff.). Der Entstehungsgrund war regelmäßig ein öffentlich-rechtlicher, z.B. Inkorporation oder Bereinigung einer Kirche oder eines geistlichen Amtes samt dem dazugehörigen Vermögen mit einem Stifte oder Kloster und Jnkammerierung oder Einziehung von Kirchengütern zum Zwecke der Vereinigung mit dem Staatsgute bei Aufhebung von Stiften und Klöstern. Die Erwerber solcher Güter über­ nahmen bei der Inkorporation und Jnkammerierung mehrfach Lasten in bezug auf Besoldung von Geistlichen und niederen Kirchendienern, sowie in bezug auf die bauliche Unterhaltung von Kultusgebäuden. Diese Leistungen haben im Lause der Zeit bürgerlich - rechtliche Eigenschaft angenommen und werden wie die Grundstücke, auf denen sie lasten, als bürgerlich-recht­ liche Leistungen behandelt. (S. auch BGHE. vom 20. März 1930 Nr. 101 29 in d. Bayer. BerwBl. 78. Jahrg. S. 296.) Hierher gehören auch die mit dem Patronate (Präsentations­ rechte) zusammenhängenden Lasten, die nicht int Patronate (Präsentations­ rechte) als einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung, sondern im Grundbesitz der Patrone ihren Rechtsgrund haben. Sie sind Komplexlasten und bürger­ lich-rechtlicher Natur (s. Bl. f. admin. Pr. Bd. 52 S. 278 ff.) int Gegensatze zu den Leistungen, die auf dem Patronate als solchem ruhen und mit ihm die öffentlich-rechtliche Natur teilen. 2. Die auf abgelösten Grundrenten ruhenden Lasten (s.Art. 34 des Ges. vom 4. Juni 1848 über die Aushebung der standes- und guts­ herrlichen Gerichtsbarkeit, bann die Aufhebung, Fixierung und Ablösung von Grundlasten — Weber Bd. 3 S. 697) und die auf Zehentrechten lastende Baupflicht (s. Art. 1 des Ges. vom 28. Mai 1852, die Sicherung, Fixierung und Ablösung der auf dem Zehentrechte lastenden kirchlichen Bau­ pflicht bett. — Weber Bd. 4 S. 467). 3. Grunddienstbarkeiten im Sinne der §§ 1018ff. BGB., die in der Regel als Forst-, Streu- oder Weiderecht bestehen (Positive Leistungen der Verpflichteten zählen zu den Reallasten nach §§ 1105 ff. BGB.; s. oben Ziff. 1 „Komplexlasten". Abgabe von Besoldungsholz ist keine Grunddienstbarkeit, sondern eine Reallast — vgl. Bl. f. admin. Pr. Bd. 52 S. 270). 4. Leistungen von Privatpersonen (R e i ch n i s s e) zur Bestreitung des Schulbedarfs, wenn diese Leistungen aus einem besonderen bürgerlich-recht­ lichen Grunde nicht wegen der Zugehörigkeit zu dem betreffenden Ge­ meinde- oder Schulverband gegeben werden (s. VGHE. vom 5. Mai 1897, Bd. 18 S. 282). Die Verpflichtungen können

b) öffentlich-rechtlicher Natur sein. Hierher gehören: 1. Die auf dem Gemeinde- oder Schulverband beruhenden Verpflichtungen, ob sie nun Gegenleistungen für Gemeindenutzungen dar­ stellen — Streitigkeiten hierüber fallen unter Art. 8 Ziff. 28 VGG. — oder sonstige, lediglich auf der Zugehörigkeit zur Gemeinde oder zum Schulverbande fußende Natural- oder Geldleistungen sind, wie z. B. Läutgarben, Neujahrssinggeld, das von der Gemeinde übernommen wurde und dadurch den Charakter einer auf dem Kirchenverband beruhenden Leistung verlor, Quartalgeld, Schulkorn usw. (Hier sind auch allenfallsige Vorausl e i st u n g e n von Gemeinden einzureihen, die an zusammengesetzten Schul-

Art. 57. Besondere recht!. Verpflichtungen z. Bestreitung d. SchulbedarseS. 227

sprengeln beteiligt sind.) Streitigkeiten dieser Art sind nach Art. 8 Ziff. 38 VGG- Verwaltungsrechtsachen. 2. Nicht auf Schul- oder Gemeindeverband, sondern auf anderw e i t i g e m besonderen öffentlich-rechtlichen Verpflichtungsgrund beruhende Leistungen für den S ch u l b e d a r f, die im Streitfall nach Art. 10 Ziff. 19 des VGG. zu behandeln sind. Hiezu zählen u. a. die auf dein Patronatsverhältnis (Präsentationsrecht) als solchem beruhenden Verpflichtungen, d. h. Verpflichtungen, die bestehen, weil ein Patronat (Präsentationsrecht) vorhanden ist, oder wenn der Zusammenhang sonst ein innerlicher ist. (S. Art. 76 Abs. II SchBG.; vgl. anderseits Buchst, a Ziff. 1 Schlußabsatz oben.) Zu beachten ist, daß nach dem nunmehrigen SchBG. „besondere rechtliche Verpflichtungen zur Bestreitung des Bedarfes für die öffentlichen Volksschulen" nur mehr dann in Betracht kommen, wenn sie sich auf eine Schul stelle, nicht aber wenn sie sich auf eine Kirchendiener stelle beziehen, auch wenn diese bis zum Inkrafttreten des SchBG. vom 14. August 1919 mit einer Schulstelle organisch verbunden war. (Vgl. zu a) und b) die Zusammenstellung bei Seiler Anm. 11 zu Art. 1 und Meinzolt S. 110 ff.) 5. Ersichtlich sind besondere rechtliche Verpflichtungen für die Volksschulen vor allem aus den Schulfassionen, Grund- nnd Rustikalsteuerkatastern und Grundbuch einträgen (vgl. Anm. 4b zu Art. 40). Ein Behelf sind auch die durch ME. vom 24. November 1919 Nr. 43 504 veranlaßten Verzeichnisse der pflichtmäßigen Reichnisse des Staates für die Volksschulen. 6. Die Bestimmung in Art. 75 a bildet eine Ausnahme von den Vorschriften der Art. 58—60 insoferne als diese nicht eine Aufhebung, sondern Umwandlung und Ablösung der „Verbindlichkeiten" vorschreiben. Die im Art. 75 a genannten Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten des Staa­ tes und der Kirche zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf) werden ohne weiteres aufgehoben. Der gleiche Vorbehalt wie für Art. 75 a gilt für Art. 76 Abs. II („Die mit Präsentationsrechten zusammenhängenden besonderen Verpflichtungen der Präsentationsberechtigten zu Leistungen für den Schulbedarf") auf den im Art. 57 mittelbar durch den Hinweis auf Art. 58 bis 60 und damit auch auf Art. 59 Abs. IV Bezug genommen ist. Die Bestimmung im Art. 51 Abs. III, die im Art. 59 Abs. IV weiter Vor­ behalten ist, bedeutet eine Ausnahme nach der anderen Seite. Die dort erwähnten Baulasten bestehen unverändett weiter. Aus Art. 57 ergibt sich, daß nach dem SchBG. vom 14. August 1919 die bisher geltenden „besonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Be­ streitung des Bedarfs für die öffentlichen Volksschulen" in drei Gruppen zerfallen, nämlich 1. in solche, die unverändert fortbestehen, wie Bau­ lasten, die von der Auseinandersetzung nicht berührt werden (vgl. Art. 51 Abs. II und UI) und die in Art. 60 Abs. II genannten Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens; 2. in solche, die durch das Inkrafttreten des Gesetzes nicht unter­ gegangen sind, aber soferne es nicht ohnehin schon feste jährliche Geldver­ bindlichkeiten sind, in solche umgewandelt und in jedem Falle abgelöst werden müssen (s. Art. 58 mit 60); 3. in solche, die mit dem Inkrafttreten des Gesetzes ohne weiteres» aufgehoben wurden (s. Att. 75 a, 76 Abs. II).

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Schulbcharfgesetz vom 14. August 1919.

Art. 68'). 1 Besondere') Leistungen und Nutzungen, die bis »um Inkrafttreten dieses Gesetzes3) zum Einkommen einer Schul­ stelle3) gehört haben und dem Volksschullehrer als Bestandteile des Schuldiensteinkommens unmittelbar zugeflossen sind3), werden der Gemeinde, bei zusammengesetztem Schulsprmgel den am Schul­ sprengel beteiligten Gemeinden überwiesen3)'). 11 Die Vorschriften im Art. 85 Abs. II und III8) der Kirchen­ gemeindeordnung gelten entsprechend. Angehörige eines fremden Bekenntnisses sind außer den Fällen des Art. 85 Abs. II Satz 1 und Abs. III der Kirchengemeindeordnung ®) unter den sonstigen Voraussetzungen auch dann reichnispflichüg, wenn sie bei fort­ dauernder Gültigkeit der bisherigen Vorschriften im gegebenen Falle Umlagen für die Schule zu entrichten hätten3). IU Die Gemeinde hat die Erträgnisse aus den besonderen Leistungen und Nutzungen, die bisher zum Einkommen der Schul­ stelle gehört haben, zur Erfüllung der Verpflichtungen zu ver­ wenden, die ihr nach dm Vorfchristm dieses Gesetzes obliegen'3). Das zuständige Staatsministerium kann hierüber sowie über die Verwendung von Ueberfchüssm nähere Vorfchristm erlassen"). IV Die mit dem Einkommen der Schulstelle verbundmen Saften, die bisher der Volksschullehrer zu tragen hatte, gehen auf die Gemeinde oder die am Schulsprmgel beteiligten Gemeinden über").

1. Art. 58 hat gegenüber der ursprünglichen Fassung insofern« eine Aenderung erfahren, als durch Art. 45 Ziff. 4 des Gesetzes vom 30. Juni 1921 zum Vollzüge des Landessteuergesetzes vom 30. März 1920 (RGBl. 6.402) — BGBl. 1921 S. 361 die Worte „wenn sie im gegebenen Falle Umlagen für die Schule zu entrichten haben" durch die Worte ersetzt wurden: „wenn sie bei fortdauernder Gültigkeit der bisherigen Vor» schristen im gegebenen Falle Umlagen für di« Schule zu entrichten hätten," Dies« Neuformung war die notwendige Folge der Aenderungen auf dem Gebiete der Gemeindeumlagen durch die neue Finanzgesetzgebung, insbesondere die Folge der Streichung des Art. 25 SchBG. („Sonder­ umlagen") durch die Art. 45 Ziff. 2 des Ges. vom 13. Juni 1921. (S. auch Fußnote zu Art. 25 oben!) 2. Besondere Leistungen und Stützungen: S. die Anmerkungen 2, 3 und 4 zu Art. 57 oben! 8. 1. Januar 1920 (Art. 80 Abs.I SchBG ). 4. Schul stelle: Mso nicht der etwa mit ihr organisch verbundene» K i r ch e n d i e n e r stelle. 5. Der Zusatz „und dem Volksschullehrer als Bestandteile des Schul­ diensteinkommens unmittelbar zugeflossen sind" engt die Fälle des Art. 58 Abs. I und n, je mit IV gegenüber den Fällen des Art. 58 Ws. HI be­ sonders ein. Daß auch bei Art. 58 Ms. II wie bei Ms. I nur Verbindlich­ keiten gemeint sind, die einen Bestandteil des Schuldiensteinlommens bil-

Art 58. Ueberweisung von des. Leistungen u. Nutzungen a. d. Gemeinden.

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beten, ergibt sich aus dem Wortlaut des Art. 85 Abs. II der Kirchengemeiildeordnung, an den sich die für den Bolksschullehrer und den Schul­ dienst entsprechend geltenden Bestimmungen in Art. 85 Abs. II und III an­ lehnen- Dort (im Art. 85 Abs. I der KG.) heißt es: „Die Verpflichtung zur Leistung besonderer Reichnisse in Geld oder Naturalien an Geist­ liche oder weltliche Kirchendiener..." Ebenso kann es sich im Art. 58 Abs. IV SchBG. nur um Fälle handeln, in denen dem Bolks­ schullehrer besondere Leistungen und Nutzungen als Bestandteile des Schuldienstcinkommens unmittelbar zuflossen, weil nur in solchem Falle Lasten für ihr: in Betracht kommen konnten, die mit dem Schulstelleneinkommen verbunden waren. Diese Einschränkung (des unmittelbaren Zufließens an den Bolksschullehrer) ist bei Art. 58 Abs. III nicht gegeben, wohl aber handelt auch Art. 58 nur von Leistungen und Nutzungen zum E i n k o m m e n einer Schulstelle, während Art. 59 und 60 nur von „Verbindlich­ keiten" überhaupt, sohin auch von solchen sprechen, die überhaupt besondere Deckungsmittel des Schulbedarfes, ohne Unterschied zwischen persönlichem und sächlichem Schulbedarf darstellen und alle derartige Verbindlichkeiten umfassen, soweit sie nicht ausdrücklich aufrechterhalten oder aufgehoben sind (s. Art. 59 IV mit 51 III einerseits und Art. 75 a und 76 II anderseits). Der Kreis des Art. 58 ist also ein engerer als der der Art. 59 und 60, wird aber vom letztern umschlossen, wie sich aus Art. 60 Abs. I deutlich ergibt. 6. „ Ueb erwiesen": Sie werden sohin nicht aufgehoben, sondern wechseln bloß die Person des Empfangsberechtigten. Gleichgültig ist der Ur­ sprung der Leistungen, ob sie bürgerlich-rechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Natur sind. Gleichgültig ist die Person des Leistungspflichtigen. Die „Be­ gründung" zu Art. 40 Abs. II des E. I (jetzt Art. 58 Abs. I — BeilBd. XIX, S. 298) führt aus: „Eine der wichtigsten Aenderungen und Verbesserungen, die das neue Rech: in der Gestaltung der Besoldungsverhältnisse der Bolksschullehrer bringen soll, besteht in der Beseitigung des sogenannten Fassionss y st e m s und dem Uebergange zum Grundsätze der reinen Geldbesoldung ... Zur voNen Klarstellung ist im Art. 39 Abs. 1, nun 34, des Volks­ schullehrergesetzes noch hervorgehoben, daß dem Bolksschullehrer außer den gesetzlichen Leistungen sonstige Geldbezüge, Reichnisse oder Nutzungen mit Bezug auf seine hauptamtliche Dienstleistung nicht gewährt werden dürfen. Anderseits sollen aber besondere Leistungen und Nutzungen, die bisher zum Einkommen der Schulstellen gehört haben, nicht etiva mit dem Inkrafttreten der Neuordnung aufgehoben werden; sie sollen vielmehr gemäß Abs. I des gegenwärtigen Artikels auch künftig in ihrem Rechtsbestande grund­ sätzlich aufrecht erhalten und dem Schulzwecke gewidmet bleiben. Abs. II des Art. 40 (jetzt Art. 58 Abs. I) schreibt demgemäß vor, daß besondere Leistungen und Nutzungen, die zum Einkommen einer Schulstelle gehören und bisher dem Bolksschullehrer als Bestandteile des Schuldiensteinkommens unmittelbar zugeflossen sind, der Gemeinde, bei zusammengesetztem den am Schulsprengel beteiligten Gemeinden überwiesen werden soften. Die Gemeinden haben diese Einkünfte zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen hinsichtlich der Aufbringung des Schulbedarfs zu verwenden (s. Art. 43, jetzt 58 Abs. HI). Die Uebertragung auf die Gemeinde hat zur Folge, daß der Anspruch auf die Leistungen und Nutzungen nicht mehr vom Volksschullehrer, sondern

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

nur von der Gemeinde geltend gemacht werden kann. In Betracht kommen hierbei die Art. 8 Nr. 38 und 10 Nr. 19 des Berwaltungsgerichtsgesetzes. Keiner besonderen Vorschrift bedarf es darüber, tag auch die Na­ turalleistungen und Nutzungen, die bisher die Gemeinde dem Volks­ schullehrer auf Grund ihrer öffentlich-rechtlichen Verpflichtung zur Aufbringung des Diensteinkommens nach Maßgabe der Schulfassion (oder des Ortsstatuts) gewährt hat, künftig an die Gemeinde heimfallen. Das gleiche gilt für etwaige feste oder veränderliche Geldbezüge, die dem Bolksfchullehrer an Stelle von Naturalreichnissen zugehen. Aus den Bestimmungen der Art. 23 bis 26 und 39 Abs. I des Bolksschullehrergesetzes (die Art. 23 mit 26 sind aufgehoben, Art. 39 Abs. I des Entw. entspricht dem Art. 34 des Ges.) ergibt sich ohne weiteres, daß vom Inkrafttreten des neuen Ge­ setzes an nicht nur der Bolksschullehrer solche Leistungen nicht mehr be­ anspruchen kann, sondern daß sie ihm als Entlohnung für seine hauptamt­ liche Dienstleistung auch nicht mehr gewährt werden dürfen. Vorbehalten bleiben selbstverständlich die Bestimmungen der Art. 27, 28 und 42 des gegenwärtigen Entwurfes (d. i. 18, 19 und 26 des SchBG.). ... Bei Schulstellen an Sprengelschulen sollen die im Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I) bezeichneten besonderen Leistungen und Nutzungen auf die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden übergehen. Sie gehören daher künftig zu den im Art. 12 Abs. II aufgeführten besonderen Einkünften; für ihre wirtschaftliche Verwendung ist besonders auch die Vorschrift des Art. 43 (nun 58 Abs. III) maßgebend. Rechtlich werden hier diese Leistungen iinb Nutzungen, wenn die Grundstücke über die Gesellschaft des bürgerlichen Rechtes sinnentsprechend angewendet werden (vgl. die Begründung zum Art. 3 Nr. 4 — s. Anm. 10 zu Art. 3 oben), gemäß § 718 des Bürger­ lichen Gesetzbuches in das gemeinschaftliche Vermögen der Gesellschaft, d. h. der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden, übergehen mit der im § 719 Abs. I des Bürgerlichen Gesetzbuches bezeichneten Folge. Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I) gilt nur für die Leistungen und Nutzungen, die dem Bolksschullehrer bisher als Bestandteile des Schuld i e n st einkommens zugewiesen waren, nicht aber auch für solche, die zum Einkommen aus dem weltlichen Kirchendienste gehören. Die letzteren zählen künftig auf Grund der Art. 15 Abs. I ... und 181 Abs. II . . des Bolksschullehrergesetzes nicht mehr zum Einkommen der Schulstelle ... Sie gehen auch in Zukunft — vorbehaltlich der Vorschriften der Art. 86, 87 und 89 der Kirchengemeindeordnung — nach wie vor an den Inhaber des weltlichen Kirchendienstes, sei es, daß dieser Dienst vom Volksschul­ lehrer weiter versehen oder auf eine andere Person übertragen wird. Nach Lage der Verhältnisse betrifft die Vorschrift des Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I) in erster Reihe die Schulstellen in den bisherigen Ge­ meinden ohne Ortsstatuten, also die sogenannten Fassionsschulstellen. Ver­ einzelt kommt es indessen auch noch in Gemeinden mit Ortsstatuten vor, daß der Bolksschullehrer besondere Natumlnutzungen, z. B. Holznutzungen, bezieht, die auf das statutarische Diensteinkommen angerechnet werden. Auch für solche Fälle gilt Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I). Zu den besonderen Einkünften der Schulstellen im Sinne des Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I) können auch solche gehören, die aus S t i f t u n ß e n herrühren. Hier entsteht die Frage, ob die Vorschrift des Entwurfes, daß an die Stelle des Volksschullehrers als Empfangsberechtigten künftig die Gemeinde treten soll, einerseits mit den reichsrechtliche n Vor­ schriften, also denen des bürgerlichen Gesetzbuches, und anderseits inil den

Art. 58. Überweisung von bes. Leistungen u. Nutzungen a. d. Gemeinden.

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verfassungsmäßigen Vorschriften des Landesrechts über die Stif­ tungen im Einklänge steht. Die Frage wird nach beiden Richtungen zu be­ jahen sein. ... Zu berücksichtigen wird übrigens sein, daß es sich in den erörterten Fällen wohl vielfach nicht um eigentliche Stiftungen im Rechtssinne, also um selbständige Rechtspersönlichkeiten, sondern um bloße Vermehrungen bereits vorhandenen Schulvermögens handeln wird." Für den Fall, daß Stiftungen in Frage kommen, verwies hier die „Begründung" (a.a.O. S. 299) auf die Vorschriften in den §§ 81 bis 89 des BGB-, insbesondere auf § 87, auf Art. 67/51 der beiden Ge­ meindeordnungen in der Fassung nach Art. 158 und 159 des AusfGes. vom 9. Juni 1899 zum Bürger!. Gesetzbuch auf Staudinger, Kommentar zum Bürgerl. GesetzbuchAnm. 1 zu § 85 und Anm. I und II Nr. 5 zu ß 87, und Dyroff, Kirchengemeindeordnung, Anm. 4 d zu Art. 7 S. 311/312, /auf Art. 4 des preuß. AusfGes. zum BGB-, Preuß. Ges.-Sammt. 1899 S. 177, auf Tit. IV § 10 mit Tit. IV § 9 Abs. IV der Verfassungsurkunde und § 47 der II. Beilage hierzu, endlich auf den Umstand, daß nicht das Stiftungsvermögen „in der S u b st a n z " zu einem anderen Zwecke verwendet werden soll, wie die Verfassungsbestimmung es voraussetzt, sondern daß Art. 40 Abs. II (nun 58 Abs. I) lediglich die Verwendung der Erträg­ nisse der Stiftung betrifft, die Zweckbestimmung der Stiftung selbst aber — s. Art. 43, jetzt 58 Abs. III — hierbei voll aufrecht erhalten bleibt. Die örtlichen Stiftungen behandelt nunmehr die Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GBBl. S. 293) in den Artikeln 127 bis 132 ein­ schließlich. Hier ist Art. 132 hervorzuheben, der die Anwendung der Vor­ schriften des § 87 BGB. auch auf Stiftungen des öffentlichen Rechtes vorschreibt. Nach § 251 der Verfassungsurkunde des Freistaates Bayern vom 14. August 1919 (GVBl. S. 531) untersteht das gesamte Vermögen der öffentlichen Stiftungen und die stiftungsmäßige Verwendung seiner Erträg­ nisse dem besonderen Schutze des Staates. Das in Abs. II des 8 25 vorbehaltene besondere Gesetz über das Stiftungswesen ist noch nicht erlassen. 7. Die Ueberweisung erfolgt kraft Gesetzes, hat aber zur Vor­ aussetzung, daß es sich um unbestrittene Verhältnisse handelt. Wird die Verpflichtung zur Leistung bestritten, so ist darüber zunächst auf dem öffentlichen (s. Art. 10 Ziff. 19, auch Art. 10 Ziff. 13 VGG., wenn bestrittene Verbindlichkeiten Dritter, Art. 8 Ziff. 38 VGG., wenn Strei­ tigkeiten zwischen Gemeinden und einzelnen Gemeindeangehörigen über die Verbindlichkeit zur Teilnahme an den Gemeindelasten für Schulzwecke vorliegen)* oder auf dem bürgerlichen Rechtswege je nach dem Rechts­ grunde der Reichnisse zu entscheiden. Ist die Bezugsberechtigung hinsichtlich einzelner Bestandteile des Schulstelleneinkommens strittig, so ist nach Art. 39 u. 40 SchBG. zu verfahren (s. Anm. 7 zu Art. 39 und Anm. 3 zu Art. 40 oben).

* Der Bolksschullehrer scheidet bei diesen Streitigkeiten als „Be­ teiligter" aus. Erhebt der Bolksschullehrer jedoch Rechtsansprüche auf sein Diensteinkommen oder Bestandteile desselben für seine Person, dann steht ihm für diese „vermögensrechtlichen Ansprüche gemäß Art. 129 Abs. 1 der Reichsverf., § 67 Abs. II der BayBerfUrk., Art. 135 des BLG. und Art. 176 Ms. I des BBesG, vom 16. August 1908 der „Rechtsweg" offen, d. h. er hat sich an die bürgerlichen Gerichte zu wenden.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

8. Art. 85 Abs. II und ITT der Kirchengemeindeordnung vom 14. Sep­ tember 1912 (GBBl. S. 911) lautet: „n Bei öffentlich-rechtlichen Reichnissen, die aus gewissen Anwesen zu entrichten sind, ist jeder Eigentümer des Anwesens leistungspflichtig, soferne er Bekenntnisgenosse oder juristische Person ist oder der Ehegatte oder wirtschaftlich unselbständige Kinder von ihm Bekenntnisgenossen sind und in Hausgemeinschaft mit ihm leben. Vorbehaltlich der Bestimmung deS Abs. III tritt eine Leistungspflicht nicht ein für juristische Personen mit Bekenntnisgepräge (Art. 22 Ziff. 4) gegenüber einem fremden Bekennt­ nisse, ferner für juristische Personen, die in ausschließlicher Beziehung zu einer Privatkirchengesellschaft stehen oder an denen ausschließlich oder überiviegend Angehörige einer Privatkirchengesellschaft oder bekenntnislose Per­ sonen beteiligt sind (Art. 21 Abs. V). m Angehörige eines fremden Bekenntnisses sind nur dann reichniSpflichtig, wenn sich dies aus einem besonderen Rechtsverhältnis ergibt oder wenn das Reichnis die Gegenleistung für eine Verrichtung ist, bezüglich deren ein gemeinschaftlicher Genuß besteht." Art. 22 Ziff. 4 der KGO. lautet: „4. Die Steuern der Bauumlagenpflichtigen mit Bekenntnisgepräge ioerten für die Kirchengemeinde des entsprechenden Bekenntnisses mit den vollen Ansätzen herangezogen. Als Pflichtige mit Bekenntnisgepräge gelten auch solche juristische Personen oder nichtrechtsfähige Vereine, an denen nachweisbar ausschließlich Angehörige der gleichen öffentlichen Kirchengesellschaft beteiligt sind." Art. 21 Abs. V der KGO.: „v Kraft Gesetzes sind ferner befreit juristische Personen und nicht­ rechtsfähige Vereine, die in ausschließlicher Beziehung zu einer Privat­ kirchengesellschaft stehen oder an denen ausschließlich oder überwiegend An­ gehörige einer Privatkirchengesellschaft oder bekenntnislose Personen be­ teiligt sind." Bezüglich des letzten Halbsatzes im Art. 58 Abs. II s. Anm. 1 zu Art. 58 oben! Durch diese Vorschrift sind trotz der Aufhebung der Sonder­ umlagen für Bekenntnisschulen bezüglich der Reichnispflicht die für jene Sonderumlagen maßgebenden Bestimmungen aufrecht erhalten geblieben. 9. a) Art. 58 Abs. II des SchBG. gibt den Inhalt des Art. 88 Abs. I der Kirchengemeindeordnung, soweit er noch in Betracht kommt, in ent­ sprechend geändetter Form wieder. Art. 88 der KGO. wurde deshalb ent­ behrlich und ist durch Art. 79 des SchBG. ausdrücklich aufgehoben worden (s. den Wortlaut des Art. 88 KGO. in der Anm. 1 zu Art. 79 unten). Die Bestimmung des Art. 88 Abs. II der KGO. (Mitwirkung der kirchlichen Oberbehörde) ist im Art. 39 Abs. II des SchBG. vorgesehen. Art. 8 Ziff. 11 des VGG. wurde entsprechend geändert (s. Art. 78 Abs.I Ziff. 1 des SchBG.). b) In Art. 41 Abs. I des E. I hieß es noch ausdrücklich: „Für öffentlich-rechtliche Reichnisse zum Einkommen der Schulstellen gelten die Vorschriften der Art. 85 Abs. II und III usw." Hierunter sind vor allem die Reichnisse aus dem Kirchen- und Schulverband zu verstehen. Die Bestimmungen in Art. 58 Abs. II des Ges. (der Art. 41 Abs. I u. II d. Entw. umfaßt) beziehen sich also nicht auf Reichnisse zum Kirchen diensteinkommen, auch wenn diesen Kirchendienst ein Bolksschullehrer innehaben sollte.

Art. 58. Überweisung von bes. Leistungen u. Nutzungen a. d. Gemeinden.

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Für solche Reichnisse ist ausschließlich die Kirchengemeindeordnung maßgebend. Art. 58 Abs. II bezieht sich auch nicht auf bürgerlich - rechtliche Reich­ nisse (im Gegensatz zu Art. 58 Abs. I, der öffentlich-rechtliche und bürger­ lich-rechtliche Verhältnisse umfaßt). Bei bürgerlich -rechtlichen Reich­ nissen ist die Bekenntniszugehörigkeit des Pflichtigen und seiner Fainilie ohne Belang. Die Fälle des Art. 58 Abs. II betragen sohin nur einen Teil der Fälle des Art. 58 Abs. I und zwar den, der bisher in der Kirchen­ gemeindeordnung — Art. 88 — seine Regelung fand. In der Begr. zu E. I (BeilBd. XIX S. 300) hieß es: „Die Kirchengemeindeordnung enthält in den Art. 85 ff. nähere Vor­ schriften über Reichnisse an Geistliche und an weltliche Kirchendiener. Insbesondere ist dort auch die Umwandlung öffentlich-rechtlicher Naturalreichnisse in feste Geldreichnisse und die Ab­ lösung öffentlich-rechtlicher Natural- oder Geldreichnisse (Art. 86) foioic die Uebernahme der Reichnispflicht auf die Kirchengemeinde (Art. 87) er­ öffnet. Die Gründe für diese Maßnahmen sind in der Begründung zum Ge­ setzentwürfe vom 27. September 1907 (Berh. d. K. d. Abg. 1907/08, Beil.Bd. I Beil. 5) eingehend dargelegt. In der Vorbemerkung zum 1. Titel des 5. Abschnitts ist dort u.a. ausgeführt: Es werde darüber geklagt, daß der Wert dieser Reichnisse häufig unter den in den Fassionen hierfür ange­ setzten Beträgen zurückbleibe, daß sie, weil in ihrem Umfange nicht genau bestimmt, nicht selten zu Differenzen Anlaß gäben, ferner daß die Reichnisse ost auch ungerecht verteilt seien, indem sie nur von den Besitzern einer be­ stimmten Anzahl von älteren Anwesen, nicht ober auch von denjenigen Per­ sonen geleistet werden müßten, welche sich in der Gemeinde neu an­ gesiedelt hätten. Es erschien demnach veranlaßt, „für eine anderweitige Regelung der einschlägigen Verhältnisse den zunächst Beteiligten die Bahn tunlichst frei zu machen".

Die Kirchengemeindeordnung hat nicht verkannt, daß bei den Reich­ nissen an Volksschullehrer ganz die gleichen Verhältnisse vorliegen und daß demgemäß hier im gleichen Maße das Bedürfnis besteht, eine zweckmäßige Regelung zu ermöglichen. Sie hat diesem Bedürfnisse Rech­ nung getragen, indem sie, über ihren eigentlichen Rahmen bewußt hinausgehend (denn es handelte sich hier nicht um Kirchen­ dienst), int Art. 88 die vorhergehenden Vorschriften der Art. 85 bis 87 auch auf Reichnisse an Volksschullehrer für entsprechend anwendbar erklärt und dazu noch einzelne besondere Bestimmungen trifft. Wenn es nun auch künftig utunittelbare Reichnisse an Volksschullehrer nicht mehr geben wird, weil diese Leistungen gemäß Art. 40 Abs. n des gegenwärtigen Entwurfes (nun Art. 58 Abs. I des Gesetzes) an die Gemeinde gehen sollen, so bleiben doch die Unzuträglichkeiten, die mit diesen Verhältnissen verbunden sind, und damit das Bedürfnis nach einer zweckmäßigen anderweitigen Regelung auch künftig unverändert bestehen. Der Art. 88 der Kirchengemeinde­ ordnung wird daher beizubehalten sein." Nach Art. 85 Abs. II KGO. ist das Eigentum — auch Miteigentum — am Anwesen, nicht Wohnsitz im Schulsprengel maßgebend. Was unter „Bekenntnisgenosse" im Sinne des Art. 85 zu verstehen ist, ergibt sich ans Art. 4 der KGO. und der BollzBek. vom 19. Oktober 1912 § 1 (GBBl. S. 1071). Die Eigenschaft eines „Bekenntnisgenossen" hört auf mit seinem Austritt aus der betreffenden Religionsgesellschaft (BayerBerfUrk. 8 l? Abs. m mit Bek. vom 16. Januar 1922 — GBBl. S. 15).

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Art. 85 Abs. III handelt von öffentlich-rechtlichen Reichnissen, die nicht an bestimmte Anwesen gebunden sind, sondern auf einem anderen Grunde, z. B. Zugehörigkeit zum Schulsprengel, beruhen. Auch hier sind nur Be­ kenntnisgenossen reichnispflichtig, es sei denn, daß die bezeichneten Voraus­ setzungen für eine Ausnahme vorliegen. 10. a) Art. 58 Abs. III des SchBG. enthält im wesentlichen die Be­ stimmungen des Art. 43 des Gesetzentwurfes vom 27. Juli 1918. Aus der „Begründung" zu diesem Entwürfe ist anzuführen (BeilBd. XIX, S. 303): „Die besonderen Einkünfte der Schulstellen sollen von den übrigen Einnahmen der Gemeinde gesondert bleiben und in allen Fällen ausschließ­ lich für Schulzwecke Verwendung finden ... Ergeben sich ... Erübrigungen, so wird die Bildung eines Grundstockvermögens für Schulzwecke (Schul­ fonds) in Betracht kommen ... ... Auf die Bedeutung der Vorschrift ist schon in der Begründung, zum Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I — s. Anm. 6 oben) hingewiesen. Sie tritt besonders hervor bei der Verwendung der Erträgnisse aus Stif­ tungen, wie ebenfalls in der Begründung zum Art. 40 Abs. II näher aus­ geführt ist, dann für den Vollzug des Art. 40 Abs. II in zusammen­ gesetzten Schulsprengel n (vgl. auch Art. 12 Abs. I und II). Zu bemerken ist im übrigen, daß die Bestimmungen des Art. 43 (jetzt 58 Abs. III) nicht bloß für die Einkünfte gelten sollen, die den Ge­ meinden auf Grund des Art. 40 Abs. II (jetzt 58 Abs. I) künftig neu zugehen werden, sondern auch für solche, die ihnen schon bisher unmittelbar zugeflossen sind. Zum geordneten Vollzüge wirddie Führung gesonderter Schulkassen und Schulkassen­ rechnungen erforderlich sein, wie es der bisherigen Uebung entspricht" (über die Führung von Schulkassen und Schulkassenrechnungen' s. ME. vom 30. No­ vember 1919 Ziff. 2 b, a — KMBl. S. 265, Anh. Nr. 23). Im übrigen sollen die in Art. 58 Abs. II angeführten Reichnisse ebenso unter die Um* wandlungs- und Ablösungspflicht der Art. 59 und 60 wie die in Art. 58 Abs. I bezeichneten. b) Die hier ausgesprochene Verpflichtung der „Gemeinde" trifft auch die an einem zusammengesetzten Schulsprengel beteiligten Gemeinden (j. BGHE. in den BayVerwBl. Jahrg. 73 S. 90). 11. „Nähere Vorschriften des Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten sind durch Abs. II des gegenwärtigen Ar­ tikels (nun Art. 58 Abs. lll Srtz 2) vorbehalten. Sie werden u. a. auch über die Verwertung der den Gemeinden zufließenden Naturalreichnisse und -Nutzungen Bestimmung zu treffen haben" („Begründung" a. a. O. Beil. 2621 S. 302). Das Staatsministerrum für Unterricht und Kultus hat bis jetzt ein­ schlägige Vorschriften nicht erlassen. 12. Ebenso wie die Ankünfte der Schulstellen sollen auch die Lasten, die auf dem Schuldiensteinkommen ruhen und die bisher etwa der Bolksschullehrer zu tragen hatte, auf die Gemeinde übergehen. In Bettacht kommen hier insbesondere Grundgefälle, die auf den Schulgrund­ stücken lasten, und Aufwendungen für den Bezug der zum Stelleneinkommen gehörigen Reichnisse und Nutzungen, wie beispielsweise Entschädigungen für oie Beifuhr des Besoldungsholzes oder für das Einsammeln von Reichnissen. Die Bestimnmng, daß bei zusammengesetztem Schulsprengel solche Lasten von den sämtlichen am Schulsprengel beteiligten Gemeinden zu trogen sind, entspricht dem Grundsätze des Art. 12 Abs. I.

Art. 59. Umwandlg. bes. Verbindlichkeiten in feste jährt. Geldverbindlichkeilen. 235 Abs. III bezieht sich selbstverständlich nicht auf Lasten, die mit dem Kirchendienst einkommen verbunden sind" („Begründung" zu Art. 40 Abs. III des E.I, nun 58 Abs. IV, a.a.O. Beil. 2621 S. 300). Nach Meinzolt (S. 115) kommen jedoch hier gleichwohl vielfach Ver­ pflichtungen in Betracht, die dem Volksschullehrer gegenüber kirchlichen Rechtsträgern oblagen. Es kann sich aber nicht um persönliche Dienst­ verpflichtungen handeln, denn diese sind auf Grund der Trennung des welt­ lichen Kirchendienstes vom Schuldienste nach Art. 181 Abs. II VLG. auf­ gehoben, sondern nur um Sach leistungen.

Art. 59 *). 1 Besondere Verbindlichkeiten zu Sachleistungen, Dienstleistungen oder veränderlichen Geldleistungen») sind inner­ halb eines Jahres nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes3) in feste jährliche Geldverbindlichkeiten in der Höhe des Jahreswertes der bisherigen Leistung umzuwandeln. Als Jahreswert der bis­ herigen Leistung gilt dabei der Durchschnitt der letzten zehn Jahre vor dem Inkrafttreten des Gesetzes3). II Wenn über den Jahreswert unter den Beteiligten3) Streit besteht, entscheidet hierüber die vorgesetzte Behördes) nach billigem Ermessen. Gegen die Entscheidung kann binnen vierzehn Tagen Beschwerde zur nächsthöheren Verwaltungsbehörde erhoben werden, die mdgültig entscheidet7). III Ist innerhalb der im Abs. I Satz 1 bezeichneten Frist unter den Beteiligten keine Vereinbarung über die Umwandlung zustande gekommen, so wird die Umwandlung von der vorgesetztm Behörde3) verfügt. Abs. II Satz 2 ist anwendbar7). " Der Art. 51 Abs. IIP) und 76 Abs. II») bleibm Vor­ behalten.

1. Im Art. 59 Abs. IV wurden durch Art. 63 Ziff. 11 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275) die Worte „Art. 51 Abs. II" durch die Worte „Art. 51 Abs. III" ersetzt. Diese Aenderung der ursprünglichen Fas­ sung des Gesetzes vom 14. August 1919 war infolge der Neufassung des Art. 51 durch Art. IV Ziff. 9 des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) nötig geworden. Durch dieses Gesetz war aus dem Abs. II des Art. 51 der Abs. III des Art. 51 geworden. Die gleichzeitige Abänderung des Art. 59 Abs. IV war versehentlich unterblieben. 2. Gemeint sind hier alle nicht an sich schon feste, jährlich gleiche Geldleistungen darstellenden Verbindlichkeiten Dritter als besondere Dekkungsmittel für den Schulbedarf ohne Unterschied zwischen sächlichen und persönlichen Schulbedarf, ohne Unterschied zwischen öffentlich- und bürger­ lich-rechtlicher Herkunft und ohne Unterschied, ob der Nutzen bisher dem Inhaber einer Schulstelle unmittelbar oder der Gemeinde zu Schulzwecken zugute kam (s. Art. 109 EinfG. zum BGB. und die Anmerkungen zu Art. 57, sowie Anm. 5 zu Art. 58 oben). Ausgenommen sind von der Umwandlungspflicht lediglich die kraft Gesetzes aufgehobenen (s. Art. 75 a — Leistungen von Staat und Kirche

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

für den persönlichen Schulbedarf — und Art. 76 Abs. II — die mit Präsentationsrechten zusammenhängenden besonderen Verpflichtungen der Präsentationsberechtigten; s. Anm. 4 b Ziff. 2 zu Art. 57 oben) und die­ jenigen, die zufolge ausdrücklicher Gesetzesvorschrift unverändert fortbe­ stehen sollen (s. Art. 59 Abs. IV mit Art. 51 Abs. III — die Baupflicht in bestimmten Fällen und zufolge Art. 60 Abs. II SchBG. auch die Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens; s. Anm. 8 unten). Die Verbindlichkeiten des Staates und der kirchlichen Vermögens­ träger zum sächlichen Schulbedarf (z. B- Holz zur Beheizung derSchul räume) fallen unter die Umwandlungspflicht des Art. 59. Wie im Falle des Art. 58 muß auch hier die Verbindlichkeit als solche unbestritten feststehen, um die Umwandlung nach Art. 59 vornehmen zu können, und muß gegebenen Falles zunächst Klärung auf dem in der An­ merk. 7 zu Art. 58 oben angegebenem Wege erfolgen (vgl. auch Meinzolt S. 118 und Seyschab in der BayGemBZ. Iahrg. 39 S. 433). Nicht hierher — weil keine Verbindlichkeit Dritter — gehören die Erträgnisse aus dem besonderen Anteil für den Bolksschulfond bei Gemeindegrundteilungen nach Art. 27 (20) Abs. V, VI der GemO. vom 29. April 1869. Diese Verhältnisse bleiben unverändert bestehen, unberührt auch von den Bestimmungen der neuen Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 (GBBl. S. 293), wenn auch diese eine solche Berücksichtigung des Volksschulfondes bei künftigen Gemeindegrundteilungen nicht mehr kennt (siehe Art. 30 a.a.O ). Desgleichen fallen Nutzungen, die mit einem Schulgebäude oder Schul­ grundstücke verbunden sind (z. B. Forstrechte) dann nicht unter die Bestinimungen des Schulbedarfgesetzes, wenn diese Rechte etwa am Gebäude oder Grundstücke schon hafteten, als es noch nicht Schulzwecken diente, sondern in privatem Besitze stand (Osthelder Anm. 1 a zu Art. 59 S. 269). 3. a) „Innerhalb eines Jahres nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes" wäre zufolge Art. 80 Abs. I in der Zeit vom 1. Januar 1920 bis 1 Januar 1921 gewesen. Die einsetzende Inflation und sonstige Schwierigkeiten ver­ eitelten vielfach die Einhaltung dieser Frist. Sie hatte jedoch nur die Be­ deutung, daß vor ihrem Umfluß der in Abs. III mit 9lbs. II Satz 2 vor­ gesehene behördliche Zwang nicht einsetzen konnte. Die Umwandlung Kann und muß nachgeholt werdäi, falls sie noch immer nicht betätigt sein sollte. b) „Sind — umzuwandeln": Die Vorschrift ist sohin zwingend. Der Staat hat demnach auch gehandelt. Vom Jahre 1920 an wurde die Abgabe staatlicher Holzbezüge in natura allgemein eingestellt (FinMinE. vom 17. Dezember 1919 Nr. 61 407). Nach Osthelder (Anm. 1 d zu Art. 59, S. 270) wären andere Personen jedoch nicht gehindert, die unveränderte Weiterleistung in natura zu vereinbaren, da solche Rechte auch neu be­ gründet werden könnten. 4. Die „letzten zehn Jahre vor der Inkrafttreten des Gesetzes" sind zufolge Art. 80 Abs. I die Jahre 1910 mit 1919. 5. Die „Beteiligten" sind die Leistungspflichtigen einerseits unb die Gemeinden anderseits. Bolksschullehrer als Inhaber von Schulstellen können zufolge Art. 58 Abs. I und IV als „Beteiligte" nicht mehr in Be­ ttacht kommen. 6. Art. 7 SchBG. 7. Nach Abs. II werden Streitigkeiten über den Jahres wert, nach Abs.III Streitigkeiten über die Umwandlungspflicht (nicht zu ver­ wechseln mit Streit über Bestand, Umfang öder Inhalt der Verpflichtung

Art. 60. Ablösung der Verbindlichkeiten.

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an sich — s. Sinnt. 2 oben) überhaupt ausschließlich von den Verivaltungsbehörden entschieden, die in gleicher Weise (s. Ws. III) zu befinden haben, wenn die Beteiligten übereinstimmend an die Umwandlung nicht herantreten wollen. Für die „Umwandlungspflicht" des Art. 59 Abs. II und III ist wie für die „Ablösungspflicht" des Art. 60 Abs. I die Zuständig­ keit des Berwaltungsgerichtshofes, die sonst nach Art. 8 Ziff. 11 und Art. 10 Ziff. 19 des BGG. gegeben wäre, ausgeschlossen. Ebenso die Zu­ ständigkeit bürgerlicher Gerichte gem. Art. 109 EG. zum BGB. S. auch BGHE. in den BayBerwBl. Jahrg. 75 S. 299. S. aber auch Sinnt. 2 oben, wonach die Leistungspflicht selbst unbestritten feststehen oder nach durchge­ führten Streitverfahren rechtskräftig festgesetzt sein muß. Die allenfallsige Obevaufsichrsbeschwerde gegen Entscheidungen der Regierungen, Kammern des Innern, in Fällen des Art. 59 Ws. II und III SchBG- geht an das Staatsministerium für Unterricht und Kultus. 8. Soweit eine Baupflicht gem. Art. 51 Ws. HI SchBG. fort­ besteht, unterliegt sie auch nicht der Umwandlungspflicht des Art. 59. Die Vorschriften des Gesetzes vom 28. Mai 1852, die Sicherung, Fixierung und Wlösung der auf dem Zehentrechte lastenden kirchlichen Baupflicht (Weber Bd. 4 S. 467) gelten deshalb weiter (s. Meinzolt S. 119). — Auch die Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens werden zu­ folge Art. 60 Abs. II mit Ws. I nicht nur von der Wlösungspflicht, son­ dern auch von der Umwandlungspflicht des Art. 59 nicht erfaßt (so auch Seyschab a.a. O. S. 437). 9. Für die aufgehobenen Verbindlichkeiten, von denen Art. 76 Abs. II handelt, kann eine Umrvandlungspflicht ebensowenig Platz greifen, wie für die durch Art. 75 s aufgehobenen.

Art. 60. 1 Die in den Art. 57 bis 59 bezeichneten Ver­ bindlichkeiten sind filmten fünf Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes') durch Zahlung des fünfundzwanzigfachen Be­ trages des reinen Jahreswertes') abzulösen*). Die Vorschriften im Art. 59 Abs. II und TV gelten entsprechend *). 11 Abs. I gilt nicht für die Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens •).

1. D.h. alle zur besonderen Deckung des Schulbedarfs bestimmten festen jährlichen Geldverbindlichkeiten ohne Unterschied, ob sie bisher schon als solche bestanden oder erst nach Maßgabe des Art. 59 Ws. I mit III in solche umgewandelt wurden ,wobei nur die Fälle des Art. 51 Ms. HI, 60 Abs. II, 75 a und 76 Ms. II eine Ausnahme bilden (s. Sinnt. 6 zu Art. 57 und Sinnt. 2 zu Art. 59 oben). Die Art. 58, 59 und 60 stehen in einem inneren Zusammenhänge. In der Hauptsache und abgesehen von den bezeichneten Einschränkungen und Ausnahmen ist verfügt: in Art. 58, daß Reichnisse, die bisher dem Bolksschullehrer zuflossen, künftig an die Gemeinde fallen, in Art. 59, daß alle Reichnisse für Schulzwecke — die in Art. 59 genannten iinb sonstige —, soweit sie Naturalreichnisse sind, in jährliche Geldleistungen umgewandelt werden müssen, und in Art. 60, daß aNe jährlichen Geldreichnisse für die Schule, die umgewandelten wie die ursprünglichen, ab­ zulösen sind. Das Ähulbedarfgesetz folgt hier dem Beispiel der Kircheagemeindeordnung — vgl. Sinnt. 9 b zu Art. 58.

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Schulbedarfgesetz vom 14. Angust 1919.

2. Die fünfjährige Frist wäre zufolge Art. 80 Abs. I am 1. Januar 1925 abgelaufen gewesen. Der Fristablauf hatte aber wie im Falle des Art. 59 Abs. I (s. Anm. 3 zu Art. 59 oben) nur die Bedeutung, daß vor ihrem Ablauf kein Zwang einsetzen konnte. Ein solcher Zwang kann nicht auf dem Wege des Art. 59 Abs. Hl, d. h. durch einfache behördliche Ver­ fügung der Ablösung betättgt werden, wie es bei der Umwandlung der Fall ist, weil bei der Ablösung nur Art. 59 Abs. II und IV ent­ sprechend gelten (Art. 60 Abs. I Satz 2 des SchBG). Aber staatsaufsichtlicher Zwang nach Maßgabe der Art. 59/60 der GemO. vom 17. Ok­ tober 1927 (GBBl. S. 293) kann gegen eine Gemeinde ausgeübt werden, die innerhalb der bezeichneten Frist von fünf Jahren ihrer Ablösungspflicht nach Art. 60 Abs. I des SchBG. nicht nachgekommen ist. Tie Gemeinde kann auf diese Weise genötigt werden, einen Ablösungsantrag zu stellen, der, wenn der Leistungspflichtige nicht darauf eingeht, gemäß Art. 60 Abs. I mit 59 Abs. II SchBG. von der vorgesetzten Behörde (Art. 7) verbeschieden wird. Wird der Ablösungsantrag vom Leistungspflichtigen gestellt, so kann im Falle der Weigerung der Gemeinde gegen sie ohne weiteres auf dem Wege des Art. 60 Abs. I mit Art. 59 Abs. II des SchBG. entschieden lverden. 3. Unter „reinem Jahreswert" ist hier der Jahreswert zu verstehen, wie er sich nach Art. 59 Abs. I Satz 2 des SchBG. errechnet. 4. Die Ablösungsbettäge unterliegen, trotzdem die bei ihrer Berech­ nung maßgebenden Jahre in die Jnflattonszeit nach dem Kriege fallen, nicht der Aufwertungs pflicht. Staatlicherseits aber wurde freiwillig eine Aufwertung gewährt und auch den privaten Lkistungspflichtigen nahegelegt, sich dem Beispiele des Staates anzuschließen. In der Entschl. des Staats­ min. f. Unt. u. Kultus vom 7. Juli 1924 Nr. IV 25 154 betr. Vollzug des Schulbedarfgesetzes, hier die Reichnisse für Schulzwecke, ist diesbezüglich ausgeführt: „Der nach dem Wortlaut der Art. 59, 60 SchBG. sich berechnende Nennwert der Ablösungssumme ist nach dem durchschnittlichen Stande der Goldmark zur Zeit des Erlasses und des Inkrafttretens des Schulbedarf­ gesetzes in den Jahren 1919 und 1920 in Goldmark umzurechnen. Die sich hieraus ergebende Goldmarksumme bildet den endgültigen Ablösungs­ betrag. Der durchschnittliche Wert der Goldmark für die angegebenen Zeit­ punkte ist bei dieser Umrechnung zu 8,20 Prozent Papiermark anzu­ nehmen. ... ... Vielfach tritt bei den Gemeinden die Ansicht zutage, daß für den Staat eine Rechtspflicht zur Aufwertung der Ablösungsbeträge bestehe. Diese Ansicht ist irrig. Es muß darauf hingewiesen werden, daß es sich für den Staat auch bei der jetzt vorgesehenen Regelung um eine durchaus freiwillige, aus Erwägungen der Billigkeit gegründete Maßnahme handelt.... ... Soweit als reichnispflichtig nicht der Staat, sondern andere Ver­ pflichtete in Betracht kommen, sind die Bezirksverwaltungsbehörden anzu­ weisen, auf einen entsprechenden Härteausgleich zwischen Berechtigten und Verpflichteten unter sinngemäßer Anwendung der vorstehend aufgestellten Grundsätze im Vermittlungswege hinzuwirken." Die Aufwertung, die der Staat hierbei bot, kam ziffernmäßig der in der 3. Steuernotverordnung vom 14. Februar 1924 (RGBl. Teil IS. 74) vorgesehenen Aufwertung gleich, war aber für die Berechtigten infoferne günstiger, als die Beträge sofort ausbezahlt wurden, während die 3. Steuer-

Art. 61. Schulgrundslücke.

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Notverordnung bestimmte, daß die aufgewerteten Beträge bei sehr mäßiger Verzinsung erst am 1. Januar 1932 zur Auszahlung fällig würden. Auch das nachmalige Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen (Aufwertungsgesetz) vom 16. Juli 1925 (RGBl. Teil I, S. 117) brachte für die Ablösungsbeträge keine Aufwertungspslicht. In der Entschl. des Staatsmin. f. Unt. u. K. vom 14. März 1928 Nr. IV 1838 ist ausdrücklich vermerkt: „Nach Benehmen mit dem Staatsministerium der Finanzen kann eine von der MinEntschl. vom 7. Juli 1924 Nr. IV 25 154 abweichende Regelung der Ablösungsfrage nicht in Aussicht genomnien werden." 5. D. h. Streitigkeiten, die sich bei der Durchführung des Ablösungs­ verfahrens, z. B- über die Höhe der Ablösungssumme, ergeben, aber auch Streitigkeiten über die Ablösungspflicht selbst werden von der vorgesetzten Behörde (Art. 7 SchBG.) und Beschwerden gegen diese Entscheidungen von der nächsthöheren Verwaltungsbehörde unter Ausschluß des Verwaltnngsgerichtshofes und der bürgerlichen Gerichte entschieden. Vorausgesetzt ist, daß die Leistungspflicht als solche feststeht. Diese Feststellung muß aber schon der Umwandlung nach Art. 59 SchBG. vorausgegangen sein (s. An­ merk. 2 zu Art. 59 und Anm. 7 zu Art. 58 oben). Wenn feste jährliche Geldverbindlichkeiten in Frage kommen, die »licht erst umgewandelt werden mußten (s. Anm. 1 oben), und diese von -em in Anspruch genommenen Leistungspflichtigen ganz oder teilweise be­ stritten werden, so ist über diese Verpflichtung zur Leistung wie in den Fällen des Art. 58 und 59 je nach dem Rechtsgrunde zunächst auf dem Verwaltungsrechtswege oder von den bürgerlichen Gerichten zu entscheiden (vgl. Anm. 7 zu Art. 58 oben). 6. Erträgnisse eines besonderen Stiftungsvermögens waren wegen des besonderen Rechtscharakters der Stiftungen von der Umwandlungs- und Ablösungspflicht des SchBG. auszunehmen

gegen einem auf Grund einer Verordnung ergangenen Verbot oder Gebote der zuständigen Behörde anderweitig gewerbsmäßig Unterricht erteilt. u Im Strafurteil ist die Zulässigkeit der Schließung der Anstalt oder des sonstigen Unterrichtsunternehmens auszusprechen. Art. 118. An Geld bis zu fünfzehn Mark wird gestraft, wer... zur Hut schulpflichtige Kinder mit Versäumung ihrer Schulpflicht verwendet.

5. Gesetz über die Errichtung einer verwaltungrgerichtrhofer nnd Var Verfahren in Verwaltungsrechtssachen vom 8. August 1878 (GVBl. S. 369, Weber 12 S. 424). Auszug. Art. 8. Berwaltungsrechtssachen im Sinne dieses Gesetzes sind alle bestrittenen Rechtsansprüche und Verbindlichkeiten in nachbenannten Ange­ legenheiten: 1 Art. 58 a ist durch § 2 des Ges. vom 8. April zur Aenderung und Ergänzung einiger Bestimmungen des Polizeistrafgesetzbuches eingeschaltet worden. S. auch die VollzBek. vom 2. Juli 1930 (KMBl. S. 141) und die BollzE. vom gleichen Tage (KMBl. S. 141). 2) Fassung nach g 3 des Ges. vom 8. April 1930.

5. Gesetz über die Errichtung eines Vcrwallungsgerichtshofes.

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11!). Fixierung, Sicherung, Veränderung und Ablösung von Grund­ lasten, Forstberechtigungen, Eheschaftsreichnijsen und der auf dem Zehentrechte lastenden kirchlichen Baupflicht, Fixierung, Umwandlung und Ablösung von Reichnissen an Geistliche, an weltliche Kirchendiener und zum Einkommen der Schulstellen sowie von Stolgebühren und verwandten Abgaben. 35- Rechtsansprüche auf den Genuß oder Mitgenuß von Stiftungen^ Rechte im Betreff der Stiftungsverivaltung und der Verleihung des Stiftungsgenusses. 38. Verbindlichkeit zur Teilnahme an den Gemein de lasten, Diensten, Umlagen und anderen Leistungen für Schulzwecke.

Art. 10. Der Verwaltungsgerichtshof ist, abgesehen von Art. 8, zur Bescheidung von Beschwerden gegen Beschlüsse oder Verfügungen der Kreis­ regierungen, Kammer des Innern, .... in folgenden Angelegenheiten zu­ ständig: 17. Zugehörigkeit zu einem Schuloerbande; Schulsprengelgrenzen. 18 Verbindlichkeiten zur Errichtung neuer Schulen und Lehr­ stellen auf Grund des Art. 8 bis 10 des Schulbedarfgesetzes. 193). Verbindlichkeiten zu Leistungen für den persönlichen und säch­ lichen Schulbedarf, insbesondere für die Bau- und Unterhaltungskosten der Sstulhäuser und der Gebäude, die zugleich Schul- und Mesnerhäuser sind, sowie für die Einrichtung und Beheizung der Schulräume. 20. Verteilung und Aufbringung des Schulbedarfs in Schulsprengeln, die aus mehreren Gemeinden oder Bestandteilen von solchen bestehen. Art. 114). 1 2Wenn Aenderungen im Bestände von Gemeinden, Gesamt­ armenverbänden (jetzt Gesamtfürsorgeverbänden), Distrikten (jetzt Bezirken), Kreisen oder Schulverbänden eintreten und sich die Beteiligten über die Teilung oder Auseinandersetzung des Gemeinde-, Verbands-, Distrikts- (Be­ zirks-), Kreis- oder Schulvernlögens, oder über die Rechte und Pflichten in Bezug auf bestehende Anstalten: nicht gütlich zu einigen vermögen, so tritt in letzterer Beziehung schiedsrichterliche Entscheidung ein. 11 Diese steht zu: 1. einer vom Staatsministerium des Innern delegierten Kreisregierung, Kammer des Innern, in denjenigen Fällen, in denen eine Gemeinde, welche einer Kreisregierung unmittelbar untergeordnet ist, eine Distrikts- oder Kreisgemeinde beteiligt erscheint; 2. einem von der vorgesetzten Kreisregierung delegierten Bezirksamte in allen übrigen Fällen. m Gegen die Entscheidung der Kreisregierung, bezw. — in den Fällen der Ziff. 2 — des Bezirksamtes findet Berufung an den Verwaltungs­ gerichtshof statt, welcher in letzter Instanz entscheidet IV Mrd in dem Schiedsspruch ein einer Gemeinde, einer Ortschaft einer abgesonderten Markung oder einem Schulverband gehörendes Grund­ stück auf eine andere Gemeinde, Ortschaft oder abgesonderte Markung oder

x) (GVBl. 2) 3) 4) 22. Mai

Fassung nach Art. 96 Buchst, a KGO. vom 24. September 1912 S. 911) und Art. 78 Abs. 1 Ziff. 1 SchBG- vom 14. August 1919. Fassung nach Art. 78 Abs. 2 Ziff. 2 SchBG. Fassung nach Art. 78 Abs. 2 Ziff. 3 SchBG. Abs. IV ist durch Art. 30 Abs. 2 des Selbstverwaltungsgesetzes vom 1919 (GVBl. S. 239) hinzugefügt.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

einem anderen Schulverband übertragen, so tritt die Eigentumsänderung mit der Rechtskraft des Schiedsspruches ein. Im Schiedsspruch kann ein anderer Zeitpunkt bestimmt werden. Art. 12. Was in Art. 8, 10 und 11 bezüglich der Gemeinden bestimmt ist, gilt auch von den zu einer Gemeinde vereinigten Ortschaften in ihren Verhältnissen unter sich, zur Gemeinde und zu den Ortsangehörigen.

6. VG., die Errichtung -er Volksschulen un- -le VÜ-ung -er Schulsprengel -etr. vom 26. August 1883 (GVBl. S. 407, KMBl. S. 247, Weber 16 S. 372) l). Mr finden Uns bewogen, unter teilweiser Abänderung Unserer Ver­ ordnung vom 29. August 1873 über die Errichtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel zu bestimmen, wie folgt: 8 L Jede Gemeinde soll wenigstens eine Volksschule besitzen und mit ihrer Markung einen Schulsprengel bilden. 8 2. Aus erheblichen Gründen, namentlich bei geringer Schülerzahl und geringer Leistungsfähigkeit einzelner Gemeinden, kann gestattet werden, daß für mehrere Gemeinden eine Volksschule gemeinsam gehalten und aus den Markungen derselben ein Schulsprengel gebildet werde. 8 3. Mit Rücksicht auf die Entfernung oder Beschwerlichkeit des Weges zur Gemeindeschule kann die Zuweisung von Bestandteilen einer Ge­ meindemarkung zum Schulsprengel einer Nachbargemeinde verfügt, oder wenn sich dieses nicht ermöglichen läßt, für dieselben in Verbindung mit einer anderen Gemeinde oder Bestandteilen einer Gemeindemarkung, welche hiefür passend gelegen sind, die Errichtung einer neuen Schule und die Bildung eines neuen Schulsprengels angeordnet werden. Bei Bildung neuer Schulsprengel ist neben den räumlichen Verhältnissen in erster Linie dre Konfession der Schulpflichttgen entscheidend*2). 8 4. In größeren Gemeinden sind nach Maßgabe des Bedürfnisses mehrere Volksschulen zu errichten und ist der Schulsprengel in eine der Anzahl der Schulen entsprechende Zahl von Schulbezirken räumlich abzu­ teilen. 8 5. Der Sprengel, beziehentlich Bezirk einer Volksschule erstreckt sich auf alle innerhalb der Grenzen desselben wohnenden Familien ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses. 8 6. Wenn jedoch in Gemeinden mit konfessionell gemischter Be­ völkerung für die Angehörigen der verschiedenen Kirchengesellschaften ge­ sonderte Volksschulen bestehen, erstrecken sich die Bezirke der einzelnen Schulen nur auf die innerhalb derselben wohnenden Familien derjenigen Kirchengesellschast, für welche die betteffende Schule errichtet ist. 8 7. Die Volksschulen sind regelmäßig konfessionelle Schulen; aus­ nahmsweise können jedoch in außerordentlichen, durch zwingende Verhälbnisse bedingten Fällen konfessionell getrennte christliche Volksschulen einer

S. auch die ME. vom 18. September 1867 (Anhang Nr. 2). 2) An die Stelle des nachfolgenden Abs. 3 ist Art. 9 SchBG. ge­ treten; s. Art. 75 Ws. I SchBG.

6. B-, die Errichtung der Volksschulen u. d. Bildung d. Schulsprengel bett.

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Gemeinde auf Antrag der Gemeindebehörde in Konfessionell gemischte Schulen umgewandelt werdens. Ein solcher Antrag erfordert in Gemeinden mit städtischer Ver­ fassung die Zustimmung des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten^ in Gemeinden mit Landgemeindeverfassung und in den Gemeinden der Pfalz die Zustimmung der Gemeindeversammlung in einem ordnungsmäßig gefaßten Beschlusse. Diese Zustimmung muß jedoch in Gemeinden unter 20 000 Seelen mit einer Mehrheit von zwei Dritteilen der abgegebenen Stimmen erfolgen. In Gemeinden mit einer größeren Einwohnerzahl ist eine Mehrheit von zwei Dritteilen der abgegebenen (Stimmen erforderlich, wenn sich die Umwandluirg auf nicht mehr als die Hälfte der bestehenden Konfessions­ schulen, eine Mehrheit von drei Vierteilen aber, wenn sich die Umwand­ lung auf mehr als die Hälfte dieser Schulen erstrecken soll. Bor der Umwandlung konfessioneller Schulen in konfessionell ge­ mischte Schulen ist jedesmal das Gutachten der kirchlichen Oberbehörden darüber zu erholen, ob der Erteilung zureichenden Religionsunterrichtes kein Hindernis im Wege steht; wo ein solches konstatiert ist, ist die Gsnehmigung zu versagen. Die Umwandlung bleibt unter allen Umständen ausgeschlossen, wenn bei der einen oder der anderen konfessionellen Schule stiftungsmäßige Be­ stimmungen in Mitte liegen, welche im (Sinne des § 9 Abs. 4 und des § 10 Titel IV der Berfassungsurkunde und der §§ 46 und 47 der Beilage II der Berfassungsurkunde?) hindernd entgegenstehen.

§ 8. Unter denselben Voraussetzungen, unter welchen die Umwand­ lung von konfessionellen Volksschulen in konfessionell gemischte Schulen zulässig ist, kann auch die Umwandlung von gemischten Schulen in kon­ fessionelle Schulen gestattet werden *).

8 9- Wenn eine Gemeinde mit konfessionell gemischter Bevölkerung eine neue Schule aus Gemeindemitteln errichtet, ohne daß ihr hierzu eine rechtliche Verpflichtung obliegt, so kann diese Schule auf den Antrag der Gemeindebehörde als gemischte Schule erklärt werden. 8 10. Wo für die Angehörigen der verschiedenen Konfessionen nur eine oder mehrere gemeinsame Volksschulen bestehen, ist Vorsorge zu treffen, daß die Schulkinder den vorgeschriebenen Unterricht ihrer Religion, bezüglich dessen die verfassungsmäßigen Rechte und Zuständigkeiten der kirchlichen Behörden ausdrücklich gewahrt bleiben, gesondert erhalten. 8 11. Ein Zlvang zum Besuch einer konfessionell gemischten Schule darf insolange nicht eintreten, als der Besuch einer konfessionellen Schule möglich gemacht werden kann. Den Mitgliedern der einen oder anderen Konfession, welche Bedenken tragen, ihre schulpflichtigen Kinder in die be­ treffende allgemeine Volksschule zu schicken, muß deshalb, insoferne nicht eine förmliche Umschulung ausführbar und vorzuziehen ist, unbeschadet der gesetzlichen Umlagenpflicht der Besuch einer benachbarten Volksschule ihrer Konfession dann gestattet werden, wenn die gesetzliche Vertretung dieser beDie nachfolgenden Absätze II mit IV sind durch die neue Ge­ meindegesetzgebung (vgl. nunmehr Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 — GBBl. S. 293) überholt, s. aber auch Anm-13 zu Art. 10 SchBG. oben. 2) S. nunmehr § 25 der Berfassungsurkunde vom 14. August 1919 (GBBl. S. 531).

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

nachbarten Volksschule zustimmt und die Schulraumverhältnisse nicht absolut hindernd im Wege stehen. Wenso darf, falls in einer Gemeinde eine Mehr­ zahl von Schulen sich befindet, ein Zwang für die Eltern, ihre Kinder einer konfessionell gemischten Schule zuzuweisen, nicht geübt werden. Auch bleibt es den beteiligten Eltern unbenommen, eine Schule ihrer Konfession für sich allein oder in Verbindung mit Konfessionsverwandten benachbarter Orte aus eigenen Mitteln zu gründen. Die Schulen der letzteren Art sind in Bezug auf Dotation, Organi­ sation, Besetzung und Leitung wie die öffentlichen Volksschulen zu behandeln. 8 12. An Volksschulen für eine bestimmte Konfession dürfen nur Lehrer derselben Konfession angestellt werden. An konfessionell gemischten Volksschulen mit nur einer Lehrstelle richtet sich die Konfession des anzustellenden Lehrers, wenn nichts anderes hergebracht ist, nach der Konfession der nach dem Durchschnitte der letzten zehn Jahre zu berechnenden Mehrheit der schulpflichtigen Kinder. An konfessionell gemischten Schulen mit mehreren Lehrstellen ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß von jeder beteiligten Konfession Lehrer in entsprechender Zahl zur Anstellung gelangen.

8 13i). ... 8 14. Die Beschlußfassung über die Errichtung neuer, die Aufhebung bestehender Volksschulen, die Bildung und Abänderung der Schul­ sprengel und Schulbezirke sowie über alle hiebei zu ordnenden Verhältnisse steht der einschlägigen Kreisregierung, Kammer des Innern, zu. Gegen die Entscheidung der Regierung ist den Beteiligten, dann den kirchlichen Ober­ behörden, insoweit ihr bei Errichtung konfessionell gemischter Schulen eingeholtes Gutachten unberücksichtigt geblieben ist, die Beschwerdeführung an das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten als zweite und letzte Instanz innerhalb einer unerstrecklichen Frist von vierzehn Tagen gestattet. Bei Würdigung und Bescheidung der Anttäge auf Umwandlung der konfessionellen Schulen in konfessionell gemischte Schulen ist übrigens mit der größten Umsicht zu verfahren und insbesondere ins Auge zu fassen, ob die Umwandlung im Hinblick auf die lokalen Verhältnisse wirklich als sachgemäß zu erachten ist und ob hiedurch das Unterrichts-Interesse ge­ fördert wird. 8 15. Gegenwärtige für alle Landesteile geltende Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Wirksamkeit. Gleichzeitig erlöschen alle mit derselben in Widerspruch stehenden früheren Vorschriften.

7. ö., die Gründung, Leitung und veaufftchtigung von Lrziehungsanftalten und Unterrichtsanftalten betr.,vom lO.Mai 1905

(GVBl. S. 471, KMBl. S. 179, Weber 33 S. 732). Wir finden Uns bewogen, auf Grund des Arttkels 59 des Polizei­ strafgesetzbuches vom 26. Dezember 1871 bezüglich der Gründung, Leitung

i) Die Bestimmungen des § 13 über die Lokal- und StadtbezirksSchulinspekttonen für gemischte Schulen sind durch die Vorschriften des SchBG. vom 1. August 1922 ersetzt und außer Kraft getreten (s. § 32 ebenda).

7. B.. Erziehungs- und Unterrichrsanstalten best.

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und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten zu verordnen, was folgt: § 1. Wer eine Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt gründen oder leiten will, bedarf hiezu der Genehmigung. Als eine Unterrichtsanstalt im Änne dieser Verordnung gilt jede Unterrichtsunternehmung, die nach ihrer Einrichtung und Ausgestaltung darauf berechnet ist, zum Zwecke der Erreichung eines bestimmten Lehr­ zieles den Unterricht in einem schnlmäßigen oder schulähnlichen Betriebe zu erteilen, gleichviel ob die Unternehmung für den Besuch von öffenbUchen Unterrichtsanstalten einen Ersatz bieten will oder nicht. Die Beschränkung des Besuches einer Anstalt auf die Mitglieder eines Vereins oder deren Angehörige oder auf sonstige bestimmte Gruppen von Personen befreit die Unternehmung nicht von der Genehmigungspflicht. Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten des Staates und der Kreisgemeinden, dann Anstalten, die von Gemeinden zum Zweck der Er­ füllung einer gesetzlichen Verpflichtung errichtet werden, fallen nicht unter diese Verordnung. Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten, die auf Grund der Bestimmungen des Titels VI der Gewerbeordnung errichtet werden, unter­ liegen nicht der durch diese Verordnung festgesetzten Genehmigungspflicht. Die aufsichtlichen Befugnisse der obersten Unterrichtsverwaltung gegenüber solchen Anstalten bleiben unberührt. g 2. Zuständig zur Erteilung der gemäß § 1 erforderlichen Ge­ nehmigung sind 1. das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegen­ heiten a) bei Unterrichtsanstalten, lvelche einen Ersatz bieten wollen für den Besuch der staatlichen Hochschulen und Fachschulen mit Hochschul­ charakter, der Gymnasien (humanistische und Realgymnasien), Proaymnasien und Lateinschulen, der Industrieschulen und Realschulen, der den Realschulen gleichgestellten Landwirtschaftsschulen, der Kunstaewerbeschulen und der Hebammenschulen, b) bei Anstalten, welche die Heranbildung zum geistlichen Stande oder zum Bolksschullehrer- und Volksschullehrerinnenberufe bezwecken; 2. die Kreisregierungen, Kammern des Innern, a) bei Musik- und Kunstschulen, bei kunstgewerblichen, landwirtschaft­ lichen, technischen und sonstigen Fachschulen *), bei Handelsschulen, Baugewerkschulen, gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungs­ schulen, soweit nicht Ziffer 1 einschlägt, b) bei Unterrichtsanstalten für Frauen und Mädchen mit einem über die Aufgabe des Elementarunterrichts hinausgehenden Lehrziele, so­ weit nicht Ziffer 1 einschlägt, c) bei Unterrichtsanstalten mit dem Lehrziele des Elementarunterrichte-, welche Kindern im volksschulpflichtigen Mer einen Ersatz für den Besuch der öffentlichen Volksschulen bieten wollens, d) bei Anstalten für körperlich oder geistig nicht normale oder in der Entwicklung zurückgebliebene Kinder; *) Z B. Arbeits-, Handarbeits-, Nähschulen (f. auch Fußnote 1 auf S. 290). 2) S. auch Bek. vom 25. Januar 1929 (KMBl. S. 17, Anh. Nr. 85) Ziff. IIL

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

3. die Distriktsverwaltungsbehörden bei allen übrigen Erziehungsanstalten Die Zuständigkeit der Distriktsverwaltungsbehörden geht an die Kreisregierungen, Kammern des Innern, über, wenn genehmigungspflichtige Anstalten der unter Ziffer 3 fallenden Art durch Städte er­ richtet werden, die einer Kreisregierung unmittelbar untergeordnet sind. 8 3. Ergeben sich hinsichtlich der Zuständigkeit zur Erteilung der Genehmigung bei einer einzelnen Anstalt Zweifel, so entscheidet die Stelle, welcher die höhere Zuständigkeit zukommt. Das Staatsministerium des In­ nern für Kirchen- und Schulangelegenheiten entscheidet in jedem Falle, wenn solche Zweifel bei einer Gattung von Anstalten entstehen. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegen­ heiten ist befugt, erforderlich werdende Ergänzungen der Zuständigkeits­ ausscheidung des 8 2 durch Ministerialentschließung anzuordnen. 8 4. Auf Wohltätigkeitsanstalten, die zugleich Erziehungsanstalten oder Unterrichtsanstalten sind (Waisenhäuser, Rettungshäuser, Kinderbewahr­ anstalten u. dgl.), findet die gegenwärttge Verordnung gleichfalls An­ wendung *2). Me erforderliche besondere Genehmigung bleibt Vorbehalten, wenn mit der Gründung oder Uebernahme von Erziehungsanstalten oder Unter­ richtsanstalten die Errichtung von Klöstern oder geistlichen Genossenschaften oder von Zweigniederlassungen derselben verbunden werden soll.] 8 5. Mit dem Gesuche um die Genehmigung zur Errichtung einer Er» ziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt sind diejenigen Nachweise, Belege und Erläuterungen (Gebäudepläne, Satzungen, dann eventuell Lehrpläne, tzansund Disziplinarordnungen, Lehrerverzeichnisse und Lehrmittelnachweisungen usw.), welche nach Art und Umfang der Anstalt zur vollständigen Würdigung des Gesuches notwendig sind, vorzulegen, sowie alle sonst von der zuständigen Behörde noch für erforderlich erachteten Aufschlüsse zu geben. 8 6. Der Bescheidung der Gesuche um die Genehmigung zur Er­ richtung einer Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt hat eine erschöpfende Instruktion durch die zuständige Behörde voranzugehen, wobei auch die nach Lage der Sache beteiligten anderen Behörden, dann die einschlägigen sach­ verständigen Organe einzuvernehmen sind. 8 7. Die Genehmigung kann versagt werden, wenn dem Bedürfnisse innerhalb eines hierbei in Bettacht kommenden Umkreises durch eine oder mehrere bestehende Anstalten der betreffenden Art bereits genügt und eine weitere Mehrung dieser Anstalten im allgemeinen Interesse nicht wünschens­ wert ist. 8 8. Begründer und Inhaber, dann Leiter, Lehrer, Aufsichtsorgane und Bedienstete einer Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt können nur Personen sein, deren vollkommene sittliche und bürgerliche Unbescholten­ heit keinen gerechtfertigten Bedenken unterliegt. Außerdem haben nachzuweisen die Begründer und Uebernehmer den Besitz der erforderlichen Mittel, die Leiter eine der Aufgabe und dem Um-

*) Z. B. Kindergärten (s. auch Fußnote 1 auf S. 290). 2) Der nachfolgende Absatz 2 ist durch Art. 124 RB. gegenstandslos geworden. Zur Errichtung von Klöstern oder geistlichen Genossenschaften als solchen oder von Zweigniederlassungen derselben ist eine staatliche Ge­ nehmigung nicht mehr erforderlich.

7. V-, Erziehungs- und Unlerrichtsanstalten betr.

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fange der Anstalt entsprechende theoretische und praktische Berufsbildung, die Lehrer für solche Unterrichtsfächer, für welche vom Staate Prüfungen eingerichtet sind, das Bestehen der einschlägigen Prüfungen, die übrigen Lehrer eine für ihre Aufgabe angemessene Lehrbefähigung. Der Entscheidung des Staatsministeriums des Innern für Kirchenund Schulangelegenheiten bleibt vorbehalten, ob und wie lange für einzelne Gattungen von Anstalten, für einzelne Lehrfächer oder für einzelne Lehr­ kräfte der nach Absatz 2 erforderliche Nachweis des Bestehens einer staat­ lichen Prüfung erlassen werden kann. Die Inhaber und Leiter der Erziehungsanstalten und Unterrichtsan­ stalten sind für das Verhalten der Lehrer, Aufsichtspersonen und Be­ diensteten der Anstalten der Aufsichtsbehörde gegenüber verantwortlich. Die Besoldungen oder Dienstbezüge, ferner die Beschäftigungsdauer der Lehrer, Aufsichtspersonen und Bediensteten an den Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten müssen angemessen sein. Ob die Besoldungen oder die Dienstbezüge und die Beschäftigungsdauer angemessen sind, ent­ scheidet die Aufsichtsbehörde. Die Aufsichtsbehörde ist befugt, an die Inhaber der Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten über die Besoldungen oder Dienstbezüge und über die Beschäftigungsdauer der Lehrer, Aufsichtsper­ sonen und Bediensteten Weisungen zu erlassen *). g 9. Bei Genehmigung einer Erziehungsanstalt oder Unterrichts­ anstalt ist auch der Name festzustellen, den sie zu führen hat. Der Name jeder Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt hat ihrem Zweck, Charakter und Umfang zu entsprechen. Bezeichnungen und Beisätze, welche zu einer Irreführung Anlaß geben können, sind unzulässig. Die Inhaber und Äiter der Erziehungsanstalten und Unterrichts­ anstalten haben in ihren Ausschreibungen, Einladungen, Programmen, Zeug­ nissen usw. alles fernzuhalten, was auf Irreführung abzielt oder solche zu bewirken geeignet ist. g 10. Wesentliche Aenderungen der Organisation einer genehmigten Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt, dann der Anstaltsgebäude und ihrer Raumeinteilung, ferner Aenderungen des Namens der Anstalt, der Satzungen, der Haus- und Disziplinarordnungen und der Lehrpläne, endlich ein Wechsel in der Person der Anstaltsinhaber oder bei dem Lehr- und Aufsichtsperso­ nale bedürfen der Genehmigung der gemäß § 2 zuständigen Behörde. Leiter, Lehrer, Aufsichtspersonen und Bedienstete, welche die für ihre Verwendung erforderlichen Eigenschaften nicht mehr besitzen, dürfen nicht im Berbarwe einer Erziehungsanstalt oder Unberrichtsanstalt belassen werden. Tritt der Verlüst der für die Zulassung erforderlichen Eigenschaften bei dem Inhaber einer Erziehungsanstalt oder Unterrichtsanstalt ein, so kamt, wenn nicht ein Wechsel seiner Person erfolgt, von der gemäß § 2 zuständigen Behörde die Zurücknahme der erteilten Genehmigung der An­ stalt ausgesprochen werden. 8 11- Alle Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten unterstehen der Oberaufsicht des Staates. Die unmittelbare Aufsicht wird durch die ge­ mäß § 2 zur Erteilung der Genehmigung zuständigen Behörden ausgeübt. DaS Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten

Der letzte Absatz ist durch die V. vom 8. April 1919 (GVBl. S. 160) angefügt. Braun, Schulbedarfgesetz. 19

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

und die Kreisregierungen, Kammern des Innern, können hierbei in ange­ messenem Umfange die Mitwirkung der ihnen unterstellten Behörden in An­ spruch nehmen. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul­ angelegenheiten erläßt die für einzelne Anstalten oder Gattungen von sol­ chen hinsichtlich der Aufsicht etwa erforderlichen besonderen Anordnungen *). 8 12. Die Aufsichtsbehörden haben die Erziehungsanstalten und Unter­ richtsanstalten tunlichst wenigstens einmal im Jahre einer eingehenden Be­ sichtigung zu unterstellen. Hierbei ist nach Erfordernis auf die Beiziehung von Schulmännern, dann von ärztlichen und technischen Sachverständigen Bedacht zu nehmen. Ueber das Ergebnis der Besichtigung ist den Inhabern und Leitern der Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten Bescheid zu erteilen. Die Leiter der Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten haben den Aufsichtsbehörden Jahresberichte einzureichen, welche diesen die er­ forderlichen Aufschlüsse über den Gesamtzustand der Anstalt geben und von ihnen zu bescheiden sind. 6 13. Die Inhaber und Leiter der Erziehungsanstalten und Unter­ richtsanstalten haben den Weisungen der Aufsichtsbehörden, welche, insbe­ sondere anläßlich der Genehmigung der Anstalten, der Anzeige beabsichtigter Aenderungen (§ 10), der Vornahme der Besichtigungen und der Vorlage der Jahresberichte, an sie ergehen, vorbehaltlich des in § 15 geregelten Rechtes der Beschwerdeführung, Folge zu leisten. Bleiben diese Weisungen trotz Mahnungen unbeachtet oder erleiden sonst die Voraussetzungen, unter denen die betreffenden Anstalten genehmigt wurden, eine die Interessen der Sittlichkeit, der Gesundheit oder des Unterrichts gefährdende, auf anderem Wege innerhalb angemessener Frist nicht zu beheberü>e Aenderung, so kann die Aufsichtsbehörde die Zurück­ nahme der Genehmigung aussprechen und erforderlichen Falles die so­ fortige Schließung der Anstalten anordnen. 8 14. Werden einzelnen Erziehungsanstalten oder Unterrichtsanstalten oder Gattungen von solchen besondere Berechtigungen verliehen oder Bei­ träge aus Staats- oder Kreismitteln bewilligt, so können ihnen hiefür auch besondere Verpflichtungen auferlegt werden. 8 15. Gegen die Verfügungen und Beschlüsse der Distriktsverwal­ tungsbehörden und der Kreisregierungen, Kammern des Innern, kann inner­ halb einer vierzehntägigen Frist, von der Zustellung an gerechnet, Be­ schwerde an die vorgesetzte Stelle eingelegt werden. Der Beschwerde kann die aufschiebende Wirkung versagt werden, wenn die Rücksicht auf Sittlich­ keit, Gesundheit oder Unterricht dies erfordert. Die in zweiter Instanz ergehenden Bescheide der Kreisregierungen können mit einer weiteren Beschwerde nicht angefochten werden. x) S. die Bek. vom 13. Januar 1907 „Allgemeine Bestimmungen über Einrichtung und Betrieb der nach Art. 59 des Polizeistrafgesetzbuchs genehmigungspflichttgen Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten, insbe­ sondere in Bezug auf Gesundheitspflege betreffend (KMBl. S. 33) und die Bek. vom 17. Dezember 1910, Allgemeine Bestimmungen über Einrichtung und Betrieb von Kmderbewahranstalten betr. (KMBl. S. 727), ferner be» Handarbeitsschulen, Haushaltungsschulen usw. die Bek. vom 31. Mai die Schul- und Lehrordnung für die Handarbeitslehrerinnen-Seminare betr., Ziff. 1 u. 2 (KMBl. S. 179); endlich die MinBek. vom 25. Januar 1929 (KMBl. S. 17, Anh. Nr. 85) Ziff. EI.

8. Bek., Vollzug d. Art. 8 SchBG. v. 1902 betr.

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g 16. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul­ angelegenheiten erläßt die besonderen Anordnungen, die hinsichtlich der Beschaffenheit und Einrichtung der Anstaltsgebäude und Anstaltsräume, dann hinsichtlich der Gestaltung des Unterrichts und der zulässigen Lehrmittel sowie der Behandlung und Verpflegung der Schüler und Zöglinge allgemein oder für einzelne Gattungen von Anstalten geboten sind x). g 17. Diese Verordnung, die auch für die schon bestehenden An­ stalten Geltung hat, tritt mit dem l.Juni 1905 in Kraft. Vom gleichen Tage au ist die Verordnung vom 18. April 1873, betreffend die Errichtung und Leitung von Erziehungs- und Unterrichtsanstalten, aufgehoben.

8. vek., Vollzug der flrtifcels 8 des §chulbedarsgesetze§2) betr., vom 25. Mai 1906 (KMBl. S. 313, Weber 34 S. 355). Im Hinblicke auf Art. 8 Abs. 1 des Schulbedarfgesetzes vom 28. Juli 1902 werden über Umfang und Beschaffenheit der dem Lehrpersonal an den Volksschulen gebührenden Dienstwohnungen rrachstehende Vorschriften erlassen. 1 Hinsichtlich des Umfangs der Dienstwohnungen von Volksschullehrern in Gemeinden unter 2500 Seelen wird bei der Neuanlage von Schub­ häusern zu beachten sein, daß eine solche Wohnung unter Umständen auch einem dienstälteren Lehrer mit großer Familie Raum zu bieten hat. Eine derartige Familiendienstwohnung wird deshalb in der Regel zu umfassen haben: 4 heizbare 3) Zimmer mit einem Flächenraum von zusammen 75—85 qm (darunter ein Wohnzimmer von ca. 25 qm Flächenraum), 1 mit Dunstabzugskamin versehene Küche von 12—16 qm, 1 Kammer für einen Dienstboten von 8—10 qm, 1 Speisekammer von 5—7 qm, 1 Llbort, Keller- und Speicherraum, sowie ein Raum zum Lagern der Brenn­ materialien und eine Waschküche von 20—25 qm. Hierzu wird folgendes bemerkt: 1. Dienstwohnungen in den Schulgebäuden müssen von den eigentlichen Schulräumen möglichst abgesondert werden. 2. Die Wohn- und Schlafzimmer, die Küche und der Mort einer Lehrerwohmmg sind womöglich so anzulegen, daß sie innerhalb eines Woh­ nungsverschlusses gelegen und von einem Vorplatze (Flur) aus direkt zu­ gänglich sind. i) S. Note 1 auf S. 290. 8) Vom 28. Juli 1902. Die Bek. enthält Vorschriften über Umfang und Beschaffenheit der Dienstwohnungen der Bolksschullehrer, die im all­ gemeinen auch neben den Bestimmungen über die Dienstwohnungen im Schul­ bedarfgesetz vom 14. August 1919 (Art. 14 ff.) noch maßgebend sind. S. aber auch ME. vom 19. August 1924 (MABl. S. 125), abgedruckt unten unter Nr. 64. 3) D.h. mit Heizvorrichtung versehene ... (s. BayGemVZ. 40.Jahrg. [1930] S. 70).

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

3. Der Abort darf Weber mit der Küche noch mit Wohnrämnen in unmittelbarer Türverbindung stehen; eine solche ist auch zwischen Küche und Wohnräumen, wenn irgend tunlich, zu vermeiden. 4. Die lichte Höhe der Wohn- und Schlafzimmer kann besonders in Gegenden mit rauhem Klima zur leichteren Erwärmung bis auf 2,50 m ermäßigt werden. Als Wohn- oder Schlafräume zu benützende Zimmer und Kammern int Dachvaum mit abgeschrägten Zimmerdecken sollen über der Hälfte ihrer Bodenfläche eine lichte Höhe von 2,50 m, keinesfalls aber unter 2,30 m haben, müssen vollkommen feuersichere Zugänge, allseitig selbständige und gegen extteme Temperaturen entsprechend geschützte Wände erhalten. 5. Wenn in demselben Gebäude mehrere Dienstwohnungen angelegt werden, sind die Keller- und Speicherteile, sowie die Anteile zur Ägerung der Brennmaterialien der einzelnen Nutznießer verschließbar einzu­ richten. Die Benützung der gemeinschaftlichen Waschküche und des gemein­ schaftlichen Hofraums ist durch eine Instruktion zu regeln. 6. In Gemeinden, welche mit öffentlichen Hauswasserleitungen ver­ sehen sind, ist ein Strang, wenn irgend tunlich, auch in die Küche und Waschküche der Dienstwohnungen einzuleiten; andernfalls muß, wo immer die Terrainverhältnisse es gestatten, bei der Neuanlage für einen leichten Wasserbezug aus der Nähe des die Dienstwohnung umgebenden Geländes gesorgt werden. 7. Wo Dienstgebäude vorhanden sind, deren Bewirtschaftung mit Viehhaltung bisher durch den Inhaber des Dienstes stattfand, oder wo von der Verpachtung der Grundstücke zur Selbstbewirtschaftung und Viehhaltung aus dringenden in örtlichen Verhältnissen begründeten Ursachen übergegangen werden muß, sind dem Lehrpersonale die erforderlichen, nach der Größe der Dienstgründe zu bemessenden Wirtschastsräume in gegendüblichem Um­ fange zur Verfügung zu stellen. Wo es die örtlichen Verhältnisse be­ dingen, kann auch die Herstellung eines Backofens und einer Räucher­ kammer als erforderlich erklärt werden. 8. Waschküchen sind in der Regel in besonderen Gebäuden einzu­ richten, körnten indes bei günstigen Terrainverhältnissen auch im Keller der Dienstwohngebäude angebracht werden, wenn sie von außen zugänglich ge­ macht, gewölbt, gegen die übrigen Kellerraume vollständig abgeschlossen und mit einem besonderen Dunstkamine versehen werden und wenn eine enfr sprechende Wasserableitung möglich ist. 9. Wo die klimatischen oder sonstigen Verhältnisse es erfordern, kann die Anbringung von Winterfenstern und von Fensterläden angeordnet werden. 11 Dienstwohnungen von Bolksschullehrerinnen, dann im Falle des Art. 4 Abs. 1 des angeführten Gesetzes von Schulverwesern müssen die Führung eines selbständigen Haushalts ermöglichen. Eine derartige Wohnung wird bei der Neuanlage von Schulhäusern in Gemeinden unter 2500 Seelen in folgendem Umfange anzulegen sein: 2 heizbare Zimmer mit einem Flächenraume von zusammen 30 bis 36 qm, 1 Küche von 8—10 qm oder ein weiteres Zimmer von 10—15 qm mit einem Kochofen, 1 Kammer von 10—12 qm wenn irgend tunlich, 1 Abort, Keller- und Speicherraum, sowie ein Raum zum Lagern der Brenn­ materialien und eine Waschgelegenheit.

9. Beamtengesetz (Auszug).

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Die oben in Abschnitt I Ziff. 1—4, 6 und 9 gegebenen Vorschriften sind auch hieher bezüglich. m Dienstwohnzimmer der übrigen Lehrpersonen (ständige Schulver­ weser, Schulverweserinnen, Hilfslehrer und Hilfslehrerinnen) müssen bei Neu­ anlage von Schulhäusern einen Umfang von 25 qm enthalten und heizbar sein. Wenn die Dienstwohnungen dieser Lehrpersonen im Dachgeschoß unter­ gebracht werden müssen, sind die Bestimmungen in Abschnitt I Ziff. 4 ent­ sprechend zu beachten. Außerdem ist diesem Lehrpersonal ein eigener Abort­ anteil, ein eigener Raum zum Lagern des Brennmaterials und zur Aufibewahrung von Packmaterialien (Kisten und Koffern) einzuräumen. Statt eines großen Zimmers können den Lehrpersonen dieser Kategorie zwei kleinere benachbarte Zimmer zugewiesen werden. Für die Wohnzimmer der einzelnstehenden Lehrpersonen, insbesondere der Schulverweserinnen und Hilsslehrerinnen, empfiehlt sich die Aufstellung eines Ofens mit Kochvor­ richtung bester Konstruktion. Die Tienstwohnzimmer dieser Kategorie müssen von den übrigen Wohnungen genügend abgesondert sein und eine hygienisch einwandfreie Lage im Gebäude erhalten. IV Die in Abschnitt I—III gegebenen Vorschriften sind auch zur Anwendung zu bringen, wenn Gemeinden über 2500 Seelen ausnahmsweise die Bereitstellung einer Dienstwohnung von der Kreisregieruna auferlegt wird. v Bestehende Dienstwohnungen, welche den in Abschnitt I—III für die Neuanlage gegebenen Vorschriften nicht entsprechen, sind, unbeschadet der zur Beseitigung von Mißständen ergehenden auffichtlichen oder polizei­ lichen Anordnungen, nur allmählich mit diesen Vorschriften in Ueberein­ stimmung zu bringen. Dies hat namentlich zu erfolgen, wenn in bestehen-den Schul- und Dienstwohngebäuden Erweiterungs- und Umbauten vorzu­ nehmen sind. Hierbei ist auf die Leistungsfähigkeit und Belastung der be­ teiligten Gemeinden gebührende Rücksicht zu nehmen. Leistungsschwachen Gemeinden sind die notwendigen Verbesserungen mit tunlichster Schonung, die hygienisch vordringlichen zuerst aufzuerlegen. Bei der Besetzung von Schulstellen in leistungsschwachen Gemeinden mit nicht ganz entsprechenden Dienstwohnungen ist Rücksicht auf den Familienstand der Bewerber zu nehmen, falls die (K.) Regierungen nicht in der Lage sein sollten, durch ergiebige Staats- und Kreissonderzuschüsse die Wohnungsverhältnisse zu verbessern. VI 1)

9. veamtengesetz vom 16. August 1908 (GBBl. S. 581, Weber 36 S. 252). Auszug.

Einstweilige Versetzung in den Ruhestand mit Wartegeld. Art. 38. Der unwiderrufliche Beamte kann unter Bewilligung des gesetzlichen Wartegeldes einstweilen in den Ruhestand versetzt werden, wenn zu seiner Verwendung im Staatsdienst infolge einer Aenderung in der Organisation der Behörden oder ihrer Bezirke keine Gelegenheit mehr ge!leben ist oder wenn ohne sein Verschulden Umstände vorliegen, durch die eine amtliche Wirksamkeit auch auf einer anderen Stelle nicht bloß vor­ übergehend gestört wäre. *) Nunmehr durch den Wegfall der Wohnungsentschädigungen (s. die Fußnoten zu Art. 13 und 16 SchBG. oben) gegenstcmdslos.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

1. Das Wartegelt beträgt achtzig vom Hundert des pensionsfähigen Diensteinkommens. Hat der Beamte zur Zeit der einstweiligen Bersetzung in den Ruhestand eine pensionsfähige Dienstzeit von 22 Jahren noch nicht zurückgelegt, so wird das Wartegeld für jedes volle oder angefangene Jahr, das dem Beamten an der Dienstzeit von 22 Jahren fehlt, um je zwei vom Hundert des pensionsfähigen Diensteinkommens gekürzt. Das Wartegeld beträgt jedoch mindestens fünfzigvom Hundert dieses Diensteinkommens. Es darf achtzig vom Hundert des pensionsfähigen Diensteinkommens eines Beamten der letzten Dienstaltersstufe der Besoldungsgruppe Ala der An­ lage 1 zum Beamtenbesoldungsgesetze vom 20. April 1928 nicht übersteigen, es sei denn, daß sich im Zeitpunkt der einstweiligen Versetzung in den Ruhe­ stand ein höherer Ruhegehalt berechnen würdet). 2. Zum pensionsfähigen Diensteinkommen zählen der Grundgehalt, der pensionsfähige Satz des Ortszuschlags und der als pensionsfähig erklärte Teil des Nebeneinkommens. In den Fällen des Art. 28 des Beamten«besoldungsgesetzes wird der pensionsfähige Satz des Ortszuschlags im gleichen Verhältnisse gekürzt wie der Ortszuschlag3* ).* 3. Einem Beamten, der seinen dienstlichen Wohnsitz außerhalb des Königreichs (nun Freistaates) hat, sind bei seiner einstweiligen Versetzung in den Ruhestand die Kosten des Umzugs an den von ihm innerhalb des Königreichs (nun Freistaates) gewählten Wohnort nach der für die Ver­ gütung der Umzugskosten an die Staatsbeamten maßgebenden Verordnung zu ersetzen. 4. Bezieht ein Wartegeldempfänger auf Grund der Unfallversiche­ rungsgesetze eine Rente aus der Staatskasse, so wird das Wartegeld um den Betrag der Unfallrente gekürzt. Art. 40. Der Anspruch auf das Wartegeld beginnt mit dem Ablailf des Vierteljahres, das aus den Monat folgt, in dem die einstweilige Ver­ setzung in den Ruhestand dem Beamten be^anntgegeben wurdet). Bis dahin bezieht er noch seinen bisherigen Gehalt. Ist in der Verfügung ein späterer

!) SG. vom 10. Juli 1927 Art. 1, H (GVBl. S. 227). -) Fassung n. Art. 1 Ziff. III d. B. vom 29. März 1924 (GVBl. S. 128, vgl. auch Art. 5 ebenda) und 8 1 d. B. vom 13. September 1928 (GVBl. S. 405). 3) Neufassung nach Art. 45 Ziff. 1 des BBesG, in der Fassung vom 24. März 1923 (GVBl. S. 109), s. jedoch nunmehr Art. 54 Abs. I des neuen BBesG, vom 20. April 1928 (GVBl. S. 205), wonach unter dem Ausdruck „Gehalt oder „Diensteinkommen" im Beamtengesetz künftig das Dienst­ einkommen im Sinne des Art. 1 BBesG, vom 20. April 1928 zu vevstehen ist, soweit nicht ausdrücklich anders bestimmt ist (hier nicht zu­ treffend). Nach Art. 1 BBesG, erhalten die etatmäßigen Beamten als Dienst­ einkommen nunmehr einen Grundgehalt und einen Wohnungsgeldzuschuß (nicht mehr einen Ortszuschlag). Neben diesem Diensteinkommen erhalten die Beamten auch Kinderzuschläge. Zulagen und sonstige Bezüge werden nur in besonderen wenigen, im Gesetz eigens bestimmten oder zugelassenen Fällen gewährt. Dem Art. 28 des BBesG, in d. Fass, vom 24. März 1923 entspricht rmnmehr Art. 15 Abs. II des BBesG, vom 20. April 1928. on Amts wegen die Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen, sei es vor der Disziplinarkammer oder durch einen beauftragten Beamten, oder die Hevbeischaffung anderer Beweismittel für angemessen, so erläßt sie den er­ forderlichen Beschluß und verlegt nötigenfalls die Fortsetzung der Ver­ handlung auf einen anderen Tag, der bekanntzugeben ist. Art. 146. Die Zeugen und Sachverständigen müssen auf Antrag des Staatsanwalts oder des Beschuldigten in der Hauptverhandlung ver­ nommen werden, wenn die Tatsachen erheblich sind, über die sie vernommen werden sollen, und die Disziplinarkammer diese Vernehmung zur näheren Aufklärung der Sache für erforderlich erachtet. Art. 147. 1. Stehen dem Erscheinen eines Zeugen oder Sachver­ ständigen Krankheit oder andere unabweisbare Hindernisse entgegen oder ist ihr Erscheinen wegen großer Entfernung besonders erschwert, so ist von der Disziplinarkammer diese Vernehmung durch einen beauftragten oder ersuchten Beamten anzuordnen. 2. Von dem zum Zwecke dieser Vernehmung anberaumten Termine sind der Staatsanwalt, der Beschuldigte und sein Verteidiger vorher zu be­ nachrichtigen; ihrer Anwesenheit bei der Vernehmung bedarf es nicht. Art. 148. 1. Auf Grund des Ergebnisses der Beweisaufnahme ent­ scheidet die Disziplinarkammer nach ihrer freien, aus dem Inbegriffe der Verhandlung geschöpften Ueberzeugung und erkennt auf Freisprechung oder Verurteilung. 2. Findet die Disziplinarkammer auf Grund des Ergebnisses der Be­ weisaufnahme, daß nur eine Ordnungsstrafe zu verhängen sei, so hat sie so­ fort selbst auf die Ordnungsstrafe zu erkennen. 3. Die Verurteilung des Beschuldigten in eine Dienststrafe kann nur wegen der Tat erfolgen, die in dem Berweisungsbeschlusse bezeichnet ist. 4. Zu jeder dem Beschuldigten nachteiligen Entscheidung, welche die Schuldfrage oder die Verurteilung zur Sttafe der Dienstentlassung betrifft, ist eine Mehrheit von zwei Dritteilen der Stimmen erforderlich. 5. Die Verkündung des Urteils erfolgt am Schlüsse der Verhand­ lung oder spätestens innerhalb der darauffolgenden vierzehn Tage durch Verlesung der Urteilsformel und Eröffnung der Urteilsgründe. Die Eröff­ nung der Urteilsgründe geschieht durch Verlesung oder durch mündliche Mitteilung ihres wesentlichen Inhalts. War die Verkündung des Urteils ausgesetzt, so sind die Urteilsgründe vor derselben schriftlich festzusetzen. Dem Beschuldigten ist eine Ausferttgung des Urteils zu erteilen.

9. Beamtengesetz.

303

6. Im übrigen finden hinsichtlich der Beratung uno Abstimmung die Vorschriften der §§ 194 bis 199 des Reichs-Gerichtsverfassungsgesetzes und hinsichtlich der Beurkundung der Urteile und der Erteilung von Ausferti­ gungen mit) Auszügen die Vorschriften des § 275 Abs. 2 bis 4 der ReichsStrafprozeßordnung entsprechende Anwendung. Die Reihenfolge bei der Abstimmung richtet sich nach dem LebensalterT).

Art. 149. 1. Ueber die Hauptverhandlung wird ein Protokoll aus­ genommen, das den Ort und den Tag der Verhandlung, die Namen der mitwirkendcn Mitglieder des Disziplinargerichts, des Staatsanwalts und des Gerichtsschreibers, dann des Beschuldigten und seines Verteidigers sowie das Wesentliche über den Gang und über das Ergebnis der Verhandlung enthalten und die verlesenen Schriftstücke bezeichnen muß. 2. In das Protokoll sind ferner die im Laufe der Verhandlung ge­ stellten Anträge, die ergangenen Entscheidungen und die Urteilsformel aufzunebmen. 3. Kommt es auf die Feststellung eines Vorganges in der Hauptver­ handlung oder des Wortlauts einer Aussage oder Aeußerung an, so hat der Präsident die vollständige Niederschreibung und Verlesung anzuordnen. In dem Protokoll ist zu bemerken, daß die Verlesung geschehen und die Genehmigung erfolgt ist oder welche Einwendungen erhoben wurden. 4. Das Protokoll ist von dem Präsidenten und dem Gerichtsschreiber zu unterzeichnen. Ist der Präsident verhindert, so unterzeichnet für ihn das älteste beisitzende Mitglied. Art. 150. Ist weder der Beschuldigte noch ein Vertreter bei der Hauptverhandlung erschienen, so kann der Beschuldigte gegen das Urteil binnen einer Woche nach der Zustellung die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand unter den gleichen Voraussetzungen wie gegen die Versäumung einer Frist nachsuchen.

Art. 151. Der Antrag des Ministeriums oder der von diesem er­ mächtigten Stelle (Art. 129) kann bis zur Verkündung des Urteils der Disziplinarkammer zurückgenommen werden. Nach dem Erlasse des Ver­ weisungsbeschlusses ist eine Zurücknahme nur mit Zustimmung des Be­ schuldigten zulässig. Wird der Antrag zurückgenommen, so ist das Ver­ fahren einzustellen. Art. 152. 1. Gegen das Urteil der Disziplinarkammer steht sowohl dem Staatsanwalt als dem Beschuldigten die Berufung an den Disziplinar­ hof offen. 2. Neue Tatsachen, welche die Grundlage einer anderen Beschuldi­ gung bilden, dürfen in der Berufungsinstanz nicht vorgebracht werden. 3. Jede von dem Staatsanwalt eingelegte Berufung hat die Wirkung, daß das angefochtene Urteil auch zugunsten des Beschuldigten abgeändert oder aufgehoben werden kann. 4. War das Urteil nur von dem Beschuldigten oder zu seinen Gunsten von dem Staatsanwalt angefochten worden, so darf es nicht zum Nachteile des Beschuldigten abgeändert werden. 5. Die Zurücknahme einer zugunsten des Beschuldigten eingelegten Berufung ist nur mit seiner Zustimmung statthaft.

*) Fass, des Abs. VI Satz 2 nach Art. 183 Ziff. 4 VLG. vom 14. Au­ gust 1919 (GVBl. S. 437).

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Art. 153. 1. Die Berufung muß bei der Disziplinarkammer, dne das anzufechtende Urteil erlassen hat, schriftlich oder zu Protokoll des Ge.richtsschreibers angemeldet werden. Für den Beschuldigten kann die Berufung auch durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Bevollmächtigten angemeldet werden. 2. Die Anmeldungsfrist beträgt zwei Wochen. Sie beginnt fux den Staatsanwalt mit der Verkündung des Urteils, für den Beschuldigtem mit dem Tage, an dem ihm die Ausfertigung des Urteils zugestellt worden ist. 3. Äe Bestimmung des § 356 der Reichs-Strafprozeßordnung findet, falls ein Gesuch um Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gestellt wird, entsprechende Anwendung. Art. 154. Durch rechtliche Einlegung der Berufung wird die Rechts­ kraft des Urteils, soweit es angefochten ist, gehemmt. Art. 155. 1. Zur schriftlichen Rechtfertigung der Berufung steht dem­ jenigen, der sie rechtzeitig angemeldet hat, eine Frist von zwei Wachen, vom Ablaufe der Anmeldungsfrist gerechnet, offen. 2. Die Berufung kann auf bestimmte Beschwerdepunkte beschränkt werden. Ist dies nicht geschehen oder ist eine Rechtfertigung überhaupt nicht erfolgt, so gilt der ganze Inhalt des Urteils als angefochten.

Art. 156. 1. Die Anmeldung der Berufung und die etwa ergangene Rechtfertigungsschrift werden dem Gegner, und zwar dem Beschuldigten in Abschrift, dem Staatsanwalte nach Maßgabe des Art. 132 Abs. 6 dieses Ge­ setzes zugestellt. 2. Innerhalb zwei Wochen nach erfolgter Zustellung kann der Gegner eine Berantwortungsschrift einreichen. Art. 157. Tie Fristen zur Rechtfertigung und Beantwortung der Berufung können auf Antrag von dem Präsidenten der Disziplinarkammer verlängert werden.

Art. 158. 1. Nach Ablauf der in den vorstehenden Artikeln be­ stimmten Fristen werden die Akten an den Disziplinarhof eingesendet. 2. Der Präsident des Disziplinarhofs kann die zur Aufklärung der Sache etwa erforderlichen Verfügungen erlassen. Sodann bestimmt er eine Sitzung zur Hauptverhandlung, zu welcher der Beschuldigte unter der in dem Art. 142 Abs. 2 erwähnten Warnung vorzuladen und der Staats­ anwalt zuzuziehen ist. 3. Hinsichtlich der Zustellung der Ladung an den Beschuldigten findet die Bestimmung des Art. 142 Abs. 3 mit der Maßgabe Anwendung, daß der dort erwähnte Antrag auf Aussetzung der Verhandlung vor Beginn der im nachfolgenden Absätze bezeichneten Berichterstattung gestellt werden muß. 4. Bei der Hauptverhandlung gibt zunächst der von dem Präsidenten des Disziplinarhofs aus der Zahl seiner Mitglieder ernannte Berichterstatter eine Darstellung der bis dahin stattgefundenen auf die Anschuldigungs­ punkte bezüglichen Verhandlungen. 5. Kim Schlüsse werden der Staatsanwalt und der Beschuldigte mit ihren Ausführungen und Anttägen, und zwar der Beschwerdeführer zuerst, gehört. Dem Beschuldigten gebührt das letzte Wort. 6. Der Prüfung des Disziplinarhofs unterliegt das Urteil nur, soweit es angefochten ist. Im übrigen wird nach Maßgabe der in dem Art. 142 Abs. 4 bis 6, dem Art. 143, dem Art. 144 Abs. 2 bis 4, den Art. 145 bis 150 enthaltenen Vorschriften verfahren.

10*. ME., die Handhabung des Züchtigungsrechtes betr.

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Mr die Reihenfolge bei der Abstimmung bemißt sich das Dienstalter nach der Zeit der Ernennung zum Mitgliede des Disziplinarhofs.^) Art. 159. Auf die Wiederaufnahme eines durch rechtskräftiges Urteil geschlossenen Verfahrens sind die Vorschriften des vierten Buches der Reichs-Strafprozeßordnung über die Wiederaufnahme des Verfahrens in der vor den Schöffengerichten verhandelten Sachen mit Ausnahme der Vorschriften des § 403, § 411 Abs. 4 entsprechend anzuwenden. Wird eine Beweisaufnahme angeordnet (§ 409), so ist sie nach den für die Vorunter­ suchung in Disziplinarsachen geltenden Vorschriften durchzuführen. Wird die Erneuerung der Hauptverhandlung angeordnet (§ 410 Abs. 2), so bemißt sich das weitere Verfahren nach den Vorschriften der Art. 142 ff. des gegen­ wärtigen Gesetzes. Art. 160. 1. Ein verurteilter Beamter, dessen Unschuld im Wieder­ aufnahmeverfahren festgestellt wird, kann Ersatz des ihm durch die Straf­ vollstreckung erwachsenen Bermögensschadens aus der Staatskasse bean­ spruchen. 2. Wirb ein verurteilter Beamter im Wiederaufnahmeverfahren mit einer geringeren Strafe belegt, so kann das Disziplinargericht aussprechen, daß ihm der durch die Strafvollstreckung erwachsene Vermögensschaden ganz oder teilweise aus der Staatskasse ersetzt wird. 3. Im übrigen finden die Vorschriften des § 1 Abs. 2 bis 4, § 2 Abs. 2, § 3 Abs. 2, §§ 4, 5 des Reichsgesetzes vom 20. Mai 1898, be­ treffend die Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen Personen, entsprechende Anwendung. Der Antrag nach § 5 des Reichs­ gesetzes ist bei der von der Staatsregierung zu bestimmenden Behörde ein­ zureichen. Ueber ihn entscheidet das zuständige Ministerium oder die von diesem ermächtigte Stelle. Art. 161. Auf diese in diesem Gesetze gegen Entscheidungen der Disziplinargerichte zugelassenen Beschwerden finden die Vorschriften der Reichs-Strafprozeßordnung über die sofortige Beschwerde entsprechende Anwendung.

10*. ML, die Handhabung des Züchtigungsrechter an den Volksschulen betr., vom 20. Februar 1910

(KMBl. S. 123, Weber 38 S. 116). (Abgedruckt in Braun, SchAG. S. 138.)

Bemerkung: Zu den einschlägigen Vorschriften, die hiernach noch Geltung haben, gehört vor allem die ME. vom 20. Mai 1815, Schulstrafen betr. (Döll. 9 S. 1459, Weber 1 S. 473), abgedruckt in Braun, SchAG. S. 137. „Die körperliche Züchtigung ist zwar in ME. vom 20. Mai 1815 Z. 1 und 3 Abs. 2 als eine solche Schulstrafe bezeichnet, welche nicht von den Lehrern, sondern nur von dem Lokalschulinspektor oder Lokalschulkommissär verhängt werden kann und in seiner Gegenwart durch den Schul­ pedell zu vollziehen ist, allein durch ME. vom 9. Februar 1883 (KMBl.

1) Der letzte Satz (Abs. 6 Satz 3) wurde durch Art. 183 BLG. vom 14. August 1919 (GBBl. S. 437) in der Fass, des Art. VII des Ges. vom 24. März 1920 (GBBl. S. 103) gestrichen. Braun, Schulbedarfgesetz. 20

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

S. 58, Weber Bd. 16 S. 116) ist auf Grund der Justiz-ME. vom 28. Mai 1863 (JMBl. S. 6 u. KMBl. 1866 S. 17) und KultME. vom 9. Februar 1866 (KMBl. S. 16) ausgesprochen, daß den Schullehrern als Ausfluß ihres Erziehungsrechtes die Befugnis zusteht, gegenüber ihren Schulkindern die körperliche Züchtigung in selbständiger Weise zur Anwendung zu bringen. Dabei werden übrigens die Schulaufsichtsbehörden beauftragt, darüber zu rvachen, daß von der körperlichen Züchtigung nur in besonderen, den in Ziff. 3 Abs. 1 der oben genormten ME. vom 20. Mai 1815 bezeichneten Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werde" (Englmann-Stingl S. 688). „Die körperliche Züchtigung muß in den gehörigen Grenzen bleiben, mit aller Vorsicht, mit Ruhe und Mäßigung angewendet und jedes Ueber­ maß dabei vermieden werden. Zur Vollziehung derselben ist eine Rute oder ein Stäbchen vorgeschrieben (ME. vom 20. Mai 1815 Z. 3). Alle sonstigen Züchtigungen der Schüler durch Ohrfeigen oder Schlagen und Stoßen auf den Kopf und in das Gesicht, Schütteln bei den Haaren, Ziehen bei den Ohren, Niederstoßen, Zusammenstößen der Köpfe zweier Kinder usw. sind verbotene Strafarten und müssen um so mehr unterlassen werden, als sie nicht selten bleibende Nachteile für die Gesundheit, z. B. Schwerhörigkeit im Gefolge haben (ME. vom 3. Oktober 1855)" — Engl­ mann-Stingl S. 689. Wenn sie überhaupt nicht zu umgehen ist, sollte sich die körperliche Züchtigung auch bei Knaben — bei Mädchen verbietet sich eine andere Art der körperlichen Züchtigung von selbst — auf mäßige Streiche auf die inneren Handflächen (sog. „Tatzen") beschränken. Mehr als drei Schläge auf jede Handfläche (zusammen sechs Schläge) müßten als Ueberschreitung des Züchtigungsrechtes erachtet werden.

U*. Auszug aus der Beb., die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten bett., vom 9. Mai i9ii (GVBl. S. 426, KMBl. S. 405, Weber 39 S. 453). Schließung von Unterrichts- und Erziehungsanstalten einschließlich der Anstalten für Kinder im oorschulpslichtigen Alter. Aussperrung von Schülern und Zöglingen. (Abgedruckt in Braun, SchAG. S. 226.)

\2. Beb. der Staatrmin. der Innern über den bezirbrärztttchen Dienst vom 23. Januar 1912 (MABl. S. 153, KMBl. S. 128, Weber 40 S. 443). Dienstanweisung B. IV. Unterrichts- und Erziehungsanstalten. Errichtung neuer ttnstalten. 8 26. 1 Vor Errichtung neuer, der staatlichen Genehmigung und Aufsicht unterstehender Unterrichts- oder Erziehungsanstalten (Volks-, Fort­ bildungs-, Fach-, Mittelschulen, Erziehungsmstitute, Seminarien, Kleinkinder­ bewahranstalten, Kindergärten, Waisenhäuser usw.) hat der Bezirksarzt auf Ersuchen der zuständigen Behörde zunächst den in Aussicht genommenen Bauplatz zu untersuchen und festzustellen, ob er nach seiner Größe, Lage, den Untergrundverhältnissen sowie in bezug auf die Wasserzufuhr und Be­ seitigung der Abfallstoffe geeignet ist.

12. Bek. über den bezirksärzllichen Dienst.

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11 Der Bezirksarzt hat ferner auf Ansuchen die mitgeteilten Bau­ pläne darauf zu prüfen, ob die Lehrsäle, Schlaf- und Wohnräume in bezug auf Lage, räumliche Ausmaße, Belichtung, Beheizung, Lufterneuerung, ob die Wasserversorgung, die Abortanlagen usw. den bestehenden Vorschriften und, so weit solche nicht in Betracht kommen, den allgemeinen Anforde­ rungen der Gesundheitslehre entsprechen und ob Gärten oder Spielplätze vorgesehen sind. m Nach Vollendung eines Neubaues hat der Bezirksarzt sich davon zu überzeugen, ob das Gebäude ohne Nachteil für die Gesundheit bezogen und bewohnt werden kann. veausfichtigung.

g 27. 1 Der Bezirksarzt hat über sämtliche in seinem Bezirke vor­ handenen, der staatlichen Aufsicht unterstehenden öffentlichen und privaten Unterrichts- und Erziehungsanstalten ein Verzeichnis zu führen und bei ihrer Ucberwachung in gesundheitlicher Beziehung mitzuwirken. u Er hat die humanistischen und technischen Mittelschulen, sowie die Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten jährlich einmal, alle übrigen in Ws. 1 genannten Anstalten mindestens alle 3 Jahre — bei vorgefundenen erheblichen Mißständen in kürzeren Zwischenräumen — unvermutet wäh­ rend der Betriebszeit zu besichtigen. Zu den Besichtigungen sind die Leiter der Anstalten einzuladen. Die Besichttgungen sollen auch im Winter vor­ genommen werden, damit die Heizung und Beleuchtung der Anstaltsräume geprüft werden kann. UI Die Besichtigung ist aus das ganze Anstaltsgebäude mit den Neben­ anlagen auszudehnen. Gleichzeitig ist auch dem allgemeinen Ernähr rungs- und Gesundheitszustand der Schüler (Zöglinge) Augenmerk zuzuwerden. Eine ärztliche Untersuchung kommt nur dann in Betracht, wenn nach dem Ergebnis der allgemeinen Prüfung oder den Angaben des Lehrers (Erziehers) ein besonderer Anlaß (körperliches oder geistiges Gebrechen, Verdacht auf Tuberkulose, auch Lupus u. dgl.) vorliegt. Die Prüfung des Gesundheitszustandes der Schüler entfällt bei öffentlichen Schulen, wenn ein eigener Schularzt aufgestellt ist (Anlage 2). 1V Das Ergebnis der Besichttgung ist dem Leiter der Anstalt mit­ zuteilen und in eine kurze Niederschrift aufzunehmen; die Niederschrift ist sofort mit den etwa veranlaßten Anträgen der für die Anstalt zuständigen Aufsichtsbehörde zu übersenden. Kdrderung gemeinnütziger veftredungen.

g 28. Der Bezirksarzt hat gemeinnützige Bestrebungen auf dem Gebiete der Schulgesundheitspflege (Ferienkolonien, Kinderhorte, Kinder­ speisungen, Schülerwanderungen, Schülerturnen, Zahnpflege bei Schulkindern usw.) anzuregen und zu unterstützen.

Anlage 2 zur Bek. über den bezirksärzllichen Dienst vom 23. Januar 1912. plan für die vefichtigung von Unterrichts- und Erziehungsanstalten.

A. Anstalt m i t Einrichtung:

1. Lage, Umgebung, baulicher Zustand des Gebäudes (der Dachung, der Treppe, Gänge);

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

2. Zahl und Größe der Lehrzimmer, Lern-, Schlaf-, Speise- und holungsräume, der Krankenzimmer im Verhältnis zur Zahl der Schüler (Zöglinge), Lage, Belichtung, künstliche Beleuchtung, Heizung (6teU hntg des Ofens, Thermometer), Lüftung, Reinlichkeit der Räume, Beschaffenheit und Aufstellung der Bänke, Betten und sonstigen Einrichtungsgegenständen (Berbandkästchen); 3. baulicher Zustand der Wohnräume für die Lehrer (Erzieher); 4. Beschaffenheit der Nebenräume (Wirtschaftsräume, Aufbewahrungsräume für Kleider, Wäsche, Schuhe usw.); 5. Abortanlagen (Zahl, Zustand, Lüftung, Beleuchtung); Beseitigung des. Abortinhalts; 6. Trinkwasser (Menge, Güte), Lage der Wasserversorgungsstelle und der Zuleitung (Schutz gegen Verunreinigung); 7. Waschgelegenheit, Badeeinrichtungen; 8. Turnsaal, Gärten, Spiel- und Turnplätze.

B. S chü l e r, Zöglinge: 9. Allgemeiner Ernährungs- und Gesundheitszustand; Verpflegung, Klei­ dung der Zöglinge; 10. Schülerzahl — Zahl der wegen Krankheit fehlenden Kinder; 11. Untersuchung von Schülern (Zöglingen), die an besonderen Gebrechen (Sehstörungen, Schwerhörigkeit, Schwachsinn) leiden oder bei denen Verdacht auf Tuberkulose, Lupus usw. besteht.

13. vek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und Sesundheitrpllege in den Volksschulen bett., v. 15. April i9is (KMBl. S. 115, Weber 41 S. 378)»). Ueber die Erbauung und Einrichtung der Schulhäuser für die Volks­ schulen und über die Gesundheitspflege in den Volksschulen bestehen in mehreren Regierungsbezirken schon seit Jahren Vorschriften, die zum Teil erheblich weitergehende Anforderungen stellen als die durch wichtige Neue­ rungen und Fortschritte auf den GÄieten des Bauwesens und der Gesund­ heitspflege überholte Ministerialentschließung vom 16. Januar 1867. Die Vorschriften der Regierungen weichen in zahlreichen Einzelheiten voneinander ab; auch haben viele Gemeinden mit anerkennenswertem Opfersinn gewetteifert, das Volksschulwesen in baulicher und gesundheitlicher Beziehung über die bestehenden Vorschriften hinaus zu fördern. Aus diesen Verhältnissen heraus hat sich eine zunehmende Unsicherheit hinsichtlich des Umfanges jener Anforderungen entwickelt, die auf dem Gebiete des Bau­ wesens und der Gesundheitspflege bei den Volksschulen regelmäßig ein­ gehalten werden sollen und unter allen Umständen erfüllt werden müssen. Infolgedessen bestehen Klagen einerseits darüber, daß die Schulaufsichts­ behörden durch zu weit gehende Anforderungen das gemeindliche Älbstverlvaltungsrecht unnötigerweise beschränken und die Gemeinden überlasten, anderseits darüber, daß die gesundheitlichen und schultechnischen Bedürfnisse durch die Aufsichtsbehörden und die Gemeinden nicht immer genügend

*) Ms auf weiteres können zufolge ME. vom 19. August 1924 Buch­ stabe B (MABl. S. 125, Anhang Nr. 64) Erleichterungen gewährt werden.

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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wahrgenommen werden. Es fehlt auch nicht an Klagen darüber, daß der Wetteifer der Gemeindeverwaltungen scl-on öfter zur Ueberschätzung des Bedürfnisses und zur Hintansetzung der gebotenen Rücksichtnahme auf die gemeindliche Leistungsfähigkeit geführt habe, ohne daß aufsichtlich auf an­ gemessene Einschränkung hingewirkt worden sei. Um in den gedachten Richtungen mehr Sicherheit und Gleichmäßigkeit anzubahnen, werden unter Aufhebung aller entgegenstehenden Vorschriften die nachfolgenden Bestimnlungen erlassen: E r st e r Abschnitt. Allgemeine Bestimmungen über die Erbauung, bauliche Aenderung und Einrichtung der Schulhauser für Volksschulen.

Lage -es vauplatzes. 8 1. 1 Für Schulhausbauten eignen sich am besten leicht zugängliche, sonnige, allseitig freigelegene, etwas erhöhte, ebene Plätze. Läßt sich die Lage an einem Abhange nicht vermeiden, so ist der Bauplatz in entsprechender Ausdehnung einzuebnen, so daß für das Schulhaus und seine nächste Um­ gebung eine ebene Fläche verfügbar wird und der Abhang die Belichtung des Schulhauses nicht beeinträchtigt. u Die Nähe von verkehrsreichen, geräuschvollen Plätzen und Straßen, von belästigend«: oder gesundheitsgefährdenden Betrieben, von Sümpfen und stehenden Gewässern ist tunlichst zu vermeiden. IU Bei der Wahl des Bauplatzes muß auf die Versorgung des Schul­ hauses mit einwandfreiem Wasser und auf Gelegenheit zur Ableitung der Abwässer Bedacht genommen werden. IV Weiter ist auf Reinheit, Trockenheit und technisch günstige Be­ schaffenheit des Baugrundes zu achten. Wenn die erforderlichen Aufschlüsse mcht auf andere Weise (in der Nähe aufgeführte Bauten, Brunnenanlagen, Kiesgruben u. dgl.) gewonnen werden können, sind Schürfgruben anzulegen. v In einem Überschwemmungsgebiete darf nur dann gebaut werden, ivenn ein hochwasserfreier Platz im Schulort oder in dessen Umgebung nicht zur Verfügung steht. Auch Plätze mit einem der Oberfläche bis auf 2 Meter nahekommenden Grundwasserstand oder andere feuchte Grundstücke dürfen nur ausnahmsweise dann gewählt werden, wenn ein einwandfreier Bau­ platz in angemessenem Umkreise nicht vorhanden ist. In solchen Fällen muß das Erdgeschoß hochgelegt und der Bauplatz durch besondere Maß­ nahmen (Ziehen von Gräben, Einlegung von Röhren, Ersatz der oberen Bodenschichten durch reines Material) möglichst verbessert werden. 71 Der Bauplatz soll eine solche Aufstellung des Schulhauses er­ möglichen, daß für die Fenster an der Längsseite der Schulzimmer in der Höhe der Fensterbrüstung ein Lichteinfallswinkel von höchstens 350 zur Waagrechten gemessen dauernd gesichert ist.

Erhöhung -es vauplatzes. 8 2. 1 Der Bauplatz muß hinreichend Raum für das Schulhaus und etwaige Nebengebäude, ferner für einen Turnplatz bieten. Aus dem Lande soll der Bauplatz womöglich so bemessen werden, daß auch ein Garten an­ gelegt werden kann. Von Anlegung eines Turnplatzes kann abgesehen wer­ den, wenn in nicht allzu weiter Entfernung vom Schulhaus ein geeigneter Platz zur Verfügung steht. n Der Bauplatz soll endlich für allenfallsige spätere Erweiterung des Schulhauses Raum bieten.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Bauart -er Lchulh Luser.

g 3. 1 Die Schulhäuser sollen im Aeußern einfach aber würdig ge­ halten sein und sich gut in das Orts- und Straßenbild einfügen. Im übrigen richtet sich die Bauart der Schulhäuser in erster Linie nach den allgemein geltenden Bauvorschriften. Auf Dauerhaftigkeit und Feuersicherheit der Gebäude ist besonders Bedacht zu nehmen. u Auch dann, wenn die Bestimmungen des § 1 Abs. V nicht Platz greifen, sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, um das Eindringen von Feuchtigkeit mit Sicherheit zu vermeiden. Die Umfassungs- und Zwischen­ mauern müssen unterhalb der Kellerdecken und mindestens 0,30 m über dem anschließenden Gelände durch waagrechte, wasserundurchlässige Einlagen gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit geschützt werden. Tas ganze Schul­ haus ist zu unterkellern, soweit dies nicht durch felsige Beschaffenheit des Baugrundes erschwert ist; in letzterem Falle sind die nicht unterkellerten Fußböden durch wasserundurchlässige Einlagen, die mit denen der Mauern wasserdicht zusammenhängen, zu schützen. Der Fußboden des Erdgeschosses ist mindestens 0,60 m hoch über das an die Umfassungsmauern anschließende Gelände zu legen. Zur Auffüllung unter dem Fußboden darf nur trockenes und reines, von verwesbaren Stoffen freies Material (z. B. Sand, Kies, Schotter) verwendet werben. Zur Ableitung des Niederschlagwassers soll längs der äußeren Grundmauern ein Traufpflaster mit Gefäll nach außen angebracht werden. Im Traufpflaster dürfen Oeffnungen für Wandobstbaum­ zucht ausgespart werden. In Alle Schulhausneubauten sind mit Blitzableitern zu versehen. (S. Entschließung des K. St.-M. des Innern vom 6. Juli 1912, MABl. S. 767.) §orm und Größe der Schulzimmer.

g 4. 1 Die Schulzimmer sollen rechteckig fein; ihre Länge soll sich zur Tiefe ungefähr wie 3:2 verhalten. Geringfügige Abweichung von der rechtwinkligen Anlage ist zulässig, zumal wenn sie durch die Gestalt des Bauplatzes oder die Baulinienführung bedingt ist. n Zur Feststellung der Größe neuer oder bei einem Umbau zu ver­ größernden Schulzimmer ist die voraussichtliche durchschnittliche Belegung zu ermitteln. Hiebei ist in Gemeinden und Schulsprengeln, in denen während der letzten zehn Jahre keine oder nur geringe Zunahme der Bevölkerung stattgeftmden hat, der Durchschnitt der werktagsschulpflichtigen Kinder aus den letzten zehn Schuljahren, bei stärkerer Bevölkerungszunahme der Durch­ schnitt aus den letzten 5—3 Jahren zugrunde zu legen. Daneben sind alle Verhältnisse zu berücksichtigen, die voraussichtlich eine wesentliche Zn- oder Abnahme der Schülerzahl zur Folge haben werden. III Beträgt die so ermittelte durchschnittliche Schülerzahl 60—70, so muß die Bodenfläche des Schulzimmers mindestens 70 qm betragen. Bei geringerer durchschnittlicher Belegung darf die Bodenfläche um so viele Qua­ dratmeter verkleinert werden, als die Kinderzahl unter 60 zurückbleibt. Uebersteigt die durchschnittliche Schülerzahl 70, so muß die Bodenfläche um so viele Quadratmeter vergrößert werden, als die Schülerzahl 70 über­ steigt. In keinem Fall darf jedoch die Länge eines Schulzimmers mehr als 11 m und die Tiefe mehr als 7,20 m betragen. IV Die lichte Höhe der Schulzimmer muß mindestens 3,50 m und wenn das Schulzimmer für 80 oder mehr Kinder bestimmt ist, 4 m betragen. In freistehenden Schulhäusern kann auf 3,20 m heruntergegangen werden, wenn die voraussichtliche Schülerzahl nicht mehr als 50 beträgt.

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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Lage der Schulzimmer.

8 5. Die Lage nach Südost, Süd, Südwest ist im allgemeinen wegen der größeren Helligkeit und des keimtötenden Einflusses des Sonnenlichtes vorzuziehen. Die Nordlage empfiehlt sich nur für Räume, in denen aus­ schließlich Zeichenunterricht erteilt wird. Belichtung und Beleuchtung der Schulzimmer.

8 6. r Die Fenster der Schulzimmer sind so anzubringen, daß die Schulkinder das Tageslicht hauptsächlich von der linken Seite aus erhalten. Lichteinfall von vorn und von rechts ist unzulässig. 11 Die Glasfläche der linksseitigen Fenster muß mindestens ein Neuntel der Fußbodensläche betragen; dementsprechend müssen die lichten Maueröffnungen dieser Fenster zusammen mindestens ein Sechstel der Fußboden­ fläche ausmachen. Die Fenster sollen möglichst nahe an die Decke reichen. Ihr oberer Rand soll nicht mehr als 0,30 m unrer der Decke, die Brüstung nicht loeniger als 1,20 m über dem Fußboden liegen. m Die Mauerpfeiler zwischen den Fenstern an der Hauptfensterwand sind möglichst schmal zu halten und nach innen abzuschrägen; sie dürfen an der inneren Wandfläche gemessen die Breite von 1 m nicht überschreiten. IV Für sämtliche Fenster der Schulzimmer müssen von innen anzu­ bringende Winterfenster vorhanden sein. v Tie Fensterscheiben müssen farblos und durchsichtig sein. Undurch­ sichtige Fensterscheiben dürfen nur im unteren Teil der Fensterflügel nnb nur dann angebracht werden, wenn es aus besonderen Gründen geboten ist. VI Zur Abhaltung des unmittelbaren Sonnenlichtes sind an jeden» Fenster der Ost-, Südost-, Süd-, Südwest- und Westseite helle, dichte, nicht gemusterte Zugvorhänge anzubringen, die geschlossen seitlich über die Fenster­ nische hinausreichen und geöffnet den Lichteinfall nicht beeinträchtigen. vn Findet in einer Schule Abendunterricht statt, so sind die Schub­ zimmer mit ausreichender künstlicher Beleuchtung zu versehen; auch die Zu­ gänge zu den Schulzimmern und die Aborte sind zu beleuchten. Lüftung der Schulzimmer.

8 7. Zur Lufterneuerung in den Schulzimmern genügt im allge­ meinen die Lüftung durch die Fenster und Türen. Alle Fenster und Winter­ fenster müssen so hergestellt sein, daß sie leicht vollständig geöffnet werden können; zum Feststellen der geöffneten Fenster müssen geeignete Vorrichtungen angebracht sein. In jedem Schulzimmer müssen mindestens zwei Fenster im oberen Teile Klappflügel erhalten, die um waagrechte Achsen dreh­ bar sind. Die Klappflügel der Fenster und Winterfenster müssen durch eine Stellvorrichtung so miteinander verbunden sein, daß sie gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden können. Die Stellvorrichtung muß von unten aus mühelos zu bedienen sein. yeizmrg der Schulzimmer.

8 8. 1 Die künstliche Erwärmung der Schulzimmer kann durch Zentralheizung oder durch Oefen geschehen. 11 Die Zentralheizung kann nur für größere Schulhäuser und nur da empfohlen werden, wo das Heizmaterial nicht zu teuer kommt und für die Bedienung und Behebung etwaiger Schäden der Anlage geschultes Personal zur Verfügung steht. Für die Zentralheizung dürfen nur bewährte Systeme und glatte Heizkörper ohne Verkleidung gewählt werden; der Entwurf und die Ausführung der Anlage ist Sachverständigen zu übertragen, die in diesem Fache besondere Erfahrung besitzen.

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Schulbedarfgesetz vom 14 August 1919.

m Bei Einzelheizung ist darauf zu achten, daß die Desen nicht zu klein gewählt werden; unter Umständen werden an Stelle eines großen Ofens besser zwei kleinere verwendet. Die Oefen werden am besten an der Längswand ausgestellt, die der Hauptfensterwand gegenüber liegt. Die Beheizung soll vom Schulzimmer aus erfolgen, da hierdurch die Lufterneuerung befördert wird. Eiserne Oefen müssen mit einem Mantel versehen sein. Deckten, wände, Zutzbäden und Türen der Schulzimmer.

8 9. 1 S)ie Decken der Schulzimmer müssen möglichst schalldicht her­ gestellt, verputzt und weiß getüncht werden. h Die Innenwände der Schulzimmer müssen, um das Eindringen des Schalles tunlichst zu verhüten, mindestens ein Stein stark sein. Die Wände der Schulzimmer müssen glatt sein und getüncht werden. Die Tünchung muß einfarbig, licht, matt, giftfrei und haltbar sein; bis zu einer Höhe von ungefähr 1,50 m vom Boden herauf ist ein dunklerer Farbton zu wählen; an die Stelle der Tünchung kann hier ein abwaschbarer (Oel-, Emailfarben-) Anstrich treten. m Die Fußböden müssen eben, möglichst dicht, warmhaltend, dauer­ haft und leicht zu reinigen sein. Diese Bedingungen erfüllt am besten ein Riemenboden aus hartem Holz. Böden aus steinähnlicher Masse sind nur als Unterlage für Linoleum gestattet. Es empfiehlt fich die Holzböden mit Oel einzulassen. 17 Die Eingangstüre für die Schulkinder wird zweckmäßig in der vorderen Hälfte der inneren Längswand des Schulzimmers angebracht. Die Türen der Schulzimmer müssen sich nach außen öffnen. yaurelngang, Gänge und Treppen.

8 10. 1 Bor den Haustüren der Schulhäuser oder den Aufgangs­ treppen zu den Haustüren sind, wenn es die Verhältnisse zulassen, leicht zu reinigende (gepflastette) Zugänge herzustellen. Vor den Haustüren sind leicht zu reinigende und genügend große Vorrichtungen zum Abstreisen des Schmutzes von der Fußbekleidung anzubringen. 11 Die Haustüren müssen sich nach außen öffnen; sie sind genügend breit anzulegen. m Die Gänge und Treppen müssen durch ins Freie gehende Fenster genügend belichtet und lüftbar sein. 17 Die Hauptgänge müssen mindestens 2 m Breite haben. v Die Treppen können aus Stein oder Holz hergestellt werden; am besten bewähren sich auch in bezug auf Feuersicherheit Treppen aus Eichen­ holz. Holztteppen müssen an der Unterseite verputzt werden. VI Die Höhe der Treppenstufen soll nicht über 0,16 m, die Stufen­ breite nicht unter 0,29 betragen. Die Treppen sind an beiden Seiten mit Geländern versehen; letztere sollen so ausgeführt werden, daß das Hinab' rutschen über das Geländer unmöglich ist. vn Treppen, die zu Schulzimmern führen, dürfen nicht unter 1,50 m, solche, die von mehr als 250 Schülern benützt tverden, nicht unter 2 m breit sein. Die Stockwerkstveppen müssen durch Absätze unterbrochen sein, Wendeltreppen und gewendelte Stufen sind unzulässig. v™ Soferne nicht gesonderte Kleiderräume vorgesehen iverbell können, sind auf den Gängen der Schülerzahl entsprechende Vorrichtungen zum Auf­ hängen der Ueberkleider und Kopfbedeckungen sowie zur Aufbewahrung von Ueberschuhen, Holzschuhen usw. anzubringen.

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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IX Die Wände und Decken der Gänge, Treppen und Kleiderräume sind weiß zu tünchen. Bis zu einer Höhe von ungefähr 1,30 m vom Boden herauf ist dunklerer Farbton zu wählen; an Stelle der Tünchung wird hier zweckmäßig ein abwaschbarer Anstrich verwendet.

Aborte. § 11. 1

Die Aborte sind womöglich gegen Norden oder Osten anzu­ legen. Sie dürfen innerhalb der Umfassungsmauern des Schulhauses nur dann angebracht werden, wenn entweder ausgiebige Wasserspülung eingerichtet oder auf andere Weise das Eindringen lästiger Gase in die übrigen Räume des Schulhauses wirksam aufgeschlossen wird. In allen anderen Fällen sind die Abortanlagen in einem massiven Anbau unterzubringen, der vom Schul­ hause unmittelbar oder über einen geschützten Gang betreten wird, n Für Knaben und Mädchen müssen getrennte Aborte mit je einem Vorraum vorgesehen werden. In jedem Abotte für Knaben muß ein Piß­ raum vorhanden sein. Auf je 40 Knaben und auf je 30 Mädchen muß mindestens ein Sitzabteil treffen. m Werden die Aborte für Knaben und Mädchen nebeneinander ein­ gerichtet, so sind sie durch eine bis zur Decke reichende Mauer, die zuge­ hörigen Vorräume durch eine mindestens 2,40 m hohe Mauer zu trennen. Zwischen den einzelnen Sitzabreilungen sind mindestens 2,40 m hohe Scheide­ wände anzubringen. Hölzerne Scheidewände sollen wie die Türen der Aborte unten etwa 15 cm vom Boden abstehen und müssen leicht abwaschbar sein. 17 Die Aborte müssen hell und durch ins Freie gehende Fenster mit Klappflügeln lüftbar sein. Die Klappflügel müssen durch eine Stellvorrich­ tung von unten leicht zu öffnen und zu schließen sein. Auch jeder Bor-raum soll ,wenn irgend tunlich, ein solches Förster erhalten. Die Türen der Sitzabteile müssen von innen mit Riegeln verschließbar gemacht werden. Es empfiehlt sich den Riegelverschluß so einzurichten, daß die von innen verriegelte Türe im Notfälle durch einen Schlüssel von außen geöffnet werden kann. v Die Breite der einzelnen Sitzabteilungen muß mindestens 0,80 m, die Länge mindestens 1,50 m betragen. VI Der Pißraum soll bei entsprechender Länge mindestens eine Breite von 1,50 m erhalten. Pißwände und Pißrinnen müssen vollkommen wasser­ dicht hergestellt werden. vn Die Fußböden der Aborte sind wasserdicht und bei Pißräumen derart herzustellen, daß gegen einen Ablauf ein Gefälle vorhanden ist. In mehrgeschossigen Abortanlagen darf zu den Zwischendecken Holz nicht ver­ wendet werden. VIU Wo Wasserleitung vorhanden ist, soll in den Vorräumen eine Waschvorrichtung angebracht werden. n Die Einrichtung der Wasserspülung ist nur da zu empfehlen, wo ausreichend Wasser zur Verfügung steht und die Abfälle und Abwässer ein­ wandfrei abgeleitet werden können; weitere Voraussetzung ist, daß die An­ lage frostsicher ausaeführt werden kann. x Wo Wasserspülung nicht eingerichtet werden kann, müssen die Ab­ fallstoffe in Gruben gesammelt werden. Die Gruben werden am besten an der Nordseite angelegt. Sie müssen stets außerhalb des Schulgebäudes liegen; sie sind vollständig unabhängig von der nächsten Umfassungsmauer und mindestens 0,20 m davon entfernt anzulegen. Die Gruben müssen aus Backsteinmauerwerk in Zementmörtel oder aus Beton hergestellt und wasser-

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

und luftdicht eingedeckt werden. Sie sind allseitig mit einem mindestens 0,20 m starken Lettenschlag und wo dies nicht möglich ist, mit einen: anderen gleichwertigen Jsoliermittel (z. B. Asphalt) zu umgeben. Ihre Innenflächen müssen mit einem dauerhaften, glatten, wasserdichten Zement­ verputz versehen werden. Die Entleerungsösfnungen sind mit doppelten eisernen Deckeln zu verschließen. Die Abortgruben sind mit den Aborten im Innern der Schulhäuser durch genügend weite, von den Gebäudemauern all­ seits isolierte Grubenhälse mit ausreichendem Gefälle zu verbinden. Für die Ausführung der Grubenhälse gelten die gleichen ^Bestimmungen wie für die Ausführung der Gruben. Die Sohle der Grubenhälse ist mit schwachem Gefälle zur Sohle der Abortgruben zu führen, so daß die Flüssigkeit in die Grubenhälse hineinspült. n Die Gruben sind so groß anzulegen, daß sie nicht zu häufig ge­ räumt werden müssen. m Die Fallrohre der Aborte müssen wasserdicht und glatt sein und, wenn nicht Spülung eingerichtet ist, wenigstens 0,25 m lichte Weite haben. Sie sind mit der gleichen Weite als Entlüftungsrohre mindestens 1 m hoch über das Dach hinauszuführen und mit einem Regendach abzudecken. Bei Wasserspülung sind eiserne Fallrohre mit einer lichten Weite von ungefähr 0,12 m zu verwenden. Die Einfallrohre der Sitzaborte müssen in möglichst spitzem Winkel in das Hauptrohr münden. Besondere Sorgfalt ist auf dichten Anschluß des Fallrohrs an den Grubenhals zu verwenden. Polizeivorschriften, die hinsichtlich der Herstellung der Aborte strengere Anforderungen stellen, bleiben durch die vorstehenden Bestimmungen unberührt. Beseitigung der hausabfLNe und NiederschlagswLsser.

8 12. 1 Für Kehricht, Asche und sonstige ttockene Hausabfälle sind besondere, abgedeckte Gruben anzulegen, soferne nicht regelmäßige Abfuhr der in Tonnen gesammelten Abfälle eingeführt ist. u Die Hausabwässer müssen innerhalb des Schulhauses in eisernen, über Dach entlüfteten Röhren geführt werden. Sie sind auch außerhalb des Schulhauses bis zur Einleitung in einen Kanal oder bis zur sonstigen unschädlichen Ableitung in geschlossenen Röhren zu leiten. Wo die Haus­ abwässer nicht in dieser Weise beseitigt werden können, sind für sie be­ sondere, genügend große, undurchlässige und luftdicht abgeschlossene Gruben herzustellen. Die Ausgüsse innerhalb des Hauses müssen von den Abfall­ rohren geruchlos abgeschlossen werden (Syphons). 111 Das Tachwasser ist durch Dachrinnen und Abfallrohre zu sammeln und, wenn es nicht einer Entwässerungsanlage zugeführt werden kann, von der nächsten Umgebung des Schulhauses abzuleiten. Wasserversorgung.

8 13. 1 Jedes Schulhaus muß mit Wasser von genügender Menge und einwandfreier Beschaffenheit versehen sein. Wenn das erforderliche Wasser nicht einer als einwandfrei bekannten Wasserleitung entnommen werden kann, ist es von einer Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genußmittel auf seine Brauchbarkeit zu untersuchen und vom Bezirksarzte zu begutachten. “ Wo eine Wasserleitung nicht mitbenützt werden kann, empfiehlt sich die Anlage einer eigenen Wasserleitung für das Schulhaus. Die Lei­ tung muß so ausgeführt werden, daß jede Verunreinigung des Wassers so­ wohl am Ursprung als während der Zuleitung ausgeschlossen ist.

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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m Wird das Schulhaus mit einer Wasserleitung versehen, so soll in jedem Stockwerk ein Auslaus mit Ausguß vorgesehen werden. IV In dritter Linie kommt die Anlage eines Brunnen in Betracht. Hierbei ist darauf zu achten, daß jede Verunnreinigung des Brunnens und seiner Umgebung unmöglich gemacht wird. Insbesondere ist die Nähe von Abort- und Abwässergruben, Dunggruben und Jauchekanälen zu vermeiden. Die Bodenoberfläcl)e rings um den Brunnen muß Gefälle vom Brunnen weg erhalten. Bei jedem Brunnen ist eine Brunnenschale anzubringen. Das Abwasser ist vom Schulhausgrundstück in geschlossenen Röhren ckbzuleiten. waschgelegenhelt, väber.

§ 14. 1 In oder bei jedem Schulhause muß für die Kinder Gelegen­ heit zum Händewaschen vorhanden sein. Wo keine Wasserleitung vor­ handen ist, muß wenigstens in jedem Schulzimmer eine unzerbrechliche Waschschüssel und eine Kanne mit Wasser bereitgestellt werden. II Für größere Schulhäuser ist die Einrichtung von Brausebädern zu empfehlen. Äe Baderäume müssen heizbar sein und ins Freie führende Fenster erhalten. Schulbänke (Tische).

g 15. 1 Die Bänke müssen in ausreichender Zahl vorhanden und der Größe der Kinder angepaßt sein. Eine Schulbank ist im allgemeinen für die Körpergröße eines Mndes als passend zu erachten, wenn bei lvaagrecht auf der Sitzbank aufliegendem Oberschenkel die ganze Fußsohle auf dem Fußrost ruht. u Die Bänke müssen so beschaffen sein, daß eine ungünstige Körpevhaltung vermieden wird. Die Tischplatte muß gegen den Körper des Schülers geneigt sein. Die Bänke müssen mit Rückenlehne und Fußrosten versehen sein. Der Anteil jedes Schülers an der Banklänge (die Sitz­ breite) soll nicht unter 0,50 m betragen. III Bei Neuanschaffung von Schulbänken dürfen nur solche mit höch­ stens 4 Sitzen gewählt werden. Das Sitzbrett der Schulbank muß unter die Tischplatte hineinreichen oder senkrecht mit dem Jnnenrand der Tischplatte abschneiden. Bei Bänken mit mehr als zwei Sitzen müssen entweder die Tischplatten oder die Sitze beweglich (zum Klappen eingerichtet) sein. Die Bänke sollen leicht zu reinigen sein; dieser Anforderung entsprechen am besten Bänke, die auf Schienen laufen oder umgelegt werden können. IV Die (K.) Regierungen, Kammern des Jrmern, können bestimmen, welche Arten von Schulbänken zulässig sind, die Gemeinden dürfen jedoch hinsichtlich des Bezuges der Bänke nicht auf bestimmte Geschäfte beschränkt werden. v Die Aufstellung der Bänke soll so erfolgen, daß zwischen den einzelnen Bankreihen, an der Fensterwand und an der Rückwand ein min­ destens 0,50 m breiter Gang bleibt; die dem Ofen zunächst stehenden Bänke sollen mindestens 1 m von dem Ofen entfernt sein. Die Bänke sind so aufzustellen, daß die Kinder das durch das Fenster einfallende Tageslicht von der linken Seite her erhalten. wohnrSnme für bas Lehrpersonal, Gemeinbezimmer.

g 16. 1 Bezüglich der für das Lehrpersonal vorzusehenden Dienstwohnräume usw. gelten die Bestimmungen des Schulbedarfgesetzes vom 28. Juli 1902 Artikel 8 *) und der Ministerialbekanntmachung vom 25. Mai *) Nunmehr „des SchBG. vom 14. August 1919 Art. 14 und 15".

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1906 (KMBl- S. 313, Anh. Nr. 8). Wenn Dienstwohnungen in Schul­ gebäuden untergebmc^ werden, so müssen fie von den Schulräumen abge­ sondert werden und einen vom Zugang für die Schüler getrennten Zugang erhalten. n Gemeindliche Geschäftszimmer, die in Schulhäusern eingerichtet wer­ den, müssen außerhalb der Lehrerwohnungen liegen. Für solche gemeindliche Diensträume ist jedenfalls dann ein eigener Zugang von außen anzulegen, wenn in ihnen während der Schulzeit regelmäßiger amtlicher Geschäfts­ verkehr stattfindet. In diesem Falle ist auch ein eigener von den Schul­ aborten getrennter Abort anzulegen. NebengebLude, anlagen.

8 17. Waschküchen werden zweckmäßig in Nebengebäuden unterge­ bracht. Für den Einbau von Waschküchen in Schulhäuser ist Abschnitt I Ziff. 8 der Ministerialentschließung vom 25. Mai 1906 (KMBl. S. 315) zu beachten. Wenn genügende Sicherheit gegen das Eindringen von Feuchtig­ keit in das Gebäude gegeben ist, können Waschküchen auch in das Dach­ geschoß eingebaut werden. Räume, die zu einem landwirtschaftlichen Betriebe dienen sollen, dürfen innerhalb der Umfassungsmauern des Schul­ gebäudes nicht untergebracht werden. Turn- und Spielplatz.

8 18. 1 Der Turnplatz muß mindestens in solcher Größe angelegt werden, daß auf jedes der ihn gleichmäßig benützenden Kinder eine Fläche von 3 qm trifft. Entsprechend große Höfe können als Turnplatz benützt werden. Sehr zu empfehlen ist die Bereitstellung erheblich größerer freier Plätze, die zum Turnen und für Bewegungsspiele verwendet werden können. n Der Boden des Turn- und Spielplatzes soll leichtes Gefäll aufiveisen, trocken, eben und fest fein; lästige Staubbildung soll tunlichst ver­ hindert werden. Die Anpflanzung von Bäumen an den Rändern größerer Turn- und Spielplätze ist wünschenswert. Zweiter Abschnitt.

Anordnungen und Winke für die Gesundheitspflege in den Volksschulen. Neinhattung des Schulhauser.

8 19.1 Im ganzen Schulhause muß stets die größte Reinlichkeit herrschen. Zu diesem Zwecke ist zunächst das Einschleppen von Schmutz da­ durch auf ein möglichst geringes Maß zurückzuführen, daß die Zugänge zum Schulhause von der Straße aus möglichst rein gehalten und daß die Schul­ kinder zur Benützung der Abstreifvorrichtungen streng angehalten werden. Ir Es ist darauf zu dringen, daß die Kinder möglichst reinlich ge­ kleidet zur Schule kommen. Kleidungsstücke, die abgelegt werden, dürfen nicht in den Schulzimmern selbst, sondern müssen auf den Gängen oder in besonderen Räumen aufbewahrt werden. m In den Schulzimmern und Gängen sind mit Wasser gefüllte Spuck­ näpfe und in den Schulzimmern auch Behälter für Abfälle aufzustellen. Ihre Benützung ist den Kindern zur Pflicht zu machen. Das Ausspucken auf den Boden ist strengstens zu untersagen. 17 Die Decken und Wände der Schulzimmer, Gänge und Treppen und der Kleiderräume müssen mindestens alle 3 Jahre getüncht werden. Der dunkler gehaltene untere Teil der Tünchung (§ 9 Abs. II, § 10 Abs. IX)

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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ist mindestens alle 2 Jahre zu erneuern; abwaschbare Anstriche sind jeden­ falls dann auszubessern oder zu erneuern, wenn sie schadhaft geworden sind. v Fußbodenteile, die rissig oder uneben geworden sind oder deren Holz Fäulniserscheinungen aufweisen, müssen erneuert werden; Kleinere Fugen im Boden sind auszuspähnen oder auszukitten; wo sich diese Maßnahme nicht mehr als wirksam erweist, muß der ganze Fußboden umgelegt oder erneuert werden. VI Die Fußböden der Schulzimmer und Gänge und die Treppen sind wöchentlich mindestens 2 mal feucht aufzuwischen; zur besseren Bindung des Staubes können feuchte Sägspäne verwendet werden. Gleichzeitig sind auch die Bänke (Tischplatten, Sitze, Fußtritte) und die Fensterbretter feucht abzmvischen und die Spucknäpfe zu entleeren. Besondere Sorgfalt ist der Reinigung der Aborte zuzuwenden. Die Sitze und Fußböden sind mindestens 2 mal wöchentlich, außerdem so oft sie beschmutzt werden, feucht zu reinigen. Türen, Fenster, Wände der Aborte müssen nach Bedarf gereinigt, die Piß­ rinnen stets freigehalten werden; wo keine Wasserspülung vorhanden ist, empfiehlt es sich, die Pißrinnen und, soweit sie benetzt werden, die Piß­ wände nach Bedarf mit Äeinöl zu bestreichen. vn Mindestens 3 mal im Jahre (in den Weihnachts-, Oster- und Sommerferien) hat eine Hauptreinigung des Schulhauses zu erfolgen. Da­ bei sind die Wände und Decken unter Schonung des Anstriches abzukehren, die Einrichtungsgegenstände, die Türen, Fenster, die abwaschbaren Wand­ anstriche und schließlich die Fußböden und Treppen gründlich zu reinigen. Geölte Fußböden sind nach der Reinigung und Trocknung nachzuölen. Hierbei ist darauf zu achten, daß einerseits auf den nicht abgenützten Stellen kein Oel stehen bleibt, andererseits die abgetretenen Stellen vollständig mit Del gesättigt werden. VUI In den Hofräumen, auf den Turn- und Spielplätzen ist jede Ver­ unreinigung und das Umherstreuen von Papier, Speiseabfällen untersagt. “ Die Mittel für die Besorgung der vorgeschriebenen Reinigungs­ arbeiten und zur Beschaffung der erforderlichen Geräte usw. sind gemäß Art. 1 des Schulbedarfgesetzes1) von den Gemeinden zu beschaffen. Die Gemeindeverwaltungen haben zur pünktlichen und sorgfältigen Ausführung der vorgeschriebenen Reinigungsarbeiten im Vertragswege verlässige, er­ wachsene Personen aüfzustellen. Auf Grund der Schulpflicht dürfen Schul­ pflichtige weder von den Schulaufsichtsbehörden noch von dem Lehrpersonal oder von den Gemeindeverwaltungen zu Reinigungsarbeiten im Schulhause herangezogen werden. Die Beteiligung Schulpflichtiger an der Reinigung des Schulhauses ist mithin nur insoweit nicht zu beanstanden, als erwachsene Personen, welche die Reinigung übernommen haben, sich hierbei der Mit­ hilfe der eigenen Kinder oder von sonntagsschulpflichtigen Dienstboten oder sonstiger Lohnarbeiter bedienen. Dem Lehrpersonal ist es aber nicht ver­ wehrt, Schulkinder zu nicht anstrengenden Ordnungsarbeiten (z. B. Abwischen der Schultafel, Aufheben auf dem Boden liegender Gegenstände u. dgl.) heranzuziehen, zumal wenn solche Verrichtungen für den Schnlbetrieb er­ forderlich sind oder aus erzieherischen Gründen üngeordnet werden. Die örtlichen Schulaufsichtsbehörden und das Lehrpersonal haben bei der Ge­ meindeverwaltung und erforderlichen Falles bei der vorgesetzten Verwal­ tungsbehörde Abhilfe anzuregen, wenn die Reinigungsarbeiten nicht ordent­ lich vorgenommen werden. *) vom Jahre 1902, nunmehr Art. 11 des SchBG. vom 14. Aug. 1919.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

Heizung.

g 20. 1 Die Heizanlagen müssen so bedient werden, daß die Schul­ zimmer schon zu Beginn der Schulzeit genügend erwärmt sind und während der Schulstunden aus einer Temperatur von 16—180 C erhalten werden. Eine Temperatur von 20° C darf auf keinen Fall überschritten werden. Zur Prüfung des Temperatur muß in jedem Schulzimmer an einer Innen­ wand und zwar mindestens 3 m vom Ofen entfernt in einer Höhe von ungefähr 1,60 m über dem Fußboden ein Thermometer aufgehängt sein, n Soferne es der Raumverhältnisse wegen nicht zu vermeiden ist, daß Schulkinder in der Nähe des Ofens sitzen, muß vor dem geheizten Ofert ein ungefähr 1,50 m hoher und den Ofen der Breite nach vollständig deckender Ofenschirm aufgestellt werden. 111 Solange geheizt wird, soll regelmäßig (etwa wöchentlich) eine Versetzung der Schüler, die in der Nähe des Ofens, an den Fenstern oder an der Türe sitzen, vorgenommen werden. Lüftung.

g 21. 1 In den Schulzimmern sind während des Unterrichtes bei genügender Außenwärme einzelne Fenster im ganzen, bei geringerer Außen­ wärme nach Bedarf die oberen Klappslügel offen zu halten; Zugluft ist zu vermeiden. u Während der Pausen, in denen die Schüler das Schulzimmer ver­ lassen, sind ohne Rücksicht auf die Außenwärme einige Fenster für kurze Zeit ganz zu öffnen. Bei kalter Außenluft ist jedoch darauf zu achten, daß die Räume nicht zu stark abgekühlt werden; bei großem Wärmeunterschiede zwischen Innen- und Außenluft genügen wenige Minuten zur Lufterneuerung. Nach Beendigung des Unterrichts sind die Schulzimmer täglich ausgiebig zu lüften. Das gleiche hat auch zwischen Vormittags- und Nachmittags­ unterricht zu geschehen, rvenn nicht auswärts wohnende Schulkinder während der Mittagspause mangels anderer Unterkunft im Schulzimmer bleiben müssen. ra Auch die Gänge und die Kleiderräume sind entsprechend (an war­ men Tagen während des Unterrichts, an kalten Tagen wenigstens nach Schluß des Unterrichts) zu lüften. 17 Besonders ausgiebig sind die Aborte zu lüften. Körperhaltung der Schüler.

g 22. 1 Der Oberkörper soll aufrecht gehalten werden. Ein An­ pressen der Brust gegen die Tischkante ist zu vermeiden. Die Schultern sollen gleich hoch stehen. Beim Schreiben und Lesen soll der Kopf nur wenig gegen die Pultfläche geneigt werden. Schreibhefte und Schreibtafeln sollen nicht seitlich, sondern vor die Mitte der Brust gelegt werden, n Die richtige Körperhaltung kann nicht ununterbrochen eingehalten werden; der Unterricht ist deshalb so einzurichten, daß die Körperhaltung öfters wechseln kann; auch sollen ab und zu kurze gemeinsame Freiübungen eingeschaltet werden. Kleibung der Schüler.

g 23. Der Lehrer hat dafür zu sorgen, daß die Schüler bei Be«treten des Schulzimmers die gegen Kälte, Wind und Nässe schützenden Ueberkleider (Mäntel, Halstücher, Ueberschuhe, Holzschuhe) ablegen; bei Durchnässung und großer Kälte empfiehlt sich ein Wechsel der (Strümpfe und) Schuhe; es ist dahin zu trachten, daß wenigstens jene Schulkinder,

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser betr.

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die einen tveiteren Schulweg zurückzulegen haben, Hausschuhe und Strümpfe im Schul hause hinterlegen; für ärmere Kinder sollten Strümpfe und Haus­ schuhe unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Ernährung der Schüler.

g 24. Wenn Schulkinder lvegen der Entfernung ihrer Wohnung vom Schulorte während der Mittagspause nicht nach Hause gehen können, so soll möglichst Vorsorge getroffen werden, daß ihnen eine warme Mivtagskost (Suppe) verabreicht wird. Wenigstens soll sich das Lehrpersonal öfters überzeugen, ob solche Kinder mit Nahrungsmitteln versehen sind und, wenn sich in dieser Hinsicht wiederholt Mängel ergeben, der Aufsichts­ behörde Mitteilung machen. Hautpflege der Minter.

§ 25. 1 Das Lehrpersonal soll darauf dringen, daß die Kinder rein­ lich zur Schule kommen, daß insbesondere das Gesicht, die Ohren und Hände regelmäßig gewaschen, die Nägel gereinigt und die Haare gekämmt werden. 11 Wenn sich ein Schulkind erheblich beschmutzt hat, so ist auf so­ fortige Reinigung zu dringen. Wo Brausebäder zur Verfügung stehen, ist auf möglichst allgemeine Benützung zu sehen. Schonung der Rügen, vekümpfung der Murzfichtigkett, Sorge für Schwerhörige,

g 26. 1 Die Schultafeln für den Massenunterricht sind so anzu­ bringen, daß sie gut belichtet sind und von allen Plätzen aus gut übersehen werden können. Sie müssen rein und schwarz und dürfen nicht glänzend sein; der Anstrich ist bei Abnützung alsbald zu erneuern. Die übrigen denr Massenunterricht dienenden Gegenstände (Wandkarten, Erdkugeln, Anschau­ ungsbilder usw.) sollen genügende Größe, kräftige Farben und weithin deutlich erkennbare Zeichnung aufweisen. h An Schulbüchern, Heften, Schreibtafeln dürfen nur die vorgeschriebeuen Muster benützt werden. m Grelles Sonnenlicht ist während des Unterrichts durch Schließen der Vorhänge abzudämpfen. Bei ungenügender Belichtung ist das Lesen und Schreiben auszusetzen und hat die Anfertigung feiner Handarbeiten zu unterbleiben. Kindern, bei denen sich Neigung zu Kurzsichtigkeit kundgibt, ist die Anfertigung feiner Handarbeiten überhaupt zu verbieten. Der Unterricht ist so einzurichten, daß die Augen abwechselnd für die Nähe und die Ferne eingestellt werden müssen; beim Lesen und Schrei­ ben (Handarbeiten) ist darauf zu sehen, daß die Augen in gehörigem Ab­ stand von den Büchern, Heften (Handarbeitsgegenständen) bleiben. v Das Tragen von Brillen ist nur auf ärztliches Zeugnis hin zu ge­ statten; andererseits ist bei Kindern, denen das Tragen einer Brille von ärztlicher Seite angeraten ist, darauf zu sehen, daß sie die Brille während des Unterrichts benützen. VI Schlvachsinnigen oder kurzsichtigen Schülern sind möglichst Plätze in den vorderen Bänken und in der Nähe der Fenster anzuweisen. vn Schwerhörige Kinder sollen ihren Platz möglichst in der Nähe des Lehrers erhalten. Erkrankungen von Schülern.

g 27. 1 Wenn sich bei einem Schüler während des Unterrichtes be­ denkliche Krankheitserscheinungen zeigen, so ist der Schüler auf geeignete Weise heimzubefördern.

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

u Bei dem Auftreten von übertragbaren Krankheiten unter den Schul­ kindern, in der Umgebung der SHükinder oder im Schulhause sind bezügUch der Fernhaltung der Schulkinder vom Schulbesuch und des Fernbleibens des Lehrers vom Unterrichte die Vorschriften über die Bekämpf sung übertragbarer Krankheiten genau zu beachten (MinBek. vom 9. Mai 1911 — GVBl. S. 426). Insbesondere darf die Wiederzulassung erkrankter oder ansteckungsverdächtiger Schulkinder zum Unterricht erst erfolgen, wenn entweder die vorgeschriebene Frist abgelaufen ist oder das vorgeschriebene ärzttiche (amtsärztliche) Zeugnis beigebracht wird*). m Für eine behördlich angeordnete Desinfektion von Schulräumen und Lehrerwohnungen hat die Gemeinde zu sorgen. iv Schülern, die mit Ungeziefer (Läusen) oder einem Ausschlag am Kopf, im Gesicht, an den Händen behaftet sind, müssen tunlichst von den übrigen Kindern getrennte Plätze angewiesen werden. Das Lehrpersonal hat erforderlichen Falles der örtlichen Schulaufsichtsbehörde Anzeige zu erstatten, damit die Erziehungsberechtigten auf die Notwendigkeit einer Behandlung aufmerksam gemacht werden. Wird von den Erziehungsberechtigten nicht abgeholfen, so ist behufs weiteren Einschreitens Anzeige an die Distrikts­ polizeibehörde zu erstatten. v Wenn sich bei Schulkindern Zeichen von Schwachsinnigkeit, Kurzsichtigkeit, Schwerhörigkeit, Wirbelsäuleverkrümmung, von Fallsucht, Schwachsinn, Geistesstörung, überhaupt von Gebrechen bemerkbar machen, welche die Teilnahme am Unterricht erschweren oder eine dauernde Schädigung des Körper- oder Geisteszustandes befürchten lassen, so hat der Lehrer den Be­ zirksarzt (Schularzt) bei der nächsten dienstlichen Besichtigung der Schule auf die Kinder aufmerksam zu machen. Besteht Bedenken gegen längeres Zuwarten, so ist den Erziehungsberechtigten nahezulegen, daß sie eine ander­ weitige ärzttiche Untersuchung veranlassen. Im übrigen wird auf Ziffer 5 Buchstabe e Absatz II der Vollzugsvorschriften zur Verordnung vom 4. Juni 1903 über die Schulpflicht 2) verwiesen. velehrung der Schulkinder über Gesundheitspflege.

8 28. 1 Die Lehrer sollen die Schulkinder bei sich bietender Ge­ legenheit über die wichttgsten gesundheitlichen Maßnahmen belehren. Hier­ her gehören vor allem die regelmäßige Reinigung der Zähne und der Mund­ höhle, die ausgiebigen Körperwaschungen, das Baden, die Meidung alkohol­ haltiger Getränke und des Rauchens. n Schulkinder der oberen Klassen sind gelegentlich auch auf die Ge­ fahren der Verunreinigung von Wunden und auf die Behandlung frischer Wunden aufmerksam zu machen; dabei soll die Anlegung einfacher Ver­ bände gelehrt werden. In jeder Schule soll ein Verbandkästchen allen Lehrern zugänglich sein. Das Kästchen darf nur kleine Einzelverbände von verschiedener Größe in besonderer Packung enthalten. Die Päckchen dürfen nur zu Notverbänden und zu Uebungszwecken, nicht aber zur fort­ laufenden Behandlung Verletzter verwendet werden. Verbandstoffe, die zu ttebungszwecken gebraucht wurden, dürfen zur Wundbehandlung nicht mehr benützt werden.

1) „Es beruht auf keinem Versehen, daß in der Bek. vom 9. Mai 1911 für ansteckungsverdachtige Geschwister von an Masern erkrankten Schülern kein Fernbleiben von der Schule vorgesehen ist. Die Geschwister solcher Schüler dürfen und müssen also die Schule besuchen" (ME. vonr 18. Ium 1930 Nr. II 24 245). 2) Bek. vom 7. März 1906 (KMBl. S. 143).

13. Bek., Bauliche Anlage und Einrichlung der Schulhäuser bett.

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Dritter Abschnitt.

Bauliche und gesundheitliche Ueberwachung der Schulgebäude und der Volksschulen. Ueberwachung durch die Gemeindeverwaltungen, bas Lehrpersonal imb die Lchulausfichtsbeamten.

g SS. 1 Die den Gemeinden nach Art. 1 des Schulbedarfgesetzes T) ob­ liegende Sorge für die Bereitstellung des Schulbedarfs schließt auch die Verpflichtung zur baulichen Instandhaltung der Schulhäuser und zur Er­ haltung und Ergänzung der notivendigcn Schuleinrichtung in sich. Hieraus ergibt sich für die Gemeindevenvaltungen auch die Pflicht zur fortlaufenden Ueberwachung der Schulhäuser und ihrer Einrichtung. In der Regel werden einschlägige Mängel und Bedürfnisse früher als von gemeindlichen Beauftragten vom Volksschullehrerpersonal und von den örtlichen Schulaufsichtsbeamten wahrgenommen werden. Letzteren steht es zu, bei der Gemeindeverlvaltung Abhilfe anzuregen und erforderlichen Falles amtliche Untersuchung und Anordnung durch die vorgesetzten Berrvaltungsbehörden herbeizuführen. n Die den Beamten der Distriktsvevwaltungsbehörden und den Bezirksärzten obliegenden Besichtigungen der Schulhäuser geben den örtlichen Schulaufsichtsbeamten und dem Lehrpersonal Gelegenheit zur Erörterung der baulichen und gesundheitlichen Verhältnisse der Schulhäuser sowie des Gesundheitszustandes der Schulkinder. Die bei den Distriktsverwaltungsbehörden aufgestellten bautechnischen Beamten können beauftragt werden, in ihrem Dienstbezirke die Schulhäuser von Zeit zu Zeit zu besichtigen. In Auch den Distriktsschulinspektoren und den Stadtschulreferenten2) sowie den von den Kreisregierungen abgeordneten Schulaufsichtsbeamten kommt es zu, die Abstellung der bei ihren Schulbesuchen wahrgenommenen baulichen und gesundheitlichen Mängel anzuregen. Schulärzte.

g 30. 1 An vielen Orten sind auf Kosten von Gemeinden oder Di­ strikten mit schulaufsichtlicher Genehmigung für die Untersuchung der Schul­ kinder eigene Schulärzte (Fachärzte) aufgestellt. Der Wert dieser frei» ivilligen Wohlfahrtseinrichtung kommt namentlich dann zur Geltung, wenn die Schulärzte sich nicht auf die Feststellung gesundheitlicher Mängel be­ schränken, sondern mit den Schulaufsichtsbehörden und dem Lehrpersonal, den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten der Schulpflichtigen und den Amtsärzten in Fühlung treten. Wo ein solches Zusammenwirken zu er­ warten ist und geeignete Aerzte zur Vornahme der Untersuchungen be­ reit sind, soll die Aufstellung von Schulärzten weiter gefördert werden. 11 Bei der Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse und da es sich um eine freiwillige Einrichtung handelt, wird von einer allgemeinen gleichmäßigen Regelung der Ausstellung von Schulärzten und ihrer Tätig­ keit abgesehen; aus schulaufsichtlichen Erwägungen werden aber folgende Richtpunkte aUgemein verbindlich vorgeschrieben: 1. Durch die Aufstellmrg von Schulärzten kann und darf die Zu­ ständigkeit der Schulaufsichtsbehörden und der Amtsärzte nicht ausgeschaltet und nicht gekürzt werden. x) vom Jahre 1902, nunmehr Art. 11 des SchBG. vom 14. Aug. 1919. 2) Nunmehr den Bezirksschulräten und Stadtschulräten. Braun, Schulbrdarfgesetz. 21

322

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

2. Die Untersuchungen der Schulkinder sind den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten rechtzeitig vorher bekannt zu geben und müssen unterbleiben, wenn es die Erziehungsberechtigten ausdrücklich verlangen. Nur wenn die Untersuchung zur Verhütung der Verbreitung einer übertrag baren Krankheit geboten erscheint, kann sie auch gegen den Willen der Erziehungsberechtigten angeordnet werden. 3. Bei den körperlichen Untersuchungen ist das Zart- und Scham­ gefühl der Kinder sorglichst zu schonen. Knaben und Mädchen sind stets getrennt zu untersuchen. 4. Den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten ist die Anwesen­ heit bei der Untersuchung ihrer Kinder zu gestatten; dadurch wird auch Ge­ legenheit zu Aufklärungen über die Notwendigkeit ärztlicher Behandlung, über Körperpflege, Ernährung, Berufswahl und ähnliche Fragen gegeben. 6. Mit den schllärztlichen Untersuchungen darf, Notfälle ausgenommen, eine ärztliche Behandlung der Schulkinder nicht verbunden werden. Die Schulärzte und die Schulaufsichtsbehörden haben sich jeder Beeinflussung der Erziehungsberechtigten hinsichtlich der Wahl der Aerzte für die Behand­ lung der Kinder zu enthalten. 6. Die Schulärzte und die Lehrer sind verpflichtet, die Ergebnisse der Untersuchung Unberufenen gegenüber geheim zu halten. Schriftliche Auf­ zeichnungen über die Ergebnisse der Untersuchungen sind als amtliche Schrift­ stücke zu behandeln und sorgfältig zu verwahren. 7. Dienstanweisungen für Schulärzte bedürfen der schulaufsichtlichen Genehmigung durch die Regierung, Kammer des Innern, auf Grund vor­ heriger gutachtlicher Einvernahme der äußeren Schulbehörden. 111 Die durch die schulärztlichen Untersuchungen bedingten Störungen oder Unterbrechungen des Unterrichts sind schulaufsichtlich nicht zu bean­ standen, aber auf das unentbehrliche Maß zu beschränken.

J4. Lntschl» Bauliche Anlage und Einrichtung der Zchulhäuser und seiundheitspfieae in den Volksschulen detr., vom 15. April 1913 (KMBl. S. 139, Weber 41 S. 392). Für den Vollzug der vorstehenden Bekanntmachung werden folgende Erläuterungen und Anweisungen gegeben: 1 Die im ersten Abschnitte der Bekanntmachung enthaltenen Mindestsorderullgen sind allgemeinverbindlich für die schulaussichtliche Würdigung lind Genehmigung von Schulhausneubauten und von solchen umfangreicheren baulichen Aenderungen von Schulhäusern, bei denen den neuen Bestimm mungen nach örtlichen Verhältnissen Rechnung getragen werden kann. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten behält sich vor, aus besonders dringenden Gründen Ausnahmen zuzulassen, die sich nach den örtlichen Verhältnissen mit der gebotenen Rücksicht auf die Ge­ sundheit der Schulkinder und der Lehrer sowie mit den Anforderungen des Schulbetriebs vereinbaren lassen. n Die Durchführung der neuen Bestimmungen wird gegenüber den Zuständen in zahlreichen älteren Schulhäusern wesentliche Besserungen in gesundheitlicher und schultechnischer Beziehung zur Folge haben, gleichwohl aber nicht zu einer merklichen Erhöhung jenes Bauaufwandes führen, der schon seit mehreren Jahren bei Schulhausneubauten in der Regel üblich

14. Entschl., Gesundheitspflege in den Volksschulen betr.

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luar; denn den neuen Bestimmungen sind hinsichtlich der Ausmaße und der Ausstattung der Schulhausbauten im allgemeinen jene Anforderungen zu­ grunde gelegt, die schon seit mehreren Jahren auch unter einfacheren Ver­ hältnissen eingehalten wurden und sich bewährt haben. m Aus wohl erwogenen Gründen wurde soviel als möglich davon ab­ gesehen, die Anwendung bestimmter, wenn auch bewährter Neuerungen auf dem Gebiete der Baustoff-Erzeugung und der Bauausführung vorzu­ schreiben oder nur zu empfehlen. Auch bei der schulaufsichtlichen Würdigung und Genehmigung der Bauverhandlungen sind Anordnungen tunlichst zu vermeiden, die als Bevorzugung bestimmter Geschäftsunternehmer aufgefaßt werden ober wirken könnten. Die Gemeinden sollen aber aufsichtlich nicht gehindert werden, sich erprobte Neuerungen auf Grund zuverlässiger sach­ verständiger Beratung zunutze zu machen. IV Bei der schulaufsichtlichen Würdigung der Bauverhandlungen und bei der dazu gehörigen oberärztlichen und obertechnischen Prüfung der ge­ meindlichen Vorlagen ist im Auge zu behalten, daß auch bei Schulhaus­ bauten das gemeindliche Selbstverwaltungsrecht nicht ausgeschaltet, sondern nur insoweit beschränkt ist, als es die schulaufsichtlich wahrzunehmenden gesundheitlichen und schultechnischen Rücksichten und die baupolizeilichen Vorschriften gebieten. Soweit es die Vorschriften über die staatsaufsichtliche Ueberwachung der gemeindlichen Vermögensverwaltung zulassen, ist auch bei Schulhausbauten ein zu weit gehender Aufwand zu beanstanden, zumal wenn er mit der Leistungsfähigkeit der Gemeinden nicht zu vereinbaren ist. v Besonderes Gewicht ist darauf zu legen, daß die Schulhausbauten sorgfältigst und unter Verwendung durchaus einwandfreier Baustoffe aus­ geführt werden. Zu diesem Zweck ist allenthalben auf genügende Heben» wachuna der Bauausführung durch zuverlässige Sachverständige zu dringen. Dies ist um so mehr geboten, als die Erfahrung zeigt, daß selbst solche Gemeinden, die bei der Feststellung der Bauprojekte über das Bedürfnis hinauszugehen geneigt waren, bei der Bauausführung in unangebrachter Weise zu sparen suchten. Eigenmächtiges Abweichen von den genehmigten Bauplänen und Kostenanschlägen, Verwendung minderwertiger Baustoffe, Wahl unzuverlässiger oder nicht genügend leistungsfähiger Baumeister und Lieferanten haben schon häufig dazu geführt, daß Gemeinden zwar an­ fänglich Einsparungen zu erzielen glaubten, später aber zu teueren Nach­ arbeiten und fortgesetzten Ausbesserungen gezwungen waren; es ist hier namentlich an die höchst mißlichen Schädigungen der Schulhäuser durch Feuchtigkeit und Auftreten des Hausschwammes zu erinnern. ** Durch die neuen Vorschriften soll die Erbauung neuer Schulhäuser verhindert werden, die in gesundheitlicher und schultechnischer Beziehung zu wünschen übrig lassen. Die Gemeinden, namentlich die weniger leistungs­ fähigen, sollen aber nicht gedrängt werden, ältere Schulhäuser, die ihrem Zwecke bisher anstandslos gedient haben, und die nach ihrem allgemeinen Zustande billigen Anforderungen noch für längere Zeit genügen können, nur aus dem Grunde durch Neubauten zu ersetzen oder eingreifend abzu­ ändern, weil diese Schulhäuser den neuen Bestimmungen nicht voll ent­ sprechen. Hierbei kommt auch die Erwägung in Bettacht, daß beim Umbau älterer Gebäude die Kosten nicht immer in befriedigendem Verhältnisse zur erreichbaren Verbesserung stehen. ™ In Schulsälen, die dem § 4 der neuen Vorschriften entsprechen, wird auf das einzelne Schulkind erheblich mehr Luftraum und Bodenfläche treffen als nach Abschnitt I Buchst, d der Ministerialentschließung vom 21*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

16. Januar 1867 zu fordern war. Hiermit will für Neubauten und Um­ bauten eine günstigere Belegung gesichert, nicht aber angeordnet werden, daß überall da, wo ältere Schulzimmer enger belegt sind, ohne weiteres auf Teilung der treffenden Schulen oder Schulabteilungen oder auf Ver­ größerung oder Ersatz der vorhandenen Schulzimmer zu dringen ist. Die Anordnungen und Winke im zweiten Abschnitt der neuen Vorschriften, namentlich die Bestimmungen über die Reinhaltung der Schul­ räume, sind auch in den älteren Schulhäusern durchzuführen, soweit es die örtlichen Verhältnisse irgend zulassen.

15. Lntfchl., Zchülerbüchereien für Volksschulen betr., vom 19. Mai 1913 (KMBl. S. 174, Weber 41 S. 428). Um die Errichtung, den Ausbau und die fruchtbringende Benützung von Schülerbüchereien an den Volksschulen weiter zu fördern, werden die nachstehenden Bestimmungen samt einem Verzeichnisse der für Bolksschulbüchereien amtlich empfohlenen Jugendschriften bekanntgegeben: 1. Für jede Volksschule soll eine Schülerbücherei vorhanden sein. Da geeignete Jugendschriften zu billigen Preisen zu haben sind und vielfach Zuschüsse aus Kreis- und Distriktsmitteln gewährt werden, wird die all­ mähliche Gründung genügender Schülerbüchereien auch weniger leistungs­ fähigen Gemeinden nicht zu schwer fallen. Das Bedürfnis nach Errichtung einer eigenen Volksschulbücherei kann da zurücktreten, wo der schul­ pflichtigen Jugend andere geeignete Büchereien zugänglich sind und den Schulaufsichtsbehörden genügender Einfluß auf die Auswahl der für die schulpflichtige Jugend bestimmten Bücher zugestanden ist. 2. An geteilten Schulen empfiehlt sich die Einrichtung je einer eigenen Schülerbücherei für jede Schulabteilung. Wo genügende Mittel zur Ver­ fügung stehen, werden gerne gelesene Bücher in mehreren Stücken bereit­ zustellen sein. 3. Den Ortsschulbehörden kommt zunächst die Aufgabe zu, bei den Gemeindeverwaltungen und gegebenenfalls auch anderweitig die Gewährung von Mitteln zur Gründung von Schülerbüchereien und zu ihrer Erhaltung und Ergänzung anzuregen. Sie haben ferner die Verwaltung der Schüler­ büchereien zu überwachen und besonders dafür zu sorgen, daß in die Büche­ reien nicht ungeeignete Bücher ausgenommen werden. 4. Die Verwaltung der Schülerbüchereien einschließlich der Führung der Bücherverzeichnisse und der Ausleiheverzeichnisse ist Dienstaufgabe des Bolksschullehrerpersonals. 5. Bei der Gründung und bei der Ergänzung der Schülerbüchereien sind die anzuschaffenden Werke aus dem nachstehend abgedruckten Ver­ zeichnis x) und aus den später erscheinenden Nachträgen auszuwählen. Die bei Veröffentlichung dieser Bestimmungen in Schülerbüchereien vorhandenen, im neuen Verzeichnis aber nicht aufgeführten Bücher dürfen unbeschadet der Befugnis und Verpflichtung der Schulaufsichtsbehörden zur Ausschaltung ungeeigneter Bücher weiter benützt werben*2).

x) Bon dem Abdrucke des Verzeichnisses wurde abgesehen. 2) An die Stelle der Bestimmungen in Ziff. 6, 7 und 8 ist Ziff. 5 der MinBek. vom 28. Juli 1925 (MABl. S. 137, Anhang Nr. 73) mit Ziff. 2 der Bek. vom 15. Dezember 1928 (KMBl. S. 324) und Bek. vom 16. Ja­ nuar 1930 (KMBl. S. 17) getreten.

16. B- über die Schulpflicht.

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16. VG. über die Schulpflicht vom 22. Dezember 1913

(GVBl. S- 957, KMBl. S. 351, Weber 42 S. 111). W i r finden Uns bewogen zu verordnen, was folgt: gl. l Die Schulpflicht beginnt für Knaben und Mädchen mit der Vollendung des sechsten Lebensjahres und dauert regelmäßig zehn Schuljahre. 11 Hiervon treffen regelmäßig sieben Schuljahre auf die Haupdschulpflicht und drei Schuljahre auf die Fortbildungsschulpflicht. g 2. Die Schulpflicht ist durch den Besuch der öffentlichen Volks­ schule (Volkshauptschule und Volksfortbildungsschule) zu erfüllen, soweit sich nicht aus dieser Verordnung ein anderes ergibt.

g 3. 1 $ie Aufnahme in die Hauptschule erfolgt am Beginne des Schuljahrs. Ausgenommen werden alle Kinder, die am Tage des Schuljahrbeginns das sechste Lebensjahr vollendet haben und körperlich und geistig genügend entwickelt sind. h Bei genügender körperlicher und geistiger Entwicklung können auch Kinder aufgenommen werden, die spätestens am 31. Juli das sechste Lebens­ jahr vollenden. Diese Aenderung tritt in den Regierungsbezirken Ober­ bayern, Niederbayern, sowie Oberpfalz und Regensburg mit Beginn des Schuljahres 1928/29, in den übrigen Regierungsbezirken sofort in Kraft *). g 4. 1 Die Entlassung aus der Hauptschule erfolgt regelmäßig am Schlüsse des Schuljahrs derjenigen Volksschule, der die Schulpflichtigen während ihres siebten Schuljahrs zuletzt angehört haben. u Hauptschulpflichtige, die sich bei der Schlußprüfung nicht als hin­ reichend unterrichtet erweisen, können durch Verfügung des sDistriktsschulinspektors, Stadtschulreferenten oder Stadtschulkommissärs^) zum weiteren Besuch der Hauptschule auf eine im voraus zu bestimmende Zeit, längstens aber auf die Dauer eines Schuljahrs angehalten werden. Diese Zeit kann nachträglich abgekürzt oder bis zum Schlüsse des Schuljahrs verlängert werden, ) denjenigen Schulpflichtigen, für deren Ausbildung die Berufs­ schule nach ihrer Schulordnung bestimmt ist, zur Pflicht gemacht werden. Dabei wird vorausgesetzt, daß die nichtöffentliche Berufsschule den an eine öffentliche Berufsschule zu stellenden Anforderungen entspricht, daß eine nach den Einzelberufen der beteiligten Schulpflichtigen gegliederte öffent­ liche Berufsschule nicht zur Verfügung steht und daß den Schulpflichtigen oder ihren Erziehungsberechtigten keine höheren Kosten als durch den Be­ such der öffentlichen Fortbildungsschule erwachsen. v Für Personen unter achtzehn Jahren, die der allgemeinen Schul­ pflicht nicht mehr unterliegen, kann die Verpflichtung zum Besuch einer Be­ rufsschule auf Grund des § 120 der Gewerbeordnung eingeführt werden. 8 14n). 1 Ist in einer Gemeinde die Zahl der von der Verpflich­ tung zum Besuch einer öffentlichen Berufsschule nicht betroffenen Schul­ pflichtungen desselben Geschlechts verhältnismäßig so gering, daß die Fort8) Der Abs. V des § 12 wurde durch Ziff. 1,5 der V. vom 26. August 1930 (GVBl. S. 303) eingeschaltet. 9) Die Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten ist gegenstandslos geworden, da die neue Gemeindegesetzgebung „Gemeindebevollmächt.gte" nicht mehr kennt. 10) Statt der Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten (s. Fußnote 5 oben) ist hier die des Gemeinderates (Marktgemeinderates, Stadtrites) notwendig. n) Fass, nach Ziff. I, 6 der B. vom 26. August 1930 (GVBt. S. 303).

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17. V. über die Berufsschulen.

führung der Bolksfortbildungsschule unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen oder aus sonstigen wichtigen Gründen unzweckmäßig sein würde, so darf die Bolksfortbildungsschule für diese Schulpflichtigen auf Antrag der Gemeindebehörde durch Verfügung der Regierung, Kammer des Innern, aufgehoben werden. Die Vorschrift im § 13 Abs. I Satz 2 findet Anwen­ dung 9). Alsdann sind in Verbindung mit der öffentlichen Berufsschule eine oder mehrere allgemeine Abteilungen zu errichten, zu deren Besuch alle ForÜnldungsschulpflichtigen des betreffenden Geschlechts, soweit sie nicht einer Fachabteilung angehören, verpflichtet sind. h In der allgemeinen Abteilung kann eine Abminderung der Stunden­ zahl bis auf einhundertsechzig im Schuljahr ohne Einrechnung des Reli­ gionsunterrichts zugelassen werden. 8 15. 1 Für alle Schüler, die im Zeitpunkte der Beendigung ihrer allgemeinen Schulpflicht eine Berufsschule besuchen, ist unter der Leitung eines von der Regierung, Kammer des Innern, zu bestimmenden Prüfungs­ kommissärs eine Entlassungsprüfung abzuhalten12). u Im Falle des § 13 Abs. V kann die Entlassungsprüfung unter­ bleiben, wenn oder soweit eine entsprechende Prüfung am Schlüsse der ver­ längerten Schulbesuchspflicht stattfindet. m Schüler einer nichtöffentlichen Berufsschule können zur Ablegung der Entlassungsprüfung an die Bolksfortbildungsschule oder eine öffent­ liche Berufsschule verwiesen werden. 8 16. 1 In den Fällen der §§ 13 Abs. I, II, III, IV und 14 erfolgt die Entlassung aus der Berufsschule regelmäßig am Schlüsse des Schuljahrs, in dem die Schüler das letzte Jahr ihrer allgemeinen Schulpflicht voll­ enden. Bei außerordentlichen Umständen kann sie auf Antrag der Er­ ziehungsberechtigten vorbehaltlich des Bestehens einer besonderen Entlassungs­ prüfung vor dem aus Satz 1 sich ergebenden Zeitpunkte durch Verfügung des Prüfungskommissärs ausnahmsweise bewilligt werden. h Schulpflichtige, die sich bei der Entlassungsprüfung nicht als hin­ reichend unterrichtet erweisen, können durch Verfügung des Prüfungskom­ missärs zum weiteren Besuche der Berufsschule oder der Bolksfortbildungs­ schule auf eine im voraus zu bestimmende Zeit, längstens aber auf die Dauer eines Schuljahres, angehalten werden. Diese Zeit kann nachträglich abgekürzt oder bis zum Schlüsse des Schuljahrs verlängert werden. 8 17"). Die Dauer der Schulpflicht bemißt sich nach § 19 der Ver­ ordnung über die Schulpflicht vom 22. Dezember 1913 in der Fassung der Verordnung vom 16. August 1926 (GVBl. S. 419, A n h. Nr. 16). Die Schulpflicht endigt für Schüler einer Berufsschule mit der Aushändigung des Entlassungszeugnisses an sie oder die Erziehungsberechtigten. 8 18. 1 Von der Verpflichtung zum Besuche einer Berufsschule (88 13, 14) sind befreit 1. Schüler und Schülerinnen einer Unterrichtsanstalt mit einer sie voll beschäftigenden Unterrichtszeit mit einem Lehrziele, das in den allgemein bildenden Fächern über jenes der Berufsschule wesentlich hin­ ausgeht, 2. Schüler und Schülerinnen einer sonstigen Unterrichts- oder Erziehungs­ anstalt, bezüglich deren von der Aufsichtsbehörde anerkannt ist, daß ihr Unterricht ausreichenden Ersatz für den Besuch der Berufsschule bietet,

12) S. MinBek. vom 24. Januar 1925 (MABl. S. 10) Buchst. B. ") Fass, nach Ziff. I, 7 der V. vorn 26. August 1930 (GVBl. S. 303). Braun, Schulbcdarfgesetz.

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Schulbedarsgesetz vom 14. August 1919.

3. Schulpflichtige, die mit Genehmigung der Distriktsschulbehörden3), in unmittelbaren Städten der Stadtschulkommission3), anderweitig einen vollständigen, den Besuch der Berufsschule ausreichend ersetzenden Privat­ unterricht erhalten. 11 Die Bestimmungen der §§ 16 Abs. IV, 18 der Schulpflichtverord­ nung finden entsprechend Anwendung").

8 1916). 8 20. Die näheren Vorschriften zum Vollzüge dieser Verordnung werden vom Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulange­ legenheiten erlassen. 8 21. 1 Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1914 in Kraft. u Vom gleichen Tage an sind alle entgegenstehenden oder durch die gegenwärtige Verordnung ersetzten Vorschriften, insbesondere auch die §§ 29 bis 33 der organischen Bestimmungen für die Gewerbeschulen vom 1. Oktober 1870, aufgehoben. m Die zur Zeit des Inkrafttretens dieser Verordnung bestehenden Fottbildungsschulen müssen, wenn sie nach dem Willen ihrer Unternehmer künftig als Berufsschulen gelten sollen, innerhalb eines Zeitraums von längstens drei Jahren den Anforderungen der gegenwärtigen Verordnung angepaßt werden. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- uyd Schulangelegenheiten ist ermächtigt, in besonders berücksichtigenswerten Fäl­ len für eine weitere Uebergangszeit von höchstens zwei Jahren einzelne Erleichterungen und Abweichungen zuzulassen.

*18. ML, die Aufstellung von Schulärzten und die schulärzt­ lichen Untersuchungen der Schulkinder betr., vom i. Ium 1918 (KMBl. S. 153). (Abgedruckt in Braun, SchAG. S. 202.)

19. VG. über den Vesnch des Ueliglonrunterrichts und die Teilnahme der Schüler und Schülerinnen an religiösen Uebungen vom 25. Januar 1919 (GVBl. S. 25, KMBl. S. 11). 1 „Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten darf ein Kind nicht zur Teilnahme an einem Religionsunterricht oder Gottesdienst angehalten werden." In Durchführung dieses Grundsatzes gelten für alle Schulen des Bolksstaates Bayern die folgenden Bestimmungen: 1. . ..i) 2. Ohne Rücksicht darauf, ob die Schüler und Schülerinnen vom Religionsunterricht entbunden sind oder nicht, können vom Standpunkte der Schule aus die' Erziehungsberechtigten frei, d. h. ohne besondere An­ zeige und Genehmigung darüber bestimmen, ob und in welchem Umfange die Kinder den Gottesdienst und Schulgottesdienst besuchen und die sonstigen religiösen Verpflichtungen erfüllen sollen.

") S. auch die ME. vom 26. November 1917 (KMBl. S. 225). lß) Aufgehoben durch § 8 der B. vom 30. September 1922 über die Behandlung der Schulversäumnisse (GVBl. S. 618). Aufgehoben und ersetzt durch die V. vom 6. Mai 1920 (SMBlS. 172).

20. Die Verfassung des Deutschen Reichs (Auszug).

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3. Die Schule darf — den lehrplanmäßigen Religionsunterricht aus­ genommen — zur Erfüllung religiöser Auflagen keine disziplinären Zwangs­ mittel anwenden. 4. Schüler und Schülerinnen, die durch Willenserklärung des Er­ ziehungsberechtigten vom Besuche des Religionsunterrichtes entbunden sind, werden in der Religionslehre nicht geprüft und nicht benotet. 11 Die Lehrpersonen sind nicht verpflichtet, bei der Beaufsichtigung der Schüler und Schülerinnen während der Christenlehre, des Gottesdienstes und Schulgottesdienstes oder sonstiger religiöser Veranstaltungen mitzu­ wirken. m Soweit die in den Schulordnungen oder sonstwo niedergelegten Vorschriften der vorstehenden Verordnung widersprechen, sind sie aufgehoben.

20. Vie Verfassung -er Deutschen Reichs vom n. August 1919 (RGBl. S. 1383). Auszug. Erster Hauptleil.

Aufbau und Aufgaben des Reichs. Erster Abschnitt.

Reich und Länder. Art. 10. Das Reich kann im Wege der Gesetzgebung Grundsätze aufstellen für: 1. die Rechte und Pflichten der Religionsgesellschaften; 2. das Schulwesen einschließlich des Hochschulwesens und das wissen­ schaftliche Büchereiwesen; 3. das Recht der Beamten aller öffentlichen Körperschaften. Art. 12. Solange und soweit das Reich von seinem Gesetzgebungs­ rechte keinen Gebrauch macht, behalten die Länder das Recht der Gesetzgebung. Dies gilt nicht für die ausschließliche Gesetzgebung des Reichs. Art. 13. Reichsrecht bricht Landrecht. Bestehen Zweifel oder Meinungsverschiedenheiten darüber, ob eine landesrechtliche Vorschrift mit dem Reichsrecht vereinbar ist, so kann die zuständige Reichs- oder Landeszenttalbehörde nach näherer Vorschrift eines Reichsgesetzes die Entscheidung eines obersten Gerichtshofs des Reichs anrufen. Art. 14. Die Reichsgesetze werden durch die Landesbehörden aus­ geführt, soweit nicht die Reichsgesetze etwas anderes bestimmen. Art. 15. Die Reichsregierung übt die Aufsicht in den Angelegen­ heiten aus, in denen dem Reiche das Recht der Gesetzgebung zusteht. Soweit die Reichsgesetze von den Landesbehörden auszuführen sind, kann die Reichsregierung allgemeine Anweisungen erlassen. Sie ist er­ mächtigt, zur Überwachung der Ausführung der Reichsgesetze zu den Landeszentralbehörden und mit ihrer Zustimmung zu den unteren Behörden Be­ auftragte zu entsenden. Die Landesregierungen sind verpflichtet, auf Ersuchen der Reichs­ regierung Mängel, die bei der Ausführung der Reichsgesetze hervorgetreten sind, zu beseitigen. Bei Meinungsverschiedenheiten kann sowohl dieReichs22*

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

regierung als die Landesregierung die Entscheidung des Staatsgerichts­ hofs anrufen, falls nicht durch Reichsgesetz ein anderes Gericht bestimmt ist. Art. 19. Ueber Berfassungsstreitigkeiten innerhalb eines Landes, in dem kein Gericht zu ihrer Erledigung besteht, sowie über Streitigkeiten nichtprivatrechtlicher Art zwischen verschiedenen Ländern oder zwischen dem Reiche und einem Lande entscheidet auf Antrag eines der streitenden Teile der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich, soweit nicht ein anderer Gerichtshof des Reichs zuständig ist. Der Reichspräsident vollskeckt das Urteil des Staatsgerichtshofs.

Zweiter Hauptteil.

Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen. Zweiter Abschnitt.

DaS Gemeinschaftsleben.

Art. 120. Die Erziehung des Nachwuchses zur leiblichen, seelischen und gesellschaftlichen Tüchtigkeit ist oberste Pflicht und natürliches Recht der Eltern, über deren Betätigung die staatliche Gemeinschaft wacht. Art. 124. Alle Deutschen haben das Recht, zu Zwecken, die den Strafgesetzen nicht zuwiderlaufen, Vereine oder Gesellschaften zu bilden. Dies Recht kann nicht durch Vorbeugungsmaßregeln beschränkt werden. Für religiöse Vereine mtb Gesellschaften gelten dieselben Bestilnmungen. Der Erwerb der Rechtsfähigkeit steht jedem Verein gemäß den Vor­ schriften des bürgerlichen Rechtes frei. Er darf einem Vereine nicht aus dem Grunde versagt werden, daß er einen politischen, sozialpolitischen oder religiösen Zweck verfolgt. Art. 127. Gemeinden und Gemeindeverbände haben das Recht der Selbstverwaltung innerhalb der Schranken der Gesetze. Art. 128. Alle Staatsbürger ohne Unterschied sind nach Maßgabe der Gesetze und entsprechend ihrer Befähigung und ihren Leistungen zu den öffentlichen Aemtern zuzulassen. Alle Ausnahmebestimmungen gegen weibliche Beamte werden be­ seitigt. Die Grundlagen des Beamtenverhältnisses sind durch Reichsgesetz zu regeln. Art. 129. Die Anstellung der Beamten erfolgt auf Lebenszeit, so­ weit nicht durch Gesetz etwas anderes bestimmt ist. Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung werden gesetzlich geregelt. Die wohlerworbenen Rechte der Beamten sind unverletzlich. Für die vermögensrechtlichen Ansprüche der Beamten steht der Rechtsweg offen. Die Beamten können nur unter den gesetzlich bestimmten Voraus» sctzungen und Formen vorläufig ihres Amtes enthoben, einstweilen oder erü)gültig in den Ruhestand oder in ein anderes Amt mit geringerem Ge­ halt versetzt werden. Gegen jedes dienstliche Straferkenntnis muß ein Beschwerdeweg utb die Möglichkeit eines Wiederaufnahmeverfahrens eröffnet sein. In die Nachweise über die Person des Beamten sind Eintragungen von ihm rngünstigen Tatsachen erst vorzunehmen, wenn dem Beamten Gelegenheit gegeben war, sich über sie zu äußern. Dem Beamten ist Einsicht in feine Perfonalnachweise zu gewähren.

20. Die Berfassung des Deutschen Reich- (Auszug).

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Die Unverletzlichkeit der wohlerworbenen Rechte und die Offen­ haltung des Rechtswegs für die vermögensrechtlichen Ansprüche werden be­ sonders auch den Berufssoldaten gewährleistet. Im übrigen wird ihre Stel­ lung durch Reichsgesetz geregelt. Art. 130. Die Beamten sind Diener der Gesamtheit, nicht einer Partei. Allen Beamten wird die Freiheit ihrer politischen Gesinnung und die Vereinigungsfreiheit gewährleistet. Die Beamten erhalten nach näherer reichsgesetzlicher Bestimmung be­ sondere Beamtenvertretungen. Art. 131. Verletzt ein Beamter in Ausübung der ihm anvertrauten öffentlichen Gewalt die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amts­ pflicht, so trifft die Verantwortlichkeit grundsätzlich den Staat oder die Körperschaft, in deren Dienste der Beamte steht. Der Rückgriff gegen den Beamten bleibt vorbehalten. Der ordentliche Rechtsweg darf nicht ausge­ schlossen werden. Die nähere Regelung liegt der zuständigen Gesetzgebung ob. Art. 132. Jeder Deutsche hat nach Maßgabe der Gesetze die Pflicht zur Uebernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten. Dritter Abschnitt.

Religion und Religionsgesellschafteu. Art. 135. Alle Bewohner des Reichs genießen volle Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die ungestörte ReligionsÄung wird durch die Ver­ fassung gewährleistet und steht unter staatlichem Schutz. Die allgemeinen StaatÄesetze bleiben hiervon unberührt. Art. 136. Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch be­ schränkt. Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte sowie die Zu­ lassung zu öffentlichen Aemtern sind unabhängig von dem religiösen Be­ kenntnis. Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Ueberzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert. Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Uebungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden. Art. 137. Es besteht keine Staatskirche. Die Freiheit der Bereinigung zu Religionsgesellschaften wird ge­ währleistet. Der Zusammenschluß von Religionsgesellschaften innerhalb des Reichsgebiets unterliegt keinen Beschränkungen. Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für aNe geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre Aemter ohne Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde. Religionsgesellschaften erwerben die Rechtsfähigkeit nach den allge­ meinen Vorschriften des bürgerlichen Rechtes. Die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes, soweit sie solche bisher waren. Anderen Religionsgesellschaften sind

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

aus ihren Antrag gleiche Rechte zu gewähren, wenn sie durch ihre Ver­ fassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten. Schließen sich mehrere derartige öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften zn einem Verbände zusammen, so ist auch dieser Verband eine öffentlich-rechtliche Körperschaft. Die Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben. Den Religionsgesellschaften werden Bereinigungen gleichgestellt, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen. Soweit die Durchführung dieser Bestimmungen eine weitere Regelung erfordert, liegt diese der Landesgesetzgebung ob. Art. 138. Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln be­ ruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die L^mdesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf. Dis Eigentum und andere Rechte der Religionsgesellschaften und reli­ giösen Vereine an ihren für Kultus-, Unterrichts- und Wohltätigkeitszwecke bestimmten Anstalten, Stiftungen und sonstigen Vermögen werden gewähr­ leistet. Art. 139. Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt. Vierter Abschnitt.

Bildung und Schule. Art. 142. Die Kunst, die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei. Der Staat gewährt ihnen Schutz und nimmt an ihrer Pflege teil. Art. 143. Für die Bildung der Jugend ist durch öffentliche An­ stalten zu sorgen. Bei ihrer Einrichtung wirken Reich, Länder und Ge­ meinden zusammen. Die Lehrerbildung ist nach den Grundsätzen, die für die höhere Bil­ dung allgemein gelten, für das Reich einheitlich zu regeln. Die Lehrer an öffentlichen Schulen haben die Rechte und Pflichten der Staatsbeamten. Art. 144. Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates; er kann die Gemeinden daran beteiligen. Die Schulaufsicht wird durch hauptamtlich tätige, fachmännisch vorgebildete Beamte ausgeübt. Art. 145. Es besteht allgemeine Schulpflicht. Ihrer Erfüllung dient Sllndsätzlich die Volksschule mit mindestens acht Schuljahren und die anließende Fortbildungsschule bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahre. Der Unterricht und die Lehrmittel in den Volksschulen und Fortbildungs­ schulen sind unentgeltlich. Art. 146. Das öffentliche Schulwesen ist organisch auszugestalten. Auf einer für alle gemeinsamen Grundschule baut sich das mittlere und höhere Schulwesen auf. Für diesen Aufbau ist die Mannigfaltigkeit der Lebensberufe, für die Aufnahme eines Kindes in eine bestimmte Schule sind seine Anlagen und Neigung, nicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung oder das Religionsbekenntnis seiner Eltern maßgebend. Innerhalb der Gemeinden sind indes auf Antrag der Erziehungs­ berechtigten Volksschulen ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschauung einzurichten, soweit hierdurch ein geordneter Schulbetrieb, auch im Sinne des Abs. 1, nicht beeinträchtigt wird. Der Wille der Erziehungsberechtigten

20. Die Verfassung des Teutschen Reichs (Auszug).

343

ist möglichst zu berücksichtigen. Das Nähere bestimmt die Landesgesetzgebung nach den Grundsätzen eines Reichsgesetzes. Für den Zugang Minderbemittelter zu den mittleren und höheren Schulen sind durch Reich, Länder und Gemeinden öffentliche Mittel bereit­ zustellen, insbesondere Erziehungsbeihilfen für die Eltern von Kindern, die zur Ausbildung auf mittleren und höheren Schulen für geeignet erachtet werden, bis zur Beendigung der Ausbildung. Art. 147. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Ge­ nehmigung ist zu erteilen, wenn die Privatschulen in ihren Lebenszielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehr­ kräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Bejitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stel­ lung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist. Private Volksschulen sind nur zuzulassen, wenn für eine Minderheit von Erziehungsberechtigten, deren Willen nach Art. 146 Abs. 2 zu berück­ sichtigen ist, eine öffentliche Volksschule ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschauung in der Gemeinde nicht besteht oder die Unterrichts Ver­ waltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt. Private Vorschulen sind aufzuheben. Für private Schulen, die nicht als Ersatz für öffentliche Schulen dienen, verbleibt es bei dem geltenden Recht. Art. 148. In allen Schulen ist sittliche Bildung, staatsbürgerliche Gesinnung, persönliche und berufliche Tüchtigkeit im Geiste des deutschen Volkstums und der Völkerversöhnung zu erstreben. Beim Unterricht in öffenttichen Schulen ist Bedacht zu nehmen, daß die Empfindungen Andersdenkender nicht verletzt werden. Staatsbürgerkunde und Arbeitsunterricht sind Lehrfächer der Schulen. Jeder Schüler erhält bei Beendigung der Schulpflicht einen Abdruck der Verfassung. Das Bolksbildungswesen, einschließlich der Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden. Art. 149. Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach der Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien (tveltlichen) Schulen. Seine Erteilung wird im Rahmen der Schulgesetzgebung geregelt. Der Religions­ unterricht wird in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen der betreffenden Religionsgesellschaft unbeschadet des Aufsichtsrechts des Staates erteilt. Die Erteilung religiösen Unterrichts und die Vornahme kirchlicher Verrichtungen bleibt der Willenserklärung der Lehrer, die Teilnahme an religiösen Unterrichtsfächern und an kirchlichen Feiern und Handlungen der Willenserklärung desjenigen überlassen, der über die religiöse Erziehung des Kindes zu bestimmen hat. Die theologischen Fakultäten an den Hochschulen bleiben erhalten.

Uevergangs- und Schlußvestimmungen. Art. 174. Bis zum Erlaß des in Arttkel 146 Ws. 2 vorgesehenen Reichsgesetzes bleibt es bei der bestehenden Rechtslage. Das Gesetz hat Ge­ biete des Reichs, .in denen eine nach Bekenntnissen nicht getrennte Schule gesetzlich besteht, besonders zu berücksichtigen.

344

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

21. versaffunasurkllnde öes Zreipaater Sayern vom 14. August 1919 (GVBl. S. 531). Auszug.

Vierter Abschnitt.

Gewissensfreiheit, Religionsgesellschaften, Schule. Zu den Vorschriften der Verfassung des Deutschen Reiches im Zweiten Hauptteile, Dritten Abschnitt, Ar­ tikeln 135 bis 141 wird bestimmt:

8 17. 1 Jedermann ist volle Glaubens- und Gewissensfreiheit ge­ währleistet. n Die Entscheidung über die Zugehörigkeit der Kinder zu einer Religionsgesellschaft steht bis zu deren vollendeten sechzehnten Lebensjahr den Erziehungsberechtigten zu. Bis zu diesem Zeitpunkte können die Eltern die Zugehörigkeit ihrer Kinder zu einer Religionsgesellschaft auch durch Vertrag regeln. Ein solcher Vertrag bedarf der gerichtlichen oder nota­ riellen Beurkundung; er wird durch den Tod der Eltern nicht berührt. Ist ein Kind mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten vor Vollendung des sechzehnten Lebensjahres durch einen Kultusakt einer Religionsgesell­ schaft endgültig in diese ausgenommen worden, so kann hieran durch die Erziehungsberechtigten nichts mehr geändert werden. Von diesem Alter an hat das Kind selbst die Freiheit der Entschließung über sein Verbleiben in der Religionsgesellschaft. m Der Austritt aus einer Religionsgesellschaft kann mündlich oder schriftlich bei dem Standesamte des Wohnsitzes oder ständigen Aufenthalts­ ortes erklärt werden. Die schriftliche Erklärung bedarf der Beglaubigung durch eine öffentliche Behörde. Abs. II findet entsprechende Anwendung. Nichtigkeit und Anfechtbarkeit der Austrittserklärung sind nach den Vor­ schriften des bürgerlichen Rechtes zu beurteilen. IV Neue freiwillige Leistungen des Staates, der bürgerlichen Ge­ meinden und Gemeindeverbände an eine Religionsgesellschaft werden durch Zuschläge zu den Staatssteuern und Umlagen der Angehörigen dieser Reli­ gionsgesellschaft aufgebracht. 8 18. 1 Die Vereinigung von Religionsgenossen zu gemeinsamer HauSandacht oder zu öffentlichen Kultushandlungen, zu Religionsgesellschaften, Religionsgemeinden oder geistlichen Gesellschaften ist innerhalb der Schran­ ken des Gesetzes freigegeben. n Bestehende Religionsgesellschaften, Religionsgemeinden oder geist­ lichen Gesellschaften, dann ihre Anstalten, Stiftungen oder sonstigen Ein­ richtungen bleiben rechtsfähig, soweit sie es bisher waren, neue können die Rechtsfähigkeit nach Maßgabe des geltenden Rechtes erwerben. Ihr Eigentum und ihre anderen Rechte sowie ihr Bekenntnisgepräge werden gewähr­ leistet. m Religionsgesellschasten, Religionsgemeinden und geistlichen Gesell­ schaften wird die selbständige Ordnung utrd Verwaltung ihrer Angelegen­ heiten, den Religionsgesellschasten und Religionsgemeinden, welche die Rechts­ stellung von Körperschaften des öffentlichen Rechtes besitzen, auch die Be­ steuerung ihrer Mitglieder auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten innerhalb der Schranken des Gesetzes gewährleistet.

21. Bersassungsurkunde des Freistaates Bayern.

345

iv Ais zur Ablösung der Staatsleistungen gemäß Art. 138 der Ber­ fassung des Deutschen Reiches bleiben die auf Gesetz, Vertrag oder be­ sonderem Rechtstitel beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellfchaften aufrechterhalten. v Ais zu dem gleichen Zeitpunkte dürfen Gebäude und Grundstücke des Staates, die derzeit irgendwelchen Kultuszwecken dienen, diesen gegen den Willen der Beteiligten nicht entzogen werden. Zu den Vorschriften der Verfassung des Deutschen Reiches int Zweiten Hauptteile, Vierten Abschnitt, Ar­ tikeln 142 bis 149 wird bestimmt: g 30. Die Freiheit der Kunst, der Wissenschaft und ihre Lehre wird gewährleistet und kann nur durch Gesetz und nur zur Wahrung der öffent­ lichen Ordnung, Sicherheit, Gesundheit oder Sittlichkeit beschränkt werden.

§ 31. 1 $ie Regelung und Förderung des öffentlichen Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungswesens sowie die Genehmigung und Beaufsichtigung der privaten Unterrichts- und Erziehungsanstalten sind Angelegenheiten des Staates. Die öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich Staatsanstalten, n Die Erziehungsberechtigten und die Personen, denen Schulpflich­ tige durch besonderen Auftrag anvertraut sind, sind verpflichtet, diese wäh­ rend der Dauer der gesetzlichen Schulpflicht zum Schulbesuch anzuhalten.

5. Abschnitt.

Selbstverwaltung, Stiftungen. g 32. 1 Den bürgerlichen Gemeinden und den Gemeindeverbänden wird das Selbstverwaltungsrecht gewährleistet. Sie verwalten nach Maßgabe der Gesetze ihre eigenen und die ihnen vom ©taot übertragenen Angelegen­ heiten. Sie haben das Recht, ihren Bedarf durch öffentliche Abgaben im Rahmen der Gesetze zu decken. Neue Aufgaben und Lasten können ihnen nur auf Grund Gesetzes zugewiesen werden. n Der Staat überwacht die Erfüllung ihrer Pflichten und die Gesetz­ mäßigkeit ihrer Verwaltung. , m Der Staat schützt die Behörden der Gemeinden und Gemeinde­ verbände bei Durchführung ihrer Aufgaben. 17 Gegen Ueberschreitung der Grenzen, die den Aufsichtsbehörden durch das Gesetz gezogen sind, haben die Gemeinden und Gemeinde­ verbände Anspruch auf verwaltungsgerichtlichen Schutz. v Das Vermögen der Gemeinden und Gemeindeverbände kann unter keinem Vorwande zum Staatsvermögen gezogen werden. g 25. 1 Das gesamte Vermögen der öffentlichen Stiftungen und die stiftungsmäßige Verwendung seiner Erträgnisse unterstehen dem besonderen Schutze des Staates. Stiftungsvermögen darf unter keinem Vorwande dem Staatsvermögen einverleibt werden. Verwaltung und Ausrichtung der öffent­ lichen Stiftungen werden staatlich beaufsichtigt. n Ein besonderes Gesetz über das Stistungswesen bleibt vorbehalten.

346

Schulbedarfgksrtz vom 14. August 1919.

22. volkrschullehrergesetz

vom 14. August 1919 (GVBl. S. 437).

(Abgeändert oder gestrichen wurden bis jetzt: 1. Durch das Gesetz vom 24. März 1920 über die Aenderung des Bolksschullehrergesetzes und des Schulbedarfgesetzes vom 14. August 1919 (GBBl. 1920 S. 103): die Artikel 159, 160, 180, 181 und 183. 2. Durch das Beamtenbesoldungsgesetz vom 2. Juni 1920, Art. 62 (GBBl. S. 275): die Artikel 1, 2, 5, 6, 22 mit 30, 33, 34, 44, 52, 58, 65, 72, 89, 106, 108, 109, 123, 133, 134, 136, 139, 144 und 145. 3. Durch das Gesetz vom 10. August 1921 zur Abänderung des Aus­ führungsgesetzes zur Reuhsversicherungsordmmg vom 2. November 1912 (GBBl. S. 1135 ff.) — GBBl. 1921 S. 397: der Art. 184. 4. Durch das Gesetz vom 23. März 1921 über die Bersorgungsbezüge der Staatsbeamten und ihrer Hinterbliebenen (Pensionsergänzungsgesetz = PEG.) Art. 25 (GBBl. S. 117): die Art. 79, 87, 89 und 90. 5. Durch das Gesetz vom 16. Dezember 1921 zur Aenderung des Beamtenbesoldungsgesetzes, Art. 3 (GBBl. 1923 S. 1): die Art. 72 und 79. 6. Durch das Schulaufsichtsgesetz vom 1. August 1922, § 34 (GBBlS. 385): der Art. 100. 7. Durch das Gesetz vom 9. Januar 1923 zur siebenten Abänderung des Beamtenbesoldungsgesetzes, Art. 3 (GBBl. S. 7): die Art. 44, 53, 69, 72, 79, 87 und 89. 8. Mit Bek. vom 24. März 1923 über die Fassung des Beamten­ besoldungsgesetzes (GBBl. S. 109) wurde das Beamtenbesoldungsgesetz vom 2. Juni 1920 in der vom 1. Oktober 1922 ab gültigen Fassung BBesG, n. F.) bekanntgegeben. In Art. 62 sind die Aenderungen des Bolksschullehrergesetzes voin 14. August 1919 zusammengefaßt. 9. Durch das Gesetz vom 1. August 1923 zur Aenderung von Vor­ schriften über das Volksschulwesen, Art. 1 (GVBl. S. 337): die Artikel 1, 21, 28, 33, 62, 84, 109, 135 mit 139, 144, 146, 147, 148, 149, 151 mit 156, 165, 171 und 182. 10. Durch das Gesetz vom 29. August 1923 zur achten Abänderung des Beamtenbesoldungsgesetzes, Art. 3 (GVBl. S. 309): die Artikel 43, 45, 58, 69, 72, 79, 87 und 150. 11. Durch das Gesetz vom 29. Februar 1924 zur neunten Abänderung des Beamtenbesoldungsgesetzes und sonstiger Vorschriften des Beamten-, Besoldungs- und Bersorgungsrechts, Art. 4 (GVBl. S. 117): der Artikel 87. 12. Durch die Verordnung vom 29. März 1924 zur Aenderung be­ amtenrechtlicher Vorschriften, Art. 2 (GVBl. S. 128): ine Art. 6, 14, 38, 39, 42, 45, 55, 61 und 150. 13. Durch das Gesetz vom 19. Juli 1926 über die Zahlung des Dienst­ einkommens und der Versorgungsbezüge, Art. 4 (GBBl. S. 381): der Artikel 53.

22. Volksschullehrergesetz.

347

14. Durch das Gesetz vom 10. Juli 1927 über die Aenderung be­ amtenrechtlicher Vorschriften, Art. 2 (GVBl. S. 227): die Artikel 5, 6, 36, 39, 45, 48, 50, 54, 55, 56, 61, 77, 79 und 150. 15. Durch Z 3 der V. vom 13. September 1928 zum Vollzüge des Art. 57 des BBesG. (GBBl. S. 405): der Artikel 72 Abs. II.) Der Landtag des Freistaates Bayern hat folgendes Gesetz beschlossen: Abschnitt I. Dienstverhältnis der Volksschullehrer. Art. 1r). 1 VolKsschullehrer im Sinne dieses Gesetzes sind die Per­ sonen, die von der zuständigen Behörde (Anstellungsbehörde) zur Erteilung des allgemeinen Bolksschulunterrichts an einer öffentlichen Volksschule in ständiger oder unständiger Tiensteseigenschaft hauptamtlich angestellt sind. Ständige Volksschullehrer sind die in den Formen des Art. 2 er­ nannten Volksschullehrer, die einer in der Besoldungsordnung für die baye­ rischen Staatsbeamten aufgeführten Gruppe angehören. in Die VolKsschullehrer sind Beamte des Staates. Art. 22). 1 Äe Ernennung zum ständigen VolKsschullehrer wird durch die Aushändigung der Ernennungsurkunde oder durch die amtliche Ausschreibung vollzogen. n In der Urkunde oder in der amtlichen Ausschreibung ist anzu­ geben, wann die Ernennung wirksam wird. in Diese Vorschriften gelten entsprechend für die Versetzung, WiederansteNung und Beförderung der ständigen VolKsschullehrer. Art. 3. Die erweiterte Mitwirkung der Erziehungsberechtigten an der Schulverwaltung wird im Schulgesetze geregelt. Art. 4. i Das Dienstverhältnis des Bolksschullehrers ist nach zehn­ jähriger Dienstzeit von der Ernennung zum ständigen VolKsschullehrer an un­ widerruflich. ii Aus besonderen Gründen kann das zuständige Staatsministerium das Dienstverhältnis eines ständigen Bolksschullehrers schon vorher für un­ widerruflich erklären. Art. 53). i Dem widerruflichen VolKsschullehrer kann jederzeit eine andere seiner Berufsausbildung entsprechende Lehrstelle übertragen werden, ii Das Dienstverhältnis des widerruflichen Bolksschullehrers kann von der Anstellungsbehörde jederzeit gelöst werden. m Mit der Lösung des Dienstverhältnisses verliert der Bolksschullehrer den Anspruch auf das Diensteinkommen und auf die Standesbezeich­ nung sowie die Aussicht auf Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung. IV Wird das Dienstverhältnis des widerruflichen Bolksschullehrers ge­ löst, ohne daß ihm eine Verletzung seiner Pflichten zur Last fällt, so wird ihm das Diensteinkommen noch für die Dauer der Dienstleistung weiter gewährt, mindestens aber für drei Monate von der Mitteilung der End­ schließung an, die das Dienstverhältnis löst.

*) BBesG, *) 3)

Fass. n. G. vom 1. August 1923 Art. 1 Ziff. I (GVBl. S. 337) mit vom 2. Juni 1920 (GVBl. S. 275). Ws. NI n. BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 Nr. 3 (GVBl. 6. 275). Fass. n. G. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. I (GBBl. S. 227).

348

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Art. 6 *). 1 Dem unwiderruflichen Bolksschullehrer kann ohne feilt Ansuchen, abgesehen von dem Falle der Strafversetzung, eine andere Lehr­ stelle nur übertragen werden, wenn sie ihm in ständiger Weise übertragen wird, seiner Berufsausbildung entspricht und damit eine Schmälerung seineGrundgehaltes nicht verknüpft ist. ° Der unwiderrufliche Bolksschullehrer kann ohne seine Zustimmung nur im Amtsstrafverfahren aus dem öffentlichen Bolksschuldienst entlassen werden. m Das Dienstverhältnis erlischt mit den in Art. 7 Abs. IV ausge­ sprochenen Folgen beim Eintritt in den unmittelbaren oder mittelbaren Dienst eines anderen Landes oder einer anderen Regierung, so ferne nicht das zuständige Staatsministerium die Genehmigung hierzu erteilt. Art. 7. 1 Der Bolksschullehrer kann jederzeit ohne Angabe eines Grundes die Entlassung aus dem öffentlichen Bolksschuldienste verlangen. n Sie kann ihm nur verweigert werden, solange dies wegen der weiteren Wahrnehmung seiner Dienstgeschäfte notwendig ist oder solange er sich aus eigenem Verschulden mit der Erledigung von Dienstgeschäften int - Rückstände befindet. Der Bolksschullehrer kann jedoch aus diesen Gründen nicht langer als drei Monate im Dienste zurückgehalten werden. m Die Entlassung wird von der Anstellungsbehörde bewilligt. ™ Der Bolksschullehrer verliert mit der Entlassung den Anspruch auf das Diensteinkommen und auf die Standesbezeichnung sowie den An­ spruch oder die Aussicht auf Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung. Die Anstellungsbehörde kann ihm die Weiterführung der Standesbezeich­ nung widerruflich gestatten.

Abschnitt II. Pflichten der Bolksschullehrer.

Art. 8. Der Bolksschullehrer hat alle Obliegenheiten seines Amtes nach den Gesetzen, Verordnungen und Dienstvorschriften gewissenhaft wahr­ zunehmen und sich durch sein Verhalten in und außer dem Amte der Ach­ tung, die sein Beruf erfordert, würdig zu erweisen. Art. 9. Der Bolksschullehrer hat den dienstlichen Anordnungen seiner Vorgesetzten Folge ^u leisten. Soweit er im Vollzug einer dienstlichen An­ ordnung handelt, trifft die dienstliche Verantwortung den Vorgesetzten, der die Anordnung erlassen hat. Art. 10. 1 Verletzt ein Bolksschullehrer vorsätzlich oder fahrlässig seine Amtspflicht, so haftet er für den Schaden, der dem Staate daraus ent­ steht. n Die §§ 827, 830, 840, Abs. I, 852 Abs. II und 853 des BGB. gelten entsprechend. m Der Anspruch des Staates auf Schadenersatz verjährt in drei Jahren von dem Zeitpunkte an, in dem eine zur Erhebung des Anspruchs zuständige Behörde von dem Schaden und der Person des ersatzpflichtigen Bolksschullehrers Kenntnis erhalten hat, spätestens aber in dreißig Achren von der Begehung der Handlung an. Wenn der Staat einem Dntten für den durch die Amtspflichtverletzung verursachten Schaden Ersatz leisten 4) Fass- n. G. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Zrff. H (GBBl. S. 227) mit vom 29. März 1924 Art. 2 (GBBl. S. 128).

349

22. Bolksschullehrergesetz.

muß, beginnt die dreijährige Verjährungsfrist mit dem Zeitpunkt, in dem die Ersatzpflicht des Staates gegenüber dem Beschädigten anerkannt oder rechtskräftig festgestellt ist. Art. 11. Der Volksschullehrer hat über die ihn: vermöge seines Amtes bekannt gewordenen Angelegenheiten, die ihrer Natur nach oder zufolge dienstlicher Anordnung geheim zu halten sind, Verschwiegenheit zu beobachten. Dies gilt auch nach der Lösung des Dienstverhältnisses. Art. 12. Beabsichtigt der Volksschullehrer zu heiraten, so hat er dies rechtzeitig der vorgesetzten Dienstbehörde anzuzeigen. Art. 13. 1 Der Bolksschullehrer darf ein Nebenamt oder ein Nebengeschäft nur übernehmen, soweit dies mit der gewissenhaften Erfüllung seiner Pflichten und mit der Achtung, die sein Beruf erfordert, vereinbar ist. n Uebernimmt der Bolksschullehrer 1. ein nicht entlohntes Nebenamt in einem anderen Zweige des staat­ lichen Dienstes, im Dienste des Reiches oder eines anderen Staates, 2. eine ehrenamtliche Stellung in der Verwaltung einer Gemeinde, An­ stalt, Stiftung, Kasse, Religions- oder Kirchengesellschaft, Erwerbs­ gesellschaft oder Genossenschaft oder 3. das Amt eines Schiedsrichters, Testamentsvollstreckers, Vormunds, Pfle­ gers, Beistands oder eine andere Verwaltung fremder Angelegenheiten, so hat er dies der zuständigen Dienstbehörde anzuzeigen, m Die Erlaubnis der Anstellungsbehörde oder der von ihr ermäch­ tigten Behörde ist erforderlich: 1. zum Betriebe eines Gewerbes im Sinne der Reichsgewerbeordnung, und zwar auch dann, wenn es von der Ehefrau oder von einer anderen dem Hausstande des Bolksschullehrers angehörenden Person betrieben wird, 2. zur Uebernahme eines Nebenamtes oder Nebengeschäftes, mit dem eine Entlohnung verbunden ist, 3. zur Beteiligung an der Errichtung einer auf Gewinn gerichteten Gesellschaft als Gründer oder zum Antritt in den Vorstand, Aufsichts­ rat oder Verwaltungsrat einer solchen Gesellschaft. Als eine auf Ge­ winn gerichtete Gesellschaft gilt eine Genossenschaft nicht, deren Tätig­ keit auf den Kreis ihrer Mitglieder beschränkt ist. 17 Die Erlaubnis der Anstellungsbehörde kann jederzeit zurückge­ nommen werden. In den Fällen des Abs. III Nr. 3 darf die Erlaubnis' mir erteilt werden, wenn mit der Tätigkeit weder unmittelbar noch mittel­ bar ein Gewinn oder eine Entlohnung verbunden ist. Art. 146). Der Bolksschullehrer ist zur Uebernahme von Neben­ ämtern oder Nebengeschäften im öffentlichen Dienst auch ohne besondere Ver­ gütung verpflichtet, wenn sie seiner Berufsausbildung entsprechen. Art. 15. 1 Der weltliche Kirchendienst kann vom Bolksschullehrer nur im Nebenamte versehen werden. 11 Die Uebernahme des Mesnerdienstes ist dem Bolksschullehrer untersagt. Art. 16. Der Bolksschullehrer darf Titel, Ehrenzeichen, Gehälter, Belohnungen und Geschenke von auswärtigen Regierungen oder Regenten b) Nach S. 128).

d. B.

vom

29. März

1924

Art. 2

Nr. 1

Ziff. II

(GVBl.

350

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

mir mit Erlaubnis des zuständigen Staatsministeriums, sonstige Belohnungen oder Geschenke, die ihm mit Bezug auf sein Amt zugedacht sind, nur mit Erlaubnis der Anstellungsbehörde annehmen. Art. 17. 1 Der Volkssc^illehrer hat seinen Wohnsitz so zu nehmen, daß dadurch die Erfüllung seiner dienstlichen Obliegenheiten nicht beeinträchtiat ist. Ob der Wohnsitz diesen Anforderungen entspricht, entscheidet im Zweifel die zuständige Dienstbehörde. Art. 18. 1 Die Vorschriften über den Urlaub und die Sonntagsruhe der Bolksschullehrer erläßt das zuständige Staatsministerium. n Der Feriengenuß ersetzt den regelmäßigen Urlaub. m Wenn ein Bolksschullehrer ohne Urlaub schuldhaft vom Amte fern­ bleibt oder den Urlaub ohne ausreichenden Grund überschreitet, wird, abgesehen vom dienststrafrechtlichen Einschreiten für die Zeit des unerlaubten Fernbleibens, sein Diensteinkommen eingezogen. Gegen die Verfügung kann der Bolksschullehrer binnen vierzehn Tagen nach der Eröffnung Be­ schwerde zum zuständigen Staatsministerium erheben. Art. 19. 1 Der Bolksschullehrer wird vor dem Dienstantritt auf die getreue Erfüllung seiner Obliegenheiten eidlich verpflichtet. n Der Eid verpflichtet auch für alle Aemter, die dem Bolksschullehrer später im öffentlichen Bolksschuldienst übertragen werden. m Ist die eidliche Verpflichtung unterblieben, so hat dies auf die Gültigkeit der Amtshandlungen und auf die Verantwortlichkeit für Pflicht­ verletzungen keinen Einfluß. Art. 20. Die Vorschriften des Art. 8 über das Verhalten außer dem Amte und die Vorschriften des Art. 11 und 16 gelten auch für die Bolksschullehrer im Ruhestande. Für Bolksschullehrer im zeitlichen Ruhe­ stände gilt außerdem auch Art. 12. Art. 216). i Die Art. 8 bis 12, 13 Abs. I und 16 bis 19 gelten entsprechend auch für die Schulamtsbewerber und für Personen, die mit der Erteilung des Unterrichts an öffentlichen Volksschulen dauernd oder vor­ übergehend betraut sind, ohne selbst Bolksschullehrer im Sinne dieses Ge­ setzes zu sein. n Ist der Volksschulunterricht einer geistlichen Gesellschaft oder einem religiösen Verein überttagen, so haftet die Gesellschaft oder der Verein dem Staate für den Schaden, den ihm ein Mitglied durch vorsätzliche oder fahr­ lässige Verletzung der Amtspflicht verursacht.

Abschnitt III.

Diensteinkommen der DoNsschullehrer. Art. 226 7).8 Das Einkommen aus dem weltlichen Kirchendienst und aus anderen Nebenämtern oder Nebengeschästen darf in das Diensteinkommen des Bolksschullehrers nicht eingerechnet werden. Art. 23 mit 27«).

6) Fass, nach Ges. vom 1. August 1923 Art. 1 Ziff.II (GVBl. S. 337). ’) Fass, nach Art. 62 Nr.1 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GVBl. S. 275). 8) Aufgehoben durch Art. 62 Nr. 1 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GVBl. S. 275).

22. Bolksschullehrergesetz.

351

Art. 28*9).10 11 Hat 12 sich die Ernennung zum ständigen BolKsschullehrer -dadurch verzögert, daß der BolKsschullehrer seiner aktiven Militärpflicht ge­ nügt hat oder wegen zeitiger Untauglichkeit von der Ausübung zurück­ gestellt oder als überzählig vorerst nicht eingestellt wurde, oder wegen des Krieges, so kann ihm bei der Ernennung zum zuständigen BolKsschullehrer die Zeit der Verzögerung für die Gewährung der Gehaltsvorrückungen ungerechnet werden. Art. 29 und 30 «). Art. 31. Für die Zeit der Schulferien und für die Zeit der Abtvesenheit, für die der BolKsschullehrer keines Urlaubs bedarf oder für die der Urlaub nicht verweigert werden kann, tritt kein Abzug am Dienst­ einkommen ein. Wird in anderen Fällen ein besonderer Urlaub außer­ halb der Schulferien erteilt, so entscheidet die Anstellungsbehörde, ob und Ivie weit das Diensteinkommen einzuziehen ist. n qm Falle der Erkrankung wird das Diensteinkommen, solange sich der BolKsschullehrer im Dienste befindet, bis zur Dauer von sechsund­ zwanzig Wochen unverkürzt weitergewährt. Dauert die Dienstbehinderung infolge der Krankheit ununterbrochen länger als sechsundzwanzig Wochen, so bedarf die Weitergewährung des vollen Diensteinkommens der Genehmi­ gung des zuständigen Staatsministeriums oder der von ihm ermächtigten

Behörde. Art. 32. Die Anstellungsbehörde weist dem BolKsschullehrer das Diensteinkommen zu. Sie entscheidet über die Gewährung der Gehalts­ vorrückungen und verfügt die Einziehung und Wiedergewährung des Dienst­ einkommens. Art. 3310). Art. 34 ii). Außer den gesetzlichen Leistungen dürfen dem BolKs­ schullehrer sonstige Geldbezüge, Reichnisse und Nutzungen mit Bezug auf seine hauptamtliche Dienstleistung nicht gewährt werden. Art. 35. Die beteiligten Staatsministerien erlassen die Vorschriften über die Entschädigungen für den Dienstaufwand der BolKsschullehrer.

Art. 36 is). 1 Der unwiderrufliche BolKsschullehrer hat bei der Uebertragung einer anderen Lehrstelle nach Art. 6 tos. I Anspruch auf Er­ stattung von Umzugskosten. “ Den gleichen Anspruch hat der widerrufliche BolKsschullehrer, dem ohne sein Ansuchen eine andere Lehrstelle übertragen wird, wenn er die Aenderung seiner dienstlichen Stellung nicht durch sein Verhalten ver­ schuldet hat. m Die beteiligten Staatsministerien erlassen die näheren Borschriften über die Erstattung von Umzugskosten. Art. 37. Die Gehalte der BolKsschullehrer werden jeweils mit den Gehalten der Staatsbeamten entsprechend neu geregelt. o) Fass, nach Ges. vom 1. August 1923 Art. 1 Ziff. III (GVBl. S. 337) mit BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 Nr. 1 (GVBl. S. 275). 10) tos. I aufgehoben durch BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 Nr, 1 (GVBl. S. 275), tos. H durch Ges. vom 1. August 1923 Art. 1 Ziff. IV (GVBl. S. 337). 11) Fass, nach BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 Nr. 1 (GVBl. S. 275). 12) Fass, nach Ges. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. UI (GVBl. S. 227).

352

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Abschnitt IV. Versetzung -er ständigen VolksschuNehrer in Le« Ruhestand.

Art. 3813). * *1 2Der unwiderrufliche BolKsschullehrer tritt mit bm Ablauf des Monats in den dauernden Ruhestand, der auf den Monat folgte in dem er das fünfundsechzigste Lebensjahr vollendet hat. Wenn dringendedienstliche Rücksichten das Verbleiben des Volksschullehrers im Amte fordert, so kann das zuständige Staatsministerium im Einverständnisse mit dem Staatsministerium der Finanzen die Versetzung in den Ruhestand hinausschieben. n Der unwiderrufliche BolKsschullehrer kann die Versetzung in den Ruhestand beanspruchen, wenn er infolge eines körperlichen Gebrechens­ oder wegen Schwäche seiner körperlichen und geistigen Kräfte zur Er­ füllung seiner Amtspflichten unfähig ist. Art. 38")*). Der unwiderrufliche BolKsschullehrer kann ohne sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt werden, 1. wenn er infolge eines körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung seiner Amts­ pflichten unfähig ist, 2. wenn durch sein Verschulden Umstände vorliegen, durch die seine amt­ liche Wirksamkeit auch auf einer anderen Lehrstelle nicht bloß vorüber13) Nach der V. vom 29. März 1924 Art. 2 Nr. 1 Ziff. III (GVBl. S. 128). ") Fass, nach Ges. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. IV (GVBl. S. 227) mit B. vom 29. März 1924 Art. 2 Nr. 1 Ziff. IV (GVBl. S. 128). *) Im Frühjahr 1930 ist dem Landtage folgender Gesetzentwurf zu­ gegangen: „Das Volksschullehrergesetz wird wie folgt geändert: a) Art. 38 erhält folgende Fassung: Der unwiderrufliche Volksschullehrer tritt mit dem Ablauf des Monats in den dauernden Ruhestand, der auf den Monat folgt, in dem er das achtundsechzigste Lebensjahr vollendet hat. b) Nach Art. 38 wird folgende Vorschrift eingeschaltet: Art. 38 a. Der unwiderrufliche Volksschullehrer kann die Versetzung ii den Ruhestand beanspruchen, wenn er 1. das fünfundsechzigste Lebensjahr vollendet hat oder 2. infolge eines körperlichen Gebrechens oder Schwäche seiner kör­ perlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung seiner Amtspflichten unfähig ist. c) Art. 39: Der unwiderrufliche BolKsschullehrer kann ohne sein An­ suchen in den Ruhestand versetzt werden, 1. wenn er das fünfundsechzigste Lebensjahr vollendet hat ... d) Das Gesetz ist dringend; es tritt mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 an in Kraft." Der Entwurf ist bis jetzt nicht Gesetz geworden. Das Schicksal bcr Gesetzesvorlage ist von der allgemeinen Regelung der Verhältnisse der Be­ amten im Reiche und in den Ländern abhängig. Die Regelung war als Sparmaßnahme beabsichtigt, ist aber durch die Reichstagsauflösung mterbrochen worden.

22. Volksschullehrergesetz.

353

gehend gestört wäre, ein Amtsstrafverfahren aber wegen Verjährung ausgeschlossen ist. Art. 40. Wird ein Volksschullehrer infolge eines körperlichen Ge­ brechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung seiner Amtspflichten unfähig, ist aber der Wiedereintritt der Dienftfähiakeit nicht ausgeschlossen, so wird er zunächst nur auf die voraus­ sichtliche Dauer der Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt. Art. 41. Die beteiligten Staatsministerien erlassen die näheren Vor­ schriften über den Nachweis der Dienstunfähigkeit. Art. 4215). 1 Wenn ein Volksschullehrer, bei dem die Versetzung in den Ruhestand nach Art. 39 für begründet erachtet wird, nicht selbst darum nachsucht, wird ihm oder seinem gesetzlichen Vertreter unter An­ gabe der Gründe schriftlich eröffnet, daß seine Versetzung in den Ruhe­ stand beabsichtigt sei. h Ist eine Verständigung mit dem Volksschullehrer nicht möglich und ein gesetzlicher Vertreter nicht vorhanden, so hat ihm die zuständige Dienstbehörde einen Vertreter zu bestellen und die Eröffnung nach Abs. I an diesen zu richten. m Erhebt der Volksschullehrer binnen zwei Wochen nach der Eröffnung keine Einwendungen, so wird in derselben Weise verfügt, wie wenn er um seine Versetzung in den Ruhestand selbst nachgesucht hätte. 17 Erhebt der Bolksschullehrer innerhalb der Frist Einwendungen gegen die Versetzung in den Ruhestand, so entscheidet die Anstellungs­ behörde, ob das Verfahren fortzusetzen ist. Verfügt sie die Fortsetzung des Verfahrens, so wird ein Beamter beauftragt, die bestrittenen Tatsachen zu untersuchen. Hierbei können Zeugen und Sachverständige eidlich ver­ nommen werden. Der Volksschullehrer, der in den Ruhestand versetzt werden soll, darf den Vernehmungen beiwohnen. Er darf mit einem Beistand er­ scheinen oder einen Vertreter schicken. Zum Ergebnisse der Ermittlungen kann er Erklärungen abgeben und Anträge stellen. Auch hierzu darf er mit einem Beistand erscheinen. Ungeeignete Vertreter oder Beistände können zurückgewiesen werden. v Erhebt der gesetzliche oder bestellte Vertreter binnen zwei Wochen nach der Eröffnung Einwendungen gegen die Versetzung in den Ruhestand, so mlt Abs. IV entsprechend. Erhebt er innerhalb der Frist keine Einwenoungen, so kann nach Abs. III verfügt werden. Die Anstellungsbehörde kann aber in diesem Falle auch eine weitere Untersuchung nach Abs. IV anordnen. V1 Nach dem Abschlüsse der Verhandlungen entscheidet die Anstellungs­ behörde über die Versetzung in den Ruhestand. vn Die baren Auslagen, die durch unbegründete Einwendungen des Bolksschullehrers oder seines Vertreters entstanden sind, fallen dem Volks­ schullehrer zur Last, wenn ihm oder dem Vertreter bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt war, daß die Einwendungen unbe­ gründet sind. Art. 4316). 1 Der unwiderrufliche Volksschullehrer hat im Falle der Versetzung in den Ruhestand Anspruch auf Ruhegehalt. n Der Ruhegehalt beträgt für die ersten zehn Dienstjahre fünfund­ dreißig vom Hundert des versorgungsfähigen Diensteinkommens. Er steigt

16) Nach B. vom 29. März 1924 Art. 2 Nr. 1 Ziff. V (GBBl. S. 128). 16) Nach Ges. vom 29. August 1923 Art. 3 Ziff. I (GBBl. S. 309). Braun, Schulbedarfgesetz. 23

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mit dem Antritt jedes weiteren Dienstjahres bis zum Eintritt in das fünf­ undzwanzigste Dienstjahr jährlich um zwei vom Hundert und vom (Eintritt in das sechsundzwanzigste Dienstjahr an um eins vom Hundett des versorgungsfähigen Diensteinkommens. ui Der Ruhegehalt darf achtzig vom Hundert des versorgungsfähigen Diensteinkommens nicht übersteigen. Art. 4417).18 19 Zum versorgungsfähigen Diensteinkommen gehören der Grundgehalt und der versorgungsfähige Satz des Ortszuschlags").

Art. 46. Für die Berechnung des Ruhegehalts wird die Dienstzeit vom Tage der ersten eidlichen Verpflichtung als Volksschullehrer, wenn jedoch die Eigenschaft als Bolksschullehrer früher gegeben war, von diesem Zeitpunkt an gerechnet. Art. 47. Bei der Feststellung der Dienstzeit für die Berechnung des Ruhegehalts wird auch die Zeit gerechnet, die der Bolksschullehrer mit der Ableistung deS Vorbereitungsdienstes als Schulamlsdewerber zugebracht hat. Art. 48 so), i Angerechnet wird ferner die Zeit des aktiven Militär­ dienstes im deutschen Heere, in der deutschen Marine oder bei den deutschen Schutztruppen sowie die Zeit eines früheren aktiven Militärdienstes in einem deutschen Bundesstaate. u Für jeden Krieg, an dem ein Bolksschullehrer im deutschen Heere, in der deutschen Marine oder bei den deutschen Schutztruppen oder in der bewaffneten Macht eines Bundesstaates teilgenommen hat, wird zur wirk­ lichen Dauer der Dienstzeit ein Jahr (Kriegsjahr) hinzugerechnet. Für mehrere in ein Kalenderjahr fallende Kriege kann nur ein Kriegsjahr an­ gerechnet werden. m Wer als Teilnehmer an einem Kriege anzusehen ist, unter welchen Voraussetzungen bei Kriegen von längerer Dauer mehrere Kriegsjahre an­ zurechnen sind, welche militärischen Unternehmungen als ein Krieg im Sinne dieser Vorschriften anzusehen sind und welche Zeit als Kriegszeit zu rech­ nen ist, wenn keine Mobilmachung oder Demobilmachung stattgefunden hat, ist nach den für die staatlichen Beamten geltenden Grundsätzen zu bestimmen. IV Wie weit die Zeit einer während des aktiven Militärdienstes er­ littenen Freiheitsstrafe oder einer Kriegsgefangenschaft angerechnet werden kann, ist nach den Vorschriften über die Versorgung der Militarpersonen zu bestimmen. v Art. 56 L des Beamtengesetzes gilt entsprechend. Art. 49. 1 Bei der Feststellung der Dienstzeit für die Berechnung des Ruhegehalts kann ganz oder teilweise auch die Zeit gerechnet werden, während der der Bolksschullehrer 1. in einem anderen Zweige des staatlichen Dienstes, 2. im Dienste des Reichs, 3. int Dienste eines anderen Bundesstaates oder eines außerdeutschen Staates oder 4. im sonstigen öffentlichen Dienste verwendet oder

17) 18) 20. April 19) S. 227). 20)

Nach Ges. vom 9. Januar 1923 Art. 3 Ziff. I (GBBl. S. 7). Nunmehr „des Wohnungsgeldzuschusses" (s. Att. 1 BBesG, vom 1928 (GBBl. S. 205). Aufgehoben durch Ges. vom 10. Juli 1927 Att. 2 Ziff. V (GBBl. Nach Ges. vom 10. Juli 1927 Att. 2 Ziff. VI (GBBl. S. 227).

22. Bolksschullehrergesetz.

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5. außerhalb des öffentlichen Dienstes tätig war, soferne diese Tätig­ keit für die berufliche Ausbildung förderlich war. u Die Anrechnung kann dem Volksschullehrer bei der Ernennung ganz oder zum Teile zugesichert werden. Art. 5021). 1 Wird ein Volksschullehrer, dessen Dienstverhältnis nach Art- 5 Abs. II oder Art. 7 gelöst war, wieder als ständiger Bolksschullehrer angestellt, so kann ihm bei der Feststellung der Dienstzeit für die Berechnung des Ruhegehalts die vor der Lösung des Dienstverhältnisses zurückgelegte Dienstzeit ganz oder teilweise angerechnet werden, soferne das Dienstverhältnis nicht wegen einer Pflichtverletzung gelöst worden war. Im Falle des Art. 7 kann dem Volksschullehrer die Anrechnung bei der Bewilligung der Entlassung zugesichert werden. u Art. 57 Abs. 3 des Beamtengesetzes gilt entsprechend. Art. 51. 1 Die Zeit vor der Vollendung des einundzwanzigsten Lebens­ jahres kann bei der Feststellung der Dienstzeit für die Berechnung des Ruhegehalts nicht angerechnet werden. u Im Kriegsfälle wird jedoch die Militärdienstzeit vom Beginne des Krieges, beim Eintritt in den Militärdienst während des Krieges vom Tage des Eintritts an nach der Vorschrift des Art. 48 ohne Rücksicht auf das Lebensalter angerechnet. Art. 5222). 1 Der Anspruch auf den Ruhegehalt beginnt mit den» Zeitpunkt, in dem die Versetzung in den Ruhestand wirksam wird. Endigt die Dienstleistung in einem späteren Zeitpunkte, so beginnt der Anspruch mit diesem Zeitpunkte. h Wenn der Zeitpunkt, in dem die Versetzung in den Ruhestand wirk­ sam wird oder die Dienstleistung endigt, nicht auf den Ersten eines Monats fällt, so wird der Ruhegehalt vom Ersten des nächsten Monats an gezahlt. Bis dahin wird dem Volksschullehrer noch das Diensteinkommen gewährt, auch wenn er bereits seiner Dienstleistung enthoben ist. m Hat der Bolksschullehrer das bare Diensteinkommen über diesen Zeitpunkt hinaus bezogen, so hat er den zuviel erhaltenen Betrag zurück­ zuerstatten oder sich auf den Ruhegehalt anrechnen zu lassen. Art. 5323). 1 Der Ruhegehalt wird monatlich vorausbezahlt. u Das Staatsministerium der Finanzen kann die mehrmonatliche Vorauszahlung im Rahmen der jeweils für die Reichsbeamten geltenden Regelung verfügen. Art. 5424). 1 Der Bolksschullehrer, der infolge eines körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte zeitlich oder dauernd in den Ruhestand versetzt worden ist, kann unter den gleichen Voraussetzungen, unter denen nach Art. 6 Abs. I einem unwider­ ruflichen Bolksschullehrer eine andere Lehrstelle übertragen werden kann, wieder angestellt werden, wenn er wieder dienstfähig geworden ist und das fünfundsechzigste Lebensjahr noch nicht überschritten hat. Art. 36 Abs. I gilt entsprechend. n) Wenn ein nach Art. 40 in den Ruhestand versetzter Volksschul­ lehrer wieder dienstfähig geworden ist, aber nicht sofort auf einer geeig­ neten Dienstesstelle wieder angestellt werden kann, wird er unter Fort-

21) 22) M) 24)

Nach Fass, Nach Nach

Ges. nach Ges. Ges.

vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. VII (GVBl. S. 227). BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 Nr. 1 (GVBl. S. 275). vom 19. Juli 1926 Art. 4 (GVBl. S. 381). vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. VIII (GVBl. S. 227). 23*

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gewährung des Ruhegehalts solange im Ruhestand belassen, bis die Wieder­ anstellung möglich ist. Art. 55 26). Art. 56 26). Der Anspruch auf den Ruhegehalt erlischt, 1. wenn der Volksschullehrer nach Art. 54 Abj. I im staatlichen Dienst wieder angestellt wird, 2. wenn er rechtskräftig zu einer Strafe verurteilt ist, die Kraft des Ge­ setzes den Verlust des Amtes zur Folge hätte, wenn er beim Eintritt der Rechtskraft noch im Dienste wäre, 3. wenn ihm der Anspruch auf den Atuhegehalt im Amtsstrafverfahren rechtskräftig aberkannt wird, 4. mit dem Ablauf des Monats, in dem er stirbt. Art. 57. Der Anspruch auf den Ruhegehalt ruht, solange der Volks­ schullehrer der deutschen Reichsangehörigkeit verlustig ist. Art. 58 27). i Solange der in den Ruhestand versetzte Bolksschullehrer aus einer Verwendung im Staats- oder in einem sonstigen öffent­ lichen Dienste ein Diensteinkommen bezieht, wird der Ruhegehalt so weit gekürzt, als dieses zusammen mit dem Ruhegehalt das von dem Volksschul­ lehrer im Zeitpunkte des Ausscheidens aus dem Dienste bezogene Dienst­ einkommen übersteigt. u Hat der in den Ruhestand versetzte Bolksschullehrer aus einer ander­ weitigen Verwendung im Sinne des Abs. I einen Anspruch auf einen Ver­ sorgungsbezug, so wird der Ruhegehalt so weit gekürzt, als er zusammen mit dem Versorgungsbezuge den Bettag übersteigt, der sich ergibt, wenn der Ruhegehalt nach der gesamten Dienstzeit unter Hinzurechnung der Zeit der anderweitigen Verwendung berechnet wird. m Die Kürzung des Ruhegehalts nach Abs. II wird auch dann vor­ genommen, wenn der Volksschullehrer nach der Versetzung in den Ruhestand Anspruch auf einen Versorgungsbezug aus einer anderweitigen Verwendung int Sinne des Abs. I erwirbt. Dies gilt nicht, wenn der neue Versorgungs­ bezug nach Art. 59 des Beamtengesetzes oder einer gleichbedeutenden Vor­ schrift in der Satzung einer Gemeinde oder einer anderen öffentlichen Körperschaft gekürzt wird. 17 Im übrigen gilt Art. 44 Ziff. 3 Abs. II, III des Beamtengesetzes­ entsprechend. Art. 59. 1 Wenn die Voraussetzungen für die Einbeziehung oder Kürzung des Ruhegehalts am ersten Tag eines Monats eintreten, wird der Ruhegehalt, abgesehen von dem Falle des Art. 56 Nr. 4, vom Anfänge dieses Monats an eingezogen oder gekürzt. Wenn die Voraussetzungen im Laufe des Monats eintreten, wird der Ruhegehalt vom Anfänge des nächsten Monats an eingezogen oder gekürzt. n Der Ruhegehalt wird vom Anfänge des Monats an wieder gewährt, in dem die Voraussetzungen hierfür eingetreten sind. m Hat der Bolksschullehrer den Ruhegehalt über den im Abs. 1 be­ zeichneten Zeitpunkt hinaus bezogen, so hat er den zuviel erhaltenen Be­ trag zurückzuerstatten oder sich auf andere Bezüge anrechnen zu lassen. 26) Aufgehoben durch Art. 2 Ziff. IX des Ges. vom 10. Juli 1927 (GBBl. S. 227). 2«) Nach Ges. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. X (GBBl. S. 227). 27) Fass, nach Ges. vom 29. August 1923 Art. 3 Ziff. IN (GBBl. S. 309) mit Art. 62 Nr. 1 und 6 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275).

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Art. 60. Der Jahresbetrag des Ruhegehalts wird, wenn nötig, auf den nächsten durch drei teilbaren Markbetrag aufgerundet. Art. 612d). Der widerrufliche ständige Bolksschullehrer kann wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt werden. In diesem Falle kann ihm ein Ruhegehalt bis zu dem Betrage, der sich nach den vorstehenden Vorschriften ergibt, widerruflich bewilligt werden. Art. 6229). 1 Außer den gesetzlichen Versorgungsansprüchen dürfen dem Bolksschullehrer mit Bezug auf seine hauptamtliche Dienstleistung An­ sprüche auf sonstige Ruhegehalte oder Nuhegehaltszulagen, Wartegelder oder ähnliche Bersorgungsbezüge nicht gewährt werden. Die Einräumung von Versorgungsansprüchen aus Nebenbezügen bedarf der Genehmigung des zuständigen Staatsministeriums. Art. 63. 1 Tie Anstellungsbehörde verfügt die Versetzung in den Ruhestand. 11 Sie setzt den Ruhegehalt fest und verfügt die Einziehung, Kürzung und Wiedergewährung des Ruhegehalts. Art. 64. 1 Der in den Ruhestand versetzte Bolksschullehrer ist be­ fugt, die bisherige Standesbezeichnung mit dem Beisatz „außer Dienst" weiterzuführen. h Diese Befugnis kann dem widerruflichen Bolksschullehrer jederzeit entzogen werden. Dem unwiderruflichen Bolksschullehrer kann sie nur im Amtsstrafverfahren entzogen werden. m Die Befugnis des Volksschullehrers zur Führung eines anderen ihm verliehenen Titels bleibt unberührt.

Abschnitt V. Fürsorge für die Hinterbliebenen der ständigen Bolksschullehrer. A. Sterbegehalt. Art. 6530). 1 Stirbt der zuständige Bolksschullehrer im Dienste, so erhalten die Witwe und die ehelichen oder legitimierten Kinder für das auf den Sterbemonat folgende Vierteljahr noch das volle Diensteinkommen des BolksschuUehrers als Sterbegeld. Der schon zu Lebzeiten des Volks­ schullehrers erhobene Barbetrag wird abgezogen. ni Stirbt der Bolksschullehrer im Ruhestande, so erhalten die Witwe und die ehelichen oder legitimierten Kinder für das auf den Sterbemonat folgende Vierteljahr noch den vollen Ruhegehalt des Volksschullehrers als Sterbegehalt. Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend. Art. 66. 1 Wenn der Bolksschullehrer weder eine Witwe noch eheliche oder legitimierte Kinder hinterlassen hat, kann der Sterbegehalt nach Art. 65 ganz oder teilweise auch bedürftigen Eltern, Großeltern, Geschwistern, Geschwisterkindern, Enkeln, Stief- oder Pflegekindern oder an Kindes Statt angenommenen Kindern gewährt werden, die der Verstorbene ganz oder überwiegend unterhalten hat. h Der Sterbegehalt kann, wenn weder eine Witwe noch eheliche oder legitimierte Kinder vorhanden sind, ganz oder teilweise auch dann gewährt werden, wenn der Nachlaß nicht ausreicht, um die Kosten der letzten Krankheit und der Beerdigung zu decken.

28s Nach Ges. vom 10. Juli 1927 Art. 2 Ziff. XI (GBBl. S. 227). ») Fass, nach Ges. vom 1. August 1923 Art. 1 Ziff. IV (GBBl. S. 337). 80) Fass, nach Art. 62 Nr. 1 des BBesG, vom 2. Juni 1920 (GBBl. S. 275).

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Art. 67. Die Anstellungsbehörde setzt den Sterbegehalt fest. An wen der Sterbegehalt rechtswirksam zu zahlen und wie er unter mehrere Beteiligte zu verteilen ist, wird durch nähere Vorschriften des zustämdigen Staatsministeriums bestimmt. Der Sterbegehalt kann weder abgetretem noch verpfändet werden. B. Witwen- und Waisengeld. Art. 68. Die Witwe und die ehelichen oder legitimierten Kinder des unwiderruflichen Bolksschullehrers, der zur Zeit seines Todes einen Ruhegehalt bezog oder dazu berechtigt gewesen wäre, haben Anspruch auf Witwen-- und Waisengeld. Art. 6931). 1 Das Witwengeld beträgt jährlich sechzig vom Hundert des Ruhegehalts, zu dessen Bezug der verstorbene Bolksschullehrer berechtigt gewesen ist oder berechtigt gewesen wäre, wenn er am Todestag in den Ruhestand versetzt worden wäre. Der Berechnung des Witwengeldes darf jedoch in keinem Falle ein höherer Betrag als achtzig vom Hundert des versorgungsfähigen Diensteinkommens des Bolksschullehrers zugrunde ge­ legt werden. Art. 70. Das Waisengeld beträgt jährlich: 1. für jedes Kind, dessen Mutter noch lebt und zur Zeit des Todes des Bolksschullehrer zum Bezüge von Witwengeld berechtigt war, ein Fünftel des Witwengeldes; 2. für jedes Kind, dessen Mutter nicht mehr lebt oder zur Zeit des Todes des Bolksschullehrers zum Bezug von Witwengeld nicht berechtigt war, ein Drittel des Witwengeldes. Art. 71. 1 Witwen- und Waisengeld dürfen zusammen den Betrag des Ruhegehalts nicht übersteigen, zu dessen Bezug der verstorbene Bolks­ schullehrer berechtigt gewesen ist oder berechtigt gewesen wäre, wenn er am Todestag in den Ruhestand versetzt worden wäre. Art. 69 Satz 2 gilt entsprecheno. n Ergibt sich an Witwen- und Waisengeld zusammen ein höherer Betrag, so werden die einzelnen Bettäge im gleichen Verhältnisse gekürzt. ™ Nach dem Ausscheiden eines Berechtigten erhöht sich das Witwen­ oder Waisengeld der verbleibenden Berechtigten vom Beginne des fol­ genden Monats an bis zu dem vollen Bettage, der ihnen nach den Art. 69, 70 und 71 Abs. I gebührt. Das gleiche gilt im Falle des Art. 78, solange ein Berechtigter vorübergehend ausscheidet. Art. 7232). 1 War die Witwe um mehr als fünfzehn Jahre jünger als der verstorbene Bolksschullehrer, so wird das nach Artt69 und 71 Abs. I und II berechnete Witwengeld für jedes angefangene Jahr des Altersunterschiedes von mehr als fünfzehn bis zu fünfundzwanzig Jahren ein­ schließlich um ein Zwanzigstel gekürzt. Bruchteile von Jahren werden für volle Jahre gerechnet. Nach fünfjähriger Dauer der Ehe wird für jedes angefangene Jahr ihrer weiteren Dauer dem verkürzten Betrag ein Zehntel des nach Art. 69 und 71 Abs. I und II berechneten Witwengeldes solange hinzugesetzt, bis der volle Bettag wieder erreicht ist.

31) mit Ges. 32) mit Ges.

Fass, vom Fass, vom

nach Ges. vom 29. August 1923 Art. 3 Ziff. IV (GVBl. S. 309) 9. Januar 1923 Art. 3 Ziff. HI (GVBl. S. 7). nach § 3 der B. vom 13. September 1928 (GVBl. S. 405) 29. August 1923 Att.3 Ziff. V (GVBl. S. 309).

22. Volksschullehrergesetz.

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n Die Kürzung unterbleibt, soweit dadurch das Witwengeld unter ein Drittel des niedrigsten versorgungsfähigen Diensteinkommens der Be­ soldungsgruppe A 12 (Anlage zum Besoldungsgesetze) herabsinken würde. ™ Auf die Berechnung des Waisengeldes nach Art. 70 ist diese Kür­ zung des Witwengeldes ohne Einfluß. Art. 73. Liegen die Voraussetzungen einer Kürzung sowohl nach Art. 71 als auch nach Art. 72 vor, so wird zunächst das Witwen- und Waisen­ geld nach Art. 71 und erst dann das Witlvengeld nach Art. 72 gekürzt, sodann aber der nach Art. 72 am Witwengeld gekürzte Betrag dem nach Art. 71 gekürzten Waisengelde hinzugesetzt, bis sein voller Betrag wieder erreicht ist. Art. 74. Die Witwe und die Waisen eines Bolksschullehrers aus einer Ehe, die erst nach der Versetzung des Volksschullehrers in den dauern­ den Ruhestand geschlossen worden ist, haben keinen Anspruch auf Witwenund Waisengeld. Art. 75. 1 Der Anspruch auf Witwen- und Waisengeld beginnt mit dem Ablaufe der Zeit, für die der Sterbegehalt gewährt wurde, für Waisen, die erst nach dem Ablaufe dieser Zeit geboren wurden, mit dem Beginne des Monats der Geburt. h Ist ein Bolksschullehrer verschollen, so kann die Anstellungs­ behörde seinen Hinterbliebenen das Witwen- und Waisengeld, das ihnen im Falle seines Todes auf Grund dieses Gesetzes zustehen würde, bereits vor der Todeserklärung widerruflich gewähren, wenn mit hoher Wahr­ scheinlichkeit anzunehmen ist, daß der verschollene Bolksschullehrer gestorben ist. Die AnstellungÄehörde bestimmt den Tag, an dem die Zahlung des Witwen- und Waisengeldes in diesem Falle beginnt. Art. 76. Das Witwen- und Waisengeld wird monatlich voraus­ bezahlt. Art. 77 32). 1 $er Anspruch auf Witwen- und Waisengeld erlischt: 1. für jeden Berechtigten mit dem Ablaufe des Monats, in dem er sich verheiratet oder stirbt, außerdem 2. für jede Waise mit dem Ablaufe des Monats, in dem sie das einund­ zwanzigste Lebensjahr vollendet. Art. 78. Der Anspruch auf Witwen- und Waisengeld ruht, solange der Berechttgte der deutschen Reichsangehörigkeit verlustig ist. Art. 793*). 1 Wenn einem Berechtigten aus einer anderweitigen Verwendung des verstorbenen Volksschullehrers im Sinne des Art. 58 Abs. I ein Bersorgungsbezug zusteht, wird das Witwen- und Waisengeld so weit gekürzt, als es zusammen mit dem Versorgungsbezuge den Betrag übe» steigt, der sich für den Berechtigten nach den Vorschriften des Gesetzes er­ gibt, wenn der Ruhegehalt des verstorbenen Bolksschullehrers nach der gesamten Dienstzeit unter Hinzurechnung der Zeit der anderweitigen Ver­ wendung berechnet wird. Art. 44 Ziff. 3 Ms. 3 des Beamtengesetzes gilt entsprechend. 33) Fass, nach Art. 2 Ziff. XII des Ges. vom 10. Juli 1927 (GBBl. S. 227). M) Fass, nach Art. 2 Ziff. XIII des Ges. vom 10. Juli 1927 (GVBl. S. 227) mit PEG. vom 23. März 1921 Art. 25 (GBBl. S. 117), Ges. vom 16. Dezember 1921 Art. 3 (GBBl. 1923 S. 1), Ges. vom 9. Januar 1923 Art. 3 (GBBl. S. 7) und Art. 3 Ziff. VI des Ges. vom 29. August 1923 (GBBl. S. 309).

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n Wenn ein Berechtigter im Staats- oder in einem sonstigen öffent­ lichen Dienste verlvendet ist, wird a) das Witwengeld, soweit es unter Hinzurechnung des Diensteinkom­ mens das Diensteinkommen übersteigt, das der Verstorbene im Zeit» punkte des Ausscheidens aus dem Äenste bezogen hat, b) das Waisengeld, soweit es unter Hinzurechnung des Dienstein­ kommens die Hälfte des Diensteinkommens (a) übersteigt, gekürzt. Erdient die Witwe aus einer solchen Verwendung eine Ver­ sorgung (Wartegeld, Ruhegehalt oder einen ähnlichen Bezug), so wird das nach diesem Gesetze berechnete Witwengeld so weit gekürzt, als diese unter Hinzurechnung des Witwengeldes neunzig vom Hundert des Diensteinkom­ mens (Satz 1 Buchst, a) übersteigt. Art. 44 Ziff. 3 Abs. 2, 3 des Beamtengesetzes gilt entsprechend. Art. 80. Für die Einziehung, Kürzung und Wiedergewährung des Witwen- und Waisengeldes gilt Art. 59 entsprechend. Art. 8L Der Jahresbetrag des Witwen- und Waisengeldes wird, wenn nötig, auf den nächsten durch drei teilbaren Markbetrag aufgerundet. Wenn das Witwen- und Waisengeld nach Art. 71 oder 72 oder nach beiden Vorschriften zu kürzen ist, wird erst nach der Kürzung aufgerundet. Art. 82. 1 Äe Witwe und die ehelichen oder legitimierten Kinder des widerruflichen ständigen Bolksschullehrers erhalten Witwen- und Waisen­ geld nach den Vorschriften der Art. 69 bis 81, wenn der verstorbene Volks­ schullehrer im Zeitpunkte seines Todes auf Grund des Art. 61 einen Ruhe­ gehalt bezogen hat oder wenn ihm nach Art. 61 ein Ruhegehalt hätte ge­ währt werden können, falls er im Zeitpunkte seines Todes in den Ruhe­ stand versetzt worden wäre. n Das Witwen- und Waisengeld wird nach dem vollen Betrage des Ruhegehalts bemessen, der sich für den verstorbenen Volksschullehrer nach den Vorschriften der Art. 43, 44, 46 bis 51 ergeben hätte, auch wenn dem verstorbenen Volksschullehrer selbst auf Grund des Art. 61 ein geringerer Ruhegehalt angewiesen war. Art. 83. Unter den Voraussetzungen der Art. 68 und 82 kann die Anstellungsbehörde mit Genehmigung des zuständigen Staatsministeriums er­ werbsunfähigen ledigen Waisen eines ständigen Bolksschullehrers, die das einundzlvanzigste Lebensjahr voUendet haben und der Unterstützung bedürfen, fortlaufende Unterhaltsbeiträge bis zur Höhe des Waisengeldes gewähren, das sich nach den Vorschriften dieses Gesetzes berechnet. Art. 8429). 1 Außer den gesetzlichen Bersorgungsansprüchen dürfen den Hinterbliebenen des Bolksschullehrers Ansprüche auf sonstige Bersorgungsbezüge mit Bezug auf die hauptamtliche Dienstleistung des BolkSschullehrers nicht gewährt werden. Art. 85. Die Anstellungsbehörde setzt das Witwen- und Waisengelb fest und bestimmt, an wen es zu zahlen ist. Sie verfügt die Einziehung, Kürzung und Wiedergewährung.

Abschnitt VI.

Unfallfürsorge. Art. 86. 1 Der Bolksschullehrer, der durch einen in Ausübung deS Dienstes erlittenen Unfall (Dienstunfall) dauernd dienstunfähig geworden ist, erhält als Ruhegehalt zwei Drittel seines jährlichen Diensteinkommens (Art. 89).

22. Volksschullehrergesetz.

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n Ist er infolge des Dienstunfalls nicht dauernd dienstunfähig, aber

mit BBesG, vom 2. Juni 1920 Art. 62 (GBBl. S. 275) und PEG. vom 23. März 1921 Art. 25 (GBBl. S. 117). 37) Nach Ges. vom 23. März 1921 Art. 25 tos. I Ziff. 1 (GBBl-

22. Bolksschullehrergesetz.

363

m Der Anspruch auf Hinterbliebenenrente erlischt: 1. für jeden Berechtigten mit dem Ablaufe des Monats, in dem er sich verheiratet oder stirbt, außerdem 2. für jedes Kind mit dem Ablaufe des Monats, in dem es das einund­ zwanzigste Lebensjahr vollendet, 3. für die Verwandten der aufsteigenden Linie und für die elternlosen Enkel mit dem Ablaufe des Monats, in dem die Bedürftigkeit wegfällt, 4. für die elternlosen Enkel mit dem Ablaufe des Monats, in dem sie das achtzehnte Lebensjahr vollenden. IV Die Anstellungsbehörde kann der Witive bei der Wiederverheiratung auf Ansuchen einen einmaligen Unterhaltsbeitrag bis zum fünffachen Jahresbetrage der Witwenrente nach Art. 87 Abs. III Nr. 1 gewähren. Art. 93. 1 Ein Anspruch auf Unfallfürsorge besteht nicht, wenn der Volksschullehrer den Unfall vorsätzlich oder durch ein Verschulden herbeigesührt hat, wegen dessen auf Dienstentlassung oder auf den Verlust der Standesbezeichnung und des Ruhegehaltsanspruches erkannt oder dem Volks­ schullehrer die Fähigkeit zur Beschäftigung in einem öffentlichen Dienstzweig aberkannt worden ist. Auf Dienstentlassung und auf den Verlust der Stan­ desbezeichnung und des Ruhegehaltsanspruches mit der Folge, daß der An­ spruch auf Unfallfürsorge erlischt, kann auch gegen widerrufliche Bolksschullehrer nur im Amtsstrafverfahren erkannt werden. n Die Unfallfürsorge kann auch dann ganz oder teilweise versagt werden, wenn eine Entscheidung nach Abs. I nicht ergangen ist, weil das Verfahren wegen des Todes oder der Abwesenheit des Volksschullehrers oder aus einem anderen in seiner Person liegenden Grunde nicht durc^ geführt werden kann. Art. 94. 1 Der Anspruch auf Unfallfürsorge nach Art. 86 bis 88 muß, soweit er nicht von Amts wegen festgestellt wird, bei Vermeidung des Ausschlusses binnen zwei Jahren nach dem Unfälle bei der zuständigen Dienstbehörde angemeldet werden. 11 Die Frist ist auch gewahrt, wenn der Anspruch rechtzeitig bei der für den Wohnort des Entschädigungsberechtigten zuständigen Gemeinde­ behörde angemeldet wird. Die Anmeldung ist in diesem Falle unverzüglich an die zuständige Dienstbehörde abzugeben; der Beteiligte ist zu benach­ richtigen. m Nach Ablauf der Frist kann der Anspruch noch geltend gemacht werden, wenn 1. eine neue Folge des Unfalls, die einen Entschädigungsanspruch be­ gründet, erst später, oder eine innerhalb der Frist eingetretene Folge erst nach Ablauf der Frist in wesentlich höherem Maße, wenn auch in allmählicher gleichmäßiger Entwicklung des Leidens, bemerkbar ge­ worden ist, oder wenn 2. der Berechtigte an der Anmeldung durch Verhältnisse verhindert worden ist, die außerhalb seines Willens liegen. IV In den Fällen des Abs. III muß der Anspruch bei Vermeidung des Ausschlusses binnen drei Monaten angemeldet werden, nachdem die neue Unfallfolge oder die wesentliche Verschlimmerung bemerkbar geworden oder das Hindernis weggefaNen ist. v Jeder Unfall, der von Amts wegen oder durch die Anmeldung der Beteiligten einer vorgesetzten Dienstbehörde bekannt wird, ist sofort zu

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

untersuchen. Den Beteiligten ist Gelegenheit zu geben, persönlich oder durch Vertreter ihre Rechte bei der Untersuchung zu wahren. Art. 95. 1 Soweit in diesem Abschnitte nichts anderes bestimmt ist, gelten für die Bersorgungsbezüge nach den Art. 86 und 87 die allgemeinen Vorschriften dieses Gesetzes über den Ruhegehalt der Bolksschullehrer und die Bersorgungsbezüge ihrer Hinterbliebenen. Für die Renten der Ver­ wandten der aufsteigenden Linie und der Enkel gelten diese Vorschriften entsprechend. u Die Bersorgungsbezüge nach den Art. 86 und 87 treten an die Stelle der Bersorgungsbezüge nach den Vorschriften der Abschnitte IV, V und XVI. Die Art. 86 Abs. V und Art. 87 Abs. V bleiben vorbehalten. Art. 96. 1 Der Bolksschullehrer und seine Hinterbliebenen (Art. 87) haben wegen eines Dienstunfalls keine weiteren Ansprüche gegen den bayerischen Staat, als dieses Gesetz bestimmt, auch wenn ihnen kein Anspruch auf Ruhegehalt oder Hinterbliebenenrente zusteht. u Die Vorschriften des Reichshaftpflichtgesetzes vom 7. Juni 1871 bleiben vorbehalten. Art. 97. Ansprüche auf Ersatz des Unfallschadens, die dem Bolks­ schullehrer oder seinen Hinterbliebenen auf Grund gesetzlicher Vorschrift gegen Dritte zustehen, gehen bis zur Höhe der Leistungen, die ihnen nach diesem Gesetze zukommen, auf den Staat über. Art. 98. Ist ein Bolksschullehrer in einem Betriebe beschäfttgt, der reichsgesetzlich der Unfallversicherung unterliegt, so gelten außer den Vorschriften dieses Abschnittes und des § 14 Satz 1 des Reichs-Unfallfürsorgegesetzes vom 18. Juni 1901 noch folgende besondere Vorschriften: 1. Wenn im Falle des Art. 90 der dreihundertfache Betrag des Orts­ lohnes Erwachsener geringer ist als der Jahresarbeitsverdienst, den während des letzten Jahres vor dem Unfälle Personen bezogen haben, die mit Arbeiten derselben Art in demselben Betrieb oder in benach­ barten gleichartigen Betrieben beschäftigt waren, so wird dieser Jahres­ arbeitsverdienst zugrunde gelegt. Art. 90 Satz 2 gilt entsprechend. 2. Der Bolksschullehrer und seine Hinterbliebenen (Art. 87) haben wegen eines im Dienste erlittenen Betriebsunfalls einen Anspruch auf Schaden­ ersatz aus bayerischen Landesgesetzen gegen die im § 10 des Reichs­ unfallfürsorgegesetzes bezeichneten Personen nur nach den Vorschriften der §§ 10 und 11 dieses Reichsgesetzes, auch wenn ihnen kein Anspruch aus Ruhegehalt oder Hinterbliebenenrente zusteht. 3. Art. 96 Abs. II gilt nur soweit, als § 14 des Reichsunfallfürsorgegesetzes nicht entgegensteht.

Abschnitt VII.

Fürsorge für vormalige unwiderrufliche Bolksschullehrer, ihre Familien und Hinterbliebenen. Art. 99. 1 Das zuständige Staatsministerium kann vormaligen un­ widerruflichen Bolksschullehrern, die den Anspruch auf Ruhegehalt durch freiwilliges Ausscheiden aus dem Dienste oder infolge strafgerichtlichen Ur­ teils verloren haben, sowie ihren Familien oder Hinterbliebenen bei nach­ gewiesener Bedürfttgkeit widerrufliche Unterhaltsbeiträge gewähren. h Der Unterhaltsbeitrag für den Bolksschullehrer oder seine Familie soll in der Regel die Hälfte des Betrages nicht übersteigen, den der Bolksschullehrer als Ruhegehalt erhalten würde, wenn er im Zeitpunkte

22. Volksschullehrergesetz.

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des Ausscheidens aus dem Dienste in den Ruhestand versetzt worden wäre. Der Unterhaltsbeitrag für die Hinterbliebenen soll in der Regel die Hälfte der Beträge nicht übersteigen, die sie als Witwen- und Waisengeld er­ halten würden, wenn der Bolksschullehrer im Zeitpunkte des Ausscheidens aus dem Dienste gestorben wäre. Abschnitt VIII.

Dieustaufficht und Dienststrafrecht. Art. 100 38). Art. 101. 1 Das zuständige Staatsministerium erläßt die Vorschriften über

die dienstliche Beurteilung der Volksschullehrer. u Der Bolksschullehrer kann verlangen, daß ihm die Einträge in seinem Beurteilungsbogen bekanntgegeben werden. Er kann gegen die Einträge Beschwerde zur nächsthöheren Dienstbehörde erheben. Art. 102. Jeder Vorgesetzte kann dem Volksschullehrer mündlich oder schriftlich Ermahnungen oder Warnungen erteilen. Art. 103. 1 Die zuständige Dienstbehörde kann einem Volksschul­ lehrer für den Fall, daß er ein Amtsgeschäft nicht binnen bestimmter Frist erledigt, die Absendung eines Wartboten auf seine Kosten oder Zwangs­ strafen androhen. Läßt er die Frist verstreichen, so kann die Androhung ohne weiteres verwirklicht werden. n Die Zwangsstrafen dürfen für den gleichen Anlaß insgesamt fünfzig Reichsmark 38 39) nicht übersteigen. m Die zuständige Dienstbehörde kann einem säumigen Bolksschul­ lehrer auf seine Kosten zur Erledigung rückständiger Amtsgeschäfte eine Dienstaushilfe beiaeben. 17 Das zuständige Staatsministerium erläßt die Vorschriften über die Zuständigkeit für die Maßnahmen nach Abs. I und III, über die Bei­ treibung der Kosten für Wartboten und Dienstaushilfen sowie über die Voll­ streckung der Zwangsstrafen. v Die Strafgelder werden nach näherer Anordnung des zuständigen Staatsministeriums den Wohlfahrtseinrichtungen für die Bolksschullehrer oder ihre Hinterbliebenen überwiesen.

B. Dienststrafrecht für unwiderrufliche Bolksschullehrer im Dienste. 1. Dienstvergehen und Dienst strafen.

Art. 104. Der Bolksschullehrer, der seine Pflichten schuldhaft verletzt, macht sich eines Dienstvergehens schuldig. Art. 105. Die Strafen für Dienstvergehen sind Ordnungsstrafen oder Amtsstrafen. Art. 106 40). 1 Die Ordnungsstrafen sind: 1. Verweis, 2. Geldstrafe bis zum Monatsbetvage des Grundgehalts. 38) Aufgehoben durch § 34 d. SchAG. vom 1. August 1922 S. 385). 39) S. Ges. vom 29. Februar 1924 Art. 6 (GBBl. S. 117) und die Durchführung des Reichsmünzgesetzes vom 25. November 1925 6/265; '§ 1. ei sind folgende Richtlinien zu beachten: 1. Schüler dürfen sich nur in der unterrichtsfreien Zeit, an Sonn­ tagen von vormittags nach Schluß des Schulgottesdienstes, und zwar? läng­ stens bis 6 Uhr abends-an einer Sammlung beteiligen. 2. Ihre Teilnahme ist freiwillig. 3. Gast- und Schankwirtschaften, Kaffeehäuser und Konditoreien dürfen zum Zwecke der Sammlung nicht betteten werden. 4. Schülerinnen aller Schulgattungen ist die Beteiligung an Haus­ hund Sttaßensammlungen grundsätzlich zu versagen. Zur Durchführung von Listensammlungen dürfen die älteren Schülerinnen höherer Unterrichts-

97. Entschl. über das Gaststättengesetz.

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anstalten herangezogen nrerden, an Orten aber, die keine höheren Unter­ richtsanstalten besitzen, auch die Schülerinnen der Volks- und Fortbildungs­ schulen. Dabei wird allgemein vorausgesetzt, daß die Listensammlungen sich nur auf den engeren Bekanntenkreis der Schülerinnen erstrecken und keinesfalls in Sammlungen von Haus zu Haus ausgedehnt werden. Im übrigen gelten die vorstehenden Punkte unter Nr. 1 mit 3. 11 Zur Teilnahme von Schülern und Schülerinnen an Sammlungen, die über die Grenzen eines Regierungsbezirkes hinaus ausgedehnt werden sollen, ist die Genehmigung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zu erholen.

96. vek. über -ie vienstausficht und das vienMafrecht für Beamte vom 3. Oktober 1930 (GVBl. S. 357). Unter Aufhebung des § 3 der Bekanntmachung vom 22. Oktober 1909 (GVBl. S. 737) wird bestimmt, daß die im dienstaufsichtlichen und Dienststrafverfahren verhängten Zwangs- und Geldstrafen sowie der nicht­ verbrauchte Teil des bei der vorläufigen Dienstenthebung einbehaltenen Gehalts der richterlichen und nichtrichterlichen Beamten mit Ausnahme der Polizeianwärter und der nichtetatmäßigen Schutzpolizeibeamten der Bereit­ schaftspolizei sowie der Beamten der Schutzmannschaft der Polizeidirektion München und der Kriminalbeamten im Außendienst der Polizeidirektion München in die Krankenkasse für Staatsbeamte fließen.

97. Entschl. Über das SastftSttengesetz vom 5. Dezember 1930 (KMBl. S. 182). Das am 1. Juli ds. Js. in Kraft getretene Gaststättengesetz vom 28. April 1930 (RGBl. S. 146) enthält einige Vorschriften, die sich mit dem Schutze der Jugend vor Alkoholgefahren befassen und deren Kenntnis für jeden Lehrer und Erzieher von Bedeutung ist. Diese Bestimmungen werden nachstehend abgedruckt mit dem Auftrage, sie den Lehrkräften geeignet zur Kenntnis zu bringen. g 8. (2) Ein vorübergehendes Bedürfnis ist für den Ausschank gei­ stiger Getränke bei Schul- und Jugendfesten sowie bei Sportfesten, an beiieit überwiegend Jugendliche beteiligt sind, nicht anzuerkennen. g 16. (1) Verboten ist: 1. An Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Branntwein oder überwiegend branntweinhaltige Genußmittel im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtschaft oder im Kleinhandel zu eigenem Genusse zu verabreichen; 2. an Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in Abwesenheit des zu ihrer Erziehung Berechtigten öder seines Vertreters auch andere Getränke oder Tabakwaren im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtschaft zu eigenem Genusse zu verabreichen; 4. Branntwein oder überwiegend branntweinhaltige Genußmittel durch Automaten feilzuhalten; 6. Branntwein oder überwiegend branntweinhaltige Genußmittel auf Turn-, Spiel-, Sportplätzen oder -hallen zu verabreichen.

500

Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

98. Entjchl. über Erkrankung von Volksschullehrern vom 15. Dezember 1930 (KMBl. 1931 S. 1). Unter Aushebung der Ministerialentschließung vom 2. Januar 1921 (KMBl. S. 7) wird folgendes bestimmt:

I. Verfahren bei Erkrankungen. 1. Ein BolksschuUehrer, der am Dienste wegen Krankheit verhindert ist, bedarf keines förmlichen Urlaubes. Er ist jedoch verpflichtet, die Er­ krankung unverzüglich dem Schulleiter anzuzeigen. Erkrankt der Schul­ leiter, so hat er davon seinen Stellvertreter zu verständigen. Ist an der Schule nur ein Volksschullehrer tätig, so ist die Erkrankung dem Vor­ sitzenden der Schulpflegschaft mitzuteilen. Jede Dienstbehinderung infolge Erkrankung ist ohne Rücksicht auf deren Dauer durch den Schulleiter oder dessen Stellvertreter unverzüg­ lich dem Bezirksschulrat anzuzeigen. Wenn an der Schule nur ein Lehrertätig ist und dieser an der Anzeigeerstattung behindert ist, hat die Anzeige an den Bezirksschulrat durch den Vorsitzenden der Schulpflegschaft zu er­ folgen. In gleicher Weise ist das Ableben eines. Volksschullehrers der Be­ zirks- oder Stadtschulbehörde anzuzeigen. (Vgl. zu diesem und den beiden vorhergehenden Absätzen Vollzugsvorschr. z. SchAG-, Ziff. 33, Abs. III, Buch­ stabe h, KMBl. 1923 S. 91.) 2. Ausfall an Unterrichtszeit ist soweit irgend möglich zu vermeiden. Jeder Bolksschullehrer ist daher verpflichtet, bei Erkrankung eines anderen Volksschullehrers nach Möglichkeit einzutreten, solange nicht eine Anordnung des Bezirksschulrates vorliegt. An Schulen mit mehr als zwei Lehrstellen hat der Schulleiter oder sein Stellvertreter bis zum Eintreffen der Wei­ sung des Bezirksschulrates das Erforderliche vorläufig anzuordnen (Voll­ zugsvorschr. z. SchAG. a.a.O.). 3. Dauert die Dienstbehinderuna infolge der Krankheit länger als vierzehn Tage, so hat der Volksschullehrer ein ärztliches Zeugnis beizu­ bringen, das dem Bezirksschulrat auf dem in Ziff. 1, Abs. II angegebenen Wege zu übersenden ist. Das Zeugnis hat in allen Fällen eine gutachtliche Aeußerung über die voraussichtliche Dauer der Krankheit und der Dienst­ unfähigkeit zu enthalten. Es ist durch den Bezirksschulrat, in unmittelbare»! Städten durch die Stadtschulbehörde der Regierung, Kammer des Innern, vorzulegen. Der Bezirksschulrat (die Stadtschulbehörde) und die Regierung sind befugt, auch bei Erkrankungen von kürzerer Dauer die Vorlage eines ärzt­ liches Zeugnisses zu verlangen. Sie sind ferner befugt, ein amtsärztliches Gutachten zu erholen. Die Regierung, Kammer des Innern, regelt die Stellvertretung für die ihr nach dem ärztlichen Zeugnis oder dem amtsärztlichen Gutachten not­ wendig erscheinende Zeitdauer. Der erkrankte Bolksschullehrer ist davon zu verständigen. 4. Nach Beendigung der Krankheit hat der Bolksschullehrer seinen Dienst unverzüglich — gegebenenfalls also auch vor Ablauf der ursprünglich

98. Entschl. über Erkrankung von VoLksschullehrern.

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angenommenen Zeit — wieder anzutreten und davon Anzeige zu erstatten; der Schulleiter hat die Anzeige dem Bezirksschulräte zu übermitteln. Ist der Volksschullehrer im Falle der Ziff. 3 nach Ablauf der ursprüng­ lich angenommenen Frist noch nicht dienstfähig, so hat er, soferne nicht nachstehende Ziffer 6 zutrifft, ein neues ärztliches Zeugnis über die voraus­ sichtliche weitere Dauer der Krankheit vorzulegen. Tas Zeugnis ist so rechtzeitig einzureichen, daß jedenfalls der Bezirksschulrat in der Lage ist, vorläufige Anordnungen zu treffen. Im übrigen gelten die Bestimmungen in Ziff-3 entsprechend. 5. Im Falle der Erkrankung hat der Volksschullehrer gemäß Art. 3l, Abs. II Satz 1 des Bolksschullehrergesetzes Anspruch auf Weitergewährung des vollen Tiensteinkommens auf die Dauer von 26 Wochen, soferne nicht schon vorher die Versetzung in den Ruhestand verfügt wird. Das Verfahren wegen Versetzung in den Ruhestand gegen den Willen des Volksschullehrers ist von den Regierungen, Kammern des Innern, besonders dann einzuleiten, wenn wiederholte Erkrankungen eingetreten sind und der Dienst jeweils nur auf kurze Zeit wieder ausgenommen werden konnte, nach dem Krank­ heitszustand aber, soferne nicht bereits dauernde Dienstunfähigkeit gegeben ist, nur neuerlich mit einer vorübergehenden kurzen Tienstsähigkeit ge­ rechnet werden kann.

6. Dauert die Dienstbehinderung infolge der Krankheit ununter­ brochen länger als 26 Wochen, so ist in allen Fällen ein amtsärztliches Zeugnis beizubringen und zwar noch rechtzeitig vor Ablauf der angegebenen Zeit. Tas Zeugnis hat ein Gutachten über den Stand der Krankheit und den voraussichtlichen Zeitpunkt des Wiedereintrittes der Dienstfähigkeit äii enthalten. Wenn die Wiederaufnahme des Dienstes nicht in naher Zeit zu erwarten ist, hat der Volksschullehrer gleichzeitig um Versetzung in den Ruhestand nachzusuchen (Art. 38, Abs. II VLG). Andernfalls steht es ihm frei, Antrag auf Belassung im Dienste und Weitergewährung des Tienst­ einkommens zu stellen. Die Entscheidung darüber, ob der Volksschullehrer im Dienste be­ lassen oder ob sein Diensteinkommen für die fernere Krankheitsdauer weitergewährt werden soll (Art. 31, Abs. II Satz 2 VLG., Art. 37, Abs. II BBesG.), wird den Regierungen, Kammern des Innern, übertragen, soweit es sich um eine geringfügige Ueberschreitung des Zeitraumes von 26 Wochen handelt. Im anderen Falle ist unter gutachtlicher Aeußerung Antrag an das Staatsministerium für Unterricht und Kultus zu stellen. Die Weitergewäh­ rung des vollen Diensteinkommens kann nur aus besonderen Gründen be­ willigt werden.

Ein Bolksschullehrer, der sein Gesuch um Weitergewährung einkommens nicht so rechtzeitig vorlegt, daß gegebenenfalls das liche Gutachten noch vor Ablauf der 26 Wochen erholt werden keine Aussicht auf Belassmrg des vollen Diensteinkommens, es daß die Vorlage nicht durch seine Schuld verzögert worden ist.

des Dienst­ amtsärzt­ kann, hat sei denn,

Ist der Wiedereintritt der vollen Dienstfähigkeit nach Ablauf der 26 Wochen nicht in naher Zeit zu erwarten und hat der Volksschullehrer nicht selbst um Versetzung in den Ruhestand nachgesucht, so ist rechtzeitig das Verfahren wegen seiner Versetzung in den Ruhestand einzuleiten und durch­ zuführen (Art.39 Nr. 1, 40 bis 42 VLG.; Abschnitt A, Ziff. I und II, Nr. 3 der ME. vom 19. Februar 1920, KMBl. S. 73). Dabei wird in der

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Schulbedarfgesetz vom 14. August 1919.

Regel zunächst zeitliche Ruhestandsversetzung in Frage kommen, wenn der Wiedereintritt der Dienstfähigkeit nicht von vorneherein ausgeschlossen ist1).

II. Beurlaubung aus gesundheitlichen Rücksichten. 7. Beabsichtigt der Bolksschullehrer nach eingetretener Genesung zum Zwecke der vollständigen Erholung von der überstandenen Krankheit sich noch für einige Zeit vom Dienste fernzuhalten, so bedarf er dazu eines be­ sonderen Urlaubes, um den er unter Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses beim Bezirksschulräte nachzusuchen hat. Die Einholung eines amtsärztlichen Gutachtens kann angeordnet werden. Ueber die Bewilligung des Urlaubes entscheidet die Regierung, Kammer des Innern. Der Urlaub darf nur in­ soweit gewährt werden, als es zur Erlangung der vollen Dienstfähigkeit des Volksschullehrers, also auch aus dienstlichen Rücksichten, erforderlich ist. Wurde durch einen solchen Urlaub die Frist von 26 Wochen überschritten! werden, so gilt Ziff. 6 oben. 8. In den Fällen der vorstehenden Ziff. 7 kann gegebenenfalls an Stelle eines eigentlichen Urlaubes teilweise Befreiung vom Dienste bewilligt werden. In diesem Falle kann dem Volksschullehrer soweit erforderlich eine Beihilfe beigegeben werden; zur Beihilfeleistung kann ein Volksschul­ lehrer oder ein Schulamtsbewerber verpflichtet werden. Im übrigen gelten die Bestimmungen der vorstehenden Ziff. 7 entsprechend.

III. Aufenthaltswechsel. 9. Bedarf ein Volksschullehrer im Falle der Erkrankung oder zur Er­ holung eines Aufenthaltswechsels, so hat er dafür stets um besondere Ge­ nehmigung nachzusuchen. Das Gesuch ist unter Beigabe eines ärztlichen Zeugnisses beim Bezirksschulrat einzureichen. Die Einholung eines amts­ ärztlichen Gutachtens kann angeordnet werden. Soweit die Genehmigung zum Aufenthaltswechsel nicht schon mit der Verfügung nach Ziff. 3, Abs. III erteilt wird, entscheidet darüber die Bezirks­ schulbehörde (Stadtschulbehörde). Die Genehmigung ist jederzeit widerruf­ lich. Soferne nicht Gefahr auf Verzug besteht, darf der Volksschullehrer seinen Amts- oder Wohnsitz erst nach dem Eintreffen der Genehmigung verlassen. Der neue Aufenthaltsort und jeder weitere Aufenthaltswechsel sind dem Bezirksschulräte anzuzeigen.

IV. Sonstige Bestimmungen. 10. Die Vorschriften der gegenwärtigen Entschließung gelten auch für die Volksschulfachlehrer (Art. 144 BLG ) 2).

Ausführungsbestimmungen zu Ziff. 6 enthält die aut. ME. vom 15. Dezember 1930 Nr. IV 37 606, in der auch auf Reindl, Kommentar zum Beamtengesetz, Anm. 3 zu Art. 35, S. 229, und auf § 19 der MinBek. vom 22. Oktober 1909 (GBBl. S. 781) hingewiesen ist. 2) Damit sind die Bestimmungen der ME. vom 15. Dezember 1930 auf die hauptamtlichen Bolksschulfachlehrer ausgedehnt. Für neben­ berufliche Handarbeitslehrerinnen an den Volksschulen be­ stimmt die E. des Staatsmin. f. Unt. u. K. vom 4. Juni 1920 Nr. 12 988 unter Ziff. I, 4 Abs. 3 folgendes:

98. Entschl. über Erkrankung von Volksschuttehrern.

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11. Die Vorschriften in Ziff. 1 bis 4, 7 bis 9 gelten für die Schul­ amtsbewerber entsorechend. Wegen der Weitergewährung des Unterhalts­ zuschusses oder der Leistungsvergütung im Falle einer Krankheit sind die bestehenden besonderen Vorschriften maßgebend. 12. Die Regierungen, Kammern des Innern, können zum Vollzüge der gegenwärtigen Entschließung allgemein oder im einzelnen Falle weitere An­ ordnungen erlassen.

„Im Falle der Erkrankung einer Lehrkraft wird die Vergütung unverkürzt weitergewährt, wenn die Dienstbehinderung nicht länger als 4 Wochen dauert. Bei längerer Dauer der Erkrankung kann die Vergütung aus angemessene Zeit fortgewährt werden, wenn die Handarbeitslehrerin die Stellvertretungskosten bestreitet." Diese Bestimmung (Weiterzahlung der Tienstvergütung für die Tauer von 4 Wochen) darf laut ME. vom 9. Februar 1929 Nr. IV 4185 bei verheirateten nebenamtlichen Handarbeitslehrerinnen an den Volks­ schulen aus Anlaß ihrer Entbindung sinngemäß angewendet werden.

Sachverzeichnis Die Zahlen bedeuten die Seiten.

g. Abänderung des Beamtenbesoldungs­ gesetzes 9, des Schulsprengels 45, von Beschlüssen des verstärkten Gemeinderats 55; s. auch „Aende­ rung." Abberufung der klösterlichen Lehr­ kräfte 121. • Abfindungen verheirateter Volksschul­ lehrerinnen 244, verheirateter Volks­ schulsachlehrerinnen 245, an Witwen bei Zulagen für unwiderrufliche Volksschullehrer 256, für widerruf­ liche Volksschullehrer 259 (Uebergangsvorschriften). Abgeordnete der Gemeinden eines zusammengesetzten Schulsprengels zum verstärkten Gemeinderate 43, 47, zum Reichstage oder Landtage 392,409; s. auch „Beurlaubung des Volksschullehrerpersonals (Pflicht der Anzeige der Dienstverhinderung). Ableben eines Volksschullehrers 500. Ablehnung der Benützung einer Dienstzimmer-Einrichtung 109. Ablösung der besonderen Leistungen und Reichnisse zu einem Schulstellen­ einkommen 7, von Schulgrund­ stücks-Nutzungen 132, bei der Aus­ einandersetzung wegen Dienstwoh­ nung in „Schul- und Mesner­ häusern" — Vermittlungsverfahren — 204, Entscheidung, wenn nur noch über die Angemessenheit des Ab­ lösungsbetrages Streit besteht, 207, Ablösung der Baulasten 218, der bisherigen und umgewandelten Geld­ verbindlichkeiten zur besonderen Deckung des Schulbedarfs; Umfang dieser Pflicht 237, Ausnahmen von

dieser Pflicht 227, 235, 237, Stif­ tungsvermögen 237, 239, Baulasten 237, 239, Verhältnis der Art. 58, 59 und 60 SchBG. zueinander 237, Ablösungsfrist 238, Inflation und Aufwertung 239, Streitigkeiten 239; s. auch „Umwandlung". Aborte in Schulhäusern 313, 442. Abschluhklassen, Begriff 60, Schüler­ höchstzahlen 60, öffentliche Volks­ schule 73; s. auch „Vollz.-Vorschr. z. Schulaufsichtsgesetz" (Ziff. 211). Abteilungsunterricht, Begriff 61, Hilssmaßregel statt der Errichtung

neuer Lehrstellen 61; s. auch „Vollz.Vorschr. zum Schulaussichtsgesetz" (Ziff. 48 VI c). Achte Klaffen (Schulklassen), öff. Volksschule 73, Antrag des Ge­ meinderates 73, 326, Ausdehnung der Hauptschulpflicht 73, 326, Be­ darfsdeckung durch die Gemeinde 73, ministerielle Genehmigung b. Errich­ tung neuer Lehrstellen 61, Durch­ schnittsschülerzahl 60, Hauswirt schastslehrerinnen an 8. Mädchen schulklassen 126 f, gastweiser od.pflichtmäßiger Besuch durch bekenntnis­ fremde Kinder 326, Gewerbelehrer zur Erteilung des Handfertigkeits­ unterrichts an Münchener achten Knabenklassen 242, Sprachlehre rinnen an achten Volksschulklasjen in München 242, klösterliche Lehrkräfte 123, Besuch durch gemeindefremde

Schüler (Schulgeldverbot) 270, 271, Reichsverfassung 342 s. auch VB. z. Schulaussichtsgesetz (Ziff. 4 II). Adventistenkiuder 402. Althinterbliebene s. Allruhestands lehrer.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

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Altruhestandslehrer und Althinier-

Angemessenheit des Kaufpreises oder

bliebene von Lolksschullehrern 8, 243 ff., Vey'orgungsansprüche 244, Kreispensionsanstallen 243, 245, Kreishinterbliebenenvereine (Kreis unterstützungsvereine) 243, 245, Zahlungspflicht der Gemeinden und Kreise 243, 245, Uebernahme auf den Staat 245, 246, Ges. über Notmaßnahmen für die Kreisge­ meinden vom 28. März 1924: 245, Pensionsergänzungsgesetz 245. Amtsarzt s. Bezirksarzt. Amtsbezeichnung d. israelitischen Re­ ligionslehrer („Hauptlehrer" und „Oberlehrer") 154, der klösterlichen Lehrkräfte 123. Amtsblätter 72. Amtsstrafen gegen unwiderrufliche Volksschullehrer (Aberkennung eines Gehallsteiles, Strafversetzung, Dienstentlassung) 366, Strafversetz­ ung des widerruflichen Volksschul­ lehrers 369. Amtsstrafverfahren 368, Beamten­ gesetz 296 ff., Kosten des Verfahrens 368, Amtsstr. gegen Volksschul­ lehrer im Ruhestände 369, gegen Volksschullehrer, deren Dienstver­ hältnis auf Ansuchen oder ohne Anstichen gelöst wurde, 369, Bek. die Dienstaussicht und das Dienst­ strafrecht für die Volksschullehrer betr., vom. 12. Juli 1920: 398. Amtsverschwiegenheit 349, 369. Amtszulagen der Hilfsschullehrer 112, 114, 471. Aenderung von Vorschriften über das Volksschulwesen 6, 33, 40, des Volksschullehrergesetzes und des Schulbedcw'sgesetzes 7, 9, des Be­ amtenbesoldungsgesetzes 9, des Art. 12 des Schulbedarfgesetzes 9, Bek. z. Vollzüge des Art. 12 des SchBG. in der Fass. v. 24. April 1928 vom 10. Dezember 1928: 476 ff., Aende­ rungen an dem Bestatlde von Lehrer­ dienstwohnungen 102, 403, Aende­ rung bestehender Vorschriften und Rechtsverhältnisse 262 ff., des Verwaltungsgerichtsgesetzes 271 ff., der Kirchengemeindeordnung 274.

des Ablösungsbetrages bei „ Schul und Mesnerhäusern" 207, 208, der Entschädigung für vorläufige Ueberlassung der Dienstwohnung an die Gemeinde 209. Angestelltenverficherung der neben­ beruflichen Handarbeitslehrerinnen 128 s. Anlagen und Anpflanzungen in HauSgärten 109, 111. Anschauungsunterricht (Samm­ lungen) 36. Anstrich der Decken, Wände und Fuß­ böden in Dienstwohnungen 98, 407. Arbeitgeberdarlehen 76, 143. Arbeitsuuterricht 343. Arten der Lehrer-Dienstwohnungen 104 ff. Ausbringung des Bedarfes für die deutschen Schulen (Geschichtliche Entwicklung des Schulbedarfge­ setzes) 3 ff., 33, Schulbedarf im engeren und weiteren Sinn 33, im zusammengesetzten Schulsprengel 43, 50, 78ff., allgemeine Vorschriften über die Aufbringung des Schul­ bedarfes 69 ff., Aufbringung durch die gesamte Gemeinde auch bei nur teilweiser Zugehörigkeit zu einem Schulsprengel 74, keine vom Staate übertragene Angelegenheit 74, Ver­ pflichtung dem Staate gegenüber 76, Streitigkeiten 76 ff., Bestimmung des Bedarfes durch die Schulauf­ sichtsbehörden 76, Sondereinkünfte der Gemeinden für Schulzwecke 74 ff.; Kreiszuschüsse zur Aufbringung des Schulbedarfs 137, s. auch „Schul­ bedarf". Aufenthaltswechsel 502. Aufgehobene rechtliche Verpflichtungen zur Deckung des Schulbedarfs 227. Aufhebung (Einziehung) von Schulen und Lehrstellen durch den Staat 56, 61 f., Aufhebung und Aenderung bestehender Vorschriften und Rechts­ verhältnisse 262 ff., Reichsverfassung und Schulbedarfsaesetz 262, Weiter­ geltung des Schulbedarfsgesetzes von 1902: 262 f., Weitergeltung ein­ zelner Vollz.Vorschr. z. SchBG.

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Sachverzeichnis

von 1902: 263, Aushebung der be­ sonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staates und der kirchlichen Vermögensträger zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf 263 ff., Streitigkeiten 264 f., Hal­ bierung bei Reichnissen, die unaus­ geschieden zur Deckung von persön­ lichem und sachlichen Schulbedarf gegeben wurden, 265, Aufhebung aller Präsentations- und Vorschlags­ rechte 7, 265 ff., der mit Präsentationsrechten zusammenhängenden Verpflichtungen 265, des Rechtes auf Schulgelderhebung 268. Auflassung von Dienstwohnungen 94. Auflösung von Schulsprengeln 46. Aufreizungen gegen Schule und Lehrer (Art. 58 a PolStGB.) 282. Aufsicht über die Volksschulen 33, über die Erziehungs- und Unterrichts­ anstalten 289. Aufftellung und Abberufung der von den Religiongesellschasten besonders aufgestellten Religionslehrer 147. Aufwand für die Sprengelschulen, Festsetzung, Verteilung 48, 52, für das Haupt- und nebenamtliche Lehr­ personal (persönlicher Schulbedarf) 73. Aufwendungen für das Volksschul­ wesen im Ganzen (Schulbedarf im weiteren Sinne) 33, für Verzinsung und Tilgung eines gemeinschaftlichen Darlehens der Gemeinden eines zusammengesetztenSchulsprengels50. Aufwertung der Ablösungsbeträge für Reichnisse und Leistungen 238 s., der Vermögensbestände der Kreis­ pensionsanstalten und Kriegshintcrbliebenenvereine 250, von Ruhe­ gehaltsbezügen 257, Aufwertungs­ ansprüche bei der Auseinandersetzung bezüglich der Schul- und Mesner­ häuser 201 f. Augenschouung in der Schule 319. Auseinandersetzung bezgl. derSchulund Mesnerhäuser 196 ff., Vor­ aussetzungen 197 ff., organische Verbindung von Schul- uno Kirchen­ dienst 197, rechtsförmliche Ver­ mutung hierfür 189 f., Vereinigung

einer Lehrerdienstwohnung und> Kirchendiener-Dienstwohnung 197, Bestandteil des kirchendienstlichen Einkommens (Nachweis) 197. Oraanisten- und Kantoratshäuser 197, Schulsassionen als Beweismittel 198, Endgültige Auseinandersetzung 198, 199 ff., 220 ff., vorläufige Regelung 198, 209 ff., 220 ff., Lösungsmöglichkeiten 198 s., Aende­ rungen an den Dienstwohnungen, Verbindlichkeiten Dritter 199. Staat­ liche Zuschüsse (Hinweisung auf solche) 199, 222, Eigentum (Mit­ eigentum) der Kirchenstiftung 199, sonstiger kirchlicher Vermögensträger 199, ^Dritter 199, Staat als Be­

teiligter 200. Verpflichtung der Ge­ meinden und Schulsprengel 200, staatsaufsichtlicher Zwang gegen Ge­ meinden 199, 200, 201, kein Zwang gegen die Kirchenstiftung 201, Fünsjahresfrist 199, 200. f., Frist­ ablauf 200, gemeindlicher Verzicht aus Mitbenützungsrecht 200, Be­ freiung der Gemeinden von ihrer Verpflichtung 200, 203 s., Ablauf der Frist (Wirkung) 200 f., Eigen­ ttunserwerb durch die Gemeinden 200 s., Bestellung einer Grunddienst­ barkeit seitens der Kirche 201, Eigentumsübertragung (Form) 201, keine gesetzliche Verpflichtung der Kirchenstistung usw. zur Eigentumsabtretung 201, Ausnahmesälle 201, 203 f., Inflation 201, Auf­ wertung 201, 202, Benützungsrechte und Mitbenutzungsrechte der Kirchenstiftung 202, Rechtsgründe des bürgerlichen oder öffentlichen Rechtes 202, beschränkte persönliche Dienstbarkeit 202, lange Zeit dauernde ununterbrochene Uebung 202, besondere Rechtstile! 202, keine Entwährung des besonderen Rechtes der Kirchenstistung 202, Ablvsungsmöglichkeiten: Ein­ maliger Ablösungsbetrag 203, Ab­ findung durch wiederkehrende Renten 203, Mietzinsenlrtchtung für eine Kirchenstiftung 203, Tauschwohnung für den Kirchendiener 203, Be-

507

Die Zahlen bedeuten die Seilen. Nutzungsrecht der Kirchenstiftung auf Zugehörungen (Zubehör) zum Dienst­ wohnungsgebäude 202, 203. Ver­ wendung des Tienstwohngebäudes zu gottesdienstlichen oder karitativen Zwecken 203, Verwendung einer Holzlege, Waschküche, eines Schul­ hofes und Schulgartens für den Psründeinhaber oder einen Hilfs­ geistlichen 203, dauernde oder vor­ übergehende Befreiung einer Ge­ meinde von der Auseinander­ setzungspflicht nach Art. 44 und 45 SchBG. 203, Aufrechterhaltung der Gemeinschaftlichkeit der Dienstwoh­ nung bei freiwilliger Fort­ führung des Chorregentendienstes durch den Lehrer 203 f., Vermitt­ lungsverfahren bei der Regelung künftiger und Schlichtung be­ stehender Verhältnisse 204 ff., schiedsgerichtliches Verfahren zur Schlichtung bestehender Verhält­ nisse 205,* 206 f., Streit nach Be­ endigung des Bermittlungsversahrens ' lediglich über den Kauf­ preis oder den Ablösungsbetrag 207, Beteiligte 208, Beschwerde 208, Angemessenheil der geforderten Be­ träge 208, staatsaufsichtlicher Zwang gegen die Gemeinde nach der rechts­ kräftigen Entscheidung 208, vor­ läufige Regelung vor der Aus­ einandersetzung 20Ö ff., Beschwerden 209, 210, Einschreiten gegen Kirchenstiftungen einerseits und Gemeinden andererseits 210, staatsaufsichtlicher Zwang gegen Gemeinden 210, schiedsgerichtliches Verfahren bei Verweigerung der Zustimmung der kirchlichen Ober­ behörde zur vorläufigen Regelung 211, vorläufige Anordnungen der vorgesetzten Behörde bis zum Ein­ tritt der Rechtskraft des Schieds­ spruches 211, Beschwerden hiergegen fristlos und ohne ausschiebende Wirkung 211, 212, Festsetzung der Entschädigung bei vorläufiger Rege­ lung 212, schiedsgerichtliches Ver­ fahren, wenn die kirchliche Ober­ behörde die Zustimmung vertveigerl

212, Bestimmungen über die Bau­ last (Baupflicht) im Verhältnisse zur Auseinandersetzung 212 ff., Ruhen der Baulast 212, Fortbestand der Vorschriften über die Baulast 212, s. auch „Baulast". Zuständigkeit der ortskirchlichen Vcrtretungskorper, Kirchenverwaltungen usw. bei der Auseinandersetzung und vor­ läufigen Regelung 220, Einvernahme oder Zustimmung der kirchlichen Oberbehörden 220, 221, staatsaufsichtliche Genehmigung 220, Aus­ dehnung der Vorschriften über Aus­ einandersetzung und vorläufige Regelung für die Kirchenstiftung auf sonstige ortskirchl i ch e Stiftungen und die Kirchen­ gemeinde *221, Staatszuschüsse zur Durchführung der Auseinander­ setzung an Gemeinden, Kirchenstiftungen und Kirchengemeinden 222 f.

Aushilfs-Fachlehrer 115. Aushilfslehrer: Unterbringung 113 ff., bei christlichen Bekenntnis­ sonderschulen 167, weibl. Lehrkräfte ohne Anwartschaft 115, Aushilfs­ lehrer als Zimmermieter 116, Rechtsverhältnis zwischen Aushilfs­ lehrer und Gemeinde 116, Fest­ setzung der Entschädigung für das von der Gemeinde zur Verfügung zu stellende Zimmer 113, Oberauf­ sichtsbeschwerde gegen den Festsetzungsbeschluß 117, Wechselunter­ richt soll (auch mit Aushilfslehrern und beschränkt auf das Winterhalb­ jahr — „Wirtterschulen" —) nicht mehr durchgeführt werden 61, welt­ liche und klösterliche Aushilfslehr­ kräfte für klösterliche Lehrerinnen 124, Bezüge: Leistungsvergütnngen, Beschäftigungstagegeld, Reiseaus­ lagen, Wohnung, Verpflegung 125, s. auch „Vollz.Vorschr. *z. Schul­ aussichtsgesetz" (Ziff. 33 IV k, 38)

Aushilfskosten

(persönlicher Schul­

bedarf) 73.

Aushilfslehrerzimmer: 113 ff., Ein­ richtung 115, Beschaffung 116.

Ausländerkinder (Schulgeld) 270.

508

Sachverzeichnis.

Auslaudsschulen, Beurlaubung von Lehrkräften für den Dienst an deutschen Auslandschulen, Bek. v. 29. März 1928 (Wortlaut) 465, Bek. über die Krankensürsorge für Lehrkräfte im Auslandsschuldienste v. 27. Juni 1929 (Wortlaut) 488; s. auch Bek. vom 4. Febr. 1931, RMBl. S. 7. Ausscheiden klösterlicher Lehrkräfte aus dem Dienste 121. Ausscheidung des Schul- und Kirchen­ diensteinkommens 188ff., Dienstein­ kommens 188ff., Voraussetzungen: organische Verbindung von Schulund Kirchendienst 188, 189, rechts­ förmliche Vermutung dieser Ver­ bindung 189, Zweifel, zu welchem Einkommen die einzelnen Bestand­ teile gehören 188, 190, unbestrittene Leistungs Pflicht 190. Beteiligte 189, 190. Gütliche Vereinbarung 189, 191, Vermittlungsverfahren vor der vorgesetzten Behörde 189, 191, Einsichtnahme der Verhand­ lungen durch die kirchliche Ober­ behörde 189, 192, vorläufige An­ ordnungen 189, 192, Beschwerden gegen vorläufige Anordnungen ohne aufschiebende Wirkung 189, 192, 193, Schulfassionen und Orts­ statuten 190, Art. 39 u. 40 SchBG. nur bei Zweifeln anzuwenden, ob Einkommensbestandteile dem Schul­ oder Kirchendienste zugehören 190, Zweifel innerhalb des Kirchen­ dienstes, ob Bezüge aus dem Mesner­ oder Chordienste 189, Arten der Einkommensbestandteile 190, Neben­ gebäude 190, Streitigkeiten über die Leistungspflicht 190, Schuldner der Leistungen 191, Staat als Leistungsschuldner 191, das einzu­ schlagende Verfahren 191, Ermitt­ lung des Sachverhalts 191, Abschluß der Vereinbarung 192, Einsicht­ nahme und Aeußerung der kirch­ lichen Oberbehörden (Bischöfliche und Erzbischöfliche Ordinariate, Ev.Luth. Landeskirchenrat, Landeskirchenrat der Pfälz. Landeskirche) 189, 192, organische Verbindung

von Schul- und Kirchendienst bei israelitischen Volksschulen 192, Gesahr auf Verzug 189, 192, schiedsrichterliche Entscheidung, wenn eine gütliche Vereinbarung nicht zu erreichen 193 ff., s. auch „schieds­ richterliches Verfahren", Lasten-Ausscheidung 196, Klärung der Ver­ hältnisse auf dem Wege der Art. 39 und 40 SchBG. hat der Ueberweisung und Umwandlung von Leistungerr und Nutzungen voraus­ zugehen 231, 236, einstweilige Ein­ stellung staatlicher Leistungen bis zum Austrag der Sache nach Art. 39: 264. Ausschreibung von Lehrstellen mit Dienstwohnungen erster und zweiter Ordnung in den Schulanzeigern 97. Außerordentlicher Aufwand in zu­ sammengesetzten Schulsprengeln 48, 49. Auswärtige Tienstgeschäste — Bek. über die Entschädigung der Volks­ schullehrer vom *18. Juli 1922 (Wortlaut) 411f. Auszahlung der Bezüge der Volks­ schullehrer und ihrer Hinterbliebenen durch die Kreiskassen (an Stelle von „Rentamt und Finanzamt") 111, 112, der einbehaltenen Mietentschädigungen an die Gemeinden 93, 214, (Bek. v. 13. Juli 1929) 399.

v. Bäder im Schulhaus 71, 315. Bauart der Schulhäuser 310. Baubehörden, Schlußbesichtigung durch die Landbauämter 71.

Baudarlehen, staatliche, und Arbeit­ geberdarlehen zu Schulhausbauten mit Lehrerdienstwohnungen und zu Lehrerwohngebäuden 76, 92, 143, (s. nunmehr Bek. d. Staatsm. f. Landw. u. Arbeit und der Finanzen vorn 10. Februar 1931, Bay. Stacttsanz. Nr. 38 v. 15./16. Feb. 1931). Baulast s. Baupflicht. Bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und Gesundheits­ pflege in den Volksschulen, Bek.

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

vom 15. April 1913: 70. Wortlaut 308ff.. Entfchl. vom 15. April 1913. Wortlaut 322 ff.. Erleichterun­ gen 72, Wortlaut der E. vom 19 August 1924 441. Btmordrmng — bauaufsichtliche (bau­ polizeiliche) Zuständigkeit neben der schulaufsichtlichen 70. Baupflicht (Baulast) an Schul- und Mesnerhäusern 212 ff., Ruhen der Baulast der Kirchenstiftung während der Auseinandersetzung 212, Fort­ bestehen der Baupflicht bei und nach der Auseinandersetzung 212, Unberührtbleiben der sonstigen Vor­ schriften über die Kirchen- und Schul­ baulast 212, Begriff 213, Objektsund Dotationsbaupflicht 213; auf öffentlichen und bürgerlichen Rechtsgrund beruhend '213, 214, primäre und subdiäre Baupflicht 214, Streitigkeiten je nach dem Rechtsgrunde vor den Verwaltungs­ oder bürgerlichen Gerichten 213, Baupflicht an Kultusgebäuden als solchen 213, wegen der kultischen Zwecke des Gebäudes (Kultusbaupflicht) 214, auf besonderen Rechts­ verhältnissen (Vertrag, Vergleich, Anerkenntnis, Verjährung usw. be­ ruhend 214, Streitigkeiten zwischen Kirchenstiftungen und politischen Gemeinden regelmäßig öffentlichrechtlicher Natur 213 f. (über Fälle bürgerli ch-rechtlicher Natur s. 216) Kennzeichen der öffentlich-rechtlichen oder bürgerlich-rechtlichen Natur 214, Baupflichwerhältnisse an Schulund Mesnerhäusern im Gebiete des preuß. Landrechtes 214, in alt­ bayerischen Gebietsteilen 214, Ruhen der Baulast, ein Anreiz für die Kirchenstiftung, in die Auseinander­ setzung einzuwilligen 214, Fortdauer der B. eine Unbilligkeit 214, Weg­ fall der Baulast deo Staates 214, Baupflicht der Gemeinde für die Zeit des Ruhens der kirchlichen Verpflichtung 214, Baulast und Mietentschädigung 93, Mietentschädigung beim Ruhen der B. 214, Höchstbetrag der Mietentschädigung

509

214, Verjährung von Rücker­ staltungsansprüchen wegen zu viel bezahlter Mielentschädigungen 214 f., Mietentschädigung im Gegensatz zu sonstigem Mietzins215. Freiwil­ lige Uebernahme von Baufallwen­ dungen gibt der Gemeinde kein Recht auf Mietentschädigung 215, Baupflicht im Gegensatz zur Schaden­ ersatzpflicht (Haftung) eines Hausbesitzers214, obligatorischer und dinglicher Vertrag zwischen Kirchenstiftung und Gemeinde bezüg­ lich der Dienstwohnung im Schulund Mesnerhaus 216, Baupflicht der Kirchenstiftung aus bürger l i ch-rechtlichem Grunde als D r i t t e r 216 (über den Regelfall des offentl t ch-rechtlichen Verhältnisses,.213 f.) Vorschriften über die Baupflicht an Schul- unb Mesnerhäusern 217, eine durchgreifende Neuordnung der Baupflicht weder in der Kirchen gemeindeordnung noch im Schul­ bedarfsgesetze 217, 218, zusammen­ fassende Darstellung der Rechts­ sätze über diese Baupflicht (Literatur) 217, das materielle Baupflichtrecht hinsichtlich der Schul Häuser und Lehrerwohnhäuser 218, die Vor­ schriften über die Baupflicht im Gegensatze zu den in einzelnen Fällen bestehenden Rechtsverhält­ nissen hinsichtlich der Baupflicht 218, Zuständigkeit und Streitig­ keiten 218, 207, Ablösung der Bau­ last 218, Grundlastenablösungsgesetz vom 4. Juni 1848 218, Zehent­ recht 218, Baupflicht an Schulund Mesnerhäusern der Gemein de. derKirchenstif tungund Dritter 218, 219, Baupflicht des Pattons, des Zehntherrn, d. StaatsärarS 219, 267, Baulasten, die auf dem Gründb es itz e beruhen (Komplexlasten)226, 267, Leistungsunsähigkeit der Kir­ chenstiftung 219, Erlöschen der sub­ sidiären Baupflicht Dritter mit der primären der Kirchenstiftung 219, Ausgleich bei Wegfall der staat­ lichen Baupflicht 219, 222, Baulasten unterliegen nicht der „Um-

510

Sachverzeichnis.

wandlungspflicht" des Art. 59 und damit auch nicht der „Ablösungs­ pflicht" des Art. 60 SchBG. 220, 212, 236, 237, 239, Baulasten, die von der Auseinandersetzung nicht berührt werden, bestehen unverändert fort 227, Aushebung der dem Präsentationsberechtigten als solchen ob­ liegenden Baupflichten 220, 265, 266, 267, 268. Die aus besonderen Rechtsverhältnissen beruhenden Bau­ pflichten Dritter werden durch die Bestimmungen der Bek. vom 6. Juni 1921 über die Dienstwohnungen der Volksschullehrer nicht berührt 99, 407, Baupflichten und Schulbedarf 76, Regelung der Baupflicht an Schul- und Mesnerhäusern bei der Auseinandersetzung im Bermittlungsversahren 204, 205, vor­ läufig eAnordnungenbei Gefahr aus Verzug 204, 206, Regelung im Schiedsgerichtsverfahren bei öffentlich-rechtlicher Baupflicht 205, 206, 207. Bauplatze für Schulhausbauten 309 f.

Bayerischer Versorgungsverband s. „Versorgungsverband".

Bayern, Verfassüngsurkunde des Frei­ staates B. vom 14. August 1919 (Auszug) 344 f., s. auch „Verfas­ sungsurkunde". Beamtenbesoldungsgesetzv. 2. Juni 1920 6, 7, 8, 9, in der Fassung vom 20. April 1928 3, (Auszug) 468 ff., Diensteinkommen, Grundge­ halt, Wohnungsgeldzuschuß Kinder­ zuschläge 468, Sondervorschriften für Bolksschullehrer 469, Besol­ dungsordnung (Auszugs 470 ff., Aussteigende Gehälter 470, Wohnungsgeldzuschuß (Tabelle) 472, Grundvergütungen für die nicht etatmäßigen Beamten (z. B. Hilfs­ lehrer) 472. Beamtengesetz vom 16. August 1908 3, (Auszug) 293 ff. Beamtenrechtliche Vorschriften 3.

BedarssdeckunglSchulbedarfsdeckung) durch die Gemeinden nach dem Gef. vom 8. Juli 1902, wie nach dem Gesetze vom 10. November 1861 4.

Bedürftige Gemeinden (Kreiszuschüsse) 137, (Begriff) 138, 139, 142, be­ dürftige israelitische Glaubensge­ meinden (Kreiszuschüsse) 183, 261 f., bedürftige Volksschullehrer und Hin­ terbliebene von solchen 8, Unter­ stützung 248, 251.

Beförderungsdienstalter und Be­ soldungsdienstalter der klösterlichen Lehrkräfte 123. Befreiung der Gemeinden von der Verpflichtung Bettwäsche und sonstige Einrichtungsgegenstände für die Dienstwohnung 3. Ordn, zu stellen 108, 145, von der Verpflichtung Lehrerdienstwohnungen zur Ver­ fügung zu stellen 88, 204, bei der Auseinandersetzung bezüglich Schul und Mesnerhäuser von der Ver­ pflichtung nach Art. 44 und 45 (Eigentumserwerb und Ablösung von Wohnungsbenützungsrechten) 203 f., Befreiung der israelitischen Kinder und der Adventistenkinder vom Schulbesuch 402, sonstige Be­ freiung vom Schulbesuch 419, von der Verpflichtung znm Besuch der Volksschule überhaupt 329, zum Besuche einer Berufsschule überhaupt 337.

Begießen von Straßen und Wegen im Sommer durch den Dienstwohnungsinhaber 99. Begründung zum Schulbedarfsgesetze5

Beheizung der Schulzimmer (sächlicher Schulbedarf) 71, 311, Uebertragung an den Volksschullehrer 71, Be­ heizung und Beleuchtung von Dienst­ wohnungen 102, von Dienst­ zimmern 108, Beheizung usw. von Aushilfslehrerzimmern 113, 116, Beheizung der Dienstwohnungen der Volksschullehrer, ME. vom 31. Dezember 1919 (Wortlaut) 385 f. unentgeltliche Lieferung von Brenn­ stoffen als Entgelt für die Beheizung der Schulräume nach Vertrag oder Herkommen (Nebengeschäft) 385, Be­ heizung und Beleuchtung der Dienst­ wohnungen und Mietentschädigung 434.

Die Zahlen bedeuten die Seilen. Beicht-Kommunion-, Firmunterricht, sonstiger kirchlicher Unterricht (Konfirmandenunterricht) und Christen­ lehre in Schulräumen 42, 443, 445, 446. Beihilfeleistung für verhinderte Volks­ schullehrer (Wohnzimmer zur Unter­ kunft) 113. Beihilfen für klösterliche Schulleite­ rinnen 124. Beitrage von Volksschullehrern an Gemeinden 260, Beitrags-Rück­ erstattungen 256. Bekenntnis und Fachunterricht 328, Tragung des Schulbedarfs in ein­ fachen und zusammengesetzten Schulsprengeln 83, Bekenntnisse, die für die öffentlichen Volksschulen in Betracht kommen, katholische und protestantische Volksschulen 65, Volksschulen für Israeliten s. „israe­ litische Volksschulen". Bekenntnisfreie Volksschulen 146. Bekennlnisfremde (Reichmspflicht) 228,232, Bekenntnisfremde (MischEhen, juristische Personen) im Ver­ hältnis zu Bekenntnisschulen mit nach Bekenntnissen getrennten Schulsprengeln 81, 84. Bekenutnisgeuoffe, Reichnispflichl zu Schulzwecken 228, 232 ff., Begriff 233. Bekenntuislose (Reichmspflicht zu Schulzwecken) 232. Bekenntnis-Minderheiten 63, Reli­ gionsunterricht durch Schulamts­ bewerber 152. Bekenntnisschulen, Begriff 66, in Bayern regelmäßig 66, B. mit kon­ fessionell getrenntem Schulsprengel 45, 63, 81, V. v. 26. August 1883 (Wortlaut) 284 ff., Besetzung 62, Schulweg 63, Bekenntnisschulen für Bekenntnis-Minderheiten 63 ff., aus kirchlichen Stiftungsmitteln gegrün­ dete B. 66, B. in zusammengesetzten Schulsprengeln81, 85, Bekenntnis­ schulen nach dem Konkordate 442, nach dem Vertrage mit der Ev.-luth. Kirche in Bayern rechts des Rheins 444, nach dem Vertrage mit der Pfälzischen Landeskirche 446, Re-

511

gierungserklärung zu den Kirchen­ verträgen 446. Bekenntnissonderschulen f. Christ­ liche Bekenntnisschulen. Belichtung und Beleuchtung der Schul­ zimmer 71, 341, s. auch unter „Be­ heizung". Benützung und Unterhaltung von Slaatsgebäuden, V. v. 28. Februar 1851, teilweise auch bei Lehrer­ dienstwohnungen entsprechend anzu wenden 97, 99, Benützung der Zimmereinrichtung eines Dienst­ zimmers 108.

Benützungs-(Miibenützungs-)Recht von Kirchenstiftungen usw. an Schulund Mesnerhäusern 202 f. Berufsschulen 2, keine öffentlichen Volksschulen 34, Gemeindeanstalten (gemeindliche Unterrichts- und Er­ ziehungsanstalten im Sinne des Art. 50 Abs. IV d. GemO.) 40, 73, V. vom 22. Dezember 1913 in d. Fassung v. 26. August 1930 (Wortlaut) 332 ff., „Berufsschule" statt „ Berufsfortbildungsschule" 332, Begriff332, öffentliche Be­ rufsschulen 332, Genehmigung 332, Unterrichtsstundenzahl 332 f., Werk­ tagsunterricht 333, Religionsunter­ richt 333, Religionslehrer (Ver­ gütung) 149, 153, Unterrichtszeit 333, Schulgottesdienst 333, nicht öffentliche Berufsschulen 333, 335, Schuljahrdauer und Ferien (Schul­ ordnung) 333, Bekenntnis und Reli­ gionsunterricht 333, Gliederung und Lehrfächer 334, Lehrkräfte 334, Schulordnung 334, gemeindlicheBerwaltung 334, Schulvorstandschast 334, Aussicht der Regierung 335, kirchliche Oberbehörden und Kom­ missäre 335, Eintritt und Austritt 335, freiwilliger und Pflichtbesuch 335,336, Ausdehnung der Besuchs­ pflicht gern. § 120 der Gewerbe­ ordnung 336, Aufhebung 336 f., Entlaffungsprüfung 337, Dauer u. Beendigung der Schulpflicht 337, Befreiung vom Besuch einer Berufs­ schule 337 f., besondere Vorschriften für die Berufsschulen der Bek. vom

512

Sachverzeichnis.

23. Juni 1923 (betr. Schulversäum­ nisse) in der Fassung vom 20. Juni 1930 426, Heranziehung von Volks­ schullehrern und Volksschulfach­ lehrern 436, Vergütung 448, Ver­ wendung von Schulamtsbewerbern 438, 448. Beschaffenheit der Dienstwohnungen für Bolksschullehrer 99 ff., bauliche Anlage und Errichtung der Schul­ häuser und der Lehrer-Dienst­ wohnungen 101, 315, Erleichte­ rungen bei Neu- und Umbauten von Schulhäusern 101, 441, Mindest­ anforderungen 101, Absonderung von den Schulräumen, getrennter Schüler-Zugang 101. Beschlüsse (Beschlußfassung) des ver­ stärkten Gemeinderates 48, Be­ schwerde gegen diese Beschlüsse 51 ff., Beschlüsse der einzelnen am zusammengesetzten Schulsprengel beteiligten Gemeinden 54, Beschlußfassung der Gemeinde- oder verstärkten Ge­ meinderäte bei der Uebertragung des Volksschulunterrichts an geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117 ff., Drei­ viertelmehrheit 120. Beschreibungen der Dienstwohnungen 102, 403, 406, Schulstellenbeschrei­ bungen (Schulfassionen), ME. vom 8. Februar 1921 (Wortlaut) 405 f. Beschwerdefrist (bei Beschwerden gegen Beschlüsse des verstärkten Gemeinde­ rates) 51 ff.; Fristberechnung und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Fristversäumung) 52, 54, bei Regierungsbescheiden über Errichtung oder Aufhebung von Schulen usw. 56. Beschwerden der Gemeinden gegen schul aufsichtliche und gegen staatsaufsichtliche Verfügungen 39, gegen Verfügungen der vorgesetzten Be­ hörde 55, gegen staatsaufsichtliche Verfügungen bei Sprengelschulen 51, gegen Beschlüsse des verstärkten Ge­ meinderates 51 ff., gegen Regie­ rungsbescheide über die Errichtung und Aufhebung von Schulen und Lehrstellen, Bildung und Umbildung

von Schulsprengel« und Schul­ bezirken 56, Beschwerden einzelner Gemeindeangehöriger 78, der Schulpflegschaften 40, (s. auch Bollz.-Borschr. zum Schulaufsichtsgesetz Ziff. 5), Beschwerden gegen vorläufige Anordnungen der vorgesetzten Behörde bei der Ausscheidung von schul- und kirchendienstlichen Ein­ kommen 189, Beschwerdeinstanz 192, keine ausschiebende Wirkung 189, 193, Beschwerden gegen Entschei­ dungen der vorgesetzten Behörde über den Kaufpreis oder den Ablösungsbetrag bei der Ausein­ andersetzung bezüglich Schulund Mesnerhäüser207, Beschwerde­ srist 207,208, aufschiebende Wirkung 208, Beschwerdebei vorläufigen R e g e l u n g e n vor der Auseinander­ setzung 209, keine ausschiebende Wir­ kung 209, fristlose Beschwerden 210, Beschwerden zum Verwaltungs­ gerichtshöfe bei Verbindlichkeiten der Kreise gegenüber Mitgliedern der ehe­ maligen Kreisanstalten und Kreis­ vereine, die n i ch t zu den Volksschullehrern oder zu den israelitischen Volksschullehrern im Sinne des VLG. gehören, und gegenüber den Hinterbliebenen dieser Personen 253, Beschwerden bei Gesuchen umSchulbefreiung 419, Beschwerden hin­ sichtlich der Entrichtung der Miet­ entschädigungen 91, 434, Verschie­ denheit der Form der Entscheidung und Verschiedenheit des Instanzen­ zuges, je nach dem Gegenstände und dem Ziele einer Beschwerde (staatsaussichtliche Verfügung oder verwaltungsgesetzliche Entscheidung) 54, bezüglich Dienstwohnungen 91, Doppelbeschwerde 51. Besetzung einer Lehrstelle nach der Eigenschaft der Schule (Bekenntnis­ oder Simultanschule) 62, Stellenbesetzungsrecht der Regierung 105, 106. Besoldung der Volksschullehrer 3, Neuregelung nach dem Beamten­ besoldungsgesetz, Bek. v. 13. Juli 1920 (Auszug) 399 ff., Besondere

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Bestimmungen über den Nutzgenuß von Dienstwohnungen 399 ff., Mietentschädigungsfestsetzung 399 ff. Besoldungsdienstalter der klöster­ lichen Lehrkräfte 123. Besoldungsordnung 9, 470. Besondere Beschwerdesalle bei Be­ schlüssen des verstärkten Gemeinde­ rates (Beschwerdefrist) 52. Besondere Bestimmungen über den Nutzgenuß von Dienstwohnungen in der Bek. über die Neuregelung der Besoldung der Volksschullehrer nach dem Beamtenbesoldungsgesetz vom 13. Juli 1920 91, (Auszug) 399 ft'., Besondere Bestimmungen für die Volksschullehrer der Bek. über die Mielentschädigungen für Dienst­ wohnungen und Dienstzimmer vom 25. September 1923 (Wortlaut) 429 ff., 434. Besondere Einkünfte der Schulstellen aus Stiftungen 230f. Besondere Gründe für die Ver­ pflichtung einer Gemeinde zur Be­ reitstellung von Lehrer-Dienstwoh­ nungen und für die Befreiung von einer solchen Verpflichtung 88, 94 ff. Nachprüfung der besonderen Gründe durch den Verwaltungsgerichtshof 94. Besondere Gründe für die Uebertragung der Verwaltung der Schulsihgemeinde in einem zusam­ mengesetzten Schulsprengel an eine andere Gemeinde 43, 47 f., Be­ sondere Gründe für die Neu­ errichtung von Schulen und Lehr­ stellen 68 f., 57.

Besondere Leistungen und Nut­ zungen als Bestandteile eines Schulstelleneinkommens: Ueberweisung an die Gemeinde 228, 229 f., Verhältnis des Art. 58 (Ueberweisung) zu Art. 59 (Um­ wandlung) u. 60 SchBG. (Ab­ lösung) 229.

Besondere Leistungen und Reich­ nisse zum Schulstelleneinkommen 7. Besondere Mittel zur Deckung des Schulbedarfs 130 ff., Verpach­ tung von Schulgrundstücken 131 ff., Kreiszuschüsse an bedürftige GeBraun, Schulbedarfgesetz.

513

meinden 137 ff., Staatszuschüsse an Kreise 143 f. Besondere Rechte der Kirchenstiftung auf Benützung oder Mitbenützung von Dienstwohnungen in Schulund Mesnerhäusern (Besonderer Rechtstitel) 202.

Besondere rechtliche Verpflich­ tungen zur Bestreitung des Schul­ bedarfs 224 ff., des persönlichen wie sächlichen Schulbedarfs 225, Begriff 224, Auftechterhaltung 224, Verpflichtung Dritter 225, be­ züglich Dienstwohnungen 90, auch des Staatsärars 225, von Kirchenstistungen 225, über Einkünfte aus Stiftungen über­ haupt s. S. 230 f.), von Gemeinden 225, (Vorausleistungeneinzelner Gemeinden des zusammengesetzten Schulsprengels 86), Verpflichtungen bürgerlich-rechtlicher Natur 225s., z. B. Komplexlasten 225, (auch solche von Patronaten, wenn die Last im Grundbesitz der Präsentalionsberechltgten ihren Rechts­ grund hat 226); Entstehungsgrund der Komplexlasten meistens In­ korporation und Jnkammerierung 226, auf abgelösten Grundrenten beruhende Lasten 226, Grunddienstbarkeiten (Forst-, Streu-, Weiderechte) Real­ lasten 226, Reich nisse von Privat­ personen aus einem besonderen b ü r g e r l i ch-rechtlichen Grunde 226, Verpflichtungen öffentlich-recht­ licher Natur: z. B. die auf dem Gemeinde- oder Schulverband be­ ruhenden V. 226, auf anderwei­ tigem öffentlichen Verpflichtungs­ grund, so auf dem Patronatsverhältnis (Präsentationsrecht) beruhen­ de Leistungen 227, Beweismittel: Schulsassionen, Grund- nnd Rusti­ kalsteuerkataster, Grund buchein träge, Verzeichnisse der staatlichen Reich­ nisse 227, einstweilige Einstellung staatlicher Leistungen 191, drei Gruppen der besonderen rechtlichen Verpflichtungen zur Deckung des Schulbedarfs: 1. Unverändert fort-

514

Sachverzeichnis.

bestehende, 2. umgewandelte und abgelöste. 3. aufgehobene 227. Be­ sondere rechtliche Verpflichtungen des Staates und der Kirche zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf (ausgehoben) 263, Streitigkeiten 191, 192, 231, 236, 272.

Besondere Schulkassenrechnungeu 36.

Besondere Vergütungen für den Volksschullehrer, E. vom 2. April 1925 (Wortlaut) 448.

Besonderes Schulvermögen 36. Besonders aufgestellte Religions­ lehrer 144 ff. Besonders schwere Fälle von Schulversäumuisseu 425. Bestreuen der Gehwege bei Glatteis durch Dienstwohnungstnhaber 99. an einer Schulsprengelbildung 58, 286, an zusammen­ gesetzten Schulsprengeln 47, 78, 81, bei der Uebertragung des Volks­ schulunterrichts an geistliche Gesell­ schaften oder religiöse Vereine 117, 120, bei der Ausscheidung der Ein­ kommensbestandteile aus Schul- und Kirchendienst 189, 190 f., bei der Auseinandersetzung hinsichtlich der Dienstwohnung in Schul- und Mefinerhäusern 207. Beteiligte Eltern bei der Entziehung der Genehmigung des Bolksschulunterrichts durch geistliche Gesell­ schaften oder religiöse Vereine (klösterL liche Lehrkräfte) 117, 122, bei der Gründung christlicher Bekenntnis­ sonderschulen 162. 286

Beteiligte

Betrieds- und Instandsetzungs­ kosten bei Dienstwohnungen 93. Bettwäsche für Dienstzimmn (Dienst­ wohnungen 3. Ordn.) 414.

108,

115,

Beurlaubte Volksschullehrer 113, 115.

Beurlaubung des Volksschullehrer­ personals während des Schul­ jahrs, E. vom 2. April 1920: 398, 392, s. auch Vollz. Vorschr. zum Schulaussichtsgesetz. Ziff. 33, III, g, Zifs. 35, 45,48, VIII, f., Ziff. 50. Urlaubsüberschreitung und uner­

laubtes Fernbleiben 350, Beur­ laubung aus gesundheitlichen Grün­ den 502, von Lehrkräften für den Dienst an deutschen Auslandsschulen, Bek. v. 29. März 1928 (Wortlaut) 465 f., s. auch Bek. vom 4. Febr. 1931. RMBl. S. 7. Beurteilung der von den Religions­ gesellschaften besonders ausgestellten Religionslehrer 147, Beurteilung der Volksschullehrer s. dienstliche Beurteilung (Dienstbewertung, Qua­ lifikation), ferner: Vollz. Vorschr. z. Schulaufsichtsgesetz Ziff. 48, VI d,

VIII c. Bezirksamisvorstand

(Vorbehand­ lung einer Schulsprengelbildung) 58, s. auch „Schulaussichtsgesetz" und „V. V. z. SchAG.", ferner „Be­ zirksschulbehörde". Bezirksarzt (Amtsarzt), Schulsprengel­ bildung 58, Schulsachbedarf 70, Be­ gutachtung klösterlicher Lehrkräfte 121, s. auch „Schulaufsichtsgesetz" und „VV. z. SchAG." und die Bek., die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten betr. vom 9. Mai 1911: 306. Bezirksärztlicher Dienst, Bek. v. 23. Januar 1912 (Auszug und „Anlage 2") 306 ff. Bezirksdaumeister, Schulsprengelbil­ dung 58, periodische- Besichtigung der Schulhäuser 321. Bezirksoberlehrer (Fonbildungslei1er) 462,463, s. auch Bollz.Borschr. z. Schulaussichtsaesetz. Bezirksschulbehörden, Aufwendun­ gen nicht „Schulbedarf" im Sinne des SchBG. 33, Verfügungen der Bezirksschulbehörden und Bezirks­ schulräte keine instanziellen Ent­ scheidungen im Verwaltungsstreitversahren 77, Dienstaufsichtsbehörde nach dem Volksschullehrergesetz 365, Bek. bett, die Dienstaussicht und Dienststrafrechl für die Volksschul­ lehrer 398, Beschwerdeinstanz im Verwaltungsstrasverfahren wegen Schulversäumnisse 413. bei Gesuchen um Schulbefreiung 418, Zustän­ digkeit zur Stellung des Antrags

Die Zahlen bedeuten die Seiten. aus Einleitung des gerichtlichen Strafverfahrens bei Schulversäum­ nissen 424, bei Gesuchen um die Genehmigung der Verwendung von Schulräumen zu bestimmungsfrem­ den Zwecken 435, zur Genehmigung des gastweisen Besuches einer andern als der zuständigen Schule 271, s.auch „Schulaufsicht", „Schulaussichtsgesetz,, und „VB. z. Sch. AG." Bezirksschulrat 2, s. auch „Bezlrksschulbehörde", „Stadtschulbehörde", „Schulaufsicht", „Schulaufsichtsge­ setz" und „VV. z. SchAG." Bezirksverwaltungsbehörde (Be­ zirksamt, Stadtrat einer unmittel­ baren Stadt), „vorgesetzte Behörde" 55, Staatsaufsicht 39, Verwaltungsstreitverfahren (streitige Berwaltungssachen) 39, Streitigkeiten wegen der Zimmereinrichtung einer Dienstwohnung dritter Ordnung 108 f. 415, Aenderung von Dienst­ wohnungen 403, Anstrich-Erneue­ rungen in Lehrerdienstwohnungen 407, Streitigkeiten über den zuläs­ sigen Umfang des Wasserverbrauches 407. Bezugsberechtigung hinsichtlich ein­ zelner Schulstelleneinkommenbestand ­ teile im Gegensatz zur Verpflichtung die Reichnisse zu leisten 194, 265. Bienenzucht 110. Bilder und Bildwerke in der Schule (Schul-Verwaltungsvermögen) 36. Bildung und Schule 1, Reichsversassung (Auszug) 342 f. Bildung und Umbildung der Schul­ sprengel 2, 45, Verfahren 57, ME. vom 18. September 1867 (Wort­ laut) 277 ff., V. v. 26. August 1883 (Wortlaut) 284 ff Blinde Kinder (Landes- und Kreis­ anstalten zur Erziehung bl. K) 34, Blindenanstalten (Schulen von ge­ meinnützigen Unternehmungen) 173, Blitzschutzvorrichtungen aus Schul­ bäu lern 71. Bischöfe und Erzbischöfe s. kirchliche Oberbehörden. Bodenzinse (Aufhebung) 142.

515

Brandverficherung der Schulhäuser 71.

Bruderschaften als kirchliche Vermö­ gensträger 221.

Büchereien s. Schulbüchereien. Buchung im Grundbuche und Buchungs­ antrag (kein Buchungszwang) bei Schulgrundstücken 36. Bürgerliche Gerichte, Zuständigkeit bet Streitigkeiten über die Leistungs­ pflicht zu Schulstellen- und Kirchen­ dienst-Einkommen 190, 194, bei der Auseinandersetzung hinsichtlich Schul- und Mesnerhäuser 205, 206, Schiedsgerichtsverfahren bei Ver­ hältnissen, die auf einem bürgerlich­ rechtlichem Grunde beruhen, aus­ geschlossen 207, Streitigkeiten über Baulasten bürgerlich-rechtlicher Art 213, Baupslichtverhältnisse bürgerlich­ rechtlicher Art (Beispiele: aus Ver­ trag, Vergleich, Anerkennttlis, Ver­ jährung usw. beruhend) 214, bei vermögensrechtlichen Ansprüchen der Volksschullehrer aus ihrem Dienst­ verhältnisse 371, bei Feststellungen von Haftungen der Volksschullehrer 371, bezüglich Dienstwohnungen 98, bei besonderen rechtlichen Verbind­ lichkeiten bürgerlich-rechtlicher Art z. B. Komplexlasten 225 s. Bürgerlich-rechtliche Ansprüche aus Dienstwohnungszuweisungen 97, s. auch „Bürgerliche Gerichte") Bürgermeister: Stellung im Gemein­ derat 36, im verstärkten Gemeinde­ rat 43, 47, als Bürgermeister der Schulsitzgemeinde Vertreter des ver­ stärkten Gemeinderates 49, Vorbe­ handlung einer Schulsprengelbildung 58, s. auch „Schulaufsichtsgesetz" und „VV. z. SchAG."

c. Chordienst nicht mehr organisch mit dem Schuldienste verbunden, aber als freiwilliges Nebenamt noch mög­ lich 3, Trennung des Chordienstes als eines weltlichen Kirchendienstes vom Schuldienste 186 ff. Aus33*

516

Sachverzeichnis.

scheidurig von Einkommenbestand­ ieilen aus dem Chordienste und Schuldienste 189, aus demChorund Mesnerdienste 189, Ausein­ andersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäusern (Organisten- oder Kantoralshäusern) bei organischer Verbindung von Schul- und Chor­ dienst 197. Chorregenten-BezügeBestandteile des Lehrergehaltes nach dem Schul­ bedarfgesetze vom 10. November 1861 4, Chorregentenhäufer (Auseinan­ dersetzung) 206, Aufrechterhaltung der gemeinsamen Lehrerdienstwoh­ nung und Chorregentenwohnung 203 f., s auch „Chordienst". Christenlehre in Schulräumen(Grunddiensibarkeit) 42, (Kirchenverträge) 443, 445, 446, bei Volkssortbildungsschulen 327, s. auch „Religi­ onsunterricht".

Christliche Bekenntnissouderschulen (Begriff) 159,161, keine öffent­ lichen Volksschulen 34, aber öffent­ liche Unterrichtsanstalten 158, 161, die Bestimmungen des Schulbedarf­ gesetzes nur teil weise auf sie an­ wendbar 34, die Deckung des per­ sönlichen und sächlichen Schulbe­ darfs obliegt nicht der Gemeinde 73, 74, sondern den Unternehmern der Schule 160, 167, (Begriff des Unternehmers) 162, bei Dienst­ wohnungen 99, nur Katholiken und Protestanten, keine Sekten 161, Schülerhöchstzahlen 59, Schüler­ mindestzahlen 162, Personen, die eine christl. Bekenntnissonderschule im Sinne des Art. 33 SchBG. unter­ halten, zählen nicht zu den „Betei­ ligten" in einem zusammengesetzten Schulsprengel 81, bei Dienstwoh­ nungen sind die Mietentschädigungen an die Unternehmer zu überweisen 94, Art, Umfang und Beschaffen­ heit der Dienstwohnungen 103,107, 160,167, Dienstzimmereinrichtungen 108, 167, Auszahlungen durch die Kreiskassen 112, Aushilfslehrer-Un­ terkunft 115, Kreiszuschüsse frei­ willige Leistungen 138, 159, 167,

keine Staatszuschüsse hierfür an die Kreise 143, Religionslehrer 146. Bedarf für die Bolksschullehrer an christlichen B. 157 ff., das Schul­ aufsichtsgesetz mit seinen Vollz. Dorsch. aus christliche B. grundfätzlich anwendbar 158, der persön­ liche Schulbedarf für die staatlich Angestellten Bolksschullehrer grund­ sätzlich vom Staat getragen, der sächliche vom Unternehmer 158, ihr Besuch befreit vom Pflichtbesuch der öffentlichen Volksschule 158, staatliche und private Lehrkräfte 159, Errichtung und Erhaltung frei­ willig 159, die Vorschriften der V. v. 10. Mai 1905 nur mittelbar ananzuwenden 164, Ausbringung des Diensteinkommens der staatlichen Volksschullehrer 159, Anteil der Unternehmer 159,161, Ausnahmen, Minderung oder Nachlaß des Unter­ nehmer-Beitrages 159, 166, Volks­ schullehrer im Sinne des Volksschullehrergesetzes 159, 161, ständige und unständige Lehrkräfte 161, keine klösterlichen 161, Entstehung (§ 11 Abs. I Satz 4 der V. v. 26. August 1883) 162, Genehmigung durch die Kreisregierungen 162, Beschwerde gegen Ablehnung 163, Streitigkeiten (Zuständigkeiten des Verwaltungs­ gerichtshofes) 163, Errichtung als „Privatschule" 163, kein Zwang zum Besuch, kein Schulsprengel 163, bei einem bürgerlich-rechtlichen Verein als Unternehmer bürgerlich-recht­ liche Grundsätze 163, Bezüge für die staatlichen Bolksschullehrer an christl. B. und ihre Hinterbliebenen 159, 167, für die Anwendung des Art. 14 (Dienstwohnungen) die Ein­ wohnerzahl der Gemeinde des Schul­ sitzes maßgebend 160, 167. 89, Schulsitzgemeinde 160, 167, 46, Berechnung der Unternehmer-Bei­ träge 166, Diensteinkommen (Begriff) 166, Kinderzuschäge 166, Ruhege­ halt und Hinterbliebeneubezüge vom Staate im vollen Umfange getragen 166, Kreiskassen als Ein­ zahlstellen 166, Stundung der Bei-

Die Zahlen bedeuten die Seiten. träge 166, Fortdauer der Beitrags­ leistung bei Beurlaubung, Erkran­ kung usw. 159, 166 f., Gegen­ satz zu den Stistunasschulen 172 f., Kreisanstatten und Kreisvereine 254, Uebergangsvorschriften 167, 261, Gründung nach § 11 der B. vom 26. August 1883 (Wortlaut) 285, Bolksschullehrer an christl. B. nach Art. 147 BLG. (Wortlaut) 372.

V. Darlehen, gemeinschaftliche bei zu­ sammengesetzten Schulsprengeln 48 ff., Darlehensaufnahme der Schul­ sitzgemeinde nach Vereinbarung mit den Einzelgemeinden 50, Beschwer­ den gegen die Bedarfsdeckung durch ein gemeinschaftliches Darlehen 52, 53, s. auch „Baudarlehen". Deckung des Schulbedarfs (Reihen­ folge) 140. Denkschrift über die Neuregelung der Dienst- und Gehaltsverhältnisse des Volksschullehrerpersonals in Bayern 4 s. Desinfektion der Schulräume und Lehrerwohnungen bei übertragbaren Krankheiten 71, 320.

Deutsche

Lichtbilduachweisstelle,

E. vom 6. November 1928 (Wort­ laut) 476. Deutsches Reich, Verfassung vom 11. August 1919 (Auszug) 339 ff.

Diakonen- und Diakonissenan­ stalten, evangelische für den Volks­ unterricht 119, 120, Staatsvertrag mit der Ev. Luth. Kirche, 444, 445.

Dienstanweisung für Bezirksärzte vom 23. Januar 1912 (Auszug) 306 f. Dienstaufsicht im Gegensatz zu Schul­ aussicht 40, über Bolksschullehrer, sonstige Staatsbeamte, Gemeinde­ beamte, geistliche und weltliche Religionslehrer, Mitglieder der Schulpflegschaften 40, über klöster­ liche Lehrkräfte 121, Dienstaufsicht und Dienstrech1(Art. 101 ff. deS Bolksschullehrergesetzes, Wort­

517

laut) 365 ff-, Bek. die Dienstauf­ sicht und das Dienststrafrecht für die Bolksschullehrer betr. vom 12. Juli 1920 in der Fassung vom 20. November 1930 398 f., Dienst aufsicht und Dienststrafrecht für Be­ amte, Bek. v. 3. Oktober 1930 399, Wortlaut 499, Ermahnungen, War nungen, Zwangsstrafen gegen Bolks­ schullehrer 365, 398, s. auch „Schul­ aufsichtsgesetz" und VB. zum SchAG."

Dienstauswandsentschadigungeu 351, Bek. über die Entschädigung der Bolksschullehrer bei auswärtigen Dienstgeschäften vom 18. Juli 1922 (Wortlaut) 411. Dienstdesreiung von Lehrpersonen durch den Schulleiter s. Vollz. Vorschr. z. Schulaufsichtsgesetz (Zifs. 33 IV g). Dienstbefreiung der Bolksschullehrer zur Ausübung eines Wählamtes der Gemeinde, der Ortschaft, des Bezirkes oder des Kreises 391 f., des Reichstages und Landtages 392, Bek. sämtl. Staats­ min., Ausübung des Abgeordneten­ mandates durch Beamte, Angestellte und Arbeiter des Staates betr. vom 31. Juli 1921 (Wortlaut) 409. S. auch „Beurlaubung" und „Er­ krankung". Diensteinkommen der Staatsbeamten 468, der Bolksschullehrer 350, an christlichen Bekenntnissonderschulen 159, an Stistungsschulen 168, an israelitischen Volksschulen 182, 184, in den Ferien, im Urlaub, bei Er­ krankungen 351, 398, 500, 502, Verlust bei Lösung des Dienstver­ hältnisses 347, bei Entlassung auf Ansuchen 348, bei Dienstentlassung (Strafentlassung) 366, Dienstauf­ wandsentschädigungen 351, 411, Umzugskosten 351, 366, Nichteinrechnen von Nebeneinnahmen 350, Verbot der Gewährung von Geldbezüoen, Reichnissen und Nutzungen außer den gesetzlichen Leistungen mit Bezug auf die hauptamtliche Dienst­ leistung des BolksschullehrerS 351, Uebergangsvorschriften 243 ff., 374.

518 Dienstenthebung,

Sachverzeichnis.

vorläufige der Volksschullehrer 369 ff. Dienstentlassung (Sirafentlassung) der Volksschullehrer 366. Dienstgeheimnis (Dienstverschwiegen­ heil, Amtsgeheimnis, Amtsver­ schwiegenheit) 349, 369. Dienstleistungen, persönliche Ver­ pflichtungen der Volksschullehrer gegenüber kirchlichen Rechtsträgern im Gegensatz zu Sachleistungen 235, besondere Verbindlichkeiten zu Sach­ leistungen, Dienstleistungen oder veränderlichen Geldleistungen zu Schulzwecken, Umwandlungspflicht 235, Ablösungspflicht 237. Dienstliche Beurteilung der Volks­ schullehrer, Bek. v. 28. Dezember 1925 (Wortlaut) 455 ff., Vollzugsbestim­ mungen hierzu (Wortlaut) 458 ff. Dienstreisen, Aufwandsentschädigung persönlicher Schulbedarf 73, Art. 35 des Volksschullehrergesetzes 351, Bek. über die Entschädigung der Volksschullehrer bei auswärtigen Dienstgeschäften vom 18. Juli 1922 (Wortlaut) 411 f. Dienststrafrecht für unwiderrufliche Volksschullehrer im Dienste 365 ff., Ordnungsstrafen 365, Amisstrafen 366, Ordnungsstrasverfahren 367 f., Amtsstrafverfahren 368, Disziplinarstrasversahren gegen Staats­ beamte 296 ff., Kosten des Dienst­ strafverfahrens gegen unwiderruf­ liche Volksschullehrer 368, Dienststrafrecht für andere Volksschul­ lehrer 368 s., s. auch „Dienstaufsicht" und „Dienstenthebung". Dienstunfall(Unsallfürsorge,Art.86ff. des Volksschullehrergesetzes) 360 ff. Dienstwohnungen (Lehrerdienstwoh­ nungen) Begriff 90, Sache der Ge­ meinde 3,90, freie Dienstwohnungen aufgehoben 8, 88, Verwendung von Schulräumen neben den Dienstwohnungen zu schulfremden Zwecken 41, Verwendung von Dienstwoh­ nungsräumen zu schulfremden Zwekken42, Dienstwohnungen — per­ sönlicher Schulbedarf 73, 88, Be­ reitstellung durch die Gemeinden

88 ff., Befreiung von der Verpflich­ tung 88, Verpflichtung aus be­ sonderen Gründen 88, 94 s. Kein Rechtsanspruch aus eine Dienst­ wohnung 88, 96 f., Dienstwohnung der Lehrkräfte geistlicher Gesellschaften oder religiöser Vereine (klösterlicher Lehrkräfte) 90, Dienstwohnung von Volksschulfachlehrern 90, 94, 126, ledige VolksschuUehrer in Familien­ dienstwohnungen 93, Dienstwoh­ nungen in Privathäusern 90, Er­ klärung einer Wohnung zur Lehrer­ dienstwohnung 90, 431, 434, Ent­ ziehung dieser Eigenschaft 90. Staat­ liche Baudarlehen und Arbeitgeber­ darlehen zur Herstellung von Schul­ häusern mit Dienstwohnungen und von Lehrerdienstwohngebäuden 76, 143, Verpflichtungen Dritter zur Bereitstellung einer Lehrerdienstwoh­ nung 90 f., Verzicht des Volksschul­ lehrers auf eine Dienstwohnung 91, schulaussichtliches Verfahren gegen Gemeinden 91, staatsaufsichtlicher Zwang 91, Mietentschädigungen 91 ff., Wafferbeischasfung (Regie­ rung entscheidet endgültig, Verwaltungsgerichtshos nicht zuständig) 91, Dienstwohnung (Mielentschädi­ gungen bei christlichen Bekenntnis­ sonderschulen, Stiftungsschulen und israelitischen Volksschulen 94, Dienst­ wohnung von Religionslehrern 94, freiwillige Bereitstellung von Dienstwohnungen 94, Auslassung 94, Dienstwohnung und Wohnungs­ zwangswirtschaft 95, Freigabe ein­ zelner Räume 95, Freiwerden von Privatwohnungen durch das Be­ ziehen von Dienstwohnungen 98, Räumung 95, 98, Verpflichtung der Gemeinden, Dienstwohnungen beizubehalten 96, Vollzugs-Vor­ schriften zu den Bestimmungen über die Lehrerdienstwohnungen 97,101, (s. Bek. vom 25. Mai 1906, Voll­ zug des Schulbedarsgesetzes v. 1902 betr., 291 ff., Bek. vom 15. April 1913, bauliche Anlage und Ein­ richtung der Schulhäuser und Ge­ sundheitspflege in den Volksschulen

Die Zahlen bedeuten die Seiten. bctr. § 16, Wohnräume für das Lehrpersonal 315 f., ME. vom 31. Dez. 1919, Beheizung der Dienstwohnungen der Bolksschullehrer betr. 385 f., ME. vom 8. Februar 1921, Dienstwohnung der Volksschullehrer betr. 403 ff., ME. vom 8. Februar 1921, Schul­ stellenbeschreibungen lSchulsassionen) betr. 405 s., Bek. vom 6. Juni 1921 über die Dienstwohnungen der Volks­ schullehrer 407, Bek. vom 25. Sept. 1923 über die Mielentschädigungen für Dienstwohnungen und Dienst­ zimmer 429 ff., E. vom 19. August 1924 über die bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und der Dienstwohnungen der Volks­ schullehrer 441 f.), DienstwohnungsZuweisung 97, Rechtsverhältnis zur zugewiesenen Dienstwohnung (Rechte und Pflichten der Volksschullehrer) 97 ff., öffentlich- und bürgerlich­ rechtliche Ansprüche 97, Ausschrei­ bung in den Schulanzeigern 97, Zwangsräumung 98, Instandsetzung und Unterhaltung98, Kostendes An­ strichs der Decken, Wände und Fuß­ böden, des Wasserzinses einschließlich Wassermessermiete 98,407, Streitig­ keiten hierüber 98, 407, Kamin­ kehrerlöhne 98, Reinigen der Oefen und Herde 98, Feuerschutzabgabe 99, Familienwohnung 99, 100, Wirt­ schaftsräume 99,100, Wohnung für unverheiratete (weibl.) Lehrkräfte 99, 100, Umfang und Beschaffenheit (Dienstwohnungen erster, zweiterund dritter Ordnung) 99 ff., Streitigkeiten über die Frage ob die Dienstwohnung den Vorschriften entspricht 100, 103, Nebengebäude (Küche, Speise, Keller, Waschküche, Holzlege, Stall, Stadel) 100, Dienstwohnungen dritter Ord­ nung : Ein statt zwei Zimmer 100 f., Erleichterungen hinsichtlich der Dienstwohnungen bei Neu- und Um­ bauten von Schulhäusern 101, 441. Weitere Erleichterungen in den Mindestanforderungen durch mini­ sterielle Genehmigung möglich 101, Absonderung der Dienstwohnräume

519

von den Schulräumen 101, 316, Zugang getrennt vom Zugang der Schüler zu den Schulräumen 101, 316, gemeindliche Geschäftszimmer außerhalb der Lehrer-DienstwohnunAen 101, 316, eigene Lehrer­ dienstwohngebäude 101, Aende­ rungen, Zweifel über Zugehörigkeit von Räumen zur Dienstwohnung 102, Beschreibungen 102, Geneh­ migung von Aenderungen, Ent­ scheidung von Streitigkeiten 102, 403, bei Dienstwohnungen in Schulund Mesnerhäusern 102, 188, In­ standhaltung von Dienstwohnungen und Wasserverbrauch 102,407, Be­ heizung und Beleuchtung der Dienst­ wohnung, Brennstoffbezug 102, Sammelheizungen, Bezug von Gas, elektrischem Strom und Warmwasser 102 s., Arten der Dienstwohnungen (Einteilung) je nach der Zahl der Lehrstellen an den einzelnen Volks­ schulen 104, und nach der Art der Schulen (Mädchenschulen, Volks­ schulen, an denen Knaben und Mäd­ chen gemeinsam unterrichtet werben, 104, Dienstwohnungen erster und dritter Ordnung für männliche Lehr­ kräfte, zweiter und dritter Ordnung für Bolksschullehrerinnen 104, Ver­ bundensein der Lehrstellen mit den Dienstwohnungen 105 f., 109, be­ schränktes Stellenerrichtungs­ recht der Kreisregierungen, unein­ geschränktes Stellen besetzungs recht 105, Streitigkeiten. Öberaufsichtsbeschwerde zum Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Beschwerden gegen staatsuussickstlichen Zwang zum Verwaltungs­ gerichtshof 106 s., Verwaltungsstreitversahren nach Art. 10 Ziss. 19, BGG. 107, Anwendung der Be­ stimmungen des Art. 17 SchBG. auf christl. Bekenntnissonderfchulen und israelitische Volksschulen, nicht auf Siiftungsschulen 107, Dienst­ wohnungen dritterOrdnung: Ausstattung mit einer Zimmer­ einrichtung 107, Entschädigung für die Benützung, Festsetzung durch die

520

Sachverzeichnis.

vorgesetzte Behörde 107, kein Rechts­ anspruch des Volksschullehrers, Anwendung auf christl. Bekenntnis­ sonderschulen, Stistungsschulen und israelitische Volksschulen 108, Be­ heizung, Beleuchtung, Bedienung, Mietentschädigung für das Z i m m e r 108, Verpflichtung der Gemeinde gegenüber den Schulaufsichtsbehör­ den, Staatsaufsichtsversahren 108, Streitigkeiten und Zuständigkeits­ bestimmungen für die Streitentscheidungen, für die Entschädigungssestsetzung und Befreiung von der Verpflichtung zur Bereitstellung der Zimmereinrichtung 108, 414, Auf­ zählung der nötigen Einrichtungs­ gegenstände in der Bek. vom 11. Nov. 1922 414f., Hausgärten bei Dienstwohnungen erster und zweiter Ordnung, kein Rechtsanspruch des Volksschullehrers, Entschädigung für die Benützung, Festsetzung derselben durch die vorgesetzte Behörde. Er­ stattung der Kosten für Anlagen und Anpflanzungen 109 ff., öffent­ lich-rechtliches Verhältnis mit An­ wendung der Vorschriften des BGB. über die Pacht, soweit im SchBG. nicht anders sestgelegt ist 111, Dienstwohnung des Kirchendieners in Schul- und Mesnerhäusern mit der des Volksschullehrers vereinigt 196, Auseinandersetzung 196 ff., Aenderungen anläßlich der Ausein­ andersetzung 199, Verjährung von Rückerstaltungsansprüchen wegen zu viel bezahlter Mietentschädigungen 214 f., Baulast und Mietentschädigung im Gegensatz zu sonstigem Mietzins 215. Freiwillige Ueber­ nahme von Baufallwendungen, kein Recht aus Mietentschädigung 215, Bek. betr. Vollzug des Art. 8 SchBG. von 1902 (Umfang und Beschaffen­ heit der Dienstwohnungen) Wort­ laut 291 ff., ME., Beheizung der Dienstwohnung des Volksschul­ lehrers vom 31. Dez. 1919 (Wort­ laut) 385 f., unentgeltliche Beliefe­ rung mit Brennstoffen als Entgelt für Beheizung der Schulräume 385,

ME. betr. Dienstwohnungen der Volksschullehrer vom 8. Febr. 1921 (Wortlaut) 403 ff., Bestand, Ge­ nehmigung von Aenderungen, Ent­ scheidung von Zweffelfällen und Streitigkeiten 403, 404, Neben­ gebäude als Zubehör von Kirchendien st gründen 404, M aßnahmen gegen Wohnungsmangel 405, ME. Schulstellenbeschreibungen (Schulfassionen) betr. vom 8. Febr. 1921 (Wortlaut) 405 f., Beschrei­ bung der Dienstwohnungen 405, 406, Bek. betr. Mielentschädigung für Dienstwohnungen der Volks­ schullehrer vom 24. Mai 1921 (Wortlaut) 406 f. Vierteljährige Ueberweisung an die Gemeinden aus Antrag 407, Bek. über die Dienst­ wohnung der Volksschullehrer vom 6. Juni 1921 (Wortlaut) 407, Er­ neuerung des Anstrichs der Decken, Wände, Fußböden usw., Wasserzins, Leitungswasser für den Hausgarten, Streitigkeiten, Baulastverbindlichkeiten 407, Bek. über die Miet­ entschädigungen für Dienstwoh­ nungen und Dienstzimmer vom 25. Sept. 1923 (Wortlaut) 429 ff., Begriff der Dienstwohnung 429, Grundsätze für die Ermittlung der Mietentschädigung 429, Zuständig­ keit und Verfahren 431, Einhebung und Verrechnung 433, Besondere Bestimmungen für die Volks­ schullehrer 434, Erklärung von Wohnungen zu Lehrerdienstwoh­ nungen durch die Regierungen 434, Ueberlassung oder Vermietung von Diensttvohnungsräumen an Dritte 431, 434, Uebergangs- und Schluß­ bestimmungen 435. Dienstzimmer (Dienstwohnung 3. Ord­ nung) persönl. Schulbedars 73, heizbares Wohnzimmer 99, Zimmer­ einrichtung 107, Beheizung, Be­ leuchtung, Reinigung, Bedienung 108. Dinglicher Vertrag zwischen Kirchen­ stiftung und Gemeinde bezüglich Dienstwohnung in Schul- und Mesnerhäusern 215.

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

Dissidenten und Bekenntnisschulen mit nach Bekenntnissen getrennten Schulsprengeln 81. Distriktsrabbiner 151, bei Ausschei­ dungen von Einkommenbestandteilen aus Schul- und Kultusdienst 192. Distriktsschulinspektionen und Distriktsschulinspektoren 2, 58. Disziplinarverfahren gegen Beamte 296, s. auch „Dienststrafrecht". Doppelbeschwerden gegen Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates 54, bei Umschulungen 65. Dotationsbaupflicht 213. Dreiviertelmehrheit der am Schul­ sprengel beteiligten Gemeinden bei der Uebertragung des Volksschulunterrichtes an geistliche Gesell­ schaften und religiöse Vereine (klöster­ liche Lehrkräfte) 117, 120. Dritte, Zuschüsse und Leistungen Dritter zum sächl. und persönlichen Schul­ bedarf, freiwillige und Pflichtlei­ leistungen 75, Verbindlichkeiten Drit­ ter entlasten die Gemeinde dem Staate gegenüber nicht 76. Ver­ pflichtung Dritter zur Bereitstellung von Dienstwohnungen 90, 93, Ver­ pachtung von Schulgrundstücken an Dritte 136, 137, Dritte bei der Auseinandersetzung bezüglich Schulund Mesnerhäusern 199, Bau­ pflichtige 216, zur Schulbedarfs­ deckung besonders Verpflichtete 225, 263, Umwandlung und Ablösung von Grundstücksnützungen 240,

521

schullehrer selbst bewirtschaftet 134, 240, Eigentumsrechte des Patro­ naisherrn (Präsentationsberechtigten) am Schulgebäude 265. Einkommensbestandteile s. „Schul­ diensteinkommen." Einkommensteuer - Gesetzgebung 9, Einkommensteuer als Verteilungsmaßstab in zus. Schulsprengeln 78, 81,82, Bek z. Vollzüge des Art. 12 des Schulbedarfgesetzes i. d. Fass, v. 24. April 1928 vom 10. Dezem­ ber 1928 (Wortlaut) 476 ff. Aen­ derung in der Verteilung der ReichsEinkommensteuer (Notmaßnahmen für die Kreisgemeinden, Ges. vom 28. März 1924) 245, 250.

Einrichtung und bauliche Anlage der Schulhäuser, Gesundheitspflege in der Volksschule, Bek. v. 15. April 1913 (Wortlaut) 308 ff. Einrich­ tungen schulfremder Art in Schul­ räumen 35. Einrichtungsgegenstaude der Schule (Schulbänke, Schultafeln, amtliche Blätter usw.) 7, sächlicher Schul bedarf 70, Verzeichnis der Schul­ einrichtungsgegenstände (Inventar) s. BV. zum „Schulaufsichtsgesetz" (Ziff. 33, IV, b). Einrichtungsge­ genstände der Dienstzimmer (Dienst­ wohnungen 3. Ordn.) 108, 414 f.

Ein-, Aus- und Umschulungen 50, ME. v. 18. Sept. 1867 (Wortlaut) 277 ff., V. vom 26. August 1883 (Wortlaut) 284 ff.

L

Einstweilige Versetzung in den Ruhestand, Beamtenges. Art. 38ff.

Eidliche Verpflichtung der Volks­

293 ff., BolksfchullehrergefetzArt. 40 353. Einwohnerzahl des Schulsprengels, maßgebend bei der Genehmigung von Darlehensaufnahmen 50, Ein­ wohnerzahl, maßgebend f. d. Ver­ pflichtung, Dienstwohnungen bereitzustellen 88, 89, E. der Schulsitzaemeinde bei zus. Schulsprengeln 88, E. von Bedeutung bei der Be­ messung der Bedürftigkeit von Ge­ meinden im Hinblicke auf Kreiszu­ schüsse 141.

schullehrer 350, s. auch „BB. z. Schulaussichtsgesetz" (Ziff. 48, VII f.) Eigene Einnahmen und Sondergut des Schulsprengels und der am Schulsprengel beteiligten Gemeinden 80; s. auch „Sondereinkünfte". Eigentumsrechte an den Gegenstän­ den des Schulvermöaens 36, bei Sprengelschulen 36, 43 ff. an Schulund Mesnerhäusern (Auseinander­ setzung) 202, 204, 204, 205, 205 f., an Schulgrundstücken, die der Volks­

Sachverzeichnis.

522

Einzelhöfe (Einödhöse) u. Errichtung neuer Schulen 62, 63.

Einzelunterricht 166. Einziehung (Aufhebung) von Lehr­ stellen 61, 62. Eltern, Antrag auf Entzug der Ge­ nehmigung zum Volksschulunterricht durch geistliche Gesellschaften oder religiöse Vereine (klösterliche Lehr­ kräfte) 117,121 f., „beteiligte" Eltern 122, Stimmenberechnung 122, El­ tern strafbar, wenn sie schulpflichtigen Kindern den Besuch von Wirts­ häusern ohne Aufsicht oder den Besuch von Tanzunterhaltungen gestatten 281, Bestimmung der reli­ giösen Erziehung der Kinder (RG. v. 15. Juli 1921) 407 ff. s. auch „Erziehungsberechtigte" „Schulauf­ sichtsgesetz" und „VV.zum SchAG."

Endgültige

Auseinandersetzung

hinsichtlich Schul- und Mesner­ häusern 199, durch vorläufige Re­ gelung nicht berührt, auch bei staats­ aufsichtlichem Zwang 211. Entschädigung für die Benützung der Zimmereinrichtung bei Dienstwoh­ nungen 3. Ordn. 107, 415, f. d. Benützung eines Hausgartens 109, 111, 439, eines Aushilfslehrerzim­ mers 113, 116, s. d. Verbrauch von Leitungswasser im Hausgarten, einschl. Wassermesser 407, Entschädi­ gung bei Auseinandersetzungen bez. Schul- und Mesnerhäusern (vor­ läufige Regelung) 209, 212, E. der Volksschullehrer bei auswärtigen Dienstgeschäften, Bek. v. 18. Juli 1922 (Wortlaut) 411, s.auch „Miet­ entschädigungen". Entwürfe eines Volksschullehrergesetzes vom 27. Juli 1918, eines Volts­ schullehrergesetzes voml. Juni 1919, eines Schulbcdarfgesetzes vom27.Juli 1918 (E. I) und eines Schulbedarsgesetzes vom 1. Juni 1919 (E. II) 5 Entziehung der Eigenschaft einer Lehrerdienstwohnung 90, der Ge­ nehmigung zum Volksschulunterricht durch geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117, 121 f.

Ergönzung des Seelsorger-Einkom­ mens, Sätze für die Hilssgeistlichen als Religionslehrer 152.

Erkrankung

von Volksschullehrern (Stellvertretung oder Beihilfeleistung durch Aushilfslehrer) 113, 115, Weitergewährung des unverkürzten Diensteinkommens 351, E. über die Erkrankung von Volksschullehrern vom 15. Dezember 1930 (Wortlaut) 500 ff., Ausenthaltswechiel 502, s. auch ^VV. z. Schulaufsichtsgesetz" (Ziff. 33, IV, h). Erkrankung von Volksschulsachlehrern 302, von Schulamtsbewerbern 503, Erkran­ kungen (Entbindungen) von nebenbeamtlichen (verheirateten) Handarbeitslehrerinnen 503, von klö­ sterlichen Lehrkräften 117, 124 f. Ausscheiden klösterlicher Lehrkräfte wegen Krankheit 121, Erkrankung von Schülern 319.

Erleichterungen bei Neu- und Um­ bauten von Schulhäusern und Lehrer­ dienstwohngebäuden, E. v. 19. Aug. 1924 71, (Wortlaut) 441 f.

Errichtung neuer Schulklassen in zus. Schulsprengeln (Uebernahme einer dauernden Haftung) 50, Er­ richtung von Schulen und Lehr­ stellen 55 ff., neuer Lehrstellen wegen Schülerzuwachses 58 ff., neuer Schulen wegen weilen Schulweges 62 f., wegen konfessioneller Verhält­ nisse 63 ff., neuer Schulen oder Lehrstellen aus besonderen Gründen 68 f., ME. vom 18. Sept. 1867 (Wortlaut) 277 ff., V. v. 26. Aug. 1883 (Wortlaut) 284 ff. Ersatzansprüche von Gemeinden in zus. Schulsprengeln gegen säumige andere Gemeinden 80, eines Volks schullehrers für Aufwendungen an Schulglundstücken 136. Ersatzraum nach dem Mieterschutz­ gesetz bei Zwangsräumung von Dienstwohnungen 95. Ertragssteuern als Verteilungsmaßstab in zusammenges. Schulsprengeln (Reichsertragssteuer, n. Einkommenund Körperschaftssteuer,) daher. Er-

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

tragssteuern: Grund-. Haus-, Ge­ werbe- und Hausiersteuer 83, 84. Erziehungsanstalten 2, Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Un­ ternehmungen 171, V- die Grün­ dung, Leitung und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten und Unrichtsanstalten vom 10. Mai 1905 (Wortlaut) 286 ff., Wohltätigkeits­ anstalten 288, Bedürsnisfrage 288, für Klöster als solche keine staat­ liche Genehmigung mehr erforder­ lich 288, Strafbestimmung f. Er­ richtung von Erziehungsanstalten ohne Genehmigung (Art. 59 Pol. StGB.) 282, Schließung von E. wegen übertragbarer Krankheiten 306, amtsärztliche Begutachtung bei Neuerrichtungen und amtsärzt­ liche Beaufsichtigung bestehender Anstalten (Bezirksärztliche Dienst­ anweisung, Auszug) 306 ff., Lan­ des- und Kreisanstalten zur Er­ ziehung blinder, taubstummer oder krüppelhafter Kinder keine öffent­ lichen Volksschulen 34. Erziehungsberechtigte 1, E. und Umwandlung von Bekenntnis- in Simultanschülen 66, strafbar bei Schulversäumnissen (Art. 58 Pol. StGB.) 281, 282, Bek. über die Behandlung der Schulversäumnisse vom 23. Juni 1923 (Wortlaut) 416 ff., Bekenntnis- oder Wellan­ schauungsschulen nach Antrag der Erziehungsberechtigten (Reichsverf. Art. 146) 342 s., private Volksschu­ len (Reichsvers. Art. 147) 343, ge­ genwärtige Rechtslage 163 f., Ent­ scheidung über die Zugehörigkeit der Kinder zu einer Religionsgesellschast (Bayer. Vers.Urk. § 17) 344, Ver­ pflichtung, die Kinder zum Schul­ besuch anzuhallen (Bayer. Vers.Urk. § 21) 345, Antrag aus Entlassung aus der Volksfortbildungsschule 329, aus der Berufsschule 337, Haftung für die Zahlung der Geldstrafen von Schulpflichtigen 282, 423, s. auch „Religionsunterricht" „Schulärzte", „Schulaufsichtsgesetz" und „VV. z. SchAG."

523

Evangelische

Diakonissenanstakten (Volksfchulen von geistlichen Gesell­ schaften oder religiösen Vereinen) 119, evangelische Religionslehrer 146,148, Ev.-Luth. Kirche in Bayern rechts des Rheins, Vertrag mit dem Bayer. Staate, s. „Kirchenverträge."

$•

Fachbeamte 2, Fachlehrer s. „ Volks schullehrer".

Fahrtkosteu

nebenberuflicher Hand­ arbeitslehrerinnen 129. Familienwohnung 99, 100, s. auch „Dienstwohnungen". Fassionsschulstellen: Ueberweisung der Leistungen zum Schulstellen­ einkommen an die Gemeinden 230 s. auch „Schulfassionen". Fasfionssystem im Gegensatz zurreinen Geldbesoldung 229. Ferienordnung, Bek. v.22. Mai 1922 i. der Fass. v. 5. Eftober 1926 und 21. Mai 1928 (Wortlaut) 410, V., die Schuljahrordnung betr. v. 24. Februar 1921 (Wortlaut) 406. Feststellungsvescheide in Schulangelegenheiten mit Praejustizialfragen (Vorfragen) und Jnzidentpunkte (Zwischenpunkte) 40, bei Schulsprengelstreitigkeiten 46. Feuerschutzabgabe der Dienstwoh­ nungs-Inhaber 99. Finanzamt an Stelle von „Rentamt", nunmehr „Kreiskasse" 111. Finanzausgleichsgesetz 138. Finanzvermögen (Begriff) 36, in zusammenges. Schulsprengeln 80. Firmunterricht, s. Beichtunterricht". Förderklaffen 73. Formationsverorduung, B., die Formation, den Wirkungskreis und den Geschäftsgang der obersten Ver­ waltungsstellen in den Kreisen betr. vom 17. Dezember 1825 2, 38, (Auszug) 276 f. Fortbestand der Schulen und Lehr­ stellen, kein Rechtsanspruch der Ge­ meinden aus Einziehung von Lehr­ stellen und Aufhebung von Schulen 56.

524 Fortbildung

Sachverzeichnis.

der Volksschullehrer, Bek. v. 11. Juni 1920 328. Fortbilduugsleiter (Zulagen) 471 s. auch „ Bezirksoberlehrer". Fortdauer der Eigenschaft einer Lehrer­ dienstwohnung auch beim Uebersteigen der Einwohnerzahl von 2500 96. Forstrechte, die auf Schulhüusern ruhen, aber nicht unter die Umwandlungs­ und Ablösungspflicht fallen 236. Freie Dienstwohnungen 8, 88. Freie Vermietung von Dienstwoh­ nungen s. „Vermietung". Freimarken (Briefmarken) s. Post­ sendungen der Schulleiter: sächlicher Schulbedarf 73. Freireligiöse Gemeinden, Welt­ anschauungsschulen als öffentliche Volksschulen in Bayern nach der gegenwärtigen Rechtslage nicht mög­ lich 65, freireligiöser Sittenunterricht ein privates Unternehmen 65, Freireligiöse und Bekenntnisschulen mit nach Bekenntnissen getrennten Schulsprengeln 81. Freistaat Bayern, Berfassungs­ urkunde v. 14. August 1919 (Aus­ zug) 344 f. Freiwillig mit schulaufsichtlicher Ge­ nehmigung bereitgestellte Dienst­ wohnungen nicht beliebig aufhebbar 96, keine KreiszuschußPf licht bei freiwilligen gemeindlichen Leistungen zu Schulzwecken 140, keine Staats­ zuschüsse an Kreise bei freiwilligen Leistungen 143, freiwillige Leistungen Dritter zu Schulzwecken 75, frei­ willige Leistungen der K r e i s e: Zu­ schüsse an Unternehmer von christl. Bekenntnissonderschulen,israelitischen Volksschulen und Stiftungsschulen 138, s. dagegen die Pflichtleistungen der Kreise gegenüber israelitischen Glaubensgemeinden in der Uebergangszeit261, freiwillige Leistungen der Gemeinden und Unsallsürsorge für Volksschullehrer in der Uebergangszeit 261. Fremde Bekenntnisse, Ueberweisung der Reichnisse von Angehörigen fr. Bek. an die Gemeinden 228.

Fremdsprachliche Kurse in Schul­ räumen 41.

Friedensmiete, Grundlage f. d. ge­ setzliche Miete auch bei Dienstwoh­ nungen 92, 430, Erhöhung der Mieten über 120 v. Hundert der Friedensmiete 92. Frist (Fünsjahrfrist) der Gemeinden zum Erwerb des Eigentums (oder Eigentumsanteiles) der Kirchen­ stiftung an Schul- und Mesner­ häusern 199, 200 f., zur Ablösung von Wohnungsbenützungsrechten der Kirchenstiftung 202, Verlängerung der Frist 203, Frist (von einem (Jahre) zur Umwandlung von Sachleistungen usw. in feste jähr­ liche Geldverbindlichkeilen 235, 236, Frist (von fünf Jahren) zur Ab­ lösung der Geldverbindlichkeiten 237, 238, s. auch „Beschwerdefrist". Funkanlagen, in oder an Schul­ häusern, Bek. v. 4. Sept. 1928 72, Wortlaut 473. Fürsorgezöglinge, Zwang zum Be­ suche von Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen 173, 174.

G. Gänge,

Hauseingang und Treppen in Schulhäusern 312. Gastschüler (Begriff) 64, in der Sprengelsckule 81; s. auch „Gast­ weiser Besuch". Gaststattengesetz, E. vom 5. Dezember 1930 (Wortlaut) 499. Gastweiser Besuch einer Gemeinde­ schule macht diese nicht zu einer Sprengelschule 46. Gastweiser Schul­ besuch setzt Genehmigung der Bezirks(Stadt-)Schulbehörde und der der vermögensrechtlichen Vertretung der Schule voraus 271, Gebühren (Schulgeld) nicht statthaft, wohl aber Vereinbarung der Gemeinden (allen­ falls Ortschaften) oder Vereinbarung zwischen der Gemeinde der Gastschule und den Erziehungsberechtigtender Gastschüler 270,271, Vereinbarung bei achten Schulklassen 271.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

GebLude zu Schulzwecken 34, im Eigentum von Ortschaften 35. Gebühren für Schluß-, Uebertrittsund Entlaffungszeugnisse (Sonder­ einkünfte der Gemeinden für Schul­ zwecke) 74, Gebühren für schieds­ richterliche Entscheidungen 196, Zu­ schlag von 20 vom Hundert gem. Ges. v. 24. Juni 1930 und MBek. v. 28. Juni 1930: 196. Geburtsziffern und Schülerzahlen 59. Gehaltskürzung 155, Gehaltsregelung 6. Geistliche als Religionslehrer 144,152. Geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine, Begriff 119. Dienstwoh­ nungen für deren (klösterliche) Lehr­ kräfte 90, 103, Aushilfslehrerzim­ mer 115, Übertragung des Volks­ schulunterrichts 117 ff., Entziehung der Genehmigung 117, 121 f., Ver­ gütungen 117, 122 ff. In zusammenges. Schulsprengeln Zustimmung von drei Vierteln der beteiligten Gemeinden, darunter die Schulsitzgemeinde, außer dem Beschlusse des verstärkter Gemeinderates 54, 55, 117. Geistliche Schulaufsicht (Lokalschulu. Distriktsschulinspektionen) 2, 447. Geldleistungen, veränderliche zu Schulzwecken, Umwandlung in jähr­ lich feste Geldverbindlichkeiten 235, Ablösung sämtlicher Geldverbindlich­ keilen 237. Geldstrafen von Schulpflegschastsmitgliedern Sondereinkünfte der Schul­ oder Gemeindekasse 75, Geldstrafen und Zwangsstrasen der Volksschul­ lehrer Einnahmen der Krankenkasse für Staatsbeamte 75,249, Zwangs­ strafen (Art. 103 VLG.) 365, Geld­ strafen als Ordnungsstrafen (Art. 106 VLG.) 365, 366, Aberkennung eines Gehaltsteiles (Art. 107 VLG.) 366, Geldstrafe neben Strafversetzung bei unwiderruflichen Volksschulleh­ rern (Art. 109III VLG.) 366, bei widerruslichenVolksschullehrern(Art. 123 III VLG.)369, Geldstrafen und Aberkennung eines Gehaltsteiles als Ordnungsstrafen bei unständigen

525

Volksschullehrern (Art. 123 I und II VLG.) 368 f., Geldstrafen bei Schulamtsbewerbern und anderen Volksschullehrkrästen, die keine Volks­ schullehrer im Sinne des VLG. (Art. 1241 mit 21) sind 369, 350, keine Geldstrafen bei Mitgliedern geistlicher Gesellschaften und religiöser Vereine (klösterlichen Lehrkräften) (Art. 124II a. a. O.) 369, Geld­ strafen bei Volksschullehrern im Ruhestande (Art. 125 und 126 a. a. £).) 369, bei Bolksschullehrern, deren Dienstverhältnis gelöst wurde (Art. 127 a. a. O.) 369, Bek. vom 12. Juli 1920 die Dienstaufsicht und das Dienststrafrecht für die Volks­ schullehrer betr. in der Fass, vom 20. November 1930 398, Geldstrafen gegen Erziehungsberechtigte und Schulpflichtige, Gerichts- und Ver­ waltungsstrafverfahren, PS1GB. Art. 58 281 f., Geldstrafen gem. PS1GB. 58 a und 59 282, V. über die Behandlung der Schul­ versäumnisse v. 30. Sept. 1922 413, Gerichtsstrasen fließen in die Ge­ richtskaffe, Geldstrafen des Verwaltungsstrafverfahrens in die Schul­ oder Gemeindekasse 414, Bek. über die Behandlung der Schulversäum­ nisse vom 23. Juni 1923 in d. Fass, v. 20. Juni 1930 (Wortlaut) 416 ff. Gemeinde: Geschichtliches Verhält­ nis zur Deckung des Schulbedarss 3 ff., Begriff 35, vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der öffenl!ichen'Volksschulen34ff.,Selbstverwaltungsrecht 37, Schulaufsicht 38, Staatsaufsicht 39, Streitigkeiten 39, Sachaussicht 40, Dienstaufsicht 40, Beteiligung an zusammengesetz­ ten Schulsprengeln 42 ff., 47, Stel­ lung im zus. Schulsprengel 48, Schulsitzgemeinde 42, 46, verstärkter Gemeinderat 42, 46, Beschwerde­ recht der beteiligten Gemeinde, gegen Beschlüsse des verstärkten Gemeinde­ rates 51, Gemeindeprinzip im Gegensatz zum Sprengelprinzip 43, Schulaufsicht und Staatsaufsicht 38 ff., Schülerhöchstzahlen durch Ge-

526

Sachverzeichnis.

meindebeschluß 59, Neuerrichtung von Lehrstellen und Schulen 55 ff., Bereitstellung der nötigen Mittel seitens der Gemeinden, insbes. für die nötigen Schulräume und Lehrer­ dienstwohnungen 60. Die Gemeinde grundsätzlich Trägerin des sächlichen Schulbedarfs, aus­ nahmsweise auch persönlichen Schulbedarfs 69 ff., 74, die ge­ samte Gemeinde Trägerin des Schulbedarfs, auch bei nur teil­ weiser Beteiligung an einem Schul­ sprengel 74, Verpflichtung der Ge­ meinde dem Staate gegenüber auch bei Verbindlichkeiten Dritter 76, Aufbringung des Schulbedarfs in zus. Schulsprengeln durch die betei­ ligten Gejamtgemeinden, nicht durch die Gemeinde 1 e i l e 83. Verpflichtung der Gemeinden zur Be­ reitstellung von Dienstwohnungen 87,88 ff., in zui. Schulsprengeln 94, zur Zimmereinrichtung bei Dienst­ wohnungen 3. Ordnung 107, von Hausgärten 109, Auszahlung ge­ meindlicher Bezüge 111, Verpflich­ tung zur Bereitstellung von Aushilsslehrerzimmern 113, 115, Behei­ zung und Beleuchtung von Aushilfs­ lehrerzimmern 116, Rechtsverhältnis zwischen Gemeinde und Aushilfslehrer 116, Festsetzungsbeschluß und Oberaussichtsbeschwerde bezüglich der Aushilfslehrerzimmer 117. Gemeindliche Zustimmung zur Ueber* tragung des Unterrichts an geistl. Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117 ff. Gemeinde als Trägerin der Be­ soldung der Bolksschulfachlehrer 126, Verpflichtung, Schulgrundstücke an Volksschullehrer zu verpachten 131. Unterstützung durch die Kreise 137, Geschäftsgang bei Kreiszuschüssen 139, Bedürftigkeit der Gemeinden 139, Uebersicht über die gemeindlichen Verhältnisse (Nachweis) bei Kreis­ zuschüssen 141, Leistungsfähigkeit 142, Staatszuschüsse 143. Gemeinden als „Beteiligte" an der Ausscheidung der Einkommensbe­

standteile aus Schul- u. Kirchendienst 189, 190 s., Auseinandersetzung bez. Schul- und Mesnerhäusern 196 ff., Verpflichtung das Eigentumsrecht (Mileigentumsrecht) der Kirchenstiftung zu erwerben 199, Ablösungs­ verpflichtung bei kirchlichen Benüt­ zungsrechten 202 ff., kein Verzicht­ recht 200, Befreiung von der Ver­ pflichtung nach Art. 44 oder 45 SchBG.203, Vermittlungsverfahren 204, Entscheidung über Kaufpreis oder Ablösungsbetrag 207, vorläu­ fige Regelung, Ueberlassung der Dienstwohnung an die Gemeinde 209, Baupflichtig beim Ruhen der kirchlichen Baulast 214, 212, Bau­ last und Mietentschädigung im Ge­ gensatz zu sonstigem Mietzins 215. Freiwillige Uebernahme von Bau­ fallwendungen gibt der Gemeinde kein Recht auf die Mieteutschädigung 215. Staatszuschüsje zur Aus­ einandersetzung 222 f., Gemeinden als zur besonderen Schulbedarfs­ deckung Verpflichtete (Vorauslei­ stungen) 225. Ueberweisung von Schul-Dienstein­ kommensbestandteilen an die Ge­ meinden 228, keine Geltendmachung durch die Volksschullehrer 230, bis­ herige gemeindliche Leistungen 230, Stistungserträgnisse 230 f., Um­ wandlung der Sachverbindlichkeiten usw. zu festen jährt. Geldoerbindlichkeiten 235 ff., Ablösung der Geld­ verbindlichkeiten 237 ff., Verpachtung von Schulgrundstücken an die Volks­ schullehrer 239, Besoldung von Bolksschulfachlehrern 241 f.', 243, Bezahlung von Bezügen an Altruhe­ standslehrer u. Althinterbliebene von Volksschullehrern 243ff., Wegfall der gemeindlichen Leistungen 246, Ab­ findung für verheiratete Volksschul­ lehrerinnen und Voltsschulsachleh­ rerinnen der Uebergangszeit 244, 246 f., Ruhegehaltszulagen 256, keine Beitragsleistung der Volks­ schullehrer 260. Gemeindeangehörige, strittige Ver­ pflichtungen zur Aufbringung des

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

Schulbedarfs durch Gemeindeumla­ gen 78, sonstige strittige Verbind­ lichkeiten zum Schulbedarf öffentlichrechtlicher Natur 39 f., 77, beteiligte Ortseinwohner im Einschulungs­ verfahren zu hören 58, 278. Gemeindeangelegenheiten, eigent­ liche (eigene) und übertragene 35. Gemeindeanstalten 3. Gemeiudebeamtengesetz v. 15. Juli 1916 in der Fassung vom 23. Juli 1918 und 18. Aug. 1922 (Bayer. Versorgungsverband) 242, 243. Gemeindebezirksschulen, Begriff 43, Errichtung 63, 65, 284. Gemeindedienste (Hand- und Spann­ dienste), Sondereinkünste zu Schul­ zwecken 76, Voraussetzung für Kreis­ zuschüsse 141. Gemeindegrundteilungen, Anteile im zus. Schulsprengel 80, 132, 236.

Gemeindemarkung und Schule 42, 284.

527

S. 283) und vom 20. April 1928 (GVBl. 201) und Gemeindeord­ nung von 1927 (Art. 43). Gemeindeumlagen zur Deckung des Schulbedarss nach den Sonderein­ künsten 74, Voraussetzung für Kreis­ zuschüsse 140, 141. Gemeindeverband, öffentlich rechtliche Verbindlichkeiten, die auf dem Gemeindeverbande beruhen 226, 227. Gemeindeverwaltung — Gemeinde­ rat 46, besonders bestimmte Ge­ meindeverwaltung 48, verstärkte Ge­ meindeverwaltung 42, s. auch „Ge­ meinden". Gemeindezimmer Wi, 315. Gemeindliches Rechnungswesen u. Schulvermögen 36.

Gemeindliche Versorgungs-Ein­ richtungen 256 ff. Gemeindliche Verpflichtungen bei widerruflichen Volksschullehrern in der Uebergangszeit 259.

Gemeindeordnung vom 17. Oktober

Gemeinnützige Unternehmungen,

1927 55, Selbstverwaltungsrecht 37. Schulaufsicht 38, Staatsaufsicht 39, Sachaufsicht 40, Dienstaussicht 40. Gemeindeprinzip im zus. Schul­ sprengel 43, 79. Gemeinderat, Stadtrat, Markt­ gemeinderat als Organ der Ge­ meinde bei der vermögensrechtlichen Verwaltung und Vertretung der öffentl. Volksschule 35, als Vertreter der Schule im Gegensatz zum Schul­ leiter 37, verstärkter Gemeinderat im zus. Schulsprengel 42. Gemeinderatsfitzungen in Schul­ häusern 41. Gemeindeschreiber 4, 398, E. vom 25. Sept. 1928 über Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksschul­ lehrer (Wortlaut) 473. Gemeindeschulen (Begriff) 43, für Bekenntnisminderheiten 65, Errich­ tung 63, 284. Gemeindesekretar der israelitischen Kultusgemeinden 154. Gemeindeumlagengesetz 8, s. nun­ mehr Bayer. Gesetz zum Vollzug des Finanzausgleichsgesetzes in der Fas­ sung vom 29. Juli 1927 (GVBl.

Schulen von Stiftungen u. gemein­ nützigen Unternehmungen 168 ff., s. im übrigen „Stiftungsschulen". Gemeinschaft zur gesamten Hand im zusammengesetzten Schulsprengel 44, gemeinschaftliche Verpflichtungen in zusammengesetzten Schulfprengeln 50, gemeinschaftliches Darlehen in zusammengesetzten Schulfprengeln, Aufnahme 48, 50, Beschwerde 52.

Genehmigung von Schulhaus­ bauten 70, 71, 72. Geordneter Schulbetrieb, Voraus­ setzung für die Errichtung neuer Bekenntnisschulen 68, 443, 444, 446. Geräuschvolle Anlagen und Wirts­ häuser in der Nähe von Schul­ häusern 71. Gerichtliche Strafverfolgung von Erziehungsberechtigten und Schul­ pflichtigen wegen unerlaubten Be­ suches von Wirtshäusern und Tanz­ unterhaltungen (Art. 56 PStGB.) 281, wegen Schulversäumnisse (Art. 58 P^tGB. in der Fassung vom 20. Juni 1930) 281, gericht­ liche Strafverfolgung bei Aufrei-

528

Sachverzeichnis.

zungen gegen Schule und Lehrer (Art. 58 a PStGB.) 282, bei Grün­ dung und Leitung von Anstalten und Unterrichtserteilung ohne die erforderliche Genehmigung (Art. 59 PStGB.) 282, s. auch B. vom 30. Sept. 1922 über die Behand­ lung der Schulversäumnisse 413 f., Bek. über die Behandlung der Schul­ versäumnisse vom 23. Juni 1923 in der Fassung vom 30. Juni 1930 416 ff., gerichtliche Strafverfolgung 424, Gesetz zur Aenderung und Er­ gänzung einiger Bestimmungen des PStGB. vom 8. April 1930 (Wort­ laut) 490, Entschl. zum Vollzüge des Art. 58 a PStGB. vom 2. Juli 1930 (Wortlaut) 492 ff. Gesamtaufwand in zusammengesetzten Schulsprengeln 54 ff. Gesamtschuldner und Geschäftsführer in zusammenges. Schulsprengeln 44. Geschäftsgang der vermögensrechtlichen Verwaltung und Vertretung der öffentlichen Volksschule 35, des verstärkten Gemeinderates 47.

GeschichtlicheEntwicklungdesSchulbedarfgesetzes 3.

Gesellschaft, Gesellschaftsschulden, Gesellschaftsvermögen im zu­ sammengesetzten Schulsprengel 44 ff., 50, Schulfond 80. Gesundheitspflege in den Volks­ schulen, Bek. vom 15. April 1913 70, § 19 ff. der Bek. (Wortlaut) 316 ff., Reinhaltung der Schulhäuser 316, Heizung, Lüftung, Körperhaltung der Schüler, Klei­ dung der Schüler 318, Ernährung der Schüler, Hautpflege der Kinder, Schonung der Augen, Bekämpfung der Kurzsichtigkeit, Sorge für Schwer­ hörige, Erkrankung von Schülern 319, Belehrung der Schulkinder über Gesundheitspflege 320.

Gewerdevetrieb im Ümherziehen, Steuer, Hausiersteuer, Verteilungs­ maßstab in zusammengesetzten Schul­ sprengeln 78, 82, 480, 481. Gewerbelehrer, Bolksschullehrer mit gemeindlicher Besoldung 126, 241, 242.

Gewerbeordnung,

Reichsgewerbe­ ordnung, Auszug 279 ff., 281, Ver­ pflichtung zum Besuch einer Berufs­ schule nach § 120 GewO. 336. Gewerbesteuer, VerteilungSmaßstab in zusammengesetzten Schulsprengeln 4, 78, 82, 480, 481. G ewissenssreih eit der Lehrpersonen an Bekenntnisschulen 446. Glaubensbekenntnis und Glaubens­ gemeinschaften im Schulsprengel 45ff. Grevzzahl von 2500 Einwohnern, Bedeutung für die Verpflichtung der Gemeinden, Lehrerdienstwohnungen bereitzustellen 89. Grundbucheintrage als Beweis­ behelfe für besondere Verpflichtungen zur Bestreitung des Schulbedarfs 227, grundbuchmäßige Behandlung von Schulgrundstücken 36, Grund­ buchordnung 36, Grundlastenablö­ sungsgesetz und Baupflichten 218. Grunddienstbarkeiten, Verbindlich­ keiten bürgerlich- rechtlicher Natur zur Deckung des Schulbedarfs 226. Grundgehalt für weltliche und klöster­ liche Lehrkräfte 123, s. auch „Dienst­ einkommen". Grundrenten, die auf abgelösten G. ruhenden Lasten Verbindlichkeiten bürgerlich- rechtlicher Natur 226. Grundschulen (Reichsvers. Art. 146) 342, Reimsgesetz, betr. die Grund­ schulen und Aushebung der Vor­ schulen vom 28. April 1920 1. Grundsteuer 4, Verleilungsmaßstab in zusammengesetzten Schulsprengeln 78, Grundsteuergesetz 81s., 478 f., 481.

Grund- und Rustikalsteuerkataster, Beweisbehelfe zur schiedsrichterlichen Ausscheidung strittiger Einkommen­ bestandteile aus Schul- und Kirchen­ dienst 195, Einträge, Beweismittel für besondere Verpflichiungen zur Schulbedarfsdeckung 227. Grundstücke, Verwendung der den Zwecken der öflentlichen Volksschule gewidmeten Grundstücke zu schul­ fremden Zwecken 34, s. auch „Schul­ gründe (Schulgrundstücke").

529

Tie Zahlen bedeuten die Seilen.

Gründung, Leitung und BeauffichttgUNg von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten, V. vom 10. Mai 1905 (Wortlaut) 286 ff. Etliche Einigung bei der Ausschei­ dung der Einkommensbestandteile aus Schul- u. Kirchendienft 188 f., Versuch der gütlichen Einigung im Auseinandeffetzungsverfahren bei Schul- und Mesnerhäusern 204 f.

SdrttS-

und

Grundherrschasten

(Patronate) s. Präsentationsrechte.

h. Haftpflichtversicherung gegen Schüler­ unfälle 463.

Haftung der Gemeinden für Instand­ haltung dcr Schulgebäude und Schulgeräte 463, Haftung, samt­ verbindliche der Erziehungsberech­ tigten mit den Schulpflichtigen für die gegen letztere erkannten Geld­ strafen (Art. 48 Abs. IV d. PStGB.) 282, Bollz Best, in Ziff. 28 der Bek. über Schulversäumnisse vom 23. Juni 1923 in der Fass. v. 20. Juni 1930 423, Haftung der Gemeinde cls Hausbesitzerin 214, Haftung für Schuleinrichtungen in zuf. Schulsprengeln 48,50, H. eines Bolksfchullchrers für den Mietzins­ ausfall bei eigenmächtiger Nichtbe­ nützung eimr zugewiesenen Dienst­ wohnung 98, für den Schaden, den er dem Smate durch Verletzung einer Amtspflicht zufügt (Art. 140 ff. d. BLG.) 371 f., H. von Schulamtsbewerbern und "anderen Lehr­ kräften der Volksschule, die nicht Bolksschullchrer im Sinne der BLG. sind 372, H. der geistlichen Gesellschaft oder des religiösen Ver­ eins an Stelle ihrer Mitglieder (der klösterlichen Lehrkräfte) 372. Handarbeitslehrerinnen, hauptamt­ lich weltliche 125, 126, klösterliche 125, 127, Besoldung 126, (Be­ soldungsordnung) 471, 472, neben­ amtliche, klösterliche wie weltliche H. 127, lehrplrnmäßiger Handarbeits­ unterricht durch das ordentliche Braun. Schrlbedarfgesetz.

Lehrpersonal 127, Vorbildung für Haupt- und nebenamtl. H. 127, Bek. vom 31. Mai 1929, die Schulund Lehrordnung für die Handarbeitslehrerinnenseminare betr. 290, Vergütung 127, 128, E. über die Vergütungen für die klösterlichen Lehrkräfte an den Volksschulen vom 3. April 1928 (Wortlaut) 466 f., Gehaltskürzung, Kürzung der Ver­ gütung 127, Aufstellung der H. *127, Dienstverträge 127, Fahrt­ kosten 129, klösterliche Handarbeits­ lehrerinnen neben Volksschul­ lehrerinnen 129, an Stiftungsschulen 130, E. über die Vergütungen f. d. nebenamtlichen Handarbeits­ lehrerinnen vom 14. April 1928 (Wortlaut) 468, Erkrankung von nebenamtl. Handarbeitslehrerinnen 503, Entbindung von verheirateten nebenamtl. Handarbeitslehrerinnen 503, s. auch „Volksschulfachlehrer". Handarbeitsschulen nach § 2 Ziff. 2 b der B. vom 10. Mai 1905, die Gründung, Leitung und Beauf­ sichtigung von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten betr. 129, Wortlaut der B. 286 ff., 290. Handarbeitsunterricht, Durchschnittsmaß der Wochenstunden 127, Dienstaufgabe des ordentlichen Lehr­ personals 127, Schülerinnenzahl (Teilung von Klassen) 129, H. durch klösterliche Lehrkräfte auf Kosten des Ordens oder der Gemeinde 129. Handbüchereien der Volsschullehrcr sächlicher Schulbedarf 71, E. über den Sachbedarf für die Volksschulett v. 16. Mai 1923 (Wortlaut) 416. Handsertigkeitsunterricht an Münch­ ner Knabenschulen 242. Hand- und Spanndienste s. „Ge­ meindedienste". Härteausgleich für die Volksschul­ lehrer der größeren Städte in der Uebergangszeit 241.

Hauptamtliche Volksschulfachlehrer s. „Volksschulsachlehrer", „Hand­ arbeitslehrerinnen" und „Hauswirt­ schaftslehrerinnen" , Hauptamtliche Religionslehrer 144 ff., 147, 149. 34

530

Sachverzeichnis.

Hauptlehrer

(Hauptlehrerinnen) achten Mädchenklassen 126 f., s. auch klösterliche 117, 123, Amtsbezeich­ „Volksschulfachlehrer". nung für israelitische Religions­ Heizung der Schulhäuser 318, s. auch lehrer 154, Besoldungsordnung 471, „Beheizung". Hauptschule s. ..Volkshaupis'chule" Herkommen bezüglich Verteilung des hauptschulpflichtige Kinder, Schüler­ Schulbedarfs in zus. Schulsprengeln zahl maßgebend für die Neuerrich­ 86, Herkommen bei der schieds­ tung von Lehrstellen 58 ff., f. d. richterlichen Ausscheidung der Ein­ Neuerrichtung von Schulen wegen kommensbestandteile aus Schul- und weiten Schulweges 62 f., aus kon­ Kirchendienst 194, Bildung von fessionellen Gründen 63, Schulpflicht­ Schulsprengeln nach Herkommen verordnung v. 22. Dez. 1913 (Wort­ nicht möglich 45. laut) 325 ff., Schülerhöchstzahlen der Uebergangszeit 223. Hilfsgeistliche als Religionslehrer 144, 152 f. Hausabfalle, Beseitigung der H. und Niederschlagwässer aus Schulhäusern Hilfslehrer, Hinterbliebene v. H. in 314. der Uebergangszeit 259, unständige Hauseingang, Gänge und Treppen und nicht etatmäßige Volksschul­ bei Schulhäusern 312. lehrer 122, klösterliche Hilfslehre­ Hausgarten, kein zu Schulzwecken rinnen 123. ausgeschiedenes rentierliches GeHilfsschulen und Hilfsschulklassen meindevennögen 75, Entschädigungen öffentliche Volksschulen 73, Höchst­ f. Hausgärten Sondereinkünste für zahlen 60, Religionslehrer 189. Schulzwecke 76, Leitungswasjer für Hilfsschullehrer (Begriff, 114, keine Hausgärten 99, 111, Bek. über die Amtszulagen mehr 114, Zulagen Dienstwohnungen der Volksschul­ der Leiter von Hilfsschulen 471, Be­ lehrer v. 6. Juni 1921 (Wortlaut) soldungsdienstalter der Hilfsschul­ 407, Hausgarten im Gegensatz zum lehrer 471. Schulgarten, Schulgrundstücken, Turn- u. Spielplätzen 111,131,384, i Hinterbliebenenversorgung 3, 8, Bereitstellung von Hausgärten bei Fürsorge für die Hinterbliebenen der ständigen Volksschullehrer, Art.65ff. Dienstwohnungen erster und zweiter Ordnung 109 ff., Hausgartenbe­ d. VLG. 357 ff., Kreisvereine zur nützung ein öffentlich-rechtliches Unterstützung der Hinterbliebenen d. Verhältnis mit ergänzender An­ Volksschullehrer (Art. 64 SchBG. ff.) wendung der Vorschriften des BGB. 247 ff. über die Pacht 111, Bek. über die Höchstbetrag der Mietenlschüdigung Pachtentschüdigungen für die den für Dienstwohnungen 93, 431. Beamten vom Staate überlassenen Höhere Lehranstalten im Gegensatz Gärten und sonstige Grundstücke zu den öff. Volksschulen 34, E. über (Wortlaut) 439. die Vergütungen für den nach Haushaltsjahr (laufendes), maß­ Stunden bezahlten Unterricht an gebend für Schülcrzah! und Steuer­ den staatlichen höheren Unterrichts­ soll bei der Verteilung des Schul­ anstalten vvtn 13. April 1928 bedarfs auf die einzelnen Gemeinden (Wortlaut) 467 s. im zus. Schulsprengel 83. Holznutzungen zu Schulstetleneinbaussteuer 4, ^rteilungsmaßstab in kommen, Ueberwcisung an die Ge­ meinden 230, Umwandlungspflicht zus. Schulsprengeln 78, 82, 479, 236. 481, Schulhäuser haussteuerfrei 71.

Hauswirtschaftslehrerinnen (welt­ liche) 126, Besoldung 126, 471, an

Hörklassen, Öft. Volksschulen 73, Reli­ gionslehrer an Hörschulen 149.

531

Die Zahlen bedeulen die Seiten.

Verpachtung der Schulgrundstücke 131, Ausscheidung der Einkommens­ bestandteile aus Schule und Kirchen­ dienst 188 f., Auseinandersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 196, Ueberweisung von Reichnissen usw. an die Gemeinden 228, Um­ wandlung 235, 236, Ablösung 237, Verpachtung von Schulgrundstücken 131, 239, Regelung der Bezüge von Altruhestandslehrern und Alt­ hinterbliebenen 243, Kreiszuschüsse an israelitische Glaubensgemeinden in der Uebergangszeit 261.

Jahreswert bei der „Umwandlung" der Sachverbindlichteilen usw. in feste jährliche Geldverbindlichkeiten 235, 236, Streit über den Jahres­ wert 235, 236 f., Jahreswert bei der „Ablösung" 237, Berechnung 235, 236, 238, keine Aufwertungs­ pflicht 238. Jahreswochenstunde des Religions­ lehrers 153, Betrag für die Ver­ gütung der I. 155. Jährlicher Aufwand im zus. Schul­ sprengel 49. Jneinandergreifen von Streitigkei­ ten, die unter verschiedene Ziffern deS Verwaltungsgerichtsgesetzes fal­ len 40, Jneinandergreifen von Strei­ tigkeiten wegen Verbindlichkeiten zur Schule 78. Inflation. Wirkung auf die Ausein­ andersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäüser 201, auf die Ablö­ sungsbeträge 238, Aufwertung 238, Wegfall von gemeindlichen und staatlichen Leistungen an unwider­ rufliche Bolksschullehrer der Uebergangszeil und ihre Hinterbliebenen 257, bei widerruflichen Volksschulleyrern 259, Wirkung auf den Vor­ behalt der Uebergangsvorschristen in Abschnitt X VI des Volksschullehrer­ gesetzes 262. Jnyaber von Dienstwohnungen, Rechte und Pflichten 89, 97 ff., s. auch „Dienstwohnungen." Inhalt des Schulbedarfgesetzes 6. Jnkammerierung oder Einziehung von Kirchengütern zum Zwecke der Ver­ einigung mit dem Staatsgute bei Aufhebung von Stiften und Klöstern

226. Inkorporation oder Vereinigung einer Kirche oder eines geistlichen Amtes samt Vermögen mit einem Stifte oder Kloster 226.

Inkrafttreten des Schulbedarf­ gesetzes 274, Übertragung des Bolksschulunterrichts an geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 171, 121,

Jnkrasttreten des VolksschullehrerGesetzes 379. Jnkuratbenefiziaten als Religions­ lehrer 147.

nnenausstattungderSchulhäuser36. nstandsetzung und Unterhaltung

0

der Dienstwohnungen 98.

Jnstanzenzug im Verwaltungsstreitverfahren und im staatsaussichtlichen Bewahren, s. „Zuständigkeit".

Onterkalarsalle 196. nvalidenverficherung der nebenberuflichenHandarbeitslehrerinnen!28. (Zwischenpunkt) im Verwaltungsstreiwersahren 40, 46. Israeliten, keine Bekenntnis-Minder­ heit im Sinne des Art. 10 SchBG. 65, Israelitische Glaubens- oder Kultusgemeinden: Unternehmer und Träger der israelitischen Volks­ schulen 65, 184, Judenedikt § 33 (Wortlaut) 175, 176, 177, Körper­ schaften des öffentlichen Rechts 178, 146, Aufstellung der Religionslehrer 150, freiwillige Kreiszuschüsse 183 f., Pslichtzuschüsse der Kreise in der Uebergangszeit 261. Israelitische Kinder, Befreiung vom Schulbe­ such, ME. vom 7. Januar 1921 402, Israelitische Lehrerbildungsanstalten 181, Israelitische Re li gions lehrer 146, 149 ff., Aufstellung 149, Ent­ lassung 150, staatliche Mittel 151, besondere Anstellung 151, hauptund nebenamtliche R. 151, Schächter­ dienst 151, Dienstbezüge der R. 151, 153, Vollbeschäftigung 151, Schüler­ zahl 151, Wochenstunden 151, Er-

Jnzidentpuukt

34*

532

Sachverzeichnis.

reilung des Religionsunterrichts durch Volksschullehrer 152. „Hauptlehrer" und „Oberlehrer" als Amtsbezeichnungen für hauptamtl. R. 154, 182, Schulamtsbewerber als Religionslehrer 181 f., Israel. Religionslehrer keine Staats­ beamten 182. Israelitische Reli­ gionsschulen (Privatschulen) 151, 181. Israelitischer Religionsun­ terricht 181, Vergütung für isr. R. an allgemeinen öffentlichen Volksschulen 149, 153 ff., 183, an israelitischen Volksschulen 183, Verpflichtung der israelitischen Volks­ schullehrer zur Erteilung des lehrplanmätzigen Religionsunterrichtes 183, Ablehnungsrecht 183. Israelitische Volksschulen, keine öffentlichen Volksschulen 34, 59, Schülerhöchstzahlen 59, Schüler­ mindestzahlen 176 f., 178 s., Kosten des persönlichen und sächlichen Schulbedarfs 74. Mitglieder einer israelitischen Glaubensgemeinde, die eine israelitische Volksschule im Sinne des Art. 36 SchBG. zu.unterhalten haben, sind keine „Beteiligte" im Sinne des Art. 12 SchBG. (zus. Schulsprengel) 81. Oeffentliche Unter= richtsanstalt 158, Schulaussichtsgesetz und israelitische Volksschulen 158, 172 f., Deckung des Schul­ bedarfs 158, Befreiung vom Pflicht­ besuch der sonst zuständigen öffent­ lichen Volksschule, kein Zwang zum Besuch der israelitischen Volksschule 158, staatliche und private Lehr­ kräfte 159, Errichtung und Erhaltung freiwillig, kein staatlicher Zwang 159, Kreiszuschüsse freiwillige Leistungen 159,183, Pflichtleistungen nur in der Uebergangszeit 261, keine Staats­ zuschüsse 143, Gegensatz zu Stiftungsschulen 172 f. Der Bedarf für die israelitischen Volksschullehrer und Volksschulen 174 ff., Juden­ edikt 174, fortdauernde teilweise Geltung 177, 178, § 33 des Juden­ edikts (Wortlaut) 175, Geschichtliches 175 ff., Statistisches (Denkschrift 1914) 175 ff., Schülerzahl (Erhe­

bungen im Jahre 1918) 177, die israelitischen Glaubens- (Kulms-) Gemeinden Unternehmer und Träger der israelitischen Volksschulen 184. Israelitische Volksschulen (Begriff) 178, Voraussetzung für die Anstel­ lung staatlicher israelitischer Volks­ schullehrer 178, Oberaussichtsbeschwerde gegen Ablehnung 178, Errichtung durch die Regierung als Anstellungsbehörde 178, 179, isra­ elitische Volksschulen, die nicht unter Art. 36 SchBG. fallen 178, Bildung eines Schulsprengels mit Besuchs­ pflicht nicht möglich 179, Neu­ errichtung 179, Formen der Errich­ tung 179, israelitische Religionsge­ meinden im Gegensatz zur Glaubens(Kultus-)Gemeinde als Unterneh­ merin 179, nichtkirchliche Vereini­ gung von Israeliten als Unternehmerin 179, ösfentliche Unterrichtsanstalt 179, israelitische Volksschulen als Privatschulen 178, 179, nichtstaatliche israelitische Volksschullehrer an israelitischen Volksschulen 180, Unterrichtsaushilfen 182, Anwendung des § 33 SchBG. auf israelitische Volksschulen 182, Streitigkeiten wegen Aus bringung des Schulbedarss 183. Israelitische Dolksschullehrer: Ge­ schichtliches 175, staatlich angestellte 178, nicht staatlich angestellie 178, Knltusdiener 180, Schächterdienst 180, Jnruhestandsversetzung 180 f., Anstellung 179, Wiederanstellung 181, Verzeichnis der in den Ruhe ­ stand versetzten israelitischen Volks­ schullehrer bei der Regierung von Unterfranken 181, Verzeichnis der israelitischen Schulamtsbewerber 181, israelitische Religionslehrer, (Hauptlehrer, Oberlehrer) 154, 182, Bezüge der israelitischen Volksschul­ lehrer und ihrer Hinterbliebenen 182, Rechtsstellung der isr. V. 183, Verbleiben des in den Ruhestand versetzten isr. V. in der Dienstwoh­ nung 183, Uebergangsvorschristen (Art'. 73 und 74 SchBG.) 261, Verpflichtung zur Erteilung des

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Religionsunterrichts 183, Ablehnungsrecht 183, Diensteinkommen (Umfang) 184, Dienstwohnungen 94, Mietentschädigungen 94, Bereitstel­ lung der Dienstwohnungen durch die Kultusgemeinden als Unter­ nehmer an Stelle der politischen Gemeinden 99, Anwendung des Art. 15 SchBG. 103, des Art. 17 107, Zimmereinrichtung der Dienst­ wohnungen 3. Ordnung 108, Haus­ garten W9. Die Glaubensgemeinden haben 20 v. Hundert des Dienstein­ kommens zu tragen 182, 159. Aus­ zahlungen durch die Kreiskasse 112, Aushilfslehrerzimmer 115, Ver­ pflichtungen der Kreispensions­ anstalten und Kreishinterbliebenen­ vereine 253, 254, Bezüge in der Uebergangszeit (Art. 73 und 74 SchBG.)'261, israelitische Volks­ schullehrer im Sinne des Bolksschullehrergesetzes (Art. 149 und 150) 372 f. Judenedikt 2, fortdauernde teilweise Geltung 65, § 33 (Wortlaut) 175. Jüdische Jugend (Religionsunter­ richt) 149 ff. Jugendwohlfahrtsgesetz 174. Juristische Personen, Beteiligte an Bekenntnisschulen mit nach Bekennt­ nissen getrennten Schulsprengeln 81, 84, Reichnispflicht zn Schulzwecken 232 f.

K. Kaminkehrerlöhne 98. Kantoratshäuser 197. Kantoren 4, 186, 391. Kaplane, Kooperatoren, Kuratbenefiziaten, Kaplaneibenefiziaten als Religionslehrer 148. Katechetenbenefiziaten 148. Katholische Kirche, Religionsgesellschast im Sinne des Art. 29 SchBG. 146, s. auch „Bekenntnis". Katholische Orden für den Volks­ schulunterricht 119. Kaufpreis von Schul- und Mesner­ häusern, Auseinandersetzung, Vermittlungsverfahren 204 ff.,' Ent­

533

scheidung der vorgesetzten Behörde, wenn nur noch Streit über die An­ gemessenheit des Kaufpreises besteht 207. Kinderbewahranstalten, Bek. vom 17. Dezember 1910 290. Kindersreunde, Bek. über das Verbot der Teilnahme von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen an Veranstaltungen der „Arbeitsge­ meinschaft der Kinderfreunde" vom 28. Juli 1930 (Wortlaut) 497. Kirche, Staat und Schule 3, Versicherungspflicht für Religionslehrer 152, Vertreter der Kirche, Mitglied des Schiedsgerichts bei der Ausein­ andersetzung bez. Schul- und Mesner­ häuser 211. Kirchendiener 4. Kirchendienst 3, weltlicher Kirchendienst (Begriff) 186, Mesner-(Küster-, Kirchner-)Dienst oder Chordienst (Dienst als Organist, Kantor oder Chorregent) 186, 189, Lesegottes­ dienst 189, Trennung vom Schul­ dienste 185 ff., der wettl. Kirchen­ dienst nur mehr als Nebenamt des Volksschullehrers statthaft (Art. 15 Abs. I V.L.G.), Mesnerdienst unter­ sagt (Art. 15 Abs. II a. a. O.) 349, die Verbindung des w. mit dem Schuldienste aufgehoben (Art. 181 Abs. II a. a. O.) 378, Ausscheidung der Einkommensbestandieile aus Schul- und Kirchendienst 188 ff., Ausscheidung von Einkommens­ bestandteilen aus dem Mesner- und Chordienst 189, Kirchendienstein­ kommen im Gegensatz zum Schul­ diensteinkommen 132, 137, Aus­ einandersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 196 ff. Kirchendienstgründe im Gegensatz zu Schulgrundstücken (ME. v. 31. Dez. 1919) 384, Streitigkeiten (ME. Dienstwohnungen der Volksschul­ lehrer betr. vom 8. Febr. 1921) 404. Kirchengemeinden als Unternehmer christlicher Bekenntnissonderschulen 162, bei der Auseinandersetzung be­ züglich Schul- und Mesnerhäusern 221, „Beteiligte" an Auseinander-

534

Sachverzeichnis.

setzungen 221, der Kirchenstiftung bei der Auseinandersetzung gleich­ gestellt 221, Staatszuschüsse wegen Auseinandersetzung 222 s. Kirchengemeinden im Gegensatz zu polit. Gemeinden 35, als Eigen­ tümer von Schulvermögen 36, Träger von Schulbedaxfskosten 74. Kirchengemeindeordnung u. Baulast 218, Uebertveisung von besonderen Leistungen und Stützungen zum Schulstelleneinkommen an die Ge­ meinden 228, 232 ff., Art. 88 d. Kirchengem.-O. aufgehoben 274. Kirchenstiftung als Eigentümerin von Schulvermögen 36, als Träger von Schulbedarfskosten 74, „Beteiligte" an der Ausscheidung von Einkommensbestandteilen aus SchulundKirchendienst 191, Auseinander­ setzung bei Eigentumsrechten an Schul- und Mesnerhäusern 199ff., bei Benutzungsrechten bezüglich der Dienstwohnung in Schulund Mesnerhäusertl 202 f., Vermitt­ lungsverfahren bei der Auseinander­ setzung 204, Entscheidung der vor­ gesetzten Behörde über die Ange­ messenheit des geforderten Kauf­ preises oder Ablösungsbetrages 207 f., vorläufige Regelung 209, Festsetzung der Höhe der Enischädigung 312, Ruhen der Bau la st der Kirchen­ stiftung 212 ff., der Kirchenstiftung bezüglich der Auseinandersetzung sonstige ortskirchliche Stiftungen und Vermögensbestände sowie die Kirchengemeinde gleichgestellt 221, Staats­ zuschüsse zur „Auseinandersetzung" 222 f. Kirchenvertrage 2, mit der katho­ lischen Kirche s. „Konkordat", mit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern rechts des Rheins (Auszug) 444 ff., evangel. Lehrkräfte 444, Ausbildung z. Religionsunter­ richt^^ Angehörige vonDiakonenund Diakonissenanstatten 444, evang. Volksschulen (Bekenntnisschulen) 444, Religionsunterricht ordentliches Lehrfach, allenfalls Bereitstellung geheizter und beleuchteter Schul­

räume für den Religionsunterricht 445, Konfirmandenunterricht 445, Beaufsichtigung des Religionsunter­ richts 445, Privat- und öffentliche Schulen der Diakonen- und Diakoniffenanstallen 445, Vertrag mit der Vereinigten protestantische v an ge lisch-christlich en Kirche der Pfalz (Pfälzischen Lan­ deskirche) 445, Ausbildung der Lehrkräste zur Erteilung des Reli­ gionsunterrichts 445, Religions­ unterricht ordentliches Lehrfach oder doch Bereitstellung geheizter und be­ leuchteter Schulräume 446, Konfirmandenunterricht 446, Beaufsichti­ gung und Leitung des Religions­ unterrichts 446. Regierungserklärung zu den Ver­ trägen mit den drei christlichen Kirchen 446 f. Kirchenverwaltungen, Kirchengemeindeversammlungen. Kirchengemeindebevollmächtigtc (ortskirchliche Vertretungskörper) bei der Ausein­ andersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 220. Kirchliche Oberbehörde als Dienst­ aufsichtsbehörde gegenüber klöster­ lichen Lehrkräften 121, Aufstellung, Abberufung und Beurteilung der besonders ausgestellten Religions­ lehrer 147, Nachweisung der er­ forderlichen Religionsstunden 155, Aeußerung im Vermittlungsversahren bei der Ausscheidung der Einkommensbestandteileaus Schul- und Kirchendienst 189, zu hören im schiedsrichterlichen Verfahren bei der Ausscheidung 192, 193, zu hören vor der Entscheidung der vorgesetzten Behörde über den Kaufpreis oder Ablösungsbettag bei der Ausein­ andersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 207, Zustimmung zur vorläufigen Regelung 209, 210, Verweigerung der Zustimmung 211, Zustimmung zur Festsetzung der Enischädigung bei der vorläufigen Regelung 212, Einvernahme oder Zustimmung der kirchlichen Ober­ behörden bei der Auseinandersetzung

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

220, Kirchenverträge 443—446, Regierungserklärung 447, Lehr- und Lernmittel für den Religionsunter­ richt (Bek. über die Zulassung von Lehr- und Lernmitteln für die Volks­ schulen und für die Berufsschulen vom 16. Oktober 1928) in Volks­ schulen 474, 475, in Berufsschulen 476. Kirchliche Vermögensträger, Schul­ grundstücke 137, kirchl. Vermögens­ träger (Kirchenstiftung, Kirchen­ gemeinde, ortskirchliche Stiftungen und Vermögensbestände), Ausein­ andersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäüser 221, Ausscheidung der Einkommeusbestandteile aus dem Mesner- oder Chordienst 189, 191, 221, Aushebung der besonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staa­ tes und der kirchlichen Vermögens­ träger zu Leistungen für den per­ sönlichen Schulbedarf 263, 264, Streitigkeiten 264. Klassengliederung 60, Klaßlehrerund Religionslehrer, Stundentausch im Falle der Verhinderung des letzteren durch dringende Seelsorgegeschäfte 147. Fachlehrkräfte und Religions­ lehrer haben die in ihrem Unterricht angefallenen Versäumnisse dem Klaßlehrer mitzuteilen (Bek. v. 23. Juni 1923 in der Fassung vom 20. Juni 1930) Zisf. 9 (Wortlaut) 418. Kleidung der Schüler 318. Klöster als Schulpatronate 266. Klostererrichtung 288. Klösterliche Lehrkräfte, (Mitglieder der geistlichen Gesellschaften und religiösen Vereine, denen nach Art. 24 SchBG. der Volksschulunterricht an­ vertraut ist) 117 ff., Begriff 120, Erkrankung 117, 124 f., Verwen­ dung, Ausstellung, Berufung, Ab­ berufung, Entfernung, Ausscheidung 121, Ueberwachung, Dienststrafen 121, ausschließlich Mitglieder weib­ licher katholischer Orden und Kon­ gregationen und evangelischer Diakonissenaustalten 149, ständige und andere (unständige) Lehrkräfte 122, unständige oder Hilfslehrerinnen

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122, keine Volksschullehrerinnen im Sinne des VLG. 122, Besol­ dungsdienstalter, Beförde­ rungsdienstaller und Amts­ bezeichnung 123. Klösterliche SchulanUsbewerberinnen, Hilfs­ lehrerinnen, Lehrerinnen, Haupt­ lehrerinnen, Oberlehrerinnen 122, 123, Dienstwohnungen und Miet­ entschädigungen 124, weltliche und klösterliche Aushilfslehrerinnen 124, Beihilfen für Schulleiterinnen 124, Vergütungen 117, 122, 123 f., E. über die Vergütungen für die klöster­ lichen Lehrkräfte an den Volks­ schulen vom 3. April 1928 (Wort­ laut) 466, an Stiftungsschulen 466, für klösterliche Volksschullehrerinnen 467, für hauptsächlich klösterliche Handarbeitslehrerinnen 467, Stel­ lenbesetzungsrecht der Regierung, Umwandlung weiblicher welt­ licher Lehrstellen in klöster­ liche 106. Klösterliche Lehrstellen (Unterrichts­ übertragung an geistliche Gesellschasten'oder religiöse Vereine) 117 ff., Entziehung der Genehmigung 117, 121 f., Umwandlung bestehender weltlicher Lehrstellen in klösterliche 106,119, Neuerrichtung (Verfahren) 119, 120, Widerruf der Genehmi­ gung 120.

Klösterliche Handarbeitslehre­ rinnen 125, hauptamtliche kommen nur neben klösterlichen Volksschul­ lehrerinnen in Frage 127, neben­ amtliche klösterliche Handarbeits­ lehrerinnen 127. Knaben und Mädchen in gemein­ samen Schulen und Klassen (Dienst­ wohnungen der Lehrkräfte) 104. Knabenschulen (Dienstwohnungen der Lehrkräfte), Besetzung mit männ­ lichen Lehrkräften 106. Kommunionunterricht s. „Beichtunterricht" und „Religionsunter­ richt". Komplexlasten, des Staates Lei­ stungen privat rechtlichen Charak­ ters trotz öffentlich- rechtlichen Entstehungsgrundes 190, Reallasten

536

Sachverzeichnis.

im Sinne des § 1105 BGB. 225, Lasten, die im Grundbesitz der Patrone (Präsentationsberechtigten) ihren Rechtsgrund haben 226s

Konfessionell gemischte und konfes­ sionell getrennte Schulsprengel 45, konfessionelle Schulen 284, s. auch „Bekenntnisschulen", konfessionell­ gemischte Schulen 284, s. auch „Simultanschu len", Konfessionslose und Bekenntnisfremde in Schulsprengeln mit verschiedenen Bekennt­ nisschulen 81. Konfirmationsunterricht, s. „Beicht­ unterricht" und „Religionsunter­ richt". Kongregationen (Volksschulunter­ richt) 119. Konkordat (Vertrag mit der kathol. Kirche), Bekenntnisschulen 65, 67, Religionsunterricht ordentliches Lehr fach 146, (Auszug) 442 ff., katho­ lische Lehrkräfte an katholischen Volks­ schulen 442, entsprechende Ausbil­ dung der Lehrkräfte 443, Missio Canonica zur Erteilung des Reli­ gionsunterrichtes 443, Neuordnung der Lehrerbildung unter Wahrung dieser Grundsätze 443, Vertreter der kirchlichen Oberbehördcn in den Prüfungskommissionen 443, mög­ lichst Berücksichtigung bestehender Anstalten der Orden und Kongre­ gationen bei der Vor- und Aus­ bildung der Lehrer und Lehrerinnen 443, Zulassung der Zöglinge solcher privater Anstalten zu den staat­ lichen Prüfungen 443, Gleichstellung der klösterlichen Lehrkräfte mit den weltlichen 443, Errichtung von katho­ lischen Volksschulen (Bekenntnis­ schulen) auf Antrag der Ettern und sonstigen Erziehungsberechtigten443, Religionsunterricht ordentlichesLehrfach oder doch Sicherstellung des Religionsunterrichtes in geheizten und beleuchteten Schulräumen, Ge­ legenheit für die Schüler zur Er­ füllung ihrer religiösen Pflichten 443, Beaufsichtigung und Leitung des Religionsunterrichtes und Berechtigung Mißstände im religiös­

sittlichen Leben der katholischen Schüler und ungehörige Beeinflus­ sungen zu beanstanden 443 f., Zu­ lassung der Führung von Privat­ schulen durch Orden und religiöse Kongregationen, Beibehaltung des Charakters öffentlicher Schulen bei Klosterschulen, Verleihung dieses Charakters an neue solche Schulen 444. Regierungserklärung zu den Kirchenverträgen. Maß­ gebend der deutsche Text, Art. 137 der Reichs-Vers, nicht berührt, Ge­ wissensfreiheit der Lehrerpersonen, Neuanstellung von Lehrpersonen an den Bekenntnisschulen nach den Kirchenverlrägen 446, Niederlegung des Religionsunterrichtes statthaft, Auf­ rechterhaltung der staatlichen Schul­ aufsicht, keine Wiedereinfühnlng der geistlichen Schulaufsicht, keine dienst­ aufsichtlichen Befugnisse der kirch­ lichen Oberbehörden gegenüber dem weltlichen Lehrpersonal 447. Kopfzahl der Schulkinder als Verteilungsmaßstab in zus. Schulsprengeln, 78, 83, Gastschüler 81. Körperhaltung der Schüler 318. Körperschaftssteuer, Verteilungs­ maßstab in zusammengesetzten Schul­ sprengeln 78, 81, 477, 481. Kosten, (Beschwerdekosten) 54, s. auch „Gebühren"; Kosten der Ausund Fortbildung des Lehrpersonals Schulbedarf im weiteren, nicht im Sinne des SchBG. 33, ebenso die Kosten der Schulaufsicht 33. Kostengesetz v. 16. Februar 1921 und Ges. vom 24. Juni 1930 über die Erhebung eines Zuschlags 74 f. Krankenfürsorge, Bek. über die Kr. für Lehrkräfte im Auslandsschul­ dienste vom 27. Juni 1929 (Wort laut) 488. Krankenkasse für Staatsbeamte, Zu­ fluß der Zwangs- und Geldstrafen 75, 398 f. Krankenversicherung der nebenberufl. Handarbeitslehrerinnen 128. Krankheiten, Bekämpfung übertrag­ barer Krankheiten, Schließung von Erziehungs- und Unterrichtsanstal-

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

ten, Aussperrung von Schulen und Zöglingen, Bek. v. 9. Mai 1911 306. Kreis als Träger von Schulbedarfs­ kosten 10, 74, Zuschußpflicht bedürf­ tigen Gemeinden gegenüber 137, staatliche Unterstützung der Kreise 143 f., freiwillige Zuschüsse an isra­ elitische Glaubensgemeinden 183, Pflichtzuschüsse an solche in der Uebergangszeit 261, Gemeinden, die durch den Wegfall der Baupflicht des Präsentationsberechtigten be­ lastet werden, hat der Kreis beson­ ders zu berücksichtigen 226. Zah­ lungspflicht für Altruhestandslehrer und Althinterbliebenen 243, 245, höh. Versorgungsbezüge 244, Sterbe­ gehalte u. Unterhaltsbeiträge 244, nunmehr vom Staat getragen 246, Abfindungen für verheiratete Volksschullehrerinnen und Volksschuffachlehrerinnen in der Uebergangszeit 244, 246, Vermögen der Kreis­ pensionsanstallen und Kreisunterstützungsvereine 247, Verwendung deS Vermögens 248 ff., Unterstützung von Volksschullehrern und Hinter­ bliebenen 248 ff., Verpflichtungen gegenüber Mitgliedern der Kreis­ anstalten und Kreisvereine, die nicht zu den Volksschullehrern oder israelitischen Volksschullehrern im Sinne des VLG. gehören 253 ff., Beiträge und Abgaben 253, 254 f. Verzicht aus Ansprüche 253, keine Unterstützungsfondsabgaben bei all­ gemeiner Besolduttgsneuordnung 253, 255, Streitigkeiten (Berwaltungsrechtssachen) 253 Kreisanstalten 3, 34, 247 ff., s. auch „Kreispensionsanstalten ".

Kreisfonds 4. Kreishiuterblievenenvereiue 247 ff. s. auch „Kreisunterstützungsvereine".

Kreislaffe (Uebergang der Zahlungs­ geschäfte von den Finanzämtern an die Kreiskasse) 112. Kreispenfionsanstalten (Kreisanstal­ ten zur Unterstützung dienstunfähiger Lehrpersonen) 247 ff.,s. auch „Kreis". Kreisregierungen, Aussicht über das Volksschulwesen, V. v. 29. Juli

537

1920: 402, s. auch „Regierung" und „Zuständigkeit".

Kreisschuldotation 4. Kreisunterstützungsvereine (Kreishntterbliebenenvereine) Kreisvereine zur Unterstützung der Hinterbliebenen der Volksschullehrer 247 ff., s. auch „Kreis". Kreiszuschüsse als Sondereinkünfte für Schulzwecke 76, 137 ff., bei christ­ lichen Bekenntnissonderschulen 159, 167, bei SUstungsschulen 159, bei israelitischen Volksschulen 159, 183, 261. Kreiszuschutzpflicht 13, ff., gesetzliche Pflicht 138, 261, freiwillige Leistung 138, 159, Geschäftsgang 139, kein Unterschied zwischen persönlichem und sächlichem Schulbcdars 139, zwischen einzelnen Arten des Schulbedarfs 140, Höhe der Zuschüsse 140, Art und Form der Zuschüsse 140, Rück­ erstattungspflicht 140. Kriegsveschadiate 383, 387, 388. Krüppelhafte Kinder (Landes- unb Kreisanstallen) 34, Wohltätigkeitsanstalten (Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Vereinen) 172, B. betr. Erziehungs- und Unter­ richtsanstallen vom 10. Mai 1905, § 1 Abs. 4 und § 4 287, 288. Kultusgemeinden und Religions­ unterricht 150, Amlsbezeichntlng und Besoldung von Religionslehrern 154, Nachweisungen über den erforder­ lichen Religionsunterricht 155, s. auch „Israeliten". Kultusstiftungen 221.

Kündigung der Pachtverhältnisse bei Schulgrundstücken 135 f.

Kurse (Privatkurse) im Gegensatz zu Privatunterricht und Privatschulen 165, 166. Kurzsichtigkeit, Bekämpfung d. K., Schonung der Augen 319. Küster s. „Mesner".

e.

Landbauämter 71. Landes- und Kreisanstalten zur Erziehung blinder,

taubstummer

538

Sachverzeichnis.

und krüppelhaster Kinder, keine öffentlichen Volksschulen 34, B. v. 10. Mai 1905 über Erziehungs­ und Unterrichtsanstalten $ 1 Abs. IV 287. Landeskirchenrat, Ev.-Luth. Landestirchenrat in München, L. der Pfälzischen Landeskirchein Spey er 192, s. auch „Kirchliche Oberbehörde". Landeskirchenstelle, Ev.-Luth. L. in Ansbach 192. Landesrecht 1, Reichsverf. Art. 13 339, bestehende Rechtslage 163. Landessteuergesetz vom 30. März 1920 8. Landkarten, Schul-Verwaltungsver­ mögen 36, s. auch „Einrichtungs­ gegenstände" der Schulen. Landrat, nunmehr „Kreistag" 4. Landtagsmitglieder, Volksjchullehrer als M.d.L. 392, Bek., Aus­ übung des „Abgeordneten"-Man­ dates durch Beamte usw. betr. (Wortlaut) 409, s. auch „Beur­ laubung". Lasten, die mit dem Einkommen einer Schulstelle verbunden sind, Uebergang aus die Gemeinden 228, Be­ griff 234 f., Aushebung der Lasten (Verpflichtungen) die auf dem Prä­ sentationsrecht als solchem beruhen 265, s. auch „Baupflicht". Lastenausscheidung bei Zweifeln über die Herkunft aus dem Schul- oder Kirchendienst 196. Lediger Volksschullehrcr in Familien dienstwohnung 93, Dienstwohnung 2. Ordnung für Unverheiratete 99, 100. Lehrer (Besoldung) 471. Lehrerdienstwohnungen, Begriff 90, Unterbringung in Schulhäusern, sonstigen gemeindlichen Häusern, Slistungshäusern usw. ausnahms­ weise in Privathäusern 90, s. auch „Dienstwohnungen". Lehrerinnen-Ehe 7, Art. 151 d. VLG. 373. Unwiderrufliche Lehrerinnen können bei Verehelichung im Dienste bleiben, bei widerruflichen Lösung des Dienstverhältnisses, keine „Ab­

findung" mehr 247, Übergangs­ zeit 244. Lehrerwohngebaude, Lage nicht maß­ gebend für die „ Schul sitzgemeinde" 46. Lehrkräfte s. „klösterliche Lehrkräfte" „Weibliches Lehrpersonal", „Lehr­ stellen" und „Volksschullehrer". Lehrordnung für die Volkssortbildungsschulen v. 7. Februar 1921 2, für die Volksschulen vom 15. De­ zember 1926 2. Lehrplanmatziger Religionsunter­ richt 144, 146, (Art. 149 ReichsV.> 343. Lehrstellen 4, Neuerrichtung 55 ff., Fortbestand 56, kein Recht der Gemeinden auf Einziehung 56, 61, Verfahren bei der Errichtung und Streitigkeiten 56 f., Neuerrichtung wegen großer Schülerzahl 59, 61, Zuständigkeit der Kreisregierung 61, vorausgehende Anfrage beim Kultusministerium 61, Besetzung von Bekenntnis- und Simultan­ schulstellen 62, Errichtung aus besonderen Gründen 68, Lehrstellen und Dienstwohnungen 104 ff., Stellenerrichtungsrecht der Kreis­ regierung eingeschränkt, nicht aber ihr Stellenbesetzungsrecht 105, an Knabenschulen grundsätzlich männl., an Mädchenschulen grund­ sätzlich weibliche Lehrpersonen 106, Stellen für Lehrer und Lehre­ rinnen, nicht mehr Hilfslehrer-, Schulverweser- und Volksschullehrerstelleu 105, Einteilung der Dienstwohnungen, nicht mehr der Stellen 105 f., Bereitstellung eines Hausgartens für Volksschul­ lehrer, mit deren Lehrstelle eine Dienstwohnung erster oder zweiter Ordnung verbunden ist (Art. 109 VLG.) 109, Wohnzimmer für Aushilsslehrer, die mit Stellenvertrctungen betraut sind 113. Lehr- und Lernmittel, an sich sächl. Schulbedarf 72, RV. Art. 145 S. 3 (Unentgeltlichkeit der Lernmittel) noch nicht durchgesührt 72, Aus­ wahl und Zulassung 73, Bek. über

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

die Zulassung von Lern- und Lehr­ mitteln für die Volksschulen und für die Berufsschulen vom 16. Ok­ tober 1928 (Wortlaut) 474 ff. Leistungen (freiwillige und Pflicht­ leistungen) Dritter, Sondereinkünste für Schulzwecke 75, noch nicht ab­ gelöste oder auf dem Vertragswege neuentstandene Verhältnisse 75, Be­ standteile eines Schulstelleneinkom­ mens 190, schiedsrichterliche Aus­ scheidung von Leistungen zum Schul- und Kirchendienst' 193, Be­ zugs berechtigung und LeistungsVerpflichtungl94, Ueberweisung besonderer Leistungen und Nut­ zungen (Reichnisse) an die Ge­ meinden 228 f., gemeindliche Na­ turalleistungen und Nutzungen zum Schulstelleneinkommen 230, Strei­ tigkeiten, der Volksschullehrer nicht „Beteiligter" 231, Umwandlung der besonderen Verbindlichkeiten zu Sachleistungen. Dienstleistungen oder veränderlichen Geldleistungen in feste jährliche Geldverbindlich­ keiten 235, Ablösung dieser Ver­ bindlichkeiten 237 ff., f. auch „Frei­ willig", „Kreis" und „Komplex­ lasten". Leistungsfähigkeit der Gemeinden 4, (Preiszuschüsse an bedürftige Ge­ meinden) 142. Leitung des Volksschulwesens durch den Staat 33, s. auch „Fortbil­ dungsleiter" und „Schulleiter". Leitungswasser für den Hausgarten 99, Bek. v. 6. Juni 1921 über die Dienstwohnungen der Volksschul­ lehrer (Wortlaut) 407. Lernmittel, s. „Lehr- u. Lernmittel". Lesegottesdienst, weltlicher Kirchen­ dienst 189, 391. Lichtbilder (sächlicher Schulbedarf) 72, E. über die deutsche Lichtbildnachweisstelle in München vom 6. November 1928 (Wortlaut) 476, E. über die Lichtbildervorführungen in Schulen vom 12. September 1929 (Wortlaut) 488 ff., E. über Lichtbildervorführungen in Schulen v. 19. Juli 1930 (Wortlaut) 495 f.

539

Lokalschulfonds, Erträgnisse, Sondereinkünfte der Schulzwecken 75.

Gemeinden

zu

Lokalschulinspektoren, Lokalschul­ inspektionen 2. 57, 58. Lüftung der Schulzimmer 318.

in. Mädchenschulen 104, 105, 106. Marktgemeinderat s. Gemeinderat. Mehrheitsbeschluß bet der Uebertragung des Volksschulunterrichts an geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehr­ kräfte) 117, 119, Dreiviertelmehr­ heit 120. Mesner (Küster, Kirchner) weltlicher Kirchendienst 3, 4, 186, Unter­ sagung des Mesnerdienstes für die Volksschullehrer (Art. 15 Abs. II VLG.) 349, Aushebung der orga­ nischen Verbindung des weltlichen Kirchendienstes mit dem Schul­ dienste (Art. 181 Abs. II VLG.) 378, Mesnerdienst im Gegensatz zum Chordienst 186, Ausscheidung der Einkommensbestandieile aus Schul- und Kirchendienst 188 ff., schiedsrichterliche Entscheidung 193, gemeinsame Dienstwohnung des Schulstelleninhabers und weltlichen Kirchendieners in den sog. „Schulund Mesnerhäusern" Auseinan­ dersetzung 196 ff., seltener „Orga­ nistenhäuser" „Kantoratshäuser" 197, Unterbringung des künftigen Mesners 200, Ueberweisung, Um­ wandlung und Ablösung (Art. 58ff., SchBG.) berühren nur dieSchulstelle, nicht auch die etwa mit ihr bisher organisch verbundenen Kir­ chendienerstelle 228, Leistungen aus kirchlichen Mitteln nach wie vor Kirchendiener-(Mesner)Bezüge263. Mietentschädigungen 8, Sonderein­ künste für Schulzwecke 76, Woh­ nungsgeldzuschuß Höchstgrenze für Mieientschädigungen 87, 92, 93, 214. Mieientschädigungen für Dienstwohnungen nach dem Be­ amtenbesoldungsgesetz 91 ff., Fest-

540

Sachverzeichnis.

setzung durch die Bezirksverwaltungsbehörde, Beschwerde zur Re­ gierung 91, Bemessung 92, all­ gemeiner und persönlicher Wert einer Dienstwohnung 92, gesetzliche Friedens- und Grundmiete 92, Erhöhung über 120 v. Hundert der Friedensmiete 92, Beginn und Erlöschen zur Entrichtung 93, Verpflichtung zur Zahlung dem Staate gegenüber 93, Zahlung durch Einkommensabzug93, Ueberweisung an die Gemeinde93,die B a ul a st ausschlaggebend 93, Mietentschädigungen für Dienstwohnun­ gen von Bolksschullehrern an christl. Bekenntnis-Sonderschulen, Stif­ tungsschulen und israelitischen Volksschulen 94, Rechte und Pflich­ ten des Volksschullehrers aus der Dienstwohnungszuweisung, Ent­ richtung einer Mietentschädigung eine der Pflichten 98, M. für Dienstzimmer 108, M. neben der Entschädigung für eine Garten­ benützung 111, neben der Ent­ schädigung für die Benützung der Einrichtung eines Aushilfslehrer­ zimmers 116. Mietentschädigung bei der Aus­ einandersetzung bezüglich Schulund Mesnerhäuser 214, Höchst­ betrag 214, Verjährung von Rück­ erstattungsansprüchen wegen zu viel bezahlter Mietentschädigungen 214 f., die Baulast ausschlaggebend für den Anspruch aus die M. 214, kein Zusammenhang zwischen Mietcntschädigung, die dem Bolksschullehrer abgezogen wird, und dem Mietzins, den allenfalls die Ge­ meinde für die Wohnung zu ent­ richten hat 215, freiwillige Uebernahme von Baufallwendungen 215. Bek. über die Mietentschädigung für Dienstwohnungen und Dienst­ zimmer vom 25. September 1923, Vollz.Borschr. f. Art. 19 Abs. I, II, IV und V d. BBesGes. (Wortlaut, 429 ff, besondere Be­ stimmungen fürdie Volksschullehrer

434, Bek. über die Neuregelung der Besoldung der Volksschullehrer nach dem Beamtenbesoldungsges. vom 13. Juli 1920 in der Fass, vom 25. September 1023 (Auszug: Be­ sondere Bestimmungen über den Nutzgenust von Dienstwohnungen) 399 ff, Ueberweisung der Mietentschädigung an die Gemeinden 401, auf Antrag der Gemeinden viertel­ jährige Ueberweisung (Bek. vom 24. Mai 1921) 406 s. Mieterschutzgesetz vom 1. Januar 1923, Anwendung aus den Dienstwohnungsinhaber 95, 98. Mietmannspflichten des Tienstwohnungsinhabers 98. Mischehen, Beteiligung an Bekennt­ nisschulen mit nach Bekenntnissen getrennten Schulsprengeln 81. Misfio Canoniea 443. Mitglieder der geistlichen Gesell­ schaften und religiösen Vereine (klösterliche Lehrkräfte) keine Volks­ schullehrer im Sinne des Bolksschullehrergesetzes 122, Art. 21 des VLG. 350.

Münchner Lehrer-Witwen- und Waisen-Unterstützungsverein 252.

N.

Nachprüfung von Beschlüssen des ver­ stärkten Gemeinderates nach Ablauf der Beschwerdesrist 52 ff., Nach­ prüfung schulaussichtlicher Ver­ fügungen durch den VerwaltungSgerlchtshof 57. Nachweis der Bedürftigkeit von Ge­ meinden bet Gesuchen um Kreis­ zuschüsse 141. Nächsthöhere („zunächst zuständige") Verwaltungsbehörde. Beschwerde gegen Beschlüsse des verstärkten Gemeinderates 52, 53, Beschwerde gegen Entscheidungen über die An­ gemessenheit von Kaufpreisen oder Ablösungsbeträgen b. Auseinander­ setzungen bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 207, Beschwerden bei der Umwandlung von Sach-

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

leistungen usw. in feste jährliche Geldverbindlichkeiten 235. Nahschulen 287, s. auch „Private" (Privatschulen). Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksschullehrer (Art. 13, 14, 15 u. 62 des VLG.) 349, 357, weltlicher Kirchendienst als Neben­ amt 185, 349, Genehmigung durch die Regierung 388, 391, 398, 473, Nichteinrechnung in das Diensteinkommen des Volks­ schullehrers (Art. 22 des VLG. 350, Vorsänger-, Vorbeter- und Schächterdienst bei israelit. Volks­ schullehrern 192, ME., Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksjchullehrer betr. vom 13. März 1920 (VollzV. zu Art. 13, 14 u. 62 Abs. I Satz 2 des VLG.) 386 ff., zum Art. 13 386, entsprechende Anwendung der MBek. vom 4.April 1912, die Ausübung von Neben­ ämtern oder Nebengeschästen durch Beamte betr., in d. Fassg. vom 3. März 1927 (Wortlaut) 392 ff., 386, anzeigepflichtige N. 386, er* laubniS- ob. genehmigungsbedürf­ tige N. 387, Beheizung der Schulränme gegen unentgeltliche Ge­ währung von Brennstoffen für die Dienstwohnung 385, Voraus­ setzungen f. d. Genehmigung 387 f., keine Beeinträchtigung der haupt­ amtlichen Obliegenheiten, dem An­ sehen nicht widerstreitend, Nichtvordandensein anderer geeigneter Persönlichkeiten (nein. Kriegsbeschädigter oder Angehöriger "der freien Berufe) 387 f., zum Art. 14, N. im öffentlichen Volksschuldienst oder im sonstigen staatlichen Dienste 389, zum Art. 62 Abs. I Satz 2: Einräumung von Ver­ sorgungsansprüchen a.Nebenbezügen 390. Sonstige Bestim­ mungen: 1. Mesnerdienst unter­ sagt 391, sonstiger weltlicher Kirchendienst (Organisten-, Chor­ regenten-, Kantordienst, Lesegottes­ dienst) als Nebenamt statthaft 391, 2. Nebenämter und Neben­

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geschäfte nach d. Gemeindeordnung, Bürgermeister, Stadt- oder Gemeinderat 391, Gemeindeschreiber­ dienst 398, 473, Dienstbefreiung zu den Wahlämtern der Gemeinde, der Ortschaft, des Bezirkes, des Kreises 392, MitgliederdesReichs­ tags oder des Landtages 392, M. v. 4. April 1912 in d. Fass, v. 3. März 1927, Gewerbe im Sinne der Neichsgewerbeordnung 394, bei Gewerbebetrieb durch die Ehefrau oder eine andere, dem Hausstande angehörende Person weniger strenge Auffassung zulässig 395, besondere Bestimmungen bei gewerbsmäßiger Ausübung der Musik 395, Begriff der Ent­ lohnung 395, Begriff der Ge­ sell schäft 396. Ehrenamtliche Stellungen in geselligen, wohl­ tätigen, künstlerischen, wissenschaft­ lichen, beruflichen oder politischen Vereinen, wissenschaftliche oder künstlerische Nebenbeschäftigungen, wie z. B. literarische Betätigungen bedürfen weder einer Erlaubnis noch einer Anzeige 397, die Vor­ schriften des Art. 18 BG. (Art. 13 d.VLG.) gelten für RuhestandsBeamte nicht 398, E. zum Voll­ züge des Art. 14 des VLG. vom 25. April 1924 (Verpflichtung zur Uebernahme von Nebenämtern oder Nebengeschästen im öffentlichen Dienste, z. B. an höheren Unter* richtsanstalten, Fachschulen oder Berufsschulen, auch ohne besondere Vergütung) 436 ff., E. über be­ sondere Vergütungen für Volks­ schullehrer vom 2. April 1925 (zum Vollzüge des Art. 14 VLG. in der Fast. v. 29. März 1924) 448 ff., E. über die Vergütungen für den nach Stunden bezahlten Unterricht an d. staatlichen höheren Unterrichtsanstalten vom 13. April 1928 467 f., E. über Nebenämter und Nebengeschäfte der VolkSschullehrer vom 25. Sept. 1928 im Nachgange zur ME. v. 13. März 1920: 1. Abdrucke von Reg.-

542

Sachverzeichnis.

Erlaubniserteilungen — abgesehen vom Gemeindeschreiber- und Chor­ dienst — an das Staatsm. f. Unt. u. Kultus, 2. für die Tätigkeit eines Volksschullehrers als Vor­ stand Jufsichtsrat od.Verwaltungsrat einer Gesellschaft zur Wahrung staatlicher Belange gellen die bezüg­ lichen Vorschriften für Beamte 473.

G. Oberaufsicht des Staatsmintsteriums für Unterricht und Kultus in den Gegenständen der Schulaufsicht 38'ff.

Oberauffichtsbeschwerde gegen Be­

schlüsse des verstärkten Gemeinde­ rates 54, 55, in Dienstwohnungs­ streitigkeiten 106, Hausgarten 111, Nebenamtliche (nebenberufliche) Aushilfslehrerzimmer 117, UeberHandarbeitslehrerinnen siehe tragung deS Volksschulunterrichts „Handarbeitslehrerinnen". an geistliche Gesellschaften und Nebengebäude von Dienstwohnungen religiöse Vereine (klösterliche Lehr­ 100, Streitfälle 102, von Schul­ kräfte) 120, Pachtzinssestsetzung bei häusern 316, Nebengebäude bei Schulgrundstücken 137, Umwand­ der Ausscheidung der Einkommens­ lung der Sachleistungen usw. in bestandteile aus Schul- u. Kirchen­ feste jährliche Geld verbindlich keilen dienst 190. 237. Neuerrichtung von Schulen u. Lehr­ ; Oberbayerischer Kreisverein 252. stellen 55 ff., Beschwerden 56, ver­ j Oberbehörde, s. kirchliche Ober­ waltungsrechtlicher Schutz der Ge­ behörde. meinden 56, Verfahren 57, von Oberin eines Schulordens, Befug­ Lehrstellen 58 ff., von Schulen nisse 121. wegen weiten Schulwegen 62 f., Oberlehrer (Besoldungsordnung) aus konfessionellen Gründen 63 ff., 470, 471, Amtsbezeichnung aus besonderen Gründen 68 f. von israelitischen Religtonslehrern Neu- und Umbauten von Schul­ 154, 182. häusern 101. Oberlehrerinnen (klösterliche Lehr­ Notmatznahmen für die Kreisge­ kräfte) 117, 123. meinden (Ges. v. 28. März 1924), Oberstes Landesgericht, Straf- und Altruhestandslehrer 245, Kreis­ Zivilurteile: den Gemeinden und pensionsanstalten und KreisunterSchulleitern steht keine unmittel­ stützungsvereine 250. bare Zwangsgewalt gegen Lehr­ personen zu 37. Notwendiger Schulbedarf 37. Objektsbaupflicht 213. Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit Obligatorischer Bertrag zwischen vom verstärkten Gemeinderat be­ Kirchenstistung und Gemeinde be­ schlossener Unternehmungen und züglich Dienstwohnungen in SchulEinrichtungen, z. B. eines Schul­ und Mesnerhäusern 216. hausbaues 52 ff. Obst- und Gemüsebau im Haus­ Nutzungen aus Schulgrundstücken, garten 110, feldmäßig auf Schul­ Verpachtung 131, Begriff 133, grundstücken 131. Ueberweisung an die Gemeinden 228, Verwendung der Erträgnisse Oeffentliche Unterrichtsanstalten zu Schulzwecken 228, Nutzungen, 158. die zum Einkommen aus dem Oeffentliche Volksschulen 5, (Be­ Kirchendlenst gehören 230, Nut­ griff) 34,73, 178, Staatsanstalten 345, im Gegensatz zu anderen zungen, die auf Schulhäusern Schulen 33, keine Unterrichts- und ruhen, aber nicht umzuwandeln -Erziehungsanstalt im Sinne des und abzulösen sind, s. auch „Be­ Art. 50 Abs. IV der Gemeinde­ sondere rechtliche Verpflichtungen", „Umwandlung" und „Ablösung". ordnung 40, im Gegensatz zu den

Tie Zahlen bedeuten die Seiten. christl. Bekenntnisschulen, Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen (Stiftungsschu­ len) und zu den israelitischen Schulen 158, Votksschulfachlehrer an öffent­ lichen Volksschulen 126. Oeffentlich-rechtlicher Bertrag im Gegensatz zur rechtssetzenden Vereinbarung (vereinbarter | Verteilungsmatzstab im zusammen- | gesetzten Schulsprengel) 86. j

Oeffentlich-rechtliches

Verhältnis

hinsichtlich der zugewiesenen Dienstwohnung zwischen Volksschullehrer einerseits und Staat und Ge­ meinde andererseits 97, öffent­ licher und bürgerlicher Rechts­ grund der Bau pflicht 213, Ver­ pflichtungen zur Bestreitung des Schulbedarfs der öffentlichen Volks­ schulen teils öffentlich-recht­ licher, teils bürgerlich »rechtlicher Natur 225, 226. Oertliche Stiftungen 3, örtliche Zu­ ständigkeit der die Staatsauf­ sicht ausübenden Behörden 51. Orden (katholische für den Volksschul­ unterricht) 119, Handarbeitsunter­ richt 129. Ordensgeistliche, Religionslehrer 153, Ordensmitglieder (klösterliche Lehrkräfte) nicht Volksschullehrer im Sinne des Bolksschullehrergesetzes 121, keine Geldstrafen 369, Schadenersatzpflichtdes Ordens 350. Ordnung der Lehrerdienstwohnungen (der ersten, zweiten und dritten Ordnung) 99, 104 ff., Zimmer­ einrichtung bei Dienstwohnungen dritter Ordnung 107, Hausgärten bei Dienstwohnungen erster und zweiter Ordnung 109. Ordnungsstrafen b. unwiderruflichen Volksschullehrern (Art. 106 BLG.) 365 f., Ordnungsstrafverfahren (Art. 118 a. a. O.) 367 f., O. gegen widerrufliche Bolksschullehrer im Dienste (Art. 123) 368, gegen Schulamtsbewerber und andere Lehrkräfte an öffentlichen Volks­ schulen, die nicht Volksschullehrer

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im Sinne des Gesetzes sind (Art. 124 Abs. I und Art 21) 369, 350, keine Geldstrafen gegen klösterliche Lehr­ kräfte (Art. 124 Abs. II a. a. O.) 369, O. gegen unwiderrufliche Volksschullehrer im Ruhestande (Art. 125) 369, gegen widerrufliche Bolksschullehrer im Ruhestände (Art. 126) 369, Zuständigkeit zur Verhängung üon Ordnungsstrafen, Einleitung des Amtsstrafverfahrens trotz verhängter Ordnungsstrafe s. Bek. die Dienstaufsicht und das Dienslstraftecht für die Volksschul­ lehrer betr. vom 12. Juli 1920 398, Ordnungsstrafe nach Einstel­ lung des ' Amtsstraiverfahrens (Art. 119Abs.IIVLG. mirArt.138 Abs. II des Beamtengesetzes) 368, 300. Organe der vermögensrechtlichen Ver­ waltung und Vertretung der öffent­ lichen Volksschule 35, der RechtSgemeinschast der zum zusammenge­ setzten Schulsprengel gehörigen Ge­ meinden 43 ff. Organische Verbindung des Schul­ dienstes und weltlichen Kirchen­ dienstes, Trennung 3 (Art. 181 Abs. II VLG.) 378, (UebergangsVorschristen über die Trennung) 185 ff., Begriff der organ. Verb. 186, Nachweis einer rechtsförm­ lichen Verfügung für die organ. Verb. 189, rechtsförmliche Ver­ mutung bei Bestehen seit Men­ schengedenken ohne Möglichkeit den Beginn derUebung festzustellenl89f. Organische Verbindung von Schulund Kultusdienst bei israelitischen Volksschulen 192. Auseinandersetzung bezüglich der foq. Schul- und Mesnerhäuser 196 ff. Organisches Edikt vom 15. Septem­ ber 1808 über die Sektion des Ministeriums des Innern für die öffentlichen Unterrichts- und Er­ ziehungsanstalten 38. Organistendienst 3,4, Teil des Chor­ dienstes (weltlichen Kirchendienstes) 186, 189, organische Verbindung

Sachverzeichnis.

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mit dem Schuldienste 186, 189, Organistenhäuser 197, Nebenamt des Volksschullehrers 391,398,473. Ortsgemeinden (Ortschaften) ein Gegensatz zu politischen Gemeinden 35, Eigentümer von Schulvermö­ gen 36, Schullastenanteil im zu­ sammengesetzten Schulsprengel 83, Neuerrichtung von Schulen wegen weiten Schulweges 62, wegen kon­ fessioneller Verhältnisse 63.

Ortskirchliche

Vertretungskörper

bei der Auseinandersetzung der. Schul- und Mesnerhäuser 220, ortskirchliche Stiftungen 221, orts­ kirchliche Vermögensbestände 221. Ortsstatuten, Nachweis für die orga­ nische Verbindung von Schul- und Kirchendienst 190. Ortszuschlag 117, durch den Wohnungsgeldzuschuß ersetzt 123.

p. Pacht, Vorschrift über die Pacht be­ züglich der Hausgärten 111, Pacht­ entschädigungen für die den Be­ amten vom Staate überlassenen Gärten und sonstige Grundstücke vom 29. Juli 1924 111, Wort­ laut 439 f., Geltung für Haus­ gärten der Volksschullehrer 440, Verpachtung von Schulgrundstücken an die Gemeinden 131, 133, Pach­ tung durch den Volksschullehrer 131, Streitfälle 131,136 ff., Pacht­ zins 131, 136, 440, Pachtzeit (Kündigung) 131,134, 135, 136 f., Ersatzleistungen für Aufwendungen für das Pachtgrundstück 136, für die Verpachtung die Bestimmungen des bürgerlichen Rechtes maß­ gebend, soweit Art. 26 Abs. II u. III SchBG. nichts anderes vor­ schreibt 133, außerdem diePachtschutzordnung deS Reiches vom 23. Juli 1925, die Bayerische Pach t schütz ordnung v. 19. Sep­ tember 1925 und die Vollzugs­ vorschriften hierzu vom 19. Sept. 1925 133, Verwendung der Pacht­ einnahmen zu Schulzwecken 133,

Nutznießung von Schulgrundstücken des Staates oder der Kirche, deren Erträgnisse dem persönlichen Schul­ bedarf dienen sollen, ist aufgehoben (Art. 75 a) 263. Gesetzliches Pacht­ verhältnis bei Schulgrundstücken in der Uebergangszeit 239, 240, die Vorschriften des Art. 26 Abs. I und deS Art. 61 SchBG. nur bis zur Umwandlung maßgebend, ME., Schulgrundstücke betr. vom 31. Dez. 1919, Vollz.-Vorschr. zu Art. 26 und 61 des SchBG. 381 ff., Art. 26 u. 61 gelten nicht für Schulgärten, für Hausgärten und für Dienst­ gründe des Kirchendieners 384. Patronate (Schulpatronate), Begriff 266, Patrone als Träger des säch­ lichen Schulbedarss 74, besondere rechtliche Verpflichtungen zur Be­ streitung des Schulbedarfs 224, Lasten, die nicht auf dem Patronate (Präientationsrechte) als einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung, sondern auf dem Grundbesitz der Patrone beruhen, bürgerlich­ rechtlicher Natur, Komplex­ lasten 225 f., Verpflichtungen, die auf dem Patronatsrecht (Präsen­ tationsrecht) als solchem beruhen, sind öffentlich-rechtlicher Natur 227, Baupflicht des Patrons 219, Patronats- (Präsentations-)Rechte und Pflichten aufgehoben 265 ff. Penfionsanstalt, gemeindliche 258. Penfionserganzungsgesetz vom 23. März 1921 in der Fassung vom 1. August 1923 3, 6, 8, 245. Personalbedarf = persönlicher Schulbedars 3. Personalnachweise der Beamten, Bek. vom 19. März 1929, Wortlaut 484 ff., Begriff 484, ärztliche Gut­ achten 485, Vermerke über Dienst­ strafen 485, Einsichtnahme 485 f., Beschwerden gegen Einträge 486, Löschung von Strafen 487. Persönliche Gehaltszulage der Ueber­ gangszeit 240, Zulagen ftüherer Amtsoberlehrer 241, Härteaus­ gleich für die Volksschullehrer grö-

Tie Zahlen bedeuten die Seiten. ßerer Städte 241, Kürzung der Ge­ haltszulage bei Einziehung des Ge­ halts wegen Dtenstverhinderungen und Dienstversäumniffe 240, 241. Persönliche Zugehörigkeit zu einem Schulverbande oder Schulsprengel 45, als Jnzidentpunkt (Zwischenpunkt) im Verwaltungsstreitverfahren 46. Persönlicher Bedarf für Volksschul­ fachlehrer mit gemeindlicher Be­ soldung 241 ff. Persönlicher Schulbedarf 3, 5, 6, 9, grundsätzliche Ausbringung durch den Staat, ausnahmsweise durch die Gemeinde 69 ff., Begriff 73, Regelung im SchBG. und BLG. 73, Einrichtungen des persönlichen Schuldedarfs 73, 74, Bereitstellung von Lehrerdienstwohnungen eineAngelegenheitd. persönlichen Schuldedarfs 87, Vergütungen für die Religionslehrer 152, Auf­ bringung des Diensteinkommens in Höhe von zwanzig vom Hundert bei staatlich angestellten Lehrkräften der christl. Bekenntnissonderschulen 159, der Stistungsschulen 168, der israelitischen Volksschulen 182, frei­ willige KreiSzuschüsse zum Dienst­ einkommen der israelitischen Volks­ schullehrer 183, gesetzliche Lei­ stungen des Staates zum Dienst­ einkommen der israelitischen Volks­ schullehrer 184, Pflichtzuschüffe der Kreise an bedürftige israelitische Glaubensgemeinden in der Uebergangszeit 261, Aufhebung der be­ sonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staates und der Kirche zu Leistungen für den persönlichen Schulbedars 263, 264, Streitig­ keiten 264. Persönlicher Wert bei Dienstwoh­ nungen 92, 93, 430. Pfälzische Landeskirche s. Kirchenverträge. Pfarrämter als Beteiligte an der Schulsprengelbildung 58. Pfarrer als Religionslehrer 148, in der Schulpflegschaft s. Schulaufsichtsgeietz (§ 4) und VB. zum Braun, Schulbedarfgesetz.

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SchAG. (Ztff. 9 in der Fassung vom 30. Sept. 1929, KMBl. S. 156). Pflichten des Bolkschullehrers als Dienstwohnungs Inhaber 98 f. Pflichtleistungen Dritter zu Schul­ zwecken 75, der Kreise gegenüber bedürftigen Gemeinden zur Auf­ bringung des Schulbedarfs 137 ff , der Kreise gegenüber bedürftigen israelitischen Glaubensgemeinden in der Uebergangszeit 261. Plane und Kostenvoranschlage über bauliche Maßnahmen zu Schul­ zwecken (Stellungnahme der Schul­ pflegschaften) 37, im zusammenges. Schulsprengel 49, Pläne zu Schulhausbauten 101. Politische Betätigung und Tragen von Abzeichen in der Schule, Bek. vom 14. Februar 1923 415, Erli­ scht. über die politische Betätigung der Schüler vom 3. Juli 1924 438 E. über die Beteiligung von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen in Vereinen vom 30. Oktober 1924 442, Bek. vom 23. Februar 1931 (Bay. Staatsanz. Nr. 47 v. 26. Februar 1931). Politische Gemeinden 3, Begriff 35, Stellung im verstärkten Gemeinde­ rat 44, s. auch „Gemeinde". P o Misch e V eranstalt ungen u. Einrichtungen in Schulräumen 41. Polizeistrafgesetzbuch 2, 34, Auszug 281 f, Gesetz zur Aenderung und Ergänzung einiger Bestimmungen des Poltzeistrafgesetzbuches vom 8. April 1930 (Wortlaut) 490 f., Art. 58 (Schulversäumniffe, Ver­ jährung der Strafverfolgung im Verwaltungsstrafverfahren, samt­ verbindliche Haftung der Erzieh­ ungsberechtigten für die Zahlung der Geldstrafen von Schulpflichti­ gen, die im gerichtlichen oder Ver­ waltungsstrafverfahren verhängt wurden) 490 f., Art. 58a: Auf­ reizungen gegen Schule und Leh­ rer 491, Art. 59: Genehmigung von Erziehung-- und Unterrichts­ anstalten, gewerbsmäßigen son35

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Sachverzeichnis.

fügen UnierrichtSunternehmungen und UnterrichtSerteilungen 491. Postsendungen, dienstliche der Schul­ leiter sächlicher Schulbedarf 72, BollzB. zum Schulaufsichtsgesetz, Ziff. 32, Abschn. VIII Satz 3 (Bet. vom 28. März 1930) 428. Präjudizialfrage (Vorfrage) bei ver­ waltungsrechtlichen Entscheidungen 40. Präsentationsrechte 7, Aushebung 265 ff., Begriff 266, Aufhebung der auf dem PräsentaÜonsrechte als solchem beruhenden Lasten 265, 267, 227, zum Unterschied von Verpflichtungen, die wohl mit dem Präsentationsrechte Zusammenhän­ gen, aber aus dem Grundbesitze beruhen 267, 226, Ueberlassung des Schulgebäudes an die Gemeinde zur Benützung für Schulzwecke oder als Eigentum 266, allenfalls durch Zwangsenteignung 266,268, Gruppen der Präsentationsrechte Schulpatronate, Gutsherren, Ge­ meinden, Pfarrer, Kirchengemein­ den, Klöster) 266, Bevorzugung von Gemeinden, die dadurch be­ lastet wurden, bei der Zuwendung von Kreiszuschüssen 266, 142, be­ teiligter Kreise bei der Zuwendung von Staatszuschüsien 266, 144. Prediger als Religionslehrer 148. Private als Träger von Schulbe­ darfskosten 74. Private Unter­ richts- und Erziehungsanstalten 1, 34, private Volksschulen 34, 163, Privat-Kurse 165, PrivatSchule im Gegensatz zum Privat­ kurs 165 f., im Gegensatz rum Privatunterricht 165f., unterrichtsanstalten im Sinne der B. vom 10. Mai 1905 165, Wort­ laut der B. 286 ff., private Vor­ schulen verboten 343. Privatunterricht 165. Privatvermögen, Vermögen der ein­ zelnen Gemeinden in zusammenges. Schulsprengel 44. Privatvolksschulen 34,163ff., ReichsVerfassung 164, (Art. 147 ReichsBerf.) 343, Reichsschulgesetzgebung

164, B. v. 10. Mai 1905 286 ff., private Volksschulen im Gegensatz zu privaten Vorschulen 164, 343, Zuständigkeit und Verfahren bei der Errichtung christl. Bekenntnis­ sonderschulen 164 f., Bedürfnis­ frage 165, Zwang zum Besuche 165, Befreiung vom Besuche der öffentl. Volksschule 165, private Schulen, die nicht als Ersatz der öffentlichen Volksschule dienen 165. Privatwohnungen, die durch Zu­ weisung von Dienstwohnungen frei werden 98. Protestanten (Schulsprengel) 45, prot. Religionslehrer (Volksschul­ fachlehrer mit gemeindlicher Be­ soldung) in Nürnberg 126, 242, Sonderstellung des protestantischen (evangelischen) und katholischen Bekenntnisses im Bayerischen Schul­ rechte 65, s. auch „Ev.-Luth. Kirche in Bayern rechts des RheinS" u. „Pfälzische Landeskirche", unter „Kirchenverträge". Prüfungsordnung für den Volks­ schuldienst Bek. vom 25. November 1921 409.

Prüfungsordnungen für die öffent­ lichen DolksschulenundBerufsschulen, Bek. v. 24. Januar 1925 447.

y. Qualifikation s. „dienstliche Beur­ teilung".

n. Rabbiner (Religionsunterricht) 151 f. auch „Schulaufsichtsgesetz" (§ 4 und VB. zum SchAG. Ziff. 11). Räumliche Zugehörigkeit zu einem Schulverband oder Schulsprengel 45 ff. Räumung einer Dienstwohnung (Zwangsvollstreckung aus einem Räumungsurteil) 95. Rechnungsantetle der Gemeinden an der Einkommensteuer und Körperschastssteuer in zus. Schulsprengeln 83.

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

Rechtsanspruch auf Dienstwohnungen 88, 90, 96, kein R. der Gemeinden auf Befreiung von der Verpflich­ tung zur Bereitstellung einer Dienst­ wohnung 95, kein R. des Volks­ schullehrers auf Bereitstellung einer Dienstwohnung 88, der Zimmer­ einrichtung einer Dienstwohnung 3. Ordnung 107, eines Hausgarlens 109, auf pachtweise Ueberlassung eines Schulgrundstückes 134 f. Rechtskraft von Jnzidentbeurteilungen 46, der verstärkte Gemeinde­ rat durch die Rechtskraft instanzieller Entscheidungen der Ver­ waltungsbehörden gebunden 55, Möglichkeit staatsaufsichtl. Zwanges gegen eine Gemeinde nach rechts­ kräftiger Entscheidung über die Angemessenheit deS Kaufpreises oder Ablösungsbetrages bei Aus­ einandersetzungen bez. Schul- und Mesnerhäuser 208, Rechtssetzende Vereinbarung zum Unterschiede vom öffentlich-recht­ lichen Vertrage (in zusammenge­ setzten Schulsprengeln) 86. Rechtsstreitiakeiten (Führung von R. als Beispiel vermögensrechtlicher Vertretung der öffentlichen Volksschulen) 35. Rechtsverhältnis (Rechte und Pflich­ ten) des Volksschullehrers in Be­ zug auf zugewiesene Dienstwoh­ nungen 97 ff., zwischen Aushilfs­ lehrer und Gemeinde 116. Rechtsweg ausgeschloffen d. h. An­ rufung der bürgerlichen Gerichte oder der Verwaltungsgerichte nicht möglich bei der Festsetzung deS Pachtzinses, den der Volksschul­ lehrer für Schulgrundstücke zu entrichten hat 131/136, 137. Reformierte Airche in Bayern 146. Regelstundenmah bei Religions­ unterricht 148,bei BolkSschullehrern 149. Regierung, Kammer des Innern, Schulsprengelbildung 58, 286, Er­ richtung von Lehrstellen 59, schulaufsichtliche Genehmigung von Schulhausbauten nur bei nachge­

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wiesener Finanzierung 72, Lern­ mittelfreiheit nach der Reichsverf. (Art. 145 Satz 3) 72,342, Befreiung von der Verpflichtung einer Ge­ meinde zur Bereitstellnng von Lehrerdienstwohnungen oder Ver­ pflichtung aus besonderen Gründen 88, Erklärung einer Wohnung zur Lehrerdienstwohnung 90, Ziff. 20 b mit 9 der Bek. über die Miet­ entschädigungen für Dienstwoh­ nungen und Dienstzimmer vom 25. September 1923 429 ff., End­ gültige Entscheidung bei der Miet­ entschädigungsfestsetzung 92, 399. Entscheidung, ob eine Dienstwoh­ nung den Vorschriften entspricht 100, Bestimmung ob Dienstwoh­ nungen zweiter oder dritter Ord­ nung bereitzustellen sind 104, An­ ordnung oder Zulassung, daß ein Teil der Dienstwohnungen erster Ordnung durch Dienstwohnungen zweiter Ordnung ersetzt wird 104, eingeschränktes Stellen errichtungs-, uneingeschränttes Stel­ len besetzungsrecht 105, 106, endgültige Entscheidung von Streittgkeiten, die sich beim Vollzug deS Art. 18 SchBG. (Zimmereinrich­ tung von Dienstwohnungen dritter Ordnung) ergeben 415, Anord­ nung der Bereitstellung von Haus­ gärten 109 ff, eines eingerichteten Wohnzimmers mit Beheizung und Beleuchtung für Aushilfslehrer 113, Uebertragung des Volksschulunterrichts an geistliche Gesell­ schaften oder religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117, 120, (§ 46 der Form V. v. 17. Dezem­ ber 1825) 277,(AnstellunaSbehörde im Sinne des Art. 1 d. VLG.) 347, (V. die Aussicht über das Volks­ schulwesen an den Kreisregierun­ gen) 402, Festsetzung der Vergütung 117, (E. über die Vergütungen f. d. klösterl. Lehrkräfte an den Volks­ schulen vom 3. April 1928) 466, Anstellung von hauptamtlichen und nebenberuflichen VolkSschulfachlehrerinnen (Handarbeitslehrerinnen) 35*

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Sachverzeichnis.

125, 126, 127, Dienstverträge mit den nebenberuflichen Fachlehrkräften 127, Einsetzung des zu den KreiSzufchüssen nach Art. 27 erforder­ lichen Betrages in den Jahres­ voranschlag des Kreises 139, Ent­ scheidung ob die Voraussetzungen für eine staatliche Vergütung von Reliaionslehrern nach Art. 29 SckBG. gegeben sind, d. h. ob lehrplanmäßiger Religions­ unterricht in Frage kommt und ob die Aufstellung eines besonde­ ren Haupt- oder' nebenamtlichen Religionslehrers erforderlich ist 147, Genehmigung zur Errichtung christlicher Bekenntnissonderschulen 165, zur Errichtung von Schulen von Stiftungen und gemeinnützi­ gen Unternehmungen 173, von israelitischen Volksschulen 179, frei­ willige Kreiszuschüsse an israeliti­ sche Glaubensgemeinden nach dem Ermessen der Regierungen auch nach Wegfall der Voraussetzungen zur Anstellung staatlicher Lehrkräfte an israelitischen Volksschulen 183, Beschwerden bei vorläufigen An­ ordnungen zur Ausscheidung des Diensteinkommens aus Schulund Mesnerdienst 189, 192, Er­ laubnis zur Führung eines welt­ lichen Kirchendienstes als Neben­ amt 188, (Art. 13, 15, VLG.) 349, 391, Beschwerden gegen die vorläufigen Anordnungen bei der Ausscheidung von Einkommensbe­ standieilen aus Schul- und Kirchen­ dienst 192, schiedsrichterliches Ver­ fahren 194, Schiedsspruchverfahren bei der Auseinandersetzung bez. Schul- und Mesnerhäuser 211. ME. vom 8. Februar 1921, Dienst­ wohnungen der Bolkssckullehrer betr., Beschwerdeinstanz bei Strei­ tigkeiten, welche Räumlichkeiten zur Dienstwohnung gehören 403, bei Versagung der Genehmigung zu Änderungen am Bestände der Dienstwohnungen einschließlich der Nebenräume 403, bei Streitfällen über die Frage, ob ein Nebenraum

für hauSwirtschaftliche Zwecke, zur Bewirtschaftung einesHausgartenS oder Schulgartens, als Zubehör eines Schulgrundstückes zu erach­ ten ist, 403, 404, polit. Veranstal­ tungen und Einrichtungen in Schul­ räumen 35, 41, (E. v. 19. Oktober 1923) 435, Beschwerdeinstanz bei Streitigkeiten wegen Erneuerung des Anstriches der Decken, Wände, Fußböden usw. einer Dienstwoh­ nung 407, über den zulässigen Umfang deS Wasserverbrauches für Dienstwohnung und Hausgar­ ten 407. Verlängerung der Schulpflicht bei Schulversäumnissen sB. v. 30. Sep­ tember 1922 § 6) 414, Bek. vom 23. Juni 1923 in der Fassung v. 20. Juni 1930, Ziff. 36 s. 425, Streitigkeiten wegen der Zimmer­ einrichtungen vonDienstwohnungen 3. Ordnung 415, letzte Instanz bei Gesuchen um Schulbesreiung 419, Erklärung von Wohnungen zu Lehreidienstwohnungen (Ziff. 20 b mit 9 der Bek. über die Mietent­ schädigungen für Dienstwohnungen und Dienstzimmer v. 25. Septem­ ber 1923) 434, 431. Freiwillige Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksschullehrer, ME. vom 13. März 1920, Anzeige an die Regierung zu Händen des Bezirks­ schulrates über die Bezirks- und Stadtschulbehörde 386, Erlaub­ nis erteilung 387, Abdruck der Erlaubniserteilung (ausgenommen Gemeindeschreiber und Chordienst) an das Min. f. Unt. u. Kultus 398,473, Heranziehung der Volks­ schullehrer und Volksschulsachleh­ rer zu Nebenämtern und Nebengeschästen im öffentlichen Unter­ richtsdienste (Art. 14 VLG.) 436, Kirchendienst nur freiwilliges Ne­ benamt 437, Heranziehung zu an­ derem öffentlichen Dienste 437, Heranziehung der Schulamts­ bewerber zu Nebenämtern und Nebengeschästen im öffentlichen Dienste nach Art. 14 VLG. unter

Die Zahlen bedeuten die Seilen. allen fall siger Befreiung vom Vor­ bereitungsdienste 438, Erleichte­ rungen bei Neu- und Umbauten von Schulhäusern 441. Besondere Vergütungen für Volksschullehrer bei Heranziehung zu Nebenämtern und Nebengeschäften im öffentlichen Dienste, E. v. 2. April 1925, kein Anspruch, Festsetzung durch das Kult.-Min., Einreichung bei der Regierung 448, Gültigkeit für Volksschulfachlehrer und Schul­ amtsbewerber 449. Vorbereitungsdienst der Schulam 1s bewerb er, ME. v. 21. Juli 1925, Meldung z. Vorb. an die Re­ gierung 450, Uebertritt an die Schule eines anderen Aussichtsbezirks nur mit Regierungsgeneh migung, an die Schule eines anderen Regierungs­ bezirkes nur mit Zustimmung der beiden beteiligten Regierungen. Genehmigungen zu beschränkter Unterrichtspraxis usw. 453, Ge­ stattung der Uebernahme von Lehr­ stellen an Stiftungsschulen, pri­ vaten Volksschulen und sonstigen Erziehungs- und Unterrichtsan­ stalten 453, von Stellen als Haus­ lehrer (Hauslehrerinnen) oder Er­ zieher (Erzieherinnen) in Familien 453, Anwendung dieser Bestim­ mungen auf die klösterlichen Schuld amtsbewerberinnen 454. Dienstliche Beurteilung der VolkSschullehrer, Bek. v. 28. Dez. 1925, Ueberwachung durch die Regie­ rungen 457, Anordnung einer Dienstbewertung in einem früheren Zeitpunkt, als planmäßig vorge­ sehen 460, Entscheidung der Regie­ rung, wenn die Mitglieder der Be­ zirks- oder Stadtschulbehörden sich nicht einigen 461, Vorlage der im Dezember jeden Jahres festgesetzten dienstlichen Beurteilungen an die Regierung im Januar jeden JahreS 461, bei Hauptnote V jeweils so­ fortige Vorlage 461, einheitlicher Maßstab der dienstlichen Beurtei­ lungen 462, Schulbeaufsichtigungen durch Schulaufsichtsbeamte der

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Regierung 462, Beschwerden der Bolksschullehrer 462, Beurteilung von Fortbildungsleitern 462 f., Mitteilung von besonders erfolg­ reichem Streben einzelner Fort­ bild ungspsiichtiger oder von beson­ ders nachlässiger Fortbildungstätigkeit aus den Jahresberichten an die Bezirks- und Stadtschulbehörden 463. Turn- u. Spielplätze, E. v. 7. Juli 1927, zu beachten bei der Ausstellung und Prüfung von Plänen zu Schul hausneu- und Umbauten 465, Zu­ lassung von Lern- und Lehrmitteln für die Volksschulen und für die Berufsschulen, Bek. v. 16. Oktober 1928 73, Lernmittel genehmigt das Min. für Unterricht und Kul­ tus, Auswahl aus den genehmigten durch die Regierung, Ausschreiben in den Schulanzeigern 474, Lehr. mittel prüft und genehmigt die Regierung, AuSschreiben in den Schulanzeigern, gegenseitige Mit­ teilung der genehmigten und ab­ gelehnten Lehrmittel durch die Regierungen 474, Schulaufsicht über die Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmun­ gen 483, Mitwirkung beim Vollzug des Art. 58 a PStGB. (Bekämp­ fung von Aufreizungen gegen Schule und Lehrer) 494, Regierungsbe­ richt andas Min.bis zum 15.Januar jeden Jahres 495. Sammlungen in der Schule, Teilnahme von Schülern und Schülerinnen an Listen-, Haus- umd Straßensamm­ lungen, E. v. 28. Juli 1930, Re­ gierungsgenehmigungen 498. Re­ gelung der Stellvertretung bei Erkrankungen von Bolksschullehrern 500 ff., und Volksschulfach­ lehrern 502, Zubilligung des Dienst­ einkommens über 26 Wochen hin­ aus (Art. 31 Abs. II BLG.) 501. Regierungserklärung (Staats-Re­ gierungserklärung) über den Voll­ zug des Gesetzes zu den Verträgen mit den drei christlichen Kirchen in Bayern vom 14. Januar 1925

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Sachverzeichnis.

(Wortl.) 446 f., Auslegung deS Konkordates nach dem deutschen Texte 446, Art. 137 Abs. III der Reichs-B. (Selbständigkeit der Religionsgesellschaften) nicht be­ rührt 446, Gewissensfreiheit der Lehrpersonen an Bekenntnisschulen, Neuanstellungen nach den Be­ stimmungen der Kirchenverträge 446, Niederlegung des Religions­ unterrichts 447, Staatliche Schul­ aufsicht, Wiedereinführung d. geist­ lichen Schulaufsicht nicht in Frage 447, keine dienstaussichtlichen Be­ fugnisse d. kirchlichen Oberbehörden gegenüber dem Lehrpersonale 447. Reichsdetriebe (Ges. v. 10. August 1925) Zuschustpflicht 76. Reichsgewerveordnung 2, Ver­ pflichtung zum Besuch einer öffent­ lichen Berufsschule auf Grund des 8 120 d. Gew.-Ordn. 336, ReichSgew.-Ordn. (Auszug) 279 ff. Reichnispflicht s. „Reichnisse". Reichnisse 7, Sondereinkünfte für Schulzwecke 75, Bestandteile des Schulstelleneinkommens bei d.A u sscheidung vom Kirchendienerein­ kommen 188, 190, Ausscheidung der Bezüge aus dem Mesner- und Chordienste 189, besondere recht­ liche Verpflichtungen zurBestreitung des Schulbedarfs 224 ff., teils bürgerlich-rechtlicher, teils öffent­ lich-rechtlicher Natur 225 ff., Be­ soldungsholz 226, Beweisbehelfe, Schulfassionen, Grund-u.Rustikalsteuerkataster, Grundbucheinträge, Berzeichniffe der pflichtmäßigen Reichnisse d. Staates 227, Reich­ nisse von Bekenntnisgenoffen, Be­ kenntnisfremden und juristischen Personen 228,232 ff., Ueberweisung an die Gemeinden 228, Verwendung durch die Gemeinden zu Schul­ zwecken 228, 234, Uebergang der Lasten auf die Gemeinden 228, Umwandlung aller nicht an sich schon feste, jährliche gleiche Geldlei­ stungen darstellenden Verbindlich­ keiten Dritter zu Schulzwecken in solche Leistungen 235, Ablösung

aller festen jährlichen Geldver­ bindlichkeilen zu Schulzwecken 237, Aufhebung der besonderen recht­ lichen Verpflichtungen d. S t a a t e s und der kirchlichen Vermögens­ träger zur Deckung des persön­ lichen Schulbedarfs 263, 264, nicht solcher zum Kirchendienst 264, Streitigkeiten 264, 265. Bei Reichnissen zu Schulzwecken über­ haupt ist anzunehmen, daß die Hälfte auf den persönlichen, die andere auf den sächlichen Schul­ bedarf trifft 265. Reichsschulgesetz 1, 34, 65, 66, 68, (Art. 146 Abs. 2 und 174 der Reichsverf.) 342, 343. Reichstagsmitglieder, Volksschul­ lehrer 392. Reichsverfassung (Grundsatzgebung für das Schulwesen durch das Reich) 1, 2, 6, 38, (Unterrichts-, Schul­ geld- und Lernmittelfteiheit) 72, (Religionsgesellschasten) 146, (Aus­ zug) 339 f., Reich und Länder 339, Gemeinschaftsleben 340, Religionund Religionsgesellschasten, Welt­ anschauungsvereinigungen 341, Bildung und Schule 342, Lehrer­ bild ung — höhereBildung(Art.!43) 342, Lehrer — Staatsbeamte (Art. 143) 342, Schulaufsicht (Art. 144) 342, Schulpflicht, achte Klassen, Unterrichts- u.Lernmittelfteiheit 72, (Art. 145) 342, Ausbau des öffent­ lichen Schulwesens, Grundschule (Art. 146 Abs. I) 342, Reichs­ schulgesetz (Art. 146 Abs. II) 342f., private Schulen (Art. 147 Abs. II), private Volksschulen (Art. 147 Abs. III) 343, Abdrucke der Verf. f. d. Schüler (Art. 148 Abs. III), Volkshochschulen (Art. 148Abs.IV) 343, Religionsunterricht ordent­ liches Lehrfach, Erteilung d.Willenserklärung der Lehrkräfte überlassen (Art. 149) 343, Bestehenbleiben der Rechtslage in den Ländern bis zum Erlasse eines Reichsschulgesetzes (Art. 174) 343. Reihenfolge der Deckungsmittel für den Schulbedarf 140.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Reinhaltung d. Schulhäuser 71, 316. Reinigen d. Freitreppen, Freimauern, Höfe, Pflaster und Wege durch den Dienstwohnungsinhaber 99, der Oefen und Herde 98. Religiöse Kindererziehung 2, 122, Reichsgesetz vom 15. Juli 1921 (Wortlaut) 407 ff. Religiöse Uebungen 2, religiöse Feiern und Handlungen 343, Er­ füllung religiöser Pflichten 443, 445, 446. Religiöse Vereine, Begriff 119, Dienstwohnungen ihrer Lehrkräfte 90,103, Aushilfslehrerzimmer 115, Uebertragung des Voltsschulunter­ richts 117 ff., 54, 59, Entziehung der Genehmigung zum Bolksschulunterricht 117,121 f., Vergütungen 117, 122 ff., s. auch „klösterliche Lehrkräfte". Religionsgesellschasten, Begriff 146, Reichsverfassung (Art. 135 ff.) 146, 341 ff., Verfassungsurkunde d.Freistaates Bayern (§ 17 ff.) 344 f., die von den Re ligionsgesellschasten ausgestellten Religions­ lehrer keine Volksschulfachlehrer im Sinne des VLG. 126, Bezüge auS Staatsmitteln für diese Re­ ligionslehrer 144, s. auch „Schul­ aufsichtsgesetz" (§ 28) und VV. zum SchAG. (Ziff. 51, 52).

Religionsgesellschaftliches Steuer­ gesetz v. 1. August 1923 in der Fass. v. 27. Juni 1927 84.

Religionslehrer (Dienstaufsicht) 40, Dienstwohnungen 94, von den Religionsgesellschasten aufgestellte Religionslehrer keine Volksschul­ fachlehrer im Sinne des VLG. 126, Ausnahmen 126,242, Aufbringung des Bedarfs für die R. an öffent­ lichen Volksschulen 144 ff., Bezüge aus Staatsmitteln 144, geistliche R. 144, 152, weltliche 144, 152, vollbeschäftigte 144, 152, haupt­ amtliche 149, nebenamtliche 148, von Religionsgesellschaften beson­ ders aufgestellte 144, zur Er­ teilung des lehrplanmäßigen Re­ ligionsunterrichts an den öffent­

551

lichen Volksschulen erforderlich 144,147, Ausstellung, Abberufung, Beurteilung, Stundentausch mit d. Klaßlehrer bei dringenden Seelsorgegeschästen 147, Vergütung 148ff., 153 f., 155, Wochenstunden (Unterrichtsstundenmaß) 148, Ein­ rechnung der Zeit für die Weg­ stunden 148, Religionsunterricht außer an off. Volksschulen an höheren Unterrichtsanstalten und Berufsschulen 149, hauptamtliche kath. oder prot. Katecheten an Hörund Hilfsschulen 149, israelitische Religionslehrer 149 f., israelitische R. keine Staatsbeamte 182, haupt­ amtliche weltliche Lehrkräfte für den israelit. Religionsunterricht 154, Amtsbezeichnung „Hauptlehrer" u. „Oberlehrer" für israelitische von den KultuSgemeinden auf­ gestellte Religionslehrer 154, 182, Vergütung f. israelit. R. 183,147, 153,155, Volksschullehrer u. Schulamtsbewerber, die in anderen als in der eigenen Klaffe Religions­ unterricht erteilen, keine besonders aufgestellten Religionslehrer 152, Vergütung an Schulamtsbe­ werber, die in einer anderen Gemeinde Religionsunterricht er­ teilen 152, Versicherungspflicht der R. 152, geistliche vollbeschäftigte Religionslehrer im Gegensatz zu weltlichen, nicht vollbeschäftigten 152, Sätze für Hilfsgeistliche 152, für Ordensgeistliche 153, Wohnungsgeldzuschuß an Stelle d.Ortszuschlages 153, hauptamtliche welt­ liche ev. Religionslehrerinnen 153, Vergütung für den nach Stunden bezahlten Religionsunter­ richt, gleichgültig ob nebenamt­ liche Stunden oder Ueb er­ stunden 153, Jahreswochenstunde (Begriff) 153, Auszahlung der Ver­ gütungen durch die Kreiskassen (Gehaltskürzung) 155, Festsetzung durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Beneh­ men mit dem Finanzministerium 155, Zahlungsanweisung durch die

552

Sachverzeichnis.

Regierungen bei den katholischen, evangelischen und israelitischen Reli­ gionslehrern 155. Nachweisun­ gen über die Zahl der erforder­ lichen Religionsstunden durch die katholischen und evangelischen kirch­ lichen Oberbehörden und durch die Vorstände der israelitischen KultuSgemeinden 155, freireligiöser Sittenunterricht weder Religionsunter­ richt noch Einrichtung der öffentl. Volksschule l 56, Religionslehrer an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen 174. Religionslehrerinnen 153. Reli^ionsschulen „israelitische" 151,

Religionsunterricht 2, 9,

Schulsprengelbildung 58, Neuerrichtung von Schulen 62, Räume f. d. lehrplanmästigen R. — sächlicher Schul­ bedarf 73, ordentliches Lehrfach oder wenigstens Bereitstellung geheizter und beleuchteter Schulräume: Kon­ kordat 443, Vertrag mit der Ev.Luth. Kirche 445, mit d. Pfälzischen Landeskirche 446, Kostendeckung 144 ff., zunächst Erteilung durch Seelsorgegeistliche und Volksschullehrer 147, Notwendigkeit der Auf­ stellung besonderer Lehrkräfte 147, ordentliches Lehrfach der Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien (weltlichen) Schulen, Uebereinstim­ mung mit den Grundsätzen der Neligionsgesellschasten unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes, Er­ teilung des R. der Willenserklärung der Lehrer, Teilnahme der Willens­ erklärung d. Erziehungsberechtigten überlassen (Art. 149 d. Reichsverf.) 343, R. an höheren Unterrichts­ anstalten und Berufsschulen neben öffentl. Volksschulen 149, 153, israelitischer R. 151,153, R. durch Volksschullehrer oder Schulamts­ bewerber in den eigenen und in anderen Klass en 152, durch Schul­ amtsbewerber in anderen Ge­ meinden 152, Pflichtbesuch des R. in israelitischen Religionsschulen, unentschuldigte Bersäumniffe straf­

bar 181, Pflichtbesuch des R. durch Fortbildungsschulpflichtige, auch d. Christenlehre 327, Christen­ lehre in der Kirche 327 f., R. in den Berufsschulen 333. V. über den Besuch des R. und dieTeilnahme der Schüler u. Schüle­ rinnen an religiösen Uebungen vom 25. Jan.1919 338 f., V. über den Besuch des R. vom 6. Mai 1920 398, vom 25. März 1925 448, Bek. über die Erteilung deSR. vom 5. Oktober 1922 414, vom 24. Februar 1923 415, vom 6. Mai 1923 415, Niederlegung des R. durch Lehrkräfte an Bekenntnis­ schulen 447, Bek. über die Zulaffung von Lern- u. Lehrmitteln f. d. Volksschulen u. Berufsschulen vom 16. Oktober 1928, Zulassung von Lern- und Lehrmitteln s. d. Religionsunterricht in den Volks­ schulen nur auf Antrag der kirch­ lichen Oberbehörden 474, in den Berufsschulen 476, Schulversäum­ nisse 418, Sittenunterricht kein Religionsunterricht 65, 156, Be­ rücksichtigung d. R. bei d. Bildung und Umbildung v. Schulsprengeln 58, bei der Neuerrichtung von Schulen 62, s. auch „Religionsge­ sellschaften" u. „Religionslehrer", ferner „Schulaussichtsgesetz" (§ 28) und VV. zum Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 37 Abs. VIII) 51, 52. Rentamt, später Finanzamt, nun­ mehrige Auszahlungen durch die Kreiskassen Ulf.

Rentierendes

Schulvermögen,

Finanz vermögen 36.

Repräsentationspflichten d. Dienst­ wohnungsinhabers 90.

Rettungsanstalten 171, 172. Richtlinien zur Handhabung der Be­ stimmungen des Art. 12 SchBG. (zus. Schulsprengel) 83 ff., (Bollz. Bek. vom 10. Dezember 1928) 476 ff. Rückerstattungsansprüche wegen zu viel bezahlter Mietentschädigungen bei Dienstwohnungen 214 f., von Beiträgen zu gemeindlichen Ver­ sorgungseinrichtungen 256.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Ruhegehalt

des Volksschullehrer­ personals 3, 6, Anspruch auf R. (Hrt 43 f. d. VLG.) 353 ff., R. persönlicher Schulbedarf, den der Staat trägt 69, 73, Ruhegehalte von Altruhestands­ lehrern 243, Kreispensionsanstalten und Kreishinterbliebenenvereine 247, Witwen- und Waisenunterüützungsverein d. Voltsschullehrer in München 252, Verpflichtungen der Kreisanstalten u. Kreisvereine gegenüber Personen, die nicht zu den Volksschullehrern im Sinne des Voltsschullehrergesetzes gehören und gegenüber Hinterbliebenen solcher Personen 253, Ruhegehalts­ zulagen 256, Ruhegehalte wider­ ruflicher Bolksschullehrer d. Uebergangszeit 259, Unfallfürsorge (Art. 86 ff. VLG.) 360 ff., 260. Ruhestand, Versetzung der ständigen Volksschullehrer in d. R. (Art. 38 ff. d. VLG.) 352, Fürsorge für die Hinterbliebenen d. ständigen Bolks­ schullehrer (Art. 65 ff. d. VLG.) 357 ff., einstweilige Versetzung in den R. mit Wartegeld (Art. 38 ff. deS Beamtenaesetzes) 293 ff., Ent­ lastung auf Ansuchen 348, straf­ weise Dienstentlaffung 366, Dienst­ strafrecht (Ordnungs- und Amts­ strafen) gegen Bolksschullehrer im Ruhestande 369. Rundfunk (Funkanlagen) 72, Bek. v. 4. Sept. 1928 (Wortlaut) 473. Rustikalsteuerkataster, Beweishelfe f. d. schiedsrichterliche Ausscheidung strittiger Einkommensbestandteile aus Schul- u. Kirchendtenst 195, für besondere rechtliche Verpflich­ tungen z. Schulbedarfsdeckung 227. $.

Sachaufficht

zum Unterschied von „Schulaufsicht" und „Staatsauf­ sicht" 40. Sachbedarf für Volksschulen (säch­ licher Schulbedarf) 3, 5, 6, Ge­ meinde als Trägerin 69 ff., Be­ griff 70, Richtlinien 70, Schreib­

553

und sonstiger Unterrichtsbedarf der Bolksschullehrer, Handbüchereien 71, (E. vom 16. Mai 1923) 416, Lernmittel unentgeltlich 72, Sach­ bedarf für die Bolkshaupt- und Volkssortbildungsklaffen, für achte Klassen, Hilfsschulen und HilfSschulklassen, Förderklasten, Abschlußklassen, Hörklassen, Klassen für mit Sprachfehlern Behaftete.73, die sächlichen Kosten für den lehrplan­ mäßigen Religionsunterricht, auch in der Volksfortbildungsschule 73, Sachbedarf für die Berufsschulen, die christlichen Bekenntnissonder­ schulen, Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unterneh­ mungen und für die israelittschen Schulen 73, Unternehmer an Stelle der Gemeinde 158, Kosten für die Schulaufsicht kein sächlicher Schul­ bedarf 73, 33, Gegensatz zu per­ sönlichem Schulbedarf 73, s. auch „Schulbedarf".

Sachleistungen 224 ff., S. der Bolks­ schullehrer gegenüber kirchlichen Rechtsträgern 235, Umwandlungs­ pflicht bez. S. 235, Ablösungspflicht bez. der zu festen jährlichen Geldverbindlichkeiteu umgewandelten Verbindlichkeiten zu S. 237.

Sachliche Zugehörigkeit zum Schulverbande oder Schulsprengel 45, sachliche Zuständigkeit der Schulund Staatsaufsichtsbehörden 53. Sammelheizungen 99. Sammlungen, E. über die Vor­ nahme von S, in den Schulen und über die Teilnahme von Schülern und Schülerinnen an Listen-, Haus- und Straßensammlungen vom 28. Juli 1930 (Wort­ laut) 498 f.

Satzung zur Regelung der gemeind­ lichen Besoldung von Volksschul­ fachlehrern 241, Gemeindesatzung für gemeindliche Versorgungsein­ richtungen 256, Satzungen privater Erziehungsund Unterrichts­ anstalten (B. vom 10. Mai 1905 §5) 288, Festsetzung der Schüler-

554

Sachverzeichnis.

Höchstzahl durch Schulsatzung 59, s. auch „Ortsstatut". Schadenersatzpflicht der Gemeinde als Hausbesitzerin 214. Schalterdienst israelitischer Lehr­

kräfte 151, organische Verbindung mit dem Schuldienste 192. Schiedsrichterliches Verfahren zur Teilung oder Auseinandersetzung deS SchulvermögenS bei der Auf­ lösung zusammengesetzter Schul­ sprengel 46 (Art. 11 d. BGG.) 283. Schiedsrichterliche Entscheidung bei der Ausscheidung von Einkom­ mensbestandteilen aus Schul- und Kirchendienst 193 ff. Vorgesetzte Be­ hörde : Erster Rechtszug 193, 194, Berwaltungsgerichtshof: Zweiter und letzter Rechtszug 193. Kirch­ liche Oberbehörde zu hören 193, 195,192, Parteien (Beteiligte) 193, Gegenstand des Verfahrens 193, Beschwerdefrist 194, Beweismittel 195, Rechtsvermutung für kirch­ lichen Ursprung 195, die Schulen als pia causae 195, Wirkung der Rechtskraft der Entscheidung 196, freie Vereinbarungen nach rechts­ kräftiger Entscheidung 196, Ge­ bührenpflicht der Entscheidungen u. Gebührenzuschlag 196. Schieds­ richterliche Entscheidung, ob Lasten auf dem Einkommen „aus dem Schul- oder aus dem Einkommen aus dem Kirchendienst" beruhen 196. Schiedsrichterliches Verfahren bei Auseinandersetzungen bezüg­ lich Schul- und Mesnerhäuser 204, bei Streit über die bestehenden Verhältnisse (Eigentum, Mitbenützungsrechte, Baupflicht) 205, 206, 207, Regelung durch vor­ läufige Anordnungen der vorge­ setzten Behörde bis zur Rechtskraft des Schiedsspruches 211, fristlose Beschwerden hiergegen ohne auf­ schiebende Wirkung 211. Sch.V. bei Verweigerung der Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde zur vorläufigen Regelung vor der Aus­ einandersetzung 211, bei Verweige­ rung der Zustimmung der Kirch­

lichen Oberbehörde zur Festsetzung der Höhe der Entschädigungen bei der vorläufigen Regelung 212. Schließung von Unterrichts- und Er­ ziehungsanstalten 306, Aussper­ rung von Schülern und Zöglingen wegen übertragbarer Krankheiten 306, 320, Fernbleiben des Lehrers vom Unterricht 320, s. auch VV. zum Schulaussichtsgesetz (Ziff. 48

Schlutzbefichtigung von SchulhausNeu- und Umbauten durch die Landbauämter 71. Schneeraumen durch den Dienstwoh­ nungsinhaber 99. Schreib- und Unterrichtsdedarf der Volksfchullehrer und Handbüche­ reien sächlicher Schulbedarf 71, 73, E. vom 16. Mai 1923 (Wortlaut) 416. Schulahnliche Nebenveranstaltungen, Bek., den Vollzug der Schulord­ nungen betr. vom 13. Juli 1922 410. Schulärzte, Kosten sächl. Schulbedarf 71, Bek. vom 15. April 1913 (§ 30) 321, ME. vom 7. Juni 1918 die Ausstellung von Schulärzten und die schulärztlichen Untersuchungen der Schulkinder betr. 338, s. auch „Schulaussichtsgesetz" (§ 8) und VV. z. Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 19). Schulamtsbewerber (Art. 21 des VLG.) 350, Ordnungsstrafen (Art. 124 des VLG.) 369, Fest­ stellung von Haftungen (Art. 143 des VLG.) 372, E. über den Vor­ bereitungsdienst des Schulamts­ bewerbers vom 21. Juli 1925 (Wortlaut) 449 ff., Erkrankungen (E. vom 15. Dez. 1930, Ziff. 11) 503, Schulamtsbewerber als Aus­ hilfslehrer, Unterkunft 113, Aus­ hilfslehrer (Begriff) 113, 115, „LeistungSvergütungen" und „Be­ schäftigungstagegeld", Ersatz der Reiseauslagen als Aushilfe-Ver­ gütung 124 f., Unterhaltungszu­ schüsse der Sch. mit Anwartschaft aus Anstellung im öffentlichen Volksschuldienste als im staatlichen

Die Zahlen bedeuten die Seilen.

555

Vorbereitungsdienste stehende Per­ leiterinnen an klösterlichen Volks­ sonen 125, 450, Erteilung des schulen 124. Religionsunterrich ts durch Sch. Schulanzeiger, sächlicher Schulbedarf 152, ohne besondere Vergütung 72, Ausschreiben der Lehrstellen auch bei Erteilung des Religions­ mit Dienstwohnungen erster und unterrichtes in anderen als in den zweiter Ordnung in den amtlichen eigenen Klassen 152, Anrechnung Schulanzeigern zur Bewerbung 97. der Religionsstunden auf das Schulaufsicht 1, 2, die Grundlagen Regelstundenmaß des Vorberei­ für das Recht des Staates auf Schulaufsicht 38, Sch. zum Unter­ tungsdienstes 152, Vergütung bei schied von S t a a t s a u f s i ch t 39 f., Erteilung des Religionsunterrichtes von der Sach aussicht 40, von in anderen Gemeinden 152, der Dienstaufsicht 40, von der Schulamtsbewerber als Aushilfs­ lehrer an Stiftungsschulen (UnterBau au f sicht (Baupolizei) 70, Schulaufsicht und Staatsaufsicht haltszuschuß) 171, israelitische über die Sprengelschule 51, Kosten Schulamtsbewerber, Verzeichnis bei für die Schulaufsicht 33, 73, V. der Regierung in Unterfranken 181, Anrechnung der Vorbereitungs­ die Aufsicht über das Volksschul­ dienstzeit auch bei gleichzeitiger wesen an den Kreisregierungen betr. vom 29. Juli 1920 402, Ge­ Dienstleistung als israelitischer Reli- j setz über Schulpflege, Schulleitung gionslehrer auf die ruhegehalts- I und Schulaufsicht an den Volks­ fähige Dienstzeit 181 f., Unterschulen (Schulausfichtsgesetz) vom richtsaushilfen 182. Nebenämteru. Nebengeschäfte. ME. 1. August 1922 412, Vollzugs­ vom 13. März 1920 (A, II Ziff. 5 vorschriften zum Schulaufsichts­ gesetz, Bek. vom 16. August 1923 Abs. 2) 389, E. über die Dienst­ leistung der Schulamtsbewerber 427, Vollzug des Schulaufsichts­ vom 14. Mai 1924 zum Bollz. des gesetzes in Schulen von Stiftungen Art. 14 des VLG. in der Fassung und gemeinnützigen Unterneh­ vom 29. März 1924 (Heranziehung mungen, Bek. vom 25. Januar 1929 von Sch. zu Nebenämtern und (Wortlaut) 482 ff., das gesamte Nebengeschäften im öffentl. Dienst Schulwesen unter der Aufsicht des — Nebenunterricht an Berufs­ Staates, Ausübung der Schulauf­ schulen, Fachschulen und höheren sicht durch hauptamtlich tätige, fachmännisch vorgebildete Beamte, Unterrichtsanstalten) 418, E. über besondere Vergütungen für Volks­ Reichsverfassung (Art. 144) 342, schullehrer vom 2. April 1925 Aufrechterhaltung der staatlichen (Ziff. 4 Abs. 2) 449. Schulaufsicht, auch über den Reli­ Leitung und Ueberwachung der gionsunterricht in der einschränken­ den Regelung des § 28 des SchulaufSchulamtsbewerber u. Schulamts­ bewerberinnen durch den Schulleiter sichtsgesetzes, keine Wiedereinfüh­ oder Fortbildungsleiter s. VV. zum rung der ftüheren geistlichen Schul­ aussicht durch das Konkordat und Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 33, IV1), keine Mitglieder des LehrerrateS die Staatsverträge mit den Evang. s. BV. zum Schulaufsichtsgesetz Kirchen, Regierungserklärung vom (Ziff. 38). 14. Januar 1925 447. Schulamtsvewerberinnen (klöster­ Schulauffichtliche Nachprüfung von liche) Voraussetzungen zur Ver­ Beschlüssen des verstärkten Gewendung als unständige klöster­ meinderates z. B. bei der Errich­ liche Lehrerin 122, klösterliche Schul­ tung neuer Volksschulen oder Lehr­ stellen oder beim Bau oder Umbau amtsbewerberinnen alsAushilfskräfte und Beihilfen von Schulvon Schulhäusern 53.

556

Sachverzeichnis.

Schulauffichtliches Verfahren, Fest­ stellung des nötigen Schulbedarfs im sch. B. 76, sch. B. über die Neu­ errichtung oder den Erweiterungs­ bau eines Schulhauses 77, beim Verlangen der Bereitstellung von Lehrerdienstwohnungen 91, sch. V. bei Zweifeln über die Zugehörig­ keit von Räumen au einer Dienst­ wohnung 102, bei Aenderungen an dem Bestände der Dienstwoh­ nungen 102, bei Zweifeln über die Benützung von Nebengebäuden z. B. Schulstädeln 102, auch bei Dienst­ wohnungen in sog. Schul- und Mesnerhäusern 102, sch. B. bei der Veräußerung von Schulgrund­ stücken 134, bei der Verwendung von Schulräumen zu bestimmungs­ fremden Zwecken 35, 41, E. vom 19. Oktober 1923 (Wortlaut) 435 f. Schulaufsichtsbehörden, Instanzen­ zug (Bezirks- und Stadtschulbehör­ den, Regierungen, Kammern des Innern, Staatsministerium für Unterricht und Kultus) und Zu­ ständigkeitsbestimmungen 38 s., bei Errichtung neuer Schulen und Lehrstellen aus besonderen Gründen 68 s., Bestimmung des nötigen Schulbedarfs durch die S ch u l a u s sichtsbehörden 76; s. auch „Schulaufsicht", „schulaufsichtliches Verfahren", Schulaufsichtsgesetz (§ 22 ff.) 412 und VV. z. Schulaussichtsgesetz (Ziff. 40 ff.) 427. Schulaufstchtsgesetz (Gesetz über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufsicht an den Volksschulen) vom 1. August 1922 412, Bestand­ teil des bayerischen Volksschulrechtes 1, weltliche Schulaufsicht 2, Zu­ ständigkeiten der äußeren Schul­ aufsichtsbehörden 38, Anwendung auf die christlichen Bekenntnis­ sonderschulen, Schulen von Stif­ tungen und gemeinnützigen Unter­ nehmungen und auf die israelitischen Volksschulen 158, 173, Aende­ rungen des SchAG. (§ 33): Art. 58 des PStGB. in der Fassung vom 20. Juni 1930 412, Bollzugsvor­

schriften zum SchulaufsichtSgesetz vom 16. August 1923 427, Aende­ rungen: Ziff. 9 (Pfarrvorstand in den Schulpflegschaften) 427, Ziff. 20 (Gemeindeordnung Art. 18 an Stelle des Selbstverwaltungs­ gesetzes Art. 8) 428, Ziff. 24 (Lehrervertreter zu den Stadtschulpfleg­ schaften, Lehrerräte, Vertrauens­ personen, Berufsvertretung) 428, Ziff. 32, Abschnitt VIII Satz 3 (dienstliche Postsendungen der Schulleiter sächl. Schulbedarf) 428, Aenderung des Wortlautes der Ziff. 53 und Ziff. 9 der „Wahl­ ordnung". Zu Ziff. 3 Abs. I (Schul­ pflege) '35, (Schulleitung) und 40 Abs. I und 48 Abs. VI Satz 1 Buchst, c, d, e, f, g, mit Satz 2, Abs. VII Satz 1 Buchst, e, f, g, h, mit Satz 2 und 3, sowie Abs. VIII Buchst, a, b, c und k, d, e, f, g, h und i (Schulaufsicht) hinsichtlich der Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen die Bek. vom 25. Jan. 1929 482. Schulauffichtsrecht des Staates und seine Auswirkung auf das Selbst­ verwaltungsrecht d. Gemeinden 37. Schulbader (sächl. Schulbedarf) 71, Brausebäder 315, s. auch VV. z. Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 6 Abs. V Schulpflege)Schulbanke, Schulverwaltungsver­ mögen 36, sächl. Schulbedarf 70, Schulbänke (Tische) 315. Schulbedarf 3, 4, 6, Begriff 33, Schulbedarf im engeren u. weiteren Sinne 33, Aufbringung d. Schul­ bedarfs eigentliche (nicht eine vom Staate übertragene) Gemeinde­ angelegenheit 74, bei christlichen Bekenntnissonderschulen, Schulen von Stiftungen u. gemeinnützigen Unternehmungen und bei israeli­ tischen Volksschulen die Unter­ nehmer Träger des persönlichen und sächlichen Schulbedarfs, so­ weit nicht der Staat das Dienst­ einkommen usw. der Lehrkräfte übernimmt 74, 158, s. auch „persönlicher" und „sächlicher"

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Schulbedarf (Sachbedarf der Volks­ schulen). Schulbedarfsdeckung im zus. Schul­ sprengel 78 ff., Deckung d. gemeind­ lichen Auslagen für Schulzwecke nach den Grundsätzen der Deckung der Gemetndebedürfnisse überhaupt 74, Sondereinkünste für Schul­ zwecke, allgem. Gemeindeeinkünfte, Gemeindeumlagen 74, Sonder­ ein künste für Schulzwecke: a) Ge­ bühren für Schulzeugnisse 74, b) Geldstrafen im Verwaltungs­ strafverfahren weg. Schulversäum­ nisse, c) Geldstrafen der Mitglieder von Schulpflegschaften und Stadt­ schulpflegschaften, d) Erträgnisse von Lokalschulfonds, e) Erträgnisse von Schulstistungsvermögen, k)Zu­ schüsse und Leistungen Dritter 75, g) Gemeinde- (Hand- und Spann­ dienste, h) staatl. Baudarlehen und Arbettgeberdarlehen, i) Kreiszu­ schüsse an bedürftige Gemeinden, k) Mietentschädigungen für Dienst­ wohnungen, Entschädigungen für d. Benützung von Hausgärten, Dienst­ zimmereinrichtungen, Aushilfs­ lehrerzimmereinrichtung 76, keine Schulumlagen, d.h. Sonderumlagen für Schulzwecke mehr 76, kein Schulgeld mehr 76, 268, Streitig­ keiten 76 ff., einzelner Gemeinde­ angehöriger gegenüber den Ge­ meindend, Jneinandergreifen von Streitigkeiten 78, 40, 46. Schulbedarfsgesetz vom 14. August 1919 1, geschichtliche Entwicklung des SchBG. 3 ff., 6, Gesetz vom 10. November 1861, die Auf­ bringung d. Bedarfs f. d. deutschen Schulen betr. 3, Schulbedarsgcsetz vom 28. Juli 1902 4, 6, Inhalt deS SchBG. vom 14. August 1919 6 f., Geltungsbereich: die öffent­ lichen staatlichen Volksschulen, teil­ weise: die christlichen Bekenntnis­ sonderschulen, Schulen von Stif­ tungen und gemeinnützigen Unter­ nehmungen, die israelitischen Volks­ schulen, keine Geltung für die Privaten Volksschulen, die pri­

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vaten und staatlichen SeminarübungSschulen, die gemeindlichen Bauschulen und die Landes- und Kreisanstallen für taubstumme, blinde u kriippelhaste Kinder 34.

Schulbefreiung

israelitischer und Adventisten-Kinder, E. vom 7. Ja­ nuar 1921 402, Bek. über die Be­ handlung der Schulversäumnisse vom 23. Juni 1923 in der Fass, v. 20. Juni 1930, Ziff. 10, Schluß­ absatz, s. auch VB. zum Schulaussichtsgesetz (Ziff. 32, III). Schulbesuch, Verpflichtung der Er­ ziehungsberechtigten die Kinder zum Sch. anzuhalten (§ 21 Abs. II der Verf.Urk. des Freistaates Bayern) 1, 344, Befreiung von der Ver­ pflichtung zum Besuch der Volks­ schule 329, zum Besuch der Berufs­ schulen 337, s. auch „Schulbefrei­ ung", Beaufsichtigung des Schul­ besuchs durch die Schulleitung s. BB. z. Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 32 Abs. III, 48, VII c) und „gast­ weiser Schulbesuch".

Schulbetrieb 33, ein geordneter Sch. Voraussetzung z. Errichtung christ­ licher Bekenntnissonderschulen 68, nach den Kirchenvertrügen zur Er­ richtung von Bekenntnisschulen überhaupt (die Form einer unge­ teilten Schule ausreichend) 443, 444, 446, s. auch VB. z. Schul­ aufsichtsgesetz, „äußerer" und „in­ nerer" 'Schulbetrieb (Ziff. 32, Abschn. II u. III). Schulbezirk (Begriff) 43, V. die Er­ richtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betr. v. 26. August 1883 (§ 4) 284, Neu- und Umbüdung 45, „GemeindebezirkSschulen" zum Unter­ schied von „Gemeindeschulen" und „Sprengelschulen" 43, 42, 46, ohne besondere Regelung der vermögenSrechtlichen Verwaltung und Vertretung 43. Schulbüchereien s. „Hand- u. Fort­ bildungsbüchereien" der VolkSschullehrer u. „Schülerbüchereien".

558

Sachverzeichnis.

Schuldiener, Hilfsperson der Schule s. BV. zum Schulaussichtsgesetz (Ziff. 32 II) Schuldiensteinkommen im Gegensatz „Kirchendiensteinkommen" 132, Ausscheidung der Einkommens­ bestandteile aus Schul- u. Kirchen­ dienst 188 ff., Ueberweisung der besonderen Leistungen u. Nutzungen des Schuldiensteinkommens an die Gemeinden 228, auch bisheriger gemeindlicher Naturalleistungen und Nutzungen 230, bei zusammen­ gesetzten Schulsprengeln Ueber­ weisung an die am Schulsprengel beteiligten Gemeinden 230, Ueber­ weisung auch von Stiftungserträgniffen 230 f. Schuldieustgründe s. „Schulgrund­ stücke". Schuleinrichtungen, die Uebernahme einer dauernden Haftung für Sch. der Beschlußfassung des verstärkten Gemeinderates vorbehalten 48, Begriff 50, Bestreitung der Not­ wendigkeit oder der Zweckmäßigkeit durch Gemeinden des Schulsprengels 51 f., s. auch VB. zum Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 6 Abschn. II a — Schulpflege). Schulen, Bildung und Schule (Art. 142 ff. d. Reichsverf.) 342 ff., Begriffs; s. auch „Schulaufsichts­ gesetz" (§ 1); „ungeteilte" im Gegensatz zu teilweise od. völlig „ausgebauten" Schulen 59, aus Antrag der Eltern oder sonstigen ErziehungSberechtigtenBekenntnisschulen selbst in der Form einer ungeteilten Schule (Konkordat) 443, (Vertrag mit d. Ev.-Luth. Kirche r. d. Rh.) 444, (Vertrag mit der Pfälz. Landeskirche) 446, Neu­ errichtung von Schulen und Lehr­ stellen 55 ff., von Schulen wegen weiten Schulweges 62 s., aus kon­ fessionellen Gründen 63 f., aus an­ deren besonderen Gründen68s., keine Bestimmungen im SchBG. üb. den Fortbestand der Lehrstellen oder Schulen 56, Schulen von anderen Rechtspersönlichkeiten als

Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen 173, s. auch „Be­ kenntnisschulen ", „Berufsschulen", „Christi. Bekenntnissonderschulen", „Grundschulen", „Hilfsschulen", „Israelit. Volksschulen", „Knabenund Mädchenschulen" (BV. zum Schulaufsichtsgesetz Ziff. 3, 4), „Private Schulen", „Privatvolks­ schulen", „Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unterneh­ mungen", „Simultanschulen", „Volksschulen", „Vorschulen", „Weltanschauungsunterricht".

Schulen von Stiftungen und ge­ meinnützigen Unternehmungen s. „Stistungsschulen".

Schüler, E. über die politische Be­ tätigung der Schüler vom 3. Juli 1924 438, über die Beteiligung von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen an Vereinen vom 30. Oktober 1924 442, Bek. über das Wandern der Volksschüler vom 25. April 1925 449, Bek. über das Verbot der Teilnahme von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen an Veranstaltungen der „Arbeits­ gemeinschaft der Kinderfreunde" vom 28. Juli 1930 (Wortlaut) 497, E. über die Vornahme von Samm­ lungen in den Schulen und über die Teilnahme von Schülern und Schülerinnen an Listen-, Haus­ und Straßensammlungen vom 28. Juli 1930 (Wortlaut) 498, s. auch „Schulpflicht", „Religions­ unterricht", „Religiöse Uebungen", „Schulversäumnisse". Schülerbüchereien, sächlicher Schul­ bedarf 72, E. betr. Schülerbüche­ reien für die Volksschulen vom 19. Mai 1913 (Wortlaut) 324, E. vom 28. Juli 1925 (Auszug) 454 f. Schülerhöchstzahlen 58 ff., der Uebergangszeit 223 f.. für Volksschulen (auch Klosterschulen), nur sinn­ gemäße Anwendung bei christl. Bekenntntssonderschulen, Stistungs­ schulen und israelitischen Volks­ schulen 59, Berechnung 59, 60, hauptschulpflichtige Kinder 58, 60,

Die Zahlen bedeuten die Seilen. ür Schulklassen 59, 60, durch Lchulsatzung ob. Gemeindebeschluß festgesetzte Höchstzahl 59, Ausnah­ men aus besonderen Gründen durch Regterunaswilligung 59, Höchst­ zahlen für Hilfsschulen, Hilfs'chulklassen, Äbschlußklassen 60, Maßstab für neue Lehrstellen 58, 59, 61, Wechsel- und Abteilungs­ unterricht 61. Siülermindestzahlen, maßgebend für die Einziehung von Lehrstellen 61, 62, bei israelitischen Volks­ schulen 178, 180. Siülerspeisungen mit warmer Mit­ tagskost (Suppen) 319, s. auch VB. zum Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 6, V). Slülerunfälle, Rundschreiben der Bersicherungskammer, Abst. für Hastversicherung, betr. Haftpflicht­ versicherung des Bayer. Versiche­ rungsverbandes vom Januar 1926 (Auszug) 463 f. Sjülerzahlen, maßgebend bei der Neuerrichtung von Schulen und Umbildung von Schulsprengeln 57, Kopfzahl der Schulkinder im zu­ sammengesetzten Schulsprengel Bertetlungsmaßstab 78, bei Gastschülern der Wohnort maßgebend 81, Bek. z. Vollz. des Art. 12 ScbBG. vom 10. Dez. 1928 477. lNulfasfionen (Schulstellenbeschrei­ bungen), Beweisbehelfe zur Fest­ stellung des Bestandes von Lehrer­ dienstwohnungen 102, bet der Aus­ scheidung v. Einkommensbestand­ teilen aus Schul- und Kirchen­ dienst 132, 190, bei der Aus­ einandersetzung bezüglich Schulu. Mesnerhäuser 198, für besondere rechtliche Verpflichtungen zu Schul­ zwecken 227, Besichtigung bei Neu­ errichtung von Schulen und Lehr­ stellen 58, ME., Schulstellenbeschreibungen (Schulfassionen) betr. v. 8. Februar 1921 (Wort­ laut) 405 f.

Shulfond im zus. Schulsprengel 80. Shulgarten (Schul-Verwaltungs­ vermögen) 36, (sächl. Schulbedarf)

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71, Anregung der Anlage von Schulgärten 71, kein Bestandteil des Lokalschulfonds 75, „Schul­ gärten" im Gegensatz zu „Haus­ gärten" und „Schulgrundstücken" 110, 131, Nebengebäude als Zu­ behör eines Schulgartens (ME. vom 8. Februar 1921, Dienst­ wohnungen der Volksschullehrer betr.) 404, keine Anwendung des Art. 26 u. 61 auf Schulgärten 384, 440, Benützungsrechte kirch­ licher Vermögensträger auf Schul­ gärten 203. Schulgebäude s. „Schulhäuser". Schulgeld 4, 7, keine Sonderein­ nahmen für die Volksschulen mehr 76, Verbot der Schulgelderhebung für die öffentlichen Volksschulen 268, kein Verbot für die privaten Volksschulen, Stistungsschulen, israelitische Volksschulen, Berufs­ schulen,Seminarübungsschulen268, Begriff 269, Verbot der Umge­ hung des Gesetzes 270, Veroot gültig auch für Ausländer 270, für Gastschüler 270, 271, für achte Klassen 270, jedoch frei­ will i g e Verpflichtung der Gemein­ den und Ortschaften ohne Ausschla­ gung auf die Eltern u. Erziehungs­ berechtigten 270, 271 und auch frei­ willige Vereinbarungen der Eltern und Erziehungsberechtigten statt­ haft 271, Unentgeltlichkeit der Un­ terrichtsmittel nach der ReichSverf. (Art. 145) 342. Schulgemeinden 35. Schulgottesdienst, möglichste Rück­ sichtnahme auf diesen bei der Er­ richtung neuer Schulen wegen weiten Schulweges 62, Einver­ nahme der Pfarrämter bei der Neu- und Umbildung von Schul­ sprengeln 58, gegen den Willen der Erziehungsberechtigten kein Zwang geg. ein Kind zur Teilnahme am Schulgottesdienst (B- v. 25. Ja­ nuar 1919 über den Besuch des Religionsunterrichts und die Teil­ nahme der Schüler und Schüle­ rinnen an religiösen Uebungen,

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Sachverzeichnis.

(Abs. I, Ziff. 2) 338, keine Ver­ pflichtung der Lehrpersonen zur Mitwirkung bei der Beaufsichti­ gung des SchulgotteSdienstes, B. v. 25. Januar 1919 Abs. II 339, kein Zwang zur Teilnahme an einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit nach der Reichsverfaffuna (Art. 136) 341, für Leh­ rer uno Erziehungsberechtigte (Art. 149) 343, Freihaltung der Zett des Hauptgottesdienstes oder eineS besonders eingerichteten Schulgottesdienstes am Sonntag vom Botts­ fortbildungsschul-Unterrichte 327, vom Berufsschulunterrichte 333.

Gchulgrüude,

Schulgrundstücke,

Bestandteile von „Lokalschulfonds", Schulfinanzvermögen 75, 36, Er­ trägnisse, Sondereinkünste für Schulzwecke 75, Schulgrundstücke im Gegensatz zu Hausgärten und zu Schulgärten 110.

Echularundstücke, deren Ertrag­ nisse zum Schuldiensteinkommen gehört haben, Verpachtung zu­ gunsten der Gemeinde 131 ff., Be­ griff 131, Nutzungen aus Sch. 131, 133, zwei Arten von Schulgrund­ stücken: a) zu Schulzwecken über­ haupt ausgesonderte gemeindliche Grundstücke, b) Schulgrnndstücke, deren Erträgnisse zum Schulstellen­ einkommen gehörten 132, nur letz­ tere fallen unter Art. 26, Eigen­ tum der Gemeinden oder von Drit­ ten 132, Verpachtung nach dem bürgerlichen Rechte 139, nach der Pachtschutzordnung des Reiches vom 23. Juli 1925, nach der Bayer. Pachtschutzordnung vom 19. September 1925 und nach den VollzB hierzu vom 19. September 1925 133, die Vorschrift deS Art. 26 Abs. I SchBG. (Verpachtung) nur bis zur „Umwandlung" maß­ gebend 240. Verpachtung an den BolkSschullehrer auf Antrag aus die Dauer seiner Dienstleistung 131, Kündigung vor Ablauf der Pachtzeit nur mit Zusttmmung der vorgesetzten Behörde

131, 135, Pachtzinsfestsetzung im Streitfall unter Ausschluß deS Rechtsweges 131, 136, OberaufsichtSbeschwerde, kein Anrufen der bürgerl. Gerichte oder deS VerwaltungsgerichtShofes 137, Zuständig­ keit der bürgerlichen Gerichte, soweit Art. 26 nicht Bestimmungen trifft, 137, keine Verpachtung von Grund­ stücken deS Staates und ktrchl. Ver­ mögensträger, wenn die Erträgnisse zu persönl. Schulbedarf bestimmt waren (Vorbehalt des Art. 75a) 131,137, Gemeindegrundteilungen 132, in zusammengesetzten Schul­ sprengel» 132, Schulstistungsvermögen 132, Grundstücke im Eigen­ tum Dritter, Umwandlung und Ablösung nach Art. 57 bis 60. Schulgrundstücke nur bis zur Um­ wandlung 132, E. Schulgrundstücke betr. vom 31. Dezember 1919 Vollzug der Art. 26 und 61 (Wort­ laut) 381 ff., Schuldienst- unb Kirchendiensteinkommen 132, 133, 137, Verhältnis von Art. 26 zu Art. 61 SchBG. 133,136, Verhält­ nis von Art. 26 zu Art. 58 SchBG. 133, Eigentumsverhältnisse 132, 133, 134, Verwendung der Pacht­ einnahmen 133, Ausnahmen von der Verpachtung 134, Veräuße­ rung eines Schulgrundstückes 134, Vollzugsvorschristen 135, 381, Er­ satzleistungen für Aufwendungen 136, Schulgrundstücke im Eigen­ tum desStaateS, Bek.v.29. Juli 1924 über die Pachtentschädigungen für die den Beamten vom Staate überlaßenen Gärten und sonstigen Grundstücke 439 f., Schulgärten und Schulgrundstücke 440.

Schulgrundstücke. vom Volksschul­ lehrer beim Inkrafttreten des Gesetzes selvst bewirtschaftet, gesetzlich an ihn auf die Dauer der Dienstleistung in der Gemeinde verpachtet 239, 240. Behördliche Ausnahmen hiergegen nicht zu­ lässig 240, bei Eigentum Dritter Verpachtung nur bis zur Um­ wandlung 240, BollzugSvorschrif-

Die Zahlen bedeuten die Seilen len vom 31. Dezember 1919 (Wort­ laut) 381. Schulhauser u. Schulraume, SchulHäuser Schul-Berwaltungsvermögen 36, Lage des Schulhauses bestimmend für die Schulsitzgemein­ de 46, Kosten der Herstellung, Er­ haltung und Ausstattung mit den nötigen Einrichtungsgegenständen und Lehrmitteln sächlicher Schul­ bedarf 70, insbes. Zuschüsse und Leistungen Dritter 75, Baulastverpflichtungen 76, Gemeindedienste (Hand- und Spanndienste) 76, staatl. Baudarlehen und Arbeit­ geberdarlehen 76, 143, Kreiszu­ schüsse an bedürftige Gemeinden 76,137 ff., Schulhausbausonds 401, Verfahren beiSchulhausbauten und -Umbauten, schulaussichtliche und baupolizeiliche Würdigung 38, 39, 70, Instandhaltung der Schulge­ bäude Aufgabe der Schulpflege, BV. zum Schulaufsichtsgesetz (Ziff. 6 11b), gutachtliche Stellungnahme der Schulpflegschaften zu den Plänen und Kostenvoranschlägen über bau­ liche Maßnahmen zu Schulzwecken, BB. z. SchAG. (Ziff. 6 Abschn. III), Verhandlungen über Schulhaus­ bauten gemeinsame Angelegenheit der Bezirks- und Stadtschulbedörden, VB. zum Schulaussichtsgesetz (Ziff. 48 VI b), Vorbehandlung des Bezirksamtsvorstandes (erster Bür­ germeister) (Ziff. 48 VI Abs. 2)71, 72, Handhabung der Schulhaus­ ordnung, Sorge für Reinlichkeit im Schulhaus und in den Schul­ räumen, sowie für Beheizung und Lüftung durch den Schulleiter, VB. z. Schulaufsichtsges. (Ziff. 32 II), Zuweisung der Klaßzimmer (Ziff. 33 IVe), Ueberwachung der Schulordnung, Betreten der Schul­ räume während des Unterrichts (Ziff. 33 IV i), Mitwirkung des Amtsarztes 70, Dienstanweisung vom 23. Januar 1912 (Auszug) 306 s.,MinBek.vom 15. April 1913, bauliche Anlage und Einrichtung der Schulhäuser und GesundheitsVraun, Schulbedarfgesetz.

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pflege in den Volksschulen betr. 70, (Wortlaut) 308 ff., ME. vom glei­ chen Tage (Wortlaut) 322, Lage des Bauplatzes 309, Wahl des Bauplatzes 37, Erhöhung des Bau­ platzes 309, Bauart der Schulhäuser 310, Form und Größe der Schul­ zimmer 310, Lage der Schulzim­ mer 311, Belichtung und Beleuch­ tung der Schulzimmer311, Lüftung der Schulzimmer 311, Heizung der Schulzimmer 311, Decken, Wände Fußböden und Türen der Schul­ zimmer 312, Hauseingang, Gänge und Treppen 312, Aborte 313, Beseitigung der Hausabfälle und Niederschlagswässer 314, Wasser­ versorgung 314, Waschgelegenheit, Bäder 315, Schulbänke, (Tische) 316, Wohnräume für das Lehr­ personal, Gemeindezimmer 315, Nebengebäude, Anlagen 316, Turnund Spielplatz 316, Reinhaltung der Schulhäuser 316 f., Heizung 318, Lüftung 318, Ueberwachung der Schulhäuser und ihrer Ein­ richtung durch die Gemeindever­ waltungen, das Lehrpersonal und die Schulaufsichtsbeamten 321,Des­ infektion bet übertragbaren bank­ heilen 71, 322. Anlage von Schul­ gärten 71, Zwangsenteig­ nungsrecht zugunsten der Er­ bauung und Erweiterung vonSchulbäusern des Weganschluffes 71, Brandversich erung 71,Blitzschutz­ vorrichtungen, Meldung der Nähe von geräuschvollen An­ lagen und Wirtshäusern 71, Schlußbesichtigung durch die Land­ bauämter 71, Haussteuersreiheit?!, Einbau von Schulküchen 71, Erleichterungen bei Neu- und Um­ bauten von Schulhäusern, Entschl. über die bauliche Anlage und Ein­ richtung der Schulhäuser und der Dienstwohnungen der Bolksschullehrer vom 19.August1924 (Wort­ laut) 441, Turn- und Spielplätze 72, Funkanlagen 72, Streitigkeiten anläßlich vonischulhauSbauten 76ff. Anfechtung eines Schulhausbaues 36

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Sachverzeichnis.

im zus. Schulsprengel wegen an­ geblichen Mangels der Notwendig­ keit oder Zweckmäßigkeit 53, Ver­ wendung von Schulräumen zu bestimmungSsremden Zwecken 34 f., 40 f., E. vom 19. Oktober 1923 (Wortlaut) 435 f., Grunddienstbar­ keiten zugunsten kirchlichen Un­ terrichts 42, Schulhäuser im Eigen­ tum der Gemeinde oder von Dritten (Stiftungen, Kirchenstiftungen, Kir­ chengemeinden, Ortschaften, dritten Personen) 36, Nutzungsrechte der Gemeinden 36, besondere Eigen­ tumsverhältnisse bei Sprengelschu­ len 36, 43, kein Buchungszwang zum Grundbuch, aber Antrag auf Buchung ratsam 36, schulaussicht­ liches Verfahren bez. Schulhausneu- und Umbauten 38, staats­ aufsichtliches Verfahren 39, Strei­ tigkeiten 39, 77, Art. 10 Ziff. 19 des VGG. „Verbindlichkeiten ins­ besondere für die Bau- und Unter­ haltungskosten der Schulhäuser und derjenigen Gebäude, die zugleich Schul- und Mesnerhäuser sind, sowie für Einrichtung und Behei­ zung der Schulräume" 39, 282, schiedsgerichtliches Verfahren bei der Teilung oder Auseinander­ setzung von Schulvermögen 39, 283, s. auch „Schulvermögen, Schul­ gärten, Dienstwohnungen der Volks­ schullehrer, Auseinandersetzung be­ züglich der Schul- und MeSnerhäuser, Baupflichten". Schulhausbaufoud 401. Schulhausbauten 71, 72, s. auch „Schulhäuser". Schulheizer, s. VV. zum SchulaussichtSgesetz (Ziff. 32 II). Schulhöfe 42. Swulholz, Umwandlungspflicht 236. Schuljahrsordnung 2. V. v. 24. Fe­ bruar 1921 (Wortlaut) 406.

Schulkassen, Schulkaffenrechnun­ gen, Notwendigkeit der Führung 36 ff., Vergütung für die Umwand­ lung von Schulräumen zu bestimmungSftemden Zwecken 42, Ueberweisung von Reichniffen 234, An­

weisung zur Führung, ME. vom 30. November 1919, die vermögens­ rechtliche Verwaltung der öffentl. Volksschulen betr. (Wortlaut) 380 s. Schulkinder, Kopfzahl in zus. Schul­ sprengel«, s. auch „Schüler", „Ge­ sundheitspflege". Schulklaffen, Begriff 60, Klaffenglie­ derung 60, Hilfsschulklaffen, Abschlußklassen 60, Förderüaffen, Hör­ klaffen, Klaffen für mit Sprachfehlern Behaftete 73, s. auch „achteKlaffen", Bekenntnis klassen, Knaben- und Mädchenklaffen, VB. zum Schulauffichtsgesetz (Ziff. 3, 4). Schulküchen 71, Einbau in Schul­ häusern, Bek. vom 16. Juli 1923 (Wortlaut) 427. Schulleiter, Vertreter der Schule im Gegensatz zum Gemeinderate 37, keine ZwangSgewalt gegen Lehr­ personen in schulvermögensrecht­ licher Beziehung 37, Schulbedarf 40, Verfahren bei der Neuerrichtung von Schulen und Lehrstellen, Bildung und Umbildung von Schulsprengeln 57, Postsendungen 428, Zulagen (Besoldungsordnung)471, s. auch „Schulversäumnisse" „Schulaufsichisgesetz" (§ 19 ff.) und VB. zum SchAG. (Ziff. 33 ff.). Schulleitung s. „Schulaufsichtsgesetz" (§ 18 ff.) und VB. zum „Schulaufsichtsgesetz" (Ziff. 32 ff.), Schul­ leitung in Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmun­ gen, Bek. vom 25. Januar 1929 (Wortlaut) 483. Schulmaßiger (schulähnlicher) Betrieb 165. Schulordnungen s. „BV. z. Schul­ aufsichtsgesetz", UeberwackungSpflichtdes Schulleiters (Ziff.33IIIi), Vollzug in schulähnltchen Neben­ veranstaltungen, Bek. v. 13. Juli 1922 410, Berufsschulen 334, 335. Schulpflege, Teil des bayer. Volks­ schulrechtes 1, s. „Schulaufsichts­ gesetz" (§ 2 ff.), VB. zum „Schul­ aufsichtsgesetz" (Ziff. 5 ff.), Schulen vonStistungen und gemeinnützigen

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Unternehmungen, Bek. v. 25. Ja­ nuar 1929 (Wortlaut) 482. Schulpflegschaften, Stellungnahme zu den Plänen und Kostenvor­ anschlägen über bauliche Maßnah­ men für Schulzwecke 37, gutachtliche Anträge und Erinnerungen zur Deckung des Schulsachbedarfs 40, Stellung im zus. Schulsprengel 49, Verwaltungsstrafversahren bei Schulversäummssen 418 ff., s. im übrigen,,Schulaussichtsgesetz"(§3ff.) und „VB. zum Schulaufsichtsgesetz" (Ziff.bff.). Schulpflicht 2, Hauptschulpflicht und Fortbildungsschulpflicht 60, 335, V. über die Schulpflicht vom 22. Dezember 1913 (Wortlaut) 325 ff., Schulpflichtalter325, Schul­ pflichtdauer 325, Aufnahme u. Ent­ lassung 325, achtes Schuljahr 326, Verlängerung der Schulpflicht 326, 425, Zahl der Unterrichtsstunden 327, 328, Religionsunterricht und Christenlehre 327, Fachunterricht (z-B. Fachzeichnen, Gewerbekunde, Hauswirtschaftslehre) 328, Fach­ unterricht und Bekenntnis 328, Sonntagsschule 328, Abkürzung 328, Befreiung vom Schulbesuch 327, vom Besuch der Volksschule überhaupt 329, WanderlehrkurS 329, Verlängerung nach § 120 der Gewerbeordnung 330, Stundenzahl (Uebergangszeit) 327, 331, Volks­ fortbildungsschule 327 ff., Schul­ gottesdienst 327, Reichsoersassung (Art. 145, 146, 174) 342, 343, Berfassungsurkunde des Freistaates Bayern (§ 21) 345, s. auch „Be­ rufsschulen", „Christ!. Bekenntnis­ sonderschulen", „Stiftungsjchulen", „Israelitische Volksschulen", „Re­ ligionsunterricht", „Schulversäum­ nisse". Schulpflichtoerlangerung, allge­ mein 326, bei Einzelnen wegen Schulversäumnisse 425. Schulraume (Benützung zu schul­ fremden Zwecken 34 ff., E. vom 19. Oktober 1923 (Wortlaut) 435 f., E. über die Benützung von Schul­

räumen für Werbe- und Berkau fszwecke vom 22. Juli 1930 (Wort­ laut) 496f., s. auch „Schulhäuser". Schulprüfungen, s. „Prüfungsord­ nung". Schulrefereuten, juristische, B. betr. die Aufsicht über das Volksschul­ wesen an den Kreisregierungen vom 29. Juli 1920 402, Bek. über die dienstliche Beurteilung der Volks­ schullehrer vom 28. Dezember 1925, Bollzugsbestimmungen 462. Schulsachbedars 6, s. auch „Sach­ bedarf für Volksschulen". Schulsale s. „Schulhäuser" u. „Schul­ räume". SchulsatzuugsmStzige Höchstzahlen 59, 61. Schulfitzgemeinde 42,43, Begriff 46, Bertretungsbefugnis 48, Befugnis des Bürgermeisters der Schulsitz­ gemeinde im verstärkten Gemeinde­ rate 49, Darlehensaufnahme 50, Staatsaufsicht über die Sch. 50 f., vorgesetzte Behörde 55, Einwohner­ zahl maßgebend für die Verpflich­ tung eines zusammengesetztenSchulsprengels zur Bereitstellung von Lehrerdienstwohnungen 68, 94, Auszahlung gemeindlicher Bezüge 111, Zustimmung zur llebertragung des Unterrichts an geistliche Gesell­ schaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117 ff., 120, Auseinandersetzung bez. Schul- und Mesnerhäuser 200. Schulsprengel 2, Schulsprengel = Schulverband 35, 45, 58, zusam­ mengesetzter Schulsprengel 4, 9, 42 ff., Begriff 42, 43, Gemeinde­ prinzip und Sprengelprinzip 43, Rechtsnatur des zusammengesetzten Schulsprengels 43 ff., Bildung und Abänderung 45, 56, Glaubens­ bekenntnis 45, Bekenntnis- oder Simultanschulen mit konfessionell gemischtem Schulsprengel und Schulen (Bekenntnisschulen) mit konfessionell getrenntem Schul­ sprengel 45, beide Schularten in einfachen wie zusammengesetzten Schulsprengeln möglich 45, bei

36*

564

Sachverzeichnis.

zusammengesetzten Schulsprengeln verschiedene Anordnung in den ein­ zelnen Gemeinden möglich 45 f., Schulsitzgemeinde 46, einfacher und zusammengesetzter Schulsprengel 57, Verfahren bei der Bildung 57 ff. ME. die Errichtung neuer Schulen und Umbildung von Schulsprengeln betr. vom 18. September 1867 (Wortlaut) 277 ff., V., die Er­ richtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betr. vom 26. August 1883, Wortlaut 284 ff., Entstehung durch Regie­ run gsversügung 58, nicht durch Verjährung 58, Streitigkeiten 45, 58, Zugehörigkeit eines Grund­ stückes Präjudizialfrage(Vorfrage), persönliche Zugehörigkeit zu einem Schulverbande — nament­ lich die Frage, ob eine Bekenntnis­ minderheit als ein- oder ausgeschult zu betrachten ist — auch Jnzidentpunkt (Zwischenpunkt) 46, R e ch t s k r a f t der Jnzidentbeurteilungen 46, sachliche und per­ sönliche Zugehörigkeit 45, Ein­ wohnerzahl des Schulsprengels maßgebend bei staatsaussichtlichen Genehmigungen von gemeinschaft­ lichen Darlehen in zusammen­ gesetzten Schulsprengeln und für die Ladungsvorschrist des Art. 19 Abs. III der GemO. 50, s. auch „gastweiser Schulbesuch", „Schul­ bezirk", „verstärkte Gemeindever­ waltung", „Sprengelschule", „Verteilungsmaßsiab". Schulstellenbeschreibungen 58, ME. Schulstellenbeschreibungen (Schulsassionen) betr., vom 8. Febr. 1921 (Wortlaut) 405 f., s. auch „Schulfassionen".

Schulstellenbesetzungsrecht

des

Staates 266.

Sch ulstelleneinkommen, Einnahmen aus Schulgrundstücken, Verpach­ tung 131, Ausscheidung der Einkommensbestandteile aus Schulund Kirchendienst 188 ff., Bestand­ teile des Sch.: Geldbezüge, Natu­ ralverzeichnisse, Nutzungen auS

Dienstgründen und sonstigen Grund­ stücken, Ansprüche auf Dienstwoh­ nungen 190, Ueberweisung be­ sonderer Leistungen u. Nutzungen für die Schulstelleneinkommen an die Gemeinden 228, gleichzeitiger Uebergang der mit dem Sch. ver­ bundenen Lasten auf die Gemeinden 228, Begriffner „Lasten")234,235, Reichnispflicht von Bekenntnis­ genoffen, Bekenntnisfremden und juristischen Personen232 f., ö f f e n t lich-rechtliche Reichnifle z. Sch. 232, bürgerlich-rechtliche Reichnisse z. Sch. 233, Umwandlung in feste jährliche Geldverbindlichkeiten 235 ff., Ablösung 237 f. Schulstiftungsvermögen, Begriff75, Erträgnisse Sonder etnkünfte der Gemeinden für Schulzwecke 751, Schulstiftungsvermögen in zusam­ mengesetzten Schulsprengeln 80, Schulgrundstücke einer besonderen Stiftung 132. keine Umwandlungs­ und Ablösungspflicht 75, 231, 237, 239, unveränderter Fortbestand 227. Schultafeln 36. Schulumlageu 76. Schul- und Mesnerhauser, Aus­ einandersetzung 196ff., Begriff 197, Zweckbestimmung 197, Eigen­ tümer und sonstige Verfügungs­ berechtigte 197, organische Ver­ bindung von Schul- und Kirchen­ dienst 197, anders bei freier Vereinbarung 197, Lehrerdienst­ wohnung und Kirchendienerdienst­ wohnung 197, Voraussetzungen für die Auseinandersetzung 19?"ff., Wohnbenützungsrecht der Kirchen­ stiftung 202, dauernde oder vor­ übergehende Befreiung d. Gemeinde von der Auseinandersetzungspflicht nach Art. 44 u. 45 SchBG. 203, Bermittlungsversahren bezüglich künftiger und bestehender Ver­ hältnisse 204 ff., schiedsrichterliches Verfahren bezüglich bestehender Verhältnisse 204 ff., Streitigkeiten bei der Auseinandersetzung über den Kaufpreis oder Ablösungs-

Die Zahlen bedeuten die Seiten. betrag 207, Beteiligte 208, vor­ läufige Regelung 209, schieds­ gerichtliches Verfahren bei Ver­ weigerung der Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde 211, Be­ schwerde hiergegen nicht zulässig 211, vorläufige Regelung bis zum Schiedsspruch 211, fristlose Be­ schwerden hiergegen ohne aufschie­ bende Wirkung 211, 212, zu­ sammenfassende Darstellung der Rechtssätze über d. Baupflicht 217, Zuständigkeit ortsüblicher Bertretungskörper bei d. Auseinander­ setzung (Kirchenverwaltungen usw.) 220, staatsaussichtl. Genehmigung 220 f., Einvernahme ».Zustimmung der kirchlichen Oberbehörden 220, 221, Staatszuschüsie zur Aus­ einandersetzung 222 s. Schulverband, persönliche und r ä u m l i ch eZugehörigkeit zu einem einfachen oder zusammengesetzten Schulsprengel oder zu einem Schul­ bezirk 45, Streitfälle nach Art. 10 Ziff. 17 VGG. 45, 78, sachliche im Gegensatz zur persönlichen Zu­ gehörigkeit 45, öffentlich-recht­ liche Reichnisse, die auf d. Kirchen­ oder Schulverband beruhen 232. Schulverein als Unternehmer christl. Bekenntnissonderschulen 162. Schulvermögen (Begriff) 36, Ver­ waltung 34ff., 70, VerwaltungSund Finanzvermögen 36, Steuer­ freiheit 74, Teilung oder Aus­ einandersetzung bei Aenderungen im Bestände von zus. Schulsprengeln 46, schiedsrichterliches Verfahren 46, nach Art. 11 VGG. 283, Sondereinkünste d. Gemeinden für Schulzwecke 74 ff., Lokalschulsonds 75, Schulstistungsvermögen, Vermögen mit besonderer Rechts­ fähigkeit 75, Schulfonds u. Schul­ stistungsvermögen im zus. Schul­ sprengel 80, s. auch „Schulgrund­ stücke". Schulversäumnisse 2, Geldstrafen deS Berwaltungsstrafverfahrens, Sondereinkünfte für Schulzwecke 75, Schulversäumnisse d. israelit.

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Religionsunterrichts 181, Straf­ bestimmungen d. PolizeistrasgesetzbucheS (Art. 58 in d. Fass, vom 8. April 1930 u. 20. Juni 1930) 281, Gesetz vom 8. April 1930 (Wort!.) 490, Art. 58 Abs. II Ziff. 1: Gerichtliche Strafmaß nahmen geg. Erziehungsberechtigte, Ziff. 2: gegen Schulpflichtige Abs. III, Verwaltungsstrafver­ fahren gegen Erziehungsberechtigte und Schulpflichtige, Verjährung der Strafverfolgung, Abs. IV Sarnlverbindliche Haftung d. Erziehungs­ berechtigten für Geldstrafen gegen Schulpflichtige im gerichtlichen u. im Verwaltungsstrafverfahren 280 f., 490f., V. vom 30. September 19 22 (Wortl.) 413 s., Verwaltungs­ strafverfahren vor den Schulpfleg­ schaften 413, Beschwerden an die Bezirks- (oder Stadt-) Schul­ behörden 413, Verweis und Geld­ strafen 413, Strafantrag ohne vorausgehendes Verwaltungsstrafverfahren 413, Zulässigkeit der gerichtlichen Strafverfolgung auch ohne d. genannten Voraussetzungen 414, Verlängerung der Schulpflicht 414, Bek. vom 23. Juni 1923 in der Fass. v. 2 0. Juni 1930 (Wortlaut) 416ff., Allgemeine417 ff., Geltungsbereich 417, Ver­ pflichtung d. Erziehungsberechtigten 417, Vorführung säumiger Schul­ pflichtiger 417, Schulzucht 418, Verwaltung- straf verfahren vor den Schulpflegschaften 418 ff., Eintragung der Versäum­ nisse in die Versäumnislisten durch den Klaßlehrer 418, Mitteilungen der Fachlehrkräste und Religions­ lehrer 418, Entschuldigungsgründe 418 f., Schulbefreiungen durch den Schulleiter u. Bezirksschulrat 419, Beschwerden zur Bezirks-(Stadt-) Schulbehörde und zur Regierung 419, Uebergabe der Versäumnis­ listen an den Schulleiter 419, Sitzungen der Schulpflegschaft, Ladungen 419 f., UngehorsamSstrafe 420, Auskunstspersonen

566

Sachverzeichnis.

(Zeugen, Sachverständige) 420, Beschlußfähigkeit, Abstimmungs­ verhältnis 420, Höchstbetrag der Geldstrafen 420, Anregung, das gerichtliche Strafverfahren einzu­ leiten 421, Kosten 421, Niederschrift 421, Eröffnung des Beschlusse421 f., Beschwerdebelehrung 422, Vorlage an die Bezirks-(Stadt-) Schulbehörde 422, Verwahrung d. Versäumnisliste 422, Beschwerde­ verfahren 422 f., Haftung der Er­ ziehungsberechtigten 423f., Ge­ richt!. Strafverfolgung 424 ff., Antragstellung 424, Anregung des Schulleiters aus Antragstellung ohne Behandlung vor der Schul­ pflegschaft 424, Antragstellung der BezirkS-(Stadt-)Schuloehörde von sich aus 425, besonders schwere Fälle von Schulversäumnissen 425, Verlängerung d. Schulpflicht 425, besondere Vorschriften für die Berufsschulen 426, Zuständigkeitsbestimmungen 426, Befreiungen vom Schulbesuch 426, Bek.über die Behandlung der Schulversäumnisse v. 20. Juni 1930, Abschn. III, Verjährung der Strafverfolgung im Verwaltungs­ strafverfahren 492. Schulverweser 4. Schulweg, Neuerrichtung von Schulen wegen weiten Schulweges 62 ff., 68, 69. Schulzahnpflege 71, E. über die Schulzahnpflege vom 2. Mai 1925 449. Schulzeugnisse, Schluß-, Uebertrittsund Entlassungszeugnisse 74. Schulzimmer: Form u. Größe 310, Lage 311, Belichtung und Be­ leuchtung 311, Lüftung 311, Hei­ zung 311, Decken, Wände, Fuß­ böden und Türen 312. Schulzucht, Ueberwachung durch den Schu leiter, „VV. z. Schulaufsichts­ gesetz" (Ziff.32 Abschn. III), Ueber­ wachung der Ortspolizeibehörden bei der Unterstützung der Schule in der Handhabung der Schulzucht durch den Bezirksamtsvorstand

(Ziff. 48, Abschn. VII, e), s. auch „Züchtigungsrecht". Schulzwecke, Sondereinkünfte für Schulzwecke 74 f., Verwendung der Pachteinnahmen aus Schulgrund­ stücken zu Schulzwecken 133, der an die Gemeinden überwiesenen Schuldiensteinkommensbestandteile 228, 234, der Zinsen aus den an den Kreis gefallenen Vermögens­ beständen d. Kreispensionsanstalten u. Kreishinterbliebenenvereine 251. Schwerhörige 319, Hörklaffen 73. Seldstverwaltuugsrecht der Ge­ meinden und seine Einschränkung auf dem Schulgebiete 37, 41 ff.', Beschwerde bei Verletzung 39, Art. 60 Abs. VI Satz 1 der Ge­ meindeordnung an Stelle des Art. 10 Ziff. 2 des VerwaltungsgerichtsgesetzeS 39. Seminarübungsschulen 34. SiMUltanschulen 45, Besetzung 62, Bekenntnisminderheiten 64,Simultanschulen — christliche Schulen 66, Errichtung 66 ff., Voraussetzungen nach der V. v. 26. August 1883 (§ 7) 284 f., Bekenntnis- oder Simultanschulen mit konfessionell gemischtem Schulsprengel 45. Sittenunterricht freireligiöser Ge­ meinden 65, 156, 181. Sondereinkünfte für Schulzwecke 74 ff. Sondergut des Schulsprengels 80. Sonderumlagen für die Schule 130, für Bekenntnisschulen 332. Spielplatz s. „Turn- u. Spielplätze". Sprachfehler 73. Sprachlehrerinnen 126, 242. Sprengelprinzip im zus. Schul­ sprengel (nicht durchgesührt) 43, 79. Sprengelschule, Begriff 42, 46, ge­ schichtliche Entwicklung d. Deckung ihres Bedarfs 8, 9, besondere Schulkassenrechnungen 36, Staats­ aufsicht über die vermögenSrechtliche Verwaltung der Sprengel­ schule 50 f., Neuerrichtung von Sprengelschulen 63, für Bekenntnis­ minderheiten 65, Umwandlung von konfessionellen Sprengelschulen in

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

konfessionell gemischte Schulen (Simultanschulen) 66 f., 284 f., s. auch „verstärkte Gemeindever­ waltung", „zusammengesetzter Schulsprengel", „Verteilungsmaßstab". S:aat als Träger von SchulbedarfSkosten 6, 10, 74, grundsätzlich deS persönlichen Schulbedarfs 69, 74, Eigentümer v. Schulvermögen 36, Recht auf Schulaufsicht 38, Schulstellenbesetzungsrecht 266, Reichsverfafsung (Art. 142 ff., 144) 342 f., Verfassungsurkunde des Freistaates Bayern (§ 21) 345, Leistungen zum Diensteinkommen israelit. Volksschullehrer nach dem Wegfall der regelmäßigen Voraus­ setzungen 184, Schulgrundstückel37, israelit. Religionsunterricht 151, keine Versicherungspfltcht für Re­ ligionslehrer 152, Komplexlasten deS Staates bürgerlich-recht­ licher Natur 190, als Leistungs­ schuldner an der Ausscheidung von Einkommensbestandteilen aus Schul- und Kirchendienst Be­ teiligter 191, an der Aus­ einandersetzung bezügl. Schulund Mesnerhäuser nicht beteiligt 200, beim Ruhen der kirchlichen Baulast nicht baupflichtig 214, Verbindlichkeiten des Staates zum sächlichen Schulbedarf um­ wandlungspflichtig 236, zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf aufgehoben 263, bet unausgeschiedenen Verbindlich­ keiten je zur Hälfte Leistung zum persönlichen und sächlichen Schulbedars anzunehmen 265, Streitig­ keiten 264. Staatliche Baudarlehen zu Schulhäusem mit Dienstwohnungen und zu Lehrer-Dienstwohngebäuden 76, 92, 143. S. auch „Baudarlehen". Staatliche Baupflicht an Schulund Mesnerhäusern, Wegfall 219. Staatliche Schulaufsicht (Schulauf­ sicht des Staates), Begriff und Umfang 38, 39, Wirkungskreis deS Ministeriums des Innern für

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Kirchen- und Schulangelegenheilen, nun des StaatsmtnisteriumS für Unterricht und Kultus 38, Zu­ ständigkeit der Kreisregierungen 38, 39, (V. vom 29. Juli 1920) 402, der Außenbehörden 38, Auf­ rechterhaltung in der Regierungs­ erklärung vom 14. Januar 1925 zu den Kirchenverträgen 447. Staatliche Volksschulen 34. Staatliche Zulagen zu d. Ruhegehäl­ tern, Witwen- und Waisengeldern der unwiderruflichen Bolksschullehrer in der Uebergangszeit 256, bei widerruflichen Volksschullehrern der Uebergangszeit 259 ff. Staatsanstalten, die öffentl. Volks­ schulen Staatsanstalten 1, 35, 38, Verf.Urk. des Freistaates Bayern (§ 21) 345. Staatsaufsicht zum Unterschied von Schulaufsicht 39, 51, 74, Ver­ hältnis zur Sachaufsicht und Dienstaufsicht 40, über die ver­ mögensrechtliche Verwaltung der Sprengelschule 50 f., an keine Frist gebunden 52, Einengung deS ge­ meindlichen Selbstverwaltung-rech­ tes 39.

Staatsauffichtliche Genehmigun­ gen bei der Auseinandersetzung bezüglich Schul- und Mesnerhäu­ sern 220. Staatsauffichtlicher Zwang gegen Gemeinden eines zus. Schulspren­ gel- 55, gegen Gemeinden über­ haupt zur Errichtung neuer Schulen und Lehrstellen 57, zur Bereitstel­ lung von Dienstwohnungen 91, 106, zur Ausstattung von Dienst­ zimmern (Dienstwohnungen 3. Ord­ nung) mit einer Zimmereinrichtung 107, zur Bereitstellung eines HausgartenS 109, 111, eines eingerich­ teten Wohnzimmers mit Beheizung und Beleuchtung für den Aushilfs­ lehrer 113, 115, gegen Gemeinden zum Eigentumserwerb an einem Schul- oder Mesnerhaus 199, 200, 201, zur Ablösung 202, nach der Entscheidung über die Angemessen­ heit des Kaufpreises oder Ablö-

568

Sachverzeichnis.

sungsbetrageS 207, 208, zur Ablösung der umgewandelten Ver­ bindlichkeiten 238, zur Regelung der Verhältnisse infolge deS Weg­ falls der Präsentationsrechte und Pflichten 268. Staatsaufsichtsbehörde, Zuständig­ keit bei Beschwerden gegen Be­ schlüsse des verstärkten Gemeinde­ rats 52 ff. Staatsbeamten, Volksschullehrer 3, Beamte deS Staates 6, 8, Reichsverfass. (Art. 143) 342, Volksschule lehrergesetz (Art. 1) 347, s. auch „Beamtengesetz" „Beamtenbesol­ dungsgesetz". StaatsgebSude, B. v. 28. Februar 1851, die Benützung und Unter­ haltung der Staatsgebäude betr. 97, 99.

Staatsministerium für Unterricht und Kultus, oberste Stelle für Schulaufsicht 38, Wirkungskreis 38, V., die Aufficht über das Bolksschulwesen an den Kreisregie­ rungen vom 29. Juli 1920 402, Oberaufsicht auch über das Schulstistungsvermögen 75, besondere Genehmigungen von Vergütungen für Nebenämter und Nebenbeschäf­ tigung von Volksschullehrern im öffentlichen Dienste (Art. 14 VLG.j 437, Genehmigung der Lernmittel für Volksschulen, Bekanntgabe im Amtsblatte des Staatsmin. für Unterricht und Kultus 474, Lern­ mittel für Berufsschulen 476, Weitergewährung des Dienstein­ kommens des Volksschullehrers bet größerer Ueberschreitung der 26Wochenfrist des Art. 31II VLG. 501, s. auch „Oberaussichtsbeschwer­ de" u. „Zuständigkeit" u. „Staats­ zuschüsse". Staatsregierung, Begriff 275, Er­ mächtigung das Schulbedarfaesetz und Bolksschullehrergesetz mit fort­ laufenden Nummern zu versehen und die Fassung der Gesetze fest* zustellen 275. Staatszuschüsse an Kreise zur Unter­ stützung bedürftiger Gemeinden

143 f., Verwendung neben den Kreiszuschüffen 144, besondere Be­ rücksichtigung bei Belastung von Gemeinden durch den Wegfall der Präsentattonsrechte und -pflichten 144, zur Förderung der Ausein­ andersetzung bez. Schul" und MeSnerhäuser 222 s., an Kreise, die bedürftigen israelitischen Glaubens­ gemeinden, Pflichtzuschüsse zu ge­ währen haben 261, 262, an den Witwen- u. Waisenunterstützungsverein der Volksschullehrer in München 252, an die KreiSpensionsanstalten und Kreishinterblie­ benenvereine, nun an die Kreise 251 252.

Stadtschulbehörde. Stadtschul­ pflegschaften. Stadtschulrat s. „Schulaussichtsgesetz" und „BB. zum Schulaussichtsgesetz". Ständige Lehrkraft 117, Begriff 122 f., ständige klösterliche Lehr­ kraft 122.

Stelleuerrichtungs- und Stellen­ besetzungsrecht 105, 106. Stellvertreter des ersten Bürger­ meisters 36, 43, 47, der in den verstärkten Gemeinderat gewählten gemeindlichen Abgeordneten 43,47, der Eltern beim Anträge auf Ent­ ziehung der Genehmigung zum Volksschulunterricht durch geist­ liche Gesellschaften und religiöse Vereine 117, 122. Stellvertretung von Voltsschulleh­ rern, Unterkunft der AushilsSlehrer 113. Sterbegehalt 357 f., Zulagen in der Uebergangszeit 256, bei unwider­ ruflichen Volksschullehrern 256, bei widerruflichen Volksschullehrern 259. Steuergemeinde (Steuerdistrikt) 35. Steuersoll 4, maßgebend für die Beteiligung an zus. Schulsprengeln 81, des laufenden Schul- und HaushaltungsjahreS 83. Stiftung, Schulgrundstücke 132, 134, Stiftung zur Unterstützung von Bolksschullehrern 251, örtl. Stif­ tungen für Schulzwecke 3, Schulen

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

von Stiftungen und von gemein­ nützigen Unternehmungen s. „Stif­ tungsschulen", Stiftungen als Eigentümer von Schulvermögen 36, Ueberweijungder zum Schulstellen­ einkommen fließenden Erträgnisse an die Gemeinden 230f., 234, Stiftungsrecht, Stiftung swesen 231, leine Umwandlung 237, keine Ablösung 237, 239. Stistungsschulen, Schulen von Stif­ tungen und von gemeinnützigen Unternehmungen 168 ff., Begriff 171 f., eine besondere Art von Volksschulen 34, im Gegensatz zu den öffentlichen Volksschulen 73, 158, im Gegensatz zu christlichen Bekenntnissonderschulen und israelit. Volksschulen 172 f., Schüler höchstzahlen 59, persönlicher und sächlicher Schulbedarf zu Lasten der Unternehmer, soweit nicht der Staat das Diensteinkommen von Lehrkräften der Schulen übernimmt 74, Mietentschädigungen f. Dienst­ wohnungen 94, 174, Unternehmer an Stelle der Gemeinde 99, 103, Art. 17. SchBG. nicht anwendbar 107, Zimmereinrichtung für Dienst­ zimmer 108, Auszahlungen durch die Kreiskassen 112, 170, Aus­ hilfslehrerzimmer 115, klösterliche Handarbeitslehrerinnen 125, 171, klösterliche Lehrkräfte 125, 170, Handarbeitsunterricht durch klöster­ liche Lehrkräfte 130, keine Staats­ zuschüsse an Kreise für freiwillige Unterstützung von Stistungsschulen 143, Reltgionslehrer 146, 174, Bedarf für Bolksschullehrer an Stistungsschulen 157 ff., 168 ff., Geltungsbereich des Schulaufsichts­ gesetzes 158, 173, nunmehr Bek. vom 25. Jan. 1929 (Wortlaut) 482 ff., Deckung des Schulbedarfs 158, Befreiung vom Pflichtbesuch der öffentlichen Volksschule 158, staatliche und private Lehrkräfte 159, Errichtung und Erhaltung 159, kein staatlicher Zwang zur Errichtung und Forterhaltung 159, 173, Kreiszuschüsse (freiwillige Lei­

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stungen 159, Bezüge der ständigen Bolksschullehrer und der Hinter­ bliebenen von solchen 168 ff., 174, Hilfslehrer, (Hilfslehrerinnen) 169, dienstältere Lehrkräfte 170, Gehalts­ kürzung 170, männliche Ordens­ lehrkräfte 170, hauptamtliche Ver­ wendung 170, Vergütungen der klösterlichen Volksschullehrerinnen und männlichen Ordenslehrkräste 170, Krankheitsfälle des klöster­ lichen Lehrpersonals 171, klöster­ liche u. weltliche Aushilfslehrkräfte 171, Schulamtsbewerber(innen) 171, Unterhaltungszuschüsje 171, weltliche Fachlehrkräfte 171, Volks­ schullehrer an neu errichteten Stiftungsschulen 171, Vermehrung der Lehrkräfte 171, Rechtsstellung der Lehrkräfte 172, 174, Anstellung 172, Privatschulen 172 ff., kein Zwang zum Besuch 173, Wider­ ruf der Genehmigung 174, Schüler­ zahl 174, Berwaltungsgeschäste 174, Dienstwohnungen 174, Be­ freiung von Beitragsleistung 174, Volksschullehrergesetz (Art. 147, 148) 372. Stiftungsvermögen s. Schulstif­ tungsvermögen. Strafantrag bei Schulversäumnissen 281, 413, 424, nach Art. 58 a PS1GB. bei Aufreizungen gegen Schule und Lehrer 282/ 491, bei Beleidigungen von Lehrpersonen s. „BB. zum Schulaufsichtsgesetz, Ziff. 48, VI g". Strafentlassung klösterlicher Lehr­ kräfte 121. Strafversetzung der unwiderruflichen Bolksschullehrer 366, der wider­ ruflichen Bolksschullehrer 369. Streit bei Reichniffen, die dem Leh­ rer in seiner dreifachen Eigenschaft als Mesner, Organist und Lehrer zuslossen 265, Streit über den Weg­ fall von Präsentationsrechten 267, Streitigkeiten hinsichtlich der Ueberweisungspflicht 231, Umwandlungspflicht 236, Ablösungspflicht 239. Streitige Verwaltungssachen 39, Streitigkeiten über Schul-

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Sachverzeichnis.

sprengelgrenzen und Zugehörigkeit zu einem Schulsprengel 46, wegen Beheizung der Schulzimmer 71, wegen Verpflichtung Einzelner zur Teilnahme an den Gemeindelasten für Schulzwecke 47, 78, wegen Verpflichtungen von Gemeinden und Schulsprengeln 47, Streit über die Verteilung und Ausbrin­ gung des Schulbedarfs in zusam­ mengesetzten Schulsprengeln 86, Streitigkeiten über Schulbedarfs­ deckung 76 ff., Jneinandergreifen von Streitigkeiten 78, Streitigkeiten wegenDienstwohnungen 100, wegen Verpachtung von Schulgrundstücken 131, 136 s., Streitigkeiten über die Leistungspflicht von Einkommensbestandteilen auS dem Schuldienste 190, Verwaltungsrechtsweg und bürgerliche Gerichtsbarkeit 190, Komplexlasten des Staates 190, Streitigkeiten über die Regelung der k ü n f 1 i g e n Eigentumsverhältniffe, über den Kaufpreis, die Ab­ lösung, die Höhe des Ablösungs­ betrages bei Auseinandersetzungen bezüglich Schul- und Mesnerhäuser 204ff., über die bestehenden Eigentumsverhältnisse, besondere Benützungsrechte der Kirchenstif­ tung usw., über die Baupflicht bei der Auseinandersetzung 204 ff., Str. über Kaufpreis oder Ablösungs­ betrag bei der Auseinandersetzung 207, Berwaltungsgerichtsges. (Aus­ zug 282 ff. Stundentausch zwischen Religions- u. Klatzlehrer 147. Suppenküchen s. Schülerspeisungen.

T Tanzunterhaltungen, Besuch durch

Trennung deS Schuldienstes vom weltlichen Kirchendienste 3, 7, 137, BolkSschullehrergesetz (Art. 15) 349, (Art. 181)378, Geschichtliches 185, organische Verbindung vom welt­ lichen Kirchendienst mit Schulstellen (Begriff) 186, Arten des weltlichen KirchendiensteS: Mesner, Küster, Kirchner, Organist, Kantor, Chor­ regent 186, Vorleser (Lesegottes­ dienst) 189, Zweck und Grund der Verbindung 186, Verbindung von Schul- u. Mesnerdienst im Gegen­ satz zu Schul- und Chorregentendienst 187, Aufhebung der orga­ nischen Verbindung 187, Aus­ scheidung von Einkommensbestand­ teilen aus Schul- ii. Kirchendienst 188 ff., Uebernahme des weltlichen Kirchendienstes als freiwilliges Nebenamt — mit Ausnahme des Mesnerdienstes — statthaft 188, Streitfälle, gütliche Vereinbarung (freie Einigung) Vermittlungs­ verfahren 188, 189, schiedsrichter­ liche Entscheidung 188, Zweifel ob Bezüge aus dem Schul- oder aus d. Kirchendienst stammen 188f., Zweifel über die Herkunft aus dem Mesner- oder Chordienst 189, Nachweis der organisch-notwen­ digen Verbindung von Schul- und Mesnerdienst 189, Vermutung der Verbindung 190, Zweifel über Nebengebäude 190, Zweifel über Leistungspflicht 191. Treppen in Schulhäusern 312.

Turn- und Spielplätze (Schul-Ver­ waltungsvermögen 36, 72, 110, 132, (Bek. v. 15. April 1913) 316, Entschl. über Turn- u. Spielplätze für die Volksschulen vom 7. Juli 1927 (Wortl.) 464 f.

Schulpflichtige 281.

Tauvstumme Kinder (Landes- und KreiSanstalten zur Erziehung t. K.) 34, Taubstummenanstalten (Stif­ tungen oder gemeinnützige Unter­ nehmungen) 173. Teuerungszuschlag 117, 123. Teilnahme an relig. Uebungen 187.

u.

uebergang der mit dem Schulstellen­ ein kommen verbundenen auf die Gemeinden 228.

Lasten

Uebergangsvorschriften desSchulbedarssgesetzes 185 ff.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Uebernahme

der Gehalter und Ruhegehälter für das Lehrpersonal auf den Staat 7. Überschreitungen des Voranschlages in zus. Schulsprengeln 49. Ueberficht über die gemeindlichen Verhältnisse bei Gesuchen um Kreiszuschüsse 141. Uedertragbare Krankheiten, Schlie­ ßung von Unterrichts- und Er­ ziehungsanstalten 306,Desinfektion von Schulräumen und Lehrer­ wohnungen 320. Übertragung des Volksschulunter­ richts an geistliche Gesellschaften und religiöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) durch die Regierung 120, klösterliche Lehrkräfte lL. geist­ lichen Standes), Begriff 120 f. Ueberwachung, bauliche und gesund­ heitliche der Schulgebäude und der Volksschulen durch die Gemeinde­ verwaltung, Lehrpersonal u. Schul­ aufsichtsbeamte 321. Überweisung von Schuldienstein­ kommensbestandteilen an die Ge­ meinden 228, 229 f., Verhältnis von Art. 58 zu den Artikeln 59 und 60 d. SchBG. 229, Geld­ besoldung an Stelle des Fassions­ systems 229, Geltendmachung durch die Gemeinden, nicht mehr durch d. Volksschullehrer 230, Stiftungs­ erträgnisse 230, Ueberweisung unbestrittener Leistungen kraft Gesetzes 231, Streit über die Leistungspslicht 231, Streit über die Bezugsberechtigung 231, entsprechende Geltung der Art. 85 Abs. II u. III d. Kirchen­ gemeindeordnung 228, Wortlaut dieser Artikel 232, Bekenntnis­ fremde 232, juristische Personen 232, Bekenntnislose 232, Privatkirchengesellschaft 232, Bekenntnis­ genossen 233, öffentlich-recht­ liche und bürgerlich -rechtliche Reichnisse 231, 232, 233, auf dem Schulstellenein kommen ruhende Lasten 228, 234 f., Schuldienst im Gegensatz zum Kirchendienst 235, Sachleistungen der Volksschul-

571

lehrer im Gegensatz zu persön­ lichen Diensten 235. Umbauten von Schulhäusern 101. Umfang und Beschaffenheit der Dienstwohnungen 99 ff., Bek. vom 25. Mai 1906 (Wortl.) 291, Er­ leichterungen bei Neu- und Um­ bauten von Schulhäusern (E. v. 19. August 1924) 441 f. Umgewandelte und abgelöste Ver­ pflichtungen z. Schulbedarfsdeckung 227. Umlagen (nach d. SchBG. v. 1861) 4, Umlagen für den Cchulbedarf 74, Sonderumlagen für Bekenntnis­ schulen und Reichnispflicht 228, s. auch „Schulumlagen". Umschulung von Bekenntnis-Minder­ heiten 65. Umwandlung der besonderen Ver­ bindlichkeiten zu Sachleistungen, Dienstleistungen oder veränder­ lichen Geldleistungen zum Schul­ stelleneinkommen in feste jährliche Geldverbindlichkeiten 7,132,235 ff, Beteiligte 235, 236, Streit 235, 236 f., Beschwerde 235,237, Ober­ aussichtsbeschwerde 237, Umwand­ lungspflicht für alle Verbindlich­ keiten zu Schulzwecken 235, aus­ genommen : a) die aufgehobenen Leistungen 235, b) die unver­ ändert fortbestehenden (Bau­ pflichten, Stistungserträgniffe)236, 237. Unverändert fortbestehend auch Nutzungen, z. B. Forstrechte, die auf dem Schulhause schon ruhten, als es noch im privatem Besitze stand und noch nicht Schul­ zwecken diente 236, Umwandlung von Grundstücks-Nutzungen trotz Verpachtung an den Volksschul­ lehrer und Selbstbewirtschaftung durch diesen 240, ME. v. 31. Dez. 1919 (Zisf. 5) 384, Umwandlung von Verbindlichkeiten des S1 aate s und kirchlicher Vermögens­ träger zum sächlichen Schul­ bedarf, z. B. Holz zur Beheizung der Schulräume) 236. Die be­ sonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staates und der kirchlichen

572

Sachverzeichnis.

Vermögensträger zu Leistungen für d. persönlichen Schulbedarf weggesallen 263, bei staatlichen Reichnifsen zu Schulzwecken schlecht­ hin Wegfall der einen Halste, Um­ wandlung u. Ablösung der anderen 265. Umwandlung zwingende Vorschrift 236, Einstellung der staatlichen Holzbezüge vom Jahre 1920 an 236. Neubegründung von Materiallieferungen durch Ver­ trag statthaft 236. Beteiligte: die Leistungspflichtigen und die Ge­ meinden, nicht derBolksschullehrer 236. Zu Streitentscheidungen aus­ schließlich die Verwaltungsbehörden zuständig 237.

Umwandlung von Bekenntnis­ schulen in Simultanschulen und umgekehrt 66 ff., 284 f. Umwandlung weltlicherLehrstellen in klösterliche 119. Umzugskosten, persönlicher Schul­ bedarf 73, Ersatzanspruch des un­ widerruflichen Bolksschullehrers bei Versetzungen nach Art. 6 Abs. I d. VLG. (Art. 36 Abs. I a. a. O.) 351, desgleichen beim widerruf­ lichen Bolksschullehrer, wenn Ver­ setzung nicht verschuldet (Art. 36 Abs. II) 351, kein Anspruch aus Umzugskosten bei Strafversetzungen (Art. 109 Abs. IV) 366, keine Ümzugskosten-Erstattung bei Be­ urlaubung für den Dienst an deutschen Auslandsschulen 465. Unfallfürsorge für Volksschullehrer, Bolksschullehrergesetz (Art. 86 ff.) 360, Uebergangszeit 260.

Unmittelbar vorgesetzte Behörde 55.

Unständige Bolksschullehrer (Be­ griff) 122, Bolksschullehrergesetz (Art. 1) 347, unständige klöster­ liche Lehrkräfte 122. Unterhaltsbeitrage 3, Zulagen bei unwiderruflichen Volksschullehrern 256 ff., bei widerruflichen 259 ff. (Uebergangsvorschriften), Unter­ haltsbetträge an vormalige unwiderrusliche Bolksschullehrer, die den Anspruch auf Ruhegehalt durch

freiwilliges Ausscheiden aus dem Dienste oder infolge strafgericht­ lichen UrtellS verloren haben, und an ihre Familien oder Hinter­ bliebenen im Bedürftigkeitsfalle (Bolksschullehrergesetz Art. 99) 364. Unternehmer der christl. Bekenntnis­ sonderschulen 162, von Schulen, von Stiftungen oder gemein­ nützigen Unternehmungen 172, von israelitischen Volksschulen israelitische Glaubensgemeinden (Kultusgemeinden) 178, die Unter­ nehmer an diesen Schulen gleich der Gemeinde an den öffentlichen Volksschulen 158. Unterrichtsanstalten 2, private U. 34, öffentliche 158, christliche Bekenntnissonderschulen u. israelit. Volksschulen öffentliche U. 158, Schulen von Stiftungen u. gemein­ nützigen Unternehmungen Privat­ schulen 158, Errichtung von Privat-Unterrichtsanstalten 165 ff., B. v. 10. Mai 1905, Gründung, Leitung und Beaufsichtigung von Erziehungsanstalten und Unterrichtsanstalten (Wortlaut) 286 ff., U. des Staates, der Kreise und Gemeinden fallen nicht unter die B. v. 10. Mai 1905 287, Bayer. Verfassungs-Urkunde (§ 21) 345, Schließung v. Unterrichtsanstalten wegen übertragbarer Krankheiten, Bek. v. 9. Mai 1911 306, Mit­ wirkung des Bezirksarztes bei der Errichtung neuer Anstalten (Dienst­ anweisung v. 23. Januar 1912) 306, amtsärztliche Beaufsichtigung der Anstalten 307, höhere Unterrichtsaustalten 34, höhere Lehranstalten ein Teil der höh. Unt. (Ferienordnung) 410, Befrei­ ung vom Besuch d. Volksschule 329, d. Berufsschule 337, Heranziehung der Bolksschullehrer zum Neben­ unterricht, E. v. 25. April 1924 436, Heranziehung der Schulamts­ bewerber, E. v. 14. Mai 1924 438, Vergütungen, E. v. 2. April 1925 448, E. v. 13. April 1928 467, Unterrichtsunternehmungen ohne

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Genehmigung strafbar (nach Art. 59 PolStGB.) 282. Unterrichtsbedarf in den öffentlichen Volksschulen, sächl. Schulbedarf 73. Unterstützungen von Volksschul­ lehrern 8, persönlicher Schulbedarf 73, Unterstützungskaffen u. Unter­ stützungsvereine 3, 4, Auslösung der Kreisanstalten u. Kreisvereine 247 s., Übertragung der Vermögen an die Kreise 247 f., 248, 251, Münchner Verein 252, Verpflich­ tungen gegenüber Personen, die nicht Volksschullehrer oder tsraelit. Bolksschullehrer sind 253. Unverändert sortbestehende besondere rechtliche Verpflichtungen zur Be­ streitung des Schulbedarfs 227. Unverheiratete Lehrkräfte (Dienst­ wohnungen) 99, 100, s. auch „Mietentschädigungen". Urlaub zur Bewerbung um einen Sitz im Reichstag oder Landtag 392, s. auch „Beurlaubung".

v. Veräußerung von Schulgrundstücken 134.

Verbindlichkeit zur Errichtung neuer Schulen und Lehrstellen 56, Ver­ bindlichkeiten zu Leistungen für den persönl. und sächl. Schulbedarf, insbes. für Bau- und Unterhaltungs­ kosten der Schulhäuser und Schulnnd Mesnerhäuser, Einrichtung und Beheizung der Schulräume (Verwaltungsgerichtsgesetz Art. 10 Zisf. 19) 76 ff., 283, Verbind!. (Ver­ pflichtungen) Einzelner zur Teilnahme an Gemeindelasten, Diensten und anderen Leistungen für Schul­ zwecke (VGG. Art. 8 Ziff. 38) 47, 283, Verbindlichkeiten der Gemein­ den u. Schulsprengel (VGG. Art. 10 Ziff. 19) 47, besondere Verbind­ lichkeiten zu Sachleistungen, Dienst­ leistungen oder veränderlichen Geld­ leistungen s. „Umwandlung" und „Ablösung". Verbindung von Lehrstellen und Dienstwohnungen 105 ff., 109.

573

Vereinbaren (Begriff) 48, Verein­ barungen der Gemeinden in zusammenges. Schulsprengeln über die vermögensrechtliche Verwaltung und Vertretung der Sprengelfchule 43, Vereinbarungen der Erziehungsbe­ rechtigten, Ortschaften oder Gemein­ den über gastweisen Schulbesuch gegen Entschädigung 64 , 270f., V. eines besonderen Verteilungsmaßstabes für die Ausbringung des Schulbedarfs in zus. Schulsprengeln 86, Rechtsnatur dieser Vereinbarung 86. Vereine, Beteiligung von Schülern der Volksschulen und Berufsschulen v. 30. Oktober 1924 442, Bek. vom 28. Juli 1930 über die „Arbeits­ gemeinschaft derKinderfteunde" 497, Schulverein als Unternehmer e. christl. Bekenntnissonderschule 162, private nicht kirchliche Vereinigung von Israeliten zur Errichtung einer israelitischen Volksschule (Privat­ schule) 179, Heranziehung nicht rechtsfähiger Vereine zur Deckung des Schulbedarfs in zus. Schul­ sprengeln 480; s. auch Bek. vom 23. Febr. 1931 (RMBl. S. 9).

Vereinigte Prot.-evavg. Kirche der Pfalz (Pfälzische Landeskirche), Körperschaft des öffentlichen Rechts 146, Staatsvertrag 445. Verfahren bei der Genehmigung von Kreiszuschüffen 138, 140 ff.

Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919 (Auszug) 339 ff. Verfassungsurkunde des Freistaates Bayern vom 14. August 1919 1, 5, 35, 38, 146 (Auszug) 344 ff., Gewissenfreiheit, Religionsgesell­ schaften, Schule 344f., öffentliches Erziehungs-, Unterrichts- und Bikdungswefen, private Unterrichtsund Erziehungsanstalten 345, Schul­ pflicht 345, gemeindliche Selbst­ verwaltung, Stiftungen, Stiftungs­ gesetz 345. Vergütungen f. d. Religionsunterricht 9,147 ff., der Seelsorgegeistlichen als Religionslehrer 147, E. über be-

574

Sachverzeichnis.

sondere Vergütungen für Volks­ schullehrer (Volksschulsachlehrer und Schulanttsbewerber) vom 2. April 1925, (Bollz. d. Art. 14 VLG.) 448f., Berg. s. d. klösterlichen Lehr­ kräfte 123 f., an Volksschulen und Stistungsschulen, E. v. 13. April 1928 (Worrl.) 466 f., Berg, für den nach Stunden bezahlten Unterricht au den staatlichen höheren Unterrichtsanstalten, E. v. 13. April 1928 467 f., Berg. f. die nebenamtlichen Handarbeitslehrerinnen an den Volksschulen, E. v. 14. April 1928 (Wortl.) 468. Verheiratung der Volksschullehrer und -Lehrerinnen, Volksschullehrergesetz (Art. 12), Anzeigepflicht 342, Abfindung 244, 246, 247. Verhinderung von Bolksschullehrern 113, 115. Verjährung (Zeitablauf) kein Ent­ stehungsgrund für Schulsprengel 58, Verjährung von Rückerstattungs­ ansprüchen wegen zuviel bezahlter Mietentschädigungen bei Dienst­ wohnungen 214 f., Verjährung der Strafverfolgung im Verwaltungs­ strafverfahren wegen Schulversäumnisse 282, Bek. über die Behandlung der Schulversäumnisse v. 20. Juni 1930 (Auszug) 492. Vermietung von Dienstwohnungen 95, durch den Volksschullehrer an Dritte (Bek. über die Mietentschädigungen für Dienstwohnungen und Dienst­ räume v. 25. Sept. 1923 (Ziff. 8 u. 20 c) 431, 434. Vermittlungsverfahren bei der Ausscheidung v. Einkommens­ bestandteilen aus Schul- und Kirchen­ dienst, kein Verwaltungsstreitverfahren 190, 272, 273, das einzu­ schlagende Verfahren 191, Vermitt­ lungsverfahren bei der Ausein­ andersetzung bez. Schul- und Mesnerhäuser 204 ff. Vermögen zu Schulzwecken s. „Schul­ vermögen". Vermögensrechtliche Ansprüche der Volksschullehrer an Staat und Ge­ meinde 97, 98, 371.

Vermögensrechtltche Verwaltung und Vertretung der öffentlichen Volksschulen, Begriff 33, 34, Or­ gane und Geschäftsgang 35, Vollzugsvorschristen vom 30. November 1919 (Führung von Schulkassen­ rechnungen) 36, (Wortlaut) 380 f., Sprengelschulen 42 ff., besondere Be­ stimmung einer anderen Gemeinde an Stelle der Schulsitzgemeinde 43, 48, Staatsaufsicht über die vermögensrechtliche Verwaltung der Sprengelschule 50 f. Verpachtung von Schulgrundstücken 131, Rechtsregeln für die Verpach­ tung 133.

Verpflichtung

der

Gemeinden,

Dienstwohnungen bereit zu stellen 88, Befreiung von dieser Verpflichtung 88, Zimmereinrichtung von Dienst­ zimmern 107, Hausgarten 109, Aushilfslehrerzimmer 113, Ver­ pflichtung der Gemeinden zur Ver­ pachtung von Schulgrundstücken 131, an Volksschullehrer 131, Verpsl. der Gemeinden bei der Auseinander­ setzung das Eigentum an Schul- und Mesnerhäusern zu erwerben 200, Verpsl. Benutzungsrechte der Kirchen stiftung usw. abzulösen 202, Be freiung von dieser Verpflichtung 203, Verpsl. zur vorläufigen Regelung vor der Auseinandersetzung 209, Uebernahme einer Entschädigung 209, Verpsl. d. Gemeinden überwiefene Reichnisse usw. zu Schul­ zwecken zu verwenden 228, Verpsl. zur „Umwandlung" 235, zur „Ab­ lösung" 237, Aufhebung der be­ sonderen rechtlichen Verpflichtungen des Staates nnd der kirchlichen Vermögensträger zu Leistungen für den persönlichen Schulbedarf263, Aufhebung der mit den weggefallenen Präsentationsrechten zusammen­ hängenden besonderen Verpflich­ tungen der Präsentationsberechtigten zu Leistungen für den Schulbedarf 265. Verpsl. der Kreise zu Zuschüssen an bedürftigen Gemeinden 137, Verpsl. d. Greife zur Unterstützung

Die Zahlen bedeuten die Seiten. bedürftiger Israeli!. Glaubensgemein­ den in der Übergangszeit 261, Berpfl. des Staates (und kirch­ licher Vermögensträger) zur Weiterentrichtung von Reichnissen für den sächlichen Schulbedarf 265. Verstcherurrgspflicht nebenberuflicher Handarbeitslehrerinnen 128, V. von Religionslehrern 152. Versorgungsansprüche aus Neben­ bezügen d. Volksschullehrers (Art. 62 Abs.'l Satz 2 d. BLG.) 390, Bersorgungsbezüge 8. Versorgungseinrichtungen (gemeindl.) 256. Versorgungsverband, bayerischer 242, 243, 260. Verstaatlichung des Volksschullehrer­ personals 2, 3.

Verstärkte

Gemeindeverwaltung

42, Zusammensetzung 42,43, (— ver­ stärkter Gemeinderat) 46, Be­ ratungen, Beschlußfassungen, Form­ vorschriften, Geschäftsgang 47, vor­ behaltene Beschlußfassung 48, staatsaussichtliche Aufforderungen an den verstärkten Gemeinderat 51. Verteilung der Reichseinkommen- und Körperschastssteuer 126. Verteilungsmatzstab für die Auf­ bringung des Schulbedarfs in zusammenges. Schulsprengeln 48, 49 s., 78, 79, 82, 85, Bek. zum Vollzug des Art. 12 SchBG. in d. Fass. v. 24. April 1928 vom 10. Dezember 1928 (Wortl.) 4^6 ff., gesetzlicher B. 477, vereinbarter V. 481, Streitig­ keiten 49 f. Vertreter der Gemeinden im verstärk­ tem Gemeinderate 62. Vertretung der öffentlichen Volks­ schule (vermögensrechtlich) 34, Be­ griff 35, Vertretung der Schule durch den Schulleiter 37. Verwaltung (vermögensrechtliche) der öffentlichen Volksschulen 33. Verwaltungsgerichtsgesetz 2, 39, 40, 45, 52, Aenderungen 271 ff., (Auszug) 282 ff. (Art: 8 Nr. 38, Art. 10 Nr. 19) Geltendmachung überwiesener Leistungen zum Schul­ stelleneinkommen durch die Gemein­

575

den an Stelle des Volksschullehrers 229, 230, s. auch „Streit" („Strei­ tigkeiten"). Keine Anwendung des VGG. auf christl. Bekenntnissonderschulen 163. Verwaltungsgerichtshof, Zuständig­ keit bei Verletzung des gemeindlichen Selbstverwaltungsrechtes und in sonstigen streitigen Verwaltungs­ sachen auf dem Gebiete des Schul wesens 39, VGH. zur Festsetzung von Mietentschädigungen nicht zu­ ständig 91, Nachprüfung der „be­ sonderen" Gründe zur Verpflichtung von Gemeinden zur Bereitstellung der Mittel zur Errichtung einer neuen Volksschule oder Lehrstelle 57, 69, Nachprüfung der „besonderen" Gründe zur Verpflichtung einer Ge­ meinde zur Bereitstellung von Dienstwohnungen 94, Streitigkeiten wegen Aenderung von Dienstwoh­ nungen schulauffichtlicher Natur 102, dagegen VGH. zuständig bei staats­ aufsichtlichem Zwang gegen eine Ge­ meinde 106, keine Zuständigkeit zur Würdigung der Bedürfnisfrage 107, dagegen ein Verwaltungsstreitver­ fahren nach Art. 10 Ziff. 19 VGG. möglich 107,Kreiszuschußpflicht 139, VGH. zweite und letzte Instanz im schiedsrichterlichen Verfahren bei der Ausscheidung strittiger Einkommens­ bestandteile aus Schul- und Kirchen­ dienst 193, VGH. letzte Instanz bei Baulast-Streiligkeiten öffentlichrechtlicher Natur 213, VGH. zweite und letzte Instanz bei Streitigkeiten über Ansprüche und Verbindlich­ keiten von Mitgliedern der Kreis­ anstalten und Kreisvereine, die nicht Volksschullehrer oder israelitische Volksschullehrer im Sinne des VLGsind 253. Verwaltungsstrafverfahren bei Schulversäumnissen 413, s. auch „Schulversäumnisse". Verwaltungsstreitverfahren oder

Verfahren vor dem bürgerlichen Gerichte 76. Verwaltungsvermögen (Begriff) 36, im zusammenges. Schulsprengel 80.

576

Sachverzeichnis.

Verwendung der Pachteinnahmen f. Schulgrundstücke 133, der über­ wiesenen Reichnisse für Schulzwecke 228, der Zinsen aus den aufgewerteten Vermögen der Kreisan­ stalten und Kreisvereine 251.

Verwendung von Schulgebäuden zu schulfremden Zwecken: Er­ fordernis der schulaussichtlichen Ge­ nehmigung 34, 35, Mnschränkung des gemeindlichen Selbstverwaltung^ rechtes 37, Voraussetzungen der Genehmigung 41, Zustimmung des Gemeinderates 42, Vergütung 42, keine Genehmigung erforderlich bei Eintragungen von Grunddienstbar­ keiten im Vollzüge der Art. 43 ff. SchBG. 42, Räume von Lehrer­ dienstwohnungen 42, Werbe- und Verkaufszwecke 42, Vollzugs-E. vom 19. Okt. 1923 (Wort!.) 435 f., E. über die Benützung von Schul­ räumen für Werbe- und Verkaufs­ zwecke vom 22. Juli 1930 (Wortl.) 496 f. Verzicht des Volksschullehrers auf eine Dienstwohnung 91. Volksfortbildungsschulen 34; 325, 327 ff. Volkshauptschule 325 ff. Volksschulen, Errichtung 2, Aussicht über die Volksschulen 33, V. im Sinne der Art. 8—10 a SchBG. 59; s. auch „Schulen". Volksschulfachlehrer 9, Auszahlung der Bezüge 111, Aushilfslehrer (An­ wärter für den Volksschulsachunterricht) 115, aufgehobene Sonder­ bestimmungen 156,157, Volksschul­ sachlehrer (Begriff) 125, Haupt- und nebenamtlicher V. 126, hauptamt­ liche Handarbeitslehrerin 126, Haupt­ amt!. Hauswirtschaftslehrerin 126. Zwei Gruppen: Staatlich bezahlte und im Gemeindesolde stehende Volksschulfachlehrer, Staatliche: die in die Besoldungsordnung aufge­ nommenen hauptamtlichen Hand­ arbeit- u. Hauswirtschaftslehrerinnen 471, im gemeindlichen Solde stehend: Zeichenlehrer, Zeichenlehrerinnen, Sprachlehrerinnen, Gewerbelehrer,

ev.-luth. Religionslehrer in Nürn­ berg 126, 242, Staatsbeamte beide Gruppen 126, 5, 6, 8, Bolksschulfachlehrer mit gemeindlicher Besol­ dung 241 f., Versicherung beim Bayer. Versorgungsverband 242, 243, Staalsbeamteneigenschaft 242, Arten 242, Volksschulfachlehrer, Her­ anziehung zu Nebenämtern u. Neben­ geschäften im öffentl. Dienste (Art. 14 BLG.436), Erkrankung 502, Volks­ schullehrergesetz (Art. 144) 372. Volksschullehrer (Begriff: Art. 1 des BLG.) 347, Dienstwohnungen 88 ff., kein Rechtsanspruch darauf 88, Rechte alS Dienstwohn.-Jnhaber 89, 97 f., Pflichten als Dienstwohn.-Jnhaber 89, 98 f., Verzicht auf Dienstwoh­ nungen 91, V. als Aushilfslehrer 113,117, Handarbeitsunterricht 127, Religionsunterricht 147, Vergütung als Religionslehrer 148, 149, Re­ ligionsunterricht in fremden Klassen 152, V. kein Beteiligter amAuss ch e i d u n g s verfahren bezüglich Einkommensbestandteile aus Schulund Kirchendienst 191, Geldbesol­ dung an Stelle des Fassionssystems, Verbot von Geldbezügen, Reich­ nissen und Nutzungen mit Bezug auf die hauptamtliche Dienstleistung 229, Sachleistungen im Gegensatz zu persönlichen Dienstleistungen 235, Pächter von Schulgrundstücken 131, in der Uebergangszeit 239, All­ ruhestandslehrer 243 ff., Unter­ stützungen 248 ff., Ruhegehaltszulagen, Witwen- und Waisengelder der unwiderruflichen Volksschullehrer der Uebergangszeit 256 ff., Ruhe­ gehälter widerruflicher Volksschul­ lehrer der Uebergangszeit 259 ff., Nebenämter und Nebengeschäste der Volksschullehrer, ME.vom 13. März 1920 zum Vollzüge der Art. 13, 14 und 62 Abs. I Satz 2 des VLG. 386 ff., V. als Bürgermeister 391, Mitglied des Gemeinderates, Be­ zirks- oder Kreistages 391, 392, des Reichstages oder Landtages 392, Beurlaubung 398, Fortbildung 398. Dienstaussicht und Dienststrasrecht

Die Zahlen bedeuten die Seiten. für den Volksschullehrer, Bek. vom 12. Juli 1920 398s., Besoldung nach dem Beamtenbesoldungsgesetz 468 ff., Bek. v. 13. Juli 1920 über die Neuregelung der Besoldung der V. nach dem BBesGes. 399 ff., Dienstwohnungen, ME. v. 8. Febr. 1921 403 ff., Erteilung d. Religions­ unterrichtes 414, 415, Schreib- und Unterrichtsbedarf, Hausbücherei, E. v. 16. Mai 1923 416. Besondere Bestimmungen über Dienstwoh­ nungen und Mietentschädigungen, Bek. v. 25. Sept. 1923 434, Voll­ zug des Art. 14 des BLG. vom 25. April 1924 (Heranziehung zu Nebenämtern und Nebengeschästen) im öffentlichen Dienste 436, Bek. iiber die Entschädigung der Volks­ schullehrer bei auswärtigen Dienst­ geschäften vom 18. Juli 1922 411, Konkordat und Staatsverträge mit der Ev.-Luth. Kirche und mit der Pfälzischen Landeskirche 442 ff., Regierungserklärung zu den Kirchen­ verträgen 446. Besondere Ver­ gütungen für Nebenämter und Äebengefchäfte im öffentl. Dienste, E. v. 2. April 1925 448 f. Dienst­ liche Beurteilung, Bek. v. 28. Dez. 1925 455 ff., Beurlaubung z. Dienst an deutschen Auslandsschulen, Bek. v. 29. März 1928 465f., E. über Nebenämter und Nebengeschäfte der Volksfchullehrer vom 25. Sept. 1928 473, Bek. über die Personalnachweise der Beamten vom 19. März 1929 484, Krankenfürforge f. Lehr­ kräfte im Auslandsschuldienste, Bek. v. 27. Juni 1929 488, E. über die Erkrankung von Volksschullehrern vom 15. Dezember 1930 (Wortl.) 500 ff. Bolksschullehrergesetz vom 14. Aug. 1919 1, 2, 5, 8, (Wortlaut) 346ff., Abänderungen u. Streichungen 346 f., Dienstverhältnis der Volksfchullehrer 347 ff., Volksfchullehrer (Begriff) 347, Staatsbeamte347, Ernennung, Versetzung, Wiedereinstellung, Be­ förderung 347, Unwiderruflich­ keit 347, 348. Widerruflicher Bolks-

Braun, Schuldedarfgesetz.

577

schullehrer 347, Lösung des Dienstverhältnisses 347, Ver­ setzung des unwiderruflichen Volks­ schullehrers ohne Ansuchen 348, Entlassung auf Ansuchen 348, Pflichten des Volksschullehrers 348. Standes würdiges Verhalten 348, Schadenhaftung des V. 348, Amtsverschwiegenheit 349, Verehelichungsanzeige 349, Nebenämter u. Nebengeschäfte 349, im öffentlichen Dienste 349. Welt­ licher Kirchendienst als Nebenamt 349, Mesnerdienst untersagt 349, Ehrenzeichen rc. auswärtiger Regierungen 349, Wohnsitz 350, Urlaub 350, Ein­ ziehung des Diensteinkommens bei Urlaubs-Ueberschreitung usw. 350, Eidliche Verpflichtung 350, Ver­ halten im Ruhestande 350, Schulamtsbewerber und Lehrpersonen, die nicht V. im Sinne des Gesetzes sind 350, Haftung der geistlichen Gesellschaften und religiösen Vereine 350, Diensteinkommen 350ff., Nicht­ einrechnung des Einkommens aus dem weltlichen Kirchendienst und sonstiger Nebenämter 350, Militärund Kriegsdienst 351, Dienstein­ kommen während der Ferien und des Urlaubes 351, während einer Dienstbehinderung durch Erkrankung 351, Gehaltsvorrückungen 351. Keine Vergütungen außer den ge­ setzlichen Leistungen für den haupt­ amtlichen Dienst 351, Umzugskosten 351, Versetzung in den Ruhe­ stand 352 ff., Gründe für die Jnruhestandsversetzung 352, Zeitweise Jnruhestandverfetzung 353, Ver­ fahren bei der Jnruhestandverfetzung 353, Ruhegehalt 353 f., Anrechnung der Militärzeit und des Kckgsdienstes 354, Dienstzeit-Berechnung 354, Anrechnung früherer Dienst­ zeit 355, Beginn und Anspruch auf Ruhegehalt 355, Wiederanstellung 355, Erlöschen des Anspruches aus Ruhegehalt 356, Einbeziehung und Kürzung 356, Ruhegehalt von widerruf lichenB. 357, Standes-

578

Sachverzeichnis.

bezeichnung „außer Dienst" 357, Fürsorge für die Hinterbliebenen der ständigen Volksschullehrer 357 ff., Sterbegehalt 357, Witwen- und Waisengeld 358, Berechnung 358, Kürzungen 358 ff., Witwen- und Waisengelder, Erlöschen des An­ spruchs 359, Ruhen des Anspruchs 359, Wiedergewährung 360, Wit­ wen- u. Waisengelder bei wider­ ruflichen Volksschullehrern 360, Unterhaltsbeiträge bei Bedürftigkeit 360. Außer den gesetzlichen Bersorgungsansprüchen Versorgungs­ bezüge in Bezug auf die haupt­ amtliche Dienstleistung des V. nicht statthaft 360, Unfallfürsorge 360 ff., Dienstunfall (Begriff) 360, 362, Ruhegehalt 360 f., Kranken­ behandlung 361, Sterbegehalt 361, Hinterbliebenenrente 361, Berech­ nung 362, Beginn und Erlöschen des Anspruchs auf Unfallbezüge 362 f., Ausschluß des Anspruchs auf Unfallfürsorge 363, Anmeldefrist 363, Versorgungsbezüge 364, Aus­ schließlichkeit der Ansprüche 364, Reichshastpflichtgesetz 364, Uebergang der Ansprüche auf Ersatz des Unfallschadens auf den Staat 364, Reichs-Unfallfürsorgegesetz 364, Fürsorge für vormalige unwider­ rufliche Volksschullehrer, die den Anspruch aus 'Ruhegehalt durch Ausscheiden aus dem Dienste oder strafweise verloren haben, ihre Fa­ milien und Hinterbliebenen 364, Widerruflichkeit der Unterhaltsbeiträge 364, Dienstaufsicht und Dienststrafrecht 365ff., dienst­ liche Beurteilung, Beurteilungs­ bogen, Beschwerde 365, Ermah­ nungen ii. Warnungen 365, Wart­ boten u. Zwangsstrafen 365, Ueberweisung der Strafgelder an Wohlfahrtseinrichtungen 365, Dienst­ strafrecht für unwiderrufliche V. im Dienste 365, Dienstvergehen, Ord­ nungsstrafen, Amisstrafen 365, Ordnungsstrafen (Verweis, Geld­ strafe bis zum Monatsbetrag des Grundgehalts) 365 f., Amtsstrafen

(Aberkennung eines Gehaltslei les, Strafversetzung, Dienstentlassung) 366, Verjährung der Verfolgung von Dienstvergehen 367, Einstellung des Dienststrafverfahrens 367, Strafverfahren und Dienststrafver­ fahren 367, Freisprechung vom Strafverfahren 367, Verurteilung im Strafverfahren 367, Löschung nach einer Bewährungsfrist 367, Ordnungsstrafverfahren 367, Amts­ strafverfahren 368, Kosten des Verfahrens 368, Dienststrafrecht für andere Volksschul­ lehrer 368 f. Vorläufige Dienstenthebung 369ff., Ver­ folgung vermögensrechtlicher VolksschulAnsprüche 'der ' lehrer und ihrer HinterFeststellung bliebenen 371, von Haftungen der Volksschullehrer 371, Volksschulfachlehrer 372, Volksschullehrer an christl. Bekenntnis­ sonderschulen und an Schulen von Stiftungen und gemeinnützigenUnternehmungen 372. Israelitische Volksschullehrer 372. Besondere Vorschriften für dieVolksschullehrerinnen 373, Uebergangsvorschriften 373 ff., Aufhebung und Aenderung bestehen­ der Vorschriften 378, Aufhebung der Verbindung des welt­ lichen Kirchendienstes mit dem Schuldienste 378, In­ krafttreten und Vollzug 379. Volksschullehrerinnen 7, Dienst­ wohnungen 104, die Vorschriften des Beamtengesetzes für weibliche Beamte gelten entsprechend (BLG. Art. 151) 373, s. auch „Verheiratung der Volksschullehrer". Volksschulunterricht, Uebertragung an geistliche Gesellschaften und reli­ giöse Vereine (klösterliche Lehrkräfte) 117, 120. Vollbeschäftigte Religionslehrer 144, 152, vollbeschäftigte israelitische Religionslehrer 182. Vollzug des Art. 12 d. Schulbedarf­ gesetzes i. d. Fass. v. 24. April 1928,

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Die Zahlen bedeuten die Seiten. Bek. v. 10. Dezember 1928 476 ff., Allgemeines 476 f., der gesetzliche Verteilungsmaßstab 477 ff., der ver­ einbarte Verteilungsmaßstab 481 ff., Vollzug des Schulaufsichtsgesetzes, Bek. v. 25. Januar 1929 (Schulen von Stiftungen und gemeinnützigen Unternehmungen) 482 ff., Vollzug d. Art. 58 a PStGB. (Aufreizungen gegen Schule und Lehrer), E. vom 2. Juli 1930 492 ff. Vollzugsbestimmungen zur Bek. v. 28. Dezember 1920 über die dienst­ liche Bewertung der Volksschuttehrer 458 ff. B ollzugsv ors chrifterr f. d. vermögens­ rechtliche Verwaltung der öffentl. Volksschulen, ME. v. 30. Nov. 1919 36, (Wortlaut) 380 ff., VB. zum „Schulaufsichtsgesetz" vom 16. Au­ gust 1923 37, 71, 427, BV. für Dienstwohnungen, durch Art. 15 SchBG. gedeckt, wenn sie auch vor 1919 erlassen sind 101, VV. hin­ sichtlich Instandhaltung von Dienst­ wohnungen und Wasserverbrauch vom 6. Juni 1921 102, (Wort­ laut) 407, VB. zur Zuschußpflicht der Kreise 140, VV. zum SchBG. 275. Voranschläge, s. Schulvermögen und Schulkassenrechnungen 36, Betei­ ligung der Schulpflegschaften 37, V- im zus. Schulsprengel 49. Vorausleistungen einzelner Gemein­ den im zus. Schulsprenael 86, 225. Vorbehalt für die Beschlußfassung des verstärkten Gemeinderats 48. Dorbereitungsvienst der Schulamts­ bewerber, E. vom 21. Juli 1925 (Wortlaut) 449 ff. Vorfrage (Präjudizialfrage) 40. Vorgesetzte Behörde, Begriff 55, Genehmigung zur Vereinbarung der am Schulsprengel beteiligten Ge­ meinden mit der vermögensrecht­ lichen Verwaltung und Vertretung der Sprengelschule eine andere als die Schulsitzgemeinde zu betrauen 43, Festsetzung der Entschädigung für die Zimmereinrichtung der Dienst­ wohnung 3. Ordn. 107, bei Haus­

gärten 109, für das Aushilfslehrer­ zimmer 113, 116, 117, Ausnahmen von der Verpachtung von Schul­ grundstücken 131, Ermittlung des Sachverhalts und Vermittlungs­ verfahren bei der Ausscheidung der Einkommensbestandteile aus Schulund Kirchendienst 189. Vorläufige Anordnungen bei der Ausscheidung 189, 192. Schiedsrichterliche Ent­ scheidung bei der Ausscheidung strittiger Einkommensbestandteile aus Schul- und Kirchendienst 193, Befreiung von der Verpflichtung der Gemeinde zur Auseinandersetzung durch Kauf des Schul- u. Mesner­ hauses oder Ablösung der kirchlichen Wohnungsbenützungsrechte 203, Entscheidung des Streites über den Kaufpreis oder den Ablösungsbetrag bei der Auseinandersetzung 207. Vorläufige Regelung vor der Aus­ einandersetzung 209, Vorläufige Regelung bis zum Eintritt der Rechtskraft des Schiedsspruchs bei Verweigerung der Zustimmung der kirchlichen Oberbehörde 211, Ent­ scheidung des Streites über den Jahreswert bei der Umwandlung von besonderen Verbindlichkeiten zur Schulbedarssdeckung 235, bei der Ablösung 237. Vorläufige Dienstenthebung des Volksschuttehrers 369 ff., vorläufige Anordnungen und Regelungen bei der „Ausscheidung" und „Aus­ einandersetzung" s. „vorgesetzte Be­ hörde".

Vorsänger- und Vorbeter-Dienst, Einkommensausscheidung 192.

Vorschlagsrechte 7, 265 ff., Begriff 266, s. im übrigen „Präsentations­ rechte". Vorschulen, Reichsverfassung (Art. 147) 343, Ges. betr. die Grundschulen und Aufhebung der Vorschulen vom 28. April 1920 1.

w.

Wahl zum Abgeordneten einer Ge­ meinde im verstärkten Gemeinderat

37*

580

Sachverzeichnis.

43, 47, Mahlzeit 47, Wahl eines Bolksschullehrers zu Ehrenämtern in der Gemeinde usw., und zum Landtags- und Reichstagsmitglied s. „Dienstbefreiung". Wahlen in Schulräumen 41. Waisenhäuser 171. Wauderlehrkurse für Fortbildungs­ schulpflichtige 329. Wandern der Dolksschüler, Bek. v. 25. April 1925 449. Warmwasservereitungsaulagen in Schulhäusern u. Dienstwohnungen 102 f. Wartboten 365, s. auch Bek. über die Dienstaussicht v. 12. Juli 1920 398. Wartegeld 293. Waschgelegenheit in Schulhäusern 71. Wasserbeschaffung für eine Dienst­ wohnung 91, Wasiermessermiete 98, 407. Wasserversorgung von Schulhäusern 71, 314, von Dienstwohnungen 91, 98, 99, 102, 407. Wechseluuterricht 61. Weganschluß bei Schulhäusern 71. Weibliches Lehrpersonal 4, Kirchen­ dienst 186, Dienstwohnungen 99, 100, Stellenbesetzung 106, Aus­ hilfslehrerinnen ohne Anwartschaft aus Anstellung im öffentlichen Schul­ dienste 115, s. auch „Bolksschullehrerinnen" und „klösterliche Lehr­ kräfte". Weiler 62, 63. Weltanschauliche Vereinigungen 145. Weltauschauungsunterricht 155 f., Reichsversassung (Art. 137, 146 Abs. II) 342. Weltlicher Kirchendienst s. „Trennung von Schul- u. Kirchendienst". Weltliche Schvlaufficht 2, s. auch „staatliche Schulaufsicht". Werbe- und Berkaufszwecke (Be­ nützung von Schulräumen hierzu) 42, E. v. 22. Juli 1930 (Wortl.) 496 f. Widerruf der Uebertragung des Volks' schulunterrichts an geistliche Gesell­ schaften u. religiöse Vereine (klöster­ liche Lehrkräfte) 120. Willenserklärungen bei Vertrags­ schlüssen 35, der Eltern, Erziehungs­

berechtigten, Lehrpersonen hinsicht­ lich Besuches und der Erteilung von Religionsunterricht u. hinsichtlich der Beteiligung an religiösen Uebungen s. „Religionsunterricht" und „reli­ giöse Uebungen". Winter-Wechsel-Schulen 61. Wirtschaftsraume von Dienstwoh­ nungen 99, 100. Wirtshäuser in der Nähe von Schul­ häusern 71, Wirtshausbesuch s.

„Polizeistrafgesetzbuch" und „Gast­ stättengesetz".

Witwen- und Waisengeldzulagen bei Volksschullehrern der Uebergangszeit 256.

Witwen- und Waisengeldunterstützungs-Verein der Volks­ schullehrer in München 252 f. Wohlerworbene Rechte der Be­ amten 257. Wohltatigkeitsanstalten 172, 288. Wohngebäude für Bolksschullehrer (Berwaltungsvermögen) 36, 101, Wohnräume für das Lehrpersonal 315, s. im übrigen „Dienstwoh­ nungen". Wohnungsentschadigung 8, 87, 88, 103, 112. Wohnungsgeldzuschutz an Stelle des Ortszuschlages 123. Wohuungsmangelgesetz 95, Woh­ nungsmangel, Wohnungszwangs­ wirtschaft u. Dienstwohnungen 95, 405, Wohnungrecht-Bestellung bei Vermietung von Dienstwohnungen 95. Wohnzimmer, eingerichtetes für Aushilsslehrkräste 113.

3. Zehentrecht, Baupflicht 218, 226. Zeichenlehrer 126, 242. Zengntsgebühren, Bet. über die Erhebung von Z. bei den öffent­ lichen Volksschulen vom 19. Juli 1924 (Wonl.) 439. Zimmereinrichtung für Dienstwoh­ nungen 3. Ordnung 107, 108, Bek. vom 11. November 1922, Vollzug des Art. 18 d. SchBG.

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

betr. (Wortl.) 414 f., Streitigkeiten 415, Zimmereinrichtung für Aushilsslehrer 115.

Zins- u. Tilgungsverpflichtungen bei Bereitstellung wohnungen 92.

von

Dienst­

Züchtigungsrecht an den Volks­ schulen 305 f. Zugang zu den Dienstwohnungen, getrennt vom Zugang der Schüler zu den Schulräumen 101. Zugehörigkeit zu einem Schulverbande oder Schulsprengel, per­ sönliche, räumliche, sachliche Z. 45 ff., Streitigkeiten 58, Zugeh. zu den Räumen einer Dienst­ wohnung 102. Zugehörungen (Zubehör) zu Schulund Mesnerhäusern 202, 203. Zulagen zu Ruhegehältern, Witwenund Waisengeldern 256, Zulagen s. Fortbildungsleiter und Schul­ leiter mit unverhältnismäßig vielen Klassen 471; s. auch „persönliche Gehaltszulage".

Zulassung von Lern- und Lehr­ mitteln für die Volksschulen und Berufsschulen, Bek. v. 16. Oktober 1928 (Wortl.) 474 ff.

Zusammengesetzter Schulsprengel, Begriff 42, Rechtsgemeinschaft der zum Schulsprengel gehörigen Ge­ meinden 43, Beschlüsse des ver­ stärkten Gemeinderates 51 ff., Be­ schlüsse der beteiligten Gemeinden 54 ff., Dienstwohnungen 88, 94, Schulgrundstücke 131, Aufbringung deS Schulbedarfs 78 ff., VollzugsBek. vom 10. Dezember 1928 (Wortl.) 476 ff., zus. Schulsprengel mit Gemeinden ohneUnterscheidung d. Bekenntnisse und mit Gemeinden mit Bekenntnis-Trennung 85, Gemeinden des zus. Schulsprengels Beteiligte am Ausscheidungsver­ fahren hinsichtlich Einkommens­ bestandteile aus dem Schul- und Kirchendienst 191, Ueberweisung v. Schuldiensteinkommensbestand­ ieilen 228, 230, 234, s. auch „Schulsprengel".

Zuschlag

581

zu den Gebühren 74 f., bei schiedsrichtert. Entscheidungen 196. Zuschüsse Dritter zur Schulbedarfs­ deckung 75, von Reichsbetrieben an Wohngemeinden 76, der Ge­ meinden zur Deckung der Zinsund Tilgungsbeträge bei der Er­ stellung von Dienstwohnungs­ gebäuden 92, der Kreise an be­ dürftige Gemeinden 4, 137, an israelitische Glaubensgemeinden (freiwillige Z.) 183, (pflichrmäßige in der Uebergangszeit) 261, frei­ willige Z. an christl. Bekenntnis­ sonderschulen und Schulen von Stiftungen unv gemeinnützigen Unternehmungen 138, Z. des Staates an die Kreise 4, 143, Berücksichtigungen bei Belastung der Gemeinden durch den Wegfall d. Präsentationsrechte u. -Pflichten 266, f. auch „Zuschußpflicht". Zuschutzkasse nach Art. 20 Abs. I Buchst, d des Schulbedarfgesetzes vom 28. Juli 1902 (Pensions­ und Relikten-Unterstützungs-Zuschußkasse) 251. Zuschußpflicht der Kreise 137 ff., Höhe der Zuschüsse 140, freiwillige Lei­ stungen an Unternehmer v. christl. Bekenntnissonderschulen usw. 138, Art u. Form 140, Rückerstattungs­ pflicht 140, Barzuwendungen 140, Umfang der Rechtspflicht 140, frei­ willige gemeindliche Leistungen 140, Vollzugsvorschriften 140, Nachweis (Uebersicht) der gemeind­ lichen Verhältnisse 141, Baulast der Präsentationsberechtigten, Be­ rücksichtigung der durch den Wegfall dieser Verpflichtungen belasteten Gemeinden 142, 266, Zuschüsse des Staates an die Kreise 143. Zuständigkeit auf schulischem Ge­ biete a) des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus 38 ff., b) der Kreisregierungen 38 ff., c) der Außenbehörden (Bezirks­ und Stadlschulbehörden) 38 ff., d) des Derwaltungsgerichtshofes 39, 56, 57, örtliche Z. der die

582

Sachverzeichnis.

Staatsaufsicht ausübenden Ver­ waltungsbehörden 51, Z. bei schulaussichUichem Verfahren 51, Z. der Staatsaufsichtsbehörde bei Be­ schwerden gegen Beschlüsse des ver­ stärkten Gemeinderates 52. Letztinstanzielle Z. bei Beschwerden und Oberaussichtsbeschwerden 55, s. auch „Streit" („Streitigkeiten"), ferner „Bezirks- und Stadtschulbehörde", „Regierung", „Staatsmin. f. Uni. u. Kultus", „Berwaltungsgerichtshos" und „vorgesetzte Behörde".

Zwangseuteignungen zugunsten von Schulhausbauten 71, Anwendung des Zwangsenteignungsgesetzes geg. Präsentationsberechtigte 266, 268.

Zwangsgewalt (unmittelbare) gegen Lehrpersonen in schulvermögensrechtlicher Beziehung weder seitens

der Gemeinden noch seitens des Schulleiters statthaft 37. Zwangs- und Geldstrafen 249, Bek. über die Dienstaufsicht und das Dienststrasrecht für Beamte vom 3. Oktober 1930 (Wortl.) 499, Anwendung auf Volksschullehrer 398. Zwangsräumung von Dienstwoh­ nungen 98. Zwangsvollstreckung geg. Gemeinden s. „Staatsaufsicht". Zweckmäßigkeit eines Unternehmens, z. B. eines Schulhausbaues, in zus. Schulsprengeln, Beschwerde­ recht der beteiligten Gemeinden bei Bestreitung der Zweckmäßigkeit 51, 52, 53. ZwischenpUUkt (Jnzidentpunkt) bei Verwaltungs-Streitigkeiten 40, Zugehörigkeit zu einem Schulverbande 46.

In „Schweitzers braunen Handausgaben" erschienen: Angestellten-Berficherungsgesetz. München.

3. Aufl.

(508 S.)

Erläutert 1926.

von

Senatspräs.

Meine!, geb. 16.50

Aufenthalts- und Freizügigkeitsgesetz.

Mit Vollz.-Vorschr. und den einschläg. Gesetzen (z. B.: Zigeunergesetz.) Von MinRat Dr. Gg. Ziegler, München. 4. Aufl. (210 S.) 1930. geb. 7.70

Ausführungsgesetz, Bayer., zum Bürger!. Gesetzbuch.

Mit den einschläg. Verordnungen. Erläutert von Landg.-Dir. H. Steinert, Kempten. (216 S.) 1930. geb. 8.80

Beamtenbesoldungsgesetz, Bayer. 2. Aufl. bearb. von MinRat. A. Legat, München. (455 S.)

1928.

geb. 9.—

Berggesetz, Bayer.

3. Auslage bearb. von ORR. L. Noth aas und RR. H. Miesbach. (988 S.) 1927. geb. 28.50

Ertragssteuergesetze, Die bayerischen. Bd. I:

Grund- und Haussteuergesetz. Mit den Vollzugsvorschristen. Erläutert von Regierungsrat Dr. H. Berolzheimer, Speyer. (110 S.) 1922. Mit Nachtrag 1931. geb. 4.—

Bd. II:

Gewerbesteuergesetz. Mit Bollzugsvorschriften. 2. Ausl. Erläutert von RA. Dr. R. Wassermann, München. (285 S.) 1927. geb. 8.50

Bd. III: Hausiersteuergesetz. Mit den einschläg. Gesetzen und den Vollzugsvorschriften erläutert von Reg.-Rat L. Jacob, Pegnitz. 2. Aufl. (239 S.) 1923. geb. 4.60

Fischereigesetz, Das bayer., mit der Landesfischereiordnung und den sonstigen Vollzugsvorschriften. Erläutert von Minist.-Rat I. Bley er, München. 2. durchgearbeitete und ergänzte Auflage. 8°. (310 S.) 1925. geb. 12.—

Flurbereinigungs-Gesetz, Bayer.

Mit den Vollzugsvorschristen. Erläutert von Ministerialrat Dr. G. Seubelt im Bay. Staatsmin. für Landwirt­ schaft. (404 S.) 1923. Mit Nachtrag. kart. 6.40

Gemeinde-, Bezirks- und Kreisordnung, Bayer. Erläutert von Geh.-Rat Prof. Dr. W. Laforet, Würzburg, Staatsrat v. Jan, München, und RR. M. Schaltenfroh, München. Lfg. 1—6. (763 S.) 1927/28. 23.90 --------Die wahlrechtlichen Bestimmungen der. Erläutert von Staatsrat H. v. Jan, München. 8°. (283 S.) kart. 4.40

Geschlechtskrankheiten, Gesetz zur Bekämpfung der.

Erläutert von Dr. A. Hellwig, Landgerichts-Dir. in Potsdam. (500 S.) 1929. geb. 11.50

Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Er­ läutert von Fritz Keidel, Rat am Bayerischen Obersten Landesgerichr. 3. Auflage. 8. (V, 486 S.) 1925. geb. 18.50

I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München, Berlin, Leipzig.

In „Schweitzers braunen Handausgaben" erschienen: Gruudstücksmiete.

Von Bürgermeister Dr. Kiefersauer in Mindelheim. Mieterschutz und Wohnungsmangel. 3. Auslage. (VIII, 363 S.) 1927. geb. 10.Bd. II: Mietzinsbildung und MietzinSsteuer mit den Aus­ führungsbestimmungen. 2. Ausl, erläutert von Dr. F. K i e s e rs auer. (VIII, 304 S.) 1924. geb. 7.50 — ErgSuzungsband 1929. (241 S) 1929. geb. 7.— Handelsgesetzbuch für das Deutsche Reich v. 10. V. 1897. Von Justizrat Dr. H. Frankenburger, München. 5. Auflage. (711 S.) 1921. ' geb. 5.— Bd. I:

Jagdgesetz, Bayer. Mit allen einschläg. Bestimmungen. Erläutert von Land­ gerichtsrat vr. Behr, Regensburg. 2. Aufl. (526 S.) 1928.

geb. 18.—

Jugendwohlfahrtsgesetz u. d. Bayer. Jugendamtsgesetz mit den Voll­ zugsbestimmungen und ergänz. Gesetzen und VerwBO. Erläutert von ObLGR. I. Schiedermair, München. (468 S.) 1926. geb. 16.30 Konkursordnung, mit den einschläg. Gesetzen. Erläutert von Staatsrat im bayer. Justiz-Min. Dr. Karl Meyer. 3. Aufl. bearb. von Staatsrat I. Bley er im bayer. Justiz-Min. (655 S.) 1928. geb. 21.— Kraftsahrrecht. Kraftfahrzeugverkehrsgesetz und -Berkehrsordnung. Mit den Vollz.-Vorschr. d. Reichs und Bayerns. Erläutert von W. von Hellingrath u. A. Michel f. I. Teil: 5. Aufl. bearb. von W. v. Hellingrath. (265 S.) 1930 steif drosch. 6.—, geb. 7.— II. Teil: Vollzugsvorschriften. (290 S.) 1928. steif drosch. 4.80

Polizeistrafgesetzbuch, Bayer, u. d. Übertretungsabschniit des StGB.

Mit den Vollzugs-Vorschr. Erläutert von Oberlandesgerichtsrat I. Schieder­ mair. 2. Auflage. (383 S.) 1931. geb. 12.— Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz vom 22. Juli 1913 unter besonderer Berücksichtigung der bayer. Verhältnisse. Erläutert von Ministerialrat Jakob Woe ber in München. 4. Aufl., bearb. von Oberregierungsrat K.A. Fi sch er, Pfaffenhofen. (272 S.) 1928. Mit Nachtrag 1930. geb.'9.— Nachtrag allein —.50 llmsatzsteuergesetz in der Fassung von 1926 mit den Durchführungsbestimmungen und den Aussührungsbestimmungen vom 25. Juni 1926 und den Ergeb­ nissen der Rechtsprechung des Reichssinanzhofs. Bon Dr. R. Kloß, Senatspräsident am Reichsfinanzhof. 2. Aufl. (134 S.) 1926. kart. 4.40

Versasiungsurkunde des Freistaats Bayern.

Mit den einschlägigen Ge­ setzen, dem Konkordat und den Verträgen mit den protestantischen Kirchen. Erläutert von Regierungsrat Dr. Jakob Kratzer in München. 8°. (374 S.) 1925. geb. 9.—

Vergleichsordnung vom 5. Juli 1927.

Erläutert von Geh. Justizrctt Dr. H. Cahn I, Nürnberg. (502 S.) 1927. Mit Nachtrag 1930. (Konkursantragspflichtgesetz.) geb. 14.50, Nachtrag allein 1.—

I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München, Berlin, Leipzig.